Nr. 111 M 1550 1—.25 erb itbahn usw. — 4 30 Uhr: delberg zentrale e Herren- 2 — SRHEIIs HArEl 72 numme, 3 spreche destöfige ist er blende“ gen einel fende e erer... verötfentlicht unter Lizenz Us WB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E, Fritz„ Schilling Nummes Druck, verlag: Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152, 43 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Redaktion, Mannheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh.. Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Auspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 112/ Einzelpreis 0,15 DNœ Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 17. Juni 1949 Demontage ohne weilere Zwischenfälle Dortmund.(sn-Eig.-Ber.) Die Demon tagearbeiten in Bergkamen, Dortmund, Ca- strop-Rauxel und Wanne-Eickel Wurden in den letzten Tagen ohne Weitere Zwischen- fälle fortgesetzt. In Bergkamen haben die belgischen Truppen damit begonnen, einen Stacheldrahtzaun um das Werk zu ziehen. Die Truppen wurden von Bataillonsstärke auf hundert Mann reduziert. Gleichzeitig wurden sieben der eingesetzten Schützen- panzer zurückgenommen. Die Demontage- kolonne, die im Werk Arbeitet, beträgt 30 bis 35 Mann. Sie betritt das Werk Berg- kamen unter militärischer Bedeckung und wird gleichfalls durch Soldaten abgeholt. Wie aus Paderborn bekannt Wurde, wo am Mittwoch eine Bischofskonferenz tagte, beabsichtigt Kardinal Frings im Namen des deutschen Episkopats noch ein- mal zu der Demontage Stellung zu nehmen und mit einer Bittschrift an die alliierten Mlitärregierungen heranzutreten. Gleich- zeitig meldet der evangelische Pressedienst, daß Kirchenpràsident Niemöller an den Bun- desrat der christlichen Kirchen Amerikas, an die K henkommission für internationale Angelegenheiten in London und an den bri- tischen Rat der Kirchen Telegramme mit der Bitte sandte, allen Einfluß zur Verhinderung der Demontage aufzubieten. DENAH meldet, dag gegen sieben Arbeiter der Demontagekolonne Müller in Dortmund, die die Aufnahme der Demontagearbeiten bei den Dortmunder Paraffinwerken am Montag verweigert und bisher noch nicht aufgenommen haben, polizeiliche Untersu- chungen zur Vorbereitung eines Prozesses eingeleitet worden sind. Polizei gegen Erzbischof Frag.(DENA-ArP) Nach bisher unbe- stätigten Meldungen aus Prag befindet sich das erzbischöfliche Palais seit einigen Tagen unter Polizeiaufsicht. Angeblich be- traten erstmalig am Dienstag drei Poli- zisten in Abwesenheit von Erzbischof Dr. Beran das Palais und legten einen Geset- zestext aus dem Jahre 1874 vor, demzufolge der Staat ein Kontrollrecht über die Ver- waltung des Erzbistums ausüben kann. Gleichzeitig sollen sie gefordert haben, daß von jetzt ab alle Aktenstücke des Erzbis- tums von Beamten des Informationsmini- steriums gegengezeichnet werden. Der Außenminister war ein Spion! Budapest. OENA-AfrP) Der frühere un- garische Außenminister Laszlo Rajk und der Chef der Planungsabteilung der unga- rischen Arbeiterpartei, Tibor SZ en y, wur- den, einer offiziellen Vereinbarung zufolge, als„Spione imperialistischer ausländischer Mächte aus der Arbeiterpartei aus- geschlossen. in dem Kommuniqué heißt es, laut REUTER, daß das Zentralkomitee alle Maß- nahmen unterstütze und billige, die das Politbüro und das Sekretariat für die Li- quidierung der„Spione und trotzkistischen Agenten“ ergriffen haben. Diese Organe Würden ermächtigt, alles zu unternehmen, um Künktig jede Durchsetzung der Partei mit feindlichen Elementen aufzudecken und Eu verhindern.. Die Wetterecke in Nahost Damaskus. DENA-NRHUTER) Der syri- sche Staatschef, Oberst Husni Zaim, be- zeichnete das gegenwärtige Verhältnis Wischen Syrien und dem Irak Als„zweifellos gespannt“. Er warnte davor, ab diese Spannungen zu einem Ausbruch don Feindseligkeiten im arabischen Nahen Osten und eventuell zu einem Weltkonflikt führen könnten, da die Großmächte nicht uninteressiert bleiben könnten. aim sagte, er habe Zusicherungen mora- lischer und materieller Unterstützung von Aesypten und Saudiarabien für den Fall emes bewaffneten Zusammenstoßes mit dem kak erhalten. Die britische Politik sei in Bezug auf Syriens gegenwärtige Lage ,der Schlüssel kür Krieg oder Frieden“. Me 2 2 8 Rom. Im Verlauf der Verhandlungen zwi- tenen Vertretern der italienischen Landarbei- sewerkschaft und Vertretern der Arbeit- ssberorganisatj n wurde eine prinzipielle Eini- 98 erzielt. Gegenstand der Verhandlungen 135 der von den Gewerkschaften geforderte „aelkvertrag sowie die Frage der Teuerungs- zulagen für Landarbeiter. nion. Ein Untersuchungsausschuß des italie- uschen Parlaments beschloß, die parlamentari- 1 Immunität der kommunistischen Abgeord- eſen Laura Diaz aufzuheben, damit sie Wwegen Beleidigung des Papstes vor Gericht gestellt deren kann. Die Abgeordnete hatte im ver- Fla nen Jahr in einer öffentlichen Rede er- lärt, die Hände des Papstes„triefen von Blut“. e Die tschechoslowakische Nationalver- nun us billigte einstimmig die Unterzeich- pas eines tschechoslowakisch- ungarischen Freundschafts- und Beistandspaktes. beltetenburg. Die Vereinigung Südwest“(Ar- 55 ramsznschakt kür den Südweststaat) ist von Sad danzösischen Militärregierung für das Land üdlbaden lizenziert worden. ar tutteart. Ein Verkehrsunglück auf der Auto- n Stultgart—Ulm forderte mehrere Todes- opfer und Verlelzte. Dena UP/ Eig. Ber. Uebereinkunſt in letzter Minute? Außenminister beraten bis heute morgen/ Bessere Aussichten für Oesterreich/ Deutschland bleibt geteilt Paris.(UP) Der Außenministerrat ist am Donnerstagnachmittag programmäßig zum letzten Mal zusammengetreten, um, wenn irgend möglich, seine Arbeiten zu einem Abschluß zu bringen und den zwischen Ost und West wieder aufgenommenen Kontakt nicht abreißen zu lassen. Da der französisch e und der britische Außenminister am Frei- tagnachmittag zu der Tagung der Westuni on in Luxemburg sein müssen, wäre unter 0 Umständen tag wieder möglich. eine Fortsetzung nichtabgeschlossener Debatten erst am kommenden Mon- Die vier Außenminister beschäftigten sich in der geheim gehaltenen Nachmittags- sitzung, die mit einer halbstündigen Pause bis 21.45 Uhr dauerte, ausschließlich mit dem Staatsvertrag für Oesterreich. Nach einer Essenspause wurde die Sitzung um Mitternacht mit dem gleichen Thema fortgesetzt. Die Beratungen dauerten bei Redaktionsschluß noch an. Die vier Außenminister waren auch am Mittwochabend zu einer Geheimsitzung zu- sammengetreten, nachdem die ursprünglich für den Nachmittag anberaumte Sitzung über- raschend im letzen Moment abgesagt worden War. Nach Schluß dieser abendlichen Be- sprechung wurde formell bekanntgegeben, daß die Außenminister sich um das Pro- blem des österreichischen Staatsvertrages und um einen Mo- dus vivendi für Deutschland be- mühten. Was nun die Frage des österreichischen Staatsvertrages betrifft, so ist man in Paris allgemein optimistisch. Der franzòsi- sche Außenminister Robert S ehuman setzte das französische Kabinett vom Fort- schritt der diesbezüglichen Verhandlungen in Kenntnis und meinte, daß die großen Vier möglicherweise noch vor dem Se pte m- ber dieses Jahres in der Oesterreichfrage zu einer Uebereinkunft gelangen könnten. Man glaubt in Paris, daß Wyschinski einem Abschluß des Staatsvertrages zustimmen Würde, wenn die Westmächte die Sowjeti- schen Forderungen an den ehemaligen deut- schen Besitz in Oesterreich in Höhe von 130 Millionen Dollar anerkennen würden. Da- kür verzichtet die Sowjetunion auf Weitere Unterstützung der jugoslawischen Ge- biets- und Reparationsansprüche gegenüber Oesterreich. Hinsichtlich der den Verhandlungen, Wiederaufnahme der Wirt- schaftsbe ziehungen 2 Wischen Ost- und Westdeutschland kon- zentrieren, gab Robert Schuman eben- falls günstige Voraussagen. Wörtlich sagte die sich auf eine der französische Außenminister dem Kabi- nett:„Selbst wenn auf zahlreichen Gebie- ten im Augenblick noch keine greifbaren Ergebnisse erzielt werden konnten, stellt dennoch die Tatsache des gegenwärtigen Außenministertreffens eine echte Demon- stratzon des Nachlassens der Spannung dar. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen ist ein Schritt vorwärts in Richtung auf die Erleichterung der Verhandlungen zu einem späteren Termin.“ Es scheint die Absicht zu bestehen, die einmal aufgenommene Verbindung zwischen den vier Mächten bezüglich der Deutsch- laend-Frage nicht mehr abreißen z u lassen und dabei einerseits den Weg über die UN-Vollversammlung im September zu beschreiten, bei der die Vertreter der Mächte sich für den nächsten Termin einer Außenministerkonferenz einigen sollen. An- dererseits sollen die Beratungen der Besat zungsbehörden in Deutschland fortgesetzt werden, um die Schwierigkeiten und Rei- bungspunkte, die durch das Vorhandensein Zweier diametral entgegengesetzter Sy- steme sich zwangsläufig ergeben müssen, auf ein Mindestmaß zu beschränken. Britisch- jugoslawischer Handel London. DENA-REUTER) Der britische Botschafter in Jugoslawien, Sir Charles Peak e, erklärte am Donnerstag, er beur- teile die Aussichten für ein günstiges Ergeb. nis der Verhandlungen für eine Anglo-jugo- slawisches Handels- und Wirtschaftsabkom- men, das seiner Meinung nach kurz vor dem Abschluß steht, zuversichtlich. Peake, der vor drei Wochen zu Besprechungen über das Seplante Abkommen nach London gerufen Deutschland betreffen- worden war und auch mit Außenminister Bevin in Paris konferiert hat, trat am Don- nerstag die Rückreise nach Belgrad über Prag an. Auf Grund des geplanten Vertrages würde Großbritannien von Jugoslawien Bauholz, Getreide und Schweinefleisch erhalten. Sanktionen gegen Tito Warschau. DENA-REUTER) Die dritte Kominformtagung, die sich mit der sowjeti- schen Forderung auf wirtschaftliche Sanktionen gegen Jugoslawien befaßt haben soll, ist nach in Warschau ein- treffenden Berichten nunmehr abgeschlossen worden. Bisher sind die Meldungen über die Ab- haltung einer Kominformtagung in der Nähe von Breslau noch nicht offlziell bestätigt worden, doch lassen der Ton der Presse, die Abwesenheit höchster polnischer Kom- munistenführer und die aus verantwortli- chen polnischen Regierungskreisen stam- menden Gerüchte darauf schließen, daß eine allslawische, wenn nicht gar eine Vollsitzung des Kominform stattgefunden hat, und daß die gegen Tito gerichteten Pläne Haupt- Hunkt der Tagesordnung waren. Am 14. August wird gewählt Wahlgesetz auf Anordnung der Gouverneure durch die Ministerpräsidenten verkündet Frankfurt. Wie bereits in unserer vori- gen Ausgabe angedeutet, ist das Wahlgesetz in einer Nachtsitzung vom Dienstag zum Mittwoch in Schlangenbad von den west- deutschen Ministerpräsidenten verkündet worden. Der 14. August wurde endgültig als Wahltag festgesetzt. In der amtlichen Mit- teilung wird betont, daß die Verkündung des vom Parlamentarischen Rat beschlosse- nen Gesetzes mit den von den Militargou- euren vorgenommenen Aenderungen auf Grund der Anordnung der Militärgouver- neure erfolgte. Diese Formulierung wurde erst nach längerer Beratung erzielt. Von einer Seite war vorgeschlagen wor- den, das Gesetz als reines Mi litärregierungsgesetz verab- schieden zu lassen, nachdem die Anordnung zu seiner Verkündung von den Militärgouverneuren kraft deren oberster Gewalt erlassen worden sei. Nach dem Ende der Sitzung wurde eine von den Vertretern Von unserer Frankfurter Redaktion Hamburgs, Bremens, Niedersachsens und Berlins unterzeichnete Erklärung veröffent- licht, in der es heißt, es sei bedauerlich, daß das Wahlgesetz nicht als ein ausschließlich auf deutschem Recht, sondern auf Besat- zungsrecht beruhendes Gesetz verkündet werden müßte. Es wäre politisch richtig ge- wesen und hätte mehr Achtung vor der De- mokratie bewiesen, so wurde betont, wenn man das Wahlgesetz als erstes nach dem Inkrafttreten des Bonner Grundgesetzes er- lassenes Gesetz als freie deutsche Entschei- dung hätte Wirklichkeit werden lassen. Widerspruch fand in den Beratungen auch die Formulierung, daß das Gesetz„mit den von den Militärgouverneuren vorge- nommenen Aenderungen“ verkündet werde. Es wurde darauf hingewiesen, daß ein Teil dieser Aenderungen von den Ministerpräsi- denten selbst vorgenommen worden sei. Es handelt sich dabei um die Bestimmungen, daß mehr Abgeordnete in den Wahlkreisen Westberlin billigt Haltung der Eisenbahner Streikbeilegung nur durch Eingreifen des Außenministerrates Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Obwohl die Fortführung des Eisenbahnerstreiks der Berliner Bevölke- rung weiter schwere Last und Opfer auf- erlegt, billigt sie doch die Entscheidung der Eisenbahner, da diese sich in ihrer persönli- chen Sicherheit erheblich bedroht fühlen mußten, denn etwa 8000 Streikende sind im Güterzugverkehr beschäftigt und würden nach der Aufnahme der Arbeit ständig mit den sowjetischen Dienststellen in Berührung kommen. Schwere Sorge bereitet der Ber- liner Bevölkerung der kommende Winter. Täglich gelangen zwar 10 000 Tonnen Ver- sorgungsgüter mit Flugzeugen, Kraftwagen und Schiffen nach Westberlin, aber der Haupttransportverkehr, der Eisenbahngüter, fehlt. Infolgedessen ist die Bildung not- wendiger Vorratslager in Rückstand geraten. In Berlin verstärkt sich immer mehr die Auffassung, daß nur ein Eingreifen des Pa- vriser Außenministerrates den Eisenbahner- streik beenden kann. Der Westberliner Magistrat erklärt, daß er nach wie vor zu jeder Vermittlung zur Verfügung stehe, daß aber alle bisherigen Versuche zur Beilegung des Streiks an der Haltung der sowjetischen Besatzungsmacht gescheitert seien. Ober- bürgermeister Reuter wurde beauftragt, bei der alliierten Kommandantur vorstellig zu werden, daß die Außenminister eine di- rekte Verständigung zwischen den Streiken- den und der ostzonalen Eisenbahndirektion herbeiführen sollten. Die in der Umgebung von Berlin statio- nierten Polizeieinheiten, die aus allen Teilen der Ostzone bei Ausbruch des Streiks zusammen gezogen wurden, befinden sich wieder in erhöhter Alarm- bereitschaft. Der von der streikenden Gewerkschaft UGO beantragte Notverkehr unter der Regie des Westberliner Magistrats dürfte voraussichtlich nicht eingerichtet wer⸗ den, Beamte der britischen und amerikani- schen Militärregierungen wiesen auf den Kontrollratsbeschluß hin, dem zufolge der Sesamte Berliner Eisenbahnbetrieb unter der Aufsicht der SMV steht. Sie erklärten, daß es nicht ratsam erscheine, ohne Verhandlun- gen mit den Sowjets den Betrieb der Stadt- bahn in den Westsektoren vom Magistrat durchführen zu lassen. AFL begrüßt Streikfortsetzung Berlin. DENA) Der amerikanische Ge- Werkschaftsverband AFL übersandte dem Berliner UGO-Vorsitzenden Hans Schar- nowski ein Telegramm, in dem er im Namen der amerikanischen Arbeiterbewegung den Beschluß der Westberliner Eisenbahner be- grüßt, nicht ohne schriftliche Garantien der Eisenbahnver waltung zur Afbeit zurück- zukehren. Die„American Federation of La- bor“ Werde, heißt es in dem Telegramm, die gerechten Forderungen der Berliner Eisen- bahner weiterhin unterstützen. Clay-Allee Berlin. DENA) Zu Ehren des ehemaligen amerikanischen Militärgouverneurs für Deutschland, General Lucius D. Clay, wurde die Kronprinzenallee in Berlin zwi- schen Wilmersdorf und Zehlendorf in„C Ia y- Allee“ umbenannt. In einer kurzen Feier erklärte Oberbürgermeister Reuter, die Ber- liner Bevölkerung sei dem General zu tiefem Dank verpflichtet, Mandats Nachwahlen stattfinden müssen. Zu dem auf der Konferenz mit den Ver- tretern des Parlamentarischen Rates und des Wirtschaftsrates vereinbarten gemein- samen Ueberleitungsausschuß wird noch bekannt, daß Unterausschüsse für Rechts-, Organisations-, Finanz- und tech- nische Fragen die Vorarbeit leisten werden. Ebenso werden die drei schon bestehenden Sachverständigenausschüsse der Minister- präsidentenkonferenz weiterarbeiten. Alle Arbeiten werden dem Ueberleitungsaus- schuß vorgelegt, der seine Beschlüsse als Vorschläge der Bundesversammlung unter- breiten soll. Vor Pressevertretern erklärten die Mini- ster präsidenten Stock(Hessen) und Maier(Württemberg-Badem), daß die Mi- nister präsidenten, die die Bundesversamm- lung neu einzuberufen hätten, auch den Ort bestimmen könnten, an dem das Bundes- parlament zu seiner ersten Sitzung zusam- mentreten soll. Professor Carlo Sehmid widersprach dieser Auffassung, die seiner Ansicht nach den Beschluß des Parlamenta- rischen Rates ignoriert. Diese Frage wird von den Ministerpräsidenten nochmals be- handelt werden, wobei sich die Absicht gel- tend macht, die Bundes vers amm lung an einen neutralen Ort, weder nach Bonn noch nach Frankfurt, einzuberufen. Von hessischer Seite ist mitgeteilt wor- den, die in Vorbereitung befindlichen Bau- ten kür die Aufnahme des Parlaments in Frankfurt würden weitergeführt, da alles getan werden müsse, um die volkswirt⸗ schaftliche Fehlinvestition vieler Millionen in Bonn zu verhüten. Deutsche und französische Bürger- meister trafen sich Luzern. DENA-REUTER) Eine fünf- tägige deutsch- französische Bürgermeister- konferenz bei Luzern wurde am Donners- tag beendet. Die Konferenz beschloß, einen Ständigen Bürgermeisteraus- Schuß 2 Ur Förderung der deutsch französischen Ver- ständigung mit dem Sitz in Bern zu gründen, der sich aus deutschen, französi- schen und Schweizer Vertretern zusammen- Setzt. 5 Im Verlauf der Konferenz wurde vor- geschlagen, das deutsche Flüchtlings- problem aul internationaler Basis zu lösen Nur so könne das Elend der Flüchtlinge gemildert und das Wieder- aufleben eines neuen Totalitarismus ver- mieden werden. f N Der Pariser Stadtrat verlieh der Berliner Bürgermeisterin Frau Luise Schröder die Plakette der Stadt Paris, die ihr von der Pariser Stadträtin Georges Bicot überreicht wurde. feierlichen Sitzungen und das fes in weltweitem Maßstab Zweigunternehmungen des Jelephional aus Patis Es wird weitergewurstelt Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Die Unterhändler der Pariser Konferenz zeigten in den letzten Tagen eine geradezu un diplomatische Eile: Der herannahende, bei der Vorbe- reitung der Besprechungen in weiser Vor- aussicht festgesetzte Schlußtermin hat sie dazu veranlaßt, die steife Förmlichkeit der altherge- brachte Zeremoniell internationaler Zusam- menkünfte beiseitezuschieben. Sie handelten wie eilige Geschäftsleute, die eine unange- nehme Angelegenheit so schnell wie möglich zu liquidieren suchen, um schleunigst wie- der heimzufahren und an nützlichere Ge- schäfte zu gehen. Die Außenminister gingen um sich über das Schicksal nach Paris, des Unter- nehmens Deutschland zu einigen, dessen gemeinsame Verwaltung sie seit seinem Zusammenbruch übernommen hatten und dessen Geschäftsführung zu schweren Differenzen nicht nur zwischen den vier Diplomaten, sondern auch den bei- den beteiligten Großunternehmungen selbst Anlaß gaben, die diese Direktoren ernannt hatten. Darüber hinaus und mit Hilfe der deutschen Lösung wollte man auch den erbitterten Konkurrenzkampf mildern, der zwischen den beiden Gruppen Ost und West eingesetzt hatte. Im Westen War bekannt, daß die Geschäfte im Osten schlecht gingen und daß man dort Dollars brauchte. Das Unternehmen Deutschland sollte wieder verselbständigt werden. Der Westen war bereit, das Betriebskapital unter der Bedingung zur Verfügung zu stel- len, daß der rote Direktor abberufen würde oder sich wenigstens mit einem Aufsichts- ratsposten begnügte. Das hat der Osten ab- gelehnt. Es bleibt also bei der Zweiteilung des Unternehmens. Von der Verselbständigung ist nicht mehr viel die Rede und mehr denn je ist die Aussicht vorhanden, daß das Unternehmen Deutschland in der Weise liquidiert wird, daß die beiden Großen jeder die Hälfte ihrem eigenen Betrieb einverleiben. Von der Beilegung des Konkurrenzkamp- Wird auch nicht mehr gesprochen. Der Osten betrachtet erwartungsvoll das Fallen der Wertpapiere in New Vork und hört mit zu wählen sind und beim Erlöschen eines Vergnügen das Murren der Belegschaften in England, Frankreich und Italien. Er rech- net damit, daß der Trust im Westen aus einanderplatzt. Der Westen hingegen sieht mit viel Freude, daß die europäischen roten Trusts allmählich der Pleite näherrücken. Jeder rechnet auf die Schwierigkeiten des anderen und deswegen gibt keiner nach. Immerhin hat man sich diesmal keine Tin- tenfässer an den Kopf geworfen, sondern die Möglichkeit weiterer Beratungen offen- gelassen, und man hat wohl auch den Ge- schäftsführern in Deutschland einen Wink gegeben, man möge einen etwas Welt⸗ männischeren Ton anschlagen und nicht bei jeder Gelegenheit aufeinander losfahren. Denn im Fernen Osten sind die Dinge noch nicht entschieden und vielleicht kann man dort gemeinsam gute Geschäfte machen. Deswegen muß der diplomatische Kontakt aufrecht erhalten werden. Was Wird nun aus dem Unternehmen Deutschland werden, wenn die Diplomaten- flugzeuge Paris verlassen haben? Darüber hat man in Paris nieht mehr viel gesprochen. Es Wird weiter gewurstelt. Viel- leicht findet man später eine Lösung für die Quadratur des Kreises und findet her- aus, Wie man die zwei deutschen Hälften wieder zusammenfügen und das Ganze dann verhindern kann, sich dem Osten oder dem Westen anzuschließen. Vorläufig ist es für die Russen viel interessanter, ob sie den Cbinesenführer Mao Tse Tung unter ihrer Botmäßigkeit halten können und für die Amerikaner viel wichtiger, wie sie des ver- hindern können. Für die Engländer hin- gegen, was dabei aus Honkong und aus Indien wird. Und füre alle zusammen, was dus dem Erdöl im Nahen Osten wird und aus den Kautschukpflanzungen in Malaja und auf den Sunda- Inseln. Der Einzige von den Vieren, für den das Deutschland- Pro- blem allein lebens wiehtig ist ist Frankreich. Für Frankreich ist aus der Pariser Konferenz nur eine Lehre 2zu ziehen: Es arbeitet für ein starkes Europa, das einig und entschlossen zur unverletz- baren dritten Weltmacht werden und das unabhängig von den beiden ameri- kanischen und russischen Konkurrenten ein Garant der Sicherheit, des Wohl- stands und des Friedens sein kann. Gestützt auf ein riesiges Industriepoten- tial und auf eine arbeitsame Bevölkerung mit verhältnismäßig hohem Lebensstandard ihrer uralten Zivilsation und ihrer kultu- rellen Bedeutung bewußt, kann die alte Welt in Unabhängigkeit und Freiheit der Friedenswahrer zwischen den Mächten wer⸗ den. Das hat man in Paris verstanden, und das wir d der französischen Politik in Zukunft die Riek tung geben. . MORGEN Freitag, 17. Juni 1949 Nr. 112 Freitag, 17. Juni 1949 Washingtons Fern-Ost- Dilemma In den Vereinigten Staaten bringt man die bevorstehende Reise des britischen Bot- schafters in den USA, Sir Oliver Franks, nach London mit den amerikanischen Be- mühungen in Zusammenhang, die Stellung- nahme Washingtons und Londons in der China-Frage zu koordinieren. Franks, der drei Wochen in London bleiben wird, um mit der britisen Regierung alle Fragen zu besprechen, die zur Zeit international schweben, hatte vor der Abreise Achesons nach Paris bereits mit dem amerikanischen Außenminister einen eingehenden Meinungs- austausch über die chinesische Frage. Die Einstellung zum chinesischen Pro- blem ist im übrigen in der amerikanischen Oeffentlichkeit immer noch nicht einheitlich. Zwar scheint das State Department seinen Entschluß endgültig gefaßt zu haben, eine kommunistische Regierung Mao Psestungs zumindest de facto anzuerkennen, und viele Geschäfts- leute unterstützen eine solche Haltung in der Oeffentlichkeit. Aber es gibt auch im- mer wieder Stimmen, die meinen, es könme mit amerikanischer Hilfe vielleicht doch ver- mieden werden, daß ganz China un- ter kommunistische Herrschaft komme. Besonders bemerkenswert ist, daß vor allem die New Tork Times“ immer wie- der Kritik an der früheren China- politik Washingtons übt und dabei jetzt Einzelheiten jenes oft erwähnten Be- richtes des Generals Wedemeyer ver- ökkentlichte. Danach soll General Wede- meyer im Anschluß an seinen Chinaaufent- halt im vergangenen Jahr in einem Bericht an das State Department vorgeschlagen haben, die Mandschurei der Treuhänder- schaft der Vereinten Nationen zu Unter- stellen, um zu verhindern, daß die Kom- mmisten durch die Eroberung dieses indu- Striell stark entwickelten Gebiets eine gün- stige Ausgangsstellung für die Eroberung Gesamt-Chinas erlangten. Dieser Bericht, der auffallenderweise nie der Oeffentlich; keit unterbreitet wurde, soll jedoch nach den Informationen der„New Vork Times“ nicht den Beifall des damaligen Staatssekre- tärs, General Marshall, gefunden haben, weshalb die Veröffentlichung unter- drückt wurde.— Gegen die Uebernahme der Mandschurei durch die Vereinten Na- tionen hätten sich wahrscheinlich auch die Russen mit allen Mitteln zur Wehr gesetzt. Ihnen waren nämlich im Abkommen von Falta weitgehende Vorrechte in der Mandschurei, vor allem hinsichtlich der mandschurischen Bahn, eingeräumt worden. Eine Treuhänderschaft der UNO über die Mandschurei hätte ihnen auch nicht die Ausbeutungsmöglichkeit der Mandschurei verschafft, zu der sie allerdings auf Grund der Uebereinkunft von Lalta nicht berech- tigt waren. Aus den nicht ganz durchschaubaren Migerfolgen der früheren Politik des State Department ergibt sich nach Meinung ein- Hlußreicher Kreise die Notwendigkeit, we- nigstens jetzt eine klare Linie einzuschla- gen. Als Teilstück dieser revidierten ame- rikanischen Chinapolitik gilt die Ankündi- gung einer Dollarhilfe an Süd- korea, die zumindest verrät, daß die USA nicht die Absicht haben, sich vom ost- Asiatischen Festland ganz zurückzuziehen. Es heißt sogar— und das würde mit der amerikanischen Haltung in Südkorea kor- respondieren—, daß in Washington zur Zeit eine genaue Untersuung darüber angestellt werde, ob es eine Möglichkeit gibt, Süd- china dem kommunistischen Zugriff zu ent- ziehen. Allerdings ist man sich in Washington darüber klar, daß hier eine amerikanische Entscheidung schwerwiegende politische Folgen nach sich ziehen würde. Da es sich hier nicht um eine Angelegenheit handelt, die die Vereinigten Staaten allein angeht, hofft man auf ein Abstimmen mit Groß- britannien, dem man offen zugibt, daß es nicht nur einen Vorsprung in der Erfahrung, sondern auch auf der politischen Ebene gegenüber den USA im Fernen Osten hat. I. I. Die Landtagsdebatte: Vier oder sechs Jahre Uebereinstimmend fordern alle Parteien die Beschleunigung der Stuttgart. Der Landtag beschäftigte sich in seiner 129. Sitzung am Mittwoch aus- schließlich mit den Debatten zum Ein ze 1 plan der Kultus verwaltung, der nach den Einzelplänen Besatzungskosten, Finanz-, Innen- und Arbeitsver waltung mit Ausgaben in Höhe von 128,8 Mill. DM und einem Zuschußbedarf von 80 Mill. DM zahlenmäßig am höchsten ist. Entgegen der Empfehlung des Landtagspräsidenten, keine allgemeine Schulreformdebatte zu entfes- seln, da sich der Landtag bereits am 23. Juni bei der Beratung des Gesetzes über Schulgeld- und Lernmittelfreiheit ein- gehend mit diesem Problem zu befassen habe, stimmte die Mehrheit der Abgeord- neten für die Einbeziehung dieses Themas in die Aussprache. Uebereinstimmend sprachen sich die Sprecher der Fraktionen für die Not wen- digkeit des Neuaufbaues des Schul- wesens, insbesondere der Hebung des Ni- veaus der Volksschulen aus. Während sich die Vertreter der FDP und der CDU fast ausnahmslos für vier Jahre Grund- schule entschieden, plädierten die Links- parteien für die Einführung der Grundstufe für sechs Jahre der geplanten Einheits- schule. In der Debatte, die von der CDU eröff- net wurde, befürwortete der ehemalige Kul- tusminister Wilhelm Simpfendörfer im einzelnen die Förderung der Wissen- schaft, die die Möglichkeit gäbe, unsere Exi- stenzgrundlage zu erweitern. Die Bereitstel- lung größerer Mittel für die Hochschulen bedeute eine Kapitalanlage auf weite Sicht. Durch eine großzügige Hilfe für Unbemit- telte soll eine Studentenauslese ausschließ- lich nach der Begabung gesichert werden. Er empfehle, daß die Studenten vor der Auf- nahme ihres Studiums ein Jahr praktische Arbeit leisteten. Simpfendörfer wies darauf hin, daß als äußere Voraussetzung der Schul- reform noch mindestens 4000 bis 5000 Schul- räume in den beiden Landesbezirken fehl- ten. Daher müßten die für den Schulaufbau vorgesehenen zehn Millionen DM sofort ge- billigt werden. 5 Vordringlich sei vor allem die Reform der Volksschule, die nicht weiter als Stiefkind des Staates behandelt werden dürfe. von unserer Stuttgarter Redaktion Auch die Errichtung einer höheren Land- bauschule sei absolut notwendig, um begab ten Bauernkindern eine Aufstiegsmöglich- keit zu geben. Um den Zusammenschluß der drei süd- Westdeutschen Länder nicht noch mehr zu erschweren, empfahl Simpfendörfer, mit der Schulreform bis dahin zu warten. In Anbetracht der Wichtigkeit des Neuaufbaues des Schulwesens müßten alle Kräfte auf diese Aufgabe konzentriert werden. Er be- fürworte daher die Aufstellung und sofortige Inangriffnahme eines Zehnjahresprogramms. In der Frage der Zuwendung für Kirchen betonte der Sprecher der SPD, Abg. Lausen, seine Fraktion werde auch in diesem Jahre dem Zuschuß von 9,6 Millio- nen DM für die Kirchen zustimmen. Die Kirchen müßten sich jedoch darüber im kla- ren sein, daß es nicht ihre Aufgabe Sei, bestimmte politische Parteien zu unterstüt- zen. Er bedauere daher die Intervention der Kirchen in Bonn. Zur Frage der Hoch- schulen erklärte er, es müsse auf Alle Fälle vermieden werden, daß die Universitäten unter dem Deckmantel der Selbstverwaltung Inseln der Reaktion in der sich umformen- den Gesellschaft darstellten. Auch die Hoch- schulreform sei eine dringliche Angelegen- heit und er frage den Minister, Wann mit dementsprechenden Gesetzen zu rechnen sei. Der kulturpolitische Ausschuß müsse sich alsbald mit der Frage der Beschränkung der Zahl der Studierenden beschäftigen, um zu vermeiden, daß die zu erwartende groge Zahl nicht unterkommender Akademiker als „Politisches Treibholz“ zu einer neuerlichen Gefahr der Demokratie Würde. Den CDU- Antrag, acht Millionen DM für Stipendien an Studierende zur Verfügung zu stellen, lehne er ab, da es nichts nütze, heute Leute zu Unterstützen, denen man später nicht weiterhelfen könne. Abg. Lausen kündigte dann einen Antrag seiner Fraktion an, der vorsehe, die Zahl der Volksschullehrer in Württemberg von 4 600 auf 3 400 und in Baden von 2992 auf 3 400 zu erhöhen, um damit zu kleineren Schulklassen zu gelangen. Der Sprecher der FDP, Abg. WII d, be- grüßte es, daß man mit der Durchführung der Schulreform bis jetzt gewartet habe. Er Viele Köpfe suchen den Weg Europas Jahrestagung der„Europäischen Akademie“ Schlüchtern(St.-Eig.-Ber.) Hunderte rot- weißer hessischer und blau-weißer Stadt- klaggen begrüßten die Gäste aus allen Teilen der Westzonen und des benachbarten Aus- landes, die in dem kleinen Landstädtchen Schlüchtern zur zweiten Jahrestagung der „Europäischen Akademfe“ ziisammengekom- men waren. Nach internen Besprechungen des Senats und des Kufatoriums am Vortage eröffnete am 11. Juni der Generalsekretär der Akademie, Dr. Graf zu Traut mannsdorff den offfziellen Teil der Tagung und hieß die 150 Teilnehmer will- kommen. Er umrißg kurz die Aufgabe der Akademie, unparteilich und mit wissen- schaftlicher Objektivität die Probleme der europäischen Föderation zu bearbeiten. Nach ihm nahm Minister a. D., Admini- strateur Général, Raoul Dautry Frankreich) das Wort und erörterte insbesondere Fragen der europäischen Transportwirtschaft. Doch nicht nur auf Europa dürften sich die Zu- kunftspläne beschränken, sondern das afri- kanische Reservoir müsse gleichzeitig mobi- lisiert werden. Der Redner propagierte leb- haft eine amerikanische Anleihe für den Bau von Tunnelstraßen unter dem Aermelkana und der Straße von Gibraltar als bestem Auftakt für die wirtschaftliche Zusammen- arbeit der drei Westkontinente.„Europa wird nur zu Wohlstand kommen und unab- hängig sein, wenn es Eurafrika wird!, rief der französische Gast aus. Am Abend sprach im Rahmen eines Empfangs in den festlichen Räumen des benachbarten Schloßes Ramholz der Frank- kurter Soziologe, Prof. Dr. Ernst Wilhelm Meyer über die„Grundlagen der euro- Mord quf Moorstetten lrrweg einer Liebe Roman von Orest Bjern 35. Fortsetzung Ich beeilte mich, in die Küche hinunter- zukommen. Später ging ich zur Terrasse, Wo Hasselmann sich einen Stuhl ans Wasser ge- zogen hatte. Ich sah ihn erst, als ich dicht neben ihm stand, und wollte mich wieder entfernen. Aber er stand auf und kam mir entgegen. „Hören Sie zu, Eydté, sagte er mit roter Stirn. Ich habe mich vorhin schauderhaft gegen Sie betragen. So wWas passiert mir für gewölmlich nicht, es ist natürlich nicht zu entschuldigen— aber ich bin mit meinen Nerven einfach fertig.“ Er streckte mir zögernd die Hand ent- gegen. Ich schlug ein.„Ich nehme es Ihnen Wirklich nicht übel, Doktor— ich glaube, Wir Sind alle sanatoriumsreif— ich auch.“ Er holte mir einen Stuhl und stellte ihn neben seinem auf, und ich setzte mich zu ihm. Wir schwiegen und schauten über den See und beobachteten die Kolbenwasser- käfer, die langbeinig wie schwarze Spinnen beutejagend über das Wasser huschten, als ständen sie außerhalb aller Naturgesetze. Die Sonne war über das Schloß hinüberge- klettert, die Schatten wurden schon länger, man merkte, daß das Jahr dem Winter ent- gegeneilte. Haselmann schob mit der Fuß- spitze einen kleinen Kiesel über den Beton- Kranz, er klatschte leise auf. Die Rotfedern, die Wir hier so oft mit Brotkrumen gefüt- tert hatten, schossen eilig heran und zogen enttäuscht ab. „Aus, sagte Haselmann hoffnungs- 10s. Ein kleines Wort, es blieb unsere Un- terhaltung, aber wir hatten uns auch nicht mehr zu sagen. Es umschloß alles. Nein, das war nicht mehr das Moorstetten und würde es nie wieder werden, auf das wir uns 80 oft, von Sommer zu Sommer, gefreut hatten. — Wir saßen lange nebeneinander, länger als eine Stunde. Die Sonne neigte sich schon zu dem grünen Kamm des Hügels, der vom Brückensee anstieg, als der Justizwachtmei- ster mich wieder zum Staatsanwalt rief. Auf der Treppe begegnete mir Beatrice Dohm. Sie trug ein zerknülltes weißes Spitzen- tüchelchen in der Hand. Ich hielt sie auf. „Wer ist im Saal?“ a „Niemand; ich wurde zuletzt vernom- men.“ 5 Sie stützte sich erschöpft auf das Gelän- der.„Um Gottes willen, Herr Eydt“, flüsterte sie,„weshalb drehen sich alle Fragen um Herbert? Und ich mußte doch die Wahrheit sagen Ich ließ sie stehen und sprang die Trep- pen empor. Die Stuhlreinen waren leer. Staatsanwalt Hauenschild ließ mir einen Sitz vor seinen Tisch bringen. Er forderte mich mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. Er sah sehr abgespannt und faltig aus, wie nach einer durchwachten Nacht, aber seine Stimme hatte nichts von ihrem kühlen, metallischen Klang verloren. „Sind Sie mit der Familie Hellerau ver- wandt?“ „Nein, ich bin mit den Helleraus seit vie- len Jahren eng befreundet.“ Er fuhr sich mit den Fingerspitzen in die Augenwinkel und lehnte sich in seinem Ses- sel zurück. päischen Politik“, Er wandte sich scharf gegen die bequeme Anschauung, Europa an der Elbe oder der Neiße aufhören zu lassen. Wenn auch die Mehrheit des deutschen Volkes bereit sei, die Führung in einem Vereinten Europa Frankreich zu überlassen, 56 dürfe es doch nieht 2wer Klasseff von Europäern geber. Der zweite Tag Brachité noch dref wesent- liche Ansprachen. Zunächst betonte der Präsident der Akademie, Prof. Dr. Geiler (Heidelberg),— wir berichteten bereits kurz darüber— die Notwendigkeit der Schaffung übernationaler Ordnungen, durch die allein ein dritter Weltkrieg zu vermeiden sei, und nahm zu grundsätzlichen Fragen des Föde- ralismus Stellung. Das Abschlußreferat über„Grundfragen des Völkerrechts“ hielt Prof. Dr. Laun (Hamburg). Er erläuterte die Zwiespältig- keit des Völkerrechts an verschiedenen Bei- spielen, das oft entgegengesetzte Wertmaß- stäbe gegenüber Siegern und Besiegten zur Anwendung brächte. Das bisherige„Völker- recht der Souveränität sei grundsätzlich un- demokratisch und müsse mehr und mehr durch ein„Völkerrecht der Menschenrechte“ ersetzt werden; denn das Kriterium einer Demokratie sei, ob sie sich als oberstes Prinzip die Garantie der Menschenrechte setze. Nur ein langer geistiger Kampf könne die Vorrangstellung der Gewalt ausschalten. Da ein großer Teil der geplanten Refe- rate infolge der Kürze der Zeit nicht hatte gehalten werden können, gab Graf zu Trautmannsdorff in seinen Abschlußworten bekannt, daß im Herbst eine weitere Tagung „„ Akademie“ stattfinden wird.. „Wie lch hörte, haben Sie im Verlauf des Tages eigene Versuche unternommen, hin- ter das Rätsel dieses Mordes zu kommen. Ich darf doch wohl Ihre Besuche bei der Fa- milie Montanus und bei Fräulein Merlin so auffassen, wie?“ „Ja, gewiss Er hob den roten Bleistift zwischen den Zeigefingern beider Hände empor und blickte mich über den roten Stab hinweg an.„Hal- ten Sie es für möglich, daß Herbert Hellerau seinen Bruder erschossen hat?“ „Nein“, sagte ich ruhig und fest,, das ist völlig ausgeschlossen. Was für einen Grund sollte er auch gehabt haben, Rainer nieder- zuknallen?“ 5 In Hauenschilds Gesicht bewegte sich nichts; er hob nur leise die Hand, als Wolle er mir andeuten, daß es nicht meine Aufgabe sei, Fragen zu stellen, sondern seine Fragen zu beantworten. „Haben Sie den Eindruck gehabt, daß Herbert Hellerau Fräulein Brigitte Montanus heimlich liebe?“ 5 Das war die Antwort, die er mir gab. Ich zögerte; mein Mund war Wie ausge- 6 „Bitte, wollen Sie sich äugern!“ „Geliebt? Nicht so, wie man es gewöhn- lich versteht! Er hat sie gern gehabt, brü- derlich gern, ich glaube, ihr Wesen entspricht den Vorstellungen, wie er sich eine Schwe- ster wünscht.“ Ich spürte, wie leer meine Worte dahin- klapperten. Der Staatsanwalt unterbrach mich: „Also geliebt! Denn sie ist nicht seine Schwester. Eine Grenze werden Sie hier nur mit einem dialektischen Aufwand ziehen körmen, der in reiner Sophisterei und im Kümmelspalten enden muß.“ Er beugte sich leicht vor, der Bleistift in seiner Hand zeigte Grundschule? Reform des Schulwesens balte es nicht für ratsam, vor Zusammen- schluß des Südweststaates auch noch in den Schulfragen vollendete Tatsachen zu schaf- fen. an Hand der Schulverhältnisse in Heilbronn und Ulm wies er auf die Wichtigkeit der Schaffung neuer Schulräume Hin. Zur Frage der„inneren Schulreform“ erklärte er, diese sei nicht nur dringend nötig, sondern auch jetzt schon möglich. Er sprach sich dann gegen allgemeine Schul- geldfreiheit aus. Vielmehr sollten die Schul- gelder begüterter Eltern kür zusätzliche Er- ziehungsbeihilfen verwendet werden. Die Schaffung neuer Volksschullehrerstellen sei zu begrüßen, aber auch die höhere Schule leide an Lehrermangel. Um zusätzliche Mit- tel für Wissenschaft und Kunst zu bekom- men, halte er es für notwendig, die begüter- ten Kreise durch steuerliche Vergünstigun- gen zu Stiftungen anzuregen. Abg. Leibbrand(KPD) stellte fest, daß men jetzt schon vier Jahre von der Schulreform rede. Je länger man aber davon rede, in desto weitere Ferne rücke diese. Immer habe man darauf hingewiesen, da im kulturpolitischen Ausschuß völlige Uber- einstimmung in den EKernfrägen bestünde. Die heutige Debatte habe ihm aber gezeigt, daß es nicht nur in der Frage vier oder sechs Jahre Grundschule erhebliche Mei- nungsverschiedenheiten gäbe. Der Hinweis der CDU auf den Südweststaat klinge sehr schön, aber gerade diese Partei schaffe durch die Einführung der Konfessionsschule in Südwürttemberg vollendete Tatsachen. Der kommunistische Fraktionsvorsitzende Wandte sich dann gegen das Rütteln an der verfassungsmäßig verankerten Gemein- schaftsschule durch die Schaffung konfessio- neller Schulklassen. Er erwähnte besonders, daß es in Mannheim im Gegensatz zu anderen Städten Württemberg Badens keine konfessionellen Paralell- Klassen gäbe. Ueberhaupt sei in Baden der Gedanke der Simultan-Schule viel verbreiteter. Er kriti- sierte die Unterstützung konfessioneller Töchterschulen mit Staatsmitteln, wie es im Etat vorgesehen sei. An Hand zahlreicher Zahlen wies Abg. Schneckenburger(SPD) auf die Ueber- küllung der Universitäten hin. Die Tatsache, daß an den württembergisch- badischen Hochschulen nur 11.3 Prozent der Studenten aus Bauern-, Arbeiter- und kleinen Beamtenkreisen kämen, aus einer Bevölkerungschicht also, zu der über 80 Pro- zent des Volkes gehörten, bezeichnete er als offensichtlichen Mißstand, deren alsbaldige Behebung nicht weiter verzögert werden dürfe. Die Beratungen werden heute fortgesetzt werden. Justiz und Presse „Heidelberg.(E BEig.- Ber] zu einer grundsätzlichen Aussprache über das Ver- hältnis von Justiz und Presse trafen sich am Mittwochabend erstmals seit der Kapi- tulation Juristen und Journalisten aus ganz Südwestdeutschland im„Internationalen Presseklub Heidelberg“. Unter ihnen waren neben Angehörigen des Justizministeriums in Stuttgart und der juristischen Fakultät Heidelberg auch die Oberlandesgerichtsprä- sidenten Zürcher Freiburg) und Mar- tens(Karlsruhe). Das Referat von Prof. Dr. K. S. Bader, Generalstaatsanwalt in Freiburg, machte deutlich, wie sehr die Presse heute faktisch zur vierten Macht in der Demokratie geworden ist. Sie übt da- mit eine Mittlerrolle zwischen den der Staatsgewalt und der Oeffentlichkeit aus und bedarf der Anerkennung als Partner durch die übrigen drei Gewalten. In der Diskussion wurden die notwendi- gen Konsequenzen hieraus für das Verhal- ten der Justiz gegenüber der Presse genau so gezogen, wie die Verantwortung der Presse klar herausgearbeitet wurde. Wenn trotzdem in einer Reihe von Punkten das Spannungsverhältnis zwischen der Justiz und der Presse nicht überwunden werden konnte, so lag doch in der sachlichen Aus- sprache, der Klärung der Standpunkte und der Bereitschaft zum Entgegenkommen, ein Erfolg für beide Teile. spitz auf mich.„Sie scheinen sich über den Mord Ihre eigene Meinung gebildet zu ha- ben, Sie glauben zu wissen, wer der Täter 1 „Wenn nur vier Personen in Frage kom- men, wenn der daktyloskopische Befund an der Waffe absolut einwandfrei ist, dann be- haupte ich, daß Rainer Hellerau von Sibyll Merlin erschossen wurde.“ Meine Worte schienen nicht zu überra- schen, er wandte den Kopf leicht zum Proto- kollführer.„Bitte, Herr Obersekretär, Wol- len Sie so freundlich sein, Herrn von Eydt die Aussage Herbert Helleraus über seine Auseinandersetzung mit seinem Bruder vor- zulesen!“ Der Beamte blätterte in seinem Stenogrammblock und begann mit leiser, eintöniger Stimme die mir bekannten Tat- sachen zu wiederholen, Herbert hatte seine Aussagen kürzer gefaßt, aber Inhalt und Sinn des Protokolls deckten sich mit unserm Gespräch. „Hat Herbert Hellerau Ihnen die Sache auch so dargestellt?“ Ich nickte. Staatsanwalt Hauenschild richtete seinen Blick auf einen Punkt, der dicht über meinen Augen zu lie- gen schien. „Ich kann Ihre Gedankengänge genau verfolgen“, sagte er.„Der Widerspruch in den Aussagen von Herbert Hellerau und Si- byll Merlin hat Sie zu der Ueberzeugung ge- bracht, Sibyll Merlin müsse den tödlichen Schuß abgegeben haben. Das Motiv der Tat wäre in diesem Falle eine Rache für die Be- leidigung, die ihr Rainer Hellerau dadurch angetan hat, daß er sie ersucht hat, Moor- stetten zu verlassen, nicht wahr?“ „Jawohl, das waren meine Gedanken.“ „Abgesehen davon, daß Sibyll Merlin be- hauptet, nur mittelmäßig zu schießen— und auch abgesehen davon, daß ein Doppelge- wehr tatsächlich für eine Frau von ihrer Zartheit eine recht schwere und unhand- Erst Schauprozeß, dann Gewalt Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) In einem Schau- prozeß gegen neun Mitglieder der sozial. demokratischen Jugendorganisation„Fal- ken“, der vor dem Landgericht Berlin im Sowietsektor stattfand, wurden zwei Ange- Klagte zu zweineinhalb bzw. ein Jahr Ge- fängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Strafdauer verurteilt; die übrigen sieben Angeklagten wurden freigesprochen. Die Angeklagten waren be- schuldigt worden, durch Verteilung der bri- tisch lizenzierten Tageszeitung„Telegraf⸗ im Ostsektor als„Aktivisten den Frieden des deutschen Volkes gefährdet zu haben“. Die jugendlichen Angeklagten im Alter von 17 bis 19 Jahren wurden mit Handschellen gefesselt vorgeführt. Sie waren seit einem Monat, zeitweise unter Nahrungsentzug und zum Teil in Dunkel- zellen in Haft gehalten und dort gezwun⸗ gen worden, Protokolle beim Schein von Taschenlampen 2u unterschreiben. Der am- tierende Volksstaatsanwalt, ein Früherer Dentist, hatte gegen die beiden Hauptange- klagten noch höhere Gefängnisstrafen be- antragt. Im Zuschauerraum befanden sich wäh- rend der Verhandlung zahlreiche Mitglieder der„Falken“, darunter auch der zweite Vorsitzende Heinz Westphal, der auf Grund einer Einladung des Staatsanwalts der Verhandlung beiwohnte. Westphal wurde verhaftet und dabei von Angehöri. gen einer linksstehenden Jugendorganisa- tion vor den Augen der Ostpolizei blutig geschlagen, die Treppen heruntergeschleift und in einem pereitstehenden Kraftwagen abtransportiert. Einer anderen Zuhörerin, eine Enkelin des verstorbenen krüheren SPD-Vorsitzenden Wels, Helga Wels, wurde nach der Verhandlung von Volks. polizisten ein Knebel in den Mund gesteckt Mit vorgehaltenem Revolver wurde sie in ein Auto gepreßt und abtransportiert. Die Berliner SpD richtete auf Grund dieses Vorfalles einen Appell an den Pa. riser Außenministerrat mit der Bitte, end lich für Recht und Sicherheit in ganz Deutschland zu Sorgen. Die„Falken“ wandten sich mit der Aufforderung nad sofortiger Freilassung der Verhafteten unmittelbar an den sowietischen Auhen- minister Wyschinski in Paris. Helga Wels wurde inzwischen entlassen. Nach Mitteilung der Markgrafpolizei i. die Festnahme„zur Ueberprüfung der Per- sonalien“ erfolgt. Drei Milliarden Kredite Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Prof. D.. Erhard kündigte auf einer Pressekonferen! an, daß im nächsten Vierteljahr drei Millar den DM für mittel- und langfristige Kre. dite zur Verfügung stehen Werden. s Handelt sich dabei um 1875 Millionen aus deutschen Quellen, 800 Millionen aus den Gegen wertfonds und um die Ergebnisse der Eisenbahn- und der Wiederaufbauanleie Wir berichteten bereits am 13. Mai ausführ- ich über dieses Investitions finanzierung. projekt, dessen Einzelheiten jetzt Prof. Bf Erhard bekanntgab. Siehe auch Wut⸗ schaftsteil. Die Red.) 1 Von Landsberg nach Nürnberg“ Nürnberg. DENA) Der Generalsekreſit des Nürnberger amerikanischen Gerichts. hofes hat die Rücküberführung der Ver- Urteilten des Wilhelmstraßen- Prozesses vol Landsberg nach Nürnberg angeordnet. Det genaue Termin der Rückführung steht nod nicht fest. Die Verteidiger hoffen, daß del Wilhelmstraßen- Prozeß sowie der Pohl Prozeß wieder neu aufgerollt wird. Pro- fessor Dr. Robert M. W. Kempner, d Vertreter der Anklagebehörde, ist hingegel der Auffassung, daß die Anwälte und A. geklagten lediglich nach Nürnberg berufen würden, um zur Antwort der Anklagevertte tung auf die Revisionsanträge und Berich tigungsschriftsätze der Verteidigung Stellung zu nehmen. f Bananen, Bananen Frankfurt.(UP) Im Rahmen der 00 15. Juni erfolgten Unterzeichnung des fie delsvertrages Kolumbien-Deutschland übe 30 Millionen Dollar, wird Deutschland seit ersten Bananenimport seit mehr 0 Jahren erhalten, wie Vertreter der JEIA b kanntgeben. Weitere Produkte, die Kolun bien nach Deutschland einführen möctt sind Kaffee, Häute, Felle, Tabak, Getrel Reis und Zucker. uche Waffe ist, möchte ich jetzt die Fit an Sie richten, ob Sie es für ausgeschloes halten, daß Rainer Hellerau nach der 0 terredung mit seinem Bruder den Vote! sich von Sibyll Merlin zu trennen, ni aufgegeben hat.“ ö Immer die gleichen Fragen, immer 1 gleichen Antworten, es war zum Verzwelken „Ich halte es für unwahrscheinlich. „Also für möglich.“. Ich gab keine Antwort, und Staatsenie Hauenschild nahm mein Schweigen 7 einem kurzen Neigen des Kopfes entges“ Ich saß gekrümmt in meinem Stuhl f kühlte seinen fragenden Blick auf me Stirn, ob ich noch etwas zu bemerken na „Ja, einen ungeheuren Widerspruch, einfach nicht zu übersehen ist! Wie s0ll. folgendes erklären: Wenn Herbert Bf, Montanus liebte, was Konnte ihn dann anlassen, Rainer zu der Ehe mit 50% Montanus und zur Trennung von Sibyll M. lin zu drängen?“ 10 Der Staatsanwalt legte die Hand aut 1 Stenogrammblock, er schob ihn m über den Tisch herüber, ich Kom Wappen in dem schwarzen Gagal an 850 Finger erkermen, zwei Rosen und Schwerter in den schrafflerten Feldern. „Sie widersprechen den Aussagen 1 Herbert Hellerau, Herr von Eydt. 1 wie er ausdrücklich angibt, seinen e nicht zu Brigitte Montanus, sl ern Entscheidung überhaupt gedrängt— 5 80, weil es ihm peinlich und ae 9 war, wie Brigitte Montanus un f 0 schwankenden Haltung seines Bruck ah schen den beiden Frauen litt. Des e doch wohl deutlich genug für seine.. gn Neigung. Vielleicht hoffte er sog 900 zu hören, sein Bruder würde sich 1 Merlin entscheiden.“ N r. 119 — Walt Schau Sozial; „Fal- rlin im Ange- hr Ge- erlichen rurteilt; wurden ren be- der bri- elegrat- Frieden „ gten im den mit t. Sie e unter Dunkel- gezwun⸗ ein von Der am- früherer uptange- fen be ch wäh litglieder Zweite der aul Sanwalts Westphal ingehöri- organisa- ei blutig geschleift Aftwagen uhörerin, krüheren Wels, n Volks. Zesteckt de sie in tier, 1 Grund den Pa. itte, end!“ in gam: „Falken ung nach erhafteten 1 Außen- entlassen. olizei it der Fer. ite Prof. Dr. konferen! el Millar stige Kre den, Bs onen ads aus den bnisse der dauanleihe u ausführ- zierung; Prof. Du ich Wit berg? ralsekretet Gerichts der Vel zesses vol ednet. De steht noc n, daß det der Pohl. vird. Pro- ner, d. t hingegel e und Al- rg berufen lagevertte md Beric ng Stellul n der d g des Hal land ie Hand seine r als del er JEIA be die Kolun en möcht k, Getrelt ——— t die Fra sgesch loss“ ich der U. len Votze , nicht di immer verzweikel, inlich.“ Staatsang weigen 1 8 entgegel n Stuhl u auf mein erken habe rspruch, Wie soll u. bert Briß n dann e Feldern. ussagen ydt. Er inen Bis ell dern Nr. 112/ Freitag, 17. Juni 1949 MORGEN Seite 3 —— Thomas Mann will das Kriegsbeil begraben Ein Interview mit dem 74jährigen Dichter in London Die in Meran erscheinende deutsch- sprachige Zeitschrift„Der Standpunkt“ veröffentlicht ein Intervieu ihres Londoner Beriechterstatters mit Thomas Mann, das darauf schließen läßt, daß der Dichter des „Doktor Faustus“ seine Meinung über das „vom Teufel besessene Deutschland“ ⁊u revidieren bereit ist. Es scheint fast, als wolle er nun auch den Deutschen das menschliche Recht des Irrtums zuerken- nen, das er für sich selbst in Anspruch nahm, als er das friderizianische Säbel- rasseln seiner Veröffentlichungen aus dem ersten Weltlerieg als Irrtum widerrief. Der 74jährige Thomas Mann, nach seiner ersten Ozean-Luftüberquerung in London gelandet, verkündete einem engen Kreis von vier deutschen Auslandsjournalisten im Savoy-Hotel: Das Kriegsbeil, das er gegen Deutschland schwang, wird begraben. Er wird der Frankfurter Einladung zur Goethe- Geburtstagsfeier am 28. August Folge leisten und die Festrede halten. Thomas Mann bekannte seine Dankbar- keit für die Ehrung durch die Verleihung des diesjährigen Goethepreises in Frankfurt. Er erscheine in Deutschland, meinte er, zu einem schönen Anlaß. Vielen Mißverständ- nissen und Gehässigkeiten könne dadurch der Boden entzogen werden.„Ich hoffe“, so führte er aus,„daß gewisse Vorurteile, die über mein Verhältnis zu Deutschland be- stehen, nunmehr hinfällig werden. Auch möge damit bewiesen sein, daß ich nicht den Bruch wünsche, der zudem völlig unlogisch Wäre.“ Sein„Doktor Faustus“ ist nach der deut- schen Ausgabe bereits auf englisch erschie- nen und wird ins Italienische, Französische, Tschechische und Ungarische übersetzt. Die angelsächsische Aufnahme war zunächst so uneinheitlich wie im deutschen Sprachgebiet, die Stimmung nimmt jedoch zu. Der Dichter erklärte uns, für Deutsch- land müsse leider sein Frankfurter Besuch symbolhaft bleiben, so gern er selber etwa nach seiner Vaterstadt Lübeck oder nach seiner letzten Wirkungsstätte München ge- reist wäre. Aber eine solche Rundfahrt übersteige seine Kräfte. Er suche Erholung. Er werde sie wohl— nach einem letzten Goethe-Vortrag im Zürcher Schauspielhaus (den wir hierunter veröffentlichen)— in Arosa oder im Berner Oberland finden, auch sei ein Abstecher nach Oesterreich an den Wolfgang- See möglich. Zuvor hat Thomas Mann freilich ein um- tangreiches Programm zu erledigen. Die Universität Oxford ernannte ihn zu ihrem Doctor honoris causa, eine der höchsten aka- demischen Ehren Großbritanniens. Seinen Vortrag„Goethe und die Demokratie“ hielt er auf Wunsch der Oxforder deutsch, den gleichen Vortrag vor der Londoner Univer- sität englisch. Dazwischen PEN-Club, Tho- mas Mann- Gesellschaft, Wiener Bibliothek in London: Empfänge, Diners, Ehrungen. Der konservative Abgeordnete Cyril Osborne und die Crusade for World Government— an der sich Mann als stark interessiert be- zeichnet— veranstalteten ein Diner. thomas Mann empfindet sich nicht als „Dichter im Exil“. Er sei, sagt er, Amerika- ner geworden, habe aber immer versucht, Weltbürger zu bleiben. Er macht den eng- lischen„Kreuzzug für eine Weltregierung“ mit, der er die Zukunft prophezeit, und in den Vereinigten Staaten ist er„internatio- naler Pate“ der Vereinigten Weltfödera- listen, für die sein Schwiegersohn Borgese Wirbt. Sein unter einigem Aufsehen be- kannt gewordenes Verhalten zum Atlantik- Pakt erklärt uns der Dichter so, Er habe eine Eingabe an den Kongreß unterzeich- net, die lediglich die Warnung enthalten habe, die Pakt- Ratifizierung nicht zu über- stürzen. Er habe den Pakt deshalb nicht be- grüßt, weil er ihn auch als ein militärisches Instrument ansehe, das sich auf den Kriegs- eventualfall stützt.„Mir aber“, meinte Thomas Mann,„liegt am Frieden.“ Der Dichter behauptet, die Bedeutung des Pak- tes sei durch die neue Ost-West- Annähe- rung abgeschwächt. Eine Einbeziehung Deutschlands in eine höhere Friedensorga- nisation sei lebhaft zu begrüßen. Indessen wünsche er in Deutschland nicht von Welt- politik zu sprechen. Vielleicht müsse sich in Deutschland noch manches ändern, meinte er. Er schien anzunehmen, es gebe noch zu viele Militaristen und Nationalisten. „Das Gute freilich war immer da“, fügte er hinzu. Sein nächstes literarisches Vorhaben ist ein legendärer Stoff: die Gregor-Legende, nach Hartmann von Aues mittelhochdeut- schem„Gregorius auf dem Stein“. Dieser ist ein irn Sünden von einem Geschwister- paar gezeugter Knabe, der nach der Art des Königs Oedipus seine Mutter heiratet und schließlich Papst wird. Eine sündig- fromme Geschichte, nannte sie Thomas Mann, die Realisierung und das Nahebringen tief menschlicher Geheimnisse. Und auf längere Sicht? Fortsetzung von etwas Früherem, des als Fragment vor Jahrzehnten zugleich mit dem„Tod in Ve- nedig“ erschienenen„Hochstapler Felix Krull“. Auf die Frage, warum sich der Dich- ter eigentlich keinem deutsch- amerikani- schen Stoff zugewandt habe, sagte Thomas Mann, daß er sich trotz seines langen Auf- enthaltes in Amerika noch nicht an ein solches Thema herangewagt habe, obgleich er daran gedacht hätte und auch von Ame- rikanern häufig ermuntert würde. Bei der Stoffwanl müsse man künstlerisch frei sein, und dazu sei es nötig, sich das Ma- terielle eines Stoffes völlig angeeignet zu haben. Auf die Frage, ob ihn nicht das Fehlen des deutschen Hintergrundes, das fremde Milieu in Los Angeles in seinem Schaffen behindere, meinte er: Nein: man möge dies an der Tiefenperspektive seines„Faustus“ erkennen. Er habe sich nie aus der Sphäre der deutschen Sprache herausbegeben. Und die deutsche Geistigkeit? Etwas Skepsis klang auf Auch die„Schubladen literatur“, auf deren Hervorkommen man gehofft habe, sei nicht erschienen.„Viel- leicht ist sie wegen der geistigen Belastung der Zeit nie geschrieben worden.“ Von Zwanzigjährigen, die zu Hoffnungen berech- tigen, wisse er wenig. Die heute Schreiben- den seien die ältere Generation. Auch von ihr, bekannte er, wisse er nicht viel. Ernst Jünger, wie immer man zu ihm stehen möge, schreibe noch immer starke Prosa, sagte er. Carl Wehner „Wären wir zwanzig Jahre jünger.“ Thomas Mann über„Goethe und die Demokratie“ Nach seiner in mehreren europäischen Hauptstadten gehaltenen Rede uber „Goethe und die Demokratie“, in der Tho- mas Mann Goethes Amerika- Sehnsucht entdeckte, darf man gespannt sein, was er uns bei den Franlefurter Goethefeiern im August zu sagen haben wird. Er hat ver- lauten lassen, daß er für Deutschland ein anderes, bisher nicht konzipiertes Thema vorgesehen nabe. Der nachfolgende Bericht uber seine in London, Stockholm, Kopen- hagen und Zürich gehaltene Rede ist der „Basler Nationalzeitung“ entnommen. Thomas Mann begann seine Rede mit der Bemerkung, daß jeder Redner angesichts der zahllosen Goethe- Kommentare gut tue, von vornherein zu sagen:„Tout est dit!— Neues kann ich euch nicht bringen!“ Außerdem mache er sich fatalerweise, so fügte Thomas Mann ironisch hinzu, Selbstkonkurrenz, in- dem er ja bereits ein halbes Dutzend Goethe- Essais und einen Goethe-Roman(„Lotte in Weimar“) veröffentlicht habe übrigens Werke, auf die er nicht sehr stolz sei. Hin- zu komme das immer stärker werdende Ge- fühl, daß die wahre Bildung erst bei der Fremdsprachkultur beginne. In diesem Sinne habe ja auch Goethe Expansion ernp- fohlen und jeden pedantischen National- dünkel verworfen. Sich heute zu Goethe zu bekennen, be- deutet kein deutsches Provinzlertum, denn m Grunde schwebte auch ihm ein europä- isches Deutschland vor kein deutsches Europa, wie es uns als abschrecken- des Ziel von den Nationalsozialisten mehr als ein Jahrzehnt lang vorgedonnert wurde. Im Gegensatz zu diesem Schreckbild müsse das europäische Deutschland ein demo- kratisches Deutschland sein, wobei er gern zugebe, daß es die europàische Demo- kratie bisher nie zur entscheidenden poli- tischen Macht gebracht habe.„Die deutsche Diskrepanz zwischen Geist und Macht war die Ursache vieler Leiden.“ Auch Goethe habe an ihr gelitten und den weltfremden Theoretizismus des deutschen Charakters ge- legentlich verwünscht, während er den prak- tischen Menschenverstand der Engländer pries. Es wäre falsch, England und die Ostindische Compagnie in den gleichen Topf zu werfen. Diese Ansicht, England erstrebe nur materiellen Besitz, sei der Anlaß zu manchem Unheil geworden, indem sie zu konkurrierendem Neid aufgestachelt habe. Goethes Lob des praktischen Verstandes wolle aber mehr als eine Mahnung aufgefaßt sein, nicht gar zu sehr in den Wolken zu schweben. Er setze den demokratischen Pragmatismus über den Hochmut des Gei- stes. In dieser Auffassung habe Rilke einen schmerzlichen Verrat der Kunst an das ge- meine Leben gesehen. Auch Novalis verworf sie.„Wilhelm Meisters Lehrjahre“ hat er geradezu ein„fatales und albernes Buch. 80 praetentiös und preziös, undichterisch im höchsten Grade, was den Geist betrifft,— so poetisch auch die Darstellung ist“, ge- nannt. In all diesen Erbitterungen ist spür- Methoden der Erziehung Zu z wei Vorträgen der Anthroposophischen Gesellschaft Mehr denn je suchen und ringen heute die Menschen nach eimer Erneuerung aller Lebens- und Kulturgebiete. Und es zeugt von einem nicht gering zu achtenden Willen zur Seloscbesinnung, das man sich für diese Neuorientierung Anregungen sucht bei dem aus unserem modernen Bildungsleben nicnht mehr wegzudenkenden Dichter und Denker Goethe.„Goethe als Vater einer neuen Aesthe- tik“ und seine„Geistesart als Quell neuen Erziehungslebens“ stand im Mittelpunkt von zwei Vorträgen der Anthroposophischen Ge- sellschaft Mannheim in der Aula der Wirt- schaftsnhochschule. Mannheim steht im„Jahr des Kindes“ und da mag es besonders interessant sein, über die so schwierigen Erziehungsprobleme ge- rade von einer im freien Schulwesen tätigen Schulleiterin ausführlich Betrachtungen ent- gegenehmen zu können. Frau Dr. Gerbert (Tüpingen), in Mannheim nicht mehr unbe- kannt, berichtete in gerühlswarmer und lie- benswürdiger Weise Vieles aus ihrer Unter- richtspraxis und aus ihrem Bestreben, lebens- tüchtige und allseitig befähigte Menschen heranzubilden. Warum vermissen beute Wirt- schaftspraktiker und Universitätsprofessoren bei den der Schule entwachsenen Jugend- lichen jegliches selbstschöpferische Denken und Schaffens-Element? Weil zur Heranbil- dung selbständiger Gedankenprozesse und Willensimpulse der die Kinder Erziehende eine weit umfassendere Menschenkunde sich erwerben und in die Erziehungspraxis um- setzen müßte, als dies heute gemeinhin der Fall ist. Eine Menschenkunde und insbe- sondere Erfassung des Seelisch- Geistigen, das bei dem Kinde entfaltet sein und sich heraus- ringen will, kann aber gerade an Goethes Seistesart in der von Dr. Steiner für die Erziehungskunst aufgewiesenen Arbeitsweise gewonnen werden. In„Werthers Leiden“ stellt Goethe bereits wichfige Betrachtungen über die Kinder an, sodann aber in„Wilhelm Meisters Wanderjahre“, wo in der pädagogi- schen Provinz auf die Ausbildung der Ehr- furcht der Religiosität, der strengen(Hand- werk) und der freien(Phantasie) Künste weit mehr Wert gelegt wird als auf ein bloß verstandesmäßig nüchternes Kopf wissen. Schließlich entdeckt man eine wahre Fund- grube wertvoller Erziehungsmethoden in einem wenig beachteten, vor genau 150 Jah- ren von Goethe geschriebenen Kunstroman „Der Sammler und die Seinigen“, und man erlebt, wie hier im labilen Gleichgewicht zwischen„Ernst und Spiel“ die beiden Ex- treme der philiströsen Pedanterie und der wirklichkeitsfremden Schwärmerei verbunden werden können zu einer allseitigen Ausbil- dung und Vollendung des heranreifenden Menschen. Wenn hierbei die Notwendigkeit ersichtlich wird für eine stärkere künstleri- sche Durchdringung alles Erziehens und für eine intensivere Entwicklung der schaffenden bar, wie schmerzlich es viele Künstler emp- fanden, daß sich Goethe so entschieden auf die Seite des praktischen Lebens stellte. Thomas Mann gab jedoch zu bedenken, daß solcher Anschauung ein gewaltiger Kampf um die Liebe vorausging. Goethe War bereit, mit allen Kräften«to make à successy aus seinem Leben. Dieser eiserne Wille zum Leben und zum Ueberleben mute im Vergleich zum aristokratischen Willen, stolz unter zugehen, unbedingt demokratisch an. Diese gesunde Lebensfreundschaft sei es denn auch, die es der demokratischen Welt erlaube, Goethe für sich in Anspruch zu nehmen. Er sei eben ein polarer Mensch gewesen: unerschöpflich reich an Wider- sprüchen, aber auch an unerschütterlicher Menschlichkeit und verläßlicher Güte.„Was sind die Menschen doch für Lumpen, daß sie das Leben nicht länger aushalten!“, rief er noch als 81jähriger aus. Zu Goethes Stellung zur großen Re vo- lution übergehend, gab Thomas Mann zu, daß ihn während des ganzen Lebens kein Weltereignis derart gequält habe wie dieses. Hier wiederhole sich bis in die Einzelheiten die Stellung des Erasmus zur Reformation. Beide sahen durch die explosive Kraft des „Franztums“ und Luthertums die ruhige Bildung gefährdet. Nach Goethes Ansicht befand sich alles Gescheite in der Minorität, und er zeigte nicht die geringste Lust, mit allen Menschen gut zu stehen. Die„gemeine Menge“ überließ er(und darin war er gewiß kein Demokrat) der Vernichtung. Wen wWun- dert es, daß er voll Skepsis gegen die liberale Regierungsform war? Immer aber glühte in Goethe der mannhafte Wille,„die Epoche zu beschleunigen“. Er drängte zur Progres- sivität und konnte oft in Zorn geraten über das„ewig Gestrige“. Im„Wilhelm Meister“ äußert sich sein Ungenügen am persönlichen Aesthetizismus besonders deut- lich, so daß er geradezu zum Roman der politisch- menschlichen Vorwärtsentwicklung geworden ist. In ihm tritt der Begriff der demokratischen Gemeinschaft unverkennbar hervor. Von dieser Plattform aus wagte Thomas Mann die verblüffende, durch sein eigenes Schicksal hervorgelockte Thematik„Goethe in Amerika— Goethe als Amerikaner“. Zur Kombination„Goethe als Demokrat“ also noch eine zweite, die kaum weniger unge; wöhnlich anmutet. Bis zuletzt hat Goetlie — ein Erzeuropaer der europäischen Kul- tur seine Huldigung dargebracht. Aber init seinem wunderbaren Instinkt witterte er auch, daß Europa einmal ein schwieriger Erdteil sein werde, voll von Konflikten und Unruhen. So regten sich in diesem durch und durch kontinentalen Universalgeist Fluchtgedanken. Amerika, das vor kurzem seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, er- schien ihm wie eine Erleichterung, so daß er 1819 zum Kanzler Müller äußerte:„Wären Wir zwanzig Jahre jünger, 80 segelten wir nach Amerika!“ Je- denfalls erschien ihm das Brückenschlagen zur voraussetzungslosen, unbekümmert-ju- gendlichen und unkompliziert- natürlichen Neuen Welt aller Beachtung wert. Denn alles„abgestorbene Zeug war ihm ein Poeta Laureatus (dena- Bild) Thomas Mann bei der feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde der schwedischen Uni- versität Lund. Greuel, so daß seine Tischreden oft mehr auf Dampfschiffe, den Suez- und Panamakanal, Flugzeuge und ähnliche Fortschrittsthemen zusteuerten als auf Literatur Auf„freiem Grund mit einem freien Volk“ zu stehen das tönt nicht nur demokratisch, sondern auch eminent amerikanisch. Ausklingend gab Thomas Mann seiner Bewunderung für Goethes schöpferische Güte und Goethes Bekenntnis zum Posi- tiven Ausdruck. Eine großartige Gutwillig- keit sei ihm eigen gewesen— eine Freund- schaft für das Leben, die sich auch Liebe nennen lasse. In seinen Versen„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ liege der höchste Ausdruck der Demokratie.„Halten wir es mit Goethes Vornehmheit“, ermahnte der dichterische Repräsentant des deutschen Geistes seine gespannt mitgehenden Zuhörer. „Dann werden wir nie in Opposition stehen gegen Liebe und Leben.“ 8. 8 igrid Undset/ Zum Tode der norwegischen Dichterin Die großen Erzählungen der im Alter von 67 Jahren in Oslo verstorbenen Nor- wegerin Sigrid Undset haben im deut- schen Sprachbereich ab 1926 eine stattliche Lesergemeinde gefunden. Wer der rasch aufeinanderfolgenden Strömungen und kurzatmigen Moden müde geworden War, fand bei ihrem bis zur Unerbittlichkeit unbeirrbaren Realismus so etwas wie eine geistige Heimat Die zeitgenössischen deut- schen, französischen und englischen Erzäh- ler, soweit sie sich über Kundendienst und Kunstgewerbe erhoben, entrollten Bilder von einer sehr fragwürdig gewordenen Ge- sellschaft bis zur vollständigen Auflösung. Das tat die Undset in den aus der Zeit ge- schöpften Lebensläufen(Jenny, Frau Hjelde, Harriet Waage, Ida Elisabeth, Frühling u. à.) wohl auch, aber ohne Ironie im ein- zelnen und ohne Sarkasmus, ohne Aus- flucht in„künstliche Paradiese“ und ohne Romantik, mit einem Realismus, der auf das Ganze zielte und schließlich auch das Ganze traf. In den historischen Romanen Kristin Lavranstochter““ und„Olav Audunssohn“ zumal entfaltete sie einen Zug unvergeß- licher Gestalten und anschaulich gemachter Schicksale. In Handlungen und Begeben- heiten, nicht nur in tiefschürfenden Ge- sprächen, ließ sie einmalige Charaktere von oft recht komplizierter und hintergründiger Verfassung Zug um Zug in Erscheinung treten, in offenbare und verborgen schwe- jende Schuld sich verstricken, in berber Sühne, in hartem Dulden sich freimachen für die vertrauensvolle Annahme der gege- benen Lebensumstände— ohne einer bil- ligen und feigen Resignation das Wort zu reden, ihre große und tiefe epische Erzähl- weise, die sich balladenhaft raffen und straffen kann, schloß dergleichen aus. In Zeiten einer fast schon allgemeinen Desorientierung empfinden viele ihrer Le- Phantasle des Kindes, bedeutet das nicht, daß diese Kinder später den Künstlerberuf er- greifen sollen, sondern sie werden dadurch in jedem Beruf und jedem Handwerk gerade zu Gestaltern aus eigenen Kräften. Die vom Menscheninnern her bedingte Glück- losigkeit der heutigen Menschen kann ver- mieden werden durch eine harmonische Ent- wicklung aller Wesensglieder des Menschen, — Leib, Seele und Geist— zu Wahrhaftigkeit, Vertrauen und echter Lebenspraxis. Das keim- und quellhaft bei Goethe Ge- gebene zu erfassen, kann für jeden Erzieher ein anstrebbares Ziel sein, wenn er bewußt in die Zukunft hinein gehen und eine frucht- bringende Erziehungskunst gestalten will. Den freien Schulen, die heute schon solche Erziehungsmethoden praktizieren, aber schwer um ihre Existenz ringen müssen in- folge der ihnen versagten„Schulgeldfreiheit“, soll nun durch die Forderung nach einem neuen Schulgesetz geholfen werden, wofür die zahlreich erschienenen Zuhörer fast rest- los ihre Unterschrift abgaben.-r-rer „Die Herzogin von Langeais“ Thiess Uraufführung in Bremen In letzter Minute kam diese Uraufführung doch noch, wenn auch nur vor geladenen Freunden des Bremer Künstlerthe- a ters, zustande; mit ihr senkte sich zugleich und zunächst endgültig der Vorhang über das Theaterleben der Hansestadt. Frank Thieß bezieht die Fabel seines neuen Schauspiels von einem weniger be- kannten Roman Balzaes her, der als nicht unwichtiges Kapitel zur„Comédie humaine“ (Geschichte der Dreizehn“„Historie des Treize“) erscheint. Die Herzogin Antoinette ist eine Liebende voll leidenschaftlicher Glut und zugleich mit einer gehörigen Dosis Esprit, Bineingestellt in eine wahrhaft tragische Si- tuation gegenüber den schmerzlichen Erfah- rungen, die sie mit ihrem Günstling Mon- triveau, einer Zwitterfigur aus Don Quijote, Abenteurer und politischer Ehrgeizling machen muß. Außerdem werden Fragen geselschaft- licher Ehre und Unehre behandelt. überkom- mene Vorurteile der Familienmoral und des Glaubens sowie die Ansprüche auf das Recht der weiblichen Persönlichkeit. Es blieb zu erwarten, daß das epische Ver- mögen eines großartigen Erzählers der dra- matischen Spannung nicht voll gerecht werden würde. Der Autor war sich dieser Gefahr auch bewußt und würzte daher die Handlung mit sprühenden Apereus, mit funkelnden Aphorismen und mit revolutionärem Glossar, die vergessen machten, daß seine Herzogin ein Engel ist, dessen Liebe erlischt in resi- gnierender Verzweiflung, wie eine Blüte ihren Duft ausströmt, indem sie vergeht Für die fein zisellerte, liebevolle Auffüh- rung, die hohe technische Anforderungen stellte, zeichnete Gillis van Rappard als Regis- seur verantwortlich. Karl Kuehne ser eine dichterische Weisung hohen Ran- ges. Wo die Zeitgenossen nur Situationen und Situatiönchen addierten und sehr per- sönliche, auch sehr banale Empfindungen zerfaserten und den Leser mit leeren Hän- den und bedrücktem Herzen wieder allein liegen, gab sie echte Biographie und den klaren Gehalt einer zu reinster Einsicht geläuterten Lebensweisheit. Das tausendjährige Reich sah den Ein- fluß dieser großartigen Erzählerin mit Un- behagen. Der abgründige Personalismus mrer Gestalten paßte schlecht zu den Traum- und Wunschfiguren der ewigen Marschierer und politischen Soldaten, die in Blut- und Boden-Erzeugnissen schwel- gen sollten. Es begann damit, daß ihr„ge- reizter Katholizismus“ unterstellt wurde. Ihre Werke kamen auf die berühmten Li- sten der nicht zu fördernden und zu empfehlenden Bücher— und damit in eine ausgezeichnete Nachbarschaft. Sigrid Und- set hat 1940 für den Uebergriff auf Nor- wegen, ein auf seine Freiheit stolzes Land, bittere Worte gefunden, die auf die Ver- breitung ihrer ins Deutsche übersetzten Bücher nicht ohne Wirkung geblieben sind. Ein Sohn fiel in den Kämpfen. Ueber Ruß- land und Japan gelangte Frau Undset in die Vereinigten Staaten. 1945, nach ihrer Heimkehr, hat sie Deutschland und die Deutschen hart verurteilt in Wendungen, die nicht auf der Höhe der in ihren Roma- nen gewonnenen Einsichten stehen. Die Verallgemeinerung dieses Urteils hat ihre deutschen Leser geschmerzt, die doch ge- rade dadurch, daß sie sich an ihren Roma- nen aufrichteten, bekundet haben dürften, daß sie nicht der geistigen Starrheit er- lagen, in der Sigrid Undset ein Siebzigmil- lionenvolk unabänderlich befangen sah. Ein düsterer dantesker Grundzug ihres Wesens gewann die Oberhand. Hat der Leser heute, nach der Ka- tastrophe und mitten in ihren Kettenreak- tionen, noch den großen Atem für Format und Kaliber dieser norwegischen Erzäh- lerin, oder begnügt er sich mit billigen Nipp-Sachen? Diese Frage sollte nach dem Tode der gefeierten Nobelpreisträgerin ge- rade bei uns gestellt werden. F. W. Koch Bucheingänge (Besprechung vorbehalten) Carl Binger Der Arzt und sein Patient, Verlag Ernst Klett, Stuttgart, 1948(18.50 DM). Helmut Bode Orangenblüte Erzählun- gen), Dr. W. Barbier-Verlag, Frankfurt/ M., 1948(7.80 DMM. Alfred Döblin Der blaue Tiger Roman), Verlag P. Keppler, Baden-Baden, 1947. René Gerhard Aufbruch— wohin?(Ro- man), Südverlag, Konstanz, 1949(12.80 DM. Martin Gumbert Hahnemann, Südverlag, Konstanz, 1949(8.50 DW. Georg Lukaß Karl Marx und Friedrich Engels als Literaturhistoriker, Aufbau- Ver- lag, Berlin, 1948. Karl O. Paetel Ernst Jünger, Weg und 2 Verlag Ernst Klett, Stuttgart, William Saroyan Der waghalsige junge Mann(Kurzgeschichten), Dr. Walter Bar- bier-Verlag, Frankfurt/ M., 1948(8.50 DM). Arthur Schurig Godefroi der Gascogner (eine Epikureade), Deutscher Zeit-Verlag, Hamburg, 1948(6. DMW. Paul Stricker Das Pilzbuch(Taschenbuch für Pilzsucher), Verlag G. Braun, Karls ruhe, 1949(12. DM. Paul Weitershagen Die Geschichte des Dr. Joh. Faustus, Dr. Walter Barbier-Ver- lag, Frankfurt/ M.(4.80 DM). Kulturnachrichten Die Emil-Nolde- Ausstellung in der Galerie Rudolf Probst Mannheimer Schloß, rechter Flügel) wurde wegen des anhaltenden Besu- ches noch um einige Tage verlängert. Sie ist Sonntag, den 19. Juni, von 10 bis 13 Uhr, zum letzten Mal geöffnet. Am Samstag, dem 18. Juni, um 18 Uhr, spricht Rudolf Probst innerhalb der Ausstellung über die künstlerische Aus- druckskraft der Farbe mit anschließender Führung und Aussprache. Das Sinfonieorchester des Nordwestdeut- schen Rundfunks(Hamburg) wird unter Lei- tung seines Chefdirigenten Hans Schmidt-Isser- stedt in Mannheim am 21. Juni im Ufa- Palast konzertieren. Der Wilhelm-Busch-Abend mit Hanna Meyer und Walter Pott zugunsten des Wieder- gaufbaufonds des Mannheimer Nationaltheaters wird am Sonntag, dem 19. Juni, und am Don- nerstag, dem 23. Juni, jeweils um 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule wiederholt. Die traditionelle Gutenberg- Festwoche in Mainz findet laut Südena in diesem Jahr vom 18. bis 27. Juni statt. Neben einer Reihe von Vorträgen, Konzerten und Theateraufführun- gen wird eine Ausstellung„Goethe und seine Drucker“ in der Stadtbibliothek veranstaltet. „Anthroposophische Hochschulwochen“ wer- den vom 31. Juli bis 20. August in Stuttgart stattfinden. Sie geben in Kursen und Vorträ- gen eine Einführung in das Weltbild der An- throposophie. D. Karl Schneider, der bei der evangelischen Kirche in Speyer tätige Universitätsprofessor, hat einen ehrenvollen Ruf an die Universität Fulton(Missouri) erhalten, wird jedoch vor- aussichtlich ablehnen und in seiner neuen Heimat bleiben. Professor Walther Bothe von der Universität Heidelberg wurde eingeladen. an dem inter- nationalen Kongreß über Kernphysik, theore- tische Physik und kosmische Strahlen vom 5. bis 16. September 1949 in Basel und Como Cta- lien) teilzunehmen. Alle Aktbilder, die in Rotterdam in einer Ausstellung des 72-jährigen holländischen Ma- lers Klee van Dongen gezeigt wurden, mußten auf Anweisung des Gemeinderates entfernt werden. Die Bilder wurden als für„eine öf- kentliche Ausstellung ungeeignet“ bezeichnet, da sie zu„krankhafter Neugier“ gereizt hätten. Der Verein„Fels in der Brandung“, der in München gegründet wurde, will das in der Nähe von Borkum geplante riesenhafte Chri- stus-Mahnmal verwirklichen helfen, wofür ein Betrag von rund einer Million DM notwendig sein wird. Das von vielen Seiten als unkünst⸗ lerisch Abgelehnte Projekt, das Symbol für die Vereinigung der Völker und die Wieder- aufnahme Deutschlands in die Völkerfamilie sein soll, war von jungen Bildhauern ge- plant.(gis) Eine Ausstellung moderner Kunst findet zur Zeit im Münchener Art Collecting Point statt, die sich aus den in Zürich gezeigten Werken moderner deutscher Kunst der letzten 30 Jahre zusammensetzt. Die Züricher Auswahl wurde bereichert dureh Stücke, die wohl zur Auswahl nach München gesandt wurden, aber nicht in die Schweiz Singen. Damit bietet die gegen- wärtige Münchener Ausstellung den bisher vollständigsten Ueberblick über das Kunst- schaffen des 20. Jahrhunderts in Deutschlané. „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann wird zur Zeit von der DEFA unter Regie von Erich Engel verfilmt. Für die Rolle der Mutter Wolfen wurde Fita Benkhoff verpflichet; ne- ben ihr werden Werner Hinz, Käthe Haak, Paul Bildt und Franz Weber spielen. Der französische Film„Das Boot der Ver- dammten“ wurde bei einer geschlossenen Auf- führung im Stuttgarter Filmelub von den mei- sten Zuschauern— Journalisten, bekannte Autoren, Flüchtlinge, Studenten und ehema- lige Offiziere— scharf abgelehnt. Schm. Eine Klasse für Zwölf-Ton- Komposition soll erstmals in Deutschland von der Hoch- schule für Musik in Berlin eingerichtet wer- den. Als Lehrer ist Joseph Rufer, ein frühe- rer Schüler Arnold Schönbergs, in Aussicht genommen. Seite 4 SUDWESTD EUTSCHLAND ber Freitag, 17. Juni 1949/ Nr. 112 Niemand will sich überstimmen lassen Neue Fronten in der Südweststaat-Diskussion Die Fronten in den Auseinandersetzun- gen über die Neuregelung der Grenzen im südwestdeutschen Raum haben sich in letz- ter Zeit verschoben. Zwischen die Gegen- Pole Stuttgart und Freiburg scheint sich Tübingen als„dritte Kraft“ zu schie ben. Dies ist in erster Linie der Aktivität Dr. Müllers, des noch kein Jahr amtie- renden Staatspräsidenten von Württem- berg- Hohenzollern, zuzuschreiben. Während ursprünglich eine einheitliche schwäbische Front für den südwestdeutschen Läanderzu- sammenschluß den südbadischen Bestre- bungen zur Wiederherstellung der alten Länder Baden und Württemberg gegenüber zu stehen schien, haben die Bemühungen südwürttembergischer Kreise um eine Ver- mittlung, eine Auflockerung der Fronten, in letzter Zeit deutliche Erfolge gehabt. Die Kreise um Staatspräsident Dr. Müller schei- nen zu dieser Vermittlerrolle geradezu Prädesiniert, stehen sie doch landsmann- schaftlich dem protestantischen, schwäbi- schen Stuttgart, geistig dem katholischen Freiburg nahe. Ansatzpunkt für die Vermittlungsaktion Dr. Müllers waren die Verbandlungen um einen Staatsvertrag zwischen den drei be- teiligten Ländern, der für den Fall einer Schaffung eines einheitlichen Südweststaa- tes durch Volksabstimmung den Teilgebie- ten gewisse Reservatrechte sichern sollte. Staatspräsident Dr. Müllers Vorschlag ging dahin, neben gewissen verwaltungsmäßigen und kulturellen Autonomien den Unterbe- zirken des geplanten Südweststaates auch eine paritätische Vertretung in der ge- setzgebenden Körperschaft des neuen Ge- meinwesens zu verschaffen. Dr. Müller be- mühte sich damit, die südbadischen Be- denken gegen eine„ewige“ Ueberstim- mung der südbadischen Minderheit durch die schwäbische Majorität zu entkräften. Gleichzeitig kam er damit auch gewissen in Süd württemberg stärker werdenden Strömungen gegen den„Zentralismus der Stuttgarter Bürokratie“ entgegen in dem Bemühen, diese besonders in Oberschwa- ben wirksamen politischen Momente kon- struktiv für den Bau eines größeren Süd- Weststaatgebildes zu nützen. Nach langem Schweigen hat eine dieser Tage von Staatspräsident Wohleb ab- gegebene Erklärung eine deutliche Annäherung Südbadens an den s üdwürttembergischen Stand- punkt erkennen lassen. Unter Hinweis auf die demokratische Autorisation der derzeitigen Landesparlamente und die dem Artikel 118 des Bonner Grundgesetzes zu- grunde liegenden Gedankengänge forderte Staatspräsident Wohleb in Anlehnung an den südwürttembergischen Staatschef einen Staatsvertrag, der ein künftiges gemein- sames Parlament und auch eine verfassungs- gebende Versammlung binden müßte. Der Württemberg badische Ministerpräsident Df. Maier hatte in einer Pressekonferenz Ende Mai den südwürttembergischen Vor- schlag„nicht ei. dgültig abgelehnt“, anderer- seits hält er aber die Konzession für zu Weitgehend, durch eine Art Staatsvertrag der zukünftigen Verfassung vorzugreifen, zu deren Bestimmung lediglich„das Volk in souveräner Weise legitimiert“ sei. Daß auch die beiden betroffenen Besat zungsmächte in allen diesen Fragen ein Wort mitzusprechen haben, liegt auf der Hand. Auch hier scheint aber ein Fort- schritt feststellbar, nämlich in der Richtung, diese Frage mehr und mehr als inner deutsche Angelegenhe t zu behan- deln. Während noch vor kurzem Fran- s ois-Poncet deutlich für die Wiederher- stellung der alten beiden Länder Baden und Württemberg und gegen die Bildung eines südwestdeutschen Staates eingetreten war, hält sich— den„Eindrücken“ des Staatsprä- sidenten Wohleb zufolge— der französische Außenminister Schuman in dieser Frage zurück. In Freiburg deutet man im übrigen an, daß die in Südwestdeutschland wie eine Bombe eingeschlagene Verlautbarung der Pressestelle des Quai d'Orsai und der Presse- Abteilung der französischen Militärregierung in Baden-Baden, wonach Frankreich im Falle seiner Wiederherstellung eine politische Kon- trolle, wenn auch nicht militärische Beset- zung des ganzen Landes Baden fordere, in erster Linie als ein Schritt der„zweiten Internationale“ gewertet werden muß. Diese Verlautbarung vom März 1949 hatte in Nordbaden die Stimmung für den Länder- zusammenschluß eindeutig gefördert. Seit- dem sind fast drei Monate vergangen, und inzwischen haben sich Informationen aus Nordbaden zufolge dort die Kräfte gegen eine„Stuttgarter Bevormundung“ wieder stärker geregt. Auch haben kürzlich 111 Ueberlingen auf einer Tagung der für den Südweststaat eintretenden südbadischer CDU-Gruppe, die sich im wesentlichen auf die Bodensee-Gebiete beschränkt, zwei süd- württembergische Vertreter eindeutig und prägnant gegen den„Stuttgarter Zentralis- mus und seine Aspirationen“ Stellung ge- nommen. Es ist außerordentlich schwer, eine Prog- nose über den Ausgang einer Volksabstim- mung in der Südweststaatfrage zu stellen. Jede der beiden Gruppen ist von ihrem Sieg überzeugt. Auch scheint die Stimmung in der Presse nicht immer den Standpunkt der Bevölkerung wiederzugeben. Wie dem auch sei, die gegenwärtige Haltung sowohl Stutt- garts als auch Freiburgs macht das Zu- stsndekommen eines Staatsvertrages oder gar einer Volksabstimmung über den Süd- Weststaat vor der Bildung der westdeutschen Bundesrepublik trotz aller Fortschritte noch nicht sehr wahrscheinlich. Damit würde nach Artikel 118 des Bonner Grundgesetzes die Neugliederung durch ein Bundesgesetz er- folgen müssen, das eine Volksbefragung vor- sehen muß. In der Dreisamstadt rechnet 2000 Dentisten trafen sich in Karlsruhe Jüngste Forschungsergebnisse Vom 8. bis 11. Juni trafen sich in Karls- ruhe etwa 2000 deutsche Dentisten aus allen Zonen zur ersten Nachkriegszusammenkunft, um fachliche und berufliche Fragen zu er- örtern, neue Erkenntnisse in den Behand- lungsmethoden zu gewinnen und die neue- sten Ergebnisse in der Zahnheilkunde für die Praxis kennenzulernen. Nach einer Reihe von Begrüßungsan- sprachen eröffnete der ärztliche Direktor der städtischen Krankenanstalten Karlsruhe, Prof. Dr. H. Schön, die Reihe der eigent- lichen Fach- und Diskussionsvorträge mit einem Referat über„Die Strahlentherapie der Mundkrankheiten“. Der Dozent am Dentisten-Institut Karlsruhe, Dr. E. Dum me, erstattete anschließend einen„Kriti- schen Ueberblick über die physikalischen Therapie-Apparate in der Zahnheilkunde“, dem sich der Vortrag eines Dozenten des Institutes über„Neue Erkenntnisse in der Wurzelbehandlung“ anschloß. Den Nachmit- tag des ersten Kongreßtages füllten weitere fünf Referate aus. Am zweiten Tage des Kongresses zeigte der bekannte Rheumaforscher, Prof. Dr. Slauck Gachen) in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag über„Die Herdinfektion und ihre Auswirkungen auf den Organis- mus“ die Zusammenhänge auf zwischen Zahnbeherdungen und Allgemeinerkrankun- gen. Medizinalrat Dr. J. Hamacher (Karlsruhe) sprach über„Neue Erkenntnisse in der Medizin“, und Dr. E. G. Honsig (München) nahm Stellung zu der Frage, ob nervgetötete Zähne immer körperliche Schäden auslösen müßten, was klar ver- neint wurde. Als weiterer Redner behandelte Dr. Alfr. Rohrer Hamburg) das Herdproblem von der sozial-hygienischen Seite her. Dentist Fritz Lotz Frankfurt/ Main) referierte über die Wundbehandlung und Blutstillung, Dr. Fr. Kienle(Karlsruhe) über die Mög- lichkeiten von Ferzschädigungen durch Kranke Zähne, Facharzt Dr. Alfr. Rohrer (Hamburg) über die Lues und Dentist Fritz Schmiedel! Freiburg/ Br.) über neue Aussichten in der Behandlung der Karies und Paradentose. Auch der dritte Tag brachte eine Reihe von interessanten Vorträgen,. So behandelte der Chefarzt der Städt. Krankenanstalten in Mannheim, Prof. Dr. Sehmidt-Labau- me das Thema:„Unsere Erfahrungen über Fokal-Infektion und Hautkrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Zahngra- nulome“. Weiter sprachen Dozent Heinz Neumann(Karlsruhe) über Zahnersatz unter Berücksichtigung der Vitalität des Restgebisses“, Dentist Hans Nagel Frank- furt Main) über„Ausschnitte aus der Kie- ferorthopädie in der dentistischen Praxis“, Dentist Schwarzkopf Oresden-Rade- beuh)) über„Die medikamentöse Beeinflus- sung des Gefähßapparates der Pulpa und seie Beziehungen zum Paradentium im Patho- histologischen Bild“ und Dozent Ru- der Oeffentlichkeit unterbreitet dolf Fischer(Karlsruhe) über„Die Be- rücksichtigung der natürlichen Articulation in der Prothetik“ Größtes Interesse beanspruchten Aus- führungen von Dr. H. P. Rus ch(Wetzlar) über„Die Flora der Mundhöhle“, Mit seinen geradezu revolutionierenden Anschauungen über das Wesen der in der Mundhöhle an- zutreffenden Bakterienarten gab der Vor- tragende bedeutende Forschungsergebnisse zum ersten Male der Gffentlichkeit bekannt. Die auf jahrelanger Forschungsarbeit be- ruhenden Ergebnisse bringen auch eine völlig neue Beleuchtung des Problems der Herdinfektion. Swk/ hn man wohl damit, daß nach der Bildung der deutschen Bundesrepublik eines der Haupt- argumente Stuttgarts, nämlich die gegen- Wwärtig recht schwierige, in erster Linie durch die hohen Besatzungskosten verursachte Finanzlage der französisch besetzten Länder, an Kraft verlieren könnte. Ein interzona- ler Finanzausgleich würde diese Besatzungs- lasten, die zur Zeit in Südbaden 66 Prozent, in Württemberg-Baden dagegen nur 25 Pro- zent des Steueraufkommens betragen, gleich- mäßiger verteilen und die französisch be- setzten Länder entlasten. Während man in Baden damit rechnet, daß bis zu dieser Regelung und einer Schaf- fung des Südweststaates durch ein Bundes- gesetz noch viel Wasser den Rhein und den Neckar hinunterfließen wird, hat Professor Carlo Schmid bereits für diesen Herbst das Ende der„Operettenfürstentümer“ und die Bildung des Südweststaates vorausge- sagt. Ob er recht behalten wird, muß die Zukunft zeigen. Die Lösung könnte ein Präzedenz- und Schulfall für die Bildung größerer Länderzusammenschlüsse im euro- päischen Raume werden. Ein Mann rettet hundert Menschen August Vochtel ist sein Name, die Stadt Trier ist sein Zuhause. Schwere Ver- brennungsverletzungen, die er sich bei sei- ner mutigen Tat zugezogen hatte, zwangen ihn auf ein langes Krankenlager. Nachdem ihm vor Monaten bereits durch den Mini- sterpräsidenten eine schöne Ehrung zuteil geworden war, übergab ihm die Eisenbahn- direktion dieser Tage, unter Beförderung zum Oberlokomotivführer, ein hohes Geld- geschenk. Der französische Gouverneur von Trier ehrte den braven Mann durch Ueber- reichung einer in der Pariser Münze ge- prägten Medaille. Der vergangene 22. November war der Tag, der August Vochtel, den Mann im Füh- rerstand der Lokomotive des vollbesetzten D-Zuges Trier Koblenz auf eine schwere Probe stellte. Der Zug raste in den bekann- ten Tunnel bei Kochem an der Mosel. Die Reisenden taten, was in jedem Tunnel getan wird. Sie schauten ins schwarze Leere, schlossen die Augen oder suchten an den Tunnelwänden nach einem Lichtschimmer. Vielleicht wurde auch ein Mädchen geküßt. Niemand wußte von der großen Gefahr, in die plötzlich der rasende Zug und das Leben aller geraten war. Während der Fahrt durch den Tunnel ereignete sich im Führer- stand der Lokomotive eine Explosion, die den Lokführer, der schwer verletzt worden War, und den Heizer zwang, den Führer- stand zu verlassen, ohne daß Zeit blieb, den Zug zu bremsen. August Vochtel kannte das Schicksal der 700 Insassen seines Zu- ges, wenn es ihm nicht gelingen sollte, den Zug zum Stehen zu bringen, Trotz schwe- rer Verbrennungen klettertèe er am Loko- motivkessel entlang, um zu dem am Puffer- teil der Maschine befindlichen Bremsven- til zu gelangen. Mit letzter Kraft erreichte er den Hebel und nach einer Geschwindig- keitsherabsetzung konnte er schließlich den Zug zum Falten bringen: womit er unzähl- bare Menschen vor Tod und Unglück be⸗ Wahrte. Wiederaufbau des Festspielhauses Worms In Worms sind starke Bestrebungen zum Wiederaufbau des im Krieg beschädigten Festspielhauses im Gange. Ein vor kurzem ins Leben gerufener Wiederaufbauausschuß hat nunmehr die Ausschreibung eines Ar- chitektenwettbewerbs vorgeschlagen. Das Festspielhaus soll in einfachster Form und so schnell wie möglich wiedererstehen. Die Fortführung des Stadttheaterbetriebes ist durch staatliche und städtische Zuschüsse wenigstens für die kommende Spielzeit als gesichert zu betrachten. 375 eee Die Abteilung für Zivilangelegen- heiten der Governmental Affairs Divi- sion ist aufgefordert worden, Deutsche vorzuschlagen, die für ein einjäh- riges Stipendium an amerika Uischen Universitäten in Frage kommen. Es beteiligen sich daran die Uni- versitäten Harvard, Bryn Mawr, Duke, Michigan, Chikago, Syracuse und Kali- fornia. An jeder dieser Hochschulen soll eine besondere„Schule“ für die deut- schen Gäste errichtet werden. Die Größe der„Schule“ schwankt zwischen 10 und 20 Studenten. Der genaue Studienplan steht noch nicht fest, aber er wird sich auf Sozial wissenschaften und Politik konzentrieren. Die Kurse werden nicht auf das Studium ange- rechnet. Das Schwergewicht wird auf der Arbeit im Vorlesungssaal liegen, doch sollen auch Ausflüge und Besich- tigungen vorgenommen werden, um die theoretischen Prinzipien in ihrer prak- tischen Anwendung zu studieren. Es entstehen keinerlei Kosten für die Kurs- teilnehmer; darüber hinaus wird noch ein Taschengeld gewährt. Die Teilneh- mer werden Anfang September an- fahren und ungefähr ein Jahr drüben bleiben. g Die Kandidatur zu diesem Stipendium steht jedem frei, der die folgenden Be- dingungen erfüllt. Es sei aber an dieser Stelle schon darauf hingewiesen, dag angesichts des besonderen Charakters dieses Stipendiums Ausnahmen von den Grunderfordernissen nicht gemacht wer- den können; nicht entsprechende Be- werbungen sind sinnlos. Die Bedingungen: Die Bewerber müssen jünger als 30 Jahre sein. Sie sollen in der Verwal- tung tätig sein und Interesse an öffent- lichen Angelegenheiten gezeigt haben und in der Lage sein, aus der geplanten großzügigen Orientierung über demo- kratische Regierungsform und Lebens- art Nutzen zu ziehen. Die Bewerber sollten ihre Studien im allgemeinen beendet haben und be- reits im beruflichen oder öffentlichen Leben stehen. Auf jeden Fall sollten sie eine gewisse akademische Ausbil- dung genossen haben. Das Abitur sollte mit ‚Fgut“ bestanden worden sein. Die Bewerber müssen gut Englisch sprechen und lesen können. Es können Bewerber beiderlei Ge- schlechts teinehmen. Es gelten die üb- Eine glänzende Gelegenheit! Wer kann kostenlos in den Vereinigten Staaten studieren? lichen Maßstäbe politischer Ueber- prüfung. Bewerber aus den Ge- Wer kschaften bedürfen nicht des Abiturs, müssen aber über- durchschnittliche Leistungen auf dem Gebiet der Berufsausbildung nachweisen. Der ausschlaggebende Faktor ist in allen Fällen die Eignung als in der Oef- fentlichkeit stehender Bürger. Die Auswahl Für die Auswahl der Kandidaten aus dem Stadt- und Landkreis Mannheim hat der Stadtkommandant Mr. Hugh Mair ein Komitee berufen, das sich aus folgenden Persönlichkeiten zu- sammensetzt: Landrat Dr. Gaa: Landkreis Stadtsyndikus Dr. Woll: Stadtverwal- tung. Karl Schweizer, Gewerkschaftslei- tung. Oberstudienrat Prof. Schmidt: Land- kreis Dr. v. d. Kall, Industrie- und Han- delskammer E. F. v. Schilling, Mannheimer Mor- gen. Alle Bewerber müssen sich bei einer der folgenden Stellen persönlich vor- stellen und zwar: In der Stadt Manheitm: Gewerkschaftsangehörige nur Mon- tag, den 20. 6., vormittags zwischen 9 bis 11 Uhr im Gewerkschaftshaus, L. 4, 15, Zimmer 4. Alle anderen Bewerber nach Wahl: Samstag, den 18., oder Montag, den 20. 6., zwischen 9 und 12 Uhr, auf dem Rat- haus, K 7, Zimmer 327, oder Sonntag, den 19. 6., zwischen 16 und 18 Uhr, bei der Industrie- und Handelskammer, L I, 2 Dr. v. d. Kall) oder Mannheimer Morgen, R I, 4-6)(v. Schilling). Im Landkreis Weinheim: Am Samstag, 18. 6., von 10—11 Uhr im Landratsarnt. Schwetzingen: Am Sonntag, 19. 6. von 1272—13% Uhr, Richard-Wagner- Straße 17, bei Landrat Dr. Gaa. Die Bewerber müssen einen kurzen Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben unter besonderer Berücksichtigung ihrer bisherigen Stellung im oder zum öffent- lichen Leben mit der Bestätigung durch zwei ortsbekannte Persönlichkeiten so- wie den Spruchkammerbescheid bzw. Amnestienachweis mitbrinegn. Polizei- Probleme Gewerkschaften zum Fall Dr. Kienle Karlsruhe, 16. Juni(CE- Eigenbericht) Die Hauptfachabteilung Polizei in der Gewerschaft öffentliche Dienste hielt in Karlsruhe eine mehrtägige Landeskonferenz ab, an der über 100 Delegierte der Landes-, Kriminal- und Schutzpolizei aus Württem- berg und Baden sowie zahlreiche Gäste aus der ganzen US- und britischen Zone und aus Süd württemberg teilnahmen und in deren Verlauf in zahlreichen Referaten und Diskussionen Stellung genommen wurde zu Aktuellen Problemen. Eine besondere Be- deutung erhielt diese Tagung durch die An- Wesenheit amerikanischer und britischer Gäste, die in einem lebhaften Gedanken- austausch über den Aufbau der Polizei besonders in England und ihre gewerk- schaftliche Organisierung referierten und manch nutzbringende Anregung gaben für den Aufbau der Polizei im kommenden Berge von Mißtrauen sind zu überwinden Das revidierte Geschichtsbild im Schulunterricht Für die Lehrer aller Schulgattungen Ba- den- Württembergs besteht auf der Comburg bei Schwäbisch-Hall eine staatliche Aka- demie, die sich die Aufgabe gestellt hat, den Lehrern das Rüstzeug Zzu vermitteln, das notwendig ist, einen auf neuesten wissen- schaftlichen Forschungen und Erfahrungen berubenden Unterricht geben zu körmen. Unter dem Thema„Situation und Methoden des Geschichtsunter richts“ fand in diesen Tagen ein Lehr- gang seinen Abschluß, der von ca 100 Ge- schichtslehrern aller Schularten Württem- berg-Badens besucht war. Der Geschichts- unterricht war seit 1945 in den höheren Schulen durch das Fehlen eines anerkannten Lehrbuches sehr erschwert, an den Volks- schulen war er sogar infolge Lehrer- und Lehrbuchmangels und infolge örtlich ver- schiedener Weisungen der staatlichen und Besatzungsbehörde zu einem Pflänzlein „Rühr mich nicht an“ geworden. In einer Reihe interessanter, mit reich- lichem Quellenmaterial auf wartenden Vor- lesungen haben bekannte Historiker den Lehrern Einblick gewährt in den augen- blicklichen Stand ihrer Forschungsarbeit. Universitätsprofessor Dr. Ritter, der Vor- sitzende der Vereinigung deutscher Ge- schichtsforscher, trat in zwei Vorlesungen für eine Revision des Geschichtsbildes bei uns Deutschen ein. Er anerkannte keine Kollektivschuld, aber eine Ges amthaf tung des deutschen Volkes. Die Werke„Dämonie der Macht“, Geschichte als Bildungsmacht“ und„Europa und die deutsche Frage“ lassen sein tiefes histori- sches Verantwortungsbewußtsein erkennen, Wo es ihm um die notwendige Wandlung des deutschen Geschichtsbildes geht. Aller- dings begegnen ihm Anhänger föderalisti- scher Gedanken mit Skepsis. Auf diese Vorträge abgestimmt war die Vorlesung von Universitätsprofessor Dr. Schäfer, Hei- delberg, über„Die Geschichte im Denken der Gegenwart“. Er erörterte den Einfluß der jeweiligen Geschichtsschreibung auf das Geschichtsbewyußtsein der Völker. Die sitt- liche Kraft der Gegenwart, wieder aus der lähmenden Stagnation her auszukommen, wird sich am Verstehen der Vergangenheit erproben können. Ein Volk, das nicht in Nihilismus versinken soll, braucht ein nationales Selbstbewußtsein, einen gewissen Stolz auf seine geschichtliche Vergangenheit. Universitätsprofessor Dr. C. Brink mann, Tübingen, beleuchtete das Thema „Die Weltwirtschaft und das Seh winden der Nationalstaaten.“ Er prägte die vom Nationalsozialismus ab- gegriffenen Worte„Großraum und Geopoli- tik“ zu neuem Bewußzseinsinhalt. Wie sich die Vereinigten Staaten und die Völker der Sowjetunion bereits früher zu machtvollen wirtschaftlichen Staatengebilden zusammen- geschlossen haben, so zwang die Entwick- lung nach dem zweiten Weltkrieg die Bene- Iuxstaaten Belgien, Niederlande und Lu- xemburg und die nordischen Staaten zu über nationalen Blocks. Da Deutsch- land seine Großgmachtstellung verloren hat und auch Frankreich nur noch eine zweit- rangige Weltmacht ist, würden auch hier die wirtschaftlichen Erfordernisse eine engere Zusammenflechtung wünschenswert erschei- nen lassen. Interessante Ausführungen er- hellten auch den Weltwirtschaftsverkehr z wischen der östlichen Machtzusammenbal- lung Rußland und der westlichen, ameri- kanisch beherrschten Hemisphäre. Rühmt der Kommunismus sich, daß er bei seiner Wirtschaftsform nur„versorgen“ wolle und sagt man dem Kapitalismus nach, daß er nur„verdienen“ wolle, so zeigte Brinkmann, daß die Sowjetunion nicht so kommunistisch ist, als sie meint, und daß aber auch der Kapitalismus nicht mehr so kapitalistisch sein kann, als ihm nachgesagt wird. Es sei Welmehr so, daß die Begriffe des Ver- sSOrgens und Verdienens“ mehr und mehr ineinanderfließen. Von einem hervorragenden Kenner der neuen Welt, Universitätsprofessor Dr. Wagner, Marburg, das Thema„Der Eintritt der USA in die Weltgeschichte“ zu hören, paßte ausgezeichnet in den Com- burger Tagungsplan. Ein Studium der Ge- schichte Amerikas läßt uns die Mentalität dieses zur ersten Großmacht aufgestiegenen Volkes und die Maßnahmen dieser Sieger- macht besser verstehen. Unsere geographi- sche Mittellage und unser wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis zwingt uns, in der Geschichte unserer Nachbarvölker seelische Berührungspunkte zu suchen, mit dem Ziel der Völkerverständigung. Wenn man sich die Hauptphasen der ameri- kanischen Geschichte veranschaulicht, be- ginnt man das gereiftere Selbstbewußtsein dieses Volkes zu verstehen. Man begreift mehr und mehr die Abwendung der Föh- Tungsschicht vom kontinentilen Denken weg, hin zum insularen und ozeanischen Bewußtsein. Mr. Suessengut- Cleveland von der Erziehungsabteilung der Militärregie- rung Stuttgart bestätigte diese Gedanken- führung in einem ausführlichen Vortrag über Amerikas Herauswachsen aus der IS0- lierung.„Ganz gleich welche Haltung die Staaten auch immer einnehmen mögen, wie sehr wir auch wünschen oder gewünscht haben, neutral in der Welt zu bleiben, wie sehr wir auch mit unsrer westlichen Expan- sion, der Entwicklung unseres Landes oder mit eigenen strittigen Problemen beschäf- tigt gewesen sein mögen, wir waren immer in jene Probleme verstrickt, die die ganze Welt betreffen.“ Das amerikanische Volk habe eingesehen, daß ständige Zusammen- arbeit mit anderen Völkern zur Lösung der Weltprobleme eine Notwendigkeit ist, weil es in dieser kleinen Welt keine ört⸗ lichen Probleme geben könne.— Nach dem deutschen Ansehen in Amerika ge- fragt, betonte der amerikanische Professor, daß alles Deutsche durch die Kriegsereig- nisse einen Berg voll Mißtrauen zu über- winden hätte. Berthold Fertig in den Westzonen Landeskonferenz mit Auslandsgästen westdeutschen Bundesstaat. Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Fall Dr. Kienle, mit dem sich in den letzten Wochen mehr- mals der württembergisch-badische Landtag und die breite Oeffentlichkeit in ganz Süd- Westdeutschland beschäftigten. Bekanntlich Warf der DVP- Abgeordnete Bernhard in einer Plenumrede der Polizei vor, durch ihren Chef Dr. Kienle radikal. ja sogar kommunistisch organisiert zu sein und ver- glich sie mit der Volkspolizei in der Ostzone. Innenminister Ulrich dagegen erklärte, die vor einigen Tagen erfolgte Wiedereinset- zung Dr. Kienles bedeute keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Unter dem Beifall der Konferenzteilnehmer erklärte nun auf der Karlsruher Polizeitagung der PVP- Abgeordnete Dr. Kegler, daß es sich bei den von Konsul Bernhard erhobenen Vorwürfen um dessen persönliche Meinung handle und nicht etwa um eine offizielle Erklärung der DVP-Fraktion des württembergisch-badi- schen Landtages, die sich entschieden hinter Ulrich gestellt habe(ö). Die DVP werde auch jederzeit die gewerkschaftliche Orga- nisierung der Polizeibeamten befürworten In einer den zahlreich erschienenen Journalisten übergebenen Entschließung üben die Polizeibeamten Württemberg; Badens scharfe Kritik an dem Abg. Bern- hard und stellen sich geschlossen hinter Dr. Kienle, wobei festgestellt wird, daß es sich bei der ganzen Angelegenheit Dr. Kienle um einen politischen Kampf um die Führung der Polizei handle. Die Polizei- beamten hätten aber genug davon, daß ihre Berufsehre in der Ausfechtung solcher Kämpfe im Schmutz herumgezogen werde. Sie wollen einen Kontakt mit der Oeffent- lichkeit, die gebeten werde, den Glauben an ihre Polizei nicht zu verlieren und mit- zuhelfen, aus der Polizei ein Instrument zu machen, das der Würde eines demokrati- schen Staates entspreche. Im weiteren Verlauf der arbeitsreichen Tagung gab der Vorsitzende der Polizei- gewerkschaften Mäckle- Stuttgart einen Rechenschaftsbericht über die bisher ge- leistete Arbeit auf dem Gebiete der gewerk- schaftlichen Organisation der Polizeibeam- ten Württemberg-Badens und damit zugleich einen Ueberblick über den Aufbau der Po- lizei in den beiden Landesteilen seit 1943. Vorbehaltlich der Genehmigung der Militär- regierungen erstrebe man die Gründung einer„Arbeits gemeinschaft der Polizeibeamten in den Westzo- nend, deren vordringliche Aufgabe es sein soll, alle Fragen der einheitlichen Ausrü- stung, der Besoldung und der Nachwuen schulung mit den Ministerien zu klären un zu lösen. So treten die Delegierten der 4. Landes- konferenz der Fachabteilung Polizei in 15 Gewerkschaft öffentliche Dienste— 80 heißt es in einer zusammengefaßten Schlußerklä rung„an die Oeffentlichkeit mit der Bitte, allen Meldungen und Gerüchten über angebliche Radikalisierung der Polizei in Nordwürttemberg und Nordbaden keinen Glauben zu schenken, sondern auch Weiter der Polizei Vertrauen entgegen zu ne Die gewerkschaftliche Organisation biete dafür in erster Linie die Gewähr.“ Nr. 112 eee teme ber- Je cht ber- dem isen. t in Oef- Aus eim lugh sich val- ei- d- lan- lor- ner or- On- 15, hl: at- ag, bei ler, ner on er- en en rer at- ch 0 W. 3 zästen Ipunkt Lienle, mehr- andtag Süd- intlich rd in durch sogar 1 ver- tzone. e, die inset- ar für zeifall n auf DVP- ei den ürfen e und g der badi · Unter verde Orga- orten enen ung berg; Zern- unter a6 es t Dr. n die lizei- ihre cher erde. fent· uben mit- it zu rati- chen izei· inen ge- erk am- leich Po- 1940, itär- ung der 20. sein srü · chs- und des- der eißt kla; der wer in nen iter gen. etet Nr. 112/ Freitag, 17. Juni 1949 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 5 Die Botschaft hööret wohl allein euch fehle der Glaube In der Jahres versammlung de 5 Einzelhändler in Manne 1 der Vorwurf gemacht, durch veröffentlichun- gen über bevorstehende Tabaksteuersenkun- gen im vergangenen Jahre mehrmals die Ta- bakversorgung ernsthaft gefährdet zu haben. Es soll mitunter schon vorgekommen sein daß ein Bote die Prügel empfing, die seinem Herrn galten, weill die überbrachte Nachricht unerfreulich war, die Botschaft ungute Früchte zeitigte. Das soll im Mittelalter häufig passiert sein. Es wiederholt sich alles in der Geschichte, und so passiert es jetzt wieder. Der geprügelte Bote ist in diesem Falle die „böse“ Presse, die allzuwillig den Worten hoher und hochmögender Herren ihr Ohr lien und diese Worte sogar verbreitete, denn so aus dem heiteren, beziehungsweise ei- gentlich getrübten Himmel fielen die Nachrich- ten, die in der Presse verbreitet worden sind, nicht. Ein hochmögender Herr der Finanzver- waltung, dem man eigentlich seiner Stellung nach zumuten könnte, maßgeblich zu sein für die Entscheidung über etwaige Steuersenkun- gen, verkündete hier und da, diese Steuer müsse micht nur gesenkt werden, nein, oh nein, sie würde gesenkt werden, und zwar möglichst bald, ja es sei die Sache bereits vorbereitet und harre nur darauf, von den maßgeblichen Stellen unterschrieben zu werden. Bei diesen Erklärungen war jedoch der Wunsch mehr Va- ter des Gedankens als die ja so geringe All- macht eines deutschen Ministers oder bizona- len Direktors. Viele Instanzen mußten noch passiert werden, viele Unterschriften und Aus- schüsse noch tagen, bevor die Sache einiger maßen Form annahm, wobei regionale Inter- essen, politische Wahltaktik, Anweisungen der Besatzungsmächte und der Geldhunger der öf- fentlichen Hand berücksichtigt werden mußten. Geräuschvolle Langsam keit Nun gut die Presse ist dafür verantwortlich, wle eine angesehene, in einer Nachbarstadt er- scheinende Zeitung am 14. Juni schrieb, daß z. B. Zündhölzer der Deutschen Zündholzfabrik AG., Mannbeim-Rheinau, auf Absatzschwierig- keiten stoßen. Deswegen ist sie verantwortlich, well sie eine offlzielle Erklärung des Direktors der VfW. Alfred Hartmann, veröffentlichte, die Zündholzsteuer würde in kürzester Zeit ge- senkt. Man schrieb Ende Februar des Jahres 1949. Heute ist der 17. Juni 1949, und im Nach- hange zu dem Bericht„Engpässe wieder da“ (siehe„Morgen“ vom 11. Juni) erhalten wir von befreundeter Seite ein in der Zwischen- zelt eingegangenes Schreiben, das den Stand der Verhandlungen genau schildert. Deutsche Zündwaren-Monopolgesell- schaft, Verkaufsabteilung Karlsruhe, Kaiserallee 16. Karlsruhe, den 8. Juni. An unsere Großabnehmer! Wie wir jetzt verbindlich von der Verwaltung fur Finanzen erfahren haben, wird der Verwal- tungsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes im Juni eine Gesetzesvorlage über eine Senkung der zündwarensteuer einreichen. Mit der rechtskräf- tigen Verabschiedung und dem Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes ist jedoch keinesfalls vor Mitte oder Ende Juli d. J. zu rechnen. Ebenso können wir Ihnen auf Grund eindeutiger Erklärungen der Verwaltung für Finanzen mit- tellen, daß diese dem Gesetzgeber in der Gesetzes- vorlage eine Rückerstattung der zuviel entrich- teten Steuerbeträge an den Handel vorschlagen Wird. Hierbei ist vorgesehen, daß die Steuer- rückvergütung für Vorräte von 10 000 Schachteln und mehr gewährt wird, wobei dle 10 000 Schach- teln Übersteigenden Mengen jeweils auf volle 1000 Schachteln nach unten abgerundet werden sollen. Wir empfehlen mnen in diesem Zusammen- hange, sich darauf einzustellen, daß mre Zünd- holzvorräte in Originalpackungen(Kartons à 100 Pack oder Pakete à 50 Stück) übersichtlich und möglichst getrennt von anderen Waren auf Lager gehalten werden, damit am Stichtag auf Grund einer dann von Ihnen an die zuständige Zollbehörde abzugebenden Bestandsmeldung ein Zollbeamter Faun Ihre Bestände an Zündhölzern überprüfen ann. Wir hoffen, daß unsere vorstehenden Ausfüh- rungen dazu beitragen werden, gewisse verständ- liche Hemmungen aus dem Wege zu räumen, die einer Abwicklung des Zündholzgeschäftes in nor- malem Umfang in letzter Zeit entgegenstanden. Deutsche Zündwaren-Monopolgesellschaft Verkaufsabteilung Karlsruhe. Hier stimmt etwas nicht. Entweder arbeitet dle Verwaltung zu langsam, oder aber die Umstände, unter denen sie zu arbeiten ge- zwungen ist, sind ungeeignet, sind zu hinder- nisreich, um eine ersprießliche Arbeit zu ge- Währleisten. Wie in der Ausgabe vom 11. Juni berichtet wurde. beträgt der Erzeugerpreis einer Zündholzschachtel 2 Pfennig, die Steuer 6 Pfennig, die Rhein-Neckar-Zeitung fügt hin- zu, daß der weitere Weg bis zum Verbraucher (der übrigens auch stark abgabegepflastert ist und außerdem hohe Regieposten für feuer- sichere Lagerung, Behandlung und Transport einschließt) ebenfalls noch 4 Pfennig kostet. 2 Pfennig für die Leistung des Fabrikarbeiters und die Materialbeschaffung und Leistung der Fabrik, 4 Pfennig für feuersicheren Transport und Lagerung und Befriedigung der offiziö- sen Monopolauslagen sowie zur Deckung der Großhandels- und Einzelhandelsregie und Ge- winnspanne, das sind zusammen 6 Pfennig. 100 Prozent schlägt der Staat auf und verlangt nach Preisstop, verlangt nach niedrigster Kal- kulation. ohne daß die maßgeblichen Persön- lichkeiten, ohne daß die verantwortlichen Stel- len auch nur einen Moment daran denken, daß es in ihrer Hand liegt, den Leistungslohn zu vermehren, indem sie für ihre langsame, für mre schleppende und die Wirtschaft behin- dernde Arbeit weniger einheben würden als 300 Prozent des Erzeuger- und 50 Prozent des Verbraucherpreises. Man spricht viel von der bis aufs äußerste erschöpften Geduld der ar- beitenden Klasse, deren Lohn nicht ausreicht, um den dringendsten Lebensbedarf zu befrie- digen. Die aber, die in geradezu parasitärer Weise dazu beitragen, die Not der arbeitenden lasse zu erhalten, sie verweisen auf Himmel und Hölle, auf Regen und Hagel, auf alle an- deren als Schuldige an der Not des Volkes. Der Geist ist willig doch das Fleisch ist schwach Wie gleisnerisch, wie geradezu pervers heuchlerisch diese Personen und Persönlichkei- ten sind, geht vielleicht auch aus der Tatsache hervor, daß sie sich nicht scheuen, von ihnen selbst erlassene Anordnungen und Vorschrif- ten kurzerhand zu mißachten, sie zu brechen, wenn es darum geht, ihre Undurchfühfbarkeit am eigenen Leibe nicht auskosten zu müssen. Konjunktur für Pharisäer Eine vertrauenswürdige Persönlichkeit be- richtete vor mehr als einem Jahre seinem vor- gesetzten Minister entsetzt über den Verlauf einer bizonalen Konferenz bezüglich der Fleischversorgung. Die in einem„Fachaus- schuß“ verschiedener Behördenvertreter zu- sammengewürfelten Herren berieten lang und breit über den überhand nehmenden Schwarzhandel mit Fleisch. Dann War Mittagspause. Man zog gemeinsam zum Essen, wobel gesucht werden mußte, denn in den ersten zwei Gaststätten wollten die Kell- ner nichts ohne Marken abgeben. In der dritten Gaststätte gelang es, markenfrei zu essen. In der Nachmittagsfortsetzung der Sitzung wurde der Beschluß gefaßt, die(Gott sei Dank nicht angenommene) Empfehlung zu formulieren, die Abgabe von Fleisch in Gaststätten überhaupt Zzu untersagen. Kürzlich wurde— von dem Wirtschaftsteil dieser Zeitung unterstützt— ein Feldzug ge- gen das Ueberhandnehmen der sogenannten Kopplungsgeschäfte in Mannheim aufgezogen. Die Kopplungsgeschäfte, bei denen der Käufer durch Hergabe eines Mangelartikels dazu ge- zwungen werden sollte, minderwertige Ware, Ladenhüter, mitzunehmen, sind eine betrügeri- sche Pression, die dem anständigen, dem ehr- ichen Kaufmannsgeist widerspricht. Soweit reicht auch die Kenntnis der Verwaltung von kaufmännischen Bräuchen, von volkswirt- schaftlicher Gerechtigkeit. Aber trotzdem ist es— wie wir vorgelegten Belegen entnehmen können— vorgekommen, daß in einer Stadt, in der die Stadtverwaltung es für notwendig fand, den Obst- und Gemüsehandel zu lenken und zu leiten, wobei sich ergab, daß sie auf ab- genommenen Waren sitzen blieb und dieselben einsalzen mußte, folgende Kopplungsgeschäfte zur Belebung des kommunalen Obst- und Ge- müsehandels gemacht wurden: Betriebsküchen, die sich zur Abnahme der— übrigens im Hin- blick auf die gesunkenen Gemüsepreise nicht billigen— Gemüsebestände der Erfassungs- stelle bereit erklärten, erhielten Eipulver-, er- hielten Fett- und Margarine-Sonderzuteilun- gen, Wobei keineswegs dem Grundsatz der Freiwilligkeit gehuldigt wurde. Nein, es hieß klar und deutlich:„Nimmst Du unser Gemüse, so bekommst Du die Sonderzuteilung.“ Woraus man ersehen kann, daß— wenn es. gewünscht wird— nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Fett und Margarine zur kommu- nalen Angelegenheit werden können. Soll es nie enden? Verhelft dem Recht z um Durohbruch Empörter Anruf in der Wirtschaftsredak- tion dieser Zeitung. Ein Mannheimer Obst- und Gemüse- Importeur vermeint Grund zur Be- schwerde zu haben. Für einen Gemüse-Import im Gewichte von 13 890 kg wurde ihm von der Außenhandelsstelle eine Auflage von 1387 DM erteilt. obwohl der Fakturenpreis 750,06 Dol- lar= 2522 DM betrug. Die Auflage dient zur Subventionierung jener Importe, deren Aus- landspreis höher ist als der inländische Er- zeugerpreis. Das ist aber noch nicht der neueste Stand, denn die betreffende Faktura datierte vom April her. Nach dem neuesten Stand sind laut Rundschreiben der Außenhandelsstelle je Doppelzentner folgende Zuschläge vorgesehen: Bei Lieferung Auslands- Auslands- Ausgleichs- aus Italien preis 8 Preis DM zuschlag DM Tomaten 7,75 25,86 40 Aprikosen 13 43,38 30 Pfirsiche 13 43,38 30 Pflaumen 9,5 31.70 10 Erdbeeren 16 53,39 10 Grüne Bohnen 10 33,37 10 Zwiebeln 4,5 15,02 8 Gurken 5,5 18,35 10 Hierzu kommen dann Fracht ab Grenze zum Großhandelslagerort, die bei Mannheim z. B. bei Tomaten 4 DM beträgt, sodann Verzollung, Verderb und Schwund. die 10prozentige Im- porthandelsspanne vom Fakturenwert(von der eine Abgabe an die Außenhandelsstelle zur Deckung der Verwaltungskosten entrichtet werden muß), die 25prozentige Kleinhandels- spanne. Kurz— der Doppelzentner Tomaten stellt sich auf 110 DM Verbraucherpreis. Wovon soll der Importhändler, wenn er un- glücklicherweise durch Preisstürze oder durch einen aufnahmeunwilligen Absatzmarkt in Schwierigkeiten gerät, seine Verluste decken? Von der 10prozentigen Importhandelsspanne, von der er unter anderem 1 Prozent an die Auzenhandelskasse abzuführen hat, kann er dies nicht, denn der ihm verbleibende Rest wird von der Geschäftsregie und von den Steuern fast völlig verbraucht. Die Hoffnung, die inländischen Preise je- mals wieder durch Importe günstig beeinflus- sen zu können, schwindet. Sie ist vernichtet bis zur Aufhebung der Einfuhrhandelslenk ung vom grünen Tisch her. Mag sein, daß es aus- geschlossen war, andere Wege zu gehen. Mag sein, daß eine Verteuerung des Brotpreises sich schlimmer ausgewirkt hätte als diese, durch Ausgleich geschaffene Fiktionen. Eines steht jedoch fest: durch 20 Jahre hindurch wurde der deutsche Bauer unter einer Glas- glocke gehalten und geschont. Der Brotpreis War sakrosankt. Es ist klar für die Zeit der be- vorstehenden Agrarkrise, daß die Glasglocke nicht tolpatschig zerschlagen werden darf. Aber eines muß geschehen: dieses Mehr von Fiktionen. vom großen Spiel mit Ziffern und Gedanken. kann nicht aufrecht erhalten wer- den, muß aufhören. Und es liegt an den ver- antwortlichen Stellen, durch eine nicht im par- taäpolitischen Kampf erstickende, sondern von rein wirtschaftlichen Aspekten geleitete Agrar- reform mit dem Ziele höherer und rationelle- rer Produktion land wirtschaftlicher Güter Ab- hilfe zu schaffen. F. O. Weber Sechs Milliarden in neun Monaten investiert Ober direktor Dr. Pünder kann zufrieden sein Aus deutschen Mitteln seien der Wirtschaft der Doppelzone in der Zeit vom 1. Juli 1948 bis 31. März 1949 insgesamt 6 Milliarden DM zugeflossen, stellt ein Bericht des Verwaltungs- rats über das Investitionsvolumen im Verei- nigten Wirtschaftsgebiet fest. den Oberdirektor Dr. Pünder dem Zweimächtekontrollamt über- reichte. In dem Bericht wird ausgeführt, daß der Verwaltungsrat alle Maßnahmen ergriffen habe, um das Kapitalaufkommen aus deutschen Quellen für die Finanzierung des Wiederauf- daus zu sichern und zu steigern. Als solche Maßnahmen seien das zweite Steueränderungs- gesetz und das Gesetz über den Kpitalverkehr vorgesehen. Dieses letztere Gesetz werde den deutschen Behörden auch die Möglichkeit ge- ben, die Anlage der bei den Kreditinstituten und den Virsicherungsunternehmen anfallen den Kapitalien zu steuern. Grundsätzlich solle allerdings von Zwangsmaßnahmen abgesehen werden, weil die Gefahr bestehe, daß der Spar- wille der Bevölkerung bei zwangsweisen Ein- griffen in die Anlagegrundsätze der Kredit- institute beeinträchtigt werde. Weiter sollen effektive Mittel aus deutschen Fonds in Höhe von 400 Mill. DM der Kreditanstalt für Wieder- aufbau zugeleitet werden, die ihrerseits eine steuerbegünstigte Anleihe im Betrage von 900 Mill. DM zur Zeichnung am Kapitalmarkt auflegen werde. Schließlich werden aus den öffentlichen Haushalten für Investitionszwecke 1950 Mill. DM zur Verfügung gestellt werden. Der Verwaltungsrat Weist darauf hin, daß er damit die von den Militärgouverneuren in einer Besprechung vom 13. April geforderten Voraussetzungen für die Bereitstellung wei- terer Mittel aus dem Gegenwertfonds erfüllt h abe. 4 33 Oberdirektor Pünder hat infolgedessen ge- beten, alle verfügbaren Mittel der DM- Kon- ten aus den Lebensmittel- und Marshallplan- Einfuhren möglichst schnell der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen und bindende Zusagen über die Bereitstellung dieser Mittel zu bestimmten Terminen zu ge- ben, damit die Kreditanstalt ihrerseits in der Lage ist, ihren Kreditnehmern bindende Kre- ditzusagen zu erteilen. 8 Die Ausarbeitung Über das Investitions- Volumen im Vereinigten Wirtschaftsgebiet in der Zeit vom 1. Juli 1948 bis 31. März 1949 er- mittelt die sachlichen Investitionsleistungen nach den Güterumsatzwerten. Insgesamt er- geben sich, nach Abzug der Ausfuhr, folgende Produktionszahlen: a) Investitionsgüter-Industrie: Mrd. DM Stahl- und Eisenbau 0,70 Maschinenbau(Inlandsabsatz) 2,30 Schiffsbau Inlandsanteil) 0,05 Elektrotechnik Unlandsanteih) 1.20 Fahrzeugbau Lkws u. Zugmaschinen) 0,30 Die Leistungen der Bauwirt- schaft betragen bei 1,3 Mill. Be- schäftigten(einschl. Selbständigen) und 500 DM Monatsumsatz 5.850 Mill. DM. Hiervon dürften etwa 25 Prozent Re- paraturarbeiten der reinen Unter- haltung zuzurechnen sein, so daß eine Bauinvestitionsleistung verbleibt von Vom Handwerk sind für Investitio- nen nach Abzug des Bauhandwerks 126 000 Beschäftigte veranschlagt wor- den, für welche ebenfalls eine Umsatz- leistung von 500 DM. je Monat ange- nommen worden ist. Hieraus errechnet sich eine Umsatzleistung von 567 Mill. DM, welche sich, verglichen mit dem Bauhandwerk, um den hier geringeren Reparaturanteil ermäßigt auf rund Verkehr und öffentliche Hand(Regiearbeiten): Die Reichs- bahn hat für Kriegsschädenbeseitigung einen Betrag von 370 Mill. DM ange- nommen, von dem jedoch nur der klei- nere Teil aus eigenen Arbeiten bestan- den hat. Der Anteil der Regiearbeiten wird demnach hier mit 100 bis 150 Mill. DM. angenommen,. Dazu kommen die Exneuerungsarbeiten, soweit sie Inve- Stitionen darstellen, mit schätzungs- weise 150 Mill. DM. Für Wasserstraßen und Seehäfen, Binnenschiffahrt und Seeschifffahrt sind nach den vorliegen- den Unterlagen schätzungsweise 100 bis 150 Mill. DM in eigener Regie inve- stiert worden. Für den Straßenbau dürften nach den Haushaltsrechnungen der Länder und Gemeinden eigene In- vestitionsauf wendungen in der Form von Regiearbeiten von etwa 200 Mill. DM gemacht worden sein. Schließlich sind nach den gleichen Unterlagen für öffentliche Gebäude und Einrichtungen b) 4,40 o) 0,50 d Vom grünen Tisch des Außenhandels Die Schauseite der Medaille Dänemark Das kürzlich mit Dänemark abgeschlossene Zusatzabkommen sieht dänische Lieferungen von Eiern und Käse im Gesamtwert von einer Milhion Dollar vor. Die deutschen Gegenliefe- rungen bestehen aus landwirtschaftlichen Ma- schinen, Ersatzteilen(450 000 Dollar), Texti- nien(250 000 Dollar), Fahrradteilen(200 000 Dollar) und Gußeisenrohren(100 000 Dollar). Die Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Handels vertrages mit beginnender Lauf- zeit vom 1. August d. J. werden voraussicht- lich am 11. Juli in Kopenhagen beginnen. Ungarn Mit Ungarn beläuft sich der Wert der zu- sätzlichen deutschen Einfuhren auf rund 4,6 Millionen Dollar, darunter für 2,5 Millio- nen Roggen und 2 Millionen Früchte, Obst und Der hessische Bauernverband wandte sich am Mittwoch in einem„scharfen Pro- test“ gegen die Einfuhr„riesiger Mengen“ ausländischer Frischkirschen. Die Jeia habe für Kirschen aus Jugoslawien 13 000 Dollar und für Kirschen aus der Schweiz 270 000 Dollar vorgesehen. Der Verband stellte fest, daß bei der guten diesjährigen Kir- schenernte derartig umfangreiche Kir- schenimporte nicht erforderlich seien. 0 land wirtschaftliche Erzeugnisse. Die in ae roll vom 5. Juni aufgeführten deutschen Ausfuhrwaren sind Maschinen 6,5 Millionen), Chemikalien(2,6 Millionen), Kunst- seidengarne, synthetische Fasern und Schleif- mittel(160 000 Dollar) sowie eine Srößbere Gruppe Waren verschiedener Art(2 Millionen Dollar). Die Geltungsdauer des ungarischen Abkommens vom 26. August 1948 wurde bis zum 30. September 1949 verlängert, wobei beide Delegationen Übereingekommen sind, daß der Handel auf beiden Seiten sich auf einem Vo- jumen von 20 bis 23 Millionen Dollar ausglei- chen soll. In Sachverständigenbesprechungen wurde die Prüfung der Frage des Transits ungarischer Waren nach norddeutschen Häfen und der Vereinbarung eines Verbandstarifs für deutsches Bauxit aufgenommen. Das die Vereinbarung enthaltende Protokoll, mit Aus- nahme des Zusatzabkommens zum Zahlungs- abkommen über die Einbeziehung der franzö- sischen Besatzungszone, ist mit der Unterzeich- nung am 5. Juni in Kraft getreten. Das Zu- satzabkommen zum Zahlungsabkommen bedarf für sein Inkrafttreten noch der ordnungsmä- Bigen Unterzeichnung durch die beteiligten Re- gierungen. Polen Die am 24. Mal mit Polen aufgenommenen Handelsvertragsverhandlungen werden fortge- setzt. * Schweiz Die vorübergehend unterbrochene Einfuhr aus der Schweiz wird auf einer EAC-Sitzung wieder aufgenommen. Danach werden die am 20. und 27. Mai von der EAC-Einfuhrliste ab- gesetzten Positionen sofort erneut zur Einfuhr ausgeschrieben. Frankreich In den sogenannten Briefing Meetings der JEIA werden die Fragen geklärt, die in den Pariser Verhandlungen über das deutsch- fran- zösische Handelsabkommen offen geblieben waren. 8 Belgien und Luxemburg Mit Belgien-Luxemburg wurde am 11. Juni in Brüssel ein Handelsvertrag auf breiter Grundlage unterzeichnet, der in beiden Län- dern den Umfang von 125 Millionen Dollar umfaßt. Belgien exportiert hauptsächlich Eisen- und Stahlprodukte, Fette, Oele, Zucker, Fleisch, Textilien, Maschinen, Zinn und Gummi, Westdeutschland Kohle, Maschinen, Stahl- schrott, Pottasche und gewisse Konsumgüter. Messebeteiligung in Izmir Die deutsche Beteiligung an der internatio- nalen Messe in Izmir, die zwischen dem 20. August und 20. September stattfindet, er- folgt in Form einer Kollektivausstellung der interessantesten Industriegruppen. Chemie, Eisen-, Blech- und Metallwaren, Elektroindu- strie, Maschinenbau. Automobil-, Fahrrad- und Motorrad-Industrie, Feinmechanik und Optik Die deutschen Südfrucht- Importeure be- sichtigen, im Rahmen des deutsch-italieni- hen Handelsabkommens im Juli für 2 Mil- nen Dollar Obst aus Italien einzuführen. esprechungen zur Festlegung der Einzel- eiten sollen in Kürze mit den italienischen kellen aufgenommen werden. Zur Einfuhr nd unter anderem Aprikosen, Pflaumen, firsiche, Birnen und Aepfel für 900 000 Dol- r. Tomaten und Zwiebeln für 800 000 Dollar wie Zitronen für 300 000 Dollar vorgesehen. sowie Textilien. Die Fachverbände wurden aufgefordert, aus ihrem Bereich repräsenta- tive Kollektivausstellungen vorzubereiten. Kleine Erleichterungen Wie die JEIA bekannt gibt, wird vom 30. Juni an die gesamte Einfuhr von auslän- dischen Büchern und Drucksachen gemäß JEIA- Anweisung Nr. 29(erleichtertes Importver- fahren) erfolgen. Einfuhrabschlüsse 7. bis 11. Juli Die in der Woche vom 7. bis 11. Juni getä- tigten Einfuhrabschlüsse beljefen sich, auf 7777 492.95 Millionen Dollar aus JEIA-Mitteln und 763 530,22 Dollar aus EAC-Mitteln. ut ut sowie Straßenbahnen 150 bis 200 Mill. DM anzusetzen. Verkehr und öffent- liche Hand insgesamt Die eigenen Investitionen der Indu- sbrie sind bisher statistisch nicht er- faßt. jedoch muß ihr Anteil, verglichen mit den Leistungen der Investitions- güter-Industrie, geschätzt werden mit mindestens 0,75 e) 0,80 11.00 Mrd. DM Bei dieser Ziffer handelt es sich um die Bruttoinvestierungen. Sie schließt also neben den Neuinvestierungen auch die Aufwendungen für Unterhaltung, Ersatz und Erneuerungen der Anlagen ein. Nach den Berechnungen für die volks wirtschaft- liche Bilanz 1948/49 ist der Anteil der Er- satzin vestitionen, die normalerweise aus den Abschreibungsquoten der Betriebe finanziert werden, mit 5 Mrd. DM für den entsprechenden Zeitraum anzusetzen. Es verbleibt demnach eine Ne uinvesti- tion von Ueber die Finanzierung der Neuinvestitionen enthält die Un- tersuchung folgende Angaben: Im Wege der Fremdflnanzierung sind nach den vorliegenden Zahlen für die ein- zelnen Kapitalquellen aufgebracht worden: Mill. DM 22⁰ 45 160 75 80 20 90 30 — Investitionsleistungen insgesamt 6.00 Sparkassen und Girozentralen Bausparkassen Lebens- und Sachversicherungen Arbeitslosen versicherung Boden- und Kommunal-Kreditinstit. Industrie- und Kommunal- Anleihen Postscheckgelder Schatzwechsel der Bahn, soweit nicht anderweitig untergebracht 0,72 Der Betrag der kurzfristigen Bankkre- dite zur Finanzierung der Investitionen wird angenommen mit rund Aus Haushaltsmitteln der Länder, Ge- meinden und des Vereinigten Wirtschafts- gebietes wurden in der Zeit vom 1. Juli 1948 bis Ende März 1949 für Investitionen verausgabt rund Der. Restbetrag von 2,33 entspricht der Selbstfinanzjierung der Wirtschaft. 6,00 Aus der Art der Investitionen wie auch ihrer Finanzierung läßt sich schliegen, daß der ganz überwiegende Teil der Mittel in breiter Streu- ung über die Wirtschaft verwendet wurde und dort vor allem dem Wiederaufbau zerstörter Betriebsteile und der Rationalisierung diente. Damit wurde die unerläßliche Voraussetzung für den Produktionsanstieg seit der Währungs- reform geschaffen. Für die aus öffentlichen Haushaltsmitteln finanzierten Investitionen lie- gen genauere Unterlagen vor. Sie verteilen sich wie folgt: 1,80 1.15 1. Länder Mill. DM Wohnungsbau 413,6 Land-, Forst- und Wasserwirtschaft 64,8 Industrie 75,7 Versorgungsbetriebe und Verkehrs- unternehmen 13,2 Häfen, Wasserstraßen 76,1 Straßen und Brücken 83,1 Sonstige öffentliche Einrichtungen (Verwaltungsgebäude usw.) 188,4 914.9 2. Gemeinden Mill. DM Bauarbeiten(insbes. Beseitigung von Kriegsschäden) nach Abzug von Zu- schüssen aus den Länderetats 3. Vereinigt. Wirtschaftsgebiet(insbes. bi- zonales Bauprogramm und Investitio- nen der Verkehrsverwaltung) g 165,0 75,0 D) Rurznac Schlechte Marshallplan-Kunden. Der Außenhan- del der USA mit den Marshallplan-Staaten hat sich nach einer Mitteilung des Us-Handelsmini- steriums im April beträchtlich verringert. Die Einfuhren in die Vereinigten Staaten gingen von 78,4 Millionen Dollar im März auf 57, Millionen Dollar im April zurück. Die Einfuhren im ersten Quartal 1949 hatten sich im Monatsdurchschnitt auf 88,6 Millionen belaufen. Die Ausfuhren der USA nach den Marshallplan-Staaten verringerten sich von 399 Millionen Dollar im März auf 381,3 Millionen Dollar im April. Der Monatsdurchschnitt der Ausfuhren im ersten Quartal dieses Jahres lag bei 371.7 Millionen Dollar.(dena). Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich. Die dem amerikanischen Gewerkschaftsverband CIO ange- schlossene Stahlarbeiter gewerkschaft nahm dieser Tage Verhandlungen mit der„U. S. Steel Corpo- ration“ über allgemeine Lohnaufbesserungen, ein angemessenes Versicherungsprogramm und die Gewährung ausreichender Fensionen auf. Wie ver- lautet, kann ein Scheitern der Verhandlungen ei- nen Generalstreik der amerikanischen Stahlarbei- ter zur Folge haben. Die Stahlindustrie hat der Gewerkschaft bereits mitgeteilt, daß sie über die Gewährung von Pensionen nicht verhandeln werde.(dena). Die Dollarbremse im Fremdenverkehr. Dänische Touristen, die Westdeutschland nach dem 21. Juni besuchen wollen, müssen sich verpflichten, täglich 18s DM zu verbrauchen, die nur im Tausch gegen Dollar erhältlich sind Wie die dänische Zeitung „Polftiken“ nach einer Mitteilung des dänischen Handelsminſsteriums dazu berichtet, lehnt es die dänische Regierung ab, Dollar für Touristenreisen zur Verfügung zu stellen. Dies bedeute den Aus- schtug. Touristen vom Reiseverkehr in „ e bee eta Professor Schüle nach Amerika Professor Adolf Schüle, der Hauptge- schäftsführer der Industrie- und Handelskam- mer Mannheim, befindet sich unter den sie- ben deutschen Professoren, die am 19. Juni nach den Vereinigten Staaten reisen, um dort in die sozialwis senschaftlichen Lernmethden und in das Lehrmaterial dieses Gebietes der amerikanischen Universitäten einen Einblick zu gewinnen. Professor Schüle ist an die Uni- versität von Ann Arbor(State Michigan) berufen worden, wo er etwa einen Monat ver- bringen wird. Wie Prof. Schüle unserem Mit- arbeiter mitteilte, wird er bestrebt sein, die Gelegenkeit zu benutzen, um die ameriſcani- schen Wirtschufts verhältnisse gründlien zu studieren, und aueh andere Stùdte der USA desuchen, z. B. Neu Fork, Chikago ete., so- weit inm dies in der kurzen Zeit möglich sein wird. Insgesamt acht Wochen sind für den Besuch vorgesehen, wobei ein Gedanken- austausch mit Wirtschaftlern, Soziologen und Staats wissensckaftlern stattfinden soll. Außer Prof. Schüle sind noch folgende Professoren nack den Vereinigten Staaten für diese Reise verpflichtet worden: Heinz Kol ms, Berlin, Heinz Sauer mann, Frankfurt am Main, Alfred Kruse, München, Elisabeth Bee k- mann, München, Artur Sommer, Heidel- derg, Waldemar Kurtz, Stuttgart. Die Inflation der Tabak verkäufer Rund die Hälfte der 160 Mitglieder des Ta- bak-Einzelhändler-Verbandes von Mannheim und Umgebung nahmen an der diesjährigen Hauptversammlung, die am 15. Juni stattfand, teil. Nach Entgegennahme des Geschäftsberich- tes wurde an Stelle des nunmehrigen ersten Landesvorsitzenden des Tabak-Einzelhändler- Verbandes Württemberg-Baden, Kohlmeyer, der bisherige stellvertretende Vorsitzende. Zim- mermann, an erster Stelle in den Vorsitz ge- wählt, während zu seinem Stellvertreter Bau- mann bestimmt worden ist. Beachtlich waren die Ausführungen und die sehr lebhafte Diskussion zu den aktuellen Fra- gen des Tabakwaren- Einzelhandels. Besonders das Thema Gewerbefreiheit wurde in den Vor- dergrund gestellt. 200 neue Tabak warenverkäu- fer hätten sich— so wurde ausgeführt— seit der Verkündung der Gewerbefreiheit angemel- det, wobei nur eine Firma sich neu als Tabak- waren-Fachgeschäft etablierte. Auf der Breiten Straße bis zur Friedrichsbrücke sollen nunmehr 32 Tabakwarenverkäufer existieren. Die sehr beachtlichen, sachlich gehaltenen und eindrucksvollen Ausführungen des neuen Vorsitzenden, Zimermann, klangen dahin aus, daß es Sache des Tabakwaren-Fachhandels sei, sich zu behaupten, durch sach- und fachgemäße Bedienung der Kunden, durch Sorgfalt im kauf- männischen Gebahren, sowohl beim Einkauf als auch bei der Lagerung der Waren, sei dem Fachhandel die beste Möglichkeit geboten, sich durchzusetzen. Es könne jedoch nicht übersehen werden, daß ohne Rücksicht darauf, daß dem Tabakwaren-Einzelhandel, der durch die Geld- reform schier untragbare Verluste e Aitten habe, ein neuer Schlag durch die aus dem Boden schließende, mitunter unqualifizierte Konkur- renz zugefügt worden sei. Es ginge dabei nicht so sehr um die Interessen des Tabakwaren Ein- zelhandels, als um die Verbraucher-Interessen, die durch etwaige unfachgemäße Behandlung der Waren durch die neuen Verkäufer sehr empfindlich gefährdet seien. Direktor Schunck 50 Jahre Herr Direktor Rudolf Sehune k, Leiter der Pfälzischen Mühlenwerke, Mannheim, hat am 18. Juni seinen 50. Geburtstag begangen. Viele Glück wünsche aus den Kreisen der Getreide- und Müh- len wirtschaft liefen dem Gefeierten zu, hat er sich doch durch unermüdlichen Einsatz und selbstlose Arbeit weit über Württemberg-Baden hinaus ei- nen geachteten Namen erworben, Herr Direktor Schunck ist in bedeutsamen Ausschüssen und Körperschaften der Bizone tätig und trägt dort durch eine stets geschätzte Sach- und Fachbera- tung zu der Lösung schwieriger Probleme, wie sie die Versorgung heéute belasten, laufend bei. Als Vorsitzer des Vereins Württemberg- Badischer Handelsmühlen ist es Herrn Direktor Schunck an- vertraut. für die Gesundung der durch Zonen- grerzen abgeschnürten württemberg- badischen Wirtschaft segensreich zu wirken. Es widerspricht seinem aufgeschlossenen Geist und seinem Weit- blick, dabei engherzige Anschauungen zu vertre- ten, denn übergeordnete Gesichtspunkte reichs- gebietlicher Betrachtung gingen bei ihm nicht unter. Gerade gesamt wirtschaftliche Gesichts- punkte sind es, die es nach seiner Meinung nicht zulassen, die große und hochstehende Kapazität der Veredelungsindustrie von Württemberg-Baden und auch der Mannheimer Mühlen von früheren Zuschußgebieten wie Bayern fernzuhalten und auf Dauer zu verdrängen. hrichten Beitragsberechnungen aus der Tschechoslowakei. Die tschechoslowakischen Versicherungsträger ha- ben sich jetzt über ihre Konsularvertretungen in den Westzonen bereit erklärt, die von den Flücht- lingen gestellten Anträge auf Ausstellung von Bei- tragsübersichten zur Sozial- und Pensionsversiche- rung zu erledigen Die seit Monaten über die tschechoslowakischen Konsulate mit Prag geführ- ten Verhandlungen waren bisher erfolglos verlau- fen. Die beantragten Unterlagen werden zur Be- rechnung der Renten benötigt.(dena). Im Gebiet der Hansestadt Hamburg muß- ten in der vergangenen Woche etwa 3000 Dop- pelzentner Wirsingkohl, Kohlrabi und Spinat wegen Absatzschwierigkeiten verfüttert wer⸗ den. Weitere 4000 Doppelzentner Gemüse sind in den Lagern verdorben. Die„Erzeuger-Ge- meinschaft Obst und Gemüse“ hat daher die Einstellung der Gemüseimporte aus Holland gefordert.(dena). Weinpreise, die sich sehen lassen können. Bei der am 14. Juni vom Winzerverein Deidesheim veranstalteten Weinversteigerung wurden zehn Stück und neun Halbstück 1948er Faßweine und 9000 Flaschen Wein der Jahrgänge 1943, 1945 und 1946 ausgeboten. Die Faßweine kosteten laut Su- dena zwischen 3160 und 6010 DM je 1000 Liter, für die Flaschenweine wurden im Durchschnitt Preise zwischen 3,28 und 4.30 DM erzielt. Die Preise für Spitzenerzeugnisse lagen erheblich höher. Für ei- nen Deidesheimer„Kehrriesling Spätlese“ wurden 7,20 DM und für einen Deidesheimer„Rennpfad Riesling Spätlese“ 10,10 DM pro Flasche bezahlt. Seite MANNHEIM-LUDWICGS HAFEN Freitag, 17. Juni 1949/ Nr. 113 Mannheims Katholiken gaben Zeugnis Fronleichnamsprozession unter strahlendem Himmel Ein Fronleichnamsfest, wie es Mann- heim gestern sah, war schon immer— auch für Andersgläubige— ein erhabenes Er- lebnis in all der bunten Pracht des frischen Grüns, der ungezählten Blumen und Blü- ten, der Fahnen und Kleider, die das Bild einer feierlichen Prozession zu Ehren des Allerheiligsten Altarsakramentes abrunden. Tausende und aber tausende Katholiken bekannten sich gestern unter strahlend blauem Himmel bei den Prozessionen der einzelnen Pfarreien der Stadt zu ihrer Kir- che. Wenn es auch sehr schwer ist, Zahlen der Beteiligung an den einzelnen Prozessio- nen zu nennen, so hatte man doch den Ein- Gartenstadts neue Kirche Am Sonntag vormittag werden die Pro- testanten der Gartenstadt in einem Gottes- dienst von ihren Glaubensbrüdern auf dem Waldhof und deren Pauluskirche Abschied nehmen und feierlich in ihre eigene, nun fertiggestellte Kirche in der Gartenstadt, Ecke Karlsternstraße— Waldpforte, einziehen und sie in einem Festgottesdienst weihen. Wie wir bereits früher ausführlich be- richteten, handelt es sich auch bei diesem Gotteshaus um eine der von dem bekannten Kirchenbauarchitekten, Professor Dr. Otto Bartning entworfenen, aus Mitteln ameri- Kkanischer Freunde finanzierten Notkirchen, von denen am gleichen Tag auch in Lud- Wigshafen eine eingeweiht werden wird. Die örtliche Kirchengemeinde hatte die Fundamente und das Mauerwerk um die fertig angelieferte Holzkonstruktion zu er- richten. Die Fertigstellung war schließlich durch die Mithilfe der gesamten evangeli- schen Gemeinde Mannheim möglich; der Turm der Kirche konnte allerdings nur bis zur Hälfte der geplanten Höhe hochgeführt werden. Dankbaren Herzens und mit großer Freude schaut die evangelische Gemeinde der Gartenstadt nun auf ihre neue Kirche, die mit Empore und Konfirmandenraum über 500 Personen Platz bietet. nk Zehn frohe Tage für 25. DMW. .. Will die christliche Arbeiterjugend für ein halbes Hundert junger Arbeiterinnen vom 20. bis 30. Juni in dem eigens gemiete- ten Jugendheim Karlshütte in 1000 Meter Höhe im Schwarzwald möglich machen und auch noch die Fahrtkosten übernehmen. Um zumindest den größten Teil des not- wendigen Zuschusses bestreiten zu können, laden die Sing- und Tanzkreise der Marm- heimer katholischen Jugend zu zwei frohen Stunden mit sommerlicher Freude bei Lied, Dichtung und Tanz am Sonntag, um 14 Uhr im Ufa- Palast, ein. Eintrittskarten zu 90 Pfennigen sind bei allen Pfarrämtern er- Bältlich. nk Pferderennen in Viernheim Die rührige junge Stadt Viernheim steht vor der Durchführung eines weiteren gro- Ben Projektes: Anlage einer Rennbahn für Pferdegalopprennen. Ein Lage- und Finanz- plan ist bereits aufgestellt, die Gelände- frage in idealer Weise gelöst. Die Anlage kommt in der sogenannten Neuzenlach in nächster Nähe der Autobahnzubringer- straße Weinheim— Viernheim zum Er- stehen, ein Gelände, von dem aus ein herr- licher Rundblick auf die Bergstraße von Weinheim bis Heidelberg möglich ist. Das Projekt wird durch die zentrale Verkehrs- lage Viernheims in Verbindung mit der Autobahn Frankfurt— Mannheim— Heidel- berg sehr begünstigt und erhält weitere Zukunftsaussichten durch den Ausbau der Autostraße von der linken Rheinseite her über Frankenthal—Sandhofen— Viernheim. Die Vorarbeiten zur Anlage der Renn- bahn sind bereits so weit gediehen, daß ein mit erstklassigem Material placiertes Ren- nen, verbunden mit einem Totalisator, be- reits Anfang September dieses Jahres star- ten wird. Die Gründungs versammlung des Unternehmens hat Bürgermeister Neff, das rührige Gemeindeoberhaupt Viern- heims, der auch dieses Unternehmen durch- führen wird, zum kommenden Sonntag ein- berufen. cs Wohin gehen wir? Freitag, 17. Juni: Nationaltheater, 19.30: „Samson und Dalila“. Alster-Lichtspiele:„Die Entscheidung“. Palast:„Liebes premiere“. Samstag, 18. Juni: Nationaltheater, 19.00: „Der Hauptmann von Köpenick“. Ufa-Palast, 15.00:„Der Graf von Luxemburg“(Theater des Volkes). Wirtschaftshochschule, 20.00: Wieder- holung des Wilhelm-Busch-Abends zugunsten des Wiederaufbaufonds des Nationaltheaters. Die Sporteeke druck, die Beteiligung sei in diesem Jahre besser gewesen als im vergangenen. An der traditionellen gemeinsamen Pro- zession der Pfarreien der Innenstadt nahm die Lindenhofpfarrei in diesem Jahre nicht teil, so daß sich die Obere, Untere, Heilig- Geist- und Liebfrauenpfarrei mit Prälat Bauer in einer mächtigen Prozession ver- einigten. Nach einem Hochamt um 8 Uhr vor dem an der Unteren Pfarrei auf der Marktplatzseite errichteten Altar setzte sich der Zug in Richtung Friedrichsbrücke in Be- wegung, um über den Ring und die Rhein- straße, an D 6 und D 5 vorbei auch bei dem auf dem Zeughausplatz aufgebauten Altar den Segen zu empfangen. Dieser Platz war auf Grund einer der letzten Anordnungen des verstorbenen Oberbürgermeisters Dr. Cahn-Garnier auf die Bitten von Prälat Bauer eigens von der Stadt sauber geräumt und das Bassin eingeebnet worden. Besonders auf dem weiteren Weg fiel der überreiche Schmuck religiöser Art links und rechts des Weges auf. Absperrungen der Schutzpolizei sorgten zuvorkommend und ritterlich für notwendige Absperrungen. Ein imposantes Bild bot die Prozession vor dem Altar im überfüllten Schloßhof. Gegen 11.15 Uhr war die Jesuitenkirche als vierte und letzte Station erreicht. Zahlenmäßig geringer, aber von der leichen Glaubensfreudigkeit getragen, ver- liefen die Prozessionen in den übrigen Pfar- reien der Stadt Die Teilnahme der Bevöl- kerung war überall ehrfuchtsvoll und herz- lich. Von verschiedenen Kirchen hallte de Läuten der Glocken, während die Gläubi- gen vor der von den Geistlichen feierlich unter Baldachinen getragenen Monstranz die Knie beugten. nk Drei Jahre und 38 Tage Gefängnis Was macht ein junger Mann mit einem Wäschesack unter dem Arm?— das fragte sich auch der Polizist, dem der noch nicht 18 jährige Werner Z. begegnete. Als Werner keine rechte Antwort darauf wußte, wurde er für's erste einmal mitgenommen Jetzt erteilte der amerikanische Staats- anwalt beim Militärgericht dem Polizisten eine Belobigung und klagte Werner an, er habe neun Einbruchsdiebstähle auf dem Ge- wissen. So viele konnte er jedenfalls be- weisen. Die„Arbeitszeit“ von Werner lag zwi- schen 18 und 21 Uhr, die„Objekte“ waren ausnahmslos von Amerikanern belegte Wohnhäuser im Feudenheimer Sektor, seine „Arbeitsweise“ bestand darin, durch offene Fenster einzusteigen. Wenn sie nicht direkt offenstanden, wurde„etwas“ nachgeholfen, die Scheiben oder Fliegengitter eingedrückt. Die Beute waren Herren- und Damenklei- dungen, Tisch- und Bettwäsche, Strümpfe, Koffer usw. Zuhause sagte Werner, er habe die Sachen geschenkt bekommen und trieb eifrigen Handel damit. Nun brachte ihn der Richter des Distriet- Courts Mr. A. S. Basinski zum wirklichen „Verdienst“: Jugendgefängnis bis zur Voll- endung seines 21. Lebensjahres— das sind genau drei Jahre und 38 Tage k Schullehrer in Uniform Oberwachtmeister Zunn von der moto- risierten Streife der Schutzpolizei versteht nicht nur fachgerecht mit seiner BMW und dem Ueberfallwagen, sondern auch verständ- nisvoll mit der Jugend umzugehen. Das wissen auch die zuständigen Leute beim Stadtschulamt, denn sie baten ihn, in Mann- heims Schulen Verkehrserziehungsstunden zu geben. Seit Ende Februar war er nun unterwegs, lehrte die Erstklässler richtig über die Straße Flüchtlinge und Vertriebene in der Landwirtschaft Aussprache über Sorgen und Möglichkeiten Vertreter der Parteien, der Mannheimer Flüchtlings vereinigung, der Gewerkschaft sowie der Flüchtlingsstelle hatten sich auf dem Straßenheimer Hof mit den dort untergebrachten Flüchlingen zu einer Aussprache zusammengefunden. Die dabei vorgetragenen Beschwerden richteten sich Weniger gegen konkrete Benachteiligungs- fälle, sondern waren eher eine Bitte am mehr Verständnis(„ein bißchen Herz“, sagte einer der Flüchtlinge) für die schwierige Lage der in der Landwirtschaft tätigen Ver- triebenen. Aus der Fülle der angeschnittenen Prob- leme und Diskussionen kann hier nur eine Auslese gegeben werden. Stadtamtmann Viebig, Vorsitzender der Flüchtlingsvereinigung: Die Situation der Vertriebenen in den Städten ist nicht beneidenswert— schlimmer aber ist das Flüchtlingselend auf dem Lande. Wir for- dern: die land wirtschaftlichen Flüchtlings- arbeiter dürfen nicht bis an ihr Lebensende zum Knechtsein verdammt bleiben! Alfred Nietzsche, Vertrauensmann der Flüchtlinge: Unsere Löhne stehen in keinem Verhältnis zu denen der Industrie- arbeiter; unsere Arbeitszeit ist ausgedehnter, und wir haben keinen freien Samstagnach- mittag; unsere Unterkünfte genügen gerade den primitivsten Ansprüchen. Am meisten aber bedrückt uns die unpersönliche Ein- stellung unseres Arbeitgebers. Mutlos sind wir, weil wir keine Aussicht haben, uns zu verbessern und nicht wissen, wovon wir leben sollen, wenn wir einmal krank oder arbeitsunfähig werden. Man betrachtet uns als Saisonarbeiter, und die Behandlung ist dementsprechend. Karl Schweizer, Leiter der Mann- heimer Flüchtlingsstelle, als Antwort auf die Frage, ob sich die Leute nur so lange in Mannheim aufhalten dürfen, wie sie ihr Arbeits verhältnis nicht lösen: Ihr seid alle länger als drei Jahre hier und habt darum auch Zuzug. Die Vorschläge zur Verbesse- rung eures Loses müssen von euch selbst ausgehen. Erich Sehwehm, Heidelberg, Vertreter der Landarbeitergewerkschaft: Um einen Ausgleich zwischen land wirtschaftlichen und Industrielöhnen zu erreichen, sollten den in der Landwirtschaft tätigen Arbeitern Erzeu- gerpreise gewährt werden. Die Forderung der Gewerkschaft: kein Gutshof ohne Be- triebsrat. Dann werden auch die Anliegen der Landwirtschaft durchgedrückt werden können. Viebig: Ich habe den Eindruck, daß hier jeder Konnex zwischen Arbeitgeber und nehmer fehlt, daß hier noch der alte Feu- dalgrundsatz gilt:„Ich bin Herr und du bist Knecht!“ Ist es in Mannheim nicht möglich, Vertriebene anzusiedeln? Bei der Generalprobe spielten Landesligisten besser aul Rhein und Brandenburger schossen die siegbringenden Treffer für die Landesliga Auswahl Oberliga- Auswahl Landesliga 1:2(1:0) Das zur Ermittlung einer badischen Auswahl für das bevorstehende Treffen Baden— Nie- dersachsen vorgesehene Probespiel dürfte we- nig Aufschluß über die Spielstärke gegeben haben. Bei der Oberliga fehlten die Spieler des VfR und selbst Waldhof war nur durch Skud- larek, Hölzer, Fanz, Mayer, Kling. Trautmann und Rößling vertreten. Da hatten es die Lan- desligisten schon besser, obwohl auch hier die Vertretung des VfL Neckarau fehlte. So sahen 1000 Zuschauer nur von der Landesliga anspre- chende Leistungen, während bei der Oberliga Fanz, Skudlarek und Kling ein wenig Niveau in die Mannschaft brachten. In der ersten Halb- zeit hatte Trautmann die Oberliga in Führung gebracht Nach der Pause spielte fast durchweg nur die Landesliga sehr gut auf. Hier spielten besonders der talentierte Rechtsaußen Hauck und Lechleiter(beide Schwetzingen), sowie die Viernheimer Rhein und Haas vielversprechend auf. Der verdiente Sieg der Landesliga wurde durch Tore von Rhein und Brandenburger nach der Pause sichergestellt. W. I. Simon nach 12 Runden Kampf deutscher Meister Der deutsche Federgewichtsmęister Karl Si- mon, Leverkusen, verteidigte seinen Titel ge- gen den Herausforderer Jakob Schöneberger, Frankfurt, durch ein gerechtes Unentschieden nach 12. Runden mit Erfolg.— Willi Färber, Augsburg, traf in der slebten Runde seinen Gegner Paul Kleinschmidt, Dortmund, mit ei- nem Leberhaken und einem weiteren Schlag in die Magengegend so schwer, daß Kleinschmidt sich auszählen lassen mußte.(dena). Fußball- Endspiel auf 10. Juli verlegt Das Endspiel um die deutsche Fußball-Mei- sterschaft ist nach einer Mitteilung des deut- schen Fußball-Ausschusses vom Sonntag, den 3. Juli, auf Sonntag, den 10. Juli, verlegt wor- den. Austragungsort bleibt Stuttgart. Am 8. Juli tagt der DFA mit allen Landesverbänden und am 9. Juli ist ein Empfang der Stadt Stutt- gart für die Fußballprominenz und deutsche Sportpresse. Der 10. Juli sieht am Vormittag, 11 Uhr, im Staatstheater die feierliche Aus- rufung des Deutschen Fußballbundes DFA) vor. Der Anstoß zum Endspiel erfolgt um 16 Uhr. Diesmal entscheidet das Los Wie der Generalsekretär des DFA, Kurt Schaffner, erklärte, werden, falls am kommen- den Sonntag bei den beiden Wiederholungen der Vorschlußrundenspiele um die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem 1. FC Kai- Serslautern und St. Pauli sowie Kickers Of- fenbach gegen Wormatia Worms trotz Ver- längerung wieder Unentschieden gespielt wer- den sollte. keine neuerlichen Wiederholungs- spiele angesetzt, sondern das Los den Zwi- schenrunden-Gegner bestimmen. Stadtrat Heck I(SPD): Vielleicht könnte man den hier arbeitenden Flüchtlingen eine kleine Anliegersiedlung von einigen wenigen Morgen Land zur Verfügung stellen, damit sie das Gefühl der unbedingten Abhängigkeit von ihrem Arbeitgeber verlieren. Auch sollte ihnen unbedingt ein freier Nachmittag ohne Lohnausfall gewährt werden. Seien Sie ver- sichert, die Mannheimer Stadtverwaltung wird alles tun, Ihre Lage zu verbessern. Dr. Meyer, stellvertretender Vorsitzen- der der Flüchtlings vereinigung: In Genf wird gegenwärtig an einem Dekret gearbei- tet, das die Rentenversorgung alter, arbeits- unfähig gewordener Landarbeiter auf inter- nationaler Basis zum Ziele hat. Stadtrat Sauter(CDU): Der Arbeiter in der Stadt stellt sich geldlich nicht viel besser als Ihr. Ich werde Euren Gutsver- walter bitten, Euren Belangen Aufmerksam- keit zu schenken. Sie waren teilweise recht primitiv, die Wohnungen der Flüchtlinge in Straßenheim, die wir uns anschließend ansahen. Sie waren aber auch sauber, sehr sauber. Jede noch so gut gemeinte Maßnahme zur Abwendnug des Flüchtlingselends aber muß und wird angesichts des Verlustes der Heimat immer nur ein Ersatz sein können. rob gehen, spielte mit anderen„Autoles“, sprach vor Jungen und Mädels in den Volks- und Höheren, in Privat- und Berufsschulen, ua- ermüdlich. Die schulfreie Zeit sah ihn na- türlich wieder„im Dienst“ Dienstag nachmittag stieg die letzte Lektion für dieses Jahr in der C o-Beluls- schule. Die 16- bis 17jährigen Lehrlinge, denen der Mann in Uniform interessante und wissenswerte Dinge aus dem Großstadt- Verkehr erzählte, kratzten sich einige Male bedenklich hinter den Ohren, um gleich wieder bei einer humorvoll vorgetragenen Schilderung loszulachen. Als es ans Fragenstellen ging, waren sie gleich dabei:„Warum darf man keine Zug- locke oder Sirene am Fahrrad haben?“— „Ich bin siebzehn, wie lange hab ich abends Ausgang?“—„Ich muß für unser Geschäft Drei-Meter-Rohre ans Fahrrad hängen, darf ich damit fahren?“ Oberwachtmeister Zunn hatte für alle die richtige Antwort, aber als die Letzten den Schulsaal verlassen hatten, setzte er doch mit einiger Erleichte- rung seine weiße Mütze wieder auf. nk „A Mordsgaudi“ in Neckarau Als Bayern noch ein richtiges König- reich war, schlossen sich„aëònsgewanderte“ Bayern im„Ausland“ zu Bayernvereinen zusammen. In Neckarau geschah das vor genau 50 Jahren. Womit ein Anlaß gegeben ist, ein zünftiges Volksfest zu feiern. Was auch geschehen soll. Drei Tage lang. Samstag nachmittag geht es los, auf dem Sportplatz Waldweg(Niederbrückel). Außer etwa fünfzehn anderen Bayern- und Trach- tenvereinen haben noch eine stattliche An- zahl Gesangs- und Sportvereine aus nah und fern, von links und rechts des Rheines ihren Besuch angekündigt und ihre Teil- nahme an den Darbietungen verschieden- ster Art angeboten. Freunde von Jodel- und Schuhplatteleien werden ganz auf ihre Rechnung kommen, ebenso wie die, die sich für Volks- und Kinderbelustigungen inter- essieren. Vom Autoskooter bis zur Zucker- bude ist alles da. Und mit dem vom Dürkheimer Wurscht- mark geliehenen Riesenzelt, das über tau- send Personen Sitz- und anderen Tanzplatz bietet, dürfte auch die richtige Stimmung gesichert sein, wenn Festwirt Grünzinger mit handfesten Sachen für's leibliche Wohl des Publikums sorgen wird. „Wohin gehen wir?“— Samstag, Sonn- tag, Montag: Nach Neckarau zum Volks- fest. Und der Eintritt ist frei nk „Jeder Einzelhändler sollte werben“ Dies war das Ergebnis eines von der Wirtschaftshochschule veranstalteten Preis- gespräches am Dienstag, daf zwischen Werbeleiter Schmidt, R. Engelhorn (Mitinhaber der Fa. Engelhorn& Sturm) und Direktor Kramer vom Kaufhaus Hansa geführt wurde. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der erste Heißhunger nach Waren gestillt sei und die Werbung seit der Geldneuordnung das Stadium des„Sich-in-Erinnerung- bringen“ verlassen habe, erklärte R. Engel- horn, daß von den Unkosten regelmäßig ein Kleiner Betrag für die Werbung abgezweigt werden müßte. Als wichtigste Werbefak⸗ toren wurden das Schaufenster und das Zeitungsinserat bezeichnet. Die lebhafte Diskussion, in die nicht nur Studenten eingriffen, bewies das Interesse, das dem Gesprächsthema entgegengebracht wurde. hoh — Daumen ringen in Mannheim Und zwar nicht die Hände, sondern rich- tig mit allem Drum und Dran: Catch a8 can oder auch Freistil genannt. Die zwölf Damen, die von Europameister Nettesheim gelernt haben, wie man sachkundig eine Matten-Krawatte“ bindet oder mit einem Doppelnelson jemand auf die Schultern legt sind aber durchaus keine wandelnden Fleischpakete, sondern durchaus normal an- zusehen. Sie kamen eigentlich doch überz Händeringen zum Freistil. Weil Wirtschaft. liche Gründe sie in ihrer ursprünglichen beruflichen Beschäftigung nicht mehr wei. terkommen ließen. Von Haus aus sind eg kriedfertige Studentinnen, Schauspielerinnen und so weiter. Verschiedentlich erregten sie offiziell bei ihrer Tournee schon Anstoß, obwohl sich die Bänke überall bogen unter der Last neugieriger Herren im besten Mannesalter. Mannheim baut Wohnungen Jeder hilft mauern durch Sparen bei der Wohnungsbaukasse Aber es gelang ihnen immer wieder, jeden moralischen Widerstand auszuknocken. In Karlsruhe setzten sie sogar Aufhebung eines Auftrittsverbotes durch. Ob sie da wohl mit dem Schwitzkasten gedroht haben? Am 18. und 19. Juni ist nun in Mann- heim das Eisstadion Schauplatz ihrer Ring- Kunst. Jeweils um 19 Uhr. Und sollte das Wetter den Damen abhold gesinnt sein Werden sie sich jeweils um 22 Uhr im Ufa⸗ Palast gegenseitig auf die Matte legen. Aber ohne Kratzen, Beißen und an den Haaren zu ziehen. Denn solch rohe Kampfesart ist verboten. Gnikomson KmAe„MM“- Meldungen Rollgeld ist kein Taschengeld! Der Bote el- ner Speditionsfirma unterschlug einkassierte Rollgelder in beträchtlicher Höhe. Diesmal ging es gut. In einem Hause in der Großen Merzelstraße stürzte eine Zimmer- decke ein. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Hochsaison der Betrüger? In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen durch Anzah-⸗ lungs- und Versicherungsbetrüger zum Teil namhafte Summen erschwindelt werden. Die Bevölkerung wird angehalten, bei Geschäften dieser Art größte Vorsicht walten zu lassen und sich jeweils über die Person des Vorspre- chenden zu vergewissern. Das Amt für öffent- liche Ordnung bittet, bei Auftreten eines der- artigen Betrügers das nächste Polizeirevier oder die Kriminalpolizei zu verständigen. Neugründung des vereins für Naturkunde. Vor einiger Zeit berichteten wir über die Be- strebung, den Verein für Naturkunde, der 1833 schon gegründet wurde, wieder ins Leben zu rufen. Am 18 Juni findet nun im Lesesaal der Kunsthalle um 17 Uhr die Neugründungsver- sammlung statt. Ehemalige Mitglieder und In. teressenten sind dazu herzlich eingeladen. Eine Straße avanciert. Die Bürgermeister- Fuchs-Straße wird mit sofortiger Wirkung zur Hauptverkehrsstraße erklärt. An der Kreu- zung Mittelstraße Bürgermeister-Fuchs- Straße hat der Mittelstraßen-Verkehr Vorfahrt. Wir gratulieren! Friedrich Rudi, Mannheim, Pflügersgrundstraße 26, feiert seinen 70., Marie Gölz, Käfertal, Wasserwerkstraße 5, EVa Kolb, Mannheim, Eichendorffstrage 15, und Heinrich Schneider, Mannheim, Schwetzinger Straße 128. ren 75. Geburtstag. Katharina Schweikert, Gartenstadt, Am Kiefernbühl 24, wird 81, Gott⸗ lieb Häfner, Mannheim, Böckstrage 6, wird 85 Jahre alt. Albin Schneider, Mannheim, Bürger- meister-Fuchs-Straße 31, begeht sein 30 jähriges Geschäftsjubiläum als Friseurmeister. Pfälzer Eisenbahn benötigt„flüssige Schmiermittel“ Eine Rundfahrt durch die Pfalz gab Einblick in die geleistete Aufbauarbeit Am Dienstag lud die Eisenbahndirektion Mainz Pressevertreter zu einer Fahrt durch die Pfalz ein. Sie wollte eine breitere Oeffentlichkeit einmal über die Kriegsschà- den der Bahn, den derzeitigen Stand des Wiederaufbaues sowie die noch zu leistende Arbeit unterrichten und— das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend— für die zur Zeit bei allen Banken und Sparkassen aufliegende Eisenbahnanleihe werben. Die Fahrt ging unter der Leitung des Vizepräsidenten Kille in einem Salon triebwagen von Mainz über Ludwigshafen, Kaiserslautern nach Pirmasens und zurück. In Ludwigshafen erhielten die Fahrt- teilnehmer nähere Informationen über die geplante Neugestaltung des Bahnhofes und hatten Gelegenheit einen kurzen Einblick in das Betriebswagenwerk zu nehmen, in dem Tag und Nacht an der Ausbesserung beschädigter Lokomotiven gearbeitet wird. Während der Triebwagen durch die Pfalz nach Kaiserslautern eilte, erörterte der Vizepräsident derzeitige Probleme der Eisen- bahn. Er wies auf den gemeinwirtschaft- lichen Charakter der Bahn hin, zeigte in knappen Zügen ihre Wichtigkeit im ge- samten Kreislauf der Wirtschaft und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß nach Ueberwindung aller derzeitigen Nöte und Sorgen, die Eisenbahn ihre Vorkriegskapa- zität wieder gewinnen könne. Voraussetzung sei jedoch, daß sich jedermann— seinen Kräften entsprechend— an dem Wieder- aufbau beteilige. In diesem Zusammenhag sprach Kille ausführlich über die Anleihe der Eisenbahn. Große Mengen Kapital seien zur Zeit auf den Sperrkonten eingefroren. Diese Gelder seien für den Einzelnen fünf Jahre ge- sperrt und würden nur mit zweieinhalb Prozent verzinst. Jeder Sperrkonteninhaber könne nun diese Gelder für die Reichs- bahnanleihe zeichnen und zwar in Einzel- beträgen von 20 DM bis 10 O00 DM.(Genaue Auskunft geben die Sparkassen und Ban- ken.) Die Anleihe würde mit sechs Prozent verzinst,(zweimal im Jahr Zinsausschüt- tung) und schon nach einem Jahr wäre es möglich, die gezeichneten Beträge zurück- zufordern. 8 Inzwischen war der Triebwagen in Kaiserslautern angekommen, wo das Bahn- betriebswerk, das zur Zeit über 100 Loko- motiven verfügt, besichtigt wurde, In Kai- serslautern fielen die katastrophalen Zu- stände am Bahnhof und an der Fahrkarten- ausgabe, die unbedingt einer Verbesserung bedürfen, besonders auf. In Pirmasens lieg es sich der Oberbürgermeister nicht neh- men, die Pressevertreter persönlich zu em- Ppfangen, In einer kurzen Rede wies er darauf hin,— war es ein dezenter Seiten- hieb?— daß die Schuhproduktion der Stadt noch um 50 Prozent gesteigert werden könne. Da sämtliche Pirmasenser Schuh- erzeugnisse als Expreßgut befördert wür⸗ den, sei dies für die Bahn ein nicht zu unterschätzender Faktor. Nach einer Be- sichtigung der in dem stark zerstörten Pir- masens geleisteten Aufbauarbeit, ging es nach Mainz zurück. Gesamteindruck des Tages: Die Räder der Bahn rollen trotz der sattsam bekann- ten Bremsklötze unserer Tage. Sie werden noch besser rollen, wenn sie mit den not- wendigen flüssigen Mitteln„geschmiert“ werden. l Kleine Umschau Fahrt nach Maulbronn. Am kommenden Sonntag findet unter Führung des Landes- konservators Dr. Karl Schultz eine kunst- geschichtliche Exkursion nach Bruchsal und Maulbronn statt. Abfahrt 7.30 Uhr mit Sonderomnibus ab Pfalzbau. Rückkehr ge- gen 21 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 7, DM. Keine Flucht aus Ludwigshafen. Zu un- serem Artikel„Behördenflucht hält an“ (Ausgabe Nr. 85 des„MM“ vom 13. Mai 1940) teilt uns die Eisenbahndirektion Mainz mit, daß die Verkehrskontrolle II bereits wieder nach Ludwigshafen umgesiedelt ist. Die nach Neustadt verlagerte Verkehrskontrolle! soll, sobald die gegenwärtig finanziell schwie- rige Lage der Eisenbahn einen Aufbau der beschädigten Dienstgebäude in Ludwigshafen gestattet, ebenfalls nach hier zurückkehren. Fortschritt bei der Post. Vor einigen Tagen ist der Fernsprechsauftragsdienst der Deutschen Post auch in Ludwigshafen ein- geführt worden. Er übernimmt es, abwe⸗ sende oder verhinderte Fernsprechteilnehmer zu vertreten und Nachrichten an andere Teil nehmer zu übermitteln. Die Nachrichten können auch an Personen gerichtet werden, die selbst keinen Fernsprechanschluß besit- zen. Der Auftragsdienst erledigt auch alle sonstigen Wünsche, die im Bereich des Fern- sprechdienstes liegen. Die Inanspruchnahme ist gebührenpflichtig. Nähere Auskünfte erteilt das Fernamt Ludwigshafen. Ruf. nummer 014. Starke Beteiligung um Fronleichnumsfest 14 Prozessionen bewegten sich durch das zerstörte Ludwigshafen Ueber Dächer und Straßen läuteten am gestrigen frühen Morgen die Glocken von den wenigen, noch erhalten gebliebenen FKirchentürmen der Stadt und riefen zu einem der höchsten Feste der katholischen Kirche: Fronleichnam. In den 14 katholischen Pfarreien Lud- wigshafens wurde der Tag mit einem Fest- gottesdienst begonnen, an den sich der seit Mitte des 13. Jahrhunderts überlieferte Brauch der Fronleichnamsprozession an- schloß. In den Straßen wehten die gelb- weißen Fahnen. Bilder, Marienstatuen und reicher Blumenschmuck in den Fenstern Waren nach außen hin sichtbar gewordener Ausdruck einer über die früheren Jahre hinausgehenden inneren Anteilnahme der katholischen Bevölkerung. Davon zeugte auch die Beteiligung an der Fronleichnams- Prozession, die stärker war als im Vor- jahre. Hunderte säumten die mit Blumen- teppichen belegten Straßen, durch die sich Tausende von Gläubigen singend und betend bewegten. Die Altäre, zu denen teppichbelegte Stufen hinaufführten, schmückten ein Meer von Blüten. Neben Lilien, Rosen und Mar- gueriten waren alle Blumen der Jahreszeit zu finden, deren betäubender Duft sich an den einzelnen Stationen mit dem Geruch von Weihrauch mischte. Besonders feierlich war die Prozession in Mundenheim und am großen Kreuz war einer der schönsten Altäre errichtet. Der Umgang, über dem ein festlicher Sonnenschein lag, zog sich bis Zu den Mittagsstunden hin.. Besonderer Dank gebührt der Polizei, die mit Umsicht dafür sorgte, daß der Ver- kehr umgeleitet wurde und die religiösen Feiern keine Störungen erlitten. In diesem Jahre wurde zum ersten Male nach dem Kriege eine alte Tradition wieder aufge- nommen, die den Fronleichnamstag zum Anlaß nimmt, auch außerhalb der Eirche die einzelnen Mitglieder der Gemeinde in einer weltlichen Feierstunde einander näher zu bringen. — De — — 7 Vorhersage bis Samstag früh: Hel. ter und trocken. Höchsttemper ie turen 21 bis 23, Tiefstwerte A 8 Grad. Meist schwache östlich Winde. Uebersicht: Unser Gebiet blelbt vorerst unten dem Einſtus eines vom Nordmeer bis 2u 15 Alpen reichenden Hochdruckgebietes. Dabei 25 sich die eingeflossene Kaltluft allmählich 5 wärmen. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Heiter che Pic NI flie las pri de! In ein Vic rei. kla rak alle der für abe Zul Spi tive WU! der mit pise Rab mit tigt ob nah geil lane sen 20 dür. Zu! 2180 Seg glei abel geht 8 Bür tre viel 2 rasch ruhen Fehlt's kehlt's Leeith men Buer's Konzer 80 sc Steene lange der Ur nen d. tessor die B. die Ge richtet kenn f AUberra ieder theken Jr. 113 — 2 um n rich⸗ utch ag Wölk esheim 8 eine einem en legt, lelnden Aal an- übers Schaft. glichen 1 Wei. ind ez rinnen ell bei sich Last esalter. eee agen kasse a jeden en. In J eines hl mit Mann- Ring- te das sein, n Ufa „Aber Jaaren art ist omson 5 ote el- issierte zuse in mmer- demand r Zeit Anzah- n Teil u. Die äften lassen orspre- öffent- 8 der- r oder kunde. ie Be- er 1833 hen zu dal der gsver· nd In. eister- irkung Kreu- Fuchs- rfahrt. heim, Marie Kolb, einrich 3e 128. eikert, Gott⸗ ird 88 ürger⸗ hriges rlich und sten ein 8 2 lizei, Ver- sen sem dem ge- zum rche in her — R 8 5 e 5 g 5 5 Nr. 112/ Freit 17. Juni 1949 MORGEN Seite 7 Olympischer Segelflug Internationale Bahn: Einzelmelster: gewann Hessen nach abwechslungsreichem Ein häuflein ehemaliger deutscher Segel- flieger ringt seit 2 Jahren um die Wiederzu- lassung des Segelflugsportes für Deutsche auf privater Basis. Es wurde eine Resolution an den Kontrollrat gerichtet, die auch in der Tagespresse ein beachtliches Echo fand. In Bremen verfaßte man vor einiger Zeit eine Denkschrift, die an Frau Roosevelt und Victor Gollancz weitergeleitet wurde. Zahl- reiche Zeitungen bemühten sich, durch auf- klärende Artikel den rein sportlichen Cha- rakter des Segelfluges hervorzuheben. Zu allen diesen Bemühungen brachte aber die amerikanische Militärregierung immer wie- der zum Ausdruck, daß der Segelflugsport für Deutsche verboten sei. Nun hat sich aber für die deutschen Segelflieger mit der Zulassung Deutschlands zu den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki eine neue Perspek- tive eröffnet, denn vor wenigen Monaten wurde der Segelflug nach Verhandlungen der internationalen Luftsportbehörde FAI) mit dem olympischen Komitee als olym- pische Disziplin anerkannt und wird im Rahmen der nächsten Olympiade zusammen mit allen anderen Sportarten gleichberech- tigt sein. Es erhebt sich deshalb die Frage, ob der Segelflug, so schlug3folgern die deut- schen Segelflieger, bei eineu deutschen Teil- nahme auch von deutschen Sportlern aus- geübt werden darf,. oder ob man Deutsch- land nur zu den üblichen Sportarten zulas- sen wird und vom Segeflug ausschließt. Noch hat man sich auf alliierter Seite zu diesem Problem nicht geäußert, es dürkte aber mit einer baldigen Entscheidung zu rechnen sein, da schon im Sommer 1950, also im kommenden Jahr, in Schweden ein Segelflug- Wettbewerb, der für die Olym- kämpften in zähem Ringen um IC Bellinzona Schweizer Fußballmeister 197/48 Mit den Sormani, ein Team gegenüber, das wieder Begeisterung in dem dritten ausländischen Freundschafts- spielen bringen wird. Sartori und Ruch steht dem Sy Die Sieger auf Asphalt- und J- Bahn Bei den dritten badischen Meisterschaften in Mannheim waren die Vereine aus Karls- ruhe, Weinheim und Mannheim am Start und die nötigen „Holz“ auf der Asphaltbahn und den slegbrin- genden Punkten auf der Internationalen Bahn. Wir stellen die neuen badischen Meister vor: Asphalt: Männer- Einzel: 1. Kußmaul (Karlsruhe) 1125; 2. Edelbluth Mannheim) 1123; 3. Blatt Mannheim) 1106 Holz. Junioren: Spielern Permunian; Soldini, Biancini: Erba, Busenhart, Boggia; Rhey, Lusenti, Waldhof am 19. Juni im Mannkneimer Stadion ren: I. Buchwieser(Karlsruhe) 555; 2, Blo- mann(Mannheim) 536; 3. Hoock(SV Waldhof) 512 Holz. Frauen: 1. Litsch(Karlsruhe) 530; 2. Wigmann(SV Waldhof) 523; 3. Leute(Mann- heim) 520 Holz. Klub meister: 1. Gol dene Sieben Mannheim 2742; 2. Jung Siegfried Weinheim 2732; 3. Um e Hoor Mannheim 2692 Holz. Vereins meister Senioren: 1. Mannheim 2641; 2. Karlsruhe 2506 Holz. Frauen: I. Mannheim 2518; 2. Karlsruhe 2517; 3. SV Waldhof 2472 Holz. Junioren: 1. Weinheim 2575; 2. Karlsruhe 2374 Holz. Ver- 1. Winkler Mannheim) 1422; 2. Kuß maul(Karls- ruhe) 1414; 3. Diefenbach(Mannheim) 1412 Punkte. Senioren: 1. Deißler(Mannheim) 706; 2. Gehring(Mannheim) 691; 3. Höfler (Karlsruhe) 689 Punkte. Junioren: 1. Schmieder(Karlsruhe) 681; 2. Herbel(Mann- heim) 616 Punkte. Klub meister: 1. Sieg- kried Mannheim 3664; 2. Altstadt Karlsruhe 3635; 3. Bowlingklub Mannheim 3614 Punkte. Vereinsmeister: 1. Mannheim I 3435; 2. Mannheim II 3428; 3. Karlsruhe 3177 Punkte. Senioren: 1. Karlsruhe 2989; 2. Mannheim 2944 Punkte. Micu. Hundert Junioren egen die Muskeln spielen Nachdem im vorigen Jahre der RSV Wiesental einen alljährlich stattfindenden Juniorenwettstreit für Jugendliche von 18 bis 20 Jahren veranstaltete, bewarb sich in diesem Jahre der Ac Neulußheim um den Wettstreit. Ueber hundert jugendliche Kraftsportler hat- ten sich auf dem Neulußheimer Meßplatz zu den Kämpfen im Gewichtheben und Ringen eingefunden. Die Zuschauer bekamen an der Scheibenhantel und auf der Ringermatte aus- gezeichnete Leistungen zu sehen und belohn- ten die Jungmannen der Schwerathletik mit reichem Beifall. Der Athleten-Club Neuluß- heim verdiente sich, für die reibungslose und mustergültige Durchführung der Veranstaltung, eine besondere Anerkennung. Die beiden Siegerlisten mit den diesjährigen badischen Juniorenmeistern jeweils vom Bantamgewicht aufwärts: Gewichtheben:(Olympischer Dreikampf): Hettel(KSV 1884 Mannheim) 260; Dengler(Sv 98 Brötzingen) 405; Fuchs(AC Neulußheim) 385; Vehmann(AC 92 Weinheim) 460; Veil(SV Ger- mania Obrigheim 520; Rutz(Ac 92 Weinheim) mit 530 Pfund. Ringen: Maier(KSV Wiesentah, Hirsch(KSV Eiche Oestringen), Rühle(ASV Eppelheim), Weber(RSC Eiche Sandhofen), Meier(KSV Wiesental), Martus(KSV Kirrlach), Böhm(ASV Heidelberg). Schach-Länderkampf Baden— Hessen 36:38 Kampfe mit 32 gegen 30 Baden-Siegen. Zwölf Partien endeten remis. 7 Hollands Fuß ball meisterschaft steht vor dem Abschluß. Nach seinem 2:1 über BVV Herzogenbusch benötigt der Ss Schiedam (Vor zwei Jahren noch drittklassig) aus dem letzten Spiel gegen Heerenveen nur noch einen Punkt zum endgültigen Titelgewinn.(Sid) Zum„Sportmann des Jahres“ wurde in England wie 1948 der bekannte Kricket-Star und Außenstürmer von Arsenal London, Den- nis Compton, gewählt. Nach ihm erhielten Halbschwergewichtsmeister Freddie Mills und der Rekord- Internationale Stan Matthews die meisten Stimmen. Dahinter folgt die Olym- Piazweite über 80 Meter Hürden Maureen Gardner, die bisher als einzige Frau unter die ersten Zwölf kam.(Sid) Die„Letzten Vier“ der Europazone im Davispokal werden bis zum 14. Juni mit fol- genden Begegnungen ermittelt: In Paris Frankreich Tschechoslowakei, in Agram Jugoslawien— Schweden, in Budapest Ungarn — Schweiz, und in Turin Italien— Chile.(sid) Olympiasieger Emil Zatopek erhielt nun- mehr die Ausreisegenehmigung der tschechi- schen Regierung für einen Start in Stockholm gegen die schwedische Langstreckler-Elite Ahldén, Larsson und Albertsson. Am 24. Juni fliegt Zatopek dann nach Los Angeles, wo er ebenfalls an einem 5000-Meter-Lauf teilnehmen wird.(sid) Mit einem deutschen„Veritas“ gewann der Belgier Cornet den Großen Preis von Chimay (Belgien) mit einem„Schnitt“ von 123,937 km vor Wagner(Luxemburg) auf Frazer-Nash und Moore(England) auf OWE.(Sid) Bekannte„Tour-de-France“-Fahrer starte- ten beim„Criterium de Dauphine“, Am Ziel dieses Straßenrennens in Grenoble hatte der Sieger Lazarides Frankreich) einen Vorsprung geb. Häfner in die Ewigkeit abberufen worden. Karl Schließmann Mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß- und Schwieger- vater, Herr Karl Siebert ist nach langem, schwerem Lei- den im Alter von 70 Jahren am 15. Juni von uns gegangen. Mhm.-Waldhof, Tannenstr. 9 Die trauernden Hinterbliebenen Die Einascherung erfolgt am Samstag, 11 Uhr, in Mannheim sten Dank. Nach kurzer, schwerer Krank- heit verschied heute unser lleber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Onkel, Herr Ludwig Renk Witwer im Alter von nahezu 72 Jahren. Mannheim, den 15. Juni 1949. Mainstraße 30 In tlefter FPrauer: Marla Allgeier, geb. Ren Karl Allgeier Enkel und Angehörige Beerdigung am Samstag, 18. 6. 10.30 Uhr im Hauptfriedhof. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist nun auch unsere lebe, herzensgute und treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und oma, Frau Elise Schließmann Wwe. Mannheim(Uhlandstraße 179, den 15. Juni 1349 Im Namen aller Trauernden: Die Beerdigung findet am Montag, 20. Juni 49, 11.30 Uhr, statt Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- ö Uchster Antellnahme b. Heim- Sagen wir allen unseren innig- Mannheim Waldhotstraße 6: Die trauernden Hinter- bliebenen Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heim- Sange meines Schwiegervaters, HFPruders und Onkels, Herrn Fritz Herrwerth danken wir innigst. Mannheim-RKäfertal, Juni 1949 Obere Riedstraße 40 Kurt Herrwerth u. Angehörige Angeb. unt. Nr. 01303 an d. an Herrn zu vermieten. A Angeb. unt. Nr. 01374 a. d. Möbl. Zimmer an berufstät Herrn zu vermieten. A 01372 im Verlag. 5 Schöne 3 Zimmer- wohnung(etwa 175 qm), Seckenh. Str., gegen Bau- kostenzuschuß sofort zu vermieten. 5 Möbl. Zimmer, ruh. Lage Neckarau unt. Nr. 01243 an den Verlag. Möpl. Zimmer m. 2 Betten zu verm. Adresse unt. Exöf fn Verlag. ngebote Verlag. „ solid. Kreiftfahrzeuge i U 5 neuestes Modell, sichtigen: Kannenberg Mannh., Horex, 0 cn nur 1400 Km gelaufen, verkäuflich. Zu be- Rheln-Neckar-Halle, K. 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