1 * veröffentlicht unter Lizenz Nummer B 110 Geschäftsstellen: — Us WB 110 e 5 82855 5 5 l 55 5 f ö verantwortliche Herausgeber: 0„„ e E 5. g Schwetzingen, Karl mene en 1 * 3 85 8 ä Meannheimer 5 578 5 8 2. base 0 1 8„ r einheim, uptstraßg* 22 edak Druck. Verlag: annhe 5 275 i e 3 0 N e 5. Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 51. 4 2 5 7 5 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon: 44 8 80 152, 5 153 85 Telefon 2768 kkonten: Südwestbank Ma hei i 5 5 meine Bankgesellschaft 5 5 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. — 0 i N g 8 N DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: ry Pech. 5 1 Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM. 54 Zustell- .* 5 N gebühr. Kreuzbar g: Monatl. 3.85 udwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 0 0 5 f 4 5 Täglich 8 a Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 scheint: Täglich außer sonntags 5 1 5 1 5 22.— Bei Nichterscheinen infolge höherer . Für unverlangte Manuskripte über- bh 2 1 B d d d Pf 1. 5 125 g Jewalt besteht kein Anspruch auf ee wet der verlag keineriel Gewähr Unabhängige Zei ung Badens un er Pfalz e g die Rückerstattung des Bezugspreises lien U Jahrgang/ Nr. 113/ Einzelprei a g 5 i hang. 5 e Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 21. Juni 1949 Lingen u. Al — 01 n! Hog 5 1 0 3 a 2 2 10 Jeleplionat aus Paris . en 5 5 ens 5 5 WA 9 i ab 100 ö 1 IL Das Fazit . Von unserem Korrespondenten Alfred Lang 1 gate Wyschinski nach Abschluß 700 digung darstellt, erzielte die Der Westen erreicht sein Blockade nicht mehr zu verhängen. 5 Das Schlugkommuniqué besteht aus sechs 85 10 punkten über Deutschland und einer lan- gen Liste von Vereinbarungen über Oester- — eich, in denen der sowjetische Ver- zieht auf die Unterstützung der jugoslawischen Ansprüche 8e gen Oesterreich enthalten ist. i Folgende sind die Punkte der Verein- II barung über Deutschland: Die Außenminister Frankreichs, der So- Wietunion, Großbritanniens und der ver- einigten Staaten werden, wenn es mnen ell auch nicht möglich war, auf dieser Sitzung des Rates der Außenminister über die orspiel iederherstellung der wirtschaftlichen und politischen Einheit Deutschlands ein Ueber- X enkommen zu erzielen, ihre Bemühungen — bortsetzen, zu diesem Ziel zu gelangen und haben sich nunmehr im einzelnen wie — let geeinigt: TE J. Vertreter der vier Großmächte wer- den anläßlich der Herbsttagung der Verein- en Nationen in New Vork darüber bera- sino en, wann und wo eine neue Sitzung des 9 fdußenminister-Rates über Deutschland stattkinden soll. 2. Die Besatzungsbehörden sollen im E. Hinblick auf die Bemühungen der Außen- 7 minister um eine Wiederherstellung der — urtschaftlichen und politischen Einheit — Deutschlands in Berlin Besprechungen auf einer Viermächte-Basis abhalten. 1 3. Diese Besprechungen haben unter an- nel berem den Zweck, die Auswirkungen der ib zen esenwärtigen verwaltungsmäßigen Tei- r lung Deutschlands und Berlins abzuschwã- Schule nstag d. omet, EB platz RKI“ polizei verbietet Hirtenbrief Frag. DEN A-RTUUTER) Die tschechoslo- wakische Sicherheitspolizei hat die katholi- chen Priester im ganzen Land davon in kenntnis gesetzt, daß der letzte Hirtenbrief des Erzbischof von Prag, Monsignore Dr. Josef Beran, in den Kirchen weder ver- lesen noch verbreitet werden dürfe. Trotz des Verbotes wurde der Hirtenbrief rener kent. ck ö in 10 mehreren Prager Kirchen verlesen. oerl Katholische Kreise betrachten die An- zich bl Aike der letzten Wochen gegen die Bi- ahnefte ſchöte als einen endgültigen Bruch zwi- beef cen der Kirche und der Regierung. one Der Vatikan verfügte gestern die Ex- ic kommunikation aller Mitglieder der kürz- von der tschechoslowakischen Regie- zung organisierten„katholischen Aktion“. der vergangenen Woche wurde Ferdi- und Pujman, ein Regisseur des Prager bitanelthesters, zum Vorsitzenden dieses 1 gewählt. Er gab bekannt, daß 8 Priester dem Aufruf des Aktionsko- N zur Einigung zwischen Kirche und laat zugestimmt haben. der 207, en 5(0 all en Pod 8 eme, Sowjetbotschafter in Belgrad — elerad.(uh) Der sowjetische Botschaf- — — beate La wrentiem ist nach fast he mrückeenetiser Abwesenheit nach Belgrad bellel ge ccgekehrt. Sein Eintreffen in der jugo- en 0 ſalschen Hauptstadt fällt mit einer neuen kauslokkensive des Kominform gegen ate„ Marschall Tito zusammen. gene — etung Faris. Pi aße 1. geleitete Die von General N-Guyen van Xuan . gete provisorische Regierung von Indochina kalse em neuen Staatschef Bao Dai, dem Ex- Merreich en Anham, ihr Rücktrittsgesuch ein- ebn Die ersten noch unvollständigen b 5 der Volksabstimmung in Tschander- den A aben eine überwältigende Mehrheit für Indien schlug dieser französischen Kolonie an den ergeben. annt. Die französische Regierung hat be- mon Verben, daß sie morgen mit der Sowijet- u, audelsverhndlungen über den Abschluß eines aulneſnsvertrages zwischen den beiden Ländern Bemen wird. . Der britische Militärgouverneur, dach T. Fir Brian Robertson, der am Montag ungen agbune an den Außenministerbespre- dle a in Berlin eintraf, wird heute ür eini t bereits wieder verlassen und sich 5 55 Tage nach London begeben. i der e Das Personal der Bahnpolizei in Lelt in rikanischen Besatzungszone wird zur lassun e s köBerem Umfange reduziert. Die Ent- ssunge f 1 bel a zum Teil schon abgeschlossen Zirken auf Berlin. bete n sich in den einzelnen Direktions- durchschnittlich 10 bis 22 Prozent. emperat Starker Schneefall setzte bei einer des Wochen von minus einem Grad während Ferzes, deren des auf dem höchsten Berg des latte zich me Brocken, ein. Die Schneedecke mehrere Stunden lang gehalten. DENA/UP/Eig.-Ber. eilen nüt. * 0 eis Paris.(UP) Die Außenminister der vier 19.30 Uhr, nach vier Wochen Dauer ihre Konferenz in Paris mit einem Modus Vivendi für Deutschland sowie mit einer Uebereink unft dergutmachungs- und wirtschaftlichen Fragen in Bezug auf Oesterreich. Die Konferenz schloß genau vier Wochen nach dem hatte(23. Mah. Insgesamt fanden in Paris von denen neun geheim waren, obgleich die einkunft über Deutschland nur eine„le b en- und- leben- lassen“- verstän Konferenz bessere Ergebnisse als man erwartet hatte. wichtigstes Mindestziel— Recht auf den Zugang nach Berlin und ein der Außenministerkonſerenz Großmächte beendeten am Montag, um über alle wichtigen territorialen, Wie⸗ . Tage, an dem sie begonnen 25 Sitzungen des Außenminister-Rates statt, Abkommen begrenzt sind und die Ueber- eine Vereinbarung über das Versprechen von sowzetischer Seite, die chen und zwar besonders auf folgenden Gebieten: a) Erweiterung des Handels und Ent- Wicklung der finanziellen und wirt- schaftlichen Beziehungen zwischen den Westzonen und der Ostzone und zwischen Berlin und den Zonen. Erleichterung des Verkehrs von Per- sonen und Gütern und Austausch von Informationen zwischen den Westzo- nen und der Ostzone und zwischen den Zonen und Berlin. c) Besprechung von Fragen von gemein- samen Interesse bezüglich der Ver- waltung der vier Sektoren Berlins, im Hinblick auf eine Normalisierung des Lebens in dieser Stadt, soweit dies möglich ist. 4. Um die unter 8 3 angeführten Arbeiten zu erleichtern, können die einzelnen Be- satzungsbehörden deutsche Sachverständige und geeignete deutsche Körperschaften, die unter ihre Jurisdiktion stehen, zur Unter- stützung heranziehen. Die zu solchen Ar- beiten herangezogenen Deutschen sollen alle wichtigen Einzelheiten untereinander besprechen, Berichte ausarbeiten und diese, wenn sie sich untereinander geeinigt haben, den. Besatzungsbehörden unterbreiten. 5. Die Regierungen der vier Großmächte erklären übereinstimmend, daß das am 4. Mai 1949 in New Lork geschlossene Ab- kommen seine Gültigkeit behalten soll, um die in den vorgehenden Paragraphen an- gegebenen Ziele zu fördern und um die Abmachungen über die Bewegungsfreiheit von Personen und Gütern und den Ver- kehr zwischen den Westzonen und der Ost- zone und den Zonen und Berlin zu ver- bessern, haben die Besatzungsbehörden jede in ihrer Zone— die Pflicht, alle not- wendigen Maßnahmen zu treffen, um das normale Funktionieren von Schienen-, Wasser- und Ueberland-Transporten für den Verkehr von Personen und Gütern und den Post-, Telephon- und Telegraphen- verkehr zu garantieren. 6. Die Besatzungsbehörden werden den führenden deutschen wirtschaftlichen Kör- perschaften der Ostzone und der drei West- zonen empfehlen, die Herstellung engerer wirtschaftlicher Bindungen zwischen den Zonen und eine wirksamere Durchführung 5 — der bestehenden handels- und anderer wirtschaftlicher Abkommen zu ermög- lichen. Das Abkommen für Oesterreich 1. Die Außenminister- Stellvertreter Wer- den ihre Arbeit an dem Entwurf kür den Oesterreich-Vertrag wieder aufnehmen, uin ein Abkommen über den Vertragsentwurf „nicht später als bis zum 1. September zu erreichen. 2. Die österreichischen Grenzen werden diejenigen vom 1. Januar 1938 bleiben. 3. Die Rechte der slowenischen und kroa- tischen Minderheiten in Oesterreich werden durch die österreichische Regierung garan- tiert. 4. Oesterreich hat keine Repara- tionen zu zahlen, aber Jugoslawien kann das österreichische Eigentum innerhalb des jugoslawischen Gebietes beanspruchen. 5. Die Sowjetunion wird von Oesterreich 150 Millionen Dollar als Entschädigung für die Ansprüche an früheren deutschen Besitz erhalten, die in sechs Jahren zu zahlen sind. Die Sehlußsitzung der Pariser Außen- ministerkonferenz wurde eine Stunde spä- ter beendet, als ursprünglich angenommen wurde, da der sowjetische Außenminister Andrej Wyschins ki in der letzten Mi- nute darauf bestand, daß auch der Frie- dens vertrag für Japan zur Sprache kommen soll. Er hatte diese Forderung be- reits auf der ersten Sitzung der Konferenz vor einem Monat gestellt. Er bekam am Montag dieselbe Antwort, die der amerika- nische Außenminister Dean Acheson ihm damals erteilt hatte: daß der Rat der Außenminister dafür nicht zuständig sei. Der Abschluß der. Sitzung wurde durch. diese Diskussion um eine Stunde verzögert. Wyschinski sagte einem Vertreter von United Preg:„Wenigstens ist etwas erreicht worden, nicht soviel, wie wir gehofft hatten, aber immerhin einiges“. Als die Konferenz ihren Abschluß gefunden hatte, reichten sich die Delegierten zum Abschied die Hände. Sodann wurde Champagner gereicht und die Das„neue China“ Burgfriede in Deuischland und grundsätzliche Einigung über Oeslerveich Gläser auf das Wohl der Delegierten geleert. Wuschinski wird am Dienstag nach Moskau fliegen, Bevin wird mit der Bahn nach Lon- don abreisen. „Nie wieder Blockade Berlins“ Der französische Außenminister Robert Schuman erklärte nach dem Abschluß der Pariser Konferenz:„Wir können nicht be⸗ haupten, dag die Sowjetunion formell die Westzonen Deutschlands anerkannt hat. Das Abkommen schließt aber die Tatsache ein, daß die Sowjetunion sich den Reformen in Westdeutschland nicht länger widersetzt und daß wir die politische Orientierung der Ost- zone anerkennen. Wir haben nach Ab- schluß der Konferenz die Gewähr dafür, daß die Blockade Berlins nie wieder verhängt Wird“. Noch eine Sitzung in letzter Minute Kurz vor der Freigabe der Veröffentli- chung des Kommuniquès forderte Außen- minister Wyschinski auf Befehl Moskaus dessen Zurückhaltung und die Einberufung einer weiteren Konferenz der vier Minister. Jedoch war zu diesem Augenblick das Do- kument der Presse schon übergeben, aber die Außenminister traten kurz vor 22 Uhr im französischen Außenministerium zu einer kurzen, 45 Minuten dauernden Sitzung zu- sammen. Dean Acheson hatte deswegen seinen auf 22 Uhr festgesetzten Abflug nach Washington verzögert. 5 Wyschinski erklärte nach der Sitzung gegenüber Pressevertretern, daß das Schluß kommuniquè volle Gültigkeit habe. Außenminister Bevin begab sich vom Quai d'Orsay direkt zum Bahnhof, um nach Lon- don abzureisen. Aclieson gab nach Abschlliß der Sitzung auf einer Pressekonferenz bekannt, daß Wyschinski verlangt hatte, einen Punkt des Schlugßkommuniquès in bezug auf Oester- reich durch eine zusätzliche Präzission zu ergänzen. Die Außenminister seien über- eingekommen, über diesen Zusatz auf diplomatischem Wege zu verhandeln. ist eine Iatsache Washington wird keine Exil-Regierung Nationalchinas unterstützen Von unserem J.-J.- Korrespondenten New Vork. In amerikanischen Kreisen schenkt man der Nachricht, daß in Paris zwischen den westlichen Außenministern auch die Fühlungnahme über das einheit- liche Verhalten gegenüber der Entwicklung in China aufgenommen wurde, größte Be- achtung. Politische Kreise rechnen damit, Außenminister Acheson habe dabei die Ansicht des State Department gegenüber Regierungschefs waren ohne Rückendeckung Länderchefs der französischen Zone wehren sich gegen Verdächtigungen g Von unserem PMW- Korrespondenten 5 Baden-Baden. Im Norden und Süden der französischen Zone sind die Erklärungen, denen zufolge sich die drei der CDU angehö- renden Regierungschefs der französischen Zone in der Frage des Wahlgesetzes einem „Diktat“ der Besatzungsmächte unterwor- fen oder gar mit der Besatzungsmacht ins- geheim gegen den Wahlgesetzentwurf des Bonner Rates konspiriert hätten, zurück- gewiesen worden. Ministerpräsident Alt meier von Rheinland-Pfalz hat vor der Presse zu Er- Klärungen von Oberbürgermeister Brauer, Hamburg,(SPD), Ministerpräsident Kopf, Niedersachsen,(SPD), Stadtverordnetenvor- steher Suhr, Berlin,(SPD) und Senats- präsident Kais en, Bremen,(SPD), in denen gesagt worden war, das Gesetz beruhe nicht ausschließlich auf deutschem Recht, unter- strichen, daß ebenso wie beim Grundgesetz, auch beim Wahlgesetz eine Zustim- mung der Alliierten erforder- lieh gewesen wäre. Es stehe aber fest, daß die Gouverneure, bevor sie das Wahlgesetz verkündet hätten, die Minister- präsidenten in einer Note vom 28. Mai von den beabsichtigten Aenderungen unter- richtet und zugleich ihre Stellungnahme erbeten hätten. Die Ministerpräsidenten hätten in ihrer Stellungnahme diesen be- absichtigten Aenderungen in ihrem Schrei- ben vom 2. Juni zugestimmt, indem zum Ausdruck gebracht worden war, daß sie einstimmig das Wahlgesefz zum ersten Bundesrat in geänderter Form billigen Würden. In einer am gleichen Tage vor- gelegten Antwroortnote hätten die Militär- gouverneure die Wünsche der elf Minister- präsidenten im wesentlichen gebilligt und das Wahlgesetz mit den vorgeschlagenen Abänderungen genehmigt. Ministerpräsi- dent Altmeier nannte es„erstaunlich“, daß jetzt von einem„Diktat“ gesprochen werde. Er sagte, daß er es sowohl aus außen- Wie aus innerpolitischen Gründen für unen- gebracht halte,„Wahltheater“ wegen des Wahlgesetzes zu machen. Auch Staatspräsident Dr. Müller, Süd- Württemberg-Hohenzollern hat eine Erklä- rung zur Frage des Wahlgesetzes abgege- ben. Eine Tübinger Zeitung hatte geschrie- ben, daß sich die Ministerpräsidenten der französischen Zone auf der Konferenz in Schlangenbad am 1. Juni mit ihrem Wunsche nach einer Aenderung des Wahl- gesetzes im Sinne des Mehrheits- Wahls ySstems nicht durchsetzen konnten, und daß sie die bestehenden Vor- behalte der Militärgouverneure zum Wahl- gesetz benutzt hätten, an sie zu appellieren, um so ihren Standpunkt doch noch durch- zusetzen. Staatspräsident Müller stellte dazu fest, es sei unrichtig, daß sich die Regierungs- chefs der französischen Zone für das Mehr- heitswahlrecht eingesetzt hätten. Sie hät- ten vielmehr bewußt darauf verzichtet, das ihrer Auffassung nach bessere und dem Mehrheitswillen des Volkes entsprechende Mehrheitswahlrecht zu fordern, um das rasche Inkrafttreten des Wahlgesetzes nicht zu gefährden, obwohl bekannt gewesen sei, daß auch ein Teil der der SPD angehören- den Regierungschefs Anhänger des Mehr- heitswahlrechtes seien. Es sei ferner un- richtig, daß die Regierungschefs der fran- 26sischen Zone die Vorbehalte der Militär- gouverneure dazu benutzt hätten, ihren Standpunkt durchzusetzen. Sämtliche Re- gierungschefs hätten vielmehr einstimmig den Militärgouverneuren Abänderungsvor- schläge gemacht, die eine Ausmerzung der schlimmsten Fehler und Schwächen des vom Parlamentarischen Rat beschlossenen, allgemein als verfehlt angesehenen Gsetzees bezwecken sollten, ohne das vom Parla- mentarischen Rat beschlossene Verhältnis- Wahlsystem in seinem Wesen zu ändern. Es sei unrichtig, daß die der CDU angehö- renden Ministerpräsidenten sich bei der französischen Regierung eine Rückendek- kung für ihren Standpunkt verschafft hät- ten. seinen britischen und französischen Kolle- gen zum Ausdruck gebracht, daß die Bil- dung einer chinesischen ERII- Regierung inopportun sei. Emigrierte einflußreiche National- Chi- nesen, unterstützt durch gewisse amerikani- sche Kreise, hatten das US-Außenministe- rium nämlich in der letzten Zeit für eine national- chinesische Exil-Regierung zu ge- winnen versucht. Aber das State Depart- ment hatte abgewunken. Auch steht man im State Department auf dem Standpunkt, daß die wirklich geeigneten National- Chi- nesen, die im Westen erzogen wurden, kaum bereit seien, ihr Land zu verlassen, um eine solche Regierung auf ausländischem Boden zu bilden. Weiter habe die Erfahrung mit Exil-Regierungen gezeigt, daß emigrierte Po- litiker selten in der Lage seien, nach ihrer Rückkehr die Geschicke ihres Landes mit Erfolg zu leiten. Es zeige sich meist, dag ihnen das Volk die Gefolgschaft versage. Im übrigen könnten solche westlich erzogenen Chinesen im eigenen Land— auch wenn es ganz kommunistisch geworden sei sehr viel wertvollere Dienste für die Sache der Demokratie leisten, als wenn sie aus- wanderten, um eine Schattenregierung zu errichten. Mao Tse-tung könne auf die Dauer auf diese erfahrenen Fachleute nicht verzichten, und sie hätten damit viele Mög- lichkeiten einer inneren Wandlung des Re- Simes. Der Führer der chinesischen Kom- munisten, Mao Tse-tung, erklärte, wie UP ͤaus Nanking meldet, sei bereit mit den ausländischen Staaten die diplomatischen Beziehungen aufzunehmen, welche ihre Verbindungen mit dem Tschiang Kai-Schek- Regime lösen würden. Die im August in Nanking zusammen- tretende Konsultativ-Konferenz werde, 80 sagte Mao Tse-tung, die Bildung einer „e hinesischen demokratischen Volksrepublik“ bekanntgeben und eine„demokratische Koalitionsregierung“ Wählen. Er gab den genauen Zeitpunkt für die Bildung einer solchen Koalitions- regierung nicht bekannt, deutete aber an, daß man nicht warten werde, bis ganz China von den kommunistischen Armeen besetzt sei. Neuer Londoner Hafenarbeiterstreik? London.(UP) Die Londoner Hafenarbei- ter weigerten sich gestern, das kanadische Schiff„Argomont“ zu entladen. Die Ak- tion der Hafenarbeiter stellte eine Sympa- thiegeste gegenüber den streikenden kana- dischen Seeleuten dar. Es wird befürchtet, daß diese Arbeitsverweigerung das Signal zum Beginn eines allgemeinen Hafenarbei- terstreiks in London sein kann. Paris. Das Ergebnis der Pariser Kon- ferenz mag eine Enttäuschung für jene sein, die von ihr eine Garantie für den Weltfrie- den erwarteten. Gewiß hat die Zusammen- kunft der großen Vier nicht mit dem Ge- läute der Friedensglocken geschlossen, und gewiß hat sie oft ein trauriges Beispiel für menschlichen UInverstand, für gedenkenlose Prinzipienreiterei md für kurzsichtigen Egoismus gegeben. Gewiß hat sie unzähligen Staatsbürgern, zumindest europäischer Staa- ten, oft den zornigen Gedanken ein- gegeben, man hätte statt der Diplomaten lieber Bauern, Arbeiter und Bürger fried- licher Gesinnung tagen lassen sollen, die mit ihrem gesunden Menschenverstand we- niger Zeit gebraucht und vielleicht mehr erreicht hätten. Aber die Pariser Konferenz War doch nicht umsonst. Sie hat die Kata- strophenstimmung zurückgedrängt und im- merhin den Beweis dafür geliefert, daß mit einem Mindestmaß von gutem Willen und Verständnis für die Lage des Gegenparts die großen Fragen friedlich geregelt werden können. Ein ganz kleiner Anfang ist zu dieser friedlichen Regelung gemacht worden. Freilich ist dieses Friedenspflänzlein zart und schwach. Der Tritt eines brutalen Sol- datenstiefels, der Giftstoff ideologischer Dissonanzen kann es in Sekundenfrist zer- stören, doch vorläufig lebt es und hat durch die gemeinsame Schlußerklärung der Un- terhändler einen stützenden Stab erhalten, an dem unsichtbar das Schild hängt:„Kein Zutritt für Säbelraßler und Giftmischer“, Auf russischer Seite wird mit Genug- tuung festgestellt, daß die Wiederher- stellung der Handelsbeziehungen zwi- schen Ost und West der wirtschaftlichen Erstickung Ostdeutschlands und der Volksdemokratien vorbeugt. Die Sowjetunion kann sich ihrer großen Aufgabe in China zuwenden und dort die groge Wendung des 21. Jahrhunderts vor- bereiten, von der sie sich die Erfüllung ihrer welt revolutionären Träume verspricht. Bei Gelegenheit der im Herbst stattfinden den Friedensverhandlungen mit Japan wird das kommunistische China zum ersten Mal als Teilnehmer an internationalen Kon- ferenzen auftreten. Auf westlicher Seite war zum ersten Mal eine wirkliche Einheitsfront vorhan- den, die zweifellos großen Eindruck auf die Russen machte und sie zu größerer Vor- sicht einlud. Wäre diese Einheitsfront nicht durch allerlei Manöver aus Washington und London zerstört worden, so wären die Ergebnisse noch erfreulicher gewesen. Die Handelsbeziehungen zwischen Ost und West entlasten die Westmächte der Sorge um die Absatzmärkte der deut- schen Industrie, gerade in einer Epoche, in der der Wett- bewerb zwischen den exportierenden Län- dern immer erbitterter wird und es un- möglich macht, der deutschen Industrie eigene Märkte zu überlassen. Das Fort- bestehen der politischen Zweiteilung Deutschlands ermöglicht es den Westmäch⸗ ten, ihre politische Stellung in West- deutschland weiter auszubauen und den deutschen Westen vor einer kommunisti- schen Sturzwelle zu bewahren. Für die Amerikaner ist die finanzielle Entlastung durch die Aufhebung der Berliner Blockade und die nahe Selbständigkeit Oesterreichs sehr bedeutend. Diese Selbstständigkeit und ihre direkten Folgen, die Räumung Rumäniens, Ungarns und Bulgariens durch russische Truppen verringert die Drehung eines russischen Eindringens in diese euro- päische Schlüsselstellung und hat gleich- zeitig zur Folge, daß Jugoslawien aus dem roten Block nun endgültig herausgerissen ist und sich wahrscheinlich dem Westen zuwenden wird, nachdem Wyschinski die jugoslawischen Gebiets forderungen gegen Oesterreich beiseite schob und damit den letzten Faden zwischen Moskau und Bel- Srad zerschnitt. Schließlich wendet sich die Sowjetunion in gewissem Maße von Europa ab und Asien zu, Was in jedem Fall eine wohl lange an- dauernde Entlastungspause mit sich bringt und Europa ausreichend Zeit zur Einigung und inneren Konsolidierung läßt. Diese Konsolidierung scheint dadurch schneller als erhofft voranzukommen, dag Großbri- tannien und Frankreich gemeinsam die Lehre aus der Pariser Konferenz gezogen und eine unleugbare Annäherung ihrer Meinungen, insbesondere in der Frage der Deutschlandpolitik, vollzogen haben. Man darf annehmen, daß sich diese An- näherung auch auf andere Gebiete ausdeh- nen und das Bild der nächsten Außenmi- nisterkonferenz im September insofern verändert wird, als sie diesen Besprechun- gen nicht mehr den Charakter eines reinen russisch- amerikanischen Zwiegesprächs, son- dern einer Dreierbesprechung zwischen den Ver- einigten Staaten, der Sowietunion und Europa geben wird. Und das dürfte wohl das größte Aktivum sein, das in Paris zu bu- chen ist. Die Versöhnlichkeit der beiden Giganten kann nur Fortschritte machen, Wenn Europa sich zwischen sie stellt, 72 0 ite 2 MORGEN Dienstag, 21. Juni 1949/ Nr. 11 Kommentar Dienstag, 21. Juni 1949 Druck auf das Pfund Es sieht ganz so aus, als gehe die briti- sche Labour-Regierung und damit Groß- britannien einer ernsten Phase der Ent- Wicklung entgegen. Die Regierung Attlee sieht sich in zunehmendem Maße in einen Zweifrontenkrieg gedrängt: gegen ihre eigenen aus durchaus nicht einheitlichen Gründen enttäuschten Anhänger und gegen die Morgenluft witternde konservative Opposition, die im bereits begonnenen Wahlkampf die Notlage des Labour-Regi- mes rücksichtslos ausnutzen und Probleme in die Debatte werfen wird, von denen sie Selbst weiß, daß ihre Schwierigkeit nicht Allein auf das Schuldkonto der Labour- Regierung gebucht werden kann. Wie ernst die Lage der Labour-Regierung gegenüber enen Anhängern ist, geht deutlich S hervor, daß sie Außenminister Bevin trotz seiner starken Inanspruch- nahme die Geste machen ließ, über den Rundfunk von Luxemburg aus zu einer Bergarbeiterkonferenz in Lorkshire zu sprechen. Denn Bevin ist noch immer der zugkräftigste Minister für die britische Arbeiterschaft. Labour muß darum kämpfen, die Arbei- ter bei der Stange zu halten, und es muß geradezu erschütternd für die Labourfüh- rung wirken, daß viele Arbeiter selbst sich weigern, die Trumpfkarte weiterer So- Zialisierungen auszuspielen. So haben die Mitglieder der Tabakarbeitergewerkschaft in einer Urabstimmung die Sozialis ie- rung der britischen Tabakin- dustrie glatt verworfen, obwohl die Ge- Wwerkschaftsexekutive sich bereits dafür ein- setzte. Von 26 000 Mitgliedern waren nur 7026 für und 15 118 gegen die Verstaat- chung. Das sind Zeichen, die der Regie- rung zu denken geben, und die das Urteil der Arbeiter über die Verstaatlichungs- Politik sprechen, denn es hat sich ja kaum etwas Gutes für sie daraus ergeben. Die Arbeiter Wollen erst höhere Böhne, ehe sie weiteren Ver staatlichungen zustimmen. Großbritannien befindet sich in ern sten Schwierigkeiten und entdeckt jetzt — was andere Länder nach ähnlichen Ex- Perimenten früher erfuhren—, daß sich Vollbeschäftigung, soziale Sicherheit und soziale Wohlfahrt bei zunehmender Rück- kehr zu Vorkriegsproduktions verhältnissen in aller Welt nicht durchführen lassen, vor allem dann nicht, wenn Forderungen nach Senkung der Steuern und Erhöhung der Löhne so dringlich gestellt werden. Es läßt sich vor allem dann nicht verwirklichen, wenn inneres Preisniveau und äußerer Wechselkurs des Pfundes gleichzeitig fest- genagelt werden sollen. Damit steht die Regierung Atlee vor der Frage, ob der seitherige Wechselkurs des Pfundes beibehalten oder das Pfund ab- gewertet werden soll. Sir Stafford Cripps hat wiederholt betont, daß er das Pfund nicht abzuwerten gedenkt. Aber es hat den Anschein, als könne Großbritan- nien hier dem amerikanischen Druck auf die Dauer nicht widerstehen. Jedenfalls wird die britische Währungsfrage und ihre Lösung, die auf die Dauer nicht verzögert werden kann, auch jenen, die es bisher noch nicht eingesehen haben, zeigen müssen, daß das Labour-Experiment der Vollbeschäfti- gung und damit die nationalökonomische Lehre von John Meynard Keynes unter den besonderen Verhältnissen dieses„Nach- Krieg“ ein Fehlschlag war. Die Erfolge der britischen sozialistischen Regierung sind also dürftig. Innerpolitisch und wirtschaftlich steht Großbritannien vor einer Krise, vor der Kapitulation im sozial- politischen Krieg, da es nicht gelungen ist, den sozialen Frieden zu gewinnen. Die AubBenpolitik, die zur Zeit noch am Höchsten im Ansehen steht, hat auch bittere Mißerfolge hinnehmen müssen. Und nun ist noch die Währung in akuter Gefahr. Dabei hat das Volk während des Krieges und nachher schwerste Entbehrungen auf sich genommen, um den Wohlstand, den es frü- her kannte, zurückzugewinnen. Auch das gelang nicht. Das Wort„Austerit y“, einmal stolz als Begriff einer Politik ge- prägt, die England wieder„großhungern“ Sollte, wird in der Oeffentlichkeit mit Spott gebraucht. Das sind Aussichten, die vom europäi- schen Standpunkt aus sehr besorgt ver- folgt werden müssen. Die Unstabilität offenbart sich deutlich. Französische Ver- hältnisse in Großbritannien könnten sich auf die europäische Entwicklung unheilvoll auswirken, KW, London- Eůrderung. des WCIUCOS- der Marschall ohne Armee 120 Generalstäbler in den napoleonischen Ställen von Fontainebleau Paris, im Juni. Vor fünf Jahren, als die Invasion in Frankreich begann, soll Mont- gomery seine schon damals berühmte Bas kenmütze einem britischen Soldaten zu- geworfen haben mit dem Befehl, sie ihm in Frankreich nach der Landung zurückzu- geben. Inzwischen ist er einer der Sieger des zweiten Weltkriegs geworden und die Anekdoten über ihn, die Bonmots, die man ihm Zzuschreibt, reißen nicht mehr ab. Eine Pariser Zeitung wußte kürzlich von einem Interview zu berichten, in dem„Monty“ gesagt habe, er sei persönlich daran in- teressiert, daß die Westmächte den näch- sten Krieg gewinnen, nachdem die verlie- renden Generale nun Gefahr laufen, ge- hängt zu werden. Soweit ging er bei seiner letzten Presse- konferenz nicht. Er sprach überhaupt nicht sehr viel. Seine Baskenmütze war nicht zu sehen. Er trug einen grauen Sakko, darun- ter einen weißen Pullover. Das einzige Bon- mot, das er den Journalisten hinwarf und das denn auch die Runde durch die Welt- presse machte:„Durch den Zufall meiner Geburt bin ich Engländer, aber jetzt bin ich international“. International heißt für ihn eliglisch- französisch- belgisch- holländisch luxemburgisch. Denn das ist die Westliche Union, deren Generalstabschef er ist. Woher die Abkürzung WUCOS(West Union Chief of Staff) kommt, unter der„Monty“ mit 120 Generalstäblern zu verstehen ist, die in einem Teil des Schlosses von Fontainebleau, in einigen kleineren Schlössern der Umge- bung und vor allem in den weiträumigen Stallgebäuden Napoleons untergebracht sind, aus welchen das französische Ver- teidigungsministerium in monatelangen Bauarbeiten eine Art Hauptquartier ge- macht hat. Hauptquartier von fünf Nationen aber ohne Armee. Denn praktisch hat WUCOS über keinen einzigen Soldaten dieser fünf Armeen Befehlsgewalt. Es wird nur Ge- neralstabsarbeit geleistet. Monty nannte es„meditieren“ und„überlegen“.„Die meisten Leute— er meinte wohl vor allem die Politiker— sind heute viel zu beschäf- tigt um noch Zeit zu finden zum Nachden- ken, also muß ich es tun.“ Der Gegenstand seiner Meditationen— so konnten die Neu- gierigen gerade noch erfahren— sei die Churchills Verwandtschaft London. Der englische Premier der Kriegszeit erzählt von sich selbst die fol- gende Geschichte: Er ist ein überzeugter Be- Wunderer alles Französischen und hat es sich viel Schweiß und Müne kosten lassen, die Sprache Molièẽres und Corneilles zu lernen, die er jetzt fließend beherrscht. Aber zu gern möchte Churchill auch seine bekannte Schlag- fertigleit auf Französisch beweisen, ohne daß ihm allerdings die sprachliche Uebertragung in der Eile immer richtig gelingt. Kilrzlich trug er seine Lieblingsuniform, die eines„Edler Brother of Trinity Housse“ (eines Mitgliedes der im 16. Jahrhundert zur Schiffahrtswesen gegründeten Korporation) und bei dieser feierlichen Gele- genheit fragte ihn ein neugieriger Franzose, was das für ein Kostüm sei. Churchill, der sich unerhört würdevoll geben kann, wenn er es für angebracht hält, erklärte hokeitsvoll: „Je suis le frère ainé de la Trinité.“(Ich bin der ältere Bruder der Dreieinigkeit.) Worauf der ehrerbietige Franzose in völ- liger Verwirrung nichts zu sagen wußte, als: „Mein Gott, was für eine Situation!“(ON) * In Sao Paulo(Brasilien) traf Arsenal, Londons beliebteste Fußballmannschaft, auf die bisher schwierigsten Spielbedingungen ihrer Uebersee-Tournee. Die Mannschaft mußte nachts bei lünstlicher Beleuchtung mit einem weißen Ball gegen eine brasilia- nische Mannschaft antreten. Das Spiel endete unentschieden. Zwei Tag vorher hatten die Londoner bei Tageslicht koch gewonnen. (dpd) Verteidigung Westeuropas. Ueber die Rolle. die dabei eventuell die Deutschen zu spie- len hätten, schwieg er auch auf mehrmaliges Befragen, hartnäckig. Er sei Militär und das Sei Folitik. WUcos führe die Aufträge der Politiker, will sagen der fünf Regierungen aus.(Womit er an das Bonmot eines fran- 268ischen Politikers erinnerte: Krieg sei eine viel zu ernste Sache als daß man sie den Militärs überlassen können) f In der Tat sind Montys Meditationen mit Sicherheit nicht politischer Natur. Die Generalstabsarbeit von Fontainebleau be- schäftigt sich im Augenblick mit rein mili- tärisch-praktischen Dingen: Vereinheitli- chung von Ausrüstung und Ausbildung in den fünf Armeen. Koordinierung der Flot- ten und der Luftwaffen. Arbeitsteilung, d. h. Spezialisierung in der Rüstungsindu- strie. Aufstellung von Produktionspro- grammen usw. Auch eine gemeinsame Fahne gehört dazu. Monty hat sie selbst entworfen und sie flattert bereits über dem Hauptquartier von Fontainebleau(und nur dort). Farben: schwarz, weiß, rot, gelb, blau. Alle Farben der„Fünf“ sind darin enthalten. In der Mitte: eine fünfglied- rige, zu einem Ring geschlossene Kette. F- Ein Schicksal in Albanien Gestern noch Innenminister Albaniens Kommunist Nr. 2. Kotcho Xoxe, vor kurzem noch Innenminister und stell- vertretender Ministerpräsident, wurde hin- gerichtet. Die weiße Stadt in den schwarzen Ber- gen Albaniens sah ein drakonisches Exempel. In Tirana wurde Kotcho Xoxe hinge- richtet, vor weniger als Jahresfrist noch der zweitmächtigste Mann in der kleinsten aller Volksrepubliken. Und noch ein Jahr früher wehte ihm zu Ehren die große Flaggengala auf dem Flugplatz von Moskau. Molotow und Wyschinski waren persönlich erschienen, um den albanischen Staatsbesuch zu empfan- gen. Der ehemalige Schmied Xoxe stand da- mals nur einen halben Schritt hinter seinem Slanzvoller uniformierten Chef Enver Hoxha. Auch ihm öffnete sich die Tür zum Empfang bei Stalin. Er war immerhin Generalsekre- tär der KP Albaniens, Innenminister und Polizeichef, stellvertretender Ministerpräsi- dent und nicht zum ersten Male in Moskau. In dem Wirtschaftsabkommen, das die roten Herren Albaniens damals im Kremel ab- schlossen, spielte auch die Zusammenarbeit mit Jugoslawien eine wichtige Rolle. Einen Sommer darauf war alles anders. Jugoslawiens Tito hatte der Bannstrahl Moskaus und des Kominform getroffen. Die Jugoslawen, die Albaniens erste Eisenbann hatten bauen sollen, wurden nach Hause ge- rufen. Enver Hoxha wurde Titos lärmend- ster Gegner. Fast schien es so, als ob Xoxe es duch sei. Am vierten Jahrestag der Bil- ckung der ersten albanischen Befreiungsbri- gade durfte die Stimme des Chefs der roten Widerstandsbewegung nicht fehlen. Dabei habe Xoxe, so meldete jedenfalls der Sen- der Tirana, Tito samt Anhang als Verräter bezeichnet. Ob er es wirklich getan hat? Oder ob er nicht eher daran gedacht hat, daß die Fallschirme mit Waffen und Muni- — heute auf dem Schafott tion, die während des Krieges über den Berg- tälern niedergingen, westlicher Herkunft waren? Daß die 150 000 Tonnen UNRRA- Güter nach dem Kriege auch nicht schlecht gewesen waren? Eine Regierungsumbildung Anfang Okto- ber degradierte Xoxe zum Industrie minister eines Landes, das kaum Industrie hat. We- nige Wochen später meldete der albanische Rundfunk, er sei nach Jugoslawien geflohen. In Wirklichkeit war der Exminister jedoch nicht über, sondern in die Berge gegangen, getreu der Tradition aller Albaner, die mit dem jeweiligen Regime eine alte Rechnung zu begleichen haben. Für ein Vierteljahr hörte man nichts von dem Rebellen. Dann meldete der Rundfunk seine Verhaftung. Jetzt wurde ihm vor dem Obersten Gerichts- hof in Tirana der Prozeß gemacht. Ob Xoxe dabei wirklich den Mordplan gegen Hoxha, die Konspiration mit Tito zugegeben hat? Im Land des schwarzen Doppeladlers auf dem roten Grund der Staatsflagge werden schon von Natur zwei verschiedene Sprachen gesprochen, und kaum ein Ausländer ver- steht eine von beiden. Um so besser weiß Enver Hoxha, daß im übrigen Europa zu- nehmend von einer bevorstehenden Liqui- dierung in dieser Ecke des Balkans geflüstert wurde, sei es, daß Tito mit dem unbequemen kleinen Nachbarn im Süden oder Moskau und die Kominform- Verbündeten mit Tito kurzen Prozeß machen würden. So sicher ist kein Gefängnis in Albanien, daß es einen „Hochverräter“ wie Xoxe für Lebenszeit un- gefährlich machen könnte. Für den einst so mächtigen Tito-Trotzkisten kam nur das Todesurteil in Frage. Die Hinrichtung folgte schnell. Damit hat der Konflikt um Tito das erste prominente Todesopfer gefordert. J. P. Rutscht der Süd weststaat auf Eis? Ein Telephongespräch mit dem südbadischen Staatspräsidenten Von unserem pmwW- Korrespondenten Baden-Baden. Zu den Darlegungen des sücwürttembergischen Staatspräsidenten Dr. Müller auf dem Landesparteitag der CDU von Südwürttemberg-Hohenzol- lern, in denen er auf die Grußadresse des südbadischen CDU-Vorsitzenden Dichtel antwortete und von einer„historischen Schuld des Staatspräsidenten Wohle b“ sprach— wir berichteten gestern darüber — konnte der südbadische Staatspräsident noch keine Stellung nehmen, da ihm die Rede bis Montagabend nicht im Wortlaut vorlag. Er erklärte jedoch unserem Vertreter in einem Telephongespräch, daß eine Regelung der Südweststaatenfrage bis zur Errichtung der westdeutschen Bundesrepublik schon Wegen der in den Schreiben der Militär- gouverneure an Dr. Adenauer ausgespro- chenen vorläufigen Suspendierung aller Gebietsneuregelungen in Deutschland(ge- mäß Artikel 28 und 29 des Bonner Grund- Wird Baden benachteiligt? Ueberprüfung der Zusammensetzung des Rundfunkrates Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Intendant von Radio Stuttgart, Erich Roß mann, hat der Presse am Montag mitgeteilt, der Rundfunkrat werde sich in einer inoffiziellen Sitzung mit den in der Oeffentlichkeit lautgewordenen Protesten gegen eine Benachteiligung, der badischen Bevölkerung in der Zusammen- setzung des Rundfunkrates beschäftigen, um einen Ausgleich herbeizuführen. Intendant Roßmann vertritt die Meinung, daß es nicht fair sei, wenn man nur sechs der sechsund- dreißig Mitglieder des Rundfunkrates des Süddeutschen Rundfunks aus Baden wähle. Im Widerspruch mit der Menschlichkeit Deutsche Protestnote zur Wiesbaden.(DENA) Die Ministerpräsi- denten der drei Westzonen haben an die Konferenz der Außenminister in Paris eine Note gerichtet, in der sie dagegen protestie- ren, dag„im Widerspruch mit Recht und Menschlichkeit! weiterhin deutsche Kriegs- gefangene zurückgehalten werden. Die Chefs der Außenpolitik der vier Groß- mächte wurden gebeten, sich mit der Frage der noch zurück gehaltenen deutschen Kriegsgefangenen zu befassen und ihre Rückkehr zu ermöglichen. Die Protestnote, die über die Verbin- dungsoffiziere der westlichen Militärregie- rungen am Montag nach Paris gesandt wurde, hat folgenden Wortlaut:„Die Mini- sterpräsidenten der amerikanischen, briti- schen und französischen Besatzungzonen haben davon Kenntnis erhalten, daß das russische Außenministerium die Noten der Regierungen von Frankreich, Großbritan- nien und der Vereinigten Staaten betreffend die Freilassung der deutschen Kriegsgefan- genen abschlägig beschieden hat. Die Mi- Nisterpräsidenten haben mit tiefem Schmerz von dieser Ablehnung erfahren, denn durch sie werden die Hoffnungen von vielen Hunderttausenden, die heute, Jahre nach Einstellung der Feindseligkeiten sich noch in Gefangenschaft befinden, zunichte, ebenso wie die sehnliche Erwartungen von Mil- Kriegsgefangenenfrage lionen von deutschen Frauen und Kindern, die auf die Rückkehr ihrer Männer, ihrer Söhne und ihrer Väter warten. Die Ministerpräsidenten vereinen sich deshalb in ihrem Protest dagegen, daß im Widerspruch mit Recht und Menschlichkeit deutsche Kriegsgefangene weiterhin zurück- gehalten werden. Sie bitten die Konferenz der Außenminister, sich mit der Frage der noch zurückgehaltenen deutschen Kriegsge- fangenen zu befassen, und durch einen ge- meinsamen Beschluß ihre Rückkehr zu er- möglichen.“ Um die deutschen Auslands- vertretungen Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Auf einer Pressekonferenz erklärte Oberdirektor Dr. Pünder, das Zweimächtekontrollamt habe den Verwaltungsrat befragt, in welchen Län- dern er deutsche Handels vertretungen für notwendig halte. Dr. Pünder vertrat die An- sicht, daß solche deutschen Auslandsvertre- tungen in allen europäischen ERP-Ländern und in einigen außereuropäischen Ländern angebracht seien, was ungefähr zwanzig Vertretungen bedeute. Sie sollten mit den deutschen Marshallplan-Behörden einem Bundes ministerium für zwischenstaatliche Beziehungen unterstehen. Er schlug vor, diese Zahl zu verdoppeln und betonte, daß das heutige Miß verhältnis le- diglich dadurch entstanden sei, daß eine Or- ganisation ihre Vertreter unabhängig von der anderen ernannt habe. Von einer bös- willigen Absicht können nach Ansicht Roß manns nicht die Rede sein. Er hoffe, daß nachträglich verschiedene badische stellver- tretende Mitglieder an die Stelle der würt⸗ tembergischen Mitglieder rücken werden. Roßmann gab Einblick in den per- sonellen und finanziellen Auf- bau des Senders Stuttgart, der seit Januar 1948 mit einem außerordentlichen Haus- haltplan arbeite. Roßmann bezeichnete Radio Stuttgart als ein offenes Buch, in dem jeder blättern und lesen könne. Bel ihm gebe es weder Geheimnisse noch In- trigen. Der Sender Stuttgart beschäftigt heute 160 Angestellte und sei damit per- sonell der sparsamste aller süddeutschen Sender. Die Ausgaben würden im Jahr 3,5 Millionen DM betragen. Die Zahl der zahlenden Hörer sei seit der Währungs- reform von etwa 460 000 auf 572 000 gestie- gen. Er bemühe sich, sagte Roßmann, den Badischen und Württembergischen Belan- gen in den Sendungen gleichen Raum zu gewähren. So wurden der Sendestelle Heidelberg zehn Prozent der täglichen Sendezeit, der Sendestelle Karlsruhe 4,4 Prozent zur Verfügung stehen. Dem- entsprechend wurden für rein württember- gische Sendungen etwa 15 Prozent der Sendezeit gewidmet. Roßmann rechnet damit, daß die end- gültige Uebergabe des Senders in deutsche Hände spätestens am 15. Juli erfol- gen wird. Von da ab würden sich die Stel- len der Militärregierung nur noch beratend in die Rundfunkarbeit einschalten. Die Ueberprüfung der von deutscher Seite vor- geschlagenen Mitglieder des Rundfunk- rates durch die Militärregierung sei noch nicht abgeschlossen. Es stehe noch nicht fest, ob die Amerikaner nicht von sich aus Protest gegen die zu geringe Beteiligung der Badener im Rundfunkrat erheben werden. gesetzes zurückgestellt wurde. Diese Sus- pendierung gelte auch für die nach Arti- kel 1186 des Grundgesetzes vorgesehene Sonderregelung. Andererseits sehe der Ar- tikel 118 des Grundgesetzes nicht vor, was einen Staatsvertrag, wie ihn die Landtage von Süd württemberg und Südbaden gefor- dert hatten, nach Errichtung des Bundes ausschließen könnte. Nicht nur weil der Beschluß der Militärregierungen gegen- wärtig Aenderungen an den derzeitigen Landesgrenzen unmöglich machte, sondern auch, weil die Bundesrepublik Deutschland sich in der ersten Zeit ihres Bestehens sicherlich mit einer Vielzahl vordringliche- rer Aufgaben befassen müsse, sieht Staats- präsident Wohleb die endgültige Regelung in der Südweststaat- Angelegenheit noch in weiter Ferne. Er hält dies aber eher für einen Vorteil als für einen Nachteil, da die Volksabstimmung dann unter deutscher Souveränität und hoffentlich ohne die aus der gegenwärtigen Besatzungssituation re- sultierenden Ressentiments stattfinden würde. Im übrigen ist der südbadische Staats- präsident fest davon überzeugt, daß an sich die in den letzten Monaten verzeichnete Annäherung zwischen den beiden Ländern grundsätzlich weiter bestehe. An dem nun- mehr auf längere Zeit sicheren Weiter- bestehen der derzeitigen, allseitig unbefrie- digenden Gebietsregelung im deutschen Südwesten sei aber die Hartnäckigkeit des württembergisch- badischen Ministerpräsi- denten Dr. Majer mindestens ebenso Schuld wie die seines südwürttembergischen Partners, da Stuttgart bisher den von Dr. Müller vorgeschlagenen und von ihm— Wohleb— im Prinzip gut geheigenen Ent- wurf eines verfassungsbindenden Staats- vertrages offiziell stets abgelehnt hätte. Diese Hartnäckigkeit des Stuttgarter Mi- nister präsidenten und seine vor kurzem ge- fallenen scharfen Aeußerungen über eine „skandalöse Sabotage“ durch ihn— Wohleb — hätten in Tübingen ebenso ungünstig gewirkt wie in Freiburg. Die neuesten Sommer modelle Originalzeichnung: Wolf Strobel heilige. — Thomas Mann will kein „kränkendes Wort“ sagen Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Der Franz. furter Oberbürgermeister Dr. Kolb teil vor Pressevertretern mit, er habe Thoma Mann auf dessen Wunsch einen Besuch in Zürich abgestattet. Der Dichter hab mit dem Hinweis auf ein dringendes B. dürfnis nach Ruhe und auf seine Rüch reise am 1. August in die USA gewünsch daß sein Vortrag in Frankfurt Ende qu stattfinden solle, während am Goethetz eine Botschaft Manns verlesen werden un Minister Grimme den Festvortrag halte Soll. Dr. Kolb teilte mit, Thomas Mann, de etwa ein bis zwei Wochen in Deutschlant bleiben wolle, habe ihm die Versicherug gegeben, kein einziges kränken⸗ des Wort gegen sein altes Vater. land zusagen. Thomas Mann habe en. klärt, er habe den Eindruck, daß er Seht oft in Deutschland migverstanden worden sel. Seine Kritik habe sich aber nie gegel Deutschland an sich gerichtet. Kolb er. klärte, Thomas Mann möchte wieder h ein gutes Verhältnis mit Deutschland kom- men. Ein schwedischer Journalist betont demgegenüber, daß Thomas Mann in seine Vorträgen in Schweden seine Haltung ge. genüber Deutschland nicht geändert hab und gab seinem Erstaunen über diese Ii. teilungen Ausdruck. Dr. Kolb teilte noch mit, Thomas Mann habe ihn davon unter richtet, daß Weimar ihn— Mann— zun Ehrenbürger ernannt und eingeladen habe Worauf er— Kolb— ihm nicht zu eine Reise dorthin geraten habe.— Die 10 000 DM des Thomas Mann verliehenen Goetbe Preises würden, wie Kolb sagte, au Wunsch des Dichters für junge notleidende Künstler verwandt werden. Französische Bürgermeister kommen nach Deutschland Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Nach dd Rückkehr vom zweiten deutsch- französischer Bürgermeistertreffen in der Schweiz kündeꝶ der Frankfurter Oberbürgermeister h. Kolb an, daß im Herbst französische Bil- ger meister nach Deutschland kommen un deutsche Bürgermeister französische Städe besuchen werden. Das Treffen habe im de gensatz zur ersten Begegnung im Juli 100 eine ausgezeichnete Atmosphäre des Ver. stehenwollens auch auf französischer Set gebracht und auch die gaullistischen Bir. germeister hatten die Notwendigkeit betont mit Deutschland ins Gespräch zu kommen Die Konferenz habe sich für dauerhafte B;. sprechungen zwischen Deutschen und Fran. zosen auf allen Gebieten des öffentlichen Le. bens erklärt. Auch habe sich die Konferem für ein deutsch- Französisches Komitee zu Neugestaltung der Geschichtsbücher ausge. sprochen. Dr. Kolb teilte mit, daß der det Städtetag dem internationalen Städtever. bond, der sich im Herbst konstituieren wild als gleichberechtigtes Mitgliel angehören wird. Südbaden will noch keine Neübürgn Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Die südbadisch Staatskanzlei nahm in einer Mitteilung a die Presse zur Frage der Neubürgerumsied lung Stellung. Darin heißt es, die Auffassung daß; man die Aufnahme von Flüchtlinge allein von der Lösung des Finanzierungspib blems abhängig mache, gebe den Standpun der südbadischen Regierung nur un vollstän- dig wieder. Vielmehr seien darüber hinal im gegenwärtigen Augenblick die Vora. setzungen für eine rasche Eingliederung de Neubürger in den Arbeitsprozeß sehr ung, stig, da sich die Arbeitsmarktlage in Sil, baden seit dem Beginn der Verhandlung über die Neubürgeraufnahme wesentli verschlechtert habe. Es sei jedoch nur schw zu verantworten, Vertriebene aufzunehmen ohne ihnen ein gesicherte Lebensmög lichte bieten zu können. Sobald sich aber die A. beitsmarktlage wieder gebessert habe, wird abschließend betont, werde die Südh dische Regierung mit der Aufnahme 9 Neubürger nicht weiter zögern. Bligfe an die fenen Narkoanalyse und Persönlichkeitsrechte In der im„Morgen“ vom 11. Juni veröffen, lichten wissenschaftlichen Betrachtung 1 ⁊ 0 letzt die Narkoanalyse die Personſichten rechte?“ wird die gewaltsam vorgenomme Narkotisierung mit der Abnahme eines aun abdruckes oder der Entnahme einer Blutpre miteinander auf eine Stufe gestellt. Das 1 völlig abwegig. Zwischen der Entnahme 26 Blutprobe und der Einspritzung eines Giktes l. den menschlichen Körper besteht denn 5 ein gewaltiger Unterschied. Die e eines Fingerabdruckes ist eine harmlose Sec auch als Kinderspiel geeignet, und wird 10 mand aufregen. Dagegen ist die geweleſn Entnahme einer Blutprobe zwecks Feststel 191 des Trunkenheitsgrades schon weniger hart los und in ihrer juristischen Auswertung 10 Fehlmittel. Jedem Autofahrlehrer ist h daß sich manche Personen infolge ihrer lan samen Reaktionsfähigkeit auf äußere ne (oder wie man im Volksmund sagt: ihrer gen Leitung) sich zum Steuern eines 110 Wagens nie eignen, auch wenn sie e kohol zu sich nehmen. Dagegen gibt es fahrer, die an ihrer Fahrsicherheit f nichts einbüßen, wenn sie Alkohol in der 7 durch, zuträglichen Menge genossen haben. Lane kann nichts Schlimmeres begegnen, ale einem alkoholfreien Stümper angefahren werden. Die vorgenommene Blutprobe dal einem derartigen Zusammenstoß belastet 155 sehr zu Unrecht von vornherein den Fahrer zugunsten des schlechten, ahmt Noch problematischer ist die Aue einer Blutprobe zur Feststellung einer 0 schaft. Nach diesem Verfahren kann pete Sicherheit festgestellt werden, wer der Aus fende Kindesvater(ein humorvoller 1555 111 da es einen Vater ohne Kind nicht gibt) 110 keinen Umständen sein kann. Dagegen is 15 zu ermitteln, wer der Vater nunmehr ssäprigen In dem Aufsatz des Dr. Stohr wird ü nale klar betont, daß Aussagen, in der Nar pop, veranlaßt, absolut keine Bewelskraft legen ist. Also muß man nach wie 1 5 suchen, die Wahrheit nur auf Grund Seat erwiesener, objektiver Tatsachen zu er celle ohne sich dabei mehr oder weniger 8 dec Vergewaltigungsmethoden zu bedienen, Ansehen der Justiz nur schaden Könnte ehe Es bleibt zu hoffen, daß die 8 15 möglichst bald gesetzlich untersagt Wira, eg kein schlechtes Mittel einen guten Welnben el, alt 0 N. Paul Schlemmer, EE ¼ 4....... ˙—1 L 8 SFA Sn Dei eine ihre heu ken Gre ein War ang verl oben Viel einm Ker! riger mir Ums bine! den als Wah kürch ins aber vr. 1 — In zen Frank. teilte hom Besudd r habe es Bg. Rück. ünscht je Jul ethetgg en und halten m, de 1 Nerune 1 aAter. we er. r Selk Worden gegen Ib er. der i 1 kom- betont Seinen lg ge. t habe e Ill. e noch unter. — aun 1 habe 1 eine: 10 00% J0etlte , dll eidenck mmen ach de Sischer tündee N E Bil. en Städe im G 1 100 8 Vet. r Seitz n Bit. betont d mmen fte Be. 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Haben wir nicht genug ge- sühnt?“ steht an einer Wand, und„Früh und spät Heimkehrer aus Ost und West! Meldet eure Rechte an. Wir fordern Arbeit, Wohnung, Versorgung durch ein Sofort- Frogramm!“ Fordernd sahen auch die Ge- sichter aus. Sie blicken verbittert nach den Tischen, hinter denen die Vertreter der Parteien, der Behörden und Organisationen Flatz genommen haben. Vom Staat ver- langen sie Entschädigung. Aber ist der Staat und die Behörde in der Lage, ihren Ansprüchen zu genügen? Die Vertreter der Organisationen sprechen leise mit- einander, so als ob sie sich auf eine Recht- fertigung vorbereiten müßten, und vor ihnen sitzen die Ankläger mit einem Höh- nischen Wort auf den Lippen. Es spricht der Vorsitzende des Heimkeh- rer-Ausschusses in Württemberg-Baden. „Man versteht uns nicht. Wir haben uns verändert. Man wünscht uns dahin, wo der Pfeffer wächst. Wir sind zu spät ge- kommen.“ Beifall unterbricht ihn immer wieder.„Die Parteien werden nach uns angeln, die Wahlen stehen vor der Tür, aber auf Phrasen und Versprechungen las- sen wir uns nicht ein.“ Er ist ein noch junger Mann, aber seine Haare sind grau. Er berichtet, daß sich alle Heimkehrer- verbände in der US-Zone zu einer Interes- sengemeinschaft zusammenschließen wür⸗ den.„Wir wollen mit allen gesetzlichen Mitteln für die Belange der Heimkehrer kämpfen!“ Der Diskussionsleiter ist ein vorsichtiger Mann.„Alle Vorkehrungen sind getroffen, daß ein geregelter Verlauf der Versamm- lung gewährleistet ist.“ Das klingt wie eine leichte Drohung, aber es wird ihm nicht übel genommen. Dann melden sie sich zum Wort. Es sind die bekannten Klagen: Nicht- ausgezahltes Kopf- und Entlassungsgeld, der besetzte Arbeitsplatz, der Brotneid der Kollegen, die langsame Arbeit und das Un- verständnis der Aemter.„Pfui!“ schreien sie, als sie erfahren, daß in Ncheinland- Pfalz kein Entlassungsgeld gezahlt wird. Die Behördenvertreter sprechen. Sie reden den Heimkehrern gut zu wie Kindern oder Kranken und scheuen ein kräftiges Wort. Vor ihnen ist Zunder, das beim Kleinsten Funken auflodert. Sie sagen, daß alles ge- tan wird, um den Heimkehrern zu helfen. Ein Richter sagt: Auch konkrete Angaben machen sie. Die Stadt wird eine Bekleidungshilfe von 100 DM und in besonderen Fällen noch mehr gewähren, die arbeitslosen Heimkehrer sol- len künftig 26 Wochen lang Arbeitslosen- unterstützung erhalten, so als ob sie in den letzten Jahren für 42 DM in der Woche gearbeitet hätten. Es soll die Bedürftigkeit nicht mehr im Haus durch besondere Be- amte nachgeprüft werden. Diese Erklärun- gen werden mit Befriedigung aufgenom- men. Und dann wird an den Beamten- tischen viel von Verordnungen und Para- graphen gesprochen mit eintöniger Stimme. Die erregten Gemüter werden ruhiger. Müdigkeit greift Platz. Nach zwei- Neue Wege der Chirurgie: einhalb Stunden ist nur noch Wenig von Kampfstimmung und Erregung übrig. Die Gesichter sind grau wie die Haare. Auf vielen steht Lebensangst. Sie verlangen Gerechtigkeit, aber von wem? Im Leben herrscht überall Glück und Unglück. Sie haben Pech gehabt— sie sind zu spät ge- kommen. Diese Tatsache läßt sich nicht leugnen, nicht auslöschen. Wird man ihr Schicksal lindern können? Das bestürzende Ergebnis des Heim- kehrerforums war nicht die ungenügende Hilfe und vielleicht auch nicht einmal die große Not, sondern die Tatsache, daß aus jeder trocken und schlicht beantworteten Frage, tausend neue erwuchsen. Vt. Ultraschall— kein Allheilmittel Ergebnisse des Chirurgen-Kongresses in Frankfurt Die Chirurgie hat von jeher mit einer gewissen Zähigkeit ihren Standpunkt be- hauptet und sich fremden Einflüssen ver- schlossen. Es hat längerer Kämpfe bedurft, bis vor 150 Jahren die Schranken zwischen Chirurgie und Medizin fielen und sie sich die Erkenntnisse der allgemeinen Medizin aneignete. In einer ähnlichen Situation ist die Chirurgie heute gegenüber der Chemie und Physik. Beide Gebiete haben sich ge- Waltig entwickelt, haben sich neue Anwen- dungsgebiete erobert und es gibt heute viele Krankheiten, die man mit chemischen oder physikalischen Behandlungsmethoden heilen kann, ohne daß der Chirurg zum Messer greifen muß. Es ist sicher wünschenswert und richtig, daß die Chirurgie nicht leicht- fertig Arbeitsgebiete Preisgibt, sondern die Eindringlinge kritisch kontrolliert, sich ihnen aber nicht entgegenstellt, wenn sie ihren Wert erkannt hat. Das war der gute Ge- samteindruck und die kennzeichnende Be- deutung des 66. Deutschen Chirurgen-Kon- Sresses, der kürzlich in Frankfurt zu Ende gegangen ist. Prof. Dr. Gerhard Domagk hat die Sul- fonamide entdeckt und in die Heilkunde eingeführt. Er hat dafür den Nobelpreis er- halten und die Welt hat dankbar seine Ent- deckung wie ein Geschenk übernommen. Auf dem Kongreß in Frankfurt sprach Prof. Domagk über die Verwendungsmöglichkeiten der Sulfonamide und verwandter Stoffe in der Chirurgie. Er trat dafür ein, daß eine Operation nur unter dem Schutz von Sul- fonamiden oder Penicilin stattfinden Soll, Der fluf hal. 2 OskERSTESG SUN Dbks- GE RICH. Sund S eplibli Dettum ſebNö ESA TCT GA er ant, SUNpksvks- FASSUNCSs SEHEIAHT R eunpEs- Z Justiz- 55 nsr A 5 S RicfEN 4 Wal- Ssschuss 4 2*„ J ANpeg- boktsefgerk! —— Dit WantsEREcHHerkE SEVYOTKERUNe DER MNDER 4 ND HAN DTAGE Nach der Ratifizierung des Bonner ken, die sich aus den Abgeordneten des weil nur allzu häufig die Gefahr einer Ver- Grundgesetzes durch die elf westdeutschen Bundestags und einer gleichen Anzahl von 1 7 f Länder und der Billigung des Wahlgesetzes Delegierten . 5 durch die Alliierten, beginnt der Aufbau Landtagen fort nach der Verletzung noch vor der Operation geboten. Prof. Bomagk regte die Sänge hierbei, die unsere erste Karte Zur gewählt(3). Revision der chirurgischen Behandlungs- methoden an und ging ausführlich auf die Frage ein, welche der vorhandenen Pra- Parate anzuwenden seien. Auch gegen die Tuberkulose sind wirksame Sulfonamide entwickelt worden. Prof. Dr. von Redwitz Warnte auf Grund der von ihm angestellten Ermittlungen vor einer allzu optimistischen Einstellung zu chemotherapeutischen Prä- der Bundesrepublik Deutschland. Die Vor- Darstellung bringt, sind im einzelnen fol- gende. Die Abgeordneten zum Deutschen Bun- destag werden, wie es das Grundgesetz formuliert, in„allgemeiner, unmittelbarer, Sleicher und geheimer Wahl“ gewählt(La). Der Bundestag(auf vier Jahre gewählt) ist damit in seiner späteren Arbeit vornehmlich an den Willen des Wählers gebunden. Um f 5. t k. 1 der bewähr- aber auch bei der späteren gesetzgebenden en 2 5. 5 5 5 5 5. 5 Methode. Die garbeit den Länderregierungen und Land- Bundesminister wiederum werden auf 5 ensation, à 5 8 8 5 7 5 Klei 15 Chemotherapie sei noch in der Entwicklung tagen den notwendigen Einfluß einzuräu- Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundes- 8 e 3 1 e und man müsse sie aufmerksam beobachten. men und der Gefahr einer zentralistischen präsidenten ernannt(Aab). eine Reihe von Anilin-Derivaten, wie sie in Auf jeden Fall könne die Chemotherapie die Entwicklung der Bundesrepublik vorzubeu- der Lebensmittelindustrie und Textilindu- Physikalische Wundertherapie nicht ersetzen gen, wird der Bundesrat geschaffen, strie Verwendung finden, als Krebserreger nachgewiesen seien. Der Mensch hat selbst Giktstofk geschaffen, der Krebs verursacht, der heute zu einer Seuche geworden ist, an der doppelt soviel Menschen sterben wie 1900 und der zu 80 Prozent ungehleilt bleibt. weniger Präparate auf den Markt zu brin- Länder bestellt und abberufen(Ib). In jüngster Zeit hat man chemotherapeu- tische Mittel gefunden, die das Wachstum der Krebszelle hemmen und vielleicht auch zu ihrer Vernichtung führen. „Leber allem Gesetz steht der Mensch“ Erschütterndes Nachspiel eines langen Krieges Vor dem Gericht einer Küstenstadt in Deutschland spielte sich vor einigen Tagen eine Szene ab, die erschütternd war und in rem Abschluß einen Kern trug, den man heute sehr selten findet. Vor den Schran- ken des Gerichts standen eine alte, von Gram und Kummer tiefgebeugte Frau und ein junger, aufgeschlossener Mann. Beide waren wegen eines schweren Verbrechens angeklagt, nämlich Friedhofschändung und verbotenem Leichentransport. Der Mann, der Schwiegersohn der Greisin, hatte nachts die Leiche eines Gefallenen auf einer der deutschen Nordseeinseln ausgegraben und die sterblichen Ueberreste in einem mit Blech beschlagenem Koffer nach der Hei- mat des toten Soldaten gebracht. Ein sehr trauriger Auftrag, den ihm die alte Frau gegeben hatte, weil sie wenigstens einen Jungen der sieben im Kriege gefallenen Söhne daheim haben wollte. Sieben Söhne verlor eine Mutter im sinn- losem Völkerkampf, und einen wenigstens wollte sie in der Heimat haben und an sei- nem Grabe beten.„Einer liegt in Frank- reich“, sagte der Mann für seine Schwieger- Mord lrrweg einer Liebe quf M Oorstetten mutter, die leise vor sich hin weinte, vor dem Richtertisch,„wir kennen das Grab, aber die alte Frau wird niemals dorthin fahren können. Einer schläft in der Polar- sonne am Rande des ewigen Eises, einer liegt am Grunde des Meeres, in Afrika ruht der vierte und an der finnischen Grenze der künfte. Bei Stalingrad flel der sechste Um der Mutter willen übernahm der Mann den schwierigen Auftrag und brachte die letzten Ueberreste des in einem Lazarett gestor- benen siebenten Jungen in die Heimat. Im Gerichtssaal herrscht eisige Stille. Frey und Dr. Lochmann aus Heidelberg, die wenige Kilometer Der Richter hat in diesen Minuten mehr ge- hört, als während seiner ganzen Laufbahn. Dem Staatsanwalt fällt es schwer, einen Antrag zu stellen, aber er ist ein Vertreter des Gesetzes. Doch das Ende der Verhand- lung ist ebenso ungewöhnlich wie mensch- lich. Der Richter steht auf, setzt sein Barett auf und spricht folgende Worte: allem Gesetz steht der Mensch“, sagt er, „und ich als deutscher Richter spreche nicht Sie sind frei- AEP Gesetz, sondern Recht. gesprochen.“ Roman von Orest Bjern 38. Fortsetzung Von Herbert verabschiedete ich mich oben in seinem Zimmer. Er hatte nicht viel Zeit kür mich übrig. Es war wieder einmal jemand bei ihm, ein unangenehmer erb rote Nase, schwimmende Augen, gie- Aer Mund. Ich verzichtete darauf, ihn mir vorstellen zu lassen. Mir war bang bn; erz. Mein Gott, wo trieb Herbert Ich ahnte es fast, nur fürchtete ich mich, den Gedanken auch laut werden zu lassen, als besähe er eine magische Kraft, das 1 8 5 zu machen, was ich kommen sah. Ich jurchtete er würde eines Tages freiwillig ins Dunkle springen, nicht aus Feigheit, aber aus Enttäuschung, aus Müdigkeit, aus 88 Aus Ekel. Aber er war tapferer, Vich geglaubt hatte. Tapferer oder zäher 15 aut jeden Fall von einem geradezu 5 Verlangen besessen, den Mord Rainer aufzuklären. 8 Wunderlich krausen Briefe der Moos- ten fan, die mich von Zeit zu Zeit erreich- kürte en wich kast für seinen Verstand Zeit en. Ich fuhr, sooft es mir meine 10 erlaubte, nach Moorstetten hinüber, Herbert die Hand zu drücken und der er ehnerin kür die Treue zu danken, mit 8 bei dem Einsamen in der Einsamkeit nig 35 Nein, er war nicht wahnsin- dür K ein Verstand war klar und scharf, d86 am es mir vor, als schaue er durch wd ouge Gesichtsfeld eines Rohres und er nur in einer Richtung in die Welt. Das Rätsel blieb ungelöst, aber mich ließ der Wunsch, Herbert zu helfen und aus seiner manischen Verstrickung in das Ge- heimnis zu erlösen, nicht ruhen. Immer wieder bedrängte mich das dunkle Rätsel, es verfolgte mich in meine Tage und Nächte. Immer wieder sprang, wie aus einer Versenkung schnellend, irgendwann und zu irgendeiner Stunde vor mir die leuchtenden Messingbuchstaben sein Name: Jahre Frage auf: Wer? Es gab für mich nur eine Antwort: Sibyll Merlin. Eine Antwort ohne Beweis. Wer war sie, was war sie gewesen, und Wo war sie geblieben? Ich stellte Nach- korschungen an. Ich wandte mich an die Präfekten von Paris, Nizza und Mentone — erfolglos. Alle Angaben, die ich erhielt, stammten aus der Zeit vor Rainers Tod und endeten mit dem Vermerk:„Mit unbe- kenntem Ziel verzogen.“ Ihr Leben hatte sich in Hotels abgespielt, einen festen Wohnsitz schien sie nicht besessen zu ha- ben. Ich fand keine Verwandten von ihr und auch keine Freunde. Ich schrieb an die Hotels, in denen sie logiert hatte. 5 Madame habe stets sehr zurückgezogen gelebt. War es die Diskretion des Hotelgewer- bes? Zurückgezogen— es wollte mir zu Sibyll Merlin nicht passen. Ich wandte mich an Auskunfteien— etwas von der Rastlo- sigkeit Herberts schien mein Blut vergiftet zu haben. Ich erhielt die gleiche Antwort: Zurückgezogen, still, ihrer Arbeit lebend. Ein einziges Mal scheine Madame eine oder überflüssig machen. Eine Reihe wei terer Referate bestätigte die Notwendigkeit der Kombination chirurgischer und chemo- therapeutischer Behandlung. Es wurde auch der Wunsch an die Industrie angesprochen, und sie mit genaueren Dosierungs- angaben zu versehen. Prof. Dr. Raje ws ki, der Direktor des Max-Planck-Institutes für Biophysik, der als besonderer Kenner der physikalischen Therapie gilt, warnte vor einer voreiligen Anwendung von Ultraschallwellen. Nicht ohne Bedauern stellte er fest, daß die An- wendung von Ultraschall in Deutschland gerade zur Mode geworden sei, während man in anderen Ländern wesentlich zurück- haltender sei. Bevor die Grundlagenfor- schung die biophysikalische Voraussetzung geschaffen hatte, ist man etwas voreilig zur Praktischen Anwendung geschritten. Im Ge- Materie unmittelbar an den Schwingungen der Ultraschallwellen. Die„beschallten“ materiellen Teilchen werden bewegt, schwin⸗ gen mit und außer der Erwärmung werden durch die Verschiebung größere neue Re- aktionen ausgelöst. Diese physikalischen Wirkungen seien erst sehr wenig erforscht und deshalb sei bei der praktischen Anwen- dung die größte Vorsicht geboten. Auch Dr. über ihre Versuche mit Ultraschall an 210 mit Tumoren behafteten Ratten berichteten, warnten vor der Anwendung beim Men- schen, bevor nicht größere Erfahrungen ge- sammelt seien. Die Versuche hätten ergeben, daß gefährliche Zerstörungen von Gewebe und Knochen, Lähmungen und sogar der Tod eintrete, wenn die Ultraschalldosis zu „Ueber groß ist. Wenn andere Referenten auch von tern, darunter auch Erfolgen, besonders bei Gelenkerkrankungen berichten konnten, so wurde doch allgemein vor einer kritiklosen Anwendung gewarnt. A. M. kleine Passion“ für einen deutschen Herrn bezeigt zu haben. Tüchtiges Institut!— Dem Bericht lagen zwei Photos bei, schlecht erhaltene Filme, klüchtige Saisonarbeit eines Nizzaer Strand- photographen: Rainer und Sibyll, die blü- hende Küste im Hintergrund Zehntes Kapitel Die Bilder meiner Erinnerungen münde- ten in die Gegenwart und rissen ab. Ich stand auf den hellen Teakplanken eines durch den gleichzeitig der föderalistische Charakter der Bundesrepublik Deutschland betont und dem Länder willen Ausdruck ge- geben werden soll. Die Mitglieder zum Bundesrat werden von den Regierungen der Jedes Land hat im Bundesrat mindestens drei Stimmen, Länder mit mehr als zwei Mil- lionen Einwofmern vier, Länder mit mehr als sechs Millionen Einwohnern fünf Stim- men. Zur Wahl des Bundespräsidenten wird die Bundes versammlung O geschaf- zusammensetzt, die von den zu entsenden sind(2). Der Bundespräsident wird auf fünf Jahre Mit der Wahl des Bundesprä- sidenten hat die Bundes versammlung ihre Aufgabe erfüllt. Die weitere gesetzgebende Arbeit leistet dann der Bundestag zusam- men mit dem Bundesrat. Zur Bildung der Bundesregierung (4) wird auf Vorschlag des Bundespräsiden- ten der Bundeskanzler vom Bundes- tag gewählt(4a). Wird der Vorgeschlagene nicht gewählt, so kann der Bundestag von sich aus einen Bundeskanzler wählen. Die Die rechtsprechende Gewalt wird durch das Bundesverfassungsgericht und(außer durch Bundesgerichte und Gerichte der Länder) durch das Oberste Bundesgericht ausgeübt. Die Mitglieder des Bundes Verfassungsgerichtes werden je zur Hälfte vom Bundestag und vom Bun- desrat gewählt Ga). Die Zusammensetzung des Obersten Bundesgerichts 69) wird vom Bundesjustizminister gemeinsam mit einem Richterwahlausschuß vorgenom- men, der aus den Landesjustizministern und einer gleichen Anzahl von Mitgliedern be- steht, die vom Bundestag gewählt werden. 81 Kirchenglocken kamen zurück Karlsruhe. WDena) Die letzten vier Glocken evangelischer Kirchen in Baden wurden von Hamburg in ihre badische Heimat zurückgeführt. Damit haben die letzten während des Krieges beschlag- nahmten evangelischen Glocken badischer Kirchen wieder heimgefunden. Von ins- 908 beschlagnahmten Glocken konnten 80 ihren Gemeinden zurückgege- ben werden. 828 Glocken wurden während des Krieges eingeschmolzen. Festspiele in Oetigheim Oetigheim.(œe.-Eig.-Bericht) Das nur von Karlsruhe entfernt gelegene bekannte badische Festspieldorf War am Sonntag Schauplatz einer großen Kundgebung des katholischen Männerwerlks von ganz Baden und Hchenzollern. Die Kundgebung gestaltete sich zu einem poli- tischen Bekenntnis zur christlichen Kultur des Abendlandes. Aus dem ganzen Land brachten Sonderzüge Tausende aus nah und aus Mannheim, nach Bötigheim, das auch in diesem Jahr wie- derum unter der Regie des Geistlichen Rats Saier sein„Passionsspiel“, an dem 500 Be- rufs- und Laienspieler mitwirken, zur Auf- mir die Hände entgegen, als wolle sie uns zusammenführen: „Oh, Miguel—— Herr von Da Was für eine Ueberraschung!“ führung bringt.— Die große Pontifikal- messe auf der großen Freitreppe der Mit- telbühne, an der über 6000 Menschen teil- nahmen, nahm der Freiburger Erzbischof Dr. Rauch vor. Referendare am runden Tisch Stuttgart. Dena) General Charles Groß, der Direktor der amerikani- schen Militärregierung für Württemberg Baden, eröffnete auf der Comburg bei Schwäbisch Hall eine einwöchige Tagung, an der über hundert Gerichtsreferendare Württemberg-Badens teilnehmen werden. Er überreichte bei dieser Gelegenheit den Preisträgern eines Preisausschreibens, das die Rechtsabteilung der Militärregierung veranstaltet hatte, ihre Gewinne. Dr. Al- bert Henzler(Stuttgart), erhielt als erster Gewinner 200.— DM für seine Ab- handlung über das von der Militärregie- rung vorgeschriebene Thema„Welche Ver- besserungen könnte das deutsche Rechts- system erfahren, um demokratischer 8e. staltet zu werden“ In einer kurzen An- sprache wies General Groß daraufhin, daß die Aufgabe eines Anwaltes darin bestehe, für die Rechte des Volkes einzutreten und für die Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Menschen zu kämpfen. „Sie sollen mich erst anhören, Alexander Eydt! Sie müssen mich erst anhören!“ „Sie dürfen sich die Worte sparen“, sagte ich kurz; oder glauben Sie etwa, für den 5 5. 5 8. Tod Rainers gäbe es eine Entschuldigung? Sie zieht ihn zu mir hin. Sein Blick 85 8 5 5 5 tanrt rack uber mein Gesicht und streift Oder es Herbert ntschulcnsuns de ir daß mein graues Haar, es scheint ihn aus irgend- dis, aue Kterdert ein Wrack, den Schatten welchen Gründen zu interessieren bylls Hand beschreibt zwei kleine Kreise: „Mein Gatte, Miguel da Magallanes Alexander von Eydt. Si eines Mannes gemacht haben, wie?!“ Sie griff mit einer kraftlosen, verzwei- flelten Bewegung nach dem Relinggestänge. J des r Ich schaute zur Brücke empor. Im Karten- g 785- haus standen der Kommodore und der Erste Schiffes, das unter blauem Himmel durch Sie wohl! den habe vor zwei Jahren 887 1 0 5 5 5 5 Oftizier. Wir befanden uns hier an Bord 1 1 75 heiratet.— Wie lange haben wir uns nicht 1 1— 85„ 8 gesehen? Drei Jahre? Ja, genau drei„ Boden und unter deutschem 5 2 5 e Ach, wie die Zeit vergangen N: „Argo“ ist!“ Sie hängt sich in meinen Arm und„Sie geben also zu, Rainer Hellerau er- 5. 5 schiebt Magallanes lächelnd fort:„Wir schossen zu haben 3 ich habe zwei Worte herausge- können dich jetzt nicht brauchen, Miguel, Sibyll schloß die Augen und senkte das „Sibyll Merlin!“ Siebenundvierzig Treffer! Siebenundvier- zig kleine zerschmetterte Tontauben! Das ist der Beweis! Endlich habe ich den Beweis in Händen, nach dem ich jahrelang gesucht babe! Endlich! Endlich! Sie hat die Büchse sinken lassen. Blauer Dampf kriecht ringelnd aus dem Lauf „Merlin.. 2“ zischelt Lundquist hinter mir.„Die Dame heißt Magallanes, Gattin eines brasilianischen Reeders aus Pernam- buko.“ nein, wirklich nicht! ein Zusammentreffen! unglaublicher Zufall! Der Kapitän muß mir nachher den Längen- und Breitengrad aus- rechnen, wo wir uns getroffen haben Kommen Sie, lieber Freund! wir uns nicht alles zu erzählen!“ Denk dir nur, solch Gesicht tief über ihre Brust.„Ich war ohne Es ist wirklich ein Besiimmung Flüsterte sie erstickt. „Was Sie nicht sagen!“ höhnte ich.„Sie haben mir in jenen Tagen aber einen sehr besonnenen Eindruck gemacht!“ Ich wandte Was haben mich ab. Sie klammerte sich an meinen Arm. Sie 20g mich fort. Ich kam erst zur„Sie dürfen nicht gehen, ohne mich angehört Besinnung, Augen auf dem Bootsdeck an der Reling standen. Mir brannte das Scham und Zorn. In was für eine jammer- Magallanes!— Ah, deshalb ist mir der liche Komödie hatte ich mich hineinziehen Name in der Passagierliste nicht schon längst aufgefallen! Und deshalb habe ich jahrelang vergeblich nach ihr geforscht! Ein groß gewachsener Mann drängt sich durch den Zuschauerkreis, sehr elegant, mich noch einen letzten Zweifel an ihrer gelbgetönte Haut, nicht mehr ganz jung, Schuld hätte geben können, dann hätte sie ein wenig schwer, sehr dunkel, ein schwar- ihn mit dieser Flucht ausgelöscht. zer Strich über der Oberlippe. Er ruft Sibyll ein paar Worte in einer Sprache zu. die ich nicht verstehe, Spanisch oder Portu- giesisch. Und Sibyll Merlin streckt ihm und davon?“ lassen! Sibyll Merlin-Magallanes stand blaß und unterdrückt keuchend neben mir, sie pregte die Hände gegen ihr Herz. Wenn es für „Was fällt Ihnen ein?“ stieß ich ärgerlich 7 1 als wir fern von allen fremden 2 haben Der Erste Offizier schaute mit erstaunt 4 emporgezogenen Brauen zu uns herüber und Gesicht vor 5 g t drehte sich dann diskret Weg. „Machen Sie hier keine Szenel“ zischte ich wütend. „Mein Gott“, stöhnte sie,„Miguel! Ich löste ihre Hände von meinem Arm: „Ich bewundere die Leichtfertigkeit“, unter- brach ich sie schneidend,„mit der Sie es fertiggebracht haben, mit dieser Belastung auf dem Gewissen noch ein fremdes Schick sal an sich zu knüpfen!“ „Aus Furcht vor Einsamkeit!“ sagte sie hervor,„was soll dieses Theater?! Was be- Wild.„Was wissen Sie davon, was ich zwecken Sie damit? Was erwarten Sie sich durchgemacht habe! Ich stand am Ab- grund.“ Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 21. Juni 1940/ Nr. 115 Heute beginnt der Sommer Da jeder bessere Kalender es 80 Sagt, bleibt dem Sommer nichts anderes übrig, als heute zu beginnen. Pünktlich wie es beim Szenenwechsel in der Natur üblich ist. Der Inspizient läßt nicht mit sich . err Sommer, Ihr Auftritt, 5 Er soll sehr naß werden, sagen die Leute, die das Wetter machen. Man ist ren Prognosen hilflos ausgeliefert. Hat man eigentlich je davon gehört, daß ein Meteorologe wegen Wahrsagerei zur Re- chenschaft gezogen wurde? Aber kaufen wir uns doch vorsichtshalber einen Regen- mantel Während der Sommer seiner Beschäfti- Sung— ins Land zu gehen— obliegt, wer- den unsere gezählten Tage immer kürzer. Das war bisher jedenfalls immer so, und es ist nicht anzunehmen, daß der Kon- trollrat daren etwas ändert. Wie verlautet, hat auch der Wirtschaftsrat seine Einwilll- Sung zum gewohnten Verlauf des Som- mers gegeben Nur am Zifferblatt herumspielen, das können sie nicht lassen. Eine Stunde vor, eine Stunde zurück, je nach Wunsch. In den Kommuniquèes heißt es dann, zum Wohl der Volkswirtschaft“ oder ähnlich. Aber trösten wir uns: Auch die Sommer- sonne scheint auf Gerechte und Unge- chte Gnikomson Fahrerflucht mit erhöhter Geschwindigkeit In Höhe der Tankstelle heimer Straße in Käfertal überholte ein amerikanischer Personenkraftwagen ein Kleinkraftrad so knapp, daß der Fahrer auf den Gehweg geschleudert wurde und sich dort mehrmals überschlug. Der Fahrer des Pkw. setzte daraufhin seine Fahrt mit er- höhter Geschwindigkeit fort, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. in der Wein- Rückständige Möbelmieten werden abgestottert Die Interessengemeinschaft der Besat- zungsgeschädigten Mannheim- Feudenheim gibt uns bekannt, daß auf Grund ihrer Ver- handlungen eine erste Vorschugzahlung à conto der endgültigen Regelung auf die rückständige Möbelmiete in den nächsten Tagen durch das Besatzungskostenamt Mannheim erfolgt. Professor Langer plaudert über die Ausstellung Bei der im Rosengarten noch bis 26. Juni gezeigten Ausstellung„Alles fürs Kind“ Wird heute und am Donnerstag, jeweils um 18 Uhr, Professor Langer im Märchenthea- terraum der Ausstellung, mit den Ausstel- lungsbesuchern jeden Alters in zwangloser Weise über Sinn und Wert der Ausstellung „Alles fürs Kind“ plaudern. Es darf erhofkt werden, daß recht Viele von dieser auf einer solchen Veranstaltung wohl erstmalig botenen Gelegenheit Gebrauch machen, An- regungen und auch Kritik vorzubringen. Bis Sonntagabend haben ca. 11 000 Er- Wachsene und Kinder die Ausstellung be- Sucht. 82 . Hygiene-Ausstellung verlängert Wenn übermorgen die letzten Schulklas- sen die Hygiene-Ausstellung im Hansa-Haus „Wir bleiben gesund“ besucht haben, dürfte eine Besucherzahl von 20 000 erreicht sein. Um den noch wie vor anhaltenden Be- such gerecht werden zu können, wurde die Schau bis zum 10. Juli verlängert und außber- dem auch nachmittags Gelegenheit geschaf- ten, von Aerzten fachliche Auskünfte aller Art zu erhalten. Kollegen aus dem Mann- heimer Krankenhaus stehen den beiden Aerzten der Ausstellung dabei zur Seite. Zu dem weiterhin laufenden Programm der verschiedenen Filme kamen neue Serien von Farblichtaufnahmen, die ebenfalls ärzt- lich erläutert werden. nk Wohltätigkeit mit Gewinn Unter dem Motto„Helft den Blinden“ stand die Badische Blindenlotterie, die am Freitag unter starker Beteiligung der Oef- fentlichkeit im„Zähringer Löwen“ ihre Prämienziehung hatte. Die Ausschüttung, die unter notarieller Aufsicht erfolgte, fand mit insgesamt 5000,— DM Gewinnsumme zwei Haupttreffer mit je 500.— DM, vier zu je 100,.— DM so- Wie 120 Prämien zu je 5,— DM. Der Rest teilte sich in Kleingewinne zu 2,.— und 1.— DM auf. Der Reinertrag der Lotterie Wird dem Badischen Blindenwerk zu- geführt. W. Damen-Ringkampf am Mittwoch noch einmal im Eisstadion Des Erfolges und der vielen Nachfragen werden die Damen noch einmal in einem „Blitzturnier nach amerikanischem Kk. 0. System“ am Mittwoch um 19 Uhr im Eis- stadion antreten. Wer also durch Fußball oder Regatta am Sonnabend und Sonntag verhindert war, kann sich nunmehr noch am Mittwoch im Eisstadion den Damen- ringkampf im Freistil ansehen. Demontage des guten Willens 7 Ende April ging die Nachricht von der Eröffnung der neuen Mannheimer Jugend- herberge durch die westdeutsche Presse. Nicht nur durch die westdeutsche Presse denn gestern, an dem Tage also, da die Ràu- mung der Herberge für Zwecke der ameri- kanischen Besatzungsmacht endgültig und zwar sofort befohlen wurde, erhielt Stadt- Schulrat Stengel, der erste Vorsitzende des Mannheimer Jugendherbergsverbandes, einen aus einer amerikanischen Zeitung ausgeschnittenen Artikel, der ebenfalls über dieses Ereignis berichtete.„Es ist fast tragi- komisch“, sagt der Schulmann. Die deutschen Stellen haben wirklich Alles versucht, die Rückgängigmachung des Räumungsbefehls zu erreichen. Gestern mit- tag waren Stadtschulrat Stengel und Po- zeipräsident Dr. Leiber noch einmal bei der hiesigen Dienststelle der Militärregie- Mannhe rung.„‚Der Befehl stammt von General Huebner und es steht mir nicht zu, ihn ab- zuändern“, soll Mr. Hugh Mair erklärt haben, als man um einen zeitlichen Auf- schub bat. Wie verlautet, sollen in dem Ge- bäude in amerikanischen Diensten stehende weibliche Angestellte, die bisher in Bad Mergentheim gewoehnt haben, untergebracht werden. Dabei vertritt der Stadtkomman- dant nach der Meinung des Schulrats die Auffassung, daß nur das Gebäude in der Medicusstraße, und kein anderes, für diesen Zweck in Frage komme, während man deut- scherseits meint, daß diese Frauen ebenso- gut im amerikanischen Wohnbezirk in Feu- denheim oder vielleicht auch in Rheinau ge- nügend Wohnraum gefunden hätten. Es ist schon eine traurige Odyssee, die die Herbergseltern hinter sich haben. Es ist. noch nicht so lange her, da wurde ihnen die Massenundrung zum Ballonweltfliegen des„MM“ Die ersten Landemeldungen trafen schon bei uns ein Sie sind aufgeflogen, die Ballone des „Mannheimer Morgen“. Eines gleich vor- Weg, zur Beruhigung mancher Gemüter: Diejenigen Ballone, die sich zunächst am faulsten vom Marktplatz erhoben und nur mit Mühe, nachdem ihnen das Verlags- gebäude des„MM“ nochmals den nötigen Auftrieb gab, gerade noch die Konkordien- kirche umsegelten, werden am weitesten fliegen! Denn die mit Wasserstoff aufgebla- senen Dinger werden erst mit zunehmender Höhe praller und damit tragfähiger, wäh- rend die scheinbar„guten“ oft in großer Höhe platzen. Was auch passierte, leider sogar massenhaft. Und nicht erst in der Luft, sondern bereits in den Händen der ballonkartenbewaffneten Kinder von einem bis zu sechzig Jahren Worauf es dann unter Protestgeschrei wieder zur Aufblaserei ging und Ersatz verlangt wurde. Wenn dann einige Ueber- schlaue es fertigbrachten, sich gleich meh- rere Ballone zu verschaffen, um sie mit nur einer Karte auf die Reise zu schicken und sonst noch allerhand unlautere Dinge ge- dreht wurden, dann war es nicht mehr ver- wunderlich, daß am Schluß die Rechnung nicht aufging und stattdessen eine zeter und mordioschreiende Menschenmenge übrigblieb, die auf ihre doch so mühevoll erworbenen Ballonkarten hinwies. Was da denn der Türsteher am Ausgang des„MM“ zu hören bekam, sei taktvoll verschwiegen. Daß selbst die Polizei der entfesselten, um fessellose Ballone ringende Menge, die schon Stunden vor dem Start die Leute des „Mu“ um den Erhalt ihres Hauses ernstlich bange machte, nicht mehr gewachsen war, erübrigt wohl weitere Worte Nun, immerhin, die insgesamt fast 2000 Gummihüllen— das erste Aufgebot von 1000 mußte mehrmals verstärkt werden gingen in die Luft. Die meisten sogar wie vorgesehen auch mit abgestempelter Karte. Der Riesenballon, den ein Geschäftstüch- tiger anstelle des„kümmerlichen Bläschens“ starten lassen wollte, ging allerdings manches Unrecht rächt sich schon auf Erden— allein in die Luft, weil der kleine Pilot, dem seine besorgte Mutter sogar noch eine Stange Geld geopfert hatte, bei dem allzu siegessicheren Start die Karte Abriß. Wir hoffen mit denen, die es so machten Wie vorgeschrieben, wenn auch die„Massen- Mannheimer Kinder nach Holland Nachdem schon Anfang dieses Jahres ein größerer Transport gesundheitsgefähr- deter Kinder aus Rheinland-Westfalen gast- freundliche Aufnahme bei holländischen Familien gefunden hatten, durften in die- sen Tagen nun auch 220 Kinder aus Würt- temberg und Baden die Reise zu einem dreimonatigem Erholungsaufenthalt nach Holland antreten. Aus 100 Mannheimer Kindern, deren Er- holungsbedürftigkeit feststand, wurden von dem Gesundheitsamt die 23 Kinder ausge- wählt, die den von dem Gastland gestellten Bedingungen entsprachen. Die Innere Mis- sion hat am Donnerstag diese Kinder zu dem holländischen Sonderzug gebracht, der sie nach den Niederlanden führte, wo sie nun bei Familien evangelischer Gemeinden Aufnahme finden. Er wollte uuch mal wieder in einem Beti schlafen Da soll mal jemand sagen, eine redak- tionelle Notiz im„MM“ würde nicht be- achtet! Vor einer Woche brachten wir unter„Kurze MM- Meldungen“ den Hin- weis, ein etwa 50 Jahre alter Betrüger, der sich seit längerer Zeit in Mannheim und Ludwigshafen umbertreibt und Jahres- prämien für Fahrradversicherungen in die eigene Tasche kassiert, werde gesucht und — drei Tage später meldete sich der Be- trüger selbst, genau wie in der Notiz an- gegeben, bei der Kriminalpolizei. L 6, Zimmer 117. Wie er grzählte, hatte er seit sechs Wo- chen in den Wäldern der Umgebung ge- haust und versucht, sich vom Pilzesammeln zu ernähren. Nun hatte er genug von die- sem Leben und wollte endlich einmal wie- der in einem Bett schlafen Eigentlich wollte er„sich das Leben nehmen“, als bei den 200 Losen, die er sich von einer hiesigen Lotterlezentrale geben ließ— nachdem er sie der Reihe nach auf der Straße in Rheinau sitzend selbst ge- öfknet hatte statt des erhofften Haupt- treffers zusammen nur ein Gewinn von 14. DM rauskam. Aber er hatte den Mut nicht dazu. Obwohl die 90,— DM noch zu zahlen waren, die er dem Lotterievertrieb nach erfolgtem Verkauf abliefern sollte. Was die Kripo schon über ihn wußte, bestätigte er. Nämlich, daß er für zwei Fahrrad versicherungen mit einem von die- sen ausgestellten Ausweis, der ihm aber nicht mehr zustand, fortgesetzt Prämien kassierte, aber nicht ablieferte. Seine lange Vorstrafenliste sieht dementsprechend aus. Nun schläft Friedrich, der 50jährige ehemalige Bankkaufmann, jede Nacht in einem richtigen Bett. Nur ist es eben ein Gekängnisbett k starts“ nicht gerade mustergültig waren, trotz der„aufmunternden“ Weisen aus dem Lautsprecherwagen. Inzwischen trafen bereits die ersten Landemeldungen ein— wo, wird nicht ver- Foto: Leix raten. Aber ein Mann der es wissen muß, meinte, es sei möglich, daß Ballone bis in die Schweiz fliegen Lassen wir uns überraschen, welche hoffnungsvolle Ballonfahrer für hre Bal- lon-Luftreise mit dem Fußball, dem Fhoto und den anderen 48 Preisen belohnt wer- den können., Diejenigen aber, die auf ihre Karte keinen Ballon mehr bekamen und sie bei uns abgaben, sollen auch nicht ver- gessen, sondern in anderer Form überrascht werden sulumuk Zur erneuten Beschlagnahme der imer Jugendherberge provisorisch und mit einem Kostenaufwand von rund 6000 Mark hergerichtete Herberge in Feudenheim weggenommen. Ungefragt stellte dann die&VA- Organisation das Haus in der Medicusstraße zur Verfügung. Aber man war vorsichtig geworden und erkun- digte sich vorsorglich, ob man hier auch wieder von heute auf morgen eine Auswei- sung befürchten müsse. Erst als der GY A- Beauftragte versicherte, das Gebäude in der Medlicusstraße könne so lange als Jugend- herberge benutzt werden, bis die Stadt Mannheim die frühere Herberge im Schnik- kenloch aufgebaut habe, griff man zu. Und dieses Zugreifen war auch im Interesse der Erhaltung des Hauses verdammt nötig: das Dach war zerstört, die Leitungen waren ge- stohlen worden, der Parkettboden stand zehn Zentimeter tief unter Wasser, die Was- serbecken waren herausgerissen, die Fenster zerschlagen oder samt Flügel entfernt wor- den, die Türen waren gestohlen, die Wand- schränke ganz oder teilweise demoliert oder einfach nicht mehr da— kurz und ut: das ganze Gebäude befand sich in einem jäm- merlichen Zustand. Als dem Stadtschulrat damals die Schlüsesl ausgehändigt wurden, mußte er wie ein Fassadenkleterer durch das Fenster steigen, weil auch das Türschloß nicht mehr funktionierte. „Die Reparaturen übernehmen wir, ihr braucht nur die kleineren Schäden auszu- bessern!“, hatte die GTA damals zuge- sichert. Aber es blieb beim Versprechen. Und die Herbergsleitung ging bei Mann- heimer Firmen und Jugendorganisationen betteln, denn amerikanischerseits war in- zwischen angedroht worden, man würde ihr das Haus wieder wegnehmen, wein es nicht in allernächster Zeit in Ordnung ge- bracht würde. So wurden zehn- bis zwölf- tausend Mark alles aus öffentlichen Sammlungen stammende Gelder— in das Haus gesteckt. „Unsere ganze Arbeit und auch die gro- gen Geldinvestierungen waren umsonst“, bedauert Stengel resigniert. Bedauert Stengel? Bedauert ganz Mannheim! Wie notwendig die Jugendherberge für Mann- heim ist, zeigt die Tatsache, daß bei grö- beren Veranstaltungen die Teilnehmer größtenteils dort untergebracht wurden, Wie etwa die an der Regatta am Sonntag im Mühlauhafen beteiligten auswärtigen Ruderer. Obwohl die eigentliche Wander- zeit erst jetzt beginnt, war das Haus schon monatlich mit mehreren Hundert Einzel- wanderern belegt gewesen, Aus Hamburg. Bremen, Westfalen, dem Rheinland und anderen Gegenden haben sich schon jetzt christliche und andere Schul- und Jugend- gruppen bis Ende September fest angemel- det, und die an der Großen Deutschland- fahrt teilnehmenden Radrennfahrer woll- ten am 15. Juli das ganze Haus belegen. Außerdem beabsichtigte das Kultusmini- sterium nach Mitteilung des Herbergslei- ters, die Sportlehrgänge absolvierenden Junglehrer ebenfalls dort unterzubringen. Mannheim ist ärmer geworden. Nicht nur Mannheim— auch ein Großteil der deutschen Jugend. Und nicht nur um ihre Jugendherberge, sondern auch teil- Weige um ihre Ideale, meint der Herbergs- Vater. rob Neckarau volksfestete dul bayerisch Nun wäre es also überstanden: Das Volksfest zum 50jährigen Bestehen des Bayernvereins Neckarau. Nach den Früh- schoppen floß an den vergangenen dre Tagen auf dem Sportplatz an Waldweg Wein und Bier und der Schweiß sowohl der Veranstalter als auch der Teilnehmer ohne Unterlaß— neben Tausenden und aber Tausenden Besuchern die Bayernvereine aus Heidelberg und Weinheim, die Trachten- vereine von Mannheim, Waldhof, Neckarau. Ludwigshafen und Mundenheim. Schließ- lich ist so ein Schuhplattler, wie ihn die Trachtenvereine auf die Bretter krachten, wohl kaum weniger anstrengend als die Dauerunterhaltungsmusik der Bayern- kapelle Wahl. Nur für ganz schräge Töne mußte der waschechte Ansager Knödler eine Schallplatte auflegen, um den Mara- thontänzern gerecht zu werden. Zwischendurch, am Sonntagnachmittag ehrte der Vorsitzende des Bayernvereins Neckarau, Johann Stockinger, zwei Mitglieder, die bereits seit der Gründung 1899„dabei“ sind und der ehemalige Vor- stand Schmidt sprach in seiner Festrede über das Wesen des Vereins, der eine vor- bildliche Sterbegeldkasse und Notunter- stützung seit 40 Jahren unterhält. Auch der Hilfsverein ehemaliger Oesterreicher gratu- lierte dem Neckarauer Bayernverein indem er sich mit einer Fahnenschleife verbunden zeigte. Aber dann wurde wieder feste volks- gefestet, der Sängerbund Germania und gestern auch der Volkschor schmetterten ihre Lieder, es wurde rezitiert und solo- getanzt— zu viel um alles aufzuzählen. Die Weiß würste rollten wie auf dem Münch- ner Oktoberfest. Die Stimmung war ent- sprechend. Nur kam sie nicht vom Bier, sondern vom Wein Wenn dann nicht mehr zu unterscheiden war, ob nun die Wohin gehen wir? Dienstag, 21. Juni: Nationaltheater 19.00: „Im weißen Röss'!“. Ufa-Palast 19.30: Sin- Tonle- Orchester des NWDR unter Schmidt- Isserstedt spielt. Wirtschaftshochschule 19.30: C. Stegmann:„Zeitereignisse im Lichte der Anthroposophie“. Gastspiel des Theaters des Volkes:„Der Graf von Luxemburg“ um 21.15 in Käfertal. Mittwoch, 22. Juni: „Im weißen Röss'!“. Nationaltheater 19.00: Nicht beständig Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Dienstag tagsüber meist wol- kig, zum Abend stark bewölkt, ü vorübergehend etwas schauerarti- 17 gen Regen. Höchsttemperatur 20 Bis 23 Grad, Tiefstwerte 6 bis 9 Grad. Nordwestliche Winde. Pegelstand am 20. Juni: Maxau 440(15), Mann- heim 317(—5), Worms 234(—7), Caub 210(6). Menschenmasse schunkelt oder das(viel zu kleine) Rlesenzelt wackelt, bewies„Schorchl“ sener„Zenzi“ am Autoskooter oder am Schießstand, daß er trotzdem eine ruhige Hand hat. Wie ein richtiger Bayer eben sich nicht aus der Ruhe bringen läßt. nk- Alster-Lichtspiele:„Die Entscheidung“ In einer weit über die Reportage hin- ausgehenden, packenden Film zeigt hie: Metro-Goldwyn-Mayer ein— allerdings mit der liberalistischen, optimistischen Brille Amerikas gesehenes— Bild aus der Zeit, die wir in Deutschland die„Grün- derzeit“ nennen. Was den Film wertvoll macht, ist seine ausgezeichnet gelungene (nicht zuletzt dank dem Photographen und dem Architekten), der trotz einiger allzu deutlichen Kulissen einen stilechten Hin- tergrund schuf Darstellung des Mensch- lichen, das sich mühsam gegen Vorurteil und blindwütigen politischen Eifer durch- setzt. Der Vorwurf hätte leicht zum bil- ligen Hintertreppenroman werden können, wenn nicht Greer Garson und Gregory Peck in den Hauptrollen in seltener schau- spielerischer Leistung dieses Niveau weit hinter sich gelassen hätten, unterstützt von einer starken Regie und einer Reihe glänzend besetzter Nebenrollen. Das arme Dienstmädchen aus dem Ar- beiterstand verliebt sich in den Sohn des Fabrikbesitzers. Ihre Liebe wird erwidert. Standesrücksichten und der politische Fa- natismus des Vaters des Mädchens stehen zunächst zwischen ihnen. Doch ihre Liebe überwindet die Hindernisse. Da trennt sie eine neue Schwierigkeit: Bei einer Aus- ein andersetzung zwischen dem Fabrikher- ren und der Arbeiterschaft kommt es durch Mißverständnisse zu Schießereien, weil sich die Arbeiter hintergangen füh- len. Der Vater des Mädchens und der Vater der Geliebten lassen dabei ihr Le- ben. Unüberbrückbar scheint jetzt die Kluft. Eine unglückliche Heirat des Man- nes und das Ringen des Sohnes um den Fortbestand des Werkes führen die Lie- benden dann spät doch noch zueinander. Um den Lohn gebracht. Auf einer Bau- stelle in der Langstraße wurden einem Spengler im Umkleideraum aus der Tasche seines Rockes drei Lohntüten mit einem In- halt von insgesamt 100.— DM gestohlen. Vollversammlung der weiblichen Funktio- näre, Am 22. Juni führen die weiblichen Funk- tionäre um 17 Uhr im Rosengarten eine Voll- versammlung des Frauensekretarjates des Ge- werkschaftsbundes durch. Im Mittelpunkt da- bei steht ein Referat über„Die Frau in der Wirtschaft“. Heute Ziehung. Die nächste Ziehung der Süddeutschen Klassenlotterie findet heute statt. Es kommen in der laufenden Lotterie insgesamt noch rund 13,5 Millionen D-Mark zur Verlosung. Wir gratulieren! Frau K. Eller, Käfertal, Marcobrunnerstraße 1, wird 75 Jahre alt. Anna Kumpf, Blumenau, Goslarer Weg 11, begeht ihren 78. Geburtstag. Wertvollster Schäferhund wurde vergiftet Vor wenigen Wochen noch bot eine Nichte des amerikanischen Industriellen Rockefeller dem Osnabrücker Hundezüch- ter Dettmer für seinen Schäferhund„Lex von Preußenblut“ 36 000 Dollar, Der Hund hatte auf deutschen und ausländischen Aus- stellungen erste Preise bekommen. Vor wenigen Tagen fand Dettmer nun „Lex“ in seinem Zwinger tot auf. Mit Ar- Foto: Niemeier senik vergiftet. Tierärzte, die„Lex“ sezler- ten, erklärten, daß der Hund noch eine Woche nach Verschlucken des Giftes gelebt habe. „Lex ist aus Neid vergiftet worden“, er- klärte Dettmer, und fügte hinzu:„Das Tier war nicht versichert!“ Dies meinte er in bezug auf viele Gerüchte. Das Skelett des Hundes soll präpariert, nach Ergänzung der Muskelpartien wieder mit der Decke versehen und dann im Ky- nologischen Museum Stuttgart ausgestellt werden. hn Des Hundes Herz ist der Platz der Treue Zu der großen internationalen Ausstel- lung für Hunde aller Rassen, die im Rosen- garten am 3. Juli unter dem Motto:„Seit sich die Treu' aus dieser Welt verloren, hat sie zum Platz des Hundes Herz erkoren“ veranstaltet wird, liegen bereits jetzt über 1000 Meldungen aus dem In- und Ausland Einschließlich der Hunde der Besat- vor. zungsangehörigen— besonders Amerikaner sind als Anhänger des Hundesportes be- kannt— werden allein etwa 300 Hunde aus dem Ausland kommen oder mit aus- ländischen Besitzern erscheinen. Höhepunkt der Ausstellung wird der nachmittags angesetzte Zuchtgruppenwett⸗ streit sein, für den— wie auch für andere Wettbewerbe— zahlreiche Preise zur Ver- fügung gestellt werden können. Die Ausstellungsleitung wird auch jeden 500. Besucher mit einer Ueberraschung be- denken: eine Photographie mit einem Sie- gerhund, den sich der oder die Betreffende als Partner vor der Linse aussuchen kann, Daß der Hundesport in Mannheim wie- der eine führende Rolle in Deutschland zu spielen beginnnt, ist zum nicht geringen Teil das Verdienst von Fritz Heß, dessen Name in einschlägigen Kreisen einen guten Klang hat. e. 15 000 DM Belohnung ausgesetzt Am 10/11. Mai wurde in Vlotho der Finanzberater des britischen Militärgouver- neurs, Sir John Sheehy, ermordet. Bei dem Mord wurden eine Herren- Armbanduhr mit weißem ausziehbaren Metallband und der Bezeichnung„Timor Automatic“, eine, Pa- menuhr mit der Bezeichnung„Bentima Star“, eine Reiseuhr, rechteckig, vergoldet, Auszlehknopf nach unten, mit dem Namen „Drew& Sons“, auf der Vorderseite„Swis Make“, ein goldener Herren- Siegelring mit Monogramm„J. F. S.“ und ein Tarnölmantel, der auf dem Rücken zwei mit doppeltem weifſen Zwirn zugenähte Risse aufweist, ge- stohlen. Für Angaben, die zur Ergreifung der Täter führen, sind 15 O00 DM Belohnung ausgesetzt. Etwaige Nachrichten werden an die nächste deutsche, amerikanische oder britische Polizeidienststelle erbeten. Die Tischdekoration durfte mit- genommen werden Eine feine Idee, doppelt vorhandene Blu- mensträußchen zu verteilen und die Herren nach den Damen mit den entsprechenden Blumen suchen zu lassen, um sie dann zur Polonaise zu führen. Allerdings muß man schon etwas von Blumen verstehen, aber da war bei den Junggärtnern des Stadt- 3 Landkreises Mannheim am Samstag aben im Parkhotel bei ihrem„Tanz in den Som- mer“ ja keine Schwierigkeit. Es gab jeden- falls keine Mauerblümchen. Statt dessen stieg, nachdem Vorsitzendet oberkönig seine Begrüßungsrede hintet sich gebracht hatte, das Stimmungspan em ter bei den Sketchen rasch und ständig 15 die Höhe. Hatte man doch einmal 115 berufsmäßigen Dinge vergessen, um eins beschwingte Stunden zu erleben, von deren Erlös ein Teil der Fahrtkosten zur Garten bauausstellung nach Landau bestritten wer den soll. 5 0 Eine von verschiedenen Gärtneren 15 verwandten Betrieben reichhaltig ausgestd tete Tombola fehlte natürlich nicht unch 1 die Sopranistin des Abends einen mächtig Blumenstrauß erhielt, Wwar klar. 5 1 Am frühen Sonntag morgen ging 5 „Kornblumenblauer“ mit seiner Rose 9 8 dem rechten und einen Geranientopf 55 Tischdekoration durfte mitgenommen 1015 den) unter dem linken Arm nach Hause 555 war wie alle der Ansicht, daß es ein 30 Fest war. / ᷣ— T ̃˙—ßofæ c 7 ̃r̃.. . d o e Flu dies küh kam Vor gel. ter, Wor med lade erge Folge trief eine der Zert. nehl dem Zeuf der Vers Abti Folg Nute ibre Geri Mate — r- ne bt r- er in rt, er llt - n- eit 'at er nd t- er S- le- er = m lit ler u- en ur an las nd N n- ler ter le- lle ge en n- er- nd at⸗ a5 en in er lie *. ad 5 K Forstwirtschaft, münnische Berufe und 4,5 Prozent für das Nr. 115/ Dienstag, 21. Juni 1949 LCUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Selte 5 Es fehlt an Lehrstellen Die im Mai zum Abschluß gekommene vorläufige Berufsberatung für die zur Ent- lassung kommenden Schüler der Volks- schulen und höheren Lehranstalten der Pfalz stand vor schwierigen Aufgaben. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Aus- bildungsstellen erreicht bei weitem nicht das Maß der Anforderungen. Erschwerend tritt hinzu, daß die Berufswünsche der Jugendlichen der strukturellen Situation des Arbeitsmarktes vielfach stark entgegen- laufen. In allen Arbeitsamtsbezirken der Pfalz ist eine Bevorzugung der Metall- berufe durch die Jungen festzustellen, wäh- rend an zweiter Stelle das Schreinergewerbe und danach das Baufach gefragt sind. Wie sich die Berufswünsche durchschnittlich prozentual verteilen, ist den Ermittlungen des Arbeitsamtsbezirks Kaiserslautern zu entnehmen, wo sich 41,1 Prozent für Me- tallberufe, 13,1 Prozent für das Holz- und Schnitzstoffgewerbe, 7,3 Prozent für das Baugewerbe, 7,3 Prozent für Land- und 5,5 Prozent für kauf- Nahrungs- und Genußmittelgewerbe aus- gesprochen haben. Bei den Mädchen richtet sich das Interesse in der Hauptsache auf den Schneiderinnen- und Verkäuferinnen- Beruf. Der ungünstige Stand der Ausbildungs- möglichkeiten wird die Berufswünsche der Jugendlichen zwangsläufig verändernd be- einflussen. Das Hauptproblem entspringt aber weniger den Fragen der Berufswahl, als der Sorge, die 18 000 aus der Schule ins Leben tretenden Jugendlichen in Arbeit zu bringen. 0 5 Vorbereitung der örtlichen Erholungs- fürsorge Heute abench 19.30 Uhr, spricht im Lese- aal der„Brücke“, der Leiter der Mann- heimer Arbeiterwohlfahrt, Sens, an Hand von Lichtbildern über seine Erfahrungen und Er- folge in der örtlichen Erholungsfürsorge. Die örtliche Erholungsfürsorge in Mann- heim wurde nach dem Kriege wieder einge- richtet. Sie hat sich bestens bewährt und wird jedes Jahr begeistert von der Mann- heimer Schuljugend benützt. Um nun den Kindern unserer Stadt ebenfalls eine billige Ferienerholung zu ermöglichen, soll die ört- liche Erholungsfürsorge in diesem Jahre auch in Ludwigshafen anlaufen. Zu dem Treffen heute abend sind deshalb die Ver- treter der Stadtverwaltung, der caritativen Verbände und der sozialen Fürsorge beson- ders eingeladen. Technik diktiert Bodenreform Zu einer ersten Fühlungnahme der Deut- schen Landwirtschaftsgesellschaft DLG) mit Vertretern der Landeskulturverwaltungen, der Landwirtschaftskammern und der Wis- senschaft kam es anläßlich einer Tagung in Bad Dürkheim. Die Beratungen standen unter Leitung von Dr. Henrichs, dem Ge- schäftsführer der DLG; unter den Gästen befanden sich Wissenschaftler von interna- tionalem Ruf wie der Rektor der Hochschule für Landwirtschaft und Bodenkultur in Gießen, Dr. Rolfes, und die Professoren Dr, Schiller und Dr. Münsinger von der Landwirtschaftshochschule in Hohenheim. Die Besprechungen galten Maßnahmen zur beschleunigten Durchführung der Flur- bereinigung. Mit der zunehmenden Mecha- nislerung der Landwirtschaft haben sich neue betriebs wirtschaftliche Gesichtspunkte ergeben. Kleine un wirtschaftliche Parzellen sollten zu Gunsten größerer, maschinell rentabler zu be wirtschaftenden Flächen be- seitigt werden. Es wird Aufgabe der Land- wirte und Juristen sein, an' der Verwirk⸗ lichung dieser Maßnahmen entscheidend mitzuwirken. Die Versammlung beschloß dle Bildung eines Spezialausschusses, der von der DLG mit Wissenschaftlern, Ver- Waltungslandwirten, Kulturfachleuten und aktikern paritätisch besetzt werden soll, und der sich eingehend mit allen Fragen der Flurbereinigung befassen wird. Die außer- ordentlich hohe Zahl der Anwesenden bei dieser Tagung bewies das starke Interesse der deutschen Landwirtschaft an der Durch- kührung dieses Projektes. vt Siebter Goecthevortrag. Im Rahmen der Goethevortragsreihe der Volkshochschule bricht am kommenden Mittwoch um 19 Uhr m kleinen Saal des BASF-Feierabend- mwuses Universitäts-Professor Dr. H. Oppel Mainz) zu dem Thema:„Goethe und die deutsche Gegenwart.“ Blick in den Gerichtssaal Feierliche Einweihung der Melunchthon-Notkirche Mit ausländischer In Gegenwart zahlreicher in- und aus- ländischer Gäste wurde am Sonntag in Ludwigshafen die protestantische Melanch- thon-Notkirche in der Maxstraße feierlich eingeweiht. Lange vor Beginn des Festgot- tesdienstes war der große Vorplatz der Kirche bereits von Gläubigen überfüllt. Es War unmöglich, allen in der Kirche, die nur Platz für etwa 500 Personen hat, Raum zu bieten und so wurden die Feierlichkei⸗ ten durch Lautsprecher übertragen. Während in dem bisher als Notkirche verwendeten Saal des Missionshauses in der Franckhstraße noch eine kurze Ab- schiedsfeier stattfand, ertönte vom Turm der zerstörten Lutherkirche zum ersten Mal nach Jahren wieder die einzige Kir- chenglocke Ludwigshafens, die alle Stürme des Krieges überstanden hat. In feierlichem Festzug bewegten sich die Teilnehmer— voran die Geistlichkeit— vom Missionssaal zum Vorplatz der neuen Kirche, wo nach dem Gesang des Liedes„Tut mir auf die schöne Pforte“ die Uebergabe des Schlüs- sels an die Gemeinde Ludwigshafen er- kolgte. Anschließend begaben sich die Gäste, unter ihnen der Kreisdelegierte der fran- zösischen Militärregierung, Mariaux, so- wie Oberbürgermeister Bauer und Bür- germeister Dr. Reichert, in das neue Gotteshaus, wWwo Pfarrer Knecht den Ein- gangsspruch hielt. Dann entbot Pfarrer Müller der Gemeinde den Willkommens gruß, in dem er vor allem den in- und aus- ländischen Brüdern dankte, durch deren großzügige finanzielle Hilfe der Bau der Notkirche ermöglicht wurde. Hierauf vollzog Oberkirchenrat Bergmann die leierliche Weihe des Gotteshauses, das an Stelle der zerstörten Lutherkirche ent- stand. In einer längeren Festpredigt rich- tete Kirchenpräsident D. Stempel einen Gruß an die Vertreter des weltweiten Chri- stentums und an alle, die zum Bau der Kirche beigetragen habe. Er gedachte des Seistigen Widerstandes, den die Gläubigen während der schweren, hinter uns liegen- den Jahre mutig geleistet haben. Im Namen des Weltkirchenrates entbot Probst Hoegs bro Oänemark) der Ge- meinde Ludwigshafen die herzlichsten Grüße und Wünsche zur Einweihung der neuen Kirche. Hände aus verschiedenen Welten und Ländern hätten zwar inein- ander gegriffen, um dieses Werk zu schaf- fen, so betonte der Geistliche, aber es sei die Hand von oben gewesen, die diese Hände erst ineinandergelegt habe. Aus Genf war Pfarrer Dr. Josephson er- schienen. Seine Worte waren besonders be- achtenswert. Dr. Josephson ist amerikani- scher Staatsbürger und der„Evangelical and Reformed Church of America“ ver- dankt Ludwigshafen vor allem den Bau der Melanchthon-Notkirche, Dr, Josephson be- tonte, daß es vielleicht vielen seltsam er- scheine, daß Amerika zuerst deutsche Kir- chen zerstört habe und jetzt kraftvoll zu ihrem Wiederaufbau beitrage. Die anieri- kanische Kirche sei davon durchdrungen, daß sie zum Wiederaufbau beitragen müsse, wenn Amerika sein damals notwendiges Handeln vor der Welt verantworten wolle. Die Gaben der amerikanischen Kirche seien mit Liebe gegeben, in der Ueberzeugung daß wir alle eines Glaubens, des Glaubens an Jesum Christum, sind. Der Friede werde Hilfe wurde sie in vehnmonatiger nur Bestand haben, wenn man weniger Kraft und mehr Liebe anwende.— In einem Ueberblick über die kirchliche Bautätigkeit⸗ betonte Prof. Bartning Stuttgart) als Baubevollmächtigter des Hilfswerks der evangelischen Kirchen Deutschlands, daß insgesamt 48 solcher Notkirchen in allen Bauzeit errichtet vier Besatzungszonen errichtet werden sol- len, 28 seien bereits erbaut. Fast jeden Sonntag erfolge die Weihe einer weiteren Kirche. Abschließend sprach noch Dekan RO OS.— Am Abend des Festtages wurde als Ausklang der Weihefeierlichkeiten ein Oekumenischer Gottesdienst statt. Bft. 5 den Schlussel für das neue Gotteshaus. Kirchenpraùsident D. Stempel überreichte dem Vorstand der Gemeinde, Pfarrer Knecht, Aufnahme: Kortokraks Was geschieht mit den zerstörten Kirchen? Noch in diesem Jahr soll mit dem Wiederaufbau begonnen werden Hafenaufbau, Neubau von Siedlungen, sozialer Wohnungsbau, Wiederaufbau der Kinos und Neubauten der Geschäftswelt Täglich schwirrt es so in unseren Ohren. Und wie steht es mit den Ludwigshafener Kirchen? Angesi man Ben Wohnungsnot hat en Kreisen Ludwigs- dlich die Frage vorge- el: Kirchen- oder Woh- m dabei zu der Ueber- obleme gleich wichtig sittliche und der so- nd in gleicher Weise elle Lösung verlangen. on sieben katholischen und Fire allein im ö wurde in religiö- sen Kreisen um so schmerzlicher empfunden, als die Mittel zu ihrem Bau in kleinen Scherflein zusammengetragen worden waren. Zwangsläufig mußte man sich nach dem Kriege zunächst damit begnügen, Notkirchen zu errichten, die jedoch größtenteils den Anforderungen des religiösen Lebens nicht 8 In aller Stille reiften deshalb If zerstörten Kirchen Lud- 1 zubauen. Während seien, zial-T abschließenden Details über die schwebenden Projekte gegeben werden können, ist der Theuter in Ludwigshafen wenig geirugt Auf einen Theaterbesucher kommen 100 Kintoppfreunde Es ist erstaunlich und erschreckend zu- gleich, auf welch kleines Häuflein echter Kunstenthusiasten die vor der Währungs- reform so große Zahl der Theater- und Kon- zertbesucher inzwischen zusammenge- schrumpft ist. Das Schild„Karten ausver- kauft“ bei Theaterveranstaltungen gehört der Vergangenheit an. Das Pfalztheater Kai- serslautern und das Stadttheater Worms be- mühten sich in den letzten Monaten vergeb- lich um ein Gastspiel in unseren Mauern. Einmal scheut die Stadt das finanzielle Ri- siko eines eventuell schlecht besuchten Theaterabends und zum anderen fühlen sich auch, die Theater selbst ohne städtische Hilfsstellung zu schwach, um das Wagnis einer Aufführung in Ludwigshafen einzu- gehen. Wie stark der Theaterbesuch zurückging, kennzeichnen einige Zahlen. Die Statistik vermerkt für Monat März 1949, 1200 Thea- ter- und 4300 Konzertbesucher.(März 1948: 38 300 Theater- und 3000 Konzertbesucher.) Demgegenüber ist der Kinobesuch im glei- Die eigene Tochter fahrlässig getötet 5 Ein erschütterndes Bild menschlicher chuld ergab die Verhandlung gegen das paar H. aus Oppau vor der ersten Straf- penner des Landgerichts Frankenthal unter arstta von Landgerichtsdirektor Dr. Knö- gel. Die Angeklagten standen vor dem Rich- er, um sich für ein Vergehen zu verant- worten, das den Tod der eigenen Tochter zur Folge hatte. Viele Zeugen und ein medizinischer Sachverständiger waren ge- aden. Die mehrstündige Beweisaufnahme 5 daß die Tochter der Angeklagten seit 5 ein Verhältnis hatte, das nicht ohne 5 e e Die Angst vor Entdeckung einer die jungen Leute zu der Zeugin R., die en Abtreipungsversuch unternahm. Als er gewünschte Erfolg nicht eintrat, wei- 18 sich die R., weitere Eingriffe vorzu- 90 men. Inzwischen hatte die Mutter von Zenn Zustand ihres Kindes erfahren. Die 1 D. schilderte mit bewegten Worten, 85 sich dann am 2. Januar 1946 im Hause 1 r H. zutrug. Demnach hat Frau H. hiater schlossenen Türen bei ihrer Tochter einen lrelbungsversuch unternommen, an dessen 9 das Mädchen innerhalb weniger Mi- f 8 Verstarb. Obwohl beide Angeklagten * Unschuld beteuerten, verurteilte sie das 8 wicht auf Grund des erdrückenden Beweis- aterials wegen eines gemeinschaftlichen Verbrechens der versuchten Abtreibung, ver- bunden mit fahrlässiger Tötung, zu je neun Monaten Gefängnis. * Mit dem 20 Jahre alten G. B. aus Mut- terstadt saß ein Mensch vor dem Richter- tisch, den man für seine Taten nicht zur Rechenschaft ziehen konnte. Der äußerst schwachsinnige Angeklagte, der weder lesen noch schreiben kann, hatte sich unzüchti- gerweise an kleinen Mädchen vergangen. Der Staatsanwalt beantragte Ueberführung in eine Heil- und Pflegeanstalt, da die Ju- gend vor solchen Elementen geschützt wer- den müsse. Das Gericht schloß sich dem Antrag des Staatsanwalts an. Anders lag die Sache bei dem früheren Gendarmeriebeamten E. P. aus Maxdorf, der sich jungen Mädchen in der gemeinsten Weise näherte. Der aus der Untersuchungs- haft vorgeführte Angeklagte gab seine schweren Verfehlungen in vollem Umfange zu. Nur sein bisheriger guter Lebenswandel, seine erworbenen Verdienste, und sein reu- mütiges Geständnis ließen das Gericht von der beantragten Zuchthausstrafe absehen Der Angeklagte erhielt wegen eines fort- gesetzten Verbrechens der Unzucht an qu- gendlichen sechs Monate Gefängnis. chen Monat mit 98 611 Personen verzeichnet und im Monat April 1949 sogar mit 100 750. Der„Andrang“ zum Theater ist im April 1949 um hundert auf 1300„geklettert“(April 1948 29 000), während 3000 Musikfreunde an den Konzerten teilnahmen. Eine Rundfrage ergab,„daß das Kino eben billiger ist“, Diese Antwort mag als Argu- ment stichhaltig sein. Wie die Pfingstfeier- tage mit einem überaus starken Besuch der Konzerte im Ebertpark gezeigt haben, sucht der Ludwigshafener sein Vergnügen eben da, wo es am billigsten ist. Es darf dabei auch nicht übersehen werden, daß die Thea- terpreise erheblich herabgesetzt wurden. Vielleicht wirkt auch Mannheim wie eine Saugpumpe. Es wäre interessant einmal zu erfahren, wieviele Ludwigshafener zu den Besuchern des Nationaltheaters zählen, Aber wie dem auch sei, der Rückgang des Lud- wigshafener Theaterlebens bleibt eine be- trübliche Tatsache. rü. Studio Kaiserslautern sendet: Tägliche Sendungen von Dienstag, den 21. bis Samstag, den 25. Juni: 8.15: Was gibts Neues; 9.05: Suchdienst; 11.30: Bevor es 12-e schlägt; 12.45: Pfälzer Tagesspie- gel; 14.15: Suchdienst. Dienstag, den 21. Juni: 18.15: Nach- wuchs stellt sich vor; 18.30: Von Land und Leuten Johannisfeuer, ein Glüh- würmchen-Idyll. Mittwoch, den 22. Juni: 6.10: Frühkon- zert; 11.45: Bauernfunk; 13.159 Musik nach Tisch— Es spielt das Funkorchester unter Emmerich Smola; 138.15: Aus pfälzischem Schrifttum; 18.30: Arbeiter singen und spielen gemischte Volksmusik; 18.45: Wir Wären dabei. Donnerstag, den 23. Juni: 11.45: Bauern- funk; 12.10: Mittagskonzert; 18.15: Ueber- nahme von Studio Freiburg: Erbe und Leistungen der Heimat; 138.30: Künstler musizieren. Freitag, den 24. Juni: 18.15: Theater der Woche, Manuskript Wolfgang Semler; 18.35: Unsere Hausapotheke von Manfred Glückert; 18.45: Hier sprechen die Par- teien(SPD); 22.30: Musik am Abend. Samstag, den 25. Juni: 11.45: Bauern- kunk; 15.45: Briefmarkenecke„Zacken und Pfälzer Zonen“; 18 15: Heiter klingt die Woche aus.„Mit Nixen, Wassermännern und neuen Badehosen“ von Adolf Weber; 18.50 Sportvorschau. katholische Klerus schon ein Stückchen wei⸗ ter. Einem umfassenden Programm zufolge sollen die Erneuerungsarbeiten an den ka- tholischen Kirchen im Laufe dieses Jahres beginnen. Teilweise hofft man, sie schon 1949 beenden zu können. Der Wiederaufbau der Kirchen wird in einfacher und zweck- mäßiger Form erfolgen. Jedweder Prunk soll vermieden werden, da man zunächst einmal den notwendigen Raum gewinnen will. Die Gelder hierfür hat zum Teil die Finanzverwaltung der Diözese in Speyer bereit gestellt. Für die Inneneinrichtung müssen die einzelnen Gemeinden allerdings selbst aufkommen. Is erste werden die Marienkirche im Stadtteil Nord und die Josephskirche in Friesenheim hergerichtet. Die dazu notwendigen Vorarbeiten(Eut- trümmerung usw.) wurden von freiwilligen Helfern bereits geleistet. oll Konzerte der Stadt Ludwigshafen Der Erfolg der Konzertsaison 1948/49 veranlagt die Stadt Ludwigshafen auch Während der Sommermonate musikalische Morgenfeiern zu veranstalten. Das erste die- ser Morgenkonzerte wird am kommenden Sonntag, um 11 Uhr, in der Aula der städti- schen Mädchen- Oberrealschule Friedrich- Heene- Straße 11) zum Vortrag gebracht. Das Pfalzorchester-Guartett bringt den Quartett- satz in c-moll(Schubert), Quartett A-Dur Opus 41, 3(Schumann) Suite in vier Sätzen für Streichquartett(Wolfgarten) und den Phantastischen Reigen Opus 50(Weismann). Ermäßigte Karten für Kriegsversehrte und Schüler sind nur auf dem Kulturamt, Mundenheimer Straße 149, erhältlich. Koblenz meldet: Thema Besatzungskosten Staatspräsident Wohleb(Südbaden), Staatspräsident Müller(Württemberg Hohenzollern) und Ministerpräsident Alt- meier führten mit General Koenig gemein- same Besprechungen, um die Besatzungs- kosten zu vermindern. General Koenig hat nach Ueberprüfung des Zahlenmaterials (bekanntlich gibt Rheinland-Pfalz 53 v. H. seiner Steuereinnahmen für Besatzungs- kosten aus) und nach den deutschen Dar- legungen über die politischen und finan- ziellen Auswirkungen der Besatzungspoli- tik, zugesagt, sich für eine„VUeberbrük-⸗ kungshilfe“ in Paris zu verwenden, bis der Bund die finanziellen Besatzungs- kosten regeln wird. Renten für Berufssoldaten? Um einen Ueberblick über die finan- ziellen Auswirkungen des vorliegenden Gesetzentwurfs über Unterhaltsbeiträge für ehemalige Berufssoldaten, Wehrmacht⸗ beamte und ihre Hinterbliebenen zu ge- winnen, hat das Innen- und Finanzmimi- sterium die Aufforderung an diese Per- sonengruppe gerichtet, sich bei den zustän- digen Stellen zu melden. In Frage kommen u. a. alle Unteroffiziere, Offiziere und Wehrmachtsbeamte mit mindestens zehn- jähriger Dienstzeit, wenn sie das 65 Le- bensjahr überschritten haben und zu 67 v. H. arbeitsunfähig sind. Nach einer Mittei- lung der französischen Militärregierung werden Soldat,en die aus der Gefangen- schaft geflohen sind, nicht mehr straf- rechtlich verfolgt, wenn sie sich bis zum 1. Oktober 1949 melden. Branntweinpreise. Der Ausfuhrpreis für Branntwein ist rückwirkend vom 20. Mai 1949 vom Finenzministerium auf 85 DM je Hektoliter Weingeist kestgesetzt worden. Bei Lieferung von Branntwein in unvorbereitetem Zustand in ein Freihafen- gebiet kommt zu diesem Preis die Umsatz- steuer hinzu. Es wird weiter gesteuert. Die für den Süterfernverkehr auf 3 Monate befristeten Genehmigungen werden verlängert, teilt das Verkehrs ministerium mit. Neue Ge- nehmigungen werden nicht ausgestellt. Es habe sich herausgestellt, das die Unter- nehmen, die eine Genehmigung erhalten haben, das zur Zeit vorliegende Güterange- bot bewältigen konnten. So geht's besser. Das Justizministerium richtet Versorgungsgerichte ein, die außer- halb ihres Gerichtssitzes tagen, um Be- schädigten und Hinterbliebenen umstand- liche und kostspielige Reisen zu ersparen. Die Regelung sei, so wird gesagt, beson- ders für die Gebiete Kaiserslautern, Pir- masens, Zweibrücken, Akey, Bad Kreuz- nach, Idar-Oberstein, Bernkastel, Mayen, Mainz, Montabaur und Trier wichtig. Gegen wilde Wahlpropaganda Noch heute findet man auf Mauern und Bretterwänden die wenig erfreulichen Pa- rolen früherer Wahlkämpfe. Im Hinblick auf die kommenden Wahlen zum Bundes- tag hat sich deshalb Polizeidirektor Stall- mann veranlaßt gesehen, die politischen Parteien darauf hinzuweisen, daß ein Be- schmieren oder Bekleben von Straßen- und Hauswänden polizeilich verboten ist. Bei Zuwiderhandlungen werden ermittelte Tä- ter an Ort und Stelle zur Beseitigung der Beschriftungen angehalten. Notfalls werden die Kosten zur Beseitigung von Plakaten oder Inschriften den Schuldigen auferlegt. Deutsch-frunzösische Gerichte für Besdtzungsschäden Jeder Geschädigte kann seine Forderungen unmittelbar vertreten Eines der unerfreulichsten Kapitel in der Geschichte jeder Besatzung bilden zweifel- los die sogenannten Besatzungsschäden und ihre Entschädigung. Für die französische Zone ist zur Regulierung all dieser Besat- zungsschäden jetzt ein Weg beschritten wor- den, der sich wohltuend von den im ame- rikanischen und englischen Besatzungsge- biet üblichen Verfahren abhebt und geeig- net erscheint, etwa auf Seiten der Betroffe- nen entstandene Spannungen in ihrem Ver- hältnis zur Besatzungsmacht wirklich aus- zugleichen. Wichtig ist vor allem, daß über die gestellten Ansprüche nicht im Verwal- tungswege, sondern durch regelrechte Ge- richte entschieden wird, die eigens für diesen Zweck gebildet wurden und vor denen der Antragsteller seine Forderungen persönlich oder durch Bevollmächtigte in Unmittelbarer Verhandlung vertreten kann. Entsprechend dem Charakter der verhandel- ten Ansprüche sind die Besatzungsschaden- gerichte mit einem französischen Vorsitzen- den und zwei deutschen Beisitzern besetzt. Sie haben vor kurzem ihre Tätigkeit in den drei Ländern des französischen Be- satzungsgebietes aufgenommen. Ihr Sitz befindet sich in den jeweiligen Landes- hauptstädten, also in Koblenz, Freiburg und Tübingen. Was die Entschädigungen selbst angeht, so ist Grundsatz, daß in jedem Fall kein Naturalersatz, sondern Geldentschädigung geleistet wird. Dabei wird der Wiederbe- schaffungspreis zugrunde gelegt, allerdings mit zwei wichtigen Ausnahmen: Hat der Geschädigte den größten Teil des Schadens vor der Währungsumstellung beseitigt und mit Reichsmark bezahlt, dann wird für diesen Teil des Schadens der tat- sächlich in Reichsmark aufgewendete Be- trag angesetzt und die Entschädigung in D-Mark nach dem allgemeinen Grundsatz 10:1 festgesetzt. Außerdem ist nicht mehr als billig, daß für Güter, die durch langen Eigengebrauch im Augenblick der Inan- spruchnahme durch die Besatzungsmacht bereits mehr oder minder abgenutzt weren nicht der Wiederbeschaffungswert neuen Stückes gezahlt wird. Eine gewisse Minderung des Entschädi- eines gungsbetrages muß sich der Geschädigte hier schon gefallen lassen. Die Gerichte verfahren hierbei aber nicht etwa willkürlich, sondern folgen fast immer den Grundsätzen, die sich in der Praxis der großen Versicherungs- gesellschaften bei entsprechenden Pa- rallelfällen herausgebildet haben. Eine Anlehnung an die Versicherungs- praxis finden wir außerdem bei der Be- handlung der Körperschäden. Hier wie dort wird nämlich die Wiederherstellung des vor Eintritt des Schadens bestehenden Zu- standes angestrebt, d. h., wenn irgend möglich die Wiederherstellung der vollen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Soweit dies nicht ge- lingt, wird natürlich Rente gezahlt, aber für die sogenannten„Rentenjäger“ dürfte vor den Entschädigungsgerichten ebensowenig Raum sein wie bei der Regulierung von Haft- pflichtschäden. 5 Wichtig ist noch zu wissen, ab wann ein Schaden als Besatzungsschaden überhaupt gewertet wird und damit unter die Zustän- digkeit der Entschädigungsgerichte fällt. Als Stichtag gilt hier der 20. September 1945. Was vor diesem Zeitpunkt geschah, gehört zu den Kriegsschäden, für die eine Ersatz- leistung noch nicht geklärt ist. Schäden, die später entstanden, sind Besatzungs- schäden. Erstreckt sich ein Schadensereig- nis über beide Zeiträume, so wird der Scha- den anteilmäßig— meist nach Zeitdauer aufgegliedert und ab 20. September 1945 Entschädigung gezahlt. Dies ist vor allem bei Immobilſen und beweglichen Werten von Bedeutung, deren Inanspruchnahme durch die Besatzungsmacht vor dem 20. September 1945 begann, aber über diesen Zeitpunkt hinaus fortdauerte. Lerwol. Der Empfehlungsbrief Der Schauspieler händigte dem Direktor einen Empfehlungsbrief ein. Ueberbringer wird darin als großartiger Schauspieler ge- rühmt. Der Brief schloß mit den Worten: „. Er spielt Macbeth, Hamlet, Shylock und Billard. Billard am besten,“ Seite 6— r INDUSTRIE- UND HANDELSBLATI Getreidehandelszentrum Mannheim Arbeits gemeinschaft der Produktenbörsen Wie bereits erwähnt. fand am 17. Juni in Stuttgart eine Sitzung der Vertreter der süd- deutschen Produktenbörsen satt, bei der die wichtigsten Börsen Mannheim, Frankfurt, Stutt- gart, München und Würzburg vertreten waren. Der bedeutungsvollste Beschluß, der dabei gefaßt wurde, bestimmt, daß eine Arbeits- gemeinschaft der süddeutschen Börsen ins Leben gerufen werden soll, welche die gemein- samen süddeutschen Interessen den Seehafen plätzen gegenüber vertreten soll. Diese Arbeits- gemeinschaft soll vor allem dafür sorgen, daß die Einheitsbedingungen im deutschen Getreidehandel wieder von den Produkten- börsen als eine Angelegenheit aller an der Ernährungswirtschaft beteiligten Fachgruppen betreut werden. Die Arbeitsgemeinschaft soll daher auch mit einer Durchsicht dieser für die gesamte Getreide- und Futtermittelwirt- schaft so wichtigen Normen beauftragt wer- den. Der Mannheimer Produktenbörse wurde ce Federführung übertragen. Es wurde be- schlossen, eine Sitzung der Arbeitsgemein- schaft auf Montag. 18. Juli. nach Mannheim einzuberufen, an der die Börsen Mannheim, Frankfurt, München. Würzburg. Nürnberg, Stuttgart. Mainz, Worms und Koblenz teil- nehmen sollen. Auf dieser Konferenz, an der die Vorsitzenden und Geschäftsführer dieser Börsen teilnehmen, soll auch die Frage eines ein gitlichen Schlußscheines sowie der Wie- del ikbau des Schiedsgerichtswesens im Rah- men der Auflockerung der Ernährungswirt- schaft besprochen werden. Darüber hinaus soll eine einheitliche Festlegung der Probe- entnahmebestimmungen und Gebühren er- reicht werden. Der Zweck dieser Zusammenkunft der Vertreter der süddeutschen Börsen, die in Zukunft regelmäßig durchgeführt werden soll, besteht vor allen Dingen darin, daß nicht nur die Börsenmitglieder, sondern darüber hinaus auch alle übrigen in der Ernährungs- Wirtschaft tätigen Firmen in ihrem eigenen Interesse und im Interesse der Allgemeinheit wieder angehalten werden, die Kontrakt- bestimmungen zu studieren und zu verein- baren und ebenso bei jedem Geschäfts- abschluß wieder wie früher die Zuständigkeit eines Schiedsgerichts der jeweils in Frage kommenden Produktenbörsen zu vereinbaren. Es sind vorbereitende Maßnahmen für die kommende freie Wirtschaft, die jedoch um s0 dringender sind als seit nahezu 15 Jahren durch die behördlich geleitete Notwirtschaft eine starke Entwöhnung eingetreten war. In diesem Zusammenhang soll auch ein Aus- tausch der amtlichen Notierungen der einzel- nen Produktenbörsen wieder vorgenommen Werden, so daß auch auf diesem Gebiet eine sehr zu begrüßende Zusamienarbeit gesichert erscheint. 1 Die„Dauerschläfer“ Wer kennt nicht die entzückenden Tier- chen der Bergwelt, die im Volksmund „Dauerschläfer“ genannt werden. Sie sind Tast schon ausgestorben, da ihr Pelz wert- volles Handelsobjekt ist. Mitnichten ist aus dieser Tatsache zu schließen, daß die Dauerschläfer ausgestorben, ausgerottet seien. Ein neuer Dauerschläfer- typ hat sich entwickelt und hält seinen Dauerschlaf, ohne Gefahr zu laufen, wegen des Pelzes ausgerottet zu werden. in der Getreide wirtschaft Er ist sehr häufig und rudelweise in Frank- Furt und auch an weniger bedeutungsvollen Regierungsmetropolen anzutreffen, dieser Dauerschläfer, der es zuwege brachte, im No- vember 1948 das Ablieferungssoll für Getreide deutscher Herkunft festzulegen— genau zwei Monate, nachdem die Ernte begann, das heißt, in einer Zeit, da der Bauer, der Landwirt be- reits seine Getreidevorräte zu anderen Zwek- ken zu verwenden Gelegenheit hatte. Die Dauerschläfer rührte das nicht. Sie schrieben vor und— ab, wenn der Bauer nicht mehr erfüllen konnte. Letzten Endes kann von Beamten nur die Leistung verlangt werden, die pragmatikalisch vorgeschrieben ist, die innerhalb der vorgeschriebenen Amtszeit er- ledligt werden kann. Nun schreiben wir das Jahr 1949, und da die Schule des Lebens eigentlich darin besteht, möglichst viel Nutzanwendung aus der Erfah- rung zu ziehen. wäre die Annahme berechtigt, die VELF und ihre nachgeordneten Stellen“ werden im Jahre des Herrn 1949 wenigstens rechtzeitig das Ablieferungssoll bekanntgeben, nämlich ahnlich, wie es sogar in den verflos- senen Jahren des Dritten Reiches möglich war, zu Beginn der Ernte, also im August. Fehl- gegangen! Allem Anschein nach ist auch diese Hoffnung unbegründet, denn der Verwaltungs- Apparat läuft gegenwärtig auf Hochtouren— im Leerlauf allerdings— und ist nicht einmal in der Lage, die Neuregelung der Getreide- preise, die ab 1. Juli eintreten Soll, in Ordnung zu bringen. Ein unhaltbarer Zustand mehr auf dem Ge- biete der Wirtschaft. verursacht durch die schreckliche Abwürgung der Wirtschaft, durch die Bürotechnik der Verwaltung. Dem Ge- treidehandel verursacht das Fehlen der Fest- setzung verhältnismäßiger Bedingungen des ge- samten Getreidehandels reichlich Kopfschmer- zen. Bis zur Stunde fehlen jegliche Preisfest- setzungen für in- und ausländische Getreide ab 1. Juli und die damit zusammenhängenden Anordnungen für die Bewegung oder Regulie- rung der neuen Ernte. Es kann schließlich deén Getreidehändlern ebensowenig wie den Bauern der Verlust zugemutet werden, der daraus ent- steht, daß plötzliche, nach einem unüberseh- baren System ausgeklügelte Preisveränderun- gen eingeführt werden. Und nebenbei stünde diesem unbilligen Verlust ein ebenso unbilli- ger Gewinn auf anderer Seite gegenüber. Vielleicht wäre es einmal, bitte nur einmal ausnahmsweise, möglich, zu beweisen, daß die großen Opfer der Steuerpflichtigen auf die Be- reitschaft der diese Steuern verzehrenden Kreise stoßen und rechtzietig mit den notwen- Kreise stoßen und rechtzeitig mit den notwen- digen Maßnahmen herauszukommen. „ im übrigen Handel Daß hier und da in der Vergangenheit der geradezu chronisch gewordene Engpaß in der Versorgung bereits der Absatzschwierigkeit das Feld geräumt hat, mag an sich erfreulich sein. Unerfreulich, ja im höchsten Grade schädlich ist der Umstand, daß diese Kunde noch nicht bis an das Ohr der Herren vom grünen Tisch gelangte. Da gibt es zum Beispiel eine Reihe von Herstellern, die händeringend mit Geld- schwierigkeiten kämpfen, weil sie ihre Süß- waren, Marmeladen, Konserven, Nährmittel- Erzeugnisse usw. nicht absetzen können. Nicht, weil das Angebot übergroß ist und die Preise zu hoch— nein, lediglich deswegen, weil der unüberwindliche Machtwunsch der zuständigen Verwaltungsstellen die Ware noch nicht frei- gegeben hat. noch bewirtschaftet und dem Volke vorenthält. Mag Handel und Wandel immerhin zugrunde gehen. Dem Verbraucher muß der Brotkorb hochgehängt werden, und wo der Warenfluß ungestört verläuft, müssen Stockungen künstlich erzeugt werden. Wo bliebe denn sonst die Existenzberechtigung der vom Steuerverzehr ihr Dasein kristenden Dauerschläfer. Nebenbei wird ja auch dadurch eine produktive Unterstützung des Schwarz- handels erzielt. Denn die Geldknappbeit führt zu Schwarzverkäufen ohne Marken segen Preisaufschlag. Rückerstattung des Rheinspeichers? Wie von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, soll bis zum 15. August 1949 über die Eigentumsverhältnisse am Rheinspeicher ent- schieden werden. Direktor Thomas, der sich bemüht. die Firma Jacob Hirsch& Söhne mbH, Mannheim, wieder zum Leben zu er- wecken, führt mit den Transport- und Schiff- fahrts unternehmen, die gegenwärtig im Besitz dieses größten Lagerhauses Mannheim sind, Verhandlungen über die Rückerstattung, an- scheinend deswegen, weil die Firma Jacob Hirsch& Söhne das Bestreben hat, sich auf Getreidelagerung einzustellen. Die nimmermüde STEG plant neu Das Amerika- Geschäft in Zahlen und Zitaten Unter dem Begriff„Amerika- Geschäft“ ver- steht man auf deutscher Seite die Lieferung von überschüssigen, amerikanischen Heeres- gütern an die deutsche Wirtschaft. Bis jetzt sind UsS-Heeresgüter im Gewichte von mehr als ½ Mill. Tonnen der deutschen Seite über- geben worden, wobei folgende Arten des Ge- schäftsprogrammes unterschieden werden müssen: Sogenannte fallweise Uebergaben: Schon kurz nach der Kapitulation begannen örtliche amerikanische Stellen, an die deutsche Bevöl- kerung kleinere Einzelposten überschüssigen Heeresgutes in der amerikanischen Zone zu verteilen, wobei es sich zunächst in der Haupt- sache um Medikamente, Einrichtungsgegen- stände für Krankenhäuser, Wasserreinigungs- anlagen und Lebensmittel handelte, die zur Wiederherstellung der Ordnung und zur Ver- hütung von Seuchen nötig waren. Das Bulk-Transfer-Geschäft: Im Januar 1949 legte die US-Army dem Wirtschaftsrat ein Abkommen„über die Neubewertung des Ver- kaufspreises gewisser US-Heeresgüter, die vor dem 31. Januar 1948 von der US-Army an die deutsche Wirtschaft übergeben worden sind“ vor, in dem die Preise der Güter mit 21 Pro- zent des Anschaffungswertes festgelegt worden sind. Bei dieser Gelegenheit kam es zum Ab- schluß des sogenannten Bulk-Deal-Vertrages, der die globale Uebernahme von überschüssi- gen Heeresgütern(zu gleichen Preisbedingun- gen, also 21 Prozent des Anschaffungswertes) vorsah. Das SIM- Programm: SIM bedeutet Surplus Incentive Material, das heißt Ueberschuß- Material für Anreizzwecke, das von amerika- nischer und deutscher Seite hauptsächlich für bestimmte Bedarfsträger-Gruppen wie Berg- bau, Schiffahrt, Reichsbahn, Post, Fischerei etc. vorgesehen war. Die Vereinbarung kam auf Grund eines Angebots der JEIA zwischen dem Verwaltungsamt in Minden und der BICO zu- stande, wobei ursprünglich nur an die Liefe- rung von 40 000 Tonnen überschüssigen ameri- kanischen Heeresgutes in den USA(östlich des Mississippi) gedacht worden war. In allen Fällen handelt es sich um eine ge- stundete Dollarbelastung, deren in nebelhafter Ferne stehender Zahlungstermin zunächst einen gewissen Anreiz hot, nicht engherzig nach Kosten und Preisen zu fragen, großzügiger zu disponieren und das Hauptaugenmerk der Frage der Versorgung mit Mangelware zu widmen, denn im Zeitpunkt der Uebergabe, bzw. der Vertragsabschlüsse(Ende 1947 bis An- fang 1948) war die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands noch gar nicht abzusehen. Heute stellt sich die Sache anders dar, wie aus den Ausführungen Prof. Hotz“, Aufsichts- rat der STEG, vom 16. Juni hervorgeht:„Das Kosten-Problem ist ein Problem, das die Oef- fentlichkeit sehr stark interessiert. Im übri- gen muß ich dem Recht geben, der sagt, das Zahlenspiel führt zu nicht viel. Auf der einen Seite sind es wirtschaftspolitische Erwägungen, die gar nicht die STEG betreffen. Ich würde nicht sagen Verlust“, sondern Saldo“— ob es ein Verlust werden wird, wird sich noch her- Ausstellen. Zur Frage der Verwaltungskosten der STEG ist folgendes zu sagen. Daß die Ver- waltungskostenanteile um so geringer waren, je größer der Umsatz war, ist selbstverständ- lich. Wir werden langsam in den Stand kom- men, daß die Kosten größer sind als die Er- 1686. In den letzten Monaten der STEG wird man nur Kosten und keine Erlöse mehr haben. Das ist selbstverständlich und in der Abwick- lung begründet. Die Kosten nehmen langsamer ab als die Verkaüfsumsätze. Wir werden wahr- scheinlich im Laufe dieses Jahres darauf hinauskommen, daß bei manchen Lagern die Frage auftritt, ob man nicht die Lager als „herrenlos“ erklärt. Dann hätten wir über- haupt keine Kosten mehr. Diese Entscheidung ist eine wirtschaftspolitische. Sie ist gar nicht 80 einfach zu treffen. Dann entstehen zwar keine Unkosten, aber auch keine Erlöse.“ Derr——— Frauen, die Olympiarekorde der Männer schlagen. * Es ist noch garnicht so lange her, daß Män- ner auf Olympischen Spielen mit Leistungen siegten, die heute von Frauen unterboten Werden. Erst wenn man sich dies einmal vor Augen hält. gewinnt man den notwendigen Respekt vor der Entwicklung des Frauen- Sports. Die Holländerin Willie den Ouden zum Beispiel schlug schon 1934 mit ihrem Welt- Tekord über 400 m(5:16) alle auf den Spielen von 1896 bis 1920 geschwommenen Siegeszei- ten der Männer. Ihre 1:04,5 für die 100 m lie- gen mehr als eine Sekunde unter der Lei- stung. die 1903 dem Amerikaner Daniels die Goldmedaille einbrachte. Ihre Landsmännin Eint hätte selbst auf den Spielen von Paris 1924 im 100-m- Rückenschwimmen(1:10,9) noch vor allen Männern angeschlagen, und auch Nel van Vlieth würde das Kunststück voll- bringen, auf der klassischen 200-m-Brust- strecke die männlichen Sieger von sieben Olympischen Spielen hinter sich zu lassen. Vor zwanzig Jahren stritten sich noch die besten Brustschwimmer der Welt um eine Zeit wie sie ihr heutiger Weltrekord von 2:49,22 reprä- sentiert. Erst 1928 kam der Japaner Tsuruta in einem dramatischen Rennen, in dem er den damaligen deutschen Weltrekordler Ete Rade macher schlug. auf 2:48.3. Nur die Elite der Brustschwimmer unterbietet heute diese Lei- stung einer Frau! In der Leichtathletik scheinen der Frau, Mrer Konstitution entsprechend. eher Gren- zen gesetzt. Immerbin ist es nicht uninteres- Sant, zu wissen, daß der 100-ra- Weltrekord der Amerikanerin Helen Stephans von 11.5 Sekunden genügt hätte, den ersten Gewinner einer Olympischen Goldmedaille auf dieser Strecke um eine halbe Sekunde zu schlagen. Die deutsche Olympiasiegerin der 800 m von msterdam, Lisa Radike-Batschauer, lief 1926 gleichfalls schneller als der Australier Flack. der 1896 in Athen die Reihe der Olympliasie- ger dieser Distanz eröffnete. „ aber ihre Natürlichkeit und frauliche Würde bewahren Wo das sportliche Können nicht mit Band- maß und Stoppuhr gemessen werden kann, sind Vergleiche zwischen den Leistungen der Männer und Frauen natürlich nur von rela- tiver Bedeutung. Es ist aber keineswegs über- trieben, wenn man im Tennis und Golf. im Reiten und im Eiskunstlauf zum Beispiel die besten Sportlerinnen der Welt auch unter den Männern in der Spitzenklasse einrangiert. Das gleiche gilt für die Spitzenklasse der Ski- läuferinnen, die bei den Abfahrtsrennen schon Verlustrechnung des SIM- Programmes aus dem Bericht der Deutschen Revisions- und Treuhand- AG über den Stand des Amerika-Geschäftes bis 8. April 1949. Belastung in Mill. 8 umgerechnet in ergibt Effekt. STEG-Erlöse bis 31. 12. 1948 Zukünftige Erlöse ab 1. 1. 1949 68,8 Millionen RM= DM 229,1 112.4 42,.— Gesamterlöse 154,4 STEG-Kosten bis 31. 12. 1948 ab 1. 1. 1949 Erlös-Ueberschuß Verlust 1) Einschließlich 5,6 Mill. DM für Tabak- Zündholzverbrauchssteuern. Verlustrechnung des Bulk-Programmes aus dem Bericht der Deutschen Revisions- und Treuhand- AG über den Stand des Amerika-Geschäftes bis 8. April 1949 23,9 1) Belastung in Mill. 3 84,26 umgerechnet in Millionen RM= DM ergibt 280,59 Effekt. STEG-Erlöse bis 31. 12. 1948 50, Zukünftige Erlöse ab 1. 1. 1949 131% Gesamterlöse 181,4 STEG-EKosten bis 31. 12. 1948 13,1 ab 1. 1. 1949 35,5 48,6 Exlös-Ueberschuß 132, Verlust 147,9 Verlustrechnung der fallweisen Lieferungen aus dem Bericht der Deutschen Revisions- und Treuhand-AGd über den Stand des Amerika- Geschäftes bis 8. April 1949 Belastung in Mill. 8 umgerechnet in ergibt Effekt. STEG-Erlöse bis 31. 12. 1948 Zukünftige Erlöse ab 1. 1. 1949 Gesamterlöse STEG-Kosten bis 31. 12. 1949 ab 1. 1. 1949 Erlös-Ueberschußg 123.7 Verlust 9250 2) Ohne Eisenbahnwaggons in Höhe von 9,6 Mill. 8. 2) Davon 42,33 Mill. Mark alte Erlöse. Verlustrechnung des Gesamt- Programmes aus dem Bericht der Deutschen Revisions- und Treu- hand-Ad über den Stand des Amerika-Geschäftes bis 8. April 1949 Belastung m Mill. 8 215,86 umgerechnet in= DM ergibt 725,47 Effekt. STEG-Erlöse bis 31. 12. 1948 Zukünftige Erlöse ab 1. 1. 1949 Gesamterlöse STEG-Kosten bis 31. 12. 1948 ab 1. 1. 1949 Erlös-Ueberschuß Verlust 347,7 5) ) Einschließlich aller Auflagekosten für Entmili- tarisierung, Umfärbung, Be- und Verarbeitung. Zerlegungen, Reparaturen usw. 5) Zu dieser Verlustziffer sind weitere 70 Mill. kür verbrauchssteuern und Zölle hinzuzurech- nen, so daß sich ein Verlust von insgesamt 417 Mill. ergibt. 5 e Von dem somit 417,7 Mill. DM betragenden Verlust sind, nach der Meinung der STEG, ein- schließlich der oben angeführten 80 Mill. für Zölle und Verbrauchssteuern rund 70 Mill. ab- zuziehen. Dem Wohnungsbau gehört die Zukunft Wie aktuell diese Aussicht ist, die STEG Lager als herrenlos zu erklären, geht daraus hervor, daß die STEG-Leitung mit einer Denk- schrift vom April 1949 zum Wohnbaugesetz für Württemberg-Baden die Bildung einer„Ge- meinnützigen Gesellschaft zur Förderung des Klein-Mietwobnungsbaues m. b. H. beantragt, 64,8 2) Millionen RM= DM 215,78 133,7 3) 3⁰⁰ 141,7 2 Millionen RM 296,5 .— 477,5 53,7 454 9956.5 27757 ——— oft das große Lot ihrer international bekann- ten männlichen Konkurrenten schlugen. Nun ist es keineswegs der Sinn des Frauen- Sportes, mit den Männern in Wettbewerb zu treten. Die Frau hat sich nur jene Sport- arten erobert. die ihrem Wesen entsprechen und denen sie physisch und psychisch gewach- sen ist. Wenn sie es darin zu Höchstleistungen bringt, die jenen der Männer— wie wir sahen — oft nicht nachstehen. so kann man sich dar- über freuen, so lange die Sportlerin auch bei härtester körperlicher Anspannung ihre Na- türlichkeit und frauliche Würde bewahrt. n. S. Die Waldhof-Elf in ihrem schönen Spiel gegen AC Bellinzona Das„Kücken“ der Schweizer Elf, Pernumi an, bei einer famosen Abwehr eines beherzten Lipponer-Schusses ¶Llpnoner verdeckt). Bild: R. L., Gayer wobei sie sich an der Einzahlung des mit 10 Millionen DM. vorgesehenen Gesellschafts- kapitals mit einer großen Quote beteiligen will. (Woher sollen wohl diese Gelder kommen, mit der sich die STEG daran beteiligt?) Die Be- gründung, warum die STEG an dieser Arbeit beteiligt sein will, besteht laut Denkschrift darin, daß die STEG die einzige Organisation sei, die schon besteht und die den(von der STEG formulierten) Bedingungen entspräche. Die STEG sei bereits jetzt eine Staatsgesell- schaft, die öffentlichen Zwecken dient. Sie ver- füge auch über die Mittel, um das erforder- liche Anfangskapital zu geben. 5 Das STEG- Bauprogramm sieht einen sozia- len Wohnungsbau vor, der der Beseitigung der menschenunwürdigen Karnickelwirtschaft mit verschiedenen Familien innerhalb einer Won- nung, der Liquidierung aller Bunker-, Keller- und Baracken unterkünfte als Familienwohn- raum dienen soll. Schaffung der abgeschlosse- nen— wenn auch bescheidensten— selbstän- digen Wohnung mit eigenen Wirtschaftsräu- men für jede Familie(nach Kopfzahl und Größe gestaffelt) ist vorgesehen. Im technischen Teil des STEG-Bauprogram- mes sind 3 Stufen vorgesehen: das Elends- programm, das Notprogramm, das Normal- programm. Das Elendsprogramm soll mit Einsatzmitteln beseitigt werden, die Massenwirkung garantie- ren, alle anderen Mittel bleiben daut Denk- schrift) Illusionen. Sein Leitsatz ist„Neubau- tätigkeit auf Neuland“ mit Lenkung der Ein- satzmittel(Geld, Baustoffe, Fachkräfte) an die Brennpunkte des Bedarfs zu den Zentren des Massenelends, d. h. in die zerstörten Städte und ihre Umgebung, wobei das Haupthinder- nis, das Fehlen von Baukapital, durch Beseiti- gung der unnatürlich hoben Baukosten aus dem Wege geräumt werden soll. Dieses Ziel wird nach STEG dadurch erreicht, daß Ver- zicht geleistet wird auf die Ansprüche an Größe und Ausstattung der einzelnen Woh- nungseinbeit, daß die Wohnungsplanung und Herstellung rationalisiert wird, daß eine bau- Wirtschaftliche Kalkulation wieder eingeführt wird. Diese Ziele und Zwecke will die STEG da- durch erreichen, daß die Gemeinden verpflich- tet werden, Baugelände zu möglichst günstigen Bedingungen zur Verfügung zu stellen, wobei die„Baulanderschließung“ zu möglichst gün- stigen Bedingungen gestundet wird. Die öf- fentliche Hand stellt für den unrentierlichen Aufwand ein Darlehen in Höhe von 5000 bis 3000 DM obne Zins und Tilgung zur Verfügung. Die Umsatzsteuer wird für Bauten des sozialen Wohnungsbaues ermäßigt, die Reichsbahn räumt für die Beförderung von Kohle, Bau- stoffen und Bauteilen des Elendsprogrammes verbilligte Gütertarife ein. Die Steuergesetze finden entsprechend der Gemeinnützigkeits- verordnung Anwendung. Von seiten der Wohnungsnehmer verzichtet man auf jeglichen unzeitgemäßen Komfort und begnügt sich mit einfachster aber solider Ausstattung. Worin je- doch die besondere Leistung der STEG bei der Durchführung dieses, einer Wohnungslosen- Partei Ehre machenden Programmes liegt, das bleibt dem Staunenden überlassen, dem es ohnehin nicht einleuchten will, daß es Kreise gibt, die in der Selbstbehauptung, in dem star- ren Festhalten an einer einmal gewonnenen Existenz, die von allem Anbeginn nur als pro- visorisch gekennzeichnet war, ihr Lebensziel erblicken. F. O. Weber Verkehrszahlen der Binnenschiffahrt Nach einer Mitteilung der Verwaltung für Ver- kehr wurden im Monat Mai 1949 auf den Binnen- Wasserstraßen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes 5 106 509 t gegenüber 4 595 558 t im Vormonat und 3 820 502 t im Mai 1948 befördert, davon 1 950 000 1 unter ausländischer Flagge. Unter den wichtig- sten Trensportgütern stehen Kohlen mit 2 342 770 t (45,9 Prozent), Erz mit 475 592 t(9,3 Prozent). Ge- treide und Mehl mit 259 002 t(5,1 Prozent) Sowie Kies und Sand mit 948 781 t(18,6 Prozent). Der auf den Hamburger Hafen entfallende Anteil ist in den Ziffern der letzten drei Posten nicht ent- halten. Gr. Nen N Dienstag, 21. Juni 1949/ Nr. 115 eee Direktor August Haßler f Er hat den Namen seiner Firma, der Lanz AG, und damit auch den Namen Mannheims in aller Welt herumgetragen, hat ihn bekannt ge- macht und ihm zu Ansehen verholfen. Denn Haßler war eine Persönlichkeit mit außer- ordentlichem fachlichem Wissen, hoher kauf- männischer und schöpferischer Initiative. Er ist viel gereist. Als ihn unser FOW--Mit- arbeiter kurz vor Antritt der Amerika-Reise (New Lorker Industrieschau) besuchte, kam er gerade aus Australien zurück. Das Gespräch mit ihm wurde mehrmals unterbrochen, denn von überall her meldeten sich Bekannte, Ge- schäfts- und persönliche Freunde aus Belgien, aus der Schweiz, aus Afrika und sogar ein Mann aus China, der sich vorübergehend in Westdeutschland aufhielt, alle dachten die kurze Zeit, die sie hier zubrachten, daran, August Hahler wenigstens anzurufen, mit ihm ein Stelldichein in Berlin oder Frankfurt, in Düsseldorf oder Hamburg zu vereinbaren. Der 59 jährige, den völlig unerwartet ein Herzschlag hinraffte, trat mit 21 Jahren in die Dienste der Lanz AG, in der bereits sein Vater als Direktor tätig war. 1913 wurde FHaßler Bürovorstand der Zweigniederlassung Warschau. Im Jahre 1925 wurde er, erst 35 jährig, zum Lei- ter der Exportabteilung ernannt, und gehörte seitdem zu den Männern, die an maßgeblicher Stelle die Geschicke der Heinrich-Lanz-AG ent- scheidend gestalteten. g Produktenbörse Mannheim. Für Württemberg-Baden wurden 5000 t Weizen, 1000 t Hülsenfrüchte aus bizonalen Beständen freigegeben. Ferner ist eine Neuzu- teilung für die bizonale Reserve in Höhe von 5000 t Milokorn erfolgt. Am 1. Juli wird ein Dampfer mit 9600 t. Weizen erwartet, der für Württemberg-Baden bereits freigestellt ist, 60 t Linsen stehen ebenfalls zur Verfügung, und für die Kaffee- Industrie 1000 t Gerste. Die Mannhei- mer Großmühlen sind zur Zeit gut beschäftigt, und zwar hauptsächlich für die Teigwaren- Indu. strie. Brau- und Industriegerste wird andauernd gesucht. Am Mehlmearkt wird Weizenmehl stark begehrt; die Brotmehltype 1600 ist sehr knapp,. Type 1050 kommt diese Woche zur Ausmahlung. Roggenmehl ist vorhanden bei geringer Abnahme- neigung. Am Rauhfuttermarkt ist neues Heu ausreichend angeboten. Es werden Preise für Wiesenheu von 9 bis 10 DM per 100 kg genannt, während Klee- neu um 1 DM höher liegt. Die Kauflust ist gering. Stroh ist ebenfalls gut am Markt zu h bis 6 DM per 100 kg. Die amtlichen Notierungen, die noch altes Heu aufzeichnen, bleiben vorerst un- verändert. Nk. Frankfurt. Wie zuverlässig verlautet, sollen noch in diesem Monat an Stelle der vorgesehenen großen Maiseinfuhren annähernd 200 000 t Weizen für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet eingeführi werden, die zur Auffüllung der bizonalen Be- stände dienen und zur Sicherung des Anschlusses an die neue Ernte anzusehen sind. Weizenmehl Type 1050 ist weiter stark gefragt, aber nicht aus- reichend vorhanden. Roggenmehl findet ange- sichts der reichlichen Vorräte nur schwache Auf. nahme, zumal in Erwartung einer besseren Type ab kommenden Monat diée Zurückhaltung fort. besteht. In Fachkreisen wird jedoch bezweifelt, ob schon ab 1. Juli eine hellere Ausmahlung ge- nehmigt wird. Inländischer Hafer sowie Gerste hat kein Aufkommen mehr, die dringende Nach- frage der Verarbeiter wirq aus Einfuhren, deren Qualitäten vielfach beanstandet werden, nut teilweise befriedigt. Futtermais ist stark gefragt, das Angebot aber gering. Demnächst sollen wie- der größere Partien zur Verfügung stehen, deren Preis aber merklich über dem jetzigen liegen soll. Von Mühiennachfabrikaten ist Vollklele (aus der Weizenmehltype 812) infolge des hohen Preises(14 DM je 100 kg ab Mühle) gegenüber der A- bzw. Normalkleie(11,23 DW) kaum unterzu. bringen, zumal der qualitative Unterschied nicht sehr erheblich sei, weshalb die Landwirtschaft wegen der Geldknappheit die billigere Kleie be. vorzugt. am Rauhfuttermarkt kam erstmels Heu aàus neuer Ernte zum Angebot, wobei der Preis für Wiesenheu mit 7,50 bis 8 DM als ange- messen bezeichnet wird. Stroh wird stark ange. boten, die Preise fielen weiter ab. Es notierten (Großhandelspreise ab Verladestatiom je 100 8. Wiesenheu, gut, gesund, trocken(alter Ernte)“ bis 10(in der Vorwoche 10,50 bis 11); neue Ernte noch nicht notiert; Luzerneheu neuer Ernte 9 bis 10; für Wiesenpreßheu alter Ernte wird ein Zu- schlag von 0,80 PM erhoben. Weizen- und Roggen stroh, bindfadengepreßt, 4 bis 4,50(4,80 bis 5), dto. drahtgepreßt 5 Bis 5,50(5,50 bis 6,50). r Ä.—————————————————— Heidelberger schwangen erfolgreich die Racketts Der Heidelberger Tennisclub errang mit seiner kompletten Mannschaft Dittrich, Lehr. Böcher. Kruusimägi, Weber, Faber und den Damen Dickmann, Heßler, Astor und von Neuenstein einen klaren 10:7-Sieg gegen den 1. Tennisclub Pforzheim. Als überragender Spieler auf der Pforzheimer Seite zeichnete sich der badische Meister Walch aus. der Dittrich überlegen 6:2, 6:3 abfertigte und Lehr in einem spannenden Spiel 7:5, 6:4 schlagen konnte. Auch im Doppel war ihm der Sieg mit Schofer gegen Dittrich-Kirchgässer mit 6:3. 2:6, 6:3 nicht zu nehmen. Im gemischten Doppel gelang ihm ein 7:5, 6:3-Erfolg gegen Frau Dickmann-Lehr. Im spannendsten Kampf des Tages schlugen Frau Astor-Böcher in einem Marathonkäampf Frl. M. Lang-Schofer nach hartem Kampf 6:2, 6:3, 2:6. Lubo. Nach 19 Jahren wieder Landesturnfest Nach jahrelanger Unterbrechung findet wieder das„Badische Landesturnfest 1949“ in der Zeit vom 30. bis 31. Juli in Karlsruhe statt. In einer von der Stadtverwaltung ange- setzten Pressebesprechung, an der auch Ober- bürgermeister Töpper teinahm, hielten der Leiter des Badischen Sportbundes, Franz Mül- ler, und der Vorsitzende des Badischen Turn- verbandes, Rudolf Groth, die Referate über die Durchführung dieser großen Landesveran- staltug. Groth, der eine geschichtliche Ent- wWieklung des Turnens im Lande Baden gab, konnte die erfreuliche Feststellung machen, daß es in Nordbaden bereits wieder 240 Turn- vereine mit über 28 000 aktiven Turner und Turnerinnen gebe. Von dieser aufwärtsstre- benden Linie aus gesehen, werde das Landes- turnfest in Karlsruhe das beste Zeugnis ab- geben, zumal nach den vorliegenden Meldun- gen mit einer Massenbeteiligung aus Nord- und Südbaden zu rechnen ist. Kämpfe und Massenübungen der Turner. Turnerinnen und Jugendriegen werden zeigen, daß der Badi- sche Turnverband wertvolle Breitenarbeit ge- leistet hat. Oberbürgermeister Töpper sagte namens der Stadtverwaltung die volle Unter. stützung zu und Gberregierungsrat Dr. Heß sprach für die badische Unterrichtsverwal⸗ tung. C.. Häfner in Südamerika knapp geschlagen In Buenos Aires hatten die beiden deutschen Leichtgewichtsboxer Hans Häfner-Bamberg und Ludwig Petri-Kassel bei ihrem Sparringstrai ning mit dem argentinischen Mittelgewichts⸗ meister Galizio einen se guten Eindruck 88. macht, daß man wieder davon abkam. 11 anfänglich leichte Aufbaugegner entgegenzustel len. Dies rächte sich aber, denn die südamerika- nischen Klasseboxer sind bei der kaum var stellbaren Publikumsunterstützung ihrer Lands- leute nur bei bester Vorbereitung zu schlagen Häfner ging bei seinem ersten 12-Runden kampf im Lunapark zwar sofort beherzt u. seinem draufgängerischen Fighterstil an Os0e Flores, den Ranglisten-Dritten seines Landes heran und sammelte fleißig Punkte. Aber na 1 sechs Runden kam der Argentinier, von 5 Anhängern wild angefeuert, mehr und 129 auf und Häfner verlor knapp nach Punkten. Del Bamberger hinterließ aber einen guten Fin, druck und wird auch nach dieser Niederlas- Weitere Kämpfe erhalten. Am nächsten 610 tag trifft nun Ludwig Petri-Kassel auf Jos Rios, den argentinischen Ranslisten-Vierke K. Deutsches Spring-Derby 1949 Das Deutsche Spring-Derby wird in di eder Jahre zum erstenmal nach dem Kriege. lt auf der alten Turnierstätte in Hamburg-Flo 55 bek zum Austrag gelangen. Der schwierig Derby-Kurs von 1350 m Länge ist zwar 5. mit 24 Hindernissen gespickt, zeigt aber Sete. über den Vorkriegsjahren einige kleinere“ änderungen. Schluß Das Derby findet am 286. Juni als Abs der einer viertägigen Veranstaltung statt, 2 den insgesamt 900 Nennungen abgegeben 7 sind., 62 Pferde sind bisher noch für das 2 sche Spring- Derby 1949 stehen geblieben, un innen die besten deutschen Pferde, diesem e Nr. 11 —— Fortse Unt 14 Lär interne vierten an sich gaben preis d Wäb Metalle sunken für Sti Londor seit eir dem de nationa mehr tung u gen de Kons un USA, konsum sind, L Zinnerz zeitig Zinnpre zusamm der We Erliegen von 244 znner z Erholur zunächs die We dings Preise etwa a1 Mrd f. schätzt. verbrau babes 5 In na me ge. Di 15 Beerdi 13 Uhr 333 Für d Vermä merks: herzlic Ureshe 0 H. 116.— Qu 5, — F. Seht, Auch Mal g Oder Will d Hilft Solche Und Die e aucl dle k l dure 9 —. 2 8 e 800 5 5 Ar. 115/ Dienstag, 21. Juni 1949 Mok GEN 1 etzung des INDUSTRIE U J 1 Forts 85 RIE- UND HANpELSBLATTES wärtigen Preisen die Aufnahmefähigkeit des kommen mit Wirkung vom 1. Juni überhaupt usw. werden nunmehr auch Enttrümme- K t 2 2 2 amerikanischen Marktes, wo angesichts der nicht in Frage kommen. Den Bauern wurde rungsarbeiten als Notstandsarbeiten aner- Kommt eine Zinnpreissenkung? Unsicherheit. hervorgerufen durch die stei- eine zusätzliche Last von ca. 50 Millionen auf- kannt Das Land Nordrhein- Westfalen stellte 11 a gende Weltzinnproduktion und die Rückgänge erlegt. Dabei entfallen auf diese beiden den Städten und Gemeinden— jeweils diffe- Unter Beteiligung von Delegierten aus stark interessiert an der Bildung einer für hre auf den übrigen Metallmärkten, keinerlei Nei- Stände(einschließlich Familienangehörigen) renziert nach Maß der Zerstörung— insge- 14 1 e e in London die großen Bedürfnisse ausreichenden e e gung zu Käufen besteht, die über die Deckung 4,75 Millionen Menschen. Was wirklich an samt 20 Mill. DM für»» internationale Zinn- Studiengruppe zu ihrer— haben im Gegensatz zu Großbritannien den des notwendigsten Bedarfes hinausgehen. Aus neuen Lasten zu tragen ist, wird ausschließ- zur Verfügung. Düsseldorf erhält 2. B. vierten Sitzung zusammengetreten. Obgleich den gleichen Gründen übersteigt in Großbri- lich den restlichen zwei Millionen Menschen, 1,2 Mill. DM., Köln 3,6 Mill. DM., Essen an sich die Preisgestaltung nicht zu den Auf- gaben der Gruppe gehört dürfte auch der Zinn, preis diskutiert werden. Während die Preise der wichtigsten NE Metalle im letzten Vierteljahr beträchtlich ge- sunken sind, ist die New Lorker Notierung für Straits Zinn mit 103 cts. pro lb bzw. der Londoner Preis mit 569 L. je long t(1016,05 Kg) seit einem Jahr unverändert geblieben, trotz- Verbrauch im eigenen Lande vorläufig noch kontingentiert. um für die große Zinnschmelze in Texas City zunächst einmal genügende Vor- räte zu schaffen. Immerhin betrug die Ein- fuhr der USA zuzüglich der Produktion der Zinnschmelzen 1948 bereits wieder 85 000 Igt, 50 daß sich auch dort die Lage mehr und mehr normalisiert hat. Für das erste Halbjahr 1949 sind die Zuteilungen des Combined Tin Com- tannjen das Angebot ebenfalls die Nachfrage. Man glaubt allerdings, daß der Zinnpreis viel- leicht noch einige Zeit etwa auf der gegenwär⸗ ligen Höhe gehalten werden müßte, falls dle SA auf eine beschleunigte Vergrößerung ihrer Vorräte Wert legen. An einer Preis- und Ab- satzbindung über eine vorher bestimmte län- gere Periode— etwa durch ein neues interna- dem Mittelstand, aufgebürdet. Durch das neue Preis-Lohn-Abkommen sind die Löhne neuerlich nivelliert worden. Das ganze Entlohnungs- und Besteuerungs- system wird als ein unhaltbarer Zustand be- zeichnet. Aber die unhaltbaren Zustände, meint das Organ des Oesterreichischen For- schungsinstitutes für Wirtschaft und Politik. seien in Oesterreich die haltbarsten. 2,6 Mill. DM. Das Arbeitsministerium von Nordrhein- Westfalen erhöhte außerdem den Landeszuschuß für Notstandsarbeiten im Ta- riflohn von 4 auf 5 DM je Tagewerk, so daß damit ungefähr die Hälfte des Arbeitslohnes für solche Arbeiten vom Land erstattet 3 Exportbelebung durch Flüchtlinge. Der Vorsit- zende des anglo-Sudeten-Klubs in London, Ru- maittees gegenüber der gleichen Vorjahrspe- tlonales Zinnabkommen—, wie es die Malaen. ö dolf storch, unterrichtet sich zur zeit über die dem das irn Jahre 1931 abgeschlossene inter- riode mit 61 475 igt nahezu verdoppelt worden. staaten wünschen, dürfte aper seitens der Kon- 3580 öffentliche Verwaltungen, die ee 8 Lage der Fiuchtünsspetriese n Bevern und uber nationale Zinnabkommen seit Ende 1946 nicht Hiervon entfallen 37 500 Igt auf die USA. Diese sumenten im Zeichen beginnender Ueberpro- den Umsturztagen de ee 104 ohne dee ß, ß mehr verlängert worden ist. Die Preisgestal- Zuteilung von der allerdings ein Teil für die duktion und fallender Metallpreise nur dann 8 1. 5 zeugnisse erhöht werden könnte. Nach Angaben i J 1 V tsbil i 5 Nei 3 sondere Begründung verfügt wurden. Zudem Storchs soll- in England ein Unternehmen gegrün- lung unterliest Jedoch Regierungsabmachun- Vorratsbildung in Anspruch genommen wer- Neigung bestehen. Wenn auch der stark über- darf Oesterreich seine Grenzen noch immer det werden, das sich um die Belebung des Ex- gen der zinnproduzierenden Staaten mit den den dürfte,. übersteigt jedenfalls zu den gegen- höhte Zinnpreis ermäßigt wird. Zü- nicht ausreichend kontrollieren. Durch Ta- ports von Erzeugnissen der westdeutschen Flucht- Konsumentenländern. hauptsächlich mit den bakschmuggel allein entsten dem Staat ein lingsbetriebe bemühen wird. USA, die mit über 40 Prozent des Weltzinn- 5 5 5 Abgang von rund 400 Millionen Schilling. 250 Zwangsauflösung eines Großhandelsverbandes. konsums bei weitem die größten Verbraucher Oesterreichische W irtschaſtssorgen besetzte Betriebe unterstehen nicht der öster- Wegen Verstoßes gegen die Entkartellisterungs- sind. Die Vorräte der USA an hochwertigem 25 reichischen Steuerhoheit, außerdem gehen bestimmungen wurde der Lerband der Groß: Unnerz waren 1945 nahezu erschöpft. Glelch- Wirtschaft muß für verfehlte Budgetpolitik büßen viele Hunderttausende Tonnen Erdöl aus dem%%% en zeitig war durch die Kriegsereignisse die Der Innenminister begründ 5 Lande, ohne daß der Staat die gebührenden Fartellisſerungs-Abtellung aufgelöst. Die Gründe Annproduktion in Malaya und Indonesien, die pei„ beßründete das„Inland- des Steueraufkommens— mehr als 10 v. H. Abgaben erhält. F. A. für die Auflösung des über 85 Personen umfas- zubammen vor dem Kriege etwa zwei Drittel arbeiterschutzgesetz“ mit dem Hinweis dar- des Volkseinkommens— geirrt hat: insgesamt— senden verbandes sind in der eigentlichen Ableh- der Welterzeugung lieferten, fast völlig zum auf, daß bei einer Gesamtarbeitslosenzahl von 2,247 Millionen Schilling. 5 1 2 Rant nung der Aufnahmen verschiedener e krlegen gekommen. Gegenüber dem Rekord 138 000 im Februar dieses Jahres an die 231 000 Das soziale Gesetzgeb K. 1 ee e e Baden 2 ene, ee, n2 a i Ausländer— vor j 3 5 sStzgebunsswer Oester 1 1 in Baden zu suchen. Ferner habe der Verband. um in Jon 244 000 lat im Jahre 1941 betrug die Welt- reich dena kesend heimatlose Altöster- reichs zählt zu den fortschrittlichsten, der Le- Umfangreiche Notstandsarbeiten und ein seine Monopolstellung auf bestimmten Märkten nner zeugung 1945 nur noch 89 000 igt. Die eicher— beschäftigt gewesen seien Ein benstand 8 ich. weiterer Ausbau ähnlicher Projekte der Werte zu festigen, Vereinbarungen mit Herstellerfirmen e- 1 1 8 Säube 5 1 ard des österreichischen Volkes aber a 8 gen, 8 5 1 unn Etholung ging in den ersten Nachkriegsjahren Blat rungsgesetze sagt ein Salzburger zu dem niedrigsten der westlichen Kultur- schaffenden Arbeitslosenunterstützung sollen getroffen, denen zufolge Nichtmitglieder nicht be- r. fuchs langsam vonstatten. Moch 1947 betrug dar t. Aer N Wahlkampf mit welt(Wirtschaftsforschungsinstitut, Wien) das Ansteigen der 3 in 7 7 85 liefert werden sollten. te. 27 75 1 1 124 000 Igt, um aller- 15 undenen Tbeitslosigkeit zu brü-— 8 1 rhein- Westfalen bremsen. ach einer ittei- strecke Tübingen— Friedrichshafen belebt. .die Weltproduktion nur! St. sten.“ Der Schillingsumtausch und der te itsmini ist di hfüh- wW.I inister! Apteil Eisen- dngs 1948 als Folge weiter stark erhöhter. 5 5 1 1 5 erste lung des Arbeitsministers ist die Durchfüh- Wie das Innenminis 1 1 4. 5 N relt jeder auf 159 300 1 88 5 5 5 ohn- und Preis-Pakt wie auch der zweite im rung großangelegter Notstandsarbeiten bereits bahnen, Tübingen, mitteilt, ist mit dem seit de TTCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC%CC%%%%%.. 2 1 1811 0 g 5 er Kannt mal als„das letzte Opfer“ di endgültige daß bisher für diese Arbeiten lediglich nur 5 8 1 55 . ür 1949 vorsichtig 2 170 000—Worden. 55 a 5 f 3 2„ 1 2 isher für 2 ten ledig + ch Friedrichshafen und zu- 5 5 8 eee— 5 1„ 8 3 15. 5 Nerab. Sanierung“ bezeichnet. Die Arbeiter-Zeitung 2300 Arbeitslose sowie dann spätere weitere Päd 7 ane e ich kubrauch 1948 nur 138 400 igt. bie Usa— man sich in der Jahresrech, 2 8 n en hat festgestellt. daß die Arbeiter für finan- 900 arbeitslose Kräfte vorgesehen sind. Neben schafft zugleich besonders bequeme Fahr- 2. chnung bis zur Hälfte zielle Opfer aus dem neuen Preis-Lohn-Ab- öflentlichen Bauten und Instandsetzungen bedingungen. 5 e- en, in in die in der Nacht vom 18. auf 19. Juni 1949 verschied unerwartet Wegen des großen Erfolges auf vielseitigen Wunsch mn, nach 9—5 5 9 infolge eines Herzschlages 25 7 mein lieber Mann, mein Vater, Schwiegervater, unser Schwa- ck I d. J 2 in ger und One! Na bierung 12e Er 8 ULI 55 Theaterkulturpolitiker und-Historiker ertolgler Neno am Mittwoch, 22. Juni 1949, 16 Uhr, im Eisstadion Friedrichspark lie 1 2 0 5 Dr. Ernst Leopold Stahl ecken d de bud Damen-Hveistil- Ringen 1 im Alter von 67 Jahren. 11 Wechabts aum g 7 1 Mannheim Lameystraße 30, den 19. Juni 1949 parete dienstag 2 5 g Dle sensation, von der ganz Deutschlandspricht 1 rte D 5 Karten zu 1.—, 2,.— und 3.— DM an den Vorverkaufsstellen, 5. 5 Erna Stahl, geb. 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Die Gegenseite blieb ihm weder an Deutlichkeit der Vokabeln noch an Einseitigkeit der Ar- gumente etwas schuldig und es ist bemer- kenswert, wie heutzutage auch die ehrwür- digsten Titel und Aemter— auf beiden Seiten— ihre Träger nicht daran hindern, grobe Schimpfreden zu halten. Betrachtet man aber den sachlichen In- Halt der Auseinandersetzung, so stellt man Überrascht fest, daß zu solcher Heftigkeit Weder hüben noch drüben wissenschaft- cher Grund besteht; nur der„Kalte Krieg“ zwischen Ost und West hat offenbar die Kühlen Forscher so mächtig erhitzt. Für die Wissenschaft ist das bedauerlich, denn nur sie kann den Schaden davon haben, wenn sie aus politischen Gründen gezwungen Werden sollte, auf die Forschungsergebnisse einer der beiden streitenden Parteien zu ver- zichten. Der Streit geht wieder einmal— unter anderem— um die vielberedete„Vererbung erworbener Eigenschaften“, die von Lys- senko behauptet und von den meisten Ge- NHetikern außerhalb aber auch innerhalb der Sowjetunion kategorisch geleugnet wird. „Erworbene Eigenschaften“, darunter ver- steht man die Veränderungen, die ein Tier, eine Pflanze oder auch der Mensch unter dem Einfluß der äußeren Umstände erlei- det, also etwa die Veränderungen von Form, Farbe oder Größe, die durch ungewöhn- liche Klima- oder Fütterungsverhältnisse herbeigeführt werden. Solche Veränderun- gen können zwar mitunter noch bei den Nachkommen während mehrerer Generatio- nen nachwirken, haben sich aber noch nie Als erblich herausgestellt. Exrbliche Veränderungen entstehen nur als Folge sogenannter Mutationen, physika- Usch- chemischer Veränderungen der Erb- substanz. Erworbene Eigenschaften ver- ndern das Individuum sozusagen nur äußerlich, sie erreichen die Keimsubstanz nicht, daher können sie nicht erblich sein, sagen die westlichen Genetiker. Sie erklä- ren Lyssenko kurzerhand für einen Schar- latan. Nun geht Lyssenko gewiß insofern zu weit, als er den Mutationen nur wenig und der Erbsubstanz— den Genen— überhaupt keine Bedeutung beimißt. Es ist aber ein sehr fruchtbares Moment in seinen Theorien, dem in Zukunft größte Aufmerksamkeit von allen Forschern geschenkt werden sollte. Kurz gesagt handelt es sich um die bisher ganz unbeachtete Möglichkeit, durch be- stimmte Beeinflussung des Stoffwechsels, vor allem schon in frühen Entwicklungsstadien des Organismus, schließlich die Erbsubstanz zu Veränderungen zu veranlassen, die den bisher bekannten Mutationen gänzlich ent- sprechen könnten. Es gibt bei uns und in den meisten„kapitalistischen“ Ländern eine ganze Reihe fortschrittlicher Gelehrter, die mit solchen Möglichkeiten durchaus rechnen. Lyssenko tut unrecht, wenn er sie in einen Topf mit den rückständigen Genetikern Wirkt, die, an vielen experimentell sicher- gestellten Indizien vorbeisehend, an einem prinzipiell„akausalen“, unerklärlichen Cha- rakter der Mutationen feshalten wollen. Es besteht also eigentlich kein Grund zu besonderer Aufregung. Rückständige An- sichten, die mit neuen Ergebnissen nicht in Einklang stehen, sind in der Geschichte der Wissenschaften nur sehr selten auf dem vernünftigen“ Wege der Diskussion und der Uberzeugung überwunden worden und schon gar nicht, wenn die Heftigkeit solcher Dis- kussion aus politischen Quellen gespeist wurde; meist verstummten sie erst nach dem natürlichen Ende ihrer Verteidiger. Die Schuld an der Unmöglichkeit sich zu ver- ständigen, trifft die Gegenseite, die in ihrem Eifer weit über das Ziel hinausschiegt und sogar gesicherte Forschungsergebnisse um- zustürzen versucht. So auch hier. Wie fruchtbar Lyssenkos Anregungen auch sein werden, er selbst hemmt und verzögert ihre Anerkennung im Rahmen der internatio- nalen Wissenschaft, da er sie in eigentüm- licher Weise mit Angriffen auf unbezweifel- bare Grundlagen der Genetik verknüpft hat. Alft. Abwehr gegen Atombomben! Eine vielbeachtete amerikanische Veröffentlichung über den Schutz vor der Atomwaffe In den Vereinigten Staaten ist kürzlich ein Buch des Direktors der atomischen For- schungsabteilung der Amerikanischen Lan- desverteidigung, R. E. La p p(Must we Hide?, Addison-Wesley Press, Inc., Cambridge, Mass.) erschienen, das als eine auerordent- liche Bereicherung der Literatur über die Atombombe anzusehen ist. Der Verfasser kommt darin zu dem Ergebnis, daß eine Ab- Wehr gegen die Atombombe durchaus mög- lich ist, wobei er allerdings die Einschrän- kung macht, daß es eine„vollständige“ Abwehr nicht gibt und nicht geben wird. Die von G. B. Shaw angenommene Mög- lichkeit, daß die Atombombe etwa wie das Giftgas im zweiten Weltkrieg— im eigenen Interesse möglicher Kriegführender nicht gebraucht, oder durch internationale Vereinbarung geächtet wird, hält der Ver- fasser für ziemlich unwahrscheinlich, Aber er ist der Ansicht, daß es für Amerika noch möglich ist, die von ihm befürworteten Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, denn nicht eher als 1952 werden„andere Nationen“ Atombomben entwickelt haben, und erst um etwa 1960 kann ein wesentlicher Vorrat von Atombomben außerhalb der Vereinigten Staaten angesammelt werden. Lapp hebt hervor, daß das Publikum wenigstens eine Idee über die Größenordnung der Anzahl produzierter Atombomben haben sollte. Wir wissen nicht, ob dem Autor selbst die ungefähre Anzahl amerikanischer Atombomben bekannt ist, doch ist dies im Hinblick auf seine Stellung als sicher anzu- nehmen. Es wird dem sorgfältigen Leser klar, daß der Autor für den Fall eines An- griffes auf die Vereinigten Staaten mit einer sehr begrenzten Zahl von Bomben rechnet, vielleicht nur von einigen hundert. Die Natur der Atombombe verleitet uns dazu, die Wirksamkeit gewöhnlicher Bomben zu unterschätzen. In der Schrift Lapps wird aber betont, daß mehr Personen durch die Luftangriffe auf Hamburg umkamen. als in Nagasaki infolge der Atombombe, und daß Bakterien im Erdöl Ueberraschende Entdeckungen einer neuen Wissenschaft Da gibt es also einen Professor, der in sterilem Operationsmantel mit Gummihand- schuhen und Gesichtsschutz in einen Erdöl- schacht einfährt, dort auf einem improvisier- ten Tisch auf sterilen Tüchern Schalen, Glä- ser und Instrumente ausbreitet, ein paar Gramm Oeisand in ein Reagenzglas schöpft und damit in sein Laboratorium eilt, um zu beobachten, ob sich in dem so gewonnenen Erdöl auf Nährböden Bakterien entwickeln. Prof. Dr. Wilhelm Schwartz, der als Leiter eines mikrobiologischen Forscumgs- Iaboratoriums in Mahlum am Harz tätig ist und Vorlesungen an der Technischen Hoch- schule Braunschweig hält, hat mit diesen Untersuchungen für Deutschland ein ganz neues Forschungsgebiet erschlossen. Russi- sche und amerikanische Forscher haben ihn zu seinem Vorgehen angeregt. Sie wiesen zur allgemeinen Ueberraschung nach, daß das Erdöl keineswegs, wie man bis dahin geglaubt hatte, ein„toter“ Stoff, sondern von Millionen von Bakterien und Pilzen belebt ist, die 1000 oder 1500 Meter unter der Erdoberfläche ihr verborgenes Leben Führen. Die Gegner dieser Entdeckung waren als- bald mit der Behauptung bei der Hand, wenn sich wirklich irgendwo Bakterien im Erdöl gefunden hätten, so seien sie erst im Bohrloch oder durch die Luft hineingekom- men. Die Möglichkeit dazu liegt auf der Hand. Insbesondere für das deutsche Erdöl galt es als feststehend, daß es frei von Bak- terien sei. Die von Prof. Schwartz in den Erdölschächten Niedersachsens, Holsteins und des Elsaß mit allen Hilfsmitteln aseptischer Methodik vorgenommenen Untersuchungen stellen daher— denn sie lassen an dem Vor- handensein lebender Bakterien in den erd- Elführenden Sanden und Kalken nun nicht mehr zweifeln— eine Sensation dar. Eine offene Frage bleibt es nur, ob diese Bakte- rien, wie es die Russen und Amerikaner annehmen, wirklich direkte Nachkömmlinge „ß ⁵ Pt....—TſTT?T—:.sx xs ccc der Mikroben sind, die vor Jahrmillionen an der Bildung des Erdöls beteiligt waren. Auf alle Fälle aber muß damit gerechnet werden, daß sich auch heute noch in den Lagerstätten bakteriell bedingte chemische Umsetzungen abspielen. Die junge Erdölbakteriologie ist natur- gemäß zunächst überwiegend Grundlagen- forschung, aber die eminente Bedeutung, die sie für die Praxis gewinnen kann, ist schon heute nicht zu übersehen. Besonders ver- Jockend ist die Möglichkeit des Nach w-wei- ses neuer Er döllagerstätten auf diesem Wege, da die bisher üblichen geolo- gischen und geophysikalischen Methoden sehr kostspielig sind— eine einzige Boh- rung kostet unter Umständen mehrere hun- derttausend Mark. Die Mikrobiologie könnte zwar diese Methoden niemals entwerten, sie sind unentbehrich; aber sie könnte dahin kommen, durch ihre Untersuchungen anzu- geben, wo eine Bohrung mit Aussicht auf Erfog angesetzt werden kann. Ungewöhnich reizvoll wäre diese Methode in Gebieten, die geologisch noch nicht eingehend erforscht sind, in denen aber Erdöl vermutet wird, etwa in Aegypten, im Sudan, in bestimmten Teilen Arabiens. Bemerkenswert sind die Bemühungen der Amerikaner, die Ausbeute aus nahe- zu erschöpften Ergöllagerstätten wieder zu steigern, indem sie die Bakterientätigkeit in ihnen anregen. Hier steht man zwar noch im Stadium der Modellversuche, aber diese sind so aussichtsreich, daß das ame- rikanische Erdölinstitut für sie reichlich Mittel zur Verfügung gestellt hat. Aber noch in einer anderen Richtung sind von der Erdölbakteriologie Ueberraschungen zu erwarten. Englischen Forschern ist es ge- lungen, in Treibstofftanks(Gasolin), die wie ein Gasometer unter Wasserabschluß stehen, bakteriell bedingte Veränderun- gen nachzuweisen, die unter noch unbe- kannten Bedingungen ExPpPIOSitonen und „Die Bohème“ im Nationaltheater Erfolgreiche Neueinstudierung unter Man hat Puccini eine Zeitlang gepriesen und dann wieder geschmäht, hat ihn ober- flächlich und sentimental gescholten und den Erzfeind des Geistigen in der Musik Se- nannt. Und doch entwaffnet er immer wieder als der große, unverwüstliche Komödiant un- seres Opernthaters. So schaurig und physisch ekelerregend auch die Folterszene der „Tosca“, so fade auch die Sühlichkeit der „Butterfly“ ist(beide Werke haben auch ihre guten Seiten), dem Walzer der Musette, den Dustten und Quartetten der„Boheme“ und den todes-traurigen Liedern der Mimi kann Keiner widerstehen, dem Musik ins Blut geht und das Theater eine Sache des Herzens, eine Leidenschaft ist. „Ich habe den großen Fehler“— 80 schrieb Puceini einmal an seinen Freund Giuseppe Adami nur dann komponieren zu können, wenn sich meine lebendigen Marionetten auf der Bühne bewegen. Hätte ich doch ein rei- ner Sinfoniker werden können(2). Ich würde meine Zeit und mein Publikum betören. Aber ieh? Ich kam vor langer Zeit zur Welt, es mag ein Jahrhundert her sein und Gott berührte mich mit dem kleinen Finger und sprach: Schreibe fürs Theater: hüte dich: nur kürs Theater— und ich habe den höch- sten Rat befolgt.“ Er hat zur“ fürs Theater geschrieben, und es sich dabei wahrhaftig nicht leicht gemacht. Man erzählt, Puccini habe eine jede Note, bevor er sie niederschrieb, gedreht Und gewendet wie ein Geizhals den Pfennig, den er hergeben soll. Seine Partituren sind meisterlich gearbeitet, und wer sich einmal die Mühe macht, hinter den sinnlich-erregen- den Glanz der Oberfläche zu sehen und zu hören, der wird einer hochentwickelten In- strumentationstechnik und einer imponieren- den ökonomischen Gliederung gewahr. Auch seinen Textdichtern hat Puccini keine Ruhe gelassen, ehe ihr Lüäbretto nicht genau sei- nen Vorstellungen entsprach.»Es hätte ge- nügt, wenn die Arbeit so gewesen Wäre, wie Richard Laugs und Hartmut Boebel sie sein muß: logisch, kurz und bündig, fesselnd und richtig ausgewogen.“ Hartmut Boebel, als Regisseur dieser schönen Neueinstudierung des Mannheimer Na- tionaltheaters. hat sich an dieses Wort Puc- einis gehalten und die fast burlesken Züge der„Boheme“ in den großen tragischen Bo- gen trefflich eingefügt. Wie köstlich ist ihm Allein das zweite Bild gelungen und wie ein- drucksvoll auch der jähe Stimmungs wechsel im letzten Akt! Im dritten Bild dagegen und im Finale stellt Boebel alle Regieambitionen zurück. Auch dies im Sinne Puccinis, der bier, Wiederum nach eigener Aussage, allein lyrisch. musikalisch, ja opernhaft wirken möchte. Richard Laugs am Dirigentenpult hat das leise, verlöschende Ende, die Todesszene Mi- mis besser getroffen als das auf und nieder steigende, sehnsuchtsschwere Quartett vor der Zollschranke; es mag sein, daß der schwel- gerische Klang dieser Stelle in den weiteren Aufführungen sich noch einstellt und so der Eindruck der sorgsamen, musikalisch fein- fühligen Einstudierung noch geschlossener wird. Von Gertrud Jennes Mimi durfte man einiges erwarten: aber sie war noch besser. noch rührender in ihrem liebenden Ueber- schwang, noch ergreifender in der Schluß- Szene, noch schöner in ihrer warm erfüllten stimmlichen Gestaltung. Eine Mimi, die mai so rasch nicht vergißt. Neben ihr wußte sich im Spiel und Gesang Anton Stradmann als Rudolf nur schwer zu behaupten; seine Höhe ist zu schwach. um das belcanto Puceci- nis auszufüllen. Ein prachtvolles Terzett: Thec Lienhard als Marcel(die gewiß dank barste Männerrolle der„ Bohème“). Heiarich H61zlin als Colin(voll inniger Bewegthei sein Abschied an den Mantel) und Hans Schweskas mächtiger, imposanter Schau- nard. Ihr Galgehumor ist von einer bezwin⸗ genden Komik. Lieselotte Buckuos Mu- sette war ganz so, wie sie sein soll: munter, Korrosions-Erscheinungen hervorrufen kön- nen.— Die im Flugzeug- Treibstoff enthal- tenen Kohlenwasserstoffe mit verzweigten Kohlenstoffketten werden von gewissen Bakterien bevorzugt angegriffen und zer- stört. Da diese Kohlenwasserstoffe für die Klopffestigkeit des Treibstoffs wesentlich sind, geht diese allmählich zurück— zu- nächst eine unerklärliche Erscheinung, bis die Bakterien als Urheber der chemischen Veränderung entdeckt wurden. Bisher hat ferner kaum jemand daran gedacht, daß in Schmier- und Kühlölen, wie sie bei der Metallbearbeitung benutzt werden, Bakte- rien enthalten sein könnten. Um so größer War die Ueberraschung, als hier Millionen lebender Bakterien entdeckt wurden, dar- unter Eiterkokken, die Hautkrankhei- ten bei den Metallarbeitern hervorrufen, wenn sie mit feinsten Metallsplittern in kleinste Hautwunden gelangen. Während in den Vereinigten Staaten und in Rußland ganze Gruppen von For- schern, gefördert von der Industrie und vom Staat, seit Jahren daran arbeiten, die Grundlagen des neuen Forschungsgebietes zu erweitern und die praktische Auswer- tung der Ergebnisse vorzubereiten, ist in Deutschland das von Prof. Schwarz gelei- tete Laboratorium ganz auf sich gestellt und hat mit der Not der Zeit zu kämpfen, so daß dort die Forschungsarbeit nur lang- sam und mit erheblichen Zeitverlusten fort- schreiten kann. Das ist um so bedauerli- cher, als die Mikrobiologie als jüngster selbständiger Zweig der Biologie an den deutschen Hochschulen nur durch verein- zelte Laboratorien und Institute vertreten ist, so daß ein leistungsfähiges Institut, das sich die Durchführung von reinen und an- gewandten Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mikrobiologie zur Aufgabe macht, ein Gewinn sein würde. Dr. Gerhard Weise kokett, frech, aber doch auch mit einem guten, weichen Herzen; ein Weibchen, und ein ent- zückendes dazu. Kurt Schneider läßt sich als Hausherr Bernard. wie stets, von den vier Strolchen, die er da in seiner Dachkammer wohnen hat. übertölpeln. Von dieser Dachkammer muß noch ein Wort gesagt werden: Richard Zuckmayer hat für diese. wie auch für die anderen Sze- nen, ganz unkonventionelle, aber darum nicht minder einprägsame Bühnenbilder geschaffen. Sie haben nichts spezifisch pariserisches, wir- ken aber doch so adäquat der Atmosphäre der„Bohéme“, daß man sie sich— hinterher — für die kleine Bühne des Nationaltheaters gar nicht anders denken kann. Und so strahlten an diesem Abend wieder einmal alle: das Publikum, das erfreut sich dieser seiner Lieblingsoper hingab, die Künst- ler, die Beifall ernten durften, und die In- tendanz, die beglückt aus ihrer Loge auf das volle Haus herabsah. Kurt Heinz Kammermusik im Amerika-Haus In den überfüllten Erdgeschoß-Räumen des Amerika-Hauses, bot Arno Landmann, der über Mannheims Grenzen weit hinaus bekannte vielseitige Musiker zusammen mit dem ausge- zeichneten Cellisten Walter Kötscher zwei Sonaten für Cello und Klavier in a-moll und Es-dur als Ur- und Erstaufführung dar. Formell auf dem Grunde des herkömmlichen Schemas mit zwei kontrastierenden Themen und Durch- kührung stehend, bietet Landmann in der Aus- spinnung der Themen und ihrer vielfältigen Verschlingung vorgeschrittenen Spielern beider instrumente ungemein fesselnde Aufgaben. Den sehr klangprächtigen, sorgfältig ausgear- beiteten Klavierpart interpretierte Landmann am Bechstein-Flügel selbst mit durchgefeilter Technik und nuancenreichem Anschlag. Kötscher- mit seiner meisterlichen Technik des Cellos brachte alle Schönheiten des nicht minder reich- haltigen Cello-Partes vorteilhaft zur Geltung. Zwischen den umfangreichen Sonaten brachte Lieselotte Bach mit klangvollem Sopran und beseeltem Vortrag Lieder von Hugo Wolf und Joh. Brahms zum Vortrag. Dr. Ch. die Katastrophe von Hiroshima weniger zer- störend war, als der Brandbombenangriff auf Tokio am 9. März 1945. Eine Atombombenexplosion hat drei föd- liche Auswirkungen: Brand und Hitze, Radioaktivität, Explosionsdruck. Der Autor unternimmt es nun, zu zeigen, daß die unheimlichste Wirkung, die Radio- aktivität, die am wenigstens bedeutsame ist. Die Radioaktivität kann entweder zu un- mittelbarem Tod, zu einer Erkrankung oder in selteneren Fällen zu Sterilität oder Muta- tionen im Nachwuchs führen. Auch eine viel spätere Krebserkrankung kann eine Folge sein. Doch gegen die Radioaktivität, im Gegensatz zur Explosivwirkung, bieten schon leichtere Schutzräume genügende Sicherheit. III 300 Meter Nähe des Explosionszentrums bedarf es 80 em dicker Betonmauern, in 900 Meter Nähe genügen 35 cm Beton, und 1500 Meter von dem Explosionszentrum ent- fernt ist kein Schutz gegen Radioaktivität mehr nötig. Dr. Lapp war selbst in Bikini anwesend, wo Atombomben unter Wasser zur Explo- sion gebracht wurden. Der Druck der Unter- Wasser-Explosion wirkt verheerend auf nahe Schiffe. Doch die Radioaktivität macht die meisten betroffenen Schiffe nur zeitweise unbrauchbar. Die schlimmste Phase der Katastrophe ist die Wasserflut, die durch das Zurückfallen der pilzförmigen Dampf- und Wassersäule entsteht und sich ringartig über die Oberfläche ausbreitet. Diese Wasserflut Die Menschen im 22. Jahrhundert Aldous Huxley schildert die Welt nach einem Atomkrieg Der bekannte englische Schriftsteller Aldous Huxley schildert in seinem Roman „Zukünftige Zeiten“ die Verhältnisse nach einem dritten Weltkrieg, bei dem alles zer- stört wird. Zeit der Handlung ist das Jahr 2 108. Bevor noch die Luftflotten der ein- zelnen Staaten Atombomben und bakterio- logische Waffen zum Einsatz bringen kön- nen, hat die unter der Bevölkerung ausge- brochene Panik schon fast alles vernichtet. In New Vork wurde der Kriegsausbruch durch Kurzwellensender aus Uebersee be- kanntgegeben. Sofort erschienen Sonder- ausgaben der großen New Lorker Zeitun- gen, worauf in New Vork eine ungeheure Panik ausbrach und acht Millionen Men- schen über die Brücken und durch die Tunnels Hals über Kopf aufs Land flüchte- ten. Die Menschen überfielen die Dörfer vie Heuschreckenschwärme und pest- verseuchte Ratten. Alle Wasserleitungen wurden verunreinigt, Typhus, Diphterie, Pest und Geschlechtskrankheiten dezimie- ren die Bevölkerung. Raub, Mord und Vergewaltigung waren an der Tagesordnung, und eine gewaltige Hungersnot brach über- all aus. Krepierte Hunde und Kinderlei- chen wurden als Leckerbissen verschlungen. Die Farmer schossen auf die Städter, die Polizei konnte die Ordnung nicht mehr auf- recht erhalten, und Truppenabteilungen setzten Maschinengewehre gegen die Volks- menge ein. Dann erst werden Atombomben mit kurchtbaren Wirkungen eingesetzt. Die ganze Welt gleicht einer einzigen unermeß- lichen Wüste mit Ausnahme der Insel! Neu- seeland, die vom Krieg verschont wurde, und auf der das Leben wie früher weiter geht. Aber Europa und Amerika existie- ren nicht mehr. Wilde afrikanische Stämme schwärmen nach Norden durch die ver- wüsteten und entvölkerten Länder und ein Kannibalenstamm schlägt sein Lager in den Ruinen der Westminster-Abtei auf. Huxley schildert besonders eingehend das Los einer der größten Städte Amerikas, die er„Gourgandinopolis“ nennt. Diese blühende Stätte der Zivilisation ist eine Gespensterstadt geworden. Die ehemals herrlichste und eleganteste Stadt der Welt ist der größte Trümmerhaufen inmit- ten einer riesigen Wüste geworden. Nichts rührt sich mehr in den Straßen. Sand- dünen hat der Wind bis in die Betontrüm- mer hineingetrieben. mehr von den mit Palmen und Pfeffer bäumen umsäumten Avenuen. Ueberall Die Zeitschrift„Film“, Wien, veröffentlichte kürzlich ein wundervolles Bild; eine erste Aufnahme der Totenmaske Mozarts, die der Wiener Bildhauer Kauer nach weit über jahr- hundertlanger Verschollenheit wiederentdeckt zu haben glaubt. Der Streit um diese Maske hat sich inzwischen zu einem Kriminalroman, kast zu einem Skandal entwickelt. Die Maske wurde jetzt auf gerichtliche Anordnung von der Polizei beschlagnahmt und wird bis zur Klärung des bereits eingeleiteten Strafpro- zesses vom österreichischen Bundesdenkmal- amt verwahrt. Kein Betrachter, so sagt „Film“, werde sich des tiefen Eindrucks ent- ziehen können, den der fast überirdische Ausdruck des hier abgeformten Antlitzes her- vorruft. Und man könne den Wunsch nicht verschweigen, daß dies wirklich Mozarts Kopf sein möge. Was weiß die Welt von Mozarts Toten- maske? In einem 1829 veröffentlichten Brief aus Diakovar(Ungarn) an das Wiener Ehe- paar Nissen, das an einer Mozartbiographie arbeitete, schilderte die Schwester von Kon- stanze Mozart, Sophie Haibl, die Todesstunde des Meisters, der am 5. Dezember 1791 ver- schied. In diesem Brief heißt es:„ Nun kam Müller aus dem Kunstkkabinett und drückte sein bleiches, erstorbenes Gesicht in Gips ab.“ Dieser„Müller aus dem Kunst- kabinett“ war ein Graf Josef Deym von Stritez, ein Bewunderer Mozarts. Die von ihm abgenommene Maske war jahrelang in einem Nebenraum des Kabinetts neben den Wachsabgüssen der antiken drei Grazien zu sehen. Es ist wahrscheinlich, daß Müller da- mals schon einen Bronzeabguß der Maske für sich hergestellt hatte. Einen Gipsabguß hatte er Konstanze geschenkt; dieser ist ver- loren gegangen. Müller starb 1804, seine Frau, eine geborene Gräfin Brunswick, 1821. Nach ihrem Tod wurde, wie ihre Schwägerin, die aus der Beethovenbiographie berühmte The- rese Brunswick, in ihrem Tagebuch schreibt, das Kunstkabinett aufgelöst:„Die Kunstwerke der Römer und Griechen wurden zu Staub Keine Spur besteht .—.ß,ßr kk Der Streit um Mozarts Totenmaske ist durch und durch radioaktiv und vergiftet vor allem poröse Oberflächen für lange Zeit Die beklemmende Frage drängt sich auf, waz geschehen würde, wenn eine solche Wasser. flut nicht im weiten Ozean, sondern in den an eine Stadt angrenzenden Gewässern aus. gelöst würde. Könnte eine Unterwasserex. plosion im Hafen von London oder New Tork, oder im See bei Chicago oder Cleveland eine Flut tödlich giftigen Wassers über Weite Stadtteile schwemmen? Der Verfasser ver- neint diese Gefahr, denn die an die großen Städte angrenzenden Gewässer sind nicht genügend tief, um die Bildung solcher Springfluten zu ermöglichen. Ein Lichtpunkt, den dieses so realistische Buch bieten kann, ist, daß die außerordent. iche Kostspieligkeit und die Seltenheit der Atombombe Städte mit weniger als 100 000 Einwohnern vor einem Angriff im allgemei. nen sichert. Die Antwort auf das Atomzeitab ter wäre deshalb die Auflockerung der Großstädte. Ein weiterer Lichtblick bietet die Feststellung der bekannten Tat- sache, daß die mit so riesigem wirtschaft. lichem Aufwand hergestellten Atomspreng: stoffe jederzeit für friedliche Zwecke in Traftanlagen gebraucht werden könnten. im übrigen fordert der Verfasser zum Ausbau des Luftschutzes in den größeren Städten auf, mit dem viele Gefahren dez Atomkrieges vermindert werden könnten. N. Z. auf den verödeten Straßen und in den zer- trümmerten Häusern liegen Haufen mensch- licher Gebeine. Nur wenige Menschen bleiben in der verödeten Welt am Leben, und haben sich kortgepflanzt. Unter der Entwicklung der Gammastrahlen konnten sie nur degene- rierten Kindern das Leben schenken. Diese Deformierungen nehmen in den folgenden Generationen immer furchtbarere Ausmaße an, so daß es bald keine normalen Menschen mehr gibt. Die Frauen haben mehrere Paar Brüste, die Hände sieben oder acht Finger, Ein barbarisches Gesetz schreibt die Tötung aller neugeborenen Kinder mit allzuviel Deformierungen vor. Das„erlaubte“ Maxi mum sind drei Paar Brüste und sieben Finger an den Händen. Diese Welt des Unglücks, bei deren Men- schen Liebesgefühle ebenso wie bei den Tieren nicht mehr das ganze Jahr über, sondern nur noch während fünf Wochen in jedem Jahr auftreten, hat auch ihre neue Religion, die die Anbetung des Teufels vor- schreibt. Der Böse herrscht und Menschen Werden ihm geopfert, vor allem die un- glücklichen Kinder, die mit mehr Defor- mierungen als zugelassen, geboren werden Die Menschen des 22. Jahrhunderts na- ren sich von Brot, das sie auf Feuer backen, das aus den Büchereien der Universitäten gespeist wird. Hegels Phänomenologie und alle anderen Dokumente des Geistes wan: dern so in den Backofen. Um sich Kleiden zu können, öffnet man die Gräber der Ver- storbenen und zieht deren Sterbekleider a, Elektrischen Strom, Maschinen und Gieſe. reien gibt es nicht mehr, se daß weder Stoffe zu Kleidern noch Stahl und Eisen für Werkzeuge und Gebrauchsartikel et. zeugt werden können. Dafür lernen d Menschen des 22. Jahrhunderts die Gebel der Toten für ihre Zwecke zu verwenden Aus den Schädeln fertigen sie Trinkgefäbe Stricknadeln aus Knochensplittern und Fl. ten und andere Blasinstrumente aus Schiel. beinknochen. Schon vor 20 Jahren hat der phantask begabte Aldous Huxley einen Zukunft roman„Die bessere Welt“ geschrieben, cer gewaltigen Erfolg hatte. In ihm schilder er, wie Babies auf künstlichem Wege g. boren werden, und beschreibt die Verwirk lichung einer idyllischen technischen Zu. lisation. Sein neuer Roman steht in di metrischem Gegensatz zu seiner„Besseren Welte. aa gemacht und als Gips verkauft; es ging val, dalisch zu.“ Von diesem Zeitpunkt an ist de- Verbleib der Mozartmaske im Dunkel, Im Sommer 1947 kaufte der Wiener Kun“ semmler Jelinek in einem Trödlerladen 9 der Wiener Brauhausgasse für fünf Schilli eine Bronzemaske. Von diesem erwarb 0 Dokumentarplastiker Kauer die Maske 1 Studienzwecken für 100 Schilling, dem Selbe Kostenpreis eines Bronze-Rohgusses. 11 kam auf Grund diffiziler Forschungen zu; 15 Ergebnis daß diese Bronzemaske die seit 1 Jahren verschollene Totenmaske Mozarts 15 Es hat dann Monate gedauert, bis das Une richts ministerium, offenbar auf des Bundeskanzlers, an den sich Ka Wendet hatte. eine Expertenkommission stimmte. 850. Und die Kommissionsmitglieder Profen Schwarzacher und Prof. Chiari die Richtigkeit der Angaben Musikhistoriker bestand jedoch auf der Herkunft der Maske, wobei er au 100 Möglichkeit einer Fälschung hinwies. 1 Bezichtigung veranlaßte Kauer, die Mass bis zu seiner Rehabilitierung aus ter suchung zurückzuziehen. Inzwischen ee der Kunstsammler Jelinek gegen Kauer Bett 9 anzeige, auf Grund welcher nunmehr 1 richtliche Beschlagnahme der Maske er Kauer ge. N Weis Ferdl, der bekannte bexerkt Volkskomiker und Humorist, erlag in Nacht zum Sonntag einem Herzleiden. wäre am 28. Juni 66 Jahre alt geworde g Ein Preisnachlaß zu den„Schwe ainsgei spielen“ wird den Abonnenten des Mann ge Nationaltheaters wie auch der Bühnen Abel, delberg und Karlsruhe bei Vorlage abe 115 nemenfsausweise in Höhe von 25 Prole die nächsten Vorstellungen gewährt. in d Ein Skizzenblatt von Rembrandt ente de Größe von etwa 22 mal 23 em erbrs ing bestätigen der Untel“ vel Us Vel Rec Tele Alle Post Kar Lud Ersc Für nim. 4. Ja Be ten d einen Eisen die 2 Verke nen endig. derau 8-Bal von 10 Dei nachde bei de westli. zugest trag wurde das S0 Del neral krachte dem V lung v als ve aufnab Bei zich u Streike vergan abgelel Ber ner 8 einen in die dert w. Urwah! Abgeon Stimm. solle. ale Vo zum 15 Bann tionen um das Schlosse Ne Frei Landtag munisti über d in und und Se aus de drei M. lonen! dieser die Lat mähig der ver eutgegn baden h leterun dungen lionen Freib Vohle Landtag ses J: Kehl fü demac Durchfü zung se Schickse ebenfall gekunder l Berlin ehemalig Sowzetur Lone) ein Veranlassu be. läeiger mitischer eisen. Bad dender in c branktur senders . Senomme Prag. Geteral f os lo wal Nährend Crobbrit, baden 80 im Jane arteil gel 5 am Dien met derpräsie enn 0 chte gelle 45 pakt d Wien. Dienstag kung] fut einer Kuns auktion in London 4200. 100 Sterling.(dena- vel Heimat 8