veröffentlicht unter Lizenz Nummer Nr. i Geschäftsstellen: I Us WB 110 twortliche Herausgeber 4 g 5 2 3 5 Schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 1 verant wo raus,: N 5 0 5 5 5 5 5 a 5 5 5 Telefon 234 Ackermann. E. Fritz w Schillin 5 —95 5. Mannmhei L i Wa e 8 Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim* 5 a— 1 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4880 e 8 5 s 5 5 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 von Telefon: 44 151. 5 152, 44 153 Telefon 2268 0 8 1 eee ee ö 5 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. Larden VVV 5 5 DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: 0 1 Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM. 54 Zustell- 55 8 1 n.. 5 gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 eehah shafen a. Rh. Nr. 262 43 V Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 1 cheint: Täglich außer sonntags 1 nicht, 35 f 7555 22 2 2 Bei Nichterscheinen infolge höherer imnuggg für unverlangte Manuskripte über- Unabhän 1 8 2 itun B d d d P 1 Gewalt besteht kein Anspruch auf he be mimmt der Verlags keinerlei Gewähr 9 9 S 5 adens un Ser 412 die Rückerstattung des Bezugspreises welgtt ann WT 10 7 1. 77 8 85 ar naß Jahrgang/ Nr. 117/ Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 23. Juni 1949 Reslliche Textil- und lederbewirtschaflung aufgehoben Frankfurt.(DENA) Der Direktor der Verwaltung für Wirtschaft hat die noch bestehenden Vorschriften über die Bewirt- schaktung von Textilrohstoffen, Reifen, Häuten, Fellen und Leder sowie die Be- timmungen über die Verwendungsbeschrän- zung von Leder aufgehoben. Durch diese Mahßnahme werden allein aul dem Gebiet der Textil- und Lederbe- kirtschaftung elf Anordnungen und sechs Runderlasse außer Kraft gesetzt. Für büngemittel tritt am 1. Juil insofern eine Lockerung der Bewirtschaftung ein, as neue Richtwerte zur Versorgung der Lander nur für Kalkstickstoffe und Thomas- phosphate herausgegeben werden. Im Hin- bück auf die Aufhebung der Verbrauchsre- gelung kür Seife sowie der Lockerung der Bewirtschaftungsbestimmungen für Eisen, ind Stahl, Rohtabak und verschiedene che- mische Grundstoffe liegt eine endgültige Stellungnahme des Zweimächtekontrollam- les bisher nicht vor. schriebe Spielen ie, über ne Mus „Unabhängige Deutsche“ Köln.(gn.-Eig.-Bericht) Gestern wurde in Godesberg von einer Gruppe„unabhängiger Deutscher“ ein Aufruf an das deutsche Volk perökentlicht. Er verlangt unabhängige Kan- üdatur für den kommenden Bundestag und zt unterzeichnet unter anderem von Dr. Hugo Eckert, Dr. Schulz-Witthun, Rechts- walt Dr. Rudolf Dix, dem Nürnberger Jerteidiger, und dem ehemaligen Vorsit- enden der Deutschen Rechtspartei, von Ostu. Ein überwiegender Prozentsatz der ſersammelten Personen setzte sich aus Ver- tretern der Flüchtlinge und Vertriebenen und der Kriegsgeschädigten- Organisationen zusammen. Die Hauptrolle spielten augen- ccheinlich Angehörige der„Deutschen Union“, die, wie verschiedentlich offensicht- lich wurde, auch im Hintergrund maßgeblich heteiligt waren Von der ehemaligen deut- n chen Generalität, über deren Teilnahme die britische Zonenzeitung„Die Welt be- Uchtet hat, war lediglich der ehemalige Ge- neralmajor Remer erschienen, der die Schuld an dem Scheitern des 20. Juni 1944 kägt. Ueber seine Teilnahme ist der we- Kentlichste Teil des Kreises vorher nicht un- berichtet worden. Den Aufruf unterzeich- dete Remer nicht. Er erklärte, er sei hierzu erst bereit, wenn gleichzeitig ein namhaftes Uitzlled der Widerstandsbewegung mit- mterschreiben werde. Im wesentlichen rich- en sich die sichtbaren Bestrebungen der Godesberger Gruppe darauf, durch eine un- abhängige Kandidatur das Monopol der Li- kenzparteien zu durchbrechen. 93 Mill. DM Defizit in Südbaden Freiburg.(kt.-Eig.-Ber.) Der südbadische Landtag genehmigte nachträglich den Haus- beltsplan für 1948 mit 27 gegen 23 Stim- men, nachdem eine rechtzeitige Vorlage vor euem Jahr durch das Verhalten der Mili- krregierung verhindert worden war, die is zur Währungsreform dem vorgelegten entwurk noch nicht zugestimmt hatte. Der lan weist im ordentlichen Etat Ein- auf fe nahmen in Höhe von 340 465 00 DM und gusgaben von 248 696 000 DM auf. Auf der mnahmenseite des außerordentli- ehen Etats stehen 7 O70 O⁰ο DRM. während de ausgaben 132 180 000 DM betragen. Die Ditterenzen zwischen dem Fehlbetrag des auberordentlichen Haushalts und dem Uber- chuß des ordentlichen Haushalts beträgt dont 33 341 000 DM. Diese Summe wurde aum Ausgleich als„Anleihen“ auf die Ein- 0 es — 5 des außerordentlichen Haushalts eee en 0 Ca eil ut Coll Rom. Der Schiffsverkehr in den vier wich- olen italienischen Häfen Neapel, Genua, ius gnanno und Savona ist auf Grund des 5 1 lbeiks der italienischen Seeleute völlig t cb ehmellegt. fenen a. Der außenpolitische Ausschuß der alten Aüittas ischen Nationalversammlung hat am ohne puch den Nordatlantikpakt gebilligt. bst 0 rms ichen. Der belgische Kanaldampfer und 1 Kirch 1 Astrid ist am Dienstag unweit Dün- ne Steg dal en auf eine Mine gelaufen und inner- selbst! batte 1 8 Stunde gesunken. Die Besatzung ie gehe pas ank Tote, die 218 an Bord befindlichen undd e Besatgtere und die restlichen etwa 50 Mann lere Werden konnten in Sicherheit gebracht Krobe 17850 Der 16“ Kutgünchen. Die Verbände der Flieger- und Jer 194 zelt reschädieten in Bayern sammeln zur Heiden auttenterschrikten für ein Volksbegehren zur den 1 un des bayerischen Landtages. Linie egi nchen. Der Direktor der Us-Militär- unkt ger 185 kür Bayern. Murray D. van Wago- ichen erte in einem Schreiben den baveri- 4 aul Schemisterpräsidenten Dr. Hans Fhard Garten ſassun itte gegen die sich häufenden Ent- aus“ Natel Von nichtbelasteten Beamten und zchwel dersouellten zugunsten von entnazifizierten W 1 zu unternehmen. 5 8 8 Der Vorsitzende der Udo, Ernst Gemel em 9 ist nach Genf abgereist. wWwo er Hole( ichen mstas zusammen mit den westdeut- e tales] dichter erkschaftsvorsitzenden Böckler. gore über zund Ludwig an den Besprechuagen 15 dchaktsinte Gründung einer neuen Gewerk- an Off, nternational teilnehmen wird. nete denn debach, Die Hauptabteilung der Reichs- l im Berementierte Meldungen. denen zufolge erde daterelche einzelner Relchsbahndirekttionen n pes en 1 8 von Bahnpolizisten vorgenom- E für( allossen n sollen oder zum Teil schon abge- Filme n sind. DEN ATU HHig.-Ber. Ende des Eisenbahnerstreiks auf Militärbefehl? Gewerkschaftsorganisation UG O beschließt Streikfortsetzung/ Eisenbahnnotverkehr in Westberlin Berlin. Der Westberliner Eisenbahner- Streik kann nur noch durch einen Befehl der westalliierten Kommandanten an die Streikenden beendet werden. Die Leitung der streikenden Gewerkschaftsorganisation O lehnte es gestern ab, ein Schreiben des sowjetischen Transportchefs, General KWwasehnin, an die drei Westkomman- danten als Grundlage für die Aufnahme der Arbeit zu betrachten. In diesem Schreiben hatte General Kwaschnin— wie bereits kurz gemeldet der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß die ostzonale Eisenbahndirektion den Strei- kenden gegenüber ihre Zusagen halten werde, nämlich mindestens 60 Prozent der Löhne in Westmark zu zahlen und gegen die Streikenden keine Repressalien durch- zuführen. Eine Garantie der SM enthielt das Schreiben jedoch nicht. Das besondere Mißtrauen der Udo wird durch die Bemerkung geweckt, daß die Eisenbahndirektion natürlich auch künftig „Drückeberger und Saboteure“ zur Rechen- Von unserer Berliner Redaktion schaft ziehen werde. Damit könnte nach An- sicht der UGO jede spätere willkürliche Maßnahme gegen die Streikenden begründet Werden. Die britischen und amerikanischen Kommandanten hatten der Udo zu ver- stehen gegeben, daß der Brief General Kwaschnins und die Zusicherungen der Eisenbahndirektion als eine vernünftige Grundlage zur Beendigung des länger als vier Wochen andauernden Streiks anzusehen seinen. Die Eisenbahner sollten jetzt in ihrem eigenen und im Interesse der Ber- liner die Bedingungen annehmen. Dieser Aufforderung wird die UGO jedoch nach ihrem letzten Beschluß nicht nachkommen. Die Westkommandanten werden heute er- neut über die Streiklage beraten. Der Vorstand der Udo hat die West- berliner Kommandanten davon unterrich- tet, daß die UGO ab heute in den Berliner Westsektoren einen Eisenbannnotverkehr emrichten wird. Die Gewerkschaft beab- sichtigt, den Notverkehr aufzunehmen, ohne eine Antwort der alliierten Komman- Nordbaden Stiefkind des Bahnverkehrs Beschwerde der Mannheimer und Heidelberger Landtagsabgeordneten Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Mit der Annahme des Einzel- planes der Ver kehrs verwaltung be- endete der Landtag gestern die zweite Le- sung der Einzelpläne zum Staatshaushalt 1949/50. Die Abg. Möller(cDo), Karls- ruhe; Dr. Gaa(CDV), Schwetzingen; Ebert(SPD), Heidelberg; Ruppert (CDU), Eppelheim und Dr. Knorr(SPD), Heidelberg beschwerten sich in der Debatte über die stief mütterliche Behandlung des nordbadischen Gebietes im Eisenbahnver- kehr und forderten die Verstärkung des Zugverkehrs. Ferner setzte ich Abg. Dr. Gaa für die Förderung der Binnenschiffahrt durch Kreditgebung ein und schlug zur Ver- einfachung der Verkehrsverwaltung die Auflösung der Straßenverkehrsdirektionen in Würtemberg- Baden vor. Dieser Antrag und eine Denkschrift zur Verkehrsbehinde- rung beim letzten Hockenheimer Ren- nen wurden dem Wirtschaft- und Verkehrs- ausschuß überwiesen. Verkehrsminister Steinmeyer wird dem Landtag und der Presse eine ausführliche Darlegung der Lage der Verkehrswirtschaft unter Berücksichti- gung der Wünsche und Anregungen der Ab- geordneten zugehen lassen. Die schwierige finanzielle Lage der Reichsbahn hätte dazu geführt, so betonte Steinmeyer, daß zwei Drittel der im Sommerfahrplan vorgesehe- nen Verbesserungen, so auch das Trieb- Wagenpaar Karlsruhe Stuttgart, hätten ge- strichen werden müssen. Generaldirektor Busch, der Leiter der bizonalen Eisenbahn- Verwaltung habe ihm jedoch zugesagt, daß dieses Triebwagenpaar demnächst wieder eingesetzt werde. Den Antrag Dr. Gaas werde der Verkehrsausschuß prüfen. Auf keinen Fall aber könnten die Straßenver- kehrsdirektionen aufgelöst werden, bevor andere Instanzen deren Aufgaben über- nommen hätten. Bei der ersten Lesung des Initiativgesetz- entwurfes der FDP über die Beschrän- kung der Wählbarkeit der Beamten zur Volksvertretung kam es zu lebhaften Debatten. 2 In Anbetracht der politischen Wichtigkeit der Regelung dieser Frage wurde der Ge- setzentwurf an den ständigen Ausschuß des Landtages verwiesen. danturen abzuwarten. Der fast fünf wöchige Berliner Eisenbahnerstreik habe in Berlin einen Notstand für die Bevölkerung ge- schaffen, sodaß es dringend erforderlich sei, einen Notdienst zu errichten. Um den Interzonengüterverkehr sowie den Verkehr für die alliierten Militärzüge wieder auf- zunehmen. Der Streik erfahre hierdurch keine Unterbrechung. Die Arbeit bei dem Notdienst stelle nur eine unbezahlte ehren- amtliche Tätigkeit dar. Die Eisenbahner- gewerkschaft betonte, daß das Betriebs- recht der kommunistisch orientierten Eisenbahngeneraldirektion der Sowjetzone und der SMV trotz der Aufnahme eines Eisenbahnnotverkehrs unbestritten sei. Produktion statt Subvention Frankfurt. ODr.-Rp.-Eig.- Ber.) Auf einer Pressekonferenz forderte Prof. Erhard, in einem Rückblick auf die Eindrücke seines Berliner Besuches die Angleichung der Ber- liner Wirtschaft an die wirtschaftspoliti- schen Prinzipien Westdeutschlands. Man müsse in Berlin auf die Vorstellungen staat- licher Güterlenkung verzichten. Die vom Berliner Magistrat aufgestellte Vorrangliste für den Warenverkehr würde diesen nur be- hindern. Ferner müsse unter Verzicht auf das magistrale Zentralbanksystem auch in Berlin eine private Bankorganisation ge- schaffen werden. Grundsätzlich müsse, 80 betonte Prof. Erhard, eine Umschaltung von der Subvention auf die Produktion erfolgen. Reimann bleibt in Haft Frankfurt. DENA) General Robert- son hat die Haftentlassung Max Rei- manns, mit der ihm Gelegenheit zur Wahrnehmung seiner Nominierung als Wahlkandidat gegeben werden sollte, abge- lehnt. Die Frage, ob Reimann kandidieren könne und ob seine Untlassung vor dem Wahltag stattfinden werde, hat der Militär- gouverneur von der Auslegung der entspre- chenden Artikel des Wahlgesetzes und des- sen Durchführungsbestimmungen abhängig gemacht. Da Reimanns Haft nicht vor dem 14. August zu Ende geht, wirft der KpD- Vorstand die Frage auf, ob man Reimann an der Kandidatur für den Bundestag hin- dern, ihn mundtot machen und aus der füh- renden parlamentarischen Körperschaft Westdeutschlands ausschalten wolle. Offensive gegen Englands planwirtschaſt Heute beginnt in Brüssel die Konferenz der Finanzminister über den intereuropäischen Zahlungsausgleich London. Die erneute Aussprache, die der Marshallplan-Botschafter Harriman mit dem britischen Schatzkanzler Cripps hatte, hat in London alarmierend gewirkt. Dadurch wird öffentlich festgestellt, daß die Finanzexperten Frankreichs, Grogbri- tanniens und Belgiens, die in Paris ein Kompromiß über den intereuropä- ischen Zahlungs ausgleich aus- handeln sollten, sich nicht einigen konnten. Der erneute Besuch Harrimans in London wird als letzter Versuch der Vereinigten Staaten angesehen, den amerikanischen Wunsch zur Angleichung der Standpunkte in dieser wichtigen Frage durchzusetzen, um die für Donnerstag nach Brüssel ange- setzte Besprechung der Fin anz mini- ster Englands, Frankreichs, Bel- giens mit Botschafter Harriman, die das neue Abkommen des intereuropäischen Zahlungsverkehrs festlegen soll, nicht zum Scheitern zu verurteilen. Wie wir bereits meldeten, geht es bei diesen Besprechungen um die Frage, wie die Verkrampfung der europä- ischen Wirtschaft gelockert werden kann, insbesondere um den Wunsch der kontinentalen Länder Westeuropas besonders Belgiens— und der USA, die im intereuropàischen Warenverkehr entstehen- den Salden untereinander aufzurechnen und eventuell direkt in Dollar oder Gold umzutauschen, während Großbritannien an dem seitherigen System festhalten möchte, das bestimmt, daß alle diese Salden in London in Pfund Sterling gutgeschrieben und dort mit Hilfe der Marshall-Dollars verrechnet werden. Ueber diese Frage kam es bisher zu keiner Uebereinkunft, was umso bedauer- licher ist, als von der Lösung dieses Pro- blems das Schicksal und die Aktionsmöglich- keit zahlreicher anderer Staaten abhängt. Insbesondere scheint es den Vereinigten Staaten notwendig, die allgemeine Aus- tauschbarkeit der Salden zu befürworten, da dadurch dem europaischen Handel die Zwei- seitigkeitsfessel genommen würde und die Einordnung Westdeutschlands— wenn es von der Dollarkette befreit worden ist— schnell für die gesamte europäische Wirtschaft fruchtbar erfol- gen könnte. Londoner politische Kreise wollen wis- sen, daß Sir Stafford Cripps sich nun doch zum Nachgeben genötigt sah und bereits die Zustimmung des Kabinetts zu Handelsmaß- Von unserem Rw- Korrespondenten nahmen erhalten hat, die im heutigen Eng- land, das schon sehr scharfe Züge der sozia- listischen Planwirtschaft zeigt, geradezu sensationelle Auswirkungen haben dürfte. Man rechnet damit, daß sich England nicht mehr länger gegen die Ein- fuhr europäischer Waren sperren Wird, die bisher abgelehnt wurden, weil sie in gleicher Weise in Großbritannien herge- stellt oder als„nicht notwendig“ angesehen wurden. Londoner Blätter kündigen nun den erstaunten Engländern in dickster Auf- machung an, daß demnächst in britischen Geschäften europäische Waren— von der Nähnadel bis zum Auto— zu haben sein werden, die in kontinentalen europàtschen Ländern hergestellt wurden. Zu diesen Waren gehören auch deutsche Volks- wagen und Wagen der sozialisierten fran- 2z6sischen Autoindustrie, Schreibmaschinen und besonders jene„on- essentials“, jene „Luxusgüter“, die die Engländer seit langem in ihren eigenen Geschäften nicht mehr ge- sehen haben, sondern nur auf ihren Konti- nentreisen in Belgien, Frankreich und der Schweiz bewundern konnten. Die Begründung für diese staunenswerte Sinneswandlung der Regierung— die sich in der Aufhebung des Zwangs von Import- lizenzen äußert— gegeben wird, düfte be- sonders in Deutschland stark beachtet er- den, da sie eine gewisse Verwandschaft niit der in Westdeutschland sei der Währungs- reform eingeschlagenen Linie zeigt und im Grunde die Rückkehr zur freien Marktwirtschaft einleitet. Durchführung von den deutschen Sozialisten mit allen Mitteln bekämpft wird. Kann der Westen auf Jito selzen? Weltbank-Kredite an Jugoslawien werden von den USA befürwortet Von unserem J. J.- Korrespondenten New Vork. In politischen und wirtschaft- lichen Kreisen der Vereinigten Staaten wird die jugoslawische Frage heftig debattiert. Wirtschaftler fragen, ob sich der Eins at z staatlicher und privater Mittel in Jugoslawien lohnt, eine Frage, die Politi- ker mit dem Hinweis auf den Wert engerer Beziehungen mit einem Land beantworten, das schon einmal hinter dem„Eisernen Vor- hang“ gelegen hat. Dieser Wert scheint dem State Department so gewichtig, daß es sich — nach Anhören der Meinung seines diplo- matischen Vertreters in Belgrad— dazu entschloß, Kredite der Export-Im- port-Bank und auch der Welt- bank an Jugoslawien zu befür- worten. Darüber hinaus soll durch das staatliche Vorgehen amerikanisches Privat- kapital zur Investition in Jugoslawien an- geregt werden. Die Meldungen, die aus Belgrad eintra- fen und davon sprachen, daß offizielle jugo- slawische Kreise die Haltung der Sowiet- union bei der Pariser Konfernz als Verrat an Jugoslawien bezeichneten, werden in den USA so gedeutet, daß Tito dadurch das Ab- schwenken zum Westen seinen kommunisti- schen Anhängern und überhaupt der jugo- slawischen Bevölkerung, die eine andere Melodie gewohnt ist, begreiflich machen Will. Tito kann so glaubhaft machen, daß ihm angesichts der sowjetischen Haltung und der wirtschaftlichen Isolierung durch die Kominform-Länder gar keine andere Wahl bleibt. Weniger einheitlich d das amerikanische Urteil über die Beweggründe des Kreml, die inn dazu bewogen haben, die jugoslawischen Gebietsansprüche an Oesterreich nicht mehr zu unterstützen. Hat das Politbüro Tito und Jugoslawien tatsächlich abgeschrieben, weil keine Hoffnung mehr besteht, Tito ins Lager des Ostens zurückzuführen? Oder hofft die NKWD doch noch, Tito beseitigen zu können und deshalb handelt die sowjetische Politik bereits so, als gebe es keinen Tito und da- mit keinen jugoslawischen Widerspruch ge- gen Moskau? 5 Die Beantwortung dieser Fragen ist nicht leicht. Man weiß in den USA, daß die westlichen Diplomaten in Belgrad die Ansicht vertreten, Tito sitze fest im Sattel, sei schwerlich durch einen Coup zu beseiti- gen und sei vor allem in der Lage, wenn der Westen ihn unterstütze, seine Stellung und die seines Landes zu halten. Diese An- sicht, die Dean Acheson in Paris in direk- ter Aussprache mit seinem Belgrader Bot- schafter unterbreitet wurde, hat schließ- lich die Haltung des Westens entschieden, und die amerikanische Oeffentlichkeit ist bereit, sie gutzuheißen. deren Taifun über lapan Tokio.(DENA/ UP) Südjapan wurde in der Nacht zum Mittwoch von einem der schwersten Taifune, die Japan je- mals erlebt hat, heimgesucht. Ein Fährboot wurde von dem Wirbelsturm ergriffen und sank innerhalb einer Minute. Von den 130 Fahrgästen konnten nur zwei, unter ihnen ein Amerikaner, gerettet werden. Die japanische Polizei veröffentlichte vorläufige Zahlen über die Verluste durch den Taifun. Die Zahl der Toten auf dem Lande wird mit etwa 200 angegeben. Ver- mißt werden etwa 1000 Personen, davon an die 900 auf der Insel Schi koku, über die das Zentrum des Sturmes hinwegfegte. Die meisten der Vermißten befanden sich an Bord von kleineren Schiffen, mit deren Totalverlust gerechnet werden muß, so daß sich die Zahl der Toten wahrscheinlich noch beträchtlich erhöhen wird. Nach Presseberichten wurden 95 Brücken Weggespült und Straßen an 444 Stellen durch Erdrutsche blockiert. Ueber 4000 Häuser wurden unter Wasser gesetzt und mehr als 300 Häuser vollkommen zerstört. Einige hundert kleinere Schiffe wurden versenkt, der amerikanische Dampfer „Lightning“ strandete, das japanische Schiff „Aoba Maru“ ging innerhalb von einer Minute mit 134 Menschen an Bord unter. Lediglich ein Passagier wurde gerettet. Kanton will die Offensive ergreifen Kanton. ODENA-AFP)„Nationalchina Wird bis zum Ende kämpfen“ erklärte der chinesische Ministerpräsident Len Hsi Schan einem AFP- Korrespondenten. Er hob die Entschlossenheit seiner Regierung hervor, nicht mit den Kommunisten zu verhandeln, und bestätigte erstmals auch, daß der Re- gierungssitz im Falle der Bedrohung Kan- tons nach Tschungking verlegt werden soll. Die bisherige Taktik, die darin bestand, hauptsächlich die Städte zu verteidigen und die ländlichen Gebiete aufzugeben, werde künftig geändert: Wo nur irgend möglich, werde zur Offensive übergegangen Werden. 5 Der britische Verteidigungsminister Albert Alexander teilte dem Unterhaus mit, daß die Regierung es für notwendig gehalten habe, weitere Verstär- k Uungen nach Hongkong zu entsen- den. Alexander gab ferner bekannt, daß ein Oberstkommandierender saàmtlicher briti- schen Streitkräfte in Hongkong ernannt werde. Während seines Besuches in Hongkong vor einigen Wochen, sagte Alexander, habe er den dortigen Behörden erklärt, es sei die Politik der britischen Regierung, möglichst kreundschaftliche Beziehungen zu der jewei- ligen Regierung Chinas zu unterhalten, je- doch gleichzeitig den Verpflichtungen nach- zukommen, die sie gegenüber der Bevölke- rung des ihrer Verantwortung unterstehen- den Gebietes habe. Die portugiesische Regierung wird zwei Kolonialbataillone aus ihrer afrikani- schen Kolonie Angola nach der portugie- sischen Insel Macao bei Hongkong zur Verstärkung der dortigen Garnison entsen- den. Pläne, auch Truppen aus Portugal selbst nach Macao zu schicken, wurden wie⸗ der aufgegeben, da der Gouverneur der In- sel berichtete, daß Macao den Truppen keine genügende Ernährung und Unterkunft bieten könne. Entscheidung für Indien Tschandernagore. Die Bewohner der französischen Kolonie Tschandernagorè ha- ben sich mit einem Stimmenverhältnis von 70 zu 1 für den Anschluß an Indien ausgesprochen. Wahlbeteiligung: 60 Prozent. Von seiten der französischen Regierung wurde sofort bekanntgegeben, daß das Ka- binett unverzüglich mit der indischen Re- gierung Verhandlungen über die Uebergabe der ehemaligen französischen Besitzung Tschandernagore an Indien aufnehmen Werde. Ein Sprecher der Regierung erklärte hierzu, die ausgesprochene Verbesserung der Beziehungen zwischen Frankreich und Indien, die im Laufe der letzten Monate ein- setreten sei, werde nicht nur die Verhand- lungen über den Anschluß Tschandernago- res an Indien wesentlich erleichtern, son- dern auch die Abhaltung von Volksaostim- mungen in den noch verbliebenen vier französischen Städten Ponditeherr J. Karikal, Vana on und Mahe, die im November dieses Jahres stattfinden sollen. 17 Milliarden für unentwickelte Gebiete Lake Success.(UP) Der Generalsekretär der UN, Tryge Lie, veröffentlichte soeben die Empfehlungen der UN zur Förderung unentwickelter Gebiete. Der Plan sieht die Bereitstellung von 17 Milliarden Dol lar im Lauf von vier Jahren vor. Araber wollen Internationalisierung Jerusalems Lausanne.(UP) Die arabischen Delega- tionen auf den Friedensverhandlungen ha- ben der Palästina- Kommission der UN mit- geteilt, daß sie auf der Internationali- sjerung Jerusalems bestehen Die Araber hatten eine Aussprache mit einem Unterausschuß der Palästina- Kommission, der den Standpunkt beider Parteien klar- stellen und der Vollversammlung der UN einen Bericht über die Zukunft Jerusalems vorlegen soll. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 23. Juni 1949/ Nr. I Donnerstag, 23. Juni 1949 Schleichender Streik Heute sind es einunddreißig Tage her, seit die Westberliner Eisenbahner in den Streik getreten sind. Eine Urabstimmung, zwei Appelle der westalliierten Stadtkom- mandanten und mehrere Zusagen der ost- zonalen Eisenbahnerdirektion haben es nicht fertiggebracht, die streikenden Eisen- Dahner zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Warum nicht? Man muß sich in die Lage der Streikenden hineindenken, um begreifen zu können, wie sehr die per- 8 önliche Sicherheit das oberste Leitmotiv aller Ueber legungen geworden ist. Ja, man geht nicht ein- mal zu weit, wenn man behauptet, es sei überhaupt das einzige Argument, mit dem die Eisenbahner in ihrer prekären Lage noch operieren können. Der Anschau- ungsunterricht seit vier Jahren ist in Ber- Un zu deutlich und die Psychose in der blockierten Stadt zu folgenreich gewesen, um den schon von Natur aus recht hell- hörigen Berlinern ein& für ein U vor- machen zu können. Allein, nur auf ihre Ueberzeugung von der Richtigkeit ihrer Forderungen gestützt, stehen die Eisenbahner zusammen mit ihrer Gewerkschaftsor ganisation auf dem Glatt- eis. Aus der Ferne rufen ihnen die westalli- ierten Stadtkommandanten zu, doch recht bald den Streik zu beenden. Nicht unwe- sentlich spielt in diesen militärgouverne- mentalen Hinweisen der Wunsch mit, nach der in Paris von den Außenministern nach einem langen und nervenaufreibenden Rin- gen erzielten Uebereinkunft eines„modus Vivendi“ endlich den Burgfrieden auch dort zu schließen, wo das Störungsfeuer auf bei- den Seiten immer am lautesten zu hören gewesen ist: in der Viersektorenstadt Ber- in. Daß der Eisenbahnerstreik auch bei seiner Einschätzung als lokaler Lohnkon- flikt eine Salve in diesem Geplänkel ge- wesen ist— darüber herrscht wohl kein Zwelkel. Er ist ja nicht plötzlich über Nacht vom Himmel heruntergefallen, sondern er ist das Ergebnis der auseinandergefallenen Viermächteverwaltung Berlins mit allen Folgen, angefangen von der Einführung zweier Währungen bis zu der Zerreißung der Verkehrsverwaltung. Erst diese Zer- spaltung hat den Konfliktstoff geschaffen, mit dessen Beseitigung sich die Eisenbahner auf ihre Weise nun abzuplagen haben. Es ist nicht sehr erbaulich zu sehen, wie eine latente Krise auf dem Rücken der Deutschen gelöst werden soll. Gewiß haben es die westalliierten Stadtkommandanten auch nicht leicht, die nun den Streik, dem sie in seinem Anfangsstadium tatenlos zu- gesehen haben, zurückpfeifen wollen und wohl auch müssen. Aber man sollte auch für die Eisenbahner Verständnis aufbrin- gen, für die es neben der Bezahlung ihrer Löhne in Westmark jetzt um weit mehr geht: um ihre Sicherheit als Privatperson. Niemand von uns fände es wahrscheinlich angenehm, morgen auf einem Bahnhof der Ost- Eisenbahndirektion wieder seinen Dienst anzutreten, gegen die er noch gestern durch sein Fernbleiben mit coura- Slerter Deutlichkeit laut seine Meinung gesagt hat. Mag der Streik ausgehen, wie er will. Mag nach der Erschöpfung aller Verhand- lungsmittel nur noch ein Militärbefehl die Situation ändern oder die eigene Entschei- dung der Eisenbahner. Eines hat der Vor- gang auf alle Fälle wieder gelehrt: Ber- lin ist und bleibt ein Händel der Alliierten untereinander. Die Deutschen sollten nach allen Regeln der Erfahrungen dabei möglichst ihre Hände aus dem Spiel lassen, selbst dann, wenn der ansteckende Idealismus die Zuschauer dazu verführt, für kurze Zeit Zwischenakt- politik zu machen, um sich aus den Weg vom„kalten Krieg“ zum„lauwarmen Frie- den“ zu finden. E. Sch- er Illusionslose Geduld Das Ergebnis der Pariser Konferenz des Auhßenministerrates kann für uns keine Ent- täuschung sein: denn wir haben nicht viel mehr erwartet. Was schließlich nach langem Feilschen und Handeln herausgekommen Ist, sieht nach sehr wenig aus und ist doch eine ganze Menge: nämlich offensichtlich die Er- Rärtung der von Truman ebenso wie von Stalin vertretenen, vielerorts gleich an- gezweifelten These, daß in der Welt Wohl zwei gegensätzliche Systeme neben- einander existieren können, ohne sich gegen- seitig zu bekriegen. Eine Erhärtung, wohl bemerkt, und keineswegs der Beweis ihrer Richtigkeit. Europa und die Welt waren zu Beginn dieses Jahres und selbst vor einigen Wo- chen noch voll des Kriegsgeschreils und der Kriegsfurcht. Selbst wenn man nicht außer Acht ließ, dag eine gewisse Kriegspsychose zu politischen Zwecken künstlich erzeugt und genährt worden ist, mußte man doch die Tatsache anerkennen, daß für die Psy- chose ein äußerst günstiger Nährboden vor- handen war. In Deutschland selbst, das dem grauenhaften Erlebnis noch zu nah ist, Wurde die Gefahr eines neuen Krieges im allgemeinen viel weniger ernst genommen und viel weniger besprochen als in den übrigen Ländern der westlichen Welt. Den Deutschen aber, der in dieser Zeit die Gren- zen seines Landes überschritt und die Nachbarstaaten besuchen konnte, frappierte die Selbstverständlichkeit, mit der man der großen Konflagration ins Auge sah, und auch die Ruhe, mit der man hier und dort, so man konnte, die persönlichen und staat- lichen Vorbereitungen für Gegenmaßnah- men traf. Europa befand sich in der Lage des Kaninchens, das gebannt ins kalte Auge der Schlange starrt, die es verschlingen Wird. Daß im Augenblick der Bann sich gelöst hat, daß die Furcht gewichen ist, daß etwas Aufatmen durch die gequälten Völker geht, wollen wir gern als das positivste Er- gebnis der Bemühungen von Pa- 1 1s buchen. Es ist ein gar mageres Ergebnis im Anbetracht der schwer beladenen Trak- tantenliste, die auf dem Tisch der Außen- minister lag und im September, oder wann auch immer die nächste Konferenz statt- finden wird, wieder liegen wird. Für uns Deutsche kenn weiterhin nur das gleiche Gesetz gelten, das seit 1945 unsere Haltung regiert: Geduld, Geduld, illusionslose Geduld. Die Einheit Deutschlands, die nach wie vor das erste Ziel beim Streben nach einem friedlichen Europa bleibt, wird vorläufig nicht erreicht werden können. Die in einem langen Winter gewachsene meter- dicke Eisdecke wird nicht vor einem ersten Sonnenstrahl kapitulieren und die Mauer, die die deutschen Lande trennt, ist viel zu solid, um von Wünschen allein eingerannt zu werden. Wünsche haben auch nur im Artikel 102 des Grundgesetzes: Märchen segensreiche Kräfte. Im Leben der Völker spielen nackte Tatsachen und sehr genau meßbare Zahlen allein ausschlag- gebende Rollen Einem Minus in Deutsch- land entspricht ein Plus irgendwo anders auf der Welt. Nichts ist umsonst und alles muß irgendwie bezahlt werden. Das ist eine Binsen wahrheit, aber wir können sie uns nicht deutlich und kraß genug vergegen- wärtigen. Wir wissen sehr wohl, warum die Russen ein einiges Deutschland wollen und wir wissen auch, warum die Westmächte die von vornherein unerfüllbare Forderung auf Ausdehnung des Grundgesetzes auf ganz Deutschland gestellt haben. In Wirklichkeit ist im Augenblick niemand, weder rechts noch links, ernstlich an der Wiederherstel- lung des ganzen Deutschland interessiert, da bei der gegenwärtigen weltpolitischen Lage die Existenz zweier Deutschland wahr- scheinlich weniger Konfliktstoff in sich birgt als die Wiederherstellung des unbequemen Genzen. Die Zeit wird weiter reifen und das ihrige tun. Suchen wir mit dem bei uns auch etwas rarem politischem Taktgefühl das Beste aus den Gegebenheiten zu ziehen und das Fundament des neuen Hauses 80 stark zu bauen, daß man eines fernen Tages gefahrlos wird aufstocken können. H. H. Die Todesstrafe ist abgeschafft Die Etappen eines jahrhunderte alten Kampfes Die Todesstrafe ist abgeschafft— 80 lautet der Artikel 102 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser klaren Formulierung hat ein sehr langer Kampf sein Ende gefunden. Die Ab- schaffung der Todesstrafe ist nicht nur eine Angelegenheit der Juristen. Es geht hier vielmehr um ein Problem, das an die letzten Fragen unserer menschlichen Exi- stenz rührt. So ist es auch zu verstehen, daß der erwähnte Artikel des Grundgeset- zes eine lebhafte Diskussion in weiten Krei- sen unseres Volkes ausgelöst hat. Der Kampf um die Abschaffung der To- desstrafe setzte bekanntlich in der Auf- klärungszeit ein und ist seitdem nicht mehr verstummt. Vor dieser Zeit galt es als selbstverständlich, daß der Staat über Le- ben und Tod seiner Untertanen entscheiden konnte. Denken wir zum Beispiel nur an die Hunderttausende, die den Scheiterhau- fen besteigen mußten oder in den berüch- tigten Hexenprozessen zu einem qualvollen Tode verurteilt wurden. Seit der Aufklä- rungszeit standen sich nun Gegner und An- hänger der Todesstrafe gegenüber. So haben sich, um nur einige Namen zu nennen, Montesquieu, Rousseau, Kant, Goethe für die Beibehaltung der Todesstrafe ausgesprochen. Abor immer eindringlicher meldeten sich die Stimmen, die für die Abschaf- fung einer Strafe waren, die man mit Recht als ein Ueberbleibsel aus dunk- len Zeiten ansah.„Die Grundrechte des deutschen Volkes“ vom 27. Dezember 1848 forderten die Abschaffung der Todesstrafe. Man hat sie auch tatsächlich in einigen Ländern abgeschafft, zum Beispiel in Ol- denburg, Bremen und Sachsen. Als über das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund beraten wurde, fand sich erst in zweiter Lesung eine knappe Mehrheit für die Beibehaltung bzw. Wiedereinführung der Todesstrafe. In erster Lesung war die allgemeine Abschaffung der Todesstrafe beschlossen worden. Es bedurfte der ener- gischen Intervention Bismarcks, um den Norddeutschen Reichstag zu einer Aende- rung seiner Haltung zu bringen. In unser geltendes Strafgesetzbuch ist die Todesstrafe im Jahre 1870 aufgenom- men worden. Fortschrittliche Menschen aus verschiedenen Lagern haben seitdem immer wieder im Rahmen der modernen Rechts- entwicklung versucht, die Todesstrafe, die den Forderungen der Menschlichkeit nie- mals gerecht werden kann, zu beseitigen. Die Sozialdemokratie, die seit ihren An- kfängen gegen die Todesstrafe war, hat diese Forderung bereits im Jahre 1891 in ihrem Programm niedergelegt. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war man diesem Ziel schon ziemlich nabe gekommen. Im Jahre 1928 wurde im Strafrechtsaus- schuß des Reichstages über die Frage ab- gestimmt, ob die Todesstafe sofort abge- schafft werder könne oder ob die gespannte innenpolitische Lage diesen Schritt noch nicht als ratsam erscheinen lasse. Das Er- gebnis war Stimmengleichheit. Der demo- kratische Reichsjustizminister Koch gab die Anregung, bis zum Abschluß der Straf- rechtsreform alle zum Tode Verurteilten zu begnadigen. Tatsächlich wurde dann auch Vom Nobelpreis zur Demontage: Von Dr. Hermann Brunner im Jahre 1929 von 36 Todesurteilen kein einziges vollstreckt. Seit dem Jahr 1933 sahen wir uns dann einer völlig veränderten Situation auch auf dem Gebiet des Strafrechts und des Straf- Vollzugs gegenüber. Die Zahl der Todes- urteile und der Vollstreckungen ging sprunghaft in die Höhe. Wie in der„Neuen Zeitung“ unlängst mitgeteilt wurde, sind vom 1. Septem- ber 1939 bis Ende Februar 1945 lediglich im Feld- und Ersatzheer über 10 000 Todesurteile verhängt worden, von denen über 6000 vollstreckt worden sind. Dieses Beispiel aus der Wehrge- richtsbarkeit zeigt uns in krasser Weise, wie mit der Verhängung der Todes- strafe Mißbrauch getrieben wurde.(Von 1914 bis 1918 wurden im Heer 150 Todes- urteile verhängt und davon 48 voll- streckt.) Welchen Zweck verfolgt überhaupt die Todesstrafe: Ihre Verteidiger sagen: Durch ihre Androhung und ihren Vollzug soll der Rechtsbrecher abgeschreckt bzw. unschäd- lich gemacht werden. Es ist selbstverständ- lich, daß der Staat Leben, Gesundheit, Frei- heit und Eigentum seiner Bürger vor An- griffen und Schäden zu schützen hat. Aber schließlich ist dieses Ziel auch mit anderen Mitteln zu erreichen, nicht zuletzt durch eine zeitlich begrenzte Freiheitbent- ziehung von langer Dauer. Es sollte Auf- gabe eines Kulturstaates sein, asoziale Ele- mente, die als gemeingefährliche Rechtsbre- cher aufgetreten sind, solange von der menschlichen Gesellschaft fernzuhalten, bis durch entsprechende Erziehungsmittel ihre Rückführung in geordnete Bahnen möglich ist. 5 Ein weiterer Grund für die Abschaffung der Todesstrafe ist die Tatsache, daß im- mer wieder einmal ein Justizirrtum vor- kommen kann. Man wird jedenfalls nicht die These bestreiten können: Mit der Ver- schlechterung der Rechtspflege nimmt die Grausamkeit der Strafen zu. Je kültivlerter ein Staatswesen ist, um so humaner werden auch seine Strafen sein. Nachdem um die Abschaffung der To- desstrafe in Deutschland lange und erbit- tert gekämpft wurde, ist es zu begrüßen, daß durch den Artikel 102 des Grundgeset- zes ein fait accompli geschaffen ist. Die Ab- schaffung der Todesstrafe kann nur mit den für eine Verfassungsänderung vorgesehe- nen Zweidrittel-Mehrheiten des Bundesta- ges und Bundesrates wieder beseitigt wer- den. Daß sich solche Mehrheiten finden werden, ist höchst unwahrscheinlich. Auch andere Staaten haben bereits die Todes- strafe abgeschafft und dabei die besten Er- kahrungen gemacht: die Schweiz, die Nie- derlande und die skandinavischen Länder. Treten sie wirklich auf der Stelle? Truman, Figl und der Pariser„Figaro“ sagen ihre Meinung Washington.(UP) Nach einer ausführ- lichen Unterredung mit Außenminister Acheson ließ Präsident Truman eine Er- klärung veröffentlichen, in der er zu den Ergebnissen der Pariser Konferenz Stel- lung nahm. In dieser Erklärung gibt der Präsident der Sowietunſon die Schuld da- für, daß kein wirklicher Fort- schritt in der Frage der Einigung Deutschlands erzielt worden ist. Er gab seiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dag die diesbezüglichen Besprechungen zu kei- nem besseren Resultat geführt haben, er- klärte sich jedoch hocherfreut über die Fortschritte bezüglich des österreichi- schen Staatsvertrages. Außenminister Acheson erklärte ge- stern laut REUTER, die Tatsache, daß der Außenministerrat zu keiner befriedigenden Einigung in der Deutschlandfrage gekommen ist, hebe erneut„die außerordent- liche Wichtigkeit der Ratifizie- rung des Atlantikpaktes und der Billigung des militärischen Hilfsprogramms während der gegenwärtigen Sitzung des Kongresses hervor. Die britische Regierung wird, wie der stellvertretende britische Ministerpräsident Herbert Morrison am Mittwoch im Un- terhaus bekannt gab, demnächst ein Wei g- buch über die Pariser Außenminister- konferenz veröffentlichen. Falls die Abge- ordneten des Unterhauses es wünschen, fügte Morrison hinzu, werde eine Parla- mentsdebatte über die Pariser Konferenz und ihre Ergebnisse stattfinden. Fischer-Tropsch-Bergius Die Pioniere der Treibstoffsynthese aus Kohle In der Diskussion um die Demontage westdeutscher Fischer- Tropsch- Anlagen werden die Chemiker Franz Fischer, Hans Tropsch und Friedrich Bergius immer wieder genannt. Einst flocht die Internationale der Wis- senschaft ihnen Lorbeerkränze des Ruhms. Heute sind die Namen Franz Fischer und Hans Tropsch bloße Sachbegriffe auf der Demontageliste, und auch der Schatten des Nobelpreisträgers Friedrich Bergius, als Kromeuge in der Polemik für und wider die Demontage der Fischer-Tropsch-Werke des Ruhrgebiets beschworen, konnte die von Panzern eskortierten Demontagetrupps nicht aufhalten. Geheimrat Franz Fischer ist im De- zember 1947 im Ruhestand in München ge- storben. Sonst könnte er bezeugen, daß das Kalser-Wilhelm- Institut für Kohleforschung, dessen Direktor er von 1913 bis 1943 war, keineswegs von ihm gegründet wurde, um Kriege zu führen. Sein Buch über die Um- wandlung von Kohle in Oel, 1924 erschienen, wurde sofort ins Englische und Russische übersetzt. Einer seiner tüchtigsten Mit- arbeiter, Pichler, wurde erst unlängst von den Amerikanern über den Atlantik geholt, denn selbst in den USA mit ihren vorläufig noch so großen natürlichen Erdölvorkommen ist das Fischer-Tropsch-Verfahren hoch aktuell. Nicht wegen des Benzins, das man damit gewinnen kann, sondern wegen der Vorprodukte, die unter anderem für die Seifenindustrie und andere Industriezweige so wichtig sind und die man sonst aus dem Ausland einführen müßte. Geheimrat Fischer hat diesen Bedeutungswandel seines 1925 entdeckten Verfahrens noch selbst mit- erlebt. Denn sogar in den Kriegsjahren von 1939—44 stieg der Anteil der Paraffine und ähnlicher Stoffe im Ausstoß der nach ihm benannten Werke von 15 auf 32 Prozent, und die Kraftstoffgewinnung ging entspre- chend zurück. Wer war Hans Tropsch? Schon der heute mit Fischer fast täglich in einem Atemzug genannte Name läßt die Herkunft aus dem Sudetendeutschtum erkennen. Sein prominentester Träger wurde 1889 in Plan in Böhmen als Sohn eines Bahnbeamten ge- boren, studierte in Prag, kam dann ins Ruhrgebiet und war von 1921 bis 1928 Ab- tellungsleiter an Fischers Kohle- Institut. Auch die tschechische Regierung interes- sierte sich nach der Entdeckung von Fischer- Tropsch für Kohleveredelung. Von 1928 bis 1931 war Hans Tropsch Direktor des Kohlen- korschungsinstituts in Prag. Dann holte ihn die Universität Chikago nach Illinois in den USA, und in den amerikanischen Fach- büchern gehört sein Name zu den meist- zitlerten. Friedrich Ber gius, der in der Kohle- verflüssigung einen anderen Weg ging und früher zur großtechnischen Verwirklichung seiner Idee kam wurden die leuchtenderen Ruhmeskränze geflochten. 1931 erhielt er den Nobelpreis. Die Amerikaner verliehen ihm den Ehrendoktor von Harvard. Die Engländer gaben ihm die Melchett-Medaille und die Ehrenmitgliedschaft ihres Petro- leum- Instituts. Und was wenige wissen: sie halfen dem Forscher und seinem Institut mit britischen Pfunden über die schweren Inflationsjahre nach dem ersten Weltkrieg hinweg— zehn Jahre nach Bergius' erster Patentschrift von 1913, vier Jahre vor der Betriebseröffnung der Benzinanlage von Leuna. Bis 1937 erschienen die Standard- bücher des deutschen Gelehrten auch in englischer Sprache. Aus allen Gegenden der Erde wurde den deutschen Pionieren der Kohleveredlung Beifall geklatscht.(OP.) In Wien erklärte unter dem Beifall beider Häuser des österreichischen Parla- ments, die sich zu einer Festsitzung ver- sammelt hatten, Bundeskanzler Leopold Fig 1, Oesterreichs fester Glaube in die internationale Gerechtigkeit und seine ent- schiedene Stellungnahme gegen die jugosla- wischen territorialen Forderungen hätten zu dem Abkommen der vier Großmächte in Paris beigetragen. Der Bundeskanzler, des- sen Ausführungen gemäßigten Optimismus verrieten, meinte weiter, der Tag der end- gültigen Befreiung Oesterreichs sei näher- gekommen. Das Hauptverdienst an der Pa- riser Lösung komme dem österreichischen Volk zu, dessen politische Reife und Ar- beitsamkeit international anerkannt worden selen und daß— wie er hoffe— bald seinen Platz unter den Vereinten Nationen zum Nutzen der gesamten Menschheit einnehmen werde. Sowohl Fig! als auch der Parlamentspräsident Leopold Kunschak sprachen Außenminister Gruber ihren Dank für seine unermüdlichen Bemü- hungen um das Zustandekommen des alli- ierten Abkommens über Oesterreich aus. Die an die Sowjetunion zu zahlende Ab- findung von 150 Millionen Dollar sei zwar eine schwere Bürde, aber andererseits sei dles der einzige Weg zur Lösung des Pro- blems gewesen. Die von den vier Groß- mächten geforderte Gewährung von Min- derheitsrechten an die Slowenen und Kroaten in Kärnten stimme völlig mit der österreichischen Auffassung von der De- mokratle überein. Der konservative„Figaro“ schreibt zur Außenministerkonferenz:„Die Westmächte haben in Paris zum zweitenmal für die Aufhebung der Blockade bezahlt, und zwar mit einer halben Anerkennung des sowie- tischen Regimes in der Ostzone. Sie haben jetzt nicht mehr Garantien als beim ersten Male Die Möglichkeiten für Streit und Sa- botage in Berlin bestehen unbegrenzt wei- ter. Wir treten mit bemerkens- werter Energie und Naivität auf der Stelle. Die drei Wochen öffentlicher Sitzungen waren nichts weiter als ver lorene Zeit. Die Westmächte haben mit Geduld praktisch nichts erreicht. Es ist je- doch nicht sicher, ob sie mehr erreicht hät- ten, wenn sie mit der Faust auf den Tisch geschlagen hätten. Immerhin hat sich erwiesen, daß keine der beiden Großmächte die leiseste Absicht hat, im Augenblick zur Gewalt Zuflucht zu nehmen. Das fundamentale Problem bleibt heute das gleiche wie gestern: Bedingungen zu schaffen, die geeignet sind, den Frieden zu sichern, wenn Gefahr im Verzug ist.“ Ein Schloß und 2 Millionen Gulden Den Haag.(DENA-REHUTER) Ein hol- ländisches Gericht lehnte die Berufungs- klage des ehemaligen deutschen Kronprin- zen Friedrich Wilhelm von Ho- henzollern auf Uebereignung des in den Niederlanden befindlichen Besitztums seines Vaters, Kaiser Wilhelms, ab. Das von der Regierung beschlagnahmte Besitztum besteht aus Schloß Doorn mit 45 Hektar Land sowie Geld und Wertpaple- ren im Gesamtwert von etwa 2 Millionen Gulden. Der holländische Treuhänder für feindliches Eigentum hatte es 1948 abge- lehnt, diese Vermögenswerte als nichtfeind- lich zu erklären und dem früheren Kron- prinzen zurückzuerstatten. Das Berufungs- gericht bestätigte diesen Entscheid, da der Kronprinz nichts für Holland oder die Sache der Allſierten getan habe. Schloß Doorn ist bereits vor längerer Zeit in ein Museum umgewandelt worden. — Aufbau für die europäische Jugend stati Demontage! Düsseldorf.(gn.-Eig.-Ber.) Im Maul des Kabinetts von Nordrhein überreich Ministerpräsident Arnold und schaftsminister Nöilt ing dem Gouv des Landes, General Bishop, den führenden kirchlichen und kulturellen 5 sen ausgearbeiteten Plan, die Thyssen unter der Leitung eines internatiom Stifterrates für die sozialen und kultun Probleme der Jugend arbeiten zu la General Bishop sicherte den deutschen N tikern zu, daß er den Vorschlag an höchste Autorität seines Landes weitet ten werde. Die Demontagen und die Siche 1 heitsfrage London. DENA-REUTER) Außenmh ster Bevin wandte sich im Unterhaus g; gen eine Einstellung der Deng tagen der Fischer-Tropsche d lagen im Ruhrgebiet und erklärte, Einrichtungen zur synthetischen Ben! herstellung gehörten zu den a 00 und beschränkten Industrien und mig daher demontiert werden. Der Labour- geordnete Ernest Brama ll forderte 9 Zusicherung, daß die Deutschen die Alle ten nicht durch ihre„wohlbekannte a0 sungstechnik“ zu einem Abgehen von ing nationalen Vereinbarungen zwingen kin ten. Bevin erwiderte hierauf nichts, aber in Beantwortung weiterer Frag „Großbritannien hat versucht, die De tage auf ein mit den Sicherheitserforden sen zu vereinbarendes Minimum zu schränken. Die Sicherheitsfrage für Großbritannien und andere Länder e sehr wichtige Zukunftsfrage, und wir t halten, alle notwendigen Vorsichtsmaßreg zu treffen.“ Gesch f AusfA M οονẽπlv 2% N οννεAοs E Uο E 1s 28 I, , 33 20 I, ,, 4 Fel bNE MARE 654 EMpTANMeER 6 odkur schen 20 10 earn 1000 LEISronseEN EA 5 vou lone Soy et · 26 unonufvlen) „ milionen k. TSchEc MOST. vertenvon 8s NIN /A 70 76, 272 FNANNR EM SE,. Joost Teilbilanz deutscher Reparationen Die kier dargestellten Leistungen umſas nur die von der Interallilerten Repall agentur bis Ende 1948 zugeteilten Weſte jehlt ein Großteil der Entnahmen der satzungsmächte sowie die Anteile der Sou, union und Polens.(be dez an dis Heraus Hausfrau und Invalidenversicherun Den nach Ihrer Ausgabe vom 18, Jun . Mannheimer Frauenverein gemachten schlag Über die Hausfrauenarbeit als Kral kassen- und versicherungspflichtige Arbe zuerkennen, kann ich— Wenigstens 0, 5. in Ihrer Zeitung wiedergegeben wurde 1 verstehen, Ich unterstelle, daß die Arbel Frau im Haushalt der eigenen Famille gen ist; denn eine Tätigkeit gegen Bezahlt ohnehin versicherungspflichtig. Warum, f man also der Hausfrau neue„Pflichten 100 erlegen, wenn nach den bestehenden Ge ja beinahe jede Frau sich gegen Alter une werbsunfähigkeit freiwillig versichern Kang Ich nehme an, daß die Bestimm unte, Reichsversicherungsordnung Aber dle 10 lige Weiterversicherung und die Selb toe rung bekannt sind. Hfernach hat jede 110 die zu irgendeiner Zeit insgesamt e 26 Pflichtbeiträge zur Invalidenvers 10 entrichtet hat, dle Möglichkelt, sich fre 10 weiter zu versichern. Außerdem n auch wenn er bisher noch keine Beit 1 Inv.-Vers. entrichtet hat, bis zu seinem 5 bensjahr in die Versicherung kreiwillis 12 ten(Selbstversſcherung), Die Frage, 610 905 frau ihre Versſcherung freiwillig e 0 gewinnt nach dem am 1. Juni in Krett tenen Sozial-Versicherungs-Anpassunt J erneut an Bedeutung. Es ist Penann in 5 älteres Ehepaar, sofern es auf die 1 40% des Mannes allein angewiesen ist, m 5 0 nicht auskommen kann. Erhält jedoch 7 Frau ihre Rente(die Maingestreng e nunmehr monatlich 50, DM)), 50 10 elne wesentliche Erleichterung sein 4% Familie. Selbst im Falle des krüheren% des Mannes ist die Beitragslelstun, 990 frau nicht umsonst: Bann erhält 0 1 2. Z. geltenden Bestimungen die hö ar voll und dazu dle niedrigere Rente 3 ausbezahlt. 1 Voraus, Bel Krlegerwitwen wird aller 14 nach die Rente aus der eigenen re voll ausbezahlt werden. Da Beitrags engt gen im Falle der Verehelichung is mit nicht erfolgen(nicht zu verwechseln g Abnndung die pel Rentenbezug 2 11 Wiederverehelichung gewährt. 1e 80. außerdem durch das bereits erwähnte Versicherungs-Anpassungs-Gesetz 3 10 5 schaft unter gewissen Voraussetzu 00 aus früheren Beiträgen erhalten 270 1 0 gere Jahre keine Beiträge e 15 wel ann jeder Thefrau nur empfonte en hre Invallgen versicherung Lortztwereiche von der Möglichkeit der Sange 60 4 Gebrauch zu machen. Entsprechendes g f für die Angestelltenversicherunz. ich l ständnis der Ehemänner dürfte es mech; Richard Melber, Mannheim r,,. r 12 Abe Sichez ugennd rhauz N De mo sch klärte, 1 Bent verboteh id mühe a rderte 9 lie Alllz mableg 84 Nr. 117/ Donnerstag, 23. Juni 1949 MORGEN Seite 8 Mannheim vor hundert Jahren! Das Ende einer Volksbewegung Wenn Mannheim im Jahre 1848 die erste Stadt war, in der die Ideen der Revolution zur aktiven Tat umgeformt wurden, so war es 1649 leider auch neben Rastatt einer der letzten Orte, in denen sich das tragische Schicksal vieler Revolutionskämpfer erfüllte. Dieses traurige Ende besitzt mehr als nur lokalgeschichtliche Bedeutung. Nach der Märzbewegung 1848 war es, ab- gesehen von Struwes kurzem Einfall in Süd- baden, in unserer Heimat ruhig geworden. Men sammelte Gelder für die Witwe Ro- bert Blums, man freute sich an den scharfen Zeitungsartikeln, die der Regierung dauernd mit Aufhängen und Todschlagen drohlen. Man lud die Soldaten in die Wirtschaften ein, um sie mit den Ideen der Revolution ver- traut zu machen. Die Regierung vernach- lässigte in leichtsinniger Weise das Militär, das sich dann im Mai 1849 bei dem Kongreß sämtlicher badischer Volksvereine in Offen- burg mit dem Volk verbrüderte und den Rücktritt der Regierung sowie die Befreiung aller politischen Gefengenen forderte. In ganz Baden gingen die Truppen zu den Auf- ständischen über. Der Großherzog rettete sich durch die Flucht. Frühere Historiker haben diesen Aufstand der Soldaten nur durch die Disziplinlosigkeit des badischen Heeres und durch eine syste- matische Hetze von Biertischpolitikern zu er- klären versucht. Dies trifft nicht zu, denn der Aufstand war tatsächlich eine über Ba- den hinausgreifende Volksbewegung, der sich das Militär nicht entgegenstellen wollte. Eine besondere Schwungkraft erhielt diese Volksbewegung durch die Beteiligung der Frauen, die vereinzelt am Kampf teil- nahmen, deren Mehrzahl aber eine andere, kraulichere Form der politischen Betätigung fand, die sehr großen Einflug gewinnen konnte. Die Frauen und Mädchen verpflich- teten sich in feierlichen Eiden, mit keinem Mann in treuer ehelicher Gemeinschaft zu- sammnleben zu wollen, der die Waffe gegen emen deutschen Bruder erhoben habe. Am J. Mai 1849 wurden die deutschen Jünglinge erstmals durch die Frauen und Jungfrauen aufgefordert, diesen Schwur zu hören und zu beachten. Die Soldaten der badischen Truppenteile weigerten sich, auf ihre eigenen Brüder zu schießen. Die Volkserhebung blieb aber nur auf Baden und die Pfalz be- schränkt; in den anderen süddeutschen Ländern wurden Aufstandsversuche blutig niedergeschlagen. Als Sigel mit badischen Truppen auf Darmstadt vorstoßen wollte, scheiterte er im Gefecht vor Heppenheim am 30. Mai. Unterdessen hatte sich in Karlsruhe eine Revolutionsregierung gebildet, die am 12. quni dem Polen Mieroslawski den Oberbefchl übergab. Da am gleichen Tag Prinz Wilhelm von Preußen den Oberbefehl über die Trup- pen übernahm, die den Aufstand nieder- Werken sollten, können wir von diesem Tag an den Beginn der Auseinandersetzung großen Stils datieren. Das Kräfteverhältnis war von Anfang an sehr ungleich. Mieroslawski verfügte in Baden über 22 000 Mann. In der Pfalz standen noch 12 000 Aufständische, die aber nur unzureichend bewaffnet waren. Die Preußen dagegen verfügten über 70 000 Mann, die sie in drei Heeresgruppen teilten. Obwohl Sigel und Mieroslawski die Preu- gen wiederholt zurückschlagen konnten, machten ihre Truppen aber auf einmal nicht mehr mit. Wenn beide in späteren Veröffen:- lichungen davon sprechen, daß sie sich die Flucht einzelner Verbände bei dieser gün- stigen Lage nicht erklären könnten, so zeigt dies, daß die militärischen Führer nicht be- srifken hatten, daß Freiheitskämpfer mehr sind als militärische Verbände, die sich wie Schachfiguren hin und her schieben lassen. Die Aufständischen waren sich in ihren politischen Zielen nicht mehr einig. Die „aus den freisten Wahlen hervorgegangenen lrrweg einer Liebe Mord quf Moorstetten Von Paul Kübler Vertreter des Volkes“ Waren nach Brentanos Worten, der damals die Revolutionsregierung leitete, eine Versammlung Seworden,„deren Mehrheit aus ganz unfähigen, gewöhnlichen Schreiern bestand.“ Heckers Urteil ist üb- rigens noch vernichtender. Mieroslawski suchte deshalb seine mili- tärischen Maßnahmen mit diktatorischer Strenge zu erzwingen. Dieser Weg von der Volksbewegung zur Diktatur zeigte am Ende jene typischen Ausschreitungen der Dikta- toren, die hinter sich möglichst heftig die Türen zuschlagen wollen, wenn sie gezwun- Sen werden, von der Bühne abzutreten. Ein Befehl Mieroslawskis, der in Mannheim ver- kündet wurde, klingt in dieser bekannten Tonart. Ich, General Mieroslawski, bin Diktator der Stadt Mannheim und erkläre dieselbe in Belagerungszustand mit Verkün- digung des Standrechtes und bekleide den Zivilkommissär Trütschler mit unbedingter Vollmacht. Durch diese Erklärung müssen mir alle Mittel der Stadt, Häuser, Geld, Lebensmittel, ja Menschen zur völligen Ver- fügung gestellt sein. Sollte aber irgendeiner dieser Anordnung keine Folge geben wollen, oder sollte durch Verrat uns der Sieg ver- eitelt werden und wir genötigt sein, die Stadt verlassen zu müssen, so werden vor- her die Köpfe fliegen, und sollten es ihrer 10 000 sein, und ich werde Mannheim als einen Aschenhaufen zurücklassen.“ Trüt- schler, der diesen Befehl übersetzte, fügte noch hinzu, daß er Mittel in den Händen habe, den Anordnungen Mieroslavrskis„den gehörigen Nachdruck zu geben.“ Daraufhin leitete der Gemeinderat in Mannheim am 22. Juni 1849 eine Gegenre- volution ein, der sich die badischen Dragoner anschlossen. Als die Parteigänger Miero- slawskis sich mit der Gemeindekasse zurück- ziehen wollten, wurden sie durch die Bürger- Wehr verhaftet, größtenteils aber wieder durch Mannheimer Frauen befreit. Die Mannheimer Bürgermeister verhandelten mit den Preußen, die bald als Befreier ein- marschierten— und dann der Stadt drük- kende Besatzungskosten auferlegten. Alle Heckerbilder wurden beschlagnahmt, Waf⸗ kenbesitz bei Todesstrafe verboten. Wer das Heckerlied pfiff oder einen Heckerhut trug, kam ins Gefàngnis. Jedermann trug also Wieder den Zylinder, den man deshalb die Angströhre nannte. Als im Theater in„Ra- bale und Liebe“ an gewissen Stellen demon- strativ geklatscht wurde, marschierte preu- Bisches Militär ins Nationaltheater. Die Zei- tungen standen unter strenger Zensur. Das Ausfüllen der Fragebogen, die es da- mals zum erstenmal gab, war eine seelische Qual. Der öffentliche Kläger(so lautete der Titel tatasächlich) war eine gefürchtete Per- sönlichkeit, denn die Standgerichte verhäng⸗ ten sehr oft die Todesstrafe. Am 14. August wurde Trütschler in Mannheim standrecht- lich erschossen. Die Blumen häuften sich auf seinem Grab, denn die. Bevölkerung hatte erkannt, daß dieser Mann nur das Beste 8e wollt hatte. Alle paar Tage krachten die Gewehre der Erschießungskommandos. Die Opfer waren meist kleine Unterführer der Revolution, denn die Großen saßen schon längst in der Schweiz oder wurden durch Beziehungen gerettet. Die meiste Trauer rief am 11. Oktober die Hinrichtung des Sreisen Valentin Streuber hervor, der in Mannheim sehr beliebt und geachtet war. Fünfundzwanzig Jahre später, am 13. September 1874 erhielten diese Männer auf dem Hauptfriedhof ein Denkmal, das wir auch heute noch beachten sollten, denn es sagt uns, daß in politischen Auseinander- setzungen blinder Haß oft edle und gute Menschen vernichtet. Eine Charakterisierung Mannheims Erinnerung an eine Rundfunkrede Ober bürgermeister Dr. Kutzers Vor mehr als 20 Jahren hat Oberbürger- meister Dr. Kutzer eine Rundfunkrede über die Stadtpersönlichkeit Mannheims gehalten. Die damalige Lage der Stadt hält keinen Vergleich aus mit der heutigen. Doch auch damals gab es große Sorgen. Schon hatte die berüchtigte Kon junkturzeit sich als Scheinblüte zu enthüllen begonnen, die Arbeitslosenziffer hatte zu steigen an- gefangen und stieg auch in Mannheim unaufhaltsam fort. Und gerade in dieser Zeit hielt Kutzer seine Rundfunkrede über Mannheims Stadtpersönlichkeit, besann man sich umso stärker auf den Bürgersinn der Mannheimer, auf die Psyche ihrer Stadt, der man auch in Krisenzeiten ver- trauen durfte. Das ist heute wieder beden- kenswert, wert des Vergleichs, der Er- kenntnis des Bleibenden im Wechsel, des lebenskräftig gebliebenen Kerns nach abermaliger Erschütterung im totalen Zu- sammenbruch. Kutzer ließ seine Hörer teilnehmen an einem Flug über Mannheim, ließ sie 80 einen wirklichen„Ueberblick“ über das Stadtwesen gewinnen, woraus ihnen un- schwer das Stadtwesen selber in Erschei- nung treten konnte. Er ließ sein Flugzeug vom Odenwald her die Rheinebene auflie- gen, inmitten deren die Stadt gebettet liegt. Da gewahrt der Blick alsbald neben dem Rhein in das Land einschneidende Wasserstreifen, erkennt die breite Schwin- gung des Altrheins mit dem FHolzturm der „Zellstoff“, das kilometerlang geradlinige Strombett mit den gewaltigen Anlagen der „Anilin“,— alles den Wandel kennzeich- nend, den das Stadtwesen im letzten Jahr- hundert durchgemacht. Mit einem kurzen Blick auf Mannheims Geschichte skizziert Kutzer Mannheims Roman von Orest Bjern (Schluß) Es war ein Traum, Sibyll— es tut mir leid, daß ich dich enttäuschen muß, aber das ben richtet sich nicht nach unseren Wün- schen. Damals in Arles glaubte ich das, was ich dir sagte, ich habe dich nicht belogen— in inzwischen nur nüchtern geworden, und die Wahrheit der Leidenschaft ist eine andere als die Wahrheit des stillen Lebens, das ich hier führen muß. Ich bin Moor- stetten verbunden und verpflichtet, und es Verlangt viel und gibt sehr wenig. Ich fürchte, daß du mich für einen reichen Mann hältst, aber die Setter und Ponys und Fische umd Wälder sind kein Luxus, sondern wahr- haktig ein ziemlich mühseliger Weg, um die täglichen Brötchen aller Art auf den Tisch zu stellen!“ Ach. liebe dich so, wie du bist!“ Kainer schüttelte den Kopf: Du bist nicht die Frau, Sibyll, die man ungestraft ter zwischen Wald und Moor und tausend Meilen von der Welt entfernt vergraben dark.— Sei vernünftig, Sibyll. mach dir keine kalschen Vorstellungen von mir— die Vergangenheit wiederholt sich nichtl. Da sagte ich ihm, daß ich ein Kind er- warte. Ich sagte es ihm in der Gewißheit, 1 er mich nun in seine Arme ziehen 8e. Er sah mich starr an, für einen Augen- dick betroffen und unsicher. Und plötzlich nächte er: Sei nicht töricht, Sibyll, mit diesem Märchen hast du bei mir kein Glück“, feine Stirn umwölkte sich, mein, ehrlich, Ich linde eg geschmacklos.“ Ich sah ihm entsetzt ins Gesicht; daß er mir diese Ungeheuerlichkeit zutraute. daß er mir zutraute, ich hätte einen Kniff an- zewandt, um auf ihn einen Zwang aus- e Mein Gott, war ich denn nicht mehr gewesen als irgendein flüchtiges Abenteuer?! Rainer ging langsam zur Tür. „Das war häßlich von dir, Sibyll“, sagte er leise. Ich war so entsetzt über diese Be- leidigung, daß es mir die Sprache verschlug. Ich blieb wie gelähmt zurück.“ Sibyll Merlin kauerte sich zusammen. Sie preßte die Fingerspitzen an die Schläfen und blickte in ihren Schoß. Ich spürte eine furchtbare Enge in der Kehle. „Was dann geschah— daran erinnere ich mich nur noch, als stände das alles hinter schweren Schleiern. Ich blieb allein. Ich kannte Rainers Zimmer nicht. sonst wäre ich ihm nachgegangen. Irgendwie ging die Nacht herum. Der Tag graute. Dann hörte ich Geräusche und leise Schritte auf der Treppe. Ich entsann mich, daß die Brüder sich zur Jagd verabredet hatten. Und dann sah ich durch die Ritzen der Fensterläden, daß Rainer das Haus verließ und über die Straße ging, am Bootshaus des Brückensees vorbei über die Wiesen des linken Ufers. Ich stürzte aus dem Hause und rannte ihm nach. Er hörte mich und drehte sich um, dort etwa, wo am Ufer der Wald beginnt. Er erwartete mich mit einem Gesicht, das hart war wie gebrannter Ton. Ich hängte mich an ihn, ich weinte, ich beschwor ihn, mir zu glauben „Weshalb fandest du diese Worte eigent- lich nicht schon gestern abend?“ fragte er kühl. Weil ich zu entsetzt war. daß du mir solch eine Niedertracht zutrautest! Weil alles in mir zusammenbrach, woran ich geglaubt hatte!“ „Herbert wird jeden Augenblicke unten sein“, sagte er mit schmalem Mund; s Wäre mir unangenehm, wenn er uns hier sähe. Warte hier, bis er drüben im Wald ver- Rolle als Hauptstadt der Pfalz, bis es 1803 an Baden fiel,— auch dann noch„Hauptort und Wirtschaftszentrum“ der ganzen Pfalz bleibend, deren Essen man zu beiden Sei- ten des Rheins rauchen sieht, weshalb auch nach dem Osten wie nach Westen die Vor- ortbahnen aus Mannheim laufen,—„in Bälde wohl auch nach dem nahen Schwet⸗ zingen im Süden“. In diesem Gebiet emsi- ger industrieller Arbeit wohnt 10 km im Umkreis des Mannheimer Rathausturms eine halbe Million Menschen. Von diesen jedoch entfallen zwei Fünftel auf die links- rheinische Pfalz und auf Hessen,— und „Landesgrenzen bemmen die Pläne der Siedlungen, die zweckmäßige Aufteilung des ganzen Gebetes, die Durchführung der größeren Verkehrswege“ Nach diesem Ueberblick über die äußeren Umrisse läßt Kutzer sein Flugzeug die Innenstadt über- queren, deren schachbrettartige Anlage das einzige sei, was manche in Deutschland von Mannheim wissen und in einer Schleife über südliche und östliche Stadtquartiere endet der Flug, der mit seiner Schau des außeren Stadtbildes Fragen nach der inne- ren Struktur aufgeworfen hat, die nicht unbeantwortet bleiben. Die Mannheimer werden in ihrem vornehmlich pfälzischen Volkscharakter gekennzeichnet, ihrer ar- beltsfrohen Emsigkeit, ihrer frohen, lebens- lustigen und lebenshungrigen Art, in der ein fast romantischer Ton mitschwebe; der ewig junge Neckar, der„den Mannheimern den Blick zu den östlichen Bergen freihält“, mag solchen Ton in den Arbeitsernst der Stadt bringen. Fast zwei Drittel der Be- wohner sind industriellen Betrieben zuzu- rechnen, und„die Politik entflammt auch hier mitunter die Gemüter“, erst recht bei steigender Arbeitslosenziffer. Und Mann- schwindet. Und dann geh bitte auf dein Zimmer zurück. Du siehst häßlich Aus— dein Gesicht ist verschmiert.“ Du glaubst mir nicht?“ schrie ich auf. Du machst es mir wirklich schwer, höf- lich zu bleiben“, sagte er aus fest zusammen- gebissenen Zähnen. Er drehte sich kurz ab und ging lautlos über das Moor davon. Ich stand zitternd vor Kälte unter den Bäumen. Ein kühler Wind wehte. Durch meine Schuhe drang Nässe. Der Morgen wurde heller. Es dauerte lange, bis Herbert Hellerau das Haus verließ. Er überquerte Wir beginnen morgen mit dem Abdruck des spannenden Zirkusromans „Die Pantherbraut“ von Wilhelm Quindt, dem bekannten Verfasser vieler interes- santer Tiergeschichten. Als ausgezeichne- ter Kenner der bunten glitzernden Welt des Zirkus läßt er uns hinter die präch- tigen Zirkusfassaden schauen und berich- tet von dem harten und arbeitsreichen Leben der Artisten, ihren Tieren und ih- rem Milieu. Die Geschichte einer Liebe verbindet die mit leuchtenden Farben ge- zeichneten Bilder zu einem Roman von packender Realistik. die Straße und verschwand bald am anderen Ufer im Gehölz. Ich ging betäubt zum Schloß zurück. Das konnte nicht das Ende sein! Ich mußte Rainer noch einmal sprechen!— Ihm nachlaufen? Dazu war er schon zu weit. Ihm entgegen auf dem Wege, den Herbert gegangen war? Ich lief am Schloß vorbei und Herbert nach, dort. wo wir am ver- gangenen Tage zur Badehütte gegangen waren. Ich war bald da, hörte die Boots- kette rasseln und vernahm, wie Herbert den schweren Rucksack mit den Fallen für den Otter auf den Boden des Kahns warf. Er ruderte zur Insel hinüber, mit dem Gesicht zum Ufer hin, Ich konnte die Lichtung nicht Eine Batterie der Aufständischen im Juni 1849 in Feuerstellung bei Mannheim. Mach einem Aquarell von Franz Artavia) heim ist trotz Heidelbergs Nähe als Wohn- stadt beliebt, auch wenn seine Bewonner oft in hellen Scharen zur Erholung in den Odenwald und die Haardt ziehen, obschon es auch eine gesunde Stadt ist. Und doch ist es keine reiche Stadt mehr, Schiffahrt und Häfen sind verödet, industrielle An- lagen arbeiten ohne Gewinn. Aber„immer- hin: wir haben Vertrauen in die Zukunft!“ Es springt förmlich in die Augen, wie sehr diese Charakterisierung Mannheims in der Not des erneuten Zusammenbruchs und den Schwierigkeiten des Wiederauf⸗ baus sich bestätigt; wie die Lage an zwei schiffbaren Strömen immer die oberste Maxime für die Stadt sein muß, immer der Stärkste und sicherste Hoffnungsanker auch in schier hoffnungslosem Dunkel bleibt. Darum mußte sie zum Wirtschafts- zentrum der ganzen Pfalz werden, darum muß sie, heute noch dringender als vor 20 Jahren, die Verbindungen nach allen Seiten ausbauen(auch die nach Schwetzin- gen), und darum muß sich aus dieser Ver- pflechtung notgedrungen eine engere Zu- sammenarbeit in Kultur- und Wirtschafts- fragen, vor allem im Siedlungswesen. mit der Nachbarschaft des ganzen Umkreises entwickeln. Die wechselseitige Einwirkung der Lage, des Stadtbildes und des Volks charakters, wie sie aus Kutzers großer Ueberschau zu erkennen, bewährt sich auch heute. Sie hat sich in drei Jahrhun- derten bewährt, in denen die Stadt nach einem Wort ihres Kulturdezernenten„Von Tilly bis Tulla“, von den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges zur Metropole am regulierten Oberrhein sich von Stufe 2u Stute wandelte und doch ihren Kern be- Wahrte, wenn auch in der oft kantigen Art, in der ein Knabe zum Mann heran wächst, — denn nicht umsonst trägt sie den Namen Mannheim. Mehr Rundfunkhörer in Südbaden Die Zahl der Rundfunkhörer in Süd- baden nimmt ständig zu. Sie stieg von 82 000 Hörern im Oktober 1945 auf rund 140 000 im Mai d. J. 1910 Hörer(Politisch Verfolgte, Schwerkriegsbeschädigte und So- zlalrentner) hören zur Zeit gebührenfrei. (pmywẽ) Mit Takt oder nur mit Taktik? Südweststaat— eine Kern- und Lebensfrage Belastet die Pfalz das Südweststaat-Ge- swräch? So sieht es sich mitunter Anl. Der Worte darüber sind ja schon einige über den Rhein und zurück gewechselt worden und wohl eben auch einige den Strom her- auf und hinunter. Es soll auch nicht gerade einer flackernden Ungeduld das Wort ge- redet werden; wir sollten nur unsere rest- lichen Siebensachen zusammensuchen, rich- tig gruppieren und im Auge behalten. Ein südbadisches Organ hat gemeint, der kürz- lich(in Ladenburg) von Ministerpräsident Maier gemachte— an sich begrüßenswerte — Vorschlag, die Pfalz in den Südweststaat einzubeziehen, sei gegenwärtig wohl kaum geeignet, die Entwicklung vorwärtszutrei- ben. Wenn es sich tatsächlich so verhalten Sollte, wäre es an der Zeit, stutzig zu wer⸗ den. In Südbaden scheint man der Auffas- sung zu sein, die Fragen um den Südwest- staat von den Fragen um die Pfalz taktisch ohne besondere Mühe trennen zu können. In Südbaden vielleicht, in der Pfalz dies- seits und jenseits des Rheins bestimmt nicht. Mannheim hat mit seiner Weiteren Um- gebung nicht nur lebhaftes, sondern ein Lebensinteresse an der Antwort auf diese Fragen. In einem Südweststaat ohne Pfalz käme Mannheim in einen engen und schat- tenbehafteten Winkel zu liegen. Politische überqueren, ohne von ihm gesehen zu wer- den. Ich mußte warten, bis er drüben auf der Insel war und die Eisen Auslegte. Herbert verließ das Boot. Ich konnte un- gesehen in die Hütte schlüpfen. An die Wand der ersten Kabine gelehnt stand Herberts Jagdgewehr. Ich hatte das Gefühl, er hätte es dort für mich stehenlassen. Ich nahm es auf. Es wäre nicht schwer gewesen, in jenem Augenblick— zu gehen Und dann tauchte drüben aus dem Walde Rainer auf. Ich hatte ihn noch einmal sprechen wollen. Ich wußte plötzlich, daß es sinnlos war, daß er mich nie geliebt hatte, daß ich ihm ein Abenteuer gewesen War, ein flüchtiges Erlebnis. Und die unge- heuerliche Beleidigung, die er mir mit Sei- nem Zweifel angetan hatte, brannte wie eine Flamme in mir auf. Ich hob plötzlich die Waffe. Rainer hatte sie mir am Abend zuvor erklärt. Rechts Kugel, links Schrot. Ich riß sie hoch. Viel- leicht verriet ich mich ihm durch meine Bewegung. Er verhielt den Schritt, stockte, blieb stehen— und ich drückte ab. Rainer fiel. Den zweiten Lauf richtete ich gegen mich. Er war leer.“ Sibyll Merlin schwieg. krümmten Horizont. Das graue Panzerschiff War verschwunden. Ein endloser dunkler Rauchstreifen hing in der Luft. Er hing vor dem sinkenden Feuerball und trübte die glühende Röte. „Und dann folgten Angst— und Furcht — und Feigheit— und Flucht. Sie wissen es ja, was soll ich noch mehr sagen? Vielleicht, Liebe fand, die ich einmal Rainer entgegen- zubringen bereit waer Schritte näherten sich auf der Bootsdeck- treppe. Sibyll richtete sich auf. Miguel da Magallanes“ dunkelgetöntes Gesicht hob sich in den Rahmen des Aufgangs. Seine weißen Zähne blitzten fröhlich: „Ich will nicht stören! Ich bringe dir nur einen Mantel, Sibyll“ Er hob die Hand be- Einengungen würden die reichen Möglich- keiten seiner natürlichen Verkehrslage auf ein Mindestmaß reduziert halten. Das wäre traurig für Mannheim und ein Unglück für seine Umgebung, wenn man bedenkt, was tür eine Rolle die Stadt aàn der Neckarmün. dung als Arbeitsplatz und Stätte für Pro- duktion und Handel innehaben könnte. In einem Südweststaat mit der Pfalz Wäre Mannheim auf der einen mit Ludwigshafen auf der anderen Seite der andere Brenn- punkt des geometrisch allerdings nicht leicht bestimmbaren Gebildes und 2u einer reichen Entfaltung seiner angeborenen und erworbenen Eigenschaften berufen. Davon hätten die Nord-Süd- und die Ost-West. Linien des Güteraustausches Nutzen, wir würden in Städten und Dörfern mit den Sorgen leichter fertig werden. Empfindlich genug wäre die allgemeine Umorientierung des Saarlandes zu verspüren als ein nicht zu übersehender Ausfall für das Sied- lungsgebilde rittlings des Rheinstroms an der Neckarmündung. In Südbaden möge man verzeihen— aber die Frage, ob die Rheinpfalz zum Südweststaat gehört, ist hier bei uns keine taktische Frage, eigent- lich nicht einmal eine Frage, und wenn schon, dann eben eine unteilbare Kern- und Lebensfrage. F. W. k. sorgt in den Wind: werden.“ „Es fängt an, kühl zu Wir standen auf, sie winkte ihm ent- gegen. „Ach, Miguel!“ rief sie zärtlich, und mit einem scheuen Blick zu mir flüsterte sie: „Jetzt liegt mein Schicksal in Ihren Händen.“ Die Stewards liefen über die Gänge und baten gongschlagend zum Lunch. Ich über- lieg es Magallanes, seine Gattin zur Tafel zu führen. Ich saß fröstelnd in meinem Liegestuhl, ein alter Mann, alt genug wenigstens, um die Torheiten meiner Jugend durch ein Fernrohr betrachten zu können und jenes Gefühl, das man Liebe nennt. mit immer größerem Mißtrauen unter die Lupe meiner Philosophie zu nehmen. Der kleine Gott mit dem Bogen führt zu viele giftige und töd⸗ liche Pfeile in seinem Köcher. Denn wo lag bei all diesen Geschehnissen die Schuld, wenn nicht an diesem blinden, hitzigen Gefühl? Sie sind alle seine Opfer geworden, Rainer, Sibyll und Herbert. Mehr oder minder zerstört und verwirrt ist das Leben eines jeden von ihnen. Wie eine bösartige Krankheit ist die Liebe unter sie gefahren, und ich sehe den Todesschmerz und die Wunden, die die Liebe ihnen ge- schlagen hat. Darf ich zulassen, daß sie noch mehr Verwirrung und noch mehr Leid an- richtet? Herbert werde ich noch am leichtesten helfen können. Was sein Leben vergiftet, ist nicht der Wunsch nach Rache, sondern das fieberhafte Begehren, ein Rätsel zu lösen. Das Schiff legt morgen in Funchal Ich werde es verlassen und nach Deutschland reisen, nach Moorstetten. Und ich werde Sibyll Merlins Schicksal und das Schicksal der Menschen, die mit ihr ver- bunden sind. in Herberts Hände weiter- geben. Und ich weiß, es wird dort ruhen bis zu jenem Gerichtstag, zu dem wir alle geladen werden und an dem nicht die Taten unserer Hände, sondern die Gedanken unse- res Herzen gewogen werden, Vielleicht N En de 3 2 1 1 10 * * 4 0 0 5 5 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 23. Juni 1949/ Nr. 117 Mannheims Visitenkurte wird ausgebessert Im Bahnhof sollen 80 Hotelzimmer gebaut werden Mannheims Visitenkarte— sein Haupt- bahnhof— kam beim Vergleich mit den Bahnhöfen der meisten anderen Städte von gleicher Größe und Bedeutung nicht immer besonders gut weg. Seine teilweise Zer- störung während des Krieges hat ihn nicht schöner gemacht. Und so wünschenswert sein weiterer Ausbau und seine„Verzün- gung“ für eine Stadt von der Bedeutung Mannheims auch wäre— vorläufig kann man froh sein, wenn er wenigstens zum Teil und im alten Gewand wiedererstellt werden kann, denn auch dem Geldsäckel der Deut- 24 Polizisten ließen ihr Leben Die Fachabteilung Polizei in der Gewerk- schaft ökkentliche Dienste hielt in Karlsruhe eine Landeskonferenz ab, die sich vor allem mit der unterschiedlichen Behandlung der Landes- und Gemeindepolizeiorgane in Fra- gen der Aufwandsentschädigung beschäf- tigte, und die entschieden Stellung nahm gegen die in letzter Zeit mehrfach vorge- brachten Vorwürfe hinsichtlich einer Radi Kalisierung innerhalb der Polizei. epunkt der Tagung stellte der Tätig- bericht dar, aus dem hervorgehoben sei, daß in der Zeit vom 1. Januar 1946 bis heute in Württemberg-Baden 24 Polizeibeamte im Dienst ihr Leben lassen mußten und 34 mehr oder weniger schwer verletzt wur- den. Der Vorsitzende der Fachabteilung, Mäckle, forderte die baldige Schaffung eines Polizeigesetzes. In einer einstimmig angenommenen Ent- schließung wenden sich die Delegierten an die Oeffentlichkeit mit der Bitte, allen Mel- dungen über angebliche Radikalisierung bei ger Polizei keinen Glauben zu schenken, und auch weiterhin der Polizei ihr Vertrauen ontgegenzubringen. Hn. Dr. Heinz Kahlenberg gestorben Gestern vormittag verschied im 70. Le- bensjahr nach schwerer Krankheit der Lei- ter der Berufsgenossenschaft Nahrungsmit- tel und Fremdenverkehr, Fabrikdirektor Dr. Heinz Kahlenberg. Die Genossenschaft verliert in ihm einen Mann, der fast zwanzig Jahre für sie tätig war und ihre Leitung 1938 übernahm. In schwerer Zeit führte er die Geschicke der Genossenschaft mit tiefem Verständnis für Soziale Fragen, und es ist sein Verdienst, daß die Organisation ohne Schaden durch die Fährnisse der Nachkriegszeit hindurch kam. Sein einfaches, verbindliches und lie- benswürdiges Wesen sowie sein lauterer Charakter hatte ihm die Sympathie aller Untergebenen erworben, denen er stets ein wohlwollender und hilfsbereiter Vorgesetz- ter war. Die Bahn macht Ausflüge Nachdem das Reichsbahnverkehrsaum Mannheim mit seinem Verwaltungssonder- zug nach Bad Friedrichshall- Jagstfeld, Kochendorf und Bad Wimpfen am 12. Juni einen schönen Erfolg verzeichnen konnte, wird am 3. Juli ein weiterer Verwaltungs- Sonderzug von Mannheim aus gefabren werden. Diesmal sind die alte Stadt Bretten, die Heimat Melanchthons und das weltberühmte Zisterzienserkloster Maulbronn, die bester- haltene Klosteranlage Deutschlands, das Ziel ger Fahrt. Einzelheiten wie Fahrzeit, Fahr- Preis u. ä. werden noch bekannt gegeben. mit Omnibus und Zug Ab 3. Juli werden ep jedem zweiten Sonntag Gesellschaftsfahrten mit der Reichs- bahn ind Reichspostomnibussen in den Schwarzwald durchgeführt. Abfahrt Mann- neim 5.06 Uhr. Die Fahrt führt in Eilzug- wagen nach Bühl, wo Omnibusse zu einer großen Höhenrundfahrt durch den Nord- Schwarzwald nach Herrenwies. Mummelsee und Ruhestein zur Verfügung stehen. Früh- stück und Mittagessen werden in Herren- wies eingenommen. in der Zwischenzeit besteht Gelegenheit zur Besteigung der Badener Höhe und anderen Wanderungen und Spaziergängen. Der Kaffee wird in Waldulm, der Heimat des berühmten Rot- weines, eingenommen. Die Rückfahrt ah Bühl erfolgt wieder in Eilzügen. Anmeldungen nimmt die Auskunftsstelle des Verkehrsvereins Mannheim im Park- hotel jeweils spätestens drei Tage vor der Fahrt entgegen. Der Fahrpreis der Bahn und Ornpihus beträgt 18 OM. Zeltmission noch his Sonntag Ueber zwei Wochen steht nun schon das Zelt auf dem neuen Messegelände bei der Ebert-Brücke, und Abend für Abend strö- men Menschen hinein, um sich die Vor- träge der Fvangelisten anzuhören. Beson- ders stark war der Andrang bei dem ak- tuellen Vortrag über das Thema„Ehe und Schicksal“ am Sonntag abend, das vor über 1600 Menschen behandelt wurde. Nur noch wenige Tage steht das Zelt in unserer Stadt. Am Sonntag abend ist der Schlußgvortrag. Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. Juni: Nationaltheater, 19.00: Im welzen Röss'!“. Wirtschaftshochschule, 20.00: Wiederholung des Wilhelm-Busch-Abends zugunsten des Wſederaufbaufonds des Natio- naltheaters. Freitag, 24. Juni: Nationaltheater, 19.00: „Schmutzige Hände“, Gastspiel des Staatsthea- ters Stuttgart. Gastspiel des Theaters des Vol- kes:„Charleys Tante“ um 20 Uhr in Sandhofen. Alster-Lichtspiele:„Kinder des Olymp“; Capi- tol: Im Fieber der Liebe“; Palast:„Arzt und Dämon! Alsler-Lichtspiele, 20.30: Konzert mit Elly Ney und dem Stross-Quartett. 2 — 2 8 7 weiterhin trocken Vorhersage bis Freitag früh: Tagsüber wolkig bis heiter, nachts vielfach klar. Höchstwerte 19 bis 22. Tlefsttemperaturen 6 bis 9 Grad. Meist schwache nordôstliche 2 Winde. Uebersicht: Bei Luftzufuhr aus Nordosteuropa und über wiegendem Hochdruckeinfſug bleibt der herrschende Witterungscharakter erhalten. amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 22. Juni: Maxau 420( 6), Mann- heim 300(— 8), Worms 225(—)), Caub 196(— 5). schen Eisenbahn kann man in diesen Tagen manchmal bis auf den Boden gucken. So ist der jetzt begonnene Wiederaufbau als eine vorübergehende Lösung zu betrach- ten. Geplant sind zunächst die Wiederher- stellung des Empfangsgebäudes im Ostflügel und des östlichen Zwischenbaus sowie die Aufstockung des neben dem Expreßgut- gebäude gelegenen Eilguthauses. An die Restauration der anderen Gebäudeteile kann im Augenblick noch nicht gedacht werden. Im Erdgeschoß des Ostflügels soll eine in zweite und dritte Klasse abgeteilte Bahn- hofsgaststätte eingerichtet werden, während in den oberen Geschossen Hotelzimmer mit zunächst achtzig Betten untergebracht wer- den sollen. Der parallel zum Bahnsteig eins— dem sogenannten„Hausbahnsteig“ gelegene östliche Zwischenbau wird in seinem Erd- geschoß die Fahrkartenausgabe und Gepäck- Abfertigung aufnehmen, und in das obere Stockwerk sollen Diensträume des Bahnhofs und einiger technischer Dienststellen Bahn- meisterei usw.) sowie noch mindestens zwei Dienstwohnungen kommen. Das Eilgutgebäude wird aufgestockt mit dem Ziel, in seinen oberen Etagen die sich zur Zeit im sogenannten„Aemtergebäude“ in der Tunnelstraße befindlichen Reichs- bahndienststellen unterzubringen. Damit könnte auch die von der Industrie- und Handelskammer seit längerem angeregte Uebersiedlung des gegenwärtig in Heidel- berg stationierten Reichsbahnverkehrsamtes nach Mannheim und seine Unterbringung im„Aemtergebäude“ verwirklicht werden. Außerdem ist im oberen Stockwerk die Er- richtung von Unterkunftsräumen kür das Zugpersonal in Aussicht genommen. Man hofft, daß die Bahnhofswirtschaft schon Ende des Jahres eröffnet werden kann, während Hotel und östlicher Zwi- schenbau voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein werden. Obwohl der Hauptbahnhof auch nach Be- endigung dieser Aufbauarbeiten noch ein Torso sein wird— Mannheims Visitenkarte wird doch nicht mehr ganz so zerfetzt und undekorativ dreinschauen wie bisher. rob. Es muß nicht unbedingt der Schwurzwauld sein Auch das Kinderheim Sandtorf erfüllt seine Aufgaben Wer an einem Sommermorgen von der Endhaltestelle des Autobus durch den Wald zum Kinderheim Sandtorf geht, ist davon überzeugt: Hier kann man sich erholen. Eine heiter entspannte Atmosphäre atmet das Kinderheim, das sich mit seinen Pavil- lons mitten in den Wald gebettet hat. Im- mer wieder freut man sich über die Weit- räumigkeit und wohldurchdschte Planung dieses Erholungsheimes Hoch einzuschätzen ist auch der abseitsliegende, sehr geschickt angelegte und durch verschiedene Türen der Einzelräume von außen betretbare Iso- llerpavillon, den nicht jedes Kinderheim besitzt. Er ermöglicht es, krankheits- verdächtige Kinder sofort zu isolieren. Erfreulicherweise sind die nicht gerin- gen Schäden, die das Heim erlitten hat, in den zwei Jahren seit seiner Wiederbelegung (seit Mai 1947) im wesentlichen ausgebes- sert. Alle Räume für die Kinder sind frisch hergerichtet und gestrichen. Ebenso die schöne und geräumige, neuzeitlich ein- gerichtete Küche und die Wirtschaftsräume. Wohl in Ordnung sind die Waschräume, das recht große weißgekachelte Becken unter den Brausen, das als herrliches Planschbecken mit warmem Wasser dient. Auch eine neue Wanne wurde wieder ange- schafft. Gut eingerichtet mit Röntgenapparat und Höhensonne nebst Laboratorium ist auch das Untersuchungszimmer, das besondere Reich des jungen Arztes, der die Kinder sorgsam überwacht und betreut. An Erneuerungen im Heim sind Verbes- serungen von Böden und Beschaffung not- wendiger Möbel(Tische und Stühle) für den Speisesaal der Tb- gefährdeten Kinder und den Tages- und Speiseraum der Erholungs- kinder geplant. 130 Kinder bevölkern z. Z. das Heim, und zwar in den vier nach Norden gelegenen Pavillons 58 Erholungskinder und in den nach Süden gelegenen 34 Tb- gefährdete und 388 rekonvalscente Kinder. Die Erholungskinder, die im flerbst ein- geschult werden, zeigten sich bei der schul- Arztlichen Untersuchung in einem so schlech- ten Gesundheitszustand, daß diese sechs- wöchige Erholung dringend geboten War, um die Widerstandskraft der Kinder gegen Ansteckung und vor allem gegen Tuber- kuloseansteckung zu stärken. Denn nur 33 Prozent der Kinder hatten das Sollgewicht und nur 14 Prozent das Gewicht, das sie bei ihrer Größe haben mußten. Die anderen wiesen zum Teil erhebliches Untergewicht bis zu sechs und sieben Kilo auf. Jetzt sehen die Kinder durchweg besser aus. manche haben sogar schon dicke Paus- backen bekommen, und alle sind quietsch- vergnügt. Sie essen kräftig und tollen mit Wonne im Grünen. Die Tb-gefährdeten Kinder, deren Wider- standskraft durch Freiluftbehandlung(Liege- kuren im Freien) und 3500 Kalorien täglich gehoben wird, trafen wir während der Liege- zeit in den Laubengängen ihrer Pavillons. Sie sahen sehr wohl aus, spielten mit ihren puppen oder lasen, schauten 2. T. auch ver- träumt in den einst so schönen Garten, in dem jetzt nur noch ein paar Rosenbüsche blühen, da er der Autos wegen mit Schotter bedeckt wurde. Man wird wieder Mutter- erde anfahren und ihn ganz neu anlegen müssen. Im Bemühen gegen die KEindertuber- kulose ist die planvolle, auch vorbeugende Erholungsfürsorge, bei der es keineswegs auf einen Aufenthalt im Schwarzwald, son- dern auf die richtige Behandlung ankommt, deshalb so wichtig, weil dadurch ein großer Teil der Erwachsenentuberkulose verhütet werden kann. rei. Die Snaßenbahn rappelt sich allmählich hoch Bis Jahresende soll das jetzt benutz e Schulgebäude geräumt sein In diesen Tagen hat das, was einmal ein Verwaltungsgebaäude für die Städtische Straßenbahn im Straßenbahndepot an der Collinistraße— Betriebsbahnhof eins, sagen die Straßenbahner dazu— geben soll, ein nagelneues rotes Ziegeldach erhalten. Die Keller des Hauses wurden als Lager her- gerichtet, und gegenwärtig ist man mit der Installation der Heizung und Lichtleitung sowie mit Verputzarbeiten beschäftigt. Dann will man dem Haus Fenster einsetzen, und anschließend werden es die Tüncher reif machen für die große Einzugsparade der Beamten und Angestellten„Es ist zu hof- fen, daß die Städtischen Verkehrsbetriebe noch vor Jahresende aus der ehemaligen Oberschule für Jungen am Friedrichsring nach dort übersiedeln können“, sagt Direk- tor Käser, der Amtsvorstand. Die Bomben fielen während des Frie- ges wahllos auf Gerechte und Ungerechte — und auch das Straßenbahndepot an der Collinistraße hat allerhand abgekriegt. Wiederaufgebaut wurde inzwischen die Halle mit den Geleisen elf bis achtzehn— der„Betriebsbahnhof II“ hat insgesamt 25 Dinfahrtsgeleise,— die an diese Halle anschließenden Werkstätten(eine Schrei- nerei und Blechnerei) sowie die früher nahe der ebenfalls restlos ausgeknockten Omnibusbox gelegene Kantine auf dem Hofgelände. Aber damit ist das Depot bei weitem noch nicht völlig wiederaufgepäp- pelt. Die ehemals hinter dem Turm liegenden Arbeitsräume, die an die Collinistraße an- grenzende Halle mit den Geleisen 19 ois 25 sowie die früher dem Gutenbergplatz ins Gesicht schauenden beiden Häuschen und die dazugehörige Mauer, durch die sie mit- einander verbunden waren— all das ist noch neu aufzubauen oder herzurichten. Auch die zwölfgleisige, 1943 bis auf den in den Volksschulen wieder Spiel- und Sportnuchmitiag Trio Waldhof-, Friedrichsfeid- und Neckarauschule die stärksten Gegner Dle maßgebenden Erzieher der Volks- schulen gingen beherzt an das schwierige Aufbauwerk, um den Ruf der sportfreudi- gen Stadt Mannheim, mit der nun schon ein- jährigen Einführung des Schulsportes zu wahren. Da fast alle Voraussetzungen zum Beginn des Schulsportes in dem zerstörten Mannheim fehlten, war dies ein erfreuliches Zeichen von gutem Willen. Ein besonderes Lob verdienen die fortschrittlichen Päda- gogen Prof. Langer, die Stadtschulräte Stengel und Hellmuth, sowie Rektor Sieber, die Lehrerin Frl. Knupfer und Lehrer Schuler, die nach Ueberwindung der Schwie- rigkeiten einen hoffnungsvollen Anfang und Fortschritt melden können. So werden die besten Schülerinnen und Schüler auf dem grogen Schulsportfest im Mannheimer Sta- dion ihren 20 000 Volksschülern. Ausschnitte aus dem volkstümlichen ungezwungenen Sport-, Spiel- und Turnbetrieb zeigen Seit dem klerbst vergangenen Jahres wird in den Schulen, soweit unzerstörte Turnhallen vorhanden sind, wieder das planmäßige Turnen betrieben. Bei günsti- gem Wetter wird, wenn sich ein Sportplatz in der Nähe befindet, im Freien geturnt. Außerdem ist ein stundenplanmäßiger Spiel- und Sportnachmittag wöchentlich für alle Klassen eingeführt worden. Mit freudigen Herzen sind die Jungens und Mädels ganz bei der Sache, zumal die einzelnen Spiel- feste der Schulen auf das große Gesamt- Spielfest, am 2. Juli, im Mannheimer Sta- dion ausgerichtet sind. Rektor Sieber organi- slerte Fußballspiele niit Vor- und Rück- spielen, die in fünf Gruppen mit je vier Mannschaften ausgetragen werden, an denen sich 20 Volksschulen beteiligen Wo be- kannte Sportvereine in der Nähe des Volks- schulgebietes liegen, hat sich auch ein er- kreulicher Leistungsstand der kickbegeister- ten Jungens gezeigt. Denn jede Mannschaft möchte als Gruppensieger bei den End- spielen auf dem Schulsportfest mitwirken. So nehmen trotz der mangelhaften Sport- geräte, Kleidung und Schuhe, die Schüler und Schülerinnen der Volksschulen lebhaf- ten Anteil und wollen den Vorbildern in Aus dem Ladenburger Gemeinderut In der öffentlichen Sitzung des Laden- burger Gemeinderates dankte Bürgermei- ster Herdt den Gemeinderäten und der Be- völkerung für ihre Mithilfe an der Vorbe- reitung und Durchführung der Ladenburger Jubiläumstage und verlas ein Schreiben von Minister präsident Maler, in dem dieser für die gute Aufnahme in La- denburg dankt; gleichzeitig übersandte er ein Exemplar seines Buches:„Ende und Wende“ für die Schulbibliothek. Weiter machte der Bürgermeister Mitteilung von einem Brief des Mannheimer Oberbürger- meisters Dr Cahn-Garnier, in dem dieser sein Fernbleiben vom Festakt in Ladenburg am Pfingstsonntag mit einem Herzkrampf ent- schuldigt, von dem er in der Nacht zum Samstag befallen wurde. Der Bürgermeister widmete dem Verstorbenen Worte des Ge- denkens, die von Gemeinderat und Publi- kum stehend angehört wurden. Sodann trat man in die recht reichhaltige Tagesord- nung ein. Es wurde beschlossen, drei Do p- pelhäuser für Flüchtlinge mit insgesamt sechs Wohnungen unter größt- möglicher Anwendung der Selbsthilfe im Gewann Galgbrunnen zu erstellen, Die vorgeschlagene Erhebung von Sprung- gebühren bezeichnete Gemeinderat Wolf (CDU) als eine Sonderbelastung der Land- Wirtschaft, die abzulehnen sei, während demgegenüber Gemeinderat Kreß(SPD) kür die Vorlage, unter Hinweis auf fast alle umliegenden Ortschaften, Wo diese Gebüh- ren eingeführt sind, eintrat. Es handelt sich nach Auskunft des Bürgermeisters um einen jährlichen Betrag von etwa 1000 Mark. Bei der Abstimmung ergab sich keine Mehrheit für die Vorlage. Man erfuhr bei dieser Ge- legenheit, daß in diesem Jahr die Kosten der Kartoffelkäfer bekämpfung nur auf diejenigen Einwohner unmngelegt werden, die Kartoffeln bauen; etwa 100 bis 110 Hektar sind hier mit Kartoffeln be- pflanzt. Ueber die Erhebung der Feuer- schutz abgabe entspann sich eine leb- hafte Ausein andersetzung. Der Bürgermei- ster wies darauf hin, daß die Gemeinden zur Auswertung aller Steuer möglichkeiten ver- pflichtet sind. Im neuen Haushaltsplan müs- sen mindestens 5000 Mark für Feuerwehr und Feuerschutz eingestellt werden. Die Ab- gabe soll in acht Stufen im Betrag von 3 bis 50 Mark pro Jahr erhoben werden, wobei die Mehrzahl der Steuerpflichtigen in die Gruppen von 3 bis 5 Mark fallen würden. Die Feuerwehrleute, die sich in uneigennüt- ziger Weise für den Feuerschutz einsetzen, bleiben selbstverständlich von der Abgabe befreit. Es bestand zwar Einmütigkeit dar- über, daß Leute mit kleinen Einkommen, Rentenempfänger und dergl., ebenfalls dle Abgabe nicht zu zahlen brauchen, doch konnte man sich über die Festsetzung ent- sprechender Bestimmungen nicht einigen. Dem Hinweis der Notwendigkeit der Er- schöpfung aller Steuerquellen wurde von der andern Seite der Verzicht auf die Sprunggebühr entgegengehalten. Schließlich wurde die Vorlage einstimmig abgelehnt. Für den Wiederaufbau des Mannheimer Nationaltheaters wurde ein Beitrag von 250 Mark bewilligt, und zwar aus den vom Staat zum Jubiläum zum Geschenk ge- machten 2000 Mark für kulturelle und so- ziale Zwecke. Dabei wurde auch eine Unter- stützung der kulturellen Bestrebungen in Ladenburg selbst— mit Recht— gefordert: Kulturgemeinde, Ortsmuseum, Heimatbund. Gemeinderat Delling konnte mitteilen, daß die Ausfallbürgschaft der Gemeinde für die „Jedermann“-Aufführungen nicht in An- spruch genommen zu werden braucht. cs. unseren führenden Sportvereinen, in nichts nachstehen. Dieser Aufschwung war nur möglich durch Schulung der geeigneten Lehrkräfte der Unterrichtsverwaltung in Ausbildungs- lehrgängen für Sport und Spiel. Dazu ver- half der Fußball-Toto, der diese wichtigen Bestrebungen zur gesundheitlichen För- derung unserer Jugend finanzierte. In die- Sen Arbeitsgemeinschaften idealistischer Lehrkräfte für Turnen und Sport, führen die Lehrer für das Knaben- und Mädchen- turnen keinen theoretischen Unterricht durch, sondern werden in der Praxis metho- tisch mit den Aufgaben vertraut gemacht. Dies war notwendig, um die Erfahrungen für den volkstümlichen Sport- und Spiel- betrieb, in Verbindung mit dem allgemeinen Unterricht, in Einklang zu bringen. O. P. e. Frauenwallfahrt nach Speyer Während in früheren Jahren katholische Frauen Mannheims pfarreiweise nach Speyer wallfahrten, wird am nächsten Sonntag zum ersten Male eine gemeinsame Großwallfahrt aller daran interessierten katholischen Frauen des Dekanats stattfinden. Veran- stalter ist das katholische Frauenwerk Mannheim, dessen Leiter, Stadtpfarrer Fall- mann, die Fahrt begleiten wird. Neben dem Wallfahrts-Gottesdienst Dom ist eine Besichtigung des Speyerer Domes und anderer Sehenswürdigkeiten vorgesehen. Abfahrt des Sonderzuges ab Hauptbahnhof Mannheim am Sonntag 12.30 Uhr, Rückfahrt gegen 20.00 Uhr. Die Hin- und Rückfahrten mit eingeschlossenem Un- Kostenbeitrag sind zu 1.80 DM ab Freitag nachmittag bis Samstag früh beim Reise- dienst Stürmer, erderstragße 9, erhält- lich. nik Konzertabend in Friedrichsfeld Mit der Gründung des„Friedrichsfelder Kammerchores“ ist in den kulturellen Raum Friedrichsfeld eine neue gestaltende Kraft getreten. Durch seine zielstrebige und ver- antwortungsfreudige Arbeit hat er sich wie derholt die Aufmerksamkeit auch weiterer Kreise verdient. Das Originale und die Klarheit seiner Konzeption, die dem Chor von der eigen- willigen Persönlichkeit seines Leiters Theo Greß vorgezeichnet wird, verliehen auch dein Konzertabend am Samstag im Festsaal der Steinzeug-A. G. seinen Charakter. Erfahrung, Geschmack und Verständnis auch für das „Volkstümliche“ stellten ein Programm zu- sammen, das in seiner Reichhaltigkeit von Schubert bis Beethoven, von Schumann bis Bizet und Puccini auch einem großstädti- schen Publikum zu einem echten Kunster- lebnis gereicht hätte. Ueber das Einzelne hinweg sci das Ganze gesehen: die trotz aller Mannigfaltigkeit der Thematik in allen Partien vollendet gewahrte Einheit. Und sie darf auch von Künstlern, wie sie sich hier vorstellten, verlangt wer- den: Von dem für die nächste Spielzeit an das Staatstheater Karlsruhe verpflichteten Tenor Hubert Weindel, der sprachlich rein und stimmlich hervorragend breit und voll den Liedern und Arien Schumanns und Donizettis, vor allem der mit subtiler Inner- lichkeit vorgetragenen„La Bohéme“-Arie „Wie eiskalt ist dies Händchen“, ihren un- verblichenen Zauber zu entlocken wußte. Von dem Violinisten Bernhard Klein: seeli- sches Miterleben verbindet sich bei ihm mit einer selten zu findenden verhaltenen Dyna- mik eines alle Effekte erkennenden und aus- schöpfenden Spieles Von der jungen Carola Burow, die mit ursprünglicher Anpassungs- fähigkeit am Flügel begleitete. Und nicht zuletzt von dem Veranstalter und Leiter des Konzerts Theo Greß, ebenfalls am Flügel, der unbewußt dem Abend seine Farbe gab: nicht nur durch sein routiniertes, außeroc- dentlich schattierungsreiches Spiel, das fast ungesteuert, selbständig wirkt, sondern durch die große Intensität seines sensitiven Span- nungsfeldes. Es wird wert sein, den Weg dieses reich begabten, auch als Sänger Ind Komponist hervorgetretenen Künstlers wei- ter zu verfolgen. wi. im Erdboden niedergebrannte Halle des De- pots II in der Hohwiesenstraße ist vor kurzem neu„bedacht“ worden. Nahezu sechs Jahren hatten die„Elektrischen“ dort bei Wind und Wetter im Freien nächtigen müssen. Das Depot V am Neckarauer Uebergang hatte früher zwanzig Geleise; davon haben nur noch zehn ein Dach über dem Kopf, Die Halle mit den zehn anderen witterungs- ausgesetzten Geleisen wurde während des Krieges völlig groggy gebombt, während in den dahinter liegenden Gleisbauwerk- stätten, die in der Zwischenzeit neu auf- gebaut wurden. wieder munter gearbeitet wird. rob Idoption immer noch schwierig Die amerikanische Militärregierung hat den Entwurf eines Gesetzes zur Erleichte- rung der Annahme an Kindes Statt nicht genehmigt, um der kommenden Bundes- regierung nicht vorzugreifen. Durch vom süddeutschen Länderrat ein- gebrachten Entwurf sollte bezweckt werden, die durch den Krieg geschaffene Lage 20 berücksichtigen. Es sollte insbesondere künftig bei der Annahme an Kindes Statt von dem Erfordernis der Kinderlosigkeit Befreiung bewilligt werden können. Ein entsprechendes Gesetz ist in Rhein- land-Pfalz und Württemberg- Hohenzollern bereits veröffentlicht und dort gemäß Art. 125 des Bonner Grundgesetzes zum Bundesrecht geworden; im Lande Baden steht die Veröffentlichung unmittelbar be- vor und in der britischen Zone wird es höchst wahrscheinlich in Kürze genehmigt. Damit wird dieses Gesetz in der bri- tischen und französischen Zone Bundes- recht werden, während die amerikanische Zone dieses sehr soziale Gesetz noch lange wird entbehren müssen, da gar nicht dam zu rechnen ist, daß die mit gesetzgebs- rischen Arbeiten überlastete Bundesver- waltung in absehbarer Zeit derartig Rechtsangleichungen vornehmen kann. „Die kleinste Kamera der Welt . sagt das Schildchen im Schaufenster eines Photohauses an den Planken Und das kleine Etwas, das so bezeichnet wird, ist h der Tat nicht größer als und wird auch ge tragen wie eine Armbanduhr. Nein, es ist kein amerikanisches Fahr- kat. Die Herstellerfirma ist das Steineck⸗ Kamera-Werk in Tutzing am Starnberger See. Und so heißt denn auch dieser Photo- apparat en miniature mit seinem offlziellen Namen„Steineck ABC- Camera“, ABC, well sie„einfach und doch so sinnvoll“ wie da Alphabet ist“. „Sie ist sehr lichtstark und hat eite Spezlal-Metall-Schlitzverschluß“, erklärt der Geschäftsinhaber. Die Kassetten sind auswechselbar, so daß auch Farbfilme ver- wendet werden können. Zwei die Paralldke- Erscheinung ausgleichende Sucher sollen ein genaues Anvisieren des Aufnabaie objektes ermöglichen. Die Steineck-Kamera arbeitet vollauts matisch.„Sie ist immer zur Hand und ge. stattet unbemerktes Photographieren“, ver- spricht der Produzent, der sie„die schuß. freudigste und schnellste Kamers der Welt“ nennt. Diese Kleinausgabe eines Photoappay tes bildet eine Parallele zu der ebenfalls in einem Mannheimer Geschäft ausgestellten Miniaturuhr, die wie ein Ring am Pinger getragen wird. r Quartiere zu Ruderregatten Zur 62. Oberrheinischen Ruderregatl am 18. und 19. Juni hatten zahlreiche Ein- wohner in dankenswerter Weise Privat- quartiere zur Verfügung gestellt. Infolge Absage verschiedener auswärtiger Vereine die zunächst für die Regatta Nennungen abgegeben hatten, wurden die gemeldeten Zimmer nicht in vollem Umfang benötigt Trotzdem gebührt den aufnahmebereiten Vermietern herzlichster Dank der Regatte, leitung und des Verkehrsvereins. Zu den Deutschen Rudermeisterschattel am 6. und 7. August wird angesichts der starken Beteiligung eine größere Anzall Quartiere benötigt werden. Es wird daher schon jetzt gebeten, zu dieser Zeit freie Betten dem Verkehrsverein anzugeben. Kurze„MM“- Meldungen Freitod. In der Luzenbergstraße nahm sich ein 21jähriger Mann durch Einatmen von Leuchtgas das Leben. Auch dle Retter wurden betäubt. Auf gem Waldhof stieg ein Küfermeister in die Gar. grube einer Branntweinbrennerei, die noch mt Gasen angefüllt war. Er verlor das Zewußt. sein, ebenso wie zwel Arbeiter, die ihm au Hilfe kommen Wollten. Alle drei wurden in Krankenhaus gebracht. Vorfahrt nicht beachtet. kreuzung F 5/ E 5 stieß ein Pkw., dessen Fah. rer die Vorfahrtsberechtigung eines Lkw. außef Acht gelassen hatte, mit diesem zusammen und wurde erheblich heschädigt. g Eisenbahner zeigen Interesse, Am 28. Jun! 14 Uhr, wird in der Lokomo ivhalle des Ran glerbahnhofes Mannheim eine Betriebsver- sammlung der Arbeiter, Angestellten und Be. amten der Reichsbahn abgehalten, zu der vol aussichtlich 1200 Teilnehmer erscheinen Wes. den. Der Beauftragte der Stadtverwaltung 1 die Wohnungsbaukasse wird über die Einge. heiten der Wohnungsbaukasse und die sich für jeden Sparer aus einer Beteiligung ergebenden Vorteile sprechen. Hunde im Abitur. Der süddeutsche Dressul. Verein für Schutz- und Polizeihunde e. l Mannheim(gegründet 191), hält am 26. 12 eine Schu zhunde-Prüfung in den Stufen l, und III ab. Die Fünrtenarbeiten beginnen e, 7 Uhr auf dem Gelände der Friesenhel Insel, die der Unterordnungsübungen ab 14 0 auf dem Uebungsplatz(hinter dem Schloſh. Pommern treffen sich. Am 23, Juni, 19 Ul, haben die in Mannheim und Ludwieshafen 4 sässigen Pommern in der„Landkutsche D 5, 3 ihre Monatsversammlung. Französischer Vortrag in Heidelberg. 755 24. Juni, um 19.15 Uhr, hält im Hörsaal 5 Historischen Seminars in Heidelberg auf ll, ladung des Romanischen Seminars der Unten sität der Direktor des Institut Franca Speyer. Prof. E. Callot, einen Vortrag 115 „Le cas littéraire Rimbaud“. Gäste sind kommen. An der Straßen- ee,,, x, 17 De- vor ezu lort gen ang ben Opf. SS- des end rk- uf itet rob hat te- icht des- ein· den, 2 dere tatt keit ein- lery muß zum aden be; 1 es nigt. bri⸗ des- sche ange Amlt eb · ver · tige 18ter das st ih 1 Abri eoke- arger i0to· ollen Well doe % der Sind vor- Axe · ollen D zute 6. ver- huß⸗ dar DA Is in Ute in ger n — bam Dienstag auch zahlreiche Eltern in der Nr. 117/ Donnerstag, 23. Juni 1949 LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 3 Beginn der Heidelbeerernte In den Wäldern der Pfalz hat die Heidel- beerreife begonnen. Die Ernte ist aber noch nicht voll im Gange, da der größte Teil der begehrten Früchte erst im Laufe der kommenden Woche reifen wird. Die Frühreife einiger besonders begünstigter Lagen lockte wiederum vorzeitig viele Menschen an, die nur zum Teil auf ihre Kosten kamen. Durch Niedertreten der unreifen Bestände wird von solchen Ueber- eifrigen erheblicher Schaden verursacht. Der Behang ist durchweg gut und die hei- mischen Haushalte werden in diesem Jahr mit der schmackhaften Beerengabe unserer Wälder hinreichend versorgt werden kön- nen. Bayerische„Falschmünzer“ um Werk Münchener Ausschuß spielt Sprecher der Pfälzer Bevölkerung/ Eigenarti . Kürzlich trat in dem neueröffneten Ca- ritasheim Bergzabern der Ausschuß Bayern- Pfalz zusammen. An der Tagung nahm der Münchener Parallelausschußg und mehrere Pfalzreferenten der bayerischen Regierung teil. Wie die„Rheinpfalz“ berichtete, wurde „in reger, von zuversichtlicher Stimmung Rede klar zum Ausdruck ebracht, da getragener Aussprache die Wiedervereini- Südweststaat keine 3 der 7 gung der Pfalz mit Bayern im Rahmen der sondern eine Frage der Bevölkerung sein Besen wärtigen politischen Gesamtsituation müsse. Nun, in der Pfalz wurden schon behandelt“. In einer Entschließung nahm genügend Stimmen laut, die einen Anschluß der Ausschuß„Segen die mehr oder min- an den Südweststaat befürworten. So haben denen 535 5 sich die Sozialdemokratische Partei, Asher deutscher Länder Stellung. Ueber das Demokratische Partei und auch weite ise di 1 e chkrie i Künftige Schicksal der Pfalz hätten die Pfäl- der CDU rückhaltlos für die Wines c dorefſe Ne en Jeb 1 zer selbst das erste und entscheidende Wort der Pfalz in den geplanten Südwests 2u sprechen, Gleich darauf wird in der Ent- ausgesprochen. schließung jedoch im Zuge der Wiedergut- diese Wünsche, auch wenn sie unangenehm der machung nationalsozialistischen Unrechts in den Ohren Klingen, nicht einfach igno- die Wiedervereinigung der Pfalz mit Bayern rleren. Es wirkt befremdend, wenn den Preissenkung an Stelle von Lohnerhöhung Trizonale Gewerkschaftstagung in Neustadt Die Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr untergliedert sich in sieben Hauptfachabteilungen. In der Hauptfachabteilung II sind die Kommunal- betriebe und Verwaltungen, Stadt- und Kreissparkassen, Gas-, Wasser- und Elek- trizitätswirtschaft zusammengefaßt. Zu einer ersten konstituierenden Konferenz waren am Wochenanfang über 100 Dele- Sierte dieser Gruppe aus Nordrhein- West- talen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Hes- sen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordwürttem- berg- Baden und Südbaden nach Neustadt ge- kommen, denen Bezirksleiter Will im Saal der Winzergenossenschaft Haardt herz- lichen Willkommensgruß entbot. Der Kon- ferenz wohnten u. a. Vertreter der Militär- reglerung, Oberregierungspräsident Bögler und Bürgermeister Thyssen, Neustadt, bei. die der Tagung einen erfolgreichen Verlauf wünschten. Im Mittelpunkt des ersten Tages der zweitägigen Konferenz stand ein Referat des Vorstandsmitgliedes Karl Oesterle aus ge Entschließung gefordert und Nordwürttemberg-Baden je- des Recht, sich an dem Gespräch über die Pfalz zu beteiligen, abgesprochen. Ministerpräsident Maier hat im An- schluß an seine am 5. Juni in Ladenburg zur Frage des Sũüdweststaates gehaltenen renten ganze fünf Personen erschienen. Mit dem Omnibus zur Sauna Während des Krieges haben viele deut- sche Soldaten in den nordischen Ländern die Sauna kennen gelernt. Dies mag dazu beitragen, daß jetzt auch in Deutschland im- mer mehr Saunabäder eingerichtet Werden. Seit kurzem verfügt auch die Pfalz über ein Saunabad. Die Verwaltung des Kurortes Carlsberg bei Grünstadt hat im Hinblick auf die außerordentlich gesundheitsfördernde Wirkung eines solchen Schwitzbades ein mit allem Komfort eingerichtetes Saunabad ge- baut. Das Bad erfreut sich eines regen Zu- spruches, so daß sich die Eisenbahn sogar entschloß, von Grünstadt einen direkten Omnibusverkehr nach Carlsberg einzurich- ten, Montags, mittwochs und freitags ist das Bad für Frauen, die übrigen Wochentage für Männer geöffnet. Sonntags können Männlein und Weiblein das Bad gemeinsam besuchen. Ein Bad mit anschließender Mas- sage koste 2,50 DM. finanzkräftigsten Länder Westdeutsch zahlt. durch Lohnerhöhungen allein, sondern auch durch Preissenkungen zu J68en. Der Redner wandte sich insbesondere gegen die hohen Preise für Verbrauchs- güter und gab bekannt, daß nach Fest- stellungen des wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Gewerkschaften das brauchsvolumen der Rentner und Pen- sionäre bei 2,5 Millionen Familien nur 50 Prozent des Vorkriegsstandes betrage. Die 8,5 Millionen Haushalte der Arbeiter, angestellten und Beamten verbrauchten 60 Prozent, während der Konsum der Rest- deutschen Raumes. Ausbau der Pädagogien In Rheinland-Pfalz wird, vorbehaltlich der Genehmigung der französischen Militär- regierung, ein fünftes Ausbildungsjahr für Schüler der pädagogischen Akademien ein- geführt. Die Pädagogien werden mit dem Abitur abschließen. Vom zweiten Jahr ab wird eine zweite Fremdsprache ein- geführt, Latein oder Englisch. Rheinland- Pfalz hat sich nach Mitteilung des Kultus- ministeriums für Latein entschieden, um Schülern, die später eine andere Laufbahn einschlagen wollen, den akademischen Be- brauchsvolumens von 1936 angestiegen sei. In der regen Aussprache wurden wichtige Fragen der Gewerkschaftspolitik angeschnitten und eine umfassende Schu- lung über Wirtschafts- und Sozialpolitik und das Betriebsrätewesen angeregt. Am zweiten Tage wählten die Delegierten 48 Hauptabteilungsleiter und den Vor- stand. werden.. Koblenz meldet: Waldraubbau beendet? Mit großem Interesse folgten sie fachen Interventionen in deutsche Hände ruf nicht zu erschweren. In diesem Jahr Stuttgart, der in lebendiger Darstellung auch dem Referat des Vorstandsmitgliedes übergegangen. Die Landwirtschaftsminister wird nur ein Teil der Schüler ins fünfte über den inneren Aufbau der Orga- Karl Gröbing über das neue Beamtenrecht, der Zone haben beschlossen, die Bestim- Jahr gehen, da die Aufnahmefähigkeit der pädagogischen Akademien nicht beschränkt werden soll. Die Akademie-Studenten wer- den im Wettbewerbsverfahren ausgewählt. nisation und die gegenwärtige tarifpoli- tische Situation sprach. Kernpunkt der Ausführungen war die Differenz zwischen Löhnen und Preisen. Das Problem sei nicht Die Stadt soll wieder einmal helfen Caritative Verbände können örtliche Erholung nicht finanzieren dem sich ebenfalls eine klärende Aus- mungen über Holzpreise und-bewirtschaf- sprache anschloß. tung denen der Bizone anzugleichen. Die Holzumlage für das Forstwirtschaftsjahr 1950 wurde auf 6 Mill. Festmetern begrenzt. Besatzungskosten vermindert Die Verhandlungen, die Ministerpräsident Altmeier, Staatspräsident Wohleb und Staatspräsident Müller mit General Koenig Wegen einer Herabsetzung der Besatzungs- kosten in der französischen Zone führten, Taue um Aia Huurdt Neustadt Die seit einiger Zeit vorgenommene Er- weiterung der„Pfälzischen Heimatsendim- gen“ von Radio Stuttgart, eines Städtebil. des von Landau am 5. Juli und einer Sen- dung über die„Mädchenversteigerung“ in Haussenstein am 8. Juli fortgesetzt wird, haben in der Pfalz allgemeine Anerken- 2 SP nung und Zustimmung gefunden,. Neben Vertretern der caritativen Ver- geradezu begeistert, obwohl auch einige bände und der Stadtverwaltung hatten sich Alleinstehende Mütter zum Ausdruck brach- ten, daß sle noch nicht einmal einen Un- kostenbeitrag von 10 DM pro Kind auf- bringen könnten. Brücke“ eingefunden, um einer Anregung des„MM“ folgend, an einer Aussprache „ 1 7 8 5 über die örtliche Erholungsfürsorge in Lud- Im Anschluß an den Vortrag erklärten Bad Dürkheim a Ihr Ideal: Die Gemeinschaftsschule/ wigshafen teilzunehmen. Die Zusammen- sich die caritativen Verbände in einer inter- Durch eine Untersuchungskommission wurden in der Nordpfalz über 5000 von tel Rebläusen verseuchte Weinstöcke festge- stellt und sofort die erforderlichen Maßnah- men zum Schutze der Weinberge getroffen. Die geschädigten Weinbergbesitzer sollen kunft sollte die Frage klären, ob auch in Ludwigshafen die örtliche Erholungsfür- sorge für Schulkinder wieder möglich sei. Einleitend berichtete Heinrich Sens, der Leiter der Mannheimer Arbeiter wohlfahrt und aktiver Mitarbeiter der örtlichen Er- holungsfürsorge Mannheim über seine bis- her gesammelten Erfahrungen. Sein Be- richt wurde von zahlreichen Lichtbildern über das unbeschwerte und frohe Leben und Treiben in den Lagern unterstrichen. Sens betonte, daß nur ehrenamtliche Helfe- rinnen die Kinder betreuen und für einen kurzweiligen Tagesablauf Sorge tragen. Die örtliche Erholungsfürsorge erfaßt während der großen Ferien diè Kinder tagsüber in größeren Lagern an der Peripherie der Stadt. Die Verpflegung wird aus einem Unkostenbeitrag in Höhe von 10 DM, aus Lebensmittelspenden und einem grögeren kmanziellen Zuschuß der Stadt bestritten. Die örtliche Erholungsfürsorge soll in erster Linie den Kindern minderbemittelter Eltern in den Ferien Freude und Entspannung bringen, und sie von den Straßen der Groß- stadt fernhalten. Im beschränkten Umfange elbt es in Mannheim für die Aermsten der Armen auch jedes Jahr einige Freiplätze. Sie werden dadurch ermöglicht, daß besser Zestellte Eltern die Patenschaft für ein an- deres Kind übernehmen und 80 zur Ent- lastung der caritativen Verbände beitragen. Die in der Brücke anwesenden Ludwigs hafener Eltern waren von dem Gehörten — nen Besprechung bereit. mit allen ihnen zur verfügung stehen- den Mitteln, eine örtliche Erholungs- fürsorge für die Ludwigshafener Schul- kinder zu unterstützen. Allerdings machten sie auch keinen Hehl daraus, daß diese Mittel eben beschränkt seien, und zur Finanzierung des Planes bei weitem nicht ausreichen würden. Es solle deshalb zunächst einmal die Frage geklärt werden, inwieweit die Stadt einen Zuschuß- betrag leisten können. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Stadt dürfte selbst beim besten Wil- len wohl kaum in der Lage sein, irgend welche Beträge für den gewünschten Zweck freizumachen. Bei Koordinierung aller Kräfte und unter Einschaltung der Indu- strie müßte es jedoch gelingen, einmal ohne die Stadt einen Gedanken in die Tat um- zusetzen. Es ist nicht notwendig, daß im ersten Jahre gleich Tausende von Kindern an der örtlichen Erholungsfürsorge teilneh- men. Es wäre schon ein Erfolg, wenn mit den bedürftigsten und schwächsten Kindern unserer Stadt einmal ein Anfang gemacht würde. Von den caritativen Organisationen würde es dann abhängen, inwieweit die ört- liche Erholungsfürsorge mit den Jahren weiter ausgebaut werden könnte. Und wer Wollte sich nicht dafür einsetzen, daß unsere blassen, unterernährten und armen Kinder während der Ferien wenigstens etwas Le- bensfreude empfinden dürfen? Ott wurde der Sozialdemokratischen Par- von gegnerischer Seite vorgeworfen, daß sie„kulturfeindlich“ eingestellt sei. Diesen Vorwurf nicht nur zu entkräftigen, sondern darüber hinaus in klaren, nicht mißzuver- 5 stehenden Worten zu allen Kulturfragen vom Land entschädigt werden. Stellung zu nehmen, war der Zweck einer Landau ökkentlichen Versammlung, die von der Sp In den katholischen Kirchen der Pfalz am Dienstag in der„Brücke“ abgehalten wurde ein Hirtenbrief des Bischofs von Wurde. Als Referent des Abends sprach Speyer verlesen, der sich zum Teil kritisch Arno Hennig, Hannover, über„Kultur- mit dem Grundgesetz, wie es vom Bonner politik oder Kulturkampf“. Rat beschlossen wurde, auseinandersetzt, Der Redner bekannte, daß es auch bei und besonders die Stellung der katholischen der Sozialdemokratie einmal eine Zeit ge- Kirche zum Elternrecht umriß. geben habe, in der man glaubte, daß kul- Speyer turelle Fragen von zweitrangiger Bedeutung „ Seien. Diese Auffassung habe nicht dem Se- In der Speyerer Verwaltungsakademie gen der Partei gedient. Langst sei man jedoch trafen zwölf Regierungsreferendare aus zu anderen Erkenntnissen gekommen. Man verschiedenen Teilen Bayerns ein, um an b at wisse nur zu genau, daß das Bewußtsein Fortbildungsstudien teilzunehmen. Es ist von heute die ie von murgen dies das erstemal, daß junge bayerische Ju- forme. risten zu diesem Zweck in die Pfalz ge- g schickt wurden. Vor, allem werde der Sozialdemokratie vorgeworfen, religionsfeindlich zu sein, und Schifferstadt man behaupte gar zu gern, sie reiße dem In Schifferstadt setzte sich ein 43 Jahre Menschen die Religion aus dem Herzen. Mit alter Gärtner an den Rand seiner im Gar- dieser geschichtlichen Propagandalüge müsse ten befindlichen Jauchegrube. Infolge endlich einmal Schluß gemacht werden. Vebermüdung schlief er dabei ein und flel Rund 99 Prozent der deutschen Sozialdemo- in die Grube. Nach seiner Bergung wurde kraten seien Kirchenchristen. In längeren der Verunglückte in das Speyerer Kranken- Darlegungen entwickelte der Redner die haus eingeliefert, wo er jedoch inzwischen ideologische Verwandtschaft zwischen Chri- verstorben ist. stentum und Sozialdemokratie. Die Ehr- Favoriten im Glanz der Sonne und des Könnens In der zweiten Runde im Herreneinzel setzten sich bei strahlendem Sonnenschein die Favoriten erwartungsgemäß durch. Der Titel- verteidiger Bob Falkenburg(USA) schlug Da- vid(Großbritannien) glatt mit 6:3, 6:1, 6:2. Der Amerikaner Richard Gonzales besiegte den Franzosen Grandet 6:4, 6:3, 6:4. J. Bromwich (Australien) kam gegen J. Krajeik(Tsche- choslowakei) zu einem leichten 6:1. 6:1. 6:1 Erfolg. während Ted Schröder(USA) den Un- garn Feher mit 6:0, 6:1, 6:4 ausschaltete. Tennismeisterschulten in Wimbledon Spannender Kampf von Falkenburg gegen den Jugoslawen Mitic don führte mit Ted Schröder und G. Mulloy (beide USA) erneut die Endspielgegner der Londoner Rasentennismeisterschaften zusam- men. Diesmal gelang es Schröder erst nach schwerem Fünfsatzkampf seinen Landsmann mit 3:6. 9:11, 61. 6:0 und 7:5 zu besiegen. Ueberraschend kommt der Erfolg des Nor- wegers J. Haanes über den Belgler Pierre Geelhand. Nach erbittertem Kampf., der über zwei Stunden dauerte, siegte schließlich der Norweger mit 1:6, 6:2, 11:9, 5:7 und 6:4. Weiter qualifizlerten sich für die zweite Runde im Männereinzel R. Gonzales(USA), D. Vad(Un- garn), F. Beernink Niederlande. J. Drobny (Tschechoslowakei), G. Brown(Australien), V. Cernik(Tschechoslowakei), M. Soen(Aegyp- ten), M. Matous(Tschechoslowakei), A. van Swol(Holland), R. Hanna(USA), F. Sedgman (Australlen), A. Stolpa(Ungarn), C. Kemp (Irland), J. Peten(Belgien), J. Harper(Austra- Hen), C. Lister(England), V. Canapele(Ita- lien), G. Worthington(Australien), C. Gran- det(Frankreich,, R. Balbiers(Chile), B. Destremeau(Frankreich, Bromwich(Austra- lien). B. Patty(USA), Abdesselam Frank- reich), J. Asboth(Ungarn), E. Sturgess(Süd- afrika), O. Sidwell(Australien). N. Cockburn (Südafrika), A. Mottram(England), P. Remy Das interne viertägige Tennisturnier des TTC, welches praktisch einer Mannheimer Stadtmeisterschaft gleichkkam, gab bei 72 Mel- dungen einen Ueberblick über den augenblick lichen Stand des Tennissports in Mannheim. Dabei konnte die erfreuliche Feststellung ge- macht werden, daß neben den allbekannten Na- men wie Dr. Buß, Engert, Schwab, Schweyer, Jung und Röchling, sich die Jugend nach vorne 2 52 den 1 1755 War 5 W —raschung der erst 17jährige Feldbausch II, dem sd Mannheim Gewinner den Wander es in der Vorschlußrunde gelang, den ehemali- preises 885 Ladenburg 5 gen Davispokalspieler Dr. Buß 633, 6:1 auszu- Bei dem Tischtennis-Mannschaftsturnier der schalten. Erst in der Schlugrunde mußte er sich Bezirks- und Kreisklassenvereine in Laden- der größeren Erfahrung von Helmrich glatt burg konnte die II. Mannschaft der MSG Mann- 6:2, 6:2 beugen. Von den übrigen 4 gesetzten beim als Turniersieger hervorgehen und den Spielern setzte sich Schwab über Au mit 621, Wanderpreis der Sd Ladenburg in Besitz 6.4 und später Über Jung nach hartem ausge- nehmen. Zweiter Sieger wurde TSV Viern- glichenen Kampf mit 6.3, 6:4 durch, scheiterte heim vor ASV Edingen. G. dann aber auch an der Jugend des talentierten Ewald Planitzer 75 Jahre alt Feldbausch II 6.4, 6:1. Am 25. Juni wird Ewald Planitzer, Feuden- Engert hatte sich in der unteren Hälfte heim, Liebfrauenstraße 3, 75 Jahre alt. Pla- durch Siege über Armbruster B., Feldbausch I nitzer war einer der bekanntesten Kraftsport- und Schweyer für die Vorschlußrunde qualifi- ler Deutschlands. Um die Jahrhundertwende ziert, mußte dann aber doch das größere Kön- war sein Name in den Varietés und den Zir- nen von Helmrich durch eine 6:4, 6:0 Nieder- kussen der ganzen Welt ein Begriff. Das Zer- lage anerkennen., Helmrich hatte es im unteren reißen von geprüften Hufeisen, Kettensprengen, Viertel leicht, durch Siege über Potass, Röch- das freie Aus-dem-Kreuz-heben von zwei Ar- ling und über Engert den Weg in die Schluß- J In Wimbledon haben am Montag die Ten- als Wellmeisterschaften begonnen, die auf den berühmten Londoner Tennis-Courts bis Sams- tag, den 2. Juli, ausgetragen werden. Schon krün am Morgen warteten vor den Toren der berühmten Londoner Grasplätze tausende von kenniskreunden. die ungeduldig auf den Ein- aß Waärteten. Als auf den 15 Plätzen das Tur- ner mit den Spielen im Männereinzel eröff- net wurde hatten sich bei sommerlichem Wet⸗ er annähernd 20 000 Zuschauer aus dem In- und Ausland eingefunden. er Vorjahressieger R. Falkenburg(US) trat in der ersten Runde gegen den juzosla- wischen Davispokalspieler Miie an. Nach einem glatten ersten Satz(612) für Falken- Korg, Wuchs Mitic über sich selbst hinaus und onnte den Amerikaner ebenfalls mit 6:2 im Rwelker Satz niederhalten. Schon in der ersten unde schien sich eine Sensation anzubahnen, a auch im dritten Satz der Amerikaner nur 10 Zrotzer Mühe die Oberhand behielt. Mitie 15 aber seine Kräfte zu sehr verausgabt 115 mute den vierten entscheidenden Satz it 4:6 an den Amerikaner abtreten. 1 den weiteren Spielen gab es dle erwar- seen, Ergebnisse: R. del Bello(Itallen) be- 1. 5 den Finnländer S. Salo 6:8, 6:4, 4:6. 61. „ Ampon(Philippi 5 än.(Frankreich), S. Levy(Südafrika), G., Jackson beitspferden, zeugten von der Naturkraft dieses, runde zu finden. Sehr spannend und ausge- der e ee 9 N Odi Arlanch. B. Forsman(Finnland), Robertson auch im Ringen, populären Mannes. Planitzer glichen verliefen die Spiele im Herren-Doppel. holte als Mitglied des Athletenelub Schwetzin- Hier spielten besonders die Favoritenpaare— ger Vorstadt von 1886 viele erste Preise und Pr. Buß- Schwab, Helmrich Jung, Meisterschaften. 1935 wurde er als Meister des Engert“ Smith(OS und Röchling/ Maschinenamts in den Ruhestand versetzt. Der Schweyer— die entscheidende Rolle. 80 hochbetagte Sportler macht auch heute noch fertigten Jung Helmrich die sehr starke seine Radtouren in den Odenwald und erfreut Paarung Feldbauschffeldbausch 6:4, 6:1 ab, um sich noch einer besten Gesundheit. Die große dann in der Vorschlußrunde gegen Röchling/ Sportgemeinde und die Redaktion gratulieren auf Schweyer überlegen mit 6:0, 6:2 Sieger zu blei- das herzlichste und wünschen einen weiteren ben. In der oberen Hälfte war es der alte Rou- gesunden Lebensabend. Sci, tinier Dr. Buß mit seinem Partner Sch wW a b, (USA)., K. Feher(Ungarn). A. Shaffei(Aegyp- ten), J. Morrison(USA), D. Butler Eng- land) und R. Buser(Schweiz). Damit haben alle acht gesetzten Spieler(die Amerikaner Falkenburg. Schröder. Gonzales. und Parker. die Australler Bromwich und Sedgman der Südafrikaner Sturgess und Drobny(Tschechoslowakei) die zweite Runde erreicht. gegen blieb über A. Huber(Oesterreich) mit 3. 6˙1, 6:4 erfolgreich. F. Puncec(Jugosla- Der nöchlug den Ohinesen B. Choy 6.4, 6.2. 6 0. .„ Amerikaner F. Parker Konnte den Argen- mier H. Weiß leicht mit 650, 6.1, 6.2 beslegen. schröder erst nach schwerem Fünfsatzkampf Sieger Nu interessanteste Treffen der ersten nde der Tennismeisterschaften in Wimble- Pro- bayerischen Stimmen in der Pfalz auf dem Wege über die Presse einèe Lautstärke verliehen wird, die in keinem Verhältnis zu den wahren Gefühlen der Bevölkerung ste- hen dürfte. Welche Resonanz der Gedanke eines Anschlusses der Pfalz an Bayern in der Bevölkerung findet, bewies das Auftre- ten des Bayernausschusses in Pirmasens. Dort waren zu einer Versammlung laut Mit- teilung der Polizei einschließlich des Refe- . Die finanziellen Verhältnisse des Landes die Rheinland-Pfalz beweisen zur Genüge, daß ung borene Kind nicht lebensfähig ist. Auf der taat anderen Seite ist Nordwürttemberg-Baden Man sollte am Isarstrand dank seiner wirtschaftlichen Struktur eines lands, das im Zuge des Finanzausgleichs an das„arme“ Bayern jährlich 32 Millionen DM Man muß kein Volkswirtschaftler sein, um zu erkennen, daß sich der Wunsch vieler Pfälzer, Bürger des neuen Südwest- staates zu werden, nicht auf geschichtliche Reminiszensen stützt— die Gebiete der ehemaligen Kurpfalz links und rechts des Rheins gehörten immerhin einige Jahrhun- derte zusammen— sondern auf nüchterne, realpolitische Erwägungen. Jedem Einsich- tigen, der einen Blick auf die Landkarte Wirkt, wird es klar, daß dem Gedanken des Südweststaates keine Annektionsgelüste zu Ver- Grunde liegen, sondern die von tiefer Ver- antwortung getragene Sorge um das politi- sche Schicksal der Pfalz und des süd west- Die Pfälzer Bevölke- Tung sieht eben die Dinge ein klein wenig anders, wie die Münchener Mitglieder des Pfalzausschusses, deren politische Irrtümer Sruppe von drei Millionen Haushalten be- sich am Tage der Volksabstimmung in einer reits wieder auf über 100 Prozent des Ver- für sie wenig erfreulichen Form zeigen Die Holzbewirtschaftung ist jetzt in der französischen Zone nach langen und viel- zu qualifizieren, Helmrich/ qung; Titisee (Frankreich). sche Markenbutter“, Fettgehalt ist von 78 worden. Bekanntlich Idyll an der Großen E! Photo: Butter„entnazifiziert“. ordnung des Ernährungsminis ums gibt es Hur noch 3(statt 5) Buttersorten:„Deut- Molkerei- „Deu auf war Dies Nach ei tsche butter“ und„Deutsche Landbutter“. 25 80 v. H im Zuge les 188 Heinrich hatten zur Folge, daß die Pauschalsumme für Juni 1949 um 12 Mill. DM herabgesetzt wurde. Auf das Land Rheinland-Pfalz ent- fallen hiervon 6 Mill. DM. eine Verminderung der Leist über den Vormonaten um 44 v. H. bedeutet ungen gegen- ner An- Der erhöh des Vierjahresplanes im Dritten Reich die But- tererzeugung durch Verminderung des Fett- gehaltes„erhöht“ worden. Theorie und Praxis. verband Nahrungs- und Rheinland-Pfalz hat festgestellt, nicht mehr der Bezugsschein, sondern wie- der die finanzielle Flüssigkeit der Firmen da Der Großhandels- Genußhruitte! B heute im Vordergrund stehe. Der echte Verbrat an Teigwaren in Rheinland-Pfalz habe im April 1949 um 20 v. H. niedriger gelegen als der errechnete Bedarf, bei Kaffee- Ersatz sogar um 45 v. H. Bei Käse liege die Situation ähnlich, und Zucker werde b 1 infolge der gesteigerten Importe in ausrei- chender Menge vorhanden sein. In einer Resolution an den Ministerpräsidenten for- derte der Verband zumindest den Bewirt- schaftungs-Abbau für die den theoretischen Bedarf unterschreitenden Lebensmittel. für Religionsunterricht in den Schulen Arno Hennig sprach in Ludwigshafen furcht vor dem Mitmenschen und die Für- sorge für den Schwachen und Unterlegenen seien von jeher Leitfäden der sozialdemo- kratischen Politik gewesen, in deren Mittel- punkt stets der Dienst am Mitmenschen ge- standen habe. Für die Sozialdemokratie Sei Kulturpolitik eine innere Verpflichtung und kein Aushängeschild. Der Redner schnitt dann die Forderung der SPD nach einer Schulreform an und be- tonte, dag die konfessionelle Schulreform nur zu einer Zersplitterung der deutschen Nation betrage. Dies werde heute auch schon von vielen führenden und einsichtigen Män- nern des Christentums erkannt. Man könne im christlichen Lager bereits einen starken Meinungsumschwung feststellen. Das sozial- demokratische Schul-Ideal sei die Gemein- schaftsschule mit christlichem Religions- unterricht. Ueber die Teilnahme an diesem Unterricht habe allein der Erziehungsbevoll- mächtigte zu entscheiden. schaftsschule solle keine Vorstufe zur reli gionsfreien Schule sein. Die SPD verleugne nicht das Elternrecht. Dies werde so lange bestehen wie es Kinder gebe; aber es müsse gefordert werden, daß das Elternrecht nicht von machtpolitischen Organisationen mig- braucht werde. Die Gemein- Der Redner schloß seine Ausführungen, mit dem Hinweis, daß Sozialismus letzten Endes stets Dienst am Menschen sei. Die SPD wisse, daß der Mensch mehr ist als die Summe seiner stofflichen Substanzen. Bff. Daus viertägige Tennisturnier des TTC Mannheim Feläbausch und Inge Weber, die Ueberraschung bei der Jugend der die spielstarke Kombination Engert Smith(US) erst in einem harten Dreisatz Kampf 7:5, 4:6, 6:2 aus dem Rennen werfen konnte. Vor einer zahlreichen Zuschauermenge wickelte sich dann am Sonntag die mit Span- nach 2% und tündigem nung erwartete Schlußrunde im Herren- Dop- pel zwischen Helmrich/ Jung Bu B Schwab ab, die 2 8 Kampf von Dr. Buß/ Schwab mit 6:1, 4:6, 14:12 gewonnen wurde. * Im Herren-Einzel Klasse B konnte Brum- Die Endergebnisse: nge Weber; Herren mer seiner Favoritenrolle durch einen über- legenen 6:2, 6:4-Sieg in der Schlußrunde über Six gerecht werden. Das Damen-Einzel brachte insofern eine Ueberraschung, als es der erst 13 jährigen Inge Weber gelang, sich durch einen Sieg über Frau Felst für die Schlußrunde um dann aber der Spielweise von Frl. Nuß in drei Sätzen 87 6:2, 6:1 zu erliegen. Das gemischte Doppel wurde von Frl. Brummer/ Dr. Buß gegen Frau Sauer Helmrich 6:4, 7.5 gewonnen. reiferen Einzel Klasse A: 1. Helmrich; 2. Feldbausch II; Her- ren-Doppel Klasse A: 1. Dr. Buß Schwab; 2. Frl. N Herren-Einzel Klasse B: Brummer: 2. A. Six. Gemischtes Doppel Klasse A: 1. Frl. Brummer Dr. Buß; 2. Frau Sauer Helm- rich; Damen-Einzel Klasse A: I. ug; 2. 1. W. Lubo. Kuhlmann/ Fütterer Turniersieger Beim 1. Internationalen Tennisturnier am gelangte der gegen ohee 2: reich. a Woh Mi badische Meister Fritz Kuhlmann in die Schlußrunde im Herreneinzel und kam zu einem 6:4. 8:6-Sieg gegen Jacobée Fütterer mußte finale dem grogen Können von J 2:6 beugen, Im Herrendoppel Ws Kuhlmann/ Fütterer 3 Ar (Freiburg) mit 7:5, 4:6, 715 erfolg sich im Semi- 6, . MORGEN Donnerstag, 23. Juni 1949/ Nr. 117 genossenschaft tä in der schwersten seine Arbeitskraft Der Leiter unserer Berufsgenossenschoft 7. Heinz Kahlenberg ist nach schwerer Krankheit heute morgen im 70. lebens- jchre verschieden. Fast 20 Jahre War Dr. Kahlenberg ehrenamtlich für die Berufs- der Berufsgenossenschaft mit tiefem Verständnis för alle so- zialen Fragen geleitet. Verfügung gestellt. Wenn es gelungen ist, die Berufsgenoss en- schaft ohne Schaden durch alle Fährnisse der Nachkriegszeit hindurchzustebern, so war dies sein Verdienst. Durch sein ein- faches, verbindliches und liebenswördiges Wesen sowie seinen ſabteren Charakter hat er sich die Sympathie aller erworben, die mit ihm zo fun hatten. genossenschaft War er ein Wohlwollender Vorgesetzter, der gern half. Wir werden sein Andenken stets hoch in Fhren halten. Mannheim, den 22. Joni 1949 Nahrungsmittel und Fremdenverkehr Herr Fabrikdirektor tig, deren Leiter er im Jahre 1938 wurde. Zeit des Vaterlandes hat er die Geschicke Nach dem Zusammenbruch hot er mehr denn je der Berufsgenossenschaft zur Den Angestellten der Berufs- Berufsgenossenschaft Unsere Grit hat ein Briüſderlein bekommen Bomann, Arno, 1520 Stuttgart, 1. Juni 1949 Sonnenbergstraße 54 Theo Gagel u. Frau Lilo, geb. Kaufmann, 2. Z. Höl- derlinklinik Stuttgart — Küchenbüfett l Küchenbüfett wels 3 100 mit Glas- een 21d. Küchenbüfett elfenbein, 160 em, mit Glaseinsätzen, 369 3 Obert. geschweift 5 Schöne preisw. Modelle in Naturküchen i Fü FRAU IIER ANN REIN S SSRZÜU — —— Trachten- Tec: Hosen in call. Größ. sehr günstig Beachten Sie meine Schaufenster! Pigler Le nerhandlun Mmeistraße 8 von DM 24.80 bis 59, Waldgrundstück im Neckartal mit 28 Bekanntmachungen Aenderung der Ausgabezeiten der Lebensmittelkarten für Neuostheim. Die Ausgabe der Lebensmittelkarten der 128. und 129. Z.-P., d. 1. für Juli und August 1949 erfolgt in der Gaststätte Brück(Ecke Dürer- und Lucas-Cranach- Straße) von Montag, 27., bis Donnerstag, 30. Juni 1949, jeweils von 9.00 bis 15.30 Uhr(ausschließlich Mittagspause). Mannheim, 21. Juni 1949. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt Ueber das vermögen des Lebensmittelgroßhändlers Oskar Noe in Mhm.- Käfertal, Mannheimer straße 38a, würde heute vormittag 9 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Vergleichs- ver walter ist Bücherrevisor Friedrich Zwick, Mannheim, Paul-Martin- Ufer 21. Vergleichstermin ist am Mittwoch, dem 13. Juli 1949, vorm. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht in Mannheim. Holzhaus, gegenüber dem Eisstadion, Zimmer 8. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst Anlagen sewie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Mann- heim, den 20. Juni 1949. Amtsgericht BG 3. Stellen- Angebote Hausgeräte an Private von Hlektrounternehmen wird für den Verkauf von Elektro- Kolonnenführer möglichst mit Verkaufskolonne, gegen festen Spesenzuschuß, Um- satzbeteiligung und Provision, ges uch 1 Angebote mit Angabe der bisherigen Tätigkeit und Verkaufs- erfolge unter Nr. 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In diesem Zusammen- hang sind auch Firmennamen bekannt ge- worden, worauf flugs von den zuständigen Stellen erklärt wurde, daß an einen Verkauf solcher Werke nicht gedacht sei. In der Zwi- schenzeit haben sich die Dinge etwas geklärt, wWie verlautet, ist beabsichtigt, den Komplex als solchen zwar aufzulockern. aber nicht durch Verkauf von IG-Werken, sondern durch dle Abstoßung von solchen Werken, die nur kapitalmäßig mit der früheren 18-Farben AG. Frankfurt verbunden waren., an sich also Firmen mit eigener Rechtspersönlichkeit dar- stellten. Es sollen nunmehr Gutachten in Ausarbeitung sein, eines von der alliierten Entflechtungsstelle, der Bifco, und ein Zz wel- tes von dem deutschen Fardip-Ausschug. Da- bei verlautet, daß unter anderen daran ge- dacht sei, kolgende Unternehmen zu ver- zubern: Kalle u. Co. AG., Duisburger Kupferhütte, Samera- Werk Mün- chen, Faß fabrik Goldbach, Sauer- stof fabrik Frankfurt- Griesheim, Bie le- kelder Sackfabrik. Dabei wird die Frage aufgeworfen, wer überhaupt in der Lage sei, solche Komplexe zu Übernehmen. Deutscherseits würde hierfür wohl kaum eine Möglichkeit bestehen, selbst dann nicht, wenn sich mehrere Konsortien Zusammenschlleßen würden. Es darf die Hoffnung ausgesprochen werden, daß die Gutachten darauf Rücksicht vehmen, daß nicht nur die Aktionäre zu be- rücksichtigen sind. sondern daß dieser Auflösung auch we⸗ sentliche soziale Bedeutung zukomme, da auch die Rechte der 18- Pensionäre gewahrt werden sollten. ve Luxuriöse Reklame Phyrrussieg des Wett be wer bs Je größere Absatzschwierigkeiten, desto grö- pere Propaganda. Das leuchtet ein und ist kolkswirtschaftlich vertretbar, jedoch kauf. münnisch nur dann, wenn die Reklamekosten nicht preis verteuernd wirken, nicht dazu füh- zen, Handel und Wandel, Erzeugung und Varenverkehr unrationell zu gestalten. In Zelten des Ueberflusses war es Mode geworden schlechte Mode, ungute Angewohnheit—, hilliee Gebrauchsartikel, wie z. B. Seife und dergleichen mehr, in Luxuspackungen einzu- betten, um den Kauf solcher Dinge selbst für die feine Dame schmackhaft zu machen. Die bene Dame nämlich konnte es sich leisten, Frankfurts Frauen-Biumen-Modenschau. Die be- deutenden Häuser der bizonalen Damen- Ober- bekleldungsindustrie„DOB“ werden hier vom 27. zunt bis 7. Juli in Kollektivausstellungen sowie i einer Sesamtleistungsschau erstmalig in größe- Mit den Veranstaltungen soll vor allem aueh die Bedeu- tung Frankfürts als westdeutsche Modezentrale unter Bewels gestellt werden. schm. Auch Hamburg meidet sich als Modezentrum. an der vom 27 Juni bis 2. Juli in Hamburg statt- andenden Verkaufswoche der norddeutschen Be- Aeldungs- Industrie„FoRDI“ werden sich 160 Fumen aus Westdeutschland, vor allem aus Ham- burg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bre- men petelligen,(dena) kntlg und mehr Prozent des Warenpreises) der Aukrechterhaltung ihres Standesbewußt⸗ zelns zu opfern. Heute beherrscht insbesondere die Textil- dustrie eine andere Modekrankheit, nämlich die Veranstaltung von Ausstellungen, von Aodeschauen ste. Auch in früheren Zeiten bet selbst das kleine Posemuckel oder Unter- flelnwiesental stolz seine Modeschau rein lo- talen Gepräges veranstaltet. Deutschlands Be- fledungszenfrum war jedoch Berlin, und dle toßen Konfektionsfirmen beschickten bel der dchaustellung industrieller Kleidungsstücke ealzüch dis Berliner Ausstellungen. Auch 8 70 Ezeſbendelsumedtzę un Werſemberg- Boden November Nινι 00 5 A Hahrungs- ono=I 2— Su! 0 0 1 7 40 1—— ö 80 8 Sulſß ene Schese]* 0⁰ 2 70⁰ 6⁰* 80 60 80 Een Caelio- u 20 Husfffsmaren 0⁰ 0⁰ 6⁰ N 40 60 40 40= Habnbechnf und 0⁰ Kuncfumgerdis 100 60 1 00 60— 60 10 pn., Cahimerie- 0 40 und Lecennen 55 0⁰ J 0 90— 20 0 5 Aefn- un, 2 Gesondhel 1 1 ee 0 20 5 Kuchen u, 4% 0⁰ Caffurreuge o 0 60 00(ehren, eee. 20 . r, ee ben weste erg relen des Linzelhandel⸗ f 4 0 5 in einem fast stetigen Rülckgang ich de tee zeit Januar dieses Jahres, Ledig- Mittel, Je lauen, Vanrungs. und Genuß leger„tel und Schune weisen seit Februar eine gewisse Aufwͤrtsbewegung auf. Frankfurt verfügte über esse der Textilaussteller. Nachdem Berlin als Ausstellungszentrum und als Auslieferungs- zentrale ausfiel, machte sich eine Tendenz be- merkbar, in edlem Wettstreit der Städte unter- einander Nutznießer des Ausscheldens Berlins zu werden. Drei Ausstellungen fast im glei- chen Zeitraum sind jetzt schon Angemeldet, und Wenn nicht alles trügt und die eingelangten Informationen stimmen, so wird auch Mün- chen, Düsseldorf, Hannover ja selbst Kiel— demnächst stolz in die Welt mausposaunen, daß einige Dutzend Oberkleiderfabrikanten 8 Erzeugnisse daselbst auszustellen wün- schen. ein wesentliches Inter- Indes rauft sich Absatz- Steuer- ch der Textlihändler seine von und Eiquiditätsschwierigkeiten, von und anderen Sorgen grau gewordenen Stuttgart ist aber auch nicht faul. Fast alle namhaften Firmen der Damenoberbekleidungs- industrie unseres Landes führen vom 27. Juni bis 15. Juli in Stuttgart ſhre Herbst- und Winter- kollektion vor. Für die auswärtigen Hrmen, die in Stuttgart keine Verkaufsräume haben, steht das Hotel Appenzeller zur Verfügung. Haare— so ihm solche noch zur Verfügung stehen— und berechnet, stets mehr und mehr erbleichend, die Fahrtkosten, die Spesen und Auslagen, die ihm dadurch entstehen, daß Süd- deutschland nur im Süden, Mitteldeutschland nur in der Mitte und Norddeutschland nur im Norden ausstellen. Seine Sorgen sind begreif- Üch. Der Bedauernswerte möge sich aber auf Schlimmeres gefaßt machen. Denn noch fehlt Nordwest, West und Südost im Ausstellungs- kalendarium. Der Verbraucher hingegen, oder richtiger gesagt: die Verbraucherin, wird dieses Aus- stellungsunwesen bei der Bezahlung der Rech- nungen verspüren. 5 )(denn soviel machen diese verpackungskosten aus) Energie wirtschaft der Zukunft Das Brennstoffproblem ist eines der drin- gendsten Probleme in der Energie wirtschaft Europas. Man Versucht, es durch die Mechani- Slerung des Kohleabbaus und durch die Steige- rung der Förderung zu lösen. Ein besserer Weg wäre die Erhöhung der Ausnutzung der Kohle. Der wesentliche Feil der Kohle dient heute der Energieerzeugung in Kraftwerken, Fahr- zeugen usw. Aber die Ausnutzung des Brenn- stolks ist nur recht bescheiden. Bisher ist es nur gelungen, in großen Hochdruckkraftwerken höchstens 25 Prozent des Heizwertes der Kohle in nützliche Arbeit zu verwandeln. Das heißt also, daß von vier Bergleuten, die in der Grube stehen, drei vergeblich arbeiten. Wahre Koh- lenfresser sind die Lokomotiven, die nur 10 bis 12 Prozent des Heizwertes verwerten. Eine bes- sere Ausnutzung der Brennstoffe bewirken zwar die Verbrennungsmotoren, von denen der Otto-Motor Wirkungsgrade von 30 Prozent und der Diesel-Motor solche von 40 Prozent er- reicht. Aber dieser Vorteil wird durch den teu- ren Kraftstoff Benzin bzw. Dieselsl erkauft. In jüngster Zeit ist zu diesen bekannten Ma- schinen als bemerkenswerter Wettbewerber die Sparen mit Brennstoff moderne Verbrennungsturbine hinzugekommen. Sie erreicht mit Kohle als Brennstoff heute schon Wirkungsgrade von über 30 Prozent und verspricht, in ihrer Weiterentwicklung Auf 40 bis 45 Prozent zu kommen. Wesentlich ist dabei die Steigerung der zulàssigen Jastemperatu- ren. Führend auf diesem Gebiet ist die Schweiz. wo bereits die ersten Verbrennungsturbinen im Betrieb sind, so in einem Stahlwerk und in einem Kraftwerk, Auch eine Lokomotive ist hier zum ersten Male mit einer Verbrennungs- turbine ausgerüstet worden. In England befin- den sich etwa 80 Verbrennungsturbinen im Bau ocler in der Planung. Auch in den Vereinigten Staaten wird an der Lösung des Problems mit sllem Nachdruck gearbeitet. Frankreich hat auf diesem Gebiet bisher keine besondere Initiative entwickelt, doch lieferte die Schweiz mehrere Turbinen dorthin. Rußland beseß bis zum Ende des Krieges in dieser Richtung keine Erfah- Tung, neuere Nachrichten fehlen hier. In Deutschland hat sich besonders Prof. Dr. Ernst Schmidt, Ordinarius für Thermodyna- mik an der Technischen Hochschule Braun- schweig, mit diesem Problem beschäftigt. Prof. Unorganische Elektroindustrie Produktionssteigerung Die Lage der Elektroindustrie in der Dop- pelzone ist gekennzeichnet durch eine Ueber- Produktion auf Gebieten, die in der Zeit der Konpensationen vor der Währungsreform ihre Kapazität unorganisch erhöht hatten— bei- spielsweise bei der Rundfunkindustrie auf das Dreifache wie vor dem Krieg— und dem Zurückbleiben jener Sparten, die vorwie- gend Investitionsgüter erzeugen. Trotzdem weist der Jahreswert der Pro- duktion gegenüber 1936 Anfang 1949 ein An- wachsen von 750 Millionen RMH auf 2800 Mil- lionen DM auf. Dies hängt zum Teil mit den nach Kriegsende erfolgten Verlagerungen bzw. dem Neuaufbau der Elektroindustrie in den Westzonen zusammen, zum Teil mit den inzwischen erfolgten Preiserhöhungen. Im- merhin betrug der Produktionswert Anfang 1949, umgerechnet auf das Preisniveau von 1936, noch etwa 1460 Milllonen und entsprach damit 190 Prozent. Der Preisindex lag im Januar 1949 auf 192 (1936„ 100) und ist während der letzten Mo- nate um etwa zehn Punkte gefallen. Der Umsatz ist im ersten Quartal dleses Jahres zum ersten Male hinter der Produk- tion mit 50 Millonen DRM zurückgeblieben. ohne Investitionsgüter Neben der Marktübersättigung auf Einzelge- bieten, wie Beleuchtungskörpern, Akkumu- Iatoren, Haushalts- und Rundtfunkgeräten, ist dies vor allem auf den durch das Fehlen der erforderlichen langfristigen Kredite beding- ten Kapitalmangel der wichtigsten Großver- braucher, der Post, der Eisenbahn und der Elektrizitätswerke zurückzuführen. Die Akkumulatorenerzeugung, die im De- zember 1948 fast doppelt so hoch War wie 1936, ist inzwischen wieder auf die Hälfte zurück- geschraubt worden. Rundfunkröhren, Instal lationsmaterial, Kabel und Zubehör, Elektro-, Medizin-, Schalt- und Meßgeräte reichen für die Normalversorgung etwa aus, während im Dezember 1949 die Glühlampenproduktion mit 66 Prozent, Leitungsdrähte mit 59 Prozent, Transformatoren mit 57 Prozent hinter dem Jahresbedarf von 193, gedeckt werden konn- ten. In den letzten Monaten ist aber auch auf diesem für die Post 80 entscheidenden Gebiet eine starke Produktionssteigerung angelaufen. Die Glühlampenproduktion konnte seit De- zember 1948 mehr als verdoppelt werden Der Transformatoren-Engpaß ist auf den Ausfall der August-Thyssen-Hütte zurückzuführen. Wo die dafür erforderlichen Elektrofeinbleche Srzeugt wurden 8 Ut. Gesetz über Heimkehrerbetreuung Arbeit muß ihnen gegeben werden Den aus ausländischem Gewahrsam heim- kehrenden Kriegsgefangenen und Internier- ten soll nach einem Gesetzes vorschlag der Verwaltung für Arbeit für Arbeitsaulnahme erleichtert und ihr Lebensbedarf für die Zwi- schenzelt gesichert werden. Heimkehrer sind nach diesem Gesetz vorzugsweise an Arbeits- und Lehrstellen zu vermitteln. Der Direktor der Arbeit kann zulassen, daß Beihilfen und Darlehen in Höhe bis zum eineinhalbfachen der für den Heimkehrer bei Arbeitslosizlteit in Betracht kommenden Arbeitslosenunter- stützung zur Durchführung einer beruflichen Ausbildung. Fortbildung und Umschulung ge- währt, werden, Heimkehrer. die vor der Zeit der Kriegsgefangenschaft oder Internierung nicht als Arbeitnehmer beschäftigt waren. gel- ten als Aybeitnehmer im Sinne des Geselzes über Arbeitslosen vermittlung und Arbeits- losenversicherung, wenn sie nach der Entlas- sung der Vermittlung zur Verfügung stehen. Die Anwartschaft für 10 3 iche unterstützung gilt eimkehrern 415 erk wenn sie sich nach dem I. Juli 1948 innerhalb von zwei Jahren nach der Entlas- gung arbeitslos melden. Die Höhe der Ar- beitslosenversicherungsunterstützung richtet sich nach einem Arbeitsentgelt von 45 DM wöchentlich für Männer und 30 DM wöchent⸗ ich für Frauen, sofern nicht der Nachweis eines höheren Arheitsentgeltes in den letzten 13 Wochen versicherungspflichtiger Arbeit vor Elntritt in die Wehrmacht oder vor Beginn der Internierung erbracht wird. Der Anspruch auf diese Unterstützung gilt für insgesamt 26 Wochen. Heimkehrer haben eine Wartezeit vor dem Bezug von Arbeitslosen unterstützung nach diesem Gesetz nur dann zurückzulegen, Wenn sie zwischen der Entlassung und der ersten oder einer späteren Arbeitslosenmel- dung mehr als 13 zusammenhängende Wochen als Arbeiter und Angestellte beschäftigt wur- den. Heimkehrer sind für die ersten vier Wochen nach dem Tage der Entlassung von der Meldepflicht zu befrelen. In Ausnahme- fällen kann die Befreiung bis zu einer Ge- samidauer von sechs Wochen erfolgen. Wäh- rend des Bezugs von Arbeitslosen unterstützung kann die Bedürftigkeitsprüfung außer Be- tracht bleiben. Das gleiche gilt für die An- rechnung des Einkommens von Angehörigen des Heimkehrers, falls die Lage des Heim- kehrers es erfordert. Der voraussichtliche Aufwand für die Dop- pelzone wird auf insgesamt 76 Millionen DN geschätzt, die sich auf mehrere Haushaltsjahre Verteilen werden. In den nächsten Jahren dürften noch etwa 400 00 Heimkehrer zu er- warten sein. In der Gesetzesbegründung heißt es unter anderem, daß Kriegsgefangene und Internierte nach ihrer Heimkehr auf er- hebliche Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Arbeit und der Sicherung ihrer Existenz bis zur Aufnahme einer Arbeit infolge der langen Abwesenheit stoßen. It Kurrnachrichten Vergleichsverfahren Otto Schenk, technischer Industriebedarf, Stuttgart. In giesem Vergleichs- Verfahren ladet der vorläufige Verwalter RA. Pr. Paul Lederer zu einer zweiten Gläubiger- versamlung auf Dienstag, 28. Juni, ein, Der revi- dierte Status weist rund 363 00 DM Schulden aus, genen ein Aktivvermögen von 227 661 DM gegen- Überstehen. Die bevorrechtigten Gläubiger haben Forderungen in Höhe von 113 120 DM, s daß fur die Gläubiger ohne Vorrecht bei enem anspruch von 250 170 DM an Masse noch 114 582 PM übrig bleiben. Hieraus werden 46 Prozent geboten, zahl- bar in 3 Raten zwischen 6 und 1 Monaten im Viertellahresabstand. Das sanierte Unternehmen soll im Rahmen seines alten Verkaufsprogram- mes weitergeführt werden, die neu aufgenom- mene en Werkzeug und Maschinen wird abgestoßen. Dr. N. eiter steigende Arbeitslosenziffer, Ueber die Zunahme der Arbeitslosenziffer seit Mitte Mal veröffentlichte die VfW Mitte Juni eine Zwischen- meldung. Sie beträgt danach in der Doppelzone 25 143 bei einem augenblicklichen Gesamtstand von 1 240 77/7. Die Zunahme ebenso wie die Zahl der Beschäftigungslosen sind in der britischen Zone höher als in der amerikanischen, Sie be- trügt dort bel einer Gesamtzunahme von 15 6863 gegenwärtig 712 933, hier bei einer Zunahme von 9450 gegenwärtig 527 644. Unter den Ländern hat die meisten Arbeitslosen Bapern mit 349 788, wo- bei aber die Zunahme nur 2713 beträgt. Dagegen betrügt dle Zunahme in Nordrhein-Westfalen 7 124 peil einer augenblicklichen Gesamtzahl der Beschäftigunsslosen von 166 646. In Niedersachsen ist die Zunahme 3 329 bei der Gesamtzahl der Beschüftigungslosen von 207 928. Bu Malergehilfen wollen Bauarbeiterstundenlöhne und brachten in einer Versammlung am Dienstag in Mannheim eine Resolution folgenden Wort- lautes ein:„in der am 21. Juni 1949 im Welde- bräu stattgefundenen Malergehilfen versammlung nahmen die Versammelten Stellung zu der rigoros ablehnenden Haltung der Malermeister, betref- fend ihrer Lohnforderungen, Die N Wären sich einmütig darüber im klaren, dag, wenn die Malermeister weiterhin auf ihrer ab- lehnenden Haltung 8 dann auch 125 Malergehiiten ihre Arbeltsleistungen danach ein- stellen. Sie halten nach wie vox ihre Forderun- gen aufrecht, dag sie dem Bau-Arbelter-stunden- lohn von 1,4% DM gleichgestellt werden, Die Ablehnung dieser Lohnforderungen wurde seinerzeit damit begründet, daß die Entwicklung einer Senkung ges 1 Arn st rden dürfe und da esha 28 Added eine Kenderung der Lohnhöhe nicht ertragbar sel, Die Malermeister Vertraten weiter 3 eine ind dur nur durch steigerung u urch Ausschöpfung der vollen 48- Stunden- Woche zu erzielen Leis 2 Flüssiger Kapitalmarkt. Der Status der Noten- bank zelgt zum 15. Junſ eine bescheidene Ent- lastung durch den 3 des Zahlungsmittei- umlaufs um 261 auf 6 632 Millionen DM. Die be- reits in der Vorwoche sichtbare Flüssigkeit im Verkehr mit der Landeszentralbank hat sich fort- esetzt, ingem deren Guthaben um 99 auf 738 Millionen DM 3 sind, während sich die Kreditinanspruchnahme um 1327 auf 1 402 Millio- nen DM verminderte. Die Entlastung zeigt sien auch im Verkehr mit den öffentlichen Stellen. Die Guthaben öftentlicher Pienststellen stſegen um 26 auf 60 Millionen DM bei Bleichzeitiger Schrumpfung der gewünrten Kassenvorschüsse um 2 fut 146 Millonen DM. Erstmals nach lan- ger Zeit werden auch wieder Angaben Über die Entwicklung der Gegenwerte gemacht. Allerdings lügt sich aüch hieraus in keiner Weise etwas Über den Stand dieser SCounterpart-Funds entnehmen. us den der Wiegeraufbaupank seinerzeit hieraus bereitgestelten Mitteln sind nach Angaben der Bd. weltere 14 Millionen DRI für Investitionen ab- disponiert worden. el Stärungstreler Außenhandel mit der Schweiz. Angerslautende Meldungen veranlagten dle Ver- waltung für Wirtschaft zur Lolgenden Stellung- nahme! Die Ausfuhr in die Schweiz ist zu kei- nem Zeitpunkt behindert 121 Die am 20. Ma! 1949 erfolgte Sperre der Einfuhr ist am 10. Juni ihag wieder gutgehopen worden, Seither nimmt die Einfuhr unbehindert ihren 6 Soweit die Kontingente aus dem letzten Warenabkom⸗ men, das bis zum 31, August 1849 unbeschadet des Hrlöschens des Zahlungsabkommens Welterläuft, erschöpft sind, wird versucht, dureh Vorgriffe aut das neue Abkommen eine Unterbrechung der Ein- uhr zu verhindern. Die Bezahlung erfolgt aus dem Erlös unserer Ausfuhr, die im Mal die Röne von 30 Millionen Schweizer Franken erreichte. Die Westzonen sind seit Mal wieder bester euro“ Pülscher Lieferant der Schweiz und ihr zweit- bester Abnehmer(nach Be len-Luxemburg). Es Wird erwartet, daß die Verhandlungen über den Abschluß eines Zahlungsabkoemmens und eines neuen Warenabkommens in den nüchsten wochen Wieder aufgenommen werden können. u. Wer verbürgt zich für Bürgschaft. Der Berliner Magtstrat hat beschlossen, Auskallbürgschaften bis zum Gesamtbetrage von zehn Milllonen West- marke kür Kredite an Westberliner Betriebe zu übernehmen,(dena) Schmidt machte in einem Vortrag vor der Braunschweiger Wissenschaftlichen Gesellschaft darüber bemerkenswerte Angaben. Eine Ver- suchsturbine seiner Bauart mit gekühlten Schaufeln ist bereits 1943 bei 1200 Grad Gas- temperatur gelaufen, was gegenüber den bis- her erreichten Temperaturen von etwa 700 Grad eine wesentliche Verbesserung des Wirkungs- Sraddes bedeutet. Eine weitere Turbine von 2000 FPS war bei Kriegsende gerade kertiggestellt, konnte aber nicht mehr in Betrieb genommen werden. Sie hat Überall großes Aufsehen er- regt und befindet sich heute in England, Wo sie in Kürze laufen wird. In der Luftfahrt hat für schnelle Flugzeuge die Verbrennungsturbine dem Motor bereits den Rang abgelaufen, Die Propellerlosen Flug- zeuge werden mit Verbrennungsturbinen ge- trieben. die den Vortrieb durch einen nach hin- ten ausgestoßenen Gasstrahl liefern. in Deutsch- land ist man daran interessjert, die Turbinen zur Ausnutzung für friedliche Zwecke welter zu entwickeln Die Aufwendung verhültnis- mäßig geringer Mittel würde für die Energle- verwertung in der Zukunft Millionen ersparen. Die Industrie ist auf diesem Gebiet begreif- licherweise noch zurückhaltend, weil Erfahrun- gen über die Lebensdauer noch nicht vorliegen. Die Baukosten werden von Schweizer Firmen jetzt noch als ebenso hoch wie für Dampftur- binen angegeben. Es ist aber zu erwarten, daß sie wesentlich sinken werden. Es besteht jeden- falls kein Zweifel, daß die Verbrennungstur- bine als Hauptmaschine für Großkraftanlagen heute erst am Anfang ihrer Entwicklung steht. Dr. W. Europa arbe Utopien verhindern Die Produktivität der Arbeit in Europa ist zu zeling— das ist das allgemeine Ergebnis einer eingehenden Untersuchung, die das pri- tische„institut tür wirtschaftliche und 80 ziale Forschung“ speziell fur England ange- stellt hat. Die europäischen Miederautbau- Sachverständigen mussen melancholisch wer- den, wenn sie die Vergleichszahlen zu den USA studieren, Leistet ein englischer Arbeiter im Durchschnitt 100 Einheiten, so ein ameri- kanischer(trotz Seringerer Arbeitszeit) 220; Pro Arbeitsstunde ergibt sich sogar der Ver- nältaissatz von 100.280. Der Grund für diese ebenso überraschende wie betrübende Erscheinung liegt zum groben Teil in der überlegenen maschinellen Aus- rüstung Amerikas wie dis Interpreten dieser Zahlen verslchern, in der Psychologie der englischen bzw. eu- ropäischen Arbeiterschaft. Während der ame- rikanische Werktätige seine ganze Kraft dar- auf richte,„sein“ Unternehmen leistungskräf- tiger, produktiver zu machen, sei der euro- päische Arbeiter von einem permanenten Mistrauen gegen das gleichgültig ob—. vate oder staatliche Unternehmen, in dem er arbeite, behindert. Die ungünstigen wirt- schaftlichen Verhältnisse, unter denen der europäische Industriearbeiter lebt, und seine geschichtliche Herkunft, die ihn in ständigem Konflikt zum Arbeitgeber hat existieren las- sen, seien bei der Erklärung dieser Arbeits- unlust zu berücksichtigen. Es verlohnt, auf die letzten geistigen Ur- sachen dieser Erscheinung zurückzugehen. Die Hoffnung auf ein arbeitsfreies oder jeden- falls arbeitsames Schleraffenland bewegt die Massen nicht von ungefähr. Sie ist hisforisch begründet und steht mit den herrschenden Sozlalideen in unmittelbarem Zusammenhang. Fortschritt ist auch heute noch die Parole, an die breite Kreise der Bevölkerung glauben. Durch technische Vervollkommnung und zweckmäßige Organisation der Gesellschaft hofft man die auf den einzelnen entfallende EEHL ITT Devisen-Nachfrage befriedigend Zum ersten Mal sind im Juni die Devisen für die Freigrenzen-Importe erschöpft gewe- sen. so daß seit dem 10. Juni bereits keine Zuwendungen mehr erfolgen. Mit Beginn des Juli werden automatisch die Zutellungen wie⸗ der wirksam werden- da für jeden Monat ein bestimmter Betrag für solche Freigrenzen- Importe vorgesehen ist. Im Laufe dleser Woche darf sogar auch die Veröffentlichung der sogenannten Negativlisten erwartet wer- den, die solche Waren enthalten, die von den Fachreferenten der VfwW nicht freigegeben und die auch nicht in der Einf uhrplanung ent- halten sind. Freiheit, die der Photograph meint. deutschen Mittellungen aus Tübingen dite Betätigung von Fümamateuren in der kran- zö6slschen Zone Künftig im Rahmen der gesetz- Uchen Bestimmungen keiner besonderen Be- schränkung mehr unterworfen. Auch, die Her- stellung und ger Vertrieb von Diapositiven für Einoreklame braucht nicht mehr genehmigt zu Werden; dagegen unterliegt die Herstellung von Werbeflimen nach wie vor noch einer Zensur durch die Militärregierung. 5 mw. Importtabake erzielen hohe Preise. auf der vierten Bremer Rauchtabakeinschreibung wurden die restlichen 2176 Millionen Kilogramm Rauch- tabake aus den großen Einkäufen in den USA vom Juni 1948 verteilt. Ferner wurden 33000 Klo Türkentabake von der Industrie aufgenommen. Bei den USA-Tabaken überwogen wiederum helle Vir- Sinla-Provenſenzen, für die in der ersten Qualitäts- Zruppe Taxpreisüberbietungen bis zu 160 Prozent erreicht wurden, Die Taxpreise für Orienttabake wurden bis zu 100 Prozent überboten.(dena) Beruhigendes Zeichen. Der Anstieg der indu- striellen Produktion in der Bizone hat sich nach Liner vorübergehenden Stagnation wünrend der Monate Februar bis 1 im Mal weiter fort- gesetzt. Die Gegamtindexziifer ist nach Mittei- lung deer Verwaltung für Wirtschaft Kalender- monatlich von 82 im April auf 87 im Nai(1936 gleich 100) gestiegen, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Mal einen Arbeitstag mehr hatte als der April. Arbeitstäglich berechnet, hat sich die Ge- samtindexziffer um 2 Prozent erhöht,(dena) Kupferprels gesenkt Der Preis für Elektrolyd- Kupter-RKatoden wurde mit Wirkung vom 21. Juni 1949 von der Verwaltung für Wirtschaft von 136 auf 132 DM je 100 kg gesenkt.. Not lehrt KRonziliant werden. Zur verbesserung ihres Kundendienstes Wird die Reichsbahn ab 1. Julf den mit Fernschnellzügsen ankommenden Fahrgästen in Frankfurt am Main Zubringer- Kraftwagen vermittein. Dadurch soll der kost Spielige Einsatz von privaten Personenkraftwagen kür Weite Ab- und Antahrten nach Frankfurt er- spart werden, Die Karten für die Fahrten können bereits vor Antritt der Reise am Fahrkartenschal⸗ ter oder bei den Reisebüros gegen eine Gebühr von 1.50 Di unter dem Stichwort„Mietkraft“ be⸗ stellt werden, ve Amtlichen zufolge ist Zum anderen Teil, aber, Nur natürliche Unterschiede Trizonale Rations- an gleichung Das süd württembergische Landwirtschafts- ministerium hat die Pressemeldungen wonach die vorläufige trizonale Angleichung der Rationssätze und des Kartensystems auf einen Spüteren Zeitpunkt verschoben worden wäre, dementiert. Die Angleichung sei vielmehr völ- lis durchgeführt. Die geringen, noch bestehen- den Unterschlede wären durch natürliche Verschiedenheiten bedingt und nicht schwer- Megender als die. welche auch zwischen ein- zelnen Ländern der Doppelzone, z. B. Nord- rhein- Westfalen und Niedersachsen. bestünden. Fur den Verbraucher fallen naturgemäß die nach wie vor in der französischen Zone gegebenen Verzögerungen in der Zuteſlung stärker auf. Diese Verzögerungen— von bis zu Über vier Wochen—, besonders bei Zucker, Fett und Mehl, lassen sich nach ernührungs- amtlichen Mitteſlungen aus Südbaden vorläu- lig deswegen nicht beheben, well in der fran- Zzösischen Zone noch keinerlei Vorratsbildung beim Handel möglich gewesen ist. pm w. Neue Außenhandelskurse Die Verwaltung für Wirtschaft hat im Ein- vernehmen mit der Bank deutscher Länder im Sinne der Anordnung über die Preisbildung im Außenhandel vom 21. Juni 1948 folgende Umrechnungskurse bei der Abrechnung von Preisen, Entgelten und Nebenkosten in aus- ländischer Währung bekanntgegeben. Die Abrechnung erfolgt auf der Basis des Umrechnungssatzes von 30 Us-Dollar-Cents 1 DM zu den von der Bank deutscher Län- der festgesetzten Ankaufs- bzw. Verkaufs- kursen. Sofern Preise, Entgelte und Nebenkosten im Handelsverkehr mit einzelnen Ländern nicht in US-Dollar, sondern in der jeweiligen Lan- gdeswährung berechnet werden. erfolgt die Umrechnung der Landeswährung über Us⸗ Dollar in DM zu den in der Neufassung des JEIA-Memorandums Nr. 32 festgesetzten Kur- sen, die nachstehend bekanntgegeben werden: 1 UsA-Dollar 2,653 holländische Gulden 10 Ssterr, Schillinge 4.96278 norweg. Kronen 43.62/56 belg. Franken 3,5943 schwed. Kronen 50 tschechische Kronen 4, 305 schweiz, Franken 4,70 dänische Kronen 1 Pfund Sterling 4,0 Us-Dollar ut itet zu wenig Leistungssteigerung tägliche Arbeitslast auf ein Mindestmag herabzudrücken. Die Maschine und die ra- tionalisierte Aufgliederung der Arbeit sollen den Menschen entlasten. Sozialutopien ver- heißen das seit Thomas Morus Zeiten, Diese Gedankenführung ist richtig. Technik und Or- ganisation haben die Arbeit rationalisiert und dadurch die Produktivität gesteigert. Selbst bei stark ansteigenden Bedürfnissen müßte die notwendige Arbeitslast sich ermäßigen. Der Luxus der Muße müßte für weitere Kreise er- reichbar, gleichsam ebenfalls demokratisiert werden. Aber nichts dergleichen ist eingetre- ten. Im Gegenteil. Die Arbeit nimmt zu (wenn man nicht eben mit den furchtbaren Ausnahmeverhältnissen der industriellen Früh- geit vergleicht), Aufs Große gesehen, stehen Wir in einem Zeitalter des Arbeitsfanatismus Ar- beitsamkeit gilt als moralischer Maßstab. Muße, schöpferisches Nichtstun, Genuß sind vergessene Dinge. Die Hoffnung auf Arbeits- minderung erscheint als Utopie. Der Haupt- grund für diese unerwünschte Entwicklung liegt in den übermäßigen Militär- und Rü- stungsausgaben Europas und der furchtbaren Wertezerstörung durch die Kriege. Heute wer⸗ den in den meisten Ländern— im Frieden 88 rund 50 Prozent des Steueraufkommens für Wehrmachtszwecke verausgabt; vor 1914— bel ungleich niedrigeren Steuersätzen— nur etwa 10 Prozent! 5 l Im Bewußtsein, oder richtiger im Unter- bewußtsein des arbeitenden Menschen wirkt sich der Widerspruch zwischen Vorstellung und Wirklichkeit als schmerzliche Enttäuschung aus. Er fühlt sich betrogen. Die an Technik und Organisation gestellten Erwartungen haben sich im wichtigsten Punkt nicht erfüllt. Ma- schinen sind konstruiert worden, Organisatio- nen ersticken uns fast— aber keine zurei- chende Arbeitsminderung ist erreicht worden. Erst wenn die Menschlichkeit auf Militär und Krieg verzichten lernt, werden sich die technischen und organisatorischen Fortschritte auch als Arbeitsminderung auswirken. Im- Kurssturz in London. an der Londoner Börse hatten die Kurse der Goldaktien für Free States Gold Areas einen starken Kurssturz auf- zuweisen. Dieses Papier gab von 30 sh auf 18 nach, als bekannt wurde, dag eine erneute Bohr- probe bei Erfdeel Farm nur 231 Inchſpenny weigth ergeben hat. Eindeckungen der Balssepartei hat- ten zur Folge, daß der Kurs später wieder auf 20 sh anzog. Aufbauarbeiten der Eisenbahnen gestoppt. Nachdem die Fortführung der Wiederaufbauarbei- ten der Südwestdeutschen Eisenbahnen erteilte Bindungsermächtigung von 6 Mil. BM erschöpft ist und nicht erhöht werden kann, müssen, wie sich auf der letzten Vollsitzung des verkehrsrates in Baden-Baden ergab, die Wiederaufbauarbeiten allgemein sofort abgestoppt werden. Der kurz vor der Vollendung stehende Grüntal-viadukt bei Freudenstadt soll jedoch mit Hilfe eines zweck- gebundenen Kredits noch fertiggestellt werden. Weiter sind Bemühungen im Gange, um 8 stens den Rohbau des Bahnhofsgebäudes in Reutlingen und andere besonders vordringliche Aufbauarbeiten abzuschließen. pmw. Konkursentwicklung in Württemberg-Baden un- einheitlich, Die anhaltenden finanziellen Schwie- rigkeiten der Wirtschaft kommen in einem Weite ren Anwachsen der Konkurs- und Vergleichsver- fahren zum Ausdruck. Im Lande Württ.-Baden hat im Mai die Zahl der neueröffneten Konkursver- fahren gegenüber April um 24 Prozent zugenom- men. Die Erhtzhung geht aber ausschließlich zu Lasten des Landesbezirks Nordwürttemberg, Wäh⸗ rend in Nordbaden die Konkurszahlen gegenüber dem Vormonat um 6 Prozent zurückgingen, Die Zahl der von württ.-badischen Amtsgerichten er- gangenen Zahlungsbefehle ist im April ebenfalls angestiegen und jag um 16 Prozent höher als im Vormonat. Dr. T. Geringer Steinsalzabsatz der Heilbronner Salz- werke. Die Salzwerk Heilbronn Ac hat 1947 einen Steinsalzabsatz von 29 Prozent eines normalen Friedensjahres gehabt, während der Hüttensalz⸗ absatz 64 Prozent betrug. Anlagezugänge von 9,65 Mill. RM erklären sich im wesentlichen aus der Beseitigung von Kriegsschäden. Durch Buchge- Winne àus der Veräußerung von Wertpapieren von 0,4 MIII. RM verblieb ein Gewinn von 43 00 RM, 80 daß sich der Verlustvortrag auf 33 00 RM er- mägigt. J. F, G. Mizverstandenes Kompensations-Rundschreiben. Die VfW hat das sogenannte Ausfuhrrundschrei- ben Nr. 4/49 mit der Begründung zurückgezogen, es habe seinen Zweck nicht erfüllt, in deutschen Wirtschaftskreisen Klarheit uber die Möglichkei- ten von Kompensations- und Gegenseitigkeits- geschäfte mit dem Ausland zu schaffen. Aus- drücklich wird darauf hingewiesen, dag beim Abschluß derartiger Geschäfte irgendwelche Er- leichterungen nicht erfolgt seſen. Mit dem Rund- schreiben 4/49 sei nicht beabsſchtigt gewesen, die Wirtschaft zu Gegenseſtigkeitsgeschäften mit dem Ausland zu ermuntern, wie man geneigt sein Könnte, angesichts der seither zunenmenden An- träge anzunehmen. ut Seite 8 MORGEN Donnerstag, 23. Juni 1949/ Nr. 0 — Die lrrtümer des Dr. Thomas Mann Ausschnitte aus den„Betrachtungen eines Unpolitischen“ Thomas Man n, der küzrlick in London erklärte, er wolle das Kriegsbeil begraben und seinen e rieden mit den Deutschen machen(vgl.„Morgen“ Nr. 112 v. 17. Juni), und auck dem Frankfurter Oberbürgermeister versicherte, er würde„kein kränkendes Wort“ über Deutsch- land sagen, hat länger als selbst die militärischen Ueberwinder des Nationalsozialismus an der Idee der Kollextivschuld des deutschen Volkes festgehalten. Den gleichen glühenden Haß, mit dem er den Nationalsozialismus bekämpft hatte, richtete er nach Beendigung des zweiten Weltkrieges gegen das Deutschtum in seiner Gesamtheit, dem er arroganten Pro- Pingialismus und melancholische Weltunfähigkeit vorwarf. alle Schätze und die Macht auf der Erde für eine Zeit Teufel), das satanische Bündnis, um „Der Vertrag mit ihm(dem auf Kosten der Seele zu gewinnen, scheint mir überaus typisch für die deutsche Natur“, sagte er noch 1947 in einem Vortrag im britischen Rundfunk, und ein Jahr später lehnte er von der Schweiz aus, wo er sich damals aufhielt, die Einladung zur Hundertjuhrfeier der Nautional versammlung in der Frankfurter Paulskirche ab. Die sich daraus ergebenden Po- lemiken der„inneren Emigration“ gegen Thomas Mann, der in höchst zweideutiger Weise gesagt hatte, er möge nicht„im Schutze alliierter Bajonette“ in seine Heimat einkehren, und seine Erwiderung mit einem Generalangriff gegen die„Ofenhgcker“ war nicht dazu angetan, die Atmosphäre der Unversöhnlichkeit au entgiften. Auch die Veröffentlichung sei- nes Romans„Dr. Faustus“ und des bald darauf erschienenen Buches„Die Entstehung des Dr. Faustus“ haben die unglückselige Zwiesprache des Dichters mit seinem alten Vater- lande nickt in friedvolle Bahnen gelenkt. Seine darin enthaltene, zweifelhafte Meinung über das„deutsche Wesen“ scheint in manchem der Revision zu bedürfen. Nun er aber nach Frankfurt kommen will, um dort den Coethepreis in Empfang zu nekmen, sollte man glauben dürfen, daß er zu Revisionen seiner Verallgemeinerungen bereit ist, wie er früher bereit war, andere Irrtümer über dieses merkwürdige„deutsche Wesen“ zu berichtigen. Sie unterliefen ihm in den Jahren des ersten Weltherieges(er war damals ein Vierzigjahri- ger und kein un mündiger Jüngling mehr) und stehen sorgsam aneinandergereiht in dem 1918 bei S. Fischer erschienenen Bund„Betrachtungen eines Unpolitischen“. Ein paar Aus- züge aus diesem vergessenen Buch sollen mit den weitläufigen Möglichkeiten menschlichen Trrens bekannt macken und mit als Begründung dafür, stehen, warum uir Deutschen glau- ben, auch von Dr. Thomas Mann Vergessen für einen tausendjährigen Irrtum erwarten z2u können. Unsere gutmütig unpolitische Mensch- Uchkeit ließ uns beständig wähnen,„Ver- ständigung“, Freundschaft, Friede, gutes Auskommen sei möglich, und wir ließen es uns nicht träumen, wir mußten es erst im Erieg mit Schrecken und, Schauder er- fahren, wie sehr sie uns(und nicht wir iel) in all der Zeit gehaßt, gehaßt— und zwar nicht sowohl aus Gründen ökonomi- scher Macht, sondern— viel giftiger— uns politisch gehaßt hatten. Nicht geahnt hatten Wir, dag, unter der Decke des friedsam internationalen Verkehrs, in Gottes weiter Welt der Haß, der unauslöschliche Todhaß der politischen Demokratie, des freimaure- risch- republikanischen Rhetor-Bourgois von 1789 gegen uns, gegen unsere Staatseinrich- tung, unseren seelischen Militarismus, den Geist der Ordnung, Autoriät und Pflicht am verfluchten Werke war * Was Dostojewskij den„kosmopolitischen Radikalismus“ nennt, ist jene Geistesrich- tung, welche die demokratische Zivilisa- tionsgesellschaft der„Menschheit“ zum Ziele hat; la république sociale, democra- tique et universelle; empire of human ecivi- lization. Ein Trugbild unserer Feinde? Aber Trugbild oder nicht: Feinde Deutschlands müssen es unbedingt sein, denen dies „Trugbild“ vorschwebt, denn soviel ist sicher, daß bei einem Zusammenschluß der nationalen Demokratien zu einer europä- ischen, zu einer Weltdemokratie vom deut- schen Wesen nichts übrig bleiben würde: Die Weltdemokratie, das Imperium der Zi- vilisation, die„Gesellschaft der Mensch- leit“ könnte einen mehr romanischen oder mehr angelsächsischen Charakter tragen, 2 der deutsche Geist würde aufgehen und verschwinden darin, er wäre ausgetilgt, es gäbe ihn nicht mehr. * Es Literarisierung, kalisierung Deutschlands, „Vermenschlichung“ im lateinisch- politi- schen Sinne und seine Enthumanisierung im deutschen.. es gilt, um das Lieblings- Wort, den Kriegs- und Jubelruf des Zivi- Uisationsliteraten zu brauchen, die De mo- kratisierung Deutschlands, oder, um Alles zusamemnzufassen und auf den Gene- ralnenner zu bringen: es gilt seine Ent- deutschung.. Und an all diesem Unfug sollte ich teilhaben? handelt sich um die Politisierung. Intellektualisierung, Radi- es gilt seine * Was Goethe betrifft, so sind mindestens die„Wahlverwandtschaften“ formal genom- men kein sehr deutsches Werk, wie denn überhaupt die Prosa dieses Schriftstellers zuweilen französiert, daß es eine Schande ist(eine Erscheinung, die bei dem„Polen“ Nietzsche nicht weiter auffallen kann), während Schopenhauer seine Paragraphen zunächst ins Lateinische übersetzt zu haben scheint, um sie dann mit einem Gewinnst an erzen- unsterblicher Präzision ins Deut- sche zurückzuübersetzen. Zu solchen nationalen Unzuverlässigkeiten unserer Großen also hat man sich gewöhnt, gute Miene zu machen und sich einfach ent- Das Hamburger Rundfunkorchester in Mannheim Dem Sinfonie-Orchester des Nordwestdeut- schen Rundfunks geht ein guter Ruf voraus. Wie in Baden-Baden beim Südwestfunk, so hat man es auch in Hamburg verstanden, nach der fast allgemeinen Auflösung der großen deut- schen Instrumentalkörper bei Kriegsende hoch- qualifizierte Musiker für sich zu gewinnen. Man sagte Uns, daß allein in diesem Orchester 32 ehemalige Berliner Philharmoniker, darunter mehrere Konzertmeister, am Pult sähen. Und nun kamen die Hamburger zum ersten Male— nach Mannheim. Mit 122 Mann. am Abend zuvor hatten sie noch mit„groß- artigem Erfolg, das erste Konzert der Inter- nationalen Woche für neue Musik“ in Frank- furt und Darmstadt bestritten; dort spielten sie Tippet, Bartok und Stravinsky(und wur- den auf der Stelle zu einer Gastspielreise nach England eingeladen). Eines dieser Werke nach Mannheim mitzubringen, getrauten sie sich nicht. Mozart, Wagner und Tschaikowsky schie- nen ihnen sicherer. Gilt Mannheim„draußen“ als eine im musikalischen Leben so wenig fort- schrittliche Stadt? Wenn man die nicht gerade übermäßig be- setzten Stuhlreihen des Ufa-Palastes über- blickte, konnte man ihrer Vorsicht kaum noch widersprechen. Gleichwohl war ihr Gastspiel ein imponierender Erfolg— und ein Gewinn. Den Ferngebliebenen jedenfalls sei gesagt, daß sie etwas versäumt haben; sie haben versäumt, ein Orchester von hohem Rang und einen nicht minder qualifizierten Dirigenten kennen zu lernen. Hans Schmidt- Isserstedt, der stän- dige Chef-Dirigent der Hamburger, legitimierte sich in diesem Konzert als Orchesterleiter mo- derner Prägung. Sehr beherrscht, wie er selbst, zwingt er auch das zu interpretierende Werk in eine geistig durchdachte, klar gegliederte und souverän geordnete Form. Mozarts Prager Sinfonie(D-dur, Köchel-Verzeichnis 504), die den Abend eröffnete, war in Kristallklare Klänge gehüllt, durchleuchtet bis in die letzte Stimme— ein Formwunder, das darüber doch nicht die Nähe des„Don Juan“ vergessen ließ. Prächtig das Frage- und Antwortspiel der Holz- 209i. schlossen, dergleichen in den Begriff des höheren Deutschtums aufzunehmen. 1* Der Ritter ist altmodisch,— nun, dafür ist er ein Ritter. Aber wenn er sich Sinn und Ziel dieses Krieges, der ja in hohem Grade ein bourgeoiser Konkurrenzkrieg ist, altmodisch idealisiert,— es fehlt nicht an Gründen, zu glauben, daß seinesgleichen mit dem äußeren Gepräge des neuzeitlichen Waffenganges wenig einverstanden ist. Ein chemischer Industrieller vermittelt einer Korona von hohen Militärs die Bekannt- schaft mit einem neu erfundenen Vernich- tungsgas. Er experimentiert ein bißchen, schildert und empfiehlt in geläufigem Vor- trage die ekrasierenden Wirkungen seines Ozons... Einer der Offiziere hat mit leicht verzogener Miene zugehört. Schließlich dreht er sich auf dem Absatz um, geht in einen Winkel des Zimmers, kommt zurück und sagt:„Eigentlich doch scheußlich. Eigentlich doch nicht mehr schön.. als Kampfmittel.. ich kann mir nicht hel- fen. Der Chemiker hebt die Achseln. „Tja, wünschen Exzellenz, daß wir ein un- schädliches Gas herstellen? Können Wir auch. Er hatte die Lacher auf sei- ner Seite * Der Dünkel, mit dem die kelto-romani- sche Demokratie, einschließlich der angel- sächsischen, über deutsche Verhältnisse „urteilt“, mit der sie darauf besteht. Deutschland„innerlich zu bessern“, ist infantil, haarsträubend, einfältig bis zum Grotesken. 5 * Es kam außerdem von dort(von Eng- land) eine Menge nützlicher, das Leben ver- annehmlichender Dinge, wie das Fahrrad, das Wasserklosett, der gestutzte Schnurr- bart, der Rasierapparat, das lawn tennis usf. Zum Ueberfluß aber lebt, wenn ich ur- teilen darf, auf jenen Inseln noch immer der schönste und stolzeste jugendliche Men- schentyp aller Zonen, Hermesse und blonde Aphroditen und dann jener dunkle, astheti- zistische Jungfrauen- Schlag, den man von Boticelli sowohl wie von den Engelsbildern der britischen Präraffaeliten her kennt.— Und nun? Das alles hindert nicht, daß der Tag, an dem Feldmarschall Hindenburg die englischen Landungsheere ins Meer würfe, so daß diesem Volke auf immer die Lust verginge, auf dem Kontinent wieder Fuß zu fassen, nicht nur ein deutscher, sondern ein Weltfesttag erster Ordnung wäre. * Was war es anders als süßlicher Unernst und erbärmlicher Mangel an tragischem Sinn, wenn die Ententewelt die standrecht- liche Erschießung einer englischen Frau be- plärrte, die in Belgien ihr Pflegerinnen- kleid mißbrauchte, um belgischen Soldaten über die Grenze zu helfen? Sie zu heroisie- ren war erlaubt; aber nur unter der An- nahme, daß die Cavell kein leichtfertiges Gänschen war, sondern wußte, was sie tat, die möglichen Folgen ihrer nicht einmal rein patriotischen(denn sie war keine Belgie- rin), sondern politischen Handlung kannte, und bereit war, sie gegebenenfalls zu tragen. Man entehrte sie nicht, sondern man ehrte sie, indem man sie vor die Flin- ten stellte, und—„Menschlichkeit ist selbstverständlich“ dachte wohl der Offi- zier, der die Exekutionsabteilung komman- dierte und die Vorschriften durchbrach, in- dem er die ohnmmächtig gewordene mit einem Revolverschuß tötete, so daß sie ihre nicht entehrende, aber ernste und freie Schuld mit einem unmerklichen Tode be- zahlte. Eine politische Handlung zu begehn, die vor Flintenläufe führen kann, sollte nur der sich befugt und berufen glauben, der einigermaßen sicher ist, angesichts der Flintenläufe nicht ohnmächtig zu werden. * Sind die Greuel des Krieges haarsträu- bend,— nun, mir sträubten sich einmal die Haare, als in sechsunddreißig Stunden ein Mensch geboren wurde. Das war nicht menschlich, es war höllisch, und so- lange es das gibt, darf es meinetwegen auch Krieg geben. Aus der Glanzzeit des„Simplizissimus“ T h. Th. Heine— der Karikaturist der wilhelminischen Aera Man sieht fünf Her- ren, mit Zigarre und Bierglas bewaffnet, am Stammtisch sitzen, einer immer schneidiger und arroganter und mit lee- rerem Gesichtsausdruck als der andere. Darunter steht:„Trostlos, lieber Schmettow. wenn man so die begeisterte Volks- menge im Stadion sieht und man muß sich S. M. weg denken.“ Und die Ueberschrift heißt:„Die alte Garde.“ Das ist Th., Th. Heine, der un- barmherzige Karikatu- Tist der wilhelminischen Aera von Bismarck und Bülow bis Bethmann- Hollweg, der Mann, der durch 37 Jahre hindurch der Münchner satirischen Wochenschrift„Simpli- zissimus“ das Gepräge gab, der für eine Kari- katur anläßlich der Pa- lästinareise Wilhelms II., auf der zu sehen War, wie der wiederkehrende Barbarossa mit Gottfried von Bouillon einen Tropen- helm findet und der eine zum andern meint:„Lach doch nicht, unsere Kreuzzüge haben doch auch keinen Zweck gehabt“, gleichzeitig mit Wedekind wegen Majestäts- beleidigung sechs Monate hinter Festungs- gitter wanderte, der. als 1933 der„gleich- geschaltete“„Simplizissimus“ seine Würde verlor und er sein schönes Heim am Ammersee, in dem er voll Hingebung den Freuden des Blumen-, Obst- und Gemüse- gärtners nachging, ausgeplündert wurde, in dreifacher Flucht nach Prag, dann nach Oslo und schließlich nach Stockholm emi- grierte, wo er im vergangenen Jahr als 80 jähriger gestorben ist. Mit Olaf Gulbransson und Heinrich Thöny, der, auch fast 80 Jahre alt, vor einigen Wochen in New Vork dahinging, bildete Heine das große Zeichner-Dreige- bläser und der Geigen im Finalsatz! Der Sprung von hier zu Wagners„Tristan-Musik mag ein wenig weit gewesen sein: dennoch stand man schon nach den ersten Takten im Banne dieser Ekstase, die den Bogen seelischer Erlebnisfähigkeit immer wieder bis zum Aeu- Bersten spannt. Auch dieses Werk war von Schmidt-Isserstedt architektonisch meisterhaft aufgebaut. Tschaikowskys vierte Symphonie beschloß das Programm. Ein Virtuosenstück, virtuos ge- bracht. Ein Triumph der Präzision, ein Triumph technischen Könnens. Hans Schmidt-Isserstedt fand neue Effekte und brachte sie wirkungsvoll an, Ob er aber mit dem Herzen dabei war? Man glaubt es ihm nicht, und das spricht durch- aus nicht gegen ihn. K. Das„Gate-Theatre“ in Heidelberg Das Gate-Theater, London, das auf seiner Deutschland-Tournèe am 22. 23. und 24. Juni bei den Städtischen Bühnen Heidelberg mit Vorstellungen in englischer Sprache gastieren wird. ist nicht nur die erste englische Gesell- schaft, die seit Kriegsende in Deutschland ga- stiert, sondern war bereits früher das wich- tigste Bindeglied zwischen englischem und kontinentalem Theater. In dem Gate- Theater, London, haben die europäischen Schauspiel- dichtungen— soweit sie zur Avantgarde gehör- ten— zuerst das englische Rampenlicht er- blickt. Sternheim. Wedekind. Kaiser, Toller, Leonhard Frank, Gerhart Hauptmann kamen über das Gate-Theater nach England. Heute existiert das„Gate Theatre“ nicht mehr. Es wurde während des Krieges zerstört, und es war bisher noch nicht möglich, es wieder auf- zubauen. In der Zwischenzeit hat Norman Marshall, Direktor und Regisseur des„Gate Theatre“ das Ensemble neu zusammengestellt und beabsichtigt, eine Reihe von Tournsen durch Europa und die britischen Dominions zu unternehmen. In Heidelberg gastiert das Gate-Theater zu- nächst mit zwei Aufführungen des Ham- Th. Th. Heine: Albtraum der Invasion „Odin, Odin, gib mir meine Initiative wieder!“ stirn des„Simplizissimus“. Die bekannte Zrimmige rote Bulldogge, das Wahrzeichen der Zeitschrift, der er die Unterschrift gab „Dieses ist das Hundevieh, welches so un- sägliches Elend über unser Vaterland ge- bracht hat und von allen anständigen deut- schen Wappentieren verabscheut wird“, war sein Werk. Eine Gedächtnisausstellung für ihn hätte also normalerweise nach München gehört. Aber verwandschaftliche Bande haben es bewirkt, daß der gesamte Nachlaß, etwa 1200 Blatt, aus Schweden an den Braunschweiger Verleger Erich Seemann (seinen Neffen) gelangte. Das Herzog-Anton- Ulrich-Museum, sonst die Pflegestätte Rem- brandts und der Niederländer, zeigt im Juni und Juli eine reichhaltige Auswahl der Sammlung. Die schöne Schau, der vor allem die vielen großen sorgfältig ausgeführten aquarellierten Blätter das Gepräge geben, begleiten das Lebenswerk Heines, der ein Schüler der Düsseldorfer Historienmaler 1et“ in der Inszenierung von Norman Mar- shall. Am dritten Abend bringen die engli- schen Gäste„Mensch und Ueber- mensch“ von Bernard Shaw zur Auffüh- rung, ein Stück, das den Untertitel trägt „A Comedy and a Philosophy“. „Geschlossene Gesellschaft Sartre- Einakter in Köln Nach der Hamburger deutschen Erstauffüh- rung wagte sich nun das Studio der Kölner Städtischen Bühnen, wenn auch hinter den ge- schlossenen Türen der Freien Volksbühne bei gedrosselter Oeffentlichkeit, immerhin aber ge- duldet von einem toleranten Kardinal an Jean Paul Sartres nackten Einackter„Huis Clos“ (Geschlossene Gesellschaft“), ein Werk, wel- B H. ches die Hölle unseres Daseins, eine ganz an- dere Hölle ohne Fegefeuer, Teufelsdualen und Folterzangen, in den Wänden eines grausig unpersönlichen Hotelzimmers mit Empire- Kanapées, ansiedelt. Es sind nur Tote, welche die Szene betreten, aber es sind Menschen wie wir, Menschen, die ein verfehltes Leben zu verantworten haben und sich nun selbst, Ge- jagte und Jagende, die Hölle bereiten. Die Thematik ist schaudererregend und überschrei- tet eigentlich die Grenze des Darstellbaren. Daß es uns trotzdem packt, zwischen Empörung und Bewunderung schüttelt, erweist die Eminenz des dramatischen Genies Sartres, ist zugleich aber auch das beste Lob für die Kölner Auf- führung. Der Oberspielleiter Friedrich Siems zieht um die kleine Bühne ein auch die Wände bekleidendes Netz der Unentrinnborkeit, in welchem die Opfer zappeln und sien zerflei- schen. Bühnenbild: Walter Gondolf Marga rete Melzers lesbische Ines, Edith Teichmanns sich prostituierende Estrelle und Otto Collins unglücklicher Garein sind wider wärtig- groß- artige Rollen: die Darsteller verstehen es mit außerordentlichem Takt, ihren persönlichen Widerwillen durch eine decente Objektivität zu überwinden. So setzt sich trotz allem die Wahrheit, die Sartre, der berühmte Agnostiker, schonungslos ausspricht, sein ethisches Anliegen im Spiegel der Anklage bei dem sachlichen Zu- schauer durch. Gerd Vielhaber Peter Jansen und Eduard von Gebhardt War, von seinen frühen Arbeiten im Jugend- stil und dem ersten Blatt, das er 1896 zum „Simplizissimus“ beisteuerte,„Der Leutnant ist los!“, über die Zeit vor dem ersten Welt- krieg und die Kriegsjahre selbst bis zu den Gestalten des Dritten Reiches, gegen die er aus der Emigration einen nicht minder er- bitterten Kampf führte wie in den Glanz- jahren des„Simplizissimus“, in denen die schärfe seines Stifts der bürgerlichen Schein- kultur, dem Obrigkeitsstaat, den Aus wüch- sen des Offiziers- und Studentenwesens, der unsozialen Gesinnung, der Bürokratie, dem Muckertum, dem Snobismus und den Ent- gleisungen des außen- und innenpolitischen Lebens galt. Das war eine andere Welt als die gemütliche der„Fliegenden Blätter“, bei denen Heine kurz zu Gast gewesen War, ohne hier eine Heimat finden zu können. Der Schutzmann ist die immer wiederkeh- rende Figur seiner Blätter und die berüch- tigte Pickelhaube krönt schließlich sogar das Heidelberger Schloß, das er im Bild ebenso wieder aufbaut(mit einem riesigen Faß deutscher Reichstinte statt des berühmten großen Weinfasses auf dem Schloßhof), wie er die„Toteninsel“,„frei nach Böcklin und Wilhelm II.“, restauriert. Vieles hat heute, aus der Entfernung gesehen, seine Schärfe verloren, anderes ist von erstaunlicher Aktu- alität, etwa die Zeichnungen zum Goethe- Rummel oder jene Karikatur, die Deutsch- land im Jahr nach der Marokkokrise in einer Kinderszene mit der Bildunterschrift „Bitte, bitte, laßt mich wieder mitspielen! Ich will gewiß nicht mehr unartig sein“ darstellt. Die Ausstellung ruft die Erinnerung an einen Künstler wach, bei dem uns bitter Unrecht geschehen ist und der der politi- schen und gesellschaftlichen Karikatur durch die Schärfe der Charakteristik, die Ueber- legenheit der Linienführung und die Freiheit von der Schablone, vor allem aber durch den warnenden, oft fast zu großen Ernst der Auffassung, der Heines, Zeichnungen ihre besondere Note gab, einen neuen Weg wies. Dr. Gerhard Weise Die Münchener Richard-Strauß-Waoche Man hat es gefeiert, das Geburtstagskind von 85 Jahren, den jungen Ehrenbürger von Garmisch, den neuen Ehrendoktor juris der Münchener Alma Mater. General Koenig be- Slückwünschte den Ritter der Ehrenlegion. Ehard schenkte ihm eine Tanagrafigur. War es eine Anspielung auf die unzerbrechliche Nymphenburger Porzellan- Statuette, den „Rosenkavalier“, den der Staatsintendant Hartmann und Solti, der Chefdirigent. mit reizvollen regielichen Aufmunterungen, in stimmlichem Glanz, und orchestral deliziös herausbrachten— ein nicht geringes Kunst- stück, da man hier Clemens Krauß noch nicht vergessen hat?(In den Hauptpartien: Cunitz, raun, Hann, Sommerschuh.) Die prachtvolle „Salome“(Kupper mit der Brivkalne sich ab- wechselnd), seit einem Jahr wieder eingebür- gert, löste ihn ab. Der Rundfunk Oirigent: Hans Altmann) hielt es mit„Arabella“(Cu- nitz, der Augsburger Bariton Mißke), wäh⸗ rend sich das Staats- Schauspiel, auf Wunsch des Meisters, eine besondere Blüte zu pflücken gedachte: Hofmannsthals-Molières„Bürger als Edelmann“ in der dritten und letzten Berliner Fassung von 1918, berühmt durch die Galan- terie ihrer szenischen Musik.(Ist nicht die erste immer noch die Beste?) Ratjen, einer unserer vornehm fühlendsten Dirigenten, hatte sich hingebend dafür eingesetzt, aber die Ton- Bijouterie kam nicht virtuos genug zur Entfaltung, fand auch szenisch nicht die intim festliche Entsprechung, die denkbar gewesen wäre, wenn solches überhaupt der Arbeitsplan der überbeanspruchten Staats- theater zugelassen hätte. Die erste Schau- spielinszenierung im Gärtnertheater! Regie: Wenninger. Choreographie: Jens Keith aus Berlin. Die besten Leistungen: der„Bürger“ Otto Wernicke in seinem menschlich rühren- den Privatissimum und die nebensächliche. aber sehr aparte„Herzogin“ der Elis. Goebel.) Immerhin man hatte dem Großen„Alten“ eine Freude gemacht. Er seinerseits bescherte uns das Vergnügen, neben seiner Gattin. im Kreis seiner Familie persönlich zu erschei- derne französische Dichtung Notizen über Bücher Richard von Kühlmann: Erinnerungen(Cam. bert Schneider Verlag, Heidelberg, 590 S.). Dig Niederschrift von Denkwürdigkeiten mit den Blick auf die Nachwelt wird immer ein große Wagnis mit vielen Fragezeichen bleiben. g ist, als steige der Autor nachträglich noch eig. mal in die vor langer Zeit verlassene Aren um sich wohl die Manager und Arrangeuge als auch die Zuschauer nochmals genau zu he. trachten. Daß ihm dabei ganz von selbst eig Rolle als Handelnder zufällt, erhöht die Ge fahr, in die er sich begeben hat. Die Memoir Richard von Kühlmanns distanziere sich mit großem Abstand von solchen pes. suchen. Mit Klugheit und Takt spannt der Vel. fasser, der 74-jährig im vergangenen Jahr g. storben ist, den thematischen Bogen über eit Zeit, mit der sein Wirken als Diplomat pes. bunden ist. Gewiß schimmert in manchen 40 schnitten die Unmittelbarkeit des persönliche Erlebnisses und damit die Subjektivität durch aber immer wieder dringt der Autor— er le. tete gegen Ende des ersten Weltkrieges a Staatssekretär das Auswärtige Amt— zur gro. gen Konzeption durch. Mit dieser Absicht it das Buch aus dem Bezirk privater und polit. scher Milieuschilderungen heraus und win zum Porträt einer Epoche. Darin liegt de Gehalt des Buches, das durch manche Freihe. ten des Verfassers leider eine geringe stills. sche Einbuße erfahren hat. E. Scher Hermann Weinert, Dichtung aus dem Glau- ben(Hansischer Gildenverlag, Hamburg), Dies in der Reihe der„Hamburger Romantischen Studien“ erschienene Einführung in die mo- aus christlichen Glauben gibt einen umfassenden Ueberblig über Ursprung und geschichtliche Entwicklung des„Renouveau catholique“, eine der führen. den französischen Strömungen, aus der da Theater Claudels und Mauriacs, die Lyrik 5. Emmanuels, der Roman und die Kulturkritik Bernanos', die christliche Existenzphilosophie Gabriel Marcels und der Personalismus Mos. niers hervorgegangen sind. Von besonderen Wert ist die umfangreiche(50 Seiten) Biogrs. phie, die auch die außerhalb Frankreichs e. schienene Literatur berücksichtigt und ein Bid gibt von der Resonanz dieser Bewegung, di vielleicht berufen ist, zur Rettung des Abend. landes entscheidend beizutragen. H.. Siegfried von Vegesack: Versunkene Welt h Keppler-Verlag, Baden-Baden.) Diese t. schichte einer Kindheit, die einst als„Blut bergs Hof“ das literarische Debut des Dichtes bildete, ist heute in zwiefacher Weise eine per sunkene Welt- untergegangen und ausgelösd im Strudel der beiden vergangenen Kriege Daß der Roman dennoch seinen Glanz behiel, ja, daß er uns heute vielleicht noch mehr fes. selt als bei seinem Erscheinen, spricht für d. Kraft und die bestrickende Ursprüngliche! des so einfachen und so menschlichen Buches das auf den Hintergrund jener ebenso lieben werten wie skurrilen Welt livländischet Herrenhöfe die Jugend des Knaben Aurel pro Jjiziert. Eis Thyde Monnier: Wein und Blut(Marion von Schröder-Verlag, Hamburg. 228 S.) Mit diesem Buch setzt der Hamburger Verlag die Ver öftentlichungen der bedeutendsten Werke de erst nach dem Kriege in Deutschland weiteren Kreisen bekannt gewordenen, jetzt 62 Jaht alten Südfranzösin fort. Wie ihre früheren Bücher(„Die kurze Straße“, das ihr erster gs. Ber Roman war,„Liebe— Brot. der Armen und„Nans, der Hirt“) stellt auch in dieser Er. zählung aus der Geschichte der französischen Resistance das Leben der Armen mit seinen täglichen Nöten und bescheidenen Freuden den buntfarbenen Rahmen der viele Schicksale ver knüpfenden Handlung. Sie kreist um eine Mord und ist mit jener versöhnlichen, mitlei denden Menschlichkeit dargestellt, eigentümlichen Reiz der Dichtungen Thyd Monniers ausmacht. Ihr Thema wird umrissen mit der Schilderung der Schicksale jung Menschen und ihrer Familien, aus deren krieg erschütterter Moral die Bereitschaft zum Mord erwacht und zur Tat wächst. Viele beweg mit bezwingender Realistik gezeichnete Einzel. bilder, deren Dramatik aus der vom Wetter. leuchten des Krieges umflackerten Sonntag idylle eines südfranzösischen Dorfes aufste und sich vor einem Standgericht der Mau vollendet, ergeben diesen„Roman einer Woche Er greift eine Episode aus dem tausendfahm gen Chaos heraus, die die allgemeingült Atmosphäre einer Vergangenheit spiegelt&. ren Ausstrahlungen nicht nur bei uns nog lange spürbar bleiben werden. 0 Das Pilzbuch von Paul Stricker(Verlag“ Braun, Karlsruhe). Ein Taschenbuch, Wie s sich gehört, ausgestattet mit recht natu treuen Bildern von Paul Maier-Pfau(die lei im Druck ein wenig verschwommen heraus kommen), einer prägnanten Beschreibung einer allgemeinen Pilzkunde. s sind in de auf gutem Kunstdruckpapier gedruckten 1 200 Pilzarten behandelt und 18 davon agel det. Eine Gegenüberstellung der wichtige Verwechslungen von Pilzen sowie eine 1 sammenstellung von Kochregeln und Refebe vervollständigt das kleine Lexikon, das in 1 ner handlichen Form dem Pikzjäger N Freude machen wird. K. nen, so daß schließlich das Schauspiel 1 Schauspiels oben in der Mittelloge vor e ging— ohne Regie— und mit einer Hel lichkeit von Bühne und Orchester, Parkett applaudiert wurde, die dem 12 sicherlich zu denken gegeben hat,. Denn ser Meister wird geliebt. Und die Liebe“ fast stärker als die Ehrfurcht. Auch von 10 Orchestern wird er geliebt. ich G Eugen Papst, der in einem Konzert der El. harmonie und einem zweiten der Meiste Quixote, Domestika, die Metamorpho 25 Streicher, Oboenkonzert 1947) leidensche lien und kennerisch deutete.(layen, ole Kiskalt-Solocello.) Blieb schließlich mene Liebe als Kernereignis? Sie schuf die d liche Einheit, und der festliche Musiken 9 um sich eine mit Liebe gedeckte Festtafel. der man acht gute Tage lang schmauste. burtstagsgeschenke: Pfisters neue Bios Bürgermeister Dr. von Mitlers„Hie ein Strauß- Stiftung der Stadt München 0 Spende von 1500 Mark jährlich für 59 110 1 Talent genug haben, seinen Spuren tos können.(Strauß erwiderte mit einer 11155 gabe, dem unbekannten Konzertwalier chen“.) Auf diese uns 80 wichtigen. 1 15 vollen, uns lieben Spuren ausdrücklic 1 der einmal hingewiesen worden zu Staats wir verdanken és der Initiative des 8 1 würdigen, der Stadt, und wissen es 2zu 9785 Kalekreu met Bei der Kunstversteigerung des Mantel Auktionshauses Dr. Nagel in Stuttgart, ankündigten, erzielten Bilder bekannter fh fasser gute Preise. Besonderes Intere 53 15 den neben den Porzellan- und Fayence m fe lungen die Teppiche. für die sich auch 0 n 100 nach der Auktion noch Käufer einfan 15 115 Ganzen wird der Erfolg der Auktion 4 krieſenstellend bezeichnet. 5 t bel Das erste groge Woshleriegs-Liederttee 9 ansteltet der Schwäbische Sängerbund und 10. Juli in Göppingen. el 8 die del Loge un z Staatsope te das Symphonische Werk(Till, Don Juan. Uf b die uuf 8 Ver s Ver Dr. Red Tele Ban Allg Post Karl Lud Ersc Für nim! 4 Ja lis Be West! einer Milite West! die 8 halten trollr. der Dami tung Mittu Aufre worde fehls der 8 Aehei den e den 2 lich f zugve Fr. Prakt. trag schuß direkt Mittel kurt Bonn baher Oberd Gutac 5 In Bor Ab Frar ditzend gah in kates Hlücht Bahn nen Fe en Pe dich d lung 1 gedach den Bayer Mü gesetz 2, ungen 0 den Ste