en Ver der Vel. Jahr ge. äber eine mat per. chen Ab. Sönlichen ät durch — er lel. leges gh 2 Ur gro. zicht fit id polit. nd Win liegt det Freibel. 2 Stilist⸗ „Scher, m Glab⸗ g). Dies antische die mo- istlichen eberblig Wicklung Führen. der dat Lyrik p. Iturkrittk Alosophie us Mon- sonderen ) Biogra-· eichs er. ein Bild zung, die s Abend. H.. Welt ge 28e Ge „Blum. Dichten eine yer isgelösch Kriege 2 behiel, nehr fes. t für ch nglichkel 1 Buches ) lieben. andischet urel pro Eis Arlon von t diesen die Ver- erke del Weiteren 62 Jahre krüheren rster ge. Armen“ lieser Ei. Zösischen lit seinen udden den csale ver. um einen Sonntag aufsteh r Maqu r Woche endiähr. eingültis gelt, d uns noc 9. Verlag 0 „ Wie 6 nature die leide 1 herau hung J in des ten Wen Aabgeblk ichtigse eine Rezepb“ as in Set anch m K 1 2 2 8 8 sein? Staates en. 0 lckreul anheim die WI ter Vel, es 8886 fel e-Samm am Tage nden 15 als 1 test Vel, d am es sein, da sich dr. Kari u österreich e Len nach 0 Verküg e vor einigen e bokken Vahlen vu deimgesucht, d 5 welas, Brandkatastrophe 1 ingeset, die den 8 veröffentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: schwetzingen, Karl-Theodor-strage 18 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4389 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM. 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM. 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises ee Jahrgang/ Nr. 118/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 24. Juni 1949 kisenbahn · NMoldienst untersagt Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Die Lage im ſestherliner Eisenbahnerstreik drängt zu einer baldigen Entscheidung. Die britische Militärregierung hat gestern Vormittag das Westberliner Polizeipräsidium angewiesen, die Streikenden vom Bahngelände fernzu- halten, da dieses nach einem früheren Kon- trollratsbeschluß auch in den Westsektoren der sowjetischen Verwaltung untersteht. Damit ist im britischen Sektor die Einrich- tung des Notverkehrs nicht möglich, der am Mittwoch vom Vorstand der UdO unter Aufrechterhaltung des Streiks beschlossen worden war. Aufgrund des britischen Be- fehls mußten sich die Arbeitskommandos der Streikenden vom Bahngelände zurück- ehen. Sie hatten bereits begonnen, die in den ersten Streiktagen entstandenen Schä- den zu beheben und einige Strecken ledig- lich für den Güter- und alliierten Militär- zugverkehr betriebsfertig zu machen. Untersuchungsausschuß gegen Dr. Pünder beantragt Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die SPD- Fraktion des Wirtschaftsrates hat einen An- trag eingebracht, einen Untersuchungsaus- schuß einzusetzen, der prüfen soll, ob Ober- direktor Dr. Pünder versucht habe, bizonale Mittel, die für Bauten im Raume Frank- furt zur Verfügung gestellt waren, nach Bonm zu leiten. Ebenso soll der Ausschuß nahere Aufschlüsse über das Verhalten des Oberdirektors in der Angelegenheit des Gutachtens des Rechnungshofes ermitteln. n Bonn dus Ministerium— in Frankfurt die Oberbe hörden Ab 1. Juli volle Flüchtlingspension bei Bahn und Post Frankfurt. Or.-Rp.-Eig.-Ber.) Der Vor- zende des Verwaltungsrates Dr. Pünder Leh in der Plenarsitzung des Wirtschafts- ies bekannt, daß die Angliederung der Tüentüngs-Beamtenpensionen bei Post und ahn in der vom Wirtschaftsrat beschlosse- den Form eines Ausgleichs mit den norma- en Fensonen ab 1. Juli in Kraft tritt. Falls iich die Länder nicht zur gleichen Rege- ius entschließen könnten, würde daran bedacht, eine allgemeine Regelung durch den Wirtschaftsrat beschließen zu lassen. Bayerisches Pressegesetz verabschiedet München. DENA) Das bayerische Presse- 1 wurde durch den Landtag einstimmig uzenommen. Es tritt am 1. Juli in Kraft. mon g 2 bak derem, Die Regierungen des fran und des me aben ein gegenseitiges Beistandsabkom- unterzeichnet. Zweck des Abkommens s0lI 1550„Frieden in diesem Teil der Welt“ Der österreichische Außenminister Gruber hat bekanntgegeben, daß eine ische Delegation in den nächsten Ta- Jerbendh London abreisen wird, um sich für die ter üde ungen der Außenminister-Stellvertre- r den österreichischen Staatsvertrag zur ung zu halten. endon. Brunhilde Eisler, die Gattin des Wochen aus den Vereinigten Staa- . en deutschen Kommunisten Ger- isler, ist am Donnerstag aus New Vork end auf dem Londoner Flugplatz einge- che Wien. n gef! bart E. 18 5 omm den Haag. Bei den holländischen Gemeinde- omm in Stwa 900 Wahlbezirken haben die dee schwere Verluste erlitten. d ensladt. Die Gemarkung Rippoldsau von einer schweren Brandkatastrophe er mehrere tausend Festmeter und wertvollster Hochwald zum Insgesamt wurden zur Bekämp- fünfzehn Feuer- zt. makten aus der näheren Umgebung tammholz Opler fi ung ielen. deinen. Auf Burg Hohenzollern fand fenden, Tons der Prinzessin Caecilie von Wilhelm oehter des ehemaligen Kronprinzen nischen 880 Clyde K. Harris, einem amerika- 5 rchitekten aus Texas, statt. a tells August Haußleiter, einer der bei- n, hat vertreter des CSU-Landesvorsitzen- Berlin Amt niedergelegt. tales“ hat sie use des„Deutschen Volks- Bekreiun 885 ein„Nationalkomitee für die n Nerd ax Reimanns““ konstituiert, zu des- dommunist aden der aus Amerika geflüchtete don Gerhert Eisler bestimmt wurde. deus und f her Labour-Abgeordnete im Ober- bt aus P 3 Gouverneur, Lord Milverton, gerung„test gegen die Maßnahme der Re- Fadlünqustri, Verstaatlichung der britischen ken. strie aus der Labourparty ausgetre- DENANUP/Eig.-Ber. 20 Millionen DN für Arbeits- und Wirtschaftslörderung Staatshaushaltsplan 1949/50 angenommen Kulturpfenniggesetz endgültig aufgehoben Stuttgart. Der Staatshaushaltsplan für das Etatjahr 1949/50 ist am Donnerstag vom Landtag in dritter Lesung gegen die Stim- men der Kommunisten angenommen wor- den. Als Hauptberichterstatter des Finanz- ausschusses hatte Abg. Möller(SPD), Karlsruhe, vor der Abstimmung einen ein- gehenden Bericht über die Ergebnisse der bisherigen Beratungen erstattet und zu- sammenfassend festgestellt, daß der vorlie- gende Etat mit einer Gesamtsumme von 210 702 300 DM für arbeits- und wirtschafts- fördernde Ausgaben( hnungsbau, Wie- derinstandsetzung, Straßen- und Brücken- bau, Gewerbeförderungsmaßnahmen usw.) jeder kritischen Nachprüfung standhalte und einen Abschluß bringe, mit dem die Bevöl- kerung auch unter sozialen Gesichtspunk- ten zufrieden sein könne. Die ablehnende Haltung der KPD be- gründete Abg. Kohl mit den Bedenken, die seine Fraktion bereits im Laufe der Von unserer Stuttgarter Redaktion Etat-Beratungen hatte. Finanzminister Dr. Kauf mann wies auf die außergewöhnliche Belastung des Landes durch Hypotheken hin und ging be- sonders auf den Finanzausgleich der Lander ein, der Württemberg-Baden mit 129 Mil- lionen D-Mark treffe von denen jedoch nur die Hälfte im diesjährigen Etat veran- schlagt worden sei. Dieses Wagnis sei zu verantworten, da in der zweiten Hälfte des Etatjahres aus verschiedentlichen Gründen mit einer Revision des Finanzausgleichs- gesetzes zu rechnen sei. Auch der in den Haushalt eingesetzte Betrag von 41,5 Mil- lionen D-Mark für die Subventionierung der Lebensmittelimporte werde voraus- sichtlich durch weiteres Sinken der Welt- marktpreise und durch eine etwaige Auf- hebung der Subventionen ab 1. Oktober 1949 für das Land zu einer Ersparnis von etlichen Millionen führen. Gegenüber dem zum Ausdruck gebracht 480 deutsche Binnenschiffe an Holland? Wieder zieht das Restitutionsproblem weite Kreise Von unserer norddeutschen Redaktion Hamburg. Die Hamburger Bürgerschaft befaßte sich mit den holländischen Forde- rungen auf Uebergabe deutscher Binnen- schiffe. Aus einem Bericht der Deputation für Wirtschaft und Verkehr geht hervor, daß von Deutschland etwa 480 Binnenschiffe mit rund 400 000 Tonnen verlangt werden, Was einen bedeutenden und gleichzeitig den modernsten Teil der deutschen Binnen- schiffahrsflotte ausmachen würde. Davon werden im Wege der Restitutionen in An- spruch genommen: 290 Schiffe mit 209 000 Tonnen und 17 000 PS, darunter etwa 60 Birmentanker mit 50 000 Tonnen und 12 000 S, die etwa 60 Prozent der noch in West- deutschland verfügbaren Binnentankton- nage ausmachen. Daneben fordert Holland etwa 190 Schiffe, die mit der Unterstützung Holländischer Schiffshypothekenbanken ge- baut wurden und die Eintragungen im hol- ländischen Schiffsregister zur Vorausset- zung hatten. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß von jeher zwischen deut- schen und holländischen Schiffahrts- bzw. Schiffsbaukreisen enge Beziehungen be- standen hätten. Schon in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen seien fast 25 Pro- zent der neu erworbenen westdeutschen Binnenschiffe auf holländischen Werften erbaut worden. Wenn nach der Besetzung Hollands und Belgiens weitere Schiffsbau- verträge dorthin vergeben wurden, so sei hierin in erster Linie eine Fortsetzung der alten Praxis zu sehen. Die holländischen Forderungen ließen, so heißt es in der Er- klärung, das Bestreben erkennen, auf den deutschen Wasserstraßen eine Vorherr- schaft auf dem Gebiet des Transports zu erreichen. Die Grundlage dieser neuen hollandi- schen Forderung ist ein im Jahre 1947 mit den Militärgouverneuren geschaffenes Ab- kommen, demzufolge die am 9. Mai 1940 in Holland registrierten Binnenschiffe, die hol- ländisches Eigentum waren, sich aber bei Abschluß des Abkommens in Deutschland befanden, an Holland zurückgegeben wer- den sollten. Umgekehrt sollte die am glei- chen Tage in Deutschland registrierten deutschen Schiffe von Holland nach Deutsch- land überführt werden. ursprünglichen Haushaltsplanentwurf müsse für 215,4 Millionen DM Deckung für Mehr- ausgaben und Mindereinnahmen gesucht werden. Hierzu schlage er dem Landtag vor: Zuschüsse aus der Ausgleichsrücklage: Erstausstattung 8 81 200 000 Erhöhung der Einsäàtze Steuern und Zöller Ueberschuß aus dem württem- bergischen ordentlichen Haus- halt 1948„ Erlöse aus den Kapitalscheinen am Grundkapital der Landes- zentralbanx 5 Erhöhung der Landesumlage für Straßenbau us 70 400 000 31 400 000 30 000 000 2 400 000 Zusammen: 215 400 900 Dr. Kaufmann betonte, er habe„alles zusammengekratzt, was möglich gewesen sei“ Von einer Reservepolitik könne nun aber keine Rede mehr sein und das Land müsse sich darüber klar werden, daß sein derzeit noch erfreulich günstiger Kassenbestand im Laufe des Rechnungsjahres dahinschwinden Werde. Man brauche ihm aber nicht nachzu- trauern, da er namentlich für die Schaf- kung von Arbeit gut verwendet worden sei. In der Schluß abstimmung wurde auch das Staatshaushaltsgesetz gegen die Stimmen der KPD angenommen. Mit gro- Ber Mehrheit stimmte das Haus im weiteren Verlauf der Sitzung einem Gesetz über die vorläufige Regelung der Jag d zu, dessen Gültigkeit bis 31. März 1950 be- schränkt ist. Ein KPD- Antrag, eine Land- tagsabordnung möge der Militärregt erung die dringende Notwendigkeit einer Senkung der im diesjährigen Etat 350 Millionen DM betragenden Besatzungskosten vortragen und sie ersuchen, diese Ausgaben um min- destens 80 Millionen DM zugunsten des sozialen Wobhnungsbaues zu ermäßigen, wurde einstimmig angenommen. Entsprechend der Empfehlung des Ka- binetts hob der Landtag mit groger Mehr- heit das sogenannte Kulturpfen nig gesetz auf. Er ersuchte die Staatsregie- rung weiter, für die beschleunigte Bereit- stellung des Grundbesitzes der früheren Wehrmacht zu sozialen Bauz wecken für die Gemeinden Sorge zu tragen. Unter einer Reihe von Gesetzen, die end- gültig verabschiedet worden sind ist das Flurbereinigungsgesetz einstim- mig angenommen worden. Stärkere Einbeziehung Berlins in die westdeulsche Wirtschaft Neue Maßnahmen des Wirtschaftsrates/ Gedenkworte für den verstorbenen Mannheimer Oberbürgermeister Frankfurt. Zu Beginn der Sitzung des Wirtschaftsrates am Donnerstag gedachte Präsident Dr. Köhler in warmen Worten des jäh dahingeschiedenen Abgeordneten. Ober bürgermeister Dr. Cahn- Garnier. Der Präsident betonte, daß der Verstorbene äußerst wertvolle Arbeit im Parlament ge- leistet und seine ganze Kraft in den Dienst der werdenden deutschen Demokratie ge- stellt habe. Das Haus hörte den Nachruf stehend an. Im Verlauf der Sitzung appellierte der Wirtschaftsrat in einer von allen Parteien bei Stimmenthaltung der KPD ange- nommenen Entschließung an die Regierun- gen der Westmächte, den zerstörenden Mals nahmen der Demontagen Einhalt zu gebie- ten. Der Wirtschaftsrat, so heißt es in der Entschließung, habe mit Bestürzung von dem Fortgang der Demontagen Kenntnis genommen und empfinde die Verminderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland als untragbar. Der Wirtschaftsrat beschloß gegen die Stimmen der KPD, Maßnahmen zur Ein- beziehung Berlins in die Wirt- schaft der Bizone zu ergreifen,. Der Direktor der Verwaltung für Wirtschaft. Prof. Er ha r d. wurde beauftragt, eine Ab- zweigung von zunächst 15 Millionen DM monatlich aus den Gegenwertfonds zur pro- duktiven Kapitalshilfe zu bewerkstelligen. Ferner soll ein Garantiefonds zur Anglie- derung des Geschäfts- und Zahlungsver- kehrs gebildet werden. Reichsbahn. Post und Bergbau wurden aufgerufen, der Ber- liner Industrie Aufträge in vermehrtem Maße zu überschreiben. Das Haus nahm anschließend die erste Lesung von insgesamt 28 Gesetzen vor. An erster steht das„Flüchtlingsansied- lungsgesetz, zur Eingliederung von Flüchtlingsbauern in die Landwirtschaft. Dieses Gesetz ist als Ergänzung des Sofort- hilfegesetzes gedacht. Es bestimmt, daß Hei- matvertriebene, die aus der Landwirtschaft stammen, als Siedler oder Eigentümer oder Pächter auslaufender und sogenannter„wü⸗ ster Höfe“ wieder Bauern werden sollen. Bei dem Verkauf solcher Höfe an einen Hei- matvertriebenen wird keine Verkaufssteuer erhoben. Bei der Verpachtung werden Ver- günstigungen auf die Steuer gewährt und die Pachteinnahmen auf den Hof nicht von der Einkommensteuer erfaßt, sofern das Ge- samteinkommen 2000 DM jährlich nicht über- schreitet. Ebenso bleibt der Hof von der Soforthilfeabgabe befreit. Der Direktor der Verwaltung für Ernährung, Dr. S e h lang e- Schöningen, ersuchte den Wirtschafts- rat, dieses Gesetz so schnell wie möglich zu verabschieden, damit noch in diesem Jahre 5000 bis 6000 Familien angesiedelt werden könnten. Insgesamt würden in einigen Jah- Von unserer Frankfurter Redaktion ren 40 000 bis 60 000„auslaufende oder Wüste Höfe“ für diesen großen Plan verfüg- bar sein. Das Gesetz dürfte bereits heute in zweiter und dritter Lesung beschlossen werden. Ein weiteres Gesetz, das sogenannte Heimkehrergeset z, bestimmt, daß Heimkehrer bevorzugt in Arbeits- und Lehr- stellen vermittelt werden müssen. Ebenso werden ihnen eine Mindestarbeitslosenun- terstützung ohne vorhergehende Beitrags- zahlung und verlängerte Gewährung von Miet- und Sonderbeihilfen im Rahmen der Arbeitslosenfürsorge gesichert. Weitere Gesetze betreffen die Heim- arbeit mit Bestimmungen über Mindest- entgelte und Gefahrenschutz, eine Aende- England fürchtet die rung des Zündwarensteuergesetzes, das zur Verbilligung der Zündhölzer führen soll. Aus der Fülle der Gesetze seien noch er- Wähnt das KRnappschaftsversicherungsanpas- sungs-, das Wertpapierbereinigungs-, das Demontageausgleichs- und das Besoldungs- gesetz, ebenso ein Mütterschutzgesetz mit Kündigungsschutz während der Schwanger- schaft und ein Gesetz über Ausfuhrgarantien bis zur Höhe von 120 Millionen DM. Das Haus stimmte dann einem Antrag auf Er- richtung einer Importausgleichsstelle zu. Diese Stelle soll einen Preisausgleich bei der Einfuhr von Lebensmitteln schaffen, da ein Teil dieser Lebensmittel auf dem Welt- markt teurer, ein anderer Teil billiger als im Inland ist. deutsche Konkurrenz „Die wirtschaftlichen Flitterwochen gehen zu Ende“, meinte Willard Thorp London.(UP) Britische Finanz- und Han- delskreise rechnen mit der Möglichkeit einer deutschen Export- Offensive, vor allem auf den argentinischen, aber auch auf den übrigen südamerikanischen Märkten. Man erwartet, daß in absehbarer Zeit Wirtschaftsbesprechungen mit dem Ziele einer Steigerung des Handelsverkehrs auf jährlich 100 Millionen Dollar zwischen Ar- gentinien und Westdeutschland aufgenom- men werden. Britische Wirtschaftskreise erklären hier- zu, daß Beobachtungen in Argentinien diese Ansicht bestätigt hätten. Die deutschen Be- mühungen, den Handel mit Argentinien auszubauen, würden in Buenos Aires gün- stig aufgenommen und es habe auch den Anschein, dag Argentinien an einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit West- deutschland interessiert sei. Die„Financial Times“ nimmt in ihrer Mittwochausgabe zu diesen Bestrebungen Stellung und glaubt eine gewisse Abküh- lung in den Handelsbeziehungen Argenti- niens mit den übrigen europäischen Staaten feststellen zu können. Sie verweist dabei auf die argentinischen Handelsverträge mit der Sowjetunion und einigen osteuropäi- schen Staaten, welche 1948 für die Dauer eines Jahres geschlossen worden waren. Der kürzlich geschlossene Handelsvertrag zwischen Argentinien und Westdeutschland, welcher einen Warenaustausch im Werte von 25 Millionen Dollar jährlich vorsieht, ist nach der Ansicht der„Financial Times““ nicht ausreichend, um den vielfältigen Bedarf Argentiniens an deut- schen Industrie- Erzeugnissen zu befriedigen. Das Blatt erklärt ferner, es bestünden nur geringe Zweifel darüber, daß deutsche Unternehmen, obwohl sie jahrelang von der Außenwelt abgeschnitten waren, Wege und Mittel gefunden hätten, um mit den argen- tinischen Kunden in Fühlung zu bleiben. Eine zukünftige deutsche Regierung dürfte alles daran setzen, um den argentini- schen Markt wieder zu gewin- nen, auf welchem Deutschland vor dem Kriege eine wichtige und in mancher Be- ziehung sogar eine führende Rolle ge- spielt habe. Der Nachkriegs-, Honigmond“ in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen geht zu Ende, erklärte der amerikanische Un- terstaatssekretär Willard Thor p auf einer Hochschul- Veranstaltung. Es zeigten sich jetzt erneut Rivalitäten und Kon- Flikte im Welthandel, und einige Nationen und Interessengruppen suchten besondere Märkte zu beherrschen und die Konkurrenz auszuschließen. Die amerikanischen Be- mühungen, Deutschland und Japan wieder auf ihre Füße zu stellen,„widersprechen den Hoffnungen jener, welche die Rückkehr die- ser beiden Länder zum Außenhandel zu verhindern wünschen,“ fuhr Thorp fort. Ein weiterer Anpassungsprozeß sei nötig, bevor Westeuropa sich selbst erhalten könne. Das letzte Stadium des wirtschaft- lichen Wiederaufbaus setze die internatio- nale Zusammenarbeit stärkeren Belastungs- proben aus als die Anfangsperiode, Acheson fordert Senais unterstützung Washington.(Up) Nachdem der ameri- kanische Außenminister Dean Ache so 1¹ dem Außenausschuß des amerikanischen Senates in einer Geheimsitzung über den Verlauf der Pariser Außenministerkonferenz berichtet und dabei die Forderung erhoben hatte, die erzielten Erfolge durch eine be- schleunigte Ratifizierung des Atlantikpaktes zu untermauern, werden nun einflußreiche Mitglieder des Senats die Ratifizierung so- Wohl als auch die Annahme des Waffen- hilfsgesetzes unterstützen. Der Fraktionsführer der Demokraten im Senat, Scott Lucas, und der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses, Senator Tom Connally, drückten ihre Hoffnung aus, daß beide Vorlagen noch in dieser Sit- zungsperiode des Kongresses angenommen werden. Senator Arthur Vandenberg erklärte geradezu, der Kongreß könne sich nicht vertagen, ohne beide Anträge befür- Wortet zu haben. Jugoslawien wird„niemals“ verzichten Belgrad.(UP) Die jugoslawische Regie- rung hat gegen die Beschlüsse der Konfe- renz der Außenminister in Paris wegen des Staatsvertrages für Oesterreich Protest ein- gelegt. Die diplomatischen Vertreter Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion in Belgrad er- hielten Protestnoten, in denen auf die schwere Ungerechtigkeit der Beschlüsse Jugoslawien gegenüber hingewiesen wird, das während des Krieges so große Opfer gebracht habe. Die Beschlüsse seien ohne Hinzuziehung eines jugoslawischen Vertre- ters gefaßt worden, der sich zur Verfügung der Konferenz in Paris aufgehalten habe. Dagegen sei der österreichische Außen- minister Dr. Karl Gruber von den Vertre- tern der vier Mächte zu eingehenden Un- terredungen empfangen worden. In der Protestnote wird ferner erklärt, daß Jugoslawien niemals auf seine gerech- ten territorialen Ansprüche an Oesterreich verzichten werde, da diese Gebiete von Slowenen bewohnt seien, Ebenso Werde es nicht auf die Reparations forderungen ver- zichten, die einen Schadenersatz für die im Kriege erlittenen Verluste darstellten. Südchina letzte Bastion? Washington.(UP) Der persönliche Vertreter des amtierenden chinesischen Staatspräsidenten, Dr. Kan Tschi-hou, wurde am Mittwoch zusammen mit dem chinesischen Botschafter Wellington K oo von Präsident Truman empfangen. Dr. Kan legte Truman den„geheimen Plan“ zum Abstoppen der kommunisti- schen Offensive in China vor. Auf die Frage, was Präsident Truman auf seine Vorschläge gesagt habe, erwiderte Dr. Kan, daß Truman seine Ausführungen mit Interesse zu Kenntnis genommen habe Die beiden chinesischen Diplomaten, die sich weigerten, Einzelheiten des Planes be- kanntzugeben, vertraten die Ansicht, daß die militärische Stärke Nationalchinas aus- reichend sei, um die kommunistischen Streitkräfte in den westlichen und südlichen Provinzen Chinas, die sich noch in ihren Händen befinden, aufzuhalten. Bomben auf britischen Dampfer London(DEN) Der britische Dampfer „Anchises“ wurde nach einer Meldung des britischen Rundfunks am Donnerstagmorgen erneut von nationalchinesischen Flugzeugen angegriffen. Diesmal sollen keine Verluste oder Schäden eingetreten sein. Korrespon- dentenmeldungen aus Schanghai zufolge sol- len diese wiederholten Angriffe das Ziel haben, das Schiff zu versenken, um dadurch die Einfahrt in den Jangtse-Strom zu blockieren. Britische Gewerkschaften sind unzufrieden London.(UP) Der Generalrat der briti- schen Gewerkschaften beschloß, der Regie- rung die Forderung zu stellen, daß die Ge- Werkschaften an der Leitung der ver- sStaatlichten Industrien betei- ligt werden. Im Verlauf der Sitzung des Generalrats der Gewerkschaften wurde darüber Klage geführt, daß die Arbeiter bei der Leitung der Unternehmen nicht mitzureden hätten. Die neuen Vorschläge werden der Re- gierung unterbreitet und dann später mit den Leitern der Industrien durchberaten werden. KLM-Flugzeug stürzt ins Mittelmeer Bari.(DENA-REUTER) Ein holländisches Passagier flugzeug der Linie Amsterdam Bativia stürzte gestern vormittag vor der Küste von Bari brennend in das Meer. Bei der abgestürzten Maschine handelte es sich um die der KLM gehörende viermotorige „Roermond“. Wie die RLM bekanntgab. haben sich zur Zeit des Unfalls 32 Personen an Bord des Flugzeugs befunden, die alle ums Leben kamen. Ein Passagier flugzeug der American Kir Lines stürzte am Mittwoch über einer Vorstadt von Memphis(Tennessee) ab. An Bord befanden sich 44 Fluggäste. Bisher wurden zwölf Personen in ein Krankenhaus Lingellefert, da sie Verletzungen eriitten hatten. Wie Augenzeugen berichten, soll ein Motor des Flugzeugs bereits beim Start ver sag haben. Getötet wurde niemand. Seite 2 Preitag, 24. Juni 1949(Nr. IU Freitag, 24. Juni 1949 Quo vadis Europa? Ueber Winston Churchill urteilte der englische Publizist Harold Laski vor eini- ger Zeit einmal mit den Worten:„Er kommt mir vor wie jemand, der verbissen an die ptolomaische Astronomie glaubt, obgleich er die kopernikanischen Entdeckungen vor Augen hat“. Man könnte dieses Bonmot ohne weiteres aufgreifen, wenn man sich unter dem Eindruck zahlreicher Ereignisse der letzten Monate zu der Ueberzeugung durchgerungen hätte, daß viele Politiker zwar laut und öffentlich„Europa“ sagen, aber in ihrem Handeln etwas ganz anderes tun und an alten Vorstellungen festhalten. Um uns etwas verständlicher zu machen, müssen wir hier noch einmal an das Pro- blem der sogenannten Grenzkorrekturen in Westdeutschland erinnern. Während Bel- glen in einer Wahrhaft europäischen Ge- sinnung von einer Regulierung vorläufig Abstand genommen hatte, sahen wir zur gleichen Zeit holländische Soldaten in Elten und anderen deutschen Grenzdörfern ein- rücken. Kaum ist die Farbe der neu be- Schrifteten Grenzpfähle trocken geworden, muß sich eine deutsche Volksvertretung mit neuen holländischen Forderungen be- schäftigen. Diesmal werden 480 Binnen- schiffe mit rund 400 000 Tonnen Raum ver- langt. Der Wunsch der Niederlande auf Er- füllung dieser Restitutionen ist an sich nicht neu und auch schon verschiedentlich mit Nachdruck ausgesprochen worden. Neu ist dagegen die Spontanität, mit der die an- gestrebte Auslieferung plötzlich betrieben Wird. Quo vadis Europa?— Wohin führt dein Weg Europa?— so könnte man mit Pathos fragen, wenn man es nicht gar vorziehen wollte, mutlos die Hände in den Schoß zu legen. Dort, nämlich, wo sich auf der hohen Plattform des Theoretischen die Gedanken um Europa kreuzen, ist der Form und dem Gehalt nach immer alles schön und gut Konzipiert. Sobald aber die Grenze zur Realität hin überschritten wird, beginnen die Ausrufe- und Fragezeichen die Ge- spräche über Europa zu begleiten. Wir wollen aber die Hoffnung nicht fahren las- sen, daß die Zeit, die schon manche Wullde geheilt hat, für— man zögert, das viel- benutzte Wort auszusprechen— für Europa arbeiten wird. Bis dahin allerdings müssen die Demontage, die Grenzkorrekturen und neuerdings die Forderungen auf den Groß- teil der deutschen Rheinflotte, mit letzter Nervenkraft überstanden werden; denn eine Katastrophe ist über uns hin weggegangen, an deren vorläufigem Ende wir zwar jetzt stehen, ohne aber ihre Folgerungen in vol- 1 lem Umfang begriffen zu haben. Das gilt gleichermaßen für uns wie für Europa, um dessen Weg in die Zukunft sich so viele her- Wöorkragende Köpfe bemühen, die sehr wohl Wissen, daß die europäische Politik abhän- Elg ist von der Kraft, die wir alle gemein- sam in der Gegenwart entwickeln, um die Vergangenheit zu überwinden. E. Scher Fleisch aus Argentinien Mit Stolz und Befriedigung stellten die Westmächte anläßlich der Pariser Konfe- renz die Enigkeit fest, die hier zum ersten Male in dieser Unantastbarkeit in Erschei- nung getreten sei. An ihrer geschlossenen Front seien die Einbruchsversuche der Rus- sen Wirkungslos abgepralft. Man war sehr zufrieden mit sich selbst. Aber kaum waren die Außenminister in ihre jeweiligen Kapi- talen Zzurückgekehrt, begann ein bislang langsam schwelendes Feuer aufzulodern, das das mühselig errichtete Gebäude der west- lichen Einigkeit in einem fragwürdigen Licht erscheinen läßt: der latente Wirtschaftskampf zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien hat sich in unangenehmer Weise zugespitzt. Ein besonderer Anlaß zur Aktivierung dieses Kampfes war für Wall- street die britisch- argentinische Verständi- gung über einen fünfjährigen Handelsver- trag, dessen Unterzeichnung als unmittel- par bevorstehend gemeldet wurde. Briti- sches Oel, britische Kohlen und britische Maschinen sollen auf Grund dieses wkOm- mens den Weg in den südlichen Teil der westlichen Hemisphäre, und argentinisches Fleisch soll dafür die mageren Töpfe Bri- tanniens füllen. Das Abkommen hat mit seinen sehr ins einzelne gehenden Klau- seln in den Vereinigten Staaten, wo man auf die eigenwilligen Methoden Senor Pe- rons mindestens ebenso schlecht zu spre- chen ist wie auf die Autarkie-Politik Sir tafkord Cripps, einen Sturm der Entrü- stung ausgelöst. James Webb, der Stell- vertreter Dean Acheson, qualifizierte den Vertrag sofort als unvereinbar mit dem Genfer Zoll- und Handelsabkommen und der internationalen Handelscharta, und Paul Hoffman, der Beauftragte für den Mar- shall-Plan, sagte ihm den schärfsten Kampf An. Kein Wunder, daß die Amerikaner böse werden. Nicht nur, daß Cripps es Wagt, in einen Markt einzubrechen, den Amerika als seine ureigenste Domäne zu betrachten wünscht, er tut es obendrein auch noch, wie die Amerikaner behaupten, mit Mar- shall-Plan-Geldern. Dem allgemeinen Un- Willen gibt, ein Teil der New) Lorker Presse beredten Ausdruck, indem sie schreibt: „Großbritannien ist mit unserem Geld in dieses Geschäft eingestiegen und verwendet unser Geld dazu, um uns aus dem argen- tinischen Geschäft für die nächsten fünf Jahre auszuschalten.. Es war nicht der Zweck des Marshall- Planes. Großbritannien exklusive Märkte zu verschaffen. Wenn das Geld, das wir für diesen Zweck zur Verfügung Zestellt haben— nämlich für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft— dazu verwendet wird, neue Handelsschran- ken aufzubauen, dann hätten wir es lieber Selbst behalten und damit unsere eigene Wirtschaft ausbauen sollen“. Es ist aber sehr gut möglich, daß Paul . Hoffman dem beanstandeten Vertrag im Stillen mehr Sympathie entgegenbringt, als im die öffentliche Meinung der Vereinig- ten Staaten es zu tun erlaubt. Jedes Ding hat schließlich zwei Seiten und daß Eng- land zu leben versucht, kann ihm niemand verübeln,. Zu verübeln scheint man ihm drüben in Wallstreet, daß es auch noch nach dem Jahre 1952, in dem die Europa- Hilfe sich erschöpft haben wird, leben will und deswegen heute schon Vorsorge trifft, ehe andere, zum Beispiel Westdeutschland, mm zuvor kommen. Sir Stafford Cripps opfert die Gegenwart für die Zukunft, wäh- rend andere Hilfs- Empfänger allzusehr das Gegenteil zu tun scheinen. Ob er allerdings mit seinen Methoden auf dem richtigen Weg list, ist eine andere Frage. Die Ameri- kaner haben jedenfalls den Kampf gegen das, was sie Wirtschaftsverkrampfung nennen, auf allen Fronten— nicht nur an der argentinischen— aufgenommen. So scheint die Front, die in Paris ihre guten Dienste tat, doch nicht so gesund zu MORGEN sein. Hier offenbart sich vielmehr eine brüchige Stelle— die brüchige Stelle eines kunstvollen Gefüges, das nur die gemein- same Not, nicht die gemeinsame Notwen- digkeit schuf. Diese Stelle zeigt, daß in die- sem Kampf zwischen Ost und West, der in Wirklichkeit gar nichts anderes ist als der Kampf um die Beherrschung der Welt- märkte, sich nur zwei Gegner gegenüber stehen. Der eine ist offensichtlich noch nicht so schwach Paris hat es gezeigt), als daß er nicht warten wollte, ob sich in der Front des Westens Sprünge zeigen. Ob seine Kalkulation richtig ist, wird sich erst nach dem Jahre 1952 zeigen, wenn Europas Schicksal sich endgültig entscheiden wird. Es wird sich dann zeigen, in wessen Topf das Fleisch aus Argentinien schmort. H. H. Eine Fahrt entlang der pommerschen Ostseeküste: Am begehrtesten sind„amerykansky produkta“ Dreitausend Deutsche wohnen heute noch in Stettin Transparente, Plakate, Bilder— Stettin empfängt den Besucher. Ueberall wird auf den beginnenden Wiederaufbau hingewiesen. „Drei Milllarden Zloty vom Staat bewilligt“ heißt es hier, dort:„Helft mit, den polni- schen Hafen auszubauen!“ Es ist schwer, sich in der stdrk zerstörten Stadt zurechtzu- kinden. In der einzigen Geschäftsstrage, der„Aleja Woiska Polskiego“, der früneren Falkenwalder Straße, reiht sich ein Ge- schäft an das andere. In fast allen Ge- nossenschaftsläden spricht man deutsch. Wie in der Ostzone wird auch hier mit allen Mitteln versucht, die Einzelhändler durch Konsumläden auszuschalten. In „Szczecin“ ist für Zlotys und D-Mark alles zu haben. Offiziell steht der Kurs: eine Mark für 13 Zloty. Schwarz werden bis zu 40 Zloty für eine Mark geboten. Die Preise sind sehr hoch. Für ein Huhn bezahlt man 800 bis 1000 Zloty. Die Lebensmittel sind sehr knapp und teuer geworden. Während im Vorjahre noch die Märkte mit Waren der landeseigenen Produktion überschüttet waren, sind heute Fleisch und Fett kaum noch zu haben. Für ein Mittagessen in der Gaststätte muß man heute 150 Zloty bezah- len. 20 000 Zloty müßte man verdienen, um einigermaßen in Stettin leben zu können. Der normale Verdienst liegt jedoch bei 9 000 Zloty monatlich. Im Stettiner Hafenviertel wird rege gehandelt; man kann alles be- kommen, angefangen von den knappen Le- bensmitteln bis zu luxuriösen Gegenständen und teuerster Manufaktur. Am begehnrtes- ten sind„amerykansky produkta“, Schwei- nefleisch in Dosen, Schmalz, Zigaretten und — Kaugummi. „Szezecin's Straßenbild hat sich völlig verändert. Der Arndtplatz ist jetzt Ehren- friedhof der Sowjet-Armee geworden. Der Stettiner Hauptfriedhof wurde eingeebnet und dient jetzt als Vergnügungspark. Rund 3000 Deutsche wohnen heute noch in Stet- tin. Die meisten arbeiten für russische Dienststellen. Anfangs verdienten die Oder- Scküffer gut damit, wenn sie blinde Passa- glere nach Deutschland brachten. Durch die jetzige scharfe Kontrolle in Hohensaa- ten wird jegliche Ausreise unmöglich ge- macht. Gegenwärtig leben etwa 195 000 Po- len in der Stadt. Das in der Pommerschen Bucht gelegene Swinemünde beißt heute„Swinioujscie“, Während der Fahrt entlang der pommerschen Ostseekſiste, vor- bei an breiten Flußmündungen, Strandseen und Haffen, bieten sich traurige Bilder. Das ehemals so fruchtbare, etwa 40 Kilo- meter breite hinterpommersche Tiefland, das vom Meer nur durch eine schmale mit Dünen bewachsene Küstenzone getrennt wird, ist verwahrlost und unkultiviert. Die von der Oder bis zur Danziger Bucht rei- chende Pommersche Seenplatte mit ihrem gebirgsähnlichen Aussehen, ihren Flüssen mit Schluchten und Stromschnellen sowie den wiesenreichen Talmulden ist von den Polen nur dünn besiedelt worden. Auch die Einwohnerzahlen der vielen Dörfer und Städte sind stark zurückgegangen. Unter den Kriegsein wirkungen hat besonders der an der Persante liegende Badekurort Kol- berg gelitten.„Kolobrzeg“ ist zu 80 Pro- zent zerstört und macht auf den Besucher einen trostlosen Eindruck, obwohl die Po- len auch hier wiederaufzubauen versuchen. Der bekannte Kolberger Dom ist nur mit wenigen Beschädigungen erhalten geblie- ben. Die Polen bauen schon seit zwei Jah- ren daran. Vor dem Kriege zählte Kolberg etwa 30 000 Einwohner. Heute zählt die Stadt 9000 Polen. Alle Deutschen sind aus- gewiesen worden. B. B. Berliner Brief: „Berlin ist ja soo jroß“ Abschiedsangebot des Schwarzmarktes: Auf Eis gelegte Friedensverträge Wer je in Berlin war, in langverklunge- nen Zeiten, der kennt ihn sicher noch, den „Wurstmaxe vom Zoo“, der immer in den frühesten Morgenstunden sein bestes Ge- schäft machte, wenn er die müden Nacht- schwärmer vom Kurfürstendamm aus sei- nem so appetitlich sauberen Kessel stärkte und in ihre alkcholisch plätschernden Mägen wieder den ersten festen Grund für den heraufdämmernden Tag legte. Lange war er verschwunden, unser Wurstmaxe, aber nun kommt er wieder. Seine Bude wird schon restauriert, und das ist viel- leicht ein besseres Anzeichen als alle schö- nen offiziellen Reden, daß auch Berlin „wieder kommen“ wird. Freilich, die be- liebte Probe auf den Inhalt der Würste— Sie wissen doch: zwei Würste nebeneinan- dergelegt, die eine etwas nach vorn gescho- ben, und wenn die andere dann von selbst nachrückte, dann war's ein Droschkengaul! diese Probe wird vorläufig zwecklos sein, denn auch die Bockwurst bildet keine Ausnahme in dem„Fischzeitalter“, das in Westberlin jetzt das„Trockenzeitalter“ ab- léste: die entblockierte Bockwurst besteht vornehmlich aus Nordseekrabben! Wenn das mein Freund Oskar erfährt, fürchte ich, wird er sich überhaupt nicht mehr auf die nächsten„Aufhebungen der Berliner Blockade“ freuen. Oskar mag kei- nen Fisch! Welche unendliche Tragik in dieser kurzen Feststellung liegt, vermag nur der zu erfassen, der den Westberliner „Fischtaumel“ der letzten Wochen mit- erlebte. Ob auf den Speisekarten der Restaurants, ob auf dem häuslichen Tisch, überall herrschte, triumphierte der Fisch, Oskar wollte wenigstens zum Pfingstsonn- tag sicher gehen und hatte sich bei Tante Frieda in den Ostsektor eingeladen, um sich dort an dem vermuteten Graupeneintopf als Festessen zu beteiligen, und was ver- kündete ihm die gute Tante Frieda?„Heut Kollektivismus der guten Kräfte? Ein Schlagwort und seine Abwandlungen Von O. F. Heinrich Im Zeitalter mehr oder minder lang- lebiger Schlagworte ist es vorteilhaft. wenn man die wichtigsten Begriffe im politischen Leben und in der Auslegung durch die Politiker dann und wann gewissen Klä- rungen aussetzt und aus dem Wortgerank, das sie bisweilen umgibt, herauslöst. So weiß auch der politisch weniger Inter- essierte, daß die beiden Bezeichnungen „Volk“ und„Demokratie“ in ihrer öst- lichen Verschmelzung zu Volksdemokratie etwas wesentlich anderes darstellen als die gleiche Bezeichnung, würde sie auf den Westen angewandt, dort ergeben könnte. Man baut also Worte vor eigentlich fest- stehende Begriffe und versucht demnach, den Begriff als solchen zu verfärben. In den meisten Fällen fehlt die kritische Un- tersuchung durch die breiten Massen, die sich unwillkürlich ans Wort eher lehnen als an feste Begriffe, und so kommt es zu Verwirrung, zu Streit und zu Klüften, wo es eigentlich bei ernsterer Handhabe eher zu einer Verständigung, mindestens Im Dachkämmerchen bei den„Unabhängigen Deutschen“ Ein„gefundenes Fressen“ für Morgenthau-Anhänger von unserem westdeutschen Korrespondenten Hugo Gruss en Köln. Eigentlich erübrigt es sich, über jenes Treffen„unabhängiger Deutscher“, (siehe unsere gestrige Ausgabe) das am 22. Juni auf der Cecilien-Höhe oberhalb von Godesberg stattfand, ausführlich zu berich- ten. Einige Persönlichkeiten, bei denen man spürte, daß sie wirklich die deutsche Aus- Weglosigkeit dorthin getrieben hatte, ein paar ehrgeizige, bisher gescheiterte Politi- ker, einige ehemalige Offiziere, viel Pathos und Besser wisserei und beträchtliches Miß- trauen in breitester Oeffentlichkeit. So ctwa müßte das kurz gefaßte Bulletin dieser skurrilen und trübseligen Angelegenheit lauten. Daß von dem Wahlverwandten Strassers, Joachim von Os ta u, einmal der Funke zu Gestalten wie Justus Krause, der ursprünglich den Vorsitz in Godesberg führte, dann aber Magenschmerzen bekam und Dr. Dorls(beide Deutsche Union), über- springen mußte, lag nahe, genau 80 nahe wie der Versuch, mit der Ruhrindustrie in Verbindung zu kommen. Generaldirektor Müser vom Bochumer Verein sagte jedoch ab. Auch die Generalität war in dem Dach- kämmerchen, in dem die„unabhängigen Deutschen“ tagten, nur durch eines ihrer Mitglieder, Herrn Remer, der an der Nie- derschlagung des Aufstandes vom 20. Juli maßgeblich beteiligt war, vertreten. Die Masse des ehemaligen deutschen Offiziers korps dürfte in ihm kaum ihren berufenen Sprecher sehen. Dennoch: das Godesberger Treffen bedeutet Alarm. Schon der außen- politische Schock, den es auslöste, zwingt dazu, sich mit ihm zu befassen. Für die- jenigen im Ausland, die Morgenthauanhän- ger sind— denken wir nur an die Demon- tagepolitik— muß das Godesberger Treffen ein„gefundenes Fressen“ gewesen sein, während andere, die zur Vernunft mahnen und die Deutschland wieder in der Gemein- schaft der Völker sehen wollen, es als Schlag in den Rücken empfinden. Ein Mann von der geistigen Qualität eines Dr. Rudolf Di x, den man als Anwalt in Nürnberg achten, als aufrechte Persön- lichkeit der Hitlerzeit schätzen lernte, hätte auf anderer Plattform sicherlich vor und für viele Deutsche sprechen dürfen. Seine Argumentation wirkte zwingend, seine Ge- dankengänge glaubhaft. Daß in Deutschland eine Rechtspartei fehlt, soll nicht bestritten werden. Zutreffend ist es auch, daß das Schicksal, daß die Not der Vertriebenen, der Kriegsopfer, der Arbeitslosen, der Wäh- rungsgeschädigten Anruf und Verpflichtung kür jeden sind, der sich sittliches Empfinden bewahrt haben Die Möglichkeit der Lö- sung all dieser Probleme bewegt sich jedoch in Grenzen, die uns durch den verlorenen Krieg, die Herrschaft der Besatzung, Aus- rottung zahlreicher politischer Persönlich- keiten gezogen sind. Man wird in unserer Lage verhältnis- mäßig leicht die große Gruppe der Unzu- friedenen politisch in Bewegung setzen kön- nen. Kritisieren ist leicht, das zeigt der Aufruf an alle Deutschen, wie ihn der Godesberger Kreis formulierte. Einheit, Freiheit, Recht, Selbstachtung, Befreiung sozialer Spannungen— es dürfte wohl kein Parteiprogramm geben, in dem diese Punkte nicht enthalten sind. Der Beweis dafür, daß der Kreis über qualifiziertere Mitarbei- ter verfügt als SpD und CDU wurde im Rahmen des Treffens allerdings nicht er- bracht. Vereinigungskongreß der Gewerkschaften Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In Stuttgart be- gann gestern der Vereinigungskongreß der Eisenbahnergewerkschaften der amerikani- schen, britischen und französischen Zonen zur„Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch- lands“, Dieser Tatsache kommt besondere Bedeutung zu, weil die Eisenbahnergewerk- schaften der drei Westzonen mit über 440 000 Organisierten die größte Gewerkschaft der Trizone sind. Auf die Tagung, die heute noch andauert, kommen wir in einem größeren Bericht nach Abschluß des Kongresses zurück. Die Mannheimer Kandidaten Mannheim.(Eig.-Ber.) Für die Wahlen zum Bundestag hat die Freie Demokratische Partei für den Stadtkreis Mannheim den Landtagsabgeordneten und Präsidenten des bizonalen Groß- und Außenhandelsverban- des Robert Margulies, als Kandidaten nominiert. Von seiten der Kommunistischen Partei sind der Vorsitzende des Bezirksver- bandes Nordbaden, Willy Grimm, für den Stadtkreis, und Landtagsabgeordneter Fritz Salm für den Landkreis aufgestellt wor- den. Wie bereits gemeldet, hat die Sozial- demokratische Partei den Vorsitzenden mrer Fraktion im Parlamentarischen Rat, Carlo Schmid für den Stadtkreis nomi- niert. Der ursprünglich als Kandidat für den Landkreis vorgesehene Dozent an der Ingenieurschule Mannheim, Dr. Ratz el, wurde nicht aufgestellt. An seine Stelle tritt Landtagsabgeordnete Helmstädter. Die Wahl der CDU-Kandidaten wird erst in der kommenden Woche erfolgen, aber zu einer Bereitschaft dazu führen sollte. Die Prägung„kollektiv“ und ihre sub- stantivische Abwandlung Kollektivismus ist geradezu für die einen zum Objekt der poli- tischen Anbetung und für die anderen zum Schreckgespenst geworden. Nun, hört der fromme Mann von Follekte innerhalb der Kirchenmauern, so weiß er, daß es sich um eine Sammlung handelt, zu der er gern sein Scherflein spendet. Was läge nun näher, in einer Zeit der Zersplitterung der Kräfte, des Auseinanderstrebens statt des Füreinanderdaseins gleiche Sammlungen auf ideologischem Gebiet in Szene zu set- zen und in der Praxis einem solchen Be- mühen auch zum Durchbruch zu verhel- fen. Das geschah eigentlich in kleineren Zusammenhängen längst vor den Jahren, in denen das Wort Kollektivismus zum poli- tischen Schlagwort wurde. Man gründete Gremien gemeinnütziger Art, man sam- melte die schwächeren Rinnsale zu stärker pulsierenden Adern, im Geschäftsleben, im Staatsleben, da wie dort. Und eine Partei ist eigentlich auch nichts anderes als ein kollektives Zusammenarbeiten gleich oder mindestens ähnlich gesinnter Geister. Der Vorgang— so gesehen— hätte also durch- aus nichts Krankhaftes, im Gegenteil das vielversprechende Zusammenwirken der Kräfte, im guten Augenblick zu Nutz und Frommen eingesetzt, kann sich auch im Leben eines Volkes nur vorteilhaft äußern. Weshalb aber schrecken so viele zurück, wenn das Wort vom Kollektivismus fällt, manche auch bei der Prägung Sozialismus. Wir meinen, daß diese Begriffe von ihren Verteidigern oft dort angewandt werden, wo die ursprünglich gute Absicht die nach- träglich weniger gute Tat hinter sich her- 20g, d. h. wo das Geschehen anders aussah als es die Vorankündigung verhieß. Wie sehr und wie deutlich das Wort Gemeinnutz geht vor Eigennutz verschandelt wurde, das haben wir im Dritten Reich erlebt. Selbst die sogenannten„Idealisten“ konnten die gegenteilige Praxis nicht verhindern oder auch nur vermindern. Auch bei uns stellen wir des öfteren eine gewisse„Frontenversteifung“ fest, wenn etwa die Wünsche und Absichten im sozia- listischen Lager mit den Versuchen Pro- fessor Erhards, unsere Wirtschaft zu stabi- sieren, in Zusammenhang gebracht wer- den. Da tönt das Ja auf der einen und das Nein auf der anderen Seite besonders scharf. Es wäre nun sehr billig, einfach hinzuschreiben, die Wahrheit läge wohl in der Mitte. Dem ist nicht im- mer so, daß die Mitte golden ist und dort der Weisheit letzter Schluß gefunden würde. Es gibt Verhältnisse, die ein entschiedenes Ja oder Nein verlangen. Das aber kann eigentlich nur geschehen, wenn man die Praxis dieser Ja- oder Neinrichtung bereits genügend erprobt hat. Ist es nicht der Fall, so kann eigentlich keine der beiden Parteien behaupten, die Patentlösung ge- kunden zu haben, und man wird sich sehr wohl der Mühe unterziehen müssen, alle Möglichkeiten, alle Wege zu untersuchen, die aus dem Dilemma herausführen. Dazu mag es gut sein, wenn jeder Partner beim anderen nicht immer gleich die böse Absicht oder die Unfähigkeit voraussetzt, sondern eben das Bemühen, auf der Basis seiner Erkenntnisse den Ausweg zu finden. Es muß einen Kollektivismus der guten Kräfte geben, ganz gleich in welchem ideo- logischen„Lager“ sie stehen, und wenn im Eifer des Bessermachenwollens, der beiden Teilen zugestanden werden soll, vorüber- gehend sich Klüfte auftun, nun, so muß darüber hinweg die Brücke zur Sache selbst gebaut werden, denn es wartet hüben wie drüben— ein ganzes Volk! sicht wandten, — gibt's was Feines, extra für Dich vol Grauen Markt am Kreuzberg besorgt, hel Sibt's Fisch!“ Nur die Tatsache, daß Tant Frieda ihren Anspruch auf ein Uraltgul. haben bei der Berliner Sparkasse a Oskars Nachkommen zu vererben pet sprach, verhütete einen Totschlag, bei den allerdings Oskars Verteidiger wohl mt Erfolg auf mildernde Umstände plädlen hätte. Tante Frieda war also auf de Grauen Markt am Kreuzberg gewesen. Die Geschichte Berlins wird dereinst den Kreuzberg nicht nur die„höchste Boden erhebung im Weichbild der Stadt“ nennen sondern auch— als geographisches Part- doxen— die Insel der frühen Einsicht in wirren Strudel der Westberliner Versor- gungs wirtschaft. Hier bewies ein tüchtig Bezirksbürgermeister mutiges Verständh für die Dinge, wie sie Wirklich sind, und verlegte den Verkauf in den Läden au dem Dunkel„unterm Ladentisch“ ins helle Licht des freien Handels. Aus war's da auf einen Schlag mit dem Flüstergetuschel es gab wieder so etwas wie einen Wett. bewerb um die Gunst des Käufers, und der „eingetragene Bezugsberechtigte“ avancierte zum umworbenen Kunden. Auf dem Schwarzen Markt herrscht Ab- schiedsstimmung. Schokolade, Zigaretten und Kuchenbrötchen sind seine letzten Ausläufer— man versucht hie und da noch die Ladenpreise zu unterbieten, im allge⸗ meinen aber schickt sich die schwarze Zuntt in das Unvermeidliche und verschwindet — freilich nur selten mit dem Galgenhumor jenes Händlers am Wittenbergplatz, der aug ener leeren Pappschachtel prima ein- geweckte Gaskontingente, frische Luft in Dosen und auf Eis gelegte Friedensverträge im üblichen Tonfall feilbot. Glücklicherweise hat der Wurstmaxe vom Zoo einen Kollegen in seinem Optimismus nämlich seinen reisefreudigen Oberbürger⸗ meister Ernst Reuter. Und der muß doc wohl seine guten Gründe haben, wenn er ankündigt, daß Westberlin in einem Jab Wieder ganz ohne Krücken und ohne fremde Hilfe wird laufen können. In zwei bis dite Monaten soll auch nicht mehr enttrümmert sondern nur noch aufgebaut werden. Schuh Wärs ja. Im Augenblick freilich stürzt du Alte in allen Straßen zunächst mal Weiter und das neue Leben blüht erst ganz ver- einzelt wieder aus den Ruinen. Dafür ęibtz freie Sicht in weite Fernen, und der Na- mensvetter unseres Herrn Oberbürgermei⸗ sters, der unvergeßliche Otto Reuter, würde bei dem vielen freien Raum, der plötalich überall entsteht, sicher begeistert sein be- rühmtes Couplet:„Berlin is ja 800 ſroß!“ anstimmen. H. G0. Bliete an die Herausgebg Warum Ablehnung der„Partei der Kriegs- geschädigten“ Ein aus Viernheimer Flüchtlingskreisen als„Offener Brief an den Direktor der Mil tärregierung für Württemberg-Baden, Char, les B. Gross,“ gerichtetes Schreiben sel sich mit der von der Militärregierung ein. genommenen Haltung zur Bildung eine, Flüchtlingspartei auseinander. Nachfolgend bringen wir die hauptsächlichsten Punt des Schreibens zum Abdruck. OD. Hrsg. Durch die Presse ging die Nachricht, dab Sie sich gegen die Gründung einer„Partel det Flüchtlinge und Ausgebombten“ mit Ihrer 4. Weil diese Partei Ziele eins „selbstsüchtigen Charakters“ annehmen Würde. Diese Ihre Ansicht läßt sich jedoch mit del Prinzipien einer wahrhaft demokratisch Staatsauffassung nicht in Einklang bringel denn Sie machen einesteils durch Ihre Ablel nung einige Millionen deutscher Staatsbürge die sich im Parlament in ihren berechtita Ansprüchen nachhaltig vertreten lassen wollen mundtot, was eher einer Diktatur gleichkomm andernteils ziehen Sie aber auch die viele Gründe nicht in Erwägung, denen das Verla. gen der Flüchtlinge und Ausgebompten ud elner eigenen Vertretung in den maßgebliche Regierungsstellen entsprang. Zunächst geste ich mir, Sie darauf hinzuweisen, daß es S0 nicht im Voraus sagen läßt, daß die neue bu tei„selbstsüchtigen Charakter annehme würde, denn auch in ihr dürfte es belfäble Köpfe geben, um auf sämtlichen Gebieten d Wirtschaft und Politik mitreden zu a andernteils läßt sich der Begriff eines„belle süchtigen Charakters“ eher auf bereits best hende Parteien anwenden, die bis heute fon nicht begriffen haben, daß wir Deutsc a lle den Krieg verloren haben, und 0 auch al 1e gemeinsam die durch ihn verufsa ten Schäden und Lasten, je nach der 9% mögenslage des Einzelnen, zu tragen verpfl tet sind. Und was machen unsere höheren Regieruls herren? Sie machen Vorschläge zur Nuen des Abgabe-Solls zum Lastenausgleich 4 haben eher ein offenes Ohr für ein Bes gungsgesuch eines Gauleiterstellvertreters, N für ein Unterstützungsgesuch eines Flü 0 sie reisen, als Vertreter des durchweg 1 ten deutschen Volkes(nach einem Bericht 1 Schweizer Zeitung„Die Tat“) mit Selonmet und Bedienungspersonal,— und die Krone 1 all dem setzt das Finanzamt auf, das nicht 10 vor zurückschreckt, selbst bei Flüchtlingen Steuern eines Trümmergrundstückes Durchsuchung nach eventuell Pfändbarem e zunehmen. fle Zu all diesen Zuständen, sehr geehrter Direktor der Milftärreglerung, sollen dt 6 ter schweigen und uns zufrieden gebe warten, bis uns— weiß der liebe Gott e endlich einmal ein Almosen gegeben, ne Nein! Auf diesen Zeitpunkt wollen 1 110 mehr länger warten, weil wir es einfa mehr können. Von diesen Tatsachen ausgehend. sch es uns sehr, daß Sie unseren Zusammen ge als politische Partei ablehnen,. Was einen 4 bot derselben gleichkommt, Während rbale rade von Ihnen als Sprecher einer. 920 Demokratie eher eine Befürwortung, une Zusammenschlusses zur Wahrnehmung en. politischen und wirtschaftlichen Intetcaderm hofften. mindestens aber keine Behin erwarteten.% Bitte Wir richten deshalb nochmals die bebe Sle, Ihre geäußerte Ablehnung einer 0 tee prüfung zu unterziehen, und bei e 0 kenden Entscheidung sieh von den lein 0 punkten einer wahrhaften(nicht eiten 1 dem Papier stehenden) Demokratie lassen. . Otto Siebecker, 30e Mitglied des„Bundes der Flieb geschädigten“, Mannheim. . . träge h von St, heut 8 Tant raltgu. 8e aul n per. bei den nl mt Plädler uf dem en. Die st den Boden. nennen, 8 Parz. sicht im Versor- üchtiger ständnlz nd, und den aug ns helle 7ar's da tusche 1 Wett. und der ancierte cht Ab. Saretten letzten da noch m allge· 2e Zunft windet enhumor der aus 1 ein- Luft in verträge axe vom mismußz rbürger. uh doch wenn er em Jalt s kremde bis del Ummert n. Schön Urzt das 1 weiter, m ver kür gibtz der Na-. rgermei⸗ r, Würde plötzlich sein be · o iroß!“ H. G0. 7 Kriegs · 18skrelsep der Mil- en, Char. ben seil rung ein ing einer ichtolgend n Punkte OD. Hrsg! eicht, dab arte det hrer An- ele eine n Würde mit den cratischen bringes, e Ableb⸗ atsbürgen rechtigten n Wollen chkomm lie viele 8 Verla. ten nad zgebliche t gestal 8 es 80 neue Pal annehme befähigt pieten dt können, 8„Selbg, its best eute nod Deutsche d deshalb erursac der Vel. verpfllch gierung Kürzunt leich, Begnadh ters, s lüchtlins J veratm richt ce on wage Frone d nicht dh ingen l ces ell rem vl, ter Hel Wir We eben Wann en Wir Wir 5 kach nie Wunde mensch. nem de 1 wir e ahrhaf“ unser g unsen ressen, binderin Nr. 118 Freitag, 24. Juni 1949 MORGEN 2 Seite 9 Achtung vor dem Menschen auch hinter Gittern Der oberste Grundsatz des Strafvollzugs/ Streifzug durch württembergisch-badische Gefängnisse „Nun, was mein Wohl anbetrifft, so muß ich sagen, daß ich mich eigentlich nicht beklagen kann. Das Essen, das wir bekom- men, ist, ohne zu übertreiben, wirklich gut. Besser könnte ich es draußen auch nicht ha- ben. Mittags von 12 bis 1 Uhr ist eine Stunde Hofgang für die Strafgefangenen und sonntags zwei Stunden; wir können uns in dieser Stunde frei bewegen, unterhalten, Zeitung lesen und Ball spielen. Na, was will man da noch mehr.“ Diese Zeilen aus dem Brief eines Insassen des Mannheimer Gefängnisses charakterisieren nicht nur die Verhältnisse in dieser Strafanstalt, sondern sie treffen für alle Gefängnisse Württemberg-Badens in gleicher Weise zu. Ein Besuch in den Lan- desstrafanstalten Mannheim, Ludwigsburg und Hohenasperg zeigt, daß den Gefange- nen eigentlich nichts fehlt außer dem wert- vollsten menschlichen Gut: die persönliche Freiheit. Nach den Jahren, in denen der Mensch nicht viel mehr wert war als irgendein Ge- brauchsgegenstand, den man nach Belieben verwenden oder beseitigen konnte— KZ und Vernichtungslager waren die letzte Konsequenz dieser Einstellung— ist nun Wieder die Humanität und die Achtung vor dem Individuum der oberste Grundsatz des Strafvollzuges geworden. Vergeltung, Abschreckung und Sicherung waren von Anbeginn der Mensch- heit die Leitmotive der Strafe. Demgegen- über beherrscht den modernen Strafvollzug der Gedanke der Erziehung und Besserung des Sträflings. Die Abschaffung der Todesstrafe durch das Grundgesetz do- kumentiert die endgültige Abkehr vom Prinzip der Vergeltung. Sinnvolle Freizeit Die Direktoren der württtembergisch- badischen Strafanstalten, unter denen der Leiter des Ludwigsburger Gefängnisses in- sofern eine Sonderstellung einnimmt, als er fast die Hälfte seiner politischen Haft wäh- rend des Dritten Reiches in seiner„eigenen“ Anstalt verbüßte, sind größenteils seit vie- len Jahrzehnten im Strafvollzug praktisch tätig. Ihr Bestreben geht dahin, den Ge- fangenen an eine geregelte und zweckmäs- sige Tageseinteilung zu gewöhnen. Sie wol- len ihm zeigen, wie er seine Freizeit sinn- voll gestalten kann. Der Gefangene soll die Werte seiner Persönlichkeit erkennen und lernen, seinen Willen auf die positiven Dinge des Lebens zu richten. Familienbilder— Vorhänge— Blumen Diesem Ziel dient in erster Linie der sogenannte Stufen vollzug. Jeder Haft- ling, der mehr als sechs Monate zu ver- büßen hat, wird zunächst in der Aufnahme- abteilung durch den Anstaltsleiter, den Fur- sorger, den Geistlichen, den Lehrer und den Zufsichtsbeamten ausführlich begutachtet. Nach einiger Zeit der Einzelhaft kann er sich dann nach und nach durch gute Füh- rung verschiedene Vergünstigungen erwer⸗ ben. Den gemeinschaftlichen Schlafraum der Gefangenen der obersten Stufe in Lud- wigsburg zieren Familienbilder, Vorhänge, Blumen und sogar ein Radio. Nach einer achtstündigen Arbeitszeit in den verschiedenen Werkstätten Schlos- serei, Schreinerei, Schneiderei, Buchdrucke- rei, Mattenmacherei, um nur einige zu nen- nen— beginnt abends eine Freizeitgestal- tung, die an den Lehrplan einer Volkshoch- schule erinnert. Englisch für Anfänger und Fortgeschrittene, Russisch, Deutsch, berufli- che Fortbildungskurse für Handwerker und Kaufleute, Recht des Alltags, Wirtschaft und Handel, Literatur und Kunst, Vorträge ollgemein- bildender Art und religiöse Aus- spracheabende stehen auf den Stundenplä- nen. Daneben gibt es Gruppen, die sich dem Basteln, dem Theaterspielen, dem Chor- gesang oder dem Schachspiel widmen. Jedes Gefängnis hat seine Kapelle. Besondere Freude bereiten den Mannheimer Gefange- nen die allwöchentlichen Denksport a bende nach dem Muster der beliebten Sendungen von Radio Stuttgart. Karl May— aber keine Kriminalromane Geistige Anregung bieten ferner die Büchereien— die Bibliothek der Mannhei- mer Anstalt umfaßt über 5000 Bände— aus denen sich die Gefangenen nach freier Aus- Wahl von Plato über fremdsprachige, belle- tristische und klassische Werke bis Karl May(außer Kriminalromanen natürlich) alle Arten von Literatur entleihen können. Ueber das Zeitgeschehen können sie sich durch Zeitungslektüre orient'eren. Täglich werden an Brettern in den Höfen die neuesten Tageszeitungen angeheftet. In Lud- Wigsburg stehen sieben Radioapparate zur Verfügung. Die in der gleichen Anstalt er- scheinende Gefangenenzeitung„Umschau“ wird an alle Strafanstalten Württemberg⸗ Badens verteilt und den Gefangenen in die Zellen gegeben. Von der Möglichkeit, sich vom freien„Hausgeld“(je nach der verrich- teten Arbeit 15 bis 45 Pfennig je Tag) eine Zeitung zu abonnieren, machen nur wenige Gebrauch. Man kauft sich lieber Rauch- waren. Turnsäle und Schwimmbäder Auch für das körperliche Wohl der Strafgefangenen ist gut gesorgt. Der Sportfreund findet in den Turnsälen und Der größte Bahnskandal nach dem Kriege Polizisten und Beamte auf der Anklagebank Karlsruhe.(Ce.-Eig.-Ber.) Am Diens- tag begann vor dem amerikanischen Mili tärgericht in Karlsruhe der mit Spannung erwartete Prozeß gegen die Karlsruher Bahnräuber, in dem Über 60 Personen, dar- unter 50 Bahnpolizisten und Bahnbedien- stete wegen schweren Einbruchdiebstahls, — und ähnlicher Delikte verwickelt sind. 8 Als Haupträdelsführer hatten sich vor dem Gericht zu verantworten: der 34jährige Anton Haubennestel, der 29jährige Franz Käpplein, der 28jährige Max Ott, die als Polizisten, und der 46jährige Ernst Braun, der 34 jährige Fritz Bürkle und der 28jäh- rige Reinhold Nagel, die als Beamte bzw. Angestellte bei der Bahn beschäftigt waren. Am kommenden Montag werden sich vor emem deutschen Gericht 24 weitere Ange- klagte zu verantworten haben. In elf Anklagepunkten wurden den Ge- nannten vorgeworfen, in der Zeit von 1947 bis 1949 im Karlsruher Güter- und Rangier- bahnhof zahlreiche Massendiebstähle teils gemeinsam, teils vereinzelt vorgenommen zu laben, wobei ihnen Lebensmittel, bewirt- schaftete Gebrauchsgegenstände, eine große Menge Textilien und Gerbstoffe amerika- nischer Heeresbestände in die Hände fielen. Ein kümmerlicher Rest dieses erbeuteten Diebesgutes, das die Angeklagten zum Teil für sich selbst verwendeten, später aber auf dem schwarzen Markt veräußerten, wo- bei sie bahneigene Wagen zum Transport benutzten, lag als Corpus delicti auf dem Richtertisch. Am Dienstagabend verkündete der Ge- richts borsitzende, Mr. Agate, folgendes Ur- teil: Haubennestel zu 30 Monaten, Käpp- lein zu 26 Monaten, Nagel zu 24 Monaten, Bürkle und Ott zu je 8 Monaten und Braun zu 6 Monaten Gefängnis. Wie Mr. Agate in der Urteilsbegründung ausführte, hat man bei Nagel, dessen Geständnis und Mit- hilfe bei der Aufdeckung dieser Karlsruher Massendiebstähle und bei Braun, dessen 22jährige unbescholtene Beamtenlaufbahn bei der deutschen Bahn strafmildernd be- urteilt. Andererseits aber sei das Gericht bei der Strafzumessung aller Angeklagten davon ausgegangen, daß sie Vertrauens- stellungen im deutschen Staatsdienst be- sessen hätten, die sie zu ihren Massendieb- stählen ausnützten. Man habe ferner be- rücksichtigen müssen, daß es sich bei diesen Diebstählen um schwerwiegende Eigentums- delikte handle, wie sie bisher wohl in der US- Besatzungszone nur ganz selten vorge- kommen wären. auf den Spielfeldern in den Höfen zehl- reiche Betätigungs möglichkeiten. Die Lud- wigsburger Anstalt weist sogar ein Frei- schwimmbad auf, das von den Gefangenen aus einem Luftschutzbassin umgebaut wurde. In den hellen Räumen der Gefäng- nisse herrscht Sauberkeit. Besonders ein- drucksvoll zeigt sich dies in der Mannhei- mer Anstalt, deren vier sternförmig ange- ordnete Flügel sich von dem Sitz des Auf- sichtsbeamten in der Mitte des Kuppelbaues mit einem Blick überschauen lassen. Kranke Finden in der Krankenabteilung fachge⸗ rechte Pflege. Jedes Gefängnis hat einen hauptamtlich angestellten Arzt. Auf dem Hohenasperg ist eine besonders große Kran- kenabteilung, in die die Schwerkranken aller württemberg- badischen Gefängnisse eingeliefert werden. Die dortige Tbe-Abtei- lung(mit Operationssaal, Röntgenstation, Liegehalle) unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Lungensanatorium nur da- durch, daß Gitter vor den Fenstern und dicke Schlösser und Riegel statt Klinken an den Türen sind. Besondere Bedeutung kommt der Ge- kangenenfürsorge zu. Es gilt dem einmal straffällig Gewordenen den Weg in die Freiheit so gut als irgend möglich zu ebnen, um ihn vor neuen Versuchungen zu bewahren. Der Gefängnisfürsorger regelt alle Angelegenheiten mit den Behörden, er küm- mert sich um die Familie, die ohne Ernäh- rer dasteht. oder er knüpft zerrissene Fami- lienbande aufs Neue; schließlich ist er be- müht, dem kurz vor der Entlassung Stehen- den einen Arbeitsplatz zu verschaffen. Der Verein für Gefangenen- und Entlassenen- Feuertaufe einer neuen In dem an der Rheintalstraße zuischen Bruch badischen Rennstrecke sal und Heidelberg gelegenen Schwefelbad Mingolskeim weinte der„Motorsport-Ring Kraichgau“ am 19. Juni eine von ihm neuerbaute Straßenrundstrecke ein. Unser Bild zeigt ein die Zielgerade des 1, Kilometer langen„Sila com- Maschinen. kürsorge hat vor kurzem einen Aufruf an Mitglieder und Freunde erlassen und um Spenden gebeten, mit denen bedürftigen Entlassenen Kleider und Schuhe, Bargeld für die ersten Tage oder ein Freifahrtschein nach Hause mit auf den Weg gegeben wer- den können. A Schutzimpfungen bei Kindern Immunisierung des Körpers gegen Seuchenerkrankung Es ist erstaunlich, wie teilweise in wei- teren Kreisen der Bevölkerung eine Abnei- gung gegen Schutzimpfungen bei Kindern besteht, nachdem bereits seit vielen Jahren diese hygienische Maßnahme größte Er- folge gezeigt hat. Es gibt leider noch viele Eltern, die mit Recht bedenklichen Gefüh- len und ängstlichen Gedanken ihre Kinder zur allgemeinen Schutzimpfung bringen, sei es nun die Pocken-, die Typhus- oder die Tuberkuloseimpfung. Wenn wir heute auf der Straße ganz, ganz selten einem Menschen begegnen, des- sen Gesicht mit Pockennarben bedeckt ist, so mögen wir uns erinnern, dag noch nicht vor all zu langer Zeit dieser Anblick keine Seltenheit gewesen ist, besonders in den südlicheren Ländern. Seuchen entvölkerten die größten Städte damaliger Zeit. Um ge- gen diese Vernichter ganzer Völker einen Schutzwall zu errichten, wurden als hygie- nische Maßnahmen die Schutzimpfungen eingeführt. Sie haben den Zweck, die Menschheit immun gegen die Seuchenerkrankungen zu machen. Immun sein gegen etwas, in diesem Falle gegen Frankheitserreger, beißt unempfindlich sein gegen Stoffe oder Keime, die den Körper schädigen. Immunität ist die Folge einer biologi- schen bios-Leben) Abwehrreaktion des Or- ganismus, die darin besteht, daß sich der Körper gegen eingedrungene, schädliche Fremdstoffe wehrt. Diese Fremdstoffe, Antigene genannt, werden vermittels der Antikörper(Abwehrstoffe) aufge- löst oder sonstwie unschädlich gemacht. Die Antikörper werden durch das Blut haupt- sächlich in der Leber und Milz gebildet und richten sich jeweils gegen ein ganz be- stimmtes Antigen. Die Schutzimpfung ist eine aktive Im- munisierung des Körpers und vollkommen unschädlich. Bakterien, Krankheitserreger, werden gezüchtet, durch Hitze abgetötet und danach in ein Lösungsmittel(meist Kochsalzlösung) gebracht. Durch Impfver- suche und Tierversuche wird nun die Un- schädlichkeit und Sterilität der Vakzine Umpfstoff) geprüft. Erst wenn diese Un- schädlichkeit ganz sicher erwiesen ist, ge- langt die Vakzine in die Hand des Arztes. Dieser bringt nun den Impfstoff durch Ein- spritzung oder vermittels der Impfnadel in den Körper des Kindes. Obwohl die Keime abgetötet sind, üben sie als körperfremde Stoffe auf den Organismus einen Reiz aus, der zur Bildung der Antikörper führt. Wenn jetzt, oder später— die Antikörper halten sich lange im Organismus— lebende Erre- ger eindringen, so finden sie bereits ihre Todfeinde, die Antikörper, im Blute vor. Der Ausbruch der gefährlichen Krankheit wird dadurch verhindert, oder die Krank- heit vollzieht sich nur unter ganz leichten Erscheinungen. Die meisten Menschen sehen in den Er- scheinungen, die sich ab und an nach der Schutzimpfung einstellen, eine Schädigung oder Bedrohung des kindlichen Organismus. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Es ist nur ganz natürlich, daß sich der Körper des Kindes nun kämpfend mit dem Impf- stoff auseinandersetzen muß. Gerade durch diesen Kampf werden erst die Antikörper gebildet. Temperaturanstieg, verschlech- tertes Allgemeinbefinden oder örtliche, an der Impfstelle auftretende Reaktionen sind kein Grund zur Beunruhigung oder zum Aussetzen der Impfung. Auch hat die Stärke der Reaktion beim Kinde nichts mit dem Erfolg oder der Qualität der Impfung zu tun. Es ist weiterhin verständlich, daß nicht alle Kinder in der gleichen Form auf ide betreffende Impfung reagieren. Das eine Kind ist und tut auch empfindlicher als das andere. Ein Grund zur Beunruhigung für die Eltern ist nicht gegeben, wenn das eigene Kind heftigere Erscheinungen zeigt, als vielleicht das Nachbarkind. Es ist viel wichtiger, daß die Eltern die Ratschläge des Arztes befolgen, und daß sie auch darauf achten, daß die Kinder nicht beim Spielen oder in der Schule mutwillig dagegen ver- stoßen. Unter Kindern sehr beliebt ist nämlich, daß sie sich gegenseitig auf die Impfstellen schlagen. Es ist dann kein Wunder, wenn sich danach Reaktionen zei- gen, die unerklärlich zu sein scheinen, Eine konservative Einstellung zur Schutzimp- kung ist also vollkommen fehl am Platze. WIUUMHANH GUN ylie Ein Zirkusroman I. A Oo ong, A o uh. A- O- ong!“ Durch den nahen, niederen Wald, über dem das schräge Mondhorn hängt inmitten des glitzernden Sterngefunkels, das den samten schwarzen Himmel bestickt, durch den nahen Wald wandert lautlos auf weichen Branten, mürrisch und bösartig raunzend, der Tiger. Ein hungriger Schakal folgt seiner Spur, — in kurzen Pausen des brummenden rüllens hebt sich, ein klagender, wilder Ogelschrei, sein verzweifelt trauriges Ge- heul. 5 As o- engl“ Der Tiger tritt aus dem niederen Wald und steht miteins hart vor utta. Er faucht in der Verlegenheit freu- digen Erschreckens, dann drückt er seinen pk zwischen Vuttas schmale Knie, reibt wohlig seine Backen an dem rauhen Frotté es Badem 3 d verllebt antels, und prustet zärtlich un 5 sieht anerkennend in das kantig male Gesicht, das in ihrem Schoß liegt 15 aus unendlich treuherzigen blauen ugen zu ihr aufblickt. Robbel dle sagt sie und freut sich. ein, hört Ganz richtiges Tigerraunzen. Man in inn ordentlich näherkommen, man sieht n körmlich, und auch der Schakal heult Soldrichtig. Nur, nur, Robby— du machst immer ein furchtbar dummes Gesicht dabei, wenn du Tierstimmen imitierst!“ Robby Neuhaus läßt einen traurigen Krähenschrei von seinen Lippen springen, dann kuschelt er behaglich seinen Kopf noch tiefer in die weiche, wohlige Wärme, sieht gegen den Mond und sagt mundfaul und sehr nachsichtig mit sich selbst:„Weiß ich, Luttal Da kamma aba nix dran machen. Ich kann doch nicht aussehen wie der heilige Goethe, wenn ich wie ne Kuh muhel! Und im gemütlichen Uebermut schließt er seinen Spruch mit dem quirlenden Quietschen eines springlebendigen Ferkels, das sich auf dem Mist seines jungen Lebens freut. Dann schweigen sie eine Weile und lau- schen in die warme Spätsommernacht hinein. Sie sitzen auf der Treppe des verlassenen Garderobewagens, vor ihnen liegt, niedrig und langgestreckt, das große Raubtierstall- zelt, in dem die hundert Löwen schlafen, die dreißig Tiger, das Dutzend Panther, die Seelöwen, die Hyänen, die Glücksschwein- chen und die Eisbären. Links von ihnen macht der Stall einen kurzen, scharfen Knick und mündet in den Reitergang des großen Spielzeltes. Auf vier Stahlrohrmasten erhebt sich das gewaltige Rundzelt, das„Chapiteau“ mit mächtiger Kuppel. Es liegt still und dunkel, die Stern- streiken der elektrischen Birnen, die am Abend seine weichen Konturen blendend und lockend umschmeicheln, sind erloschen, der Zirkus schläft, es ist drei Uhr in der Nacht. Reglos in der windstillen weichen Luft hängen die bunten Fahnen und die tausend Wimpel. Lang zieht sich der Raubtierstall, quer gegen ihn stößt an seinem Ende das noch längere Marstall-Zelt. Zweihundert Pferde stehen darin in knietiefer Spreu, mit Hänge- balken und Decken voneinander getrennt, über den jetzt müde hängenden Köpfen die Schilder mit Namen und Geburtsdaten. Zweihundert edle Pferde, die Runen all der bekannten Gestüte Europas dunkeln auf ihrer glänzend gestriegelten Hinterhand. Englische Vollblüter, deutsches Halbblut, schneeweiße Lippizianer, seidig schwarze Araber, feurige Ungarn, russische Hengste aus dem Orloff-Gestüt, Rappen und Schek- ken und Füchse aus Trakehnen, Rastenburg, Gudwallen und Georgenburg. Gaucho- Pferde aus der brasilianischen Pampa, Mu- stangs kalifornischer Cowpuncher, kleine Mongolenpferde mit zottig dichter Mähne, Ponys von den Shetland-Inseln, die Unride- able Mules! und die alten Veteranen der Manege, die das Gnadenbrot essen. Ein halbes Dutzend Hunde schläft zu- sammengerollt im warmen Stroh inmitten des strengen Geruches der Pferdeleiber, schnarcht um die Wette mit der Stallwache. Max und„Moritz, die Hunde des See- löwendompteurs, die Löwenamme Lotte“, die immer aussieht, als ob sie grinst, ihr fehlt ein Stückchen der Oberlippe, das ihr ein Löwenbaby abgebissen hat, der Dober- mannbastard Prinz“, der gestern den bösen Mantelpavian Piefke“, der ausgebrochen war und einem Stallburschen den Arm zer- bissen hatte, geschnappt und in seinen Käfig zurückgebracht hat. Die dritte Seite des weiten Zirkushofes grenzt der Exotenstall. Zwanzig indische Elefanten, Trampeltiere aus Turkestan und der Mongolei, Bischarins, die edlen Renn- kamele der Araber, Chapman- und Grevy- Zebras, Zebroiden, milchsanfte. stille Zebus, heilige Tiere der Brahmanen, Indianer- Büffel, Watussi-Rinder mit phantastischem Gehörn, wollige Lamas aus den peruani- schen Anden, das speckschwere Flußpferd ‚Oedipus', Laks vom Himalaya, dem Dache der Welt, mit melancholischen Augen und langfließender Bauchmähne. Das Chapiteau und die Stallzelte schlie- Ben sich zum Geviert. in ihm sind zwei- hundert Wagen aufgefahren und bilden mit Straßen und Vierteln eine kleine Stadt. Still und abseits liegt das Regierungsviertel“, die drei Prunkwagen des Direktors, die langen Büros der Verwaltung, der Regie, des Syndikus', des Regisseurs, der Ingenieure, der Buchhaltung und der Werbezentrale. Dann gibt es das Viertel der Dompteure und der. Stallmeister, die Gasse der Araber, die Wagen der Chinesen und die der Japa- ner, den Platz, an dem die Ballettmädchen wohnen, die langen Reihen der Schlafwagen der Kutscher und Chauffeure, die Schmiede, die Schlosserei, die Autoreparaturwerkstatt, den Wagen des Sattlers, die Schneiderei, Materialwagen, Wohnwagen der Artisten, die kleine, isolierte Burg der Sioux-Indianer und, noch mehr abseits, die strengriechen- den Schlafwagen der lippenpflockgeschmück- ten Makonde-Negerweiber. Wenige Wagen nur stehen außerhalb der Zeltmauer: die Kassen und die Lichtwagen, in denen durch den Abend die Diesel- motoren donnern. Aber die schweigen jetzt, der Zirkus schläft und liegt im Dunkel, be- jeuchet allein vom Mondhorn., das über den sanften Hügelwellen des Frankenlandes steht. Das dünne Mondlicht liegt über den bei- den jungen Menschen, die beisammen im en Blick vom Turm des Zeitnehmerhauses auf lom“- Kurses wäkrend des Rennens der 350- Bild: A. Büttner Schwabenmädle werben für Schwaben Sie saßen zusammen und hingen die Köpfe, drei Schauspielerinnen, zwei Tän-⸗ zerinnen und eine Journalistin. Die D-Mark hatte sie arbeitslos gemacht. Sie waren zwar allesamt jung und hübsch, aber davon wurden sie nicht satt und vor allen Diti- gen, es gab so viele, die jung und hübsch und ohne Engagement waren. Die Journa- listin hatte einen Gedanken, im Erstdruck sozusagen. Neulich hatte sie die Seufzer der schwäbischen Kurorte gelesen und die gin- gen ihr zu Herzen. Es standen im Schwa- benland soviel gastliche Zimmer ohne Gäste. Wenn man dagegen etwas tun könne, wäre es vielleicht ein Weg, etwas für sich selbst zu tun. Was herauskam, sah so aus: Man wollte in den Fernzügen die Reisenden gastfreund- lich an den Landesgrenzen willkommen hei- Ben und diskret und direkt gleichzeitig auf die Vorzüge des Schwabenlandes und seiner Kurorte aufmerksam machen. Das war der erste Gedanke. Er hat sich nun realisiert. Die jungen Mädchen gingen zunächst ge- radewegs zu ihrem Impressario und trugen ihren Plan vor Der war begeistert und ging zur Reichsbahn und zum Landesfremden- verkehrsverband mit ihnen. Und schon War die Sache geschafft. Die Städte schickten Trachten und der Impressario hielt einen Schulungskursus ab. Vier Wochen lang sahen die sechs, zu denen sich noch eine siebte gesellt hatte, vor der württembergi⸗ schen Landkarte zwischen Kursbuch und Werbeschriften und lernten ihre neuen Rol- len. Eines brauchten die meisten nicht zu lernen: schwäbisch. Aber die beiden Neu- schwäbinnen aus Siebenbürgen und Stettin mußten auch das noch bewältigen.„Ha no“, können sie jetzt sagen. Der Impressario spielte Fahrgast. Er spielte alle Abarten, den Hellen, den Doo- ken, den allzu Liebenswürdigen und den Graunzigen. Er fragte seine sechs Stars bis aufs Blut.„Hat Württemberg auch eine In- dustrie? Welche?“ Ich habs mit dem At- men, wo, sagen Sie, werde ich kuriert?“ Die Antworten kommen wie aus dem Textbuch. Sie haben Pläne— Pläne. Zunächst ein- mal begrüßen sie die Reisenden der Fern- züge Alpen-Nordland-Expregß, Hamburg Stuttgart, Rheinland. Sie steigen ein, sie sagen Grüß Gott, sie bieten Werbeschrikten und Brezeln an. Aber das ist nur das erste, Dann fahren sie nämlich selbst aus Schwaben fort. Sie wollen tanzen und sin- gen auf Plätzen in Hamburg, Bremen, Düs- seldorf, dort in den Fremdenverkehrsbüros Reklame machen und die Fremden ins Schwabenland lächeln. Ganz fern taucht ein Auslandsplan auf. Sie wollen nach Ame rika und im besonderen nach Chikago, der Stadt, in der die Amerikaschwaben alljahr- lich ihr„Cannstatter Volksfest“ feiern. Iby CCC ³¹ ¹wmü111 ². 2121 stillsten Winkel der schlafenden Zirkusstadt sitzen. Schmal und bräunlich hebt sich das Gesicht Luttas aus dem silbernen Licht, weiß glänzt der Scheitel im schwarzen, straffen Haar, groß und dunkel, das Gesicht beherrschend, stehen die Augen unter schmalen, hochgewölbten Augenbrauen. Zarte Schultern, schlank und zierlich 1 Mansfield ist kaum sechzehn Jahre alt. Robby Neuhaus, der ein paar Stufen tiefer auf der schmalen Treppe sitzt und seinen Kopf nicht aus Luttas Schoß nimmt, ist einige Jahre älter, ist schon zwanzig, ist groß und stark. Kein Wunder: seit er beim Zirkus ist, hat er arbeiten müssen, was die Muskeln nur hergaben. Und er ist mit vierzehn Jahren zum Zirkus gekommen, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, auf der Flucht vor einer bösen Stiefmutter, die sich freute, als sie ihn los war., auf der Flucht auch vor dem allzu engen Leben in dem schrecklichen Hinterhaus einer Altonaer Mietskaserne.— Aber es ist nicht allein eine Flucht gewesen, die damals den Bürger- jungen zum Zirkus trieb, es war ein Suchen und war ein Finden. Robby Neuhaus hat mit zehn Jahren zum erstenmal einen zoolo- gischen Garten besucht, von jenem Tage an hatte ihn eine Art stille Verrücktheit erfüllt, all sein Denken und Tun drehte sich nur noch um die Wildtiere, um Löwen und Tiger und Leoparden und Elefanten, er wäre vor Sehnsucht verkommen in den nüchternen Straßen einer großen Stadt. der Zirkus wurde für ihn das Paradies. Sechs Jahre ist er nun Tierpfleger im Raubtierstall ge- wesen, aber heute ist sein Dienst zu Ende, heute noch fährt er in die weite Welt. Lutta drückt mit zärtlichem Finger die Spitze seiner Nase breit:„Schade, daß du gehst, Robby! Ich habe mich mit dir immer so gut unterhalten können.“ Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 24. Juni 1949/ Nr. 118 Arbeit des Friedensrichters: Der tägliche Krum Aufgaben und Zuständigkeit der Gemeindejustiz Wie wir bereits berichteten, befaßte sich vorgestern der Verwaltungsausschußg auf Grund des am 29. März 1949 für Würt⸗ temberg-Baden erlassenen„Gesetzes über Friedensgerichtsbarkeit“ mit der Einrich- tung eines Friedensgerichtes in Mannheim. Dieses Friedensgericht wird, um dem Gesetz zu entsprechen, wonach es seine Tätigkeit drei Monate nach Verkündung (8. Apri) aufnehmen muß, am 9. Juli in dem ehemaligen Bezirksratssaal in L 6 seine Tätigkeit aufnehmen. Letzles Geleit für E. L. Stahl Von Freunden und Kollegen, von Ver- tretern der Stadt, von Künstlern und In- tendanten auch auswärtiger Theater gelei- tet, wurde Dr. Ernst Leopold Stahl gestern nachmittag auf dem Fauptfriedhof zur letzten Ruhestätte gebracht. „Als einen Mann der Treue“ pries ihn Pfarrer Maier mit Worten echter Anteil- nahme. Als einen Menschen, der Treue gegeben und darum auch sein Leben lang empfangen habe. Den Dank der Stadt Mannheim für den eifrigen Förderer des Theaters und den hilfsbereiten wissenskun- digen Ratgeber in allen Kulturellen Fragen brachte Bürgermeister Trumpfheller zum Ausdruck.„Dr. Stahl wird in seiner Hei- matstadt unvergessen bleiben; er war ein Mannheimer und das Erbe dieser so merk- würdig musischen Stadt ist in ihm lebendig und in seinem Werke fruchtbar geworden.“ „Wenn einmal, so schloß Intendant Richard Dornseiff seinen Nachruf,„die Geschichte des Mannheimer Nationaltheaters über das grundlegende Werk Stahls hinaus geschrie- ben werden wird, so wird sein Name, der Name Dr. Ernst Ernst Leopold Stahl, an hervorragender Stelle genannt werden müssen“.“ Heinrich Hölzlin schloß sich im Namen der Genossenschaft deutscher Bühnenkünst- ler und Dr. Hartwig im Auftrag des later- nationalen Presseclubs Heidelberg den von herzlicher menschlicher Verbundenheit zeu- genden Erinnerungsworten an. Auch die Deutsche Shakespearegesellschaft gedachte ihres verdienstvollen, über die Grenzen Mannheims geachteten und gerühmten Vorstandsmitgliedes. Ein Satz aus Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ und ein Män- nerchor umrahmten die Trauerfeier, mit der Mannheim Abschied nahm von einer Persönlichkeit von überragendem Wissen und großer menschlicher Lauterkeit. K Aufregende Diebes jagd Gestern nachmittag hingen Menschen wie Trauben vor einem Haus in S 1, in das sich ein Mann mit den Schmuckstücken geflüch- tet hatte, die er kurz zuvor im Warenhaus Woolworth in der Breiten Straße gestohlen Hatte. Eine aufsichtführende Angestellte des Geschäftshauses hatte den Dieb auf frischer Tat ertappt und das anwesende Publikum auf ihn aufmerksam gemacht. Verfolgt von mehreren Personen und von zwei Angehö- rigen der motorisierten Polizei, wurde er von letzteren in dem betreffenden Haus festgenommen. rob Modisch sein und preiswert bleiben Noch einmal zeigte vorgestern und ge- stern die Firma„Mode und Heim“, F. Zim- mermann KG., im Palmgarten in Verbin- dung mit einem Künstlerball eine große Zahl eleganter Modellkleider zu durchaus er- schwinglichen Preisen, die auch aus dem Lager der Firma zu haben sind und nicht speziell für diese Modenschau als trügerische Lock vögel dienen. Die erstaunliche Kombination von Eleganz, Preis wertigkeit, geschmack vollen Farben und Formen verfehlte auch diesmal nicht ihren starken Eindruck auf das Publikum, das außerdem vom Ballett des Theater des Volkes, der Sängerin He- lene Luise Emig, dem Conferencier K. Krä- mer und der Parodistin Walli Schreiber gut unterhalten wurde. Das Lederwarengeschäft K. Engraf, das Schirmhaus Schroth und das Schuhhaus Räuschle unterstützten die Schau mit wert- vollen Erzeugnissen aus ihren eigenen Branchen. Hunde im Examen Der Verein für Deutsche Schäferhunde von Käfertal hielt auf seinem Platz bei der Kali- Chemie eine Schutzhundeprüfung für alle Klassen ab. Bereits um 6 Uhr früh begann die Spu- renarbeit, der sich dann Uebungen im Ge- horsam und Schutzdienst anschlossen. Die von den Hunden willig ausgeführten Uebungen fanden bei den zahlreichen Zu- schauern volle Anerkennung. In der Schutzhundklasse III erhielten drei Teilnehmer die Note„Sehr gut“ und zwei schnitten mit„Gut“ ab. In der Prü- kungsklasse II gab es zweimal„Gut“ und zweimal„Befriedigend“. Bei den Anfän- Sern in Klasse I wurde sechsmal die Note „Gut“ und zweimal„Befriedigend“ erteilt. Wohin gehen wir? Freitag, 24. Juni: Nationaltheater 19.00 Uhr: „Schmutzige Hände“(Gastspiel des Staats- theaters Stuttgart). Gastspiel des Theaters des Volkes:„Charleys Tante“ um 20.00 in Sand- hofen. Alster-Lichtspiele:„Kinder des Olymp“. Capitol: Im Fieber der Liebe“, Palast:„Arzt und Dämon. Alster-Lichtspiele 20.30 Uhr: Konzert mit Elly Ney und dem Stroß-Quartett. Samstag, 25. Juni: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Die Boheme“. Ufa- Palast 15.00:„Der Graf von Luxemburg! 22.15 Uhr:„Charleys Tante“, Veranstaltungen des Theaters des Volkes. 1. . — , g Wolkiger, kühler Vorhersage bis Samstag früh: Am Freitag wechselnd bewölkt. Vereinzelt Schauerbildung möglich. In der Nacht wolkig. Höchsttem- peraturen 18 bis 20 Grad, Tiefst- e. Werte 7 bis 10 Grad. Schwache bis mähige nordöstliche Winde. Pegelstand am 23. Juni: Maxau 423( 7), Mann- heim 290(— 10), Worms 214( 1), Caub 194( 2). Ueber die Zuständigkeit des Friedens- gerichts gab uns der Vorsitzende, Rechtsrat Geist— seit 1946 in der Rechtsabteilung der Stadt Mannheim— folgenden Ueber- blick: Bürgerliche Rechtssachen vermögens- rechtlicher Art bis zu einem Streitwert von 150,— DM, sofern beide Parteien im Stadtkreis ansässig sind. Daneben können in Rechtsstreitigkeiten jeder Art Sühne- versuche vorgenommen und Vergleiche be- urkundet werden— was eine wesentliche Erleichterung der Arbeit des Amtsgerichts bedeutet. Außerdem Strafsachen wie die „Abrügung von Uebertretungen“— bei- spielsweise Ruhestörung, grober Unfug und alle Uebertretungen der Straßenver- kehrsordnung. Am häufigsten wird sich das Friedensgericht jedoch mit im Privat- klageverfahren verfolgbaren Vergehen zu beschäftigen haben, also mit Beleidigun- gen, leichten Körper verletzungen und ähn- lichen Dingen— schätzungsweise 20 000 Fälle im Jahr. In Mietstreitigkeiten und derartigen durch die Wohnraumnot bedingten Un- einigkeiten, in Zahlungs angelegenheiten, die durch die Geldknappheit und das Teil- und Abzahlungswesen ständig zunehmen, dürfte der Friedensrichter voraussichtlich 3000mal im Jahr in Anspruch genommen werden. Hierbei wird im Gegensatz zu dem bis 1945 in Mannheim amtierenden Ge- meindegericht der Streitwert der einzelnen Verfahren formaljuristisch unbegrenzt sein und der Friedensrichter über der Tä- tigkeit der früher bekannten Sühnegerichte hinaus selbst Verhandlungen führen und Entscheidungen fällen können. Dennoch will man sich bemühen, soweit wie irgend möglich, die Klagen auf dem Vergleichs- und Sühnewege abbiegen zu können. Die Dienstaufsicht über das Friedens- gericht übt der Vorstand des Friedens- obergerichtes— das sind die Gerichte des Amtsgerichtes— aus, doch ist der Frie- densrichter selbst unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen. Verwaltungs- und or- ganisationsmäßig untersteht das Mannhei- mer Friedensgericht der Rechtsabteilung der Stadtverwaltung, das bedeutet, daß die im Friedensgericht eingehenden Gelder der Stadtkasse zufließen werden— nach Ab- zug der Gerichtskosten natürlich. An Strafen kann der Einzelrichter wie jeder andere staatliche Richter gemäß den in Frage kommenden Paragraphen die vorgesehenen Geld-, Haft- und Gefängnis- strafen aussprechen, beispielsweise also bei einer tätlichen Beleidigung Gefängnis bis zu zwei Jahren. Auch„Felddiebe“, die beim Hasenfuttermachen im Luisenpark er- wischt werden oder sich irgendwo blühen- den Jasmin abreißen, werden in Zukunft vor den Einzelrichter kommen. Der Einzelrichter muß nach dem Gesetz nicht unbedingt Jurist, aber für den geho- benen Justiz- und Verwaltungsdienst be- kähigt und zumindest für die Dauer seiner Tätigkeit Gemeindebeamter sein. nk Cesellschuft der Freunde blinder Kinder gegründet Feier in der staatlichen Blinden-Schule Ilvesheim Im alten Barockschlößchen in Ilvesheim, Wo die staatliche Blindenschule unterge- bracht ist, sind 80 blinde Kinder. Die jün- geren werden nach dem Volksschulplan unterrichtet, die älteren erlernen ein Hand- werk. Wenig ist von der Existen. dieser Blinden bekannt, die eine fürsorgliche Aus- bildung erfahren.. Wenn auch das Dasein dieser blinden Kinder einförmiger ist als das der Sehen- den, so wird ihr Lebenskreis dennoch durch die Ausbildung des Tastsinns und durch die Verfeinerung des Gehörs wesentlich er- in weitem Ausmaß zu jetzt ge- gründeten Gesellschaft der Freunde blinder Dies nun soll Aufgabe der weitert. ermöglichen, Kinder sein. Da Musik schon aufgenommene Bereicherung im Leben der Blinden ist, wird die Gesellschaft die Pflege der Kammermusik noch mehr als bisher fördern und Veranstaltungen nicht nur den blinden Kindern, sondern auch der breiten Oeffentlichkeit zugänglich machen. Damit Soll gleichzeitig die Verbindung der Blinden immer eine dankbar mit den Sehenden hergestellt werden. Beredtes Zeugnis musikalischen Schaf- kens gab die Anstaltsleitung in ihrem sech- sten Hauskonzert. Eva Barth, Walter Brücker, Alfred Bachmann und Dr. Oswald Müller ließen das Quintenquartett in d-moll und den ersten Satz des Streich- quartetts(Lerchenquartett in d-moll) von Josef Haydn in wundervollem Zusammen- spiel hören. Eva Barth erfreute mit zwei solistischen Darbietungen, die durch straffen Bogen- strich auffielen. Viel Freude lösten auch die Madrigalchöre des blinden Kinderchors aus, die unter der umsichtigen Leitung ihres Lehrers Koban mit frischem und schönem Stimmenmaterial gesungen wur- den. Zum Abschluß ergriff Direktor Maier. der Leiter der Schule, nochmals das Wort um Sinn und Zweck der Gesellschaft zu erläutern. Auf seinen Vorschlag wurde Dr. Oswald Müller, der Wegbereiter der Haus- konzerte der Blindenschule. zum ersten Vorsitzenden bestimmt. „NMotopfer“ soll fallen Am Mittwoch kamen die Mannheimer Funktionärinnen des Gewerkschaftsbundes zu einer Vollversammlung im Rosengarten- keller zusammen. In einem ausführlichen Geschäftsbericht gab E. Schäfer, die Vor- sitzende des Frauenausschusses Mannheim, u. a. einen Ueberblick über die Tagung der trizonalen Frauenausschüsse Ende Januar, wo neben anderen die Frau angehenden Problemen die Frage des Mutterschutzes und des bezahlten Hauswirtschaftstages er- örtert worden sei. Ausführlich erläuterte sie das Soꝛzialversicherungs-Anpassungsgesetz, das eine teilweise Besserstellung der Arbei- ter gebracht habe. Den Mittelpunkt der Veranstaltung bil- dete ein Referat von Herrn Scholz(Kon- sumgenossenschaft) über das Thema Die Frau in der Wirtschaft“. Er forderte, daß die Wirtschaft sich von der profitlichen und kapitalistischen Einstellung abwende und den Menschen in das Zentrum ihres Denkens stelle. Die Frau solle nicht nur an untergeordneter Stelle in der Wirtschaft mitwirken, sondern auch in leitenden Posi- tionen mit dazu beitragen, daß statt harten Konkurrenzkampfes gemeinsames fried- liches Schaffen zum obersten Gebot werde. Die Verbesserung des gegenwärtigen Le- bensstandards müsse nicht durch Lohn- erhöhung, sondern durch Preissenkung er- Die Poxtecke reicht werden, was eine Herabsetzung der Zwischenhandelsspanne erforderlich mache. Abschließend rief Frau Schäfer zu inten- siver Mitarbeit im Frauenausschuß auf und wies auf die Schulungskurse in Oberursel hin, wo die Betriebsrätinnen und Funktio- närinnen das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit erhielten. In der sich anschließenden allgemeinen Aussprache wurde die Ab- schaffung des„Notopfer Berlin“ verlengt, das durch die Aufhebung der Blockade seinen Sinn verloren habe. h- Deutsche Kriegsgräberfürsorge Der geschäftsführende Landespräsident Zimmermann, der den Vorsitz im Landes- bezirk Baden des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge übernommen hat, wird in einer Rundfunkansprache einen Appell an die Bevölkerung richten, das Werk der Kriegsgräberfürsorge tatkräftig zu unterstützen. Die Sendung wird am 24. Juni, 13 Uhr, im Rahmen der Sendung „Echo aus Baden“ aus Karlsruhe über- tragen. Gefährlicher Freibeuter. Eine 18jährige Stenotypistin wurde von einem Matrosen kurz vor Mitternacht auf dem Heimweg verfolgt. im Hausflur gewürgt und mit Gewalt ihrer Hand- tasche beraubt. Der Täter wurde nach einer wilden Jagd durch Trümmer festgenommen, die geraubte Tasche aufgefunden. Die Kenn- karte der Ueberfallenen hatte der Matrose in seiner Rocktasche verborgen. Ist EZzurd Churles der kommende Schwergewichtsmeister? Joe Walcott unterlag nach 15 Runden nur knapp nach Punkten Vor etwa 25 000 Zuschauern begann am Abend des 22. Juni der über 15 Runden gehende Weltmeisterschafts- Boxkampf der beiden Schwergewichtler Joe Walcott und Ezzard Charles Die„American National Boxing As- sociation“ anerkannte diese Begegnung im Chi- cagoer Comisky-Park als Weltmeisterschafts- kampf an. Nur die Boxing Comission New Lork, Boxing Commission Massachusetts und die British board of Boxing Control wollen Charles den neuen Meistertitel nicht anerken- nen, sondern erwarten, daß der Sieger des Kampfes Woodceck— Lee Gavold erst noch mit Charles kämpfen soll. Der Punktegewinn der 15-Runden-Begegnung verteilt sich auf Charles mit sechs und Joe Walcott mit sechs Rundengewinne. Zwei Run den endeten unentschieden und eine Runde war ausgeglichen. Nach Meinung der Sachver- ständigen konnte sich der 28jährige Charles seinen Punktvorsprung dadurch sichern, daß er dem acht Jahre älteren Walcott das Tempo des Kampfes diktierte. Die Begegnung brachte keine Sensation und keinen Niederschlag, 80 daß die Zuschauer, enttäuscht über den farb- losen Kampf, des öfteren ihr Mißfallen äußer- ten. Johlen und Pfeifen begrüßten das Ende des Titelkampfes. Der jüngere Charles erhielt einstimmig den knappen Punktsieg zugespro- chen. Die beiden Punktrichter hatten einen Vorteil von je sechs Punkten ausgerechnet, während der Ringrichter Charles vier Punkte mehr gab. Dem schwachen Applaus der Be- sucher nach waren sie mit den Leistungen des Siegers nicht einverstanden.(dena-up-reuter) Die„Löwen“ bändigten die spanischen Ballkünstler 1860 München— Gymnastico Tarragona 3:2(l:0) Die Spanier hinterließen vor 35 000 Zu- schauern einen sportlich einwandfreien Ein- druck und konnten auch spielerisch sehr gefal- len. Das bewunndernswerteste waren die Ar- tistik und das Ballgefühl der einzelnen Spieler. Man erlebte eine Fülle von Scherenschlägen und Rückziehern, die beifällig aufgenommen wurden. Beim Gastgeber gefiel vor allem die Hintermannschaft mit dem großartigen Stopper Müller. Die Münchener zeigten ein bestechen- des Kombinationsspiel und waren den Gästen im Mittelfeld überlegen. Der unparteiische Ap- pich(Ulm) hatte bei dem fairen Spiel beider Mannschaften wenig zu pfeifen. Nach den Begrüßungen vollzogen die Mün- chener den Anstoß und überraschten sofort mit schnellen Angriffen. Torhüter Soro. qger beste Mann der spanischen Gäste, hatte alle Hände voll zu tun, um abzuwehren. Die„Lö- wen“ vergaben zahlreiche Torgelegenheiten, bis sie endlich in der 41. Minute durch Thanner nach Zuspiel von Sommer in Führung gehen konnten. Kisker verhinderte bis zur Pause jeden Gegenerfolg. Nach dem Wiederanpfiff erzielte Fottner, wiederum auf Vorlage vom rechten Läufer Sommer, den zweiten Treffer, bis endlich die Spanier in der 71. Minute durch Alsua zum verdienten Anschlußtreffer kamen. Neun Mi- nuten vor Schluß wurde das Schicksal der nun- mehr aufkommenden Gäste besiegelt, als Flott- ner am herauslaufenden Soro vorbei den Ball ins Netz lenkte. Die Spanier gaben ihre An- strengungen jedoch nicht auf, und mit dem Schlußgpfiff zusammen fiel durch Taltavull ihr zweites Tor. Das Endergebnis von 3:2 trügt jedoch, denn der Sieg der„Löwen“ hätte dem Spielverlauf nach höher ausfallen können. (dena) EKetscher Handballer süddeutscher Jugendmeister Was dem VfL Neckarau und auch dem Turnerbund Neulußheim nicht gelang. schaffte die Ketscher Jugend am vergangenen Sonntag in Beutelsbach. Die süddeutsche Ju- gendhandballmeisterschaft gewannen Eugen Baros Jungen in überzeugender Weise. Nach Siegen über die Meister von Bayern und Württemberg. TV Landshut und Frischauf Göppingen, stellte ein Unentschieden gegen den Hessenmeister, S8 Dietzenbach, die Mei- sferschaft sicher. Die Ketscher Jugend zeigte ein schönes Spiel, in dem die Hintermann- schaft erfreulicherweise aufgelockert spielte. K, Ein moderner„Lohengrin“ mit 75 PS Das 120-Personen-Boot bereichert Mannheims Schiffsverkehr „Unsre Seefahrt, die war lustig, unsre Seefahrt die war schön. Dafür danken wir von Herzen unsrem lieben Kapitän. 5 Die Oberprima der Liselotteschule, 18. Juni 1949“— 50 lautet der erste Eintrag im Bordbuch des jetzt in Dienst gestellten Bootes„Lohengrin“ von der Personen- schiffahrt der Brüder A. und W. Adler. Als wir dieser Tage den„Lohengrin“ bestiegen und Käpt'n Kromer— vor 41 Jahren in Mannheim geboren— den Farbpinsel, mit dem er sein Boot gerade zum letzten Male etwas weiss) machte, beiseite legte, um uns die Hand zu drücken, da konnten wir es verstehen, das„von Herzen 5 Zwar hat er schon ganz andere Kähne durch die Wellen geschaukelt als den „Lohengrin“, aber er ist nicht zu ver- achten mit seinem nagelneuen MWM-75-PS- Dieselherzen. Und wenn der„Lohengrin“ eigentlich auch schon 1925 das Wasser von Neckar und Rhein erblickte, so ist er heute doch so gut wie neu, denn außer seinem Namen wurde nämlich so ziemlich alles er- neuert, außen und innen. Er bietet für ins- gesamt 120 Personen Platz. Von seinem „Zwischendeck“ mit vollständiger Seiten- verglasung bietet er beste Aussichtsmög- lichkeiten Wer höher hinauf, aber den Fahrtwind bei 28 kmist. Bergabfahrt in Kauf nehmen will, findet auch auf Ober- deck genügend Sitzplatz. Gestern fuhren nun einige Volksschul- klassen mit dem„Lohengrin“ nach Laden- burg und nach ausgedehnter Besichtigung der feiernden Stadt wieder zurück zur An- legestelle an der Friedrichsbrücke. Dort wartet das schmucke Boot nun darauf, wie vor Jahren wieder Vereine, Schüler und Gesellschaften nach Worms, Speyer, Nek- karsteinach, oder auch zum Strandbad Vom Winde nicht verweht Selbst wenn man es fertig brächte, die gesamte Menschheit einmal friedlich wie eine Schafherde auf eine Weide zu bringen, bliebe doch ein Unterschied: Unehrliche und solche, die schwer arbeiten. Ganz Kluge haben nämlich versucht, uns beim Ballonwettfliegen übers Ohr zu hauen. Wir ahnten solch dunkle Vorhaben und ha- ben daher die Begleitkarten alle noch ein- mal unmittelbar vor dem Start abgestem- pelt. Die„Schwarzflieger“ schicken uns nun — beziehungsweise die Tante aus Dingsda, der mitunter die Karte zur„Erledigung“ per Post zugeschickt worden war— mit(zu- nächst) stolzgeschwellter Brust den„Be- weis“, daß ihr Ballon sich ein großes Stück von Deutschland von oben angesehen hat. Aber: ohne Stempel! Die Sache ist übrigens schon aus einem natürlichen Grund in manchen Fällen un- glaubhaft. Und zwar dann, wenn die lieben Verwandten gerade in einer Gegend woh- nen, wo der Wind absolut nicht hinblies an jenem Samstag. Um so mehr steigen jedoch die Chancen der Ehrlichen. Wir haben schon einige hun- dert Landemeldungen bei uns, aber wir wol- len heute noch nicht verraten, wo sie her- kommen. Und wir wollen auch die nicht ver- gessen, die leer ausgingen, weil uns die Bal- lons ausgingen. Aber auch davon erst später. Im Augenblick jedenfalls ist noch alles „drin“ im Ballonwettbewerb des„Mann- heimer Morgen“ Aus den l emeinden Ladenburg Für den Eintritt in das Realprogymna- sium wurden 54 Schüler und Schülerinnen angemeldet, was etwa der Zahl des Vor- jahres entspricht. 27 davon kommen von auswärts(Schriesheim 7, Friedrichsfeld 7, Edingen 5, Neckarhausen 5, Ilvesheim 2 und Seckenheim 1). Elternbeirat, Schulausschuß und Lehrkörper des Realprogymnasiums hatten sich am Dienstag versammelt, um sich über die Schulreform auszusprechen. So gut wie einmütig wurde die Ansicht ver- treten, daß die äußere Form der Höheren Schule mit einem vierjährigen Grundschul- besuch beibehalten werden müsse. Heidelberg In immer stärkerem Maße wird Heidel- berg wieder Reiseziel ausländischer Grup- pen und Gesellschaften. Dieser Tage be- suchten 18 amerikanische Aerzte die Stadt; es handelt sich um eine vom Deutschen Reisebüro veranstaltete Deutschlandfanrt durch die Bizone unter dem Titel:„Medica! Tour Nr. 1“. Die Aerzte besichtigten das Kaiser-Wilhelm-Institut und die Chirurgi- sche Klinik; abends fuhren sie nach Mün- chen weiter. Auch eine Gruppe Schweizer Studenten weilte in der Stadt, und am Mittwochabend gaben Studenten aus der schwedischen Universitätsstadt Lund ein Konzert in der Johanniskirche in Neuen- heim. cs Friedrichsfeld Ein berechtigter Wunsch der Einwohner- schaft verlangt eine schnellere und dichtere Verbindung nach Mannheim. Nun lassen die bekannten Schwierigkeiten die Errichtung eines schon seit Jahrzehnten geplanten Straßenbahn- oder OEG- Anschlusses(Sek- kenheim) zur Zeit undiskutabel erscheinen. Erwägenswert aber wäre die Einführung einer Omnibusverbindung— vielleicht m Form eines stündlichen Pendelverkehrs—, für die sich auch die Straßenverhältnisse (Autobahn) empfehlen. i Das leidige„Müllplatz-Problem“(vergl. „Morgen“ vom 5. Juni), das in er Ge- meinde schon seit Wochen Anlaß zu Be- schwerden gab, ist nun auf Initiative der Ortsverwaltung glücklich gelöst worden. Der umstrittene Schuttplatz, der nicht zu- letzt durch die Verständnislosigkeit vieler Besucher in diesen schlechten, den Verkehr gefährdenden Zustand gebracht wurde, ist durch das Tiefbauamt mit einem Kosten- aufwand von 400. DM gereinigt und ein- geebnet worden. Die Abladung erfolgt nun in dem anliegenden ursprünglichen Schutt loch. Die Bevölkerung wird ersucht, jede neuerliche Verunreinigung des geordneten Geländes zu vermeiden. len fahren zu dürfen. Kapitän und„Matrose“ — er hat selbst auch das Kapitänspatent stehen jederzeit zu Auskünften bereit, wenn Fritzchen wissen will, was Steuer- bord ist und was die Fahnen vorne, neben und hinten bedeuten Mittwochs, samstags und sonntags hilft der„Lohengrin“ den beiden anderen Motor. booten der Brüder A. und W. Adler— die die nun 40 Jahre alte Tradition ihres ererb- ten Unternehmens weiter führen— Bade- lustige ins Strandbad zu befördern und der Käpten empfiehlt uns beim Abschied ver- schmitzt die abendlichen Heimfahrten vom Strandbad für 50 Pfennige Alk Ein Viertel Butter als Vorgriif Nichtselbstversorger über sechs Jahre erhalten als Vorgriff auf den Monat Juli 1949 125 Gramm Butter gegen Abgabe des unteren linken Teiles des Stammabschnittes der Lebensmittelkarten 11 bzw. 11B für Mai/Juni 1949. Der Abschnitt wird begrenzt durch die Schriftlinie„Name und Anschrift...“ und nach unten rechts dureh das Wort„sind“. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt Es wurde Licht „Es werde Licht“, lamentierten die vie- „kleinen“ Männer jahrelang auf den dunklen Straßen der Großstadt, der vom Krieg die Lichter ausgeblasen worden waren. „Es werde Licht!“, befahl dann endlich der allmächtige, doch nicht immer finanz- kräftige Magistrat, nachdem ihm von sei- nen Bürgern so beharrlich heimgeleuchtet wurde. Und dann— ward des Licht. Es ward Licht dieser Tage an jeder Straßenkreu- zung von der Friedrichsbrücke bis zu den Planken. Das Städtische Maschinenamt hat oder wird dort noch im Auftrage der Stadt- verwaltung ihre Lichtlein leuchten lassen, und auch in den„Quadraten“ Planken und Schloß will sie noch vor der nächsten Sommersonnenwende weitere Bo- genlampen aufhängen. Kelne Aussicht mehr für die hellen Köppe der Mannheimer, sich im Dunkeln zu verlieren. Ade, du hieb- und stichfeste Ausrede der Ehemänner, den Nachhause- weg nicht mehr gefunden zu haben. Die Lampe bringt es an den Tag.. rob Hier wird Blut gerührt. . und untersucht. Außerdem andere, weniger angenehme menschliche Stoffe. Aber höchstens reagenzglasweise, bei Blut gibt man sich zumeist schon mit einigen Tropfen zufrieden Dann werden Ausstriche gemacht und Gruppe, Zucker, Bild oder Senkungsgeschwindigkeit des Blutes be- stimmt oder die Blutkörperchen gezählt, Pro Kubikmillimeter nur fünf Millionen rote und 7000 weiße. Bei kranken Leuten sind die Zahlen anders, aber von ines leben die, die sich das Zählen zahlen las- sen: Gemeint ist das medizinische Labora- torlum am Kaiserring, das heute genau dreißig Jahre alt ist. Solange schon besitzt die Inhaberin das Vertrauen Mannheimer und vieler auswär- tiger Aerzte, die ihre Patienten zur Unter- suchung zu ihr schicken oder sie an deren Krankenbett rufen. Viele, die die Kran- kenhausluft nicht mögen, kommen sogar selbst hierher Vor den beiden, Mutter und Tochter, werden— ohne daß sle es wollen— manch- mal die stärksten Männer schwach, wenn sie ihnen die Nadel in die Vene stechen, um etwas von den sieben Litern Lebenssaft zu entnehmen. Und schon manchem, der sich kerngesund fühlte und dessen Röntgenbild völlig negativ war, mußte auf den Befund geschrieben werden:„Tbe“.. A Aufklärung über die Wohnungs- baukasse Da von vielen Seiten der Wunsch ge- äußert wurde, über die Wohnungsbaukasse und die für jeden einzelnen Sparer sich aus einer Beteiligung ergebenden Fragen Auf- klärung zu bekommen, hat sich der Beauf- tragte der Stadtverwaltung für die Woh- nungsbaukasse bereit erklärt. über seine Besprechungen in der Wohnungsbaukasse in A 1 hinaus zwei Mal wöchentlich Vorträge zu halten. 1 Diese Vorträge, die vor allem für die Betriebsräte und Vertrauensleute größerer Betriebe gedacht sind, finden ab 1. Juli an jedem Dienstag und Freitag, 14 Uhr, im Bezirksratssaal im Amtsgebäude L 6 statt. Selbstverständlich steht es auch einzelnen Interessenten frei, an diesen Versammlun- gen teilzunehmen, soweit sie nicht auf indi- viduelle Beratung bei der Wohnungsbau- kasse selbst in A I, 2/3, Obergeschoß, Wert legen. Zuständig für diese Beratung über alle Fragen der Wohnungsbaukasse ist Otto Frey. Aufklärungsmaterial ist außerdem àm Schalter der Städt. Sparkasse und beim Pförtner des Rathauses, K 7, erhältlich. Kurze„MM“- Meldungen Die offiziellen Eierpreise Nach den letzten Notierungen der Frank- kurter Börse liegen die Großhandels- Ein- kaufspreise für deutsche Frischeier ab Kenn“ zeichnungsstellen, verpackt und banderoliert. pro Stück wie folgt: Gewichtsklasse 8 43 1 44 Pf., A 42 bis 43 Pf., B 41 bis 42 Pf. 40 bis 41 Pf., D 36 bis 39 Pf. Aussortierte über 45 f 38 bis 39 Pf. und unter 45 4 32 bis 33, Pl. Tendenz. Die kühle Witterung in der Vor- woche und verstärkter Eigenbedarf der Erzeu- gerbetriebe infolge der einsetzenden Hel. ernte hatten eine Verknappung des Angebotes und somit erhöhte Einkaufspreise zur Folge. vom Gerüst gestürzt. Aus einer Höhe von etwa 15 m stürzte ein Hilfsarbeiter vom Ge- rüst einer Baustelle in der Beilstrage ab, Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Unfall dürfte auf technische Mängel am Ge- rüst zurückzuführen sein. 5 Zum Brot die Wurst. In Mannheim- Schar hof entwendete ein Bäcker seiner ehemaligen Arbeitgeberin etwa 50 Dosen Fleisch dun Wurst im Gesamtwert von etwa 250. DN. f Wir gralulieren! Das Medizinische Labols torium Schenck& Bassermann, Inhaberin 5 Bätz, Kaiserring 8, kann auf ein 30jähriges U stehen zurückblicken. zwischen 77)FFFFCGGCGGGGGTGT—ꝶ v..... ed ĩͤ ß ir e —— S re 2 Ma 85 rose“ nt ereit, euer- zeben hilt olor. — die rerb- Zade- d der ver- vom Hk Jahre Juli e des nittes für n die und sind“. tsamt Vle· den vom rden dlich anz bei · ſchtet Ward creu- den t hat tadt- 188en, schen der Bo- jellen nkeln este ause- Die rob dere, tofle. Blut nigen riche oder a be- zählt, onen uten hne las- hora- enau das Wär- ter- leren ran- ogar nter, nch- n sie um U 20 sich bild kund k Nr. 118/ Freitag, 24. Juni 1949 a e LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Leopold Reitz 60 Jahre Am 24. Juni feiert der bekannte Pfälzer Dichter und Schriftsteller Leopold Reitz seinen 60. Geburtstag. Er ist der Sohn Böbinger Bauern, war jedoch seit 1921 in Neustadt wohnhaft, bis ihn das harte Los der Ausgebombten traf. Heute lebt er bei Verwandten in Duttweiler. Unter seinen Werken wurde wohl am bekanntesten der „Weinpfarrer von Wachenheim“, Daneben aber hat man immer wieder gern die Sagen um den Donnersberg,„Schelm Schin- derhannes“ und den„Jäger aus Kurpfalz. gelesen. Brofkorh noch höher? Mit dem 1. Juli werden die Brotgetreide- Einfuhren des ERP in voller Höhe des Dol- larkurses bezahlt. Um eine dadurch be- dingte Brotpreiserhöhung zu vermeiden, wird zur Zeit erwogen, den gegenwärtigen Brotpreis durch Subventionen zu halten. Die Verhandlungen über diese Frage sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Bei Auf- rechterhaltung des bisherigen Brotpreises müßte die französische Zone monatliche Subventionen in Höhe von 39,6 Millionen DM aufbringen. Andernfalls müßte der Brotpreis um 12 Pfennig pro Kilo erhöht werden. Bis zur Klärung der Frage wer- den ab 1. Juli die Länder der französischen Zone den Differenzbetrag wohl oder Übel zunächst einmal übernehmen müssen. In diesem Zusammenhange ist auch die Regelung der Mehlpreis-Frage von einigem Interesse. Die Mühlen dürfen mit Geneh- migung des Landwirtschaftsministerlums eine bestimmte Roggenmehlype frei ver- kaufen. Den Bäckern ist es jedoch nicht gestattet, ihre dadurch erhöhten Kosten auf den Brotpreis abzuwälzen. Diese einseitige Interessen wahrung dürfte nicht zuletzt da- in die Ursache haben, daß Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium in Rhein- land-Pfalz in einer Hand vereinigt sind. vt. Das Geschäft blüht. Der Durchschnitts- umsatz im Nahrungs- und Genußmittel- Großhandel betrug in Rheinland-Pfalz im Jahre 1948 je Firma 748 500 DM. In den einzelnen Bezirken des Landes wurden durchschnittlich folgende Umsätze erzielt: Pfalz 760 000, Rheinhessen 741 900, Mainz 741 500, Trier 971 100 und Koblenz-Monta- baur 692 000 DPM. Fleischbewirtschuftung zusummengebrochen Metzger:„Wir sind nicht schuld, nur Importe können helfen“ Zunächst die Tatsachen: Ende Mai d. Js. erklärte die Landesregierung, daß die amt- liche Fleischversorgung in Rheinland-Pfalz zusammenzubrechen drohe. Im Juni sind in Ludwigshafen von den 98 t des geschätz- ten Fleischbedarfs bis jetzt erst 20 t ange- liefert worden. Im vollen Licht der Oef- fentlichkeit hat sich aber ein außerordent- lich gut funktionierender„freier Markt“ entwickelt, der die Versorgungsaufgaben des gebundenen Marktes 2u einem bedeu- tenden Teil übernommen hat, und der in absehbarer Zeit das„Schlachtfeld“ beherr- schen dürfte. Unsere derzeitige Lage ist also dadurch gekennzeichnet, daß zwar reichliche Mengen an Fleisch und Wurst- Waren vorhanden sind, daß aber 5 Und hier setzte die Aussprache ein, Zzu der die Presse vom Pfälzischen Schlächter- Verband am Mittwoch in Ludwigshafen eingeladen worden war. Dr. Heckmann entwickelte als Geschäftsführer des Ver- bandes die Ansichten der Metzger. Er be- tonte, daß dieser Zustand sich immer mehr zuspitzen müsse, weil der Bauer nicht mehr gewillt seil, den Markt zu den vorgeschrie- benen Preisen zu beliefern. Dr. Heckmann wandte sich mit aller Entschiedenheit dagegen, daß der Metz- ger in der Oeffentlichkeit als der Schuldige an diesen Zuständen angeprangert werde. Bereits im Oktober 1948 habe für den Bauern ein erheblicher Anreiz bestanden, seine Tiere außerhalb des gebundenen Marktes abzusetzen, und nach und nach habe man in immer mehr Gaststätten je- des beliebige Fleischgericht zu erhöhten Ein Riesengarten im Entstehen In wochenlanger Arbeit verwandelt die„Sudwega“ die ausgedehnten Parkanlagen der Stadt Landau in einen blünenden„Riesengarten“, Bas 16 Heletar umfassende Ausstellungs- geldnde erstreckt sich über die schönsten Stellen der Anlagen.— Hier wachsen die Aus- Kellungspavillons aus dem Boden, in denen die, Süwega“ von Mitte Juli bis Mitte Oxtober Spitzenerzeugnisse der Gartenkunst zeigen Wahlkampf auf vollen Touren DP fordert Gleichberechtigung für Deutschland Am Mittwochabend eröffnete die Freie Demokratische Partei im großen Bürger- bräu hre Wahlkampagne im Bezirk Lud- Wigshafen. Im Mittelpunkt der Versamm- lung stand ein Referat des ersten FDP- Vorsitzenden Frankenthals, H. Keding. Einleitend sprach der Ludwigshafener FDP-Vorsitzende. Studienrat L. Bertram über die Bezirkssitzung der Freien Demo- kratischen Partei, die in der vergangenen Woche in Neustadt abgehalten wurde. Port sel in Beschlüssen, Resolutionen und Emp- kehlungen die Auffassung der Partei zu den Gegenwartsproblemen zum Ausdruck ge- bracht worden. Unter anderem sei gefordert worden, daß die Entnazifizierung bedeutend schneller fortschreiten und endlich abge- schlossen werden müsse; ferner, daß es die Aufgabe der Freien Demokraten sei, den brivaten Wohnungsbau zu unterstützen und die private Industrie sowie die Unter- nehmerinitiative zu fördern. Anschließend referierte H. Keding über die außen- und innenpolitische Situation Deutschlands vor den Wahlen zum west- deutsehen Bundestag. Man erwarte heute von Deutschland, dag es sich nach seiner Konstituierung zu einer neuen Republik dem politischen Kraftfeld der Westmächte anschließe. Dies könne nur geschehen, 80 meinte der Redner, wenn diese neue Repu- blik allen anderen Staaten gegenüber völlig dlelchberechtigt sei und man endlich das Prinzip, Deutschland als eine leicht und be- quem zu melkende Kuh zu behandeln, auf- gebe, In seinen Ausführungen über das Flüchtlingsproblem Warf Keding den an- deren Parteien„mangelndes Interesse“ vor. Das gleiche gelte auch für die berechtigten Forderungen der Fliegergeschädigten und zonstigen Geschädigten des zweiten Welt- krieges. Da bisher den Bedürfnissen und Ansprüchen dieser Gruppen tatsächlich zu wenig Rechnung getragen worden sei, könne man es durchaus verstehen, wenn diese Menschen nach der Gründung eigener Par- 5 telverbände strebten. Aufgabe der Freien Demokratischen Partei müsse es sein, immer wieder auf einen baldigen, gerechten Lastenausgleich hinzuwirken, damit diesen Geschädigten endlich geholfen werde. Nachdem Keding die Ziele seiner Partei mit denen der CDU, SpD und KPD kon- frontiert hatte, und dabei die Meinung ver- trat, daß die FDP das umfassendste und fortschrittlichste Programm habe, forderte er die versammelten Anhänger und Partei- freunde auf, den gegenwärtigen Wahlkampf unter dem„Aspekt des Angriffs“ zu füh- ren. Abschließend vertrat der Redner die Auffassung, daß es der FDP gelingen müsse, eine Abwendung von der politischen Lin- ken und einen„Rechtsruck“ herbeizuführen. oll Wird. Photo: Heinrich Aufnahmeprüfung in die Selecta Die Aufnahmeprüfung in die unterste Klasse der höheren Lehranstalten der Pfalz findet am 15. Juli, um 9 Uhr, an den einzel- nen Lehranstalten statt. Die Anmeldung hierzu hat am 8. und 9. Juli von 8—12 Uhr auf den Direktoraten zu erfolgen. Dabei sind mitzubringen: 1. Abgangszeugnis der Grundschule, 2. Eignungsbescheinfgung der Volksschule, 3. Geburtsschein, 4. Impfschein Deutsch- französische Jugendtreffen Die Jugendverbände der französischen Gewerkschaften werden mit den Jugend- verbänden der pfälzischen Gewerkschaften vom 17. Juli bis 15. August d. J. drei inter- nationale Treffen veranstalten. Die Zu- sammenkünfte dauern jewells 14 Tage Sie sollen zunächst in der Pfalz abgehulten und dann in Frankreich wiederholt werden. Auch Frankenthals Musen haben lahme Flügel Kulturreferent sucht finanzstarke Kultursäulen Frankenthal hat zwar ein sehr schönes Theatergebäude, aber kein eigenes En- semble. Man ist auf Gastspiele des Pfalz- theaters, des Nationaltheaters Mannheim, des Stadttheaters Worms und des Pfalz- orchesters angewiesen. Diese Gastspiele aber finden vor fast leeren Zuschauerrän- gen statt, die Bevölkerung ist anscheinend am kulturellen Geschehen nicht mehr interessiert. So konnte es nicht ausbleiben, daß, trotz erheblicher Zuschüsse der Stadt, die Unkosten ins Unermeßliche zu steigen begannen. Das Stadttheater Worms sah sich gezwungen, Gastspiele kurzfristig ab- zusagen, und wenn die Entwicklung so wei⸗ tergeht, müssen über kurz oder lang auch die Übrigen Ensembles ihre Verpflichtun- gen lösen. Diese Sorgen behandelte der Kultur- referent der Stadt in einer Pressekon- ferenz, gleichzeitig entwickelte er aber auch Pläne, um dieser Misere zu begegnen. Ob es allerdings gelingen wird, die Bevöl- kerung für den ausgearbeiteten Plan zu gewinnen, bleibt eine andere Frage. Jeden- falls, man versucht für die kommende Sai- Son ein Jahresabonnement einzuführen. Mindestens 50 Prozent der vorhandenen Sitzplätze sollen für insgesamt 40 Ver- anstaltungen in diesem Abonnement unter- gebracht werden. Wenn dann weitere 25 Prozent der Karten im freien Verkauf abgèesetzt werden können, bleiben nur noch rund 6000 DM Defizit. Ein Betrag, der im Verhältnis zu den derzeitigen Auslagen, und auch im Hinblick darauf, daß man m1 Frankenthal entschlossen ist, das kulturelle Leben unter allen Umständen zu erhalten, durchaus tragbar wäre. Es ist im Interesse der Stadt zu wün- schen, daß eine genügende Anzahl von Abonnenten geworben wird, die den Fran- kenthaler Musentempel auf ihren Schultern tragen können. Preisen„ohne“ bekommen. Seit April d. Js. sei dann auch ein großer Teil des Fleischerhandwerks dazu übergegangen, die selbst von staatlichen Organen als überholt betrachteten Markenvorschriften nicht mehr zu beachten. Es müsse dabei festgestellt werden, daß die am 3. Mai d. Js. verkün- dete Freigabe der Schweinefleisch-Preise diese Entwicklung zwar nicht erst aus- gelöst, wohl aber beschleunigt habe. Es sei mit Gewißheit zu erwarten, daß in Zukunxt kein Schweinefleisch mehr auf den ge- bundenen Markt kommen würde. Das Schlächterhandwerk habe den dringendsten Wunsch, aus dieser Atmosphäre der Un- Wahrhaftigkeit, die durch ein zur Farce ge- wordenes Bewirtschaftungs-System ausge- löst habe, befreit zu werden, da die große Gefahr bestehe, daß die breite Masse der Bevölkerung nicht durch diesen Nebel hin- durchsehen könne. Theoretisch bestehe zwar auch heute dle Möglichkeit, durch strenge Zwangs- und Stratmaßnahmen(Ablieferungspflicht und Höchstpreise) die gebundene Fleischversor- gung sicherzustellen; praktisch aber werde es niemand mehr für möglich halten, sich dieser Mittel bei dem jetzt erreichten Zu- stand zu bedienen. Ein anderes Mittel aber biete sich im Augenblick en. Aus Frankreich lägen zur Zeit zahlreiche Angebote zur Lieferung von lebenden und geschlachteten Schweinen so- wie von Speck vor. Die Preise würden sich unter denen des frelen Marktes, zum Teil sogar unter den gelten Höchstpreisen be- wegen. Auch die USA und Argentinien selen lieferbereit. Schon mengenmäßig ge- ringe Warenangebote würden erfahrungs- gemäß genügen, um den überhöhten Innen- marktpreis zu drücken, Es sel wichtiger, Devisen hierfür aufzuwenden, als für viele weniger notwendige Dinge, Der Pfälzische Fleischerverband betrachte die Freigabe von Fleischimporten als ein unaufschieb- bares Sofortprogramm, da es die einzige Möglichkeit biete, die Situation grundlegend zu ändern und die Fleischversorgung für die breite Masse der Bevölkerung zu sichern. Bff. ASV Hochfeld— Waldhof 2:2(1:0) An der Peripherie Ludwigshafens, drau- gen in der Gartenstadt, führt der Allge- meine Sportverein Hochfeld sein Dasein. Wie allerorts haben sich auch hier Märmer und Frauen zusammengefunden, um nach Feierabend und zum Wochenende den Aus- gleich vom anstrengenden Tagewerk in sportlicher Betätigung zu finden. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Dr. Kohlmaier, wird auch dem Jugendsport große Bedeu- tung beigemessen. Besonders das Fußball- spiel fand eine begeisterte Anhängerschaft, und so ist es nicht überraschend, daß die erste Fußballmannschaft in den vergan- genen Pflichtspielen der Vorderpfälzischen Landesliga einen beachtlichen Mittelplatz behaupten konnte. Leider genügt die vor- handene Sportplatzanlage nicht mehr den sich ständig steigenden Anforderungen. Die Erweiterung des Sportplatzgeländes und andere Arbeiten wurden vordringlich, aber die finanzielle Lage des Vereins stand den Plänen hemmend im Wege. Nur einige zug- kräftige Spiele konnten hier Abhilfe schaf- ken, So wurde bei verschiedenen Groß- vereinen vorgefühlt und mit Waldhof- Mannheim, kam ein Spielabschluß zustande. In sportlicher Kameradschaft halfen die Waldhöfer dem kleineren Bruder und tra- ten am Mittwoch mit der ersten Mannschaft an, allerdings ohne Lipponer, Siffling und Krämer, die beruflich verhindert waren. Die 5 000 Zuschauer quittierten das Erschei- nen der beiden Mannschaften mit großen Beifall. vom Anstoß weg zeigten die Hoch- felder einen nicht erlahmenden Eifer, dem die Mannheimer zunächst nur ihr tech- nisches Können entgegenstellten. In der 20. Minute gelang dann auch dem Hochfelder Baust unter großen Jubel der erste Treffer, und 25 Minuten nach dem Wechsel erhöhte Schotthoff auf 2:0. Nunmehr wurde Wald- hof munter und nahm mit durchdachten Kombinationszügen das Spielgeschehen an sich. Innerhalb von 10 Minuten wurde durch Herbold und Siegel der Ausgleich erzielt. Die rührigen Hochfelder hielten dieses Er- gebnis bis zum Schluß und hatten die Freude, ein beachtliches Remis gegen den Süddeutschen Oberliga-Verein erzielt zu haben, Das Unentschieden wurde den ge- zeigten Leistungen gerecht. Tuges-Echo in Kürze Strafbare Preisausschreiben. Wie wir bereits in unserer Ausgabe vom 9. Juni be- richteten, hatte der Justizminister von Rheinland-Pfalz gegen die Werbepreisaus- schreiben Stellung genommen. Die Polizei- direktion Ludwigshafen weist nun darauf hin, daß künftig alle, von gewerblicher Seite zwecks Erhöhung des Umsatzes in Zei- tungen und Zeitschriften veröffentlichten Werbeprels ausschreiben strafbar sind, wenn den Kunden die Aussicht auf den Gewinn bestimmter Gegenstände eröffnet wird. Sie erfüllten den Tatbestand einer strafbaren Ausspielung. Teurer Marktbesuch. Auf dem Wochen- markt am Goerdelerplatz wurden zwei Frauen im Gedränge die Geldbeutel mit gröberen Beträgen von unbekannten Dieben aus den Manteltaschen gestohlen. Zäune fallen. In der letzten Zeit wur- den am Großen Bliesbad in Ludwigshafen Mundenbeim wiederholt Teile der Umzäu- nung(Maschendraht) gestohlen. Die Kri- minalpolizei bittet um sachdienliche Mit- teilungen. 8 Splel mit Farben. In der Dörrherst- straße wurden von Unbekannten, die mit einem Lkw vorfuhren, mehrere Fässer mit Farbstoffen abgeladen und in ein Schutt- loch geworfen. Es handelt sich um etwa 300 Kilo Karbolineum, 80 Kilo weiße Binde- farbe, 60 Kilo Fensterkitt und 20 Kilo rot- braune Isolierfarbe. Es ist anzunehmen, daß die Ware von einem Diebstahl her- rührt. Der rechtmäßige Eigentümer wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Lud- wigshafen/ Rhein zu melden. Die Polizei sammelt. Auf dem Goerde- lerplatz wurde eine Fleischmaschine gefun- den und im Stadtteil Süd ein komplettes Autoersatzrad. Die Gegenstände können beim Fundbüro der Polizeidirektion in der Wittelsbachstraße 10 abgeholt werden. Fahrpreis 50 Prozent gesenkt. Am kom- menden Sonntag verkehrt wieder der Son- derzug nach Bundenthal-Rumbach. Lud- wigshafen Hbf. ab 7.20 Uhr, Ludwigshafen Mundenheim ab 7.26, Ludwigshafen-Rhein- gönheim ab 7.31, Limburgerhof ab 7.36, Schifferstadt ab 7.44, Böhl-Iggelheim ab 7.51, Hahloch ab 7.57, Neustadt ab 8.22, Eden- koben ab 8.33, Landau ab 8.48. Der Sonder- zug hält in Annweiler, Dahn, Busenberg- Schindhardt. Bundenthal-Rumbach an 10.10 Uhr. Bundenthal-Rumbach ab 138.15 Uhr. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 50 Pro- zent. Blick in den Gerichtssaal Ein betrogener Betrüger Hermann und Karl brauchten Geld. Da sle aber keines hatten, versilberten sie eine stattliche Anzahl elektrischer Stecker ihres Arbeitgebers. Wäre es dabei geblie- ben, so hätte Hermann noch mit einem blauen Auge davonkommen können. Aber wie es nun das Schicksal will, flel er einem schweren Jungen namens Hauswirth in die Hände. Hauswirth hatte schon allerhand auf dem Kerbholz und war deshalb von der Polizei gefaßt worden, Bei seiner Ueber- führung in das Zweibrücker Gefängnis sprang er aus dem fahrenden Zug. Her- mann, der ihn von früher her kannte, gab ihm bereitwilligst Unterkunft. Und so kam, was kommen mußte. Hauswirth hielt es so ganz ohne„Arbeit“ nicht lange aus und überredete Hermann, mit ihm in Assen- heim ein„Ding zu drehen“. In der Nacht vom 1. auf 16. März erwies sich dann Her- mann als gelehriger Schüler seines„großen Kollegen“. Sie räuberten gemeinsam ein Schaufenster aus und ließen Stoffe im Werte von 2000 DM mitgehen. Hauswirth begab sich mit der gestohlenen Ware über den Rhein, und Hermann wartet als be- trogener Betrüger noch heute auf seinen Anteil an der Beute. Inzwischen wurde Hauswirth„drüben“ von der Polizei in Staatspensjon letzter Klasse geschickt. We- gen der geltenden Besatzungsbestimmun- gen war er, der eigentliche Hauptange- klagte, am Erscheinen vor dem Ludwigs- hafener Amtsgericht verhindert. Hermann erhielt für die beiden Diebstähle und die Begünstigung ein Jahr Gefängnis. Karl, der sich nur an dem Steckerdiebstahl beteiligt hatte, kam mit einer Geldstrafe von 100 DPM davon. Am 22. Juni, mittags, entschlief nach langem, schwerem Heute mor g eee a Zen wurde mein in- zerstaellebter Mann, mein her- bude Vater, unser lieber H er, Schwager und Onkel, 12 2 Wimelm Remlinger dureh ter von 47 Jahren uns Wang Tod entrissen. eim, den 8 1 Streupérstpa ge 90 23. Juni 8 In tiefem Leid: Lina Remlinger . i 8 f gehörige u Unisunge. Samstag, 28. Juni, 0 Hauptfriedhof Haarausfall: spe: Naturprod Kopfjucken? Schaeker; unte von flofapotheker Bfrkenhz Echtes Brennessei- und vielen gafmasser„Maiengold“ seit mitbri ahren bewährt. Flasche Nur 85% Uiter= 0.90 5 Mannheim, G 2 20haelis-progerie, Leiden unser lieber Vater, Schwiegervater u. Schwager, Herr Dr. jur. Carl Kieser Feudenheim, Nadlerstraße 13 In tlefer Trauer: Dr. med. Horst Kieser Ingeborg Liebknecht, geb. Kieser Dipl.-Ing. Otto Liebknecht Familie Carl Biundo Abbruch, Schutträumg. Transporte u. 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Juni 1949 13311 IDUSTRIE- UND HAWDELSBLATT Seite Lernt sparen lehren statt zu spekulieren Das Volk Will sparen, wird sparen, wenn es von seinem Einkommen Sparbeträge er- übrigen kann, ohne hungern zu müssen, ohne Not zu leiden, wenn es im Sparen die Mög- lichkeit sieht, fast mühelos, oder doch ohne dan sich jeder einzelne selbst anstrengen muß, seinen Besitz zu festigen, zu vermeh- ren, eine zukünftige Sicherheit zu schaffen. Es besteht kein anderer Anreiz für das Spa- ren als der Zins. Steuernachlässe sind unge- eignet. Sagen Sie bitte, Sr. Majestät, dag der Mann, der hier sparen soll, billiger und . Wenn er die Steuereinnehmer rügt. leon Mayer von Rothschild an den Gra- ten von der Buchen im September 1853). Daß der Finanzausschuß des Wirtschaftsrates on keinem Rothschild beraten wird, mag be- küblien sein, daß ihm aber dessen heute be- gelts primitive Einsicht verschlossen blieb, wie- vohl ste sich nach 12jähriger Dauer vielfach bewährte und selbst von den Machthabern des ſergangenen 1000 jährigen Reiches nicht ver- ſmäht wurde, das ist mehr als betrüblich. Ja es ist in einem gewissen Sinne erschreckend, denn dadurch entstand die Entwicklung eines n seinem Erfolg von vornherein anzuz wel- kenden— neuen Anleihetypus. Die Kredit- anstalt für Wiederaufbau soll ermächtigt wer- den, eine nicht höher als mit 3% Prozent ver- Ansliche Anleihe aufzulegen, deren Zeichnungs- iilst am 31. Dezember 1949 ablaufen soll. Zweck der Anleihe: Finanzierung des Wohnungsbaus. ber nledrige Zinsfuß soll durch steuerliche Be- günstigungen schmackhafter gemacht werden. Die gezeichneten Anleihebeträge sollen von der Vermögenssteuer, der Erbschaftssteuer und der Gewerbekapitalsteuer, die Zinsen aus der Anleihe von der Einkommensteuer, der Kör- perschaktssteuer und der Gewerbeertragssteuer sole Überhaupt von der Wertpapiersteuer be- reit sein. Neben dieser Steuerfreiheit soll für den Erwerb von Wohnungsbauanleihen die Ver- günstigung, die in dem neuen Einkommen- dtelergesetz und der neuen Einkommensteuer- durchtührungsverordnung entwickelt worden kit, nicht gewährt werden. Die Wohnungsbau- leine soll auch nicht zu den Schuldverschrel- bungen, die an Stelle von nicht entnommenem Gewinn in Wertpapieren angelegt werden dür- ten, zählen, wie das beispielsweise für die Reichs bahnanleihe und die zu erwartende Emis- don der Finanzlerungs-A. G. Speyer zutrifft. Dle Verlängerung der Zeichnungsfrist für dle Reichsbahnanleihe ist ein deutliches Ein- geständnis ihres Migerfolges. Daran ändert zuch niehts, daß man darauf verweist, ein gro- ger Teil der Inhaber von Anleiheaktien sei lber die Zeichnungsmodalitäten nicht unter- nchtet gewesen. Es hat sich zweifellos gerächt, daß die Reichsbahn nicht heftig genug darauf lingewiesen hat, daß sie gewillt ist, ihre alten Jerpflichtungen aus den alten Anleihen zu lbernehnmen. Der Hinweis kam zu spät, daß wan entsprechende Finanzdispositionen getrof- len habe. Es wäre vielmehr empfehlenswert beesen, darauf hinzuweisen, daß man in der Bllanz für die evtl. Wiederaufnahme eines Z in- zendlenstes durch Einsparung von Rückstellun- een Vorsorge getroffen habe. Das bisherige Zeichnungsergebnis wird kaum lber 60 Millionen DM liegen. Das hat zur ſolge, daß der mit Abstand größte Teil der An- kane sehr wahrscheinlich von der Kreditanstalt r Wiederaufbau übernommen werden muß. IB ist bereits ein entsprechender Antrag ge- gellt worden, daß die 220 Millionen DM für 8 Elektrizitätsprogramm und die 135 Millio- zen DM tür den Bergbau. die bisher aus dem Wertzongz kür A-Einfuhren bereitgestellt 70 ud, ahi den Gegenwertfond für Mar- 0 inkuflren übernommen werden kön- geg. Auf diese Weise wären Mittel der A-Ein- uſren kür die Reichsbahnanleihe in Höhe von 8 Ailllonen DH verfügbar. Ve. f Abgeschnittene Filmwirtschaft Es glit, einen Ungeist zu besiegen. Einen Ungelst, der, von Morgenthau geboren, über Potsdam hinweg sich eigentlich selbst in einem glänzenden FPyrrhus-Sieg zu Tode ge- slegt hat, als die Einsicht reifte, daß wirt- schaftlicher Wiederaufbau Europas untrenn- dar sel. vom Wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands, wenn es schon nicht— infolge der ungünstigen Situation heißen dart, Wiederaufbau Gesamtdeutschlands. André Gide auf der Münchener inter- natlonalen Jugendtagung.(Sommer 1947) und zerrissene Film- streifen une lleber Leser, wer hat nicht schon in ſastadt oder Kleinstadt-Kinos die pein- den plgtelichen Pausen miterlebf. wenn 7 Filmband rig? die Handlung nach not- unem Flicken ihren Fortlauf nahm und 5 das schale Gefühl übrig blieb, es sel as verloren gegangen. a0 lese z&errissene Flhnvorführung hängt da- ne ammen. daß zu wenig neue deutsche am Markte sind, daß alte Filme auf- 5 Werden müssen, Filme, deren Kopien- A durchweg sehr abgenützt sind. Das 5 um ist aber dem einheimischen, dem 0 zelnen Geschmack eingeeichten Filme 55 es will nicht nur importierte Filme n, wenn auch eine mäßige Abwechslung 190 1885 erscheint. Nach den geltenden ge- fen 90 Bestimmungen dürfen jedoch von denden, Nur en 8 80 8 l 8 . vorhan 1 ürfen Ver- F 5 8 die dadurch entstandene Problema- 15 1 Kerlel Gesicht auf. Während die Ver- Pied bete Kinobesitzer wegen der hohen Ein- 1 kmtsse. wegen des großen Pub- Anteresses an alten Flimen dafur ein- 9 das Spielen alter Filme aufrecht 2 erhalten, zeigen die Filmhersteller ei gegensätzliche Meinung. Das Publikur würde sich— so meint man in maßgeblichen Kreisen der Filmindustrie gezwungen sehen, auf die neue deutsche Produktion zurückzugreifen, der natürlich dann auch ent- sprechende Finanzierungshilfe gewährt wer- den müßte. Nun es wäre noch ein anderer Weg., der beiden Teilen Rechnung trägt möglich, näm- lich der die alten Filme laufen zu lassen. sie zu spielen und die immerhin recht beträcht- chen Einspielergebnisse der Finanzierung des Filmes neuer Produktion zuzuführen 5 Wie eine Bombe platzt nun die Nachricht herein, daß die alten Filme nicht mehr gespielt werden sollen. Politisch ist diese Weisung schwer begreiflich, denn diese Filme sind ja nicht politisch und können es während der Jahre nach dem Zusammenbruch nicht gewor- den sein. Soweit es sich um politisch nicht Endlich kommt das Wertpapierbereinigungsgesetz Auf den Besitznachweis kommt es an Das seit langen Monaten immer wieder angekündigte Gesetz zur Bereinigung des Wertpapierwesens ist nun endlich kurz vor Toresschluß in der vorletzten Sitzung des Wirtschaftsrates in erster Lesung ge- nehmigt worden. Bei dem Problem der Wertpapierbereinigung ist lediglich die Frage noch strittig, wie die Dollar-Funds zu behandeln sind. Deswegen wurde im Gesetz eine provisorische Lösung einge- baut, deren endgültige Formulierung gegenwärtig mit maßgeblichen alliierten Kreisen abgestimmt wird. Es ist daher mit Gewissheit anzunehmen, daß das Gesetz in 14 Tagen, wenn der Wirtschafts- rat zum letzten Mal zusammentritt, end- gültig verabschiedet wird. Die Grund- züge des Gesetzes sind bereits bekannt. Wertpapiere, die mit einer Lieferbar- keitsbescheinigung ausgestattet sind, werden nicht kraftlos erklärt, sondern bleiben weiter im verkehr. Für die anderen Wertpapiere wird eine Globalurkunde ausgestellt. Im Grundsatz ist man dabei bestrebt, das Recht des Altbesitzers auf jeden Fall zu wahren, andererseits aber dem Börsen- und Bankenverkehr keinerlei Einschrän- kung aufzuerlegen, Nachdem diese Einzelheiten endgültig fest- einwandfreie Filme handelte, sind sie bereits lange aus dem Verkehr gezogen. Bleibt noch die Frage zu überprüfen, ob der Inhalt dieser Filme nicht bereits so antiquiert ist. daß sie es aus diesem Grunde verdienten. aus dem Verkehr gezogen zu werden. Auch hiergegen lassen sich Einwendungen erheben, denn die alten deutschen Filme sind durchweg gleich- Die Flime der Ufa, Tobis, Bavaria und an- derer deutscher Lichtspielsyndikate dürfen, soweit sie während des Naziregimes gedreht worden sind, nach einer Entscheidung der britischen und amerikanischen Militärregie- rung nach dem 31. Dezember 1949 in den Westzonen nicht mehr gezeigt werden. altrige Zeitgenossen der ausländischen impor- tierten Filme, deren Materialqualität aller- dings besser ist. weil es sich durchweg um neue Kopien von alten Negativen handelt. Wenn schon Mottenkiste, dann deutscne liegen, ergibt sich für weite Kreise von Wert- papierbesitzern die entscheidende Frage, im welcher Form der Beweis der Rechte anzutre- ten ist, um an der neu aufzustellenden Sammel- urkunde beteiligt zu werden. Hierzu schreibt das Gesetz vor, daß der Anmelder z u be wei- sen hat, daß er bei Inkrafttreten dieses Ge- setzes Eigentümer oder Miteigen t ü mer eines für kraftlos erklärten Wert- papiers oder Miteigentümer eines Sammel- bestands an kraftlos gewordenen Wertpapieren war, und zwar 1. seit dem 1. Januar 1943 oder 2. infolge eines in der Zeit vom 1. Ja- nuar 1945 bis zum 8. Mai 1945 ein- schließlich an einer Börse oder im Bank verkehr abgeschlossenen Rechts- geschäfts oder infolge einer behördlichen Mafnahme im Währungsgebiet nach dem 1. Ja- nuar 1945 oder auf Grund einer ununterbrochenen Reihe von bürgerlich- rechtlichen Rechts- erwerben nach einer Person, die am 1. I. 1945 Eigentümer oder Miteigentü- mer war oder die auf Grund der vor- genannten Nummern 2 oder 3 Eigen- tümer oder Miteigentümer geworden ist. Die Reihe gilt allerdings als unter bro chen, wenn ein Erwerb auf den Vorschriften Sonderbare Sicherung des Lastenausgleichs Direktor Hartmann ala Pythia zu Delphi An den Direktor der Verwaltung für Finanzen war im Wirtschaftsrat die worden, ob ihm bekannt sel, daß in mehreren Frage gerichtet Fällen Kreditinstitute, die Grundschulden nach dem Gesetz zur Sicherung von Forderungen für den Lastenausgleich treuhänderisch ver- walten, Beträge, die von den Schuldnern auf diese Grundschulden eingezahlt wurden, teils von sich aus zugunsten ihrer eigenen Rechtshypotheken bzw. der Zinsrückstände verbucht haben, teils die Zustimmung der Schuldner zu einer derartigen Verbuchung verlangt hätten. Nach Auffassung von Direktor Hartmann kann der Einzahler von sich aus ohne weiteres be- stimmen daß seine Zahlung in einer solchen Weise verwandt wird. Er bezeichnet es aller- dings als unzulässig, wenn seitens der Banken zahler ergeht. Erfüllung der Cewerkschaftsforderungen Fortschritte des Sozialversicherungsgesetzes Jahrzehntelang— bereits vor dem zwölf jährigen Regime des tausendjährigen Reiches wiesen dle Gewerkschaften mit Recht darauf hin daß die Leistungen der Sozial- versicherung insbesondere der Renten aus der Invaliden versicherung im Hinblick auf die Preisentwicklung zu niedrig seien. Diese jahre- lange zähe Arbeit, die zahllosen Interven- tionen und Proteste haben nunmehr Früchte getragen. Die Militärregierung hat bekannt- lich ihre Zustimmung zu dem sogenannten Sozlalversicherungs-Anpassungsgesetz gegeben. dessen wesentliche Bestimmungen nunmehr hier aufgezeigt werden sollen. Für den Versicherten: Maßgeblich für die Gewährung von Renten ist das Eintreten des Versicherungsfalles, der bei der Invalidenversicherng und bei der An- gestellten versicherung in dauernder. vorüber- gehender(mindestens 26 Wochen wöhrender) Invalidität beruht. oder aber in der Vollen- dung des 65. Lebensjahres. Die bisherige Bestimmung, daß die Antrag- stellung unbegründet sei, wenn der Antrag- steller mehr als zu 6 fähig sei, dessen zu erwerben was körperlich und geistig ge- sunde Personen desselben Alters. derselben Art und in derselben Gegend durch körper- liche oder geistige Arbeit zu verdienen pfle- gen, wurde mit Gültigkeit ab 31. Mai 1949 da- hin umgeändert, daß jetzt nicht 6 Erwerbs- fähigkeit, sondern mindestens mehr als Er- werbsfähigkeit vorliegen müsse, um den An- trag abzuweisen. Für die Angehörigen: Bei nach dem 31. Mai 1949 eingetretenen Todeskällen von Versicherten sind die Witwen nach Personen, die der Invalidenversſcherungs- pflicht unterlagen. ohne Einschränkung der bisherigen Bestimmungen rentenbezugsberech- tigt, das heißt, für den Bezug der Rente ist es nicht mehr erforderlich, daß die Witwe e be n- falls in valide ist, oder das 65. Le bens jahr bereits vollendete ete. Die Wartezeiten sind mit mindestens 60 Beitragsmonaten erfüllt, bei der Altersinvali- denrente sind 180 Beitragsmonate erforder- eine Aufforderung in dieser Weise an den Ein- ve. ch, wobei je 13 Beitragswochen als 3 Monate gelten. Die Anwartschaft tritt ab 1. Juni 1949 bereits nach 26 Wochenbeiträgen jährlich ein. Am wichtigsten ist jedoch die von den Ge- werkschaften erfochtene Rentenerhöhung in der Form von Zuschlägen zu den bisherigen Rentensätzen, die wie folgt gehalten sind: a) bei Invalidenrenten und Ruhegeldern 15 DM monatlich b) bei Witwen und Witwerrenten 12 DM monatlich c) bei Waisenrenten 6 DM monatlich Bleiben die Renten nach Hinzurechnung dieser Zuschläge noch unter der Mindest- grenze. und zwar a) Invalidenrenten und Ruhe- gelder Mindestrente 50 DM monatlich b) Witwen- und Witwer⸗ renten Mindestgrenze 40 DM monatlich 30 DM monatlich c) Waisenrenten Mindest- rente 3 33 so werden über die oben erwähnten Zu- schläge hinaus noch weitere Zuschläge bis zur Erreichung der Mindestgrenze gewährt. Kurrnachrichten Hoffentlich leidet das Gebirge nicht darunter. Dle Ruhr- gas- A. G. plant den Ausbau eines ehemaligen Kali-Bergwerkes als unterirdischen Sroßgasspeicher. Der Speicher 8011 gleichzeitig als Druckausgleichsanlage dienen. Wie das Nieder- sächsische Wirtschaftsministerium hierzu am Mitt- woch ergänzend mitteilte, sollen in dem stillgeleg- ten Kalfbergwerk Frisch Glück bei Eime Versuche über die Gasdichtigkeit des Salzgebirges ange- stellt werden.(dena) 10 DM= 73 Sfres. laut Kursnotlerung an der Baseler Börse Konservenfabriken senken Preise. Wie aus Kreisen der Rheinischen Konservenindustrie ver- lautet, wird die diesjährige Gemüsekonserven Produktion in erster Linje Erbsen und Bohnen umfassen. Der Preis für eine Dose Gemüsekon- serven soll in diesem Jahr auf eine PN gesenkt werden.,(dena) Hausarbeitstag tabu Die Deutsche Angestellten- Gewerkschaft wandte sich mit Protest gegen jede Beein- Mottenkiste. mag naiv eingewendet werden. Eher gegen die Verwendung deutscher Filme spräche ein solches Argument als dafür, denn es kommt hier nicht auf die nationale Frage b an. Ausschlaggebend ist der Wiederaufbau Aus der Tranche der DM-Gegenwerte für der deutschen Filmwirtschaft, den zu finanzie- ERP(sogenannter Gegenwert-Fonch, die für ren gerade die alten Spielfilme besonders gut Investitionszwecke in der französischen Zone geeignet sind. Heute noch gehen die Einspiel- freigegeben werden sollen, sind für den Aus ergebnisse(für alte deutsche Filme) auf Sperr- bau des Hafens Ludwigshafen konten. deren Nutzbarmachung höchstwahr- 2 Millionen vorgesehen. Der Srößte Teil scheinlich der neuen deutschen Filmherstel- der insgesamt 57 Millionen DM. dieser ersten lung zugedacht ist. Dieser Finanzierungsquetie Tranche für Investitions zwecke W 1 1d beraubt, wird die neue deutsche Filmindustrie der Eisenbahn zugute kommen, nämlich lange und bange warten müssen, lange und 40 Millionen DM. Weitere 15 Millionen sind schwer zu schaffen haben, bevor sie in der für die Energie wirtschaft der franzö- Lage sein wird, den inländischen Markt aus- sischen Zone vorgesehen. Sie sollen für den reichend zu versorgen. Denn die auslän- Ausbau von Gaswerken, den Weiterbau des dischen Filmverleiher werden uninteresszert Schluchsee werkes und das Energieprojekt an sein am Wiederaufbau ihrer Konkurrenz in e e bei Koblenz verwendet Deutschland. sie werden keinen Pfennig von werden. 7 5. 5 1 ihren Sperrkonten zugunsten der deutschen Die endgültige Freigabe der Kredite hängt Filmwirtschaft abzweigen wollen. noch von der Zustimmung der zuständigen Stellen in Washington ab. Die Freigabe hat sich nicht zuletzt dadurch verzögert, daß der Gesamtplan des Projekts nach sehr gründlichen volks wirtschaftlichen und banktechnischen Richtlinien ausgearbeitet werden mußte, eine Arbeit, für welche außer dem ECA-Büro in Baden-Baden keine andere„ 0 U. Aktli 3— 5 ganisatorisch vorbereite War. VVVV»lfftfß,“ bestandteil zur Zeit des Inkrafttretens dieses Werten beraten nicht nur Angaben ü irt. Gesetzes bei einem Kreditinstitut des Wäh- heiten der„ 8 3 7 rungsgebietes verbucht ist, so wird vermutet, 3 3 23 0 r daß derjenige zu dessen Gunsten die Ver- grundsätzliche Ausarbeitungen ü buchung erfolgt ist, das Miteigentum am wirtschaftlichen Auswirkungen und Voraus- 1 ro setzungen des ganzen Investitionsprogramms an e erwerben gemäß dieser Bestimmung erworben ist vor etwa einer Woche in Baden-Ba nd hat fertiggestellt worden und jetzt 3 1 Bei 1 N 1 Frankfurt weitergeleitet. Es Slie ert sich in . 55 zwei Teile. Einen grundsätzlichen und einen der Depotbestand als vollzählig vorhanden an- zweiten über die Verteilung der ersten Tranche gesehen. Wenn der Anmelder beweisen kann, von 7 Millionen unter Aufführung der einzel- daß das Wertpapier vernichtet, abhanden ge- hen Projekte. 5 1 3 5 kommen oder infolge einer im Währungs- teren Prüfung Was. 5 5 e gebiet nicht rechtswirksamen Maßnahme für lee 1 3 abe„ ihn nicht verfügbar ist, so muß er sein Eigen- erechnet Di er ie tum oder Miteigentum statt bis zum Inkraft- 57 Millionen Dr ee„ treten dieses Gesetzes bis zum Zeitpunkt des 1„„ 5 Verlustes beweisen. Bei Wertpapieren, die in en zu f 5 Das Konto„General Koenig“ finanziert Wiederaufbau * Taxi in Devisen- Not Das Dollaraufkommen aus den sogenann- ten Exporttaxis ist auf Grund der vom Wirt- schaftsrat angeordneten Preiserhöhungen im Juni gegenüber dem Vormonat erheblich zu- rückgegangen. Die Umsatzminderungen be- laufen sich für das Land Württemberg-Baden 2236,40 DM auf durchschnittlich 60 Prözent. eine Tat- sache, die sich insbesondere bei der akuten Dollarknappheit für die Wirtschaft nachteilig bemerkbar macht. Da die Verhältnisse in r. gesetzlichen Hausarbeitstages fast allen Städten des Landes gleich gelagert kür berufstätige Frauen. Auf einer Presse- sind, sei das Stuttgarter Beispiel heraus- besprechung in Düsseldorf wurde seitens des Segriften: 3 5 Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Hollareinnahmen v. J. bis 15. Mai 21 590& DAG darauf verwiesen, daß bereits Fälle vor- 5* n liegen,, Bel de Waun, d 5 ie Eingänge an Cuponmark gingen von Sen, nen en, die Anspruch auf 71 078 auf 37 379 zurück. Dabei ist zu beden- den ihnen zustehenden arbeitsfreien Tag er- ken, daß der zuerst genannte Maibetrag auf hoben, unter irgendeinem Vorwand entlas- Grund der staatlichen Subventionen einen sen wurden oder bei Neueinstellungen der DM-Betrag in Höhe von 313234 Mark ergab, „Treiwillige“ Verzicht auf den Hausarbeitstag Während durch den Wegfall dieser Subven- zur Bedingung der Einstellung gemacht tionen der Cuponmark-Betrag für Juni gleich wurde. Die DAG Nordrhein- Westfalens legte einem DM-Betrag ist. Auf Grund dieser Tat- ihren Standpunkt in dieser Frage in einer sache werden die Fahrzeughalter gezwungen, besonderen Note an den Ministerpräsidenten, in Württemberg-Baden ihren Fahrzeugbestand den Arbeitsminister und den Präsidenten des um durchschnittlich 50 Prozent einzuschrän- Lantages 1 der kürzlich den Hausarbeitstag ken. Hinzuweisen ist ferner auf den starken für berufstätige Frauen genehmigte— dar. Es Rückgang der steuerlichen Abführungen Wurde bei gleicher Gelegenheit gefordert,. daß durch die Taxiunternehmungen auf Grund des auf trizonaler Basis eine einheitliche Rege- geschmälerten Umsatzes. So werden in Stutt- lung des freien Nachmittages für Ange- gart durchschnittlich im Juni nur zehn Pro- stellte erfolgen möge. R.-H. zent der Mai-Beträge gezahlt. tz der Zeit vom 1. 1. 1945 bis zum 8. 5. 1945 ein- General Koenig nicht allein verfügungsberechtigt schließlich ausgegeben worden sind, tritt der Insgesamt sind bisher 120 Millionen DM aus Ausgabetag an die Stelle des 1. Januar 1948. den Einzahlungen deutscher Importeure für mit Der Anmelder muß zum Beweis dieser Tat- ERP- Krediten eingekaufte Warenlieferungen sachen in erster Linie öffentliche Urkunden auf einem Sonderkonto der badischen Landes- oder Bankbescheinigungen, in denen das Wert- zentralbank in Freiburg eingegangen. Die Tat- papier nach seineri Merkmalen genau bezeich- sache, daß dieses Konto auf den Namen des net ist. vorlegen Depotbescheinigungen müs- französischen Oberkommandierenden, General sen die Nummer des Depots und die Stellen König, lautet, hat zu der irrigen Auffassung des Depotbuchs enthalten. unter denen das Anlaß gegeben, daß nur die franzésische Be- Wertpapier verzeichnet ist. Ferner ist eine Er- satzungsmacht über diese Gelder verfügen klärung der Bank beizubringen, daß diese zur könnte. Dies trifft nach Mitteilung! der Zu- Vorlegung der betreffenden Bücher bereit ist. ständigen amerikanischen Stellen nicht zu. Die Das Recht des Anmelders wird 1. als nach- Verfügung General Königs ist vielmehr aus- gewiesen. oder 2. als glaubhaft gemacht aner- drücklich von der Zustimmung der Be in kannt, falls die Anmeldung nicht auf Grund Frankfurt abhängig. Pm] des V abgelehnt wird. Das Recht ist glaubhaft gemacht— diese Auslegung 1 3 5 Mie nden Herden ehr eicntte eln. die Bauer will nicht ihre sämtlichen Unterlagen verloren haben—, 22 5 Wenn die Beweismittel zwar nicht ausreichen, Prügelknabe Sein um die volle Ueber zeugung von seinem Be 1 stehen zu begründen, aber eine hinreichende Aemter sind schuld Wahrscheinlichkeit hierfür ergeben ist. ve. Zu den in der letzten Zeit verbreiteten Mel- dungen, die deutsche Landwirtschaft hätte Zweckmeldungen über die Kartoffelschwemme verbreitet, um hierbei Preisvorteile zu erzielen, erklärt der Bauernverband in Bonn, daß die deutschen Bauern ihre Hände in Unschuld Wüschen. Sowohl die amtlichen Exnteeinschät⸗ 3 3 2 a zungen, als auch die späteren Bestandsauf- BSeISs PII!. nmgnahmen seéjen nicht von den Bauernverbänden, Invalidenrente zur Zeit sondern von den sogenannten staatlichen Er- monatlich 23,50 DM nährungsbehörden durchgeführt worden. Die Er- Zuschlag nach Ziffer 12. 15,00 DM klärung des Bauernverbandes endet mit der lo- 38.50 DU“ eee Feststellung, ee nicht 5 5 essjert gewesen seien, beziehungsweise au 9 5 5 1 75 DM; heute daran desinteressiert seien, durch über- 55 5 35 ver Zuschlag zu triebene Meldungen über überschüssige Kartof- Sewähren in Höhe von..50 DM feln den Kartoffelpreis noch mehr zu drücken. demnach Invalidenrente Es sei im Hinblick auf die für landwirtschaft- ab I. Juni 1949„30% DM liche Produkte aufgetretenen„ 5 1— durch die der Landwirtschaft bereits Ver- 1 nberdem wird, zu den EKinderzuschüssen luste von fast 30 Millionen DM entstanden seien ein Zuschlag von 5 DM monatlich für jedes rad bsurd, zu behaupten, daß ausge- zuschußberechtigte Kind gewährt. CCC Bei 181. rechnet die Bauernverbände übertriebene An- . f gaben über die Kartoffelbestände gemacht Invalidenrente zur Zeit Batten monatlich(einschließlich Kinder- 8 zuschuß für zwei Kinder) 61.40 DM Zuschlag nach Ziffer 14a 15,00 DM 76,40 DM Zuschlag zum Kinderzuschuß 22 8 Demnach Invalidenrente ab 1 Juni 1949 40.00 PI trächtigung des Der Tabak allein ist für das würzige Aroma der Aus bestimmend. Sie ist nicht gesoßt und nicht geröstet. Sie ist reiner Tabak. n 2 2 n N A 5 a 3* a 8 5. 2 2 8 a 2 —— Trauben auf den Trittbrettern hängen, steht O ner Om mer In e TI man an den Autobus-Haltestellen geduldig Schlange. Geschimpft und gebrüllt wird . 3 8 nicht eder nur beim Fußball, der von Die Farben, die im frühsommerlicher ist das auch amtlich geändert, im Sprach- in einer hübschen Ausgabe kostet gebunden Berufsspielern gespielt riesige Menschen- Straßenbild Madrids überwiegen, sind grün und rot. Die lustigen Jacken der diesjäh- rigen Mode weit geschnitten wie ein kleines Cape— sind ziegelrot und arsen- grün. Die gleiche Farben zusammenstellung zeigten auch die phrygischen Spitzmützen über den bäuerlichen Gesichtern der Gruppe, die ich im Stadtzentrum traf. Sie wurden aber nicht von spanischen Bauern getragen, sondern die Unterhaltung floß weich mit vielen„au“ ‚doa“ und nasalierten Zwischenlauten dahin, fast klang es wie Schwäbisch, das Portugiesisch, das die Gäste der spanischen Hauptstadt sprachen. Sie und andere Gruppen weilen in diesen Tagen zu einem Kongreß für Volkstänze und Volksgesang hier. Die hart ver- arbeiteten Hände schließen sich in den späten Abendstunden auf einer Freilicht- bühne zum Reigentanz und die verschiede- nen Dialekte und Sprachen der Iberischen Halbinsel geben die einfachen Texte wieder, mit denen der Landmann seine Feste be- gleitet— auch aus dem Norden sind Gäste gekommen, eine Gruppe aus Wales, eine aus Skandinavien. Das heimische Element über- wiegt und in der Kleidung der Männer Schwarze Töne— das feierliche Schwarz überwog lange Jahre in der städtischen und ländlichen Kleidung, erst seit Ende des Bürgerkrieges tragen nur die alten Damen konsequent schwarz, wenn sie allmorgend- lich zur Messe wandeln. Als Zeichen der besseren Verhältnisse— oder ist es ein reiner Zufall?— hat das benachbarte Frankreich nicht nur für den Volkstanz eine Gruppe entsandt, in einem Theater zeigt sich das klassische Ballett a us Monte Carlo. Grün und rosa sind auch die Farben der etwa hundert leichten Verkaufsstände der Buchausstellung, die auf der nobelsten Straße Madrids zu beiden Seiten des Fahrdammes unter Aka- zien stehen. Wie die Straße heißt? Zunächst hieß sie nach dem Bürgerkrieg„Avendida del Generalisimo Franco“— seit einiger Zeit Der König stecke den Orden in die Tasche In K O p nhagen fel ein Orden von der Brust König Frederiks von Dänemark, als er seinen Namen in das Gästebuck des dänischen Reichstags gchreiben wollte. Die Königin machte ihren Mann darauf aufmerksam, daß der Orden haruntergefallen war. Der König versuchte darauf, den Orden wieder zu be- festigen, wußte aber ebensowenig wie die Kö- nigin, wo er gegessen hatte. Der Einfachheit nalber Keckte en ihn in die Tasche. * In Bristol(Ezgland) wird im nächsten Jahr ein gutschef in der Liga-Mannschaft des Fußball-Klubs Fyvistol City spielen. Es ist der 22jährige ehemalige Kriegsgefangene Alois Eisentrager, der jetzt als Landarbeiter auf einer Farm in der Nähe von Bristol ar- feitet. Alois hutte in der vorigen Spielzeit für eine Provinz- Mannschaft 38 Tore geschossen. Die britische Fußballer gewerkschaft will ihn. am 1. Januar 1950 in die Liste der Berufsspie- ler aufnehmen. i In Neu Vor wurden sämtliche Klassen der bekannten Braurley- Mädchenschule ge- fragt, was für ein Gebäude sie am liebsten neben ihrem Schulhaus haben würden. Es wünschten sich: die 3. Klasse(Zehnjährige) eine Bonbonfabrik,; die 6. Klasse ein Kran- kenhaus; die 7. Klasse ein Schwimmbad, die 8. ein Krankenhaus; die 9. und 10. eine Kna- benschule? dir II. und 12. ein„Männer“- College. 5 * In Ostafrika findet ein billiger engli- scher Radib apparat großen Absatz, der die Form einer Kdsserolle hut. Die originelle Form ist kein Zufall. Der Empfänger wurde in Kas- serollen eingebaut, die auf dem englischen Markt nicht abzusetzen waren. * In Atlanta(US) flog bei einem Fuß- ball kampf zwischen Gefüngnisinsassen der Ball über die Gefängnismauer. Ein Wärter schloß auf, um den Ball zu holen. Als er zurückkam, Waren vier Spieler spurlos verschwunden. * In London suchten die Polizeistationen einen Tag lung nach einem Sträfling, der auf ungeklärte Weise aus dem Wandsworth- Ge- jängnis verschwunden war. Am Abend wur- den die Nachforschungen plötzlich abgebro- chen. Man hatte den Gefangenen im Kohlen- keller entdeckt, wo ihn ein Wärter versehent- lich eingeschlossen hatte. Buzern veröffentlicht eben das Programm der vom 10. bis 28. August geplanten„Musi- kalischen Festwochen“. Die zwölf Veranstal- tungen halten sich im Rahmen dessen. Was sich seit einem Jahrzehnt bewährt hat. Die repräsentativen Programme ruhen auf den Werken der Großmeister, stoßen aber von Bach bis in die Gegenwart vor. So eröffnet Herbert von Karajan das erste Konzert mit einem „Concerto grosso“ des in Amerika lebenden Tschechen Martinu, dem er Beethoven und Brahms(1. Sinfonie) folgen läßt. Der farben reichen„Symphonischen Metarmorphosen“ Hindemiths nimmt sich Robert Denzler an und läßt ihnen Werke von Mendelssohn und Beethoven vorangehen. Bruno Walter er- Weist seinen Lieblingen Mozart und Schubert die Ehre, Wilhelm Furtwängler neben Brahms und Richard Strauß der„Vierten Sym- phonie von Tschaikowsky. Zum erstenmal be- gegnen wir in den Luzerner Konzerten Gu- sStav Mahler. Paul Klecki ist es, der außer Debussy„La Mer“ Mahlers stimmungsreich- stes und reifstes Werk das„Lied von der Erde“ betreut. Von Bruckner hört man das herrliche Streichquintett. Der rühmlich bekanntgewor- dene Festwochenchor widmet sich diesaml unter Furtwängler der„Schöpfung“ von Jo- Seph Haydn. Fünf Konzerte tragen intimeren Charakter. So spielen Cas adesus und der Geiger Francescatti Sonaten von Bach. Brahms, Debussy und Frank und das Schneider han- Quartett aus Wien zwischen Mozart und Schubert das melodienreiche zweite Streich- quartett von Othmar Schoeck. Wiederum ist es Marcel Dupré, der in einem Programm von großer Spannweite die prächtige Orgel der Hofkirche aufklingen läßt. Auch die Serena- den des Züricher Collegium Musicum möchte man nicht mehr missen., die unter Paul Sa- eher aus dem Born der Mozartschen Muse schöpfen.— Die Liste der Solisten zählt best- bekannte Künstler auf. Von Beethoven spielt Edwin Fischer das e-moll-Konzert und Internationale Musikw¾ochen in Luzern gebrauch hieß sie unter allen politischen Systemen„Castellana“. Zehn Tage lang drängt sich hier vor den Auslagen der wich- tigsten Verleger eine kauf- und schaulustige Menge. Seit 1944 veranstaltet das„Institut des Spanischen Buches“ einmal jährlich diese Schau, der Käufer erhält zehn Prozent Rabatt. Es wird ein ausgezeichneter Ueberblick über die spanische Buchproduktion gegeben; wir haben nicht gezählt. ob nun alle die Neuerscheinungen des Jahres 1948 wirklich gezeigt werden, sie beliefen sich auf 3693, 1400 entfielen davon auf das Gebiet der Literatur im weitesten Sinne. 2899 sind Werke spanischer Autoren, unter den 794 Uebersetzungen führen die aus dem Eng- lischen. Die Ausstattung des spanischen Buches bewahrt die gute Tradition, nur die Krise veranlaßt zum Kauf gehefteter Bücher, beliebt ist— abgesehen von den natürlich auch vertretenen Kriminalroma- nen und den billigen Reihenausgaben— das gebundene Buch. Zahlreiche Kunst- bücher fallen durch die sehr verbesserte IIlustrations- und Drucktechnik auf. Auch die wichtigsten Buchhandlungen sind ver- treten, die von dem deutschen Buchhändler Buchholz geleitete„Libreria Buchholz“ zeigt in täglich wechselnden Ausstellungen die rege Arbeit spanischer und ins Spanische übersetzter Verfasser; auf der anderen Seite der Straße denken wir an die Heimat: die argentinischen Ehrengäste zeigen zahlreiche Uebersetzungen aus dem Deutschen. Im spanischen Buchhandel ist der Wettbewerb der amerikanischen Länder spanischer Zunge nicht gern gesehen, die Bücher sind vielfach billiger als die heimischer Produktion und es bedurfte erst eines feierlichen Abkom- mens zwischen Spanien und Argentinien um die gröbsten Unebenheiten zu beseitigen. Auch die iberische Schwester. Portugal, ist in einem Ehrenstand vertreten, auch hier ist ein großer Fortschritt zu beobachten. Ein übersichtlicher Katalog gibt über die Preise Auskunft: für 20 Pts. können wir geheftet, für 40 Pts. gebunden Schillers „Braut von Messina“ in einer argentinischen Uebersetzung erstehen,„Romeo und Julia“ 150 Pts.,„Brot“ von Hamsun 30 Pts. Bei der herrschenden Geldknappheit ist es kein Wunder, daß Bücher in der unteren Preis- lage eher abgesetzt werden— wenn wir uns auch nicht entschließen die heißen Madrider Nächte mit dem auch hier vertretenen Edgar Wallace zu verbringen— wir hätten gleich vierzehn Neuerscheinungen zur Verfügung wenn wir für das Buch zwischen 8 und 12 Pts. anlegten. Die Ausstellung schließt abends um zehn Uhr— freilich nach Ortszeit. in Wahrheit ist es erst acht Uhr abends. Die den ganzen Winter und Frühling über anhaltende Trockenheit zwang die Regierung zur Ein- führung dieser„doppelten“ Sommerzeit. Um zehn Uhr abends sind dann die Cafés und Bars dicht gefüllt, zum abendlichen Aperitiv. Der Madrider setzt sich im allge- meinen erst gegen halb elf zum Nachtmahl — um diese Zeit ist es auch sicher, daß der Fahrstuhl funktioniert. Denn mit Einfüh- rung der Sommerzeit allein kann die durch Wassermangel verursachte Knappheit an elektrischem Strom nicht be- kämpft werden, nur an zwei Tagen der Woche wird ohne Beschränkungen Licht und Kraftstrom geliefert, sonst erst ab 20.30 Uhr und mittags eine Stunde— das bedeutet für Menschen die geschäftlich unterwegs sind und in Hochhäusern arbeiten viele, viele Treppenstufen. Die Schaufenster sind kaum beleuchtet, die Innenräume dürf- tig erhellt. Auch für die Entnahme von Wasser sind rigoros durchgeführte Sperr- stunden einzuhalten. Während der Nacht- stunden wird das Wasser völlig abgestellt, am Tage fließt es nur von 8 bis 15 Uhr— in allen Privathäusern dient die Badewanne (wenn vorhanden) als Depot für Wasch- Wasser. Natürlich leidet auch der Verkehr auf der Untergrundbahn und den Straßenbahnen durch die Sperren, die seit einigen Monaten im Stadtbild aufgetauchten zweistöckigen Omnibusse vermögen in den Hauptverkehrs- stunden den Andrang nur mit langen Warte- zeiten zu bewältigen. Während Sturman- Sriffe auf die Straßenbahn nach wie vor geübt werden und die Menschen in dicken Knièbolo Aus Ernst Jüngers„Strahlungen“ Paris, 19. Juni 1943 Merkwürdig, daß die Handschrift von Gastronomen fast immer nach oben se- richtet ist. Die von Kniébolo dagegen ist die am stärksten nach unten ziehende, die ich jemals sah. Sie ist das nihilum nigrum in der göttlichen Offizin. Paris, 4. September 1943 Der größte Raub, den Kniébolo dem deutschen Volke zufügt, ist der Rechtsraub — das heißt, er hat den Deutschen der Möglichkeit beraubt, Recht zu haben und sich im Recht zu fühlen gegenüber den Unbilden, die ihm zugefügt werden und die ihm drohen. Freilich hat sich das Volk als solches mitschuldig gemacht durch Akklamation das war der furchtbare. bestürzende Unterton, den man unter den Jubelstürmen, den Jubelorgien vernahm. Wie so gar vieles hat Heraklit es im Kern getroffen mit dem Worte, dag Demagogen- zungen scharf wie die Schlachtmesser sind. Paris, 8. November 1943 Kniéebolos Reden erinnern jetzt an eine Konkurs versammlung, in der der Bankrot- teur, um Frist zu gewinnen, den Gläubi- gern versichert, daß er sie voll auszahlen wird. Paris, 23. Mai 1944 Nachmittags wurde das Todesurteil gegen den General von Seydlitz bekannt- gegeben, das in absentia ausgesprochen ist. Es scheint, daß dessen Tätigkeit Kniebolo mit Sorge erfüllt. Zugleich wurde eine Er- gebenheitsadresse der Feldmarschälle des Heeres an KRnieébolo verlesen, die in den üblichen Wendungen gehalten ist. Ich glaube, es war Gambetta, der fragte:„Ha- ben Sie jemals einen General gesehen, der mutig ist?“ Jeder kleine Journalist, jede Arbeiterfrau bringt mehr Courage auf. Die Auslese geschieht eben nach der Fähigkeit, den Mund zu halten und Befehle auszu- führen, dazu kommt dann die Senilität. Das mag in Monarchien noch angehen. Milstein das Violinkonzert. Ein besonde- rer Genuß verspricht das Brahmsche Doppel- konzert für Violine und Cello durch Sehne i- derhän und Mainardi zu werden. Für Mahler setzen sich Elsa Cavelti und der Holländer Vroons ein, während die Mo- zartsängerin Maria Stader in einer Konzert- arie zu hören ist. Zu einer ständigen Einrichtung des Fest- wochen- Programmes sind auch die Meister- kurse geworden. Aufstrebende Pianisten. Gei- ger und Cellisten haben hier Gelegenheit, sich bei Fischer(Klavier), Schneiderhan(Violine) oder Mainardi(Cello) Unterweisung und Rat zu holen. P.-E. A. Salzburger Festspiele 1949 Nunmehr steht das endgültige Programm für die am 27. Juli beginnenden Salzburger Festspiele 1949 fest. Es werden„Fidelio“ und „Zauberflöte“ unter der musikalischen Lei- tung von Wilhelm Furtwängler.„Ro- senkavalier“ unter George Sz ell. Mözarts „Titus“ und Glucks„Orpheus und Eury- dike“ unter der Leitung von Josef Krips zur Aufführung gelangen. Besonderes Interesse verdient auch die Aufführung von Carl Orffs„Antigone“, die erste Interpretation der antiken Tragödie aus dem Geist der Musik. Die musikalische Leitung dieses Wer- kes, das am 9. August in der Felsenreit- schule uraufgeführt wird, hat Ferenez Fris- cay, die Regie Oskar Fritz Schuh; die Titel- rolle singt Res Fischer von der Württem- bergischen Staatsoper, die Bühnenbilder stammen von Caspar Neher. Die Dirigenten der großen Orchester- werke sind Bruno Walter(Mahlers„Lied von der Erde!), Karajan Beethovens„Neunte“), Furtwängler Gruckners„Achtę“), Knapperts- busch Gruckners„Siebente“), George Szell (Schuberts„C-dur- Symphonie) und Josef Krips(Beethovens„Siebente“). Von großen Chorwerken sind Rossinis„Stabat mater“, Bruckners„Tedeum“, Mozarts„Requiem“ und Paris, 1. Juni 1944 erzählte der Präsident eine Szene, die er in Dreesens Hotel bei Godesberg als Augenzeuge beobachtete. Kniébolo, die Treppe hinuntersteigend, wurde in der Halle begrüßt, und unter anderem über- reichte ein kleines Mädchen ihm einen Blumenstrauß. Er beugte sich, um ihn in Empfang zu nehmen und das Kind auf die Wange zu klopfen— gleichzeitig wandte er den Kopf ein wenig zur Seite und rief ein trockenes:„Aufnahme!“ Paris, 12. Juni 1944 Besucher bei Russer, in dessen Woh- nung in der Rue St. Placide ich Akten unterbringen, vielleicht auch für Tage unterkommen will. Dies ist der linke mei- ner Stützpunkte im Quartier latin. Im Zentrum steht die Doctoresse während der Antiquar Morin den rechten innehält. Besser als Gold sind Freunde, die man sich erworben hat. Ich vermindere mein Gepäck auf ein Minimum. Kniébolo und seine Rotte pro- Phezeien baldigen Sieg, ganz ähnlich wie der Wiedertäuferfürst. Hinter welchen Fi- guren der Pöbel doch herläuft, und wie 80 allumfassend der Ochlos geworden ist. St. Die, 28. August 1944 Abends beim Präsidenten, der mir be- stätigte, daß Kniébolo den Befehl, Paris als Trümmerhaufen zurückzulassen, gegeben hatte, wie es ja seinem ganz auf Vernich- tung sgestellten Geist entspricht. Er ist wohl überhaupt derjenige, auf dessen Ge- bot hin das größte Maß von Tötung und Einebnung vollzogen wurde, das man je in der Geschichte sah. Freilich mußte dem eine Verbilligung des Menschen und ein Verlust an sakraler Substanz vorausgehen. Solche Fuchs- und Hyänengeister treten erst in Erscheinung, wenn es nach Kada- vern riecht. (Copyright by Heliopolis Verlag Ewald Katzmann, Tübingen. Deutscher Presse- vertrieb: Dr. Paul Heraog, Tübingen) „Krönungsmesse“, Haydns„Schöpfung“ und Schuberts„Große Messe in Es“ vorgesehen. Der Straßburger Domchor unter Leitung von Abbé Hoch wird„Des Heilands Kindheit“ von Berlioz zur Aufführung bringen. Die Orchester-Serenaden und die Dom-Mozart- Matinéen dirigiert Bernhard Paumgart- ner. Die Kammerkonzerte werden vom Trio Pasquier, vom Trio Fischer-Mainardi-Schnei- derhan, vom Wiener Octett und vom Sehneiderhan-Quartett gestaltet. H. Sch. Masereel-Ausstellung in München Die Privatgalerie Karin Hielscher er- öflnete in München am Siegestor ibre neuen Räume mit einer Ausstellung des flä- mischen Graphikers, Holzschneiders und Ma- lers Franz Masereel. Sie gewährt einen Ein- blick in die Entwicklung Masereels von 1923 bis 1948, eine Entwicklung, die vom Graphi- schen zum Malerischen zu führen scheint im Ausdruck also von hart umrissenen Schwarzweiß-Flächen bis zur weich ge- schwungenen Linie und vollen Farben— in der Darstellung von der symbolhaften zur konkreten Form— im Geist von der sozia- len Anklage bis zur Hinnahme der Welt. wie sie ist. In solcher Entwicklung überrascht gerade der späte Masereel der vierziger Jahre, der Maler also; scheint er sich hier nicht von seinem eigensten Element, dem Holz- schnitt, schon allzu weit zu entfernen? Hat er nicht mit dem Verlassen seines sujets, nämlich dem der gesellschaftlichen Thema- tik, auch schon seine eigentliche Stunde über- schritten? Solche Fragestellung wird beson- ders deutlich, angesichts eines späten Holz- schnittes(Notre Terre) aus dem Jahre 1948, wo das alte Menschheitsthema noch einmal in ornamentaler Einfachheit, aber fast schon mehr aus der Klage als aus der Anklage heraus, zu kraftvoller Gestaltung kommt.— Franz Masereel hat versprochen, aus Saar- brücken, wo er zur Zeit lebt und lehrt. zu seinem sechzigsten Geburtstag zu dieser ersten Münchener Ausstellung seiner Werke seit 1930(die dann noch um einige Stücke aus französischem Besitz erweitert werden soll) zu kommen. A. v. H. mengen in das am Ende der Castellana ge- legene Stadion lockt. Der Wettkampf zwi- schen den Mannschaften von Valencia und Bilbao fand durch die Anwesenheit des Staatschefs seine Krönung. Sein Ergebnis wird mindestens so diskutiert wie die som- merlichen Stier kämpfe. Ende Juni läuft die Saison langsam aus, wer irgend kann entflieht der trockenen Hitze der Hochebene von 600 Metern und geht in einen Strandort. Auch in Madrid sind ein paar Schwimmbäder, das größte am auf- gestauten Manzanares, der sonst ein trauri- ges Rinnsal bildet. Am offenen Fenster wurde ich unfrei- williger Zuhörer der Unterhaltung zwischen zwei Dienstmädchen, die hier noch nicht zur Hausgehilfin avanciert sind. Tiefe Stimme: „Carmen, was machst Du nächsten Sonn- tag?“ Helle Stimme:„Ach weißt Du, Pilar, mein Landsmann, der Briefträger an der Hauptpost will mit mir zum Baden gehen.“ Tiefe Stimme:„‚Um Gottes Willen, Mädchen, das gibt mir Schande, ich würde doch nie mit einem Mann zum Baden gehen, mit dem ich Hicht verheiratet bin. Und wenn ich verheiratet bin, gehe ich nicht mehr zum Baden!! Aber welche Farbe hat denn Dein Badeanzug und hoffentlich hat er nur einen kleinen Ausschnitt?“ Helle Stimme:„Ach was, der war ganz billig und die Farben sind grün und rot.“ FP Narzissenlandschaft am Genfer See Von Walter Henkels Wir kennen die Fabel vom schönen Jüngling Narziß, der sich, als er seine Ge- stalt im Wasserspiegel betrachtete, so in sich selbst verliebte, daß er aus Sehnsucht nach sich selbst verschmachtete. An der Stätte seines Todes, so berichtet der Fabel- dichter, sproß die Narzisse. Dies, scheint dem Chronisten, ist in Montreux am Genfer See gewesen. In Montreux scheint Narzissens Tatort gewe- sen zu sein. Der Baedeker verzeichnet nur lapidar die Tatsache, daß hier alljährlich im Mai das Narzissenfest stattfindet. Aber wen danach dürstet, die schöne Blume Nar- zissens in corpore versammelt zu sehen, wildwachsend und ohne Gehege, der braucht im Sommer nur ein wenig in die Berge am Genfer See zu kraxeln. Die Landschaft, schmachtend nach dem Geliebtwerden, ist in sich selbst verliebt— Narzissenland- schaft! a Im Liegestuhl Wir wohnen im Hotel hoch über dem Genfer See. Miß K. von Zimmer 86, die Dame aus den Staaten, sitzt momentan in einem Liegestuhl und gibt sich ein wenig der Sonne hin. Vom Concierge hörte ich, daß sie drei Tage bleiben will, dann möchte sie zum Comer See hinüber wechseln, wo ihr Verlobter abgeschossen wurde, 1944. Das Hotel hat viele Liegestühle, dazugehörige große Sonnenschirme, alles zusammenklappbar und transportabel. Sie stehen planlos auf der weiten, grünen Wiese vor dem Hotel herum, dienstbare Geister, und tun, indem sie dort stehen, ihre Pflicht. Rechterhand, unter der einige Jahrhunderte alten Eibe, sitzt jetzt solo das Fröken Ragna B. aus der Drontheimer Gegend, deren Va- ter, laut Concierge, bei den Lofoten den „Torsk“, zu deutsch den Kabeljau, fängt. Als Ragna B. hörte, daß wir Deutsche seien, machte sie auf der Hotelwiese Stellungs- wechsel und verzog sich an den Wiesenrand unter die Eibe. Denn ihre Freunde, das muß gesagt werden, waren sie nicht, diese Deutschen. Gestern, am Spätnachmittag, wurde das Komma des aufgehenden Mondes über der schneebedeckten Dent du Midi zum ersten Male sichtbar. In der Nacht projizierte der Mond sein grünes Licht auf den schwarzen See, er stand nun sehr hoch, sehr weit und sehr allein und verlassen im Kosmos, weit über Genf und über dem Jura. Der Gesang der Grillen, herauftönend aus den Wein- bergen von Chardonne und herabdringend vom Mont Pelerin, hatte Orchesterlaut- stärke. 5 auch ut rnack rieten Fritz Rieger, der. wie bekannt, Leiter der Münchner Philharmoniker geworden ist, gibt eben seine Pläne für das Konzertjahr 1949/50 bekannt, das wieder 12 Abonnementskonzerte bringen wird. Klassiker und Romantiker bil- den das Fundament des Programmes. darunter ein als Uraufführung bezeichnetes„Sympho- nisches Präludium“ von Anton Bruckner, das erst vor einiger Zeit von dem Musikhistoriker Dr. Tschuppix entdeckt worden ist. Daneben erscheinen auch einige der bedeutendsten Werke zeitgenössischer Musik von Strawinsky. Bartok, Debussy und Höller. Kis Der Heidelberger Ordinarius Prof. Dr. Wal- ther Bothe wurde zu dem Internationalen Ken- greß über Kernphysik, theoretische Physik und kosmische Strahlen eingeladen, der in den bei- den ersten Septemberwochen d. J. in Basel und Como abgehalten werden soll. pf. Das Baden-Badener Stadttheater, dem. wie wir kürzlich meldeten, durch den Stadtrat der notwendige Zuschuß versagt worden war. soll nun doch, sogar mit einer Erweiterung um das Singspiel und die chorlose Operette. weiter be- trieben werden. Dies ist durch die Hilfe des Südwestfunks möglich geworden, der sich mit 120 000 DM aus den Einkünften seines Werde funks an der Finanzierung des Theaters betei- ligen wil. mw Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat seine Vorbereitungen zur neuen Spielzeit unter der Aegide des neuen Intendanten Heinz Wolf- gang Wolff im großen und ganzen abgeschlos- sen, Es wird voraussichtlich am 1. Januar 1950 ein„Kleines Haus“ in Betrieb nehmen. Gu- staf Gründgens ist mit seinem Ensemble zu einem Gastspiel mit Goethes, Torquato Tasso“ eingeladen worden. In der Oper will man neben Verdi, Weber. Richard Strauß, Gluck, Ha- le vy, Moussorgsky und Giordano auch ein zeit- genössisches Werk herausbringen. ABC Ein internationales Studententreffen wird am 29. Juli in Göttingen eröffnet. Es steht unter der Schirmherrschaft von Ministerprä- sident Karl Arnold. Kultusminister Richard stus geschrieben worden ist. „Escorial“ An einem der Tage fuhren wir nal Montreux hinunter. Wir schauten imme erst, ehe wir uns in den Bahnen nieda setzten, ob wir die Bänke nicht ge schmutzten. So eine Bahn, so poliert u gemasert und blinkend, möchte ich! Deutschland mal wieder sehen. Ja,, rend wir Schlachten schlugen, haben d Eidgenossen was anderes getan. Ich mul auch daran denken, warum wir in Deutsc land Eisenbahnsperren haben, wozu dortel sonderes deutsches Kapitel. Auf der Kurpromenade in Montreuxel gingen sich die Kurgäste, verlustierten d men, eisgefrorenes Lächeln stand in Gesichtern. Aber viele waren Bilder Anmut, wie wir sie zuweilen in Illustr. ten sehen. Den halblangen, schwingen Rock, aber auch den engen, sah man, Unruhe, viel kraus Gemustertes war! sehen, rötlich, flieder farben und löschbh rosa, manchmal Pikee, manchmal glänze! Seide, kraus gemustert. Es waren gewiß al sehr feine Damen, und sie werden es nicht verübeln, wenn wir in Gedanken eine kleine Weile zu unseren lieben Fra daheim zurückkehren, nach Deutschland Panzersperren beim Schloß Chillon Glänzende Exempel für die Wohlhabe heit dieses Landes waren auch in Montt die Läden. Ich möchte der Phantasie des sers einigen Spielraum lassen. Ich mic die Sachen nicht aufzählen, die wir Sale Es steht in des Lesers Belieben, es mit“ nen Träumen auszumelen Auch bei uns? die Läden seit der Währungsreform% der ganz hübsch geworden, aber mib Schweiz können sie nicht konkurrieren. I. her, warfen Zehn-Rappen-Stücke in EKonfitüren- und Zigaretten- Automaten denen stand:„Bitte, bedienen 8e selbst!“ Bei dem einen schaute der! Evangelistenkapelſ 4 Foto: Kurt Hiesch Wi Verfa tages Bunde kreise Sowa! „Nanu?“ sagte dann einer von uns, ergebe d 1 zersperren?“ Wir sahen sie beim Chillon, dazu spanische Reiter und, in pn Felsen gemauert, aus unsichtbaren Bun die Schlitzaugen verschiedener Schieſbsd ten. Herr Bodmer sagte:„1940/41“. Voigt Niedersachsen) und Generaldirettes H. C. Adolf Grimme vom NWDR und 0 bis zum 30. August. Teilnehmer sind Sli ten aus der Schweiz, aus den Seandinc Ländern, Holland, Belgien, Italien, 1 reich, Frankreich, England und den Us 5 sammen mit den deutschen Studenten einigt die Eröffnungsfeier rund 200 Teile Arnold Schönberg, der seit Jahren 15 rika lebende Komponist und Schöp 4 Zwölf-Ton-Musik. hat seine Zusage. dieser Tage begonnenen„Ferienkumse, neue Musik“ in Darmstadt zu kommen sundheitlichen Gründen wieder zurn Am zweiten internationalen Theatel, greß, der vom 27. Juni bis 2. 19 stattfinden soll, werden Delegierte Bel USA, Großbritannien, Oesterreich, 10 0 Brasilien, Chile, China, der Tec 1 Ecuador, Frankreich, Italien. Mere, wegen, Polen und der Schweiz teilnehmen. e 10 Kongreß soll durch John B. Priestley ef werden. 1 Der erste große Theaterneubau Westzonen geht seiner Vollendung im Das Münchener Residenz-Theater. 3 5 ten Kriegsjahr durch Fliegerbomben ige men zerstört wurde. ersteht jetzt erg ein modernes Schauspielhaus der Baer Staatstheater mit über 1100 Plätzen. Die Große Münchener Kuns ausgtel 1 kindet im Haus der Kunst im Os flug Zeit vom 9. September bis 19. Novem ckgerl g Juli in 24 verde. 22 U¹ 9 Im Otto Reichel-Verlag in Tübnth ned scheinen in einer neuen Auflage Erne be Werke„Auf den Marmorklippen 95 k lantische Fahrt“. In Vorbereitung gone n wan sich Jüngers Bücher„Das kleine Brie 0 und„Blätter und Steine“. baue wage Das älteste Manuskript des alten Jen. 1 dr. 10 das man bisher entdeckt 52 ten in gebundenes Pergament— 50 steigert werden. Man glaubt, de 5 50 skript, das auf einen Wert von 88. 4 c DM veranschlagt wird, etwa 100 Jahre U 9h