verötfentlicht unter Lizenz Nummer 58 WB 110 verantwortliche Herausgeber: ö pr. Karl Ackermann. E. Fritz v Schilling Nr. 1 — gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Leloton: 44 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: Süd westbank Mannheim Augemeine Bankgesellschaft Mannheim rt, abe und zu is ist eh postscheck konten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 93 ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 scheint: Täglich außer sonntags eder 9 vor dh mal: d für unverlangte Manuskripte über- en, dam zmmt der Verlag keinerlei Gewähr denmüt Mannheimer 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 284 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM- 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises vermiß ter pp. iber un Jahrgang/ Nr. 123/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 30. Juni 1949 ehen wu nder un wägen Terr un u Schah estimmt Iewaken schützen ihre Priester r ist ge Prag.(UP) In der Slowakei ist es am von 10 auntag und den folgenden Tagen zu ern- ntes Gen Unruhen gekommen, so daß die Behör- n den Ausnahmezustand erklärten. U Turcansky-St. Martin wollte eine erregte lolksmenge die Verhaftung ihrer Geist- en verhindern. Die kommunistische„Ar- eitermiliz“ ging mit Maschinenpistolen vor Id vertrieb die Bevölkerung. Das ganze Ge- get von Zilin war bis Mittwochfrüh unter e. Ruf aug ren Es, s ist eh ein nach 1 Kit nahmezustand, ein nächtliches Ausgeh- um Fer habot ist noch nicht aufgehoben. der dul Augenzeugen berichten, daß die Un- n, wenden ausbrachen, als die Polizei auf Last- trage ehatwagen erschien, um in verschiedenen Jas nich brtschaften Priester zu verhaften. Als die Schlachh bolzei in die Pfarrgebäude eingedrungen entgegen ha, erschienen die Einwohner mit Knüp- u und griffen die Beamten an, als sie lie auge bren, daß; die Priester verhaftet wer- braunen sollten. Einige Polizeibeamte wurden on dena prügelt und die Reifen der Lastkraft- n. Dien wurden in mehreren Fällen beschä- ers Schl let Die Polizei schoß nicht, sondern lieg fer Laut de Priester in Ruhe und verschwand 80 regt al nell wie möglich. Später erschien die allen ummunistische Arbeitermiliz in den Dör- t werten und verhaftete eine Anzahl Einwoh- lich iu wie die Augenzeugen weiter berich- unde en. Die Bevölkerung hat eine beträcht- 1 Dinah Zahl von Wachtposten um die Pfarr- abe bäude aufgestellt, um die bedrohten Ueber ester zu schützen. nks. Die Aktion der Polizei soll wegen der 3 10 u erlesung der Hirtenschreiben des tschecho- Tatsache wakischen Episkopats in den Kirchen 9 eh. Filet sein. Die Dörfer, in denen sich die doch we hen ereigneten, haben eine Bevölke- ertönt, ine von 1000 bis 2000 Menschen. Wie ver- tet, sollen auch in den benachbarten Ensch egen Zilin und Kisuce ernste Unruhen Ins Het ugekommen sein. Zu ihrer Unterdrückung iddel nian Truppenteile der Armee aufgeboten ken. Uinen sein. die jun a 80 bet aug beneralstreik in Londoner Docks ft en London. DEN A-AFP) Der Streikausschuß Londoner Dockarbeiter rief am Mitt- un zum Generalstreik in alle Docks der chen Hauptstadt auf. lertausend Dockarbeiter der Londoner ya und Surrey- Docks“, die vorüberge- eu ihre Arbeit niedergelegt hatten und am Mittwochmorgen wieder aufnehmen alten, wurden davon in Kenntnis gesetzt, b die Arbeitgeber die Docks geschlossen ben, solange die Arbeiter die Entladung nadischer Schiffe verweigern. Als Ant- lat riet der Streikausschuß zum sofortigen Aeralstreik auf. gische Regierung ohne Sozialisten? brüssel. DENA-REUTER) Der Führer fr christlich-sozialen Partei Belgiens, Paul Zeeland, führte am Mittwoch wei- 8 Besprechungen mit belgischen Politi- am über die Bildung einer neuen Regie- ug Van Zeeland bestätigte, daß das Pro- um der Christlich-Sozialen, das die lekkehr des in der Sehweiz im lebenden Königs Leopold auf belgischen Thron vorsieht, die Grund- seiner Beratungen bildet. Da die So- en gegen die Rückkehr sind, befürwor- Bie meisten Mitglieder der christlich len Partei Katholiken) eine christlich- dle Einparteienregierung, die den König lle Volksbefragung zurückholen kann. 1 glaslington. Der amerikanische Finanzmi- 1 Jugen 0 er John W. Snyder wird eine Europareise 40, u zuchmen. die voraussichtlich vom 1. bis neu aeg 10 au dauern wird. Amerikanische Finanz- am Fette messen der Reise große Bedeutung zu. aseite unten. Der Beginn der Konferenz der eim s dberoumächtigten der vier Großmächte uso ngen österreichischen Staatsvertrag ist auf „ der sowietischen Delegation um einen 10 80 an hoden worden und wird ihre Arbei- ach bart Freitag aufnehmen. 5 5 kranzösische Regierung wird ver- tag, Ger e Nationalversammlung noch vor h Mice 1 tagung Ende Juli zur Ratifizierung sten. Wenminteikpaktes zu bewegen, erslare Stem de miser Robert Schuman am Mittwoch ſpelpen aubenpolitischen Ausschuß der Na- ert kot dom zemmlung. tgart a attzor ane neue. dritte italienische Gewerk- à Willeſern.(FIL) wurde von Republi- . 4000 U. dem 10 rechtsgerichteten Sozialisten. die verlangen Neue cn uns tisch beeinflußten allgemei- 80 besründet verband(CSII) ausgetreten niversi Fra 5 5 Aan 9 Das US- Hauptquartier teilte mit. usländern in der US-Zone, die bis- a 7 Z mgsmacht versorgt wurden ft werden 85 deutschen Wirtschaft unter- Henn gewährt do Iten zwei Monate Uebergangs- rue linken Ber eg er- Vell dug des 52 der Rechts- und Verfassungsaus- 1 derte Jerischen Landtages billigte eine desierungsvorlage zur Wahlkreis crear. 1 fer orgen 2 9 bon 8 tür die Bundeswahlen in Bayern. 1 8e anteimise 47 Wahlkreisen entfallen 38 auf ders, h üctin ische Bevölkerung. während 9 als une en ben Wahlkreise“ für die Heimatvertrie: end sind. 8. Der ehemalige Generalmajor Berli ommandeur des Wachregi- A der ver in maßgeblich an der Vereite- t war Won derung vom 20. Juli 1944 be- 0 8 in Jever vom Entnazifizie- 85 5 Kreises Friesland als vom setz nicht betroffen“ erklärt. DEN AU/ Fig. Ber. Saus, un, eiungs Köhlers Frage: Warum noch nicht Genehmigung der Solorthille? Sorgen der Wirtschaftsratsfraktionen wegen der verzögerten Entscheidung der Militärgouverneure Frankfurt. Der Präsident des Wirt- schaftsrates, Dr. Köhler, verlas vor der Presse eine im Einverständnis mit der CDU-, SPD- und FDP-Fraktion des Wirt- schaftsrates abgefaßte Erklärung zum So- forthilfegesetz, in der er mit tiefer Sorge und Enttäuschung feststellt, daß der Wirt- schaftsrat seit Monaten auf eine endgültige Entscheidung der Militärregierungen über das Gesetz warte. Sieben Millionen Flücht- linge, mehrere Millionen Kriegsgeschädigte und die Währungsgeschädigten würden auf das Inkrafttreten des Gesetzes warten und diesen Notleidenden hätten schon 500 bis 600 Millionen DM ausgezahlt werden kön- nen, wenn das Gesetz im Januar in Kraft getreten wäre. Das Gesetz sei am 15. Dezember 1948, 80 fährt die Erklärung fort, den Militärgouver- neuren mit der Bitte um möglichst baldige Genehmigung überreicht worden, nachdem die Militärregierungen über die Beratungen laufend informiert worden waren. Nach mehr als vier Monaten, am 30. April 1949, sei die Stellungnahme der Besatzungsmächte bekanntgegeben worden, während deut- scherseits immer wieder auf die Notwendig- keit einer beschleunigten Genehmigung hin- gewiesen worden sei. Die Gouverneure hät- ten zwar alles getan, um ein baldiges In- krafttreten zu ermöglichen, aber die west- lichen Regierungen hätten Wert darauf ge- legt, das Gesetz eingehend zu prüfen. Die dann von den Militärregierungen verlang- ten Abänderungen hätten überwiegend for- male Fragen betroffen. Die Neufassung des Gesetzes, in enger Fühlungnahme mit den Von unserer Frankfurter Redaktion aAlllierten Experten vorgenommen, sei am 28. Mai den Militärregierungen wiederum Vorgelegt worden. Aber eine alliierte Ent- scheidung sei auf wiederholte Rückfragen noch nicht in Aussicht gestellt worden. Diese Verzögerung des Gesetzes habe geradezu zu einer Lähmung des Wirtschaftslebens in- folge der Ungewißbeit über Ausmaß und Art der zu erwartenden Belastung geführt. Abschließend betonte Dr. Köhler, wie sehr dieser ganze Vorgang eine zunehmende Radikalisierung von Millionen Deutscher fördern könne, die den deutschen Gesetzge- ber für die bisherige Ergebnislosigkeit der Bemühungen verantwortlich machten, ihren Anspruch auf staatliche Hilfe zu verwirk⸗ lichen. Alle verantwortungsbewußten deut- schen Politiker würden von der tiefen Sorge bedrückt, daß die Regierungen der Besat- zungsmächte nicht das nötige Verständnis kür die innerpolitische Lage in Deutschland hätten, die durch die noch nicht erfolgte Genehmigung des Gesetzes entstanden sei. Auch Postgewerkschaften wollen Vereinigung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In Stuttgart Bad- Cannstadt begann am Mittwoch der Vereinigungskongreß der Postgewerkschaf- ten der drei Westzonen zur deutschen Post- gewerkschaft. Außer den 139 Delegierten aus den Westzonen nehmen zahlreiche Ehrengäste aus England, Frankreich, Schwe- den, Holland, Oesterreich und der Schweiz, sowie zwanzig Vertreter der Berliner West- Arnolds Vorschlag wenig aussichtsreich August-Thyssen- Hütte nach London. DENA) Der Vorschlag des nord- rhein- westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold, die August-Thyssen-Hütte da- durch vor der Demontage zu retten, daß sie zu einer Stiftung zur Förderung der euro- päischen Jugend gemacht wird, hat, wie REUTERS diplomatischer Korrespondent von maßgeblicher Seite in der britischen Hauptstadt erfährt, wenig Aussicht auf Billi- gung durch das britische Außenministerium. Arnolds Vorschlag, heißt es in der Stellung- nahme, stehe im Widerspruch zu allen inter- nationalen Vereinbarungen über die De- montage, die Großbritannien eingegangen sei, insbesondere zu dem Washingtoner Ab- kommen zwischen Großbritannien, den Ver- einigten Staaten und Frankreich, das anläß- lich der Unterzeichnung des Atlantikpaktes getroffen worden sei. Das britische Außenministerium habe zwar zu seiner Information um Angabe von Einzelheiten des Projektes gebeten, es be- stehe jedoch deshalb kein Grund zu un- gerechtfertigten Hoffnungen in Deutschland. Der Vorschlag, der den britischen Be- hörden in der vergangenen Woche über- reicht worden war, sieht vor, daß die August- Thyssen-Hütte eine Produktionskapazität von höchstens einer Million Tonnen Stahl zugestanden erhalten soll, wobei die erziel- ten normalen Arbeitsreingewinne zur Förde- rung der europäischen Jugend verwendet Werden sollen. 4 Das Exekutivbüro der Union der euro- päischen Föderalisten hat auf Vorschlag des Präsidenten des Zentralkomitees, M. Henri Frenay, in Paris eine Entschließung gefaßt, in der die Beendigung der Demontagepolitik wie vor auf der Abbauliste gefordert wird. Nur durch zwei Gründe könne diese Politik erklärt nicht aber ge- rechtfertigt werden: 1. der beständige Wille, innere europäische Probleme auf der Basis Sieger und Besiegte und von einem engen natibnalistischen Standpunkt aus zu behan- deln; 2. der Versuch nationaler oder inter- nationaler Wirtschaftsmächte, mit Hilfe des Sieges Konkurrenzindustrien zu beseitigen. Diese beiden Beweggründe seien offen- sichtlich unvereinbar mit dem immerhin von allen Regierungen verkündeten Willen auf die Herstellung der politischen und wirt- schaftlichen Einheit Europas. Die Union der europäischen Föderalisten bitte, so betont die Entschließung, daß diese Politik beende, werde, durch die der Weg zur europäischen Föderation aufs schwerste behindert werde. seiner Begrüßungsan- sprache erklärte der Generalsekretär der internationalen Postgewerkschaft(JPTT), Fritz Gmuer, es sei mehr als eine Ironie, daß gerade im Jubiläumsjahr des Weltpost- vereins die deutsche Muttersprache des Förderers und Gründers des Weltpostver- eins, Generalpostmeister von Stephan, als eine der amtlichen Sprachen dieses Vereins abgeschafft worden sei. Die schweizerischen Mitglieder der JPTT würden sich in der nächsten Woche auf ihrem Verbandstag in Zürich mit der Bitte an den Weltpostverein Wenden, die deutsche Sprache unverzüglich wieder als Amtssprache einzuführen. Zu einer längeren Debatte führte der Antrag der Westberliner Gäste um Auf- nahme in die deutsche Postgewerkschaft, der der Beschluß des Gewerkschaftsrats ent- gegensteht, in dieser Frage zunächst noch abzuwarten. Ein Vertreter der Berliner Postgewerkschaftler gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß sie hier zurückge- wiesen würden. Als Vertreter des Gewerk- schaftsrates hat Georg Reuter um Verständ- nis für die Vernunftgründen entsprechende Haltung des Rates. Die Berliner Gäste zogen daraufhin ihren Antrag zurück und schlossen sich einem Kompromiß an, dem- zufolge der Gewerkschaftsrat diese Frage nochmals überprüfen soll. sektoren, teil. In Mit der trizonalen Vereinigung der Post- gemeinschaften wird für heute gerechnet. Einzelheiten der Restaussiedlung Hannover. DENA) Der niedersächsische Flüchtlingsminister, Pastor Heinrich A1 berts, erläuterte vor der Presse die ge- plante Restaussiedlung von 300 000 Deut- schen aus Polen und der Tschechoslowakei. Die zunächst vorgesehene Aussiedlung er- strecke sich vor allem auf die nächsten An- gehörigen von Flüchtlingen, die ihren Wohn- sitz bereits in Westdeutschland hätten. Die Aufnahme der Umsiedler werde nach einem hierfür ausgearbeiteten Verteilerschlüssel erfolgen. Danach würden die französische Zone 60 Prozent und die amerikanische und die britische Zone je 20 Prozent der 300 000 Deutschen aufnehmen. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Württemberg-Baden seien von der Aktion ausgeschlossen. Besprechun- gen mit Vertretern des internationalen Roten Kreuzes seien soweit abgeschlossen, daß be- reits drei bis vier Wochen nach Genehrni- gung des entsprechenden Beschlusses durch die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Umsiedlung begonnen werden könne. Signale noch immer auf„Halt“ Doch Repressalien gegen die Westberliner Eisenbahner? Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Die Signale auf den Westbahn höfen Berlins stehen wider Erwarten noch immer auf„Halt“. Bis Mittwochnachmittag haben nur ganz vereinzelte Probefahrten stattgefunden. Der genaue Termin für die Wiederaufnahme des Verkehrs könne im Augenblick noch nicht festgelegt werden, erklärte die ostzonale Eisenbahndirektion, Weil die während des Streiks entstandenen Schäden bedeutend schwerer wären, als man angenommen habe. Die sowietisch lixenzierten Blätter beziffern den durch „Sabotageaktionen“ der Gewerkschaftsorga- Die Blockade Mordchinas sei unrechimäßig sagt Dean Acheson/ Westmächte gegen Kanton-China Washington.(UP) Die Vereinigten Staa- ten und Großbritannien haben die nationa- listische chinesische Regierung davon in Kenntnis gesetzt, daß sie die kürzlich er- klärte„Blockade“ der Gewässer des von den Kommunisten besetzten Teils Chinas zu ignorieren gedenken. Dean Acheson erklärte auf einer Presse- konferenz in Washington, die amerikanische Regierung sei der Ansicht, daß die von den nationalchinesischen Streitkräften über kommunistische Häfen in China verhängte Blockade unrechtmäßig ist. In der am Dienstag abgeschickten ameri- kanischen Note wird ausgeführt, daß die amerikanische Regierung die chinesischen Einschränkungen des Schiffsverkehrs nicht Akzeptieren könnte, solange nicht eine„tat- sächliche Blockade“ erklärt und aufrecht- erhalten werde. Das chinesische Außenministerium hatte am 20. Juni mitgeteilt, daß die Meeresküste nördlich Futschau abe Formosa) bis zum Liao-Fluß in der Mandschurei z eit weise einer Sperre unterlie- gen werde. Dem wurde die Warnung hinzu- gefügt, daß ausländische Schiffe, welche in das Sperrgebiet einfahren würden, für jede sich hieraus für sie ergebende Gefahr ver- antwortlich seien. Schanghai und eine Reihe anderer wich- tiger, im Besitz der Kommunisten befind- licher Städte wurden ebenfalls„abgesperrt“ In diplomatischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß die amerikanische Stel- lungnahme auf zahlreichen Präzedenz- Fällen des Völkerrechts beruhe und prak- tisch die Mißachtung der Anordnung der nationalistischen Regierung bedeute. Der amerikanische Standpunkt schließt nach Ansicht maßgebender diplomatischer Kreise kerner ein, daß eine Vergeltungsaktion er- griffen werde, wenn amerikanische Schiffe oder ihre Fahrgäste und Besatzungsmit- glieder von nationalistischen Restriktionen irgendwie betroffen werden. Die britische Note soll„in energische- rem Tone“ gehalten sein als die amerika nische. Dabei ist zu beachten, daß natio- nalistische Flugzeuge kürzlich ein briti- sches Schiff im Hafen von Schanghai an- grifken. Die beiden Noten wurden nach eingehender Konsultation zwischen Völker- rechts- Sachverständigen der beiden Länder ausgearbeitet. Der militärische Sprecher der chinesischen Regierung in Kanton hat mit Genehmigung des Verteidigungsmini- sters heftige Angriffe gegen die Politik der Westmächte gerichtet. General Teng Wen I erklärte:„Die Selbstsucht und Torheit, mit der Großbritannien und die USA das Abkommen von Jalta unterzeich- net haben— den gemeinsten internationa- len Vertrag, der jemals abgeschlossen wurde— sind allein für die gegenwärtige Lage im Fernen Osten und die Rückkehr der Sowjetunion zu den Methoden der zaristischen Tyrannei verantwortlich.“ nisation UGO angerichteten Schaden auf 50 Millionen Ostmark und kündigen die Veröffentlicheng einer Gesamtschadensliste mit dokumentarischen Beweisen in Gestalt von Photos an. Demgegenüber erklärte die Gewerkschaft der Streikenden, UGO, daß sämtliche Anlagen völlig intakt wären und der Zugdienst sofort einsetzen könne. Die UG vermutet, daß die Direktion den Betriebsbeginn absichtlich hinauszögert, um ihre Behauptung zu untermauern, die Streikenden hätten erhebliche Zerstörungen verursacht und um bestimmte Streikteil- nehmer dann, wie bereits angedroht, wegen Sabotage, Sachbeschädigung und Diebstahls vor Gericht stellen zu können. Auch der Güterzugverkehr zwischen dem Westen und Berlin ist noch nicht wieder ins Rollen ge- kommen. Die Strecken sind weiter durch 34 festliegende Züge blockiert, obwohl auch hierfür nach Ansicht der Udo kein be- triebstechnischer Grund vorhanden ist. Die Befürchtungen der UGdoO scheinen zu bestätigen, daß die Ostdirektion trotz aller Zusicherungen doch Repressalien ergreift, wenn auch nur in Form von Versetzungen nach der Ostzone. Bisher wurde bereits mehr als 300 Streikteilnehmern auf ihren Arbeitsstellen mitgeteilt, daß ihre Arbeits- Plätze inzwischen anderweitig besetzt wor- den wären, daß sie sich jedoch um eine Be- schäftigung im Bahndienst der Ostzone be- Werben könnten. Dieser Aufforderung dürfte jedoch aus Sorge um die persönliche Sicherheit kaum ein Westberliner Eisen- bahner Folge leisten. Infolge seiner außerordentlichen zeitli- chen Ausdehnung hat der Berliner Eisen- bahnerstreix sehr beträchtliche Kosten und Verluste hervorgeru- ken. Die Arbeitslosen unterstützung, die die Stadt zahlte, betrug etwa zwei Millionen Westmark. Hinzu kommen hier noch etwa 570 000 Westmark als Unterstützung der Eisenbahner aus den Streikkassen. Wie DENA meldet, soll der S-Bahn-Ver- kehr in den Berliner Westsektoren heute wieder aufgenommen werden. Ein Sprecher der US-Militärregierung kündigte an, daß voraussichtlich auch der Zivil- und Militär- zugverkehr zwischen den Westzonen und Berlin heute wieder in vollem Umfange auf- genommen werden kann. Die Charta der„Hohen Kommissare“ Paris.(UP) Die Charta der Hohen Kom- missare für Westdeutschland ist am Mitt- woch in Paris veröffentlicht worden. Dar- aus geht hervor, daß sich die„Hohe Kom- mission“ aus folgenden Dreimächte- Körperschaften zusammensetzt. 1. Der aus den drei Hohen Kommissa- ren oder ihren Vertretern bestehende Rat. 2. Ausschüsse für politische Angelegen- heiten, Außenhandel und Währung, Finan- zen und Wirtschaft sowie das militärische Sicherheitsamt, das das deutsche Industrie- potential kontrollieren wird.* 3. Das Generalsekretariat. Die Charta sieht vor, daß die Truppen der drei Westmächte in ihren gegenwärti⸗ gen Besatzungszonen verbleiben. Der Ver- Waltungsapparat der Hohen Kommission wird sich jedoch am Sitz der Bundes- regierung befinden, wo für ihn eine besondere Zone eingerichtet wird, die der Hohen Kommission— und nicht den ein- zelnen Besatzungsmächten— untersteht. Die Charta enthält außerdem Bestim- mungen über das Abstimmungsverfahren im Rate der Hohen Kommission und über die Uebermittlung seiner Beschlüsse an die neue deutsche Regierung. Nur Disziplinarstrafen für Kriegs- gefangene Genf. ODOENA-AFP) Die Kommission, die von der Konferenz des Internationalen Ro- ten Kreuzes in Genf mit der Ausarbeitung einer Konvention zur Verbesse- rung der Lage der Kriegsgefan- genen beauftragt wurde, nahm in zweiter Lesung mehrere Artikel an, die sich mit Strafen für Kriegsgefangene befassen. Bei den Strafen wird davon ausgegangen, daß sich die Kriegsgefangenen gegen ihren Willen in den Händen der Gewahrsams- macht befinden. Mißlingt ein Fluchtveruch, so kann ein Kriegsgefangener nur dis z i- plinarisch bestraft werden. Er darf sich verteidigen und darf nicht durch phy- sischen oder moralischen Druck zu Geständ- Nissen gezwungen werden. Keine Einigung konnte bisher über die Frage erzielt werden, wer für Kriegsgefan- gene verantwortlich ist, die von der Macht. die sie ursprünglich gefangen nahm, an eine andere Macht übergeben werden. Australien kämpft gegen Streiks Canberra DENA-REUTER) Das austra- lische Abgeordnetenhaus verabschiedete am Mittwochabend eine Gesetzesvorlage, durch die alle Geldmittel, die zur Unterstützung der streikenden Bergarbeiter dienen, ge- sperrt werden. Die Gesetzesvorlage wurde anschließend dem Senat zur sofortigen Er- örterung überwiesen. Der australische Außenminister und Generalstaatsanwalt Dr. Herbert Evatt hatte den Gesetzentwurf am Sleichen Tage eingebracht. Der Streik, der bereits drei Tage dauert, droht die austra- lische Industrie lahmzulegen. US-Truppen haben Korea verlassen Seoul. DENA-REUTER) Die letzten Ein- heiten der UsS-Besatzungsstreitkräfte auf Korea haben am Mittwoch das Land ver- lassen. Ihrer Einschiffung wohnte der UN- Korea-Ausschuß bei, der die vollzogene Räumung der Generalversammlung mittei- len Wird. London wünscht Kontakt mit Peking London.(UP) Außenminister Bevin erklärte am Mittwoch im Unterhaus, die chinesischen Kommunisten hätten sich bis jetzt geweigert, mit den britischen diplo- matischen Vertretern in China in Verbin- dung zu treten. Der Regierung Großbritan- niens falle es daher außerordentlich schwer ihre Interessen im kommunistisch besetzten Gebiet zu wahren. Bevin wies darauf hin, daß noch keine ausländische Macht das kommunistische Re- Sime anerkannt habe, Großbritannien habe dennoch gehofft ohne den Ereignissen vorgreifen zu wollen— durch Vermittlung seiner diplomatischen Vertreter ständigen Kontakt mit den kommunistischen Behör- den aufnehmen zu können. Die Kommuni- sten seien jedoch bisher allen derartigen Versuchen ablehnend begegnet. Bomben auf Schanghai Schanghai.(UP) Flugzeuge der national- chinesischen Luftstreitkräfte unternahmen am Mittwoch einen großen Luftangriff auf Schanghai. Aus den ersten vorliegenden Berichten geht hervor, daß etwa 500 Zivil- personen ums Leben gekommen und mehr als 80 Häuser zerstört wurden. Kuomintang in Hongkong illegal Honkong.(UP) Die Kuomintang, die Par- tei der chinesischen Regierung, wurde in Honkong praktisch als illegal erklärt. Die Funktionäre der Kuomintang versäumten es, ihre Partei gemäß den neuen gesetz- lichen Notstandsbestimmungen bei der Poli- zei registrieren zu lassen. Damit wird die Partei nicht mehr offiziell anerkannt und ist juristisch als illegale Organisation zu be- trachten. Von Hongkong aus hat die Ruo- mintang zu Anfang des Jahrhunderts ihren Aufschwung genommen. Sun Lat Sen, ihr Begründer, war in die britische Kronkolonie geflohen. um dort den Sturz der Mandschu- Dynastie vorzubereiten. MORGEN Donnerstag, 30. Juni 1949/ N 5 5 MAReEN Donnerstag, 30. Juni 1949 „Krachlederner Kreuzzug“ In Bayern ist der Wahlkampf im Gegen- satz zu manchen anderen westdeutschen Ländern bereits in vollem Gange. Politiker der verschiedenen Parteirichtungen halten täglich mehr oder minder scharfe Wahl- reden mit mehr oder minder zündenden“ und„volkstümlichen“ Parolen. Naturgemäß bemüht man sich schon jetzt, die Ergeb- nisse der kommenden Bundeswahlen an- nähernd vorauszusagen und politisch zu Analysieren. Mit ziemlicher Gewißheit kann beispielsweise erwartet werden, daß sich die Stimmenzahl der Kommunisten und der Sozialdemokraten nur unwesentlich verän- dern wird. Der Unsicherheitsfaktor bei Allen diesen Berechnungen aber ist die Bayernpartei, von der man nur mit Gewiß- Beit voraussagen kann, daß sie auf Kosten der Christlich- Sozialen Union erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Politisch informierte Kreise vertreten übereinstimmend die Ansicht, daß der letzte Landesparteitag der Bayernpartei in Passau trotz seines betont ruhigen und sachlichen, Ja beinahe„unauffälligen“ Verlaufes der Ausganspunkt eines Kurswechsels gewesen ist. Ein gewisser Wendepunkt in ihrer Poli- tik war schon bei der Konstituierung des „Deutschen Rates der Europäischen Bewe- gung! in Wiesbaden spürbar geworden, als Dr. Josef Baumgartner im Verlauf einer Kontroverse mit dem von ihm als „Stiefelknecht der SPD“ apostrophierten bayrischen CSU- Abgeordneten Haußlei- ter überraschender weise erklärte, seine Partei vertrete den Standpunkt, daß Deutschland geschlossen einer europäischen Föderation beitreten solle. Auf dem Landesparteitag in Passau hat sich die Bayernpartei nach außen hin weiter von einer„radikal-separatistischen Volksbe- wegung“ zu einer„christlich- konservativen Heimatpartei“ entwickelt. In allen auf dem Parteitag gehaltenen Reden wurde das Be- mühen der führenden Funktionäre der Bay- ernpartei spürbar, die Periode der„ krachle- dernen Radau- Partei“ endgültig zu über- Winden und„salonfähig! zu werden. Wäh- rend man nach der letzten Landesausschuß- Sitzung in Landshut zunächst angenommen hatte, daß Dr. Baumgartner ganz auf den radikalen Kurs der Fischbacher-Lallinger- Gruppe eingeschwenkt sei, zeigte die Pas- sauer Landes versammlung, daß er sich die Stimmen dieser Gruppe, die er zu seiner Wiederwahl(die lange sehr umstritten war) unbedingt brauchte, durch den Abbruch der Verhandlungen mit Staatsrat Schäffer ge- sichert hatte. Schäffer, durch den sogenann- ten„Tassilo-Kreis“ der Bayernpartei immer als der„kommende Mann“ propagiert, gilt auf dem rechten, oberbayrischen Flügel als „Heimatverräter“ und wird radikal abge- lehnt. Er selbst hat erklärt, erst dann wie- der politisch tätig sein zu wollen, wenn CS“) und Bayernpartei mren„Bruderkampf“ auf- gegeben hätten. Verschiedene bayerische Zeitungen haben aus der Tatsache, daß Etzel und Donhauser und nicht Lallinger und Fischbacher zu Stellvertretern Baumgartners gewählt wur- den, zu Unrecht den Schluß gezogen, daß die Bayernpartei nun eine weniger extreme Politik vertreten würde. Die Forderung Dr. Etzels, den bayerischen Ministerpräsi- denten wegen seiner Anerkennung der Rechtsverbindlichkeit des Grundgesetzes vor den Verfassungsgerichtshof zu bringen und die wiederholten Erklärungen Donhausers, jeder der dem Grundgesetz zugestimmt habe sei ein„Heimatverräter“ und ein„Steigbü- gelhalter ausländischen Kapitals“ zeigt deut- lich, wohin auch nach der Passauer Konfe- renz der Weg der Bayernpartei geht. Da- rüber dürfen auch die Versuche nicht hin- wegtäuschen, den Kampf der Bayernpartei mehr gegen den„Marxismus“ auszurichten und mit der„Gefahr einer sozialistischen Mehrheit im Bundestag auf Stimmenfang zu gehen. Auch der„Schwur“ Dr. Baum- gartners:„Unser Kampf gilt auch dem Se- paratismus“, zeigt im Grunde nur, daß sich zwar die Methoden, nicht aber die Ziele der „bayerischen Volksbewegung! geändert ha- ben. Diether Stolze Anzeichen neuer Entwicklungen: Kriegsgeschädigte wollen eigene politische Organisation Die Ziele der„Notgemeinschaft“/ Vorwürfe gegen die Parteien Bei der US-Militärreglerung für Württem- berg-Baden liegt gegenwärtig der Antrag auf Lizenzierung einer„Partei der Kriegs- geschädigten“ vor. Wir haben den Mitia- tor dieser angestrebten Organisation, Mini- ster à. D. Dr. Wilhelm Mattes, gebeten, Stel- lung zu einigen grundsätzlichen Fragen über das Wesen und die Ziele dieser Organisation zu nehmen.(Die Redaktion.) Die Notgemeinschaft ist die Folge- erscheinung der wachsenden Not der Kriegs- geschädigten, des weitgehenden Vertrauens- Verlustes der politischen Parteien in allen Schichten des deutschen Volkes und vor allem wieder bei den Kriegsgeschädigten, und der Besatzungspolitik gegenüber den Kriegsgeschädigten. Drei Entwicklungslinien führen deshalb zu ihr hin. Bei Kriegsende bestanden noch keine we- sentlichen Unterschiede zwischen den Ein- kommensverhältnissen des geschädigten und des nichtgeschädigten Teiles des deut- schen Volkes. Die geschädigten Sachbesitzer hatten zwar ihren Sachwert verloren, aber sie bekamen als Ersatz für den weggefal- jenen Ertrag Nutzungsentschädigung und Abseits der großen Politik: Von Minister a. D. Dr. Wilhelm Mattes hatten Anspruch auf Ersatz ihres Ver- mögensschadens, der in dringenden Fällen auch gewährt wurde. Die Besitzer von Geldvermögen bekamen regelmäßig ihre Zinsen. Bei Kriegsende erfoglte der erste Einbruch in die Gleichheit der wirtschaft- lichen Lage von Geschädigten und Nicht- geschädigten. Bei den Fliegergeschädigten fielen die Nutzungsentschädigungen weg, die Geldbesitzer erhielten in den meisten Fällen keine Zinsen mehr. Eine Entschädi- gung des Vermögensschadens war auch in dringenden Fällen nicht mehr erhältlich. Nur die im Westen mögliche Verfügung über das Geldvermögen gestattete in vielen Fällen, die weggefallenen Zins- und Nut- zungserträge durch den Verbrauch des Geld vermögens zu ersetzen. Aber je länger dieser Zustand dauerte, um so schwieriger wurde er. Mit der Geldreform fand er sein Ende. Dadurch wurde die Geldreform für einen großen Teil der Geschädigten nicht zum Ausgangspunkt einer Verbesserung Das schwerste Radrennen der Welt beginnt heute Die„Giganten der Landstraße“ beherrschen das Leben Frankreichs Von P. A. Risius Paris, Ende Juni. Die neue Regierungs- krise? Aber wer redet denn von einer Krise? Zwischen dem 30. Juni und dem 24. Juli gibt es keine Krise! Während der „Tour de France“ hat niemand Zeit und Interesse dafür Es mag das übertrieben sein, auf alle Fälle aber steht diese„Tour de France“ weit über allen politischen Ereignissen. Sie dauert länger als drei Wochen, die Ruhetage natür- lich mitgerechnet. Frankreich ist ein sehr Sroßes Land, und die„Giganten der Land- straße“, die die„Tour“ machen, nehmen am schwersten Radrennen der Welt teil. Man muß nicht nur Beine aus Eisen und einen Körper aus Stahl haben, sondern auch ein ledernes Hinterteil. Das Volk von Frankreich weiß und bewundert das, und sollte es jemand nicht wissen, so wird es ihm von den Zeitungen aller Richtungen täglich klar gemacht, mehr als drei Wochen hindurch. Kein Gelehrter, kein Dichter, nicht einmal ein General kann je die Popu- larität erlangen wie etwa der Gigant Bartali, der die Tour 1948 gewann oder Robic, der 1947 siegte. Manche Zeitungen senden als Berichterstatter ehemalige„Tour- de-France-Berühmtheiten mit, die aller- dings meist das lederne ihres Hinterteils ins Lederne ihres Stils umgeformt haben. Sie erinnern sich aber jeweils an der rich- tigen n vor zwanzig Jahren gerade an diesem Berg oder jenem Ort die Gigan- ten von damals ihre Offensive unternom- men haben größere natürlich als es heute gibt, und auch die Vorstöße waren Selbstverständlich schneller. Es ist eben ganz etwas anderes, ob man an der„Tour“ auf dem Sattel eines Fahrrads oder im Polster eines Autos teilnimmt. Die„Tour“ ist nämlich auch zu einem automobilistischen Ereignis geworden. Die Wagenkolonnen, die sie begleiten, werden immer länger und länger. Die Pariser Zeitungen, ganz vom„Tour“-Fieber er- griffen, vergessen einmal, wie schlecht es ihnen geht und senden ganze Autokaval- kaden mit. Manche bilden gern schon vor- her die fünf Autos und das halbe Dutzend Motorräder ab, die sie„mit dabei“ haben. Man benutzt die Tour für die Propaganda. Nicht so falsch. 1947 kam zum Beispiel etwa gleichzeitig mit den Giganten der Landstraße der General de Gaulle in die Bre- tagne. Nun, die„Tour de France“ hatte weit mehr Erfolg als sein„Tour d'horizon“. Es gibt auch große Warenproduzenten, die der„Tour“ ein Auto beigeben. Sie sind sicher, daß es mitsamt seinen Inschriften von hunderttausenden Leuten gesehen wird, die eigentlich nur die Robics, Viettos und Fachleitners(das ist der Außenseiter der Feine Fäden zwischen Möskau und Washington? Englische Befürchtungen/ Zahlt der Kreml seine Leih-Pacht-Zinsen? Von unserem K- Korrespondenten London. Die große Spannung- die zwi- schen London und Washington zur Zeit Wegen zahlreicher wirtschaftlicher Mei- nmurigsverschiedenheiten besteht, hat die An- zeichen über geheime Fühlung- NMahme zwischen Washington und Moskau in der britischen Oeffent- Hchkeit in ein bedenkliches Zwielicht ge- rückt. Mit großer Aufmerksamkeit werden zwischen dem Kreml und der Wall Street verfolgt, und Londoner Kreise zweifeln nicht an der realen Grundlage dieser Nach- richten. Man weiß in Großbritannien sehr genau, daß der russische Absatz- markt für die amerikanische Wirtschaft, die zur Zeit vor ernsten Sorgen steht, sehr verlockend ist. Wie es heißt, soll der russische Wunsch, die Wirtschaftsbeziehungen mit den Ver- einigten Staaten wieder zu intensivieren, durch ein persönliches Schreiben Stalins Präsident Truman übermittelt worden sein. Es wurde aber in Großbritannien, wWo die Truman'sche Vinson-Affäre noch nicht vergessen ist und nach wie vor eine be- Vorstehende Reise Bernhard Baruchs nach Moskau lebhaft erörtert wird, mit Genug- tuung vermerkt, daß Präsident Truman wenigstens nicht gleich den Lockungen des „russischen Honigs“ verfallen ist und den Kreml darauf aufmerksam machte, daß erst die schwierige Frage der Tilgung der russischen Verpflichtungen, die noch aus den Leih-Pacht-Lieferungen Amerikas Während des Krieges stammen, gelöst wer⸗ den müsse. f Nun ist man in London natürlich über- Tascht, daß dieser amerikanische Hinweis die feinen Fäden, die zwischen Moskau und Washington gesponnen wurden, keineswegs zerrissen hat, sondern daß es vielmehr inner- Halb von zehn Tagen zu zwei Besuchen des sowjetischen Botschafters in Washington, Panjuschkin, im State Department kam. Daraus schließt man in London, daß es dem Kreml ernsthaft darum zu tun ist, die Frage dieser Leih- Pacht- Schulden zu regeln, um den Weg zu weiteren Bespre- chungen freizumachen. Die Gefahr, daß es vlelleicht doch noch eines Tages zu einem 2 weiseitigen Uebe reinkommen 2 wischen Moskau und Washing- ton kommen wird, scheint deshalb nach Ansicht politischer Kreise keineswegs völlig behoben. Es wird sogar hier und da ge- außert, diese Gefahr sei nicht ohne Einnugß auf die hartnäckige Haltung der britischen Regierung bei den zur Zeit schwebenden englisch- amerikanischen Meinungsverschle- denheiten in Wirtschaftsfragen gewesen. Im übrigen ist in Washington die Erbit- terung über Großbritanniens hartnäckige Haltung in der Frage des intereuropäischen Zahlungsverkehrs und überhaupt des Sy- stems der zweiseitigen Handelsverträge un- vermindert grog. Dabei tauchen immer wie- der Vorwürfe gegen die britischen„Autar- kiepläne! auf, die amerikanischen Waren die Märkte zu entziehen drohen. Und mit besonderem Interesse wird in Amerika die offensichtliche Abkühlung des britisch- deutschen Verhältnis- s es beobachtet. Man spricht geradezu von einem„Aufeinanderprall der deutschen Be- mühungen um industriellen Wiederaufbau mit dem britischen Streben zur Ausschaltung der Konkurrenz„und glaubt daraus über- haupt ableiten zu können, dag Grohbritan- nien in der westeuropäischen Wirtschaft viel mehr eine Konkurrenz als eine Ergänzung im Rahmen eines vereinten Europa sieht. diesjährigen Tour, ein ganz geheimer Tip, verraten Sie es bitte nicht weiter) sehen wollten. Ein Volksfest für ganz Frankreich: Eine Huldigung für die Athleten mit Pedalen, die tausende Kilometer schwer arbeitend zu- rücklegen. Infolgedessen haben sie auch die besondere Unterstützung der— Kommuni- sten. Ein bißchen merkwürdig, denn eigen- lich wird auf der„Tour“ nichts Rechtes pro- duziert. Trotzdem interessieren sich auch die kommunistischen Blätter für die„Tour“, sie können dem Heroenkult nicht widerste- hen. Als die Giganten vor zwei Jahren durch Straßburg kamen, mußte sogar der dort gerade tagende kommunistische Kon- greg unterbrochen werden. Die Delegierten hatten nun einmal mehr Aufmerksamkeit für die Leistungen der„Touristen“ übrig als für die Erkenntnisse der Parteileitung. Irgendwo hört die Disziplin auf Dieses Jahr also vom 30. Juni bis 24. Juli. Die„Tour de France“ ist sogar erweitert worden. Sie berührt in diesem Jahr nicht nur Brüssel und Lausanne, sondern auch spanisches und italienisches Gebiet. Doch hat das nichts mit Annektionsabsichten zu tun. Das„größere“ Frankreich beschränkt sich absolut nur auf die„Génnts“, die viel zu viel mit ihrer Taktik zu tun haben, um auch nur zu wissen, daß sie eigentlich an einer„Tour de France— und Umgebung“ teilnehmen. Auf dem Pariser Platz, an dem sie losgeht, hing schon eine Woche vorher ein Plakat, das besagt, daß in acht, in sie- ben, in fünf, in zwei Tagen hier die„Tour de France“ beginnt. Es wird tagtäglich aus- gewechselt! Als ob nicht sowieso jedes Kind in Frankreich wüßte, daß die große Zeit jetzt wieder da ist. Die große Zeit der Uebermenschen zu Rade, gegen die kein Parteiführer konkurrieren kann und nicht einmal Rita Hayworth. Endlich einmal ist das Volk einig in seinen Idealen. Nur drei- einhalb Wochen lang. Aber das ist des Schweißes und der Sitzbeschwerden der Gi- ganten immerhin wert. 5 Italien schwelgt mrer Lage, sondern einer wesentlichen Verschlechterung. Es begann eine Entwicklung in doppel- ter Richtung. für die Nichtgeschädigten im Durchschnitt eine Zeit des wirtschaftlichen Aufstieges, für die Geschädigten eine Zeit Wachsender Not und Verelendung. Zwar brachte die Geldreform zugleich auch das Versprechen der Durchführung des Lasten- ausgleichs, aber ein Jahr ist inzwischen ver- gangen, ohne daß auch nur die in der So- forthilfe vorgesehenen geringen Ueber- gangs maßnahmen verwirklicht worden sind. Dieser stetige und sich mit der Zeit ver- schärfende wirtschaftliche Abstieg der Ge- schädigten im Verhältnis zu den Nicht- geschädigten hat die Kluft zwischen diesen beiden Gruppen immer mehr vergrößgert. Er ist zur ersten Quelle des Verlangens nach einer Selbsthilfe der Geschädigten durch die Gründung einer eigenen politischen Or- ganisation geworden. Die sich vergrößernde Kluft führte bei den Geschädigten zu der Ueberzeugung, daß in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen wird. Auf der einen Seite er- kannten sie eine außerordentliche Scheu, die Finanzkraft des Staates und den Besitz der Nichtgeschädigten entscheidend in den Dienst einer besseren Kriegslastenvertei- lung zu stellen. Auf der anderen Seite sahen sie eine große Neigung, die Geschä- digten ihrem sehr viel schwereren Schick sal zu überlassen. Diese Einstellung muß ten die Kriegsgeschädigten bei allen Par- teien, wenn auch in etwas verschiedenem Ausmaße, feststellen. Sie kamen deshalb zu dem Ergebnis, dag das Versagen der politischen Parteien die ent- scheidende Ursache der man- gelnden Hilfe darstellt. Zu diesem negativen Urteil der Kriegsgeschädigten über das Verhalten der Parteien zum Kriegslastenproblem kam die sehr viel wei- ter verbreitete Ablehnung der wiederent- standenen eigensüchtigen Parteiinteressen- politik nach dem Muster aus der Zeit vor 1933. 5 Versuche verschiedenster Art, bei den Parteien eine Aenderung zu Gunsten der Geschädigten zu erreichen, ergaben, daß diese nur bereit waren, einzelne„Konzes- sionsschulzen“ als Aushängeschild, dagegen Eine verlockende Frage: Was würden Sie tun, wenn Sie 1000 DM erhielten! Diese Frage ist an tausend Personen in den drei Westzonen gerichtet worden, die nach den statistischen Merkmalen der Be- völkerung ausgewählt waren. Wünsche sind die Rückseite des Mangels. Der Kranke verlangt Gesundheit, der Ge- kangene will frei sein, die Armut drängt auf die erste Sprosse des Reichtums. Die vor- liegende Untersuchung des„Institut für Demoskopie“ hatte das Ziel, die gröbsten materiellen Effekte der sozialen Lage her- auszufinden, die Bedürfnisse also, um die sich das Trachten der Menschen dreht, die den Krieg, die Bombardements, die Flucht und die Währungsreform überlebt haben. Vor dem Hintergrund von Trümmern, über eingeebnete Sparkonten geht die Phan- tasie bescheidene Wege. Die tausend Ant- worten haben einen prosaischen Ton; ein- silbig in ihrer Ernsthaftigkeit, wirken sie oft wie die Aussagen der armen Leute aus in Erdölträumen Flüssiges Gold in der Po-Ebene? Von unserem Dr. H. R. Korrespondenten in Italien 5 Mailand. Auf dem Gut Chizzola in der Nähe von Piacenza, das einst dem Kompo- nisten Giuseppe Verdi gehörte, sind nach mehr als zweijährigen Bohrungen Erdöl- quellen gefunden worden. Die Oelbestände liegen in einer Tiefe von 1857 Metern; die Lager sind zwölf Kilometer lang und vier Kilometer breit. Es darf angenommen wer- den, daß sie mit anderen, bereits früher entdeckten Oellagern in der Nähe von Cremona in Verbindung stehen, daß also große Teile der Po-Ebene unterirdische Erdöllager aufweisen, die für die italienische Wirtschaft große Bedeutung gewinnen kön- nen. So weit der Tatbestand, der bei seinem Bekanntwerden zu einer regelrechten Eu- phorie der öffentlichen Meinung in Italien führte. Merkwürdigerweise ließen sich Selbst seriöse Zeitungen dazu verleiten, den phantastischsten Gerüchten über die Ergie- bigkeit der Quellen Glauben zu schenken, und in gewissen Kreisen der Mailänder Wirtschaft, die wegen der geographischen Nähe der Fundorte und der wirtschaftlichen Bindung an das Hinterland der Po-Ebene unmittelbar interessjert sind,. herrschte einige Tage lang keine geringe Aufregung. Sie erreichte ihren Höhepunkt, als Mitte Juni der italienische Finanzminister Vanini persönlich nach Chizzola fuhr, den Hahn einer Röhrenleitung öffnete und das flüssige Gold in einem doppeltdaumenbreiten Strahl zwanzig Meter hoch schoß. Man glaubte nach den ersten Berechnungen, mit drei Waggons Rohöl täglich rechnen zu können. Dann aber wurde das Feuer der Begeiste- rung mit der Dusche der Statistik und der wis senschaftlichen Feststellungen abgekühlt. Das Industrieministerium als die zuständige Stelle ließ erklären, es sei noch nicht mög- lich, eine offizielle Erklärung abzugeben, da die chemische Zusammensetzung, die Qualität und die Menge des gefundenen Oeles noch nicht genau feststellbar seien, und Minister Vanini berichtete dem Mͤini- Sterrat, es sei zwar das erste Mal Petroleum in einer industriell verwertbaren Menge in Italien gefunden worden, der Hauptfund betreffe jedoch Metangas. Die Lager dieses für die italienische Wirtschaft bedeutenden Rohstoffes seien„sowohl wegen der geo- graphischen Lage und wegen ihrer Aus- dehnung sehr wichtig“, Betrachtet man die Erdölfunde in der Po-Ebene im Rahmen der italienischen Ge- samtwirtschaft, so ergibt sich folgendes Bild: selbst wenn jährlich 100 000 Tonnen gewonnen werden könnten, was jedoch keineswegs sicher ist, würden kaum mehr als zwei Prozent des italienischen Bedarfes gedeckt werden können, der insgesamt vier- einhalb Millionen Tonnen jährlich umfaßt. Die für die Bohrungen bisher verwandte sogenannte italienische Sonde, die bis zu einer Tiefe von 2000 Metern reicht, kostet trotz relativer Wirtschaftlichkeit jeweils rund 200 Millionen Lire. Was die bisherigen Bohrungskosten anlangt, so können sie mit dem unlängst gefundenen Oel erst inner- halb mehrerer Jahre gedeckt werden. Von Fachleuten wird immer wieder betont, dag sich die italienische Industrie auf diesem Gebiete durchaus am Anfang befindet, der zwar vielversprechend ist, aber noch keiner- lei Anlaß gibt, Italien auch nur unter die Länder zu rechnen, die mittlere Mengen Oel produzieren. Für die Zukunft bleiben jedoch alle Hoffnungen offen. wir hkaben auch „Wir haben Petroleum, Arbeiter. Jetat müssen wir den Streik orga- nisieren!“ „Il Mondo“, Mailand; Zeichnung von Mino Maccari nicht eine für die Durchsetzung der Wü der Kriegsgeschädigten erforderliche von Vertrauenspersonen heraus zu 8e Der sich daraus ergebende Verlust des, zur Arbeitsweise der polig Parteien und vor allem zu ihrem if trauens eine gerechte Kriegslastenverteilung dd zuführen, war die zweite Quelle des, langens der Kriegsgeschädigten nach et politischer Organisation. Den letzten Anstoß, der die PForhg der Kriegsgeschädigten nach einer eie politischen Organisation zu einer ele taren Volksbewegung machte, gab de handlung der„Soforthilfe“, vor allen Verzögerung durch die Militärregeg Durch das Zusammenwirken diese Faktoren wurde 0 herrschend, daß es so nicht Weitergelt neue Wege gegangen werden müszen nur die parteipolitische Verselbstände der Kriegsgeschädigten helfen kann, B war die Notgemeinschaft da. Was auf diese Weise aus der Not he im Vertrauen auf die im Grundgesez i ankerte Freiheit der politischen Wit und Parteibildung entstanden ist, sl mit undemokratischen Mitteln, vor mit der Lizenzverweigerung, unter werden. Dabei handelt es sich, Volt gar kein Zweifel bestehen kann, um Millionenbewegung. Würde die Unter kung wirklich gelingen, dann müßte der kommenden Wahl den d rakter einer freien Volkseg scheidung absprechen, wobe! Gewinnerin, und das ist das Pikante be ganzen Angelegenheit, die kommune Partei wäre. Wir würden damit wesentliche Angleichung an die O während wir bisher gef das umgekehrte Ergebnis end zu können. Nun wäre aber die Lizenn Weigerung doch nur ein sehr besche erreichen, haben, schließlich die E grau kast Prof eine auf der einh und mer! den Heir. Tode Häuf schie leber von Haup klein des e Pers ande: Wirksames Mittel, da für die Aufsei!? von Kandidaten in den Wahlkreisen Lizenz nicht erforderlich ist, 60 p aller Kandidaten aber in den Wahls gewählt werden und die Notgemein durchaus die Aussicht hat, in einer au von Wahlkreisen zu siegen. Man du also mit einer Lizenzverweigerung den Bewegung nicht unterdrücken, 80 höchstens in ihrer Entwicklung hem Die Verweigerung der Lizenz, die nog gends endgültig erfolgt ist, da die A zum Teil noch unerledigt bei den un regierungen liegen, zum Teil erst nog gereicht werden, wäre also zwecklos, d. ihr doch nichts Wesentliches erreicht vu aber erhebliche Gefahren heraufbesch würden. Märchen. Die Mehrzahl wagt nur e Wunsch zu nennen— als sei es selbe solchem Spiel vermessen; über die Su zu schlagen. Und fast 10 Prozent aller fragten bringen nichts über die Lippen „Ich würde das Dringendste anschaffen elt f heimische) l. Bekleidung(einschl. Wäsche, Sch Gegenstand une) 50% 7% Möbel, Betten, Hausrat und Nahrungs- und Genußmittel% d Sparen, ins Geschäft stecken, Schulen 0% ird e Haus- u. Wohnungsbau, Instandsetzung,% gen, Reisen, Erholung„„ 10 monise Angehörige unterstützen% a Radio, Fahrzeug, Näh- u. Schreibmasch. 1% er elt Mehr Bücher, Theater, Konzerte,% Leidge Außergewöhnliche Wünsche 20 vom * Di i ehr als h vornin ee 2 9 einen Gegenden chen nannt haben. errsc Wohl in keinem anderen Land der! versuc würde man sich mit dieser hypothelt feagiet Frage, die zum Bekenntnis unterdraf den p ein wenig lockerer Pläne verleiten f Phe ei 50 gründlich auseinandersetzen. 1 gen u „Bas muß ich erst einmal eine Nad, schlafen. Gleich würde ich mich nil em We scheiden“—(Bauer, 51-65 J) wahnsinnig freuen und dann— lange, lange überlegen“— Gtraſeab 27 schaffner, 31-50 J), Das Spiel mite B. solchen Gedanken ist Sünde“- 05 0 nerin, über 65 J.)—„Die notwendig 0 Einrichtungsgegenstände kaufen. 5 en haben in Breslau alles verloren ae arbeiter, 51-68 J.)—„Ein paar Mit 5 meine Frau und mein Kind, i 5 allem ein anständiges Bett“ 150— 31-50 J.)—„Mich von Kopf bis P. ausstaffieren“—(Arbeiterin, unter i —„Ein neues Kleid würde ich lag und ein paar feste Schuhe, auch im halt fehit viel“—(Hausfrau, 3.0 „Vor allem das Primitivste: Kleidun mich und meine Frau“—(Ange 31-50 J0— 4 In einer Hinsicht gibt es keinen 1 schied zwischen Einheimischen und 10 d lingen, dem Vorsatz, einen Teil der 10 in Lebens- und Genußmitteln anzulest 88 Gegenstand N zusztzliche Nahrungsmittel, um immer] Die satt zu Werden er d Künftig 7 5 1„„„ körlent, Schwarzmärkktiduge(einschl. Katte. 5 0 Schokolade und Zigaretten) gt 8. Wein kaufen, Feiern, Amusieren- A mengen 1 nur le Das solide Anliegen überwiegt ug au dem Hunger ausweichen. Der Wuns f 5 W. reinen Genuß mitteln ist erstaunlich z 9 wenn man die jahrelange Entbeh ippet Rechnung stellt. a Von Wer festeren Boden unter gen N t P satt zu essen, genug zum Ansiste ene Bett hat, denkt an sein Geschäft. 11 0 bn e ist knapp, Kredite sind schwer 1. 1 86 und teuer: wie oft wären 1000 P 1 wilden Willkommen um eine dringende. eus De leisten oder ein Werkzeug au 0 0 dere finden es unerträglich, nic neef erstird „hohen Kante“ zu haben, ohne r ne dazustehen. 00 erwach Die Studie bestätigt, was wir vent, Und men wissen: daß die Deutschen ase Ainktas Volk geworden sind. Solche Pause gau] dt spu sagen ritzen aber meist nur die cn t alten diesen tausend Antworten zeigt, enen J dad. Mosaik, wie diese Not im Einzeln belden sieht, und wo der Schu am beigen *. drückt. Der Mangel ist oft 80 mass, er die Phantasie erstickt. r Nr. 123 Donnerstag, 30. Juni 1949 MORGEN Seite 8 2 Was in Heidelberg und anderswo in Ehren grau gewordene Fremdenführer, Schloß. Kastellane, Museumsdiener und sonstige Professionals zu erzählen pflegen, die mit einer in Stein und Bild erstarrten Historie auf Duzfuß stehen, hat neben allen Vorzügen der sachlichen Unterrichtung doch einen unvermeidlichen Haken: die Sätze stelzen einher wie das heilige Fatum selber, Namen und Daten— die man sich doch niemals merken wird— prasseln auf den staunen- den Sterblichen nieder, und die Schlachten, Heiraten, Erbschleichereien, Kindtaufen und Todesfälle mehr oder weniger gekrönter Häupter wachsen sich in solchen Berichten schier zu den Wegen der Weltgeschichte aus. Die Vergangenheit wird aber um vieles lebensechter und amüsanter, wenn wir uns von dem ermüdenden Pomp feierlicher Haupt- und Staatsaktionen den großen und kleinen Erlebnissen zuwenden, die das Leben des einfachen Mannes bewegten. Aus lieser Perspektive sieht dann die Geschichte ganz anders aus— damals vie heute. Heidelberger Studentenkriege N In seiner— 1733 edierten— Chronik weiß der Pfarrer Kayser zwar viel Rühmens- wertes über die Universität zu berichten, verschweigt aber auch nicht, daß die Be- nehungen zwischen Bürgerschaft und Stu- denten ehedem nicht die besten gewesen sein müssen. „Allhier entstand 1406, dem 12. Juli, ein großer Aufruhr und gefährlicner Studenten- krieg: als des Abends zwei junge Studenten mit einem Hofdiener in einen Zank gerieten und von den Worten zu den Streichen ka- Die Scheidungsanwälte hätten weniger Arbeit, wenn die einander überdrüssig ge- wordenen Weiblein und Männlein aufmerk- eamer bei der Wahl ihres Partners gewe- zen wären. Gegen die Liebe sei kein Kraut gewachsen, entschuldigen sie sich oder zuchen deren sprichwörtliche Blindheit als Milderungsgrund— von amtswegen aner- kannt— ins Feld zu führen. Sie übersehen dabei(trotz des anderen Tatbestandes, dag . B. seit Urzeiten Dichter, Komponisten, Dramatiker, ebenso Schneidermeister und Farfümfabrikanten nebst einschlägigen In- dustrien von diesem Milderungsgrund leben), dag landläufig das Liebe genannt 9 Wird, was der Zufall zusammenwehte. Nur Iten! in 98 von 100 Fällen führt eine große Inebe Wischen zwei Menschen zur Ehe. 1 Ehe ist keine Medizin die u Von vornherein: eingeborene alte Jung- nt aller] lern, ob in Röcken, ob in Hosen, sollten Lippen nicht geheiratet werden. Die Ehe ist keine schaffen Medizin für Menschen, die sich selbst nicht 5 leiden mögen, für geborene Nörgler, Besser isser, Unverträgliche oder ständig Unver- standene, gleichgültig in welcher Preislage und Altersstufe! Nur in wenigen Fällen wird es dem andersgearteten Partner gelin- ben, aus dieser Kategorie Menschen har- anmonische Lebewesen zu machen, ohne daß er selbst bei dieser harten Liebesmübe zum Leidgeprüften wird! Wer sein Ehegespons wom ersten Brotlaib“ an zu ziehen sich J boraimmt, kann schwerlich von einer glück- leben Ehe sprechen, es sei denn, daß die Herrschsucht ihn treibt, durch Erziehungs- Versuche solcher Art seine Komplexe abzu- besgleren. Es kommt beim Erfolg nur auf den Partner an! Nun ist aber eine gute de ein wechselseitiges Geben und Empfan- zen und keine Kadettenanstalt mit be- em Erxziehungsprogramm. Sie ist Wagnis Der Gang verrät dich! Meist kann man schon, ohne dag man des Buen des Tübinger Professors Kretsch- wer über Körperbau und Charakter ge- lesen hat, vom Aeußern eines solchen Men- schen Schlüsse ziehen: unausgeglichene Be- dnegungen, verkrampfte Haltung, stolpern ber Gang, vor allem der Gesichtsausdruck aud wesentliche Merkmale. Wer einmal men, und der Hofdiener greuliche Dinge schrie, liefen die Hofdiener und andere Edle und Unedle Zusammen, flelen das Haus des Professors Johannes von Frankfurt mit Spießen, Stangen, Bogen, Aexten und an- deren feindseligen Gewehren an. In diesem Tumult wurde mit den Glocken gestürmt, Wozu die Weiber trefflich geholfen, auch wurde dem Schultheiß im Namen des Kalsers (welcher doch nichts darum gewußt) befohlen zu stürmen. Auf dieses Sturmschlagen ist das Volk noch rasender geworden und schrie: Man solle alle Studenten, alle Plattenträger und Langmäntel totschlagen. Als der Tu- mult und das Geschrei überhand nahm, kam der Bischof von Speyer, mahnte sie im Na- men des Kaisers vom Sturm und Einfall in das Haus ab, aber vergebens.“ Die wütende Menge ist dann, ohne viel nach Bischof und Kaiser zu fragen, bei dem Professor einge- drungen, hat die dort versammelten Stu- denten verprügelt, wohl auch einige totge- schlagen, und im übrigen wurde bei dieser Gelegenheit kräftig geplündert. Am näch- sten Tag verkündeten die kaiserlichen Herol- de,„daß sich bei holler Strale niemand mehr an der Universität und deren Verwandten vergreifen sollte.“ Diese Ermahnung scheint eine zeitlang genſitzt zu haben. Dann kam es unter der Hegierumg des Kurfürsten Ludwig, in dem guten Weinjahr 1432, wieder zu einem ern- sten Zusammenstoß. Bei einer Prügelei wurde ein Student von einem Bürger so schwer verletzt, daß er nach vier Tagen sterb. Die Universität wandte sich mit feier- lichem Protest an den Kurfürsten und bat um seinen Beistand, andernfalls die Studen- Wen soll man nicht heiraten? Kleine Plauderei über ein ewig aktuelles Thema eine Nacht im Wartesaal verbracht oder auf einer längeren Reise schlafende Menschen genauer betrachtet hat, der weiß, daß der Anblick eines Schlafenden mitunter Züge im Gesicht entdecken läßt, die beim Wachenden nicht zu bemerken sind, die aber doch der Ausdruct gewisser seelischer Eigenheiten sind Schon das geringste Un- behagen, das man bei solch einem Blick in ein schlafendes Gesicht empfindet, ist eine Warnung zur Vorsicht! „Pascha“ Typen Zwar ist Schönheit durchaus ein Grad- messer, darf jedoch nicht ausschlaggebend sein bei der Wahl. Der Gefahr, sich aus Mitleid eines Menschen anzunehmen, unter- liegen oft sehr wertvolle Mädchen. Sie stellen sich in mißverstandener Selbstlosig- keit und falscher Bescheidenheit eine Le- bensaufgabe, einem unebenbürtigen Men- schen„etwas sein zu wollen“, der ihrer in Wirklichkeit nicht wert ist. Wie peinlich ist der Anblick solch eines Paares: die Frau trägt das Gepäck, müht sich um die Kin- der, der wohlgepflegte Mann rührt keinen Finger in häuslichen Angelegenheiten! Die romantische Liebesheirat mit dem Idealisten, der zwar leere zu schaffen ob seiner„Geistigkeit“ außerstande ist, wird stets ein gefährliches Unternehmen blei- ben. Auch in einer aus rein geistigen Interessen geschlossenen Fhe kann ein abgerissener Hosenknopf oder ein schlecht bereitetes Mittagessen den Alltag vom Him- mel zur Hölle wandeln für beide Teile Das„kämpferisch“ veranlagte Mädchen kann, wenn es auf keinen gutmüt gen Part- ner trifft, genau wie das reizvolle dumme Frauchen auf die Dauer seinen Partner sehr ermüden, das gleiche erlebt der Mann bei der frömmelnden Frau, während die Mäd- chen mit rein geistigen Interessen ohne Bekanntschaft mit der 10. Muse, der Koch- kunst, selbst bei guter Mitgift oder einer guten Haushälterin des gewissen Etwas entbehren, das jeder Mann, auch der Gei- stesarbeiter, gerne an einer Frau bemerkt: ihr häusliches Wesen. Geld macht nicht Slücklich, aber es beruhigt. Allein, diese Ruhe ist für Menschen, die etwas auf sich halten, keine genügende Grundlage für die Ehe. Karin Grohmann Ein Zirkus roman nzule EE 7 5. Fortsetzung 1 11, Tiger raunzen dunkel und hei- 9 Mc Geparden bellen aufgeregt und ere„ die Glückcsschweinchen quietschen in be bcke— nur ein schwarzer Panther nenen und abweisend und eng zusam- me 1 5 in der hintersten Käflgecke, hat 1 elcht den Kopf gehoben. lauscht mit e 1 bernsteinhellen Augen dem Ruf 1 9 enk n sich rhythmisch hebt und eeres 1 tpehrt Küppenufer 85. die gegen das den F. 5 5 dernher kommt Antwort: zweihun- gen u ken kerde wiehern, Zebras keckern, hre t. Das ae bellen— und dann ęrellt die ge- erte ihre Fanfare von zwanzig Elefanten auf. D 1 cke bezwingt und besiegt alle die uu 4 Schreie aus Steppe und Sevanne, 2 us Dsch. taufen, 5 ungel und Urwald. a e vermmtelt, wie sie aufgestiegen ist, e kes genrdt die beige, aufrüherische Melodie: 1 J act. das ist begrüßt. der Zirkus ist verscht Und. eln. Altes aum ist auch der Kaffee fertig, in chalen itt zdurſen verteilt, der verbotene Kocher e Halt Atzen 0 verschwunden, die Stallburschen sich ie aul Futtersäcken, auf Strohbündeln . zelnen J beg menballen, jeder halt seinen Napf mit i en Händen 1 8 deißen Trank. und bläst andächtig in den Aber noch hat keiner einen Schluck tun können, da wird die Plane in der Ecke zwi- schen Futterzelt und Raubtierstall auseinan- dergeschlagen, eine seltsam vermummte Ge- stalt schiebt sich herein. Eine schlanke Frau im dicken Lederwams, das sie vom Kinn bis zu den Handgelenken und bis zum Gür- tel hüllt. Starke Lederhosen enden in hohen Stulpenstiefeln, die Hände stecken in dicken Handschuhen. Schmal und blaß. von hell- blonder Pagenfrisur umrahmt. versorgt, ver- arbeitet, längst nicht mehr jung, steht das Frauengesicht über den schweren Falten des Lederrockes: Miß Mabel Power, die Lö- wWenlehrerin. Niedermayer stellt verdutzt seinen Becher zur Seite:„Sakra, Fräulein Mig“ sagt er voll Anerkennung und in seinem feinsten Hochdeutsch:„Aso in der Morgenfruh?“ Die Frau nickt ihm flüchtig zu:„Ja, ich uill eine neue Trick probieren!“ sagt sie langsam und wohlakzentuiert in dem steifen Lyzeumsdeutsch, das sie einmal in Ipswich gelernt hat.„Bitte, uollen Sie so freundlich sein und anmachen den Laufgang an meine Käfig— the lions sollen sofort in die Manege!“ „With pleasure!“ sagt Oddoh gebildet in englischer Sprache und reinem Sächsisch. Sie lassen ihren Kaffee im Stich und machen sich schnell an die Arbeit, Als letzte Was die Fremdenführer nicht erzählen Aus der Heidelberger Chronik des Pfarrers Johann Peter Kayser ten in corpore mit ihrem sofortigen Weg- gang von Heidelberg drohten. Der Kurfürst, um den Ruf seiner alma mater besorgt, ließ die Uebeltäter zu einer Gerichtsverhandlung aufs Rathaus zitieren. Zur kestgesetzten Stunde erschienen zwar die Professoren und der Kurfürst höchstpersönlich— aber die angeklagten Bürger ließen auf sich Warten, denn sie hatten sich rechtzeitig aus dem Staube gemacht. Um der Gerechtigkeit Ge- nüge zu tun, wurden sie in Acht und Bann getan und des Landes verwiesen, das sie ohnedies bereits verlassen hatten. Unser Gewährsmann berichtet weiter: Im Jahr 1443 steckte eine ungesunde und vergiftete Luft hiesige Stadt und Gegenden an, und starben viele Menschen plötzlich dahin. Zu diesem Unglück kam 1444 aber- mals ein Tumult und Studentenkrieg allhier, worin die Studenten von den Nachtwächtern hart geschlagen wurden. Doch der Kurfürst nahm sich der Studenten ernstlich an, ging selber auf das Rathaus, verhörte die Partei- en und ließ das Urteil über die im Tumult gewesenen Schar wächter dahin ergehen, daß sie vom Schultheißen sollten in Verhaft ge- nommen und nach Verbrechen abgestraft werden.“ Wir dürfen wohl annehmen, daß der Bürgermeister mit seinen geplagten Be- amten glimpflich verfahren ist, denn die Burschen! müssen damals rechte Rüpel ge- wesen sein, die ihre akademischen Privile- gien vermutlich in ziemlich grober Weise mißbrauchten. Vom Segen des Weines Wir wissen nicht, wieweit derartige Vor- fälle in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Weinkonsum der Beteiligten standen nehmen aber an, daß der edle Traubensaft in der Geschichte dieser Stadt schon immer eine bedeutsame Rolle gespiet hat, denn sonst würde der biedere Pfarrer in seiner Beschreibung der wichtigsten Ereignisse bis 1694 nicht so sorgfältig die guten und schlechten Weinjahre notieren. Da heißt es 2. B.:„In diesem Jahr wuchs ein solcher Ssurer Wein, welchen, so man ihn mit an- derem Wein vermischte, man noch acht Jahre hernach schmecken konnte; er wurde ins- gemein der Wiedertäufer genannt.“ An einer anderen Stelle berichtet er in sichtlich besserer Stimmung:„Anno 1484 aber wuchs köstlicher Wein, und so reichlich, daß die Fässer dreimal teurer als der Wein bezahlt wurden. Ein Fuder neuer Wein verkaufte man um einen Goldgulden, das Faß dazu aber um drei. Einige machten die Speise zu Mauern und Wänden mit Wein an, an- dere schütteten den alten aus, damit sie den neuen fassen konnten, viele ließen gar die Trauben an den Stöcken hängen, wobei es auch an solchen nicht fehlte, die anstatt Gott für den Segen zu danken, ihn lästerten.“ Zur Strafe wuchs dann 1485 und 86 fast gar nichts, so daß die Weinpreise von einem Gul- den auf zwanzig Gulden pro Faß stiegen. Zu allem Unglück kam dann 1488 noch die Ge- tränkesteuer für Bier und Wein auf, die an- känglich gering war, aber nach und nach er- höht wurde, wie das bei Steuern so zu sein Pflegt. Trotzdem muß sich die Trinkfreudigkeit im gleichen Maß erhöht haben. Unser Chro- nist schreibt:„Weil um diese Zeit das Trin- ken und andere Laster sehr überhand nah- men, kamen 1524 sechszehn geistliche und weltliche Fürsten, worunter sich zehn Pfalz- grafen befanden, allhier zusammen und richteten in der Feilig-Geist- Kirche eine Vereinigung auf, darmnen sie angelobten. sich des Zutrinkens und Gottlästerns zu ent- Halten.“ Anschließend werden die Herren diesen löblichen Vorsatz mit einem kräftigen Schluck begossen haben E. P. Deutsche an der Universität Homburg Nach Mitteilung des französischen Gene- ralkonsuls in Hamburg ist die Universität Homburg/ Saar nicht eine Tochterinstitution einer französischen Universität, sondern eine unabhängige Einrichtung. Sie unter- steht einem Verwaltungsrat, der ihr einen internationalen Charakter zu verleihen be- müht ist. Studenten aus Deutschland sind an der Saar- Universität willkommen. K Nummer sind gestern die Eisbären gegan- gen. Wie im großen Zelt noch der Vorfüh- rumgskäfig steht, so führt der Gitterschlauck noch durch den Reitergang in den Raubtier- stall. Es braucht nur ein bereitstehendes Zwischenstück eingeschoben und das Kopf- ende an den Löwenwagen gehängt zu wer- den. Und die Vorhänge des Reiterganges, die rotsamtenen Gardinen, die das Spielzeilt von den Stallungen trennen., müssen zurück- gezogen und aufgerollt werden, weil sie sonst in den Gittergang hineinhängen. Im großen Käfig selbst ist alles schon inn Ord- nung: die Böcke und Tonnen und Posta- mente sind nach der Vorstellung bereits von den Raubtierpflegern und Requisiteuren ausgewechselt worden. Miß Mabel ist indessen unter die Ab- sberrung geschlüpft und an ihre Löwen herangetreten. Achtzehn Tiere, zwölf Mäh- nenlöwen und sechs Löwinnen, drängen sich ihr eritgegen, prusten und knören, raunzen und maunzen. Die Frau streift schnell die Lederhandschuhe ab, wirft sie weg, schiebt beide Arme bis zu den Ellenbogen durch das Gitter, greift zausend in die Mähnen der Löwenherren, reibt mit den Fingerknö- cheln Stirnen und Backen der Löwinnen. „Fatne— Darling— good olf Ralf Menelik— Mahdi— Saida, sweetie, come on— Adua, little girl!“ Das verarbeitete Gesicht ist heiter und aufgeschlossen, die schmalen, blassen Lippen wölben sich zärt⸗ lich, formen zwischen den liebkosenden Worten sanft- fröhliche Raunz- und Knurr- laute— Miß Mabel ist bei ihren Löwen, und ihre Löwen sind Miß Mabels einziges Glück. Leise legt sich eine Hand auf ihre Schul- ter. Mabel blickt zur Seite und sieht Lutta, die neben ihr steht. Lutta trägt eine Russen- bluse, schwarz, mit schmalen, bunten Strei- fen am Hals und an den Handgelenken, graue Cordbreeches, braune, knishohe Das ꝛbeitbekannte Baudenkmal Heidelbergs: Die„Alte Brüche“ O alte Burschenherrlichkeit! Ein Student in „Wie mag es ihm gehen, wie schlägt er sich durch?“ Das ist die Frage, die sich Eltern und Verwandte von Studenten, die auswärts und vor allem in der Ostzone beheimatet sind, immer wieder stellen. Und Wie geht es ihm tatsächlich? Zahlen und Statistiken beweisen, daß die Währungs- reform sich für die Studentenschaft doch nicht ganz so negativ ausgewirkt hat, wie man vor einem Jahr befürchtete. Allge- mein gesehen ist es erstaunlich, mit wel- cher Energie und Zielbewußtheit der ein- zelne Student an seinem Platz im Hörsaal festhält. Von 4500 Studenten— eine Zahl, die seit den letzten Semestern als Standard- zahl gelten mag— sind im Laufe des ver- gangenen Jahres etws zelm- bis fünfzehn Prozent von ihren Studienplätzen zurück- getreten. Man erwartet, daß das kommende Wintersemester die Loslösung eines wei⸗ teren Prozentsatzes mit sich bringen wird. eines Prozentsatzes, für den die Konsequen- zen der Währungsreform gleichsam als Nachwirkung erst jetzt voll spürbar werden. Aus den Statistiken des Sozielreferenten der Universität geht hervor, daß annähernd dreißig Prozent der Studenten(in der Hauptsache Ostflüchtlinge) ohne finanziel- len Zuschuß leben, ihr Studium und fhren Lebensunterhalt also völlig selbst mit einer nebenberuflichen Tätigkeit finanzieren müs- sen. Weitere 20 Prozent dürften einen monatlichen Zuschuß beziehen, der 100 DM nicht übersteigt. Das heißt also: die Hälfte der Studentenschaft hat im Monat 100 DM oder weniger zur Verfügung. Die Folge ist, daß etwa 48 Prozent der Studenten ganztätig, stundenweise oder als Gelegenheitsarbeiter tätig sind. Doch ist das Dilemma, in dem sich ein Student be- findet, der neben seinem Studium Geld ver- dienen muß, immer das gleiche: durch die nebenberufliche Tätigkeit verliert er gerade das, woran ihm am meisten gelegen ist die kostbare Zeit. Und naturgemäß resul- tiert gerade aus der Geldknappheit der Wunsch, das Studium so rasch wie möglich zu beenden, was aber nur bei gründlicher und ziebewußter Arbeit möglich ist. Die Zersplitterung aber, die eine tägliche Ne- benarbeit mit sich bringt, hat fast immer eine Verlängerung der Studienzeit zur Folge. 5 Aber dieser Ausweg ist in vielen Fällen nicht zu umgehen und ganz im Gegenteil ist absatzlose Tscherkessenstiefel. mr gchmales, bräunliches Gesicht ist gerötet, ihre Augen leuchten, ihr Mund bettelt:„Mabel— darf ich mit hineinkommen?“ Mig Mabel zieht einen Arm aus dem Käfig, legt ihn um Futtas schmale Schul- tern, kühgt sie leicht und schnell auf das kleine Ohr, hinter dem sich das straff gescheitelte schwarze Haar im offenen Knoten lockt und kräuselt.„Nicht gleich, Vuttal“ sagt sie entschuldigend. Nicht gleich, bitte. Ich will den Ringkampf mit Adua und Fatme probieren. Du verstehst: sie würden unaufmerksam sein, wenn du mit im Käfig bist.— Aber sieh zu, ja? Und Wenn ich fertig bin mit dem Trick, kommst du— und darfst du Menelik springen las- sen.“ 884 LVutta nickt mit heißem Gesicht.„Gern!“ sagt sie.„Ich sehe dir zu, Mabel!“ Sie stehen beide, eng aneinandergelehnt, eine Weile still und sehen in die leuchten- den Tieraugen, die sich vor ihrem Gesicht hin und her bewegen. „Wo ist Robby?“ fragt dann Mi Mabel. Lutta entreißt sich der Versunkenheit, die sie immer überkommt, wenn sie vor den Raubtierkäflgen steht.„Ach. Robby!“ lächelt sie.„Er wird wohl jetzt schon bald in Kon- stanz sein!“ „Er wird uns sehr fehlen“, seufzt Miß Mabel, die Tiere haben ihn alle gern gehabt, und er hatte so viel Liebe zu ihnen. Wenn man Robby im Stall wußte, war man immer ganz sicher, daß nichts geschehen konnte. Schade— aber er hat ja solch ein großes Glück gehabt, daß er nun nach In- dien gehen darf. Wenn er nun nur nicht leichtsinnig wird und Dummheiten macht!“ Vutta entreißt sich der Versunkenheit, „Robby nicht! Robby macht keine Dumm- helten! Robby weiß, was er will. Weit du, Heidelberg. mancher Student froh, wenn es ihm heute überhaupt gelingt, einen gelegentlichen „job“ zu finden. So sieht man Studenten als Zeitungsverkäufer, als Friseure, in ameri- kanischen Diensten und— Was die häu- figste Art des Gelderwerbs ist— als Gele- Senheitsarbeiter. g Das Studentenwerk hat sich der Ar- beitsvermittlung angenommen: die Mensa überläßt dem„Studentenkoffer“ Waren zu Einkaufspreisen, das katholische und das evangelische Hilfswerk sind aktiv. Wer immer an den Studenten interessiert ist, versucht, sie in ihren Bemühungen zu un- terstützen. Das Leben des Heidelberger Studenten rollt in anderen Bahnen, als vor zwanzig Jahren. Zwar besucht auch er die Vorlesun- gen und Seminare, sitzt wie früher, in den Bibliotheken über Jahrhunderte alten Ge- schichtscuellen oder dem Bürgerlichen Ge- setzbuch, macht in den Laboratorien etid- lose Versuche, paukt in den Studierstu- ben.., aber er steht auch in der Schlange bei der Essenausgabe in der Mensa, ist in Diskussionsgruppen und in Arbeitsgemein- schaften zu finden, debattiert auf den Ban- ken im Hof der Neuen Universität und taucht an allen Ecken und Enden als Ge- legenheitsarbeiter auf. Wie sprachen einen Studenten, der mit fünfzig DM im Monat auskommen muß. Er bewyohnt mit einem Kollegen eine schmale Dachstube, wo das Mikroskop neben dem Lehrbuch der Sczialpolitik steht, die ge- meinsame Waschschüssel tagsüber im Klei- derschrank verschwindet und die Miete zum Glück nur fünfzehn DM pro Kopf be- trägt „Es ist nicht immer ganz leicht“ erzählt er uns.„Mittags esse ich in der Notküche (die Hooverspeisung am Abend ist neuer dings gebührenfrei, beziehungsweise eine Spende ist dem Ermessen der Studenten überlassen). Hin und wieder müssen ein Paar Kolleghefte oder gar ein Buch ange- schafft werden. Da heißt es gegen Ende des Monats manches Mal, den Gürtel enger schnallen! Aber es geht. n zwei Semestern werde ich Examen machen.“ Der Weg geht also offensichtlich per aspera“— durch Mühsal—; ob bei der heutigen Lage der Dinge auch, wie das Sprichwort es will:„ad astra“,— zu den Sternen— bleibt eine andere Frage. Atu. Mabel, er ist so ganz der richtige Hambur- ger: die fahren über alle Meere, treiben sich herum in der ganzen Welt, holen sich, Was sie brauchen und bleiben doch immer die Sleichen Menschen dabei. Mein Vater war Senau so, und Muttel war auch nicht viel anders. Du weißt ja, wir heißen Mansfeld und meine Eltern stammen beide von der Niederelbe, aber die Ringling Brothers, mit denen wir sechs Sommer gereist sind, und die Londoner Olympia haben das Mansfield daraus gemacht, das international berühmt geworden ist. So geht es ja den meisten deutschen Artisten— aber Vater und Mutter haben immer für ihren Lebensabend von einem Strohdachhaus am Oevelgönner trandweg geträumt!“ „Und du?“ fragt Mig Mabel mit mütter lich gütigem Lächeln.„Wovon träumt die kleine Vutta?“ Xutta strahlt die Freundin an: Natür⸗ lich noch nicht von einem Altersheim. Du weißt doch Mabel: von einer großen, ganz großen Panthernummer!“ Hinter ihnen hebt sich Oddohs sankte Stimme:„So, wennse nu losläjn wollen? Is Alls richtj allright. Ooch de Dier zum großen KReefch is uff.“ Mabel nickt dankend und läßt im gleichen Augenblick den Schieber hochrassenn. Die Tiere drängen und balgen sich vor der schmalen Tür, aber der starke Ralf schiebt im unhemmbaren Ansturm alle anderen zur Seite, ist der erste, der hinab und hinausspringt, im schlanken Trab durch den Laufgang in den Dressurkäfig prescht. Ihm nach drängen, eilig und sehr ver- gnügt, die anderen Löwen. Kaum eine halbe Minute dauert es, daß der Käfig leer ist. Mig Mabel hängt den Schieber fest, dann geht sie, am Laufgang en ang in das Spiel- Zelt, und Lutta kolgt hr 8 * 8 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 30. Juni 1949 Nr. 123 Vier Jahre Zuchthaus forderte der Stuutsunwalt „aber die Betrügerin kam mit zwei Jahren Gefängnis weg Ich klage“, so eröffnete der Staatsan- walt Dienstag früh die Sitzung der Großen Strafkammer,„die 46 Jahre alte, verwit⸗ Wete, Wohnsitzlose Hausangestellte Frieda Dhein an, als Diebin und rückfällige Betrü- Serin einem inneren Hang zufolge wieder- holt Rechtsbrüche begangen zu haben, zu deren Wiederholung sie neigt und wahr- scheinlich neue, mit erheblicher Störung des Rechtsfriedens verbundenen Verbrechen be- gehen wird . Früh sittlich verdorben, brachte Frieda in jungen Jahren ihr erstes, uneheliches Kind zur Welt. Eine Unterhaltsklage wurde abgewiesen, weil die Mutter in der in Frage kommenden Zeit noch mit anderen Männern Im Stadion: Sportiest der Munnheimer Volksschulen Im Rahmen des gesamten Programms der Stadtverwaltung Mannheim zum„Jahr des Kindes“ veranstaltet das Stadtschulamt Mann- heim am Samstag, dem 2. Juli, 16 Uhr, im Stadion ein großes Sportfest der Mannheimer Volksschulen, an dem Schüler aller Schulabteilungen sich beteiligen. Die Mannheimer Volksschule knüpft damit, nach 16jähriger Unterbrechung, wieder das Band zu den traditionellen Spielfesten unter Stadtschulrat Dr. Sickinger, Die Vorführungs- kolge bringt wie krüher eine große Freiübung mit rund 1800 Buben und Mädchen, dann Rei- gen, Lauf- und Ballspiele der Mädchen, Rund- Und Staffelläufe von Knaben und Mädchen. Das Programm wird noch erweitert durch ein Fußballendspiel der zwei besten Volksschul- Fugßballabteilungen. Den Siegerklassen im Dreikampf und Fuß- ball wird ein Pr.-Sickinger-Wanderpreis und zwei weitere Wanderpreise zugeteilt. Dazu kommt eine größere Anzahl von Diplomen und Einzelpreisen. Es dürfte bekannt sein, daß in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch von 1945 noch kein Sport und Spiel im Rahmen des Schulunterrichts möglich war. Es mangelte und mangelt zum Teil auch heute noch an Turnhallen, Sportplätzen, Sportgeräten, an Sportkleidung und Schuhen für unsere Jugend. Erst im Laufe des Jahres 1947 konnte mit spoptlicher Betätigung, besonders in den Schul- Abteilungen mit Turnhallen, wenn auch ohne Geräte. wieder begonnen werden. Stunden- planmäßiger Turn- und Spielunterricht ist aber erst mit Beginn des jetzt laufenden Schuljahrs durchgeführt worden; der Sport- und Spiel- betrieb leidet aber heute noch stark an den bereits erwähnten Mängeln, an Fallen, Ein- richtungen und Sportgeräten. Unter diesen Schwierigkeiten wolle das 1. Sportfest der Mannheimer Volksschulen nach dem Zu- sammenhruch gesehen und gewertet werden. Alle Freunde der Schule. besonders die El- tern der Jugend sind zu diesem Sportfest. für das keinen Eintritt erhoben wird. freundlichst eingeladen. H. H. Für Mai, Juni, Juli keine Kürzung der Fürsorgesätze In seiner letzten Sitzung beschloß der Sozialausschuß, in der Wohlfahrtspflege das sogenannte Elberfelder System einzuführen. Demnach soll die Familienfürsorge durch 52 Wohlfahrtskommissionen in ihper Arbeit Unterstittzt werden, Obwohl die Helfer und Bezirksvorsteher dieser Kommission ehren- amtlich arbeiten, entsteht doch ein Kosten- aufwand von 28 000 DM, dessen Uebernahme in den Etat einstimmig gebilligt wurde. Weiter wurde entschieden, daß in Mann- heim für Mai, Juni und Juli keine Kürzung der Fürsorgesätze vorgenommen wird, ob- Wohl eine Entscheidung übergeordneter Stel- len, ob die Rentenerhöhung auf die Wohl- kahrtsunterstützung angerechnet werden kann, noch aussteht. Sobald sie eintrifft, soll sie in der Zeit nach Juli auch für Mann- heim verbindlich sein. Unter Herausstelung der Absicht, daß Marmheim wieder an der Errichtung eines eigenen Fröbel-Seminars denkt, wurde ein Zuschuß für das Heidelberger Fröbel-Semi- nar von 3000 DM mit nur knapper Mehrheit gebilligt. N Wohin gehen wir? Donnerstag, 30. Juni: Nationaltheater, 19.00: „Der Hauptmann von Köpenick“, Alster-Licht- spiele und Capitol:„Tromba“. Freitag, 1. Juli: Nationaltheater, 19.00:„Car- men“, Palast:„Blockierte Signale“. Kühler Vorhersage bis Freitag früh: Tagsüber meist wolkig. in der Nacht vielfach aufklarend. Höchst- temperaturen 21 bis 23, Tiefstwerte 8 bis 10 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus nördlichen Richtungen. Pegelstand am 29. Jun: Maxau 391( 5), Mann- helm 235(- o). Worms 180(+), Caub 161( 2). zusammengekommen war. Jahre später nochmals der gleiche Fall. Inzwischen hatte sie die ersten Diebstähle hinter sich gebracht. Mit dieser„Vorbildung“ heiratete sie den Zuchthäusler Dhein, um mit diesem zusgmmen ihre Betrügereien fortzusetzen. Er kam wieder ins Zuchthaus und starb in einer Heilanstalt; sie klaute in Mannheimer Dirnenhäusern, was sie eben brauchte, lebte bald mit diesem, bald mit jenem Mann zu- sammen, vergaß allerdings nie, sich nützli- che„Andenken“ mitzunehmen Insgesamt mehr als sechs Jahre Zucht- haus und zwei Jahre Gefängnis und Ehr- verlust waren Ende 1947 glücklich überstan- den. Was dem Gericht aber ihr Treiben— soweit strafverfolgungsmäßig interessant— seit dieser Zeit bekannt wurde, stand nun in dieser Verhandlung zur Debatte, die sich durch die zwar gewissenhafte, aber vielleicht doch etwas zu großzügige Prozeßführung von Landgerichtsrat Zander, dessen Bestre- ben nach Klarheit die Angeklagte immer wieder geschickt zu ihren Gunsten ausnüt- zen konnte, über zwei volle Tage bis in die gestrigen Abendstunden hinzog. Auf Einzelheiten der Verhandlung ein- zugehen, in der sich wiederholt häßliche Szenen abspielten und eine groge Anzahl Zeugen vernommen werden mußten, würde den umfangreichen Komplex nur verwirren. Sehr nüchtern und gerecht erschien das Plädoyer des Staatsanwaltes Graefe, der je vier Jahre Zuchthaus und Ehrverlust be- antragte und eine anzuordnende Sicherungs- verwahrung in das Ermessen des Gerichtes stellte. Nach einer langen Urteilsberatung wurde dann die Beweisaufnahme noch einmal auf- genommen, von beiden Seiten wiederum plädiert und nach dem raffiniert vorge- tragenen„Letzten Wort“ der Angeklagten wiederum eine Urteilsberatung gehalten. Das Gericht hielt es dann in seiner Urteilsbegründung für nicht erwiesen, daß die Angeklagte— laut Anklage, Zeugen- aussagen und Contra-Plädoyer— einem alten Ehepaar, bei dem sie Unterschlupf ge- kunden hatte, an die hundert verschiedene Gegenstände entwendet haben soll, da zu- nächst der Tatbestand des„Wegnehmens“ nicht erfüllt sei und der Ehemann hinter dem Rücken seiner Frau mit Frieda zu- sammen an die in ihre freigemachte Woh- nung nachziehenden Mieter verkauft habe Den Diebstahl einiger Kleidungsstücke gab die Angeklagte zu. Da nicht erwiesen, wurde auch bei einem in diesem Zusam- menhang stehenden Betrug und einer Ur- kundenfälschung auf Freispruch erkannt. — Die beiden so oder so betrogenen über 70 Jahre alten Eheleute protestierten wäh- rend der Verhandlung und besonders bei der Urteilsverkündung ziemlich energisch. In einem anderen Punkt der Anklage, der das Zusammenleben der Angeklagten mit einem älteren Mann zum Gegenstand hatte, vertrat das Gericht die Ansicht, Frieda könne nicht wegen fortgesetzten Gelddiebstahls verurteilt werden, wenn der Mann, obwohl er mehrere Male es sich verbeten hatte, daß sie ihm Geld aus seiner Brieftasche nimmt, ruhig gewesen sei, als sie sich dar- aufhin jedesmal an seinen Hals warf Für die Kleider und andere Dinge die sie jedoch von ihm mitnahm, käme, da die Riickfallfrist zu den letzten einschlägigen Vorstrafen gerade überschritten sei, könne nur eine Verurteilung wegen einfachen Dieb- stahls ausgesprochen werden. Aus einer Weiteren Einzelstrafe dafür, daß Frieda diese Dinge bei einer Trödlerin als ihre eigenen Sachen ausgab und versetzte, wurde eine Gesamtgefängnisstrafe von zwei Jahren ge- bildet. Das Gericht vertrat weiter die Ansicht, die Dhein sei zwar eine Gewohnheitsver- brecherin, aber nicht als„gefährlich!“ zu betrachten. Sicherungsverwahrung käme daher nicht in Frage, Vielmehr wolle man der Verurteilten nochmals eine Chance zur Besserung geben. Soweit Freispruch erfolgte, trägt die Staatskasse die Gerichtskosten. Die vier Monate Untersuchungshaft wurden— da die Angeklagte, soweit sie verurteilt wurde, geständig gewesen sei— voll ange- rechnet. 5 Die Angeklagte nahm die Strafe an. 1 -k „Wo soll ich mir die Stricknudel durchbohren?“ Carry Sunland kann mit der Autosuggestion umgehen „Ich bin ja gar kein Wundermensch; was ich kann, könnten Sie auch, Ich ver- stehe nur, mit Autosuggestion umzugehen und sie in meinen grausamen Schauspielen zu. demonsrtieren— nur um zu beweisen, was möglich ist, wenn Geist, Seele und Kör- per eines Menschen sich harmonisch auf etwas Bestimmtes konzentrieren.“ er- klärt Carry Sunland. der 43 Jahre alte, quicklebendige Mann, der sich bisher seine Zunge einige tausend Male durchnageln, seine Wangen und Arme je über hundert- tausend Male von Stricknadeln durchbohren, sich tausende Male Knöpfe auf die nackte Brüst nähen und sich mit der Schwertspitze unter dem Kinn in die Höhe stemmen ließ, dieser Tage zu unserem Reporter, der ihn im Goetheplatzbunker aufgestöbert hatte. „Herr Sunland, was sind Ihre Pläne für die Zukunft?“—„Eigentlich wollte ich mir diese Nummer für das Ausland aufsparen. aber ich werde sie nun in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Mannheim zur„Ur- aufführung“ bringen“ Und während selbst sein derzeitiger Mannheimer Manager erstaunt aufhorcht, berichtet Sunland, daß er gerade die Zustimmung der Veranstalter des Nachtradrennens auf der Phönixkampf- bahn erhalten habe, in der Pause am spä- ten Samstagabend aufzutreten. Er wird da- bei, was bis jetzt weder er oder irgend ein anderer vor ihm vorführte. sich zwei scharfe Fleischerhaken in den nackten Rücken schla- gen lassen, und einen daran mit Drahtseilen gebundenen und mit Personen besetzten Rollwagen über die 400 Meter lange Bahn ziehen. ‚ Dann will Carry wieder Gastspiele geben und sich wieder mit Fleischhaken im Arm aufhängen lassen. Und wie in jeder der ungezählten Vor- stellungen, die Carry Sunland in über dreißig Jahren durch alle europaischen Länder und durch das zirkusfreudige Rußland führten, fragt er liebenswürdig und höflich, mit der Stricknadel in der Hand:„Wo darf ich sie mir durchbohren— oder wünschen Sie, es selbst zu tun.?“— Sein Rekord waren 192 je 30 em lange Nadeln zur gleichen Zeit. Noch attraktiver sind die Experimente. die Sunland— sein Vater. ein Hamburger Speditionskaufmann, hatte ihn Toni Peter- sen getauft— in Katalepsie, einem vorsom- nambulen, also bereits hypnotischen Zustand, einer völligen Gliederstarre und Gefühls- losigkeit zeigt: Nur mit den Füßen und dem Genick auf zwei scharfen Schneiden liegend, wird ein großer Stein auf seinem Bauch mit dem Vorschlaghammer zu Schotter zertrüm- mert. Einigemal wurde dabei sein Hüft- knochen zusammengehauen— Tage später waren die Knochen wieder aneinander- gewachsen. Als die französische Wochen- schau in Paris— Sunland arbeitete nach dem Krieg als Deutscher unerkannt in einem französischen Zirkus— solche Auf- nahmen brachte, strömten Zehntausende nur deshalb in die Kinos: Frauen wurden ohnmächtig, Männer schrieen. Bereitwillig erzählt Carry— Ehemann und Vater von drei Kindern— wie er als 20 jähriger, bereits selbständiger Schau- steller in Riga von einem mongolischen Fakir und dann besonders von einem from- men tibetanischen Mönch, der von einen Leistungen begeistert war, in die höchsten Künste der Autosuggestion und Hypnose ein- geführt wurde. Zwei Jahre lebte er dann völlig asketisch, aber heute trinkt, ist und raucht er wie jeder andere. Und wer ihm gegenübersitzt, käme nie auf den Gedanken, hinter dem blondgelockten Mann solche übernatürlich anmutenden Kräfte zu ver- muten. Sunland erzählt, und was er erzählt, ist kür den Laien ungemein interessant. Seine Lehre war die Grundlage von zahlreichen wissenschaftlichen Werken. er stellt sich mit der gleichen Bereitwilligkeit den sensations- jüsternen Reportern wie den streng fach- lichen Professoren und Medizinern, die mit ihm immer wieder Versuche anstellen. nk Durch Handarbeit in die Schweiz Von 35 000 Teilnehmerinnen an einem Handarbeits- Wettbewerb der GYA errang Margot Boehm aus Mannheim einen der bei- den ersten Preise, die auf Heidelberg Milita- ry Post entfielen. Der erste Preis besteht in einer gtägigen Gratisreise in die Schweiz mit 1. Klasse- Hotels und allen Bequemlichkeiten der USA- Touristen. Mannheim müßte eine Sendestelle haben . meinte Professor Langer in einer Sitzung der Vortragsgemeinschaft Während draußen die Sonne stach, wurde drinnen— im Rathaussitzungszimmer— bei der gestrigen Zusammenkunft der Vertreter der Vortragsgemeinschaft kühl und sachlich in dem Versuch weitergeschritten, mit den kulturellen Trümmern Mannheims nach und nach aufzuräumen. Die ersten Worte des Vorsitzenden Hans Forth gehörten den Verstorbenen— Ober- bürgermeister Dr. Cahn-Garnier und Dr. Stahl, zu deren Gedenken sich die Ver- sammelten von den Plätzen erhoben. „Filmfragen“— lautete der erste Punkt Mit einem„Seitenblick“ auf den privaten Prüfungsausschuß, der in Kürze in Wies- baden unter dem Rektor der Heidelberger Universität, Prof. Geiler, zu seiner ersten Sitzung zusammentreten wird, meinte Forth, daß bereits das Auftauchen von Vorläufern von Lehrstühlen für die Filmkunst an Universitäten zu beobachten sei. Allem Anschein nach sei der Film auf dem besten Wege, das Schauspiel zu überflügeln— der Film, der nicht die Gedankenträgheit der Massen geschaffen habe, sondern umge- kehrt von dieser beeinflußt werde.„Beim Film haben wir, wogegen wir uns beim Theater unverständlicherweise wehren: die Vermischung von Kunst und Geschäft“. Prof Langer leitete mit einem Hinweis, daß Mannheim doch unter allen Umständen versuchen solle, eine eigene Sendestelle zu erhalten, zu dem Thema Rundfunk über. Der Kulturdezernent wandte sich insbeson- dere gegen die für Baden nachteilige Zu- sammensetzung des Rundfunkrates— der schwäbische Sog habe zu viele badische Vertreter verschluckt und die ganze Wahl Mumme Mannheim baut Wohnungen Jeder hilft mauern dureh Sparen bei der Wohnungsbaukasse uauaimmammimdmdddodmdodpdddmmmddmddddmaddadmmdmmddd Ein guter Srart Vor etwa einem Monat hat die Woh- nungsbaukasse die ersten Sparverträge ab- geschlossen. Heute liegen bereits Sparver- träge vor über mehr als DM 200 000.—. Mit Stolz und Befriedigung kann die Stadtverwaltung diesen Anfangserfolg be- kanntgeben. Mit Stolz können aber auch die Sparer sehen, wie ihr Geld verwende: Wird. Die beiden großen Wohnblocks in der Neckarstadt wachsen zusehens. Inzwischer. ist auch in J 3 der erste Spatenstich getan. Zum Ende des Jahres wird Mannbeim ei- nige Hundert neue Wohnungen mehr haben. Alster und Capitol:„Tromba“ Mit diesem Film greift die deutsche„ca- mera“ das immer wieder dankbare Sujet des Zirkus auf mit seiner bunten Welt des Flit- ters, der harten Arbeit des Artisten, dem Reiz des Fremden und dem ungewöhnlichen Milieu. Meist ist Filmen dieser Art schon dadurch der Erfolg beim Publikum sicher, und es bedarf häufig nur noch einer die Bil- der verbindenden oft belanglosen Handlung. Bei„Tromba“ dagegen ist die Handlung tatsächlich das beherrschende Element, wenn auch einschränkend gesagt werden Kann, daß sie zu einem erheblichen Teil ihre Be- deutung dem Rahmen verdankt, in den sie eingebettet wird. 5 Tromba, der berühmte Dompteur— René Deltgen vermag in dieser Rolle zu überzeu- gen— beherrscht seine Tiger ohne Peitsche. Doch ist er dem Morphium verfallen, ohne das er keine Gewalt über die Tiere hat. Die Tochter der Zirkusdirektorin kreuzt seinen Weg und wäre vielleicht die einzige, die ihn von dieser Sucht erlösen könnte, doch es ist schon zu spät: Zu sehr hat ihn das Gift bereits in Schuld verstrickt. Der Absturz einer Trapeznummer belastet ihn. Bei einem erregten Auftritt mit einer Kollegin verriſch- tet diese die Giftampullen. Er geht ohne Spritzen in die Manege, ist unsicher, ver- liert die Gewalt über die Tiger, wird schließ- lich von einem Tier angesprungen und töd- lich verletzt. Die Vorstellung geht weiter, doch hinter den Kulissen erfüllt sich ein Schicksal und entwirren sich die Knoten, lö- sen sich Spannungen, die Tromba überall durch seine Person hervirgerufen hatte. Am nächsten Abend stehen die Artisten in einer anderen Stadt wieder im Scheinwerferl-cht in der Manege, und ihr Lächeln zum Publi- kum verbirgt, daß sich Schicksale und Tra- gödiem dahinter verstecken. mle habe sich in einer Art Dunkelkammer voll. zogen. Das Gremium erklärte sich bereit nach Möglichkeit Schritte gegen diess „Schwabenstreichle“ zu unternehmen. Damit sich bedeutende kulturelle Ver. anstaltungen in unserer Stadt künftig nich mehr überschneiden, wurde von der Ver. sammlung die Frage der Herausgabe eint Kulturkalenders aufgegriffen. Vorläufig an eine Auflage von 10 000 Exemplaren un an ein vierteljährliches Erscheinen damit sich auch die Anzeigenkosten für den Inserenten lohnen. Der Antrag des Vorsitzenden, den Ves. ein für Naturfreunde, der sich vor Kurzen neu konstituiert hat, in die Vortragsge. meinschaft aufzunehmen, wurde einstimmg angenommen. Abschließend erklärte Forth. er würde g wenn die Tageszeitungen eln kritische Spalte der Rundfunkbesprechunz widmen würde, und bat, Oberlehrer Beck u seinen Bemühungen um die Gefangenen weitgehend zu begrüßen, betreuung weiter stützen. Waldbrand zwischen Lampertheim und Viernheim Am Sonntag gegen 15 Uhr riesige Rauchschwaden im Wald Lampertheim und Viernheim, etwa 500 von der Station Poststraße entfer Waldbrand an. Heide 4 standen etwa zwei Mor weise abgeholzter Wald und zwei Morgen auf Lampertheime und zum Teil auf Viernheimer Gebiet, in Flammen, Die Viernheimer Feuerwehr un euer wer! ofort zu Kleinwald, zum Teil ein Löschzug der Mannheimer F mit Tankwagen waren ebenfalls s Stelle. Mit vereinten Kräften gelang etwa zwei Stunden durch Bekämpfung m Wasser sowie durch Ausschlagen graben des Geländes, den Brand a Herd zu beschränken. Immer hin vier Morgen Wald verloren. E wurde eingesetzt, der breite Furchen 2 und dadurch das Uebergreifen des Feueg auf andere Teile und das Weiterglimme unter dem Rasen verhinderte, Da zahlreich Passanten im Walde waren, muß werden, daß der Brand durch leichtfertige Zündholzes oder eine“ Wegwerfen eines Zigarettenstummels entstanden ist. Kindergarten in Sandhofen Am vergangenen Sonntag konnte Stad, pfarrer A. Gail, Sandhofen, nach einer Klei; den neuen katholischen Kindergarten seinen Bestimmungen über. geben. Aus einer Steinbaracke entstand hier dieser Kindergarten als ein gut ausgestatte nen Feierstunde tes, wohnliches Heim mit großen und modernsten Waschanlagen. In einer Rede dankte der Stadtpfarre allen die mitgeholfen hatten, das Heim uu, Haus eln Haus der Jugend werde, in dem sie ich wohl fühle und Friede und Freude finde möge. Seinen Worten folgte die Hauswieile die vom Kirchenchor, einem qugendchor und Rezitationen einen feierlichen Rahmen ct. erstellen und wünschte, daß dieses hielt. Am Montag belebten dann zum erste Mal 43 Kinder, die seither als Gäste in der Schönau- Schule untergebrg 9 Keller worden waren, das neue Haus. Kurze„MM“- Meldungen Diebstahl— sehr leicht gemacht! Einem d- schäftsführer wurde seine Aktentasche entwen, det die neben wichtigen Papieren enthielt. Der Geschädigte hatte die Hausflur seiner Wohnung in der Straße bei offener Haustüre abgestellt. 70 000 Arbeitsstunden bei Kwik. dentenhilfsdienst Kwik, der alle nur erden, um Studenten d lichen Arbeiten ausführt, Finanzierung ihres Studiums zu er hat es bisher bracht. Semesterferien und ist in B 2, 8 bis 18 Uhr(außer sonntags) feleph ter der Nummer 521 32 für Hilfe- leistungen aller Art zu erreichen. Wir gratulieren! Rheinau, Karlsruher Straße 11. stetter, H 7. 11, vollendet das 90. Das Ehepaar Wimmelm und Anna D6 kertal, Obere Riedstraße 90, Hochzeit. . Die Lampertheimer Welt rückte mit 30 Mann sofort aus. Im Distriß auf 70 000 Arbeitsstunden 5 Der inzwischen auf 150 Studenten gewachsene Dienst arbeitet auch während de 16 täglich v und Arbelk⸗ Wilhelm Fuchs, Zecken heim. Mefgkircher Straße 52, wurde 70 Jan alt. Den 85. Geburtstag beging N Bilk akO Lebensſalt feiern — gedacht unter. 700 kündeten Zwischen nt, einen gen tell. es nach und Ab- uf seinen sind die in Pflug vermute! I5 Fenstem 1700 DA Tasche u. Kassel Der Sl, möglichen onisch lu. Ottel⸗ rsam, K. goldene] — P....—— Ludwigshafen Er fuhr einen 95-PS-Diesel Plötzlich schmückten Trümmer die Kühlerhaube Er wollte absolut nichts gemerkt haben, der 45jährige L. St., als er am 12. Februar 1949 mit seinem 95-PS-Diesel in der Mun- denheimer Landstraße(Höhe„Libelle“ einen dort parkenden, leichten Lastkraft- wagen so unsanft streifte, daß plötzlich die Kühlerhaube des schweren Fahrzeugs mit den Trümmern des parkenden LkWS ge- schmückt war und dessen Fahrer verletzt wurde. rst nach etwa 600 Metern wur- den dem flüchtigen L. St. der Ballast zu Viel. Inzwischen hatte ein Augenzeuge mit dem Fahrrad die Verfolgung aufgenommen. Brutal verweigerte hm L. St. die Angabe seiner Personalien. Während der Staatsanwalt für den schon dreimal einschlägig vorbestraften Angeklagten drei Wochen Gefängnis bean- tragte, hielt Amtsgerichtsrat Brink eine hohe Geldstrafe für angebracht. Das Urteil lautete: Für die fahrlässige Körperverletzung 300 DM, und für die ge- Wissenlose Fahrerflucht 100 DM. Hinzu kommen dann die noch viel höheren Ko- sten der Privatklage. Das gibt eine schöne Reamung, und L. St. wird sich die Sache das nächste Mal gut überlegen. D. h.: wenn er noch jemals zum Fahren kommt. Denn der Führerschein wird ihm natüelich auch entzogen. Gei Fahrerflucht grund- sätzlich.) Opel Blitz- FR 11-6163. Bei Redaktionsschluß bringt der Lud- wigshafener Polizei- Pressebericht folgende eilige Fahndung: Gesucht wird der Kraftfahrer Alfred Lüdemann aus Ludwigshafen, Rohrlach- straße 82. Lüdemann hat in den Abend- stunden aus der Garage eines Ludwigsha- kener Transportunternehmens den Drei- Tonner Opel- Blitz- Lastkraftwagen mit dem Kennzeichen FR 11-6163 gestohlen. Lüdemann ist mit dem gestohle- nen Wagen geflüchtet. Richtung und Ziel sind unbekannt. Es wird vermutet, dag Lüdemann den Wagen zum Kauf anbietet. Vor Ankauf, auch vor Kauf einzelner Teile, wird gewarnt. Wagenbeschreibung: Die offene Lade- pritsche hat einen blauen Anstrich. Das Führerhaus ist grau gestrichen. Die Nutz- last ist mit 2900 kg vermerkt. Die Maschine ist ein sechszylindriger 70-PS- Benzinmotor Am Unterteil des Wagens sind zwei Gas- flaschen eingebaut, außerdem ist dort ein komplettes Ersatzrad angebracht. Achtung Taschendiebe. Im Stadtteil Nord wurde erneut Hausfrauen der Geldbeutel mit Inhalt aus der Schürzentasche oder der Einkaufstasche gestohlen, Die Polizei warnt daher nochmals die Bevölkerung, Geld- börsen gegen Taschendiebe zu sichern. Huushalt-Defizit veningert steigende Wohllahrslusten Aus dem Monatsbericht an die Provinzialregierung Aus dem letzten Monatsbericht der Stadt Ludwigshafen an die Provinzialregierung in Neustadt/ Haardt geht hervor, daß sich die Fettzuteilung für alle Versorgungsgrup- pen im Mai um 125 Gramm erhöhl hat. Die Fleischversorgung veranlaßte die Stadt allerdings zu einer Beschwerde, da nur 85 Prozent der Marken beliefert werden konnten. Besonders unangenehm wirkte sich der fast vollständige Ausfall von Zucker aus. Die Anlieferung von Früh- kartoffeln und Gemüse war befriedigend, wenn auch der Preis für die Arbeiterbevöl- kerung als zu hoch befunden wurde Die Arbeitslosenzahl stieg um 20 Prozent. das sind 300 mehr als im Vormonat Die Zunahme der Arbeitslosigkeit betraf ledig- lich die männlichen Berufe. Bei den Frauen stieg die Zahl der Beschäftigten sogar um 100. Nach dem Bericht wurden zwar mehr Baugesuche als im Vormonat einge- reicht, aber da es sich nur um kleinere Bauvorhaben handelte, ging das Bauvolu- men zurück. Trotzdem scheint ein starker Bauwille vorhanden, was an der regen Nachfrage nach Grundstücken und Ruinen zum Ausdruck kam. Im Mai wurden 143 Wohnungen und 54 Einzelzimmer an Wobhnungssuchende zugewiesen. Die Be- satzungsmacht hat im gleichen Zeitraum sechs Wohnungen und sieben Einze zimmer Freigegeben. Trotzdem hat sich die Zahl der Wohnungssuchenden weiter erhöht. Sie beträgt jetzt 6041. Die laufenden Einnahmen der Stadt überstiegen die Ausgaben um ein Beträcht- liches, was in der Hauptsache auf Zuschüsse des Landes zurückzuführen ist. Der nach dem Stande vom 30. April 1949 ermittelte Fehlbetrag im Gesamthaushalt verminderte sich von 1 285 133 DM auf 712171 DM. Dieser Betrag dürfte sich kaum mehr we- sentlich ändern. Schließlich wird in dem Bericht noch erwähnt, daß an der seit 9. Mai durchgeführten Hoover- Speisung 15 200 Kinder teilnehmen. Zur Bestreitung der Unkosten werden pro Kind und Mahlzeit zehn Pfennig erhoben. Bedenklich stimmt die fortwährende Zunahme der Empfänger von Wohlfahrtsunterstützung. Vor allem aus Kreisen der Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner gehen laufend neue Unter- stützungsanträge ein, Auch Arbeitslose fallen in zunehmendem Maße der Wohlfahrt zur Last. Preise für Frühkartoffeln Wie die Nachrichten- und Pressestelle der Provinzialregierung mitteilt, wurde im Ernährungsministerium der Landesregie- rung in Koblenz eine Besprechung zwi- schen Wirtschafts- und FHandelskreisen und Vertretern der Preisbildungsstelle Rheinland-Pfalz abgehalten. Gegenstand der Aussprache war der Erzeugerhöchst- er auf zehn DM je Zentner Dieser Höchstpreis darf auf keinen überschritten werden. Auch die Handelsstufen dürfen keine Spannen berechnen als in der Koblenz meldel: Treibstoff bald frei? Die bisher von der französischen 105 verwalten tärregierung in Baden-Baden Treibstoffverteilung ist jetzt auf desregierungen übergegangen. Das 05 5 8 Rheinland- Fial an 12 Millionen Benzin aus ERP- Lieferungen verteilen b. schaftsministerium von wird vom 1. Juli Feststellung des Treibstoffbedarfs den zuständigen wirtschaftlichen 1 15 tischen Organisationen vorgenomme le uszuschll“ einen migbräuchlichen Bezug 4 Ben, muß die verteilungsberechtigten abgestempelt sein. Die von den K kassen mit einer Sondergebühr Benzinkarte wird nicht mehr aus Der Treibstoffbedarf des Landes i 80 v. H. gedeckt. Das Wirtschaftsmin. rium rechnet damit, in Kürze die schaftung in diesem Sektor aufh können. Schwacher Reiseverkeh 5 t Eine Verdichtung des Zugverkehr 10 tteilt,, Wie das Wirtschaftsministerium mi Fortsetzung auf Seite 5 preis für Speisefrühkartoffeln. In nung an die Regelung der Bizone 8 1 8 8 bestgele Autosteuerkarte von e. tigt Kontingentträte Anleb⸗ wurd Fal einzelne! höhere“ Bizone. die Lal Wirt⸗ Wird v0 einen relsspal belegt gegeben ist Bewil eben + 7 A» e, f e ß. 6 aft er voll. bereit diesez 5 le Ver. 18 nicht r Ver- e eine ufig ren und gedacht, Für den en Ver- Kurzem tragsge. stimmz vürde e en eine rechung Beck h ngenen. unter. 700 theim ündeten Wischen 500 m t, Einen r Wehr Distrik en teil Morgen theimer biet, in ehr und uer welt Kort au es nach ung m ind Ab- i Seinen Sind die 1 Pflug hen 20 Feueg glimmen Mlreiche 7er mutet trertige reines 5 en 2 Stadt. ner klei. a0lischen n über. and hier gestatle· Fensten Atpkarrer Heim Haus eil sie glich e finden uswieihe chor un men er⸗ n ersten zäste in gebrach 0 en inem Ge. entwen, 1700 bl asche in Kassel it. Der Si- erden enten dk ng lichen den be. enten a. rend de glich nisch uu Arbei Seckel 70 120 je Birkb 50 Ottel⸗ bensfalt sam, Ki. goldeſt — Anlel⸗ 2 Wulck Nr. 123 Donnerstag, 30. Juni 1949 LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Grundwasserstrom unter Ludwigshalen Lieferant unseres Trinkwassers/ Neuer Wasserturm War geplant Wenn man die Frage stellt, woher das Ludwigshafener Trinkwasser kommt, 80 antworten 99 von 100„aus dem Rhein.“ Aber diese Ansicht ist ein Irrtum. Wir holen das Wasser tief aus der Erde, weit tiafer als die Sohle des Rheines liegt. Unser Hauptwasserwerk befindet sich auf der Parkinsel. Das Kriegssch' cksal hat es gut mit ihm gemeint. Während rings- herum alles in Trümmern liegt, haben die Bomben lediglich den großen Eisenbeton- Vorratsbehälter, der einstmals 5009 cbn Wasser faßte, zerstört. Das dreigeschossige Pumpwerk mit allen seinen wertvollen Anlagen, das Herz des Wasserwerkes blieb kast unbeschädigt, und dadurch hat die Ludwigshafener Bevölkerung nie die Was- sersorgen der Bevölkerung anderer Städte dessen Werke zerstört wurden, kennen gelernt Wenn man erfährt, daß Ludwigshafen täglich 10 000 bis 27 000 ebm Wasser ver- braucht(je nach Jahreszeit), das durch ein rund 200 km umfassendes Versorgungsnetz gedrückt wird, so sind dies schon imponie- rende Zahlen. Das Ludwigshafener Wasser wird auf der Parkinsel einem breiten von Westen nach Osten verlaufenden Grundwasserstrom entnommen. Aus mehreren Brunnen von 10 bis 15 m Tiefe— einer reicht sogar 120 m in dic Erde— wird das Wasser an die Oberfläche geholt. Nur zu einem kleinen Teil wird auch uferfiltriertes Rheinwasser hinzu- geleitet. Ein Wirrwarr von Röhren zieht durch das Gebäude, dessen tiefster Stock zehn Meter unter der Erde liegt,. Ein halbes Dutzend Filterkessel stehen hier. Jeder sechs Meter hoch und mit einem Durchmes- ser von 3,50 Meter. Diese Kessel sind je- doch nicht mehr in Betrieb. In ihnen wurde früher das Wasser von unerwünschten Bei- mengungen wie Eisen und Mangan befreit, indem es durch eine zwei Meter dicke Quarzkiesschicht geleitet wurde. Heute wird dem Wasser gegen Bakterien— wie auch schon früher— lediglich Chlor zuge- setzt, wobei sich die Dosierung in den un- bedingt notwendigen Grenzen bewegt. Lau- fend durchgeführte Untersuchungen geben die Gewähr für die einwandfreie Beschaf- fenheit des Wassers. Die gesamten Anla- gen innerhalb dieses dreigeschossigen Fumpwerkes werden von zwei Männern überwacht. Elektrische Kontrolleinrichtun- gen zeigen automatisch jede Störuna im Be- reich des ganzen Gebäudes an. Selbst der Wasserstand des 1894 in der Gräfenaustraße erbauten Wasserturms wird hier automa- tisch registriert. In diesem Zusammenhang dürfte in- teressant sein, daß zur besseren Wasser- Versorgung in Ludwigshafen ein zweiter Wasserturm geplant war. Es liegt auch heute noch im Interesse einer besseren Wasserversorgung. Wassertürme sind— entgegen anderen weitverbreiteten Auffassungen— kei- neswegs überholt. Sie dienen neben der Wasserspeicherung dem Druckaus- gleich in den Leitungen. Zur Zeit wird auf der Parkinsel mit Hochdruck an dem Neubau des zerstörten großen Vorratsbehälters gebaut, der 2500 cbm Fassungsvermögen haben wird. Nach seiner Fertigstellung soll mit dem Bau eines zweiten gleichgroßen Behälters begonnen werden. Die Vorratsbehälter müssen derart geschlossen und isoliert sein, daß kein In- sekt oder Bazillus eindringen kann. Als einziges weiteres Wasserwerk be- steht in Ludwigshafen noch das Werk Op- au, das diesen Stadtteil sowie die BASF (Werk Oppau) versorgt. Es ist mit dem Hauptwerk verbunden.— Das älteste Was- serwerk in Mutterstadt, das während des Krieges noch zur Reserve diente, ist zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken und wird voraussichtlich nicht mehr in Betrieb genommen werden. Bff. Dies wird kein Tigerkäfig, sondern Tagesecho in Kürze Postscheckkonto 14 731 war faul. Ein Kaufmann aus Grünstadt gab vor einiger Zeit in mehreren Tageszeitungen Werbe- annoncen auf, in denen er zur Bestellung von Bohnenkaffee auf forderte und die Ein- zahlung des Kaufpreises auf das Post- scheckkqanto Ludwigshafen Nr. 14 731 ver- langte. Die Lieferung des bestellten Kaffees erfolgte in keinem einzigen Fall. Der klüchtige Betrüger konnte jetzt in Stuttgart lestgenommen werden. Und wieder Fahrraddiebstähle, Aus dem Stadthaus in der Wittelsbachstraße vurde ein Damenfahrrad Marke„Opel“ gestohlen. Aus dem Flur des Hauses Amtsstraße 8 verschwand ein Herrenfahrrad und aus dem Keller des Baues 401 der BASF ein Damen- fahrrad. Da die Räder nicht angeschlossen waren, weist die Polizeidirektion die Be- völkerung erneut darauf hin. abgestellte Fahrräder gegen Dlebstahl gut zu sichern Verkehrsunfälle am laufenden Band. In der Maudacher Straße wurde ein Fußgänger von einem Pkw. angefahren. Er erlitt einen Beinbruch und wurde in das Marienkran- kenhaus eingeliefert.— An der Straßen- kreuzung Mundenheimer Straße— Wittels- bachstraße stießen ein Personenwagen und eine Straßenbahn zusammen. Der Pkw. Ludwigshafens Wasservorratsbehͤlter Wurde erheblich beschädigt,— Auf der Straße von Oggersheim nach Mutterstadt wurde einem Fuhrmann das Pferd scheu Es gab eine Karambolage mit einem Last- kraftwagen, wobei des Pferd vom Lkw. er- faßt und erheblich verletzt wurde. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. Wieder Rheinfahrt nach Rüdesheim. Auf vielseitigen Wunsch wiederholt das Pfälzi- sche Reisebüro Ludwigshafen die am Fron- leichnamstag erstmals durchgeführte Rhein- fahrt nach Rüdesheim. Der Aufenthalt in Rüdesheim kann diesesmal auf sechsein- halb Stunden erhöht werden, da die Rück- kahrt ab Mainz mit der Eisenbahn— und zwar dem neuen„Sambaexpres“ erfolgt Nächster Totosonntag: 10, Juli. Wie von zuständiger Stelle des Rheinländisch-Pfäl- zischen Sport-Totos mitgeteilt Wird, findet der nächste Toto-Wett verb erst am über- nächsten Sonntag, dem 10. Juli, statt. In diesem Wettbewerb werden aus Anlaß des Endspiels zur Deutschen Fußball- meisterschaft für Toto- Teilnehmer, die nur auf sieben richtige Ergebnisse kommen, sechs Schlafzimmer in Eiche verlost. Großes Freundschaftssingen. Die neuge- gründete„Sängergruppe Ludwigshafen“ veranstaltet am kommenden Sonntag. um 16 Uhr, in der Turnhalle der Sportgemeinde Mundenheim in der Krügerstrage ein großes Freundschaftssingen, zu dem sämtliche Lud- wigshafener Gesangvereine ihre Mitwirkung zugesagt haben. Das reichhaltige Programm weist die schönsten Lieder für Männerchöre auf. Man darf gespannt sein, wie die ein- zelnen Vereinschöre gegenüber Hans Wolf- gartens großen BASF-Chor, der ebenfalls im edlen Sänger wettbewerb mitstreitet, ab- schneiden werden. Die Kaufhalle wieder in eigenen Räu- men. Nach großen Anstrengungen ist Gie „Kaufhalle“ jetzt soweit, daß sie ihre Kun- den ab Freitag, dem 1. Juli 1949, wieder in ihren eigenen, modern eingerichteten Verkaufsräumen im Rheinblock empfangen kann. Der„Kaufhof“, nicht zu verwech⸗ seln mit der„Kaufhalle“, bleibt nach wie vor in der Jubiläumsstraße am Pfalzbau. Erhöhte Löhne. Rückwirkend ab I. Juni sind die Löhne und Gehälter in der Steine- und Erden-Industrie erhöht worden. Die Stundenlöhne in den Ortsklassen I, II und III betragen in Lohngruppe 1(in Pfenni- gen): 95, 90, 88; Lohngruppe 2: 100, 95, 90; Lohngruppe 3: 1088, 103, 98; Lohngruppe 4: 115, 110, 105. Handwerker mit abgeschlos- sener Ausbildung erhalten bei Lohn- gruppe 4 einen Zuschlag von 0, 03 DM je Stunde. Die Angestelltengehälter erfahren eine Steigerung von 3. 2 Saar-Renten verzögert Da die Zahlungsunterlagem für die Ren- en der in Rheinland-Pfalz wohnerden Saar-Rentenempfänger nicht rechtzeltig beim Arbeitsministerium eingelaufen sind, wird die Juli-Rate, wie das Ministerium mitteilt, voraussichtlich verspätet aus- gegeben. Der genaue Termin steht noch nicht fest. a Fortsetzung von Seite 4 Schwacher Reiseverkehr selen durchschnittlich nur zu 70 v. H. be- setzt. Dies sei nicht nur eine Folge der ungünstigen Wetterlage, sondern auch der allgemeinen Geldknappheit. Die erhöhten Fahrpreise würden als besonders unange- nehm empfunden. Kritik an den Gewerkschaften Fleisch sei genug vorhanden, um alle Markenbesitzer zu beliefern, gibt das Er- nährungs ministerium bekannt. Doch ver- kaufe kein Metzger zum vorgeschriebenen Preis, weil auch der Bauer nicht mehr zum Normalpreis verkaufe, Im Maifeld würden Viehhändler aus Nordrhein-Westfalen alle Schweine- und Großviehbestände aufkau- fen, so daß dem Land kaum noch ein Stück Schlachtvieh verbleibe. Sie zahlten„über- höhte Schwarzmarktpreise“. Fleisch auf Marken werde zu einem Preis, der zwi- schen dem„schwarzen“ und dem Normal- preis liege, an die Verbraucher abgegeben. Es sei erstaunlich, daß die Gewerkschaften diesen Zustand nicht genügend kritisierten. Hohe Rentenlast Rheinland-Pfalz zahlt monatlich etwa 12 Millionen DM an Kriegsopfer und Hinterbliebene; das ist etwa ein Viertel der eingehenden Steuern. Wie das Wohlfahrts- ministerium mitteilt, liegt das Land Rhein- land-Pfalz mit seinen Kriegsopferleistungen prozentual über allen deutschen Ländern und es gebe bereits Stimmen in der Doppel- zone, die diese Haltung kritisierten, weil der Bund in keinem Fall eine solch behe Quote werde bewilligen können. Ultrakurzwelle noch Zukunftsmusik Pressekonferenz beim Einzelhandelsverband/ Lage des Radio-Handels Die Nachkriegs- Radioindustrie hat wie fast alle Wirtschaftszweige längere Zeit be- nötigt, um wieder festeren Boden unter die Füße zu bekommen. Mit der Währungs- reform, die die Basis zu normalen volks- wirtschaftlichen Kalkulationen schuf, kam fast schlagartig eine Unmenge von Rund- funkgeräten auf den Markt und— hier liegt das überraschende Moment—, trotz Wäh- rungsverlust sog der Verbraucherkreis diese Produktion nicht nur auf, sondern ver- ursachte monatelang ein Vakuum, das die Industrie nicht auszufüllen vermochte. Kurz vor Weihnachten 1948 aber war das Ge- schäft urplötzlich wie abgeschnitten. Dies sind ziemlich allgemein bekannte Tatsachen. In einer Pressekonferenz des Einzelhandelsverbandes Ludwigshafen nahm der Obmann der Fachgruppe Rundfunk für die Pfalz, Mietreich, zur Gesamtent- Wicklung am Rundfunkmarkt ausführlich Stellung. Er kennzeichnete das Ausmaß des Rücklaufes mit Umsatzzahlen bedeutender Einzelhändler, die noch im November täg- lich 10 bis 15 Apparate verkauft haben, im ganzen Monat Januar aber nur noch 3 bis 5 Geräte absetzen konnten. Zugleich aber habe die Industrie die Läger des Einzelhandels mit Apparaten überschwemmt. Der Um- Satzrückgang habe in den Zonen jedoch bis zu 95 Prozent betragen. Auch die Umtausch- aktion(15 Prozent Ermäßigung bei Abgabe alter Apparate) sei ein Fehlschlag gewor- den. Damit sei die Notwendigkeit einer all- gemeinen Preissenkung automatisch in den Vordergrund gerückt. Diese aber habe in der Käuferschaft falsche Hoffnungen er- weckt Hinzugekommen seien noch die sich überstürzenden Meldungen von einem neuen Ultrakurzwellenplan. Der Vortragende betonte, daß die Preise heute 30 bis 50 Prozent unter denen von 1948 lägen und daß an eine weitere Preissenkung nicht zu denken sei, da die Preise zum aller- größten Teil bereits der Vorkriegszeit ange- paßt wären. Interessant waren einige Vergleiche über die Qualität der Apparate gegenüber 1948. Damals habe der Einzelhandel bei 50 Appa- raten durchschnittlich 22 fehlerhafte gelie- fert bekommen. Die Beseitigung dieser Feh- ler sei aber zu Lasten des Verkäufers ge- gangen. Der Vortragende streifte dann noch den neuen Ultrakurzwellen-Plan und seine Aus- wirkungen auf das Rundfunkgerät und be- tonte hierbei, daß sich für den Radiobesitzer keinerlei Schwierigkeiten ergeben würden, da lediglich der Einbau einer neuen Skala und eines kleinen Vorsatzgerätes erfordef- lich seien. Auf Grund der notwendigen Massenfabrikation werde dieses Gerät sehr billig sein. Im übrigen sei der Plan für Deutschland noch Zukunftsmusik, da jeder Sender rund 600 000 DM koste und allein im Bereich von Stuttgart 18 bis 20 solcher Sen- der erforderlich wären. ha- Statt K a Unser allerliebstes Kind, mein liebes Schwesterchen Ursula Renate um alter von 2½ Jahren durch einen tragischen Unglücksfall Pfhrelſch U. ner warfet würde 1 5 licher Anteil fenen, Frau In tiefem Schmerz: Für die vielen Beweise herz- ange meiner lieben Entschla- von uns gerissen. Mhm.-Rheinau, den 27. Juni 49 Luise F. ey Frühlingstraße 16 geb. Barth ge ich allen meinen innigsten ten! nahme beim Heim- Anton Müller und Frau ank 1 en 8 8 M.-Waldhof, Sandhofer Str. 100 ng: Donnerstag, 30, 6. 5 2 hr, Erledhee Rheinau 1 . Bekanntmochungen ü ker amachung Zahlreiche Beanstandungen und Anfragen aus Kreisen Bin Arbeitgeber- und Arbeitnehmerschaft geben Veranlassung darauf zuweisen, daß alle Krankenversicherungspflichti⸗ 8 gen Arbeitnehmer mit versicherung sind und Schaft bei einer Orts-, der Aufnahme einer versicherun spflichtigen Beschäftigung kraft Gesetzes Mitglied der ee cd Kranken- ohne Zurücklegung einer Wartezeit Anspruch 5 Krankenhilfe, Familienkrankenpflege und Sterbegeld haben. rbeitgeber haben jeden von ihnen Beschäftigten, der zur Mitglied- Land- oder Innungskrankenkasse verpflichtet Ist, Die 5 Terk oe J Eiche DM 375.—, RO SMO GRAN kaufen. Schreibmaschinen mit Farne Hucnenputens mit kleinen Fabrikationsfehlern Esche DM 425.—. Möbel-Binzenhöfer, M 7, 17. Diktiermaschine, neuw., preiswert zu verk. Ang. unt, 02092 an d. Verl. Küchenbüfett, weis, 130 DM zu ver- Orth. Hansastraße 9. Gebr. Nähmaschine zu verk. Reis, FKäfertal-süd, Dürkheimer Str. 52. Eleg. franz. 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In letzterem Falle verlängert sich die Melde- rist auf zwei Wochen. Wird die Bescheinigung nicht innerhalb der dtelde frist beigebracht, so hat der Arbeitgeber umgehend die Anmel- Nach bei der gesetzlichen Krankenkasse ab Eintritt zu erstatten. ach g 520 der Reichsversicherungsordnung haben versſcherte, welche von dem Recht der Befreiung Gebrauch gemacht haben, nur Anspruch Auf Auszahlung des Arbeitgeberanteiles nach dem er ma 5 1Sten Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkasse. Der ermäßigte Beitragssatz der Allgemeinen Ortskrankenkasse beträgt zur Zeit 54% Wovon deen und der Arbeitnehmer je die Hälfte, also 2,7%, zu at. . arbeitslosen und Angestelftenversicherungspflichtige Personen die 5 Ueberschreitung der Jahresarbeitsverdienstgrenze nicht mehr der 1 enversicherungspflicht unterliegen, müssen die Beiträge zur Ar- 1 Osen- und Angestelltenversicherung ausnahmsios an die gesetz- Mitsliscrankenltasge entrichtet werden, dies gilt auch für freiwillige 8 lieder einer Ersatz- oder Privstkrankenkasse. Die Arbeitgeber 10 Reb daher Personen, die nur arbeitslosen- und angestelltenver- rungspflichtig sind, bei der zuständigen gesetzlichen Krankenkasse 100 0 drei ragen nach Beginn und Ende der Beschäftigung zu meiden Beſ d e Beiträge nur an diese Stelle zu entrichten. a kür 101 Berechnung der Jahresarbeitsverdienstgrenze von 4500. DM 1 0 rankenversicherungspflchtige und 7200.— DM für Angestelltenver- standes Ssbllichtige bleiben Zuschläge, die auf Grund des Familien- schi 105 Sezahlt werden, wie Kinderzulagen, Frauenzulagen, Unter- 395 sbetrag vom Ledigen- zum Verheirateten-Wohnungsgeld. sowie 9 erstundengelder, übernommene Versichertenanteile in der Sozial- d derung usw., ferner die zur Zeit teilweise gewährten Teuerungs- 100 Veberbrückungszulagen außer Ansatz; für die Beitragsberechnung von miese Bezüge jedoch dis zur versicherungsplllentigen Höchstgrenze Veb monatlich 373, DM bzw monatlich 600,— DM zu berücksichtigen. 5 dlschreitet bei invalidenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern der 25 arbeitstäglich 14 56 DM. wöchentlich 87.50 DM oder monatlich delt u so ist der uberstaigende Lohn in der Kranken- und Ar- 55 osen versicherung beitragsfrei. Beiträge zur Invaliden versicherung dre jedoch infolge Erhöhung der versſcherungspflichtigen Einkommens- 8 in der Rentenversicherung durch das Sozlalversicherungs- TLona Fungsgesetz auch aus dem die genannten Grenzen übersteigenden Ach bis zu arbeitstäglich 23 33 DM. wöchentlich 140, DM und monat- . 4 DM zu entrichten. 3 f. Beit ie herausgegebenen Beitragstabellen und die Anmerkungen zur Manniesruppe J wird verwiesen. ennheim, den 27. Juni 1949 1 Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim Vertretungen KRegistrierkassenfabrik von Weltruf vergibt VERIRETERSEZInK auf eige ut eigene Rechnung. Techn. Dienst u. Verkaufsorgan, erwünscht. gebote unter Nr. P 24 325 an den Verlag die aktuelle, neuzeitliche WOCHEN-ZEIT UNC unterrichtet über Geschehnisse 8 aus der Heimat und aus aller Weh erstmalig am 2. mit dem spannenden K RIM IN AL. ROMAN: „De Geist- Horde, von Werner Grote Einzelnummer OM. 35 zuzügl. DM-. 25 ORGEN Monats- Abonnement bu 1.15 schiedene Töpfe u. Geschirr weg. 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IND ieee HANDELSBLATT Reifende Einsicht bringt Memorandum über Dekartellisierung „Ein Entkartellisierungsverfahren 80lI nicht deswegen eingestellt werden, weil es sich um ein Werk der Produktions- güterindustrie handle, Es soll aber in der zeitlichen Durchführung und Be- stimmung des Verfahrens der Tatsache Rechnung getragen werden, daß es das Ziel der Vereinigten Staaten bleibe, der Erholung der Produktion hohe Wichtig keit beizumessen und ferner, daß dle deutsche Wirtschaft noch auf Defizitbasis arbeite, die aus amerikanischen Fonds Subsidien von mehr als einer Dreiviertel Milliarde verlangt.“ Auszug aus dem Dekartellisierungs- memorandum des amerikanischen die Auflösung der Konzerne der Kapital UÜter Industrie zum Halten gebracht und dag 24 der beschränkte. Süter-Industrie erst getroffen Wurde, stellten, entschied er persönlich, im März 1946 daß es wünschenswert sei, daß das deutsche Volk artige Verfahren auf die Konsumgüter-Industrie Tatsache ist, daß die Entscheidung zur Beschränkung der Aktſon auf die Konsum- 10 nachdem die Auflösung eines chemischen Großkonzerns I. G. Farben— und der Kohle-, sowie Stahlkon- zerne der Ruhr beschlossen worden War. Da Ge- neral Clay der Ansicht War, daß diese Unterneh- men den größeren Teil der Schwerindustrie dar- den Konsumguter-In- dustrien den Vorzug zu geben, Wo künstliche Mo- nopolpreise direkt von der Bevölkerung empfun- den würden. Zu der Empfehlung der Kommission, über den Sinn der Ent- Kartellisterung aufgeklärt werden sollte, bemerkt Seite 7 das Memorandum:„Dies ist schon von jeher ein Teil des umfassenden Erziehungs- und Informa- tionsprogramms der Militärregierung gewesen.“ Förderung entwickelt werden solle. zumal da gegenwärtig auch die Liquiditätslage der Ban- ken in zunehmendem Maße flüssig wurde, so daß die Schwierigkeiten in der Kreditbildung geringer werden. Der Zentralbankrat ist der Auklassung, das in ers er die 281. tionen ud das Sparen den Vorrang hätten. Wenn eine Konsumfinanzierung notwendig sei mit Hilfestellung der Zentralbank und der Zentralbankrat tagte Konsumfi nanzierung im Vordergrund 5 Der Zentralbankrat faßte zwar keine we nie sentlichen Beschlüsse, er beschäf 1 Landeszentralbanken so könne diese sich nur neben Fragen des Usberwelsungsverkenlrs auf bestimmte Gruppen von Waren beschrän- ken, die oroduktionsfördernd seien. Die wei- teren Kreise der Konsumwaren würden also von einer solchen Unterstützung nicht betrof- fen werden. ve. u. a. auch mit der Tonsum- oder, besser ge- Sagt. der Absatz finanzierung, Nach unseren Informationen besteht die Auffassung., daß mit Mitteln der Notenbank hier keine besondere Licht und Schatten auf dem Kreditmarkt f Staatssekretariates für die Armee. Die Vernunft hat das Wort cher, als wenn das Wörtchen„anscheinend“ scheinbar“. Denn im Mittelpunkt des Ge- zchehens soll ja der Mensch stehen, der ürtschaktliche Wiederaufbau, der diesen lenschen zugute kommen soll. Unbestritten ekährlich ist es, den Kartellen und Konzer nen auch nur vorübergehend die Stange 2u halten, auch nur vorübergehend Existenz- berechtigung zuzusprechen. Sie würden lude sich jemand, der dies täte— nach der Inzenwahrheit des Lebens, daß nichts län- ger dauert als Provisorien, es verstehen, sich u behaupten. Fahrlässige Iauguration Fnkührung, Förderung) wäre es, die Groß. wacht der Kartelle, die Allmacht des Kon- ernkapitals zu stützen. 5 Wenn dennoch die im Motto angeführten Forte aus dem Memorandum des amerika nchen Staatssekretariats der Armee als geg der Vernunft bezeichnet Werden, 80 Feöchieht es deswegen, weil allzu oft De- lartellisierung verwechselt worden ist mit Konkurrenzkampf, weil Dekartellisierung auch in einem gewissen Maße dazu herhal⸗ en mußte, andere Interessen zu bemän- An, als die Wiederherstellung wirtschaft- Icher Befriedung und sozialer Gerechtigkeit. Das amerikanische Staatssekretariat für Ide Armee kann beglückwünscht werden zu em Memorandum, das auf die Vorschläge der Studlenkommission für Dekartellisie- amgsfragen eingeht. Noch immer nicht ist alles, was uns in Deutschland vielleicht am Herzen läge, be- lcksichtigt worden. Teilweise mit Recht. enn mitunter wird allzu viel gefordert lchtsinnig und leichtfertig, denn es könnte dle Erkülung all dieser Forderungen zum Irstarken des Monopolkapitals führen. Eines eber soll und muß festgestellt werden, ge- Valtlos und mit nie aufzuhaltender Stetig- felt bricht sich die Vernunft in der Beurtei- aug deutscher Wirtschaftsfragen Bahn. Das deutsche Volk aber, das von 2 wei kriegen und zweimaligem Erleben von Jachkriegszeiten, nicht zuletzt von einer h zehffährigen Scheinkonjunktur ausge- gerzelte deutsche Volk, es Wird den Weg in 5 europäische Wirtschaftsgemeinschaft und mit in den europäischen Frieden nur dann inden, Wenn der Vernunft Sieg in diesen ragen endgültig sein wird. 5 ahne r dcanlsche Staatssekretarlat für die 0 at ein Zwölfpunktememorandum Über 92 Auflösung der Konzerne und Kartelle in fate ausgearbeitet, in dessen Punkt eins a dcellt wird daß; die grundsätzliche Politik USA hinsichtlich der Auflösung von Kartellen and Konzernen unverändert bleiben soll, wobei Jurist, der speziell nach seiner Ur- auf diesem Gebiete auszuwählen Hitärgouverneuren zu ernennen ist. erkahren sollen, so heißt es in dem 00 Weiter, sobald als möglich abge- . Werden, wobef die Akten nichts zu ent- alten haben, Was die Wiederaufnahme von Fäl- e kechttertige, deren Abschluß der ehemalige . Souverneur Cay befahl. Ausgenommen 5 dieser Bestimmung seien Fälle, in denen die änderte Sachlage dies verlange, oder solche e in denen Großbritannien Elnspruch erho- 1 hat. In den Ausnahmefällen soll die Hohe ſialnmelon nach dem Verfahren der Mehrheits- derne eine Regelung treffen, sofern der detenlsche Militärgouverneur diese Angele- ſabeten kür wichtig halte. Zur Durchführung Dekartellisterung sei der betreffende Beam- zu Verstärken, das Verfahren zu verein- en und die Gesamtfrage unter ziviler Gber- ent zu regeln. Es soll der Tatsache Beach- s Seschenkt werden, dag die Militärregierung 100 DM kosteten in: 1 eit New Vork- Dollar Zürich Franken e Sept. 1949 9,50 24,00 dude Nov, 1946 0 f 6,00 17,50 ate Jan. 1949 9,18 32750 aue März 1949 12,60 49,00 15 Mai 1949 15,50 60,00 6 duni 1949 16,50 63,00 „ Lehgtausende hatten sich zum deutschen ſercteder r 1949 nach Hamburg-Groß- Flottbek imer Nach zehnjähriger Unterbrechung 1 n die Derby-Freunde zum Turnierplatz, em das 21. deutsche Springderby ausge“ n Wurde. Es roch nach Parfüm, Pferde- . und krischem Gras. Elegante Frauen ade Hie ae krierende Mannequins, kesse elterinn oder Halbzylinder der Turnier- ben wel en und die leuchtend roten Röcke mit Lerpollstz n Hosen und der Jerseys der Reiter Lerby andligten das äußere Bild des Sprung- deter„Es spricht für den Sportgeist der on den dun zu der schwierigsten Konkurrenz ſansemeldeten 62 Pferden nur 27 antra- die zurückgezogenen Teilnehmer Viertägigen Turniers gemerkt a8 Springderby nicht nur ein 55 Schlechthin, sondern eben das aden er! Springderby ist. Die alten Derby⸗ zend von Worten sich der unvergeßlichen Irm- dung Spelz die vor 15 Jahren das deutsche fagchun b Sewann, als zur größten Ueber- cmidt.. der Zehntausenden Frau Käthe einischeleteger aus Elmshorn auf dem hol- fer Ja 75 Fuchs wallach„Fenek“ die 1350 Me- ſrcke f uad uit 23 Hindernissen bestückte elstert u 134 Sekunden bei nur vier Fehlern Mingderb damit Sieger des 21. deutschen delle 5145 wurde. Zweiter dieses traditio- dann( Springderbys wurde Capell- und ach rauf„Hartherz. mit 186 Sekun- fette Schn ut Fehlern. Den dritten Platz be- rag Seſder(Memsburg) auf„Alpenstrauß“ wer(eser unden und 11 Fehlern. Oppelshei- N e sing mit„Lichtblick“ als Erster 8 n Wurde jedoch bereits im ersten bepelzem d und mußte nach dreimaligem Leben n des Pkerdes ausscheiden. Pferde Line Maschinen. Das spürten auch Negt. 1 ergriffen, und anscheinend geht eine Entwicklung dem Abschluß entgegen, die von der Unvernunft beherrscht war. Es wäre nichts bedauerli- abgelöst werden müßte von dem Worte Deutsches Springerderby 1949: Triumpf der Weiblichkeit Gerd Kistenmacher berichtet aus Hamburg Die Spareinlagen klettern Zum ersten Male seit der Währungsumstel- lung veröffentlichen jetzt die Sparkassen der drei Westzonen, und zwar insgesamt 891 selb- ständige Sparkassen, mit insgesamt 8000 Zweig stellen ihren Status. Danach betragen die Spareinlagen zum 31. März 1949 1.71 Mrd. DM. Gegenüber Ende 1948 bedeutete das einen Zu- Wachs um 225 Mill. DM. Davon Stellen 29 Mill DM Einzahlungsüberschuß und rund 6 Mill. DM Zinsgutschriften dar, während der Haupt- teil der Zugänge aus der DM-Umstellung ent- fällt. Die Giroeinnahmen erreichten eine Höhe von 2,27 Mrd. DM und sind damit gegenüber dem Jahresende um 266 Mill. DN gewachsen. Ausgeliehen haben die Sparkassen kurzfristig 540 Mill. DM und mittel- und langfristig 287 Mill. DM. Damit sind die Kredite um 205 Mill. DM ü gegenüber Ende 1948 gestiegen. Ein Hemm- nis ergibt sich für die Sparkassen freilich da- durch, daß nahezu 50 Prozent ihrer Aktiven in Ausgleichsforderungen festgelegt sind. die an die Stelle der untergegangenen Bankgut- haben und Wertpapiere traten. Im Vergleich zu früher bedeutet das in der Tat eine wesent- liche Schmälerung des Aktionsradius. wen man bedenkt. daß 80 Prozent der Bilanzsumme in Krediten(Hypotheken. Kommunaldarlehen usw.) sowie in Wertpapieren angelegt waren. Es kommt hinzu. daß im Unterschied zu den Hypothekenbanken, denen die Landeszentral- banken bis zur Höhe des Eigenkapitals Aus- gleichs forderungen abnehmen dürfen. durch die Sparkassen ein Verkauf der Ausgleichsfor- derungen noch nicht möglich ist. Infolgedessen können gerade diese Institute, die im wesent- lichen mit Handwerkskreisen arbeiten, be- trächtliche Kreditwünsche mittel- und langfri- stiger Art nicht befriedigen. Von einer Bilanz- summe von 4,15 Mrd. DM aller Sparkassen be- .. und in der Binnenschiffahrt Kinder krankheiten müssen überwunden werden Obwohl sich auf fast allen den westdeut- Gesamt- Veränderungen 3 Strömen anliegenden Gebieten im Mai Hafen e 3 5 1— 4 eine leichte Besserung in der Beschäftigungs-. 5 eee lage feststellen laßt, stagniert die Binnen- C 5 2 5 Schiffahrt noch in weitestem Mage. In Duis- Mannheim 33g 442 + 22 burg-Ruhrort, Köln und Wesseling warteten Karlsrune 108 636— 17 zeitweise bis zu 493 Schleppkähne Biervon 488 Hellbronn 130 215— 5 ausländische) und 105 Schlepper auf Beschäfti- Frankfurt 118 546. Zung gegenüber 530 Kähnen(hiervon 512 aus- Aschaffenburg 338 024 0 ländische) und 102 Schlepper im Vormonat. Die deutschen Schlepper Warteten durchschnittlich 18 Tage, die deutschen Kähne im Oberrhein Verkehr 25 Tage auf Arbeit. Dabei zeigt die Verkehrsentwicklung auf allen Binnen wasser- straßen der Bizone seit Jahresbeginn eine an- steigende Tendenz Ganuar 3,9 Mill. t, Februar 3,3 Mill., März 4,7 Mill., April 4,6 Mill., Mai 5,1 Mill.), Selbst unter Berücksichtigung der aus der Aufhebung der Blockade sich ergeben- den Erleichterungen— im Mai sind insgesamt 86 Binnenschiffe ab Hamburg und ab Ruhr mit 18 422 t Ladung nach Berlin abgegangen— und Der internationale Rheinverkehr wies im Mai ebenfalls einen leichten Anstieg auf. An der deutsch- niederländischen Grenze hat der Güterdurchgang bei Emmerich um rund 18 7% zugenommen. Im Transitverkehr auf dem Rhein sind von Folland und Belgien nach Frankreich, der Schweiz und der französischen Zone im Mai 261 210 t(April 260 760) und im Gegenverkehr 190 193 t(118 685) gefahren wor- den. Der Verkehr an der deutsch-niederländi- schen Grenze verteilt sich auf die einzelnen Rheinflotten wie folgt: 2 u Berg Mai April emer möglichen Klärung des Tarifproblems t 0% 1 9% Schiene— Kahn wird eine ee N 3 5 8 4 418 5 0 dende Besserung in der Binnenschiffahrt nur Holland aus einem Gesamtaufschwung der Wirtschaft 5—— 5—— 5 3 5 heraus erfolgen können.. Schweiss 71 899 10 68 266 9 Im Niederrheinverkehr sind insbesondere andere Nationen 0 35 599— im Mali die Holzvyerladungen nach Kleve ge- 755 308 100 714 878 100 stiegen. Die eee eee im 3 8 rhein- und Maingebiet waren mengenmäßig nient einheituck Per Umschlag in Karlsruns Rolland 1— für Südbaden hat sich im Mai leicht erhöht. Frankreic! 70 808 6 40 668 4 Sand- und Kiestransporte sind im Bergverkehr Belglen 22062820 21 222 162 23 erheblich zurückgegangen. Die Talverladungen Schweiz 224 230 2 20 549 2 haben sich kaum verändert. Der Verkehr auf andere Nationen 38216 835— dem Main hat durch verstärkte Getreidever- 1 246 398 100 975 745 100 schiffungen von Bremen und Emden und durch Lokaltransporte eine Belebung erfahren, die besonders dem Hafen Würzburg zugute kam. Rund 405 000 t Kahnraum fuhren infolge feh- lendem Ladegut für die Talfahrt leer zum Ruhrgebiet zurück. An Stein- und Braunkoh- len sind im Mai täglich durchschnittlich 86 114 (April 84 342 t) wasserseitig verladen worden. Im Hafen- und Schleusenverkehr ergibt sich folgendes Bild: Ende Mai 1949 wurden neue Verträge über die Beförderung deutscher Exportkohlen Abge- schlossen, die über Rotterdam Amsterdam see. Wärts gehen. Nach diesen Verträgen sind deut- sche Unternehmen als Kontrahenten mit 44 5 am Verkehr über Rotterdam und mit 337 am Verkehr über Antwerpen beteiligt. Ver- handlungen über entsprechende Verträge für Eisenerze, welche die Gegenladung zu den Kohlen bilden würden, schweben. ü. Kanalschif fahrt schlecht beschäftigt Ein Geschäftsbericht des Schiffahrtsver- bandes für das westdeutsche Kanalgebiet gibt einen Ueberblick über die gegenwärtige Si- tuation dieses wichtigen Binnenschiffahrts- sektors, der wie die Rheinschifffahrt in zu- nehmendem Maße die negativen Auswirkun- gen des zwischen Wasser- und Bahnweg be- stehenden Frachtenwettbewerbs spürt. Man ist der Auffassung, daß eine Beseitigung der Festfrachten noch keine Belebung des La- dungsgeschäftes verbürgt, sondern lediglich eine andersartige Verteilung der Gütermassen zur Folge hätte. Hinsichtlich der Höchst- frachten wird gefordert, daß an Stelle der in Auflösung befindlichen Transportzentralen Schiffahrtstellen eingerichtet werden sollen, die indessen nur im Falle eines Notstandes eingreifen sollen. Höchstpreise für Frachten bilden ebenso wie Mindest- und Festpreise nach Auffassung der Kanalschiffahrt eine Ein- schränkung des Verkehrs, weshalb der Schiffahrt die Möglichkeit gegeben werden soll, eine günstige Konjunktur durch ent- sprechend höhere Frachten auszunutzen und dadurch einen Ausgleich für jene Periode zu schaffen, in denen der Erlös aus dem Fracht- 5 nicht einmal die Selbstkosten eckt. Die geschäftliche und finanzielle Lage der Kanalschiffahrt ist durch die Tatsache ge- kennzeichnet, daß ein erheblicher Teil der Kanalflotte beschäftigungslos ist, während sie noch im vergangenen Jahr voll ausgenützt War. Wichtige Reparaturen können infolge Geldmangels nicht ausgeführt werden, da von vielen Schiffahrtsbetrieben kaum die laufenden Zahlungen pünktlich geleistet wer- den können. Der Beschäftigungsrückgang auf der einen und erhöhte Lohnkosten für Schleppdienste sowie Lohnforderungen der Gewerkschaften auf der anderen Seite er- schweren die Verhältnisse derart, daß bei anhaltend schlechter Entwieklung des Kanal- geschäftes die Stillegung fast der Hälfte der gesamten westdeutschen Kanalflotte befürch- tet wird. W. M der umsäumte Bergische Land. Nachdem der Ball über 500 Mal geschlagen war, hatte Her- mann Tissies-Hamburg bei den Männern und Frau Strenger-Baden-Baden bei den Damen die Meisterschaft errungen. Wiederholungsspiel in Köln Das Vorschlußrunden-Wiederholungsspiel zur deutschen Fußball meisterschaft der am vergan- genen Sonntag trotz Verlängerung 0:0 ausge- gangenen Begegnung zwischen dem 1. FC Kai- Sserslautern und Borussia Dortmund wird am 3. Juli im Müngersdorfer Stadion zu Köln aus- getragen.(dena). Der dritte Platz wird in Neuendorf vergeben Am 9. Juli, dem Vortage des Stuttgarter Endspieles, kämpfen die unterlegenen Mann- schaften der Vorschlußrunde im Koblenzer Sta- dion um den dritten Platz in der Deutschen Meisterschaft. Bisher können sich die Offen- hacher Kickers auf die Resie ans Deutsche Eck vorbereiten. Der Verlierer des Kölner Wieder- holungsspieles muß dann in Neuendorf die Reise nach Stuttgart unterbrechen, wo beide Mannschaften des Koblenzer Spiels als Ehren- gäste des DFA den 90 000 im Neckarstadlon vorgestellt werden. a 150 Schüler auf der Matte In Karlsruhe wurden die diesjährigen badl- schen Einzelmeisterschaften im Ringen der Schüler ausgetragen. An den acht Gewichts- klassen beteiligten sich über 150 der jüngsten badischen Athleten. Nach durchweg harten und spannenden Begegnungen auf der Matte, konn- ten nachfolgende Jungens in ihren Gewichts- klassen als badische Meister hervorgehen: Gewicochtsklassen bis 50 Pfund: Grimm(Heidelberg), bis 55 Pfund: Oestrich (Oestringem, bis 60 Pfund: Scherer(Bruch- sal), bis 70 Pfund: Nicklaus(Heidelberg), bis 80 Pfund: Becker, bis 90 Pfund: Nischwitz(beide Hemsbach), bis 100 Pfund: Höfer(Feudenheim) und über 100 Pfund: Martin(Viernheim). K. Sch. die englischen Teilnehmer, deren Pferde sämt- lich am Wassergraben versagten.„Goldjunge“ enttäuschte, obwohl er am Vortag ausgezeich- nete Leistungen bot. 31, 28 und 11 Fehler sind die nächsten Ergebnisse. Als an 12. Stelle „Fenek“ auf die Strecke ging, nahm der Fuchs- wallach sprungsicher die Hindernisse. Mit al- ler Konzentration führte Frau Schmidt-Metzger ihren Ritt zu Ende und blieb damit Derby siegerin 1949. Dieses„Derby ohne Favoriten“ brachte die Bestätigung: der deutsche Turnier- sport ist auf dem besten Weg, sich einen Platz im internationalen Reitsport zurückzuerobern. Nach 500 Schlägen zwei neue Meister Die erstmals wieder nach dem Kriege auf dem Platz des Golfklubs„Bergisch Land“ in Neviges ausgetragenen Deutschen Golfmeister- schaften lenken den Blick auf eine Sportart, die in Amerika drei und in England eine Mil- lion aktiver Spieler zählt. Bei uns dagegen sind von 5000 aktiven Spielern in rund 30 Klubs aus früherer Zeit nur noch 1000 übriggeblie- ben. Was ist der Grund hierfür? Nun, Golf- spielen ist heutzutage eine kostspielige Ange- legenheit, Der mit Alkohol gefüllte kleine Ball, der drei Mark kostet, ist noch die geringste Anschaffung. Teurer ist schon die Schlägeraus- rüstung, da man wenigstens ein halbes Dutzend 30-Mark- Schläger braucht. Das meiste Geld verschlingt aber die Unterhaltung der Plätze mit ihren Bahnen,„Greens“, Naturhindernis- sen usw. Der Meisterschaftsplatz von Neviges, der von den Engländern auf Besatzungskosten spielfähig gehalten wird, kostet jährlich rund 30 00% DOM. Bei ihren Spielen über mehrere Morgen großen Platz legten die rund 30 Be- Werber um die Deutsche Golf meisterschaft bis zu sechs Kilometern pro Spiel zurück und wan⸗ derten insgesamt 80 Km über das wellige, Wäl⸗ die für den 12. Liter 1948er Weißwein von verschiedenen Winzer genossenschaften zum Aufgebot gebracht. Dieses Aufgebot stellt von dem bisherigen Verfahren der Einzelverstei- gerung abgewichen wird und eine Konzentration des Angebots kleinerer aus verschiedenen Standorten erfolgt.(dena). kolgen. zum Beginn und während des Spieles eine atemberaubende Bann hjelt. wurde dabei krischungszelt zur Stelle und beuerten die Spieler An; es War einfach famos! erkennen, Favoriten-Kampf war. klinkes Spiel lieferten die Schönauer, während die Waldhof-Elf durch sicheres Kombinations- sbiel überzeugte. nute, daß die Waldhöfer das Pech hatten, der Schönau-Elf durch einen Elfmeter eine Chance 5 die aber durch einen Fehlschuß ver- Pat Wiederholte Durchbrüche zu erzwingen, jedoch die Schönauer standen ihnen darin so daß der Waldhof-Schlußmann Gelegenheit hatte, seine Abwehrkunst zu zeigen. die Waldhof verteidigung wie ein eiserner Wall das Tor schützte, lief der Sturm im wahrhaft englischen Stil und Tempo. reihe ragte der Mittelstürmer G. Schneider hervor, dem nach 20 Minuten ein Durchbruch gelang und das Führungstor erzielte. Schein- bar unersättlich war der Torjäger Schneider, dem es schon wieder gelang, eine geschickte Flanke in die Maschen zu balancieren. Da pas- slerte ein Mißgeschick. Durch einen Handelf- meter gelang einen Treffer auf 21 heranzuarbeiten. unberechenbar waren die Launen des Glückes, denn auf Seiten der Waldhöfer konnte Schnei- der den Torstand auf 3:1 erhöhen. blieb es in der ersten Spielhälfte. tragen allein die Ausgleichs forderungen 2.34 Mrd. DM. Mittel für Investitionen fraglich Nach Auskunft eines Vertreters der Verwal- tung für Arbeit erscheint die Bereitstellung von 150 Mill. DM aus Mitteln des Arbeitslosen- Versicherungsstocks für Investfitionszwecke, die in das Programm für das dritte Quartal 1949/50 eingestellt sind, sehr fraglich. Nach dem Plan der Verwaltung für Wirtschaft sollten der Wiederaufbaubank langfristige Kredite für Wohnungsbauzwecke aus den Rücklagen der Arbeitslosen versicherung eingeräumt und allein aus der britischen Besatzungszone hierfür 110 Mill. DM bereitgestellt werden. Nach unseren Informationen aus Kreisen der Verwaltung für Arbeit ist jedoch die finanzielle Lage der ein- zelnen Landesarbeitsämter so angespannt, daß die laufenden Eingänge kaum noch die Aus- gaben decken. Als besonders schwierig wird die Situation in Bayern, Schleswig- Holstein und Niedersachsen bezeichnet, wo schon seit Monaten die Ausgaben höher seien als die Bei- tragseingänge. Etwas günstiger sei die Kassen- lage der Landesarbeitsämter lediglich in Nord- rhein- Westfalen. Rein rechnerisch muß nach Auffassung der VfW der angeforderte Betrag von 150 Mill. DM im Stock der Arbeitslosen- versicherung vorhanden sein, da nach der Währungsreform, wie die VfW Weiter kolgert, hohe DM- Beträge eingegangen seien, abge- sehen davon, daß man sich einen Reservefond gebildet habe. Wahrscheinlich aber ist durch das anhaltende Anwachsen der Arbeitslosigkeit während des Winters und im Frühjahr noch ein beträchtlicher Teil dieser Mittel versickert. Die Arbeitsämter haben vielerorts Notstands- Programme durchgeführt, die in der Haupt- sache aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung finanziert wurden, um die Kommunalkassen 2ü entlasten. Gegenwärtig seien Beratungen zwi- schen den beteiligten Verwaltungsstellen in Gang, um festzustellen, welche Mittel über die einzelnen Landesarbeitsämter für die Wieder- aufbaubank flüssig gemacht werden können. In diesem Zusammenhang interessiert die Nachricht, daß aus GARIOA- Mitteln weitere 200 Mill. DM, davon allein über 80 Mill. DM kür den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden sollen. Dem gegenüber ist aber darauf zu verweisen, daß nach amtlicher Darstellung die GARIOA-Mittel bis Ende Juni erschöpft sind. Da von außen her nicht Einblick in die Bewegung dieser DM-Gegenwerte zu erhalten ist. muß also angenommen werden, daß es sich hier um einen bereits früher festgelegten Be- trag handelt oder dieser Betrag von 200 Mill. DM zwar genehmigt ist, aber erst im nächsten Monat verfügbar gemacht werden kann. 355 Eig. Meldg. Deutsche sollen in Bozen àũsstellen. Zur Teil- nahme deutscher Aussteller an der Bozener Messe ist nach Mitteilung der Vfĩw die JETA um Bereit- stellung von 15 000 Dollar ersucht worden. Die Italienische Regierung will für diesen Betrag Messesonderkontingente zur Verfügung stellen, Legal: Schmuggel= 2:5. Zur Unterbindung des Illegalen Imports von Kaffee und Tee ist jetzt der Verwaltung für Finanzen auf Anregung von Vertretern des Bremer Kaffeenandels die Einfün- rung der Banderollerung von Kaffee und Tee ent- sprechend der Banderolierung von Tabakwaren vorgeschlagen worden. dem argument begründet, daß die illegale Eip- fuhr von- Kaffee die legalen Importe um 150 Pro- zent übersteigen.(dena). Der Antrag wurde mit Auf einer Wein versteigerung in Deidesheim, Juli angesetzt ist, werden 42 000 insofern eine Neuerung dar, als Mengen von Erzeugern Außenhandelsnachrichten. Die Einfuhrabschlüsse Jom 20. bis 25. Juni beliefen sich auf 639 720,75 US-Dollar aus Dollar aus ECA-Mittein. IElA- Mitteln und 3 002 778,33 U- Die Delegation Uruguays hat zugesagt, für das Handelsabkommen mit Westdeutschland bei ihrer Regierung auf weitere Lizenzerteilung für deut- sche Waren zu drängen, um den für Deutschland gegenwärtig ungünstigen Stand der Ein- und Aus- kuhrseite möglichst bald zu beheben. Das zwischen den deutschen und österreichi- schen Spitzenverbänden des Buchhandels und der Verleger abgesprochene über 1 Million DM ist von Slerung gebilligt worden. . ³˙¹üü—ʃ—wüAT—. Gegenseitigkeitsgeschäft der österreichischen Re- Der Börsenverein wird Falscher Kohlenplan Kontingente erschweren Absatz Die westdeutschen Kohlenhandels verbände haben, wie von zuständiger Seite verlautet, die izonalen Behörden um eine Erhöhung der Steinkohlenzutellung für die Hausbrandversor- Sung ersucht. Die durch Absatzschwierigkeiten im Kohlenhandel hervorgerufene akute Krise wird von den Handelsverbänden auf die zu stark ausgesplitterten geringen Zuteilungen durch die Verwaltungsbehörden und die Un- sicherheit bei der Anlieferung zurückgeführt. In der Stellungnahme wird betont, daß beim Kohletransport im Herbst durch die Einbrin- gung der Ernte und im Winter durch die Wit terung erhebliche Schwierigkeiten eintreten. Die unrichtige Planung habe eine Entlastung durch Transporte während der Sommermonate. verhindert. 8 Als weiterer Grund für die Absatzschwierig⸗ keiten wird von den Kohlenhandelsverbänden angeführt, daß ein großer Teil der Verbraucher auf Grund der voreilig angekündigten Aufhe- bung der Kohlebewirtschaftung mit Käufen zu- rückhalte.. Die Kohlenhandelsverbände wenden sich mit aller Entschiedenheit gegen die oft ge- äuhberte Ansicht, daß die Krise im Kohlenhan- del durch die Gewinnsucht der Kohlenhändler ausgelöst worden sei. Wenn sich die Verteilung nicht reibungslos abwickle, so liege dies daran, daß man dem Handel nicht das Recht einräume, selbst über das Jahreskontingent zu disponie- ren. Dadurch sei der Kohlenhandel vielfach ge- zwungen, unwirtschaftlich zu arbeiten. Auch die Erhöhung der Kohlenpreise könne nicht dem Handel zur Last gelegt werden, weil die Handelsspanne trotz der erhebilchen Erhöhung der Frachten und einer Verdoppelung der Kohlenpreise durch die Zechen gleichgeblieben sei.(dena). Lehrlings-Vergütungen erhöht. Nachdem die beteiligten Kreise bisher keine Einigung über die Lehrlings-Vergütungen erzielen konnten, hat das Arbeits ministerium dem Ministerrat ei- nen diesbezüglichen Verordnungs-Entwurf zur Verabschiedung und Verkündung zugeleitet. Dem Entwurf zufolge sind die Vergütungen nach Altersklassen und Lehrjahren gestaffelt. Sie betragen bis zum 16. Lebensjahr 40 bis 70 DM. vom 16. bis 18. Lebensjahr 45 bis 75 DM. vom 18. bis 21. Lebensjahr 55 bis 885 DM und vom 21. bis 24. Lebensjahr im 1. und 2. Lehr- jahr 65 bis 75 DM. Nach Vollendung des 24. Le- bensjahres ist dem Entwurf zufolge der Tarif- lohn für ungelernte Arbeiter oder Angestellte dieser Altersklasse zu vergüten. Für Lehrlinge in Metall-, Bau- und Baunebenberufen ist noch je nach Altersklasse und Lehrjahre ein Zu- schlag von 10 bis 15 DM vorgesehen. Diese Ver- gütungssätze können für Kost und Wohnung um monatlich 36 DM gekürzt werden. Das A= beitsministerium kann für Handwerksbetriebe bei wirtschaftlicher Notlage in begründeten Fällen gestatten, daß die neu festgelegten Ver- gütungssätze bis zu 20 Prozent gekürzt wer⸗ den. Durch diese Verordnung wird die Verord- nung über Erziehungsbeihilfen aufgehoben. Werbungsgewinn übersteigt Leistungslohn. Die Industrie- und Handelskammer Stuttgart warnt alle in Frage kommenden Geschäfts- kreise, sich unzulässigen Werbe- Systemen an- zuschließen, die gegen die Zugabe- Verordnung vom 9. März 1939 verstoßen. So verkauft eine Frankfurter Firma unter der Bezeichnung„Va- lor-Werbung“ Gutscheine für 1.50 DM an Ein- zelhandelsgeschäfte, die dem Kunden kosten- los zugegeben werden und die ihn berechtigen, bei einem Photographen ein Bild in Postkar- tengröße anfertigen zu lassen. Von dem Betrag von 1.50 DM erhält die Frankfurter Firma i BM und der Photograph 0,50 DM. Da der Verkaufs- preis des Bildes aber bei 4 DM liegt, muß der Photograph unter dem Selbstkostenpreis arbei- ten. Dabei wird beabsichtigt, den Kunden zu bewegen, weitere Bilder bei ihm anfertigen zu lassen, womit der Verlust wieder ausgeglichen 1 5 8 1 trie- und die durch entsprechende Kontingente auf der werden könnte. Die Stuttgarter Indust! Frankfurter Messe wieder ausgeglichen werden Handelskammer bittet in derartigen Fällen um sollen.(dena) Benachrichtigung. be. Kurznachrichten nunmehr einen Antrag einreichen, um die EIA- Genehmigung zu erhalten. ut. Mineralölvertellung im dritten Quartal. Die Menge des im dritten Quartal mit Genehmigung der Bico zur Verteilung gelangenden Mineralöls ist größer als bisher, und zwar: Vergaserkraft- stoff 168 000 Tonnen= 224 000 cbm gegenüber 140 600 t= 187 464 cbm im zweiten Guartal; Piesel- Kraftstoff 220 000 t gegenuber 196 000 t im Viertel jahr vorher. Vergaserkraftstoff erhalten: die Post 7800 ehm, die Réichsbahn 3670 cbm, Nordrhein-Westfalen 56 367 cbm, Niedersachsen 28 429 cbm, Hamburg 969 cbm, Schleswig-Holstein 10 528 cbm, Bayern 20 914 cbm, Hessen 20 757 cbm, Württemberg-Ba- 8 17 555 cbm, Bremen 3990 cbm und Berlin 4750 cbm. 5 Zur Einlösung der JETIA-Coupons sind 9000 ebm Jorgesehen, für die bizonalen Behörden 1000 cbm, kür nicht motorische Zwecke 100 ebm. Sofern die als Reserve angelegten 8545 cbm nicht ausgenützt Werden, erfolgt im letzten Quartalsmonat die an- teilsmäßige Verteilung auf die Länder. Dieselkraftstoff erhalten: die Post 3300 t, die Reichsbahn 5500 t, Nordrhein-Westfalen 46 780 f Niedersachsen 30 962 t, Hamburg 19 634 t, Schles- Wig-Holstein 17 828 t, Bayern 37 118 t, Hessen 17 272 t, Württemberg-Baden 15 988 t, Bremen 9128 t und Berlin 5200 t. Die Dieselkraftstoffmenge für die bizonalen Behörden beträgt 500 t, für nicht motorische Zwecke 3000 t, für die Einlösung von JEIA-Cou- bons 1000 t und für die Reserve 7840 t. ut. Die Fußball-Reportage eines Volksschülers Waldhofschule— Schönauschule 71(3:1) Von allen Seiten waren die Zuschauer in hellen Haufen herbeigeströmt, um dieses schon ang erwartete und vorbereitete Spiel zu ver- So war es auch kein Wunder, daß bis Spannung das Publikum in Mit allen Aufmerksamkeiten aufgewartet. Es war ein Er- Trompetenstöße Zu Anfang dieses Spieles war nicht klar zu Wer der Ueberlegenere in diesem Ein aufgewecktes und Da geschah es in der 15. Mi- wurde. Den Waldhöfern gelang es, nicht nach, Während In der Stürmer- es den Schönauern, sich durch Aber Und dabei In der zweiten Hälfte des Spiels brach das drehte Tor. 6 des Waldhofsturmes setzte sich die Schönau- die Hände zur Abwehr. Verhängnis Schlag auf Schlag über die Schönau-Elf herein. So hatte sich wieder Schneider nach schönem Spurt dem For ge- nähert. Der Tormann lief heraus, verfehlte den Ball, und mußte dem gemächlich in die Kiste rollenden Ball nachsehen. 4:11 Dann folgt das von Schneider geschickt ins Netz ge- Gegen einen erneuten Durchbruch Elf geschickt zur Wehr; aber ein Spieler nahm Der gegebene Elf⸗ meter wurde von Läufer Büchler mit unnalt⸗ barer Wucht in den Kasten gesetzt. Doch das siebte Tor folgte zugleich. Schneider erzwang einen Durchbruch; der Torhüter versuchte zu fangen, mußte aber den Ball wieder sbringen lassen, so daß Kußmann Zeit hatte, den Tor- stand auf 7:1 zu erhöhen. Schönauer. konnten sie weitere Torerfolge der Waldhöfer verhindern. zwar hoch geschlagen, War kampfbetontes Gegner abgaben. Nun mauerten die Durch ihren Trainer ermuntert, Die gefährliche Schönau-Elf war aber die Wirklichkeit so, daß die Unterlegenen durch ihr Spiel einen ebenbürtigen Bernhard Falkenstein, Klasse ge Turner Franz Bach in Mannheim Der bekannte Turn- und Sportlehrer Franz Bach, der zur Zeit den TV Wertheim leitet, und als Oberturnwart im Badischen Sportbund tätig ist, unterrichtet die Kreis- und die Ver- einsturnwarte des Kreises Mannheim., In Sek- kenheim befaßte sich der Lehrgang mit dem am 9. und 10. Juli in Seckenheim stattfindenden Kreisturnfest und mit dem Badischen Landes- turnen am 30. und 31. Juli in Karlsruhe., Wr. Zwei alte Gegner. Heute abend, 19 Uhr, stehen sich die beiden Rivalen VfI. Neckarau und der SV Waldhof in einem Fußball-Freund- schaftsspiel an der Altriper Fähre gegenüber. 0 5 88 8 1 a 8 5—— 8 3. i 9 8 8 Seite 8 MORGEN Donnerstag, 30. Juni 1949(Nr. 133 Realismus oder Poesie!/ Bei einem Vortrag im Rahmen des Filmelubs der Universität Heidelberg gab Dr. Wollenberg, Dozent am Briti- schen Filminstitut London, einen inter- essanten Ueberblick über die internatio- nale Nachkriegsentwieklung des Füms. Wenn auf der ganzen Welt wöchentlich 235 Millionen Menschen ins Kino gehen, so beweist das zwar noch nicht die künstlerische Qualität der Filme, kennzeichnet aber die ungeheure Bedeutung des Films als soziolo- Sisches Phänomen. Es werden Bedürfnisse und Vorstellungen von 235 Millionen Men- schen aller Rassen, Klassen, Bekenntnisse und Altersstufen durch dieses universellste Medium unserer Zeit beeinflußt und geformt. Andererseits sind die Gegebenheiten der politisch- geschichtlichen Situationen und die entsprechenden Wandlungen im Bewußtsein des Publikums von unverkennbarer Wirkung auf die künstlerische Entwicklung des Fiim- Schaffens. Documentary Schon einige Zeit vor Ausbruch des letzten Weltkrieges war in England die neue Form des Dokumentarfilms entstanden, der es sich zur Aufgabe machte, reale Themen des Tages mit absolut filmischen Mitteln zu gestalten. Während des Krieges erwies sich diese Tech- nik des verfilmten Tatsachenberichts als das ideale Instrument, um der Welt die eng- lische Situation aufzuzeigen,— besser als es Bücher, Leitartikel und Radiovorträge jemals vermocht hätten. Stil und Methode des Do- kumentarfilms griffen dann sehr auf den Spielfilm über: die Wirklichkeit des Lebens erschien in einem bisher ungewohnten reali- stischen Licht. Unter dem Begriff documen- tary“ wurde der Realimus als Stilprinzip wirksam, und damit begann eine neue Film- poche. Neorealis mo Das zweite Ereignis von internationaler Bedeutung war der plötzliche Aufstieg des bisher unbedeutenden italienischen Films seit 1945/46. Unter anderen soziologisch- psycho- logischen Voraussetzungen, in einem anderen geistigen und geographischen Klima hat sich hier ebenfalls eine neue Stilart— Neorealis- mo genannt— mit vehementem Erfog durch- gesetzt. Aus dem Erlebnis des Krieges, den Erschütterungen der Niederlage und dem Befreiungskampf der Résistance wurde eine filmische Kunstform geboren, deren Aus- drucksmittel dem gewaltigen geistigen Um- bruch der Zeit entsprachen. Noch während der deutschen Besetzung hatte der Regisseur Rosselini heimlich und unter Lebensgefahr begonnen, sein Meisterwerk„Rom eine Offene Stadt“ zu drehen— ohne Stars und ohne Dekorationen. Spiegel der Zeit Auch in Dänemark, Norwegen und Frank- reich hat die Zeit der Résistance ihren deutlichsten Niederschlag gefunden. Fier sind vor allem„La Bataille du Rail“ und „La Bataille de Eau lourde“, eine franzö- Sisch- norwegische Gemeinschaftsproduktion, zu nennen, Ebenso wurde die östliche Pro- Güktion vom Kriegsgeschehen stark beein- flußt. So hat Polen zwei Dokumentarstrei- ken von erschütternder Wirklichkeitsnähe hergestellt:„Auschwitz“ und„Der Kampf um das Warschauer Ghetto“. Was man bis- her von tschechischen und Sowjetfilmen der Nachkriegszeit gesehen hat, spielt in diesem Zusammenhang allerdings keine Rolle. In Ungarn entstand ein sehr eindrucksvoller Film über die verwahrlosten Kinder und unvergessen bleibt der Schweizer Film„Die letzte Chance“, der das Problem der poli- tischen Flüchtlinge behandelt. Auch hier war es wieder der bewußte Verzicht auf die bisher üblichen filmischen Effekte und repräsentativen Schauspieler, der diesem Streifen die überzeugende Kraft des Doku- mentarischen gab. Den meisten der in Deutschland produzierten„Trümmer- fllme“ fehlte diese Unmittelbarkeit der Aus- sage und der packende Realismus. Aber die Tatsache, daß überhaupt so schnell wieder eine deutsche Produktion anlief, fand im Ausland starke Beachtung, und Filme wie „Die Mörder sind unter uns“ und„Berliner Ballade“ hatten großen Erfolg. Jedoch „Ehe im Schatten“ wurde z. B. in London ab- gelehnt. Publikum und Kritik empfanden diesen Film als unwirklich und theatralisch — Was er zweifellos nicht ist. Die Gründe Amerikanische Dramatiker gründeten eigene Theater- gesellschaft Fünf bekannte amerikanische Bühnen- autoren. die der Ueberzeugung waren. daß ihre Bühnenerfahrung nicht nur ausreiche, um selbst Stücke zu schreiben, sondern auch um sie selbst in Szene zu setzen. gründeten vor etwa zehn Jahren ihre eigene Theater- gesellschaft, die Playwrights“ Company und brachte bereits im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens einige der besten Stücke des ge- samten amerikanischen Bühnenschaffens zur Uraufführung. Die fünf Gründer des Unternehmens sind Maxwell Anderson, S. N. Behr man, der inzwischen verstorbene Sidney Howard, Robert E. Sherwood und Elmer Rice. Seit ihrer Gründung arbeitet die Gesellschaft o hne jegliche Zuschüsse und konnte sogar einen geringen Gewinn erzielen. Das Zustandekommen von hervorragenden Auf- führungen wurde aber stets als der eigent- liche Hauptzweck angesehen. und so konnten die Gründer mit der Entwicklung des Unter- nehmens sehr zufrieden sein. Wenn auch viele Stücke von der Kritik scharf angegrif- ken wurden, fanden die Aufführungen selbst wegen ihres hohen Niveaus doch stets die Anerkennung des Publikums. In den letzten Jahren widmete sich die Playwrights“ Company auch der Förderung junger Bühnenschriftsteller und stiftete zum Andenken ihres Mitbegründers den ‚Sidney- Howard- Preis.“ Alljährlich wird dieser Preis von 1500 Dollar einem bis dahin unbekannten Autor für das nach der Meinung der Mitglie- der beste Stück des Jahres zuerkannt. Mehr- mals wurde er auch an Organisationen ver- geben die sich um die Förderung junger Dichter bemühen Zu den bedeutengsten, von der Playwriehts“ Company herausgebrachten Stücken gehören Films liegen in der Unkenntnis der Problematik: es gibt eben Dinge, die man selbst erlebt haben muß, um sie zu verstehen, weil sie unbe- schreiblich sind. Amerikanische Imitation Auch in Amerika wurde der von Eugland importierte Realismus modern. Die Produ- zenten erkannten an dem steigenden Inter- esse für Auslandsfilme, daß sich der Ge- schmack des amerikanischen Publikums durch den Krieg erheblich verändert hat und daß sich daher auch die Filme ändern müßten. Zwar hat es in Hollywood immer Ausnah- men von dem üblichen Klischee gegeben, doch diese fielen bei einer Jahresproduktion von 400 Filmen nicht ins Gewicht. Man stellte sich also auf Realismus um und drehte, um dem Kolorit dokumentarischen Wert zu geben, Filme auf europäischen Schauplätzen. Dabei kam aber meist nur eine unzulängliche Nachahmung des neuen europäischen Stils esse für Auslandsfilme, daß sich der Ge- fühlsschichten übertragen, nicht künstlich gezüchtet werden kann. Es zeigte sich, daß die Menschen und Konflikte der amerikani- schen Filme auf dem Hintergrund echter Ruinen nur noch unwirklicher erschienen. Der phantastische Film Mit dem Einbruch der Film-Konfektion inn die Welt des europäischen Realismus ver- binden sich gewisse Gefahren für diesen Stil in seinen verschiedenen nationalen Spiel- arten. Die Geschehnisse verblassen allmäh- lich, die Impulse verebben, und es entsteht eine Art von Pseudo-Realismus, der den Ab- stieg des realistischen Stils unvermeidlich macht. Es hat den Anschein, als ob ein nicht- realistischer Stil, der seit zwanzig Jahren als Richtung und Bestandteil der Pro- duktion verschwunden war, an seine Stelle treten wird. Das Unwirkliche ins Künst- lerische gesteigert zu haben, ist das große. bleibende Verdienst des deutschen Films und im besonderen Paul Wegeners gewesen. Der Student von Prag“ und„Der Golem“ waren Marksteine in der Geschichte der Filmkunst. In neuerer Zeit war das Urelement reiner Poesie manchmal bei René Clair spürbar, und Cocteaus„La Belle et la Béte“, ein dichterisch gestaltetes Märchenmotiv, knüpft neuerdings wieder an diesen verloren ge- gangenen Stil an. Auf der Ebene des religiösen Erlebnisses bat der Film die Abkehr vom Realismus zur Poesie bereits vollzogen. Das Lied von Bernadette“ war ein nicht ganz geglücktes Unternehmen, das Wunder als Realität ins Filmische zu transportieren; aber in Schwe- den hat eine Gruppe junger, religiöser Film- leute„Das Himmelsspiel“ und„Das Wort“ geschaffen— zwei unerhört kühne. aber in ihrer tiefen Gläubigkeit überzeugende Ver- suche, biblische Geschichte in folkloristischem Gewand darzustellen. Nicht so poesievoll- phantastisch, sondern von einem geradezu klassischen Realismus erfüllt. gestaltet der französische Film„Monsieur Vincent“ das Thema der Bergpredigt: christliche Liebe als gelebte Wirklichkeit. Mythen, Sagen, Märchen, das Wunder- bare schlechthin, hierhin liegen die anderen, reicheren Möglichkeiten des Films, auf die Stilwandel im internationalen chaffen er sich besinnen sollte, um in einer Synthese von Realismus und Phantasie echte Kunst zu schaffen. Die Voraussetzung dazu ist nier wie überall ein redliches Bemühen“ im Goetheschen Sinne. Ueber Zeitungen Vor die Frage gestellt, ob ich auf die ge- samte Literatur zur Zeitgeschichte oder auf die Zeitung verzichten soll, würde ich die Zeitung beibehalten. Oft kat eine Zeitungsnotiz von wenigen Zeilen mir soziale und kulturelle Zu- sammenhänge plastischer gemacht, als dicke abstrakte Wälzer. Lion Feuchtwanger Okne Zeitung wäre ich zweifellos armer am Leben, denn es ist unmöglich, Leben stets un- mittelbar zu sehen, zu hören und zu vollbrin- gen. Die Zeitung ist mir die Ergänzung der Straße, der Kneipe, der Reise, überhaupt sämt- licher Versuche, Leben zu ergreifen und zu begreifen. Arnold Ulitz Die Zeitung— ein Spiegelbild unseres mo- dernen Daseins. Balzac In Friedenszeiten ist wohl kein erfreuliche- res Lesen als die öffentlichen Blätter, welche uns von den neuesten Weltereignissen eilig Nachricht geben. Goethe Die Zeitung ist der Sehundengzeiger der Ge- schichte. Schopenhauer Von der Freiheit Von Fritz Kortner Der aus Amerika heimgekehrte Schau- spieler Fritz Kortner schrieb als künst- lerischen Niederschlag eines persönlichen Heimkehrerlebnisses dus Drehbuch zu sei- nem ersten Nachkriegsfim„Der Ruft, über den wir bereits ausführlich berich- teten. Darin läßt er den Prof. Mauthner, den er selbst im Füm verkörpert, die folgenden Worte sprechen. am 12. Januar 1933, hier an dieser Stelle, sprach ich über Platos Konzept von der Erlernbarkeit der Tugend. Damals warnte ich im Hinblick auf das zu erwar- tende, vielleicht noch abwendbare Grauen. Heute, nach soviel Jahren jenes Grauens, stehe ich wieder vor Ihnen mit meinem durch die Ereignisse ungeminderten Glau- ben an das Konzept Platos, das ich eben auf seine Gültigkeit für heute hin unter- sucht habe. Ich habe gerade dieses Thema gewählt, weil die Lehr- und Lernbarkeit der Tu- gend für Sie eine große Hoffnung bedeu- tet. Denn wäre es nicht trostlos für Sie, wenn jene andere These von der Unwan- delbarkeit der Menschen zu Recht be- stünde? Am Schluß möchte ich einen Appell an Sie richten. Das Problem des Hungers wird in fhrer Generation einer Lösung ent- gegengeführt werden müssen, das Problem des Hungers auf Brot und Wissen.„Bis nicht die Philosophen zu Königen werden, oder die Könige und Gewalthaber wahr- haft ulid gründlich Philosophie erlernen und Weisheit und politische Führerschaft in einem Menschen vereint sind, werden sich weder die Staaten vom Uebel befreien, noch guich die Menschen“, sagte Sokrates vor 2000 Jahren. Damals setzte er diese Forderung in die Welt. Heute, nach soviel Jahren, ist sie ein Gebot der Stunde gewor- den, die Möglichkeit ihrer Durchführung zum Greifen nahe. Das ist, ich gebe zu, optimistisch gesehen. Die Frage ist jedoch: Werden unsere Machthaber je Philosophen sein? Da bin ich pessimistisch. Folglich muß die Weisheit, die Wissenschaft an ihre Stelle gesetzt werden, die Wissenschaftler müssen aus ihrer Splendid Isolation heraus und sich in die Arena begeben, um dort ihre Erkenntnisse durchzukämpfen. Meine Freunde, es kann nicht die Ihnen histo- risch zugewiesene Aufgabe sein, bloß ein Wehgeschrei anzuheben über die gewalt- tätige Geburtshilfe, mit der eine neue Zeit aus dem Schoß des Weltgeschehens ge- hoben wird. Sie müssen eifersüchtig darüber wachen, daß Sie nicht in die Rolle des mißgvergnügten Krakehlers, des un- fruchtbaren Eiebitzes und des zimperlichen Nörglers fallen. Die Lösung der Frage „Satt und hungrig“ gefunden zu haben, wird der Triumph unserer Zeit sein, und er wird nicht auf dem Schlachtfeld er- kämpft werden. Er kann nur das Resultat unseres Denkens sein. Im wahren, mensch- lichen Denken manifestiert sich das Gött- liche. Falsches Denken führt zu falschen Göttern, macht Götzendiener aus Ihnen, und Götzen fordern Menschenopfer ohne Zahl, die ihnen in den feurigen Rachen geworfen werden müssen. Nur richtiges Denken ist der Ausgangs- punkt, von dem man zur wahren Freiheit gelangt, im Gegensatz zu jener unlauteren Freiheit, die auch den falschen Gedanken zu Worte kommen läßt. die es zugibt. ihm nachzugehen, bis er die vermeidbar ge- wesene Katastrophe angerichtet hat. Die Gedanken, und Erkenntnisse jener zwölf Jahre hätten nie in Freiheit gedacht und gelebt werden dürfen. Das ist die falsche Freiheit. Um zu der wahren zu gelangen, müssen Sie durch den Denkzwang gehen, eine hohe Form des Schulzwanges. Sie Wilnelm Buschs bekannte Bildergeschichte von„Tobias Knopp“ wird von der Alfa-Fiim- Produktion in Göttingen au einem abendfül- lenden Film verarbeitet, der voraussichtlich u. 3. Robert Sherwoods„Abe Lincoln in Illinois“, für das der Dichter mit dem Pu- litzer-Preis ausgezeichnet wurde.„Key Largo“ und„Joan of Lorraine“ Johanna von Loth- ringen) von Maxwell Anderson,„The Patri- ots“ von Sidney Kingsley und„Dream Gir!“ von Elmer Rice. Gegenwärtig zählt„Anne of the Thousand Days“(Königin der 1000 Tage), das von der Gesellschaft urauf geführte jüngste Stück aus der Feder Maxwell Ander- sons, mit zu den größten Theatererfolgen der laufenden New LVorker Spielzeit. „Geldverdienen“ hat niemals den Haupt- zweck der Gesellschaft dargestellt. Die Schaf- fung einer Atmosphäre, in der jeder der Autoren frei und zufrieden arbeiten kann, sowie die Entwicklung einer ständigen, im- mer wirksamer werdenden Organisation, welche die Mittel für eine werkgetreue Auf- führung ihrer Stücke bietet. bleibe immer das eigentliche Ziel. ad Schweizer Plakatkunst in München Eine Sammlung Schweizer Plakate, von dem Graphiker Pierre Gauchat für die Schwei- zer Woche in Stuttgart zusammengestellt, wird in München in den Räumen der„Neuen Samm- lung“ gezeigt. Der Betrachter wird überrascht durch eine Kultur der Plakatkunst. wie sie in Deutschland bisher noch nicht wieder zu sehen war. Solche Kultur kommt schon rein außerlich durch das einheitliche Format. sowie den sauberen Druck der Schweizer Plakate zum Ausdruck. Dabei handelt es sich bei die- ser Zusammenstellung noch nicht einmal um eine ausgesprochene Auslese als vielmehr um einen guten Querschnitt durch das Reklame- wesen in der Schweiz. Solches Niveau wird dort durch alljährliche Prämiierung der Gra- phiker sowie der Auftraggeber der 25 besten Plakate weitgehend gefördert. In künstlerischer Hinsicht fällt sofort die geringe Rolle auf, die hier die Beschriftung September zur Uraufführung fertig ist. Die Plakate sagten ihren Auftrag fast Spielt. nur mittels graphischer oder farblicher Dar- stellung des Gegenstandes selbst aus. Das gilt von der Werbung für Gebrauchsartikel bis hinauf zu den schwierigeren, weil mehr psychologisch bedingten Plakaten mit sozialer Thematik. Im ganzen besticht die Souveränität, mit der der Graphiker fast überall über dem Gegenstand steht, was ihm bisweilen die Mög- lichkeit gibt, auch die Sache der Reklame noch mit Humor zu nehmen. Wer aus dieser Ausstellung kommend auf der Straße auf eine unserer etwas traurigen Plakatsäulen trifft, wird fragen, woran es liegt. daß wir in Dingen der Plakatkunst 80 gewaltig zurückstehen. Ueber die materiellen Schwierigkeiten, wie Farb- und Papierbeschaf- fung sind wir doch eigentlich jetzt hinweg. Axel v. Hahn Shakespeare- Gesellschaft gedenkt Dr. Stahls Zu ihrer 85. Jahrestagung hatte die deut- sche Shakespeare- Gesellschaft im Goethe-Jahr nach Bochum geladen. Nach einem festli Konzert und einer durch die stark verinner- lichte Regie und das hervorragende Spiel von Alexander Golling bemerkenswerten„Othello“ Aufführung fand die diesjährige Mitglieder- versammlung statt. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Gesellschaft, Professor Saladin Sehmitt, und den Bochumer Ober- bürgermeister Geldmacher, erhielten die Anwesenden durch den Platzkommandanten Major Wilson einen Einblick in die Shake- speare-Pflege in England. Den Festvortrag hielt Rudolf Alexander Schröder über „Goethe und Shakespeare“. Schröder umriß in seiner Ansprache Goethes Verhältnis zu Shake- spenre. Anschließend gab Dr. Stroedel, Göttingen, einen Ueberblick über die in den Westzonen gespielten Shakespeare-Werke, un- ter denen„Hamlet“ besonders bevorzugt ist. Mit Worten des Gedenkens für die verstorbe- nen bedeutenden Mitgliedern der Gesellschaft. Professor Deutschbein, Dr. E. L. Stahl und Dr. Stumpf wurde die Tagung abgeschlossen. Aufnahme: Alfa-Film Emil Belzner, dem Feuilleton-Redakteur der Rbein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, wurde vom diesjährigen Preisrichter Gerhart Pohl der vom Schutzverband deutscher Autoren in Ge- meinschaft mit mehreren deutschen Verlagen gestiftete Heinrich-Heine- Preis für seine Prosawerke„Die Elefanten des Hanni- bal“,„Columbus vor der Landung“ und„Ich bin der König“ zugesprochen. Hans Albert Martens, der 1. Held und Cha- rakterheld der Städtischen Bühnen Heidelberg, wurde für die kommende Spielzeit von Gene- ralintendant Willi Hanke für die gleiche Po- sition an die Theater der Hansestadt Bremen verpflichtet. H. A. Martens wird seine dor- tige Tätigkeit als„Oedipus“ beginnen und verabschiedet sich als„Petruchio“ in der Neuinszenierung„Der Widerspenstigen Zäh- mung“ von dem Heidelberger Publikum. Der Opernsänger Friedrich Dalberg, der Wie wiederholt gemeldet wurde— nach Süd- afrika zurückkehrte, hat seinen Vertrag mit der Bayerischen Staatsoper nicht gebrochen. Wie wir auf Anfrage bei der Intendanz er- fahren, hatte er folgende Bestimmung in sei- nem Vertrag: Im Falle einer Repatriierung nach Südafrika ist Herr Dalberg berechtigt, seinen Vertrag vor termingemäßem Ablauf zu lösen“. Ueber hundert Richard-Tauber- Schallplatten, von den ersten bis zu den letzten Aufnahmen reichend, hat der Südwestfunk erworben und wird eine Auswahl davon in vier wöchentlichen Abständen(beginnend am 7. Juli, 21.30 Uhr) zur Sendung bringen. Erwin Piscator hat der Stadt Marburg die Zusage gegeben, auf der Marburger Freilicht⸗ bühne im Laufe des Sommers Schillers„Räu- ber“ zu inszenieren,. Piscator lebt gegenwärtig in den Vereinigten Staaten. Sis Die Dichterin Dr. h. c. Agnes Miegel ist zur Kur in Bad Nauheim eingetroffen. Der dänische Schriftsteller Andersen Nexs, dessen 80. Geburtstag am 26. Juni wir un- längst anzeigten, soll während seines Aufent- . Kulte nadhrichlten Aufnahme: Camera-Fim Eine Szene dus dem in diesen Tagen in Mannheim angelaufenen camera-Film„Tromba, dessen Titelrolle Rens Deltgen spielt. Der Film führt in die interessante Welt des Zirhis und klingt so thematisch an unseren Roman„Die pPantherbraut“ von William Quindt an. müssen auch durch den Impfzwang gehen um vor Ansteckung geschützt zu sein. Der Krieg von morgen, sagt man Ihnen. der noch größere Zerstörer, der wird nun endlich den Konflikt zwischen satt und hungrig lösen. Der von gestern konnte e nicht. Auch der von morgen kann es nich Die Errungenschaften des Krieges in Sieg und Niederlage sind ablesbar von end. losen Verlustlisten mit ihren erschrecken. den Zahlen an Menschen und Städten, vd der dezimierenden Moral, von den Brach feldern und Gräbern der Kunst und Ku, turwerke, und von den Krisen, der Pan von Menschen in Angst und Not überal Krieg erzeugt Krieg? Schlagen Sie sid ihn aus dem Kopf! Warum denn imme Wieder die Fragen des Lebens in Sein unberufenen, unbewährten Totenhänd legen! Kommt denn nicht schen d Wunsch, ihn mit jener Aufgabe zu be. trauen, einer Bankrotterklärung des Ge. stes gleich? Das Kampffeld von heute h die Schule, die Strategie der Geist, unsem Erkenntnis die Waffen. Sie sind einberi ken! Kämpfen Sie für den Geist, pi wahre Gläubige für Gott kämpfen, dem der Geist ist heilig. Die große Nacht haben Sie einst eingeleitet mit dem Ruf„Deutsch. land erwache!“, jene Nacht, dle Sie für den Tag hielten. Und so verwechselten Sie hel und dunkel, schwarz und weiß, Tat und Untat! Nun, da der Tag graut, wollen soviele unter Ihnen ihre Augen nicht dt. nen und bestehen darauf, daß es duke sei. Es ist Morgen, wenn auch ein trübe Morgen, aber er kann zum Tag werden Schließen Sie nicht die Augen vor ihm Erwachen Sie, Deutschland, besinne Did 1 Film- Notizbuch „Die Matthäus-Passion“, ein Film, der d Werk Johann Sebastian Bachs aller Welt e schließen will, wurde in Wien fertiggestellt.) wurde mit den Wiener Philharmonikern un dem Singverein der Gesellschaft der Musig freunde, die beide Herbert Karajan dirisiel und den Solisten Elisabeth Schwarzkopf, Elis beth Höngen, Walter Ludwig, Karl Schmit Walter und Hans Braun gedreht. 4 Für die Biennale 1949 in Venedig wurde“ repräsentatives österreichisches Filmwerk ch Beethoven-Film„Eroika“ in Aussicht genoꝶ men. 6 Wolfgang Liebeneiner schreihtf für den 6e reichischen Produzenten Willy Haas den Tig „Weibsteufel“, dessen Regie er im Held selbst übernehmen soll. Seine Gattin, Hi Krahl, wird wahrscheinlich die Hauptic spielen. 50 Paul Dahlke spielt die Titelrolle in de von Gustav Fröhlich nach einem eigenen Dae buch inszenierten Film„Der Bagnosträfin in dem auch Winnie Markus mitspielt. Marlene Dietrich und Jean Gabin wa unter mehr als 500 Schauspielern von Bit und Film, die am Samstag und Sonntag „Großen Jahrmarkt der Sterne“ auf der lb de 1a Concorde“ in Paris teilnahmen, n tausende von Parisern und ausländische 1 risten strömten auf den Platz, um ihre i und Theaterlieblinge und einige nam“ Schriftsteller aus der Nähe zu sehen, Der. jös des„Jahrmarkts“ fließt einem französische Kriegsopfer zu. Fonds, haltes in Moskau sich sehr abfällig über Westliche Welt einschließlich Dänemarks 10 äußert und dabei von einem Been Schweinestall“ gesprochen haben. Daraub wurde in Dänemark erwogen, ob Nene. ter seinen Ehrensold in Höhe von ja 4800 Kronen erhalten soll: man überlasse 10 Entscheidung darüber dem Taktgefühl Schriftstellers. Auf dem historischen Boden der Han Tragödie, im Hof des Schlosses Kronbos Helsingoer, fand dieser Tage eine A des Shakespeare-Dramas durch eine 1 nische Theatertruppe statt, die mit. Regieeinfällen bei den Zuschauern auf 10 tes Befremden stieß. Die Amerikaner Vel teten auf das Erscheinen des Geistes 9 eit lets Vater, dessen Stimme lediglich au ih Grammophon-Platte von Lautsprechern e tragen wurde und von Heulen un et begleitet war; das Duell zwischen Ham 1 u Laertes wurde mit Pistolen ausgetras cha Rosenkrantz und Güldenstern traten in ker-Livreen auf. Ein gesamtdeutsches N dem der Asta der Göttinger Univers f deutschen Studenten-Vertretungen 41 0 hat, begann dieser Tage im Studenten 0 heim Rittmarshausen bei Göttingen, Eröffnungssitzung wurde betont. da wid gung für die weiteren Beziehungen en 00 west- und ostdeutschen Universitt. 905 5 Studenten vertretungen von wesentli deutung ist. 10 1 Den Technischen Hochschulen Sent 17 Karlsruhe sind vom württempergidlſonen Landtag Zuschüsse von je 15 1 7 das dreifache des bisherigen Betragen. Haushaltsjahr 1949/50, bewilligt wor 1 30 einen Adolf Hennecke ist die Haupttisur ugs, 1 kommenden Defa-Film„Seit diesem 5. Der Farbehm„Chris onkher Columbu i J.-Arthur-Rank-Organication Wü 11. in Gegenwart der Königin ura studententreſfen 1 f Fre Bespr Bizone und 1 mitget hilfege N. Fre Millio Militä gen de ten ve nur di den, v Defizit befind nen D Gründ tion“ werde entsta die Li für d Beglei ländis preise! 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