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Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises La- Fim rombas, Zirbis t an. J gehel, in. 1 Ihnen, ird nun att ul onnte ez es nicht in Sieg n end. mrecken⸗ ten, von Brad ad Kul. Panik überal Sie sic imme n Seine enhand on de zu he. es Ger ꝛeute i „ Unsen einberi. ist, ß n, dem it haben Deutsch. Für den Sie hel Tat und Wollen icht öff. dune n trüber Werden or ihm ne Dich ee 4 Jahrgang/ Nr. 124/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, I. Juli 1949 Solorthilfe Wird in Kürze genehmigt Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Auf einer Besprechung der Ministerpräsidenten der Bizone mit den Militärgouverneuren Hays und Robertson wurde von alliierter Seite mitgeteilt, daß die Genehmigung des Sofort- bülkegesetzes in Kürze erfolgen wird. Nur die Hälfte der Gegenwerte Frankfurt.(ve-Eig.-Ber.) Von den 200 Alillionen DM, die vor kurzem von den Militärgouverneuren den Spitzenvertretun- gen der Zweizonenverwaltung in Gegenwer- den versprochen worden sind, kann zunächst gur die Hälfte zur Verfügung gestellt wer- den, weil die GERIOA-Konten zur Zeit ein Defizit aufweisen. Auf den ERP-Konten befinden sich zwar Guthaben von 300 Millio- nen DM, darauf kann jedoch aus technischen Gründen der„gesamteuropäischen Disposi- tion“ nicht ohne weiteres zurückgegriffen perden. Das Defizit der GERIOA- Gelder entstand vor allem durch die Ausgaben für die Luftbrücke, zum Teil durch Ausgaben für die Kinderschulspeisung und für die Begleichung der Differenz zwischen den aus- ländischen und inländischen Lebensmittel- preisen. Karten für das Endspiel Um eine reibungslose Verteilung der für Mannheim zur Verfügung stehenden Karten zum Endspiel um die Deutsche Fußballmei- sterschaft in Stuttgart am 10. Juli, bei dem aich der VfR Mannheim mit dem noch mn ermittelnden Endspielgegner treffen wird, u gewährleisten, sind Anforderungen von Uintrittskarten vorbehaltlich der Kartenzu- keilung bis spätestens Samstag, 2. Juli, 12 Uhr, an die Geschäftsstelle des VfR Mannheim, N 7, 8 zu richten. Spätere An- forderungen können auf keinen Fall be- rücksichtigt werden. Austauschvorschlag genehmigt Düsseldorf. DENA) Die britische Mili- tärreglerung hat den deutschen Austausch- vorschlag genehmigt, an Stelle der Char- lottenhütte in Niederschelden/ Sieg das Hoch- dkenwerlr Wissen/ Sieg zu demontieren. Uber die beiden Austauschvorschläge für die Henrichshütte in Hattingen und die nieder- theinische Hütte in Duisburg-Hochfeld liegt noch keine Entscheidung vor. Falls diese heiden Vorschläge abgelehnt werden sollten, herden voraussichtlich andere deutsche . bzw. englische Gegenvorschläge er- ert. Rundfunkrat gleichmäßig besetzt Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der württember⸗ isch-badische Ministerrat beschäftigte sich bestern mit dem Artikel 118 des Grund- Lesetzes, der die nähere Bestimmung zur dung des Südweststaates ent- hält. an der Aussprache nahmen auch Mit- glieder der Landesregierung von Südwürt- kemberg-Hohenzollern teil. Die Fortsetzung 11 8 Besprechungen unter Einbeziehung 55 pb er südbadischen Regierung in Freiburg 13 Vrd angestrebt. Das Kabinett billigte u. a. sche u ene Durchfünhrungsverordnung zum Radio- hre Fe sesetz, die die gleichmäßige Beset- nam uns im Rundfunkrat für beide Lan- Der bestelle Nordwürttemberg und Nordbaden Fonds l gewäprleistèt. — wn 2 2 über ted. Der Generalsekretär der Europäi- zarbs 15 Parlamentarischen Union, Grat Couden- zaelen oederer hat sich, wie die Organisation das bekanntgab, nach Straßburg 55 en, um an einer außerordentlichen Ta- le der Union am kommenden Wochenende zunehmen. leis ben agen. Das dänische Abgeòördneten- e das Statut des Europarates gegen ümmen der Kommunisten ratifiziert. Da- Slelen wemark offiziell dem Europarat bei- Uicanverra. Der australische stellvertretende misterpr. ait 9 8 und Außenminister Herbert n am Donnerstag eine Anordnung, reite 8 Banken angewiesen werden, den arbeiter 5 5 Kohlenbergleuten und Hafen- en keine Gelder aus ihren Konten aus- and 1 85 Die australischen Hafenarbeiter Men chen ebenfalls in den Streik ge- Wobec. Der kommunistisch beeinflußte ita- CGI allgemeine Gewerkschaftsbund Reeder hat zam Donnerstag ein Ultimatum der aulgeforcfert gewiesen. in dem die Seeleute beit rdert worden waren, umgehend ihre Weder aufzunehmen, da sie anderen- 1 Aide der Entlassung zu rechnen hätten. 3 Wird fortgesetzt.. 5 ersleut Zulphur Springs, West-Virginia. Die lensruber in den amerikanischen Braunkoh- ſesſahrſ ge, Werden nach Beendigung ihres 5, Jun gen zehntägigen Jahresurlaubs am 8 i 81 8 10 55 5 Arbeit zunächst nur an drei Tagen 1 oche wieder aufnehmen. solange die zungen über einen neuen Lohnvertrag Bergarbeiter noch nicht abgeschlossen 8 55 kurt. Die Gutachterkommission für Mirtschaken ausgleich. die aus Mitgliedern des in ener und des Länderrates besteht. hat edgülti, Generalaussprache die Probleme des wird i den Lastenausgleichs behandelt und Härkstens vorbereitenden Arbeiten in ver- Went g. Alas fortsetzen, um dem Bundespar- Sutes Material unterbreften zu können. DENA/UP/ Eig. Ber. für die Sind. neraldirektor Bonn wird von belgischen Truppen geräumt werden Militärgouverneure schaffen völlig neue Situation in der Bundessitzfrage Brüssel. DENA-REUTER) Das belgische erteidigungsministerium hat am Donners tag amtlich bekanntgegeben, daß die bel- gischen Besatzungstruppen Bonn räumen werden, um für die neue westdeutsche Bundesregierung Platz zu machen. Der Ab- zug der Truppen soll vor kurzer Zeit auf der Konferenz der Außenminister der Westunionsmächte in Luxe mb urg er- örtert Worden sein. Bonn wird, wie aus einem Kommuniqué des belgischen Außen- ministeriums hervorgeht, nicht mehr als Teil der britischen Zone gelten, Das am 20. Juni in Paris unterzeichnete und am Mittwoch veröffentlichte Statut für die alliierte Hohe Kommission in Deutschland sehe vor, daß deren Zentralabteilungen am Sitz der deutschen Bundesregierung unter- gebracht würden. Der Sitz der deutschen Bundesregierung und die ihn umgebende 3 solle zum Sondergebiet erklärt wer- en. Auf der Konferenz mit den Minister- präsidenten der Bizone in Frankfurt hat, Wie unsere Frankfurter Redaktion meldet, General Robertson eine Erklärung zur Wahl des vorläufigen Bundes- sit zes abgegeben, in der es heißt, daß die augenblickliche Lage in dieser Frage höchst unerfreulich sei. Man glaube nicht, daß der zu diesem Thema entstandene Zwiespalt notwendig gewesen wäre. Die Alliierten würden sich in diese Frage kei- neswegs einmischen, wünschten aber bald zu wissen, wie die Entscheidung über den vorläufigen Bundessitz laute, da man alliierterseits erhebliche Vorbereitungen zu treffen habe. Auf Anfrage der Minister- präsidenten, ob diese Erklärung einen offiziellen Auftrag an sie bedeute, wurde geantwortet, daß dies nicht der Fall sei, sondern man lediglich seinen Standpunkt dargetan habe. Die Minister präsidenten werden sich bei ihrer nächsten Zusammenkunft mit den Mi- nister präsidenten der französischen Zone, die voraussichtlich Mitte Juli in Kon- stanz sattfinden wird, mit diesem Punkt beschäftigen. Wie der hessische Minister- präsident Stock vor Pressevertretern er- klärte, ist mit dieser Erklärung der Alliier- ten eine völlig neue Situation geschaffen worden. Bis jetzt hätten die Ministerpräsi- denten auf dem Standpunkt gestanden, daß der erste Bundestag den vorläufigen Bun- dessitz zu bestimmen haben werde. Die Mi- nisterpräsidenten hätten daran gedacht, gegebenenfalls den Ort des ersten Zusam- mentreffens der Bundes versammlung zu be- stimmen. Nunmehr sei die neue Situation zu prüfen. Ministerpräsident Stock betonte auf eine Frage, daß vol Wochen die übergroße Mehrheit der Mnisterpräsidenten für Frankfurt gewesen sei Wie ferner bekannt wird, besteht in Kreisen der Ministerpräsidenten auch die Absicht, die Bundes versammlung zu ihrer ersten Tagung unter Umständen an einen neutralen Ort einzuberufen. Vorgeschlagen Wurden aus Kreisen der Ministerpräsidenten Wiesbaden und Stuttgart. Regierungschefs wiederholen Protest Wiesbaden. DENA) Die Regierungs- chefs haben zum ersten Mal als„die Mini- sterpräsidenten der Lander der Bundesrepu- blik Deutschland“— den Wortlaut der am 20. Juni telegraphisch an die Konferenz der Außenminister in Paris gerichteten Protest- note zur Kriegsgefangenen-Frage noch ein- mal schriftlich den westlichen Militärgou- verneuren übermittelt. Der Schritt erfolgte, weil deutscherseits noch keine Reaktion auf den seinerzeitigen Appell an die Außen- ministerkonferenz festgestellt werden konn- te. Die Militärgouverneure sind erneut ge- beten worden, den Wortlaut der Note, in der dagegen protestiert wird, daß„im Wider- spruch mit Recht und Menschlichkeit“ wei- terhin deutsche Kriegsgefangene zurückge- halten werden, den einzelnen Außenmini- stern zu übermitteln. Enttäuschung unter den U60. Eisenbahnern Bahnverkehr soll heute aufgenommen werden/ Neue Transportschwierigkeiten und Kontrollen Berlin. Die Bevölkerung Westberlins Wartet auf die Wiederaufnahme des Stadt- bahnverkehrs und die Wiederherstellung normaler Verkehrsverbindungen mit West- deutschland. Auf eine Intervention von Bür- germeister Dr. Friedensburg hat Ge- Kreikemeyer nunmehr die Betriebseröffnung für heute in Aussicht gestellt. Die sowjetisch lizenzierte Presse betont immer wieder, die Sabotageakte der Streikenden hätten unerwartet große Scha- den, insbesondere an den Signalanlagen verursacht, so daß im Interesse der Sicher- heit für die Fahrgäste genaue Untersuchun- gen und Instandsetzungsarbeiten durchge- führt werden müßten. Die wirklichen Gründe für die Verzögerung liegen aber wohl mehr in den organisatorischen Schwierigkeiten, die mit der Umstellung der Fahrpreise auf Westmark zusammenhängen. Wie die UGO bekanntgab, hat die Eisen- bahndirektion entgegen ihren Zusicherun- gen nicht nur mit Magregelungen in Gestalt von Versetzungen und Entlassungen begon- nen, sondern sie hat auch, wie befürchtet wurde, die Zahlung von Westmarklöbnen und-gehältern für alle Eisenbahner abge- lehnt, die im Ostsektor arbeiten. Mit dieser Entscheidung ist der von den UGO-Eisen- bahnern berichtete Erfolg in der Frage der Westmarkentlohnung mit einem Federstrich zunichte gemacht worden. Die schon über- beanspruchte Außenhandelskasse des West- berliner Magistrats wird den enttäuschten UO-Angehörigen in diesem Punkt nicht helfen können. Fast alle wichtigen Westberliner S-Bahn höfe sind nach Mitteilung des Berliner Polizeipräsidiums in den letzten zwei Tagen von bewaffneten Ostbahnpolizisten besetzt worden, nachdem die Westsektorenpolizei zurückgezogen worden war. Wenn auch die Westsektorenpolizei nicht beabsichtige, die Bahnhöfe wieder zu besetzen. so halte sie die Stärke der Ostbahnpolizei- Kommandos doch für viel zu hoch. Der zweite Vorsitzende der Berliner SPD, Kurt Mattick, hat in einer öffentlichen Versammlung im Steglitzer Rathaus gefor- Von unserer Berliner Redaktion dert, daß ab sofort für jeden Eisenbahner, der wegen seiner Beteiligung am Streik entlassen wird, jeweils ein SED- oder FDBG-Mitglied in den Westsektoren aus seinem Beruf entlassen werden sollte. Außer- dem solle man in jedem Falle ein Mitglied kommunistischer Orsiisgtionen vom West- markumtausch bei den Lohnausgleichskas- sen ausschließen. Das sei die einzige mög- liche Antwort auf die Brechung gegebener Versprechen. f 5 Im Dastkraft wagen verkehr zwischen Westdeutschland und Berlin haben sich die sowjetischen Kontrollen erneut verschärft. Auf der Autobahn bei Potsdam beanstandeten die Sowjets bei etwa 80 Ladungen die Begleitpapiere und hielten die Wagen an der Sektorengrenze test. Es war dabei auffallend. daß nur Lebensmitteltransporte angehalten wurden, Während man Baumaterial mit den gleichen Argumenten passieren ließ. Westalliierte Dienststellen bemühen sich zur Zeit um die Freigabe. Elf Lastkraftwagen waren bereits vorher der Beschlagnahme durch die So- Wiets verfallen. Sie wurden in den Ost- sektor geleitet und dort entladen. Die Fahrer erhielten Quittungen für die enteig- neten Lebensmittel und wurden dann ent- lassen. Englands Schwierigkeiten gefährden ERP Commonwealth- Finanzminister nach London einberufen Von R. H. Shackfor d, Korrespondent der United Press London. Die britische Regierung, die sich einer wachsenden wirtschaftlichen und finanziellen Krisis gegenübersieht, kündigte am Mittwoch formell eine Konferenz sämt- licher Commonwealth- Finanzminister für Mitte Juli an, um über die akute Dollar- knappheit zu beraten. Das britische Schatz- amt veröffentlichte diese Mitteilung, wäh- rend Schatzkanzler Sir Stafford Cripps auf der Pariser OEEC-Tagung über den neuen europäischen Handels- und Zah- lungsplan verhandelte. Die britischen Dollar- und Goldreserven liegen weit unter der 2-Milliarden-Dollar- Grenze— ein Stand, der nach Ansicht der Regierungsbeamten aufrechterhalten werden muß, um eine Krise zu vermeiden. Wie man weiter erfährt, wird die bri- tische Regierung eine Woche vor der Zu- sammenkunft der Commonwealth-Finanz- minister die Außenhandels-Zahlen für das zweite Vierteljahr 1949 bekanntgeben, die nach Mitteilung unterrichteter Kreise sehr ungünstig sein sollen. Die Zahlen werden drastische Rüekgänge beim Ver- kauf britischer Waren in den Truman gibt Mecloy die letzten Instruktionen Photo: DENA Vereinigten Staaten und beim Ein- kauf von Waren und Rohstoffen wieder- spiegeln. Am Ende des zweiten Quartals 1949 ist man in amtlichen britischen Kreisen sehr pessimistisch— pessimistischer hin- sichtlich der finanziellen und wirtschaft- lichen Zukunft des Landes als man jemals seit dem schwarzen Winter von 1947 und vor der Marshall-Hilfe war. Die erwähnten Zahlen spielen auch in der Argumentation des britischen Schatz Kanzlers auf der Pariser OEEC- Tagung eine Rolle. Cripps unterstrich, daß Groß- britannien keinen weiteren Rückgang sei- ner Dollar- und Goldreserven riskieren kann, auch den kleinsten nicht. Bekannt- lich ringt Großbritannien seit Kriegsende mit dem Problem der Gold- und Dollar- reserven. Im Winter 1947 erreichten sie einen Tiefstand, der aber dann durch die Marshall-Hilfe überwunden wurde. Nun- mehr ist aber schon seit Monaten die Ent- wicklung wieder rückläufig. In Kürze wird auch der amerikanische Finanzminister John W. Snyder nach London reisen, um mit der britischen Regierung über diese Frage zu verhandeln. Wie es hier heißt, dürfte Cripps in diesen Besprechungen er- neut betonen, daß an eine Abwertung des Pfundes nicht gedacht sei. Die europaischen Marshallplanstaaten, zwischen denen es wegen der von Groß- britannien eingenommenen Haltung au ernsten Meinungsverschiedenheiten gekom- men War, sind inzwischen in Verhandlun- gen einer Einigung wesentlich näher ge- kommen, meldet UP aus Paris. Der bri- tische Schatzkanzler, Sir Stafford Cripps, erklärte am Donnerstag,„die Dinge ent- wickeln sich zufriedenstellend.“ Allgemein waren die Delegierten der Ansicht, daß die kritische Lage, die vor zwei Tagen noch bestand und die das gesamte Hilfsprogramm in Gefahr zu brin- gen schien, nunmehr überwunden sei. Mecloy kommt heute Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Der neue Militärgouverneur und spätere Hohe Kom- missar der amerikanischen Militärregierung in Deutschland, MecCloy, der bisherige Präsident der Weltbank, trifft heute in Deutschland ein. Wie verlautet, fliegt Mecloy unmittelbar nach Berlin und wird sich Anfang nächster Woche von Berlin nach Frankfurt begeben, das als Hauptsitz seiner Dienststelle ausersehen ist. Wyschinski gab ein Interview Paris— vom Kreml gesehen Moskau. DENA-REUTER) Die sowjeti- schen Zeitungen„Prawda“ und„Iswestija“ veröffentlichten am Donnerstag ein Inter- view mit dem sowjetischen Außenminister Andrej Wyschinski über die Pariser Außen- minister konferenz. Wyschinski erklärt u. a. darin, daß die Außenminister der Westmächte offen- sichtlich von ihrem ursprünglichen Kurs der nach seinen Worten darin bestand, die deutschen Fragen ohne Teilnahme der Sowjetunion zu regeln— abgegangen seien, wie das Pariser Schlußkommuniquè hin- reichend bewiese. Als„grundlos“ bezeichnete Wyschinski die kürzlich auf einer Pressekonferenz von US- Außenminister Acheson geäußerte Bemerkung, die Sowjetunion wage nicht, die Kontrolle über die Ostzone zu lockern. Die ablehnende Haltung der Westmächte gegenüber den sowjetischen Vorschlägen, die deutsche Einheit wiederherzuste und den Deutschen Freiheit in ihren eige- nen Angelegenheiten zu geben, beweise, dag es nicht die Sowjetunion sei, sondern der Westen, der sich davor fürchte, den Deutschen die Freiheit zu geben. Auch jenen Teilen des Pariser Kommu- n niquès, die sich mit Oesterreich befass liege eine Schwenkung in der Haltung Westens zugrunde, behauptete Wyschinski, und zwar insofern, als die Westmächte ihre Einwände gegen die„rechtmäßigen Forde- rungen der Sowjetunion im Hinblick auf früheres deutsches Eigentum in Ost- Oesterreich“ zurückgezogen hätten. Die wirtschaftlichen Inter- essen Jugoslawiens seien dadurch ge- wahrt worden, daß ihm österreichisches Eigentum auf jugoslawischem Gebiet zuge- sprochen wurde.„Was die jugoslawi⸗ schen Gebiets ansprüche gegen- über Oesterreich angeht, so ist 2 sagen, daß bereits vor zwei Jahren— das heißt lange vor der Pariser Sitzung des Auhßenministerrats— Vertreter Jugosla- Wiens hinter dem Rücken der Sowjetunion Geheimverhandlungen mit Noel Baker und Staatsminister He- tor MeNeil als Vertreter Großbritan- niens führten, daß sie jedoch von diesen keine Konzessionen erreichen konnten. Es ist klar, daß die Sowietregierung nicht die Verantwortung für die Konsequenzen der- artiger, hinter den Kulissen geführter Ver- handlungen übernehmen kann“. Zusammenfassend sagte Wyschinski, die wichtigsten Ergebnisse der Pariser Konfe- renz seien das unzweifelhafte Versagen einer Politik, die auf die Spaltung Deutsch- lands und die Verschärfung der inter- nationalen Beziehungen ausgeht, und der ebenso unzweifelhafte Erfolg einer politi- schen Linie, deren Ziel die Wiederherstel- lung der deutschen Einheit und die Besse- rung der internationalen Beziehungen ist. Die Konferenz sei auf der Grundlage gegenseitiger Konzessionen einberufen worden.„Ich glaube, sagte Wyschinski, daß es auch in Zukunft für beide Seiten notwendig sein wird, Zuge ständnisse zu machen, die mit den Prinzipien des Potsdamer Abkommens in Einklang stehen.“ Kanton sehr verstimmt Kanton.(UP) Gegenwärtig werden die militärischen Sorgen der nationalistischen chinesischen Regierung von der durch die anglo- amerikanischen Noten hervorgerufe- nen diplomatischen Krise über- schattet. Die amerikanische und die britische Note haben in Kanton sehr überrascht, was aus einer kurz verher von Außenminister Veh abgegebenen Presseerklärung hervor- geht, daß keine neuen Tatsachen bezüglich der von der nationalistischen Regierung für die Küstengewässer des kommunistischer China erklärten Blockade zu erwarten seien. Um so verstimmter muß die Erklärung der USA und Großbritanniens gewirkt naben, daß sie eine„Unwirksame Blockade nicht als rechtskräftig betrachten würden. Generalissimus Tschiang- Kai- Schek wird in Kanton erwartet, wo er mit chinesischen Regierungsbeamten, vermutlich auch über de amerikanische und britische Ablehnung der„Blockade“, Besprechungen haben wird. Streit um die US-Chinapolitik Washington.(UP) In amerikanischen Re- gierungskreisen verlautet, dag das Außen- ministerium ein Weißbuch über die ameri- kanisch- chinesischen Beziehungen in der etzten hundert Jahre vorbereite. Pra dent Truman werde die letzte Entscheidung derüber treffen, ob die Dokumente ver- 6ffentlicht werden sollen. In diplomatischen Kreisen Washingtons wird angenommen, daß der Rampf um die amerikanische Chinapolitik immer heftigere Formen annehmen wird. 8⁴ Erste Etappe: Paris— Reims Paris.(UP) Am Donnerstag vormittag Wurde die 36.„Tour de France“ in der Pari ser Vorstadt Livry-Gargan gestartet. Der erste der 21 Etappen führte über di- 183 Kilometer lange Strecke nach Reims Die Straße führt durch ebenes Gelände, es ist nicht zu erwarten, daß sich Ueb schungen irgendwelcher Art ereignen. Wurde von Marcel Dussault, einem Mit- glied der französischen„Südwest“-Mann- schaft gewonnen. und Seite 2 1 MORGEN Freitag, 1. Juli 1949/ Nr. Eommentar! Freitag, 1. Juli 1949 MeCloy Schneller als ursprünglich vorgesehen, kommt John Mecloy nach Deutschland. Noch nicht als„Hoher Kommissar“, sondern bis zur Konstituierung einer deutschen Bundesregierung und dem Inkrafttreten des Besatzungsstatutes die Funktionen General Clays als Militärgouverneur auszuüben. Denn durch dessen vorzeitigen Rücktritt War ein Vakuum entstanden, das nach den Besprechungen von Paris schnellstens durch eine repräsentative Persönlichkeit ausge- füllt werden mußte. Bekanntlich sind den Vertretern der Besatzungsmächte in Deutschland durch die Außenminister ent- scheidende Aufgaben übertragen worden, deren Erledigung letzten Endes erst den Erfolg der Außenministerkonferenz besie- geln werden. John MecCloy wird also nun erst einmal in Berlin den Russen gegenübersitzen und sich am„heißesten“ Ort mit den Problemen Deutschlands vertraut machen können. Man weiß, daß der bisherige Präsident der Welt- bank nicht nur als„Polizist“ nach Europa kommt, um allein das Tun der westdeut- schen Regierung zu beaufsichtigen; er hat vielmehr eine ziemlich dynamische Kon- zeption seiner Aufgabe, die darin besteht, Deutschland immer mehr als wirklichen Partner im europäischen Wiederaufbau Wirken zu lassen. Das ihm nahestehende New LVorker„Wall-Street-Jorna!“ läßt Mecloys Pläne sehr deutlich vorausahnen, wenn es schreibt, daß es vor allem gelte, das„Kastensystem“ zu beseitigen, das die amerikanische Besetzung an Stelle der Demokratie in Deutschland eingeführt habe, und durch das die Deut- schen ermutigt worden seien, sich selbst zu erniedrigen und servil zu werden, während es auf der anderen Seite bei den Ameri- kanern Formen von„Veberheblichkeit, Herrscherwahn und manchmal ebenso un- angebrachte sentimentale Sympathie“ her- vorgerufen habe. Wer ist eigentlich dieser Mann, der eine völlig neue Aera der deutschen Nachkriegs- geschichte einleitet und von dem man an- nehmen möchte, daß er vielmehr ein Bot- schafter, ein allerdings außerordentlich be- vollmächtigter Botschafter denn ein„Gou- verneur“ ist und dem soviel daran liegt, die letzten Spuren des unseligen Morgenthau- Planes auszutilgen, jenes Planes, von dem Roosevelt später sagte, er habe„keine Ah- nung, wie er jemals einen solchen Vorschlag habe gutheißen können“? John Mecloy war, obwohl es ihm nach- gesagt wurde, niemals an der Ausarbeitung dieses Planes, der sehr lange die amerika- Asche Deutschland-Politik beeinflußt hat, beteiligt gewesen. Er hat vielmehr dem da- maligen Kriegsminister Stimson gehol- fen, ihn zu Fall zu bringen. Der Kampf ge- gen diesen Widersinn mag vielleicht den ausgezeichneten Juristen und weltbekannten Anwalt besonders charakterisieren, der als junger Mensch zu einem Vorgesetzten ein- mal sagte:„General, das abstrakte Recht ist eine wundervolle Sache!“. Es ist der gleiche Mann, der Rothenburg ob der Tauber vor der sinnlosen Zerstörung rettete und dem es gelang, die deutsche Schuld an der durch Sabotage her- vorgerufenen Black-Tom- Explosion in Nevy Vork im Sommer 1916 zu beweisen. Der Fall wurde 20 Jahre später vor dem inter- nationalen Gerichtshof zu Gunsten der Ver- einigten Staaten entschieden.)„Es ist Schick- sal in allen diesen Dingen“ sagt der 54jäh- rige, der aus einer presbyterianischen schot- tisch- irischen Familie kommt und dessen Mutter dem Pennsylvanien-Deutschtum ent- stammt. HDeutschlandscheintmich z uU verfolgen..“ Und seine Frau, die Ellen Zinsser heißt, trägt in sich das alte Erbe an Festigkeit, Kultur und Familien- sinn einer der typischen deutsch- amerikani- schen Familien. Der Rechtsanwalt von Wall- Street ist auf dem diplomatischen Feld, wo ihm nun seine größte Aufgabe erwartet, kein Neuling. Als Gehilfe des amerikanischen Kriegsmini- Sters half er, im Kongreß das Pacht- und Leihgesetz durchzubringen. Zur Wiedergut- machung der vielfach ungerechten Eva- kuierung der japanisch- amerikanischen Be- völkerung von der Westküste hat er— auch das ist typisch für diesen Mann— gegen Vielfachen Widerstand die Aufstellung einer Kampfabteilung aus diesen Japanern durch- gesetzt. Später war er in Casablanca, in Kairo und in Potsdam dabei. Zum Schluß unterstützte er Stimson bei der Ausarbei- tung jenes Memorandums, das für Deutsch- land Kontrolle statt Rache vor- schlug und sich für einen deutschen Wieder- aufbau zugunsten eines stabilen Europas einsetzte, und das schließlich Morgenthau besiegte.— Dann ging MecCloy wieder in 8eme Anwaltsfirma zurück, bis man ihm das Präsidium der in Bretton Woods ge- gründeten„Weltbank“ übertrug, die er zu einem Institut entwickelte, dem die ameri- kanische Oeffentlichkeit genau so viel Ver- trauen entgegenbringt wie jeder anderen Bank und das heute mit Gewinn arbeitet. Jun kommt dieser Republikaner, den man drüben nicht ohne Neid und bewun- dernd„den Anwalt aus New Lork und Pa- Tris“ nannte, von den Demokraten gesandt in das zugige“ Deutschland und man darf einigermaßen gespannt sein, was daraus entsteht. Daß es ihm sehr ernst ist, geht schon allein daraus hervor, daß er in den letzten Tagen vor seiner Abreise mit dem parlamentarischen Rechtsausschuß in Wa- shington nach Mitteln und Wegen suchte, um Deutschland und Europa von einem sei- ner schwierigsten Probleme zu befreien den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, denen im Rahmen des Truman-Planes für die wirtschaftliche Entwicklung unerschlos- sener Gebiete neue Heim- und Arbeitsstät- ten gegeben werden sollen. H. H Eine immer drängendere Frage: Revolution aus Dachkammern und Baracken? ee, Lesben niche abe Eindrücke und Ergebnisse einer Konferenz zwischen Behörden und Flüchtlingsvertretungen Die Frankfurter Konferenz über die ver- triebenenfrage, vom„Institut für öffentliche Angelegenheiten“ einberufen und von Re- präsentanten aller Organisationen besucht, die sich mit den Vertriebenen befassen, hat vor allem dargetan, daß die Kluft z wi schen den Flüchtlingsbehörden und den Flüchtlingsvertretun- gen noch nicht überbrückt ist. Scharfe Worte flelen gegen die Schwerfällig- keit des bürokratischen Apparates und der Leiter des Hauptausschusses der Ostvertrie- benen in der britischen Zone, der Geistliche Rat Göbel, gab augenscheinlich der Selbst- hilfegemeinschaft der Vertriebenen den Vor- zug vor der Betreuung durch die Flüchtlings- ämter, auch wenn diese sich die„Hüter ihrer Brüder“ nannten. Der Zwiespalt der Welten der Eigeninitiative und der Behör- den anordnung trat auch in diesen De- batten über das schwierigste innerdeutsche Problem zu Tage, ohne daß er gelöst wor- den wäre. Es ergab sich dabei, daß nicht die ange- griffenen Behörden, sondern die Ankläger den entscheidenden Punkt aufgriffen, der die groge Entlastung der Behörden bedeutet: die Unmöglichkeit, das Vertriebenenproblem aus deutscher Kraft allein zu lösen. Es war Göbel, der schärfste Kritiker der amtlichen Tätigkeit, der in allen seinen Erklärungen immer wieder betonte, daß Westdeutscliland einfach zu eng für die Eingliederung Jieser Millionen sei. Der Leiter des Amtes für Heimatvertriebene beim Verwaltungsrat, Dr. Schreiber, ein Memeldeutscher, sekundierte dieser Grundthese mit dem Vergleich, daß Von unserer Frankfurter Redaktion die Aufnahme der Vertriebenen in West- deutschland einer Umsiedelung aller Schwei- zer und Dänen in dieses Gebiet gleichkommie und die Umsiedlung der Griechen aus der Türkei nach dem ersten Weltkrieg demge- genüber verblasse. Wer sich erinnert, daß diese Einsiedlung der„Ostgriechen“ in Grie- chenland noch heute, nach einem Viertel- jahrhundert nicht vollendet und nach An- sicht vieler Beobachter die Quelle der revo- lutionären Unstabilität Griechenlands in die- ser Zeit geworden ist, kann die— unaus- gesprochene— Tragweite der Worte Dr. Schreibers ermessen. Er wird auch wahr- scheinlich wenig der handfesten Meinung Göbels entgegen halten können, daß das Vertriebenenproblem auch mit ausländischer Hilfe nicht auf dem westdeutschen Boden zu lösen sei. Eindeutig allerdings tat Göbel auch dar, daß er seine Lösung auf ostdeutschem Bo- den, d. h. durch die Rückkehr der Vertrie- benen, nicht für die Konsequenz dieser Er- kenntnis halte. Eine leise Andeutung über die Möglichkeit eines deutsch- polnischen Ein- vernehmens war das einzige, was von ihm nach Osten gewandt gesagt wurde, und aus allen Reden ging hervor, daß in diesem Kreise keine Hoffnung auf Revision der Oder- Neiße- Grenze in absehbarer Zeit herrscht. Es wurde eindeutig erwiesen, daß bis jetzt die Entwurzelung der ersten Anfänge der Eingliederung durch das Erliegen der Vertriebenenbetriebe nach der Währungs- reform eingetreten ist. Die Kreditverge- bung oder vielmehr Kreditversagung an Postgewerkschaften vereinigt Erhaltung des Berufsbeamtentums in den Satzungen verankert Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Delegierten der Postge- werkschaften der amerikanischen, britischen und französischen Zone schlossen sich ge- stern in Stuttgart zur deutschen Postge- werkschaft DPG) zusammen., die über 140 000 Arbeiter, Angestellte und Beamte der Post umfassen wird. Eine zuvor abge- gebene Erklärung der 20 Westberliner UO-Vertreter, derzufolge der geographi- sche Wirkungsbereich der deutschen Post- gewerkschaft vorbehaltlich der Zustimmung des Gewerkschaftsrats auch auf Berlin aus- gedehnt wird, wurde zusammen mit dem Vereinigungsbeschluß einstimmig angenom- men. Der Gewerkschaftsrat wird sich am 26. Juli eingehend mit dieser Frage be- schäftigen. Als letzter ausländischer Gast über- brachte der Vertreter der französischen Postgewerkschaften, Renèe Mollinier, die Grüße der französischen Kollegen, und be- kannte sich in seinen wiederholt beifällig unterbrochenen Darlegungen für Friede, Völkerverständigung und europäische Soli- darität. Zur Schaffung der vereinigten Staaten von Europa und zur Beseitigung des Hasses in der Welt hätten gerade die freien Gewerkschaften eine bedeutsame Aufgabe. In den neuen Satzungen, die ebenfalls mit überwiegender Mehrheit gebilligt wur- den, ist u. a. der Anschluß der DPG an den Deutschen Gewerkschaftsbund vorgesehen. Im Interesse der Völkerverständigung und des Weltfriedens und zur Wahrung ge- meinsamer Interessen der Arbeitnehmer aller Völker bekennt sich die deutsche Post- gewerkschaft zum internationalen Gewerk- schaftsgedanken Ein weiterer Punkt der Satzung ist die Erhaltung des Be- rufsbeamtentums und die Sicherung eines modernen demokratischen Beamten- rechts. Zur Erreichung ihrer Ziele wird sich die deutsche Postgewerkschaft aller ge- werkschaftlichen Mittel bedienen. Nach län- gerer Debatte einigte man sich in der Bei- tragsfrage auf ein Prozent des Grundloh- nes. Bei der Wahl der Mitglieder der einzel- nen Ausschüsse und Kommissionen, vor allem aber der Mitglieder und Beisitzer des Hauptvorstands, kam es zum Teil zu lebhaften Kampfabstimmungen, die von verschiedenen Sprechern in erster Linie auf zonenegoistische Interessen zurückgeführt wurden. Zum Vorsitzenden der DPG wurde der bisherige erste Vorsitzende der Post- gewerkschaften der US-Zone Carl Sten ger Frankfurt) gewählt, zum ersten stell- vertretenden Vorsitzenden der bisherige Geschäftsführer der britischen Zone, Anton ThO!(Oberhausen), und zum zweiten Stellvertreter der bisherige erste Vorsit- zende der britischen Zone, Otto Ziegler (Hamburg). England in der Aber Sir Stafford Cripps will England, das bisherige Musterland der europäischen Sanierung und der in ECripps verkörperten wirtschaftlichen Vernunft, ist plötzlich in die nahezu panikartige Stim- mung von 1947 zurückgeworfen worden. Damals ging die drei Milliarden Dollar- Anleihe zur Neige, und wenn nicht der Marshall-Plan eingesprungen wäre, hätte es eine finanzielle Katastrophe gegeben. Heute erwartet man von der Anfang Juli fälligen Bekanntgabe der Dollar- und Goldreserve des Commonwealth, die bisher nur stati- stisch interessierte. wieder einen solchen Schock, daß alles mit Schrecken auf den Termin blickt und sogar die Finanzminister der Dominion nach London gebeten worden sind. England hatte inzwischen mit hoch- gekrempelten Hemdsärmeln gearbeitet. Die Exportziffern stiegen und die Dollarlücke war immer kleiner geworden, so daß es mit Recht annehmen konnte es geschafft zu haben. Dieser Optimismus ist nun jedoch in sein genaues Gegenteil umgeschlagen. Der Gründe dafür sind viele: 1. Der Rückgang der Ausfuhr nach USA von einem Monatsdurchschnitt von 6.4 Millionen Pfund 1948 auf 3,6 in den letzten Monaten, und zwar sowohl wegen der amerikanischen Baisse, wie wegen der zu hohen britischen Preise für Industriewaren. 2. Das immer mehr um sich greifende Gerede von der unvermeidlichen Pfundabwertung, die be- sonders die USA zur Zurückhaltung mit Die Kunst, miteinander zu leben Mr. Lindsay sprach im„Internationalen Presseklub“ Wenn sich ein Ausländer mit einem Fremden verständigen will, so ist es von unschätzbarem Wert, wenn er seine Sprache beherrscht. Wenn er diese Sprache aber 80 gut beherrscht, daß er die oft nicht zu übersetzenden Ausdrücke, den Jargon, ge- schickt einzuflechten versteht, so kann er die Gewißheit haben, daß er Gehör findet. Der„Internationale Presseklub'“ in Heidelberg hatte in Mr. Lindsay von der Deutschlandabteilung des britischen Außen- ministeriums einen Redner gewonnen, der das vor Mitgliedern und prominenten Gästen des Klubs diskutierte Thema der „Internationalen Verständigung“ so zu interpretieren verstand, daß die Zuhörer mit einer spürbaren Aufgeschlossenheit folgten. Der seit Jahrhunderten von den Men- schen experimentierte Gedanke der Ver- ständigung habe sich immer dann als undurchführbar erwiesen, so meinte Mr. Lindsay, wenn es geheißen habe, das Theoretische in die Praxis umzuwandeln. Es gebe beute wie in der Vergangenheit viele Dinge, die der Mensch falsch beginne. Der Gedanke der Verständigung der Men- schen untereinander werde von sehr viel Idealismus getragen. Dieser Idealismus könne mit einem jungen Baum verglichen werden, dessen Wurzeln gestärkt werden müßten. Bereits bei den Anfängen der Ver- Wirklichung dieser Ideale könne man mit Aller Deutlichkeit einen Unterschied der Auffassungen wahrnehmen. Der Pazifist plädiere für die Einheit. Freiheit und die Humanität, der Realpolitiker für die Politik der Gewalt, eine dritte Gruppe für die Aenderung der Systeme und schließlich eine vierte Gruppe, die besonders gegenwärtig stark vertreten sei, für einen internatio- nalen Austausch. Lindsay stellte die Frage, ob es über- haupt möglich wäre, mit anderen Men- schen auszukommen, gleichgültig, ob es sich um Landsleute oder Ausländer handele. Er meinte, es sei absolut nicht natürlich, son- dern es müsse sehr gründlich gelernt wer⸗ den. Als Beispiel führte er die Ehestatistik Englands aus dem letzten Jahre an, wo, wie er sich ausdrückte, 34000 Menschen nicht „zu ihrer Ollen oder ihrem Ollen“ zurück- wollten. Doppelt schwer verhalte es sich bei der Verständigung mit Ausländern, worüber der Philosoph Wilton Brussel ein- mal geäußert habe:„Die Haltung einem Ausländer gegenüber sei eine Haltung der Zurückgezogenheit.“ Das von britischen Truppen Deutschland sei ein Beispiel menschliche Unvermögen im Hinblick hierzu. Wenn man etwas kritisiere, müsse man zugleich eine Alternative schaffen. Dies sei gemacht worden, in dem die Land- gebiete abgetrennt und 14 Millionen Flüchtlinge in das Rumpfgebiet hineinge- preßt worden seien. Die Tatsache, daß Deutsche bei dieser Situation überhaupt noch mit einem Engländer diskutierten, sei „ein Zeichen politischer Geduld“ Dies sei eines von unzähligen Beispielen. Wenn man jemals darauf Roffen wolle, eine Verständigung unter den Menschen 2zu erreichen, so müsse man, schioßg Lind say, die Frage brennend und dramatisch machen, damit jeder gezwungen sei, sich damit zu befassen. cke. besetzte für das diese Betriebe war ein Hauptthema der Ge- spräche, und es wurde das Beispiel zitiert, daß die Arbeitslosenunterstützungen an die Arbeiter solcher aus Kreditmangel ge- schlossenen Unternehmungen höher als die Kredite waren, die den Betrieb hätten wei- terarbeiten lassen. Das wirtschaftliche Bild des Vertriebenentums wurde in klaren und erschreckenden Zügen gezeichnet, das Ab- sinken in die untersten Beschäftigungen und in die Arbeitslosigkeit, in die Atmosphäre der neuen Ostarbeiter und der Arbeiter am Rande der Wirtschaft, die zuletzt Arbeit be- kommen und sie zuerst wieder verlieren. Die Rückkehr nicht nur an den Arbeitsplatz, sondern in den qualifizierten Beruf, die Ueberwindung des„Hilfsarbeiterstandes“ der Vertriebenen stand denn auch an ober- ster Stelle auf dem Wunschzettel. Die Weite aller Programme für die Ver- triebenen jedoch zeigte sich, als Göbel von der notwendigen„Umstellung des unsozialen und unchristlichen Eigentumbegriffs“ sprach, der immer noch herrsche, und zu der„Re- volution aus den Dachkammern, Bunkern und Baracken“, die vermieden werden müsse, nur die Alternative einer allge- meinen, ebenfalls revolutionären Wandlung der deutschen Gemeinschaft fand. In den Vorschlägen allerdings, die die Tagung be- schloß, finden sich solche Vorschläge nicht; aber niemand kann bezweifeln, daß diese Vorschläge auch nicht die abschließenden Formulierungen sein können, die die mit solchem Nachdruck geforderte Eingliederung in den westdeutschen Raum erfordert. Diese elementaren Forderungen, welche das revo- lutionäre Gesicht auch einer evolutionären Entwicklung der Vertriebenenfrage aufzei- gen würden, konnten nicht auf dieser Kon- ferenz geformt werden, welche nur ein Fo- rum war und die lediglich Resolutionen fas- sen konnte. Schmerzhaft machte sich allen Anwesenden bemerkbar, daß die Zentral- N kür diese gesamtdeutsche Aufgabe ehlt. Mit weniger Nachdruck hat die ver- sammlung in ihrer Gesamtheit bekundet, daß das letzte Wort nicht„gesamtdeutsche“, sondern„gesamteuropäische“ Aufgabe heißt. Der offlzielle Appell an das Ausland ist mit diplomatischer Vorsicht formuliert worden. Aber wenn ein Engländer die westdeutsche Flüchtlingsfrage eine Zeitmine genannt hat, S0 ist die Entschärfung dieses Sprengkör- pers eine europäische Aufgabe. Denn ihre Explosion kann die Fensterscheiben in ganz Europa zertrümmern. Dollar-Klemme nichts von Abwertung wissen Anträgen veranlaßt, 3. Das, Sinken der Weltmarktpreise für Kakao. Wolle, Gumm und Zinn— der besten Dollar-Quellen Eng- lands, um 50 bzw. 10 Prozent. 4. Das Schrumpfen der Gold- und Dollarreserven von 2,2 Milliarden bei Beginn des ERP auf etwa 1,8 Ende März und heute vielleicht nur noch 1,6 Milliarden. Im Hintergrund aber steht die gesamte Krise der Weltwirtschaft mit ihrer Tendenz zur Deflation, zum Sinken der Preise und Verengung der Märkte und im Zusammen- hang damit auch die Krise des ERP. Dem Produktionsaufschwung, der das Nahziel des Marshall-Plans war, ist kein entsprechender Aufschwung des Handels gefolgt. Jedes der Länder wollte nur verkaufen, um sich un- abhängig von den anderen zu sanieren, aber möglichst wenig kaufen. Es blieb bei einem starren System zweiseitiger Handelsverträge und der Ausfall des osteuropäischen Markts tat ein übriges. Eine Abkehr von diesem System um die sich die USA und in Europa besonders Belgien bemühen, rollt jedoch das ganze schwierige Problem der Währungen auf. Und England ist daher auch entschie- den gegen eine Revision des sogenannten „Kleinen Marshall-Plans“, d. h. des inner- europäischen Ausgleichsplans der Kredit- spitzen, im Sinne einer freien Umwandel- barkeit eines Teils davon in Dollar oder Gold, Weil es seine Dollar-Bilanz noch weiter an- greifen würde. Die Dollar-Lücke, dieser neue„Blitz“, ist damit wieder zum alles beherrschenden Faktor nicht nur der Wirtschaft, sondern des gesamten politischen Lebens Englands ge- worden. Das ist das Problem mit dem sich die Commonwealth-Minister zu befasssen haben. Von einer Pfundabwertung(es wurde zu Beginn des Krieges vom Normalstand von 4,86 Dollar auf 4,04 abgewertet, und soll jetzt auf 3,50 oder 3,00 Dollar fallen) will Cripps nach wie vor nichts wissen und macht daraus eine Kabinettsfrage. Sie würde zwar den Export verbilligen, aber dafur den Import, der zudem durch langfristige Ver- träge gebunden ist, versteuern, die Lebens- kosten steigern und ist daher kaum ein Aus- weg. England ist auch noch lang nicht am Ende aller anderen Mittel. Der Exportrück- gong erstreckt sich nur auf die USA, und allein Kanada, ebenfalls ein Dollar-Land, nimmt heute bereits das Doppelte ab. Es braucht, um seine jetzige Ausfuhr für ein Jahr zu sichern, z. B. auch nur seine Schul- den in Indien, Pakistan oder Aegypten zur Finanzierung von Einkäufen freizugeben. Es kann die Einfuhr aus USA drosseln, was die Baisse dort verschärfen müßte,— aber auch zu einer Arbeitslosigkeit und zu einer Senkung des Lebensstandards in England mit allen ihren unabsehbaren Folgen für das Labour-System führen würde. Kern der Sache ist, daß die Lage der Weltwirtschaft und des ERP sich zu einer Ausein andersetzung England contra USA. Dollar gegen Sterling zugespitzt hat. Der Konflikt um den europäischen Zahlungsplan und um den argentinischen Fleischpakt ha- ben das mehr als deutlich gemacht. Eine Lösung wird nur in einer gemeinsamen Neuplanung des ERP zu finden sein, die dessen Wiederaufbau-Aufgabe von dem Sonderproblem der Währungssanierung trennt, und der Dollar- Blitz in eine neue Iitialzündung verwandelt, L. R. bewaffnete Banditen in einer Bank ehh — Schumacher Hannover. OENAH) Der Parteivorztz der SPD hielt am Mittwoch und Donner seine vermutlich letzte Tagung vor 00 Wahlen zum Bundestag ab. In einem etz erklärte der erste Vorsitzende der 905 Dr. Kurt Schumacher, er stehe der Ausland vielfach vertretenen Ansicht, de stelle einen Erfolg dar und habe eine 3; sentliche Entspannung der politischen au sphäre gebracht, skeptisch gegenüber. Der Parteivorstand befaßte sich erde mit den Beschuldigungen, die gegen 4 Vorstandsmitglied, Herbert Krieq mann, erhoben wurden. Sie stellen g Ansicht des SPD-Parteivorstandes anderes als den Versuch politischer Cee dar, am Beginn des Wahlkampfes aus eng Material Nutzen zu ziehen, das auch ih seit Jahren bekannt ist. Da keine neuen In mente aufgetaucht seien, habe der Pa vorstand keine Veranlassung, Kriedemm das Mißtrauen auszusprechen. Dr. Schumacher erklärte am Donners auf einer Pressekonferenz, er habe nicht c Absicht, Bundespräsident zu werden. h er diesen Ehrgeiz gehabt hätte, Wäre c SPD in Bonn taktisch ganz anders Vorgz gangen und hätte nicht die Wahl des Bu despräsidenten durch die Parlamente 9. geschlagen. Er sei nur bereit, den Posten d Bundespräsidenten zu übernehmen, den ein besonderer Notstand entstehen wür Damit sei aber in den nächsten Jahren nid zu rechnen. Zur Frage einer K 0 al tigt SPD- CDU in Westdeutschland tonte Schumacher, daß diese von dem Wal ausgang und davon wie die anderen poll schen Parteien das von der SPD aufazudthe tende Regierungsprogramm aufnehmen, a, hänge. Es wäre dogmatisch jede Kalli grundsätzlich zu verneinen. Bundestagswahlen in Berlin endgültig verboten Berlin. DENA) Die alliierte Kommi dantur hat endgültig die Durchführung n allgemeinen Wahlen für den Bundestag. boten. Die acht Berliner Delegierten, d dem Bundestag in beratender Eigenschif beiwohnen sollen, sind, wie Oberbürgenne ster Reuter mitgeteilt wurde, von dh Stadtverordneten versammlung zu wäble Diese Anordnung sei mit den Militärgoupe neuren besprochen worden. Die Goupe: neure hätten dabei die Ansicht vertreti daß sich die Beziehungen zwischen Berl und der Bundesrepublik Deutschland a durch die Pariser Konferenz nicht geändef hätten. Es habe niemals in der Absicht de Militärgouverneure gelegen, daß die ad Vertreter durch allgemeine Wahlen bestimm werden sollten. Bankraub am hellen Tage Essen. ODENA) In der verkehrsreichste Gegend Essens, am Westbahnhof, raubte Am Mittwochnachmittag drei- masttierte ut 55 000 DM. Sie konnten rmbenelligt ent kommen. Die Banditen Waren in einer Met. cedes- Limousine vorgefahren und harmlose Kunden in die Bank gegangen Dort setzten sie Masken auf und zogen ihn Pistolen. Sie fesselten die Angestellten ihre Stühle und durchsuchten sie nach Gel Mit vorgehaltener Pistole zwangen sie eine Angestellten, den Tresor zu öffnen. Alle Angestellten wurden die kurz vorher dd, gezahlten Gehälter abgenommen. Immeri waren die Räuber„Kavaliere“. Als ein Sekretärin vor Schreck in Ohnmacht fie holte einer von ihnen Wasser herbei, um. Wieder zum Bewußtsein zu bringen. Tsaldaris erfolglos Athen.(DENA-REUTER) Der steller tretende Premierminister der letzten gr, chischen KEoalitionsregierung Alexand Diomedes, liberale Partei. hat sich 1. der Uebernahme der Leitung einer nem Koalitionsregierung einverstanden erklätt Der Außenminister des Kabinetts 9. Phoulis, Konstantin Tsaldaris, der d König Paul den Auftrag zur Bildung einz neuen Regierung erhalten hatte,. hat l Mandat dem König zurückgegeben. Weltbank-Delegierte nach Belgrad Washington.(UP) Der Präsident d Weltbank, Eugene Black, erklärte, dt Bank habe sich auf Ersuchen del jugoslawischen Regierung bete erklärt, Wirtschaftssachverständige dort zu entsenden, um industrielle und landw., schaftliche Projekte und die allgemeine W schaftslage des Landes zu prüfen. Verhand- lungen über die Höhe einer eventuellen au, leihe seien mit Jugoslawien nicht gefüm worden. Päpstlicher Nuntius protestiert in Praß Prag. DENA-RERUTER) Der päpstliche Nuntius in Prag, Monsignore Gennam Verolino, legte am Donnerstag beim tschechoslowakischen Außenminister Protei gegen eine Polizeimaßnahme ein, die, i er erklärte, am vergangenen Sonntag Kaschau gegen ihn ergriffen worden wal Dort soll ihn die Polizei zum n seines Autos gezwungen, ihn milhande und über die Gründe seiner Anwesenhe! in Kaschau zu befragen versucht haben. Rumänischer„Diplomat“ in der Schweiz verurteilt winterthur.(Up) Der Wirtschaftsbergte der rumänischen Gesandtschaft in d Schweiz, Zolvan Vitianu, wurde am Don nerstag von einem schweizerischen Geric, wegen Wirtschaftspionage, Bestechung 1 Wucher zu achtzehn Monaten Gene verurteilt. Das Betreten Schweizer 91 wurde ihm für 15 Jahre untersagt. 1 hat die Kosten des Verfahrens in Höhe 9 2000 Franken zu tragen. Von den Anklabe, punkten: Politische Spionage, illegale Aang lungen zugunsten einer fremden N 1 Erpressung und Verleumdung wurde Vitiag freigesprochen. denn Die Schweizer Regierung steht auf 15 Standpunkt, daß Vitianu keine dipl 1 Immunität genießt, da er zu ein des rumänischen diplomatischen Kor nennt wurde, nachdem die Untersu gegen ihn bereits begonnen hatte. 1 10 5 er. chun⸗ Nr. 7 fenei eivorstg honnen Vor ch m Neft der 8 ae der g icht, Day eine len Aluy er. ch ene egen c Krieg len nz es nich 1 Gege Aus eig uch ihne euen Jh. r Patz iedemen onnergtz nicht ah en. fen Wäre ch 18 vorg⸗ des Buh ente vn osten dh n, Wen n Würd wen nich a la tig and he. em Wah. en poliß Wauarbe. men, a Koalitit lin Tommzz rung n Stag Veh. ten, dh genscheh irgerme. von dh Wähler irgouyt⸗ Gouper. vertreten n Berl and al geandin sicht de die adh bestimm 3 reichsten raubten erte At k eb ligt ont ner Met. nd ie egangel. gen ihn ellten u ich Gell sie einen 1. Allen her ab- mmerhi Als eite cht fi00 i, um g 1 5 steller en gr lexandi sich 1 1 neuel erklärt tts 60, der 90 ng eine nat el Igrad ent det rte, die n det J berel dortuin dwirt⸗ ne Wir erhand. len Au. gefünt u Prag pstliche Jennarb bein Protest je, Wie tag in n Wal. lassen nandel senhell en. berater n der n Don- Gericht 2 fängni Bodefb Fitient he von klage Hand' Macht, Vatianu K dem kehrs ministerium Nr. 124/ Freitag, 1. Juli 1949 MORGEN Seite 3 — Verkehrsministerium soll nicht bremsen! Wie wir bereits in unserem Landtags- bericht über den Etat der Verkehrsverwal. tung berichteten, äußerte sich Landtags- Abgeordneter Dr. Ga a(Schwetzingen) aus- führlich zu der Frage der Aufhebung der Straßen-Verkehrsdirektionen. Wir veröffent- lichen nachstehend die wichtigsten Punkte seiner Rede. zu der sich der Verkehrs- minister demnächst schriftlich äußern will. Die Straßenverkehrsdirektionen in Stutt- gart und Karlsruhe sind Zentral-Mittel- instanzen, die sich zwischen Ministerien und Stadt- und Landkreisen eingeschoben haben. Sie verdanken ihre ursprüngliche Existenz nur der Kriegsmaschinerie. Wir müssen leider immer wieder beobachten, daß der Abbau solcher Kriegsämter trotz Wegfall oder Minderung der Aufgaben meist aus personellen Gründen nur unter Beseitigung allerlei Widerstände meist zu spät erfolgt. Dies trifft auch auf die Stra- genverkehrsdirektionen zu. Die Währungsreform hatte die Auf- hebung der Straßenverkehrsämter zur Folge, womit auch bei den Straßenverkehrs- direktionen erhebliche Einschränkungen ihres Aufgabengebietes verbunden waren. So einfach und selbstverständlich sich diese Aufhebung ansieht, so schwierig war sie in der Praxis. Wir mußten beobachten, daß sich das Verkehrsministerum zunächst mit Nachdruck für ihre Frhaltung eingesetzt hat, mit dem Bestreben, das Aufgaben- gebiet der Zulassungsstellen auf die Stra- ßenverkehrsämter zu übertragen. Wenn die Entwicklung andere Wege gegangen ist, dann danken wir dies nicht zuletzt der Landesdirektion des Innern in Karlsruhe. Auf einer Tagung der Leiter der Straßen- verkehrsämter in Pforzheim am 12. August 1948 versuchte ein Vertreter des Ministeri- ums nochmals in die Entwicklung hemmend eimugreifen. Der Vertreter der Stadt Karls- ruhe mußte darauf aufmerksam machen, daß die Städte ernstlich Bemüht sein müs- sen, ihren sachlichen und personellen Auf- wand einzuschränken; keine Dienststelle hätte von der breiten Oeffentlichkeit so scharfe Kritik erfahren und von keiner Dienststelle sei so energisch der Abbau ge- fordert worden, wie von den Straßenver- kehrsämtern. Wenn die verantwortlichen Leiter der Ministerien die eigentlichen Kri- fiken unserer Bevölkerung— es sind nicht immer nur unberechtigte— hören würden, würden sie alles unternehmen, um solchen Kritiken Rechnung zu tragen. Ich weiß, daß man sich auch über die Erhaltung des Verkehrsministeriums seine Gedanken machen kann und ich weiß, daß eine Reihe von Abgeordneten glaubt, daß dessen Aufgaben genau so gut vom Wirt- schafts- oder Innenministerium wahr- genommen werden können(in der Bizone haben nur drei Länder eigene Verkehrs- ministerien und zwar Bayern, Nordrhein- Westfalen und Württemberg-Baden, wäh- rend die anderen Länder ihre Wirtschafts- und Verkehrsaufgaben in gemeinsamen Ministerien durchführen). Gerade vom Ver- sollte man annehmen, daß es ein fortschrittliches Ministerium ist, das sich nicht in dem Legen von Brems- klötzen betätigen sollte. Freie Fahrt der Verwaltungs- Vereinfachung Auf den Aufbau der Straßenverkehrs- behörden eingehend, erklärte Dr. Gaa: Wir müssen leider feststellen, daß sich die Stra- Benverkehrsdirektionen bei ihren Ordnungs- strafen und ihren Genehmigungen vielfach nur von fiskalischen Gesichtspunkten lei- ten lassen. Dagegen wenden wir uns im Interesse unserer Bevölkerung. Außer den Genehmigungen zum Güterfernverkehr— die viel besser von den Landratsämtern bew. vom Innenministerium erteilt werden könnten— und der Anfertigung von Kraft- kahrzeug-Statistiken— die außerdem von drei anderen staatlichen Stellen in gleicher Weise vorgenommen werden— bleibt für die Stragenverkehrsdirektion zuletzt ledig- lich der Vollzug der Kraftfahrzeug- Be- nützungsverordnung übrig. Diese Verord- nung enthält selbst keine Regelung der Zu- ständigkeit für die notwendigen Sonntags- Cenehmigungen, sondern überläßt dies der obersten Verkehrsbehörde. Diese hat zu- nächst ausschließlich die Direktion für die Ausstellung von Sonntags-Genehmigungen ermächtigt. Eine derartige Regelung ent- springt einer reinen Beschäftigungstheorie. Von Landrat Dr. Ga a Alle diese Anordnungen atmen ausgespro- chen polizeilichen Geist und lassen das not- wendige Verständnis für eine freie Ver- kehrsentwicklung vermissen. Hinzu kommt noch, daß angeordnet wurde, die erteilten Ausnahmegenehmigungen monatlich einmal an Ort und Stelle durch einen Beauftrag- ten der Straßenverkehrsdirektion zu über- prüfen. Von einer sparsamen Verwendung der Steuermittel der Bevölkerung kann bei einem solchen Verwaltungsapparat wirklicki keine Rede mehr sein. Sie wird auch von anderen Landräten von Nord württemberg und Nordbaden abgelehnt. Die Sonntags- Genehmigungen müssen vielmehr in den einzelnen Kreisen erteilt werden, weil man nur dort die Gesuchsteller am besten kennt. Ich glaube nicht, daß die Straßenverkehrs- direktionen den Mut haben zu behaupten, daß ihre Genehmigungen jeder Kritik standhalten. Für eine parteiliche Hand- habung können Beweise angetreten werden. Sensationen beim Man komme nicht damit, daß der zugeteilte Treibstoff zu einer solchen Praxis zwinge. Deswegen bekommen die Leute keinen Liter Benzin mehr oder weniger. Wenn die Behörden für sich in Anspruch nehmen, daß sie sonntags dienstlich unterwegs sind, dann muß dies auch der freien Wirtschaft zuge- standen werden. Die Schädigungen, die der Fremdenindustrie mit solchen Maßnahmen zugefügt werden, sind gar nicht abzusehen. Die einzige Konsequenz aus dieser Sachlage kann nur die sein, die Straßenverkehrs- direktionen aufzulösen. Man komme nicht damit, daß man sagt, die Dinge laufen sich im Laufe des Jahres tot. Jede Mark ist wichtig, die gespart werden kann. Diese Ausführungen richten sich nicht gegen die Person des Herrn Verkehrsministers, son- dern, wenn ich mit der Sprache des Ver- kehrsministeriums in seinem Bericht beim Hockenheimer Rennen sprechen dürfte und würde, gegen seine Hintermänner. Eisenbahnprozeß Der Frankfurter Eisenbahn-Raubmord und Massendiebstähle aufgeklärt Nachdem erst vor wenigen Tagen— wi berichteten darüber 3 Erle runer Bahnpolizisten wegen schweren Einbruch- diebstählen, bei denen ihnen wertvolle Ver- brauchsgüter der US-Armee und Lebens- mittel, die für die Bevölkerung bestimmt Waren, in die Hände fielen, zu hohen Ge- fängnisstrafen verurteilt wurden, rollte nun vor der ersten großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe der zweite Bahnräuberprozeß ab. 5 Den 24 ehemaligen Bahnpolizisten und Eisenbahnbeamten aus Nordbaden, die von 15 Rechtsanwälten verteidigt wurden, wa- ren 34 Straftaten zur Last gelegt. Die ame- rikanische Militärregierung hat die Fälle, bei denen es sich um Heeresgut handelt, ebenfalls der deutschen Strafbehörde zur Aburteilung übergeben. Als im Verlauf der Beweisaufnahme, die den ganzen ersten Verhandlungstag in Anspruch nahm, die Angeklagten angaben, aus„Not“ gehandelt zu haben, ging durch den dicht besetzten Zuhörerraum eine lebhafte Empörung, 80 daß der Vorsitzende zur Ruhe mahnen mußte. Wie der als Zeuge vernommene Leiter der Bahnkriminalpolizei der Eisenbahn- direktion Stuttgart mitteilt, werden in den nächsten Tagen zahlreiche weitere Massen- diebstähle in Mannheim, Schwetzingen und Karlsruhe aufgeklärt werden können. Landgerichtsrat Dr. Ernst verkündete folgendes Urteil: Es werden verurteilt: Decker zu 3 Jahren, Harlacher zu 2 Jahren 6 Monaten, Bachofer zu 1 Jahr 8 Monaten, Gröhbühl 1 Jahr 6 Monaten. Schneider Kurt 1 Jahr 2 Monaten, Diel 1 Jahr 2 Mo- naten, Neßler 6 Monaten, Rau 7 Monaten, Grimm 7 Monaten, Hammer 6 Monaten, Günther 3 Monaten, Römer 2 Monaten, Kolb 3 Monaten, Faß 3 Monaten, Schnei- der Herbert 6 Monaten, Mund 3 Monaten, Funktion- Struktur- Der Selbstüberheblichkeit der 1945 nieder- gegangenen Regierungsform ist es zu dan- ken, daß wir lange Zeit keine Möglichkeit hatten, am Fortschritt der Baukunst in aller Welt teilzuhaben. Der Erfolg ist, daß wir uns heute noch teilweise mittelalterlicher Bauweisen bedienen und unser Sinn für Schönheit meist noch im zwecklosen Orna- ment gipfelt. Wir bauen zu sehr dem Auge zuliebe! Der Architekt muß sich der umwälzenden konstruktiven und formgebenden Möglich- keiten, die uns das technische Zeitalter zu- sammen mit neuen Werkstoffen gebracht hat, bedienen, sonst wird er über kurz oder lang auf der Strecke bleiben, da er spielerisch dekorierender Außenseiter geworden ist und seine grundlegende gestalterische Mis- sion verfehlt hat. Es kann uns heute nicht mehr genügen, schöne Ansichten zu bauen. Außen und Innen sollten sich nicht widersprechen kön- nen. Wir brauchen einen Organismus, der räumlich funktioniert, und es ist die Auf- gabe der zeitnahen Architektur, diesen Orga- nismus àußerlich sichtbar zu machen im Stre- ben nach Wahrheit und Sauberkeit, nach der einfachen und knappen Form, die ehrlich und gütig ist. Es fehlt uns heute an der sinnvollen Anwendung der technischen Mög- lichkeiten, die uns zur Genüge zur Verfügung stehen. Es gilt, sie wirken zu lassen, ohne zu versuchen, sie verschönern und bemän- teln zu wollen, denn niemals kann etwas zu- wider und häßlich sein, was einfach ist. Typisierung im Bauen ist keine Unifor- mierung Sie ist vielmehr ein Schritt auf dem Wege der Einebnung von sozialen Unterschieden. Wenden wir uns weg vom macht und prunksüchtigen Monumental- Ein Zirkusroman 6 Fortsetzung 1 Oddoh sieht ihnen mit philosophischer Ridennune nach:„Eja, dis is ooch nicht das ichtſe, wenn de Weibsen egal mit de estjen zusammenschteckn! Aber uff mich heernse ja doch nich, man derf hier inne ja nicht mal was sachn, beim Zirkus abnse ja alle ihren Glabs und mehrschtens Seenen gleenen!“— Damit schlürft er relig- miert zu seinem Kaffee zurück. i greift mit rascher Hand durch das 1 15 und drückt die Tür des Laufganges 7 Schloß, dann setzt sie sich neben 985 5 einen der Klappsitze hart hinter böl⸗ iste— so nennt der Zirkusmann die 1 Manegenumrandung— und sieht de ach und liebevoll ihren Löwen zu, 8 sich im weiten Rondell austoben in Sprung und Lauf fröhlichen Balgereien. a rals und gelassen trägt Ralf seine 5 Männe durch den Tumult, aber 55 pt der junge Negus einen der bunt- malten Böcke in seinen Weg, und dann 1 5 auch der stolze Ralf nicht länger Wi- 9 im schlanken Sprung setzt er Gitte a8 Hindernis, um gleich danach am Wider in die Höhe zu fliegen, mit einem 5 en Salto wieder auf dem Boden zu lan- 0 und dann prescht er kreuz und quer urch den Käfig, rennt Rex über den Haufen, gibt Saida, die mit Mahdi pousiert, im Vorbeilaufen einen schnellen Schlag über die Nase, brüllt den jungen Darling an, als wolle er ihn verschlingen, springt mitten aus seinem Galopp auf einen der hohen Sprungtische, kauert sich dort eng zusam- men, zeichnet mit wild schlagender Schwanz- quaste ein paar gewaltige Räder in die Luft, die im Sandstaub flirrt, und sieht mit glit- zernden Augen dem Toben unter sich zu. Eine gute halbe Stunde währt das Spiel, dann steht Miß Mabel auf, streift die Hand- schuhe über, nimmt die Peitsche und den Holzknüppel, tritt rasch in den Zwinger. Die Peitsche knallt laut und scharf, die Löwen stieben wild durcheinander„An Platzl“ ruft Miß Mabel, und noch einmal: „An Platz!“ Achtzehn Löwen quirlen erregt und fauchend über dem gelben Sand— aber miteins dann sitzen sie im Halbrund auf den Stühlen, brav wie Hühner auf ihrer Stange, und nur der mächtige Ralf gähnt laut und verdrossen. Mig Mabel wirft achtlos die Peitsche fort, tritt an ihre Zöglinge heran, geht von einem zum andern, murmelt mit halblaut singender Stimme gute Worte, zaust in den Mähnen, reibt Stirnen und Nasen. bekommt von Dar- ling den üblichen Kuß auf die Backe, wird von Ralf mit dem donnernden Gebrüll emp- fangen, mit Gefauch und wildem Pranken- Anmerkung zur Architektur bauen, das sich beim genauen Hinsehen meist nur als dünne Verkleidung entpuppt, hinter der beschämt eine durchaus gültige Konstruktion verborgen wird. Der Krieg mit seinen Zerstörungen sollte genügt haben, auch bei uns die Kräfte des Guten und Wahren mobil zu machen. Wir können unserer Verantwortung nicht damit genügen, historisch Ererbtes zu rekonstruieren; für neue Aufgaben brau- chen wir die neue Form. „Wertvolle Architektur muß geschützt werden.. wenn sie Ausdruck einer frühe- ren Kultur ist, wenn sie allgemeines Inter- esse hat.. und wenn ihre Erhaltung nicht zur Folge hat, daß ihretwegen Bevölke- rungsteile in ungesunden Verhältnissen leben müssen“,— aber„die Verwendung vergangener Baustile, unter ästhetischen Vorwänden, bei der Errichtung von Neu- bauten in historischen Stadtteilen, hat ver- nichtende Folgen. Diese Gewohnheit darf unter keinen Umständen und in keiner Form geduldet, geschweige denn wieder aufgenommen werden.“(Charta von Athen.) Noch zu sehr sind wir gelähmt durch den Druck überlieferter Anschauungen, und es ist sehr falsch, zu glauben, daß Kunst gleichbedeutend mit Verzierung sei. Das Ornament entspricht nicht mehr der Nüch- ternheit unserer Zeit und zudem auch nicht mehr unseren materiellen Kräften. So ist die moderne Bauform absolut begründet, sie wird getragen von denen, die guten Wil- lens sind, der Wahrheit und Reinheit zum Siege zu verhelfen im Dienste der Allge- meinheit, und diese Art Architekten und deren Bauherren wissen, warum sie gegen- über jedweder Art von Ornament und deko- schlagen, das ebenso einstudiert ist wie Dar- ngs Kuß und die weich verliebte Geste, mit welcher Tristan seinen Schädel an ihrem Arm reibt. Dann beginnt Mabel ihre übliche Mor- genarbeit, läßt Ralf im Paradeschritt die Manege durchqueren, Mahdi und Menelik durch die Reifen springen, Tristan und Rex auf der Bambusstange balancieren, Negus die große Kugel rollen, sie läßt die übliche große Schlußpyramide bauen und als diese steht, als achtzehn Löwen auf Böcken, Piedestalen, Postamenten, Sprungtischen zu einer phantastischen Gruppe vereint sind. beginnt ihre Arbeit an ihrem neuen Trick. Sie stellt sich vor die Pyramide, wendet ihr den Rücken zu, verbeugt sich gegen ein nicht vorhandenes Publikum, wirft den Enüppel von sich.„Fatmel“ ruft sie leise dabei. Die schlanke Löwin gleitet still von ihrem niederen Sitz am Fußende der Pyramide herab, duckt sich, nähert sich lautlos, mit schlangengleichen Bewegungen, von hinten der Dompteuse, duckt sich noch tiefer, ihr Hinterteil zuckt hin und her. erregt peitscht der Schweif gegen den Sand, einer lodern- den Flamme gleich springt sie vor, golden wölbt sich der Bogen ihres Sprunges, mit beiden Vorderpranken stößt sie gegen Ma- bels Schultern, wirft die Frau vornüber— Löwin und Dompteuse wälzen sich im Sand. Es sieht sehr gefährlich aus, aber es ist ein Spiel, ein heiter harmloses Spiel, das Mig Mabel der guten Fatme beigebracht hat, als diese noch nicht ein Jahr alt war, noch die starken Jugenflecke trug, und immer noch gern warme Milch, aus der Flasche trank. Mit dem Gummisauger und der Milchflasche ist dieser Trick einstudiert, diese wilde Szene zwischen der Frau und Geggus 2 Monaten, Fabry 6 Monaten, Bür- ger 3 Monaten, Walzer 2 Monaten, Huber statt einer verwirkten Gefängnisstrafe zu 240.— DM, Martus 6 Wochen, Mappus 6 Wochen Gefängnis. Der Angeklagte Braun wird mangels genügender Beweise freige- sprochen. Zur gleichen Zeit, da der Prozeß vor der Karlsruher Strafkammer abrollt, meldet die Karlsruher Kriminalpolizei, daß es gelun- gen ist, fünf männliche und vier weibliche, in Karlsruhe und Umgebung wohnhafte Personen, die eine große Anzahl Eisen- bahndiebstähle und einen Mord im Frank- kurter Bahnhof ausgeführt haben, festzu- nehmen. Der Haupttäter dieser Bande, ein 28 jähriger Vertreter, hat inzwischen ein Geständnis abgelegt. Er hat sich während der Untersuchungshaft im Karlsruher Ge- fängnis erhängt.(ce) Schweizer Straßenbaufachmänner besuchen Westdeutschland Eine Abordnung der Vereinigung schwei- zer Straßenbau- Fachmänner besucht zur Zeit auf Einladung der deutschen For- schungsgesellschaft für das Straßenwesen e. V. aus Anlaß ihrer Jahrestagung West- deutschland. Die 21 Teilnehmer wurden in Friedrichshafen im Auftrag der Forschungs- gesellschaft von Direktor Kirchhoff, Stutt- gart, begrüßt. Oberregierungsbaurat Böh- ringer, Leiter der Abteilung Straßen- und Wasserbau im Innenministerium. hieß die schweizer Ingenieure im Namen des Landes Württemberg- Hohenzollern willkommen. In kurzen Ausführungen wurden den Gästen die seit 1945 von der südwürttembergischen Straßenbauverwaltung bewältigten und noch fertigzustellenden Bauaufgaben auf- gezeigt. Kantoningenieur Kunziker, Bu- chenhof-Aarau, gab seiner Freude über die Einladung Ausdruck und betonte, daß nach langjähriger Unterbrechung nun endlich wieder Gelegenheit gegeben sei, mit Fach- kollegen des Nachbarlandes eine Aussprache über die vielseitigen Nachkriegsprobleme zu ermöglichen. Nach Besichtigung einiger Donau- und Neckarbrücken reisten die Gäste nach Stuttgart weiter, von wo sie andere westdeutsche Gebiete zum Studium ihres Straßenwesens bereisen wollen. PMW Form rativem Detail so zurückhaltend sind und wissen auch zu begründen, weshalb sie ge- rade gegenüber der Säule, dem beliebten Paradestück der Architektur, eine so nahe- zu unüberwindliche Abneigung hegen. Die Säule, wo sie uns heute in einem Neubau entgegentritt, hat in ihrer äußeren Form meist keine konstruktive Berechtigung mehr. Zu sehr sind wir noch gehemmt und zurückgehalten durch falsche Vorurteile. Nicht zuletzt muß man dies von den Bau- herren sagen. In ihrem Berufsleben sind sie — es erscheint ihnen selbstverständlich die modernsten Menschen: sie fahren in modernen Wagen, reisen im Flugzeug, be- nachrichtigen sich drahtlos. Im Beruf den- ken sie vernünftig und vorurteilslos. Wird aber das Thema„Kunst“ angeschnitten, hat die Sentimentalität freien Lauf. Sie er- innern sich an Venedig und Florenz, und ihre Auffassung von der Kunst erschöpft sich in dem eingefressenen Aberglauben, daß Kunst gleichbedeutend mit Verzierung Sei. So erleben wir als das Ergebnis dieser Auffassung, daß ihre Fabriken mittelalter- lichen Burgen ähneln, daß ihre Bankgebäude Renaissancepaläste wurden und ihre Villen Miniaturbarockschlösser. Hier und da bricht Wirkliche gegenwärtige Baugesinnung ans Licht, aber die wenigen Beispiele moderner Baukunst stehen immer noch einer Ueber- macht unzeitgemäßer Konstruktionen und überholter Formen gegenüber. Wann end- lich werden wir alle begreifen, daß nicht die außere Form der Ausgangspunkt für ein Bauwerk sein kann, sondern daß der Weg von der Funktion über die Struktur zur Form geht? Herbert Karau dem königlichen Raubtier aus Zentral- Afrikas paradiesischen Steppen. Mabel liegt auf dem Rücken, wie ein Block kauert die Löwin über ihr. aber Ma- bel drückt den schmalen Schädel zurück, fauchend öffnet Fatme den blutroten Rachen, quer schiebt Miß Mabel ihren Le- derarm zwischen die drohend starken Dolch- zähne.„Adua!“ ruft sie jetzt leise. Die Pyramide der Löwen rollt und brüllt. Ralf, der auf der obersten Spitze thront, ein kaiserliches Wappentier, donnert seinen gewaltigsten Schlachtgesang, späht mit glitzernden Lichtern herab, sieht aus. als wenn er brennend gern hinuntersprin- gen und Fatme zur Hilfe kommen möchte. Er sieht nicht nur so aus, könnte er herunter kommen, wäre es gewiß um Mabel ge- schehen, Ralf ist unberechenbar und lau- nisch, es ist nicht viel Verlaß auf ihn, darum auch sitzt er dort oben auf dem Platz, den er nicht verlassen kann, bevor nicht die neben und unter ihm Sitzenden ihre Plätze räumen. Aber das tun sie nicht. sie fauchen und murren zwar, fallen auch ein in Ralfs Gebrüll, aber sie sitzen still und weichen nicht. Eine zweite Löwin löst sich aus dem Tableau, stark, mit breiter Stirn und Brust und mit einem kurzen Mähnenansatz, der sie schon manchem Laien als Löwen erschei- nen ließ. Sie duckt sich nicht, sie springt nicht, sie läuft fauchend und geradezu gegen Fatme an, überrennt sie einfach. wirft sie hinunter von Miß Mabel, treibt sie, brüllend nun, mit raschen Tatzenhieben zurück, fort von der Dompteuse. Fatme dreht nach kur- zem Geplänkel scharf auf der Hinterhand um, kneift den Schweif ein. ist mit ein paar Sprüngen auf ihrem Postament. setzt sich brav und zieht ein maulendes Gesicht wie Ein 45 Meter langer Brückenbogen, der ein Gewicht von 180 Tonnen hat, wird von einem Spezialschuimmłeran eingeschwommen Foto: Scheffler „Bundesfernstraßen“ in Vorbereitung Wie der Präsident des Technischen Lan- desamtes, Groß johann, während der zweiten Sitzung des vorläufigen Landes- verkehrs-Beirates für Württemberg- Baden in Stuttgart mitteilte, ist die Errichtung eines Netzes von„Bundesfernstraßen“ in Vorbereitung. Es wird die Autobahnen und die wichtigsten Reichsstraßen umfassen und soll nach dem Bonner Grundgesetz in das Eigentum des Bundes übergehen und von den Ländern im Auftrag des Bundes be- treut werden. Die Unterhaltung der Fahrbahnen, 80 führte Großjohann aus, beanspruche einen ꝑKilometer-Satz von 4000 DM für die Reichs- straßen, 3000 DM für die Landstraßen und 7500 DM für die Autobahnen. Die Finanzie- rung des Straßenbaues und die Unterkial- tung der Straßen erfordere im Rechnungs- jahr 1949 rund 10 Millionen DM Zuschüsse, da einem Steuer-Ertrag aus Kraftfahrzeug- Steuern von 38 Millionen DM eine Auf- wands-Planung von 48 Millionen DM ge- genüberstehe.(t2) Autobahnbanditen festgenommen Die Autobahn Karlsruhe— Pforzheim wurde in den letzten Wochen mehrmals von Autobanditen schwer heimgesucht. Zwei gestern festgenommenen Personen aus Karlsruhe konnte inzwischen nachgewiesen werden, daß sie in neun Fällen auf der Autobahn Karlsruhe Pforzheim aus lang- sam bergauf fahrenden Lastzügen Lebens- mittel, Schuhe, Elektrogeräte und Geschirr im Gesamtwert von mehreren tausend Mark gestohlen haben.(ce) Grenzgänger aus Südbaden Mit der Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland geht die Zahl der Grenzgänger, die, aus Südbaden Kom- mend, in der Schwelz Arbeit suchen, stetig zurück; allein im Mai um 153 auf 3747. Da- gegen ist die Zahl der Schweizer, die zur Arbeit in die badischen Grenzgebiete kom- men, im Wesentlichen die gleiche geblieben. Im Elsaß werden zur Zeit 451 Grenzgänger aus Südbaden beschäftigt. pmw Ferienaufenthalt in Spanien 500 Flüchtlingskinder aus dem süd- badischen Flüchtlingsdurchgangslager Offen- burg reisen auf Einladung des spanischen Caritasverbandes zu einem sechsmonatigen Erholungsaufenthalt nach Spanien ab. Die Kinder werden dort bei spanischen Familien und in Klöstern untergebracht werden. Die Ferienreise, die durch Vermittlung des Schweizer Caritasverbandes zustande kam, kührt die Kinder über Frankreich, wo sie ebenfalls bei Familien und in Klöstern untergebracht werden. Et) ein Kind, das die versprochene Milchflasche nicht bekommen hat. Adua aber wendet sich. kehrt zu Miß Mabel zurück, die sich aufgerichtet hat, reibt wohlig und um Liebe bettelnd ihren Kopf an Mabels Hüften. Und die Dompteuse beugt sich zu ihr nieder, tätschelt ihr zärt- lich Rücken und Flanken. Das ist Mig Mabels neuer Trick, er soll ihre abendliche Vorstellung schließen und dem sensationslustigen Publikum einen ge- fährlichen Ueberfall und eine dramatische Rettung vortäuschen. Vutta auf ihrem Klappsitz klatscht fre- netischen Beifall:„Grobartig, Mabel! Du kannst ja den Trick schon bringen. Der wirkt, sage ich dir! Ganz echt, du wirst Erzolg haben, daß die Masten wackeln!“ Aber Miß Mabel ist noch nicht zufrieden. Sie führt Adua auf ihren Platz zurück, be- ginnt den Trick von neuem, führt ihn bis in alle Einzelheiten immer wieder aus, Zwei- mal, viermal, sechsmal. Einmal dann, als Adua just wieder Fatme verjagt hatte und Mabel sich aus dem Sande hebt, geht es durch sie hin wie eine Erstar- rung. Sie steht, ihre Augen blicken leer und krank gegen den Eingang, mit flattern- der Hand, abwesend und verstört liebelt sie die Löwin, die sich gegen sie drängt. Lutta folgt dem Blick der Freundin. Vor dem roten Sammet des Vorhanges steht ein sehr eleganter Herr, breitschultrig, mit einem seltsam farblosen Gesicht und merkwürdig roten Lippen, über denen ein schwarzes Schnurrbärtchen wie gepinselt klebt. Der helle Haarhut sitzt schräg in der Stirn, im Knopfloch des hechtgrauen Sommermantels hängt traurig eine verwelkte Kamelie, be- denklich schwankt der Mann hin und her er ist sehr betrunken. 3 A 3 8 3— N—.. 2 8 I e 5 3 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 1. Juli 1949/ Nr. 124 Die Hintergründe eines Schwurzmurkies Der schwerste Fall von Kuppelei— wenn er bewiesen werden kann Schwerer Kuppelei wird die 43 Jahre alte verheiratete Emma Neufeld in dem umfangreichen Prozeß angeklagt, der ge- stern vormittag vor dem amerikanischen Militärgericht in Mannheim begann. Einleitend verlangte der Verteidiger zu- nächst, diesen Fall vor ein deutsches Ge- richt zu bringen.— Unter Hinweis darauf, daß zahlreiche Angehörige der Besatzungs- macht zwar nicht selbst angeklagt, aber doch in diesen Komplex verwickelt sind und daher ein Gericht der Besatzungsmacht zuständig sei, lehnte das Gericht den An- trag ab. Der Angeklagten wird zur Last gelegt, sie habe ihre drei, aus erster Ehe— der zweite Mann ist seit sechs Jahren vermißt — stammenden Töchter, heute im Alter von 23, 18 und 17 Jahren, vom Sommer 1945 bis Oktober 1948 Unzucht mit farbigen US- Soldaten in ihrer Wohnung ermöglicht und dafür laufend PX- und andere Waren ame- Tikanischer Herkunft angenommen und Weiter veräußert. Nachdem die über zwei Dutzend gelade- nen Zeugen— darunter die drei Töchter, die älteste mit einem dunkelfarbigen Kind auf dem Arm, die beiden anderen schwan- ger— aufgerufen waren, erklärte sich die Angeklagte als„nicht schuldig“ im Sinne der Anklage. Ueber die Beschaffenheit der Neufeld- Der neue Intendunt Rickard Pauer, der vom Stadtrat bestätigte eue Intendant des Mannheimer National- theaters „Blendlaterne“ leuchtet weiter Nach dem ersten, großen Erfolg der Veranstaltungsreihe der Mannheimer Abend- akademie, die sich unter dem Namen„Die Blendlaterne“ die Erörterung zeitgemäßer Fragen zur Aufgabe gemacht hat, wird die Zweite Veranstaltung am 7. Juli, 19.30 Uhr, in der Wandelhalle des Rosengartens durch- geführt. Dabei werden Dr. Hartwig, Wal- ter Pott, Professor Langer und Philipp Korr mit seinem Orchester sich mit der Frage Mannheim im Frack oder in Hemd ärmeln“ beschäftigen, Der Eintritt ist frei. Vermißter erhängt aufgefunden Gestern nachmittag wurde im Garten des Städtischen Krankenhauses ein seit Montag voriger Woche aus dem Kranken- haus abgängiger Patient— wir gaben im „Morgen“ vom 25. Juni unter der Ueber- schrift„Schwermütiger Ostflüchtling wird vermißt“ eine genaue Suchmeldung über inn— erhängt aufgefunden. Wie vermutet, Hatte er die Tat mit dem Hosenträger aus- geführt und sich selbst das Leben genom- men.-k. „Dein Kind und die neue Schule“ Unter diesem Motto veranstaltet der Ver- band badischer Lehrer und Lehrerinnen un- ter dem Patronat der Stadtverwaltung Mannheim am g. Juli um 19 Uhr im Musen- saal des Rosengartens eine große öffent- liche Versammlung, bei der Kultusminister von Württemberg-Baden, Theodor Bäuerle, die Mannheimer Oeffentlichkeit mit seinem endgültigen Entwurf zur Schulreform be- kannt machen wird, deren vorgesehene 6 jährige Grundschulzeit von dn Mannheimer Volks-, Gewerbe- und Handelsschulen voll- auf gebilligt wird. Wohin gehen wir? Freitag, 1. Juli: Nationaltheater 19.90 Uhr: „Carmen! Palast:„Blockierte Signale“. Samstag, 2. Juli: Nationaltheater 19.00 Uhr: „Im weißen Röss']“. — Sehr wolkiges wetter . Vorhersage bis Samstag früh: Ueberwiegend wolkig, höchstens vereinzelt leichte Schauer. Höchst- temperatur 22 bis 24. Tlefstwerte 11 bis 13 Grad. Meist schweche Winde aus nördlichen Richtungen. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 30. Juni: Maxau 386(— 6), Mann- heim 246(— 0), Worms 170(— 10), Caub 136( 5) Foto: Lein Hafte“ Schulung soll schen Wohnung— in den H-Quadraten— berichtet die erste Zeugin. Danach besteht die Unterkunft der Mutter mit ihren drei Töchtern aus einer kleinen Küche und einem Schlafzimmer, an das ein Abstell- raum angebaut ist. Küche und Schlafzim- mer sind lediglich durch einen Stoffvor- hang getrennt. Die Zeugin entsann sich eines Falles, wo die zweitälteste Tochter ihr vom Schlafzimmer aus zurief, sie möge hereinkommen— die zwei jüngeren Mä- dels lagen— neun Uhr morgens— mit zwei farbigen Soldaten im Bett.. Die Zeugin kaufte der Neufeld wiederholt Wa- ren amerikanischer Herkunft ab, zu Schwarzmarktpreisen, wie üblich.. Der Verteidiger vertrat die Ansicht, die Zeugin lasse sich von Haßgefühlen gegen die An- geklagte leiten, weil ihr„Herr“, mit dem sie zusammenlebte, auch zu Frau Neufeld Sing. Ueber diesen Punkt gab eine andere Zeugin an, sie habe die Angeklagte wieder- holt mit„ihrem Liebling, einem braunen Soldat“ gesehen, auf der Straße und im Bett... Auch sie kaufte der N. PX-Waren ab und sah dabei die beiden jüngeren Töch- ter in der gleichen Situation. Wiederum versuchte der Verteidiger, die Aussagen zu erschüttern. Hier mit dem Hinweis, daß der geschiedene Mann der Zeugin„bei der Neu- feld sitzt“ und die Zeugin mehrmals wegen Geisteskrankheit in Pflege war. Stundenlanges Verhör mußte eine Zeugin über sich ergehen lassen, die schwere Be- lastungen vorbrachte und stets mehr zu er- zählen wußte, als sie vom Staatsanwalt ge- fragt wurde. Hier gelang es der Verteidi- gung nicht, die Aussagen zu erschüttern. Auch diese Zeugin kam wiederholt zu Frau Neufeld, um bei ihr Fett, Schokolade, Kaffee und Zigaretten und ähnliche Dinge ameri- kanischer Herkunft zu kaufen oder gegen Kleidungsstücke zu tauschen und sah dabei ebenfalls die Töchter mit den Soldaten. Auch ein Kellner, der in den vier Jahren wöchentlich zwei- bis dreimal zu den ver- schiedensten Tageszeiten in das Haus kam und der Angeklagten Kognak und Schnaps brachte und gegen US-Waren eintauschte, sah das gleiche, immer wieder. Er sah zwar nicht wie— die Dolmetscherin hatte Mühe, den richtigen Ausdruck im englischen dafür zu finden— die Töchter mit den Soldaten „ineinandergekuschelt“ im Bett lagen, aber seine Angaben waren doch recht präzis. Eine Fürsorgerin des Stadtjugendamtes kam als nächste auf den Zeugenstand. Ihre Aussagen blieben allerdings unwesentlich, da sie lediglich Akten— aber keine eigene Kenntnis der Zustände in der Wohnung der Neufeld hat und deshalb nach amerika- nischer Prozegordnung nicht vernommen werden kann. Sie wollte sagen, daß die bei- den noch nicht volljährigen Mädels seit Ja- nuar in dem halboffenen„St. Monika“ Er- ziehungsheim untergebracht sind, da das Stadtjugendamt der Ansicht war, daß ihre Mutter ihnen nicht die rechte Erziehung an- gedeihen ließ. Die Staatsanwaltschaft stellte hier ge- stern abend die Zeugenvernehmung ein, doch will der Verteidiger einige der gelade- nen Zeugen von sich aus vernehmen lassen. Die älteste Tochter wird behaupten, ihr braunes Kind sei nicht von einem farbigen Angehörigen der US- Besatzungsmacht, son- dern von einem Holländer Wir berichten weiter über diesen 1 n Nach Bretten und Maulbronn Wie bereits mitgeteilt, fährt die Reichs- bahn am 3. Juli einen Verwaltungssonder- zug mit 50 Prozent Fahrpreisermäßigung nach Bretten und Maulbronn. In Bretten ist Gelegenheit zu einer kostenlosen Stadtführung und zum Besuch des herrlichen Schwimm- und Sonnen- bades, in Maulbronn u. a. zu einer Führung durch das einzige vollständig erhaltene Zisterzienser-Kloster. Der Sonderzug verläßt Mannheim um 7.38, Ankunft in Bretten 9.06 Uhr. Nach der Besichtigung der dortigen Sehenswür⸗ digkeiten und dem Mittagessen erfolgt die Weiterfahrt nach Maulbronn um 13.32. Rückfahrt ab Maulbronn 18.44, ab Bretten 19.10. Ankunft in Mannheim 20.37. Der Fahrpeis ab Mannheim beträgt DM 4.40 nach Bretten, DM 5.— nach Maul- bronn. Auskunft im Reisebüro, im Ver- kehrsverein und an den Fahrkarten- schaltern. Die Hauslrauen halten dus Wort Der Veranstaltungsring„Hausfrau“ lud am Donnerstag zu einem bunten Haus- frauennachmittag im Rosengarten ein. Wäh- rend der ersten halben Stunde konnten die versammelten Hausfrauen und Mädchen bei leichter Musik etwas Fühlung miteinander aufnehmen, dann sprach nach einer kurzen Einführung von Fräulein Hoffmann Else Pelz-Langenscheid. die Vorsitzende des Hausfrauenvereins Kassel. In amüsanter Welse schilderte sie die Aufgaben der Haus- frau, die noch immer in weiten Kreisen als „Frau ohne Beruf“ angesehen werde Haus- krauenarbeit sei Berufsarbeit. die gelernt und gekonnt sein muß. Durch gewissen die Frau eingeführt werden in Warenkunde und die Beurteilung industrieller Erzeugnisse, denn Hausfrau, Industrie und Einzelhandel sollten eng zu- sammenarbeiten. Hier müsse ein Mittler eingeschaltet werden durch das Wiederauf- leben des Hausfrauenvereins, dessen Tätig- keit durch monatliche Zusammenkünfte in belehrender und entspannender Form die Probleme der Hausfrau erleichtern helfe. Auch in Landtag und Wohnungsaus- schüssen solle die Frau eine größere Rolle spielen. Wer könne besser entscheiden, wel che Familien in einer Wohnung sich— viel- leicht— vertragen könnten. Wieviel Aerger ergebe sich aus dem falschen Zusammen- spannen der Hausfrauen. In einem entzückenden Sketch im An- schluß an den Vortrag wurde die Unsinnig- keit dieser Streitereien unter Beweis ge- stellt.„Onkel Ludwig und„Frau Frey“, Mitglieder der Heidelberger Heimatbühne, hatten großen Erfolg mit ihrer überzeugen- den Komik. Abschließend wurde ein Rund- gang durch die Ausstellung unternommen in der viele Firmen mit hochwertigen Markenartikel vertreten waren und die Hausfrauen außerdem noch bei einer Tom- bola mit nützlichen und praktischen Gewin- nen überrascht wurden. 5 Mit diesem Nachmittag wurde ein guter Grundstein gelegt, um auch in Mannheim die erfreuliche Arbeit des Hausfrauenver- eins wieder erstehen zu lassen. Kp Von der Spruchkammer zum Fürsorgeumt Ehemalige Spruchkammerangestellte besprechen ihr Los Das unerfreuliche Kapitel der politischen Ueberprüfung und Entnazifizierung ist in großen Zügen abgeschlossen. Ganz am Rande, gewissermaßen als post scriptum, ist mit der Beendigung dieses Prozesses ein Problem entstanden, das bezeichnend für die gegenwärtige wirtschaftliche Situation im Nachkriegsdeutschland und vielleicht auch nicht zuletzt für die Einstellung ge- wisser Gruppen unseres Volkes ist. Es han- delt sich hier um die weitere Verwendung des ehemaligen Spruchkammerpersonals. Die„Vereinigung der Mitarbeiter des Be- kreiungsgesetzes“— so etwas gibt es—, die die Interessen des ehemaligen Spruchkam- merpersonals vertritt, hatte am Donnerstag in der„Dorfschänke“ für ihre Mannheimer Mitglieder eine Versammlung einberufen, zu der Vertreter sämtlicher Behörden des Or- tes eingeladen waren Um es vorweg zu neh- men: Von zehn gebetenen Körperschaften waren drei vertreten. Es sollte untersucht werden, was bisher für die Angestellten der Spruchkammer getan wurde, und was drin- gend getan werden muß. Ministerialrat Engler von der Ministerial- abteilung Baden verwies zu Beèginn seines Referates auf das Gesetz 917 vom März 1948 das eine Ueber führung der bei der politi- schen Befreiung tätigen Personen in eine andere Beschäftigung vorsieht. Nach den Ausführungsverordnungen dieses Gesetzes kann einem gewissen Personenkreis ein ge- setzlicher Anspruch auf Erteilung einer Zu- sicherung, in einen anderen Beruf zu kom- men, gewährt werden. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um Personen, die bei den Spruchkammern exponierte Stellungen inne hatten. Sämtliche Dienstbehörden sind verpflichtet, drei Prozent aller Dienstposten mrer Verwaltungen und Betriebe mit In- habern dieser Zusicherungen zu besetzen. Ministerialrat Engler betonte, daß, nach dem Stand vom 31. März 1949, lediglich im Bereich des Landesbezirksdirektors der Ar- beit und in der Justizverwaltung diese For- derungen erfüllt worden seien. Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, A. Pleker, bezeichnete es in seinem, auf die Mannheimer Verhält- nisse abgestimmten Referat, als„schänd- lich“, dag man jetzt noch immer bemüht sein müsse, die restlichen 20 ehemaligen Spruchkammerangestellten von Mannheim unterzubringen. Die Tatsache, daß etwa 17 Prozent der Angestellten und Beamten der Stadtverwaltung(bei 2583 Beschäftig- ten sind es genau 689) ehemalige Angehö- rige der Nazipartei oder ihrer Gliederun- gen gewesen seien, spreche für sich. Der Außenstehende müsse von Sabotage spre- chen. Auf die Verbitterung seiner ehema- ligen Arbeitskollegen verweisend, stellte Picker rückblickend fest, daß man vor zwei Jahren darum bettelte, Mitarbeiter kür die Spruchkammern zu bekommen, da- gegen heute nicht einmal in der Lage wäre, diese Leute vom Fürsorgeamt wegzubrin- Sen. Als Sprecher der Stadtverwaltung er innerte ein Vertreter des städtischen Per- sonalamtes daran, daß der Abbau bei den Spruchkammern zeitlich mit einer„kollos- salen Belastung“ der großen Städte zu- sammengefallen sei. Neben der Währungs- reform habe ein Gesetz, das erweiterte Einstellungsbestimmungen für Körperge- schädigte betraf, sowie eine Verfügung der Militärregierung über die Einstellung ehe- maliger Angestellter der Besatzungs- mächte, berücksichtigt werden müssen. Es sel unrichtig zu behaupten, daß Ange- stellte von Spruchkammern deswegen nicht eingestellt worden selen, weil ehemalige Nationalsozialisten mit Vorrang berück- sichtigt wurden. Nach einer teilweise sehr scharfen Dis- kussjon einigte sich die Versammlung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, jede einzelne Bewerbung eines früheren Spruch- kammermitarbeiters für eine Arbeitsstelle bei der Stadt mit dem Vertreter der Stadt- verwaltung zu überprüfen. cke. — Iutorennen und Fußball für die Jugend Seifenkistlrenner müssen nach Weinheim Nun ist es doch so. Die Mannheimer Teilnehmer an dem Seifenkistlrennen des GVA müssen in Weinheim an den Start gehen, nachdem alle drei vorgeschlagenen Rennstrecken in Mannheim— zuletzt war man auf die zwar zentral gelegene, aber technisch kaum brauchbare Abfahrt zum Neckar bei der Hauptfeuerwache gekommen — nicht das notwendige Gefälle aufweisen und auch tadellos gebaute Wagen nicht recent in Fahrt kamen. 5 Dahingegen ergaben Versuche auf der asphaltierten Wachenburgstraße in Wein- heim gute Ergebnisse. Hier werden dann, so beschloß die Rennkommission des ADAC, am 10. Juli, die Wagen der Seifenkistl- klasse hinuntersausen, gesteuert von 10 bis 15 jährigen Mannheimer Jungen. Um 8 Uhr des großen Tages müssen sie mit ihren Ren- nern im Schlepp beim GVA-Center in der Sophienstraße 11 sein, von wo aus sie dann, Fahrer und Wagen, auf Fahrzeugen nach Weinheim zum Training und zur Vorent- scheidung befördert werden. Am Samstag zuvor, am 9. Juli also, ist in der Sophienstraße die Abnahme der Wa- gen, wobei insbesondere die Bremsen genau überprüft werden. Bis gestern hatten sich genau 160 Teil- nehmer aus dem Stadt- und Landkreis ge- meldet. Wer noch mitfahren will bei dem Ausscheidurgsfahren um den„Großen Preis von Deutschland“— der Sieger darf be- Kkanntlich mit einem seiner Angehörigen für zwei Wochen nach Amerika, muß sich bis spätestens 2. Juli einschließlich bei GYA Mannheim anmelden und sich rasch ein den Vorschriften entsprechendes„Seifenkistl“ ohne fremde Hilfe bauen. Und dann„Hals. und Beinbruch!“ Ak Fußballendspiel beim Schulsportfest im Stadion Beim ersten Schulsportfest nach dem Kriege der Mannheimer Volksschulen im Stadion am Samstag nachmittag werden Sich u. a. bei dem umfangreichen Sportpro. Sramm als Endspielgegner der Fußball. runde der Volksschulen die Mannschaften der Waldhof- Schule und der Wilhelm Wundt-Schule Neckarau) gegenüberstehe nachdem in der Vorschlußrunde die Wald. höfer die Friedrichsfelder 3:2 schlagen konn- ten und die Neckarauer ein Freilos 20gen Die Siegermannschaft wird als Preis einen Fußballdreß erhalten, der in den Mannhei- mer Stadtfarben gehalten ist. Insgesamt stehen 70 Preise für die zahl. reichen Wettkämpfe und Spiele für Knaben und Mädchen zur Verfügung, darunter als erster Preis(von der Stadtverwaltung als Sickinger-Wanderpreis gestiftet) ein Ge- mälde des Mannheimer Malers Walter Eimer, das die Schulabteilung bekommt, die in einer bestimmten Disziplin dreimal Nach. einander Sieger wird. Wenn der Wettergott keinen Strich durch die Rechnung macht(bei ungünstiger Witterung wird die Veranstaltung um eine Woche verschoben), was wir nicht hoffen wollen, lohnt es sich bestimmt, für alle Freunde der Schule und besonders die Eltern der Jugend, den Samstagnachmittag im Stadion zu verbringen, wo ab 16 Uhr fast 2000 Jungen und Madchen der Mannheimer Volksschulen in Sport und Spiel Sicherlich ihr Bestes zu geben sich bemühen Werden. Der neue Markenfahrplun Lebensmittelaufruf vom 1. bis 10. Juli für Mannheim- Stadt Ueber sechs Jahre: (Kartenkennzahl 14, 24, 3 4) R- Brot: je 1000 g auf Juli/1 und 5, 500 g auf 10 Kl.-Ab. W.-Brot: 1000 g auf 20 Kl.— Ab. Nährmittel T: 250 g auf Juli/ 2 und 50 g auf 2 Ab. Pud.-P. Nährmittel S: 500 g auf Juli/1 und 75 g auf 3 FKl.-Ab. (Kartenkennzahl 11. 21) Fleisch: je 125 g auf 5 Kl.-Abschnitte A und B/ Juli/August. (Karten kennzahl 11) Butter: 125 g auf 11/ Juli K. Handelsfette (im Verhältnis 100100: Margarine, Liesen, Speck, Mickerfett, 100:80: Speiseöl, Schmalz. Pflanzenfett usw.): je 125 fg auf 25 Kl.-Ab- schnitte 11/ Juli/August und Fettabschnitt 11/Juli/q. (Kartenkennz ahl 11, 31) Käse: 62,5 g aut Käseabschn gull und 125 8g auf KIL. I/ Juli. Milch: 2% Liter VM (6 bis 16 Jahre), 1 Liter E.-M.(über 16 Jahre). Zucker: 100g auf 10 Kl.-Ab. Juli/ August, je 500 g auf Juli/ 1 und 5, je 200 g auf Juli 2 und 3. Ein Jahr bis sechs Jahre: (Kartenkennz ahl 14, 24, 34) R-Brot: je 1000 g auf Juli und 5. W- Brot: je 200 g auf Z Wia, b, c, d. Nähr- mittel T: je 250 g auf Juli/3/ a und Juli/5 a. Kinderstärkemehle: 250 g auf K. St. M/Juli. (Kartenkennzahl 14, 34) Fleisch: je 125 g auf 14// vier und 14// Fü N (Kartenkennz ahl 19 Butter: je 125 g auf 14/ Juli/ G und H. (Karten kennz ahl 14, 34) Käse: 62,5 g auf Käseabschn./ Juli und 125 g auf KL I/ Juli. Vollmiich: 7% Liter (1 bis 3 Jahre), 5 Liter(3 bis 6 Jahre). Zucker: 100 g auf 10 Kl.-Ab Juli/August, 500 g auf Juli/1, je 200 g auf Juli/s und 7. Null bis ein Jahr: (Kartenkennz ahl 16) W-Brot: je 200 g auf Z W/a, b, c, d. Nührmittel T: je 250 g auf Nährmittel-Ab. Juli/ /a und b. Kinderstärkemehl: 250 fg auf K. St. M/ quli Butter: je 125 g auf 16/ãJuli /G und H. Vollmilch: 7% Liter. Zucker: 500 g auf Juli/1, je 250 g auf Juli /s. 7 und 8. Z-, L- und E- Abschnitte sollten aufbe- wahrt werden, da mit Sonderaufrufen zu rechnen ist. Brotabschnitt Juli(2) über 500 g der Karten 11, 14, 21, 24, 31 und 34 darf erst nach Aufruf beliefert werden. Neue Wanderpersonalkarten Die Inhaber von Wanderpersonalkarten werden darauf hingewiesen, daß die bisherigen Wanderpersonalkarten am 30. Juni ihre Gül- tigkeit verlieren und auf sie keine Lebens- mittelkarten mehr ausgegeben werden dürfen. Zur Ausstellung neuer Wanderpersonalkarten ist das Ernährungsamt zuständig, in dessen Bezirk der Versorgungsberechtigte von dem Finanzamt steuerlich geführt wird. Interessenten können nähere Auskunft beim Städtischen Ernährungsamt, Abt. Selbstver- sorger, C 7, 1, erhalten. 5 Ausgabe der Treibstoffmarken Die Treibstoffmarken für Juli werden bei der Verkehrsabteilung des Amtes für öffent- liche Ordnung, L 6, 1, Zimmer 13, wie folgt ausgegeben: Für die Fahrzeughalter des Speditions- und Transportgewerbes mit den Anfangsbuchstaben AK am 4 Juli, 2 am 5. Juli, jeweils von 8 bis 13 Uhr. Für Fahrzeughalter der Gruppe Industrie und Handel, sowie Berufsverkehr mit den Anfangsbuchstaben AE am 6. Juli, F—H am 7. Juli, JK am 8. Juli, Iz am 11. Juli. S—Sch am 12. Juli, T—2z am 13. Juli, jeweils von 8 bis 13 Uhr. „MM“ Ballons im Ausland Täglich gehen neue Karten bei uns ein die Zeugnis dafür geben, daß eine ganze Reihe der gestarteven Ballons beim Kinder- wettbewerb des„Mannheimer Morgen“ doch recht beträchtliche Strecken zurückge⸗ legt haben. So erhielten wir Eingangsmel- dungen aus der Nähe der Schweizer Grenze und mehrere Postkarten aus dem Elsaß mit französischen Poststempeln. Die genduen Orte werden wir vorläufig noch nicht ver- raten, sondern sie erst nach Abschluß des Wettbewerbs bekannt geben. Die Teilnehmer, die zwar eine Karte, aber keinen Ballon mehr bekommen konn- ten, da viele Ballons durch Lagerung un- brauchbar geworden waren und daher dle verfügbare Menge nicht ausreichte, wird der „Marmnheimer Morgen“ in den nächsten Ta- gen mit je einer Tafel Schokolade trösten. Nähere Zeitbestimmungen und Mitteilungen über Abwicklung dieser Angelegenheit wer- den wir im Laufe der nächsten Woche ver- ökkentlichen. Kurze„MM“ Meldungen Die offiziellen Eierpreise 0 Nach den letzten Notierungen der Frank- furter Börse liegen die Großhandels-Einkaufs- preise für deutsche Frischeier ab Kennzeich⸗ nungsstellen, verpackt und banderoliert, pro Stück wie folgt: Gewichtsklasse S 4446 PIg, A 43—45 Pfg., B 42—44 Pfg., C 42-43 Pfg. D 39—1 Pfg. Aussortierte über 45 g 3941 Pfg. und unter 45 g 33—35 Pfg. Tendenz: Vermindertes Kaufinteresse. Todessturz aus 15 m Höhe. Beim Abbruch eines Dachfirstes in der Werfthallenstraße stürzte am Dienstagvormittag ein 20 Jahre alter Hilfsarbeiter aus einer Höhe von etwa 15 m ab und verstarb kurz nach seiner Einlieferung im Städtischen Krankenhaus. Seinen Verletzungen erlegen. Der bei der Explosion eines gasbeheizten Backofens(„Mor- gen“ vom 18. Juni) in Feudenheim verletzte Vertreter, der lange Zeit bewußtlos war und eine schwere Schädelfraktur erlitten hatte, ist nunmehr seinen Verletzungen erlegen. Das Schwein in der Kiste. Bei einer Ermitt- lung bemerkte ein Kriminalbeamter im Hole eines Grundstückes in Käfertal eine Kiste, die ihm verdächtig vorkam. Seine näheren Nach- forschungen ergaben, daß ein kurz zuvor schwarz gekauftes und abgestochenes Schwein darin war. Beim Baden ertrunken? Gestern vormittag wurde aus dem Rhein, vor der Mündung des Mühlauhafens die Leiche eines bis jetzt noch nicht bekannten, etwa 30 Jahre alten Mannes geländet. Die Leiche war lediglich mit einer Badehose bekleidet, nk Alte Reiter satteln wieder. Der Reiterver- ein Mannheim e. V. bittet alle ehemaligen Mitglieder und Interessenten des Reitsports, sich zu einer Besprechung im Restaurant Ar- kadenhof am 5. Juli. 19.30 Uhr, einzufinden. Gardy Granass in Mannheim. Die junge Filmschauspielerin, die in dem zur Zeit in Mannbeim gezeigten Zirkusfiim„Tromba morgen abend in den letzten Vorstellungen eine der weiblichen Hauptrollen spielt. wird des Capitol und Alster persönlich anwesend Sein. Mit dem Kraftfahrzeug in Südamerika. Unter diesem Thema veranstaltet der ADAC am 4. Juli um 20 Uhr im Sitzungszimmer der Rosengarten- Gaststätte seinen zweiten Vor- tragsabend.. Neue Poststelle. Die bisherige Poststelle im Hause Neckarauer Straße 124 ist aufgehoben worden. Dafür wird am 1. Juli 1949 eine Poststelle in der Kolonialwarenhandlung Bonacker Almenhof, Ludwig-Frank- Straße 36, neu eröffnet. Schlesler treften sich. Die Landsmannschaft Schlesien hält am 2. Juli in der Wohlgelegen- schule ihre nächste Zusammenkunft ab, die um 18 Uhr vom Hausorchester eröffnet wird. Die Ausgabe der Fahrkarten für den Ausflug am 3. Juli nach Weinheim beginnt bereits um 17.30 Uhr. Abfahrt am Sonntag um 8.00 Uhr vom Weinheimer OEG- Bahnhof. 1 1 Wir gratulieren Katharina Prey, Käfertal Süd. Niersteiner Straße 9, begeht ihren 79. Ge- burtstag. Am 2. Juli 1949 erscheint erstmals die aktuelle, nebartige WOCHENZZEHTUNSG Earn ess. Ee ao dee. Enn ea dg G ere Eee . n ag a. er JJ ͤ ⁵ͤ—- U...... . 124 kistl- Hals. nk fest dem im n sich tpro- ball. Aften helm She ald con. ogen. einen nhei⸗ zahl. aben r als 3 als Ge⸗ alter „ die lach. trich tiger eine offen alle tern im fast imer rlich den. ein, anze der- gen“ Kge- mel- enze mit auen ver · des arte, Inn un- dle der Ta- ten. Agen ver- ver⸗ ank⸗ Uls⸗ ich⸗ pro Pfg., fg Pfg. ruch raße lter n ab im der lor · tzte und 180 Utt⸗ lole die ach wor yein tag des och mes iner nk er: gen ts, Ar- len. nge ba“ gen ird nd Ka. der or- le ben ine ing 36, aft en- Die e g Heigelberger Fröbel- Seminar. M. 124 Freitag, 1. Juli 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Für oder gegen die Meisterprüfung? Neues Handwerkerrecht in Vorbereitung/ Umbau der Handwerkskammern Die für das Gebiet der US-Zone verkün- dete Gewerbefreiheit mit all ihren, insbe- sondere für den Handwerker einschneiden- den Konsequenzen, hat die Frage der Schaf- fung eines neuen Handwerkerrechtes in ganz Westdeutschland und damit auch im französischen Besatzungsgebiet erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Dabei wird die Rempetenz dieser Gesetzgebung aller Vor- aussicht nach nicht bei dem Bund, sondern bei den einzelnen Ländern liegen. Um mög- liehst einheitliche Verhältnisse zu schaffen wäre aber eine weitgehende Angleichung emzelnen Ländergesetze wünschenswert. Die verschiedenen Auffassungen, die sich im wesentlichen um das Problem der Bei- behaltung oder Abschaffung des sogenann- ten großen Befähigungnachweises, das heißt der Meisterprüfung kristallisieren, werden jedoch derartigen Wünschen entgegenstehen und wohl nur innerhalb der Zonen einheit- liche Gesetze ermöglichen. Da die Hauptinitiative zur Schaffung eines neuen Handwerkerrechtes in der fran- zösischen Zone von den Handwerkern selbst ausgehen muß, beschäftigen sich mit der Frage vor allem die Handwerkskammern. „Punkte“ sehr gefragt. Nachdem in den ersten Maitagen in einland-Pfalz für alle Oberprimaner die ches jährige Reifeprüfung startete, steht nun nach Wochen hoffnungvollen Bangens und gespannten Erwartens der zweite Teil, die mündliche Prüfung vor der Tür. Die Prüfung für das Abitur in Rheinland- Pfalz, wie sie in den letzten Jahren durch- gefhrt wurde, hat viel Staub aufgewirbelt. Doch in diesem Jahre waren unliebsame Ueberraschungen von vornherein ausgeschal- tet, da bereits zu Beginn des Schuljahres der allgemeine Lehrplan bekannt war. Kommende Woche„steigen“ nun die Prüflinge ins„Mündliche“, das auch denje- n die bei der schriftlichen Prüfung nicht die Mindestzahl von 40 Punkten er- reichten, sondern nur so knapp hinkamen, noch einmal die Chance gibt, sich heraus- zureißen. Aus diesem Grunde kann kein abschliegendes Ergebnis der schriftlichen Prüfung allein genannt werden. Von den zentralen Stellen in Koblenz wurde Prüfungskommissionen gebildet, die diesesmal in jede Schule kommen, um als neutrale, unvoreingenommene Richter öber das Wissen, bezw. über„die noch auszufül- enden Bildungs lücken“ ihrer Kandidaten zu urteilen.— Den Auftakt zur mündlichen Prüfung gibt am 4. und 5. Juli die Ober- realschule an der Jägerstraße, während das Gymnasium am 5. Juli, die Oberrealschule en der Leuschnerstraße am 6. und 7. Juli und die Mädchen- Oberrealschule am 7. und 8. Juli erfolgen. Ein neues Handwerkerrecht ist innerhalb des französischen Besatzunggebietes im übrigen erst für Südwürttemberg verwirk⸗ licht worden, das sich in sehr vielen Punk- ten an einen Entwurf der Handwerkskam- mer Reutlingen anlehnt. Aber auch die Handwerkskammern von Rheinland- Pfalz und Baden fordern dringlich ein neues Handwerkerrecht. In beiden Ländern is! beabsichtigt, in Kürze entsprechende Ge- setzentwürfe vor die Parlamente zu bingen Im Gegensatz zur Us-Zone werden diese Entwürfe mit Sicherheit die Bei- behaltung der Meisterprüfung zur selb- ständigen Handwerksausübung bringen. Eine diesbezügliche, bei den Handwer⸗ kern von Rheinland-Pfalz durchgeführte Urabstimmung ergab dort eine überwälti⸗ gende Mehrheit für die Beibehaltung dieser Prüfung, im übrigen auch für die Beibe- haltung der Gesellenprüfung. Eine allge- meine Erhebung über die Verhältnisse im Handwerk, wie sie zum 1. Juli für das Gebiet der Doppelzone durchgeführt wird und die in ähnlicher Form unmittelbar darauf auch für das französische Besat- zungsgebiet geplant ist, wird weitere wert⸗ volle Unterlagen schaffen Aus Handwerker- kreisen wird hier vor allem eine Aenderung der Vorschriften, die sich auf die Angestell- tenversicherung beziehen, verlangt und zwar in dem Sinne, daß den Handwerkern ge- wisse Erleichterungen zugestanden werden. Einen breiten Raum innerhalb des neuen Handwerkerrechtes wird auch die Frage der freiwilligen oder der Pflichtinnung einneh- men. In Handwerkskreisen steht man auf dem Standpunkt, daß die Zugehörigkeit zu einer Innung jeweils automatisch aus der Selbständigkeit eines Handwerkers er- Wächst. Schließlich ist auch an einen Umbau der Kompetenzen der Kammern gedacht. Diese waren während des Dritten Reiches Tast aller Selbständigkeit entkleidet worden. Künftig sollen die Kammern wieder eine echte Selbstverwaltung erhalten. Sie müs- sen aber auch nach innen um gebaut wer- den, weil nach den Verfassungen der Länder der französischen Zone zum Beispiel in Rheinland-Pfalz den Arbeitnehmern weit- gehende Mitwirkung auch in den Kammern zugesichert ist. erwol. Fachtagung der Photogruphen Die Photographen-Innung der Pfalz wird am 13. Juli, in Verbindung mit der zweiten Messeausstellung der Photo-Kino- Industrie vom 7. bis 17. Juli, eine In- nungsversammlung in Neustadt abhalten. Das fachliche Interesse für die Messe- ausstellung der Berufsphotographen läßt eine große Beteiligung der Innungsmit- glieder erwarten. Im Rahmen der Ausstel- lung werden auch die Gesellenarbeiten der letzten Photographenprüfung gezeigt wer- den. Wahl der Landwirtschaftskammer Die Pressestelle der Provinzialregierung Pfalz teilt mit: Am 28. Juni wurde in Neustadt/ Haardt unter dem Vorsitz des Oberregierungspräsi- denten Bögler die erste Sitzung des Aus- schusses für die Wahl zur Landwirtschafts- kammer abgehalten. Als Wahltermin wurde dem Landwirtschaftsministerium im Hin- blick auf die Bundestagswahlen und die Ernte für das gesamte Land Rheinland- Pfalz der 25. September vorgeschlagen. Ferner beschloß der Ausschuß, daß die drei- zehn pfälzischen Landkreise einschließlich der vorhandenen Stadtkreise als selbstän- dige Wahlkreise auftreten. Wahl- und Handvermittlung Es funktioniert nur— wenn man Bescheid weiß Gar zu oft wird, besonders von frisch- gebackenen Fernsprechteinehmern der Telephonhörer wutschnaubend in die Gabel geworfen, weil sich einfach nicht das an- dere Ende meldet. So manches Rendezvous oder noch wichtigere Dinge(wenn es über- haupt noch wichtigere gibt) gingen dabei schon zu Bruch. Des Pudels Kern liegt je- doch einzig und allein in den Anfangs- ziffern der Rufnummern und in der Un- kenntnis der Fernsprechteilnehmer. Die Fernsprechvermittlungsstelle Ludwigshafen hat zwei verschiedene Arten Fernsprech- teilnehmer zu verbinden: Teilnehmer des Selbstwählverkehrs, und Teilnehmer an der„Hand vermittlung“. Bei Fernsprech- teilnehmern, die dem Selbstwählverkehr angeschlossen sind, beginnt die Rufnummer mit den Ziffern 2, 7, 3 und 9 und gestattet ohne weiteres das Herstellen durch Selbst- wähler. Alle übrigen Fernsprechteilnemer— ihre Rufnummern beginnen mit der Zif- fer 3—, sind an die Handvermittlungs- stelle angeschlossen, das heißt: wünscht irgendein Teilnehmer eine Verbindung mit einem Teilnehmer der Handvermittlung, so kann er nicht durch einfaches Wählen den Teilnehmer erreichen. Er muß vielmehr die Ziffer 3 wählen, wonach sich die Beamtin der Handvermittlungsstelle meldet und ihm dann die gewünschte Verbindung her- stellt. Will nun ein Fernsprechteinehmer, der an die Handvermittlung angeschlossen ist, mit einem Apparat des Selbstwählnetzes verbunden werden, so braucht er nur den Hörer abzunehmen und der sich meldenden . 8 die gewünschte Rufnummer mit- teilen. 5 Wie uns die Post mitteilt, ist sie be- müht, so schnell wie möglich alle Apparate an das Selbstwählernetz anzuschließen. Wegen ein paur Hepieln fast totgeschlugen Langsam wird das Obst reif. Und da muß man schauen, ob man nicht ernten kann, wo andere gesät haben. S0 ähn- lich dachten wohl einige Jungens(und wer hat in seiner Jugend nicht nach den Bäu- men des Nachbars„ geschaut“), als sie in einen Garten in der Nähe des Turaplatzes einstiegen, um Aepfel zu stehlen. Der Gar- tenbesitzer erwischte die Burschen jedoch. Ueber ihre Frechheit geriet er so in Wut, daß er zu einer Gartenhacke griff und sinn- los auf die Burschen einschlug. Fierbei versetzte er einem Jungen derart heftige Schläge, daß dieser mit schweren Schädel- verletzungen ins Städtische Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Für den Jungen besteht Lebensgefahr. Wenn es auch nicht so ist, daß Jugendliche einfach das Obst aus den Gärten ungestraft stehlen dürfen, so ist dies doch kein Grund, einen jugendlichen Apfeldieb mit der Hacke gefährlich zu ver- letzen oder gleich tot zuschlagen. Belohnung winkt! In der Nacht zum Mittwoch wurde in eine Wohnung im Schwalbenweg eingebrochen. Der(oder die) Einbrecher erbeuteten eine silberne Kasette mit 1100 DM. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Ludwigshafen. Der Bestohlene hat für Angaben, die zur Wiederherbeischaffung des Geldes führen, ine Belohn ausgesetzt. 5 5 Sein Trick Fahrräder„leihen“. Ein bei einem Gipsermeister in Ludwigshafen- Mun denheim beschäftigter Arbeiter bat um leih- weise Ueberlassung eines Herrenfahrrades. Er wollte es spätestens am 15. Juni wieder zurückgeben. Als er das Fahrrad hatte, war sein Interesse an dem Arbeitsplatz ge- schwunden. Der tüchtige Arbeiter hatte unter den gleichen Umständen im Mai schon einmal ein Fahrrad unterschlagen.. Der Polizei gelang es, das Fahrrad des Gipser- meisters wieder beizubringen. Frecher Diebstahl. Während der Ar- beitszeit wurde einer Fürsorgerin aus ihrem Büro im Staatlichen Gesundheitsamt in der Dörrhorststraße die Einkaufstasche gestoh- jen. Inhalt: Sämtliche Ausweispapiere, Geld- beutel und eine Herrentaschenuhr. Mahlzeit..: In der Nacht zum Mitt- woch wurden aus der Speisekammer eines Hauses in der Turnerstraße in Ludwigs hafen-Rheingönheim drei Kuchen, Käse, Butter und Lebensmittelkarten für fünf Per- sonen gestohlen. Außerdem blieben ein Einkaufsbeutel aus Leder, ein Herrenhemd und zahlreiche Ausweispapiere an den Die- besfingern„hängen“. Der Friedrich David H. tuugt gurnichis Kleine Kostbarkeiten aus Ludwigshafens schulgeschichtlicher Sammlung Nur eingeweihte Kreise wissen, daß Lud- wigshafen eine kultur geschichtliche Kost- barkeit besitzt, die in ganz Rheinland-Pfalz kein Gegenstück hat. Es ist die schulge- schichtliche Sammlung, die Bomben- und Feuersbrünste überstanden hat und nun im Kellergeschoß der Hochfeldschule in der Gartenstadt vorläufig noch einen Dornrös- chenschlaf hält. Nur hin und wieder kom- men Fachinteressierte, die in den Schätzen wühlen und forschen, um Material für Dis- sertationen zu suchen. Sie sind dann oft tage- oder wochenlang„Kellergäste“, denn die Bücher dürfen bis jetzt noch nicht aus- geliehen werden. Es war um die Jahrhundertwende, als aus Kreisen der pfälzischen Lehrerschaft zum erstenmal der Ruf nach einer Kreis- bibliothek erklang. Aber erst 1929 erfolgte auf Antrag des pfälzischen Lehrervereins die Gründung eines Schularchivs. Von der Zeit an wurde mühsam aufgebaut, doch 1933 wurde der pfälzische Kreisverein der Leh- rer verboten. Im Sommer 1935 kam die Hin- terlassenschaft an Büchern und Schriften nach Ludwigshafen und der heutige Leiter der Hochfeldschule übernahm mre Be- treuung. Durch Spenden ist sie ununterbro- chen erganzt worden. In langen hohen Regalen steht jetzt die mehr als 10 000 Bände umfassende Samm- lung in dem bescheidenen Kellergeschoß. Aufschriften vermitteln eine klare Ueber- sicht über die verschiedenen Abteilungen. Da gibt es eine für Pädagogik, Klassik, Phi- lisophie und Ethik, Psychologie, Geschichte der Lehrervereine und Schulkunde, ferner eine große Abteilung mit heimatkundlichen Werken, Amtsblättern, Lehrer zeitungen unter ihnen als Kostbarkeit sämtliche Jahr- gänge der pfälzischen Lehrerzeitung ab 1849. Auch das Gebiet der Sprachwissen- schaft umfaßt viele Raritäten, so z. B. das sehr seltene Stück der„Deutschen Sprach- lehre zum Gebrauch der kurpfälzischen Lande“ von Jakob Hemmers, Mannheim 1775. Mit einer gewissen Ehrfurcht steht man vor dem Schrank der Veteranen des pädagogischen Schrifttums. Ein schmales, in Holz gebundenes Büchlein trägt die Auf- schrift„Rechenheft auf Limien und Ziphern (Ziffern) in allerlei Hastierungen, Ge- schefften und Kauffmannschaften durch Adam Riesen“. Es stammt aus dem Jahre 1558. Schulkataloge aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die aus Anlaß ven Oster- prüfungen handschriftlich verfaßt wurden, sind besondere Fundgruben für den Schul- wissenschaftler. Sie sind kunstvoll gezeich- net und geben kurze Charakteristiken der geprüften Schüler. Man liest: Der Friedr. David H. taugt garnichts, die Katharina F. lernt sehr hart, der Ph. H. könnte mehr tun usw. Eine einmalige Sammlung stellen auch 60 handschriftlichen Tagebücher des bedeu- tenden Würzburger Pädagogen Jacob Beyhl Fortsetzung auf Seite) L eschäftzemziehlengen Kochkessel, 300 Ltr., Junker& Ruh mit Wasserbad(neu), Strebei-Ca- mino-Heizkessel(o), 10 PS Deutz- Uhren-Reparaturen fachmännisch und preiswert bei Zimmer, am Tattersall. Malerarbeiten werd. Ifd. übernomm. Fhil. Brehm, Feudenheim, Liebfrauenstr. 13. Senelransporte Fb E Telephon 508 64. 01513 Einhorn-Kreuztee der ausgez. Gesundh.-Tee 1,50 DM in allen Apotheken. Herstell.: Ein- horn-Apotheke, Mhm., am Markt. Kühlschränke billig und fein— kauft man bei Meister Rothermel ein! Drum kaufe auf 10 Monatsraten b. Rothermel im Passage-Laden Alte Frankf. Str. 26 Telephon 394 22 Ufer-Passage Teleph. 423 37 100% ige Vernichtung von Wanzen und and. Ungeziefer mit T- Gas. Staatl. konzess. Heinrich Singhof, vorm. Frz. Münch, seit 1910, Mhm., Meerwiesenstraße 31, Ruf 430 70. 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Lebenslauf. schlüsse: Gemäß 88 39 ff.,§ 7, 9 des Verschollenheitsgesetzes vom 4. 7. 1000(neg. 1, 8. 1109) wird der Tod und die Todeszeit des am 29. 11. 1398 in Slob-Baniila/ Bukowina geborenen und am 28. 10. 1943 in das Kz- Buchenwald verbrachten Max(Moses) Eifermann auf den b. Mai 1948, nachts 12 Uhr festgestellt. Amtsgericht FG 1. Gemäg 88 80 fr., 9 Versch.-Ges. wird hiermit der Tod der am 3. 7. 1888 in Fekefitsch(Jugoslawien) geb. u. daselbst Wohnh. gew. Katharina Narblener, geb. Bittlingmayer, u als Zeitpunkt des Todes der 28. 2. 1946, 1 kestgestellt. Amtsgericht FG 2 am 5. 8. 1905 in Zweibrücken geb. Johannette Gertrude Weis wird tot erklärt. Zeitp. d. Todes: 6. 5. 1945, 24 Uhn. Amtsgericht FG 3. Der am 20. 8. 1911 in ahm.-Walistadt geb., zul. daselbst wohnh. gewes. Georg Peter Reinhold Rudolph wird hiermit für tot erklärt. Punkt des Todes: 27. 3. 1942, nachts 12 Uhr. Amtsgericht FG 3. Die Gläubiger der Gesellschaft el en für den Kindergärtne- 8 5 17 Uf in der Mönchhof- Schule, Mindestalter 17 Jahre, Reife oder Meldung zur schulwissenschaftlichen Aufnahme- brükung für Schülerinnen ohne mittleren Schulabschluß. Vorzulegen And: Geburtsschein, letztes Schulzeugnis u. handgeschrieb. Lebenslauf. Waschmaschinen Nenaraturen werden schnellstens und fach- münnisch durchgeführt. Zum Verkauf stehen bereit: 1 Groß- Küchenherd, neuw., 1 Wirtschaftsherd verschiedene Gasherde mit Backöfen Herdschlosserei dunus Reiner, annneim Telephon 41297 Seilerstraße 9 Haltest. Jungbusch Zum F 2, Telephon 501 36 Abitur. am 2. 7. 1949, von Nus besten Lagen Zeit; Ausnahmsweise geschlossen. Am Samstag, dem 2. Juli 1949, bleibt unser Schalter Abhol-Abonnenten erhalten ihre Zeitung im Rück- gebäude zwischen R 1 und R 2) beim Pförtner Maummteiener MOHR sind die Qualitätsweine, die wir auf Lager führen. 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Die Umwandlung der Gerste in Malz ist ein äußhßerst verwickelter chemischer Vorgang. Es kommt darauf an, zunächst die nicht unbedingt lagerfeste Gerste mit einem hohen Wassergehalt in lagerfestes Malz mit geringem Wassergehalt(3 bis 5 Pro- zent) zu verwandeln und die Stärke im Gerstenkorn so vorzubereiten, daß sie sich später beim Brauprozeß in Extrakt und ver“ gärbaren Zucker überführen läßt. Die Malzbereitung Das Gerstenkorn besteht aus der Schale (Spelze), dem Keimling und dem Mehl- körper. Die Spelze dient bei der Sudhaus- arbeit, wenn die flüssigen Bestandteile des Malzes von den festen getrennt werden sollen, als Filterkörper bzw. als auflockern- der Bestandteil des zähen Malzbreies; der Keimling leitet überhaupt erst die Um- wandlung der unlöslichen Stärke und wasserlöslichen Substanzen ein und der Mehlkörper ist der eigentliche Träger des Braustoffes, der durch den wachsenden Keim gelöst wird. Will man aus der Gerste Malz machen, muß man sie mit reichlich Wasser zunachst zwei bis drei Tage weichen lassen und sie dann unter Luftzufuhr bei einer be- stimmten Temperatur(zwischen 10 und 25 Grad C) und Luftfeuchtigkeit sechs bis zehn Tage in Keimanlagen halten, in denen sich aus dem Gerstenkorn Wurzel- und Blattkeime entwickeln“) Die weitere Kei mung des so erhaltenen Grünmalzes wird gewaltsam unterbrochen, indem man die notwendigen Vorbedingungen— mäßiges Klima, Feuchtigkeit und Sauerstoff ent- zieht. Das Grünmalz wird in einem Zwei bis drei Tage dauernden Darrprozeßg bei Tempe zren bis zu 90 Grad C getrock- net, W. 1 sehr sorgfältig vorzugehen ist, da es beispielsweise nur von der Geschwin- digkeit der Wasserent- ziehung und der dabei herrschenden Tempera- turen abhängig ist, ob aus dem gewonnenen Malz ein helles Bier nach Pilsener Art, oder ein dunkles nach dem Münchener Typ herge- stellt werden kann.. Die Malzdarren sind 1 die charakteristischen, schon von weitem sicht- baren Bauwerke der Brauereien. Es sind meist viereckige, meh- 5 rere Stockwerke hehe, gernauerte Türme mit gekauft. Das fertige Malz kommt in Lager- Silos. Das Brauen beginnt mit dem Schroten des Malzes auf einer Vier- oder Sechs-Walzenmühle mit vorgeschalteter automa- tischer Waage. Im Sud- haus wird das Schrot im Maischbottich in hei- gem Wasser gelöst. Das Ergebnis ist die„Mai- sche“. Um die im Malz- schrot enthaltenen Stoffe in Extrakt und vergär- baren Malzzucker zu verwandeln, wird die Maische in bestimmten Zeitabschnitten und Men- gen verhältnissen auf vorbestimmte Tempera- turen gebracht und zum Teil auch gekocht. Auf das Maischekochen folgt das Läutern, d. h. die ausgelaugten festen Be- dicken, vor Wärmever-. lusten schützenden Wän⸗ den und den notwendi- r felbrut 3 standteile des Schrotes werden vom flüssigen gen Einbauten für die Feuerung, den Luft- mischkammern und zwei 3 Teil der Maische, die —j— jetzt auch schon Würze denne heißt, durch Siebböden oder Filterpressen ge- bis drei übereinander liegenden Trockenhor- 2 den. Auf großen Trägern* liegen Drahtgeflechte be- sonderer Art, auf denen das Grünmalz Ausge- trennt Die Zellstoff-, Ei- weiß und Extraktreste enthaltenden Biertreber sind wiederum, frisch oder getrocknet, ein be- gehrtes Viehfutter, be- breitet und durch me- sonders für Milchkühe. chanische Wender stän- Die geläuterte Mai- dig in bestimmtem sche wird in die Würze Rhythmus zur glei: pfanne gepumpt und mäßigen Erwärmung 1 nach Hopfenzugabe und Trocknung gewen⸗ 7 zwei Stunden lang in- det wird. Derartige Hor- Dreihorten- Univeraaldarre fur tens gekocht. wobei den sind zu zweien oder dreien übereinander angeordnet. Durch da- Zzwischenliegende Luftmischkammern wer- den die Temperaturen und Feuchtigkeits- gehalte sowohl der Luft als auch des Mal- zes sorgfältig reguliert. Das getrocknete Malz wird in besonde- ren Maschinen entkeimt. Die dabei anfal- lenden Malzkeime werden als wertvolles Viehfutter gerne von der Landwirtschaft Flüssiges Obst/ Sugmost speichert Vitamine Das Glas Apfelsaft, das man heute in jedem Restaurant bekommen kann, ist viel- leicht das beste Geschenk der— mit größ- ter L. irke vor dem ersten Weltkrieg gegen den Alkoholmißbrauch wetternden Lebensreformer und Naturapostel an den durstigen Teil der Menschheit. Ermöglicht wurde es durch die seit der Jahrhundert- wende im steigenden Maße wissenschaftlich unterbaute Kenntnis alter und neuer Kon- servierungsverfahren von Frischobst, insbe- sondere durch die Fortschritte in der g- rungslosen Früchteverwertung. Fruchtsäfte wurden seit altersher vorwiegend im Haus- halt aus frischem oder angegorenem Obst und Beerenfrüchten aller Art durch Aus- kochen, Dampfentsaften oder Pressen her- gestellt und zum Genuß, wenn nötig, noch mit Wasser und Zucker versetzt. Die 80 haltbar gemachten Fruchtsäfte konnten durchaus al- koholhaltig sein. Aeltere Semester betrach- teten dies nicht als Nachteil und auch die Hausfrau War von der besseren Lagerfähig- keit des alkoholhaltigen Saftes erbaut, die in jedem Fall besser war als diejenige, der aus krischem, unverdorbenem Obst ausge- preßten zum unmittelbaren Genuß bestimm- ten Süßmoste. Das moderne naturreine „flüssige Obst“ wird in größeren und kleine- ren Gewerbebetrieben vielfach auch in Lohri- mostereien aus der angelieferten Eigenware r unbegrenzt haltbar herge- ellt. Hauptsächlich Aepfel, Birnen und Trau- ben werden dazu nach dem Keltern entwe- der dem Warm- oder Kaltverfahren bew. einer Kombination beider unter wor- ten. Beim Warmverfahren benutzt man Durchlaufpasteurisierapparate oder erhitzt den Saft durch einen zwischen zwei einge- hängten Elektroden fließenden Wechselstrom, der die Keime abtötet. Das Kaltverfahren arbeitet mit Entkeimungsfiltern, das sind Apparate mit mehreren feinporigen Filter- platten(oder Wattefiltern) zum Entfernen aller Mikroorganismen; sie halten selbst die kleinsten Bakterien fest. In den Lagerhallen der keimfrei gemachten Moste muß dieselbe aseptische Reinlichkeit herrschen wie im Operationssaal eines Krankenhauses, damit der in Korbflaschen, Fässern und Tanks einige Monate auf die Abfüllung in Flaschen wartende Most nicht erneut inflziert Wird. Auch das Abfüllen selbst muß mit größter Sorgfalt erfolgen. Das vielfach angewandte kombinierte arm-Kalt-Verfahren des Forschungsinsti- dus kür gärungslose Frücheverwertung in Oberursel bei Frankfurt am Main entkeimt die Moste warm im sog. Baumannschen Apparat, überläßt sie auf dem Lager der Selbstklärung und füllt sie zum Verbrauch mit dem Entkeimungsfilter keimfrei ab. Zum Schutz gegen die Gärungsgefahr lagern B d u mann söehe Ent- kei mungsglocke. Der Fruchtsaft strömt aus dem auf den Deckel des Kessels gestellten Saftgefäß an der tief- sten Stelle in die im Kessel aufgehängte Glocke; von hier steigt er selbständig in die Höhe, wobei er den Zwischenraum von zwei konzentrisch angeord- oder men neten Glockenhüllen dureh fti gere Hohlscheiden in dünner Fläche hre 4 und gent oben im Auslauf ab. basserb. des Durcklaufens dureh das Heiß- mne ale erreicht jedes einzelne Saftteilchen Luftab des Bruchteils einer Minute unter Ae cbemuß eine Temperatur von 70 bis und wird dabei augenblichlieh entfeimt. Nach„Der große Herder“ manche Betriebe den entkeimten Most bei einer Temperatur von—2 Grad Celsius und hei einem Kohlensäureüberdruck von 8 At- mosphären in den Lagertanks. Um die Vitamine Der auf diese Weise hergestellte Süßmost enthält fast alle Geschmacks- und Nähr- werte der Ausgangs einschließlich vie- ler Ergänzungsnährstoffe oder Vitamine, wie die für Wachstum und Gesundheit des Rör- bers notwendigen Spurenstoffe heißen. Das Obst enthält eine ganze Reihe davon, z. B. den fettlöslichen, auch in vielen Gemüsen, der Milch, dem Eigelb und Lebertran ent- haltenen pflanzlichen Farbstoff Karotin, der die Vorstufe(Provitamin) des in der Leber sich bildenden Vitamins A darstellt, weiter die wasserlöslichen Stoffe des Vitamin-B- Komplexes, der eine Anzahl verschieden wir- kender Vitamine enthält, und das wasser- lösliche, antiskorbutische Vitamin C. Ueber den besten Weg zur Erhaltung der Obst- vitamine in den Süßmosten geht die fach- liche Diskussion hin und her; es dürfte da- her interessieren, was Prof. Dr. Reschke als Fachmann, insbesondere zur Erhaltung des C-Vitamins, zu sagen hat. Das Problem konzentriert sich fast aus- schlieglich aus folgenden Gründen auf die- ses in relativ großen Mengen(50 bis 80 mg täglich) zur Aufrechterhaltung der Lebens- funktion benötigten Wirkstoffes: Karotin kann sich wegen seiner Fettlöslichkeit nur als feine Suspension(Trub) im Saft aufhal- ten und findet sich daher selbts bei karotin- reichem Ausgangsmaterial nur in unbedeu- tenden Mengen im trinkfertigen Obstsaft. Die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe sind bei den üblichen Pasteurisierungstem- peraturen hitzebeständig und außerdem ziemlich unempfindlich gegen den Angriff durch Luftsauerstoff. Ihre Erhaltung ist da- her ohne besondere Vorsichtsmagnahmen ge- sichert. Der Bedarf an B-Vitamin ist zudem leicht aus anderen Nahrungsmitteln zu decken. Vitamin C, oder Askorbinsäure, wie es noch genannt wird, mit der Formel CoHsOe dagegen ist eine sehr empfindliche Sub- stanz. Durch Einleiten von Luft in eine neutrale oder schwach saure Lösung wird es sehr schnell zerstört, zumal wenn die Temperatur über 60“ Celsius beträgt. Die Vitamin-C-Armut mancher Speisen und Konserven erklärt sich also einmal aus der üblichen Art der Zubereitung, zweitens aber auch aus dem Zeitpunkt der Ernte sowie den Transport- und Lagerungsverhältnissen vor und nach der Konservierung. Bei über- reifen Früchten geht der Vitamin-C-Gehalt schon merklich zurück, lange Lagerung vor der Verarbeitung reduziert ihn ebenfalls und unsachgemäße Lagerung oder Erhitzung auf dem Transport erweist sich als beson- ders schädlich. Süßmost kann selbstverständlich nicht mehr Vitamin C enthalten als die Aus- gangsfrucht“). Die Frage ist, wieweit die Herstellungsvorgänge, wie Mahlen, Pressen Filtrieren, Pasteurieren und Einlagern Ein- hbußen bringen. Beim Mahlen kommt der Luftsauerstoff in das Innere der Frucht und kann erhebliche Verluste verursachen. Bei Aepfeln und Birnen zum Beispiel läßt sich beobachten, daß nach einiger Zeit der Vita- min-C-Gehalt der Maische so stark zurück- geht, daß im beim Pressen abfließenden Saft kein C-Vitamin mehr nachzuweisen ist. Der rasche Abbau der Askorbinsäure erklärt sich durch die ungehemmte Ent- kaltung bestimmter Fermente im zerklei- nerten Obst, der sogenannten Oxydasen, die den Sauerstoff auf die Askorbinsäure über- tragen. Ihre Wirkung wird durch Spuren die Bereitung von Braumalz fur direkte Feuerung eingerichtet. der Hopfen seine wert- vollen, würzenden und aromatischen Stoffe an die Würze abgibt. Die Hopfendolden wer- den dann wieder ausgeschieden und kön- nen anderweitig verwendet werden(z. B. als Polstermateriall). Die gehopfte Würze mit ihrem Gehalt an vergärbarem Malz- zucker wird über Kühlanlagen in den Gär- keller geleitet, wo Hefe zugesetzt wird, die den Malzzucker in Alkohol und Kohlen- säure verwandelt. Der Alkohol verbleibt im Bier, während große Teile der Kohlensäure abgeleitet werden(etwa zwei bis drei Kilo Kohlensäure je Hektoliter vergorenem Bier), von denen bei geschlossener Gärung mit Rücksicht auf die Betriebsverhältnisse etwa 40 bis 50 Prozent gewonnen werden können. Gärkeller sind ober- oder unter- irdische Räume, die durch künstliche Küh- lung auf einer Temperatur von etwa r 50 gehalten werden. Die Gärbottiche sind große Behälter von etwa zwei Meter Tiefe und 10 bis 50 Kubikmeter Inhalt, in denen das gärende Bier liegt. Die bei der Gärung entstehende Wärme wird durch in die Bottiche eingehängte Kühlvorrichtun- gen abgeleitet. Je nach dem Zuckergehalt und je nach der Gärungstemperatur ver- läuft die Gärung schnell oder langsam und mit der Regulierung der im Bottich herr- schenden Temperatur hat man die Steue- rung des Gärverlaufs in der Hand. Sorg- G Ferber ful m Gut eme Habib Ha unf uſhnle Lee billiß abelbelr, Faffruntlle Fa ell Malene a, Melli nuri, fältige Temperaturkontrollen und Beobach- tungen der gärenden Würze und wenige Handgriffe an den Ventilen der Kühl- schlangen beherrschten hier den ablaufen- den Naturvorgang des Hefewachstums, der Alkohol- und Kohlensäurebildung. Absolute Sauberkeit des ganzen Raumes und der Bottiche ist Voraussetzung für ein gutes Ge- lingen der Gärung, denn nicht nur Hefe kann in der gärenden Würze gedeihen, sondern auch Pilze und Bakterien, die dem Bier entweder einen schlechten Geschmack verleihen, oder aber eine mangelhafte Halt- barkeit zur Folge haben können. Die Gär- bottiche werden daher mit glatten, leicht zu reinigenden Oberflächen aus Aluminium, emailliertem Eisen oder nicht rostendem Nickelstahl hergestellt. Die Raumkühlung wird oft durch Luftumlaufkühlung mit eingeschalteten Filteranlagen herbeigeführt. Ist der Hauptteil des vergärbaren Zuckers in Alkohol und Kohlensäure verwandelt, so wird das Bier vorsichtig von der sich am Boden absetzenden Hefe abgezogen und in die Lagertanks verbracht, die in auf etwa 0 bis 1% gekühlten Lagerkellern aufgestellt sind. Die im Bier verbliebenen Hefezellen vergären hier die letzten Reste vergärbaren Zuckers, wobei wiederum Alkohol und Kohlensäure gebildet werden. Da die Lagertanks aber geschlossen sind und durch besondere Spundapparate unter einem Ueberdruck von etwa 4/10 Atm. gehalten werden, wird hier ein großer Teil der gebildeten Gärungskohlensdure vom Bier aufgenommen. Hier erhält das Bier erst die Kohlensäure, die es zu dem so er- krischenden, nahrhaften und leicht verdau- lichen Getränk macht. Durch wochen-, ja monatelanges Lagern und Reifen erhält das Bier auch seine wertvollen Geschmacks- und Bouquetstoffe, die Schaumbildungs- kraft, die Schaumhaltigkeit und seinen Glanz. Das Bier wird trinkfertig. Es ist nur noch notwendig, es wiederum vorsichtig von den während der Reifung abgeschiedenen Ablagerungen abzuziehen und ohne Verlust an Kohlensäure langsam auf Fässer oder Flaschen abzufüllen. Seine Majestät der Konsument, der sich sein kleines Helles einverleibt, stellt dann mühelos fest, ob sich aller Aufwand an technischen Mitteln gelohnt hat, denn sein Gaumen registriert besser als das empfind- liche Meßinstrument den geringsten tech- nischen Fehler des Brauprozesses. ) Diese Keimanlagen sind entweder nur große Lagerböden in tiefer Gebäudelage(Tennen) mit möglichst gleichbleibender Temperatur oder ma- schſnell eingerichtete Keimkästen, oder auch Keim- trommeln, in denen das Keimgut auf Siebflächen aufliegt, durch Rührwerke ständig gewendet und von einem temperiertem Luftstrom bestimmter Feuchtigkeit durchblasen wird. flalbulrol eue cuſlinter Amen er Links: Schematische Darstel- lung der Bierbereitung.— Oben: Schnitt dureh das Sud- naus einer Brauerei. Das Sud- haus mit seinen riesigen, meist aus Kupfer hergestell- ten Kockkesseln, in denen der wichtige Vorgang der Würze herstellung aus dem Malz- sehrot durehgefuhrt wird und in dem wenig Hände mit we⸗ nigen Handgriffen große Energien freimachen, um rie- zige Wassermassen zu bewe- gen, auf Temperatur zu brin- gen, zu kochen und zu filtrie- ren, ist der Stolz jeder Brauerei, sein Anblick läßt das Herz des Fachmannes Röher schlagen. von Schwermetallen wie Kupfer und Eisen katalytisch noch verstärkt. Oxydase durch Dämpfen k. o. Angeschnittene Birnen, Aepfel und Kar- toffeln und ihre frisch ausgepreßten Säfte zeigen die Wirkung der Oxydase durch Braunfärbung schon nach kurzem Stehen. Da Fermente stets aus einer eiweißhaltigen Trägersubstanz bestehen, kann man die Askorbinsäureabbauende Oxydase dadurch stoppen, daß man das Eiweiß durch Er- hitzen gerinnen läßt. Ein kurzes Vor- dämpfen der Ware, z. B. bei schwarzen Jo- hannisbeeren, ist daher für die Vitamin- erhaltung vorteilhaft. Leider muß man bei Aepfeln und Birnen zugunsten der Ge- schmackswerte auf das Vordämpfen ver- zichten und den Vitamin-C-Schwund durch das Mahlen und unvermeidliche Stehen der Maische in Kauf nehmen. Das Abpressen und Filtrieren selbst ist praktisch verlust- los, dagegen schadet das Schwefeln der Obst- säfte, das freilich schon aus Gründen der Naturreinheit vermieden werden sollte, sehr dem Vitamin-C-Gehalt, da die schweflige Säure das Vitamin C sofort vermindert und es nach einiger Zeit völlig zerstört. Bei der Warmentkeimung in der Bau- mannschen Glocke oder im Phönix-Platten- erhitzer bleiben interessanterweise die As- korbinsäureverluste gering 65,55 bis 8,33 Pro- zent bei Stachelbeersaft und 3,77 Prozent bei Johannisbeersaft). Das scheint sich nicht mit dem erwähnten raschen Askorbinsäure- abbau bei höherer Temperatur in Anwesen- heit der Oxydase und von Luftsauerstoff zu vertragen. Wenn man jedoch möglichst unter Luftabschluß sehr rasch über die 50e Celsius hinweg geht, werden die Fer- mente sehr rasch inaktiviert. sodaß die Vitamin-C-Minderung gering bleibt. Die von manchen empfohlene Kaltentkeimung dürfte sich also in dieser Beziehung bei oxydasehaltigen Säften nicht empfehlen, da die Oxydase erhalten bleibt. Eine Quelle starker Verluste an C-Vita- min ist das Umfüllen von den Vorratsbe- hältern in die Verbraucherflaschen, da hierbei üblicherweise der Luftsauerstoff ausgiebig an den Most herankommt. Es sollte sich aber wohl ermöglichen lassen, den Süßmost sofort bei der Herstellung auf die Kundenflaschen unter Ausschaltung des Luftsauerstoffs durch geeignete Apparatu- ren abzufüllen und auch die Lagerungsver- luste in der Flasche, die nach manchen An- gaben bis zu 30 und mehr Prozent betragen sollen, dadurch klein zu halten, daß das Puffer- Luftvolumen im Flaschenhals auf das eben notwendige Minimum reduziert Wird. E. L. *) Schwarze Johannisbeeren, Hagebutten, Sand- dornbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Stachel- beeren, Himbeeren, Brombeeren, Ebereschen sowie Zitronen und Apfeisinen einschließlich ihrer Scha- len sind als vitamin-C-reich bekannt. Von A- Kleiner Bier katechis mus Alkohol findet sich nur mit 3—4 Prozent im Bier, das als gehopfter, vergorener Malz- auszug, der sich in stiller Nachgärung be- findet, definiert wird und neben dem bis- chen Alkohol noch 0,35 Prozent Kohlen- säure, 4 bis 6 Prozent Malzextrakt und im übrigen 91 Prozent Wasser enthält. Bakterien spielen bei der Bierbereitung eine große Rolle. Es gibt bierschädliche und unschädliche Bakterien; vor allem die Bierhefe ist gegen bakterielle Verunreini- gungen empfindlich, die Aussehen, Ge- schmack und Haltbarkeit ungünstig beein- flussen. Chlorgehalt im Brauwasser ist unerwünscht. Von den Chloriden wird eine ganze Menge vertragen. Manche Brauer setzen sogar Kochsalz zur Verbesserung des Geschmacks Zu. Darre nennt man die zum„Dürrmachen“ der Braugerste bzw. des Malzes dienen- den großen turmartigen Trockengebäude der Brauereien, über deren Dach der hohe Dunstschlot herausragt. Enzyme oder Fermente sind von lebenden Zellen erzeugte Substanzen, die ohne eigene Veränderung chemische Prozesse auslösen. Die Diastase z. B. ist ein En- zym, das Stärke in Malzzucker(Maltose) umwandelt. Sie bildet sich bei der Kei- mung der Gerste und verflüssigt und ver- zuckert die Stärke des Malzes unter dem Einfluß der Wärme. Farbmalz ist ein bei besonders hohen Tem- peraturen in sog. Kugelbrennern geröste- tes Malz, das bei der Herstellung dunkler Biere dem gewöhnlichen Malze in gerin- ger Menge(1—1,5 Prozent) zugesetzt wird, um die für Münchner Biere verlangte Würzefarbe und Eigenart zu erzielen. Geschmacksproben an Bier sind fast noch komplizierter als Weinproben. Für den normalen Betrieb genügen die Proben mit kleinen Schaugläschen unmittelbar am Bottich. Das im Gläschen stehende Bier soll, vor ein Licht gehalten, ziemlich blank erscheinen. Kurz nach dem Einfassen müs- sen die trübenden Bestandteile abwärts sinken und eine blanke, feurig glänzende Bierschicht über der scharf abgegrenzten trüben Bjerschicht zeigen. Nach 12 Stun- den soll über einem festen Bodensatz blitzblankes Bier im Gläschen stehen, ohne daß Hefeteilchen an der Wandung hängen. Hopfen ist die Pflanze, ohne die es kein Bier gäbe. Sie kann weder durch eine andere Pflanze noch durch ein synthetisches Mit- tel ersetzt werden. Imbition nennt man die Würzeeinsaugung durch Hopfen. Ein Kilogramm Hopfen hält ein bis sechs Liter Würze zurück Jodproben stellt der Brauer an, um exakt das Ende der Verzuckerung des Malzes iin Maischprozeß zu erkennen, das sich äußer- lich dadurch anzeigt, daß die weiße, dick- flüssige Maische allmählich dünnflüssig und dunkel gefärbt aussieht. Jod färbt Stärke und Kleister dunkelblau. Ist die Ver- zuckerung beendet, bleibt Jod unverändert gelb. Kohlensäure ist das gasförmige und neben dem Alkohol hauptsächlichste Produkt der alkoholischen Gärung. Kohlensäuregehalt des Bieres erfrischt und belebt die Ver- dauung. Lupulin sitzt auf der Innenseite der Hopfen- dolte in zahlreichen gelblich- grünen kleb- rigen Kügelchen und ist der Träger des Aromas und der Hopfenharze. Maischen hat den Zweck, die wasserlöslichen toffe des Malzes in wässerige Lösurig überzuführen und die wasserunlöslichen Malzbestandteile z. B. das Malzeiweig durch Enzymwirkung wasserlöslich zu machen. Naßschrottung ist die Schrottung des Malzes in feuchtem Zustand. Das Malz wird zu- erst heiß gewaschen, wodurch bierschäd- liche Organismen vernichtet und Fxtrak- tivstofke der Hülse teilweise ausgelaugt werden, so daß sich hellere, reinere Würze ergeben. Obergärige Biere sind solche, bei denen der Ausstoß oder Auftrieb der Hefe im Gär- bottich in der Hauptsache nach oben an die Oberfläche der Würze erfolgt. Zur Durchführung der Obergärung sind be- sondere, Hefeauftrieb erzeugende ober- gärige Hefen notwendig, die ebenso song- fältig wie untergärige Hefen vor einer Infektion zu schützen sind. Prohibition ist die Bewegung, die die Er- zeugung und den Verkauf alkoholischer Getränke durch gesetzliche Maßnahmen verhindern will. Das beste Gegenmittel ist ein gutes Bier. Quellwasser kann für die geschmackliche Eigenart und Güte eines Bieres entschei- dend sein. Die Brauereien scheuen daher keine Aufwendungen für den Erwerb von Quellen, die bestes Brauwasser liefern. Reinhefe ist eine Kulturhefe, die aus einer eigens hierfür ausgesuchten Zelle unter Vermeidung jeder Infektion gezüchtet wurde. Saccharometer sind Schwimmkörper mit ein- geschmolzenem Thermometer, deren Spin- del eine Gradeinteilung trägt, an der der Stammgewürzgehalt des Bieres abgelesen wird. Trub oder Kühlgeläger nennt man die braune, dickflüssige Masse, die nach dem Ablassen der Würze auf dem Kühlschiff zurückbleibt; sie besteht hauptsächlich aus Eiweißkörpern, die durch Kochen der Würze und während der Abkühlung aus- geschieden wurden, ferner aus Hopfenharz und kleinen Teilchen von Hopfenblättern und Hopfenspindeln. Unmäßigkeit bezw. die fehlende moralische Kraft zum Maßhalten schließen vom Brau- beruf aus, der vollkommen gesunde Men- schen ohne Neigung zu Gicht und Lungen- krankheiten verlangt. Verzuckerungstemperaturen sind die Hitze- grade zwischen 56 und 65 Grad Oelsius bei denen sich aus dem Malz die größt- mögliche Zuckermenge und am wenigsten Dextrin bildet. Wasserstoffionenkonzentration oder pH-Wert ist die Kennziffer dafür, wie weit eine Lösung sauer oder alkalisch ist. Geringste Schwankungen des pH-Wertes können dem Brauer durch geänderte Ausflockung im Würzekessel, Gärbottich und Lagerfaß das Rezept verderben. XX in Z verlangt mit Recht von seinem Gastwirt„ein gut gepflegtes Bier“. Es mundet am besten, wenn es auf kürzestem Weg aus dem Faß ins Trinkglas gelangt. Bei lebhaftem Biergeschäft ist daher ein einfacher Zapfhahn am besten. Wo mit Rohlensäurekompression gearbeitet wird, muß das Faß kühl stehen und die Bier- leitung von Zeit zu Zeit gründlich, aber unter Schonung des Biersteinansatzes, ge- reinigt werden. Die Kohlensäure darf bei Geschäftsschluß nicht abgestellt werden, da bei Unterdruck das Bier schon im Faß zu viel Kohlensäure verliert— und Was solcher Tricks der Bierpflege mehr sind. Der„gelernte Biertrinker“ wird anderer- seits wissen, daß auch er es in der Hand hat, sein Bier vom ersten bis zum letzten Schluck frisch und kühl zu halten. Der Kenner verlangt den Maßkrug oder all- gemein das größere, seinem Durst ange- messene Gefäß, da jede unnötige Ver- größgerung der Gefäßflächen im Verhält- nis zum Inhalt ein Lockern und Aus- streichen der Kohlensgure zur Folge hat. (Frei nach Dworski-Lense„Katechismus der Brauereipraxis“ im Datterer-Verlag, Mün- chen.) 5 3 . 1 8 n Dr 8 Seite 8 Freitag, I. Juli 1949/ Nr. 129 3 5 4 SSESCHAFTSOBERNAHME! M A N N 1— M Vr. 12 5 2 Am Freitag, dem 1. Juli 1949, J1, 6. Breite Straße G 1 b I 5 E W A 1 E eröffnen wir die. 5 Telephon 446 35 U 8 K 5 Gaststätte tag den atemraubenden span- FFC ä eee „ 6 2.¹ günstigen Preisen Zum Wasserturm nenden Film„Die wendel-„Die Taubergeige a 9 treppen. Neue Wochenschau. 8 1 LUZENBERG lasstr. 1 Beg. tägl. 20, Sa., So. 17.30 u. 20 FFF Un K 9 p 1 I 00 N mit halbe I 5 8. tägl. 20, Sa., So. 17.30 u. Paul Hörbiger, Fr. Kampers 6 naben-Polohemde m Arm nid Kraft und Frau Beg.: tägl. 16.00, 18.00, 20.00, 05 för die heißen Joge, alle Größen, 2 5 eee eee 1 von 4.12 Jahren 33 3 Lic PIELE ETO 0 2 5 ö 10 Satz V. Bronner's Malzstünl. J 4a. 11 a 9 aufm 2 3 D 8 ieh Herren Unterwästhegarnituren Berzee, Nanetag, Sent teg 73g 5 bestehend aus Jacke ohne Arm o. kurz. 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Eine stets fortschreitende Entwieklung des Ge- schäktslebens hat hier feste Vorschriften for- mullert, Nicht von ungefähr, sondern aus atgewohnter Tradition, und wer die Bücher mittelalterlicher Zünfte und Gilden studiert hat, weis, daß so mancher Handelsmann am pranger stehen mußte oder gar mit glühen- dem Eisen auf der Stirne gebrandmarkt wurde, weil er„Verletzte des Gewerbes ehr- che Sitt und Ordnung“. Im„Morgen“ vom 10. Februar zuerst und anschliehend daran, wurde häufig auf Un- aten im Wettbewerb hingewiesen, die auch in Mannheim eingerissen waren. Ausver- luke wurden angekündigt, die keine Aus- gerkäuke, sondern nur bloßer Kundenfang waren, worunter natürlich jene Kaufleute zu eden hatten, die, sich an die kaufmänni- chen Regeln und Gepflogenheiten haltend, Ausverkäufe ankündigten, die den Vorschrif- ten eines Ausverkaufes entsprachen, also kirklich Preisnachlässe in vorgeschriebener lliöhe beziehungsweise Rabatte in zulässigen renzen(bis sechs Prozent) gewährten. Erst jetzt hat sich aber eine zuständige Stelle eingeschaltet, denn die Mühlen der Ministe- galbürokratie mahlen bekanntlich langsamer as die der allwaltenden Gerechtigkeit. Es handelt sich— bei dieser Gelegenheit gel es erwähnt— um den unlauteren Wett- bewerb im allgemeinen, der nicht nur in der Veranstaltung von Ausverkäufen, die keine Ausverkäufe sind, besteht, der auch nicht nur darin besteht, daß Ladenschlußzeiten, de verbindlich vereinbart worden sind, meht eingehalten werden, sondern der vor Um unlauterem Wettbewerb und der Ver- letzung einschlägiger Vorschriften vorzubeu- gen, Wird auf die Bestimmungen des Geset- zes gegen den unlauteren Wettbewerb und die Anordnung des ehemaligen Reichswirt- schaftsministers vom 14. Mai 1935 über die Abhaltung von Schlußverkäufen am Ende der Winter- und Sonimersaison besonders hingewiesen. Die Vorschriften, welche u. a. Beginn und Dauer der Veranstaltung, Art der Bezeichnung und öffentlichen Ankündi- gung sowie den Kreis der für den Verkauf zugelassenen Waren bestimmen, sind genau zu beachten. Sie werden in der nächsten Nummer des Amtsblattes des Wirtschafts- ministeriums und in den Amtsblättern der stadt- und Landkreise veröffentlicht werden. Weitere Auskünfte erteilen die Gewerbe- mter, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Fachverbände des Einzelhandels. lem darin besteht, daß das Publikum arglistig getäuscht wird über die Quali- lit kremder Waren, Der Radiohändler, der zu Unrecht von sich behauptet, daß nur er und kein anderer Radiohänd- ler bestimmte Garantien gewähre, treibt ebenso unlauteren Wettbewerb wie der Ge- müsehändler, der von seinem Kollegen be- hauptet, jener verkaufe nur Abfallgemüse, oder der Möbelhändler, der verbreitet, seine Konkurrenz habe bankerott erklärt, ohne daß dlese Verbreitung auf Wahrheit beruht. Vir werden mit dem wieder entfachten eistungs wettbewerb in der nächsten Zeit dters Gelegenheit haben, die Konkurrenten zor den Schranken des Gerichtes über die Tairness einer Propaganda streiten zu sehen. Mehts ist mehr zu begrüßen, denn erst ge- brannte Kinder scheuen das Feuer, und die Hoffnung, wieder zu einem geordneten Lei- dtungswettbewerb zu gelangen, wird nur da- dureh gefördert, daß den jungen und den neuen Kaufleuten, die noch nicht gelernt laben, Was Gepflogenheit ist und was Un- ditt, klar gemacht wird, daß bei dem Wett- bewerb nur ein Punkt ausschlaggebend ist, namlich die höhere Leistung. tex. Im Zerrspiegel der Statistik die Arbeitslosigkeit Auch für seine politischen Gegner War Madimir Ijitsch Uljanow, genannt Lenin, der beste Statistiker seiner Zeit. Getrost kann daher seine Definition Über das Wesen der Statistik als maßgebliches Urteil seines unübertrof- tenen Fachmannes kolportiert werden:„Sta- tistische Ziffern zeigen, wie das Leben ist, nicht wie es sein soll, wobei zu beachten ist, daß einzelne Ziffern Verzerrungen ergeben, die je nach Wunsch darstellen. was aus be. stimmten Gründen dargestellt werden soll.“ Potemkins berühmte Dörfer. der Zarin als Muster des Wohlstandes und der staatlichen ranung vorgeführt, waren keineswegs, wie naive Geschichtslehrer es sich darzustellen mühen, nur Kulisse. Im Gegenteil. Der Kulissen gab es sehr, sehr wenige. Dafür zeigten sich der Zarin auffällige Beweise einer daten Verwaltung und geordneter Verhält- musse dadurch, dag mit besonderer Fürsorge mur solche Menschen zu ihr gelassen wurden, denen Wonlgenährtheit und Zufdledenheit aus den Augen leuchtete. Umgekehrt hat die duutecne Propaganda manchmal auch den unsch, das Negative in den Vordergrund zu Aae besonders wenn es um die Wahlnie- erlage eines politischen Gegners geht und um den eigenen Wahlsieg. . le gegenwärtige wirtschaftliche Lage austdeutschlands berechtigt, unter der Vor- Achten, dag pei den, Siegermächten tat- 1 ich die Einsicht reifte und die Morgen- pptianschmik endgültig abgeschafft ist. zum 8 Sie berechtigt trotz aller uner- 55 en Nebenerscheinungen im innerdeut- 5 Wirtschaftsgetriebe noch nicht zu einem nnies des Pessimismus. 8 der größten Schwierigkeiten bildet al- N der der Erwerbslosigkei. anzusagende 3 aut diesem Gebiete sind die Hinder- 1 5 nicht nur auf Wir tschaftspolitischem, buchen auch aut rein politischem Felde zu 10 805 eine wählerhungrige Seite— und be Not eite ist denn nicht wählerhungrig.— batte gerne dazu benützt. Vorteile aus der zasstellung der Situation zu ziehen, wenn le 1 1 1 11 25 Nutznzegung auch gleichbedeutend ist 1 el ins Feuer gießen. ist immerhin nicht uninteressant, in 2. 7 en kammenhange einmal die Arbeits- 20 N auch auf ihre Kehrseite hin machen rsuchen, um sich darüber ein Blid zu elnschrünbe Wirklich eine durch Produktions- herrscht ungen gesteigerte Arbeitslosiekelt losigkeit oder ob das Zunehmen der Arbeits- arbeitggn aul das Auftreten von bisher nicht Waren et gemeldeten Personen zu- Abeltsye 8 ist. die sich bislang mit Schein nicht A tarnten oder überhaupt dene Arbellsten und auch nicht als vorhan- 1 Ars rätte gemeldet waren. 1 5 bereift marktberichte beginnen monate- Erwarten 18 mit dem lapidaren Satz: Wider dannun ist auf dem Arbeitsmarkt eine Ent⸗ t 88 micht eingetreten. die Arbeitslosig- 1040 aut 21 590 en In Württemberg im Mai auf 3 921 529. in Baden im gleichen Monat gleichzeitig liegt jedoch eine Be- 1949 e une des ersten Vierteljahres or(dis Beschäftigten werden nur vier- IDUSTRIE- UND HANDELSBLALI teljährlich erfaßt, die nächste Meld 7. kolgt gegen Ende des Monates Juli 1 358 Datum per 30. Juni) die folgende überra- schende, Ergebnisse aufweist: 5 Zahl der Besenäftigten Württemberg B a d 22 72 8 n März 1948 März 1949 März 1948 März 1949 690 510 733 285 413 256 420 164 Teilweise erklären die Arbeitsämt ie Zu 1 0 er die Zu- nahme der Arbeitslosigkeit aus der Zunahme der höheren Einezlleistungen. Im Vierteljah- resbericht des Arbeitsamtes Mannheim wurde 2. B. ausgewiesen: 55 März 1949 März 1948 eistende Lohnstunden 8 705 291 Geleistete Lohnstunden 7 903 750 4 125 236 Ausgefallene Lohnstunden 901 541 1165 784 Die Steigerung beträgt rund 10%, würde also, eine theoretische Arbeitslosigkeit von rund 10% bedingen, oder aber eine theoretische Mehr beschäftigung von rund 8 9. De facto ver- hält sich die Sachlage so, daß der Arbeitsmarkt doch mehr Kräfte aufnimmt, als aus bestehen- den Arbeitsverhältnissen entlassen werden, denn sonst könnte die Beschäftigungsziffer nicht eine ansteigende Kurve aufweisen. Dadurch wird aber das Problem der Arbeits- losigkeit nicht aus der Welt geschafft, wenn auch die Beurteilung der Schuldfrage eine an- dere Gestalt gewinnt, denn nicht mehr die bis- herige Wirtschaftspolitik seit der Währungs- reform ist an der Entwicklung der Arbeitslosig- keit schuldtragend, sondern in der steigenden Arbeitslosenzahl schlägt sich die zwangsläufig stattfindende Liquidierung der Fiktions wirt- schaftspolitik vor der Währungsreform nieder. Es wäre nämlich möglich, zu dem Ausgangs- punkt der heutigen Arbeitslosigkeit zurückzu- kehren, das heißt zu dem Stande vor der Wäh- rungsreform. Das hieße den Schwarzmarkt be- leben(nichts leichter als das, man führe die Befehlswirtschaft wieder ein), den Markwert, d. h. seine Kaufkraft, reduzieren(das stellt sich automatisch im Gefolge der Zwangswirtschaft ein), und wir würden in unseren Statistiken ei- nen Arbeitslosenstand aufzuweisen haben, wie den, da praktisch selbst die Schaffenden zur Erhaltung des Lebens, zur Bekämpfung größ- ten Hungers, Lohnstunden versäumen mußten, um sich mit dem Notwendigsten zu versorgen. Damit wäre allerdings der Wirtschaft und den Arbeitslosen nur geschadet. Der einzige Weg, den wir beschreiten können, ist eine Steigerung der Produktion und dadurch Einschaltung der auch jetzt noch auftauchenden Arbeitskräfte, wobei der Zustand der Vollbeschäftigung prak- tisch nur dann erreichbar sein wird, wenn die deutsche Wirtschaft auch von ihren Außenhan- delsfesseln befreit wird, wenn die deutsche Produktion nicht der Auflage unterworfen ist, sich in Grenzen zu bewegen, die niemals dazu ausreichen könnten, eine Vollbeschäftigung zu gewährleisten. der Indexmißg brauch Aber nicht nur in der Beschäftigungs- und Arbeitslosenstatistik sind isolierte Angaben, die keinen verläßlichen Ueberblick über die Gesamtsituation zulassen, täuschend. Auch die Darstellung der Preisindizes erfordert eine Revision. Wir müssen unterscheiden zwischen isolierten und kombinierten Preisindexreihen. Unter isolierten Indexreihen sollen solche verstanden werden. die die Preisbewegung einer standardisierten Qualität eines Gutes wiedergeben. wobei wir uns darüber klar sein müssen, daß fast alle von der Wirtschaftspra- xis verwendeten Indexreihen Kombinationen sind. d. h. daß darin mehrere absolute Rei- hen(isolierte Indexreihen) verschiedener Qua- litäten oder Güter vereinigt sind. Sowohl die Technik der Indexausstellung, d. h. die Festsetzung des Ausgangsindex, als auch die QAuantitätsbewertung der einzelne Qualitäten oder Güter spielt hierbei eine grobe Rolle. Beispiel: Preisindex für Kaffee 100%(50 Kg) Verbrauch einer Person 6 g; Mehl 50% (50 kg) Verbrauch einer Person 300 g; Wein 80 2%(100 J) Verbrauch einer Person 4 Liter. Die durchschnittliche Preissteigerung der drei Warengüter beträgt 76,6%. Infolge des diffe- relzierten Konsums kann natürlich die Preis- steigerung nicht 76 9 ausmachen. sondern weitaus weniger, abgesehen davon, daß der Löwenanteil der oben angeführten Preiss ei- gerung über den Steuersektor abgeschöpft l ist daher mit den allgemein aufge- stellten Iudizes sehr vorsichtig zu verfahren, damit den ohnehin nicht üppig in Hülle und Fülle lebenden Menschen nicht mit aller Ge- Walt suggeriert wird, daß se verhungern müssen. Gewiß gilt es, eine tragbare Relation zwischen Einkommen und Aufwand zu fin- den, die Preissteigerungen soweit wie mö lich in Preissenkungen zu verwandeln. Aber es st völlig ausgeschlossen, hier mit isoliertem Ziffernmaterial, das unzulänglich ist. zu einem befriedigenden Resultat zu gelangen. Durch bloße Irreführung wird die Situa- tion weder auf dem Gebiete der produktiven, noch auf dem Gebiete der konsumtiven Wirt- schaft geklärt. Daß aber eine solche Klärung notwendig ist— ohne Leidenschaft und ohne Vorurteil—, darüber mag wohl kein Zweifel bestehen, und das Gelingen dieser Klärung ist wichtiger als der Stimmenzuwachs bei der oder bei jener Partei. Letzten Endes wird die Zufriedenheit der Bevölkerung und ihre Be- kriedung nicht nur von den politischen Par- teien herbeigeführt. sondern vor allem durch ein gesundes Wirtschaftsleben. F. O. Weber Mannheims aktuelles Wirtschaftsbild Heute um 9 Uhr Nndet vor dem Rosengarten in Mannnkeim die Eröffnung der Sonderschau neuer Volkswagen modelle statt, die in der Zeit vom I. bis 4. Juli 1949 veranstaltet wird. Nack den Ankündigungen der Mannheimer Generalvertretung der Volkswagenwerke, Ernst Is linger, Bedarf geliefert wird. Motorfahrzeuge GmbH., wird das Publikum Gelegenheit haben. Modelle kennen zu lernen die ab 1. Juli 1949 auf den Mart kommen sollen und die auch dem verwöhntesten Geschmack Rechnung tragen. Auch die Export- Ausführung der wagen limousine wird vorgeführt werden, die in farbenfroher Auswahl und wertvoller Ausstattung jetzt ebenfalls Voltes- deutschen für den a 3 Werk-Foto Endlich Tarifregelung für die Oeffentlichen Manteltarifvertrag für Württemberg-Baden abgeschlossen Am 1. Juni 1949 tritt für die Arbeiter in den Verwaltungen und Betrieben von Gemeinden, Gemeindeverbänden und Kreisverbänden, in Stiktungen und Anstalten des öffentlichen Rech- tes und in öftentlichen Spar- und Girokaàssen des Landes Württemberg-Baden ein neuer Manteltarifvertrag zusammen mit einem Lohn- abkommen in Kraft. Während im Manteltarif alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen wie zum Beispiel Arbeitszeit, Lohneinstufungen, Ur- laubsregelungen, Haushaltstag für Frauen usw. niedergelegt sind und vor allem auch das Mit- bestimmungsrecht der Gewerkschaften weit- gehend verankert wurde, sind in das Lohnab- kommen der bisher gewährten Teuerungszula- gen eingearbeitet, so daß durchschnittliche Lohnerhöhungen von zehn Pfennig pro Stunde zustande kamen. So beträgt der Stundenlohn kür ungelernte Arbeiter zum Beispiel jetzt 1 DM. Die Spannen zwischen ungelernten und angelernten Arbeitern belaufen sich auf zehn Prozent, die zwischen ungelernten und gelern- ten Kräften auf 20 Prozent und zwischen un- gelernten Arbeitern und der höchsten Lohn- Klasse, den Spezialhandwerkern, auf 25 Pro- zelt. Mit der neuen Tarifregelung wird ein Schlußstrich unter die lohnpoktischen Interims- lösungen der letzten Monate gezogen, die im- mer wieder die Oeffentlichkeit bewegten und doch stets Stückwerk blieben. Der neue Manteltarif wurde zusammen mit einem neuen Waldarbeiter tarifvertrag sowie Vereinbarungen über eine Schmutz- und Ge- kahren-Zulage und das Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte in Arbeiter angelegenheiten am Mittwochabend von der kommunalen ar- beitsrechtlichen Vereinigung Vertreter der Städte und Gemeinden des Landes) und der Gewerkschaft für öffentliche Dienste unter- zeichnet. Er betrifft rund 50 000 bis 60 000 Ar- beiter, während für die Angestellten und Be- amten des öffentlichen Dienstes auf Grund der 103 Prozent„ein Wohlstand ohnegleichen“ Zwei Gewerkschaftsredner zu einem Thema Anläßlich eines geselligen Beisammenseins, zu dem der Stuttgarter Oberbürgermeister, Dr. Arnulf Klett, die Delegierten der deut- schen Postgewerkschaften und ihre ausländi- schen Gäste aus der Schweiz, England, Schwe- den, Holland und Oesterreich eingeladen hatte, ergriff der Generalsekretär der internationalen Postgewerkschaft UPTT), Gmuer(Schweiz), das Wort. Er freute sich über die außerordent- lichen Fortschritte, die Westdeutschland in den letzten Jahren gemacht habe, und sagte, daß man in dem siegreichen England heute fast schlechter lebe als in Deutschland. Auch in Dänemark gebe es heute den Schinken nicht, den man hier in den Schaufenstern sehe. Er hoffte, daß die Wohnungsfrage sich in Abseh- barer Zeit ebenfalls bessern werde. General- sekretär Gmuer hat während der letzten Jahre die meisten europäischen Länder bereist. Ueber die politische Lage äußerte er sich sehr pessi- mistisch. Wenn auch im Augenblick noch nichts zu befürchten sel, so seien doch die Fronten der Zukunft bereits gebildet. Trotzdem müß- ten sle als Vertreter der Post ihrer internatio- nalen Verpflichtung gedenken und weiter für eine Verständigung unter den Völkern arbei- ten. W. n. LIE IHLILL Die Botschaft hören wir wohl.. In der VELVJ wird zur Zeit der Plan erwogen, die Weißbrot- ration ab 1. Juli von 1500 Gramm auf 2500 Gramm oder 3000 Gramm herauf zusetzen. Man will mit dieser Maßnahme den Verkauf von Weigbrot auf dem schwarzen Markt unterbinden und Slelch- zeitig erreichen, daß die Bauern möglichst alles Getreide abliefern.(dena). Mehr silber und Gold! Um der mit Absatz- schwierigkeiten kämpfenden Edelmetallindustrie weitere Arbeitsmöglichkeiten zu erschliehen, ist jetzt der Verwendungszweck für Edelmetalle, be- sonders für Silber, erweitert worden. V. a. kann nunmehr auch für die Herstellung von versilber- ten Geräten, Wie Tafelbestecke und kultische Geräte, daneben aber auch für die Erzeugung von echtem Silberbesteck und Tafelgeräten, Silber verwendet werden. Der notleidenden Edelmetall- industrie, darunter auch für Pforzheim, sind zu diesem Zweck Sonderkontingente an Süber zu- geteilt worden. Für die Förderung des Exports erhält die Schmuckwaren: und Uhrenindustrie auch erweiterte Zuteilungen an Gold. Del T. 150 000 Fahrräder im Monat. Nach den jetzt vor- liegenden Produktionszahlen konnte die Fahrrad- und Motorrad-Erzeugung im Mai weiter gestei- gert werden. Die westdeutschen Werke produ- zierten insgesamt 150 602 Fahrräder, 2 073 Fahrrad- anhänger und 1 857 Fahrrad-Hilfsmotoren. Auch die Motorred-Fertigung stieg auf 5 495 Motorräder und 5 507 Motor fahrräder. Hinzu kommen noch 432 Seitenwagen und 61 Sonderfahrzeuge. Fu. Dad nach wien eingeladen. Die Deutsche An- gestellten- Gewerkschaft wurde eingeladen, am Kongreß des Internationalen Verbandes der Pri- vatangestellten teilzunehmen, der vom 138. bis 20. Juli in Wien stattfindet. Klassenstaat oder Volksstaat. Der Sekretär des Gewerkschaftsrates des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes. Georg Reuter, erklärte auf dem Vereinigungskongreß der Postgewerkschaf- ten Westdeutschlands unter anderem, das wirt- schafts-wissenschaftliche Institut der Gewerk- schaften habe festgestellt, daß 8,5 Millionen Haushaltungen in Westdeutschland den Lebens- standard von 1986 erst zu 60 Prozent erreichten, 2,5 Millionen Haushaltungen von Rentnern und Pensionären nur zu 50 Prozent, während 300 000 Haushaltungen schon wieder einen durch- schnittlichen Lebensstandard von 103 Prozent gegenüber 1936 aufrecht erhalten. Bei diesen Zahlen könne von einem Volksstaat keine Rede sein, sondern nur von einem Klassenstaat in- folge des verlorenen Krieges und der finanz- wirtschaftlichen Politik.„Wir dürfen nicht dul- den“, so sagte er,„daß elf Millionen Haushal- tungen den Krieg verloren haben und bezah- len müssen, während sich 300 000 Familien ei- nen Wohlstand ohne gleichen leisten können. Diese Zahlen sind eine Tatsache und eine An- klage. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten die Konsequenzen für die Politik der Gewerkschaften daraus ziehen müssen. tz. Auch die eisen verarbeitende Industrie macht Schwierigkeiten. Die Verbände der eisenverar- beitenden Industrie hatten nach Inkrafttreten der Erhöhung der Eisenbahnfrachten ihre Mitglieder dahin unterrichtet, daß eine Abwälzung der sich aus der Frachtkostenerhöhung ergebenden Mehr- kosten durch den Eisenhandel gegen die preis- rechtlichen Vorschriften verstoße, Die eisenverar- beitenden verbände vertreten den Standpunkt, die Eisenpreise seien Höchstpreise und eine Ab- Wälzung der Mehrkosten könnte daher nur durch eine Ausnahmegenehmigung erfolgen. Sie haben deshalb bei der Verwaltung für Wirtschaft eine Klarstellung der rechtlichen Zulässigkeit der Ab- Wälzung der Frachterhöhung über die Bestim- mungen der Anordnung vom 15. April 1948 hinaus beantragt. Bu. Neuer Verlust der Glashütte Heilbronn. Die mit 0, NMIII RM kapitalisferte Glashütte Heil- bronn Ad, Hellbronn, weist 1947 einen Verlust- vortrag von insgesamt 0,26 Mill. RM aus. Die Fla- schenproduktion war unbefriedigend. Im Be- richtsjahr wurde eine vollautomatische, Konser- venglaswanne in Betrieb genommen, Auf Anlagen erfolgten Zugänge von 0,16 Mill. RM... Bosch geht auf Kurzarbeit. Die Robert-Bosch- Ambkl., Stuttgart, hat ihrer Belegschaft mitge- tellt, dag im nächsten Monat in einigen Produk- tlonszweigen zur Kurzarbeit übergegangen Wer- den muß. Von der Maßnahme werden etwa 300 Arbeiter der Gesamtbelegschaft von rund 9000 Be- schäftigten betroffen.(dena). Die IEA kauft zu teuer! Aus Kreisen der Seifen- industrie wird berichtet, daß die importierten Roh- stoffe gegenüber dem vergangenen Jahr kaum im Preis ermäßigt worden sind. Dies komme daher, well über die JEIA recht teuere Einkäufe getätigt wurden ungeklärten Rechtsverhältnisse der Bizone noch keine bindenden Regelungen geschaffen wer- den konnten. Bei den abschließenden Verhandlungen am Mittwoch wurde ausdrücklich über das Mitbe- stimmungsrecht der Gewerkschaften diskutiert. Besonderen Umfang nahm dabei die Frage ein, ob die Betriebsräte zur Wahrung ihrer Auf- gaben Einsicht in die Personalakten nehmen Könnten. Die Arbeitgeberseite vertrat den Standpunkt. daß dies nur mit Zustimmung des betreffenden Arbeitnehmers geschehen dürfe. Es kam dann eine Kompromißlösung zustande, nach der die Betriebsräte die Akten einsehen können, wenn der Arbeitnehmer nicht aus- drücklich widerspricht. Geschieht dies, so darf der Betriebsratsvorsitzende lediglich Personal- akten einsehen, aus denen alle Schriftstücke entfernt wurden, die persönliche Angelegenhei- ten des Arbeitnehmers betreffen. Für Arbeitsstreitigkeiten, die aus diesen Ta- rifordnungen entstehen, werden örtliche Schlichtungsstellen geschaffen, deren Mehr- heitsbeschjuß endgültig ist, wenn die streiten- den Parteien vorher einen solchen Entscheid als bindend anerkannt haben. Andernfalls bleibt das Arbeitsgericht Berufungsinstanz. Die Ueberbrückungsbeihilfe ist nach dem neuen Lohnabkommen in die Löhne eingebaut wor- den. Für einige Handwerkergruppen wurden geringfügige Lohnerhöhungen festgesetzt. Die günstige Wirtschaftsstruktur Württemberg-Ba- dens macht es möglich, daß die Gewerkschaf- ten hier etwas höhere Lohnsätze erreichen konnten als in den Nachbarländern. 5 e Wer bezahlt die Kosten? Lastenausgleich kür Boden reformierte Entschädigung im Zuge der Bodenreform Nach dem„Gesetz zur Beschaffung von Siedlungsland und zur Bodenreform“ sollten die Besitzer von Land, das freiwillig abgetre- ten wurde oder im Zuge der Reform abgegeben werden muß, in voller Höhe nach dem Er- tragswert entschädigt werden. Eine zweite Durchführungs verordnung vom 17. Februar 1947 sah darüber hinaus noch vor, daß diese Entschädigung in Geld zu bezahlen sei. Tat- sache ist aber, daß die dafür erforderlichen Barmittel fehlen und auch über den Kapital- markt nicht aufgebracht werden können. In der amerikanischen Zone wird daher zur Zeit ein Gesetz über die Entschädigung von Grund- eigentum vorbereitet, wonach die Entschädi- gung nur zu 10 Prozent in bar, zu 90 Prozent jedoch in Schuldverschreibungen oder Schuld- buchforderungen gewährt werden soll. Offen bleibt allerdings, wieweit eine solche Entschä- digung noch als„angemessen“ im Sinne der Verfassung betrachtet werden kann. Jedenfalls gehen die Auffassungen darüber selbst bei den zuständigen hessischen Fachministerien weit auseinander. Eine endgültige Lösung dieser Frage wird von diesen Stellen erst im Zusam- menhang mit der Regelung des Lastenausgleichs erwartet, die auch über eine einheitliche Be- wertung der Grundstücke und der Aufrechnung von Forderungen entscheiden soll. Die bisher in Hessen im Zuge der Boden- reform freigewordenen Grundstücke, die einen Gesamtwert von rund 32 Mill. PM reprasen- tieren, sind von zwei gemeinnützigen Sied- lungsunternehmungen, der Nassauischen Sied- lungsgesellschaft in Frankfurt a. M. und„Hes- sische Heimat“, Kassel, übernommen worden. Obwohl die Kaufpreise noch nicht feststehen und auch die Form der Entschädigung noch nicht geklärt ist, sollen zunächst die vorgesehe- nen 10 Prozent der Grundstückswerte bar aus- bezahlt werden, um gerichtlichen Schritten der Berechtigten zuvor zukommen. Da jedoch diese Siedlungsgesellschaften über keine Barmittel verfügen, werden die erforderlichen 3,2 Mill. DM als Darlehen des hessischen Staates gegeben werden, die noch im Haushaltsplan 1949 bereit- zustellen sind. Diese Darlehen werden übrigens wieder zurückfließen, sobald das Land in das Eigentum der Siedler übergegangen ist und der Grundstückswert als Rentenschuld allmäh- lich abgetragen wird. iel. * Vorpfändung wieder auferstanden. In einem Schreiben vom 21. Juni hat die amerikanische Militärregierung mitgeteilt, daß der Länderrats- Antrag, betreffend den„Entwurf eines Gesetzes über die Wiedereinführung der Vorpfändung“, ge- nehmigt ist. Die Ministerpräsidenten der US-Zone sind ermächtigt worden, dieses Gesetz nunmehr zu verkünden. Auf Grund der Vorpfändung, die durch 8 7 der 4. Vereinfachungs- Verordnung be- seitigt war, kann der Gläubiger schon vor der Pfändung mittels eines vollstreckbaren Schuld- titels durch den Gerichtsvollzieher dem Dritt- Schuldner und dem Schuldner die Benachrichti- gung zugehen lassen, daß die Pfändung bevor- steht. Der Dritt-Schuldner wird damit gleichzeitig aufgefordert, nicht an den Schuldner zu zahlen, und der Schuldner sich jeder Verfügung über die Forderung oder Einziehung der Forderung zu enthalten. Der vorherigen Erteilung einer voll- streckbaren Ausfertigung und der Zustellung des Schuldzetteis bedarf es nicht. Die Benachrichti- gung an den Dritt-schuldner hat die Wirkung ei- nes Arrestes, sofern die Pfändung der Forderung innerhalb von 3 Wochen vorgenommen wird. Bie Frist beginnt mit dem Tag, an dem die Benach- richtigung zugestellt wurde. be. Die Fleischerinnung Hannover beschloß auf einer außerordentlichen Mitglieder- versammlung, nur noch so viel Fleisch zu verkaufen, wie auf legalem Wege er- hältlich ist. Der niedersächsische Land- wirtschaftsminister, Dr. Gereke, er- klärte, es sei höchste Zeit, daß alle Län- der die Anordnungen der VELF über die Schweinepreise befolgen,(dena). Malerhandwerk organisiert sich. Die Bildung eines Arbeitskreises àus Vertretern der Meister- und Werkkunstschulen sowie des Handwerks wurde am Donnerstag auf der Tagung der Ar- beitsgemeinschaft des Malerhandwerks des Ver- einigten Wirtschaftsgebietes mit den Vertretern der Schulen beschlossen. Am Freitag wird der Direktor der VfW. Prof. Dr. Erhard, über Kredit- gewährung an das Handwerk sprechen. Außer- dem soll die Satzung zur Schaffung eines Zentral- verbandes des Malerhandwerks verabschiedet werden.(dena) Deutsche Angestellten gewerkschaft trizonal. Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft ist im Begriff, ihre Organisation auch im Lande Rhein- land-Pfalz einzurichten, wo bisher noch keme Angestelltengewerkschaft besteht. Der Ange: stelltenverband Württemberg-Hohenzollern Wird am 9. Juli über seine Verschmelzung mit der DAG Beschluß fassen. Damit wirg sich die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft Über West- deutschland erstrecken. C. H. Sanz Kurrnachrichten Für die Groß- und Handelsmühlen Hessens wurde ein neues Lohnabkommen abgeschlossen. Die Tarifordnungen Kurhessens und Hessen- Nassaus wurden zu einem Tarifvertrag zu- sammengefaßt. Der Spitzenlohn wurde auf 1,28 DM erhöht. Durch Beschränkung auf vier Lohn- und drei Ortsklassen wurde eine Verein- heitlichung erzielt. Verhandlungen über die Schaffung eines Man- teltarifvertrages für die kunststoffverarbeitende Industrie Hessens begennen in Darmstadt. C. H. Der Zwelzonenverband der Handelsvertreter und Handelsmakler hielt am 9. und 10. Juni 1949 seine diesjährige Hauptversammlung in Eutin ab. Es waren nicht nur alle Landesverbände der Bi- zone, sondern auch die aus Berlin und der fran- zösischen Zone vertreten. Die Hauptversammlung beschloß, den Namen der bisherigen Arbeits- gemeinschaft in Centralvereinigung Deutscher Handelsvertreter- und Handelsmakler- Verbände (CDE) zu ändern. Die Mitgliedsfirmen der Lan- desverbände sollen gleichzeitig berechtigt sein, die Bezeichnung„Handelsvertreter CDH, bzw.„Handelsmakler CDH“ zu führen. Nichtgeschonte werden berücksichtigt Einkommensteuer der Besatzungs geschädigten Das Einkommensteuergesetz berücksichtigt unter den Sonderausgaben, die der Steuer- schuldner vom Gesamtbetrag seiner Einkünfte Abzuzilehen berechtigt ist, Aufwendungen für die Wiederbeschaffung von Hausrat und Klei- dung, die infolge Kriegseinwirkung verloren wurden(5 2, 10 Abs. 1, Ziffer 2f EStGes.). Für diese Sonderausgaben sind Abzüge bis zu einem Jahresbetrag von 1000 DM zulässig, die sich um je 500 DM im Jahre für die Ehefrau und für jedes Kind erhöhen(5 32 Abs. 4 Zif- fer 4), sofern die übrigen Voraussetzungen des Gesetzes vorliegen. In dem amerikanisch be- setzten Gebiet Westdeutschlands leben Tau- sende Steuerpflichtiger, die durch Eingriffe der Besatzungsmacht ihren Hausrat und ihre Klei- dung, 2z. T. restlos, verloren haben. Man sollte annehmen, daß diese Besatzungsgeschädigten die oben erwähnten Vergünstigungen geniehgen. Auch sie haben ihren Hausrat durch Kriegs- folgen, nämlich durch Maßnahmen der Besat- zungsmacht, verloren. Zum Erstaunen der Antragsteller sind die Steuerbehörden anderer Ansicht. Sie lehnen die Vergünstigung der Sonderausgaben ab mit der Begründung, das Gesetz spreche nur von Verlust infolge von „Kriegsein wirkung“. Die Beschlagnahme durch die Besatzung sei dagegen keine Kriegseinwir- kung, wie das etwa bei den Fliegergeschädigten zutreffe. Dem wird entgegengehalten, daß in Tausenden von Fällen der Eingriff vor dem 8. Mai 1945, 3180 vor der Einstellung der Kampfhandlungen, vorgenommen wurde. Ebenso sind die Besatzungsgeschädigten der Ansicht, daß die Beschlagnahmen der Besat- zungsbehörden in unmittelbarem Anschluß an den Krieg eine typische Kriegseinwirkung sind. Die Finanzämter haben auch zum Teil emp- funden, daß ihr Standpunkt nicht recht ver- tretbar ist, aber im Prinzip an ihrer Entschei- dung festgehalten, nur mit einer anderen Be- gründung. Man lehnt die gestellten Anträge Ab, weil die Besatzungsgeschädigten„Ersatz- ansprüche“ an die Gemeinden(Besatzungs- ämter) hätten. So hat zum Beispiel das Fi- nanzgericht Kassel unlängst entschieden. Man billigt den Fliegergeschädigten die Vergünsti⸗ gung des 5 10 EStGes. zu, da sich ihre Ersatz- ansprüche gegen das nicht mehr existierende Deutsche Reich wenden, also recht zweifelhaf⸗ ter Natur sind, während sich die Ersatz- ansprüche der Besatzungsgeschädigten gegen die Gemeinden richten, die hierüber in län- gerer oder kürzerer Zeit zu entscheiden berech- tigt sind. Wie kragwürdig diese Ersatz- ansprüche sind, dürfte der bisherige Verlauf der Verhandlungen zwischen den in Frage kom- menden Stellen über die Umstellung dieser „Ersatzansprüche“ gezeigt haben. Die ameri- kanischen Besatzungsbehörden haben zur Zeit nur eine Umstellung 1:10 zugebilligt. Früher abgefundene Besatzungsgeschädigte haben, da je verlorenes Zimmer höchstens 1000 RM ersetzt wurden, für das wertvollste Zimmer jetzt 60 DM in der Hand, wofür sie gerade zwei Stühle kaufen können. Allerdings muß gesagt werden, daß den Besatzungsämtern und Finanz- behörden bei dieser Entscheidung auch nicht wohl ist, und daß die Verhandlungen über die Rechte der Besatzungsgeschädigten auch in steuerlicher Hinsicht weitergeführt werden. Hoffentlich führen diese Verhandlungen zu einem Erfolg, bevor die Einkommensteuer- erklärungen für das 2. Halbjahr 1948 und 1949 Tällig sind. Ve es 5 f 8 8 5 Seite 10 MORGEN Freitag, 1. Juli 1949/ Nr. 120 — Rheinaufwärts- südlich Bonn/ Theinau TIVVd— SUdll Von Walter Henkels Mehr als ein Dutzend der kleinen, flin- derwässer abgeschossene Arme und Beine Remagen, über die Eisenhower im Mär ken, weißgestrichenen Bötchen schaukeln nachwachsen ließen, wie es die Sage von 1945 mit seinen Panzern rollte und erst- schon wieder auf dem Rhein zwischen blessierten Kämpen zu erzählen weiß, ist malig das rechte Rheinufer erreichte. Drei Bonn, Godesberg, Königswinter, Rhöndorf, Honnef und Rolandseck, und ihre poesie vollen Namen Elsa, Diana, Adeline und Aennchen, Eva-Maria, Theresia, Martha und Verona lassen den Schluß zu, daß man noch gerne die Zeiten beschwören möchte, als zum Bowletrinken auf den Rheinterras- sen ein bezauberndes Mädchen gehörte. Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein, Wie die Liederdichter versicherten, das sollte schon immer der Himmel auf Erden Sein. Der Zeitchronist berichtet Landschaft ums Siebengebirge, dag da Bowlen gebraut und Quartette gesungen wurden und alles lauter Lust und Fröhlich- keit war“. Heute wäre dies preisende Wort ein wenig einzuschränken. Wenn man am Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg vor- beischaukelt, sieht man nämlich an die zwei Dutzend Ofenrohre aus den einstigen Hotel- fenstern herausragen. Und wer es noch nicht wissen sollte: Es ist der potenzierte Jammer von vierhundert Ostvertriebenen, der sich hier in einer Art neuer Miets- kaserne versammelt hat. Das Bowlebrauen und das Quartettesingen ist ihnen nicht ge- läufig. Nach der verbrieften Beglaubigung der Gelehrten ist die Landschaft eine Apotheke. Es sei ferne von uns, dies hinsichtlich der Preise sagen zu wollen. Das könnte man mit gutem Grund bestreiten. Die Apotheke Sind jene heilsamen Wässer, die hier allent- halben die Erde freigebig der Menschheit zur Verfügung stellt. Hier liegen die Bäder Godesberg, Honnef, Kripp, Bodendorf, Sin- zig, Niederbreisig, Hönningen und Tönis- stein. Kalte und warme Mineralwässer kommen hier aus der Erde. Daß diese Wun- Die Ferse/ Wie ein Schuljunge, der kurz vor Beginn der Stunde gemerkt hat, daß er sein Heft zu Hause hat liegen lassen, erschien, ein Wenig verstört und unverkennbar bestrebt, irgendeine prekäre Sache eilends zu erle- digen, der dem ganzen Lande durch Bild und Ton wohlbekannte Mann zwischen den schwingenden Flügeln des Portals der Päda- gogischen Akademie in Bonn, nahm in einem langen Satz die Stufe, die zur Straße hinunter führte, und winkte, wobei er hastig einem Wagen mittlerer Verfassung zu- strebte, zu einer in beschaulichem Gespräch beisammenstehenden Gruppe von Chauf- keuren hinüber. Die Gruppe geriet miteins in Bewegung, lockerte sich und entließ einen der ihrigen im Laufschritt zu dem gleichen Wagen mittlerer Verfassung. Die- ser offenbar improvisierte Ziellauf, der im taten Rennen endete, fand seinen Abschluß in einer kurzen Weisung an den Chauffeur, und Während dieser um die Haube zu sener Unken Seite hinüberflitzte, riß der dem Lande wohlbekannte Mann sich selbst den Schlag auf und tauchte kopfüber ins Wa- geninnere, sein Standbein mühsam nach- Ziehend. Und da kam es denn an den Tag. Zunächst etwa handbreit über dem Bo- den befindlich dann in kurzen Stößen höher- rückend und schließlich mit dem Bein hinter dem zugezogenen Schlag entschwebend, hatte sich meinem anfänglich leicht irritier- ten Auge und Gemüt der Anblick eines hellen Flecks von vergleichsweise ziemlicher Größe dargeboten. Gewiß, die Erde und das Leben bieten mancherlei Gelegenheiten für das Vorhandensein von hellen Flecken: aber dieser helle Fleck, der nun von dem berühmten Mann vermittels eines Autos und Wagenlenkers nach sparsam ausgefah- rener, präziser Kurve stadteinwärts getra- gen wurde, kein Zweifel, dieser helle Fleck War zugehörig jener Spezies von hellen Flecken, die von jeglichem jedenorts als deplaziert und unbeliebt empfunden wird. Um es kurz zu machen: Es handelt sich um ein Loch in einem Strumpf. Ueberzeugt, an diesem Tag für meine staatsbürgerliche Neugier keinen Weide- grund mehr zu finden, der ihr fetteres Gras darböte, als das soeben gerupfte, wandte auch ich mich nun von dannen und trottete von dieser Wie aus Norwegen gemeldet wird, ist Knut Hamsun, der im August 90 Jahre alt wrd, wieder auf seinen alten Landsitz Nörkolmen bei Grimstadt zurückgekehrt. Seine Frau Marie lebt bei ihrer ältesten Tochter in Kopenhagen, nachdem man sie vor curaem wegen guter Führung und in Anbetracht ihres Gesundheitszaustandes vorzeitig aus der dreijährigen Haft ent- lassen hatte, zu der sie als„Kollabora- teurin“ verurteilt worden war. Von einem Besuch im„Hause Hamsun“ in den letz- ten Tagen vor Kriegsausbruch berichtet der nachfolgende Artikel. Ueber dem skagerrak schwamm unser Flugzeug in leichtel Nebel. Urplötzlich wien cliieser zurück, und die zerklüftete Küste Nor- Wegens lag vor uns, mit ihren vorgelagerten grünen Inselchen, mit den roten Dächern der Häuschen, die sich in die Falten der Felsen schmiegten. Die Südspitze Christiansand schob sich links von uns hinein, und schon setzte das Flugzeug zum Landen an. Meine Span- nung steigerte sich zu leichtem Herzklopfen. Bisher war ich noch zu sehr mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, gewe- sen, als daß ich die Bedeutung dieses Augen- blicks für mich richtig erfaßt hätte: ich war von Knut Hamuns Tochter Ellinor, die ich in Berlin(im Sommer 1939) kennengelernt hatte, zu einem Besuch bei der Familie des Dichters, der allen Journalisten und Photo- Sraphen allen„Ausfragern“ schlechthin — seine Tür verschloß, eingeladen worden. Als ich mit dem Propellergeräusch in den Ohren leicht benommen über die kleine Treppe auf den beimeligen, von waldigen Hügeln und dem glitzernden Meer einge- schlossenen Flugplatz taumelte, sah ich am Rande der Rollbahn einen hellen Wagen und davor zwei Menschen stehen: einen Mann und eine Frau. Als ich näher kam. erkannte ich Knut Hamsun, wie ich ihn auf Bildern gesehen hatte: mit dem weißen Schnauzbart unter blitzenden blauen Augen. Wenn ich an Frau Hamsun depke wie ich sie damals kennenlernte und während meines Aufent- Besuch bei Knut Fade freilich noch nicht erwiesen. Aber sie haben doch schon vielen Menschen von körper- lichen und seelischen Gebresten Heilung gebracht. Sogar Thermalschwimmbäder in freier Natur gibt es hier, so das renovierte und am 15. Mai neu eröffnete Thermal- schwimmbad auf der bezaubernden Rhein- insel Grafenwerth bei Honnef. „Goethe“, mit Verlaub, ist abgesoffen. „Goethe“, den wir hier meinen, ist nicht der alte Geheimbderath aus Weimar, sondern der große Personendampfer der Köln-Düs- seldorfer Rheindampfschiffahrt, dem der Olympier im Jahre 1913, als er vom Stapel lief, seinen Namen leihen mußte. In der Turbulenz des Jahres 1945 ging er in Ober- winter, unterhalb Remagens, mit seinen slebenhundert PS auf Grund. Dort lag er lange, die Aufbauten trostlos aus dem Was- ser reckend, bis vor nicht allzu langer Zeit Leute mit Schweißbrennern kamen und das Wrack in der Mitte trennten. Die eine Hälfte vom„Goethe“ schaffte man zur Werft in Köln, wo sie wieder instandgesetzt wird, die andere liegt noch bei Oberwinter. Angesichts dieses Schiffswracks könnte ein Melancholiker ins Monologisieren kommen mit dem berühmten Goethevers: Und solang du dies nicht hast, Dieses Stirb und Werde, Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erdes Auch für„Goethe“, den großen Personen- dampfer, trifft es zu. Oder hat einer was dagegen? * Jahrhunderte und Jahrtausende ist durch das Rheintal die Weltgeschichte da- hergekommen. Jüngste, noch lebendigste Geschichte ist jene Ludendorffbrücke bei Von E. H. K. Pi e k langsamen Schrittes und mit versonnenem Lächeln heimwärts. Dabei hielt ich in mir selbst folgende Ansprache: Du bist ein Mann, der mir behagt hat, seit ich zum ersten Male von dir hörte, und das liegt nun schon eine Reihe von Jahren zurück. Seither ist dein Weg zu verlaufen, wie Kun- dige ihn dir vorausgesagt haben. Es war ein öffentlicher und den Blicken aller aus- gesetzter Weg. Und nun, da du dastehst als ein Mann in der vollen Kraft, weiß man von dir zu rühmen, du seiest einer der Löwen geworden in der Wildbahn des poli- tischen Ringens, seist ein Matador in der Arena der Wortgefechte und ein„Crack“ in den Stadien, in denen die Entscheidungen der Zeit mitentschieden werden. Man weis von dir zu sagen, daß alle Register der Rede deiner Meisterschaft untertan seien vom Pathos bis zum Argot, von der ele- gantesten Eloquenz bis zum Gedröhn der Tribunen, vom vorbereiteten, weisheits- vollen Schreibtischsermon bis hin zur heißen, überwältigenden Debatte. Man weiß von deiner bestrickenden Liebenswür⸗ digkeit und von deiner grandseigneurialen Wesensweite so gut zu sagen, wie von deinen entlarvenden Sarkasmen und der bitteren Kunst, die Lacher auf deine Seite zu ziehen. Feinde, hört man, habest du nicht, Gegner„die Menge“ und Freunde landauf-landab. Und doch— und doch sind Menschen deiner Laufbahn stets in Gefahr, allzu früh umwittert zu sein von der starren und gläsernen Luft der Denkmäler. Vorzeitig posthum, stehen sie da auf ihren Podesten und sind der Menge ein scheues Staunen. Aber das ist gewiß wahr, man steht nicht auf Podesten und hat ein Loch im Strumpf. Nein, der Gefahr menschlichen Entfrem- dens bist du von heute an für mich ent- ronnen. Ich sah einen Mann, den ein hoher Auftrag der Obhut der Gattin entführte, einen Umgetriebenen, den die Zeit in die Oede eines Hotelzimmers verbannte, einen Wanderer, dessen Felleisen nicht viel Raum hat: ich sah ein Stück von deiner entblögten Ferse. Und diese Ferse, die ich sah, Ver- ehrter, ist nicht die des Achilles. An dieser Ferse bist du nicht sterblich. Sela! 5 halts erlebte, so weiß ich keine Einzelheiten mehr; sie war für mich immer ein Gesamt- eindruck von einer seltenen fraulichen Müt⸗ terlichkeit. Ich fühlte mich wunderlich ge- borgen, als sie mich in ihrem guten, etwas akzentierten Deutsch begrüßte. Auch Ham- Sun war sehr freundlich und von jovialer Ritterlichkeit. lech erfuhr sogleich, daß er kein Wort Deutsch spreche. Auf der Fahrt nach Nörholm, die ein Stück an der Südostküste Norwegens entlangführte, saß ich vorn neben Frau Hamsun, Sie steuerte den Wagen sicher und ruhig. Ich erfuhr erst später, welche Gunst mir mit diesem Platz zuteil wurde. Sonst saß Hamsun stets neben seiner Frau, um ihr die zahlreichen Vieh- Satter, die die Straße sperrten, zu öffnen. Jetzt überließ er mir, dem Gast, diesen Ehrenplatz. Und bei jedem Tor kletterte er aus dem Fond des Wagens, um seiner Frau diesen ritterlichen Dienst zu erweisen. Zum letzten Male bei der Einfahrt von Nörholm, dem Wohnsitz, als die abwechslungsreiche Fahrt durch die Schären, in die die Fjorde gleich blauen Zungen hineinleckten, vorüber War. Das Haus, das ich schon aus Bildern in einer Zeitschrift gesehen hatte und das mir dort wie ein kleiner Palast erschienen War. bestand aus Holz und war weis ge- strichen. Von meinen Fenstern bis hinunter zur Straße erstreckte sich ein leuchtend bun- ter Blumengarten, der jetzt 2 im Ausgang des Sommers seine ganze Blütenpracht entfaltete. Den Zaun entlang waren hohe Stauden ge- pflanzt, die den Blick von der Straße àus kast verdeckten. Jenseits der Chaussee aber begann gleich der Fjord, an der Anlegestelle lag ein kleiner, etwas windschiefer Kahn an der Kette. Fast alle Fußgänger, die vor- beikamen, und jedes Auto blieben eine kurze Zeit an der Pforte stehen, während die In- Sassen in stilles Anschauen versanken. Dann fuhren sie geräuchlos weiter. Nach einiger Zeit wurde ich zum Mittag- essen gerufen. Das Eßzimmer war ein warm getönter Raum mit schweren dunklen Mö beln. Oben an dem ovalen Tisch saß Ham- deutsche Offiziere, die das Sprengen der Brücke unterlassen hatten, weil die ameri- kanischen Truppen zu überraschend da Waren, kamen unverzüglich vor die Kara- binerläufe eines Erschiegungspelotons Kurze Zeit danach, als amerikanische Pio- niere schon zwei andere Brücken über den Rhein geschlagen hatten, stürzte sich ein junger deutscher Unteroffizier mit seinem Focke-Wulff- Jagdbomber auf die heil gebliebene Ludendorffbrücke, brachte sie zum Einsturz und fand selbst den Tod. Acht amerikanische Panzer gingen mit in die Tiefe und liegen noch heute auf dem Grund des Rheins. Es fällt nicht schwer, sich auch hier einige Gedanken über die deutsche Ge- schichte zu machen, die am Rhein immer schon so massiert und nachdrücklich durch- exerziert wurde. Die Aureole, die die Poeten dem Rhein wanden, ist ein klein wenig brüchig geworden. Funkstille und Bettruhe In Louisville im amerikanischen Staat Kentucky überraschte eine Rundfunkstation ihre Hörer mit einer Sendepause von II Stun- den. Das Ilstündige Schweigen des Senders wird von einem Bettenfabrikanten bezahlt, der auf diese Weise für ein neues Patentbett werben will, das nach seiner Meinung sei- nem Besitzer eine Entspannung beschert, wie ste in den Us sonst nicht mehr möglich ist. * In Houston(USA) ließ sich die 6Ojahrige Mrs. Ella Friddlę von ihrem 5gjahrigen Mann scheiden, weil sie die Ehe„einfach nicht in Gang bringen“ konnte. Es war Mrs. Friddles siebente Scheidung innerhalb der letzten fünf Jahre. * In Vordingborg Dänemark) klingelte es zu spũter Nachtstunde an der Wohnungstür eines Altersrentners. Ein fremder Mann rief dem Rentner dureh das Fenster zu, die Russen seien in Kolding gelandet, in den Straßen würde geschossen und die Bevölkerung sei aufgerufen, sich mit den wichtigsten Wert- sachen auf dem Marktplatz zu sammeln. Als der Rentner mit 14 000 Kronen in der Akten- tasche das Haus verlassen wollte, wurde er von dem Mann niedergeschlagen. Als er wie- der zu sich kam, war weder von dem nächt- lichen Besucher noch von der Aktentasche oder den Russen etuas zu sehen. * In England befördert die Post jeden Mo- nat fast drei Millionen Inlandstelegrumme. Die Beförderungsduuer beträgt von der Ab- gabe am Postschalter bis zZ⁊ur Auslieferung durchschnittlich 36 Minuten. * In Neu Vork setzte ein Magduzin für ehe- malige US-Soldaten mehrere Preise fur dle beste Methode aus, wie man 1 Million Dollar verdienen kann. Erster Preis: 10 Dollar. * In Rovaniemi(Finnland) wird der drei- jahrige Kauko Lehtinen als Sehenswürdigkeit bestaunt. Kduko ist 1,12 m groß. Er hat einen Brustumfang von 95 em und Wiegt 80 Pfund. Bei seiner Geburt war er nur 2 eg schwer. Während seines ersten Lebensjahres entwi- Kelte sich KRauko normal, im zweiten wuchs er 33 Zentimeter. * In Stockholm brachte dieser Tage ein DR MW-Wagen auf dem Ringvũg, einer der Hauptverkehrsstraßen, den Verkehr zum Stocken. Der Wagen sprang nicht an. Ver- zweifelt schob der Besitzer ihn schließlich, von Passanten unterstützt, an die Bord- Schwelle und erklärte:„Ich habe die Kiste satt. Wer mir 250 Kronen dafur gibt. kann den Wagen gleich mitnehmen.“ Es fand sich sofort ein Kädufer, und der Wagebesitzer ver- schwand mit den 250 Kronen. Nachdem der neue Besitzer vergeblich versucht hatte, den Wagen zu starten, schlug er die Motorhaube zuruck, um den Fehler 2½ suchen. Er fand inn auf den ersten Blick. Der Motor fehlte. * In Mos k uu wurde dem russischen Wein- fachmann Grigorion zusammen mit dem Che- mier Frollow-Bagreewb der Stalinpreis ver- liehen, weil es ihm geglückt ist, die Herstel- lung des Champagners z⁊u„stuchanouisieren“. Frigorions Weißer und roter Sekt, der aus Krim- Wein gewonnen wird, ist innerhalb von 45 Tagen nack der Weinlese versandbereit. Französischer Champagner muß mindestens 3 Jahre lagern und wiederholt umgefüllt wer- den, bevor er tringfertig ist. Grigorions Lands- leute haben jedoch nicht viel von dem Sta- chanou- seht, da eine Flasche davon 80 Rubel costet den Dreitages- Verdienst eines So- Wh etarbeiters. sun in einem braungestreiften Anzug. Seine freundlichen Worte verstand ich erst, als seine Frau dolmetschte, aber die Ausdrucks- vollen Gebärden seiner Hände sagten mehr. Hamsun zog sich bald zurück, er hielt sich tagsüber in einem kleinen einfachen Zim- mer im ersten Stock auf. Ich sah ihn manch- mal Patiencen legen. Oder er promenierte durch den Garten und inspizierte die Ställe und Weiden. Ich blieb mit Frau Hamsun allein und erzählte ihr einiges von mir. Sie sagte freundlich, ich könne tun und lassen, Was ich wolle. Das Frühstück stände zu einer bestimmten Zeit auf dem Tisch, und es sei Sitte im Hause, daß jeder käme, wenn er Lust habe, aufzustehen. Unten liege das Boot, das allerdings jedesmal vor der Benut- Zung ausgeschöpft werden müsse. rings um den Fjord führten schöne einsame Wege, auf denen ich Spazierengehen könne. Aus meiner Bemerkung im vertrauten Ge- spräch kurz vor meiner Abreise, erfuhr ich, daß die Ehe dieses großen Mannes mit seiner um 23 Jahre jüngeren Frau nicht immer so Gartenfest in Schwetzingen Im Rahmen der„Schwetzinger Festspiele 1949“ und der Veranstaltungen zur Feier des 200 jährigen Bestehens des Schwetzinger Schlog- gartens wird am Sonntag, dem 3. Juli 1949, ein großes Gartenfest durchgeführt, dessen künst- lerische Gestaltung vom Stadttheater Pforzheim übernommen wurde. Das Programm sieht fol- gende Veranstaltungen vor: 15.30 Uhr im Hof der Moschee: Dor nrösche ns, Märchen in 3 Bildern von Robert Sürkner; 16.00 Uhr beim Hirschbassin: Ballett; 17.00 Uhr am Schloßg- café: Unterhaltungs konzert mit bunte rn Programm, während des Kon- zertes: Sommerliche Modenschau; 19.00 Uhr Apollo-Tempel:„Die Laune des Verliebten“ von Goethe; 20.00 Uhr im inneren Hof der Moschee:„Die Mia gd als Herrin“, musikalisches Intermezzo von G. B. Pergolese; 21.30 Uhr am See:„Mozart Konzert!. Eintrittspreis 2,.— DM. Vorver- kauf: Theaterkasse und Städtische Konzert- zentrale Heidelberg und Schloßkasse Schwet⸗ zingen. ———— Und ruhig fließt Heiratslust und Sommerfreuden Von Walter Pers ich Während die Geldkalamität der Wirt- schaft schwer zu schaffen macht, fährt der einzelne Mensch fort im Bemühen um die allmähliche„Normalisierung“ seines Le- bens. Was Gehaltsabrechnung, Lohntüten- inhalt oder sonstiger Verdienst ermöglichen, reicht zwar„nicht hin und nicht her“, aber insgesamt bietet das Dasein sich doch an- genehmer dar, als noch vor einem Jahr, mit den schwindelnd hohen Schwarzmarktprei- sen und dem Warenschwund für die Nor- mal verbraucher. Niemand leugnet die Sor- gen trotzdem zeigt der Hamburger durchaus einen optimistischen Zug, und in den letzten Monaten hat dieser Optimis- mus durch die großen Ereignisse ja auch verschiedentlich Aufmunterung erfahren, so durch die Aussicht darauf, daß Deutsch- land wieder eine Handelsflotte bekommt, durch die Vorboten zur Bildung einer eige- nen Regierung und, nicht zuletzt, durch die Aufhebung der Blockade Berlins. Hambur- ger schicken Liebesgabenpakete nach Ber- lin, flinke Spediteure haben einen regel- rechten Dienst eingerichtet und liefern Typenpakete, und wenn darin auch nicht gerade Butter, Speck und Fleisch verpackt werden, so ist doch schon ein Tütchen Kaf- kee neben Fisch- und anderen Konserven der Inhalt. Allein an dieser Tatsache läßt sich ablesen, wieviel weiter wir gekommen sind — man darf nur nicht die Augen zumachen und nicht vergessen, daß es noch hundert- tausende von Menschen in unserer Einein- halbmillionenstadt gibt, die ein solches Ga- benpaket ebenso nötig haben, wie die dar- benden Berliner. E Gewissermaßen läßt sich die Prozentzahl Unseres Besserergehens genau ablesen Wenn man die Statistiken der Eheschliegun- gen und Ehescheidungen in Hamburg zur Hand nimmt. Sie ist sogar seit 1939 im gün- stigen Sinne gestiegen. 1939 haben von ein- dreiviertel Millionen Einwohner 14 500 ge- heiratet— 1948 von eineinhalb Millionen 17 300, das ist eine prozentuale Steigerung von nahezu 40 Prozent. Gegen 4200 Ehe- scheidungen von 1939 stehen 1948 6400, bei der verringerten Bevölkerungszahl Also mindestens 55 Prozent mehr, immerhin aber noch erklärbar mit den Auswirkungen des Krieges. Zieht man die Scheidungen von den Eheschließungen ab, so hat Hamburg, das verkleinerte Hamburg, mindestens einen Zuwachs von 600 Ehepaaren mehr im Jahre 1948 als 1939. Und wer wollte wohl bestrei- ten, das sich darin ein echter Optimismus der Bevölkerung ausprägt? Schließlich be- deutet der Gang zum Standesamt nicht nur Sonnenschein und Glück, sondern er endet auch mit Pflichten und Bürden, und die end harmonisch gewesen war wie damals. Zwei- mal wollte Frau Hamsun die Flinte ins Korn werfen, wurde aber jedesmal von ihrem Mann zurückgeholt. Wenn sich auch sein Wesen nicht viel veränderte, so lernte sie doch all- mählich, notwendige Zugeständnisse 2u machen und trotzdem ihr eigenes Leben Zzu kühren und ihre Persönlichkeit zu bewahren. Die vier Kinder wurden später zu einem starken Bindeglied und regten Maria Hamsun zu ihren Kinderbüchern„Die Langerud- kinder“ an. Meist spielten wir am Abend Whist. Ich sehe mich noch immer auf dem kleinen Empiresofa im Wohnzimmer sitzen, links von mir Hamsun, seine Frau mir gegenüber und rechts Cäcilia, die allerdings nie große Lust zum Spielen zeigte. Hamsun spielte eifrig und anteilfreudig. Ich disponierte kühn darauflos und warf die Karten oft etwas voreilig auf den glänzenden Mahagonitisch. Da brummte er dann manchmal mißbilligend. Ich spürte am Ton, daß er nicht ganz einverstanden War, wenn ich einen Grand angekündigt hatte, den ich dann nicht durchhalten konnte. Seine Frau übersetzte seinen Tadel wesent- lich abgeschwächt, wie mir schien. Jeden Tag bekam Hamsun Stöße von Brie- ken, fast ohne Ausnahme aus Deutschland. Sie wurden von seiner Frau bearbeitet, aber er freute sich über jeden und ließ sie sich in Uebersetzung vorlesen. Von einfachen klei- nen Grüßen und Huldigungen zu seinem ge- rade vergangenen 380. Geburtstag bis zu wah- ren Hymnen an den Dichter war alles dabei. Frau Hamsun erwiderte alle Briefe, die einer Antwort bedurften. Bei solchen, die in deut- scher Schrift geschrieben waren, bat sie mich manchmal, sie in lateinische Buchstaben zu übertragen. Sie lehrte mich auch ein paar norwegische Worte. Einmal ließ sie mich ein kurzes Manuskript ihres Mannes über- setzen: Hamsun hatte sich verleiten lassen, ein Vorwort zu einer Broschüre zu schrei- ben, die Deutchlands Recht an Danzig dar- legen sollte. Die Gedanken der kleinen Prä- ambel waren denkbar einfach. Er ließ den Polen Gerechtigkeit widerfahren, sie seien ein tüchtiges Volk, Aber Danzig gehöre nun mal den Deutschen, der Rhein Foto: Paul Woll übernimmt eigentlich nur derjenige, d auch fest davon überzeugt ist, daß er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit erfülg kann. Es ist viel Sonne in diesen Wochen, nd Feierabend und an den Sonntagen erg sich ein wahrer Strom von Spaziergängen über alle Wege. Wo nur ein bißchen Gr und Wasser lockt, wird gelustwandelt Arm in Arm und innig umschlungen sdile dern die jüngeren Leute umher. Ich hab' Hamburg soviel Liebespärchen früher 1. gesehen, die Heiratsstatistik für 1949 Win wohl am Ende den Rekord derjenigen u 1948 weit überbieten! Man selbst wird h. so gutem Wetter angesteckt von frohe Laune. Da gab es nun auf der Alster d. Frühjahrs-Regatten der Segler und Rude rer. Von der Bewohnerschaft der Rother burgsorter Trümmergefilde bis zu den I sassen der Blankeneser Parkpalais 4 alles auf den Beinen, tausende von Mer schen säumten die Promenaden rund un die Alster. Im Garten vor der Fährhau Ruine gab es an den Tischen keinen freie Platz. Windgefüllte Segel, schnellten übe die Alster. Zur Feier des Tages. zwei oder drei der Motorschiffe wieder vel gestrichen und der langersehnte Sonntag verkehr über das Wasser wieder eröffne worden. Ein berückendes Bild! Zwar belt noch immer Staub von den Gehwegen die einst mit körnigem Grand bestrei waren, zwar sind die Reitwege nicht aul gelockert, zwar ist die Masse der Menschen noch immer ziemlich farblos, verwasche und verblichen gekleidet— aber es menge sich doch modische Tupfer in das Pastel des Frühlingsgrün, und auch Herren Sieh, man in hellen Kammgarnen und Tweed, und ein paar Autos— wenn auch meisten nur solche des Consularcorps, weil ander keine Sonntagsfahrten unternehmen dürfe Die Kinder bekommen ein Eis zum Schlel. ken, in den Konditoreien gibt es nebel „echtem Bohnenkaffee“ wieder genießbere Kuchen, sogar mit„Schlagsahne“. Die Heiratsstatistik der Hansestadt trig nicht: schöne Mädchen lächeln dem Leben zu, Segel knattern im Wind, Paare tante zwischen Grün und Blumen. Und wahrhal tig, da kommt ein kleiner Junge und eine Tafel Schokolade. Richtige Schokoladt Und der Papa hat sie ihm gekauft, er lt zwar vier Stunden Arbeitslohn für en Tafel Schokolade opfern müssen, aber&. wurde dem Kleinen nicht von einem mil tätigen Tommy geschenkt— sie wurde mi der Hände Arbeit erworben. dene eme Dafür bekam er aus Norwegen annimmt Drohtelegramme: er sei ein Verräter ui miisse sich heimlich aus dem Lande Seht chen. Er lieg sich dadurch nicht einschüer tern; seine Frau sagte mir, daß er Deutsch. land sehr liebe. Auch glaubte er das, e 80 vielen andern wie ein Narkotikum eil ging. Cäcilia, die Tochter, war anderer Meinun, Sie machte daraus auch keinen Hehl ag sagte es mir oft, wenn wir mit dem Bal hinausfuhren:„Euer Herr Hitler lügt. 2 gesagt, er werde dies und jenes nie machen. Und dann hat er es doch gelen Also lügt er. Aber mein Vater glaubt, e er sagt. Ich versuche oft, ihm nachzuwei daß Hitler lügt, aber er WIIl es nicht 410 ben. Er ist schon so alt, und er glaubt ale Menschen, die etwas versprechen. Leh 1 ihm manchmal gesagt, daß er damit heren fallen wird. Aber er läßt sich nichts all reden von mir“. Am letzten Augusttag hatte ich mich il schlossen, nach Hause zu fahren. Am 10 sten Morgen traf ich Frau Hamsun im des oberen Stockwerks. Sie sah mich 11 95 an und sagte:„Nun ist leider doch 90 Krieg. Ich konnte vor Schreck nichts 1 In Norwegen wurden sofort die Arg Benzin, Zucker und Brot rationiert. Ham brachten mich mit ihrem letzten Benzin nag Ebristiansand, wo ich eine Maschine, Kopenhagen und von dort einen Zug i Sjedser und Warnemünde nach Berin kam. Zum Abschied schenkte sie mir an ersten deutschen Hamsun-Ausgaben. ein 1 nes Bändchen Novellen, Die Stimme ae bens“ in dunkelrotem Leder mit einer“ mung von der Hand des Dichters. 200 Im Flughafenrestaurant von Christ am verabschiedete ich mich von Frau Ha 1 Als wir die kurzen Minuten bis 11 205 des Flugzeugs beisammen saßen, war 0 lasse ich eine Mutter zurück, ohne zu 15 wann ich sie einmal wiedersehen, te, 8 Als sich das Flugzeug vom Boden abe ich das helle Auto, und die beiden Mens kleiner und kleiner werden ückger Ursula Rüde Aliier übere auf w. Minis zuleit. hören Fr: namzn ten S. der fi Rahm ahzub nach möglie zur 4 der ve 120 00 die be Zone Gew 2 FI dem könne Wa am De ameril korea wird von et Wa, U8-Ju wegen ben G Pra haben brag. sterlur Sen. V men durch den w Schafte des b Akkrec Verha Börcker in Py. Bel Marse Karde Brioni schen Nachr. Can dent gramr misatic Austr: zuneh Li Deuts tag ji dunkt das P K0 aus aut d ab, d ben und! der Ba nach gerick malig Koch kalls verbö erhob