veröttentlicht unter Lizenz- Nummer os WB 110 perantwortliche Herausgeber: br. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Mennheimer Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 Telefon 2886 Weinheim, Hauptstraße 63. Teleton 2241 K 1„Verlag: 1 415 1 5 5 4 er Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 ba 4 151. 43 152, 44 8 e 0 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 122 relefon:„ 885 9 Telefon 2755 J dich: südwestbank 1 5 ist die a 3 1 22 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. . 95 allgemeine 8 8 annheim 5 DM 0 Trägerlohn. Postbezugspreis: erbun.* 5 8 Monatl. DRA 3.11 zuzügl. DM 56 Zustell- id n. kansruhe Nr: h e f gebühr. Kreuzbandbezug: Monat!. 3.85 ich f shafen a. Rh. Nr. 267 43 5 10 3 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr.“ ieten scheint: Täglich außer sonntags dlichen. langte Manuskri ab 20 2 4 Bel Nichterscheinen infolge höherer licher Ver„„ Unabhän 1 2 Gewalt besteht kein Anspruch auf 6 verlag keiner a— ltun r N F 8 9 8 5 9 Sens un er 2 die Rückerstattung des Bezugspreises Armen hoben, glichen jahrgang/ Nr. 130 Einzelpreis 0,15 DM ichlend Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 8. Juli 1949 e den Im ad Be. ne flu be. onniers on den lossene len, al; Karl Leiprecht Bischof von Rottenburg Vatikanstadt.(UP) Papst Pius XII. er- e, auf. Ante Monsignore Karl Leiprecht zum s keine schok von Rottenburg. Wie in vatikani- chatten zen Kreisen bekanntgegeben wird, wird Lacht. t Pius XII. am 17. Juli eine Rundfunk- en auf. g nd 55 gie an die Berliner Katholiken halten. 8 des- r Men.“ Wohleb für Selbstverwaltung au db, baden-Baden. GP UUW-Big.-Ber) Der süd- it lets gzdische Staatspräsident Wohle b hat sich leer Tage zum wiederholten Male mit war- den Worten für eine Selbstverwaltung und ir Föderalismus und gegen den Absolu- mus und den Zentralismus ausgesprochen. ifende ber Staatspräsident sprach auf dem Höllhof in einer In Reichenbachtal, in dem jüngere und 28 Brot tere ehemalige Angehörige der NSDAP urtüm⸗ ud ihrer Formationen mit demokratischen ſbelankengängen vertraut gemacht werden. ber Staatspräsident wandte sich vor allem den Zentralismus und die Gefahr der cherbürokratisierung, die er mit sich dachte. Er sagte, es sei eine uralte Erfah- Ing, daß zuerst immer nur ein Federnalter sie ist m We. ie die Selbstverwaltung von unten her as Selbstverständliches. Zentralisten, die es nicht verstehen könnten und glaubten, biete, h könne nur von oben planen, lebten ich ait Feter in den Gedankengängen des Abso- Asmus, aus denen sich der Beamten- und ſlkzeistaat entwickelt habe. Leitungshändler wollen streiken es,. E86 flamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Hamburger letungshändler haben am Mittwochabend achlossen, die Zonenzeitung„Die Welt“ ab Juni im Straßenhandel in Hamburg nicht lehr anzubieten und zu verkaufen. Alle erdeschilder an festen Ständen sollen ent- dex, g= l werden. Die Hamburger Zeitungs- ner inder wollen sich mt allen ambulanten lndlern Westdeutschlands in Verbindung en. Der Fachverband der Zeitings- ommu- ſändler unternahm diesen Schritt, nachdem 3 Philo- Die Welt es abgelehnt hatte, einen höheren ſeakauksrapatt zu gewähren. Die Erhöhung el erkorderlich, wurde erklärt, Weil durch ut gen lch Erscheinen der„Welt“ der 0 chen! Ahenhandel bedeutend abnehmen werde. bungen Flächenbrand kern in] Mannheim.(Eig. Bericht) Gestern nach- hrenden fitas brach beim Städtischen Wasserwerk Andte akertaler Wald) ein Flächenbrand aus, bei an den m zwei Hektar Fläche verbrannten. Als fatehungsursache Werden weggeworfene leretten vermutet. Bei Redaktionsschluß auvolt, esu er das Feuer gelöscht. Vsischen 28 Buch t⸗ führt, er Situs. Ser und die Be- n Seiten Studies ihm Etappe: Les Sables— La Rochelle La Rochelle.(UP) Der Italiener Fausto bi Sewann die 6. Etappe der„Tour de Mee, Die gestrige Etappe führte die Teil- mer von Les Sables d' Olonne nach La ehelle(92 Kilometer). Die Strecke uu besonders gewertet, da die Fahrer ein- n 0 5 aur die Strecke geschickt wurden. 1 an rischer] — ron g . daten. Bei schweren Ueberschwemmun- 0 2 den Provinzen Kwantung und Honan en“. Menschen ums Leben gekommen, aer die Nachrichtenagentur der Zentral- befreut, g rung. Die betroffenen Gebiete haben die a1 Welke ſkglerung um Hilfeleistung ersucht. sehen, 85 Bord der„H. M. S. Implacable“. Die er- sich de Ain e nnsamen Flottenmanöver der West- „ B 20 en nach erfolgreichem Verlauf am r hat 1. el des abgeschlossen. Unter dem Ober- 15 lebe Mer es britischen Admirals Sir Rhoderick „ beck nahmen britische, französische, nie- Nen ile wasche und belgische Kriegsschiffe mit lic de 1 2 ee 20000 Offizieren und Mannschaften daran ledige Paris. chen e itearbei Ein Streik der Gas- und Elektrizi- telle lee er der am Mittwoch in Nordfrank- heibe e pemerstnen Anfang nahm, breitete sich am 7olke 4 rstag auch in Paris selbst aus. ar 8800 Wiesbaden. Der westdeutsche Konsultativ- Kürzl et nach einer Mitteilung des Büros der ng d berpräsidenten vom Donnerstag auf Herde* de der drei westlichen Militärregierungen habe, 8 ait 16. Juli nach Frankfurt zu einer vollen zung einberufen worden. ge pi e dae baden. Die ursprünglich für Mitte des Nut no eitsch geplante nächste Konferenz der west- Aber ze ſed ein Beßzierunsschefs in Konstanz wird von del dente* Mitteilung des hessischen Minister- 1 dat in 1. Christian Stock erst Ende Juli d e eszel Konstanz, sondern voraussichtlich in überzen] Len abgehalten wrerden. K. 9 68.5 Vom 15. Juli an werden an die l en gststellen beschäftigten nichtameri- Angestellten und Arbeiter ee keine m 8 mehr verabfolgt. 7. f trage de. enun Zur Beisetzung des verstorbenen 1 en bell tischen Georgi) im Ministerpräsidenten d Wäb⸗ ade wird eine Delegation des Parteivor- nm e 3 nach Sofia fahren. Der Ab- Pieck ren die SED.Vorsitzenden Wil peiger O und Otto Grotewohl, sowie der 1 berbürgermeister Max Opitz an. fel da 0 975 Außenminister Bevin hat, wie am Nez 8 verlautet, König Abdullah von ug 5 85 nach London eingeladen. Kö- an hat die Einladung angenommen ch Laustichtlicn in der ersten August- London fliegen. 5 5 DEN A/UP/Hig.-Ber. Wiederaufnahme der Handelsgespräche Franklurt- Berlin Wettlauf um die Verbesserung des Interzonenverkehrs Berlin. Ein Wettbewerb um die Gunst des reisenden Publikums hat im Interzonen- verkehr ab Berlin eingesetzt. Die ostzonale Eisenbahndirektion will den Vorsprung auf- holen, den die Omnibus- Unternehmungen seit der Aufhebung der Blockade gegenüber der Eisenbahn gewonnen haben. Einen An- trag, den„Schienenzepp“ über Probstzella nach München durchgehen zu lassen, hat die SMA abgelehnt, jedoch den Einsatz dieses Schnelltriebswagens mit einer Geschwindig- keit von fast 100 Stundenkilometer bis zur Zonengrenze genehmigt, wo dann aus dem Ostzonenzug in den Westzonenanschluß um- gestiegen werden muß. Für den Inter zonen verkehr sol- len nur noch die besten Wagen verwendet werden. Die Omnibusunternehmen ihrer- seits planen ebenfalls weitere Verbesserun- Sen. Auf der Strecke Berlin Helmstedt sol- len neue Autobusse mit Anschluß an den Schnelltriebwagen nach Frankfurt fahren und auch die Autobusse auf der Strecke durch Thüringen nach München werden komfortabler ausgestattet werden. In großer Aufmachung hat die sowjet- amtliche„Tägliche Rundschau“ zu der Frage des Ost-West-Handels Stellung genommen. Der Versuch der„Imperialisten“, die Sowjet- union und die Volksdemokratie zu isolieren, sei fehlgeschlagen und die schwere Krise des Marshallplanes habe zur Stagnation der westeuropäischen Wirtschaft geführt. Die sichtbaren Fortschritte Osteuropas im Wie- deraufbau seiner Wirtschaft habe jetzt die amerikanischen Geschäftskreise veranlaßt, den wirtschaftlichen Wiederanschluß an den Osten zu fordern. Von offizieller politischer Seite wird hierzu erklärt, daß solche Aeußerungen auf die Unwissenheit oder Urteilsunfähig- keit oder auch auf einen bloßen Wunsch zurückzuführen seien. Seit der Beendigung der Blockade am 12. Mai könfiten west⸗ deutsche Organisationen, Firmen und Ein- zelpersonen den Handel nach der Ostzone mit allen Waren wieder aufnehmen, die nicht auf der Liste der eingeschränkten oder verbotenen Güter bei der Verwaltung für Wirtschaft ständen. Ebenso stehe der westdeutsche Markt allen Handelsorgani- sationen, Fabriken oder privaten Unter- nehmungen der Ostzone offen. West- deutschland habe seit der Aufhebung der Blockade Rohstoffe und Waren im Werte von 50 Millionen West- mark in die Ostzone geliefert. Wenn der Interzonenhandel nicht lebensfähig sei, so wäre der Grund hierfür darin zu finden, daß einerseits kein westdeutscher Fabri- kant oder Kaufmann für seine Waren Ost- mark annehmen wolle, andererseits die von Von unserer Berliner Redaktion der Ostzone angebotenen Fabrikate oft von unzureichender Qualität wären. Die Besprechungen über den Interzo- nenhandel zwischen der Frankfurter Wirt- schaftsver waltung und der ostzonalen Wirtschaftskommission, die auf Wunsch der Frankfurter Vertreter vertagt worden Waren, sind am Donnerstag in Berlin wie- der aufgenommen worden. Verzweifelte Währungsgeschädigte Berlin.(AWM-Eig.-Ber.)„Ein finan- zielles Todesurteil für Zehntausende“ nannte der Vorsitzende der Berliner SPD, Franz Neumann, den Einspruch der westalliier- ten Kommandanten gegen die Vorschläge des Westberliner Magistrates, den währungs- geschädigten kleinen Gewerbetreibenden und freiberuflich Tätigen zu helfen, die in Westberlin wohnen, aber ihr Einkommen nur in Ostmark beziehen. Für diese rund 10 000 Menschen, die durch die westalliierte Verfügung der Not und dem Elend preisge- geben sind, will der Westberliner Magistrat einen Solidaritätsakt der gesamten West- berliner Bevölkerung einleiten. An alle lohn- und einkommensteuerpflichtigen West. berliner mit vollen Westmarkeinkommen soll der Appell ergehen, einen gewissen Prozent- satz ihrer Einkünfte den Lohnausgleichskas- sen zur Verfügung zu stellen, um ihre Mit- bürger zu retten, die durch die Spaltung Berlins in eine unverschuldete Notlage ge- kommen sind. Gewerkschaftsvertreter in Paris Düsseldorf.(azn-Eig.-Bericht) Neun füh- rende Vertreter der westdeutschen Gewerk- schaften, unter ihnen Ludwig Rosenberg vom Sekretariat des Gewerkschaftsrates in Frankfurt, weilen seit Anfang dieser Woche zu Besprechungen in Frankreich. Gegenstand der Unterredungen sind die Wirtschafts- politik und die gewerkschaftliche Zusam- menarbeit im europaischen Rahmen, sowie die Fragen der Gewerkschaftsinternationale. Volkswagensparer prozessieren Hildesheim. DENA) Vor der zweiten Zivilñkammer des Landgerichts Hildesheim begann am Donnerstag ein auf Veranlas- sung des„Hilfsvereins der ehemaligen Volkswagensparer“ angestrengter Prozeß zweier Volkswagensparer gegen das Volks- wagenwerk GmbH., Wolfsburg. Dieser Pro- zeßz soll notfalls durch drei Instanzen bis zum obersten Gerichtshof der britischen Zone in Köln gehen und einen Präzedenz- fall für die Ansprüche der rund 300 000 Volkswagensparer schaffen. Das Gericht beschloß, die Verhandlung bis zum 3. Oktober zu vertagen, um der Verteidigung Gelegenheit zu geben, die Rechtszuständigkeit der Volkswagen-GmbfHf. zu untersuchen. Es ist zu klären, ob das jetzige Volkswagenwerk tatsächlich die Rechtsnachfolge der ehemaligen Gesell- schafter des Volkswagen werkes— der deut- schen Arbeitsfront oder deren noch zu be- stimmenden Rechtsnachfolger— angetreten hat. Es wird damit gerechnet, daß sich die- ser Prozeß über mindestens zwei Jahre hinziehen wird.. Bauprogramm für 21 Küstenschille Wiederinstandsetzung gesunkener Seeschiffe bedingt genehmigt Von unserem norddeutschen Korrespondenten Hamburg. Die Länder Hamburg, Schles- wig- Holstein, Niedersachsen und Bremen heben ihr erstes Schiffsbauprogramm aus- gearbeitet. Es handelt sich um 21 Küsten- und Binnenschiffe, die noch in diesem Som- mer in Hamburg auf Kiel gelegt werden scllen. Für Hamburg sieht dieses neue Schiffsbauprogramm eine Neubautätigkeit von etwa 22 000 BRT vor. Aus Hamburger Staatsmitteln sind 12 Millionen DM zur Ver- fügung gestellt worden. Weitere 13 Millio- nen DM sollen aus privaten Mitteln aufge- bracht werden. Die Bizone soll die dann noch fehlenden 22 Millionen DM aufbringen. Alle norddeutschen Werften werden für die „Es gibt wichtigere Dinge als einen Stadtekrieg“ sagt Arnold vor dreihundert in- und ausländischen Pressevertretern Von unserer westdeutschen Redaktion Köln. Nach der Entscheidung der Mini- sterpräsidenten und der Anerkennung des Beschlusses des Parlamentarischen Rates fand am Donnerstag in Bonn eine Presse- veranstaltung statt. auf der Ministerpräsi- dent Arnold, Ministerialrat Wanders- leb von Nordrhein- Westfalen und der ehe- malige Geschäftsführer der Frankfurter Aufbau AG., Dr. Blank, über die Bonner Aufbauarbeit sprachen. Im Verlauf der Presseveranstaltung wurden Pfessemeldun- gen, die behauptet hatten, der Aufbau des Bonner Fernsprechwesens beanspruche 32 Millionen DM, dahingehend richtig ge- stellt, daß dieser Betrag für den Aufbau und die weitzügige Planung des westdeutschen Fernsprechnetzes auf zehn Jahre hinaus vorgesehen sei. Von seiten der Verwaltung für das Fernmeldewesen wurde festgestellt, daß anscheinend der Konferenz, auf der diese Meldung entstanden sei, ein Fehler unterlaufen sei. „Die Bevölkerung hat kein Verständnis“, 80 erklärte der Ministerpräsident von Nord- rhein- Westfalen, Karl Arnold, vor über 300 Pressevertretern des In- und Auslandes, sondern„nur noch ein Kopfschütteln für solche fruchtlosen Debatten übrig, wie sie seit Wochen Bonn und Frankfurt entwickelt haben und erhebt in ihrer überwiegenden Mehrheit die Forderung, daß mit dem Ge- plänkel Schluß gemacht und mit der sach- lichen Arbeit begonnen wird.“ Arnold lehnte es ab, auf diesen ganzen Streit näher ein- zugehen und betonte, daß es genügend sach- liche Beweise dafür gebe, daß im Hinter- grund persönliche Interessen eine sehr we- sentliche Rolle spielten. Er wünsche nicht, daß man diese Dinge aufrühre, sondern vertrete den Standpunkt, daß in der deutschen Situation andere Dinge wichtiger seien als ein solcher Städtekrieg. Der Ministerpräsident legte im Verlauf seiner Auseinandersetzungen dar, daß es unverständlich und bedauerlich sei, daß in der deutschen Oeffentlichkeit die weittragende politische Bedeutung des Entschlusses, eine Enklave zu schaffen, in der die Besatzungsmacht ausgeschaltet sei und eine deutsche Hoheit beginne, nicht erkannt worden sei. Man hätte annehmen können, 80 erklärte Arnold, daß die Nach- richt von der Bildung einer besatzungs- kreien Zone im Gebiet von Bonn als ein zußerst wertvoller Beitrag zur Fundierung und Entwicklung des neuen demckrati- schen Deutschland begrüßt und von diesem Augenblick an der widerwärtige Bundes- hauptstadtstreit abgetan worden wäre. Nach einer kurzen Darlegung der rea- len Grundlagen des Beschlusses des Parla- mentarischen Rates, wogegen von seiten der Frankfurter Journalisten nicht mit gleichen realen Gründen operiert werden konnte, wurde von seiten Arnolds betont, daß es zur Psychologie einer fruchtbaren Politik gehöre, daß das Parlament und die Regierung in einer günstigen Atmosphäre wirken könnten. Abgesehen von einer weit- gehenden Besatzungsfreiheit des Gebietes der Bundeshauptstadt Bonn sei es wesent- lich, daß dort eine aufgelockerte und zu- sammenhängende Lebens atmosphäre vor- handen sei, die günstiger als Frankfurt sei und etwa dem entspreche, was früher in Berlin zutreffend gewesen sei. nächste Zeit mit dem neuen deutschen Schiffsbaupręgramm vollauf beschäftigt sein. Wie gleichzeitig bekannt wird, hat die Schiffahrtskontrollbehörde jetzt grundsätz- lich genehmigt, daß Seeschiffe bis zu 2700 BRT, die durch Kriegsereignisse gesunken oder aufgelaufen sind, geborgen und wieder instandgesetzt werden können. Wenn ein Sonderantrag eingereicht wird, können auch Schiffe bis zu 7200 BRT gehoben werden. Von der Neuregelung sind Passagierschiffe ausgenommen. Die Abteilung Seeverkehr schätzt, daß etwa 13 der in Frage kommen- den Schiffe bis zu 2700 BRT noch reparatur fähig sind. Bei den Schiffen bis zu 7200 BRT wird die Zahl der Schiffe auf etwa sieben mit zusammen 34 000 BRT geschätzt. Zu der Erklärung des Gouverneurs der Hansestadt Hamburg, Dr. Dunlop, daß als Ergebnis der zwischen den drei West- mächten getroffenen und am 13. April ver- ökkfentlichten Abmachungen die größeren Schiffswerften in Hamburg verbleiben wer- den und leicht wieder in Gang gesetzt wer- den könnten, ferner daß nach der Inbetrieb- nahme dieser Werften die Schiffsbaukapazität Hamburgs für die zu exwartenden Aufträge ausreiche und mit jedem Hafen des europa- ischen Kontinents verglichen werden könne, betonen Hamburger Schiffahrtskreise, die den deutschen Werften verbliebene Be- triebsapparatur werde ni cht ausrei- chend sein, wenn die engen Fesseln der deutschen Schiffahrt nicht gelockert würden und wenn die Werften nicht für Auslands- aufträge in Anspruch genommen werden dürften. 5 5 Neue Bananen, neue Bananen Hamburg.(UP) An Bord eines schwe- dischen Motorschiffes wird am 13. Juli die zweite Lieferung von Bananen für West- deutschland in Hamburg eintreffen Es han- delt sich dabei um 1000 Tonnen, die eben- falls, wie die erste Sendung, aus Franzö- sisch- Westindien, kommen. Zwei weitere Schiffe mit Bananen werden erwartet. eld 4%, U An 1, ., „ WƷ¶n: 4 5 Nos Originalzeichnung: Wolt Strobel UdSSR wünscht Reparationen aus Westdeutschland London.(Up) Die Sowjetunion hat die Westmächte darum ersucht, die Reparations- lieferungen aus Westdeutschland wieder aufzunehmen. Die Reparationslieferungen aus West- deutschland an die Sowjetunion wurden bei Beginn der Blockade Berlins abgebrochen. Nach dem Potsdamer Abkommen erhält die Sowjetunion 25 Prozent der in Westdeutsch- land demontierten Werke. Vierzig Prozent ihres Anteils erhält sie ohne Gegenleistung, während sie für die restlichen sechzig Pro- zent Gegenlieferungen an Lebensmitteln, Holz und anderen Waren zu machen hat. Mit diesen Lieferungen befindet sich die Sowjetunion im Rückstand. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß die Westmächte sich weigern wer- den, die Reparationslieferungen wieder auf- zunehmen, bevor die Sowjetunion ihren Verpflichtungen nachgekommen ist. Amerikanische Senatoren kritisieren China-Politik Washington.(UP) Der demokrati- sche Senator Pat MeCarran aus Ne- vada veröffentlichte am Mittwoch einen Plan für die China-Hilfe, der von General Claire Chennault verfaßt ist. Er sieht eine wirtsch ftliche und militärische Hilfe in Höhe von 350 Millionen Dollar vor, um den Vormarsch der Kommunisten in China zum Stehen zu bringen. Chennault erklärt, daß es jetzt zu spät für einen Plan sei, um die Kommunisten aus China zu vertrei- ben. Die amerikanische Politik sollte sich darauf beschränken, die Kommunisten an- z Uuhalten und sie auf das Gebiet zu be- schränken, das sie gegenwärtig beherrschen. Dieses könne mit den zur Verfügung ste- henden Mitteln geschehen, ohne die ameri- kanischen Reserven zu sehr anzugreifen. Chennault empfiehlt eine militärische Hilfsaktion unter der Kontrolle der ameri- kanischen Militärmission, die mit einer Wirtschaftlichen Unterstützung verbunden sein müßte. ö 5 Der republikanische Senator Ho- mer Ferguson erklärte in einer Rede: „Es scheint, daß wir in West-Europa die erste Runde gegen den Kommunismus ge- wonnen haben. Dagegen ist unsere Asjlen- Politik bankrott. Unsere China-Politix muß einer Revision unter- zogen werden. Wir haben versucht mit den Anti- Kommunisten und den Kommunisten in China auszukommen. Das Ergebnis war ein unvermeidlicher Fehlschlag und die Grundlage für die Siege Sowjet-Chinas. Seitdem Baben wir nichts mehr in Chins unternommen. Diese Politik ist vollkommen gescheitert. Sie steht auch vollständig im Widerspruch zu unserer Politik in Europa. In Indien, Pakistan, Burma, Indochina, Indonesien und auf den Philippinen, ebenso wie in China besteht die Bereitschaft, dem Kommunismus Wirksam entgegenzutreten, wenn wir uns nicht zersplittern. Diese Völker tun sich be- reits zusammen. Wir sollten ihnen dabei helfen. Wir haben die erste Runde in Europa gewonnen und könnten die zweite Runde in Asien gewinnen.“ Die chinesische Zentralregierung in Kan- ton richtete an das chinesische Volk einen Aufruf, gegen die Kommunisten mit dem gleichen Mut zu kämpfen, den es im Kriege gegen die Japaner zeigte. Der Aufruf ist von über zweihundert führenden Persön- chkeiten aller politischen Richtungen un⸗ terzeichnet. An erster Stelle steht der Name von Marschall Tschiang Kai- Schek. Die Veröffentlichung des Aufrufes erfolgte am zwölften Jahrestag des sogenannten „Peking- Zwischenfalls“, der den Auftakt zum chinesisch- japanischen Kriege bildete. Volksabstimmung in Belgien Brüssel.(UP) Die Frage, ob König Leo- pold von Belgien auf den Thron zurück- kehren wird oder nicht, wird wahrschein- lich doch in nächster Zeit durch eine Volksabstimmung entschieden werden. Der amtierende Ministerpräsident Paul Henri Spaak(Sozialist) und der mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragte Franz van Cauwelaert(christl.-sozial) sollen zur Zeit über die Abhaltung einer solchen Volksabstimmung verhandeln. Falls sich die drei großen Parteien Christl.-Soziale, Sozialisten und Liberale einigen können, dürfte die Volksabstim- mung organisiert werden. König Leopold selbst hat verschiedentlich erklärt, daß er nicht abdanken werde, es sei denn, das belgische Volk zeige durch eine Abstim- mung, daß es seine Rückkehr nicht wünsche. Eine der Schwierigkeiten, die es bei den Verhandlungen zwischen den Parteien zu überwinden gilt, ist die Festsetzung eines Prozentsatzes der Stimmen, der für die Rückkehr des Königs benötigt wird. Die Liberalen und die Sozialisten fordern, daß sich wenigstens 70 Prozent der Bevölke- rung für die Rückkehr König Leopolds aus- sprechen muß, um diese zu ermöglichen. Die Christlich- Sozialen wollen einen nie- drigeren Prozentsatz festgesetzt sehen. In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß sich ungefähr 65 Prozent der Bevöl- kerung für die Rückkehr des Königs aus- sprechen werden. ö . KRechthaberei, Sungen, bis es zu dem definitiven Beschluß von Schlangenbad, nämlich die ganze An- gelegenheit dem ersten Bundestag in die Halbwahrheiten ertragen mußte, nischen Negerkönigreiches Büganda, einst drei Provinzen des britischen Protek- torasts Uganda bildete, wurde vor kurzem ü Schauplatz, kür dortige Verhältnisse, TLeopardenthron von Buganda. Seite 2 MORGEN Freitag, 8. Juli 1949/ r, Ih Kommentar Freitag, 8. Juli 1949 Prestige verloren Es bleibt also alles so, wie es am 10. Mai mit 33 gegen 29 Stimmen entschieden wor- den ist: der erste Bundestag wird über den endgültigen Sitz des Bundes entscheiden. Damit wäre wieder einmal— wenigstens Vorläufig— der Aktendeckel über einen Vorgang gelegt, der in den letzten Tagen die in- und ausländische Presse am Anfang der Sauregurkenzeit noch rechtzeitig mit Ge- Sprächsstoff versorgt und den deutschen Po- litikern in den ohnehin schon recht heißen Tagen noch zusätzlich eingeheizt hat. Ob Bonn oder Frankfurt— wir wollen nicht die gefühlsmäßigen Sympathien spre- chen lassen und auch nicht die Kostenauf- Stellungen beider Parteien nachrechnen. Wir Wollen nur kurz auf das Zerrbild hin- weisen, an dem in den letzten Tagen 80 viele Hände gezeichnet, gestrichelt und ra- dliert haben. Es war schon ein kleines staats- Skandälchen, ein Knäuel von Vorwürfen und Anschuldi- politisches Hand zu geben, gekommen ist. Der Eindruck, den das Manöver hinter- lassen hat, läßt sich aber nicht von heute auf morgen verwischen. Zu offenbar ist die B166e der Regierenden und der Delegierten geworden, und zu fassungslos haben die Steuerzahler eines verarmten Landes dem Schauspiel zusehen müssen. So etwas gibt zu denken. Und wer will und Kkanm es einem Volk, das lange genug die verübeln, Wern es nun die vollen Wahrheiten zu Wissen wünscht? Der Wahlkampf steht vor der Tür. Vieles wird nun gesagt, weil man auf die Wähler Sleht, vieles wird aber auch verschluckt— eben des Wählers wegen. Uns scheint, als hätte der Blick auf den Wahlkampf in dem Wettlauf um den Bun- dessitz eine nicht unerhebliche Rolle ge- spielt. Daß man aber gerade den Wählern Als Ganzes, als Volk, keinen großen Dienst erwiesen hat, kann wohl nicht bestritten werden. Bonn— Frankfurt— Schlangenbad bildet ein geographisches und politisches Dreieck. In ihm ist schon viel Prestige ver- pufft worden In den letzten Tagen hat es dort ganz besonders laut gepufft. E. Sch- er Warum sind wir so lückenhaft unterrichtet? Im toten Winkel der Informationen Von Remer zu Prof. Noack und MeCloy/ Von E. Ph. Schäfer Eines der Märchen von Hans Christian Andersen erzählt von zwei Kindern, die im Traumgarten spielten Sie wuchsen heran und konnten ihn nicht mehr frei betreten. Da reichte ihnen die Königin des Gartens ein kleines Taschentuch als Abschiedsgeschenk Wenn sie es entfalteten, tat sich ein ganzes Land auf mit Hügeln und Tälern, Aeckern, Wäldern und kleinen Städten. Etwa ähr lich kann es uns ergehen, wenn Wir uns daran machen, einen Streifzus durch die Gefilde der Politik zu unterneh- men. Hügel und Täler, dunkel und hell, dazwischen die verschwimmenden Profile und auch die nüancenreichen Farben. Vie- les tut sich vor unseren Augen auf, gar zu Vieles, als daß wir es in Ruhe und Har- monie betrachten und gleich auch richtig einordnen könnten. Manches ist so vielfäl- tig und schillernd wie das Taschentuch der Königin in Andersens Märchen. Und da hätten wir den Anknüpfungs- punkt an eine Betrachtung, zu der uns 0 manches in den letzten Wochen und Tagen angeregt hat. Da war zunächst einmal die Tagung der„unabhängigen Deutschen“ im Hotel„Cäcilienhöhe“ in Godesberg und der von dem ehemaligen Generalmajor Remer, dem maßgeblichen Lquidator des 20. Juli 1944, mitunterschriebene„Aufruf an alle Deutschen“ Wer nicht mit Scheu- klappen durch die Welt geht, wird zugeben müssen, daß die Godesberger Interessen- gruppe die Unzufriedenheit vieler Deut- scher mit den bestehenden Parteien schr geschickt dazu benützt hat, zunächst einmal von sich reden zu machen Die„‚unabhän- gigen Deutschen“ haben eine breite, wenn auch ablehnende Publizität gefunden. Das genügte vorläufig Ob es ihnen gelingt, ihre Vertreter in den Bundestag zu prak- tizieren, interessiert erst in zweiter Line. Die„unabhängigen Deutschen“ sind ins Ge- spräch gekommen. Und damit kommen wir auf einen neuralgischen Punkt der öffentlichen Diskussion in Deutschland überhaupt zu sprechen: die unzureichende Information. Wir möchten nicht übertreiben und gleich von einer halbtotalen Nachrich- tenfinsternis sprechen. Aber, Hand aufs Herz: wer kennt den Inhalt des„Auf- rufes an alle Deutschen“? Nur ein kleiner Barrikaden im Königreich Buganda Kommunistische Aktivität in Ostafrika von Jürgen V. Plinke Kampala, die Hauptstadt des ostafrika- das Höchst ungewöhnliche Vorgänge. Die Schwarze Arbeiterschaft Kampalas streikte, die Betriebe lagen still, und schwarze Hau- ten brandschatzten die Häuser afrikanischer Häuptlinge uiid anderer eingeborener Auto- ritäten. Barrikaden wuchsen auf den Stra- Ben empor, um die Poliezi am Eingreifen zu hindern. Eine vieltausendköpfige Men- schenmenge versammelte sich vor dem Pa- last des Kabaka, des Königs auf dem Erst nach Heramiehung motorisierter Truppen aus der britischen Kenyakolonie gelang es Sir John Hall, dem britischen Gouverneur von Buganda wieder Ruhe und Sicherheit gherzustellen. Verantwortlich für diese Vorgänge, die jeden Kenner ostafrikanischer Verhältnisse ungewöhnlich beeindrucken, sind die soge- nannte Bataka- Partei und die Union afrika- nischer Landwirte— beide inzwischen ver- boten. Da der Zeitpunkt der Unruhen mit der ersten Tagung der Ostafrikanischen Zentralversammlung in Kampala zusam- mentfiel, liegt der Gedanke nahe, daß die Unruhestifter gegen die Arbeit dieser poli- tischen Zentralkörperschaft für das aus Kenya, Uganda und Tanganjika bestehende britische Ostafrika demonstrie- ren wollten. In Wahrheit aber richteten sich die Aktionen in Kampala und der Bugandaprovinz wohl weniger gegen das Zahlenmäßig verschwindende Europäertum Als gegen die— allerdings von England gestützten— eingeborenen Autoritäten. Diese Tatsache gibt umsomehr zu den- ken, als die jüngere Geschichte Bugandas, Sinnes Gebiets von der dreifachen Größe Bayerns und etwa vier Millionen Einwoh- nern, als eines der erfolgreichsten Kapitel britischer Kolonialpolitik gilt. Abgesehen davon, daß die Engländer Buganda von der Geißel der Schlafkrankheit befreiten, Hospi- täler und Schulen, Autostraßen und Bahn- Inien bauten und mit der Einführung des Baumwollanbaus dem Lande einen bemer- kenswerten Aufstieg zu einem der dichtest besiedelten und wohlhabendsten Gebiete Afrikas ermöglichten, zeigte sich in diesem Akrikanischen Protektorat vor allem auch das traditionelle britische Geschick bei der Eingeborenenbehandlung. Das Prinzip der „Indireet rule“, der Herrschaft mit- tels Überlieferter eingeborener Stammes Autoritäten, das der bekannte Kolonial- Politker Lord Lugard für Westafrika eingeführt hatte, wurde seit der Zeit des Gouverneurs Harry Johnston auch in Ugan- 5 mit anscheinend großem Erfolg prakti- ziert. 5 Wer aber mit den Anhängern der „indirect rule“ geglaubt hatte, dag diese sehr weitgehende Form der Selbstverwal- tung ein sicheres Mittel gegen die Infiltra- tion bolschewistischer Ideen darstelle, wurde von Herrn Semakula Mulumba, einem An- Führer der kommunistisch- nationalistisch Orientierten Bataka-Partei, eines anderen belehrt. Dieser erklärte schon vor andert- Halb Jahren dem Treuhänderrat der UNO: „Die Afrikaner wissen, daß sich Rußland schon immer in der UNO als Vorkämpfer Fur die Freiheit aller Nationen ausgezeichnet Hat,“ Das Ziel der kommunistischen Arbeit in Uganda— wie wohl auch im übrigen Afrika— besteht zweifellos darin, die bo- denständigen Institutionen, auf deren Aus- bau und schrittweiser Weiterentwicklung zu demokratischen Formen die britische Herr- schaft während der letzten Jahrzehnte? 5 l zielte, auszuhöhten und an ihrer Stélle nen Was heute in Deu hemmungslosen panafrikanisghen Nationalismus Als brauchbareres Werkzeug der kommunistischen Pläne heran- zuzüchten. Die sprunghafte Entwicklung Ost- afrikas kommt diesen Zersetsungsbestre- bungen entgegen. Bei einer gemeinsamen Versammlung chr Königlichen Afrikanischen Gesellschaft und der Empire- Gesellschaft wies der englische Kolonilexperte Lord Listowel vor kurzer Zeit daraufhin, daß die Tage des bewährten kolonialpolitischen Prinzips der„indirekten Herrschaft“ gezählt seien. Die modernen Einflüsse einer durch Gewerkschaften, Schule, Mission, schwarzes Unternehmertum und Eingeborenenpresse bestimmten ganz neuartigen Lebensführung haben in weiten Gebieten die überkomme- nen soziale und moralische Tradition der Schwarzen zerbrochen. Mit dem Schwinden aller Loyalitätsgefühle gegenüber den Ein- richtungen der Väter wächst jedoch keines- wegs immer die politische Reife des mo- dernisierten Eingeborenen. und vor allem nicht das Verständnis für den notwendigen schrittweisen Aufbau eines demokratischen Fundaments im Rahmen zunächst beschei- denerer Verantwortung. So steht die europäische Kolonialpolitik heute wieder vor der schweren und verant- wortungsvollen Aufgabe, in jedem einzel- nen Territorium immer wieder zu über- prüfen, ob der Erhaltung und Entwicklung herkömmlicher Einrichtungen ihrer Be- wohner wirklich der Vorzug vor der Ent- wicklung neuartiger politischer Formen zu geben ist. Kreis von Journalisten hat ein paar Ver- vielfältigungen in der Hand gehabt. Einige Tage hindurch aber war die Schlange der Diskussion, die sich um das Thema„Godes- berg“ geringelt hatte, endlos lang. Ueber den Kern der Sache aber und über den Ausgangspunkt, nämlich über das Flugblatt, ist die Oeffentlichkeit sehr spärlich unter- richtet worden. Um allen Mißdeutungen vorzubeugen, möchten wir unsere Meinung über die„unabhängigen Deutschen“ so fixie- ren, indem wir den ehemaligen Panzer- general Guderian zitieren, der wörtlich erklärt hat, er halte nichts von einer Be- „teiligung der Generale an der Politik. Was uns an dem Auftreten der„‚unabhängigen Deutschen“ mißfallen hat, war nicht allein das Auftauchen des ehemaligen Komman- deurs des Berliner Wachregiments, sondern auch der„luftleere Raum“, in den die öflentliche Debatte gedrängt worden ist. Die teilweise herrschende Nachrichtenfinsternis im Sachlichen hat eine Diskussions- kinsternis im Polemischen her- beigeführt. Und damit hätten wir den Anschluß an einen weiteren Punkt, nämlich an die Ge- spräche über den Plan einer Neutrali- sierung Deutschlands. Der Sprecher dieser Version ist der Ordinarius für Neue Geschichte an der Universität Würzburg, Prof. Ulrich Noack, der auch der Initiator des„Nauheimer Kreises“ ist. Man kann zu der Politik der manövrierenden Neu- tralität stehen wie man will und die Schaukelbewegung nach dem Muster von Rapallo gutheißen oder ablehnen— eines wird man aber auch hier wieder feststellen können: die Sachkenntnis über diese Dinge ist niemals ebenso groß wie der Wort- schatz der Platitüden, der Plattheiten, die die Klarheit der Neigungen und Stimmun- gen wie ein Schatten verdunkelt und sehr oft sogar völlig verdeckt. Eine Begegnung mit Professor Noack und die Bekanntschaft mit seinem Plan der Neu- trallsierung Deutschlands in der persön- lichen Interpretation hat noch um vieles den Eindruck verstärkt, daß wir weit mehr im toten Winkel der Informationen leben als wir glauben. Nicht daß wir als Zuhörer unter dem Fluidum, das von dem welterfahrenen, sehr jugendlich wir- kenden Geschichtskenner ausstrahlt, unsere Ausgewogenheit verloren oder gar als Ge- sprächspartner die Distanz verringert hät- ten— im Gegenteil: manches wurde viel Klarer und durchsichtiger. als es vorher ge- wesen ist: die Neutralisierung als Sache und ihr Verfechter als Person. Gewonnen wurde auch hier die Erkenntnis, dag wir alle— zum Teil auch die Presse— Vie! Z u mittelbar mit dem verbunden, Sind, n 8110 börene as Uns nottut, ist das unmittelbare Schau- En, der durch keinen Filter getrüßhte Eindruck, das frische Erlebnis. Und dies wäre die Ueberleitung zum dritten und letzten Punkt, zu der Begeg- nung mit dem künftigen amerikanischen Hohen Kommissar für Deutschland, John MecCloy, im amerikanischen Hauptquar- tier. Auch hier drängte sich wieder vom Visiuellen her, aus der Atmosphäre heraus, dem kühlen Betrachter und Zuhörer die Unmittelbarkeit auf, die in der richtigen Auswertung für die Beurteilung von Sache und Mensch von unschätz- barem Wert sein kann. Vielleicht liegt gerade in dem Mißver- hältnis, das einerseits durch die lückenhafte Unterrichtung der Oeffentlichkeit und an- dererseits durch das zweifellos vorhandene Uebergewieht der Agitations- möglichkeiten entstanden ist, einer der Schlüssel, die wir vergeblich suchen, um noch verschlossene Türen zu öffnen. Wenn Wir ernsthaft unternehmen wollen, die schiefen Bilder zu beseitigen und die Vor- Urteile aus dem Weg zu räumen, muß zuerst der tote Winkel der Informationen, in dem Wir vielfach leben, ohne es zu spüren und zu wissen, bedeutend verkleinert werden. Es kriselt um de Gaulle Paris.(UP) Paul Gia cobbi, der Vor- sitzende der parlamentarischen Gruppe, welche General de Gaulle unterstützt, ist heute von seinen Posten zurückgetreten. Ebenso ist er aus dem Exekutiv-Ausschuß der de-Gaulle- Bewegung RPF ausgetreten. Giacobbis Rücktritt, dem ein heftiger Streit mit de Gaulle und anderer RPF-Führern Vorausging, dürfte eine innere Krise grö- Beren Ausmaßes in der RPF auslösen. Sofort nach Bekanntwerden des Rück- tritts Giacobbis berief de Gaulle eine Son- dersitzung der maßgebenden RPF-Führer ein, um eine größere Abspaltung zu ver- meiden. Das RPF befindet sich gegenwärtig in einer ernsten finanziellen Krise, da ver- schiedene französische Industrielle die de-Gaulle-Bewegung nicht mehr unterstüt- zen. Das RPF hatte von dieser Seite einen Sroßen Teil seiner Einnahmen erhalten, Der Grund dafür soll die Mißbilligung des gau- listischen Programms für eine gemeinsame Kontrolle der Industrie durch Arbeitneh- mer und Arbeitgeber von seiten dieser In- dstriellen sein. Dimitroff im bulgarischen Parlament aufgebahrt Sofia.(UP) Zu Beginn der fünftägigen Trauerperiode Bulgariens wurde am Don- nerstag die Leiche des Verstorbenen bul- gorischen Ministerpräsidenten Georgi Dimitroff im Gebäude des Parlamentes aufgebahrt, nachdem am Mittwoch Hundert tausende von Menschen Zeugen der Ankunft des Leichnams auf dem Hauptbahnhof in Sofa und dessert Veberfünzung ins Pärla- 5 mentsgebäude gewesen waren. St. Bürokratius auch in Argentinien Sterben nur mit guten Beziehungen einfach Buenos Aires. Erich Kaestner macht sich über die neu- deutsche Bürokratie lustig. Aber wenn man seine für die Schaubüne in München geschriebene Persiflage in Buenos Aires liest, kann man nicht recht darüber lachen. Was sich in München oder anderswo in Deutschland heute an Bürckratismus tun mag, ist gar nichts, rein gar nichts gegen das, was sich in Argentinien tut. In Argen- tinien macht man die Dinge entweder gar nicht oder ganz groß. Und was den Büro- kKkratismus anlangt, so fällt es gar nicht schwer, die Bayern oder Preußen zu über- trumpfen. Es gibt kein Einwohner-Melde- amt, dafür braucht man nur überall eine „Csdula de Identidad“, die den Behörden zu entlocken zehnmal schwieriger ist als die Registrierung auf dem Amt. Neulich hatte unser Korrespondent Be- such von einer Schweizerin, die oben in Mi- siones, dicht an der brasilianischen Grenze Wohnt. Sie hatte die umständliche und be- schwerliche Reise angetreten, um sich hier in der Landeshauptstadt, wo alles leichter und einfacher zu bekommen ist, eine neue Cédula zu beschaffen. Das Büro öffnet um sieben morgens. Sie stand also um fünf Uhr Versagt der Marshallplan oder England? Scharfe amerikanische Reaktion auf die Cripps-Rede London.(UP) Der amerikanische Bot- schafter in Großbritannien Lewis W. Douglas kehrte am Donnerstag aus Paris zurück und traf Vorbereitungen für die am Freitag beginnende anglo- amerikanische Aussprache über die britische Finanzkrise. Der amerikanische Finanzminister John W. Snyder trifft Freitagfrüh in London ein. Die anglo-amerikanisch- kanadischen Be- sprechungen werden hier nicht nur wegen der Finanzkrise an sich, sondern auch im Hinblick auf die innenpolitische Situation der britischen Labour- Regierung möglicher- weise von entscheidender Bedeutung sein. Wenn sich aus den Besprechungen keine Formel für eine langfristige Lösung des bri- tischen Dollarproblemes ergeben sollte, könnte möglicherweise die Unterhaus Debatte in der kommenden Woche über diese Frage zu einer Regierungskrise führen.. Der republikanische Fraktionsvorsitzende im US-Senat, Kenneth Wherry, erklärte, die Mitteilungen des britischen Schatz- kanzlers Sir Stafford Cripps bedeuteten entweder, dag das europaische Wieder- aufbauprogramm sich nicht so erfolgreich abwickele, wie Paul Hoffman es dar- stelle, oder aber, daß Großbritannien sich bemühe, die Bewilligung der Marshallplan- gelder durch den Kongreß zu sabotieren. „Monatelang hat man uns erzählt, die ECA leiste gute Arbeit und hoffe ihre Tätigkeit im Jahre 1952 erfolgreich zu beenden 7 und nun hört man auf einmal 1e 84%, Der demokratische Senator Pat Me Car- ran, Mitglied des Bewilligungsausschusses des US-Senats, erklärte zu der Unterhaus- rede des britischen Schatzkanzlers, das bri- tische Volk werde„nicht weiter kommen“, wenn es seine sozialisitische Regierung nicht stürze.„Wir können nicht länger denselben Weg mit den Briten gehen. Wir haben jahrelang unser Geld nach Groß- pritannien gepumpt mit dem Ergebnis, daß es sich in einer schwierigeren Lage als je zuvor befindet“. 5 Der republikanische Senator Robert. Taft sagte, Großbritannien könne nicht erwarten, daß es von den Vereinigten Staa- ten noch mehr Hilfe erhalte als bisher. Nach Auffassung der Mehrheit der repu- blikanischen Partei sei der Betrag von 920 Millionen Dollar, den Großbritannien in diesem Jahre in Rahmen der Marshallplan- Eilfe erhalten soll, die Höchstgrenze der amerikanischen Hilfeleistung.„Großgbritan- nien hat eine Planwirtschaft“ sagte Taft, „und diese Planwirtschaft hat eben versagt. Die Briten müssen ihre Wirtschaftsprobleme selbst lösen, indem sie ihr Wirtschaftssystem ändern oder sich sonst irgendwie behelfen“, Die amerikanischen Steuerzahler haben in den letzten vier Jahren 26 Milliarden 522 Millionen Dollar für Anleihen und Ge- schenke an das Ausland aufbringen müs- sen, von denen Großbritannien mit etwa sechs Milliarden den größten Anteil er- hielt. Dennoch reichte diese Summe nicht aus, um Großbritannien wieder auf eigene Füße zu stellen. 8 morgens auf, kam um sechs Uhr vor dem Polizeipräsidium an und sah vor der zu- ständigen Dienststelle eine Riesenschlange von Wartenden. Sie stellte sich dazu. Um sieben Uhr pünktlich wurde geöffnet. Die Beamten gaben Nummern aus, und es Wurde bekanntgegeben: Nr. 1 bis 20 wird am nächsten Montag bedient, Nr. 21 bis 40 am nächsten Dienstag. Und so weiter. Der Schweizerin gelang es jedoch nicht einmal, eine solche Nummer zu ergattern, obwohl sie drei Tage hintereinander in aller Herr- Sottsfrühe in die Stadt fuhr. Schließlich ge- stattete sie sich, einen diensthabenden Uni- formierten schüchtern zu fragen, welche Un- terlagen man brauche, um die Cédula zu be- kommen.„Haben Sie eine Nummer?“ war die barsche Antwort. Kurz und gut, die Dame ist längst wieder nach Misiones zu- rückge fahren., Sie wird wahrscheinlich darauf verzichten, eine Cèdula de Identidad zu bekommen. 5 Andere Leute haben mehr Glück ge- habt. Sie sind abends, nach dem Theater ins Nachtlokal gegangen und haben sich morgens gegen drei Uhr in der Schlange aufgestellt. Sie waren nicht die ersten, aber immerhin bekamen sie eine Nummer. Und heute, sechs Wochen später, nachdem sie unzählige Male wieder Schlange stehen mußten, hinten und vorn photographiert, registriet und beschaut wurden, nachdem man ihnen siebzehn Fingerabdrücke ge- macht hatte, haben sie das kostbare, in Schweinsleder gebundene Dokument erhal- ten. Bürokratismus steht in Argentinien in voller Blüte. Aber Gottseidank gibt es den „Mann mit Beziehungen“. Er beschafft einem die Cédula ohne Schlangenstehen und in kürzester Frist für fünfzig Pesos Trinkgeld. Er besorgt ohne Schlangestehen — und sogar ohne Impfen— den amtlichen Impfschein für den Hund, auf daß der Toll wut Einhalt geboten werde. Es kostet nur zehn Pesos, Er besorgt den Paß, den man für die Auslandsreise braucht. Er kostet nur 500 Pegos. Er verhilft einem zu einem Aufenthalt im Krankenhaus und auf dem Friedhof. Denn auch das Geborenwerden und das Sterben sind schwierige und kost- spielige Angelegenheiten, und böse Zungen behaupten, daß in Buenos Aires nur des- wegen so viele Babys in Taxis, Omnibus- sen und Eisenbahncoupèés geboren werden, weil die Mütter an neun Monaten nicht die nötigen Antragsformulare ausfüllen kön- nen, um rechtzeitig ins Spital aufgenommen zu Werden. Was würde man da tun obne den Mann mit den Beziehungen? Ab und zu wird er erwischt, denn es gibt schlechte Menschen, die auf Betrug ausgehen. Sie täuschen Beziehungen vor, die sie gar nicht haben. Dann kommen sie ins Gefängnis, und das geschieht ihnen sehr recht. Wenn einer von den wirklichen Leuten mit Be- Ziehungen dem gleichen Betriebsunfall zum Opfer fällt, muß der diensthabende Nach- folger wegen des größeren Risikos die Preise erhöhen. ONA hergestellt wurden, ist in Paris aufgedech — Zwölf Millionen falsche D-Mark Paris. DENA) Eine Falschmünzerwert statt, in der bisher über 12 Millionen P. worden. Die Polizei konnte die Prusg den Zeichner der falschen Banknoten d den Lieferanten des Notenpapiers festuch. men. Die Entdeckung der Geheimdruckerel g folgte im Anschluß an die Aufdeckung ehe anderen Druckerei, die gröbere Me falscher belgischer Franken hergestellt haz Der Zeichner erklärte bei der ersten Vecgeh mung, er habe angenommen, daß das Falsch. geld im Auftrag der französischen Gegen spionage-Abteilung hergestellt werde, Leiter der Fälscherbande, ist flüchtig, uh rend ein bereits vor längerer Zeit verhaftet Mitglied der Bande sich in Straßburg Gefängnis erhängt hatte, um seine Kompl. zen nicht preisgeben zu müssen. Verbot der Atomwaffen durch Rot-Kreuz-Konvention Genf.(UP) Der sowjetische Delegieg Slawin unterbreitete einem Ausschuß de Genfer Rotkreuz-Konferenz eine Resolutiag welche die Anwendung von Atom- und d. len sonstigen chemischen und bakterichgg, schen Massenvernichtungswaffen in einen zukünftigen Kriege für„unvereinbar u den Grundprinzipien des internationaaf Rechts und im Gegensatz zu der Ehre un dem Gewissen der Völker stehen“ exkl. Die Sowjetunion hatte schon einmal d, Aufnahme eines derartigen Artikels in dd Rot-Kreuz-Konvention zum Schutze de Zivilisten im Kriege verlangt. Dies wär uh der Konferenz mit der Begründung abge⸗ lehnt worden, daß ein solcher Passus in d Haager Landkriegsordnung und nicht in d. Genfer Konvention aufgenommen Werden Sollte. a 4 Terrordrohung in Japan Tokio. DENA-REUTER Die japanisce Regierung ordnete am Donnerstag an, di ab sofort sämtliche Kabinettsmitglieder W! ter Polizeischutz gestellt werden, nachden eine„Blutliga der Heimkehreß mit der Ermordung des Ministerpräsidente Shiggeru Voshida gedroht hat. Die Lag hatte in der vergangenen Woche auch d Hrmordung des Präsidenten der staatliche Eisenbahngesellschaft, Sadar nor, d. gedroht, dessen verstümmelte Leiche n Mittwoch unter einer Eisenbahnbrücke 1 Tokio aufgefunden wurde. In Kreisen des Alliierten Oberkommas dos für Japan wird befürchtet, daß sich 9 Welle politischer Morde, die für die Peri zwischen den beiden Kriegen in Japan ken zeichnend war, wiederholen werde. Sommerplagen in Portugal Lissabon.(U) Teile der Portugiesiscte Küste wurden am Mittwoch von einem Glut wind heimgesucht, der eine Temperatur uf slebzig Grad Celsius hatte. be richte aus Figueira da Foz(etwa 1 Kilometer nördlich Lissabon) sprechen 50 „Feuerzungen“, die durch die Straßen sti, chen. Viele Menschen wurden ohnmächtig andere glaubten, der Weltuntergang sei g. kommen und fielen im Gebet zur Erde. Die extrem hohe Temperatur von sſebit Grad herrschte nur für zwei Minuten, dam fegte die Heißluft weiter ins Landinnes und überfiel die Stadt Coimbra, wo sd ähnliche Szenen abspielten. Das Flusbeh des Monde go, der bei Figueira in de Atlantik mündet, trocknete an mebrete Stellen innerhalb von wenigen Minuten a, Eine Unzahl von Fischen kam dabei um Leben. In kürze verbreiteten die faulende Fische einen unerträglichen gestank. Uf Bewohner der Flußufer mußten ihre Haus verlassen und sich weiter ins Landing begeben. In Nordportugal herrschten zur gleiche Zeit schwere Gewitterstürme und Rege Weite Gebiete wurden überflutet. Auf eit Geflügelfarm wurden tausende von Hühner Enten und Günsen durch elektrische Ersch nungen getötet, In Algodres schlug der Bit in ein Bett, in dem sechs Monate alte fl linge lagen. Ein Kind wurde getötet, wü. rend das andere nichts merkte und rug weiterschlief. Bligio an dio Merausgebe 1 Vernachlässigung Nordbadens? Lange, sehr lange hat es gedauert,* Nordbaden aus seiner Gleichgültiskeit erw ist. Jetzt endlich hat man sich aufgeraflt in Karlsruhe die gleichen Rechte wie 7x0 württemberg gefordert, und zwar im Rah eines Staatsvertrages. Wenn ich mich 00 irre. ging es bei dem bisherigen Kampf d Südbadener bzw. ihres Skagtspräsidene Wonleb ebentalis um die von Stuttgart e abgelehnte Festlegung der Gleichte tigungs forderungen in einem Stastsvertt Wohleb wurde seperatistischer Umtriebe zichtigt. Nordbaden und Südpaden, so kann 55 den bisherigen kläglichen Verlautbatune wohl angenommen werden, stehen num 15 auf einer Ebene, vorausgesetzt, daß Nerd sich nicht darauf einläßt, diesen Staats vel 4 erst nach dem Zusammenschluß vom neu 1 wählten Landtag beschlieben zu lassen 10 den nordbadischen Wähler, dem der vor 1 zem gegebene Hinweis des würktembefgeß badischen Ministerpräsſdenten aut den a lichen Führungsanspruch“ von dem mam aller Bescheidenheſt zwar. aber doch festem Willen Gebrauch machen werde n in frischer Erinnerung ist. dürfte es 3 1 tig sein, über diesen Punkt noch aufgeklärt, werden; denn in dem neuen Landtag Wäre eg, Stimmenverhältnis immer noch stwa zent Schwaben und 40 Prozent Badener 05 mit welcher Bescheidenheit die ersteren 15 ihrem„natürlichen Führunngsansprucn brauch machen, hat die Nominterum Rundfunkbeiräte erst wieder sezeist, di de Angabe des Rundfunkintendanten d kau Ur verschiedenen Württembereisch- badischen del, bände vorgenommen worden ist. P. Lüngen, Mannhein 5 — Lark Ler werk. N D-Matz gedech Drucke ten unt kestneh. kerei er ung elne Mengen Ilt hatte Verneh. 8 Falsch. hafte burg 1 Kompl. 1 ion Delegierte chuß de esolutian Und d beriolog. n einen abar m tionalen Ehre unf erklärt mal di Is in dh Atze dg War vgn ng abge⸗ us in dh At in dhe Werden 4 11 a panische dan, dl ieder u. nachdem ehren Asidenten ie„Len auch dh taatlichen , a eiche an rücke h komma. sich 4 Peri, an kenn ab esische em Glu tur uf te. Be etwa 0 chen vol Ben stl. amächtie g Sei ge. Erde. n Siebe en, dani mdinnen Wo zich Flußbef in den mehrerer uten aus. wei um aulendel Alk. Dt e Häusg undinner gleiche 1 Regen Nut eine Hühner Erschel der Bl. lte Zul et, 10 nd ruh err abel mene, 82 uert, el t erwad N. 130/ Freitag, 8. Juli 1949 Seite 3 Scherenschnitt ausgewertet Zu jeder Zeit hat der Mensch das Be- dürfnis und damit auch die Fähigkeit ge- habt, aus innerster Ruhe und mit seinen eigenen Händen etwas Schönes zu bilden. Der Wille zur Form lebt in uns allen. Das wunder der Hände, die dem eingeborenen menschlichen Formwillen Ausdruck schen- ken können, ist auch dem klein-kindlichien Geist eigen. In der rechten Führung er- wächst bei jedem noch so schwachen Ver- mögen der Kinderhände eine Gestaltungs- freude, die das Formgefühl fördert, die Bewegungen der Hand lockert und somit dem Zeichnerischen und Malerischen den Weg zum freien Gestalten ebnet. Haben wir nicht schon manchmal die kleine Kunst des Scherenschnitts betrach- tet? Ist sie wirklich nur eine spielerische Beschäftigung? Oder können wir hier etwas schaffen, so unscheinban es auch sein mag, das Wert für das Leben hat? Der Faltschnitt, der dem freien Schnei- den vorausgeht, läßt das Geschnittene in doppeltem Bild erscheinen. Die Vorzeich- nung der Hälfte des Faltschnittes gibt nur das notwendige Gerüst, das Schneiden ohne Vorzeichnung ist das Ziel. Immer mehr schwindet dabei die Aengstlichkeit im Kind. Aus dem Kleinmut erwächst die Schnittige, flüssige Darstellung, die is der Erinnerung und Vorstellungswelt die ge- staltenden Kräfte schult und fördert. Die Möglichkeit, aus dem gewonnenen Formgefühl die Schmuckgestaltung des Scherenschnitts umzuwerten für band arbeitliche Bereiche, zeigen hier die Müt- zen, die in ihrem Schmuck den Weg des Künstlerischen aufzeigen. Das Uebertragen des Schnittes auf Stoff, und seine Auf- näharbeit erfordern für geübte Mädchen- hände nur kleine technische Uebungen. Auch der erzieherische Wert der Stillbe- schäftigung des Kindes, die zu Besinnlich- keit und innerer Ruhe führt, bedarf wohl keiner nahen Begründung. H. Seitz Zehn Minuten Kosmetik Nach einem geflügelten Wort gibt es keine häßlichen Frauen, sondern nur Frauen, die sich vernachlässigen. Jede Frau hat das Bedürfnis, gut auszusehen. Es darf Sogar behauptet werden, daß es die Pflicht jeder Frau ist, gut auszusehen. Man muß nur daran denken, wieviel Ehen deshalb unglücklich sind, weil dem Mann das un- gepflegte Aeußere seiner Frau mißfällt, weil die Frau sich gehen läßt. Nicht jeder Frau hat eine gütige Fee Schönheit gegeben, aber jede Frau kann Wenigstens gepflegt sein. In dem gleichen Maße, in dem eine schöne, aber unge- pflegte Frau abstoßend wirken kann, kann eine weniger gutaussehende aber gepflegte Frau anziehend wirken. In der Wertschätzung der Kunst, ge- pflegt auszusehen, liegt Kulturempfinden. Wahre Gepflegtheit verlangt eine Menge guter Eigenschaften: Geschmack, Takt, Ehrlichkeit gegen sich selbst und nicht zu- letzt innere Haltung. Nur die Synthese zwischen innerer und äußerer Harmonie formt das Bild der vollendeten Frau, der eleganten Dame. Eine elegante Frau zu sein, ist kein leichtfertiges Vergnügen, sondern eine An- strengung, die der Anspannung des Künst- lers gleicht, immer auf gleicher Höhe zu bleiben. 5 Europäische Schönheitsbegriffe: schwarz: Haare, Augenbrauen, Wimpern. weiß: Hals, Augapfel, Zähne, Haut. rot: Zunge, Lippen, Zahnfleisch. lang: Rücken, Wimpern, Arme, Beine. schmal: Taille, Fesseln, Nase, Finger. Augenbrauen, Stirn, Hüften, breit: Becken. klein: Ohren, Brust, Hände, Füße. Irene Kleine Modetorheit In Italien wurde ein neuer Verwen- dungszweck für Reißverschlüsse gefunden. Sie werden an Strümpfen angebracht, die aus echten Spitzen, gkenüpften Netzen oder festem Tüll hergestellt werden. Die Reiß- verschlüsse sind an den Innenseiten der Strümpfe angebracht und erleichtern das An- und Ausziehen ungemein.. in glei- chem Maße auch die Geldtaschen; denn ein Paar kostet 5000 Lire. Für die Trägerinnen der teuren Strümpfe wurde eigens ein Kun- dendienst eingerichtet, der bei auftretenden Schäden an den Reißverschlüssen helfend einspringt. Isis Eine Frau wird Schatzmeister Mrs. Georgie Neese Clark aus Rich- land im Staate Kansas, wurde vom Prä- sidenten Truman für den Posten des Schatzmeister der Vereinigten Staaten vor- geschlagen und ist damit zur Nachfolgerin des kürzlich bei einem Autounfall ums Leben gekommenen William A. Julian aAusersehen. Julian hatte das Amt seit 1933 bekleidet. Wie aus dem Weisen Haus ver- lautet, kam es in der Bundeshauptstadt be- reits zu einer Besprechung zwischen Mrs. Clark, Präsident Truman und dem Finanz- minister John W. Snyder. Die zukünftige neunundvierzigjährige Schatzmeisterin hat ein bewegtes Leben als Farmersfrau, Schauspielerin, Besitzerin ei- nes Kleinstadtwarenhauses, Getreide-Ele- vators und Bankier hinter sich. Von dem Tage ihrer Ernennung zum Schatzmeister der USA an, werden alle Geldscheine der Vereinigten Staaten zum ersten Male in der Geschichte Amerikas die Unterschrift einer Frau tragen. Der Direktor der staatlichen Münze der Vereinigten Staaten ist übrigens ebenfalls eine Frau, Mrs. Nellie Taylor, frühere Gouverneurin des Staates Wyoming. Der Schatzmeister— dessen Amt nicht mit dem des Finanzministers verwechselt werden darf— hat die Geldgeschäfte der Regierung zu führen. Seine besondere Auf- gabe ist die Ausgabe und Abrechnung aller öffentlicher Gelder, von welchen 10 330 Dol- lar als Jahresgehalt in seine eigene Tasche fließen. „Ich fühle mich nicht nur persönlich sehr geehrt“, erklärte Mrs. Clark. als sie von mrer bevorstehenden Ernennung erfuhr, „sondern ich sehe darin vor allem auch eine Anerkennung der Leistung der Frauen.“ Ein Zirkus roman 12. Fortsetzung 5 Signor Enrico wirft sich stolz in die rust:„Ich, Herr Direktor. natürlich arbeite ich morgen!“ Sdlo? Ein Pas-de-deux? Sie wollen wohl! Witze machen, Monsignore?“ fragt der dia mit mitleidigem Hohn. Jetzt ist der Signor Arrigoni blutrot in Hötelicher Beschämung. Daran hat er ja noch gar nicht gedacht. Ohne Partnerin kann uch der beste Artist kein Pas-de- deux arbeiten. Jetzt hat er es zum guten Schluß bor mit dem großen Direktor verdorben, ger sieht ihn als unzuverlässig an, der wird nie wieder engagieren, dessen großen, wuchtvollen Namen kann er jetzt getrost 8 8 8 Liste seiner Referenzen streichen. islio d'un canel Was hat ihm Zephira, ser verkressene Trampel, da eingebrockt! 0 ein dummer Junge steht er jetzt vor em großen Maharadja 1 da sagt eine helle, klare Stimme Her m„Enrico macht keine Witze. err Direktor. Er hat mich längst engagiert, 8 am Ersten mit ihm ins neue Enga- 10 ent— und natürlich arbeite ich unter sen Umständen ab morgen schon mit leh kann für die paar Tage gut in en Nummern arbeiten, es liegen drei andere dazwischen: die Chinesen. die musi- kalischen Ponys und Sie, Herr Direktor, mit Ihren Elefanten. Ich habe Zeit genug zum Umkleiden, wir lassen Sie selbstverständlich nicht im Stich. Das Pas-de- deux wird gehen, bis der Kontrakt abgelaufen ist.“ Es ist bekannt, daß der Maharadja nicht leicht zu verblüffen ist, aber jetzt sieht er doch mit großen, verwunderten Augen auf das schmale, kleine Mädchen, das neben dem hochaufatmenden Kunstreiter steht. Eine Manegen-Zigeunerin: rote Schuhe, rote Strümpfe, kurzer, weiter, bunter Rock, weiße Bluse mit Pluderärmeln. ein rotes Tuch straff um's schwarze Haar gebunden: Vutta Mansfield, schon angezogen für ihre Arbeit als Gipsy-Girl. „Dich hat der Signor engagiert?“ frag! der Radja gedehnt— und dann lacht er plötzlich dem Italiener in das Slückstrah- lende Gesicht: Humm sind Sie nicht, Arri- goni, und ein guter Artist sind Sie auch. aber für so gescheit. dem Bumke die kleine Vutta auszuspannen, hätte ich Sie doch nicht gehalten.— Schreiben Sie mir, wo Sie im Frühjahr arbeiten, ich sehe mir dann ma eure Nummer an und wenn Sie mir bis dahin nicht die Vutta versaut haben mit Ihren sogenannten Ideen nach den Fradi- tionen von achtzehnhundert'mzig— dann Ehe in Gefahr! Er, sie, die andere sprechen sich über ein brennendes Zeitproblem aus Wie ein SOS-Ruf hallt es durch unsere lärmende, nervöse Zeit. Ehe in Gefahr! Bindungen, die Jahre hindurch in glückli cher Gemeinschaft bestanden, sind schwer- sten Erschütterungen ausgesetzt. Sie wan ken und zerbrechen schließlich. Was einst unter Orgelklang und feierlichem Verspre- chen begann, endet— vor dem Gericht. Wer ist schuld, daß die Fieberkurve der Ehe- scheidungen ständig steigt? Wer wirft den ersten Stein? Die geschiedene Frau sagt: „Wer schuld ist? Die Andere natür- lich! Diese Andere, Neue, Fremde, die sich in unser Leben drängte und die etwas ganz Unerklärliches in meinem Mann wachgeru⸗ ken hat. Langsam hat die Entfremdung zwischen uns begonnen, aber ich fühlte, wie er mir immer mehr entglitt. Erst durcli sie wurde unsere Ehe unglücklich und all- mählich hat sich ein Abgrund zwischen uns aufgetan. Ich war verzweifelt, wollt's nicht fassen, daß eine Frau so grausam, 80 mitleidslos sein konnte und mir den Mann, den ich lieb hatte, mit dem ich aufgebaut und all die schweren Kriegsjahre durchge- standen hatte, einfach wegnahm. Ich hab gekämpft, mich gewehrt gegen sie— ver- gebens! Sie war jünger, hat ihn ganz und gar in ihre Netze gezogen. Wenn sie für die Qualen einmal bezahlen muß, die sie mir bereitet hat, dann ist sie gestraft, fürs ganze Leben. Sommer- Sonne Ein Strandanzug! Man nehme, so man kaufen kann, einen kleinge- streiften Stofl. Bemer- kenswert ist an diesem Modell die Verarbei- tung des Streifens so- wohl in der vorderen Bahn wie im Rücken. Die tiefeingelegte Falte am Rock gibt dem Kleid die rückwärtige Weite. Mit dem capeartigen Schulterkragen kann das Strandkleid in einen Straßenanzug verwan- delt werden. Die breite, einfarbige Blende gibt dem Kragen das Aus- sehen des wieder modi- schen Matrosenkragens. Er wird mit Knöpfen am Kleid gehalten. Zeichnung: Lore-Lina Schmidt Kriegt ihr einen Bombenvertrag von mir für die nächste Saison.“ Enrico Arrigoni macht eine glücklich tiefe Verbeugung und springt dann schnell! davon. Ein Staatsweib, diese Lutta, ein Prachtmädel, sie soll hundert Mark mehr haben, sie hat sle schon heute um ihn ver- dient. Er wird das Geld missen können seme Nummer wird besser werden durch dieses Mädel, und wenn eine Arbeit besser wird, kriegt man auch bessere Gagen. Gut soll sie es haben bei ihm. auf Händen wird er sie tragen! Der große Direktor nimmt indessen das kleine Zigeunermädchen beim Arm und geht mit ihr ein Stückchen in den Zirkushof und in die Sonne.„Zahlt er dir anständig?“ ist seine erste Frage. Vutta zeigt lächelnd die weißen, festen Zähne:„Er muß mir hundert Mark mehr geben als der Zephira. Und ich werd ihm weiter auf den Nähten knien. Seine Nummer wird besser durch mich, ich weiß das, außer- dem werde ich auch noch allein arbeiten Bekommt er dadurch mehr Gelid, muß er auch bei mir mehr herausrücken.“ 5 Der Maharadja grinst wohlgefällig:„Gut, Vuttg, halt ihn nur fest an der Kandare. Und wie hast du dich mit Bumke ausein andergesetzt?“ Vutta legt die glatte Stirn in sorgenvolle Falten:„Ueberhaupt noch nicht, ich hab noch gar nicht mit ihm gesprochen. lch kürchte, es wird noch einen bösen Kracl geben.“ 5 „Das verbitte ich mir!“ sagt der weiß. seidene Fürst.„Wenn einer in meiner Zirkus Krach macht, mach ich den Krach, kein anderer!— Der Bumke hat dir gar nichts zu sagen, aber anständig abfinder soll er dich. Ich will dir helfen, paß aut, Der geschiedene Mann sagt: „Ja, es stimmt, unsere Ehe war unge- trübt, bis meine jetzige Frau in mein Le- ben trat. Ich kann heut nicht mehr sagen, wie alles kam. Wir arbeiteten zusammen. Da war plötzlich außer memner Frau en Mensch, ein Kamerad, der mich auch in meinem Schaffen verstand. Ich bin Innen- architekt. Sie kam als Zeichnerin in unsern Betrieb und sie hatte schöne künstlerische Ideen. Sie ris mich durch ihre Art einfach mit. Der alte Schwung, der mir unter der Last der vergangenen Jahre fast abhanden gekommen, war wieder da. Sie hatte Heim und Eltern verloren, ihr Verlobter war ge- fallen. Eines abends führte ich sie bei mir daheim ein. Ich hoffte, auch meine Frau würde sich kameradschaftlich mit ihr ver- stehen. Im Anfang gelang es ihr, aber all- mählich war eine unerträgliche Atmosphäre von Mißtrauen um uns, es gab heftige Auseinandersetzungen, Verdächtigungen, ganz ungerechtfertigte, da mir beide Frauen für ein frivoles Spiel zu wertvoll waren. Aber meine Frau schien in ihrer Eifer- sucht die klare Sicht verloren zu haben und so geschah es, daß sie mich durch ihr Ver- halten förmlich in die Arme der„‚Ande- ren“ trieb. Schuld? Mein Gott, schuld haben wir wohl alle drei. Ich konnte nicht mehr zu- rück und so ist es wie ein Unwetter über uns hin weggegangen. Nach der Scheidung habe ich mir mit meiner zweiten Frau ein — Strand- Anzug Xuttal— Sag ihm, daß du schon mit mit gesprochen hast. Er ist jetzt bei mir sechs Jahre ununterbrochen im Engagement, und er weiß genau, daß ich ihn hauptsächlich deinetwegen gehalten habe. Nicht aus väter- licher Liebe— aber mit dir und Mack, dem Riesenbären, zeigt die Nummer gut Was har. Bumke hat einen Haufen Geld auf die Bank gebracht in diesen Jahren, ich weiß das— einige tausend Mark muß er rausrücken, denn das Taschengeld, mit dem er dich abgefunden hat, zählt nicht. Sag ihm das— und sag ihm das folgende: ist er anständig zu dir, bin ich anständig zu ihm. Dann kürze ich ihm bei deinem Aus- scheiden nur um ein Fünftel und prolon- giere ihn für die nächste Saison. kst er schäbig, kauf ich ihn mir: dann kürze ich ihn um die Hälfte und lasse ihn ziehen, wenn sein diesjähriger Saisonvertrag abge- laufen ist.— Hast du das verstanden, Lutta?“ Sie strahlt in heller Freude. streckt ihm die Hand hin:„Vielen Dank. vielen, vielen Dank, Herr Direktor!“ sagt sie.„Nun weiß ich, wie ich es machen kann. nun will ich ihn schon klein kriegen!“ Der Maharadja nimmt die kleine Kinder- hand und tätschelt sie.„Luttal“ sagt er weich.„Ich kenne dich nun schon solange, wie du lebst. Dein Vater war ein feiner Kerl, und deine Mutter— ich habe nie eine bessere Artistin, eine schönere Frau und einen anständigeren, nobleren Menschen in meinem Zirkus gehabt. Ich hätte dich gern bei mir behalten, ich werde dich sehr vermissen— immerhin, sechszehn Jahre lang habe ich dich fast jeden Tag gesehen Aber eigentlich habe ich doch immer darauf gewartet, daß du dich mal auf eigene Füße stellen würdest— und ich lege dir dabei eigenes Atelier eingerichtet, wir arbeiten weiterhin gemeinsam. Selbstverständlich sorge ich für meine geschiedene Frau Die andere sagt: „Man wird mir wohl immer mit einem gewissen Vorurteil begegnen, weil man in mir eine Frau sieht, die skrupellos eine Ehe zerstörte, Aber das, das hab ich nicht ge- wollt! Die Ehe des Mannes, der mich als Künstler fesselte, war mir unantastbar. Doch.. Ich weiß nicht, wer das kennt: Im- mer allein sein, in der Einsamkeit möblier- ter vier Wände, die Erinnerung an alles, was ich verlor, kein Mensch um mich, kein Herz, das zu mir gehörte. Ich fürchtete die Abende, die Sonntage und so schloß ich mich unbewußt enger an den Mann, mit dem ich zusammenarbeitete. Eines Tages machte ich die Entdeckung, daß mir dieser Mensch unendlich viel bedeutete. Ich ver- barg mein Empfinden. Es durfte nicht sein, er war gebunden, gehörte einer anderen Frau. Aber irgend etwas mußte geschehen sein zwischen den Eheleuten, vielleicht durch meine Schuld. Ich war in etwas Un- nennbares verstrickt, aus dem es kein Ent- rinnen mehr gab. Das Schicksal nahm sei- nen Lauf und als ich fühlte, daß sein Herz mir gehörte, hatte ich nicht mehr die Kraft, mich gegen diese Liebe zu wehren, immer und immer nur zu verzichten. Seine Ehe nahm ein unglückliches Ende. Und die Rechtsanwältin sagt: „Das alte Lied!“ Aus dem Antlitz der Erfahrenen spricht das Wissen um mensch- liche Bitternis.„Die plötzlich auftauchende Dritte, die eine Ehe ernsthaft gefährdet. Aber wen müssen wir anklagen? In erster Linie jetzt wohl den Krieg, das wahn⸗ Witzige Morden, das uns diesen erschijttern- den Frauenüberschuß zurückließ. Wäre nicht fast eine ganze Generation draußen sinnlos verblutet, gäbe es heute nicht Tau- sende vereinsamter Frauen. Dann hätte auf diese„Andere“ abends ein Mensch ge- wartet, der für sie die Erfüllung gewesen wäre. Mancher verheirateten Frau bliebe damit Leid erspart. Denn nur, wer es selbst erlebt, weiß, was es heißt, einen Menschen, den man liebt, an das Leben zu verlieren. Und doch muß eine Ehe in solchem Fall nicht unbedingt tragisch enden. Gibt es von seiten der Ehefrau zwischen hartem ver- urteilen, Haß gegen die„Andere“ und dem letzten, bitteren Strich nicht doch ein Zu- geständnis. Ich glaube, Frauenklugheit und Diplomatie sind bei der Rüvalitätsfrage Waffen von nicht zu unterschätzender Be- deutung! Hätte die Frau des Mannes, selbst, wenn sich auch ihr ganzer Stolz da- gegen aufbäumte, der vereinsamten Mit- schwester Gerechtigkeit widerfahren las- Sen, ihr, die vielleicht ein Leben lang allein bleiben muß, hätte sie es fertigbekommen, der Gefahr lächelnd zu begegnen und dar- über hinaus liebenswert zu bleiben, es wäre ihre größte seelische Kraftprobe ge- Wesen. Ich bin davon überzeugt, der Mann Hätte sie niemals verlassen. Meine Praxis hat gezeigt, daß die toleranten Fhe⸗ krauen die Stärkeren blieben, daß die Bin- dung an Familie und Heim den Sieg über Unruhe, Versuchung und die bunten Lek Kungen des Lebens davontrug.“ Das rein menschliche Problem ist mit diesem Beispiel nur aufgezeigt, nicht gelöst. Wir müssen neben dem Sos-Ruf„Ehe in Gefahr“ noch eindringlicher, noch leiden- schaftlicher fordern: Man gebe der Mensch- heit endlich den bleibenden Frieden. Er stellt zumindest für die kommenden Ge- nerationen das zahlenmäßige Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern wieder her. Unzählige Menschen werden dadurch Ver- kettungen und Konflikte, in die sie immer von neuem geraten, erspart werden. Oder liegen die Gründe für den sichtbaren Zer- fall der Ehe, für die Auflösung der Einheit Mann, Frau, Kind etwa noch tiefer? Män- ner und Frauen haben das Worti Lotte Lenschau ganz gewiß nichts in den Weg.— Genug, ich wollte dir nur sagen, Vutta: für dick ist bei mir immer Platz. immer, Vuttal Wenn du mal den Anschluß verlierst, dann lungere nicht herum, setz dich in den näch- sten Zug und komm zu mir. Wenn du das Fahrgeld nicht hast, schreib mir. ich schick es dir postwendend. Auch wenn du auf New Zealand sitzt oder in Mexiko— das dist du mir immer noch wert!“ „Ich bin so glücklich!“ sagt Vutta und hat Tränen in den Augen. Sie sind so gut zu mir, Herr Direktor. Sie sind— Sie sind — viel besser, tausendmal besser sind Sie Als Ihr Ruf!“ Der geschminkte Männermund verzieht sich höhnisch:„Ich weiß, Lutta, laß man: alle Kerls, an denen was ist. haben einen schlechten Ruf.— Aber sag mir noch: ich denke doch, du wolltest auch mit Raub- tieren arbeiten, willst du nun wirklich für immer beim Reiten bleiben?“ „Nein!“ lacht Vutta.„Ich will mit dem Reiten nur Geld verdienen,. Herr Direktor. Und dann werde ich Dompteuse.“ „Aber darum brauchst du doch nicht zu gehen. Dazu findet sich auch bei mir mal eine Gelegenheit!“ „Ja, vielleicht— mal! Ich will aber eigene Tiere haben!“ sagt sie stolz. Er hält noch immer die schmale Kinder- hand, sieht zärtlich und bewundernd in ihr Gesicht:„Eigene Tiere— genau so, wie ich mal angefangen habe!— Nein, Lutta, ich brauche mir um dich keine Sorgen zu machen. Direktorin wirst du ja wohl nicht werden wollen!“ „Oh vein, nein, kein Gedanke!“ lacht das Mädchen. * MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 8, Juli 1949/ Nr. 130 Für (siehe 8 ballendsp Kehren die Juli Vororten ab am Sonntag 8 1 J. 00 0 4.30 5.00 5.15 4.20 4.30 5.00 5.20 4.20 4.30 5.00 6.15 4.25 08 4.05 4.35 5.00 5.15 riedrichsstr. 4.15 4.45 5.10 5.25 „ Nee dieg Uk. 4.309——— Für Rückfahrt stehen am Haupt- bahnhof nach allen Richtungen genügend Wagen bereit. Falscher Polizist raubt 170 DM Ein Student * wurde gestern in mitter- nächtlicher Stunde in der Karl-Benz-Straße von einem Radfahrer, der sich als Polizei- beamter ausgab, zum Vorzeigen seiner Kenn- Karte aufgefordert. Als der Student, der in der Dunkelheit tatsächlich einen Polizisten vor sich zu haben glaubte, seine Brieftasche hervorzog, versetzte ihm„das falsche Auge des Gesetzes“ einen Kinnhaken, raubte die Brieftasche mit etwa DM 170,.— Inhalt und Nahm auf dem Fahrrad reigaus. 124 Verkehrsunfälle im Juni Im Juni ereigneten sich insgesamt 124 Verkehrsunfälle; fünf Personen wurden ge- tötet und 74 verletzt. Es entstand erheb- licher Sachschaden. Die Mehrzahl der Un- Fälle beruhte auf unvorschriftsmäßiger Fahr- Weise, in einigen Fällen auf übermäßiger Geschwindigkeit oder Trunkenheit. Mehr- fach liefen auch Fußgänger, hauptsächlich Kinder, unvorsichtig in die Fahrbahn von Kraftfahrzeugen. Das Dutzend ist voll Zu der Affäre um die gefälschten Ben- Zinmarken über die wir bereits ausführlich berichteten, können wir heute ergänzend mitteilen, daß es sich bei den in Nordwürt. temberg-Baden in den Verkehr gebrachten Fälschungen um nachgemachte Benzinbons der JHA handelt und zwar wie erwähnt, um 10 und 20-Litermarken. Besonders in ihrer Farbtönung sind diese von den echten zu unterscheiden, da die Bande offensichtlich bei der Herstellung der Scheine recht primi- tiv arbeiten und sich die Farben selbst her- richten mußte. Die gleiche Bande hat auch die Falsch- drucke auf der Rückseite der Oelscheine der Französischen Zone gefertigt und im Umlauf gebracht. Die Ermittlungen der Mannheimer Kri- minalpolizei in dieser Angelegenheit gehen in Zusammenarbeit mit Ludwigshafener Kollegen weiter. Außer den sieben in Mann- heim, den vier in Stuttgart wurde auch in Ludwigshafen ein Komplice der Bande in Verwahrung genommen. nk Etatberatungen beginnen Am 14. Juli, 15 Uhr, findet eine öffent- liche Stadtratssitzung in der Wirtschafts- Hochschule statt. Auf der Tagesordnung steht die Beratung über den Haushaltplan der Stadtverwaltung für 1949. Eine Weitere öffentliche Stadtratssitzung über das gleiche Thema wird am 15. Juli, 15 Uhr, im Turnsaal des Rathauses stattfin- den. Karten zu beiden Veranstaltungen sind bei den Sekretariaten der politischen Parteien und im Vorzimmer des Oberbür- germeisters zu erhalten. Neue Straßenbahnlinien Ab II. Juli wird die Linie 14, Strecke Rheinstrage-Hauptgüterbahnhof, wieder in Betrieb genommen. Die Haltestellen gind kolgende: Rheinstraße, Spatzenbrücke, Ver- längerte Jungbuschstraße, Landgüterhalle, Güteramt und Hauptgüterbahnhof. Am gleichen Tage wird auch der Verkehr Zwischen Rlieinstrage und Paradeplatz von den Linſen 1 und 2 wieder aufgenommen. . Di Strecke Rheinstraße, Parkring, Rhein- Just, Schloß bis Hauptbahnhof wird von den Linen 21 und 22 befahren, statt wie bisher Von den Linien 1 und 2. Somit kährt also jetzt die Linie 1 vom Hauptbahnhof über Wasserturm, Parade Platz, Rheinstraße, Luisenring, Friedrichs- Brücke, Frledrichsring wieder zurück zum Hauptbahnhof, die Linie 2 ebenfalls vom Hauptbahnhok über Friedrichsring und Friedrichsbrücke, Luisenring, Rheinstraße und Wasserturm zurück zum Hauptbahnhof. Gleichfalls vom Hauptbahnhof ausgehend und zum Hauptbahnhof zurückführend. fährt die Linſe 21 durch die Bismarckstraße zur Rheinlust, um von da den ganzen Ring zu umfahren, während die Linie 22 den ent- gegengesetzten Weg nimmt. Lindenhofüberführung gesperrt Die Lindenhofüber führung wird ab 11. Juli für die Dauer der Reparaturarbei- ten kür den gesamten Straßenverkehr gesperrt. Verkehrsumleitungen von und zum Lin- denhof bestehen Omnibusse der Städt. Ver- Kehrsbetrlebe, Handwagen und Radfahrer durch die Turnelstraße(Suezkanal), für Kraftfahrzeuge über den Neckarauer Ueber- gang und kür Pferdefuhrwerke durch den *(Rernershofstraße— Rhein- lust). i Das Ueberholen in der Tunnelstrage wird verboten. Wohin gehen wir? Freitag, 8. Juli: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Was ihr wollt“.— Alster-Lichtspiele:„Der Idiot“.— C ol:„Die Stubenfee“.— Palast: „Sag die Wahrheit“. Samstag, 9. Juli: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Was ihr wollt“.— Ufa-Palast 22.15 Uhr:„Der Graf von Luxemburg“(Theater des Volkes). . — ee Vorhersage bis VUeberwiegend Wolkig, trocken. Höchsttemperaturen 21 bis 23, Tiefstwerte 8 bis 10 Grad. Meist schwache Luftbewegung. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Bewölkt Samstag früh: Pegelstand am 7. Juli: Maxau 236(— 2), Mann- heim 200(— 10), Worms 130(— 4) Caub 124(—)). Mannheims Der Streit um die Schulreform— im Hint rund allerdings ein Streit zwischen höherer Schule(die sich beschnitten glaubt) und der Volksschule(die eine Möglichkeit sieht, das von ihr selbst eingestandene niedere Niveau zu heben)— flackert mit dem nun als endgültig bezeichneten Ent- wurf Neuordnung des Schulwesens in Württemberg-Baden, der von dem Kultus- minister Theodor Bäuerle stammt und der Regierung zur Beschlußfassung und Weiter- gabe an den Landtag vorgelegt wurde, von neuem in der Oeffentlichkeit auf. Als äußzeres Zeichen dafür ist die in Mannheim vom Verband badischer Lehrer und Lehrerinr unter dem Patronat der Stadtverwaltung heute um 19 Uhr veran- zur ZU u S Volksschullehrer sind für die 8. staltete Kundgebung im Rosengarten, bei der Theodor Bäuerle unter dem Motto des Abends„Dein Kind und die neue Schule“ zu seinem Entwurf Erläuterungen geben wird, zu werten. Im Grunde genommen konzentrierte sich die Auseinandersetzung auf das Für und Wider einer sechsjährigen Grundschulzeit, die damit die bisher obligatorischen vier Jahre der Volksschule um zwei Jahre er- Weitern würde.. In Manheim hat sich im großen und ganzen die gesamte Lehrerschaft der Volks-, Handels- und Gewerbeschulen für diese Einführung ausgesprochen. Bei einer kürz- lich mit dem Vorstand des Lehrer verbandes und dem Kulturdezernenten geführten Un- Der Krankenkasse muß geholien werden Das Gebäude der AOK leidet unter Kriegsschäden Wie so viele andere öffentliche Ge- bäude, Wohnhäuser und Fabrikenlagen hat auch das Gebäude der Allgemeinen Orts- Krankenkasse während des Krieges aller- hand abgekriegt. Obwohl bis jetzt schon ein Großteil der Schäden— vor allem im Innenbau— beseitigt werden konnte, ma- chen sie sich vor allem an den Fassaden jetzt noch— und zwar in steigendem Maße— von Zeit zu Zeit recht„schlag- kräftig“ bemerkbar. Vor kurzem konnte sich beispielsweise ein junger Mann vor einem herabtorkelnden„Steinchen“ von sechs bis acht Zentnern nur durch einen recht ausgedehnten„Seitensprung“ in Si- cherheit bringen. Dieser„gemeingefährliche“ bauliche Zu- stand hat das Bauaufsichtsamt zur Her- ausgabe einer Auflage veranlaßt: die ge- samte Plattenauflage an den Fassaden mug überprüft werden, die absturzgefährdeten Teile sind zu sichern oder notfalls zu ent- fernen. Für die Durchführung der Auflage Wurde eine Frist von drei Monaten fest- gesetzt. Eine Ueberprüfung durch Sachverstän- dige hat ergeben, daß die Außenmauern Turnertuge in Seckenheim In Verbindung mit dem ersten Kreis- turnfest begeht am Sonntag der„Turner- bund Jahn“, Seckenheim, sein 50jähriges Vereinsjubiläum, An diesem Festtag kann der Bund als verdienter Pionſer des Turners in unserer engeren Heimat auf eine erfolg- reiche Schaffenszeit zurückblicken. Sieben deutsche Turnfestsleger von 1948 legen Zeugnis ab für die geleistete Arbeſt. 400 turnerisch Betreute umfaßt der Verein, von denen allein 200 Jugendliche sind, Die Gesamtmitgliederzahl liegt mit 550 mit an erster Stelle der Turnvereine Nordbadens. Für das mit dem Jubiläum zusammen- fallende erste Kreisturnfest für den Stadt- und Landkreis Mannheim nach dem Krlege haben rund 1000 Teilnehmer aus 30 Ver- einen ihre aktive Teilnahme zugesagt. So- mit wird am 10. Juli ein umfangreiches Programm erwartet. Am Sonntagnachmittag wird mit einem Festzug durch Seckenheim einer alten Tradition Folge geleistet, und am Montag steigt ein großes Volksfest. Priester jubiluum in Neckarau Am 10. Juli feiert die katholische Pfarr- gemeinde Neckarau das silberne Priester- jubiläum des Stadtpfarrers Hermann Josef Wetzel. Nachdem der Jubilar bereits in den Jahren 1925 bis 1938 in der Pfarrei als Ka- plan tätig war übernahm er 1947 als Pfar- rer die Seelsorge der Gemeinde. Neckarau Hat sich vorgenommen, dieses Jubiläum würdig zu gestalten. Um 8 Uhr findet in der Stadtkirche Neckarau, St. Ja- Kobus, eine Festmesse statt, bei der der Kirchenchor unter Leitung von Studienrat Heidlauf eine Bruckner-Messe mit Orche- ster zur Aufführung bringt, des weiteren das„Jubilate Deo“ von A Wagner sowie das„Halleluja“ aus dem„Messias“ von Hän- del. Die Festpredigt hält Pater Rommers- kirch S. J., Karlsruhe. Um 19.30 Uhr wird im Volkshaus Nek- karau eine Feierstunde abgehalten, bei der die Glückwünsche entboten werden. Alk sehr stark gelitten haben und den bau- polizeilichen Anforderungen nicht mehr ge- nügen. Der durch die Sprengbomben ver- ursachte Luftdruck hat die Plattenverklei- dung größtenteils von dem Füllungsmauer- Werk abgerissen, so daß durch Witterungs- Einflüsse(Regenwasser) erhebliche Teile der Plattenauflage zum Absturz gebracht Wurden. Die Loslösung der Verkleidung wird weiter fortschreiten und unvermutet können zusammenhängende Peile abfallen und das Publikum— die AOK wird täglich von rund 3000 Personen besucht— ge- führden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit wird deshalb der gesamte Plat- tenbelag abgenommen und das Mauerwerk anschließend verputzt, damit der Schwemm- stein nicht Wasser schlägt. Die Kosten für diese Arbeiten, bei de- nen es sich keineswegs um Verschönerungs- orbeiten, sondern lediglich um die Beseiti- gung eines Gefahrenzustandes handelt, müssen von der Krankenkassen und an- teilmäßig von den zahlreichen„Unter- mietern“ im Krankenkassengebäude getra- gen werden. Das AOK- Gebäude wird zwar nach Be- endigung der Verputzarbeiten ein neues, in Srau- gelber Tönung glänzendes Gesicht er- halten— aber das ist nicht das Wesent- liche. Entscheidend ist, daß dann die dort ein- und ausgehenden Menschen nicht mehr befürchten müssen, daß ihnen etwas aufs Dach fällt. Warum das alles so eingehend behandelt wird? Damit niemand glaubt, die Krankenkasse poliere mit dem Geld ihrer Mitglieder ihr Amtsgebäude auf. Ein klei- ner„Rechenschaftsbericht“ gegenüber der Oeffentlichkeit also. rob Die sechsjährige Grundschulart wird von ihnen fast ausschließlich gebilligt 3 S 5 S terhaltung war der Eindruck zu gewinnen, daß das Bekenntnis zur sechsjährigen Grundschule durchaus nicht einer Feind- seligkeit der höheren Schule gegenüber ent- springt, sondern ihre Ursache letzten Endes darin wurzelt, was jeden Lehrer auszeich- nen sollte: In der Liebe zum ihm anvertrau- ten Kind und daraus wieder resultierend aus der Ueberzeugung, daß dem Kind Bes- seres als bisher geboten werden soll. Dazu komme die Erfahrung, daß unser jetziges Erziehungssystem viel zu stark auf Auslese ausgerichtet sei und das Gros der Schüler — also der Volksschüler— darüber ver- nachlässigt werde. Ein neues Schulsystem müsse den Teil der Schüler fördern, der den größten ausmache: Die Mitte und der höheren Ausbildung nur die zuführen, die auch tatsächlich die Besten sind. Viel zu sehr seien von den höheren Schulen die ganze Zeit Schüler mit durchgeschleppt worden, die zunächst aus falsch verstan- denem Ehrgeiz(der Eltern) zwar die höhere Schule anfingen, dann aber doch absprangen (oder abspringen mußten), weil ihr Fähig- keiten in keinem Verhältnis zum Wollen standen. Nur ein geringer Bruchteil der Schüler halte bis zum Abitur durch, wie die Statistiken bewiesen. » Stelle man dagegen aber eine in ihrem Gesamtniveau gehobene Grundschule mit sechsjährigem Beginn auf, die sich daran anschließend— ohne ihren grundsätzlichen Charakter der Einheitsschule aufzugeben— je nach Begabungen(die mit zwölf Jahren auch viel zuverlässiger zu beurteilen sei als mit zehn Jahren) in einzelne Züge aufteile, so trage man den Gegebenheiten wesentlich stärker Rechnung als mit der von der Wirk- lichkeit sich oft entkernenden höheren Schule von früher. Gleichzeitig erreiche man eine intensivere Bildung in der Breite und könne vielleicht sogar das Vorurteil einer gesellschaftlichen Klassifizierung über- winden. 5 Wie wir bei Redaktionsschluß von un- serem Stuttgarter Korrespondenten erfah- ren, sprachen sich bei einem Zusammen- treffen aller Vertreter der Lehrerverbände Nordwürttembergs und Nordbadens beim Kultusministerium die Anwesenden für die Notwendigkeit der inneren Reform der Schule aus und stimmten den allgemeinen Grundsätzen des Entwurfes des Ministe- riums zu. Meinungsverschiedenheiten be- stehen allerdings noch über die äußere Form der Durchführung. Es soll jedoch versucht werden, zu ihrer Ueberbrückung einen Weg zu flnden, den die verschiedenen Gruppen ohne Aufgabe grundlegender Ueberzeugun- gen beschreiten können. mile. Christlich-Demokratische Union eröffnet Wahlkampf Die Versammlung der CDU Neckarstadt Ost am Mittwochabend im„Feldschlög- chen!“ wũar der Auftakt der Christlich- Demokratischen Union zum bevorstehen- den Wahlkampf. Stadtrat Bartsch d rigierte die Veranstaltung, während Regierungs- direktor Stadtrat Kuhn über„Bonner Grundgesetz, Bundeswahl, Oberbürgermei- sterwahl und die CDU referierte und Ge- werkschaftsekretär Zwingmann, der Menn- heimer ODU- Kandidat für die Bundeswah- len, die„Aufgaben, die der CDU im künf- tigen Bundesparlament erwachsen“, unter die Lupe nahm. Um gleich den Rahm abzuschöpfen: die CDU wird für Dr. Heimerich als neuen 0B stimmen, ebenso wie die SPD und DVP. Hingegen trage sich die KPD wohl mit der Absſcht,„Pfarrer“ Erwin Eckert als Kan- didaten zu nominieren. Der neue Marm- heimer Oberbürgermeister dürfte 80 meinte die CDU— also aller Voraussicht nach Dr. Heimerich heißen. Zur Bundeswahl: Wäre die Welt der letzten Jahrzehnte christlich gewesen, donn würde sie nicht vor den gleichen Schwie- rigkeiten stehen, die ihr heute so sehr zu schaffen machten. Kuhn forderte alle Chri- sten auf, sich aktiver am politischen Leben zu beteiligen, und kontrastierte die„aus dem Marxismus hervorgegangenen“ Par- teien SPD und EPD mit seiner eigenen Fraktlon der CDU; es gebe hier nur eine In fünf Monaten II 500 DM verlebt Gutgläubige Baulustige liegen sich einwickeln In fünf Monaten 11 500. DM zu ver- prassen ist heute keine Kunst. Wohl aber sle sich zu verschaffen. Einkommen in sol- cher Höhe sind denn meist eine faule Sache und reif für eine Gerichtsverhandlung. Wie im Falle des Handelsvertreters Hans Ue. Merkwürdig, feststellen zu müssen, wieviele Angeklagte als Beruf„Handelsvertreter“ angeben. Hans also suchte Baulustige— und wer ist das nicht?— auf, um, ihnen Bauma- terialien verschiedener Art anzubieten; die Anzahlungen kassierte er gleich. In etwa zwanzig Fällen. in keinem jedoch wur- den dle Bestellungen erledigt, das Geld Allerdings prompt und ohne daß die Famile von Hans davon etwas abbekam„verflüs- Sikk Die Bestellungen, die er entgegennahm, hätte er nun den entsprechenden Großhänd- lern weitergeben müssen. In ebenfalls etwa 20 Fällen war er auch dort und ließ sich auf Kredit Schnittholz, Steine usw. liefern, die er umgehend— jetzt kommt der Clou— an andere Interessenten für solche Materialien gegen Barzahlung natürlich abgab, 1 aber an seine Gläubiger. Deren wurde 6s nun mit der Zeit immer mehr und der Ruf des aàllzutüchtigen„Vertreters“, der Opti- mist genug war zu glauben— wie er vor Gericht angab— sein Geschäft küme so in Schwung, daß er eines Tages alles bezahlen körne und er ein wirklicher Großhändler Werde, hallte weit durch Mannheim. So laut, daß er es vorzog, in der Umgebung und immer weiter in der Pfalz neue„Kunden“ zu suchen. Nun erzählte der Staatsanwalt zu allem noch etwas von den Vorstrafen von Ue., mehrmals auch wegen Betrug, und daß er 1934/5 bel über 200 Personen Bestellungen von Reklame, und Geschäftsschildern und die jeweillgen Anzahlungen annahm, ohne auch nur eines zu liefern. Das Gericht stimmte mit dem Antrag des Staatsenwaltes Überein, den Angeklagten auf die Dauer von einem Jahr und drei Monaten die Mög- lichkeit zu weiteren Geschäften zu neh- men. ik Alternative: Freiheit und Würde des Wahl falle nicht schwer. kollektivistischer Zwang oder Menschen. Die Die jüngste Vergangenheit habe gezeigt, daß sich die CDU(Ehrhards Wirtschafts- politik) auf dem richtigen Weg befinde. Wie sche es dagegen in der unter einem soziali- stisch- marxistischen Regime stehenden Ost- zone aus! Auch die Labour-Regierung Englands sei ein deutliches Beispiel dafür, Wie weit es ein Staat mit„sogenannten Sozlalisierungsversuchen“ bringen könne. Denn am Ende jeder sozialistisch-marxisti- schen Parteihegemonie stehe immer die Diktatur, Auch in diesem Falle gebe die Ostzone Fusion Spp-KPD zur SED) das deutlichste Exempel Zuvor Hatte Gewerkschaftssekretär Zwingmann erklärt, bei den kommenden Wahlen würde die CDU nicht schlecht ab- schneiden, wenn es ihr gelänge, die größte Partel der Westzonen— die Partei der Nichtwähler“— für sich zu gewinnen. Die Losung der CDU: für eine politische, kul- turelle und sorialistische Neuordnung, die zugleich deutsch, christlich und sozial ist. rob Falsche Hunderter im Umlauf Die Bank deutscher Länder warnt die Bevölkerung und insbesondere die Ge- schäftsleute vor verbrecherischen Elemen- ten, die mit großen Banknoten kleine En- käufe machen, um Wechselgeld zu erhalten und so versuchen, gefälschte Banknoten zu 100 PM abzusetzen. Die Bank deutscher Länder hat bereits vor einiger Zeit auf die Ergreifung der Her- steller der falschen Noten zu 100 DM eine Belohnung von 5000 DM ausgesetzt. Die Fälschung ist an ihrem unsauberen Druck- bild, das besonders bei der Frauenfigur in der Mitte in Erscheinung tritt, zu erkennen. Personen, die falsche oder verdächtige Noten zur Zahlung verwenden wollen, sind festzustellen bzw. der Polizei zu übergeben. (dena) Revision in Sachen Immler wur ergebnislos Es blieb bei 15 Monaten Gefängnis Der Fall des ehemaligen Leiters des Amtes für Vermögenskontrolle Mannheim wurde gestern nochmals vor der grogen Strafkammer aufgerollt, nachdem gegen das am 20. Januar ergangene Urteil Revision eingelegt worden war. Das Oberlandesge- richt, das den Schuldausspruch anerkannte, hatte die Sache zur Neufestsetzung des Stif- maßes an das Landgericht zurückverwiesen. Immler hatte es seinerzeit verstanden, durch die Angaben, er sei als politisch Ver- folgter im KZ gewesen und besitze die vor- geschriebene Ausbildung als Wirtschaftsprü- fer, sich den einbringlichen Posten zu er- schwindeln. In Wirklichkeit hatte er slch von Jugend an nur mit Diebstählen und Be- trügerelen durchgebracht bis er 1936 in Sicherungverwahrung genommen worden War. Vertreter der Mannheimer Industrie, ehe- malige Untergebene und Vorgesetzte schil- derten den Angeklagten als sehr gewissen- Haften und fleißigen Arbeiter, dessen Ver- halten stets bescheiden und untadelig ge. Wesen sei, Auch der Gefängnisarzt vertrat die Auffassung, daß der Angeklagte sich unter den Einwirkungen des KZ-Hrlebnisses tatsächlich gebessert habe, Da der Ange- klagte jedoch nach seiner Verurteilung im Januar das Gericht mit gemeinsten Schmäh ungen überhäuft hatte, erschien es fraglich, ob aus dem Gewohnheitsverbrecher tatsäch- lich ein ehrlicher Mensch geworden Wer. Das kam besonders im Plädoyer des Staatsan- Waltes zum Ausdruck, der gegen Immler 15 Monate Zuchthaus und erneute Siche- rungsverwahrung beantragte. Trotz einiger Bedenken besteht die Hoff- nung, daß der Angeklagte seine kriminelle Laufbahn beenden werde. Das Gericht ließ daher Gnade walten und sprach nochmals die ursprünglich verhängte Strafe von einem Jahr und drei Monaten Gefängnis aus. h- — Der neue Markenfahrplun Lebensmittelaufruf vom 11. bis 20. Juli für Mannheim; Stadt Ueber sechs Jahre: (Karten kennz ahl 11, 21, 3) R-Brot: je 1000 g auf Juliſs und. W. Brot: 1000 g auf BJuli. Ar mittel T: 250 g auf Juli/4. kerdefleisch- Konserven: je 1 Dose auf L 808 und L 309. (Kartenkennzahl 11, Fleisch: 125 g auf Juli /fünt und Juli /s/ sechs. (Kartenkennzahl 11) Butter: 125 g auf 11/quli/ 0. Handelsfette: 125 g auf 11/ Juli/ M. (Karten kennzahl 11, 31) Käse: 62,5 g auf Juli/KL 2. V-Milch: 2,5 Liter(6 bis 16 Jahre). E-Milch: 1 Liter (über 16 Jahre). Ein Jahr bis sechs Jahre: (Kartenkennz ahl 14, 24, 34) W-Brot: je 1000 g auf A und B/ Jull. Nährmittel T: je 250 g auf Juli/ drei /p und Juli/ fünf/ p. Pferdefleischkonser ven: Je 1 Dose auf L 808 und L 809. (Karten knz ahl 14, 24) Fleisch: je 125 g auf Juli/ 6/ sechs und Juli /// sieben. (RKartenkennz ahl 14) Butter: je 125 g auf 14/ Juli/ X und v. (Kartenkennzahl 14, 34) Käse: 62,5 g auf Juli/ KL. 2. V-Milch: 7,5 Liter(1 bis 3 Jahre), 5 Liter(3 bis 6 Jahre). 21) je Null Jahre bis ein Jahr: (Karten ken nz ahl 1 6) W- Brot: je 200 g auf Z We, f, g, h. Nähr- mittel T: je 280 g auf Jui/ drei /a, b und c. Butter: je 125 g auf 16/ fun/& und W. V-Milch: 7,5 Liter. Auf beliebige Nährmittel S-Abschnitte können wahlweise einmalig 250 fg Trocken- früchte bezogen werden. L 808 und L. 809 der Karten 41 und 44 sind für Belieferung mit Pferdefleischkonserven, ungültig. Der Verkauf angebrochener oder offener Dosen ist verboten. Verbraucherhöchstpreise: 439 g 0,73; 567 f 0,94; 850 g 1,41; 453 g 0,75; 822 8 1,36 und 907 g 1,50 DM. Es gibt Weißbrot und Holz Nach einer Mitteilung des Landwirt- schafts ministeriums Württemberg-Baden können ab sofort 500 g Weißbrot auf den Brotabschnitt 2 mit Mengenaufdruck 500 g der Lebensmittelkarte für Juli mit den Num- mern 11, 14, 21, 24, 31 und 34 bezogen wer- den. Die Kohlenhändler im Stadtkreis werden ermächtigt, an alle Inhaber der Haushalt- Brennstoffkarte, Gruppe A, B, C und D, dle Abschnitte H 30 und H 40 mit je eine Zentner Brermholz zu beliefern. Inhaber der Gewerbę-Brennstoffbezugs- gusweise, die, den Kohlenhandlungen zur Abgabe an ihre Gewerbekunden inzwischen zugestellt worden sind, werden in der Stufe 1 mit 75 Prozent und in Stufe 2, 3, und 4 mit 40 Prozent der Voxjahresmenge bezw. der im Gewerbe- Brennstoffbezugsausweise ange- gebenen Jahresmenge für 1949/50 beliefert. Die EKohlenhandlungen werden ermächtigt, Jahreszuteilungsmengen bis 5 Zentner Brennstoff in voller Höhe auszugeben. Kurze„MM“ Meldungen Die offiziellen Eierpreise Nach den letzten Notierungen der Frank- furter Börse liegen die Großhandels- Einkaufs- preise für deutsche Frischeier ab Kennzeich- nungsstellen, verpackt und banderoliert, pro Stück wie folgt: Gewichtsklasse 8 43 bis 42 Pfg., A 42 bis 41 Pfg., B 41 bis 39 Pfg., C 40 bis 30 Pfg. und D 39 bis 37 Pfgl Aussortierte Eler über 45 f 39 bis 37 Pfg. und unter 45 f 32 bis 30 Pfg. Tendenz: Ruhig. Diebstähle. Wiederum wurde aus einem verschlossenen Kraftwagen durch Aukreifen des Verdecks ein Lederkoffer mit Bekleidungs- stücken und Wäsche im Werte von etwa 890,— DM gestohlen. Das Fahrzeug stand vor einem Hause der Seckenbheimer Landstraße. Erst 16 Lenze zählten die beiden jungen Diebe, die der Inhaberin einer Bäckerei in der Rled- keldstrage eine Geldmappe mit 87, DM Inhalt stahlen. Einer der beiden hatte etwa eine Woche zuvor, ebenfalls in der Neckarstadt, ein Damenfahrrad entwendet. Waldbrand. Bei Mannheim-Straßenheim brach aus noch unbekannter Ursache ein Waldbrand aus, der von einem amerikanischen Löschzug gelöscht wurde. Ungefähr 8 Ar EKilefernbestand flelen ihm zum Opfer. Auch bis Mainz Ermäßigung. In den Genuß der 350prozentigen Fahrpreisermäßigung bei der vom„Mannheimer Mörgen“ und Reise- dienst Stürmer am nächsten Sonntag ver- anstalteten Rheinfahrt zur Lorelei kommen auch Reisende die nur den Zubringerzug zum Dampfer nach Mainz benutzen wollen. Die Hin- und Rückfahrt für diesen Sonderzug kostet dann nur 4.40 DM. Abfahrt ab Mann- heim 6.36 Uhr, ab Ludwigshafen 7.01 und zurück ab Mainz um 20.20, Ankunft in Mann- heim 21.43 Uhr. Volksbad Waldhof geschlossen. Ab 11. Jull ist das Volksbad Waldhof wegen Reparatur- arbeiten bis einschließlich 27, Juli geschlossen. Haltestelle„Autohof“. Die bisherige Halte- stelle Trübnerstraße in Neuostheim wird ab 9. Juli, dem Tage der Eröffnung des Mann- heimer Autobofes, in„Autohof“ umbenannt. Angehörige werden gesucht. Vom Roten Kreuz gesucht werden die Angehörigen eines Amling(Vorname unbekannt), 21 Jabre alt. in russischer Gefangenschaft. Mitteilungen an das Rote Kreuz Mannheim., Q 7, 12, erbeten. „Graf von Luxemburg“— zum letzten Mal. Das Theater des Volkes“ spielt am 9. Juli um 22.15 Uhr im Ufa-Palest zum letzten Male die Operette von Franz Lehar Der Grat von Lu: xemburg“ zu einem Werbe- Eintrittspreis von 1.— PM auf allen Plätzen. Diskusslonsabend der FDp.fgugend. Die Jusendsruppe der Demokratischen Volkspartel (FDP) veranstaltet am 14. Juli. 19.30 Uhr. im Hotel Rheinbrücken“ einen Diskussions- abend zin Kurzreferat her aktuelle Fragen hält Dr. Tögel, der Jugendreferent im Landes- Vorstand. 3 Wir gratulieren! Karl Welg. Mittelstraße 33. wird 75 Jahre alt und feter“ zueleſch sein 50, ſährlees, Dlerstiubiſgum beim Nationaftreater Mannheim, Johann Oberle. Rpeſnau. Karls- rubher Straße 41, vollendet das 80, Lebensjaht. Das Ehepaar fohannes und Susanne Tronser, Meerwiesenstraße 21, hat goldene Hochzeit. Zul Donne und S Folge Mensc der Pl letzten rungsr Man k schwel die gu Une das We menscl smulie rüber lblich hafene könnte oder 11 folgen lest be Anzeige sche Ve kratisc Aber se Aue der 8e aufsche Runde elnen aber v enen legenc Schu Wie hat de Iinver Aussch angeor de 1. 1950 8. der Vo gen ven Begelu er w. nächste gen fü Schulen dies Mo der H licht i Somme Von e — ö 6 Tau der A die un Leben unser! „ewWol Kappe umgeb Leit et einem es abe diese hen, w˖ lassen ihren, Welse den. ohne J leren. Blüten Cott 8. die Fu Bzeidit Wachse Die haben, denhei eee 1— 5 für en: ind tte: ich: ter nd md ch: 8 6 hr- e. W. itte an- 809 ing Der sen 28 rt· len 8 Ar- len t- em k- s- ro 18 am en 48. 3 or d- alt ne in im in Ar uh ei e- T= en um ie ug 8 1. 16 - n FJ. 130/ Freitag, 8. Juli 1949 — LUDWICSHAFEN UND DIE PrALZ Die Geschütze stehen Zur Zeit volksfestet es rund um den Donnersberg. Kerwefeiern, Blumen-, Wein-, und Sommernachtsfeste wechseln in bunter Folge einander ab und ziehen Tausende von Menschen in ihren Bann. Das flüssige Gold der Pfalz fließt in Strömen und spült den letzten bitteren Beigeschmack der Wäh- rungsreform die durstigen Kehlen hinunter. Man knüpft an frühere Traditionen an und schwelgt in weinseligen Erinnerungen an dle gute, alte Zeit. Und während sich viele den Kopf über das wahre Gesicht dieses lebenslustigen und menschenfreundlichen Völkchens zerbrechen, amulierte auch ein scheffelnder Wirt da- rüber nach, wie er die guten Deutschen an- lblich des Blumenfestes in der Ludwigs- nafener Gartenstadt in seine Hallen locken könnte. Und da er sie zu kennen glaubte— oder irrte er sich?— setzte er eine Annonce folgenden Inhalts auf: „Achtung! die Geschütze stehen, ales in volle Deckung! Aufs Blumen- test bei O. H.“. Und prompt erschien diese Anzeige auch in einer Zeitung, die das deut- sche Volk zu einer antimilitaristischen, demo- kratischen Gesinnung miterziehen will aber wenn man Geschütze ladet, können ze auch mit einem Kanonenschlag losgehen, der selbst schlafmützenbehangene Träumer zufscheucht. Wir wissen nicht. wieviele Runden des Gastwirtes bei besagtem Feste enen„Kanonenschlag“ bekommen haben, aber wenn der Herr Wirt nachträglich noch emen verspüren würde, dürfte es im vor- legenden Falle nichts schaden.. Schuljahr beginnt wieder zu Ostern Wie die Provinzialregierung mitteilt, hat das Kultus ministerium in Koblenz im Ihnverständnis mit dem Kulturpolitischen Ausschuß des Landtages Rheinland-Pfalz angeordnet, daß die nächste Aufnahme in dle 1. Klasse der Volksschule erst an Ostern 1950 stattfindet. Für die übrigen Klassen der Volksschule und für die Höheren Schu- en verbleibt es zunächst bei der bisherigen gegelung. Demnach rücken sämtliche Schü- er wie bisher im August 1949 in die nächste Klasse vor. Die Aufnahmeprüfun- gen für die 1. Klasse(Selekta) der Höheren Schulen, finden, wie vorgesehen, im Laufe des Monͤts Juli statt. Auch für die 1. Klasse der Höheren Schulen beginnt der Unter- kieht in diesem Jahr nach Beendigung der Sommerferien. Zucker-Wilhelm nahm immer nur Geld. Die Ware lieferte er nicht/„Bilanz“: 9 Monate Gefängnis Wilhelm Sch. und seine Schwägerin Eli sabeth St., zierten in der letzten Verhand- lung des Amtsgerichts Ludwigshafen die Anklagebank Die des vorsätzlichen Be- trugs Angeklagten waren naiv genug, von ihren eigenen„Geistes“-Kräften her auf die des Amtsrichters zu schließen, Es war förmlich ein„gordischer Knoten“, zu dem sich das Lügengewebe ihrer Aussagen ver- schlang. Aber nicht allzu lange dauerte dieses neckische“ Spiel. Als Amtsrichter und Staatsanwalt langsam in Fahrt kamen, entwirrte sich der gordische Knoten recht schnell und es ergab sich folgendes Bild: Wilhelm, ein schwarzhandelnder 37er, traf anfangs des Jahres seinen Bekannten S. aus Schifferstadt. Der brauchte Zucker. Und Wilhelm brauchte, wie so viele heute in der DM-knappen Zeit Geld. Was War in dieser Situation einfacher als ein Kleines Geschäftchen abzuschließen? Wilhelm be- kam von seinem Schifferstadter Bekannten 280.— DM. Dafür versprach er Lieferung von zwei Sack Zucker nach Schifferstadt. Die Ware war nun zwar bezahlt, kam aber trotz vieler Rückfragen nicht nach Schiffer- stadt. Dafür trudelte eines schönen Tages Schwägerin Elisabeth ein. Wilhelm hatte Sie geschickt mit dem Auftrag bei S. noch- mals 280.— DM abzuheben. Begründung: der„Lieferant“ Name und Wohnort sind unbekannt) könne mit solch kleinen Bestel- lungen nichts anfangen. Der inzwischen etwas skeptisch gewordene Zuckerbesteller traute diesem Frieden aber nicht. Er fuhr einfach mit Elisabeth zu Wilhelm nach Neckarau. Aber„hell“ genug war er nicht. In einer Wirtschaft machte man ihn bei einen paar Vierteln weich, bis er Elisabeth weitere 280. DM anvertraute, die nun vor der Tür auf das Zuckerauto warten sollte, das bestimmt an der Wirtschaft vorbei- käme. Nun, Elisabeth ging raus und war- tete. Aber nicht auf das Auto, sondern auf die nächste Straßenbahn, mit der sie nach Hause fuhr. Kurze Zeit später wurde Wilhelm, der den zuckerhungrigen S. immer noch hinzuhalten verstand, ans Telephon gerufen. Resultat: Der große Un- bekannte hätte ihm gesagt, sie bräuchten nicht mehr zu warten, der Zucker sei be- reits unterwegs nach Schifferstadt. S. kapierte nun endlich. Man wollte ihn um die 560.— DM. bringen. Er machte Der Hund„bollte“ und der Einbrecher„forchtete“ sich Kostbarkeiten aus dem pfälzischen Sprachgebrauch von 1775 Unsere Sprache lebt. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wird sie nicht nur reichhaltiger durch die Geburt neuer Begriffe— wer Wußte vor 100 Jahren etwas von Kino, Film, Rundfunk, Grammophon und den ungezählten Errungenschaften heutiger Technik? sie unterliegt auch ununter- brochen einem Erneuerungs- und Vervoll- kommnungsprozeg. Es ist hochinteressant und aufschlußreich, einmal an Hand einer alten Sprachlehre diesen Wandel durch Beispiele aufzuzeigen. Unter den Bücherschätzen der schul- geschichtlichen Sammlung der Ludwigs- hafener Lehrerschaft befindet sich eine „Deutsche Sprachlehre zum Gebrauch der Kurfälzischen Lande“ aus dem Jahre 1775. Sie stammt von dem kurpfälzischen Hof- Kkapellan Jacob Hemmers und wurde in Mannheim gedruckt. Fast 700 Seiten ent- hält dieses heute nur noch in wenigen Exemplaren vorhandene Werk. Schon in einem der ersten Kapitel, das Hemmers den Zahlwörtern widmet, stößt man auf komplizierte Regeln, denen sich 5 Jon der Geldbörse bis zum Wagenheber Tausend und mehr Dinge gibt es, denen der Alltag seinen Stempel aufdrückt und die uns je nach Laune und Wetter das Leben versüßen oder sich unangenehm in unser Bewußtsein schieben. Tja, das sind die wohnten“ Sächelchen, die unter die Rappe“ Gebrauchsgegenstände gehören. Sie ungeben unser Dasein, erhalten mit der leit eine persönliche Note und werden zu einem Stückchen„Ich.“ Demhingegen gibt es aber trotzdem Leute— und wo gäbe es diese nicht— die nicht zu bemerken schei- den, wenn ihr Gummistiefel allein und ver- lassen auf der Straße stehen bleibt und die ihren„Parapluie“ anscheinend großzügiger- velse in der Straßenbahn anderen Überlas- sen. Es gibt sogar solche, die— mit und ane Etui— ihre„Ergänzungsaugen“ ver- leren. Die Vergeßlichkeit treibt wahrlich Blüten. Es gibt in unserer Säculum aber Lott sel Dank noch ehrliche Finder, so daß dle Fundliste auf dem Fundbüro in der Po- keidlrektion Ludwigshafen ständig im Machsen ist.. Die Julihitze mag es auf dem Gewissen haben, daß eine Dame im Stadtteil Mun- denheim sich ihres Mantels entledigte und Wurde Ihnen der linke Gummistiefel gestohlen? Oder verloren Sie ihn nur?/ Ein Besuch beim Fundbüro lohnt sich eine andere ihre gefüllte Geldbörse, sowie das Päckchen Seifenpulver an sich zu neh- men vergaß. Der„Friesemer“ Hockey-Tor- mann wird inzwischen auch seinen Hand- schuh abgestrichen haben. aber nicht so Voreilig. Auf dem Fundbüro kann er vor der nächsten Meisterschaft noch abgeholt wer- den. Glückskettchen mit sinnvollen Anhäng- sel, ja, selbst Leiterwagen und Leitern gibt es in der Sammlung. Auch besteht keine Gefahr, gegen entsprechende Legitimation endlich den prallen Brotbeutel mit dem ge- hamsterten Zigarettenpapier abzuholen. Eine Rollwagen-Waage und ein Wagenheber Warten ebenfalls auf ihren Herrn. Ein Chiffon-Schal, ein ärmelloser Knabenpullo- ver und eine Windbluse vertreten die modi- sche Eleganz. Ferner gibt es Wasserbecher, Aktentaschen mit und ohne Inhalt, Kinder- täschchen, Geldbörsen leer und gefüllt und loses Geld. Ehegatten, denen der Besitz eines Hausschlüssels ungewohnt war und die ihn deshalb verloren. können ebenfalls in der Wittelsbachstraße 10(Zimmer 137), zwecks„Wiedererlangung ihres Schlüssel- rechts“ vorsprechen. unser heutiger Sprachgebrauch längst ent- ledigt hat. Da heißt es zum Beispiel, daß es drei Formen für den Gebrauch des Zahl- Wortes„zwei“ gäbe, und zwar: zwei, zwo und zween. Hemmer beklagt sich, daß der Unterschied nicht von allen Ständen in Deutschland beachtet werde,„indem sehr viele sich mit dem bloßen zwei begnü- gen“. Als Beispiel zwei Deklinationen: So hieß es zween Aepfel, zweener Aepfel, Zz Weenen Aepfeln und zween Aepfel. Oder: zwo Birnen, zwoer Birnen, zwoen Birnen und zwo Birnen. Ganz aus dem Gebrauch gekommen sind viele der Abwandlungsformen von Hauptzeitwörtern. So sagte man einst nicht der Hund bellt, sondern er„billt“ und statt er bellte= er„poll“ sowie für gebellt— „gebollt“. Statt gefürchtet—„geforchten“, für Du glaubst— Du„gläubst“, für er hinkte=„er hunk“ und„er hat gehun- ken“, statt er jagte er„jug, kür ieh Winkte= ich„wunk“, für es schneite es„schnie“ oder„hat geschnien“. Für das Zeitwort dürfen verwandte man„dörfen“. In der Abwandlung lautete es dann: er darf, er dorfte oder dörfte(statt durfte) und:„er hat gedorft“. 5 Die Schreibweise„tz“, wie wir sie heute in Satz, Katze, Gesetz usw. anwenden, war damals nicht gebräuchlich. Man schrieb: Saz, Absaz, Gesez, Spize, zulezt usw. Auch viele andere Worte haben ihre Schreib- weise geündert. Zu Hempels Zeiten hieß es zum Beispiel: bässer(besser), Gränze (Grenze), überfliesig(Überflüssig), oder Syllbe(Silbe). Viele Ausdrücke sind in- zwischen ganz aus unserem Sprachgebrauch verschwunden oder stark abgehndert wor- den. Darunter: derowagen, derohalben, des- halben, deuchten(mich deuchtet, es sei heute wärmer), bishero, dorten, jezunder (Jetzt), gemighbraucht und grausamlich. Seitenlang ließen sich Beispiele dieser Art aufzählen. Die wenigen dürften jedoch genügen, um den vielgestaltigen Wandel unserer Sprache innerhalb von 150 Jahren deutlich werden zu lassen. Und wenn wir heute in einer Diskussion um eine grund- sätzliche Reform stehen, so wird auch diese Erneuerung unserer Sprache, sollte sie kommen, nicht die letzte sein. Bff. Bizone als Vorbild. Das Finanzministeri- um beschäftigt sich mit einem„Bilanz-Be- reinigungs-Gesetzé, das soeben für die Bizone beschlossen wurde und das für Rheinland-Pfalz als Vorbild dienen soll. Dieses Gesetz soll Richtlinien für die Er- mittlung des Vermögens Ende August 1948 geben. „zuckersüße“ Mine zum bösen Spiel und lockte Wilhelm zum Ludwigshafener Bahn- hof, wo ihn die inzwischen verständigte Kripo in Empfang nahm. g In einem ähnlichen Fall hatte sich Wil- helm ebenfalls 220.— DM erschwindelt. Der Staatsanwalt war von der betrügeri- schen Absicht des Angeklagten, der selbst die Rolle des Betrogenen zu spielen ver- suchte, restlos überzeugt. Er beantragte ein Jahr Gefängnis. Schwägerin E. sollte für ihre„gütige Mithilfe“ drei Monate brummen. Das Urteil lautete auf neun Monate Ge- fängnis für Wilhelm. Elisabeth hatte Glück, denn ihr rechnete man„Gutgläubigkeit“ an und sprach sie frei. Stadtnachrichten 28 Verkehrsunfälle im Juni. Im Monat Juni ereigneten sich im Stadtgebiet von Ludwigshafen 28 Verkehrsunfälle. Erfreu- licherweise gab es hierbei keinen Toten. Insgesamt wurden 17 Personen verletzt. An den Verkehrsunfällen waren 37 Krafffahr- zeuge, zehn Radfahrer, ein Stragenbahnzug und drei Fußgänger beteiligt. Gegenüber dem Vormonat ist die Unfallziffer ange- stiegen. Gestohlen— gefunden. An der Ecke Kärntner—Maudacherstraße wurde ein Hy- drantenstock im Wert von 300 DPM gestohlen. Eigentümer sind die Stadtwerke Ludwigs- hafen.— Im Stadtteil Luwigshafen-Mitte wurde ein Autoreif gefunden. Er kann von seinem Besitzer auf dem Fundbüro in der Wittelsbacherstraße abgeholt werden. Es gab keine Verletzte. In der Franken thaler Straße wurde ein in Richtung Oggers- heim fahrender Lastkraftzug von einem in der gleichen Richtung fahrenden Lastkraft- Wagen beim Ueberholen gestreift. Der Mo- torwagen des Rheinhaardtbubmzuges wurde beschädigt. Noch einmal: Kampf dem Krebs. Die Aufführung des Schweizer Dokumentarfilmes „Kampf dem Krebs“ hinterließ bei den Be- suchern einen starken Eindruck. Die Veran- staltung wird nun, infolge der großen Nach- frage, am kommenden Sonntag, 10. Juli, um 11 Uhr, im Rheingold-Theater wiederholt. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Konzert des Handharmonika-Spielrings. Der Handharmonika-Spielring 1948 veran- staltet am Samsfag, 9. Juli, um 19 Uhr, ein Handharmonika-Ronzert im Wittelsbacher- nof in Ludwigshafen- Oggersheim. Ab 21 Uhr wird Eddy Knabs„band“ zum Tanz aufspielen. Koblenz meldet: Altmeier verließ den Saal Bei Beginn der 62. Sitzung des Landtags von Rheinland-Pfalz stellte die KP einen Migtrauensantrag gegen Ministerpräsident Peter Altmeier, dem sie vorwarf, gemein- sam mit den westdeutschen Ministerpräsi- denten das Wahlgesetz zum Bundestag grundlegend verändert zu haben. Der Frak- tionsführer der KP, der ehemalige Wieder- aufbauminister Willy Feller, wandte sich vor allem gegen die sogenannte Fünfpro- zentklausel und die damit für die KP ver- bundene Gefahr, von der Bundesliste ge- strichen zu werden. Als er von„würdslo⸗ sem Verhalten“ gegenüber den Besatzungs- mächten sprach, verließ Altmeier den Saal, während Landtagspräsident Wolters gegen diese Formulierung aufs schärfste prote- stierte. Der Landtag wird in einer Nacht- sitzung über diesen Antrag entscheiden. Wie aus parlamentarischen Kreisen ver- lautet, hat die SP nicht die Absicht dem Antrag der EP ihre Zustimmung zu geben. Anschließend wurde ein Gesetzentwurf gegen die Verbreitung von Schund und Schmutzliteratur, der von dem CDU-Abge- ordneten Drathen begründet worden War, an den Kulturausschuß überwiesen. Die 8 war der Meinung, daß die derzeitigen Po- lizeibestimmungen ausreichten, um gegen diese Kategorie von Literatur und„Kunst“ anzugehen. Ein weiterer Gesetzentwurf über Sport- wetten, die der Finanzminister unter be- stimmten Bedingungen genehmigen kann, wurde ebenfalls an die Ausschüsse weiter- geleitet. Schließlich wurde noah eine Abände- rung der bisherigen Hebesatze für die Lohnsummensteuer beschlossen. Der Hebe- satz muß künftig mindestens 500 v. H. be⸗ tragen, darf aber 1500 v. H. nieht über- schreiten. Den Gemeinden ist es jetat ge- stattet, diese Steuer zu erlassen, wenn die Erhebung aus einer Reihe von Gründen eine unbillige wirtschaftliche Härte dar- stellen würde. Das Gesetz über die Unterstützung von ausgesteuerten Arbeitslosen wurde in zwei- ter Lesung einstimmig angenommen. Im Verlaufe einer Debatte über die Er- nährungslage wandte sich Abg. Lorenz(S gegen einen CODU-Antrag, die Schaf- und Schweéinebewirtschaftung aufzuheben. Abg. Wohleben FDP) setzte sich dagegen für die Aufhebung der gesamten Lebensmittel- bewirtschaftung mit Ausnahme von Fett und Milch ein. Geht es uns wirklich so schlechi? Volksküche Ludwigshafen klagt über ungenügenden Besuch Ist Ihnen schon das große gelbe Schild gegenüber dem Ludwigshafener Haupt- bahnhof aufgefallen, auf dem in schwarzen Lettern„Zur Städtischen Volksküche, Lim- burgstraße 10“ zu lesen ist?— Nein? Um Ihr Gewissen zu beruhigen, sei gesagt, daß dieses Schild gar nicht existiert oder besser: noch nicht existiert; denn dieser Lapsus Wurde bis heute übersehen. Die wenigsten der„guten Ludwigshafener“ wissen nämlich — wie sollten es die Fremden wissen?— daß unsere Stadt über eine schöne Volks- küche, die mit modernen Kochgeräten Kessel, Heizanlagen, Geschirr usw.— ver- sehen ist und sofort nach 1945 ihrem ursprünglichem Zweck wieder zugeführt wurde. Unzählige Flüchtlinge und sonstige Reisende sind in den letzten Jahren durch Ludwigshafen gekommen und nur ganz ver- einzelt wurden sie auf den billigen und soliden Mittagstisch der Volksküche hinge- wiesen, obwohl die caritativen Verbände zusehends überlastet waren. 0 Zugegeben, mit dem Begriff der„Volks- küche“ verbindet sich die Vorstellung von Eintopfgerichten, bei dem Sauerkraut und Kartoffel dominieren, aber diese Vorstel- lung ist irrig. 55 Bei unseren heutigen Verhältnissen ist es wunderlich, daß die Großküche täglich nur noch 100 Essen verabreicht,. während in früheren Jahren täglich bis zu 600, ja 700 und 800 Essen ausgegeben wurden. Es gibt viele Leute— junge und alte Ehepaare und Junggesellen— ohne Kochgelegenheit, die von„falscher Scham befallen“ nicht den Weg in die Limburgstraße finden. Die er- tragen lieber die täglichen Reibereien mit ihrem Kochherdkompagnon. Ein Besuch in der Städtischen Volks- küche vermittelt einen überraschenden Ein- druck: in der großen Küche mit ihrem blitzsauberen Steinboden sind 13 Kochkessel (Kohlen- und Gasfeuerung) angeschlossen. Spülbecken, hellgescheuerte Tische und Kochgeräte ergänzen die Einrichtung. Der Speisezettel ist abwechslungsreich, das Essen qualitativ und quantitativ ausgezeichnet und, was die Hauptsache ist, verhältnis- mäßig billig(Suppe, Kartoffeln, Gemüse und Fleisch. Kosten„60 DMW). Die Leiterin der Küche, ist mit ihrer Ar- beit zufrieden. Doch würde sie lieber wieder für 500 Personen kochen, als nur für die Wenigen, die heute zum Mittagstisch kom- men.„Es ist eine ruhige Saison, eine der ruhigsten seit dem 35jährigen Bestehen die- ser städtischen Institution“, meinte sie, als wir uns verabschiedeten. U „ freulichen Erfolg hat gebracht.“ 30. Juni 1749. bes beweist immer wieder: innerhalb 1½ Stunden a 1 „.. ond alle diese Anrufe beweisen ein absolutes Kdufinteresse Solch er Verkaufs- Anzeige in ſhrem blatt ein- So berichtet uns Frau G. dus Mannheim am Großg- Erfolg durch Kleinanzeigen MANNHE IN Lieferung frei Haus! Zahlungserleichterung! 1 Bekannimdchungen mir die kleine Aufschrift„Gas-, Wasser. Zimmer 13, einzureichen. im MANNHEIMER MORGEN“ zureichen. Arbeitsvergebung: Für den Wiederaufbau der Häuser Möhlstr. 24 und Augartenstraße 111 u. 113(30 Wohnungen) sollen die Gas-, Wasser- und sanitären Installationsarbeiten sowie die Spenglerarbeiten im öffent- lichen Wettbewerb vergeben werden. sind, solange vorrätig, gegen Erstattung der Selbstkosten bei der Ge- meinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH., Max-Joseph- Straße 1, Zimmer 2(Kasse) erhältlich. Dienstag, den 12. 7. 49, 9 Uhr, bzw.„Spenglerarbeiten Möhlblock“ bis Dienstag, den 12. 7. 49, 10 Uhr, bei der Gemeinnützigen Baugesellschaft Arbeitsvergebung. Folgende Arbeiten sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden: a) Malerarbeiten für die Pestalozzischule, 3 Lose, ca. 6700 qm Leimfarbenanstrich, 2900 am Lackfarbenanstrich. Hierfür kommen nur Unternehmer mit den Anfangsbuchstaben NT in Frage; b) Malerarbeiten für die Friedrichschule Sandhofen, 5 Lose, ca. 5200 qm Leimfarbenanstrich, 4200 qm Lackfarbenanstrich. Unternehmer mit den Anfangsbuchstaben U—z und AD in Frage. Angebotsvordrucke, soweit Vorrat reicht, ab 12. 7. 1949 und nähere Aus- kunft beim Städt. Hochbauamt, U 2, Zimmer 14b, für die Pestalozzi schule, Zimmer 15 für die Friedrichschule Sandhofen. verschlossen, mit entsprechender Aufschrift beim Städt. Hochbauamt V2, Zimmer 11, bis spätestens Mittwoch, 20. 7. 1949, 9.00 Uhr für die Pestalozzischule und 9.30 Uhr für die Friedrichschule Sandhofen ein- Die Eröffnung der Angebote erfolgt Zimmer 2 im Keller- geschoß. Zuschlagsfrist 3 Wochen. Die entspr. Angebotsvordrucke 100 mis Die Angebote sind verschlossen mit der und Installationsarbeiten Möhlblock“ bis Hierfür kommen nur Angebote sind Städtisches Hochbauamt. Zu verkaufen: Societatis Jesu Mannhemii 1753“ u and. Ang. u. P 02579 a. d. Verl. Sportwagen, gut erh., z. vk. Neck. Luisenstraße 46 part. Iks. 1 Bett, Vertiko, abzugeb. Niederfeldstr. 107, 2. St. r. Gebr., versenkb. Nähmaschine 388, zu verk. G 7, 15 bei Baumgärtner. bote unt. Nr. 02623 a. d. Verlag. Einheits kinderwagen, neu, zu verk. Abele, U 4, 23, Hof, 1 Tr. verk. Marek, Eichendorffstraße 32 Kinderbett m. Scheib, Langerötterstr. 50/( III. Kühlschrank, 143K 19280, abzugeben. Zimmermann, N 4, 10. Spiegelschrank, Wollmatratze, EKepplerstraße 19. part. Auffenbordmotor„Johnson“, 6 PS, 500. zu verk. Tel, 529 08. Paddelboot-Bauplan 3,.— DM, leichit selbst zu bauen. O. Stemmle, Karls- ruhe, Scheffelstraße 138. Kleines Plüschsofa zu verkaufen. Juchem, Neckarvorlandstr. 28. Schöner, gut erh. 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Freirel. gemeinde Mannheim) für die trostreichen Worte sowie den Her- den Aerzten und Krankenschwestern des Städt. Krankenhauses tur die liebevolle Behandlung und Pflege im Namen aller An- Sechörigen unseren herzlichen Dank aus. Mannheim Eflügersgrundstraße 8), den 6. Juli 1949 Ludwig Leonhard Witwer Ludwig Leonhard jun. u. Frau, Frankfurt a. M. Peter Wedel und Frau, geb. Leonhard sowie 3 Enkelkinder Nach kurzer, schwerer Krank- eit wurde unser lieber Sohn, mein lieber Bruder Harry Apfel, Justizanwärter im blübenden Alter von 22 Jah- ren 83 Monaten in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, 2 Juli 1949 Burgstraße 44 Antlieker rauer: Familie Friedrich Apfel Beerd.: Samst., 9. 7. 49, 9.30 U. DANKSA GUN G Für die überaus große Anteil- nahme sowie die schönen Tanz- u. Blumenspenden an- Alich des schweren Verlustes meiner lieben Frau Maria Streck geb. Dörr spreche ich auf diesem Wege allen Verwandten u. Bekann- ten, ganz besonders Herrn Pfr. Br. leger für seins trostreich. Worte meinen best. Dank aus. Im Namen aller Angehörigen: Albert Streck, Rheinau Für die uns anläßl. des Heim- Sanigs unseres ib. Verstorbenen, Herrn Albert Brettel erwiesene Aufmerksamkeit so- Wie Kranz- u. Blumenspenden Sagen Wir a. dies. Wege unser. Berzl. Dank. Ganz bes. Dank Direktion u. Belegschaft des 9. Dtsch. Oelfabriken so- Herrn Geistl. Rat Stadt- pfarrer Schäfer. Auch den Dia- Ronissenschwestern herzl. Dank Fir die liebevolle Pflege. heim, den 7. Juli 1949 Inselstraße 16. Josef Brettel und Familie Statt Karten! Für die anläßlich des Heim- ganges unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Hugo Uhrig erwiesene Anteilnahme u. die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden sagen wir unseren in- nigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Kätchen Uhrig re Vermählung beehren sich anzuzeigen Rudolf Pallmann Marita Pallmann, geb. Kar! Landstuhl Pfalz Mh.-Rheinau Kaiserstr. 40 Neuhofer Str. 5 Kirchl. Trauung Sarnstag, 9. 7., 38 Kirche Rheinau 1 0 Stellen- Angebote STaoreEgTRETER kür den Platz Mannheim zum Verkauf unserer Reosmalto Emaille-Lackfarben auf Provisionsbasis gesucht. Bewerbg. zunächst schriftlien. Dr. PAUL H ASSMANN, chem.-techn. Produkte, Heidelberg Bergstraße 136 Großhandelsdrogist. Wir suchen bei guter Bezahlung einige nur erst- Klass. Fachkräfte aus dem Drogen- großhandel für Büro, Lager und Versand. Bewerbungen sind mit Lichtbild und Zeugnissen erbeten. Ferd. Schulze& Co., Mannh., N 7, 4. Hohen täglichen Barverdienst durch Verkauf von sehr gut gehendem, konkurrenzlosem Schlager-Artikel geboten. Vorzustellen Samstag, den 9. Juli, von 17 bis 19 Uhr im Bürgerautomat an der Friedrichs- brücke. 02647 Tüchtiger jüngerer Sortiermeister von mittlerer nordbad. Zigarren fabrik gesucht. Offerten unter Nr. P 25502 an den Verlag. 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Beg. tägl. 20 J., Sa. u. So. 17.30 u. 20 U. Oeffentliche Branchen- Versammlung für alle Mannheimer Arbeitnehmer der Mechaniker Werkstätten, am Montag, 11. Juli 1949, abds. 19.30 Uhr im Eichbaum stammhaus(Schwa- derer), Mannh., P 3, 9. Industrie- verband Metall— Ortsverwaltung Mannheim. Bund der Flieger geschädigten und Sparer e. V., Stuttgart, Kreisgruppe Mannheim. Mitgliederversamm ung u. Vorstandswahl mußte vom 10. 7. auf Samstag, 16. Juli 1949, 13.30 Uhr verlegt werden.(Turnhalle des TV V. 1846.) Es spricht Reichsminister A. D. Dr. Mattes, Stuttgart. e Heute Freitag Ba II- Paradox Bei uns vergnügt's sich unethört, d tanzt deis ganze Haus verkehrt. Nachtkabarett m. Max Cremer Keine erhöhten Verzehrpreise 8 Eintritt frei! 3 Bronner's Malzstübl. 1 4a, 118 Das schöne gemütliche Lokal der Unterstadt. Samstag, Sonntag Tanz bis 1 Uhr. Andreas Csuresia Blas- Musdh.Sngzfel. 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DM Kartenverkauf nur an der Ufa-Kasse von 10—13 und 1518 Uhr und eine Stunde vor Beginn Nach Schluß der Vorstellung Straßenbahn nach allen Richtungen Und wieder eine Spitzenleistung französischer Filmkunst in deutscher Sprache Dostofewski's Die meisterhafte weltberühmten Verfilmung von Romenwerk „Der fdiot“ mit Edwige Feuillere und Gerard Philipe Die korrupte Gesellschaft des Petersburg der Zarenzeit die russische Seele mit allen guten und bösen Seiten, wie Dostojewski sie zeichnet die Tragödie eines unverstandenen, reinen Herzens Täglich: 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr Kassen öffnung: werktags 13.00 Uhr, sonntags 12.00 Unt Samstag, 9. Juli Einmalige Sonder vorstellung 22.30 Uhr „Les enfanls du Patadis“ a(Kinder des Olymp) in ungekürzter französischer Originalfassung! MANNHEIM J1, 6. Breite Straße Telephon 44635 Ab Freitag bis einschließlich Montag ringen wir auf vielfachen Wunsch die stürmische Filmgroteske, die uns einmal wieder richtig lachen läßt Sag die Wairheii Madi Rahl, Ingeborg von Kusserow, Sonja Ziemann und Aribert Wäscher un Bus lav Fröhlic Beg.: 10.15, 11.45, 13.45, 15.45, 17.48, 20.00 Uhr; Vorverk. ab 10.30 Uhr Sonntag ab 13.50 Uhr Freitag bis Sonntag 22 Eine verflixte Weibergeschichte „Romantische Brautfahrt“ mit Paul Hörbiger, Marte Harell, Wolf Albach-Retty u. 2. Spätvorstellung U 5 II SSE 2 121 5 13 NUR 3 TAGE! Freitag, Samstag, Sonntag NUR 3 TAGE! Deanne Durbin, die reiz. Sängerin aus„Hundert Mann u. ein Mäd- chen“, als Partnerin d. unvergess.„, Bengali“-Helden Franchot Tone in Die Stubentee (HIS BUTLERS SIS TE Reizende Schlager, russische Lieder und Opernarien singt die bezaubernde Deanne Durbin, Amerikas jüngste Filmsängerin Ein Universal-International-Fim der MEA Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr Welcher Vertreter, der Maler- und Anstreichermeister besucht, will be- Währten Artikel mitführen? Walter Grote, Rheydt(Rhld.). Hausfrauen— Junggesellen! Haben Montag bis Donnerstag wegen Teil- Renovierung und akustischer Verbesserung geschlossen! — Sie Strümpfe zum Anstricken, Neu- stricken, Waschen und Stopfen? Schreiben sie an Nr. 02705 des Verlages und wir holen es ab. Bad Teinach Hestbad für Herz und eran im SchwarrZwal Fomilienhotel, 30 Betten, fl. Wasser, Liegewiese; Hotel Hirsch Sarasen. 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Juli 1949 N Frösche, Blumenkohl und Uhren Vertrauen erwerben und gewähren Es ist nicht viel zu halten von den klein- lichen I. s und Kabalen, die mitunter den geschäft! n Alltag ausfüllen. Zwar kann der Kaufmann nicht immer eine offene Straße gehen mit unverhohlener Absicht. Allein, wie versteckt der Plan auch liegen mag, den er mit mehr oder minder viel Ge- wandheit nachgeht, die Hilfsmittel, sie müs- zen des Kaufmannes würdig sein, denn un- würdige Methoden tragen nicht dazu bei, 5 Ansehen zu heben, den Kredit zu 6 die Entwicklung des Geschäftes zu begünsti gen. Kreditwürdigkeit ist das A und O kauf- männischen Lebens selbst dann, wenn keine Kredite in Anspruch genommen werden brauchen. Ja, vom Vertrauen lebt der Kaufmann in t eden demselben Maße wie von der Ware, at der er handelt. Was nützen ihm gefüllte ler, selbst wenn sie zum Platzen voll wären, gem er nichts absetzen könnte, weil ihm sei- l Fare und seinen Preisen kein Vertrauen chegengebracht wird. Es herrscht Migtrauen ſlistrauen im Volke gegen die Wirtschaft, in e Wirtschaft gegen das Volk. Mißtrauisch eben einander Unternehmer und Arbeiter, ſnernehmer und Angestellte, Angestellte und beiter, Zukallsbesitzer und Besitzlose gegen- der, Die Zerreißung des deutschen Volkes in luen, Parteiangehörige, Stände, Berufsgrup- een schreitet fort, und mit dem Klageruf:„Wie ii uns doch auseinandergelebt haben!“ beginnt n a lgendeiner Stelle eine neue Zerreißung. (eht man der Ursache auf den Grund, um dies alles so kommen mußte, warum ie Menschen nicht Wieder kriedlich und ver- ilch sein können, so ergibt sich, daß daran de Verschiebung in der Perspektive schuld ist. ur denn je neigen Menschen heute dazu, dle Dinge aus der 0 Frosch perspektive Die Betrachtungsweise als Frosch gelt sich wie folgt ab; es sitzt der Frosch ar ande eines Brurmens und läßt sich nicht wumen davon, daß jenseits des seinen Ge- achtkreis beengenden Brunnenrandes noch leben existiert— Städte, Wiesen und Felder a Menschen, Blumen und Tieren— kurz mit Adem, wðwas auf der Welt vorhanden ist. Is mag auch nicht immer gut sein, die ge allzusehr von weitem zu sehen— aus r FVogelperspektive, die unscharf, nur centliche Dinge zeichnet und übersehen läßt. Nichts kann diesen Zustand deutlicher ennzeichnen als die am 7. Juli in unserer kung zitierten Aeußerungen des Bauern 1 Netschert in dem Artikel„Stadt und Land Achsen sich ergänzen“. Es heißt dort, daß der üer Blumenkohl zu 90 Pfennig liefere und A der Händler 1,35 bis 1,60 DM unbedenklich a de Preistafel schreibe. Un bedenklich mit Blumenkohl die Betonung liegt auf dem Wörtchen un bedenklich. Ist es wirklich so unbedenk- In daß der Händler Fracht und Verderb mit bew. 50 Prozent einkalkuliert und darauf ene etwa 20prozentige Gewinnspanne zur beckung seiner eigenen Regie aufschlägt? an mag einwenden, daß 50 Prezent für das Ferderbrisiko und kür Fracht zu viel sei. Im F Falle ist dies unzutreffend, denn u sehen. 35 3 ke, 65 erhellen verderbbedrohten Lebensmitteln bu Gemüsesorten ist der erstklassige Blu- menkonl, erste Sortierung unter Glas aufge- gen unnd um den handelt es sich wohl im orliegenden Falle, am meisten verderbemp- alich. Noch eines: die Frachtkosten schwan- den. Erster Spargel, von Schwetzingen nach famburg geschickt. wird teurer sein für den ſerbraucher in Hamburg als für den in Mann- len, Und so ist auch der von der nieder- Die Gewinne des Einzelhandels Bruttogewinn beträgt 17,4% des Umsatzes Unkosten betragen 10,9% des Umsatzes Nettogewinn beträgt 6,5% des Umsatzes Von dem Gesamtumsatz des Einzelhandels entfallen auf Waren m. Handelsspanne v. A aut Waren m. Handelsspanne v. 14,1% di auk Waren m. Handelsspanne v. 286 0% i aut waren m. Handelsspanne üb. 26,0% W Aäeisch- holländischen Niederung kommende ümenkohl in Mannbeim teurer als in Kiel. Unbesdenklich jedoch schreibt Herr Net- dert von der scheinbaren Unbedenklichkeit Alerer. Und sofort öffnet sich der Riß zwi⸗ en Stadt und Land, einer schreit den andern Suche den Balken im eigenen Auge, u en den Splitter im Auge des Nächsten 80 Haß beide, Stadt und Land, nicht nur nen Balken, sondern einen ganzen Wald vor zen haben, den sie vor laufer Bäumen nicht gehen vermögen, ist die Ursache. Ihren anders betrachtet kunenlüch verhält sich die Sache auch im el mit Uhren. Niemand wagt zu bean- aden, niemand vermißt sich, jemand des deuten zu beschuldigen, wenn eine in lle 10 schland erzeugte Uhr, die zum Preise von 0e erhortiert Wird, deren Fracht ca. 10 bis dea Kostet, um 540 bis 5,50 J in den Ver- 8 85 Staaten verkauft wird. Niemand wagt 9 zu beanstanden, wenn eine Schweizer e um 16 Skres. exportiert wird, in 7,3 ¼ 1 o hAEN IE v0 5 Br VNA Molln bhertegene Aber iehmer 3 5 8 Europzisches Einkommens-Gefälie n ku 1 1 auen Durch hin gegenwärtig die Schweiz mit Aae 19 ittseinkommen von 441 Dollar im ien änder Spſtze. sie gehört zu den dete Verb ndern, die hierin seit 1988 nennens- bchnitt rungen erzielten. Der europäische den Kriele„einem UN-Rericht zufolge, 1h27 bei 8 1 5(Prelsbasis von N f stletz im vergengenen Jahr 3j . Frankreich, England oder auch in den USA zu sinem Preis gehandelt wird, der, zurückgerech- net, etwa 40 bis 50 Sfres. ausmacht. Und doch werden dem Uhrmacher trotz seiner hohen Inkosten Vorwürfe gemacht, er fordere eine mangemessene Handelsspanne. Nicht nur der Verbraucher macht diesen Vorwurf, nein, auch der Erzeuger, der Heimarbeiter in der Uhren- herstellung. An einer anderen Stelle werden die Schwierigkeiten des Uhrmachergewerbes geschildert. Auch sie verdienen Berücksichti- gung bei der Beurteilung der Kalkulation. Nimmt es wunder, daß dieser Streit aller Meinungen gegen alle Meinungen in dem Land des größten Notstandes so ausgeprägt zutage tritt? Es ist nicht viel zu halten von den klei- Seite 7 — ᷣͤ v nen Tricken und Kabalen in der Wirtschaft, denn die Vernunft siegt eines Tages und setzt sich durch. Dies ist das eiserne Gesetz der Entwicklung. Sich ihr zu widersetzen, hat nie- mals der Sache gedient. Am wenigsten dient der Sache, wenn das politische Spiel der Ver- hetzung den Aufbau der Wirtschaft stört. Monetärer Boxkampf: Pfund gegen Dollar Sorgenkind Europas Zahlungsausgleich In der Ausgabe vom 7. Juli brachten wir in diesem Wirtschaftsteil eine eingehende Re- Portage über den Dollar-Pfund-Wettlauf unter der Ueberschrift„Zweiseitiger oder freier Welthandel“. Die nachstehenden Ausführungen sollen den gestrigen Artikel ergänzen und da- zu beitragen, das Verständnis der internatio- nalen Wirtschaftsprobleme weiten Kreisen zu vermitteln. Auf dem Spiele steht nicht mehr und niclit Weniger als die künftige freie Gestaltung der europnischen Wirtschaft. Ziele des Marshallplans Die augenblicklichen Schwierigkeiten im internationalen Handel sind das Ergebnis der erschütterten Wirtschaftsordnung Europas, de- ren Wiederherstellung zugunsten der privaten und freien Unternehmungsordnung des Wett⸗ bewerbsmarktes sich der Marshallplan zum Ziel gesetzt hat. Die einzelnen Mitgliedsstaaten sollen wieder in das Gefüge der internationa- len Marktwirtschaft eingegliedert werden. Die Wege, die dazu führen, sind 1. Neuordnung der Finanz- und Geidverhält- nisse der Teilnehmerstaaten, 2. Jeweiliger Aufbau einer Exportwirtschaft. Selbstverständlich müssen in einer internatio- mal verwobenen Marktwirtschaft die dort gül- tigen Spielregeln wieder beachtet werden. So werden die Zahlungsbilanzen der Teilnehmer- staaten wieder das Barometer für das innere Gleichgewichtsverhältnis abgeben müssen. Sie von Grund aus zu ordnen und in Funktion zu setzen, liegt der Marshallhilfsaktion in erster Linie am Herzen, weil geordnete Zahlungs- bilanzen die Voraussetzung sind für das Zu- samenspiel armer und reicher Länder. Die Zahlungsbilanzen sollen aber nicht durch starke Importdrosselung zu Lasten des Lebens- standards der einzelnen Länder in Ordnung gebracht werden, sondern die Teilnehmer sol- len die nötige Zeit zur Verfügung gestellt er- halten, während der sie mit Kapitalzuschüssen reicherer Länder über einen hinreichenden Im- port ihre Produktion auf den Stand bringen, der es ihnen nach Ablauf der Marshallaktion ermöglicht, mit Hilfe eines leistungsfähigen Exports einen angemessenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. leistungsfähigen Der europäische Zahlungsplan Der Grad der europäischen Produktions- Kapazität, welcher die Entwicklung des euro- päischen Exports und Imports bestimmt, hängt bekanntlich stark von der Intensität der inter- europäischen Arbeitsteilung und des Güter- austauschs ab. Letzterer ist jedoch infolge der mangelnden Einlösbarkeit der europäischen Währungen auf das schwerste gehemmt. Die meisten Länder versuchen, ihre Güter für einlösbare harte Währung zu verkaufen und sich in eigener nichteinlösbarer weicher Wäh- rung, soweit dies möglich ist, zu verschulden. Der Warenaustausch wickelt sich auf Grund von zweiseitigen Abkommen ab, bei denen die beiden Vertragspartner gezwungen sind, ihre wechselseitigen Zahlungen laufend in Ueber“ einstimmung zu halten, sofern ihnen freie De- visenbeträge zum Ausgleich von Zahlungs- pilanzdefiziten nicht zur Verfügung stehen. Da der größte Teil der europäischen Länder über dlese Mittel nicht verfügt, sind sie genötigt, den Export zu drosseln, weil der Partner nicht importieren kann. Die jeweils höhere Import- seite muß auf den Stand der niedrigeren Ex- portseite zurückgeführt werden. Es wird also das jeweilige Handelsvolumen durch den schwächeren Exportpartner bestimmt. Diese Entwicklung ist besonders für Deutschland schmerzlich, welches den meisten europäischen Ländern gegenüber beträchtliche Exportsalden aufwies. ö Direkte und indirekte Dollars Um den intereuropäischen Handel anzu- regen, hat man versucht, die fehlenden Mittel den Ländern zuzuführen, die sie zur Steige- rung ihrer Produktion benötigen. Dies ist auf zweierlei Weise geschehen. Die europäischen Schuldnerländer erhielten direkte Dollar- zu wendungen für sog.„off-shore-purchases“, d. h. für Einkäufe„außerhalb der amerikani- schen Küsten“, also auch für Einkäufe in Eu- ropa. Außerdem verpflichtete man die euro- päischen Gläubigerländer, einen Teil der emp- kangenen Marsballhilfe an ſhre europäischen Schuldner in Form von Valutakrediten zum Ausgleich ihrer Passivsalden gegenüber dem Gläubigerland zur Verfügung zu stellen. Diese den Schuldnerländern eingeräumten Kredite sind die sogenannten„drawing rights“ oder „Zlehungsrechte“. Die den Gläubigerländern als Gegenwert für die zur Verfügung gestellten „drawing rights“ gewährte Marshallhilfe wird als bedingte Hilfe(conditional aid) bezeichnet; die bereitgestellten Dollars werden in di- rek te Dollars genannt, weil sie den Schuld- nerländern auf indirekte Weise zufließen. Die „drawing rights“ stellen also die Mittel dar, mit deren Hilfe man den Ausgleich der euro- päischen Zahlungsbilanzdefizite der Marshall- plan-Länder untereinander herbeiführen will, gleich wie die Marshallhilfe das Dollardefizit der begünstigten Länder beseitigen soll. Mit ihrer Hilfe soll versucht werden, den euro- päischen Handel wenigstens zum Teil aus dem Prokrustesbett herauszuführen, in das ihn die geschilderte Aufteilung des intereuropkischen Verkehrs in zweiseitige Zahlungsabkommen gebracht hat. Soweit die Marshallplanhilfe ohne Rückzahlungspflicht gewährt wird, sind auch die der bedingten Marshallplanhilfe ent- sprechenden Ziehungsrechte den Schuldner- ländern ohne Rückzahlungspflicht einzuräu- men. Zunächst war die Verwendung von Ziehungsrechten streng zweiseitig gebunden. Wenn also ein Gläubigerland einem Schuldner- land Ziehungsrechte eingeräumt hatte, 80 konnte es diese ausschließlich zum Import aus diesem Gläubigerland verwenden. Der neue Zahlungsplan Um dem Ziel der freieren Gestaltung des internationalen Handels und Wettbewerbs näher zukommen, hat der belgische Minister Spaak für die Pariser Konferenz des Konsul- tivrates der OEEC(Organization for European Economie Cooperation) einen neuen von den USA unterstützten Zahlungsplan ausgearbeitet, der die freie Einlösbarkeit und die freie Ver- wendbarkeit eines gewissen Teiles der Zie- hungsrechte vorsah. Den Marshallplanländern sollte damit das Recht eingeräumt werden, inter europäische Kredite nach freiem Ermes- sen dort zu verwenden, wo sie einzukaufen wünschten Das Dollargebiet war dabei nicht ausgeschlossen. Damit war dem freien Wett- bewerb eine durchaus im Sinne des Marshall plans gelegene Chance gegeben; denn der In- haber von Ziehungsrechten wird sie ja dort anlegen, wo er am günstigsten kauft. Großbritanniens Opposition 79 55 Gegen den Spaak' schen Plan hat Großbri- tannien heftigen Widerstand geleistet, weil es fürchtet, daß die britische Industrie sich in- folge ihrer hohen Produktionskosten in diesem Wie gerüchtweise aus Faris verlautet, soll der französische Finanzminister Peische seinem amerikanischen Kol- legen Snyder einen Geheimplan zur Abwertung des Dollars unterbreitet ha- ben. Das ist deswegen benierkens wert, weil auf diese Weise die Marshallplan- Schuldnerstaaten ihre Dollarschulden leichter absahlen könnten. Großbritannien versuche ein Wirt- schaftssystem aufzubauen, welches in sei- nen Grundzügen totalitärer Natur ist, heißt es in einem Leitartikel des New Torker Finanzblattes„Wall Street Journal“. Zum Beweis dieser Behauptung führt das Blatt die Erklärung des britischen 1 En enten Attlee an, in weicher N 4580 daß Uros kannlen in wirtschaftlichen Dingen eher nach der Sowjetunion als nach den Vereinigten Staaten sehe. Amerikanische Dollars fi- nanzierten das britische Regime, dessen Vorstellungen über die Organisierung der Welt mit denen der Vereinigten Staaten im Gegensatz stünden. Um seine Ziele zu erreichen zögere dieses nicht. Dinge zu tun, welche die amerikani- schen Interessen verletzten. Dieser Zu- stand sei„idiotisch“.* Aber nicht genug hiermit, dieses Land (die Vereinigten Staaten) finanzierten eine Regierung, die jetzt anscheinend entschlossen sei, einen großen Teil der Welt dem eigenen, durch Armut gekenn- zeichneten Lebensstandard anzugleichen. Dies sei, nach Ansicht des„Wall Street Journal“, genau so unmoralisch, wWie das Abkommen von Talta, durch welches 100 Millionen Osteuropäer dem sowzeti- schen Sklaventum ausgeliefert worden seien. R. F. 2 5 Wettbewerb als nicht genügend konkurrenz- fähig erweisen werde. In einem solchen Fall würden die Inhaber von„drawings rights“ ihre Einkäufe nach Ländern verlegen, die gün- stiger liefern können. Die Großbritannien ein- geräumten Ziebungsrechte würden ungenützt bleiben, was zur Folge hätte, daß es weniger bedingte Marshallhilfe in Form von indirekten Dollars erhält. Dies würde Großbritanniens gegenwärtige prekäre Dollarposition weiter erschweren. Außerdem wäre mit der neuen Regelung die Möglichkeit eines stärkeren Vor- dringens des Dollars im Zahlungsverkehr in Gebieten gegeben, in denen bisher das Pfund vorherrschte. Eine Verständigung über die freie Verwendung der„drawing rights“ konnte nur in Form eines Kompromisses erzielt wer- den, auf Grund dessen nur 25 Prozent der ein- geräumten Ziehungsrechte zur freien Verwen- dung bereitgestellt werden anstatt der im Plan vorgesehenen 50 Prozent. Diese Entwicklung ist betrüblich, weil die freie Verwendbarkeit der Ziehungsrechte im größeren Stil, die von der Mehrzahl der Marshallplanländer begrüßt wurde, zu einer liberalen Gestaltung des inter- europäischen Handels für diejenigen Staaten geführt hätte, die bereits über eine preiswerte und leistungsfähige Exportwirtschaft verfu 1 Auhßerdem hätte sie wahrscheinlich zu einer allgemeinen Kosten- und Preissenkung bei- getragen. Es gilt Ursachen zu bekämpfen— nicht nur Symptome Zum Schlusse bleibt noch die Frage zu er- örtern, ob die geschilderten Marshallplan- Therapien das europäische Uebel an der Wur- zel anpacken oder ob sie nicht lediglich Symp- tomkuren darstellen. Man fragt sich, ob die auf Dollarsubsidien beruhende Kur wirklich in der Lage ist, mit der Zeit einen auf gegen- seitigem Vertrauen beruhenden intereuropäi- schen Handel ins Leben zu rufen. Gegenwör- tig erscheint dies als durchaus zweifelhaft. Die beteiligten Länder tauschen zwar in bestimm- tem Umfange ihre Güter aus, aber sie tun das nur, weil ihnen dazu die Finanzierungsmittel von außenher zufliezen. Die Befürchtung ist deshalb nicht ganz unberechtigt, daß der euro- päische Handel wieder in die alte Stagnation zurücksinken werde, wenn die belebenden Dollarspritzen wegfallen. Es kann deshalb nicht oft genug betont werden, daß nur eine ehrliche und radikale Sanierung der Finanzen und Währungen der einzelnen Teilnehmer- staaten zu einer wirklichen Belebung der euro- päischen Verhältnisse führt. Neue Kurse müs- sen gefunden werden, indem endlich realisti- schere Verhältnisse zwischen dem amtlichen Wechselkurs und der tatsächlichen Kaufkraft der Währungen geschaffen werden. Wird die vom Marshallplan gewährte zeitliche und ma- terielle Hilfsstellung nicht in diesem Sinne verwendet, so wird die Erreichung des oben geschilderten Zieles der Hilfsaktion proble- matisch. Dr. Margot Cornely Die Blechwarenfabrik Wellenreuther& Eder, Mannheim-Seckenheim hat vor kurzem den ge- samten Maschinenpark und das Fabrikationspro- gramm der„Mannheimer Blechwarenfabrik“, Mannheim-Friedrichsfeld. übernommen und da- durch den eigenen Betrieb und vor allem das Produktionsvolumen entsprechend vergrößern können. Die Firma stellt hauptsächlich Gieß- kannen, Emaileimer und nun auch Verpackungs- dosen für die chemische Industrie her. Die Entrichtung der Rentenbankgrundschuld- Zinsen spätestens bis zum 1. August 1949 hat das Landesfinanzamt Baden in Karlsruhe angeordnet. Die Anordnung ist auf das vom Wirtschaftsrat be- schlossene gesetz über die Rentenbenkgrund- schuld zurückzuführen. 5 Musterehtietvertrag anssearbeitet. Ein Muster- vertrag zur Regetüng der Rechtsfragen, die zl schen Mieter und vermieter über die vom Mieter Zezahlten Aufbau- und Instandsetzungszuschüsse entstehen, war Gegenstand von Verhandlungen bei der VfW. den im Inland verkauft: Olympia 1309,(11300, Kas 8 0 ee Zentralkommission tagte Rheinschifffahrt ohne Nationalismus Am 29. und 30. Juni d. J. bereiste die Rhein- zentralkommission auf dem Dampfer„General Mangin“ den Rhein von Straßburg bis Rotter dam. 5 Die Rheinzentralkommission ist eine inter- nationale Behörde, die aus Vertretern aller Anliegerstaaten besteht und die Aufgabe hat, die Freiheit der Schiffahrt auf dem Rhein zu überwachen und die Maßnahmen zu koordi- nieren, die für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der internationalen Schiff- kahrt auf dem Rhein erforderlich sind. Die Bereisung, an der zum ersten Male nach dem Kriege auch wieder Vertreter der deutschen Wasserstraßenverwaltung teilnahmen. endete am 30. Juni 1949 in Wiesbaden, wo anläßlich eines von der amerikanischen Militärregierung gegebenen Banketts der Präsident der Rhein- zentralkommission, Gesandter M. Adrien Thierry, eine Rede hielt, in der u. a. auf die erheblichen Fortschritte hinwies, die seit Wiederherstellung der Rheinwasserstraße dank der gemeinsamen Anstrengungen der Besat- zungsbehörden und der deutschen Verwaltung gemacht worden sind. 8 Diese Verbesserung komme— so führte Thierry aus— der ganzen Rheinschiffahrt ohne Unterschied der Nationalität zugute. Niemand könne gedeihen, wenn es seinem Nachbarn schlecht gehe. Die alte Rheinzentralkommission sei als die traditionelle Institution dazu beru- ken, die Solidarität im gesamten Rheinschiffs- verkehr, d. h. die Solidarität aller an der Rheinschiffahrt interessierten Staaten herzu- stellen. Ihre wesentliche Aufgabe bestünde darin, alle Mißverständnisse, die durch die Verschiedenheit der Sprache, der technischen Auffassung und durch nationale Rivalität auf- kommen könnten, auszugleichen. Ein lachendes und ein weinendes Auge Zu der Entscheidung der Militärregierungen, nach der die deutsche Kohlenbergbauleitung unter maßgeblicher Beteiligung ihres Beirates mit der Vorbereitung von Plänen für die Neu- ordnung des Kohlenbergbaues beauftragt wur- de, ist von dem Vorsitzenden der Industrie- gewerkschaft Bergbau. August Schmidt, der Einwand erhoben worden, daß die J6B und der deutsche Gewerkschaftsbund nach wie vor die DKBL in ihrer derzeitigen Zusam- mensetzung nicht als die geeignete Institution zur Lösung dieser Aufgaben betrachten. Es wird jedoch begrüßt. daß die Vereinigte Koh- lenkontrollgruppe die Forderung der Gewerk- schaften auf stärkere Einschaltung einer deut- schen Stelle berücksichtigt hat.(dena) Die Firma Schubert& Salzer, Maschinenfabrik A. G., hielt in Stuttgart heute eine außerordent- liche Hauptversammlung ab. mit dem Ziel, die rechtlichen Voraussetzungen zur Neuetablierung der in der Ostzone enteigneten Firma zu schaffen. Die Sitzverlegung von Chemnitz nach Stuttgart wurde einstimmig gebilligt. Von dem 1086 Millio- nen Mark betragenden Aktienkapital waren auf der Hauptversammlung 3,4 Millionen vertreten. Wie der Vorstand der Gesellschaft, Dr. Her- mann Thoma, mitteilt, ist der Firma die Un- terstützung sowohl der zuständigen Stellen des Landes Württemberg-Baden als auch der Verwal- tung für Wirtschaft in Frankfurt zugesagt Wor- den. Nach Zuwahl von zwei neuen Mitgliedern setzt sich der Aufsichtsrat der Firma zusammen aus den Herren Gerhard EIK mann, Dipl.-Ing. Willy Ochel, Dr. Joseph Schilling und Dr. Walther Dron. Z. Opel im Lichte ansteigender Produktion. Die Produktion der Opel-Werke Rüsselsheim belief sich im Juni(Mai-Zahlen in Klammern) auf 1680 (1575) PRW. vom Typ Olympia, 470(%%%, PKW. 3 Typ Kapitän und 1280(1260) 1½-t-Lkw˖. Davon Wuür⸗ Pitän 210(164), 1½ LKW. 10 Wurden geliefert: Olympia 324(481), Kapitän (185), 1½-t-Lkw. 15(40). Die Lieferzeiten für Olyxmpia-Pkw. betragen immer noch bis zu zwölf Monaten.(dena) 5 Gewerkschaften für Vollbeschäſtigung Wirtschafts programm der Gewerkschaften Die Gewerkschaften haben ein wirtschafts- politisches Programm ausgearbeitet, in dem eine Politik der Vollbeschäftigung gefordert und darauf verwiesen wird, daß die Erfassung aller produktiven Kräfte und Mittel sowie die Herstellung und dauernde Sicherung einer Vollbeschäftigung die zentrale Aufgabe der Staatlichen Wirtschaftspolitik sein müsse. Nach der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation müsse die sofortige Ankurbelung eines groß- zügigen Bauprogramms im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik stehen. Bei rechtzeltiger Vorbereitung hätten nach der Kapazität im Baujahr 1949 mindestens 150 000 Neubauwoh⸗ nungen erstellt werden können. Die Gewerkschaften fordern, daß mit größ- ter Beschleunigung alle Anstrengungen ge- macht werden. um noch im laufenden Jahre den Wohnungsbau mit aller Kraft zur Wirk- samkeit zu bringen mit der Maßgabe, daß a) dem Wohnungsbau die Priorität gegenüber anderen, weniger lebensnotwendigen Vor- haben eingeräumt wird und b) die Anstren- gungen auf den sozialen Wohnungsbau mit gemeinnützigem Charakter konzentriert wer- den. Für dle Finanzierung des Wohnungs- baues seien öffentliche Mittel in ausreichen- dem Maße zur Verfügung zu stellen. Die Er- stellung von 150 000 Wohnungen erfordere einen Baukostenaufwand von etwa 1,5 Mil- liarden DM. 4 Glaskugeluhr entstand in Mannheim Gewerbefreiheit schuf Uhrmacher-Innung Es ist nicht jede Uhr gleich, Mannheim gilt als der Geburtsort der einzigen Glas- kugeluhr der Welt, die von einem inzwi- schen verstorbenen Dperinnungsmeister dem damaligen Souverän gewidmet wurde, 8 Die Mannheimer Uhrmacherinnung. die dieser Tage mr fünfzigjähriss Gründungsjubl- jaum feierte, sieht nicht ohne Sorge der Zukunkt entgegen. Im Zeichen der Gewerbe- freiheit entstanden, hat diese Innung zur Rei- nigung des Uhrmacherhandwerks von unlau- teren Elementen beigetragen, bis im Jahre 1909 die zwangsweise Mitgliedschaft eingeführt Wurde. Heute glaubt die Uhrmacherinnung infolge der Unsicherheit des Marktes auch Wieder Mißständen entgegenwirken zu müs- sen, die beim Mißbrauch der Gewerbefreiheit entstehen können. Darüber hinaus wird für den Nachwuchs gesorgt und zwar durch die Lehrwerkstätte. in der durch volle zwei Jahre Hinduren Uhrmacher praktisch und theoretisch ausgebildet werden sollen. 5. Da unlängst kaufte jemand eine Uhr, eine billige Armbanduhr um nicht ganz 30 Marle, Well seine Uhr 14 Tage lang zur Reparatur mußte. Kaum hatte er den Laden verlassen, plieb die Uhr stehen. Empört lief der Mann zurück. Mit hötlischer Entschuldigung hän⸗ digte ihm der Uhrmacher eine andere Uhr aus. Die zurückgegebene wanderte auch in die Werkstatt, sie mußte repsrariert werden. d. h. acht bis zehn Stunden Arbeitsaufwand mit je zwei Marke gerechnet, der dem Uhrmacher nicht ersetzt wird. Er trug es stillschwei- gend. und es war ihm fatal. dem Kunden eine Uhr ausgehändigt zu haben, die nicht anstands- Kt te. 8 „„ der vom Erzeuger an den Händler gelleferten Uhren sind solche Repas- stlerungen notwendig— insbesondere in den heutigen Zeiten, weil es sich zum großen Teil um bel den Erzeugern gehortete Waren han- delt. Durch das Lagern haben sich dreierlei verschiedene Oele, die zum Schmieren der Uhren notwendig sind. und bei denen es sich seit der Kriegszeit nicht mehr um natürliche, sondern um synthetische Oele handelt, ver- ändert, sind dückflüssiger geworden etc. Des- wegen müssen 50 bis 60 Prozent der neuen Uhren repasslert werden, was natürlich in den Preis einkalkuliert werden muß. Des- wegen ist die Handelsspanne bei Uhren natur- gemäß höher als bei anderen Einzelhandels- waren. So erklärt wird selbst der wütendste Verfechter des Gedankens, daß überall— und natürlich auch bei den Uhrmachern— Wucher getrieben wird. bereit sein, seine Einstellung zu revidieren. Denn wenn ein Wecker in der Erzeugung 8 Mark., im Einzelhandel aber 18.80 bis 20 Mark kostet, so ist das nicht blinde Willkür, sondern eine den Umständen ange- paßte Kalkulation, in der auch jene 12 bis 16 Mark Arbeitslohn für Repassieren nicht funk- tionierender Wecker, die in der Warenlie- ferung enthalten sind. einbezogen sind. Bleibt der Einwand, daß gehortet worden ist, bestimmt eigennützig und böswillig gehor- tet, um mehr zu verdienen, bis— die Wäh- rungsreform durchgeführt worden ist. Eins macht stutzig. Es wurde schon gehortet zu einer Zeit als die Kaufkraft der Mark noch nicht angezweifelt worden ist, als der über- wiegende Teil der Bevölkerung und mit m naturgemäß auch die Uhrmacher noch an den Endsieg glaubte. Bereits damals bekamen die 75 Uhrmacher Mannheims beispielsweise nur so viel Werker zuseteilt, daß die theoretische Aufteilung gerechterweise 0.6 Wecker pro Uhrmacher ergeben hätte. Da selbst der geni- alste Planer eines lückenlosen Bewirtschaf- tungssystems nicht in der Lage ist, einen hin- ter dem Komma stehenden Wecker zu verkau- ten oder zu verwenden, gingen einige leer aus. Die Ursache dieser Entwicklung lag wohl in der genialen Planung selbst, die nur„Ge- stsehungskosten“ und eine„angemessene Han- delsspanne berücksichtigte, nicht aber Rück sicht nahm auf faktische Kosten, die unver- meidlich sind und unvermeidlich bleiben, denn schon in Friedenszeiten mußte ein großer Teil der Uhren, die zum Verkauf gelangten, über- prüft und repassiert werden, wobei die Han- delsspannen diesem Umstande angepaßt waren. Denn es ist nicht nur ein kompliziertes Rä- derwerk. sondern auch eine empfindliche Apparatur. die 432 000 Schwingungen in 24 Stunden somit 14,49 Mill. Schwingungen in einem Jahr ausgesetzt ist, deren winziges Fe- dergehäuse eine zwei Meter lange Feder fes- selt. Eine Apparatur, bei der eigentlich nicht darauf gewartet werden sollte, bis sie anfängt zu versagen sondern die alle zwei Jahre lang einmal der Durchsicht bedarf, da trotz dich- testem Verschluß das Oel bzw. die drei ver- schiedenen Oele durch Witterungseinklüsse zersetzt werden. Uhren anders betrachtet. nämlich wieviel Sorgen und Nöte mit ihrer Haltung und War- tung verbunden sind. das ist die Aufgabe. die sich die Uhrmacherinnung Mannheims bereits vor 50 Jahren gestellt hatte, der sie durch ein halbes Jahrhundert hindurch diente und der sie in den Zeiten des Wirtschaftlichen Wieder- aufbaus besonders zur Geltung verhelfen will. 0 Gleichzeitig mit den Abgabesätzen des So- fortprogrammes für das Jahr 1949 müsse ein Wohnungsbauprogramm für die nächsten vier Jahre aufgestellt werden. 5 Die Gewerkschaften fordern weiter ein Kreditlenkunssgesetz. Die Selbstfinanzierung der Unternehmungen müsse mit der gesamt- wirtschaftlichen Planung im Einklang stehen, um Fehlanlagen zu vermeiden. Gleichzeitig Wird dle Forderung nach Beseitigung des Migverhältnisses zwischen Löhnen und Prei- sen erhoben. Es werden Gesetze gefordert. welche die Bildung und paritätische Besetzung von Wirt- schaftskammern und anderen Selbstwerwal⸗ tungsorganen der Wirtschaft regeln, sowie Ge- setze, nach denen in die Aufsichts- und Len- kungsorgane aller Großunternehmer Vertrau- ensmänner der Gewerkschaften mit Sitz und Stimme zu berufen seien. Weiterhin müsse ein Amt unter maßgeblicher Beteiligung der Gewerkschaften zur, Ueberwachung aller kar⸗ tell- und monopolartiger Einrichtungen und Abreden geschaffen werden. Abschliegend wird darauf hingewiesen, daß vordringlich insbesondere der Bergbau. die eisen- und stahlschaf fende Industrie sowie die Groß- chemie in Gemeineigentum zu überführen selen. Durch ein entsprechendes Gesetz sei zunächst sicherzustellen daß 1. als Träger der in Gemeineigentum übergeführten Unterneh- mungen besondere Körperschaften zu bilden seien und 2. die demokratische Kontrolle und Leitung dieser Unternehmungen und Wirt- schaftszweige dadurch zu sichern sei, daß die Gewerkschaften als Vertreter der Arbeitneh- merschaft maßgeblich in den Aufsichtsorganen beteiligt werden und jedem Vorstand der Ein- zelunternehmungen wie auch der Gesamt- organisationen Vertrauensmänner der Gewerk- schaften mit Sitz und Stimme angehören. a Preis ausschreiben für alle Schüler, Schülerinnen und Jugendliche bis zu 18 Jahren Unsere Fragen: 1. Warum sind Gewerkschaften notwendig? 2. Warum veranstalten die Gewerkschaften ein Volksfest? sollen durch einen kurzen, originellen Aufsatz beantwortet werden, wobei jeder Teimnehmer unux eine Frage beantworten soll. Bedingungen: Der Aufsatz darf nicht mehr als zwei Schreib- seiten umfassen. Das verwendete Papier darf ni ein Schreibheftblatt— 25 e Auf einem Beiblatt ist anzugeben: a) Vor- und Zuname des Einsenders b) genaue Anschrift ) Alter d) in welcher Schule e) in welchem Betrieb a Es Wird nicht nur der Inhalt, sondern auch das saubere und das richtige Schreiben bewertet. Die Wertung und Prämierung der eingesandten Aufsätze erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges durch die Kulturebteſlung der Gewerkschaffen unter freundlicher Mitwirkung des Herrn Pro- fessor Langer. PTeis e: Preis: 1 Fahrrad Preis: 1 Handball Preis: 1 Aktentasche 8 Preis: 1 Schachspiel Preis: 1 Schreib-Garnitur mit Etui 5. bis 10. Preis: Bücher 40 Trostpreise: je eine Tafel Schokolade Die Preisträger werden bekanntgegeben, Einsendungen bis spätestens 20. Juli 1949, nach- mittags 5 Uhr an: Gewerkschaftsbund Württemberg-BHaden Ortsausschun Mannheim, L. 4, 15 * 8 - — N 4 „ Tr . 3 1 8 e. 5 .. 5 5 2. 5* verötfen 8 8 Freitag, 8. Juli 1949/ 15 ub Seite 8 5 M 0 R G E N.—— 15 verant we . pr. Karl“ 1 zwischen der kollektiven Gesellschaft, die 2 71 9 98 ada ktio Schweitzer gegen Hegel den Geist Hegels vertrete, und dem Indi- hre TO Gte Stu nde 5 8 vidualismus, dessen geistiger Vertreter 71 geleton: Goethe war. Goethe sei ein großer Indivi- 2 5 ubkon dualist gewesen. Alle Schwierigkeiten der Der zweite Band der Churchill-Memoiren wurde soeben veröffentlicht ae sen de 3 Leg 5 1 5 8 Der erste Band von Churchills Kriegs- bei Oran; die Zusammenziehung der deut- Kämpfernatur, wie es Llond George ge. prctscnec Staat und nicht den Menschen in den Vor- erinnerungen endete damit, daß Churchill schen Streitkräfte gegen die britische Insel; wesen war. Er hatte als Offizier persönlich Ursron. dergrund stelle. am 10. Mai 1940, als morgens die Deutschen die Schlacht um Großbritannien; klie Boin- den aktiven Dienst kennengelernt; damn luste. Schweitzer, der auch über die Stellung ihre Offensive gegen Holland, Belgien, bardierung Londons; die Ereignisse im Mit- War er zu verschiedenen Zeiten der Leiter 5 der USA in der Welt einige Ausführungen Luxemburg und Frankreich eröffnet hatten, telmeer und Nordafrika— all das ist so jeder der drei Abteilungen der Streitkräſt köcheint! machte, betonte, daß alle Kenner der Ge- den Posten des Premierministers annahm. lebendig, daß es sich manchmal von selbst und hatte sich außerdem von A bis 2 eld. u unv schichte von der amerikanischen Unterstüt- Der zweite Band, der den Untertitel„Ihre zu schreiben scheint. Und doch verdanken gehendst mit dem Studium der Miliz. zumt a zung Europas tief beeindruckt sein müßten. größte Stunde“ trägt, setzt die Geschichte wir die prägnante Klarheit und die geord- geschichte und der Kriegsführung befal, fort bis zum Ende des Jahres 1940. Nur mit nete, eindringliche Schilderung von Ereig- Er kannte die höheren Offiziere des Heeres- Albert Schweitzer. Dr. der in Aspen (Colorado) eintraf, um an den Goethe- Feierlichkeiten teilzunehmen, erklärte in einem Interview, der große Konflikt unserer Zeit bestehe aus der Auseinandersetzung Der Marshallplan sei geeignet, Europa einen neuen Glauben an die Zukunft zu ver- leihen. Es müsse in der Welt unter allen Umständen gelingen, einen neuen Krieg zu vermeiden. Die Zukunft der Welt sei von der Macht des Geistes abhängig. Schweitzer sagte, er habe ein großes Vertrauen zum Geist und zur Macht des Geistes. b Der Gelehrte gab zu, daß er Goethes Lebensphilosophie und Goethes Geist erst richtig zu schätzen und zu verstehen lernte, als er damit begann, seine Werke zu lesen und wieder zu lesen, um eine aus Anlaß des hundertsten Todestages Goethes im Jahre 1932 in Frankfurt am Main zu hal- tende Rede vorzubereiten. Bei diesem Stu- dium habe er erkannt, daß die Philosophie Goethes mit seiner eigenen Lebensphiloso- phie völlig übereinstimme. Erst bei dieser Gelegenheit habe er die Größe dieser Philo- sophie erkannt. Um eine Stellungnahme zur Zukunft Deutschlands gebeten, erklärte Dr. Schweit⸗ zer, der Geist des deutschen Volkes sei stark genug, um die Genesung Deutschlands zu ermöglichen. up. Potemkinsche Dörfer in Marokko Niemals soll man sich die Presse zum Feinde machen. Das ist kein Slogan, son- dern eine Wahrheit, die eben erst die hohen Verwaltungsbehörden in Französisch-Mar- vrokko zur Kenntnis nehmen mußten. Vincent Auriol, der Präsident der Fran- zösischen Republik, war von diesen Verwal- tungsbehörden zu einer Besichtigungsfahrt eingeladen worden. Triumphbogen begrüß- ten ihn in jedem Ort, den er auf seiner 2000 Kilometer langen Fahrt berührte. Trup- penparaden, vivat-rufende Eingeborene, Fähnchen- schwingende Kinder, dankerfüllte Reden der braunhäutigen Vertreter des Lan- des, begleiteten ihn auf seiner Reise. Aber die Veranstalter dieser Reise haben einen groben Fehler begangen. Sie verdar- ben es sich mit den 25, mit dem Präsidenten gekommenen Pressevertretern, behandelten sie als eine Art Geiseln, umgaben sie stän- dig mit einem dichten Truppenkordon, fan- den keine Hotelzimmer, dafür aber abgele- gene, von jeder Siedlung meilenweit ent- fernte Festungen für ihre Nachtruhe. Und das Essen, das ihnen vorgesetzt wurde, war auch nicht gerade das, was sie von anderen Präsidentenempfängen her kannten. Leere Mägen, schlechte Betten und„Ehrenhaft“ pflegen jedoch in Pressevertretern keinerlei milde Gefühle zu erwecken. Bei der ersten Gelegenheit brach ein Teil der„Gefangenen wider Willen“ aus und ließ seinem Miß- trauen die Zügel schießen. Sie stellten fest: nur diejenigen Marrok- kaner, die der Kolonialverwaltung al völlig ergeben bekannt waren, durften an den ver- schiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Die „jubelnde Menge war unter Militäraufsicht zusammengetrommelt worden und stand unter enger Beobachtung der Kolonial- truppe. Die Kinder stellten die Waisenhäu- Ser. Unter dem altehrwürdigen Bühnen- prinzip immer wieder die gleichen Stati- sten über die Szene“ traten sie in jedem Ort von neuem auf Sie sah der Präsident. Was er jedoch nicht sah, was aber die Presse erblickte, wa- ren Schmutz, Elend, Krankheit, in Unwis- senheit gehaltene Bevölkerung in den Ein- geborenendörfern. Dem Präsidenten hatte man beweisen wollen, daß in den zwei Jah- ren, seit Marokko eine selbständige, gleich- berechtigte Provinz der französischen Union ist, der Kolonialherrschaft ein Ende se- macht worden sei. Daß es überall saubere Dörfer, Schulen, Krankenhäuser gäbe. Aber all das waren lediglich„potemkinsche“, von der Verwaltung aufgerichtete Dörfer. Nach wie vor— so stellten die Journalisten fest — Wohnt die in Massen aus den ausgetrock- neten Landbezirken in die Städte zusam- plãdoyer für die Mannheimer Musikchochschule mengeströmte Bevölkerung in den alten Benzintank-Hütten. Nach wie vor liegen die Kinder schlafend im Straßenstaub, da sie nicht genügend Schulen gibt, um sie aufzu- nehmen. Die Kranken sitzen, von Fliegen- schwärmen, die im Unrat wühlen, geplagt, vor den Türen ihrer Hütten. Es gibt so gut wie keine Krankenhäuser(abgesehen von den Parade-Hospitälern), und die Arbeits- losigkeit bedroht immer neue Eingebore- nenschichten. All das„pittoreske“ grauen hafte Elend, dem die IV. Republik durch ihre neue Gesetzgebung steuern wollte, ha: sich in nichts geändert. Sagen die Presse- vertreter. Die Verwaltung wollte sie— und den Präsidenten Auriol— darüber, im Ein- vernehmen mit den Kolonialherren, hin- wegtäuschen. Da aber auch Vincent Auriol einem kleinen Bericht über die Krönung der Wüstensiege Lord Wavells, durch die Ein- nahme von Bardia und Tobruk, greift Churchill in seinem zweiten Band dieser Zeitperiode voraus. Dieser Zeitraum von rund acht Monaten war der schlimmste in der modernen Geschichte Großbritanniens, und es scheint daher nur recht und billig, daß Churchill 650 Seiten darauf verwendet. Das Buch konnte keinen besseren Titel füh- ren als die bekannten Worte, die Churchill einer seiner größten Kriegsreden entnom- men hat— der Rede, die er am 18. Juni 1940, am Morgen der französischen Nieder- lage von Bordeaux, gehalten hatte. Bei so einem Titel kann der Leser sehr wohl erwarten, daß er von Anfang bis Ende inn Spannung gehalten werde— und er wird nicht enttäuscht. Die schlagartig aufeinan- derfolgenden Ereignisse— der erste Zu- sammenbruch der französischen Front, der in der Niederlage von Dünkirchen endete; die zweite französische Niederlage, der der Waffenstillstand von Bordeaux folgte; das französische Flottenproblem und die Schlacht 15 Von llse Wolff, Paris Zeitungen zu lesen pflegt, ist zu erwarten, daß seine Reise noch ihr politisches Nach- spiel erfährt. Niemals soll man sich die Presse zum Feinde machen! 5 Eine„Deutsche Gesellschaft für Psychothera- pie und Tiefenpsychologie“ wurde in Stuttgart gegründet. Die neue Gesellschaft will nach dem Vorbild der bereits in Berlin. Heidelberg und Stuttgart bestehenden Institute Polikliniken für Erwachsene und Kinder aus allen Bevöl- kerungskreisen errichten. Eine Bauausstellung in Verbindung mit ei- ner Bautagung aller vier Besatzungszonen Hin- det am 30. und 31. Juli unter der Leitung des Instituts für Wiederaufbautechnik an der Tech- nischen Hochschule in Karlsruhe statt. In der Ausstellung sollen Baustoffe, Bauteile und Baukonstruktionen gezeigt und Bauweisen vor- geführt werden. nissen, die sehr leicht in eine verwickelte, unübersichtliche Erzählung hätte ausarten können, der Gabe des Verfassers, die be- deutenden Episoden berauszustellen und immer wieder das genaue Wort und die ge- naue Formulierung zu finden, die die Be- deutung der Dinge erst klar umreißen. Die Kriegs maschine Churchill erklärt erst einmal sorgfältig und ins Einzelne gehend die zentrale Orga- nisation, durch die Großbritanniens Kriegs- anstrengungen geleitet und kontrolliert wurden— seine eigene Stellung als Ver- teidigungsminister, die Stellung des Aus- schusses der Stabschefs und die des Kriegs- kabinetts. Es gibt mehr als einen Weg zur Anpassung der Einrichtungen einer demo- kratischen Regierung an die Erfordernisse des Krieges, und die Churchill- Methode im zweiten Weltkrieg unterschied sich wesent- lich von der Lloyd Georges im ersten. Das, Was der Verfasser selbst hier darüber sagt, ist von unschätzbarem Wert, da daraus her- vorgeht, wie Churchill selbst die Dinge sah. Er hatte praktisch einen weiten Spiel- raum für seine persönliche Initiative. Nor- malerweise wurde diese durch die Stabs- chefs und das Kabinett gezügelt, aber nicht immer. So beschreibt er in seinem Kapitel „Der Hexenmeister Krieg“, in dem er Dinge aufdeckt, die damals zu den am strengsten gehüteten Kriegsgeheimnissen zählten— die Geschichte der verschiedenen„Richtstrah- jen“, die die Deutschen zur Lenkung ihrer Nachtbomber verwendeten und der außer- ordentlich erfolgreichen britischen Erfindun- gen, durch die sie gestört und fehlgeleitet wurde—, wie er die Gegenmaßnahmen völlig auf seine eigene Verantwortung hin in die Wege geleitet hatte.„Da so viel zu erledigen war, habe ich das Kabinett und selbst die Stabschefs nicht erst damit be- lästigt.“ In diesem Falle war natürlich azubßerste Geheimhaltung und schnellstes Handeln nötig. Tatsache ist, daß das System nach der Persönlichkeit geformt wurde. Churchill war nicht nur ein Zivilist mit einer Am ande noflerl: In Amerika erzählt man sich folgende Ge- schichte: Während des Krieges hatten sich von einem torpedierten Schiſf acht Ueber- lebende in einem Boot gerettet. Es waren zel Engländer, zwei Australier, zwei Bel gier und zwei Amerikaner. Ste landeten auf einer leteinen Insel und nach dem Kriege fand sie dort ein Flugzeug. Der Pilot fand folgende Situation vor: Die Amerikaner hatten die Insel in Bodenverwertungsgesellschaften ein- geteilt, die beiden Belgier hatten dle Gesell- schaften finanziert, die Australier hatten Rennbahnen für Windhundrennen gebaut— aber die beiden Engländer saßen noch auf der Küstenklippe und warteten darauf, vor- gestellt zu werden. * Die englischen Städte Leed und Bradford sind von altersher miteinander befeindet. Die Zeitungen der einen ließen an den Leuten der anderen Stadt und ihren Handlungen nie ein gutes Haar. Vor kurzem nun trafen sich die Redakteure von Leed und Bradford und beschlossen, dem Unsinn ein Ende zu machen und in eine neue Aerd der Freundschaft und des Wohlwollens einzutreten. Ein paar Tage spater schlug ein Einwohner von Bradford seiner Frau den Kopf ab, erschoß seine bei- den Sohne, warf seine Schwiegermutter aus dem Fenster und setzte sein Huus samt seiner eigenen Person in Flammen. Die Tageszeitung von Leed gab dem Bericht hierüber die Ueberschrift:„Befremdliches Benehmen eines Herrn aus Bradford.“ 4 Während des Krieges wurde ein Regiment amerikanischer Soldaten von der Front in ein Etappenstadtechen ⁊zuruckgezogen, um sich aufzufrischen. In diesem Städtehen lag auch eine Abteilung des weiblichen Army-Corps. Der Oberst des Regiments besuchte die Füh- rerin der MAC- Abteilung und warnte sie vor den Männern. Schließen Sie Ihre Damen Für die künstlerisch begabte Jugend muß etwas getan werden In wenigen Tagen wird der Mannheimer Stadtrat den Etat des Haushaltsjahres 1949/50 beraten. Am Mittwoch orientierten sich Aus- schußgmitglieder des Stadtrates über Mann- heims kulturelle Einrichtungen. Den Musen- Saal sahen sie sich offenbar nicht an und 80 kam unser Hinweis an dieser Stelle. wie not- wendig ein der Bedeutung Mannheims wür- diger Konzertsaal sei. zur rechten Zeit. Nun, da entschieden werden muß., was neben ande- rem auch für die Kunst getan werden kann, sei noch auf ein anderes Manko hingewiesen: auf das Fehlen der einst so bedeutenden Mann- heimer Hochschule für Musik und Theater. Vor zehn Jahren etwa zählte sie zu den größten deutschen Instituten dieser Art. Die Zahl der Schüler war in wenigen Jahren von 500 auf 1200 angestiegen; neun Hauptfächer sah allein die Hochschule vor. der auch ein Kon- Servatorium angeschlossen war: instrumentale und vokale Ausbildungsklassen, Komposition und Theorie, ein Seminar für Musikerzieher, Orchester-, Chor-, Dirigenten- und Opern- schule, dazu die Schauspielschule und ein Fach für Kunst- und Bühnentanz. Fast 40 haupt- amtliche Lehrkräfte waren zuletzt im großen Haus der Börse“ tätig, und auch ein groger Teil der Orchiestermitglieder, der Schauspieler und Sänger des Nationaltheaters hatten hier ein Lehramt inne. Die Hochschule hatte einen guten Ruf auch außerhalb Mannheims, wie al- lein der Erfolg der Reise durch Nord- und Mittelitalien im Mai 1943 mit Bachs Matthäus- Passiop Helegt. Sie war ein wesentlicher Fak- tor im kulturellen Leben Mannheims. sie Wirkte in ganzen kurpfälzischen Raum. von der Pfal bis Heidelberg. Gewiß gibt es manchen begründeten Ein- wand gegen ihre Wiedererrichtung in diesem Augenblick. Der Stadtsäckel ist schmal, das Theater stellt hohe Zuschußforderungen und auch die Kunsthalle soll(oder sollte wenig- stens) in die Lage versetzt werden, nicht allein auf dem Erworbenen auszuruhen., sondern neu ankaufen zu können und so im Kontakt zu bleiben mit den wesentlichen künstlerisch-bil- denden Impulsen unserer Zeit. Dennoch muß für die Wiederbelebung der Hochschule plä- diert werden. Sie ist ganz einfach notwendig, als eine Verpflichtung aus der bedeutsamen musikalischen Tradition unserer Stadt wie aus pädagogischen Gründen. Das Theater bedarf eines solchen Instituts als einer nachwuchsbil- denden Stätte: für unsere künstlerisch-begabte Jugend muß etwas getan werden. Sie wird sich hier zusammenfinden zu gemeinsamem Erle- ben, und aus dieser Gemeinschaft wird auch wieder das persönliche, wesenhafte Verhältnis zur Kunst. zum Theater wie zur Musik er- wachsen, das man heute gerade bei der jün- geren Generation zu vermissen glaubt, ohne darüber nachzudenken, daß es ja an der Vor- aussetzung dazu, an der systematischen Hin- ein“, sagte er,„wenn Sie keinen Aerger haben wollen.“ „Aerger?“, antwortete sie.„Es wird keinen Aerger geben. Meine Mädchen haben es hier sitzen, umd sie tippte sich bedeutungsvoll an die Stirn. „Madame, sagte der Oberst,„ganz gleich, wo sie es haben, meine Jungens werden es finden. Schließen Sie sie ein.““ * Mies macherei schlägt doch oft ungeahnte Wellen. Kennen Sie die Geschichte von dem französischen Maler, der in einem Café saß und seinen Wein trank. Während er da saß, fel sein Blick auf eine Zeitungsüberschrift „Schwere Zeiten im Anzug“. Da bestellte er die zweite Flasche Wein ab und sagte dem Kellner. auch, warum. Der Cafetier hörte zu.„Schwere Zeiten?“, sagte er.„Dann darf sich meine Frau das neue Abendkleid nicht bestellen.“ „Schwere Zeiten?“, sagte der Schneider. „Dann kann jeh mein Atelier nicht neu ein- richten lassen!“ 5 „Schwere Zeiten?“, seufzte der Architelct. „Dann kann ich das Bild von meiner Frau nicht malen lassen!“ Als er den Brief bekommen hatte, der den Auftrag auf das Gemälde der Frau Ar- chitekt zurückzog, ging der Maler wieder in das Café und dort nahm er noch einmal die Zeitung zur Hand, in der er seinerzeit ge- lesen hatte. Bei genduerem Studium der Zei- tung machte er die Entdeckung daß sie zwei Jahre alt war! * Die Berliner sind unermüdlich im Erfinden kleiner Anekdoten. Als neuestes erzählt man sich folgende Geschichte: Eine Katze rennt in wilder Eile durch den Tiergarten und trifft dabei einen Hund. „Halt, wo willst du denn so schnell hin?“ ruft dieser ihr au. Die Katze hält in ihrem führung mangelt. Die Hochschule macht den privaten Musikerzieher nicht überflüssig, beide haben auch früher nebeneinander exi- stiert. Es wird nicht jedermanns Wunsch sein, in einer Musikhochschule sich ausbilden zu lassen; aber es werden genug sein, um die Wiedererrichtung dieses Institutes zu recht- fertigen. Es soll nicht dafür plädiert werden. daß morgen schon das Amtsgericht und die Börse aus ihren Räumen ausziehen sollen und an ihrer Stelle die Hochschule mit allen Klassen dort Einzug hält. Man dürfte ruhig in klei- nem Rahmen wieder anfangen. Fünf. sechs Räume genügen vorerst. um die Musikhoch- schule wenigstens neu ins Leben zu rufen. an die dann im Laufe der Zeit alle übrigen Klas- sen angeschlossen werden können. Ein Teil der Instrumente ist noch vorhanden. und auch an Lehrkräften dürfte es gewiß nicht fehlen. Nur muß überhaupt einmal angefangen wer- den, wenn man den jetzt noch lebendigen Kon- takt zu der alten, vielbewährten musischen Lehrstätte nicht völlig abreißen lassen will. Kurt Heinz Kulturnachriditen Luise Helene Emig verabschiedet sich am Samstag, dem 9. Juni, im„Graf von Luxem- burg“ in der Partie der Angele Didier von ihren Mannheimer Freunden. Karl Rinn. Als ausgezeichneter Pianist und trefflicher Lehrer schon längst vorteilhaft be- kannt, hatte Rinn bei seinen Vorspielabenden hohe Erwartungen zu wecken verstanden, die auch diesmal zur Freude der Hörer bei seinem Abend im Evang. Gemeindehaus in Neckarau in erfreulicher Weise erfüllt wurden. Sieben Studierende, alle auf beachtenswerter Stufe der musikalischen Entwicklung stehend, und aus dem Gedächtnis spielend, maßen ihre Kräfte an Meisterwerken von Weber, Men- delssohn-Bartholdy und Chopin. Saubere Tech- nik, gute Phrasierung und durchdachter Pedal- gebrauch als Ergebnisse planvoller Unterwei- sung bildeten die Voraussetzung für eine Aus- deutung des geistigen Inhalts, die bei Men- delssohns Liedern ohne Worte einen über- raschenden Höhepunkt erreichten. Für alle möge der Vorspielabend ein Ansporn zu wei- teren unablässigen Studien bei ihrem Meister, und vertiefter Pflege der zarten Anschlagsarten bedeuten. ch. Der dänische Dichter Martin Andersen-Nexö nahm in der Greifswalder Universität das Ehrendoktordiplom der Philosophischen Fakul- tät entgegen. Die Stadt Greifswald verlieh dem Dichter anläßlich seines Besuchs das Ehrenbür- gerrecht. Im Markgräflichen Opernhaus zu Bayreuth wurde dieser Tage die von der Bayerischen Staatsoper veranstaltete Festwoche„Musik des europäischen Barock“ in Anwesenheit der bayerischen Staatsregierung mit der Oper„Dido und Aeneas von Henry Purcell eröffnet. N. K. Gegen das geplante Gastspiel von Kristina Söderbaum am 9. und 10. Juli in Braunschweig wurden im Hauptausschuß der Braunschweiger Stadtvertretung Bedenken geltend gemacht. Lauf auch nicht eine Sekunde inne und schreit zurück:„Hab keine Zeit, um's dir zu erzũhlen.“ „Aber du kannst doch nicht so einfach hier dureh den Tiergarten, rasen wie ein Trrer“, meint der Hund und läuft neben der Katze her.„Was ist denn bloß los?“ Die Katze fegt mit erhobenem Schwanz um die Ecke und ruft über die Schulter zurück: „Ich nehme Reißaus vor der Militärregie- rung!“ Der Hund, immer noch hinter ihr her- rennend:„Aber warum denn? Was haben die denn schon wieder angestellt,“ „Sie haben eben ein neues Gesetz erlassen. Allen Pferden sollen die Schwänze abge- schnitten werden.““ „Aber du bist doch kein Pferd, antwortet der Hund verwundert. „Natürlich, das weiß ich auch“, meint die Ratze, immer noch in höchster Eile„Aber versuch das mal der Militärregierung lelarzu- machen!“ *. Wer zur Hamburger Kreditbank sein Geld bringt und ein Konto errichten will, muß es sich gefallen lassen, daß die Bank Über ihn eine Auskunft einholt. Ein Geschäftsmann lehnte dieses Ansinnen ab und vertrat die Meinung, daß es berechtigter wäre, wenn er uber die Bank eine Auskunft einhole, da er ihr doch sein Vermögen anvertraue. 4.* Auf der letzten Konferenz der Außenmini- ster in Paris fragte der sowjetische Außen- minister Wyschinski den französischen Pre- mier Henri Queuille, wie man einen Diploma- ten definiere. Der französische Regierungs- chef war keinen Augenblick verlegen um eine Antwort. „Ein Diplomat“, erklärte er,„ist ein Mann, der genau im Voraus sagen kann, was geschehen wird, und der dann in durehaus glaubwürdigen Worten zu erklaren vermag, Warum es nieht geschehen ist.“ Zimmertheater nun auch in München „Von Menschen und Mäusen“ Erste Inszenierung: In München wurde im 4. Stock einer Schwa- binger Wohnung unter der Direktion von Wal- ter Janssen ein Zimmertheater eröffnet: Das Atelier“. Hier fanden sich Stars von Bühne und Film, Prominente und Intellek- tuelle und Kritiker am ersten Abend in fast familiärer Stimmung zusammen. Auf einer Kleinstbühne vor steil 1 Sitzbän- ken(80 Plätze) wurde das Schauspiel des Ame- rikaners John Steinbeck„Von Menschen und Mäusen“ aufgeführt. Dieses Stück, das in sei- ner breiten, epischen Handlungsführung und dem nüchternen Tonfall des modernen ameri- kanischen Theaters für eine solche intime Auf- führung geradezu prädestiniert scheint, ver- langt dem entgegen fünfmaligen Szenenwech- sel. Das mußte bei solch engen räumlichen Verhältnissen zwangsläufig dazu führen, daß das Ganze allzu sehr zu einer Aneinander- reihung einzelner Bilder wurde. Der positive Eindruck des Abends ist den Leistungen einzelner Darsteller, dem glück- lichen Gelingen einzelner Szenen zu danken. Hier muß vor allen Dingen Gisela Trowe genannt werden, die vom ersten Augenblick an in Bewegung und Ton den Stil eines solchen Theaters traf. Neben ihr stand, fast ebenbürtig, Hans Schwarz jr., während Wolfried Lier, der sich erst von Szene zu Szene in diese Spitzengruppe hineinspielte, es dann zum Schluß allerdings zu großer Wirksamkeit brachte. Anfängliche Unsicherheit wie noch vieles andere deutete auf eine wenig glückliche Hand der Regie Beate von Molo). Ge- setze des Zimmertheaters— man mag dazu Stehen, wie man will— sind anders als die des Kammerspiels. Es muß naturgemäß mehr ein Theater des Worts als der Bewegung sein und vor allem ein Theater, in dem es keine, aber auch gar keine Wand zwischen Bühne und Zuschauerraum mehr geben darf. Von all dem, von einem dem Raum entsprechenden Stil war hier wenig zu spüren. Die Verdichtung des Spiels gegen Ende führte zu einem plötzlichen, starken Schluß. und konnte mit ihnen in ihrer eigenen Sprache reden. Daher resultiert die stetige Harmonie zwischen der Regierung und dig Kommandeuren, von denen nur wenige eim der Marine und der Luftwaffe persönlich aahrgs Enttäuschung darstellten, während des zue. ten Weltkrieges. obwohl selbst Church luras nicht all seine Erlasse durchsetzen konnt Bchech Die Schlacht um Großbritannien Londor Bereits im ersten Band hat Churchill d rok Informationen über die Pläne und Ansichteg i eite, des Feindes, die seit Kriegsende zur Ver- um. Le fügung stehen, eingehend ausgenutzt. Dies 85 Informationen sind von ganz besonderen sich Interesse für die Zeit, als Großbritannien an allein gegen Deutschland stand. Das Rap. tel„Operation Seelöwe“ bringt die See lch der deutschen Vorschläge von 1940 2 er 1 Invasion in England. In England war men ia der der Ansicht, daß ein Angriff zwischen Wag fer 1 und Dover genau so gut möglich sei we Verba ein Angriff über den Aermelkanal. at. if Ro sächlich jedoch hatten die Deutschen au le Gr Pläne fur einen Angriff über den Fat il Zu diesem Zweck zogen sie eine grohe lelegat Anzahl von leichten und kleinen Schiffen n Teil zusammen, aber es bestand niemals eine Ar über wirkliche Uebereinstimmung über die un Anelheit und Weise, wie, wann oder wo die Invasion n dem durchgeführt werden sollte. Die Armee und enfalls die Flotte waren verschiedener Ansicht; un senden. Während jeder versuchte, dem anderen de Die Kc Verantwortung in die Schuhe zu schieben t nur waren beide schließlich froh, sie der Luft erhalt Waffe aufbürden zu können. Es ist inter, Hihme f essant, festzustellen, wie im Großen u fertig e Gamen die Ansichten der britischen un in Lon deutschen Armeestäbe übereinsfimmten- urgemé obwohl keiner vom anderen wußte. D nt ma Niederlage der deutschen Luftwaffe in du Volk Schlacht um Großbritannien führte dam n Ma dag die Invasionspläne aufgegeben W] ie Kon! — umso leichter, als Göring als Oberbefehl, haber der Luftwaffe es immer vorgezogen J hatte, die Engländer durch Nachtangrifè] london mürbe zu machen. A dier In einem Bericht wie diesem gibt c n W. unendlich viele Punkte, die es verdienten ben herausgehoben zu werden. Hier ist eine Grob von ihnen: Am 18. Juni 1940 berief Molotop mern den deutschen Botschafter zu sich„und er drückte ihm die wärmsten Glückwünsche hall der sowjetischen Regierung über den glam niman zenden Erfolg der deutschen Streitkräfte in Lon Aus.“ Eine Woche später schrieh Churchi an Stalin und stellte mm vor, welche 88 Ausn drohung dieser Sieg für die Sowjetunion] lonon darstelle. Wer von ihnen hatte Recht? Per zügel Juni 1941 sollte es zeigen. Mitan d (Copyright by„Sunday Times) en penn um Wo ist Colin Ross! fg Amerikanische Presseagenturen bericht. die Ge ten kürzlich, daß zu den Mitarbeitern de r bel von der US- Militärregierung verbotenen 1 Schiffe Argentinien erscheinenden pronazistischen Zeitschrift„Der Weg“ neben Otto S Kor- tisch 2 en y und Hanna Reitsch auch der be. kannte Schriftsteller und Weltreisende Con 10 Ross gehöre. Diese Mitteilung hat auch im: don sofern besonderes Aufsehen erregt, als b. llson her amtlich bekannt war, daß sich col] tunt, e Ross mit seiner Gattin am 30. April 1945 iu bicher dem Anwesen Baldur von Schirachs in Ui, 4 von keid am Walchensee erschossen habe ui ing e begraben sei. Diese Darstellung wird aut füntein! durch eine Eintragung beim Standesamt h Pte ei Kochel am See belegt. Von Colin kus über liegen auch die diesbezüglichen Abschiech cen briefe vor. Eine verschiedentlich gefordert en dar Umbettung der Toten auf den zuständige sung Friedhof wurde von der bei Kochel leber i 44. den Tochter von Colin Ross merkwürdige n Pfu weise verweigert, so daß jetzt die de e das mutung entstanden ist, daß die Graber i nen Urfeld leer seien und dem Weltreisende ud)& Colin Ross seinerzeit die Flucht nach Ueber lun we see geglückt sein könnte. 8 Halte ir agen f Aicnen i fasten! i krieg u im 1 ar War Man hätte nun— nach einem Beifall. wie ih btdzent sich manches große Theater heute Wünsche würde— still nach Hause gehen können. 1c N. der aber blieb die prominente Familie an, jetzt noch zusammen, wünschte sich gegenself Glück und ging daran, mit fachkundiger inte. lektueller Bikfion den Abend zu bespreche! bent. Aus dem Theater war schon wieder eine ge. on RO) sellschaftliche Veranstaltung geworden. 5 ihre Axel von Hall n unge Büchertoto in Frankfurt 1 N 8 t Es ist zwar noch nicht ganz so, Wie 905.. 5 Fußballtoto, aber immerhin— Fortuna ist 3 in die geheiligten Bezirke der Literatur eneg, drungen. Buchhandel und Buchvertrieb miss neue Wege der Werbung versuchen, um e, sspoliti, guten Buch in Deutschland gröſſere Abste, Pet biete zu erschließen. Der Frankfurter Buciee baris trieb„Bild und Buch“ fordert auf, sich 2975 felt in p Zahlung von 1440 Du an einer Büchen losung zu beteiligen, wobei jeder Telnenugg ade. abgesehen von dem möglichen Gewinn, be. Mainz Buch im Werte von mindestens 1. 1 Pin, herabgesetztem Preis erhält. Die Vene 3 5 ist bereits am 15. Juli und kündet unter u wie sicht eines Rechtsanwaltes statt. Zur Vin„bereit kommen ausschließlich wertvolle und 5 1. lenz n. Bücher.„ iesbad Auf dem zweiten internationalen These, Kongreß der Unesco in Zürich haben 1 der Genossenschaft deutscher Bühnenanse und ger und der entsprechenden schwelger österreichischen Organisationen den de e. Nazizeit wirksamen Kartellvertrag 1 N neuert, der einen gemeinsamen Rechts- wel Sozialschutz und die Wahrnehmung aller. teren wirtschaftlichen und künstlerischen teressen vorsieht. Spiel. Jean Cocteau wird in der kommenden, cen zeit an der Bayerischen Staatsoper in Munleſe, Arthur Honeggers szenisches Oratorium hanna auf dem Scheiterhaufen“ inszenierel,