f nns E oburn 9.30 Unt, — Format 1 Desmaret 21.00 Une enge mer le Guy Minzdt be — aß U. a. , Klub- rsertep- chmuck, Aufstell⸗ Hohner, Hausrat on 42430. — — ———— gen bat deten Seid zurbel e 80 h, 91 n erhält n. N 4,21 Marktpl, str. 28. vernichtet Gas. rm H. Auler, el. 432 83 — Billig 1 n, 110 em, n, 150 em, n, 200 em Mertügh 128, 1895, 210, 2286 310,7, 3537, 8 60. au b r —— mpfe mmiwaren tätsartikel anzer 2, 8 — „ seltensten her fl. ndlung 1 — — ufe araturen 5 Kessel ere e e Let N veröttentlicht unter Lizenz- Nummer 1085 WB 110 verantwortliche Mekausgeberz 8 pr Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Verlag: Mannheim Am Marktplatz Klon: 6 151. 44 152. 4 183 gankkonten: Südwestbank Mannheim zugemelne Bankgesellschaft Mannheim gedaktion. Druck, postscheckkonten: karlsrune Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 zudwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 ktscheint: Täglien außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nmmt der verlag keinerlei Gewähr — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz 4 Gesehäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 5 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstzaße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,30 zuzügl. DM. 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 2,11 zuzügl. DM-, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.88 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt bestent kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises eb 4 Jahrgang Nr. 139/ Einzelpreis 0,15 DM Kommt doch noch s. Chinahilfe zustande? Washington.(UP) Der republikanische genator William Knowland kündigte an, dab nach Ratifizierung des Atlantikpaktes tor dem Kongreß ein Programm auf Ge- hahrung einer neuen China- Hilfe zan insgesamt 200 Millionen Dollar ein- gebracht werde. Knowland sagte, daß dieser Alksplan, unter dem die chinesische Zen- halreglerung Waffen erhalten solle, von Longrebabgeordneten b eider Parteien nterstützt würde: Das China-Programm all eventuell als Zusatz zum geplanten Fakkenhilfeprogramm für Europa einge- bracht werden. Der demokratische Senator Pat Mac- carran sagte, er werde dem Senat die amahme eines allgemeinen Hilfsprogramms tür China vorschlagen, das sowohl Waffen- ke als auch wirtschaftliche Hilfe zur Sta- dilsierung der chinesischen Währung um- lasse. Das nationalchinesische Kabinett billigte m Montag den von Generalissimus kschiang Kai-Schek und dem phi- kppinischen Staatspräsideniten Elpidio Qu i- kino entworfenen Plan zur Bildung einer autkommunistischen Fernost-Union. Das guben ministerium wurde angewiesen, Pläne für eine baldige Realisierung dieser Union ſor zubereiten. Kommunisten im Vormarsch Schanghai.(UP) Die amtliche Nachrich- ſenagentur der chinesischen Kommunisten teilt mit, daß auf einer Frontbreite von iber 800 Kilometern die neue kommunisti- sche Offensive im vollen Gange ist. In Richtung Tschangtscha seien 16 und beim Vormarsch auf die Grenze der Pro- vinz Hopei weitere fünf Städte von den Rommunisten erobert worden. Darunter befindet sich die am Jantsefluß gelegene Hafenstadt Itschang. Snyder in Ankara Ankara.(UP) Der amerikanische Fi- danzminister John W. Snyder traf Mon- tagnachmittag im Flugzeug aus Rom hier ein. Bei seiner Ankunft erklärte Snyder, er sei tief beeindruckt von der zunehmen- den Wichtigkeit der Türkei auf dem Ge- biete der internationalen Wirtschaft und des internationalen Finanzwesens. Snyder wird bis Mittwoch hier bleiben, um mit den Beamten des türkischen Fi- manzministeriums Besprechungen zu füh- den und sich dann nach Kairo begeben. Die 16. Etappe: Cannes— Briancon Briancon.(UP) Gino Bartali Ctalien) gewann die 16. Etappe der Tour de France, die über 274 Kilometer führte. — Damaskus. Ein syrisch-israelischer Waffen- Aülstandsvertrag wurde laut AFP am Montag baragraphiert und soll am Mittwoch unter- keichnet werden. Barcelona. Anläßlich des 13. Jahrestages spanischen Bürgerkrieges wurden hier * durch eine Bombenexplosion erletzt. Hotgastein. Etwa 300 Jugendvertreter der aristlich demokratischen Parteien aus 2 duopäischen und überseeischen Staaten hiel- en rom 10. bis 16. Juli in Hofgastein eine niernationale Konferenz ab, an der als deut- 15 Delegation die westdeutschen Landes- 1 leute der Jungen Union unter Führung von * Lehr(Südbaden) teilnahmen. — kopenhagen. Dr. Werner Best, der che- male Reichsbevollmächtigte für Dänemark. 85 zune am Montag vom Kopenhagener Appela- ausgericht in der Revisionsverhandlung zu unt Jahren Gefängnis verurteilt. Vier Jahre b werden auf die Strafe angerechnet. Dr. 8 in erster Instanz wegen Kriegsver- en zum Tode verurteilt worden. Prag. Sechs tschechoslowakische Kabinetts- knster baden sich am Montag auf Einladung 55 Sowjetischen Regierung zu einem ein- auatieen Ferien- und Studienaufenthalt irn asus nach Moskau begeben. nur. Des Tankscft„Lass Röber- iel am Montag mit einer Ladung Sojaöl demburger Hafen ein. Es ist dies das erste 83 Schikk, das seit Kriegsschluß Kkana- Häfen angelaufen hat. uu derdidart. Die vor kurzer Zeit vom Ver- ben ae Eisenhüttenleute und dem deut- wontagefibe re chaktsbund herausgegebene De- chein, ibel, die unmittelbar nach ihrem Er- bedoten von der britischen Militärregierung f Wurde, ist jetzt in Chikago(US). Auflage von 5000 Exemplaren ge- dersönlichlcd an maßgebliche amerikanische ſchkeiten verteilt worden. ib uburg. Ein Vertreter der Militärregle- 2 8 Niedersachsen hat bekanntgegeben, 5 che Rechtspartei werde in Nieder- der zu n auch im Kreis Gifhorn wie- dechtsgenessen werden. nachdem die deutsche . 2 worden del var einigen Monaten aufgelöst 8 weil sie starke nationalsozialisti- 5 enzen in ihrer Propaganda zeigte. reidurg. wie aus dem südbadischen Pi- Wibche Nintum bekannt wurde. hat die fran- krnedun Atärregierung dem Gesetz Über dle umehr nuss„ Notopfers Berlin und Neni tritt ars Zustimmung erteilt. Das Gesetz Lain n rein Sügbaden riet wis rend, ab Taft. DENATUF/Hig.-Ber) ord nach zweimonatiger Abwesenheit im Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Jetzt Interzonenreisende an der Neihe Interzonenautobus nach Westmarkbeträgen durchsucht/ Wird die Luftbrücke abgebaut? Berlin. Die Wirtschaftsberater der vier Besatzungsmächte traten am Montagnach- mittag im Gebäude des alliierten Kontroll- rats in Berlin zu ihrer zweiten Sitzung zu- sammen, um entsprechend den Vereinba- rungen der Pariser Außenministerkonfe- renz, über die Herstellung eines Modus Vivendi zwischen den Besatzungszonen zu beraten. Die Sowjetunion wurde durch den politischen Berater des Chefs der so- Wjetischen Militäradministration in Deutsch- land, Botschafter Wladimir S. Semjo- no W, vertreten. Die drei anderen Militär- gouverneure entsandten ihre Wirtschaftsbe- rater Lawrence Wilkinson(US), Sir Cecil Weir(Großbritannien) und Leroy Beaulieu Frankreich). Vor Beginn der Viermächtebesprechung gab ein Spre- cher der britischen Militärregierung be- kannt, Großbritannien wolle auf dieser Sitzung seinen Protest gegen die Beschrän- kung des Lastwagen verkehrs zwischen Westdeutschland und Berlin erneuern. Auf der Autobahn haben die Sowjets ihre beiden neuen Kontrollstellen hinter Helmstedt und vor Berlin bei Mi- schendorf wieder aufgelöst. Die Fahn- dung nach Westgeld vollzieht sich jetzt hauptsächlich bei Babelsberg. Zum ersten Male dehnte die ostzonale Verkehrsverwal- tung ihre Dur eh suchungen am Mon- tag auch auf einen Interzonen- Von unserer Berliner Redaktion a utobus aus und beschlagnahmte bei den Reisenden nicht nur die mitgeführten „illegalen“ Westmarkbeträge, sondern auch Lebensmittel. Im übrigen wird der Last- wagenverkehr über die Autobahn zur Zeit nicht behindert. Die Nachrichten über den bevorstehenden teilweisen Abbau der Luftbrücke wurden bisher von Seiten der amerikanischen Mi- litärregierungen zwar noch nicht amtlich be- stätigt, jedoch wurde eine wesentliche Drosselung der Flüge angesichts der erheblich verbesserten Versorgungslage Westberlins als wahrscheinlich bezeichnet. Gegenwärtig wird die Westberliner Reserve an Lebensmitteln und Brennstoffen als aus- reichend für drei Monate angenommen. Wie aus Frankfurt gemeldet wird, sollen die am letzten Donnerstag unterbrochenen Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Inter zonen handels Ende dieser Woche oder Anfang der nächsten Woche Wieder aufgenommen werden. Die Unter- brechung soll vor allem dadurch erfolgt sein, daß die Ostzonenvertreter auf einer zweiseitigen Verrechnung bestanden, wäh- rend die Vertreter der westlichen Zone eine Abrechnung auf Grund der Westmark Wiünschten, sowie die Führung eines Kon- tos nur über die Bank deutscher Länder forderten. Nunmehr wird vorgeschlagen. die Westkurse als Grundlage zu nehmen Ruhrkontrollbehörde bespricht und besichtigt Erste Zusammenkunft auf 8. August festgesetzt Von unserer westdeutschen Redaktion Düsseldorf. Die erste offizielle Konferenz der Ruhrbehörde in dem roten Klinkerge- bäude des Düsseldorfer Finanzpräsidenten ist für den 8. August festgesetzt worden. Dies wurde am Montag bekanntgegeben, nachdem eine Gruppe der Ruhrkontrolle un- ter dem Vorsitz des ehemaligen Hamburger Gouverneurs Berry eine kurze, informa- tive Besprechung und Besichtigung des künftigen Amtsgebäudes in Düsseldorf hatte. Amerikanische Vertreter waren nicht an- wesend. Wie im Zusammenhang hiermit bekannt wurde, besteht von französischer Seite eine Neigung, zu erreichen, daß durch ein autonomes Sonderstatut gewisse Maß- nahmen ohne Rückgriff auf deutsche Stel- len oder alliierte Behörden durchgeführt werden können. Dem haben sich aber die Engländer und Amerikaner entgegengesetzt. Man bringt in Westdeutschland diese fran- zösischen Bemühungen mit den Schwierig- keiten der europäischen Stahlproduktion in Verbindung und mit der Warnung der Marshallplanverwaltung an alle europa- ischen Stahlproduzenten, mit neuen Plänen vorsichtig zu sein, da für das Jahr 1953 ein beträchtlicher Ausfuhrüberschuß an Stab! erwartet werden müsse, für den keine Märkte vorhanden seien. 5 9 Protestaktion der Werftarbeiter Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Auf einer Ta- gung der Betriebsräte und Gewerkschafts- delegierten der Hamburger Werften wurde beschlossen, als Ausdruck einer Kundge- bung gegen die Durchführung der Demon- tage von lebenswichtigen Werken der Frie- densindustrie auf allen Hamburger Werf- ten heute für 15 Minuten die Arbeit ruhen zu lassen. In einer Entschließung wurde betont, die gewerkschaftlichen Delegierten und Betriebsräte der Hamburger Werften protestierten gegen die aus Konkurrenz- gründen durchgeführten Demontagen in der deutschen Wirtschaft. und die Waren, die aus der Ostzone gekauft werden, zu den Westpreisen zu taxieren. Daneben soll dann ein zweiseitiges Konto geführt werden, womit man den Wünschen der Ostzonenvertreter entgegenkommt. Zu klären wäre dann lediglich noch die end- gültige Frage der Berechnung. Zuständige Frankfurter Kreise glauben, daß auf Grund dieses Vorschlags doch noch eine Einigung erzielt werden kann. Hilpert schmollt Wiesbaden. DEN) Der hessische Finanzminister Dr. Werner Hilpert sagte am Montag, daß mit der Suspendierung des außgerordentlichen hessischen Haushaltpla- nes für Wiederaufbau und Wohnungsbau durch die Militärregierung eine sehr ernste Lage entstanden sei, die möglicherweise zu einer Vertrauenskrise führen könnte. Nach Hilperts Ansicht können die für die Besei- tigung der Kriegsschäden notwendigen Kos- ten nicht allein von der gegenwärtigen Ge- neration getragen werden. Wenn die Aili- tärregierung einen Plan ankündige, durch den die Aufnahme langfristiger Kredite auf trizonaler Basis koordiniert werden soll, so helfe dies zu mindest im derzeitigen Augen- blick nicht weiter. Die US- Militärregierung hatte mitgeteilt, daß sie den außerordentlichen Haushalts- plan für den Wiederaufbau und Wohnungs- bau suspendieren müsse, da die Finan- zierung dieses Planes auf dem Anleihewege gegen das Militärregierungsgesetz Nr. 63 verstoße. Quartiermacher unterwegs Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Prof. Reuter, der mit Vertretern des Berliner Magistrates am Samstag in Bonn weilte, hat auf das Kron- prinzen-Palais, welches der Sitz der Ber- liner Vertretung in der Bundeshauptstadt werden sollte, verzichtet und sich für die Uebernahme einer Ruine entschieden und zwar„aus Gründen der Einfachheit und Er- sparnis“. Auch eine hessische Delegation weilte in der Bundeshauptstadt, um Unter- kunft zu suchen, hat jedoch, wie verlautet, noch keinen Erfolg damit gehabt. Aus Bayern und Niedersachsen werden in den nächsten Tagen ebenfalls Quartiermacher erwartet. Morgen Beisetzung der Opfer von Prüm Koblenz. DENA) Die Beisetzung der Opfer des Explosionsunglücks in Prüm fin- det morgen statt. An dem Staatsakt wer- den hohe Vertreter der französischen Mi- litärregierung und der Landesregierung von Rheinland-Pfalz teilnehmen. „Ein Moment der höchsten Krise für die Nation“ Finanzdebatte des britischen Unterhauses/ Attlee selbst vertritt den Schatzkanzler London.(Up) Ministerpräsident Clement Attlee gab am Montag bekannt, daß er während des Krankheitsurlaubes des Schatz- kanzlers Sir Stafford Cripps das Schatz- amt persönlich übernehmen werde. i Attlee traf diese Feststellung zu Begin 5 der Unterhaussitzung. Der Ministerpräsi- dent verlas vor dem Parlament die bereits vor zwei Tagen an die Presse gegebene Er- klärung über die Erkrankung und die Be- urlaubung des Schatzkanzlers, die vom Un- terhaus wohlwollend aufgenommen wurde. Der konservative Sprecher Anthony Eden und der liberale Sprecher Clement Attlee drückten ihre besten Wünsche für die Genesung des Schatzkanzlers aus. Sodann warf der frühere Außenminister Anthony Eden als erster Sprecher der kon- servativen in der Unterhaus-Debatte dem Schatzkanzler vor, daß er zuviel Opti- mis mus gezeigt und die britische Finanz- krise bagatellisiert habe. Eden sprach von einem„Moment der höchsten Krise für die Regierung— der höch- sten Krise für die Nation“. Er äußerte die Ansicht, daß die von der Regie- rung vorgesehenen Einfuhrbeschränkungen zur Arbeitslosigkeit führen würden, Weil sie den Industrien Rohmaterialien entzögen. „Nach meiner Ansicht gibt es keine lang- fristige Lösung des Problems, wWwenn unsere amerikanischen Freunde nicht in irgend- einer Form das tun, was wir im neunzebn- ten Jahrhundert taten, nämlich, durch überseeische Investierungen oder andere Mittel genügend Dollars für andere Länder verfügbar zu machen, die amerikanische Waren zu kaufen wünschen.“ Der ehemalige Außenminister wandte sich besonders da- gegen, die Einfuhren aus Kanada(das be- Kkanntlich ebenfalls zum Dollargebiet gehört) zu kürzen.„kein Land in unserer Ge- schichte hat großzügiger an uns gehandelt als Kanada und keines stand treuer zu uns“, erklörte er. Eden unterstützte den Standpunkt Sir Stafford Cripps' in seiner OPPOS i tion gegen eine einseitige Herabset- zung des Pfundes Sterling. Er richtete sodann einen Appell an die USA, Großbritannien bei der Ueberwindung der Finanzkrise zu helfen: entweder durch er- höhte Investitionen in den überseeischen Besitzungen, durch Freigabe eines Teiles der gehorteten Goldbestände oder eine Herauf- setzung des Goldpreises. Eden schlug sodann der britischen Re- gierung vor, statt der Einschränkung der Rohstoffimporte die Einfuhr von Luxus- artikeln zu vermindern. Ferner müsse mit der Verstaatlichung von Industrien Schluß gemacht werden. Ebenso forderte Eden eine allgemeine Herabsetzung der Steuern, damit die Industrie in die Lage versetzt werde die Preise herabzusetzen. Wachsende Kritik am Londoner Streik London.(UP) Der Arbeitskonflikt zwi- schen der britischen Regierung und den Londoner Hafenarbeitern, der nach Auffas- sung der Streikenden ein„Lockout“ und keinen Streik darstellt, dauert an: weitere 703 Hafenarbeiter traten am Montag in den Ausstand, während die Regierung zusätzlich 2000 Soldaten zu den Entladearbeiten ins Londoner Hafengebiet beorderte.— 15 300 Hafenarbeiter befinden sich gegenwärtig im Ausstand. Die Gesamtzahl der zur Entla- dung eingesetzten Truppen beträgt etwa 7000. 5 Der Reederei- Verband hat die Hoffnung aufgegeben, zwischen den kanadischen Schiffseigentümern und den kanadischen Seeleuten vermitteln zu können, deren Meinungsverschiedenheiten den Ausgangs- punkt des Konfliktes bildeten. Die Kritik an der Haltung der streiken- den Hafenarbeiter wird in weiten Kreisen der britischen Bevölkerung immer stärker. So bezeichnete Gesundheitsminister Be- van, der als der am weitesten links ste- hende Minister der Labour-Regierung ange- sehen wird, die Haltung der Streikenden als einen„Verrat“ an der Sache der briti- schen Gewerkschaften. Sterlingblock kürzt Dollar-Einfuhren Die Ergebnisse der Londoner Finanzminister-Konferenz London. DENA-REUTER) Nach sechs- tägigen Besprechungen über das Sterling- Dollar- Problem, an denen die Finanzmini- ster Großbritannien, Kanadas, Australiens, Neuseelands, Südafrikas, Indiens, Paki- stans, Ceylons und Südrhodesiens teilnah- men, ging am Montagabend die Com- monwealth- Konferenz zu Ende. Jeder Aspekt der Krise, die durch die starke Schrumpfung der Gold- und Dollar- Reserven der Sterlinggebiete ausgelöst worden war, wurde eingehend untersucht. In freimütigen Aussprachen wurden kurz- unck langfristige Pläne ausgearbeitet. Nach Beendigung der Konferenz wurde bekanntgegeben, daß die den einzelnen Staaten aus den Dollar-Einfuhrbeschrän- kungen erwachsenden Lasten so verteilt werden sollen, daß jedes Land gleiche Opfer zu bringen hat. Den wirtschaftlich rückständigen Common- wealth- Partnern sollen daher entsprechend geringere Ländern des Sterlingblocks entsprechend und den hochindustrialisierten größere Ein fuhrbe schränkungen aus den Dollar gebieten auferlegt werden. Die Gesamteinfuhren der Ster- linggebiete aus den Dollargebieten sollen mit Hilfe dieser Maßnahmen um etwa 25 Prozent gekürzt werden. In einem am Montagabend ausgegebe- nen Kommuniqué beißt es, die Minister hätten die wirtschaftliche Lage des Ster- lingblocks im Hinblick auf Gegenwart und Zukunft untersucht und seien zu der ein- mütigen Auffassung gelangt, daß Stärke und Stabilität der Sterlingwährung für das Wohlergehen der Mitglieder des Ster- lingblocks und der gesamten Welt gleicher- maßen wichtig seien. zentralen Währungsreserven des Sterling- blocks wurden eingehend erörtert. Die Mi- nister beschlossen, ihren Regierungen Maß- nahmen vorzuschlagen, die sich mit den kürzlich von Großbritannien angekündig- ten Wirtschaftspolitischen Maßnahmen decken. Sofortige Maßnah- men zur Unterbringung des Aderlasses der Dienstag, 19. Juli 1949 Neue Grenzänderung im Gebiel von Aachen Aachen. OENA) An der holländischen Grenze bei Aachen ist am Montag überra- schend eine neue geringfügige Grenzände- rung zu Gunsten Hollands vorgenommen worden. Eine holländisch- britische Kommis- sion hat die Ortschaft Finkenrath an der Eisenbahnstrecke Aachen München-Glad- bach mit 70 Einwohnern sowie eine Straße in Herzogenrath von einem Kilometer Lange Holland einverleibt. Die deutschen Behör- den waren vorher nicht informiert worden. Wie die britische Militärregierung in Aa- chen dazu mitteilt, sind diese Grenzveràn- derungen am 24. Mai von der internationa- len Grenzfestsetzungskommission beschlos- sen worden. Die eigentlichen Grenzänderun- gen in diesem Gebiet die am 23. April vor- genommen wurden, seien noch nicht end- gültig gewesen. Die Grenzverlegung wurde ohne jeden Widerstand der Bevölkerung und ohne Zwischenfälle vorgenommen. Die betroffe- nen Einwohner sind von holländischer Seite registriert worden. Die auf deutschem Ge- biet beschäftigten Arbeiter haben vorläufige Grenzausweise erhalten. Umstrittener Wahlmodus Wiesbaden. OENA) Zu der umstrittenen Frage, ob die von den Länderparlamenten zu Mitgliedern der Bundes versammlung zu wählenden Delegierten unter Zugrunde- legung der Bundeswahlergebnisse oder uf Grund der letzten Landtagswahlergebnisse bestimmt werden sollen, liegen dem Büro der Minister präsidenten in Wiesbaden nun- mehr z wei sich widersprechende Auffassungen von Vertretern des Wahlrechtsausschusses des ehemaligen Par- lamentarischen Rates vor. Während der CDU-Abgeordnete Schröder, und Dr. Max Becker FDP) in ihrer Stellungnahme zum Ausdruck brachten, daß die Entsendung der Mitglieder der Bundesvérsammlung, die le- diglich die Aufgabe hat, den Bundesprasi- denten zu wählen auf Grund der letz- ten Landtagswahlen erfolgen 801le, sprach sich das SPD-Mitglied Diet- rich dafür aus, daß die Bundes wahl ergebnisse als letzter Ausdruck der Volks meinung, als Maßstab Alnngelegt werden müßten. Die heute in Wiesbaden versammelten Landeswahlleiter werden sich mit diesem Problem auch befassen. Müller trifft Wohleb Freiburg.(ft.-Eig.-Ber.) Der südwürttem⸗ bergische Staatspräsident Dr. Gebhard Müller wird heute zu einem zweitägigen Besuch in Freiburg erwartet. Während sei- nes Aufenthaltes werden, wie Staatspräsident Wohleb bereits in einem Interview vor dem Sũüdwestfunk mitteilte, zwischen den beiden Staatschefs auch Verhandlungen über die Südwestfrage geführt werden. Mitläufer Hugenberg Detmold. DEN) Der ehemalige Reichs- minister Dr. Hug enberg wurde hier am Montag von der Berufungskammer in die Gruppe IV(Mitläufer) ohne Vermögens- sperre und Berufsbeschränkung eingestuft. Der Spruch muß noch von dem Sonderbeauf- tragten für Entnazifizierung in Nordrhein- Westfalen bestätigt werden. Hugenberg, der vor 1933 Führer der deutschnationalen Partei und während der Nazizeit leitender Direktor des UFA-Konzerns war, wurde in der ersten Instanz im Dezember 1947 in die Gruppe III(Belastete) eingestuft. Spruchkammerverfahren gegen Befreiungsminister? Frankfurt. DENA) Ein bisheriger erster öffentlicher Kläger hat einer Verlautbarung des Pressedienstes der CDU zufolge, jetzt beim ersten öffentlichen Kläger der Beru- kungskammer Wiesbaden den Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens gegen den ehemaligen Befreiungsminister Gottlob Binder gestellt. Hitze und Schnee in Europa Frankfurt. DENA) Während in einigen Ländern Europas die Hitzewelle weiter andauert, wurde von Westdeutschland am Samstag und Sonntag von heftigen Gewit⸗ tern heimgesucht. Die in diesen Tagen gefallene Regenmenge beträgt jedoch nur ein Zehntel der normalen Menge für eine Periode von 31 Tagen. Die Temperatur in Berlin sank von 30 auf 24 Grad. Wie Reuter berichtet, gingen über den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien ebenfalls schwere Regenfälle nieder, wobei die Temperatur in London bis auf 16 Grad fiel. Die Gewit⸗ ter über den britischen Inseln verursachten laut AFP vier Tote durch Blitzschläge so- Wie mehrere Verwundete. Der Regensturm rief in den letzten 24 Stunden in mehreren Teilen des Landes UDUDeberschwemmungen hervor, wodurch Ernteschäden entstanden. In Nordschweden fiel Schnee; die Hitzewelle scheint endgültig beendet zu sein, wenn auch die Urlauber an den Ost- und Westküsten des Landes noch Sonnen- bäder nehmen konnten. f Seite 2 MORGEN Dienstag, 19. Juli 1949/ Nr. 180 NR Kommentar. Dienstag, 19. Juli 1949 Es liegt jetzt am Kabinett Der Landtag wird sich am Mittwoch er- neut mit dem Thema„Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei der Gestaltung und Ver- Waltung der Betriebe der privaten Wirt- schaft“ beschäftigen. Der Anlaß hierzu bil- det diesmal ein Antrag des Mannheimer SPD-Abg. Georg Fischer, demzufolge die Staatsregierung die Militärregierung noch- mals um Aufhebung der Suspendierung der Paragraphen 20—24 und 29 dieses Gesetzes, die den Betriebsräten vor allem das Mit- bestimmungsrecht in Personal- und Pro- duktions angelegenheiten zugestehen, ersu- chen soll. Widerspiegelt schon die Vorgeschichte dieses Gesetzes, das die Durchführung des Artikels 22 der Verfassung— Vertreter der Arbeitnehmer sind an der Verwaltung und Gestaltung der Betriebe zu beteiligen— fast überdeutlich das Ringen„hie Liberalis- mus, hie Sozialismus“, so erreichte die Aus- ein andersetzung am 13. August des letzten Jahres im Plenum des Landtags ihren Höhepunkt. Erbittert wurde um die Artikel debattiert und das Gesetz schließlich nach fünf namentlichen Abstimmungen ohne Gegenstimmen angenommen. Kaum acht Wochen später sah sich der Landtagspräsident gezwungen, den Volks- Vertretern Kenntnis von einem Schreiben des damaligen Direktors der Militärregie- rung, Charles M. La Follette, zu geben, in dem die Suspendierung ausgesprochen worden war. In dieser Anordnung wurde auf das zu erwartende Grundgesetz ver wie- sen, das diese Frage regeln würde. Falls das Grundgesetz aber die Zuständigkeit den einzelnen Ländern überlassen sollte, wür- den auch die suspendierten Artikel wieder in Kraft treten. Zahlreiche Protestversammlungen und Anträge der einzelnen Fraktionen im Land- tag Waren die Folge. Uebereinstimmend wiesen die Parteien darauf hin, daß diese Maßnahme geeignet wäre, das Vertrauen der Arbeiterschaft in die auch von der Militärregierung bestätigte Verfassung aufs schwerste zu erschüttern. Dieses Gesetz würde die Mindesterfüllung der durch die Verfassung verbürgten Grundrechte dar- stellen, die ohne Verletzung der Verfas- sung den Arbeitern und Angestellten nicht vorenthalten werden könnte. Da der Arti- kel 22 seinerzeit die Zustimmung der Ame- rikaner, gefunden hätte, so argumentierte die CDU, erfülle es mit schwerster Sorge, wenn die Besatzungsmacht nunmehr die Regierung und den Landtag in der Erfül- jung ihres Verfassungsversprechens hin- dern würde. Mit überwiegender Mehrheit ersuchte schließlich der Landtag die Regie- rung, alle geeigneten Schritte zur Auf- hebung der Suspendierung bei der Militär- regierung zu unternehmen; ein sichtbarer Erfolg blieb der Staatsregierung jedoch versagt. Als dann nach der Annahme des Grund- gesetzes, das die Regelung dieser Frage grundsätzlich den Ländern überläßt, die von der Besatzungsmacht gestellten Bedin- gungen gegeben waren, erhoben sich wie- der die Forderungen nach der Mitbestim- mung. In einem Schreiben hat das Arbeits- ministerium den Minister präsidenten ge- beten, in dieser Angelegenheit nochmals bei der Besatzungsmacht vorstellig zu wer- den. Es löste keine geringe Ueberraschung bei der obersten Arbeitsbehörde des Lan- des àus, als dieser das Ersuchen mit einer Reihe juristischer Argumente zurückwies. Die endgültige Klärung der Weiterbehand- jung dieser Frage brachte erst die Erklä- rung des Direktors der Landesmilitärregie- rung Charles P. Gross, am 15. Juli, worin es heißt, daß die deutsche Regierung jetzt von sich aus handeln könne, die Militär- regierung aber lediglich auf die Verfas- sungsmäßigkeit eines solchen Gesetzes achten würde. Dadurch wird die Formulierung des Antrages des Mannheimer Abg. Fischer IHusorisch. Er wird vermutlich durch einen den neuen Gegebenheiten Rechnung tra- genden Antrag ersetzt werden. Helmut Blatt Ein kluger Schachzug Informationen aus dem Fernen Osten, die wissen wollen, daß Washington der national- chinesischen Regierung mitgeteilt habe, sie werde von der Veröffentlichung des Weißbuches über die amerikanische China- Politik absehen, um Tschiang Kai- Schek beim Aufbau seiner innerchinesi- schen und gesamtostasiatischen Abwehr- front gegen den Kommunismus keine Hin- dernisse in den Weg zu legen, werden 11 den Vereinigten Staaten als wenig wahr- scheinlich angesehen. Wie verlautet, ist der Termin für die Veröffentlichung des Weigbuches auf den 26. Juli festgesetzt worden. Der wesentlichste Punkt dieser Veröffentlichung wird die Feststellung sein, Fschiang Kai-Schek habe durch seine ab- lehnende Haltung gegenüber dem Vor- schlag General Marshalls, von einer Be- kämpfung der chinesischen Kommunisten mit Waffen abzusehen, die chinesische Tra- gödie selbst herbeigeführt. Umfangreiche Enthüllungen über den Umfang der fahr- lässigen Verschleuderung amerikanischer Lieferungen in China sollen ferner in der amerikanischen Oeffentlichkeit dazu bei- tragen, den Befürwortern neuer Unter- stützungen die Lust an der Fortsetzung ihrer Politik zu nehmen. Aber eine gewisse Bewunderung für Generalissimus Tschiang Kai-Schek ist doch noch immer weit verbreitet. Er zeigt sich — so hört man in den USA oft— wieder einmal als„Meister des Nehmens“, eine Eigenschaft, die den Amerikanern schon bei Boxern als bewundernswert er- scheint. Zudem bleibt sein Argument, es bestehe keine Veranlassung zu verzweifeln, da National-China heute noch ein größeres Gebiet umfasse als zur Zeit des japanischen Angriffs, nicht ohne Wirkung. Aber es besteht wenig Aussicht, daß sich die Vereinigten Staten in Fernost n gegen- wärtigen Zeitpunkt zu einem aktiven Ein- greifen entschließen werden, zumal auch amerikanische Geschäftsleute der Washing- toner Regierung mit ihren Wünschen in den Ohren liegen, den Zugang zu Rot- China nicht durch politische Entscheidungen zu versperren. Auch Tschiang Kai-Schek rechnet allem Anschein nach nicht mit einer aktiven ame- rikanischen Unterstützung, so sehr natürlich seine neue Aktivität zur Errichtung einer ostasjatischen Abwehrfront dar- auf abgestellt ist, Washington über kurz oder lang zu einer Stellungnahme zu zwin- gen. Die Aufgabe der Beeinflussung Wa- shingtons ist dabei offensichtlich den Phi- lippinen übertragen worden, deren Prä- sident Quirino mit dem amerikanischen Ge- schäftsträger in Manila, Thomas Lockett, eine lange Aussprache hatte. In New Vork wurde ferner bekannt, daß der Delegierte der Philippinen bei den Vereinten Nationen, Carlos Romulo, nach Manila zurückberufen wird, um als Sonderbotchafter nach Indo- china, Burma, Ceylon, Indien und Pakistan zu reisen. Seine Mission soll sein, die Be- reitschaft dieser Länder, einem ostasiati- schen Bündnis gegen den Kommunismus beizutreten, festzustellen. 5 Jedenfalls kann man in den Vereinigten Staaten nicht umhin, festzustellen, daß Tschiang Kai-Schek durch seine Aussprache mit Präsident Quirino einen klugen Schachzug getan hat, der ihm die Un- terstützung eines Landes eintrug, das in den Vereinigten Staaten große Sympathien ge- nieht. J. J. Neu Vork Ein aufsehenerregendes Kuriosum: Reportage unserer Zeit: Sammelbecken für Entwurzelte und Abenteurer Das Lager Wipperfürth fängt das Strandgut des Krieges auf Von unserem westdeutschen Korrespondenten Hugo Grüssen Wipperfürth. Ein verrückter Einfall, in das idyllische bergische Städtchen Wipper- kürth mit seinen Kegelbahnen und Konfes- sionsschulen, seinem honorigen Kommerz und behäbigen Schieferdächern, ein Flücht- lingslager zu legen. Ein amerikanischer Of- flzler hatte damals diese Idee, als er irgend- etwas davon läuten gehört hatte, daß der Kreis Auffanggebiet für die Ausgebombten der Großstädte gewesen sei. Der wohlbe- leibte Kaufmann, bèstes Haus am Platz, der dieses berichtet, steckt die Daumen hinter die Hosenträger und murrt sein:„Schreck- lich!“ Schrecklich ist es wahrhaftig, aber anders, als es dieser sehr ehrenwerte Herr meint. Schrecklich ist das Gehetztsein der 2500 Menschen in den sechs Baracken, de- ren Teerdächer in der Sonne schmoren, schrecklich dieser Brodem der Massenquar- tiere, schrecklich sind Hoffnungslosigkeit und Aparthie der Männer und Frauen auf den Strohsäcken, schrecklich das Gewor- fensein in ein Schicksal, dem gegenüber die Hilfs möglichkeiten versagen. 95 Angestellte, Schwestern, Inspektoren, Aerzte mühen sich zu helfen, aber das Hin und Her der Verordnungen, hat auch sie Prüfungskandidaten würden aufatmen Ein Engländer errät Gedanken über Kontinente hinweg Von R. Martinet Vor kurzer Zeit wurde eine Gruppe höhe- rer englischer Offiziere im Beisein einiger Gelehrter aufs Kriegsministerium gerufen. um einer sensationellen Vorführung beizu- wohnen, die, so meinte man, für das politi- sche Leben als auch— im Falle eines Krie- ges— für das Militärwesen von großer Be- deutung sein könnte. Die geladenen Persön- lichkeiten hatten zu Anfang mit ihrer Skep- sis nicht hinter dem Berg gehalten. Die an- geblich hellseherischen Eigenschaften, die sie überprüfen sollten, waren vollständig un- wahrscheinlicher Art, der Mensch, der sie zu besitzen vorgab, konnte demnach nur ein 8 ein Erleuchteter oder ein Betrüger sein. Es ging in der Tat um die Ueberprüfung eines 34jährigen Mannes, namens Moritz Vo- gel, der behauptete, er könne auch auf groge Entfernungen die Gedanken anderer Men- schen lesen. Die Vorstellung begann, und man stellte zur allgemeinen Verwunderung tatsächlich fest, daß man es hier mit einem außerge wöhnlichen Phänomen zu tun hatte, wie bisher noch nie eines aufgetreten war. Einer der englischen Offlziere begann fol- gende Frage zu stellen: Augenblicklich ar- beitet man in einem Büro des Kriegsmini- steriums an einlem äußerst bedeutsamen Do- kument. Sind Sie imstande, uns dessen In- halt zu offenbaren?“ Moritz Vogel wieder- holte Wort für Wort den Inhalt des Doku- ments in dem Maße, in dem die Arbeit daran vonstatten ging. Als nächstes bat man ihn, Mädchen mit zwei Herzen Zubei Herzen zu verschenken hat seit- samerweise die I7 jährige Guendolin Linder aus Chika g o. Dieses junge Mädchen hatte dieser Tage heftige Herzbeschwerden und suchte einen Spezialisten auf, der eine Rönt- genaufnahme machte. Hierbei stellte sich zur Verblüffung des Arztes heraus, daß das Mädchen zwei Herzen besaß. Die beiden, in- einander verwachsenen Herzteile arbeiteten völlig korrekt und es besteht nach Ansicht des Arztes keine Lebensgefahr. Es handelt sich um einen angeborenen Herzfehler. Wenn das Mädchen eine vernünftige Lebensweise führt und sich nicht mehr, wie bisker, über- anstrengt, wird sie mit beiden Herzen noch lange leben. Das ist Amerika: einige Angaben über eine Unterhaltung zu machen, die in eben diesem Augenblick auf einem Kriegsschiff zwischen zwei Offizieren des britischen Generalstabs stattfand. Die Antworten Vogels trafen ganz genau zu. Die folgenden Experimente über das Ge- dankenlesen über große Entfernungen hin- weg waren ebenfalls vom größten Erfolg begleitet. Doch die Skeptiker versuchten, Moritz Vogel irgendwie hereinzulegen. Man telegraphierte per Radio an Pr. J. P. Rhino von der Universität Duke in Norkarolina (Us) und bat ihn, an etwas bestimmtes zu denken. Zur selben Zeit händigte man Moritz Vogel ein Blatt Papier und einen Bleistift aus, Einen Augenblick später ant- wortete Professor Rhine durch Funk:„Ich habe an ein Schiff gedacht“. Man öffnete das Blatt, auf das Moritz Vogel in der Zwi- schenzeit einige Worte geschrieben hatte und las:„In diesem Augenblick denkt Mr. Rhine an ein Schiff“. Ein Journalist bat um die Erlaubnis, mit Moritz Vogel einen Versuch durchführen zu dürfen. Vogel bat den Zeitungsmann, den Namen und die Telephonnummer eines seiner Freunde auf ein Stück Papier zu schreiben. Dann wandte er sich an die Frau des Jour- nalisten und bat sie, sie möchte den Namen einer kürzlich verstorbenen Person, die ihr Mann nicht gekannt habe, auf ein anderes Stück Papier schreiben. Die beiden Zettel wurden in einem Briefumschlag verschlos- sen. Moritz Vogel hatte sie nicht gelesen, der Journalist und seine Frau wußten nicht, was der andere geschrieben hatte. Vogel blickte die beiden Eheleute für einen Augenblick fest an und sagte dann:„Sie, mein Herr, haben die Nummer 4959 in Springpark verlangt, und der Name Ihres Freundes ist Werner. Sie, gnädige Frau, haben an einen Besuch gedacht, den Sie vorzeiten dem vor 11 Jahren verstorbenen Mr. Jack Fry abgestattet haben. „Wie erklären Sie sich diese Ihre ge- heimnisvolle Macht?“ fragte man schließlich Moritz Vogel.„Das weiß ich nicht“, ant- Wortete er,„ich wurde ihrer bei einer Prüfung zum ersten Mal gewahr. Damals las ich in den Gedanken des Professors die Antwort auf eine mir gestellte Frage, die ich sonst nicht gewußt hätte.“ AEP müde gemacht. Ursprünglich sollten die Baracken nur den Rheinländern dienen, die aus der Evakuierung zurückströmten. Dann kamen die Vertriebenen in riesigen Trecks ganzer Dorfgemeinschaften, kam das Strandgut, das der Krieg hier an Land warf. Damals war es noch eine schone Auf- gabe, erzählt der noch jugendliche Lager- direktor, ein namhafter Verwaltungsbesm- ter. Das Lager wirkte als Schleuse. Man konnte die Menschen, die ankamen, verpfle- gen, sie ein wenig aufrichten, ihnen etwas von dem Grauen nehmen und sie dann Wei- terleiten, zumeist schon nach wenigen Ta- gen in die angewiesenen Auffangräume, wo es dann die Sache der Gemeindebeamten war, für Wohnung und Arbeit zu sorgen. Aber jetzt ist das alles anders geworden. Tag um Tag haben wir 200 und 300 Zu- gänge und wenn wir auch Abgänge zu ver- zeichnen haben, so bleibt doch immer ein Rest hängen. Es sind ja auch nicht mehr die eigentlichen Vertriebenen, sondern teilweise politische Flüchtlinge, es sind Richter, die dem Druck entflohen, Bürgermeister, Re- gierungsräte, es kommen aus den Satelliten- staaten die Mitglieder der Bauernparteien, aber der größte Teil, der anfließt, setzt sich nicht aus Furcht in Bewegung, sondern aus dem Wunsche nach einem besseren beque- men Leben! Und die Abenteuerlust! Waren die gesundheitlichen Zustände der Transporte in den ersten Jahren nach dem Kriege oft grauenvoll, so ist das jetzt an- ders geworden. Die Illegalen, die Leute, die aus dem Osten herüberkommen, sind nicht mehr so schlecht ernährt und nicht mehr 80 unzulänglich gekleidet. Das Behelfskranken- haus kann seine Aufgaben jetzt ziemlich bewältigen. Dafür aber gibt es nun eine andere Art der Pest. Der letzte Monats- bericht des Lagers besagt, daß zwölf Pro- zent der Eingetroffenen mit Geschlechts- Krankheiten behaftet waren. Zieht man den Kreis einmal enger, scheidet die Familien aus und die jüngeren Mäden, so bleibt eine bestimmte Gruppe. Man kann sie Land- streicherinnen nennen, Entwurzelte, No- maden, und davon sind 34 Prozent se- schlechtskrank. Schon allein diese grauen- hafte Zahl unterstreicht die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung des Lagers! Ein anderer wesentlicher Punkt: Jeder Angekommene wird in dem Lager auf das sorgkältigste„durchleuchtet. Zugegeben, daß der ausgeprägte Verbrecher versuchen wird, sich dieser Maßnahme zu entziehen, zugegeben auch, daß Agenten oder Agita- Die Hauptstadtzone von Bonn Sie soll aus der britischen Besatzungszone her- ausgelòst und frei von Besatzungstruppen, je- doch einer gemeinsamen Dreimũchtekontrolle durch die Alliierte Hohe Kommission unter- stellt werden. (Slobus-Karte) Auch der Gottesdienst wird im Auto besucht „Der Europaer hat die allergeringsten Vorstellungen“ Hollywood. Wieder beginnt die Zeit, in der mehr als ein Drittel aller Amerikaner auf der Landstraße unterwegs ist. Die Ame- rikaner lieben es nicht nur, im Auto zu rei- sen, es ist auch für sie einfach die billigste Art der Beförderung. Ganz abgesehen da- von, daß man überall halten kann, wo man will, und daß man dann am Reiseziel auch noch ein Auto zur Verfügung hat. Dem riesigen Nachkriegsverkehr ist das alte Landstraßensystem kaum noch gewach- sen. Ueberall wird fieberhaft am Ausbau der Wege gearbeitet, die alle mehr und mehr Autobahncharakter bekommen. Die einzel- nen Staaten geben dafür die gesamten Mil- lionen aus, die sie an Autosteuern einneh- men. Bis in das Herz der Städte hinein geht die Konstruktion dieser neuen Schnell- straßen. Und mit dem Ausbau dieser neuen Landstraßen springen überall massenweise die Einrichtungen auf, die hier dem Auto- mobilisten dienen. Die Auto-Hotels, in der jeder sozusagen ein eigenes kleines Häus- chen mit Garage für sich hat. Die Auto- Restaurants, wo man das Essen auf beson- ders eingerichteten Tabletts im Wagen ser- viert erhält. Die Tankstellen, die neuerdings aus Sparsamkeitsgründen so eingerichtet werden, daß man sich selbst bedienen kann. Die Auto-Banken, wo man seine Geldge- schäfte sozusagen ohne auszusteigen ab- macht. Und zuguterletzt auch die Autokir- chen für diejenigen, die am Sonntag ihren Gottesdienst nicht versäumen wollen. Die enormen Strecken, die hier zurück- gelegt werden, führen aber auch oft noch durch regelrechte Wildnisse, in denen der Reigende verloren ist, wenn er die Land- straße verläßt. Das klingt fast unglaubhaft, aber es ist so. Im Süden sind es die riesi- gen Sümpfe, in denen es noch Krokodile und andere Untiere gibt. Im Westen sind es die Wüsten, in denen auch heute noch man- cher Mann verdurstet, und die Wälder, die teilweise undurchdringlich sind. Und im Norden sind es die steilen Berge und die umendlich weiten Ebenen, die oft von über- raschend auftretenden Schneestürmen, Wir- pelwinden und Ueberschwemmungen heim- gesucht werden. Der Neuling unterschätzt in diesen Landstrichen sehr oft die War- nungstafeln am Wege, wie z. B.„Letzte Benzinstation für die nächsten 150 Kilome- ter“ oder„Letztes Restaurant— iß hier“. Dann findet er sich plötzlich auf einem öden steilen Gebirgspaß, wo es keine Umkehr mehr gibt. Oder auf einer heißen Wüsten strecke, Wwo sein Kühler bald zu kochen an- fängt. Oder auf einer schmalen Küsten- straße hoch über dem Meer, wo der dichte Nebel das Weiterkommen unmöglich macht. Und hier ist dann sofort der lebhafte Ver. kehr wie abgeschnitten. Allerdings über wa- chen die Wegbehörden diese kritischen Stra- gen ziemlich genau und verhindern so man- che Tragödie, die infolge von Dummheit und Unvorsichtigkeit entstehen kann. Von der Weite der Entfernungen, die hier in der Regel im Auto zurückgelegt wer- den, hat der Europäer aber die allerge- ringste Vorstellung. Von Kalifornien nach New) Vork sind es ungefähr 4500 Kilometer und das ist eine Reise, die jedes Jahr von vielen zehntausenden von Menschen im Auto gemacht wird. Da muß man täglich etwa 700 Kilometer zurücklegen, um den Weg in Wochenfrist zu machen. Viele aber brauchen weit weniger als das, weil sie im Durchschnitt 12 bis 15 Stunden am Tag fahren. Solche Reise kann selten ein einzelner Mensch allein in seinem Wagen machen. Da- zu ist schon die Gefahr des Einschlafens am Steuer viel zu groß, wodurch hier sehr viele Unfälle entstehen. Meist reisen mehrere Leute zusammen und lösen sich am Steuer ab. Für die Automobilisten, die im eige- nen Bekanntenkreis keine Mitfahrer finden können, gibt es in allen Städten Vermitt- lungsbüros, die gegen geringes Entgeld solche Zusammenreisen vermitteln. Bequem sind solche Fahrten nicht. Oft können alleinreisende Autofahrer nicht darauf war- ten, bis sie Reisegefährten finden, besonders nicht die Hunderttausende von Reisenden, Geschäftsleuten, Vertretern, Handlungs- reisenden, Inspektoren, Vortragsredner usw. Sie suchen sich ihre Weggefährten oft am Rande der Landstraeß unter den„Hitch- hikern“(sprich Hitschheiker), den mehr oder weniger traurigen Gestalten, die in einer schon international gewordenen Zei- chensprache darum bitten, mitgenommen zu werden. Die„Hitchhiker“ waren früher einmal harmlose Schnorrer, die billig weiter zukom- men suchten. Jetzt aber hat sich 80 viel verbrecherisches Gesindel unter ihnen ein- geschlichen, daß es direkt gefährlich gewor- den ist, noch jemand an der Landstraße aufzulesen. Viele Staaten haben auch schon Gesetze gegen diese Unsitte erlassen, aber es ist immer noch schwer sie durchzufüh- ren, besonders da gutmütige Motoristen im- mer noch glauben, sich auf ihre eigene Psychologie verlassen zu können und da- mit immer wieder auf irgend ein junges, nett aussehendes Gesicht hereinfallen. All das zeigt, daß längere Autoreisen in Amerika trotz aller Errungenschaftefi der Neuzeit meist ziemlich anstrengend und strapaziös sind und auch oft noch un- angenehme Ueberraschungen zeitigen kön- nen. Und wer Stunde um Stunde Kilometer auf Kilometer hier die endlose Landstraße entlangrollt, versteht bald, warum die Eisenbahngesellschaften überall Riesen- reklameschilder aufgestellt haben:„Näch- stes Mal nimm den Zug!“ ODukas) ——— toren, die der Osten gerne auf diesem 9. herüberschleust, immer glänzende Paplet haben und eigentlich nur durch ihre betont Harmlosigkeit auffallen können. Trotzdem ist der Sicherheitsstelle schon mancher Fang gelungen. Sie besitzt die Steckbriet und riesige Verzeichnisse aller gesuchten Personen Westeuropas. Sogar mit Prag ung Warschau steht sie im Briefwechsel. tauchte unlängst ein Tscheche auf, der gd als Leiter eines verstaatlichen Restaurant. betriebes ausgab und behauptete, gefhoher zu sein, da man seiner politischen Zuper. lässigkeit nicht getraut habe. Der Mam wurde inzwischen untergebracht. Vor uu Tagen traf von einer bestimmten Stelle h Prag die Bestätigung seiner Angaben en Derartiger Fälle ließen sich zahllose al. führen. Hier war es die brave, munten Frau aus Köln-Deutz, gesucht wegen Ruch falldiebstahles, die zu erzählen wußte, dab sie aus Stettin komme und sich betroften zeigte, als sie festgenommen wurde, Dor wiederum war es ein Kellner, der in einem großstädtischen Bahnhofsrestaurant uner- tauchte, jedoch unter Kontrolle blieb um als kommunistischer Agitator ermittet wurde. Junge Männer, die vor dem Uran. bergbau fliehen, besitzten meistens iht Schachtausweise oder Einweisungsbefehle Andere, die nicht in Griechenland verbluten möchten, haben Musterungsbescheid odg Gestellungsbefehl für die Volkspolizel, Od. zonenpolizisten, die gerne einen Auftrag a der Grenze benutzen, um über die Grenz zu gehen, weisen Quittungen über Abliete. rung der Uniform und der Waffen ur Verfügt jemand über gar keine Papiere, kommt er in die Mühle, denn hier ist u. meist etwas faul, und in Zusammenarbel mit britischen Stellen, gelingt es, die me. sten Fälle zu klären. Diete an die Tae Jugend— Politik— Fartelen Wir treffen heute noch sehr oft auf de Ansicht von der politischen Uninteressiertnel der deutschen Jugend. Als Stütze für dies Behauptung dient im wesentlichen dle J, sache, daß die Jugend im Bereich der eigen. lichen politischen Aktionen nur in geringen Mahle anzutreffen ist. Dabei wird allerdus unterstellt. daß Politik eben nur die Abd im Parteienbereich sei. Dem muß jedoch el. gegengehalten werden, daß das Politische. Welteren Sinne nicht nur beschränkt ist al das Parteihandeln, sondern bereits begm pei der aufmerksamen Beobachtung poll scher Abläufe bei der Analyse des polltisdie Geschehens beim persönlichen Gespräch u vor allem bei der Diskussion um alle Frag der Politik. Dies aber bildet ja ökkentlic Meinung, und die ist doch in außsrorcen chem Maße Faktor jeder Politik. Ja, fie leicht formt sich zu Zeiten ein politisch Allgemeinwille viel stärker in den genannte Bereichen als in den Propagandaämtern c. Parteien. Zum Beleg für diese Anschauu könnte man verweisen auf die Situation Deutschland 1932, wo im Vertrauen auf d angebliche Immunität weitere Kreise inks bis rechts gegen Hitler von den führe den Parteien versäumt worden ist, WITken Aktionen gegen das Anwachsen der Nas! starten. Gder man beachte die vergeblite Versuche bestimmter Partelen in Franke heute, den Resistancegeist gegenüber 0 Ruhetendenz des französischen Bürgers du zusetzen. In den deutschen Parteien sind heute“ führenden Gruppen alle bekanntermaßen dt höheren Altersschichten. zuzurechnen, mrer Mentalität nach notwendig allen rad len Umformungsbestrebungen abhold müssen. Das mag gut sein, denn alle Hel lutionen“ verschleudern Zunächst erbebid Substanz, bis sich dann das Neue form 4 Bleibendes, dort nämlich. wo sich Un willen und Restaurierungsstrebung scllel begegnen. Diese den Jüngeren unterste le „revolutionären“ Tendenzen sind aber nicht vorhanden. Denn die hinter der leu Fassade vollzogene Umwälzung des gesaut gesellschaftlichen Körpers in Deutschland viel tlefgreifendere Wirkungen gehabt viele offiziell so bezeichnete Revoluflonen! der Weltgeschichte. Diese gewaltige Umie jung unseres Volkes ist aber— nach Nele junger Menschen— eben nicht begleitet ue den von einer entsprechenden innefen 0 tormung der deutschen Parteien. Wen setzt heute die Parteiführung ihren fact willen im staatlichen Leben unbedingt du über Personen,. Ausschüsse. Fraktionen 4 hinweg. auch in der inneren Organisgtion sle nicht gewillt. vom Prinzip der een abzusehen, das doch nur in bestimmter dehnung berechtigt ist. Der june 115 Wird also durch den Parteieintritt e welter nichts als ein registriertes Ale und hat— als Einzelner isoliert— al 0 85 parteilichen Willensbildung faktisch 1 Anteil. Eine solche Möglichkeit böte sich 0 durch den Aufstieg auf dem Funktan wege, und hier entscheidet wieder dat sen eines Partelispitzengremiums. Das, nannte politische Desinteresse jungef 100 schen erweist sich also bei genauerem schen vor allem als eine recht esu e neigung gegen ein erneutes„Erfaßttwerd“ in einer starren Organisation,„ Will man bezüglich des Verhältnisse Jugend und Politik seit 1945 bestimmte 10 sen unterscheiden. 30 wäre die erste 10 schlossen, die durch die Ablehnung und, meine Skepsis bezeichnet werden mar Zeit befänden wir uns in derjenigen de interessierten Information und D- Sie ist Zeherrscht von den Frages e ir ch Was geschieht eigentlich? Können 0 einsliedern? Wenn ja— wie. Soll 12 5 Entwicklung sinnvoll weiterschrelten, 110 jetzt der Entschluß zur aktiven bac Betätigung folgen. Das aus eigener ung geformte Bild bringt in d den Einzelnen zusammen mit ten. Diese gemeinsam müssen den 0 oder Eintritt in die Parteien voll ache nicht die zersplitternde Neusründu n 1 um dort gemeinsam die Beschleun gau, schon im Gange befindlichen 1 10 rung zu bewirken. Nur 30 wird dasjenige Bild erhalten. das der 5 des Einzelnen entspricht. Nur Bedinethele Einzelne das Wesen und die 1 er eh einer Partel wirklich erfassen. wers eln noch durch dauernde negative Eri. dert ist. lanka. Karl Christian Trentasch, 7 12 F Sem eg Papier e betont Trotzdem mancher teckbrlett Zesuchſen Prag ung sel. 80 5 der ich stauranf. geflohen n Auper. her Mann Vor zue Stelle n zaben ein lose aut. „muntere gen Rüch⸗ Jugkte, dag betroffen rde. Dort in einen nt unter. blieb ung ermittelt lem Uran: tens ite 18sbefelle verdluten Mmeid oder lizel, Ost. Auftrag un lie Grenz: e Abliefe. affen pu. Papiere, ler ist au amenarbel „ die mei. 55 elen okt auk ch eressierthel e kür dies en dle Le. der eigen. n geringen d allerding die Able jedoch en, olitische un inkt ist l ats begim tung poll s polltischen espräch u alle Frage 5 91 aubsrorden k. Ja, e politische n genannt zämtern d Anschauu Situation!“ uen auf 0 Kreise den fühter zt. WIr sau ler Nazis vergeblich 1 Frankred enüber gers duc, rmaßen dz chnen, d Alen rad abhold 8 alle Heft st erhellah 1e formt id heute 9 e Umnelk ach Mel egleltet 9%. inneren Ui en hren Part ednet dur Ktionen W. ganisation“ r Ancien immter 4 wee Men ritt zun tes Mile — an eide tisch kel böte sich en Funktion r das Fr Das bos junger lie auerem ff gesunde“ rfabßtwerde Altnisses. timmte. erste a 18 und ale u mag. 1 igen der Disse igestellubk⸗ nen wit. oll nun iten. 80 l n bolltt ner Asche e Disks Gleichses, den Ansch llaiehen dune suche zunigung. Tnstruktult Nr. 139/ Dienstag, 19. Juli 1949 ä— 8 MORGEN Seite 3 Ueber Versuche zur Reform der Großstadt Reformversuche der Großstadt sind Re- formversuche des Wohnwesens und zwar der Klein wohnungen, die schon vor dem ersten Weltkrieg rund 85 bis 90 Prozent der Wohnungen einer großen Stadt um- faßte, also ihre eigentliche Substanz aus- machte. Schon lange haben Ziele und Wege einer solchen Reform die Fachwelt beschäftigt, aber die Gedanken haben nur bruchstück⸗ weise verwirklicht werden können, da hoch- geschrobene Grundstückspreise und vor al- lem halbentwickelte rechtskräftige Bebauungspläne neuartigen Maßnahmen großen Stils nur zu oft hindernd im Wege standen. Durch die weitgehende Zerstörung deut- scher Städte ist das anders geworden. Für die Möglichkeit, sich von alten Zwängen loszumachen, ist in einem schmerzhaften Prozeß der Weg in ganz anderer Weise frei- gemacht und damit ist die nach diesem Kriege zum Handeln berufene Generation vor die Verantwortung gestellt, dem Wohn- wesen der Massen ein neues Gesicht zu geben. Das Ideal, dem man dabei zustrebt, ist die Verwirklichung eines alten Wunsch- traumes: stat) des Wohnens in hohen Mietshäusern, das kleine Einzelhaus mit Gartenfleck für die breite Masse der Be- völkerung zu gewinnen. Es wäre unsinnig, ein solches Ziel auf- zustellen, wenn es wirtschaftlich so ge- steigerte Anforderungen stellte, daß diese Wohnform nur den Leistungsfähigeren zu- gute käme. Dann wäre die technische Re- form eben keine soziale Reform. Nein, wesentlich ist, daß dies nicht der Fall zu sein braucht. Dem naiven Beurteiler zwar pflegt es als gelbstverständlich zu gelten, daß man Woh- nungen um so vorteilhafter herzustellen ver- mag, je höher man bauen kann. Aber es ist oft durch gewissenhafte Berechnung festgestellt, daß die Baukosten für die gleiche Wohnfläche sich nur bis zum zwei- ten Obergeschoß ermäßigen, dann aber durch ein höheres Bauen infolge der not- wendigen Verstärkung von Fundament und Mauerdicken kein Vorteil mehr entsteht. In den Kosten des Bauwerks selbst liegt also kein wirtschaftlicher Grund, um das kleine Einfamilienhaus mit ausgebautem Dach (wenn es als Reihenhaus auftritt), zu meiden. Ohne weiteres aber leuchtet ein, daß beim flachen Bau mehr Boden zur Wohn- fläche verwandt wird, als bei Stockwerks- häufung, und es liegt nahe, ohne weiteres zu schließen, daß im entsprechenden Stei- gen der Kosten für den Grund und Boden ein unbezwingbares Hemmnis liegt, um das Ideal des kleinen Einzelhauses als Rivalen der Wohnung im mehrstöckigen Mietshaus durchzusetzen. Um diese Frage richtig zu beürteilen, muß man sich klarmachen, daß der MWehrverbrauch von Baufläche noch nicht den Mehrverbrauch von Siedlungs- fläche bedeutet. Die Siedlungsfläche besteht aus Baufläche plus Hoffläche plus anteiliger Straßenfläche; die Größe von Hoffläche und Straßenfkläche ist aber nach bestimmten Gesetzen der Wohnungshygiene abhängig von der Höhe des Bauwerkes: je niedriger ich baue, um so kleiner können diese beiden Bestandteile werden. Und damit öffnet sich ein Weg, um durch geschickte städtebauliche Anordnung sowie sachgemäße Bemessung der Boden- aukteilung und der Straßengestaltung(unter Voraussetzung einer vernünftigen Boden- reform und Bauordnung) das kleine Einzel- haus im Reihenbau wirtschaftlich wettbe⸗ werbsfähig mit der gleich großen Miets- wohnung im Stockwerksbau machen zu können. Dies Ergebnis praktisch zu erzielen, setzt allerdings sowohl die peinlichste Oekono- mie des Bauens mif allen Mitteln der Nor- mung und Rationalisierung voraus, als auch die scharfsinnigste Ueberlegung der Metho- den städtebaulicher Organisation. Es ist eins der schwierigsten baulichen Probleme un- serer Zeit, aber auch eins der wichtigsten. Denn für die Wohnung der Massen wäre der Uebergang vom hohen Stockwerksbau zum Flachbau und damit zum Einzelhaus nicht nur vom sozial-ethischen, sondern auch vom biologischen Standpunkt aus ein Von Fritz Schumacher Schritt nach vorwärts, der gar nicht hoch Se- nug angeschlagen werden kann. Aber solche Reform im Typus der Durch- schnittswohnung ist nicht das einzige Ziel, das vor dem Schaffenden aufleuchtet, wenn er vor den Trümmern der großstädtischen Wohnbezirke des Igten Jahrhunderts steht. Er sieht zugleich die Möglichkeit auftauchen, eine weitere Forderung, die ihm im Kampf mit den Verzerrungen der Großstadt erwach- sen ist, leichter als sonst zu erfüllen. Es ist der Gedanke, statt eines„Häusermeeres“ beim Neuaufbau kleinere Inseln zu schaffen, die in sich eine gewisse Geschlossenheit der Lebens- und Kultur-Einrichtungen haben. Um es kurz und vergleichsweise zu sagen: den formlosen Großstadtkörper so viel wie möglich aufzulösen in ein Bündel geformter Klein- oder Mittel-Städte. 5 Alle die hier nicht darlegbaren Wünsche, die hinter einem solchen Streben stehen, können natürlich noch klarer zur Durch- kührung kommen, wenn man solche kleinen Einheiten wirklich vom Körper der großen Stadt abspaltet und ihnen als„Trabanten- Städtchen“ den Charakter und die Triebkraft des selbständigen Gebildes geben kann. Viel- fach würden die Verkehrsfragen erst durch die rationelle Verbindung von Arbeiten und Wohnen, die dabei angestrebt wird, ihre eigentliche Erfüllung finden. Der Idealfall der echten„Gartenstadt“ taucht auf, die auf frei gewähltem Gelände ihre Arbeitstätten errichtet und die Wohnstätten aus dem un- mittelbaren Bedürfnis beraus daran an- schließt. Solche Gedanken, die darauf hinauslau- fen, das Wohnungswesen der Massen durch die Entlastung der Großstadt mittels mehr oder minder großen Tochterknollen um die Mutterknolle herum zu reformieren, müs- sen unausbleiblich zu einer weiteren Phase des städtebaulichen Denkens führen. Die Ueberlegungen reichen aus dem Bezirk der „Stadt“ in den Bezirk des„Lebensraums“, in den sie eingebettet ist. Da aber handelt es sich nicht mehr allein um die eigenen Interessen der Stadt, sondern die mannig- fachsten Interessen ganz anderer Art wer- den berührt: eine neue Blickrichtung tritt auf. Die Loslösung der Einstellung von den einseitigen sozialen Erfordernissen der Stadt ist aber nicht nur etwas andersartiges, son- dern sie weitet allmählich die ganze Art der geistigen Schau: es handelt sich um das kulturelle Gesicht eines ganzen Raumes, in dem sich die verschiedensten Bedürfnisse zu einer funktionierenden Einheit zusam- menschließen müssen. Auf dem„Städtebau“ entwickelt sich das, was wir„Landespla- nung“ nennen. Im Augenblick, wo dem deutschen Volk in seiner baulichen Physiognomie an den ehrwürdigsten Stellen unheilbare Wunden geschlagen werden, bleibt ihm die Möglich- keit, auf einem äußerlich unscheinbaren, aber innerlich entscheidenden Gebiet, dem Gebiet des Wohnwesens der Massen, nicht nur zu ersetzen, sondern zu bessern. Erst das kann die Gewähr geben, daß man den kostbaren Raum, in dem sich das Gesamtleben unseres Volkes entwickeln muß, so gebraucht, wie es für die Ansprüche von Ernährung, Wohnung und Beschäfti- gung der Allgemeinheit am vorteilhafte- sten ist. Alle Einzelbewegungen des neuen Wer- dens müssen an solchen Ueberblicken über ein Gesamtziel ausgerichtet werden, wenn es gelingen soll, aus den Trümmern des Alten das Bestmögliche für die Zukunft zu erarbeiten. Daniel Schubart in Mannheim In den ersten Monaten des Jahres 1777 durcheilte die deutschen Lande eine Schrek- kensnachricht, die das Bild des despotischen Herzogs Karl Eugen von Württemberg noch um einen Schatten schwärzer machte: Der elende Menschenschinder hatte den Heraus- geber der Deutschen Chronik. Dichter und Musiker Daniel Schubart, wegen eines Spottverses unter Vorspiegelung falscher Tatsachen auf württembergisches Gebiet locken, ihn dort vehaften und auf die Festung Hohenasperg schleppen lassen, wo er einem mehr als zehnjährigem Martyrium ausgesetzt wurde, obwohl Goethe, Lavater, Campe, zahlreiche deutsche Fürsten, sowie in- und ausländische Akademien sich fort- laufend bemühten, das Herz des gewissen- losen Frevlers auf dem Thron zu erweichen. Schubart war einer der liebenswürdig- sten, begabtesten und universalsten Män- ner seines Jahrhunderts, 1773 kam er nach Mannheim. Das Nationaltheater, damals die erste Bühne Deutschlands, übte eine ge- waltige Anziehungskraft auf ihn aus. Sha- kespeare, Lessing, Goethe, Schiller und Leisewitz füllten das Programm. Schubart gehörte zu den entzücktesten und fleißig- sten Besuchern des Theaters. Er war dem Kurfürsten Karl Theodor von Herzen dank- bar, der solche Kunst förderte und berichtete von ihm diese charakteristische Geschichte: „Als sich einige Luftspringer ihm zeigen wollten, erlaubte er es ihnen nicht, sondern sagte mit Erteilung eines Geschenkes: Sie möchten sich vor mir zu sehr angreifen und 0 40 etwa Schaden leiden“. Der Ruf Schuberts als Pianist und Improvisator hatte sich auch am Hof ver- breitet und eines Tages erhielt der Künst- ler vom Kurfürsten die Aufforderung, nach Schwetzingen zu kommen und dort vor ihm zu musizieren. Schubert erschien, spielte, sang eine eigene Komposition, unterhielt Karl Theodor über Literatur und Kunst und fand den Beifall des Kur- kürsten. Nachdem dieser selbst ein Flöten- konzert vorgetragen hatte, äußerte er beim Abschied:„Ich will ihn des öfteren hören und sprechen.“ Daniel Schubart wurde infolge seines lebhaften und durchdringenden Geistes, seiner vielfältigen künstlerischen Bega- bung und seines aufgeschlossenen Wesens bald eine der markantesten und gesuch- Zirkus roman Ein 20. Fortsetzung den Flut, die sich allabendlich aus den LVutta sieht ihm verloren nach. Da Ateliers, den großen Singspielhallen, aus geht der erste Mann, der ihr in ihrem Le- ben restlos imponiert, an dem sie nicht nach rzer Debatte irgendeinen Makel, einen Fehler, eine Schwäche entdeckt hat. Wie seltsam: als er kam, bedrückte seine genwart sie fast körperlich, manchmal noch während ihres Gespräches spürte sie die Bedrückung seiner Nähe, seiner Persön- Uchkeit. Jetzt, ihrem Auge entschwun- den, lägt er ihr das Gefühl der Leere und der Einsamkeit zurüdek Wie merkwürdig!- V. Der niedrige, langgestreckte, raucherfüllte aum mit den zerbröckelnden Ruinenwän- den, zwischen denen fast tausend Menschen ich um die runden Tische drängen, tobt in Gelöchter, Sprachengewirr. schmetternder Musiie und unvorstellbarem Lärm. Drei Uhr in der Morgenfrühe, festliche Nacht auf Montparnasse, Hochstimmung im Verliebten unger wolf. Das bunte Publikum der Boulevard- nächte: junge Lebemänner, von teuren Kokotten attachlert, elegante Ehepaare, ummelnde Studenten, ältere Bonvivants, leine, schon reichlich unter Alkohol ste- hende Herrengesellschaften— aber diese wenigen Bürger ertrinken in der schillern- den Quartieren der Kunst und des Kunst- gewerbes, aus dem Café du Dome, aus Chor- tänzerinnen-Garderoben und Ateliers in den verräucherten Saal des„Hungerwolfs! er- gießt. Menschen aller aller Nationalitäten: Rassen, aller Farben, zitronengelbe Anami- tinnen, kaffeebraune Mulatten, hellhäutige Mestizen, Tout-couleur-Neger, arabische Geierprofile und sudanesische Plattnasen. Emigranten aus aller Herren Länder, Grie- chen und Spanier, Südamerikaner und Itali- ener, Polen und Russen Alle Frauen sind geschmückt und geputzt und tragen zur Schau, was eine Frau nur ausstellen kann in der Nacht von Montparnasse, alle Män- ner tragen sich irgendwie genial und protzen mit ihrem Künstlertum. An einer Längswand, auf hohem Podium, thront die Kapelle, schwarze Bläser und Streicher aus Martinique, solange Sie spielen, tobt hemmungslos der Lärm. das Lachen, die tausend Gespräche von Tisch 118 a 2u Tisch. Nur wenn die Kapelle schweigt. verstummt auch das Publikum. ammert der Klavierspieler, der . 3 haarloser Orang-Utang aut seinem Stühlchen hockt, mit irr gespreizten Fingern auf die Tasten ein. und neben dem dem Flügel an der Schmalseite des Raumes, testen Persönlichkeiten des gesellschaft- schaftlichen Lebens Mannheims. Seine Versuche, Klopstock, dessen„Messias“ (3. Teil) kurz vorher erschienen war, durch Vorlesungen und Vorträge populär zu machen, hatten allerdings keinen rechten Erfolg, obwohl Klopstock in diesen Tagen selbst nach Mannheim gekommen war und man ihm große Ehren erwiesen hatte. Der Liebling des Mannheimer Publikums war damals der heitere Wieland. Schubart setzte seine Besuche bei Karl Theodor fort. Sie führten langausgedehnte Gespräche über Literatur und Philosophie und Schubart war freimütig genug, dem Kurfürsten zu sagen, daß das Schrifttum und der Schriftsteller ganz und gar unab- hängig sein müßten, und daß er sich mit dieser Meinung im Einklang mit dem Franzosen d' Alembert befinde. Der ver- ständige Kurfürst erwiderte lächelnd: Er und d'Alembert haben recht, aber Kunst und Wissenschaft sollten doch niemals bet- teln gehen.“ Schubart empfand die Atmosphäre des kurfürstlichen Hofes als sehr angenehm und schrieb:„Kaum an einem Orte traf ich so wohltätige und gutherzige Leute wie am Hofe des Kurfürsten.“ Und so durfte er wohl hoffen, in der Nähe Karl Theodors eine Stellung fürs Leben zu gewinnen. Aber es sollte anders kommen. Intriganten hatten dem Kurfürsten eine etwas unvorsichtige Aeußerung Schubarts über die Mannheimer Akademie zugetragen, worauf dessen Nei- gung für den Dichter und Musiker erkaltete. Schubart beschloß, Mannheim zu verlassen. Ehe er aber seinen Entschluß durchführte, stellte er sich noch einmal seinem Gönner vor, der sich wieder von seiner humanen Seite zeigte und ihn beschenkte. Daniel Schubart hat Mannheim nicht mehr gesehen. Aber in seiner Erinnerung lebten die schönen Stunden im Mannheimer Nationaltheater und in der Gesellschaft des Kurfürsten weiter, und als er 1777 auf dem Hohenasperg in Ketten gelegt und jeglicher Schreibmöglichkeit beraubt wurde, diktierte er seine Erinnerungen dem in einem Neben- raum schmachtenden Mitgefangenen, vom Scheidlin, durch einen Mauerriß der Wand. Und bei dem Gedenken an seinen Mann- heimer Aufenthalt fielen einige wohltuende Sonnenstrahlen in das Dunkel seiner Zelle. Friedrich Heimburg kk —— 88K steht ein Sänger, ein Sprecher, eine Sänge- rin. So bunt wie die Gäste, so bunt sind die Vorträge. Eine reservierte Chansonnjere, auf gutbürgerlich mondän frisiert, singt mit frommem Mund schneidend frivole Stro- phen, ein wilder Männerkopf reckt sich aus offenem Hemdkragen und behymnet die Weltrevolution, die wieder einmal stürmisch an die Pforten Europas pocht. eine schmale Frau, deren kummergezeichnetem Gesicht men immer noch den Adel und die einstige große Schönheit ablesen kann. singt schlicht und rührend den Roten Sarafan“ und singt ein schwermütigs süßes Lied von glöckchen- Klingelnder Troikenfahrt. Ihr folgt eine nackte Negerin mit glatt geöltem Haar und steppt mit bacchantisch klappernden Schuh- schlen Unweit der improvisierten Bühne, allein an ihrem Tisch, allein und einsam in dem Gedränge, der Fremdheit ringsum, Sitzen James Gordon und Vutta Mansfield. Ihr Zirkus steht seit einer Woche vor den Toren, der Herbst ist da, der Winter naht, einen Monat noch, und Les frèeres Moreaux' be- ziehen ihr Winterquartier, James Gordon zeigt Vutta die Pariser Nacht. Nach der Vorstellung sind sie aufge- brochen, sind den Boulevard de Clichy hinuntergebummelt, von Lokal zu Lokal in schnellem Wechsel, haben die Cancan- Tänzerinnen gesehen, haben bal négre' be- sucht und bal musette, dann haben sie Montmartre verlassen, sind im Auto nach Montparnasse gefahren, jetzt sitzen sie hier im„Verliebten Hunger wolf. FVutta hat große, runde, verschreckte Kinderaugen, Augen wie ein Kind, vor dem der eben noch süß und feierlich mit still bernnenden Kerzen besteckte Weihnachts- baum jählings in prasselnde Flammen auf- geht. Ihr ist diese Nacht keine Freude und kein Vergnügen, ihr erscheint dieser Bum- mel durch die Pariser Nacht wie eine Fahrt Foto: Rob. Schmitt Mannheimer Rheinbrücke wird entlastet Weiterbau der Frankenthaler Autobahnbrücke in vollem Gange Brücken über den Strom, der einmal nicht Deutschlands Grenze sein sollte— wie viele von ihnen wurden vor den anmar- schierenden alliierten Truppen in Verfolg einer selbstmörderischen„Verbrannte-Erde- Politik“ in die Luft gesprengt in dem Irr- glauben, noch irgendetwas retten zu kön- nen, wo doch schon die einzige Losung „Rette sich wer kann!“ hieß. Der Aufbau ging dann weit langsamer vonstatten. Bei Maxau, Mannheim, Worms und Mainz wur- den nach Kriegsende die ersten teilweise behelfsmäßigen Uebergänge über den Rhein und die Zonengrenze hinweg geschaffen. Die Autobahnbrücke Sandhofen Fran- kenthal— auch sie ist heute noch ein Torso. Aber nicht infolge Kriegsein wirkungen(ein nettes Wörtchen, das in seinen weiten Be- deutungsumfang allerlei selbstverschuldete und verursachte Manipulationen ein- schließt), sondern auf Grund eines Un- glücksfalles, über den man damals wohl- weislich den Mund hielt: Am 12. Dezember 1940 stürzte die Eisenkonstruktion in den Fluß, eine Katastrophe, die 34 Menschen- leben forderte. Nachdem die Besatzungsmächte den Weiterbau dieser Frankenthaler Brücke ge- nehmigt hatten, nahmen die Pläne zur Ver- wirklichung des Projektes konkrete Formen an. Der trotzdem etwas überraschende Be- ginn der Bauarbeiten im April wurde da- durch ermöglicht, daß drei Millionen Mark aus den Marshallplangeldern der französi- schen Zone für diesen Zweck zur Verfü- gung gestellt wurden. Die Brückenbaufirma MAN, Werk Mainz- Gustavsburg, hat den schwierigen Auftrag übernommen, die 830 Meter lange Straßenbrücke über den Strom zu schlagen, der an dieser Stelle ungefähr 300 Meter breit ist. Da man sich an die ur- sprünglich vorgesehene Form halten will, können die bisher gemachten Erfahrungen verwertet werden. Um eine Wiederholung des damaligen Unglücksfalles unmöglich zu machen, wird der Konstruktion des Hilfs- pfeilers besondere Sorgfalt gewidmet. Vor einigen Wochen wurde nun mit dem Abriß des alten Montagepfeilers und der Aufstellung des Montagegerüstes begon- nen. Die Eisenkonstruktion soll dann im Laufe des Winters fertiggestellt werden. Man hofft, die Brücke bis zum Frühjahr nächsten Jahres dem Verkehr übergeben zu können. Die Behelfsbrücke Mannheim Ludwigshafen darf erst— so wollen es die Besatzungsbehörden— nach Fertigstellung der Autobahnbrücke Sandhofen Franken- thal, die übrigens nur eine Fahrbahn haben Wird, abgerissen werden. Dieser Tage hat man nun auch mit den Arbeiten zum Bau einer drei Kilometer langen Verbindungsstraße von der Rhein- brücke zur Reichsstraße 44 angefangen, die von Frankfurt über Groß-Gerau und Bür- stadt nach Sandhofen führt. Der aus der Pfalz über den Rhein kommende Verkehr kann dann die Viernheimer oder Bens- heimer Autobahnzufahrt befahren und die nach Mannheim gehenden Fahrzeuge kön- nen über Sandhofen Waldhofstraße in die Innenstadt gelangen. Nicht zu vergessen ist auch, daß die Mannheim Ludwigshafener Rheinbrücke durch die Frankenthaler Auto- bahnbrücke stark entlastet werden wird. rob Am Rande der Zeit Falsch Ein Einkäufer erschien bei Schuhfabri- kanten in Pirmasens und Umgebung, um anigeblich für die britische Militärregierung Großeinkäufe an Schuhwaren vorzunehmen. Er zeigte Ausweispapiere und mit Stempeln versehene Bescheinigungen vor, die zahl- reiche Fabrikanten veranlagten, dem Ein- käufer ganze Lastkraftwagen voll Schuhe zu verkaufen. Als es mit der Bezahlung ha- perte, wurde festgestellt, daß es sich um einen Schwindler namens Rudi Westermann aus Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet han- delte, der bereits komplette Lastzüge voll Schuhwaren entgegengenommen hatte. Seine Papiere erwiesen sich einschließlich der Stempel als gefälscht. Echt 2 Die Kriminalpolizei Schwäbisch-Gmünd erhielt vor kurzem von einem Uhren- und Schmuckwarenhändler einen Anruf, daß ein vermutlich falscher Kriminalbeamter zwei goldene Uhren beschlagnahmen wolle. Die darauf eingesetzten Beamten konnten sich im Laden davon überzeugen, daß es sich um einen Beamten des Zollfahndungs- dienstes handelte, der die beiden Uhren, die aus der Schweiz eingeschmuggelt waren, sicherstellen wollte. Achtzigtausend An der diesjährigen vierwöchigen Wall- fahrt nach Walldürn, die am 10. Juli be- endet wurde, beteiligten sich 80 000 Men- schen aus allen Gegenden Westdeutsch- lands. Die traditionellen Prozessionen àus Köln, Fulda und Eichstädt kamen wie all- jährlich zu Fuß. 53 265 Kommunionen wur- den an Pilger ausgeteilt, 619 Messen wur- den gelesen. Zwei Wunder konnten in die- sem Jahr aufgenommen werden. Erfreulich Während fast alle Bauern des Tauber- tals infolge der Trockenheit in großer Sorge um die Ernte sind, sieht es bei den Bauern in Impfingen(Frs. Tauberbischofsheim) anders aus. Seit wenigen Tagen ist die neu- geschaffene Berieselungsanlage in Kraft. Es ist eine Freude, zu sehen, wie trotz der Trockenheit die dortigen Felder, Obst- väume, Gemüseanlagen usw. dureh Fern- Strahler und sonstige Kleinregner genügend Feuchtigkeit zum Gedeihen erhalten. durch alle Stätten der Verdammnis. Fremd war ihr bis heute das nackte, heiße Gesicht der entfesselten Großstadtnächte, nun sie es kennenlernt, nun sie ihm gegenüber sitzt, würgt es in ihrer Kehle wie ein drosselndes Schluchzen. In jedem Lokale hat sie nach einer kurzen Weile auf raschen Aufbruch gedrängt, James Gordon hat ihr immer den Willen getan, aber immer hat er sie dann, ganz gegen ihren Willen, wieder in ein neues Lokal geführt. Ihre Augen liegen stumm auf den Men- schen am Nebentisch. Eine kindhaft schmale Frau, ein Mischling zwischen gelb und weiß, häßlich und lasterhaft und überaus anzie- hend, abstoßend in ihrer Lascivität und kesselnd in ihrer Fremdartigkeit, ein Nacht- mahr, eine finstere Sendbotin ihres Ge- schlechtes, die nicht mehr der Maske der Schönheit bedarf, um die Männer zu ver- derben. Und neben ihr der Mann: er trägt eine bunte Russenblume. er hat eine Haarmäbhne wie ein Babuin, links und rechts zotteln wollige Bartkoteletten über seme Wengen— über dem glattrasierten Kinn und Mund aber schaukelt ein Ring, ein dreifacher Ring aus stumpfem Gold oder ist er nur aus Messing?— und mit glitzernden Glassteinen bunt besetzt. Ein Ring, der durch die Nase gezogen ist, ein richtiger, ganz richtiger Nasenring, wie ihn Macky trug, der gute alte Bär Vutta sitzt und starrt. Wohin ist sie ge- raten? Sind das Menschen noch wie sie? Oder hat James sie verzaubert, ist sie auf einem fernen, fremden Stern? Die Kapelle schweigt, gleichzeitig dröhnt Beifall auf, gelle, ekstatische Rufe. Aber sie gelten nicht der Musik, von der Tür her drängt sich ein Mann durch die Tischreihen. Ihm gelten die Rufe, ihm gilt die Begeiste- rung, ihm, Marcell, dem großen Sänger der Apachen, dem As des Verliebten Hunger- Wolfes VTVTTTTTFTCTCT—T—T—T—TT————— Der Mann drängt sich mit kühlem, ab- weisenden Gesicht durch die Menschmasse, lehnt dann mit überlegen herausfordernder Pose am Flügel und wartet. indes der Orang ihn von seinem Stühlchen verliebt angrinst, bis das Publikum sich beruhigt hat. Sein dunkler Anzug ist von einem guten Schneider, seine Lackschuhe sind neu und glänzend, seine Wäsche untadelig weiß. Nur ganz diskret noch zeigt Monsieur Marcell sein geniales Künstlertum: unter dem run- den spanischen Hut quellen die Haare um eine Kleinigkeit zu lang hervor, und die Hemdbrust deckt eine dunkelrote Lavalliere- Krawatte. C'est tout: Monsieur Marcell ist bereits ein anerkannter Künstler, ein Star“, ein As“ — er hat den Nasenring des Kollegen nicht nötig Dann singt er, rasch, anklägerisch, mit wildem Pathos: das Lied des Apachen, der hungernd durch die Straßen des Reichtums streicht, hinter deren marmorener Fassade satt und gewissenlos die großen, die einzi- gen, die wirklichen Verbrecher schlafen, singt die Ohnmacht und die Wut des Elenden, die Kälte der Winternacht, singt den wild pathetischen Racheschwur des vom Schicksal Enterbten. Ohne Maß bricht der Beifall los. Mon- Sieur Marcell wischt ihn weg mit wilder Tribunengeste, beginnt das zweite Chanson. Das feiert die Hinrichtung eines Verbrechers wie den stolzen Tod eines strahlenden Helden.— Das dritte Lied aber besingt die heiße Liebe der Söhne und Töchter des großen Villon, die sich finden und einen unter nächtlichem Brückenbogen, beim gei- gensanften Lied des Stromes, im Park der Könige— auf Marmorstein, den einst des Korsen Fuß beschritt— im Garten, an der Mauer des Herrn,, des Henkers von Paris Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 19. Juli 1949/ Nr. 139 Stadtverwaltung legte ausgeglichenen Haushaltsplan vor Aber Ausgleich nur durch radikale Ausgabe-Kürzungen möglich/ Heute Generaldebatte im Rathaus ie 48 Stühle waren nicht alle besetzt, große, jedes Jahr wiederkehrende Ss guk kommunalpolitischem Gebiet jeden Gemeinde seinen Anfang nahm: tatberatung des kommenden Haus- res. Einige Stadträte waren bei einer tenkonferenz des Gewerkschafts- Mit Entschuldigung ferngeblieben“, Bürgermeister Trumpfheller eingangs nd noch leerer blieben die für Zu- gestellten Stühle. Es sah aus wie t des Theaters. Im Gegensatz zu n Jahr. Da war es knüppelvoll. Sitzungen dieser Art kennt, bringt etwas zum Essen mit, eine Zeitung oder Briefpapier. Man kann so schön seine Post dabei schreiben. Eigentlich traurig. Denn immerhin dreht es sich um Geld. Um das Geld, das eine Viertelmillionenstadt im Laufe des nächsten Jahres ausgeben kann oder auch nicht. Und wofür es ausgegeben Werden soll. Dazu sollen die Stadträte Ja oder Nein sagen. Um es vorwegzunehmen: gestern nicht so weit. Die General- den Etat wurde auf heute ver- Erschöpfung— könnte man sa- enn es ist keine Kleinigkeit, fast vier en mit Zahlen bombardiert zu werden. At man eine Schnaufpause, bis sich Alles wieder schön geordnet und gesetzt hat. Es fing damit an, dag Bürgermeister Trumnptheller zu sprechen anhub und vor zwel Stünden nicht aufhörte. Eine Lei- stung. Für Redner und Zuhörer. Da wäre zunächst der sogenannte or- dentliche Haushaltsplan. Das ist gewisser- maßen das unumgänlich notwendige Maß der Ausgaben und der Versuch, sie durch 8 Einnahmen zu decken, Nach den Berechnungen der Experten ist er in beiden Sparten auf je 122 040 200, DM festgesetzt. Also àa glichen. Das wäre der erste aus- Etat nach dem Kriege, Cm Rech- mungsjahr 1948/49 schloß er noch mit einem Defizit von rund 750 000 DM ab.) Dazu tritt de ebenfalls rechnerisch ausgeglichene Augerordentliche Haushalt mit 39 543 500. DM, der Projekte vorsieht, die günstigen- Falls(das heißt, wenn die erhofften Gegen- einnahmen hereinkommen) in Angriff ge- nommen werden können. Sisuersätze bleiben unverändert Diese Möglichkeit des Ausgleiches war nur durch erbarmungsloses Kürzen der von einzelnen Amtsstellen vorgesenenen den möglich. Nach deren vorgelegten en hatte sich nämlich zunächst ein Fehlbetrag von 4,7 Millionen DM ergeben. Es hätte allerdings die Möglichkeit bestan- den, die Gebührentarife und die Hebesätze der Steuern zu erhöhen, was natürlich der Aktivseite des Haushaltsplanes zugute ge- kommen wäre. Doch man ließ es bei den al- ten Sätzen. Das bedeutet also Beibehaltung der bereits 1938 gültigen Steuersätze für die Gemeindesteuern: Grundsteuer 225 v. H., Gewerbesteuer 265 v. H. und Zweigstellensteuer 345 v. H. er Schnitt wurde durch eine Ausgaben- Drosselung bei den Amtsstellen getan. Ins- gesamt fielen drei Millionen DM dem Rot- Stift zum Opfer(zum Teil auch durch obli- gatorische Sparauflage bei bestimmten In- stitutionen). Des weiteren wurde der Höchstbetrag der Kassenkredite, die 1949/50 zur Aufrecht- erhaltung des Betriebes der Kassen der Stadt Mannheim in Anspruch genommen werden dürfen, auf 3 Millionen DM und die Gesamtsumme der Darlehen, die zur Bestreitung der Ausgaben des außerordent- ichen Haushaltes bestimmt sind, auf 31 221 500 DM festgesetzt. Den Löwenanteil, fast die Hälfte, würden die Kosten für Be- seitigung von Kriegsschäden bei den Stadt- werken verschlucken, mit über 4 Millionen folgten Ausgaben für die Schulen, mehr als 2 Millionen sind für Herrichtung von Stra- Ben vorgesehen.) Diese Summe ist aller- dings im außerordentlichen Haushalt ver- anschlagt, denn fast alle Ausgaben für Be- seitigung der Kriegsschäden mußten hier eingesetzt werden, da sonst ein Ausgleich im ordentlichen Haushalt überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Das heißt mit an- deren Worten, daß die laufenden Einnah- men bei weitem nicht ausreichen werden, Ausgaben dieser Art zu decken. Diese Ar- beiten sind nur dann durchführbar, wenn der gesamte Anlehensbedarf tatsächlich rea- Iisiert werden kann. Keine Mittel für soz. Wohnungsbau Wir stehen also einem Arme-Leute- Haushalt gegenüber, der nur das allerdring- lichste gestattet. Denn nicht nur das Um- stellungsgesetz verbietet einen ordentlichen Haushalt mit Defizit, sondern einfach auch die Ueberlegung, daß— da ohne geldliche Reserven— die Stadt in Zahlungsschwierig- keiten käme. Eventuell muß sogar bei An- halten der augenblicklich schlechten wirt- schaftlichen Lage mit einem weiteren(jetzt noch nicht einkalkulierten) Einnahmerück- gang gerechnet werden, der gegebenenfalls sofort neue Maßnahmen erforderlich machte. Als den schmerzlichen Schnitt im außer- ordentlichen Haushalt bezeichnete Bürger- meister Trumpfheller die Unmögsliéfikeit, für derr Sozialen Wohnungsbau Mittel zur Verfügung stellen zu können, da sämtliche eventuell greifbaren Gelder durch die Be- seitigung von Schäden aufgezehrt würden. Trotzdem dürfe der Wohnungsbau aber nicht unterbrochen werden. Nur Kredite, Darlehen und vor allem die Wohnungsbau- kasse könnten jedoch die Weiterführung sichern. 1000 Sparer hätten inzwischen über eine halbe Million Mark investiert. In zehn Einzelpläne aufgeteilt, bietet der ordentliche Haushalt in seiner vor- geschlagenen Form etwa folgendes Bild: 60269800. DA für Besutzungskosten Die allgemeine Verwaltung der Stadt rechnet mit einer Gesamtausgabe von 74 718 000 DM, wovon allein 60 269 800 DM auf das Besatzungskostenamt entfallen. Dem stehen die errechneten Gesamteinnah- men mit 71 849 200 DM gegenüber, so daß ein Zuschußbedarf von 2 868 800 DM bleibt. Es ist anzunehmen, daß in der heutigen Sitzung sich um den enorm hohen Betrag der Besatzungskosten eine lebhafte Diskus- sion entwickeln wird, insbesondere, da die Gesamteinnahme ja nur zustandekommt, wenn das Land die Besatzungskosten, die Mannheim vorstrecken muß, zurückerstat- tet. Aber darüber hinaus müssen auf alle Fälle die Verwaltungskosten für das Be- satzungskostenamt von Mannheim getragen werden. Der Landkreis Mannheim, für den das Besatzungskostenamt ebenfalls zustän- dig ist, hat es seit der Währungsumstellung jedenfalls abgelehnt, seinen Verwaltungs- unkostenanteil der Stadt zu ersetzen. Für die Polizei, die seit 1945 auf Ge- meindebasis gestellt wurde und folglich auch von dieser unterhalten werden muß, sind an Gesamtausgaben 5 132 000 DM vorgesehen, denen an Reineinnahmen nur 3 325 200 DM gegenüberstehen. Es bleibt also auch hier ein Zuschußbedarf von 1 806 800 DM. Einen Zuschuß in Höhe vo 3 969 700 DM erfordert auch das Schulwesen, das zwar 4 892 300 DM ausgibt, aber nach dem Plan 1949/50 nur 922 600 DM hereinbringt. Uber 1000 000.- DM fürs Theuter Unter den kulturellen. Institu- tionen gibt es keine einzige(bei der all- gemeinen Verwaltung ist es zumindest das Friedengericht mit einem Ueberschuß von 19 400 DIY), die Ueberschüsse einzubringen verspräche. Insgesamt wird hier ein Zu- schußbedarf von 1 737 200 DM. angesetzt, nachdem die Ausgaben mit 3 302 500 DM die Einnahmen um diesen Betrag übersteigen. Das Nationaltheater rangiert dabei mit einem Zuschußbedarf von 1 054 100 DM weit an der Spitze vor der Kunsthalle, für die„nur“ 174 700 DM erforderlich sind. Dabei muß allerdings berücksichtigt wer- den, daß der Haushalt die zugestandene Ausgabe des Theaters mit 182 600 DM be- reits um 200 000 DM gekürzt hat. Auch auf dem Gebiet des Fürsorge wesens und der Jugendhilfe ist kein Die privaten Schulen sind keine Stieikinder Im Gegenteil: Ein Motor gegen das Monopol der Staatserziehung Es hieße Eulen nach Athen tragen, im- mer wieder zu sagen, daß wir eine Schul- reform nötig haben. Jeder, der in Zusam- menhängen zu denken vermag, weiß es längst. Es ist nicht mehr die Frage o b, son- dern wie. Und wenn die Schwerfälligkeit der Gesetzesmaschinerie(denn auch dorthin ist die Runde von der Notwendigkeit schon gedrungen) ab und zu durch lebendige Gei- ster einen Rippenstoß erhält, der sie wach- Hält, so ist das nur begrüßenswert. Es muß immer wieder gebohrt werden. Ob der Staat jemals den Vorsprung aufholen wird, den die Denkenden ihm voraus haben? Und was mag es schaden, wenn die Idealisten in Mren Plänen Widerstände, Komplikationen, Schwierigkeiten mit einer genialisch-ver- ächtlichen Handbewegung hinwegfegen! Laßt sle nur über das Ziel hinausschießen; die Trägheit eines bestehenden Apparates, eines Vorurteils, einer Gewohnheit schafft den Ausgleich, ja er erweist sich trotz alle- dem sogar meist(leider) als stärker. Es ist der alte Kampf: Revolutionierender Geist gegen vergilbtes Papier. Ein kleiner Hauch dieses Feuers war Wieder einmal im Rathaus zu spüren. Ge- Wohin gehen wir? Dienstag, 19. Juli: Palast Liebesleute“. Capitol 21,15:„Frau Luna“(Volkstheater Hel- Adelberg). 22. — * . Vorhersage bis Mittwoch früh: Tagsüber wechselnd zum Teil stark bewölkt. Einzelne teils gewittrige Schauer. In der Nacht zum Teil aufklarend. Höchsttemperatur we; a nig über 20, Tiefstwerte 9 bis 12 Grad., Schwache bis mäßige auf Nordwest dre- hende Winde. Uebersicht: die Strömung Kühler Druckanstieg über Westeuropa läst auf nordwestliche 3 drehen. Damit erreichen uns jetzt frischer kaeeresiuttm ssen. Allerdings wird die erneute Zunahme des Hochdruckeinflusses keine stärkere Schauertätigkeit aufkommen lassen. 5 Amt für Wetterdienst Karlsruhe. Pegelstand am 138. Juli: Maxau 343(und, Mann- heim 181(), Worms 107 9), Caub 103( 9. nauer: Im Zimmer 3231! Professor Langer, der unermüdliche Junge mit den grauen Haaren, hatte die Vertreter von fünf Mann- heimer Privatschulen zu sich gebeten: Insti- tut Schwarz, die Handelsschulen Grone, Stock und Loth und die Fremdsprachen- schule Schüßler. Eine Arbeitsgemeinschaft auf freiwilliger Basis sollte besprochen werden. Ein lebendiger Kontakt zwischen den Instituten, die sich selbst tragen, allge- mein oder fachlich bilden und in ordent- lichen Klassen nach einem staatlich geneh- migten Stundenplan unterrichten. Damit würde das Wesen einer Privatschule, die nach keiner Seite gebunden ist, umrissen. Warum das alles? Die Stadtverwaltung(Iies: Prof. Langer) will keinen„Einfluß nehmen“ wie es so schön heißt. Der stünde ihr auch nicht zu. Aber warum sollte beispielsweise die Begabtenförderung und-fürsorge nicht auch auf diese Schulen ausgedehnt werden? Und vor allem: Konkurrenz tut not. Die Privatschulen sind ein vollwertiger Dorn im Fleisch der staatlichen Erziehung, die durch ihn immer wieder munter gehalten werden muß, auf daß ihr kein Bart wächst. Denn Monopol— auch in der Erziehung— läßt die Spannkraft erlahmen. Zum Schaden derer, die ihm ausgeliefert sind. Der Zopf wächst. Und das soll vermieden werden. Denn nur Lebendigkeit, Aufgeschlossenheit und Bereitschaft zum Fortschritt halten die Erziehung auf der Höhe. Soweit der ideali- stische Hintergrund dieser Zusammenkunft. Was konkret bei dieser Arbeitsgemein- schaft, die von allen Seiten begrüßt wurde, herauskommen wird, bleibt abzuwarten. Das liegt im übrigen bei den Beteiligten selbst. Aber der Anstoß ist einmal gegeben. Es war fast natürlich, daß die Schulver- treter auch gerne die Gelegenheit benutz- ten, ihre mehr oder weniger im Wirtschaft- lichen wurzelnden Sorgen, die über sie oft falschen oder verzerrten Vorstellungen in der Oeffentlichkeit, die Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden(ob dem Arbeitsamt die Ohren geklingelt haben?) zur Sprache zu bringen. Sie fanden auch ein geneigtes, aber auch ein hellhöriges Ohr; der menschlichen Unzulänglichkeit wegen müssen im Geiste doch immer Abstriche gemacht werden. mle positiver Abschluß zu erwarten, da im Gegensatz zu 1948 die Versorgungsbezuge um 1 190 400 DM steigen werden. Das er- klärt sich aus der Zunahme des in Frage kommenden Personenkreises, der seit 1948 um 197 Personen gestiegen ist. Dazu kommt im Vergleich zum Vorjahr der Weg- fall der Notverordnungskürzung, der auch bei den Versorgungsbezügen in Anwendung gebracht werden konnte, sowie auf der an- deren Seite die Erhöhung der Löhne und Gehälter, die sich auch in einer Erhöhung der Richtsätze ausgewirkt haben. Weiter detailliert sich der Mehraufwand noch aus der Mehrbelastung durch ein kommendes Entlassungsversorgungsgesetz und die vom Wirtschaftsrat im Beamtengesetz vorge- sehene Herabsetzung des Pensionierungs- alters von 68 auf 65 Jahre, die in Mann- beim rund 70 Personen betrifft. Somit ist bei einer Gesamteinnahme dieses Ressorts von 2 100 00 DM ein Zuschußbedarf von 6 423 200 DM. motiviert, der damit(bei hö- heren Ausgaben) den Bedarf des Vorjahres von 3 929 270 DM weit hinter sich läßt. Auch Krunkenhaus ist unrentabel Das gleiche negative Bild bietet der Ein- zelplan Gesundheitswesen, Leibes- übung und Jugendpflege. Hier be- zifkert sich bei einer Gesamteinnahme von 5 069 300 DM, die im wesentlichen aus Er- trägnissen des Krankenhauses zustande- kommt, der Zuschußbedarf auf 1 998 400 DM, bei dem wiederum das Krankenhaus mit 1 625 300 DM an der Spitze liegt. Gleichfalls ungünstig präsentiert sich die Abteilung Bau-, Wohnungs- und Sjedlungswesen. Mit 1104 500 DM liegt hier der Straßenbau bei einem Gesamt- bedarf von 3 373 600 DM an erster Stelle, während der gesamte Abschnitt einnahmen- mäßig mit 1 758 900 DM angesetzt ist. Tat- sächlich ausgegeben werden nach dem Plan 5 132 500 DM. Das Gebiet öffentliche Einrich- tungen und Wirtschaftsförde- rungen schließt gleichfalls bei 3 244 900 D-Mark Gesamteinnahmen, denen 7 005 100 D-Mark Ausgaben gegenüberstehen, mit einem Zuschußbedarf von 3 760 200 DM ab. Im nächsten Abschnitt— Wirtschaft- liche Unternehmen— wandelt sich das Bild zum ersten Male ins Positive. Hier werden Ueberschüsse von insgesamt 2 178 800 D-Mark errechnet und eingesetzt. Es sind dies vor allem die Stadtwerke, die mit 2 314 900 DM, und die Privatbahnen(OEO), die mit 120 00 DM den Zuschußbedarf für allgemeine Verwaltung der wirtschaftlichen Unternehmen, den Rosengarten und das Hotel„Mannheimer Hof“ mit durchschlep- pen, die ihrerseits für die Stadt mehr Aus- gaben als Einnahmen verursachen. Aber die Steuer reißt alles ruus Aber den entscheidenden Anstoß zum Ausgleich gibt selbstverständlich die Fi- nanz- und Steuerverwaltung, bei der ein Ueberschuß von 23 759 100 DM her- ausgeknobelt wurde. Den Vogel schießen dabei die Gemeindesteuern ab, die allein einen Ueberschuß von 19 092 000 DM er- hringen, mit denen vieles ausgebügelt wer- den kann. Mit je fast 7 Millionen DM sind Grund- und Gewerbesteuer hier die ergie- bigsten Einnahmequellen. An Ausgaben Weist dieser Einzelplan 5 998 600 DM auf. In seinem fast eineinhalbstündigen Re- ferat, bei dem er im wesentlichen Erläute- rungen zu dem umfangreichen Zahlenmate- rial gab, kam Oberverwaltungsrat Häfner, der sich wieder einmal als hervorragender Fachmann in Finanzdingen erwies, auch auf die Etatberatung der Stadt Heidelberg zu sprechen, bei der Dr. Funk, der Heidelber- ger Stadtkämmerer, eine Besserstellung der nichtzerstörten Gemeinden im Rahmen des Finanz- und Lastenausgleichsgesetzes von Württemberg-Baden gefordert hatte. Im- mer wieder werde der Vorwurf erhoben, die zerstörten Gemeinden seien durch den kom- munalen Notstock bevorzugt, der nicht mehr zeitgemäß sei— so werde gesagt— und deshalb aufgehoben werden müßte. Der Redner wies nach, daß trotz der Zuweisung von 7 Millionen aus diesem Fonds Mannheim durch die Kriegsschäden einen Ausfall von 7,8 Millionen(gemessen an 1938) an Grundsteuer, Gewerbesteuer und Hausgebührenausfall habe. Heidel- berg könne nur dann von einer Bevorzu- gung der ausgebombten Städte sprechen, Wenn die Zuweisungen aus dem kommu- nalen Notstock die Städte relativ besser stellten als vor dem Kriege. Diesen Be- weis sei Heidelberg jedoch schuldig ge- blieben. mle Friedrich Gellert in Munnheim unvergessen Die„Liederhalle“ und die„Flora“ feiern den verdienten Musiker Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß Friedrich Gellert für die Entwicklung des Männerchorwesens in den letzten fünf- 2ig Jahren zu einem Begriff geworden ist. Mit der Flora, Liederhalle und Harmonie- Lindenhof verbindet sich die Erinnerung an die größten Männergesangvereine mit der ruhigsten und kontinuierlichsten Entwick- jung. Was sich sonst an beruflichen und außerberuflichen Verpflichtungen im Leben dieses vielseſtigen Musikers ergab, der bei kaum mehr zu zählenden Anlässen als Preisrichter, Musikerzieher— eine Genera- tion junger Chorleiter ist aus seiner Schule hervorgegangen— sowie als Tonsetzer tä- tig war, kam der breiten Oeffentlichkeit kaum so zu Bewußtsein wie seine Tätigkeit als Chorleiter. So fand auch das Konzert, mit dem das Doppel-Quartett der Liederhalle die Feiler seines 30jährigen Bestehens beging, seinen krönenden Abschluß in einer Reihe von Hhrungen, die zunächst der Vereinsvor- stand Georg Schäfer den verdienstvollen Mitgliedern des Quartetts überbrachte. Das Doppel- Quartett, in dem sich sehr leistungsfähige Stimmen vereinigen, er- brachte im Verlauf des Konzertes wieder- holt Beweise der erfreulichen und zum Künstlerischen Höchstmaß gediehenen Ent- wicklung an erlesenen Gesangsätzen. Gel- lert als Ehrenchormeister der Liederhalle in beneidenswerter Rüstigkeit leitete alle Darbietungen aus dem Gedächtnis, bald anspornend, bald glättend. Das Konzert brachte ferner ein Wiedersehen mit dem Tenor Theo Hermann, der, nun am Stadt- theater Augsburg tätig, den Zuhörern einen unvergeßlichen Genuß bereitete. An melo- dischen Liedern von Gellert wie an der Arie des Florestan aus Fidelio trat der quellende Reiz seiner Stimme ebenso her- vor wie der warme Vortrag. Käte Back-Mansar, die beliebte Mann- heimer Violin-Künstlerin, bestätigte den Ruf, den sie als ernststrebende Musikerin errungen hat, erneut in dem bravourösen Vortrag des ersten Satzes von Mendels- sohns- Violinkonzert sowie in der duftigen Wiedergabe zweier sehr melodischer Kom- positionen von Gellert(Menuett und Sprungquel). Karl Rinn ließ es als Be- gleiter an Zartheit des Anschlags und Schmiegsamkeit als an nichts fehlen und trug wesentlich zum Erfolg des Abends bei. Das Konzert der„Flora“ stand im Zei- chen der 45jährigen Wirksamkeit von Fr. Gellert als Chormeister und ließ erkennen, wie sehr Dirigent und die stattliche Schar der Aktiven miteinander verwachsen sind. Wieder ließ es sich Gellert nicht nehmen, alle Vorträge aus dem Gedächtnis zu leiten. Nur bei einer derartigen gegenseitigen Ver- trautheit, einem Hingegebensein an die zar- testen Winke, ergeben sich dynamische Ef- fekte in der Reichhaltigkeit, wie sie die Sänger in ernsten und heiteren Vorträgen mit realistisch anmutenden Tonmalereien darboten. Gellert war auch als Komponist erfolg- reich vertreten(„Jagd nach dem Glück“ und„Frohes Wandern“). Als Solist hatte sich Heinz Stanske, der bekannte Heidel- berger Konzertgeiger, eingestellt, der mit Mendelssohns Violin-Konzert wie mit der ungarischen Fantasjie und dem„Spring- quell“ von Gellert sich als Violinkünstler mit außerordentlichem technischen Können und musikalischem Verständnis erwies. Gellerts Violnwerke gehören schon längst zum Repertoire tüchtiger Geiger. Max Adam bewies erneut seine Meisterschaft und Feinfühligkeit als Begleiter am Flügel und wurde herzlich gefeiert. Den. Harmonika solo und in Gesellschaft Bei ihrem großen Bezirks- und zugleich Festkonzert zur Gründung des Bundes der Harmonikafreunde(Sitz Trossingen) am Sonntagmorgen im Ufa-Theater legten sich die Harmonikaner mächtig ins Zeug. Unter Leitung von Diplomhandharmonikalehrer Nagler zeigten die Orchester der Handhar- monikavereinigung„Rheingold“, Mannheim, und des Handharmonikaklubs„Gut Klang“, Feudenheim an ihren Vorträgen, wie sehr sie bemüht sind, ein exaktes Orchesterspiel zu pflegen und eine dynamisch wie musika- lisch ausgefeilte Leistung zu bieten. In zweiten Teil der Vortragsfolge begab sich unter Leitung von Musikdirektor Fritz Heckler(Volksmusikschule Heidelberg) die — Mord oder Selbstmord? Wie wir bereits gestern unter der Ueber. schrift„Mord oder Selbstmord?“ meldeten wurde am Samstagvormittag im Oberen Luisenpark die Leiche eines jungen Man- nes aufgefunden. Ermittlungen ergaben daß es sich bei dem Toten um den am 13 August 1931 geborenen Büroboten Georg Seidl handelt, der— nach Angabe seiner Eltern— am Freitag zwischen 18.30 und 18.45 Uhr seine elterliche Wohnung in Q 2, 13 verlassen hatte, um sich in die um 19.00 Uhr im Mannheimer Stadion begin- nende Turnstunde seiner Riege zu begeben Mit großer Wahrscheinlichkeit schlug er da. bei den Weg durch die Kolpingstraße und den Luisenpark ein. Die Kriminalpolizei bittet Personen, die Seidl am Freitagabend— allein oder in Be. gleitung?— sahen oder einen braunen, ab- genützten Klappledergeldbeutel fanden, um vertrauliche Mitteilung. Weiter ist es wich- tig, zu wissen, wo und von wem in letzter Zeit Jungen und auch Mädchen zum Mit- gehen aufgefordert wurden. Wir veröffentlichen untenstehend ein Paßbild des Seidl und geben folgende er- gänzende Beschreibung: 1,60 m groß; kurz. geschnittenes, dunkelblondes Haar; braune Augen. Er trug ein verwaschenes graues Hemd, graue Sepplhose aus Militärstoff, ge. flochtene Lederhosenträger, graubraune Socken und schwarze Lederturnschuhe. In einem grauen Segeltuchtäschchen— Kleiner als eine Aktenmappe— führte er noch ein Paar graue Segeltuchhalbschuhe mit eich. Die blaue, weis paspelierte Dreiecks- badehose, mit der Seidl— wie schon be- richtet vermutlich erdrosselt wurde, dürfte schon längere Zeit im Parkgelände gelegen haben. Ein abgerissener Teil der Hose lag einen Meter von der Leiche ent- fernt, die Leiche selbst völlig waagrecht im Gebüsch, in der Nähe eines Baumes, Viel Wahrscheinlicher als ein Selbstmord er- scheint eine Erdrosselung des Seidl von hin- ten mit der geknoteten Badehose bis zum Eintreten des Todes und der Körperstarre, Worauf Seidl, ohne seine Stellung zu ver- ändern, auf den Boden gefallen sein muß. Wieder ein Deckeneinsturz Gestern vormittag stürzten kurz vor acht Uhr die Küchendecken des ersten und zwel⸗ ten Obergeschosses im Hause Max-doseph- Straße 30 ein. Nur dem Zufall war es zu verdanken, daß keine Menschenleben zu be- klagen sind: Gewöhnlich saßen um die Zeit des Einsturzes die dort wohnenden Familien mit ihren Kindern in der Küche am Kaffee- tisch, während sie sich gestern noch im Schlafzimmer befanden, da der Unterricht auf Grund der Schulschlußfeiern an diesem Tage zwel Stunden später angesetzt war, Die eingestürzte obere Decke hatte nicht einmal ein Notdach und war mit Schutt stark belastet, der dann zusammen mit den die Deckenbalken morsch und brüchig machenden Witterungseinflüssen den Ein- sturz verursacht haben dürfte. Der Scha- den an Mobiliar und Inventar beläuft sich schätzungsweise auf 5000 DPM. Die unmittel bar nach dem Einsturz an der Unglücks stelle eintreffende Berufsfeuerwehr machte sich sofort an die Bergung der Möbel. Wie verlautbart, hatte der Hauseigen- tümer schon vor längerer Zeit eine Auflage des Bauaufsichtsamtes zur Beseitigung des Gefahrenzustandes Räumung des Schuttes im zweiten Obergeschoß) erhalten. rob Harmonika auf eine heitere erinnerungs- reiche Wanderschaft, allerdings nicht allein, sondern in Begleitung von Holz, Cello, B20 und Pauke, eine Vergesellschaftung, die insbesondere der Tango- Serenade zu bester Wirkung verhalf. Was aber ein Meisterspieler auf einem ausgezeichneten Instrument an WIirkung herausholen kann, das bewies mit 5 Handharmonikavorträgen als Solist Han Traub, Trossingen, dessen schön robe tes Präludium vollen Orgelklang bes Kein Wunder, daß er sehr gefeiert und 5 Zugaben genötigt wurde. Ueberhaupt f lebhaften Beifall und Blumen. Kurze„M M“- Meldungen Stadtratssitzung geht weiter. Die in der gestrigen öffentlichen Stadtratssitzung begon- nene Beratung des Haushaltsplanes 1949 fin- det heute, 15 Uhr. im Stadtratssal des Rat- hauses K 7 inre Fortsetzung. Falls die Be- ratungen heute noch nicht abgeschlossen wer- den können, wird morgen nachmittag. eben- falls im Stadtratssal, nochmals eine Stadtrats- sitzung stattfinden. Er ließ sich vom D-Zug überfahren. II den gestrigen Morgenstunden fand ein Bahn- wüärter auf dem Bahngelände der Firma BBC in Käfertal die in zwei Teile zertrennte Leiche eines Mannes. Der Oberkörper lag über 20 Meter von den Schienen entfernt. Es handelt sich um einen 46. Jahre alten Projek- lionsingenieur, der zuletzt in der Neckarstadt wohnhaft war und sich vor den um 3.38 Uhr den Bahnhof Käfertal passjerenden D-Zug Frankfurt-Mannheim geworfen hatte. In den verschiedenen Rock- und Hosentaschen des Toten befand sich je ein Zettel mit genauer Personalienangabe. Außerdem wurden Ab- schledsbriefe, u. a. an seine Frau vorgefun- den. Der Grund zur Tat ist noch nicht be- kannt. nk Basches Ende einer Karriere. Ein vor wenigen Tagen aus der Erzilehunssanstalt Flensburg geflehenes Mädchen, das sich in Heidelberg und Mannheim als Tochter eines englischen Offiziers ausgegeben hatte, wu während der Nachtstunden aufgegriffen der Kripo übergeben. Hier stimmte etwas nicht! Auffallend 77 der Abgang von Schuhen, die in letzter 16 bei einer hiesigen Schuhfabrik 7 1 Wurde. Als man der Sache näher auf die 1770 Sing. konnte der„Schwund“ geklärt. ee der Fabrik beschäftizte Personen erm! und des Diebstahls überführt werden. Wer weiß etwas? Am II. Juli, 2 16 ul 14.15 und 14.45 Uhr, wurde einer Frau, Uütter⸗ ihrem sechs Monate alten Kind di 1 beratungsstelle in der, Mittelstraße aſwendlel ihr dort abgestellter Kinderwagen eadlgsrohr- Beschreibung des Kinderwagens: Pe Stangen, Korbwagen, elfenbein, vernickelte dach wii weilſer Gritt, weiß gestrichen, Korb innen Wachstuch ausgeschlagen. Im Wege nen ein grauer Teppich mit weigem n ö überzogen, rosa Seidenkissen mit 9 elt werden, teilungen, die vertraulich benanden mel erbittet die Kriminalpollzel, L 6, 1, Zim zelt Wir gratulieren! Ihre silberne 9 feiern dle Eheleute Karl und Sanne abel Stengelhofstraße 31 und Jekob und 40. Neudeck. Neckarau Rheingolditr alle 1795 Agnes Staber, Feudengeim, Neckarstr. begeht ihren 76. Geburtstag. 1 9 Nr 830 80 gel ja rig Kr hat die Fr. kel nu del lau ter del 5 Eco= oa e — b „139 2 0 eber. deten, beren Zaben, m 13. Georg Seiner ) und ig in ie um begin. geben. er da. e und n, die n Be. n, ab. n, um Wich. letzter . Mit- d ein le er- Kurz. raune graues fk, ge. raune 18. In deiner ch ein zich. ecks⸗ n he- vurde, lände 1 der ent- nt im Viel 1 er- 1 hin- zum starre, ver- muß. acht zwel⸗ Seph- es 2 Zu be- e Zeit milien af fee; ch im rricht llesem ar. f nicht Schutt it den rüchlg Ein- Scha- t sich nittel lücks⸗ gachte eigen Uflage ig des huttes rob eee, dungs allein, „ Be e bester einem rkung drei Hans strier- besaß. nd zu gab es rel wurde n und d war 1 Zelt achtet Spur rel in mittelt ischen ie mit lütter⸗ suchte, endel. groht- fangen, n mit nnern. Nr. 139 0 Dienstag, 19. Juli 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — Er stach seinen Freund nieder in der Nacht zum Samstag kam es in Schifkerstadt gegen 24 Uhr zu einer bluti- gen Auseinandersetzung zwischen zwei 272 jährigen Freunden. Anlaß war eine 24jäh- rige Frau, deren Ehemann zur Zeit noch in Kriegsgefangenschaft ist. Der Messerheld hatte seit längerer Zeit ein Verhältnis mit dieser Frau. Als nun vor fünf Monaten sein freund aus der Gefangenschaft zurück- kehrte, znüpfte dieser ebenfalls geheime Bande an. Das Unglück wollte es, daß sich nun die beiden Liebhaber unerwartet in der Wohnung der Diana trafen. Im Ver- lauf einer solennen Schlägerei 20g der„äl- tere Liebhaber sein Messer und steckte es dem Freund zuerst in den Magen und dann in die Leber. Der Täter, der wegen eines Schädelbruchs Vorzeitig aus der Gefangen schaft entlassen worden war, stellte sich anschließend freiwillig der Polizei. Pfälzer Katholikentag 1949: Zwei Tage Sängeriest in Rheingönheim Völkerwanderung zum Jubiläum des Gesangvereins 1874 Sängerfeste waren einstmals Volksfeste. Heute sind sie im Begriff, sich ihren alten Ruf und ihre Anziehungskraft wieder zu erwerben. Am Samstag und Sonntag stand Rheingönheim im Mittelpunkt eines solchen großen Sängertreffens, das eine kleine Völkerwanderung zur Festwiese auf dem Luitpoldplatz ausgelöst hatte. Anlaß war das 75jährige Bestehen des Männergesang- vereins von 1874(des einstigen„G. G. Ger- mania“, Rheingönheim), der nach Kriegs- ende seinen traditionellen Namen auf Grund einer Verfügung der Besatzungs- macht ablegen mußte. Aber ob„Germania“ oder„GV 1874“, die gesamte Sängerschaft von Ludwigshafen und Umgebung legte an diesen Ehrentagen dem jubilierenden Ver- Verhindert das Entstehen eines gottlosen Stautes“ Dr. Hundhammer sprach auf dem Kirchberg zu den Gläubigen auf dem Kirchberg bei Deidesheim, W o in der Waldesstille seit 500 Jahren die Micha- elskapelle steht, nahmen am Sonntag mehrere Tausend Diözesanen aus allen Tei- len der Pfalz am Katholikentag teil. Der Tag wurde mit einer Pontifikal-Feldmesse, zelebriert von Speyers Bischof Dr. Wen- del, eröffnet. In seiner anschließenden predigt sprach das Kirchenoberhaupt über die Aufgabe des Christen im öffentlichen Leben. Ne h Beendigung der Messe begrüßte Geistlicher Rat Har z, als Leiter des Ka- molkentages die Versammelten sowie die Vertreter der Besatzungsmacht, der Landes- regierung, der Provinzialregierung und den bayerischen Kultusminister Dr. Hund hammer, der anschließend das Wort er- griff. In seiner Rede übertrug Dr. Hundham- mer das Thema der bischöflichen Predigt auf das Gebiet der politischen Tagesfragen. Indem er auf die große Entscheidung hin- Wies, um die in der Welt gerungen wird, versuchte er seinen Zuhörern die Konse- quenzen aufzuzeigen, die sich nach christ- licher Glaubensforderung aus den Gegen- sätzen ergeben. Wie in früheren Zeiten die Mauren und Hunnen abgewehrt wurden, 80 müsse auch heute dem Anmarsch der Gottlosigkeit Einhalt geboten werden. Aus diesem christlichen Streben er- Wäachse eine innenpolitische Verantwortung Der Redner griff in diesem Zusammenhang die politischen Linksparteien an, denen er vorwarf, Vertreter anti christlicher Ideen zu sein. Er kritisierte einzelne Be- standteile des Grundgesetzes, die nach sei- ner Auffassung der christlichen Staatsauf- kassung nicht voll gerecht Werden. Die politische Hauptaufgabe kirchen- treuer Christen sei es, zu verhüten, daß wieder ein gottloser Staat heraufziehe. Anschließend richtete der Redner das Wort an das Ausland, das er daran erin- nerte, daß nicht nur von Deutschen in den Jahren von 1933 bis 1945 gefehlt worden sei. Auch in dieser Richtung müsse sich das Weltgewissen einmal rühren. Dieses Ge- wissen solle auch feststellen, daß es ein Un- recht war, Millionen Deutsche aus ihrer Heimat zu vertreiben. Dr. Hundhammer schloß mit dem Aufruf, die Kräfte zu sam- meln, damit ein Christlicher Staat gedeihen könne. Koblenz meldet: In drei Jahren— 35 000 Aerzte Wie der Wohlfahrtsminister von Rhein- land-Pfalz, Junglas, in einem Pressekomi- muniqué mitteilte, beschäftigte sich die Konferenz der westdeutschen Gesundheits- und Wohlfahrtsminister in Bad Neuenahr u. a. auch mit der Frage der Uebersetzung des Arztberufes. Gegenwärtig studieren an westdeutschen Universitäten rund 20 000 Medizinstudenten, und es wird angenom- men, daß sich in drei Jahren ein Arztüber- schuß von 35 000 ergeben muß. Die Mini- ster kamen zu der Ueberzeugung, daß nicht eine Sperre des Medizinstudiums ein Aus- weg wäre, sondern schärfere Zulassungs- bedingungen zum Medizinstudium. A. D.— Zoergiebel Der Landespolizeipräsident von Rhein- land-Pfalz, Karl Zoergiebel, tritt jetzt, wie dena erfährt, in den Ruhestand. Damit scheidet eine Persönlichkeit aus dem Oef- fentlichen Leben, die sich besonders vor 1933 als Polizeipräsident der Stadt Berlin durch die Bekämpfung des Nationalsozialis- mus und durch die Verbesserung der Ver- kehrsverordnungen und des Nachrichten- dienstes zur Verfolgung des internationalen Verbrechertums einen Namen gemacht hat. Wir gratulieren! Elise Auer in Lud- wigshafen-Munhenheim, Oberstraße 4 feiert ihren 70. Geburtstag. Wirischulisleben der Stadt Tendenz: lustlos Aus dem Monatsbericht der Stadtverwaltung an die Provinzialregierung un ihrem Juni-Monatsbericht an die Provinzialregierung in Neustadt teilt die Stadtverwaltung Ludwigshafen mit, daß die Ergänzungen der Wählerlisten für die Wahl zum Bundesparlament vor dem 15. Juli, dem Beginn der Auslegefrist, abgeschlossen wur- den. Die Listen enthalten insgesamt 80 135 Einträge. Im Bericht über die Ernährungs- und Versorgungslage der Stadt wird erneut darauf hingewiesen, daß die Fleischver- sorgung unverändert katastrophal geblie- ben ist. Die nachträgliche Erhöhung von 600 auf 800 Gramm steht immer noch nur aul dem Papier. Die seit langem rückstän- dige Zuckerration konnte endlich ausgege- ben werden. Die Obst- und Gemüsezufuhr nach Ludwigshafen wird als sehr gut ge- schildert. Allerdings weist der Bericht nach- drücklich darauf hin, daß vor allem das Obst, gemessen an den durchschnittlichen Verdiensten der Bevölkerung, zu teuer ist. Der dem Wirtschaftsleben der Stadt ge- widmete Abschnitt des Berichtes bestätigt die derzeit allerorts spürbare Tendenz: völ- lig lustlos. Wie der Kürzlich veröffentlichte Bericht über die Arbeitsmarktlage, so teilt auch der Bericht der Stadtverwaltung an die Provinzialregierung mit, daß zahlreiche r——————————————— Betriebe zur Kurzarbeit übergehen mußten. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich gegen- über dem Vormonat um 10 Prozent erhöht. Es sind allerdings immer noch 1000 Arbei- ter und Angestellte mehr beschäftigt als im gleichen Monat des Vorjahres(47 897 gegen- über 46 799). Im Bau- und Wohnungswesen sieht es unverändert trübe aus. Nur zwölf Wohnun- gen befinden sich gegenwärtig im Bau. Zwanzig Wohnungen wurden im Berichts- monat fertig gestellt. Von der französi- schen Besatzungsmacht sind gegenwärtig noch beschlagnahmt: 146 Wohnungen mit 465 Zimmern; 70 Einzelzimmer und 15 Vil- len mit 125 Zimmer. Im Monat Juni überstiegen die Ausga- ben die Einnahmen der Stadt Ludwigsha- fen um 200 00 DM. Der Kassenbestand verzeichnet gegenwärtig 1,8 Millionen DM. Im ersten Vierteljahr des Haushaltplanes, d h. in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni, betrugen die Einnahmen der Stadt 2,7 Mil- lionen und die Ausgaben 3,4 Millionen DM. Hierbei muß allerdings berücksichtigt wer⸗ den, daß die steuerlichen Finanzzuweisun- gen des Landes nicht einbezogen sind. ein ein einmütiges Bekenntnis ihrer Freund- schaft und Verbundenheit ab. Den Auftakt bildete am Samstagabend ein großes Festbankett mit Ansprachen und Gratulationen sowie einem langen Pro- gramm, in dessen Mittelpunkt die gesang- lichen Darbietungen des Vereins unter Lei- tung von Rudolf Bourgett standen. Auch die Rheingönheimer Brudervereine, der MG 1865 und der„Volkschor“ standen als sin- gende Gratulanten auf der Bühne. Eine besondere Note erhielt der Abend durch Darbietungen des Vereins für Leibesübun- gen(Rheingönheim), dessen Pyramiden- gruppe sowie Barrenriege starken Beifall ernteten. Der erste Vorsitzende des GV 1874, Adam Neumann, entbot den Gästen den Will kommensgruß. Eugen Hübner umriß dann in seiner Festansprache die Geschichte des Vereins. Zwei Daten verdienen besondere Erwähnung: 1909, als der Verein bei den Sängerfesten in Oftersheim und Speyer sich Prädikate lb und la ersang und 1910, als er auf dem Bundesfest in Neustadt erste Preise erhielt. Im Namen der neugegrün- deten Süngergruppe Ludwigshafen, in der sämtliche Vereine zusammengeschlossen sind, übermittelte Obmann König dem MG 1874 die herzlichsten Glückwünsche. Der Sonntag brachte dann das traditio- nelle Freundschaftssingen. Es War ein über- wältigendes Bekenntnis sängerischer Ver- pundenheit. Dreißig Vereine aus Startschuß in Landau: Ludwigshafen und Umgebung waren mit ihrer aktiven Sängerschaft herbeigeströmt. Das Riesenfestzelt konnte nur einen Tei! der Gäste aufnehmen, und der Massenchor der Gesamtgruppe Ludwigshafen, für des- sen 1 200 Sänger die Bühne viel zu klein war, mußte sein„O Schutzgeist“ von Mo- zart draußen auf der Festwiese vor dem Zelt erklingen lassen.— Danach sang jeder der 30 Vereine ein Lied. Drinnen und drau- gen aber saßen an langen Tischen mehr als 4 000 Festgäste, die dazu beitrugen, das Fest des 75jährigen Jubiläums des G 1874 Ludwigshafen- Rheingönheim ein neues Ehrenblatt in der Geschichte des Vereins wurde. Umstrittene Baukosten Vertreter der Bauindustrie tagten in Dürkheim Die Frage der Baufinanzierung jm Vordergrund einer Besprechung der Geschäftsführer der Bauindustrie, die im Kurhaus von Bad Dürkheim stattfand, wohin die Konferenz der Arbeitsgemein- schaft der Bauindustrie der vereinten Westzonen und der ihr angeschlossenen Bauindustriellenverbände einberufen wor- den war. Die Hoffnungen der Bauindustrie, so wurde von verschiedenen Referenten ausgeführt, gründeten sich weitgehend auf das Drei- Milliarden- Investitionsprogramm, das von Professor Erhard für das dritte Quartal zugesagt worden und zur Ankur- belung bestimmt gewesen sei. Da jedoch die Durchführung des Programms den ein- zelnen Ländern und deren Verwaltungs- apparaten übertragen wurde, seien Ver- zögerungen eingetreten. stand Deuischlands Gurtenfreunde blicken nuch der Pialz Die Südwestdeutsche Gartenbauausstellung wurde feierlich eröffnet Es ist die erste große deutsche Garten- bau-Ausstellung nach dem Kriege. Kein Wunder also, daß die ganze Stadt Landau an diesem Samstagmorgen in einem Fest- kleid aus Blumen und wehenden Fahnen prangte. Schwarz-Rot-Gold und das leuch- tende Blau des Stadtwappens mit dem Pfälzer Löwen im weißen Feld geleiteten die Gäste aus Nah und Fern zur Fest- halle, wo in würdigem Rahmen, die „SU WEGA“ auf der Taufe gehoben wurde. Im Schmuck seiner goldenen Amtskette begrüßte Oberbürgermeister Dr. Krae- mer als Hausherr die Vertreter der Staatsregierungen von Bayern, Würt⸗ te mberg- Baden, Württemberg Hohenzollern und Südbaden, den Vertreter des Oberregierungspräsidenten der Pfalz, die Vertreter der Kirchen- regierungen sowie den Gouverneur der Pfalz, Brozen-Favereau. Im Bewußt- sein der im letzten Halbjahr geleisteten rlesigen Arbeit betonte Ob. Kraemer, daß die Ausstellung dem Betrachter Antwort geben werde auf die Frage, ob eine kleine Stadt wie Landau in der Lage sei, mit einer solchen Veranstaltung von dreimona- tiger Dauer nicht nur das Auge zu ent- zücken, sondern auch dem Gartenbau ins- gesamt wesentlich neue Wege zu weisen. Den Dank der Stadt sprach der Oberbür- germeister dem Beigeordneten Dr. Moser als zuständigem Referenten, dem Stadtgar- ten-Inspektor Walter Rieger als garten- künstlerischem und technischem Leiter so- wie dem 1. Vorsitzenden des Landesver- bandes Obst-, Gemüse- und Gartenbau der Pfalz, Jean Kullmann, aus. Nach ihm sprach der Minister für Er- nährung und Landwirtschaft des Landes Rheinland-Pfalz, Oskar Stübinger, der als Schirmherr der„SsUWEGA“ durch seine verständnisvolle Förderung wesentlich zu ihrem Werden beigetragen hat. Er verlieh in seinen Worten der Hoffnung Ausdruck, daß diese Ausstellung weit über ihren hei- matlichen Bereich hinaus die Leistungs- „Künstler“-Pech Am Sonntagmorgen rammte ein gegen fünf Uhr aus Richtung Friesenheim kom- mender Lastkraftwagen einen parkenden Lkw in der Blücherstraße. Während das parkende Fahrzeug stark beschädigt wurde, versuchte der Lastkraftwagen unerkannt zu entkommen. Ein Frühaufsteher konnte je- doch die Nummer des flüchtigen Lkws fest- stellen, so daß der saubere Kraftfahrer, der vermutlich nicht nur zuviel„Gas“ im Mo- tor hatte, bald einer Einladung zur Polizei (anschließend zum Amtsrichter) folgen wird. fähigkeit der Pfalz im Land- und Garten- bau demonstrieren möge, ja, daß sie die westwärts gerichteten guten Kräfte zu vol ker verbindenden Arbeit anspornen werde. Mit liebenswürdiger Eleganz nahm an- schliegend der Gouverneur der Pfalz, Bro- zen-Favereau, diese Gedankengänge auf, um im Namen von General Koenig Glück wünsche und Anerkennung der Besatzungs- macht zu übermitteln. Seine Absage an die heute nur mehr als bürokratische Hinder- nisse empfundenen„Grenzen“ gipfelte in den Worten:„Das Abendland muß Ab- schied nehmen von jenen„Feldern“ auf denen nichts geerntet wird. Es muß sich abwenden von den Schlachtfeldern und sich wiederfinden in friedlicher Zusammen- arbeit der beiden nachbarlichen Nationen.“ Zum Schluß gab Jean Kullmann einen knappen Ueberblick über die vielsei- tigen Darbietungen der kommenden Wo- chen und Monate. Er dankte vor allem auch den außerpfälzischen Kollegen fur ihre Mitarbeit und wies darauf hin, daß durch den Aufbau der„SUWEGA“ in den vier wundervollen Parkanlagen für die Stadt Landau bleibende Werte geschaffen worden seien. Schu- Die Fische wollten .. beim neuerstandenen Fest der Petrijui Man muß die Feste feiern wie sie fal- len, sagten sich die Altriper Sportangler, als sie ihr Fischerfest, das erste seit Kriegs- ende, auf den Sonntag nach dem Speyerer Brezelfest legten. Aber Tradition ist eben Tradition(wenn auch erst seit 1931). Altrip, das sonst„vergessene Dorf“, vor den Toren Ludwigshafens, die alte Römer- gründung am Rhein, war für drei Tage das Ziel der Petrijünger und deren Anhänger. Mit einem großen„Fischsterben“ am Sams- tag wurde das Fest inoffiziell eingeleitet. Offiziell öffneten sich die Pforten des Fest- platzes am Sæmstagabend. Und als der letzte Karpfen zu Hause entschuppt war, zog ganz Altrip mit„Kind und Kegel“ zur Festwiese hinter dem Pcheindamm. Kein Platz mehr auf den vielen Bänken und kein Platz mehr auf der Tanzfläche war frei, als nach der Begrüßungsansprache der Vor- standschaft des Anglervereins die Musik zum Tanz aufspielte. Die sonst so gefürch- teten Rheinschnaken hatten auch Einsicht und erlaubten den Altripern ein Ausharren bis in die frühen Morgenstunden des Sonn- tags. Letzte„Reste“ kehrten sogar erst nach Sonnenaufgang heim. Die Glocken der benachbarten Stadt Mannheim und die Sonne sandten die 3 4 3 4 Zurei neue Flimmerkisten Wir leben im Zeitalter der Illusionen. Vielleicht werden deshalb 80 viele Licht⸗ Spielhäuser gebaut. Nachdem vor Kurzer Zeit die Gartenstadt ein eigenes schmuckes Kino erhalten hat, wird sich nun auch der Stadtteil Ludwig hafen-Mundenheim durch den Bau von 8 tern selbstandig machen. a In der Hauptstraße wird zur Zeit das 1943 vollständig zerstörte Alhambra-Kino wieder aufgebaut. Bis 2⁊u seiner Fertigstel- lung dürfte allerdings noch einige Zeit Ver- gehen, denn bi stehen erst wieder die 0 ohne Dachkonstruktion. fortgeschritten sind rbeiten an dem zwei- of Be, mit dessen it zu techmen n ehemaligen pro- testantischen Ver das 1939 in den Besitz der Wolle kt„Triefels“ in Lambrecht bei Neustadt übergegangen 18. Die Firma, die hier Zweigstelle eröffnet hatte, benutzte den grogen Saal, der jetzt für Kinozwecke umgebaut wurde, als Fabri kationsstätte für Kleider. Der Umbau 18t bereits vollendet; die moderne Klappsitz- jeich zwei neuen Filmthea- ten Kino Eröffnung ir findet 7 2 bestuhlung(400 Sitzplatze) ist ebenfalls schon an Ort und Stelle, und in den näch- sten Tagen sollen auch die neuen Film- apparaturen eintreffen. Der Inhaber des neuen Theaters ist der Besitzer der„Ca- pitol-Lichtspiele“ in Zweibrücken.— Mun- denheim wird also zwei Kinos mit zusam- men über 300 Sitzplätzen erhalten. Die Zahl der Kinos erhöht sich damit in Ludwigs- Hafen auf zehn. Noch einmal: Elternversammlung Eine Stellungnahme des Stadtschulrats Unsere unter dem Stichwort, Stadtschul- rat contra MM“ geführte Kontraverse hat mehr Staub aufgewirbelt als wir vermute ten. Wir fühlen uns daher verpffchitet Gicht weil es das Pressegesetz vorschreint!, dem Ludwigshafener Stadtschulrat, K. Schäfer, die Möglichkeit zu einer Stel- lungnahme zu geben. Er drückt seine Mei- nung wie folgt aus: „Der Stadtschulrat wendet sich nicht gegen die Kritik, die der MM- Reporter mem Artikel über die Elternversamm- lung hinzufügte.(Anmerkung: Der MM- Reporter hatte den Vorwurf„Dädagogischer Instinktlosigkeit“ erhoben, da die Finder der Diskussion Eltern-Lehrer bewohnten) Der Stadtschulrat weist darauf hin, daß die Anwesenheit der Kinder ein Versehen war. Der Verlauf des Abends war derart flott und reibungslos, daß das Entfernen der Kinder versäumt wurde. Entschieden wendet sich der Stadtschul- rat gegen die Formulierung. er habe die Lehrer„gerügt“. Dies ist nicht geschehen. Selbst wenn es hierzu jemals einen Anlaß gebe, werde der Stadtschulrat eine Rüge seinen Mitarbeitern nicht öffentlich ertei- len. Der MM- Reporter ist einem Irrtum zum Opfer gefallen. Die Dame, die die Rohrstockdiskussion entfachte, saß zwa bei den Lehrkräften, war jedoch keint Lehrkraft sondern eine Mutter.“ nicht unbeiſen in Altrip r den Rhein, als dann am ohne Motor die Petrijün- Rheindamm strömten. 106 Sportangler aus nah und fern beteilig- ten sich am Preisangeln. Wie„am Schnür⸗ chen“ aufgereiht saßen sie auf einer Strecke von 2½ km Länge am Rheindamm und Zeig- ten von 6 bis 10 Uhr geduldig mit ihren Angeln hinüber zun badischen Ufer. Aber die Fische waren aus unverständlichen Gründen mit dem Altriper Fischerfest ganz und garnicht einverstanden. Es kam zu keinen nennenswerten Fängen. Die„Re- kordeinzelleistung“ betrug 2263 Gramm als Gesamtbeute der vier Stunden. Während die Fische den Anglern ein Schnippchen schlugen, brachte die Rhein- fähre die ersten Sonntagsgäste aus Baden in das vom Dunst gebackener Fische um- Wölkte Dörfchen. Am Nachmittag und am Abend ging es dann wieder„rund“. Auch die hereinbrechende Nacht war nicht im- stande, das pulsierende Festtagstreiben der sonst so ruhigen Fischer- und Arbeitersied- lung einzudämmen. Am Montagabend er- lebte dann das seit 11 Jahren zum ersten Male wieder gefeierte gutgelungene Fischer- fest seinen feierlichen Ausklang. — 29. Heidelberger Jugendregatta Beide Achter fallen nach Mannheim— Baden gewinnt den Ersten Vierer In Heidelberg fand am Sonntagnachmit- dag bei herrlichem Wetter auf dem Neckar Zyischen der Alten und der Neuenheimer Brücke die 29. Jugend-Regatta statt. Mann- heim(Amieitia, Club 1875 und RG„Baden“ souie Heidelberg(Club und RG) stellten natürlich das Hauptkontigent der aktiven, 1 5 8 waren auch Boote aus Offenbach- ürgel, Frankfurt- Griesheim, Flörsheim- Rüsselsheim, Worms und Eberbach am Start. Leider war die Abwicklung so schlep- bei, dag man nach 3 Rennen() bereits 0 1 Stunde Verspätung hatte, am Ans Waren es sogar 2½ Stunden(bei 10 n Es war daher nicht verwunder- 1 daß die Zuschauer, welche sich längs wiede attastreckte ansammelten, sich immer Aer verliefen. Die Ausdauernden wurden 5 durch eine Reihe schöner Rennen 981 backender Endkämpfe belohnt. da W die sportliche Seite kein Fiasko 855 1 Ein Rekord war auch, daß zweimal die. neu gestartet werden mußte, da asserpolizei, trotz großer Aufmachung, nicht in der Lage war, die Strecke freizu- halten.: 1 erfolgreichste Verein war der Hei- 1 2 1872 mit 4 Siegen in den bei- . Altersklasse A und B, im e sowie im Schüler-Vierer. annheimer Ruder-Club 1875 holte sich nach seiner Niederlage im 2. Vierer, einen prächtigen Sieg im 2. Achter gegen beide Heidelberger Vereine. Das erbittertste Ren- nen brachte der 1. Jugendvierer. RG„Ba- den“ fing die führende„Amicitia“ im Ziel mit ½/0 Sekunde ab, da diese sich ver- steuerte. Beide Vereine lieferten sich auch im 1. Achter einen großen Kampf, der wie- derum„Baden“, diesmal vom Start weg führend, für sich entschied. Die Ergebnisse: 2. Jugend- Vierer A: 1. Heidelberg RC 72 3:54(1000 m), 2. Mannheimer RC 75 3:56, 3. RG 98 Heidelberg, 4. Flörsheim- Rlisselsheim. 2. Jugend- Vierer B: 1. Hei- delberg RC 72 4:01, 2. Frankfurter RK Griesheim, 3. WSV Offenbach-Bürgel. 1. Jugend- Vierer A und B: 1. Mannheimer RG„Baden“(Kesel, Alles, Knecht, Ank, St. Seidelmann), 2. Mannheimer RV„Amicitia“. Leichter Anfänger-Vierer A: 1. FIörs- heim Rüsselsheim 4:15, 2. RG 98 Heidelberg 4:17. Anfänger-Vierer B: 1. Lauf: 1. Heidel- berger RK 72, 2. RG Eberbach, 3. WSV Of- fenbach-Bürgel. 2. Lauf: 1. RS Worms 420,6, 2. RG Heidelberg. Schüler-Vierer: 1. Heidelberger RC 72, 2. RG Heidelberg. 2. Jugend-Achter A: l. Mannheimer RC 1875(Schäfer, Sigrist, Becker, Hinze, Knecht, Beger, Neureither, Dorn, St. Person), 2. RG Heidelberg, 3. Heidelberger RG. F. Jugend- Achter: 1. Mannheimer RG„Baden“ (Brang, Kuhn, Heilmann, Benkel, Knecht, Alles, Kesel, Ank, St. Seidelmann) 2. Mann- heimer RV„Amicitia“. F. H. 5 Bild Archiv Helga Klein, S6 Meisterin über 200 m und Weitsprung Mannheim Deutscher Tischtennisbund neugegründet Der Deutsche Tischtennisbund wurde am Sönntag auf der Jahrestagung des deut- schen Tischtennisausschusses in Witzen hausen von den Landesvorsitzenden der drei Westzonen und Berlins mit dem Sitz in Essen neugegründet. Damit ist eine frü- here von 1925 bis 1945 in Berlin im Rah- men der ITTF(Internationale Tischtennis Federation) bestehende Dachorganisation wieder entstanden. Zum ersten Vorsitzen- den wurde Karl Eckhardt-Lübeck ge- Wählt. Es wurde beschlossen, die Spiele um den Deutschlandpokal mit den deut- schen Einzelmeisterschaften ausnahmsweise zusammenzulegen und vom 2. bis 4. Sep- tember in Rheydt auszutragen. An wei- teren Terminen wurden festgesetzt: Her- ren-Mannschafts meisterschaft: 22. und 23. April 1950 voraussichtlich in München, Ju- gendmeisterschaften 9. und 10. April 1950 Austragungsort noch unbestimmt. Damen- meisterschaften 18. und 19. März 1950 vor- aussichtlich in Wuppertal. Sch. Faustballspiele Heidelberg-Mannheim Zur Feststellung der Endspielteilnehmer beim Landesturnfest in Karlsruhe am 30.31. Juli spielten die beiden Kreisbesten der Meisterklasse und Altersklasse 1 und II der Kreise Heidelberg und Mannheim um den Gruppensieger. Während im Kreis Marmnheim die Meister in sieben Klassen ermittelt wurden, hatte Heidelberg nur in diesen drei Klassen den Meister ermittelt. Das schöne Gelände des Germaniaplatzes bei den Rennwiesen war auch an diesem Sonntag wieder Spielplatz für die 12 besten Mannschaften aus Heidelberg und Mann- heim. Wie erwartet, waren die Mannhei- mer Mannschaften ihren Gegnern aus Hei- deiberg, Rohrbach, Wieblingen, Neckar- gemünd und Bammental überlegen, so daß alle Mannheimer Kreissieger mit den Zweiten an den Endspielen in Karlsruhe teilnehmen werden. Wie schon so oft, zeigten sich auch diesmal wieder die Mannschaften von Tus Sandhofen und SpVgg Sandhofen als überlegene Gegner und die Wiederholung der Endspiele Sand- hofen gegen Sandhofen fanden wieder, wie schon so oft, allergrößtes Interesse. Die Mannheimer Kreismeister sind: Meisterklasse: Kreismeister SpVgg Sand- hofen vor Tus Sandhofen unter künf Mannschaften. A-Klasse: Kreismeister Tus Lützelsachsen vor Spygg Sandhofen bei 12 Mannschaften. Altersklasse I: Kreis- meister Tus Sandhofen vor Tbd Germania Mannheim bei sieben Mannschaften. Alters- klasse II: Kreismeister Tus Sandhofen vor SpVgg Sandhofen bei neun Mannschaften. Altersklasse III. Kreismeister VfL Nek- karau vor Tbd Germania Mannheim. Jugend: Kreismeister Tus Lützelsachsen vor Sg Mannheim bei fünf Mannschaften. Frauen: Sg Mannheim und Tus Sand- Hofen. K. W. Seite 6 2 a MORGEN Dienstag, 19. Juli 1949/ Nr. 130 1 Femillennoghriehten 1 Stellen- Angebote 1 [ Seschäfts empfehlungen Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied im 81. Lebens- jahr mein treusorgender Mann, unser Heber Vater, Groß- vater und Schwiegervater, Herr Dr.-Ing. h. c. Oscar Bühring Mannheim, den 18. Juli 1949 8 85 Rathenaustraße 11. 8 1 Bedeutende Maschinenfabrik mit Serienfertigung in der Us-Zone sucht einen erfahrenen taufmannischen ſflitatbeiter mit überragenden technischen Kenntnissen auf dem Gebiet der Vor- und Nachkalkulation. Herren, die schon einen ähnlichen Posten bekleidet haben und in der Lage sind, den Vorsteher eines Kalkulationsbüros zu vertreten, wollen sich unter Angabe ihres Werdeganges, ihrer Gehaltsansprüche und des frühesten Eintrittsdatums unter Beifügung eines Lichtbildes be- werben u. Nr. 9421 an Bad. Ann.-Exp., Karlsruhe, Zähringerstr. 90. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Berta Bühring geb. Dienstmayer Die Einäscherung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Sehiffahrtsunter nehmen sucht eine jüngere Fachkraft für selbständige Position. Angeb. unt. Nr. P 27092 an den Verlag. Stille statt. Von Beilei dsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. JFC CCCCCCCCCCCGC((((bTbTbVbTbTTbTTTTTTTTTTTTTTTTT 8 Verschiedenes Hoch- u. Tief bauunternehmen über- Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere treusorgende VCERITIRETI EU b. Eisdielen u. Konditoreien gut eingeführt, f. uns. konkurrenz- loses Eisbindemittel und Milch- eispulver gesucht. Chemola, GmbH., München-19, Postf. 63. 25. bis 30. Dan täglicher Verdienst. Bezirksvertre- tung. Verkauf in jedem Haus aus Alteingeführt. Unternehmen der Seifen- und Waschmittelbranche sucht fest angestellten Reisenden k. Mannheim, Heidelberg, Darm- stadt. Bewerbungen m. handge- schrieb. Lebenslauf, Lichtbild u. Angabe von Referenzen erb. unt. M. R. 35 540 üb. Ann.-Exp. CARL GABLER, München 1. nimmt noch Bauaufträge aller Art. Zahlunsserleichterung ist nicht aus- geschlossen. Angeb. unt. Nr. 03391 an den Verlag. Uebernehme Maurerarbeit aller Art. Ang., unt. P 03404 an den Verlag. 1 Selcverkehr Wer leinht für die Dauer eines Jahres 1500,— DM? Gute Zinsen u. Sicherheit(Grundstück). Angebote unter Nr. 03323 an den Verlag. Mutter, Oma und Schwieger- mutter, Frau Maria Thron geb. Haberacker plötzl. u. unerwartet, versehen mit den hl. Sakramenten, aus unserer Mitte gerissen wurde. Mhm.-Neckarau, 17. Juli 1949 Friedrichstraße 24a. Die trauernden Hinterbliebenen der Aktenmappe. Bewerbungen unt. Angabe von Alter u. jetziger Tätig- keit unter P 27094 a. d. Verlag. Alte Margarinefabrik mit an der Spitze liegenden Fabrika- ten, Kokosfett-Lieferant, sucht eingeführte Urbühandels vertreter Lagerung und Spedition Bedin- gung. Ang. u. P 27093 a. d. Verl. dunge Damen gut auss. u. mit gt. Garderobe, für interessante Bschäftigung in den Abendstunden gegen Fest- honorar von tägl. 10,.— DM ge- Wer gibt Darlehen von 1000,— DM Sg. Ueberl. v. 2- Zimmerwohnung? Ang. unt. Nr. 03343 an den Verlag. 0 Immobiſien sxꝛ2-Zim.⸗ Wohnhaus Lindenhof, roh- baufertig 35 00% DM z. v., restl. Phil. Thron m. Kindern u. Ang. Beerdigung: Dienstag, 19. 7. 49, 13.45 Uhr, Mannheim-Neckarau. Für die vielen Beweise herz- Uücher Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herr Georg Scheifl innigsten Dank. Neckarhausen, Mhm.-Waldhof. Die trauernden Hinterbliebenen Nach kurz. Krankheit verstarb mein lieb. Mann, Vater, Groß- vater und Urgroßvater, Herr Karl Schwind im Alter von 92 Jahren. NMhm.-Feudenheim, Blücherstr. 4 Die trauernden Hinterbliebenen Karoline Schwind und Kinder. Beerdigung: Dienstag, 19. 7. 49. 14 Uhr, Friedhof Neckarau. 5 Nach kurzer Krankheit ist un- er Ib. Kind, Schwester, Nichte Uhren- Baukosten ca. 15 Mille, sowie Häu- ser 1. Vorortlage m. freiw. Woh- nungen, Baupl. und Ruinen preis- günstig. Bittiger, Immobl., Gögg- straße 15, Almen. 03396 U Wiedercufbeu Baukostenzuschuß geboten gg. Vermietung eines Ladens m. Kl. Nebengelaß. Angebote unter Nr. 03190 an den Verl.(Antwort erfolgt am 26. Juli). Bauinteressenten mit Bauplatz(auch Ruine) u. Teilkapital bietet Bau- firma günstige Baumöglichkeit. Restfinanzierung wird beschafft. Zuschr. unt. P 03403 an den Verl. f Seschälfie 10002000,— DM zu leihen ges., evtl. Uebernahme v. Schreinerarbeiten. Ang. unt. Nr. 03409 an dem Verlag. und sSchmuckwarengeschäft in industrieaufbauender Veinstadt V. 2. Z. 20 000 Einw., günst. zu verk. und Enkelin Ursula im Alter von 10 Jahren von uns gegangen. Ang. unt. Nr. 03410 an den Verlag. 1 Vermietungen f sucht. Vorzustellen ab sofort 12—14 Uhr, Parkhotel. Melden beim Empfang. Aufzug Konstrukteur mit guten Kenntnissen, flotter Zeichner, bal- digst gesucht, ebenso Aufzug-Mon- teur, selbständiges Arbeiten Bedin- gung, mit Kenntniss, in Steuerun- gen gesucht. Zuschriften unter P 26764 an den Verlag. Dreschmaschinen-Führer, der mit Bulldog und Elektro-Motor dre- schen kann, gesucht. Guter Lohn u. bei Zufriedenheit Dauerbeschäf- tigung. Es wollen sich mögl. Leute melden, die schon gedroschen hab. Pirmin Müller, Ladenburg, Wall- stadter Straße 549. Vertreter, möglichst mit Kunden- stamm, für gängige, chemische Er- zeugnisse zum Verkauf an Indu- strie, Behörden und Einzelhandel bei lohnendem Verdienst von soli- Eine Säuglingsschwester und eine Kinderpflegerin evtl. Kindergärtne- rin sofort gesucht. Säuglings- und Kinderheim Herrenalb. Schulentl. Mädchen oder Junge für Büroarbeit ges. Schäfer, U 4, 14. Hausangestellte, evtl. mit Säug- ling, und Stationshilfe, 15—16Jähr., per sofort gesucht. Säuglings- und Kinderheim Herrenalb. Hausangestellte, perfekte Köchin, f. kleinen Geschäftshaushalt per sof. gesucht. Ang. u. Nr. P 03378 a. d. V. Stellen-Gesuche f Für schulentl. Mädchen wird Stelle in der Hauswirtsch. gg. Kost und Wohnung gesucht Telephon 41312. der Firma für sofort gesucht. Be- Werbungen mit Lichtbild und Le- benslauf unter M 310 an Werbung Dr. Hegemann GmbH., Stuttgart-O, Gerokstraße 27. H 69/304¹ Die Kugel des Wiesbadene Spielkasinos rollt in Mannheim park-Hotel Kasino- Soc linle⸗ täglich von 18-2 Uhr 24 fache Auszahlung Ihr,, Verschaffeltstraße 2. Gut möbl. Zimmer zu verm. Adr. In tiefer Trauer: einzus. unt. A 03388 1. Verlag. Familie Robert Hölzer 1 2 und Kind Marliese 0 Wohnungstausch ö. Bekenntmachungen Feuerbestattg.: Donnerstag, 21. Juli 1949, 13 Uhr, Hauptfriedhof. Almenhof: 2 Zi., Kü., Bad usw. 69, 2 85 Almenhof: 2 Zi., Kü., Bad usw. 56,.— Almenhof: 2 Zi., Kü., Bad usw. 30. 3 JAimenhof: 1 Zi., Küche usw. 30. Unser Stammhalter Friedrichsfeld: 2 Zi., Kü. usw. 28, Feudenheim: 4 Zi., Kü., Heizg. 70. Delfer Feudenheim: 3 Zi., Kü., Komf. 55.— Feudenheim: 2 Zi., Kü. usw. 36,— ist am Sonntag angekommen. Käfertal: 2 Zi., Kü., Bad usw. 36. 5 Neuosthm.: 3 Zi., Kü., Bad usw. 90,.— 8 C Seckenheim: 2 Zi., Kü. usw. 30.— Elisabeth Clouth geb. Mayer Seckenheim: 1 Zi., Kü. usw. 25,.— Alfred Clouth Sandhofen: 2 Zi., Kü. usw. 35.— 5 5 Wallstadt: 1 Zi., Kü. usw. 32. Nhm., Mühldorferstraße 3. Wallstadt: 2 Zi., Kü., Bad usw. 35.— 2. Z. St. Hedwigsklinix Waldhof: 2 Zi., Kü., Bad usw. 31.— Privat-Station geg. geeignete sStadt wohnungen zu * tauschen gesucht. Schäfer, U 4, 14. Schöne gr. 2-Z.-Wohg., gr. Kü., Bad, 2 Balk., Innenst., Nähe Wassert., zu t. gg. ebens. mögl. Neuosth., Ostst. O. A. Ang. u. Nr. 03379 a. d. Verlag. Biete 2 Zimmer u. Küche, Speck Wegsiedlg., geg. ebens. Luzenberg. Ang. unt. Nr. 03407 an den Verlag. SER. 17858( FTC G ömnmenelt ut Fumachelt! 50 Mieigesuche mäftsmann sucht möbl. od. teil- möbl. Zimmer, mögl. sep. u. partr. Angeb. unt. Nr. 03263 a. d. Verlag. Von seriöser Firma 2 Büroräume gesucht. Tel. 524 65. 03389 Möbl. Zimmer mit Kü.-Benutzung od. Kochgelegenheit von Mitglied des Nationaltheaters gesucht. An- gebote unt. Nr. 03395 a. d. Verlag. Kräuteressig offen, 5% Säure Liter DM Weinessig offen, 20% Wein- 90 geh., 5% Säure, Liter DPM= Weinessig 200% Weingeh., 75 5% Säure, ½ Fl. o. Gl. DM Essig- Essenz 80% Säure, 1 2. Selbstbereiten von 4 Flaschen Speise- u. Ein- machessig, Flasche 200 8 1 20 VT Citrofeinessig 5% Säure, ein vollmundiger Tafel- essig mit den feinen Ge- Beteiligungen Alteingef. Großhandlg. sucht tätigen Teilhaber(Reisetätigk.) mit einigen Mille Einlag. Geschäft ist ausbauf. u. kann spät. übernommen werden. Angeb. u. Nr. 03377 an den Verlag. schmacksstoffen d. Zitr. % Flasche o. Gl. M 7³ 1 Uermarkei Rheingold- Speisesalz in Masthähnchen, 2½ Kg Baum wollgewebe- 1 20 Säckchen DM A, Rheingold- Speisesalz in 5 kg Baumwollgewebe- 2 1 5 Säckchen DM 2, ferner empfehle ich: Opekta, Einmachcellophan, Saly- bilpergament, Einmachgewürze, diverse Konservierungsmittel f. Obst und Gurken, Gummiringe usw. Für die heißen Tage: 6 Woch. alt-,860 DM, 8 Woch. 1. DM. Vers. p. Nachn. Leb. Ank. garant. Bernh. Bexten, Geflügelhof, Westerwiehe 12 1. W., Kr. Wiedenbrück. 2 junge Schnauzer, rasser., 6 W., zu verkaufen. Jäger, Mittelstraße 16. Hunde dressiert Alois Lang, Mhm.- Rheinau, Stengelhofstrage 61. E Freie Beruſe 4 N Gl. DM 90 Praxis eröffnet! eise o. Gl. f 5 Dr. Mell. Geert Haesiner Apfelsaft Literflasche o. Gl. DM 1.10 Verkeufssfeſſen en Stedtteilen Facharzt tür Nerven- und Gemütsleiden Mannheim, O 3, 8 Elanken) An allen Kassen zugelassen 7 8 WURTTEMBERG- BADEN bietet an: 4OODlanschbecken zum Baden an heißen Tagen, auch als Wasserbehälter für Kleingärtner und Siedler ete. verwendbar, aus starkem Segeltuch, ca. 3,5 m Durchmesser, 1,4 m hoch, zusammen- Klappbar, leicht aufzustellen. Preis 30, DM bis 70.— DM. je nach Zustand. Lager Engineer-Depot, Mannheim- Rheinau, ab Mannheim Straßenbahnlinie 16 bis Endstation Telephon Nr. 412 52 und 412 53. Arbeitsvergebung. Für unseren Neubaublock an der Speyerer Straße soll die Lieferung von Klappläden im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsunterlagen sind bei der Gemeinnützigen Baugesell- schaft Mannheim mbH., in Mannheim, Max-Joseph- Straße 1,— solange vorrätig— an der Kasse, Zimmer 2, gegen Erstattung der Selbstkosten erhältlien. Die Angebote sind dort verschlossen, mit der Aufschrift „Klappladen für Speyerer Straße“ versehen, bis Samstag, den 30. Juli 1949, vormittags 10 Unr, Zimmer 15, einzureichen. Familie Mun!er 77 Munters Jüngste, das Sabinchen, Wünscht sich sehnlichst 2 Kaninchen. Doch ein solches Hasenpaar Im Moment nicht greifbar war. „Vati, bitte, inseriere, Dann bekommen wir die Tiere!“ Spricht die Kleine. Es geschah Und bald war das Pärchen da. Da selbst Kinder schon kapieren Daß es lohnt zu inserieren, Läßt sich länger nieht 5 verschweigen: cod 15 be durch i 2 dunge chalselongue Jurkrei 65.—, 75,.—, 85,.— zwischen den Zehen 1.80 Billige Matratzen Satzündung, Fuölechte in 42,.—, 58,.—, 65,.— 5 05 wirksam bekämpft Apoch. ure u. men. Saumanm à co. Nnebroconbbas Qu 3, 4 Mannheim Qu 5, 4 1 Unterrleht 1 HanoEISURTERRIeHTSsRURSE e Mannheim, Tullastr. 14, Fernspr. 424 24 Am 20. Juli, 18.00 Uhr, beginnt ein Abendkursus für Anfänger in: STENoGRAFEIE UND MasechIiNENSeH REISEN NEUE TAaGSES- UND ABEND TEMKRGARN EE in sämtl. kaufmännischen Fächern ab 1. August und 1. september Neuer Schlager Fußballspiel-Automat(Mannschafts- spiel) für Aufsteller u. Gastwirte, Alleinvertretung für Baden und Pfalz B. Nübling, Mannheim, Gärt- nerstraße 85. 03394 Nunzen u. sonst. Ungeziefer vernichtet das Fachgeschäft O. Schöps, Mannheim J 2, 4. bei Rimmler. Tel. 44719 und Parkring 252 bei Friseur Sauer- bronn. Daunendechen Steppdecken, in herrlichen Farben u. in jed. gewünsch- Ia Quali- aus der bestens Spezialwerkstätte ten Ausführung. tätsarbeit, bekannt. H. HO ERNE R Friedr.-Ebert-Str. 53, Tel. 53327. 0 Verkäufe Vögele-Schnellmischer 150 Ur. gebr.(Kleinmischer für Mörtel und Beton) mit Benzin- oder Elektro- motor günstig zu verkfn. Adresse einzusehen u. A 03384 im Verlag. 3 Werkstatt-Bürowagen ohne Un- tergestell günstig zu vk. Tel. 44366. Waldhorn Ooppelhorn F und B), Schmidt, Weimar, sehr gut. Emil Seip, Am Friedhof 27, Pel. 515 94. 2 Fässer(116 u. 68), 1 Küchentisch, 2 Stühle zu verkaufen. Kleinhans, Rennershofstraße 25. Couch mit Sesseln weg. Ausw. billig zu vkfn. Adresse u. Nr. A 03382 1. V. Neue 5 kg Schnellwaage billig zu verk. Ang. u. Nr. 03381 a. d. Verlag. Gasherd, neuw., mit Backofen zu verkaufen. Joh. Lohner, Ilvesheim. Heidelberger Tor. Nähmaschine, Rundschiff 135,, Aus- ziehtisch, Eiche 90x 110 85, 4 Pol- sterstühle zus. 100,-, weißer gut erh. Herd 85, u. Gestell f. Couch 35,—, zu verkaufen. 8 6, 21, part. Ausziehtisch mit 3 Stühlen, 2tür. Spiegelschrank, steil. Matratze u. sonst. zu verkaufen. Göttle, Mann- heim, Langerötterstrage 76. Schreibmaschine, Ideal B, gut erh., zu verk. Ang. u. Nr. 03274 a. d. V. Gebr. Küchenherde preisw. zu vk. Adr. einzus. u. A 03275 im Verlag. 2fl. Gasherd, 1. H.-Uebergangsmant., neuw., Bademantel, neu, sowie Rot- fuchs zu verkaufen. Adresse ein- zusehen unter A 03279 im Verlag. Gut erh. Pitschpine-Küche für 120, DM zu verkaufen. Adresse einzus. unter A 03294 im Verlag. Zimmertisch u. 2 Stühle zu verk. Weller, Käfert., Schwalbenstr. 19. Kinderwagen billig zu verkaufen. Benzinger, Beilstraße 29. Gut erh. Korbwagen(Kastenwagen) zu verkaufen Adresse einzusehen unter A 03329 im Verlag. Anzug, mod., neuw., grau m. weiß. Nadelstreifen, Gr. 48/50, f. 78,.—, zu verkaufen. Adresse einzusehen unt. A 03328 im Verlag. Gut erh. Ki.-Sportwagen 25,—, lack. Bettstelle 25,—, breite Bettstelle m. Rost 30,.— zu verk. Neckarau, Blumenstraße 7. 2-Sitzer-Paddelboot zu verkaufen, neuw., Seckenheim, Bühlerstr. 5a. Bibel v. 17. Jahrhundert u. Kassen- schrank, etwas beschädigt, zu ver- kauf. Adr. einzus. u. A 03313 i. V. Neuwert. Klavier zu verk. Adresse einzus. unt. A 03312 im Verlag. Kinderwagen zu vk. H 7, 23, Part. Kleiderschrank, 2 Polsterstühle, Kin- derbett u. Küchenherd zu verkauf. Ang. unt. Nr. 03357 an den Verlag. 2 eis. Bettst. m. Matr. u. 1 Federb. m. Kopfk. zu verk. Weiß, L. 4, 4. 2 Lampen, 1 Ei.-Bett, 1 Ki.-Truhe, 1 Laufstall, 1 Gasheizofen. 1 Bild, zu verkaufen, Puhr, Neuostheim, Feuerbachstraße 20. Bootsmotor 13,5 PS, farikneu, für 300,— DM zu verkaufen. Feuden- heim, Nadlerstraße 32, III. Neues Klavier zu verk. od. tausch. gegen neuw. Motorrad bis 350 cem, kKopfgesteuert. Lu.- Mundenheim, Friedensstraße 4. Deckbett u. 2 Kissen, kl. Staub- sauger, Ww. Schränkchen, Leiter Chaiselongue u. Decke, 1 Zimmer- lampe, Vogelkäfig, schw. Damen- schuhe Gr. 36, preiswert zu verk. Adr. einzus. u. A 03347 im Verlag. Büroschreibmaschine zu verkaufen. Gröber, Mhm., Karl-Ludwig-Str. 3. Verkaufe Hanfseil, neu, 60 m 1, 30 OG, 1 Flasche Doppelrolle), 1 Flasche m. Haken, 150, DM. Ang. unter Nr. 03340 an den Verlag. Gebr. Kinderwagen m. Matr. zu vk. (35,.—). Adr. einzus. u. A 03336 1. V. Kassenschrank, gut erh., zu verkau- fen. Ang. u. Nr. 03376 a. d. Verlag. Kinder- Kastenwagen, neu, m. Matr., für 65, DM zu verkaufen. Ange- bote unt. Nr. 03374 an den Verlag. Nähmaschine, Rundschiff, 135, Aus- ziehtisch, Eiche, 90x 110 85,, 4 Pol; sterstühle zus. 100,-, Weiß., gut erh. Herd 35, und Gestell für Couch 35, zu verk. 8 6, 21 part. 03254 Eich. Bett m. Rost u. Deckbett zu verk. Nagel, L 8, 2, 4. St. 03393 Gut erh. NSU-Damenrad 80, zu vk. Ang. unt. Nr. 03406 an den Verlag. Versenkb. Nähmaschine zu verkauf. Baumgärtner, G 7, 15. 1 Kaufgesuche ü paddelboot, 2er, zu kaufen gesucht. Angeb. unt. Nr. 03397 a. d. Verlag. Schrank-Nähmaschine zu kauf. ges. Ang. unt. P 03283 an den Verlag. Gebr. Untergestell für Nähmaschine zu kaufen gesucht. Angebote unter P 03290 an den Verlag. Gebr. Kassenschrank zu kauf. ges. Angeb. unt. Nr. 03309 an den Verl. 5 Kreiftfehrzeuge N Fabrikneuer Borgward- Kastenwagen zu vk. Ang. u. Nr. P 27091 a. d. V. BMwò 45 PS Lim. Der Wagen des Kenners, 4500,— DM Kassa, zu ver- kaufen. Tel. 405 04 Mannheim. DKW, 200 cem, Bauj. 1939, 8000 km, zu verkaufen. Burger, Neckarau, Friedrichstraße 47. Motorrad bis 350 cem, auch reparat. bedürftig, zu kfn. ges., evtl. wird Leichtmotorrad in Zahig. gegeben. Ang. unt. Nr. 03385 an den Verlag. Motorrad zu kauf. gesucht. Angeb. Unt. Nr. 03398 an den Verlag. Volkswagen, Opel- Olympia oder DKW-Limousine zu kauf. gesucht. Ang. unt. Nr. 03324 an den Verl. 28 Heirot Kriegerwitwe, 35 J., mit 2 Mädels v. 5 u. 9 J., wünscht charakterf. Herrn in sich. Stellung zw. spä- terer Heirat kennen zu lernen. Eigenes Heim mit Einrichtung vor- handen. Nur ernstgem. Zuschriften unter Nr. 03304 an den Verlag. Kriegerwitwe, 43 J., mit 3jährig. Jungen, wünscht sich wieder zu verheiraten m. charakterfest. Herrn in sich. Arbeit, der auch etwas v. kleiner Landwirtschaft versteht. Nur ernstgem. Zuschr., mögl. mit Bild, unter Nr. 03303 an den Verl. Baumeister, 39 J., wünscht Mädel od. WWe. ab 30 J., mit etw. Ver- mögen zw. Heirat kennen zu lern. Zuschr. u. P 03344 an den Verlag. — Clara Schumann 3 große Liebe mit Katherine Hepburn Beginn: 14.30, 17.30, 20.30 Uhr. — d Unheimühe Lie Die Großreportage d. deutschen Fuß ballmeisterschaft „Um die Viktoria⸗ Beg. 14.00, 16.30, 19.00 u. 21.00 Uhr Ab heute bis Donnerstag Renate Müller, Gustav Fröhlich 2 „Liebesleute“ Im Beiprogramm das Stuttgarter Meisterschaftsspiel Beg. 10.15, 11.45, 14, 16, 18, 20.10 MANNHETx 41,6. Breite Straße Telephon 446 35 Ab heute bis Donnerstag Der schönste Roman der Weltliteratur Renate Müller Gustav Fröhlich Harry Liedtke Hans Adalb. v. Schlettow Hermann u. Dorothea von heute ö Im Beiprogramm das Stuttgarter Meisterschaftsspiel 880 8 Beg. 10.15, 11.45, 14.00, 16.00, 18.00, 20.00 Uhr. Vorverk. ab 10.30 Uhr 9 Künstler gemeinschaft Heute Premiere, 21.15 Uhr „HFH LUNA Operette in 7 Bildern von Paul Lincke mit: LX BRUHL, Hannelore Sturm, Irene Walter, Franz Kugler, H. Clemens; ferner Chor-Ballett u.- orchester. Völlig neue Ausstattg. — Gastspiel des Heidelberger Volkstheaters 4 Kartenvorverkauf: Zigarrenhaus Schmitt, P 5, 14, Kiosk am Tatter- Sall, Schleicher und an der Theaterkasse. 5 Jol 23. Scimstag 22²⁰— In den Alster-Lichtspielen O 3, 6- In den Planken Urlaub vom Alltag für die Daheimgebliebenen! Der frohe Sebnstag- Abend mit prominenten Könstlern vom Konzert, podium, vom FThecter und Kabarett! Barnabas v. Cë czy- Heinz Erhardt Erwin Hoffmann · Lore Paul Lothar Röhrig- Max Wendeler Am Flügel: Fritz Häringer Karten zu 1,50 bis 3,— DM in den Vorverkaufsstellen 4 Böttger, Schmitt, Schleicher, Schreckenberger und an der Tageskasse der Alster-Lichtspiele fltternachtsstrandlest mit Ball-Paradox. Eintritt freii Heute bis Donnerstag Heute Ein nettes Lustspiel Zum Hlelnen Glüch mit Danielle Darrieux u. 2. Restaurant Ein 55 Film 85* in deutscher Sprache 0 6 Seh Beg.: 16.00, 18.00 u. 20.00 Uhr 2 eißer 10 Schwetzingen Am Flügel jeden Abend: HELMUTH REHICHMANN — Heute bis Donnerstag Leo Slezakx Lizzi Waldmüller, Johannes Riemann in der lustigen Film- Operette Wochentags: 18.30 und 21.00 Uhr bk KkIHIER VOI kInceKochris ohne daß das Einkochen Mühe macht- dies Wundet vollbringi de Verwendung der Versteigerungen 1 vergessen sie nicht die Auktion Mittwoch, 20. Juli, 9 und 14 Uhr, im Rosengarten zu besuchen. Möbel, Teppiche, Brill.-Schmuck, Oelge- mälde, Aufstellsachen u.s. w. Alois Stegmüller, Versteigerer, U 1, 21. Uebernehme Versteigerung. all. Art. EixNKOcn- HAsDο⁰ε Man komn mii ihnen stückweise ein. 1 2 441 den nichl 818 f 22 Einkoch · 1188 VO BESTSEIUTER I Csderen and used e gend und spielend leicht zu öttnen! Nr. ö f ä Hierzu: Dienenhonig A een kann abgeholt werden Apparale 5. pfond · Glos 9 3 eh 5 feiffer fölnkosaus Cübitz ow. Mannheim, 0 4. 7. In den planken K 1, 4 28 dluttge der F schwef estell Ob badiscl zonale! ſerein der kelch nach kei! Kisch Mine deut. Der heit ve venige Steller bing el von meh Fran Nat Für 1949/50 lechne Lelbstt lung v für W gesamt einigte schaft gestrel r de n. U de to eute hr — gler, attg. tter· ten Nr. 139 Dienstag, 19. Juli 1949 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 A dd E Gasversorgung beschreitet Mittelweg Ausbau eigener Werke Nach den Plänen des württembersisch-badi- schen Wirtschafts ministeriums soll die Gasver- gorgung des Landes erheblich erweitert wer- den. Württemberg-Baden ist eines der gas- intensivsten Länder. Der Bedarf der Haus- halte und Industrie kann mit den vorhandenen Kapazitäten nicht voll gedeckt werden. Für de nächsten Jahre rechnet man darüber hinaus mit einem stetig steigenden Verbrauch der privathaushalte wie auch der Industrie. Der göbte Teil der mittleren und kleineren, meist kommunalen Gaswerke ist schon jetzt voll aus- lastet. Es stecken aber in den großen Gas- gerken Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe zock beachtliche Reserven, da diese nach Be- bebung der Kriegsschäden verhältnismäßig ut und modern ausgerüstet sind. Durch den peiteren Ausbau dieser Werke könnte zunächst de Versorgung der meist stark industrialisier- en Gemeinden in der näheren Umgebung der Großstädte sichergestellt werden. Zum Aus- geich eines Spitzenbedarfs ist der Ausbau ener Verbindungsleitung zwischen diesen gro- den Werken geplant. Restversorgung durch Ruhrferngas ber über die Kapazität der Werke des Lan- des hinausgehende Bedarf soll durch den An- club an das Ferngasnetz der Ruhr und der dar sichergestellt werden. Dieses Ferngas- gels ist jedoch nur bis zum Raume Mannheim zugebaut. Von hier aus soll die Leitung über dutgart bis Ulm weitergeführt werden. Teile der Ferngasleitung sind in der Nähe von gchwetzingen und Stuttgart bereits fertig- geztellt. Unberücksichtigter Ex pOrt ob dieses Projekt des württembergisch- badischen Wirtschaftsministeriums mit den bi- zunalen Energie- bzw. Gasproduktionsplänen ſereinbar sein wird, ist fraglich, denn bekanntlich soll Ja das Ziel er- keicht werden, von Rhein und Ruhr Gas nach Oesterreich und in die Tschechoslowa- kel zu exportieren, um die tschechoslowa- Aschen Kohlen- und die ssterreichischen Mineral- ete. Lieferungen nach Süd- deutschland auszugleichen, ohne Dollar- zahlungen leisten zu müssen. Der Zentrallastverteiler wird über die Weis- beit vom grünen Tisch nicht entzückt sein, noch peniger die sich mit Außenhandel befassenden gtellen, hingegen wird die Gaz de France, deren Ael es ist, die Pfalz und Süddeutschland von dem Saarferngasnetz abzuschalten, um mehr Energien für Elsaß-Lothringen und Frankreich zu gewinnen, sehr erfreut sein. Natürlich bezahlt es Onkel 5 Marshall Für die Durchführung dieser Pläne ist für 04950 ein Kreditbedarf von 21 Mill. DM er- kechnet worden. Die Mittel sollen durch Selbsttinanzierung und durch die Bereitstel- lung von Bankkrediten über die Kreditanstalt tür Wiederaufbau aufgebracht werden. Am gesamten Wiederaufbauprogramm des Ver- ennlgten Wirtschaftsgebietes ist die Gaswirt- schakt mit 105 Mill. DM beteiligt. Es wird an- gestrebt, auch Mittel des„Counter part Funds“ für den Ausbau der Gasversorgung einzuset- 15 Ueber den Anteil von Württemberg-Baden rde bisher noch keine Verfügung getroffen. Eig.-Ber. u. Dr. T. Das Faß ohne Boden die teuren Kontraktkäufe Wir haben nach dem ersten Weltkriege das„Loch im Westen“, das besetzte Ruhr- gebiet, mit dem endgültigen Zerfliegen un- serer Währung in eine hemmungslose In- flation bezahlt. Wir waren ziemlich hart daran, diesmal unsere Währung, die neue, die reformierte D-Mark bei der Blockade Berlins einzubüßen und haben die Hoff- nung, daß das Nichteintreten dieses harten Schſeksalsschlages, das wir nicht nur einer indes eingetretenen Erleichterung im Ost- West-Verkehr, sondern auch der tatkräf- tigen Hilfe der Alliierten verdanken, nicht durch eine neuerliche Zuspitzung der Si- tuation hinfällig gemacht Wrd. n hat sich so von ungefähr, so büötzlich ein neuerliches Loch aufgetan, be- zor sich das eine, in dessen Abgrund wir 1 8 hinunterstarrten, endgültig 1 oh. Die Gouverneure Mecloy und obertson haben den Vertretern des 0 chakts-, des Länder- und Verwaltungs- ales bekanntlich erklärt, daß es bei dem dezenwärtigen Abrechnungssystem für Im- hutteteen so lange bleibe, bis die künftige nenlterreclerung einen Antrag auf Einbe- 1 8 in die Weltweizenkonvention ge- 5 t habe. Da haben wir die Bescherung. 95 zum 30. Juni 1949 haben wir, d. h. hat 1 rund 200 Millionen P-Mark an 0 3 dem Getreideimporthandel im 10 sten Sinne des Wortes aufgedrängt, a ihm Cif-Preise ab Seehafen auf Grund 11 ZWar sehr gelahrten, von praktischer en chaktserkahrung jedoch leeren Gutach- 8 Preisrates nicht zugebilligt werden 5 en. 350 Millionen monatlich sollen die 15 wentonsaufwendungen ab 1. Juli be- Wan Wobei die VELy, wie weiland der 15 rlehrling, vor der Flut von Rechnun- ac rene Welent, denn die in die Aus- 15 kasse eingehenden Zuschüsse aus 1 niederer Preislage, als am In- 1 markt notiert, reichen nicht aus, die gleichsbeträge zu refundieren. in cher dagiert eigentlich die Kalamität. tte ergen vom 15. Juli wurde in dem un el Moral der Sträflinge— Moral der 9 8 bereits erwähnt, daß die Kon- anke recklüsse der überseeischen Import- 1 bedeutend über der Weltmarkt ie rente liegen, ja liegen müssen, weil en lla auke global getätigt wurden, 8 iche Engpässe selbst auf gut versorg- 10 Markte schufen und damit die Preise a Diese Suppe haben wir, hat der fiken Menn von der Straße nun auszu- u 0 Nicht nur, daß er nicht in den Ge- are er Verbilligung von Gütern und en an ommt, die auf den Auslandsmürk- 5 N billiger gehandelt werden, nein, dener Wahrscheinlich noch auf Kosten des danch raufrommens dazu beitragen, dag gehalten maftuche Preise künstlich hoch- gde en werden. Der deutsche Landwirt Nulse 85 in den nächsten Jahren einer che Aua fesen geht, die keine geschicht- und waftlose kennt, der deutsche Landwirt 55 1 8 85 von einer Verwaltung, die un- L bst, wirkliche Leistung zu fördern und an Iakuspornen, dazu verleitet, möglichst exten- V 1 all des breiten. Investition und Veredelung, eibt eine bloße Chimäre, denn dem Landwirt wird eine leichte, eine ständig fllezende Rente versprochen. Versprochen nur, denn gewährleistet kann sie nicht wer⸗ den. Sie könnte es, wenn nicht ein Standes- Egoismus, eine berufliche Engherzigkeit ei- niger Bauernführer es vorzögen, den Augenblickserfolg über den Zukunftserfolg zu stellen. Selbst wenn heute die Besatzungsmächte großzügig auf die deutschen Zahlungen für Besatzungskosten verzichten würden, könnte eine Erleichterung, könnte eine steuerpoliti- sche und währungspolitische Besserung nicht eintreten, wenn etwa vier bis fünf Milliarden D-Mark jährlich nur dem Preis- ausgleich geopfert werden. Die Militärgouverneure stehen auf dem Standpunkt, daß diese Gelder letzten Endes 5 der Investitions finanzierung zugute kom- men. Von diesem Aspekt aus gesehen, wäre Vielleicht noch ein Vorteil, ein Glück im Unglück festzustellen. Leider aber, leider verhält sich die Sache so, daß sich immer wieder neue Schröpf- und Saugorgane fin- den, die ein Ansammeln von für Investi- tionszwecke bestimmten Beträgen unmög- lich machen. Wäre es derm sonst erklärlich, daß die Auhßenhandelskasse bisher nicht einmal 15 Prozent der in ihrem Portefeuille theoretisch angesammelten Beträge für Investitionszwecke abzweigen konnte? Ein Faß ohne Boden ist eine trübe An- gelegenheit. Jedoch jedem Faß, das keinen Boden hat, kann ein solcher eingesetzt wer- den, vorausgesetzt, daß sich nicht wieder eine allzustarke, eine übermächtige und im voraus unsichtbare Hand findet, die den eben hineinzupassenden Boden wieder aus dem Fasse herausschlägt. Es gibt eben Leute, die den Ast, auf dem sie sitzen, mit ernsthafter Emsigkeit ab- sägen; ihnen kann noch geholfen werden, solange sie vor dem Hinunterstürzen des Astes noch mit affenartiger Geschwindig- keit einen benachbarten oder einen darüber bzw. darunter liegenden Ast ergreifen. Sel- ten sind aber und hoffnungslos jene Fälle, in denen Menschen den ganzen Baum, auf dem sie sitzen, abzusägen bemüht sind. Und diesen Leutchen gleichen die genialen Ver- treter von Agrarinteressen in der VELF, di- gemeinsam mit dem Preisrat es verstanden haben, die Alliierten vor die Notwendigkeit zu stellen, dem deutschen Volke, der deut- schen Wirtschaft noch diese schwere Prü- kung aufzuerlegen. F. O. Weber Kostspielige Dollareinfuhr soll eingespart werden Zellstoff Waldhof plant neue Erzeugung Laut dem von OEEC festgesetzten Be- darfsvolumen Westdeutschlands an Zellstoff sind 150 000 t Sulf at-Zellstoff einzuführen, da es in Westdeutschland keine entspre- chenden Fabriken gibt. Der größte Zellstofferzeuger Deutsch- lands, die Zellstoff- Fabrik AG. Waldhof, die vor dem Kriege etwa 66/ der Zellstoffer zeugung beherrschte und die mit Ausnahme eines kleinen Werkes in Düren, das nicht zu diesem Unternehmen gehört, den Gesamtsbedarf der Westzonen an Sulfit-Zellstoff(rund 500 000 Tonnen) bestreitet, arbeitet deswegen an einem Projekt zur Erzeugung von Sulfat-Zellstotf in Deutschland. Der Unterschied zwischen Sulfit- und Sulfat-Zellstoff, auch Natron- oder alkalischer Zellstoff genannt, beruht darin, daß sich Sulfit-Zellstoff nur aus be- stimmten Hölzern, insbesondere aus dem Fichtenholz gewinnen läßt, währen der Sulfat-Zellstoft aus verschiedenartigen Hölzern gewonnen werden kann und sich insbesondere zur Zellstoffgewinnung aus Kiefernholz, das sehr harzreich ist, eignet. Es ist nicht uninteressant, daß die Zell- stoff-Fabrik A. G. Waldhof vor dem Zu- sammenbruch nicht nur der größte Sulfat-, sondern auch der größte Sulfit-Zellstoff- erzeuger Deutschlands war und daß die Sul- fat-Zellstoff- Fabriken(die Werke der frü- heren Natron-Zellstoff- und Papierfabriken AG., genannt Natronag) völlig verloren ge- gangen sind. Bisher waren Amerika und die skan- dinavische Halbinsel der größte Erzeuger von Sulfat-Zellstoff, dessen Fabrikation wegen der damit verbundenen unangeneh- men Geruchsentwicklung in Mitteldeutsch- land und Westdeutschland bisher scheiterte. Die Verknappung des Holzes in Deutsch- land und vor allem die Notwendigkeit, be- sonders widerstandsfähige Stoffe, die nur aus Sulfat-Zellstoff gewonnen werden kön- nen, zu erzeugen. Sulfat-Zellstoff dient als Rohprodukt für gute Packmaterialien, für Säcke sowie für Kartons verwendete Papiererzeugnisse, z. B. das Packmaterial der Care-Pakete ist aus Sulfat-Zellstoff hergestellt), veranlaßte die Zellstoff-Fabrik A. G. Waldhof das Projekt ins Auge zu fas- eine Sulfat-Zellstoffer zeugung in sen, Die Langsiebmaschine Nummer 5 zur Erzeugung von Zellstoff, eine neue, kürzlich erst an Stelle eines zerstörten Objektes aufgebaute Maschine, deren technische Vollkommenheit mit den mo- dernsten Einrichtungen dieser Art in Amerika wetteifern kann. Dorfprozelten am Main in Bayern zu errichten. Die bayerische Staatsregierung hat sich zur Unterstützung dieses Projektes, das mit ERP- Lieferungen ermöglicht werden soll, bereiterklärt, und es besteht die be- gründete Hoffnung, daß dieses, kostspielige Dollar-Einfuhren einsparende Projekt auch von den anderen zuständigen Stellen, ins- besondere von dem Aufsichtsrat der Zell- Stoff A. G. gebilligt wird. Dadurch würde auch eine empfmaliche Einbuße, die das Unternehmen bereits vor dem Zusammenbruch, aber viel mehr noch hernach erlitt, wettgemacht werden. Mit der Besetzung von Tilsit, Ragnit, Cosel, Oberleschen und Johannesmühle a. d. Oder verlor die Firma die Verfügungsgewalt über die dort gelegenen Werke. Von den im Westen verbliebenen Werken war Mannheim stark, Kostheim und Kelheim wenig und Wangen nicht beschädigt. Die zur Zellstoff-Fabrik A. G. Waldhof gehö- rende Natronag verlor die Verfügungs- macht über alle ihre Werke, außer dem kleinen Werk Oker und der durch einen Luftangriff zerstörten Bestriebsstätte in Hannover. Die beiden Werke der Papier- fabrik Unterkochen G. m. b. H. und das Werk der Papierfabrik Fockendorf A. G. über- standen den Krieg ohne große Beeinträch- tigung, jedoch wurden die Fockendorfer Anlagen auf Befehl der SMA demontiert, und die übriggebliebenen Besitzteile sind in den Besitz des Landes Thüringen über- führt worden. Es ist nicht uninteressant, daß das Werk in Mannheim-Waldhof, dessen Kapazitat durchschnittlich wieder etwa zwei Drittel der normalen Vorkriegskapazität beträgt, voll ausgelastet ist, trotzdem die Leistung des Werkes unmittelbar nach dem Zusammen- bruch nur allmählich von 20prozentiger Er- füllung des Produktionssolls anstieg, obwohl anstatt der in normalen Vorkriegszeiten beschäftigten etwa 3000 Arbeiter und An- gestellten nur etwa 2600 im Betriebe tätig sind. Das Mannheimer Werk wird durch die neue Planung in Dorfprozelten keine Einbuße erleiden, im Gegenteil besteht die Möglichkeit, daß die noch aus Vorkriegs- zeiten im Mannheimer Werke(Waldhof) bestehenden Veredelungsanlagen zur Aus- nutzung kommen. Wie uns von der Haupt- verwaltung angedeutet wurde, besteht nicht die Absicht, die Papier maschinen in Mannheim mit der neuen Produktion zu belasten, da selbstverständlich die gesamte Papierindustrie von der Sulfat- Zellstoff- tex. Blick vom„Lauge-Turm“ der Zellstoff-Fabrik Waldhof auf einen Teil des großen Unternehmens, das ein betriebseigenes, normalspuriges Eisenbahnnetz in der Länge von 36 km unterhält. Börsen schließen sich zusammen Dachorganisation des Produktenbörsenhandels Vorbehaltlich der Zustimmung der Börsenvorstände beschlossen die Vertreter der süddeutschen Produktenbörsen, also Mannheims, Frankfurts, Münchens, Stuttgarts, Würzburgs, Nürnbergs, Mainz's, und Wor ms' in einer am 18. Juli in der Produkten- börse Mannheim stattgefundenen Sitzung, die Arbeitsgemeinschaft der süddeutschen Börsen ins Leben zu rufen. Als Sitz dieser Arbeitsgemeinschaft ist, wie bereits vor einigen Tagen berichtet worden ist, Mannheim vorgesehen, den Vorsitz soll der Vorsitzende der Mannheimer Produktenbörse, die Geschäftsführung deren Syndikus, Dr. Buss, übernehmen. 5 Es soll ein Spezialausschuß für die Durchsicht der Einheits bedingungen im deutschen Getreidehandel ins Leben gerufen wer- den, dem die Geschäftsführer der Börsen angehören. Ferner sollen Schluß scheine herausgegeben werden, die für die Erleichterung des Geschäftsverkehrs notwendig und allen interessierten Kreisen durch die einzelnen Börsen zuzustellen sind. s Ammenarbeit von Handel, In diesem Sinne sprach sich die Konferenz einstimmig für die bewährte Zu- Genossenschaften und Ernährungs- Industrie im Rahmen der Produktenbörsen aus. Dies ist auch Anlaß dafür, warum die Durchsicht der Einheitsbedingungen nicht von einzelnen Berufsgruppen, sondern wie früher wieder von den Börsen, als den neutralen Dachorganisationen. vorgenommen werden. Austausch von grundlegenden Schiedssprüchen, die Frage der Festsetzung der Beiträge und die Herausgabe eines gemeinsamen Fachblattes für Süddeutschland durch die Zusammenarbeit der neuge- gründeten Arbeitsgemeinschaft sind auch vorgesehen. Ende September nach München anberaumt. Die nächste Sitzung wurde für Eig.-Ber. Heidelberger Lohnabkommen“ gekündigt,. Die industrie Gewerkschaft Druck und Papier hat das am 29. März 1949 in Heidelberg abgeschlossene Lohnabkommen vorsorglich zum 30. September 1949 gekündigt. Wie der Zentralvorstand der Ge- werkschaft in Stuttgart am Montag hierzu mit- tellt, wurde die Kündigung vorgenommen, weil die mit der Ausarbeitung eines Verhandlungsent- wurfs kür den Abschluß eines neuen Lohntarifs beauftragte„kleine Kommission“ in verschiede- nen wesentlichen Punkten keine Einigung erzie- len konnte. Eine endgültige Entscheidung Wird durch eine„große Kommission“, die am 28. Juli zusammentreten soll, gefällt werden. Falls auch bel den kommenden Verhandlungen eine Eini- gung nicht erzielt werden kann, soll der Versuch gemacht werden, einen neuen und einheitlichen Lohntarif für das graphische Gewerbe durchzu- tzen.(dena 85 Dr. Kaff Neusnhofer, der vor kurzem sein 66. Lebensjahr vollendete und Vorstandsmitglied der Brown- Boveri& Cie. A.-G.. Mannheim, ist, begeht am 1. August sein 40 jähriges Arbeits- jubilaum. Die Persönlichkeit des Dr. Neuen- hofer ist heute in den Kreisen der Hersteller und Verbraucher elektrotechnischer Erzeugnisse all- gemein bekannt. Er ist Mitglied vieler Aus- schüsse und Gremien, von denen er zur Mitarbeit herangezogen wurde. Dr. Neuenhofer War zu- nächst in Baden und in Mannheim tätig und übernahm 1919 die Leitung einer Abteilung des Berliner Büros der Firma. Im Jahre 1924 wurde er in die Verkaufsdirektion berufen, der er seit 1929 vorsteht. Ernteaussichten und Ernteschädlinge. Nach Be- urteilung des Ernährungs- und Landwirtschafts- ministeriums von Nordrhein-Westfalen ist der Stand der Saaten im Lande allgemein befriedi- gend bis gut. Vor allem bei Raps ist nach lan- gen Jahren wieder mit einer guten Ernte zu rechnen. Gleichermaßen versprechen die Früh- kartoffeln sowie die Feldfutterfrüchte eine gute Ernte. Im Gemüsebau wird über starken Schäd- Iingsanfall geklagt und vor allem im Kölner Ge- biet verursachen„Kohltreibrüßler“ und„Kohl- fliegen“ erhebliche Schäden. Dank der langan- haltenden kühlen Witterung waren die Kartoffel- käfer bisher nur in ganz geringem Umfange fest- zustellen. Trotzdem wurde prophylaktisch be- reits die ersten Schutzmaßnahmen in den Anbau- gebieten durchgeführt, da man bei Umschwung der Witterung mit verstärktem Befall der Frucht durch den Schädling rechnen muß. R.-H. 700 000 Radioapparate abgesetzt. Die Arbeits- gemeinschaft der Deutschen Rundfunk wirtschaft schätzt den Rundfunkgeräteumsatz im ersten Halbjahr 1949 in den Westzonen auf rund 400 000 Stück. Damit dürften nach der Währungsreform rund 700 000 Geräte abgesetzt worden sein. Im gleichen Ausmaß stieg die Zahl der Rundfunk- empfänger auf 67 Mill. Die Sättigungen der Haushaltungen mit Radiogeräten wird mit etwa 50 Prozent veranschlagt gegenüber 63 Prozent am 1. Januar 1939. In der Schweiz liegt der Sätti- Foto: Leix(2) gungsgrad bei 79 Prozent, England bei 82 Pro- zent, den USA und den nordischen Ländern weit über 90 Prozent. Die Exportzentrale. Fast die gesamte Ausfuhr des Vereinigten Wirtschaftsgebietés in den Waren- gruppen Koks, Braunkohlen, Steinkohlen, Eisen- Dahnoberbaumaterial, schmiedbarer Guß, Stahl- röhren, Blech aus Eisen, Draht aus Eisen, Stab- und Formeisen sowie Teerdestillationserzeugnisse fur chemische Zwecke bestritt bis dato Nordrhein- Westfalen, wie eine Statistik des Wirtschaftsmini- steriums nachweist. Bei land wirtschaftlichen Ma- schinen, Werkzeugmaschinen, Maschinen für die Spinnstoff-, Leder- und Lederwaren-Industrie, Pumpen und Druckluftmaschinen, Kraftmaschinen, Fördermitteln, Fahrrädern, Messerschmiedewaren, Werkzeugen, land wirtschaftlichen Geräten und sonstigen Eisenwaren sowie Alteisen, chemischen Vorerzeugnissen, Teerfarbstoffen, sonstigen Far- ben, Firnissen und Lacken sowie auch pharma- zeutischen und sonstigen chemischen Erzeugnissen ist das nordrhein- westfälische Industriegebiet an der Ausfuhr der Bizone bis zu zwei Dritteln be- teiligt. Einen Anteil von einem Drittel etwa an- der bizonalen Ausfuhr hat Nordrhein-Westfalen bei Geweben und Gewirken aus Wolle und an- deren Tierhaaren, Kunstseide und Baumwolle, Gespinsten aus Wolle sowie Kunstseide. Ledig- lich bei Kraftfahrzeugen ist Nordrhein-Westfalens Anteil an der Ausfuhr gering. Bei Papier- und Druckmaschinen schaltet es sich jedoch wesentlich mehr ein und notierte für sich 1948 bereits fast ein Fünftel der gesamten Ausfuhr dieser Artikel. Bei elektrischen Erzeugnissen liegt der Anteil über ein Fünftel, bei Zement bei einem Viertel. In allen übrigen Warengruppen ist er höher. Hartnäckige Eisenbewirtschaftungslockerung. Der Direktor der VfW, Prof. Erhard, hat nunmehr eine Bekanntmachung über die Lockerung der Eisenbewirtschaftung unterzeichnet und sie der BiIco zur Genehmigung vorgelegt. Danach sind sämtliche Aufträge auf Walzwerkserzeugnisse bis zu jeweils 1 Tonne frei. Außerdem werden die Verbraucherkontingente aller Fertig- und Halb- fertigwarenerzeugnisse in FHerstellerkontingente umgewandelt und damit alle Enderzeugnisse in Herstellerkontingente umgewandelt und damit alle Enderzeugnisse vollkommen freigegeben. Die in der Materialliste genannten Halbfabrikate bleiben weiterhin bewirtschaftet. ut Neuerscheinungen im Betriebs wirtschaftlichen Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden „Reichsbewertungsgesetz und Vermögenssteuer“ mit Anhang„Die neuesten Gesetzesänderungen“ von Reg.-Rat Dr. v. Wallis und Dr. R. Sellien. Dieses Buch bringt eine Erläuterung für die Praxis in allgemein verständlicher Form.(1,30 DM.) „Kontenplanbuchführung des Handels“ von Dipl.- Kfm. und Dipl.- Hdl. Erwin Beyer Teil I: Ein- führung in die neuzeitliche Buchführungstechnik; Teil II: Der Kontenplan im Groß- und Einzel- handel. Teil 1 erläutert das Gefüge der Ver- mögens- und Kapitalkonten und deren Ergänzung durch Erfolgskonten. Teil II bringt die praktische Anwendung des Kontenplanes in der Buchführung (u. a. Abschreibungen, Gewinnverteilung, Lohn- und 3535(Teil I 2,90 DM, Teil II 2,70 DM.) Preisdumping der Ostzone Erhebliche Dumping-Verkäufe der Ostzone sind z. Z. in Westdeutschland festzustellen. Es handelt sich dabei um Erzeugnisse aus Glas und Keramik, der Elektroindustrie, einige che- mische Produkte und an Maschinen, insbeson- dere Schreibmaschinen. Bedroht erscheinen vor allem jene Industrien, die nach und wäh- rend des Krieges nach Westdeutschland verla- gert bzw. hier neu eingerichtet wurden. Die Dumping-Preise liegen im allgemeinen um 30 bis 50 Prozent unter denen des Vereinig- ten Wirtschaftsgebietes. Bei vereinzelten Warengruppen, namentlich Glas und Keramik, und hier besonders bei Fieberthermometern, wird sogar um 70 Prozent billiger angeboten. Da es sich um schwarze Wareneinfuhren handelt, liegen Mengenangaben nicht Vor. Der Verband der Schreibmaschinenfabrikanten schätzt die Zahl der bisher auf dem westlichen Markt angebotenen kleinen Schreibmaschinen aus der Ostzone auf 5000, während die durch- schnittliche Erzeugung eines Monats in West- deutschland 7000 beträgt. Eine merkliche Ab- satzstockung sei die Folge. Zwischen der VfwW und der Deutschen Be- wirtschaftungskommission schweben zur Berei- nigung dieses unhaltbaren Zustandes Verhand- lungen. An zuständiger Stelle glaubt man nicht annehmen zu können, daß es sich bei die- sen offenkundigen Dumping-Lieferungen um planmäßige wirtschaftspolitische Maßnahmen der sowjetischen Besatzungszone handelt, denn die Deutsche Wirtschafts kommission müßte be- strebt sein, möglichst hohe Preise zu erzielen, um Aufträge gegen Westmark zu erhalten, mit denen def Einfuhrbedarf aus den Westzonen kinanziert werden kann. Es könne nur ver- mutet werden, daß die DW nicht in der Lage sei, die wilden Verkäufe über die Zonengrenze hinaus wirksam genug zu unterbinden. Es hat den Anschein, als ob die D-Mark West in Ostdeutschland ein so gewinnbringen- des Tauschobjekt ist, daß alle Preisunterschiede mit ihrer Hilfe wettgemacht werden 1 U Rasten oder rosten Die Industrieproduktion vom Württemberg Baden lag im Juni bei gleicher Zahl von Ar- beitstagen erstmals seit Dezember 1948 um 3 Prozent unter der Produktion des Vormonats und erreichte nur 87,4 Prozent der Durch- schnittsproduktion von 1936, gegen 90 Prozent im Mai. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf den Rückgang der Erzeugung in fast allen Branchen der Produktionsgüterindustrie zu- rückzuführen. So blieb die Produktion der Maschinenindustrie um 6 Prozent, im Fahr- zeugbau um 4 Prozent, in der chemischen und in der Papierindustrie um 5 Prozent, in der Gruppe Sägerei und Holzbearbeitung sogar um 16 Prozent hinter dem Vormonat zurück. Da- gegen konnte die Erzeugung von Verbrauchs- gütern im allgemeinen gehalten, bei Leder, Schuhen, Druckerzeugnissen und Metall waren sogar um 2 bis 3 Prozent gesteigert werden, Die Nahrungs- und Genußmittelerzeugung zog im Juni um 5 Prozent an. Dr. T. Es ist nicht zufällig, daß gerade Württem⸗- berg-Baden ein solches Produktionsbild abgibt, denn gerade Württemberg-Badens Wirtschaft wies in der Doppelzone den höchsten Anstieg auf. Nun bedarf es eines kleinen Stillstandes, um die Produktion der anderen Gebiete nach- hinken zu lassen. Stagnation bedeutet Rück- schritt, wenn sie andauert. Das im Gegensatz zu den Vormonaten diesmal zu verzeichnende Ansteigen auf dem Sektor der Verbrauchs- güterindustrie, auf dem Gebiete der Nahrungs- und Genuß mitteler zeugung läßt aber mit an Bestimmtheit grenzender Gewißheit hoffen, daß sich einem erhöhten Umsatz hier die revol tierende Rückwirkung auf dem Felde der Pro- duktionsgüterindustrie wieder anschließt. Es wäre Wasser auf der Mühle pessimismus- süchtiger Agitatoren, wenn der Vorgang um- gekehrt wäre, denn ohne einigermaßen ge- füllte Läger stünden Konsumgütermarkt und Ernährungswirtschaft bald vor der Tatsache, den an sie gestellten Anforderungen nicht ent- sprechen zu können. Getreidebörsen Mannheim. Der Erntebeginn hat bereits in der Rheinebene und der Pfalz eingesetzt; ein endgül- tiges Urteil über Menge und Qualität kann noch nicht gegeben werden. Allgemein ist kleine Körnerbildung, insbesondere bei Roggen festzu- stellen; Weizen und Gerste wird gut beurteilt. Hafer wurde ebenfalls geschnitten, allerdings durch den Ausfall des Oehmd zu Notfütterungen verwendet. Am Gerstenmarkt ist das Geschäft infolge der Unklarheit, ob die Bewirtschaftung aufgehoben oder wieder gegen Bezugscheine ge- handelt wird, noch nicht recht zum Anlaufen ge- kommen. Auch der angesetzte Preis reizt den Er- zeuger nicht zu Verkäufen. Die Mehlversorgung leidet unter den schlep- benden Einfuhren und dazu noch infolge des niederen Wasserstandes durch Leichtern an die Bestimmungshäfen. Kleie konnte von den Mann- heimer Mühlen durch Erfüllung alter Kontrakte nicht angeboten werden. Aus bizonalen Reserven sind für Württemberg-Baden für die laufende Woche 370 t Milocorn für die Kaffeeherstellung, terner 111 t Erbsen, 228 t Hafer, 376 t Hirse, 7. Linsen und 500 t Bohnen zur Versorgung frei- gegeben werden. Eine Freistellung von Roggen und Weizen ist nicht erfolgt, ebenso nicht von Mais. Am 26. Juli wird in Emden ein Dampfer mit 5000 t Weizen erwartet. Am Rauhfuttermarkt liegen zur Zeit, beein- flußt durch die Trockenheit, keine Angebote in Heu vor; demgemäß hat aber die Nachfrage stark eingesetzt. Gerstenstroh wurde zu 3,60 DM. Roggen- und Weizenstroh zu 4.— DM und Hafer- stroh zu 3,.— bis 4.— DM gehandelt. Speisefrühkartoffeln sind mit 6,30 bis 6,50 DM notiert. Tendenz bleibt ruhig. Rk. Frankfurt. Die Umsatztätigkeit bewegte sich im Rahmen der vorhandenen bzw. freigegebenen Mengen. Die Münlen werden weiterhin mit klei- nen Mengen aus der bizonalen Reserve versorgt. Das Angebot an Weizen- und Roggenmehl War klein, da die Auslieferungen der Mühlen nicht dem hohen Bedarf entsprechen. Auch aus Kur- hessen standen nur geringe Mengen zur Verfü- gung, die ebenfalls flott aufgenommen wurden. Mit Beginn der deutschen Getreideernte wird in etwa 14 Tagen gerechnet; von diesem Zeitpunkt ab rechnet der Handel mit einer besseren Ver- sorgung. Am Futtermittelmarkt wird Normal- kleie gut gefragt, wobel Roggenkleie bevorzugt ist, während Weizenvollkleie wegen des Preis- unterschiedes kaum verlangt wird. Oelhaltige Futtermittel sind nicht vorhanden. Neue Winter- gerste findet wegen des hohen Preises kaum Be- achtung Infolge der Trockenheit hat sich die Nachfrage nach Heu belebt, während Stroh stark angeboten wurde und nur geringe Kauflust vor- lag. In Auswirkung des neuen Umrechnungs- kurses für importiertes Getreide hat die VELT neue Preise festgesetzt, wonach die Mühlenein- kaufspreise den inländischen Erzeugerfestpreisen angeglichen werden. Die neuen Preise, gültig ab 1. Juli, wurden wie folgt festgesetzt: Weizen W 13 259,50 W 16 261.50: W 18 263,50; W 19 265,507 W 20 267.50 Roggen R 12 236.50; R 14 238,50; R 15 2329.50; R 16 241,50; R 18 243,50; R 19 245,50 BM Großhandels- reise der Mühlen der genannten Preisgebjete e Tonne. Weizenmehl Type 812 W 13 38.40 W 16 38.75; W 18 39.—; W 19 39.30; W 20 39,55; Type 1050 37.05; 37,40; 37.65; 37.90; 38.15: Type 1600 34.55 34,85; 35,10; 35,30; 35.50 DM Mühlenfestpreis ab Mühlen- station je 100 kg Zu diesen Preisen ist ein Fracht- Ausgleichsbetrag von 0,7 DM je 100 kg hinzuzu- rechnen. Importweizenmehl sämtlicher Preis- gebiete 37,50 DM. Roggenmehl Type 1740 R 12 31,.—: R 14 31.20; R 15 31.30; R 16 31,55; R 18 31.75; R 19 31,95; Type 1150 34,30; 34 50; 34,65; 34,90: 35,15; 35,0 DM je 100 kg ab Mühlenstation. Weizen- kleie aus der Type 812: 12,.—; Type 1050: 10.50; Type 1600: 9.— DM. Roggenkleie aus der Type 1150: 10,.—: Type 1740: 8.— DM. Wiesenheu, gut, gesund, trocken 7,30 bis 7.80(in der Vorwoche 6.50 bis 7.—); Luzerneheu 3,50 bis 9.—(67½5 bis 8,25). Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3.— bis 3.50(4,—); drahtgepreßt 4, DM(5.— bis 3.50) e 100 kg. Gerstenstroh, bindfadengepreßt, 4. D-Mark. Der Preis für Speise-Frühkartoffeln notierte am 14. Juli per 50 kg lose frachtfrei Empfangs- station mit 6.30 bis 6,40 DM. Tendenz: starkes Angebot, Preise weiter fallend. * 1 8 —— 48 2. . * — 8 5 8 3* 5 8 5 8 5 8 8 N Seite 8 MORGEN Dienstag, 19. Juli 1949/ Nr. 10 S h- 7 lich in Gebrauch. Ein Arbeiter verwendet————— Das Chaos von Babylon page age zeig, bee den a An ihren Beinen müßt ihr sie packen Sprachen kommen und gehen Rechtsanwälte, Aerzte, Professoren usw. . l. gebrauchen im Umgang rund 10 000 Wör- 8 8. 5 5. Klein Jahrhundert vergeht, in dem nicht ter. Journalisten und Schauspieler verfügen Die sechsfache Achillesferse der Stubenfliege mehrere Sprachen aussterben. So erloschen in Europa erst in jüngster Zeit Cornisch, Reussisch und Polabisch. Wendisch und Kassubisch, das Keltisch der Iren und das Grön isch der Eskimos sind sterbende Sprachen. Viele hundert Sprachen kennt man nur noch aus Büchern, an denen eifrige Forscher oft ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben. Das Wörterbuch der süd- akrikanischen Buschmannsprache, das der Sprachforscher Dr. Bleck im Jahre 1850 be- gann, wurde erst jetzt von seiner achtzig- jährigen Tochter in Kapstadt vollendet. In- zwischen sind die Träger dieser Sprache nahezu ausgestorben. Fast jedes Jahr werden bisher unbe- kannte Sprachen entdeckt. Auch neue Sprachen bilden sich. So entstand in Ost- asien im Laufe eines Jahrzehnts durch Ver- mischung japanischer, mandschurischer und chinesischer Dialekte eine neue Sprache, die von rund 300 000 Menschen im Norden Chi- nas gesprochen wird. In gleicher Weise ver- drängt eine neue„Indonesische Sprache“ die bisher auf den Malaiischen Inseln ge- sprochenen 400 verschiedenen Idiome. Sie ist seit drei Jahren die Sprache der Bücher und des Rundfunks. Ein Stab indonezischer Sprachgelehrter will bis 1970 ein Wörter- buch der neuen Sprache ausarbeiten, die täglich um rund 25 Wörter bereichert wird. Am schnellsten von allen Völkern spre- chen die Franzosen mit durchschnittlich 350 Silben in der Minute. Die Japaner brin- gen es auf 310, die Deutschen auf 250, die Engländer auf 220, die Holländer auf 190 Silben. Am langsamsten sprechen die Süd- Sseevölker, die meist weniger als 50 Silben in der Minute aussprechen. Ein einjähriges Kind beherrscht kaum mehr als drei Wörter, mit zwei Jahren um- kaßt sein Wortschatz meist schon 300 Wör- ter, mit sechs 3000 und mit zwölf mehr als 14 000. Aber schon das Kind nimmt nur einen Bruchteil seines Wortschatzes wirk- Triumph der Massensu ggestion Der„Wunderdoktor“ Bruno Gröning Als die Oeffentlichkeit zu Beginn der Wundertäter- Laufbahn Bruno Grö- nings von der merkwürdigen„Heilung“ des siebenjährigen Peter Hülsmann erfuhr, der seit 1941 infolge eines fortschreitenden Muskelschwundes nicht gehen konnte, strömten bald hunderte und später viele tausende von Kranken nach der westfäli- schen Stadt Her for d. Die Kunde von wei- teren Heilungen verbreitete sich mit Win- deseile und Augenzeugen berichteten über die erstaunlichen Erfolge des Wunderdok- tors. Danach hieß es, daß Lahme ihre Krücken zerbrachen und Blinde sahen. Asthmaleidende, Magen-, Darm-, ja sogar Lungen- und Krebskranke wurden angeb- lich gesund. Bruno Gröning, der mittelgroße Mann mit den fiebrig leuchtenden Augen, der von Zigaretten und starkem Kaffee lebt, übt eine solche Ausstrahlung auf seine Um- gebung aus, daß seine Mitarbeiter Wie Marionetten von ihm abhängig sind. Er gibt sich als Abgesandter des Himmels zu erkennen, heilt„durch den Glauben“ und behauptet von sich selbst:„Wie ich spreche, so geschieht es“. Wunderheilungen gab es zu allen Zeiten und in allen Ländern, wie wir aus alten Chroniken ersehen. Im Mittelalter war es das Recht der französischen Könige, kranke Untertanen zu heilen.„Der König berührt dich, Gott heilt dich“, hieß es damals. In neuerer Zeit machte sich der Schäfer Ast in Radtburg bei Lüneburg durch seine Krankheitsdiagnosen an den Nackenhaaren einen Ruf als Wunderdoktor. Es gab ferner die Urinbeschauer, die Gebrüder Aus- meier in Kirchgandern, Steinmeier in Habhnenklee im Oberharz, die die Fähig- keit des Heilsehens zu besitzen vorgaben. Der frühere Maurer Josef Weiß enberg in Berlin wurde berühmt und berüchtigt durch seine Heilmethoden des Auflegens von Weißkäse unter gleichzeitiger Anwen- dung bestimmter Suggestionen. Sie alle aber übertraf Zeileis in Gallspach(Ober- österreich) mit seinen FHochfrequenzheil- blitzen. Einen riesigen Zulauf hatte der französische Apotheker Co u e, der in den mit mindestens 20 000 Wörtern über die reichste Wortklaviatur. Der gesamte Wort- schatz einer Kultursprache aber beträgt rund 400 000 Wörter, von denen also 380 000 nur ein Schattendasein in gelehrten Bü- chern führen.: Die meistgesprochene Sprache ist chine- sisch, das über 450 Millionen Menschen als Muttersprache gebrauchen. Englisch wird von 230 Millionen Menschen gesprochen, Russisch von 120 Millionen, Deutsch und Spanisch von je 100 Millionen Menschen. Der germanischen Sprachfamilie gehören 319, der romanischen 266, der slawischen 206 Millionen an. Von den exotischen Idio- men wird die Sudansprache von 54, die Bantusprache von 40, die drawidische von 80, die malaische von 90 Millionen Men- schen gesprochen. Japanisch ist für 86 Mil- lionen Menschen die Muttersprache. Um sich in einer fremden Sprache im alltäglichen Umgang verständlich machen zu körnen, muß man von ihr mindestens 800 Wörter beherrschen. Der Kardinal Mezzofanti war 58 Sprachen mächtig und konnte sich, zusammen mit den erlernten Dialekten, in rund 100 Idiomen ausdrücken. Lucien Bonaparte, ein Neffe Napoleons, war mit 72 Sprachen vertraut. Der deut- sche Sprachgelehrte Dr. Harald Schütz aus Frankfurt am Main eignete sich 290 Sprachen an. Seit ungefähr einem Jahrhundert sind zahlreiche Versuche unternommen worden, eine Welthilfssprache zu erfinden. Unter diesen künstlichen Sprachen ist Esperanto am volkstümlichsten. Ihm reihen sich Vola- pük, Ido, Interlingua, Noviel, Occidental, Interglossa und Basic English an. Insge- samt gibt es bereits über 200 solche inter- nationalen Hilfssprachen. Zur universalen Welthilfssprache hat es aber noch keine dieser linguistischen Konstruktionen ge- bracht. Der babylonische Fluch wirkt weiter. S. Pollak zwanziger Jahren die Autosuggestion lehrte. In Frankfurt am Main machte vor Jahrzehn- ten die sogenannte„heilende Jo- hanna“ von sich reden, die dem Kranken die Krankheit in Form von Würmern aus der Hüfte zog und es bald durch diese Methode zu großem Wohlstand brachte. Die Reihe der Wunderdoktoren läßt sich ins Unendliche verlängern, und wenn diese Heilmänner näher betrachtet werden, so läßt sich sehr bald erkennen, daß ihr Erfolg auf der Suggestion, insbesondere der Mas- sensuggestion, beruht. Der berühmte russische Nervenarzt von Bechterew hat in seinem Buch„Suggestion und ihre soziale Bedeutung“ Wunderheilun- gen ähnlich denen von Herford geschildert. Bild: Pergamon- Archiv Eine Beinumputation im Mittelalter Die Mailänder Scala Italjens berühmtestes Opernhaus im Wandel der Zeiten die zwischen der Scala erbeingesessenen Patri- ziertum dieser Stadt besteht, ist in der Ge- schichte europäischer Opernhäuser gewiß ein- zigartig. Mit Recht kann man das„Teatro alla Scala“ als den sichtbaren Ausdruck der Kultur dieser Gesellschaft bezeichnen. Es er- stand im Jahre 1778, in politisch bewegter Zeit, in einer Epoche fremdländischer Be- setzung und ist im zweiten Weltkrieg auch Während einer solchen vernichtet worden. Die enge Bindung. in Mailand und dem Ihre erste Oper, das„teatro ducale“, er- bauten die Mailänder zu einer Zeit, als ihre Stadt den Spaniern gehörte. Sie beherrschten noch in Mailand, als diese Stadt zu einer Königin der Kaufmannsgilden ininitten der reichen Lombardei angewachsen war und das „teatro ducale“, hundert Jahre nach seiner Errichtung, schließlich in eine Reitbahn um- gewandelt wurde. Aber auch als solche blieb es nicht bestehen: es brannte völlig ab, und erst als die Oesterreicher Mailand besetzten, sollte es wieder errichtet werden. Es stand nun etwa sechzig Jahre und konnte während dieser Zeitspanne seinen Ruf begründen. Aber noch einmal vernichtete eine Brandkatastrophe den Bau, ehe Mailand das berühmteste und bedeutsamste Opernhaus Europas, das„teatro alla Scala“ erhalten sollte. In jener Zeit war ein österreichischer Erz- herzog Gouverneur von Mailand. Er legte die Pläne des Architekten Piermarini der Kaiserin Maria Theresia zur Genehmigung vor, die bald darauf erfolgte und zur Freude der Mai- länder noch eine Ueberraschung brachte, näm- lieh die Gewährung eines staatlichen Zu- schusses für den Bau. Man wählte einen Bauplatz, auf dem eine vierhundert Jahre alte Kirche stand, deren Name auf das ganze Viertel und auch auf das Theater überging. Es war die Kirche„Santa Maria della Scala. Im Jahre 1778 wurde die Scala“ mit der Aufführung der Oper„Europa rieonosciuta“ von Antonio Salieri eröffnet. Dieser Salieri war unter anderem auch der W 3 Lehrer Liszts. Seine Feinde behaupteten spà- ter, er habe Mozart vergiftet. Der künstlerische Ruf des Mailänder Opernhauses verbreitete sich rasch über den ganzen Kontinent, Dort zu singen wurde das ehrgeizige Ziel aller Sänger und Sängerinnen. Dort uraufgeführt zu werden, war das Stre- ben aller Komponisten— bedeutete die höch- ste Weihe der Opernkunst. Wenn die Scala gleichzeitig zum Mittel- punkt der Mailänder Gesellschaft wurde, ist das nicht zuletzt im phantastischen Hang des Italieners zum sichtbaren Effekt begründet. Er braucht außerhalb des Hauses einen Platz, der ihm eine Zusammenarbeit mit seinen Freunden ermöglicht. In Mailand erwählte er die Scala, und zu Anfang des XIX. Jahrhun- derts wurde in ihr alles diskutiert, was seit jeher die Gesellschaft bewegt: Geschäfte, Po- litik und die Liebe. An der Oper selbst inter- essierten nur die Glanzstellen: während der übrigen Zeit zog man sich in den Hintergrund seiner Loge zurück, ja, man spielte während der Aufführung sogar Karten. Vor kurzer Zeit gab es noch einen Spielsalon, der das Defizit des Opernbetriebes deckte. Manchmal kam es auch vor, daß sich die Herren während des Kartenspiels über warfen und der Streit in einen Tumult ausartete, einer„scena aperta“, gegen die das übrige Publikum sich nur schwer wehren konnte. Die Scala war eben zu einem gesellschaftlichen Salon Mailands geworden, in dem man nebenbei auch die beste Musik Europas hören konnte. Besonders berühmt waren die Ballette der Scala. Stendhal, der begeisterte Liebhaber der Mailänder Oper und leidenschaftliche Bewun- derer Italiens, der oftmals die Hauptstadt der Lombardei besuchte, hebt sie vor allem her- vor und hinterließ uns über jede erlebte Vor- stellung eine wahrhaft verzückte Betrach- tung. Jeder, der einmal die Vorstellung einer italienischen Oper erlebt. wird rasch gewahr Werden, daß die Aufführungen zu einem GIX zu enthalten braucht, wird es mittels keindüsiger Spritze an Fensterscheiben, an Wände und Decken versprüht, wo Fliegen zu sitzen und zu kriechen pflegen. Die nebelförmige Emulsion verdunstet alsbald, der Wirkstoff bleibt zurück, unsichtbar, ohne Spuren zu hinterlassen. Und jede Fliege, die auch nur in flüchtige Berührung mit ihm kommt, was sie bei dieser Anwen- dung gar nicht vermeiden kann, jede Fliege zeigt schon nach Sekunden die Initial-Wir- kung: Die Beine wollen ihr nicht mehr ge- horchen, sie beginnt zu taumeln, sie fällt auf die Seite, auf den Rücken, sie versucht vergeblich wieder hochzukommen, um nach ein paar Minuten dem DFDT zu erliegen. Allen Fliegen ergeht es so, auch denen, die während der folgenden Tage und Wochen in den behandelten Raum hineinhuschen werden. Die toxische Kraft des GIX bleibt noch nach Wochen und Monaten wirksam. Daher ist jeder von Mensch oder Tier be- nutzte Raum nunmehr fliegenfrei zu halten, sei es Küche, Kinderzimmer oder Schlaf- raum, sei es Operationssaal oder Kranken- stube, sei es Lebensmittelgeschäft oder Gaststätte, ganz zu schweigen von Küche und Stallungen im Bauernhof, den belieb- testen Sammelpunkten unzählbarer Flie- gen massen. Es mögen hinzuschwirren, so viel ihrer wollen, sie sind unentrinnbar dem Tode geweiht. der sie an den Füßen packt. Man betrachte bei Die allbekannte Stubenfliege vermag mit ihren sechs Beinen zu kriechen und sich überall festzuhaften, zu tasten und sogar zu schmecken. Diese gewiß ungewöhnliche An- häufung wichtiger Funktionen in ihren Gehwerkzeugen ist dem Fliegentier neuer- dings zum Verderben geworden. Die For- schung hat erkannt, daß die dafür erforder- lichen Nervenenden in ihren Füßen als sechsfache„Achillesferse“ den gesuchten Angriffspunkt bilden, um der Fliegenplage endlich radikal Herr werden zu können. Das ist den Mitteln unserer Großeltern nie- mals gelungen, den blutigen Fliegenklat- schen, den Schalen voll abgestandenen Bie- res, den klebrigen Fliegenfängern. Sie ver- lohnen heute weder Mühe noch Kosten, weil sie nur einen verschwindend geringen Bruchteil der Fliegenmillionen tödlich zu erfassen imstande sind. Den ersten großen Fortschritt ermög- lichte 1941 die berühmt gewordene, mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Entdeckung des Schweizer Biologen Paul Müller, daß das seit den 70er Jahren bekannte Dichlor- Diphenyl-Trichlormethylmethan, das„DDT- Pulver“, ein grogartiges„Kontakt-Insekti- zid“ sei, also durch bloße Berührung auf Insekten, auch auf Fliegen, eine abtötende Wirkung besitzt. Die Wissenschaftler der Farbwerke Höchst haben dann nach weite- ren jahrelangem Forschen diese Wirkung der komplizierten Methylmethan-Verbin- 1 dung durch Einfügung eines Fluorkörpers starker Vergrößerung entscheidend zu verbesern verstanden. Da- amen Fliegenfuß: Zwi- mit ist aus dem DD ein DFDT geworden, schen seinen Krallen das seine Erfinder„GI X“ getauft haben. erkennt men zwei Und dies GIXx paart eine verblüffende dreieckige Saugnäpfe. Dauerwirkung mit einer erstaunlichen„Ini- die jene mehrfachen tial- Toxizität“, wie der Fachmann sagt, d. h. Funktionen ausüben. mit einer unverzüglich einsetzenden Wir- Dort enden die dafür kung. In Wasser zu einer milchig-weißen erforderlichen Nerven, Emulsion angerührt, die nur 0,3 Prozent dort kommt die Fliege mit einer unschein- baren Spur des DFD in Kontakt, es wird von einer fettähnlichen Ausscheidung an den Saugnäpfen aufgenom- men, gelangt in die Nervenbahn der Beine, lähmt ihre Beweglich- keit, dringt weiter zum Zentralorgan der Ner- ven und führt den Tod herbei, unweigerlich. Bei jeder Fliege übrigens, auch bei der Stechfliege, bei der Fleischfliege, und bei Motten, Mücken, Wespen, Küchenschaben und einigen anderen zweiflügeligen In- sekten. 5 Das Mittel zur Fliegenvernichtung ist jetzt auf dem Markt, die Erkenntnise der Bakteriologie erheischen seine schleunige Verwendung, Biologie und Lebensweise der Fliege nicht minder. Stets schlüpft sie im Misthaufen aus ihrer niedlichen Tönmnchen- puppe, dann streunt sie umher über eine Latrine, über Fäkalien, über eine Jauche- Er führt die Bedingungen auf, die solche Massensuggestionen auslösen können. Zum Verständnis aller in Frage kommenden Sug- gestiv- Erscheinungen sei auf die verschie- denen Bewußtseinszustände hingewiesen, nämlich das Ober- oder Tages- und das Unter- oder Traum-Bewußtsein. Das erstere ist gewissermaßen der Portier der Seele, der alle eindringenden Gedanken kontrol- liert. In das letztere können sich nach Bech- terew suggestive Vorstellungen ähnlich wie Infektionskeime einschleichen, dort haften bleiben, sich weiter entwickeln und neue Infektionen hervorrufen, bei Ausschaltung des Verstandes und der Kritik. Bei der Suggestion(Beeinflussung) entsteht eine Einengung des Bewußtseins, das in ihrer stärksten Auswirkung einen schlafäbn- lichen Zustand herbeiführen kann, nämlich die Hypnose. Gehen suggestive Ansteckungs- keime in der Masse von einem auf den an- deren über, so entsteht die Massensugge- stion. hr Nährboden ist in erster Linie, wie die Erfolge Grönings zeigen, bedingungs- loser Glaube. Unter solchen Vorbedingungen konnte Gröning seine Erfolge erreichen. Es ist aber eine eigenartige Erscheinung der Massen- suggestion, daß sie mit der Zeit an Wirk- samkeit verliert. Dieser Fall scheint neuer- dings auch bei den Gröningschen Wunder- heilungen einzutreten. Die Stimmen gegen ihn häufen sich. Es wurde festgestellt, daß keine wirklich organische Krankheit ge- heilt werden konnte. Selbst der oben er- wähnte junge Hülsmann ist rückfällig ge- worden. Bei den meisten Krankheiten war auch vorher gar nicht festgestellt worden, ob es sich um ein organisches Leiden handelte und ob der„Gelähmte“ wirklich gelähmt war. Der Laie macht keinen Unterschied zwischen einer organischen und einer funk- tionellen Erkrankung und läßt sich des- wegen leicht täuschen. Die Täuschung schwillt in der Masse lawinenartig an, und es entsteht die große Gefahr, daß kritiklos schaft„Causalgien“ genannt werden. Dinge hingenommen werden, die einer wis- Aus einem Bericht über kürzlich an Am- senschaftlichen Nachprüfung dann nicht putierten vorgenommene Untersuchungen standhalten. zitiert Dr. Gallagher den Fall eines Man- Dr. Wilhelm Münch. nes, der beide Arme und das Augenlicht Photo: Gerhardt Häufig haben Amputierte die Empfin- dung, daß längst entfernte Gliedmaßen sich noch am Körper befinden und Schmerzen und andere Beschwerden verursachen. Ueber eine neuartige Operation zur end- gültigen Beseitigung dieses Gefühls berich- tet Dr. John P. Gallagher, Professor für Neurologie an den Heilanstalten von Georgetown(Maryland). Bei dem chirurgischen Eingriff werden alle Partien des sensiblen Nervensystems durchschnitten, die das Gefühl für die Lage des amputierten Gliedes durch das Rücken- mark zum Hirn weiterleiten. Nach Ansicht Dr. Gallaghers ist diese Operation die ein- zig wirksame Methode zur Beseitigung dieser hartnäckigen und unheimlichen Ge- fühlswahrnehmungen und Beschwerden vieler Amputierter, die von der Wissen- volkstümlichen nationalen Fest werden. Am wichtigsten ist natürlich der Gesang, die große Arie, die alle szenischen Vorgänge als Behelf erscheinen läßt. Die Oper wird so zu einer Legende, zu einem Gebilde, in dem Traum und Wirklichkeit ineinander fließen. Eifersüchtig wacht jeder über den einzelnen Ton einer Arie, deren Gefüge er genau kennt, und deren Wiedergabe er die Aufmerksam- keit eines Verliebten zuwendet. Diese Vor- rangstellung der Arie erklärt auch die große Popularität der Sänger und Sängerinnen, die noch um die Jahrhundertwende eine Volks- tümlichkeit erlangten, wie sie heute kaum noch vorstellbar ist. Nähern wir uns heute dem Platz, auf dem die„Scala“ steht., dann scheint es fast un- glaublich, daß ihr stolzer Bau, der noch im Jahre 19453 gewaltige Bombenschäden aufwies, so rasch wieder sein altes Gesicht erhielt. Innerhalb eines einzigen Jahres konnte die „Scala“ neu aufgebaut werden! In erster Linie ist dies dem Sohn des bekannten Dirigenten Fritz Busch zu danken, der als einer der ersten amerikanischen Soldaten in Mailand eintraf. Seine großartige Initiative wirkte an- steckend, und so erstand die Scala im altge- wohnten Bild. Das Patriziertum von Mai- land jubelte, doch nicht überall erweckte diese Begeisterung ein gleiches Echo. Am tief- sten enttäuschte damals Toscanini, der es ab- lehnte, die feierliche Eröffnungsvorstellung zu leiten: es erschien ihm absurd, inmitten der allgemeinen wirtschaftlichen Nöte der Zeit in einem festlichen Opernhaus zu dirigieren. Doch nicht allein die bauliche Erneuerung der„Scala“ bereitete Sorgen und Mühe. Auch die künstlerische Renaissance war erforder- lich und mußte in kürzester Zeit bewältigt werden. Das Experiment gelang, und 80 konnte bereits die erste Saison 1946-47 zwei- undzwanzig Neuinszenierungen bieten, eine gewaltige Leistung. In letzter Zeit ist man auch dazu übergegangen, den Stagione-Be- trieb mit seinen losen vertragsmäßigen Ver- pflichtungen zu einem festeren Gefüge zu- sammenzuschweißen, und so scheint es, als ob die Scala nun in einer ähnlichen Art verwal- tet und bespielt werden soll, wie die Oper in Rom, die, ähnlich unseren Opernhäusern, als fest fundiertes Theater anzusehen ist. Wir haben darüber kurz in Nr. 88 vom 17. Mai be- richtet.) Mit dem Wiederaufbau des„Teatro alla Scala“ hat die italienische Oper die ruhm- reichste Pflegestätte ihrer Kunst zurückerhal- ten, einer Kunst, die, obwohl schon oft tot- gesagt, immer wieder zu neuem Leben er- blüht, das zwar voller Widersprüche, aber un- endlich beseligend im Verströmen seiner rei- chen und beglückenden Gaben ist. 4 aad. Langhoff für die Provinz! Um die Intendanz des Deutschen Theaters Anton Ackermanns Sekretär Einig erklärte inn Haus der Sowietkultur einem Vertreter der Sächsischen Zeitung“, er könne nur„über den ganzen Rummel um Wolfgang Langhoff“ lächeln. Nach seinen Informationen stehe es seit drei Monaten fest. daß dieser Theater- mann nicht das Format habe. ein Kunstinsti- tut vom Range des Deutschen Theaters zu leiten. Langhoff habe westliche Neigungen“ gezeigt. Er werde in der kommenden Spielzeit vermutlich Intendant in Weimar. Gera oder Dresden werden. Die„Auskünfte“ über Lang- hoff seien schlecht. Ein Begleiter Einigs fügte dem hinzu. er habe einen internen Bericht Herbert Therings an das SED-Zentralsekreta- riat über Langhoffs Qualitäten als Intendant gelesen, die danach mehr als mangelhaft seien. Berthold Viertel, der Schwager des derzei- tigen Burgtheaterdirektors Josef Gielen und aus der Schweiz nach Wien zurückgekehrte Regisseur. hat von Bert Brecht einen Brief erhalten, in dem er aufgefordert wird. einem Kollektivdirektorium des Deutschen Theaters beizutreten. Bert Brecht übernimmt danach die Iheaterleitung mit Beginn der kommenden Spielzeit. Dem Gremium sollen dem Vernen- men nach weiter Erich Engel, Caspar Neher, Paul Dessau, Hans Eisler und Herbert Ihering angehören. fp. Die Phantomschmerzen der Amputierten Heilung durch operativen Eingriff gie oder Psychiatrie fallen. pfütze, über den Auswurf eines Lunge kranken, f nascht an einem Käsebrot, aus einem CR Milch, von einem Stück Kuchen. Ihr Rüssl ihre Bauchbehaarung, ihre Füße Wimme von Bakterien und Bazillen. krabbelt, wo sie nascht, verliert sie soch schwirrt in unsere Wohnung Und WO h Mikroben. Muß man nun das Risiko auf sich neh men und diese Krankheitskeime Schlucken Etwa aus Bequemlichkeit oder Trägheh Oder aus irrigem Mitleid mit einem eh gebürgerten sechsbeinigen Hausgenosg der ohnehin oft lästig werden kann! Nein, man muß nicht! Der Ruf seiner Har losigkeit ist als trügerisch enthült wor Und seine sechsfache„Achillesferse g die Möglichkeit, gefährliche Krankheiten z verhüten, was seit Hippokrates immer u leichter gewesen ist, als sie zu heilen. 00 Das Protonenmikroskop Die amerikanische Zeitschrift„Nucl. nics“ berichtet von einem neuartigen I. kroskop, das an Stelle von Licht Protoheg strahlen verwendet und eine etwa 6000 fache Vergrößerung ermöglicht. Das Inst ment ist also sechsmal so stark wie d Elektronenmikroskop, das„nur“ eh 100 O00 fache Vergrößerung erreicht. Hilfe dieses neuen Instrumentes kann. gar die Molekülstruktur der lebenden Sb. stanz sichtbar gemacht werden, was bige nicht möglich war. Die Innenstruktur d Atome wird aber selbst das Protoneg. mikroskop nicht aufzuzeigen vermögen sich die Atome und ihre Bestandteile zu rascher Bewegung befinden. Atomschwein Nr. 311 Eines der zahlreichen Versuchstiere d Bikini-Experimentes von 1946, Aton schwein Nr. 311, ist auf dem besten den berühmtesten Hollywoodstars den Rag abzulaufen. Als man das Ferkel am Mogg des Abwurfes der Atombombe auf d japanischen Kreuzer„Sawaka“ einspeng wog es 25 kg. Stunden später, nachdem d Schiff bereits gesunken war, fand na Nr. 311 quietschvergnügt im radioakte Ozean. Heute ist das Schwein der 8 des Washingtoner Tiergartens und w. trotz Radium- und Gammastrahlen gam sechs Zentner. Nur die Nachkommensdi ließ bisher auf sich warten. Zurückziehung der alten Filme“ rotz des heftigen Widerspruchs der del schen Oeffentlichkeit und Presse würden, erklärte der US-Filmoffizier für Bayern, Dubensky, einem Vertreter der„Abends tung“, die alten deutschen Filme ab 31. 9% zember 1949 zurückgezogen und ab 1. Jau 1950 an Filmarchive zum Verkauf angebe werden. Mr. Dubensky sagte wörtlich, d Maßnahme sei lediglich zum Schutz der ne deutschen Produktion getroffen worden“ Weiter,„es Handle sich nur um die rel eigenen Filme der verstaatlichten Ula. c Terra und Bavaria“. verloren hatte. Der Patient wollte du aus nicht einsehen, daß er keine Ha mehr habe, da er sie deutlich fünlte sogar glaubte, die Finger bewegen zu 1 nen. In dem Bericht heißt es weiter, daß f 126 beobachteten erwachsenen Amputie 118, von 15 jugendlichen Amputierten 15 an Causaigien litten, während nur f aacht von 18 amputierten Kindern die ge Erscheinung festgestellt wurde. 48 det 5 tienten klagten über Schmerzen in 4 amputierten Glied.„In jedem dieser Fele erklärte Dr. Gallagher,„war das an tierte Glied scheinbar der Sitz best Empfindungen wie Kältegefühl, Tul Brennen und Jucken, die sich vor allen fehlenden Händen oder Füßen bemerf machten.“ f 144 Dr. Gallagher betont ausdrücklich! derartige Gefühlswahrnehmungen nom physiologische Reaktionen sind, da, also keinesfalls in das Gebiet der 29 Kulturnachrichten Adolf Schmitt, der seit vielen fr in Mannheim ansässige Musilen ge Pianist, stellte am Sonntag im Feude 0 Schwesternhaus Klavierschülerinnen uber begleitete den Tenor Gustin La m 5 u. à. auch zu sanglichen Liedern eigene g position. Der Vortragsabend fand ansp 0 den und dankbaren Beifall. pie„Schule der Freiheit“ in feld Ziegelhausen setzt am 23. und 24. Juli 900 0 sprächen Über soziale Ordnung und mre Arbeit fort. ö en 6 Der Schauspieler Erwin Gutman berg, der vor kurzem in Zu e Luzern große künstlerische Friolkq spricht am 21. Juli(20. Uhr) in 4 der alten Universität Heidelberg und Balladen von Schiller. Der Schweizer Dramatiker schied dieser Tage, wenige Stunden ili Tode seiner Lebensgefährtin, freien eng dem Leben. Als Bühnenschrittstellefe er sich, vor allem mit seinem auch Vert land gespielten Schauspiel„Der Novara“, beträchtliche Erfolge. 1 eis Manfred Hausmann las in Braunen 50 1 1 1 uen einem im Entstehen begriffenen in dens Cäsar von 91 nden nach nenwerk„Der dunkle Reigen 1 995 9250 mittelalterlicher Totentänze eu Rahmen aneinanderreiht, die von einem zusammengefaßt werden. 10 Einen Film über Leo Slezak 0 85 Uka-Film am Bodensee unter dem 90 e Lebensmärchen“ vor. Die Idee 5 lte U Uka-Film„Die Teutelssenbucht ul helm Schäfer. Dr. Ulrich Kayser. Rane kühren und Sepp Allgeier an N stehen. Willy Birgel soll, wie ausschuß der Hansestadt. Hamburg 0 die Produktionslizenz erhalten, mit den Vorbereitungen zu einem 15 beginnen, sobald die Gesenseicheit! 10 ständigen britischen Stelle eingeh