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Nr. 267 43 geschelnt: Täglich außer sonntags für pimmt der unvertlangte Manuskripte über- verlag keinerlel Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen? Schwetzingen, Karl-Theosor- Straße 16 Telefon 236 weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Piöck 3 Telefon 6880 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DRM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM, Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt bestent kein Anspruch aut die Rückerstattung des Bezugspreises ee 4 Jahrgang Nr. 140 Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 20. Juli 1949 3388 Kantons Außenminister reist nach Tokio Tokio.(UP) Das Hauptquartier General MaeArthurs hat General Wu Teh Ts chen, em Außenminister der chinesischen KRuo- müntang-Regierung, die beantragte Einreise- genehmigung für Japan erteilt. Wu be- ebsichtigt nach seinen Erklärungen in Kan- on, mit General Macarthur über die Bil- dung einer allasjatischen Front gegen den Kommunismus zu spre- chen. Der kommunistische Rundfunk gab am lontag die Bildung eines chinesisch-sowie- ischen Freundschaftsverbandes unter Vor- ats der Witwe des Gründers der chinesi- schen Republiæ Sun Lat Sen bekannt. die Vereinigung habe Marschall Stalin eine Dankesbotschaft für die„Große Sympathie gegenüber der chinesische Befreiungsbewe- gung und die ihr gewährte Unterstützung“ übermittelt. Unabhängiges Königreich Laos P. s.(UP) Präsident Vincent Auriol und Sisavang Wong, der König von Laos, einem Gebiet innerhalb Franzö- dsch-Indochinas, unterzeichneten am Diens- tag ein allgemeines Abkommen, welches das keine Königreich zu einem unabhängigen Staat innerhalb der Französischen Union macht. Belgische Politiker fahren zu Leopold Brüssel.(DENA-REUTER) Der im Exil lebende König Leopold von Belgien wird in Kürze auf seinem gegenwärtigen Wohnsitz in Pregny bei Genf mit den Füh- kern der drei wichtigsten Parteien des Lan- des die nun schon drei Wochen währende politischen Krise erörtern. Die Delegation der Parteien wird von Ex- premierminister Paul Henri Spaak und dem Präsidenten der bisherigen Abgeord- netenkammer, Frans van Cauwelaert geleitet. Ein Zeitpunkt für die Besprechun- gen wurde noch nicht festgesetzt, die Dele- ation soll jedoch sofort abreisen. Cripps in Zürich Zürich.(UP) Der Schatzkanzler Groß- britarmiens, Sir Stafford Cripps, traf am Dienstag nachmittag in Begleitung seiner Frau auf dem Züricher Flugplatz Kloten ein. Cripps begab sich direkt ins Bircher- Sanatorium, wo er seine Kur durchführen wird. Der Schatzkanzler wurde auf dem Hughafen von Vertretern des schweizer Außenministeriums, vom britischen General- konsul in Zürich sowie von Vertretern der Kantonal- und Stadtverwaltung begrüßt. Un kleines Mädchen in Naticnaltracht überreichte ihm einen Blumenstrauß. Die 17. Etappe: Briancon— Aosta Aosta. DENA-AFP) Der Sieger der dies- jährigen Italien-Radrundfahrt, Fausto Coppi, Italien, gewann am Dienstag die II. Etappe der„Tour de France“, die über 257 km von Briancon nach AostalIta- len führte. Coppi übernahm damit von 925 Landsmann Bartali das„Gelbe ot kunltonken Alle Moskauer Zeitungen veröf- entlichten am Dienstag ein kurzes amtliches buimuniaus. demzufolge Marschall Stalin den Aügscben Botschafter Sir David Kelly emp- 3 hat. Ueber den Inhalt der Bespre- ung wurde nichts bekannt. 5 Prag. Max Seydewitz, der Ministerpräsident lch Sachsen, traf laut Mitteilung der amt- Be en Nachrichtenagentur gestern zu einem 88 der tschechoslowakischen Regierung in rag ein. . Haag. Die niederländische izlerte am Dienstag laut AFP mit 65 ge- 15 sieben Stimmen der Kommunisten den At- antikpakt. London. kam es am Vor einem Londoner Negerhotel ch Montagabend zu dem seit Jahren . Zusammenstoß zwischen Weißen 185 Verfern. Zwei Neger wurden mit schwe- be Srletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. ei Polizisten wurden ebenfalls stark verletzt. maßsdatemala. Am Montag kam es in Guate- a u einer Revolte, die die Regierung zur 1 des Ausnahmezustandes veranlaßte. 8 uatemala-Stadt kam es zwischen regie- ehen Sen Truppen und Revolutionären zu 1 5 Straßenkampf, bei dem es auch Todes- Mittel gegeben haben soll.— Einer amtlichen Retelhms zufolge ist die Regierung völlig err der Lage. ammanurt. Die Stadt Frankfurt wird in der 1285 1 Woche ein Weißbuch zur Frage der eme at veröffentlichen. Es enthält Prech usammenstellung der für Frankfurt e beraden Argumente sowie angaben über 8 hier investierten Mittel. erbeite urs. Rund 3000 Hamburger, Werft als pr N führten hier am Dienstag um 14.00 Uhr nuten. gegen die Demontagen einen 15 Mi- eich ge angen Streik durch. Die Aktion, die 5— sen den Abbau der Reiherstiegwerft. die og zus der Helgenschlen bei Blohm und und die Demontage lebenswichtiger Be- tri 1 lebe im Ruhrgebiet richtet, verlief ruhig und en. ohne Störun 8 Cenabingen. in seiner dritten öffentlichen ber bersammiung. die vom 23. bis 25. Sep- dewerksch Ravensburg stattfindet, wird der lern aktsbund Südwürttemberg-Hohenzol- n trizonalen Zusammenschluß be- echlleßen. DENA/ up/ hig. Ber. Kammer England sucht Frieden mit der mohammedanischen Welt Nahost-Konferenz in London zur Konsolidierung der Mittelmeerpolitik London.(UP) Gegenwärtig versammeln sich alle diplomatischen Vertreter Groß- britanniens aus den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens in London, um an der am Donnerstag beginnenden Konferenz über Mittelost-Fragen teilzuneh- men. Zweck dieser Konferenz wird sein, eine neue britische Politik gegenüber den Staaten dieses Gebietes festzulegen. Neben den britischen Diplomaten befinden sich ge- genwärtig auch bereits drei führende arabi- sche Persönlichkeiten zu Besprechungen in London. Es sind dies: Emir Abdul III ah, der Regent des Irak, Twefik Pascha, der Ministerpräsident Transjordaniens, und Emir Said Idris el Senuss i, der von Großbritannien anerkannte Herrscher der ehemaligen italienischen Kolonie Cyrenaica. Bei der bevorstehenden Konferenz sol- len auch Pläne zur wirtschaftlichen Ent- Wicklung der Staaten des Mittleren Ostens, Verteidigungsprobleme und Maßnahmen zur Stabilisierung der politischen Bezienungen Großbritanniens zu diesen Staaten erörtert werden. Wie unser Londoner kw- Korrespondent hierzu berichtet, hat die bevorstehende Nahost- Konferenz die Aufmerksamkeit der Beobachter in der britischen Hauptstadt sehr stark dem Mittelmeer zugewandt, das wieder einmal zu einem„Meer der Ent- scheidung' zu werden verspricht. Es ist seit langem kein Geheimnis mehr, daß der sowjetische Druck im Vorderen und Mitt- leren Orient stark zugenommen hat, wozu die uneinheitliche Palästina-Politix der Westmächte ebenso beigetragen hat, wie die ewige Rivalität zwischen britischen und amerikanischen Erdölgesellschaften. Nun ist neuerdings durch den Staatsstreich Oberst Husni Zaims in Syrien auch Frank- reich wieder zu einem gewissen Einfluß gekommen. Die Notwendigkeit einer Koordinierung der westlichen Politik in diesem Gebiet ist demnach klar. Großbritannien geht es darum, sein Prestige bei den Arabern, das durch die Palästina-Politik Londons sehr ge- litten hat, wieder herzustellen. Es geht aber auch darum, durch die Wie- derherstellung eines besseren Einverneh- mens mit den arabischen Ländern. gün- stigere Bedingungen für einen neuen Vertrag mit Aegypten zu erlangen. Großbritannien, das sich 1946 bereit er- klärte, die Zone des Suezkanals zu räumen, ist heute weniger geneigt dazu. Tatsächlich spricht man schon immer häu- figer davon, daß die in der Kanalzone sta- tionierten Truppen nieht nach der Cy- renaika, sondern nach Ghaza verlegt wer- den sollen. Ghaza ist seit dem Konflikt mit Palästina von ägyptischen Truppen be- setzt. Es wäre zu einfach, wenn man das bri- tische Streben, seine Stellung bei den ara- bischen Völkern wieder zu stärken, nur mit Oelabsichten erklären wollte. Auch das traditionelle Wort von der„Sicherung des Seeweges nach Indien“ hat nicht mehr die Bedeutung wie früher, da Indien heute ein selbständiger Staat ist. „Wir wünschen ein freies Europa Jahreskongreß der französischen Sozialisten für Verbleiben in der Regierung Paris. DENA-REUTER) Die französi- schen Sozialisten forderten am Montag in einem auf der Schlußsitzung ihres Jah- reskongresses gebilligten Manifest, Westdeutschland in die europäische Ver- sammlung aufzunehmen, sobald es eine gesetzgebende Körperschaft gewählt hat. „Wir wünschen ein freies Euro- pa“, heißt es in dem Manifest, das in der Lage ist, weitgehend an allen internationa- len Angelegenheiten teilzunehmen und seine Unabhängigkeit und seinen Willen zu einer internationalen Zusammenarbeit in Welt angelegenheiten zu bestätigen.“ Die französischen Sozialisten setzen sich in ihrem Manifest weiter für eine enge Zusammenarbeit mit Groß bri- tan nien und eine straffere politische und wirtschaftliche Einheit Europas ein. Die notwendige europàische Einheit könne jedoch weder durch Sachverständigen-Kon- ferenzen noch durch Verhandlungen zwi- schen den Regierungen verwirklicht wer- den. Die sozialistischen Mitglieder der französischen Delegation für den euro- päischen Rat in Straßburg wür- den sich im kommenden Monat um enge Fühlungnahme mit den sozialistischen Mit- gliedern der anderen Delegationen bemũ- hen. Die französische sozialistische Partei versuche nicht, eine westliche Föderation sondern eine Föderation aller freien Völker Europas zu schaffen. Die Tür solle für alle, die heute noch ab- seits stehen, von dem Tag an stets offen- pleiben, an dem sie ihre Freiheit wieder erlangt haben. Der Parteikongreß stimmte durch An- nahme einer von Generalsekretar Guy Mollet eingebrachten Resolution für eine weitere Beteiligung der Sozialisten an der französischen Regierung, die sich während der vergangenen Monate erfolgreich dem Stalinismus und dem Gaullismus wider- setzt habe. Die Regierung wird in der Resolution ferner aufgefordert, die Preise zu senken, schrittweise zu einer freien Lohnpolitik zurückzukehren und sich für die Verstaatlichung und für soziale Sicherheit einzusetzen. Ausschlaggebend ist vielmehr der bri- tische Wunsch. die politischen Verhält- nisse im vorderen und mittleren Orient zu konsolidieren, um das Vordringen des Kommunismus zu erschweren. Großbritannien fühlt sich hier als Schritt- macher Pakistans, das als größtes mohammedanisches Land nach Abschluß eines eigenstaatlichen Aufbaus sicherlich den Führungsanspruch in der arabischen Welt erheben wird, eine Stellung, die Lon- don dem jungen Dominion gönnt, da Paki- stan wesentlich weniger Abneigung gegen eine Blockbildung zeigt als beispielsweise Indien. Dadurch, daß Großbritannien als Schrittmacher Pakistans auftritt, will es seine innere Freundschaft zu diesem Do- minion unter Beweis stellen. Denn wäh- rend alle Welt um Indien buhlt, erfreut sich Pakistan weit weniger Filfsbereit- schaft in der Welt und fühlte sich durch Großbritanniens Haltung in der Palästina- krage mit verraten. Diesen Schaden möchte nun London möglichst schnell reparieren. Daß man sich jedoch im Lager der West- mächte entschlossen hat, die Haltung im Vorderen und Mittleren Orient möglichst weitgehend zu koordinieren, beruht auf der Erkenntnis, daß die arabischen Völker immer weniger Lust verspüren, sich einem einzelnen westlichen Staat anzuvertrauen. Die arabische Welt ist in der letzten Zeit recht selbstbewußt geworden und wird es sicherlich noch weiter werden und möchte endlich einmal jene Politik beendet sehen, in der es üblich geworden war, ein ara- bisches Land gegen das andere auszu- spielen. Immer mehr Streikende in London London.(UP) Am Dienstag traten wei- tere einhundert Londoner Hafenarbeiter in den Ausstand. Die Zahl der Streikenden hat sich damit auf 15 441 erhöht. Siebzig Schiffe Werden zur Zeit von Truppen ent- laden. Die Fracht von weiteren siebzig Schiffen konnte noch nicht von Bord ge- bracht werden. Etwa 2000 Streikende haben die Funk- tionäre der Transportarbeitergewerkschaft darum gebeten, ihnen am Mittwoch die Vor- geschichte und die Gründe des Streiks aus- einanderzusetzen. Hiesige Beobachter legen das so aus, daß die Hafenarbeiter des Strei- kes müde sind und gern dazu bereit wären, die Arbeit wieder aufzunehmen. 20000 Schulentlassene suchen Lehrstellen Ein Problem der Jugend Württemberg-Badens Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Kulturarbeitsausschußg des Landtages beschäftigte sich in seiner Sitzung am Dienstag ausschließlich mit der Frage der Unterbringung der Schulentlassenen. Am 15. dieses Monats verlieben in Württemberg-Baden über 50 000 Jugendliche die Schule, von de- nen etwa 20 000 bis jetzt noch keinen Aus- bildungs- und Arbeitsplatz finden konn- ten. Schon in diesem Jahr ist die Zahl der Schulentlassenen um rund ein Drittel hö- her gegenüber den Vorjahren. In den nach- sten Jahren ist mit einem noch weiteren Ansteigen der Zahlen zu rechnen. Durch einen Initiativgesetzentwurf, der von dem SPD-Abgeordneten Erhard Schnecken- burger eingebracht wurde, sollen die Grundlagen für wirksame Maßnahmen zur Taktik der Beunruhigungen Wechselnde Störversuche in und um Berlin von unserer Berliner Redaktion Berlin. Für die Berliner Verkehrslage ist es zur Zeit typisch, daß sich fast täglich auf irgendeinem Gebiet störende Zwischenfälle ereignen. Die von den Sowjets verfügten Mabhnahmen werden zwar häufig nach kur- zer Geltungsdauer wieder aufgehoben, ebenso plötzlich treten aber dann an anderer Stelle neue Behinderungen in Erscheinung. Durch diese Taktik wird die Bevölkerung in den Westsektoren in dauernder Unruhe n. . Dienstag verschärfte die Ostpolizei ihre Kontrollen an den Berliner Ausfallstraßen und beschlagnahmte Westgeld und Lebensmittel. Am Stadtrand wurden Straßensperren näher an Berlin heran verlegt, um den Verkehr noch ge- nauer überwachen zu Können. Für die Durchfahrt auf einigen Straßen wird neuer- dings als Ausweis ein sowjetischer Erlaub- nisschein gefordert. Auf verschiedenen Vor- ortstrecken der Eisenbahn nahm die Volks- polizei Inhaber mit Westberliner Personal- ausweisen vorübergehend in Haft. In der Stadtbahn nötigten die von sowjetischen Soldaten begleiteten Volkspolizisten die Fahrgäste, Brieftaschen und Geldbörsen vorzuzeigen um ihnen anschließend sämt- liches Westgeld abzunehmen. Neuerdings müssen die nach Hannover reisenden Omnibusfahrgäste an der Zonen- grenze in Westdeutsche Autobusse umstei- gen, da der niedersächsische Verkehrs- minister die Durchfahrt Westberliner Auto- busse verboten hat. Angeblich soll es sich hierbei nur um eine vorübergehende Maß- nahme handeln. Britisches Kabinett billigt Abbau der Luftbrücke London.(UP) Das britische Kabinett hat die Grundzüge eines anglo- amerikanischen Planes zur Reduzierung der„Luftbrücke Berlin“ auf etwa ein Drittel ihres bisheri- gen Umfanges gebilligt. Der Abbau soll in Stufen bis Ende September erfolgen. Der Abbau der Berliner Luftbrücke sol! in 14 Tagen beginnen. Eine Anzahl Flug- plätze in Westdeutschland wird dann ge- schlossen werden, jedoch sollen diese Flug- plätze weiterhin von Bereitschaftstrupps besetzt bleiben. Zur Zeit sind etwa 300 Flugzeuge, 200 amerikanische und 100 bri- tische, an der Luftbrücke beteiligt. Die Ende September noch verbleibenden etwa 100 Flugzeuge würden dann vermutlich die reduzierte Luftbrücke solange aufrecht- erhalten, als der Straßenverkehr von Westdeutschland nach Berlin noch von den sowjetischen Behörden behindert wird. Die maßgebenden britischen Militärs sollen die Schaffung einer Art„Luftbrük- kenbereitschaft“ im mittleren Osten pla- nen, die in wenigen Stunden eine„Luft- brücke“ an einem beliebigen Teil des Com- monwealth bilden und die Luftversorgung dort aufrecht erhalten könnte. Lösung dieses Problems geschaffen wer- den. Dem von allen Fraktionen gebilligten Entwurf zufolge sollen diese noch nicht in den Arbeitsprozeß eingegliederten Jugend- lichen zu einer erweiterten Berufsschulung herangezogen werden. Prügelknabe unabhängige Presse Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Landtagspräsi- dent Wilhelm Keil kritisierte in der mo- natlichen Besprechung zwischen Vertretern des Landtags und der Landesmilitärregie- rung die angeblich unsachverständige und mangelhafte Berichterstattung der unab- hängigen Presse über die parlamentarische Arbeit und bemerkte, dag die unsachge- mähße Kritik das Ansehen des Landtages bei der Bevölkerung ganz erheblich herab- setze. Er hoffe auch, so sagte Keil, von der kommenden Parteipresse eine Besse- rung dieser Verhältnisse. Der Direktor der Militärregierung, Charles P. Gross, be- merkte hierzu, daß er eine übergroße Emp- findlichkeit des Landtags gegenüber der Kritik in der Oeffentlichkeit für unange- bracht halte. Er müsse feststellen, daß der Glaube an die Autorität des Staates im deutschen Volk immer noch zu stark vor- handen sei. Landtagsabgeordneter Bern- hard OVP) wies gleichfalls die Kritik des Landtagspräsidenten an der journalisti- schen Arbeit der unabhängigen Presse zu- rück und forderte für die Zukunft sowohl für die unabhängige Presse und den Land- tag im Interesse des Landes eine größere Bereitschaft zur engeren Zusammenarbeit. Drang zu den Parteilizenzen Düsseldorf.(gn-Eig.-Ber.) Am 25. Juli soll in Bochum eine erste Delegierten Tagung der„Tatgemeinschaft freier Deut- scher“ stattfinden. Obwohl eines ihrer führenden Mitglieder, Gert Spindler, den Kreis um Joachim von Ostau als rechts- reaktionär abgelehnt hat, hat der geistliche Rat Goebel nun doch Besprechungen mit der Gemeinschaft,, unabhängiger Deutscher“ geführt. Die entscheidende Unterredung beider Gruppen ist für Mittwoch vorge- sehen. Goebel soll die Zusammenarbeit von der Entfernung gewisser exponierter Per- sönlichkeiten“ abhängig gemacht haben. In gut unterrichteten Kreisen will man wissen, daß eine Lizenzierung für beide Gruppen nicht erwartet werden kann. Lizenziert wurde in Nordrhein-Westfalen jetzt die Deutsche Konservative Partei, die Rheinische Volkspartei und die Radikal Soziale Frei- heitsbewegung. Aus Freiburg nichis Neues Freiburg. Et.-Eig.-Ber.) Von der süd- badischen Staatskanzlei wurde über die Verhandlungen, die am Dienstag zwischen der südbadischen Landesregierung und dem südwürttembergischen Staatspràsi- denten Dr. Gebhard Müller sowie Innen- minister Dr. Renner stattfanden, folgendes Kommuniqué herausgegeben:„In einer Sitzung der badischen Landesregierung am 19. Juli, an der Staatspräsident Dr. Geb- hard Müller, Innenminister Dr. Renner und Ministerialrat Dr. Eschenburg teinahmen, wurden die Fragen der Neuregelung im südwestdeutschen Raum auf Grund des Artikels 118 des Grundgesetzes eingehend besprochen. Die Beratungen sollen zwi- schen Freiburg, Stuttgart und Tübingen fortgesetzt werden. Dieselbe Einigkeit be- stand darüber, daß eine unmittelbare Ver- ständigung der drei beteiligten Länder auf Grund des Artikels 118 einer bundesgesetz- lichen Regelung vorzuziehen 1 Weitere Gebietsabtretungen an Luxemburg Trier. DENA) Eine internationale Kom- mission, die in der letzten Woche die luxem- burgische Grenze bereiste, schlug jetzt Grenz veränderungen zum Nachteil des Lan- des Rheinland-Pfalz vor. Der Vorschlag sieht die Abtretung von vier kleineren deut- schen Gebietsteilen an Luxemburg vor, um eine Begradigung der Grenze zu erreichen. Durch die neue Grenzziehung würde Pri- vatbesitz in den Gemarkungen Roth, Obersgesen und Bauler an Luxem- burg fallen. Die Angliederung an Luxem- burg wird voraussichtlich ein Dreieck nord- westlich des Kammerwaldes, etwa 30 Mor- gen Land der Gemeinde Obersgesen und etwa 20 Morgen Land der Gemeinde Roth umfassen. Die Gemeinde Roth würde außer- dem durch die Abtretung von 1,86 km der Provinzialstraße einen besonderen Verlust erleiden. Vorsignal für Demontagestop Köln.(gn-Eig.-Ber.) Für die Heinrichs- hütte in Hattingen, die Charlottenhütte in Niederschelden und die Niederrheinische Hütte in Duisburg, für die von seiten des Wirtschaftsministeriums von Nordrhein- Westfalen Austauschvorschläge unterbreitet worden waren, hat die Militärregierung einen vorläufigen Demontagestop angeord- net. Bis zur endgültigen Entscheidnug sollen zur Vermeidung weiterer Schäden an die- sen Werken keine betriebswichtigen Anla- gen mehr abgebaut werden. „Ein Akt primitivsten Geltungs- bedürfnisses“ Frankfurt. DENA) Der ehemalige Be- kreiungsminister in Hessen, Gottlob Bin- der, nahm am Dienstag zu der Meldung des CDU-Pressedienstes Stellung, wonach gegen ihn ein Spruchkammerverfahren be- antragt worden sein soll.„Die Beschuldi- gungen des ehemaligen Klägers Dr. Ja- k o b, Wiesbaden, vorsichtig in die Form eines Antrages gekleidet, können nur als ein Akt primitivsten Geltungsbedürfnisses bezeichnet werden“. Jakobs Tätigkeit als Kläger habe wiederholt zu Beanstandun- gen Anlaß gegeben. Er sei im Zuge der Abbaumaßnahmen entlassen worden und glaube sich wohl in seinen Interessen be- nachteiligt. Kandidaten für ostzonale„National- preise“ Berlin. DENA) Ueber die Ergebnisse der ersten Sitzungen des Ausschusses für die Verleihung der ostzonalen„National- preise“ auf den Gebieten Kunst und Litera- tur bei den Goethefeiern am 28. August be- richtete der Präsident der Zentralverwal⸗ tung für Volksbildung in der Sowjetzone, Paul Wandel in einer Pressekonferenz. Die vorschlagsberechtigten Organisationen meldeten dem Ausschuß insgesamt 98 Kan- didaten. 35 Einzelpersonen, Kollektive und Ensembles wurden für die engere Wahl vor- geschlagen. Zu diesen Kandidaten gehören u. à, der Schriftsteller Heinrich Mann für seine Werke„Der Untertan“,„Heinrich der Vier- te“ und„Ein Zeitalter wird besichtigt“, der Dirigent Hermann Abendroth für seine Wiedergabe von Beethovens neunter Sym- phonie in Weimar, Johannes R. Becher für sein lyrisches Werk, Bertold Brecht für seine Dramen„Furcht und Elend des Drit- ten Reiches“,„Mutter Courage“,„Herr Pun- tila und sein Knecht“ und für Liedertexte, die Brecht für die FDꝗ schrieb. Ferner wur- den genannt, der Maler Prof. Otto Di x, Hanns Eisler als Komponist von Arbeiter- liedern, Regisseur Erich Engel für seinen Film„Affaire Blum“, die Schriftsteller Her- bert Eulenberg, Lion Feuchtwan-⸗ Ser, für ihre Romane, Gustaf Gründ-⸗ gens für seine Inszenierung des sowW²zjeti- schen Märchenspiels„Der Schatten“ von J. Schwarz, Prof. Ludwig Justi als„Erneu- erer der Berliner Nationalgalerie“. Ferner Bernhard Kellermann, Anna Seg⸗ hers, Erich Weinert und Arnold Zweig Für bervorragende Ensemble- leistung soll u. a. die Staatsoper Dresden ausgezeichnet werden. 5 * 1 . — 18 9 4 . eine sozialdemokratische Mehrheit Volksrat in MORGEN Mittwoch, 20. Juli 1949/ Nr. 140 Mittwoch, 20. Juli 1949 „NRhein- Deutschland?“ Jedem Lateinschüler ist bis zum Ueber- druß der Satz bekannt, mit dem Cäsars „Gallischer Krieg“ anhebt: Gallia est divisa in partes tres— Gallien scheidet sich in drei Teile. Jedem Schüler der hohen Poli- tik von heute, auch denen, die am Ende ihres Lateins angelangt sind, muß sich am Anfang aller Betrachtungen über Deutsch- land der Satz einprägen: Germania est divisa in partes tres, in das Ostland jen- seits Oder und Neige, das Mittelland der Sowjetzone und das südliche Deutschland der Bundesrepublik. Allerdings würde sich dieser Satz dem herben Tadel eines rhei- nischen Wochenblattes aussetzen, das vor kurzem verkündet hat, daß Deutschland nur aus der Bundesrepublik bestehe, denn, So stand im„Rheinischen Merkur“„zu lesen“, was bedeuten uns außer schmerz- lichen Erinnerungen die Namen Quedlin- burg und Magdeburg, die Namen Jena und Weimar, die Seen der Altmark noch, wenn die rote Fahne mit Sichel und Hammer über ihnen weht?“ Sie bedeuten den Männern dieses Blat- tes nichts, wie sie offen sagen. Sie nen- nen Sachsen und Thüringen nicht mehr Deutschland, sondern eine Irredenta, ver- sichern alsbald, daß sie sehr verständ- licherweise nicht an einen Anschluß- oder Wiedervereinigungskrieg denken, und er- klären Quedlinburg und Magdeburg, Dres- den und Leipzig in dürren Worten zu Er- innerungen der deutschen Geschichte und Abschreibungen der deutschen Gegenwart. Der Rest bleibt die Versicherung herz- lichen Mitgefühls für die Deutschen jen- Seits der„eisernen Grenze“, verbunden mit dem Versprechen, ihnen zu helfen, soweit innen die Flucht in den Westen gelänge. Mit diesem Versprechen sieht es gerade in der letzten Zeit dürftig aus und die Misere der Flüchtlingsumsiedlung hat einiges mit einer Haltung zu tun, das auch diese Aufforderung an die Westlichen und südlichen Deutschen entspringt, die Heimat dieser Flüchtlinge nur noch als schmerzliche Erinnerung und als nicht mehr zu Deutschland gehörend zu betrachten. Das Wort Abendland fällt heute sehr rasch und in vielfacher Beschwörung; aber es ist neuartig, daß es jetzt zum Scheide- begriff von Weimar und Rostock, von Thü- ringen und Brandenburg. von Millionen von Deutschen zu werden droht. Wenn die Deutschen der Sowjetzone im Namen des Abendlandes abgeschrieben werden sollten. Werden sie kein großes Verständnis für die Anrufung der abendländischen Gemein- schaft mehr haben können. Plese Töne sind abendländische Melodie in Moll, die Transponierung abendländi- Vor fünf Jahren: „Eine „Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, ge- wissenloser und zugleich verbrecherischer Offiziere“,— so charakterisierte Hitler in seiner Mitternachtsansprache am 20. Juli 1944 die Männer, die hinter dem auf ihn verübten Attentat standen. Roland Freisler, der Präsident des Volksgerichtshofes, der die ganzen Verhandlungen und Urteile ge- gen die Männer des 20. Juli auf dem Gewis- sen hat(er kam bei einem Luftangriff in Berlin um), war jedoch ganz anderer An- sicht. Den Generälen sei wohl die Durch- kührung des Attentates zugefallen, weil sie allein die Möglichkeit hatten, an den„Füh- rer“ heranzukommen, die eigentlichen poli- tischen Vorbereitungen hätten jedoch die Männer von Kreis au getroffen, betonte er in einer seiner Brandreden. Kreisau hieß der Landsitz des Grafen Helmut von Moltke in Oberschlesien. Schon in den Anfangsjahren des Dritten Reiches versammelten sich dort immer wie- der die Freunde des Grafen, um ihre Mei- nungen über die politischen Vorgänge aus- zutauschen. In dem selben Maße wie der verbrecherische Kurs der nationalsozialisti- schen Machthaber sich versteifte, entwik- kelte sich der Kreisauer Kreis von einem bloßen Diskussionsklub zu einer politischen Aktionsgruppe, deren Mitglieder alle bereit waren, für ihre Ideen und Anschauungen das Leben zu riskieren. Diese Mitglieder rekrutierten sich aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten: Protestanten und Katholiken, Vertreter der bürgerlichen Berufe und Sozialisten, preu- gische Konservative und fortschrittlich Ge- sinnte. Dementsprechend war auch die Hal- tung des Kreises zu bestimmten politischen Fragen durchaus nicht einheitlich. Die einen, unter ihnen hauptsächlich Graf Moltke selbst, suchten Anschluß an den Westen und hofften, mit Hilfe geheimer Verbindungen in England und Amerika zu einem Ver- ständigungsfrieden gelangen zu können, So reiste der protestantische Pfarrer Dietrich Bonnhoeffer(ermordet am 9. April 1945 im Bericht aus dem Ruhrgebiet: Clique ehrgeiziger Offiziere Das Vermächtnis des 20. Juli 1944/ Von Dr. Karl Stürmer Konzentrationslager Flossenbürg) im Jahre 1942 nach Stockholm, um dort dem Bischof von Chichester England) eine Botschaft an die englische Regierung zu übergeben, und 80 versuchte Adam von Trott zu Solz noch im Jahre 1944 mit amerikanischen Mittels- männern in der Schweiz Verbindung aufzu- nehmen, um endlich etwas über das Ver- halten der Westmächte im Falle eines deut- schen Putsches zu erfahren. Aber die Ant- wort, die in beiden Fällen gegeben wurde, war eisig. Deutschland müsse bedingungslos kapitulieren, und zwar gegenüber Rußland sowohl wie gegenüber den Westmächten. Kein Wunder, daß dadurch die andere Gruppe des Kreisauer Kreises Auftrieb er- hielt, die eine Anlehnung an Rußland be- fürwortete. Der Attentäter selbst, Oberst Graf Claus von Stauffenberg, gehörte ihr an. Noch kurz vor dem 20. Juli drang er darauf, daß der Sozialist Leuschner und nicht Goerdeler Ministerpräsident der neu zu bildenden Regierung werden solle, und daß auch mit der kommunistischen Unter- grundbewegung in Deutschland Fühlung aufgenommen werden solle. Graf Moltke selbst war gegen jedes Attentat. Er wollte alles der geschichtlichen Entwicklung über- lassen und lediglich die notwendigen Vor- bereitungen treffen, damit bei der kom- menden Niederlage das Programm und die Männer für die Regierungsübernahme be- reit währen. Da er schon im Januar 1944 in die Gewalt der Gestapo geraten war, konnte er auf die weitere Gestaltung der Dinge keinen Einfluß mehr nehmen. Trotz dieser unterschiedlichen Beurtei- lung der außenpolitischen Möglichkeiten und der innenpolitischen Notwendigkeiten waren sich die Männer von Kreisau in einem Punkte einig: in der Ueberzeugung. daß nach dem Sturze des Nationalsozialis- mus eine bloße Umwandlung des Regierungs- systems nicht genügen könne, um den Na- tionalsozialismus wirklich auszurotten, son- dern daß ein neues ethisches Fundament gelegt werden müsse. Und dieses fanden sie in dem christlichen Glauben gegeben. „Gefährlicher Friedensbringer“ Der Stand der Demontageverhandlungen Von unserem westdeutschen Korrespondenten Hugo Grüssen Die mit solcher Stärke, so überraschend einsetzende Demontagerenaissance hat in Jer Welt ein Aufsehen erregt, das selbst ihren Vätern von Stunde zu Stunde pein- licher wird. Zum ersten Mal sprangen fran- zösische, englische, amerikanische und bel- gische Journalisten mit harten Worten in lie Bresche und stellten sich im Interesse scher Absage an den Osten in Abkehr von ter Welkwirksckiakk än die Selte des deüt- den Ostdeutschen.„Schmerzliche Erinne- Tung und herzliches Mitgefühl“ klingen Allzu sehr nach Abschiedswort und Nachruf Klingen fast sogar nach ‚äabendländischem Absetzen an den Rhein“. Seit langem schon lebt die Sorge in den Herzen vieler Deut- scher, daß sich hinter manchen Lippenbe- kenntnissen zur deutschen Gesamtheit ein Westdeutscher Egoismus verbirgt, der sich gern in dem wieder wohnlich gewordenen Westdeutschland einrichten möchte und die Sperrkette zum anderen Teil des deutschen Hauses ohne allzu großes Bedauern gezogen sieht. Dem so ernsten wie ehrenhaften Grundsatz: Keine Einheit ohne Freiheit, ist in manchen Bezirken das etwas andersge- artete Flüstern gefolgt, daß eine Vereini- gung mit der Ostzone auch in der Freiheit in Ge- samtdeutschland gebären könne, was denn ohne daß es ausgesprochen würde, heißen Würde: Lieber keine Einheit als eine So- Zialisierung. Die Männer des„Rheinischen Merkur“ können nicht in den Verdacht sol- cher seltsamen Spekulationen geraten. Aber das Verdämmern des Ostens im deutschen Bewußtsein zur„schmerzlichen Erinnerung“ Würde ein Zwielicht um Deutschland schaf- ken, in dem mancherlei Nachtschattenge- Wächse üppig gedeihen könnten. Die Bundesrepublik Deutschland wird zu- nächst ein Rhein- Deutschland sein, und die- ses Wort hat in westlichen Hauptstädten einen beifälligen Klang. Es waren auslän- dische Zeitungen, die geschrieben haben, daß die Anerkennung der Teilung Deutsch- lands de facto auf der Pariser Konferenz in manchen Kreisen an der Themse und an der Seine mit einem gewissen Aufatmen begrüßt worden sei. Diese Kreise werden Allerdings die These, daß Deutschland nur aus der Bundesrepublik Deutschland be- stehe, mit einem anderen Zungenschlag aus- sprechen, als sie in deutscher Aussprache Klingt, aber die Gleichheit der Worte kann 2 Migverständnissen führen. Man hat in Deutschland Verständnis für die Anschau- ung mancher ausländischer Kreise, daß das „halbe Deutschland“ das richtige sei, auen Wenn diesen Gefühlen falsche Vorstellungen Seines Machttriebs eines vereinten Deutsch- lands zugrunde liegen. Aber man wird auch jenseits unserer Grenzen Verständnis Haben miissen, daß Rhein deutschland immer den Deutschen ein Rumpf deutschland blei- ben muß. auch wenn ihm das Wort Herz- deutschland“ wieder zukommen würde Dr. Alfred Rapp Ostregierung im Herbst? Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Von der Zu- sammensetzung des westdeutschen Bun- destages will die SMV ihre Entscheidung ab- hängig machen, ob im Herbst Wahlen in der Ostzone stattfinden dürfen oder ob der seiner augenblicklichen Form als ostdeutsche Regierung erklärt Wird. Ferner verlautet aus Kreisen des „Volkrates“, daß bei den etwa durchzufüh- renden Wahlen keinesfalls Parteilisten auf- gestellt werden würden, sondern daß sich die Bevölkerung ebenso wie bei der Volks- ratswahl nur mit einem Ja oder Nein zu einer„Nationalen Front“ zu äußern haben werde. e were 8 schen Arbeiters. Aller Orten regt es sich, um die selbstmörderische Abschraubung der Thyssen-Hütte und den Wundstarrkrampf der deutschen Kohleveredlungsindustrie doch noch auffangen zu helfen. Der ameri- kanische Rundfunksprecher Emmet sagte vor dem Industrieklub in Düsseldorf, dag die amerikanische Bevölkerung vollstes Ver- ständnis für den deutschen Standpunkt besitze. In England erfuhr der erste Vorsitzende der Industriegewerkschaft Chemie, Gefel- ler, von seinen Labour- Freunden, daß ein Unterhausausschuß den Demontagekomplex noch einmal untersuchen werde und daß Wahrscheinlich zwei Unterhausmitglieder nach Deutschland kommen werden. Reuter, der Präsident der Vereinigten Automobil- gewerkschaften in den USA, hat einen Brief an Truman gerichtet, in dem er betont: Die Zerstörung dieser Betriebe würde meiner Ansicht nach den Zielen der Innen- und Außenpolitik Ihrer Regierung geradezu ent- gegenlaufen“. Er schließt mit den Worten: „Wenn Sie die Zustimmung der anderen interessierten Nationen herbeiführen, wer- den Sie, Herr Präsident, der Dankbarkeit all jener gewiß sein, die für die Beschleuni- gung des europäischen Wiederaufbaues zur Stärkung der Positionen der Demokratie in der ganzen Welt eintreten.“ Ein Brief aus Palästina: Sicher, die bisherigen Demontagebespre- chungen sind zu einem großen Teil ergebnis- los verlaufen. In zähem Ringen konnte zwar das eine oder andere in den gemischten Ausschüssen erreicht werden, der Kurs der Demontagepolitik jedoch blieb unverändert, obwohl hat es jetzt den Anschein, als sollte das ganze Gespräch noch einmal wieder in Fluß geraten. Die nicht nachlassenden Anstren- gungen aller deutschen Stellen, insbesondere auch die Initiative der Gewerkschaften, die Wirklich seit Wochen um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen, stoßen im Ausland auf eine Reaktion, die nicht ganz aussichts- los ist. Besonders der Fortfall des sogenann- ten Sicherheitsargumentes, denn welchen Sinn sollte eine Ruhrkontrolle, ein Besat- zungsamt, ein Sicherheitsamt noch haben, wenn man das demontiert, was man kon- trollieren will, wirkt immer gewichtiger auch in der Polemik, die man bei den Sie- germächten führt. Heute zweifelt niemand mehr daran, daß die Voraussetzung für eine normale politische Entwicklung in Deutsch- land ein gesunder Lebensstandard ist. Mit einer Zickzackpolitik, die sich immer wie- der in nationalistischen Egoismen verliert, wird man dieses Ziel nicht erreichen kön- nen. Der Demontageschraubenschlüssel ist ein gefährlicher Friedensbringer, denn in Wirtschaftswüsten entwickeln sich Giftkör- per, die auch immer mehr und mehr auf die Umwelt ausstrahlen müssen. Daß der um- gekehrte Weg genommen werden muß, scheint eine Erkenntnis der letzten Jahre auch dort, wo alle Ueberlegungen von star- ken Ressentiments bestimmt waren. Seine Sitrmlosigkeit auf der Hand lag. Trotzdem 0 Einer aus ihrer Mitte, Peter Vork von War- tenberg, führte bei den Verhandlungen vol dem Volksgerichtshof alles, was er an dem Nationalsozialismus auszusetzen hatte, auf das eine zurück: den Totalitätsanspruch des Staates gegenüber den Staatsbürgern unter Ausschaltung aller religiösen und sittlichen Verpflichtungen gegen Gott. Aus diesen Verpflichtungen nahmen sie selbst die Kraft, um dem Totalitätsanspruch des Staates zu begegnen; daher sollten sie auch kür den Neuaufbau Deutschlands nac dem Zusammenbruch maßgebend sein. Daraus ergab sich das Programm, das den Männern von Kreisau vorschwebte. Wollte man es mit einem Worte charakteri- sieren, dann müßte man es„Christlichen Sozialismus“ nennen. Im einzelnen sah das Kreisauer Pro- gramm vor, daß die Schwerindustrie, Grund- emie, Energie wirtschaft, die Banken und Versicherungsgesellschaften in die öffent- liche Hand überführt werden sollten. Inner- halb der einzelnen Betriebe sollten Selbst- verwaltungskörperschaften, sog. Betriebs- gewerkschaften geschaffen werden, welche die Belegschaften an den Rechten und Pflich- ten der Betriebsführung und an den Be- triebsergebnissen ebenso beteiligten wie die Unternehmer.„Die Aufgabe der Wirtschafts- kührung des Staates ist die Existenzsiche- cung des einzelnen und seiner Familie“,— in diesem Satz ist das soziale Wollen des Kreisauer Kreises auf das Kürzeste zusam- mengefaßt. Dieselben Tendenzen spiegeln sich im innen- und außenpolitischen Pro- zramm wieder: im Innern sollte durch einen köderalistischen Aufbau Vorsorge getroffen werden, daß sich totalitär-zentralistische Bestrebungen nicht mehr durchsetzen konn- ten, und in den zwischenstaatlichen Bezie- hungen sollte zur Verhinderung nationalisti- scher Machtpolitik auf Beschräknug der na- Mehr Frauen in den Bundestag? Unsere graphische Darstellung spricht es deutlieh aus: die Zahl der weiblichen Abge- ordneten in den Länderparlamenten steht in einem Verhältnis zu dem Anteil der Frauen an dler wahlberechtigten Bevölkerung. Soll es dabei bleiben? Sollen die Frauen in Deutsch- land auch weiterhin von der unmittelbaren Mitwirkung an der Entscheidung lebenswich- liger Fragen des Frauenlebens so gut wie aus- geschlossen bleiben? Werden die Frauen die Chance ergreifen, die innen die Wahlen zum Bundestag am 14. August geben und endlich dafur Sorge tragen, daß das Mißgverhältnis zwischen ihrer Zahl und ihrer Repräsentanz corrigiert wird?! Dau gehört einmal, daß sich mehr als bis- her Frauen der jüngeren Generation in der Oeffentlichkeit zu Wort melden und am poli- lischen Kampf der Parteien um die Gestal- lung unserer sozialen und nationalen Ord- nung aletiven Anteil nehmen. Auf der anderen Seite wird es aber die Aufgabe der Parteien sein, weiblichen Kandidaten mehr als bisher Raum zu geben. Die Lösung der vielen sozialen Aufgaben, vor denen wir stehen und die das Lebens- schichsal der Frauen unmittelbar betreffen, ist ohne die tathräftige Anteilnahme der Frauen selbst unmöglich. WP. Israel muß sich jetzt selbst helfen Die erhoffte USA-Hilfe blieb aus/ Wohltemperierte Dynamik bei den„Jischuw“ Jerusalem. Der Elan, der die Menschen in Israel angetrieben hatte, war zu gewaltig. Starke, von Energien strotzende Impulse gewannen einen Krieg, dem der formale Friede noch nicht folgte. Aber jetzt ist der Schwung— er zauberte länger als ein Jahr geradezu Wunder hervor— einer wohl- temperierten Dynamik gewichen. Es scheint, auch Politik und Wirtschaft können sich physikalischen Gesetzen ebenfalls nicht ent- ziéhen. Die leitenden Männer hatten sich und ihrem Volk gar viel aufgeladen. Es hatte sich gezeigt: Vordem war kaum eine Last zu schwer. Drum glaubte man, man könne noch mehr Gepäck aufbinden. Nun scheint die Grenze des Möglichen erreicht. Ein gewisser Rückschlag ist unverkennbar und er birgt Gefahren. Von seinem Vehikel fällt der Radfahrer herunter, so er nicht mehr die Pedale tritt. Der„Freilauf“ tut es nur noch eine Weile. Bald ist diese Weile vergangen. Ins Israelische übersetzt heißt dies: Die große Sammelaktion des United Jewisk Appeal in USA war in diesem Jahr ein klarer Fehlschlag. Nieht kamen die erhoff- ten 250 Millionen Dollars herein; froh wären sie, das vorjährige Ergebnis mit 150 Mil- lionen ließe sich buchen. Auch dazu wird es nicht reichen. Als der junge Staat Israel sich noch seiner äußeren Feinde erwehren mußte, gab die amerikanische Judenschaft mit vollen Fanden. Nicht mehr freudig gibt sie der nicht abwegigen Meinung ist, die Von Dr. E. LI nz, Jerusalem Leute in Israel müßten sich nun selber helfen. Hinzukommt der Konjunkturrück- gang in USA, der sich empfindlich bemerk- bar macht. Recht wohltemperiert ist auch die Neu- ein wanderung dem Umfang nach geworden Verlangsamt hat sich das vorher zu stür- misch gewesene Tempo. Auch auf diesem Gebiete hatte zurvor man sich etwas über- nommen. Ungelöst sind die mit der Mas- senein wanderung zusammenhängenden Pro- bleme, und das hat die frühere Begeiste- rung zur merklichen Abkühlung gebracht Ganz im Rückstand ist der Wohnungsbau Er ist eine Geldfrage. Das Auslandskapi- tal war nicht so investierungsfreudig, wie man gehofft hatte. Mannigfache Gründe hat das. Die im wesentlichen sozialistische Re- gierung in Tel Aviv war den Leuten von der Wallstreet nicht sehr attraktiv. Es gib! in Israel manche, die Marshall-Plan-Hilfe Wünschen. Und sie ziehen die Steuer- zchraube an. Versagte die Spendefreudig- keit der USA-Juden, so suchen sie nun von auherisraelischen Juden in aller Welt eine Anleihe zu bekommen. Der Finanzminister Kaplan wollte zwar erst im Jahre 1950 die- zen Gedanken verwirklichen, doch nun sieht er sich zu einer kleinen Vorverlegung ver- anlaßgt. In der Wirtschaftspolitik fehlt die kon- sequente Planung. Hier ist die Dynamik längst verpufft; vielleicht war sie nie da. Der Importüberschuß von annähernd 48 Millionen Pfund, also die hoffnungslos pas- sive Handelsbilanz liege sich nur durch ver- stärkten Kapitalimport ausgleichen. Und der ist nicht sichtbar. Heute rächt es sich, daß die landläufige Meinung es immer als ganz selbstverständlich hingestellt hatte, die reichen Leute in Amerika und Südaffika Würden den„Jischuw“(das ist die jü- dische Bevölkerung Palästinas) nicht im Stiche lassen. Sie könnten es eben eines Tages dennoch tun. Schon um„Theoretiker“ 2zu erziehen. Die typische amerikanische Haltung ist es„jemand eine chance zu geben. Nun, die Chance hat man in allen vergangenen Tagen reichlich gegeben und mehr als sie. Worauf es jetzt ankommt. ist, daß die Menschen in Israel es lernen aus eigener Kraft sich zu helfen. Und das setzt etwas Schmerzliches. außer den finan- ziellen Opfern, voraus: Man muß nämlich zu einer anderen Mentalität gelangen; nicht mehr tut es die vom einstigen polnischen „Stäctel“, wo man trotz netter Schlampere und In-den-Tag-Hineinleben am Ende im- mer schlecht und recht bestehen konnte Gebannt freilich wäre der Großteil der Schwierigkeiten, käme man bald zum Frie den und zu normalen Beziehungen mit den arabischen Nachbarstaaten, denen es das eigene Interesse gebieten müßte, zu Ab- machungen mit Israel zu gelangen. Doch auch im Orient regierte selten die Vernunft und das macht ihn anderen Teilen unseres lieben Planeten Erde nicht eben unähnlich. kern gewonnen haben, aufgeben 9 — tionalen Souveränität innerhalb einer inter- nationalen Ordnung hingewirkt werden. Fünf Jahre sind heute seit dem 20. Jul 1944 vergangen. Die Männer, die das pro. gramm von Kreisau entwarfen, sind bis aut wenige Ausnahmen„unbarmherzig ausge. rottet“ worden, wie Hitler es angekündigt hatte. Ihr Vermächtnis verdient es, auch heute noch gehört und ernst genommen 2 werden, und zwar nicht nur, weil so el Blut dafür geflossen ist, sondern wel Deutschland ohne einen versöhnenden Aus. gleich der sozialen Ungerechtigkeiten und politischen Gegensätze, die der Krie aeraufbeschworen hat, einfach nicht gesun- den kann. Kritisierende Senatoren Washington. ODENA-REUTER) In der Senatsdebatte über die Ratifizierung des Atlantikpaktes kritisierte der republikanl. sche Senator Harry P. Cain, daß Spa- nien, Schweden, Griechenland und de Türkei nicht an dem Pakt beteiligt wurden „In den kommenden Jahren werden dir möglicherweise die Freundschaft und die militärische Unterstützung Spaniens brau- chen. Seine strategische Lage im westlichen Mittelmeer ist von fast entscheidender Be. deutung.“ Der republikanische Senator Ja. mes P. Ke m erklärte, er werde gegen den Pakt stimmen, weil Amerika verpflichtet sein würde, Völker zu verteidigen, die sid möglicherweise nicht selbst verteidigen wol- len. Unter Hinweis auf das britische und das französische Bündnis mit der Sowiet- union fragte Kem:„Können wir im Falle eines Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion sicher sein, mit welchem ihter Alliierten diese Regierungen zusammen- gehen werden?“ Truman warnt vor Marshallplan- Kürzungen Chikago.(DENA-REUTER) Präsident Truman appellierte am Dienstag an den Kongreß, die Geldmittel für die Marshall planlieferungen nicht zu kürzen.„ir müssen Maßnahmen ergreifen, die uns die Gewißheit geben, daß die schwererkämpfle Wirtschaftliche Gesundung anderer freier Nationen sich nicht in Stagnation und Ver- zweiflung wandelt.“„Es wäre das Un- klügste, was wir jetzt tun könnten“, sagte der Präsident,„wenn wir die finanziellen Aufwendungen für den Marshallplan kür- zen würden. Wir würden dann bewußt die Fortschritte in Richtung auf Frieden und Freiheit zunichte machen, die wir mühsam errungen haben. Es würde nur den Kom- munisten zum Nutzen gereichen, wenn wir eine derartig kurzsichtige Politik einschla- gen. Wir haben bei unseren Bemühungen um Frieden und Freiheit deshalb Fon schritte erzielt, weil wir zu den notwendi- gen Aufwendungen bereit waren. Es wäre Vverhängnisvoll, wenn wir jetzt unsere Po- litik änderten und auf halbem Wege stehen blieben. Ebenso schlimm wäre es, wenn Wir das Verständnis und die Unterstützung die wir bei anderen dena eee der ge- kährden würden.“„ Der Präsident gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Senat, der am kommen- den Donnerstag zur Abstimmung über den Atlantikpakt schreiten wird, den Pakt rati- flziert.„Die öffentliche Meinung in unse- rem Volk ist in überwältigendem Maße für eine Ratifizierung.“ Auch Israel lernt Streiks kennen Tel Aviv.(UP) In den Hauptindustrien des Staates Israel haben Tausende von Ar- beitern ihre Arbeit niedergelegt, Der Streik wird voraussichtlich 24 Stunden dauern und soll der Regierung gegenüber lediglich als Warnung dienen, von einer Reduzierung der Löhne abzusehen, die damit in ein Verhältnis zu dem Lebenshal- tungs-Index gebracht werden sollen, der kürzlich von dem Leiter der Versorgungs- Wirtschaft aufgestellt wurde. Orthodoxe Kirche exkommuniziert nicht Ankara.(OP) Die orthodoxe Kirche wil dem Beispiel der katholischen Kirche nid folgen und keine Exkommunizierungen ge, gen Kommunisten aussprechen, verlautel heute aus wohlunterrichteten hiesigen Kirch. lichen Kreisen. Der Patriarch Athenagord habe versucht, seine Kirchen„auf rein spit tueller Grundlage und unter Vermeidung politischer Verwicklungen zusammenau- schliegen. Einer der Gründe dafür bestehe darin, daß der Patriarch die Trennung ver- schiedener Nationalkirchen von def Mutter- kirche aufzuhalten wünsche. Das gelte be. sonders für die fast autonome russische Kirche. Abetz wollte eine historische Rolle spielen Paris.(UP) Im weiteren Verlauf der Ge. richtsverhandlung gegen den ehem deutschen Botschafter Otto Abe tz erklär 1 der Chef des Zivilkabinetts von Menn Petain, Andre Lavagne, jedesma“ wenn Abetz in Ungnade von seiner Rec rung abberufen worden sei, sei es ein 0 bedrohliches Anzeichen gewesen.»Er 13 von unseren Feinden am wenigsten feind gesinnt“, sagte Lavagne. Er könne jedo 4 nicht viel aussagen, da er weder Kontakt 10 den Deutschen gehabt habe, noch mit de Verrätern und Frotteln in ihrer Umsepu Der ehemalige deutsche Boteckeigen beih! erklärte als Zeuge, ddaß Abete nee Ehrgeiz gehabt habe„eine historische Bol 1 zu spielen.„Er hat mir gesagt, er müsse 10 historische Rolle spielen und könne 5 5 wie Bismarck mit dem Teufel Firsche essen“. 1 äs Der frühere französische Ministerpen dent Paul Reynaud erklärte als 1 5 im Abetz-Prozeg, der ehemalige W ter habe dreimal seine— Reynauds— dab richtung mit der Behauptung gefordert, elt er sich zusammen mit Präsident 5 verschworen habe, einen Krieg zu 99 15 Reynaud beschuldigte den ebems 0 deutschen Botschafter ferner, dag er 11 die Hinrichtung des früheren französss g Premiers Leon Blum zu erreichen su 00 Auch sei es ihm— Abetz N Tötung Mandels durch pronazistische zösische Polizei durchzusetzen. —.. oa J In deer ung dez Ablikani 3 Spa- und die Wurden. den Wit und die s brau- estlichen ider Be. Ator Ja- egen den rpflichtet die sich gen wol. che und Sowiet⸗ im Falle und der m ihrer zammen- plan- präsident an den larshall- 1.„Wir Uns die kämpfte 1 kreler ind Ver- das Un- n“, gagte anziellen lan kür- wuht dle den und mühsam en Kom- yvenn wir einschla- ühungen b Fort- otwendi⸗ Es Wäre sere Po- ge stehen 8, Wenn stützung, 800 Wal- 1 zeugung commen- iber den akt ratl⸗ in unge · Maße für nnen i tustrien von Ar- 5 Stunden genüber n einer len, die benshal- len, der orgungs- ziert che wird he nich agen ge- verlautet n Eirch⸗ enagora in Spiri⸗ meidung nmenzu- bestehe ung ver⸗ Mutter- gelte be russische Rolle der Ge- maligen erklärte Larschall edesmal, Regie · ein sehr Er War feindlich jedoch takt mit mit den Agebung. chaftsrat hetz den 2 Rolle 18se eine ebens Lirschen erpräsl⸗ 8 Zeuge 'otschal⸗ 1 fert, dal o0sevelt eginnen. maligen er auch ösischen suchte. gen, die e fran ur 140/ Mittwoch, 20. Juli 1940 MORGEN Seite 9 ——ů Vom„Mulus“ zum Studenten schon immer singen bei den meisten Studenten praktische Erwägungen dem Hochschulstudium voraus. Außer der Geld- frage gibt es heute noch das schwierige Pro- blem der Ueberfüllung in fast allen akade- mischen Berufen. Jede Primanerin und je- der Primaner, der die Arztschilder in den Straßen bei seiner Wohnung zählt, gewinnt einen bescheidenen Eindruck von dem unnatürlich hohen Angebot an Medizinern; die nicht einbegriffen, die seit Jahren ohne einen Pfennig Entgelt irgendwo assistieren. zit den Aussichten der Juristen steht es nicht besser. Staat, Industrie und Verwal- tung sind überbesetzt und vor jedem frei- werdenden Platz wartet eine lange Schlange kertiger, aber arbeitsloser Referendare mit besten Examen und Empfehlungen. Ein Schlosser oder Tischler besitzt mehr Chan- cen als zwanzig Juristen, die gerade aus der Prüfung gestiegen sind. Selbst der Bedarf an Studienräten hat nachgelassen. Die Lücken, die die Entnazi- frierung riß, schließen sich; die Universi- täten entlassen seit 1946 fortlaufend junge Lehrer an die höheren Schulen und die älte- ren können sich nicht zur Ruhe setzen, weil ihre schmale Pension nicht der teuren Lebenshaltung entspricht. Wie steht es da- neben mit den„freien Berufen“? Selten mag es für Neulinge schwerer gewesen sein. eich im Strudel eines erbitterten Konkur- renzkampfes einigermaßen an der Ober- fläche zu halten als heute. Wer rein prag- matisch erwägt, bleibt also am besten von der Universität fort. Aber da das Studium mehr bedeutet als Vorbereitung auf einen Beruf, werden immer wieder junge Men- schen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit danach streben. Für die, die jetzt in Abitursnöten schwe- ben, gilt es zunächst, die Zulassung durch- zusetzen. Obwohl seit der Währungsreform viele Studenten die alma mater verlassen mußten, übersteigt die Zahl der Bewerber den numerus clausus nach wie vor um ein Vielfaches. Jeder neue Aspirant muß des- halb vor der Immatrikulation umfangreiche Fragebogenprüfungen über sich ergehen lassen. Man fordert die Formulare am be- sten bei dem Sekretariat der jeweiligen Fakultät an, nicht bei den Instituten. Dort werden zugleich weitere Richtlinien über den Gang der Bewerbung gegeben. Eine paritätisch aus Professoren und Studenten zusammengesetzte Kommission entscheidet über Zulassung oder Ablehnung.(So wird es in Heidelberg und mit geringfügigen Ab- weichungen auch anderswo gehandhabt.) Nachdem der Strom der bevorzugt aufge- nommenen Kriegsteilnenmer und Heim- kehrer aus der Gefangenschaft allmählich nachgelassen hat, setzt sich das gute Abitur- zeugnis wieder als Maßstab für die Bewer- tung durch. Wer nicht sofort zum Winter- semester 1949/50 zugelassen wird, läßt seine Papiere zweckmäßigerweise beim Sekre- tariat liegen; dadurch besitzt er im nächsten Semester mehr Chancen. In der Zwischen- zeit gibt es genügend Möglichkeiten sich direkt oder mittelbar auf das Studium vor- zubereiten. Es ist in jedem Fall ein Gewinn, wenn der zukünftige Student, bevor er sich inskribiert, praktisch arbeitet, sei es als Lehrling, als Volontär oder als Arbeiter in einem Betrieb. Er entgeht so leichter dem Dünkel, den gerade junge Kommilitonen gegenüber der Leistung der Berufstätigen hegen. Außerdem erleichtert ein Kursus in Stenographie und Schreibmaschine den technischen Teil des Studiums. Eine Grundvoraussetzung für jeden Stu- dierenden, der die Jahre an der Universität fruchtbar gestalten will, ist die breite All- gemeinbildung von der Schule her. Darum der Rat, insbesondere Geschichte und Deutsch— Basis alles Wissens— nicht hängen zu lassen. Und für jene, die erst auf der Oberstufe mit Latein angefangen haben, der Hinweis, daß die Beherrschung der alten Römersprache zu den wesentlichsten Vor- aussetzungen aller wissenschaftlichen Arbeit zählt. Die Promotion verlangt das große Latinum. Die wissenschaftliche Termino- logie wird dem zum finstern Urwald, der die termini technici nicht selbst zu ver- deutschen versteht. Es ist ein Glück studieren zu dürfen. Daran ändern auch die trüben Berufsaus- sichten nichts. Wem also der Sprung vom „Mulus“ zum Studenten gelingt, der soll wissen, daß Studieren nicht„pauken“ und Jagd nuch Seminarscheinen(sie werden für das Staatsexamen benötigt) heißt. Es ver- langt Entfaltung innerster Kräfte, Verzicht auf viele kleine Freuden, die sich der gleich- altrige Berufstätige leisten kann. Aber es gewährt demjenigen, der sich der Welle des Forschens rückhaltlos überläßt, die Lust des Erkennens, unverlierbaren Gewinn. Helge Nyssen Am Rande der Zeit Enthusiastisch Für die Aufräumungsarbeiten im Stutt- garter Neckarstadion nach dem Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft muß- ten eine Woche lang zwölf Mann eingesetzt werden. Zahlreiche Lkw's mit leeren Limo- nade- und Bierflaschen, Papierabfällen usw. Wurden abgefahren. Die Stadionver waltung beklagte sich vor allem darüber, daß nach Schluß des Spieles zahlreiche Zuschauer in das Spielfeld eindrangen und dabei hun- derte von Limonadeflaschen zerschlugen. Die Scherben mußten in mühseliger Arbeit Meder aus dem Rasen herausgesucht wer- den. Weiterhin machten sich viele Zuschauer eine besondere Freude daraus, in die Rohre der Stahlrohrtribünen Limonadeflaschen zu stecken und sie dann entzwei zu schlagen, 0 daß bei der Demontage größte Vorsicht am Platze war, um Verletzungen der Auf- raumungs- und Bauarbeiter zu verhüten. versuchsweise In Stuttgart sind zwei Straßen versuchs- weise zu„Spielstraßen“ für die schulpflich- tige Jugend erklärt worden. Darüber hin- aus werden 61 Plätze und Anlagen als Kin- derspielplätze durch Schilder kenntlich ge- macht. Sieben Schulhöfe können auch wäh- rend der Schulferien zum Spielen benutzt werden. Diese Maßnahmen sind notwendig geworden, weil die Zahl der Unfälle, in denen Kinder auf der Straße beim Spielen verletzt oder getötet werden, ständig an- steigen. Revanchiert die Schalterbeamten der Darmstädter bost nehmen seit einer Woche neue 100 DM- Noten nur dann entgegen, wenn der Ein- zahler, nachdem die Nummer des Scheines in einer Liste notiert wurde, mit seinem Namen gegenzeichnet. Verschiedene Darm- städter Geschäftsleute sind daraufhin über- gegangen, auch bei Auszahlung durch Geld- zusteller der Post jeden Geldschein von fünf D-Mark an gleichfalls quittieren zu lassen. Vernünftig Das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa wies die Angehörigen der Besatzungsmacht nochmals darauf hin, daß alle„ein vernünftiges Maß des persön- lichen Bedarfs überschreitenden Waren- Sendungen“ im Rahmen der Schwarzmarkt bekämpfung beschlagnahmt werden. Stottert nicht Mit Hilfe dreimaliger suggestiver Beein- klussung befreite in diesen Tagen der in Karlsruhe gastierende Massensuggesteur Wanya Voga den seit zwanzig Jahren an einem Sprachfehler leidenden Hans Stroka zumindest vorübergehend von seinem Lei- den. Stroka, der bisher fast keinen Satz ohne zu stottern sprechen konnte, unterhielt sich nach den Experimenten fließend und ohne Befangenheit. Wanya Voga will Sroka noch zweimal einer Suggestion unterwerfen in der Ueberzeugung, daß Sroka nach die- sen Experimenten mit keinem Sprachfehler mehr zu kämpfen hat. l Gewonnen Bei einem Schwimmfest der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft der Ortsgruppe Pforzheim, zg die 15jährige Doris Kunz, deren Eltern total bombengeschädigt sind, das große Los der durch Pforzheimer Firmen zur Verfügung gestellten Preise und gewann eine Bettstelle. Damit kam die Fün fzehn- jährige zum ersten Male seit 1945 wieder in den Besitz eines eigenen Bettes. Ein Zirkus roman 5 21 Fortsetzung Mitten in diesem Lied steht Vutta auf. sie weig gut, daß man die Vorträge nicht stören darf, daß jeder Künstler es als per- sönliche Beleidigung empfindet, wenn man den Raum während seines Chansons ver- lägt, aber sie schert sich nicht drum, sie sagt:„Komm, James, ich halt es nicht mehr aus!“ Sie gehen durch die menschenleeren, nachtstillen Straßen, ihre Schritte finden sich zum Gleichmaßg. Eine Weile schweigen die, dann fragt Gordon:„Warum haben dich le Chansons nun eigentlich so aufgeregt?“ „Die Chansons haben mich gar nicht auf- Seregtl““ verteidigt sich Lutta.„Die Chan- Sons waren gewöhnlich und dumm wie alles, was uns da vorgegröhlt wurde. Aber der aum regte mich auf, maßlos, ich könnte ihn umbringen, er ist mir über alle Beschrei- ung widerwärtigl“ 3„Er sah doch durchaus gut aus! meint ames Gordon verständnislos.„Vielleicht so- 155 ein schöner Mann. Und ein bedeutender . Heute schon hat er seinen Ruf, hm eltunsen schreiben über ibn und sagen 10 eine große Zukunft voraus. Den größten bachendichter seit Bruant nennen. sie ihn!“ 84 Sabperlspappl“ macht Futta böse,„r Non Hanswurst, ein trauriger Philister. er Marcel ist ein rühriger Geschäfts- ann. Zehn Francs bekommt er für das Chanson. Drei singt er und vier Kneipen besucht er allabendlich. Vier mal drei mal zehn sind hundertzwanzig Francs.“ 5 „Na, warum soll er nicht? Mir haben sie gefallen. Es War etwas darin N 5 „Ach, es war etwas darin?! Ja, Lügen sind drin! Das ist doch Unsinn. James, was soll denn schon ein fleißiger und sparsamer Liedersänger von der Verbrecherseele wis- sen? Natürlich weiß er nichts davon. Der weiß nur, daß mit solchen Sachen Geld zu verdienen ist! Die ganze Gesellschaft aus dem Verliebten Hunger wolf“ sollte man stäupen. Ach, ich sollte hier nur mal was aben, dann 5 8 dann?“ ermuntert James Gor- don.„Was würde Futta machen, wenn sie Kaiser von Paris wäre?“. 5 „Die ganze Bande einlochen!“ sagt sie energisch.„In die Arbeitshäuser mit der Gesellschaft, nach Geschlechtern getrennt, bitte schön.— Ach Was, Künstler— Bohéme! Die sind nur zu faul und zu liederlich, um zu arbeiten. Haß gegen Bürger? Ja, weil sie zu dumm und zu faul sind. sich in der bürgerlichen Welt eine Stellung zu verschaf- ken, weil sie neidisch sind. Der Bürger arbeitet und hat immer satt zu essen, aber weil sie das bei all mrem Größenwahn nicht haben, darum hassen sie ihn. Wer den Bürger haßt, ist immer nut ein verhinderter Spießbürger. Siehe Monsieur Marcell!— — ⁵ ꝗ oœ m«˙ rA FP—ʒ·—ꝛ— ũͤͥꝛʃñ—ñ⁵̃— Deutsche Jugend kann durch Frankreich wandern Eine wiedergeschaffene Möglichkeit mit großer Verpflichtung In wenigen Wochen wird es soweit sein: junge Deutsche werden wieder über Frank- reichs Landstraßen wandern oder durch den zarten, duftigen Schmelz eines franzö- sischen Sommerabends radeln. Sie werden wieder in andächtigem Schweigen vor den steinernen Wundern der Kathedralen in Reims, Chartres, Amiens oder Beauvais verharren. Sie werden auch mit staunenden Augen die Champs Elysées oder Cannebière hinabschlendern. Und sie werden spät nachts in französischen Jugendherbergen mit jungen Menschen aus vielen Ländern und vieler Hautfarben zusammenhocken, schwatzen, singen und tanzen. Ohne daß dies alles„veranstaltet wäre. Ohne dem etwas schalen Beigeschmack, der manchen jener großhaufgezogenen inter- nationalen Jugendtagungen der Nachkriegs- jahre anhaftete. Nein: diese Frankreichfahrten werden von den einzelnen Wanderern völlig nach eigener Wahl geplant und durchgeführt so- wie aus der eigenen Tasche bezahlt sein. (Ein äußerst wichtiges psychblogisches Mo- ment! Das weiß jeder, der nach dem Kriege „auf Einladung“ im Ausland war.) * Nur knapp hundert Schritte vom Haupt- gebäude der Freiburger Universität entfernt hat das„Institut für internationale Begeg- nung“ dem diese wiedergeschaffene Möglichkeit zu danken ist— seine Ge- schäftsräume aufgeschlagen. Junge Men- schen haben hier aus eigener Initiative eine bei den deutschen und alliierten Behörden akkreditierte neutrale Mittelsstelle geschaf- fen, die allen Personen und Personengrup- pen, die an internationalen Begegnungen teilzunehmen oder selbst solche zu organi- sieren wünschen, mit den notwendigen Unterlagen sowie organisatorischen und finanziellen Hilfsmitteln zur Verfügung stehen will. Sichtbarster Ausdruck der bisher gelei- steten Institut-Arbeit ist das im Mai ge- schlossene Abkommen mit dem französi- schen Jugendherbergsverband„UFA“ über wechselseitiges Jungenwandern in beiden Ländern. Wobei der Begriff„Jugendlicher“ sehr weit gefaßt ist: jeder Deutsche zwi- schen 16 und 35 Jahren, der im Besitz eines Ausweises des Deutschen Jugendherbergs- werkes ist, kann bei dem Freiburger In- stitut einen Antrag einreichen, aus dem Zeitpunkt und Dauer der Reise sowie das vorgesehene Reiseziel(2. B. Vogesen, Paris, Pyrenäen) hervorgehen muß. Beizufügen sind polizeiliches Leumundszeugnis. kurzer Lebenslauf, zwei Referenzen von Persön- lichkeiten des öffentlichen Lebens sowie der Nachweis über den Besitz des benötigten Geldes: pro Tag für Verpflegung, Ueber- nachtung und Taschengeld 5.50 DM(dafür gibt es Coupons, die in jeder französischen Jugendherberge eingelöst werden) und bei geplanter Mitnahme eines Fahrrades ungefähr 40 Prozent des Fahrradwertes, die an der Grenzübergangsstelle als Kaution hinterlegt werden müssen. Innerhalb von zehn Tagen erhält der Antragsteller vom Institut Bescheid, ob sein Gesuch genehmigt oder abgelehnt worden ist. Mit der Bestätigung werden ihm die notwendigen Schritte zur Beschaffung von Paß und Visum sowie weitere Einzelheiten mitgeteilt. Soweit die Formalitäten. Eine wesent- lich schwierigere Aufgabe ersteht dem In- stitut jedoch durch die notwendige Aus- wahl der Bewerber. Mit verzweifeltem Blick zeigt der Sekretär die ersten Mappen mit Anträgen, die auf eine kurze Nachricht in der Presse aus allen Teilen der West- zonen eingegangen sind. Seltsamste Vor- stellungen über Wanderungen durch Frank- reich scheinen hier und dort in den Köpfen zu spuken. Und auch das traute„Mit deut- schem Gruß“ findet sich unter einem Brief. Nur wenigen der Antragsteller scheint klar zu sein, welche ungeheure Verantwor- tung auf den Schultern dieser ernsten jun- gen Deutschen lastet, die vier Jahre nach Ende der Okkupation frei in Frankreich wandern werden. Die Verantwortung näm- Und der Trauerkloß verlangt, daß ich mich an den Gesängen seiner wilden Apachen- seele begeistern soll. Das ist doch lachhaft!“ „Du mußt nicht das Kind mit dem Bade ausschütten!“ mahnt Gordon.„Und du darfst einen Liedersänger nicht beurteilen wie einen Trapezartisten. So schlecht und nich; tig, wie sie dir erscheinen, sind diese Kreise nun doch nicht. Es ist mancher schon daraus zum Weltruhm aufgestiegen!“ Und er nennt drei, vier Namen. Aber Luta beharrt:„Diese Kreise sind unwichtig, mehr: sie sind giftig, sie sind eine Pest! Das hockt beieinander: gelb und schwarz und weiß und melange, Kaschuben und Botokuden, das frißt sich nicht satt. weil es seine paar Groschen versäuft, das schwärmt einander was vor von Kunst und Geist— und in Wirklichkeit geht es zhnen nur um's Saufen, und um Weibergeschichten und um den lieben Dünkel.— Und die paar Namen zählen gar nicht, James. Bücher sind nicht Bücher, Schriftsteller sind nicht Schriftsteller. Es kommt nicht darauf an, daß man gelesen wird, es kommt darauf an, von wem man gelesen wird, von wem man geschätzt wird. Und ich glaube nicht, daß diese Montmartre- und Apachendichter allzu Stolz sein können auf ihr Publikum.— Ach nein, James, doch, ich verstehe was von Büchern. Es gibt nichts herrlicheres für mich als ein Buch. Und wie wundervoll sind die Bände, die du mir geschenkt hast, deine Engländer, die über alle Meere gefahren sind und durch die fernsten Länder gezogen. Willst du mir erzählen, daß diese Dichter auch solch ein Luderleben führen? Bei ilmen riecht es immer nach salziger See, nach gut ausgelüfteten Herzen und nach an- ständiger Seife. Bei den Herrschaften aus dem„Hunger wolf! aber wird es immer nur nach dem grellsten Mode-Parfüm riechen, nach allzulang getragenen Hemden und nach ausgelatschten Pflastertreterstiefeln. Laß lich, daß durch diese ersten tastenden Ver- suche einer persönlichen Begegnung juriger Franzosen und Deutscher frei von der Gouvernantenhand einer Militärregierung nicht noch mehr Porzellan zerschlagen wird als schon geschehen ist. Frankreich hat drei- mal deutsche Soldaten kennengelernt. Die Erinnerung an sie ist jenseits der Grenzen noch sehr lebendig und nicht immer schmei- chelhaft für uns. Wenn nun etwa— um nur ein Beispiel zu nennen— in Jugend- herbergen deutsche Lieder aufklingen soll- ten, deren Klang den Franzosen als Erinne- rung an schwarze Tage noch im Ohr liegt, so werden mit ziemlicher Sicherheit kaum vernarbte Wunden wieder aufgerissen. Aber genau so hat Frankreich auch den Typ des deutschen Lodenmantel- Touristen kennengelernt. Den Typ, der alles was er sah, in Vergleich setzte mit den Verhält- nissen seines heimatlichen Kötzschenbroda. Und sich mokierte. Ueber alles, was er nicht verstand. Auch dieser Typ hat wenig, sehr wenig zur erstrebten Verständigung der beiden Nachbarvölker beigetragen. Eine große und herrliche Möglichkeit hat das Freiburger Institut für internationale Begegnung deutschen Jugendwanderern neu eröffnet. Eine Möglichkeit jedoch, die mit Verpflichtungen verknüpft ist, denen je- mand, der beute noch mit„deutschem Gruß“ unterschreibt, kaum gewachsen sein dürfte. Und jeder, den das Fluidum franzö- sischer Menschen, Städte und Landschaften reizt, sollte sehr ernsthaft prüfen, ob er sich zum Tragen dieser Verpflichtungen stark genug fühlt. Bodo Radke Ueberall in den Ländern Inconnu- Unknovn Unbekannt Eine Wegstunde von Butzbach in Oberhessen entfernt liegt inmitten von Ge- treidefeldern ein großer Friedhof: Unbe- kannte Soldaten aus Deutschland, England Frankreich, Belgien und der Sowjetunion kanden dort gemeinsam ihre letzte Ruhe- stätte. Amerikanische Soldaten gaben hier in den Apriltagen 1945 ihren Verbündeten und ihren Feinden die letzte Ehre. Fünf- hundert schlichte, weiße Holzkreuze kenn- zeichnen diese Stätte. „Unknown“ steht auf den meisten dieser Kreuze, und nur die Nummer der Erken- nungsmarke gibt den vielen Angehörigen, die dort fast täglich nach ihren verscholle- nen Söhnen und Brüdern forschen, einen Anhaltspunkt, die Gesuchten zu finden. Die Zeit ging über die Gräber hinweg. Nach und nach geriet der Friedhof in Ver- gessenheit. Gras überwucherte die kleinen Hügel, und zahlreiche bunte Wiesenblumen waren der einzige Schmuck für Freund und Feind. Die„Frauen- und Mütterschaft Wetter- au“ hat seit einiger Zeit in liebevoller Ar- beit diesen Ort zu einer Stätte des Frie- dens gemacht. Viele Frauen fanden sich zu- Foto: MM-Archiv sammen, um die Gräber der Unbekannten wieder berzurichten und mit Blumen zu schmücken. Täglich gehen deutsche Mütter auf diesen Soldatenfriedhof in der Wetter- au, und legen die Blumen, die sie ihren eigenen Söhnen nicht bringen können, auf die Gräber dieser unbekannten Soldaten. „Ueberall in den Ländern, über die der Krieg hinwegging, liegen Tausende von Sol- daten auf Friedhöfen und in einzelnen Grä- bern. Vielen Müttern, Frauen und Schwe- stern, die noch im Ungewissen über die letzte Ruhestätte ihrer Söhne, Männer und Brüder sind, würde ihre Trauer leichter werden, wüßten sie, daß sich Menschen ohne Haß und Feindschaft der Gräber an- nehmen würden“, sagte die Vorsitzende der mich in Ruh, kein Ferkel kann singen wie eine Nachtigall! Und wenn alle Welt mir ein Buch in den höchsten Tönen priese, stände Monsieurs Marcells Name auf dem Um- schlag— ich würd's nicht anrühren! Und nun rede ich nicht mehr darüber, die Leute sind's mir nicht wert, daß ich mich mit dir verzankel!“ Schweigend geht sie neben ihm dahin. Die hohen Stöckel ihrer Pumps klappen rhythmisch gegen die Steine, leise rauscht die Seide des langen Abendkleides um ihre schmalen, hohen Beine. James Gordon denkt:„Wie ihre Mutter und ihr Vater, die ließen auch nur den Menschen und seine Arbeit gelten!“ Weil diese Erinnerung schmerzt, höllisch schmerzt, fühlt er das gemeine Bedürfnis, auch vVutta wehezutun, und so sagt er nach- lässig und von oben herab:„Und doch ist es wenig schön von dir, so über unsere Kollegen abzuurteilen, Lutta!“ „Was?!“ sagt sie, bleibt stehen und sieht inn groß an.„Ist Monsieur Marcell mein Kollege, das Mischlingsweib vielleicht, oder gar der Mandrill mit dem Nasenring? Du hast wohl zuviel getrunken, James?“ „Nein!“ lächelt er.„Das habe ich durch- aus nicht. Wir sind Kollegen. Frag mal nach bei der Präfektur! Die rechnet mit dem Verliebten Hungerwolf! und unserem Zir- kus auf dem gleichen Blatt ab. Mein Wort darauf: wir zählen beide zur Vergnügungs- industrie!“ „Ohl“ sagt Vutta, leise und schmerzlich wie unter einem unvermuteten Schlag. Aber ehe sie antworten kann, surrt leise eine Taxe hart an den Rinnstein heran, und der Chauffeur weist mit einladender Geste auf je Tür des freien Coupés. Da sagt sie. schnell und hastig:„Halt sie an, James! Laß uns einsteigen. Ich will heim, ich will zum Zirkus zurück!“ Wie sie sich eingerichtet haben und der Gemeinschaft bei der Uebernahme der Grabpflege. In Deutschland sind noch viele solcher Friedhöfe, auf denen unbekannte Soldaten ruhen. Niemand pflegt sie. W. F. In Frankreichs Erde von den durch den französischen Gräaber- dienst bis heute registrierten 180 000 deut- schen Soldatengräbern, deren Zahl sich noch um 20 000 Gräber erhöhen dürfte, sind nun, wie der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge mitteilt, 60 000 Gräber auf 23 Sammelanlagen umgebettet worden, die als endgültige deutsche Friedhöfe bestehen bleiben sollen, da ja den Gefallenen aller Völker nach den Richtlinien der Genfer Konvention im Kampfland ,das„ewige Ruherecht“ zugebilligt wird. Etwa 60 000 deutsche Soldaten— 28 ist hier nur von den Toten des jüngsten Krie- ges die Rede— ruhen ferner auf den großen, geschlossenen Ehrenteilen von Ge- meindefriedhöfen oder auf Kriegerfried- höfen mit mehreren tausend Gräbern, die von der Wehrmacht während der Besat- zungszeit angelegt wurden. Der Volksbund glaubt annehmen zu dürfen, daß auch die Lage dieser Gräber als endgültig anzusehen ist. Darüber hinaus dürfte noch die eine oder andere Sammelanlage entstehen. Mit dieser Regelung trägt die franzö- sische Regierung den Erfahrungen des ex- sten Weltkrieges Rechnung, die bewiesen haben, daß die Unterhaltung vieler kleiner Gräberanlagen auf die Dauer eine untrag- bare Last darstellt. Das ist auch der Grund, warum Frankreich selbst für seine Kriegs- opfer die Schaffung von Friedhöfen an- strebt, deren Belegungszahl mindestens 5000 Gräber beträgt. Der Weg zurück Der Krieg hat viele Gräber gegraben Bekannte und unbekannte Gräber in allen Ländern der Erde. Der Junge aus Texat oder Johannesburg ruht in den Ardennen oder am Rhein, der Arbeiter aus Mailand an der Ruhr, der Bauer aus Aso oder Ke in der Erde Berlins und der Sohn deutscher Eltern hat sein Grab im Sand von Tobruk, in der Biskaya, am Elbrus und vor Nettuno gefunden. Wer würde den Wunsch der Eltern oder der Frauen der Toten nicht verstehen, den Körper in heimatlicher Erde bestattet zu wissen; die Menschen suchen eine Wall⸗ kahrtsstätte für ihre Trauer. Dieser Wunsch kennt keine Grenzen, er ist international. — So fährt in diesen Wochen ein dunkelge- lecktes Fahrzeug mit italienischen Kennzei- chen über die Straßen Westdeutschlands. Es pendelt zwischen Italien und Deutschland, um Italiener, die als Opfer des Krieges in Deutschland beerdigt liegen, auf Wunsch der Angehörigen in die Heimat zu bringen. Die Toten werden in versiegelten Särgen transportiert, die mit einer Zinkschicht luft- dicht verschlossen sind; das Auto kann 2wölf Särge aufnehmen.— Auf der Anfahrt können deutsche Gefallene, die in Soldaten- kriedhöfen Italiens bestattet liegen, nach Westdeutschland gebracht werden. 4 g Wagen mit ihnen durch die Nacht prescht, die immer noch nicht den nahen Morgen ahnen läßt, meint James Gordon:„Du bist merkwürdig, Vutta. Ich wette: diese ganze kleine Rundreise hat dir nicht für einen Penny Spaß gemacht. Du bist auf der ganzen Tour nicht für einen Augenblick deine Leichenbittermiene losgeworden!“ „Schon möglich!“ hebt sie gleichmütig die Achseln.„Ich habe wirklich keinen Spaß daran, James. Ich kann kein Vergnügen darin finden, dicht auf dicht mit anderen Menschen in einem Raum zu hocken, sie sehen, hören, fühlen, riechen müssen— nur, um des Sehens und des Gesehenwerdens wil⸗ len. Das mag Kinder vergnügen, mich lang- weilt es, ja, mich quält es!“ „Aber alle Welt hat ihren Spaß daran, auszugehen!“ sagt der Engländer verständ- nislos. Sie fällt ihm eifrig ins Wort:„Wenn viele etwas dummes tun, wird das Dumme dadurch durchaus nicht gescheiter. Und Was die Vielen tun, pflegt fast immer dumm zu sein. Ich habe meine Arbeit, ich habe meine Tiere, wenn ich mir mal eine Ausspannung gönnen will, setze ich mich in mein Abteil — einen schönen Wohnwagen möchte ich haben, ganz für mich allein, das ist wahr — koche mir einen guten Kaffee, lese ein Buch, gucke ab und zu mal zum Fenster raus, hinüber zum Raubtierstall, und wenn ich ganz üppig bin, esse ich zum Kaffee Apfelkuchen mit Schlagsahne— und eure ganzen Restaurants, Hotels. Bars, Dielen, Ballhäuser, Vergnügungshäuser und Cafés können meinetwegen gestohlen werden!“ „Du bist zu einer idealen Artistenfrau geboren!“ lacht James Gordon. Vutta sieht durch ihr Fenster hinaus: „Das weiß ich nun wieder nicht. Ich glaub das noch nicht einmal. Mir tut der arme Mann schon heute leid, der es mal mit mir versucht!“ Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 20. Juli 1949/ Nr. 100 Mannheims Etat gegen die Stimmen der KPD ungenommen Alle kommunistischen Anträge abgelehnt/ CDU stimmt gegen ei nen Antrag auf versuchsweise s echsjährige Grundschule Die Stellungnahme zu dem Etat eröff- nete die SPD mit Stadtrat Hettinger als Sprecher, der im Namen seiner Partei den Plan im allgemeinen akzeptierte und nochmals betonte, daß kein anderer Weg aus dem finanziellen Dilemma herausfüh- ren könne, als die vorgeschlagenen Kür- zungen. Zu der relativ hohen Summe der ange- sstzten Versorgungsbezüge äußerte er allerdings Bedenken, da dle Beamten- Zahl vermindert, die Versorgungsbezüge dagegen im Vergleich zum Vorjahr gestie- gen sei. Diese Entwicklung dürfe sich in Zukunft nicht fortsetzen. Zur Frage der Poli z e i, die im Verlauf der Sitzung noch mehrmals Anlaß zu leb- haften Debatten gab, meinte Hettinger, daß die Außenreviere noch zu dünn besetzt seien, während die berittene Polizei, die schon seit langem Gegenstand von Für- und Wider-Ueberlegungen des Gremiums ist, sich als richtig erwiesen habe. Er gab lediglich zu bedenken, daß die Futterkosten für die 21 Pferde vielleicht gesenkt werden könnten, wenn die städtischen Wiesen und Gelände, die zu einem außerordentlich edrigen Preis an Private vermietet wer- den, dazu herangezogen würden. Spb beanstandet Theuterspielplun Den Zuschuß an das Theater hielt der Stadtrat für außerordentlich hoch, insbe- sondere da der Besucherkreis, der kleine „Oberbau der Gesellschaft“, eigentlich im- mer der gleiche sei, und das Theater in einer Demokratie doch allen dienen solle. Als Beispiel, wie man es nicht machen soll, Führte der Redner die Aufführung des i„Der Kaiser von Amerika“ an, mit mand einen Dienst erwiesen werde. da es seiner Ansicht nach die Demokratie und den Parlamentarismus lächerlich mache. Hettinger äußerte, daß, falls sich derartige Dinge wiederholten, die SPD ihre Einstel- lung zum Theater einer Revision unterzie- hen müßte. Durch den Sieg des VfR Mannheim in der deutschen Fußballmeisterschaft ergäbe sich geradezu dle Notwendigkeit, die Frei- gabe des Stadions zu verlangen, uad die Verwaltung müsse diese mit Nachdruck be- treiben. Eine gleiche Aktivität forderte der Sozialdemokrat zu Gunsten des Schlacht- Hofes, der immer noch zu acht Zehnteln beschlagnahmt sei, wovon jedoch nur zwei Zehntel von den Beschlagnehmenden aus- genutzt werde. Die Landgemeinden um Mannheim fre- quentierten heute bereits, das Schlachthaus in Heidelberg und Weinheim trage sich mit dem Gedanken, ein eigenes Schlachthaus zu bauen. Es könne aber nicht der Wille 1 Besatzungsmacht sein, Mannheim zu schaden. Im nächsten Rechnungsjahre müsse un- bedingt darauf geachtet werden, daß die städtische Straßenbahn nicht wieder als Zuschußbetrieb im Etat erscheine. Die Anerkennung des Umstandes, daß der Wohnungsbau die vordringlichste Aufgabe ist und nach der Erkenntnis„gut gewohnt ist halb gelebt“ forderte Hettin- ger alle Anstrengungen, um das Weiter- bauen zu ermöglichen, was jedoch nur mit Anleihen getan werden könne. Mit allen Mitteln müsse versucht werden, die Besat- zungsmacht zu bewegen, dazu Genehmi- gungen zu erteilen. Im übrigen verwies der Sprecher auf die Baukasse und ap- pellierte an die Beamten, sich zu beteiligen, insbesondere, da jetzt die sechsprozentige Gehaltsbelastung durch Wegfall der Not- verordnungskürzung nicht mehr in Er- scheinung trete. CDU: Besutzungskostenersutz kein Trost Als zweiter Redner ergriff für die CDU der Fraktions vorsitzende August Kuhn das Wort, der seine Bemerkungen zu den ein- zelnen Posten mit einer grundsätzlichen Fest- Stellung einleitete, die darin gipfelte, daß im Hinblick auf frühere Verwaltungs- Prinzipien ein ständiger Rückschritt in den Gemeindeverfassungen eingetreten sei. Es sei heute nicht mehr der Stadtrat, sondern praktisch der Oberbürgermeister einer Stadt, der die Geschicke bestimme. Ein Weiterer Rückschritt sei ebenfalls die Ein- richtung der Beigeordneten, die nicht mmer genügend qualifiziert und unabhängig seien. In Anbetracht dieser Umstände müsse zu- mindest das Budgetrecht des Stadtrates un- ter allen Umständen gewahrt bleiben, je- doch liege der jetzige Plan keinen großen Spielraum zu, denn an den Ausgaben könne kaum etwas geändert werden. Bei einem Vergleich mit dem Rechnungsergebnis des Jahres 1947— der Vergleich mit dem Rech- nungsjahr 1948 könne nicht gezogen werden, da dieser Abschluß nur ein Dreivierteljahr umfasse zeige sich, daß der Personal- etat und die Betriebskosten gestiegen seien, Während auf der anderen Seite die Ein- nahmen aus städtischen Gebühren und das eigene Steueraufkommen sinkende Tendenz aufweise. Den entscheidenden Aufwand stelle aber der Posten für Besatzungskosten dar, der mit über 60 Millionen DM fast die Hälfte des Gesamthaushaltes au che. Für diese drückende Last durch lie Besatzung sei es kein Trost, daß diese enorme Summe aus Mitteln des Landes wieder ersetzt werde, da ja das Land selbst zur eigenen finan- ziellen Rückendeckung dafür wieder Steuern erheben müsse. Für die Fragabe des Stadions Ebenfalls für die Freigabe des Sta- d ions plädierend, erläuterte der Stadtrat, daß diese Anlage auf Kosten der Stadt ge- pflegt und erhalten werde und keine Mög⸗ lichkeit auf Ersatz dieses Aufwandes be- stehe, da die dafür aufgewendeten Gelder Nicht à's Besatzungskosten gebucht werden dürften. Auf dem Gebiet des Schulwesens handele es sich hauptsächlich darum, Räume zu schaffen, beziehungsweise dafur zu sorgen, daß noch nicht einwandfreie Räume in einen Zustand gebracht würden, der gesundheitlichen und hygienischen Er- kordernissen entspreche. Der ganze Fragen komplex der Schulreform sei noch sehr umstritten, und dem Standpunkt der sechsjährigen Grundschule stünden noch eine Reihe anderer Ueberzeugungen gegen- über. Zur Frage des Wohnungsbaues äußerte der Stadtrat Zweifel, ob die bis- herige Sorgfalt genügend war. Er vertrat die Ansicht, daß oft mehr durch die Ret- tung von Ruinen erreicht werden könne, als durch Neubau. Zusammenhängend da- mit sprach sich Kuhn gegen Besteuerung unbewohnbarer Ruinen aus. Weiter be- dürfe es sorgfältigster Ueberprüfung, ob das Wohnungsamt mit seinen 20 Ausschüs- sen die beste Lösung dorstelle. Unter Zwi- schenrufen der Entrüstung äußerte der Sprecher, daß die Ausschußmitglieder zum großen Teil mit einer anderen Beschäfti- gung vielleicht„nutzbringender“ eingesetzt werden könnten. Der Stadtrat fordert Aufklärung Für Fürsorge, Krankenhaus und Jugendpflege sei der Zuschuß sehr hoch, andererseits dürfe aber auch auf die- sen Gebieten nicht gespart werden., August Kuhn erhob im Zusammenhang dawit schärfsten Protest gegen eine Verfügung des Landesdirektor des Innern(vom 28. April 1947) und 5. Dezember des gleichen Jahres), Wonach Leichen von Fürsorgeemp- kängern zu Studienzwecken an anato- mische Institute der Universitäten zu ge- ben seien. Diese Bekanntgabe löste im Stadtrat stärkste Empörung aus, insbeson- dere als Kuhn auch die Behauptung auf- stellte(die sich später ebenfalls als irrig erwies), daß der damalige Leiter des Mann- heimer Fürsorgeamtes diese Anordnung widerspruchslos weitergegeben habe. Der Stadtrat forderte unverzügliche Aufklä- rung, die Bürgermeister Trompfheller an- schließend auch gab,(Wir kommen darauf — um den chronologischen Ablauf nicht zu beeinträchtigen— im Laufe dieses Be- richtes wieder zurück.) Zur Theaterfrage sprach der Frak- tionsvorsitzende der CDU dem neuen In- tendanten das Vertrauen aus. Zum Abschluß seiner Darlegungen for- derte Kuhn eine Gleichstellung mit Stuttgart, Karlsruhe und Heldel- ber g, soweit es die finanzielle Förderung durch das Land bei Theater, Krankenhaus usw. betrifft und drückte die Hoffnung Aus, daß wenigstens ein Teil der Mittel des außerordentlichen Haushaltsplanes, der 39 Millionen DM auf Einnahmen- und Aus- gabenseite angesetzt hat, beschafft werden können. KPD: Versorgungsbezüge sind zu hoch Als Vertreter der kommunistischen Par- tei begann auch die Stadrätin Lan gen- dorf ihre Darlegungen mit der Feststel- lung, daß das Etatrecht das wichtigste Recht sei und die Vermutung nahelege, dag die Verwaltung versucht habe, dieses Recht zu schmälern. Den Mitgliedern des Stadtrates sei durch das späte Eintreffen der außer- ordentlich umfangreichen Beratungsunterla- gen nicht genügend Zeit gelassen worden, sich mit dem Material so vertraut zu ma- chen, wie das für eine profunde Stellung- nahme wünschenswert erschiene. Die Ver- waltung selbst habe dagegen vier Monate Zeit gehabt, sich mit der Ausarbeitung des Vorschlages zu beschäftigen. Der Anatomiefall zeige mit Deutlichkeit, Wie sehr der Stadtrat in seinen Funktionen an die Wand gedrückt worden sei. Sie setzte sich gleichfalls mit den Be- satz ungskosten auseinander, die für 9 800 Beschäftigte aufgebracht werden müß- ten. Es sei unerklärlich, wo diese riesige Summe hinkomme. Zumindest müsse der ganze Stadtrat einmal energisch dagegen protestieren, daß die 300 000 DM. die der Stadt als Verwaltungskosten entstünden, nicht vom Land ersetzt würden. wie das vor der Geldumstellung der Fall gewesen sei. Bel der Prüfung des Etats habe die kommunistische Fraktion sich in erster Linie darauf konzentriert, Möglichkeiten ausfindig zu machen, doch Mittel für den sozialen Wohnungsbau anzusetzen, da dieses Problem als das wichtigste anzusehen sei. Aus diesem Grund sei ein Antrag ge- stellt worden, zwei Millionen DM. für die- sen Zweck zu veranschlagen. 5 Bei den Versorgungsbezügen müsse man endlich einmal dazu kommen, eine vernünftige Pensionsregelung zu tref- fen. Es gehe nicht an, daß die Witwe eines Oberbürgermeisters 900 DM beziehe. Die Sätze seien allgemein zu hoch und müßten neu festgelegt werden. Angriffe aufs hohe Roß Zu einem Antrag, die berittene Po- 1Iizei abzuschaffen, bemerkte die S adt- rätin, daß diese Einrichtung unliebsames Aufsehen bei der Bevölkerung errege(in Stuttgart zum Beispiel sei es beim Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft auch ohne Pferde gegangen), während bei einer Abschaffung der Pferde aus ihrem Ver- kaufserlös der Zuschuß für die Unterhaltung der Bunker erhöht werden könnte, so daß dort die als zu hoch beanstandeten Mieten gesenkt werden könnten. Für das Theater habe die KPD keine weitere Streichung vorgeschlagen, obwohl es ihr nicht leicht gefallen sei, einem Zuschußg- betrag zuzustimmen, der einem Institut zu- gute komme, das nur für einen kleinen Kreis arbeite und das bisher für die breite Masse noch nichts getan habe. Jedoch würde die KPD zunächst einmal die Entwicklung unter dem neuen Intendanten abwarten. Arnette Langendorf hielt es weiter für bedenklich, daß unter 600 aus öffentlichen Diensten Entlassenen kein Pg. gewesen sei. Es werde versucht, den Etat im großen ganzen einzuhalten, obwohl die KPD es lie- ber gesehen hätte, wenn im ordentlichen Haushalt Mittel für den Wohnungsbau ver- anschlagt worden wären. DVP: uch privules Buuen ist soziul Für die DVP sprach Dr. Bitter ich, der es begrüßte, daß seit langer Zeit zum ersten- mal der Stadtrat Gelegenheit habe, den tat im voraus zu Gesicht zu bekommen, nachdem bisher diese Möglichkeit meist erst gegen Schluß des Rechnungsjahres geboten worden sei. Im einzelnen führte Dr. Bitterich aus, daß auf die Höhe der Summe der Bes at- z Uungskosten kein Einfluß geltend ge- macht werden könne. Im Gegensatz zu den Ausführungen des Oberverwaltungsrates Häfner am Vortag hielt der Redner die Tätigkeit des Sparaus- schusses noch nicht für sehr spürbar, da ins- besondere die Personalausgaben ge- stiegen seien Weiter sei die Aufschlüsselung bei den Versorgungs ansprüchen urklar, für die 30 Prozent mehr, als 1948 gefordert werde. Ebenso unklar seien die Ausgaben kür Arbeiter, da hier die Ausgabe um 28 Prozent höher sei, wogegen der Sozia!ver- sicherungssatz einen Rückgang aufweise. Beim Wohnungsbau bedauerte auch Dr. Bitterich, daß kein Geld dafür ange- setzt worden sei, doch vertrat er die An- sicht, daß jeder Wohnungsbau— auch der private— letzten Endes sozial sei, insbe- sondere da festgestellt worden sei, daß die ökkentliche Hand keineswegs billiger baue, Als die Privatwirtschaft. Er führte dazu ein Beispiel aus Schriesheim an, wo ein Unter- nehmen für einen ebm-Preis für 35.— DM arbeite und die Miete für eine fertige Zwei- zimmerwohnung mit Küche und Logia dort 45.— DM u betrage. Das von der öffentlichen Hand erstellte Projekt in der Speyerer Straße sei wohl nicht billiger gewesen. Zum Schluß plädierte Dr. Bitterich— so sehr es auch immer wieder vergeblich er- scheine— für den Versuch, die Benacntei- ligung Mannheims im Finanzausgleich zwi- schen Stadt und Land gegenüber anderen Städten, aufzuheben. „Die große Idee fehlt!“ Nach den Ausführungen der für ihre Partei sprechenden Redner ergriff Stadtrat Waldeck(CDU) zu einer Kritik an dem bisherigen Verlauf der Etatberatung das Wort. Er sagte, daß zwar umfangreiches Zahlenmaterial! gegeben worden sei, er aber von seiten der Verwaltung die große Idee vermisse, die sonst bei derartigen Anlässen als richtungweisend für die künftige kom- munale Politik dargelegt werde. Mit seinem Fraktionskollegen Kuhn Stimme er darüber überein, daß bei der Ver- Woeltung ein Uebergewicht gegenüber dem Stadtrat bestehe. Der Stadtrat sei heute praktisch ein„degenerierter Bürgeraus- schuß“. Die Summe des Geistes liege aber nicht nur bei der Verwaltung, sondern auch bei der Bevölkerung und dem Stadtrat. Er beendete seine Darlegung mit einem Bekenntnis zum Südweststaat und der Zu- sammengehörigkeit von Mannheim und Ludwigshafen. Ebenso könne die Idee eines umfassenden Kommunalverbandes ohne Ein- gemeindungen, der von Frankenthal bis Weinheim reichen solle, nicht ewig hinaus- geschoben werden. Ein derartiger Inter- essenkomplex könnte auf natürliche Weise manche Probleme lösen, mit denen sich ein- zelne kommunale Verbände heute noch her- umzuschlagen hätten. Der Bürgermeister erwidert Bürgermeister Trumpfheller ent- gegnete hierauf, der verstorbene Oberbür- germeister habe im März ein großzügiges Programm entworfen, habe mit Einwilli- gung des Stadtrates, und in Anbetracht des- sen, daß der neuzuwählende Oberbürger- meister vielleicht ein eigenes Programm mitbringe, habe man bei den bisherigen Be- ratungen bewußt auf„Ideale“ verzichtet. Zum Vorwurf der Kaltstellung des Stadt- rates bemerkte er, daß dieser es ja selbst gewesen sei, der die Satzungen gegeben habe, und im übrigen seien ja auch die Oberbürgermeister und die Beigeordneten Mitglieder des Stadtrates. Außerdem stehe es jedem Stadtrat frei, zu jeder Zeit An- träge zu stellen, mit denen sich die Ver- waltung ernsthaft beschäftige. Zum Thema der Verwendung von Lei- chen in anatomischen Instituten bemerkte Jakob Trumpfheller, daß der Landesdirek- tor auf Weisung des verstorbenen Landes- präsidenten gehandelt habe, der wiederum sich auf eine Bestimmung vom 12. August 1904 bezogen habe, nachdem die Universi- täten geäußert hätten, daß die medizinische Ausbildung in Frage gestellt sei, da keine Studienobjekte zur Verfügung stünden. Bei den 600 Entlassenen bestritt der Bür- germeister die Behauptung, daß hierunter keine Pg.s gewesen seien, und vewies dar- auf, daß die Entlassungen alle durch die Personalausschüsse und den Betriebsrat ge- laufen seien. Wegen des Schlachthofes wür- den fortgesetzt Eingaben an die Militär- regierung gemacht werden und Mr. Mair habe sich bereiterklärt, für eine Teilfreigabe einzutreten und sich notfalls selbst an den Hohen Kommissar zu wenden. Zu dem Bauen in Schriesheim versprach der Bürger- meister eine Ueberprüfung und— falls diese positiv ausfalle— eventuelle Heranziehung dieser Firma zum Bauen in Mannheim. Abstimmung nach sechs Stunden Nach diesen Debatten standen noch eine Beihe von Anträgen auf der Tagesordnung. die alle darauf abzielten, Ausgaben zu streichen. Nach jeweiliger Erwiderung von Bürgermeister Trumpfheller oder den Sach- bearbeitern wurden jedoch alle Anträge ab- gelehnt. Ein Antrag der sozialdemokratischen Partei dagegen, der die Verwaltung beauf- tragt, mit dem Kultusministerium in Ver- bindung zu treten, um die Schulreform, das heißt die sechsjährige Grundschule probe- weise einzuführen, wurde gegen die Stim- men der CDU angenommen. In einer von Stadträtin Langendorf vor- geschlagenen Entschließung protestierte der Stadtrat einstimmig gegen die der Stadt enstehenden Verwaltungsgebühren von 300 000 DM für das Besatzungskostenamt. Musik unter — Diese Summe, die vor der Geldumstellm vom Land ersetzt wurde, belastet den Na halt von Mannheim erheblich. Trotz der vorgerückten Stunde kam au der Gesamthaushalt noch zur Abstimmun der von allen Parteien, ausgenommen der KPD, in der vorliegenden Form Angenom. men wurde. Die KPD stimmte gegen den vorgelegten Plan mit der Begründung. sle mit der Ablehnung ihrer gesamten An. träge überfahren worden sei, sagte aber dennoch ihre Mitarbeit auch für die 20. kunft zu. Zum Abschluß der nahezu siebenstünd gen Sitzung wurde der Wirtschaftsplan dg Stadtwerke von allen Parteien angenommeg nl den Stühlen Theaterausschuß genehmigt Versenkung des Theaterorchesters Eine Stunde vor der gestrigen Stadtrats- sitzung hatte Bürgermeister Trumpf heller den Theaterausschuß zusammen- berufen, um die Frage der Versenkung des Nationaltheaterorchesters zu besprechen. Da die zu dieser Versenkung erforderlichen Arbeiten nur während der Theaterfęrien durchgeführt werden können, mußte eine schnelle Entscheidung getroffen werden. Bürgermeister Trumpfheller erklärte, daß trotz des Optimismus des verstorbenen Oberbürgermeisters Dr. Cahn-Garnier es sehr fraglich sei, ob mit dem Theaterneubau bald begonnen werden könne, da jede ver- kügbare Mark in erster Linie dem sozialen Wohnungsbau zugute kommen müsse. S0 ergebe sich die Frage, die Versenkung des Nationaltheaterorchesters in Angriff zu neh- men, da die bisherige Lösung in jeder Be- ziehung unzureichend sei. Geplant ist eine Versenkung und Halbüberdeckung des Or- chesters, wodurch die Spielfläche der Bühne wesentlich vergrößert werden könnte. Der Leiter des Hochbauamts, Dipl. Ing. Glimmer, gab zu bedenken, daß die ge- setzte Frist(der Umbau müßte natürlich vor Beginn der neuen Spielzeit beendet sein) sehr knapp bemessen sei und er die Arbei- ten nur durchführen könne, wenn man ihm kreie Hand bei der Vergebung von Auf frä- gen geben würde, versprach aber die Ein- haltung des Termins, wenn er von den for- malen Bestimmungen der Auftragsverge- bung weitgehend entbunden werden könnte. Die für den Umbau erforderlichen 35 000 bis 40 000 Mark würden im Laufe der kom- Der neue Markenfiahrplan Lebensmittelaufruf vom 21. bis 31. Juli für Mannheim-Stadt Ueber sechs Jahre: (Kartenkennzahl 11, 21, 31) R-Brot: je 500 g auf Juliſs und 9, je 1000 g auf Juli/3 und 7. W- Brot: 500 g auf Juli/2. Nährmittel T: 250 g auf Z 803/L TA Baden. Nährmittel S: 250 g auf Z 801 LEA Baden. Trockenei: 625 g auf Abschn. 456 Einkaufsaus weis. 5(Kartenkennzahl 11, 21) Fleisch: je 125 g auf Juli /// sieben und Juli /s/ acht. (Kartenkennzahl 11) Handelsfette: je 125 g auf 11/Juli /R u. U. (Kartenkennzahl 11, 31) V-Milch: 2% Litr.(6 bis 16 Jahre), E- Milch: 1 Ltr.(über 16 Jahre). Ein Jahr bis sechs Jahre: (Kartenkennzahl 14, 24, 34) R-Brot: je 500 g auf Juli/s und 9. W- Brot: 500 g auf Juli/2 und 200 g auf Z Wie. Nährmittel T: je 250 g auf Juli /drei/e und Juli/ fünf /e. Trockenei: 62,5 fg auf Abschn. 456 Einkaufsaus weis. (Kartenkennzahl 14, 24) Fleisch: je 125 g auf Juli/s/ acht und Juli /9/ neun.. (Kartenkennzahl 14) Handelsfette: je 125 g auf 14/ W und 2 801 LEA Baden. (Kartenkennzahl 14, 34) V- Milch: 8 ½ Ltr.(1 bis 3 Jahre), 5% Ltr. 68 bis 6 Jahre). Null Jahre bis ein Jahr: (Kartenkennzahl 16) W- Brot: je 200 g auf ZW. i, k und l. Nähr- mittel T: je 250 g auf Juli/fünf /a, b, und c. Trockenei: 62,5 g auf Abschn. 456 Einkaufs- ausweis. Butter: je 123 g auf 16/JuliſY und 2016/8601 LEA Baden. V- Milch: 8%½ Ltr. Vorbestellung für ausländische Eier mit Abschnitt„L 807 LEA Baden“ der Karten 11, 11(13), 14, 14(15) und 16 durch den Verbraucher bis 23 Juli(ausschliehlich Hühnerhalter sowie Selbstversorger) beim Einzelhandel. Dieser versieht Rückseite des Stammabschnitts der Lebensmittelkarte mit Firmenstempel. Stammabschnitt gilt a Lieferabschnitt und ist aufzubewahren. Ablieferung der Bestellabschnitte„L 507 LEA Baden“ durch Einzelhandel bis 25. Juli bei der Markenabrechnungsstelle. Da- für Bezugscheine über„ Abschnitte Auslandseier“, die sofort an Eiergroßhandel weiterzugeben sind. Wahlkaulender Für Oberbürgermeister- und Bundeswahl KPD Donnerstag, 21. Juli, 20.30 Uhr, im Ver- einshaus, Seckenheim: Erwin Eckert(Kan- didat zur Oberbürgermeisterwahl) und Willy Grimm(Kandidat zur Bundestagswahl) sprechen. Donnerstag, 21. Juli, 20.30 Uhr, im Palast Kino, Friedrichsfeld: Wahl veranstaltungen mit den gleichen Rednern. CDU/ CSU Donnerstag, 21. Juli, 18 Uhr, im Heidel- berger Schloßhof: Veranstaltung zur Bun- destagswahl für das gesamte Bundesgebiet. Sprecher: Dr. Adenauer, Jakob Kaiser, Mi- nisterpräsident Dr. Ehard und Dr. Heine- mann. Für die Teilnehmer aus Mannheim wird eine Sonderfahrt durchgeführt, Ab- fahrt ab Mannheim Hauptbahnhof 16.30 und 17.03 Uhr. Rückfahrt ab Heidelberg 21.20 Uhr. Wohin gehen wir? Mittwoch, 20. Juli: Schützenhaus-Saal, Feu- denheim, 19.00: Zweites Schülerkonzert der Klavierklasse Betty Eisele. menden Zeit von erhofften Mehreinnahmen (durch einen verbesserten Spielplan) wieder ausgeglichen werden können, wie Bürger. meister Trumpfheller erklärte. Der Ausschuß beschloß nach diesen Der- legungen, der Vorlage einmütig zuzustim. men. Ebenfalls einmütig beschlossen wurde de Herabsetzung der Studtenge⸗ bühren an der Ingenieurschule ab dem Wintersemester 1949/0 von 200 DRM at 175 DM Der augenblickliche Zuschubbedart der Städtischen Ingenieurschule käme ab 1951 in Wegfall, da bis zu diesem Zeitpungt die Kosten für die jetzt noch notwendigen Anschaffungen von Maschinen und Labor. geräten nicht mehr das Budget belasten würden. ile. Höhere Gewalt war schuld Wie wir in unserem gestrigen Beridit über den Deckeneinsturz in der Max- Joseph-Straße mitteilten, hatte das Bauaul- sichtsamt den Hauseigentümer schon pr längerer Zeit zur Beseitigung des Gefahren- zustandes(Räumung des Schuttes im zwe. ten Obergeschoß) aufgefordert, Nach den Angaben des Hauseigentumes konnte der baupolizeilichen Auflage git entsprochen werden, weil die dazu benôtg. ten Geldmittel fehlten. Trotzdem hat der Hauseigentümer alles getan, um einen Un- glücksfall zu vermeiden. Durch den Haus- und Grundbesitzerverein wurde bei der Ge. meinnützigen Gesellschaft für Trümmer beseitigung und-verwertung GmbH. schritt lich die Schuttentfernung beantragt, Da bis Juni von dieser Stelle aus nichts unter- nommen worden war, wurden sämtliche Bewohner des Grundstückes mit Un- schreibebrief aufgefordert, ihre Wohnun⸗ gen baldigst zu räumen, da der Hauselgen- timer bei einem möglichen Einsturz für keinen Schaden aufkommen könne. Auch das Wohnungsamt wurde entsprechend un- terrichtet Es konnte aber keinę ander wei tigen Unterbringungs möglichkeiten zur Vi- fügung stellen. Das Bauaufsichtsamt meldet hierzu er- gänzend, daß dieser Tage mit der Beselti- gung des Schuttes begonnen werden sollte. Doch das Unglück schreitet schnell. Und genau wie bei dem Einsturz am Werder platz holte es sich noch im letzten Augen- blick vor dem Zugriff rettender Hände zei- nen Zoll. Im übrigen haben Sachverstän- dige inzwischen festgestellt, daß auch die Entfernung des Schuttes den Gefahren. zustand nicht beseitigt, sondern höchsten den Einsturz verzögert hätten, denn die verfaulten Deckenbalken waren die eigent- liche Ursache. Schuld an dem Einsturz träs nicht der Hauseigentümer, sondern die so- genannte force majeure, die höhere Gewalb mit der wir unsere traurigen Nachkries zeitumstände ab und zu bezeichnen, 0b Omnibus Rheinau Schwetzingen Wie wir bereits berichteten, ist am f. Juli auf den Reichsbahnkraftomnibuslinlen zurischen Mannheim-Rheinau, Schwetzh. gen, Hockenheim und Speyer ein neut Fahrplan in Kraft getreten, dem insofem besondere Bedeutung zukommt, da dam eine Omnibusverbindung vom Bahrhet Rheinau aus nach Schwetzingen geschaffen ist. Die Fahrzeit beträgt 15 Minuten, bel der Fahrt über Brühl 30 Minuten. Es bestehen jetzt täglich neun Fahrtenpaare auf dieset Strecke, zu denen an Wochentagen in der Frühe je drei weitere Paare kommen, Wah. rend an Samstagabenden eine Spätfahrt in jeder Richtung eingelegt wird. Mit diesem Omnibusverkehr wird also ein Teil der ss her schmerzlich empfundenen Fahrplau- lücken auf der Eisenbahnstrecke Mann- heim Schwetzingen geschlossen. Den an: schluß von Rheinau aus nach Mannnelm. Innenstadt stellt die Straßenbahnlinie 1 her, die von Feudenheim im Zwölf-Minuten- verkehr die Strecke Tattersall bis Rheinau Endstation in 28 Minuten zurücklegt. „Falken kommen früher!“ Die 50 frau zösischen Jusendlichen der dottisee! l. ken“-Bewegung, die als Gäste des Bezirkes Baden der Falken“, sozialistische Jug bewegung an deren Zeltlager in Michelsted. das am 24. Juli besinnt, teilnehmen, treit a heute bereits um 15 Uhr(richt wie vorte e, hen um 17 Uhr) im Rosengarten ein, Die Quartiereltern werden also gebeten. 7e Slunden früher im Rosengarten zu sein, 5 Endgüllix in Mannheim. Dem An ra de Privatdozenten Dr. Schachtschabel auf 1 bilitieruns von der Universität Marbuck Lahn) nach der Wirtscheftshochschule Mann — 55— Abteilung für Volkswirtschaft un Stik— wurde stattgegeben, 0 Wir gralulieren! Agnes Stieber, 1 5 heim. Neckarstraße 9, vollendete das bensjahr. . l „ Vorhersage bis Donnerstas Bei e bis müßte ö Uüchen Winden tagsüber Wes uthel wolkig mit gelegentlicher, terung. Nachts Viele 4 Höchsttemperatur 22 bis Tiefstwerte 9 bis 12 Grad. ich Uebersicht: Von Westen macht 551 4 stärkerer Hochdruckeinflußs bemerkt 19 abge⸗ die Niedlerschlagstätigkeit bereits. Karlsruhe schlossen ist. Amt für Wetterdienst, en Pegelstand am 19, Juli: wieder trocken! rneut 5 dab n- Marau 385 h 102(=. heim 166(- 5), Worms 111( 9. Cau Nr. Nr. 10 — mstellung en Hauz. kam zuch timmung men ger angenom. egen den jung, daß einten an. gte aher die u- denstündh. splan de enommen. me 8 innahmen n) wieder Bürger- esen Dar. Zuzustim. wurde die lienge⸗ ab dem DRM aut hubbe drt Käme ab Zeltpunlt twendigen id Labor. belasten ile uld n Bericht ler Max- 8 Bauau- chon vor Gefahren- im zei. gentümer age nicht 1 benötige ⸗ hat der einen Un- len Haus. i der Ge- Trümmer H. schrift gt. Da bis its unter- sämtliche mit Un- Wohnun⸗ lauseigen- sturz für ine. Auch Bend un- andexxei⸗ Zur Ver⸗ lierzu er⸗ r Beseſti Jen sollte. lell. Und Werder n Augen- lande sei- chverstän⸗ auch die Gefahren- höchstens denn die le eigent; turz trägt n die 80⸗ e Gewalh, achkriegs· en. ob zingen st am l.. ibuslinfen chwetzln. in neuer insokem da damit Bahnhol geschaffen n, bel der bestehen uf dieset m in der nen, wal atfahrt in it diesem der bls- Fahrplan- e Maun⸗ Den An- annheim- nlinie 10 Minuten- Rheinau- gt. 50 krau- ei al- Bezirkes Jugen ichelstzd, n. treffen vorsele. ein, Die en. Zwel ein. n rag des t Umha⸗ Marburg le Mann. haft Und Feuden- 8 76, Le- trocken! stag n n West, echte ut r Aufhe!“ n klet, 24 Grech n erneut 0 50 gef abge. Karlerube 27, Mang. 102 1. LCUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 8 Nr. 140 Mittwoch, 20. Juli 1949 — * K* 57 25 Ludwigshafen hilft Prüm in Erinnerung an die furchtbare Explo- sonskatastrophe, die unsere Heimatstadt vor nahezu einem Jahr so schwer traf, hat zich die Stadtverwaltung Ludwigshafen, ob- wohl die Finanznot unverändert anhält, entschlossen, der Stadtverwaltung von Prüm in der Eifel einen Betrag von 1 000 DM zu enden. Die Geldspende ist bereits unter- wegs. Die Naturfreunde wanderten wenn man auch den Petrus als alt be- zeichnet, ein junges Herz muß er doch haben, denn er hatte Einsicht und Sym- pathien kür den Touristenverein„Die Na- ſurkreunde“ und ließ zu dessen Bezirks- wanderung zum Naturfreundehaus Schik- ferstadt die Sonne trotz anderslautender Voraussagen im schönsten Glanze erstran- len. Aus Ludwigshafen und vielen anderen orten der Vorderpfalz wanderten die preunde von Gottes weiter Natur auf ein- amen Wegen zum Schifferstadter Wald, m sich dort am Nachmittag in der Kühle des Schattens bei munterer und lustiger Gesellschaft und bei Speise und Trank zu erduicken. Die einzelnen Ortsgruppen war- teten mit Musik und Volkstänzen auf. Allerlei Belustigungen ließen den Nachi- mittag nur zu schnell vergehen. Wäre die kumliche Entfernung zwischen dem Zu- Hause der einzelnen Gruppen und dem Wanderziel nicht so groß gewesen, hätte nan vor Einbruch der Dunkelheit dem Schikkerstadter Wald nicht auf Wieder- gehen gesagt. Neues vom Wochenmarkt Auf dem Dienstag- Wochenmarkt im Stadttei! Nord(Goerdeler-Platz) war ver- schiedentlich eine Preissenkung gegenüber der Vorwoche festzustellen. Süße Kirschen bosteten 55 Pfg.,(65), Stachelbeeren 40 Pfg. 60), Frünhzwetschgen 50 bis 60 Pfg.(70), schlangengurken 40 bis 60 Pfg.(60 bis 80). Die deutschen Aprikosen allerdings haben von 70 auf 90 Pfg. aufgeschlagen. Erd- beeren und Himbeeren sind aus der som- merlichen Obstfülle ausgeschieden. Auch Heidelbeeren waren gestern nicht vertre- ten. Seltener ist auch das Angebot an Sauerkirschen(25 bis 40 Pfg.) geworden. pfirsische kosten 60 Pfg. Neue Kartoffel balten sich auch diese Woche noch mit 10 Pfg.; auch die von der Hausfrau gern gekauften Gemüse: Erbsen 13 Pfg., Karot- en(Bündel) 10 Pfg., Kopfsalat 15 Pfg., Rotkraut 38 Pfg., Weißkraut 10 Pfg., Blu- menkohl 40 Pfg., blieben im Preis unver- ndert. Die Fischfeinschmecker wird es interessieren, daß die Preise für Kabeljau uf 30 bis 45 Pfg.(60), Rotbarsch 30 bis 50 Pfg.(75) und für Filet auf 45 Pfg.(75) gesunken sind. Hammel- und Ziegenfleisch sowie Hammel- und Ziegenfett für 2.— PM das Pfund fanden ihre Käufer. Die som- merliche Blumenfülle hält immer noch an, und die Mehrzahl der Marktbesucher nimmt gerne ein Sträußchen für die Blumenvase mit. 1 Jungen und Mädchen stehen vor einem neuen Lebensabschnitt In den Volksschulen aller In diesen Tagen werden in allen Lua- Wigshafener Stadtteilen die Schulentlas- sungsfeiern der Volksschulen abgehalten. Für den größten Stadtteil, den Hemshof, fand die Feier am Montagnachm ttag in der Volksschule der Gräfenauschule statt. Außer den rund 250 zur Entlassung kom- menden Schülern und Schülerinnen der Goethe-, Rupprecht- und Gräfe ⸗ nauschule waren die Lehrkräfte der drei Schulen, die geistlichen Erzieher, Ver- treterinnen der QAuäker mannschaft, der Kreisschulrat, der Stadtschulrat und zahl- reiche Eltern der zur Entlassung kommen- den Kinder anwesend. Es war eine Feier- stunde, die in ihrem äußerlichen Rahmen Frankenthaler Straße 121/138: Stadtteile werden in dieser Woche Entlassungsfeiern abgehalten unsere Not demonstrierte. Weist der Saal, in dem die jungen Menschen in das Leben entlassen werden, doch keinen besonderen Schmuck auf(ausgenommen, ein obszönes Bild, vor dem noch zu sprechen sein wirqh. Selbst die 14 aufgestellten Orleander- bäume konnten die Kahlheit der Wände nicht verbergen. Rektor Fischer von der Rupprecht- schule begrüßte die erschienenen Gäste. Er bezeichnete gemeinsame Schluß feiern als ein Band, das zwischen Schule und Be- völkerung geknöpft werden müsse. Die künstlerische Ueberleitung zu der Fest- ansprache von Kreisschulrat Letzelter War ein tiefer Griff in das Goethe-Reper- Auto-Einig„schwitzt“- uber nur noch drei Wochen Der größte und modernste Reparaturbetrieb der Pfalz wird gebaut Wer die Frankenthaler Straße nach Og- gersheim hinaus fährt kann schon seit Mo- naten das Wachsen einer gewaltigen In- dustriehalle beobachten. Hier, auf dem Grundstück Frankenthaler Straße Nr. 121/ 135, errichtet die Firma Auto-Einig GmbH. den größten und modernsten Autoreparutur- Betrieb der ganzen Pfalz. Auf dem ca. 8000 Quadratmeter umfassenden Gelände wird ein unterkellerter Hallenbau mit Ersatzteil- Lager, Reparatur- Räumen, Umkleide-, Wasch-, Aufenthalts- und Speiseräumen für die Belegschaft, sowie zwei Wohnungen er- richtet. Von der insgesamt 3000 qm umfas- senden bebauten Nutzfläche entfallen allein auf die 85 m lange und 24 m breite Halle rund 2000 qm. Das Projekt war bereits im Jahre 1939 genehmigt, mußte aber infolge Ausbruch des Krieges zurückgestellt wer- den. Rohstoff- und Finanzierungsschwierig- keiten haben dann nach dem Kriege eine weitere Verzögerung bedingt. Trotz eines günstigen und entgegenkommenden Ange- botes von seiten Mannheims hat sich die Firma entschlossen, in Ludwigs hafen, wo der Betrieb am 2. Januar 1945 vollständig zerstört wurde, zu bleiben. Ein zweiter, der Halle vorgelagerter Bau wird die modernsten Anlagen für einen Kundenschnelldienst aufnehmen. Neben einem Waschbad für Wagenwäsche un zwei Ständen für Schnellreparaturen und Wagenpflege wird hier auch eine Tank- stelle eingerichtet. Vorgesehen ist außerdem noch die Bebauung der gesamten Straßen- front des Grundstücks, wWwo etwa 40 Woh- nungen erstellt werden sollen. Die Erd- geschoßräume des Frontalbaus erhalten einige Läden sowie die Ausstellungs- und Verkaufsräume für Neufahrzeuge. Auch ein kleines Café, in dem die Kunden des MSr-Lohnkommission schuf ein neues Akkord- System Gegen Hennecke: 90 Prozent der Belegschaft für Leistungslohn In dem Bestreben, das Los der Arbeiter- schaft zu verbessern, darf es nie einen Abschluß geben. Neue Verhältnisse bedin- gen neue Maßnahmen. Selbstverständlich kibt es überall Grenzen des Möglichen und uo diese überschritten werden. wirkt sich jede Ueberspitzung wie ein Bummerang aus. Sie schlägt zurück. Das Akkord- System ist keine Erfindung von heute. Es hat auch innerhalb der BASF wie überall— bereits vor dem Kriege bestanden und ist den Zeitumständen ent- prechend mehrfach abgeändert worden Vor Idas wurde in der BASF nach zwei Kurven gearbeitet, die eine(A) galt für alle Hand- werker, die in der Neufabrikation tätig waren, und die andere(B) für die mit Reparaturarbeiten Beschäftigten. Nach dem Kriege, als sich die Lebensbedingungen we- gentlich verschlechtert hatten, stellte man sorgfältige Erhebungen darüber an, welche Rückwirkungen die mangelhafte Ernährung auf die Leistungs fähigkeit des einzelnen auslöste. Auf Grund der gewonnenen Ergeb- hisse ging man dann bei Inkrafttreten des neuen Lohnabkommens am 1. Septem- ber 1948 dazu über, ein Teilleistungs- System einzukühren, bei dem jeder. der mit der Vorkalkulierten Zeit auskam, zunächst einen Zuschlag von 20 Prozent erhielt. Dieser Zuschlag wurde bis zum Inkrafttreten des vollen Leistungslohnes auf 30 Prozent er- bönt, wenn der Arbeiter in der Lage war, von 10 kalkulierten Stunden eine Stunde einzusparen. Doch auch bei diesem System blieb man nicht stehen. Die Lohnkommission arbeitete ein neues aus, das alle Mängel der vor 1945 angewandten Methode ausschalten sollte. Sie unterbreitete dem Betriebsrat und den Ver- trauensleuten einen Vorschlag, der dem Arbeiter die Möglichkeit bot, statt der bis- herigen 30 Prozent 40 Prezent und darüber zu verdienen. Nach dem alten Akkord- System vor 1945 erhielt ein Arbeiter, der von 10 kalkulierten Arbeitsstunden zwei einsparte, einten Zuschlag von 35 Prozent. Das neue Akkord-System sieht jetzt vor, daß der Arbeiter für die gleiche eingespar“e Zeit 47 Prozent Zuschlag erhält. Sowohl der Betriebsrat als auch die Vertrauensleute der BASF haben dieses von der Lohnkommis- slon ausgearbeitete System nach eingehen- der Ueberprüfung befürwortet. Lediglich die kleine kommunistische Gruppe in der BASF hat es abgelehnt und statt dessen die Einfünrung des Hennecke- Systems verlangt. Die Belegschaft der BASF hat aber zu 90 Prozent den Leistungslohn dem Hen- necke-System vorgezogen. Damit ist der Gemeinschaftsarbeit zwi- schen der vom Betriebsrat gewählten Lohn- kommission und der Werksleitung der BASF gelungen, etwas zu schaffen, das für alle Betriebe der chemischen Industrie rich- tungsweisend sein wird. Die Auswirkungen des neuen Akkord-Systems werden acht Wochen lang genauestens beaufsichtigt und überprüft. Bft. Schnelldienstes auf die Instandsetzung ihrer Wagen warten können, soll später einge- richtet werden. Es gab zahlreiche Schwierigkeiten: Nach- dem der Hallenbau bereits angefangen War, verlangte die Stadt zunächst 7500 DM für Straßenbaukosten. Dieser Betrag wird von ihr nachträglich für die vor etwa 20 Jahren gepflasterte Frankenthaler Straße gefordert. Dann mußte, da der von den Stadtwerken gelieferte Strom nicht aus- reichte, von der Firma Auto-Einig eine Trafo-Station erstellt werden, die etwa 15 000 bis 20 000 DM kostet und die nach rer Erstellung ohne Vergütung in den Be- sitz der Stadt übergeht. Zur Zeit sind an dem Bau, der von dem Architekten Kullmann ausgeführt wird, 60 bis 80 Mann tätig. Nach Fertigstellung der Gesamtanlagen in spätestens drei Wo- chen werden einschließlich des Büroper- sonals etwa 80 Arbeitskräfte in dem Be- trieb Beschäftigung finden. Tagesecho in Kürze Gast aus der Patenstadt. Am Freitag, 22. Juli, 20 Uhr, spricht im großen Saal der „Brücke“ Pastor R. Zurbuchen aus Pa- sadena über„Pasadena, die Patenstadt Ludwigshafen, im Dienste der Liebe und Völkerverständigung“. Zu diesem Vortrag, den Pastor Zurbuchen in deutscher Sprache halten wird, ist die Ludwigshafener Bevöl- kerung herzlich eingeladen. Für ein neues Krankenauto. Die vom Ortsverein Schifferstadt des Roten Kreuzes Rheinland-Pfalz durchgeführte Sammlung für ein neues Krankenauto erbrachte die beachtliche Summe von 2 700 DM. Die Vor- standschaft wies bei ihrem Dank an die edlen Spender darauf hin, daß sie im Spät⸗ jahr allerdings noch einmal an die Gebe- kreudigkeit der Schifferstadter Bürger ap- pellieren muß, da noch 3 00 DM an der Kaufsumme fehlen. Versammlung der Junggewerkschaftler. Die Ortsjugendleitung des Allgemeinen Ge- Werkschaftsbundes in Ludwigshafen hält am Mittwoch, um 17.30 Uhr, im Feierabend- haus der BASF eine Versammlung ab. Alle Junggewerkschaftler bis zu 25 Jahren sind eingeladen. Die Tagesordnung sieht ein Re- ferat des Vorsitzenden des Ortskartells und ersten Vorsitzenden der Landesgewerk- schaft Chemie, Ernst Lorenz, vor. Er wird über Gegenwartsfragen der arbeiten- den Jugend sprechen. Außerdem sollen au! der Versammlung der Bundesjugendtag in Kaiserslautern und das internationale Ver- ständigungstreftfen der Gewerkschaltsju- gend in der Pfakz besprochen werden. Wieder ein Schüler ertrunken. Es ist Hochsommer, und die Meldungen über er- trunkene junge Menschen reißen nicht ab. Diesmal ist ein siebzehnjähriger Schüler aus Ludwigshafen-Mundenheim, der am Lud- wigshafener Strandbad den nassen Tod kand. Seine Leiche wurde an der Boots- über fahrt an der Kaiser- Wilhelmstraße ge- ländet. Wohltätigkeitskonzert im Ebertpark. Am kommenden Sonntagvormittag veranstaltet der Bund der Körperbehinderten, Schwer- verletzten, Hinterbliebenen und Rentner in der„Muschel“ im Ebertpark ein Konzert zu Gunsten der Witwen und Waisen. Mit- wirkende sind die Blaskapelle Mayer und die Chorgemeinschaft Friesenheim unter Leitung von Studienrat L. Senestrey. toire. Kreisschulrat Letzelter dankte anschließend— auch im Namen von Stadt- schulrat Schäfer— den Veranstaltern der Feierstunde. Die Vortragsfeige werde auffalender Weise nur mit Goethethemen bestritten, so meinte er. Und er wies dar- auf hin, daß es heute eine der vornenm- sten Aufgabe der Erzieher sein müsse, der Jugend vor den Schmutzfluten der Straße zu bewahren und ihr immer wieder die Schätze der deutschen Dichtung als inne- ren Halt lebendig zu erhalten. In semen Weiteren Ausführungen bezeichnete der EKreisschulrat die Schulentlassung als einen Schlußstrich, an den sich eine neue Lebens- etappe anschließe. Mit dem Appell, die Ehrfurcht das Ziel allen menschlichen Stre- pens werden zu lassen, schloß Kreisschul- rat Letzelter seine Festansprache.„Ziehe hin in Frieden erklang dann vielstim- mig der Schluß chor. * So„edel“ diese Feier gewesen sein mag, sie bedarf eines kritischen„Nachwortes“: Wenn uns im Verlauf der Feststunde etwas besonderes auffiel, dann war es der Umstand, daß die an den Längswänden postierten Schüler und Schülerinnen immer wieder feixend die rückwärtige Stirnwand des Saales„begutachteten“, obwohl die „Musik“ eigentlich vorne spielte. Auf diese Wand ist ein überdimensiona- les Oelbild gemalt: Eine Bar, davor ame- rikanische Soldaten, die von zwei Mädchen in Unterröcken bedient werden.„Sym- bolisch“ schwebt über dem ganzen ein muskelprotzender, unbekleideter Jüngling. der von den drei„Damen“ im Adams- kostüm umschwärmt wird.(Wiederum sehr „symbolisch“ spielt im Hintergrund zu der ganzen Obszönität em bocksbeiniger Teu- kel auf der Flöte des Verführers.“) Wenn wir dieses scheußliche Machwerk hier beschreiben, dann deshalb, weil wir im Interesse der Kinder, die doch„vor Schmutzfluten bewahrt“ werden sollen, dem kürzlich gegen die Schulleitung er- hobenen Vorwurf der pädagogischen In- stinktlosigkeit den Vorwurf der mor ali schen Instinktlosigkeit hinzufü- gen. Wir glauben nicht, daß es für die Eltern über den Gegenstand dieser Er tik eine Diskussion gibt. Und die Lehrkräfte? Sie haben die Entfernung dieser„Schmutz- flut“ wiederholt gefordert, denn unter die- sem Bild erhalten die„Symbolik“ riimmt kein Ende täglich die Kinder ihre Schulspeisung. Sollte hier, im Dick ic der Bürckratie, wieder einmal niemand zuständig gewesen sein? rüfklotn Im Ebertpark Koblenz meldet: Spende für Früm oder Versehen? Seltene Goldmünze lag im Sammelteller Das Weinfest in Koblenz, das durch dle Initiative eines Privatunternehmers zu- stande kam, ist ein Versuch, den Fremden- verkehr wieder nach Koblenz zu ziehen. Bei der Eröffnung des Festes, das die alte Tradition des ehemaligen Weindorfs fort- setzen soll, wurde im Verlauf einer Samm- lung zugunsten der Opfer der Prümer Ex- plosionskatastrophe eine ganz seltene Gold- münze, die einen sehr hohen Samm- lerwert repräsentiert, gespendet. Man ist sich noch im Unklaren darüber, ob es sich in diesem Fall tatsächlich um eine Spende oder um ein Versehen handelt. Um dies zu klären, hat die Stadt Koblenz nun den unbekannten Spender aufgefordert, sich im Rathaus II, Zimmer 286 zu melden. Altmaier über die Saarfrage In einem Pressekommuniquéè nahm Mi- nisterpräsident Peter Altmaier zur Saar- frage Stellung. Gerade das Volk am Rhein und in der Pfalz, so meinte der Mnister- präsident, habe die bereits durch die Ge- schichte bewiesene Aufgabe, die Menschen im westlichen Raum zusammenzuführen. In diese Aufgabe möchte der Ministerprä- sident auch die Saarfrage mit einbeziehen. Er stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß eine endgültige Entscheidung hinsicht- lich des Saargebiets dem kommenden Frie- densvertrag vorbehalten bleiben müsse. Altmaier sagte abschließend: „Ich vertraue auf diese kommende Frie- densregelung, weil es im Verhältnis zu Frankreich einfach keine Differenzen mehr geben darf. Bei den kommenden Beratun- gen kann in keinem Fall übersehen wer- den, daß das Saarland deutsches Land war und ist. Wir haben die Hoff- nung, daß staatsrechtliche Lösungen, e dieser Tatsache Rechnung tragen, möglich sind, ohne die gegenseitigen wirtschaft- lichen Interessen zu beeinträchtigen.“ — Belebung des Baumarktes? Es hat den Anschein, als sollte der Bau- markt in Ludwigshafen eine kleine Bele- bung erfahren. In der Zeit vom 1. bis 15. Juli wurden in Ludwigshafen wiederum 93 neue Baugenehmigungen erteilt. Unter innen befinden sich allein 40 für den Wie- deraufbau von Wohnhäusern und 18 für den Ausbau von Dachgeschossen sowie einzelnen Etagen. Unter den weiteren Anträgen neh- men vor allen Werkstätten, Stallungen, Garagen und sonstige für Wirtschafts- zwecke dienende kleinere Bauvorhaben einen breiteren Rahmen ein. Das katholi- sche Pfarramt„St. Maria“ baut sein Pfarr- haus wieder auf. Bff. Musenbegeisterte Jugend errichtel Freilichihühne In Kürze Premiere/ Volkstümliche Unterhaltung soll dominieren Im Ebertpark herrscht geschäftiges Le- ben und Treiben. Es tut sich was Mit dem bereits in die Tat umgesetzten Ent- schluß der Ludwigshafener Stadtväter, den Ebertpark seiner Wildnis zu entreißen, hat sich ein gut Teil Romantik verflüchtigt. und die Romeos und Julias unserer Tage Wur- den ihres idyllischen Tummelplatzes be- raubt. Sommerliche Blumenpracht, saubere Wege und weiße Bänke laden zu einem kurzen Stündchen der Erholung ein. Doch nicht genug damit. Auch hinter den grünen Kulissen geht etwas vor. Und nur wenige der schon wieder passionierten Parkbesucher wissen, daß hier eine Ter- psichore- beflügelte Jugend dabei ist, aus dem jahrelangen Urwald eine regelrechte und geradezu komfortable Freilichtbühne zu bauen. Vater dieses Gedankens ist Tanzmeister Hamm, dessen Metier es ist. im Turm- restaurant Ebertpark) Tanz- und Gymna- stikstunden abzuhalten. Immer wieder auf- tretende Raumschwierigkeiten und die ge- steigerte Temperatur der Sommermonate waren Anlaß dazu. einmal die offene Rück- front des Gebäudes näher in Augenschein zu nehmen. Und siehe da: Es kam die besagte Idee und die ausführenden Helfer hatten sich auch bald gefunden. Seit etwa sieben Wochen erscheinen sie jeden Abend auf dem Plan und heute bereits ist die erste und einzige Frei- lichtbühne Ludwigshafens fast fertigge- - stellt. Im offenen Halbkreis sind fünf Ränge gezogen, die mit großen Steinen geschmack voll umrahmt werden. Den Orchesterraum vor der Bühne bilden rote Salvien und sauber angelegter Rasen, Eine Orchestra für die Musiker will man in die Rückkront der Bühne einbauen. Auch ist für eine wirkungsvolle Beleuchtung der Szenerie ge- sorgt. Von den schlanken Baumsäulen, die eine weite, schützende Laubhkuppel fragen, baumeln kleine, aparte Zwerg ap hen gie en den„Zuschauerraum“ erhellen chen Eigenarbeit konnten bisher weitsehe alle finanziellen Ausgaben vermieden wer- den. Sand und Kies wurden selbst beige- schafft. Die Selbsthilfe ging sogar so weit, daß man aus schweren Fußrastern er- staunlich geschmackvolle Gitter schmiedete, die an den Fenstern auf beiden Längs- seiten der Bühne angebracht werden sol- len. Zwar hat der Ort keine sagenumwo⸗ bene Vorgeschichte— wie etwa Freilicht⸗ bühnen auf alten Burgen— doch war bei der Rodungsarbeit es urwaldähnlichen Geländes hinter dem Turmrestaurant fest- zustellen, daß hier früher schon einmal eine Bühne vorhanden war. Das von Begeisterung getragene Unter- fangen brachte aber auch viel Arbeit und Mühen mit sich. Doch mit der Premiere, die für die nächsten 14 Tage in Aussicht gestellt ist, wird sich auch Dank und An- erkennung der Ludwigshafener einstellen. Die ersten Veranstaltungen will vorläufig noch Tanzlehrer Hamm übernehmen. Sein Ziel ist. mit bunten Abenden, Tanz und sonstigen Belustigungen für jedermann, eine billige und volkstümliche Unterhaltung zu arrangieren. ü. —— 2 Crobgprovenienzen Eines Mannes Rede ist keines Vannes Rede i Anders ist es schon, wenn heute Ahertausende einem Satz zustimmen, den schon vor vielen Monaten ein begeisterter Raucher zum ersten Male über diese neue Cigarette aussprach: Collie. Cigaretten verdanken ihre Kraſt und Würze der glücklichen Vereinigung zweier „Virginia und Orient. Seite 6 MORGEN Mittwoch, 20. Juli 1949/ Nr. 10 VDE feierte sein Jubiläum Zu seinem fünfzigjährigen Bestehen ver- anstaltete der Verein Deutscher Elektro- techniker, Mannheim, am Freitagabend im Parkhotel einen Festakt, in dessen Mittel- Punkt ein Vortrag des ältesten Ehrenmit- Slieds und Gründers des Vereins, Dr. Phil. nat. Paul Wittsack, über die„Wandlungen auf den Gebieten der Natur wissenschaften und der Technik in den letzten 30 Jahren“ Stand. Der 87jährige Gelehrte vermittelte eine ausgezeichnete fachliche, jedoch auch in je- der Beziehung allgemeinverständliche und lebendige Darstellung der Entwicklung der lektrotechnik insbesondere als praktische Ausdrucksform der durch die Physik im letzten Halbjahrhundert gewonnenen Er- kenntnisse. Im Schoße der Synthese dieser beiden Wissensgebiete werde die Energie ge- boxen, als deren besten„Geburtshelfer“ man die Vereingten Staaten ansehen könne, deren Atomenergie-Gewinnungsmethoden erstaunlich weit entwickelt seien. Die in den Usa schon teilweise verwirklichte Nutzbarmachung der im Atom gebundenen Wärmeenergie zu technischen Zwecken werde der Menschheit dereinst als neue Energieversorgungsquelle dienen, wenn die Kohlen- und Erdöllager einmal ausge- schöpft seien. Die mit musikalischen Vorträgen von Haydn und Brahms(Nationaltheater-Quar- tett) feierlich umrahmte Veranstaltung wurde von Oberingenjeur Albert Hölter- hoff, dem Vorsitzenden, mit einer kurzen Begrüßungsansprache eröffnet. Aus der Viel- zahl der abgegebenen Glückwunschadressen sei das im Namen der Stadtverwaltung von Bürgermeister Jakob Trumpfheller offe- rierte, stilvolle Gratulationsschreiben heraus- gegriffen. Auch der Stadtgärtnerei gebührt Anerkennung für ihre ausgezeichnete Aus- schmückung des Saales. Am Samstag folgte ein geselliger Fest- abend in der Winzergenossenschaft Ung- stein, auf dem das Ehrenmitglied, Oberbau- direktor Dipl.-Ing. Friedrich Schraeder, in einer anschaulich vorgetragenen Festrede auf die Entwicklung des VDE einging und Oberingenieur Hölterhoff allen Mitwirken- den und Spenderfirmen den Dank des Ver- eins aussprach. 5 10 Schöne Ferientage in Sicht Bald winken die goldenen Tage fröh- licher Ferienerholung. Die Mannheimer Notgemeinschaft hat seit langem gerüstet und eine ganze Reihe von örtlichen und auswärtigen Lagern in zum Teil landschaft- lich sehr schönen Gegenden geschaffen. Je- denfalls werden in der Zeit vom 1. August bis 27. August einschließlich 15 bis 1600 Mannheimer Kinder an der örtlichen Er- nolung teilnehmen können und etwa 700 die Entsendelager belegen. In der örtlichen Erholung erhalten die Kinder jeweils drei ausgezeichnete Mahlzeiten täglich, und zwar Frühstück aus Hooverspeisung, dann ein ab- Wechslungsreiches und vlelseitiges Mittag- essen und schließlich ein gediegenes Ves- per aus Milch und Butterbrötchen mit Käse oder Schokoladecreme mit Milch gekocht. Die Wohlfahrtsverbände beschicken fol- gende Lager: Die Arbeiterwohlfahrt: Schö- nau- Schule, Friedrichsfeld- Schule, Feuden- heim- Schule, Rheinau- Sportplatz, Bauge- Werbeschule in der Gartenstadt. Der Au- fenthalt bei Regenwetter ist im„Falken heim“. Caritasverband: Fröbelseminar, Spie- gelfabrik, Waldhof, Pfingstberg, katholisches Pfarrhaus, Kindergarten der Schönau- Sied- jung und Caritasheim Rheinau, Bruchsaler Straße. Innere Mission: Kindergarten der Waldschule Gartenstadt, Kindergarten Sandhofen, Kinderheim Sandtorf, Räume der Markus-Kirche Almenhof und Waldrand auf dem Pfingstberg. s An auswärtigen Lagern hat die Arbeiter- Wohlkahrt zwei Mädchenlager in Wald- Wimmersbach, weitere Lager in Lobenfeld und Mönchszell bei Meckersheim, in Haag bei Hirschhorn und in Oberschönbrunn bei Hirschhorn. Der Caritasverband unterhält auswärtige Lager in Mühlhausen bei Wies- loch, in Hainstadt bei Buchen, in Schwein- berg bei Haardtheim, in Dielheim bei Wies loch und in Waldhausen bei Eichholzheim. Die Lager der Inneren Mission befinden sich in Schönau bei Heidelberg, im Kinderheim Sandtorf und in Sulzbach bei Weinheim. Kein Mannemer dabei Am Samstagnachmittag wurden in Hei- delberg auf dem Steigerweg in vier Läufen die Meister unter den nordbadischen Seifen- Kkistl-Rennfahrern ermittelt. Den ersten Preis— 500 DM— errang der 12jährige Pe- ter Beuchert, Buchen, der die 450 m lange Strecke im Endlauf mit 42,4 Sek.(rund 38 km/h) durchfuhr. Die folgenden Plätze belegten Wilhelm Leitzbach, Bruchsal, mit 45,1 sek. und Klaus Mairon, Buchen, mit 46 sek. 300 bzw. 200 DM waren die Beloh- nung für ihr fahrerisches Können. Die drei Sieger werden am Schlußrennen, das am 24. Juli in München gefahren wird, teilnehmen und anschließend für 10 Tage in die Alpen zur Erholung fahren. Persönlichkeiten der Militärregierung und des amerikanischen Hauptquartiers so- Wie der Verkehrsdirektor von Nordbaden und der Heidelberger Polizeidirektor waren unter den Ehrengästen Deutsche Polizisten und Me sperrten die Strecke ab. Durch Lautsprecher wurden die Zuschauer ständig auf dem Laufenden gehalten. Mit einem amerikanischen Sturzhelm angetan durch- fuhren die Jungen in verwegener Fahrt die engen, durch Sandhaufen und Strohballen gesicherten Kurven und waren mit dem gleichen Ernst und Eifer bei der Sache wie ihre großen Vorbilder. Kein Wunder also, daß das gut organi- sierte Rennen, das unfallfrei verlief, ein voller Erfolg wurde, der dem Seifenkistl- Rinnen hierzulande eine Volkstümlichkeit verschaffen wird, wie sie das Soapboxrace in USA schon lange genießt. h- Erwerbsgärtner ohne Tarifvertrag Vor kurzem hielt die Fachgruppe„Gar- tenbau! im Gewerkschaftsbund im Gast- haus„Engel“ eine Monatsversammlung ab, die hauptsächlich der Eröterung tarif- und arbeitsrechtlicher Fragen galt. Da der Arbeitgeberverband den Tarifver- trag gekündigt hat, bestehen augenblicklich überhaupt keine Abmachungen. Bezirks- leiter Schwehm(Heidelberg), gab allerdings bekannt, dag Verhandlungen mit dem ba- dischen Gartenverband im Gange seien, bei denen zu erreichen versucht werde, gemein- sam mit Südbaden zu einem Tarifvertrag zu kommen. Der Redner verlas außerdem ein Schreiben des Verbandes, in dem ge- sagt wird, daß zur Zeit ein einheitlicher Rahmentarifvertrag für die gesamte Trizone in Vorbereitung sei. In weiteren Ausführungen plädierte der Bezirksleiter für eine Zusammenarbeit mit den Junggärtnern und gegen eine Spaltung. Diese Bewegung dürfe nicht allein von der Arbeitgeberorganisation beeinflußt werden, sondern müsse auf neutralem Boden blei- ben, Der Redakteur des in Heidelberg erschei- nenden Fachblattes„Gartenbau“, Hart- mann, wies im Anschluß daran darauf hin, daß nur durch den Zusammenschluß aller im Gartenbau Beschäftigten etwas erzielt werden könne. Ein Mannheimer Kollege dankte zum Abschluß den beiden Heidelbergern Refe- renten und gab bekannt, daß im September die nächste Versammlung mit der Themen- stellung„Die wirtschaftliche Lage des Gärtners“ abgehalten werde. es- Massengrab von 1666 entdeckt Menschenknochen, ganze Skeletts, zwei, drei, fünf— dicht nebeneinander liegend, außer zwei Knöpfen ohne sonstige Ueber- bleibsel, kamen dieser Tage zum Vorschein, als Arbeiter der Reichsbahn etwa dreißig Meter nordwestlich des Bahnüberganges Rhein-Werfthallenstraße einen ungefähr 2,50 Meter tiefen Schacht aushoben, um eine neue Sickergrube für die Wasser aus ihrer Aufenthaltsbaracke anzulegen. Worauf man fürs erste Grube und In- halt liegen ließ und den früheren Haupt- lehrer Gemper aus Feudenheim verstän- digte. Denn daß hier weniger die Pollzei als ein Sachverständiger für Heimatge- schichte und Gräberfunde in Frage kam, hatte man bald erkannt. Zwar war es kein „Römer-“, immerhin aber ein Massengrab, vermutlich von 1666, als in Mannheim die Pest wütete und die der Seuche zum Opfer Aus Briefen an den Morgen AWE Kriegsgefangene werden nicht so empfangen Ich weiß, daß man mir wenig oder gar keln Gehör schenken wird. aber vielleicht können Sie in den Spalten„Anregungen und Be- schwerden“ dies veröffentlichen. Am Montag vor acht Tagen war der Ein- zug des deutschen Fußballmeisters VfR Mannheim. Ich möchte vorausschicken. auch ich bin Sportler mit Leib und Se le und möchte dem VfR keinerlei Vorwürfe machen. Doch wenn man diesen Empfang als Heim- kehrer mit ansah, so tat einem das Herz weh. Ich kam mit verschiedenen Kameraden im November 1948 aus jugoslawischer Kriegs- gefangenschaft. Als wir auf dem Bahnhof Mannheim ausstiegen. war von der Stadtver- waltung niemand zu sehen. Ganz abgesehen von einer Empfangsfeier. Wir Heimk hrer sind ja so genügsam— nicht einmal ein Bröt- chen hatte man für uns übrig. Ist es nicht angebracht, diese Angelegenheit auch einmal von dieser Seite zu beleuchten? 0 R. S., Mannheim Polizeibeamter kehrte den„Obertan“ heraus Da bei uns auf dem Waldhof die Telephon- zellen noch nicht in Ordnung sind, telephonier- te ich schon des öfteren auf der Polizeiwache. Die Polizisten zeigten sich immer zuvorkom- mend. bis dann am 23. Juni ein Polizeibeam- ter das Telefonieren verweigerte mit der Be- gründung. die Polizeiwache sein keine öffent- liche Fernsprechzelle. Sein Benehmen und Ton erinnerte an die Nazizeit,„Schaffen Sie sich raus!“, schrie er mich an. Ich konnte mir nicht verkneifen, mit einem Zu Befehl. Herr Feldwebel!“ zu reagieren. Als ich darauf die Wache verließ. flog die Tür auf meinen Rücken. Ich glaube daß unser Polizeichef noch des öfteren Inspektionsreisen nach den USA machen muß um einige seiner Schüler dle wahre Demokratle zu lehren, damit sie mit der Bevölkerung besser umzugehen verstehen. A. G., Mannheim-Waldhof Bessere Bezahlung für Piechotta gefordert Den im„Morgen“ am 14. Juli veröffentlich- ten Artikel„Die 1500. Tonne Munition aus gefallenen vor dem Stadttor— das dort gestanden haben soll, wo heute die Rhein- straße über den Ring zieht— ziemlich un- zeremoniell begraben worden waren. Die beiden gefundenen Knöpfe können even- tuell sogar solche von Uniformen sein. Die Fundstätte befindet sich zum Teil direkt unter dem Fundament der Eisen- bahnerbaracke. Und da läßt man die Ueber- reste Mannheimer Urahnen nun auch lie- gen. Haben die Eisenbahner wegen der Sache schon nicht wenig Aufregung gehabt, „soll es der Baracke besser ergehen So werden denn also weiter die Abwäs- ser durch die Erde sickern und die Kno- chen umspülen. — dem Rhein geborgen“ muß man schon zw. Fo mal lesen, ehe man es glaubt: Wachtmelgz wal Piechotta und sein Fahrer verdienen y. mene als die Arbeiter, die die von ihm entschig rollt Munition verladen! Der Mannn also, der u] Herr jetzt 134 000 Sprengkörper im Stadtgeh Char: Mannheim unschädlich machte,. wird Schlet 0 ter bezahlt als ein Hilfsarbeiter!* Haben die zuständigen Stellen noch neh] nicht bedacht, daß Wachtmeister Piechotta tage] bon lich sein Leben für die Bevölkerung 10 ig heims aufs Spiel setzt? Man bringe d as Jg. lige dienst mit dem Verdienst in Einklang wend stolpert man hier über eine Besoldunzes beupt nung., die für einen Beamten seines. kein größeres Gehalt zuläßt. Ich betone, 4 ich keinerlei Beziehungen zu dem Wacht put ster habe; er ist mir überhaupt nicht bebaut H. B., Mannbeg Wallstädter wollen eigenen Parkplag Es ist polfzeilich untersagt. Fernlastzig vor dem Haus bel nächtlicher Ankunft a stellen. Die Fernlastzüge sollten im Auch parken. wie weiter mitgeteilt wurde,— wissen nicht. wie die Fahrer, die nh ankommen nach Hause gelangen sollen, An der Polizeiwache am früheren Raa! haben wir einen großen Meßplatz. Wenn d, die Fahrzeuge untergestellt werden, würde 6 niemanden stören. Sie wären damit aus den en Verkehr gezogen und vor Diebstahl gesichen Auf den Fahrzeugen sind hochwertige due verladen. Wir bitten darauf zu drängen, d das auf diesem Platz angebrachte Partyr botsschild beseitigt wird. V. K., Mannheim-Wallstad Beleidigte Nasen in der Käfertaler Strag Auf den unter dieser Ueberschrlkt au 8. Juni veröffentlichten Leserbrief d. Bürgermeister Trumpfheller im Namen der Stadtverwaltung die Stellungnahme der Direktion der Stadtwerke eingeneh die wir nachstehend wiedergeben, ö „Die Gasentweichungen, die zunächst dud die Kompression des Leuchtgases erfolgte sind selbst bei bester Abdichtung techn bedingt. Die Abfüllung und das Tanken de Kraftfahrzeuge lassen ebenfalls während de Anschlusses der Gasflaschen einen Gasgerid eintreten. Hinzu kommt, daß bei Beendigug der Kompressorenlaufzeit durch eine J. strömleitung gewisse Gasmengen entweichen Durch das in der Zeſtungsnotiz angefüme Rohr, das der Entlüftung eines Kondensg Sammelbehälters dient, entströmt ebenlals fünf Mal am Tage Gas(nur während der Kompressorenlaufzelt, die zehn Stunden be. trägt). Alle drei Entweichungsstellen, die den Gasgeruch verursachen, sind durch den be. trieb der, Tankstelle bedingt. Eine Aenderumg durch die Stadtwerke kann nicht erfolgen, dt de Unterhaltung der Anlage und der Betrieb von der Firma Raab, Karcher in Mannhem geführt wird. Die Ueberprüfung der Gasber⸗ sorgungsleitung bis zum Drehkolbengastmeg- e ser, in den Kompressorenraum der Perm. Tankstelle von uns aus, hat keine Beanstan- dungen ergeben.“ a Geldverkehr 1 Stellen. 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Veri. wel en Uunſe 9 Nr. 10 — 140/ Mittwoch, 20. Juli 1949 N F 2 65 . Was verdirbt? schon zue olltu verdirbt den Charakter, soll ein- achten 0 Bismarck gesagt haben, ung da ſhm en wan] nachgesagt wird— sleichgültig, ob im Gu- enge ten Oder Bösen daß er der deutsche entschint] polltlger sel, läßt sich daraus schließen: 180, der i err Bismarek muß einen sehr schlechten Stadtgehg] Cberakter gehabt haben. rd sche Doch man soll Toten nichts Schlechtes v nachssgen, deswegen sel einem Altruisten, der den Glauben an die Menschheit noch noch nich] ncht verloren, gestattet, auch Fürst Otto tta tall don Sismaxckk edle, nur gute Beweggründe ung Man] seiner Handlungen zu unterstellen. 2 Math. Schwer källt es, diesen Grundsatz auch das pe. zellgenössischen Politikern gegenüber anzu- langl On] wenden, auch solchen. die von sich be- oIdunget beupten, nur Wirtschaftspolitiker zu sein. nes Rach Bel elner 1 eee allerdings betone 0 lit sich folgendes fes stellen: Wache ol it i K verdirbt die Wirt- nt beta schaft Mannken 15 ste wird ganz und gar verdorben von arkpla Iistern, die den Unterschied zwischen Kapi- ern aung und Kreditschöpf ung nicht kennen, ernlastelze J dee Begrikke heillos untereinanderwerfen dunft abt. I zich stolz auf einen Piedestal politischer un Aueh E moralischer Zuverlässigkeit stellen, indem de.— ik egen:„Ich habe es ja immer gesagt. Die dle wa acholiftk ist falsch. Die Banken müssen mehr sollen, ate gewähren, die Verbraucher dürfen en Rathau t ales verbrauchen, die müssen auch spa- Wenn 7. u Daß des Sparens Frucht nichts anderes wür ar g zurückgestaute Kaufkraft, daß diese Zu- 11 1 ae ackmmung der Kaufl.raft die deflatorischen 1 us den zen in sich birgt, die jene Phantasten ge- 1 Belchen e zu bekämpken angeben, das ist wohl nicht tige Glier zel so tragisch wie der Umstand, daß sie ungen dan e die Ursache der fehlenden Kapitalbil- e Paxkyer. ius sind, daß sie selbst einer Organisation enen, die sämtliche Kreditgewährung ab- n- Waltztach ſadert hat und nichts, aber auch gar nichts 3 iu beiträgt, von dieser Absorption etwas ab- r Strahs eden. Oder sind vielleicht die Ausgleichs- rschritt au Rierungen der Banken und Sparkassen, sind erbrlek. kopfguoten und Geschäftsbeträge nichts 1 i bees als originäre Kreditschöpfung selbst. ln Nana fei dle venezianischen Goldschmiede der 4 ae alete Gold in ihren Truhen(banco) ver- * 15 h kanten und damit den Grundstein zur Ban- entwicklung legten, da war es doch auch ichst dude der erst die Kreditmöglichkeit erkolgten l, te Bal, be ren Golde zu viel ausgeliehen hatte und ährend ds ien Gläubiger nicht befriedigen konnte. Und übrigen Goldschmiede schlossen sich zu- N uumen und schossen dem banco-rotto-Mann ab e ſehlenden Beträge vor, bis eine Schuldner 5. 17 Ii bekriedigen konnten. Als damals drei der angel 1 hen Goläschmiede in Kreuzzugszeiten zu- Nong zh banco-rotto erklären mußten, da war ens n der anderen Goldschmiede Leistungs- f ente iigeit erschöptt, denn sie hatten sich mit u 0 n Kollegen gewährten Krediten er- kütt, en, die den kischöpkt sind aber auch die Kreditmittel 1 den be. Aenderung rkolgen, dz ler Betrieb Mannhelm n banken, sle können keine Kredite gewäh- n bevor Länder und Vereinigtes Wirtschafts- et nicht ihren Schuldverpflichtungen, die lun mit den Währungsgesetzen auferlegt en sind, nachkommen. Trotzdem rufen er Gasver- ane Kabinette, rufen die Finanz- und Wir- hengasmeß. Fels-, die Arbeits- und Sozlal-Minister: er Permz⸗ art, gebt Kredite! Beanstan. Sparen ist gut und schön. Wir sollten aber amal sehen. wer es dem Arbeiter vorexer- kiten kann. zu sparen bei der jetzigen Preis- ſuaton, zu sparen bei den jetzigen Löhnen, en sparen bei den Absatzschwierigkeiten, zu 100 bei gefüllten Lagern unverkaufter „are. lemand. Die, die es könnten, z. B. eine delörde, erkindet tausende Ausreden, tau- ende Notwendigkeiten, um immer wieder im- uur neue Ausgabenquellen zu entdecken. Wer- en d Wirtschaftsämtern, die sich zu Verwirt- kaatungsämtern entwickelt haben, Beamten Arbaut, je nun, man nehme sie(gleich mehr lc) in dle Polizelverwaltung. Warum auch ät. Dadurch wird zwar der Etat auf der auen Seite kleiner(um rund 3 Millionen), ful der anderen Seite aber auch größer(2.3 auf den, Das spielt jedoch in den Augen gürger keine so große Rolle, denn für die 1 und Ordnung muß ja gesorgt wer- in hauptsächlich kür die Ordnung und dle 15 innerhalb des Pollzelapparates 8 und deswegen sind abgebaute Beamte, 1 Strammheit bekannt ist, bestens — bilz. Der Januskopf 1[(Völting contra Berg- arbeiter) 0 5 wohl in allen Kreisen der Bevölkerung güde dann. Das Konterfei jenes römi- — 15 8 Gottes, der Anfang und Ende symboli- 5 essen Name in der Monatsbezeichnung — fed.(am Anfang des Jahres) überliefert br 2 0 Janus wird mitunter mit einem 0 r beiden Köpfe lachend, mit dem anderen nend dargestellt. fan könnte sich diesen Janus-Kopf auf den — u Sp NOD in Wôrtemberg- Baden le(Selen rohes, e Abe 5 86 0 ng. 30⁰ J 00 1 N 5 280 2⁰⁰ Mundnge- ö 250 0— 7 E 5 5 4 42⁰ e050 2 1 200 e 1 7 rde- 7 45h 20 ö ö 0⁰ 1 L Ee. 22 0 10 0 5 3 Aagonen- f 90 40. Hiafunugen 15 2— Verdcle- 5 2. e FD 8 pad Sai Die aüükttgtenrzfus produktion ist mit Über 33 000 Be- 10 f Renens der wichtigsten Industriegruppen duften berg Badten. Einen stefien anstdeg dg anhängern von Fahrrädern, Lastkraftwagen und klich emach der Währungsreform, dle we⸗ an nur far der Vorkrlegserzeugung liegt, steht erdonen kramer anstieg der Erseusuag dor dle bisher bwatzen und Krafträdern gegenüber, dezeugung nur etwa 60 Prozent der Vorkriegs. Fahrzeugen erreichte, Die Uebersättigung mit ssen der hat in Verbindung mit einem Nach- bereits 20 e sschäktigung um Transportgewerbe dach Anh emem starken Rückgang der Nachfrage kaelkrattwagern ung teilweise auch schon nach klin Vas b. gelt, währeng sien die pep denkrattwa Fahrrädern, Krafträdern und Per- Linie dewegt hat. bisher noch in anstelg g. IIDULSIRIE- IND H breiten Schultern des nordrhei äli 0 in-west Wirtschaftsministers Dr. Erie Nölting. eee Dies war schon damals möglich 5 er vor seinem Landtag einen spöltischen a ſekrolog auf die Zwangwirtschaft vortrug, der 0 Frankfurter Streitgespräch vom Okto- er 1949 gegenübergestellt, ergab, daß sich der Wirtschaftspolitiker Nölting selbst verspottete Doch kühne Entschlossenheit zum Janus- Wesen ergibt sich aus folgendem Bericht: In einer Pressekonferenz erklärte Minister Nölting: „Mit 120 Zentnern Deputat-Kohle je Berg- arbeiter ist der wirkliche Bedarf von etwa 60 Zentnern zu 100 Prozent überdeckt, und zwar mit den besten Sorten, die es für den Haus- brand sonst. kaum zu kaufen gibt. Aus diesen Quellen zieht der Schwarze Markt seine Haupt- kontingente, obwohl die Zechen den Berg- arbeitern bei Nichtverwendung der Deputate Vergütung in Höhe des Zechenverkaufspreises zugebilligt haben, ohne daß von dieser Mög- 8 8 gemacht wurde.“ rage: Beabsichtigt Minister Nöltin —— 3 energische und 1 ritte gegen 1 1 geg diesen Migstand zu Antwort:„Nein, vor den Wahlen nicht, da wir nicht genügend Kompetenzen hierzu haben.“ Herr Nölting hat seinem Landtage eine Reihe von Gesetzentwürfen vorgelegt, die ihm mitunter sehr große Kompetenzen schufen Gesetze, mit denen er nicht ängstlich verborgen blieb, sondern sie als Aushängeschild für seine Tätigkeit verwandte. Vier Jahre, behauptet er, dauere dieser Mißstand bereits an. Inner- nalb dieser vier Jahre hatte er vielleicht ge- nügend Zeit, seinen Landtag darauf aufmerk- sam zu machen. Oder sollte er einmal darauf aufmerksam gemacht worden sein? Es scheint so, als ob dieses Thema bereits einmal von einem anderen Sprecher, der allerdings wirt- schaftlich dachte und parteipolitisch unegbunden schien, aufs Tapet gebracht worden ist, damals verteidigte Herr Nölting die 120 Zentner, die unbedingt beibehalten werden müßten. Das war bereits nach der Währungsreform, 3180 schon zu einem Zeitpunkt, an dem es nicht mehr nötig war, wegen schwarzer Preise auch noch schwarze Löhne zu gewähren. 1,2 Millionen Tonnen hochwertiger Kohle ANDELSBLATT ——— werden nach Nöltings Meinung zuviel in Form von Deputaten verteilt. Um sich einen Begriff davon zu machen. sei festgestellt, daß für Nor- mal verbraucher 10 Zentner Hausbrandkohle insgesamt rund 6 Millionen Tonnen erfordern, daß also die Ration von 10 leicht auf 12 Zentner erhöht werden könnte, wie es bereits im Ok- tober einmal vorgeschlagen worden war, als Herr Nölting diese Regelung noch für untrag- bar hielt und sie vereitelte. Heute besinnt sich Nölting darauf, daß auch Normalverbraucher maßgeblich sind in der Politik und er tritt dafür ein, der armen Nor- malverbraucher Rationen zu erhöhen. Aller- dings das Wie und das Wann sei dem politi- schen Schlachtgott überlassen. Hauptsache: Die Schuldfrage ist auf Frankfurt abgewälzt und die Bergarbeiter werden auch nicht zu sehr vergrämt. Was verdirbt? Der Charakter oder die Wirtschaft? Gute Menschen voll nächsten⸗ liebenden Verständnisses mögen bedauernd sagen: die Wirtschaft. Manche aber werden meinen: Beide F. O. Weber Für Forschungsgeist kein Geld Bergin A.G., Mannheim- Rheinau, beantragt Moratorium 1 Kilo Dextropur, das ist Traubenzucker, kostet, im Ausland hergestellt, 0,85 DM. im Inlande beträgt der Erzeugerpreis 3,25 DM. Kein Wunder, daß die Schmuggler ganz große Geschäfte in Dextropur tätigen, der aus Ost und West in großen Mengen nach Deutschland gelangt. Aber auch die wohlweislich alles fehllenkenden Behörden, die da der Meinung sind, ihre Existenz wäre gefährdet, wenn sie durch mre Reglementierungen die deutsche Wirtschaft und die deutsche Bevölkerung nicht gefährdeten, hat legale Dextropurgeschäfte ge- tätigt. Ganz einfach. Aus Amerika eingeführ- ter Mais wird nach Oesterreich ausgeführt und dafür Dextropur hereingenommen. Das war notwendig, denn die westdeutschen Fabriken konnten die Anforderungen der Apotheken ein- tach nicht befriedigen, notwendig war aller- dings nicht, gleich eine Dextropur-Schwemme zu erzeugen, die dazu führte, daß seit Mai 1949 die Bergin AG, Mannheim-Rheinau, die sich noch im April vor Bestellungen nicht retten konnte, mit einem Male Absafzschwierigkeiten hatte. Nicht, weil es am Gelde fehlte, nein, einfach deswegen, weil— geschmuggelt oder senktioniert— mit einem Male übergroße Mengen Traubenzucker nach Deutschland im- portiert worden sind. Die Bergin ging zu- nächst zu Kurzarbeit über. Anstatt mit voller Belegschaft in drei Schichten zu arbeiten, wur- den vier Arbeitsschichten gemacht. wobei je- weils eine Schicht gewisse Zeit feierte, bevor sie wieder in den 24stündigen Arbeitsgang ein- geschaltet wurde. Die Bergin Ad überlegte weiter: Nur Kre- dit kann uns helfen. Betriebsanlagen sind zer- Stört. Wiederaufbau verschlang rund eine Mil- lion der Geldreserven(300 000 RM und 700 000 P- Mark) sowie 648 000 RM gewährte Kredite, wo- bei Wiederaufbau leider so schleppend von- statten ging, daß der ganze, durch Vermittlung öfkentlicher Hand gewährte Kredit von 1,5 Millionen RM gar nicht abberufen werden konnte. Materialmangel, Arbeitskräftemangel. Nur 648 000 RM sind von dem Kredit bean- sprucht worden. Der nach dem Zusammen- bruch völlig brachliegende Betrieb konnte in- des teilweise aufgenommen werden. Statt bil- liger Holzabfälle mußte jedoch kostspieliger Zellstoff als Rohmaterial verwandt werden. Um einen einigermaßen rentablen Betrieb auf- zuziehen— was sehr schwer ist, denn die Ein- richtungen dienten ursprünglich vorwiegend Forschungszwecken und nicht der laufenden Produktion—, sind noch weitere 1.5 Millionen DM erforderlich. Ansonst Kündigung der etwa 350 Arbeiter und Angestellten. Das Land Württemberg-Baden hat kein Geld. Es sagte:„Nein!“ Der Absatz stockt Weiter. Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 2.6 Miitionen DM(davon 1,45 Millionen Bank- verbindlichkeiten) stehen 5,2 Millionen Aktiven (3,2 Millionen Anlagevermögen und 2,0 Mil- lionen Umlaufsvermögen) gegenüber. Die in der Bilanz vom 31. März 1947 bilanzierten Kriegsschäden von 1.6 Millionen DM werden als zu gering geschätzt angegeben, sie sollen in Wirklichkeit mehr als das Umlaufsvermögen betragen. Die Situation ist prekär und zwingt zu Not- maßnahmen Die Verwaltung der Bergin A erklärt, nunmehr genötigt zu sein, um ein Moratorium für die bestehenden Verbindlichkeiten anzu- suchen, d. h. das Vertragshilfe-Verfahren in An- Kammer-Inflations-Gesetz Strohhalm ersetzt weg schwimmende Plan ke Seit eineinhalb Jahren wurde in Nordrhein- Westfalen in 23 Sitzungen eine sogenannte Neuordnung der Kammerorsanisation verhan- delt. Der Landtag nat nunmehr in seiner ſetzi- gen Sitzungsperlode in dritter Lesung ein Ge- setz angenommen. das allerdings mit dem so- genannten Kammergesetz. das einst einer Ab- lösung der Industrie- und Handelskammer- Or- ganisation durch einen neuen. nicht nur von der Kaufmannschaft, sondern auch von den Ar- beitnehmern paritätisch besetzten Selbstver- waltungskörpern alelchkommen sollte nichts mehr zu lun hat. In der hundertsten Sitzung des Landtages wurde segen die wenigen Stim- men der FDP und des Zentrums eine Anhäu- kung von Kompromissen genehmigt. zu der jede Partei zuvor ihre Migbilligung und hre Unzufriedenheit ausgedrückt hat. Nach dem neuen Gesetz bleiben die Industrie- und Han- delskammern praktisch in ihrer alten Form unerschültert bestenen und verlieren nur hre in Krieg und Bewirtschaftung gewachsenen staatlichen Hoheitsaufgaben(fünf Prozent threr Gesamttätigkeit)— an denen sie, nach den Erklärungen ihrer Interessen vertreter. nicht besonders interessjert waren. Neben den IHk haben Bezirkskammern ung eine Landeskammer für Industrie und Handel als Selbstverwaltungseinrichtung zu treten die aber vom Lande finanziert wird und keine Mitglieder hat In Parasraph 1 heißt es daß die Aufgaben der neuen Kammern. die man als neue Außenstellen des Wirtschaftsministe- riums ansprechen kann ſene Dinge betreffen. die Unternehmern und Arbeitnehmern ge- meinsam sind“. Was dieses im einzelnen nun seln soll, bleibt der Zukunft und der Auslegung überlassen Von Gewerkschaftsseite wurde be- tont, daß es nicht so sehr auf den Inhalt des neuen Gesetzes ankomme sondern darauf wWie man das Gesetz in der Praxis handhaben werde. Daß der Optimismus in dieser Bezie- hung nicht sehr groß ist, seht aus der Pest- stellung des Gewerkschafts- und SPD-Abge- ordneten Kawlik während der Landtagsdebatte hervor, der als Sprecher des parlamentari- schen Ausschusses in dieser Sache ausrief: „Wem die Planke wegschwimmt der grelft zum Strohhalm“, Wie wir bei Rückfrage der Vereinigung der Industrie- und Handelskam- mern in Düsseldorf hören, sieht man dort in dem neuen Gesetz keine Gefährdung der bis- herigen Handelskammerorganisationen un damit auch nicht einen Erfolg der Männer die- ser Zusammenschlüsse der Kaufmannschaft. bedallert aber die neue finanzielle Belas ung des Steuerzahlers, die sich zwangsweise aus diesem neuen bürokratischen Apparat ergeben Wird. Der Sitz der Landeskammer wird Düs- seldorf sein Ob die Milltärresierung die in dieser Sache bereits mehrfach auf dle kom- mende Bundesverwaltung verwies und Ahwar- ten empfahl das Kompromißgesetz genehm gen wird. bleibt abzuwarten. R.-H. bei D Handwerk gegen Arbeits ministerium. Der Syndikus der Stuttgarter Handwerkskammer, Dr. Metzger, protestierte auf einer Arbeits- tagung der Handwerkskammern in Ludwigs- burg unter großem Beifall gegen die Veröffent- lichung eines Entwurfes des Arbeitsministe- riums zur Neuregelung der Lehrlingsvergütun- gen. Dieses Vorgehen müsse auf das schärfste verurteilt werden, da dadurch nur Unruhe in die Wirtschaft hineingebracht werde. Die Re- gelung derartiger Fragen sei nach wie vor An- gelegenheit der Wirischaftsverwaltung. Das Handwerk wünsche nicht. daß die Lehrlings- frage in die Tarifverträge aufgenommen werde. Er hoffe, daß das Staatsministerium diesen Entwurf, an den sich das Handwerk im übri- gen nicht zu halten habe, nicht genehmigen Werde. Unter lebhafter Zus immung vertrat Dr. Metzger abschließend den Standpunkt, dab der große Befähigungsnachweis nicht für immer verloren sein werde. tz. Beschränkter Walzlagerhandel. Die VfW. hat die Zulassung zum Walzlagerhandel beschränkt. Im Gegensatz zu bisher ist er nunmehr von der Zustimmung der Kontrollstelle Walzlager ab- hängig. Im Falle r Ablehnung sind die Be- schwerden an den VfW. Direktor zu richten. Alle Besitzer und Gewahrsamsinhaber von Walzlagern sind verpflichtet. zum 31. Bestände zum Verkauf anzubieten. Kommt bis dahin ein Verkauf nicht zustande, so müssen die Bestände Schrotthändlern angeboten werden. Ist auch hier kein Verkauf möglich, dann müssen die Bestände bis zum 30. September der Kontroll- stelle gemeldet werden. i f erbraucher gelten diese Bestimmungen 1 Als 40 eh um Bestände handelt, die für die Fertigung eirtbehrlich sind. Bu Us-Geschäft der STEG. Die gestrige achte e der STG in Stuttgart brachte erstmalig eine Zusammenstellung der Geschäft anfallenden Beträge. Danach errechnet sich die Gesamtbelastung der STEG mit 2008 Mil- ionen Dollar. Das wären unter Zugrundelegung des gegenwärtigen Umrechnungskurses 695,3 Mil- lionen DM und bei Hinzurechnung der Frachten. für die die STEG, ebenfalls aufkommen muß, etwa 712 Millionen DM. Demgegenüber belaufen sich die Erlöse aus dem STEG-Gesch t bis zum 1. Jun] 1949 auf 339, 166 RMI DNN, W nit der größte Teil des STEG-Geschäktes abgewickelt ist. Die STEG glaubt, ihre noch vorhandenen Warenbestände bis zum 1 Juni 1950 umgeschlagen za haben und vespricht sich e Erlöse in Höhe 1— ionen. 3 n Basler Mustermesse. Die 30. Natio- nale Messe in Hannover. die mit der Schweizer Mustermesse in Basel die wichtigste wirtschaft- liche Veranstaltung des Landes ist, wird vom 10. pis 25. September in Lausonne stattfinden, Das Comptoir Suisse, die Nationale Herbstmesse der Schweiz, wurde im Jahr 1920 von der waadt- Eigentümer, ländischen Kammer für Handel Industrie und Gewerbe gegründet. Es war vorerst eln beschei- denes Unfernehmen. welches auf einer Boden- fläche Von ungefähr 10 00 Quadratmeter 580 Aus- steller vereinfgte. Heute, dreißig Jahre später, beträgt die Zahl der Aussteller 2035. das Flächen- ausmaß rund 75 000 Quadratmeter Das Comptoir Suisse ist eine nationale Ausstellung geworden, die mit der Basler Mustermesse zu den wichtig- sten wirtschaftlichen Ereignissen des Landes zählt. Während die Basler Mustermesse durch die Teil- nahme der bedeutenden Industrien gekennzeich- net ist, läst die nationale Messe in Lausanne nie vergessen, daß sie im Herzen des romanischen Teiles der Schweiz geboren wurde. Dieses Fest der Arbeit, an dem sich die Land- wirtschaft die Industrie, der Handel und das Ge- werbe, Hauptzweige der schweizerischen Wirt- schaft beteiligen, vereinigte jedes Jahr zahlreiche Aussteller und Besucher, deren Zahl beinahe ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes er- reicht. Die schönen Ausstellungsgebäude deren gerechte Verteilung in weiträumigen Hallen die Güte und Vielfalt der ausgestellten Waren, mit denen das Schweizer Volk einen sichtbaren Beweis seiner Schaffensfreude geben kann. sind die Er- klärung für das große Interesse an dieser Herbst- messe. MM Bewertungsfreiheit bei kurzlebigen Wirtschafts- gütern bis zu 50% DM. Bisher konnten Anschaffun- gen bis zu 200 DM. die sogenannten„kurzlebigen Wirtschaftsgütern“, im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben werden Nun hat der Gesetzgeber, wohl in Anbetracht der gestiegenen Preise in 87 der soeben verkündeten Elnkommensteuer-Durch- führungsverordnung 1949 den Betrag auf 500 DM kestgesetzt. Dies bedeutet eine auberordentliche Vereinfachung und eine weitere Steuererleich- terung. Die Bewertungsfreiheſt gut für buchfüh- rende Gewerbetreibende und Landwirte, ferner für freie Berufe, welche ihren Gewinn nach der Einnahmen und Ausgabenrechnung gemäss 8 4 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes ermitteln. Die Abschreibung muß im Jahr der Anschaffung oder Herstellung vorgenommen werden. Von der erhönten Abschreibungsmöglichkeit kann für alle ab 1. Januar 1949 angeschafften Gegenstände Ge- brauch gemacht werden, und sie bezieht sich auch auf Anschaffungen von gebrauchten Gegenstän- den. Pf. Neue Sozialbestimmungen in Südbaden. Die südbadische Landesregierung hat ein Landesge- setz Über die Aenderung der Sozlalversicherung verabschiedet, welches inhaltlich im wesentlichen dem Sozialversicherungsanpassungsgesetz in der Poppelzone entspricht. Die Landesreglerung hat ferner beschlossen die Sätze von Notunterstüt- zungen für Angehörige von Vermißten, solange diese die Hinterbliebenenrente nicht beziehen, den säten der Verschollenheitsrente anzuglei- chen. Weiter sollen in Zukunft auch heimatlose und aus der Ostzone zurückgekehrte Krlegsgefan- gene Entlassungsgelder erhalten. pmwW Schuhbedarf noch nicht gedeckt. Die Schuh- fabriken in württemperg-Baden sind im allge- meinen noch gut beschäftigt. Eine größere Firma mußte, um ihre sommermodelle noch rechtzeitig herauszubringen, sogar Ueberstunden einlegen. spruch zu nehmen. Das Vertragshilfe-Verfahren soll die gleichmäßige und vollständige Befriedi- gung aller Gläubiger sichern. wobei Forderun- gen bis zu 1000 DM sofort bezahlt werden sollen. Von 350 Arbeitern werden 200 entlassen Das heißt, mit verzweifelten Anstrengun- gen, in harter. entbehrungsvoller Arbeit will die Bergin AG die Exlstenz des Unternehmens retten. will die vorhandenen Halbfabrikate aufarbeiten(Beschäftigung für etwa 3 bis 4 Monate) und hofft. sodann mit Hilfe eines neuen Kredites die Erzeugung von Trauben- zucker Weiterführen zu können, ohne daß hier- bel die bisherigen Gläubiger einen Schaden erleiden. Es wäre allerdings erforderlich, daß in die- sem Falle die Mittel, die der Firma zur Ver- fügung gestellt werden, nicht zu knapp gehal- ten sind, denn die rentable Erzeugung von Trabenzucker erfordert die Ein- und Errichtung einer größeren Erzeugungsanlage. Schatten der Vergangenheit tauchen auf, Visionen aus dem deutschen Forscher- und Erfinderleben. heimrat Bergius und Theo Goldschmidt schu- ken in Mannheim-Rheinau auf einem. Theo Goldschmidt aus Essen gehörenden Grundstück eine Forschungsanlage. in der die Gewinnung synthetischen Benzins entdeckt worden ist, in der Weiter gesucht und gearbeitet Wurde. bis im Jahre 1924 die Bergin AG für Kohle und Erdölchemie entstand. Eine Stätte emsiger Forscherarbeit, die profitbringende Herstellung und Erzeugung nur nebenbei befrieb. da es darum ging, neue Wege der Holztaserverwer- tung zu finden, neue Wege zu entdecken, die Traubenzuckerprodukte populär und der ge- samten Bevölkerung als„billigen“ Konsum- artikel zugänglich zu machen. Des Geheimrat Berglus Villa im Schloßsti! wurde als Argu- ment gegen die Finanzferung dieses Unter- nehmens herbeigezogen. Deutscher Erfinder geist erwies sich stets als kostspielig, sagten dle maßgeblichen Stellen, die über die Kredit- gewährung zu entscheiden hatten und lehnten ab. Daß dieser wahrlich kostspielige deutsche Erfindergeist am Rande auch ganz rentable Früchte getragen hat, wurde bereitwillig über- sehen, Wir sind ja besonders hier in Mannheim so meilenweit von einer grandiosen Schöpfung deutschen Erfindergeistes entfernt, von der BASF, deren Konzern, die IG. seinerzeit die 8 gekauft und weiterentwik⸗ elt hat. Daß sich der Geheimrat aus diesem Erlös eine Villa leisten konnte, die sich sehen lassen kann, nun, das ist wohl kein Argument da- gegen, weitere Forschung zu unterstützen, zu fördern. Oder meinen vielleicht die Sparmei- ster, daß die deutsche Zuckerversorgung vom Auslande her ständig kreditiert wird, ständig geschenkt bleibt? Wäre es nicht am Platze, länger zu planen, längere Zeitraume im vor- ninein abzusehen und vorzubauen? Nicht. in- dem ausländischer Traubenzucker nicht einge- führt wird. wie sich vielleicht primitive Leute vorstellen, die es untragbar finden, daß deut- sche Erzeugnisse unterboten werden können. Nein! Aber damit diese jetzt noch so teure deutsche Dextropurerzeugung verbilligt wer- den kann. Oder gibt es vielleicht Deutsche, deren Be- streben es ist, des deutschen Volkes Lebens- standard stets niedriger zu halten, noch niedri- ger als dies seinerzeit ein Potsdamer Abkom- men vorgeschrieben hat? tor Es geht auch ohne MEFO-Wechsel Bd L geht neue Wege Der Zentralbankrat hat sich zu einer be- merkenswerten Maßnahme entschlossen. Be- kanntlich sind dem Ruhrbergbau als erste Mit- tel 135 Millionen DM zur Verfügung gestellt worden. Darüber hinaus wurden ihm zwar weitere 100 Millionen DM zum Ausbau seiner Anlagen zugesagt, die bisher jedoch noch nicht weitergeleitet werden konnten. Um nunmehr eine Stockung in der Förderentwicklung zu vermeiden, hat der Zentralbankrat die Zechen ermächtigt, Solawechsel in Höhe von 40 Mil- lionen DM auszuschreiben. Diese Solawechsel werden von den Hauptbanken der Zechen gi- riert und mit dem Aval der Kreditanstalt aus- gestattet und somit in Verkehr gebracht. Der Zentralbankrat beabsichtigt, neben der Finan- zierung des Ruhrbergbaues auf diese Weise mit einem neuen Geldmarktpapier Erfahrungen zu sammeln und den Geldmarkt selbst aufzu- lockern. Weitere Solawechselgenehmigungen seien vorläufig nicht beabsichtigt. Damit wiederholt sich ein Vorgang, der bereits Vor- ldäufer hat. Wie erinnerlich, hat früher die Golddiskontbank Solawechsel sogar in be- trächtlicher Höhe ausgegeben. Nunmehr über- nimmt also in gewisser Weise die Kredit- anstalt für Wiederaufbau die Funktionen der früheren Golddiskontbank. Es besteht lediglich insofern ein Unterschied, als die Golddiskont- bank die Solawechsel selbst ausgab, während die neuen Solawechsel von den Geschäftsban- ken der Zechen ausgegeben werden, aber Rückendeckung der Kreditanstalt haben und auf diese Weise in den Verkehr kommen. Es wird interessant sein, die Erfahrungen zu be- obachten, die am Geldmarkt mit diesem neuen kurzfristigen Anlagepapier gemacht werden. Ve Strumpfautomaten aus Denkendorf. Ende die- ses Monats wird die Firme Hppinger in Penken- dorf(Kreis Eßlingen) die ersten in Serienferti- gung hergestellten Strumpfautomaten herauzbrin- gen. an deren Entwicklung und Konstruktion sie seit 1946 unter Einschaltung sächsischer Fachleute arbeitet. Diese Strumpfautomaten werden in den Westzonen zum erstenmal hergestellt und kosten pro Einheit 8000 DNA Die Produktion soll sich zu- nächst auf 10. später auf 18 und 20 Maschinen im Monat belaufen. Der Doppelzylinder-strumpf- Au- tomat dient zur Herstellung von rundgestrickten glatten oder gerippten Herrensocken. Damen- ung Kinderstrümpfen mit verstärkter Ferse und Spitze. Die Firma Eppinger, eme ausgesprochene Werk- zeugmaschinenfabrik, beschäftigt zur Zeit rund 180 Arbeitskräfte. Die Auftragslage gewährleistet eine Produktion bis 1930/1.— Wie die Firma ver- sichert, liegen bereits zehlreiche Auslandsanfragen tür eine Lieferung des strumpfautomaten vor. Seite 7 Vergütung oder Entlöhnung? Mitarbeit ist keine An- stellung Ein Württemberger hatte 1945 mit einem anderen Württemberger vereinbart, daß er beim Aufbau des Geschäftshauses des Be- klagten bis zu dessen Vollendung mitarbeite. Als Gegenleistung wurde dem Kläger im neuaufgebauten Haus eine Wohnung mit Geschäftsräumen sowie eine im Haus be- findliche Autogarage zugesagt. Die Verrech- nung der Arbeitsleistung des Klägers sollte durch Anrechnung auf die Miete erfolgen. Beide Parteien führten den Vertrag aus. Außerdem zahlte der Beklagte an den Klä- ger auf Grund besonderer Vereinbar mg einen Betrag von 1000. RM. Nunmehr be- hauptete der Kläger, daß der von dem Be- klagten für die Arbeitsleistung bezahlte Be- trag von 1000, RM völlig unzureichend sei. und forderte Zahlung von weiteren 500. RM. Der Vertrag, den er in Unkenntnis der Rechtslage geschlossen habe, sei un- gültig. Das Landesarbeitsgericht Stuttgart verwies den Rechtsstreit wegen sachlicher Unzuständigkeit an das ordentliche Gericht. Aus den Entscheidunssgrün- den: Die Zuständigkeitsfrage ist ohne Rück- sicht darauf zu entscheiden, ob die klägeri- schen Behauptungen bestritten werden oder unstreitig geblieben sind. Dagegen ist ⁊u prüfen, ob die Behauptungen des Klägers die von ihm gewünschten rechtlichen Fest- stellungen rechtfertigen. Das vom Kläger behauptete Vertragsverhältnis ist kein Ar- beitsverhältnis Der wirtschaftliche Zweck der zwischen den Parteien getroffenen Ver- einbarungen war nicht das Bestreben, ein Abhängigkeitsverbältnis mit dem Beklagten in dem Sinne zu begründen, daß der Kläger nach den Weisungen des Beklagten arbeiten sollte, sondern es war ein miet- oder gesell- schaftsähnliches Verhältnis, mittels dessen der Kläger wieder zu Wohn- und Geschäfts- raumen kommen sollte. Wenn der Kläger bei dem Aufbau unter der Leitung nd An- weisung des bauleitenden Architekten ge- arbeitet hat, so wurde auch dadureh kem Arbeitsverhältnis begründet. Diese Weisun- gen ergaben sich aus der Sachkunde dieser Person und waren nicht Ausfluß eines ar- beitsrechtlichen Direktionsrechts. Die braune Weste bei Wiedereinstellung Für die Anstellung und Beförderung von Verwaltungs- Angehörigen des Vereinigten Wirtschaktsgebie es hat der Wirtschaftsrat neue Richtlinien beschlassen. Danach darf als Be- amter nur angestellt werden. wer nach den in den Ländern der amerikanischen britischen und französischen Zone gell enden En naz fi- zierungsgesetzen überprüft und nicht in der amerikanlschen Zone in die Gruppen I. II oder III. in der britischen Zone in die Ka egorien I. II oder III oder in vergleichbare Gruppen oder Kategorien der französischen Zone ein- gereiht worden ist. Die Prüfung der Per⸗ sonalunterlagen erfolgt durch das Personal- amt gemeinsam mit der obersten Dienst- behörde Kommt es zu keinem Einverneh- men, so legt der Leiter des Personalamtes den Vorgang dem Prüfunssausschuß vor àn dessen Sitzune ein Vertreter der zuständigen Gewerkschaften beratend teilzunehmen be- rechtigt ist. Für das frühere Anwuärterdlenstalter und das Ranedienstaſter der Beamten und Arbei- ter der Reichsbahn die aus polſtischen Grün- den entlassen oder zunächst nicht wieder ein- gestellt worden sind und nach ihrer Entnazi- fizierung wieder in den Reichsbahndlesst übernommen wurden, erfolgte eine Neureges Hing. Denach werden diese um die bis zur Wiederbeschäftigune im Arbefler- oder Ange- stelltenverhältnis außerhalb der Reichsbahn Kassenärztliche Abrechnungssätze erhöht Die Viw hat im Einvernehmen mit der VfA durch Erlaß die Abrechnungs- sälze für die kassenärziliche Versorgung im Vereinigten Wirtschaftsgebiet erhöht. Die von den Orts- und Innungskranken- kassen an die kassenärztliche Vereinigung zu zahlenden Entgelte werden dadurch um etwa 10 Prozent erhöht. Mit einer ähnlichen Regelung für die Zahnärzte ist in Kürze zu rechnen. ut. verbrachte Zeit gekürzt. Nichtbetroffene. Nichtbelastete Entlastete und Jusendamne- stierte erhalten ihr altes Anwöärterdlens alter und Ranedienstalter auch wenn sie während der Entlassuneszeit nicht im Reichsbahndienst beschäftigt waren. Bedienstete die sich inren- halb von vier Wochen nach Rückkehr aus der Gefangenschaft zum Dienst melden, erhal en ebenfalls ihr früheres Anwärter- und Rang- dienstalter. Familienausgleichskasse statt Soziallohn Der Zweizonen-Gewerkschaftsrat hat dem Direktor der VfA. Storch. vorgesch agen, eine Kommission von Vertreter der Gewerk- schaften und Arbeitseber einzuberufen. die Vorschläge für eine Familienaussleichskasse prüfen und dabei die in anderen Saaten be- stehenden Regelungen und Systeme berück- sichtiger soll. Aus der Familienauselsichs- kasse, deren Gedanke bereits vor 1933 dis- kutiert wurde. sollen Zuschüsse für die Fa ni- lienangehörigen gewährt werden, Dabei ict zunachst oltfen gelassen, ob der Zuscaus für jeden Staatsbürger als eine Art Staetsver- sorgung einseführt werden soll oder nur fu Arbeitnehmer oder auf die Soꝛzialversiche- runsspflichtigen. Wesen der gegenwärtigen starken Inanspruchnahme der öffentlichen Finanzen dürfte die erste Möglichkeit aul große Schwierigkeiten stoßen. Die andere Lö- sune bedeutet eine Verteilune der aus der Gewährung der Kinderzuschläge entstehenden Belastung auf die gesamte Wirtschaft, so daß es kür das Lohnkonto des einzelnen Betriebes gleichgültig ist ob er verheiratete oder imver- heiratete Arbeiter und Ansestellte mit iel oder wenis Kindern beschäftigt. Dadurch ent- källt die Gefähodune der Arbeitsstelle dss kinderreichen Familienvaters, die sich jetzt aus der Festlegung der Familienzula en in den tariflichen Lohnregelungen ergibt. Weil dann für den einzelnen Arbeltseber die Ver- suchung oder Notwendigkeit nicht bestent zur Einsparune von Lohnkosten die die Konkur- renzfähiskeit mindern, bei Einstellungen und Entlassungen den Verheirateten und beson- ders denjenigen mit einer großen Kinder-ahl zu benachteillgen... schwacher Eisenbahnverkehr der französischen Zone. Der Reiseverkehr hielt sich nach Mitteilung von zuständiger Seite bei den südwestdeutschen Eisenbahnen im Juni etwa auf der Höhe des Vormonats. e 3 * 3 1 8 eee e ee MORGEN Liesere gesamten Geschäflsräume Mannheim, G 7, 9 befinden sich jetzt in G 7, 0 Wirssind jederzeit lieferbereit in Frischtüisen Fischmarinaden Räucherfischen Der leistungsfähige Lieferant för Wiederverkäufer, verbraucher und för die Hausfrau bell: Gmbh. Fischgroßhondlung- eigene, mod. Köhlanlagen Fischkonserven usw. Groß- Cazſe- Tel. 33 400, 80 635 Sonderangebot Aus unserer grogen Likörauswahl Kakao mif vug Blackberry 30% ½ Flasche 10.60 Rneinlandhaus inh.: AUGUST KGPPEN Feinkost. 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Juli 1949, Beginn 18 Uhr, im Könissed f ener Schloßhof zu Heidelberg auch P ff O G RAM M: erzuch Fanfaren-Einleitung: Einzug der Gäste auf der al, eine burg aus„Tannhäuser“ von Richard Wagner. 1 0 1. Egmont-Ouvertüre von Beethoven, Orchester, inte 2. Begrüßung durch den Landesvorsitzenden d CDU Nordbaden, Fridolin Heurich, Karlsruhe I„Auck 3. E SSPTIOht: Dr. Konrad Adenauer, 1. 1 rde, zender der CDU der britischen Zone und Präedel ir. des ehemaligen Parlamentarischen Rates in Bob Auct 4. Fehrbelliner Reitermarsch, Orchester. 5. ESS pPTricht: Dr. Heinemann, Oberbürgeme ster von Essen und Mifglied des Rates der Tyan sede lischen Kirche Deutschlands(EKD). oder 6. ES SPrieht: Jakob Kaiser, 1. Vorsitzender 4 zren DU Berlin und der Ostzone(won den Russ le abgesetzt). 7. Triumph-Marsch aus„Alida“ von Verdi, Orchest 8. ESSPrieht: Dr. Hans Ehard, Ministerpräsides 5 und 1. Vorsitzender der CSU Bayern. ir 9. ES SPTIOt: Dr. Eduard Wahl, Unsere 5 professor, Verteidiger b. d. Nürnberger Pros N 10. 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Eine der bluten, die im Bau sind.“ NII Sprache Ja, weiß schon“, sagte er.„Groß- klartsstraße.“ Und dann lachte er. tung, uuuſet überschätzt“, sagte er.„Hier liegen mit unseren Kähnen. Und die Kähne leer. Und da hinten bauen sie eine Aobechikkahrtsstraße, eine ganz große, kann u röger sein. damit noch mehr leere ine herkommen. Da drüben— da drü- dent es ja doch nicht weiter.“ Er zeigte h nach Osten.„Früher Budapest, 0, Bralla, Galatz, Schwarzes Meer— F paren noch Fahrten!“ t nahm die leere Pfeife aus dem Mund. ö doe Ware es eine schöne Sache, so mit SSI i nd 1 500-Tonnen-Schiffen von der nee bis zum Schwarzen Meer.“ ters NNAII ast Mann bee li, 22.15 lu leschwemme mit großer Vergangenheit erkasse im Cartengen I war gegen abend, als ich in der Ort- jungen Stege Graben bei Weißenburg eintraf. Ich en. ie die Kachletstufe bei Passau noch ge- den Schleuse und Kraftwerk, die als ige fertiggestellt wurden und durch die Fäbschnitt Regensburg-Passau als Groß- Klabrtsstraße beendet wurde. Regens- g batte ich durchfahren, Kehlheim, an A Enminmdung der Altmühl in die Donau, der Endpunkt des geplanten Stillwas- mals zwischen Main und Donau liegen len plant jebenen! Bend zert- reft! Erhard aul deſer 15 stand auf dem Deich, und vor mir gen ziemlich langer und breiter Teich aufsstellen r und en Schluß der dichtungen 558 1 Königs h ener der Ueberreste des Karlsgrabens, auch dort, wo er kein Wasser führt, N Gelände deutlich zu erkennen ist. Ein lazuch des Frankenkönigs Karl, im Jahr Meine Verbindung zwischen Altmühl und auf der Wa, Wagner. 5 5 Orchester At, damit also zwischen Main und Donau itzenden de Hustellen. „„ euch ein Versuch, der eingestellt und Prise bude“, sagte später im Gasthaus ein Mann rü ur, mur. ates in Bo Auch? erbürzeme] Num ja, so ist es bei den Menschen. der Evas eeder sie schaffen nicht, was sie wol- Oder, wenn sie es geschafft haben, dann sitzender d zren sie es.“ den Russ de meinen den Ludwigskanal?“ 1. 1 Die Deutschen, die Idioten, haben sterpräs Gagen noch im letzten Augenblick, Untverlee inuten nach zwölf, damals 1948, zer- er Prozese] Weib Gott, was sie sich dabei ge- Danksebet J haben. Ein paar überschwemmte EAM. 1 sollten die Panzer aufhalten, oder Eintritt fal 1 g dungen den lünluen sehe ich mir kurz den Ludwigs- nal an, sagte ich. en baar hundert Jahren wird man em genau so viel sehen wie vom N hendersacter, peudenheim. Plochingen, .. sie alle sind Tore zum Welt- diner, Ueber den Main wird die künftige cer ursstraße in der Verbindung von 1 1 und Schwarzem Meer eine Länge 400 Eiliometern aufweisen und für dae von 1 200 und bis zu 1 500 Tonnen urbar sein. gtsen Sie man nur die anderen reden“, b im Würzburger Hafen ein Mann zu 11 955 ist doch etwas daran. wenn wir bis 0 in der Lage sind, von der Nord- daes rage Schwarzen Meer durchzufahren. 0 de 55 Wird es auch wieder so sein, ut.„Welt kür uns nicht bei Passau auf- ud wir Deutsche sind vielleicht dazu 5 al j 8 1 ungen wieder ein wenig in Schwung Es sind; lierte Je eber leicer nicht technische n die die Völker voneinander „Nei 8 0 debe bei etwas gutem Willen wäre möglich, die technischen Mög- Weiten 0 Wen 1 g Waunutzen.“ n wir sie erst ausbauen, voll nine . e un sollen Wir die anderen die Welt- 1e 5 —. lassen“, sagte ein Inge- jöftel i nach 5 Sudetenland.„Wissen Sie, ö zu des 0d alten deutschen Plänen der er-Donau-Kanals mit aller 190 voran f Ilten; Setriebe ird? 1 len wir 5 wird? Und dabei Mes. „We. 8 u erst den Neckar bis Plochin- DD H lunbees dun, Karlsgraben“, sagte der Mann.„Ein paar Fischteiche, Pferdeschwemmen, Deiche, die von den Anwohnern zur Sandgewinnung benutzt werden. Ja, besser, Sie sehen sich morgen den Ludwigskanal noch an.“ „Warum hat es der Frankenkönig Kar! eigentlich nicht geschafft?“ „Erst sind ihm die Kerle davongelaufen, die er zur Arbeit eingestellt hatte. Er war nicht sehr diplomatisch— er hatte ihnen zuvor einen heiligen Hain zerstört. Und dann— waren wohl die Menschen der da- maligen Zeit einer solchen Aufgabe tech- nisch nicht gewachsen. Die Kenntnisse des Altertums waren verloren gegangen. Nun ja— 60 ist eben eine bequeme Pferde- schwemme und ein guter Fischteich daraus geworden. So geht's mit den großen Plä- nen.“ Kanalschlamm, Kohlköpfe und fette Fische „Was tut Ihr denn da?“, fragte ich. „Lehm holen“, rief die Frau herauf. Ich stieg zu den beiden Frauen in den von Gras, Quecke und Huflattich über- wucherten, ausgetrockneten Ludwigskanal hinab. Die Kanalsochle war wie Stein, der Lehm von Rissen durchzogen. „Lehm holen“, sagte die Frau trotzig. Sie wischte sich das Haar aus dem Gesicht. „Sie tun es ja alle.“ Sie zeigte mit der Hand auf ein sauber ausgehobenes Recht- eck im Kanalboden. Die Lehmschicht war abgehoben, darunter lag eine Geröllschicht. vielleicht auch nur Sand oder zersetztes Ge- stein, es war unter dem bröckeligen Lehm- rest auch nicht genau zu erkennen, außer- dem war es gleichgültig. Denn das Wesent- liche fehlte— die alte wasserdichte Lehm- schicht. „Wofür?“, fragte ich. Migßtrauisch sah sie mich an. Dann sagte sie widerwillig:„Ich muß meinen Herd aus- schmieren. Aber der da—“, und sie zeigte auf die Lehmaushebung, die ich mir ange- sehen hatte,„der da baut sich gleich ein Haus.“ Auf den Feldern traf ich einen Mann. „Gewiß“, sagte er,„der eine hat damit an- gefangen, und die anderen haben es ihm nachgemacht. Wir haben uns den Schlamm setzen von Hochwasser zu rechnen ist. aus dem Kanalbett für die Felder und Denn dann soll bereits die Montage der Gärten geholt. Was der für Kohlköpfe er- 8 3. ErsktwWerzgulngen beginnen.“ a geben Hat, das hätten Sie sehen sollen! Und e n FFP ˙ T r dauert, ich meine, der Bau aller Staustufen Um mir ein Bild von dem Umfang der dabei sind dann manche etwas zu unvor- sichtig gewesen und haben die Lehmschicht auch gleich mit herausgehoben. Das war ja nun nicht nötig, und von uns aus wäre es ja auch ganz schön, wenn er wieder n Be- trieb käme, aber so wie er ist, hält er ja kein Wasser mehr.“ „Liegt er denn auf der ganzen Strecke vwocken?“ „Es gibt noch Teilstücke, in denen er Wasser hält, da haben die Leute ihn wohl abgedämmt oder was sie gemacht haben. Und da halten sie sich nun Fischteiche. Kein Mensch weiß eigentlich, was nun noch werden soll. Aber wenn sie nun den ande- ren Kanal bauen, da lassen sie den wohl eingehen. War ja auch nicht weit her— mit seinen 120-Tormen-Kähnen.“ „in Frankreich haben sie viele solche Kanäle.“ „Nun ja, in Frankreich, in Frankreich“, sagte der Mann, und es klang, als läge die- Ses Frankreich in einer anderen Welt, in der andere Gesetze galten. Einige Kilometer weiter traf ich einen dicken Mann.„Hier ist es sehr gemütlich und still geworden“, sagte er.„Der Lud- wigskanal war ja schon immer still— jetzt habe ich meinen Teich und fette Fische. Und das ist viel mehr als die paar Kähne, die hier so durchkamen.“ „Schade ist es doch“, sagte Baurat Wal- ter vom Wasserstraßenamt in Würzburg, „die Anlagen des Ludwigskanals waren eine 80 beneidenswert gute Werkmannsarbeit. So alt und unmodern sie waren, so gut waren die Anlagen.“ Tore zum Weltverkehr gen kanalisiert haben, brauchen wir nur noch einen Kanal mit einer Länge von 60 Kilometern zu bauen, um die Donau bei Uim zu erreichen.“ „Das klingt aber einfach“, sagte ein an- derer. „Einfach?— Nein. Wir müssen die Rauhe Alb durch zwei Hebewerke und durch drei Tunnel von 3,8, 12,2 und 12,2 Ki- lometern Länge überwinden. Gewiß, das ist nicht einfach.“ „Ja, und dann ist noch die Donau von Ulm bis Regensburg zu kanalisieren, im- merhin auch 211 Kilometer, denn bei Re- gensburg hört ja heute das Vergnügen mit großen Schiffen auf.“ VERNER VON CRUNA NU: SWTOE UBER LAN Zum um- uam Mel. 1 sächlich der Main mit der Donau verbun- rückgeflossen sind. Es waren also nur 30 den ist?“ Prozent der Nennbaukosten aufzubringen. Der Baurat zuckte mit den Achseln.„Ur- Und was die Kohleersparnis anbelangt, sprüngiich bestand für die Rhein-Main- so kann man wohl ganz allgemein tafen, Bene e die Auflage, den Bau bis 1945 daß durch die in jedem Kraftwerk jährlich zu vollenden. Falls wir die erforderlichen erzeugte Energie etwa um ein Drittel mehr Gelder aufbringen, können wir es vielleicht Kohle erspart wird, als Baustoffe einmalig in zehn bis zwölf Jahren schaffen. Mittel kür den Bau, in Kohlewerteinheiten umge- erhalten wir vielleicht auch aus dem E. R. P. rechnet, gebraucht wurden. Die Jahres- Aber vergessen Sie nicht: das Wesentliche rzeutung der Neckarwerke wird. wenn ist nicht das Erreichen dieses Fernzieles, der Ausbau bis Plochingen fertiggestellt die Durchführung einer Großschaffahrts- ist, bei 26 Staustufen mit 23 Kraftwerken straße, sondern die Bedeutung liegt ja viel- über 400 Millionen kW betragen; beim mehr in ihrer Eigenschaft als Kraftwasser- Ausbau von Main und Donau bis Passau straße.“ und Bau des Kanals zwischen Main und Donau sind 42 Kraftwerke vorgesehen, die 8 rund 1500 Millionen kWh Jahresleistung Siedlungstragen aufweisen sollen. 1 n„Es gibt noch manches andere.“ sagt und Arbeitsbeschaffu 8 der Baustellenleiter von Heilmann und Litt- „Wenn die Grütze im Kopf hätten, hät- mann in Randersacker, denen das Bauvor- ten sie schon längst an allen Ecken und haben übertragen ist,„was durch den Bau Enden mit der Arbeit angefangen, sagte unserer Großschiffahrtsstraße beeinflußt ein Flüchtling. wird. Die Fischerei zum Beispiel. Haben „Was glauben Sie, wie hier noch Be- Sie übrigens unsere Fischtunnels gesehen?“ triebe aus dem Boden schießen, wenn die Und er führte mich wieder auf die Bau- ihre Kraftwasserstraße fertig haben und brücke, die unter den Stöben der Loren“ die Kraftwerke erst in Betrieb wären.“ züge donnerte, und zeigte hinunter in die Baugrube.„Dort unten können Sie die „Das ist genau das, was ich meine,“ pischdurchlässe und Aaltunnel sehen“ sagte der Baurat.„Die Kraftwasserstraßge a 2 5 wird der Besiedlung einen ganz anderen Ganz tief unten im Beton Waren sie Antrieb verleihen. Die Besiedlung wird noch zu sehen. Und währenddessen kreisch- aber nicht zusammengeballt an einzelnen ten die Kräne, Beton kippte in die Tiefe, Punkten erfolgen, sondern die Elektrizität Mischmaschinen dröhnten. 350 Mann wa- als edelste Form der Energie wird eine De- ren an dieser Baustelle in zwei Schichten zentralisierung gewerblicher und indu- Von Je zehn Stunden eingesetzt. strieller Anlagen ermöglichen.“ Hammerschläge dröhnten von der Ar- „Wieviel Arbeiter werden Sie beschäf- beitsstelle an den Verschalungen für die tigen können?“ Saugschläuche, die später mit Beton aus- gegossen werden. Die Holzarbeit selber ist eine herrlich präzise Arbeit, die an Schiff- bau erinnert. Und die fast fertige hölzerne Saugschlauchform, mit einem Durchmesser von einigen Metern, sah wie ein seltsames Ungetüm aus. „An Arbeitern, auch an Facharbeitern haben wir keinen Mangel,“ sagte der Bau- stellenleiter,„aber wir müssen uns heran- halten, um, wie vorgesehen, mit allen Bau- arbeiten fertig zu werden, bevor mit Ein- wir Arbeiten und des notwendigen Materials zu geben, wurden mir folgende Zahlen zur Verfügung gestellt, denn wir leben nun einmal in einer zahlenfreudigen Zeit Die- ser Bedarf ist auf die Strecke Würzburg- hr Strom Bamberg- Nürnberg- Kelheim Regensburg liefern,“ erzählte mir ein Landwirt.„Was ohne Berücksichtigung der oberen Donau glauben Sie, was wir in den kommenden bezogen. An Baustoffen werden da unter Jahren noch alles in der Landwirtschaft anderem folgende Mengen benötigt: erleben werden. Wenn wir da nicht unsere und Kraftwerke, dann werden, wenn auch die Arbeiter der Baunebengewerbe berücksichtigen, rund 56 000 Menschen Be- schäftigung haben.“ „Die sollen uns nur bald me Betriebe intensivieren können, um auch mit Zement 1050 000 t dem Ausland zu konkurrieren, gerade den Thurament 740 000 t Klein- und Mittelbetrieb reichlich mit Rundstahl 81 000 t Strom versorgen, sehe ich schwarz.“ Arbeitsbeschaffung kostet Geld. Aber An Maschinen: 100 Greif- bzw. Löffel- ein findiger Mann bei der Neckar-AG. hat bagger; 40 Turmdrehkräne; 22 Schwimm- errechnet, daß bei ihren Bauten durch das bagger für den Main; 30 Eimerkettenbag- Einsparen von Arbeitslosen- und Wohl- ger; 50 Betonmischer. An Transportmitteln: fahrtsunterstützungen, durch Einnahmen 20 Schleppboote für den Main zu 125 PS; von Soꝛzialversicherungsbeiträgen, Lohn- 100 Bauschiffe mit einer Tragfähigkeit von steuern und Mehrsteuern der Unternehmer 50 bis 100 t kür den Main; 200 Baulokomo- und Lieferanten 70 Prozent der Gesamt- tiven mit entsprechenden Gleis- und Roll- aufwendungen an die öffentliche Hand zu- wagen; 60 Lastkraftwagen. . Ar Oc sh 8 7 RHEIN MAIN-· POM 8* im Mellveutehs N d 4 0 8 e AuG LAN 1 I 2 — 2 dür eee un 5 eudbantktr- Un 80 Ka ep— 0 We J 6 n enk ieee A Niete νν.t In Randersacker erhielt ich von Baurat Walter vom Wasserstraßenamt Würzburg weitere Angaben über das Rhein-Main- Ein Blick auf die Karte Donau- Projekt. In Bau befindet sich zur Zeit die Strecke Würzburg-Bamberg mit vier Staustufen. Von Bamberg ab soll der Stillwasserkanal abzweigen. „Ursprünglich sollte das Wasser für die- sen Kanal durch einen Zubringerkanal aus dem Lech über die Donau hinweg mit na- türlichem Gefälle herangeführt werden. Nun aber denken wir daran, das Wasser aus der Altmühl heranzupumpen, und die Pumpwerke betreiben wir durch Energie, die wir aus einem Kraftwerk am Unter- lauf des Lech entnehmen.“ „Und wie lange wird es dauern, bis tat- Als man zu Anfang dieses Jahrhunderts sich ernsthaft mit der Frage einer Verbin- dung von der Nordsee zum Schwarzen Meer befaßte, sah man dieses Problem zunächst nur vom Standpunkt des Verkehrs an. Die Bauten des Suez- und Panamakanals waren Vorbilder, deren Aufgabe sich darin er- schöpfte, kürzeste Verbindungslinlen zwi- schen Meeren zu sein. Heute ist dieser Ge- danke bei der Leitung der Rhein-Main- Donau zum Beispiel fast ganz in den Hin- tergrund getreten. Es wird so argumentiert, Es gibt Tatsachen, die unumgänglich sind. Sie werden zwar leicht bei der Erör- terung von Tagesfragen vergessen. Aber dennoch bestimmen sie das Leben aller, das Leben des Einzelnen wie das von Völ- kern und sind nicht hinwegzudiskutieren. Solche Tatsachen sind die geographi- schen Gegebenheiten. Es bleibt dem Men- schen nur, sich einerseits diesen Gegeben- heiten anzupassen, andererseits, soweit es in seiner Macht steht, durch Anwendung tech- nischer Mittel diese Gegebenheiten künst- lich noch zu seinem Nutzen auzubauen. daß der Panama- und der Suezkanal ausge- sprochen Durchgangs- und Fern verbindungen seien, die mit der Wirtschaft der Länder, in denen die Kanäle liegen, wenig oder nichts zu tun haben. Sie sind keine Lebensadern, die einen Austausch von Wirtschaftsgütern ermöglichen. Das Land, das sie durch- schneiden, ist für sie nur ein durchschnitt- liches Hindernis und kein von ihnen durch- pluteter Organismus, mit dessen einzelnen Zellen sie in einem organischen Austausch stehen. Die projektierten Wasserstraßen Rhein Main Donau und Rhein-Neckar Donau, zu denen noch eine neue Verbindung vom Bo- densèe zur Donau hinzutreten würde, aber in liegen einem hochindustrialisierten Land, das durch den Flüchtlingsstrom noch auf eine Intensivierung seiner Industrie, seiner Gewerbe und seiner Urproduktionen, wie Landwirtschaft und Bergbau, angewie- Sen ist. Sie sollen zunächst, aber meiner Ansicht nach, ohne das ursprüngliche Fern- ziel einer Verbindung Nordsee Schwarzes Meer aus den Augen zu lassen, die verschie- denen deutschen Wirtschaftsgebiete, darüber binaus den Nordwesten Europas mit dem Südosten verbinden. Und wenn auch man- chem heute die Zukunft der wirtchaftlichen Beziehungen Deutschlands bzw. West- deutschlands zu den Ländern des Südostens und Sowjetrußland fragwürdig erscheint, 30 sollten wir uns gerade dieser Tatsache unserer Mittelstellung zwischen Ost und West stets bewußt sein. Wenn wir dieser Lage in der Mitte gerecht werden wollen, so dürfen wir uns nie mit der Tatsache eines Eisernen Vorhangs zufrieden geben, sondern sollten immer eine Verbindung über diesen Eisernen Vorhang hinweg suchen. Alle Mittel sind zu diesem Zweck einzu- setzen, und die Schaffung neuer Verkehrs- wege, in diesem Fall nach dem Südosten, nach dem Balkan, sollte wohl ein Glied in dieser Kette von Bemühungen sein, die Ver- bindung nicht abreißen zu lassen. Und wir wären ja wohl mit Blindheit geschlagen, wollten wir uns der Tatsache verschließen, daß wir durch den Ausgang des Krieges in eine viel engere Nachbarschaft zur Sowjet- union geraten sind und zu den Staaten, die ihrem Einfluß unterstehen. Und wir wären mit Blindheit geschlagen, wollten wir nicht einsehen, daß einer der künftigen großen Märkte für die deutsche Industrie im Osten und Südosten zu finden ist. Ich habe auf meiner Fahrt Menschen getroffen, die sich mit dieser Tatsache des Eisernen Vorhangs abfinden. Aber gerade bei ihnen habe ich mich immer wieder fragen müssen, ob nicht der Eiserne Vorhang in ihrem eigenen Innern zu suchen ist. Ich habe Menschen getroffen, die sich klar für den Osten, und andere, die sich klar für den Westen ausgesprochen haben. Ich habe aber wenige gefunden, die sich auf diese uns von der Natur, von der geographischen Lage gebotene Aufgabe des Mittlers besonnen hätten. Es ist möglich, daß die Vollendung der Wasserstraßen von der Nordsee zum Schwarzen Meer dazu beitragen wird, auch bei uns wieder das Bewußtsein für die geo- graphischen Gegebenheiten und damit un- sere Aufgaben als Einzelne und als Volk zu Wecken. Und dann werde ich vielleicht vergeblich nach dem Schiffer in Passau suchen dürfen, der sagte:„Hier liegen wir mit unseren Kähnen. Und die Kähne sind leer. Und dahin- ten bauen sie eine Grobschiffahrts- straße, eine ganz große, kann nicht größer sein, damit noch mehr leere Kähne herkommen Da drüben— da drüben geht es ja doch nicht weiter.“ Seite 10 8 8 MORGEN Mittwoch, 20. Juli 1909 Victor de Kowa ist mit seiner Gattin Mitehiko Tanaka nach Südamerika abgereist, wo er mit Theo Lingen, Hans Moser und Paula Wessely ein Gastspiel gibt. dena-Bild „Crüß mir mein Hawai“ 25 Jahre Musik für den Film Von Willi Kollo Es ist das erste Mal, daß ich mich mit so etwas wie meinen Memoiren beschäftige. Mir mangelt die Uebung, und ich weiß nicht, ob ich's richtig mache. Aber eins weiß ich, daß ich das nächste Mal erst wieder in 25 Jahren über mich etwas schreiben werde. Es ist nur ganz hübsch, sich beim Ueber- legen zurückzuerinnern. Zum Beispiel an den Abend meiner ersten Tonfilmpremiere im Alhambra-Palast in Berlin. Neben mir sag eine junge unbekannte Schauspielerin. Sie trug ihr dunkles Haar glatt und ge- scheitelt und verfolgte mit Spannung eine Szene der Deulig- Wochenschau, in der ich gerade auf dem Bild erschien und einen musikalischen Werbevers dirigierte. Ich sah nicht auf mein Filmbild, ich blickte nur auf sie. Sie lächelte über mich auf der Lein- Wand.„Wie heißt die Kleine?“, flüsterte ich meinem Nachbar ins Ohr.„Jenny Jugo oder so ähnlich“, erwiderte der. Sie war es— oder besser: sie wurde es! Mein Werbe- schlager für die Deulig- Woche hatte den geistreichen Text:„Was kauf' ich mir für Deine Liebe, Schatz. Das beste ist doch, wenn man darauf pfeift. Statt dessen kaufe ich mir einen Kinoplatz, solange noch die Deulig- Woche luft.“ Aber damit bin ich Filmmusiker gewor- den und erhielt einen Auftrag für den er- sten großen Tonfilm. Es war eine feierliche und aufregende Sache. Max Hansen Sollte in dem Film ein Lied singen: Und ich schrieb dafür einen Schlager„Jetzt geht's der Dolly gut, sie wohnt in Hollywood“. Damit hatte ich übrigens fast soviel Erfolg wie jener Hund, der in einem anderen Film „richtig bellte“, was das tonfilmge wohnte Publikum aufs höchste bestürzte und in größtes Erstaunen versetzte. Nun war ein- mal der Tonfilm da, also nutzte man ihn auch weidlich aus und erfand täglich dafür neue Geräusche. Erst viel später kam man darauf, daß es besser und auch wirksamer Last, mit dem Ton sparsam und haushälte- orisch umzugehen. Von nun ab war Film- SRkomponist ein richtiger Beruf. Und neben dem Kameramann wurde ein Komponist Für jeden„Filmstab“ verpflichtet. Die Lie- der, die wir schrieben, wurden rascher popular als früher. Nicht viel später kam dazu, daß sie auch vom Rundfunk aufge- nommen und gesendet wurden. So konnte sich mit Hilfe der Technik über Nacht ein Schlager durchsetzen, daß er in wenigen Wochen wirklich auf allen Straßen und Plätzen gesungen und gepfiffen wurde. Mein Lied„Grüß mir mein Hawai“ gehörte dazu. Damals war es gerade ganz große Mode, Hawai zu grüßen. Die Filme schwelgten in sommernächtigen Darstellun- gen von der Südsee und den Blumenmäd- chen auf Hawai. Ich ließ die Insel grüßen, obwohl ich niemals im Leben dort gewesen bin. An was es eigentlich liegt, daß plötz- lich ein Lied aus der„Produktion“ zum Ausklang der Heidelberger Konzertsaison wirklichen Schlager wird, kann ich nicht erklären. Unversehens fängt eine kleine Melodie Feuer und steckt die Menschen an, denn was in aller Welt könnte die Leute sonst veranlassen, einen besonderen Sinn in der Mitteilung zu sehen, daß„nachts das Telephon geht“. Gerade bei diesem Schlager. den ich so nebenhin schrieb, glaubte ich nicht an Popularität und dennoch liegen kurz darauf ganze Heerscharen junger Mädchen„ihr Telephon nichts klingeln“, um beim ersten Ton zu wissen, daß es nur„er“ sein könne. Ich schrieb gleich darauf:„Ein- mal wirst du wieder bei mir sein“; so ein bißchen Sehnsucht im Ton, so ein bißchen Hoffnung im Lied haben die Menschen nun einmal gern. Ich glaube nicht, daß es eine Sünde ist, beides in der menschlichen Brust zu erwecken und wachzuhalten. In kurzer Zeit wird in allen Lichtspiel- theatern der neue Real-Film„Die Freunde meiner Frau“ gespielt werden. Sonja Zie- mann singt darin mit Arno ABmarn zu- sammen den neuen Schlager„Dorothee, reizende Dorothee. Ich tippe darauf, daß er seine Reise durch die Tanzcafés und Straßen und durch die Herzen der jungen Menschen antreten wird. Oder wird es das andere Lied„New Look— moderner geht's nicht!“ sein? In drei Monaten ist diese Frage beantwortet. Die Sensation von Leverkusen Die Agfa-Filmfahrik Leverkusen hat ihre ersten Agfa-Colorfilme ausgeliefert. Die Filme werden nach den gleichen Grundprinzipien hergestellt wie die Agfa-Colorfilme der Fabrił Wolfen, die sich seit 1945 in russischem Besitz befindet und in eine Sowjet-AG. umgewandelt wurde. Fur die Amateurphotograpkie wurde das Verfahren insofern weiterentwickelt, als es jetzt möglich ist, farbentreue Papierkopien herzustellen. Schon einmal versãumte man in Deutsch- land viel zu viel Zeit, als es galt, dem Farb- fim seinen Weg zu bahnen. Allein das un- bestreitbar technisch bessere und künst- lerisch mehr zu verantwortende Agfa- Color-Verfahren und die überraschende Materialbeherrschung der deutschen Farb- fumproduzenten ließen den amerikanischen Vorsprung wieder aufholen. Heute expor- tieren die USA in alle Länder der Erde erstklassige Farbfilme und sind damit die unbestreitbaren Marktfavoriten, während im Gegensatz dazu die Russen über Ver- suche nicht hinausgelangten. Es ist damit zu rechnen, daß die amerikanischen Ver- leihe in spätestens einem Jahr auch auf dem deutschen Markt mit Farbfilmprodukten in großer Anzahl erscheinen werden. Auch hier dürften wir zunächst die Filme älteren Datums zu Gesicht bekommen, war es doch Herrn Goebbels möglich, beispielsweise den uns immer noch vorenthaltenen Film„Gone With the wind“(Vom Winde verweht) den deutschen Filmschaffenden schon während des Krieges vorzuführen. Agfa-Color ist besser Wieweit Hollywood sich der ihm zu- gänglich gewordenen deutschen Patente be- dienen wird und wieweit es seine Appara- turen umzustellen und sein Personal um- zuschulen geneigt ist, wird die Zukunft leh- ren. Die Erfahrung hat jedenfalls gezeigt, daß das amerikanische Technikolor-System (mit drei Farbbändern) nicht nur umständ- licher, sondern auch künstlerisch unter- schiedlicher ist als Agfa-Color(mit drei Farbschichten auf einem Film). Dabei sind in Deutschland bisher überhaupt nur neun große Farbfilme gedreht worden. Fast alle deutschen Regisseure sind ohne jede Erfah- rung auf diesem Spezialgebiet. Der erste Farbfilm,„Frauen sind doch bessere Diplo- meten“, mißlang in einem Ausmaße, das Goebbels veranlaßte, ihn ein Jahr lang auf Eis zu legen. Mit Harlans„Die goldene Stadt“ wurde dann das Tor weit aufgetan. Es folgten „Immensee“,„Opfergang“, von Bak ys „Münchhausen“, Volker v. Collandes„Bad auf der Tenne“, Jacobys„Frau meiner Träume“, Käutners„Große Freiheit Nr. 7“ und„Kolberg“. Ueber sehr viele Farbfilm- spezialisten verfügt danach Deutschlad lei- der nicht, und über die Farbfilmversuche der Defa wurde bisher wenig bekannt; allein mit Jenny Jugo ist ein Farbkurzfilm ge- dreht worden. Die westdeutsche Filmindu- strie hatte aus Mangel an Material keinerlei Möglickkeit, sich dieses brennenden Pro- blems anzunehmen. Sie wird es darum jetzt nicht versäumen dürfen, gegebenenfalls über die Produzenten-Verbände und die Arbeits- gemeinschaft Filmwirtschaft und mit Hilfe der Bundesregierung praktische Schritte zu unternehmen. Praktiker nach Leverkusen Es Wäre oberflächlich, anzunehmen, daß der Farbfilm in erster Linie technische und chemische Probleme zu bewältigen hätte. Die Erfahrung hat gezeigt, daß gerade die künstlerischen Prinzipien von ganz entschei- dender Bedeutung sind. Wenn Leverkusen heute ein Rat gegeben werden muß, so ist es der, von Beginn an Künstler— und ins- besondere Regisseure— heranzuholen, die mit der fortschreitenden Entwicklung mit- gehen und genug Temperament haben, der mechanischen Versuchskette immer neue Impulse zu verleihen, Haarscharf zwischen Farbigkeit und Buntheit des Lebens führt die Grenze des Kitsches. Die Welt ist nämlich gar nicht bunt, sondern farbig. Sie ist hell und dunkel und nur die Phantasie ist bunt. Goethes Farbenlehre wird das Brevier der Film- regisseure der Zukunft sein müssen. Sie Werden einen bedeutsamen Satz zu durch- denken haben, daß„Farben die Taten und Leiden des Lichtes sind“. Neue Regisseure Vielleicht erhält der Film mit der Farbe die fehlende dritte Dimension. Er könnte damit zugleich in einem tieferen Sinne „filmischer“ werden, sich vom Dramatischen entfernen und dem Epischen zuwenden. Ton, Bild und Farbe werden in ein konti- nuierliches Verhältnis zueinander gebracht Wie werde ich Filmstar! Von Margaret Lockwood Jede Woche erhalte ich unzählige Briefe, und immer sagen die Schreiber, wie glück- lich sie an meiner Stelle wären. Ja, sie haben recht, ich bin eine glückliche Frau aber glauben Sie nicht, daß dieses Glück über Nacht kam, daß alles so leicht war, Wie es vielleicht aussieht. Dieses Glück hat viele Enttäuschungen gekostet, viel harte Arbeit, und oft glaubte ich, daß mir das Herz bräche. Trotzdem habe ich niemals etwas bereut, und ich würde mein Leben, Wenn ich es noch einmal von vorne an- fangen könnte, nicht ändern. Ungefähr 4000 Briefe bekomme ich jede Woche, die immer wieder die alte Frage Ein Kuß- 4000 Lire Strafe Mit Klebestreifen gegen Filmschönheiten Vom Monte Pincio bis zur Villa Borg- hese zieht sich der schönste Park Roms hin. Die Wege sind von berittener Polizei bevöl- kert. Es ist keine leichte Aufgabe für die Polizisten, an sonnigen Tagen, wenn Tau- sende in den Parkanlagen Erholung suchen, den Verkehr aufrecht zu erhalten. Daneben haben diese Hüter der öffentlichen Ordnung aber auch moralische Verpflichtungen. Sie müssen die sich küssenden Liebespärchen „bekämpfen“. Von ihren Pferden aus kön- nen sie die Gartenbänke stets übersehen. Jeder Kuß wird sogleich gesühnt. 4000 Lire ist die Mindestgeldstrafe. Das sind, je nach dem Umrechnungskurs, 40 bis 70 DM und etwa ein Fünftel des monatlichen Durch- schnittseinkommens eines Arbeiters. In puncto Moral versteht man in Rom keinen Spaß. In den 1928 zwischen dem italienischen Staat und der Kurie abge- schlossenen Lateranverträgen wurde Rom offiziell als„Heilige Stadt“ anerkannt. Seit- dem ist die Stadt nicht nur immer heiliger geworden, sondern auch immer— langwei- liger. Dies behaupten jedenfalls die Römer. Das ganze öffentliche Leben steht heute unter der scharfen Aufsicht der Zensur. Besonders auffällig tritt dies bei den Film- reklamen hervor. Alle Kinoplakate, deren Beethovens Neunte unter Ewald Lindemann Beethoven hatte mit seiner Neunten Symphonie und dein biureibenden iii maus auf die allumfassende Menschenliebe. wie Schiller sie kündet. das machtvolle Schluß wort in der Reihe der Heidelberger Sym- Phonie konzerte. Vor dem Riesenapparat, der zu einer Aufführung der Neunten gehört. Stand als Dirigent und, geistiger Führer Ewald Lindemann, der die musizierende Ge- meinsc aft in Treue gegen Bee noven und ge- mäß der Ordnung der Partitur bewegte und bändigte. Lindemann ist ein Musiker des klu- gen Nachdenkens und zuchtvollen Maßhaltens. Er en wickel e die weitgescaichtete sympllonisdie Gestalt des in manchen Zügen so unsefügen Werkes ohne Ueberspitzungen und mit ruhiger Sicherheit. doch bleibt seine Interpreta ion nicht ohne individuelle Züge. Er nimmt den Anfang und die zunächst zögernd eingestreu- ten ersten Noten des heroischen Hauptthemas mit guter Wirkung langsamer als man es sonst gewohnt ist und läßt durch den ersten Satz geheimnisvolle Schauer eines großen Schick- sals weben. wenn auch die letzte Beethoven- sche Hartkantiskeit gerade dieses Eingangs- satzes nicht ganz erreicht schien. Die präg- nante Hinzeichnungs des Scher-Oo- Rhythmus zeugte von sehr genauer Kenntnis auch der verborgens en Arabeske dieses einfallsrei- chen Stückes. und es darf gesagt werden, daß gerade hier das kultiviert spielende Orchester dem Dirigenten bemerkenswert sicher und ge- nau folgte. Das in edlem Wohllaut erklingende Adagio hatte große Eindruckskraft. und in dem durch die sehr schön gelungenen Rezitative der tiefen Streicher außerordentlich stim- mungsvoll vorbereiteten großen Finale ver- einigte sich der mit feurigem Schwung sin- gende Bachverein mit dem Orchester zu einer erregenden Klangmacht, wenn auch jene gewisse Uneinheitlichkeit in der Entwicklung des stimmlich von Beethoven arg rücksichts⸗ los geführten Chorsatzes wieder offenbar wurde, eine Unabänderlichkeit, die dem gan- zen Finale bei aller Größe seine nicht zu über- windende Problematik gibt. Das sehr heikle Soloquartett(Tilla Briem, Sopran, Tilla Hoffmann, Mezzosopran. Theo Her- mann. Tenor, und Otto von Rohr, Baß) blieb. wie fast in allen Aufführungen der Neunten. auch hier wieder der wunde Punkt. Eine wirklich harmonische Verschmelzung der nach Klangkraf und Klangcha g er zu unter- schiedlichen Stimmen wollte sich nicht recht einstellen, aber daß die vier Künstler in dem ungeheuren Schwung der Freude- Hymne wirklich mitzugehen und mitzujubeln ver- mochten, das will doch viel bedeuten. Die dankbare Begeisterung des u besetz en Hauses war nach dem Verklingen des elemen- taren Schlußsatzes berechtigt und e Bodart und die Stadtmusikanten Zwei Uraufführungen in Bremen Mit zwei Uraufführungen anläßlich der Internationalen Woche“ beschloß die Bremer Oper ihre vorletzte Spielzeit vor Erstehen des neuen Rathauses. Bodarts Einakter„Kleiner Irrtum“ ist ein dem Bremer Intendanten ge- widmeter kleiner Sketsch. den man als Gele- genheitskomposition nicht unter die kritische Lupe nehmen sollte. Musikalisch bleibt frei- lich aus diesem harmlos- netten Konver- sationsstück nichts haften, doch erfüllt es seine Aufgabe einer 33 Minuten währenden Unterhaltung dank auffallend gekonnter und geschmackssicherer Instrumentierung durch- aus, vor allem bei so delikater Musikbetreu- ung wie unter des Komponisten weicher Hand. Mohaupt. der in den Staaten lebende Breslauer dagegen unternimmt den Versuch, die begehrte und nicht sehr reichhaltige Gat- tung der humorvollen Märchenoper mit den „Bremer Stadtmusikanten“ um ein opus zu erweitern. Zweifellos hat Mohaupt Instinkt Darstellungen„unmoralisch“ wirken könn- ten, werden von den Behörden an den an- stöhigen Stellen dezent mit einem weißen Papierstreifen überklebt. Selbst die be- kannteste Filmgröße aus Hollywood bleibt von einer solchen„Remoralisierung“ nicht verschont. Ueber die Dekolletés der Filmschönhei- ten kann die Polizei Papierstreifen kleben. Was soll sie aber mit den Badelustigen im Sommer machen? Das Badeanzugproblem bringt in Italien alljährlich große Kopf- schmerzen mit sich.„Ultima grida della moda“— letzter Schrei der Mode ist auch in Italien der zweiteilige Badeanzug Aber seitdem die„Christlichen Demokraten“ hier regieren, mußte dieser Schrei nach dem Zweiteiligen“ allsommerlich unbeachtet verhallen. Die Polizei gestattete Jahr für Jahr nur einteilige Badeanzüge. Am 1. Juli hat an der Riviera die Bade- saison begonnen. Bis heute ist noch nicht bekannt, ob auch in diesem Sommer der „Zweiteilige“ wieder verboten ist. Das In- nenministerium hült sich in Schweigen. „Minister Scelba hat in diesem Jahre soviel zu tun, daß er für Badeanzugfragen keine Zeit mehr findet“, hoffen die Optimisten.— „Er wartet, bis alle Welt sich zweiteilige kür Bühnenwirksamkeit und Begabung zur musikalischen Charakterisierung vor allem in humoristischen Bezirken. Die vom Hund als Klavierkonzert dargereichte Paraphrase über das bekannte Mariechen auf einem Stein ist wohl die stärkste Partie des Ganzen. Doch das Wichtigste, nämlich einen eigengesichti- gen Stil geschaffen zu haben, bleibt dem Komponisten versagt. Da Cronens Regie recht phantasielos gleichfalls diesen unent- schiedenen Mittelweg einschlug. wird erst eine weitere Inszenierung zeigen, wie weit hier neben dem Schwarzen Peter einerseits oder Menotti andererseits der Opernbühne ein Gewinn zugeführt ist. Heinz Degen Kultur-Notizen Zur Mitwirkung bei der Bachwoche in Ansbach wurden die Mitglieder des Mannheimer Natio- naltheater-Orchesters Landeck(Oboe), EI Iinger und Offner(Violine) und Keller (Horn) eingeladen. Das Staatstheater Braunschweig entdeckte aus Anlaß des Goethe-Jahres. daß sich auch Charlotte von Stein die Freundin Goethes, einmal als Lustspielautorin versucht hat. Das in vier Bildern geteilte Stück, Die Verschwoö- rung gegen die Liebe“ fand infolge einer lebendigen Aufführung(Regie Gustav Bock) den Beifall eines interessierten Publikums. gw. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde der im Februar als entlastet eingestufte Schrift- steller Hans Rehberg durch die Hauptkammer Manchen in die Gruppe der Mitläufer einge- reiht und zu 100 DM Buße verurteilt Emil Jannings wird jetzt erstmals in der Nachkriegszeit wieder auf der Bühne stehen. Er wird die Hauptrolle in Calderons„Richter von Zalamea“ bei der Premiere verkörpern, mit der das Salzburger Landestheater die neue Spielzeit einleiten will. nf. Die Kestner- Gesellschaft in Hannover ver- anistaltete von Oktober 1948 bis Juli 1949 sechs Kunstausstellungen, die 20 000 Besucher zu ver- zeichnen hatten. Das größte Interesse fanden eine Emil-Nolde- und eine Picasso- Ausstellung. Badeanzüge gekauft hat. Dann kann er mit den Strafgeldern seine Kasse füllen“, arg- wöhnen die Mißtrauischen. Wenn Minister Scelba wirklich solche Vorsätze hat, dann kann er in diesem Jahr mit seinen Polizisten eine Schlacht gegen die„Zweiteiligen“ schlagen. Die meisten Frauen haben zweiteilig gewählt. Auf die Gefahr hin, Strafgelder und einen neuen Badeanzug bezahlen zu müssen. Reinhart Bauer Der Filmregisseur Richard Eichberg. des- sen Filme„Der Tiger von Eschnapur“ und Das indische Grabmal“ zu den meist zur Auf füh- rung gelangten Filmen der Welt zählen, wird jetzt mehrere deutsch- französische Gemein- schaftsfilme drehen. In den nächsten Wochen beginnen die Außenaufnahmen zu einem gro- Ben Film„Die Reise nach Marrakesch“ in Casablanca. dessen Atelieraufnahmen Anfang September in Geiselgasteig erfolgen. Als wei- tere Filme sind vorgesehen„Don Juan von Sevilla“ und Unsterbliche Rivalen“. Der letztere Film. dessen Manuskript von dem französischen Schriftsteller Benno Vigny stammt. spielt in Paris und behandelt die Epoche Johann Strauß' und Jaques Offen- bachs. H. Sch. Schwabing und Montmatre werden oft in einem Atem genannt. Das hat seinen Grund. Der nördliche Münchener Stadtteil und das Pa- riser Künstlerviertel haben auch heute noch (oder wieder) viel Gemeinsames. hier wie dort ragen die Hochburgen der Boheme, ist die „Heimat der Kosmopoliten“. Mehr Ateliers gibt es hier als Wohnungen, menr Künstler- kneipen als Restaurants. In Schwabing erblüht. seit die Währungs- reform Alkohol. Bohnenkaffee. Tee und son- stige Genüsse wieder eingeführt hat. jenes neue Lebea, das nach Schillers Wort aus den Ruinen bhervorbricht Die Ruinen bilden sogar eine recht malerische Kulisse und manche Staf- felei baut sich zwischen ihnen auf. manch Malerauge blinzelt zwischen langen Haarsträh- nen auf diese düstre Romantik. Man geht in Schwabing abends wieder aus. man hat die Wahl zwischen allerlei neuge- gründeten Clubs und kabarettartigen Veran- staltungen. die den berühmten. altbekannten Eünstlerkneipen keine Konkurrenz machen. Jedes Lokal hat sein Publikum, sein Milieu. seinen Charakter. Das Tollate aber, das Schwabing zu bieten hat, ist jenes„Monopteros“, das nur an den Donnerstagen in einer kleinen. anspruchslosen Kneipe nächst dem Englischen Garten tagt. nächst dem Monopteros-Tempel. wo sich dle Liebespaare zwischen hohen Säulen die Aus- sichten auf Münchens Türme und ihre Zukunft betrachten. Die wohlbeleibte hübsche Wirtin heißt Mutti Bräu“: jedem. der auf dem Po- dium auftritt. kredenzt sie einen Schoppen oder zwei und ein reichliches Abendessen obendrein, wenn er es nötig hat. Um 9 Uhr beginnt das Programm— und um 6 Uhr sind die ersten Gäste da. Sie sichern sich einen Platz. Denn um 8 Uhr ist das Lo- kal bereits so überfüllt daß Stühle aus Nach- bar gaststätten herbeigeholt werden müssen für die Nachzügler. Da sitzt Fritz Kortner. dort Trude Hester- Westdeutsche 5 Farbfilmproduktion angelaute ——Ä—ͤ— ̃̃ Es wiehert das Monopteros Ein kleiner Schwabinger Bilderbogen Werden müssen. Die Regisseure von; müssen die musikalischen Eigen der Farbe so begreifen können, Wechsel vom stummen zum Ton Bildwerte der Musik plötzlich eine gh dende Rolle zu spielen begannen, U größere Augenmüdigkeit des Filmpah zu entlasten, wird es bei Farbfilm sein, den Zuschauerraum leicht a Das„Backlicht“ muß wieder e Werden. Wir kennen das Beh mögen des Auges, das— etwa an dh blick eines gelben Farbfleckes geh einen daren geschnittenen blauen zunächst grün sehen würde, well d gelbe Farbeinwirkung nicht 80 der menschlichen Netzhaut entferne wie das Bild im Film wechselt. 1 tinuierlichen Führung des Tones Bildes muß der Farbfilmregisseur d ben kontinuierlich„führen“, Er m ihren Werten denken lernen und au geheimnisvollen Klaviatür zu Spieten mögen, die vor ihm kein Mensch aun ren konnte. Vielleicht schuf erst dh deckung der Farbe im Film und die e Vereinigung von Bild, Ton und Pars endgültige Gebilde„Filme, das hun Dimensionen wie an einem unvert lichen Schnittpunkt vereinigt eine i neue Disziplin der Künste geworden! Die Kosten Die Frage nach den größeren 1 wird überdies niemals eine note Entwicklung verhindern können, Rid des Farbfilmes rechnen mit einer Ra höhung von 20 bis 30 Prozent, Nn schaftler bis zu 50 Prozent. In Deus wird es zunächst nicht nötig Selb Negative zu drehen, da über 500 Kopia einem Negativ kaum gezogen werden ten. Die Verantwortung für die liegt bei den Filmproduzenten. aufwerfen:„Wie werde ich Filmer“ muß gestehen, daß ich dies selbs Weiß; ich kenne nur meine eigene schichte, und ich kenne Fehlschlig; Erfolge, aber ich kann kein Rezen geben, wie man ein Filmstar wird lang habe ich trainiert, bis ich von g Filmregisseur im Jahre 1934 fen wurde. Dann folgten Filmjahre mit nen und kleinsten Rollen, und erst 10 ich mit James Mason in„Der Hen Grau“ spielte, wurde ich berühmt gessen Sie nicht— von 1934 bis 100 eine sehr lange Zeit, und wenn man Nacht ein Star wird, so bedeutet das dag man sich nun ausruhen kann. neue Starrolle bedeutet vor allem aud niger Zeit für meine Tochter, die id Alles liebe. Ich habe es mir zur gemacht, meine jetzt siebenjährige so ist ihr Name— immer bei haben, sie ist mein einziges Kind unt mich alles in der Welt. Ich bin auch keine intellektuelle und Sie werden vielleicht überrascht daß ich auch keine ehrgeizige Frau i wollte nur immer eine gute Schausp sein— und das habe ich ja erreicht, größte Freude und meine größte l raschung war es, als ich von der Mail“, einer der größten Zeitungen lands, den National-Filmpreis belt hatte. Dieser Preis war als das Uriel Publikums zu werten, und ich fühle natürlich sehr gehoben. Nach jedem Erfolg kommt aber auch immer wiel Fehlschlag, und so waren die Krifl. meinem letzten Film„Cardboard-C eine sehr große Enttäuschung für u Sollte sich auch meine Tochter einma schließen, zur Bühne zu gehen, dam ich ihr den Ratschlag, den ich jeden del gäbe, das die Film- oder IU karriere einschlagen will: Vergib ni daß von tausend, die sich diesen Ber wählt haben, meist nur eine ein if Star wird. Nur wer schwer arbeite wer gewillt ist, Fehlschlag über! schlag einzustecken, ohne dabei el zu werden, kann vielleicht 4 schwankenden Sprossen der emporsteigen. berg: wohin man blickt. sieht man di nente von Film Bühne. Rundfunk tum, berühmte Musiker. Bildhauer. 10 Gäste aus Paris und aus USA. aus und Oesterreich. Es hat sich nerumſen h in Europa„Wenn Sie nach Mäün 92 0 men, versäumen Sie nicht, ins Monqp gehen!“ 15 Ein bekannter Dichter und Rundken und ein bekannter Schriftleiter site vor dem Podium und dirigieren die Auftretenden. Eben ist X. eingetro 1 ihnen zugeflüstert und schon wðir Col Podium geführt. eine geistreiche tz 15 gibt ihm das Geleit. Bis 2 Uhr na 1 ie Stimmunsswellen wie eine Sturmflu 90 Podium branden. geht dieser Re 10 Malerin die mit ihrem Zeichenstift der Gäste und der Mitwirkenden hat, klappt befriedigt ihren Zeic ein l und seht lächelnd nach Hause e der reiche Beute gemacht hat. Es haf der einmal gelohnt! Aktives Theater in Nasch N Das Kasseler Staatstheater antendggh Müller), das das schwierise ep 1 5 der D-Mark-Zeit in vorsichtiger 45 schaftlich leidlich überstanden 5 aktiver Planung in die nächste bhalle. Etat des in zwei Sälen der S ad 50 den Hauses ist durch Zuschüsse geo Kommunalver waltung und Die Oper hat in Ei men eine. Oberspielleiter Frieder 1 läne der l Führung bekommen. Die Spiel menden Saison tragen mit 1 negger, Hindemith, Haas, Egk. Höller. f der Oper, mit Schos ako- f Britten und Bartok im Konze! 700 Ferank Thieg. Garcia di 1 0 mayer Sartre im Schauspiel 5 Charakter. Spiele 5