D agen platz 3— * EN 13.15, 20,0 ian ler 8 LI Idle 19, 21 Uhr ormnerstag an t Hielscher iclie 11.20, 20 00 een 29. 7. 40 I. 424 30 6*⁰ 9*⁰ gütet II raße 7 — 54 unblf Hel. 145 „ Schüttbem 1 100 sie di. bunt hat. 1 Montag beubttentticht unter Lizenz Nummer 15 Y 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Kar Ackermann. E. Fritz v. Schilling dedaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz geleſon: 44 151, 44 152. 44 153 beukkonten⸗ Südwestbank Mannheim gugemelne Bankgesellschaft Mannheim ckkonten: rune Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 wigshaten a. Rh. Nr. 267 43 ſrhelnt: Täglich außer sonntags 14 unvertangte Manuskripte über- mt ger Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz C Geschäftsstellen: a Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4989 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2788 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM. 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Nr. 14 i i 4 Jahrgang/ Nr. 145/ Einzelpreis 0, 15 DR Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 26. Juli 1949 5 N 0 58 a eee ene e, ischofsweihe in Limburg Kassel. DENA-REUTERN) Dr. Wilhelm zempf wurde am Montag, dem Tag des ligen Apostels Jakobus, im Georgsdom i Umburg zum Bischof geweiht. Bischof kenpk, der Nachfolger des im Dezember igen Jahres tödlich verunglückten chofs Dr. Ferdinand Dirichs, ist der Ante Inhaber des Limburger Bischofs- ſhls, Die Weihe wurde von Kardinalerz- cok Dr. Josef Frings(Köln), vorge- uunmen. Von hohen Würdenträgern des ſerus waren außerdem der päpstliche ſeltator für Deutschland, Bischof Dr. Alois fünch und der Mainzer Bischof Dr. stohr anwesend. ſachrüttelung des sozialen Gewissens Köln.(gn.-Eig.-Ber.) Der Kölner Erz- chok Kardinal Frings erließ an die Heitentlichkeit im Hinblick auf den bevor- gehenden Katholikentag in Bochum einen Auruk, in dem er an das Gewissen der christen appelliert und die große soziale ot hervorhebt. Der Aufruf lautet:„Nach auger Verbotszeit hat im vergangenen Jahr ter deutsche Katholikentag in Mainz die ae Tradition seiner großen Vorgänger nieder aufgenommen und das erste Jahr- ndert eines ereignisreichen Bestehens wlendet In ernsten Beratungen wurde die gamte gegenwärtige Lage der katholischen urche im deutschen Volke geprüft. Weg- ſeisende Entschließungen, kommende Auf- ben für die Zeit wurden gefaßt. Aus der kale der drängenden Probleme, deren Igung heute mehr denn je der Kraft des daubens der Christen wartet, soll die so- ale Frage herausgegriffen und in den ubeitsgemeinschaften sowie in mehreren kentlichen Kundgebungen behandelt wer- den. Insbesondere sollen Wege aufgezeigt ſerden, um den sozialen Frieden in unse- em Volk aus der Ordnung der Gerechtig- eit neu zu finden und den Völkerfrieden i Einheit der Liebe neu anzubahnen.“ „Rücktrittsepidemie- 1 dunkkurk.(1) General Clarenge I Alock, die langjährige„rechte Hand“ des ehemaligen Militärgouverneurs in Deutsch- band, General Clay, gab heute zu ver- gelen, dal er in naher Zukunft nach den I beimkehren werde. Aus zuverlässiger Helle verlautete, das Adcock nicht bis zur lösung des Zweimächtekontrollamtes harten, sondern bereits im kommenden Mo- u beimkehren wolle. Bekanntlich hat er ammen mit seinem britischen Kollegen beberal Gordon MeReady— nahezu zwei ihre lang diese Behörde geleitet. Das Zwei- Mlttekontrollamt soll sofort nach der for- ellen Bildung der neuen westdeutschen kelerung, also voraussichtlich im Septem- ier dleses Jahres, seine Tätigkeit beenden. g Seit der Heimkehr General Clays setzte dne Welle von Rücktritten innerhalb der wwerikanischen Militärregierung in Deutsch- aud ein In den meisten Fällen vertraten ie Beamten die Ansicht, daß sie„Clay- leuten seien und in der Maschinerie des dete Department nicht arbeiten könnten. ganze Reihe der angsten Mitarbeiter ehemaligen Militärgouverneurs haben Aeits Deutschland verlassen. Ein gutinfor- krter Beamter der amerikanischen Mili- 19 rung äußerte die Ansicht, daß das de dieser„Rücktrittsepidemie“ noch nicht hen sei. Demontagekritik„überspannt“ Lenden. DRNA-REAUTERD Ein Sprecher a aschen Außzenministeriums bezeich- die von Dr. Kurt Schumacher und an- eren deutschen Politikern an der briti- ide Demontagepolitik geübte Kritik als ersbannt und unbegründet“. Diese Kri- 5 für die Wahlpropaganda bestimmt. cht emontage beruhe auf einem Drei- chteabommen zwischen den Vereinig- „ Frankreich und Großbritan- 5 as unwiderruflich“ gezwungen sei, e Politik durchzuführen. Wege 5 lexandrien. Der ägyptische Ministerprä- . Ibrahim Abdel Hadi Pascha ist am 5 von seinem Posten zurückgetreten. uekie. Die niederländische Regieruns hat Botschaft in Tokio bekanntgegeben. e Republik Korea ab sofort aner- Evi i an. Außenminister Ernest Bevin traf 14 0 in Begleitung seiner Gattin von 50 er aer dend in Evian am Genfer See ein. ich zwei Wochen aufhalten wird. 3 9—5 dem Kongreß des Internatio- und releg Ssekretariats des Post-, Telephon- a deutsche nen bersonals in Zürich, an dem rlin re Vertreter aus Westdeutschland und N gast nahmen,. wurde neben der Fahne dene p. Aebenden Landes die schwarz- rot-gol- ahne gezeigt. nie unter Fünf Frankfurter FDP-Stadt- dadtparlar ihnen der Fraktions vorsitzende des lustritt gugents. Christian Lefeldt. haben ihren feli aut der Fartei erklärt. da eie mit dem u der ip wachen der hessischen PDP bern b nicht einverstanden sind. Müiezraos Auf Beschluß der drei westlichen en der Ansurs werden die Länderregie- dung del Westzonen ermächtigt die zur wemelze won Unterhaltszu wendungen an zen Gesetz Shrmachtsangehörige notwendi- u erlassen. i DENA/ UI Eig. Ber, dar Dratwin sagt Aufhebung der„leinen Blockade“ zu Grenzübergang Herrnburg wieder geöffnet/ Kommandantentreffen am Mittwoch Berlin. Die„Kleine Blockade“ Berlins wird nunmehr erfreulicherweise gelockert. Der Grenzübergang Herrnburg bei Lübeck, der seit dem 9. Juli durch die Sowjets gesperrt war, ist seit Montag für den Lastwagenverkehr zwischen West- deutschland und Berlin wieder geöffnet worden. Damit erfährt der bisher allein verfügbare Kontrollpunkt bei Helmstedt eine wesentliche Entlastung. Ueber Herrn- burg läuft die Berliner Hauptverbindung mit Hamburg. Der Eisenbahngüterverkehr zwischen Westdeutschland und dem sowie- tischen Besatzungsgebiet setzt an den frü- heren Uebergangsbahnhöfen wieder ein. Nach einer Anordnung der ostzonalen Wirt- schaftskommission kann der Güterverkehr außer bei Helmstedt aueh an acht wei- te 1 E n Demarkations punkten passieren. Am Sonntagnachmittag hatte der West- berliner Magistrat einen Kurier zum Kon- trollpunkt Freilinden bei Potsdam ge- schickt, Wo die sowjetischen Posten 15 Last- züge wegen eines nicht ordnungsmäßgigen Berliner Stempels festgehalten hatten. Ein neuverwendeter Stempel wich in seiner Größe um Millimeter von dem bisher be- nutzten und abgebrauchten Stempel ab. Der Kurier brachte den alten Stempel mit und daraufhin konnten die Lastzüge nach zwölf Stunden Verzögerung weiterfahren. Der Von unserer Berliner Redaktion Westberliner Magistrat verwendet nunmehr den alten Stempel weiter, bis eine genaue Kopie angefertigt ist. Der sowjetische Stadtkommandant Gene- ral Kotikow hat die nächste Bespre- chung mit seinen westalliierten Kollegen auf der er turnusgemäß den Vorsitz füh- ren wird, für Mittwoch einberufen. Es wird erwartet, daß General Kotikow bei dieser Gelegenheit zu der Frage der Grenzüber- gänge im Lastwagenverkehr, ferner zu dem Berliner„Briefmarken- und Poskkrieg“ so- wie auch zu dem westalliierten Protest hin- sichtlich der Entlohnung der West- berliner Eisenbahner durch die ost- zonale Eisenbahndirektion Stellung nehmen Wird. Generalleutnant Drat win, der stell- vertretende sowjetische Militärgouverneur, hat am Montag in einem an die britische Militärregierung gerichteten Schreiben zu- gesagt, daß die„Kleine Blockade“ von Ber- lin aufgehoben wird und alle Grenzüber- gangsstellen zwischen Berlin und West- deutschland wieder geöffnet werden sollen. Der Brief war an den stellvertretenden bri- tischen Militärgouverneur, Generalmajor G. K. MeLean, gerichtet und stellte die Ant- wort auf die von diesem am 12. Juli an die sowjetischen Militärbehörden gerichtete Offene Krise in der südbadischen CDU Prominentes evangelisches Mitglied verläßt die Union von unserem PMW- Korrespondenten in Baden-Baden Baden-Baden. Einer der prominentesten evangelischen Mitglieder der südbadischen CDU, Dr. Walter Barga t 2 k i, Baden- Baden, hat demonstrativ seinen Austritt aus der Partei bekanntgegeben. Barsatzki War in den Gemein pen Baden-Baden und Brühl wegen seiner Erfahrungen als Jurist und Sachverständiger für Verwaltungsfra- gen zum Kandidaten der CDU für die kom- menden Bundeswahlen im siebten nördlich- sten Wahlkreis Südbadens vorgeschlagen worden. Er blieb jedoch bei der Abstim- mung in der entscheidenden Delegierten- versammlung mit nur wenig mehr als einem Drittel der Stimmen erheblich in der Min- derheit. Sieger wurde der Kandidat der ländlichen katholischen Bezirke Achern und Rastatt, der ehemalige Volksschullehrer und jetzige Bürgermeister von Achern, Mor- genthaler. Bargatzky und seine Freunde sehen darin eine unsachliche Herausstellung konfessioneller Gesichtspunkte gegenüber den persönlichen Qualifikationen der Bewer- ber, da ihnen bekannt geworden war, daß einzelne katholische Landgeistliche gegen Bargatzki mit dem Hinweis Stimmung ge- macht hatten, daß man ihren überwiegend katholischen Wählern nicht einen Protestan- ten vorsetzen dürfe und die Freiburger Landesleitung der CDU gegen diesen Bruch des konfeftzionellen Burgfriedens nicht ein- geschritten sei. 2 1 In protestantischen CDU-Kreisen Baden- Badens einschließlich Brühls selbst wird je- doch unterstrichen, daß in ihrer Partei- Ortsgruppe von einem Konflikt zwischen den Angehörigen der beiden Konfessionen nie die Rede hätte sein können. Die bisher in Baden-Baden herausgestellten Männer des öffentlichen Lebens seien in größerer Zehl Protestanten gewesen, wie es dem Anteil der evangelischen Bevölkerung ent- sprochen habe. Dieser Feststellung wird von katholischen Kreisen in Baden-Baden beigepflichtet, Kreisen, in denen gleichfalls Politiker eine „Orthodox“ gewisse Opposition gegen die als und„überaltert“ bezeichneten der Freiburger Landesleitung Spürbar ist. Unterrichtete Kreise sehen 1 der SFtzellen Baden-Badener Auseinander- T!!! Bayern und Hessen aufgetretener, Sdbannun- gen innerhalb der Unions-Partei, die weni- ger konfessionell als generationsbedingt sel und schon im vergangenen Jahr im Hinter- grund der Neustadter Kreise um den gleich- falls ausgeschiedenen, nach Düsseldorf ab- gewanderten Katholiken Pfeiffer ge- standen hätte. Aufforderung dar, eine Erklärung för die neuen von sowjetischer Seite verhängten Transportbehinderungen zu geben. Von Berlin nach Frankfurt Berlin.(UP) Die Dienststellen von An- gehörigen der amerikanischen Militärregie- rung in Berlin, die sich in Schlüsselstellun- gen befinden, sollen, gemäß einer Verlaut- barung aus dem Stabe der Militärregierung, allmählich nach Frankfurt verlagert wer- den. Die Ueberführung Berliner Dienststel- len der Militärregierung in die amerikani- sche Zone sei schon seit mehr als einem Jahr im Gange. Die Errichtung eines westdeut- schen Staates werde diese Maßnahmen be- schleunigen. Zur Zeit befänden sich bereits 40 Prozent von den rund 1000 im Haupt- quartier beschäftigten Angestellten in Frankfurt und den umliegenden Gebieten. Weiter wurde in dieser Erklärung der Vermutung entgegengetreten, daß zusam- men mit dieser Verlagerung Berlin von den amerikanischen Streitkräften evakuiert würde. Das Hauptquartiert der örtlichen Militärregierung unter Führung des Briga- dier General Frank L. Howley werde nach wie vor in Berlin verbleiben, ebenso ge- wisse Stäbe der obersten amerikanischen Militärregierung. Vier Jahre Gefängnis für Petersen beantragt Hamburg DENA). In der Revisionsver- handlung gegen den ehemaligen Schnell- bootkommodore Rudolf Petersen und seine Mitangeklagten, denen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt werden, beantragte der Staatsanwalt gegen Petersen und den früheren Oberstabsarzt r, Hans Gerhard Busch eine Gefängnis strafe von vier Jahren. Gegen den ehemali- gen Vorsitzenden des Kriegsgerichtes Adolf Holzwig sechs Jahre und gegen den da- maligen Beisitzer Hans Faustmann drei Jahre Gefängnis. Für die Angeklagten ehe- maligen Kapitänleutnant Friedrich Karl von Dresky und den früheren Fregatten- kapitän Max Schultz beantragte er Frei- spruch. N Ladxe! —=. Waffen für eine Milliarde vierhundertfünlzig Millionen Dollar präsident Truman legte dem amerikanischen Kongreß das Waffenhilfsprogramm für Europa vor Washington.(UP) Präsident Truman forderte am Montag den Kongreß der Ver- einigten Staaten auf, für die Schaffung eines Hilfsfonds von 1 450 000 000 Dollar zu stimmen aus dem die Verteidigung der Atlantikpakt-Mächte und anderer„freier Nationen“ zum Teil finanziert werden soll. Der Präsident erklärte u. a.:„Je besser die freien Nationen vorbereitet sind, um einer Aggression Widerstand zu leisten, um 80 geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie die Streitkräfte, die sie geschaffen haben, verwenden müssen.“ Weiter sagte der Präsident, die Führung, die die Vereinigten Staaten sich in der Weltpolitik gesichert hätten, verpflichteten sie dazu, den freien Nationen dabei zu hel- ken, sich die Mittel für die Selbstverteidi- gung zu schaffen.„Gegenwärtig konzen- triert sich die militärische Macht, die das größte Hindernis für einen Angriff bildet, in den Vereinigten Staaten— dreitausend Meilen von Europa entfernt. Es muß völlig klargestellt werden, daß die Vereinigten Staaten nicht die Absicht hegen, es im Fall einer Aggression zuzulassen. daß die Völ- ker Westeuropas überrannt werden, bevor die Kräfte der USA zum Tragen kommen. Das Programm der militärischen Unterstüt⸗ zung, das nunmehr vorgelegt wird, stellt eine greifbare Unterstreichung unserer dies- bezüglichen Absichten dar.“ Bei den vom Plan des amerikanischen Präsidenten direkt betroffenen Ländern handelt es sich um Großbritannien, Frank- reich, Belgien, Holland. Kanada, Luxem- burg, Norwegen, Dänemark, Potugal, Italien, Island, Griechenland, die Türkei, Iran, die Philippinen und Korea. Zu einem gewissen Grad sind auch die Lateinamerika nischen Staaten von dem Plan betroffen. Ihnen soll das Recht zugestanden werden, gewisse Typen von Waffen aus den USA zu beziehen, die sie auf Grund eines beson- deren Abkommens aus eigenen Mitteln be- zahlen müßten. Im Rahmen der militärischen Unterstüt- zung wollen die USA Waffen und Ausrü- stung modernster Art liefern— jedoch mit ausdrücklicher Ausnahme von Atomwaffen und Geheiminformationen iber die Herstel- lung derartiger Waffen. Das amerikanische Außenministerium befürwortete in einer Denkschrift das Pro- gramm einer Waffenhilfe an Europa, und erklärte dazu, das amerikanische Volk stehe vor der nicht zu leugnenden Tatsache, daß die Sicherheit der Vereinigten Steaten und Europas ein und dasselbe seien. In der gleichen Denkschrift wurde die Gewährung einer Waffenhilfe an Korea, die Türkei und Griechenland gefordert. „Nach sorgfältiger Prüfung der dringen den Gesuche der Atlantik-Nationen schlägt die Regierung dies Programm vor“, heißt es in der Denkschrift.„Sie ist davon über- zeugt, daß die Sicherheit, die das Programm durch Schaffung einer schlagkräftigen Ver- teidigungsmacht in Europa erzeugen soll, in großem Maße zur Erhaltung der Sicherheit der Vereinigten Staaten beitragen wird.“ In der Denkschrift wird darauf verwie- sen, daß die freien Nationen Europas unter der ständigen Drohung der militärischen Macht der Sowjetunion und ihrer Verbün- deten stehen. Der letzte Krieg habe diese Staaten militärisch und wirtschaftlich so ge- schwächt, daß sie aus eigener Kraft einem Ueberfall nicht begegnen könnten. Es sei die Aufgabe des Waffenhilfsprogramms, in kürzester Zeit gut ausgebildete und modern ausgerüstete Streitkräfte in den euro- päischen Ländern zu schaffen, die dazu in der Lage seien, die Ordnung im Innern auf- rechtzuerhalten und dem Angriff eines fremden Staates zu begegnen. Das Pro- gramm verfolge außerdem das psycholo- gische Ziel, das Vertrauen der europäischen Völker in ihre Fähigkeit zur Selbstvertei- digung und ihre Entschlossenheit, ihre Frei- heit zu bewahren, zu verstärken. Keine Anneklion des Saargebiels Paris.(UP) Ein Sprecher des französi- schen Außen ministeriums dementierte heute die Gerüchte, wonach die französische Re- gierung sich mit der Absicht trage, das Saargebiet zu annektieren. Im Gegenteil, 80 erklärte der Sprecher, Frankreich sei der Ansicht, daß das Saargebiet politisch vollkommen unabhängig seln solle, Frankreich habe deshalb die neun anderen Nationen, die im neuen Europa- rat vertreten seien, um ihre Zustimmung gebeten, daß das Saargebiet als nich! vollberechtigtes Mitglied in die europaische Organisation aufgenommeri werde. Dieses solle den ersten Schritt in Richtung auf eine spätere staatliche Unabhängigkeit darstellen. Der Sprecher gab bekannt, daß die fran- französische Regierung diesen Appell auf „diplomatischem Wege“ an die Regierungen der neun anderen europaischen Staaten ge- leitet habe. Die Nachricht, daß die Außen- minister Großbritanniens und Frankreichs, Ernest Be vip und Robert Sehuman, bei ihrem kurzen Zusammentreffen in Paris bereits über die zukünftige Stellung des Saargebietes verhandelt hätten, wurde vom Sprecher weder bestätigt noch dementiert. Stattdessen erklärte er: Die französische Regierung hatte niemals und hat auch heute nicht die Absicht, einen politischen An- schluß des Saargebietes an Frankreich zu fordern oder anzubahnen. Herriot Präsident in Straßburg Paris. DENA- REUTER Der Präsident der französischen Nationalversammlung Edouard Herriot hat, wie vom vorbe- reitenden Ausschuß des Europarates be- kanntgegeben wurde, den Vorsitz für die Eröffnungssitzung der beratenden Ver- sammlung des Europarates am 10. August in Straßburg übernommen. Vormarsch längs der Küste Schanghai.(UP) Seitens der chinesischen Regierungstruppen wird zugegeben, daß die Kommunisten langs der chinesischen Küste erfolgreich vorrücken und bereits ein großes Gebiet der Provinz Fukien erobert haben. In Hongkong eintreffende Berichte spre- chen vom Beginn einer Schlacht zwischen Regierungstruppen und Kommunisten öst-⸗ lich der Eisenbahnlinie Kanton—Hankau. Die Besatzung der britischen Kronkolo- nie Hongkong soll, wie zuverlässige Kreise mitteilten, aufgrund neuer Verteidi- gungspläne in Kürze auf 40 000 Mann ver- stärkt werden. Dabei soll allein die Stärke der Armee-Einheiten von 14 000 auf 25 000 erhöht werden. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson soll, wie aus Washington be- richtet wird, die„besten verfügbaren Kräfte“ damit betraut haben, eine neue Grundlage für die amerikanische Fernost- Diplomatie zu finden. Sechs nicht der Regierung angehörende Ex- perten seien mit einem eingehenden Stu- dium der Lage im Fernen Osten beauf- tragt worden, und Botschafter Philip C. Jessup leite die Vorbereitungen zur Her- ausgabe eines„Weißbuches“ über die bis- herige amerikanische China-Politik, das in 5 nächsten Woche veröffentlicht werden 50ll. Der chinesische Botschafter in Washing- ton, Dr. Wellington K Oo, soll den gleichen Berichten zufolge um einen Aufschub der Veröffentlichung des Weißbuches er- sucht haben, weil damit im gegenwärtigen Augenblick nur den chinesischen Kommu- nisten gedient werde. Das Weißbuch soll die Behauptung enthalten, die amerikanische Hilfe sei von den chinesischen Nationalisten mi g braucht worden. Arbeiter forderungen— umgekehrt Schanghai.(UP) In einer großen chine- sischen Zigarettenfabrik stellten die Arbei- ter der Betriebsführung die überraschende Forderung, ihre Löhne— herabzuset- z en. Offensichtlich wollen die Arbeiter durch diesen freiwilligen Verzicht das Werk rentabel erhalten und ihre Arbeitsplätze sichern. Bemerkenswert ist, daß gegenwärtig die meisten Arbeiter Schanghais eine Lohnaus- zahlung auf der Grundlage des Reispreises fordern, der in den letzten sechs Wochen um 400 Prozent gestiegen ist. Erdöl in der Arktis Washington.(p) Forschungstrupps der amerikanischen Marinestreitkräfte haben einer amtlichen Mitteilung zufolge Sroße Oel- und Erdgas vorkommen ent- deckt, die alle bisherigen Hoffnungen über- treffen. Es sind dies die größten Vorkom- men dieser Art, die im Gebiet der Arktis seit Beginn der Bodenerforschungsarbeiten vor künf Jahren gefunden wurden. Fünf Oelquellen sind bereits erschlossen, wäh- rend an weiteren drei Quellen noch gearbei- tet wird. Knapp südlich des Stützpunktes Barrow in Alaska wurde ein Erdgasvorkommen entdeckt, das ausreichend ist, um den ge- samten Heiz- und Kochenergiebedarf die- ses Stützpunktes zu decken. — Seite 2 MORGEN Mare N Kommentar, Dienstag, 26. Juli 1949 Zähne für den Pakt Daß der Atlantik-Pakt, trotz der Oppo- sition eines Mannes wie Senator Taft. von den UsA mit überwältigender Mehrheit ratifiziert wurde, war keine Ueberraschung. Er ist die logische politische Ergänzung des ERP und die Fortentwicklung der Monroe- Doktrin, die damit auch den Westen Euro- pas in die westliche Hemisphäre einbezieht. Schwieriger ist dagegen die jetzt zur De- batte stehende, ebenfalls logische, Ergän- zung des Pakts nach der militärischen Seite — die Bewilligung eines Waffen Lend- Lease für Europa, das dem Pakt die nötigen Zähne einsetzt. Man hatte diese Waffenhilfe von vornherein als den Zwilling des Pakts bezeichnet und die europäischen Partner hatten sofort nach der Unterzeichnung ihre entsprechenden Wünsche in acht Noten in Washington angemeldet und von Präsident Truman auch eine Zusage erhalten. Das Thema Waffen ist jedoch in den USA nicht populär. Und zwar sowohl we- gen der Kosten, wie auch wegen der völ- ligen Ungeklärtheit der strategischen Pla- mung. Vier Jahre nach dem Kriege mus“ das Land einen Rüstungsetat von 16 Milliarden Dollar durchschleppen und erhält nun auch noch eine Rechnung für den Atlantik-Pakt präsentiert. Die von Truman und Acheson vertretene Summe von 1,13 Milliarden für Europa und weiteren 320 Millionen für Griechenland und die Türkei im ersten Jahr, klingt zwar nicht sehr hoch. Aber bei einem schon jetzt vorhandenen Haushalts- deflzit von 1,8 Milliarden kämpft der Kon- greg um jeden Dollar. Dr. Nourse, der Wirt- schaftsberater des Präsidenten, hatte den Ton angegeben, als er erklärte, daß das „Lend-Lease, keine zusätzlichen Kosten verursachen dürfe und nur aus dem vor- handenen Militärbudget bestriten werden körme. Und auch Ex-Präsident Hoover, der Ueberholungsvorschläge für die Verwaltung der USA ausarbeitete, stieß in das gleiche Horn, als er auf Ueberschneidungen und Einsparungsmöglichkeiten in den Voran- schlägen der drei Wehrmachtsteile hinwies, die 1,5 Milliarden ergeben— genau die Summe, die man für Europa braucht. Und im Hintergrund steht dann auch noch die grundsätzliche Frage: hat der Pakt, Wie zu seiner Begründung stets angeführt wird, die allgemeine Sicherheit erhöht— so müßten auch die Kosten der Rüstung zu seren sein, statt erhöht zu werden. Der eigentliche Kern der Meinungsver- schiedenheiten liegt aber wohl in der unge- jösten Frage der militärischen Arbeitstei- lung zwischen USA und Westeuropa. die Wiederum von der ebenso offenen Frage der künftigen Strategie von Kriegen Über- Haupt bedingt ist. Würde es ein Krieg der Atome ind der Luftwaffen sein, oder ein „altmodischer“ Krieg mit gleichwertigem Einsatz aller Waffen? Das sind um so un- erkfreulichere Probleme, als niemand etwas von einem Kriege wissen Will, und der kom- binierte Generalstab der USA hat sich dar- über noch nicht einigen können. Forrestal ist daran sachlich und menschlich geschei- tert. Der neue Verteidigungsminister John- son, der als Anhänger der Luftwaffe gilt, Hat durch das Verbot des Super-Flugzeug- trägers einen Strich durch die Pläne der Marine gemacht. Aber die Marine antwox- tete mit einem Schlag gegen die B-36 Super-Festungen, die von Johnson, der früher Direktor der sie herstellenden Vultee Aircraft Corporation War, begünstigt Wor- den sein sollen. Ohne eine Klärung dieser Gegensätze in USA sind aber auch keine Pläne für die Beteiligung Europas mög- lich. Wenn ein Krieg künftig von der stra- tegischen Luftwaffe der USA entschieden werden könnte, wäre es unnötig Europa aufzurüsten,. Kein Wunder, dah der Kon- greg als Vertreter der amerikanischen Steuerzahler da keine große Lust hat Gel- der zu bewilligen. Der Marshall-Plan kostet genug— nun sollen sich die Marschälle erst über ihre Pläne einigen. Bisher ist eine solche Einigung nur im Rahmen der Westunion erfolgt. Europa soll verteidigt und nicht nur mit Bomben aus der Luft befreit werden. Die dafür außer den Besatzungstruppen zur Zeit zur Ver- fügung stehenden acht Divisionen sollen im ersten Jahr modern a 5 Im zweiten sollen sie auf 20 und im drit- ten auf 30 Divisionen vertärkt werden. Das scheint nicht viel, soll aber genügen um die militärische Schrecksekunde Europas zu überwinden. Auch dafür ist jedoch eine Unterstützung durch die USA, Wie sie die Wirtschaftliche Schrecksekunde bereits durch das ERP überwinden Half, 3 ie der dig. Das ist die letzte große Hürde, ferienfreudige Kongreß noch nehmen muß, ehe er den jetzt siedendheigen Boden Washingtons verlassen kann. R. Truman unterzeichnet Washington(UP). Präsident Truman unterzeichnete am Montag die Ratifizie- rungsurkunde des Atlantikpaktes. Er gab gleichzeitig eine Erklärung heraus, in der er den Pakt als einen„historischen Beitrag zur Schaffung einer Welt des Friedens“ bezeichnete. Truman betonte in seiner Erklärung, dag die Vereinigten Staaten niemand feindlich gesinnt seien. 5 Keine Atombomben für die Paktstaaten Washington(UP). Der demokratische Senator Millard Ty dings und der repu- plikanische Senator Bourke Hicken- looper, beide Mitglieder des Kongreß ausschusses für Atomenergie, sprachen sich gegen die Preisgabe des Atomgeheimnisses an Großbritannien oder andere Atlantik- Pakt-Staaten aus. Hickenlooper betonte, daß laut der Atomenergieakte von 1946 die Vereinigten Staaten das Geheimnis der Atomwaffen mit keiner ausländischen Macht teilen dürften und daß nur der Kon- greß dieses Gesetz ändern könne. Das Berliner Währungslabyrinth Der Kurs wird beim Bier„ausgetrudelt“ Etwas von Wechselstuben, Briefmarkenkrieg und„stillen Oertchen“ Nach der sogenannten Aufhebung der Blockade sank die Ostmark gegenüber der Westmark innerhalb von zwei Monaten auf die Hälfte. Dabei hatte es wirklich manch- mal den Anschein, als hinge der Wert der Währung davon ab, wieviel der Zucker am Kurfürstendamm kostete und zu welchen Preisen er in den„Freien Läden“ im Ost- sektor angeboten wurde. Als diese ihre überhöhten Preise um durchschnittlich 33 Ppozent senkten, kletterte die Ostmark in drei Tagen von sechs zu eins auf fünf zu eins, denn in Westberlin rannten Frau Mül- ler und Frau Schulze in die Wechselstube und erwarben für ihre Einkäufe in den „Freien Läden“ Ostgeld. Gewiß werden hinter den Kulissen noch etwa größere Transaktionen abgewickelt, und zwar von kapitalkräftigeren Leuten, als es Frau Mül- ler und Frau Schulze sind. Aber es hat doch den Ansechin, als ob an manchen Tagen ver- hältnismäßig kleine Umsätze nicht uner- hebliche Schwankungen verursachen. Der Kurs wird, so erzählt man in Berlin, von ein paar Wechselstubenbesitzer abends beim Bier„aẽsgetrudelt“! Eine schlechte Sache, dieser Kurs, für denjenigen, der in den Westsektoren wohnt, aber nur Ostmark in der Tasche hat, weil er„drüben“ oder„für drüben“ arbeitet. Und das sind nicht wenige. Von rund 900 000 in Westberlin wohnhaften Erwerbs- tätigen ist jeder Achte ein„Grenzgänger“ nach dem Ostsektor und erhält bestenfalls 60 Prozent seines Ostmarklohnes oder-ge- haltes, aber nur bis zu einem Höchstbetrag von neuerdings monatlich 200 Mark im Ver- hältnis eins zu eins durch den Westberliner Magistrat nach Vorlage der Lohn- oder Ge- haltsquittung umgetauscht. Alles andere: nun eben sechs oder fünf zu eins. Diese „Grenzgänger“ sind jedoch noch keineswegs am schlimmsten gestellt in dem Berliner Währungslabyrinth. Das sind vielmehr die rund 100 000 kleinen Gewerbetreibenden und freiberuflich Tätigen, die in Westberlin wohnen, nur Ostmark verdienen, aber nir- gends fest angestellt sind. Ihnen wechselte bisher niemand einen Pfennig um. Alle Bitten und Proteste des Vereins dieser „Währungsgeschädigten“ verhallten lange ungehört. Seit vier Monaten, seitdem Mie- ten, rationierte Lebensmittel, Gas, Licht, Post, Fahrgelder, Steuern usw. in West- berlin in Westmark bezahlt werden müssen, wuchs bei diesen Menschen täglich die Schuldenlast und die Verzweiflung. Nun sollen die Festbesoldeten für sie in die Bresche springen. Wer ein reines Westmark⸗ einkommen hat, soll davon etwas für die Währungsgeschädigten abgeben. Diese neue Westberliner Steuer nennt man„Solidari- tätshilfe“. 5 Ein ausgeruhtes Köpfchen muß man sche Raben, um sich nicht in dem Ber- liner Währungslabyrinth zu verirren, Wenn Meff z. B. vom Teo in: Westberlin nach dem Schlesischen Bahnhof im Ostsektor fährt, muß man auf der Stadtbahn 20 Pfennig West bezahlen und für die Rückfahrt na- türlich auch, sofern man so dumm War, sich dafür am Zoo die Fahrkarte zu lösen. Geht man aber erst am Schlesischen Bahn- hof zum Schalter, kostet derselbe Spaß 20 Pfennig Ost= weniger als vier Pfennig West. Das sind Lappalien, wobei der Ber- liner den Ton auf das i legt, aber für die Reise nach Leipzig oder sonstwo in der Ostzone gilt dieselbe Vorschrift, und das rechnet dann schon ganz nett.. Eine Freude eigener Art macht dem Westberliner auch der„Briefmarkenkrieg“. Der Osten erkennt die westsektoralen Mar- ken nicht an und verlangt von jedem seiner Bürger, der eine derart„illegal“ frankierte Postsache erhält, eine Nachgebühr in Ost- mark in Höhe der vollen Frankatur. Nicht etwa in Schilda, sondern in Westberlin hat die hohe Magistratspost nun folgenden ver- nichtenden Gegenschlag ausgeheckt: Sie fordert von jedem Westberliner, der Post mit Ostmarken bekommt, ebenfalls die volle Frankatur als Nachgebühr in Westmark. Was dieser wahrhaft geniale Einfall be- zweckt, versteht kein Mensch, aber man ist ja nicht„dof“. Man kann nämlich die An- nahme der Postsache verweigern! Und es gibt viele verständnisvolle Briefträger, die — nicht zu ihrem Schaden!— dem Adres- saten Zeit lassen, sich die Sache zu über- legen. Bei Postkarten genügen für diese Ueberlegung meist ein paar Minuten, bei Briefen überschläft man die Angelegenheit mal(auch guter Klebstoff löst sich übrigens in heißem Dampf!) und dann wird eben die Annahme verweigert, und die Post geht zurück. Als ich diese ganzen ernsten und komischen Dinge um die Berliner Währung mal in Ruhe und frischer Luft durchdenken wollte, wanderte ich hinaus nach Frohnau. Da ist die Oranienburger Chaussee wie fast alles in Berlin„gespalten“; die eine Seite gehört zum französischen Sektor, die an- dere zur Ostzone.„Hüben“ lud ein kleines nettes Gartenlokal zu der traditionellen Berliner„Molle mit Korn“ ein.„Drei Mark“ sagte der freundliche Wirt, und als er mein Erstaunen ob der Höhe des Preises bemerkte, fügte er hinzu:„Ostmark— wir sind hier eine russische Enklave!“ Na schön, dachte ich und rechnete um fünf zu eins 60 Westpfennige, das ging ja an. Vor dem Rückmarsch gedachte ich sicherheitshalber . na, Sie wissen schon... und ging der Weisung des Wirtes gemäß über den Hof links“. Ein Pappschild verkündete:„Mit Händewaschen 30 Pfennig“. 30 Ostpfennige also, denken Sie? Weit gefehlt!„West sagte die wackere Alte—„die Kneipe liegt in der Zone, aber hier über'n Hof ist Westen!“ Von dem Moment an wundere ich mich bei Berliner Währungsproblemen über gar nichts mehr. H. G. O. „In Treue zur deutschen Sprache verharrt“ Thomas Mann sprach in der Paulskirche und vor der Presse Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Thomas Mann, der Träger des diesjährigen Goethepreises der Stadt Frankfurt, hielt am Montagabend in der Paulskirche seinen Festvortrag zum Goethe- Jubiläum„Ansprache zum Goethejahr“, den er zu einem grundlegenden Ueberblick über sein Verhältnis zu Deutschland gestal- tete. Es verange ihn, 80 betonte er, nach einem Wort, das der Entfremdung wehren, die Verschiedenartigkeit der Erlebnisweise versöhnen möchte. Er schilderte, wie ihn die Ereignisse von 1933 im Ausland über- rascht und ihm die Rückkehr unmöglich ge- macht hätten.„Ich war nicht emigriert, ich war nur auf eine Reise gegangen und plötz- lich fand ich mich als Emigrant.“ Aber nie sei er als Schriftsteller emigriert, sondern habe stets in Treue zur deutschen Sprache verharrt. „Ich habe die ruchlosen Verderber Deutschlands und Europas gehaßt mit einem unbedingten Haß“, so sagte Mann, aber er habe nicht, wie böse Unwissenheit ihm vorwerfe, aus sicherer Ferne sein Vaterland damit beschimpft oder verraten, sondern jedes Wort des Abscheues habe nur den Verführern Deutschlands gegolten. Thomas Mann wandte sich mit Leidenschaft gegen den Vorwurf, er sei ohne Empfindung für den Konflikt gewesen, daß der Untergang des Naziregimes mit der nationalen Kata- strophe gleichbedeutend gewesen sei; ind den weiteren Vorwurf, er habe keine Ahnung von der Gewalt des Terrors gehabt und hätte der Tragödie seines Volkes von weitem zugesehen. Er habe vielmehr mit seiner ganzen Erlebnisfähigkeit die deutsche Not geteilt. Er wisse, so führ Mann fort, daß der Emigrant in Deutschland wenig gelte und diese Ablehnung eines jeden, der sich losgesagt habe, habe zu seiner Haltung bei- getragen, die ihn bis jetzt von Deutschland fernhielt, die aber mit Unversöhnlichkeit und feindseliger Ueberheblichkeit gar nichts zu tun habe. Der Streit in Deutschland um ihn sei, 80 erklärte Mann, der Zwist zwischen zwei Ideen in Deutschland, eine Auseinander- setzung Über die geistige und moralische Zu- kunft dieses Landes geworden, und er stelle sich der Freundschaft wie dem HAB. Er finde das Land jetzt zerrissen und aufge- teilt in Zonen der Siegermächte und ver- stehe nur zu wohl den patriotischen Gram, die bittere Ungeduld, aus der das Wort „Fremdherrschaft“ hervorbreche. Er habe Wen betrifft die Exkommunikation? Italiens Kommunisten vor der Entscheidung von unserem Dr. K. R. Borrespondenten in Italien Mailand. Die Italiener sind fast zu hun- dert Prozent Katholiken; mehr als 30 Prozent von ihnen haben bei den Kammer- und Se- natswahlen 1946 kommunistisch oder links- sozialistisch gewählt. Wie wirkt sich in die- sem Lande, das innerhalb seiner Grenzen als Staat im Staate— den Vatikan beher- bergt, das Exkommunizierungsdekret der „Suprema sacra congregazione del Sant' Of- Hzio“ aus? Eine Meldung aus Rom besagt, seit Be- kanntwerden der Verfügung des Offlziums gegen den Kommunismus sei der Verkauf des offlziellen Organs der Kommunistischen Partei Italiens, der„Unit aà“, vor allem in Rom merklich zurückgegangen; der Rückgang soll an einigen Kiosken(in Italien werden Zeitungen in der Regel nicht abon- niert, sondern auf der Straße verkauft) über 10 Prozent betragen. Gleichzeitig ist das erste Mal von offlzieller kommunistischer Seite ein nicht un beträchtlicher Mit- gliederschwund zugegeben worden. Anläßlich des Kongresses der Arbeitskam- mer der Provinz Mailand hielt der Präsident des kommunistischen Weltgewerkschaftsbun- des und Generalsekretär des kommunistisch geleiteten Allgemeinen Italienischen Ge- Werkschaftsbundes, Di Vittorio, eine Rede, in der er erklärte, der Mitgliederbe- stand der Mailänder Arbeitskammer sei in- nerhalb der letzten Jahre um rund 200 000 Personen gesunken. Als Hauptgrund führte Di Vittorio die Streikmüdigkeit der Arbeiter an, was mit den Angaben der freien Ge- werkschaften durchaus übereinstimmt. Unterdessen haben sich die Führer der beiden großen Linksparteien zu dem Dekret des Vatikans geäußert. Togliatti er- klärte, die Kommunisten beeinflußten das Gewissen ihrer Parteimitglieder nicht; sie züchteten keinen Haß, sondern Klassen- kampf. Merkwürdigerweise stimmen die Gegner in einem Punkte durchaus über- ein: Wenn nämlich eine offizielle Interpre- tation des Exkommunizierungsdekrets von vatikanischer Seite ausdrücklich darauf hin- weist, ein Marxist und Atheist stelle sich automatisch außerhalb der Kirche, ihn gehe somit die Exkommunikation nichts an, be- hauptet die„Unita“ ihrerseits ebenfalls, das Dekret betreffe nicht die Kommunisten, son- dern die Katholiken. Da nun aber nur ganz wenige Italiener außerhalb der katholischen Gemeinschaft stehen, ist es wiederum lo- gisch, daß fast alle Anhänger des Kommu- nismus betroffen sind, wenn auch nicht die Führerschaft. Im Falle Italien gelten ja auch nicht die vom Vatikan vorgesehenen Milderungsgründe wie für die hinter dem eisernen Vorhang lebenden Katholiken. Die Linkssozialisten, an der Spitze ihr Führer Nenni, tun ihrerseits, als ob sie das Dekret ebenfalls nichts anginge, denn sie sind ja keine Kommunisten. Im Spiel der politischen Rollenverteilung stellen sie viel- mehr die Brücke zu den linksbürgerlichen Kreisen von den Republikanern bis zu den Liberalen dar, indem sie die gegenwärtig von der Kirche„Verfolgten“ mit den„Li- beralen und Patrioten des Risorgimento“ auf die gleiche Stufe stellen. Die Folgen, welche das Exkommunizie- rungsdekret zweifellos für den italienischen Kommunismus haben wird, sind vorerst nur schwer abzusehen. Gewiß ist, daß sie ent- scheidend von den„ausführenden Organen“, das heißt von den einzelnen Priestern ab- hängen werden, denen in Zukunft zahl- reiche Gewissenskonflikte katholischer Kommunisten in den Beichtstühlen zur Be- urteilung vorgetragen werden. Wenn das Dekret auch in erster Linie die Katholiken in der sowjetischen Einflußsphäre betrifft, so wird es bestimmt auch in den Ländern romanischer Zunge und vor allem in Italien erhebliche Tiefenwirkung erreichen. keine Zone bevorzugt, sein Besuch gelte Deutschland als Ganzes. Thomas Mann zeichnete dann im zwei- ten Teil seiner Ansprache die Gestalt Goethes als die gebändigte Dämonie in scharfen Licht- und Schattenkonturen und erklärte, er wolle nicht„unwahr wie ein Festredner“ sein. Er wolle auch nicht die abgeschmackte Unterscheidung mitmachen zwischen„einem guten Deutschland“, dessen Repräsentant Goethe sei, und einem„bösen Deutschland“. Großes Deutschtum habe von Gutheit so viel, wie Größe überhaupt da- von haben müsse. Der Schilderung Goethes im Sinne eines„olympischen Titanen“ mit viel„Dämonisch-Dunklem, Uebermensch- lich-Un menschlichem“ galt der Schlußgteil der Festansprache, die mit dem Satz schloß: „Das gute Deutschland', das ist die Kraft, gesegnet durch musische Sitte, Größe. So konnte ein Deutscher musterhaft werden, Vorbild und Vollender seines Volkes, nicht nur uns, sondern der Menschheit.“ Thomas Mann vor der Presse Thomas Mann wandte sich am Montag- vormittag auf einem Presseempfang mit Entschledenheit gegen die Behauptungen, daß er Deutschland innerlich den Rücken gekehrt und mit ihm gebrochen habe. Sein Besuch solle der deutschen Bevölkerung zeigen, daß er trotz seiner amerikanischen Staatsangehörigkeit ein deutscher Schrift- steller sel. Als deutscher Schriftsteller, dessen Heimat die deutsche Sprache sei, wolle er damit beiden Teilen Deutschlands, seinem Westen und seinem Osten, seine Anhänglichkeit und Sympathie bezeugen. Er habe die Ostzonenbevölkerung nicht links liegen lassen wollen, sein Besuch gelte dem ganzen Deutschland, und seine Reise nach Weimar erfolge in vollem Einverständnis mit seinen amerikanischen Landsleuten und werde jedes politischen Akzents entbehren. Auf Fragen über sein Verhältnis zum Kommunismus betonte er, er mache einen Dienstag, 26. Juli 1949 Nr. 1 Ende der Kontigentierun Die Kontingentierung der Global-Getpes einfuhren., die zur Zeit in der britischen 20. und in Bayern besteht. wird mit Wirkung 10 1. April 1950 aufgehoben. a Dies ist vom Länderausschuß der Auer handelsfragen der VELF für die künktigg her teilung festgelegt worden. Zum leichen 200 punkt endet das gegenwärtig Kurchlauten Bezugsverfahren in Hessen und Würt f Baden. Dafür tritt in der gesamten Bh, das durchlaufende Bezugs verfahren vom 175 arbeitungsbetrieb für Futtergetreide. vom 15 braucher bis zum Importeur einschliedlich db, jede Länderbeschränkung in Kraft. In der Zeit bis zum 31. März 1950 blelh zur Exleichterung des Uebergangs das dh herige Einfuhrverfahren in Kraft, In der 0 tischen Zone und in Bayern sollen je 9 dert Uebergangsmaßnahmen nach den d schlägen der betellisten Wirtschaftskreis. der Ländervertreter durchgeführt werden al die Kontingente nach dem Leistfngspin den Ergebnissen der Importeure im Indi duallmport anzupassen. Die Durchführung Vorschläge erfolgt durch die Außenhande stelle. f Bis zum 31, März 1950 müssen Firmen, g ren Hauptsitz in der britischen Zone oder Bayern liegt, sien die Optionen auf ihr fü tingent im Gebiet ihrer Hauptniederlasut anrechnen lassen. Diese Vorschrift gilt n für Niederlassungen, die vor dem 31. Dezembe, 1948 schon bestanden haben. 5 Individualimporte werden wie bisher au die Kontingente nicht angerechnet. Sie. vom Inporteur im Gsanntgebiet der Bizone nad Maßgabe der Lenkungsvorschriften en dh; nächste Handelsstufe verkauft. 5 Richtlinien für die Einführung des duc laufenden Bezugsrechtes berei a ä vor. i b Höchst insgeheim und nur langsa ö die Kontingentierung bei Gere lange bereits wird um ihren Ted gekind Der Importhandel. die Genossenschaften, fl; möglichen Stellen und Kreise haben dum gerungen. Das Ergebnis der geheimgehalteng Beratung auf der Wachenburg bei Weinen ist nur bedingt erfreulich. Besser allerdag besser Wäre es gewesen, wenn man einen ff, heren Zeitpunkt vorgesehen hätte. Doch de standen anscheinend handelspolitische rt Zungen dagegen, dle mit den allzu mächthn Forderungen gewisser Auslandsmächte zug. menhängen. 1) Siehe„MM“ vom 24. Juli„Außenhandel. Bürokratie verschanzt.“ 1 moralischen Unterschied zwischen de Kommunismus als Idee und dem Nazim Die kommunistische Idee habe Bezlehu gen zur Humanität und zur Freiheit, wil rend der Nazismus Nihilismus sel. Es 8 jedoch die Tragödie der russischen Reh lution geworden, daß sie sich mit der Aub, kratie verbunden habe und autokratischg worden sei. Er hoffe, so sagte Mann, daß Deutzer land in absehbarer Zeit ein freies, gesch tetes und würdiges Mitglied einer eus. pälschen Föderation sein und den Platz el nehmen werde, der ihm wegen seu Volkskraft und dienste gebühre. Abschliel 5 Tree Ker an de Fee Deutschland sel, wo sie am Kulturellen uu, wirtschaftlichen Wiederaufbau mitarbeite solle. 70 Thomas Mann wird Mitte dieser Woch nach München reisen, um für seine Wal zum Präsidenten der literarischen Abe. lung der neuen Bayerischen Akademie danken. g Zuckerbrot und Peitsche Darf die Freiheit die Freiheit kosten? Von ungzrem Londoner Korrespondenten London. Die englische Regierung ist zur Rationierung von Süßigkeiten zurückge- kehrt. Es war ein mißglückter Versuch, wenigstens einen winzigen Teil der Ratio- nierung aufzuheben; es ist nie aufgeklärt worden, warum man nicht von Vornherein die Ration erhöht hat, wenn man genug Zucker hatte. Anscheinend ist es unmög- lich, Planwirtschaft teilweise aufzuheben, ohne den Preisen freien Spielraum zu geben. Die Verbraucher stürzten sich auf die frei- gewordene Schokolade, die zu alten Höchst- Preisen zu haben war, und diejenigen, die viel Zeit hatten, stellten sich vor den Ge- schäften an, so daß die anderen mit einem „Nebenberuf“ nicht mal mehr soviel kaufen konnten, wie sie vorher auf ihren Karten erhalten hatten. Der Streik der Dockarbeiter im Lon- doner Hafen hat die Situation noch ver- schärft; nunmehr ist sogar die Zucker- ration in Frage gestellt. Und England dis- kutiert, was man mit den Kommunisten, die man hinter dem Streit vermutet, tun solle. Die große Frage dahinter ist natür- ich: wieviel Freiheit darf man den Kom- munisten und Faschisten absprechen, ohne unsere fundamentalen Freiheiten zu gefähr- den? England scheint keineswegs gewillt zu sein, dem Beispiel der Vereinigten Staaten zu kolgen und eine„wit ch- hunt“ zu veranstalten, alle kommunistisch Verdäch- tigten zu brandmarken. Wie in Paris Pro- essor Joliot Curie, so läßt man auch in England Professor Haldane weiterhin wissenschaftlich arbeiten, obwohl ihre Mit- gliedschaft zur„Partei“ unbestritten ist. Man steht auf dem Standpunkt, daß es ein Ver- lust für das Land wäre, ihre Arbeiten zu unterbinden. Auf der anderen Seite ist man sich bewußt, daß die Loyalität der Kommu- nisten zu Rußland stärker ist als zum eige- nen Vaterlande. 5 Zwei Probleme sind in England beson- ders dkut— wissenschaftliche Forschung und die Bürokratie! Vor allem ist es not- wendig, davor zu warnen, Fanatismus zu bekämpfen, wenn man nicht dahin kommen Will, daß die Freiheiten, die man erhalten Will, durch Freiheitsbeschränkungen nulli- flziert werden. Engand hält es für einen Fehler, ihre zum Kommunismus tendieren- den Wissenschaftler mehr als zu beaufsich- tigen. Die Forschung würde gehindert wer- den, wenn jeder Jeden verdächtigen würde. Jeder Geheimdienst eines Landes glaubt allwissend zu sein, ohne davon Kenntnis zu nehmen, daß der andere, der gegnerische Geheimdienst dieselben Kenntnisse besitzt. Man würde die Wissenschaft einengen, wenn man Leute wie Haldane und Curie“ ihrer Arbeit hindern würde. f Man ist sich in England darüber 1 Klaren, daß trotz aller Differenzen zwische Konservativen und Sozialisten etwas meinsames existiert, nicht aber zwisch Sozialisten und Kommunisten. Als die Kt servativen 1945 im Wahlkampf bes wurden, sagte einer vom„hinter di „Eisernen Vorhang“:„Ich nehme an, chi chill wird nunmehr in die Berge fllelt müssen. Wenn die Kommunisten siegt hätten, wäre Churchill wirklich. zwungen worden, zu fliehen. In einer De kratie erkennen die Gegner die Auer der Mehrheit an und ordnen sich der Ia, scheidung der Wähler unter. Der Beg der Ehre existiert bei Fanatikern nämit nicht. Einem Staatsbeamten darf man med oder weniger trauen gleichgültig well Partei am Ruder ist; nur wenn er Kommi nist ist, steht ihm der Sieg seiner Sac näher als sein Eid, sein Versprechen, elt Loyalität zum Staat. Es wäre falsch, Kommunisten und 7 schisten zu Märtyrern zu machen, ind man sie verfolgt. Wollte man radikek Literatur verbieten und die Versammlung freiheit der Radikalen unterbinden, will man zweifellos Sympathien für sie erwel⸗ ken. Es müssen andere Methoden gef den werden, um den Fanatismus der 1 demokraten zu bekämpien. Demokra, würde Selbstmord begehen, wenn sie. denselben Waffen wie ihre Gegner kämpfe würde. Gewisse Freiheitseinschränkung lassen sich wohl nicht vermeiden; aber dürfen nicht auf derselben un duldet Basis beruhen wie die der Kommune und Faschisten. Im Geheimdienst, als Gel räle und als höhere Offlziere schen Raditale fen am Platze. Die Gena schaften sollten ohne Regierungs-Maſnz men mit ihren extremen Mitgliedern fert werden können. Es ist Sache der ölen lichen Meinung, aufzupassen, daß dem 7 nen Lande kein Schaden zugefügt W weder durch die Extremisten noch 1 die Wachhunde der Demokratie, die Prinzipien opfern, um gegnerische 5 pien zu bekämpfen. 5 11 Bisher wurden in England 1 Bede, suspendiert und weitere 14 au Posten tranferiert. Im Ganzen mere 42 Fälle untersucht; ein Beamter resis, und ein Fall erwies sich als unklar, einzige Firma hat sozusagen ene chlos⸗ Reinigung vorgenommen und sich ente 1 sen, Kommunisten und Faschisten, schließen; aber bisher ist noch kein stellter entlassen worden. N e Fee. e eas dne ea SS E74 i!.... ürttemderz aten dan 5 vom Jer 5. Vom per. liegzlich 15 1950 ple 8 das bb In der dt. n je Aesop. den Ver. skreise werden, ung pi an Indiz Wünrungcz Wenhandkh. Firmen, 0e one oder 1 Kah ledlerlassf kt elt 15 1. Dezemie bisher au Sie were Bizone nad ten an dh des durch die Aueh Sam sich ideimporte, d gekämph. chaf ten, ele aben darm mgenalteneg 21 Weinen 1 allerding n einen tl. . Doch lz 1 110 au müchtte ichte zusan. ußenhandel. det eee eee chen dn n Nazim Bezlehun. eihelt, wah. sel. 8 6 chen Beh, it der Aub. Dkratisch g. a8 Deutsch eles, geac einer euro. kademie ind Curie! darüber in zen zwische etwas(e. er zwische Vs die Ko- npf besle hinter da 1e an, Chf ſerge fiel wunisten 4 wirklich. einer Ded ie Autor ich der Lu, Der Beg ern nam T. man mel Utig welde en und Js chen, inden an radikal sammlung aden, wür ie erw oden gefil. jus der Ul, Demokrat enn sie m aer Kämpfe chränkunge en; aber“ zduldsamt“ ommunise St, Als Gelk re scheine“ je Ge wert. 8s-Maßne edern delt der ötlenl b dem elk vr. 145 Dienstag, 26. Juli 1919 MORGEN Seite 3 eee Jubel und Gesang in Ludwigsburg Das erste württembergische Bundeslieder- fest der Nachkriegszeit Das Bundesliederfest des württember- ischen Sängerbundes, das erstmals nach dem Kriege vom 22. bis 24. Juli in Ludwigs- burg unter der Schirmherrschaft von Mini- sterpräsident Dr. Reinhold Maier, Staats- präsident Dr. Gebhard Müller und Kultus- minister Theodor Bayerle durchgeführt wurde und annähernd 90 000 Menschen zu- zammenführte, War ein voller Erfolg. Das zußere Bild der Stadt mit ihrem überaus reichen Fahnen- und Blumenschmuck gab einen würdigen Festrahmen. Der Gedanke, das Fest durch eine musi- kalische Feierstunde ohne jedes gesprochene Wort einzuleiten, konnte nicht besser ver- Wirklicht werden als durch die Wiedergabe der neunten Symphonie von L. van Beet- hoven, die am Donnerstagabend gleichzeitig die neu erstandene städtische Festhalle ein- weinte. Das offizielle Begrüßungskonzert gab den Leitern des Festes und den Vertre- tern der Stadt am Freitagabend die Mög- lichkeit, die Festgäste zu begrüßen. Der präsident des württembergischen Sänger- bundes, Ministerialdirektor David Stetter, konnte nicht nur den württembergisch- bohenzollernschen Staatspräsidenten Dr. Geb- hard Müller, Landtagspräsident Wilh. Keil und Vertreter amerikanischer Sängerver- einigungen begrüßen, sondern hatte auch die Aufgabe, vier Sängerjubilare zu ehren, die 60 und mehr Jahre im Dienst des deut- schen Liedes gestanden haben. Staatspräsident Dr. Gebhard Müller hielt die Festrede, in der er zum Ausdruck brachte, daß sich das Gesamtwürttemberg trotz aller durch äußere Umstände erzwun- genen Spaltungen als Einheit fühle und er sich freue, das durch seine offizielle Teil- nahme am besten bekunden zu können. Es ist leider hier nicht möglich, sämtliche musikalischen Darbietungen zu würdigen- doch sei innerhalb der Sonderkonzerte die Durchführung der Kantate„Das gesegnete Jahr“ von Arnim Knab erwähnt, das außer- gewöhnlichen Anklang fand. Einen Höhe- punkt bildete die Festaufführung, die am Sonntag im Ludwigsburger Schloßhof statt- fand und die außer hochwertigen Chorlei- stungen das Erlebnis der zu geballter Wucht gesteigerten Bundesgesamtchöre unter der Leitung von Karl Meder und Kurt Brenner vermittelte. Ein großangelegtes Feuerwerk in Verbindung mit der traditionellen Schloß beleuchtung, das über 50 000 Men- schen auf den Beinen sah, sowie ein Fest- zug sorgten dafür, daß das Bundesfest rechi farbenfroh und bunt gestaltet wurde.(tz) Deutsch- amerikanisches Konzert Sechzig Studenten der Lale- Universität, die sich gegenwärtig auf einer Europareise befinden, werden am 28. Juli im württem- bergischen Staatstheater ein deutsch- ameri- kanisches Konzert veranstalten, in dem nord- und südamerikanische sowie deutsche Lieder zu Gehör gebracht werden. Die Stu- denten sind Angehörige des„Vale-Glee- Clubs“, der damit seine fünfte Europareise geit seinem Bestehen im Jahre 1853 durch- führt. Die letzte Europareise fand 1939 statt. Die diesjährige Reise durch Europa steht unter der Leitung von Marshall Bar- tholomew) und wird von dem„Amerikani- schen Künstlerbesuch- Programm Omgus“ unterstützt. Die Studenten werden u. à. auch die Städte Tübingen und Heidelberg besuchen. Zum Thema Gewerbefreiheit In Eßlingen fand die erste Jahresver- sammlung des Landesinnungsverbandes des Elektrohand werks Württemberg Badens statt. Alle Redner setzten sich in teilweise sehr scharfen Worten mit der Gewerbe- freiheit und ihren Folgen für das gesamte Handwerk auseinander. Präsident Pflüger vom Wirtschaftsministerium erklärte, er habe Grund, besonders zu betonen, daß in Bremen und Hessen durch die Militär- regierung versucht werde, die Gewerbe- treiheit durch deutsche Gesetze für immer zu verankern. Die Erfahrung, die man bis- her mit der Gewerbefreiheit gemacht habe, gebe der Militärregierung auf der Lanzen Linie nicht recht. Der Verbandsvorsitzende Wagner forderte eine mindestens vierjährige Lehrzeit für die Elektrohandwerker. Süddeutschlands größter Vergnügungspalast Ein neues„Haus Vaterland“ entsteht in Stuttgart In aller Stille entsteht im Herzen Stutt- garts der größte Vergnügungs-Palast ganz Süddeutschlands, das„Metropol“. Fast 1300 Personen wird der neue, aufs modernste ausgebaute und eingerichtete Varieté-Saal kassen, in dem tagsüber ein buntes Film- programm abrollen soll(zur Eröffnung ist die deutsche Uraufführung eines fran- Zzö6sisch- italienischen Gemeinschaftsfilmes geplant, der— so setzte man zur Wahrung des Geheimnisses vertrauensvoll hinzu alle Unterstützung der Kirche finden dürfte). Riesige Klima-Anlagen werden für die rich- tig temperierte Frischluft sorgen, so daß der Kino-Besuch auch bei hochsommerlicher Hundtags-Hitze ein Vergnügen bleibt. Der überaus rührige Menager des neuen Unter- nehmens hofft weiter, das bis jetzt obliga- torische Rauchverbot für Lichtspieltheater durch diese Anlage für den Metropol-Palast durchbrechen zu können. In Raucherkreisen hofft man, daß sein jetziger Kampf gegen das Paragraphengestrüpp erfolgreicher sein möge, als sein Kampf gegen den württem- bergisch- badischen Landtag, der ihn und seine Mitarbeiter aus seinem alten Haus schließlich durch Polizeigewalt auf die Straße setzen lieg. Bekanntlich wird seit über zwei Jahren die hohe Landespolitik Württem- perg-Badens in einem früheren Kabarett gemacht. Wie groß das Interesse für blauen Dunst ist, zeigte eine inoffizielle„Volks- befragung“, bei der sich 99,5 Prozent dafür aussprachen, daß man in Kinos wie im Auslande das Rauchen erlauben sollte. nahmequelle dazu, aus dem sich der Gast den Fisch herausangeln kann, den er„in blau“ oder auf Müllerin-Art zu verspeisen gedenkt. Eine Bauernstube und ein Löwenbräu- Stüble vervollständigen die„Volksvergnü- gungsstätte“ à la„Haus Vaterland“ seligen Angedenkens Die Preise? Sie sollen um ein Drittel unter denen vergleichbarer Häuser der Vorkriegszeit liegen— sagte man. Es fehlt in einer Stadt wie Stuttgart, in der heute noch über 6000 Menschen in Mas- sen- und Elendsquartieren und in gesund- heitswidrigen Ruinen hausen müssen, nicht an Stimmen, die den Bau von Wohnungen und Schulräumen für notwendiger halten, als den von Vergnügungsstätten. Hiergegen argumentieren die Leute vom„Metropol“ nicht ungeschickt, daß die im Metropol- Palast investierten Summen(ca. eine Mil- lion) beim derzeitigen Bauindex nur den Bau einer relativ kleinen Anzahl von Woh- nungen gestatten würden. Dagegen dürf- ten die jährlich aus dem Metropol-Palast fließenden Steuern mit aller Sicherheit eine bis 1½ Millionen DM weit übersteigen, mit denen sich dann viel besser soziale Pro- gramme durchführen ließen. Allein die frei- willigen Abgaben des Spielkasinos in Höhe von 50 Prozent des Umsatzes sowie die 20prozentige Vergnügungssteuer sollen der Stadt eine nicht unerhebliche neue Ein- verschaffen, die wiederum sozialen und charitativen Zwecken zufließen könnte. Schließlich dürfe man nicht verge- sen, daß durch das neue Unternehmen über 200 Personen Dauerbeschäftigung finden würden, dazu jährlich 200 bis 300 Artisten und Karbarettisten, die heute buchstäblich brotlos seien. Um den Saal gruppieren sich ein Kaba- rett, dessen indirekt beleuchtete Glastanz- kläche, zusammen mit anderen raffinierten Lichteffekten, die mehr oder minder schö- nen Nylonbeine der Schwäbinnen zur vollen Geltung bringen will: ein Konzert-Cafè, das keinen Eintritt kostet, ein Dachgarten mit Liegeterrasse, knallroten Schleiflackmöbeln und bunten Sonnenschirmen und— last not least— ein Spielkasino, ohne das es heute nirgends mehr zu gehen scheint. Außerdem gehört ein Restaurant mit einem Aquarium Mit einem internationalen Festprogramm soll der Metropol-Palast am 1. August seine Pforten öffnen.(tz) Artisten suchen einen Ausweg Zwölf deutsche Artisten sind seit dem Krieg in der Schweiz, sieben Artisten-Num- mern in Amerika, zwei Schaunummern und zwei Bolletts in Italien aufgetreten, teilte Günther Rudin der erste Vorsitzende der IAL. Unternationale Artistenloge Landes- gruppe Württemberg- Baden) auf einer Pressekonferenz in Stuttgart mit. Die Inter- nationale Artistenloge bemüht sich, neue Aufstiegs möglichkeiten für Artisten zu schaffen, denn die Situation für die Artisten ist so schwierig wie noch nie. Alle großen Varietés in Süddeutschland haben geschlos- sen oder ihre Häuser in Kinos umgewandelt. Die Steuern sind, da Varietés und Kabaretts nicht als Kulturinstitute wie die Theater gelten, so hoch, daß sich kein derartiges Unternehmen mehr halten konnte. Die Ar- tisten können auch nicht mehr, wie in den ersten Jahren nach dem Krieg, bei den Be- satzungsmächten auftreten.(Für dreivier- tel aller Artisten bedeuteten die„Revues“ bei den Alliierten nach dem Krieg die Ret- tung). Denn auch diese sind sparsam ge- worden und haben ihr Vergnügungsbudget auf ein Mindestmaß reduziert. Die einzige Möglichkeit sind die Wanderzirkusse, die in Westdeutschland sind es insgesamt 68 noch ein gutes Geschäft machen. Die„Internationale Artistenloge“ in Stuttgart will versuchen, bei der beliebten Veranstaltung„Zwanzig dureh drei“ von Radio Stuttgart jeweils ein Varitè oder Kabarett- Programm einzufügen. Eine große Hoffnung bedeutet der„Metropol- Palast“, der am ersten August in Stuttgart eröffnet Wird. Nicht allein werden hier zahlreiche gute Artisten wieder einmal vorübergehend Arbeit und Brot finden, sondern es sollen auch Auslandsverbindungen angeknüpft werden. Einige ausländische Artisten sind bereits für den Metropol-Palast verpflichtet worden. Rudin betonte, daß die IAL. sich nicht mit den„Damenringkämpfen“ identiflziere. sie aber auch ihren Mitgliedern nicht unter- sagen wolle, da die IAL nicht in der Lage sei, den Damenringkämpferinnen einen fmanziell gleichwertigen Ersatz zu vermit- teln. Der Damenringkampf war die Idee einiger stellungsloser Tänzerinnen in Köln. Sie erhielten bei einem Stuttgarter Ring- meister Unterricht im„Sriechischen Stil“, hatten ausverkaufte Häuser und finden schon in Bayern, Baden, Hessen und Berlin Nachahmerinnen. Wo der„deutsche Reis“ wächst Wer im Sommer kurz vor der Getreide- ernte durch das Bauland fährt, ob nun im Kraftwagen oder mit der Eisenbahn, der sieht in der Gegend zwischen Mosbach und Lauda rechts und links von Straße und Bahnstrecke zahlreiche Rauchfahnen auf- steigen. Das sind die Darren, auf denen aus den Körnern des Spelzes(auch Dinkel ge- nannt) der Grünkern hergestellt wird. Win- terspelz, eine Abart des Weizens mit vier- kantigen Aehren, wächst zwar auch ander- wärts und wird in einigen süddeutschen Gegenden als Brotfrucht gebaut, aber der Grünkern ist eine Spezialität in etwa hun- dert badischen Dörfern des Baulandes und etwa einem Dutzend württembergischer Dör- fer des angrenzenden Jagsttalgebiets. Im Badischen sind es vor allem das Schefflenz- tal, das Erftal, der Schüpfergrund, der Umpfergrund und das Taubertal mit den dazwischenliegenden Höhen, wo die Grün- kernerzeugung zu Hause ist. Wenn der Spelz oder Dinkel etwa 14 Tage vor der Reife steht, müssen die Körner ge- erntet werden. Sie haben dann die„Milch- reife“, in der allein sie für die Weiter- behandlung geeignet sind. Werden sie reifer und damit mehlig, ergeben sie keinen Grün- kern mehr. Die Halme werden zur Zeit der Milchreife entweder gemäht oder noch nach alter Sitte mit der Sichel geschnitten und meist gleich auf dem Feld abgerauft. Auch dies geschieht meist noch auf einfache Weise so, daß eine Handvoll Halme durch eine Raufe(eiserner Kamm) gerissen wird, wobei die ganzen Aehren abreißen und in einen Behälter fallen. Sie kommen dann auf eine Darre, an deren Stelle früher der Ein Zirkusroman 26. Fortsetzung Robby Neuhaus erwartet diese Heimkehr mit sehnsüchtiger Spannung. Robby freut zich heiß und hungrig auf den Tag, an dem er die Dschungel, den wilden Wald, das Herz der Wildnis, dem er einstmals in heig- hungriger Rnabenseligkeit entgegengefie- dert hat, wieder verlassen darf. So leicht, so einfach schien alles im Be- einn. Er war Robby Neuhaus aus Altona. der seiner Stiefmutter davongelaufen war zum Zirkus, weil er die wilden Tiere über alles liebte, er hat jahrelang im Zirkus den Rauptierstall betreut, er bekam durch Zu- tall und ein bigchen Nachhilfe zur rechten it die Gelegenheit, mit dem Tierfänger nach Indien zu fahren, er hat die Gelegen- eit genutzt, sie versprach großen, materi- ellen Gewinn, zwölf Tiger für ihn, mit denen er sich als Dompteur selbständig machen kann, sie gab ihm die Möglichkeit, viele Kenntnisse, viel Wissen zu erwerben. as seine Kollegen, die stets nur mit den gefangenen, vielleicht gar schon in der Ge- ten nschakt geborenen Tieren zu tun hat- en, nicht erlangen konnten. Das einzige, Wahre, rechte Wissen vom wilden Tier— enn muß man nicht, will man die Seele eines lebenden Wesens kennen lernen, ge- nauestens die Umwelt, den Lebensraum leses Wesens kennen und die Gesetze, nach 8 75 sich das Tier in seinen Lebensraum mfügt und sich in ihm bewegt? So einfach schien alles— 80 schwer und dunkel ist alles heute. Prei Jahre Indien, drei Jahre Leben in der wilden Dschungel und im wilden Wald haben Robbys Weltbild geändert und auf den Kopf gestellt. Ge- Wig: er hat von den wilden Tieren in der Freiheit lernen wollen, aber nun hat er mehr von ibnen gelernt. als ihm gut ge- tan hat. Nun hat er gelernt, daß die Dschungel Gebilde aus Gottes Hand ist, daß im wil den Wald allein noch sich der Schöpfer offtenbart. Nun hat er gelernt, daß die Städte nichts als ein Traum der Menschen- welt sind, die den natürlichen Gesetzen sich entrang, ein künstliches Paradies, eine unerbittliche Katakombe, aus deren Tiefe heraus man den großen Gott weder erken- nen noch anklagen kann. 5 Königlich frei, stark und schön gehen die wilden räuberischen Tiere durch den weiten Wald, durch die endlose Dschungel, hörig allein den Gezeiten ihres Blutes, den wechselnden Ringen des Jahres. und den zwar strengen und grausamen harten, abe! auch schlichten und klaren Gesetzen der el. e der weiße Mann kommt, bricht in diesen Frieden und entführt clie Könige ihrem Land, verschleppt sie in die Menage. rien wie in Zuchthäuser, in die Zirkusse wie auf Galeeren. Er stiehlt Sie, er raubt sie, er entführt sie ihrer Heimat, um sie zu Grünkerndarren rauchen im Bauland Backofen benutzt wurde. Vor dem ersten Weltkrieg kamen aber die Darren auf. Heute hat jedes Dorf eine mit scheunenmäßigem Umbau und Dach versehene größere Darre, die der Feuersgefahr wegen meist etwas außerhalb liegt. Manchmal steht auch n- mitten größerer Spelzäcker noch eine Wei- tere Darre, damit der Weg gekürzt ist und die Verarbeitung schneller vor sich geht. Solche auf genossenschaftlicher Basis errich- teten Darren dienen der ganzen Gemeinde. Der Hauptbestandteil der Darre ist eine große eiserne Pfanne von mehreren Metern Länge und etwa zwei Metern Breite. Dar- unter brennt im Ofenl en ein starkes Feuer. Die Rehren mit den Körn vn, die im un- reifen Zustand nicht so leicht herausfallen, werden in die Pfanne geschüttet und dort unter ständigem Rühren mit einer Gabel so lange gedörrt, bis sie jenes wundervolle Aroma haben, das der Kenner an ihnen ganz besonders schätzt. Man muß natürlich stark aufpassen, daß sie nicht überhitzt werden oder gar anbrennen. Oft ist die Darre auch die ganze Nacht über in Betrieb, und es haben nicht nur Bauer und Bäuerin, son- dern auch die älteren Kinder zu helfen, weil es viel Arbeit dabei gibt. Auch hängt von der Grünkernernte für den nicht sehr be- güterten Bauländer Bauern sehr viel ab. Nach dem Dörren werden die Körner aus den Aehren herausgedroschen oder durch eine in den letzten Jahrzehnten auf- gekommene maschinelle Einrichtung heraus- geschlagen. Die letzte Phase ist das Schälen oder„Gerben“ der Körner in einer Mühle, Wofür die Mühlen im Bauland fast alle einen besonderen„Gerbgang“ haben, den schänden, um sie, Könige in ihren Kerkern, auszustellen für Geld. Der weiße Mann ist der große Feind des freien Tieres. Der weiße Mann mordet und schändet. Der weiße Mann wird nicht eher Friede geben, als bis er die letzte Frei- heit von dieser Erde getilgt, bis es an Tie- ren nur noch treue Hunde gibt, die ihm die prügelnde Hand lecken Mit dem scharfen Fauchen eines erreg- ten Leoparden stößt Robby Neuhaus den Rauch seiner Zigarette durch das enge Mos- kitonetz— und dann surrt er. leise und böse, Mowgli's Gesang wider die Menschen: Vielfüßig Geschling ruf ich ge- gen euch auf! Entfesselter Dschungel ich: Treib sie zuhauf! Wald über euch! Die Pfosten zu Fall! Und Kareela, die bittre Kareela Begrabe euch all!“ Dann lächelt er, wehmütig und verlegen: er hat lernen wollen von den wilden Tieren, darum kam er nach Indien, aber nun hat er wohl zu viel von ihnen gelernt, allzu viel, um noch leichten, unbeschwerten Her- zens sein Zirkushandwerk betreiben zu können Vielleicht würde er weniger kraß und anklägerisch denken, hätte er einen Men- schen, mit dem er sich aussprechen, mit dem er sich auseinandersetzen könnte. Sein Chef, Cherry Baker, ist ein feiner Kerl, ein untadeliger Tierfreund. und er ist ehrlich in die Tiger und Leoparden vernarrt. Den- noch hat er den sicheren Stolz des Jelbst- gerechten, findet es ganz Selbst verständlich. daß er die Tiere fängt und nach London bringt— das ist doch kein Problem, das ist sein Beruf und ein verdammt feiner Beruf!— und seine Tierliebe ist vom übli- chen menschlichem Egoismus getrieben: er gebiet man anderwärts nicht kennt. Danach ist der Grünkern versand- und gebrauchsfertig. In den ersten Wochen und Monaten nach der Ernte ist der Grünkern am Wohl- schmeckendsten. Dann ist eine gute Suppe aus Grünkern eine delikate Angelegenheit. die in unserer Gegend jeder zu schätzen weiß! Auberdem hat Grünkern einen be- sonders hohen Gehalt an Eiweiß- und Mineralstoffen und ist somit außerordentlich nahrhaft,. In guten Jahren werden in den Grünkerngemeinden etwa 60 000 bis 70 000 Zentner produziert, die in früheren Jahren oft nur schwer abzusetzen waren, da Nord- und Ostdeutschland den Grünkern über- haupt nicht kannten und daher auch nicht verbrauchten. In der letzten Zeit hat sich das allerdings geändert. Grünkern wird schon seit Jahrhunderten im Bauland hergestellt. In Höpfingen, das einer der Mittelpunkte der Erzeugung ist, stellte schon im Jahre 1745 der Heidenhof diese begehrten Körner her und verschickte sie an einige Liebhaber. Das ist aus einer Jahresabrechnung dieses alten Hofes zu er- sehen. Eine andere Darstellung will wissen, daß die Bauländer Bauern in Höpfingen oder Altheim die Grimkernbereitung zu- fällig entdeckt hätten, als sie in den unge- wöhnlich regenreichen Jahren 1817 und 1819 den auf dem Halm nicht reif gewordenen Dinkel im Backofen trocknen wollten. Dern steht aber der gewissermaßen urkundliche Nachweis vom Heidenhof aus dem Jahr 1745 gegenüber. Eigenartig aber ist, daß die Herstellung eines solch vorzüglichen Nährmittels aus- gerechnet auf ein so kleines Gebiet unserer engeren Heimat beschränkt blieb. M. P. schätzt am meisten die Tiere., die sich ihm am schnellsten anschließen, sich am erge- pensten seinem Willen beugen. Für Cherry Baker, den Briten, ist alles klar und ein- fach und unkompliziert, Wo Robby Neu- haus, der Deutsche, mit dem Kopf gegen die steinerne Mauer der zahllos sich tür- menden Probleme rennt. Sind wir berechtigt, uns einfach dieser Tiere zu bemächtigen, sie nach Europa zu bringen, sie Sefangenzuhalten, sie dort aus- zustellen? Wer berechtigt uns? Wozu stel- len wir die Tiere in Käfigen aus? Sollten Wir nicht Achtung haben vor den letzten Stücken der wilden Welt, die dahinschmilzt wie Schnee im April? Wären große Natur- Reservationen nicht weit besser als Zirkus und Zoos für die Tiere besser, besser auch für die Menschen? Und Robby schätzt die Tiere am wenig- sten, die sich àm leichtesten unter die Hand des Menschen ducken, er liebt die ewig Ungebrochenen, die Trotzigen, die Rebel- len, die Bestien, die selbst und auf ewig Feindschaft setzen zwischen sich und den Menschen, die lieber sterben. als daß sie ihre Natur verraten Tausend Fragen quälen Robby Neuhaus, Fragen, auf die er nie eine Antwort findet. Nur das eine weiß er, weiß er gewiß und unumstößlich: wenn er hier in Indien ein Räuber gewesen ist, der den Tieren unab- sichtlich nachgestellt und viele ihrer Frei- heit beraubt hat, wenn er hier in Indien das getan, wozu Europa ihn geschickt, wozu Europa ihn beauftragt hat— ist er erst wieder in weißen Mannes Land. wird er die partei der Gefangenen ergreifen, wird er das tun und sagen, was die Tiere ihn ge- lehrt, wozu die Tiere ihn beauftragt ha- ben! Er drückt den Zigarettenrest in der Aschenschale aus—— wenn er wieder in Am Rande der Zeit Urwüchsig In einer Ziegelei bei Fellbach wurden kürzlich verschiedene Knochen und Zähne von Urpferden und sonstigem Urgetier ge- funden Unter anderem fand man auch ein einmaliges Zahnexemplar, das 150 Zenti- meter lang war. Der Direktor des Natura- lienkabaretts in Stuttgart hat nach ein- gehenden Untersuchungen festgestellt, daß es sich um den Zahn eines Urelefanten han- delt, der vor schätzungsweise 200 000 Jahren gelebt hat. Dernier Ori Den letzten Schrei des technischen Fort- schritts konstruierte soeben ein arbeits- loser Stuttgarter Artist. Es handelt sich um ein fahrbares Water Closett, das nicht nur höchsten hyglenischen Anforderungen ge- recht wird, sondern dem Benützer auch auf flotte Art und Weise die Zeit vertreibt; wurde doch ein komplettes Radiogerät ins WC eingebaut. Der Artist hofft, daß seine Erfindung in Zukunft auf allen großen EKirchweihfesten und Volksbelustigungen den Bedürfnissen der Besucher gerecht Wird. Angriff Beim Angriff eines Bienenschwarms auf einen Hühnerhof überfielen die Bienen eine Kückengruppe. Acht der kleinen Tierchen wurden durch Bienenstiche getötet. Zeltlager An den Zeltlagern des evangelischen Jugendwerkes in Baden werden in diesem Jahre rund 12 000 Jugendliche teilnehmen. 650 verschiedene Lager und Wanderfahrten sollen abgehalten werden. Dank der Lebens- mittelspenden des Weltkirchenrates ist kür eine ausreichende Ernährung der jugerid- lichen Zeltler gesorgt. Pech In der Gemeinde Dainbach im Kxeis Tauberbischofsheim wurde ein 160 Pfund schweres Kalb tot geboren. Die Kuh, die das Kalb zur Weit brachte, war 47 Wochen lang trächtig gewesen Drei Tage nach der Ge burt, die derart schwer war, daß neben dem Tierarzt zehn Landwirte assistierten, mußte die Mutterkuh notgeschlachtet werden. Eisbauch Um der Uebertragung ansteckender Krankheiten durch Speiseeis vorzubeugen, nahm das Staatliche Gesundheits- und Un- tersuchungsamt Tauberbischofsheim eine Untersuchung— nein, nicht des Eises, son- dern— der rund 80 Speiseeisverkäufer in Wertheim und Tauberbischofsheim vor. Einunddreißigmal Wegen Hausfriedensbruch, Verleumdung und ähnlicher Dellkte führte der 27jährige Otto Hinrichs aus Vietze, Kreis Dan- nenberg, über 30 Prozesse Segen seine eigene Mutter. In der Revisi⸗ onsverhandlung seines 31. Prozesses wurde er zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte seine Mutter böswillig auf Haus-: kriedensbruch wegen Zertrampelns von Gartenpflanzen verklagt und dabei seine Frau zu falschen eidesstattlichen Erklärun- gen verleitet. 5 Sind Sie der Ansicht? Der„Friedensring“, eine Arbeitsgemein- schaft kriegsgegnerischer Verbände in Stutt- gart, bittet in einem Rundschreiben sämt- liche Kandidaten für den Bundestag um Beantwortung folgender Fragen. Sind Sie der Ansicht, daß in der heutigen Zeit kein Krieg mehr als„gerechter Krieg“ bezeichnet werden kann? Werden Sie in einer verant- wortlichen Stellung, die Sie durch das Ver- trauen der Wähler erhalten, gegen die Auf- wendung von Staatseinkünften und Volks- vermögen für militärische Zwecke eintrefen? Werden Sie Ihren Einfluß dahin geitend machen, daß die in Artikel vier der Bundes- verfassung enthaltene Berechtigung der Kriegsdienstverweigerung so ausgelegt Wird, daß jeglicher Kriegsdienst— nicht nur mit der Waffe in der Hand— verweigert werden kann? Sind Sie der Ansicht, daß eine über- staatliche Regierung, die sich auf die freie Wahl der Völker stützt, den Krieg als Mittel zur Austragung staatlicher Gegensätze ver- hindern wird? Sind Sie der Ansicht, daß eine neutrale Welthilfssprache dazu bei- tragen köntite, Spannungen zwischen den Angehörigen der Völker zu überwinden? Europa ist. Wenn er wieder bei Lutta ist! Lutta Mansfield wird inn verstehen, sie wird ihn nicht so verständnislos und e eilig anblicken, wenn er vom Recht der Tiere und vom Unrecht der Menschen spricht, wie Cherry Baker ibn Ansieht. Vutta wird ihn verstehen, Lutta wird an seiner Seite sein! Lutta, ferne kleine Vuttal Warum stürzt wie eine donnernde Bran- dungswelle plötzliche Erregung über ihn, warum springt in seinem Innern jäher Auf- ruhr hoch? Ist es die Nacht der Tropen, ein Rückfall des schweren Molaria-Fiebers, sind es die Stimmen der gefangenen Tiere da draußen, die scharfen Schreie der Leo- parden, das klagende Heulen der Wälder Wölfe, das Winseln Rothunds. die dunkle Glocke des Tigerraunzens, die dumpf röh- rende Anklage der Büffel im Pferch? Sind es die alten Gedanken, die ihn quälen? Nein, das ist es nicht, das alles ist es nicht. Jemand ruft durch die Nacht, jemand ruft von weit, weither, ruft über Länder und Ozeane, Lutta ruft! Wie ein Schauer überkommt es ihn, mit beiden Händen hält er sich am Bett, es schüttelt, es wirft ihn, namenlose Erregung springt durch ihn dahin: Vutta ruft. Ach, das alles ist hysterischer Unsinn, er ist von den Tropen geschwächt, von Hitze und Fieber ausgelaugt, er ist am Ende mit seinen Körperkräften durch die Strapazen der letzten Jahre, seine Nerven sind mitge- nommen, er hat sich zuviel den Tieren ge- widmet, hat ihre Raserei und ihre Verzweif⸗ lung miterlebt und miterlitten, frisch ge kangene Tiere sind eben doch anstrengender und aufregender als die den Käfig lang Ge- wohnten. Seine Gesundheit hat gelitten, er hat einen tüchtigen Knacks weg, es wird hohe Zeit für ihn, daß er endlich aus den Tropen heraus und nach Europa, daß er heim kommt. Seite 4 Dienstag, 26. Juli 1949/ Nr. 14 „Herabgesetzte Preise.“ Es ist noch nicht allzu lange her, da träumte man von der gziten alten Zeit, von Bohnenkaffee, Schokolade und Zigaretten. Muß man sich nicht zwischendurch zwicken, um zu glauben, daß die Optimisten von da- Mals recht behielten? Alles ist wieder da! Sogar die Saison-Ausverkäufe— so nannte man sie früher— haben ihre Wiedergeburt erlebt. ‚Sommer-Schluß- Ausverkauf“ heißt nun die Attraktion für die Frauen auf den Reklameschildern. Und wie sie sich davon anlocken lassen. Die Schaufenster waren schon vorher ge- mustert, Preisunterschiede festgehalten und eiserne Vorsätze gefaßt worden. Die Hitze ist kein Hinderungsgrund, sich in den Tru- bel um die„Schlager“ zu stürzen. Nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, geht hinein in die Warenhäuser und Lä- den. Aber es wird nicht hemmungslos ge- kauft; die Währungsreform ist doch ein guter Lehrmeister gewesen.„Wie, Fräulein, dieser Lavable ist doch nicht billiger als in der vorigen Woche?“ Fräulein aber be- schwört, daß ausgerechnet das gefragte Mu- ster herabgesetzt worden sei. Aber nicht nur Frauen wühlen, fragen, kaufen Wasch- lappen, Unterwäsche, Spitzenkragen vorletz- ter Mode, auch Vater besteht auf einem ganz bestimmten Anzug im Schaufenster. Oder er gibt sein Urteil ab beim Gardinenkauf ein sehr fachmännisches, stark auf den In- halt seiner Brieftasche abgehobenes! Der Zustrom schwillt immer mehr an. Einige Warenhäuser müssen zeitweise schlie- gen. Und während hier ein stehengelassenes Baby diktatorisch nach seiner in Stoff- fluten untergegangenen Mutter schreit, Ver- käuferinnen vor Erschöpfung bereits er- blassen und Kassiererinnen Fünfmark- scheine genau prüfen, verschwindet hier und dort auch einmal ein Gegenstand„unbe- zahlt“ in eigens dafür mitgebrachte große Taschen.„Wo nicht gestohlen wird, wird auch nichts gekauft“, meint dazu ein Ge- schäftsinhaber. Er verrät allerdings nicht, daß solche Zwischenfälle im Preis oft be- reits einkalkuliert sind.. Hm. Ein Verlust für die Jugend Im Alter von 51 Jahren erlag Prof. Dr. W. Weckesser vor wenigen Tagen einer schweren Krankheit. Mit ihm verliert das Lessing- Realgymnasium einer seiner tüch- tigsten Lehrer und Erzieher. Bereits mit 21 Jahren machte der Ver- storbene in Heidelberg seinen Doktor und bestand kurz darauf das Staatsexamen in Deutsch und modernen Fremdsprachen. Als Lehrer war er vor allem an den höheren Schulen Mannheims tätig. wo er besonders gerne Deutsch- Unterricht in den Oberklas- sen gab. Sein außerordentlich umfangreiches Wis- sen, seine strenge Pflichtauffassung, sein hohes Menschentum, sein tiefes Verständnis für seine Schüler erwarben ihm die Wert- schätzung seiner Kollegen und die begei- sterte Liebe und Anhänglichkeit seiner Schüler. Noch auf dem Krankenlager, als er kaum mehr sprechen konnte, sorgte er sich um jeden einzelnen seiner Oberprimaner, bis er wußgte, daß allen seinen Abiturienten das Reifezeugnis ausgehändigt war. Am folgen- den Tag verschied er. Amerikahaus stellt aus Im Musiksaal des Amerikahauses wird in diesen Tagen eine Sammlung französischer Bücher in deutscher Uebersetzung, die seit Kriegsende in Deutschland verlegt wurden, gezeigt. Diese vielseitige Ausstellung, die nahezu sämtliche nach dem Kriege in deut- scher Sprache erschienenen französischen Werke umfaßt, darunter Klassiker, moderne Autoren, Philosophen, Jugendbücher und Kunstmappen, ist ein Querschnitt durch das französische Geistesgut. Eine Schaubild-Ausstellung in der Halle des Amerikahauses zeigt in eindrucksvoller Darstellung Bilder aus den USA: das Kon- greßgebäude, die Salzseen in Utah, die Ge- winnung von Ahornsyrup in den Nord- staaten, das Kinderdorf in Dabbs Ferry eine Art moderner Erziehungsanstalt, in der Jugendliche mit asozialen Tendenzen unter völliger Selbstverwaltung wieder zu nütz- lichen Mitgliedern der Gesellschaft werden sollen— sowie das Treuhandgebiet der Ver- einigten Staaten in der Südsee. rob Wahlkalender Für Oberbürgermeister- und Bundeswahl SPD Dienstag, 26. Juli, in der Bunkerhalle, Schönau, 20 Uhr: Dr. H. Heimeriech (Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl) und Bürgermeister Jakob Trumpfhe l- ler sprechen. Dienstag, 26. Juli, Lokal„Morgenstern“, Sandhofen, 20.30 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Mittwoch, 27. Juli, Volkshaus, Neckarau, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Mittwoch, 27. Juli,„Palast- Kino“, Fried- richsfeld, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. CDU Mittwoch, 27. Juli,„Landkutsche“, 20 Uhr, für Jungbusch-Innenstadt: Hans Zwingmann(Kandidat für die Bundes- tagswahl) und August Kuhn sprechen, KPD Dienstag, 26. Juli, Lokal„Badischer Hof“, Feudenheim, 20 Uhr: Erwin Eekert (Kandidat zur Oberbürgermeisterwahh und Willy Grimm(Kandidat für die Bundes- tagswahl) sprechen. Mittwoch, 27. Juli,„Badischer Hof“, Rheinau, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. — 2. f 2 Weiterhin — sehr warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Bel weiter schwacher Luftbewe- gung heiter und trocken, Höchst- temperaturen 30 bis 33, Tlefstwerte 12 bis 15 Grad. Uebersicht: Im Bereich eines Azoren-Hochausläufers hält für Südwestdeutsch- land die hochsommerliche Hitzelage an. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. germeister wäre?, MANNHEIM STADT UND LAND Dr. Hundhummer zum weltunschuulichen Ringen der Gegenwart Neue Wege bei der Meistewrühm Der bayerische Kultusminister sprach zu Mannheimer Katholiken In der von der Mannheimer Katholi- schen Arbeitsgemeinschaft veranstalteten und in ihrem Namen von Gewerkschafts- sekretär Zwingmann eröffneten Katholi- kenversammlung im Rosengarten sprach der bayerische Kultusminister Dr. Hundham- mer zu der Frage, was die Gegenwart von den Katholiken verlange. Er erinnerte an das Wort des Papstes im vorjährigen italienischen Wahlkampf:„Die große Stunde des christlichen Gewissens hat geschlagen.“ Daß es dort gelungen sei, dem bolschewistischen Vordringen Einhalt du gebieten, sei auch dem deutschen Volk zugute gekommen, habe aber die deutschen Katholiken nicht ron der Verantwortung zu eigener Entscheidung entbunden. Sie müß- ten sich auch hier dagegen zur Wehr set- zen, daß der Staat dem Bolschewismus, die Schulen der Verführung der Jugend ausge- liefert würden. In München habe Dr. Schu- macher zur Frage der Konfessionsschule gesagt, wenn man dem einen das Recht zu dieser Forderung einräume, müßten die andern auch das Recht haben, ihre Kinder zur Hölle zu erziehen. Krasser sei die Al- ternative wohl nicht zu formulieren. Auch in Deutschland werde der Religionsunter- richt bereits zurückgedrängt, in Schleswig- Holstein auf nur eine Wochenstunde, an- geblich aus Ersparnisgründen, die aber nur diesem Fach gegenüber angewandt würden. Von einer andern Seite sei der Papst kürzlich die fünfte Besatzungsmacht ge- nannt worden. Unter stärkstem Beifall wies Dr. Hundhammer jene Behauptung mit Nachdruck zurück. Für die Katholiken sei der Papst der Repräsentant der Kirche, und die Kirche seien sie selber. Mit dem alten Schlagwort rom„fremden Souverän“ suche man jetzt wieder die Katholiken als un- sichere Staatsbürger hinzustellen, während sie in Wahrheit die staatstreuesten seien, die ja gerade durch ihr Verantwortungs- bewußtsein immer am stärksten an die Gemeinschaft gebunden seien. Eben darum müßten sie sich dafür einsetzen, daß das Grundgesetz Gottes, seine 10 Gebote, im Staatsleben Geltung behielten. Dazu gehöre auch die Sicherung der christlichen Schule. Die verantwortliche Ent- scheidung darüber könne und dürfe der Staat den Eltern niemals abnehmen. In Bonn habe man in schweren Kämpfen man- ches erreicht, aber keine restlos befrie- digende Lösung. In der Verfassung seien viele Tore für den Kampf gegen die Kirche offen geblieben, darum gelte es, möglichst viele Männer in den Bundestag zu schicken, die treu zur christlichen Kirche stünden. In Nürnberg hätten sich Kommunisten, Sozial- demokraten und Freidenker gegen die ge- meinsam für die christliche Schule sich ein- setzenden Katholiken und Protestanten auf Flugblättern zusammengefunden, in Mün- chen KPD, SPD und DVP. Da sei es Sache der Katholiken, sich einzureihen entweder in die Front der Christen oder in die der Gegner, eine Neutralität gebe es in diesem Falle nicht. Woher denn die Not, die Ruinen, die vielen Krüppel in unsern Stra- gen, die vielen Kreuze? Doch nur daher, daß so viele im deutschen Volk in einer weltanschaulichen Entscheidung vor 16 Jah- ren nicht den rechten Weg gegangen seien. Mancher habe damals mit dem Stimmzettel für Hitler den Totenschein für den eigenen Sohn in die Urne gelegt. So versöhnlich der Katholik mit Andersdenkenden sprechen könne, so könne es darüber, daß in den Schulen der christliche Geist erhalten bleibe, seine Meinung nicht ändern. Wenn mit Recht ein Gerichtshof einge- setzt worden sei zur Aburteilung der Kriegsverbrechen, dann stehe uns auch das Recht zu, auf die unmenschlichen Verbre- chen hinzuweisen, die nach dem Abzug der deutschen Armee im Osten geschahen, auf das durch die Ausweisung von 12 Millionen begangene Verbrechen gegen die Mensch- lichkeit, dessen Wiedergutmachung ebenfalls zu fordern sei. Wenn der Papst jetzt eine klare Entscheidung gegen den Kommunis- mus gefällt habe, so dürften die Katholiken weder die offenen noch die getarnten An- hänger des Kommunismus die Herrschaft in die Hand nehmen lassen. Und keiner könne einen besseren Beitrag zum Glück des Vol- kes leisten als den, dafür zu sorgen, daß die Staatsführung Gesetz und Verwaltung im Einklang halte mit den in der Bibel ver- ankerten Gesetzen. In Vertretung von Dekan Schmitt, der zur Zeit in Lourdes ist, wo die Vertreter von 41 Nationen um den Frieden der Welt bitten, schloß Stadtpfarrer Wetzel die Ver- sammlung mit der eindringlichen Mahnung, den Worten Taten folgen zu lassen, indem man ihren Geist hineintrage in die Fami- lien und die Werkstätten. Ib „Rathaus kein Ort für Purteipolitik“ Dr. Heimerich sprach gestern abend in Feudenheim Zum ersten Male sprach nun auch pro domo der gemeinschaftlich von der SpD, CDU und DVP als Kandidat für die Ober- bürgermeisterwahl nominierte Dr. Hei me- rich gestern abend auf einer Versamm- lung in Feudenheim(und Wallstadt). Der ehemalige Mannheimer OB begrüßte es, daß die Oberbürgermeisterwahl aus dem Zuständigkeitsbereich des Stadtrates her- ausgenommen und dem Volksentscheid unterstellt worden ist. Voraussetzung dazu sei, so sagte Heimerich, daß die Bevölke- rung den Bewerber kenne. Heimerich vermittelte in knapper, sach- licher Darstellung die wesentlichsten bio- graphischen Daten aus seinem beruflichen Bleiben 2000 Schulenilussene ohne Lehrstelle? Sieger eines Preisausschreibens für Berufsschüler ist ohne Arbeit Ende März hatte die Unterrichtsverwal- tung in Karlsruhe für Berufsschüler aller Gattungen des Kreises Mannheim die Durchführung eines Preisausschreibens be- fürwortet. Die zur Wahl gestellten Themen: 1. Wie würde ich handeln, wenn ich Bür- 2. Was kann ich für meine Person dazu beitragen, daß Mann- heim wieder„vorne“ ist?, 3. Wie kann ich mir als Arbeitsloser(Arbeitslose) selbst helfen?, und 4. Wie kann eine Frau zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen?— sind so lebens- und zeitnah, daß man ruhigen Gewissens sagen kann: es wurde in den Klassen der Gewerbe- schule I und II, der Handelsschule I und II und in den Berufsschulen Ladenburg und Schwetzingen zum ersten Mal versucht, durch ein Preisausschreiben die jungen schaffenden Menschen durch eigene Besin- nung an der politischen und sozialen Ge- staltung von Gemeinde und Staat zu in- teressieren. Für preisgekrönte Arbeiten hatte die Unterrichtsverwaltung den Berufsschulen bzw. dem Komitee, das sich aus Lehrern der einzelnen Schulgattungen zusammen- setzte, tausend D-Mark zur Verfügung ge- stellt. Außerdem hatten sich die Innungen und Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer sowie zahlreiche Mann- heimer Firmen an der Preisgestellung be- teiligt. Die Ergebnisse des Preisausschreibens wurden dieser Tage bei der Entlassungsfeier der Gewerbeschule in feierlichem Rahmen bekanntgegeben. Den ersten Preis— eine Nähmaschine— erhielt Erhard Schieweck, Schüler der Gewerbeschule I, während der zweite bis vierte Preis jeweils einer Schülerin der Handelsschule I, der Mäd- chen- Berufsschule und der Gewerbeschule II zugesprochen wurden. Weiterhin wurden 35 Trostpreise verteilt. Ein Paradoxon fast ist die Tatsache, daß der erste Preisträger — ein Ostflüchtling— ohne Arbeit ist. Es sollte doch sicherlich für die zuständigen Stellen eine Möglichkeit geben, so talen- tierte junge Menschen in den Arbeitsprozeß aufzunehmen. Ohne Arbeit— das ist ein hartes Wort! Doppelt hart, wenn es in bezug auf junge Menschen gebraucht wird. Und in diesem Zusammenhang stehen die Berufsschulen seit Beginn des neuen Schuljahres vor be- sonders schwierigen Aufgaben und erziehe- rischen Hindernissen, die nahezu unüber- windbar erscheinen. In Württemberg-Baden werden nach den Angaben der Landesar- beitsämter 20 000 Schulentlassene im Sep- tember keine Lehrstelle erhalten können. Von der Lösung dieses Problems aber hängt es letzten Endes ab. ob einer breiten Schicht der Jugend die Grundlagen für ihr berufliches Dasein gegeben oder ob sie ohne vollständige Berufsausbildung als stete Handlanger der Zeit ein Taugenichtsleben an Straßenecken und vor Fürsorgeämtern zu führen gezwungen sein werden. Hand- werk und Industrie werden indirekt eines Tages darunter zu leiden haben. wenn es ihnen nicht— und zwar sehr bald!— ge- lingt, Lehrstellen zu schaffen und damit die Berufsausbildung der Schulentlassenen zu gewährleisten. Eine Notlösung wäre, daß man in den Berufsschulen jugendliche Erwerbslose oder Schulentlassene, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, in Vollzeit- und Ganztage- schulbetrieb praktisch ausbildet in Schul- Werkstätten, die unter Leitung geeigneter Werkstattleiter stehen. rob Leben, das ständig einen Wechsel zwischen seinem Beruf als Rechtsanwalt und seiner Berufung als Kommunalbeamter aufzeigt. Er betonte dabei, daß die Eigenart seiner Laufbahn dafür bürge, daß er kein„ver- knöcherter Beamter“ ist und sein werde. sondern dafür eintrete, die teilweise geringe Aufgeschlossenheit des Beamtentums gegen- über der Bevölkerung und ihre da und dort starre obrigkeitliche Haltung ebenso zu be- kämpfen wie er ihre Unbestechlichkeit und Freiheit von Korruption zu erhalten trach- ten werde. Die„Lebenslinie“ seiner politischen Ueberzeugung verfolgend, erklärte der Sprecher, daß er nicht auf Grund Marx- scher Theorien 1911 in die SPD eingetreten sei, sondern weil er die Beseitigung der Klassengegensätze befürwortet habe und schon immer der Meinung gewesen sei, daß nur eine gründliche Demokratisierung des ganzen öffentlichen Lebens Gewähr für eine bessere Zukunft biete. Bei aller Treue zu dieser Grundhaltung sei er niemals blind- lings einer Parteidoktrin gefolgt. Die gro- Ben politischen Kontroversen sollten nicht auf den Rathäusern ausgetragen werden; vielmehr sei Kommunalpolitik für ihn pri- mr eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit aller Gemeindevertreter und bürger zum Gemeinwohl der Kommune. Seine Einstellung zu speziellen Mann- heimer Problemen leitete Dr. Heimerich mit einer Gegenüberstellung der Situation Mannheims während seiner ersten Amts- periode als OB mit der gegenwärtigen Lage der Stadt ein. Trotz ungeheurer Anstren- gungen und Arbeitsleistung der Nachkriegs- stadtoberhäupter wie auch aller Bürger hät- ten sich die Verhältnisse seit dem Zusam- menbruch relativ nur wenig entspannt und das Elendsbarometer stehe immer noch sehr hoch. Während 1928 von tausend Säuglin- gen im Durchschnitt nur 80 gestorben seien, betrage die entsprechende Zahl heute 120. Von tausend Einwohnern sind 22,2 an offe- ner Tuberkulose erkrankt. Die Beseitigung dieser Zustände hänge zwar auch von der Entwicklung des westdeutschen Bundesstaa- tes, vor allem aber doch von der kommu- nalen Initiative ab.„Neue Verhältnisse ver- langen neue Formen der Stadtpolitik!“ Als Forderungen seien zu stellen: Bau gesun- der Wohnungen, Förderung des Hafenaus- baues, des Handels und der kulturellen Ein- richtungen. Anschließend setzte sich der Redner für die Schaffung des Südweststaates und eines Zweckverbandes Mannheim- Ludwigshafen Heidelberg ein. Gewaltige Aufgaben und harte Kämpfe stünden noch bevor, bei deren Lösung es nicht nur auf aufbauende Hände, sondern auch auf den diese Hände bewegen- den Geist ankomme. rob Alltagssorgen, die eine Welt bedeuten Das Friedensgericht am ersten Tag seiner praktischen Arbeit Gestern vormittag versuchte der Frie- densrichter zum ersten Male Frieden zu stikten. Es gab weder Blumen noch sonst etwas, was nach einer Eröffnungsfeier hätte aussehen können. Als es neun Uhr war, rief Rechtsrat Geist, als würde er das schon seit Jahren tun„Zum Aufruf kommt die Zivil- klage X. gegen v. In dieser Sache ist er- schienen als Klägerin Frau X.; als Beklag- ter Herr X. oder ein Vertreter ist nicht er- schienen.“ Nachdem ein neuer Termin fest- gelegt ist, verabschiedet sich die Klägerin: „Det is ma liebenswert, der soll ma mal jegenib erstehen Wieder ein Aufruf, wieder kommt nur einer. Der sagt, sein Schuldner— eben der nicht erschienene Beklagte— habe sich vor ein paar Tagen bereit erklärt, die Forde- rung zu zahlen. Das Verfahren wird darauf- hin als beruhend erklärt, mit dem Recht jederzeitigen Wiederaufrufs. Und nochmal nimmt nur einer vor dem Richterstuhl Platz. Der Inhaber einer Auto- reparaturwerkstätte, dem ein Kunde 19. DM für eine Reparatur verweigerte. Er bringt die Geschichte zwar vor, aber der Friedenrichter fällt keinen Entscheid, da überdies die Postzustellungsbescheinigung der Benachrichtigung über den angesetzten Termin an den„Gegner“ fehlt, also nicht 3 ist, ob er die Ladung wirklich er- elt. Neuer Aufruf: Als Vertreter der Beklag- ten nimmt der von ihr bevollmächtigte Vor- sitzende des Mietervereins Platz, der andere Stuhl bleibt wieder leer. Da aber in dieser, hier garnicht zur Sprache kommenden Sache noch andere Prozesse vor dem Amts- gericht laufen, wird das Verfahren gleich niedergeschlagen. Endlich, um 9.20 Uhr etwa, kann das erste wirkliche Exempel steigen und der Vorsitzende des Friedensgerichts zeigen, was seine erste Aufgabe ist: eine gütliche Ent- scheidung herbeizuführen. Es hält schwer an: Der„Beklagte“, nicht unbedingt der „Angeklagte“, denn es gibt hier weder An- klageschrift noch-bank, noch einen formell Angeklagten— bewohnt mit seiner Familie ein Siedlungshaus, vermietet ein Zimmer an eine alleinstehende Frau, die nun Klage darüber führt, er würde ihr Zimmer fort- Während als Durchgang zu einem Zimmer benützen, der ihm— er ist Amateurphoto- graph— als Dunkelkammer dient. Außer der Zuweisung des Wohnungsamtes ist kei- nerlei Mietvertrag vorhanden. Bei ihrem Einzug sagte die Untermieterin wohl, als sie auf die baulich ungeschickte Lage und die damit verbundene Notwendigkeit, ihr Zimmer betreten zu müssen, hingewiesen wurde„Ich bin ja nicht so.., aber der Friedensrichter hält diese Bereitwilligkeit nur für begrenzt. Vorwürfe und böse Blicke gehen hin und her. Die Untermieterin möchte nicht, daß während ihrer Abwesenheit jemand ihr Zimmer betritt, der Photograph kann nicht darauf verzichten, den Raum zu benüt- zen, einen Zimmertausch innerhalb des Hauses lehnt er ab. Schließlich wird ein Vorschlag verhandelt: Einziehung einer Bretter wand, um so einen Korridor als Dunkelkammer zu schaffen. Beręchtigter Einwand: Das Zimmer darf nicht verklei- nert werden, zudem käme dann der Ofen in Kollision mit der Holzwand. Endlich kommt man wieder auf eine Lösung zurück, die eine stundenweise Benützung vorsieht. Aber Sonn- und Montags will die Frau ihre Ruhe haben und eine Stunde pro Abend genügen dem Vermieter nicht. Nach fast einer Stunde kann dann doch ein Vergleich protokolliert werden: Von Dienstag bis Freitag je von 20 bis 22 Uhr, Samstags so- gar von 14 bis 17 Uhr, aber nur der Haus- herr und seine Familien angehörigen. Beklagte erklärt sich bereit, die Gerichts- kosten zu tragen. Sie entsprechen dem Preis für einen Rollfilm. Auf den Stühlen des ehemaligen Be- Zzirksratssaales in L 6 lassen sich dann die Prokuristin eines Färbereiunternehmens und ein Vollbärtiger nieder, der angibt, die beklagte Firma habe ihm eine andere Jacke zurückgegeben, Seine, die er zum Färben in Auftrag gab, sel nicht gestopft und von ganz anderem Stoff gewesen. Die Prokuri- stin hält es für ausgeschlossen. Einmal sei eine Verwechslung in ihrer langjährigen Praxis noch nie vorgekommen und zum zweiten müsse ja dann das Gegenstück vorhanden sein. Auf keinen Fall will sie die Forderung von 50. DM zahlen, Guter Rat ist teuer, niemand gibt nach, trotz aller Be- schwichtigungsversuche des Richters. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als genaue Nachforschungen über die Herkunft und Be- schaffenheit der Jacke zu veranlassen, um den eventuellen Beweis führen zu können, daß die ausgelieferte und zurückgegebene Jacke tatsächlich nicht dieselbe ist, die der Kunde abgab. Dann wäre die Färberei durch richterlichen Entschluß zum zahlen ver- pflichtet mk Der 4 — Während sich im vorigen Jahr noch 72 Blechner und Installateure zur Meister. prüfung gemeldet hatten und 35 sich dam auch der Prüfung unterzogen, ist die ent. sprechende Zahl für 1949 nur noch 44.23. Dieser Rückgang ist zum größten Teil hl nicht auf die Einführung der Gewerbefrel. heit zurückzuführen, sondern auf die Geld. knappheit. Denn letzten Endes ist die Ab. legung der Meisterprüfung für den Prüfling mit allerhand Kosten verbunden. Der Pri fungsausschuß versuchte dieser Situation dadurch weitgehend Rechnung zu tragen daß er die Prüfungsarbeiten nicht nach de Menge oder der Qualität des verwendeten Materials einschätzt, sondern die Leistun des Prüflings an sich als Wertmaß heran- Zieht. Zur praktischen Prüfung gehört die Au- fertigung von zwei Stücken: Das eine da. von kann nach freier Wahl in einer vom Prüfling bestimmten Werkstatt gearbeitet werden. Eine eidesstattliche Erklärung und ein durch Handschlag bekräftigtes Verspre- chen sind die Garantien dafür, daß der Ge. genstand vom Prüfling„in eigener Fabr. kation“ hergestellt wurde. Zur Ueberpri⸗ fung hat der künftige Meister dann noch h einer vorgeschriebenen Werkstätte ein ihm vorgeschriebenes zweites Meisterstück an- zufertigen. Das Privileg, als Meister Lehr- linge halten und ausbilden zu dürfen, i. kür viele auch heute noch trotz der Ge. Werbefreiheit ein großer Anreiz für die Ablegung des Meisterexamens. Eine neuartige und psychologisch inter- essante Methode wird bei der Durchführung der dieser Tage stattfindenden theoretischen Prüfung angewandt. Hier stellt der Prüf. ing selbst Fragen über spezielle Themen, die ihm nach seiner Ausbildung in einzel- nen Punkten noch unklar geblieben sind Dann wird er allmählich und folgerichtig an die Lösung herangeführt und kann in den meisten Fällen letzten Endes selbst die Antwort geben. Schon die Form der Frage. stellung und die Art, wie der Prüfling sich — geleitet von der unsichtbaren Hand der Prüfungskommission an die Lösung heranarbeitet, sind wertvolle Anhaltspunkte für seine Gesamtbeurteilung. Die Meisterstücke der Klempner liegen in der Gewerbeschule in der Richard-Wag⸗ ner-Straße auf. rob Jahrestagung der Auskunfteien Bürgel in Weinheim In der Zeit vom 21, bis 24. Juli hielten die Vereinigten Auskunfteien Bürgel, deren Leitung sich in Aachen befindet, in Wein- heim ihre Jahrestagung ab. An den Sit- zungen nahmen Vertreter des In- und Aus- landes teil; ihre Aufgabe war es, Zeit- gemäße Richtlinien für das Auskunftswe⸗ sen, insbesondere für den gesamten In- und Auslandsverkehr, auszuarbeiten. tel. Kurze M M“ 25 Meldungen Zusammenstoß auf dem Wasser. Gestern, gegen 19 Uhr, ereignete sich auf dem Neckar- kanal ein Schiffszusammenstoß, wobei die Nyesheimer Kanalbrücke beschädigt wurde. Die Schlepper konnten kurze Zeit später ihre Fahrt fortsetzen. Hausbrand in Käfertal. Vermutlich infolge Funkenfluges brach gestern gegen 11.45 Uhr in einem Haus in Käfertal ein Brand aus, dem ein angebauter Schuppen und der Dachstuhl des Hauses zum Opfer fielen. Hausbewohner hatten bis zum Eintreffen der Feuerwehr be- reits erfolgreiche Bekämpfungs versuche unternommen. so daß der Brand nach etwa einer Stunde völlig gelöscht werden konnte. 1 Gesamtschaden beträgt ungefähr 9000 Nicht in der Schillerschule! Die Wahlbe⸗ rechtigten der Stimmbezirke Nr. 29 und 90 werden hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß die Abstimmung bei der Oberbürgermei⸗ sterwahl am 31. Juli und bei der Wahl des Bundestages am 14. August nicht. wie vorgze⸗ sehen, in der Schillerschule, sondern in der Kinderschule der Markus-Kirche(Ecke Speye- rer Straße-Steubenstraſle) stattfindet. Tragischer Unglücksfall. In der Kloppen- heimer Straße wollte ein siebenjähriger Junge mit sennem zwei Jahre alten Schwesterchen an einem beladenen Erntewagen mit Anhänger vorbeigehen, als das kleine Mädchem von einem tremden Jungen angesprungen undi zu Boden deworten wurde. Das Kind kam xmalückl- cherweise unter die Räder des Anh u liegen und erlitt schwere Verletzungen, denen 33 auf dem Wege zum Krankenhaus erlegen Selbsttötung durch Leuchtgas. Auf dem Lin- denhof nahm sich eine 59 Jahre alte Frau durch Einatmen von Leuchtgas das Leben. Der Grund zur Tat dürfte in schlechten wirtschaft- chen Verhältnissen zu suchen sein. Er versüßte sich das Leben. Ein in der Nek- Karstadt wohnender Kaufmann verkaufte seit Frühjahr Zucker zu 380. Dir den Doppel- Zentner, Das dicke Ende kommt aber nach: Der Mann wurde festgenommen und wird Sich mit seinen Mitarbeitern vor Gericht dem- nächst verantworten müssen. Eine Abkühlung und ihre Folgen. Auf dem Luisenring hängte sich ein Sechsfähriger an einen Spritzwagen, um plötzlich von diesem Abzulassen und über die Straße zu springen. Das genügte. um gerade von einem in Rich- tung Friedrichsbrücke fahrenden Tempowagen ertaßt und zur Seite geschleudert zu werden. Eine Kopfverletzung machte die Aufnahme es Jungen in das Krankenhaus nötig. Sie sagten sich die Meinung, Aus einem Wortwechsel wurde in einem Hause in Nek⸗ karau eine Schlägerei. wobei auf der einen Seite ein Spazierstock und auf der anderen Seite ein Schraubenzieher herhalten mußte, um die Beweisführung Wirkungsvoller zu ge- stalten. Schlußergebnis: Kopfverletzungen bei- derseits. Vor 200 Jahren ertrunken? Von einem Angler wurden in der Nähe des städtischen Freibades auf der Böschung des Stephanlen- ufers Knochen eines menschlichen Skeletts entdeclct. Hauptlehrer Gember, der langjüh- rige Mitarbeiter des verstorbenen Altertums- forschers Prof. Groppengießer,. hat sich des Fundes angenommen und wird die Ausgrabung Veranlassen, da vermutet wird. daß die Kno- chen von einem Toten herrühren., der vor etwa 200 Jahren hier angeschwemmt und Laufe der Zeit mit Erde und Schlamm über- deckt wurde. GYA- Sommertage. Allen Mannheimer Schulmädels ist Gelegenheit gegeben, sich ab sofort bis zum 27. August an dem Sommerla- ger des GY A-Center zu beteiligen, Dag 115 rienlager oberhalb Neckarbäuser Hof be Eberbach dauert ſewells acht Tage und bccgtet bei freſer Hin- und Rückfahrt 10. DM. 15 here Auskunft erteilt Leni Raupach, die neue Heimleiterin des GV A- Center, Oberer Lusen · park 8, täglich von 14 bis 18 Uhr. 12 — 2— ca..— r c — JJV p v Nr. 145 — rülung hr noch Meister. ich dann die ent. n 44.23 eil wok! erbekrel. lie Geld. 5 Ab. rükl Der pit. Situation tragen, nach der 1 eistun 3 berg die An- eine da. ner vom earbeitet ung und Verspre. der Ge. r Fabri. eberpril⸗ noch in ein ihm bück an. er Lehr- fen, izt der Ge- kür die h inter- Mührung retischen er Prül. Themen, 1 einzel- hen sind. gerichtig kann in elbst die r Frage. ling sich land der Lösung tspunkte r. liegen rd-Wag⸗ rob eien hielten L, deren n Wein- den Sit- ind Aus- 8, Zeit- inftswe⸗ ten In- en. tel. 1498 en 49 Gestern, Neckar- bei die wurde. iter Ihre 1 infolge 5 Uhr in zus. dem Dachstuhl wohner vehr be⸗ versuche ch etwa konnte. r 3000.— Wahlbe⸗ und 30 gemacht. rgermei- Vahl des e vorge· in der Speye- Tloppen- er Junge sterchen mhänger m einem u Boden malückll⸗ * 5 1. denen erlegen lem Lin- r nach: vird sich dem- uf dem iger an diesem bringen. n Rich; o wagen werden. nahme einem n Nek einen anderen mußte, 7u ge- en bel⸗ einem tischen hanien- Skeletts angjüh- ertums- ch des rabung e Kno- er vor ind im über⸗ heimer ich ab merla- as Fe- ot bel kostet M. N- 2 neue zulzen· Ar. 145/ Dienstag, 26. Juli 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 eee, Ludwigshaulener Filmspiegel „Laura“— Schwer kriminell Ein amerikanischer Kriminalfilm in deutscher Sprache im„Pfalzbau-Theater“. Doch einmal keiner von den wüsten Reißern mit Kinnhaken und Uber-die-Dächer-Klet- tern, sondern ein Film mit Inhalt und einer gewissen echten Spannung. Es spielt sich alles in sehr ruhigen und geldaristokrati- schen Formen ab, und statt der rohen Ge- walt kämpfen hier Verstand und Raffinesse miteinander. Szenisch führt„Laura“ allen amerikanischen Wohnluxus bis zum Ueber- spanntesten vor Augen. Der elegante Lite- rat Leydecker(Clifton Webb) hat sich mit- ten in sein Arbeitszimmer eine Marmor- badewanne einbauen lassen. In ihr sitzt er und tippt seine geistigen Ergüsse in die Schreibmaschine. Und so empfängt er auch den Detektiv Mana Andrews), der mit der Aufklärung des Mordes an Laura(Gene Tierney) beauftragt ist. Laura ist die Ge- liebte des Literaten, dem sie ihren Aufstieg in die Gesellschaft verdankt. Es sind oft seltsame Wege, die die Eifer- zucht geht, und hier wird einer von ihnen zukgezeichnet, der sehr wohl dem Leben abgelauscht sein kann und darum auch den Film lebensnah macht. Daß er zuwei- len äußerliche Uebertreibung zeigt, basiert zul der amerikanischen Film- Mentalität. Dafür hat er den Vorteil, daß eine schöne und geistvolle Frau die Trägerin der Haupt- solle ist und daß auch die Partner Dar- zteller von Rang sind. Es lohnt sich, dem Fim zwei Freizeitstunden zu widmen. „Der Weg nach Marokko“ Man hoffe nicht, in dem Film„Der Weg nach Marokkö“(Rheingold-Theater) irgend- etwas zu finden, was auch nur einen Fun- zen Vernunft besitzt. Hier feiert der ab- strakte amerikanische Unsinn wieder ein- mal Triumphe. Eine Filmgroteske, in der sich große und kleine Kinder köstlich amü- geren, weil alles 80 blöd ist, daß man ein- tach bei einer derart potenzierten Narrheit nicht ernst bleiben und sich nicht einmal darüber entrüsten kann. Man muß einfach mitmachen und mitlachen oder aber nase- rümpfend ob solcher Verhöhnung unserer gewichtigen Persönlichkeit, das Kino ver- lassen.— Ueber den„Inhalt“ dieses Films zu berichten, ist fast unmöglich. Das Milieu izt ein marokkanischer Haremspalast mit einer bildschönen Prinzessin Morothy La- mour), mit märchenhaften Ballettszenen und einem unerhörten szenischen und kostüm- lichen Aufwand. Zwei Schiffbrüchige Bing Crosby und Bob Hope) verschlägt der Wind in dieses Land. Damit beginnt eine unver- meidliche Liebesgeschichte im Stile ameri- kanischer Karl-May-Abenteuer. Das Publi- kum kreischte zuweilen vor Lachen. Und dann überschlägt sich der Unsinn am lau- fenden Band. Nun, unterstellen wir einmal, das sich hier Hollywood selbst persifliert, dann ergibt sich als überraschendes End- ergebnis, daß horrenter Unsinn auch ganz nett sein kein.— Das Publikum kreischte zuweilen vor Lachen. Bff. Tragischer Unfall 5 kein Telephon, kein Verbandszeug, Keine zanitären Einrichtungen und nur ein Bade- meister im städtischen Strandbad. Am Sonntagnachmittag ereignete sich im städtischen Strandbad am Willersinnweiher ein tragischer Unfall. Ein 16 jähriger Junge bestieg das Stahlgerüst des Sprungturms— die dazugehörigen Bretter fehlen ebenso wie ein entsprechender Hinweis für ein Be- nutzungsverbot— rutschte ab und stürzte auf den Beton. Erst nach eineinhalb Stun- den war es möglich den Verunglückten ins Krankenhaus zu bringen. An dieser Stelle sei bemerkt, daß weder Jelephon noch Verbandszeug in dem ausge- dehnten Strandbad vorhanden sind. Einem einzigen Bademeister kann es unmöglich zugemutet werden, die Verantwortung für einige tausend Badegäste zu tragen. Abge- sehen davon, fehlt jede sanitäre Einrich- tung.(Wir vermerken, um Irrtümern vor- zubeugen, daß es sich nicht um das Bad des Schwimmvereins am Willersinn handelt, sondern um das daneben gelegene öffent- liche städtische Strandbad.) Kreiswahlleiter der Pfalz Dag Innenministerium hat die Anschrif- ten der Kreiswahlleiter und deren Stellver- treter veröffentlicht. Sie lauten für die Pfalz: Kreis 11: Dr. Moll(Stat. Amt) und Rechtsrat Dr. Stabel, Ludwigshafen, Stadt- verwaltung. Kreis 12: Landrat Unkrich und Oberbürgermeister Hartmann, Neustadt a. d. Haardt, Landratsamt. Kreis 13: Rechtsrat Dr. Reeber und Landrat Schellhaas, Kaisers- lautern, Stadtverwaltung. Kreis 14: Rechts- rat Stempel und Assessor Baader, Pirma- sens, Stadtverwaltung. Kreis 15: Rechtsrat Doll und Landrat Mölter, Speyer, Stadt- Verwaltung. Blick ins Landgericht Premiere Andrang wurde gestartet. Mannheim und— in Ludwigshafen! Gast aus Pasadena: „Worum könnt ihr nicht alle mit mir kommen..? Pastor Zurbuchen sprach mit dem Herzen zu den Ludwigshafenern/ Begeisterter Beifall dankte ihm Im Dienste der Liebe und vö— ständigung“,— 50 hieß es in der. für die Veranstaltung in der„Brücke“ am Wochenende, in der Pastor Zurbuchen aus Pasadena über seine Heimatstadt zu der i Bevölkerung sprechen 2. Und Pastor Zurbuchen sprach 21 7 Ludwigshafener ee Er F e unsere Hoffnung, daß es in der Welt trotz allem noch Menschen gibt, die Deutschland nicht verdammen, sondern die die Arbeit und den Geist der Deutschen achten und schätzen. Pastor Zurbuchen ist Schweizer. Amerika und Kalifornien sind zu seiner zweiten Heimat geworden. In einem flie- genden und ausdrucksvollen Deutsch er- zählte er von Pasadena, erzählte er, wie es zu der Patenschaft kam, wie in Pasadena für Ludwigshafen gespendet und gesammelt wurde, und wie auch heute noch alles getan wird, um die Ludwigshafener Bevölkerung in ihrer Not zu unterstützen. „Ich habe in Pasadena eine deutsche Ge- meinde“, sagte der Pastor, „und ich habe auch dann noch deutsche Predigten gehalten, als es alle anderen schon aufgegeben hatten. Das ist— die„City“ unserer Patenstadt Pasadena Von der Badehose bis zum Abendkleid: Ich liebe Deutschland.“ Doch auch ohne daß Pastor Zurbuchen darauf hingewiesen hätte: Die zahlreichen, von seinem jugendlichen Feuer(Pastor Zurbuchen ist ein jugendlicher 70er) begeisterten Zuhörer fühlten es: über den schönsten Flecken Pasadena. mit mir kommen“, rief er. du das Land wo die Zitronen blühn, im dunkeln Laub die Dahin, dahin Einladung versagen? Manne, N 2 Evangelium, das Evangelium der Liebe ver- kündete und bat ihn, den tiefsten Dank der Ludwigshafeiier meister Bauer Gladiolenstrauß Zurbuchens im Pfarrhaus ner Methodistengemeinde gesandt. tetes Album überreicht. Koblenz meldet: : L Hier war ein Mann gekommen, der mit dem Herzen sprach und dessen Anteil- nahme am Mißgeschick Deutschlands und der Zerstörung unserer Stadt aus tiefstem Herzen kam. „Wenn Euch unsere Spenden haben hel- fen können“, so sagte er einmal im Verlauf seiner Ausführungen, schönste Dank für uns. wir ein Bild von den schweren Zerstö- rungen in Deutschland zu sehen bekamen, — stieg ein Schamgefühl in uns. Wir haben versucht, eure zu speisen. Seelen gespeist. „dann ist dies der Denn wenn immer nungerden Kinder Ihr habt unsere hungernden und das ist mehr!“ Pastor Zurbuchen sprach abschließend Kaliforniens: „Warum könnt ihr nicht alle „Denn: Kennst Goldorangen glühn? „ Wer möchte sich dieser Operbürgermeister Bauer dankte diesem dessen Herz und Mund das wahre Bevölkerung mit nach Pasadena zu nehmen. * Bereits Zur Begrüßung des hohen Gastes aus unserer Patenstadt hatte Oberbürger- am Freitagvormittag einen in die Wohnung Pastor der Ludwigshafe- Außer- dem wurde ihm am Freitagnachmittag als Geschenk der Stadt ein großes nandgearbei- das in Originalbilder die Entstehung der Stadt Ludwigshafen. ihre Zerstörung, ihren Wiederaufbau, die Explosionskatastrophen, kurzum: ihre ge- samte Geschichte demonstriert. Völkerwunderung in den Kuuistrußen der Innenstudi Montag:„Vorübergehend geschlossen— wegen Ueberfüllung!“ Nun wurde der Vorhang zu der großen Preisrevue des ersten Sommer- Schluß-Ver- kaufs hochgezogen. Mit Überwältigendem In „Nur herein spaziert, meine Damen und Herren, nur hereinspaziert! Hier können Sie sehen, das Sensationelle, noch nie Da- gewesene, die Badehose für 50 Pfennig. Treten Sie ein, meine Herren Kavaliere, hier werden Sie von Kopf bis Fuß neu auf- getakelt. Für 38 Mark der komplette Anzug mit Bügelfalte. Fort mit den Löchern in den Strümpfen, der Winter steht vor der Tür. Für 95 Pfennig die elegantesten Gatantie- socken für Chef und Lehrling. Und hier der Universalselbstbinder, für Theater, politische Versammlungen und Fuzhball- Stadion. Nur 1.95 DM. Jede Gattin ist ent- zückt, jede Braut beglückt. Und hier für die Frau Gemahlin, der Schlager der Saison. Der reine Schlüpfer, mit doppeltem Boden für nur 1.13 DM. Und wenn es etwas bes- Ludwigshulen im Wahlberechtigung der Flüchtlinge. Flücht- Uinge sind bei der kommenden Bundestags- Wahl wahlberechtigt. Bei eventuellen Un- klarheiten erteilt das Wahlamt Ludwigs- hafen(Zimmer 301 im Stadthaus in der Wittelsbachstraße 3) Auskünfte. Wer interessiert sich für Studentenaus: tausch? Alle Studenten und Studentinnen, sowie Abiturienten und Abiturientinnen Ludwigshafen, die Interesse an einem even- tuellen Austausch nach den USA haben, werden gebeten, sich umgehend beim Städt. Kultur- und Presseamt, Mundenheimer Straße 149(Shell-Haus), zu melden. Schweizer Fußballgäste in Ludwigshafen. Der Verein für Leibesübungen Ludwigs- hafen- Rheingönheim hat den bekannten schweizerischen Fußballclub„Nordstern“ Basel(Schweizerische National-Liga) zu einem Freundschaftsspiel am 30. Juli nach „Nein, der Himmel wur un allem schuld. Aber der Richter stand auf der Erde und sagte: drei Jahre Gefängnis Theodor Lutz ist 45 Jahre alt und hat sich 16 Jahre lang nichts zu schulden kom- men lassen. Aber nun ist er wieder einmel gestrauchelt. Ganz erheblich sogar: Und das kam 80: Theo hatte als Betriebsratsvorsitzender einer großen gemeinnützigen Genossenschaft 1 Ludwigshafen allerhand Verbindungen. 3 dieser Verbindungen war der„Him- mel.“ Allerdings nicht der blaue Himmel über uns, sondern schlicht und einfach ein großer unbekannter Mann, der den schönen Namen„Himmel“ führte. Fatal für Theo Lutz, daß zwar alle Leute im Landgericht den Himmel über uns kennen, aber keine nienschenseele jemals den„Himmel“ des 7 Lutz gesehen hatte. Nichtsdestotrotz 1 Freund Lutz immer mit diesem„omi- 7 Ausländer“ in„Geschäftsverbindung.“ b versprach Wurstkonserven und Fuß- 5 zu liefern. Alles furchtbar billig! . er den Himmel. Natürlich mußte die 7 are im voraus bezahlt werden(Wird dieser 985 nicht langsam schimmelig? Man wun- e daß immer wieder Leute auf ihn dentalen). So erhielt Lutz laufend Con einem Fall waren es„nur“ 2000 DM. Durch fingierte Telephongespräche hielt er dann die Gläubiger hin. Wurde einer gar zu ungeduldig, dann gab er ihm sein Geld zurück. Und das machte Theo, indem er einen neuen Kunden reinlegte. Wie er sich selbst dem Untersuchungsrichter gegenüber ausdrückte, riß er„so immer ein neues Loch auf, um ein altes zu verstopfen.“ „Betrügereien am laufenden Band“, meinte der Staatsanwalt. Aber nein, meinte Freund Lutz, der gewandt-salopp auftrat, und selbst den Betrogenen zu spielen ver- suchte:„Der Himmel ist doch an allem Schuld!“ Diese Beteuerung 20g sich wie ein roter Faden durch die ganze Verhandlung. Das Gericht aber schenkte den weinerlichen Beteuerungen dieses Geschäftsmannes kei- nen Glauben und verurteilte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis und 100 DM Geldstrafe. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden Lutz auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Der Vorsitzende be- zeichnete L. in der Urteilsbegründung als den Typ des gemeingefährlichen Betrügers, für den es im Interesse der Allgemeinheit keine geringe Strafe geben könne. Theo nahm die Strafe nicht an. seres sein darf, für das Fräulein Freundin: Die entzückende Kombination, dreiteilig, für oben; unten und darüber. Mit Blumen- motiven zum Aussuchen, für nur 5.75 DM. Deutsche Wertware ist wieder im Kommen. Meine Damen, Sie brauchen nicht mehr barbeinig ins Theater zu gehen. Konkur- renzlos der linksgewebte Strumpf für 2.05 DM; Marlene Dietrich würde erblassen, und dazu der entzückende Strohhut für 90 Pfennig. Es ist kein Bluff! Es ist unvor- stellbare Wahrheit. „Und im zweiten Akt sehen Sie die große Modenschau mit den Sensationsprei- Sen. Rücksichtslos bis zum Rande des finan- ziellen Selbstmordes herabgesetzt. Treten Sie ein, der zweite Akt beginnt. Das Kleid für 9.99 DM. Und dazu der passende Schuh für 1.45 DM. Es ist lautere Wahrheit, die Schieber sind entthront, die Ihnen einst 300 und 500 RM für Lumpen aus der Tasche lockten, denen Sie 200 RM für ein Paar getragener Schuhe auf den Tisc leg- Spiegel des Tages Rheingönheim verpflichtet. Die schweizer Gäste genießen sowohl in ihrem Lande wie auch im Auslande einen guten Ruf und ver- pürgen im Spiel mit den neuformierten Rheingönheimern eine zweifellos interessan- te Partie.— Inzwischen haben die Rhein- gönheimer in wochenlanger mühevoller Arbeit ihren durch die Kriegsereignisse stark demolierten Sportplatz wieder neu aufgebaut und das Spielfeld in einen guten Zustand gebracht. Das Spiel beginnt um 18 Uhr, am Abend wird zu Ehren der Güste ein„Schwelzer Abend“ veranstaltet. Besuch der Leipziger Herbstmesse. Die Industrie- und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen gibt bekannt. daß die Antragsformulare für Ausstellung eines amtlichen Messeausweises und eines Inter- zonenpasses zu der vom 30. August bis 4. September stattfindenden Mustermesse in Leipzig bei den Dienststellen der Han- delskammer in Ludwigshafen am Rhein, Neustadt an der Haardt, Kaiserslautern, Pirmasens, Zweibrücken, Frankenthal, Lan- dau und Speyer erhältlich sind. Die Anmel- dungen müssen bis spätestens 28. Juli beim Messereferat der Handelskammer Ludwigs- hafen am Rhein, Rottstraße 2a, eingetroffen Sein.— Nähere Einzelheiten sind bei der Handelskammer in Ludwigshafen zu er- fragen. Auch an Nachmittagen geöffnet. Wie der Einzelhandelsverband Ludwisshafen mit- teilt, sind die Ludwigshafener Einzelhan- delsgeschäfte während des Sommerschluß- Verkaufs auch an den Mittwochnachmittagen — 27. Juli und 3. August— geöffnet. Furchtbare Bluttat in Sand In Sand in der Westpfalz ereignete sich eine furchtbare Bluttat, Der 64jährige Berg- mann Peter Blon schlich mit einer Axt zu seinem Schwiegersohn, dem Bergmann Er- win Schumann, als dieser schlief. Blon er- mordete den Schlafenden, indem er ihm mehrere Axthiebe versetzte. Die Ehefrau des Getöteten(Blons Tochter) und Blons eigene Frau(die Mutter der Frau des Er- mordeten) leisteten bei der schrecklichen Tat, der familiäre Streitigkeiten zugrunde lagen, Beihilfe. Nun fand die blutige Fa- milientragödie im Gefängnis einen vorläu- figen Abschluß. Dort verübte nämlich der 64jährige Mörder Peter Blon Selbstmord. ten. Zurück zur Kultur! Das frische Oberhemd ist des Mannes Zier. Sie brau- chen es nicht mehr vier Wochen zu tragen — für 3.75 DM können Sie als Gentleman auf jedem Sportplatz erscheinen. en Ja, es ist wahr, dieser erste, mit Span- nung erwartete Sommer- Schluß- Verkauf steht tatsächlich im Zeichen der Preisüber- raschungen. Er bringt die„großen Tage für kleine Geldbeutel“. Die Zeitungsinserate schreien es den Lesern entgegen. Und die Preisschilder in den Schaufenstern bestäti- gen es. Eine kleine Völkerwanderung hat eingesetzt. Schon vor Eröffnung der Laden- geschäfte und Kaufhäuser stauten sich in Ludwigshafen die Schlangen der Kauflusti- gen. In den Vormittagsstunden mußten ver- schiedene Ludwigshafener Geschäfte„wegen Ueberfüllung“ vorübergehend schließen. Die Ludwigshafener Hausfrauen ent- sannen sich ihrer alten Praktiken. Sie wuß- ten, wer die Rosinen aus dem Schluß-Ver- kauf polken wollte, der mußte krüh auf den Beinen sein. Der stärkste Andrang herrschte in den Konfektionsgeschäften, aber auch die Schuhwarenbranche, die Einzelpaare 2 Spottpreisen auf den Markt warf, hatte An- drang zu verzeichnen. Etwas ruhiger war das Geschäft in Lederwaren. Die Menge des Angebotes überraschte. Was die Schau- fenster versprachen, das hielten die Läger. Es waren keine Lockangebote. Unsere Haus- frauen können zufrieden sein; hoffentlich sind es auch die Ehemänner, wenn Sie am Abend die„große Bescherung“ erleben sich gegen einige in der Presse erhobene xemburgs im Kreis Bitburg(Eifel) gewandt. Diese Forderungen, präsident, stellten eine außerordentliche Ver- schlechterung gegenüber Grenzregelung vom Zerstückelung des eine wesentliche Verkehrserschwerung dar. Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz er- warte, daß der endgültige Beschluß der In- Altmaier gegen neue Annexionen peter Alt meier hat den letzten Tagen in Grenzforderungen Lu- Ministerpräsident 80 sagte der Minister- der vorläufigen 23. April 1949, dazu eine deutschen Besitzes und Sonntags-, Schnappschuß“ vom Willersinn teralliierten Kommission den berechtigten, immer wieder vorgetragenen Wünschen der deutschen Einwohnerschaft Rechnung trage. Vor allem werde erwartet, daß jede An- nexion unterbleibe. Dr. Schumacher in Koblenz In seiner ersten versammlung in der französischen Zone stellte der Vorsitzende der SPD, Dr. Kurt schumacher, auf dem Schloßplatz in Koblenz die Frage, Was die Engländer und Franzosen eigentlich noch in Deutschland z2zu suchen hätten, wenn durch die Demontage alles zerstört werde. Die Entnazifizierung könne nicht im Ent- rüstungsstil älterer Damen durchgeführt werden. Die Stammesgeschichte der deut- schen Länder treffe heute nur noch auf Bayern zu, die anderen zehn Länder seien geschichtslos und unhistorisch. Es sei absurd, das Saarland als assoziiertes Mitglied in den Europarat aufzunehmen. Das Saargebiet sei ein Reparationsfaustpfand, gehöre aber po- litisch und völkisch zu Deutschland. Europa könne nicht durch Unterwerfung, sondern mur durch Zusammenarbeit geschaffen wer- den. Eine Einigung mit Hilfe des„Nadelny- konvents“ zwischen Ost und West zu ver- suchen, sei falsch. Zuerst müsse ganz Deutschland frei und demokratisch denken. Den„Rheinischen Merkur“, der Schumacher mit Hitler verglichen hatte, bezeichnete der SPD-Vorsitzende als den„Spucknapf des Landes Rheinland-Pfalz“. Für Witwen und Waisen Zugunsten der Witwen und Waisen ver- anstaltete der Bund der Eörperbehinderten und Hinterbliebenen(Ortsverein Ludwigs- hafen) am Sonntag im Ebertpark ein Wohl- tätigkeitskonzert. Man hatte den Beginn auf 15 Uhr angesetzt. Die Praxis lehrte wie- der einmal, daß sich der Konzertplatz erst nach 16 Uhr zu füllen begann. Mit derart frühen Anfangszeiten ist wWweder der Bevöl- kerung noch den Veranstaltern gedient.— Die Chorgemeinschaft Friesenheim, die ich unter Leitung von Studienrat Senestrey für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hatte, wartete mit einem volkstümlichen Programm auf und erfreute durch ihre aus- gefeilten gesanglichen Darbietungen. Auch das Blasorchester Richard Mayer fand herzliche Anerkennung. Hoffentlich steht der Erlös dieses Konzertes in einem gün- stigen Verhältnis zu dem Aufwand und der Hilfsbereitschaft der Mitwirkenden. 55. Verbundstag des KKV-Deutschlunds in Neustadt Hessens Finanzminister, Dr. Hilpert, sprach zu den Delegierten Der 55. Verbandstag des Verbandes Ka- tholischer Kaufmännischer Vereine ver- einigte mehrere hundert Delegierte aus allen Teilen Deutschlands in den Räumen des Kurhaus Kohler in Neustadt,. Verbands- Vorsitzender Czempas konnte am Sams- tag außer Bischof Dr. Wende! hohe Ver- treter der Militärregierung und der deut- schen Landesbehörden begrüßen. Das Kernstück der Veranstaltungen bil- dete ein Vortrag des Universitätsprofessors Pr. Pfister, Hamburg, über das Thema „Wirtschaftsfreiheit Wirtschaftsbindung“. — Der Redner untersuchte die Begriffe Freiheit und Bindung hinsichtlich ihrer politischen, wirtschaftlichen, sozialen und sittlichen Bedeutung. Von selbst ergab sich daraus eine Betrachtung des Gewissens- zwanges, den Prof. Pfister als furchtbarste Form des Imperialismus bezeichnete. Dem- gegenüber stehe der innerlich freie Mensch, der auch anderen Freiheit und Selbständig- keit wünsche. Die natürliche Ungleichheit der Menschen habe sich dermaßen gestei- gert, daß wir von einer historischen Un- gleichgewichtigkeit der Wirtschaft und Ge- sellschaft sprechen müßten. Die Ungleich- heit der Verteilung des Besitzes und die sozialrevolutionären Erschütterungen der Gegenwar! seien zwangsläufige Folgen. Der Aufbau einer Wirtschaftsverfassung bezeichnete der Redner als die große Auf- gabe der politischen Instanzen und Parla- mente in Deutschland. Eine Reform des Tarifwesens müsse von dem Grundsatz ausgehen, daß eine persönliche Leistungssteigerung nur möglich sei, wenn die Tarife als Mindestlöhne angesehen würden. Lohnpolitik und Steuerrecht müßten ein- heitlich auf das Ziel hinarbeiten, die Kauf- kraft des einzelnen zu steigern. Eine Rück- kehr zur Planwirtschaft sei nicht wün- schenswert. In einer einstimmig gefaßten Resolution skizzierten die Versammelten das Programm des KRV. Es läßt sich in folgenden Be- griffen zusammenfassen:„Gesellschaftliche und wirtschaftliche Freiheit des Bürgers; entsprechende Rahmengesetzgebung durch den Staat; Leistungswettbewerb; Kontrolle der privaten und öfkentlichen Monopole; Neugestaltung des Wirtschaft- und Ar- beitsrechtes sowie der Finanzgesetz- gebung.“ Repräsentativer Höhepunkt des Ver- bandstages war die öffentliche Schlußkund- gebung am Sonntagnachmittag in der Halle des Herz-Jesu-Klosters in Neustadt. Etwa 1500 Besucher hörten dort das Referat des hessischen Finanzministers Dr. Werner Hilpert über„Die Sendung des Kkatholi- schen Menschen in der Wirtschaft“. Der Minister entwickelte ein anschauliches Bild der europäischen Lage und der aus ihr resultierenden Verpflichtungen Deutsch- lands und der anderen Völker. Er betonte, das auch die Wiedergutmachung des Deutschland zugefügten Unrechts eine Vor- aussetzung für ein friedliches Europa Sei. Entscheidend sei heute, daß alle christlichen Gruppen internationale Wirkung anstreb- ten und wieder Widerstandsgruppen gegen destruktive Bewegungen bildeten. Durch die Erfüllung dieser Aufgabe könnten Le- bensformen erreicht werden, die einen wahren Frieden gewährleisten. Am Montag wurde der 55. Verbandstag des KRV mit einer Autobusfahrt der aus- wärtigen Gäste durch die Pfalz abge- schlossen.* F 8. e 8 18 8 8 3 1 3— 2 8 3 8.— 2 3 8 ö 3 MORGEN Dienstag, 26. Juli 1949/ Nr. 16 * 1 11 Vermietungen 1 Verschiedenes Allzufrüh und nach kurzem Leiden ist mein treubesorgter Mann, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Daniel Haas im Alter von 61 Jahren seinem einzigen Sohn Richard gefolgt. Mannheim-Käfertal, den 24. Juli 1949 Obere Riedstraße 30 In stiller Trauer: Frau Elise Haas und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 27. Juli, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. Am 23. Juli entschlief mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß- vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Karl Zwingenberger 5 Gastwirt im Alter von 72 Jahren. Mannheim-Seckenheim, den 23. Juli 1949 Johanna Zwingenberger, geb. Kloos und Kinder Beerdigung: Dienstag, 26. Juli 1949, nachmittags 15.00 Uhr, von der Leichenhalle Seckenheim aus. Nähe Marktplatz: 2 Lädlen, Süro-Flagen u. mehrere Wonnungen segen Baukostenzuschuß in einem begonnenen Neubau zu ver- mieten. Angebote unter Nr. P 28193 an den Verlag. Armband(3 Aquamarin) Innenstadt verl. Abzug. johnung Trützschlerstraße 21. Wer beobachtete am Samstagabend im Volkshaus Neckarau die Ent- Brieftasche mit Srög. Geldbetrag mit Seppl- Wendung einer Kemnkarte u. aus der Gesäßtasche Wohnungen vordere Oststadt, Nähe Wasserturm gegen mäßigen rückzahlbaren Bau- kostenzuschuß per Ende dieses Jahres zu vermieten. Lage zu verm. Tel. 488 73. Doppel-Garage zu Meerfeldstraße 44. Parterre: Büro-Etage 11 Zimmer m. 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Für die Neubauten an der Speyerer Straße sollen die Verputzarbeiten CFFassadenputz) im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsunterlagen sind bei der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim m. b. H. in Mannheim, Max-Joseph- Straße 1, solange vor- rätig, an der Kasse, Zimmer 2, gegen Erstattung der Selbstkosten er- hältlich. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift„Fassaden- putz für Speyerer Straße“ versehen, bis 4. August 1949, vormittags 10 Uhr, bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Zimmer 15, einzureichen. Arbeitsvergebung. Für die Neubauten an der Speyerer Straße sollen die Anschlagarbeiten der Klappläden im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsunterlagen sind bei der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim m. b. H. in Mannheim, Max-Joseph-Straße 1, solange vor- rätig, an der Kasse, Zimmer 2, gegen Erstattung der Selbstkosten er- hältlich. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift„Anschlag arbeiten für Klappladen für Speyerer Straße“ versehen, bis 3. Aug. 1949, vormittags 10 Uhr, bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Zimmer 135, einzureichen. Anschlußkonkursverfahren. Das Vergleichsverfahren über das vermögen der Inhaberin des Haushaltswarengeschäfts in Mannheim, F 1, 1, rene Weber, wohnhaft in Mannheim, Waldhofstr. 136, wird gemäß 5 96 Abs. VI Vergl. O. eingestellt. Zugleich wird gemäß 38 19, 102 der Vergleichsord- mung heute am 20. Juli 1949, 15.00 Uhr, das Anschlußkonkursverfahren Über das Vermögen der Antragstellerin eröffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Kaiser in Mannheim wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursfor- derungen sind bis zum Mittwoch, 31. 8. 1949, bei dem Gericht anzumel- den. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten Oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im 5 132 der Kon- Kursordnung bezeichneten Gegenstände auf Donnerstag, den 16. g. 1949, 16.00 Uhr— und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Don- Derstag, den g. 9. 1949, 15.00 Uhr— vor dem Amtsgericht in Mannheim, Schloß, linker Flügel, II. Stockwerk, Zimmer 213, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitz der Sache und von den For- derungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An- spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 31. 8. 1949 Anzeige zu machen. Mannheim, den 20. Juli 1949. Amtsgericht BG 5. Dem Dipl.-Kaufmann K. H. Schoenel, Mannheim, F 2, 6, wurde nach Art. 18 1 des Gesetzes vom 13. 12. 1935 die Erlaubnis zur Besorgung frem- der Rechts angelegenheiten einschl. der Rechtsberatung und ger Ein- ziehung fremder oder zu Einziehungssz wecken abgetretener Forderungen für Mannheim erteilt, soweit er als Geschäftsführer des Gläubigerschutz Mannheim e. V. die Interessen von Mitgliedern dieses Vereins vertritt. Damenrad 75.— DM zu verkaufen Adr. einzus. u. A 03610 im Verlag. 2 gleiche Bettstellen mit Rösten, gut erhalten, zu verkauf. Secken- heim, Hauptstraße 119, Hof. Klavier zu verk. od. zu vermiet. Ang. unt. Nr. 03844 an den verl. Werkstatt-Bürowagen ohne Un- tergestell günstig zu vk. Tel. 44366 Neue Schlaraffiamatratzen m. Keil für zwei Betten günstig zu verk. Evtl. Teilzahlung. Anzus. zw. 10 u. 13 Uhr, Almenhof, Trützschler- straße 15, part. Kleiderschrank. Siemens- Super, 4 R., 6 Kreise, fast Seckenheim, Hauptstraße 123. neu, 250, zu verk.(Wert 340, DM.) H C H. BAUMANN& CO. Angeb. unt. 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Juli 1949 3 100 Prozent Verdienst hoch klettern Preise paß die Preise gestiegen sind. das hat sich ton indes besonders in den minderbemittel- een Schichten 80 herumgesprochen. daß es nicht dawendig ist. darüber ein Wort zu verlieren. Daß die Preise wieder sinken müssen. ist well auch völlig unbestritten. wenn man von an sich richtigen Voraussetzung ausgeht. ib eine neuerliche Nominallohnerhöhung nur heitere Preissteigerungen auslösen kann und acht zur Vermehrung des Reallohnes führt. Nun hat das Wꝛirtschaftswissenschaftliche Witt der Gewerkschaften in Köln eine sehr bemerkenswerte Erhebung in einer Anzahl Ion Arbeiterhaushalten getroffen. die näher u betrachten unbedingt erforderlich ist. Nahrungsmittelverbrauch und Ernährungs- Ausgaben je Kopf und Monat 1937 Altreich Sept. 1946 Long- Monats- Brit. Zone termplan durchschn. 1504 Ar- 1952/53 350 Arbeiter- beiter- haushalt. haushalt. Ausgabe Ausgabe Ausgabe in RM in DM in DM got: und Backwaren 3,.— 5,30 4,96 ſihrmittel, Mehl, Allsenfrüchte, Reis 0,89 2,30 2,42 Hitotteln 0,75 270⁰³ 2,51 Acker, Marmelade Fonig, Süßwaren 0,81 2,15 3,08 lat insgesamt 274 2.94 4.04 fetch, Fleischwaren 4,75 1.82 8,23 Käümllen 1,67 Zus. 2,52 lgermilen 0,07 2.35 9,51 1755 0,86 9581 9,86 Bl Stück 0,55 0,30 2,36 Iich, Fischkonserven 0,37 168 1,0 gene Gemüsekons. 0,74 1.45 3,16 diet, Obstkonserven 0,66 2,62 2,33 gsllges 0,77 1,84 1,80 Zusammen 18,13 27,57 39,78 Ausgehend von der Betrachtung, daß der gurchschnittslohn der Kategorie der am stärk- in unter der Arbeiterschaft vertretenen dacht etwa bel 268 DM monatlich liegt(31,2 ent der Beschäftigten). ist es nicht un- geressant die steuerliche Belastung dieser akommensempfänger zu untersuchen; sie be- lügt in. Steuergruppe 1 II 11/1 11/2 26,88 16.54 9.77 7.35 Icnatlich, mehr als die Hälfte eines wöchent⸗ ichen Bedarfs für Nahrungsmittel. Bei den Ferlalarbeitern. die einen entsprechend hö- ren Lohn beziehen. bei Angestellten mit ſehältern bis zu 400 und 500 DM ist der deueraufwand natürlich dementsprechend Iöher. Doch nicht nur diese Abschöpfung an Real- an, die wohl wert wäre, vom lohnpolitischen bpekt aus betrachtet zu werden. sondern die ſeitkaus einschneidendere der Verbrauchs- euern saugt am Realeinkommen des Prole- ats bis an den Grund der Lohntüte. Venn man sich z. B. vorstellt, daß ein Liter lansumwein, der in der Erzeugung 2.— DM Aarägt, wobei Erzeuger nicht nür sehwer und münzelig den Boden bearbeiten müssen, son- bein für die Pflege dieses Bodens und seiner Bucht erhebliche Aufwendungen machen müs- en, so daß ihr Nettoverdienst 20 Pfennig be- kägt, vom Staate mit Umsatzsteuer. Wein- dhabe und Getränkesteuer in der Gesamthöhe e DM belastet wird, dann ist die Frage het ob es nicht möglich wäre, das Real- 0 en durch Preissenkungen zu erhöhen. „Dad das gleiche aber auch für Zigaretten, lr Zündhölzer und andere Genußmittel gilt, zan denen einige nicht Luxusartikel sind. wie b Melleicht der Wein zu sein däucht, sei am hunde vermerkt. Am Rande vermerkt sei galchtalls, daß die nichts anderes tuende, als aalkende und leitende öffentliche Hand für Huulltätsweine. deren Erzeugerpreis 4 DM je ler beträgt, 4,15 DM Abgaben erhebt. Man sage nicht, daß dles nicht ins Gewicht lle daß eine ordentliche Lohnerhöhung selbst- ständlich auch diese plan wirtschaftlichen leruste wettmachen würde. Jawohl, wett⸗ guchen würde, wenn es auf die Genußmittel ſäckränkt bliebe, aber es bleibt nicht dabei. her anzug, der im Konfektionsgeschäft um pl gekauft werden kann, auf ihn haften dad 420 DA Steuern und Abgaben, das täg- be Brot, das die Arbeiterfrau einkauft, auf um hakten(Je Kilo) insgesamt 2,9 Dpf. Steuern. Man sage auch nicht, daß es unmöglich sei, 165 diesen Steuersätzen abzugehen, daß die daatzung, daß die Zonenteilung und die durch do berursachte teuerere Verwaltung eben diese ſelern erforderlich mache. Gewiß, die Aus- Abemwirtschaft ist anspruchsvoller geworden, nah anspruchsvoller sein, aber wer vergleicht 8. der früheren Reichskanzler, oder der frü- ae Reichsministerien verschlissene Amtsein- dungen mit denen der heutigen Verwal- üuksämter und Stellen IV. und V. Garnitur. Alt vielleicht bezeichnend, daß eine öffent- late Institution, der von der Besatzungsmacht Abseits vom Großstadtgetriebe hat Mann- wm eine neue Radrennbahn erhalten, die i Besitz des Radfahr-Verein 98 Feuden- zem kür die Zukunft recht gutes vermuten at Die auf dem ehemaligen Uebungs- ane der Waserpioniere gelegene 400 m antläche lägt schnelle Rennen zu, wenn dle projektierten Kurvenüberhöhungen Abebracht sind. Im jetzigen Zustand ist die an nur schwer zu steuern und nur mit Aöhter Vorsicht zu genießen. Die 2000 Zu- nauer waren für die gebotenen sportlichen bgalungen dankbar, was auch in den zahl- den Prämienspenden zum Ausdruck kam. 1 Flieger fahren wurde über- 10 end sicher von Thielemann, Mannheim, n badischen Fliegermeister vor Schönung, unheim und Kauffmann, Mannheim. gew. Das 20 Runden Jugend-Punktefahren 5 eine Auseinandersetzung zwischen leer, Maine, und Hery, Eppelheim, die der ue knapp für sich entschied.— Das lle ahren der„ältesten Alten“ gewann Nate vor Spreng und Rappold und das 0 e Altersfahren sicherte sich Oberling, Velheim, vor Munk. 12 bas 150 Runden Punkte-Fahren mit 8 am Start stand im Zeichen Var 8 überragenden Sprintleistung von unge en dem Aufholen einer Verlust- anden urch Kauffmann und dem Ueber- 0 aber Versuch von Bisson, Bellheim, den . 9 4 trotz aller Zähigkeit nicht voll- a0 onnte. Am Punktsieg Thielemanns arte eich niehts. petwebrschend die flotte Durchführung der ſdewerde und die sachverständige Infor- U e des Publikums durch die Laut- eeranlage Pepperl& Fuchs, Sandhofen. Die Ergebnisse: Bllegerhauptfahren: 1. Thielemann, bn ieee glg Kerstgatd gas Erfahrungen der anderen INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Automobile zur Verteilung und Verkauf an di deutsche Wirtschaft übergeben 5 ein, bislang noch nicht ein einziges Personenauto an Private abgeben konnte, sondern gezwun- Sen wurde, 1265 solche Wagen den öffentlichen Bedarfsträgern“ zuzuführen. Es war verstimmend, wenn motorisierte Sonderzüge von Süddeutschland nach Nord- deutschland flitzten, um eine Handvoll Beamter Seite 7 eee bevorzugt zu befördern, wenn Schlafwagen nur für die Behördenreisenden reserviert wurden — und selbstverständlich für die, die mit sol- chen Leuten Beziehungen unterhielten. Der Grund zu dieser Verstimmung ist beseitigt. Zwar bedarf es zur Schlafwagenbenützung noch immer eines Sonderausweises, der an ver- gangene tausendjährige Zeiten fatal erinnert, aber die Sonderzüge sind eingespart. Nicht nur zur Einsparung im Betrieb, nein, deswegen, weil eben mehr Autos für die so vielbeschäf- tigten, für die so glorreich die Steuergelder verzehrenden Beamten zur Verfügung stehen. Der Staat fordere was er zu fordern be- rechtigt ist, nicht berechtigt ist aber der Staat, von seinen Bürgern zu fordern., daß sie hun- gern, auf daß es wohlergehe dem Staats- beamten. F. O. Weber Die Sünde wider die Arbeitskraft f Gewissenserforsehung der Arbeits verwaltung Es können sich jene Pessimisten freuen, denn die plan wirtschaftlich gelenkte Arbeits- losigkeit ist wieder leicht im Ansteigen be- griffen. Gegenüber dem Monatsende Juni mit einer Arbeitslosenziffer von 57 338 Personen beträgt der Anstieg bis 15. Juli 1949 1420 Per- sonen, so daß Württemberg-Badens Arbeits- losenzahl jetzt 58 758 Personen beträgt. Nicht unerheblich ist. daß bei diesem Höchststand der Arbeitslosigkeit 11 314 Arbeitskräfte ge- sucht werden, so daß sich eine. wenn volle Auslastung bereitstehender Arbeitskräfte be- stünde, eine Arbeitslosenziffer von 47 444 Per- sonen ergeben würde, womit der Arbeitslosen- stand von März 1948 ungefähr erreicht wäre. Nicht unerheblich ist der Vergleich zwi- 1 5 Beschäftigtenzahlen und Arbeitslosen- rn: Beschäftigte Arbeitslose Juni 1948 1116 415 29 972 September 1948 1 130 186( 13 77) 30 987(+ 1015) Dezember 1948 1 161 143( 44 728) 25 036(— 4936) März 1949 1153 449( 37 034) 44 532(14 560) Juni 1949 1152 640( 36 225) 57 338(27 366) Der Neuzugang an Arbeitskräften beträgt Sbmmit 36 225 Neubeschäftigte plus 27 366 neue Arbeitslose, ist insgesamt 63 591 Personen. die neu auf dem Arbeitsamt aufgetaucht sind. Es ist nicht uninteressant, daß die Zunahme von 1420 Arbeitslosen in Württemberg-Baden in der Zeit vom 1. Juli bis 15. Juli 1949 z. B. in Mannheim darauf zurückzuführen ist. daß die Massenentlassungen(besonders bei Frauen) bei der STEG eingesetzt haben. Die Zahl der arbeitslosen Frauen vermehrte sich daumit um 340 Personen. während die Zahl der arbeitslosen Männer nur um 80 Personen an- stieg. Eine Erscheinung, die der Bericht des Mannheimer Arbeitsamtes bestätigt. indem er Sagt, daß die Häufigkeit der Entlassungen abgenommen habe, daß hingegen nahezu 16 Prozent der arbeitslosen Männer vor der Ar- beitslosenmeldung in keinem Beschäftigungs- verhältnis standen und daß dieser Prozentsatz bei den Frauen sogar 32 Prozent beträgt. Die 1 Arbeitsämter in Württemberg-Baden bestätigen diese Beobach- tungen. Bemerkenswert ist. daß die Beschäftigten- zahl in Württemberg von Dezember 1948 bis Ende Juni 1949(trotz allgemeinen Absinkens) um 7036 stieg. Bemerkenswert ist folgender Beweis einer behördlichen Fehllenkung auf dem Arbeitsmarkt Württemberg Badens: Beschäftigten- zahl Arbeitslosen- Zahl Dezember 1948 in Württemberg 731 277 12 34 in Baden 429 866 12 693 im Juni 1949 in Württemberg.. 738 313 22 769 in Baden. 414357 34 569 Daraus geht hervor. daß die Beschäftigten- zahl innerhalb eines halben Jahres in Baden um 15 509 Personen zurückging. während sie in Württemberg um 7036 Personen anstieg und daß zur gleichen Zeit die Arbeitslosigkeit in Baden um das Doppelte anstieg(bei der etwa der Hälfte entsprechenden Bevölkerungszahl) als in Württemberg. Abgesehen von diesen unerfreulichen Er- scheinungen, die bei einer Vereinigung der drei Zonen sich zu bessern versprechen. wirkt sich am unerfreulichsten das Bestehen von Ar- beits- unnd Wohnunssbewirtschaftungsvor- schriften aus, die einer Unzahl von Personen den Antritt von Arbeitsplätzen unmöglich ma- chen. oder die sich gegen Bauvorhaben aus- wirken. Bis vor kurzem bestand z. B. nicht die Möglichkeit. eine Postangestellte, die in der Umgebung Mannheims ihre Eltern hatte, bei dem Postamt am Wohnsitze der Eltern zu be- schäftigen. wiewohl gerade in diesem Postamt eine weibliche Kraft gebraucht worden ist. Der Bürgermeister des Ortes legte der Erteilung der Zuzugs genehmigung die größten Schwie- rigkeiten in den Weg und forderte Einstel- lung einer im Orte wohnhaften Kraft. die aber von dem zuständigen Arbeitsamt nicht nachgewiesen werden konnte, weil in der gan- zen Ortschaft keine erwerbslose Kanzleikraft gemeldet war. Erst nach etwa siebenmonati- gen Anstrengungen gelang es. beim zuständi- gen Landratsamt einen Antrag auf Zuzugsge- Neue Investitionspläne hoffentlich nicht nur Pläne Am 21. Juli fand eine Beratung der Sach- bearbeiter der VfW in Frankfurt à. M.-Höchst statt, die sich mit der Frage der Durchfüh- rung des Investitionsprogramms befaßte. Bei der Tagung wurde mehrfach zum Ausdruck gebracht, daß die Veröffentlichung der Sit- Zungsergebnisse oder der Besprechungspunkte unerwünscht sei. Nachdem es sich jedoch um ein Problem handelt, dessen Erörterung für die Oeffentlichkeit sehr wichtig ist, hat sich die Redaktion entschlossen, nachstehenden Auszug zu veröffentlichen. Bei 8 des bizonalen Investitionspro- zur Finanzierung langfristiger Investitionen auf rund 4,8 Mrd. DM geschätzt worden, Da in der Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1949 aus deutschen Mitteln(öffentliche Haushalte, Ar- beitslosen versicherung, Privat- Versicherungen, Spar- und Wertpapieranlagen sowie Selbstflnanzierung) insgesamt 1,875 Mrd. DM zur Verfügung gestellt werden, wurde für das erste Vierteljahr des Investitionsprogramms der deutsche Anteil in voller Höhe geleistet. Die Verwaltung für Wirtschaft hat angesichts dieser Tatsache die Militärregierung gebeten, dem ECA-Administrator einen Antrag auf Frei- gabe von insgesamt 600 Mill. DM weiterzu- leiten. Die Summe teilt sich nach den Plänen der VfW. die gemeinsam mit den Länderver- tretern abgestimmt wurden, wie folgt auf: 220 Mill. DM für den Ausbau der Elektrizitäts- Wirtschaft nach einem besonderen Plan, 270 Mill. DM für den Ausbau der Elektrizitätswirt- schaft nach einem besonderen Plan, 270 Mill. für den Steinkohlenbergbau gemäß Aufbauplan der Versorgungszentrale des deutschen Kohlen- bergbaus, 50 Mill. für den Seeschiffbau im Rahmen der genehmigten Neubauten, 25 Mill. für die Einschaltung der deutschen Post in das europäische Fernmeldewesen und 35 Mill. für Rationalisierung und Kriegsschädenbeseitigung zur Erfüllung des Planzieles der eisenschaffen- den Industrie. Für den für die Elektrizitäts- wirtschaft und die Hälfte des für den Stein- kohlenbergbau vorgesehenen Betrages liegen bereits Zusagen der Militärregierungen zur Finanzierung aus GARIOA-Counterpart-Funds vor. Wenn die ECA- Verwaltung mit der Uber- Feudenheimer Eröffnungsrudrennen Mannheim, 2. Schönung, Mannheim, 3. Kauffmann, Mannheim, 4. Fleck, Mann- heim, 5. Lipp, Mannheim, 6. Böttgen, Frank- furt. Jugend- Punktefahren: 1. Sucher, Mainz, 186 Punkte, 2. Hery, Iggelheim, 16 Punkte, 3. Jost, Mainz, 10 Punkte. Mannheimer Altersfahren: I. Rößler, Mannheim, 2. Spreng, Mannheim, 3. Rap- pold, Mannheim. g Gäste-Altersfahren: 1. Oberling, Iggelheim, 2. Munk, Mainz, 3. Bisson, Bell- Wei Runden Punktefahren: 1. Thiele- mann, Mannheim, 22 Punkte, 2. Böttgen, Frankfurt, 17 Punkte, 3. Müller, Frankfurt, 14 Punkte, 4. Schönung, Mannheim, 14 Punk- te, 5. Kauffmann, Mannheim. 11 Punkte, 6. Bisson, Bellheim, 9 Punkte. L. B. Gottfried von Cramm in Heidelberg Ein tennissportliches Ereignis von gro- gem Format wickelt sich heute ab 16 Uhr auf der Anlage von Schwarz-Gelb Rohr- bach ab. Neben dem deutschen Ranglisten- ersten Gottfried von Cramm wird der Ame- rikaner Cochell, der erst kürzlich durch seinen Fünfsatzsieg bei den Schweizer Meisterschaften über den tschechoslowa- kischen Davis-Pokalspieler Dobny bekannt wurde, teilnehmen. Am letzten Sonntag ge- wann Cochell das Internationale Tennis- Turnier in Püsseldorf. Nach Erfolgen im Viertel-Finale gegen Beuthner, im Semi- Finale gegen den deutschen Meister, Koch, besiegte Cochell den Argentinier Weiß in der Schlußrunde unangefochten 6.2, 6:2, 6.1. Der Amerikaner steht in der amerika- nischen Rangliste an sechster Stelle und wird immer wieder wegen seines ausge- war der innerdeutsche Beitrag und sonstige nahme dieser Kredite auf EcA-Counterpart- Funds einverstanden sein sollte, sollen die auf diese Weise frei gewordenen GARIOA-Mittel kür die Weiterführung der Investitionstäfigkeit in Industrie, Landwirtschaft und Wohnungsbau eingesetzt werden. Kreditsuchende mit einem langfristigen In- vestitionsbedarf von zunächst über 100 000 DM je Projekt müßten der von ihnen gewählten Bank die Ereditunterlagen einreichen und gleichzeitig über das zuständige Landeswirt- schaftsministerium einen entsprechenden An- trag mit 3 Begründung an die vr stellen. Diese Anträge werden unter Beachtung der langfristigen Ziele des europäischen Wie- deraufbauprogramms und Berücksichtigung al- ler raum-, sozial-, arbeits- und außenhandels- politischen Gesichtspunkte bearbeitet und ent- schieden. Die positiv beurteilten Investitions- projekte werden der Kreditanstalt für Wieder- aufbau als Empfehlung der Vfw übergeben. Durch eine enge und vertrauensvolle Zusam- menarbeit zwischen der VfW. der Wiederauf- baubank und dem besonders in Frage kommen- den Bankenapparat soll dadurch sichergestellt werden, daß die im Investitionsplan 1949/50 vorgesehene Grundlinie im großen und ganzen eingehalten wird. Für Investitionsvorhaben unter 100 00 DM soll die Auswahl der Objekte den Banken über- lassen bleiben, nachdem betriebs wirtschaftliche Bonität und volks wirtschaftliche Bedeutung des jeweiligen Unternehmens geprüft worden sind. Den Kreditinstituten wird zu diesem Zweck eine globale Refinanzierungsmöglichkeit bei der Wiederaufbaubank eingeräumt werden. Zu- nächst sind hierbei 30 Mill. DM für das Hand- werk vorgesehen, die insbesondere über Ge- nossenschaftskassen und Volksbanken laufen sollen. Darüber hinaus sollen in Kürze weitere 30 Mill. DM Kleininvestitionen vornehmlich für kleine industrielle Unternehmen ausgelie- kert werden, wobei man sich von diesen Mit- teln eine wertvolle Breitenwirkung für die Beschäftigung der Produktionsgüterindustrien verspricht. R. J. nehmigung durchzusetzen. Die Postangestellte aber. die monatelang zwischen ihrem Wohn- sitz(Mannheim) und der Ortschaft hin und ber fahren mußte, beschäftigt jetzt das Perso- mal eines Mannheimer Krankenhauses. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Posten indes anderweitig besetzt werden müssen. Gewiß. es wird immer offene Stellen ge- ben, denn kein Posten kann sofort mit einer neuen Kraft besetzt werden. daß aber die Zahl der offenen Stellen noch immer rund ein Fünf- tel der Arbeitslosenziffern beträgt. das könnte wohl als Beweis dafür angesehen werden, daß die Arbeitsmarktpolitik der Wirtschaft schäd- liche Ziele verfolgt. wenn nicht die Gewißheit bestünde, daß die maßgeblichen Politiker be- reits so hinlänglich ihre alles planmäßig ver- wirtschaftende Unfähigkeit bewiesen haben. daß ihnen diese einige Denkarbeit vorausset- eee Raffinesse gar nicht zugemutet werden arm. Viel Licht · viel Schatten auch in der Binnen- Se Hike ka Die Juni-Trockenheit verursachte, daß Fracht- raum in größerem Umfange in Anspruch ge- nommen worden ist, allerdings waren die Schiffe infolge des Absinkens der Wasserstände zum Leichtern gezwungen. Die Krise in der Binnenschiffahrt dürfte also noch längere Zeit andauern. In Duisburg- Ruhrort, Köln und Wes seling ging die Zahl der auf Ladung wartenden Güterfahrzeuge nur leicht auf durchschnittlich täglich 488 Fahrzeuge zurück(Vormonat 493) und betrug am Monatsschluß 430 Fahrzeuge. Die Beschäftlgungslage der Schlepper hat sich nicht gebessert. Die Wartezeiten der gröberen Kähne betrugen im Verkehr nach dem Ober- rhein durchschnittlich 21 Tage(Vormonat 25). Im Duisburger Gebiet hat sich die Beschäfti- Zungslage der ausländischen Schiffe weiterhin zugespitzt. Auf Arbeit warteten dort durch- schnittlich täglich 524 Güter fahrzeuge(Vor- monat 512) und 132 Schleppboote(127). Nach der US-Zone konnten die Schiffe bis gegen Ende Juni mit einer durchschnittlichen Raumaus- nutzung von 86 Prozent fahren, die in den letzten Tagen auf 65 Prozent zurückging. Ins- gesamt wurden im ersten Halbjahr 1949 auf Allen Binnenwasserstraßen der Bizone 27,42 Mill. t gefahren(davon 1/49 12.47 und 11/49 14,94 Mill. t) gegenüber 22,18 Mill. t im ersten Halbjahr 1948(9,16 und 13,01 Mill. t). Im Hafen- und Schleusenverkehr im Rhein- Main-Neckar-Gebiet ergibt sich im Juni fol- gendes Bild: Hafen Gesamtumschlag Veränderg. in/ in Tonnen gegüb. Vormonat Duisburg-Ruhrort 867 504— 1 Köln 134 032 + 5 Mannheim 287 898— 15 Karlsruhe 109 224 N 0 Heilbronn 117 178— 10 Frankfurt 97 424— 26 Aschaffenburg 50 413— 13 Der Transitverkehr durch Deutschland von Belgien und Holland aus belief sich auf 335 508 (Vormonat 261 210) und im Gegenverkehr auf 197 041 t(190 193). Der Verkehr an der deutsch- niederländischen Grenze verteilt sich auf die einzelnen Rheinflotten wie folgt: Zu Berg Juni 1949 Mai 1949 t/ t/ Deutschland 45 635 5 33 623 4 Holland 481 735 57 460 613 61 Frankreich 62 195 7 67 347 9 Belgien 4 162 278 19 121 768 16 Schweiz 88 244 11 71 999 10 andere Nationen 5 156 1 30. 845 243 100 755 389 100 Zu Tal Deutschland 57 264 5 23 441 2 Holland 734 098 65 862 149 69 Frankreich 56 749 5 70 506 6 Belgien 264 747 22 262 826 2¹ Schweiz 29 840 3 24 260 2 andere Nationen 1012— 32¹⁶— 1 193 710 100 1246 398 100 deren Quelität als gut bezeichffe e Schiedsgericht entscheidet Der Streik der 600 Mannheim-Heidelber- ger Mühlenarbeiter dauert weiter an. Die Ge- werkschaft Nahrung. Genuß und Gaststätten hat sich am 24. Juli bereit erklärt. die Ange- legenheit doch einem Schiedsgericht zu über- tragen, wobei sowohl von Arbeitnehmer-, als auch von Arbeitgeberseite zuerst Amtmann Schadholz vom Heidelberger Arbeitsamt als Vorsitzender in Aussicht genommen Wor- den ist. Diese Berufung lehnte jedoch der Präsident des Landesarbeitsamtes ab. weil es nicht Aufgabe von Beamten der Arbeitsver- waltung sei. in Schiedsgerichten den Schlichter zu spielen. Darauf wurde der Vorsitzende des Arbeitsgerichtes Mannheim, Dr. Gold- schmidt, als Schiedsrichter in Aussicht ge- nommen. der jedoch infolge Arbeitsüberla- stung die Funktion nicht annehmen konnte. Die streitenden Parteien einigten sich schließ- lich, nachdem ein erneuter Antrag beim Prä- sidenten des Landesarbeitsamtes zurückgewie- sen wurde, auf die Person des Prof. LVS i n- SK i, Wirtschaftshochschule Mannheim. Die Schiedsgerichtsverhandlung findet am 27. d. M. um 10.30 Uhr statt. Getreidebörsen Mannheimer Produktenbörse wählte. Am Montag. 25. Juli 1949, fand die diesjährige or- dentliche Mitglieder versammlung der Mann- heimer Produktenbörse im neuen Börsensaal statt. Die hierbei vorgenommene Erneuerungs- wahl zum Börsenvorstand ergab, daß die aus- scheidenden Herren wieder gewählt worden sind. Für den durch Tod ausgeschiedenen Dir. Karl Wolf von der Firma Rhenania“ wurde Direktor Arno Hoyer neu in den Vor- stand gewählt. Mannheim. Aus der bizonalen Reserve wurden für Württemberg-Baden 5590 t Weizen, für Nord- rhein- Westfalen 1120 t und für Hessen 504 t und zwar nur für die Teigwarenherstellung, freige- geben. An Futter-Mais sind 2000 t für Württem⸗ berg-Baden freigestellt, ferner 3000 t Oelkuchen, Wovon auf Baden selbst 600 t entfallen. Mit dieser Oelkuchenzuteilung sind zwei Drittel des ange- forderten Sommerbedarfs freigegeben. Die rest- liche Anlieferung wird im September erwartet. Ungarische Hirse mit 360 t kommt ebenfalls. Die ursprünglich für die Bizone zugewiesenen zwei größeren Dampfer wurden nach Frankreich um- disponiert und dafür drei kleinere Dampfer mit 9500 t, 4000 t und 5000 t Weizen Abladung Bremen zugewiesen. Die für die Bizone laufenden Zu- teilungen von insgesamt 33 Co t Weizen können allerdings den Bedarf nicht decken, Aus Ungarn Werden 12 200 t Roggen auf dem Bahnweg für Württemberg-Baden als bizonale Reserve erwartet. Am Mehlmarkt ist die Nachfrage nach Weizen- mehl stark, die Versorgung bleibt noch unge- nügend. Bei Roggenmehl besteht für die neue Type 1150 noch kein großes Interesse, da noch alte Bestände verfügbar sind. Lebhafte Nachfrage ist bei Kleie. Man erwartet, daß die durch den Streik eingetretene Stillegung der Mannheimer Mühlen durch eine baldige Einigung aufgehoben wird, insbesondere, da die maßgebenden Behör- den in Erwägung ziehen, bei einer längeren Streik- dauer die anfallenden Vermahlungen in andere Gebiete zu leiten. Am Gerstenmarkt sind bisher nur kleine Par- tien in den Handel gelangt. Der Handel von Braugerste unterliegt nach einer Mitteilung des Ernährungsministeriums Stuttgart nach wie vor der Anordnung vom 29. September 1948 und somit der Bezugscheinpflicht; Brot- und Futtergetreide bleiben ebenfalls bewirtschaftet. Am Rauhfuttermarkt sind die Angebote in Heu sehr zurückhaltend. Stroh wird reichlich ange- boten bei geringer Kauflust. Am KEartoffelmarkt besteht durch übergebiet- liche Zufuhren reichliches Angebot. Speisefrüh- Kartoffeln notieren mit 6,— bis 6, 20 DM per 50 Kilo lose frachtfrei Empfangsstation. Rk. Frankfurt. An der dieswöchigen Getreidebörss lagen erste Muster von Roggen heuer 2 a N Wintergerste kam gleichfalls in guten Qualitäten an den Markt, doch sei sie nur bedingt für Brau- zwecke verwendbar, so daß sie in erster Linie zu industriellen Zwecken verarbeitet werden dürfte. Die Versorgung der Mühlen mit Brotgetreide ist ausreichend, da laufend kleine Freigaben aus den Altrücklagen erfolgten. Infolge der verringerten Kapazität kommen die Mühlen mit der Vermah- lung in Verzug, wodurch die Versorgung mit Weizen- und Roggenmehl weiterhin angespannt ist und den lebhaften Bedarf nicht decken kann, Mühlennachfabrikate werden bis auf Weizen- Vollkleie lebhaft verlangt. Die Nachfrage der Viehhalter nach Futtergetreide ist sehr stark, An- gebot in Hafer und Gerste ist nicht vorhanden. Infolge der Trockenheit besteht erhebliche Nach- frage nach Heu, das nur in ungenügenden Men- gen angeboten wird. Für den zweiten Schnitt sind unbedingt wesentliche Regenfälle notwendig. Die Preise für Brotgetreide, Mehl und Kleie no- tierten unverändert, für Heu zogen sie weiter an. Wiesenheu gut, gesund, trocken 7,80 bis 8,20(in der Vorwoche 7,30 bis 7,80). Luzerneheu 38,75 bis 9,25(8,50 bis 9,.—): Weizen- und Roggenstroh bind- fadengepreßt 3,.— bis 3,50(unverändert), Gersten- stroh unverändert 4.—, Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt unverändert 4,50 DM je 100 Kg(Groß- handelspreise ab Verladestation). Großkraftwerk Mannheim bekommt 20 Mill. DM 6 ½% proz. Anleihe durch Wideraufbaubank Die Grofkraftwerke Mannheim A. G. begibt eine Anleihe im Betrage von 10 Mill. DM zu 98 Prozent, rückzahlbar zu Pari. Die Anleihe ist mit 6,5 Prozent verzinslich und hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Zunächst wird fast der gesamte Anleihebetrag von der Wiederauf⸗ baubank übernommen. — —— zeichneten Aufschlags und seinen rasanten Grundlinienschlägen gelobt. Weiterhin be- teiligen sich die Schweden Fornstedt) und Blomquist sowie der badische Meister Fritz Kuhlmann(Schwarz-Gelb Rohrbach). Wahr- scheinlich wird auch der bekannte argenti- nische Spitzenspieler Weiß starten, der Blomquist in Düsseldorf ausschalten konnte. Eines ist sicher: Heidelberg wird heute das mit Abstand größte tennissportliche Ereig- nis dieses Jahres erleben. Lubo. Lena Stumpf erzielte neue Jahres- bestleistung Die deutsche Fünfkampfmeisterin Lena Stumpf, Werder-Bremen, stellte anläßlich des zweiten Durchgangs zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft mit der ausge- zeichneten Weite von 5.91 Meter eine neue deutsche Jahresbestleistung im Fünfkampf auf. Erwarteter Ringersieg des KSV 1884 KSV 1884 Mannheim— AC Frankenthal 6:2 (Al) Nachdem vor einigen Wochen, die jetzt wiederum durch den Viernheimer Leichtgewichtler Maier verstärkte Ringer- staffel des KSV 1884 Mannheim beim neu- gegründeten AC Frankenthal einen hohen 7:1-Erfolg landete, wurde nun am späten Sonntagabend auf der idealen Freiluft- Arena des KSV- Sportplatzes der Rück- kampf dieser beiden Mannschaften getätigt. Auch diesmal kamen die Zuckerstädter nicht um eine vorauszusehende Niederlage herum, konnten jedoch mit 6:2 Punkten das Endergebnis etwas verbessern. Achtung Schüler und Jugendleiter Fußball Die Sitzung ist nicht am 27. Juli, sondern am Donnerstag, den 28. Juli, nachmittags 18 Uhr im Kleinen Rosengarten. ESpHpel 13 jähriger Sieger im Seifenkistl- rennen Bei den von der GA veranstalteten Seifenkistlrennen um den„großen Preis von Deutschland“ siegte am Sonntag der 13jährige Regensburger Schüler Eckehard Kornmesser. Er wird in Begleitung sei- nes Vaters eine IlAtägige Reise nach den Vereinigten Staaten antreten. Den zweiten Preis in Höhe von 1500 DM, die für ein Studium angelegt werden sollen, gewann der 13jährige Stuttgarter Hans Irion. Dritter wurde der I3jährige Münchener Waldemar Klotz, der eine vierwöchige Reise durch Deutschland per Auto, Bahn und Flugzeug im Werte von 1000 DM un- ternehmen wird. — ͤ— Das Münchener Ausscheidungsrennen der 36 besten Seifenkistlfahrer der US-Zone gestaltete sich vor fast 10 000 Zuschauern unter Mitwirkung von zwei amerikani- schen Militärkapellen und in Anwesenheit von vier US-Generalen sowie prominenter deutscher Persönlichkeiten zu einem festli- chen Ereignis. Die drei besten Fahrer jedes Militärdistrikts der US-Zone, einschließlich Berlins und Bremens, hatten sich zu den Münchener Ausscheidungskämpfen einge- funden. Jeder der beteiligten Jungen er- hielt wertvolle Preise, wie Fahrräder, Ra- dios und Photoapparate. Der„Große Preis von Deutschland“ wurde auf einer eigens erbauten 400 Meter langen Rennbahn aus- getragen, deren kombinierte Holzstahlkon- struktion einschließlich der Zuschauertri- büne 150 000 DM. gekostet hatte.(dena) Fußballverband Pfalz-Rheinhessen Am Wochenende fand im Neustadter Saalbau die Gründungsversammlung des neuen Fußballverbandes Pfalz- Rheinhessen statt. Dabei verlief diese Sporttagung durch- aus nicht in harmonischem Geiste, denn besonders über das leidige Stimmenverhält- nis gab es zwischen den beteiligten Ver- einen große Differenzen. Nach einem Vor- schlag des vorbereitenden Ausschusses mußte sich nämlich jeder Verein, ungeach- tet seiner Mitgliederzahl, mit jeweils nur einer Stimme begnügen und dadurch waren besonders die großen Vereine offensichtlich klar benachteiligt. Die Zonenligisten ver- suchten unter allen Umständen eine Aende- rung dieses Migverhältnisses herbeizufüh- ren und da sie zudem durch einige allzu durchsichtige Anträge, die auf eine Er- höhung der derzeit bestehenden Zwölfer- gruppe der Nordzonenliga hinzielten, noch stark angegriffen wurden, zogen sie es vor, den Sitzungssaal zu verlassen und sich überhaupt nicht mehr an den nachfolgen- den Abstimmungen zu beteiligen. Durch diese Tatsache wurden sich die kleineren Vereine doch des Ernstes der Situation be- wußt und von nun an setzte sich doch die Vernunft durch. Die vorgelegten Satzungen wurden ein- stimmig angenommen und auch bei den nachfolgenden Wahlen ging es wieder fried- licher zu. 1. Vorsitzender des neuen Fuß- ballverbandes wurde Karl Fahr bach von Phönix Ludwigshafen, 2. Vorsitzender der Wormser Blau- Weiß-Mann Bock. Spiel- ausschußvorsitzender wurde der Oggershei- mer Müller, Schiedsrichterobmann sein EKlubkamerad Fritz. Jugendleiter wurde mit knappem Vorsprung der Frankenthaler Bernard vor dem EKaiserslauterner Schneider. Den Rechtsausschuß wird Dr. Eekert- Worms führen. eee, e e Seite 8 MORGEN Dienstag, 26. Juli 1949/ Nr. g Bei Eisenerz in der Steiermark, der jüngsten wonnen wird— bewirken ein langsames Verschwinden des Erzberges. Stadt Oesterreichs, erhebt sich der Erzberg, dessen hochwertiges Erzgestein schon seit Jahrhunderten abgebaut wird. Die neuzeitlichen Abbaumethoden und der gesteigerte Bedarf an Eisenerz— das am Eraberg im Tagbau ge- DENA-Bild Die tausendjährigen Eichen Wie alt werden Pflanzen und Bäume? in unserem Klima ist die Natur nicht Sehr freigebig mit ihrer Blumenpracht, und die Bewohner der Tropen, die während des ganzen Jahres den gleichen üppigen Blu- menflor aufweisen, haben es in diesem Punkte zweifellos besser. Wir aber sind daran gewöhnt, unsere Lieblinge viele Mo- nate lang durch die Scheiben eines Blu- menladens bewundern zu können. Wir sind dankbar, wenn unsere Hyazinthen zwi- schen den Doppelfenstern ein paar Wochen in ihren Gläsern prangen, um dann wieder elf Monate zu ruhen, zu speichern, für neue vier Wochen Blütezeit zu rüsten. Veil- chen, Himmelschlüssel und Narzissen schmücken nur eine kurze Zeit unser Früh- lingsbeet. Dann kommen schon die„Som- merblüher“. Die dankbarsten von ihnen blühen zuweilen vier Monate, wie das Stief- mütterchen und die kleine Begonie, die sich mit ihrem eifrigen Blühen den Namen „Fleißiges Lieschen“ erworben hat. Das gleiche gilt für Petunien, Pelargonjen und Fuchsien. Blüht in den Gärten erst die Aster, dann ist es schon nicht mehr weit bis zum Herbst, Chrysanthemen lösen die Astern ab, sie blühen bis tief in den Win- ter hinein und schließen den Blütenreigen, bis die Christrose in tiefem Schnee hervor- bricht und ihn von neuem eröffnet. Alle diese Blumen haben ihren eigenen Lebensrhythmus. Ihn„erklären“ zu wol- len, wäre sbenso erfolglos, als Wollten wir das Werden und Vergehen aller Lebewesen in seinen letzten Ursachen begreifen. Ne- ben den großen Lebensgesetzen, die für alle Wesen dieselben sind, hat jede Pflanzę ihre ganze spezielle„Methode“, um ihren Le- enszyklus in kürzerer oder längerer Zeit- spanne zu beenden. Hyazinthen, Tulpen, überhaupt alle„Frühblüher“, speisen ihre schönen Blüten mit Nahrung, die sie schon im vergangenen Jahre sozusagen auf Vor- rat gespeichert haben. Pflanzen ohne Zwie- bel oder andere„Speicherorgane“ können daher erst später blühen, wenn sie dazu genügend Kraft gesammelt haben. Ob eine Pflanze nur einige Tage lebt, wie die win- zigen Schimmelpilze, oder tausend Jahre, Wie Platanen und Eichen, das ist prinzipiell gleichgültig, denn sie erfüllen doch beide ihren Lebenszweck in gleicher Weise: sie sorgen für die Erhaltung ihrer Art. Die kurzlebigen Pilze unserer Wälder streuen in wenigen Tagen Millionen von winzigen Sporen aus, die ihr verborgenes Leben mit einer Zähigkeit über Jahre hinwegretten, die in gar keinem Verhältnis zu der„Le- bensuntüchtigkeit“ des Pilzes selbst steht, den schon ein geringer Witterungsumschlag vernichten kann. Dagegen ist es erstaun- lich, daß unsere Baumflechten, die durch eine„Symbiose“ kleiner Algen und Pilze entstehen, das verhältnismäßig hohe Le- bensalter von zehn und mehr Jahren errei- chen können. Die meisten Gräser wie- S0 Wohnt Aussellung über amerikanis Die Wohnkultur der Vereinigten Staaten ist das Thema einer umfassenden Ausstellung, die ab 1. August im Frankfurter Ausstellungs- gelände drei Wochen hindurch besichtigt wer- den kann. So wohnt Amerika“ ist das Leitwort dieser Schau, eine der größten, die je von der amerikanischen Militärregierung in Westdeutschland gezeigt wurde. Ihr Ziel ist es, dem besseren Verständnis für amerikani- sche Architektur zu dienen. Bei der Darstel- lung der Geschichte und Entwicklung der ame- rikanischen Architektur auf vielen Gebieten waren die Veranstalter besonders darauf be- dacht, ähnliche oder neue Ideen im deutschen Wohnungsbau anzuregen. Die Schau ist in zehn Abteilungen gegliedert. Zahlreiche Kar- ten geben den Besuchern einen Ueberblick über die Bevölkerungsdichte, Wetterverhältnisse, Topographie, sowie über Eisenbahnen. Ver- kehrsstraßen und Flugverbindungen der Ver- einigten Staaten. Auch große Bilder amerika- nischer Landschaften und der Menschen, die sie bewohnen, sind als einführendes Material in diesen ersten Teil der Ausstellung aufgenom- men worden. Im historischen Teil der Schau findet man Bilder und Aufnahmen der ersten Häusertypen Amerikas und Abbildungen der für die ein- zelnen Teile des Landes charakteristischen Baustile. Aus diesen Anfängen hat sich der moderne Hausbau des Amerikas von heute entwickelt. Auf sieben weiteren Hauptabteilungen der Ausstellung werden die verschiedenen Woh- nungstypen gezeigt— darunter Einfamilien- wolnungen Fertighäuser Wohnwagen. Mehr- familienhäuser. Luxus wohnungen. Gemein- schaftsbauten, Siedlungen und Mammutpro- jekte. Der dem Einfamilienhaus gewidmete Stand vermittelt dem Besucher genauen Ein- blick in die Baupläne und zeigt ihm ausführ- lich, wie der Amerikaner seine Küche und sein Badezimmer baut und einrichtet. Die Ab- teilung Klein wohnungen“ stellt die neuesten Fertighäuser aus. die von zahlreichen Unter- nehmen in Einzelteilen serienmäßig hergestellt derum leben nur sehr kurze Zeit, sie haben mehrere Generationen in einem Sommer und produzieren eine Unmenge von Samen. die noch nach vielen Jahren eine große Keimfähigkeit besitzen. Man kann übri- gens bei vielen Pflanzen das Leben künst- lich verlängern, indem man sie am Blühen verhindert. Manchmal erfolgt diese Lebens- verlängerung auch, wenn man Pflanzen aus ihrer ursprünglichen Heimat in fremde Ge- biete versetzt. So kann die Agave, die in ihrer südlichen Heimat nur einmal blüht. um dann zu sterben, in unserem Klima nicht zur Blüte kommen, daher erreicht sie bei uns ein ziemlich hohes Alter. Auch die Samen unserer so kurzlebigen Getreidearten bewahren ihr Leben unter Umständen durch Jahrzehnte hindurch. Bis vor kurzem wurde den Besuchern der Pyra- miden von Giseh erzählt, man habe in den Pharaonengräbern gefundene Getreidekör- ner jetzt noch zum Keimen gebracht. Diese „sensationellen“ Versuche. an deren Echt- heit auch die Wissenschaft zunächst glaubte, waren auch durchaus nicht mit jahrtsu- sendalten Getreidekörnern gemacht wor- den, sondern sie beruhten auf einem raf- kiniert angelegten Schwindel Ein besonderer Zweig der Botanik, der für die Wissenschaft und Praxis gleich wichtig ist, erforscht die Keimfähigkeit der verschiedenen Samen. Viele von ihnen brauchen eine ganz bestimmte Ruhezeit, Andere können sofort wieder keimen. 80 erlebt beispielsweise das kleine Kreuzkraut unserer Wiesen und Felder viele Genera- tionen in einem Sommer, der Samen fällt in die Erde, um sofort wieder zu keimen. Die bei jedem Gartenfreund so beliebten Stauden und mehrjährigen Blumen haben dagegen keine solche Eile. Sie sind ent- weder„Zweijährige“, dann unterbrechen sie ihren Entwicklungszyklus im Herbst, um ihm erst im nächsten Sommer zu vol- lenden, oder sie sind mehrjährig, dann überdauern sie viele Winter. Dafür ist aber der Samen mancher Stauden von sehr geringer Qualität, er ist wenig und zuwei- len überhaupt nicht mehr keimfähig. Die Samen unserer meisten Doldenblütler, wie Petersilie, Möhre, Kümmel und Fenchel verlieren schon nach drei Jahren ihre Keimfähigkeit, ähnlich steht es mit unserer Küchenzwiebel. Die Samen von Kürbis und Gurken keimen am besten, wenn sie einige Jahre Ruhezeit gehabt haben. Im allge- meinen besitzen kurzlebige Pflanzen beson- ders viele und„langlebige“ Samen, aller- dings ist das manchmal auch gerade bei sehr ausdauernden Pflanzen ebenso der Fall. Unsere langlebigen Obstbäume bei- spielsweise sorgen ja sehr intensiv für ihre Früchte und damit auch für uns. Im Durchschnitt kann ein Obstbaum 30 Jahre ertragreich sein, dafür braucht er Amerika ehe Wohnkultur in Frankfurt und an der Baustelle montiert werden. Auch Wohnwagenanhänger in verschiedenen Grö- Ben und Typen wurden berücksichtigt. Auf einem anderen Stand sind Mehrfami- lienhäuser für mehr oder weniger verwöhnte Ansprüche zu sehen. und in der Abteilung „Wohnungsplanung“ wird veranschaulicht. wie sich mit öffentlichen und privaten Mitteln Wohnhäuser bauen lassen, die nicht nur dem Wohnungsmangel abhelfen. sondern auch Elendsquartiere beseitigen und die Wohnvier- 18 der Klein- und Großstädte auflockern sol- en.* In der Abteilung Stadtplanung“ wird in allen Einzelheiten der Entwurf einer Sied- bis zur Ertragsfähigkeit eine Reihe von Jahren und zwar Hochstämme etwas län- ger, Buschbäume etwas weniger. Daneben zibt es bekanntlich eine ganze Reihe von Zäumen, die ein extrem hohes Lebensalter brreichen. So werden in Delphi den Rei- zenden Plantanen gezeigt, die angeblich ler König von Mykene vor 3000 Jahren „flanzen ließ— ob das zutrifft, sei aller- Ungs dahingestellt. Dagegen steht fest, Hoffnung für Ein neues amerikanisches Hor monpräparat Der 7. Internationale Kongreß zur Be- kämpfung rheumatischer Krankheiten, der nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder in New Vork tagte, endete mit einem aus- gesprochenen optimistischen Ausblick für Millionen von Menschen, die an rheumati- schen Krankheiten leiden. Ein von sen- sationellen Filmaufnahmen begleitetes Re- ferat berichtete über ein neues an der Mayo-Klinik in Rochester entwickeltes Mit- tel gegen Arthritis, eine besonders schwere Form von, Gelenkentzündung, die die daran Erkrankten bisher fast immer zu lebens- länglichen Krüppeln machte. Das Mittel. ein neues Hormonpräparat, hat sich in allen bisher experimentell behandelten Fällen überaus bewährt. Die Tatsache, daß Hormone auf Gelenk- entzündung Einfluß haben, wurde von den zuständigen Aerzten dahingehend ausge- legt, daß die bisher unbekannte Ursache der Arthritis— ähnlich wie bei der Zuk- kerkrankheit— in einer Störung von Drü- sen funktionen zu suchen ist. Offensichtlich spielt das neue Präparat bei arthritisch Er- krankten die gleiche Rolle wie Insulin bei Zuckerkranken; es ersetzt die fehlenden Hormone. Wenn auch die Wirkung dieses Medikamentes zunächst nur solange anhält, wie es verabreicht wird, so erscheint doch die Hoffnung berechtigt, daß nunmehr die Leiden rheumatisch Erkrankter gelindert werden können. In Amerika mißt man dem neuen Mittel umso größere Bedeutung bei, als sich die rheumatischen Krankheiten in den Ver- einigten Staaten langsam zu einem sozialen Problem auszuwachsen beginnen. Es gibt Stehen wir vor einer zweiten Sintflut Eis massen in der Gegend des Südpols sollen die Erde zum Kentern bringen In der Mythologie beinahe aller prirniti- ven Völker wird ein Ereignis geschildert, das der„Sintflut“ der christlichen Religion Ahnlich ist. Man darf daraus schließen, daß diese Sintflut tatsächlich einmal stattgefun- den hat, wenn auch die Wissenschaft sich mit solcher Deutung nicht zufrieden gibt. Sie fragt nicht danach, was Gott oder die Götter bezweckten, als die Flut die Länder der Erde überschwemmte und der Großteil der Lebewelt unterging, sondern sie möchte die natürlichen Ursachen, den natürlichen Ablauf des Geschehens ergründen. An der Tatsache der Sintflut wird nicht gezweifelt. Abgesehen davon, daß einige Amerikaner vor kurzem die„Arche Noah“ in den Fels- graten des„Ararat“ entdeckt haben wollen, — wir haben davon berichtet— weisen geo- logische Entdeckungen eindeutig darauf hin. Schon vor langer Zeit wurde die Theorie aufgestellt, daß ein z weiter Mond, der die Erde vor vielen Jahrtausenden umkreiste, jenes Ereignis hervorgerufen habe. Man nahm an, daß sich mitten im atlantischen Ozean eine Insel befand, die Insel Atlan tis, auf die jener Mond herabgestürzt sei, was ihren Untergang zur Folge hatte. daß Eichen, Linden und Zedern ein Alter Noc einm al: die Fliegen von über 1000 Jahren erreichen können, der über 100 Meter hohe Mammutbaum in Kalifornien wird sogar mehrere Jahrtau- sende alt! Der Affenbrotbaum in Afrika, der sogenannte„Baobab“, der sich durch einen ungeheuer dicken Stamm auszeich- net, erreicht mit etwa 4000 Jahren den „Rekord“ auf diesem Gebiet. Dr. Hildegard Woltereck Rheumatiker heute in Amerika über siebeneinhalb Mil- lionen Menschen, die an Rheuma leiden. und Spinaler Kinderlähmung. Allein 150 000 Menschen sind infolge Rheumas voll arbeits- unfähig, drei Millionen leiden chronisch an dieser Krankheit, und ungefähr eine Mil- lion Menschen mußten bisher als hoff- nungslos verkrüppelt angesehen Werden. Auf dem Kongreß wurde auch auf die Möglichkeit hingewiesen, daß das neue Mit- tel in der Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, besonders der Epilep- sie, eine überaus wichtige Rolle spielen könne. Neben der auffallenden Besserung der Krankheit brachte die Verabreichung dieses Hormonpräparates in allen Fällen eine Besserung des Gesamtbefindens mit sich. Man konnte bei den Patienten ein befreiendes und beglückendes Gefühl fest- stellen, das bei einigen sogar zu einem aus- gesprochenen Rauschzustand führte. Gegen- Wärtig sind an der psychiatrischen Abtei- lung der Mayo-Klinik Untersuchungen darüber im Gange, wieweit die künstliche Erzeugung eines derartigen Gefühlszustan- des bei schweren Depressionen eine lösen- de, vielleicht sogar heilende Wirkung haben kann. Udo Pfeiffer Viel wirksamer als Penicillin: Auf dem Frankfurter Chirurgenkongregß berichtete Prof. Demagk über ein neues deutsches Medi- kament, das Uebersulfanomid„Suporna- lum“, das noch viel wirksamer sei als Peni- eillin. ruhen, sondern schlingern, sozusagen eine eliptische Bahn beschreiben. Die Eismassen bewirken eine Schwer- punktsverlagerung, die schlieglich zum Ken- tern führen muß. Dieses Kentern der Erde hatte selbstverständlich verheerende Folgen, und hätte es genauso im Wiederholungsfalle. Zwar nicht für die Erde selbst, sie würde keinesweggs untergehen, aber für die ge- samte Lebewelt. Die Meere würden sich, da sie ja nicht fest an der Erde haften, son- dern eine relativ große Bewegungsfreibeit besitzen, in gewaltigen Springfluten über die Kontingente ergießen und deren Gestalt vollkommen verändern. Dieser Vorgang hat sich nach Brown bei der sagenhaften Sint- flut ereignet. Die Erde kenterte, Wobei die geographischen Pole vollkommen verlagert wurden, damit auch der Aequator und sämt- liche Meeresströmungen. Als Beweise führt Brown unter anderem das Vorkommen tro- pischer Pflanzen und Tiere in gemäßigten und arktischen Zonen an. So fand man in Sibirien und Alaska Tiere und Pflanzen, die nur in tropischen Gegenden gedeihen konn- ten. Viele im Eise eingefrorenen Mammute hatten noch derartige Gräser im Maule und Heute glaubt man nicht mehr an die wiesen außerdem schwere Rnochenbrüche Geschichte mit dem zweiten Mond. Allzu und Verletzungen auf, die auf einen plötz- viele Gründe sprechen dagegen. Eine plau- sible Erklärung scheint erst in neuester Zeit lichen Tod während der Katastrophe schlie- Ben lassen. Ebenso wurden Steppenpferde ausgegraben, die normalerweise niemals in duren eimen armeriiantsckten keis au nan andern mit kaltem Klima vorkommen mens Brown gefunden worden zu sein. Können. Der vorsintflutliche Südpol soll sich Brown seht von tolgenden Beobachtungen etwa im Mittleren Sudan befunden haben. e ee e 3 Südpols eee Aus verschiedenen Anzeichen schließt ständig an. Sie werden dicker und breiter, Brown, daß die Sintflut vor etwa achttausend und zwar nicht gleichmäßig rings um den Jahren stattgefunden habe, Was sich über- Pol, sondern nur auf der einen Seite. Da- raschend gut mit den oben erwähnten durch wird die Drehbewegung der Erde zu- Sagen deckt, die das Ereignis ebenfalls in nehmend gestört. Man beobachtete schon diese Zeit verweisen. Weiterhin sagt Brown seit einiger Zeit, daß die(geographischen) voraus, daß das erneute Kentern der Erde Pole nicht starr„an den Himmel genagelt unvermeidlich sei, wenn man nicht das An- Vergnügungs- und Erholungsstätten gezeigt. Eine für Deutschland besonders wichtige Die Diskussion über den Vortrag Wilhelm rung 3* us“ 5 8 5 ee eee 8 N Furtwänglers will nicht zum Schweigen trollkommission für die Bizone sehr gefördert kommen.— Vor dem Unstitut für„Fublizistik wird, da sie in einem billigen Einfamilienhaus n der Universität Heidelberg plädierte der eine Möglichkeit zur Linderung der Wohnungs- Berliner Musikschriftsteller Prof. Stuceken- not in Westdeutschland sieht. Dem Besucher schmidt kürzlich in anti-furtwänglerischem 7 Sinne für die„Atonalen“. Er nannte die mo- wird die Aufführung des Baus eingehend vor, derne Kompositions weise eine folgerichtige und geführt. Zunnächst werden die Wände flach. e Fortentwicklung auf dem Boden liegend zebaut und ckann seit- des tonkünstlerischen Schaffens und meinte ch hochgeklappt. Vermischt mit anderen Bau. unter anderem, Furtwänglers Behauptung von stoffen und Bindemitteln kommt als Material der„biologischen Minderwertigkeit“ der zeit- hauptsächlich Schutt zur Verwendung. Dadurch genössischen Musik gemahne in fataler Weise wird das Haus stabil und haltbar. die Ge- an gewisse Begriffsbildungen des„Dritten stehungskosten liegen weit unter den üblichen Reiches“. Sätzen., und bei der Konstruktion werden be- achtliche Einsparungen an Zeit. Arbeitskräften und Material erzielt. Amerikanische musik Streichquartette von Robert Palmer. Char- les Ives und L. v. Beethoven(f-moll op. 95) standen zur Diskussion, als die ausgezeich- neten Spieler des Walden-Streich-Quartettes — Homer Sehmit t, Bernhard Goodman (Violine T und II). John Garvey Viola) und Robert Swenson(Cello)— im Rahmen der Musikabende des Amerika-Hauses das Mann- heimer Publikum mit den Strömungen der Quartett-Komposition in ihrer Heimat U8A bekannt machten. Während Robert Palmer ersichtlich das klassische Fernschema durch- schimmern läßt. mit Vorliebe an obstinaten Rhythmen festhält und durch Wiederaufnahme des Anfangsthemas zum Schluß zu geschlosse- ner Wirkung gelangt. zeist sich Charles Ilves in seinen„Unterredungen von vier Männern“. die ihm bei seinem Streichquartett vorschweb- ten. und mitunter zu hitzigen Debatten stei- gern, von außer musikalischen Vorstellungen beeinflußt. Die erlesene Spielkultur das zu erstaunlich hohem Grad gediehene Zusammen- spiel bei àuherst maßvollen Begegnungen trat außerdem besonders erfreulich in einer von echt musikantischem Leben erfüllten Wieder- gabe von Beethovens Quartetts f-moll an der Scheide zwischen den mittleren und letzten Nun hatte der große Dirigent zwar nur von einer„biologischen Minderwertigkeit im Mate- rial“ gesprochen und ausdrücklich festgestellt, daß damit niemand persönlich gemeint sei. Aber einmal dürfte es nicht nur dem Laien schwer fallen, die Vorstellung von der biologi- schen Minderwertigkeit kompositorischen Ma- terials so exakt zu fassen und vom Persön- QAuartetten 80 erfreulich zu Tage, daß die be- ff 8 81 3 1 lichen so scharf zu trennen, daß an den in Be- zeisterten Hörer die in ihrer Bescheidenheit tracht kommenden Musik-Autoren nichts hän- sympathischen Spieler immer wieder 1 jubelte. gen bleibt. Und zum andern kann man, auf Grund gemachter Erfahrungen., bei der meta- phorischen Verwendung von Begriffsbildern aus dem Bereich der Biologie gar nicht vor- Schülervorspiel Schneekloth- Schleicher. Von sichtig genug sein. Doch sei dem, wie dem den Elementarstufen bis zur Oberklasse mit 10 8 es ist Sache der Fachleute, in bezug beginnender Reife und der Neigung, die eigene auf die musiktheoretischen fermini technic fle- Individualität 2u entfalten. spannte sich der medur zu schaffen. Von allgemeinerem Inter- Bogen in dem Schüler vorspiel Liesel Schnee- esse dagegen ist ein anderer Aspekt: Kloth Schleich er im Vereinshaus der BASF. Gemeinsam war allen Studierenden der Sinn für sauberes Spiel und gute Phrasieruns. sowie sparsamen Pedalgebrauch. In diesem Sinn trug die pädagogische Unterweisung er- kreulich gute Früchte. Unterschiedlich ist jedoch Gedächtnis. die Begabung für das Im„Dr. Faustus“, seiner Zroßangelegten Ausein andersetzung mit dem utschen Ver- hängnis, lägt Thomas Mann den ihm das deutsche Wesen verkörpernden Tonsetzer Adrian Leverkühn,— dem Teufel verbündet, dem Teufel verfallen!— ausgerechnet„atonal“. ja, geradezu„Schönbergisch“ komponieren. 5 2 f 2. Furtwänglers Formulierung biologisch minder- wo nach Noten gespielt wurde(e-moll- Fantasie wertig sein soll. ist in den Augen Thomas von. Mozart. Hier entfaltete eine besabte Manns schlechthin des Teufels. Und daß der 5 ungehemmt ihre schönen Fähiskei- diesjährige Goethepreisträger kaum einer Nei- ten. 5 ch—. gung zu nazistischen Terminologien verdäch- tel. Zu dem in Nr. 139 v. 19. 7. veröffentlicht Aufsatz„an ihren Beinen müßt ihr sie pig ken“ Über die Fliegenvernichtung dur erhalten wir ergänzend die folgende Zuschrig 8 Es ist nicht einwandfrei richtig, wem dargelegt wird, daß Gix eine Verbesserm und Weiterentwicklung des DDI ist und bed die einzigen Kontaktgifte gegen die Fliegel plage seien. Ueber die Kontaktgifte i Aufkommen und ihre Arten sei hier einig gesagt: Schon Jahrzehnte vor dem Aufxom. men des DDT waren diese bekannt i; Pyrethrum-Pulver(auch Persisches Puh genannt), das von der Pflanze Pyrethrm cinerariaefolium, im warmen Asien gedeh. end, gewonnen 1 8 Derris-Puhye .. 5 N 5 das man aus den Wurzeln der tropisch 1 Zahl übsrstsist. 5 8 Pflanze Derris elliptica herstellt. Die 5 samtzahl der Fälle von Krebs, Tuberkulose samen Bestandteile dieser zwel Pflaum sind im ersteren Falle zwei Ester, im Ieh. teren Fall des Rotenon. genau so wie bei synthetischen Berührung. giften, sie töten die Insekten bei bloßer;. rührung ab, sie wirken wie diese als Ne. vengifte. 5 Das Fluorpräparat Gix hat eine pong nere Wirkung als das DDT. Jedoch erreich es bei weitem nicht dessen Dauerwirhim Während eine Behandlung mit hochkonzeh. trierten DDT- Präparaten(die auch bei ug zu haben sind) den behandelten Raum a ein ganzes Jahr fliegen- und schnakente macht, ist bei dem obenangeführten Flu Präparat eine mehrmalige Wiederholhg der Aktion im Laufe eines Sommers nötig Selbst von den meisten Präparaten d zweiten Kontaktgiftgruppe, den Hexa- II, teln Hexachloreyclohexan), wird die Sp tanwirkung des Gix bei weitem übertroffer Hier gibt es Mittel, die bei der Fliegenh. kämpfung das Gix nicht nur in bezug ad die Dauerwirkung überragen. Das DDT des Nobelpreisträgers Prof, Br Müller ist zur Fliegen- und Schnakenbe. kämpfung nach wie vor das geeignetste ll, Das langsamere Wirken spielt kei Rolle, jede Fliegenplage wird auch dam sofort abgestellt. los, bildet keine Flecken und in sel Wirkungsdauer unübertroffen und dabel h der Regel noch preisgünstiger. wachsen des Eises verhinder würde. Unze gesamte Zivilisation wäre damit vernicht und nur wenige„Noahs“ Der Nordpol könnte dann in d Gegend der Aleuten gefunden werden. D bleiben. Ihre Wirkung i Das Mittel ist geruch, würden übt Us» ver Dr. Bed Tele Ban! Allg posts Karl bud! für 4 J Aequator verliefe durch Nord-Grönlam 5 würde die Spitze Norwegens schneiden un i sich über Dänemark durch Europa usw. kung der setzen. Es ist möglich, ein zweites Kenfern Erde zu verhindern. Die Atombombe k die ungeheuren, gefährlichen Eises zum Schmelzen bringen. himmlichen Mächte ni weiteren Noah Gelegenheit zu geben, menschliche Geschlecht nach einer wel cht vorziehen, eine 0a Pol 6 kei nn met Sintflut neu und in verbesserter W e er stehen zu lassen. Wissenschaft, kurz belichte Warum sich Heu entzündet: Nach el Forschungen entwickeln si gebrachtem Heu Bazillen, zeugen. Diese Wärme k ballen nicht abgeleitet wer Grad Hitze bleiben nur noch benden Bazillen am Leben, die Stärke und Zellulose bringen nun die Temper so sehr zum Ansteigen, da tigkeit verdampft. sam und ent flammt, der Luft hinzutritt. Organismen 20 000 Jahre lang 20 000 Jahre lang lagen die pflanazli tierischen Organismen in Mage eingefrorener Mammutleichen, Lebensfähigkeit brauchte sie nur aufzutauen, gen die Organismen im Eisboden Os und sie lebten weiter. ihre jung mit Wohnhäusern, öffentlichen Bauten und Furtwän gler und„Dr. Fau Stu 3 ch in feucht el die Wärme ann in großen Hef 1. den. Bei über“ die wärmelk des Heues 1 atur im euhall 6 die ganze Feld Das Heu erkohlt a wenn Sauer im„ eh chen u. d Mai bei hne dad 8 ne t in ö au 80 e un. tsibirien f un bel J tigt werden kann, bedarf keiner Une an streichung. 1 Was mag sich aber Arnold Schönere dacht haben. s Mann Sele „Dr. Faustus“ mit dem Vermer lichen“ widmete? Sollte die Widmung e daß der bedauernswerte Schöple als die„eise sagen, Zwölf tonsystems dem Dichter Inkarnation des unse Wir Wollen e Thom ch de 9 0 chichte ist reich an 1 50 liche“ Wesens erschienen ist? hoffen. Indessen— wenn die Manns dies nicht besagte, was der Dichter dabei gedacht? Wir können es nicht e sehen wir den Faustus“ und Wilhelm Furtwängle an Schulter im Sturmangriff wider rischen„Atonalen“. Fürwahr, die Zeitges blüfkenden Wendungen. Kulturnachrichten Der Münchener Stadtrat hat Sein b miaung dafür gegeben daß in Zulkunt verkaufte Eintrittskarten Münchner Philharmoniker an der. zum Preise von 1. DM an Schü ten und Körperbehinderte ausgege können Die„Gesellschaft für The Berlin hat ihre Tätigkeit wieder men, nachdem sie von der Alliierten dantur ihre Lizenz erhalten hat. Ein neues Mozart-Porträt entdeckte, Bildhauer Willi Meinung nach ist das Bild i und künstlerischer Dur Porträt Mozarts anzusehen. Der Bildhauer Bernhard Hoetger laken(Schweiz) im 76 Lebensjahr Professor Hoetger schuf d hain in Darmstadt(191218) un. Paula-Becker-Modersohn-Hau er in den Jahren 192680 au der Nazizeit geächtete Küns nerzeit in die Schweiz aus. Staunend Wiener ben. k„Dem wia 6 k. Welde ben 10 V0 chichte 1 augen a Kom 00 1 a kters 5 Inte art ell, 80 A 60 4 b. 10 01 de „ Der rte 80 6