9/ Nr. 16 — liegen ötrentlicht ihr ae 0 durch, G de Zuschuiz atig, Wend rbessermn t Und beide lie Fliegeg. cteitte iu mer ein n Aufkom. ekannt in hes Pulhe Pyrethrm zen gedel rris-Pulye tropischen Die wir ei Pflani er, im letz Wirkung Zerührung blogger B; se als Ner- eine spontz och erreich uerwirkung 100% uch bei Uu 1 Raum a schnakenite arten Fluor. iederholung mers nötig Paraten dh Hexa-. d die Spot. übertroffen Fliegen. n bezug a ers Prof. Dr Schnakenhe ignetste Ill. Spielt kel auch dan 1 ist geruch. 1 in Leiter ind dabel h r. F. Reicht B ürde. Under it verniche ürden üb dann in d werden. De rd-Grönlan chneiden un pa usw. for e. veröttentlient unter Lizenz- Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling gedaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz kelefon: 34 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 935 zudwigsha fen a. Rh. 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Oktober 1948 angeordnete Suspen- derung der die Beteiligung der Arbeitneh- her an der Verwaltung und Gestaltung der getriebe der Privatwirtschaft betreffenden tikel des württembergisch- badischen Be- klebsrätegesetzes aufgehoben. Ministerprä- gent Dr. Reinhold Maier hat, wie weiter utgeteilt wurde, eine Beratung der durch e Aufhebung entstehenden Rechtsfragen n Sozialpolitischen Ausschuß des Landta- 8 angeregt. Insbesondere bedürfe es zur deektischen Anwendung des Gesetzes des Hlasses von Durchführungsbestimmungen. ig ei zu prüfen, ob nach den Bestimmun- gen des Bormer Grundgesetzes für den Er- g derartiger Durchführungsbestimmungen der Bund oder das Land zuständig sei. leine Blockade“ aufgehoben Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Nach einer Meldung der briti- chen Militärregierung ist die zur Zeit von er SMV verhängte sogenannte„kleine Rockade“ Berlins mit Wirkung vom Diens- eg aufgehoben wonden. Somit wird sich der gesamte Lastwagenverkehr an allen Grenzuübertrittstellen wieder normal ab- ckeln. Britische, amerikanische und fran- Aösische Fahrzeuge, wie solche von anderen alüierten Nationen dürfen nach wie vor die lonengrenze nur bei Helmstedt passieren, es sei denn, daß sie ein besonderes Visum on den sowjetischen Besatzungsdienststel- en besitzen. Am gleichen Tage, an dem die Aufhe- hung der„kleinen Blockade“ angekündigt wurde, hat die ostzonale Wirtschaftskom- mission das brandenburgische Innenministe- um aufgefordert, die Vekehrskontrollen Wischen Berlin und der Ostzone weiter zu Jerschärken. In den Ortschaften rund um enn es ehen, ein 1 geben, d iner Zzwelk r Auflage e Mag belichle : Nach Ae n feucht el Wärme großen H Bei über! lie wärmel ese zerselt Heues 1 n euhaut ganze Fell erkohlt a m Sauer lang im I anzlichen en und M5 Ohne das igten. genau 80% Ostsibire eee, reiner Un Schönbers Mann Sele i„Dem Fig mung etwWa. Berlin wurden zahlreiche Privathäuser be- A llagnahmt und den um die Stadt zusam- menge zogenen Formationen der Volkspolizei A Quartiere zugewiesen. Dabei handelt es sich um besondere Einheiten in Stärke von etwa 10 000 Mann. Offiziell wird der neue Polizeiring um Berlin mit der Notwendig- heit begründet, den unkontrollierten Waren- verkehr zwischen der Ostzone und Berlin in beiden Richtungen zu verbinden. Presseausstellung in Westberlin Berlin.(AWM.-Eig.-Ber.) Oberbürgermei- der Reuter wird am Freitag die West- beriner Presseausstellung eröffnen. Die Fact hat die westdeutschen Zeitungsverleger u dieser Feier eingeladen. Die Ministerprä- denten Kopf und Arnold werden das Fort ergreifen. Vertreter des Stadtparla- ments und die Spitzen der Bezirksämter lestberlins werden anwesend seln. Eben- als werden die Stadtkommandanten der Jestsektoren erwartet. Die Botschaft hören wir wohl Frankfurt. DENA) Die Ostzonen- Post- berwaltung hat der Verwaltung für Post- ud Fernmeldewesen in Frankfurt mitge- elt, daß sich die Einrichtung eines allge- meinen Fünf-Kilo-Paket-Dienstes für die keutschen Kriegsgefangenen in der Sowjet- mon, ie er vor kurzem in der Ostzone uud Ostberlin eingerichtet worden sei, er- bbrige, da sich der größte Teil der noch n der Udssg befindlichen ehemaligen deu en Kriegsgefangenen bereits auf ein Rücktransport befinde. In dem Schrei- külnedeikt es weiter, daß bis Ende des 5 res alle deutschen Kriegsgefangenen as der Sowjetunion entlassen sein würden. Bundeskriminalamt im Aufbau Düsseldorf.(æn.-Eig.-Ber) Wie Landes- Schöpfer 4 iminalpolizeirat d' Heil vor Presse vertre- is die 110 8 gen deu 10 rollen es : Thong nung, 110 hat sich di t reich an 1 1 ten seine G g als das st in late g ger ist i to ch 1 80 W l enen 0 „nicht b f. che A 6 hon 500 un m Düsseldorf bekanntgab, befindet ld das kommende Bundesparlament im 0 a. Die Militärgouverneure hätten ihre ſnehmigung hierzu erteilt. Weng 7 Alexandrien. Jon Köni Hussein Sirry Pascha, der fung mis Faruk von Aegypten mit der Bil- batte mes neuen Kabinetts beauftragt wurde, gungen Dienstag eine Reihe von Bespre- uterstülant kührenden Politikern. mit deren rundl Zung er eine Koalition auf breiter ase aufbauen will. N N 8 Der ehemalige österreichische Außen- s. Gan zurgelt des Anschlusses“ im Jahre Neisssunge Schmidt. ist vom österreichischen macssgerichtshof als nationalsozialistisch lastet erklärt worden. eaten Hermann von Hanneken. der 180 Wenrmachtsbefehlshaber in Däne Hanneke Dänemark ausgewiesen worden. ekänge en, der ursprünglich zu acht Jah- ems verurteilt worden war, wurde in der in 10 Ndetionsgctansenen Woche vom dänischen Ap- 0 Lerichtshof freigesprochen. Flensbur i. DU, Fyop, Kpp und DP haben im Wahlkreis. 0 0 2 este eine Schleswig- Holstein 2 zu 5 bla. kechlasutschen Wahlgemeinschaft zusammen- nd die teilig Da der Bezirksparteitag der SPD in Brem. ente. dz. Lung an einer Wahlgemeinschaft ab- sbaute. De 3 Dlensbur erden nun bei den Bundeswahlen in wanderte“ een auf on deutscher Seite zwei Kandida- na) Lestellt. DENA/UP/Eig. Ber. Rücktritt des bayerischen Justizministers Josef Müller Militärregierung des Eingriffes in die Rechtspflege beschuldigt/ Landtag protestiert München. DENA) Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Justizmi- nister Dr. Josef Müller hat am Dienstag beide Aemter zur Verfügung gestellt, nach- dem der Prozeß gegen Alfred Loritz, der be- schuldigt wird, die Gefängnisver waltung von Stadelheim in der Oeffentlichkeit her- abgewürdigt zu haben, auf Befehl der Mili- tärregierung ausgesetzt worden ist. Auch die beiden leitenden Beamten des bayeri- schen Justizministeriums, Ministerialdirek- tor Pr. Anton Konrad und Ministerial- dirigent Hans Walther, haben ihre Aem- ter zur Verfügung gestellt und um Abberu- kung aus dem Justizministerium ersucht. Dr. Müller hatte am Montag den bayeri- schen Minister präsidenten Dr. Hans Ehard davon in Kenntnis gesetzt, daß die Militärregierung die Akten des Falles Lo- Titz angefordert hätte, nachdem ein Antrag von Loritz auf Verschiebung der Hauptver- handlung vom Oberlandesgericht München verworfen worden sei. Dr. Müller hatte Dr. Ehard erklärt, er werde wegen dieses Ein- griffes in die Rechtspflege um seine Ent- lassung bitten, wenn die Loritz-Akten nicht bis zu Beginn der auf Dienstag festgeleg- ter Verhandlung zurückgegeben worden seien. Dr. Ehard ließ diese Erklärung sei- nes Stellvertreters noch am gleichen Tage der Militärregierung für Bayem zugehen. Warum die Militärregierung eingriff Die Militärregierung für Bayern hat am Dienstag in einer Presseerklärung ihre Haltung im Fall Loritz begründet. Sie habe eine schriftliche Erklärung durch den Anwalt von Loritz erhalten. nach der die bürgerlichen Rechte seines Mandanten durch die Eröffnung des Prozesses im gegenwär⸗ tigen Zeitpunkt verletzt würden. Das Ver- fahren werde als ein Versuch der Gegner von Lorita bezeichnet, ihn bei seiner Wahl- arbeit zu benachteiligen, Die mit dem Verfahren zusammenhängenden Umstände rechtfertigen nach Ansicht der Militärregie- rung eine Untersuchung, um einen etwafgen Mißbrauch der Justizgewalt zu verhindern. Sie habe deshalb die Staatsanwaltschaft um die Uebergabe der Akten ersucht, diese er- halten und eine Suspendierung bis zur ein- gehenden Klärung ausgesprochen. Der bayerische Landtag beschloß am Dienstagnachmittag, seine Sitzung aus Protest gegen die Haltung der Militär- regierung im Fall Loritz abzubrechen, In einer gemeinsamen Erklärung der Fraktio- nen wurde betont, der Landtag wolle mit diesem Beschluß seinen einmütigen Willen zum Schutze der Unabhängigkeit der Rechtspflege und der Demokratie Ausdruck verleihen. Das Landtagspräsidium und die Staatsregierung wurden beauftragt, den Standpunkt des Landtags und der Regie- rung gegenüber der Besatzungsmacht mit allem Nachdruck zu vertreten. Der Landtag erblicke, wie weiter erklärt wurde, in dem Befehl der Militärregierung einen schweren Eingriff in die Tätigkeit der unabhängigen Gerichte. Der Befehl sei wei- ter als Wiederherstellung der vom Landtag aufgehobenen Immunität des Abgeordneten Loritz und damit als Begünstigung eines Täters anzusehen, der seine schweren Vor- Würfe gegen die Justizverwaltung ohne Rücksicht auf das gegen ihn schwebende Strafverfahren bis zum gegenwärtigen Zeit- punkt fortgesetzt habe und weiterhin fort- Setze. Der bayerische Landtag werde seine gesetzgeberische Arbeit nicht eher wie⸗ der aufnehmen, bis eine den Landtag befriedigende Klärung des Falles Loritz mit der Besatzungsmacht erreicht wor- den sei. Unter dem Beifall aller Fraktionen bil- ligte der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Ehard die Haltung seines Justizmini- sters, dessen Rücktrittsgesuch er jedoch nicht annehmen könne. Er bat Dr. Müller, seine Amtspflichten weiterhin wahrzuneh- men. Ehard wies darauf hin, daß Loritz entgegen seinen Erklärungen, er gehe die- sem Verfahren mit Freude entgegen, Hilfe bei der Besatzungsmacht gesucht und diese auch gefunden habe. Nicht nur im bayeri- schen Landtag, sondern vor allem in der Oeffentlichkeit bestehe der Wunsch, Auf- klärung über die angeblichen Mißstände in der bayerischen Gefängnisverwaltung zu er- halten. Dr. Josef Müller betonte in einer kurzen Stellungnahme, er müßte sich als Ver- brecher an der Demokratie fühlen, wenn er jetzt nicht Rückgrat zeigen würde. Gerade im Dritten Reich habe sich die Diktatur besonders in der Rechtspflege ausgewirkt. Wenn man die schwache Haltung von Per- Sönlichkeiten des Dritten Reiches verurteilt habe, so könne man sich heute keinem Be- fehl beugen, der als Eingrifff in die Rechts- Pflege gewertet werden müsse. 5 24 274“ „Räumt Kanton, solange es noch Zeit ist Der kommunistische Druck auf Zentml- und Südchina/ Tschutschau gefallen Kanton.(UP) Frontberichten zufolge ist es kommunistischen Verbänden, die längs der Eisenbahnlinie in Richtung Kanton vorrücken, gelungen, Tschutschau zu erobern und in die Vorstädte von Tschang- scha einzudringen. Um Tschangscha wird gegenwärtig hart gekämpft. Tschutschau, ein wichtiger chinesischer Eisenbahnknotenpunkt, liegt etwa 50 Kilo- meter südlich von Tschangscha. Andere kommunistische Verbände rük- ken gegenwärtig gegen Hengyang vor. Hengxang liegt etwa hundert Kilometer südlich von Tschutschau und vierhundert Kilometer nördlich von Kanton. Im Gebiet von Hengyang sollen über 300 000 Mann chinesischer Regierungstruppen stationiert sein. Hengyang wird als die letzte Bastion der Zentralregierung vor Kan- ton betrachtet. Es wird damit gerechnet, daß im Raume von Hengyang die entschei- dende Schlacht um Zentral- und Südchina geschlagen werden wird. Nach einer even- tuellen kommunistischen Eroberung Hengy- angs ist der Weg nach Kanton frei. Ausländische Beobachter sind der An- sicht, daß die Kommunisten zwischen Hen gyang und Kanton nicht mehr aufgehalten werden könnten. Die einaige Verteidigungs- Waffe der Regierungstruppen würde die Zerstörung der nach Südem führenden Eisenbahnlinien sein. Die im Hauptquartier der Zentralregie- rung aufgestellten Schätzungen über(ine mögliche Verteidigung Kantons schwanken zwischen einem und drei Monaten. Das amerikanische Außenministerium hat die gegenwärtig in Kanton lebenden 700 amerikanischen Staatsbürger aufgefordert, die Stadt zu verlassen,„solange es noch Zeit ist“. Gleichzeitig wurden alle in den vier chinesischen Südprovinizen anwesenden Amerikaner vor einem weite ren Verbleiben in China gewarnt. Das amerikanische Konsulat in Kanton hat die Amerikaner darauf hingewiesen, daß die chinesischen Kommunisten auf Grund der gemachten Erfahrungen nicht in der Lage oder nicht bereit seien, die Ausländer zu beschützen und deren Freiheiten zu garan- tieren. Es wird vor allem betont, daß die im kommunistisch- besetzten Gebiet anwe⸗ senden Ausländer bisher keine Ausreise- erlaubnis erhielten. Mit dem Näherrücken der kommunisti- schen Truppen ist über die chinesische Hauptstadt Kanton der Ausnahmezustand verhängt worden. Einigung der Stellvertreter über„Modus vivendi“ Verfahrensweise über künftige Viererbesprechungen geregelt/ Auf der Basis des Pariser Kommuniqués Berlin. DENA) Die vier stellvertreten- den Militärgouverneure haben sich am Dienstag, wie aus einem amtlichen Vier- mächte- Kommuniqué hervorgeht, über die Verfahrensweise für die Viermächte-Be- sprechungen der Besatzungsbehörden in Deutschland geeinigt. Die Sitzung, die unter dem Vorsitz von Generalleutnant Dratwin stand und an der außer diesem General Hays, General- major Me Lean und General Bapst mit ihren politischen Beratern teinahmen, fand im Alliierten Kontrollratsgebäude in Berlin statt. Nach Punkt 1 der Verfahrensordnung werden die künftigen Besprechungen von den Chefs der Besatzungsbehörden oder ihren Stellvertretern und von ihren Sach- verständigen geführt werden. In Punkt 2 heißt es, dag die Chefs der Besatzungs- behörden oder ihre Stellvertreter auf Wunsch eines von ihnen zusammentreten, um: 3) ihren Sachverständigen allgemeine Anweisungen auf der Basis des Pariser Kommuniqués des Außenministerrates vom 20. Juni 1949 zu geben; b) den Fortschritt zu prüfen, der in den von den Sachverstän- digen bearbeiteten Angelegenheiten erzielt wurde; c) die Angelegenheiten zu bespre- chen, deren Erörterung sie im Zusammen- hang mit den Instruktionen des Pariser Kommuniqués für notwendig erachten. Punkt 3 sieht vor, daß die Chefs der Besatzungsbehörden oder ihre Stellvertreter für die Durchführung der Entscheidungen verantwortlich sind, die im Absatz 1 des Pariser Kommuniquées vom 20. Juni 1949 über die politische und wirtschaftliche Ein- heit Deutschlands enthalten sind. Die Ver- antwortlichkeit ist jedoch auf die Fragen begrenzt, die in den Kompetenzbereich der Chefs der Besatzungsbehörden und ihrer Stellvertreter fallen. Nach Punkt 4 sollen zunächst zwei kon- sultative Gruppen auf untergeordneter Ebene bestehen: a) Die vier Kommandanten von Berlin: Die Grundlage für die Beratun- gen dieser Gruppe bildet der 8 3c des Pa- riser Kommuniquès, der eine Normalisierung der Berliner Verhältnisse als Ziel prokla- miert, er soll im Geist und der Absicht des Kommuniquès als ganzes erörtert wer⸗ den. Wenn die Kommandanten ein Ueber- einkommen über irgend einen Punkt, der in ihrem Kompetenzbereich liegt, erzielen, so sollen die erforderlichen Durchführungsmaß- nahmen sofort ergriffen werden, ohne eine weitere Genehmigung durch die Chefs der Ein Bärenverlangen Besatzungsbehörden oder ihrer Stellvertre- ter abzuwarten. b) Die vier Sachverständigen: Die Sach- verständigen werden sich mit den Fragen befassen, die von den Chefs der Be- satzungsbehörden oder ihren Stellvertretern an sie verwiesen werden, ferner mit Fragen die von den Sachverständigen selbst im Rahmen ihrer Verhandlungen aufgeworfen werden. Ihre Verhandlungsgrundlagen wer- den generell die Paragraphen 3a und b des Pariser Kommuniqueès Erweiterung des Han- dels und des Verkehrs zwischen Ost- und Westdeutschland) bilden, die im Geist und der Absicht des ganzen Kommuniqués er- örtert werden sollen. Wenn die Sachverstän- digen über irgend eine Angelegenheit inner- halb ihres Kompetenzbereiches ein Ueber- einkommen erzielen, so sollen die erforder- lichen Durchführungsmaßnahmen ohne wei- tere Genehmigung durch die Chefs der Be- Satzungsbehörden oder ihrer Stellvertreter getroffen werden. Kein Einspruch gegen Berliner Verbindungsbüro Berlin. DENA) Ein amerikanischer Spre- cher hat erklärt, die US- Militärregierung werde gegen die Errichtung eines Verbin- dungsbüros der Bundesrepublik in Berlin keinen Einspruch erheben. Seine Errich- tung und die Abgrenzung seines Aufgaben- bereiches sei allerdings eine rein deutsche Angelegenheit, die von der künftigen west⸗ deutschen Republik entschieden werden müsse. Es hänge von den Funktionen ab, die diesem Büro überantwortet würden, ob überhaupt eine alliierte Genehmigung für seine Bildung erforderlich sei. Der Sprecher betonte weiter, daß man amerikanischerseits auch dem Gedanken einer teilweisen Verlegung von Bundes- ämtern nach Berlin nicht völlig ablehnend gegenüberstehe. Hierdurch könnten Berlin rein wirtschaftlich bedeutende Vorteile er- Wachsen. Wie verlautet, ist der Direktor der Abteilung für Zivilverwaltung bei der US- Militärregierung für Berlin, Franklin, am Montag beim politischen Berater des amerikanischen Militärgouver- neurs, Riddleber ger, vorstellig gewor- den, um sich für eine engere Verbindung Berlins mit Westdeutschland einzusetzen. Dr. Snyder hat sich informiert Washington.(UP) Finanzminister John Snyder, der gerade von seiner Reise nach Europa und dem mittleren Osten zu- rückgekehrt ist, gab auf einer Pressekonfe- renz zu verstehen, daß die Vereinigten Staa- ten gegebenenfalls zur Förderung des inter- nationalen Handels ihre Zölle senken müßten. Wenn die Amerikaner ihre Pro- dukte auf dem Weltmarkt verkaufen woll- ten, müßten sie andererseits auch entspre- chende Einkäufe tätigen, um die Einfuhr- länder mit den nötigen Dollars zu versor- en. 0 Snyder kündigte an, daß das State De- partment Anfang September eine Konferenz nach Washington einberufen werde, um Mittel und Wege zur Lösung der internationalen wirtschaftlichen Probleme zu kinden. Im übrigen erklärte der ame- rikanische Finanzminister, der Fortschritt im Wiederaufbau Europas habe „alle Erwartungen übertroffen“. Ohne auf die Wirtschaftsprobleme Großbritanniens näher einzugehen, fügte Snyder hinzu, daß die britische Regierung keine erneute finan- zielle Hilfe von den USA erbeten habe. Nationaler Notstand aufgehoben London.(UP) König Georg VI. Bielt Dienstag eine Sitzung des EKronrates ab, auf welcher beschlossen wurde, dem natio- nalen Notstand, der anläßlich des Streiks der Hafenarbeiter proklamiert wurde, ein Ende zu bereiten. Der Kampf um die britische Stahlindustrie London.(UP) Das britische Unterhaus verwarf am Dienstag die Zusatzanträge des Oberhauses zur Gesetzvorlage über die Ver- staatliehung der Stahlindustrie, durch welche das Inkrafttreten des Gesetzes bis nach den nächsten Parlamentswahlen verschoben werden sollte. Das Unterhaus vertagte sich nach mehr als ein und- Zz Wan z ig Stunden erregter De- batten. Großbritannien ratifiziert Europarat- Statuten London. DENAW UTERR) Großbritannien hat am Dienstag dige atuten für den Europa- rat ratifiziert. 5e Nach den Statten müssen sieben Rati- fikationsurkunden hinterlegt werden, bevor sie in Kraft treten können. Nachdem auch Dänemark und Schweden ihre Urkunden be- reits hinterlegt haben, müssen jetzt noch vier weitere Länder die Statuten ratiflzieren, bevor der Europarat in zwei Wochen in Straßburg eröffnet wird. Pfunde für Manstein London.(UP) Die zur Bezahlung eines britischen Anwalts für den ehemaligen Generalfeldmarschall Fritz von Manstein veranstaltete Geldsammlung hat bisher einen Betrag von 967 Pfund Sterling er- bracht. Der Prozeß gegen Manstein beginnt am 23. August in Hamburg. Die Geldsammlung für den ehemaligen Feldmarschall, der sich wegen angeblicher Kriegsverbrechen zu verantwortell hat, wurde bekanntlich von den beiden konservativen Oberhaus-Mit- gliedern Major-General Viscount Bridge man und Lord de Isle and Dudley begonnen. Einer der ersten Einzeichner war Atlantikpakt fordert blaue Augen Paris.(UP) Im Verlauf der hitzigen Debatte über die Ratifizierung des Atlan tikpaktes brach am Dienstag in der fran- 26sischen Nationalversammlung eine Schlägerei aus. Es gab eine Anzahl von blauen Augen und blutenden Nasen. Zwei Brillen wurden zerschlagen. Die Schlägerei begann in der Kammer selbst und wurde in den Wandelgängen fortge- setzt, bis der Präsident der Nationalver- sammlung Edouard Herriot die Sitzung für beendet erklärte. Vom Bürgerkrieg in Griechenland Athen.(UP) Griechische Militärstellen teilen mit, daß Verbände der griechischen Aufständischen, die bisher in der Nähe der Sriechisch- jugoslawischen Grenze statio- niert waren, dieses Gebiet geräumt und sich gegen die bulgarische Grenze zurück- gezogen hätten. Dies wird zum Teil darauf zurückgeführt, daß auf jugoslawischer Seite starke Truppenverbände in Grenz- nähe untergebracht wurden. Der Sender der Aufständischen kün⸗ digte am Dienstagvormittag an, daß der Bürgerkrieg in Griechenland in diesem Sommer entschieden werde. Die Entschei- dungsschlacht werde im Grammos- gebirge geschlagen, das schon inmal starken griechischen Regierungstruppen zum Grab geworden sei. Wieder explodiert Munition Tarancon(Neukastilien).(UP) In der Stadt Tarancon, etwa 60 Kilometer süd- östlich von Madrid, explodierte am Dienis- tagvormittag ein Munitioasdepot. Bisher wurden 24 Leichen aus den Trüm⸗ mern der in der Nähe liegenden Gebäude geborgen. Mindestens zwanzig Personen wurden schwer verletzt. Die Zahl der leichter Verletzten läßt sich noch nicht übersehen. Die Untersuchungen über die Ursache der Explosion sind im Gange. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 27. Juli 1949/ Nr. 10h Kommenia Mittwoch. 27. Juli 1949 Auf Befehl der Militärregierung Zum erstenmal nach der bedingungslosen Kapitulation hat das Mitglied eines Länder- kaäbinetts wegen der Einmischung einer Besatzungsmacht in eine deutsche Ange- legenheit sein Amt niedergelegt und zum erstenmal in der vierjährigen Besatzungs- zeit hat ein Landtag erklärt, seine gesetz- geberische Arbeit nicht eher wieder aufzu- nehmen, bis eine Klärung mit der Militär- regierung erreicht sei. Vor mehr als Jahresfrist haben zwar die Reglerungen von Südbaden und Sücdwürt- temberg wegen der Haltung der französi- schen Militärbehörden in der Frage der De- montage kurz nacheinander ihre Rücktritte erklärt, doch waren diese Demissionen nicht mehr als Gesten. Sie waren in dem Zustand der Differenzen mit der Besatzungsmacht im wesentlichen Handlungen demonstrati- ver Natur. Weit schwerwiegender ist da- gegen der Rücktritt des bayerischen Justiz- ministers und stellvertretenden Minister- präsidenten Dr. Josef Müller. Und am Dedenklichsten ist dabei die Spontanität, mit der die Demission vor sich gegangen ist. Sie erinnert nicht wenig an die„krach- lederne Atmosphäre“, in der in Bayern schon manches passiert ist. Sie erinnert aber aueh daran, daß wir ein besetztes Land sind, in dem die Unterschrift der Militär- regierung das letzte Wort bedeutet. Der Rücktritt des bayerischen Justiz- Ministers wurde durch die Einmischung der Besatzungsmacht in einen Prozeß gegen Alfred Loritz ausgelöst. Man stellt sich die Frage, ob es ein Mann Wie Loritz wert ist, das Vertrauensverhältnis zu den Be- satzungsmächten zu stören. Loritz, der sich durch sein Auftreten zum politischen en- kant terrible und bravourösen Possenreißer mit dem Ziel gemacht hat, daß man in der Oeffentlichkeit möglichst viel über ihn redet, hat es wieder fertiggebracht, aus dem Schlagschatten in das Licht zu treten. Jetzt, da in jeder Wahlversammlung von der angestrebten Souveränität der künfti- gen Bundesrepublik Deutschland die Rede ist, jetzt, da viel von der kommenden deut- schen Selbstverantwortung gesprochen wird — ausgerechnet jetzt, Wo alles darauf an- kommt, die„Kreise nicht zu stören“ jelzt schiebt sich das Entlassungsschreiben eines deutschen Ministers und die nachdrückliche Erklärung eines Landtages wie ein über- großes Ausrufezeichen mitten in diese Ent- Wicklung hinein. Der Vorfall ist kein gutes Omen für die Bundesrepublik, die auf den Gerüsten des Besatzungsstatuts einerseits und des Grundgesetzes andererseits ruhen 801l. Er ist gerade jetzt im Wahlkampf eine drückende Hypothek, mit deren Filsung die demokratischen Parteien reich- lich beschäftigt sein werden. Und der Vor- Fall ist vor allem Wasser auf die Mühle derjenigen die ihre Ereude daran haben, Wen ein exponierter Geutscher Politiker im Anblick des Sternerhanners„den Kram hinschmeißt“. Uns scheint, als sei die Militärregierung Schlecht beraten gewesen, so schlecht wie im Oktober des vergangenen Jahres, als mit einem Ich befehle hiermit!“ über die Stuttgarter Bevölkerung die Sperrstunde verhängt wurde. Das sind falsche Töne in einem Register, von dem sowohl die Mili- tärregierung als auch die Deutschen lieber die Hände weglassen sollten. Männermut vor Königsthronen zur unrechten Zeit ist für das Wickelkind der deutschen Demo- Kkratie genau so schädlich wie die Ultima ratio der Militärorder„Wir befehlen“. Ein Mann wie Loritz ist zu wenig poli- tische Persönlichkeit von Profil, als daß Seinetwegen eine Vertrauenskrise herauf- beschworen werden sollte. Es wäre besser gewesen, ihn unter jener Rggegorie weiter firmieren zu lassen, in die Bisher schon so manche Fälle von der Militärregierung in klugem Entschluß eingereiht worden sind: in die„rein deutschen Angelegenheiten“. E. Sch-er Eine gewerkschaftliche Aufgabe: Europäisierung der Industrie Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Am Dienstag nahm der Ministerpräsident von Nordrhein- West- falen, Karl Arnold, in einer Ansprache vor der Studentenschaft der Universität Borm über die deutschen Beiträge zur Euro- paidee erneut zur Frage des Ruhrstatuts Stellung. Man müsse den darin zum Aus- druck gekommenen Sicherheitszweck beja- hen, auch wenn man sich nicht mit dem dort stillschweigend zugrunde gelegten Ge- danken, daß Deutschland keine friedlie- bende Nation im Sinne der UN- Satzungen Sei, befreunden könne Es scheine ihm, Ar- nold, viel mehr, als ob das deutsche Volk Weitaus mehr diese Liebe hege als manche Signatarmächte der UN. Arnold kritisierte, daß im Ruhrstatut nur von den beteiligten Staaten, nicht aber von den Menschen, deri Arbeitern, Angestellten und Eigentümern, die Rede sei. Gerade diese aber seien in der Lage und berufen, den Weg zu einer Euro- pälsierung nicht nur im Ruhrgebiet, son- dern im gleichen Maße der übrigen euro- päischen Industriegebiete zu beschreiten. Es sei dlies eine der großen gewerkschaftli- chen Aufgaben der Zukunft. Auf diese Weise würde der vieldeutige Begriff des Gemeineigentums dann wieder einen hohen realen Sinn bekommen und die Antithese Privatkapital-Nationalisjerung ihre bishe- rige Schärfe verlieren. Demontage ins Blaue Schwenningen.(Kb.-Eig.-Ber.) Die im vorigen Jahr beschlossene Teildemontage der Uhrenfabrik Kienzle soll jetzt in be⸗ Schleunigtem Tempo durchgeführt und bis zum 30. September beendet werden. Die demontierten Maschinen sind vorläufig be- reitzustellen, da noch nicht pekanmt ist, wel ches Land sie erhält. New Vorker Tagebuch Der Dollar rollt- es geht wieder aufwärts Amerikanisch- englische Verstimmung/ Ende des Käuferstreiks/ Ne- Vork baut/ Goethe in Aspen New Tork. Wir könnten einen kräfti- gen Wind gebrauchen, um den Nebel weg- zublasen, der sich über dem politi- schen Atlantik gebildet hat. England hat seine Sorgen mit dem Dollarproblem, — aber die Amerikaner auch. Es war nicht gut, daß sich die Ratifizierung des Atlan- tikpaktes im Senat so lange verzögert hat. Nun besteht wenig Hoffnung, daß die 1,4 Milliarden für die Aufrüstung Europas vom Kongreß noch in dieser Sitzungs- periode bewilligt werden. Es ist nicht gut, daß der Senatsausschuß die Marshallplan- gelder um zehn Prozent gekürzt hat; aber ein Streik der englischen Dockarbeiter ist auch nicht gerade das richtige Reizmittel, um die Amerikaner zu Scheckbuch und Füllfederhalter greifen zu lassen. Der amerikanische Steuerzahler kennt einde an- genehmere Beschäftigung, als für eine Re- gierung in die Tasche zu greifen, die sozia- listische Experimente macht, von denen er nichts hält. * Zum Glück weht an der Business- Front ein frischer Wind. Zwei konjunk- turemfindliche Güter, Kupfer und Blei, feiern ihr comeback. Die Preise zogen an; der Käuferstreik der Industrie geht zu Ende. Die Automobilfabriken erwarten, daß sie jeden Wagen, der in diesem Jahr das Fließband verläßt, auch verkaufen werden. New Lorks größte Industrie, die Drei-Milliarden-Damenkonfektion, hat den Tiefstand überwunden, und die Umsätze liegen zehn Prozent über denen des Vor- jahres. Die Goodall-Company hat ihre sei- denen Herrenanzüge von 27,50 auf 19,75 herabgesetzt. Sie gab den Händlern zehn Tage, um die Lager zu den alten Preisen zu räumen. Die Nachricht der Preissen- kung sickerte aber durch, und niemand wollte den hohen Preis bezahlen. So wer- den sie jetzt bei Gimbel, in New Lorks größtem Warenhaus, für 17,88 verkauft. Die Restaurants sind wieder voll, und in den Nachtklubs herrscht munteres Leben. * New Vork hat sich in einen großen Bauplatz verwandelt. In Fifth Avenue, in Manhattan und anderen Stadtteilen werden alte Häuser abgerissen, um strah- lend weißen Wolkenkratzern Platz zu ma- chen. Man kann sie stückweise kaufen. Eine Viereinhalbzimmerwohnung in einem neunzehnstöckigen Gebäude in Fifth Avenue gegenüber dem Zentralpark kostet 19 240 Dollar. Zwei Badezimmer, einge- baute Wandschränke, Fernseh- und Radio- antennen, Industriestrom-Anschlüsse für Klima- Anlagen, feuersichere aragen, schmellfahrende Fahrstühle sind einbegrif- ken. Und man braucht kein Wohnungsamt zu fragen. Harry Truman hat auf Steuer- erhöhungen verzichtet. Der Senat Schlagwechsel Adenauer- Schumacher Telegrammdebatte über die Aeußerungen Adenauers in Heidelberg Bonn. In einem Telegramm an den SPD- Parteivorstand erhärtete der Vorsitzende der CDU der britischen Zone, Dr. Ade nauer, seine Behauptung, führende Mit- glieder der SpD hätten schon vor der of fi- ziellen Uebermittlung der zweiten Auhen- ministernote an den Parlamentarischen Rat Kenntnis dieses Schreibens erhalten, durch sachliche Angaben. Auf der Heidelberger Wahlkundgebung am 21. Juli hatte Dr. Adenauer— wir berichteten seinerzeit dar- über— diese Behauptung aufgestellt, die auf den heftigsten Widerstand von Seiten der SPD gestoßen ist. Am Sonntagabend richtete im Auftrag des SpPD-Vorstandes der Pressechef Fritz Heine fagendes Telegramm an Dr. Ade- nauer:„Sie behaupteten wahrheitswidrig in Heidelberg, die SPD habe ihr Nein gegen die übersteigerten alliierten Wünsche auf Grund vorheriger Kenntnis des Wech- sels der Besatzungsmacht ausgesprochen. Ihre Behauptung ist bereits als völlig aus der Luft gegriffen dementiert worden. Wir Politik und Literatur Thomas Mann- der Heimkehrer Eine Betrachtung über seine Frankfurter Rede/ Von Werner Gilles Nun also kann das Goethejahr beginnen. Thomas Mann, hinter dessen Kommen bis zur letzten Minute ein Fragezeichen stand. hat es in Frankfurt am Main eröffnet, hoch offiziell in Schwarz und in der Paulskirche, nicht allzu weit vom Hirschgraben 23, Wo man sich augenblicklich bemüht, des Dich- ters Geburtshaus wieder aufzubauen— des Dichters Goethe wohlbemerkt, denn der an- dere stammt aus Lübeck. Man mag sagen, es sei keine Goetherede gewesen, die Thomas Mann in Frankfurt gehalten hat. Nun, es war eine, und wäre sie anders gewesen, man hätte ihm vorwer- fen können, er wolle den brennenden Fra- gen um sich und sein Werk ausweichen. Sie wäre zudem nicht von Thomas Mann ge- wesen, so wie es wohl der Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb meinte als er sagte:„Hätten Sie ihrem grogen Jugendwerk„Buddenbrooks“, dem klas- sischen Roman der spätbürgerlichen Welt, — hätten Sie ihm Romane vom gleichen Typ folgen lassen, Sie wären ein deutscher Romancier von Format geworden und nicht als höchst beunruhigender Geist in die weltanschauliche, künstlerische und poli- tische Diskussion unerer Zeit geraten“ Es war eine schöne Rede und ein Be- kenntnis. Eine schöne Rede in ihrer For- mulierung und in der virtuosen Nützung der deutschen Sprache, für die sie zum Be- kenntnis wurde.„Nie ist mir in den Sinn gekommen, auch als Schriftsteller zu emi- grieren“, sagte Thomas Mann, und etwa, wie mancher es von mir erwartete, ja for- derte, eine Arbeit gleich auf englisch her- zustellen, da es ein deutsches Publikum ja doch nicht gab. Die Zweiteilung meines Lebenswerks in eine deutsche und eine eng- lische Hälfte erschien mir als Absurditat. Im Gegenteil wurde mir in der Fremde mochte die Zeit sie auch ins Vertraute und Heimatliche verwandeln und herzliche Zu- gehörigkeitsgefühle in mir großzienen im Gegenteil wurde mir mein Tun gerade in diesen Jahren mehr und mehr zum be- wußten Sprachwerk, zur versuchenden Lust, alle Register des herrlichen Orgelwerks unserer Sprache zu ziehen, zu einem Be- streben nach Rekapitulation zugleich und Vorwärtstreibung deutscher Sprachzustände und Ausdrucks möglichkeiten deutscher Prosa 5 Es War eine kluge Rede wohl auch und eine Rechtfertigung, deren wohlabgewo- gene, im Juni und Juli im schweizerischen Vulpera entstandene Diktion der„erregen- den Phantastik und Abenteuerlichkeit der Stunde und der Tragik, die ihr beigemischt ist“, gerecht wurde. Es kam auch der Haß darin vor, der in dem Verhältnis des Dich- ters zu seiner alten Heimat eine so unheil- volle Rolle spielte, der„Affekt des Hasses gegen die ruchlosen Verderber Deutschlands und Europas“, wie er selbst das Gefühl be- Seichmete, das leider zu überlassen den deutschen Wählern das Ur- teil über Sie.“ Dr. Adenauer gab Hierzu in Bonn be- kannt, der Leiter des englischen Verbin- dungsstabes zum Parlamentarischen Rat in Bonn habe seinem— Adenauers— per- sönlichen Referenten, Herrn Blankenhorn, mitgeteilt, daß Professor Carlo Schmid und Dr. Menzel am 14. April im IG- Haus in Frankfurt a. M. in einer geson- derten Besprechung mit einer hohen briti- schen Persönlichkeit der Inhalt der zweiten Note der Außenminister übermittelt wor- den sei. Der Parlamentarische Rat sei aber erst nach der Sitzung des Parteiausschusses der SPD, die am 20. April stattfand, am 22. April durch die alliierten Verbindungs- stäbe von der an ihn gerichteten Nate in Kenntnis gesetzt worden. Dr. Adenauer hat diese Einzelheiten dem SPD- Parteivorstand in Hannover telegraphisch als Entgegnung auf das Telegramm Heines übermitteln lassen. Er habe sich dazu gezwungen, wie er Persönlich hierzu feststellte, die SPD ihre Diffamierungsmetflicden kört⸗ gesetzt habe. 5 b Aeußerungen Über Deutschland und die Deutschen beherrschte, und die versöhnlich. stimmende Beteuerung, den Konflikt schmerzlich empfunden zu haben, daß der Untergang des Nazi-Regimes gleichbedeu- tend war mit der nationalen Katastrophe, dem Sturz, der Erniedrigung und Zerrei- gung Deutschlands. Es war eine versöhn- liche Rede deshalb und weil sie das Fern- bleiben und Zögern, den Weg zurück in die Heimat anzutreten, als menschliche Scheu bezeichnete und abschwor den so nahe lie- Thomas Mann im Gespräch mit dem Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Kolb genden Gedanken der Ueberheblichkeit und der bösen Wünsche. ES War eine Rede, die mit der„popu- laren und abgeschmackten Unterscheidung zwischen einem„bösen“ und einem„guten“ Deutschland“ aufzuräumen sich bemühte, indem sie unausgesprochen Faust Zitierte: Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen. Es war eine Goethe-Rede und eine Thomas- Mann-Rede, eine geistreiche Rede jeden- falls, die voller wundersamer Erkenntnisse steckte:„Goethe— dieser jetzt ausgestor- bene, nicht mehr vorkommende Familien- name, dieses Sippenschild, welches, nach- dem viele Gleichgültige es getragen, durch den Einen, Späten zu einem Palladium der Menschheit, zum Namen für ganze Welten der Kunst, Weisheit, Bildung, Kultur ge. worden ist,— dieser merkwürdige Name Ist lange Zeit seine selbst schon symbol und sigelartige Bestäti- hat das Taft-Hartley-Gesetz, das dem Prä- sidenten große Vollmachten bei Streiks gibt, gegen Trumans Wunsch beibehalten. Die Börse aber war vergnügt und New Lork glaubt an die Voraussage des Präsidenten, daß in fünf Jahren das Nationaleinkommen die Rekordhöhe von 256 Milliarden Dollar im Jahre 1948 noch um 44 Milliarden über- steigen wird.— Eine IIlusion? Mag sein. Aber ‚das Leben ist ohne Illusionen un- möglich“, sagt der weise Ortega Gasset auf der Goethe-Zweihundertjahrfeier in Aspen.„Europa hat alle Illusionen durch- probiert, bis auf die letzte: die Illusion, nische Senatoren haben zur Kongregbot. — Truman wird es nicht leicht haben Washington.(UP) Zahlreiche amerik. schaft Präsident Trumans über d Waffenhilfs programm bereits Stel. lung genommen. Es läßt sich daraus er. kennen, daß heftige Debatten bevorstehen werden, bevor mit einer Aufnahme dletez Programmes gerechnet werden kann. 5 So betonte der demokratische Senate Walter George, ein einflußreiches Il. glied des außenpolitischen Senatsausscht. ses, daß er den Vorschlag Trumans ab. lehne. Erst nach Ausarbeitung eines al. gemeinen Verteidigungsplanes auf d Grundlage des Atlantikpaktes dürfe Waffenlieferungen gedacht werden. Jett vorher durchgeführte Waffenhilfe sel eine Verschwendung.. John Me Kee, der demokratische ho. ohne Illusion zu sein.“ Die Goethefeier sitzende des außenpolitischen Ausschüsse in dem weltverlorenen einstigen Silberberg des Repräsentantenhauses befürwortet dz Werkstädtchen in den hohen Bergen des Programm und meinte, seine Durchführung Wilden Westens ist zu Ende. Der millionen- bedeute Sicherheit, seine Ablehnung jedlch schwere Kartonfabrikant Paepcke hat nicht nur seinen Plan, Aspen zu einem Kurort auszubauen, gefördert, er hat auch dem Genius des Heimatlandes seiner Vorfahren eine ebenso würdige wie einzigartige Huldi: gung bereitet. Man hatte ein zeltüberdachtes Amphitheater für die Feier errichtet, und niemand nahm Anstoß daran, daß plötzlich das Pferd eines Berghirten sich mit lautem Wiehern in die zarten Töne eines mozart- schen Streichquartetts einmischte. Aspen durfte sich drei Wochen lang als eine Art geistiger Mittelpunkt der Welt kühlen 4000 Amerikaner lauschten den Vorträgen So erlauchter Geister wie des spanischen könne zu einer Katastrophe führen. Kenneth Wherr y, der Führer der Republikaner im Senat, faßte seine Krith am Waffenhilfsprogramm in der Festste. lung zusammen, daß Präsident Truman be. reits geheime Zusagen auf die Durchtll. rung von Waffenlieferungen gemacht habe und er nunmehr versuche, die Veranthor. tung dafür dem Kongreß zuzuschleben Präsident Truman sei es nicht gelungen eine Friedenspolitik zu treiben, Per Roh. greg sollte es daher ablehnen, Trumen Vollmachten der Art wie sie im Waffen hilfsprogramm gefordert werden zu er. Mächten, tat;„Nicht gie Männer in meinem Leben, mit der Franco-Regierung aus rung, Ordnung, Formung ist in der Tat der Philosophen Ortega y Gasset. des elsässi- teilen. ö schen Menschenfreundes, Arztes und Bach- 5 8 f kforschers Albert Schweitzer, des amerika- Stimmen für Spanien nischen Dichters Thornton Wilder, französi- 23 5 scher, norwegischer und deutscher Gelehrte. 8. 1 5 15 11 Min. War es nicht schön, daß Professor van der sterpräsident Dr. Antonio Salazar e. 8 9 g klärte bei der Begründung des Nordatlantik Leeuw aus Groningen Ernst Robert Curtius paktes„alle Schlüsselstellungen W. anti einführte, er, der geglaubt hatte. als Hollän- pas außer der natürli„ 5 der niemals in seinem Leben wieder den Schweiz li b. en 0 Wunsch zu haben, einem Deutschen zu be- welz liegen often vor einem rush i 7 Angriff“. Daher müsse Westeuropa sich u gegnen? seiner Verteidigung und zur Wiedergep- 5 5„„ nung Europas an die USA und Kanadz 7 1 U Der englische Hamletfilm läuft wenden. Salazar verlangte, daß Spanien in New Vork im zehnten Monat. Die 1 g 1 3 8 a. 8 als Mitglied in den Nordatlantikpakt au Theaterkritikerin Claudia Cassidy erzählte genommen werde. Spaniens strateggch kürzlich die hübsche Geschichte von dem l 0 2 5 5 8 und geographische Lage lasse erkennen, did Taxischofför, der ihr anläßlich des Ver- ei g 1 potes eines Theaterstücks einmal sagte, eine Zusammenarbeit von Bedeutung wan wenn irgend ein Stück verboten werden 6 müsse, dann sei es Hamlet. Auf die er- land erklärte vor dem amerikanischen Sena staunte Frage, warum, erklärte er:„Lady, daß nichts mehr dazu beitragen kön wenn Sie das jemals gesehen hätten, dann dem Kommunismus in Europa Einhalt u würden Sie nicht fragen.“ James Mason gebieten, als ein starkes Spanien wird zusammen mit Greta Garbo einen Film In Anbetracht seiner geographischen Lag drehen! Mae West hat ein New Lorker könne nur ein starkes Spanien die d. . 3 4 aussetzung für ein starkes Europa bilden. Hotel auf 250 000 Dollar Schadense rsa E ler Der Senator unterstützte die Bestrebungen klagt, weil sie infolge einer schadhaften ger spanischen Regierung eine 50 Million Matte im Badezimmer ausgerutscht sei, und Pollar-Anleihe aus ECA-Mitteln zu gewäh. sich den Knöchel gebrochen habe. Es ist ren und sprach sieh für die Wiederherstzt dieselbe Dame, die einmal den Ausspruch lung normaler wirtschaftlicher Beziehungen * Der demokratische Senator James Fast. sondern das Leben in meinen Männern, das ist es, Was Zählt.“ Sie muß es ja Wissen. gliste an die Herauspebg Jugend und Partei Auf den Herausgeberbrief in unsels Ausgabe vom 19. Jul dessen Inhalt sich n der Einstellung der Jugend zur Politik 9e schäftigte, erhielten wir nachstehende 4 schrift: Es war zu erwarten, daß in dieser Leit k Vorbereitung einer entscheidenden Politische Wahl wieder Stimmen laut würden, wie die Jugend zur Politik und zu den Partei eigentlich stelle. Was Herr Trentzsch 19. Juli an dieser Stelle hierzu bemerkte, f“ det fast vollkommen meine Zustimmune d Wille zu politischer Betätigung, das Inte am Politischen, ist nach dem Kriege ers, jetzt ziemlich rege. Aus dieser Erkennt f Herr Trentzsch die richtigen Schlüsse. Nu einer Stelle möchte ich, der ich selbst jute lich und im übrigen seit zwel Jahren Palle mitglied bin. widersprechen. Herr Trete, sagt, der junge Mensch werde„urch de Parteieintritt zunächst weiter nichts al registriertes Mitglied“, er habe an der Mille bildung der Partei faktisch keinen Ale „Eine solche Möglichkeit böte sich erst aur Aufstieg auf dem Funktionärswege, und 10 entscheidet wieder das Ermessen eines Fol spitzengremiums.“ Aus diesem Betracht 15 5 fertige sich das politische Desinteresse Jugendlicher an einem erneuten biol. ktaßtwerden in einer starren Organes 15 Leider weiß ich nicht, ob Herr Trentzsch nur Meinung oder aber Erfahrung aus eig 0 Mitgliedschaft einer Partei Kundkut. Ich 6 jedenfalls habe aus Anschauung der einen 9 tel, der ich angehöre(DVP), Zanz andere sichten gewonnen. 10 0 Es ist ein Nonsens, dall in den Parten. Jugendlichen oder— wie man auch oft 1% die Frauen übergangen würden. Sobald 9 7 0 ein Mensch sich durch Mifgltedschag e Partei anschließt, hat er gleiches Rech alle anderen auch an der Bestimmung bu Zusammensetzung des Parteſvorstandes 5 irgendeiner Kandidatenaufstellung. 80 4 u. kalls will es die demokratische Spielregel g 50 auch lernte ich es kennen. Aus 117 0 f registriert-sein kann sich jedes Mi der. gleicher Weise herausheben. Auch Pert gendliche kann, wenn er innerhalb 1 genügend(jugendliche) Freunde hat. Jes. Posten bekleiden. auge ugel Ich sehe keinen Anlaß, daß gewisse Pate liche(oder andere Gruppen) den. 1 Inte Nichtberücksichtigung ihrer spesitlacgt zel essen vorwerfen, wenn sle Sich 10 chafl 0 innerhalb der Parteien durch Mitglieqg liche nötige Geltung verschaffen. Diese 5 90 lägt die Demokratie jedermann 0 Parte Gerede von einem unüberwindlichen teres spitzengremium“ liegt zweifellos im 9e derer, die sich selbst auf kürzestem 5 ue Parteiführern machen wollen: daß ler Pal gründet ist, möchte ich zugunsten urde Jeb telen in allen hoffen. gung der Auffassung, die ich begünstige: Das Nordisch-Gothische(denn von„Gothe“ kommt er doch wohl), das Barbarische also, ist darum durch den flötenhaften Umlaut ins Musische geläutert,— und Läuterung, Klä- Imperativ, das hohe Geschäft dieses Lebens, das man oft ein Kunstwerk genannt hat und besser noch ein Kunststück nennen sollte. So hat er selbst es gekennzeichnet in dem Spruch, den er sich hätte zur Grabschrift bestellen können: DENA-Bild) „Wohl kamst du durch, so ging es allen- falls.— Mach's einer nach und breche nicht den Hals!“ Es war die Rede, auf die wir vier Jahre warten mußten, und die hoffentlich keine „Rede“ bleibt. Ihr Redner, der Goethepreis- träger des Jahres 1949, der sechsunddreißig Jedenfalls 9 150 Partei, auch wenn sie sich nicht 92 unter nen würde, den selben Gegebenheiten worfen sein. dab df Ueberzeugung. 10 Stunden nur Zeit zu haben glaubte für uns Ich bin der festen ef Sie wird ele 8 1 4 Jugend jetzt ihre Partei sucht. Veinig und um dessentwillen man den Geburtstag dlerbel ebensowenig auf eine Parte 1 Goethes gar einen Monat vorverlegte, wird nun als unser Gast doch ein paar Wochen bei uns sein, ehe er nach Kalifornien zurückgeht. Es ist immer schön, wenn ein verloren geglaubter Sohn den schweren Weg nach Hause findet. Wir wollen ihm dank- bar dafür sein— und darüber den Anlaß nicht vergessen, der ihn zu uns führte: Wir wollen Goethe nicht vergessen, dem dieses Jahr gewidmet ist. 8. können, wie es die ältere Generation 1 ich glaube, daß die Jugend, sobald 7 80 pl politischer Mitarbeit entschließt, en teien und damit 928 15 e N schüssen und Parlamenten ee Wird. Heute aber soll sich nu e klagen, der selbst politisch mitar it 1 dur soll sich beklegen gerade bei e den ö ihr negatives Verhalten seinem Zie en Nachdruck versagen. 0 5 Hirich Riedel, Mangel Nr. 10 — haben Amerika. ngreßbot. über 38 reits Stel. laraus er. AVorstehen me dlegez ann. e Senator ches it. Sausschuz. mans ab. eines al. auf cer dürte zn den. Jede e Sel eile ische Vo. Vusschussez Vortet des rehführung ung jedoch en. hührer der eine Krit r Feststel ruman be. Durchtük⸗ nacht hahe Veragtwor. zuschiehen gelungen, Der Kon. en, Truman im Waffen. en zu er- 1 n ische Mini- az ar er- ordatlantik- WMesteuro⸗ estung der W russischen opa sich a ieder gew. nd Kanadz Spanien iKpakt aul strategische kennen, dad utung wäre James Fast. schen Sena agen könnt. Einhalt u Spanien. ischen Lag n die Vor. 9a bilden. estrebungen, 50 Millionen u zu gewäl⸗ jederherste, Beziehunge S ce en eee een eee in unsele inhalt sich n ur Politik be ꝛstehende 4% jeser Zeit d en Politisch den, wie 0. den Partels Prentzsch a. bemerkte, fl. immung. U. das Intetes eiege erstm kenntnis ale lüsse. Nur a selbst jugenf ahren Port- err Trend „durch 6 nichts als e n der Willen geinen Ane erst durchtk ege, und i eines Park“ zetracht rel teresse e. a blogen Organisaban Freuen f ag aus else bat. lch der einen Je. 2 andere n Parteien d ich oft hört che ie ne dscha 5 des Recht immung u rstandes bit 18. 80 je Spielregel Aus dem 3 Mitglied Auch der alb der Pa hat, jesli Nr. 146/ Mittwoch, 27. Juli 1949 MORGEN Seite 3 — Oberbürgermeisterwahl— Die Partei-Kandidaten haben das Wort: Von der äußeren Gestaltung einer Stadt Ich habe in diesen Tagen soviel Grund- sätzliches und Programmatisches zu sagen, daß es sich schon der Abwechslung halber vielleicht einmal lohnt, ein verhältnismäßig kleines, aber doch wichtiges Einzelproblem der praktischen Kommunalpolitik zu be- handeln. Ich möchte hierbei an einige Aeußerungen anknüpfen, die ich in meiner Etatrede vor dem Mannheimer Bürgeraus- schuß im Mai 1930 vorgebracht habe. Ich sagte damals in einem Rückblick auf das Etatjahr 1929/30 folgendes: „Um den üblen Einwirkungen des Groß- stadtmilieus und der früheren verhängnis- vollen Bauweise möglichst zu begegnen, haben wir die Grünflächenpolitik zielbe- wußt weitergeführt und die, freilich nicht sehr großen Mittel der produktiven Erwerbs- losenfürsorge in ihren Dienst gestellt. Der Stempelsche Garten in Käfertal und der Reißß-Garten in der Weststadt wurden in ökkentliche Anlagen umgewandelt. Auch auf dem Philosophen-Platz in der Oststadt wurde eine neue Anlage geschaffen. Für die Herrichtung des Lamey-Gartens als öffent- Ucher Erholungsplatz finden sie in dem bis- herigen Voranschlag die erste Rate. 250 000 RM wurden bereitgestellt, um als Not- standsmagnahme durch die Erwerbslosen die Arbeiten am Herzogenriedpark fortzu- setzen und die Parkanlage bis an die Krbn- prinzenstraße zu führen. Kinderspiel- und Erholungsplätze wurden angelegt oder sind im Entstehen begriffen in der Neckarstadt, in der Schwetzinger Stadt, auf dem Pfalz- platz und in Sandhofen. Der Ausbau des Licht-, Luft- und Sonnenbades an der Seckenheimer Anlage ist ebenfalls als Not- standsarbeit in Angriff genommen worden. aucn beim Strandbad konnten wieder einige Verbesserungen angebracht werden. Der Geländeerwerb für den künftigen Stadtgarten bei den Rhein-Neckar-Hallen ist nunmehr fast völlig durchgeführt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, auf den guten Stand und die geschmackvolle Ausgestaltung unserer An- lagen hinzuweisen, obwohl dieselben unter der strengen Kälte zu Beginn des Jahres 1920 außerordentlich gelitten haben. Mann- heim ist gerade in diesen Mai-Tagen wirk- lich eine schöne Stadt, die im Schmucke ihrer Blitten- und Grünanlagen einen Anzie- nungspunkt kür den Fremden bildet und auch unseren von Sorgen und Beschwer- nissen bedrückten Großstadtbewohnern Freude und Erholung gewährt. Wir werden freilich heute lange nicht mehr soviel für die Anlagen und Erholungs- plätze der Bevölkerung tun können, wie das noch im Jahre 1929 der Fall war. Aber trotzdem bleibt diese Sache doch wichtig. Gerade in einer Trümmerstadt muß das auge einen Ruhepunkt finden; es muß ein Stückchen aus der vollkommenen Natur in die Ruinengegenden getragen werden zur Von Dr. Dr. h. c. H. Heimerich Freude und zur Tröstung der Menschen. Die von der Arbeit Gehetzten müssen in Ruhe einen Spaziergang machen können, mög- zichst viele Kinder müssen eine Gelegenheit haben, im Freien ohne Gefährdung zu spie- len und die alten Leute müssen ihr Ruhe- plätzchen finden. Für die körperliche und seelische Gesundheit der Menschen sind An- lagen, Spielplätze und Parks von der aller- größten Bedeutung. Die Blumen und Bäume in einer Stadt sind auch immer noch die billigste Repräsentation. Wie schön und kestlich präsentiert sich heute schon wieder die Anlage am Wasserturm. Aber auch jeder“ einzelne Bewohner muß an der äußeren Gestaltung der Stadt mitwirken. Die Sau- berkeit auf den Straßen und in den Anlagen hängt zu einem wesentlichen Teil von dem Ordnungs- und Schönheitssinn der Bürger ab und nichts wirkt gerade in den oft schlecht gebauten Vorstädten besser, als Blumen an den Fenstern. So wollen wir zusammen, Stadtverwal- tung und Bürger, ein Stück Natur und damit auch ein Stück Vollkommenheit und Freude in die Stadt tragen. Mit Genehmigung von Dr. H. Heimerich veröffentlichen wir im weiteren die Rede, die der frühere Oberbürgermeister von Mannheim im Jahre 1928 anläßlich seines Anmntsantrittes vor dem damaligen Bürger- ausschuß hielt: * „In dem Augenblick, in dem ich zum ersten Male an dieser Stelle stehe, ist es mir Pflicht und inneres Bedürfnis, des Man- nes zu gedenken, der vor mir diesen Platz eingenommen hat. Es ist für mich eine hohe Ehre, der Nachfolger Theodor Kutzers zu sein. Noch ein anderer Wunsch drängt sich mir in dieser Stunde auf. Mannheim liegt Unmittelbar am besetzten Gebiet, und auf seiner Rheinbrücke stehen noch fremde Truppen. Durch die Besetzung sind die freien und innigen Beziehungen Mannheims zu dem pfälzischen Nachbarlande und dem Saargebiete gehemmt; vor allem fühlen Wir uns aber in enger Solidarität mit unse- ren Volksgenossen über dem Rhein verbun- den, die die Lasten der Besetzung in einem noch viel stärkeren Maße zu tragen haben als wir. So möchte ich auch an dem Be- ginn meiner Amtstätigkeit als Oberbürger- meister von Mannheim das feierliche Ver- langen nach einer baldigen Beendigung der Besetzung stellen. Meine Damen und Herren! Sie werden es verstehen, wenn ich darauf verzichte, heute ein sachliches Programm für meine Arbeit aufzustellen. Ich könnte das viel- leicht erst in einem Jahre tun, wenn ich mich völlig eingearbeitet, und Menschen, Dinge und Entwicklungsmöglichkeiten in Mannheim genau kennen gelernt habe. Bis es soweit ist, hoffe ich aber mitten in der Arbeit für die Weiterentwicklung der Stadt zu stehen und schöne programmatische Worte gleich durch Taten ersetzen zu kön- nen. So will ich mich heute darauf be- schränken, einiges über meine persönliche Stellung und die Grundsätze meiner Amts- führung im allgemeinen zu sagen. Bei mei- ner Wahl haben, wie ich annehmen darf. die persönliche Eignung, mein kommunal- politischer Werdegang und meine kommu- nalpolitische Erfahrung wesentlich im Vor- dergrund gestanden. Den letzten Ausschlag hat aber doch meine Zugehörigkeit zu der stärksten Partei dieses Hauses gegeben. In meiner politischen Einstellung werde ich der bleiben, der ich bisher war, und ich pitte Sie alle, dieser Gesinnung die Achtung entgegenzubringen, mit der ich selbst jeder anderen ehrlichen Ueberzeugung stets be- gegnen werde. Ich glaube, es ist kein Feh- ler, wenn an die Spitze der deutschen Stadt- verwaltungen in zunehmendem Maße Män- ner von bestimmter politischer Prägung treten. Es hat das den Vorzug, daß man von vornherein genau weiß, wie man mit der leitenden Persönlichkeit daran ist, und hat den weiteren Vorzug, daß die stärkste Par- tei im Rathaus, die auch die größte Verant- wortung zu tragen hat, an eine verantwor- tungsvolle Politik gebunden ist. Ich glaube, Ein Zirkus roman 27. Fortsetzung Er hält sich am Bett, er schließt krampf- 185 fest die Augen kommt es nun, oramt es, das süße Bild, das er sich tau- 3 nächtens hat erstehen lassen: das ſunkle Chapiteau, das Mondhorn über den 8 Hügeln des Frankenlandes, die ompakte Mauer des Raubtierstalles, das 5 5 jenes eine, unvergeßliche Bild— jene 3 18 85 der er Vuttas Bademantel hielt Licht e hinaussprang durch das silberne d Er kneift die Augen zu, daß sie flimmern, as Bild kommt nicht. Rote, blaue, violette eise, grüne Sonnen, die sich drehen, echw.efelgelde Blitze, die hindurchzucken. 2 er dann, nicht vor den Augen, irgendwo 1 Gehirn, fern und fremd, entsteht 1 5 das Bild, das er nie gesehen hat lich 5 Mansfield. Groß und überdeut- 5 11 ihr Gesicht vor ihm im Dunkel. 0 reifer und schöner geworden seit der Eie⸗ 55 er sie verließ. Die bunte Seite „ lachtanzuges legt sich um ihre Schul- e schönen, großen Augen, die er 80 groß 3 hat, sind festgeschlossen, hell und Lide rängen sich die Tränen zwischen den 5 hervor, fallen über die Höhle des . Lides, kollern schwer die blassen en hinab, vorüber am schmerzlich ver- zogenen Mund „„ vutta— warum weint sie? Sie ist 80 fern— und sie ist so nah.— Wer aber, wer neigt sich jetzt über den wehen Mund und siegelt ihn mit seinen Lip- pen? Ein Mann Bin ich das? denkt Robby Neuhaus verwirrt, sehe ich in die Zukunft, so könnte ich in zwanzig Jahren aussehen Aber dann müßte ja auch Vutta älter sein! Ich bin es nicht!— Und dann durchbrennt es ihn wie Feuer- prand: Vutta hat ihn gerufen, Vutta gehört einem andern, einem fremden Mann! Sie gehört nicht mehr ihm, sie hat sich abge⸗ wandt, sie hat ihn verlassen, er ist allein, er hat keine Heimat mehr, Lutta ist dahin kür inn auf immer— wie ein Tiger aus der Falle, deren Verschluß versagte, setzt Robby im wilden Sprung aus dem Bett und durch den Moskitoschleier. Hochatmend steht er mitten in dem fast leeren Raum. Vor der Tür, vor den Fen- stern, über dem Bett hängen weiß und un beweglich gleich Leichentüchern die Mük⸗ kennetze.— Vuttal— Er steht und keucht. Einmal denkt er: es ist das Fieber, das werde ich in diesem verfluchten Lande nie wieder loswerden, es ist weiter nichts, es ist nur das Fieber. Gleich darauf aber wischt das Wissen das Denken verächtlich zur Seite: Vutta gehört einem fremden Mannel daß es grundfalsch ist, Parteizugehörigkeit und sachliche Arbeit einander entgegenzu- setzen, wie das immer noch so häufig ge- schieht. Menschliches, allzu menschliches. ist innerhalb wie außerhalb der Parteien zu finden, und wenn das Parteileben von Nie- derungen nicht immer frei ist, so liegt das nicht an der Existenz der Parteien selbst, sondern zu einem wesentlichen Teil daran, daß viel zu wenig von führenden politischen Persönlichkeiten die großen, ideellen Ge- sichtspunkte, nach denen sich auch das Parteileben abzuspielen hat, in den Vorder- grund gestellt werden. Jede Partei trägt den Todeskeim in sich, die nicht den Blick auf das große Ganze richtet und die Verbesse- rung des Wohles der Allgemeinheit sich zum Ziele setzt. So ist Zugehörigkeit zu einer Partei und Arbeit für das Gemeinwohl durchaus vereinbar. Für mich bedeutet die politische Partei, der ich angehöre, die große Linie, ein Stück Grundlage meiner Welt- und Lebensauffassung, und den Glauben an die künftige Entwicklung unseres Volkes und Kulturkreises. Jeder, der etwas leisten will, muß eine gerundete Lebensauffassung, einen für ihn sicheren Fond, aus dem er seine Kraft schöpft, besitzen. Zu diesem Fond gehört für mich auch meine politische Ueberzeugung. All das wird mich nicht hindern, son- dern sogar dazu führen, die Geschäfte ob- jektiv, nach bestem Wissen und Gewissen, zu leiten und unparteiisch den Vorsitz hier und wo immer ich dazu berufen bin, zu füh- ren; es wird mich nicht hindern, der Bür- germeister für alle zu sein, der für alle da zu sein hat und gerecht gegen alle sein muß. Ich beabsichtige auch nicht, mich in enge Fesseln eines Programms oder einer vorgefaßgten Meinung pressen zu lassen, son- dern ich werde mir immer vorbehalten, mei- nen eigenen Weg zu gehen, offen und auf- nahmefähig zu bleiben für alles Neue, Ge- sunde und Entwicklungsfähige, von welcher Seite es auch an mich herantritt. Ich kann auch nicht das mögen Freunde und Gegner meiner politischen Auffassung be- achten— fernen Zielen nachjagen, sondern ich kann in der Stadt nur eine Politik des Erreichbaren treiben, eine Politik, die auch auf die bestehenden Machtverhältnisse Rücksicht nimmt und sich ihnen anpaßt. Der Oberbürgermeister muß zwar manch- mal den Weg des Einsamen gehen, der auch den Mut hat, an einer noch nicht all- gemein anerkannten, aber von ihm für richtig gehaltenen Idee hartnäckig festzu- halten. Aber im großen Zuge seiner Wirk- samkeit muß er doch dem Frieden dienen, das Gemeinsame, Vereinigende in den Vor- dergrund stellen und sich der Zusammen- fassung der Kräfte widmen. Es muß seine Aufgabe sein, Persönlichkeiten und Grup- pen an das Ganze beranzubringen, das Starke und Wachsende in einer Stadt zu sehen, auch die Jugend und lebendige reli- giöse Kräfte nicht zu vernachlässigen, und mit allen diesen Mitteln den Versuch zu machen, die Lebensbedingungen der Stadt zu verbessern und ihre inneren geistigen und kulturellen Werte zu vermehren. Die Förderung des wirtschaftlichen Lebens der Stadt wird mir im Benehmen mit den sonst noch hierfür zuständigen Stellen immer am Herzen liegen; es darf aber über der wirt- schaftlichen Blüte, die wir anstreben, nicht vergessen werden, daß wir in der heutigen Großstadt ein gehobenes soziales Gewissen haben müssen, und daß auch die breite Masse des Volkes Anspruch auf die Güter der Kultur hat. Es ist selbstverständlich, daß ich stets ein Wahrer der städtischen Selbstverwal- tung sein werde, ohne zu vergessen, daß wir als Glieder eines Staates und vor allem auch des Reiches manchmal unsere Inter- essen den höheren Gesamtinteressen dieser Verbände einzuordnen haben. Ein gutes freundnachbarliches Verhältnis zu den an- grenzenden Städten und Gemeinden wird mir immer am Herzen liegen. Im Inneren der Stadtverwaltung lege ich den größten Wert auf strenge Korrektheit in der Ge- schäftserledigung und eine Amtsführung, die getragen ist vom Geist hingebender Arbeit am gemeinsamen Werk. Nur eine Stadt, die eine gut funktionierende innere Verwaltung hat, deren Räder ineinander greifen und in der jeder erfaßt ist vom Interesse am Gelingen des Ganzen, kann auch Erfolge nach außen erzielen. Die Her- beiführung und Aufrechterhaltung eines guten Vernältnisses zu meinen Kollegen im Stadtrat, den Beamten, Angestellten und Arbeitern der Stadt wird für mien stets eine besondere Aufgabe sein. Vor allem aber habe ich den herzlichen Wunsch, daß sich die Zusammenarbeit im Bürgeraus- schuß recht fruchtbar und jederzeit frei von persönlichen Anwürfen vollziehen möge. Ich bitte Sie alle und durch Sie die ganze Bevölkerung Mannheims um Ihr Vertrauen; ich bitte auch die für Mann- heim zuständigen Reichs- und Staatsbehör- den, und nicht zuletzt die Presse um die Unterstützung, die ich für eine erfolgreiche Arbeit im Interesse der Stadt nicht ent- behren kann. Meine Damen und Herren! Wer seit Kriegsanfang in der Gemeindearbeit ge- standen ist, der beginnt eine neue Wirk- samkeit nicht mit zu großen Illusionen oder mit dem Glauben an einen billigen und raschen Erfolg. Er weiß, daß nicht bloß Rosen am Wege stehen, sondern auch man- cherlei Dornhecken aufgebaut sind. Das hindert mich aber nicht, mit Optimismus und frischem Mut und mit dem festen Glauben an Mannheims Zukunft an die Arbeit zu gehen, aber auch mit dem tiefen Ernst und dem Stück Demut, das an dem Beginn jeder großen verantwortungsvollen Aufgabe stehen muß. Ich habe den heißen Wunsch, daß meine Arbeit der Stadt Mannheim und ihrer Bevölkerung zum Segen gereichen möge. Mannheim soll die Stätte sein, der nunmehr meine ganze Kraft gehört und es soll meine Hei nat sein. Ich bitte Sie und die ganze Bevölke- rung, mich als einen der Ihrigen zu be- trachten.“. „Nit allen, die guten Willens sind!“ Es scheint mir nicht unwichtig festzu- stellen, warum es die KP Mannheim für notwendig hielt, zu den Oberbürgermeister- Wahlen einen eigenen Kandidaten aufzu- stellen und mich zu veranlassen, meine Be- werbung um die durch den plötzlichen Tod des auch von ihr damals gewählten Dr. Cahn-Garnier freigewordene Stelle eines Oberbürgermeisters der Stadt Mannbeim einzureichen. Dr. Cahn-Garnier war, obwohl die SPD das nachträglich in Abrede stellt, als Expo- nent der beiden Arbeiterparteien, die bei den letzten Gemeindewahlen zusammen die Mehrheit erhielten, gegen den Kandidaten der CDU in Vorschlag gebracht worden. Daß die Führer der DVP sich diesem Vor- Starr und versteinert steht er da, durch lange Minuten, inmitten des Zimmers. Dann, wie abwesend, mechanisch und schnell, legt er den Pyjama ab, zieht den Leinenanzug über, der frisch gewaschen und geplättet über der Stuhllehne hängt, zieht die Schuhe an, stülpt den Hut über, den Tropenhelm, wirft ihn aber gleich wieder krachend in die Ecke— wer setzt nachts diesen blödsinnigen Korkdeckel auf? steckt die Zigaretten ein. Er muß raus, er muß hinaus ins Freie, bleibt er noch fünf Minuten länger in diesem Sterbezimmer, dann ist er verrückt, dann hat er Platz- angst und Verfolgungswahn.— Laut knallt die Tür hinter ihm zu, und der leichte Bun- galow schwankt, wie er nun mit schweren, plumpen Schritten über die Veranda geht, die Treppe hinabsteigt. Lange steht er dann im Dunkeln, sieht auf die Stadt vor sich, die Stadt aus Tier- käfigen, lauscht auf die Melodie der Nacht: Tiger husten und raunzen traurig, Affen kreischen, Leoparden klagen, Hunde heu- len, die grauen Wölfe weinen dunkel. Die Käfige stehen eng nebeneinander. Es gibt viele Zellen in diesem Quartier, viele Hauser, viele Straßen. Drei Expedi- tionen haben diese Kisten und Käfige in den Wäldern gefüllt, in das Sammellager ge- bracht. Es ist eine ganze, große Stadt, und alle ihre Bewohner sind Gefangene. Es gibt die Straße der Tiger— links und rechts stehen je zwei Dutzend Käfige, enge und schmale Kästen, aus starken Bambus- stangen gefügt, mit Rotang und Lienen schnüren unlöslich verknüpft, und vorn und hinten zeigen, diese Kisten das eiserne Git- ter, das die Tiger für den Rest ihres Le- bens von der Welt trennen wird—, es gibt mehrere Straßen der Leoparden, ein ganzes Stadtviertel der Affen, die Straßen der Ba- Von Staatsrat a. D. Erwin Eckert schlag aus Zweckmäßigkeitsgründen an- schlossen, ändert an der Tatsache nichts, daß die Arbeitermassen Mannheims, auch die kommunistisch wählenden, in Dr. Cahn- Garnier den Mann ihres Vertrauens sahen. Der Verlauf der Mannheimer Oberbürger- meister wahlen unterstrich das. Die Wäh- ler der DVP gaben in ihrer übergroßen Mehrheit, trotz der Parole ihrer Partei, die Stimme dem Kandidaten der CDU. Hätte die SPD bei der jetzt bevorstehenden Neu- wahl aus dieser Erkenntnis einen durch eine programmatische Erklärung von der CDU und DVP distanzierten Kandidaten aus ihren Reihen benannt, dann wäre es zur Nominierung eines kommunistischen Kandidaten überhaupt nicht gekommen, Meine Bewerbung wäre, so war das ver- abredet, bei einer befriedigenden Antwort auf den Vorschlag der KP, einen gemein- samen Kandidaten zu präsentieren, zurück- gezogen worden. Wenn ich darum bei den Oberbürgermeister wahlen kandidiere, dann nicht aus irgendwelchen persönlichen Prä- tentionen, sondern aus eindeutig politischen Motiven. Meine Kandidatur soll der Mann- heimer Arbeiterbevölkerung die Möglich- keit geben, ihr Schwergewicht bei den Ent- scheidungen im Stadtparlament und bei der Durchführung beschlossener Maßnah- men auch gegen die CDU und die DVP zur Wirkung zu bringen. Aus diesem Grund wird der Kampf um den Oberbürgermei- sterposten von der KP mit dem Ziel ge- kührt, die Mehrheit der arbeitenden Mas- sen der Industriestadt Mannbeim und die politisch und wirstchaftlich Weitsichtigen aus den bürgerlichen Schichten zu gewin- nen. Es mag sein, daß die Voreingenom- menheit weiter Kreise unserer Stadt gegen einen von der KP vorgeschlagenen Kandi- daten, daß überkommene parteipolitische Enge diese Absicht vereiteln. Das kann uns aber nicht hindern, eine klare Entscheidung der Mannheimer Bevölkerung selbst her- beizuführen. 5 Manchem Wähler und mancher Wählerin mag es kühn, um nicht zu sagen, unüberlegt ren, die Straße der Wölfe, die Straße der Hunde, die Straßen der Kleinkatzen, das Viertel der Stachelschweine, der Raubvögel, der Schlangen, der Mungos— ganz hinten, Wo das Terrain des Sammellagers an die Besitzung des Kaffeepflanzers Ridgeway grenzt, dunkeln die Kraale der Zebus, der Wasserbüffel, der Axishirsche, der Anti- lopen, die Stockaden der Elefanten.— Robby, ein aufgezogener Automat, ein kremder Gast in dieser wilden und heißen und anklägerisch aufgewühlten Welt, geht mit steifen Knien durch die Gasse der trübe brummelnden, traurig knörenden Bären, durch die Straße der Tiger auf die hohe Pfahlmauer der Elefantenstockade zu. Er sieht nicht rechts und sieht nicht links. An den vier Meter hohen Pfählen sind ein paar Stufen, ist ein Tritt angebracht, Robby ersteigt ihn, und dann sieht er hinein in den Auslauf. Unweit von ihm stehen die dunk- len Riesentiere, sie haben sich nicht zum Schlaf niedergetan, sie sind gefangen, alles ist voll Fremdheit für sie, noch haben die Elefanten, die von allen Wildtieren sich am leichtesten dem Menschen fügen, sich nicht mit ihrem Schicksal abgefunden. Fremdheit ist Gefahr, die Elefanten schlafen im Ste- hen, leicht nur in die Pfähle der Umzäu- nung gelehnt. Zwischen den grauen Schie- ferwällen, sorglich gesichert nach allen Sei- ten, haben sie das Baby des Rudels, das drei Monate alte Kind, das noch nichts von Freiheit weiß und nichts von der Gefangen schaft, das den ganzen Tag übermütig auf dem weiten Platz herumtollt und allen Menschen vertrauensvoll entgegenkommt, Weil es den Menschen noch nicht kennen und darum auch noch nicht fürchten gelernt Hat. Miteins dann ist der Druck von Robby genommen, der eiserne Ring, der sein Hirn * von mir erscheinen, wenn ich mich bereit erklärt habe, Oberbürgermeister von Mann- heim zu werden. Ist es nicht völlig unmög⸗ lich, so argumentieren sie, daß ein Kommu- nist in Westdeutschland, das im strategi- schen Gesamtplan Amerikas gegen die So- wWjetunion und den Sozialismus eine beson- dere Rolle spielen soll, ein so wichtiges Amt, wie das eines Oberbürgermeisters mit Erfolg zu verwalten vermag, schon wegen der zu erwartenden Kontroversen mit der Besatzungsmacht? Ich glaube, daß der Oberbürgermeister einer deutschen Stadt sich nur danach Fichten darf, wie er das Wohlergehen der ihm vertrauenden und ihm anvertrauten Bürger nach besten Kräften zu sichern ver- mag, und daß er darum auch notwendigen- falls vor Kontroversen mit der Besatzungs- macht, nicht zurückscheuen kann. Warum aber sollte es einem Oberbürgermeister, der sich zur KPD bekennt, unmöglich sein, die Geschicke einer Industriestadt zusammen mit den von ihrer Bevölkerung gewählten Vertretern zu leiten, wenn es sein ent⸗ schlossener Wille ist, trotz aller Schwierig- keiten der ungeheuren Zerstörungen Herr zu werden, die wirtschaftliche Gesundung der Stadt vorwärts zu treiben und den Opfern der Hitlergewaltherrschaft, der Kriegs- und Nachkriegsfolgen in ihrer großen Not 2⁊u helfen? Aufgaben auf weite Sicht, die schon in nicht allzu ferner Zeit unter ganz anderen Voraussetzungen zu erfüllen sind, als es heute den Anschein hat, in einer Zeit näm- lich, in der wir Deutsche auf uns selbst gestellt und auf unsere eigene Kraft allein angewiesen sein werden. Es wird keinen vernünftigen Menschen in Deutschland auch in Mannheim geben, der den Zeitpunkt nicht herbeiwünscht, in dem uns durch einen Friedensvertrag und den Abzug aller Besatzungstruppen die staatliche Sou- veränität und die Freiheit des wirtschaft- lichen Handelns wieder zurückgegeben sein wird. Müssen die für das Schicksal von Fortsetzung auf Seite% — ́—u!—— ̃ 7˖r—..———9————————— schnürte und kein klares Denken aufkom- men ließ in ihm, zerspringt, Roby Neuhaus erwacht aus seiner Lethargie, und in seinem Herzen quillt es heiß und bitter. Was war das? Warum erschien ihm Lut⸗ tas Bild, warum kam ihr Ruf aus der Ferne? Ein Traum, eine Halluzination?— Nein, er weiß es besser. Was er gesehen hat: Luttas traurig verzogene Lippen, geküßt von einem kremden Mund— es geschah, es ist ge- schehen Er sieht auf die dunklen Giganten, deren schwere, schiefergraue Massigkeit sich müde gegen die Pfähle lehnt. Euer Geheimnis möchte ich wissen, denkt Robby. Wenn ich es wüßte, dann wüßte ich alles. Bei euch habe ich es gesehen, bei euch habe ich es gelernt: es gibt eine Fernwir⸗ kung zwischen den Tieren, eine Verständi-⸗ gung über die Weiten hinweg mit Mitteln, die uns Menschen noch unbekannt sind Ich habe gesehen, wie wir euch jagten. Ihr Wa- ret viele Kilometer voneinander getrennt, ein Waldstreifen war zwischen euch, ihr konnte euch nicht sehen, und ihr habt euch keine Lautsignale gegeben. Dennoch schwenktet ihr mehrfach ohne äußeren An- laß, wechseltet die Richtung, kamet aufein- ander zu, trafet euch an einem Punkte, der nicht vorbestimmt sein konnte, der nichts hatte, um ein gewohnter Treffpunkt zu sein. Das habe ich gesehen. Andere, klügere Leute als ich haben ähn- liches, haben gleiches, haben mehr gesehen. Der eine spricht von Funksignalen, und der andere behauptet, die Haare an euren Ohr- rändern seien Radiogerät, seinen Sender und Empfänger.— Es wird kaum so sein, daß wir es mit unseren Apparaten verglei- chen könnten, aber daß ihr um Dinge wißt. die uns im Vielwissen ertranken, das weiß ich genau. A Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 27. Juli 1949/ Nr. 146 Schlägereien gehörten zu ihrem„täglichen Brot“ Vier Jugendliche vor Gericht, die nieht Opfer der Zeit sind, sagt der Staatsanwalt Selten mag ein objektiver Zuhörer dem lädoyer eines Staatsanwaltes mehr zuge- stimmt haben als dem des Staatsanwalts Graefe gestern nachmittag vor der Großen Strafkammer, wo die vier auf der Anklagebank sich hinflegelnden 19 bis 22jährigen Burschen schon äußerlich durch ihr mehr als frivoles Benehmen allgemeinen Unwillen hervorriefen.„Diese Bande“, so führte Graefe aus,„macht jahrelang die Straßen Mannheims unsicher und hatte ihr nächtliches Treiben besonders um die Fried- richsbrücke konzentriert, wo sie sich mit Vorliebe von Homosexuellen ansprechen ließen, um sie dann zu erpressen oder zu berauben. Bei einem derartigen Vorfall vor über einem Jahr sind sie dann gefaßt wor- den. Damals gingen die vier mit einem Betrunkenen in dessen Haus, der älteste von innen, Hans P., schlug ihm mit der Faust Wem gehört der Schrunk? Dem Besatzungskostenamt wurde von der US- Besatzungsmacht eine Anzahl Mö- belstücke usw. übergeben, deren Eigen- tümer nun zu ermitteln sind. Es handelt sich in der Hauptsache um freigegebene Einrichtungsgegenstände aus den Wohnge- Häuden Karl-Benz-Straße 124, Rheinhäuser- straße 104 in Mannheim, Durlacher Str. 132, Mutterstadter Straße 30, 32, 34, Relaisstr. 91—93 in Rheinau, ferner aus der Rhemau- schule sowie um Gegenstände wie Stühle, Tische und Eisschränke aus unbekannten UDS-Auartieren. Personen, die vermuten, daß Teile dieses Mobiliars ihr ehemaliges Eigentum sind, Werden gebeten, das freigegebene Gut vom 22. Juli bis 19. August, täglich von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, samstags von 8.30 bis 11.30 Uhr im-6-Bunker zu besichtigen und ihre Eigentumsansprüche unter Vorlage von Beweismitteln geltend zu machen. Die Geltendmachung der Eigen- tumsansprüche und die Abholung des Eigentums hat innerhalb von vier Wochen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist wird über nicht abgeholte Gegenstände wie über her- renloses Gut verfügt werden. Deutsch- schweizerisches Ferien- treffen Der Präsident des Landesbezirks Baden, Abteilung Kultus und Unterricht, Karls- ruhe, veranstaltet in Heidelberg in der Zeit vom 28. Juli bis 31. August zwei Ferien- trekken kür deutsche und schweizerische Lehrerstudenten und Junglehrer. Zu der am 29. Juli, vormittags 10 Uhr, in der Aula der Lehrerbildungsanstalt Heidel- berg, Keplerstraße 83. stattfindenden Er- ökknungsfeier des deutsch- schweizerischen Ferientreffens ist die gesamte Lehrerschaft der Städte Mannheim. Heidelberg, Wein- heim und Umgebung eingeladen. Badischer Schachkongreß begann Gestern nachmittag wurde in Schwetzin- gen der 23. badische Schachkongreß mit dem Meisterturnier eröffnet. Die weiteren Turniere starten heute und morgen. Das Meisterturnier weist mit acht Teilnehmern keine ausgesprochenen Favo- riten auf, da vor allem der deutsche Meister und Titelverteidiger Eisinger Karlsruhe) Fehlt. Die Auslosung zu dem Rundenturnier er- gab folgendes Bild: 1. Beck(Mannheim), 2. Dr. Meyer(Mannheim), 3. Schmaus(Hei- delberg), 4. Leonhard(Mannheim), 5. Hönig (Heidelberg), 6. Walter(Karlsruhe), 7. Wolf (Heidelberg) und 8. Schüler Karlsruhe). fh Wahlkalender Für Oberbürgermeister- und Bundeswahl SPD Mittwoch, 27. Juli, Volkshaus, Neckarau, 20 Uhr: Dr. H. Heimerich(Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl) und Jakob Trumpfheller sprechen. Mittwoch, 27. Juli,„Palast- Kino“, Friedrichsfeld, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Donnerstag, 28. Juli, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Freitag, 29. Juli, Lokal„Löwen“, Käfer- tal, 20 Uhr: Wahlversammlung mit den gleichen Rednern. Freitag, 29. Juli, Turnhalle der Waldhof- Schule, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. CDU Mittwoch, 27. Juli,„Landkutsche“, 20 Uhr, für Jungbusch- Innenstadt: Hans Zwing- mann(Kandidat für die Bundestagswahl) und August Kuhn sprechen. Freitag, 29. Juli, Lokal„Neuostheim“, 20 Uhr, für Neuostheim: Hans Zwingmann und Dr. F. Waldeck sprechen. KPD Mittwoch, 27. Juli,„Badischer Hol“, Rheinau, 20 Uhr: Erwin Eckert(Kaadi- dat für die Oberbürgermeister wahl) und Willy Grimm(Kandidat für die Bundes- tagswahl) sprechen. Freitag, 29. Juli, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Max Reimann, Vorsitzen- der der KPD in den Westzonen und Erwin Eckert(Kandidat für die Oberbürgermei- ster wahl) sprechen. DVF Freitag, 29. Juli, Hotel„Rheinbrücken“, 19.30 Uhr(Versammlung der Jugendgruppe der DVP): Robert Margulies(Kandidat für die Bundestagswahl) spricht. 4 Pegelstand am 26. Juli: Maxau 350(— 5), Mann- neim 195(), Worms 123(— 3), Caub 115(5). 8 —. — Noch keine — 7* Aenderung Vorhersage bis Donnerstag früh: Heiter bis wolkig, vereinzelte Ge- witterbildung. Höchsttemperatur um 30, Tiefstwerte um 15 Grad. Meist schwache, umlaufende Winde. ins Gesicht, so daß er in hohem Bogen die Treppe hinab flog und bewußtlos legen blleb, worauf sie ihn gemeinsam in eine dunkle Ecke schleiften und ihn seiner Klei- der, Brieftasche und anderer Sachen beraub- ten. Wenn die Täter bei der damaligen Verhandlung in dieser Sache äußerst glimpf- lich, nur wegen Diebstahls verurteilt davon- kamen, so lag das an den besonderen Ver- hältnissen, vor allem daran, daß der Be- troffene verständlicherweise nicht den Mut hatte, offen zu reden.— Wenige Tage be- reits nach jenem Vorfall, in der Nacht vom 10. auf 11. Juli vergangenen Jahres um 2.00 Uhr, ereignete sich dann der Ueberfall, der heute Gegenstand der Anklage ist Einer von ihnen, Ludwig L., machte den „Stoßtrupp“— er pöbelte einen Sonder- polizisten ohne Grund an, um nach erfolg- reicher Provokation mit einem Pfiff seine drei Komplizen heranzurufen, die dann gleich ihre viel erprobte„Schlagkraft“ unter Beweis stellten, aber auch nicht davor zurückscheuten, den am Boden liegenden wehrlosen Ueberrumpelten mit den Füßen zu treten. Als sie dann weiterzogen, hatte Hans P. eine Armbanduhr am Arm. Später versetzte er sie bei einem Althändler. Des- sen Beschreibung der Uhr paßt auf jene, die dem Polizisten bei der Schlägerei— für die Angeklagten im günstigsten Falle— ent- fallen sein muß. Etwas, was in der Verhandlung nicht zur Sprache kam, sei hier erwähnt: Der Sonder- polizist hatte sich bei dem Vorfall in jener Nacht nicht nur tapfer geschlagen, sondern — zwar war es nicht seine direkte Aufgabe. nach Lage der Dinge wohl aber natürlich— auch unverzüglich eine Fahndung nach den vier Schlägern aufgenommen. Dabei stürzte er bei der Dunkelheit in einen Bomben- trichter und brach sich den Fuß. Er geht heute noch am Stock. Von der Sonderpoli- zei wurde er wegen der damit bedingten Dienstuntauglichkeit entlassen und ist seit- dem auf seine Arbeitslosenunterstützung angewiesen... Wir sind der Ansicht, daß dieser Sonderpolizist eine solche Behand- lung nicht verdient hat. Nach über zweistündiger Beratung kamen in den Abendstunden die Urteile, die nur gering unter dem Antrag des Staatsanwalts blieben: Wegen gemeinschaftlich begange- ner schwerer Körperverletzung Ludwig L. und Harry H. je ein Jahr Gefängnis, zu- sammengezogen mit der erwähnten Ver- urteilung zu je einer Gesamtstrafe von zwei Jahren und drei Monaten; Friedrich H. und Hans P. zu je zehn Monate, letzterer wegen Diebstahls dazu sechs Monate— Gesamt- strafen ein Jahr zehn Monate bzw. drei Jahre und sechs Monate. Auch wenn es stimmte, was die vier zu- nächst frech, später etwas Kleinlauter, aber immerhin noch konsequent erklärten, näm- lich nicht die Schläger gewesen zu sein, die den Polizisten niederschlugen(was sie mit allen möglichen und unmöglichen Argu- menten beweisen wollten, aber nicht konn- ten, weil ihre Schuld zu klar auf der Hand liegt), selbst dann trifft dieses Urteil keine Unschuldigen. Sie machten unter vier Augen keinen Hehl daraus, daß Schläge- reien zu ihrem„täglichen Brot gehörten“, daß einer von ihnen zusammen mit an- deren, als er beim Kohlenklauen erwischt wurde, einen Polizisten mit dessen Gummi- knüppel niederschlug, so daß dieser an den erlittenen Gehirnblutungen starb(1946) und daß sie durchweg schon ganz nette Vor- strafen aufzuweisen haben. Und nochmals zitieren wir den Staats- anwalt, als er auf die zugegebene schwie- rige Erziehung der vier einging:„Man darf gerade diese vier nicht zu sehr als Opfer ihrer Umgebung betrachten. Jeder ist zu- nächst selbst für seine Taten verantwort- lich!— Die persönliche Sicherheit der Stra- Benpassanten ist wertvoller, als irgend- Welche materielle Dinge, die gestohlen wurden!“ k- Neckurschiflahrt bei Ilvesheim lahmgelegt Einzelheiten zum Schiffszusammenstog unter der Brücke Wie wir bereits gestern unter„Kurze MM- Meldungen“ berichteten, ereignete sich am Montag abend gegen 19 Uhr auf dem Neckarkanal ein Schiffszusammenstog, wo- bei die Ilvesheimer Kanalbrücke beschädigt wurde. Inzwischen mußte die Brücke für Motor-Fahrzeuge und Fuhrwerke ebenso wie für den Schiffsverkehr, vorübergehend ge- sperrt werden. Damit ist die Neckarschiff- fahrt bei Ilvesheim für eine— man hofft recht kurze— Zeit lahmgelegt. Schon gestern abend standen einige Boote Schlange, um auf die Erteilung der Durchfahrtserlaubnis zu warten, und die Kapitäne zeigten sich genau so ungeduldig wie weiland Herr oder Frau Normal verbraucher vor den Schaltern des Wirtschaftsamtes. Macht das Seil lang!“, will der Schiffs- führer des talwärts fahrenden Bootes, des „Neckartal“, mit dem Schleppboot„Neckar!“ im Tau, seiner Mannschaft laut Angaben aus informierter Quelle befohlen haben, als das ihm entgegenkommende Schiff„Mann- heim 220“ mit Schleppboot„Baden 2“ auf seine Signale, die es anscheinend überhört habe, nicht reagierte. Da außer der Schiffs- besatzung keine Augenzeugen vorhanden sind, können diese Informationen weder be- wiesen noch widerlegt werden. Nachdem die Zugboote einander schon glücklich passiert hatten, legten sich die Schlepper ausgerech- net unter der Brücke ziemlich hart Bauch an Bauch. Dieser Fühlungnahme zeigten sich die beiden Brückenjoche nicht gewach- sen: das auf der Ilvesheimer Seite stehende Joch wurde um etwa einen Meter nach außen geschoben, die eine Fahrbahnseite senkte sich an einer Stelle um ungefähr 25 bis 30 Zentimeter, und die der Secken- heimer Seite zu gelegenen Dalben wurden allem Anschein nach völlig ausgerissen und 5 977 voraussichtlich neu gerammt wer- en. Der Befund der gestern abend eingesetz- ten Taucher wird zeigen, ob das beschädigte Brückenjoch noch tragfähig ist oder ob die in die Kanalschle eingerammten Stelzen — die Träger des Jochs oder Pfeilers— un- ter Wasser gebrochen sind. Man will dann versuchen, die Pfähle abzustützen und sie möglicherweise vermittels Hebewinden in die richtige Lage zurückbringen. Jedenfalls soll alles versucht werden, die Brücke mög- lichst rasch soweit auszubessern, daß wenig- stens ein ‚einschiffiger“ Purchgangsverkehr wieder ermöglicht wird“ Die Reparaturen stehen unter der Leitung des Neckarbau- amtes, das den Auftrag wahrscheinlich an die Firma Grün& Bilfinger vergeben wird. Wer die Kosten zu zahlen hat, steht noch nicht fest. Es wird wohl so sein, daß der Betrag vom Staat vorgeschossen werden muß und dieser sich dann wieder an dem einen oder anderen Schiffeigentümer bzw. auch an beiden schadlos halten wird. Als kleiner Ausblick auf die nähere Zu- kunft sei noch am Rande vermerkt, daß die jetzt beschädigte Hilfsbrücke vermutlich schon im nächsten Jahr durch eine feste traßenbrücke wird ersetzt werden können. rob Kaninchen- und Geflügel-Ausstellung. Am kommenden Sonntag zeigt der Kleintier- züchterverein„Einigkeit“ auf seiner Zucht- anlage in der Fahrlachstraße 70 seine diesjäh- rigen Jungtiere in einer gut beschickten Werbe- schau. Siedler feiern Waldfest. Der Siedler- und Kleingartenverein Neueichwald- Gartenstadt veranstaltet am 30, und 31. Juli ein großes Waldfest. verbunden mit Tombola. Volksbe- lustigungen, Gesang und Tanz. Die Bevölke- rung ist dazu eingeladen. Die verschließbare Fahrradpumpe ist Wirklichkeit Wunderliche Unvollkommenheit des Men- schen: Lebt doch ein großer Teil der Erden- bürger von ihr! Was wäre der Fabrikant von Schlössern ohne Einbrecher, der Ver- sicherungsagent ohne den Dieb, den Brand- stifter, und was wäre das Gesetz und seine Wahrer ohne all diejenigen, die es über- treten? Die Untugend des einen ist das Brot des anderen.. Würden eines Tages die Menschen alle Engel, wüchse die Zahl der Erwerbslosen ins Ungemessene. Schreck- liche Zeiten wären das. Für den Staat jeden- falls. Und damit auch wieder für uns. Seien wir also zufrieden. Und außhßerdem: Was bliebe noch, über das wir uns entrüsten könnten, Der ganze Stolz, nicht zu den biblischen Zöllnern zu gehören, würde zu- nichte. Der Gesprächsstoff für die Kaffee- kränzchen— ach, alles wäre hinfällig. Zum Glück also leben wir nicht im Pa- radies. Zum Glück ist das Leben aufregend, voll Tempo, atemberaubend, niederschmet- ternd, berauschend. Und voller Ideen, wie man sich der Unvollkommenheiten erweh- ren könnte. Das fängt beim Lastenausgleich an(das heißt da fängt es eigentlich nicht an, denn es ist immer nur die Rede von ihm) und hört beim Krankenkassenbeitrag auf. Dazwischen liegt die unendliche Skala menschlicher Erfindungen, mit denen man — sozusagen unter Ausschluß der Ethik immer wieder versucht, die kleinen Schön- heitsfehler im Zusammenleben der Men- schen zu verhindern. Da werden ständig Alarmvorrichtungen ersonnen, Sicherheits- schlösser ausgeknobelt, Fußangeln und Selbstschüsse entwickelt. Und wieder ist eine Lücke geschlossen: Es gibt jetzt die verschließbare Fahrrad- pumpe. In Kombination mit dem eigent- lichen Fahrradschlog. Triumph des fein- mechanischen Geistes über das Loch in der Moral. Ein Mannheimer, der jahrelang in einem hiesigen Werk als Werkmeister tätig War, hat és gestopft. Zu Anfang dieser Woche brachte er uns ein Musterexemplar seines stahlgewordenen Migtrauensvotums gegen die Mitmenschheit auf die Redaktion mit, und wir haben es gleich photographiert. So sieht es aus: Wie uns der Erfinder erzählt, hat eine Firma die Massenproduktion seines im Ver- kauf verhältnismäßig billigen, vielseitigen Schlosses aufgenommen, und die ersten Exemplare sind bereits in einem Mannhei- mer Fahrradgeschäft käuflich zu erwerben. Zur Freude derer hoffentlich, die um das unentbehrliche Hilfsgerät zu ihrem Tretsatz bangen und wohl auch nicht zuletzt zur Freude des Konstrukteurs. Ob böse Erfah- rungen ihn wohl auf die Idee brachten? Gnikomson Die Purteikundiduten huben dus Wort: Fortsetzung von Seite 3) hunderttausenden arbeitender Menschen Verantwortlichen in einer Großstadt nicht unter diesen Aspekten schon jetzt ihre Ent- scheidungen so treffen, und alles so in die Wege leiten, dag Arbeit. Brot und Existenz kür alle gesichert sind? Es ist richtig, ich bin kein Jurist und kein Verwaltungsfachmann. Für normale Zeitläufe mag das nach herkömmlichen Auf- fassungen von einiger Wichtigkeit sein. Die sich allen normalen Maßstäben entziehen- den Aufgabestellungen aber unserer Zeit, in einer zu 76 Prozent zerstörten Stadt, setzen bei einem Oberbürgermeister vor allem die Fähigkeit voraus, nicht nur die gegenwär- tige Situation nüchtern zu analysieren, dar- aus die notwendigen Schlußfolgerungen zur Ueberwindung erkannter Notstände zu zie- hen und diese zu ändern, sondern auch aus einer richtigen Perspektive die Richtlinien der zukünftigen Entwicklung des städti- schen Gemeinschaftswesens zu planen. Meine Tätigkeit als Staatskommissar für den Wiederaufbau und als Mitglied der Re- gierung Südbadens hat mir gezeigt, dal diese Auffassung richtig ist und auch die- sen Einwand gegen meine Kandidatur in mir selbst zum Schweigen gebracht. Freilich würde ich dem einen oder ande- ren meiner Genossen zu gelegentlichen Ent- täuschungen Anlaß geben müssen; wenn er von„seinem“ Oberbürgermeister erwartet, daß dieser mit einem Schlage die Misere der Stadt ändern und sozialistische Fern: ziele verwirklichen kann. Trotz meiner Ueberzeugung von der Unausweichlichkeit des Kampfes um den Sozialismus würde ich als Oberbürgermeister nur das durchsetzen, was unter den gegebenen Voraussetzungen als Etappe zu größeren und entscheidenden Veränderungen sinnvoll und möglich ist. Ge- rade als Marxist weiß ich, daß das Gewicht des Gewordenen und Bestehenden, sowohl auf der materiellen wie auf der ideellen Ebene, nicht unterschätzt werden darf. Es Wäre absolut falsch, aus parteipolitischer Bindung wirkungslosen und darum schäd- lichen Konstruktionen und Experimenten nachzujagen. Die von überkommenen Grund- sätzen bestimmten Gruppierungen im sozio- logischen Aufbau der Stadtgemeinschaft als den zur Beharrung neigenden Pol mit dem Gegenpol der nach der Veränderung vorwärts- drängenden Energien er sozialistisch einge- stellten Kräfte in einer für das Ganze frucht- baren Spannung zu halten, aus deren Kraft- feld sich Erfolge und Lösungen ergeben, ist meiner Ansicht nach eine der Hauptaufga- ben des Oberbürgermeisters einer Industrie- stadt, die eine Linksmehrheit besitzt. Der Oberbürgermeister ist nicht nur Vorsitzender der kommunalen Gesetzge- bungskörperschaft, sondern zugleich auch verantwortlicher Chef der Verwaltung, die ein zuverlässiges und präzis arbeitendes Instrument in seiner Hand sein muß. Es Wird darum von ihm zu fordern sein, dag er durch zweckmähßige Vereinfachung, durch die Ausschaltung jedes ratternden Leer- laufs ein reibungsloses, schnelles und wir- kungsvolles Funktionieren des Verwaltungs- apparates erzielt. Eine bis in die einzelnen Arbeitsgänge rationell durchdachte, moderne Maschine leistet bedeutend mehr, als eine nach verstaubten, traditionellen Methoden umständlich konstruierte veraltete Maschi- nenanlage. Es ist anzunehmen, daß eine Ueberholung der Verwaltungsbürokratie in diesem Sinne nicht nur bei den fähigen Be- amten und Angestellten der Stadt freudig begrüßt, sondern auch in der Bevölkerung berechtigte Genugtuung auslösen würde, ganz abgesehen davon, daß dadurch wesent- liche Summen für dringendere Aufgaben eingespart werden könnten. Der Oberbürgermeister einer Großstadt wird es sich angelegen sein lassen müssen, zur Vorberatung aller einschlägigen Vorhaben die gewählten Vertreter der Betriebe seiner Stadt, die Gewerkschaften, die Vertreter des Handwerks und die Sprecher des Unter- nehmertums und des Handels heranzuzie- hen. Genau so wichtig ist es für ihn, die Interessenverbände der Ausgebombten, der Flüchtlinge, der Kriegsbeschädigten bei allen Ueberlegungen, die zur Ueberwindung ihrer Not führen sollen, in direkte Verhandlungen einzubeziehen, bevor der Stadtrat unter den Gesichtspunkten der einzelnen Fraktionen Beschlüsse faßt. Die Aufgabe Nummer eins ist fraglos die Beschaffung von Wohnraum in der so furchtbar zerstörten Stadt Mannheim. Je- der Bürgermeister wird ihr den Vorrang vor allen anderen geben müssen. Es kommt nur darauf an, auf welche Weise und in welchem Tempo er sie zu erfüllen ent- schlossen und befähigt ist. Der Wiederauf- bau der Stadt muß nach verkehrstechni- schen, hygienischen und Zweckmäßigkeits- gesichtspunkten planvoll durchgeführt wer- den. Es genügt aber, wenn die Planung in ihren Grundzügen klar ist, um sofort an ihre Durchführung, an das Bauen selbst zu gehen. Stärkste Förderung des städtischen Wohnungsbaues, des gemeinnützigen und Genossenschaftsbauwesens schließt in kei- ner Weise aus, daß die private Initiative im Rahmen der Planung und des sozialen Verpflichtetseins mit allen Mitteln unter- stützt wird, auch der Bau von Einfamilien- häusern, die zur Entlastung des Wohnungs- bedarfs beitragen. Die Finanzierung muß sich in der Hauptsache aus öffentlichen Mitteln vollziehen. Der Anspruch der Stadt Mannheim an den Staat ist unbestreitbar und muß mit aller Energie vertreten wer- den. Eine neue, wie auch immer benannte Massenbesteuerung der Lohn- und Ge- haltsempfänger ist abzulehnen. Eine Er- fassung der dem Staat und der Stadt durch unverantwortliche Steuerhinterziehung nach der Währungsreform entgangenen Einnah- men und eine immer wieder mit klaren Argumenten und Nachweisungen über die Not der Stadt geforderte Herabsetzung der hohen Besatzungskosten, die für Mannheim jährlich 60 Millionen betragen, müssen als Hauptfinanzquellen für den Wiederaufbau erschlossen werden. Außerdem wird alles zu unternehmen sein, um langfristige Kre- dite zu beschaffen, die einer wirtschaftlich reorganisierten und aufstrebenden Stadt nicht verweigert werden können. Diese Kredite dürfen allerdings nicht an Bedin- gungen geknüpft sein, durch die unsere ein · heimische Baustoffindustrie und das deut- sche Baugewerbe eingeschränkt werden würden, wie es in der Denkschrift des frü- heren Reichsministers Dr. Dietrich an den amerikanischen Hohen Kommissar vorge- schlagen wird.. Eine wirtschaftliche Gesundung der Stadt ist nur möglich, wenn die Intensivierung der Mannheimer Industrie für den Binnen- markt in ganz Deutschland unter der em- scheidenden Mitbestimmung der Arbeiter und Angestellten der Betriebe gelingt und Exportmöglichkeiten nach allen Ländern, auch, und in erster Linie, mit den aufnahme: fähigen Ländern des Ostens, erschlossen werden. Nur so kann der Arbeitsplatz auch unter den durch JEIA und die Konkurrenz der Westländer erschwerten Verhältnissen den arbeitenden Massen erhalten und für die Unternehmer die Aussicht eröffnet wer- den, ihre Betriebe in Funktion zu halten. Produktionssteigerung auf Kosten niedriger Löhne und eines völlig unzulänglichen Lebensstandards der werktätigen Massen bedeutet trotz vorübergehender Konjunktur keine Lösung, sondern einen Schritt nach der wirtschaftlichen Krise, der Absatzstok-· kung, der Kurzarbeit und der Arbeitslosig- keit zu. Wird es darum nicht notwendig sein, daß der Oberbürger meister der Stadt Mannheim sich der besonderen Verantwor- tung bewußt ist, mit Hilfe aller. die guten Willens sind, diese Gefahren zu bannen? Das Gemeinwesen einer Stadt muß den Rechtsanspruch aller derer auf ausreichende Hilfe anerkennen, die unverschuldet in Not geraten sind und sich selbst nicht 179109 Können. Nicht durch Almosen, sondern Hit ausreichenden Mitteln aus dem Etat der Stadt muß dieser Not gesteuert werden. Die Ausgebombten, die Flüchtlinge, die Heim- kehrer, die Kriegsversehrten. die Eltern der Gefallenen, die Kriegerwitwen und-Walsen, die Alten und Gebrechlichen. die durch die Währungsreform um die ihren Lebensabend sichernden Ersparnissen betrogen wurden, müssen wissen, daß die Gemeinschaft der Stadt sie trägt und lieber auf nicht dringend Notwendiges verzichtet, als sie im Stiche zu lassen. Welche Aufgabe könnte für einen, Oberbürgermeister befriedigender sein Wieviel Lebensangst, seelische Bedrängnis, aber auch moralische Gefährdung kann da- durch verhindert werden. Ueber den dringend notwendigen Aus- pau des Gesundheitswesens der Stadt, die den höchsten Prozentsatz an Tuberkulose erkrankungen unter den Großstädten Süc⸗ westdeutschlands aufzuweisen hat, über die unzureichenden Schulverhältnisse, über die Freigabe und den Ausbau des Stadions für den deutschen Sport, über die Schafkuns von Kinderspielplätzen und Erholungsmög, Üchkeiten für die schaffende Bevölkerung über den kulturellen Aufgabenbereich der Stadt und die anzustrebende Bedeutung Mannheims im südwestdeutschen Raum wäre noch viel zu sagen. Es läßt sich aber dieser kurzen Darstellung wegen des Zul Verfügung stehenden Raums nicht hinzu- fügen. Ich bin in diesen Tagen, wie schon 80 manchmal seit 1945, seitdem ich wieder nach Mannheim kommen konnte, durch 9 5 zerstörte Heimatstadt gegangen und weib, daß ich die Kraft hahe, ihr und ihrer 15 völkerung zu dienen aus dem festen Wil- len, zusammen mit den gewählten Vertre- tern im Stadtrat ihren Wiederaufbau. ihre wirtschaftliche Gesundung mit aller Energie vorwärts zu treiben. Darum 1 ich der Aufforderung meiner Partei. 0 um die Stelle des Oberbürgermeisters In Mannheim zu bewerben, aus vollem Herzen zugestimmt. Kurze„MM“- Meldungen Stadtverwaltung und OB-Wahl. Bürger- meister Trumpfheller hat für Donnerstagabend eine Versammlung einberufen, in der zur Ober- bürgermeisterwahl Stellung genommen wird. Auf der Veranstaltung. die um 20 Uhr im Ro- sengarten stattfindet wird auch Dr. Heime- rich sprechen. Drucksachen ohne Berlin-Marke. Nach einer von der Vewaltung für Finanzen im Einvernehmen mit der Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen erlassenen Anordnung sind vom 28. Juli an Drucksachen aller Art mit einem Gebührensatz von vier und sechs Pfen- nig von der Abgabe Notopfer Berlin“ be- kreit. dena) Auch ein Sommer-Schluß- Verkauf. Während die Mutter arbeiten ging., erbrach die zehnjäh- rige Tochter mit ihrer kleinen Freundin den verschlossenen Wäschekorb und veräußerte dis entnommenen Wäschestücke an vier verschie- dene Personen zu ungewöhnlich niedrigen Preisen. Das erhaltene Geld wurde von den beiden Mädchen in Eis. Gebäck und Süßzig- keiten umgesetzt. Erfreulicherweise war es möglich, die Wäschestücke sicherzustellen und der geschädigten Frau zurückzugeben. Nichts ist sicher. Eine unangenehme Ent- deckung mußte ein Landwirt aus Sandhofen machen, als er. auf seinem Kornacker ange- kommen, feststellen mußte, daß ihm von un- bekannter Seite 250 Korngarben abgefahren Worden waren. ou und Spo nicht flüchtlingsfeindlich. Um falschen Schlußfolgerungen beim Lesen unseres Artikels„Nur KPD und DVP kamen zu 100 Flüchtlingen“ MHV 23. Juli) zu pegegnen, le 85 wir noch mit, daß der erste Vorsftzende, Flüchtlingsvereinigung e. V. Mannheim, 905 mann Kurt Viebig, in seinen eindührengeng de ten bekanntgegeben hatte, das die SPD un Ver⸗ ODU nach anfänglicher Zusage, an deplücht⸗ sammlung teilzunehmen, am 14. Juli der Be. lingsvereinigung begründete abschlägige wles scheide erteilten. In seinem Schlußgwort 7 105 Vlebig ferner darauf hin, daß die betdce e teien Flüchtlingsvertretern auf der Landeshee aussichtsreiche Plätze eingeräumt haben, ße. den erteilten Absagen ist also auf ce. zu stimmte Einstellung der beiden Parteien schließen. War- 203 wieder in Mannheim. Am 20. At er tet das Original-Ensemble des Radio 8 leder um 21 Uhr in den Capftol-Lichtsplelen u auf, mit einem seiner öffentlichen Preise ee 5 zu dem zahlreiche Firmen wertwolle Pre Verfügung gestellt haben. Erlen- Wir gratulieren! Johanna Creutz,, ge- straße 20, Wird 82 Jahre Alt. be burtstag kann Katharine Geier, Rheingärtenstraße 11, feiern. 146 und kei- tiative zialen unter- üllen⸗ nungs- muß lichen Stadt beitbar wer- nannte 1 Ge- e Er- durch g nach innah- Klaren er die ag der mheim zen als aufbau 1 alles 2 Kre- aftlich Stadt Diese Bedin- re ein · deut- werden es krü⸗ m den vorge⸗ 1 Stadt vierung zinnen- er ent- urbeiter ändern, nahme- Hlossen tz auch currenz Itnissen ind für et wer Halten. jedriger glichen Massen junktur tt nach Atzstok- tslosig- Wendlig 1 Stadt antwor- e guten nen? ub den ichende in Not helf t tat der len. Die Heim- ern der Waigen, irch die asabend wurden, akt der ringend Stiche ir einen sein? rängnis, ann da- n Aus- adt, die rkulose- en Süd- iber die iber die jons für chaffung ngsmög⸗· kerung, eich der deutung Raum ich aber des Tul hinzu- chon 80 der nach J meine 1d weib, arer Be- den Wil- Vertre- bau und ut aller im habe ei, mich ers bn Herzen gefahren lich. Um 1 Unseres zu den en, teilen ende der m, Amt⸗ den Wor- ) und die der Ver- r Flücht⸗ zige Be. ort wies den Par indesliste den. eine be. teien 2 Juli War- Stuttgart n wieder aten auf, reise zul . Erlen- 93. Ge⸗ Neckarau, Ar. 146/ Mittwoch, 27. Juli 1949 2 LCD WICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Koblenz meldet: Schwieriger Umzug Mainzer Bürger beschlagnahmen selbstän dig Wohnraum 500 Wohnungen aus dem französischen „LA.-Programm ELogements Administra- tives“) waren der Landesregierung für den Fall des Umzugs von Koblenz nach Mainz versprochen worden. Das Mainzer Massiv- bauprogramm umfaßte insgesamt 707 Woh- nungen(54 Einzimmer-, 248 Zweizimmer-, 299 Dreizimmer-, 89 Vierzimmer- und 17 Fünf- und Mehrzimmer wohnungen). Der Stadt Mainz waren für besonders schlecht untergebrachte Mainzer 51 Wohnungen von den 500 überlassen worden.— Wie jetzt bekannt wird, hat die französische Militär- regierung die Zahl der zu überlassenden „La“-Wohnungen auf 210 reduziert. Die übriggebliebenen Wohnungen sind nicht die erstklassigen; außerdem sind es zZ⁊u einem hohen Prozentsatz Einziramer- und sonstige Kleinstwohnungen. Die Landes- regierung Rheinland-Pfalz, die demnächst dem Landtag konkrete Vorschläge über den Umzug nach Mainz machen oll, ist da- durch in eine schwierige Lage geraten. Die Situation wird u. a. noch dadurch kompli- Alert, daß eine große Anzanl der 210 Woh- nungen durch Mainzer Bürger ohne Ein- weisung„beschlagnahmt“ wurden. Die Bürger wollten nicht länger zusehen, wie guter Wohnraum leer und unausgenützt steht! In Koblenz selbst stehen seit kurzem nach der Reduzierung des Besatzungsperso- nals ebenfalls etwa 100 Wohnungen leer, über die deutscherseits nicht verfügt wer- den darf, da die Militärregierung mit er- höhtem Personalaufwand bei der Installie- rung des Hohen Kommissars in Koblenz rechnet. i Oberpostdirektion„peilt“ Seit einigen Monaten ist die Oberpost- direktion auf der„‚Jagd“ nach Schwarz- hörern. Denn unerwartet hoch ist die Zahl derer, die unberechtigterweise am Rund- funkempfang teilnehmen. Und entsprechend hoch sind die Gelder, die die Post einneh- men könnte, wenn.. Ganz plötzlich führte die OpD in der vergangenen Woche in Schifferstadt eine Kontrolle durch. Definitiv wurden etwa 20 Schwarzhörer ermittelt, nachdem etwa 100 dunkle„Teilnehmer“ an- gepeilt worden waren. Die ausgesprochenen Verwarnungen dürften als letzte Aufforde- rungen zur Anmeldung der Rundfunkgeräte aufzufassen sein. Bei weiteren Kontrollen wird es nicht mehr so glimpflich abgehen. Hilfe, ein Mensch ertrinkt. Der Wolsiffer-Prozeß begann: „Man kann einen Menschen mit einem Zäpfchen töten.“ Eindrücke vom ersten Verhandlungstag/ Es ist alles reichlich kompliziert Bereits eine Stunde vor Prozeßbeginn stauten sich am Dienstagvormittag die Men- schen vor den Eingängen von Neustadts Saalbautheater. 400 Eintrittskarten, ein- schließlich der Pressekarten, waren von der Kriminalpolizei ausgestellt worden. Wenn man den umlaufenden Gerüchten Glauben schenken darf, dann wurden am Montag- 8 in 1 Weinstuben Neustadts von ensationslustigen Karten zum i 10 DM erhandelt. N Fünf Minuten vor neun Uhr herrschte dann im kleinen Saal des Theaters unver- kennbar jene spannungsgeladene Atmos- phäre, die große Kriminalfälle umwittert. Punkt neun Uhr wurden die beiden Ange- klagten, der Apotheker Sebastian Wein zier! und seine Geliebte, die Apothekers Witwe Margarete Wolsif fer, von Poli- zeibeamten vorgeführt. Sie nahmen auf der Anklagebank Platz. Zwischen sie setzte sich ein Kriminalbeamter, dem während der Prozeſgdauer die eintönige Aufgabe obliegt, zu verhindern, daß sich die beiden Ange- klagten verständigen. Blond, mit einem grauen Kostüm beklei- det und einem etwas maskulinen Gesichts- ausdruck, saß die 38jährige Margarete auf der Anklagebank. Sie machte einen ruhigen Eindruck. Nichts anderes läßt sich von Sebastian Weinzierl sagen, einem Rundkopf mit Platte und dunklem Haarkranz, etwas zu groß geratenen fleischigen Ohren und dem Gesichtsausdruck eines Geniegers. Nachdem Landesgerichtsdirektor Dr. Knögel, der Vorsitzende der großen Strafkammer des Landgerichtes Frankenthal, die Ver- handlung eröffnet hatte, erhob Staatsanwalt Wanger die Anklage. Sie lautete auf ge- meinsam begangenen Mord an dem Apo- theker Ernst Wolsiffer, dem vormaligen Inhaber der Hirsch-Apotheke in Neustadt. Hatte man bisher den Eindruck, daß in diesem Prozeß alles reichlich verwickelt sein würde, so bestätigte sich diese Vermutung in den ersten Verhandlungsstunden erneut. Die Beweisaufnahme, die Landgerichtsdirek- tor Knögel mit der Vernehmung von Marga rete Wolsiffer begann, war ein grobes Frage- und Antwortspiel. Hier einige Er- gebnisse: Margarete stammt aus gutem Haus, allerdings hatten bereits ihre Eltern heftige Ehezerwürfnisse. Ihre Heirat war, so sagte die Angeklagte, ein familiäres Diktat. Sie habe ihren Mann(aus der Ehe Singen vier Kinder hervor) niemals geliebt. Bis zum Jahre 1936 habe sie einigermaßen gut mit ihm gelebt. Dann jedoch habe Apotheker Wolsiffer zu trinken begonnen und sich eine Freundin gehalten. So jeden- falls behauptete am Dienstagvormittag die Angeklagte. Allerdings, es bleibt zu be- Internufionules Arheitsluger in Ludwigshulen Freiwillige Helfer arbeiten seit Montag im Städtischen Krankenhaus Durch Staubfetzen und Schuttbrocken schallen uns scherzhafte Begrüßungsworte entgegen. Deutsch, Englisch, Französisch. Bunte Kopftücher und nackte, braune Ober- körper bewegen sich zwischen einstürzenden Mauern und Schuttbergen. Auf verkohlten Balken turnt ein Pressephotograpn Wo wir uns befinden?— Im städtischen Krankenhaus, unmittelbar vor dem früheren Bau 14. Professoren, Physiker, Studenten, Bibliothekarinnen, Krankenschwestern, Abi- turientinnen.. Menschen der verschieden- sten Berufe und Klassen sind dabei mit Pike und Schaufel den zerstörten Bau ein- zureißen. Es sind nicht nur Menschen der verschiedensten Bevölkerungsschichten, son- dern darüber hinaus kommen sie aus den verschiedensten Ländern der Erde. Es ist eine internationale Arbeitsgemeinschaft: Amerikaner, Engländerinnen, Dänen, Deut- sche, Schweizer und Franzosen. Acht Wochen wollen sie in Deutschland bleiben. Millersinnweiher:„Eben ist dort einer unlergegungen“ Im städtischen Strandbad fehlen die primitivsten Rettungsgeräte Am Montagabend, im städtischen Strand- bad am Willersinnweiher holte sich der heimtückische nasse Tod wieder ein Opfer. Da gerade dieser Fall sympthomatisch ist für viele Fälle dieser Gattung, berichten wir ausführlich: Es war gegen 20 Uhr. Tausende bevölkerten den etwa 1600 Meter langen Strand. Im oberen Teil des Bades, etwa zehn Meter vom Ufer entfernt, tum- melten sich drei bis vier junge Männer, unter ihnen der 19jährige Elektriker Oskar Hauk aus Gräfenhausen. Das Wasser ist an dieser Strandstrecke in zehn Meter Ukerentfernung etwa 120 em tief. Aller- dings, eingeweihte Ludwigshafener wissen, daß gerade in diesem Stück noch mehrere Bombentrichter sind, außerdem der Grund Wel bis drei Meter weihereinwärts steil abfällt. „„ Plötzlich, einige wilde Armbewe⸗ gungen, ein verzweifeltes Umsichschlagen ist das Spiel, ist das Ernst?—— und dann war der junge Mann verschwunden. Einfach weg. Seine Arbeitskameraden, otkenbar wie Hauk Nichtschwimmer, zu- mindest keine großen Schwimmer vor dem Herrn, riefen, wateten ans Ufer, und riefen 1 85„Eben ist hier einer untergegan- n 5* Es geschieht— niehts! Sie sagen es noch einmal. Es geschieht— immer noch nichts! Endlich begannen an der Stelle ein Paar beherzte junge Männer zu tauchen. Ohne Erfolg. Per Bademeister,— der ein- zige Bademeister im städtischen trandbad, das 1,6 km Strandlänge hat—, war zur Stelle. Aber was sollte er tun? Es ist keinerlei Rettungsgerät zur Hand. Keine Bleischuhe mit leichtem Taucheranzug, ——— kein Grundsuchgerät, kein. Garnichts. Inzwischen sind weitere kostbare Minuten vergangen. Aus dem benachbarten Schwimmverein bringen zwei junge Bur- schen ein Suchgerät(zwei Meter langer Stahlrechen mit großen Zinken). Ein Boot ist jetzt auch zur Stelle. Der Rechen wird von dem Nachen aus an einem langen Seil ins Wasser geworfen. Dann wird die Stelle „abgegrast“. Bereits beim vierten Kreuzen wurde der Ertrunkene geborgen. Ein Arzt aus dem Publikum nahm sofort Wieder- belebungsversuche vor. Aber vergeblich. Der junge Mann war tot. Er war eine halbe Stunde unter Wasser gewesen. Sehen wir hier einmal von der Tatsache ab, daß Oswald Hauk Nichtschwimmer war, dann bleibt folgendes zu sagen: Es ist Pflicht der Stadtverwaltung, das städtische Strandbad am Willersinn- weiher, unverzüglich mit dem Notwendig- sten auszurichten! Hierunter verstehen wir: Einstellung von Hilfsbademeistern in aus- reichender Zahl(auf etwa dreihundert Me- ter Strandlänge müßte eine Person kom- men, die den Badebetrieb überwacht); An- schaffung von zwei leichten Taucheranzü- gen, zwei Grundsuchgeräten und zwei Ge- räten für Wiederbelebungsversuche. Ferner Einrichten einer Station für erste Hilfe und Legen eines Telephonanschlusses nach die- ser Station. Es bedarf für den Augenzeugen keiner Diskussion, wären diese für ein öffent- liches Strandbad nötigen Vorausset- zungen erfüllt gewesen— vielleicht hätte Oswald Hauk am Montagabend im Willersinnweiher nur einige Liter Wasser geschluckt und wäre nicht ertrunken! pit In dieser Zeit soll der Bau im Krankenhaus vollständig abgerissen und das noch ver- wendbare Baumaterial für den Wiederauf- bau der Frauenstation von Prof. Kleine be- nutzt werden.„Die Frauen liegen heute noch im Bunker“, sagte ein Amerikaner, und er schüttelte den Kopf. Die Aufgabe, die sich die freiwilligen Helfer gestellt haben, heißt: Mitzuhelfen am Wiederaufbaul Ob in Deutschland oder in anderen Ländern. Das ist gleichgültig. Sie arbeiten freiwillig und ohne Bezah- lung. Nur die ausländischen Teilnehmer des Arbeitslagers erhalten wöchentlich ein kleines Taschengeld.— Das Lager wird nach dem Vorbild der großen Arbeitslager durchgeführt, die seit 1946 in allen zer- störten Ländern abgehalten wurden. Das Ludwigshafener Arbeitslager ist auf Anlaß der Quäker zusammengestellt worden. 48 Stunden in der Woche gehören der Arbeit. In dem früheren Aerztekasino gleich neben- an sind die männlichen Beteiligten unter- gebracht. Die Mädchen haben sich in den erst kürzlich fertiggestellten Schwestern kemenaten häuslich eingerichtet. Und als wir nach der Freizeitgestaltung fragen. Vorläufig wird an den Abenden noch diskutiert, gegenseitig Fühlung genom- men, gesungen oder gemeinsam gebadet. Natürlich sind auch Exkursionen durch die Stadt und die BASF geplant. Außer den Ruinen- Eindrücken wollen die ausländi- schen Gäste selbstverständlich auch etwas von der übriggebliebenen Schönheit unserer Heimat mit nach Hause nehmen. Deshalb soll es übers„week-end“ ab und zu aufs Land und in die Berge gehen. Das sind die vorläufigen Pläne. Es sind bewundernswerte Menschen, die auf dem Schutt herumkriechen, Backsteine klopfen und Sand aufladen. Bewunderns- wert in ihrer Arbeitskraft und ihrer inneren, edlen Größe. Wir danken ihnen, daß sie zu uns gekommen sind. Denn sie geben uns neue Hoffnung— neue Hoffnung im Glau- ben an den Menschen. rü Amateur-Tanz-Turnier Das erste große Amateur-Tanz-Turnier nach dem Kriege in der Pfalz findet am Samstag, 6. August, um 20 Uhr, im Kurhaus Bad Dürkheim statt. Veranstaltet wird es von der Interessengemeinschaft deutscher Clubs zur Pflege des Gesellschaftstanzes in Verbindung mit dem Blau-Gold-Club Mann- heim. Neben Teilnehmern der Spitzenklasse der C-, B- und A-Klasse können sich Paare in der Gästeklasse beteiligen. Anmeldungen sind an die Kurdirektion Bad Dürkheim zu richten. Die Turnierleitung liegt in Händen des Mannheimer Tanzlehrers Otto Lamade. Für die notwendigen Boogie-woogie-, Swing, Hot- und Sambaklänge wird das Kurhaus tanzorchester unter Leitung von Rudolf Bühler sorgen. Nach dem Turnier lindet ein großer Festball statt. merken, daß diese angebliche Freundin (ausgerechnet eine Medizinstudentin) heute unauffindbar ist. Sie selbst habe sich dann ebenfalls Freunde gehalten. Ueber Einzel- heiten befragt verweigerte Margarete schlankweg jede Auskunft über ihre dama- ligen Beziehungen. Am 15. Dezember 1945 wurde Sebastian Weinzierl in der Apotheke angestellt Die Beziehungen zwischen Margarete und Seba- stian führten im August 1946 zu den ersten Intimitäten. Ihr Mann habe— dies war eine ganz prägnante Aussage der Ange- klagten(und die zweite Sensation)!— von diesem Verhältnis gewußt. Ja, er habe es auch gebilligt. Ein weiteres Sensatiénchen ergab sich, als der Vorsitzende Margarete vorhielt, sie habe im Juli 1947 einen fingier- ten Brief an das Gericht geschrieben, in dem zu lesen stand, ihr Mann sei ein ehe- maliger Nazi und müsse verhaftet werden (gefälschte Briefunterschrift: Kommunisti- sche Partei). Die Angeklagte gab zu, den Brief geschrieben zu haben. Ihre kaltschnäu- zige Begründung lautete:„Ich wollte nur, daß das Verfahren gegen meinen Mann endlich zu einem Ende kommt!“ Es bleibt noch zu vermerken., dag Marga- rete Wolsiffer den Vorhalt Dr. Knögels, sie habe einmal gesagt, man könne einen Men- schen mit einem Zäpfchen umbringen, ohne daß beim Toten die Todesursache festge- stellt werden könne, bejahte. Davon, daß ihr Gatte seine Lebensversicherung in Höhe von 10 000 Mark auf sie überschrieben habe, wisse sie jedoch nichts. Margarete meinte: Dies müsse ein Zufall sein! Der Richter parierte ihre Antwort mit der klassischen Bemerkung:„Es gibt keine Zu- fälle— alles ist organisch!“ Die Bericht- erstattung über den Wolsiffer-Prozeß wird fortgesetzt.) kirchenruub in Friesenheim! Unbekannte Einbrecher schleppten zwei Zentner schweren, mit Stahlplatten be- schlagenen Tabernakel fort In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde in der Notkirche der katholischen Pfarrei St. Joseph in Friesenheim von un- bekannten Tätern eingebrochen. Es war die Absicht der Diebe, die wertvollen Altar- geräte zu stehlen. Festgestellte Spuren lassen die Annahme zu, daß die nächtlichen „Besucher“ motorisiert Waren. Auch einen Anhänger hatten sie bei sich. Vielleicht in „weiser Voraussicht“. Denn die Absicht, einen glatten„Coup“ landen zu können, wurde etwas erschwert. Nachdem die Gemeinde aus der frühe- ren Josephskirche noch den über z Wei Zentner schweren, mit Stahlplatten beschlagenen Tabernakel gerettet Hatte, wurde dieser mit in die neue Kirche über- nommen. In ihm waren ein kleiner und ein großer Kelch mit den geweihten Hostien so- Wie eine kleine Monstranz eingeschlossen. Da sich der Tresor nicht ohne weiteres „knacken“ ließ, nahmen ihn die Einbrecher einfach mit. Und zwar wurde er vermutlich durchs Fenster auf den Anhänger geladen! Ein offenstehendes Fenster, ein freier Platz auf dem Altar, etwas Goldbronce auf dem Boden— das war alles, was am Dienstagmorgen auf diese brutale Kirchen- schändung hinwies. Bel all dem bleibt zu bemerken, daß die Diebe einen gewaltigen Reinfall erleb- ten. Sie vermuteten wohl, daß die im Ta- bernakel eingeschlossenen Meßgeräte aus purem Gold seien. Dies ist jedoch nicht der Fall! Der gesamte Materialwert der im Tabernakel eingeschlossenen Meßgeräte beträgt allerhöchstens 50 DM. Das Taber- nakel selbst repräsentiert zwar einen Wert von rund 2000 DPM— doch was wollen die Diebe mit diesem Zweizentner-Gegenstand anfangen? Während also der Diebstahl die- Ser Gebrauchsgeräte einen weniger schmerzlichen Verlust bedeutet, so rief der Raub der geweihten Hostien unter den katholischen Gläubigen schmerzliche Ent- rüstung hervor. Wussemot- dus Lund leidet unter der Trockenheit Pfälzische und rheinhessische Wasserfachleute tagten in Neustadt Zu einem Zeitpunkt, da in allen Landes- teilen über die Trockenheit gestöhnt wird und der Ruf nach Wasser ertönt, gewinnt eine Tagung pfälzischer und rheinhessischer Wasserfachleute von vornherein erhöhtes Interesse.— Die Wasserwerksleiter mit ihren technischen und sonstigen Mitarbei- tern, die sich am Montag in Neustadt zu fachlichen Beratungen trafen, können zwar keinen Regen erzeugen, doch steht ihre be- rufliche Arbeit in so enger Verbindung mit der öffentlichen Wasserversorgung, daß sie bei Lösung der Frage, ob das köstliche Nag jederzeit ausreichend vorhanden sein wird. wesentlich mitbestimmen. e Im Verlauf der Tagung, die der Vorsit- zende des Landesverbandes Energie Nhein- land-Pfalz, Direktor Dassel, Koblenz, leitete, berichtete Geschäftsführer Dr. Scherzer über den Stand der Verhand- jungen zur Wasserpreiserhöhung. Eine mini- male Erhöhung des Wasserpreises, so sagte der Referent, werde sich nicht vermeiden lassen, wenn hohe Aufwendungen für die Erstellung neuer oder die Erweiterung be- stehender Wasserwerksanlagen erforderlich werden. Ueber die Möglichkeit, durch Klein- aufbereitung von Oberflächenwasser der Wassernot zu begegnen, unterrichtete Dr. Ing. Merkel(Wiesbaden). Der Ingenieur vertrat die Auffassung, daß diese Möglich- keit zwangsläufig ins Auge gefaßt werden müsse, da es eine Tatsache sei, daß der natürliche Zufluß aus den Quellgebieten im- mer geringer wird. Ueber seine Erfahrungen mit den gecoelektrischen Verfahren beim Wassersuchen berichtete Ingenieur Brink- haus von der Energie- Versorgung Mittel- rhein. Alle Referate waren Gegenstand eines lebhaften Erfahrungs- und Meinungs- austausches, der zeigte, daß sich die Wasser- fachleute ihrer Verantwortung für die Sicherstellung der Wasserversorgung be- wußzt sind. Es wurde mehrfach betont, daß man willens sei, alle Möglichkeiten zu er- schöpfen, um die große Wassernot in den entsprechenden Anbaugebieten zu beheben. Sollte das Kind gepfändet werden? Man darf es annehmen, denn der Ge- richtsvollzieher wollte in der vergangenen Woche unter Polizeibegleitung ein Kind bei einer geschiedenen Schifferstadter Ehefrau für den Vater, dem es zugesprochen worden War, in„Empfang nehmen. Beim Heran- nahen des nicht allzu beliebten— aber viel- leicht umso besser bekannten— Beamten, brachten die Eltern der Frau das sieben- jährige Mädchen in„Sicherheit“, so daß Gerichtsvollzieher und Polizei unverrich- teter Dinge wieder umkehren mußten, um sich beim Amtsgericht nun die Vollmacht für eine„Pfändung“ des Kindes bei den Großeltern zu holen. Arend Bor 75 Richtigstellung 1 Postgewerkschaft contra Postbetriebsrat Vor einiger Zeit wurde in der Rubrik: „Briefe an den„Morgen“ eine„kleine An- trage“ der Geschäftsführung Ludwigshafen der Postgewerkschaft Rheinland-Pfalz abgedruckt. Der Betriebsrats vorsitzende beim Postamt Lud- wigshafen nimmt namens des Betriebsrates zum zweiten Fall dieser kleinen Anfrage wie kolgt Stellung: Der verwaiste Präsidentenposten der Ober- postdirektion Neustadt a. d. Haardt ist nicht mehr verwaist. Er ist mit einem Mann be- setzt worden, der ausgestattet ist mit großem Fachkönnen und menschlichem und demokrati- schem Gefühl. Dieser Beamte dürfte in der Lage sein, der etwas ins Wanken gekommenen Oberpostdirektion wieder ein festes Gefüge zu geben. Nicht die Mühe“ der Postgewerkschaft, eine demokratische Verwaltung zu errichten, werden durch Dr. Orth zunichte gemacht, sondern die Mühen der Geschäftsführer der Postgewerkschaft, die unter Mißbrauch des Per- sonals uns eine Verwaltungsdiktatur aufzu- 1 versuchte, werden jetzt ein Ende aben! Die Betriebsversammlung der Ludwigshafe- ner Postler am II. Juli hat eindeutig klar gemacht, daß die Postler mit den Machen schaften der Geschäftsführung der Postgewerk⸗ schaft nichts zu tun haben wollen. Hitler maßte sich auch immer an, im Namen des deutschen Volkes zu sprechen; die Geschäftsführung der Postgewerkschaft glaubt das gleiche im Namen der Postler tun zu können. Der Vorsitzende der Postgewerkschaft erklärte uns, er wisse überhaupt nichts von der„kleinen Anfrage“ seiner Gewerkschaft in der Rubrik: Briefe an den„Morgen“. Da kann man wohl sagen, es weiß die Rechte nicht, was die Linke tut; oder gebt mir Wasser und zwei Eimer. ich trag sie auf mehr Schultern, wie auf einer. Fin 1. Vorsitzender des Betriebsrats beim Postamt Ludwigshafen/ Rh. Die Kraft und pülle des Virginia Tabaks, die Würze auserlesener Orient: Blätter und jahrzehntelange Erfah- rungen in der Aufbereitung wertvollsterSpitzentabake gewinnen der Collie · Cigarette täglich neue Freunde. Collie-Cigaretten verdanken ihte Kraſt und Würze der glücklichen Vereinigung zweier Großprovenienzen Virginia und Orient. 1 7 3 ee. 55 e ——— 3 4 . Seite 6 MORGEN Für die uns anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Aufmerk- samkeiten danken wir herzlichst. 4 Mannheim, Pumpwerkstraße 35. ö Gerhard Stoklassa und Frau Maria, geb. Deana unsere Gese Ab Montag, den l. August 1949 befinden Sich häftsräume Nach kurzer, schwerer Krank- heit ist meine liebe Frau, un- sere Mutter, Großgmutter und Urgroßmutter, Frau Elisabeth Probst geb. Haag im Alter von 78 Jahren von uns gegangen. Mhm.-Rneinau, Relaisstraße 59 er rsus;; Adam Probst u. Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 27. Juli, 14 Uhr, Friedhof Rheinau. 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Soweit wir der Ausgabenwirtschaft ſederschlag daraus ersehen können, daß untere und mittlere Beamte samt den ihnen um Ueberfluß beigeordneten Sekretärinnen b Staatskosten Benzin und Automobile ka- ſuttkahren. ist die Vergeudung offensichtlich, ud noch offenbarer durch die Kassenkrisen F ölkentlichen Hand(eigentlich sollte es Hande“ heißen. die da bereit sind, zuzugrei- en und wWegzunehmen. was nicht niet- und Jelkest ist). die es unmöglich machen. den ſchnungsbau, den Wiederaufbau. Handel und ſendel und die Wirtschaft zu fördern. Lohn- und Gehaltsempfängern, deren gulge unter der 600-DM-Grenze liegen, also ge Kreise der Bevölkerung, denen bestenfalls Aclgesast werden kann. daß se mit ihrem den nach Abzugs der Steuern verbleibenden nommen gerade noch ihr Leben fristen kön- , diesen als offensichtlich nicht zu den be- ſlerten Schichten gehörenden Leute. Werder: ine Rücksicht auf die ihnen im Einzelfalle haktende Ausgabenbelastung durch Umfang z Familie und sonstige Sonderausgaben sage ud schreibe Prozent ihres Bruttolohnes entzogen am Zwecke der Auffüllung des Arbeitsstockes. bie Gelder aus dem Arbeitsstock werden in er US-Zone anders verwaltet als in der bri- nen Zone. Die Vereinigung des Wirtschafts- chietes macht halt Halt“ und richtet sich nach i Parole„bis hierher und nicht weiter, denn 4 t z0nales Ausland“. 5 in der britischen Zone werden diese Mittel In einem im Frühjahr 1948 gebildeten Treu- nderausschuß verwaltet, der sich aus zwei ſdeitgebern. zwel Arbeitnehmern und z wel ertretern der Länder und einem Vorsitzenden Wammensetzt. Leber die Verwendung der Mittel befragt, te inmerhin etwa 280 Mill. DM betragen, gab ter Ausschuß folgende Mißtrauen berechti- gude Auskunft: Ja gesetzlich festgelegt ist, daß aus dem Arbeitslosenstock nur die Arbeitslosen, nicht zber die Fürsorgeunterstützung zu tragen b stünden dem Treuhänderausschuß Rück- ſerderungsrechte an die Länder zu, denn der Ueberschuß der Eingänge über die Ausgaben für Arbeitslosen- und Für- gorge unterstützung betrüge(m Juni 1949) etwa 10 Millionen DM. Okkensichtlich wurde also doch etwas Defi- ſhirtschakt von der öffentlichen Hand getrie- den, obwohl sie zur Abwehr sämtlicher An- gäge, sich in die Wirtschafts- und Wiederauf- Aaukinanzierung einzuschalten, stereotyp die ketstellung trifft:„Defizitwirtschaft ist ver- daten.“ Teilweise abgerechnet Nach uns vorliegenden Informationen wur- den in der britischen Zone aus Mitteln des Ar- heitsstockes zugewiesen an Schuldner Zweck d. Zahlung Mill. DM gchleswiig-Holstein Fürsorge- u. Ar- beitslosenunter- stützung 82 Jordrhein-Westf. Wohnungsbau- finanzierung 25 iedersachsen Wohnungsbau- finanzierung 10 amburg Wohnungsbau- Nene finanzierung 10 es wig-Holstein Wohnungsbau- Meta finanzierung 1 1 Miederaufbaubank Angabe fehlt!) 18 Fostrerwaltung Angabe fehlt!) 30 Landesversiche- rungsanstalt Angabe fehlt!) 12 Zusammen 192 Das ist eine bedingt klare Rechnung. Unklar llelbt, wo die nicht ausgewiesene Differenz un rund 90 Millionen zu suchen ist. ferner hesbalb der im Arbeitsstock gesammelte Not- goschen niederer Lohn- und Gehaltsempfän- er der Post zugewiesen werden mußte, die mit dem der Höhe des Kredites entsprechenden derage die notleidende bizonale Verwaltung ſulerstützt, anstatt diesen Kredit unmittelbar ber Wirtschakt zuzuwenden, Ebenso unklar ist moblger Aufstellung die Zahlung von 82 Mil- inen an Schleswig- Holstein. Es ist doch ge- lezu lächerlich— wenn auch nur im Sinne engig anerkannte Finanzausgleich nicht zu- andekam und daß deswegen auch hier der duleroschen— genannt Arbeitsstock— her- ehen mußte, um eine Lücke zu schllegzen. die. Jeterweitig geschlossen, die Möglichkeit gebo- zn dätte, einen beträchtlichen Tell dieser 82 Lallonen zur Finanzierung der Arbeit, des lederaufbaug und damit zur Einschränkung Arbeitslosenunterstützungsaufwandes zu ſerwenden. Ueberhaupt nicht abgerechnet ö ple unklar sind die Verhältnisse in der one deren Arbeitslosenstoch von den Lan- g belteministern verwaltet wird. Ende Mai 1 betrug er 200 Millionen DM. über deren e keine Unterlagen vorgelegt worden 59 Nas nützt es, daß utwillige Leute sich 0 ermutung hingeben, daß auch diese Mit- angelegt worden sind. müssen doch diese 2 0 dien eute zugeben, daß ein bestimmter Teil un im Gegensatz zu den gesetzlichen Be- mungen zweckfremd angelegt worden ist 15 5 1 5. 4 N e 5 33 F N 5 E AE . 0 —. eee — *— 5 38 111 — 18 A 1—— +.. e — 24 5 3 4 tilonsteschnik und der erwähnt sowie moderne Baustellenzubringer- — etwa so zweckfremd wie in Schleswig-Hol- stein, wo er zum Ausgleich des eee diente. Die Arbeitslosen versicherung ist der Sozialistischen Parteien hart errungener sozia- ler Fortschritt. Doch stets finden sich irgend- welche Kreise, irgendwelche Störenfriede die den Fortschritt in einen Rückschritt verwan⸗ deln. und dabei nicht zurückschrecken davor, Reserven der Not anzugreifen und sie einer dle 5 fördernden Bestimmung zu entzie- ) Diese Beträge sollen innerhalb eines 60- Millionen-Kredites gänzlich bei der Wieder- aufbaubank angelegt werden. Import-Export-Börse a m 25. Juli Lebhafter Verkehr, da grö gere Menge Shemikalien, Maschinen sowie Stahl- 73 Nichteisen-Eraeugnisse von ausländischen Firmen stark gefragt wurden. Da ausländischer Teætilien war etwas b Das deutsche Eæportangebot weitet sich stelig aus. Die Börse hatte den bisher stärksten Be- such seit ihrem Bestehen. Tendenz: Starkes Verkaufsinteresse deutscher Firmen. Lebhafte Nachfrage nach deutschen Waren im Ausland. Nachlassen der Importangebote.(dena) Wirtschaftsministerium contra Wirtschaft Dollar kurs offiziel! verteidigt „Nicht in der Senkung des Dollar-Umrech- nungskurses von 30 Cents pro Mark liege die Voraussetzung für die Ausschöpfung der Ex- portmöglichkeiten, sondern in handelspolitischen Maßnahmen“, führte Ministerialrat Dr. König auf der heutigen Pressekonferenz des Wirt- schaftsministeriums aus. Es komme darauf an, sogenannte„None Essential Goods“ gegen gleichartige Erzeugnisse des Auslandes einzu- tauschen, wenn man nicht ernste Gefahren für ganze deutsche Industriezweige heraufbeschwö- ren wolle. So sei zum Beispiel in einem zur Zeit sich anbahnenden deutsch- französischen Handelsvertrag die Lieferung französischen Parfüms nach Deutschland vorgesehen. Aehn- liche Regelungen werde man auch mit anderen Staaten treffen müssen. Durch den Umrech- IDUSIRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 nungskurs von 30 Dollar-Cents pro Mark und vor allem durch das System der Importlizenzen des Auslandes, die auch bei einer Verbilligung unserer Ausfuhr nach wie vor bestehen blei- pen würden, sei besonders die Schmuck- und Edelmetall-Branche, die Spielzeugindustrie, Teile der Elektro- und feinmechanischen Fer- tigung, die Fahrzeugindustrie und die Füll- halter produktion betroffen. Ministerialrat K6- nig wies weiter darauf hin, daß die Senkung des Umrechnungskurses, die zur Verbilligung der Exporterzeugnisse auf dem Weltmarkt füh- ren müsse, eine Verteuerung der Importe zur Folge habe. Das wirke sich nachteilig vor allem auf die Lebenshaltungskosten der in den oben genannten lohnintensiven Industrien beschäftig- ten Arbeitnehmer aus. Bekanntlich ist der deutsch- französische Handelsvertrag bereits abgeschlossen. also nicht mehr nur in der Anbahnung begrif- fen. Daß gesünder, als die Aufrechterhal- tung einer Fiktion in der Devisenbewer- tung, die Steigerung des Expoxtes. das alles spielt keine Rolle in einer Welt, da die Wirtschaft vom grünen Tisch aus gelenkt, ängstlich auf den Pfaden festgehalten wird, die nur vorsichtiges und somit langsames Fortschreiten ermöglichen. tz Wohnungen- nicht nur ausgestellt Fünf Millionen Wohnungen fehlen in West- deutschland. 1,5 Millionen davon allein in Nordrhein- Westfalen; besonderes Sorgenkind der„ Wohnungsbeschaffungs-Planer“ ist das ge- samte Ruhrgebiet und die Stadt Essen. Nicht von ungefähr ist also Essen besonders geeig- net. eine Ausstellung zu beherbergen, die alle Fragen des neuzeitlichen Bauens behandelt und in der Praxis in den verschiedensten Sta- dien vorführt. wie die derzeitige Landesaus- stellung Nordrhein- Westfalens „Dach und Fach“. Laien und Fachleute erhalten in dieser Fach- ausstellung Kenntnis und Ueberblick über neu- zeitliche. billige und schnelle Bauweisen und Baumethoden. neuartige Verwendung vielge- staltigen Materials und den Stand der Technik und Forschung auf dem Gebiete des Bauwe- sens. Es ist gelungen, ein ausgewogenes. ab- gerundetes Bild vom Betonmischer bis zum fer- tigen Siedler- Ein- und Mehrfamilienhaus. von maschineller Baumethode bis„zur Axt im Haus“, die die fremde Arbeitskraft erspart. zu vermitteln. Die Ausstellung ist in zwei Son- derschauen aufgegliedert. die teils in Hallen, teils auf Industriegelände Einzelheiten auf Spezialgebieten zeigen, und bringt darüber hinaus eine große Muster- und Versuchssied- lung. fix und fertig. teilweise bereits mit In- neneinrichtungen. Neue Baustoffe und Bauelemente werden gezeigt, neben Kies ud Sandsorten edle Werk- steine, Spezialsteine und Leichtbauplatten so- wie Betonfertigteile. Fragen der Isolierung und Schallabdichtung erfahren besondere Be- handlung: die Glasfaseranwendung im Woh- nungsbau ist in der Praxis einleuchtend vor- geführt. Es fehlen nicht Arbeits-, Schutz- und Berufskleidung sowie einschlägige Fachlitera- tur und Schrifttum. Den Auftakt macht zur Eröffnung eine große Baumaschinen-Schau mit neuzeitlichen Spitzenleistungen und Spezialmaschinen; aus der Fülle seien nur die aktuellen“ Maschi- nen, zur Trümmerschuttaufbereitung, neue Steinkformmaschinen, Neuheiten der Vibra⸗ Maschinen und Fahrzeuge. Als zweite Sonder- schau soll im September eine Ausstellung zeit- gemäßer eee Einrichtungen folgen. Die Ausstellungen auf dem Industrie- gelände bleiben während der ganzen Dauer der Fachschau. Einen erfreulichen Aspekt bieten besonders. außerhalb der Mustersiedlung. eine Reihe bildhübscher Fertig-. Montage- und Garten- häuser, die fix und fertig installiert und ein- gerichtet, die Besucher zum Betreten und Be- sichtigen locken. Die verschiedensten Größen. Ausführungen und Preislagen verführen zum Abwägen, Auskalkulieren und Rechnen. auch wenn bei keineswegs überhöhten Preisen— doch eine Realisierung für den Großteil der Besucher kaum in den Bereich des Möglichen gerückt sein dürfte. Eine andere Mustersiedlung zeigt vielleicht weniger. wie wir heute bauen könnten(wenn wir dürften, wie wir wollten). als wie wir nach den Gegebenheiten der rauhen Gegenwart bauen müßten. wenn Bestmögliches geschaf- fen werden soll. Die 33 schlüsselfertigen Häu- ser dieser Siedlung veranschaulichen 13 ver- schiedene Bauarten mit neuen Bauelementen und neuen Baustoffen. Die Erstellung der Schacher mit Ludwigsburgs Ruhm K On kurs der Porzellan- manufaktur Die Ludwigsburger Porzellanmanufaktur, nächst Meißen und Frankenthal einst der Stolz der deutschen Porzellanindustrie. ist im Früh- jahr 1948 nach 124jähriger Pause von einem 77jährigen Enthusiasten wieder zum Leben erweckt worden. Zwar waren die Manufaktur- gebäude nicht mehr verfügbar. Dem Idealis- mus genügte aber eine Marstall-Kaserne. Nicht ausreichend erwiesen sich die zur Verfügung stehenden Geldmittel, so daß das junge Un- ternehmen mit dem uralten Namen. trotzdem es gelungen War, hervorragende Fachkräfte aus Meißen und aus Berlin heranzuziehen, im Juni dieses Jahres mit einer Ueberschuldung von 140 00 DM Konkursantrag stellen mußte. Die herangeholten und die einheimischen Arbeitskräfte sind brotlos, soweit es ihnen nicht gelang. in einem benachbarten Flücht- lingsbetrieb der Bunzlauer Keramik- Werkstatt Beschäftigung zu finden. Doch es melden sich Interessenten. Lud- wWigsburg altehrwürdiges Fabrikzeichen dünkt eine recht zugkräftige Reklame und besonders Arzberg aus Bayern zeigt sich interessiert. Interessiert. allerdings nur an dem Namen und an dem Fabrikzeichen Ludwigsburg. nicht an der Wiederinbetriebnahme der Ludwigsburger Fabrik. die völlig unrationell arbeitete. Es ver- lautet, daß für einen Waggon Kaolin mitunter bis 6000 DM gezahlt werden mußte. Der würt⸗ tembergisch-badische Landtag wird sich mit der Frage der Ludwiesburger Porzellanmanu- faktur demnächst zu befassen haben. Bereits jetzt werden Stimmen laut, die den 77jährigen Künstler, der die Renaissance Ludwigsburgs im Jahre 1948 ausgelöst hatte mit seinem mangelhaften kaufmännischen Fähigkeiten für die Pleite verantwortlich machen. Ob ein smarter Geschäftsmann allerdings ohne wirk- liche Kunstpflege— die bekanntlich ziemlich kostspielig sein soll— geeignet ist. die Tra- dition Ludwigsburger Porzellans zu wahren. und darin liegt ihr eigentlicher Wert—, das mag dahingestellt bleiben, bis die maßgebli- chen Stellen entschieden haben. „Der Einzelhändler im Wettbewerb l ist in der Schriftenreihe der Industrie- Mannheim erschienen. lenkige Klettetmax“ teilweise für heutige Begriffe und Handelskammer sondern sofort beziehbar Häuser erfolgte unter Anlegung strengster Maßstäbe für den Verbrauch knapper Rrh- stoffe wie Holz, Stahl und Kohle und unter möglichst geringem Arbeitsaufwand durch Facharbeiter, die bekanntlich knapp sind. Er- kreulich ist, daß bereits etwa über 100 Fami- lien Essens Einzugspläne in diese 33 Häuser schmieden können. Nicht nur der Information dient also diese Ausstellung, sondern der Verwirklichung, dem Beginn eines Wohn- raumbeschaffungs programmes. Sofort nach Schluß der Ausstellung werden über die Emilie-Krupp- Stiftung als soziale Le- meinnützige Siedlungsgesellschaft die Woh- nungen der Versuchssiedlung an ihre ersten Bewohner übergeben werden. Im Frühjahr 1950 wird in Düsseldorf mit dem Bau eines der größten und modernsten Bürohäuser Westeuropas begonnen. In 14 Mo- Haten soll unter Leitung eines Düsseldorfer Architekten nach den neuesten Baumethoden das siebenstöckige Columbus-Haus“ mitten im Herzen der Stadt errichtet werden als pul- sendes. fibrierendes Kernstück des westdeut- schen Exporthandels, das 140 Exportfirmen aufnimmt. Bauherr ist die Columbus-Haus- Betriebs gesellschaft m. b. H., der führende westdeutsche Wirtschaftler, darunter vor allem Kreise und Persönlichkeiten angehören, die in den letzten Jahren den Wiederaufbau des Köôl- ner Teichmann-Hauses geleitet haben. Grö- Beres Baukapital ist bereits vorhanden. Ins- esamt sollen 3 Millionen DM verbaut wer- den. Die beteiligten bzw. interessierten Ex- portfirmen sind zur Zahlung eines Baukosten- zuschusses verpflichtet, der jedoch amortisiert wird. Im Gegensatz zum Hamburger Chile- Haus. das 20 Exportfirmen mit ihren Büros beherbergt. werden im Düsseldorfer Colum- bus-Haus die Firmen jeweils nur einen reprä- sentativen Raum erhalten. Elegante Ladenge- schäfte. Konferenzräume und Räume für Dauerausstellungen von industriellen Erzeug- nissen. Empfanssräume, eine Großgarage und Hotel. Restaurant. Bar und Café sollen diese neue Zentrale des deutschen Rußenhandels ae Fd Zenehmg. Der Binn 2 5 W nschiffahyt muß ge und eine Atmosphäre schaffen, die Geschäfts- abschlüssen günstig ist und den Erforder- nissen des internationalen Wirtschaftslebens entspricht. Da sich auch der Internationale lub für Außenhandel e. V.“ im Düsseldorfer Columbus-Haus niederlassen will. so dürfte das neue Projekt im Herzen des Industriege- bietes, am Sitz der Ruhrbehörde und Standort des„Rhein-Ruhr-Flughafens“ wirklich eine Zentrale aller am Außenhandel interessierten Wirtschaftskreise werden und— gebe die Ent- wicklung den großzügigen Plänen recht!— da- mit Ausgangspunkt und Startlinie einer stetig steigenden, exportintensiveren Aufwärtsbewe⸗ gung. R.-H. Volkswagen verliert Karosseriewerk Der Brand bei Hebe- müller& Söhne Auf mehrere Millionen DM. beläuft sich nach Aussagen des Besitzers— der Brand- schaden bei einem der größten und leistungs- fähigsten Karosseriewerke der Westzone(Ka- rosserien für Volkswagenwerk usvv.) der Firma Joseph Hebemüller& Söhne in Wülfrath, Nordrhein- Westfalen. Das gesamte Werk mit seinen vier Hallen brannte bis auf die Grund- mauern restlos nieder. Die Ursachen des Bran- des sind bisher noch nicht geklärt. Auch über die Gründe der Erfolglosigkeit der sofort ein- geleiteten. großaufgezogenen Löschaktion die vor allem auf technischen Unzulänglich- keiten beruhen soll— konnte noch keine klare Erklärung gegeben werden. Das Werk beschäf- tigte bisher etwa 450 Personen. Es soll nach Möglichkeit niemand vorerst entlassen wer- den., doch wird ein großer Teil der Beleg- schaft erst einmal Ferien machen müssen. Die Aufräumungsarbeiten berannen sofort. In welcher Form und ob auf dem alten Gelände das Werk wieder aufgebaut wird. steht noch rilchit fest,. Die Firma besitzt in Wülfrath 2 2 anderes Hela 8 werden 415 180 Mil. DM Kapitalbedarf Wie in Düsseldorf bekannt gegeben wurde, wird in Kreisen der Verkehrsverwaltung mit einem weiteren Anstieg des innerdeutschen Transportaufkommens gerechnet, für dessen Bewältigung eine modernisierte deutsche Bin- nenschiffahrtsflotte eingesetzt werden soll. (Kahnraum zur Zeit zu 80 Prozent über zwanzig Jahre alt, davon über 20 Prozent über vierzig Jahre alt.) Der Tonnagezuwachs für die Bizone wird auf 900 000 Tonnen Binnenkahnraum und 83 000 PS Schleppkraftzu wachs geschätzt. Un- ter Einrechnung der noch 400 000 Tonnen re- paratur würdiger Kriegsschädentonnage, die ins- gesamt etwa 700 000 Tonnen(am 1. Juli 1948) betragen hatte, würde also ein effektiver Neu- bau von rund 500 000 Tonnen nötig werden. Unter Zugrundlegung der vom Wirtschafts- ministerium Nordrhein-Westfalen für dieses Land durchgeführten Kostenberechnungen, die etwa die Hälfte des gesamten Zuwachses be- etwa 140 000 Tonnen und ein Kapitalbedarf von 175 bis 180 Millionen DM für die Bizone. Man glaubt, daß über 50 Prozent fremde Finanzie- rung unwahrscheinlich ist, obwohl uns im Augenblick diese Mutmaßung sehr optimistisch erscheint. Bei der gegenwärtigen Frachtenlage, dem nicht immer ausreichenden Güterangebot und dem schlechten Geschäft in der Benelux- Fahrt dürfte die Baufreudigkeit der Privat- schiffer nicht sehr hoch angesetzt werden kön- nen. Die Bau- und Reparaturkosten haben sich seit 1938 mehr als verdoppelt, so daß man heute für eine Einheit, die 1938 100 000 RM gekostet hat, etwa 220 000 DM anzahlen muß, wobei man für jede Tonne einen groben Durchschnitt von 200 DM und für 1 PS 400 DM ansetzen kann. Davon entfallen allein 90 000(30 000) auf Mate- rial, 42 000(28 000) auf Löhne, 72 000(32 000) auf allgemeine Kosten und 16 000(10 000) auf Ge- rücksichtigt, ergibt sich ein Eisenbedarf von winne. R.-H. Kurznachrichten Gleiche Leistung— gleicher Lohn tember in Bremen stattfinden. Nachdem die Das Arbeitsgericht Frankfurt stellte in einer Rauchtabakversorgung künftig dureh Individual- Verhandlung fest, daß die hessische Verfassung bindendes Recht setzt, wenn sie bestimmt, daß Mann und Frau bei gleicher Arbeit und Leistung gleicher Lohn zusteht. 5. Arbeitgeber sollen Schulung bezahlen. Der Freie Gewerkschaftsbund Hessen hat dem Minister für Arbeit und Wohlfahrt einen Gesetzentwurf zuge- leitet, nach dem die Arbeitgeber verpflichtet sein sollen, die Unkosten für die Schulung der Be- triebsräte einschließlich des Lohnausfalles zu be- zahlen. Das Landesarbeitsgericht Hessen hatte kürzlich entschieden, daß die Arbeitgeber nicht verpflichtet sind, für diese Kosten aufzukom- men. E. H. Kassierte Kürzung genügt nicht. Am vergange- nen Sonntag versammelten sich die Delegierten der Deutschen Postgewerkschaft Bezirk Nord- baden zu einer Arbeitstagung, bei welcher unter anderem die Kandidatenliste für die am 22. und 23. August 1949 stattfindende Bezirkspersonalver- tretung aufgestellt wurde. Bei den Ergänzungs- Wahlen wurde als Vorsitzender der Bezirksleitung Kollege Emil Speck gewäblt und der Kollege Otto Keim als Bezirkskassier bestätigt. An- schließend nahm die Tagung den Bericht des Kol- legen Funk vom Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft über die entscheidenden Vor- gänge um den Wegfall der Brüningschen Notver- ordnung entgegen. Nach eingehender Aussprache wurde die nach- folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Der Bezirkstag der Deutschen Postgewerkschaft nahm zu dem Gesetz des Wirtschaftsrats über den Wegfall der Kürzung der Dienst- und Versor- gungsbezüge nach der ersten Gehaltskürzungsver- Ordnung Stellung. Er bedauert, daß der Wirt- schaftsrat sich dem Vorgehen der Länderregierun- gen nicht angeschlossen hat, die Teuerungszu- lagen für die untersten Besoldungsgruppen bei- zubehalten. Da durch die allgemeine Teuerung die Notlage gerade dieser Gruppen außerordent- lich groß ist und ein Ausgleich durch den Weg- fall der Brüningschen Notverordnung ungenügend ist, wird der Hauptvorstand der Deutschen Post- gewerkschaft beauftragt, alles dafür einzusetzen, daß die Angehörigen der bizonalen Verwaltun- gen nicht schlechter gestellt werden als diejeni- gen der einzelnen Länder. Aike- Amerika ein unbeqduemes Beispiel. Fünf hes- sische Gewerkschaftler, die von einem achtwöchi- gen Studienaufenthalt in Amerika zurückkehrten., erklärten, daß sie dort viel gesehen und viele Anregungen bekommen hätten. Sie seien zu der Erkenntnis gekommen, daß die sozialen Verhält- nisse und Bedingungen in Deutschland und Ame- rika so verschieden seien, daß sie nicht verglichen und nicht übertragen werden könnten. C. H. Noch einmal Tabakeinschreibung. Die 5. Ta- bakeinschreibung für die Rauchtabakindustrie, auf der rund 2100 Tonnen Virginia- und Burley-Tabak versteigert werden sollen, wird, wie aus Kreisen der Bremer Tabakindustrie verlautet, anfang Sep- einkäufe gedeckt werden soll, dürfte es sich hier- bei um die (dena) Warum einfach, wenn es kompliziert geht? Die Erleichterungen für die Abwicklung der Bonus- Einfuhren in die französische Zone, die von der JEIA in Baden-Raden beschlossen und bereits be- kanntgegeben wurden, sind Ende vergangener Woche auf Anordnung der JEIA- Dienststelle in Frankfurt widerrufen worden. Demnach muß Künftig jeder einzelne Einfuhrvertrag von der JEIA genehmigt werden(dena) Austausch-Motoren für DRKW- Wagen. Die Auto- Union hat nunmehr im Zuge der Weiterentwiek- lung des DRKW- Programms die Produktion des be- Währten Triebwerks für ihre DKW-Wagen wie- der aufgenommen. Ueberall dort, wo eine Repa- ratur nicht mehr wirtschaftlich ist, besteht jetzt die Möglichkeit, ein neues Triebwerk in den alten DRW einzubauen. Die Einbauzeit des ganzen Ag- gregates, also Motor und Kupplung, Getriebe und Differential, die mit der Dynastartanlage in einem völlig abgeschlossenen Block zusammengefaßt sind, beträgt nur einen Tag. Der neue DKW- Austausehmotor wird statt bisher 18 PS in Zu- kunft 20 Ps leisten. W. F. Nachträglicher Messeerfolg. Die Firma Bau- scher, Hamburg-Miltenberg(Unterfranken), hat jetzt, nach einer Mitteilung des Miltenberger Wer- kes der Firma, einen Auftrag zur Lieferung von 50 Kleindieselmotoren von einer indischen Firma erhalten. Die Firma hatte ihre neuen Kleindiesel- motoren auf der Frankfurter Messe ausgestellt. letzte Tabakeinschreibung handeln. (dena) Unbekümmert um Arbeitslosigkeit. Der De- montagebefehl für einen Teil des Aluminſum- Werkes Töging ist nach einer Mitteilung des Lei- ters des Werkes telefonisch übermittelt worden. Die schriftliche Bestätigung des Befehls steht noch aus. Durch die Demontage des Werks wür- den mehrere hundert Arbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Gegen den von der amerikanischen Mi- litärregierung ursprünglich befohlenen Abbau eines Ofenhauses des Aluminiumwerkes Töging hat das bayerische Wirtschaftsministerium bereits vor einiger Zeit Einspruch erhoben.(dena) Wird Arbeitslosigkeit berücksichtigt? Zwischen Vertretern der Ruhrhütten, des Eisenerzbergbaues und der Vfw werden in Kürze erneut Verhand- lungen zur Festsetzung einer Absatzquote für In- landserze für das vierte Quartal 1949 aufgenom- men. Nach Ansicht gut unterrichteter Fachkreise müßte sich die Ruhrstahlindustrie zur Abnahme von mindestens 330 000 bis 400 000 Tonnen Eisenerz bereiterklären. Andernfalls müsse mit der Still- legung von Erzgruben und der Entlassung von Arbeitskräften géerechnet werden. Wie hierzu wei- ter verlautet, besteht bei den Ruhrhütten zur Zeit die Tendenz, die Verhüttung der feineisenarmen Inlandserze einzuschränken und mehr hochwer- tige Auslandserze und Schrott, die reichlich ange- boten werden, zu verhütten. I Ein in der„Times“ erschienener Arti- el, der sich mit der deutschen Industrie- roduktion und den deutschen Export- möglichkeiten befaßt, gelangt zu dem Schluß, daß viele Gründe für den weite- ren Anstieg der deutschen Wirtschafts- kraft sprechen. Trotz der bestehenden Ex- portschwierigkeiten dürfte der deutsche Wettbewerb auf den Auslandsmärkten be- deutend sein, 1 wobei die Deutschen, wenn sie könnten, versuchen würden, durch interna- tionale Kartelle einen vernich⸗ tenden Konkurrenzkampf zu vermeiden. Es sei sicher, so heißt es weiter, daß die JEIA nicht in der Lage sein wird, zu gewährleisten, daß in Zukunft die deut- schen Ausfuhren nicht zu Dumpingpreisen abgesetzt werden. Bezüglich der von der Industrie gelei- steten Forschungsarbeit heißt es in dem Artikel, daß gut unterrichtete Kreise sie als erfolgreich und beeindruckend bezeich- nen. Bei der Wirtschaftsplanung liege der Nachdruck auf der Schaffung von Ar- beitsplätzen. Dieses Vorgehen habe mrt dem Einverständnis der Gewerkschaften den Vorrang vor dem Wohnungsbau. (dena) Wohnbaufinanzierung akut Komplizierte Vorschriften Die Darlehen der Kreditanstalt für Wieder- aufbau sollen es den Kreditinstituten ermög- lichen, bis zur Ablösung des Kredites durch eigene Pfandbrief- Emissionen oder durch son- stige eigene Mittel erststellige Hypothekendar- lehen für den sozialen Wohnungsbau zu ge- währen. Die Gelder sollen zum Neubau mehr- geschossiger Wohngebäude, zur Wiederinstand- setzung beschädigter Häuser und zur Fertig- stellung begonnener Bauten verwendet werden. Die Darlehen werden grundsätzlich zu einem Tilgungssatz von 1 Prozent vergeben. Es soll jedoch den Kreditinstituten überlassen bleiben, höhere Tilgungssätze festzulegen. Die Mittel dürfen nur für Bauvorhaben ge- geben werden, deren Vollflnanzierung durch Beteiligung der öffentlichen Hand und durch Eigenkapital oder Selbsthilfeleistungen der Bauherren gewährleistet ist. Sie sollen nur Arbeitnehmern mit begrenztem Einkommen, und zwar in solchen Gebieten gegeben werden, in denen die Ausweitung von für Deutschland wichtigen Produktionszweigen bisher durch den Mangel an Wohnmöglichkeiten behindert wurde. Die Größe der einzelnen Wohnungen soll 60 Quadratmeter Wohnfläche nicht überschrei⸗ ten. Die Baukosten sollen auf maximal 39 DM pro Kubikmeter Umbauterrain in ländlichen Gebieten und Kleinstädten und auf 40 DM pro Kubikmeter in größeren Städten festgesetzt werden. Um eine rationelle Erstellung der Gebäude zu gewährleisten, soll ein Neubau- auftrag mindestens 50 Wohnungen umfassen. In größeren Städten sollen die Aufträge auf 200 Wohnungen ausgedehnt werden. Wird durch einen entsprechenden, Anteil an Eigenkapital! der Finanzierungsanteil der öffentlichen Hand verringert, kann von diesen Blockgrögen abge- wichen werden. Mit Rücksicht darauf, daß die einzelnen westdeutschen Länder entsprechende Mittel für den Wohnungsbau bereitgestellt haben, sollen e mindestens 80 Prozent der durch die Kredit- anstalt für Wiederaufbau zur Verfügung ge- stellten Mittel für solche Wohnungspauten Ver- wendung finden, die ohne Zuhilfenahme öffent- licher Gelder nicht erstellt werden 0 0 ena Hartmanns Schattenquoten- Hoffnung N für den Lastenausgleich Der Direktor der VfF, Alfred Hartman n, trat in einer Wahlversammlung der CDU in Marburg für einen individuellen La- sten ausgleich ein und bezeichnete die im Gesetz über die Währungsreform vorgesehene „Schattenquote“, die Möglichkeit der Ausschüt- tung von weiteren 10 Prozent der alten RM- Guthaben, als eine Möglichkeit zur Beseitigung von sozialen Härten, die aus der Währungs- umstellung entstanden seien. Wer das Privat- eigentum bejahe, so führte Hartmann im ein- zelnen aus, müsse auch das Privateigentum der Flüchtlinge, Ausgebombten und Währungsge- schädigten bejahen, das verloren gegangen sei. Er müsse sich also zum Grundsatz der indivi- duellen Schadensfestsetzung und der individuel- len Entschädigung bekennen. Der Lastenaus- gleich müsse auf den Währungsstichtag abge- stellt werden, da sonst wohl niemand weiter arbeiten und sparen werde. Zu seinem Vorschlag auf Verwendung der „Schattenquote“ erklärte Hartmann einem Dena-Vertreter, er sei sich wohl bewußt, welche Hoffnungen damit geweckt würden. Heute wisse man aber, wieviel unsere Währung Wert sei und müsse die ‚Schattenquote“ im Interesse der Geschädigten heranziehen. Steuerreform: Bundesregierungs-Erstaufgabe Der Direktor der VfF trat in seiner Rede auch Zeitungsmeldungen entgegen, wonach die große Steuerreform bis 1951 verschoben worden sein soll. Nach Hartmann wird sich die Bun- desregierung nach ihrer Konstituierung sofort mit diesem Problem befassen müssen. Es sei nicht zu befürchten, daß eine Senkung der Ein- kommensteuer die Länderhaushalte in Unord- nung bringen oder eine zu große Kaufkraft schaffen könnte.(dena) Weizenpreis bleibt hoch Erklärungen Podeyns Der stellvertretende Direktor der VELF, Ministerialdirektor Pod ey n, erklärte in einer Pressekonferenz, daß an Stelle der für 1949 vorgesehenen Einfuhr von 1,5 Millionen Ton- nen Futtergetreide auf Grund der zu erwar- tenden Kürzung der Dollarhilfe aus Armeemit- teln nur mit einer Million Tonnen gerechnet werden könne. Die Einfuhr von Brotgetreide wird nach der Ansicht Podeyns in der geplan⸗ ten Höhe erfolgen. Zum Weltmarktpreis sei Hartweizen— er- klärte Podeyn— nur ein geringer Teil der ame- rikanischen Weizenernte u dem im Weltwei⸗ zenabkommen festgelegten Preis von 1,80 Dol- lar je Bushel 35,26 Liter) verkauft worden. Auch Großbritannien zum Beispiel werde nur etwa 50 Prozent seines Weizenbedarfs fur die- sen Preis einkaufen können, während es für die anderen 50 Prozent den freien, an der Chica- goer Börse notierten Weltmarktpreis von 2,10 bis 2,30 Dollar je Bushel bezahlen müsse. Auch das Vereinigte Wirtschaftsgebiet könne hin- sichtlich der internationalen Weizenpreise nichit allzu optimistisch sein. Dem Weltweizenabkom- men habe es nicht beitreten können, und mit einer Senkung des freien Weltmarktpreises sei in nächster Zeit kaum zu rechnen,(dena) e e Mitwoch, 27. Juli 1949/ Nef de Seite 8 MORGEN 4 — vera Und wer wollte wohl daran zweifeln, 7 pr. K daß in diesem auf geheimnisvolle, über- Buddleia 1245 Die Sache mit dem Regenschirm/ Von Liens Lladenberg den ungewöhnlichen Besuch zu wundern und nach seinem Zweck zu fragen. Die an dieser Geschichte Beteiligten haben sie nie begriffen. Sie wissen wahrscheinlich überhaupt nicht einmal, daß sie in eine Geschichte verwickelt waren, die von einem zerbro chenen Schirm handelt. Nur der alte Axel Holm aus Eslöf erlebt im Traum bisweilen noch den schrecklichen Augenblick, da seine Frau unvermutet mit einem zerbrochenen Schirm in der Hand zur Tür hereintrat; seine Frau, die am frühen Morgen nach Lund abgefahren war und die er nach allen Gesetzen der Vernunft auch in Lund angekommen glauben durfte. Sonst hätte er nämlich nie seine Freunde zu einer kröhlichen Aquavit-Runde in seine nor- malerweise abstinente Wohnung laden gewagt. Aber das war nicht der erste Schrecken in dieser Geschichte. Gegen halbacht Uhr schon des gleichen Morgens fuhr in Lund der stud. jur. Frithjof Christiansson er- schrocken im Bett hoch, weil seine Zim- merwirtin an die Tür pochte.„Herr Dok- tor!“ rief sie— weil in Lund die Studen- ten zunächst bei ihren Wirtinnen zu pro- movieren pflegen—„Herr Doktor! Ihe Frau Tante aus Eslöf ist zu Besuch gekom- men!“ Sein Schreck war umso größer, als nicht nur er allein durch den Ruf der Wirtin aufgescheucht wurde. Für lange Betrach- tungen hierüber war jedoch keine Zeit. Er pries die Vorsehung, die in seg em möb- lierten Zimmer eine zweite Tür, in diesem Falle also einen„Notausgang“ benutzbar gelassen hatte; und indes er sich durch die Tür hindurch, hinter der die Tante war- tete, schlaftrunken-begriffstutzig stellte, suchte das Mädchen Karen in fliegender 8 Eile ihre Sachen zusammen und ver- schwand durch die zweite Tür aus dieser Geschichte überhaupt. Die Herzlichkeit der Begrüßung zwi- schen Tante und Neffen litt darunter, daß dieser, schon durch sein Studium mit einem ausgeprägten Sinn für die unabsehbaren Folgen böser Taten belastet, sichtlich ner- vös war. Aengstlichen Blicks suchte er, ob nicht geblieben sei, der nicht in das Zimmer eines Studenten gehöre. Bereits mit verstohlenem Fußtritt einen blausei- denen Gürtel, der auf dem Boden lag, unter den Schrank befördern müssen da sah er plötzlich über einer Stuhllehne hängend, ganz offen den Blicken der Tante Holm preisgegeben, einen— Damenschirm. Alles an stud. jur. Frithjof Christiansson wurde plötzlich gequält- lebendig; er hüpfte aufgeregt durch das Zimmer: er zeigte be- langlose Bilder an den Wänden; ja, er einzu- 5 (Zeichnungen von Stösse 9 zwang sie sogar zu einigen Einblicken in die umfangreiche juristische Fachliteratur, die auf dem Schreibtisch lag.. und all dies nur, um unauffällig von rückwärts an den Schirm zu gelangen. Jetzt war er end- lich an der Stuhllehne. An sie gelehnt, schwätzte er krampfhaft auf die Tante ein, während seine Hände rückwärts den Schirm suchten. Jetzt hatte er ihn endlich erfaßt! Langsam, den Schirm hinter sich gepreßt, bewegte er sich wie zufällig rück- lings zum Fenster, das zum Glück offen Stand, hob den Schirm vorsichtig hoch und lieg ihn kurz entschlossen hinausfallen Als er ihn drei Stockwerke tiefer auf dem Steinweg des Vorgartens aufschlagen hörte, atmete er erleichtert auf. Jetzt erst fand er Kraft und Sammlung, sich über Nun, der Besuch war leicht erklärt. Die freue sich, sehend und, nach den Büchern auf dem Schreibtisch zu urteilen, arbeitseifrig ange- troffen zu haben. Und jetzt wolle sie nicht Sondern jene alte Freundin besuchen, der sie schon seit einem Jahr einen Besuch versprochen habe! sie wohl am raschesten in die Lundagard länger stören! omme? geschehen sei! Mutter des Studenten Christiansson hatte die Tante Holm gebeten, bei ihm doch ein- mal nach dem Rechten zu sehen, da sie doch so nahe bei Lund wohne. Was hiermit Und sie ihren Neffen so gesund aus- Ind wie Es läßt sich schwer schildern, was in dem Vorgarten der alten Dame vorging, als sie draußen, in ihren Schirm wieder- fand. Zwar war er in der Mitte zerbrochen und auch sonst traurig zugerichtet, daß es sich um ihren eigenen teueren Sei- denschirm handelte, war offenbar aber Die Tante versank, die Schirmruine in der Hand, in tiefes Sinnen. Den Gedanken an böse Geister verwarf Jedes Tier ist ein Symbol. Schaf und Kamel bilden das strahlende Viergestirn der Dummheit, in welchem der Ochs die dumpfe, der Esel die störrische, das Schaf die folgsame und das Kamel die hochtrabende Dummheit verkörpert. Das ist die Unsauberkeit selbst. Taube ist die Unschuld. Die Schlange ist die Sünde. Hund und Katze sind Mann und Weib, das sieht jeder. Die Giraffe ist die typische alte Jungfer. knechtetste Tier ist der Stolz; wie erhaben läßt so ein alter Droschkengaul, regentrie- fend an der Ecke, seine Unterlippe hängen! Und 185 5 1 hat in diesem Register 8 i i seine Sonderstellung, denn das fühlen wir irgendwo ein Gegenstand liegen- gleich, daß mit 5 Worte„Nachahmung“ 58 das Symbolische seines Wesens noch lange er nicht umschrieben ist. Ja, wir ahnen mit Scham und Gelächter, daß die Schöpfung sich hier in einer genialen Satire auf den Menschen versucht hat. Der Affe ist ein peinlicher Verwandter, den man nicht gerne herzeigt und doch nie los wird. Der Affe gibt uns keine Ruhe, er bringt Unfrieden in die Religionssysteme und biologischen Glaubensbekenntnisse, er entfesselt schauerliche in Dayton, Tennessee, USA, er knackt be- haglich seine Nüße auf und führt die Wissenschaft jahrzehntelang mit ein paar javanischen Backenzähnen aufs Jahrzehntelang hatte man uns gepredigt, daß der Mensch vom Atfen abstamime, dann wurde ein gemeinsamer Urahne kon- Struiert, der bereits in den Filmen größere Rollen zu spielen bekam, als plötzlich ein Anthropologe auf dem Salzburger Kongreß aufstand und kurzerhand erklärte, das alles sei nicht wahr, und der Mensch stamme nicht vom Affen, sondern der Affe stamme vom Menschen ab! Man griff sich an den Kopf, wo nun alles rundum ging!— und behielt gerade noch so viel Geistesgegen- wart, um sich schnell ein Billett in den Zoo zu kaufen. Das tat auch ich. Es war ein heißer Sonntagnachmittag and der Zoo bummvoll: es war ein Betrieb, den men nicht anders als doll bezeichnen konmte. Es roch nach den verschiedenartig- sten Mistsorten. Die Adler langweilten sich auf Bergesgipfeln dicht unter dem Draht- gitter. Gedankenvoll spazierte der alte Herr Elefant, die Hände auf dem Rücken, mit krummen Knien auf und ab. Die Krokodile lagen wie aus Guttapercha mit von sich ge- streckten grünen Pratzen. ruhte als Insel im Brackwasser und tat beim Anblick einer Semmel einen lachs- farbigen Höllenschlund auf. Bewegungslos schauten die Stelzvögel mit mißgünstigem Pädagogenblick drein. Die Kamerunhyane schlich wie ein schlechtes Gewissen ihre ruhelosen Achter, als wartete sie auf den Ein Büffel chwein Ultimo des Jüngsten Gerichts. trottete müde aus der Tür und schnüffelte ein wenig an dem Schildchen„Bos ameri- „Cötz von Berlichingen“ in Heidelberg Affenprozesse, Der konzentrierte Affe/ von Ochs, Esel, Die Das Pferd, das ge- Glatteis. Das Nilpferd Neuinszenierung Friedrich Brandenburgs zum Goethejahr Die Erinnerung an eine„Götz“-Aufführung vor Jahren oben im Schloßhof, bei der Baum und Brunnen, das ehrwürdige Gemäuer und Selbst Mond und Sterne mitspielten, beschattete ein wenig die Eindrücke dieser als Goethe- Ehrung gedachten neuen Heidelberger Insze- nierung Friedrich Brandenburgs. Nach jenem Götz-Erlebnis in freier Natur dünkte uns der von drückender Julihitze erfüllte ge- schlossene Theaterraum für diese dramatische Explosion des zweiundzwanzigjährigen Goethe nicht eben als ideale Stätte mehr. Ueberdies Hefiel den einen oder anderen Zuschauer wob“ der ketzerische Gedanke. ob es denn überhaupt Opportun war. nach dem„Tasso“ gerade die Götz- Glorifizierung zum Gegenstand der Gosthe-Ehrung zu machen. Denn, Hand aufs Herz: das polternd Kriegerisch-Reisige und die hausbackene Biederkeit der Atmosphäre um den robusten wohlmeinenden Selbsthelfer in Wilder anarchischer Zeit“ mutet bei allem Respekt vor dem Genius Goethes heute doch reichlich gegenwartsfern an. Dies um so mehr, als die auf den Theatern meist gespielte Fas- sung von 1773 an genialischer Unmittelbarkeit des dramatischen Ausdrucks erheblich zurück- Pleibt gegenüber der Urfassung, in der aus manchem Satz über die Gerechtigkeit der „Großen“ und das deutsche Elend die Funken überzeitlicher Erkenntnisse sprühen. Es kommt hinzu, daß wir heute wissen, wie sehr Goethes Ueberidealisierung seines Helden m der hi- storischen Gestalt des Berlichingers abweicht, und schließlich— auch das spricht mit— wol- jen sich die kunterbunt gereihten Szenen in ihrer grellen Sprunghaftigkeit nur schwer zu einer wirklichen dramatischen Einheit zu- sammenschließen. Auch Brandenburg hatte damit seine Not, doch muß ihm zugestanden werden, daß er mit feinem spielleiterischen Spürsinn nach neuen Möglichkeiten für die dramaturgische Formgebung Ausschau hielt und durch vor- sichtige S riche wie durch resolute Weglassung ganzer Szenen zu einer bemerkenswerten Straffung der Handlung gelangt ist, ohne die große geistige Linie zu gefährden. Der erfreu- lich rasche ziehende Wechsel der von Helmut NöGtzoldt mit schöner Einfühlung in die zeitliche Atmo- ließ keine wie A fl Und d sofort. sie als aufgeklärte Frau Schutzengel?— 8 Der Gedanke an Schutzengel hatte man- 8 ches für sich Zumindest War es einleuch- tend, daß unschuldige Kinderseelen von Schutzengeln unmerklich“ behütet Werden können, daß sie aber vermutlich robuste. f im Lebenskampf abgehärtete Seelen aus Eslöf nur mit handfesten Warnungssignalen benachrichtigt werden. canus Glm.“ Der Pfau wartete, bis genü- gend Publikum versammelt war. und schlug ein Rad. Am meisten Zuspruch aber fanden die Affen. Vor dem großen Affenkäfig staute sich die Menschenmenge— tausende weißer Strohhüte— und lachte. Jeder versuchte, die Aufmerksamkeit der Affen zu erregen: sie hatten Spiegel mitgebracht, Weißbrot und rote Rüben. Aber die Affen konnten sich nicht konzentrieren. Sie blickten scheel hinaus auf die mit Eisenstäben liniierte Welt, auf die zähnefletschenden, lächelnden Visa- gen der Kerkermeister da draußen, warfen Ralberstaunte Blicke in die hereingereichten Handspiegel und turnten sodann hurtig die altbekannte Tour über Leiter, Stange, Treppe und Trapez durch. wobei der Schweif eines baumelnden Mitgefangenen kunstvoll als willkommene Seilstrippe be- nutzt wurde. Dann saßen sie mit einem Ruck wieder dem unvermeidlichen Gitter gegenüber, ließen den Blick uninteressiert Unruhe im Hotel Von Mark Twain Auf der Flucht vor dem Lärm und der Unruhe der Pariser Straßen gelang es mir einst mit vieler Mühe, ein ruhiges Zimmer im sechsten Stock eines kleinen Hotels in einer Nebenstraße zu mieten. Um Mitter- nacht starben allmählich alle kleineren Ge- rausche hinweg, und ich war gerade beim Einschlafen, als ich einen neuen und eigen- artigen Lärm vernahm. Ich horchte. Of- fenbar amüsierte sich ein armer Irrer da- mit, ganz leise und sanft schnurrend in dem Zimmer über mir hin und her zu tanzen. Ich mußte also warten, bis er damit fertig sein würde. Fünf endlose Minuten dauerte der Tanz, dann folgte eine kleine Pause, und dann hörte ich einen kräf- tigen Plumps auf den Fußboden. Aha, dachte ich, er zieht seine Stiefel aus. Gott sei Dank, daß er mit der Tanzerei fertig ist! Wieder eine Pause— und das Tanzen ging wieder los. Ich sagte mir: Na, er versucht's wohl noch einmal mit einem Stiefel! Wieder kam eine Pause und wie- der ein Plums. So, dachte ich, jetzt ist Schluß. Jetzt hat er den zweiten Stiefel ausgezogen! Aber nein: nach kurzer Pause tanzte er weiter. Verdammt, dachte ich, der Kerl tanzt auf den Socken weiter. Als aber gleich darauf wieder ein Plums kam, sagte ich laut zu mir selbst: Dieser ver- fluchte Idiot hat zwei Paar Stiefel an! Eine ganze Stunde lang fuhr der Mann fort zu tanzen und Stiefel aufzuziehen. Fünfundzwanzig Paar hatte ich gezählt, als mir endlich die Geduld rig—, ich nahm meine Pistole und rannte fluchend und schimpfend die Treppe hinauf. Und— da saß der Hausknecht und putzte die Stiefel der Hotelgäste. 5 manchem charakteristischen Einzelprofil sorgliche Regiearbeit Friedrich Brandenburgs ablesen, der am Schluß inmitten der Darstel- ler den lebhaft geäußerten Dank des Hauses entgegennehmen konnte. C. O. E. und bei offener Szene sich voll- sphäre geschaffenen Schauplätze Langatmigkeit des kommen. In Hermann Schomberg hatte sich Brandenburg einen Götz verschrieben. Blutwärme und Menschentum mehr heraus- stellte als berserkernde Rauhbeinigkeit. guter Sprecher mit Herzton, ohne unmännlich g Als Hausvater und Wirt des un- kreiwilligen Gastes Weislingen versteht er zu lachen, ohne zu verletzen. Ehrgeiz des Kavaliers, aber doch kein Prolet im Panzer. 5 Perrücken spielt dieser Götz mit feinem Be- hagen seine ironisierenden Trümpfe aus. und von Schmerzen geadelt (wenn auch nicht so unmittelbar mitreißend aus diesem zu werden. Vor dem Tribunal wie einst sein großes Vorbild) Jammertal. In Erhard Steinke, dem der verräterische Weislingen anvertraut War, hatte Schomberg einen künstlerisch ungefähr eben- Ursula von bürtigen Gegenspieler gefunden. Rei bnit z Adelheid erschöpfte als treibende Kraft der Intrige überzeugend und mit verhal- ten schwelender Dämonie den Charakterfundus dieser Gestalt und kokettierte außer mit ihren Liebhabern ein wenig auch mit ihrer Rolle, Was ihr nicht schlecht anstand. Aus einem gut gefügten Ensemblespiel die wichtigsten Ge- stalten: Werner Hiserts Georg, blitzend vor in seiner Jugend. liebesbesessener Franz, der männlich feste Lerse Walter Grüters, Wil- helm Pitsehs Bruder Martin, der feiner ge- staltet war. als des Darstellers unsicher kon- Dazu Elisabeth Funcke als Götzens Hausfrau, von sorgendem Froh- sinn des Herzens erfüllt, und Eva-Katharina Schultz, eine Maria mit dem edlen Klang Jungmädchentums in Auch in dem wimmelnden Schwarm der sicher geführten Nebenfiguren ließ sich an Daseinslust B a mber gers turierter Sickingen. verinnerlichten Stimme. und federnd Handlungsablaufs geht er Er ist frei vom der Rats- ergreifend auf- der Ein der Kulturnachrichten Paul Linckes„Frau Luna“ wird gegenwärtig von der Künstler- Notgemeinschaft des einge- gangenen Heidelberger Volkstheaters in einer Randfesten Neuinszenierung von Conny Oer- lein aufgeführt, die es an kabarettistischen Einlagen und zeitgemäßen Anspielungen nicht fehlen läßt. Die Qualitäten des Ensembles sind naturgemäß unterschiedlich, doch neben jun- gen Nachwuchskräften(wie die drastische Grete Eckert), bewähren sich Hannelore Sturm, Herbert Clemens, Franz Kugler und Kar! Klie- wers als sichere Stützen der Aufführung, als deren Seele und Nerv Ly Brühl in der Fitel- rolle paradiert. Die Heidelberger begrüßten „ihr“ Volkstheater, mit turbulenter Begeiste- rung.(e. p.) Erwin Piscator, der Schillers„Räuber“ bei den diesjährigen Marburger Festspielen in- szenieren sollte, hat bisher vom Us-Außen- ministerium noch keine Einreisegenehmigung nach Deutschland erhalten. „Richard Strauß, ein Leben für die Musik“, heißt ein Film, den die Continent-Film Ham- burg beendete Die Aufnahmen zeigen neben Bildern aus München, Garmisch-Partenkirchen auch Motive seines Schaffens in Wien und Salzburg. Das Drehbuch schrieb Alfred H. Jacob. An der künstlerischen Gestaltung des Films sind der Sohn des Meisters. Dr. Franz Strauß. sem Biograph Dr. Karl Pfister sowie Rudolf Hartmann maßgeblich beteiligt. dena) Der Präsident des deutschen Caritasver- bandes, Prälat Dr. Benedikt Kreutz, ist in Freiburg an einer FHerzlähmung gestorben. Prälat Dr. Kreutz wurde 1879 in St. Peter (Schwarzwald) geboren. 1918 errichtete er die Berliner Hauptvertretung des deutschen Cari- tas verbandes, zu dessen Leiter er drei Jahre später gewöhlt wurde,(dens) geschah allerdings nicht. der überraschten Zecher stiegen der Tante doch einige Zweifel auf, ob der Einsatz der Iahutzengel gelohnt habe. verwöhnt jenem schrecklichen Augenblick träumt, we seine Frau mit einem zerbrochenen, gewalt- seines morgendlichen Umtrunks eindrang. Aber begriffen hat er— wie schon zu An- kang gesagt— die Geschichte niemals Sigismund von Radecłi über die tausende Hüte gleiten und suchten aufmerksam ihre Ellbogen nach Flöhen Ab. Sie konnten sich nicht konzentrieren: einzige, Was sie festhalten konnten, War das, was sie festhielt— das Gitter, das ihnen hut(beides sichtlich neu angeschafft), suchte sich hervorzutun, immer wieder zwischen die Stäbe hielt und vor dem Griff des Affen schnell wieder zurückzog. Die Braut und die Umstehenden lachten herzlich, während der Affe die Lippen zu einem Schnattern vorwölbte und 80 Still-böse dasaß, daß die Hand mit dem Strohhut sich endlich ganz nahe an ihn heranwagte. natürliche Weise entführten und zerbroche- nen Schirm ein Warnungssignal zu ei- blicken war! dern auch kostspieliges Warnungssignal! 5 5 5 Sie War— die gute alte Dame Holm— jemand über diesen sonderbaren Namen zu lange verheiratet, um nicht bei diesem den Kopf schüttelte... denn Buddleia, Punkt der Ueberlegung sofort an ihren Mann Axel zu denken, der unbeaufsichtigt und deshalb gesteigerter Aufmerksamkeit von Schutzengeln wert in Eslöf saß.— 80 fand Nicht nur ein handfestes son- männliche Mehr eine herzhaft- fröhliche, quavit-Tafelrunde ein jähes Ende. in dieser Form sich wirklich Deshalb ließ sie— erbittert ber jene— die offensichtliche Ausschrei- d tung ihres Mannes ungerügt.— schwand sie aus der Heimatstadt. Dies ist wiederum der Grund, weshalb er alte Axel Holm— ansonst an eine trenge Logik bei ehelichen Zwischenfällen 8 ewönnt und von Schutzengeln niemals heute noch bisweilen von Atig aussehenden Schirm in den Frieden Strauches, der prachtvolle exotische Blüte treibe. Nun ja, exotisch, das stimmtl wur erwidert. ein ernster Mann seine Tochter Buddlez imm Denn angesichts nennen konnte daß sie höher als andere einherschritt. Si. ter wollte sie studieren, und sie erzwang 8 Während eines ihrer Urlaube, die se Hause verbrachte, im Sonnenschein in dn L. großen Garten hinter dem elterlichen Hau or die Wäsche getrocknet wurde, griff Tah aun Paula, die unverehelichte Schwester ug Abt Vaters, an ihren Mund und sagte niels] anderes, als:„Mein armer Bruder! Der wn 7 noch viel mitmachen; Von Walter von Molo Sie War die Tochter achtbarer Leute, pf le immer hervorgehoben wurde, wenn wietg Bank allge posts Karls Lud u isch Das sei der Name eines ausländische War das denn zu verstehen, dl fr en Bereits als Kind fiel sie dadurch ab 4. dere aß ihre Eltern nachgaben; dann. Es verbreitete sich bald das Gerücht, d 6 ie„zum Theater gegangen“ sei. Und d* sie trägt Seiden 12 Hemden!“ ahn das indem er seinen Hut Mit einem Ruck riß der Affe plötzlich den Strohut an sich: die Menge applau- dierte, der Kopf ohne Hut wurde purpurrot und lächelte säuerlich. Und wirklich, jetzt sah man, daß der Affe sich doch konzen- trieren konnte! Nicht auf den Strohhut— den würdigte er keines Blickes und hielt ihn bloß fest in den Händen—, nein, sondern auf den zorn- roten Kopf des jungen Mannes mit ein- gehängter Braut! und intelligentem Blick fixierte er diesen Kopf und begann nun langsam. ohne das Auge vom Bräutigam zu wenden, Streifen um Streifen vom Strohhut(einer sogenann- ten Kreissäge) abzüreiben. Sie sahen Sich starr an, das Gitter War zwischen ihnen: der Affe war frei, denn er machte mit dem Strohhut, was er wollte; der Mensch war Mit raffiniertem Genuß gefangen, denn er war von seinem Strohhut abgesperrt, konnte wegen der Ehre und der kfesteingehängten Braut nicht fliehen. und wurde ausgelacht wie nur ein Schimpanse im Käfig! Ritsch!— das schwarze Band ging in Fetzen. Ratsch!— das Schweißleder ward krachend herausgerissen. Dann wur- den die Füße in den Hutboden gestemmt, die Hände packten die Seitenwand und krach!— zerfiel der Hut in seine Bestand- teile. Und während dieser ganzen fieber- haften Arbeit hatte der Affe nicht einen einzigen Blick auf sie geworfen., sondern nur Wonne aus der Wut seines Gegners getrunken und sich keinen Haßstrahl aus dem Menschenauge entgehen lassen. Dann sammelte er das Unglückshäufchen mit einem Griff zusammen und reichte es dem Manne gleichmütig aus den Gitter- stäben heraus. Und dieser wies die Reste nicht von sich, sondern ergriff sie bebend. um sich beim Wärter zu beschweren. Er zog mit eingehängter Braut ab. Der Affe aber war wieder ein zerstreuter Affe geworden, suchte bereits aufmerksam seinen Ellbogen ab, und machte sich jetzt mit einem Spung auf die alte Tour— über Leiter, Stange, Treppe und Trapez, Wobei er den Schweif eines baumelnden Bruders kunstvoll als Seilstrippe mitbenutzte. Von Prof. Dr. Wolfgang Rosenthal Ja, liegt denn der Thomaskantor nicht in seiner Kirche. der ehrwürdigen Thomaskirche zu Leipzig? Die Frage wurde erst kürzlich Wieder aufgeworfen. als die Musiker des rus- sischen Staats- Streichquartetts dem Genius Bach ihre Huldigungen in Leipzig erweisen wollten. Als Bach am 28. Juli 1750, abends ein Vier- tel vor 9 Uhr gestorben war. verblieb sein Leicmam zunächst in seiner Amtswohnung. in der alten Thomasschule. Am 30. Juli wurde der tote Meister in die damalige Begräbnis- kirche Leipzigs, die Johanniskirche über- geführt. wo sein Leichnam in der Nacht vom 30. Juni zum 31. Juli vor dem Altar aufgebahrt stand. Am Freitag, dem 31. Juli wurde Bach „sechs Schritte vor der südlichen Kirchentür“ auf dem alten Johannisfriedhof tief begraben, und zwar in einem Eichensarg. was damals etwas seltenes gewesen sein muß und später Wesentlich zur Auffindung seiner sterblichen Ueberreste beitrug. Kein Grabstein wurde zu des Meisters Ge- dächtnis errichtet, niemanden war der Ge- danke gekommen, den Thomaskantor etwa in der Thomaskirche beizusetzen. Das Grab an der Friedhofsmauer das bald in Vergessenheit geriet, war für ihn gut genug. Da genaue An- haltspunkte fehlten. ließ der Rat der Stadt Leipzig anläßlich seines 200. Geburtstages im Jahre 1883 an der südlichen Kirchenmauer fol- gende Gedächtnisstafel anbringen: „Auf dieser Seite des chemaligen Johannis- kirchhofes wurde Johann Sebastian Bach am 31. Juli 1750 begraben.“. Gelegentlich eines Neubaues der Johannis- Kirche im Jahre 1894 boten die Fundamentie- zungsorbeiten einer Ausgrabekommission un- ter Führung des bekannten Anatomen Prof. Dann heiratete sie. Natürlich nidu wl en andere, es mußte bei Buddleia einer senf t der mit der Kunst zu tun hatte. Er war eh Maler, aber ohne Professorentitel! Da&. A endgültig jeder, daß das Unglück seg] We Lauf nahm. Und als ihre Mutter sie de 4 suchte, um ihr Enkelkind zu sehen, f e Buddleia zu Hause in Hosen, in fangs u schwarzen atlasseidenen Hosen herum, nf Ant We durch die Sonnenwelt sich für eine Mutter nicht schickt. 0 Ein junger Mann aus der Menge, mit Das erwies sich. An einem schön 5 eingehängter Braut und aufgesetztem Stroh- Frühlingstage schritt Buddleia mit nf g; Mann und mit ihrem kleinen Jungen in df g großen Stadt, in der sie wohnte, spazientef ge Surrend fuhren die Straßenbahnen hin in l Her. 5 plickte eine schöne junge Frau, die leben. ib freudig und unbekümmert dahinging, m krischen und blanken Augen, in ein Fr modernen Kleidung, die nicht auffiel. In 8 Junge spielte mit einem Ball, dem er nach. Jeder, der Buddleia begegnete g, 11 lief, um ihn immer wieder jubelnd auff p heben. alte Es geschah, daß der Ball auf die Va bahn rollte zu den Schienen der Straße bahn, und der Junge rannte ihm mit de nen kleinen halbnackten Beinchen hurt nach. In voller Fahrt kam ein Strabe babhnwagen dahergebraust, der Sohn B jeias sah ihn nicht, denn er bückte n nach seinem geliebten Ball dicht vor de dati Straßenbahnwagen, dessen Führer im lenden. ten Augenblicke zu bremsen versuchte, ahent es gelang nicht. u: Buddleias Mann schrie entsetzt auf, fen schöne und elegante Buddleia jedoch pig mit einem gewaltigen Satze zwischen Kind und den Straßenbahnwagen. aller Kraft stieß sie es von den Schief nz weg, und dann war das Geschrei ganz te ger die Straßenbahn stand. Das Eind de unverletzt, aber Buddleia lag unter er schweren Gefährt; jeder sah, es War f ng ausgegangen. 100 Dann kam der Rettungswagen. Budgf in verschwand mit todblassem Antlitz, A freudigen Augen, gehoben von Männe 4 der Roten-Kreuz-Uniform im Inner f Wagens. Das letzte, was man von ihr War, daß sie glücklich lächelte. Das le Bein ist ganz ab“, sagte einer, der es wie te Er behielt recht. Diese Nachricht rar Buddleias Heimatstadt ein, und jeder“ zählte sie dem andern. 1 Lange währte das Krankenlager, und sie endlich wieder in die Freiheit h 0 durfte, hinkte Buddleia. Denn ein Mad nenzeug, und wenn es noch 80 vollendet g baut ist, Bann niemals die gewachsene f eines gesunden Gliedes ersetzen. M ging Buddleia mit ihrem Sohn spater nr der sah jetzt sehr ehrfürchtig zu ir Sie lächelte froh. 0 Von dem Tage des großen Unglüchs“ 15 — das war wieder höchst eigenarts 0 sagte ihr Mann nicht mehr„Buddlels t ihr, sondern immer nur, wenn er 2 80 8 jungen Frau sprach:„Du, Mutter!“ 1 fe Wimelm flis Gelegenheit, nach den Geben Bachs zu forschen. Es gelang lis unter hilfe des Bildhauers Seffner, auf Grund ib zeugender Feststellungen den Schade identifizieren. Aber die Ueberführan Bach-Gebeine unterblieb. well der, dnn vorstand der Johanniskirche das„Bei 1 recht“ an den sterblichen Ueberresten zu wahren wußte. 5 Und genau so ist die Situation heute 1 0 der. Die neue Johanniskirche ist en des Bombenkrieges gew rden. Ihre 5 soll nicht wieder aufgebaut werden. 1 al Gruft, die übrigens keineswegs dem 05 dieses Mannes allein gewidmet ist. fa auch den Sarkophag des bekannten 9 dichters Christian Fürchtegott Gel pen ist unter den Trümmern gerade noch bee bar. ö Der zwiespaltige Eindruck dieser 17 1. lert-Gruft verstärkt sich. wenn aan Webel 10 stengruft in Weimar mit der 15 Goethes und Schillers denkt. e 00 1 Leipzig bislang nicht nachholen s ga J verstand von 1750 unterlassen hat seiner Kirche beizusetzen, unten der der die Thomäskirche, wie Bruckner unter in St. Florian ruht? Warum 1 15 Leipzig? Weil noch immer die Vertr. nicht Johanniskirche die Bach-Ueberreste der b. J geben will. Der Oberbürgermeisten,. Stadt ist überzeuster Verfechter, omen daß der Thomaskantor in die Promne 0 gehört. Mit ihm haben sich die 11 80 des Leipziger Musiklebens. an lol er bf Prof. Karl Straube und sein Nel 4 Günther Ramin, die Vertretel der. der Hochschule für Musik des Gſchtelen l wie auch alle führenden Perscho mssen Der gleichen Sinne erklärt. n seine Johann Sebastian Bach, gehört i es 0 Maskirche. die als Stätte seines 1 8 erden sol die Stätte seiner Ruhe W