erolientlient unter Lizenz- Nummer u 110 i verantwortliche Herausgeber: pr karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz kelelon: 44 151. 44152. 44 153 bankkonten: Südwestbank Mannheim emeine Bankgesellschaft Mannheim 10 Leute, un wet n en Names A ddleia, bostscheckkonten: N 3 larlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 isländische ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 5 Biihe lasheint: Täglich außer sonntags mimt! wurck Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz zeschäftsstellen: schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 884 Weinheim, Hauptstraſfe 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4880 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,830 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch aut stehen, Ul für unverlangte 5 üver⸗ er Buddha unmt der W die Rückerstattung des Bezugspreises —. i a 4 Jahrgang/ Nr. 147 Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 28. Juli 1949 schritt, Fp. a erzwang 6 Nel. t. 5 n Gerten 8 Niſttauensantrag gegen die Finanzen der Parteien el. dne hinische ſtegierung abgelehnt die sie 1 ein in de London.(UP) Der stellvertretende Oppo- Aichen Hatz onskührer, der konservative Abgeordnete erift Tant tnony Eden, stellte im Unterhaus einen Frankfurt. OENA) Die Verwaltung für Wester lin Abtrauensantrag gegen die Regierung We- Ernährung, Landwirtschaft und Forsten i en der Behandlung des Hafenarbeiter- hat einen Dreijahresplan zur Steigerung Sagte nia es. Der Antrag wurde mit 245 gegen der Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft ler! Der wt 15 Stimmen abgelehnt. Die Abstim- durch Gewährung von Zuschüssen aus den rägt Seiden mung erfolgte nach der Aufhebung des Aus- Gegenwertfonds ausgearbeitet und dem mezustandes durch König Georg VI. Vorsitzenden des Verwaltungsrates Dr. gen sagte bei der Begründung des Mi- Pünder zugeleitet. Der Plan geht auf bensantrages. falls die Regierung Beweise eine Anregung des Zweimächtekontrollrates ich nicht e „ ür habe, daß Kommunisten den Streik zurück und wird der Militärregierung in itell pes Aerettelt hätten. sollten diese Tatsachen den nächsten Tagen zur Stellungnahme zu- glück 54 wwerzüglich veröffentlicht werden. geleitet werden. utter ze k Arbeitsminister George Isaacs ver- Die beantragten Zuschüsse belaufen sich 1 sehen I. hach, daß darüber in angemessener Zeit auf insgesamt rumd 785 Millionen Dil. Da. „ in lauga H ABericht veröffentlicht werden soll. Innen- 5 sind für das Wirtschaftsjahr 194950 1 herum in ater Chuter Ede schilderte die Ur- 270,1 Millionen, für 1950/51 259,9 Millionen ckl. hen des Hafenarbeiterstreiks. Er er- lirte, der Streik sei von Leuten aus Ka- nem schüneg n angestiftet, die lange vor dem Streik a mit ihren z Büro in London eröffnet hätten. Dieses Jungen in def zue sei am Tage nach der Beendigung des be, sparten zteics geschlossen worden. Anschließend hnen hin if alderte er den Fall der aus Großbritan- egegnete, e. U, die lebens. ahinging, n en, in eine München. DENA) In einer fast zweistün- en ausgewiesenen ausländischen Kommu- digen Pressekonferenz hat der stellvertre- aten, die aus Marseille gekommen seien. tende Direktor der Militärregierung für Bayern, Clarence M. Bol ds, am Dienstag- auffiel. lu französische Nationalversammlung abend seine zuvor abgegebene Erklärung g 5 zagte Ja zum Fall Loritz ergänzt. Mr. Bolds bezeich- dem er nach Sag te 5 5500000 beind g 5 nete es als„äußerst ungewöhnlich“, daß 0 Paris.(UP) Nach einer von Dienstagnach- der von Loritz Rechtsanwalt beantragten ittag bis Mittwochvormittag pausenlos Vertagung des Verfahrens nicht stattgege- auf die Fab adauernden Sitzung hat die französische ben worden sei, obwohl sich die Vorberei- der Straßen Mtonalversammlung mit 398 gegen 187 tungen für den Prozeß bereits über fünf ihm mit 8 immen die französische Regierung zur Monate hingezogen hätten. Die Militärre- inchen burt datifizierung des Atlantikpaktes ermächtigt. gierung habe jedoch, wie Mr. Bolds er- ein Straben] Der Atlantikpakt geht nun an den Rat klärte, den Antrag des Rechtsanwaltes als r Sohn Bunter Republik und wird nach dessen Be- fundiert genug angesehen, um einen späte- r bückte senluskassung zur letzten Lesung an die ren Verhandlungstag vorzuschlagen. In lücht vor del ationalversammlung zurückgeleitet wer- diesem Sinne habe sich die Militärregierung ihrer im kifken, Erst dann kann der Pakt dem Präsi- mit dem Generalstaatsanwalt ins Beneh- ersuchte, denten der französischen Republik, Vincent men gesetzt und am 21. Juli die Antwort Furiol, zur Unterschrift vorgelegt wer- erhalten, daß der Prozeß abgesetzt und 8% Aden. g ein neuer Termin nach dem 15. August fest- 5 10 gelegt werde. Dieser Entscheid sei auch in 2 1 7 2—„ 2 E. 1 3 181171 4 1 zwischen Aueuille hat Schwierigkeiten 2 33 3 1 boris.(UP) Das französische Kabinett er- Juli, habe dann Mr. Paul Farr, von der den 8 a lächligte am Mittwoch Ministerpräsident Abteilung für deutsches Gerichtswesen bei 11 12515 eri Queue, dem Parlament die Ver- der Militärregierung den Anwalt von Loritz as Ein 1 auensfrage zu stellen. Queuille will die über diesen Bestand unterrichtet. Zwei ag Unter Vertrauensfrage als Waffe in seiner Ausein- Stunden später sei jedoch ein Anruf aus „es Wär Af ndersetzung mit den rechtsgerichteten Ab. dem Büro des Generalstaatsanwaltes bei der Kordneten verwenden, welche in den letz- Militärregierung eingegangen, in dem mit- agen. Buda gen Tagen gegen die Regierung wegen der geteilt worden sei, es läge eine minlisterielle Antlitz Abewäbrung einer Urlaubsgratiflkation an Anweisung vor, in diesem besonderen Fall m Männem ie Angestellten der Sozialversicherung keiner Terminverlegung stattzugeben. Am m Innern( arfe Beschuldigungen vorgebracht haben gleichen Tage habe die Militärregierung, so n von ihr ei am Freitag wird die kommunistische fuhr Mr. Bolds fort Von einer„zuver- fte.„Das ei fraktion in der Nationalversammlung eine lässigen Quelle“ Kenntnis davon erhalten, der es wülffaterpellation wegen der Frage der Gratifi- daß der Staatsanwalt im Falle Loritz zum chricht tra ationen vorbringen. e ee 55 sei und und jeder as Das französi 0 z man ihm Vorhaltungen arüber gemacht . 5 habe, einer Vertagung belse pflichtet 20 nlager uud f inmen, weil dadurch die Herstellunss. ee reiheit hau sten der französischen Industrie steigen m ein Mad Arden. o vollendet! wachsene Fe stzefl. Mies ohn spaet ig zu iht Wie Mr. Bolds weiter sagte, seien in letz- ter Zeit einige„scharfe Worte“ von verschie- denen Kreisen gegen die Militärregierung gesprochen worden.„Aber unsere Schultern sind breit“, meinte der stellvertretende Di- rektor der Militärregierung,„selbst wenn sich unsere Maßnahmen gegen eine Gruppe oder Einzelpersonen richten, die den Begriff Demokratie leichtfertig gebrauchen.“ Der Militärregierung gehe es ausschließlich um Staat und Kirche in Polen Frankfurt.(DENA) Die polnische Regie- ung hat, wie laut BBC offiziell in War- deu bekanntgegeben wurde, einem Vor- Alas der römisch-katholischen Bischöfe zu- 1 Unglüches A eatimmt, Verhandlungen über die Be- eigener Aalungen zwischen Kirche und Staat auf- „Buddle: f nchmen. In der Erklärung wird der Vati- m er zu Selb an der Sympathie und Toleranz gegenüber utter!“ ſncismus und HHitlerismus beschuldigt. bapstliche Exkommunizierungsdekret a der Atlantikpakt seien von den„glei- irchel ö u imperialistischen Kreisen“ inspiriert. 1 den Geben Mn 7 His unter ö uf Grund il „ Schadel Jute Paz. Die bolivianische Regierung ist zu- ber führung 3 Amsterdam. Die holländische Oeffent- lichkeit steht unter dem Eindruck der Rundfunkerklärungen und Reisebericht- erstattungen, welche die durch eine Flug- zeugkatastrophe ums Leben gekommenen amerikanischen Presseleute hinterlassen 1 der Finch enden. Die Sowjetunion hat. t eit 1 38 Jas„Eigen dacht des n. haben. Sie waren von der niederländischen perresten ig in einer formellen Note beschuldigt, in Regierung nach Indonesien eingeladen keeslawien lebende Sowjetbü 1 1 0 5 58 5 Jud migne Wietbürger inhaftiert orden, um die dortigen Zustände in dem tion heule“ aer um boten ee 1 5 0 Augenblicke 2u 1 wo der nach der in 192 8 Bankainsel verbannte diktatorische Präsi- e ist ein 0% Wonen ersuch lhre dent der Renublik Djokja, Sukar no, in li. lesabon. Die portugiesische Nationalver- rden. Die k. unune hat am MI die Hauptstadt Diokjakarta auf Java zu- es dem 62 al ratifiziert. e ee rückckehrte. Die Holländer hatten sehr jet ist. sor deter H Der britische Labourabgeordnete gegen ihren eigenen Wunsch, aber unter kannten llker denten, der als einer der heftigsten dem Drucke der Vereinigten Staaten, das Gebert am Mitter enpolitik der Regierung gilt, von ihnen militärisch besetzte Hoheitsge- de noch ber ach aus der Labourpartei ausge- piet der Republik räumen missen und Alossen Wo rd 8 1 a Berlin. 7 wollten, ihrer guten Sache sicher, inter- 8 1 e Mit Wirkun 27. Juli ist die g F meser Bart eur der ostz 8 vom 27. Juli ist die nationale Zeugen für die Richtigkeit der nan bene ee e von ihnen bisher befolgten Politik haben. 8 1 Kal, 3 aufgehoben worden. Von den nach Indonesien eingeladenen N del teeldort. Die deutsche Polizei aller vien amerikanischen Zeitungsmännern sind die n. den Sdzonen führt zur Zeit eine Jagd nackt meisten tragisch ums Leben gekommen. Er- 19 krafgefangenen durch, welche bel halten haben sich jedoch einige ihrer, schon f 1 aareer engemsport zwischen Köln und Lan- zuvor in die Heimat gesandten Berichte 208er. we uubrecher nommen Konnten. Alle sieben sowie einige auf Grammophonplatten auf- e Vertrelun ek zwölf Jahren Freiheitsstrafen von mehr genommene Rundfunkansprachen. Die Mei- J˖;»ĩĩĩ.. nung, die in diesen Urkunden festgelegt ist, zeister d kndurger Ratte 18. Bürgerschaftssitzung im geht samt und sonders dahin, daß die wie- 185 Ge 5 3 stand unter der Einwir- qer erstandene Republik eine bedenk-⸗ 0 Wedentschland, inn kanburger 18 liche Staatsschöpfung und deren 1 0 7 5 Kiel durchgeführt Werden. In einer Führer, insbesondere Suk ar no, un- stimmi eingebrachten und vom Haus durchsichtige Leute seien. Von Su- N die Parteßenoramenen Entschließung brin- karno urteilte H. R. Kni ce kerbocker, due e etrotterheertreter Hamburgs ihre äußer. Radiosprecher und Journalist:»Seine Per- 5 aride Akten ce zum Ausdruck. daß son hat mich enttäuscht. Er machte einen 9 ton der Zerstörungen nur im 4 1 4 5 N 25 ürrenes ausläpdischer Mae und Kon- schwächlicheren Eindruck, als wir uns vor 1. Weder Er machte einen theatrali- er aufgenommen und verstärkt Sestellt hatten Ex mad 5 1 l a Würde. DENA/UP/ Eig. Ber. schen Eindruck und erinner te an H 1t- und für 1951/52 255,2 Millionen DM vor- gesehen. Die Westsektoren Berlins sind in den Plan nicht einbezogen. Die VELF hat sich vorbehalten, hierfür weitere Anträge auszuarbeiten. N Die beantragten Mittel sollen dem Plan zufolge zur Finanzierung von vierzehn im einzelnen erläuterten Aufgaben verwendet werden. Rund 183,5 Millionen DM, sollen der Förderung der land wirtschaftlichen Be- ratung und dem Wiederaufbau der schungsinstitute direkt unterstellt sind. Außerdem soll die Wiederaufnahme der brachliegenden Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit. Am Rücktritt des Justizministers habe sie keinerlei Interesse. zwischen Kein Interesse am Rücktritt des Justizministers ... meint die Militärregierung und erklärt erneut ihr Verhalten Die Haltung der „Fall Loritz“ war, wie DENA erfährt, Mittwoch Anlaß einer längeren Besprechung Ministerpräsident Ehard und Justizminister Dr. Josef Mü l- 1er. Wie verlautet, werden Dr. Ehard und Dr. Horlacher heute in dieser Angelegenheit bei der US- Militärregierung vorstellig wer- den. Dr. Müller arbeitet außerdem ein um- fangreiches Memorandum über die Vor- gänge um den„Fall Loritz“ aus. Die auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung erfolgte Verhandlung gegen Alfred Loritz „das Sturmzeichen für neue Kämpfe“, er- klärte der Vorsitzende der SPD in Bayern, Waldemar von Rnöringen auf einer SPD- Wahlkundgebung in Frankfurt. Von Knö- ringen wandte sich mit scharfen Worten gegen die Einmischung der Militärregierung und erklärte, Loritz führe eine demagogi- sche Politik nach„echt nazistischem“ Vor- bild. Sung, sei, ein Das Registergericht beim Amtsgericht in München hat Alfred Loritz wiederum als WAV- Vorsitzenden anerkannt. Die Eintra- gung Erich Kühnes, der am Montag anstelle von Loritz registriert worden war, ist ge- löscht worden. Das Gericht kam auf Grund von 22 eidesstattlichen Erklärungen von WAV-Kreisvorsitzenden zu der Ueberzeu- Landes versammlung der „Kühne- WAV“ nicht ordnungsgemäß einbe- rufen werden und nicht berechtigt gewesen Landesvorsitzenden zu wählen. Forschungsarbeit licht und die Förderung und Ausbildung Militärregierung Absetzung der 785 Millionen DM zur Förderung der Landwirtschaft Dreijahresplan der Verwaltung für Ernährung/ Seßhaftmachung der bäuerlichen Heimat vertriebenen land wirtschaftlicher Lehrkräfte sicherge- stellt werden. Für die Weiterentwicklung des Acker- und Pflanzenbaues sind 54 Mil- lionen und für die Verbesserung des Vieh- bestandes 43,2 Millionen DM vorgesehen. Für den Ausbau der Milchwirtschaft sind 31,8 Millionen und für die Grünlandförde- rung 10,5 Millionen DM veranschlagt. Als Beihilfen zur Errichtung landwirt- schaftlicher Gebäude sollen 150 Millionen DM aufgewendet werden. Die Landgewin- nung und die Wasserwirtschaft sind mit 90 Millionen DM, darunter 33 Millionen DM kür den Bau von Deichen, eingesetzt. Für die Forstwirtschaft ist ein Betrag von 60 Millionen DM veranschlagt. Weiter 120 Mil- ionen DM, die zur Aufforstung von 360 000 Hektar Kahlflächen benötigt werden, sol- len aus deutschen Quellen aufgebracht wer- den. Unter den Einzelaufgaben des Land- wirtséhaftsplanes erscheint u. a. die Se ß- haftmachung von bäuerlichen Heimat vertriebenen. Nach Er- hebungen des soziologischen Institutes in Frankfurt gibt es zur Zeit in den rund 40 000 Dorfgemeinden der Doppelzone durchschnittlich je zwei existenzfähige Be- triebe, die keine oder aber berufsfremde Erben haben. Unter den rund 400 000 bäuer- lichen Flüchtlingsfamilien sind rund 200 000 Familien, die einen landwirtschaftlichen Betrieb besaßen. Nach dem Dreijahresplan ist die Uebernahme von jährlich rund 5000 „auslaufenden Betrieben“ durch Flücht- lingsfamilien vorgesehen. Dabei sollen 2000 Gehöfte dureh Kauf und 3000 auf dem Pachtwege vergeben werden. Die daraus entstehenden Kosten werden von der VELE. mit 60 Millionen DM für die durch Kauf und mit 30 Millionen DM für die durch Pacht übergehenden Höfe beziffert. Zu die- sen Beträgen sollen aus Mitteln der Länder- haushalte 51 Millionen, aus der Soforthilfe 19 Millionen und aus Mitteln der Gegen- Wertkonds in Form zinsloser Darlehen mit Tilgungsraten 20. Millionen DPM aufgebracht werden. 5 ö Hamburg hilft seinen Heimkehrern Hamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Der Hamburger Senat hat jetzt die vor einigen Wochen von der Hamburger Bürgerschaft beantragten Hilfsmaßnahmen, jedem nach dem 1. April aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen Hamburger Heimkehrer eine Ueberbrük- kungshilfe von 300 DM zu gewähren, ge- nehmigt. Die angeordnete Auszahlung er- folgt an bedürftige Heimkehrer. Bei der Prüfung der Bedürftigkeit soll entgegen den Maßnahmen in anderen Ländern in Ham- burg äußerst großzügig verfahren werden. Acheson spricht von„Notstandsprogramm“ US- Außenminister warnt vor Beschneidung des Waffenhilfs programms Washington. Außenminister Dean Acheson auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz über das umstrittene Waffenhilfsprogramm für Europa in Höhe von 1450 Millionen Dollar. Acheson forderte den Kongreß auf, das von Präsident Truman vorgeschla- Wirklich eine„bedenkliche Staaisschöpſung“ Posthume Aeußerungen amerikanischer Journalisten über Indonesien von unserem Korrespondenten Dr. T. M. Huebner Aber Hitler hatte Macht über sein ler. Volk. Ob Sukarno sie besitzt, meine ich be- zweifeln zu missen. Auch bezweifle ich, ob Sukarno stark genug ist, um den Kommu- nismus abzuwehren. Wenn Sukarno zwi- schen Den Haag und Moskau zu wählen hätte, würde er meines Erachtens Moskau wählen.“ Von Burton Heath erschien in „Washington Daily News“ ein posthumer Artikel, worin es heißt:„Wir Amerikaner haben die Holländer gezwungen, das Gebiet von Diokja übereilt zu verlassen. In den kommenden fünf Jahren wird es in Indone- sien keine stabile Regierung geben. Staaten haben wohlbewußt ihre gesamte Unterstützung einer Gruppe von Männern geliehen, die haften Zielen nachjagt und noch zwei- felhaftere Regierungseignung besitzt.“ Diese Erklärungen und die gleichlauten- den der anderen amerikanischen Journa- listen, die in Holland durch die Zeitungen und den Rundfunk verbreitet wurden, haben wie gesagt die holländische Oeffent- lichkeit auherordentlich beeindeuckt. Dies um so mehr, als sie, die in dieser Weise in Indonesien berichteten. auf so tragische Weise ums Leben gekom- men sind, so daß ihre Aktion, die Aktion zur Aufklärung der öffentlichen Meinung Amerikas, in den Anfängen stecken blei- Immerhin mehren Nachrichten, daß die Beurteilung des indo- nesischen Problems Staaten nun rung er fährt. Man sieht ein, daß man zur Abwehr des vom Festlande herüber drohenden asiatischen Kommunismus nicht Seite der nationalistischen Aufständi- schen, sondern die Seite der Hollän- der hätten wählen sollen. Vereinigten ihre Eindrücke ben mußte. die Der amerikanische gene Programm zu genehmigen, da es zum Schutz auswärtiger Staaten gegen einen Angriff lebensnotwendig sei. Acheson warnte davor, das Programm unnötig zu beschneiden. Er sei aber bereit, Verbesse- rungsvorschläge zu berücksichtigen. Acheson bezeichnete das Programm als „Notstandsprogramm“, das dazu dienen soll, Waffen ins Ausland zu verschiffen, wäh- rend die Verteidigungspläne auf Grund des Nordatlantikpaktes ausgearbeitet werden. Die Regierung werde dem Kongreß Beweis- material für die Dringlichkeit des Pro- gramms vorlegen. ö. Er teilte mit, er sei im Begriff, einen Konsultativrat für die amerikanische Fern- Ost-Politik zu schaffe. Er, nannte in die- sem Zusammenhang nur Botschafter Philip Jessup und lehnte es ab, die Namen der anderen zu veröffentlichen, da er ihr n- verständnis noch nicht habe. Senator John Forster Dulles hatte am Dienstag abend dem amerikanischen Außen- minister zu verstehen gegeben, daß die Re- publikaner eine völlige Umarbeitung des Vorschlages der Regierung über das Waf- fenhilfsprogramm fordern werden. Es würde als vorteilhafter angesprochen, zunächst ein Interimsprogramm durchzuführen, für das etwa 400 Millionen Dollar aufgewendet würden, um dann erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Durchführung eines lang- fristigen Waffenprogramms zu beginnen. Die Generalstabschefs der drei amerika- nischen Waffengattungen werden am Frei- tag nach Europa abreisen, um in den Mit- gliedsstaaten des Atlantikpaktes militärische Besprechungen zu führen. 3, Milliarden Marshallplangelder bewilligt Washington.(DENA-REUTERH Der ame- rikanische Senat hat am Mittwoch einstim- mig 3 Milliarden 628 Millionen 380 000 Dol- lar für die Marshallplanhilfe 1949/50 bewil- ligt. Das Repräsentantenhaus hatte eine Zuwendung von 3 Milliarden 568 Millionen 470 000 Dollar bewilligt, die erforderlichen- Falls innerhalb von zehn Monaten und einem halben Monat verwendet werden sollte. Ein Kompromiß zwischen den vom Senat und Repräsentantenhaus bewilligten Beträge soll in einer gemeinsamen Konferenz ge- kunden werden. unter der Lupe Hamburg.(g. k.-Eig. Ber.) Hamburg hat als erstes westdeutsches Land einen Ge- samtentwurf ausgearbeitet, der den öffent- lichen Nachweis der Herkunft von Partei- mitteln fordert. Der Hamburger Senat hat diesen Gesetzentwurf als eigenen Antrag der Hamburger Bürgerschaft zugeleitet. Der Senat will damit die Zeit bis zum Erlaß eines entsprechenden Bundesgesetzes über- prücken. Alle Gelder und sonstigen Zu- weisungen von mehr als 1000 DM müssen von den Parteien in ihrer Zeitung oder im Amtlichen Anzeiger zusammen mit dem Na- men des Geldgebers und den mit der Zu- wendung getroffenen Vereinbarungen nach den Bestimmungen des Gesetzes künftig veröffentlicht werden. Miß trauensantrag gegen Entnazifizierungssenator Hamburg.(g.k.-Eig.-Ber.) Die Deutsche Partei in Bremen wird in der nächsten Bür- gerschaftssitzung gegen den Senator für po- litische Befreiung, Dr. Lif schütz, einen Mißtrauensantrag einbringen. Die Deutsche Partei bezweifelt die rechtmäßige Durchfüh- rung der politischen Säuberung in Bremen und behauptet, daß Dr. Lifschütz holländi- scher Staatsbürger sei und während der Zeit seiner Abwesenheit von Bremen von einem nichtvolljuristischen Mitarbeiter seiner Be- hörde in allen Angelegenheiten vertreten werde. Die Deutsche Partei begründet ihren Mißtrauensantrag weiter damit, daß Dr. Lif- schütz von dem ihm zustehenden Recht der Urteilskassation einen Gebrauch mache, der als Nötigung der Richter seines Amts be- zeichnet werden müsse. Neuorientierung der SED? Berlin.(AWM.-Eig.-Ber.) Aus den Ant- worten des stellvertretenden Vorsitzenden der SED Walter Ulbricht auf zehn an ihn gestellte Fragen ist die Neuorientierung in der Politix der SED erkennbar. An- scheinend hat man sich in Moskau ent- schlossen, den seinerzeit mit der Bildung der Seydlitz. und Paulus-Gruppen gemach- ten Versuch zu wiederholen. Die SED wird sich, laut Ulbricht, den Erfordernissen der „Hationalen Front“ anpassen und unterord- nen. Ulbricht bereitete sogar die Mitglieder der SED darauf vor, daß auch bei den Be- setzungen von Posten in der Verwaltung in Zukunft hierauf Rücksicht genommen wer- den müsse. Kurswechsel in der Mitbestimmung Stuttgart. DENA) Der württembergisch- badische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier erklärte am Mittwoch in einem Interview, mit der Aufhebung der Suspen- dierung des wirtschaftlichen Mitbestim- mungsrechtes der Betriebsräte gebe die Militärregierung zu erkennen, daß sie einen grundsätzlichen Kurswechsel vorgenommen habe. Als General Clay im letzten Jahre das wirtschaftliche Mitbestim- mungsrecht in dem bremischen, hessischen und württembergisch- badischen Gesetz sus- pendierte, hätten die Beweggründe in der „Richtung der Aufrechterhaltung der pri- vat wirtschaftlichen Kräfte“ in der deut- schen Wirtschaft gelegen, um einer Sozia- lisierung entgegen zu wirken. „Gemeinschaft unabhängiger Deutscher“ als Partei abgelehnt Düsseldorf.(DENA) Die britische Mili- tärregierung hat am Mittwoch den Antrag der„Gemeinschaft unabhängiger Deut- scher“(G. U. D.) auf Zulassung als politi- sche Partei für die Bundeswahl abgelehnt. Die Ablehnung wurde dem Geschäftsfüh- rer der G. U. D., Franz I. Louen, mündlich mitgeteilt. Eine schriftliche Begründung soll folgen. 5 Britische Regierung lehnt ab London. DENA-REUTER) Die britische Regierung lehnte am Mittwoch im Inter- haus die Forderung ab, Dokumente aus „Nein, wir haben den Topf nicht zerschlagen“ dem Kriege zu veröffentlichen, aus denen hervorgeht, daß sich Großbritannien der Politik einer bedingungslosen Kapitulation Deutschlands anschließen mußte. Churchill hatte in der vergangenen Woche erklärt, Präsident Roosevelt habe ihn seinerzeit nicht zu Rate gezogen, als er Roosevelt) in Casablanca seine Forderung auf bedin- gungslose Kapitulation erhob. QZ2—D—— 1 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 28. Juli 1949/ Nr. 10 Donnerstag, 28. Juli 1949 Ferngesteuerter Boykott Zwei Wochen trennen uns noch von dem Tag der Wahl zum ersten deutschen Bun- desparlament. Aber noch ist wenig Wah! fieber zu spüren. Liegt das an der drücken den Hitze, an der Ablenkung durch die Feld- und Gartenarbeit oder ist es politische Apathie?„Die Wahlen finden in einem be- Setzten Land statt“, schrieb vor einigen Ta- gen die New Lork Times“,„in dem die Böchste Autorität in den Händen der Be Satzungsmächte liegt.“ Eben dies ist eine det verdeckten Problemstellungen in dem Wahl- kampf. Daß man dabei ist, hier einige Schichten abzutragen, um ein Guckloch frei- zumachen, haben wir in diesen Tagen er- fahren. Wir hörten es nicht in Wahlver sammlungen und lasen es auch nicht in den Kommuniqués der Parteizentralen. Wir be- kamen davon Kenntnis, als uns ein Flug- platt auf den Tisch kam mit der neutralen Ueberschrift„Besatzung nach wie vor“, Die- ses vierseitige Blatt, in dessen Impressum die„Contemporary Press“ in London als Herausgeber genannt wird, ist allem An: schein nach eine geschickt aufgemachte Attrappe untergründiger und hintergründi- ger politischer Kreise. Der Inhalt des Blat- tes hat die ziehende Wirkung einer Säge, mit der versucht wird, einen Stamm Holz in Kleine Stücke zu zerlegen. Das Leitmotiv ist die Frage Demo- kratie auf Befehl?“ In dem Flugblatt ist die Rede von der an- geblich Willkürlichen Aufoktroyierung einer Regierung durch das Ausland, von den vermeintlichen Kollaborateuren der Militärbesatzung, von dem„Aushängeschild der deutschen Demokratie“ und von den „politischen Komödien“. Das ganze läuft darauf hinaus, den Wähler zum Boy; kott an den Bundestagswahlen aufzufordern. Dies wird in einer Sprache von harter Diktion und mit vielep Platitüden plausibel zu machen versucht. Wer ist hier am Werk? Interesse daran, zu einem Wählerstreik aufzurufen? Wer nützt die Sommerhitze und die Apathie aus, in einer entscheiden- den Wahlperiode Konflikte zu inszenieren? Wir wissen nicht, wer sich hinter„Con- temporary Press“ verbirgt und ob das Flug- blatt wirklich in London gedruckt worden ist. Die äàußere Begrenzung unserer Mög- lichkeiten, schnell und gründlich zu recher- chieren, setzt uns zugleich auch die Schran- ken, uns mit dem Untergründigen dieser Drohungen mit einiger Aussicht auf einen sachlichen Erfolg auseinandersetzen zu kön- nen, Wir sind weit davon entfernt, manche unerfreulichen Töne im Wahlkampf für „Nationalismus“ zu halten. Dafür ist eben nun einmal Wahlschlacht. Und wir treffen auch eine sehr scharfe Unterscheidung zwi- schen einem echten Nationalgefühl und den nationalistischen Gardinenpredigten. Aber mit diesem Flugblatt scheint sich in aller Ernsthaftigkeit eine politische Gruppe zum Wort zu melden, deren Methode der Zwischen-den-Zeilen- Propaganda aufhor- chen lägt. Die Empfehlung, den Wahlurnen fernzubleiben, läßt nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Es gilt. auf der Hut 2u sein. Schon manche ferngesteuerte Bombe Bat Schaden angerichtet, weil zu spät Alarm gegeben wurde. E. Sch-er Wer hat ein Thema Bundessitz: Abtasten in der Atempause Frankfurt läßt nicht locker/ Presserundfahrt und Weißbuch Frankfurt. Die Vertreter der deutschen und ausländischen Presse besichtigten am Mittwoch auf Einladung des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt in einer vierstün- digen Fahrt die in Frankfurt für Bundes- zwecke zur Verfügung stehenden Gebäude. Im Haus des Verwaltungsrates begrüßte Oberdirektor Dr. Pünder die Teinehmer der Besichtigungsfahrt und erklärte, ohne sich in den Streit von Frankfurt einmischen zu Wollen, müsse er sehen, daß dieses Haus sich für die Zwecke einer Bundeskanzlei ausgezeichnet eigne. Bei einer Pressekonferenz, der fast das gesamt hessische Kabinett geschlossen bei- wohnte, erklärte der Frankfurter Ober- bürgermeister Dr. Kolb, daß er keinen Streit zwischen deutschen Städten wünsche. Als geborener Bonner habe er eine stille Liebe für Bonn, aber es gelte jetzt, die Dinge leidenschaftslos zu sehen, damit kein Stachel zurück bleibe. Dr. Kolb schloß mit einem nachdrücklichen Bekenntnis für Berlin und betonte, es handle sich jetzt nur um die Lösung eines Provisoriums, bis Ber- lin wieder die Hauptstadt werden könne. Aus dem Wahlkampf: Von unserer Frankfurter Redaktion Ministerialdirektor Dr. Wandersleb (Nordrhein- Westfalen), der aus Bonn zu der Besichtigungsfahrt gekommen war, erklärte im Verlauf der Konferenz, man brauche sich nicht in die Trümmer eines Hauses zu setzen, um den Wiederaufbau zu leiten. Man könne sich auch gegenüber an die Peripherie zu diesem Zweck stellen, wie es in Bonn geschehen solle. Zu der im Bun- deshauptstadt-Gutachten des Parlamentari- schen Rates eingesetzten Angabe, daß der Ausbau von Bonn nur 3,8 Millionen DM erfordern werde, bemerkte Dr. Wandersleb, daß der Parlamentarische Rat mit seiner niedrigen Raumgröße gerechnet habe und daß nunmehr ein weit größerer Raumauf- Wand und damit auch Kostenaufwand not- wendig geworden sei. Eine Abschlußzahnl körme mit gutem Gewissen noch nicht ge- nannt werden. Darauf erwiderte der hessi- sche Finanzminister Dr. Hilpert, die Bonner Angaben seien nur mit dem„rheini- schen Optimismus“ zu erklären und man müsse mit weitaus größeren Aufwendungen Als 3,8 Millionen rechnen. Ministerialdirektor Dr. Wandersleb wie- Wird die SPD den Anschluß gewinnen? Auch in Südbaden ist die Wahlmaschine angelaufen Von unserem südbadischen Ft.- Korrespondenten Der Wahlkampf in Südbaden— das Signal zu seinem Beginn gab die SPD am vergangenen Wochenende durch eine Groß- veranstaltung mit Professor Carlo Schmid in Freiburg— verspricht wie in den an- deren westdeutschen Ländern ein heißes Duell zwischen der Christlich-Demokra- tischen Union und der Sozialdemokratie zu werden. Die CDU wird alles aufbieten, um mre Vormachtstellung im Südwesten zu behaupten, während die SPD versuchen wird, aufzurücken und auch hier den bisher nicht erreichten Anschluß zu finden. Um es vorweg zu nehmen: Die Chancen stehen in Südbaden eindeutig auf Seiten der Union. So bringt ihr vor allem die im Bundeswahlgesetz zustandegekommene Kombination von Mehrheits- und Verhält- niswahlrecht einen Vorteil, der ihr bei einer reinen Verhältniswahl wohl kaum zugefal- len wäre. In den einzelnen Wahlkreisen wird es den in Gruppen zersplitterten Stim- men der Opposition kaum gelingen die CDU-Kandidaten zu gefährden, selbst nicht, wenn diese nur eine verhältnismäßig ge- ringe Stimmenzahl auf sich vereinigen könn- ten. Lediglich im Wahlkreis Lörrach Assel sich kür den sôbzialdemokratischen Kandidaten einige Aussichten errechnen, falls sich ein Teil der dort ziemlich starken Kommunisten diesmal der SPD anschließen sollte. Die CDU kann jedenfalls sicher mit sechs, wahrscheinlich aber mit sieben Sit- zen im Bundestag rechnen, eine Zahl, die bei Zugrundelegung des Stimmenverhält- nisses der letzten Wahl im vergangenen Herbst als unverhältnismäßig hoch bezeich- net werden muß. Im sozialdemokratischen Lager nimmt man die Erringung von drei Sitzen über Triest oder ganz Istrien? Italien ist mißtrauisch geworden Von unserem Dr. H. R.-RKorrespondenten in Italien Mailand. Innerhalb weniger Stunden sind drei offizielle Erklärungen westlicher Staatsmänner über das Schicksal Triests einander gefolgt. Sie waren dazu geeignet, eine fühlbare Nervosität führender italie- nischer Kreise zu beruhigen, die durch das Gerücht entstanden war, die Vereinigten Staaten und England verhandelten hinter dem Rücken Italiens über das umstrittene Adria-Gebiet, Das Gerücht hatte seine Nah- rung zuletzt vor allem dadurch empfangen, daß Tito in Pola, also nahe der italienischen Grenze, eine sehr konziliante Rede gehal- ten hat, in der er darauf hindeutete, es sei nicht ausgeschlossen, daß Jugoslawien seine Hilfe an die griechischen Partisanen ein- stellen werde. Vorausgesetzt wurden dabei Wirtschaftliche Hilfsmaßnahmen der West- mächte zugunsten Jugoslawiens. Bei der Pressekonferenz in Washington wurde Staatssekretär Acheson gefragt, Wie sich das amerikanische Staatsdeparle- ment hinsichtlich des Geldwechsels in der Jugoslawien unterstellten Zone B der Freien Stadt Triest verhalte. Acheson hat eine direkte Antwort vermieden, hat aber Wört⸗ lich folgendes erklärt:„Was das Freie Ter- ritorium betrifft, so halten die Vereinigien Staaten an ihrer Erklärung vom März 1848 fest: Triest soll zu Italien zurückkehren.“ Gleichzeitig unterstrich Acheson die Bedeu- tung des vor einigen Wochen Unterzeichne- ten amerikanisch-italienishen Freund- schaftsvertrages, der Kapitalinvestitionen Und techmische Unterstützung für Italien vorsieht. Wohl nicht zufällig erklärte Ministerprä- sident de Gasperi am gleichen Tage einer Abordnung des istrischen Befreiungs- ausschusses in Rom: Der Gesichtspunkt der Regierung bleibt unterändert auf der Linie meiner Rede vom 10. Juni in Triest, auf der ich gesagt habe, daß Italien das gesamte Freie Territorium und nicht nur einen Teil beansprucht.“ De Gasperi erklärte fer- ner sein Interesse an der Lage derjenigen italienischen Familien aus der Zone B, die von den jugoslawischen Behörden mit Aus- Weisung bedroht sind, weil die Ernährer außerhalb des Jugoslawien unterstellten Ge- Pietes, also in Italien oder auf dem anglo- Amerikanischen Gebiet des Freien Terri- ſoriums ihrer Arbeit nachgehen. In 24 Stunden Abstand folgte dann die Erklärung des Foreign Office. Der Sprecher gab etwa die gleiche Erklärung ab Wie Acheson, distanzierte aber die Auffas- sung des englischen Außenministeriums ausdrücklich von der Meinung des Leitartik- lers der„Times“, der angeregt hatte, Ita- lien solle auf Grund der„versöhnlichen Haltung“ Titos auf die Zone B verzichten. Auf diesen Vorschlag hat die italienische Oeffentlichkeit begreiflicher weise mit Vehe- menz reagiert. Der Sinn der Kommentare läuft darauf hinaus, die italienische Diplo- matie müsse auf alles gefaßt sein und das Land davor bewahren, daß es die Kosten für eine Vereinbarung zwischen Tito und den Westmächten trägt, die einem Kuh- handel gleichkäme. Das Angebot wäre in diesem Falle die Zone B des Freien Terri- toriums Triest und eine Anleihe, der Preis der Verzicht auf Waffenhilfe an die grie- chischen Partisanen und vielleicht noch wei- tergehende politische Kompensationen, die sich gegen die Sowjetunion richten könnten. Keine italienische Regierung wäre aber in der Lage, dem Volke eine solche Kombina- tion auf weltweiter Basis zum Schaden Ita- liens klar zumachen. Dem genauen Beobachter wird es nicht entgehen, daß zwischen der anglo-amerika- nischen Erklärung und derjenigen des italie- nischen Ministerpräsidenten ein wesentlicher Unterschied besteht. Acheson und der Sprecher des englischen Außen ministeriums berufen sich auf die Erklärung vom 20. März 1948, in der nicht ausdrücklich von der Zone B die Rede war. In dem anglo- amerikanischen Protest bei den jugoslawi- schen Vertretungen und beim Sekretariat der Vereinten Nationen wegen des Geld- umtausches in der Zone B heißt es, daß die Maßnahme einer„Einverleibung der Zone selbst in den jugoslawischen Wirt- schaftsraum“ gleichkkommt, während von den politischen Folgen offenbar nicht die Rede ist, sondern lediglich von einer Verletzung des Friedens vertrages. De Gasperi hingegen hat deutlich aus- gesprochen, daß Italien auch die Rückkehr der Zone B, also IS triens, zu Italien fordert, während Acheson sagt:„Triest 8011 zu Italien zurückkehren.“ Wird es bei einem platonischen Protest wegen einer sekimdären wirtschaftlichen Frage in der Zone B bleiben? Haben die Italiener mit ihrem Migtrauen recht? Die Antwort auf diese Fragen dürfte nicht lange auf sich Warten lassen. 0 60. die Landesliste als sicher an und erhofft sich ein weiteres Mandat entweder in Lör- rach oder ebenfalls über die Landesliste. Ob jedoch der zur Realisierung der letz- teren Möglichkeit notwendige Neugewinn von rund 9000 Stimmen gelingen wird, er- scheint fraglich. Bei der Aufstellung ihrer Kandidaten legte die CDU angesichts ihrer Erfolgsaus- sichten in den Kreisen das Schwer- gewicht auf die Wahlkreiskan- didaten, wobei der sozialen Struktur der badischen Bevölkerung ausdrücklich Rech- nung getragen wurde. Zwei der sieben An- Wärter sind Landwirte, darunter der ehemals badische Abgeordnete im Parlamentarischen Rat, Anton Hilbert. Uberraschend ist, daß die Landesliste, für die geeignete Kan- didaten schwer zu finden waren, von zwei Frauen angeführt wird. Die SPD hat die kür sie aussichtsreichen drei ersten Positio- nen der Landesliste mit dem Parteivor- sitzenden und ehemaligen Abgeordneten in Bonn, Ministerialrat Friedrich Maier, der Vorsitzenden der Arbeiter wohlfahrt, Frau 5. tet, der zusleich in Lörrach kandidiert teressen der Flüchtlinge Vertritt. Im Schatten der Aüseinandersetzung der beiden großen Parteien werden die FDP, EPD und als fünfte Partei die„Sammlung zur Tat“, die vor allem Flüchtlinge und Ge- schädigte sammeln will, nach den restlichen Sitzen streben. Vermutlich werden die Demokraten die erhofften zwei Mandate er- halten und sie mit den Spitzenkandidaten imrer Landesliste, Dr. Karl Hoffmann und Bürgermeister Wilhelm Stahl, be- setzen. Die Kp hat ihren Landesvorsitzen- den Erwin Eekert als Spitzenkandidat aufgestellt. Die technischen Vorbereitungen zur Wahl sind in Südbaden getroffen: Die Zusammen- fassung der bisherigen 21 Kreise zu 7 Wahl- Kreisen ist vollzogen, Wahlleiter und Wahl- ausschüsse stehen fest und die Wählerlisten sind auf dem Laufenden. Es bleibt die Frage, wie die annähernd 850 000 stimm- berechtigten südbadischen Wähler auf dlese Vorbereitungen reagieren werden, In Fach- kreisen wägt man ab(einerseits zum ersten Mal Bundes wahlen, zum anderen aber Ernte- und Reisezeit) und prophezeit:„Wahl- beteiligung 6570 Prozent, eher nach un- ten tendierend!“ Einen endgültigen Auf- schluß über das Verhalten des unberechen- baren Wesens„Wählerschaft“ aber wird erst der 14. August geben können. Aus der Gewerkschaftspolitik: derholte, daß keine endgültigen Ziffern genannt werden könnten und betonte, daß weder in Frankfurt noch in Bonn Investi- tionen stattfinden würden. Auch in Bonn würde nichts investiert, was nicht anders verwandt werden könne, falls Bonn nicht Bundeshauptstadt werde, In einem Schlußg- wort wies der hessische Ministerpräsident Stock darauf hin, daß er am liebsten Berlin als Bundessitz sehen würde, hin- sichtlich Bonn jedoch darauf hinweisen müsse, daß ihm die Reichsbahn erklärt habe, falls Bonn Bundessitz würde, würde es sie allein 30 Millionen DM kosten. Eine Trennung von Verwaltung und Regierung, wie sie in Bonn geplant sei, sei unmöglich und er könne sich kaum vorstellen, daß nochmals die gesamten Summen, die jetzt für Frankfurt bereits ausgegeben worden seien, an einem anderen Ort nochmals ausgegeben werden würden und er hoffe auf den„Sieg des gesunden Menschenver- standes.“ Die Stadt Frankfurt veröffentlichte am Mittwoch ein Weißbuch zur Frage des Bundessitzes, das allen Bundestagskauidida- ten zugestellt werden soll. Auch britische Behörden werden aus Berlin verlegt Berlin,(UP) Eine Mitteilung der briti- schen Militärregierung besagt, daß einige Behörden der britischen Kontrollkommis- sion aus Berlin an den Sitz der aeuen deutschen Regierung verlegt werden. Die amtliche britische Mitteilung be- schäftigt sich mit den Meldungen gewisser Blätter der Ostzone über einen angeblichen Rückzug aller Alliierten aus Berlin. Dazu wird in der Mitteilung festgestellt, die„Ver- legung einiger Behörden nach Westdeutsch- land schwächt in keiner Weise den festen Entschluß der Briten, in Berlin zu bleiben und ihren Verpflichtungen in der Stadt nachzukommen“. Ferner wird festgestellt, daß der britische Hohe Kommissar, sein politischer Berater und andere hohe Beamte ihre Büros in Berlin beibehalten werden. Sommer— Sonne— Wahlen Köln.(gn.-Eig.-Ber.) Die CDU der briti- schen Zone ist mit einem Aufruf an die Wähler herangetreten, in dem sie darauf hinweist, daß durch die Verlegung des Termins der Bundestagswahlen in die Fe- rien- und Reisezeit eine Verfälschung der Wahlergebnisse drohe. Viele Wahlberech- tigten führen in den nächsten Wochen in die Natur, um dort Erholung zu suchen. Da aber die Ausübung des Wahlrechts nur im eigenen Stimmbezirk möglich sei, droh- ten auf diese Weise viele 20 Ski Verloren zu sehen! Die appelliert an ihre Wähler; Wahlrecht ist Wahlpflient! sie Lerlengt von ihnen, daß sie, wenn sie in die Erholung führen, doch innerhalb der Landesgrenzen bleiben soll- ten, die auch viele Möglichkeiten für„ge- nußreiche Erholung“ böten. e Abgeordnete in den Wartestand Düsseldorf.(gn-Eig.-Ber.) Die Rechts- stellung von Beamten, die in den kom- menden Bundestag gewählt werden, wurde am Mittwoch vom Landtag von Nordrhein- Westfalen in einem Gesetz geregelt. Das Gesetz, das auch für Angestellte des öffent- lichen Dienstes gilt, bestimmt, daß Beamte, wenn sie eine Kandidatur in den Bundes- tag annehmen, für die Dauer ihrer Parla- mentszugehörigkeit aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden. Mit dem Erlöschen ihres Mandats im Bundestag gewinnen die Beamten ihren Rechtsanspruch auf Wieder- einstellung im gleichen oder im gleichwer- tigen Amt zurück, oder sie haben Anspruch auf Versetzung in den Wartestand. Am 14. August Wahltoto? München.(DENA) Der Plan für ein Wahlpreis ausschreiben in Bayern, das ähn- lich den Fußballtotos durchgeführt werden soll, wurde in München von der„Arbeits- 400000 haben gewählt Das Ergebnis der Betriebsrätewahlen in Württemberg-Baden Der württembergisch- badische Gewerk- schaftsbund teilt uns mit: an den aligemeinen Betriebsrätewahlen im Monat Mai waren nach den vorläufigen Berichten der Ortsausschüsse des Gewerk- schaftsbundes Württemberg-Baden in 2750 Betrieben rund 400 000 Arbeiter und Ange- stellte beteiligt. Von etwa 30 000 Kandidaten sind 13 000 Betriebsräte gewählt worden. Die bereits früher durchgeführten Wahlen bei der Eisenbahn, der Post und in der Land- und Forstwirtschaft und die Wahlen, die noch im Juni und Juli 1949 stattgefunden haben, sind dabei nicht berücksichtigt. Es gibt heute selbstverständlich in Würt⸗ temberg-Baden keinen Großbetrieb ohne Betriebsrat. Zwei Drittel der Betriebe, in denen gewählt wurde, sind jedoch Mittelbe- triebe mit 20 bis 150 Beschäftigten, von de- nen sich auch in diesem Jahr wiederum eine wachsende Zahl zur Wahl von Betriebsrä- ten entschlossen haben. Dagegen sind in den Kleinbetrieben Schwierigkeiten entstanden. Die Unternehmer dieser Kleinbetriebe ver- suchen die Kontrolle der Lohn- und Ar- beitsbedingungen zu verhindern, die von den Gewerkschaften mit Hilfe der Betriebs- räte Wirksamer ausgeübt werden kann als in den Betrieben, wo Betriebsräte nicht vor- handen sind. Die Arbeitnehmer in den Kleinbetrieben haben leider vielfach diesem Druck der Arbeitgeber nachgegeben. Die Wahlbeteiligung war größer als im Vorjahr und betrug durchschnittlich 85 Prozent der Beschäftigten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Jugendlichen unter 17 Jahren und die leitenden Angestellten nicht wahlbe- rechtigt sind. Obwohl fast alle Wahlen von Arbeitern und Angestellten gemeinsam durchgeführt worden sind, entspricht die Zusammensetzung der Betriebsräte etwa dem Beschäftigtenverhältnis. Rund 70 Pro- zent der Betriebsrats mitglieder sind Arbei- ter und 30 Prozent Angestellte und Beamte. Arbeiterinnen, weibliche Angestellte und Beamtinnen sind zwar bei weitem noch nicht im Verhältnis ihres Beschäftigtenan- teiles in den Betriebsräten vertreten. Im- merhin hat sich der Anteil seit 1947 zu- nehmend erhöht. 1700 weibliche Betriebs- ratmitglieder sind bereits nach den vorläu- kigen Berichten dieses Jahr gewählt worden. Den Betriebsräten in der Textilindustrie und dem Bekleidungsgewerbe gehören jetzt 41 Prozent Arbeiterinnen und weibliche Angestellte(im Vorjahr 35 Prozent) an, und bei der Schuh- und Lederwarenher- stellung beträgt der Anteil der weiblichen Betriebsräte 25 Prozent(im Vorjahr 16 Pro- zent). Täglich wird die Erfüllung vieler kleiner und kleinster Aufgaben von den Tausenden von Betriebsräten erwartet, die diese Aufgaben in engster Zusammenarbeit mit ihren Gewerkschaften befriedigend zu lösen bemüht sind. Die Notwendigkeit und der Erfolg dieser Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften wird noch deutlicher wer- den, wenn in nächster Zeit in den Betrieben mit mehr als 150 Beschäftigten das Mit- bestimmungsgesetz(Württembergisch-Badi- sches Gesetz Nr. 726) in vollem Umfang einschließlich der Bestimmungen über die Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegen- heiten in Kraft treten wird. — gemeinschaft Auswärtige Presse“ Ausgesb. beitet und den zuständigen Regierungsgte. jen zur Genehmigung vorgelegt. Die Tel nehmer an diesem„Wahltoto“ sollen 0 einer Gebühr von 50 Pfennigen je Tipree die Anzahl der Sitze„Tippen“, die dg einzelnen bayerischen Parteien bei der Bus. destagswahl erhalten werden. Die Init. toren dieses„Wahltotos“ versprechen gc vor allem eine stärkere Wahlbeteiligung un der Durchführung ihres Planes, Es gab keine Unruhen in Lhasz Neu-Delhi. DENA-REUTER) Die tibeg. nische Regierung hat die nationalchinesteg Mission in Lhasa, dem Sitz des Dalai Lam des Landes verwiesen. Der Bevollmächlge der chinesischen Nationalregierung in Tha und die Mitglieder seines Stabes sollen gc auf der Rückreise nach China befinde Die tibetanische Regierung soll die nati. nalchinesische Mission zum Verlassen de Landes aufgefordert haben, weil sie befürch tet, daß die Anwesenheit von Vertreteg der Kuomintang in Lhasa die chinesische Kommunisten herausfordert, ihre Aktiyitt auf Tibet auszudehnen. b Zu Unruhen soll es jedoch entgegen früheren Meldungen in Lhasa nicht g;. kommen sein. Notstand auch in Australien Melbourne.(UP) Im australischen Staat Vietoria wurde der nationale Notstand erklärt. Den Anlaß zu dieser Maßnahme 90 die Erklärung der kommunistischen Ses. jeute-Gewerkschaft, daß sie die von Austr. zien dringend benötigten Kohlenimporte he. der befördern noch löschen werde. Vietnam sucht Beziehungen zur Republik Indonesien Washington.(UP) Diplomatische Kreis in den Vereinigten Staaten beobachten großem Interesse die Bemühungen der Be- gzlerung von Vietnam unter dem ehemaligen Kaiser von Annam, Bao Dai. engere ge. ziehungen zur indonesischen Republik an. zuknüpfen. Offenbar wurde die Entwicklung durd eine Funksendung der amtlichen vietname- sischen Nachrichtenagentur an die indone. zische Agentur„Antara“, die in den Ver. einigten Staaten aufgefangen wurde. Jon amerikanischer Seite mißt man die- sen Versuchen insofern eine größere Be. deutung bei, als die Aufstandsbewegung Ao TSschi-Mins in letzter Zelt Einfluß zu verlieren scheint. während sich andererseits die Bemühungen Bao Das, 1 Vietnam festen Fuß zu fassen, besser an. zassen, als man es vorauszusagen gewag Hatte. Die vietnamesische Agentur schlug n. mrer Sendung vor, einen regelmäßige Nechrichtenaustausch mit der indonesischen „Antara“ zu beginnen. Sie enthielt weiter sechs Fragen, um deren Beantwortung durch den indonesischen Staatspräsidenten Soekarno gebeten wurde. Unter ihnen be. raud sich auch folgende, die in den 86 die meiste Beachtung fand:„Welele Folge Würde nach Ansicht Eüer Exzellenz en völliger Sieg der chinesischen(communis. schen) Befreiungsarmee für die Weltlage in allgemeinen und die Entwicklungen in Süd. ostasien im besonderen nach sich Ziehen“ Tagsüber herrscht Waffenstillstand Kanton.(U) Presseberichten zufolge sol! gegenwärtig im EKampfraum o Tschutschau und Tschangscha Während de Tagesstunden auf Grund der herrschende Hitzewelle auf beiden Seiten ein imoſfinele Waffenstillstand herrschen. Die Kämpl' sollen bei Anbruch des Abends Wieder all. leben und nach Sonnenaufgang unte. brochen werden, Aus zuverlässigen privaten Quellen e lautet, dab mit der kommunistischen Frobe. rung von Tschangscha und Tschangteb allernächster Zeit zu rechnen sei. Die 4 dem Weg zur Provinzhauptstadt Kwelln liegende Stadt Tungting soll gegenwärl hart umkämpft und zum größten Teil he reits von den Kommunisten besetet, 1 Amtliche Berichte der Zentralresienné sprechen von schweren Auseinandersetal gen nordöstlich von Tschutschau. 1 Der Vormarsch eines starken Kommi, stischen Verbandes in Richtung Tech king soll unaufhaltsam weitergehen. Neuer Wirtschaftskurs in Japan Nach Beendigung des Krieges lag 77 Ja nische Wirtschaft wie die aller besieg 1 del der völlig darnieder: nur ⁊wel Prozen 2e Industrie produzierte, und es gab etui 105 Millionen Arbeitslose. Nach dem ae lichen Reparationsplan sollten neun erden seiner Schlüsselindustrien demontien en 0 Aber heute, nach dem alarmieren 18 10 dringen des Kommunismus in Ostaslen, 85 7 1 1E uu. Lü fi, . 3 r 2. 8 8 1 28 1 e 1* ,, 8 K — i —— 2 . 5 Zee,, N —— 5—. ä 0. 9 R 5— 5 ae EI Een N Aol A MD O Aae q cradl=.——— e Sciſiuerften— 1—— S Y Neis 45 —ñ̃ñ̃ñ ä—— f 60 1. 75 10 80 85 1 2 litt ae Hoaee, 5 are MA C 7,, eee e,, le Sabel prodlu f on, 8 a on den sich die Auffassung in Waskington, 50 Aufgaben und Notwendigkeiten de schen Wirtschaft grundlegend 1 Faelle, rere Kommissionen amerikandec 1 11 naben Japan durchreist und Gere afellehe 05 das Ergebnis, der letzte Wirts liche Stel panplan der USA. sieht eine wese 905 1 gerung der Industrieprodultion. Bapolt Steigerung des dringend notiben 90 60.50 Vor. ausgesr. erungsstel. Die Tel. sollen je Tipreih 9 dle di 1 der Bun. Die Inittz. echen gh ligung Von Lhasa Die tibetz. Ichines isch Dalai Lanz Dumächtge] ig in Lhatz Sollen sich A befinden die nati. rlassen diz sie befürch. Vertretem chinesischen e Aktivitzt entgegen a nicht ge. ralien schen Staat e Notstang Bnahme 90 schen Ses. von Austra mporte pe. le. gen zur en sche Kretz pachten mit gen der fe- ehemaligen engere Be. epublik an- klung durch n vietname- die indone- n den Per- ſurde. Bt man die- zrößere Be- dsbewegung er Zeit un ſährend sich 340 Dais, in besser an igen gewag r schlug in egelmähigen ndonesischen thielt weite eantwortung spräsidenten r ihnen be- n den U83 Elche Folgen Kzellenz en kommunisb- Weltlage in gen in Sül. ich ziehen“ stillstand ten Zufolg⸗ raum vol während de herrschenden 1 offizielle ie Käme wieder au- gang Unter Quellen el schen Frobe⸗ schangtel 1. 8el. Die all adt Kell gegenwärle ten Teil be. besetzt Sell, tralregierug andersetiu. 1. 1 n kommull. ing Tschung⸗ ahen. n Japan lag die Jau esiegten Lan ozent seine 1b etwa 2e. m ursprünt, neun Zehn tiert werden erenden 1 Ostaslen, t 6 5 e ee, ee Hcc lag Ar. 147 Donnerstag. 28. Juli 1949 — MORGEN Ein Jahr Wiederaufbau in der BASF Erkenntnisse modernster Bautechnik und spezielle Erfahrungen aus der Katastrophe wurden berücksichtigt Es kann nicht sinnvoll sein, heute, ein Jahr nach der furchtbaren Katastrophe noch einmal mit einer eingehenden Schil- derung, beginnend bei den schon sagen- haften Stunden und Minuten, all das Grauen heraufzubeschwören, das damals nicht nur Ludwigshafen, sondern das ganze Land und ganz Restdeutschland erschüt- terte. Sicherlich, den toten Helden der Arbeit gilt unser Gedenken. Sicherlich, wir wer- den Tag, Minuten und sogar Sekunden dieses Schicksalsschlages nie vergessen! Doch die primäre Frage für die Lebenden kann nur lauten: Was ist geschehen in diesem Jahr? Was wurde getan für die Produktionsstätte in der Stadt der Arbeit am Rhein— für jene Produktionsstätte, in der weiterhin Tag für Tag, Woche um Woche, und Monat um Monat 22 000 Men- schen für sich und die ihren den Lebens- unterhalt verdienen müssen. Es ist eine uralte Regel:„Das Leben geht immer weiter!!— Es ging auch nach der fürchterlichen Katastrophe vom 28. Juli 1948 weiter. Ja, die Arbeiter der Anilin- fabrik lieferten selbst den eklatantesten Beweis flir diese These. Sie waren es, die 16 Stunden nach der Katastrophe, teilweise noch mit verbundenen Köpfen und Armen, vor den Toren der Fabrik erschienen, um wieder„auf Schicht“ zu gehen. Sie waren es, die auf diese Art und Weise eine Ver- bundenheit mit dem Werk demonstrierten, die ihresgleichen sucht.„Das ist unsere Fabrik“ diese Worte waren damals nicht nur„geflügelte Worte“. Sie waren Würklichkeit. Unter den gleichen Vorzeichen stand die gesamte Aufbauarbeit, die im Verlauf des vergangenen Jahres in der Badischen Ani- un-& Sodafabrik geleistet wurde. Un- mittelbar nach der Katastrophe— gerade waren die letzten Toten geborgen worden begann man sich in Werksleitung und Betriebsrat gleichzeitig mit der Sorge um dle Angehörigen der Hinterbliebenen und die Verletzten Sorgen um den Fortbestand der einzelnen Produktionszweige, die schweren Schaden erlitten hatten, zu machen. Eines war evident: es mußte unverzüglich etwas geschehen! Drei Haupt- aufgaben ergaben sich damals: Erstens die Beseitigung aller Verkehrsstörungen und Gefahrenpunkte im Werk Ludwigshafen; zweitens der Wiederaufbau aller durch die Explosionskatastrophe leicht-, mittel-, Schwer-(jedoch nicht total) zerstörten Ge- bäude und Betriebsteile, und drittens die Inangriffnahme aller zerstörten Betriebe. Aufgabe 1 wurde in der nahezu unvorstell- bar kurzen Zeit von rund drei Wochen ge- löst; bei Aufgabe 2 wurde der gestellte Termin eingehalten(bis zum Einbruch des Winters mußten alle leicht- und mittel- beschädigte Betriebsteile ein Dach über dem Kopf haben), Aufgabe 3 wurde eben- Kals planmäßig in Angriff genommen; diese Arbeiten sollen bis zum Frühjahr des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Ein Ueberblick über die statistischen Zahlen macht klar, was in diesem einen Jahr geleistet wurde. Im Werk waren 20 Bauten total, 120 stark und 80 leicht be- schädigt worden; weitere 270 Bauten hat- ten Dach- und Fensterschäden erlitten. Zu rem Wiederaufbau oder ihrer Wieder- instandsetzung wurden 4 200 000 Back- steine, 1 800 000 Dachziegeln, 350 000 Schwemmsteine, 40 000 Bimsdielenplatten und Bimsstegdielen, 7000 To. Zement, 11 000 cbm Bauholz und 100 000 am Bauglas ver- braucht; ferner wurden 35 000 cbm Explo- onsschutt abgefahren. Insgesamt wurden 185 000 qm Dächer neu gedeckt; 61 400 qin Fenster wurden neu erstellt oder verglast. Rund 2400 Türen und Tore wurden neu bergestellt oder repariert. Von 1037 be- schädigten oder zerstörten werkseigenen Wohnungen wurden 1022 wieder aufgebaut oder instandgesetzt. 5 Diese Arbeitsleistungen waren nur ührbar, in dem die BASF unmittel- bar nach dem Unglück zahlreiche Firmen der näheren und weiteren Umgebung ver- belichtet. Durchschnittlich waren bis Ende 1948 3000 Bau-, Fach- und Hilfsarbeiter ausschließlich für die Beseitigung der Explosionsschäden tätig. Im ersten Halb- jahr 1949 waren es dann noch durchschnitt- lich 1000 Kräfte. 421 000 Tagewerke wur- den insgesamt geleistet. Diese Arbeiten lagen in Händen von BASF- Baudirektor Santo, der nach der Katastrophe sein Büro auf einem Schutt haufen einrichtete. Selbstverständlich wur- den alle nur denkbaren Nutzanwendungen aus dem Unglück gezogen: Das früher eng- bebaute Gelände wurde weitgehend auf- gelockert; Straßenzüge wurden breiter angelegt; die neu zu bauenden Betriebe wurden und werden so gebaut, daß ihre Konstruktionen in erhöhtem Mage ein- sturzsicher sind. Kurzum: Alle Erkennt- nisse moderner Bautechnik wurden— ge- meinsam mit den speziellen Erfahrungen der Katastrophe— beim Neuaufbau be- rücksichtigt, um den größtmöglichen Grad an Sicherheit für die Fabrik und für die Menschen, die in ihr arbeiten, zu erzielen. Berücksichtigt man die ungeheuren Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt — wenige Tage nach der Katastrophe muß- ten ordnungsgemäß Löhne und Gehälter bezahlt werden, einige Wochen später wurde die Wirtschaftslage angespannt so darf im Rahmen dieser kurzen Zusam- menfassung gesagt werden, daß im Verlauf des Jahres Juli 1948 bis Juli 1949 in der BASF gewaltiges geleistet wurde. pit Sicherheitskommission wurde gebildet Ist alles geschehen, um künftig Katastrophen zu verhindern? Die Ehrfurcht vor den Opfern der sroßen Katastrophe, die Verpflichtung diesen toten Märmern der Arbeit gegenüber, erfordern es, heute, ein Jahr nach der Katastrophe, eine entscheidende Frage zu stellen: Ist alles geschehen, um künftig Katastrophen dieser Art zu verhindern? Dies ist eine Frage, die angesichts der 207 Toten gestellt werden muß. Ja, dies ist letztlich eine Frage, auf deren Beantwortung nicht nur die Toten oder die rund 3800 Verletzten, sondern alle Ueberlebende Anspruch haben. In einem Gedenkschreiben vom 25. Juli 1949 stellt der Betriebsrat dieselbe Frage und beantwortet sie:„Der Betriebsrat der BASF kann diese Frage mit ruhigem Ge- wissen mit„ja“ beantworten“. Es ist be- kannt, daß die BASF früher eines der füh- renden Werke Deutschlands sowohl im Ausarbeiten als auch im Anwenden und Ueberwachen von Sicherheitsmaßnahmen War. Die Gewerbeaufsicht des Staates, die Berufsgenossenschaft der chemischen Indu- strie und der Revisionsverein— diese drei Institutionen(zwei davon sind amtlich, eine halbamtlich) taten das ihre, um zur Ver- meidung von Katastrophen beizutragen. Die BASF selbst ließ alle einschlägigen Vor- schriften ständig von zwei sogenannten „Sicherheitsingenieuren“(je ein Ingenieur für Werk Süd und Nord) überwachen. Revisionsabteilung und fünf Betriebsräte). Aufgabe dieser Kommission ist es, einmal Nutz anwendungen aus der Katastrophe zu ziehen und strenge Kontrolltätigkeit im Werk auszuüben. Zum anderen verarbeitet dieser Ausschuß alle Anregungen, die von Seiten der Werksleitung und der Beleg- schaft an ihn herangetragen werden. Außerdem darf kein neuer Produktions- zweig in Betrieb genommen werden, ohne daß dieses werksinterne Gremium gehört Worden ist. Schließlich ist es auch Aufgabe dieser Sicherheits kommission, die alten pädagogischen Maßnahmen, die anerkannt die besten Unfallverhütungsmittel darstell- ten, wieder einzuführen. Eine Frage, mit der man sich in der BASF besonders befaßte, war selbstver- ständlich die der Kesselwagenexplosionen(die „klassische“ Literatur auf diesem Gebiet kennt drei bedeutsame Fälle). Die gleich nach dem Unglück erhobene Forderung, alle Kesselwagen müßten„ausgelitert“ werden, (das heißt Feststellung des Fassungsver- mögens mittels einer Meß flüssigkeit), ist zwar wesentlich, aber allein nicht ausrei- chend oder entscheidend. Denn das Volumen allein sagt garnichts. Entscheidend für flüs- sige Gase und Druckgase ist vielmehr das Gewicht. Hieraus resultiert die Forderung des Wiegens! Deshalb versieht die BASF am Tag der Katastrophe. Heute pulsiert kier wieder Leben und der Schatten des Todes, das Rreua, In Memoriam Der Ober bürgermeister der Stadt Lud- wigshafen hat dem ersten Jahrestag des Ex- plosionsunglücks nachstehende Gedenk- Worte gewidmet: „Am 28. Juli jährt sich zum ersten Male der Tag der furchtbaren Explosionskata- strophe, die allen, welche sie miterlebten, in schrecklicher Erinnerung bleiben Wird. Unendliches Leid brach damals über viele Familien herein, denen auf so tragische Weise der Ernährer geraubt wurde; zahl- reiche brave und fleißig schaffende Men- schen mußten schwerverletzt in die Kran- kenhäuser verbracht werden; Tausende waren obdachlos, Hab und Gut Hunderter von Familien vernichtet. Unter Aufbietung über menschlicher Kräfte und ständiger Le- bensgefahr wetteiferten unmittelbar nach Werle Ludwigshafen, Bau 154, unmittelbar na eh der Katastrophe und ein Jahr später. Beim Unter dem Eindruck der großen Kata- strophe, die dennoch geschehen konnte, schuf die BASF- Direktion unmittelbar nach dem Unglück zusätzlich den Platz des sogenannten„Sicherheitschemikers“, der den beiden Ingenieuren beigegeben wurde. Er ist in der Lage, alle Digge nicht unter technischen, sondern unter chemischen Gesichtspunkten zu beurteilen. Darüber hinaus wurde im Werk— hier- von gibt der Betriebsrat in seinem Ge- denkschreiben auch Kenntnis— im vergan- genen Dezember Januar eine Sicherheits- kommission gebildet. Sie besteht aus zehn Mitgliedern, die zu gleichen Teilen von der Direktion und dem Betriebsrat gestellt werden.(Sicherheitsingenieure, Sicher- heitschemiker, Gewerberat, Vertreter der 28. Juli 1948 berücksichtigt alle Abfüllbetriebe mit genauen Waagen. Darüber hinaus hat der Pruckgasausschuß den Sicherheitsfaktos für die heiße Jahres- zeit von fünf auf zehn Prozent erhöht Es wären noch unzählige Einzelheiten zu berichten. Der Betriebsrat sagt in seinem Gedenkschreiben:„Ob durch diese Arbeit in Zukunft Katastrophen vermieden werden? — Wir können es nicht beantworten. Aber wir hoffen es. Und wie schreibt doch Oberregierungspräsident Franz Bögler im Vorwort des dokumentarischen Erinne- rungsbandes über die große Explosions- katastrophe: Der Aufstieg der Fabrik be- deutete Aufstieg der Stadt. Sie gab das Brot, aber auch oft genug Not Seien wir guter Hoffnung —..... bur WIIIUIAAH GUI . 28. Fortsetzung Warum soll das Denken nicht eine Kraft dein, die den Raum überwindet, wenn eines mit ganzer und ungeteilter Kraft denkt? Lachen wir 9 nicht vielleicht nur darum über die Vorstellung, weil wir längst dieses e primitive, starke und andauernde enken an dasselbe Ding, an die gleiche ache verlernt haben?— Fernsehen, Sug- estion— wie albern und vage sind diese e zumeist in den weihen Ländern. Bei en Primitiven aber spielt die Suggestion aud die Hypnose oft eine tödliche Rolle. eil sie abergläubisch sind. zurückgeblie- e Kinder gegen uns? Nein, weil ihr 5 5 noch einfach und Kradlinig ver- 5 und nicht dauernd von tausend Pro- 88 885 und Fragen und Interessen und 70 Eindrücken bin und her gehetzt 5 darum sind ihre Nerven feiner, r Instinkt sicherer, daher ist der Wille des 8 stärker, die Aufnahmefähigkeit des Ele Angers empfindlicher.— Ihr aber, ihr 4 anten, ihr habt an nichts zu denken als Sleberpe. Nahrung. an eure Liebe, an eure die erheit Warum sollten eure Sinne in 7 Dingen nicht noch eine Feinheit be- nötl n, die Wir Menschen längst nicht mehr 8 haben, die wir nur ab und zu in be- . oder verfluchten Augenblicken 8 kühlen dürfen als überirdische“ „Mystische Kraft?!—* athi, wenn ich dein Geheimnis wüßte! — „ 0 Aber dann bäumt er sich hoch. sein Ge- fühl überschwemmt die Gedanken, in die sein Hirn sich gerettet hat, zersprengt ihre Kette, durchtobt ibn, tobt mit ihm davon. Er springt von der kleinen Plattform herab, er flucht, er Weint durch die Nacht. Butta, Lutta Mansfield hat ihn verlassen, hat ihn verstoßen. Gewiß. nie ist ein Wort von Liebe oder gar von Heirat Zwi- schen ihnen gefallen— Aber haben sie nicht beide unumstößlich gewußt, daß sie zusammengehören, eng und für immer Zu- sammengehören? Muß denn Alles auf die- ser verdammten Menschenwelt in Worte ge- kleidet, jedem Narren sichtbar, greifbar sein, ist es nicht genug. Wenn 2 i Men- schen es fühlen, muß man es gleich schrift- lich machen und amtlich abstempeln las- 8 2 e ist klar und einfach für ihn ge- wesen: wenn er beimkehrte. kehrte er heim zu ihr, und wenn er„Mister Joe Hull With His royaltigres“ gewesen Wäre. dann hätte Futta Frau Neuhaus ge hießen Alles War klar, alles War selbstverständlich— alles liegt jetzt zerschlagen und in unkitt- n Scherben 38 durchrast er die Nacht— hinweg von der Stadt der Gefangenen. Hinweg von dem Bagno heimtückisch Geraubter und Ent- führter, hinaus in das Dunkele, Weite, über das allein der schweigende Sternentanz sich breitet, das Mondhorn still und silbern leuchtet Er läuft, er tobt, aber er gewinnt nicht die Weite, er gerät auf die Landstraße, und fast im gleichen Augenblick blitzen zwei Scheinwerfer auf, finden ihn, halten ihn, nageln ihn fest, kommen jach näher— knirschend hält das Auto dicht vor ihm. Dann klappt ein Schlag, dann sagt eine süß lispelnde Mädchenstimme:„Oh, Robby, What ca 1 do for you? How are you this night?“— Und dann kommt Robby Neu- haus aus der Hölle seiner Verdammnis auf diese Erde, in dieses Indien, auf diese Land- straße zurück und macht seinen verlegenen Kratzfuß vor May Ridgeway, der Tochter des Nachbarn und guten Bekannten. Der Pflanzer Ridgeway ist eine ebenso ehrliche wie versoffene Haut. und zwischen ihm und den weißen Männern des Tier- sammellagers herrscht dicke Freundschaft. An künf Abenden in der Woche sitzt man bei ihm auf der Veranda und schlaucht sich voll Whisky und bunten Schnäpsen. Das ist man dem guten Nachbarn einfach schul- dig— denn mit wem sollte er sonst trin- ken? Der nächste Klub ist in der Stadt, und die ist immerhin zwanzig Kilometer entfernt. Und die Stadt kann der Pflanzer Ridgeway nicht mehr besuchen. seitdem je- der anständige Mensch, der nur ein bißchen auf sich hält, seinen Wagen fahren muß. „Ja, früher, meine Herren. krüher, wenn man da seine Bettschwere weghatte, dann kletterte man in seinen Wagen, oder gute Freunde hoben einen hinein, nicht wahr, und dann sagte man hüh, und dann hängte man den Zügel über den Bremsenknopf, die Gäule zottelten heim, und man konnte be- ruhigt schlafen, bis einen die Kulis zu Hause wieder aus dem Wagen hoben und ins Bett brachten. Das Auto? Nein, meine Herren, das Auto ist durchaus kein Fort- schritt der Technik, das Auto ist der er- bärmlichste Mißerfolg der beiden letzten Jahrtausende. Daß ein betrunkener Mann im Zickzack von Baum zu Baum und von Laternenpfahl zu Laternenpfahl heimwärts Wiederaufbau wurden die Erfahrungen vom Foto: BASF-Archiv der Katastrophe Amerikaner, Franzosen und Deutsche bei der Bergung der Toten und der Aufsuchung und Rettung der Ver- letzten aus den Gebàudetrümmern. Schwer traf dieser harte Schlag unsere zerstörte Stadt und ihre Bewohner. Mancher sagte sich damals: Jetzt ist alles verloren, es hat keinen Zweck mehr nochmals aufzu- bauen. Trotzdem fanden sich schon bald nach dem Unglück alle verantwortlichen Männer zur helfenden Tat zusammen und nach einer der Größe der Opfer entspre- chenden, würdigen Trauerfeier wurde mit der Hilfeleistung für die betroffenen Men- schen und der Beseitigung der Schäden be- gonmen. Groß und erhebend war die Hilfs- und Opferbereitschaft des ganzen deutschen —— ist verschwunden. Foto: Heinrich Volkes. Auch das Ausland beteiligte sich an den Spenden. Viele Frauen und Männer Hal- fen mit, die Gaben an die Bedürftigen zu verteilen. Mit unermüdlichem Eifer wurden die zerstörten und beschädigten Heimstätten wieder bewohnbar gemacht. Nicht allein, daß den Witwen, Waisen, Eltern und Ver- wandten der auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen die wirtschaftlichen Sorgen erleichtert werden konnten, gestat- ten die Spenden auch noch eine Betreuung der bedürftigen Hinterbliebenen auf Jahre hinaus. Den Sohn und Bruder, den Gatten und Vater vermag jedoch niemand zu er- setzen. Viele werden ihr Leben lang den Verlust ihres Liebsten auf dieser Welt nie verschmerzen. All denjenigen, die durch die Explosion schwer getroffen oder zu Invaliden wurden, insbesondere jenen, die für immer ihr Augenlicht verloren haben, gilt an diesem Tage unsere herzliche Teilnahme und unser Mitgefühl. In tiefer Trauer gedenkt die Stadt Lud- wigshafen am Rhein der Opfer des 28. Juli 1948. Es ist ihr heilige Verpflichtung, auch in Zukunft sich derer anzunehmen, denen dieser Tag den Ernährer, die Stütze für das Alter nahm.“ Valentin Bauer „Explosionskatastrophe in Ludwigshafen am Rhein“ So lautet der des dokumentarischen Bild- Werkes, das das Hilfswerk Ludwigshafen in Verbindung mit der Stadtverwaltung und der Badischen Anilin-& Sodafabrik herausgegeben hat und für dessen Gesamt- gestaltung Stadtarchivar Emil Nesseler verantwortlich zeichnet. Oberregierungs- präsident Franz Bögler schrieb für das Werk ein Geleitwort, das er mit den Wor- ten abschloß: Aufgabe der folgende 1 Blät⸗ ter soll es sein, von einer der düstersten Stunden in der Geschichte der jungen Stadt „ und ihrer Anilin zu kün⸗ en.“ Friedliche Bilder einzelner Werksabtei- lungen führen den Betrachter hin zu dem grauenvollen Kapitel, das die lakonische Ueberschrift trägt:„Am Nachmittag des 28. Juli 1948. Hier wird dann das Aus- maß des furchtbaren Unglücks, die ganze Tragik, die über die Stadt hereinbrach, noch einmal beschworen. Am Vormittag des 29. Juli.. lautet die Ueberschrift des nächsten Kapitels, dem sich eine Liste der Opfer, der Toten und Vermißten, anschließt. Bilddokumente vom feierlichen Staatsakt auf dem Marktplatz und der„Einsegnung 75 Toten“ beschließen das dokumentarische erk. wre torkelt— das geht in Ordnung, nicht wahr? Daß aber ein nüchternes Auto ebenfalls in diesem Zickzack losgeht, kann ich Ihnen aus trüber Erfahrung heraus versichern, meine Herren, daß also ein nüchternes Auto voll- ständig haltlos über die Straßen torkelt und so lange harte Gegenstände anfährt, bis die Gegenstände und das Auto allesamt ka- putt sind, daß ein Auto, meine ich, meine Herren, besoffen wird, nur, weil sich ein betrunkener Mann hineinsetzt das ist keine Sicherheit, meine Herren, das ist kein Volksverkehrsmittel, das ist eine Katastro- Phe, eine Blamage der Technik, das ist ein lebensgefährliches Mordinstrument. Prost!“ Man grinst pflichtschuldig und stößt mit dem schweren, trägen Mann an, der seine guten zwei Zentner wiegt. den langen Tag im Singapore- Stuhl verliegt und immer erst abends lebhaft wird, wenn die Whiskyfla- schen auf dem Tisch stehen, trotzdem man Wohl weiß, daß die unvollkommenen Autos nicht der einzige Grund sind, der Mister Ridgeway vom Besuch seines Klubs abhält. Die Wahrheit ist, daß man den Pflanzer dort nicht allzu gern sieht, er ist mit einer Inderin verheiratet gewesen, er hat die Rasse verraten, das verzeihen ihm die stol- zen Herren aus der Stadt nicht. Sie behan- deln ihn mit ausgesucht eisiger Höflichkeit, sie kennen seine Kinder nicht, sehen über sie hinweg, wenn sie ihnen irgendwo be- gegnen.„ Die Hindufrau, sie muß schön gewesen sein wie eine Prinzessin aus Tausend- und- eine-Nacht, ist viele Jahre schon tot. Aber die Kinder leben: der Sohn ein geschmeidi- ger, dunkelhaariger junger Gentleman mit dem rasenden Ehrgeiz des gesellschaftlich Unterdrückten, den er vergebens unter bri- tischem Gleichmut zu verbergen trachtet. May, die Tochter, schon zwanzigjährig, aber jmmer noch kindhaft schmal und kindhaft süß wie ein ganz junger, sich eben entfal- tender Backfisch, und mit dem zarten Zau- ber, dem verführerisch bestrickenden, leise fremdartigen Reiz, der den meisten Eura- sierinnen eigen ist. May Ridgeway, mit der Cherry Baker seinen Gehilfen Robby Neuhaus seit einigen Wochen täglich frozzelt und aufzieht. May. die ihn offensichtlich bevorzugt, mit ihm klirtet und ihm schöne Augen macht.— Er hat sie ganz gern, soweit ein Junge, der sich mit vierzehn Jahren selbständig ge- macht hat, der Hande und Füße hat rühren müssen um das tägliche Brot und der den- noch nicht kapituliert, sondern sich ein Ziel gesteckt und ihm nachgestrebt hat, seweit ein solcher Junge ein Mädel gern haben kann, das ohne Sorgen im behäbig breiten Wohistand aufgewachsen ist. Er unterhält sich gern mit ihr, sie ist gescheit, kann viel von Indien erzählen, was durchaus nicht jeder hört und zu sehen bekommt, sie weiß auch vom Wald und weis auch von den Tieren. Natürlich hat es seinem Selbstge- kühl geschmeichelt, daß das schöne Mädchen, das ihn in der ersten Zeit fast immer über- sehen hat, sich mehr und mebr für ihn interessierte— ha ja, da sieht man es doch mal wieder: man hat seine Qualitäten, nicht Wahr?— Was Robby Neuhaus nicht merkt, ist, daß May ehrgeiziger, stolzer, begehrlicher und noch gedrückter durch ihr Mischlings-⸗ tum ist als selbst ihr Bruder, Sie hat die brennende Sehnsucht aller Eurasierinnen; kür ganz weiß zu gelten, ganz weiß zu wer- den. Sie will heiraten, aber sie will einen weißen Mann heiraten. Aber ihr ist klar, daß ini ganz Indien kein weißer Mann die Tochter vom alten Ridgeway heiraten wird. Ja, vielleicht einmal eine verkrachte, ver- kommene Existenz, ein Mann., an dessen Seite sie noch geächteter ist als vordem, oder einer der Franzosen, die sie nicht mag, ein Beamter aus Siam oder Cochinchina alles das zählt nicht für May Ridgeway, der allein die blonden, hochgewachsenen angel sächsischen Menschen etwas bedeuten. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 28. Juli 1949/ Nr. 147 „MM“- Kinderfest im Waldpurk Nicht alle Kinder können in diesem Sommer mit ihren Eltern in Erholung reisen, in ein Landschulheim gehen oder an einem Zeltlager teilnehmen. Um die Kinder unserer Leser, die in der Stadt bleiben mußten, etwas zu entschädigen, haben wir uns eine kleine Ferienfreude kür sie ausgedacht: Das große MM- Kinderfest im Waldpark-Stern. Am Samstag, dem 6. August, von 15 bis 18 Uhr, wird das Märchentheater „Kurpfalz“(Gesamtleitung Ludw. Vaas) die kleinen und größeren Buben und Mädels ins Märchenland führen.„Der lustige Fridolin“ schlägt sein lebendes Märchenbuch auf. Sieben Bilder werden gezeigt: „Der Froschkönig“ „Dornröschen“ „Aschenputtel „Rotkäppchen“ „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ „Der gestiefelte Kater“ „Hänsel und Gretel“ Weiter kommt das Märchen„Lügen- mäulchen und Wahrheitsmündchen“ von Roland Lessing zur Aufführung. Und alles im Park unter freiem Himmel. Nach der fröhlichen Polonäse ist den Kindern noch Gelegenheit gegeben, sich Auf dem Spielplatz des„Stern“ zu ver- gnügen. Die Rutschen und Schaukeln dürfen kostenlos benutzt werden. Eintrittskarten für Kinder und Er- waächsene zum Preise von je 30 Pfennig können ab 1. August nur am Schalter des MM gelöst werden. Da die Karten- zahl beschränkt leibt, wird keine Veberfüllung entstehen. Wir freuen uns beute unsere kleinen Gäste. schon auf err. Sü-Ho-Ga in Vorbereitung Wieder einmal werben Plakate über dem Eingang des Rosengartens für eine AU„Südwestdeutsche Hotel- und Gaststätten-Ausstellung vom 2. bis 18. Sep- tember 1949“. Dem Umfang nach soll sie nicht nur die größte diesjährige in Mann- heim, sondern auch eine der bedeutendsten Ausstellungen des Jahres in Südwest- land sein. Anlaß dafür ist das sieb- 1 Bestehen der hiesigen Fach- organisation. In ihrem Mittelpunkt aber wird die Delegiertentagung des Landesverbandes Württemberg-Baden für das Hotel- und Gaststättengewerbe vom 6. bis 8. Septem- ber stehen. Außerdem werden Tagungen des Konditorenhandwerks und der Kon- ditorengehilfenvereine abgehalten. Der Gliederungsplan der Schau sieht einen Empfangsraum mit kulturellem und Volks wirtschaftlichem Teil vor, eine wirt- schaftliche Schau mit den Abteilungen Auf- bau und Wiederaufbau von Hotels, Gast- stätten und Konditoreien; Inneneinrich- tung, sanitärer Bedarf, elektrische Anla- gen, Beheizungsanlagen usw., Organisation, Spezialmaschinen, Geräte usw., sonstiger Bedarf, Neuheiten, Wäsche und Berufsklei- dung; Fahrzeuge, Gartengestaltung und Blumenschmuck, Lieferanten, Fremdenver- kehr und Sonderschauen. Ideeller Träger ist der Landesverband Württemberg-Baden kür das Hotel- und Gaststättengewerbe. Leitung, Durchführung und Aufbau liegt Wieder in den Händen des Hauses für Wie- deraufbau und Wirtschaftswerbung. Von den 300 vorgesehenen Ausstellerfirmen, die ais allen drei Westzonen kommen, sind be- reits 225 vorgemerkt rob Wahlkalender Für Oberbürgermeister- und Bundeswahl SPD Donnerstag, 28. Juli, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Dr. H. Heimerieh(Kan- didat für Ober bürgermeister wahl) und Jakob Prumpfheller sprechen. Freitag, 29. Juli, Lokal„Löwen“, Käfer- tal, 20 Uhr: Wahlversammlung mit den gleichen Rednern. Freitag, 29. Juli, Turnhalle der Waldhof Schule, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Samstag, 30. Juli, Lokal„Rheinauhafen“, Rheinau, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Samstag, 30. Juli, Vereinshaus Secken- heim, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. KPD Freitag, 29. Juli, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Max Reimann, Vorsitzen- der der KPD in den Westzonen und Erwin Eckert(Kandidat für die Oberbürgermei- sterwahh sprechen. D Freitag, 29. Juli, Lokal„Neuostheim“, 20 Uhr, für Neuostheim: Hans Zwing- mann(Kandidat für die Bundestagswahl) Und Dr. F. Waldeck sprechen DVP Freitag, 29. Juli, Hotel„Rheinbrücken“, 19.30 Uhr(Versammlung der Jugendgruppe der DVP): Robert Margulies(Kandidat für die Bundestagswahl) spricht. Wohin gehen wir? Freitag, 29. Juli: Alster-Lichtspiele:„LA in Oberbayern“; Capitol:„Der Mann ohne Gewis- sen“; Palast:„Der Seewolf“. : 2 82 zum Abend — x* gewittrig Vorhersage bis Freitag früh: am Donnerstag tagsüber heiter, zum Abend und in der Nacht ört- liche Gewitter. Höchsttemperaturen 32 bis 34, Tiefstwerte 15 bis 18 Grad. Schwache bis mäßige Winde um West, später auf Nordwest drehend. Uebersicht: Der Druckanstieg auf dem Atlantik bewirkt allmählichen Uebergang zu nordwestlicher Tüftzutuhr. Die Vorläufer der sich Mitteleuropa nähernden kühleren Meeresluft werden zu Gewit- terbildung Anlaß geben. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 27. Juli: Maxau 349(— 1), Mann- heim 190( 5), Worms 119(—), Caub 112( 9). Heute vor dem Schwurgericht: Mordprozeß Mundlel Das Urteil ist jetzt schon so gut wie sicher: Lebenslängliches Zuchthaus Wie schon gemeldet, hat sich heute der 29 jährige Arthur Friedrich Mandel aus Mannheim- Sandhofen vor dem Schwurge- richt unter der Beschuldigung zu verant- worten, am 9. Dezember 1948 den Kauf- mann Hans Baier in F 2. 11 hinterrücks durch fünf Beilhiebe getötet und beraubt zu haben. * Nach mehreren aus eigener Schuld ver- geblichen Versuchen, sich beruflich zu be- tätigen, fand Mandel im November ver- gangenen Jahres eine unbezahlte„Volon- tärstelle“ bei einem„Wirtschaftsberater“ in Mannheim. An eine reguläre Arbeitszeit War er hier nicht gebunden und mit be- stimmten Arbeiten wurde er nicht betraut — schon deshalb nicht, weil solche garnicht anfielen. Der„Morgen“ berichtete am 9. April ds. Js. über die Verurteilung dieses Arbeitgebers, den selbst seine Frau für einen„Dr. rer. pol. und Diplomkaufmann“ hielt, der sich als Wirtschaftsberater ausgab und in Wirklichkeit ein Hochstapler war Anfang November 1948 vermietete der „Berater“ die Hälfte seines Büroraumes F 2, 11 an den Textilkaufmann Hans Baier, der darin eine Textilhandlung betreiben wollte. Am 8. Dezember eröffnete Hans Baier sein Geschäft und hatte bereits in den ersten beiden Tagen einen Umsatz von mehr als 2000 DM. Unter dem Druck des von Mandel am Vormittag des 9. Dezember(Mordtag) ge- leisteten Offenbarungseides reifte nun in ihm der Entschluß, die Abwesenheit der Hausangestellten Baiers an diesem Abend zu benützen, um Baier zu erschlagen und sich in den Besitz dieses Geldes zu setzen. Er blieb daher, entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, bis spät abends im Büro und gab den Anschein, beschäftigt zu sein. Der letzte Besuch war um 19.15 Uhr ge- gangen, Baler und Mandel waren nun allein. Zusammen zersägten sie ein Stück Holz, spalteten es mit einem Beil, um das Feuer im Ofen neu in Gang zu setzen. Baier lud Mandel noch zum Abendbrot ein. Wörtlich gab Mandel Folgendes zu Pro- tokoll:„Nachdem ich mit meiner Ueber- setzung fertig war, gegen 20 Uhr, stand ich auf, zog meinen Ueberzieher an und stellte mich zwischen den Ofen und das kleine Tischchen. Meine Aktentasche hatte ich unter dem Arm und meine Handschuhe angezogen. Mit der rechten Hand ergriff ich das Beil und blieb zunächst an dem Tischchen stehen. Nach einem gewissen Zögern, bei dem ich mir überlegte, soll ich oder soll ich nicht, und weil ich die Ge- danken von dem Drängen auf Rückzahlung des Geldes nicht los wurde, erhob ich das Beil. zögerte aber immer noch, weil mir auch die Person des Baier in Erinnerung kam, der so gut zu mir war, indem er mir zu essen und eventuell die Möglichkeit gab, laufend beschäftigt zu werden mir andererseits aber immer wieder der Ge- danke kam, wenn ich zuschlage, bekomme ich meine Schulden los— habe ich dann zugeschlagen(mit der Schneide). Der erste Schlag ging quer über den vorderen Teil der Schädeldecke. Baier flel mit dem Kopf nach vorne auf den Arm, mit dem er sich aufgestützt hatte(er saß auf der Couch und las eine Zeitung). Ich schlug sofort wieder zu. Bei dem letzten Schlag ließ ich das Beil im Kopfe stecken. Nun begab ich mich zum Ladenraum. Ich vermutete das Geld in der Lade der Theke, konnte jedoch nichts finden. Ich erinnerte mich, daß Baiers Rock an der Stange hängen könne, griff danach und fühlte auch, daß in der Innentasche das gesuchte Geld sei. Ich steckte dasselbe in meine Manteltasche, nahm eine Handvoll Strümpfe und verließ den Laden.“ Er stieg dann in die Straßenbahn und kuhr nach Hause, wo er sich von seiner Mutter das Nachtessen zubereiten ließ und unterhielt sich dabei mit einer seiner drei Schwestern. Das Geld versteckte er im Keller unter den Kartoffeln. Danach ging er ins Bett und schlief— wie er bei sei- nen polizeilichen Vernehmungen betonte— gut! Am nächsten Morgen traf Mandel wie üblich, um 38,30 Uhr in F 2, 11 ein und fand vor der zum Hof führenden ver- schlossenen Tür die Haushälterin Baiers vor, die zusammen mit ihm die Tür ff nete, nachdem Mandel, der den Ahnungs- „Die Verhandlung muß unterbrochen werden „ weil der Angeklagte zum Entschärfen einer Bombe benötigt wird“ Diesen nicht alltäglichen Gerichtsbeschluß verkündete gestern vormittag der Vor- sitzende des Schöffengerichts in der Ver- handlung gegen Polizeiwachtmeister Pie- chotta, den Mann, der gerade vor 14 Tagen die 1500. Tonne Munition aus dem Rhein geborgen und entschärft hat. Der Vorfall, um den es hier ging, ereig- nete sich am 5. Mai vergangenen Jahres. Beim Vernichten geborgener Munition bei Sandhofen waren durch eine Detonation zwel Menschen getötet worden. Nun stand der Wachtmeister unter der Anklage fahrlässiger Tötung und Körper- verletzung. Alles hing davon ab, welches Gutachten die drei Sachverständigen ab- geben würden, nachdem die Zeugenaussagen einmal keine Klarheit erbringen konnten. Aus den verschiedenen widersprechenden Schilderungen schalte sich schließlich die Darstellung heraus, daß Piechotta an jenem Tag zwar größere Mengen Pulverstangen, Ne- belgranaten, Granaten mit und ohne Zünder, schwere und leichte MG-Munition als bei den fünf Sprengungen zuvor an dieser Stelle zum Abbrennen gebracht hatte, daß aber die Mehrmenge auf keinen Fall für die unheilbringende Detonation verantwortlich gemacht werden körne. Vielmehr dürfte durch die beim Abbrennen entstandene Hitze eine unter der Sohle der beiden Beton- pfeiler liegende Brückensprengladung zur Explosion gekommen sein, eventuell dadurch — 80 stellte es einer der Sachverständigen dar—, daß in die Sprengkammer führende Zündkabeldrähte zum Glühen kamen und die Pulverkammer zur Explosion brachten. Uebereinstimmend hielten alle drei Begut- achter die Sicherungsmaßnahmen Piechottas für ausreichend. Auch seine Absperrmaß- nahmen zur Landseite hin, wo die un- erwartet umherfliegenden Betonbrocken Menschenleben forderten, hätten mehr als notwendig den gesetzlichen Bestimmungen entsprochen. Der Staatsanwalt war anderer Ansicht und beantragte bei Zubilligung mildernder Umstände 300, DM Geldstrafe. Aber das, was die Sachverständigen, der größte Teil der Zeugen und der Vorgesetzte Plechottas, Polizeirat Riester, und schließ- lich sein Verteidiger, Dr. Raudenbusch, zu sagen hatten, nämlich, daß Mannheim dem hier Angeklagten unendlich viel verdankt, flel dann doch mehr ins Gewicht: Frei- spruch! 8 g Piechotta, den man mitten aus der Ver- Handlung geholt hatte, damit er eine gerade im Mühlaukafen ausgebaggerte 10-Zentner- Bombe mit zwei scharfen Zündern unschäd- lich machen konnte,„der Mann ohne Ner- ven“, er war am Ende der Verhanqalung fertig. 14 Monate lang war er unter dem Druck dieser Anklage gestanden nk losen gespielt, durchs Fenster geschaut und die Kriminalpolizei telephonisch davon ver- ständigt hatte, der Kaufmann Baier sei er- schlagen worden Mandel hatte noch den gleichen Anzug an, den er bei der Tat getragen hatte, ohne die Blutflecken entfernt zu haben. Die Kri- minalpolizei verhaftete sofort die Haus- angestellte, den später erschienenen Wirt- schaftsberater und Mandel. Während die beiden ersten alsbald freigelassen werden konnten, erhärteten sich die Beweise gegen Mandel immer mehr, bis er nach wochen- langen Verhören und Ueberführungsver- suchen die Tat zugab.-k Heidelberger Hallenbad freigegeben Das Heidelberger Hallenbad, das bisher trotz dauernder Bemühungen der Stadtver- waltung nur an Montagen(seit kurzem auch dienstags) für die Benutzung durch deutsche Badegäste freigegeben war und an den übrigen Tagen allein der Besatzungsmacht zur Verfügung stand, wurde jetzt nach neuerlichen Verhandlungen von der ört- lichen Militärregierung für die deutsche Be- völkerung freigegeben. Die Sperrung dieses Bades fiel in dem übervölkerten Heidelberg um so mehr ins Gewicht, als das Thermalbad am Neckar- strand ausschließlich von der Besatzungs- macht mit Beschlag belegt worden ist und sonst kein weiteres Bad mehr in der Stadt existiert. Das Baden im offenen Neckar wird— soweit es sich um das Stadtgebiet handelt— von weiten Bevölkerungskreisen wegen des verunreinigten Wassers als ge“ sundheitsschädlich angesehen.(dena) Ermäßigte Omnibusfahrkarten In Ergänzung der Veröffentlichung über die Omnibuslinien Rheinau Schwetzingen wird mitgeteilt, daß künftig für die Ommni- busverbindungen Zehnerkarten. Arbeiter- Wochen- und Schülerwochenkarten mit wahlweiser Gültigkeit für Zug oder Omni- bus durch die Bahnhöfe ausgegeben werden. Diese Karten müssen jedoch als Omni- buskarten gelöst werden; die Zugfahrkarten gelten wie bisher nur zur Benützung der Züge. Der Normalfahrpreis zwischen Schwetzingen und Rheinau beträgt„40 DM; die Zehnerkarte, die zwei Monate Gültigkeit hat und übertragbar ist, kostet 2,80 DM. Falls die Omnibusse Anklang finden, kann mit einer Verdichtung auf der Linie Schwetzingen Rheinau gerechnet werden. Die alte Unsitte. Achtlos beiseite gewor- fene Zigarettenreste waren wohl die Ur- sache zu einem Waldbrand bei der Schein wer- fer-Kaserne. Rund 2500 am Waldgras standen in Flammen, als die Berufsfeuerwehr mit zwel Löschzügen an der Brandstelle erschien, um die Bekämpfung des Feuers. von einem Löschzug des Signal-Depots wirksam unter- stützt, aufzunehmen. Nach etwa eineinhalb Stunden war das Feuer so weit gelöscht. daß keine Gefahr mehr bestand. Arbeitslose könnten beschäftigt werden „wenn das Landesarbeitsamt seine Förderung zusagte Es erscheint wenig plausibel, daß Mann- heim, weil es eine relativ geringere Arbeits- losenzahl aufweist als beispielsweise Hei- delberg und Karlsruhe, nicht auch Wie an- dere Städte Mittel aus der produktiven Er- werbslosenfürsorge erhalten soll. Denn unsere Stadtverwaltung hat zur Vermeidung einer Arbeitslosigkeit größeren Ausmahes finanzielle Reserven verbraucht, und es Wäre widersinnig, wenn die Stadt erst 50 und 80 viele ihrer Einwohner erwerbslos lassen werden müßte, um die Aufwendun- gen zu erhalten, die sie im voraus für ar- beitschaffende Zwecke ausgegeben hat. Dieser Meinung sind auch unsere Stadt- väter, die bei der gestrigen Zusammenkunft des Technischen Ausschusses übereinkamen, beim Landesarbeitsamt Förderungsbeiträge zu beantragen. Das Tiefbauamt hat die mit diesem Geld möglichen Notstandsarbeiten dem Gremium unterbreitet. Danach soll die Schönau-Siedlung eine Kanalisation erhal- ten, der Kanal im Ulmenweg verlängert, die Straße am Karl-Martin-Ufer ausgebaut und land wirtschaftliche Gräben in Kirsch- gartshausen, Sandtorf uid im Rheinaugebiet instandgesetzt werden. Als weitere Not- standsmaßnahme ist der Umbau der ver- längerten Bismarckstraße beabsichtigt. Dle Fahrbalm soll dort auf 17 Meter verbreitert Im Schlachihof: 80 geht es nicht! Noch immer sind 80 Prozent beschlagnahmt, aber kaum benutzt Es darf nicht angehen, daß man auf ame- rikanischer Seite den Zuständen im Mann- heimer Schlachthof, wie sie sich bis zum Augenblick entwickelt haben, auch weiter hin nur ein bedauerndes Lächeln entgegen- bringt. Der Mannheimer Schlachthof ist räumlich und technisch einer der bedeutend- sten und modernsten Süddeutschlands. Im März 1945 wurden 80 Prozent des Kom- plexes zur Unterbringung von Fronttruppen und Dienststellen beschlagnahmt. Der da- mals schwache Anfall von Schlachtvieh ließ diesen Verlust nicht allzu spürbar werden, zumal mit einem baldigen Abzug dieser Truppen zu rechnen war. Er ist auch tat- sächlich erfolgt. Nicht erfolgt dagegen ist die erhoffte Rückgabe. So stehen zur Zeit im- mer noch nur 20 Prozent der Anlage zur deutschen Benutzung, während die beschlag- nahmten 80 Prozent zum größten Teil un- henutzt brach liegen. Mit der seit der Währungsreform fast ins Friedensmäßige ansteigenden Viehanlie- kerung reichen die der deutschen Schlacht- hofver waltung verbliebenen 20 Prozent eine Schlacht- und eine Gefrierhalle— in keiner Weise mehr aus, Der Gesamtauftrieb der letzten Woche, um ein Beispiel zu neh- men, hat sogar zum Teil die Vorkriegszif- kern überstlegen. So wurden angeliefert 259 Kälber, 250 Schweine, 300 Hammel und 300 Stück Grohvieh. Diese Anlieferung war un- ter normalen Umständen an einem Tag ge löscht und innerhalb zwei Tagen geschlach- tet. Heute sieht die Geschichte anders aus, und es ist begreiflich, wenn das Tierschutz- amt von einer„außerordentlichen Tier- quälerei“ spricht. Statt, wie üblich, die Tiere sofort in sau- beren und geschlossenen Fallen unterzu- bringen, statt sie in genügender Weise zu tränken und zu füttern und vor allem sie 80 schnell wie möglich zu schlachten, sieht sich die Schlachthofver waltung heute ge- zwungen, das Schlachtvieh ohne einen Trop- fen Wasser, ohne einen Halm frischen Gra- ses auf der glühenden Sanddecke nicht stun- den-, sondern tage- und nächtelang darben zu lassen. Die Schlachtungen müssen sich heute über die ganze Woche hinziehen wäh- rend ein paar Meter weiter neben den durstgequälten Tieren unbenutzte Hallen stehen. Leere Hallen! Alle Eingaben des Schlachthofdirektors Dr. v. Schenk auf Rückgabe wenigstens einer der leeren Hallen zur Unterbringung des Viehs blieben bis jetzt erfolglos. Und der verschämte Einwurf Dr. v Schenks, ob dieses Verhalten mit der vor, Uns zu lernenden Demokratie etwas gemelv hätte, blieb unbeachtet Wi und mit beiderseitigen Radfahrwegen von je zwei Meter Breite und ebenfalls beider- seitigen vier Meter breiten Gehwegen aus- gestattet werden. Auch die Untere Ried- straße soll ausgebessert und von sechs auf 8,50 Meter verbreitert werden. Weiter sieht der Plan die Wiederinstandsetzung der aubßerordentlich ausgefahrenen Braunschwei⸗ ger Allee zwischen Sandhofen und Blu- menau sowie die Reparatur von Radfahr- wegen in der gesamten Gemarkung Mann- heim vor. 8 Die Gartenbauverwaltung hatte als Not- Standsarbeiten vorgeschlagen: Instandset- zung bzw. Errichtung von Kinderspielplät- zen an der Luzenbergschule, dem Planeta- rium, Heumarkt, Sctmickenloch usw., Her- stellung einer Grünanlage an der Stepha- nienpromenade, sowie weiterer Grünflächen bei E 7, K 6, im Lameygarten, Gutenberg- platz usw., Ausbau eines Spielplatzes am Herzogenriedpark, Herstellung der Grün- anlagen im Friedrichspark sowie Instand- setzungsarbeiten in Parkanlagen, Beseiti- gung von Bombentrichtern, Durch- und Aufforstungen usw. Für die Durchführung der vom Tiefbau- amt vorgeschlagenen Arbeiten würden ins- gesamt 363 Arbeitskräfte Erwerbslose) be- nötigt. Die Gesamtkosten für diese ganze Bauprojektserie würden sich auf 1 439 960 D-Mark stellen, wovon 508 616 DM als För- derungsmittel in Abzug gebracht werden könnten. Ob und inwieweit diese Arbeiten im einzelnen ausgeführt werden können, hängt von der Entscheidung des Landes- Arbeitsamtes ab, das die Förderungswürdig- keit der einzelnen Projekte bestimmt. Zum Wiederaufbau der ehemaligen Ju- gendherberge im Schnickenloch als Jugend- arbeiterwohnheim hat die Stadtverwaltung einen Darlehensantrag an das Landesar- peitsamt gerichtet. Das Gebäude würde dann 120 bis 150 junge Menschen aufneh- men können. Es würde architektonisch so gestaltet werden, daß es später als Jugend- herberge benutzbar ist. Zum Schluß der Sitzung ließ das Gre- mium dann noch einen Warnungsschuß los, der sich gegen das wilde Bauen im allge- meinen und gegen die Erstellung eines gast- stättenähnlichen Gebäudes auf einem städ- tischen Grundstück in Schönau im beson- deren richtete. Der Eigentümer hatte dort ohne Konzession ein Häuschen hingestellt, das die doppelten Ausmaße hatte des von ihm beantragten, aber noch nicht einmal genehmigten Baues. Die Ausschußmitglie- der waren sich einig, daß hier einmal ein Exempel statulert werden miisse, damit die Oeffentlichkeit einsehe, daß nicht jeder bauen könne wo und wie es ihm gefalle. Genehmigung für das Haus und für den Betrieb eines Geschäftes in diesem Haus Wird dem„Bauwilderer“ untersagt werden, rob Erlebte Botanik Wie steht es um die Mannheimer Schulgärten? Nichts prägt sich einem Kinde tiefer ein als das unmittelbar Erlebte. Aus dieser Er. wägung entstanden schon vor einer Reihe von Jahren die Mannheimer Schulgärten. Daß freilich auch sie dem Kriege zum Opfer fielen, besonders der große Schulgarten im Herzogenried, dürfte kaum Wunder nehmen, aber ebenso wenig der Elan, mit dem die Lehrerschaft schon 1945 den Verwüstungen in den Schulgärten zu Leibe ging. Und wenn auch noch nicht alles auf den muster. gültigen alten Stand gebracht ist, denn dazu gehört nun einmal viel Geld, so ist doch der praktische Teil mit seinen ach Abteilungen bereits wieder im Schuß. Hier haben die Wohlgelegenschule, die Uhland- und die Uhland- Flilfsschule, die Schwerhörigen-, die Neckar-, die Humboldt-, Sickinger-, Waldhof- und Luzenbergschule und ebenso „Beruf und Leben“( Knaben- Fortbildungs- schule) ihre Schulgärten. Hier pflanzt man Gemüse, Salat, Kartoffeln, lernt alle prak- tische Kleingartenarbeit von Grund auf kennen, den Bebauungswechsel, Düngung, aber auch das Pflanzenleben im einzelnen und in der Art und schließlich noch die Freude, selbst gebauten Salat und selbst gebautes Gemüse der Mutter auf den Tisch zu legen. Bestimmt schmeckt es viel besser als gekauftes, denn es besitzt die besondere Würze der eigenen Arbeit. Obstbäume gibt es nur noch vereinzelt, denn sie kommen auf diesem schweren, saueren, verarmten Boden sehr schlecht fort, Beerensträucher fast überhaupt nicht. Tierischer Dünger gehört hier herein, Torf, Kalk, vielleicht auch einmal eine Gründün. gung mit Lupinen. Aber woher das Geld dafür nehmen, zumal die Bodenfläche des Gartens über zwei Hektar beträgt? Eigene Schulgärten besitzen außerdem noch die Mädchenberufsschule(Kleiner Küchengarten für den Kochunterricht) und die Friedrichsfelder Schule. Wie steht es aber mit der botanischen Abteilung des Schulgartens? Diese Bilanz zeigt vieles, das es nur noch in der Erinne- rung gibt. So die Beete mit den Unterrichts- pflanzen, die allen Mannheimer Schulen für den Unterricht geliefert wurden. Auch den Giftpflanzengarten gibt es nicht mehr, ebenso, das Steingärtchen, und selbst das Bienenhaus ist nicht mehr zu finden und die Bienentränke ist beschädigt. Als Frag- mente sozusagen erinnern noch einzelne Pflanzen an den Heilpflanzengarten und die Sumpf- und Wasserflora um das Wasser- becken. Aber an Bäumen und Sträuchern, auch an einheimischen Waldbäumen ist immer- hin noch so viel Schönes vorhanden, daß ein botanischer Spaziergang hierher immer noch durchaus lohnt, zumal sich die Lehrer um eine Bereicherung dieser Flora mühen. Man plant eine weitgehende Wiederher- stellung all dieser Lehr- und Anschauungs“ gärten einschließlich eines Sand- und Step- pengartens, sobald man die Mittel dazu be- kommt. Was aber der Anlage heute schon ein besonderes Interesse sichert, sind allerlei Kreuzungsversuche, die Hauptlehrer Keller mit verschiedenen Maisarten, etwa auch mit Puffmais, und mit Sojabohnen durchführt, um eine frühere Reife zu erzielen. Auch jetzt in den Ferien arbeiten Lehrer und vereinzelt auch Schüler freiwillig im Schulgarten, denn Arbeit gibt es hier im- mer genug und fertig wird man nie. rei. Kurze„MM“- Meldungen sie fallen immer wieder darauf rein. Nach seiner Entlassung aus französischer Krlegsgefan. genschaft gab ein Maurermeister in Schweinfurt eine Helratsanzeige auf. Der Erfolg war gut; denn es meldeten sich so an die zehn heiratslustige Mädchen und Frauen. Damit setzten seine Hel- ratsschwindelelen ein. Geld und sonstiges Gut wurde ihm in gutem Glauben anvertraut. Der Mann verschwand aber damit auf Nimmerwie- dersehn. In Mannheim setzte man durch seine Verhaftung einen schlugstrieh hinter seine kr minelle Tätigkeit. Ausgeraubter Kraftwagen? Während der Nacht. stunden flel zwischen T 5/7 6 ein im Dunkeln stehender amerikanischer Pkw auf, dessen Tur weit geöftnet war. Bel näherem Hinsehen 1³ man, daß das Wageninnere gänzlich durchwühlt war. Es besteht der Verdacht, daß der Wagen gestohlen, ausgeplündert und dann stehen gelas- sen wurde, Die Militärpolizei ist im Augenblick mit Untersuchungen beschäftigt. Man hatte sie erwartet! Der Sommer- schluß- Verkauf wurde auch von unerwünschten Elemen“ ten dazu benützt, um auf ihre Weise„einzu, kaufen“, Vier Personen wurden auf frischer Tat ertappt und sehen ihrer Bestrafung entgegen. Was er damit wohl vorhatte? Zwei Paar Damenstrümpfe hatte sich ein älterer Mann in einem Kaufhaus ausersehen. um sie sich 4 eine billige“ Art anzueignen. Der Griff aul den Ladentisch wurde ihm jedenfalls zun Verhängnis; die Kriminalpolizei griff näm- lich ebenfalls zu. 5 Angehörige werden gesucht. Kreuz, Mannheim, Q 7. 12, sucht die Angehö- rigen eines Schmitt“(genaue Schreibwele unbekannt) etwa Jahrgang 1925, Soldat, Leid postnummer 47 394 D. vermutlich in einem Odenwalddorf Rimbach?) beheimatet. 1 Heimkehrer bringt dessen Todesnachricht un besitzt noch ein Bild des Verstorbenen. Geburtstagsfahrt nach Stuttgart. Da am 1 August der chemalige Präsident der dne Hoover, seinen 75. Geburtstag begeht, verande tet die Hauptgeschäftsführung der Hoover-Spel sung in Stuttgart eine Geburtstagsfeier. 2 zwanzig Mannheimer Kinder im Alter von 1 bis zwölf Jahren sind dazu eingeladen. Sie Wer, den am 10. August morgens mit Begleitung 3 Stuttgart fahren und abends wieder zurück seln. bie Landsmannschaft schleslen hält. Juli in der Wohlgelegenschule ihre nächste 5 natsversammlung ab, die das Hausorehes 1 pünktlich um 18 Uhr eröffnen wrd. Unter 15 derem wird über den stand der Eigenheimben 1 der Arbeitsgemeinschaft„Selbsthilfebau“ berie tet werden. 5 Kuban-Kosaken-Chor in Käfertal. abend wird in den Olymp-Lichtspiele 55 der Kuban-Kosaken-Chor singen, spielen 1 5 tanzen. Unter seinem Dirigenten Nicolaus Le soff wird er russische Volkslieder, Lieder Landstraße und Kosaken-Lieder vortragen. Wir gratulieren! Rosina Humm, Brieg Neckarhauser Straße 176, wird 75 Jahre alt. I.. bald Bartholomä, Feudenheim, Unteres 860 eld 17a, begeht seinen 77. Geburtstag. 8 0 Scheurich, Neckarvorlandstrage 135, vollen 17 das 63. Lebensjahr. Franz Albert, Neckarau Straße 26, feierte seinen 70. Geburtstag. Das Rote Am Samstag. n in Kütertel — oe dc dq 2. 2e 128 TꝓͤfE!:!́. FT er ein r Er. Reihe ärten. Opfer en im hmen, m die ungen Und luster- 1 dazu ch der lungen en die d die rigen- inger., ebenso dungs- t man Prak- d auf ngung, zelnen ich die gelbst 1 Tisch besser ondere einzelt, weren, qchlecht nicht. „ Tork, ündün. 8 Geld he des gerdem Kleiner ) und nischen Bilanz Erinne- rrichts- Schulen 1. Auch t mehr, bst das en und Frag- einzelne und die Wasser- n, auch immer- daß ein er noch rer um mühen. derher- auungs- d Step- azu be- hon ein allerlei Keller uch mit chführt, Lehrer illig im ner im- e. ei. n. Nach egsgefan- nwelnturt gut; denn atslustige eine Hel- iges Gut aut. Der nmerwie · reh seine eine kri- er Nacht- Dunkeln ssen Tür nen fand rehwühlt r Wagen en gelas- ugenblick r- Schluß-· Elemen- „einzu- scher Tat gegen. vel Paar Mann in sich auf zriff auf Us zum i näm- E Rote Angehö- reibweize tat. Feld- einem bet. Der richt und n. a am I. ler US, Veranstal- over-spel. ler. Aue von acht Sie Wer- tung nach rück seln. t am. chste Mo- sorchestet Unter an eimbauten u“ berich- 1 Samstag n Küfertul elen un aus Leus- jeder der agen. drichs alt, Theo! es Kirch- Geork vollendet feckarauel Ar, 147/ Donnerstag, 28. Juli 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — bochmals Kirchenruub Fahndungsmeldung der Polizei Ergänzend zu unserer gestrigen Meldung über den Kirchenraub in Friesenheim ver- ökkentlichen wir heute das Signalement der gestohlenen Gegenstände nach dem Polizei- bericht: 5 Es wurde mit Sicherheit festgestellt, das der Abtransport des gestohlenen Taber- nakels mittels eines Fahrzeuges erfolgte. Die Einbrecher haben außerdem einen blau- grauen Motorradanhänger benutzt. Wo wurde ein solcher Anhänger geliehen oder gestohlen? Um sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt wer- den, bittet die Kriminalpolizei Ludwigs- hafen. Beschreibung des Tabernakels: Als Ta- bernakel diente in St. Sosef ein kleiner Pan- zerschrank, der, wie wir bereits mitteilten, ein Gewicht von zwei Zentnern hat. Er war verschlossen. Seine Größe ist 80 mal 51 mal 45 Zentimeter. Auf der Außenseite beider Türen sind Verzierungen angebracht. Die Buchstaben IHS sind dort eingelassen. Beschreibung der Kelche und der Mon- stranz: Es handelt sich um Messingkelche der üblichen Form. Sie sind leicht vergoldet. Die Monstranz ist aus Silber hergestellt und stark vergoldet; sie hat einen doppelten Strahlenkranz und eine Höhe von 30 Zenti- metern. Aufklärung für Urlauber Ermäßigungen betragen zwischen 10 und 30 Prozent. Hin- und Rückfahrt dürfen nicht addiert werden Durch ungenaue Informationen hat sich die Ansicht gebildet, daß die Eisenbahn auf Urlauberkarten(bis zu 1000 km) einen Prelsnachlaß von 30 Prozent und über 1000 km sogar von 40 Prozent gewährt. Die Urlaubsreisenden sind immer wieder schwer enttäuscht, wenn sie statt des erwarteten preisnachlasses einen viel geringeren er- halten. Hierzu ist zu sagen: Die Ermäßigung beträgt keineswegs für alle Entfernungen einheitlich 30 Prozent sondern ist gestaffelt, und zwar beträgt sie bis zu 100 km 10 Pro- zent und steigt dann entsprechend der dar- überliegenden Entfernung allmählich an, bis sie bei 1000 Km 30 Prozent erreicht. Dabei ist außerdem zu beachten, daß man nicht die Kilometerzahl der Hin- und Rückfahrt zusammenaddieren darf. Wenn das Fahrziel 300 km vom Abreiseort ent- lernt ist, so wird der entsprechende Nach- laß auf die Entfernung von 300 Km gewährt. Die Sätze sind von der Bahn tabellarisch lestgelegt.— Die Urlauberkarten werden auch nur für Hin- und Rückfahrt ausge- geben; wobei die Hinfahrt(sofern sie mehr als 100 kin beträgt) einmal unterbrochen werden kann, doch muß der Reisende in vier Tagen sein Ziel erreicht haben. Die Rückfahrt, die erst sieben Tage nach Reise- beginn angetreten werden darf, kann vier- mal unterbrochen werden. Da die Urlauber- karte zwei Monate Gültigkeit besitzt, be- steht kür die Dauer der einzelnen Rück- kahrt-Unterbrechungen keine andere Vor- gchrikt, als daß der Karteninhaber den letzten Rest der Strecke am letzten Gültig keitstag zurückzulegen hat. Wird für die Hin- Oder Rückfahrt statt der direkten Strecke ein Umweg gewünscht, so kann das Reisebüro diesen Wunsch des Urlaubers be- rücksichtigen durch Ausstellung eines soge- nannten DPER-Reiseheftes mit der Ermäßi- gung für den direkten Weg. Razzia! Schlag fünf Uhr Draußen, in Schifferstadt: Kein Zweifel ist möglich: Burus ist der stärkste Munn der Welt Wenn er in die Schwesterstädte kommt, will er ein amerikanisches Flugzeug durch Muskelkraft am Start verhindern Eine große Sensation nannten Zeitungen und Zeitschriften das kürzliche Auftreten von Milo Barus auf dem Rastatter Sport- gelände. Die zur Zeit in der französischen Zone laufende Wochenschau zeigt einen Streifen vom Auftritt dieses„stärksten Mannes der Welt“ und das ist keine Ueber- treibung: Er ist es! Milo Barus war der Mann, der den ersten Stierkampf, einen unblutigen Stierkampf, auf deutschem Boden ausführte. Heute ist er Mittelpunkt aller Abendstimmung: Malerisch und verträumt— Ludwigshafens Attraktionen im Zirkus„Europa“, dem Un- ternehmen, das von dem weltbekannten Ludwigshafener Artisten Heinrich Gailer geleitet wird. Barus zeigt einmalige bisher unerreichte Leistungen. Der Stierkampf im 6-Masten- Zelt ist einer der Höhepunkte. Barus führt das ganze Rastatter Programm jetzt im Zirkuszelt vor.) Es ist kaum zu fassen, wie der stärkste Mann der Welt in einem blitz- schnellen Griff den wütenden, 11 Monate Strandbad. schönstes gehört dem SV 07 Ludwigshalen im Reifenmontage. In den Nachtstunden wurde einem Bäckermeister von seinem Lieferwagen, den er in der Fabrikstraße im Stadtteil Nord abgestellt hatte, ein neues Reserverad„abmontiert“. Es handelte sich um eine Bereifung Marke„FPhönix-Har- burg“, Größe 5, 5016. Die Felgen warf der Dieb in die Trümmer des Hauses Fa- brikstraße Nr. 4. Feinschmecker am Werk. Bei sinem nächtlichen Einbruch in eine Konditorei in der Oggersheimer Straße erbeuteten die Diebe drei Flaschen Cognak, fünf Flaschen Likör, 40 Tafeln Schokolade, 25 Packungen Keks und zehn Packungen Nugat- Waffeln. Gesamtwert des Diebesgutes: 165.— DM. Selbstmord. Ins Städtische Krankenhaus wurde vor einigen Tagen eine Frau aus Maikammer eingeliefert. Sie hatte scharfe Essigessenzen eingenommen und schwere innere Verletzungen(Aetzungen usw.) er- litten. Der Grund zu diesem Selbstmord dürfte in einem Herzleiden zu suchen sein. 13 jähriges Mädchen überfahren. Ecke Kanal- und Karlstraße, in einer Gegend, im Uebernachtungsheim Fünf Landstreicher wurden vor den Ermittlungsrichter gebracht Gestern morgen, Schlag fünf Uhr, stoppte vor der Baracke auf dem Ludwigsplatz ein Lkw. der Ludwigshafener Kripo. 17 Beamte sprangen ab und umstellten das Auffang- und Uebernachtungsheim St. Raphael des Caritas-Verbandes. „Ausweiskontrolle!“— In dem mit ver- brauchter Nachtluft vollgepregten Raum gab es ein aufgeregtes Durcheinander. Und wieder das gleiche Bild:„Ich bin Ostflücht- ling., das ist bei diesen Razzien die übliche Legitimation— bis dann die Aus- weispapiere den irgendwo in Westdeutsch- land beheimateten, nunmehr ziel- und plan- Ibs herumziehenden X. V. bestätigen. Eine der letzten Razzien brachte das eklatante Ergebnis für derartige Ubernachtungsheime: Von zehn Frauen waren neun mit anstek- tender Geschlechtskrankheit behaftet. Doch als gestern morgen bereits um 60 Uhr der ganze Zauber vorbei war, lag ein weniger wildes Ergebnis vor. Von den 0 Männern im Alter von 15 bis 71 Jahren mugten fünf vor den Ermittlungsrichter ge- bracht werden. Vier von ihnen mußten sokort wegen Bettelei und Landstreicherei Staatspenslon beziehen. Ein 15jähriger Junge aus der US-Zone war seinen Eltern durchgebrannt. Bei dieser Gelegenheit konnte er aufgeschnappt und zu seinen Eltern zurückbefördert werden. Von den 5 5 Neue Prüfungsordnung Für die Gesellenprüfung bei der Handwerkskammer Im Einvernehmen mit der Handwerks- kammer der Pfalz hat die Pro.-Reg. Pfalz eine Gesellenprüfungsordnung für die Pfalz Saasen nach der von jeder Innung ein an tellenprükungsausschufß mit einer ehren- ernllichen Amtsdauer von drei Jahren zu krichten ist. Zur Gesellenprüfung werden Khrlinge zugelassen, welche in die Lehr- ingsrolle eingetragen sind und die Lehrzeit 8 sowie gleichzeitig den Nachweis un haben, daß sie ihrer Berufsschul- r Aena haben. Der praktische Teil 790 kung besteht aus dem Gesellenstück 85 pambeitsproben, der theoretische Teil gilt 88 und Geschäftskunde. Die Prüfung der bei nicht bestanden, wenn in einem teilt den Teile die Note ungenügend“ er- . 8 Nach bestandener Prüfung ist andi rükling ein Prüfungszeugnis auszu- rü 1 8 das neben den Unterschriften des der 1. Ssausschusses mit dem Dienstsiegel mung versehen sein muß. drei Frauen, mußte eine zur Beobachtung im Krankenhaus behalten werden. Täglich gehen Hunderte, nein, Tausende von Menschen an diesem Auffang- und Uebernachtungsheim auf dem Ludwigsplatz vorüber. Man nimmt diese Baracken-Exi- stenz wahr, ohne jedoch über ihre Zweck- bestimmung weitere Gedanken zu verlieren. Wenn man aber durch einen derartigen Zwischenfall näher auf das Schicksal dieser heimatlosen und ständig herumziehenden Wanderer hingewiesen wird, so wird man an die vergangenen Kriegsjahre und ihre horrenten Auswirkungen erinnert, die das Elend, die Not und das Vagabundenleben all der Tausende hervorgerufen haben. Der Wolsiffer-Prozeb: Spiegel des Tages in der ständig zahllose Kinder auf der Straße spielen, Wurde ein 13jähriges Mäd- chen von einem Kradfahrer angefahren und zu Boden geschleudert. Die Kleine erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Sie wurde in bewußtlosem Zustand ins städtische Krankenhaus gebracht. Schwerarbeiterkarten abholen. Wie dae städtische Ernährungsamt Ludwigshafen be- kannt gibt, können von den Betrieben die Zulagekarten für Schwerarbeiter abgeholt werden. Die Ausgabe erfolgt bei der Schwerarbeiterstelle des Ernährungamtes, Bürobaracke an der Westendstraße àb 28, Juli bis 4. August, in der üblichen Reihenfolge. Unfälle. In den Nachmittagsstunden des Dienstag sprang ein etwa 65 Jahre alter Mann in der Kurve Blei Ludwigstraße vom Anhänger der Linie 9. Von einem unmittelbar hinter der Straßenbahn nach- kommenden Pkw. wurde er sofort erfaßt und zu Boden geschleudert. Durch geistes- gegenwärtiges Abstoppen des Fahrers er- litt der Mann nur eine Verletzung am linken Unterschenkel. Am Mittwoch gegen 9.30 Uhr rannte Ecke Oggersheimer und Schillerstraße der Lieferwagen einer Limonadenfirma mit dem Kühler gegen einen Mast der Straßenbahn- Oberleitung. Es entstand Sachschaden. Die Polizei konnte die entstandene Verkehrsstörung bald be- heben. Musiker versammlung. Am 30. Juli, um 9 Uhr hält die Gewerkschaft der Kultur- schaffenden im kleinen Saal des BASF- Feierabendhauses in der Leuschnerstraße eine Musikerversammlung ab. Die Tages- ordnung sieht Referate über Fragen der Ta- rifordnung usw. vor. Spende der Provinzialregierung für Prüm. Die Pressestelle der Provinzialregie- rung in Neustadt teilt mit, daß Oberregie- rungspräsident Franz Bögler aus Mitteln des „Sozialen Hilfswerkes der Pfalz einen Be- trag von 5000 D M. für die Opfer der Ex- plosionskatastrophe in Prüm zur Verfügung gestellt hat. alten und acht Zentner schweren Bullen mit der Kraft seiner Arme zu Boden wirft. Seinen 175 kg schweren römischen Kampf- wagen, mit dem er in die Manege einzieht, balanciert er auf den Zähnen. Ebenfalls mit den Zähnen erfaßt er ein auf dem Boden liegendes 100-Liter-Faß, auf dem drei Kna- ben sitzen, und hebt es frei in Brusthöhe. Es sind reine Kraftleistungen, die Milo Barus vollbringt. Er arbeitet ohne Trick. 1000 DM zahlt er demjenigen, der ein Tor- pedo auf einem Ständer, das er mit seinen Zähnen trägt, in Kopfhöhe heben kann. Ein Münchener Schwerathlet versagte! Ein lebendes Pferd von 204 kg Gewicht nimmt der weltstärkste Mann mit einer Hand auf den Rücken und trägt es, ohne sich zu stützen, eine fünf Meter hohe Leiter hinauf und wieder herunter. Und— es ist unglaublich!— auf seinem Kopf läßt er von 20 jungen Männern aus dem Publikum eine Eisenschiene krumm biegen. Viele andere Leistungen wären noch zu nennen, der Platzmangel verbietet es leider. Als wir Milo Barus sprachen, gastierte er mit Zirkus„Europa“ in Sefer stadt, draußen vor den Toren Ludwigs- hafens. Bei einem Spielchen„Mensch ärgere dich nicht“ empfing der Hüne den MM-Re- porter. Dann plauderte er mit uns— in fließendem Deutsch mit österreichischem Akzent. In seinen Worten schwang jene Herzenswärme mit, die man bei starken Männern oft findet. Milo Barus, sein wirklicher Name ist Emil Bähr, ist heute 44 Jahre alt. und wiegt 92 Kilo. Er entstammt einer guten tschechischen Familie. Sein Großvater, von dessen Art er ist, war ein stattlicher K. u. K. Leibgendarm. Max Baer, sein Vetter— heute amerikanischer Staatsbürger—, War Weltmeister im Boxen und besiegte einst Max Schmeling. Milo wurde mit 17 Jahren Amateursportler Ringen und Gewichthe- ben) und errang die Europameisterschaft im Halbschwergewicht. 1930 siedelte er in das Lager der Berufsgewichtheber über und wurde Weltmeister, Seit jenem Jahre 18 er der stärkste Mann der Welt.— Milo Barus ist zurückhaltend. Zur Bestätigung seiner Aussagen legte er uns Dokumente in Form von Urkunden über errungene Mei- sterschaften, Photographien und Zeitungs- artikel der in- und ausländischen Presse vor. Er, der in 25 Jahren vier Erdteile be- reiste, beherrscht sieben Sprachen in Wort und Schrift. 5 So schlicht wie seine Sprache, so schlicht ist auch seine Lebensweise, mit einer Aus- nahme jedoch: Milo Barus trinkt täglich 10 Flaschen Wein(ohne betrunken zu sein)). Nur der„Pfälzer“, den er in Schifferstadt erstmals getrunken hat, rief in seinem eisernen Kopf ein komisches“ Gefühl her- vor, das nicht von der heißen Sonne ge- kommen sein dürfte. Milo Barus hat große Zukunftspläne. Europa und Uebersee haben ihm gute Ver- träge angeboten.„Aber“, 80 sagte er, „Kaufmann sein liegt mir nicht.“ Wenn alles klappt, wird er eventuell bald in Mannheim eine Groß vorstellung geben: U. a. will er zwei amerikanische Flugzeuge mit seinen starken Armen am starten hin- dern, so wie er in Rastatt einen Drei- und einen Fünf-Tonnen-Lkw. durch seine Muskelkraft am Abfahren verhindertel! Koblenz meldet: 45 Prozent des Steuereinganges für Besatzungskosten Die im Juni ausgesprochene Stundung der Besatzungskosten ist von der französi- schen Militärregierung für den Monat Juli nicht verlängert worden. Das Finanzmini- sterium war daher gezwungen. auf die 13.52 Millionen-Pauschale bis zum 25. Juli 8 Millionen DM zu bezahlen. Diese Zahlung konnte nur, so wird versichert, dank des relativ guten Steuereinkommens zum Quartalsbeginn geleistet werden. Das Land hat noch Forderungen in Höhe von 6 Mil- lionen DM an die„Oficomex“ aus Benzin- Einfuhrgewinnen. Diese Gewinne sind den Ländern der Doppelzone bereits ausbezahlt worden, während man in der französischen Zone keine Anstalten dieser Art trifft. Rheinland-Pfalz bezahlt immer noch 45 V.. seiner Steuereingänge an Besatzungskosten (zeitweise waren es sogar 53 V. H.); das ist um die Hälfte mehr als in der Bizone. Das Ministerium befürchtet, daß bei einer wei⸗ teren Belastung in dieser Höhe das Land nicht den Anschluß an den Bund finden wird. Die Situation sei besonders schwierig, da die Finanzausgleichsverhandlungen neuerdings wieder ins Stocken geraten Seien. Zuerst sei vorgesehen gewesen, daß die französische Zone 150 Millionen DM vom 1. April 1949 an erhalte. Wahrschein- lich würde nur die Hälfte der Summe aus- gehandelt werden können. Dies bedeute U. A., daß es dem Land unmöglich sei, wei- ter Flüchtlinge aufzunehmen. Drei Stunden lang— Goethe Bei der Abschlußfeier „Mädchen sind im allgemeinen gründ- licher als Jungens. sagt man! Und das mag wohl auch stimmen. Nachdem sich nämlich die höheren Schulen für Jungen auf eine eineinhalbstündige Goetheverherr- lichung im Rahmen einer Schlußfeier be- schränkten, widmete am Donnerstagnach- mittag die Mädchen- Oberrealschule diesem Anlaß volle drei Stunden. Eine mit weißen Gladiolen und grünem Laub umkränzte Goethe-Büste symboli- sierte gewissermaßen die physische Sup- stanz des„Olympiers, während Gesänge und Rezitationen den Goetheschen Geist be- schworen. Daß die Mädchen- Oberrealschule bei kulturellen Veranstaltungen immer mit ganz delikaten Leistungen glänzt, bewies sich auch bei der allumfassenden Goethe- feler. Von dem Schülerinnenchor wurden erstmals die von Schumann vertonten Sze- nen aus„Faust's Verklärung“ dargeboten. Auch das übrige Programm ließ an Fleiß und gutem Willen nichts zu wünschen übrig. Die Ansprache zur Entlassung der Abi- turientinnen hielt die Anstaltsleiterin, Maris Schneider. Der Weg bis zur Reifeprüfung sei ein Kampf gewesen, denn das Abitur, wie es in den letzten Jahren gehandhabt würde, könne nur als Kampf bezeichnet wer- den. Die Tatsache, daß 48 Schülerinnen die „Reife“ erhalten hätten, sei deshalb eine schöne Leistung. An zwei Schülerinnen konnte mit Buch- preisen vom„Volksbund deutscher Dichter“ der Scheffelpreis, verliehen werden. Mit Beethovens„Die Himmel rühmen des Ewi- gen Ehre“, fand die Feierstunde ihren Aus- klang. Ti. Der Notschrei eines gequälten Gewerbes Kampfstimmung: Gaststättengewerbe Rheinhessen-Pfalz tagte in Landau Landau, die Stadt der Süwega, erlebt jetzt zahlreiche Festlichkeiten und Groß- kundgebungen. Am Dienstag waren es die Angehörigen des Gaststätten- und Beher- bergungsgewerbes in Rheinhessen und der Pfalz, die einem Aufruf ihrer Verbands- leitung folgten und sich zu Hunderten in Landau versammelten, um eine öffentliche Kundgebung abzuhalten. Zweck dieser Aktion war es, den Wiederaufbauwillen des Gaststättengewerbes zu demonstrieren. Nicht zuletzt war es allerdings auch Absicht der Veranstalter, einen geharnischten Pro- Mein Mann starb un einer Lungenentzündung Aber er muß seziert werden. Dies sagte Margarethe zu ihrem Geliebten In der Nachmittagssitzung des ersten Hauptverhandlungstages wurde die Verneh- mung der Hauptangeklagten Margarete Wolsiffer fortgesetzt. Auf die zahllosen Belastungsargumente reagierte die Beschul- digte negativ und versuchte durch teilweise Wohl überlegte und schlagfertige Antworten den Ring zu sprengen, den die Vorhaltun- gen des Gerichts um sie zu spannen droh- ten. Die Geschehnisse der Tage vom 23. April 1948 bis zu Wolsiffers Tod in der Nacht des 1. Mai rollten wie ein spannender Film ab. Am 24. April, so sagte die Ange- klagte, habe ihr Ehemann erstmals über Magenschmerzen geklagt. Am Vormittag des 25. steigerten sich die Schmerzen. Der ge- rufene Arzt stellte einen Magen- und Darm- kartarrh fest und verordnete warme Wickel und Diätkost. Wolsiffers Zustand ver- schlechterte sich weiter. Dr. Regula, der Hausarzt, verordnete 5 8 Opiumtinktur. Außerdem soll nach Aussage der Angeklag- ten Wolsiffler um Zäpfchen gebeten haben, die dann Weinzierl zu Hause anfertigte. Darunter seien auch Zäpfchen für den Be- darf Margarethes gewesen, die in ihr Schlaf- zimmer gebracht worden seien. Die klebrig glänzenden Augen ihres Man- nes, so sagte Frau Wolsiffer, seien ihr in den letzten Apriltagen wohl aufgefallen, aber sie hätte sich nichts dabei gedacht. Auf den Vorhalt des Vorsitzenden, warum sei dann einen Bekannten gefragt habe, ob ihr Mann sterben werde, Konnte sie nichts erwidern. Am 29. April bereitete die Ange- klagte dem Kranken eine Tasse Kakao. In der Hand hielt sie dabei eine Glasröhre. Diese habe nur Pervitin enthalten, das sie kür sich benötigte. Die Frage des Richters, ob sie denn wisse, daß Morphium sehr gut in Kakao verabreicht werden könne, ver- meinte sie. Um des gleichen Tages holte Margarethe auf Wunsch ihres Mannes eine Flasche Wein, ging durch die Apotheke, ver- dünnte mit Wasser und löste angeblich eine Lumminaltablette in dem Wein auf, den der schwerkranke Wolsiffer dann trank. In dieser Verhandlungsphase gab es er- neut eine Sensation. Die Angeklagte be- hauptete plötzlich, daß sie in der folgenden Nacht gegen vier Uhr ihren Mann auf der Treppe in der Gesellschaft eines Polen ge- sehen habe, Der Pole sei ein bekannter Rauschgifthändler gewesen. Er müsse Ernst Wolsiffer mit Morphium getötet haben. Das Gericht sah diese Angaben offenbar als Märchen an. Ein Pole ähnlich lautenden Namens wurde zwar von der Poltzei in München gefunden. Doch er kennt keinen Menschen namens Wolsiffer, hat noch nie mit Rauschgiften gehandelt und ist Inhaber eines tadellosen Leumundes. Einschließlich des Hausarztes hielt Mar- garethe in den letzten Krankheitstagen alle Bekannten von ihrem Mann fern. Selbst nachdem eine Krankenschwester am 30. April gegen 21 Uhr dem Bewußtlosen die letzte Oelung geben lieg, fand es die Bericht vom 2. Verhandlungstag Angeklagte nicht für notwendig, einen Arzt zu rufen. Am 1. Mai wurde Wolsiffer end- lich ins Krankenhaus gebracht, wo er gegen 23,45 Uhr verstarb. Am zweiten Verhandlungstag(Mitt- woch) wurde der Mitangeklagte und Ex- Angestellte der Wolsifferschen Apotheke, Sebastian Weinzierl, vernommen. In allen seinen Aussagen schwang ein vor- sichtiges Abwägen aller Worte mit. Von dem ominösen„polnischen Mörder“ habe ihm zwar Frau Margarethe nie etwas ge- sagt, doch hier versuchte Weinzierl offenbar seine Geliebte zu decken— sàhe er dies lediglich als eine moralische Hem- mung an. Andererseits distanzierte er sich von seiner Geliebten, indem er sagte, er könne in der„5Zäpfchen- Angelegenheit“ keinerlei Erklärungen abgeben. Er habe lediglich für Margarethe Numinal-Zäpf- chen angefertigt, sonst nichts. Weinzierl machte mitunter prägnante Angaben, die den Eindruck hinterließen, daß sie in ihrer berechnenden Schläue den Vorhaltungen des Gerichtes in nichts nach- standen. Es mag richtig sein zu sagen, daß in diesem Prozeß die Zeugenaussagen das Zünglein an der Waage sein werden. In der Zeit vom 27. bis zum 30. April will Weinzierl vom Zustand des Apothekers Wolsiffer nichts gehört haben. Erst zwei Tage nach dessen Tod, am 3. Mai, habe ihm Margarethe mitgeteilt, daß ihr Mann an einer Lungenentzündung gestor- ben sei, jedoch seziert werden müsse. test gegen zahllose hemmende Staatsmah- nahmen vom Stapel zu lassen. Als die Kundgebung pünktlich um 16 Uhr in der großen Festhalle gestartet wurde, waren auch Oberregierungspräsident Franz Bögler, Oberregierungsrat Dr. Kemmeter (Provinzialregierung), Wilhelm Pörzgen, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft des Gast- stättengewerbes im vereinigten Wirtschafts- gebiet, der Landauer Oberbürgermeister, sowie zahlreiche Prominente erschienen. Die Versammelten brachten zum Ausdruck, dag der kleine Schankwirt heute ebenso wie der große Hotelbetrieb unter der Wirtschafts- krise, insbesondere unter der drückenden Steuerlast, zu leiden habe. Vor allem die zahlreichen staatlichen Sonderbelastungen wurden einer scharfen Kritik unterworfen, Ihre unverzügliche Aufhebung wurde ge- fordert. Es sei die Pflicht des Staates, an Stelle der bisherigen einengenden, in Zu- kunft fördernde und belebende Maßnahmen 2u setzen. Im Verlauf der Kundgebung ergriff auch Oberregierungspräsident Franz Bögler das Wort. Offenbar war er mit den Argu- mentationen der Gaststättenvertreter nicht ganz einverstanden. Er vertrat die Abffas- sung, daß der Bezirksverband eine inten- sivere Werbung entfalten müsse. Es Sei zum Beispiel für die Hebung des Fremden- verkehrs in der Pfalz unbedingt erforderlich, daß der Verband Prospekte in hohen Auf- lagen und verschiedenen Sprachen drucken lasse und in alle Welt versende. Als scharfer Redner erwies sich anschlie- Bend Wilhelm Pörzgen aus Frankfurt. Er wiederholte noch einmal unverblümt die Forderungen seines Gewerbes und sagte: „Wenn die Hersteller-Firmen von Spiri- tuosen nicht billiger werden, fangen wir demnächst selbst mit der Produktion an. Wir werden dann die Preise in Kürze auf das richtige Niveau bringen.“ In einer sati- rischen Formulierung nannte er die Behör- denvertreter„die Herren vom anderen Stern“. Es herrschte Kampfstimmung nach die- sem Referat in der Landauer Festhalle. Oberbürgermeister Krämer erfaßte die Situation richtig, stieg aufs Podium, und wünschte den Versammelten noch frohe Unterhaltung beim Besuch der„Ssüwega“, Eine abschließende Resolution besagte, die Vertreter des Gaststättengewerbes hofften, die Landesregierung werden den„Notschrei“ eines„gequälten Gewerbes“ richtig erfassen. 5 2 5 8 SBC— 8 8 r 8 1 8. 1 8 3 2 5 5 — MORGEN Donnerstag, 28. Juli 1949/ Nr. 147 1 Stellen- Angebote[U Verteigerungen Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Katharina Haun sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfar- rer Kühn für die trostreichen Worte. 8 Die trauernden Hinterbliebenen Völlig unerwartet verstarb heute nach kurzem, schwerem Leiden Meine liebe Frau, meine ute Mütter, uns., herzensgute Toch- ter, Schwiegertochter, Schwe; ster und Schwägerin, Frau Anni Model geb. Giffrhorn im Alter von 40 Jahren. Mannheim- Sandhofen, 25. 7. 49. Deutsche Gasse 26 Die tieftrauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Donnerstag, den 28. Juli 1949, um 14 Uhr, Friedhof Sandhofen. Mein lieber Mann, unser her- zensguter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Karl Sturm wurde heute nach schwerem Leiden in die Ewiskeit ab- berufen. Mannheim, den 26. Juli 1949 Schimperstrage 2 In tiefem Leid: Elisabetha Sturm, geb. Heiner Jak. Beringer u. Frau Gretel, geb. Sturm Toni Beringer Walter Albrecht Beerdigung: Donnerstag, den 28. Juli 1949, 13.30 Uhr, Haupt- friedhof. Für die herzliche Anteil- nahme sowie die vielen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres lie- ben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Frey g allen unseren herzlichen Dank. sagen wir Frau Anna Frey Witwe und Kinder 6 A WASCHE-SPECK Mannheim, C 2, 8, Paradeplatz Auch im sommerschlußverkauf Qualitätsware 5. IEE REINE Nptelsaſ Literfl. ohne Dürkheimer fraunensatt rot, i-Flasche ohne Glas 2.50 Dürkheimer Traubensaft Weis, i-Flasche oh. 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Fehlt nur noch, daß rein armer Freund, der infolge eines in der kudheit erlittenen Unfalles zeitlebens mit ſerkrümmten Rücken herumlaufen muß, sagt, Schuld an dem Buckel, den er trägt, fein ich habe keinen. Martin, wein Freund. um den es sich hier sagt aber etwas anderes. Er führt nich zu seinem Schneider, bei dem er— zum dten Male geit dem 20. Juni 1948, dem Tage, Jer seine geringen Ersparnisse einbüßte. den ullrag gegeben hatte. einen Rock zu bauen. nen einfachen Sommerrock. ohne Futter. ander Schikanen, so einfach, daß ihm verspro- een Worden War. der Rock Würde in vier nigen geliefert werden. Jetzt sind's 14 Tage , der Rock ist nicht geliefert. Hat Woh! der Schneider nicht genügend Merlal, oder nicht genügend Arbeitskräfte, die lange Lieferfrist darauf zurückzufüh- n dab nicht Geld in der Schneiderwerk- ie vorhanden war. um erforderliche Zu- gen einzukaufen? nem Freund Martin führt mich in die ſladenfabrik, in der vor acht Wochen ein kladen bestellt worden ist. der nach sieben ſochen geliefert wurde. ohne aber montiert 1 erden, weil des Unternehmers Monteure, el davon sind adus Mosbach(der Gegend der gisten Arbeitslosigkeit. entweder krank ad oder zu den Erntearbeiten nach Hause ren; Ersatz aber kann nicht beschafft wer- . Der Unternehmer sagt: Stellen Sie sich adden Kopf. Ich habe keine Arbeitskräfte. e müssen warten und selbst wenn Ihnen e Julisonne die ganze Wohnungseinrichtung edengt, ich kann Ihnen den Rolladen nicht montieren lassen.“ lein Freund Martin führt mich, seines eren Rückens Last geduldig hertragend, i des Arbeitsamt, zeigt mir die Schlange r Arbeitslosen und führt mich dann zu Jinennen Unternehmen: Hier wird eine Ste- hpistin gebraucht. hier ein Buchhalter, bi- mischer aber unverheiratet. denn ich be- umme höchstens eine Zuzuss genehmigung. ier werden Monteure gesucht und hier eine ſſscherin. An einem Tage habe ich zehn leute gesprochen, die seit geraumer Zeit nach beitskräften suchen und nichts finden. it Recht als skrupellos und asozial wurde aer ein Unternehmer bezeichnet. der sich ſelgerte, kinderreiche Familienväter zu be- chäktigen. Wie steht es mit der Bezeichnung des lieben ſeter Staat, der in irgend einem verlassenen ſinkel, in Mosbach oder in Unter-Ober-Ne- Tee weit von der Welt, Hunderte und 1 kusende Flüchtlinge mit ihren Familien ver- ummern und verkommen läßt, sie nur mit dem trostreichen Vor-Wahlen- Wahlspruch trö- gend: Laßt uns nur für das soziale Woh- e sorgen.“(Beiseite gesagt: bes durelgeführt Wird. vergehen dreißig date bis dahin seit mr verdorben, seid ihr 8 und wir haben wenisstens be, b Doch noch mehr Verwirrung bietet ein an- res den„Kreuz- und Leidensweg der deut- chen Wirtschaft darstellendes Bild“. In einer elachbarten Stadt bemüht sich der Inhaber ans Großkaufnhauses, seinen(nicht durch Hlegerschaden vernichteten) Laden wieder auf- machen. oder wenigstens in dem in Vor- ſlesszeiten betriebenen Umfang zu beschäf- ken, Der Kaufhausbesitzer beschäftigte in malen Zeiten(1936) 240 Angestellte, heute a0 rund 100 Angestellte in einem früheren käldetrieb des Unternehmens beschäftigt; Ahrend er normalerweise rund 70 000 Mark Aerbesteuern entrichtete, muß jetzt die daldernaltune über das Konto Besatzungs- en jährlich 75 00 DM an ihn entrichten. del in seinem Hauptbetriebe ein PX-Laden enerichtet ist, dessen Umsätze bei weitem da denen des früheren Großkaufhauses ent- chen. Der Unternehmer ist bereit. sich 1 perpflichten, 100 Angestellte anzustellen, — Brot undd Arbeit zu geben, der öffent- 1 Hand Steuern zu ersparen,. wenn ihm n Geschäft wieder zurückgegeben wird. ela noch ein drittes Bild: Es dünkt viel- 10 nur komisch, ist aber— wenn ihm etwas zuches anbaktet— tragi komisch. denn beet die ganze Verwirrung im heutigen kühlt und Wirtschaftsleben wieder. f due süddeutsche Zeitung berichtete dieser ** Jon dem Erlebnis eines ihrer Mitarbeiter einer Gaststätte: 1 36. Male werden am Samstag, 6. ide und Sonntag, 7. August, die Deut- 50 Ruder- Meisterschaften ausgetragen, Aller Male in Mannheim auf der traditio- u Regattastrecke irn Mühlauhafen. 1947 0 8 0 bereits der Austragungsort 0 5 en Nachkriegsmeisterschaften, welche 0 K noch sehr unter den Auswirkungen 1 8 stand. Wenn man in diesem en ue rum den Mannheimer Regatta- 5 1 der Durchführung der Meister- u de etraut hat, so zeugt dies am besten n R. Bedeutung Mannheims im deut- unh udersport, von der Beliebtheit der fete imer Regattabahn und von dem auen in die Leistungsfähigkeit des le 5 5 Regattavereins, welche auch in ent are kür eine reibungslose, straffe 3 bürgen wird. lien 3 steht damit vor einem sport- kde Tobereignis, das in diesem Sommer dhepumgt im sportlichen Leben be die tadlt bilden wird. Gesteigert wer- Jeetzen Sespannten Erwartungen in Sport- lem noch durch die Tatsache, daß in letter 3 der Ausgang fast sämtlicher Au de aktsrennen vollkommen offen ist, Ares dledewährten Mannschaften des Vor- den 1 neue Mannschaften ins Ren- deen In werden welche im Taufe der lh de norden schlagend bewiesen haben, da Rolle at gewillt sind eine umtergeord- bedtalls en spielen. Da Mannheim selbst 0 en it aussichtsreichen Mannschaften daelp n Sehen wird, dürften auch die Bereits eine Stunde später nahm der a 8 auf ihre Kosten kommen. Mug. 8 158 Regattaverein unter Leitung Montagabend, 18 Uhr, war Melde- Vorsttzenden Reichert die Aus- Uerer 8 B TTTTbT'T'TTT'Tb' uslogungen zu der 36. Deutschen Meisterschaſts-Regatta 47 Vereine, 81 Boote, 322 Ruderer am Start INDUSTRIE- UND HANDELSBLAI. 5 „Der Journalist bestellte ein vurst mit Kartoffeln und wollte die 8810 8 Lor geschriebenen 50 8 Fleischmarke abgeben Die Wirtin wehrte ab.„Brauchen wir nicht. Ste bezahlen 25 Dpf. mehr und bekommen es markenfrei.“ Er aber war ein Journalist und heuglerig. Deswegen:„Ieh will aber auf Mar- ken essen“ seine Entgegnung, und die Wirtin nahm die Marke widerwillig ab. Während anderen Gästen, die ohne Marken bestellt hatten, ganze Bockwürste serviert wurden, bekam er nur 50 g, also etwa eine halbe Bockwurst. Dies dazu ohne Kartoffeln, Weil er keine Fettmarken abgeben konnte.“ 75 Prozent der Bevölkerung würden ver- hungern. hat VELF-Schlange-Schö- ningen ausgerechnet, wenn die Bewirtschaf- tung aufgegeben wird, denn diese 75 Prozent könnten sich infolge steigender Preise keine Lebensmittel mehr kaufen. Herr Reichsmini- Ster à. D. Dr. Schlange- Schöningen erwe 21 ner Verwaltung einen schlechten Dienst, einen noch viel schlechteren jedoch dem deutschen Volke, denn es verhungern auch jetzt nicht 75 Prozent der Bevölkerung, obwohl sich schätzungsweise(und diese Schätzung ist amt- lich) nur 7 Prozent der Bevölkerung von den vorgeschriebenen Rationssätzen ernähren, Der VELF-Schlangen-EKopf übersieht nämlich eines, was auch die Meister der Bewirtschaftung eee Währungsreform übersehen haben, viel mehr Lebensmittel vorhanden sind., als es amtliche Statistiken wahrhaben möchten. In den Jahren 1946/7 liefen in süddeutschen Ernährungsämtern rund 166 Prozent. in einigen norddeutschen Aem- tern sogar 212 Prozent der„ausgegebenen“ Le- bensmittelmarken zurück. Das Plus von 66 Prozent bis 112 Prozent waren gefälschte Mar- ken, die— stockend allerdings— aber doch so ziemlich beliefert worden sind. Die Lebens- mittel waren also hier, ja es war noch viel mehr hier, denn einer amtlichen Statistik, die von dem seinerzeitigen bizonalen Verwaltungs- rat für Ernährung. Landwirtschaft und For- sten in Stuttgart verfaßt worden ist. lebten damals nur 0,4 Prozent der bizonalen Bevöl- kerung ohne zusätzliche Ernährungsausstat- tung. gleichgültig, ob diese Zusatzrationen legal waren(Krankenzulagen oder Selbstver- sorgerrationen) oder schwarz erhandelte Ver- pflegung. ö Nur in dem Vacuum jener Köpfe, die aus- getrocknete Verwaltungshirne beherbergen, kann die chimärische Vorstellung einer fixen Idee gedeihen, daß der Mensch so lebt, 80 leben kann, wie sie es sich vorstellen. Daß das unmöglich ist, das beweisen aber die vor der nämlich, dag viel. Träger jener Vacuum beherbergenden Schädel selbst, denn sie konnten selbst nicht ohne die Zusatzrationen, die ihnen. bei Tagungen, sei es in Ruhpolding, oder Schlangenbad, sei es am Chiem- oder Titi-See spendiert wurden, leben, auch nicht ohne die verschie- denen Zulagekarten, von denen ein bayerischer Abgeordneter sogar ein halbes Jahr hindurch sämtliche Sorten erhalten haben soll: Als Mi- nisterlalrat die Teilschwerarbeiter-, als Abge- ordneter die Schwerarbeiter-, als Angehöri- ger eines bizonalen Gremiums die schwerst- Arbeiter- als ehemaliger Kriegsgefangener sogar eine Krankenzulagekarte für Unter- ernährte. Angst vor Mißbrauch mit der Freiheit wer- den wohl am stärksten jene haben. die von dem bisherigen, durch Mißbrauch gekennzeich- neten Zustande profitierten. weil sie Gefahr laufen, nicht mehr profitieren zu können. Das ist auch das. was wir wollen, was wir wün- schen. Nicht zügellos soll dem freie Bahn ge- schaffen werden, der brutale und brachiale Ge- Walt, sich durchzusetzen, gebraucht. sondern es soll nach Spielregeln, die der besten Lei- stung die beste Entlohnung. die der höchsten Leistung die höchste Entlohnung zusichert. eine Freiheit geschaffen werden. F. O. Weber Der Hemmschuh des Wiederaufbaues Behindernde Umstellungsgrundschuld Die Umstellungsgrundschuld auf dem kriegs- beschädigten Grundbesitz wirkt sich immer mehr als Hemmschuh für den Wiederaufbau Aus. Ein Aufbauwilliger will z. B. ein Ruinen- grundstück, welches nach Boden- und Ruinen rest einen Wert von 20 000 DM hat, aufbauen. Nun ruht auf diesem Grundstück, welches vor der Zerstörung einen Wert von 70 000 RM hatte, eine Hypothek von 30 000 RM, die in Höhe von 3000 DM dem Forderungsgläubiger und in Höhe von 27 00 DM als Staatsgrundschuld dem Fiskus zusteht. Man müßte es als selbst- verständlich annehmen können, daß das Ruinengrundstück unbedenklich für 20 000 DM verkauft werden kann, wobei der Käufer die 3000 DM Gläubigerhypothek übernimmt und den Rest mit 17 C0 DM dem verkäufer schul- det.. Die Kriegssachschadensforderung aus Gebäude- und Nutzungsschaden, die noch lange Zeit ein nicht zu berechnender Faktor sein wird, verbleibt einfach dem Verkäufer. Würde nun eine Gesetzesbestimmung vorliegen, daß die Umstellungsgrundschuld bei Ruinengrund- stücken erlassen wird bzw. mit der Kriegs- sachschadensforderung im Verhältnis zum Ver- käufer verrechnet wird, dann wäre ein solcher Verkauf ohne weiteres möglich, ohne daß lang- wierige Sicherungsklauseln ausgedacht werden müssen. Nach dem derzeitigen Rechtszustand müssen aber die Vertragsparteien davon aus- gehen, daß der Käufer mit dem erworbenen Grundstück auch für die Umstellungsgrund- schuld weiter haftet. Also müßte an sich die Grundschuld auf den Kaufpreis angerechnet werden und der Käufer müßte sich zur Nach- zahlung insoweit verpflichten, als er später vielleicht einmal aus der Umstellungsgrund- schuld nicht in Anspruch genommen wird. Wird aber die Staatsgrundschuld vom Käufer übernommen in der Hoffnung, daß sie eines Tages ihm erlassen wird, dann verstößt der Kauf gegen den Preisstop, da der Kaufpreis durch zusätzliche Uebernahme der Grundschuld als überhöht angesehen werden müßte. Der Kaufvertrag verstrickt sich somit in einem Ge- wirr von Zweifelsfragen und Hindernissen, 80 daß bei Ruinengrundstücken, bei denen die Das Schiedsgericht sprach: Mühlen arbeiter sollen 10 Pfennig mehr bekommen * unter dem Vorsitz von Prof. Lis ins Kk Ii Schiedsspruch gefällt. Die Müller werden angehalten, die Löhne um 10 Pfennig In dem Streik der 600 Mühlenarbeiter Mannheims und Heidelbergs wurde heute Wirtschaftshochschule der je Mannheim, Stunde zu erhöhen, die Mühlenarbeiter haben am 1. August 1949 die Arbeit aufzuneh- men, der Schiedsspruch soll rückwirkende Geltung ab 1. Juli haben und am 31. De- zember 1949 kündbar sein. Einspruchsfrist für beide Parteien am 28. Juli. Mit diesem Schiedsspruch ist die Fra ge, wer den Lohnausfall für die Dauer des Streiks zu tragen hat, nicht geregelt. Es ist auch bis Redaktionsschluß nicht feststellbar gewesen, ob auf Arbeitgeber- oder auf Arbeitnehmerseite Neigung besteht, sich dle- sem Schiedsspruch zu beugen. früheren Belastungen den derzeitigen Wert noch übersteigen, von einem Kaufvertrag über- haupt abgeraten werden muß. Daß in den neuen Richtlinien zum Lasten- ausgleich(vgl. Amtsblatt Mannheim Nr. 15 vom 20. April 1949) def Erlaß der Zinsen auf Grund der Umstellungsgrundschuld in der„Regel zu versagen ist, wenn ein Grundstück erst nach dem Stichtag der Währungsreform erworben worden ist“, ist mehr als bedauerlich. Man mutet einem Käufer, welcher ein Ruinengrund- stück aufzubauen gewillt ist, noch zu, die Zin- sen für die Umstellungsgrundschuld an das Finanzamt zu zahlen, ein Umstand. welcher sich nur als Hindernis für den Wiederaufbau auswirken muß. Die gleichen Schwierigkeiten ergeben sich bel Erbauseinandersetzungen. In den Nachlaß fällt ein Ruinengrundstück. Einer der Mit- Zwecksparen 8011 sinnvoll sein Wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, richtet sich die Warnung vor ,; ic 8 danken des, Z Weck. 8 Mienlefte Kast Jene Sparer dürfte heute die Erreichung eines bestimmten Zweckes, für den Mittel nicht sofort zur Verfügung stehen, bei seinem Entschluß, zu sparen, erstreben. Sofern bei einem bestehenden Kreditinstitut oder bei einer Bausparkasse gespart wird, bürgt die Größe der Institute und die genaue Regelung der An- lage der ihnen anvertrauten Gelder für den Aus- gleich etwaiger Risiken. Ebenso bestehen gegen Abzahlungsgeschäfte, für die zur Zeit ein wirtschaftliches Bedürfnis anerkannt werden muß, keine Bedenken, wenn sie von zugelassenen Teilfinanzierungs- instituten, die in Anlehnung an leistungsfähige Kreditinstitute gegründet wurden, finanziert wer- den. Anders aber sind reine Zwecksparunter- nehmen zu beurteilen, die ausschließlich Spar- beträge entgegennehmen, um se in Form von Darlehen an die Sparer zurückfließen zu lassen. Bei solchen Unternehmungen besteht die Ge- fahr, daß nach einer pestimmten Zeit Neuzu- gänge ausbleiben und die Rückzahlung der aus- gegebenen, vielfach ungenügend gesicherten Dar- ekt. Dadurch verzögert sich nicht aur 1 von Darlehen an die Päteren Spa- rer, sondern die Verluste dehnen sich, wenn das Unternehmen über kein ausreichendes eigenes Haftungskapital verfügt, auch auf die einbezahl- ten Sparbeträge aus. Wie sehr das auf Grund solcher Erfahrungen im Jahr 1935 erlassene Ver- t von Zwecksbarunternehmen perechtist war. e Saie Tatsache, das das Reich damals im Wege der Ausfallbürgschaft 1 Million RM auf- zuwenden hatte, um die Rückzahlung der bei den Zwecksparunternehmen geleisteten Spar-Einlagen zu ermöglichen. Auch die Richtlinien der Mintärregierung über die Gewerbefreiheit haben daran kestgehalten, dag im öffentlichen Interesse Sparbeträge nur von Unternehmen entgegengenommen werden dürfen, die von der zuständigen Kapitalgrund- lage und der finanziellen Zuverlässigkeit zuge- lassen worden sind. Durch EKoordinierungsbe- schluß der westdeutschen Bankaufsichtsbehör- den ist ferner sichergestellt, daß diese Fragen in den Ländern des vereinigten Wirtschaftsge- bietes und der französischen Zone gleichmäßig behandelt werden. erben wäre bereit, das Grundstück wieder auf- zubauen und die anderen Beteiligten auszu- zahlen. Auch hier hängt die Höhe des Gleich- stellungsgeldes ab von der ungewissen Frage über die künftige Behandlung der Umstellungs- grundschuüld. Vorerst ist auch hier keine Be- rechnungsgrundlage möglich. Die Folge davon ist, daß die ausbaufähige Ruine weiter verfällt, nicht nur zum Schaden der Erben, sondern auch des Staates, der doch daran interessiert ist, Er- trägnisse abwerfende Gebäude wieder auf- bauen zu können. An die zuständigen Instanzen, deren Ge- setzesmaschinerie doch auf anderen Gebieten auf Hochtouren läuft, ist der dringende Appell zu richten, die Lücke in der Frage der Umstel- lungsgrundschulden auf kriegsbeschädigtem Grundbesitz möglichst bald zu schließen. Es kann nicht der Sinn einer Sicherungsmaßnahme sein, auf ungewisse Zeiten hinaus zum Hemm- schuh beim Wiederaufbau zu sein. Dr. E. M. Produktive Erwerbslosenfürsorge Das Landesarbeitsamt Württemberg-Baden hat sich in den letzten Monaten in zunehmen- dem Maße um eine produktive Beschäftigung von Arbeitslosen durch Förderung von Not sStandsarbeiten bemüht, Eude Juni wurden 139 derartige Arbeitsvorhab von verlorenen Zuschüs l durch zusätzliche Gewährung von Staatsdar“ lehen gefördert. bei denen 28 113 Arbeitskräfte. d. 8. 7 Prozent aller erwerbslosen Männer. vrg⸗ duktiv beschäftigt werden konnten. Ins eigene Fleisch geschnitten Ein Sprecher des britischen Schatzamtes gab am Dienstag bekannt, Großbritannien habe der OEEC mitgeteilt, dag der britische Dollarbedarf im Marshallplanjahr 1949/50 von 940 MiII. Dollar auf 1,5 Mrd. Dollar angewachsen sei. Großbritan- nien erwarte jedoch nicht, daß dieses Dollar- defizit zu Lasten der übrigen Länder gedeckt werde.„Wir werden selbstverständlich eine Kür- zung unserer Dollar anforderungen im selben Aus- maß wie die anderen Mitgliedstaaten der OEEC akzeptieren“, sagte der Sprecher,„wir wollten jedoch der OEC das zusätzliche Piflzit bekannt- geben, das sich aus dem Rückgang unserer Ver- käufe in USA ergibt“, Im Oktober 1948 hatte Großbritannien sein Dollardefizit auf 940 MilI. geschätzt, doch hatte sich der Betrag im vergan- genen Juni inzwischen auf 1114 Mill. Dollar er- höht, bis man jetzt das Defizit auf 1509 Mill. Pol- lar bezifferte.(dena) Wechselproteste spärlicher. Die Zahl der Wechselproteste ist in Württemberg-Baden auch in der ersten Julihälfte weiter leicht zurückge- gangen. Insgesamt gingen bei den 17 führenden Instituten(80 Prozent aller Banken) die Wechsel- proteste auf 286 00 DM gegen 317 0 PM in der ersten Junihälfte und die Zahl der ungedeckten Schecks von 225 000 auf 187 0%ſö DM zurück. Flüchtlingszustrom hält an. In den Monaten Mal und Juni des Jahres sind in Württemberg- ee ae Baden weitere 426 Flüchtlinge untergebracht wor- den, so daß sich die Gesamtzahl der Flüchtlinge auf 697 660 erhöhte. J. F. Verkehrsrückgang im Hafen Heilbronn. Im Hafen von Heilbronn wurden im Jun 92 200 MI 97 000 t) angeßhommener und 24 900,(Mai ) an verladenen Gütern umgeschlagen. Ber Verschärfte Wett) erb zwischen Schiene Und Wasserweg führte of allem zu einem Rückgang der Kohlenanfuhręen., die im Juni Rur 38 000 t gegen 51 000 t im Mai bstrugen. Dagegen kamen mehr Baustoffe und Getreide im Juni ais im Vormonat an, Zur Abfahrt Wurden weniger Schrott Schnittholz und Wei- zen verladen. wogegen die Verschiffung vo Salz etwas zugenommen hat. DT. Gewerbeneugründungen rückläufige. Die Zahl der neu angemeldeten Gewerbebetriebe ie in Württember g- Baden von 5648 im Mai auf 4399 im Juni zurückgegangen. Auf Nordbaden entfielen immer noch 44 Prozent der im ge- samten Land im Juni neu errichteten Betriepe. Die ungünstise Wirtschaftslage in Nordbaden veranlaßt offenbar doch noch viele Personen. sich frotz aller Schwierigkeiten eine gelbstän- dige Existenz aufzubauen, In der Stadt Mann- heim wurden im Juni 433 Betriebe neu an- gemeldet gegen 520 im Mal, Im Landkreis Mannheim las dagegen die Zahl der neu ge- meldeten Befriebe mit 153 um zwei höher ais im Vormonat.. Höchstpreise für Kalkstickstoffdünger. Die Höchstpreise für, Kalkstickstoff-Düngemittel bei loser Schüttung in ganzer Waggonladung von mindestens 15 Tonnen schwanken, einer VfW- Verordnung zufolge, im Düngejahr 1949/50 fahres- zeltlich in allen vier Preisgruppen um 10 Pfennig Je Kilo, So betrug im Jahresdurchschnitt der Preis für ungeölten Kalkstickstoff 1.— DM, für geölten 1,05 DM, für gekörnten 1, DM und für Perl-Kalkstickstoff 1,07 DM. Mengen- und Han- dels-Rabatte und Skonten können frei verein- bart werden. Kleine Handelsaufschläge zu den handelsüblichen Preisen sind Zulässig. ut Höchstpreise für Hammelfleisch. Für Schlacht- schafe auf den Schlachtvieh-Großmärkten Mün- chen, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Kiel und Husum sind mit Wirkung vom 25. Juli je 50 kg Lebendgewieht folgende Höchstpreise festgesetzt worden: Lämmer, Hammel, Böcke der Schlacht- Wertklasse A 75, 70, 59 DM., Schafe der Schlacht- Wertklasse, B und C 67, 61 und 51 DM. Der Grgniendelshbenstpreis für Hammelfleiseh ist auf diesen Märkten in der schlachtwertklasse 4 Je 30 kg bei erster Qualität mit 1 8 zweiter Qualität mit 2,53 DM f den, der Kleinnandelspreis je 1 kg in der Schlachtwertklasse A bei erster Qualität mit 3,42 DM, bei zweiter Qualität mit 3,02 PM. Preise für Oelsaaten der Ernte 1949. Auf die derzeit gültigen Erzeugergrund- und-Fest- preise können mit Wirkung vom 23. Juli auf Grund einer Verordnung der VfW für inlän- dische OGelsgaten der Ernte 1949 folgende Höchstzuschlase ſe 1000 ke gezahlt werden: Bei Raps und Rübsen 400 OM. bei Mohnsaat 800 DM. bei Leinsaat 430 DM pei 3 300 BM bei Industrie-Senf 580 DM.* „Das schaffende Darmstadt“. In elf großen Zelten und einer ausgebauten Halle stellen auf der Künstlerkolonje vom 20. August bis 5. Sep- temper Handel Handwerk. Industrie und Ge- Werde der Stadt Darmstadt und deren Um- gebuülig ihre Erzeusnisse aus. Veranstalter die- ser Schau ist der Darmstädter Magistrat, An 340 Standen. von denen zwei Drittel durch Aussteller der Stadt selbst belegt sind geben neben Flüchtlinssunternehmen landwirtschaft- liche. chemische Nahrungsmittel- und Auto- Unternehmen einen Einblick in ihre Beistungs. kählekeit. Daneben zefst die Stadt Darmstadt Modelle Entwürfe und Pläne des beabsichtige ten Wiederaufpaus. Die Reichsbahn eibt zum Besuch der Schau am 20. und 21. 27, und 28. August sowie 3. und 4. September in einem Umkreis von 50 km ieee Aus. 5 Weitere Lockerung der Bewirtschaftung. In den nächsten Tagen werden zwei Anordnungen der VfW ü veröffentlicht, nach denen die Bewirt- schaftung von Rohtabaken und von Destillat-Gly- zerin, Phenol, Kresolen und Soda gelockert wer- den soll. Vorschußlorbeeren Hamburger Importeure Von allen Wirtschaftsverbänden des Handels und der Industrie haben die Verbände der west- deutschen Exporteure zuerst und am entschie- densten die Länder- und Zonengrenzen überwun- den, heißt es in dem Jahresbericht des Vereins Hamburger Exporteure. Der Bericht betont, daß Hamburg wieder der führende deutsche Außen- nandelsplatz geworden ist und der Hamburger Exporteur wieder mehr und mehr seine großen Erfahrungen der westdeutschen Exportindustrie zur Verfügung stellen kann. Die Hamburger Ex- porteure bezeichnen es als unbedingt notwen- dig, daß so schnell wie möglich durch Auslands- besuch deutscher Kaufleute der verloren gegan- gene Kontakt mit den Überseeischen Handels- partnern wiederhergestellt wird. Diese fehlende Verbindung mache sich besonders daran bemerk- bar, daß die an Uebersee anbietenden Firmen der deutschen Exportindustrie vielfach die Wünsche der Abnehmer nach Art, Qualität, Preis und Menge der Ware ungenügend kennen und da- her unberücksichtigt lassen. Die Hamburger Ex- porteure weisen darauf hin, daß der deutsche Kaufmann in Südamerika nach aus N „bei krlegsssit ein sehr gutes 2 hen genieße, daß Were men aber in Chile, Uruguay, Brasilſen und Ar- gentinien ein völlig unzureichendes Bild übel die Leistungsfähigkeit des heutigen Deutschland besitze. Nach Ansicht der Hamburger Expor- teure ist es gefährlich, den deutschen Export zu sehr auf den Bedarf der europäischen Länder ab- zustimmen. Wenn auch die gegenwärtige Aus- fuhr nach Uebersee völlig unbefriedigend sel, böten sich gerade auf diesem Gebiet West- deutschland große Möglichkeiten für die Zukunft. 8 g Haftung für Prüm der ehrliche Versicherer denn es handelt sich um einen Versicherungsfall Entgegen einer Auffassung des Verbandes der Sachversicherer stellt der Allgemeine Versicher- tenschutzverband e.V. in Hamburg fest, daß die Explosionsschäden in Prüm nicht durch die sog. „Kölner Entschließung“ berührt würden. Die „Kölner Entschließung“ sei eine einseitige Erklä- rung der Versicherer, die das Versicherungsver- tragsverhältnis nicht ändern. Das Zonenamt des Reichsaufsichtsamts für das Versicherungswesen hat noch vor der Katastrophe auf Anfrage er- klärt, daß es die Auffassung des Verbandes der Sachversicherer hinsichtlich der Haftung für ex- plodierende Kriegsmunition nicht teile. Eine halbe Million Brandschaden. In Württem-⸗ berg-Baden wurden im Mai und im Juni dureh Über 140 Brände Schäden an Gebäuden und Mo- biliar von rund 524 000 DM. angerichtet. J. F. G. losung vor, welche bereits für die Vorren- nen hochinteressante Faarungen brachten. Zwar fällt es oft schwer von Favoriten zu sprechen, aber gerade diese Tatsache läßt schon für diè Vorkämpfe erbitterte Begeg- nungen erwarten. Das Meldeergebnis ist ausgezeichnet. Zu dreizehn Rennen wurden von 47 Vereinen nicht weniger als 81 Boote mit 322 Ruderer gemeldet. Der Süden wird in den Haupt- rennen vor allem MRG„Baden“, Mann- heim-Ludwigshafener RV. Flörsheim-Rüs- selsheim vertreten sein. Der Westen ent- sendet Boote aus Gelsenkirchen, Essen, Duisburg, Dortmund, Bochum, Mühlheim d Leverkusen, während aus dem Norden iel, Hamburg, Hannover, Emden und Bre- men am Start erscheinen werden. Beson- ders erfreulich ist, daß mit Berliner R-Cl., Blau-Weiß, Potsdam und SpA Berlin-Spree die Ostzone überraschend stark vertreten sein wird. Die beiden Vierer sowie der Achter brach- ten folgende interessante Auslosung: 5 Vierer mit Steuermann: 1. RC Aschaffenburg 98; 2. Rg. Amcitia Mann- heim Heilbronner Schwaben; 3. RV Gel- senkirchen; 4. Hansa Bremen; 5. SpA Ber- Iin-Spree; 6. Mannheimer RG„Baden“; 7. DRC Hannover 84; 8. Hansa Hamburg. Vierer ohne Steuermann: 1. Ber- liner Ruder- Club! 2. Rg. Flörsheim-Rüssels- heim; 3. DRC Hannover 64. Achter: 1. 1. Kieler RC: 2. Rg. MRG „Baden“-Ludwigshafener RV: 3. Spa Blau- Weiß Berlin; 4. Rg. Flörsheim- Rüsselsheim; 5. Duisburger RV; 6. Rg. DRC Hannover- RV Gelsenkirchen. FI Bayern 07 Nürnberg süddeutscher Wasserballmeister Der süddeutsche Wasserballmeister Bayern 07 Nürnberg verteidigte am Sonntag ir Jugenheim seinen Titel durch einen 2:1 Sieg im Entscheidungsspiel über den zwei- ten bayerischen Vertreter, SV 99 München. Das Entscheidungsspiel war erforderlich ge- worden, nachdem beide Mannschaften die Runde punktgleich beendet hatten. Durch den Erfolg in der süddeutschen Meisterschaft qu“ lifizierte sich Bayern 07 Nürnberg zur Teilnahme für die am 28. August in München stattfindende deutsche Meisterschaft. B Die Bayerische Sportakademie München, 2. Z. Lutzstraße 68(Laim) beginnt im Win- tersemester 1949/50 mit neuen Ausbildungs- gängen für Turn- und Sportlehrer(-innen) im freien Beruf. 1. Ausbildung zum Allge- mein- Turn- und Sportlehrerin), Dauer vier Semester; 2. Ausbildung zum ODiplom-) Turn- und Sportlehrer(in) mit Sonder- fächern(Skilauf, Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Gymnastik, Sportmassage uswi.), Dauer sechs Semester. Beginn des Wintersemesters: 24. Oktober 1949. Auf- nahmeprüfung 17. bis 20. Oktober 1949. An- meldung bis 15. September 1949. Ex-Weltmeister Jeff Scherens unterlag im Endlauf der belgischen Fliegermeisterschaft in Charleroi seinem Schüler Pauwels. Den Titel im Verfolgungsrennen holte sich Léon Jomaux, der vier Tage vorher in der„Tour de France“ aufgab.(sid) Zu einem schnellen K. o.-Sieg kam Ex-Welt- meister Rocky Graziano in Westspringfield (Massachusetts), wo er den amerikanischen Mittelgewichtler Joe Agosta bereits in der zweiten Runde nach zwei Niederschlägen aus- knockte. Gid) Anerkennung des Deutschen Automobil-Clubs Das Zweimächtekontrollamt erteilte dem Allgemeinen Deutschen Automobilelub, (AD), der 1933 aufgelöst worden war, die Erlaubnis, sich um die Mitgliedschaft bei„Alliance internationale de Tourisme“ in der Schweiz zu bewerben. Der ADAC wird ermächtigt, an west- deutsche Automobilbesitzer ein„Carnet De Passage(Triptick) auszugeben, das ihnen ermöglicht, mit geringem Zeitaufwand und unter Vermeidung verwaltungsmäßiger Schwierigkeiten mit ihrem Fahrzeug die Grenze zu passieren. Alliierte Geschäfts- leute, Touristen und Besatzungspersonal sind gleichfalls zur Mitgliedschaft berechtigt. Anträge müssen an die ADAC-Länder- Dienststellen in den Hauptstädten der drei Westzonen gerichtet werden. Die Haupt- zentrale des ADAC ist in München. Die führenden Automobil- Vereinigungen kast aller westeuropäischen Länder sind von ihren Regierungen ermächtigt, ein Carnet De Passage auszugeben, das als offizielle Zollunterlage für die vorläufige Ausfuhr und Einfuhr von Kraftfahrzeugen gilt. Die Mitgliederzahl des Clubs beträgt 30 000 einschließlich deutscher und allülerter Auto- mobilbesitzer aus der britischen, amerika- bischen und französischen Zone. ITC Mannheim unterlag gegen HTC 5·9 Der neu gegründete Tennis und Turnier- Club Mannheim trug am letzten Sonntag seinen ersten Club-Freundschaftskampf ge- gen den Heidelberger Tennis-Club 1890 aus. Nach ausgeglichenen und spannenden Kämpfen behielten die Heidelberger in der Gesamtwertung mit 9:5 Punkten die Ober- hand. In blendender Form stellte sich der Mannheimer Spitzenspieler Helmrich vor, der Lehr(HTC) nach hart umkämpften ersten Satz 9:7, 6:2 schlagen konnte. Der be- kanmte Mannheimer Turnierspieler Engert startete an zweiter Stelle und verlor im dritten Satz gegen Dittrich HTC) 6:8, 4:6, 3:6. Schwab(Mannheim) unterlag über- raschend gegen Weber HTC) 7:9, 2:6, Wäh⸗ rend Feldbausch II gegen den Sieger der Badischen Meisterschaften in der B-Klasse Böcher(HTC) zu einem beachtenswerten 6:2, 316, 8:6 Erfolg kam. Kirchgässer(HT) siegte gegen Feldbausch I 6:4, 4:6, 6:2 und Bormann Hr) erwies sich gegen Arm- bruster Mannheim) mit 8:6, 6:4 als der Stär- Kere. Einen weiteren Punkt für Mannheim erkämpfte Röchling, der Dr. Reuther 6:2, 7:5 distanzieren konnte. Im ersten Herren-Doppel siegten Dittrich-Lehr(HTC) 6:4, 6:4 über Helmrich⸗ Feldbausch I, im zweiten Engert- Schwab (Mannheim) gegen Böcher-Bormann HTC) 6:2, 3:6, 6:4, im dritten Dr. Reuther-Weber (HTC) gegen Röchling-Feldbausch I(Mann- heim) 6:2, 3:6, 6:4. Den fünften Gewinnpunkt für den TTC Mannheim gewannen Frl. Brummer-Engert gegen Frl. Heil- Bormann HT O) nach einem spannenden Kampf, der schließlich durch die schnellen Bälle von Engert, der sich immer besser in Form spielte, mit 816, 6:4 zu Gunsten der Mannheimer entschieden wurde. Die weiteren Ergebnisse: Frl. Nuß— Fr. Astor(HTC) 4:6, 1:6, Frl. Brummer— Frl. Heil(HTC) 1:6, 4:6, Frl. Nuß-Helmrich Fr. Astor-Böcher(HTO) 10:12(Zurückgez.). LUBO. ee. 8 2 N 8 8 i 7 8 8— 8 0 8 2 8 perölle 18 55 stag, 28. Juli hen Seite 8 MORGEN Donnerstag Juli 1949/ Nr. er betabt 2 8 berichtete ich über meinen Streich im„Ex- Bucheingänge 9 8 celsior“, Dann feierte der Montmartre Bu- ſelelon 12 18 nd VOI J On 1 dr e Von Roland Dorgelès zon, den ersten seiner Söhne, der im Louvre(Besprechung vorbehalten) ano f zugelassen worden war, und auch auf mich Frank N. D. Buchmann, Für eine Mir, nur mir ganz allein ist es zu verdan- ken, daß das Werk eines lebenden Künstlers zum erstenmal im Louvre zugelassen wurde. Brauch und Vorschriften standen dem im Wege, aber das schreckte mich nicht ab; ich überwältigte alle Hindernisse, und so kam es, daß mein Freund Buzon, ein Künstler oben vom Montmartre natürlich, sich im na- tionalen Kunstheiligtum Michelangelo zu- Sesellte. Eines Wintermorgens, als ich zu ihm ge- gangen war, um ein Schwätzchen zu halten, gewahrte ich vor seiner Ateliertür einen Sta- tuenkopf, dessen Anmut mich beeindruckte. „Oh, was für ein schönes Stück!“ „Jas, brummte Buzon,„ich habe Pech ge- habt. Ein etwas zu heftig geführter Meißel- Schlag, und ein Stück von der Nase sprang Ab. Das ist schade, denn es war eine gute Arbeit.“ Seitdem waren nun zwei Jahre vergan- gen, und der Stein, draußen ins Gras ge- Worfen, hatte die Farbe zerfallenen Ge- mäuers angenommen. Ich hob ihn auf und streichelte ihn verliebt. Die schöne Rundung der Wangen war von dem Wasser, das von der Regentraufe herabflel, zerfressen und die Locken mit Erde beschmutzt. „Besseres haben die Griechen auch nicht geschaffen!“ versicherte ich mit Nachdruck. Der Schöpfer des Kunstwerks senkte ein Wenig verwirrt die Nase, doch nicht allzu tief. „Ich bin überzeugt“, fuhr ich fort,„daß man es in einem Museum von einem an- tiken Kunstwerk nicht unterscheiden würde!“ Schon stand vor meinen Augen der Streich, den ich meinen geschworenen Fein- den, den Konservatoren, spielen wollte. (Muß ich gestehen, daß ich sie allesamt haßte, weil ich mich sterblich in eine schlanke Blondine verliebt hatte, die aber für einen dieser Herren ein allzu großes Interesse zeigte?) „Hör mal!“ sagte ich zu Buzon,„ver- traue mir diesen Kopf an, und ich stelle inn im Louvre aus!“ Mein Kamerad war mehr besorgt als ge- schmeichelt. Aber ich beruhigte ihn.„Du Wirst keine Unannehmlichkeiten haben; ich erledige alles. Und ohne seine Antwort abzuwarten, er- griff ich die schöne Verstümmelte und brach auf. Am selben Nachmittag begab ich mich zum Louvre, eine geeignete Stelle aus- zusuchen. An die Galerie Denon oder den Phidias-Saal, die immer von Besuchern überlaufen waren., konnte ich nicht denken, und so begnügte ich mich mit dem Mäander Saal, wo die Ueberbleibsel des Tempels von Ephesus ausgestellt waren. Sorgfältig ko- pierte ich das Muster der unter jedem Aus- stellungsstück gehefteten Beschilderung, schnitt zu Hause eine goldgelbe Pappe von der gleichen Größe zurecht, auf die ich in Rundschrift malte: Nr. 402 Kopf einer Göttin (Ausgrabungen von Delos) Jetzt hatte ich meine kleine Montmartrea- nerin ihre Papiere in Ordnung. Am folgen- den Morgen, gleich als das Museum geöffnet wurde, stellte ich mich ein, begleitet von einer Freundin— es war nicht mehr die Blonde—, die ihre Hände in einem riesigen Aermel vergraben hatte. Da ich befürchtete. ein allzu schnelles Vorgehen könne Argwohn erregen, wollte ich meine Freundin bewegen, zunächst die phrygische Diana und die Per- gamon-Vase zu bewundern, die Kleinodien dieses Saales; aber sie schaute sie nicht ein- mal an. „Das Ding ist so schwer“, seufzte sie. Dann schob ich entschlossen den lydischen Löwen, der in der Mitte der Hauptetagere stand, auf Seite und stellte statt seiner den Statuenkopf hin, den meine Begleiterin aus ihrem Aermel gezogen hatte. Ohne eine Se- kunde zu verlieren man hörte im Neben- sdale den Aufseher auf seine vor Kälte er- starrten Finger hauchen), brachte ich mit zwei Reißbrettstiften die Beschriftung„Kopf einer Göttin“ an. Uff, es war geschafft! Das Kunstwerk Buzons blieb annähernd einen Monat lang ausgestellt. Alle möglichen Besucher betrachteten es— Bummler, Tou- risten, Soldaten auf Urlaub, aufmerksame Studenten, zerstreute Hochzeitsreisende, be- brillte Deutsche, der Archäologie ergebene Geistliche, ganz zu schweigen von den Füh- rern, den Aufsehern und vielleicht auch den Konservatoren— und keiner wurde die Täuschung gewahr. Diese Diana vom Mont- martre schien ihnen ebenso echt, ebenso alt wie die geflügelten Stiere und die eypri- schen Statuen, in deren Mitte sie weilte. Und hätten sie wirklich einen Zweifel ge- hegt, dann war immer noch die Beschrif- tung da, die sie beruhigte.„Ausgrabungen von Delos“, man denke doch! Und noch dazu die Nummer! Schließlich, da der Versuch mir gelungen schien, beschloß ich, die Bombe zum Platzen zu bringen Nachdem ich einige Berufskollegen und den Photographen des „Excelsior“ zusammengetrommelt hatte, be- gab ich mich zum Louvre, diesmal zur Stunde Frans Mas ereel, der bekannte belgische Graphiker und Maler, der jetzt Lehrer un der Akademie in Saarbrücken ist, vollendet am 31. Juli sein 60. Lebensjahr. Masereel als Holzschneider sehr persönlichen Stils geleistet. Dichtungen von Barbusse, Rolland, Verhaeren, „Ulenspiegel“ sind weithin bekannt Bedeutendes hat Seine Teætillustrationen ⁊zu Whitman, Maeterlinckh und de Costers geworden. Die ausgeprägte sozialkritische und an- elägerische Note seiner früheren Holzschnittfolgen(Masereel ist ein entschiedener Kriegs- gegner) wick neuerdings mehr einer heiter besinnlichen Betrachtung von Welt und Men- schen, wie in der hier veröffentlichten„Romanze“ aus dem Jahre 1947, die uns die Galerie Günther freundlichst zur Verfügung stellte. Ein zweites Haus für das Nationaltheater! Pläne, Wünsche und Hoffnungen des neuen Intendanten in einer Pressekonferenz entwickelte der neue Mannheimer Intendant Richard Pay er, Über dessen Persönlichkeit und künstlerischen Werdegang wir unsere Leser bereits vor eini- ger Zeit(s. Mannheimer Morgen“ Nr. 116 vom 22. Juni) orientieren konnten, seinen Arbeits- plan für die kommende Spielzeit. Als inter- essante Ueberraschung wirkte seine Mitteilung, daß er, sozusagen als Voraussetzung für ein erspriegliches, künftiges Theaterspiel mit allen Kräften die schleunige Schaffung eines z weiten Hauses für das Schau- S Piel betreibe und daß er hoffe, diesen Plan bis zum Beginn des neuen Jahres verwirkli- chen zu können.(Wir sind nicht so opti- mistisch.) Von den verschiedenen Projekten, die der Intendant zunächst aus eigener Ini- tiative mit zuständigen Stellen besprochen hat, hat sich als mehr oder weniger konkret der Ausbau des alten Maler- und Kulissensaales des Nationaltheaters in A 3, gegenüber dem Schloß, herausgeschält. Hier könnte in der Tat ein würdiger Theaterraum für Kammerspiel mit etwa 500 Sitzplätzen geschaffen werden, und das Schauburg-Gebäude, in dem gegen- wärtig an der Versenkung des Orchester- raumes gearbeitet wird, würde dann aus- schließlich als Mannheimer Musikbühne dienen können. Der große Vorteil des getrennten Thea- terbetriebes wäre die Möglichkeit des täg- lichen Spielens in beiden Gattungen und da- mit das Aufhören des unwirtschaftlichen Pau- sierens eines der Ensemble. Zunächst ist dies Alles freilich wie gesagt ein begrüßenswerter und mit Macht betriebener Plan. Die Bau- kosten werden nicht unerheblich sein, und es ist Vorläufig noch unklar, wie die Mittel be- schafft werden sollen. Man kann also nur bof- fen, daß der optimistische Wunschtraum des Intendanten sich zum besten des Mannheimer Theaters erfüllen möge. In der Erläuterung seines Spielplans be- rührte der Intendant die Schwierigkeiten der Planung, die ihm durch seine späte Ernennung entstanden seien. Seine Ausführungen zeig- ten ihn als einen Mann, der sehr genau um die Wechselwirkung von Spielplangestaltung und Ensemblebildung weiß. In der Zusammen- setzung der Spielgemeinschaft konnten keine Aenderungen mehr vorgenommen werden, auch zusätzliche Neuengagements, die der In- tendant für notwendig hält, ließen sich nicht mehr ermöglichen. Das Doppelverhältnis des musikalischen Oberleiters Fritz Ri e g e r, der bekanntlich sich zwischen Mannheim und Mün- chen teilen muß, mußte bei dem Entwurf des Opernplans ebenfalls in Rechnung gestellt werden, und schließlich ist(mit dem Blick auf das Wirtschaftliche) auch die nicht un- wichtige Frage der Publikumswirksamkeit der ausgewählten Werke bei der Aufstellung des Spielplans mit maßgebend gewesen. In der Oper, die mit Wagners Tann- häuser“ beginnt und später auch die„Wal- küre! in Aussicht stellt, geht der Intendant mit Werken von Verdi, mit Webers„Frei- schütz“, mit Mozart(„Cosi fan tutte“) mit „Hoffmanns Erzählungen“ und anderen Pla- nungen den erprobten Weg der künstlerisch gesicherten Form der Vergangenheit. Außer- dem. ist eine Opernuraufführung(R. Unkel „Der Patriot“) und, in der Operette, die Ur- Aufführung einer„Walzer zauber“ genanaten Arbeit von W. Goettig zu erwarten, die sich auf Johann Strauß'sche Melodien stützt. Zu Sylvester soll die„Fledermaus“ kommen mit Felix Lederer am Dirigentenpult. Auch im Schauspiel glaubt Richard Payer mit Rücksicht auf die Belastung eines heutigen Theaterleiters durch mannigfache sehr reale außerkünstlerische Sorgen dem Ri- siko des wagemutigen Experiments noch aus dem Wege gehen zu müssen. Er wird ver- suchen,„aòns dem Geist Laubes heraus einen neuen klassischen Darstellungsstil“ zu gewin- nen, wird mit einer Aufführung des„Götz von Berlichingen“ in der Urfassung beginnen und zu Schillers Geburtstag die langersehnte „Räuber“-Aufführung herausbringen, Im wei- ten Bezirk der Klassiker geht die Linie über Shakespeare(, Romeo und Julia“), Grillparzer des größten Andrangs; und als ich in mei- nem Saale angelangt war, begann ich vor der Etagere in der Mitte weithin gellend zu rufen: „Das ist ein Skandal! Man macht sich über das Publikum lustig! Sehen Sie nur einmal diesen modernen Kopf!“ Alsbald eilten die Neugierigen herbei, ihnen folgte bestürzt der Aufseher. „Man entehrt uns in den Augen des Aus- landes!“ schrie ich von neuem.„Daß es kein antikes Kunstwerk ist, sieht man auf den ersten Blick.. Selbst die Beschriftung ist eine Fälschung... Ausgrabungen von De- los!... Da steht Delos, unter den asiatischen Altertümern! Die Unwissenheit dieser Kunst- beamten übersteigt wirklich alle Grenzen. Das muß jetzt ein Ende haben!“ Und vom Wort zur Tat schreitend, ergriff ich die Diana mit der abgebrochenen Nase. Aber der Aufseher stürzte heran und rief: „Ich verbiete Ihnen, die Statue anzurühren!“ Er hatte mich am Arm gepackt, aber ich verteidigte mich. Ein Magnesiumblitz vergrößerte noch das Durcheinander: mein Photograph begann zu arbeiten. Herbeigelockt durch meine Rufe, eilten weitere Aufseher herbei, den Zwei- spitz seitwärts aufgesetzt. „Aufgepaßt, daß er die Statue nicht fal- len läßt!“ rief ihnen der Oberaufseher Zzu. „Er wird sie zerbrechen!“ „Aber sie ist doch eine Fälschung!“, tobte ich. „Das macht nichts! Sie haben nicht das Recht, sie anzurühren!“ Auf jeden Fall lehnte er es ab, mir das Kunstwerk zurückzugeben. Am Tage darauf Pointen 7 Von Rudolf Schneider- Schelde In den Erzählungen und Romanen, die man liest, und in den Theaterstücken und Filmen, die man sieht, kommen fast immer interessante Dinge vor, Zwischenfälle, die verblüffen, Lebensläufe zum Staunen, herr- liche Frauen, machtvolle Männer, Men- schen, welche wahre Wunderwerke von Geist oder Liebe oder Güte oder Tiefe oder alldem zusammen vorstellen. Wir Publikum nehmen das gefesselt oder bewundernd(oder gelangweilt) zu uns und denken dabei höchstens: Komisch, daß uns s0 gar nichts derartiges passiert! Uns gemeinem Publikum widerfährt nämlich nicht das Geringste im Leben an wunder- baren oder sonderbaren Dingen. Wir ler- nen weder den verkappten Millionär ken- nen, der unsere Ideen finanziert, noch be- gegnen wir(wenn wir Frauen sind) auf einer Almhütte dem zufällig dort weilen- den Maharadscha, der uns sein Reich und seine Perlen vor die Füße legt. Wenn wir aber wirklich einen Millionär kennen ler- m. dann finden wir, daß Er sich für alles aer cher At eser e andere Ideen, und wenn wir(falls wir Frauen sind) Eline Art von Maharadscha zu Gesicht be- kommen, müssen wir uns meistens geste- hen, daß sein Aeußeres leider in keiner Weise unseren Erwartungen entspricht Wie kommt das? Wir gemeines Publikum, gemein im guten alten Sinn von allgemein verstanden, lieben natürlich auch und heiraten und be- kommen Kinder und haben unsere Sorgen und Aufregungen und selbstverständlich auch unser Glück, aber— es ist alles ziem- lich prosaisch, was wir machen oder was uns begegnet. Wenn wir junge Männer sind und ein Mädchen lieben, dann stellt sich einfach gar nichts heraus; weder kommt sie aus Mexiko, wo sie bisher wilde Pferde zuritt, noch reist sie in geheimer Mission durch die Welt, so daß ihre gra- ziöse Erscheinung nur inre Verkleidung darstellt: Nein, das Mädchen, das wir— man ist fast versucht zu sagen— das Pech haben zu lieben, ist die ehrbare Tochter einer ehrbaren Familie aus der Soundso- straße, sie muß um elf Uhr zuhaus sein, sonst schimpft der Papa; aus, basta! Wenn wir ein junges Mädchen sind, dann ist der Romeo, der errötend unseren Spu- ren folgt, auch keineswegs ein getarnter Hidalgo, sondern heißt, wie andere Leute auch heißen, und ist, was ein Mann eben ist, und was andere Männer auch sind. Und Ein treuer Diener seines Herrn“). den J. Webster mit seinem von dem neuen Mann- heimer Dramaturgen Dr. Weigand bear- beiteten Drama„Der weiße Teufel“) und weiter über Kleist. Büchner. Lessing bis hin zu Molières Schelmenstreiche des Scapin“. Das Altwiener Volksstück ist mit einem Werk von Raimund(entweder„Ver- schwender“ oder„Alpenkönig!) vertreten. Das neuere Schauspiel wird mit ausgewählten Stücken von Ibsen, Strindberg, Gerhart Haupt- mann, Rostand, Wilde, Shaw, Schnitzler und Sardou wirksames Theater bringen, und aus den zeitgenössischen Autoren werden uns F. Bruckners Problemstück„Fährten“, Sartres „Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit“, E. Robles aufsehenerregendes Schauspiel„Mont- serrat“ und amüsante Unterhaltung mit Lust- spielen bewährter Federn verheißen. Eine Reihe Wiederaufnahmen von Inszenierungen aus der laufenden Spielzeit und Morgenver- anstaltungen literarischen, musikalischen und tänzerischen Charakters ergänzen abrundend diesen Spielplan, in den aller Wahrscheinlich- keit nach noch einige weitere Uraufführungen eingebaut werden dürften. Intendant Richard Payer trat uns in dieser ersten Konferenz als ein Theaterpraktiker mit großer künstlerischer Aufgeschlossenheit und reichen Erfahrungen sowohl auf dem Gebiet der Oper wie des Schauspiels entgegen. Daß seinem Wollen die künstlerische Erfüllung durch die Tat folgen möge, ist unser Wunsch und der aller Mannheimer Theaterfreunde. C. O. Hofnachrichten Die Städtische Bühnen Heidelberg feilen mit: Auf Einladung der Intendanz der Städti- schen Bühnen Heidelberg wird Herr Baron von Berlichingen von Götzenburg Jagsthausen am Donnerstag, 8. Juli, mit Familie der Auf- führung von Goethes„Götz von Berlichingen“ beiwohnen. Knut Hamsun hat ein neues Buck abge- schlossen, das unter dem Titel Auf ver wach- senen Stegen“ sein Schicksal während des letz- ten Krieges schildert. Das Werk wird in einen! norwegischen und die schwedische Ueberset- zung in einem Stockholmer Verlag erscheinen. flel etwas von seinem Triumph ab. Trotz al- lem war ich nicht befriedigt. Ich grollte mir selbst, daß ich die Perle von Delos in den Händen meiner Feinde, der Konservatoren, gelassen hatte. Fest entschlossen, mich Zzu rà- chen, sandte ich dem Direktor der Nationalen Museen einen Brief und forderte mein Eigen- tum zurück; aber ich wurde nicht einmal einer Antwort gewürdigt. Dann erneuerte ich den Angriff, in schärferem Tone, und forderte ihn auf, entweder die Diana zu- rückzugeben oder aber am Saaleingang mei- nen Namen in meiner Eigenschaft als Stif- ter eingravieren zu lassen: er muß wohl meinen Brief ins Feuer geworfen haben Dann ergab ich mich in mein Geschick. Die verstümmelte Göttin gehörte jetzt den Staatssammlungen, wie die„Diana mit der Hirschkuh“ oder die„Nymphe von Fon- tainebleau“, und niemals gab die Verwal- tung der Museen mir diesen Schatz zurück. In der ersten Zeit war ich voller Wut; dann sind die Jahre vergangen, und ich fügte mich ins Unabänderliche. Und heute bin ich soweit, daß ich darüber lachen kann. Ich glaube, das Werk Buzons befindet sieh, staubbedeckt, noch in irgendeinem Winkel des Museums. Eines Tages wird ein unauf- merksamer Beamter es auffinden und, ge- täuscht durch meine Inschrift, wird er ihm seinen Platz unter den griechischen Alter- tümern wieder zuweisen. So wird dank mir, mir ganz allein, der Montmartre für allezeit in den Louvre einziehen, vertreten durch eine Grisette, die im Maquis des Montmartre ihre Nase verlor. Berechtigte Uebertragung von Wilhelm Maria Lüsberg. es ist kein Geheimnis und nichts dabei, und kein verräterischer Zettel fällt ihm aus der Tasche, und er erblaßt nicht, wenn irgend- wer plötzlich vor ihm auftaucht, sondern er sagt: Das ist mein Freund Hugo Müller, Wir waren zusammen auf der Schule. Es ist ein Elend mit uns gemeinem Pub- likum. Es scheint, daß wir um mindestens dreivierte! aller Lebenssensationen betxo- gen werden. Wenn wir in einer Gesellschaft sitzen, dann fallen keinerlei geistsprühende Worte, wie sie in Romanen stehen: einem blitzblanken witzigen Rededuell, wie wir es von der Bühne herab gewöhnt sind, haben Wir im Beisammensein mit Freunden noch niemals angewohnt. Wenn wir wo sitzen, dann lachen Leute, wie wir selber sind, über mäßige Scherze und unterhalten sich in ziemlich schlechtem Deutsch, wie man sich halt so unterhält. Wenn wir Ehemän- ner sind, dann sind wir— ob wir wollen oder nicht leidlich brave Ehemänner, denn uns widerfährt es nun einmal nicht, daß auf einem Bahnsteig eine rasend schöne Frau auf uns zustürzt und flüstert: Retten Sie mich! Wie kommt das alles nur? Selbst wenn wir Schauspieler sind oder Zirkuskünstler oder überhaupt Künstler oder Rennfahrer oder Polarforscher, oder was es sonst an Berufen gibt, von denen man Wunderbares erwarten könnte: uns begegnet nichts. Wir stehen auf der Probe und lernen Rollen oder wir üben am Seil und arbeiten am Trapez, wir machen bei Tee und Butterbrot Entwürfe oder haben einen Defekt am Motor oder suchen nach einem wasserdich- ten Stiefel, kurz, es ist ganz einerlei, was wir sind oder machen oder vorhaben, uns hat die Prosa des Lebens unaufhörlich an der Gurgel, mit der Poesie haben wir kein Glück. Schließlich zucken wir resinierend die Schultern und sehen ein, daß es nun mal eben so mit uns ist und daß es ver- mutlich daher kommt, weil wir keine Aus- nahmemenschen sind, sondern wie gesagt gemeines Publikum dnmochmals: gemein im. altertümlich freundlichen Sinn). Im gehei- men aber wurmt es uns doch, daß es mit den herrlichen Erregungen so gar nichts bei uns ist, und wir schielen weiterhin neidvoll auf jene uns aus Geschichten und Romanen, Theaterstücken und Filmen be- kannten Leben, in denen in berauschender Reihe eine Wirbel dem anderen folgt. Was sind das nun für Leben? Um sie zu erkennen, muß man sich vor Augen halten, wie sie entstehen. Sie entstehen 80, Der Verlag Bertelsmann in Gütersloh, der schon früher neben seiner sonstigen Produk- tion ein sauberes Unterhaltungsschrifttum pflegte, tritt erneut mit einer Reihe belletristi- scher Werke in Volksausgaben auf den Plan. Die Bände sind wieder gut(Halbleinen), teil- Weise sogar bemerkenswert hübsch ausgestattet und dürfen als vergleichsweise billig(4,85 und 5,35 DM) und preiswert gelten. Unter ihnen ist Anzengruber mit seiner vielleicht wesentlichsten erzählerischen Arbeit, dem Bauernroman„Der Sternsteinhof“, ver- treten. In seiner Gesellschaft befinden sich andere bekannte Heimatschriftsteller wie Gu- stav Schröer und der Schweizer Ernst Zahn mit mehreren Romanen. Etwa auf der gleichen Stufe steht der Oesterreicher Alfons von Czi- bulka mit dem„Kerzelmacher von Sankt Ste- phan“ und dem Haydn-Roman„Das Abschieds Konzert“— Werke, in denen wienerisch mun- ter und unbeschwert und doch besinnlich fabu- liert wird. Auch Paul Ernsts im Harz spielen- der Roman„Das Glück von Lautenthal“ fügt sich mit seiner überlegenen Heiterkeit zwang- los in diese Linie, obgleich ja das dichterische und denkerische Werk dieses Mannes— erin- nert sei nur an die Erdachten Gespräche“ über den Bezirk der Unterhaltungsliteratur hinausreicht. Als eine sehr reizvolle Stimme in dem Chor dieser Buchreihe empfindet man den. Verzauberten Pilger“ von Nikolai Liess Kow(dessen schöne tyvographische Gestaltung hervorgehoben seh. Es ist ein phantasie- und humorvolles Buch aus dem alten Rußland, in dem die einfältige, schwermütige, inbrünstige, gütige und grausame Seele eines Volkes sich selbst belächelt. Einen besonderen Platz nimmt die Antholgsie Unvergängliches Gedicht“ ein. die einen Querschnitt durch die deutsche Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart bietet, wo- bei auch Volksliedgut und Balladen berück- sichtigt sind. Gegenüber anderen, ähnlichen Sammlungen besitzt diese durchaus ihr eige- nes Gesicht und wird auf ihre Weise dem Be- dürknis nach einem Hausbuch der kostbaren Gebilde deutscher Sprache gerecht. Bertelsmanns Volksausgaben Eine neue unterhaltende Reihe seme Welt. Nymphenburger Verlagshandl 86h München(H bl. 8,50 DM. fal 5 Alfons v. Czibulka, Die heilig-unhellge butler, Frauen vom Berge Ventoux(Erzählung duni C.-Bertelsmann-Verlag, Gütersloh(4,50 Düsen Hans Domitzlaff, Der Soialisierungi m 61 (Aufruf zur Verteidigung des produkten Unternehmertums). Verlag Stimme der(e genwart, Berlin. g Irmgard von Faber du Faur, Die Rinder arche Gugendbuch). Hirschgraben- Vert Frankfurt a. M.(1,80 DM). Hans Gabriel Falk, Wenn der Wind 800 erhebt(Roman). R.-Piper-Verlag, München Wilhelm Fredemann, Franz FHoltgrape und seine Söhne(Roman). C.-Bertelsman- Verlag, Güntersloh. Goethes Frankfurter Jugendjahre(4g Dichtung und Wahrheit). Hirschgraben-Ver. lag, Frankfurt a. M.(4, DM²ͤ). Die Briefe der Frau Rath Goethe(Aug Wahl). Hirschgraben-Verlag, Frankfurt à. MI Der (4.— DMW. 1uderk Richard Hamann, Rembrandt(mit 283 40. J Sd. bildungen). Safari-Verlag, Berlin(HIln. fe E. D-Mark). giten Theodor Haering, Schwaben- Spiegel Ver, Jamist lagshaus Oertel& Spörer, Reutlingen 2c en n D-Mark). 5 vor Otto F. Heinrich, Was soll nun werden Jasta . Jab case Hon ſöche fertig ige kuie! Hella? Moman). Verlag A. Limbach, Braun Heat schweig 65,80 DM). en Werner Jaspert, Das innere Licht(leib sch genlegenden). Safari-Verlag, Berlin det.! D-Mark). ten Bara Kohlmann, Der Bund der Vier Ga gensgeschichte). Olympia-Verlag, Nürnberg hüor (3,90 DM. Der 158 1 Jutsta cen aer un! daß fast ununterbrochen viele Schriftste, ler, denen persönlich auch nichts Bemer dr kenswertes widerfährt, sich den Kopf de, une brechen, was sie machen könnten, dam fat das, was sie schreiben, den Leuten gefallen So ein Schriftsteller sagt sich: Wenn ich frre die Geschichte erzähle, wie sie war, dam liest sie keine Katz. Ich muß etwas hineintun oder erfinden, eine Spannung eine Handlung, einen Effekt, damit de Sache nach etwas aussieht. Da aber die Schriftsteller in ihren Wünschen, Listen und Träumen bedeutend zuchtloser sint als Wir gemeines Publikum, fallen ihnen, die tollsten Dinge ein. Also reißt de, Drahtseil, wenn der Artist drüber geh. weil ein eifersüchtiger Rivale es angesig 5 hat, also verbrennt dem Künstler seu p. Wertvolles Werk, zu dem ihm in einsameſg Mondnacht die sigantische Vision kauf gel also springt die unbekannte Schauspieleli her für den erkrankten Star ein und hat eine. Erfolg, wie noch keiner da war, also jag rise der Polarforscher durch Nacht und Eis a1 nd semem Hundegesparn mit einem Eisbat um die Wette(und gewinnt sie), nach den dem sein letzter Schuß ein Rohrkrepiel War. So, aus der Suche nach Pointen, el steht dieses Leben, auf das wir privat vergeblich warten, und im Grund ist“ natürlich barer Schund. Um jedoch gerecht zu sein: Sollte es Wirklichen Leben nicht doch jene tausend fältigen göttlichen und teuflichen Erreguf gen geben, die den Schriftstellern mac] mal einfallen? Es gibt sie natürlich, 945 Erregungen, oder richtiger gesagt: d Daten dazu, jedoch nicht in den Zusan, menhängen, nicht in der Reihenfolge u nicht in der Häufung, wie die Schriftstelk sie zu verwenden belieben. Im wirklide Leben sind sie etwa in der gleichen de enthalten wie Rosinen in einem ziemidf p. billigen Kuchen. Sie kommen 80 Selle vor, daß man kaum einen Geschmack q ihnen wahrnimmt, während man an denn e etwas faden Teig kaut. Erst hinterher el. innert man sich, daß da irgendetwas gele- ter sen ist. 3 Aber wir wollen noch gerechter sein. gibt auch andere Kuchen. Es gibt Kuchen bei denen der Teig so gut ist, daß je Bissen davon Genuß bedeutet und daß die Rosinen ganz vergißt, ja, daß es 80 l unwichtig ist, ob Rosinen drin sind od nicht. Und— wir wollen am gerechtes sein: Es gibt auch Schriftsteller, bei dend das 80 ist! 1 . a% de Es kann hier nicht auf alle Werke der Beif e eingegangen werden. Aber um des Guten al len, das man in ihr sehen darf und 1 1 muß noch ein Buch erwähnt und— abe e werden:„Junge Mutter Randi“ von Lise 15 Dieser Roman einer Gebärsüchtigen, die kaff ag daß sie ein Kind hat, nach dem eee ae ten, vierten usf. hysterisch weint, ist, o 1 nicht ungeschickt geschrieben, im Grun, 1 0 nur langweilig, sondern auch peinlich. cheib dat innert an eine Zeit, die das Muttertum tische bar heiligte, in Wahrheit aber zum pong 9 Zweck erniedrigte, und es erscheint le 175 i als ein Mangel an Konsequenz, dab„ fasserin nicht am Ziel von Randis Aer mit dem Mutterkreuz winkt. Unwig 1 treten einem die vielen Frauen und Aro Mitt vor Augen, für die heute, dank der 0 jener Zeit, Mutterfreuden und Famiusdig f. ja die Lebensfreude überhaupt. fragwur 00 et worden oder in Frage gestellt sind. W l nicht, wer sich von einem solchen Buch u sprochen fühlen soll, das weder ungen 0 heitere Unterhaltung, noch eine fichte 1 Schilderung des Alltags, noch eine dich eh abt. el Lebensschau darstellt. Es kommt ich k.— zehnt zu spät— wenn es nicht eisen nue de mer überflüssig War. f 105 Die 250-Jahrfeier der Einwanderung g Waldenser nach Deutschland Wurde in ne 0 bronn beendet. An den Festlichkenen ape Vertreter der evangelischen Kirchen Nac de reichs, der Schweiz und Italiens 0 te felge fl kommen der Hugenotten aus allen 5 Deutschlands teil.(dena) 10 Die New Vork City Opera Comp 10 Gottfried von Einems Oper Denfertrele 0 aufzuführen Verbandlungen mit 8 0 des österreichischen Komponisten 9250 Aufführungsrechte sind n Gange. Bernard Shaw feierte auf seinem 15 5 5 6e. in St. Lawrence, Hertfordshire, seinen 93 burtstag bei bester Gesundheit. nds