. 2 9/ Ir. bun Ackermann. E. Frits v. Senilling r, 1 ation. Druek. verlag: Mannheim be 0 n) öttentlient unter Lizenz- Nummer ben 5 B 110 lenntwortllene Herausgeber: Am Marktplatz n 43 151. 44 152, 44 153 ſelelo 5 n: Südwestbank Mannheim beukkonte eine Sshandb gugemeine Bankgesellschaft Mannheim schee konten: ilsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 unhelligg ſuteisshalen a. Rh. Nr. 267 43 Zählungen 1(4,50 Da isierungste für scheint: Täglich außer sonntags unverlangte Manuskripte über- produktiye ſüumt der Verlag keinerlei Gewähr ne der Ge. Ungdbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 224¹ Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl., DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 8 Die Kindel Jahrgang Nr. 148/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freèitag, 29. Juli 1949 den- Verlag e Wind sich Holtgrape ertelsmang⸗ Bahre(ag graben- Ver⸗ Kanton wird geräumt Hongkong. ODENA-REUTER Die chine- ſöche Nationalregierung bereitet gegen- ag wie am Donnerstag REUTER zu- ige aus Hongkong verlautete, die Eva- oethe(a uierung Kantons vor. nkfurt a. N ber britische Generalkonsul in Kanton ſderte alle britischen Staatsangehörigen mit 283 Abe Südchine auf, das Land zu verlassen. 1 Elln. he Erfahrungen in anderen Teilen Chinas talen gezeigt, daß die Konsulate in kom- Spiegel Jer anistisch besetzten Gebieten ihre Aufga- lingen Ae nicht erfüllen könnten. mum werden ſetag die Nachricht bestätigt, ach, Bram et Tsehutschau von am Don- daß die kommunisti- en Truppen besetzt worden ist. In von amtlicher Seite wurde Licht(leib echan gs cha sei die Lage unverän- Zerlin lat Die Stadt sei zwar von den Kommu- en eingeschlossen, befinde sich jedoch r Vier Gm Jan wie vor in Händen der Truppen der , Nürnberg anonalregierung. Schriktstel. chts Bemer⸗ ber Gouverneur von New Vork, Tho- Dewey unterzog laut UP am Don- Jutag die Fernostpolitix der amerikani- den Regierung einer scharfen Kritik, wo- er erklärte, Truman habe„den Schlüssel um Weltfrieden auf den Grund des Pazi- geworfen“, weil er sich nicht zu einer laren Chin a- Politik entscheiden ne. Dewey betonte, daß China noch un an den Kommunismus verloren sei, en die USA schnell und wirksam helfen uten gefalle Wenn ich ſirden.. War, dann 5 2 7 5 muß en Jermiedene Krise in Paris Spannung damit de 92 aber die hen, List atloser sind fallen ihne Paris(UP). Vier rechtsstehende Minister 8 französischen Koalitionskabinetts haben n Donnerstagnachmittag in einer Sonder- ung des Kabinetts ihr Rücktrittsgesuch ſngereicht. Ministerpräsident Queuille hat Ich jedoch geweigert, diese Rücktrittsge- uche anzunehmen und hat die vier Mini- er ersucht, sich die ganze Angelegenheit doch einmal zu überlegen. 60 ünstler ai der Ministerpräsident hat offen erklärt, in einsame der Rücktritt dieser Minister wahr- Vision kan Bauspielell id hat eine! dcheinlich den Sturz der gesamten französi- wen Regierung zur Folge haben würde. Bekenntlieh war es zur Zuspitzung der ar, Also jeh use durch den Zusammenbruch der Ver- sie), nach Hointen, e vir privatl rund ist Sollte es ene tausend Aindungen zwischen Queuille und den Puteltührern der Rechten in der Frage der Gewährung von Urlaubsgratifikationen für Arbeiter gekommen. Die vier Minister haben daraufhin im laufe des Nachmittags nach einer Aus- A prache mit dem Ministerpräsidenten ihre Räcktrittsgesuche zurückgezogen. Eine Ka- dettskrise ist somit vermieden worden. Die Vermeidung einer Kabinettskrise ist . 1 den Erregum un großer Bedeutung, da die Nationalver- lern manch 'atürlich, aumlung am Freitag in die Ferien geht. Es a anzunehmen, daß das Kabinett Queuille Gelbe wenigstens bis zum Oktober im Amt 488 eben wird. Es würde dann das erste fran- jenfolge uu wische Nachkriegskabinett sein, das über Schrittsteleaſen ahr im Amt geblieben ist. m wirklichen 5 ichen lieg] Saargebiet und Europarat em ziemfil paris. OENA-REUTER) Frankreich hat n 80 ellen den Regierungen Großbritanniens und schmack lr Benelux Erkundigungen eingezogen, um nan an del u erfahren, wie diese zu einer möglichen hinterher er nahme des Saargebietes an der letwas gene. beratenden Hter sein. 5 Versammlung des Aroparates eingestellt sind. Keine Miser Regierungen hat jedoch bis jetzt gibt Kuchen liel ihren Standpunkt zum Ausdruck it, daß je öbracht. Unbestätigte Berichte, wonach die nd daß mal dische Regierung eine unabhängige Ver- daß es gal n sind od kung über die britische Haltung genüber Deutschland erneut gerechtes Alleben lassen. er, bei dene — rke der Hel i es Guten 1 aülmaßnahmen in Japan angekündigt. u bra — Aabee fen ene 155 1 Gas] Neuen Zürcher und mo eee. f Tokio. Das Hauptquartier des Oberbefehls- bers der allſierten Besatzunksstreitkräfte in dan, General Douglas MacArthur, hat le weitere Lockerung der militarischen Kon- Der Prager Korrespondent der Zeitung“. Hans E. Tütsch, ist zen, die kaut deem aus der tschechoslowakischen Hauptstadt zweiten, 00 88 nachdem er sich bei dem Presse- t, ist, ob 1 des tschechoslowakischen Aufßenministe- Grunde ni J 5 beschwert hatte, daß in seinem Prager nlich. Een z eeimmer ein Mikrophon versteckt ange- ertum sche acht worden sei. im politi 110 Berlin. Familiengl che ird Alle Zensurbestimmungen für den dos Vel db und Fernmeldedienst der Westzonen und 350 3 Westsektoren Berlins werden nach 15 ces uteech lub des Dreimächte-Post-Komi- 1 at gehoben. In der amerikanischen Zone lese Regelug am 15. Oktober wirksam. Ach Berli 1 j 3 l en., In einer gemeinsamen Sitzung 4„ ge- es ragwürdig 0 Sean ausschusses und der Stadtverord- id. Man dungeon der Berliner SPD sind Franz ehh n Buch 1 Fand n. t w bg w Arent Ded dom 5 huet dach ent vorgelegte Gesetz verabschie- zu, von 120 Aelnlang. un Louise Schröder. Otto Suhr, Willi binde 87 Kar! Loebe als Delegierte für den e nominiert worden. imm Das Berliner Stadtparlament hat us in erster und zweiter Lesung das a den 1 Verschleppung von Personen dus bestraft 0 grundsätzlich mit Zucht- noper. Die deutsche evangelische Woche Deng 8 1 Donnerstag in Hannover eröff- A helersächs rokknungsakt wohnten neben dem kiten Kochen, Ministerpräsidenten Hinricir n 85 Vertreter der Landesregierun- 5. Nordrhein-Westfalen und cn Als Vertreter des Deut- det, Dr. f aktsbundes war dessen Vorsit- Hans Böckler, erschienen. f DENA/UP/ Eig. Ber. 2 8 „Man möge sich nicht mit halben Maßnahmen begnügen dem Kongreß zur Annahme des Waffenhilfsprogramms empfiehlt Acheson Washington.(UP) Außenminister Dean Acheson forderte am Donnerstag vor dem außenpolitischen Ausschuß des ameri- kanischen Repräsentantenhauses die unge- kürzte Annahme des von Präsident Tru- man empfohlenen Waffenhilfs- Pro- gramms für Europa, für das 1450 Mil- lionen Dollar bewilligt werden sollen. Ache- son betonte dabei, daß dieses Programm dazu beitragen werde, die Sowjetunion zu entmutigen und sie veranlassen werde, von einem Versuch der Invasion Westeuropas Abstand zu nehmen. Acheson, der mit seinen Ausführungen die Debatte um die Bewilligung des Waffen- hilfsprogramms eröffnete, betonte, daß eine Ablehnung dieses Programms durch den Kongreß, das eine Hilfe an die Verbün- deten der USA darstelle, einer Einladung zum Angriff an diejenige Macht gleichkom- men würde, die gegenwärtig die größte Streitmacht unter Waffen habe, die die Welt jemals zu Friedenszeiten gekannt hat. Eine Invasion Westeuropas aber würde einen botalen Krieg bedeuten, in dem sich der Angreifer der kombinierten Macht der Atlantikpaktstaaten gegenübersehen würde. Acheson sprach sich mit Nachdruck ge- gen jede halbe Maßnahme aus und gab der Befürchtung Ausdruck, daß eine Zurückweisung des Waffenhilfs- Programms in der von der Regierung vorgeschlagenen Form schwere Auswirkungen auf die ge- samte amerikanische Außenpolitik haben würde. Er forderte den Kongreß auf, schnell zu handeln und sich nicht mit halben Maßnahmen zu begnügen. Es würde— so sagte er— nicht dem ameri- kanischen Charakter entsprechen, auf hal- bem Wege zögernd stehen zu bleiben. Das Hilfsprogramm in seines ungekürzten Form würde entscheidend zur Sicherung des Frie- dens der Welt beitragen. Mit der Gewäh- rung dieser Waffenhilfe würden die USA beweisen, daß sie trotz aller Schwierigkei- ten noch immer an die Möglichkeiten des Aufbaus einer freien und wohlhabenden Welt glauben. Die gegen das Programm vorgebrach- ten Argumente wies Acheson in ihrer Ge- samtheit zurück. Er wies darauf hin, daß der internationiale Kommunismus seine Siege in Europa nicht mit geistigen Waffen, sondern mit Gewalt erzielt habe. Die militärischen Kräfte der Sowjetunion hätten dabei immer eine bedeutende Rolle gespielt und ihre Anwesenheit habe es den Kommu- nisten in weiten Teilen Europas ermöglicht, freie Völker zu unterdrücken. Die Sowiet- union wisse— so betonte Acheson mit Nachdruck—, daß die amerikanisehe Waffenhilfe nicht für aggres⸗ sive Zwecke bestimmt ist, daß sie aber das Ziel verfolge, die Sowjetunion an der Durchführung einer Aggression gegen West- europa zu hindern. Der Nordatlantik-Pakt habe jedem eventuellen Angreifer die Mög- lichkeit genommen, einen schwachen Staat zu überfallen, weil der Angriff auf einen Staat als Angriff gegen die gesamte nord- atlantische Bündnisgemeinschaft anzusehen ist. Mit dieser Sicherung und dem Waffen- hilfsprogramm könne es sich kein Angrei- fer mehr erlauben, einen Krieg anzu- fangen. Atomgeheimnis— Monopol der USA? Washington.(UP) Die amerikanische Regierung und führende Kongreß mitglieder beraten augenblicklich die Frage, ob die USA ihre aus dem Kriege stammende Zu- sammenarbeit mit Großbritannien und Ka- nada auf dem Gebiet der Atom- energie wieder herstellen solle. Außen- Ein Gegenpapst in Osteuropa? Folgen des Exkommunikationsdekrets — 8 von unserem römischen G. M.- Korrespondenten Rom. In Rom, wo sich die Kreise des Vatikans sehr darum bemühen, der Welt klar zu machen, daß es sich bei dem Exkom- munikationsdekret in erster Linie um eine Angelegenheit des geistigen Bereichs handelt, ist man doch von der Reaktion, die diese Maßnahme des Vatikans ausgelöst hat, sehr beeindruckt. Die Meldungen, wonach im Ostblock die Wahl eines Gegenpapstes beabsichtigt sei und Stalin selbst sich in diese Ver- handlungen eingeschaltet habe, werden in Vatikankreisen ruhig aufgenommen. Man Sieht darin keine Gefahr für die Stellung des Vatikans. Denn ein solcher Gegenpapst von Stalins Gnaden trüge zu sehr ein poli- tisches Gesicht, um ernsthaft als Führer einer schismatischen Bewegung auftreten zu können. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich auch die Betonung, die der Vatikan auf die rein geistige Sphäre legt, in der das Ex- kommunikationsdekret erlasse worden ist. Aber es zeigt sich daß der geistige Kampf, den der Vatikan gegen den Kom- munismus führt, auch religiöse Auswirkun- gen innerhalb der christlichen Weltkirche hat. Wir berichteten be- reits, daß der persönliche Vertreter Präsi- dent Trumans beim Vatikan, Myron Tay- lor, in der Richtung einer Aktivierung des geistigen Kampfes tätig ist und zu diesem Zweck in letzter Zeit auf mehreren Reisen Fühlung mit hohen Würdenträgern anderer christlicher Glaubensgemeinschaften aufge- nommen hat. Der Beschluß des Patriarchen von Konstantinopel, alle Anhänger des Kommunismus zu exkommunizieren, ist dem- entsprechend als direkte Folge des Vorge- hens der Römischen Kirche zu werten. Die- sem Beschluß kommt für zahlreiche südost- europäische Staaten zum Teil eine noch grö- Bere Bedeutung zu als dem römischen Ex- kommunizierungsdekret. Und es wird im- mer öfter davon gesprochen, daß zwischen der orthodoxen Kirche und dem Vatikan eine geistige Annäherung erfolgte, die viel- leicht zu einer Beendigung des Schisma führen könne. „Wahlrecht wird minister Dean Acheson und Verteidi- gungsminister Louis Johnson vertreten dabei die Ansicht, daß die USA die Geheim- nisse der Herstellung von Atombomben mit Großbritannien und Kanada teilen soll- ten, besonders da diese beiden Staaten Roh- stoffe zu ihrer Herstellung im Besitz haben. Einige Senatoren sind energisch gegen die Preisgabe des Geheimnisses und droh- ten, im Senat einen Feldzug zu eröffnen, um dieses zu verhindern. Der Zweck der gegenwärtig in Washing- ton stattfindenden Konferenz, die Präsident Truman einberufen hat. besteht darin, gesetzliche Maßnahmen zu verhindern, die die Zusammenarbeit mit den heiden Staaten unmöglich machen würden. Das bestehende Abkommen mit Kanada und Großbritan- nien läuft in fünf Monaten ab. Daher ist Außbßenminster Acheson gezwungen, sich um ein neues Abkommen zu demühen, das die Belieferung der USA mit Uranerz aus Kanada und Belgisch-Kongo sicherstellt. Im laufenden Abkommen ist neben der Belie- kerung mit Uranerz der gegenseitige Inſor- mationsaustausch vorgesehen. Großbritannien und Kanada waren wäh- rend des Krieges an der Entwicklung der Atombombe beteiligt, haben jedoch seit 1946 keinen Einblick mehr in das amerikanische Atomgeheimnis. Die amerikanische Regie- rung tritt für eine Erneuerung der Partner- schaft ein, um die Versorgung mit Uranium, das zum großen Teil von den genannten beiden Ländern kontrolliert wird, zu sichern. US.-Vertreter bei der Ruhrbehörde Washingt nm. DENA-REUTERNH Präsi- dent Truman ernannte am Donnerstag den 55 Jahre alten Henry Parkman, Rechtsanwalt aus Boston, zum amerikani- schen Vertreter bei der internatio- nalen Ruhrkontrollbehör de. Parkman war 1946 bis 47 Berater bei der amerikanischen Militärregierung für Deutschland und hatte während des Krie- ges deen Rang eines Generals. Oberhaus gegen Unterhaus in Stahlsachen London(UP). Das britische Oberhaus verschob am Donnerstag mit 103 gegen 29 Stimmen das Inkrafttreten des vom Unter- haus angenommenen Gesetzentwurfes über die Verstaatliehung der Eisen- und Stahlindustrie bis zum Juli 1951. Das Unterhaus hatte den Beginn der Ver- staatlichung auf den Mai 1950 festgesetzt. zur Wahlpflicht“ Hirtenwort der deutschen Bischöfe zu den bevorstehenden Wahlen Fulda.(UP) Zu den am 14. August in West- deutschland stattfindenden Wahlen zum Bundestag haben die katholischen Bischöfe ein Hirtenwort erlassen, das am kommen- den Sonntag in allen katholischen Kirchen Westdeutschlands zur Verlesung kommen wird. Die neue Regierung habe eine Reihe wichtiger Entscheidungen zu treffen, heißt es in dem Hirtenwort. Mit allem Ernst müsse nach einer Lösung der sozialen Fragen ge- sucht werden. Auf breitester Grundlage seien Maßnahmen zur Ueberwindung der Not der Flüchtlinge, der Ausgebombten, der Kriegsbeschädigten und der Heimkehrer zu beschließen, wobei der Behebung der Woh- nungsnot die erste Aufmerksamkeit zu schenken sei. Eine verantwortungsbewußte Ehegesetz- gebung müsse den Einbruch neuheidnischer Auffassungen verhindern, Jugend und Volk seien vor Schmutz und Schund zu schützen. Auf dem Gebiet des Erziehungs- und Schul- 50 Millionen DM Ersthilfe für deutschen Schiflsbau Kapazität der Werftindustrie kann Hamburg. Die zu ihrer 17. turnusmäßigen Besprechung in Hamburg zusammengetrof- fenen Wirtschaftsminister der Doppelzone haben beschlossen, den Schiffsbau dem Bergbau und der Energiewirtschaft gleich- zustellen und ihm Priorität bei der Zu- teilung von Krediten zu gewähren. Als erste Hilfe sollen 50 Millionen DM aus dem DM Gegenwertfonds der Marshallplanein- kuhren zur Verfügung gestellt werden. Der Leiter der Verwaltung für Verkehr, Abteilung Seeverkehr. Generaldirektor Offen, betonte in seinem Referat, daß sich die Kapazität der westdeutschen Werftindu- strie durch ausreichende Kredite in den kommenden Jahren auf 200 000 BRT aus- bauen ließe. Eine Flotte von zusammen einer Million BRT würde gerade ausreichen, um etwa 20 Prozent der deutschen Im- und Exporte durch eigene Schiffe zu bewältigen. Um dies erste Ziel bis 1950 zu erreichen, müß- ten auf den deutschen Werften 600 000 BRT gebaut und weitere 400 000 RT im Aus- land gekauft werden. Das setze voraus, daß das von den Wirtschaftsministern auf ihrer letzten Tagung in Königstein vorgeschla- gene Investitionsprogramm verwirklicht i auf 200 000 BRT ausgebaut werden werde. Danach sollen für den Wiederauf- bau einer deutschen Küstenschiffahrt 180 Millionen DM bereitgestellt werden. Davon sollen die Küstenländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig- Holstein 75 Millionen DM aufbringen. Der Rest soll von der Wiederaufbaubank und anderen bizonalen Stellen zur Verfügung gestellt werden. Die Summe beträgt 105 Mil- lionen DM. Bei voller Ausnutzung der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit würden die deutschen Werften in der Doppelzone rund 60 000 Arbeitskräften Beschäftigung geben. Die Wirtschaftsminister richteten eine Empfehlung an den Länderrat mit dem Er- suchen, das Gesetz über die Errichtung einer Importausgleichstelle abzulehnen. Dem Länderrat wurde empfohlen, das Ein- kuhrpreisgesetz und das Gesetz über vor- übergehende Gewährung von Zollbegünsti- gungen gleichzeitig in Kraft treten zu lassen. Den Beratungen über die Stellung der Bank deutscher Länder im Außenhandel und über die Preisunterbietungen von Ostzonenfir- men in Westdeutschland wurden auf dieser Konferenz besondere Bedeutung beigemes- sen.„„ wesens müßten die Gewissensfreiheit der Eltern und die religiöse Gesamterziehung der Kinder in allen Ländern gesichert wer- den. Hier sei das Grundgesetz entsprechend zu ergänzen oder zu verbessern. Das Ver- hältnis zwischen Kirche und Staat bedürfe einer befriedigenden Regelung. Das Hirtenwort kommt sodann auf die Pflichten des Staatsbürgers zu sprechen. Hier erklärten die Bischöfe wörtlich:„In der ernsten Situation, in der unser Volk steht, müssen auch wir erklären: das Wahlrecht wird zur Wahlpflicht, der christliche Wäh- ler, der sich jetzt der Stimme enthält, ent- zieht sich zudem nicht seiner Verantwor- tung, er unterstützt letzten Endes diejenigen Kräfte, die seine christlichen Grundsätze ablehnen.“ Die Bischöfe betonen sodann, sie hielten sich dazu verpflichtet, den Gläubigen einige wichtige Erfahrungen mitzuteilen, die sie bei den Verhandlungen im parlamentarischen Rat gemacht hätten. Hier hätten sie leider feststellen müssen, dag Abgeordnete der sozialistischen und liberalistischen Welt- anschauungen für wesentliche christliche Forderungen kein Verständnis gehabt hät- ten. Gewiß wollten sie gern zugeben, daß eine Reihe von Forderungen, die die Katho- ken erhoben hatten, im Grundgesetz ver- Wirklicht wurden. Mit allem Nachdruck müßten sie aber nochmals feststellen, daß das volle Elternrecht bezüglich der öffent- lichen Privatschulen trotz der Forderungen der Bischöfe, trotz der Kundgebungen der katholischen Eltern, trotz des Willens der Mehrheit des Volkes und entgegen den ein- dringlichen Mahnungen, ja Beschwörungen seitens der Kirche nicht in das Grundgeset:⸗ aufgenommen worden sei. Abschließend gehen die Bischöfe noch einmal auf die soziale Frage ein. Es sei höchste Zeit geworden, erklären sie, mit der Verwirklichung der christlichen Soziallehre rnst zu machn, wie die Päpste es schon seit langem unermüdlich und mit steigendem Nachdruck gefordert hätten.„Es geht um die Entproletarisierung der Massen, um die gerechte Ordnung in den Eigentumsverhält- nissen, um die durchgreifende Lösung des Flüchtlingsproblems, um die Schaffung menschenwürdiger Wohnstätten, um einen gerechten Lohn, um bewußte und allseitige Förderung eines gesunden Aufstiegs der Lohnarbeiterschaft, um ihre Mitbeteiligung an der Verantwortung, um die Anerkennung ihrer Gleichwertigkeit und ihrer Menschen- würde,“ 4 8 e 5 Wirtschaltsbehörde für Gesami- deutschland vorgeschlagen Berlin(UP) Wie ADN berichtet, hat Vize- präsident Fritz Selbmann auf der Don- nerstagsitzung der deutschen Wirtschafts- kommission erneut die Bildung einer wirt- schaftlichen Behörde für Gesamtdeutsch- land vorgeschlagen. Selbmann erbot sich, mit Oberdirektor Pünder entweder in Ber- lin oder in Frankfurt zusammenzutreffen, um mit ihm die Errichtung einer Sonderkom- mission für Verkehrsfragen zu besprechen. Selbmann drückte die Hoffnung aus, daß die Bildung einer derartigen Kommission den ersten Schritt zur Errichtung einer wirt- schaftlichen Behörde für alle vier Zonen darstellen werde. ADN meldet weiter, daß sich zur Zeit zwei Vertreter des westdeut- schen Wirtschaftsrates in Berlin befinden, um mit Bevollmächtigten der DWK Ver- handlungen zu führen. Leunawerke in der Ostzone arbeiten wieder Berlin.(UP) In Berichten der Westberliner Presse hieß es am Freitag, die Leuna-Werke in der Ostzone Deutschlands hätten die Er- zeugung synthetischen Benzins wieder in großem Stil aufgenommen. Die monatliche Produktion belaufe sich zur Zeit angeblich auf 15 Millionen Liter Benzin. 24 000 Umsiedler nach Südbaden Freiburg. Ft.-Eig.-Ber.) Wie vom Badi- schen Landesamt für Umsiedlung mitge- teilt wird, haben am 26. und 27. Juli zwi- schen Vertretern der Flüchtlingsverwaltung von Schleswig-Holstein und Südbaden Be- sprechungen über die technische Abwick⸗ lung der Umsiedlungstransporte stattgefun- den. In den nächsten Tagen sollen entspre- chende Abmachungen auch mit der Flücht- Iingsver waltung von Niedersachsen getrof- ken werden. Endgültig sollen aus Schles- wig-Holstein 5500 Arbeitskräfte, mit ihren Familien insgesamt 22 000 Personen, und aus Niedersachsen 500 Facharbeiter, mit Familien 2000 Personen, übernommen wer- den. Da jedoch in Südbaden gegenwärtig keine offenen Arbeitsplätze mehr zur Ver- fügung stehen, muß die Zeitfolge der Trans- portè erheblich verlangsamt werden, um die finanzielle Leistungsfähigkeit Südba- dens nicht zu überschreiten. Daher sollen die ersten Transporte von jeweils 350 Per- sonen in Zeitabständen von vierzehn Tagen erfolgen. Keiner wollte Betriebsrat sein Tübingen.(kKb-Eig.-Ber.] Von etwa 4100 Betrieben in Südwürttemberg-Hohenzollern, die in den letzten Wochen einen Betriebsrat zu wählen hatten, meldeten bisher 828 die Ergebnisse dem Landesarbeitsamt. In 68 weiteren Betrieben war eine Wahl nicht möglich, da die Belegschaft darauf verzich- tete. Einige Betriebe teilten mit, daß wohl gewählt worden sei, daß aber sämtliche Ge- Wählten es ablehnten, die Aufgabe des Be- triebsrates zu übernehmen. „Notgemeinschaft“ schließt Wahlbündnis Tübingen.(kb.-Eig.-Ber.) Die Notgemein- schaft der Kriegs- und Fliegergeschädigten in Württemberg- Hohenzollern, die einen Antrag auf Lizenzierung als politische Par- tei gestellt hatte, hat sich der„Sammlung zur Tat“ angeschlossen. Für die Bundes- tagswahlen hat diese neue Partei in fünf von sechs Wahlkreisen und auf der Landes- liste einen Kandidaten benannt. Wahlübereinkommen Parteien Vertriebene Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) In einer E. schließung weist der Zonenverband vertrie- bener Deutscher darauf hin, daß die Ver- handlungen mit den politischen Parteien für eine genügende Berücksichtigung von Flüchtlingen als Kandidaten für die Wahl zum Bundestag erfolgreich gewesen seien. In diesem Zusammenhang wird von dem Zonenverband gegen den Geistlichen Rat Göbel erneut Stellung genommen. Göbel habe sich zunächst befriedigt über das Er- gebnis der Verhandlungen mit den politi- schen Parteien ausgesprochen, jetzt jedoch ohne Fühlungnahme mit dem Zonenverband zur Gründung einer neuen Partei aufge- rufen. Nach Ansicht des Zonenverbandes könne dieser Schritt des Geistlichen Rats Göbel unter den Vertriebenen größte Ver- Wirrung anrichten und die Flüchtlingsstim- men zersplittern. Drohbriefe gegen Demontagearbeiter Düsseldorf.(DENA) Die Zahl der Flug- blätter gegen Demontageunternehmen und der an Demontagearbeiter und unternehmer gerichteten anonymen Drohbriefe nimmt in den letzten Tagen ständig zu. In den Flug- blättern, die vor allem in Dortmund auf- tauchen, wo der Prozeß gegen die Demon tageverweiger stattfindet, werden Arbeitern und Inhabern der Demontagefirmen schwere Strafen,„vielleicht sogar die Todesstrafe“ nach Abzug der Besatzungsmächte ange- droht, falls sie die Demontagearbeit nicht verweigern. Flugblätter und Drohbriefe enthalten Hinweise auf„schwarze Listen“. Die übliche Unterschrift unter den Briefen lautet:„Männer und Frauen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen“. Bisher konnte die Polizei die anonymen Absender und Drucker nicht ermitteln * 34 9 * Preitag, 29. Juli 1949/ NI Wohleb Der Staatspräsident des Landes Baden, Leo Wohle b, sprach am Mittwochabend auf Einladung des Inter natlonalen Pres- seklubs in Heidelberg vor einer großen Anzahl geladener Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens, aus Industrie und Handel und der deutschen und ausländischen Presse zur Südweststaatfrage. Er entwiekelte in einer längeren, sehr eindringlichen und seine Zu- hörer packenden Rede seine Auffassung Über die Wiederherstellung des Landes Baden in der Form, wie es vor seiner Trennung durch die Besatzungsmächte bestanden hat. (B. Red) Klein, schlicht, ein Feind jedes cäsari- schen Gehabens, stand der bestgehaßte Mann Süddeutschlands, der Staatspräsident des Landes Baden, Leo Wohle b, vor uns. Eingeladen vom Internationalen Presseklub Heidelberg, hatte sich Prä- sident Wohleb bereit erklärt, mitten in der Löwenhöhle der Südweststaat- Anhänger seine Politik zu erläutern, und man kann Wohl sagen, das, was er vorzubringen hatte, Wenn es auch nicht überzeugend War, hatte Wohl Hand und Fuß. Selbst seine eifrigsten Gegner konnten sich nicht des Eindrucks erwehren, daß der Staatspräsident Badens ein Mann ist mit lauteren Absichten und einem geradezu entwaffnenden Vertrauen in ie Ehrlichkeit und Berechtigung seines Unternehmens. Dies zu erkennen, bedeutet einen großen Gewinn für uns alle, die wir uns darum be- mühen, Deutschland wieder aus dem Dreck nerauszuziehen. Allzu leichtfertig wird in unseren politischen Gesprächen mit Anwuür- fen und Verdächtigungen um sich geworfen, und es wird nur allzu bereitwillig wieder- holt und in die Presse lanciert, was an Klatsch und Privatskandalen in gewissen Sphären herumgereicht Wird. Es ist gesagt Worden, Wohleb sei ein Separatist, ein Fran- 208enkfreund, ein diekköpfiger Poltron und Kirchtumspolitiker. Das alles ist nicht wahr. Wenn man etwas behaupten kann, so ist es cles, daß der südbadische Staatspräsident in den Augen der Südweststaatler ein politi- scher Romantiker ist, der einen Zustand Wiederherzustellen bestrebt ist, für den keine Voraussetzungen mehr vorhanden sind. Ba- den, wie es einstmals war, dieses gut- reglerte, vorbildlich verwaltete und freund- liche Musterland ist schon seit 1916 nicht mehr die Perle in der Krone der süddeut- schen Länder. Es ist längst ein schwer fäl- liges Gebilde gewesen, das seinen wirt- schaftlichen Gegebenheiten nicht mehr ge- recht Wurde. Gewiß wird es der Bauer in seinem Schwarzwaldtal oder die Bevölke- rung in der idyllischen Ruhe des Bodensees nicht wahr haben wollen, daß das Erbe der Vater verzehrt ist, und daß wir nun in einer neuen Zeit mit andern Erfordernissen stehen. Es ist auch nicht an dem, daß wir die Schöpfungen der Besatzungsmächte er- halten wissen wollten. Im Gegenteil. Nord- württemberg-Nordbaden ist eine unmögliche Konstruktion, eine Rumpfbildung ohne Sinn und Wesen, eine Zusammenballung von In- dustrie und Großstädten ohne die Krisen- feste Sicherung durch ein landwirtschaft- liches und handwerklich bestimmtes Hinter- land. Das chemalige Baden aber für sich be- trachtet, gleicht wirtschaftlich und geopoli- tisch gesehen, noch viel mehr einer Gestalt, der man eine Körperhälfte weggenommen Bat. Alle diese Argumente, 80 begründet sie immer vorgetragen sein mochten, Uberzeug- ten den kleinen Staatspräsidenten nicht. Zan hielt er an seiner Ueberzeugung fest, daß es innerhalb der größeren Bundes- republik Deutschland keine irgendwie be- schaffenen großen Machtzusammenballun- gen zu geben brauche. Er verwies auf das Beispiel der Schweiz und andere glückliche Kleinstaaten und blieb dabei, daß Baden 80 Wie es ehemals war, sowohl wirtschaftlich wie kinanziell, kulturell und politisch sehr wohl in der Lage sei, ein glückliches Eigen- leben zu führen. Er warnte auch davor, sich allzu leichtfertig dem größeren und stärke- ren Bruder in Stuttgart anzuvertrauen, dessen egoistische Gesinnung wohl bekannt sei und der über eine größere Zahl von energischen und autokratischen Persönlich- keiten verfüge und immer verfügt habe als das freisinnige und wohlwollende Badener Volk. Gründe sind billig wie Brombeeren, und die Liste der Gründe und Gegengründe, die jede Seite für sich vorzubringen hätte, Wäre endlos. Insofern könnte man meinen, daß solche Aussprachen, wie die im Inter- nationalen Presseklub, eigentlich zwecklos seien. Sie sind es nicht. Gerade dieses ge- genseitige Sichkennenlernen hat bewiesen, Wie notwendig es ist, im politischen Kampf mit falren Mitteln zu arbeiten. Was nützen Intoleranz und Schmähungen, wenn sich zu guterletzt doch herausstellt, daß man auf soche Weise daneben trifft und niemand zu überzeugen vermag. Wieviel besser ist es da sich gegenseitig näher zu kommen und zu erkennen, daß auch der politische Geg- ner seine wohlerwogenen Gründe und seine lauteren Absichten hat. Gewiß ist es für uns nicht gleichgültig ob wir in Zukunft im Land Baden oder im Südweststaat leben werden. Aber immerhin ist das nicht unser Problem Nummer 1. Es gibt Wichtigeres zu lösen und zu schaffen. Darum sollten wir nicht Bürgerkriegssituationen machen Wol- len aus Projekten, die vielleicht im 18. Jahr- hundert die Köpfe erhitzt hätten. Wir sind wohl der Meinung, daß Staatspräsident Wohleb ein politischer Romantiker ist, der mit einem ritterlichen Schwert gegen Wind- mühlen kämpft. Wir haben es ihm auch ge- sagt. Wir haben ihm gerade als Mannheimer zu bedenken gegeben, wie sehr seine Pläne an den Lebensbedürfnissen unserer Stadt und unserer Landschaft vorbeigehen, wie uns der Neckar gerade so lieb wie der Rhein sein muß und wie wir unmöglich Ofkenburg oder Freiburg zu Liebe auf eine Lebensgemeinschaft mit Heilbronn, Stutt- gart oder Ulm verzichten können, Doch das nur nebenbei. Wir möchten nicht in Streit und Hader mit Staatspräsident Wohleb leben, nachdem wir erkannt haben, daß er 2 War eine sehr eigenartige und eigensinnige Persönlichkeit, aber doch auch ein sehr Uiebenswürdiger und wohlmeinender Mensch ist. Dr. K. A. Vor fünfzig Jahren: „Den Interessen der Menschlichkeit zu dienen“ Ein halbes Jahrhundert Haager Landkriegsordnung/ Völkerrecht als letzte Zitadelle der Ordnung Am 29. Juli 1899 wurde in dem histori- schen Schloß„Haus im Busch“ in der Nähe der holländischen Hauptstadt die erste Haager Friedenskonferenz abgeschlossen. Sie sollte vor allem eine Beschränkung der frie- densgefährdenden Rüstungen herbeiführen. Dieser Erfolg wurde nicht erreicht. Dagegen hat die erste Haager Friedens- konferenz zu einem bedeutsamen Ergebnis geführt, indem wichtige Teile des bis dahin ungeschriebenen sogenannten Kriegsrechts. darunter insbesondere des Besatzungsrechts in eine schriftliche, staatsverpflichtende Form gebracht wurden, Am 29. Juli 1699 wurde die Haager Landkriegsordnung ge- boren, deren Grundsätze in direkter und in- direkter Anwendung für das heute besetzte Deutschland von entscheidender Bedeutung geworden sind. Ein Rückblick auf die Jahrhunderte vor dem Geburtsjahr der Haager Landkriegs- ordnung, von den völkerrechtlichen Fachleu- ten LK O genannt, zeigt in aller Eindring- Uchkeit, was kformulterte Völkerrechtssätze für die Besetzung fremden Staatsgebiets, also auch für die Besetzung Deutschlands selt 1945 praktisch bedeuten. Zu den Mit- teln der Kriegführung, die immer und uber- all zur Ueberwindung des Gegners führen sollen, gehört in wesentlichem Umfang die Besetzung des feindlichen Staatsgebiets. Mit der Besekzung des fremden Landes wird der kremde Staatswille teilweise oder gänzlich gebrochen, In früheren Jahrhunderten be- deutete die Besetzung fremden Staatsgebiets Not, Elend und Drangsal für das betroffene Volke. Schrankenlose Gewalt machte sich im besetzten Lande breite Besetzung War Rechtlosigkeit für die Unterworfenen, Beute- und Plünderungsmöglichkeit für den Sieger. Est allmählich entwickelte sich die An- sicht, dag die Beachtung der primitivsten Rechtsregeln auch gegenüber den Ange- hörigen des besetzten Landes auf die Dauer gesehen dem eigenen Interesse des jewel ligen Siegers förderlicher War. Die schlim- men Erfahrungen aus dem Dreißigjährigen Krieg, die Exzesse der Soldateska in der Zeit der Eroberungskriege, bald von der einen, bald von der anderen Seite betrie- ben, brachten es mit sich, daß die maggeb- chen Polttiker und Heerführer allmählich zu milderen Gebräuchen Übergingen. Selt dieser Zeit hat das Völlcerrecht in unge- schriebener Form auf dem europälschen Kontinent eine schnelle Entwicklung ge- nommen. In erster Linie wurde bei der Be- setzung fremden Staatsgebiets der Grund- satz von der Unverletzlichkeit des Privat- eigentums aufgestellt. Man war sich all- mählich klar darüber geworden, daß man diesen Grundsatz nicht im eigenen Lande aufrechterhalten, im fremden dagegen preisgeben kann. Aus all diesen Erfahrun- gen und Ueberlegungen entstand zuerst das ungeschriebene Völkerrecht bei der Beset- zung fremden Staatsgebiets, der Grundsatz von Legationsrat a. D. Eugen Budde der Unverletzlichkeit des Privateigentums, in dessen Bestand nur bei dem Vorliegen einer unbedingten Kriegsnotwendigkeit ein- gegriffen werden durfte. Gemäß der feierlichen Einleitung zu dem Haager Abkommen über die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs, das am 29. Juli 1899 abgeschlossen und am 18. Oktober 1907 vervollständigt wurde, wollten die vertrag- schliegsenden Mächte Bestimmungen als völkerrechtlich verpflichtende Normen fest- legen, um selbst in dem äußersten Falle des Krieges„den Interessen der Menschlichkeit und den sich immer steigernden Forderun- gen der Zivilisation zu dienen“. Nach den Worten dieser Präambel wurden„dle allge- meinen Gesetze und Gebräuche des Krieges einer Durchsicht“ unterzogen,„sei es, um sie näher zu bestimmen, sei es, um hnen gewisse Grenzen zu ziehen, damit sie 80 vlel wie möglich von ihrer Schärfe verlie- ren“. Nach der Auffassung der vertragschlie- genden Mächte wurden die Bestimmungen des Haager Abkommens über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges, dem die sogenannte Landkriegsordnung(LKO) als Anlage beigefügt ist, von dem Wunsche an- geregt,„die Leiden des Krieges zu mildern, soweit es die militärischen Interessen ge- statten“ und„den Kriegführenden als all- gemeine Richtschnur für ihr Verhalten in den Beziehungen untereinander und mit der Bevölkerung zu dienen“. Ausdrücklich wird hinzugefügt, daß es nicht möglich ge- wesen sel„sich schon jetzt über Bestim- mungen zu einigen, die sich auf alle in der Praxis vorkommenden Fälle erstrecken“, andererseits sei es auch nicht die Absicht, „daß die nicht vorgesehenen Fälle in Er- mangelung einer schriftlichen Abrede der willkürlichen Beurteilung der militärischen Befehlshaber überlassen bleiben.“ Infolge- dessen schließt die Präambel mit der feier; lichen Verpflichtung, die in den vergange- nen vier Jahrzehnten für das von Kriegen zerrissene und zerstörte Europa von einer Bedeutung geworden ist, die niemals von den führenden Staatsmännern vergessen werden darf, nachdem das Urteil im ersten Krlegsverbrecherprozeß in Nürnberg am 30. September 1946 die Normen der Haager Konvention und der LK O als völkerrecht- liches Gewohnheitsrecht festgestellt Hat: „Solange, bis ein vollständigeres Kriegsge- setzbuch fertiggestellt werden kann, halten es die hohen vertragschließenden Teile für zweckmäßig, festzusetzen, daß in den Fäl- len, die in den Bestimmungen der von imnen angenommenen Ordnung nicht ein- begriffen sind, die Bevölkerung und die Krlegführenden unter dem Schutze und der Herrschaft der Grundsätze des Völker- rechts bleiben, wie sie sich ergeben aus den unter gesitteten Völkern feststehenden Ge- bräuchen, aus den Gesetzen der Mensch- Üchkeit und aus den Forderungen des öfkentlichen Gewissens.“ Es führt ein direkter Wes von der LRO der ersten Haager Friedenskonferenz von 1899 zu dem westallilerten Besatzungsstatut für Deutschland von 1949. einer baldigen Frledenskonferenz enden, auf der die Bundesrepublik Deutschland einen gleichberechtigten und gleichgeachteten Platz im europäischen Geschehen einnehmen Wird; denn das Völkerrecht ist die letzte Zitadelle für die Aufrechterhaltung des Friedens der Welt in Freiheit und Ord- nung. 0 Adenauer gibt nicht nach Der CDU-Vorsitzende der brit. Zone steht zu seiner Heidelberger Erklärung von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Der Vorsitzende der CDU, Dr. Adenauer, erklärte auf einer Wahlver- sammlung in Gladbeck, daß das pritische Außenministerium nunmehr seine Behaup- tungen, daß die SPD bereits vor dem 22. April Kenntnis von der alllierten Hal- tung zum Grundgesetz hatte, bestätigt habe. Dr. Adenauer bezog sich dabei auf eine vom Foreign Office bestätigte Reuter- Meldung, nach der ein britischer Sprecher, nämlich der politische Berater General Robertsons, Mr. Steel, mit den SPD- Ver- tretern, Prof. Schmid und Dr. Menzel, am 14. April eine vertrauliche Unterredung gehabt hätte. In dieser Unterredung sei die Existenz eines Memorandums der Außen- minister, sowie dessen Inhalt nicht erwähnt worden. Allerdings habe der britische Spre- cher den SpD- Vertretern angedeutet, zu „Wes Brot ich ess', des Lied ich sing. 3 Aber Frankreich hat wieder eigene Lieder und singt französisch Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Einer der zurzeit meistgesungenen Schlager ist ein Lied, das von den Aben- teuern eines etwas dummem Bauern er- zählt, der ein Pferd auf den Markt zum Verkauf bringen will und sich unterwegs 80 oft beim Tauschen betrügen läßt, bis er schließlich über Pferd, Kuh, Ziege und Huhn nur noch einen Veilchenstrauß be- sitzt. Der Veilchenstrauß aber bringt ihm das Herz eines schönen Mädchens ein. Der Kehrreim lautet: Wohin gehst Du, Bas i117 Es ist ein hübsches Lied mit einer reizenden, anspruchlosen Melodie und ein- fachen Worten. Seit Wochen wird es in Paris von den Tanzkapellen gespielt, von den jungen Menschen gesungen, vom Rund- funk täglich gesendet. Zusammen mit einem anderen Lied von ähnlicher Naivität und Anspruchslosigkeit, das den Müller- meister Peter und seine Mühle zum Gegen- stand hat. Die realistischen und surrealistischen Chansons, die aufreizenden Rhythmen aus Südamerika, die Lieder mit mehr oder min- der frischen Texten sind nicht mehr beliebt. Das einfache, treuherzige Liedchen hat das Herz des Publikums gewonnen, so wie Basils Veilchenstrauß des Mädchens Herz. Und dieses Publikum fühlt sich seltsam wohl dabei und merkwürdig erfrischt und verjüngt. Man soll sich vor Verallgemeinerungen fürchten wie vor der der Pest. Es wäre töricht, aus der musikalischen Geschmacks- veränderung der Pariser nun darauf schließen zu wollen, daß sie jetzt allesamt damit beschäftigt sind, in den Wäldern der Umgebung die blaue Blume zu suchen oder zu naiven Naturmenschen zu werden. Aber der geringfügige Umschwung in der Liedermode zeigt doch dem aufmerksamen Beobachter, daß sich manches zu ändern im Begriff ist, daß aus dem Sumpf der Nachkriegszeit heraus der Weg der Fran- z O Sen wieder auf festen Boden führt.“ Daß man sich wieder auf sich selbst besinnt, Vertrauen zu sich selbst, zu den Ueberlieferungen und zum Land hat. Der Sieg des Volkslieds über den amerika nischen Song, über den Kosakenchor und den wilden Schrei der Pampa ist ein Sym- bol. Man singt nicht nur wieder fran- zq6sisch, man denkt und handelt auch 80. Der französische Bauer ist wieder inter- essanter geworden als der amerikanische Traktor. Dieses Volk hat unendlich viel durch- gemacht, seelisch weit mehr als materiell. Gewig zerschlugen Flugzeugbomben und Geschosse wertvolles Gut, gewiß fraß der Krieg hunderttausende von Menschen, zer- störte Heimstätten und Baudenkmäler prachte Armut, niegesehenen Mangel und Kranheit. Doch das sind Dinge, die ein 30 gesundes Bauernvolk, wie es die Franzosen im Grunde sind, leicht ver windet. Viel tie- tere Wunden wurden dem Herzen und der Seele eines Volkes geschlagen, dessen Na- tionalstolz seit jeher äußerst empfindlich und leicht verletzlich war. Die unfaßbare Niederlage des Jahres 1940 zerschlug den Glauben an die Armee und ihre Führer. Die Besetzungszeit war für jeden aufrechten Franzosen die Hölle. Nicht nur, weil er Unter der Sklavenpeitsche fremder Eroberer ſeben und schweigen mußte. Viel mehr noch darum, weil diese Zeit das Volk in Zwei Hälften riß und der Gegensatz zwischen den beiden verschiedenen Auffassungen von nationaler Pflicht und Ehre, die von dem alten Marschall Pétain und von dem jungen General de Gaulle vertreten und verfochten wurden, jeden Patrioten in einen unertrag- lichen Gewissenskonflikt stürzen mußte. In beiden Lagern standen Franzosen gegen- einander. Als der Blitzfeldzug der Alllier- ten und der innere Aufstand die Befreiung und schließlich acht Monate später den Sleg brachten, hatte sich Frankreich noch nicht wiedergefunden. Es konnte ohne fremde Hilfe nicht leben, fremde Soldaten bevöl- kerten das Land, fremde Ideologien und fremde Gewohnheiten hielten ihren Einzug. Der Schwarzmarkt fraß um sich wie ein Krebsgeschwür, zerstörte die Moral der Menschen, trieb die Preise hoch. Des Regie- rens unkundige, wenn auch um das Land hochverdiente Männer begingen in ihrer Ratlosigkeit Fehler um Fehler. Hinzu kam das Drama der inneren Ausein andersetzung zwischen den Franzosen selbst. Das, Wẽas man Säuberung oder Vergeltung oder Be- strafung der Verräter nennt, und das un- ausbleiblich Justizirrtümer, Unzulänglich- keiten menschlicher und juristischer Natur, Erbitterung und innere Kämpfe nach sich zieht. Inzwischen sank die Währung immer tiefer, wurde die wirtschaftliche Gesundung gehemmt und Frankreich war nicht mehr Großmacht, sondern Bauer im Schachspiel der politischen Riesen. Demütigungen muß- ten eingesteckt, materielle Hilfe erbeten und schwer bezahlt werden. Ein altes deut- sches Sprichwort sagt: Wes Brot ich eg, des Lied iehsing. Drum sang man in Frankreich Cowboyromanzen und Kosaken- chöre. Und drum singt man jetzt wieder die alten Balladen vom fröhlichen Müller und vom blöden Bauern Basil, der doch eigent- lich gar nicht so blöd gewesen ist. Denn man ißtheute wieder sein eigenes Brot in Frankreich, nicht mehr so weiß wie ehedem, aber es ist eige- nes Brot. Die Fremden tragen nicht mehr Uniformen, sondern bringen Geld ins Land. Die Schornsteine rauchen, das Geld ist wie- der Geld und eine französischen Regierung macht französische Politik. Die große Be- drückung ist von den Menschen genommen. Freilich liegen genug Steine auf dem Weg herum, der vor den Franzosen liegt, aber der Tag ist nicht fern, an dem man keinen Bulldozer aus Detroit mehr braucht, un! leichter vorwärts zu kommen. Von den Kokasenpferden ganz abgesehen. welcher Verfassung die Alllierten im Außer- sten Fall hre Zustimmung geben würden. Diese Andeutungen bätetn sich auf das ge- gründet, was den Militärreglerungen von den Ergebnissen der Washingtoner Ver- handlungen bekannt gewesen sei. Dieser Sachverhalt sei dem CPU-Vorsitzenden be- reits Ende April von dem Leiter des briti- schen Verbindungsstabes beim Parlamen- tarischen Rat, Chaput de Sainton- ges in einer vertraulichen Information mitgeteilt worden. In seiner Gladbecker Rede erklärte Dr. Adenauer, er würde von dteser Kenntnis keinen Gebrauch gemacht haben, wenn ihn nicht die SPD durch einen Wahlaufruf, in dem sie behauptet, allein den Alliierten gegenüber eine starke Hal- tung bewahrt zu haben, dazu gezwungen hätte. a 8 8 4.—.— 7 8 Inzwischen Erich Qllenhauer in einem neuen Telegramm an Dr. Adenauer erklärt, dessen Behaup- tungen über eine vorzeitige Informierung der SPD seien„in jeder Beziehung frei er- funden“. Weiter heißt es in dem Tele- gramm, Adenauer mache den vergeblichen Versuch, seine Zusammenarbeit mit den Besatzungsmächten gegen die Notwendig- keiten des deutschen Volkes zu verschleiern. Kriedemann-Ausschuß hört Ollenhauer Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Der Krie- demann- Ausschuß des Wirtschaftsrats hat am Donnerstag seine öffentliche Verneh- mungen abgeschlossen. Der Abgeordnete Kriedemann erklärte im Verlauf seiner Aussagen mit Nachdruck, daß er niemals in seinen Verhören vor der Gestapo Wider- standskäümpfern Schaden gebracht habe. Kriedemann wurde, nachdem er aus Hol- land nach Deutschland verbracht worden War, zwei Mal vor dem Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Beziehungen zum englischen Geheimdienst angeklagt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Doch wurde die Verbüssung dieser Strafe ausgesetzt. Darauf wurde das Mitglied des SPD- Parteivorstandes, Erich Ollenhauer, unter Eid zu der Erklärung der KPD ver- nommen, in einem Protokoll des damaligen SPD-Parteivorstandes in Prag vom Jahre 1936 sei Krledemann als Agent des tschechi- schen Geheimdienstes und Gestapopolizist bezeichnet worden. Ollenhauer erklärte, er könne sich nicht mehr an alle Einzelheiten dieser Zeit erinnern. Er kenne Kriedemann seit 1926. Zwischen Kriedemann und dem exilierten Parteivorstand in Prag hätten sachliche Meinungsverschiedenheiten be- standen und Kriedemann habe auch in Holland nicht im Rahmen der Tätigkeit der SPD gearbeitet. Doch habe dies nichts zu bedeuten, da es damals Aufgaben gegeben habe, die am besten außerhalb der Bezie- hungen zur offiziellen Partei durchgeführt werden konnten. Kriedemann habe stets das volle politische Vertrauen des Partei- vorstandes besessen. Der Untersuchungsausschuß wird das Er- gebnis seiner Beratungen in einem Bericht an das Plenum des Wirtschaftsrates zusam- menfassen, der in der Schlußsitzung des Wirtschaftsrates am 8. August beraten wer- den soll. Deutsches olympisches Komitee angekündigt Hamburg.(UP) Herzog Adolf von Meck- lenburg hat einem Vertreter der United Preß erklärt, daß nach Bildung der west- deutschen Regierung ein deutsches olym- pisches Komitee ins Leben gerufen würde. Die Gründungssitzung werde in Düsseldorf stattfinden, und die vorbereitenden Arbei- ten werde Professor Carl Diem überneh- men. Das deutsche olympische Komitee solle die Aufgabe haben, die deutschen Teil- nehmer für die nächsten olympischen Spiele in Helsinski(1952) auszuwählen. Die Wett- bewerbsfähigkeit der deutschen Sportler wurde von Herzog Adolf von Mecklenburg günstig beurteilt. 8 Er sollte mit haben Dr. Schumacher Unck — Hohe Kommissare unterrichte sich Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die drei zuki tigen alliierten Hohen Kommissare 10 Deutschland, John J. MecCloy, Sir Bin Robertson und Francois Poneeti e örterten am Donnerstag auf einer Konferen in Bonn die Vorbereitungen für die Unge pringung der alliierten Hohen Kommiss in Bonn. 9 Wie Mecloy im Rahmen der Besprechu bekannt gab, beabsichtige er für die Regt. lung der Zusammenarbeit der drei ale ten EKontrollorgane am Sitz der Bunde gierung einen Koordinierungsplan Vorzug. gen. Auf dieser Zusammenkunft, bel g außer den politischen Beratern der Allie. ten auch die Generale Hays und Noire und die drei Mitglieder der alliierten Verh. dungsstäbe in Bonn anwesend waren 1 den die Fortschritte der seit dem letter Treffen im Raum von Bonn getroffenen Maßnahmen zur Unterbringung der alli. ten Stäbe besprochen. Anschließend an de Sitzung hatte General Robertson eine 1 terredung mit General Pflrot, dem Obe. befehlshaler der belgischen Besatzungzing pen im Bonner Gebiet. ö Gleichzeitig weilten am Donnerstag dt Vertreter der elf westdeutschen Länder h Bonn, um im Beisein des Generalsekret des Länderrates, Tryger, die Unterhſ gungs möglichkeiten für die künftigen Ih dervertretungen beim Bund zu erörtern Be dieser Gelegenheit besichtigten sie den d im Bau befindlichen Nordflügel der püddge, gischen Akademie, der als Sitz des Bunde. rates vorgesehen ist. 5 Ohne Fragebogen? Frankfurt.(UP) Seitens der amerika. schen Militärregierung wird mitgeteilt d alle zukünftigen Angestellten und Beanig der„Hohen Kommission“ der USA Deutschland auf Anordnung des amerika. schen Außenministers politisch uberprth werden. Bei dieser Gelegenheit wird aud bekannt, daß die Zahl der bei der„Hohe Kommission“ beschäftigten amerikanlscheg Beamten um etwa tausend(das sind 1% 40 Prozent) niedriger sein wird als die dh bisher bei der amerikanischen Milltärrege. rung tätigen Beamten. Satzungen des künftigen Gewerk. schaftsbundes verabschiedet Frankfurt.(DENA) Die Gewerkschatz bünde der drei Westzonen haben am Pen- nerstag in Heidelberg nach zweitägiger Sl. zung die Satzungen für den Künttiget Deutschen Gewerkschaftsbund der Del schen Bundesrepublik verabschiedet, D. Satzung soll nunmehr den einzelnen 0e. Werkschaften zur Stellungnahme und dim am 12. bis 14. Oktober in München ge Gründungsversammlung des Deutschen de. werkschaftsbundes vorgelegt werden, Sitz der Bundesleitung ist Frankfurt ode Düsseldorf vorgesehen. Die Versammlung beschloß ferner, d Deutsche Angestelltengewerkschaft nicht! den künftigen Deutschen Gewerkschalt bund einzugliedern. Die Dad habe 80 wiederholt der Anwerbung von Angehol gen anderer Gewerkschaften sowie Mal des Streikbruchs schuldig gemacht. Belange der Angestellten könnten aufe dem ebenso gut von den einzelnen Indi striegewerkschaften vertreten werden, Rundstedt möchte sich verantworten Hannover. OENA) Der ehemalige Gene feldmarschall von Rundstedt hat, 1 ein Sprecher der britischen Militärregieruz am Donnerstag mitteilte, an Gouvernen Lingham den Antrag gestellt, sich t einem Gericht unter der Anklage% Kriegsverbrechen verantworten zu dure. Er wünscht, wie von anderer Seite verlal⸗ tet, daß das Verfahren gegen ihn zur gl, chen Zeit stattfindet wie das gegen Ir stein. 2 75 Inzwischen hat die britische Militärreg rung bekannt gegeben, daß die britische. Behörden nicht die Absicht haben Krlegsverbrecher-Verfahren gegen ll. stedt einzuleiten.. Rundstedt, der sich im vorigen Jaht iu einem britischen Kriegsgericht in Hambah verantworten sollte, War seinerzeit Von bil tischer Seiete auf Grund seines Alters ut seiner kränklichen Konstitution von de Verfahren befreit worden. Mann geht nicht nach Buchenwil Frankfurt. DENA) Er könne im, men seines Besuches in Weimar be Forderungen stellen, die die einladende deutschen Behörden zu erfüllen nicht in d Lage seien, erklärte Thomas Mann am II woch zu der Aufforderung der„Kam gruppe gegen Uninenschlichkelte, sich be seinem Besuch in der Ostzone das Konten trationslager Buchenwald zeigen 2 Lasse Die Gründe für seinen Besuch Weimer k Goethejahr 1949 habe er bereits ausei dergesetzt.„Es schiene mir unschön sagte Mann,„mich von der Bevölkerung 0 Ostzone fernzuhalten, sie gewissermale links liegen zu lassen.“ Der Besuch Buchel, walds wäre„offensichtlich unmöglich uuf be die interpellierende Gesellschaft well das gut wie ich“. „Der große Fehler“ Stockholm DEN A-REUTEETY, Die schu, dische Zeitung„Afton Bladet“ kritisierte! einem Leitartikel, der die Veperschr it b. f große Fehler“ trägt, daß die Allien im Kriege die bedingungslose Kapitulal Deutschlands gefordert haben, eine die von Winston Churchill Kürzlich. britischen Unterhaus aufgeworfen u, Alle diejenigen, schreibt das Blatt, dle n mitten flammenden Hasses Vernun b, eine Beschränkung der Kriegsziele 211 0 kürworten wagten, hätten sich kein G verschaffen können, ol Das Blatt wirft die Frage auf, ob er. 9 wendig gewesen sei, Deutschland 1 schehen völlig zu Boden zu zwingen 5. es nicht genügt hätte, den Nazismus aol nichten. Vom rein militärischen Stand ber aus sei die alliierten Kriegsführung bite legen gewesen. Unglücklicherweise 1 der die allllerten in politischer Eilnstent gez, nicht die gleiche Begabung bewiesen— g dige politische Erschütterungen seien nun Folgen. Fr. 148 — A auf größ ande lasse zug Wenn gefahrlo. sich he gefahren und„U. waren v dener 21 bedürfni enden. I gern Iribute, ständnis. end seh. schauunt men. Sie oder me Notwend genannte Heimes, zbendar der Ehe eltern-R at eit gewächs⸗ Vorteiler gelten de Der eblich im en elbstäne eder 8e zun alle den 801 dann Fe We Verwilc bt, kris- normale klingen zul der seiten auch da ſiele vo phium- züͤchtig! malisier erkenne D „ES der Fül Amtsger lieher Aus dle und ver das Her und mit ktivoler über en ir 80 0 einmal The. K. lichen? Und Millens Man kö uur glüc heuerun Dritten, steht, schließze 80 scha —ᷣ Obst dem E Kründli Nasser. lohlens Atrone. i ruh Ssare fl. Sir Brig] net, e. Konkeren dle Unter ommissig esprechun 5 die Rege. lrei alle. Bunde. m vorzu- t, bel der der Aller d Nolres en Verbhg. Faren, wu. em letzten Zetroffenen der allile. zend an de n eine bn. dem Ober, tzungstrip. nerstag de Länder h ralsekretän Unterbr. ktigen Lahe erörtern gel ie den noch der pädags. des Bunde amerlkad. tgetellt, dig nd Beamten r USA amerika. W Uberprih Wird auch der„Hohe erikanlschen a8 Sind fa als dle de Milltärrege. Gewerk. niedet werkschatz, n am Don. itäglger d Künftige der Ded. medet, De zelnen, e Und dam lünchen ge DIE SEITE FUER DIE FRAU Aus den Zuschriften auf unseren Artikel auf dieser Seite„Ehe in Gefahr“, die sich größtenteils durch eine gründliche Ausein- andersetzung mit dem Problem auszeichnen, lassen wir heute noch drei Beiträge im Aus- zug folgen. ODie Red) Ein Mann sagt wenn schon keine Ehe zu allen Zeiten efahrlos war und jemals sein wird, zeigen zich heute vielfach Zeichen von Krisis- ekahren.— Vor der großen„Umerziehung“ und„Umwandlung“— 1933 bis heute— waren wir alle, Mann und Frau, beschei- dener zum Beisviel in unserm Geltungs- bedürknis, gewiß aber in unserm Ich-Emp- inden. Heute bringen wir Männer nur noch gern der Gemeinschaft die vielen kleinen kribute, wie Geduld. Nachsicht und Ver- gandnis. Von der Vorkriegszeit bis heute and sehr viele scheinbar grundsätzliche An- chauungen der Ehe ins Wanken gekom- men. Sie sind normal an eigener Schwäche oder mehr noch gewaltsam in angeblicher Notwendigkeit zusammengebrochen. Die so- genannte Wohlgeborgenheit des eigenen feimes, die stille Sonntags- und Feier- abendarbeit auf dem Gemeinschaftsacker der Ehe ist vielfach nur noch eine Groß- gtern-Romanze. An dessen Stelle ist gewiß ät ein Zusammengehöriskeitsempfinden gewachsen, die Notgemeinschaft mit ihren Forteilen und großartigen Resultaten, aber Kelten das„Einswerden“. Der jeweilige Ehepartner ist heute an- geblich befähigt und tüchtig genug den auf an entfallenden Teil der Gemeinschaft Klbständig und allein zu bewältigen. Wenn geler seine Verrichtungen beendet hat und aun alles zu- und ineinander gefügt wer- den soll, paßt das Wenigste.— Wer hat enn Fehler gemacht, wer gibt es zu?! Wie nach jedem Krieg eine sogenannte verwilderung“ der Sitten zu beobachten t kriselt es oft auch in der Ehe bei den normalen Trieb funktionen. Es mag zynisch zul dem Gebiet viel hinzugelernt. Beide seiten repräsentieren— leider— häufig zuch darin die„verwilderten“ Zeiten. Wie- ele von uns sind heute zwar nicht Mor- ghium- oder kokainsüchtig, sondern trieb- züchtig! Ob es da nicht manches zu„nor- malisleren“ gibt? Man habe den Mut, das zu erkennen. Die Auffassung einer Frau „Es wäre interessant und nützlich aus der Fülle des Materials, das sich bei den Auntsgerichten ansammelt, den wirk- liehen Scheidungsgrund herauszulösen Aus dlesen Beichten verzweifelter Frauen und verbitterter Männer würde doch dann das Herz des modernen Menschen zu erken- eutschen de. erden. A kfurt ode ferner, dh aft nicht werkschatt antworten deuerung des Willens zur Erhaltung dieses lige Genera Dritten, das zwischen zwei Menschen ent- dt hat, es seht, wenn sie den„Bund fürs Leben“ ſtärregienutſ ichllegen.„Ieh kann nicht mehr, ich bin Gouverneuf do schändlich betrogen worden, i ch lehne It, sich i klage zu dure] Obstflecken verblassen bei soforti- Seite vert zem Beträufeln mit Zitronensaft und ihn zur ge, erindlichem Auswaschen mit warmem gegen Mir] ſtasser. Nur keine Seife nehmen! Doppel- „ bchlensaures Natron ersetzt notfalls die Militärrese] Atrone. Nach dem Einweichen in kaltem e britsche] fasser, hilft ein Einreiben der Fleckstelle 1 1 uit heigem Essig, wenn die andern Mittel egen Rull] ueht verfügbar sind. Hartnäckige, ältere 15 70 Hecken soll man über Nacht in etwas gen Ja 50 lülch, noch besser Sauermilch einweichen, in Kn dach in einer Lösung von Wasserstoff- zeit 105 1 pero rd mit etwas Salmiakgeist auswa- s Alters ge ſcden init warmem Wasser sofort gründ- mn Von lc nachspülen. Boraxwasser ist das beste lüttel kür empfindsame Gewebe. uchenwal me im ib imar beit einladend nicht in de ann am Mil. ler„Kamp ite, sich be das Komet. en 2u Lasset Weimars. its auser 8 schön“, ölkerung l. 901 29. Fortsetzung Wissermabe ermann kann den Hanseaten Robby uch Bucher en für einen Engländer ansprechen, möglich uu 5 vom Zirkus, das ist gewiß nicht allzu weiß das e für eine Pflanzerstochter, aber 5 ein Deutscher. und die Deutschen sol- 1 micht so eisern ablehnend gegen die * 5 88 sein.. Er ist gewiß nicht das 4e chte guter das sie sich erträumt hat, aber ein „ Die 2 ul ler Ankang wäre er, sle käme raus aus lerite erg en, sie ist klug genug zu wissen, daß schr beim Zirkus außerhalb der üblichen lie 5 malalen Struktur steht, daß aber gerade Kapilue,— Außenseitertum ihr ungezählte Mög- eine lich o keiten eröffnet, die ihr innerhalb der F 0 banken europäischer Kasten und Stan- 777 1 saukkassungen ewig verschlossen blie- elt kt ul 8 D'seit Wochen ist sie entschlossen, sich 1 g 5 jungen Deutschen zu sichern. Er 1 Geb ele heiraten, sie will es, sle wird ihn 5 de ll nen wissen, sie ist jung und schön, 11. ob es nu mi sst die kluge Tochter einer klugen Brah- and Wie 6, de ein Aber dieser junge Mensch ist ngen odere ein Holzklotz, er ahnt nicht, daß sie mus zu ver,] r kom wirbt. daß sie um seine Liebe wirbt. d Stanchu de komt gar vicht auf den Gedanken. daß hrung übel,] res, Se, May Ridgeway, ihm seit Wochen reise hätte e den Hof macht. Unsicht abe Ver le kommt aus der Stadt, von Tanz und viesen, Stel, 3 5 düsen, sie hat sich verspätet, sie hat eien nun c Briten gehört, die über sie sprachen nen sein. Man sollte ferner einmal das Durch- schnittsalter einer modernen Ehe errechnen und mit früher vergleichen. Sind wir heute ktiyoler geworden, leichtsinniger? Bestimmt aber empfindlicher, nervöser! Gerade weil ir so oft„Masse Mensch“ sind, müssen vrir einmal ganz allein sein können, auch in der Ine. Können wir dies aber heute verwirk⸗ chen? Und da ist noch etwas: Die Festigung des Millens der Partner zum Bestand ihrer Ehe. Man könnte dies fast das tägliche Training uur glücklichen Ehe nennen, die öftere Er- küngen zu behaupten, beide Seiten haben 2 GUN Ein Zirkusroman die Aussöhnung ab., sagt der Mensch und er scheut sich, grundsätzlich zu ent- scheiden. Vielleicht scheut er sich auch, seine Ehe in einem freien sittlichen Wil- lensentschluß hochzuschätzen, so hoch, daß dahinter sein Egoismus verschwindet? Es ist nicht leicht, den zappelnden, ner- vösen Menschen von heute an die Ehe als Aufgabe zu binden. Aber ist die Festigung unserer Eheauffassung nicht eine Kultur- aufgabe? Wir wollen die Menschen frei und Slücklich machen durch alle möglichen poli- tischen, sozialen und wirtschaftlichen Maß- nahmen. Wir verwenden hierauf viel Kraft und Zeit. Sind so viele verbitterte, ent- tauschte Menschen damit allein glücklich zu machen?“ Eine der„Anderen“. Komisch, seine eigene Geschichte in der Zeitung zu lesen, als Problem, das immer brennender unter den Menschen, leidbringend . Menschen fordert. Alles versagt vor diesem Problem: Die gute Erziehung, die stolze Moral des Bürgertums, und auch die eigene, verstandesmäßige Einsicht im Wis- sen um ein Unrecht, das man anderen, die solches nie verdient haben, zufügt. Hier tritt der Mensch hervor. Der Kern des Mensch- seins, aller Etikette beraubt. Und wie sich Immer angezogen Zeichnung: Lore-Lina Schmidt Der Morgenrock aus schwarzer oder an- dersfarbiger Seide ist im Stoffverbrauch verhältnismäßig sparsam. Die durchgezogene Schleife gibt dem Morgenmantel aus geblumter Seide eine be- sogders flotte Note. Sie kann wie ein Schal hefabhängen. Die abstehenden Taschen- patten sind gesteppt, ebenso der Rocksaum. Sehr geeignet für die berufstätige Frau ist der Hausanzug für den Abend. Hier ist ganz besonders auf die Farbenzusammen- stellung zu achten. Die Farbtöne braun- beige, maisgelb- schwarz, elfenbeinrussisch- grün bilden hübsche Kontraste. Das Vorder- und Rückteil ist wie eine Stola eingelegt. Der Anzug wird durch einen Knopf an der Schulter geschlossen. und 6. e als„Falfcast“ verächtlich abtaten, ein anderer Engländer aber ist den ganzen Abend frech hinter ihr her gewesen, hat ihr eindeutige Anträge gestellt, und sie hat ihm nicht dafür ins Gesicht schlagen dür- fen— diese ewig gleiche Melodie ekelt sie an, wühlt sie auf, es ist hohe Zeit, daß sie Schluß damit macht, Robby Neuhaus kommt ihr gerade recht.— Steik und tölpelhaft steht er vor ihr und sieht sie aus großen, merkwürdig star- ren Augen an. Was hat er nur, ist er wieder mal fieberkrank? Mit diesen wei- gen Menschen ist nichts los, alle Augen- blicke liegen sie auf der Nase, oder sie pumpen sich voll Chinin, daß sie wie be- trunken herumtorkeln, nie weiß man. wie man dran ist mit ihnen. Was tut er über- haupt zu dieser Stunde auf der Land- straße? Er hat doch nirgendwo hier in der Nähe irgendwelche Arbeiten zu verrichten. Oder ist er etwa doch nicht ganz so einfäl- tig, wie er sich immer stellt, war er 8 „Was ist los mit Ihnen, Robby?“ schmei- chelt sie.„Sie stehen da wie Ihr eigener Totengräber. Mal wieder down. Was?!— Have you a eigaret?“ Komisch, das ist immer die beste Ein- leitung, einen Mann in Bewegung zu set- zen, Robby ist miteins sehr beflissen, holt die Schachtel aus seiner Tasche, bietet ihr an, gibt ihr Feuer, raucht dann selbst mit hungrigem Mund. Ehe eine Aufgabe! dieser Mensch nun bewährt, darauf kommt es an. Seine Größe wird ihn alles über- winden lassen, sein Klein mut wird ihm alles nehmen, ihn unglücklich, verbittert, unzufrieden machen. Auch ich wollte„es“ nicht. Und nun?— Es passierte nichts. Keine Ehekatastrophe. Kein Scheidungsprozeß. Nur der Geifer un- serer„wohlwollenden Freunde“ umbrodelt uns. Sie erheben den Zeigefinger ihrer Mo- ral, die aus nichts weiter als aus dem Schein ihrer blendend weißen Weste besteht. Es ist nicht leicht, den Menschen vor den Bürger zu stellen. Es ist schwer, auch nach außen das Sein und nicht den Schein zu tragen. Es ist sogar gefährlich! Aber es gibt da etwas in einer Frau, vor dem wir bestehen müssen— und das uns letzten Endes die Kraft zu diesem Bestehen gibt. Ich werde ein Kind haben. Seinen Bub. Ich werde allein sein mit dem Kind. Aber ich weiß: Mich wird die Aufgabe glücklich machen, diesem Kind zu seinem „Menschwerden“ zu verhelfen. Und das Be- wußtsein, einem inneren Muß folgend, den ehrlichen und geraden Weg gegangen zu sein, wird mich vor mir selber rechtfertigen. Mehr braucht es nicht.“ Heiß... Na wenn schon! Wir schreiben doch Liebesbriefe! Lieber F. D.! Du sagst, es werden kaum mehr Liebes- briefe geschrieben, weil es zwischen Mann und Frau nicht mehr stimmt! Ich glaube, daſßz Liebesbriefe und Liebe— die wahre Liebel— gar nicht so selbstverständlich in unserem Leben sind, wie Du es annimmst! Ich meine, daß die Liebe immer Gnade ist, die in ein Leben hineingegeben wird oder nicht. Ganz gleich, ob dies ein reiches oder ein armes ist! Fällt die Liebe aber einmal über uns her mit all ihrer Macht, daß sie uns hilflos werden läßt wie kleine Kinder, dann wer- den auch wir— Du und ich— Liebesbriefe schreiben, wie man sie vor hundert Jahren schrieb. Denn es wird in Deinem Dasein etwas spürbar werden, was Dir bis dahin unbekannt war: Die Liebe eben, der Du Dich unter Aufgabe Deiner selbst hinzu- geben hast, willst Du ihrer überhaupt wür- dig sein, willst Du sie erleben dürfen!— Du wirst das Unbekannte, das über Dich gekommen ist, zu erfassen, Dir zu erklären suchen. Du wirst es Dir nicht so einfach von der Leber wegreden können, weil Du Angst hast, man würde Dich dann für läp- pisch halten. Aber Du wirst es Dir von der Seele schreiben können! Ja, Du wirst plötzlich merken, daß Du, der hie und da einmal eine Postkarte schrieb— wenn's hochkam, einen Brief— über Nacht zum Dichter geworden bist! Du wirst seiten- lange Briefe schreiben— ganze Bücher,— und es werden Dir Worte und Gedanken einfallen, die Dir nie zuvor im Leben kamen. Denn die Liebe macht jeden zum Dichter. Ein Liebesbrief aber ist nicht dann gut, wenn er große Gedanken und Worte in sich trägt, sondern wenn er echt ist. Wenn jedes Wort, das aufs Papier kommt, im Herzen empfunden ist— wie auch das eine Dichtung ausmacht. Aber, wie gesagt, Du mußt eben von der Liebe befallen sein! Wenn Du einmal eines geliebten Menschen wegen einige schlaflose Nächte hast, wenn Du überhaupt nichts mehr mit Dir selbst anzufangen weist, dann hat sie Dich viel- leicht berührt! Wenn Du aber Liebesbriefe schreibst, von denen Du weißt, daß jede Zeile echt ist, dann kannst Du Dir dessen ganz sicher sein! Wem jedoch die Liebe nie geschenkt Wird, kann das nie erfahren. Soll sie Dir aber gegeben werden, dann mußt Du offen dastehen! Es gilt, daß wir unser Leben aus einer wirklichen Gefühlsechtheit heraus neu gestalten. Wenn dies heute nicht ge- schieht, liegt es daran. daß wir uns gefühls- mäßig verschließen, aus Angst, uns zu verlieren— aber es liegt nicht am Leben, an unserem„Industriellen Zeitalter“. Es Sie lehnt am Schlag ihres niedrigen Sportwagens, die Sterne schwingen sich über ihr im weiten Bogen, just über ihrem unbedeckten Kopf hängt die Mondsichel. Sie lächelt spöttisch:„Robby, ich glaube, ich habe Sie auf fahlem Pferde erwischt. Sie waren bei den Kulihütten. ja, bei der Witwe des Shikari, habe ich recht?“ Aber Robby empört sich tief und ehr- lich:„Bei dem ollen, dreckigen Klapperge- stell? Keine Idee! Wie können Sie 80 etwas von mir denken, May?— Ich hab nicht schlafen können, wieder mal nicht schlafen können, seit Wochen schon kann ich nicht mehr recht schlafen, May, und da bin ich eben aufgestanden und laufe hier nur so'n bißchen rum!“ „Merkwürdige Angelegenheit!“ lächelt „Und das soll ich Ihnen glauben, Rob- by?“ „Sie können es auch bleiben lassen!“ knurrt er böse und unhöflich.„Aber es ist die Wahrheit!“ Sie wirft mit leichter, schneller Geste das Cape ab, das ihr lose über die Schul- tern hängt. Matt und weiß schimmern im Licht der Sternen ihre nackten Schultern und Arme, die das tief ausgeschnittene Abendkleid freigibt. Robby Neuhaus sieht tiefsinnig auf den weiten Ausschnitt:„Komisch!“ denkt er. „Komisch, wie bleibt eigentlich so ein Kleid nur sitzen? Wie stellt sie es nur an, daß sie es nicht verliert? Das müßte doch schrecklich sein!! Ich hab mal mit nem Mädel geschwoft, das verlor beim Charle- ston den Schuh, und dann hatte sie ein großes Loch im Strumpf, war das ein Auf- stand im Saal! Aber wenn May beim Tanzen mal das Kleid verliert, du lieber Gott, was für ne Blamage! Dann kriegt er jählings einen roten Kopf, sieht weg, gegen die Sterne und gegen den Mond May Ridgeway lacht ihr leises, dunkel liegt ganz allein an uns selbst! Vielleicht, wenn wir wieder zurückgefunden haben es ist die Aufgabe jedes einzelnen!— wer- en auch wieder Liebesbiefe geschrieben, die in gesunde Ehen hinüberführen. Ich schreibe Dir dies, weil ich glaube, ein wenig von der Liebe erfahren zu haben und weil ich sie auch Dir und jedem Ande- ren von ganzem Herzen wünsche! Dein Günther Spang Für die Küche Tomaten gefüllt mit Fleisch: Man bereite aus Hackfleisch und Wurstfüll- sel, gehackter Petersilie und etwas Knob- lauch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, einen Teig. Von den mittelgroßen Tomaten wird ein Deckelchen abgeschnitten und die Kerne mit einem Löffelchen vorsichtig her- ausgeschabt. Ein Stück Würfelzucker oder die entsprechende Menge feinen Zucker in die ausgehöhlte Tomate geben, die Fleisch- masse einfüllen, mit Weckmehl bestreuen und etwas Käse darüberreiben. Das Deckel- chen auflegen und mit Butterstückchen be- legen. In einer Bratpfanne im Backofen backen. Uber schöne Frauen Hübsch kann mehr sein als schön, beides ist nichts ohne Scharm. Das Gegenteil von Scharm ist Geziortheit. Liebreiz ist der vollendete Zusummenhang zwiscken Körper, Geist und Seele. Die Frau wirbt mit den Augen, der Mann mit dem Blick. 1 Gerãuschlosigkeit ist die Mutter der Schön- eit. Verlegenes Lächeln verrät Traurigkeit. Der Ton der Stimme und der Blick ver- mögen bei Frauen mehr als sorgsam gewählte Worte. Eine Frau trägt ihr Fluidum mit sich wie ein Magnet sein Spannungsfeld. Zärtlichkeiten sind dann besonders wert- voll, wenn sie nicht nur dem Zusammensein, sondern auch dem Gefühl der Zusummenge- nRörigkeit entspringen. Kleine Schwächen sind bei Frauen oft be- gehrter als große Vorzüge. Eine Frau bleibt in den Augen des Mannes schön, wenn freundliche Bilder der Erinne- rung mit ihr verknüpft sind. 5 Durch die Wahl seiner Frau beweist ein Sohn die Achtung vor seiner Mutter. Schönheiten beschreibt man nicht nach Abmessungen, sondern nach Wirkungen und Vergleichen. Dem Bändchen„Ueber schöne Frauen“ von Rolf Franz Sickinger, Verlag„Die Lam- pions“e, Wuppertal, entnommen. — k. gurrendes Taubenlachen und bläst ihm zärtlich den Rauch ihrer Zigarette ins Ge- sicht:„Woran haben Sie eben gedacht, Robby?“ „An etwas Unaussprechliches!“ sagt er dreist und grinst sie an.— Gott, was ist das für ein Püppchen! Klein und schmal wie ein Kind, man hat immer Angst, daß mal allzu laut sie umfällt, wenn man spricht. Wenn sie nicht diese tollen, gro- Ben, schwarzen Feuerräder von Augen hätte, wenn nicht die dicke Perlenkette sich um ihren schlanken Hals legte, wenn ihre Finger nicht von Diamanten sprühten, wenn der verwegene Ausschnitt ihres Klei- des nicht wäre— sie schiene ein Kind, em süßes, kleines Schulmädchen. 5 „Nichts für mich!“ denkt Robby Neu- haus.„Zu zierlich, zu zart, wenn ich die mal anfasse, bricht sie in der Mitte durch- Nö, nichts für mich, n büschen handlicher muß ne lütte Deern dscha nun doch sein, nüch? Nichts für mich— wenn man sie mal umärmeln und ihr nen richtigen Sü- gen aufdrücken wollte, müßte man erst mal um Entschuldigung bitten und hoch- heilig versichern, daß man ihr auch ganz bestimmt nicht weh tun würde. Dann wundert er sich über sich selbst, daß er May Ridgeway, die er immer nur als netten, lustigen tomboy behandelt hat, auf einmal mit solchen Augen ansieht. Was ist nur los mit ihm in dieser verfluchten Nacht? Macht er die silberne Tanzrobe, hat ihn der Traum von Lutta verrückt ge- macht? Und überhaupt: Vutta ist doch auch nicht viel größer und stärker als May! Oho, Vutta— ja, sie sieht zierlich und klein aus, aber dann hängt sie sich mit dem linken Arm an das hängende Seil und macht sechzigmal hintereinander die Welle, so'n Ker! ist Vutta! Ach, Vutta, so eine wie die findet er niemals wieder — Frauen gegen Verbrecher Die Frauen der Industriestadt Gary im Staate Indiana(US) haben den Gang- stern ihrer Stadt den Krieg erklärt. Bisher wurde die Stadt von Gangstern, Glücks- spielern und Prostituierten terrorisiert. Morde waren an der Tagesordnung und Lasterhöhlen schossen wie Pilze aus dem Boden. Zuverlässigen Berichten zufolge zahlte die Unterwelt jährlich etwa 250 000 Dollar Bestechungsgelder an die Behörden. Als vor drei Monaten eine Lehrerin auf offener Straße ermordet wurde, sagten die Frauen dem organisierten Verbrechertum den Kampf an. Hunderte erregter Haus- frauen stürmten die Stadtverordnetenver- sammlungen und waren nicht eher zum Verlassen des Hauses zu bewegen, bis der Bürgermeister lange nach Mitternacht sein Wort verpfändet hatte, ein Großreinema- chen durchzuführen. Die Frauen verbündeten sich mum zum „Ausschuß der schrecklichen 90044, We sie in Verbrecherkreisen genannt werden, der mit eiserner Energie allen Anzeigen nach- geht, die zu Hunderten bei ihm eingehen. Ergibt sich irgendein Anhaltspunkt für Ver- brechen, Glücksspiel oder Prostitution, 50 wird die Anzeige der Polizei übergeben. Um zu vermeiden, daß die Gerichte zu milde mit den Verbrechern verfahren Wie es bisher der Fall war—, wohnen die Frauen auch den Verhandlungen bei und fordern energisches Vorgehen. Sobald sich irgend- ein Beamter eine gewisse Nachlässigkeit in der Verbrecherbekämpfung zuschuldenkom- men läßt, hagelt es Proteste. Inzwischen haben Gangster, Glücksspie- ler und Prostituierte die Stadt in Scharen verlassen. Es gibt keine Spielhöllen mehr. Selbst der König der Glücksspieler, Jack Doylo, mußte auf die Gründung eines Spielkasinos in Garry verzichten, nachdem die Frauen beim Gouverneur von Indiana aufs schärfste dagegen protestiert hatten. Auf einer Massen versammlung erklärten die Frauen kürzlich, daß sie dieses Jahr auf; ihre Urlaubsreise verzichten würden, um die Stadt erst restlos zu säubern. Eine Spreche: rin sagte:„‚Wenn Frauen zusammenarbei- ten, dann brauchen sie keine Kompromisse zu schließen. So lange ich zurückdenken karm, werden nun zum ersten Male die Frauen in dieser Stadt respektiert!“ Kindermund Der kleine Hans sollte ein Schwesterchen bekommen. Damit der Storch je nicht vor- beifflegen möchte, legte er fleißig Zucker- stückchen vors Fenster. Aber das Schwester- chen ließ auf sich warten. Als eine Pante ihn fragte:„Na, Hänschen, wann kommt denn das Schwesterchen?“ schüttelte er mit bekümmerter Miene den Kopf und sagte: „Ich weiß auch nicht, warum das se lange dauert, alles Nötige ist geschehen!“ „Sie haben an mich gedacht, Robby“ sagt May Ridgeway ruhig und sicher, Und was kann unaussprechlich sein? Doch nur Liebessachen. Habe ich recht, Robby?“ „Vielleicht!“ sieht er mit verlegenem Lächeln in den Sternenhimmel. „Oder—“ ihre Stimme wird inquisito- risch scharf,„— oder Robby, haben Sie nach der Heimat gedacht, haben Sie eine Freundin, eine Liebste, eine Braut Z⁊u Hause?“ Er stottert eilig:„Aber nein, nein, nein, wie kommen Sie nur auf solche Gedanken, May! Ich habe keine Braut, ich habe keinen Menschen.“ Und dabei schreit sein Herz—: Lutta, warum geschah es, warum hast du mich verlassen, Lutta, jetzt bin ich mutterseelenallein und ganz einsam in der Weiten Welt! In den großen, schwarzen Augen der Eurasierin glitzert es heiß und flüchtig auf. Er hat keine heimliche Liebe, er hat keinen Menschen, er ist ganz allein! Und deqh ist er durch irgendetwas aufgestört, er st 80 merkwürdig in dieser Nacht. Sie weif nicht, was er hat. aber sie weiß: wenn ss ihr heute nicht gelingt, gelingt es ihr fie!— Sie lehnt wieder am Schlag ihrés Wa- gens. Weich und träumerisch sagt sie: „Please, Robby, geben Sie mir noch eine Zigarette!“ Als er ihr das Etui reicht und dann das Feuerzeug aufschnappen läßt, lehnt sie sich gegen ihn. Der Duft ihres ge- wellten Haares steigt kitzelnd in seine Nase, sehr verwirrt blickt er auf die schöne, geschmückte Weiblichkeit herab, die sich gegen ihn drängt. Ach, warum ist er so steif und albern? Warum legt er nicht seinen Arm um diese zierliche Schönheit, warum küßt er nicht diesen sanft und zärtlich geschwungenen Mund, warum legt er seinen schweren, mü⸗ den Kopf nicht auf diese vollkommenen Schultern, 5 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 29. Juli 1949/ fh Tradition mit Beleuchtung die Marktfrauen wissen wollen, ob n an der Zeit ist, die un verkauften 2 er auf den Dreirad- Tempo zu ver- dann klettert ihr Blick seufzend an 1 ehrwürdigen Turm der Unteren Pfarrei bis er an dem schwarzen Zifferblatt 2 goldenen“ Zeigern und Zahlen halt ait Jahr und Tag gibt er Auskunft, eschlagen kat. Geburt und Tod und en Kümmernis dazwischen— alles it der Finger Chronos mit gleichblei- Ruhe. Er steht so und so über den enn unerhörte Neuigkeit tat sich 1 N. M er in blauen Arbeitsröcken stie- gen am Gerüst zur halben Höhe des Turmes or unc unter fingen sich, sein altes Gesicht verändern: Eine zweite Uhr setzten sie mitten hinein. Eine moderne Uhr, mit rzen Strichen statt Zahlen und einem Zihherblatt. Es nimmt sich aus wie o unter lauter Rembrandts. alte Zeitmühkle nicht mehr genügte? sie ist etwas wunderlich geworden, lte Leute nun eben mal werden;, sie et manchmal ein bißchen und machte auch ꝛendurch mal ein Nickerchen zum Ent- derer, die ihr Leben in Sekunden auf- n mit atemloser Gründlichkeit, aber wir sie deswegen eigentlich fast umso lie- Sie ist uns ans Herz gewachsen, die alte weil sie noch aus einer Zeit herüber- da Mannheim halt noch„Mannem“ be Uhr. grüßt, War. Sorge: Die neue Uhr ist eigent- e neue Uhr. Sie ist nur ein Ab- z. Sie hat kein eigenes Herz 20 re Zeit mittels einer Uebertra- anlage von der über ihr liegenden Zeit- schine. Und warum das alles? Das neue Ziffer- lat kann beleuchtet werden. Und schließlich sind es ja nieht nur Marktfrauen, die wissen wollen, was es geschlagen hat. Es gibt des Nachts sogar Leute, für die es viel wichtiger iet zu wissen, daß es schon zu spät ist, frün naen Nause zukommen Es bleibt also alles beim alten Nur mit Gniſcomson Beleuchtung. Mannheims Schweizer begehen ihren Nationalfeiertag Was für den Amerikaner der 4. und für den Franzosen der 14. Juli ist. das ist fiir den Schweizer der 1. August: Nationalfeier- tag! Dann leuchten von den ewig-schnee- überkrusteten Bergen seiner Heimat die Höhenfeuer durch die Nacht,. und selbst das einsame Hirtenbübl hoch droben auf der Alm schlägt sich auf die Krachlederne und stößt einen Freudenjodler aus. An diesem Tage wandern auch die Ge- danken der Eidgenossen hinaus zu ihren Landsmännern, die fern der Heimat in klei- nem Kreis das große Fest begehen. Wie in Mannheim zum Beispiel. Und die hiesige Schweizer Kolonie freut sich diesmal ganz besonders auf ihren großen Feiertag, denn Sie erwartet hohen— nein, lieben Besuch: den frühen Schweizer Konsul in Mannheim und Ex- Präsidenten des Vereins„Helvetia“, Dr. Kunz, der jetzt in Zürich seine Zelte Auf geschlagen hat. Wie die Schweiz das erste Land war, das nach dem Krieg den Kontakt mit Deutsch- land wieder aufnahm, ihm seine helfende Hand entgegenstreckte—„Den aufrichtigen Dank unseres Gastlandes sehen wir immer 0 in unzähligen schlichten Gesten und autersten in den Gesichtern der aus Erholungsaufenthalt in der Schweiz zurüickkehrenden deutschen Kinder“, sagt Oskar Baebler, Mitglied des hiesigen schwei- zerischen Festkomitees—. so bemühen sich auch die in Deutschland ansässigen eid- 6 sischen Staatsangehörigen in vorderster um die Wiederanknüpfung freund- schaftlicher Bande mit der deutschen Be- völkerung. Auf dieser Linie liegt auch ein Konzert der besten Schweizer Jodler gruppe am Samstag um 19.30 Uhr im Rosengarten, das den Schweizer Nationalfeiertag zum Anlaß hat und die Verbundenheit der hiesigen Schweizer Kolonie mit der Bevölkerung Mannheims. die herzlich dazu eingeladen ist. Altsdrücken soll. Eintrittskarten sind an der Rosengartenkasse für zwei Mark erhält- lich. rob Wahlkalender Für Oberbürgermeister- und Bundeswahl SPD Freitag, 29. Juli, Lokal„Löwen“, Käfer- tal, 20 Uhr. Dr. H. Heimerieh Kandidat Für die Oberbürgermeisterwahh und Jakob Trumpfheller sprechen. Freitag, 29. Juli, Turnhalle der Waldhof- Schule, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Samstag, 30. Juli, Lokal„Rheinauhafen“, Rheinau, 20 Uhr: Wahlveranstaltung mit den gleichen Rednern. Samstag, 30. Juli, Vereinshaus Secken⸗ heim, 20 Uhr: Wahl veranstaltung mit den gleichen Rednern. KPD Freitag, 29. Juli, Rosengarten, Manu⸗ heim, 20 Uhr: Max Reimann, Vorsitzen- der der KPD in den Westzonen und Erwin Eckert(Kandidat für die Oberbürgermei⸗ Sterwahl) sprechen. CDU Freitag, 29. Juli, Lokal„Neuostheim“, 20 Uhr, für Neuostheim: Hans Zwing⸗ manmm(Kandidat für die Bundestagswahl) und Dr. F. Waldeck sprechen DVF Freitag, 29. Juli, Hotel„Rheinbrücken“, 19.30 Uhr(Versammlung der Jugendgruppe der DVP): Robert Margulies(Kandidat für die Bundestagswahh spricht. Wohin gehen wir? Freitag, 29. Juli: Alster-Lichtspiele: A in Oberbayern“; Capitol: Der Mann ohne Gewissen“; Palast: Der Seewolf“. Samstag, 30. Juli: Olymp-Lichtspiele Käler- Kuban-Kosaken-Chor. 1 3 8 Vorhersage bis Samstag früh: Tagsüber wechselnd bewölkt, ver- einzelt Schauer, Nachts vielfach Heiter. Höchsttemperaturen 23 bis 25, Tiefstwerte 9 bis 12 Grad, mäßige, tells bölige westliches Kühler Pegelstand am 28. Juli: Maxau 340(=), Mann- heim 182(8), Worms 112(7), Caub 110 2). Ruubmörder Mundel:„Ich bekenne mich schuldig. 4 Das Schwurgericht verurteilte ihn, wie erwartet, zu lebenslänglichem Zuchthaus In schwarzer Robe und Barett betre- ten Landgerichtspräsident Dr. Silber- stein, die beiden beisitzenden Richter, der Erste Staatsanwalt von Mühlenfels, die sechs Geschworenen und der Protokoll- führer den spannungsgeladenen Raum. Dr. Silberstein ergreift kurz das Wort:„Es ist mir, ohne Ansehen des hier zu verhandeln- den Falles eine Ehre, der ersten Schwur- gerichtsverhandlung seit zehn Jahren in unserer engeren Heimat vorsitzen zu dür- fen.“— Die sechs Geschworenen, unter ihnen zwei Frauen, werden vereidigt.— Vor die Barriere gerufen, antwortet Mandel auf die einleitende Frage des Vor- sitzenden„Bekennen Sie sich schuldig?“ klar mit„Ich bekenne mich schuldig“. Die nächsten drei Stunden bringen im Wechselgespräch zwischen Mandel und Dr. Silberstein, der wieder einmal seine unbe- stechliche Verhandlungstaktik und eine kaum zu überbietende Aktenkenntnis an den Tag legt— er weiß jede Aeußerung Mandels, soweit irgendwann schriftlich fest- gehalten, auswendig— die Schilderung des Lebenslaufes des Angeklagten. Volks- und Fortbildungsschulzeugnisse weisen fast durchweg gute Leistungen auf, während ab dem 15. Lebensjahr aber bereits seine Halt- losigkeit und sein Faulenzerleben zu Tage treten. Mit 19 Jahren ist die erste Ver- urteilung fällig: Sittlichkeitsverbrechen an einem Kind. Im gleichen Jahr kommen Strafen wegen Diebstahls und Nichtnach⸗ kommens einer Dienstverpflichtung dazu. Nach vier Jahren Gefangenschaft in Afrika und in Amerika kommt er zu seinen Eltern zurück, wo er zunächst im väterlichen Auto- reparaturbetrieb— so lange dieser besteht — mithilft. Dabei lernt er seine beiden Freunde Heil und Wieland kennen, die sich heute ebenfalls vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Mandel hatte sich ihnen angeboten, Holz- bearbeitungsmaschinen zum Einrichten einer Schreinerei zu besorgen und ließ sich dafür 3100 DM vorschießen. Die Maschinen wur- den nie geliefert. Nachdem bei der Geld- neuordnung diese Schuld abgewertet wor- den war, forderten die beiden erneut ihr Geld und erzwangen, nachdem mehrere Pfändungsversuche erfolglos geblieben wa- ren, am 9. Dezember 1948 den Offenba- rungseid Mandels. Sieben Stunden später erschlug Mandel den Kaufmann Baier, um sich in den Besitz dessen Geldes zu Setzen Auf die ausdrückliche Frage des Vor- S tzenden an Mandel, ob er sich darüber im Klaren gewesen sei, daß er Baier nicht nur niedergeschlagen, sondern auch töten müsse, um nicht später von ihm überführt zu werden, gibt der Angeklagte die schwer- wiegende Antwort„Ja“. Bei der Beweisaufnahme brauchen— nach einem Uebereinkommen des Ersten Staatsanwalts mit dem Verteidiger— von 27 Zeugen nur zwei vernommen werden: Ein Mann, der die Angabe Mandels be- stätigt, er habe am Mordtage trotz seines Okffenbarungseides auch noch unter dem Druck weiterer Schulden gestanden und die Witwe des erschlagenen Kaufmanns, die hier den Mörder ihres Mannes zum ersten Male sieht. Medizinalrat Dr. Schwenninger, der Mandel zur Untersuchung seines Geistes- zustandes in der Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch zur Beobachtung hatte, bezeich- nete den Angeklagten als auffällig se- mütskalt und haltlos, was aber keinesfalls auf eine organische Störung— auch nicht auf eine Hirnhautentzündung während der Gefangenschaft— zurückzuführen sei. So- mit käme für Mandel Paragraph 51 nicht in Frage, Mandel sei voll zurechnungsfähig. Mandel sei ein Wechselmilieumensch, bald warm, bald kalt. Der Vorsitzende fragt den Angeklagten:„Wie erklären Sie mir, daß Sie kurz vor der Tut zusammen mit Ihrer Braut eine Knie- Wallfahrt die vielen Stufen zum Engelsberg hinauf machten und ihre Braut, empört über Kirchenein- brüche, an anderer Stelle zu Ihnen sagte, solchen Kirchenschändern gehörten die Fin- ger abgeschlagen— daß Sie in diesen Ta- gen, ja am Abend des gleichen Tages, einen Kircheneinbruch begingen, dreimal mit einem Gewichtsstein ausgingen, um jemanden zu erschlagen und dies dann tat- sächlich taten?“ Mandel hat keine Erklä- rung dafür Noch einmal wird die ganze Entsetz- Uchkeit des Verbrechens bei dem Plädoyer des Ersten Staatsanwaltes von Mühlenfels deutlich, der die Ansicht vertrat, das Volk auf der Straße könne es nicht verstehen, daß solche Menschen nicht mehr mit dem Tode bestraft werden sollen. Nachdem aber nach Bürgerversummlung zur OB-Wahl „So dumm werden wir doch nicht sein, die Situation auch noch selbst zu schaffen, da die ferngelenkte KPD das Zünglein an der Waage spielen kann!, meinte Bürger- meister Trumpfheller als Sprecher von der SPD gestern abend bei der Bürgerversamm- lung im Rosengarten, die er aus Anlaß der bevorstehenden Oberbürgermeister wahl ein- berufen hatte. Er ging damit auf den Vor- wurf ein, den die KPD gegenüber der SPD erhebt: Durch die Kandidatur Heimerichs mit CDU und DVP zu paktieren. In den brausenden Beifall des halbvollen Saales hinein versuchte Willyß Grimm(KPD) an eine Abmachung zwischen den beiden Links- parteien zu erinnern. Vergeblich, denn er hatte sofort die Menge gegen sich, äls er auch nur den Mund zu einer(von seiner Per- spektive aus) Richtigstellung aufmachen Wollte. Trumpfheller bestritt auch, daß bei der Wahl Dr. Cahn-Garnier eine gemeinsame — wie die KPD behaupte— Abmachung vorausgegangen sei. Die KPD habe damals lediglich den SPD-Vorschlag akzeptiert. Außer diesem kurzen, aber erregten Zwi- schenfall, verlief die Versammlung ruhig, und Dr. Heimerich umriß in knappen Wor- ten seine Einstellung als Politiker und even- tueller Kommunalbeamter. Er machte dabei die gleichen Ausführungen, mit denen er sich auf einer Reihe von Wahlveranstaltun- gen der SPD der Bevölkerung vorgestellt hatte, und die wir bereits wiedergegeben haben. Anschließend nahmen Redner der CDU und der DVP das Wort, um ihre Unterstüt- zung der Kandidatur des SpD-Mannes Hei- merich zu motivieren. Als letztem Sprecher Aus Briefen an den Morgen wurde einem Interessenvertreter der Kriegs- geschädigten das Wort eingeräumt, der die Bitte vorbrachte, Mitglieder aus diesem Personenkreis ebenfalls zur Verwaltungs- arbeit heranzuziehen und sich gleichfalls der Unterstützung Dr. Heimerichs anschloß. Aus allen geführten Reden hob sich als gemeinsam die Mahnung hervor, auf kei- nen Fall die Wahl zu versäumen, denn— so sagte Bürgermeister Trumpfheller— da- mit bestimmte Mannbeim sein eigenes Schicksal. dem Bonner Grundgesetz die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft sei, könne sein Antrag nur auf lebenslängliches Zuchthaus lauten. Auch der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Foerderer, ist sich über das zu erwartende Urteil im Klaren, aber er versucht, seinem Mandanten zumindest in der Darlegung der Gründe eine Brücke zu bauen für eine eventuelle spätere Möglichkeit eines Gna- dener weises. N Als Mandel abends nach mehreren Mi- nuten Schweigen von dem ihm zustehen- den letzten Wort Gebrauch macht, bringt er nur mühsam hervor„Ich bereue alle meine Taten und Verbrechen.“ Nach einstündiger Urteilsberatung be- tritt das Richter- und Geschworenenkolle- gium wieder den Verhandlungssaal, in dem Totenstille herrscht. Nur das leise Surren des Ventilators ist vernehmbar. Dann ver- kündet Dr. Silberstein:„Im Namen des Ge- setzes: Arthur Mandel ist des Mordes schuldig und wird zu lebensläng- lichem Zuchthaus verurteilt. Die bür- gerlichen Ehrenrechte werden ihm auf Lebensdauer aberkannt.“ Die Urteilsbe- gründung stellt u. a. fest,„Mandel habe in vollem Bewußtsein, vorsätzlich, beimtük⸗ kisch und aus Habgier einen Menschen er- mordet. Mandel sei ein„verwöhntes Mutter- söhnchen“, das abgeschnitten von diesem Gängelband vielleicht doch wieder den Weg zu sich selbst fände, wenn er an das Un- glück denke, in das er die Familie Baier gestürzt habe. nk 2-kg-Päckchen nach Rußland Päckchen im Gewicht von 2 kg an Kriegsgefangene in Rußland können ab so- kort bei allen Postanstalten aufgegeben werden. Es wird gebeten, nur Lebensmittel, Klei- dungsstücke und lebensnotwendige Gegen- stände zu versenden. Schriftliche Mitteilun- gen oder Drucksachen jeder Art sind nicht zulässig. Der Versand geschieht ausschließlich auf Risiko des Absenders. Sie sollen vorzugs- weise in festen Pappschachteln derartig verpackt werden, daß nach Entfernung der außeren Hülle das Paket ohne weiteres zur Weiterleitung nach Rußland bereit ist. Die innere Verpackung muß die genaue An- schrift des Kriegsgefangenen aufweisen und darf den Namen des Absenders tragen. Auf die äußere Umhüllung gehört folgende An- schrift: Internationales Komitee vom Roten Kreuz, Sanitätsdepot— Freilager Cornavin, Genf Schweiz. Die Kreisvereine des Roten Kreuzes ge- ben vorgedruckte Paketaufkleber aus. Der Empfang der Pakete kann nur vom Kriegsgefangenen direkt an den Absender in Deutschland bestätigt werden. Das Rote Kreuz bittet, ihm diese Bestätigung zu melden. Ein Emigrant, den es wieder nuch Deuischlund 20g Richard Lenels Sehnsucht kreiste immer um Mannheim In aller Stille— wegen seiner angegriffe- nen Gesundheit— und im„Familienkreis des Viktor-Lenel- Stiftes in Neckargemünd feiert morgen Richard Lenel, Ehrenpräsident der Mannheimer Handelskammer seinen 80. Ge- burtstag, Der Jubilar ist vor kurzem aus der Emigration in den USA zurückgekehrt. „Wir sind daheim!“ sagte Richard Lenel immer wieder mit dem Ausdruck eines tiefen Beglücktseins vor sich hin, als er nach manchen technischen Schwierigkei- ten“ und manchen„Tücken des Objekts“ in einer Aprilnacht recht erschöpft auf der „Zuflucht“ in Neckargemünd angekommen war. Gewiß,„die Zuflucht“, das sehr schön auf der Höhe des Hollmuth in einem klei- nen Park gelegene, behaglich eingerichtete Holzhaus, ist nicht Mannheim, um das in Amerika stets seine Sehnsucht kreiste, aber es ist gewissermaßen ein Ableger von Mannheim und durch die Hausherrin, Oberin Amreuncr N. BEG WE EDEN Er ist nicht einverstanden Ein Betrag von 3540 000,— DM soll ver- wandt werden, um das Orchester unseres noch provisorischen Theaters tlefer zu setzen. Ist dies eines der Gelöbnisse, das man am Grabe des verstorbenen Oberbürgermeisters ver- nahm— im selben Geiste für das Wohl der Mannheimer Bürger weiterzuarbeiten—? Zu- gegeben, mag es ein Schönheitsfehler sein, Wenn die Geigenbogen des Orchesters auf die Sicht der Besucher störend wirken. Wäre es aber nicht weitaus dankbarer, diesen Aufwand tür die zum Teil katastrophalen Straßen unse- rer Stadt zu verwenden? Billigt unsere Stadt- verwaltung nicht bereits ansehnliche Beträge tür das Mannheimer Theaterleben? Es ist nur zu wünschen, daß sich die Bür- ger unserer Stadt bei der kommenden Ober- bürgermeisterwahl einen Mann wählen, der mehr Auge für Nützliches hat und Licht in dieses Dunkel bringt. F. W., Mannheim Der Staat als Wucherer Unsere Kraftfahrzeugsteuer mit 339,— DM war am 1. Juli fällig. Der Termin wurde übersehen und die Zahlung erfolgte erst am 22. Juli. Zuschlag seitens des Finanzamtes 34,— DMI! Ordnung muß sein und gegen einen angemessenen Zuschlag wäre nichts einzuwen- den, obgleich auf Steuer- Rückzahlungen seitens des Staates auch oft Monate gewartet werden muß. Der berechnete Zuschlagsbetrag entspricht einem Zinssatz von ca. 165 Prozent. Wenn der Staat mit solchem Beispiel vorangeht, kann von der Bevölkerung nichts besseres erwartet werden. M. M.& Co., Mannbeim Wohin mit dem Fahrrad? Wäre es der Stadtverwaltung nicht möglich, am Eingang zum Rathaus in K 7, z. B. zwischen den beiden Briefkästen, einen Fahrradständer für das Publikum aufzustellen? Das Anstellen der Räder an das Haus sowie an den Bord- stein, wo schon manches Vehikel„gedrückt“ worden ist, würde damit unterbleiben. Nicht alle Besucher haben den notwendigen Groschen kür Einstellung des Rades gegen eine Gebühr auf dem großen Parkplatz zwischen K 5 und * W,. B., Käfertal Aber was wird getan? Man spricht darüber in Vorträgen, Ver- sammlungen Vereinigungen, man bedauert das traurige Schicksal, das schwere Los und man schimpft über die Russen, die nicht einmal die Zahl der Gefangenen bekanntgeben. Aber was geschieht für die Mitopfer dieser Leidenden, für ihre Frauen? Es wird behaup- tet, uns nach dem verlorenen Krieg finanziell nicht unterstützen zu können, Wir Frauen wol- len gar keine Almosen und kein Bedauern, wir wollen tatkräftige Unterstützung durch Arbeit. Nach dem Krieg 1914-18 war es vornehmste Aufgabe, die Frauen von Gefallenen oder Ge- kangenen in städtischen, staatlichen oder sonst guten Arbeitsplätzen unterzubringen. Wo ist heute der Arbeitgeber oder die Amtsstelle, die diese Frauen bei der Stellen- vergebung besonders berücksichtigt? Wäre es nicht eine Pflicht der Stadtväter und aller Mitbürger, sich dafür einzusetzen, daß wenig- stens der Lebensunterhalt dieser Frauen ge- sichert ist? E. B., Waldhof Wer fährt besser? Ein Oberarmamputierter hat bei der Stra- genbahn Freifahrt. obwohl er in diesem Sinne nicht gehbehindert ist und nur auf Grund sei- ner prozentualen Versehrtheit diese Vergün- stigung genießt. Ein Unterschenkelamputierter muß dagegen seine Straßenbahnfahrten voll be- zahlen, wenn er über ein entsprechendes Ein- kommen verfügt oder stellenlos ist. Wenn schon ein Armamputierter dieses Vorrecht ge- nießt. wieviel mehr müßte jedem Fugampu- tierten diese für sie so lebensnotwendige Vergünstisung zusestanden werden? Wird die- sem Umstand vom zuständigen Versorgungs- amt oder Fürsorgestellen Rechnung getragen? H. S., Mannheim. Marie Zentmayer, Schöpferin und Leiterin, des Lenel- Stiftes, Heimat für die Familie Lenel. Und weil er hier die Heimat gefunden hat, und weil er jetzt genau erkennt, wie- viele alte Freunde und Bekannte gar nicht einverstanden waren mit dem„Dritten Reich“ und seinen Handlungen, lebt Ri- chard Lenel aus schwerer Erkrankung 80 auf, daß er zu Freunden sagen konnte: „Ich bin glücklich!“ Im Grunde ist es be- scheiden, das Glück auf der Zuflucht, aber Richard Lenel ist bescheiden. Bescheiden und stolz zugleich. Denn als er den Doctor honoris causa erhalten hatte, verbot er sei- nen Kindern, seinen Angestellten und Be- diensteten, diesen nicht selbst erarbeiteten Titel zu gebrauchen. Und wenn er sich auch über seine kürzliche Ernennung zum Ehrenpräsidenten der Mannheimer Han- delskammer sehr gefreut hat, so macht er doch gar kein Aufhebens davon. Sie waren eben„königliche Kaufleute“, die drei Handelskammerpräsidenten Lenel, die wie eine Dynastie auf einander folgten. Moritz Lenel, der Besitzer der„Gewürz- mühle“ stand am Anfang. Ihm folgte sein Sohn, der Geheime Kommerzienrat Viktor Lenel, der Gründer der Firma Lenel, Ben- singer& Co., und Stifter des Kinderheims in Neckargemünd. Der dritte in dieser Reihe ist Richard Lenel, der die Handelskammer so geleitet hat, daß man heute an seiner Ar- beit anknüpfen kann. Die drei Lenels schenkten ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Arbeitskraft nicht nur dem eigenen Unternehmen, sondern gaben das alles auch großzügig weiter an die All- gemeinheit. Richard Lenel wurde am 1. Ja- nuar 1897 Geschäftsführer der Firma Lenel, Bensinger& Co., 1906 gründete er den Allgemeinen Arbeitgeber- Verband Mannheim- Ludwigshafen, und übernahm den Vorsitz beider Gründungen. 1915—1920 war er Handelsrichter und seit 1920 Han- delskammerpräsident. Er war außerdem Stadtverordneter, Vorsitzender des Badi- schen Industrie- und Handelstages, Vor- sitzender der Vereinigung südwestdeutscher Handelskammern, Vorsitzender des Ver- Waltungsrates der Reichsnachrichtenstelle des Auswärtigen Amtes für Außenhandel, Mannheim, Vorsitzender des Ehrengerichtes der Mannheimer Börse, Mitglied des Haupt- Ausschusses der Deutschen Gruppe der In- ternationalen Handelskammer und beklei- dete außerdem noch 22 andere wichtige Aemter. Daß er-, daneben auch noch Zeit fand, sich um die großherzige Stiftung seines Vaters, das Viktor-Lenel-Stift in Neckarge- münd, liebevoll zu kümmern, ist fast ver- wunderlich. Und doch wieder nicht. Denn Richard Lenel besitzt das gleiche Menschentum wie sein Vater, den sozialen Sinn und die groß- zügige Wohltätigkeit in der Stille, die für die Besten kennzeichnend ist. ret — Weitere 14 OB-Kundidalen Auf Grund der Ausschreibung. neben den Kandidaten der Parteien Welten 24 Bewerbungen bei der Stadtverwalt eingegangen. Hiervon wurden inzwische 10 zurückgezogen, so daß nunmehr folgen Bewerber zur Wahl stehen: Franz Boesner, Kaufmann, Oberrat. stadt/ Odenwald. Dr. jur. Franz Clad, Textilgroßhände Fulda. 9 Dr. Ing. Alfred Friederich. Stuttgart Alfred Harzheim, Ingenieur, Gelsen- kirchen. Walter H. Hoeppner, Direktor, Libeq Dr. Jürg-Peter Hussong, Jurist, Witzen. hausen. Dr. Otto Karutz, Oberregierungsrat Wyk CFoehr). Willi Klix, Ingenieur, Frankfurt)hlal Engelbert Müller, Bürgermeister à. D, Dorfitter über Korbach. Gerhard Richter, Rechtsanwalt. München. b Erwin Scheidel, Schriftsteller, Mann- heim-Rheinau. Rudolf Schipper, Verlagsdirektor, Bruch- mühlbach, Landkreis Kaiserslautern Dr. Heinz Schmalz, Oberregierungstat a. D., Schotten/ Oberhessen. Dr. jur. Erhard Schroeter, Oberpürger. meister a. D., Marburg Lahn. Und wie wird der OB gewählt Zur Stimmabgabe liegen vor den Wall lokalen vorgedruckte und leere Stimmzettel auf. Soweit für einzelne Bewerber keine vorgedruckten Stimmzettel vorliegen ode der Wähler keinen vorgedruckten Stimm. zettel verwenden will, ist der Name de Bewerbers handschriftich auf einen leeten Stimmzettel einzutragen; es genügt dle n. gabe des Zunamens des Bewerbers, Jed Stimmzettel darf nur einen Bewerber ent halten. Die Stimmabgabe geschieht in der Wels daß der Wähler den Stimmzettel des Be. werbers, dem er seine Stimme geben wil hinter der Wahlabschirmung in den am lichen Wahlumschlag legt, den er bel Be. treten des Wahlraumes erhält. Der Wälle. tritt sodann an den Vorstandstisch, zeigt seine Wahlbenachrichtigungskarte(sche er dem Wahlbezirksvorstand nicht pern: lich bekannt ist, auch seine Kennkarte) wur und übergibt, sobald der Schriftführer den Namen in der Wählerliste aufgefunden hat den Umschlag mit dem darin befindlichen Stimmzettel dem Wahlvorsitzenden, der ih uneröffnet sofort in die Wahlurne legt, Unterhaltung bei Hitze, Kaffee und Kuchen Dr. Frauen scheinen gegen Hitze unempfh licher zu sein. Jedenfalls hielt sie die Be. triebsrätinnen der Mannheimer Betrieb nicht davon ab, außergewöhnlich zahlreit der Einladung des Frauensekretariah Mannheim des Gewerkschaftsbundes Wü temberg-Baden zu einem Unterhaltung, abend im„Zähringer Löwen“ zu folgen „Da es ganz ohne Männer nicht geht“, i wurde von der ersten Vorsitzenden, Kol Schäfer in ihrer Begrüßungsansprache be tont, bestritten die„Blauen Blusen“, d sich im politischen Zeitkabarett versuche das Programm. Die Rezitation„An dd Frauen“, war eine respektvolle Verbeugu vor der berufstätigen Frau. Sehr viel Beifall fanden die„Blaue Blusen“ in ihren mit Humor 86 kritischen Seitenhieben auf die Demokrat die Aemter und die Menschen. Auch he den„Gesprächen von Hans Sachs“ wur mit Anerkennung nicht gespart. Das J., gnügen stieg, als der von der Mannheim Konsumgenossenschaft gespendete Kalte und Kuchen verschmaust werden kon Der Zweck dieses Zusammenseins war J. dentalls mit diesem Unterhaltungsaben erreicht worden: Ueber hundert Funktoni, rinnen lernten sich zwanglos kennen ut kanden bei ihrem Erfahrungsaustausch be trieblicher Angelegenheiten die Mögliche Vergleiche anzustellen. Kurze„MM“- Meldungen Motorrad bontra Lñã W. Beim Zusamme! stoß eines Motorrades mit dem Anhänger eit aus entgegengesetzter Richtung Ko 1 Lastzuges gestern, 20.30 Uhr am Tate wurde der Motorrad- und sein Beitahrel schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus 90 gellefert werden mußten, Anscheinend wel Motorradfahrer von der Sonne zerlendgſ Hohe Seibstmordkurve im Jull. Auf dem 1 hof wurde in der Waschküche seines N 7 älterer Mann erhängt aufgefunden. Es 11 10 von dem hinzusezogenen Arzt nur noch ahn festgestellt werden. Der Grund zur Tat dit in einem Asthmaleiden zu suchen seln. 1 Es war viel Glück dabei. Beim Ueberd 155 der Seckenheimer Straße mit einem Han 10 Zen Wurde ein Mann aus bis jetzt noch 110 kannten Gründen von der Straßenbahn 51. und zu Boden geschleudert, 50 daß ch den Motorwagen zu liegen kam. Seng weise kam der Angefahrene mit Hauta— fungen im Gesicht und an den Händen mit verschiedenen Prellungen davon. 55 Gesucht und gefunden. Aus dem e haus heraus verhaftet wurde ein Hiifsss der schon seit einiger Zeit von der 7 anwaltschaft in Mannheim und Hachen 1 0 Sittlichkeltsverbrechen, Diebstahl usw. f wird. 5 5 Das hatte er davon. In entgegen tenen der Welse lien ein Fernfahrer in der Nidt hz München ein Mädchen zusteigen, um abel Mannheim mitfahren zu lassen. In Maag 6 stieg das unbekannte Mädchen auch aus. 111 aber ohne vorher den im Tunrernare e 15 genden Rock. des Fahrers um 200 DM et tert“ zu haben. Luktpoz. Erweiterter Luftpostverkehr. Im ben Ke verkehr mit Berlin und der sowietis 1000: satzungszone sind ab sofort Briefe 50 an d und. jedoch nur nach Berlin. Pück 0 zwei. Pakete bis sleben Kilo zugelassen, 0 Luktpostzuschläge befragen für Brie b Päckchen je 20 8 fünf Pfennige. 3 bis zu einem Klio 1.— DM. für jedes angefangene halbe Kilo 59 Pfennige. Jhntle ViB feiert Jubilkum. Zu seinem 1 Bestehen veranstaltet der Verein fur 20 80 gungsspiele Kurpfalz. Mannheim- Neckar. dem Sportolatz zum Niederbrückel ein test vom 31. Juli bis 2. August. Aich un Wir gratulieren! Das Ehepaar Erie 15 10 Karolie Hipp. Stechornstraße 42a. ſele 1715 dene Hochzeit. Elise Hofmänn. N holzfabrikk, vollendete das 78. Lebens vr. 148 — Vor Studen im Rh Wasser Ufer al 30 DM radsch! „Sch wurden bis 70 minalp suchen hafene! Vor Al Beti Walzm 50 ahri Rundhe reichen das 8 werder Schu Brücke gen a fahrt Uhr ei ein Le Zzusam ger de mußte geschle hänger falls urde leicht Pfã lauter! westkfu Uhr, e trägt des H' artdict Gre Woche Oppat punkt iel: A8V Stutte tag u ber dur Nr.! 7 en 8 Wade 1 Weite walt Wischen folgert rram. Bhändler ttgart elsen. Lübeck ö Witren. Agsrat, urtſ hal 4. D, mwalt, Mann- r, Bruch. rslauterm, erungsrat erbürger⸗ zahlt? en Wall. immzettel ber kein agen odel a Stimm. Name des en leeren t dle An. ers. Jeder ber ent. ler Wee, des Be. eben wl den am. bel Be. er Wähler Sch, zeigt opel i person. karte) vor ührer den inden hab, findlichen n, der ihn legt, Laffee nempflut. e dle Be. Betriebe Zahlreld eKretarlat des Wür⸗ haltung. zu folgen geht“, e„Blaue 8 emokraft Auch be ns, unk, Das Vel. annheime! te Kalle en Kone is War ke. zungsabenl Funktion. ennen und tausch be. Löglichkel Ar 148/ Freitag, 29. Juli 1949 LC DWICGSHAFEN IND DIE PFALZ Seite 8 N— Stadtnachrichten Wende im Wolsiffer-Erozeb: ter Verhandlungstag) brachte den Beginn i 1 1 der mit Spannung erwarteten Zeugenver- P nehmungen. Das Gericht hörte zuerst die beiden Aerzte Dr. Pflug und Dr. Regula, student aus Ludwigshafen-Oppau badete im Rhein. Während er sich fröhlich im Wasser tummelte, wurde aus seinen am Uter abgelegten Kleidern der Geldbeutel mit 30 DH Inhalt, die Kennkarte und zwei Fahr- radschlüssel gestohlen. 4 „Schwere“ Beute. In den letzten Tagen wurden bei der Firma Knoll AG rund 60 bis 70 Kilo Altkupfer gestohlen. Die Kri- minalpolizei vermutet, daß die Diebe ver- zuchen werden, ihre Beute bei Ludwigs- hafener Altmaterialienhändler abzusetzen. Vor Ankauf wird daher gewarnt. Betriebsunfall. Auf dem Baugelände der Walzmühle wurde in dieser Woche ein 50 jähriger Maurerpolier durch umstürzende Rundhölzer verletzt. Er mußte mit zahl- reichen Rippenbrüchen und Prellungen in das städtische Krankenhaus eingeliefert werden. Schwerer Verkehrsunfall Auf der Brückenabfahrt. Am Mittwochabend stie- gen auf der nördlichen Rheinbrückenab- fahrt in Höhe des Pfalzbaues gegen 18,15 Uhr ein Straßenbahnzug der Linie 4 und ein Lastzug zusammen. Bei dem schweren zusammenstoß wurde der beladene Anhän- ger des Lastzuges halb umgekippt. Er mubte später von der Berufsfeuerwehr Ab- geschleppt werden. Motorwagen und An- hänger des Stragenbahnzuges wurden eben- falls schwer beschädigt. Glücklicherweise vurde nur ein Fahrgast der Straßenbahn leicht verletzt. Pfälzer Hörspiel über Studio Kaisers- nutern. Am Freitagabend wird der Süd- yestkunk, Sender Kaiserslautern, um 22.30 Uhr, ein neues Pfälzer Hörspiel senden. Es trägt den Titel„Haus Nummer 13“, Autor des Hörspiels ist der Ludwigshafener Mund- artdichter Ludwig Hartmann. Großer Fußballmatch. Am kommenden wochenende führt der ASV Ludwigshafen- Oppau ein Sportwerbefest durch. Höhe- der Veranstaltung wird ein Fußball- spiel zwischen den ersten Mannschaften von I Ludwigshafen-Oppau und Cickers Stuttgart sein. Das Match startet am Sonn- dag um 17 Uhr auf dem ASV-Platz. Der Polizeichef hatte eine Idee: Ein neues Rätsel: Geheiminstitutionen underer Besdtzungsmächte Donnerstag— Zeuge Dr. Regula: Nach meiner Meinung hat die Fra In den kurzen Verhandlungspausen, die sich das Gericht im großen Mordprozeß in Neustadts Saalbau gönnt, raunt es auf den Gängen, Fluren und Treppen:„Er ist un- schuldig... Er weiß ja von nichts „Sie kommt frei, man kann ihr nichts be- weisen..“ Skeptiker wiederum sind an- derer Meinung. Sie sagen: Abwarten, was die Zeugen sagen werden. Wir wollen uns vorerst jeder Meinung in dieser Beziehung enthalten. Eines allerdings steht fest: Im Hause Wolsiffer müssen ungeheuerliche Dinge vorgegangen sein! Atemlose Spannung herrschte beispiels- weise im Saal, als in der zweiten Nachmit- tagssitzung im überfüllten Gerichtssaal Prof. Dr. Wagner, der psychologische Sachver- ständige, an den Angeklagten Weinzierl die Frage richtete, ob ihm seine Geliebte nie mitgeteilt habe, daß sich in ihrem Hause mehrere seltsame Todesfälle ereignet hätten. Weinzierl gab zu, von selchen Dingen ge- hört zu haben. Damit war eine neue Sen- sation fällig. Eine Sensation allerdings, die im Augenblick nicht mit der eventuellen Ermordung des Apothekers in Verbindung gebracht werden kann. Das Gericht stellte in dieser Vernehmungsphase eindeutig Klar, daß Margarethe bereits im Jahre 1947 zu Sebastian Weinzierl gesagt hat. daß in ihrem Haus in Neustadt Geheim- institutionen anderer Besatzungsmächte weilen. Margarethe gab anschließend zu, daß sie einem dem Gericht vorliegenden Brief, der an einen gewissen Jo in Offenbach Wunderknube Alfons Traber in Friesenheim abgestürzt Der mutige Junge hatte Glück. Zur Zeit gastiert die weltbekannte und perühmte Traber-Show in Ludwigshafen. Nach und nach wurden in den letzten zehn Tagen die einzelnen Stadtteile besucht. Von Schifferstadt kommend, ging es nach Lud wigshafen-Mundenheim und von dort nach dem Hemshof. Am Mittwochabend war dann Première auf dem Gemeindehausplatz in Ludwigshafen-Friesenheim. Die engen Platzverhältnisse in Friesenheims Luitpold- straße hatten nur die Erstellung eines ein- zigen Mastes erlaubt(sonst wurden immer drei Maste aufgestellt). Er trug den 36 Me- ter hohen Schiffsmast. Auch das Seil, auf dem die Artisten arbeiten und das sich sonst in schwindelnder Höhe spannt, war in Friesenheim, den Platzverhältnissen ent- sprechend, sehr niedrig. Höhepunkt des Laufseiles war der Friesenheimer Hoch- bunker. Das zweite Seil, auf dem die Ar- zur Hebung der Dienstfreudigkeit meiner Blaubeirackten Aus einem unwürdigen Loch wurde das schönste Revier der Stadt „Sie haben hier das schlechteste Revier; aber in Kürze werden Sie das schönste haben Diese Worte hatte Lud- wigshafens Polizeidirektor Stallmann vor einigen Monaten zu seinen Männern vom Revier I in der Jägerstraße gesagt. Und er hielt Wort. Seit 1945 ist in dem früheren Hotel Wittelsbacher Hof“ Ecke Max- und Jäger- Straße) eine Polizeistation etabliert. Ein einziger Raum wurde als Melde-, Dienst-, Wach-, Geschäftszimmer und Aufenthalts- aum benutzt.— Es War trostlos! Dieser Zustand mußte geändert werden. Aller- düngs auf möglichst billige Art und Weise. Vegen der knappen Finanzen! Da bei der Tudwigshafener Polizei immer wacker„zu- gepackt? wird, konnte man bald an die Realisierung eines von Direktor Stallmann ausgeklügelten Planes gehen, Der sah 80 aus: Erstens: Für was gibt es bei der Po- lei Arbeitstrupps? Und zweitens: Was für Zivilberufe hatten meine Blauröcke frü- her? Dann vertauschten die Männer die Uniform mit der Maurermontur, dem Ma- ler- oder Tüncherkittel und dem blauen Schreinerschurz und knieten sich tüchtig in die Arbeit. Der ganze erste Stock des früheren Ho- tels wurde renoviert. Zwischenwände wur- den versetzt, der große Restaurant-Raum in drei Dienstzimmer aufgeteilt, moderne technische Anlagen eingebaut, Klarmglok- ken angebracht, Türen und anderes Mobi- liar gezimmert, kurzum: es wurde alles ge- tan, um aus dem ehemaligen„wüsten Loch“ ein würdiges Etablissement zu machen, dessen schmuckes Aussehen allein schon die Dienstfreudigkeit gewaltig heben mußte. Das neuerstandene Revier I in der Jä- gerstraßge verfügt jetzt über sieben schöne und helle Dienstzimmer, einigen Neben- räumen, und— die„Krone“ dieser Ein- richtung!— zwei„Eremiten-Klausen“. Da Ludwigshafen tatsächlich sehr spärlich mit diesen„notwendigen Uebernachtungsange- legenheiten“ bedacht ist, war die Erstel- lung eines kleinen Bunkers mit„Eisen- türen“ und„vergitterten Fensterchen“ un- bedingt erforderlich, Recht narmlos und einladend schauen diese„Zellchen“ aus. Ung ihre Einrichtung mit einer Pritsche, elektrischem Heizkörper und Licht Ist nicht schlecht. Dem Einweihungs-Arrestan- ten wird die Sache allerdings anders vor- kommen). Dieser Tage werden nun die letzten Handgriffe erledigt und die dreimonatige Arbeit abgeschlossen. Selbstverständlich ist Direktor Stallmann stolz auf sein Werk. Und wir meinen, er ist das mit Recht. Hier anknüpfend sei noch erwähnt, daß sich die Bemühungen des Polizeidirektors nicht nur auf die Gestaltung angenehmer Arbeitsstätten für seine Beamten beschrän- ken. Er sorgt auch für das familiäre Wohl- ergehen seiner Blaubefrackten. In den letz- ten Wochen konnten einige Dreizimmer- und Zweizimmer wohnungen hergerichtet Werden, die für die bedürftigsten Polizei- peamten bereitgestellt wurden. Der Wie- deraufbau weiterer Wohnungen ist geplant. Dies mag wieder als schlagender Beweis dafür gelten, daß die Ludwigshafener Po- lizei nicht nur wie eine große Familie zu feiern versteht, sondern darüber hinaus auch wie eine große Familie auf gegensei- tige Unterstützung und soziale Rücksicht- nahme bedacht ist. ru Er erlitt nur einen Armbruch tisten ihre Balanceakte durchführen, war in Friesenheim etwa drei Meter hoch. Zuerst absolvierte der mutige, achtjäh- rige Alfons Traber den Aufstieg auf dem langen Laufseil zum Bunker. Es gelang vorzüglich. Aber bei seiner nächsten Num- mer, auf dem zweiten drei Meter hohen Seil, geschah es.. Ifons balancierte, da — ein kleiner Fehltritt- und schon stürzte der kleine Künstler vornüber ab. Ein viel- stimmiger Aufschrei! Und dann herrschte lähmendes Entsetzen unter den zahllosen Zuschauern. Der sofort herbeigeeilte Arzt stellte fest: Glück gehabt! Es ist nur ein Armbruch. Und die kleineren Ver- letzungen sind alle unbedeutend. Selbstverständlich war bei der Traber- Show ganz Ludwigshafen-Friesenheim auf den Beinen.(Und ebenso selbstverständ- lich: ein Unglück kommt selten allein!) Der Platz reichte für die Zuschauer keineswegs aus. Weder für die. die zahlen wollten(und zahlten), noch für jene, die mit„Zaungast- absichten“ gekommen Waren. Und so saßen, standen und hockten die guten Friesenhei- mer natürlich auch überall dort, Wo es Se- fährlich und verboten War. Ein älterer Mann, ein Frau, zwei Mäd- chen und ein Kind hatten einen etwa drei Meter hohen, zu einem Anwesen in der Friedrichstraße gehörenden Schuppen er- klommen und sich die Traber-Künste an- geschaut. Gegen Ende der Vorstellung— die nach dem Absturz des kleinen Alfons rei- bungslos weiterging! krachte es! Das Blechdach des Schuppens War unter der Be- lastung eingestürzt. Die sechs Personen erlitten Schnittwunden und zum Teil schwerere Verletzungen. Da ärztliche Hilfe sofort zur Stelle War, konnte gleich nach dem Unglück die Ueberführung in das städtische Krankenhaus erfolgen. Mit dem Geld der Sportfischer: 22 000 Forellen-Setzlinge für die Bachstrecken des Pfälzer Waldes Das französische Jagd- und Fischereiamt in Neustadt gibt an französische Staats- angehörige für die pfälzischen Gewässer Erlaubnisscheine zum Fischen mit der Angel aus. Neben dem Frankenbetrag wurden in letzter Zeit von den französischen Sport- kischern auch DM-Beträge erhoben, von denen dem Fischereisachverständigen bei der Prov.-Reg. Pfalz ein Betrag von 2757 DM zur Verfügung gestellt wurde. Mit diesem Geld hat der Leiter der Abteilung Gewässer und Forsten bei der Militärregierung, Com- mandant Ballu, 22 000 Forellen-Setzlinge in der dem Landesfischereiverband Pfalz gehörenden Fischzuchtanstalt Eußerthal ge- kauft und damit nicht nur die angespannte Wirtschaftslage dieser Anstalt fühlbar ent- lastet, sondern gleichzeitig einen beacht- lichen Anfang zum Aufbau unserer Forel- jengewässer gemacht. u nichts mit dem Tod ihres Mannes zu tun (man vermutet hinter Jo einen Besatzungs- offlzier) gerichtet war, selbst verfaßt hat. Dieser mysteriöse Herr wurde in dem besagten Brief von Margarethe gebeten, sie „einzusetzen“. Landgerichtsdirektor Knögel hackte an diesem ausgesprochen„militäri- schen Wort“ mit präzisen Fragen ein, die Frau Wolsiffer nicht beantworten konnte. Ein leuchtende Angaben, warum sie diesen Brief verfaßt habe, konnte sie ebenfalls nicht machen. Verschiedene Verhandlungs- punkte des Vortages gewannen in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung, S0 2. B. die Aeußerung der Angeklag- ten, sie habe früher einmal einen Spion mittels Zäpfchen umgebracht (eine Zeußerung, von der die Angeklagte zugab, sie gemacht zu haben; allerdings, sie habe damals„nur aufgeschnitten!“ Anschließend“ sagten Prof. Dr. Wagner und der Giktsachverständige, Privatdozent Dr. Fleckenstein(Heidelberg), übereinstim- mend aus, daß die in einem Tropfen Urin des Toten gefundene Giftmenge(Opiat oder Morphium) zwar sehr klein gewesen sei. je- doch die Lungenentzündung und das Ma- gengeschwür Wolsiffers nach den derzeiti- gula, habe nicht in böser Absicht vom Krankenlager abgehalten. Regula abschließend aus bei seiner Ant- Wort erreicht die Spannung im Saal einen Höhepunkt, daß Diagnose die seinerzeit den erkrankten Wolsiffer pehandelt hatten. Die Aussagen beider Aerzte brachten keinerlei Belastung der Hauptangeklagten. Im Gegenteil: Nachdem Pflug gehört worden war, sagte Dr. Regula, der die wesentlicheren Aussagen 2u machen hatte, daß der Apotheker schon früher über Magenschmerzen geklagt habe. ferner der Patient in großer Sorge um seine Apotheke gewesen sei und er zeitweilig unter aus- gesprochenen Depressionszuständen gelitten habe,— Zuständen, die einer Verzweiflung geglichen hätten und so weit gegangen seien, daß er, der Hausarzt. seelische und körperliche Veränderungen pei seinem Pati- enten festgestellt habe.(Anmerkung: Gegen Wolsiffer schwebt ein Entnazifizierungs- und ein Hortungs-Verfahren: daher die Depressionen.) Nach seinem Empfinden. so meinte Re- Frau Wolsiffer ihn am 29. April Vom Richter befragt, führte seiner subjektiven Meinung nach Frau Wolsiffer mit dem Tod des Apothekers direkt nichts zu tun habe. Sie habe ihn am 1. Mai holen lassen. Seine habe gelautet: Vergiftungser- gen Wis senschaftlichen Erkenntnissen ge- scheinungen durch übermäßigen Medika- radezu symptomatische Funktionen einer mentengebrauch!! Margarethe habe ihm Vergiftung seien. hierbei sofort mitgeteilt, daß das Stand- Ein Widerspruch erhebe sich allerdings. Wolsiff er soll am Vortage seines Ab- lebens sehr aufgeregt gewesen sein. Ein Zustand, der bei einer Morphium- oder Opiatvergiftung völlig ausgeschlossen ist · Der Donnerstag vormittag Grit- gefäß mit Morphium verschwunden sei. Dr. Regula wurde vereidigt. n dieser Stelle zückten die die Bleistifte. Und mit Recht: Frage bleibt offen: Das Standgefäß! es Wolsiffer etwa selbst geholt. Verteidiger Denn eine Hat ollpit Ludwigshafen geduchte der Toten des 28. Juli Eine schlichte Gedenkstunde an der Gemeinschaftsruhestätte Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Explosionskatastrophe in der BASF fand am Donnerstag auf dem Hauptfriedhof Ludwigshafen eine schlichte Gedenkfeier für die Opfer des 28. Juli statt. Ordnungs- polizei stand Spalier vom Friedhofsportal bis zur Gemeinschaftsruhestätte, an deren Stirnwand sich das schwarze Riesenkreuz wie ein stummes Mahnmal erhebt. Zahl- reiche deutsche und französische Stellen, unter innen das Gouvernement Militaire. die Administration Franeaise, das Croix Rouge Francaise, der Oberregierungspräsi- dent, die Stadt Ludwigshafen, die Werks- leitung, der Betriebsrat, der AGB, die deutsche Postgewerkschaft und der Bund der Körperbehinderten und Hinterbliebenen hatten große Kränze niedergelegt. Mit dem Lied Wann kommen wird mein' letzte Stund“ leitete der Männerchor der BASF die Feierstunde ein. Dann Wandte sich Dr. Wurster im Namen der Werksleitung der BasF an die schwer ge- prüften Leidtragenden, denen er in schlich ten und herzlichen Worten Trost und Zu- versicht zusprach. Er gab ihnen das Ver- sprechen, daß von Seiten der BASF auch Weiterhin alles Menschenmögliche zur Lin- derung ihrer Not getan werde. Es vergehe kein Tag, an dem die Arbeiterschaft nicht an jene Schreckensstunde denke. Mit Tat- kraft werde der Wiederaufbau betrieben, und die Werksleitung unternehme alles, Was in ihrer Macht stehe, um Leben und Gesundheit der Betriebsangehörigen 2u sichern und eine Wiederholung jenes fürch- terlichen 28. Juli auszuschließen. Dr. Wur- ster schloß mit den Worten, daß die BASF nur versuchen könne, die Wunden der Hinterbliebenen zu heilen, ganz heilen könne sie aber nur Gottes Macht. In gleicher Art sprach Betriebsratsvor- sitzender Ernst Lorenz den FHinterblie- benen der 207 Opfer Trost zu.„An offenen Gräbern“, rief Lorenz aus,„haben wir ge- lobt, derartige Katastrophen mit allen Mitteln zu vermeiden, aber das Schicksal ist härter als Menschenwille.“ Ex wies Auf Prüm hin, wo sich vor wenigen Tagen eine ähnlich erschütternde Explosion ereignet habe, die der Bevölkerung das gleiche Los beschied. Es scheine, 80 sägte Lorenz, als ob Rheinland-Pfalz von derartigen Kata- strophen besonders hart heimgesucht werde. Die Bevölkerung unserer Stadt denke auch an die Opfer von Prüm, und gelobe, bereit- willigst Hilfe zu leisten. Abschließend gedachte auch Oberbürger⸗ meister Bauer in kurzen Worten der Toten des 28. Juli und sprach den Leid- tragenden im Namen der Stadt sowie des anwesenden Oberpràsidenten Bögler Beileid und Trost aus. Die Gedenkstunde, der auch der französische Gouverneur Prozen- Faverau sowie der Kreisdelegierte Marie- aux beiwobnten, klang àus mit dem feier- lichen„Sanktus“ von Franz Schubert. Koblenz meldet: Für kommunale Selbstverwaltung Im Verlauf einer Sitzung des Gemeinde- tags Rheinland-Pfalz erklärte der Landes- vorsitzende, Amtsbürgermeister Rittel, die Gemeinde sei nicht nur Objekt, sondern we- sentlich Subjekt der politischen Willens- form. Der Gemeinschaftsgedanke des Frei- herrn vom Stein müsse als Ziel des Ver- hältnisses zwischen Gemeinde und Staat an- gesehen werden. Das Recht der kommuna- en Selbstverwaltung sei in Rheinland- Pfalz zwar gesetzlich anerkannt, aber noch keineswegs realisiert. Es würden noch zu- viel Arbeiten von den mittleren und höhe- ren Verwaltungsstellen übernommen, die gut und meist schneller und besser von der Gemeinde selbst erledigt werden könn- ten. 5 Insgesamt hätten die Gemeinden des Landes 65,2 Mill. DM durch die Kriegs- und Nachkriegsverluste eingebüßt Zwar seien die Volksschullasten, Kriegsbeiträge und Provinzialumlagen weggefallen, doch be- trage der Gesamtverlust der Gemeinden immer noch 8 DM je Kopf der Bevölkerung. Scharf verurteilt werden müßten die soge- nannten Zwangsbeiträge an Körperschaften, die nach 1945 eingeführt worden seien und längst ihren Sinn verloren hätten. das Bekleldungshaus in Mannheim muß, koste es Was es Wolle, Platz schaffen für die kommende Herbst-. und Winter- Ware. leser Iwang hat die gesamten Vorräte einer ungewöhnlichen Verbilli- gungs- Aktion unterworfen: Ein emsiger Rotstift hat ungeachtet des Weries Stück tür stück heruntergezelchnet. Tausend Anzüge, Mäntel, Kleider und alles, was engelhorn 6 Sturm zu bieten hat, steht VE BIIII ef zum Verkauf. Darunter damen- Kleider, die weniger kosten als ihr Stoff Wert ist. Da die alten preise kann sich jeder sichtbar geblieben sind, selbst ausrechnen, Was eis 6. auGusr l 2 7 2 2 7 7 7 4 7 2 7 7 2 2 2 7 7 2 7 2 2 7 7 4 e, er S PART. SoMMER-SCHUSS- VERKAUF QUALHULAT OUALHAT OUALHNT 2 2 42 eb. Meister Zwirn verbilligte elle Strahzen · Anzüge alle Sportf-Anzüge alle Sport-Sakkos alle Lleinen-Sakkos alle Sommer-Hosen alle Golf- Hosen alle Herren-Shorts alle Lommer-Ulster alle Loden-Mäöäntel alle Regen- alle Popeline-Mäntel alle Herren-Hemden alle Herren- Wäsche alle Damen · kostüme alle Damen- alle Dirndl- Slle Damen-Blusen alle Damen-Röcke alle Damen- Shorts alle Damen- Mäntel alle Popeline-Mäntel alle Wolljacken alle Knaben-Hosen alle Knaben- Anzüge alle Knaben-Janker alle Knaben- Mäntel alle Knabenhemden alle Mädchenkleider alle Mädchenmäntel alle Kindler- Pullover FüR DEN Spor: alle Bade- Anzüge alle Bade-Möntel alle Bade- Schuhe alle Tennis- Kleidung alle fennis- Schläger alle Leder- Hosen ALLES. ALLES. ALLES Mäntel Kleider Kleider G6 49222 U g SOM MER-SCHLUUSS- VERKAUF 1 JJ FTT . 1 1 1 1 1 1 Freitag, 29. Juli 1949/ Nr. 166 Unser Sommer- Schluß-Verksuf ist nicht nur für die Damen da. Wir haben duch für Sie gesorgt, meine Herren! Sehen Sie sich diese An- N gebote en! Herren-schlüpfer N Knöpftri kot Herren- Jacken 5e a,. Windiacken e, 950 Herren-Hüte f„ 1230 Rerren-Sommer- Jacken 18 0⁰ Herren-Spori-Sakkos 39— Teakktan die bite unzeln haute. coα E cliunt- ME ERAU 105³ 20⁰ * am Paradenialz lone Aan Hünderiest m waldpark-Slern Eine Ferienfreude für die Kinder unserer Leser! om Samstag, 6. August, von 1518 Uhr Mit dem Märchentheater„Kurpfalz“ ins Märchenland! Ges amtleſtung: UD WIC VAAS 1. I. „Der lustige Fridolin“ mit seinem lebend. Märchenbilderbuch 1. Bild Der Froschkönig 855 Dornröschen „ Aschenputtel 3 Rotkäppchen 55 Schneewittchen und die 7 Zwerge 0 Der gestiefelte Kater 75 Hänsel und Gretel 2. TEIL „Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen“ Märchen von Roland Blessing 1 d Polonaise Fröhliches Treiben auf dem Kinderspielplatz. Die Rutschen und Schaukeln dürfen kostenlos benützt werden. Eintrittskarten zum Preise von—,30 DM ab 1. August nur am Schalter des MM. Um jede Ueberfüllung zu vermeiden, wird nur eine bestimmte Zahl Karten ausgegeben. 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Nur am Sams- tag: 17, 19.30 und 22 Uhr Für Kinder: So. 13 — ASTER-IICHTSpIEIE DAS THEATER AN DEN DLAN KEN Telefon 4 46 Sommerferien im IL STERN! 2 Wie der-Aufführungen beliebter deutscher Lustspiele 2 mal lachende Erinnerungen: Von Freitag bis Montog: Von Diens fag bis Donnersfet Beginn: 14.00 16.00 138.15 20.30 Uhr Kassen öffnung: werktags 13.00 Uhr— sonntags 12.00 Uhr zeigt vom Freitag bis einschl. Donnerstag, 4. August 1949 Das led der nachügal mi Elfie Mayerhofer, Paul Kemp Theo Lingen Beginn: tägl. 20 Uhr, Samstag Schulranzen 2 — Schulmappen 8 — von— i Alion ö e MANN REIN- H, 1 in Kaffeerösterei ALBRECHT Breite Straße Mörchenhaft bing s Sommer- Schluß-Verkauf FISCHER. RIEGEL. Kleidung MANNHEIM. 0 3, 5— Seitenstraße zwischen D 3 und D 4 en in spitzenleisturS hen. Ausführung, heit u. Preis! K. wren G F ganlaluimmer Stkppbkckxun Daunendecken in feinen Farben, bis 2. Luxus- ausführung fertigt preisgünstig die große Spezial- Werkstätte E. 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Spannend- aufregend- dramatisch Jack wWãW Ü!]]RNER und IANE HYILTON n Der aum onne dewissen Sonntags ab 14.00 Uhr Morgen banstag, 30. Ml 225 Olymp-Lichtspiele Käfertal Der berühmte Kuban- Kosaken- chor Halalalxka- Orenester- Tanz- Gesang. u. 8. Einsam klingt ein Glöckchen, Abendglocken, Wolgaschlepper, Stenka Rasin, Zwölf Räuber Die verwegendste Menschenjagd, die je auf der Leinwand gezeigt wurde Einwandfreie Tonwiedergabe auf allen Plätzen 9 Beginn: 14.00, 16.30 und 19.00 Uhr Heute einmaliges Gastspiel großes öffeniliches Preisraſen mit dem Original 5 v. Radio Stuttgart Hans Guenther Oesterreich, Ditz von Schneide wind Ernst Simon und dem Rundfunktrio Wilhelm Lücke Beginn: 21.00 Uhr 1 Karten 1,.—, 2,— u. 3. DM ständig a. d. Theaterkasse Samstag, den 30. Juli 1949 Motorschiff„Lohengrin“ fänrt nach S PETER Erwachsene 2,50 Kinder 1.— Die Fahrgäste sind im Boot gegen jede Witterung geschützt) Motorschiff„Seeadler“ fährt nach WO R MS Erwachsene 2. Kinder 1. Abfahrt jeweils 15 Uhr an der Friedrichsbrücke, OEG-Bahnhof Die Fahrten verstehen sich für Hin- und Rückfahrt mit jeweils ca. 3 Stunden Aufenthalt Täglich 10.00, 15.00 und 17.00 Uhr Mafenrundfahrten. (Fahrzeit 1 Stunde) Erwachsene 1.— Finder—,50 Die Fahrten werden nur bei genügender Beteiligung aus- geführt. A. u. W. AD LER Personen- Schiffahrt, Mannheim Langerötterstraße 56 und 75 Telephon 509 07 und 303 26 Unserer werten Kundschaft zur Kenntnis, daß wir die 22 Bäckerei Schanz am Samstag, dem 30. Juli 1949, Wieder eröffnen. Um geneigten Zuspruch bittet Josef Walter und Frau Frieda, geb. Schanz Rheinhäuserstraße 57 4 5111ige 4 118,.— 135. 183. 195. Nen. BaAuMANN à 60. Qu 5, 4 MANNHEIM au 8, 4 Olymp- Lichtspiele Häfertal Telephon 32036 a Freitag bis Montag: Ein Zirkusflim, wie er sein 8011 „ ITROM BA mit RENE DELTGEN Beg inm wochentags 19 u. 21 Uhr, sonntags 14, 16.30, 19 u. 21 Uhr 5 Nur Samstag, 22.43 Uhr: Große Nachtvorstellung Bühnengastspiel des ber. Kuban Kosaken- Chors mit Balalaika- Orchester, Tanz und Gesang. Karten im Vorverkauf, elere Rusche 7 hören Sie Bruiciu eee Zahnräder Stirn- u. schneckenr., b. M. 12. Schraubenräder b. Mod. 8, Fräst prompt: K. Backfisch, Werkzg. Maschinen, Mannheim, Sand- hofer Straße 20, Telephon 524 26 heute Freitag Ball- Paradox Eintritt frei! N Versteigerungen dROSSE VERS TEIGERUMe Jon Last. und Personenkrattwagen Am Dienstag, 2. August, 14 Uhr, versteigere ick in MAMNNE INA N 7, 17 Ce B68. imm Auftrag unter anderem: OPEL 3 t ca. 11 000 km, OPEL. 3 t erstmalig zugel. 1. 4. 48, mehrere 3 t BORGW ARD zum Teil generalüberholt, MIA G- Zugmaschine, G. M. C., TEMPO, PKW- Anhäng., ferner fig. PKW OPEL P 4 überholt, HANSA 1100, HANSA 1700, BORGW AR D 2,3 Ltr. in neuw. Zustand Besichtigung Ab 13 Uhr A. Stegmüller, versteigerer, Mannheim, U 1 21, Tel. 424 30 . 3 d Ge! ende So! panne 2 laltba um aber iuttelkrü! er auf Atmung hauereigt ſorken v een Frül Kell.“ Dieser pfelluf anz ein beg ein chigen 1. en Glas, gur grib erden der Hep! ne Arie falltet.! katie“ uin unten mur wiss Achtung, Der 8 mmer.“ kenkreune lied de; neh 1A een Proz Seitzpfäl ohne! Rer. nelsten ulturen 12 Uh * ä itag Ihr. 8. 8 LAND UND GARTEN Seite 7 largot Schubert. Mein Gartentagebuch pfelluft“ schafft Lagersorgen! im Augenblick sind die Lagersorgen entlich noch nicht akut: wir haben nur ide Obstsorten zu ernten, die ohnedies galst nicht lange aufgehoben werden. Aber don sie können uns zu interessanten Be- achtungen verhelfen, die mit fortschrei- under Jahreszeit an Bedeutung gewinnen. Der ungünstige Einfluß von„Kartoffel- l“ auf andere, im gleichen Raum aufbe- ſahrte Lagergemüse ist wohl allgemein be- unt, Daß aber auch die an sich so herr- c duftende„Apfelluft“ ihre Tücken hat ua den Reifungsprozeß der verschiedenen den unter sich erheblich zu beeinflussen mag, beruht auf neueren wissenschaft- cen Forschungen, an denen Gartenfreund nd Hausfrau nicht achtlos vorübergehen ünnen. Uebrigens sollte man in diesem wammenhang nicht nur von der Apfelluft ſrechen, denn auch Birnen, Pfirsiche, ſorlkosen, Pflaumen; kurzum jedes Obst uu das Gemüse sind ja nach der Ernte, auf m Lager, insoweit„lebendig“, als sie ge- die Stoff wechselprodukte ausscheiden, die an nur mit einem mehr oder minder be- aichtlichen Gewichtsverlust einhergehen, dern auch noch andere Wirkungen haben. beim Lagerobst unterscheidet der Kenner anntlich stets zwischen Erntereife nd Genuß reife und schätzt die betref- dude Sorte um so größer, je größer die Zeit- e zwischen beiden und damit auch die laltbarkeitsdauer ist. Legt man um aber eine frühe Apfelsorte mit einer lttelerünen oder späten dicht nebeneinan- ter auf die Horden, so können durch die Atmung des Obstes alle üblichen guten dauereigenschaften über den Haufen ge- ſorken werden, und die Späten werden mit een Früheren zusammen vorzeitig„genuß- Nel. Dieser reifungsfördernde Einfluß der pfellukt“ läst sich übrigens durch einen anz einfachen Versuch nachweisen: man let ein paar grüne Tomaten zusammen mit chigen reifen Aepfeln unter ein umgestülp⸗ uur grüne Tomaten ohne Aepfel. gerden die Tomaten in der Nachbarschaft er Aepfel sehr viel schneller rot sein als ie anderen, in deren Nähe kein Apfel lket. Die Nutzanwendung dieser Allelo- elne“— der Beeinflußbarkeit von Pflan- in untereinander— ist leicht. Man muß es nur wissen und sich danach richten. Achtung, neue Jungläuse in Sicht! Der Sommer 1949 ist ein rechter„Lause- mmer.“ Aber vermutlich haben wir Gar- knkreunde ein besonders unmelodisches led daven zu singen. Grüne Pfir- nlehläus e ziehen wieder einmal in dich- en Prozessionen die Stämme und sogar die Actzpfänle hinauf und hinab. Schwarze Uhnenläuse machen uns das Leben luer, Die Blutlaus, dieser früher am hesten gekürchtete Schädling unserer Apfel- auturen, tritt bei bekannt blutlausanfälli- n Sorten wie„Weißer Klarapfel“,„Cox lrangenrenette“ oder auch„Schöner aus Wkoop“ in großen Mengen auf, so daß man as dem Nachsehen und Pinseln gar nicht krauskommt. Vor allen aber ist Anfang ſugzust dle z weite Generation der liel beweglichen jungen San José- Schildläuse zu erwarten. Wo Ich etwas Verdächtiges zeigt, muß also un- noch einmal alles mit E 605 Folidol Hündin durchgespritzt werden,— die Rerensträucher einbegriffen. Lelder gibt es noch immer genug leicht ge und verantwortungslose Gartenbe- Aer, dle sogar völlig verseuchte Obstge- kölze ruhig stehen lassen, obwohl sie schon in Frühjahr bei der großen Pflichtspritzung zan amtlicher Seite die Auflage bekommen laden, solche gefährlichen Verbreitungsher- de zu entfernen. Wo dies immer noch nicht bechehen ist, sollte man eine Meldung beim wüchsten Pflanzenschutzamt, beim Garten- aut oder beim Verein nicht scheuen, da das meine Interesse an der Gesunderhaltung meres Opstbestandes wichtiger ist als jede betsönliche Rlicksichtnahme, dino— was mag das sein? zum Schluß kommt heute noch eine dene gärtnerische Sensation, deren Vor- ue ich auf Grund eigener Erfahrung nur betätigen kann. Habt ihr schon von Spiko“ gehört? Wahrscheinlich nicht, denn„Spiko“ ist eine Neuzüchtung, die eben tet erstmals im Handel erscheint: eine geuzung aus Raps, Grünkohl und Rübsen, de zich typmägig als halbhoher krauser in Glas,— daneben unter ein zweites Glas Dann Blätterkohl präsentiert und von der Land- Wirtschaftliehen Versuchssta⸗ tion Limburgerhof entwickelt wurde. Spiko wird im Spätsommer, zwischen Ende August und Mitte September, mit 20 bis 25 em Reihenabstand etwa wie Spinat ausgesät. Bei milder Witterung bringt er noch im gleichen Herbst eine Ernte. Aber sein größter Vorzug liegt neben ein wand- freler Winterfestigkeit in der ungemein raschen Frühjahrsentwicklung, die ihn durchschnittlich mindestens zwei Wochen vor dem ersten Winterspinat als schmack- haftes Frühgemüse und gleichzeitig oder später auch als vorzügliches Grün- futter für alle Kleintiere in futterärm- ster Zeit verfügbar macht. Was nach mehr- fachem Schnitt übrig bleibt, kann schließ- lich noch als Gründüngung unterge- schort werden und kommt dem Boden zugute. Die Kultur ist denkbar einfach, der Er- trag liegt meist noch höher als bei Spinat, da Spiko mehr Blattmasse bildet. Zuberei- tung in der Küche: entweder wie Spinat oder auf norddeutsche Art wie Grünkohl. Hier haben wir also tatsächlich eine neue Nutzpflanze, die viele Vorzüge in sich vereinigt und deshalb eine höchst erfreu- liche Bereicherung unseres„‚Gartenprogram- mes“ darstellt. Denn gerade für den Selbst- versorgergarten, dem möglicherweise auch ein paar Kleintiere zugehören, schließt Spiko eine Anbaulücke, um deren Ueberbrückung man sich bisher meist vergebens bemüht hat. Und der Preis? Spiko-Samen ist nicht teurer als Spinatsamen. Man muß ihn auch nicht etwa irgendwo von auswärts beziehen und irgendwelche geheimnisvollen Kultur- anweisungen dazu kaufen. Jedes leistungs- fähige Samenfachgeschäft wird in den nächsten Wochen Spiko-Saatgut vorrätig haben. Erst recht bei uns in Mannheim, wo der Limburgerhof als Geburtsstätte der neuen Pflanze gewissermaßen vor der Türe liegt. Rund um die Süwega Fast ist man versucht, dies Ganze als beglückendes Sinnbild einer— trotz aller gegenteiligen Erfahrungen—, unaufhalt- samen Wandlung zu nehmen: aus Festungs- wällen wurden in rund acht Jahrzehnten weitgespannte Parkanlagen. Und wo vor noch nicht allzulanger Zeit das„bunte Tuch“ des Militärs in der alten Garnison- stadt herrschte, blühen heute bunte Blu- men in schier unerschöpflicher Fülle. Die Frage, ob auch ein kleiner Ort in nicht unbedingt verkehrsgünstiger Lage das Wagnis einer solchen, als großer Wurf geplanten Gartenbau- Ausstellung mit dreimonatiger Laufzeit unternehmen kann, findet also schon von dieser Seite her ihre eindeutige Antwort. Denn wenn dieses Wagnis gelingt— und vieles spricht heute bereits dafür—, so dürfte die Stadt Landau damit dem Ziel einer neuen, ent- wicklungsfähigen Wirtschaftsgrundlage ein gutes Stück nähergekommen sein. Einem Ziel, das aller Ehren wert ist, zumal wenn es im Zeichen so schöner und sittlich un- angreifbarer Mittel angestrebt wird. Diese ideelle Wertung der SUWEGA schließt freilich nicht aus, daß man die Dinge im einzelnen auch kritisch betrach- ten und von den bisher allerseits reichlich gespendeten Vorschußlorbeeren gelegent- lich ein Blättlein abzupfen darf. Die Lei- stung als solche wird dadurch nicht ge- schmälert. Tu' Geld in deinen Beutel! Ist es den Landauern übelzunehmen, wenn sie aus einer, in diesem Landstrich so besonders bitteren Notzeit heraus jetzt am Fremdenzustrom verdienen wollen? Andere, größere Städte mit alter Veran- staltungstradition pflegen das nicht anders zu machen und quittieren den erwülischien Massenbesuch nicht minder mit leicht über- höhten Preisen für alles Drum und Dran. Man tue also Geld in seinen Beutel und zahle ohne zu murren den aueh für Ge- sellschaftsfahrten(laut Stadtratsbeschluß) nur um drei Groschen ermäßigten Eintritt, die teure Parkgebühr von DM 1, und die diversen„Viertele“, ohne die es dort nicht abgeht. Am Ende hat sich der Ausflug in die Südpfalz dann doch gelohnt, denn für sein gutes Geld bekommt man vieles ge- boten, was jedem Anspruch standhält. Vor allem ist das die Ausstellung selbst, deren reiche Fülle in einem Tag kaum be- wältigt werden kann, und die man eigent- lich öfter durchwandern sollte, um auch die stillen Schönheiten, die bildhafte Wir- kung der einzelnen Parkpartien mit ihren herrlichen alten Baumgruppen und den ge- schickt hineinkomponierten gartenkünst- lerischen Musteranlagen ganz in sich auf- zunehmen. l Da ist im Tler garten, der einleitend auch mit einer netten kleinen Uebersicht Huhn oder Stallhase?- Frage der Praxis Rechenexempel über Futter- und Flä- chenbedarf müssen 2 aller Vorbehalte gegen„Normen“ durchgeführt werden, und die in dem Ausgangsartikel Morgen-Gar- tenseite vom 16. Juli) gegebenen Zahlen dürften theoretisch einigermaßen stimmen. Die angenommene Produktion von 1400 Eiern auf der einen und 90 kg Fleisch Auf der anderen Seite ist reichlich optimistisch geschätzt und kann ruhig um ein Viertel niedriger veranschlagt werden. Auch hält sie sich bei heutigen Preisen wertmäßig un- gefähr die Waage. Man kann die Gleichsetzung sogar noch auf den Materlalbedarf für den Stallbau ausdehnen: Für einen Hühner- stall von 4 am Grundfläche mit wärme schützenden hölzernen Doppelwänden, Pult- dach und 3 Fallnestern benötigt man, eben- so wie für eine freistehende Kaninchen- stallung mit 14 Boxen(8070 K in 2 Etagen und mit leichtem Ueberdach, urige- fähr 1 chm Bauholz. Dabei verlangt der Bau dieser Boxen allerdings bedeutend weniger handwerkliches Können als ein gu- ter Hühnerstall mit Tür und Fenster und Lüftung. Stellen wir die Wünsche der Hausfrau und hre Bewertung der anfallenden Pro- dukte voran, so würden wir uns wohl für Hühner entscheiden; denn selbst wenn sie nur 1000 Eier bringen, so werden diese 5 1—— 5 5 2 8 5 2 3 1* 5—— 85 n 5 1— 2 HILL l — 4 1. „EIL 9 U 8 0 r * Lege 1 7 2 ze nest Hunner r 55 . 4 3 3 e U 17 1 5 5 1 5 1 5 2 2 4 5— f 8 4 3 9 0 4 — 285 U Grundriß zu dem„Musterstall für Hühner und Hasen“,(„Morgen“ Nr. 97) sicher wegen ihrer Frische und ihres hohen Gebrauchswertes den 30 Kaninchenbraten vorgezogen werden. Aber ebenso sicher ist es, daß dle Kaninchenhaltung arbeitsmäßig wenn auch nicht viel zeitsparender, so doch wesentlich anspruchsloser ist. Wenn wir wirklich alles Futter selbst erzeugen wol- len, 80 ist es abgesehen von der Beihilfe des Gartens erheblich leichter, für die Kanin- chen 200 qm Kartoffeln und Rüben zu bauen und 600 am Wiese zu pflegen, als für die Hübner 600700 qm Kartoffeln und Körner- frucht zu bauen und nur 100 qm Wiese zu nutzen. Und haben wir nicht genug eigenen Grund, so können wir oft genug beim Nach- barn Gras mähen, aber Kartoffeln und Ge- treide müssen wir immer bezahlen. Der wichtigste Unterschied scheint mir indessen in der Pflege zu liegen. Hühner müssen unbedingt pünktlich; immer zur gleichen Stunde versorgt werden; Kaninchen Warten friedlich und sind unempfindlich da- gegen, ob sie hren Futternachschub 2 Stun den früher oder später erhalten. Wir kön- nen ihnen auch notfalls mal eine große Portion Heu geben und sie 24 Stunden sich selbst überlassen. Gartenbau und Nachbar- schaft stören sie in keiner Weise; wenn aber Hühner nicht einen großen und sehr hoch eingefriedeten Auslauf haben oder die Gär- ten gut geschützt sind, dann reißt der Aer- ger über Schäden im eigenen und nachbar- lichen Garten nicht ab. Von den Schwie- rigkeiten und dem Risiko einer eigenen Aufzucht von Küken wollen wir gar nicht reden. Wer alle diese größeren Mühen der Hülmnerhaltung meistern kann, und seine Freude daran hat, insbesondere: wer seinen Hühnern einen weiten, freien Aus- lauf geben kann, in dem sie sich einen großen Teil des Futters selbst suchen, der wird sich auf die Dauer mit Recht für das Federvieh entscheiden. Als erste Stufe der Kleintierhal⸗ tung dagegen sind unbedingt die Ka- ninchen zu wählen. Erst wenn man sich selbst als Tierhalter an ihnen erprobt hat und weiß, daß Fütterung und Wartung gesichert sind, soll man zu Hühnern übergehen. Der Gartenliebhaber aber soll es sich nicht nur wegen des zehnmal so großen Mistanfalls überlegen, ob er die friedlichen Hasen gegen die gefähr- lichen Scharrer eintauschen will. Dr. U. S. hochwertiger Hühnerrassen und etlichen, aus Hellabrunn entliehenen Zootieren auf- Wartet, eine Steingartenpflanzung von gro- gem Reiz. Der Landauer Gartenarchitekt Herbert Müller hat sie erstellt und damit eine Meisterleistung feinster Anpassung an den natürlichen Rahmen und seine Höhen- unterschiede geschaffen. Dieser Gesamt- wirkung entspricht die liebevolle Klein- arbeit genauer Beschriftung jeder einzel- nen hier verwendeten Pflanzensorte, auf die der Gartenfreund mit botanischem Orientierungsbedürfnis großen Wert legt. Es wird nicht überall im gleichen Maße befriedigt: die an sich wunderschönen Stau- denkulturen im Bayerngarten zum Beispiel 8 18 1 L Südwestdeutsche Gartenbau-Ausstellung veranstaltungen der ersten Augusthälfte 6. bis 8. August: Gladiolenschau (Große Ausstellungshalle). 6. bis 7. August: Nachtrennen(Stadion 21 Uhr). 7. August: ASV Landau—1860 München (Stadion 15 Uhr). 7. August: Tagung des pfälz. Vereins für Naturkunde und Naturschutz(Pollichia). 7. August: Verbandstag pfälz. Elektroin- stallateure(Festhalle). 13. bis 15. August: Sonderschau: Obst, Gemüse, Blumen(Große Aus- stellungshalle). 13. August: Sommertanz Festhalle 20 Uhr). 14. August: ASV Landau Eintracht Frankfurt Main(Stadion 15 Uhr). 14. August: ASV Landau: Chorfest Tänze ab 20 Uhr Stadion) anschließend Feuerwerk. geben durch den Mangel solcher gründ- lichen Kennzeichnung zu manchem Rätsel- raten über Name und Art der zahllosen Gewächse Anlaß. Bajuvarisches Der Bayerngarten! Er liegt im Schi- lerpark und ist sozusagen ein Novum seiner Gattung. Zwar kennen wir nach üb- chem Sprachgebrauch vom Kindergarten bis zum Hoppegarten der Gärten mancher- lei. Allein den„Politischen Garten“ zu er- finden, blieb den Landauer Stadtvätern oder auch der Bayerischen Staatsregierung vorbehalten, die sicherem Vernehmen zu- folge zum Zweck eines anti-südweststaat- lichen Liebeswerbens um die Pfalz recht tief in ihren Staatssäckel gegriffen und eine sechsstellige Zahl auf ſhrem Konto Propa- ganda verbucht haben soll. Bisher vermochten sich die blauweißen Farben allerdings nicht so recht durchzu- setzen. Das große, dicht beim Eingang in original-bayerischen Rautenmuster ange- legte Blumenparterre, in dessen Mitte eine von bösen Zungen als„ausgezogene Bava- ria“ bezeichnete nackte Dame von fülligen Formen prangt, verharrt nämlich noch in schlichtem Grün, weil weder die weißen Petunien noch das lichtblaue Ageratum sich bisher zum Blühen entschließen konnten Im Schillerpark, wo übrigens auch das sehr ansprechend ausgestattete Hauptre- staurant mit einer großen, blumenumsdum- ten Tanzfläche zu finden ist, muß man sein Augenmerk ferner auf die Staudenanlage der bekannten Gartengestalter Kayser& Seibert, Roßdorf-Darmstadt, richten, Sie gehört in ihrer Vielseitigkeit und ihrer da- bei doch intimen Wirkung mit zu den Glanzstücken der SUWEGA. Goethepark und Messegelände Wer dagegen die weiten Durchblicke sucht, wird im Goethepark auf seme Rechnung kommen. Dort hat Gartenarchi- tekt Michael Mappes- Grünstadt unter Mitarbeit der pfälzischen Kreisgärtnerver- bände den„Pfalzgarten“ als Beispiel farbig belebter Grünflächen eingegliedert Im Goethepark steht auch der Isartaler Zwerg“, jenes entzückend eingerichtete be- zugsfertige kleine Holzhaus, das als Haupt- gewinn der SUWEGA-Lotterie die Be- guceher mächtig anlockt. Das Messegelände mit seinen vier großen Hallen und zahllosen Freiständen ist einer eingehenden Sonderbetrachtung wert Denn hier sind alle jene Dinge versammelt, die vom Fachbuch bis zum Holzspantopf, vom neuesten Patent-Schälmesser bis zum To- matenstangendraht den Gärtner und die gärtnernde Hausfrau am brennendsten interessleren. Dazu birgt die Haupthalle eine ständig wechselnde Heerschau aller Früchte und Gemüse, die der„Pfälzer Got- tesgarten“ in so verschwenderischer Fülle her vorzubringen vermag, während inmit⸗ ten der Erwerbsgartenbau sehenswerte Topfblumenkulturen zeigt. Mannheim in Landau So wollen wir gerade auf diese Ahtei- lung der SU WEGA noch ausführlich zu- rückkommen und für heute nur anmerken, daß auch Mannheim mancherlei zu ihrem Aufbau beigetragen hat. Haniel stiftete nicht weniger als vier Waggons Huminal für die Bodenverbesserung des Pflanz- grundes in den Parks und zeigt neben sei- nen Düngemitteln als wichtige Neuheit die modernen Wasserstaubanlagen mit Tegt-⸗ meier-Pralldüse. Auch Fischhumus-Dün- ger„Fito“ der Firma Otto Kaiser wurde für verschiedene Anlagen verwendet Das Badische Samenhaus E. Schmitt und das“ Süddeutsche Samenhaus Constan- tin& Löffler stellten Sämereien für Rasen und Blumenschmuck des Pfalzgar- tens. Finsterle schickte seine Perrot- Regner und Gewächshäuser auf dig Indu- strieschau. Zum Schluß sei endlich noch der muster- haft ausgestattete amtliche Ausstel- lungs katalog erwähnt. Neben reichem Bildschmuck und kulturvollen Beiträgen gibt er eine genaue Uebersicht der insge- samt 32 großen Gruppen, in die sich das Ganze dieser schönen und von allen Ver- gleichen unabhängigen Ausstellung aufglie- dert. Sie trägt— nehmt alles nur in allem — durchaus ihr eigenes Gesicht. M. S. An den Rand geschrieben Rotkraut will Stickstoff, wenn die Blätter trotz allgemein guter Pflege eine auffallend graurote Farbe zeigen. Wir geben Kopfdüngungen mit einem schnell wirkenden Stickstoffdünger wie Natronsal- peter oder Kalksalpeter. Auch Kalkammon- salpeter ist zu empfehlen. Man rechnet 7090 g je Liter Quadratmeter, Was unserer üblichen Lösungsmenge auf die 10 Literkanne entspricht. Höchste Zeit zur Bekämfung der Pflaumenmade Bei der Pflaumenmade fällt mir immer die Zeichnung eines Pflaumenbaures in einem vor langen Jahren erschienenen Witzblatt ein, der vergrämt aussieht, weil aus jeder seiner Früchte eine Made her- ausguckt. Darunter stand der Vers: „Der Pflaumenbaum schämt sien enurm, Aus jeder Pflaume schaut ein Wurm.“ Heute hätte der Baum hierzu keinen Grund mehr, denn wir haben inzwischen vieles über die Ursache der wurmigen, nicht verwertbaren Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen gelernt und wissen heute, daß die Pflaumenmade die Larve des Pflaumenwieklers ist: eines un- scheinbar gefärbten Kleinschmetterlings, der mit ausgebreiteten Flügeln etwa 1,5 em mißt. Zur Zeit geht es um seine zweite Brut, welche den Ende Juni bis in den August hinein fliegenden Faltern der er- sten Generation entstammt. Diese legen ihre Eler an die schon reifenden Fürchte, in denen die Räupchen das Fruchtfleisch um den Kern herum verzehren und die entstehenden Hohlräume mit ihrem Kot füllen. Die befallenen Früchte bbeiben am Baum hängen und reifen nur vorzeitiger. Nicht selten beträgt ihr Anteil bei mittel- späten und späten Sorten 50 bis 70 Prozent der Gesamterntel Ab Ende August sind die „Maden“ erwachsen und suchen ihre Win- ter verstecke auf. Die Bekämpfung der Pflau-⸗ menmade richtet sich vor allem gegen diese zweite Brut. Sofern keine örtliche Feststellung des Falterflugs erfolgt, sollte man das erste Mal gegen Mitte Juli ge- spritzt haben. Wo diese erste Spritzung unterblieb, ist es unerläßlich, sie jetzt um die Monatswende nachzuholen und eine, Typisches Schadbild der Pflaumenmade besser noch zwei weitere Spritzungen mit je 5—6tägigem Abstand folgen zu lassen. Als Spritzmittel kommen Nikotin mittel nach Gebrauchsanweisung und E 605 forte(30 g auf 100 1 Wasser) oder E 605 Foli do!(25 g auf 100 1 Wasser) in Frage. Bei den E- Mitteln darf von der Spritzbrühe getroffenes Gemüse erst etwa fünft Tage nach der Spritzung seerntet werden. Die oben genannten Mittel sind außerdem gegen Blattläuse Wirksam, die eben auch wieder stark àn unseren Pflaumenarten auftreten. 5 Prof. Dr. Jancke, Neustadt — Besuchen Sie un Fanz HalikI& ciE! seren Stand und Freilandschau auf der SUWE GALA NDAU F Haunuxin E 7. 2 Seite 8 MORGEN Optimismus der Baulustigen ist unberechtigt „Die steckengebliebenen Wohnungsbauten baben sich“, so beißt es in einem Bericht des Innen ministeriums Württemberg-Baden zur Frage des Bau- und Wohnungswesens, als schwere Vorausbelastung für das Wohnungs- bauprogramm 1949 erwiesen.“ Durch die Ver- öttentlichungen in Presse und Rundfunk seien, so beißt es weiter, bei„vielen Baulustigen zu optimistische Vorstellungen über die zinslosen Darlehen entstanden, die in vielen Fällen nicht erfüllt werden konnten“. Gegenwärtig sind für das Wohnungsbauprogramm 1949 in Württem- berg-Baden 15 Großbaustellen davon 3 im Landesbezirk Baden) vorgesehen, wobei jede Großbaustelle mindestens 50 Wohnungen um- kassen soll. Aus den Staatsmitteln für das Wohnungsbauprogramm 1949 wurden den schwerkriegszerstörten Städten und Landkrei- sen 20 Prozent(im Landesbezirk Baden 25 Pro- zent) der verfügbaren Mittel nach der Zahl der Kriegszerstörten Wohnungen vorweg zuge- teilt. Als Landesreserve behielt man in beiden Landesteilen je 1 Mill. DM zurück. Die Steckengebliebenen Bauten wurden als erste Dringlichkeitsstufe im örtlichen Bauprogramm behandelt. Wo Flüchtlinge in der Lage waren, einen ordnungsgemäßen Finanzierungsplan nachzuweisen, wurden sie bevorzugt behandelt. Die Finanzierung der einzelnen Bauvor- haben ist schwierig. Die Aufbringung der er- forderlichen Eigenkapitallen sei in einigen Kreisen durch Sammlungen oder durch den Abschluß von Kapital-Sammelverträgen vor- genommen worden. Die Aufbringung der er- stenen Hypotheken stieß im allgemeinen auf erhebliche Schwierigkeiten. Den emissiond- berechtigten Kreditinstituten in Württemberg Baden wurde ein erster Abschnitt von 21 Mil- lionen DM Pfandbriefemissionen genehmigt. Diese Pfandbriefe sind beinahe abgesetzt, ein zweiter Abschnitt von 23 Mill. DM, der schon genehmigt ist, kann zum Verkauf freigegeben werden Die Wiederaufbaubank hat beschlos- sen, 90 Mill. DM über die Realkreditinstitute für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stel- len. Ueber die Verteilung dieser Mittel und über die Darlehensbedingungen wird noch ver- handelt. a Zur Hergabe zweiter Hypotheken stehen den Landeskreditanstalten in Stuttgart und Karlsruhe bis jetzt im wesentlichen nur Mittel aus den Umstellungsgrundschulden und den Erlösen von Pfandbriefverkäufen zur Verfü- gung. Beides zusammen reicht jedoch bei wei- tem nicht aus, um den Bedarf an zweiten Hy- potheken im Rahmen des Wohnungsbaupro- grammes 1949 zu decken. Auch nach der Verteilung der durch das zweite Gesetz über finanzielle Maßnahmen zur Förderung des Wiederaufbaus und à⁊ur Wohnraumbeschaffung vom 10. März 1949 auf- gebrachten Mittel von 75 Mill. DM hält die Nachfrage nach unverzinslichen Staatsdarlehen zur Aufbringung des unrentierlichen Teiles der Baukosten an. B. Beginn neuer Gegenblockade Zu der neuen Anordnung der Vf W, nach der der Bezug von Glas und keramischen Waren aus der Ostzone der Genehmigung der Fach- stelle bedarf. wird im einzelnen bekannt: Diese Bestimmung trifft nicht nur zukünftige Geschäfte, sondern auch Lieferungen aus be- reits getätigten Abschlüssen. Ebenso umfaßt diese Regelung die im Wege des Transitver- kehrs erfolgenden Lieferungen. soweit sich die Herstellerbetriebe der Waren in der Ost- zone befinden. Der an die Fachstelle einzureichende Antrag auf Genehmigung solcher Importe muß Anga- ben über Lieferer. Art und Menge der zu be- ziehenden Ware. Stückpreise. Zahlungsbedin- gungen. Transportart und-weg sowie den Lie- ferauftrag enthalten. Die. Landeswirtschaftsverwaltungen über- wachen den Bezug von Glas und Keramik aus der Ostzone. Verstöße gegen diese Anordnung. die bis zum 31. Dezember 1949 gilt, werden nach dem Bewirtschaftungsnotgesetz strafrechtlich verfolgt. Lieferungen der Westzonen nach dem Osten Deutschlands und nach dem Ausland ebenso wie der Bezug von Erzeugnissen der Glas- und keramischen Industrie aus dem Ausland. der französischen Besatzungszone oder allen son- stigen deutschen Gebieten außerhalb der Bi- zone unterliegen dieser neuen Regelung nicht. Bu Altes Kraftfahrerlied frisch aufgewärmt. Die Arbeits gemeinschaft der Landesverbänhate der Bizone und der französischen Zone des Kraftfahrzeushandels und Gewerbes hielt laut Südena in Bad Dürkheim eine Tagung ab. in welcher u. a. der Anschluß der Ver- bände der französischen Zone an die der Bi- zone gefordert wurde. In den Verhandlungen kam zum Ausdruck., daß innerhalb der deut- schen Kraftfahrzeugwirtschaft der Nachhol- bedarf seit der Währungsreform auf verschie- denen Gebieten bereits gedeckt sei und daß sich teilweise schon ein Ueberangebot be- merkbar mache., so bei Batterien. Reifen und Lastwagen. Heute sei der Bestand an Nutz- kahrzeugen größer als 1938. müsse jedoch we- gen teilweiser Ueberalterung erneuert wer- Nachholbedarf bestehe bei Personen- wagen. Jedoch werde der Bedarf an Per- sonenwagen vermutlich zurückgehen. da er durch die hoben Anschaffungspreise und teu- ren Haltungskosten begrenzt sei. In abseh- barer Zeit sei mit größeren deutschen Lie- fer ungen und einem starken Angebot aus dem Ausland zu rechnen. Die Tagungsteilnenmer waren sich darüber einig, daß die Kraftfahr- zeugbenutzungs- Verordnung Sonntagsfahrver- bot) und die Bewirtschaftung der Treibstoffe unter allen Umständen fallen müsse. Die Freigabe der Treibstoffe würde die sofortige Regulierung des Marktes zur Folge haben., wie dies auch bei Batterien und Reifen der Fall gewesen sei.(Dena)) den. Schnellverbindung Frankfurt a. M.— Berlin Zur Verbesserung des Reiseverkehrs zwischen Frankfurt und Berlin wurde von der Deutschen Reichsbahn in Verbindung mit dem Deutschen Reisebüro(DER) eine kombinierte Bahn- und Autobusverbindung eingerichtet. Die Reisenden werden ab Frankfurt Hauptbahnhof mit einem Dieseltriebwagen bis Helmstedt befördert. Zu- steigemöglichkeiten zu diesem Triebwagen beste- hen in Fulda, Bebra und Göttingen. Ab Heim- stedt werden die Reisenden von Autobussen der Deutschen Touring- Gesellschaft nach Berlin-Char- lottenburg, Stuttgarter Platz, befördert. Vorerst verkehren der Triebwagen bzw. die Omnibusse nur an Werktagen nach folgendem Fahrplan: Frankfurt a. M. ab 6.48, Helmstedt an 12.13 Helmstedt ab 13.00, Berlin- Charlottenburg an 17.30 Uhr Berlin- Charlottenburg ab 7.46, Helm- halten. 35 5 8 Helrastedt ab 14.18, Frankfurt a. M. Stuttgarter Stadthalle bleibt in Trünhen fd 5 8 5. Nach einer Erklärung von Bürgermeister Rix Der Fahrpreis beträgt einfach 3. Klasse DM igt entgegen anderweitigen Meldungen gie 55,.—, 2. Klasse DM 66.—. Kinder bis 2 Jahren zahlen ein Zehntel und Kinder von 2—10 Jahren die Hälfte des Fahrpreises. Bei gleichzeitiger I. 6- sung von Hin- und Rückfahrt Ermäßigung von DM. 15,.— bis 20,.—. 8 liegt. Heizöl kessel, straße Straße 2. ten- heben. bekannt. Heizöl statt Kohle? Der Fachausschuß 3 Glerzeugnisse beim Landeswirtschaftsam hat sich mit der Frage beschäftigt, in Anbetracht der unbewirtschaftetes Heizöl stellen kann. 14, Südbadens Beamtengehälter sollen Wieder gezahlt werden. Die südbadische Landes beabsichtigt, Vorrangs der Zahlungen an die Besatzungsm notwendig gewordene 6%ige Kürzung der 55 Angestelltengehälter 3% sollen ab 1. und ab 1. November d. J. wieder 8 Eine Neuregelung der Zulagen der der Gruppen& und VII wurde dad dig. Die unteren Beamtengruppen so haltlich der Genehmigung der Teuerungszulagen unter schläge der Angestellten vom 1. Nachteilig wirkt sich de der mit etwa 10 DM bis 25 DM für 100 etwa auf der doppelten Höhe des Koh Dennoch kann das 2 fügung stehende Heizöl wirtschaftlich ves 5 Werden, wenn sich die Feuerung übern umstellen dann zu wenn die Kosten der Feuerun untergeordnete Rolle spielen. Die Verwend Heizöl kommt nicht nur für umbaufähige D. sondern auch für Keramik-Betriebe sowie für Lebensmittelbet vor allem Bäckereien, 9 teilen das Landesgewerbeamt Stuttgart straße 18, die Technischen Ueber wachungs in Stuttgart, Bebelstraße 48, in Karlsruhe be und in Mannheim, Richard- agg die Ende n ie Kohleny 1 ö Ersatz für 5 angespannten ausreichend läßt. Das trifft in 8 nur ei Ung vn Metall-, in Frage. Auskunft e regierung egen a 0 Glas- 0 allmählich August und weite ausge An aug Militärregie Angleichung an dle 8.. August ab er Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde nach Kurzer, schwerer Krankheit mein herzensguter, liebe- voller und treubesorgter Gatte, unser lieber Vater, un- ser lieber Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Otto Herrmann Elektro- Ingenieur versehen mit den heil. Sterbesakramenten im Alter von 45 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim-Feudenheim, den 27. Juli 1949 Nadlerstraße 30 Im Namen der trauernden und tiefgebeugten Hinterbliebenen: Liesel Herrmann geb. schmitt Beerdigung: Samstag, den 30. Juli 1949, 10 Uhr, Fried- hof Feudenheim. Am 27. Juli 1949 entschlief nach kurzer, schwerer Krank- heit im Alter von 45 Jahren unser lieber Mitarbeiter, Herr Otto Herrmann Wir verlieren in dem Entschlafenen einen verdienstvollen Elektro-Ingenieur unserer Bauabteilung und werden die- sem wertvollen Menschen stets ein gutes Andenken be- wahren. Mannheim, den 28. Juli 1949 Vorstand und Belegschaft der Rheinischen Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Plötzlich und unerwartet verschied am 27. 7. 1949 unsere Uebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwe- ster und Schwägerin, Frau Babette Leiß geb. Bor im Alter von nahezu 75 Jahren. Mannheim, den 28. Juli 1949 Drachenfelsstrage 3 In tiefer Trauer: Familie Julius Leiß und Kinder Karola Leiß Familie Philipp Nagel Familie Weitz und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 29. Juli 1949, 13 Uhr, Hauptfriedhof. Am 2. Juli verschied in Habana- Cuba kurz vor ihrer Rückkehr in die Heimat rasch und uner- Wartet unsere lb. Mutter, Groß- Mutter, Schwiegermutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau Anna Walkhoff geb. Lucae Mannheim-Neckarau Habana- Cuba EKirchheimbolanden In tiefem Leid: Elisabeth von Berg, Seb. Walkhoff Philipp von Berg Johanna Walkhoff, geb. Wunsch Ernst Walkhoff und Frau Angela, geb. Campiny Angelita Walkhoff Otto Lucae Für die erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Kindes Christa Jörger unseren herzlichen sagen wir Dank,. Familie Erwin Jörger und Angehörige Nadio- Apparate Plattenspieler Elektro-Herde auf Teilzahlung inn 5, 10 und 15 Monats- raten. 20% Anzahlung. LUXUS- SUPER ab 290,.— DMI. Führe sämtl. Fabrikate! RADIO BRAUSCH Mhm.- Waldhof, Oppauer Str. 28 Der Möbelbunker H. 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Juli 104 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 9 Ageinigungsprozeßi beendet Krise beginnt n Worten leitet das württembergisch- Arbeitsministerium seinen Bericht im Juni erfolgte Massenentlassungen ein. obwohl gegenüber den Vormonaten im un ein Rückgang in der Zahl der Anträge Ai Massenentlassungen eder Antrag auf Ent- Mieung von mehr als 25 Arbeitnehmern gilt Massenentlassungsantrag) zu verzeichnen 80 heißt es in diesem Berichte, deute der tand, daß von 50 eingebrachten Anträgen nit Absatzschwierigkeiten begründet wer- so daß in vielen Fällen die im Gesetz Nr. 5 vorgesehene vierwöchige Sperrfrist ge- Aist werden mußte, um die Arbeitnehmer Aallchst umgehend in den Genuß der Ar- losenunterstützung zu setzen. au gezultiert daraus die Frage: Betrachtet sich „ Arbeitsministerium Als Ministerium für der Ben ieitslosigkeit. oder als Ministerium für Ar- nich auzuſel: Ueber die Tarnkappe, die die Verwen- weitete agg der Mittel des Arbeitsstockes verdeckt, mut weren echten die Spalten dieses Wirtschaftsteiles Sestellen., Jull. Nochmals soll gefragt werden, an die a wird ste von den Parteien, von den Gewerk- Zust ab egtten und von der gesamten deutschen Hentlichkeit noch sehr häufig gestellt wer- Wie werden diese rund 200 Millionen DM. sen Betrag handelt es sich heute bei natlich anwachsenden Arbeitsstock) igen nicht v StadtelgſrendetT 8 noch d. i geht nient an, daß die öttentliche Hand nabe ze n Fürsorgelasten, sei 28 auch nur provi- Jg elch und als zurückzuzahlender Kredit ge- Jet, aut den Arbeitsstock abwälzt, denn er- gemäß leiden Provisorien an einer un- ſelklichen, dafür um 80 hartnäckigeren ſaerbaktigkeit. collte sen das Arbeitsministerlum wirklich U iaisterlum für Arbeit betrachten, a18s0 als Ministerium, das bloß für die Er- g von Arbeitslosigkeit zu sorgen hat, hatte es seinen Bericht anders formu- a müssen, weil es andere Wege beschrit- kätte, Der Bericht hätte lauten müssen: die Arbeitnehmer nicht auf den Genuß rbeitslosenunterstützung zu verweisen, den die ansonsten für Arbeitslosenunter- ung aukzuwendenden Mittel zur Behebung Absatzkrise eingesetzt. wurden Konsum- Wiederaufbaukredite gewährt.“ Jatimmt kindet sich die Möglichkeit einer ten Verwendung, wobei allerdings die b enleger solcher Maßnahmen nicht nur die der Arbeitslosigkeit gewahrt gebliebenen ſbeltnenmer gewesen wären, sondern die ge- ae Bevölkerung, die natürlich mehr daran ſaclent, wenn 1000 Arbeiter in Beschäftigung hen, volles Lohneinkommen beziehen, als en dlese 1000 Arbeiter, notdürftig stem- d, ir Leben fristen. lan möge dieser Erwägung den Beschluß „ Wissenschaftlichen Beirates der Verwal- gag für Finanzen entgegenhalten, der besagt, hraube dermaßen konfiskatorisch anziehen e, um dann etwa freiwerdende Mittel in- ſaleren zu können. Das behindert die Mög- c der Hilfsarbeiter Renkert seine Hütte mit em neuen Dach versieht, oder die Heinrich- hz. A. G. einen zertrümmerten Fabrikskom- Ftatt dessen werden Anträge auf Massen- zungen gestellt und müssen bewilligt face Aden, weil sonst die Betriebe wegen An- ö fe nmeins von Lohnschulden in Zahlungs- chherigkelten kommen. Die ganze Tragik fer plan wirtschaftlichen Verplanung von Ar- es- und Wirtschaftskräften tritt hier herr- en cn zu Tage. Die Kemter bewilligen, natür- t, herr a ner nach eingehender Prüfung der Sach- ollrülung ee etwas, was ganz selbstverständlich ist, D*¹ beschränken sich dabei auf eine Kontrolle, ih beckt überflüssig ist. denn es wird natür- lan ien keinem Unternehmer einfallen, in Zeiten ö kuehmender Kauffreudigkeit Arbeiter zu ent- rate II ien, im Gegenteil, er wird sich bemühen, rate Me er und mehr zu produzieren, mehr und 0 Ar Arbeitskräfte zu beschäftigen. Ke„ „late nsmäßige,—ů hrung D* Caf Nato i micti dec. cke lamm urnull den Alltag no/— Dll 3000 Algohoſ 0 27% WWasgen 0% DI ochen. ee e e Gläser ban: rauben. 75 75 Tue 70g cia ru. 10 0a Sccen 0.5 cal 7000. straße?%, Ml. Ilerschule e . lle fa hee g Tce 1 5 2 0 8 ne e, 2 ee ee Ao ohe gui: Hulelf e. ae Nei mpeg. 3 Zee Meg her OOονοννν Lea mbiut , 8 eee An Stelle von Brennholz können auch Sorben 0 warten und sonstiges Abfallholz verwendet 1 — Unter den Firmen, die Massenentle 8 beantragt haben, befindet sich auch et sche Bergin A. G. in Mannheim-Rheinau, die künstlichen Traubenzucker Dextrose) erzeugt (Siehe„Morgen“ vom 22. Juli 1949.) Die Wel- terbeschäftigung von rund 350 Arbeitnehmern scheiterte daran, daß ein Kredit in der Höhe von rund 1,5 Millionen DM verweigert wor- den ist. Volles Verständnis für die Verweige- rung eines Kredites, wenn der Schuldenmacher ein Bruder Leichtfuß ist, ein schlechter Wirt- schafter, der staatsverbürgte Kredite vergeu- det. Bei der Bergin ist auch viel Geld ver- braucht worden. Vergeudet kann man aller- dings nicht sagen, wenn die Trümmerstätte aus dem Jahre 1945 mit dem heute bereits zum Großteil wiederaufgebauten Betriebe ver- glichen wird, was natürlich Geld gekostet hat. Viel Geld, rund 1,5 Millionen oder sogar 2 Mil- lionen Mark. Nun wäre noch eine Einwendung möglich: a„Die Traubenzuckererzeugung ist erstens nicht so wichtig, denn der Trauben- zucker kann zu billigeren Preisen als der Ge- stehungspreis in Mannheim aus dem Auslande bezogen werden; zweitens, einen Betrieb zu finanzieren, der voraussichtlich lange, sehr lange Zeit brauchen wird, um seine Wieder- auf baufinanzierung zurückzahlen zu können, ist unrentabel, ist unwirtschaftlich. Im vorliegenden Falle sei dem entgegen- gehalten, daß es allerdings nur buf die kauf- männische Tüchtigkeit ankommt, mit der Kredit gewährt wird, wenn z. B. der ganze Prozeß der Holzhydrolyse, der darin besteht, daß zur sonstigen Nutzung unverwertbares Ab- fallholz in folgende Veredelungsprodukte ver- wandelt wird: Alkohol, Traubenzucker, Lignin- Preßmasse, Lignin-Filterhilfsmittel, Lignin- Briketts, selbst die Billigkeit des ausländischen gegen Dollarzahlungen importierten Trauben- zuckers geschlagen würde, wie aus unten- stehendem Diagramm ersichtlich ist. Zu den wesentlichsten Merkmalen eines Ge- sundungsprozesses der Wirtschaft gehört— ein Umstand der der Kenntnis des Arbeits ministe- riums indes entfallen sein mag, denn dieser Zustand herrschte vor mehr als zehn Jahren— auch die Bildung gewisser— selbstverständ- lich nicht zu überfüllter— Lagerbestände. Das aus der Hand in den Mund Leben sollte all- mählich aufhören, hierzu jedoch bedarf es einigermaßen Geldmittel, um Lagerbestände auch unterhalten zu können. Nun, man ist andere Wege gegangen. Das- selbe Land, das sich dazu gefunden hat, die Fa. Gebr. Kahlert Komm.-Ges. in Neckarzim- mern bis zum leichtfertigen Konkurs mit 200 000 DM zu finanzleren, obwohl Gebäude eee eee e und Betriebseinrichtung nicht 45 00% DM wert sind, hat den Trauberzückerprojekt-Kredit ver- weigert. Das Ministerium für Arbeit(losigkeit) beschränkt sein soziales Gefühl auf Arbeits- lose, nicht auf solche, die es werden können, deren Arbeitslosigkeit verhindert werden müß- te. Wenn man eine Lohnsumme von monatlich 100 000 DM zugrunde legt, so beträgt der Steuerausfall durch diese Massenentlassungen annähernd 24 000 DM. Ein ebenso hoher Be- trag wird nicht ausreichen, um den Ausfall an Arbeitslosen unterstützung zu decken. Da- für verliert der Staat zusätzlich noch andere Steuereinnahmen, wie Umsatz-, Gewerbes, Körperschaftssteuer und wie alle die anderen Steuern heißen mögen, die lediglich dazu dienen, den Mörder der deutschen Wirtschaft zu mästen und zu seiner Tod bringenden Tätigkeit anzuregen: die Verwaltungsbüro- Kratie. F. O. Weber 1)„Dextrose“ ist die wissenschaftliche Bezeich- nung für Traubenzucker, gleichgültig aus wel- chen Stoffen dieser gewonnen ist. „Dextropur“ ist die geschützte Markenbezeich- nung für den von der Deutschen Maizena AG. hergestellten Traubenzucker. „Silvose“ ist die geschützte Markenbezeich- für den von der Deutschen Bergin AG. herge- stellten Traubenzucker. Etatpolitik für jedermann Der Bürger muß wissen, wofür er zahlt Roi soleil. das heißt Sonnenkönig“. nen- nen die Franzosen Ludwig XIV. von Frank- reich, der das Schloß von Versailles mit einem Aufwand von 150 Millionen Franken erbaut hat, soll die Rechnungen für die Erbauung von Versailles mit den Worten verbrannt ha- ben:„Niemand soll es sehen, wieviel ich da- tür verschwendete.“ Das französische Königreich stürzte unter dem Aufruhr gegen die königliche Verschwen- dungssucht. Aehnliches Schicksal ward kurz vorher dem britischen Königshause beschie- den, dessen Ausgabenwirtschaft keine Ron- trolle duldete. Die Kontrolle der öffentlichen Ausgaben- Wirtschaft ist das A und O demokratischen Verfassungswesens. Ohne diese Kontrolle. die vom Volke selbst ausgeübt werden muß. wenn die Macht vom Volke ausgeht. was grundsätz- liche Voraussetzung demokratischen Denkens ist. ist eine wirkliche Freiheit der Nation un- vorstellbar. Solange die gewählten parlamen- tarischen Vertreter, die Budgetkontrolle un- abhängig ausüben können, mag es bel Be- stehen eines entsprechenden parlamentarischen Gremiums angehen, daß das Volk diese Kon- trolle den von ihm gewählten Abgeordneten überläßt, solange aber diese Mandatsträger des Volkes selbst in einem Abhängigkeitsverhält- nis zu den ausgebenden Faktoren stehen, also selbst Staatsbeamte sind, müßte— ähnlich wie in der Schweiz— das Volk über das Budget selbst abstimmen, um die Kontrolle wirkungs- voll durchzuführen. Doch selbst. wenn die Wahl völlig unabhän- giger parlamentarischer Vertreter gewährlei- stet ist. ist noch immer größte Publizität der Ausgabenwirtschaft erforderlich, damit das Volk seine Vertreter beauftragen kann, sei- nen Wünschen und Begehren bei der Ausübung und Durchführung der Kontrolle Rechnung zu tragen. N Der wirtschaftliche Beirat der Finanzver- waltung hat eine dritte Resolution gefaßt. die sich mit der in Deutschland bisher noch nicht so wie in Angelsachsen entwickelten Publizi- tät und Kontrolle der öffentlichen Haushalte beschäftigt, Der Beirat,. der„Brain Trust“, des Finanzdirektors Alfred Hartmann. emp- flehlt die Beachtung folgender Gesichtspunkte: Zur Sicherung einer nicht nur korrekten, son- dern auch den Erfordernissen der Wirtschaft- lichkkeit genügenden öffentlichen Verwaltung ist es erforderlich, daß jeder einzelne Bürger sich für die zweckmäßige Verwendung der von ihm aufgebrachten Steuerleistungen in- teressiert und selbst Kritik übt. Daher ist größte Publizität der Ausgabenwirtschaft an- zustrengen. Einzelvorschläge in dieser Rich- tung behält sich der Beirat vor. Das Rechnungsprüfungswesen ist aus allen Stufen der Verwaltung auszubauen und nach folgenden Grundsatzen zu entwickeln: Neben der sorgfältigen Prüfung der Sauberkeit und Korrektheit der Ausgabenwirtschaft ist ver- stärkter Wert auf Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Gutachten über Rationalisſerungsmöglich- keiten zu leben. An dem Prinzip der Unab- hängigkeit der Rechnungsprüfungsorgane ist festzuhalten. Die Rechnungshöfe sollen engen Kontakt mit den Parlamenten halten und die Abgeordneten. insbesondere die Präsidenten. des Parlaments und die Mitglieder der finanz- politischen Ausschüsse bei jeder sich bietenden Gelegenheit mündlich und schriftlich an Hand von konkretem Material auf die Bedeutung eines leistungsfähigen Rechnungsprüfungs- wesens hinweisen., Es dürfte in diesem Sinn erwägenswert sein, die Haushaltspläne der Rechnungshöfe überall zu verselbständigen. Innerhalb der Parlamente sollten auch qualifi- zierte Minderheiten Prüfungsaufträge erteilen und Wirtschaftlichkeitsgutachten anfordern Können. Ve. f Wer raubte dich aus- Der vom Verwaltungsrat eingebrachte Ent- wurf eines Gesetzes Über Holzeinsparung und Holzschutz ist vom Wirtschaftsrat dem ent- sprechenden Ausschuß mit dem Bemerken überwiesen worden, daß er verschiedene Män- gel aufweise und wohl erst im Bundesrat zur Diskussion kommen werde. Dieses Gesetz kommt reichlich spät, wenn man bedenkt, wie wichtig und brennend die Fragen sind, mit dem es sich beschäftigt. Die Einschläge in den deutschen Wäldern sind in den letzten 15 Jahren derart groß gewesen, daß auch, nur von einem Anschein ihrer nachhaltigen Nutzung nieht die Rede sein kann, In der Zeit von 1934 bis 1948 wurden im Durchschnitt 140 Prozent des Zuwachses genutzt und in den darauf folgenden Jahren war die Nutzung in den Waldungen des Vereinigten Wirtschafts- gebietes folgende: 1946 35,5 Mill. fm 235% des Zuwachses 1947 37,4 Mill. fm 248% des Zuwachses 1948 30,6 Mill. fm 199% des Zuwachses 1949 26,5 Mill. fm 176/ des Zuwachses Bekannt ist darüber hinaus, daß die„Demon- tage der Wälder“ in der französischen Zone noch weit größere„Ergebnisse“ im Verhältnis zum Zuwachs gezeitigt hat. Der weiter sin- kende Zuwachs dürfte im Jahre 1953 14,0 Mill. km betragen, und zu diesem Zeitpunkt soll der Einschlag ihm entsprechen. Wie wir der Be- gründung zu dem Entwurf entnehmen, be- trägt der auf das Aeußerste beschränkte Be- dark der Wirtschaft im Vereinigten Wirt- schaftsgebiet ohne den Bedarf der Besatzungs- mächte(Armee, Export) 25,0 Mill. fm im Jahr, — es würde also eine Fehlmenge von 11,0 Mill. tm entstehen, die nur durch Importe und Holz- einsparung ausgeglichen werden könnte. Dem- gemäß wird im Entwurf besonderes Gewicht auf Maßnahmen gelegt, die der Holzeinsparung dienen sollen. Wieviel bei der Verwendung von Holz gesündigt worden ist, das zeigt allein der Art. 4 des Entwurfs, in dem es heißt: „Rohholz, das zur Verwendung als Nutzholz geeignet ist, darf nicht als Brennholz aufge- arbeitet oder verwendet werden“, und der uns in die ersten Jahre nach der Kapitulation zurückversetzt, als das wertvollste Nutzholz in gewaltigen Mengen zu Heizungszwecken herhalten mußte. So wichtig die Maßnahmen zur Holzein- sparung auch sind. 80 werden sie nicht ent- fernt das Defizit zu decken vermögen. Das Problem greift in doppelter Hinsicht in das Gebiet des Außenhandels über. Einmal findet nach wie vor ein recht bedeutender Holzexport statt, obwohl Deutschland immer ein Import- land für Holz gewesen ist. Es wird eine schwie- rige aber dankenswerte Aufgabe sein, die Aus- kuhr dieses wertvollen Rohstoffs zu verhindern oder zum mindesten stark einzuschränken. du deutscher Wald? Auf der anderen Seite muß aber der Versuch gemacht werden, den Holzimport wieder stär- ker in Gang zu bringen, um einen Teil der Versorgungslücke zu schließen. Ein bedeuten- der Tell der Ausfuührländer, wie namentlich Rugland und die baltischen Staaten sind als Lieferanten ausgefallen und das Interesse in Europa konzentriert sich vornehmlich auf Im Zuge der sogenannten holländischen „Direktoperation“, die ohne Hinzuziehung oder Beteiligung von deutschen Stellen auch nur als Vertragspartner, exfolgte, wurden in Nordrhein- Westfalen insgesamt 570 000 Festmeter Holz eingeschlagen. Da- von wurde bisher noch in Reichsmark ca. die Hälfte bar bezahlt. Die übrige Hälfte soll in D-Mark bezahlt werden, für die die holländischen Dollaranweisungen be- reits erfolgt sein sollen, die jedoch bisher noch nicht freigegeben wurden, da noch nicht alle Unterlagen vorliegen. R.-H. Finnland und Schweden. Die neuerdings voll- zogene Abwertung der Finnmark dürfte das dortige Interesse für den Export belebt haben, und auch in Schweden besteht ein erhebliches Angebot, so daß die Lage auf dem Holzmarkt allgemein unter dem Zeichen einer Preisab- schwächung steht. Erst kürzlich haben die skandinavischen Länder ihre Exportpreise für Papfer um 15 bis 20 Prozent gesenkt und, wenn wir auf Deutschland zurückgreifen. so haben belspielsweise die südbadischen Sägewerke die Arbeit für den Export nahezu völlig eingestellt, da die Preise nicht mehr ausreichen. In Bayern wurde in den letzten Jahren eine Neuaufnahme der Privatwälder durchgeführt, als deren vorläufiges Ergebnis sich die er- schreckende Tatsache zeigte, daß die hiebreifen Bestünde in einem Ausmaß abgenommen ha- ben, der für das nächste Jahrzehnt nur eine ganz geringe Hauptnutzung zulänt. gut der Andefen Seite aber könntè die Beobachtung gemacht werden, daß in den bäuerlichen Wäl- dern z. T. recht erhebliche Durchforstungs- reserven vorhanden sind und zwar auch be- sonders in älteren Stangenhölzern. durch de- ren richtige erzieherische Behandlung größere Mengen von schwächerem Material(Gruben- holz, Papierholz) gewonnen werden könnten. Neben der Hemmung des Exports von Holz und der Förderung seiner Einfuhr und neben den Vorkehrungen gegen eine Verschwendung des Holzes käme also auch den rein forstwirt- schaftlichen Maßnahmen, unter denen die Durchforstung einen wichtigen Platz einnimmt, eine besondere Bedeutung zu.(VWD) Neue Tarife Bauwirtschaft, Konfektion Am 19. Juli wurde in Karlsruhe zwischen der Landes vereinigung Bauwirtschaft, dem Gewerkschaftsbund Württemberg Baden „Bau, Steine, Erden“ und dem Angestellten- verband ein Tarifvertrag zur Regelung der Gehälter der Kaufmännischen und techni- schen Angestellten in Württemberg-Baden abgeschlossen. Danach werden die Gehalts- sätze aller Berufsgruppen und Ortsklassen nach dem Stand des Tarifvertrags vom 12. Ok- tober 1948 um fünf Prozent erhöht. Auf die Beibehaltung bisher gezahlter Leistungszu- lagen oder sonstiger besteht kein Anspruch mehr. Sofern jedoch die bisherigen Bezüge höher sind als die sich aus diesem Tarifvertrag ergebenden Gehäl- ter, bleiben sie in der alten Höhe weiter be- stehen. Der Tarifvertrag trat am 1. Juni 1949 in Kraft. Er ist bis auf weiteres gültig. Zwischen der Sozialrechtlichen Fachge- meinschaft der Bekleidungsindustrie Würt⸗ temberg-Baden und dem Industrieverband Textil und Bekleidung Württemberg Baden wurde eine Urlaubsvereinbarung für die in diesem Gewerbe beschäftigten Arbeiter ge- troffen. Für Jugendliche unter 18 Jahren 7 übertariflicher Bezüge gilt die gesetzliche Regelung von 24 Arbeits- tagen. Der Urlaub für Arbeitnehmer über 18 Jahren beträgt bei einer Betriebszugehörig- keit von sechs Monaten bis zu vier Jahren 12, bis zu acht Jahren 13, bis zu 12 Jahren 14, bis zu 25 Jahren 15 und über 25 Jahre 18 Ar- beitstage. Wowe. Großmarkt Mannheim Auf den Märkten Württemberg-Badens machte sich das Massenaufgebot von ausländischem Obst ebenso wie auf den Verbrauchsplätzen der ande- ren Gebiete nachteilig bemerkbar, weil trotz reger Nachfrage beträchtliche Ueberstände verblieben. Auch bei Gemüse verzeichnete man Preisrück- gänge, die jedoch ohne Einfluß auf die schlep- pende Absatzlage blieben. Als Ausnahme gut ge- fragt blieben Tomaten. Begrenztes Interesse be- stand auch noch für Gurken, Karotten, Bohnen, Rotkohl, soweit es sich um qualitativ einwand- freie Ware handelte. Blumenkohl einh. 3050, Buschbohnen 20.40, Stangenbohnen 32—50, Gurken einh. 60100, To- maten einh. 160180, Tomaten holl. 130—150, Früh- Kartoffeln einh. 24—30, Stück-Rettiche 6—8, Früh- Erbsen einh. 2028, Wirsing 28-30, Weißkraut einn. 1416, Rotkraut einh. 30—46, Zwiebeln einh. 2436, Kohlrabi 2—4, Kopfsalat 7—18. Kirschen einh. 30100, Sauerkirschen 64—76, Stachelbeeren 70120, Heidelbeeren 124—130, Johannisbeeren rot 7080, Aprikosen einh. 140180, Pfirsiche einh. 50—80, Pflaumen einh. 24—60, Birnen einh. 4080. Birnen ital. 4080, Kepfel einh. 60100, Zwetschen einh. 2460. Mit Blindheit geschlagene Bank deutscher Länder Es ist bedauerlich, wenn Menschen mit Blindheit geschlagen sind. Bedauerlich wohl aber am meisten für den Blinden selbst. Wenn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit Blindheit geschlagen sind, dann kann dies unter Umständen sehr bedauerlich— nicht für sie selbst, sondern für die gesamte Bevölke- rung, für die wirtschaftlichen Kreise, in denen die Blinden maßgebliche Rolle spielen. sein. Des Eindrucks, daß Blindheit vorherrsche, daß Blindheit ausschlaggebend ist für die ein- geschlagene Tendenz und Anschauung der Dinge, kann man sich bei der Bank deutscher Länder nicht erwehren, wenn man hört, daß die leitenden Faktoren des Zentralnoteninsti- tutes der Ansicht huldigen, daß eine Senkung der Mindestreserven im Bankwesen nicht not- wendig sel, weil der Banken Liquidität zu gut ist. Freilich ist es möglich, den Brunnen zuzu- decken, erst wenn eine gewisse Anzahl voa Hinterbliebenen, deren teure Angehörige Als Leichen auf Brunnengrund ausruhen, gebiete- risch nach einer solchen Maßnahme schreien. Fahrlässig und leichtsinnig würde ein solches Vorgehen gescholten werden können. Daß aber das Geschrei dieser armen Opfer einer Leichen nicht scheuenden Leichtsinniskeit von den Leichtsinnigen überhört wird, nicht beachtet wird, das ist wohl doch Beweis von Blindheit. Nun ja, der BdL-Leiter Entschuldigung Ist, daß die reglonalen Bankaufsichtsbehörden so- wohl bel der Diskontsatzregelung(wo es um Verbilligung der Kredite geht) Schwierigkei- ten machen, als auch weniger Neigung haben, die Politik des leichten Geldes mitzumachen, als ursprünglich vermutet wurde. Eine merk-⸗ würdige Entschuldigung in Anbetracht dessen, daß dle regionalen Bankaufsichtsbehörden schriftlich und mündlich nur eines unermũüd- lch tuen, um Kredite zu betteln. Daß eine Zeit voll Wirtschaftlicher Schwie- rigkeiten eine Menge falscher Propheten er- stehen läßt, von denen der oder jener inflatio- nistische Politik propagleren möchte, ist selbst- verständlich, ist nicht Überraschend, daß aber zur gleichen Zeit von maßvollem Vorgehen gesprochen wird, von elastischer Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse, während die Sprecher, die sich solches Eigenlob erteilen, nicht sehen, was rings um sie herum vorgeht, das scheint wohl nicht nur verwunderlich, sondern entsetzlich. Vielleicht gehört zu dem Kapitel„Mit Blind- heit geschlagen“, auch die Feststellung der dL, daß sſeh maßgebliche Importeure mit dem Akkreditivverfahren einverstanden er- Klärten, denn bergehoch türmen sich die Tele- gramme, die der Depeschenbote täglich in die dl, zu tragen hat, in denen von Importeuren gegen diese Maßnahme protestiert wird, in denen die Importeure darauf hinweisen, daß innen nicht genügend Geldmittel zur Ver- kügung stehen, um die Akkreditive in der an- geordneten Art und Weise im voraus auszu- Jj6sen. Die Bd. stützt sich darauf, von„maß- geblichen“ Importeuren zusagende Zuschriften bekommen zu haben und daß lediglich„Klei- nere“, anscheinend„nicht zahlungskräftige“ Importeure diesem Vorschußverfahren abhold sind. 5 Vielleicht wird einmal die Bd die Schleier lüften Und erklären, welehe Importeure von ihr als„maßgeblich“ angesehen werden und ob es sich nicht nur um Elemente handelt, die eine aus unbilligen Währungsgewinnen oder sonstigen„geschickten“ Manipulationen ge- erntete Geldfülle im Schatten der von der Bd. ausgehenden Weisheit dazu benützen, um die unbequeme, weil reellere Konkurrenz aus- zuschalten, die nicht Gelegenheit wahrnahm, skrupellos Gewinne einzuheimsen. 5 Gilt noch immer Kriegsrecht auf dem Arbeitsmarkt? Die Arbeitsplatzwechsel- Verordnung vom 1. September 1939 ist von den Besatzungs- mächten, obwohl ihr Erlaß aus hilfsbedingten Gründen erfolgte, nicht aufgehoben worden. Dementsprechend unterlagen Kündigungen von Arbeitsverträgen auch noch diesen Vorschrif- ten, indem bei einer Kündigung die Zustim- mung des Arbeitsamts zur Auflösung des Ar- beitsverhältnisses eingeholt werden mußte. Kündigungen, die ohne Zustimmung ausge- sprochen waren, waren unwirksam.. Allerdings bedeutete diese Verordnung in keiner Weise einen Sozialschutz, denn bei der Prüfung dieser Kündigung ging man nicht von den sozialen Gesichtspunkten des Arbeitneh- mers àus, sondern, entsprechend dem Kriegs- charakter dieser Verordnung., von einer, wie es heißt, möglichst zweckmäßigen Lenkung des Arbeitseinsatzes. Nach Auffassung der Prä- sidenten der Landesarbeitsämter ist durch das Bonner Grundgesetz die Arbeitsplatzwechsel- verordnung außer Kraft gesetzt, da die bisher vorgeschriebene Zustimmung der Arbeitsämter für Kündigungen von Arbeitsverträgen nicht mehr erforderlich wäre. Hervorzuheben ist je- doch, daß die Vorschriften des Kontrollrats- pefehls Nr. 3 vom 17. Januar 1946 weiter gül- tig bleiben, die sich allerdings nicht mit der Regelung in der Arbeitsplatzwechsel- Verord- nung decken, denn der Kontrollratsbefehl Nr. 3 regelt das Monopol der Arbeitsämter für die Vermittlung von Beschäftigungslosen an freie Arbeitsplätze und verpflichtet die Be- triebe, den Arbeitsämtern von dem Wechsel des Arbeitsplatzes ihrer Betriebs angehörigen zu unterrichten, erfordert dagegen nicht eine vorherige Zustimmung des Arbeitsamts zur Kündigung. Es wäre wirklich wünschenswert, schon um unnötige Verwaltungsarbeit zu ver- meiden, daß nunmehr auf diesem Gebiet in Verbindung mit dem vom Wirtschaftsrat jetzt genehmigten Kündigungsschutzgesetz effektive Klarheit geschaffen wird. Ve. 5 1870 geht das AB Auf Sehunden genau ZERSA-CHRONO STAT Stunde für Stunde, Woche für Woche, Monat 8 VERKAUF SS n h 44356 für Monat, jahraus, jahrein, ohne Bedienung ische und ohne Wartung, mit und ohne Strom. ſchen 60 BIZ ERB A- Chronostat, die neue elektrische 8 1 Präzisions-Uhr. 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Neid ist Zersetzung der Liebe, aber zu- a 5 Wien ber Es geht hier um menschliche Eigenschaf- Gemüt und Gefühl bedarf. Fehlt es an die- sleich vie der Ehrgeiz(und die Eifersucht) Um den jetzt s4jährigen Asienforscher nach Berlin mit Hitler und seinen Beau hüstktien. ten, die aus der ordentlichen Geschichte her- ser Korrektur und ist der Mensch, um den eine Lücke in der Vernunft. Der Neid ist Sven Hedin ist es in den Nachkriegsjahren tragten gehabt habe. 1945 begann ſeh U ausfallen und einen Stich in das Krankhaft- es sich handelt ein nervöser Charakter, der eine ins Unbe wüßte abgedrängte, verkap- sehr still gewesen. Man sah ihn zuweilen in den Niederschriften des Buches, Mitte üpetos: 26 Entsetzliche der letzten Tage vor dem durch Enttäuschung und Hindernis in heim- selte Form des Protestes gegen das fremde das Stockholmer Schloß gehen, um seinen war es fertig. Ich ließ es aber im Schild Ikonen Wiedererscheinen Christi haben, das in der liche Zweifel geraten ist, so genügt der Ver- Glück, mit Beschämung und Gram des Ver- alten Freund Dr. Axel Munthe zu besu- kasten liegen und wollte mit der Her 1 Offenbarung des Johannes beschrieben ist. gleich mit Anderen, die mehr Glück haben, sagens verbunden. Sein Temperament ist chen. Doch seitdem dieser vor wenigen Mo- gabe warten, bis sich die Gemüter eth 90 85 Drohend und flüsternd. ganz Zwielicht und den Reizzustand entstehen zu lassen, den Wir verhalten. Anders als das des zu Aktion naten das Zeitliche segnete, verläßt er sel- beruhigt hatten. N Hinterhalt, stellt die„Apokalypse“ als letztes als Ehrgeiz bezeichnen. Meist nimmt der und Expansion drängenden Ehrgeizes. Er ten seine Wohnung am Norr Mälarstrand. Hedin erklärte, daß er zu den wen!. Buch des Neuen Testamentes gegen die Klar- Weg schon beim Kind den Anfang: es ist ist beschämtes Beobachten, verlorenes Unentwegt sitzt der rüstige Greis am gehörte, die vollkommen offen mi babvigsbate heit der Evangelien einen Fremdkörper dar, bequem und verführerisch, den Expansions- Lauern, Mißgunst und der verstohlene Schreibtisch des Arbeitsraumes mit dem sprechen konnten. Staatssekretär it Hie eint: 1 der uns wie ein heidnisches Kuckucksei vor- trieb in die Erziehung einzubauen und die Wunsch, auch dem Andern die Ruhe zu Blick auf den Riddarfjärden, über den sich habe bei den schonungslosen Fra ver! kommt, in dem mehr Verdächtigung, Miß. Lust den Nebenmann zu überholen, schul- nehmen. Es ist das dieselbe Stimmung wie der kühne Bogen der Westerbrücke zum Schreck manchmal mit den Knien 80 3 gunst, abergläubige Angst und rohe Gewalt zu Tage treten als Liebe, Vernunft und Licht des Glaubens. Fahl und grell in der Stimmung, mit einem symbolischen Schwei- gen in Mißgeburt und Zahlengeheimnis(die Sieben) gibt sie vor, um den letzten Zu- stand der Menschheit am Ende der Ge- schichte zu wissen, um den Triumph des Antichristen, den Kampf zwischen Himmel und Hölle, in dem die abtrünnigen Engel geschlagen werden, die Versiegelung der 144 000 aus allen Geschlechtern Israels(die eine Art Lebens-Berechtigungs-Ausweis empfangen), die ratenweise Vernichtung der übrigen Menschheit, damit die gerächt wür- den, die um das Wort Gottes willen erwürgt worden seien, Luth. Uebers., 5. Kapiteh, das Wiedererscheinen des Herrn und die Glückseligkeit des Tausendjährigen Reiches. Schon vor der Zeit der Gewaltstaaten, der Vernichtungslager, des Luftkrieges und der Atomwaffen hat es Menschen gegeben, denen das gottesdienstliche Temperament. der großen Kirchen nicht mehr genügte und die deshalb gottesdienstliche Reizmittel such- ten, in denen wieder weckende Stimme zu spüren und der Appell an die Bereitschaft der Seele im Sinne der klugen Jungfrauen von Neuem zu hören war. Sie schufen ei- gene Gottesdienste, predigten das Ende und preßten ihre Hoffnungen in den Gedanken der Auserwähltheit, wobei es ihnen eine Lust war, dem Volke vor den Türen den Wurm ins Fleisch zu setzen, Argwohn zu wecken gegen alles Gefühl der natürlichen Aufgehobenheit, das Vertrauen zur nächsten Stunde zu stören und mit der Sprache Bel- Sazars den Uebergang der Geschichte in die von Furcht und Schrecken, Sinnlosigkeit und Fluch beherrschte Auflösung anzukündigen. So wurde die Apokalypse zu einem klassi- schem Thema der erleuchteten Gemeinde, die sich durch die Farben des menschlichen Schlachtengemäldes und den Ritus des Glau- bens in einen hektischen Qual-Rausch und eine prahlende Feier ihrer Erkenmtnis ver- setzen ließ,— den Quacksalbern verwandt, die aus Iris und Nagel Krankheiten lesen und, was sie zu lesen meinen, jedem mit eigensinniger Bosheit vorhalten, ob er es Hören will oder nicht. Diese dunkle(übrigens von Gerhart Hauptmann in seinem„Emanuel Quint“ be- schriebene) Anmagung hat nun aber in der Gewalt, in den schreienden Menschen, dem Mord, dem Treubruch, der Lüge, dem Feuer, das vom Himmel fiel, und den Scheiterhau- fen, die entstanden, ein tatsächliches Milieu getunden, durch das sie scheinbar legalisiert Wird. Auch besonnene Geister, die Ge- schichte und falsche Symbolik zu unterschei- den vermögen, spürten die Aehnlichkeit, mochten sie an die Schlachtfelder, mochten sie an die rauchenden Städte, mochten sie an den Zusammenbruch der zu Rankes, Wilamowitzs oder Rilkes Zeiten für unver- lerbar gehaltenen Kultur des Gemütes den- ken. Und im Abfall von Wort und Sitte sind es besonders drei Eigenschaften ge- die ihm als Vorspann gedient und wesen, Geschichte gemacht haben,— mehr Ge- Schichte als der verherrlichte„Wille“: nämlich Ehrgeiz, Neid und Eifersucht. Wer sich in die funktionellen Hinter- gründe dieser psychischen Krisenherde ver- tieft, erkennt sofort, daß es keine elemen- taren Charakterzüge sind, die aus dem Mutterschoße mitgeliefert werden, sondern im Leben erworbene Reizzustände, denen eine individuelle Vorgeschicht und ein wie- derkehrender Grundmechanismus gemem- sam ist. Der Boden, auf dem der Ehrgeiz entsteht, ist ein angeborener, natürlicher, eigentlich also gesunder Expansionstrieb, der aber, wenn er nicht zu einem kulturlosen Instrument des Egoismus entarten Soll, einer ständigen Korrektur durch Rücksicht, — Kunstausstellungen und Im Mittelpunkte der diessommerkchen Eunstveranstaltungen in Belgien stehen die Van Dyck- Festlichkeiten, die Z⁊u Ehren des Künstlers von seiner Vaterstadt Antwerpen. wo er vor 350 Jahren das Licht der Welt erblickte, veranstaltet wurden. Das Geburtshaus des Künstlers in der Beren- dansgasse unweit des Groote Markt steht noch heute: es ist ein schmales. hochgiebeli- ges Anwesen, an dessen Stirnseite in großen Lettern die Bekanntgabe seiner heutigen Bestimmung prangt:„Cremerie van Dyck“, Das Haus ist beflaggt wie die ganze Stadt. durch deren Straßen sich Anfang Juli der herkömmliche„Ommegang“ mit einem aus Allegorischen Prunkwagen gebildeten Van Dyck-Zug bewegt hat. Die im Museum für Schöne Künste zusammengebrachte. von Ca- miel Huysmans, dem vormaligen Unterrichts- minister eröffnete EChrenausstellung urmnfaßt 350 Werke, die zum großen Teile aus dem privaten und öffentlichen Besitze Englands nach Antwerpen entliehen wurden. Unter den vielen Personenbildnissen, die ja den bleibenden Ruhm des Malers ausmachen, sticht ein einfaches Selbstbildnis des Künst- lers hervor, das er in der letzten Zeit seines nur 42 Jahre währenden Lebens anfertigte. In Brügge wurde um die Gestalt Ger- ard Davids berum eine Ausstelung nie- derländischer Prümitiven“ eingerichten. die sich ergänzungsmäßig an die vor zehn Jahren in der gleichen Stadt abgehaltenen Memling- ausstellung anschließt. Gerard David steht mit 23 Gemälden im Mittelpunkt. Um ihn herum gruppieren sich die Werke seiner Mit- Arbeiter und Zeitgenossen Adriaen Isenbrant, Ambrosius Benson und Albert Cornelisz. Wie Memling. der aus Deutschland kam, war David in Brügge ein Zugewanderter. Er kam aus den nördlichen Niederlanden und war in Oudewater bei Gouda geboren. hat aber zu- sammen mit Memling der Brügger Schule zu mäßig auszunutzen. Diese Eltern und Lehrer wissen wohl nicht, daß sich ein solcher Mechanismus des In-den-Vorder- grund-Wollens allmählich zu einem Zug des Charakters verdichtet, der die Vernunft überwuchert und schließlich alles beherrscht. Ungeheuerliche Kräfte vereinigen sich in einem zu Geiz entartetn Geltungsbedürfnis. Was einst eine Hilfe gewesen war für den um die Disziplin und den Lernerfolg der Klasse bemühten Lehrer, ein willkommenes Reizmittel im Gebrauch des um die Ver- setzung seines Sohnes besorgten Vaters, ist dann zu einem destruktiven Moment ge- worden, dem(auf das Ganze gesehen) über- geschichtliche Ausmaße innewohnen. Hat nicht der Ehrgeiz, schillernd in allen Farben, Deutschland auf dem Gewissen? Fat nicht Ehrgeiz Hunderttausende zu Tode gehetzt, Millionen zu Bettlern und Treibholz ge- macht? Hat er nicht das Recht geschunden und über die Idee der Freiheit gelacht,— hat er nicht einen Schub der Geschichte ins Rollen gebracht, der Europa aufs Spiel setzt? Das eben ist Apokalypse, metahistorisch, d. h. Ausdruck eines über die eigentliche Geschichte hinausgehenden Spätzustandes, in dem Nacht und Widersinn mehr zu bestim- men haben als die im geschichtlichen Auf- bau bewährten Kräfte. die der apokalyptisch orientierten Sekte, die dem, der das geheimnisvolle Wissen nicht teilt, die Unbeschwertheit verargt: nur die Versiegelten gelten. Eifersucht aber hat die blinde Ge- Walt des Ehrgeizes und die wurmende Qual des Neides. Die schmetternde Gewalt, die ihr anhaftet, steigt aus einer hysterisch for- cierten Vorstellung auf, die einen Exzeß des Fmpfindens entbindet. Eifersucht ist eine Gemütsbewegung von höchster Spannung, bei ihrem Stichwort bricht sie wuchernd durch alle Schranken der Klugheit. Ihre Be- sonderheit ist die Sucht, zu verdächtigen. Das Verdächtigen aber ist wieder Apoka- lypse: ist nicht das dormerlaute, grelle Ge- mälde der Offenbarung und ihrer Anhänger eine allgemeine Verdächtigung dessen, Was uns anderen natürlich, sicher und gleich- gültig dünkt? Fassen wir das Phänomen des Ehrgeizes so auf, dann haben wir es mit einem poli- tischen Thema von höchster Grundsätzlich- keit zu fun, das eine Schicksalsfrage der Menschheit enthält. Der Ehrgeiz ist die größte Gefahr, Neid und Eifersucht sind seine Trabanten. Werden die Lehrer, wer- den die Eltern es endlich lernen, die teuf- lichen Mächte zu respektieren, die sich hier sammeln? Dr. Karl Pintschovius Süden der Stadt spannt. Jetzt erfährt die Oeffentlichkeit, womit Dr. Hedin sich dort in den ruhigen Stunden der Nacht— er ist stets ein Nachtarbeiter gewesen— beschäf- tigte. In Kürze wird, wie wir bereits früher berichteten(vgl.„Morgen“ Nr. 88 vom 17. Mai), ein Buch von ihm erschienen, das seine Verbindungen zum„Dritten Reich“ schildert und ausführlich über seine Unter- haltungen mit den Nazigrößen berichtet. „Ohne Auftrag in Berlin“ ist der Titel. Noch ein weiteres Werk steht kurz vor der Veröffentlichung: Auf nicht weni- ger als 700 Seiten spricht Sven Hedin darin über alle großen Männer, denen er in sei- nem langen Leben begegnet ist. Es waren Kaiser und Könige, Glaubensfürsten und Staatsmänner, Wissenschaftler und Künst- ler in bunter Reihenfolge. Ueber das Deutschland-Buch äußert sich Hedin:„Ich habe es geschrieben, weil ich der Meinung bin, daß meine Erinnerungen und Tagebuchblätter historisches Material darstellen, das für die künftige Forschung von Wert sein kein. Seit 1935 habe ich stets ausführlich Tagebuch geführt, bis heute sind es 120 dicht beschriebene Bü- cher. Dadurch sind auch die Gespräche festgehalten worden, die ich im ersten Kriegsabschnitt während meiner Reisen Der akademische Dachdecłergeselle Die Ueber füllung und Proletarisjerung der Intelligenzberufe Als er sich hatte immatrikulieren lassen und seine eigene Bude bezog, hatten wir uns getrennt. Ein Jahr verging und dann kam eine kleine Postkarte von ihm. Ich sollte ihn besuchen, schrieb er, es gäbe viel zu bereden und ich freute mich sicher, ihn zu sehen. Da stieg ich in die Straßenbahn, um ihn zu besuchen. Es war alles so romantisch, wie es in einem Hause, wo ein Studiosus wohnt, sein soll. Man stieg eine enge, knarrende Treppe hinauf, welche Studenten wegen unerlaub- ter abendlicher Besuche gar nicht schätzen, man sah durch Butzenscheiben wie im vori- gen Jahrhundert, und in dem Treppenhaus roch es nach frischer Wäsche und gerösteten Kartoffeln. Je mehr man hinaufstieg, ver- breiterte sich noch ein Ruch von Zigaretten und Kaffee, und ich dachte, daß schon das zubere Air dasselbe geblieben sei wie zu meiner Studentenzeit. Man klopfte dreimal und dann tat die Wirtin auf, mit prüfendem Blick, reserviert, wie alle Studentenwirtin- nen. Dann wurde ich eingelassen. Mein Freund ließ sich vom Sofa hoch- federn und stand mit einem Satz vor mir. Er trug Arbeitshiosen, wie man sie auf dem Bau trägt und einen blauen Overall. Er streckte mir die Hand hin und schüttelte die meine kräftig. „Wie geht's fragte ich. „Der stud. phil. ist gestorben“, sagte mein Freund. Der Student hat umgesat- telt.“ „So?“ sagte ich.„Ein bißchen schnell. nicht wahr? Meistens tut man es erst später, wenn überhaupt.“ Dann unterhielten wir uns. Je gründ- licher mir mein Freund seinen Entschluß be- greiflich machte, desto mehr mußte ich ihm recht geben. Er hätte erst gedacht, sagte er, nur in Deutschland sei das so, daß der Aka- demikerberuf so überfüllt sei, daß er kaum mehr eine Aussicht auf entsprechende Be- schäftigung böte. Er hätte erst geglaubt, das sei eine vorübergehende Einzelerschei- nung, über die man doch nicht urteilen könne. Aber dann habe er begriffen, daß mehr dahinter sei und habe die Konsequen- dem Herrn stud. phil.?“ Antwerpen feiert van Dyck Fi Ilmbiennale in Belgien ihrem besonderen. auf handwerkliche und seelische Vornehmheit gegründeten Ruhm verholfen. Die Ausstellung ist international beschickt und zeigt außer Werken aus bel- Sischem Besitze solche von Sammlungen aus Wien, Lissabon, München, Zürich, New Lork. Paris, Lyon. Das im Seebad Knokke abgehaltene Zweite internationale Filmfesti- val brachte eine Schau von über 500 Bild- streifen. darunter aber nur wenige Ueber- raschungen. Zu Ehren der toten Filmregis- seure Griffith, Eisenstein und Feyder wurden mige von diesen angefertigte Filme vor- geführt. Bei der Preisverteilung in Anwesen- Beit der Minister Huysmans und Vermeylen Wurde die St. Michaelmedaille dem italieni- schen Fim Der Fahrraddieb von Vittori de Sica zuerkannt. 2 Stiin Streuvels. der flämische Meister- erzähler, beging in Ingoyghem, dem Dorfe, Wo er seit 50 Jahren wohnt, das Fest seines 78. Geburtstags. Er ist nach wie vor rüstig an der Arbeit und hat einen neuen Roman „Beroering over het Dorp“(Aufregung über dem Dorfe) erscheinen lassen. Es ist eine ein- fache. unter einfachen Menschen spielende Geschichte. worin die Breite der Streuvels- schen Erzählungskunst eine größere Straffung als bisher aufweist. Das Buch ist 50 Jahre nach den ersten Werken erschienen, die Streuvels, der damals noch das Bäckerhand- werk ausübte., in die Welt gehen ließ. Dr. F. M. H. Hans Grader Es sind nur wenige Blätter, die der junge Mannheimer Künstler Hans Gräder im Foyer der Alster-Lichtspiele ausgestellt hat, aber sie geben eine charakteristische Aussage über sein Schaffen. Mit klarem, zügigem Strich, sparsam K. le Senlert, zen gezogen. Er holte mir eine Notiz aus seiner Schublade und gab sie mir zu lesen. Es war eine Meldung aus Oesterreich. Dort, so stand geschrieben, hätten die In- telligenzberufe an einer katastrophalen Un- terbewertung zu leiden. Wie überall, so gehorche auch dort jeder Beruf dem Gesetz der Nachfrage und des Angebots. Nur der Mangel an Facharbeitern sei groß. Dagegen halte der Zustrom zu den Universitäten un- vermindert an. Heute seien in dem Sieben- millionenstaat zweihunderttausend Kopfar- beiter überflüssig. Diese Erscheinung führe dazu, daß die österreichische Intelligenz ver- proletarisiere: so verdiene ein Dachdecker beispielsweise im ersten Gesellenjahr Zwei- einhalbmal mehr als ein junger Arzt, aber auch ein Platten- und Fließenleger nach dem vierten Gesellenjahr einhalbmal soviel als ein staatlicher Richter, während die Ein- künfte eines Universitätsprofessors jene eines Mischers im Bäckergewerbe nur un- wesentlich übersteigen. Auch aus Ländern, die von Kriegsge- wirren und Kriegsschäden unberührt ge- blieben sind, wird ein steigender Sog zu den Hörsälen gemeldet. Aus der Schweiz hören wir, daß die Universität Zürich seit 1939 bis heute rund ein Drittel mehr Studenten hat. Die Eidgenössische Technische Hochschule hat von 1939 bis heute ihre Hörerschaft verzehnfacht. Es ist selbstverständlich, kla- gen die Professoren, daß bei diesen Verhält- nissen, bei dieser Ueberfüllung in Hörsaal und Institut an eine Ausbildung wie vor dem Kriege nicht zu denken ist. Es ist ganz klar, sagen die Arbeitsämter, daß diese Unzahl Kopfarbeiter niemals ihrer Ausbil- dung entsprechend beschäftigt werden kann. Gute Akademiker sind genügend da. Es fehlt überall an Handwerkern und Fachar- beitern. Diese beiden Berufe sind die große Chance, die große Sicherheit. In Deutsch- land, in Europa und auch in Uebersee. Was das soziale Vorurteil anbetrifft: ge- rade bei uns in Deutschland zeigt ès sich am deutlichsten, wie sich Klassen und Stände in wenigen Jahren verschieben kön- nen. Wer will es heute genau sagen, wer zum unteren Stande gehört und wer zum zeichnungen sehr sicher hingesetzt(Straßen- bild). Nicht minder sicher in der Erfassung des Wesentlichen und des Wesens der Darge- stellten erscheinen die Porträtstudien, zart und duftig die Bleistiftzeichnungen. Auch die far- bigen Blätter, Aquarelle und Temperabilder lassen aufmerken. Sie sind sachlich und zu- gleich expressiv. Wieviel an Stimmung gibt etwa das Blatt„Staniol“, in dem Farben und Linien zugleich gültig aussagen. Es lebt darin die melancholische Weite des russischen Lan- des, die trostlose Oede und Nüchternheit von Industrievierteln und in dem dämonisch, un- heilschwangeren Himmel das Inferno des Krieges. 80 klein diese Ausstellung ist: sie verdient Aufmerksamkeit. rel Die Waldenser in Deutschland In dem kunsthistorisch wie geistesgeschicht- lich gleichermaßen bedeutenden württembergi- schen Kloster Maulbronn feierten. wie be- reits kurz berichtet. die Waldenser-Gemein- den den 250. Geburtstag ihrer Einwanderung nach Deutschland. Den Höhepunkt bildeten die Aufführungen des Festspiels Henri Ar- na ud“, von dem Ulmer Pfarrer August Ebert geschrieben. Eine historische Bildfolge um den berühmten Führer der Waldenser: wie er nach der Aufhebung des Edikts von Nan- tes(1685) seiner verfolgten und vertriebenen Gemeinde beisteht wie die Waldenser mit Schwert und Bibel sich ihre Cevennen- Heimat zurückerobern. wie sie dann doch der Unter- drückung und dem Glaubenshaß weichen müs- sen, und wie Arnaud seine Getreuen schließ- ch fort in die Fremde führt. In Schöpenberg bei Maulbronn wirkte und predigte Vater Ar- naud weiter bis zu seinem Tod. Dr. Walter Eggert(Heidelberg) hatte das Spiel drama- turgisch gescnaickt bearbeitet. Alfred von Bek- kerath schrieb eine auf alten Melodien auf- bauende Musik dazu, Friedrich Prüter Gadi- sches Staatstheater Karlsruhe) spielte inmitten Eines Laien-Ensembles würdig und ergreifend den altn Arnaud. und Dr. Eggert selbst hat es auch in einer atmosphärisch starken. vor allem auch bildhaft schönen Freilicht-Aufführung in- S-E. oberen? Wieviel Existenzen der einstmals wohlhabenden Schicht hat ein unverschul- detes Schicksal nach unten geworfen, wWo sie sich nie mehr erheben können und wie- viel andere gibt es, die sich nicht an den Platz vorarbeiten können, der ihnen nach Kenntnis und Ausbildung gehörte? „Ich habe mir einmal unser Familien- album angesehen“, sagte mein Freund,„und mir meine Urgroßväter betrachtet. Es sind, wie fast in jeder Familie, Handwerker da- runter. Ich muß immer wieder staunen, wozu es diese Leute gebracht haben. Was haben diese alten Spezialisten, diese Bastler, Boßler und Grübler nicht alles zustande ge- bracht, wie viele Erfindungen und Patente sind gerade von den kleinen Fachleuten an- gemeldet worden? Welch ein Künstler war ein Uhrmachermeister, welches Talent ein Mechaniker, welches Genie oft ein Maschi- nenbauer! Man sollte es nicht glauben, was mit einer gründlichen Ausbildung und einer Unlermüdlichen Beschäftigung mit der Ma- terie zu erreichen ist.“ „Ist es nicht unverhältnismäßig an- strengend auf so einem Bau?“ fragte ich ihn.„Kannst du das aushalten? Du bist doch ein Neuling?“ „Ich bin ein Neuling gewesen!“, lachte mein Freund.„Die Zeit der Muskelkater ist vorbei. Es ist alles Gewöhnung. Man merkt es später gar nicht mehr. Später wird es aber umso schwieriger: man bekommt den Muskelkater in den Kopf! Es ist nämlich nicht zu glauben, was man alles wissen muß, um ein Dach richtig zu decken. Da reichen tausend Kniffe nicht, außer dem, was man ohnehin können muß. Du siehst, es ist gar- nicht so geistlos, Arbeiter oder Handwerker zu sein.“ Er begleitete mich die Treppe hinunter. Es roch auf einmal nicht mehr romantisch. Die Treppen knarrten umsonst, das Licht der Butzenscheiben schien ziemlich unange- bracht. Aber wer will das wissen? Im künkten Stock, wo die Wände schon schräg sind, wohnte ein junger Dachdecker. Wer Will wissen, was junge Dachdecker denken, Wenn sie abends nach Hause kommen? Und ob es nicht sogar romantische Dachdecker Sibt? Florian Kay Theaterstadt Unter neuer künstlerischer Leitung in die neue Spielzeit „Die Stadttheaterzeiten der Bildungsphili- ster sind vorbei“ sagt Hannes Tannert. der neu berufene Intendant des Theaters in Baden- Baden. Er ist gewillt aus dem Baden-Badener Theater eine Bühne von persönlicher Eigenart zu formen. In unserem Barocktheater der Jahrhundertwende muß ein Stück wie Drau- Ben vor der Tür“, das ich sehr liebe. ohne Re- sonanz bleiben. Dagegen findet die geistvolle Unterhaltungskomödie. vor allem auch auf musikalischem Gebiet. hier ihren natürlichen Rahmen.“ Sie nimmt denn auch den breitesten Raum im wohlüberlegten Spielplan 1949/50 ein. Das neue Baden-Badener Theater wird die amü- sante Unterhaltung pflegen und zugleich lebendigen Anteil an der Produktion der Ge- genwart nehmen, ohne sich dabei auf eine ein- seitige geistige Linie festzulegen. Das Salz- burger Große Welttheater- von Hoffmanns- thal oder Werfels Lied der Bernadette“ zum ersten Mal hier in Bübhnenbearbeitung., stehen ebenso auf dem Programm wie der Till Eulenspiegel! von Weisenborn und das Wel- leicht bühnen wirksamste Stück Sartres „Schmutzige Hände“. Auch Experimente mit Uraufführungen will Tannert nicht scheuen. Dagegen sind die Klassiker nicht vertreten: „Sie wirken heute museal. wenn sie nicht vir- tuos gespielt werden“. Hannes Tannert hat sich als künstlerischer Leiter des Bremer Schauspielhauses seinerzeit einen Namen gemacht und war zuletzt Inten- dant des Theaters der Jugend in Stuttgart. Der Südwestfunk holte ihn nach Baden-Baden. Die Engagements sind noch nicht abgeschlossen, aber Darsteller, die sich bereits auf anderen großen Bülmen bewährt haben. konnten ge- wonnen werden. Hilda Engel kommt ebenso Wie der Tenor-Buffo Erich Elstner vom Metro- poltheater Berlin. Sonja Karzau gehörte zu den erfolgreichen Darstellerinnen der Fal- kenberg-Bühne in München und spielte zuletzt im Landestheater Darmstadt. Mit bekannten und später gestand er dem Schweden sell Befürchtung, es hätte„schief gehen“ h nen. — Als d int teste K 2 s das interessanteste Kapitel ge— Buches bezeichnete Hedin 0 Aba über die stundenlangen Besprechungen Hitler und den Männern seiner nahem Umgebung.„Ich habe unmittelbar data ulbrü So versicherte er,„alles niedergeschriehen Vielleicht habe ich dabei das eine oder d. berlin. dere vergessen, nie aber schrieb ich etiz tlkanisc Was nicht gesagt worden wäre. Mit meinen tag bel Sympathien oder Antipathien habe ich H zugust ler gegenüber nie zurückgehalten, ehe große Buch„Deutschland und der Weltfriete engen das in Deutschland in einer Millionenau ent gev lage verbreitet werden sollte, durfte nh schlanc erscheinen, weil ich es ablehnte, mene ig zur V. Kritik an der Einstellung des Dritten Re, seien, ches zur Frage der Juden, des Christen ige genü tums, der Jugend usw. zu modifizieren, Ic ert we Funk wechselte ich in dieser Angelegenhel Stadt mehrere Briefe, in denen er den Stand a Wass punkt vertrat, daß ein totalitärer Sta Luftbr keine Willens- oder Meinungsäußerung zu% Neben lassen könnte, die nicht vom Staat gelen ien sofort Wäre.“ 5 5 10 Ii blieber Als Hedin im Frühjahr 1941 Cöring be brütet suchte, machte dieser nicht die gerne den ve Andeutung von dem bevorstehenden u elt 81 griff auf die Sowjetunion. Hitler wer d lan Be zuletzt peinlich darauf bedacht gewezeg de, At. daß nichts unternommen wurde, was de des 1 Sowjets mißtrauisch machen könnte, Aud Abritisck als die Finnlandfrage berührt wurde, g en nun Hitler ausweichende Antworten. Er in faster seine Vertrauten schienen jedoch nach He belörde dins Ansicht einen Zusammenstoß mit fuß, land für unvermeidlich zu halten. Hen] Abe erklärt:„Als ich das Schicksal Napolen freiburg und Karls XII. erwähnte, entgegnete men komm: mir: Ja, das war damals! Heute hat schl Pier! die Lage vollkommen gewandelt. Die Tech fumittag nik hat uns ganz andere Mittel an die Hauch ein. gegeben. Mit unseren Flugzeugen und Pang Albert. zern spielen Rußlands Weiten keine Buh ber, Pre mehr.“ Diese Sicherheit habe Hitler w n Lehrke scheinend auch bewogen, seinen Ostfellaghme un- so spät zu beginnen. In wurde Im Oktober 1939 sprach Hedin mit Hüfte Gene ler und Göring über die Möglichkeit ens! er friedlichen Vergleichs mit den Westmächſener ber ten und bot seine Vermittlung an.„Ich ae mbnne von dem Gedanken beherrscht, einen el e 5 krieg zu verhüten, da ich voraussah, daß e für Europa jene unglücklichen Folgen bf ben müßte, die nun jeider Wirklichkeit ef n Ge worden sind. Alle Probleme, die damals at. einem Friedensschluß erwachsen Wäre hätten später geregelt werden können Hedin meint, daß ein siegreiches Deutsc land Europa vor materieller Not kewal en Lehre * gugene hätte, vermochte sich jedoch nicht dari zu äußern, wie es dann mit der geisti Not geworden wäre. Und die Zukunftsaussichten für Fultpffmtsisch und die Welt hat Sven Hedin folgende le 5 nung:„Ich glaube nicht, daß durch die A Hi hebung der Berliner Blockade und dur vew v die Außenminister- Besprechungen die L nersta, im Kern verbessert wird. Die Sowietunatg Oper andert ihren Standpunkt nicht— man Si atiche es ja in China. Die Vereinigung der Nam f Uhr na munisten in China, Korea und Burma ten. gen die Angelsachsen läßt jedenfalls Afgzelten Kriegsvorbereitungen schließen. Hinsen ſun post lich China ist allerdings zu sagen: Die Ch nesen sind wiederholt von fremden Vollen erobert worden, aber noch nie vert 11 die Eroberer die chinesische Bevölkeri zu assimilieren. Stets war es China, das d.. Fremden assimilierte. Aus diesem Grin 1 glaube ich auch nicht an ein dauerte 155 kommunistisches China,— übrigens ge ſalang so wenig, wie ich mir vorstellen Kann, dt fate. Rußland für alle Zukunft kommunists bleibt.“ V ſies find Baden-Baden Nau Vashing bc obere Künstlern soll über Gastspiele verbanden Gherk werden. ebenen Selbstverständlich reicht die Wirtschett in dtp. Basis von 30 000 Einwohnern in Baden- Bene] london. nichts aus, um ein Theater zu tragen. Suben J dei 0 tionen der Stadt und des Südwestf unte e kt fo erst die finanzielle Grundlage. Darüber u ite ers aus aber strebt die Theaterleitung nach Erpel, Jaescne sion. sie wird komplette Auffünrungen andere Reisen schicken: nach Rastatt. ins Murg is meiste nach Bühl, allmählich hofft man. den% eln. Bf westdeutschenn Raum und das Bodesee n amer zu erobern und schließlich zu einem f 10 An: digen Ensemble-Austausch* den 1 fee ker deutschen Bühnen zu komme a ser Frankkt kntsche 0 Mittwy Kulturnachrichten Seinen 75. Geburtstag beging in dieser Arden w gen der als hervorragender Landschaften erlkanj kannte Maler Hermann Göhler- Karta bentche Professor Göhler, der aus Neustadt a. dc ſuzeug stammt, aber schon in jungen Jahren 10 derli Karlsruhe kam, wirkte viele Jahre bündig pute a als Leiter der dekorativen Malklasse an erh Karlsruher Kunstgewerbeschule. beseelt 1 Der Bildhauer Professor Josef bon Hustellut wurde am Mittwoch von der Münchener. ballen rufunsskammer wiederum als„micht be 5 ten“ erklärt. Der öffentliche Kläger bat g feen Einstufung Thoraks als Aktivist beantragt a de Berufungskammer stellte sich auf den 8 12 8 punkt, Thorak sei nicht als Nutznießer d feiner sehen.(dena) ch ure Berlin. Der Schriftsteller Heinrich zerkaulen g, da Kut von einer Kasseler Spruchkammer als uche fer eingestuft. Er hat. wie dena in dig gene ae neus sammenhans berichtet, im Oxctober 1940 Gel dern Posten als Dramaturs am Stadttheater it edo in Thüringen aufge. weil er den Wbt Fralstgg in die SED abgelehnt hatte. Der dn n des lebt seither in Witzenhausen(Hessen).