utlicht unter Lizenz Nummer 5 10 awortliche Herausgeber: bun Ackermann. E. Fritz v. Schilling 1. uon, Druek. verlag: Mannheim * Am Marktplatz un geiz e 51. 44 152. 4 153 des J konten: südwestbank Mannheim meine Bankgesellschaft Mannheim beckkonten: nne Nr. 300 16 Berlin Na. 981 35 verlangte l ber- der Verlag einerlei Gewähr Kripte Nannneimer ORG E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesenäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 5 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises gang/ Nr. 152/ Einzelpreis 0,15 DN Veit löst aul ekannte len egart,(DEN) Der württembergisch- das no de Wirschaktsminister Dr. Hermann hat Anweisung zur Auflösung der wirtschaftsämter bis spätestens 31. De- gegeben. Die Restbewirtschaftung ach der Aufhebung der Landeswirt- zamter durch das Landwirtschafts- erium abgewickelt werden. Die Be- Aich aktung erstreckt sich zur Zeit noch Vieren ohe, Eisen, Ne-Metalle, Treibstoffe Datientel bergie. 'oaktipe ö 80 geſſcgweststaat durch Bundesgesetz? e ltgart.(tz- Eig. Ber.) In gut infor- Jen politischen Kreisen rechnet man da- daß die SPD-Fraktion auf Initiative Ester A prof. Carlo Schmid als eines der Zusa Bundesgesetze das der Grenzregelung ist noch gawestdeutschen Gebiet vor den Bun- 8 dies bringen wird, falls dieses Problem Zusammentritt des Bundesparlaments echon durch die Ministerpräsidenten man ni beteiligten Länder gelöst worden ist. zu jede burchsickern dieser Nachricht dürfte Iteise um den südbadischen Staatsprä- r en Wohle b zu einer Beschleunigung Besprechungen veranlassen, da bei d der ge Staatenbildung durch den Bund für z Ist d burchfechtung der von Südbaden ge- Hlinische chten Sonderregelungen nur geringe urch einten bestehen würden. Die sozialde- n glauhſtetische Initiative wird voraussichtlich „on den beitragen, den in Stuttgart seit länge- zanischeh leit er warteten Freiburger Vorschlag rbindun nen Staatsvertrag noch vor der Bil- Wissen des Bundestages unter Dach und Fach Schkizh ungen. ae Nach Howley auch Kotikow'ꝰ? men giberlin.(AWRM-Eig.-Ber.) In politischen en der Ostzone wird es für wahr- greeinch gehalten, daß nach der Rück- ſfterklärung des amerikanischen Stadt- mamdanten von Berlin, General Ho- J auch der sowjetische Kommandam, ral KO tik o-, demnächst seinen hen verlassen wird. Man erinnert da- daß nach dem Bekanntwerden der berukung General Clays auch Marschall ebenpra⸗ rchlelfap ye durch den bis dahin unbekann- 115 J berschall Tschuikow ersetzt wurde. evo bolitisch wesentlichen personellen cha derung auf der amerikanischen Seite Fan ain die Sowjets einen entsprechenden eit folgen lassen. den 1] General Dr. h. c. Koenig die L anz, DENA) Dem scheidenden fran- Metholzen Oberbefehlshaber in Deutschland, zuchlos ral Pierre Koenig, wurde bei einem zu miciedspesuch in Mainz als Dank für die uch iu denste um die Johannes-Gutenberg- Sescheſſgersttabt von der naturwissenschaftlichen ie Wünltat der Universität der Ehrendoktor erteken eden. General Koenig betonte bei die- ige lil gelegenheit, es sei notwendig: daß Ver- 1 Veri en zwischen Deutschland und Frank- der Rehn herrsche, wenn ein geeintes Europa konzensehen solle. die a9. ten konten in der Ostzone umgewertet als Uf berlin,(AW M-Eig. Ber) Die Umwertung ler Lu enanmten Uraltkonten, worunter die em N dem 9. Mai 1945 gesperrten Geldkonten ,„stehen sind, wird jetzt in der Ostzone 10 Hetmark vorgenommen und zwar im le fetännis 101. Eine Barauszahlung er- neue nicht, dagegen wird für die umge- feten Beträge eine Ablösungsanleihe ſeteben, die rückwirkend ab 1. Januar mit drei Prozent jährlich verzinst wird. nszahlungen erfolgen aber erst später War erstmals im Januar 1952 für die liegenden drei Jahre. Von 1959 ab die Anleihe in 25 gleichbleibenden e ſußtaten getilgt. Die Guthaben, deren ih i Anblätter nicht vorhanden sind, unter- 1¹¹ a nicht der Umwertung, sofern es sich um Sparkassenbücher handelt. Auch 2 Spiel eck und Postsparkonten sollen um- Relief atet werden, nicht aber Eiserne Spar- neil en. Guthaben über 3000 Mark unter- 1. Kreſen vor der Umwertung der Nachprüfung a Entstehung. den. r. H. 0 Die arabischen Delegationen ie Priedensbesprechungen mit Israel erten am Dienstag das israelische An- Klass eren. erkenn linge Alzunehmen. ten ae eka. Berichte. wonach der französische bauen mater in der Türkei. die Türkei offiziell n obe came am Europarat eingeladen haben die pes Verden sowobl von türkischer Seite als en Kreisen. die der französischen Bot- f uche eben. kategorisch dementiert. be. Miicreren. Die in München abgehaltene eirchlul aksmesse 1949. die am Sonntagabend ndländ Paieiser Dauer schloß. wurde von antwyo, bisseesonen besucht. der delt beldork. Rin internationales Jugend- worten em dem 70 Vertreter britischer Jugend- 7* 1 denen. Gymnasiasten aus den USA 105 15 ec naliche aus der Schweiz und Deutsch- los he wehmen, findet gegenwärtig in Ratin- rf statt. a m. Der amerikanische Hohe Kom- Deutschland. John J. Me C10 v. ist tag vormi 8 rmittag an Bord einer Sonder. eitenden onen der Militärregierung an ommission drehen. DENA/UP/Eig.-Ber. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 3. August 1949 Das große Spiel um die Freundschaft im Fernen Osten Neuorientierung des amerikanischen Außenministeriums/ Mao Tse-Tung kein„Tito“ Chinas New Fork. Die Ernennung zweier Ex- perten, die den Beauftragten Präsident Trumans, Sonderbotschafter Jessup, bei seiner Untersuchung der amerikani- schen Chinapolitik unterstützen sollen, hat in politischen Kreisen der Vereinigten Staaten den Eindruck verstärkt, daß sich die USA im Fernen Osten neu orientieren Wollen. Jedenfalls hat es den Anschein, daß sich in der Meinung des amerikani- schen Außenministers, Dean Aches on, eine Wandlung vollzogen hat, die ihn im- mer mehr von dem ursprünglich einge- nommenen Standpunkt, man müsse erst die weitere Entwicklung Mao Tse-Tungs abwarten, ehe Amerika in Fernost klare Entscheidungen treffe, entfernt. Es wäre zwar nach Ansicht gut unter- richteter Kreise verkehrt, wolle man den Schluß ziehen, daß Amerika nun doch wie- der direkt zugunsten National-Chinas ein- greifen werde. Zu dieser Meinung liegt bis zum Abschluß der Arbeiten Jessups und seines Stabes keine Veranlassung vor. Aber es ist auch nicht mehr damit zu rechnen, daß die Vereinigten Staaten wei- ter die Uebergriffe kommunistischer Chi- nesen gegen Leben und Eigentum ameri- kanischer Staatsbürger ohne weiteres hin- zunehmen gedenken. Die Neuorientierung, die das State De- partment offensichtlich sucht, geht auf die amerikanische Erkenntnis zurück, daß wenig Aussicht dafür besteht, daß Mao Tse- 95— e g Ein neu- chinesisches Märchen: Tung sich von Moskau bald zu emanzipie- ren weiß und zu einem„Tito des Fer- nen Ostens“ wird. In New Vork will man darüber hinaus noch wissen, daß Moskau versucht— und zwar jetzt schon, also noch ehe das Ringen um China endgültig entschieden ist— die chinesischen Kommunisten in seinen welt- weiten Kampf gegen die„Imperialisten“ einzuschalten. Der Kreml ist bemüht, Mao Tse Tung und seine Partisanen ais Sperrgürtel vor dem chinesi- schen Absatzmarkt zu legen, der für die Vereinigten Staaten von so grober Bedeutung ist und dessentwegen sich das State Department zu einer abwarten den, ja fast unparteiischen Hal- tung in China entschlossen hatte. Diese Haltung des Kreml, die von Mao Tse-Tung— allerdings mit sehr vieldeuti- gen Worten— gestützt zu werden scheint, hat in den Vereinigten Staaten überrascht. Denn die amerikanischen China-Experten wissen genau, daß China nicht ohne fremde Hilfe aufgebaut werden kann. Daß Sowjet- rußland in die Bresche, die ein Ausschlie- Ben der Westmächte reißen müßte, sprin- gen könnte, erscheint unwahrschanlich, da der Kreml noch nicht einmal die verspro- chenen Lieferungen an die Ostblock-Länder erfüllen konnte. Aber— und in dieser Hinsicht erscheint besonders bemerkenswert 410,„ Originalzeichnung: Wolf Strobel „Oh pflirsichr ote Blüte des Ostens, oh geliebte Muo, nimm ſceine Bonbons von westlickh-fremden Männern die feinen Fäden zwischen dem Kreml und den Finanzkreisen der New Forker Wall Street bestehen weiter. und das Wissen der Moskauer Machthaber um den Wunsch gewisser amerikanischer Kreise, die Handelsbeziehungen mit Sowjet- rußland wieder zu intensivieren, hat den Kreml veranlaßt, in letzter Zeit von sich aus Vorstöße in dieser Richtung zu unter- nehmen. Von führenden Männern des Kreml wurde sogar der Wunsch, mit den Vereinig- ten Staaten wieder zu erweiterten Handels- beziehungen zu kommen, so auffallend oft geäußert, daß in den USA der Verdacht eines großangelegten sowjetischen Manövers aufgetaucht ist. Man meint nämlich, der Kreml versuche von den Vereinigten Staa- ten— und wenn es geht, auch von England und Frankreich— soviel Waren wie möglich zu kaufen, die an die chinesischen Kommu- nisten für den Aufbau des von ihnen er- oberten Landes weitergegeben werden könn- ten. Auf diese Art und Weise wäre der Westen vom chinesischen Markt ausgesperrt und Moskau wäre in der Lage, seine Stel- lung im Fernen Osten sehr zu festigen. Denn es sei ja keineswegs allen Waren, die aus den USA oder überhaupt aus dem We- sten kämen, das Ursprungsland anzusehen. Moskau könne also tatsächlich in die Bre- sche springen und auf diese Weise verhin- dern, daß Mao Tse-Tung überhaupt Gelüste bekäme, sich zu einer Titorolle aufzuschwin- gen. Und er hätte— da er von den direk- ten Beziehungen zum Westen abgeschnitten wäre— auch wenig Gelegenheit dazu, sich in dieser Richtung zu entwickeln. Wenn diese gewagte Kombination stim- men sollte— und es spricht viel mehr dafür als dagegen— dann erscheint es dem politi- schen Beobachter verständlich, daß sich Washington schnell entscheiden muß, wie Weit es Moskau und Mao Tse-Tung durch Attentismus oder gar„Neutralität“ Gele- genheit geben will, dieses Spiel einzufädeln, das den Fernen Osten vor völlig neue Probleme stellen und den Aufbau eines Verteidigungsgürtels gegenüber der kommu- nistischen Gefahr außerordentlich erschwe- ren müßte. Gibt es eine„Sowjetrepublik Mandschurei“? Washington.(OP) Die Mitteilung des Moskauer Senders, daß zwischen der So- Wjetunion und den„volksdemokratischen Behörden der Mandschurei“ ein Handels- abkommen unterzeichnet worden sei, hat in amtlichen amerikanischen Kreisen zur Vermutung Anlaß gegeben, daß mit der Bildung einer mandschurischen Sowjetre- publik gerechnet werden müsse die vom übrigen kommunistischen China getrennt sein würde. Inkraftsetzung des Mitbestimmungsrechtes widerrufen Die betreffenden Artikel erneut suspendiert/ Anweisung der Landesmilitärregierung an das Kabinett Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier informierte das Kabinett über eine telephonische Unterredung mit dem Direktor der Landesmilitärregierung, in der dieser mitgeteilt habe, dag die am 26. Juni von der Regierung wieder in Kraft gesetz- ten Artikel des Mitbestimmungsge- setzes erneut als suspendiert zu betrach- ten seien. Dr. Maier teilte dem Ministerrat weiter mit, daß Generalmajor Charles P. Gross diesen Schritt schriftlich näher be- gründen wolle. Diese Handlungsweise der Militärregierung kam umso überraschender, als der Direktor der Militärregierung Gross seit der Annahme des Grundgesetzes wie- derholt darauf hingewiesen hatte, daß es sich bei der Regelung der Frage der Mitbe- stimmung der Arbeitnehmer um eine rein deutsche Angelegenheit handle, die das Grundgesetz ganz der deutschen Verwaltung überlasse. Noch am 25. Juni hatte Gross in einem Schreiben die Staats- regierung davon unterrichtet, daß die Auf- hebung des Artikel 21 bis 24 und 29 dieses Gesetzes sofort hinfällig sei. Der kommissarische Arbeitsminister Da- vid Stetter enthielt sich jeder Stellung- nahme zu der neuen Suspendierung dieses Gesetzes, dessen Inkraftsetzung der Land- tag in seiner letzten Sitzung vor den Par- lamentsferien mit überwiegender Mehrheit gefordert hatte. Er verwies lediglich darauf, daß das angekündigte Schreiben der Lan- desmilitärregierung bis jetzt weder dem Kabinett noch dem Arbeitsministerium vor- liege, sondern frühestens im Laufe des Dienstag beim Ministerium eingehen dürfte. Innenminister Ulrich erklärte hierzu, daß dieser unerwartete Schritt der Besat- zungsmacht geeignet sei, eine große Ent- täuschung unter der Arbeitnehmerschaft hervorzurufen. In weiten Kreisen der Ar- beiterschaft glaubt man, daß es sich hierbei um einen„Schuß“ deutscher Unternehmer- kreise handle,. der jetzt in dieser Form über die Besatzungsmacht„explodiert“ sei. In dem Brief von Gross, der im Laufe des Dienstag im Staatsministerium einging, wird lediglich darauf hingewiesen, daß der zukünftige Hohe Kommissar MeCloy die Angelegenheit nochmals einer genauen Be- Von unserer Stuttgarter Redaktion handlung und Prüfung unterziehen wolle. Daher werde die Anordnung vom 25. Juli widerrufen und der schriftliche Befehl vom 4. Oktober 1948 mit der Suspendierung der betreffenden Artikel wieder in Kraft ge- Setzt. Flüchtlingsproblem kaum zu lösen Freiburg.(Ft. Eig. Ber.) Informationen aus dem südbadischen Landesamt für Um- siedlung zufolge erfahren die Voraus- setzungen für die Aufnahme der noch wäh- rend des Monats August aus Schleswig- Holstein und Niedersachsen in Südbaden erwarteten Flüchtlingstransporte eine rasche Verschlechterung. So hat sich vor allem das Angebot an freien Arbeitsplätzen in- Zwischen auf 400 verringert, so daß vor- aussichtlich 5600 Arbeitskräfte mit ihren Familien dem südbadischen Fürsorgehaus- halt, der ohnedies bereits bis zur Grenze des möglichen angespannt ist, zur Last fallen werden. Mit einer wesentlichen Ver- besserung dieser Situation auf dem Ar- beitsmarkt ist nicht zu rechnen, da die un- günstige Verkehrslage des Landes den wei- teren Ausbau der vorhandenen Industrie nicht zuläßt Heinrichshütte kann ausgetauscht werden Bishop über den Stand der Demontage Von unserer westdeutschen Redaktion Düsseldorf. Die Demontagen werden kei- nen ungünstigen Einfluß auf die Arbeits- losigkeit haben, dies ist die Ansicht von Ge- neral Bishop, die er auf einer Presse- konferenz äußerte. Englischerseits habe man bei einer Durchführung des Demontagepla- nes von 1947 mit 34 000 Arbeitslosen gerech- net. Dieser Demontageplan sei inzwischen bedeutend gemildert worden. Nach seinen — Bishops— Schätzungen werde die Zahl der Arbeiter, die nun durch die Demontage ihren Arbeitsplatz verlieren, nicht einmal ein Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl des Landes Nordrhein- Westfalen ausmachen. Während im Durchschnitt in der Bizone die Arbeitslosenziffer zehn Prozent betrage Wären es in Nordrhein- Westfalen, das aß meisten von der Demontage betroffen wor- den sei, auch heute lediglich 4,3 Prozent. Die Anforderungen, die der Bergbau und die Stahlwerke an den Arbeitsmarkt stellten, könnten, so sagte Bishop, durch die infolge der Demontage freiwerdenden Arbeitskräfte noch nicht einmal erfüllt werden. Wie Bishop erklärte, ist er neuerdings berechtigt, über Austauschvorschläge für die Hinrichshütte in Hattingen zu verhandeln, sofern Sleichwertige Objekte angeboten würden. Auf die Frage, ob mit einer ähnlichen Regelung auch in anderen Fällen zu rechnen sei, antworteteè er, man dürfe in dieser Tatsache keinen Präzendenz- kall erblicken. Zur Frage des Abzugs der Besat- 2 Uungstruppen aus Bonn erklärte der General, die Schwierigkeiten lägen weniger in der Unterbringung der Besatzungstrup- pen als vielmehr in der Unterbringung der Familien angehörigen. Man sei übereinge- kommen, Besatzungswobnungen zu bauen, deren Finanzierung der Bund übernehmen werde. Für eine Uebergangszeit werde aller- dings eine Belegung deutschen Wohnraums nicht zu vermeiden sein. 5 Originalzeiehnung: schummer Der erste Streitlall im Europa- Rat? Französische Kampagne um das Saargebiet Paris.(UP) Kurz vor dem ersten Zusam- mentritt des BEuropa-Rates in Straß- burg und der Wahlen für den ersten west- deutschen Bundestag hat Frankreich mit einer Kampagne begonnen, deren Ziel es ist, die Wirtschaftliche Kontrolle ü per das Saargebiet für sich zu sichern und dieses Gebiet für immer von Deutschland loszulösen. In der vergangenen Woche hat das fran 2zq6sische Außenministerium zwei Erklärun- gen über das Saargebiet abgegeben und Außenminister Robert Schuman hat mit- ten in einer politischen Krise des fran- zösischen Kabinetts das Saarproblem vor den Regierungsmitgliedern zur Sprache gebracht. Frankreich behauptet nach wie vor, daß es nicht die Absicht habe, das Saargebiei zu annektieren, aber angesichts der Westdeutschen Wahl und der ablehnenden britischen Haltung in dieser Angelegenheit Wünsche Frankreich die Garantie für das folgende: i. die Schaffung einer ständigen und starken„autonomen“ Saar regierung mit wirtschaftlicher Verbun- denheit dieses Gebietes mit Frankreich; 2. die Teilnahme des Saargebietes an der Tagung des Europa-Rates als„beige- ordnetes Mitglied.“ Französische Auhßenpolitiker betonen, daß die Mitglied- schaft der Saar im Europa-Rat ein weiterer Schritt zur Unabhängigkeit dieses Gebietes sein würde. Die Kampagne um die Saarfrage dürfte vermutlich auf Grund einer in einer Wahl- versammlung abgegebenen Erklärung Dr. Schumachers ausgelöst worden sein, in der gesagt wurde, daß das Saargebiet aus Reparations gründen“ wirtschaftlich an Frankreich angegliedert worden Sei. Politisch sei das Saargebiet je- doch deutsch und müsse deutsch Blei- ben. Die Saar gehöre zu Deutschland und darüber dürfe es gar keine Auseinander- setzung geben. Dazu kommt, daß Grog brit annien offenbar nicht wün sche, daß besondere Delegierte des Saar- gebietes an der Tagung des Europa-Rates teilnehmen. Verhandlungen mit Leopold Brüssel.(UP) Der gegenwärtig in der Schweiz lebende belgische König hat eine Delegation der christlich-sozialen und der Üüberalen Partei eingeladen, ihn noch einma! in der Schweiz aufzusuchen, um einen er- neuten Versuch zur Lösung der Königsfrage durchzuführen. Eine unter der Führung von Paul Henri S Da ak stehende sozialistische Delegation ist am Dienstag wieder in Brüssel einge- trokfen, nachdem sie zwei Tage mit Leo pold verhandelt hatte. Dem königlichen Sekretariat in Brüssel nahestehende Kreise behaupten, die So- Zialisten seien„mit leeren Händen“ zurück- gekommen. Die Unterredungen mit Leo- pold hätten mit einem Fehlschlag geendet. Die gleichen Gewährsleute sind der Ansicht, daß König Leopold jetzt versuchen Wird, mit den liberalen und den christlich-sozia- len Delegierten zu einem Uebereinkommen zu gelangen. In der belgischen Oeffent- lichkeit wird diesen neuen Unterredungen große Bedeutung beigemessen. — Militärs in London London.(UP) Die drei Stabschefs der amerikanischen Streitkräfte, Admiral Louis Denfeld, General Omar Bradley und General Hoyt Vandenberg, trafen am Dienstagnachmittag auf dem Londoner Flugplatz Northolt ein. Sie setzen in der britischen Hauptstadt die in Frankfurt begonnenen Militärbespre- chungen mit Vertretern der europäischen Atlantikpakt-Staaten fort. Am Mittwoch Sollen Besprechungen mit führenden Per- Sönlichkeiten der britischen, norwegischen und dänischen Streitkräfte stattfinden. Am Freitag werden die drei amerikanischen Stabschefs nach Paris fliegen, um dort mit den militärischen Vertretern Frankreichs und Belgiens zusammenzutreèffen. Souveränität in Insulinde Batavia.(UF) Föderälistische und re- publikanische Vertreter gaben auf ihrer zweiten Konferenz bekannt, daß in der Bildung einer zukünftigen unabhängigen souveränen Republik der Vereinigten Staa- ten von Indochinesien vollkommene Ueber- einstimmung erzielt wurde. Pariser Modenhäuser in Verlegenheit i Faris.(UP) In der letzten Minute Vor der bevorstehenden Eröffnung der Herbst- kollektions- Schau machten die Pariser Modehäuser einen neuen Versuch zur Bei- legung des Näherinnenstreiks: sie erklärten sich bereit, mit den Vertretern der Streiken- den zusammenzutreffen, wenn die Midi- netten morgen früh ihre Arbeit wieder auf. nehmen würden. i In einer Versammlung von mehreren tausend Midinetten wurde beschlossen, vor jedem Modehaus Streikposten aufzustellen, das sich weigere, über die von den Streiken- den geforderte Lohnerhöhung um 15 francs pro Stunden für die untersten Lohnstufen zu diskutieren. 1 27 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 3. August 1949 Nr. Dire EN Mittwoch, 3. August 1949 Zilligere und bessere Atombomben Während das Kapitol sich mit dem At- lantikpakt und der Waffenhilfe befaßte, haben im Blair House, dem Heim Trumans Während der Ueberholung des Weißen Hau- Ses, drei der geheimsten Konferenzen seit dem Kriegsende stattgefunden. Einiges ist durchgesickert, und man weiß., daß es um die Atombombe ging, d. h. um die Frage ob England und Kanada wieder vollberech- tigte Teilhaber am Geheimnis ihrer Pro- duktion werden sollen. Die Sache ist in einem sehr geschickten Moment von London aus aufgerollt worden und hat eine Ver- gangenheit. Die Bombe ist zwar heuté ein„Made in ISA- Monopol, aber sie wurde nicht von diesen allein geschaffen, sondern ist ein Gemeinschaftswerk amerikanischer, eng- lischer und kanadischer Wissenschaftler, die im Kriege ihre Arbeit poolten. England war Somit im Vollbesitz aller Geheimnisse nicht nur der Atomspaltung sondern auch der Bombenproduktion, und eine Abmachung Verpflichtete die USA auch weiterhin alle Forschungsergebnisse mit ihm zu teilen. Ein Wandel trat jedoch ein. als der Kongreß 1946 ein Gesetz über die Atomenergie er- ließ, daß England und Kanada auf die selbe Stufe mit dem übrigen Ausland stellte. Seit- dem hat England praktisch nichts mehr von den neuesten Produktionsmethoden erfah- Ten, und die Zusammenarbeit beschränkte sich Auf gewisse eng begrenzte Gebiete und die Verteilung der Bomben-Rohstoffe. Schon vor 16 Monaten beschloß es daher— da- Mals gab es noch keinen Atlantikpakt, und eine Unterstützung durch die USA im Kriegsfalle war keineswegs sicherer als 1914 oder 1939— nicht nur die eigene For- Schung verstärkt fortzusetzen, sondern auch mit einer selbständigeen Produktion zu be- Sinnen. Nur die schwebende internationale Regelung durch den Baruch-Plan verzö- gerte es dann wieder. Der Atlantikpakt hätte die Sache ebenfalls regeln können— Wenn nicht die Frage der amerikanischen Waffenlieferungen an Europa, unter die auch die Atombombe fällt, trotz Fürsprache von Eisenhower, Johnson und Acheson, bis jetzt auf entschiedenen Widerstand im Senat stiebe. England glaubt daher nicht länger Warten zu können. Die Lage ist heikel. Man kann England nicht hindern, denn erstens hat es, abge- schen von den allerletzten Verfahren, das Wissen und zweitens verfügt es auch über die besten und ergiebigsten Vorkommen des Rohstoffs Uran, das in Kanada am Großen Bärensee und in England gehören- den Gruben in Belgisch- Kongo ge- wonnen wird. Das Abkommen, das den SA fast die ganze Ausbeute lieferte, läuft Ende des Jahres ab und London hat wissen lassen, daß es den größten Teil künftig selbst gebrauchen wird. Drittens ist die Produk- tion heute nieht mehr so kostspielig, daß England sie sich nicht leisten könnte. Im Kriege verschlang das Werk in Oak Ridge zwei Milliarden Dollar. Aber seit einiger Zeit wird die Bombe nicht mehr aus dem teuren U- 235, das sich nur zu 0,7 Prozent im Uran findet, hergestellt, sondern aus Pluto- nium, das billig und in Massen aus dem 238 gewonnen wird, aus dem das Uran größtenteils besteht. Schon miß 300 Millio- nen Dollar läßt sich daher eine neue Fabrik errichten und die Plutonium-Bomben sind sogar weit wirksamer als die von Hiro- Shima. Trotzdem ist England nicht gerade be- gierig damit anzufangen, möchte aber auf Alle Fälle sicherstellen, daß es Bomben erhält— denn man kann ja nie wissen. Und ebensowenig liegt den USA daran Heute eine Bombenproduktion in England entstehen zu sehen. Sie würde einen zu- Sätzlichen Anreiz für einen Angreifer be- deuten und größere Verteidigungsmaßhnah- men in Europa bedingen als geplant sind. Also weitere Ansprüche an die USA. Außer- dem ist England durch die Westuflion mili- kärisch an Frankreich gebunden und müßte daher auch in der Bombenproduktion mit diesem zusammenarbeiten die fran- 26sische Atomforschung aber liegt in den Händen eines Kommunisten, Joliot- Curie. Man sucht daher nach Auswegen. Vorgeschlagen wurde dabei entweder den Baruch- Plan, der ja nur am Wider- stand Moskaus scheiterte, unter den West- mächten allein in Kraft zu setzen oder die Produktion zwar den USA vorzubehalten, aber England einen Vorrat von Bomben KHinzulegen. Auch dazu wäre aber eine großzügige Regelung des Waffen-Hilfsab- kommen notwendig. London hat also Washington ein wenig unter Druck gesetzt (es könnte die Bomben ja auch in Kanada herstellen) um die Entscheidung zu beein- Husserl. Der Atom-Nebel über dem Atlan- tik kann aber auch zu einer ersten Bewäh- rungsprobe des Pakts überhaupt werden. R Zu große Vollmachten für Truman? Washington.(UP) Auf Drängen einflug- reicher republikanischer Senatoren, darun- ter Arthur H. Vandenberg, erklärten sich am Dienstag Außenminister Dean Acheson und Verteidigungsminister Louis Johnson dazu bereit, einigen Aenderungen im Waf- kenhilfsprogramm zuzustimmen. Die beiden Kabinettsmitglieder wohnten einer Sitzung des außenpolitischen und des Streitkräfte ausschusses des Senats bei, in der die Re- publikaner am Programm kritisierten, daß es zu große Vollmachten für den Präsidenten vorsehe.. Der„reisende Botschafter“ für den Mar- shallplan, W. Avarell Harriman, forderte am Dienstag den Kongreß auf, das Waffen- Hilfsprogramm zu bewilligen. Harriman wies darauf hin, daß die„heranwachsende Gene- ration“ durch die Waffenhilfe vor einem Krieg geschützt werden würde. 2 Die andere Möglichkeit Das konservative Wahlprogramm/ Montgomerys Fehltritt Von unserem Londoner London. Obwohl die englischen Zeitungen alle Ereignisse und Nachrichten zu ver- menschlichen trachten, gibt es sowas wie Heldenverehrung kaum. D Winston Chur- chills Persönlichkeit viel dazu beigetragen hat, den Krieg zu gewinnen, spielte im Wahlkampf 1945 keine Rolle für ihn; die Wähler stimmten für seine Gegner. Auch die höchsten Staatsbeamten sind Angestellte des Volkes, die man dafür bezahlt, daß sie die Regierungsgeschäfte führen; nachdem man sie mal gewählt hat, verläßt man sich bis zur nächsten Wahl auf sie—„dafür werden sie schließlich bezahlt“, sagen die Leute. Wenn sie Fehler begehen, so ersetzt man sie durch Andere, wie man Angestellte entläßt, wenn sie die an sie gestellten Er- Wartungen nicht erfüllen. Lord Mongomer y, der englische Ober- kommandierende, hält hin und wieder Re- den, das gehört zu seinen Obliegenheiten. Vor ein paar Tagen hat er in Holland ge- sprochen und sich sozusagen ins„Fettnäpf- chen gesetzt“. Man schätzt den General, der die Armeen der Atlantik-Mächte koor- diniert, außerordentlich hoch; aber wenn Berufs-Soldaten sprechen, paßt man in Eng- land gut auf— Petain und Weygand, Hin- denburg und Ludendorff, Pilsudski, Metaxa sind warnende Beispiele.„Als christ- licher Soldat“ erklärte er,„befinde ich mich mit dem Kommunismus bereits im Kriege.“ Und obwohl Sir Stafford Cripps ein religiöser Mann ist, gibt es genug So- zialisten in der Regierung, die anti-klerikal sind, und es ablehnen, daß ein angestellter Beamter der Regierung, und sei es auch ein verdienter General, im Namen irgendeiner Kirche oder Religion spricht. Montgomery nannte den Zustand, in dem wir leben, einen„kalten Krieg“, für den man rüsten solle, ohne zu sagen, wie hoch die Ausga- ben in Geld und Menschen sein würden. Schließlich kann man in Anbetracht der englischen Wirtschaft nicht unbeschränkt Arbeitskräfte aus dem Zivilleben in die Armee transferieren. Man erinnert den General an das Beispiel Eisenhowers, der es ablehnte, als Präsidentschafts-Kandidat aufgestellt zu werden, weil ein guter Stra- tege noch längst kein guter Politiker ist. So verehrt Churchill als Kriegs- Minister- präsident war, so wenig möchte man im Fyieden einen Mann die Regierungsgeschäfte 7 Der letzte Schrei: Ein Schnarcher-Necessaire Ein Schnarcher-Necessaire wird von einem New Vorker Spezialgesckhäft für„Schlaf- artikel“ angepriesen. Das Necessdire ent- Rült Ohrpfropfen(für Zuhörer), eine Kinn- binde, die den Unterkiefer festhalten soll und einen ledernen„Mundschließer“. Preis 7 Dol- lar 50 Cents.. Im bayerischen Städtehen Altötting erhielt der Maschinenarbeiter Johann Maier von der Dienststelle für Benuehrichtigung der Ange- Nnörigen Gefallener die Mitteilung, daß er An- fang März 1945 an einem unbekannten Ort in Deutschland gefallen sei. Maier ist vor vier Jahren aus der Kriegsgefangenschaft heimge- cehrt und lebt seitdem glücklich in seiner Heimatstadt Altötting. Aus dem Wahlkampf 8 Korrespondenten Pem leiten sehen, der seine politischen Anschau- ungen hat. Selbst das Parteiprogramm der Konservativen, das soeben bekannt gegeben wurde und somit den kommenden Wahlkampf eröffnete, sieht so aus, als hät- ten die jüngeren Intellektuellen der Partei gesiegt und nicht der Vorsitzende Churchill. Was wollen die Fortschrittlichen der Oppo- sition an Stelle des Sozialistischen Pro- gramms setzen, wenn sie an die Macht kom- men? Keine entscheidenden Aenderungen sind zu erwarten. Rationierung, Kontrollen, Zuschüsse sollen bestehen bleiben; die Ver- staatlichungsbestrebungen sollen unterbro- chen und die Steuern herabgesetzt werden, ohne daß die soziale Wohlfahrt, die die Re- gierung eingeführt hat, aufgegeben wird. Wie man die Kosten aufrecht erhalten und gleichzeitig die Steuern herabsetzen will, ist nicht ganz klar. Auch für Englands Devisen- schwierigkeiten weiß das konservative Pro- gramm keine bessere Lösung, und im Gan- zen unterscheidet sich die Opposition-Alter- native nicht sehr von den bisherigen Regie- rungsmaßnahmen der Sozialisten, wenig- stens nicht in materieller Beziehung. Der ideelle Unterschied ist schon größer: die Konservativen wollen die persönliche Ini- tiative belohnen und anstelle der„gleichen Möglichkeiten für Alle“ ein System setzen, das größeren Ansporn und Anreiz bietet. Nach ihrer Meinung haben Attleée, Bevin ond Morrison bisher vergessen, die Bevöl- kerung verantwortungsbewußt zu machen; ihr sozialer Wohlfahrtsstaat wird als ein Geschenk betrachtet, für das man nichts opfern muß. Noch ist nicht bekannt, wann die nächste Wahl stattfindet, und Morrison hat sehr ge- heimnisvoll getan; aber der Kampf hat begonnen. Ob der Wähler die relativ gering erscheinenden Unterschiede in den Program- men erkennen wird, muß man abwarten. Gestimmt wird gewöhnlich nicht für eine Partei, sondern gegen gewisse Zustände und unerträglichen Lebensbedingungen. Und es kommt also ganz darauf an, wieviele Wähler Vorteile von dem sozialistischen Planwirtschafts-System gehabt haben und wieviele sich eingeengt und benach- teiligt fühlen. Aber es ist natürlich noch viel zu früh, Prognosen zu stellen. Die Midinetten streiken Pariser Nähmädchen respektlos vor der„Haute Couture“ Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Die Midinetten, das zwitschernde, kichernde, tuschelnde Völkchen der Näh- mädchen, die mittags und abends übe Straßen der Stadtviertel schwirren, in denen die großen Modehäuser liegen, die Midi- netten streiken. Höchst ernsthaft, mit Streikposten und Aktionsausschüssen und politischen Parolen, als ob sie breitschult- rige Metallarbeiter, wären und nicht die Augenfreunde der Männer und die flinkfing- rigen Feen der Modenpaläste. Sie haben sich den Augenblick ihres Streiks mit echt weiblicher Bosheit ausge- sucht; just Ende Juli, da die großen Schneider die letzte Hand an ihre Kollektio- nen legen. Die Kollektion, das ist etwas Sa- krosanktes und unbeschreiblich Aufregen- des nicht nur für die Modenhäuser, sondern für ganz Paris. Die Zeitungen bringen trotz der Papierknappheit ganze Seiten mit Be- schreibungen und Zeichnungen. Die auslän- dischen Einkäufer haben seit langem ihre Hotelzimmer für den ersten August vor- bestellt. Die reichen Amerikanerinnen, die Frauen der argentinischen Fleischkönige und die venezuelanischen Kaffeefürsten, die Stars von Bühne und Film haben ihre Flug- zeugplätze reservieren lassen, um von der Riviera schnell einen Abstecher in die Salons von Paris zu machen, Ein Heer von Zeich; nern und Photographen ist mobilgemacht, die Modenredakteurinnen der Weitpresse sitzen schon seit einer Woche in der Bar des Seribe-Hotels herum, und da fangen diese kleinen Luder plötzlich zu streiken an und setzen den aligeweltigen Herren der Mode die Pistole auf die Brust. Mit gewlns nendem Lächeln ufd mit zarter Hand, aber deswegen bleiht es doch die Pistole. Wie das bei weiblichen Wesen selbst- verständlich ist, sind sich die Midinetten nicht ganz einig. Die einen streiken, und die anderen sagen, das könne man doch, den Chefs nicht antun, und die dritten, „Niemand kann auf geplante Wirtschaft verzichten“ Dr. Kurt Schumacher sprach in Ludwigshafen f Ludwigshafen.(-cke-Eig.-Ber.) Vor eini- gen tausend Menschen, die sich durch das regnerische Wetter nicht abhalten ließen, sprach der erste Vorsitzende der Sozial- demokratischen Partei Deutschlands, Kurt Schumacher, gestern Abend auf dem Goerde- lerplatz in Ludwigshafen. Schumacher sagte zu Beginn seiner Rede, er glaube feststellen zu können, daß sich die Stimmung der Welt gegenüber Deutschland seit dem letzten Herbst verschlechtert habe. Der Deutsche Wühßte jedoch am besten selbst, was noch nicht in Ordnung sei. Als sich die„Agita- tionstrommel“ im Oktober des letzten Jah- res zum ersten Male gerührt habe, habe man Fehr viel über den deutschen Volkscharakter gesprochen. Es dürfe nicht vergessen wer- den, daß wir seit dieser Zeit das Ruhrstatut das Besatzungsstatut und die Fertigstellung der Arbeiten am Grundgesetz an das Volk herangetragen worden seien. Für die SPD sei es klar gewesen, daß sie sich vom ersten Tage an für eine Revision des Ruhrstatuts einsetzen werde. Der Kampf der Sozialdemokratie gegen das Grundgesetz und die damit verbundene föderalistische Politik sei aus dem Grunde geführt worden, weil bekannt gewesen sei, daß diese Politik ihren Ursprung bei den Alliierten gehabt hätte. Es sei eine Schande, so meinte Schumacher, daß eine deutsche Partei in dieser Hinsicht mit den Alliierten gemeinsame Sache gemacht hätte. Das Prin- zip des Föderalismus möge heute wirksa- mer sein als zur Weimarer Zeit, aber die SPD wüßte, daß die EKriegslasten auf dem Rücken der deutschen Bundesrepublik und nicht auf dem der Länder liegen würde. Die föderalistische Politik, wie sie von Frankreich empfohlen worden sei, akzep- tiere die Sozialdemokratie nicht. Zum Streitfall des 20. April(Angeblich Vorzeitige Preisgabe über eine mögliche Aenderung des Grundgesetzes einer briti- schen Information gegenüber der SFD— D. Red.) sagte der SPD-Vorsitzende, daß die Behauptung der CDU, subjektiv und objektiv unwahr und erlogen sei. Er, Schu- macher, habe bei mehreren Gelegenheiten, unter andern in Presse Interviews mit in den ersten Apriltagen immer wieder „Nein“ zu der geplanten Form des Grund- gesetzes betont. Dies sage er nicht Dr. Adenguer, sondern dem deutschen Volke. Demgegenüber habe die CDU zu den Alli- jerten immer„Ja“ gesagt. Schumacher meinte, das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Alliierten und der CDU wäre ein„dritter Rheinbund“ gewesen. Er be- tonte, die SpD wolle keine Politik der elf deutschen Länder sondern eines geeinigten Deutschlands. Die CDU sei heute schwerste Hypothek, die auf Westdeutsch- land laste. Auf dem inner politischen Ge- biet stehe in der Zukunft die Auseinander- setzung mit der Frankfurter Wirt- schafts politik, Die Zeit seit der Wäh- rungsreform erläuternd, sagte Schumacher, daß heute niemand auf der Welt auf eine geplante Wirtschaft verzichten könne. Aus- gerechnet das verarmte Deutschland meine es jedoch zu schaffen. Das Saargebiet gehöre politisch zu Deutschland. Paris habe sich vor 14. Tagen dafür eingesetzt, dag Vertreter des Saar- gebietes im Europa-Rat vertreten sein soll- ten. Da das Saargebiet aber zu Deutschland gehöre, könne es keine völkerrechtliche Vertretung im Europarat haben. Wenn Europa dies dennoch wünsche, so müsse es damit rechnen, daß Deutschland nicht mit- machen werde.. Nach einer kurzen Entgegnung auf die Angriffe der CDU hinsichtlich des Verhal- tens zu kirchlichen Problemen und Erzie- hungsfragen fand die Großkundgebung bei strömendem Regen ihr Ended. die meinen, auf die Chefs könne man pfeifen, aber die Kollektion sei heilig und dürfe nicht sabotiert werden. Und ein Teil streikt, indem er zu Hause bleibt oder Ausflüge ins Grüne macht, ein anderer Teil, indem er pünktlich in die Werkstatt kommt und dort mit gekreuzten Händen oder Näh- nadeln den Tag über sitzen bleibt, wobei man sich die Zeit mit lustigen Liedern und die Hitze mit kalten Getränken ver- treibt. Man streikt sozusagen individuell und nimmt das Ganze als einen Heiden- spaß, während die Chefs sich die Haare raufen, soweit sie welche haben. Die Verkäuferinnen, die Atelierchefs und die Mannequins ziehen die Streikenden bei- seite und machen ihnen beschwörend klar, daß sie Hochverrat begehen, Hochverrat an der Göttin Mode und an der Kollektion und an den heiligsten Gütern Frankreichs. Die Zeitungen bringen die Berichte vom Midinettenstreik auf der ersten Seite, ne- ben den Berichten über die Ratifizierung des Atlantikpakts und veröffentlichen In- terviews mit den großen Schneidern und den kleinen Mädchen und drücken die Meinung aus, daß die Vernunft siegen möge. Gewerkschaftsführer halten hoch- politische Reden an die kichernden Midi- netten, die sich und ihren Streik fürch- terlich ernst nehmen. Und in der ganzen Aufregung vergißt jedermann, daß der Streik der Midinetten sozusagen eine feste Einrichtung ist und beinahe alljährlich kurz vor der Vorführung der neuen Kollek- tionen stattfindet und weiter nichts ist, als ein Zeichen der Ungeduld dieser flei- gige Mädchen, die den Beginn ihrer saber verdienten Ferien nicht tion ist nicht in Gefahr, sondern besten- falls die Kasse der Modendiktatoren, und auch die nur in beschränktem Maß. Deutsche Evangelische Woche Hannover.(CND) Als erste Ergebnisse der Deutschen Evangelischen Woche in Han- nover wurden von der Vollversammlung zwei bedeutsame Entschließungen ange- nommen. In einer heißt es:„Inmitten eines politischen Uebergangszustandes gehen wir als evangelische Christen zu einer Wahl, deren Gewicht wir auch unseren Freunden und Nachbarn vor Augen stellen wollen. Jetzt ist es wichtig, Persönlichkeiten zu wählen, die sich unserem ganzen Volk ver- pflichtet fühlen und in ihrem politischen Handeln zu den Entscheidungen ihres Ge- wissens stehen. Wir wollen Männern und Frauen unsere Stimme geben, die für die Bedrängten, für Heimat- und Existenzlosen, für alle Verzweifelten sowie für Gerechtig- keit und Frieden eintreten im Gehorsam gegen Gottes Gebot.“ Die zweite Entschließung erhebt die Deutsche Evangelische Woche als„Deutschen Evangelischen Kirchentag“ unter ständiger Leitung von Dr. von Thadden-Trieglaff zu einer Dauereinrichtung der evangelischen Laienschaft. Evangelische Wochen in allen Teilen Deutschlands sollen die Grundlage des Kirchentags bilden. Demonstrationen der VVN Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Am Diens- tagvormittag veranstaltete die VVN eine Demonstration vor dem Frankfurter IG. Hochhaus, dem Sitz des anglo- amerikani- schen Zweimächtekontrollamtes. Etwa 80 Demonstranten erschienen mit Tafeln, auf denen Inschriften standen, die als„Fragen Einige an Moe Cloy“ bezeichnet wurden. dieser Inschriften lauteten:„Wo bleibt der soziale Lastenausgleich?“„Warum Offizierspensionen und keine Wiedergut- machung?“,„10 Prozent Besatzungskosten weniger und die Mittel für die Wiedergut- machung wären vorhanden. Da weder Me Clo y, der am Dienstag zu einem zwei- wöchigen Aufenthalt in die Vereinigten Staaten abgeflogen ist, noch sein Stellver- treter anwesend waren, wurde von den amerikanischen Stellen keine Abordnung der Demonstranten empfangen. Diese ver- weilten etwa eine Stunde vor den Eingän- gen des Gebäudes und zogen sich dann in Ruhe zurück. Die VVN will eine Abord- an MecCloy“ bezeichnet wurden. Einige den USA entsenden.. Empfang deutscher Wassersport- meister 5 Mannheim.(Eig.-Ber.) Der Empfang des elffachen deutschen Meisters Helmut No- ler(Mannheim) und seiner Sportkameraden Steinhauer, Breitenstein und Schacherer von der Mannheimer Kanugesell- Schaft fiel am Dienstagabend fast„ins Wasser“, Nur die Unentwegtesten fanden sich am Wasserturm zur ersten Begrüßung ein. Die offizielle Begrüßungsfeier fand im Beisein der Vertreter der Stadtverwaltung, sowie zahlreicher befreundeter Vereine im Weldebräu statt. Ein ausführlicher Bericht kolgt.) erwarten können und die Wartezeit mit einem klei- nen Büdenzauber verkürzen. Die Kollek- Noch keine Klarheit im„Fall Loritz“ München. DENA) Der bayrische nisterpräsident Dr. Hans Ehard über der Militärregierung für Bayern ein Seiten umfassendes Memorandum des h rischen Justizministeriums zum N Loritz t.. Am Dienstagnachmittag üb Dr. Ehard und Justizminister Dr Müller Besprechungen mit leitenden amten der Militärregierung, um eine K. rung der Kontroverse zwischen der bay schen Regierung und der Militärregien herbeizuführen. Unser Porträt: Henry Parkman Der Berater der Us- Militärregterih in Deutschland, Henry Park mak, wie wir schon meldeten, zum US.-Vertbeis im Rat der internationalen Behörde Tur ah Ruhr ernannt worden. Für den 55jährigen Rechtsanwalt aus 80 ston ist der Sitz im Rat der Ruhrbehörde er die Interessen Washingtons bei der Ech len-, Koks- und Stahlkontrolle Wahrnehme wird, kein Gelegenheitsjob. Sein Name geradezu in der Luft, als sich die Ameril ner nach dem geeigneten Mann umsahen d den Platz neben Englands Vaughan 805 dem Bankfachmann aus der Londoner 0% und dem französischen Diplomaten Maur Dejean einnehmen könnte. Denn fe Parkman, mit dem zunächst die Runde 0 Großen Drei geschlossen wird, bringt erste aus früheren Jahren einen ganzen Roh Verwaltungsroutine mit nach Düsseldoh zweitens ist er seeit 1943, als er die einseli gige Armee-„Fakultät! an der Univerg Charlottesville absolvierte, für zivile Be zungsaufgaben planmäßig geschult worde und drittens braucht er sich auf keinen ma wechsel einzustellen, denn bis zum Aug 1947 hat er als Berater Clays bereits 4 Windströmungen in der UsS-Deutschlan politik eingehend studieren können. Henry Parkman besitzt, neben einer 3 wissen Vielseitigkeit seines Bildungs. un Ausbildungsgangs, noch manchen andere bemerkenswerten Zug. Zunächst gehörte bis zum Kriege zu den rührigsten Republ kanern seines Heimatstaates Massachüzel in dessen Parlament er sieben Jahre als 9. nator saß. Zu einer erfolgreichen Kandidt tur kür den Kongreß allerdings reichte nicht. Außerdem ist er Mitglied der pt kopalkirche, Freimaurer, Ritter der frau sischen Ehrenlegion und in der amerika schen Akademie der Künste und WIssg schaften zuhause, Letzteres ist für Parka der in den vier Jahren seiner Armee hörigkeit vom Hauptmann d. R. zum BI gade general avancierte, nicht erst scher Bildungsstätte Harvard Jura zu 10 dieren begann,— zur Promotion kam amerikanischen Dr. phil., schon in der! sche. Dann aber zog es ihn doch mehr z Verwaltungspolitik. Während der Ja zwischen den beiden Kriegen saß er f immer an dem entsprechenden Platz Stadtrat in Boston, als Chef im Preisb trollamt, im Senatorensessel. Nebenbei pi sidierte er dem Republikanischen Klub s nes Heimatstaates, hielt Wahlreden und ledigte seine Dienstgeschäfte als Vorsitt der des US-Gesetzgeber verbandes. Für d Besuch der„School of Military Governmeg an der Universität Virginia, auf der Armee schon 1942 Personal für künftige! satzungsaufgaben trainierte, schien der malige Oberstleutnant also bestens geeigd Bis ihn Clay nach Deutschland holte, fn gierte er dann auch als stellvertreteng Stabschef der Abteilung G-5 in einem. neralstab. Bei G-5 bereitete man u. 4.0 militärpolitische Verwaltung künftiger satzungsgebiete vor. Das alles sind Punkte, die Parke Personalakte wohl schnell in den Krelb d engsten Auswahl rücken liegen. Wobel für ihn künftig nicht zum Nachteil& dürkte, daß er sogar einen direkten Ft ins US-Außenamt besitzt, zu seinem“ Jahre jüngeren Bruder Francis, Penn diplomatische Note gibt auch seiner gabe im Ruhrrat ihren Akzent. 11 Bist an die ſaralgelh — Befragt die Meinung des Volkes! Es ist schon viel Tinte verspritzt W um die Frage Bonn oder Frankfurt. 0 Autor hat dann mit mehr oder minder Argumenten bewiesen. wie es sein m 1 daß es nicht anders sein kann. Jedoch ha ner einen Vorschlag gemacht, der den B 5 Beschluß über die Hauptstadt positiw 4g bzw. revidiert hätte. Daß dieser Be- 10 nötig hat geändert zu werden, is, 5 5 1 lich. Der Kürze wegen nur ein Belek vielen möglichen, die gegeben e ten: Allein um die notwendigen Einrich f der Post in Bonn zu erstellen benötigt mg Millionen DMM. Wieviel dringendere könnte man mit diesen elf Millionen 50 stelligen?!(Wohnungen) Um wieviel rd aber die Summe. wenn man die ouch alle Instanzen und Behörden berücks Deshalb folgender Vorschlag: Mitte August werden die Wahlen fur 0 ersten Bundestag stattfinden. Wäre es* möglich. auf den Stimmzetteln in Ane teilten Abschnitt zwei Felder hinzu ein Feld für Bonn, eins für Frankfurt 1 Mehraufwendungen, die dadurch h werden, sind relativ unbedeutend: d. 9920 nis dagegen ungeheuer wertvoll: l. H 5 öfkentliche Meinung tatsächlich dei bei einem so wichtigen Faktor 23 10 men. 2. Würden die Abgeordneten ef 10 15 ob sie im Sinne derer gehandelt haben, 9d. sen Vertretung zu handeln sie de 5 Glaube ich, daß die Meinung des n diesem Falle so entscheidet,. daß mg 00 einer positiven Lösung dieses Probe 1 chen kann. und das dann so gelöst 15 den Anforderungen aller gerecht wird. Herbert Linz, stud. rer. Mannheig. 2 Nr. 152/ Mittwoch, 3. August 1949 MORGEN Eine lebendige Bau-Ausstellung Die Eisenbergsiedlung: Württemberg-Badens großes Bauvorhaben In Württemberg Baden sind 240 000 Wohnungen durch Bomben zerstört. 800 000 Flüchtlinge, Evakuierte und verschleppte personen kamen zu einer Million Altbürger, die ihre Wohnung durch den Krieg verloren haben, hinzu. Um den Wohnungsstandard von 1933 wiederher zustellen, müssen 400 000 Wohnungen mit einem Aufwand von fünf Milliarden DM gebaut werden. Dies erfor- dert eine Frist von mindestens zwei Jahr- zehnten. Um einen Anfang im Wohnungsbau zu ermöglichen, hat der württembergisch- badische Landtag 76 Millionen für das Bau- jahr 1949/50 zur Verfügung gestellt. Außer Hamburg gibt es kein anderes Land, das so viel Geld dafür aufgewendet hat. Zur Zeit ist das Bauen von Wohnungen sehr er- schwert durch Mangel an Kapital und Ueberteuerung. Darum ist die„Forschungs- gemeinschaft Bauen und Wohnen“ ins Leben gerufen worden, sie soll Methoden entwickeln, nach denen billiges Bauen mög- lich gemacht wird. Die schöne und große Eisenbergsiedlung in Heidenheim a. d. Brenz ist eine ihrer Schöpfungen. Mit den Beratungen über das Zustande- kommen dieser Siedlung ist bereits im Herbst 1947 begonnen worden. Der Erkennt- nis, daß theoretische Forschung allein nicht genügt, um nützliche Werte zu schaffen, ist in Heidenheim durch die Bereiterklärung hier eine Versuchssiedlung aufzustellen, die erste Tat gefolgt. Der Staat gewährte einen Zuschuß von 530 000 DM als Sonderkontin- gent. Das Gesamtobjekt wird 1,4 Millionen kosten. 560 000 DM sind Industriegelder. Den Rest gab die Leonberger Bausparkasse. Mit welchem Ernst man zu Werke ging, zeigt sich darin, daß die Gutachten des Staatlichen Materialprüfungsamtes für die Verwendung aller Baustoffe und Bauteile zu Grunde gelegt wurden, daß die„For- schungsgemeinschaft Bauen und Wehnen“ ständig Rat erteilte und daß ein Refa- Mann Zeitstudien beim Zusammenwirken der Bauvorgänge auf der Baustelle machte. So verschieden wie die 50 bis 60 Woh- nungstypen von der Anderthalb- bis Drei- einhalb- Zimmer-Wohnung sind, so ver- schieden sind die verwendeten Baumateria- lien. Die Verwendung von heimischem Kalksplitt im Schüttheton ist ein interessan- ter Versuch. Weitgehende Verwendung fertiger Bau- elemente, zum Beispiel Installationswände, Einbau zahlreicher verschiedener Decken- konstruktionen, variable Auswahl von Holz-, Leichtmetall- und Stahl- Verbund- fenstern und Stahltürzargen bieten eine Fülle von Vergleichsmomenten. In großem Stil wurde auch mit Porenbetonplatten ge- baut, die tragende Wände, innen und außen und sogar Fensterstürze bilden. Die mit ge- brannten Pfannen eingedeckten Dächer haben eine Neigung von 45 Grad, wodurch eine Baukostenersparnis von rund 15 Pro- zent erzielt wurde. Gerümpelkammern auf dem Dachboden fallen fort. Waschküchen im Keller befinden sich zwei Wäschetrockenräume für den Winter. wäh- rend im Sommer im Freien getrocknet wer- den kann. Zwei Keller, einer für Brenn- Der Sternenhimmel im Monat August „Glücksbringer“ in der Sommernacht Sternklare Augustabende, so drückte sich einmal recht spassig ein Astronomieprofes- sor aus Heidelberg aus, müßten sich eigent- lich unter verliebten jungen Leuten und irdischen Glücksrittern einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Allein schon aus dem Grunde, weil es an ihnen zuweilen Stern- gchnuppen regnet— jene kleinen himm- lischen Glücksbringer, denen man seit altersher wunscherfüllende Kräfte zutraute. Daß wir in der Tat, solange wenigstens immer noch der alte Himmelsfahrplan in Kraft ist, in den Nächten vom 8. bis zum 16. August mehr Sternschnuppen fallen sehen als normalerweise zu allen anderen Zeiten des Jahres, das trifft freilich zu. Be- sonders haben da die am St. Laurentiustag, dem 10. August, fallenden Sterne als soge- nannte„Tränen des Heiligen Laurentius“ schon viel von sich reden gemacht. Ob aber Sternschnuppen wirklich in der Lage sind, uns zu unserem Glück zu verhelfen— das zu prüfen, müßte in den gegenwärtigen Augustnächten einmal jedem selbst über- lassen werden. Gelegenheit dazu hätte ein jeder. Auch gehört nicht spezielle Weisheit dazu, auf Sternschnuppenjagd zu gehen. Man braucht nur gelegentlich eines abend- lichen Spazierganges dann und wann einen Blick auf den Nordhimmel zu werfen, von wo die Augustschnuppen— und zwar aus dem Sternbild„Perseus“(siehe Skizzel)— alle herzukommen scheinen. 12 In diesem Zusammenhang mag es auch einmal gesagt sein, daß uns selbstredend auch am hellichten Tage— uns natürlich unsichtbar— genug Sternschnuppen jeden Formats„anrennen“, denn tagelang weilt die Erde jedesmal um die Augustmitte in dem übriggebliebenen Staubring des Kome- ten vom Jahre 1862(III), wobei dauernd einer Kometenstaub in die Erdatmosphäre eindringt und durch den Luftwiderstand in Höhen von 130 Kilometer über dem Erd- boden zum Leuchten gebracht wird. Da Sternschnuppen im Gegensatz zu größeren Meteorsteinen oder sogenannten Feuer- kugeln nichts weiter sind als feiner und feinster Kometenstaub, der sich schon in 70 oder 80 Kilometer Höhe vollkommen zu Gas und Asche aufgelöst hat, kommt nichts mehr von ihnen bei uns unten an. Um Enttäuschungen vorzubeugen, sei darauf hingewiesen daß nicht alle Jahre das himmlische Feuerwerk am St. Lauren- tiustag in gleicher Stärke und auf den Tag genau auftritt. Vor Ueberraschungen ist man da nie sicher. Auch Sternschnuppen können sich verspäten, bisweilen sogar fast ganz ausbleiben. Zu Zeiten unserer Groß- und Urgroßväter, so wird wenigstens be richtet, war das noch anders. Da gab es mit- unter Sternschnuppenfälle, die als groß- artiges Naturereignis von aller Welt gebüh- rend bestaunt wurden. So fielen beispiels- e SD r Es 3 zur Zeit der Sternschnuppenfälle um die August- mitte abends 10 Uhr. Der Ausstrahlungspunkt Anblick des Sommerhimmels im Norden der„fallenden Sterne“ befindet sich— im Bild durch einen Kreis gekennzeichnet— in Sternbild des Perseus. Weise am 10. August 1839 über Neapel in 4 Stunden über 1000 Sternschnuppen, und am 12. November 1833 ging über Boston (USA) ein wahrer Sternschnuppenregen nieder, dessen gemessene„Niederschlags- menge 34 600 Sternschnuppen pro Stunde betrug. Zeuge eines anderen, vielleicht des prächtigsten Sternschnuppenfalls der Ge- schichte war der berühmte deutsche Natur- forscher und Weltreisende Alexander v. Humboldt, der am 12. November 1799 von Cumana Venezuela) aus förmliche Feuer- garben von Sternschnuppen, deren über- irdischer Glanz die märchenhafte Land- schaft taghell erleuchtete, vier Stunden lang ohne Unterbrechung durch den Himmel der südlichen Halbkugel schießen sah. Der letzte außergewöhnlich reichhaltige Sternschnup- penfall in Deutschland übrigens trug sich, vielen vielleicht noch erinnerlich, am g. Ok- tober des Jahres 1933 zu, als die Erde mit Teilen des Kometen Giacobini-Zinner zu- sammenstieß. Walter P. Schmalbach Neben den stoffe und einer für Vorräte, gehören zu jeder Wohnung. Der Hauptanteil, etwa 75 Prozent der 112 Wohnungen, besteht aus kleinen Einheiten. Der Mietpreis beträgt 0.90 bis 1 DM je Quadratmeter. Die Größe der Wohnungen schwankt zwischen 40 und 75 Quadratmeter. Sehr beachtlich ist, daß zu jeder Wohnung ein Bad mit tiefer Sitz- badewanne gehört. Der Badeofen hangt aus Gründen der Platzersparnis an der Wand. Diese Siedlung ist keine Muster- oder Vorbildsiedlung, sondern lediglich ein Ver- such zur Erprobung neuer Raummethoden. Täglich kamen Baulustige, suchende, Architekten, Forscher, Bauschaf- fende aus allen Zonen, ja sogar aus der Schweiz, die ihr großes Interesse an diesem Projekt bekundeten. Forschung und kon- struktive Technik, der ernste Wille von Unternehmern, Handwerkern und Bauarbei- tern haben eine architektonische, bauwirt- schaftliche Gemeinschaftsleistung entstshen lassen, die, als bedeutendes Unternehmen im sozialen Wohnungsbau, in ihrer Eigenart anderwärts kaum ihresgleichen findet. Der württembergisch- badische Innen- minister Ulrich weilte mit den Ministerial- räten Stütz und Dr. Schöneck in Heiden- heim und hielt bei dem Richtfest der Eisen- bergsiedlung, dem größten Bauvorhaben in Württemberg-Baden, die Festrede. H. W. Sch. Am Rande der Zeit Amtlich-falsch Aus allen Wolken fiel der Maschinen- meister Johann Altötting, als er von der Dienststelle für Benachrichtigung der Ange- hörigen von Gefallenen die amtliche Bestäà- tigung erhielt, daß er Anfang März 1945 an einem unbekannten Ort Deutschlands ge- fallen ist. Maier ist bereits 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Spät. In Schwäbisch-Gmünd erhielt ein Bürger vor wenigen Tagen einen Brief. den er vor Viereinhalb Jahren aus dem Schwarzwald an seine Frau geschickt hatte. Der Brief war vom 13. April datiert und trug den Stempel:„Weiterleitung durch Kriegsver- hältnisse verhindert“. Eingeschlagen In Wurmberg bei Pforzheim schlug der Blitz in ein Haus ein, sprang über die elek- trische Leitung zur Hauptsicherung und von da zur Wasserleitung, schlug den Wasser- stein auseinander und zertrümmerte einen daraufstehenden Kochtopf, ohne daß Haus- bewohner zu Schaden kamen. Arm 0 Die Belegschaft des Bahnbetriebswerkes Ludwigshafen will sich aus eigenen Mitteln Waschräume bauen, da die Direktion für deren Erstellung kein Geld hat. Und zwar hat die Belegschaft auf Anraten des Be; triebsrates der Direktion ein Darlehen in Höhe von 5000 DM aus Arbeiter- Geldern gegeben, um Waschräume zu errichten. Die Angehörigen des Betriebswerkes wollen sämtliche anfallenden Arbeiten freiwillig und unentgeltlich durchführen. Entronnen 5 Mit knapper Not sind 18 Bauarbeiter von der Großbaustelle des Reichsbahnausbesse- rungswerkes Eßlingen dem Tode entronnen. Als bei Fundamentierungsarbeiten entlang Er betrog Mohnungsuchende Im April 1949 erschien, wie die Kriminal- polizei Stuttgart mitteilt, in zahlreichen Zeitungen der Westzonen eine Annonce folgenden Inhalts:„Zwei bis drei Zimmer, Wohnküche, Zubehör und Zentralbad, mo- natliche Miete 38,50 DM. Weder Baukosten zuschuß, Genossenschaftsanteil, noch Bau- sparkasse. Für Prospekt 0.50 DM(keine Marken) in Brief senden, Mannzman, Stutt- gart- Degerloch.“ a: Auf dieses Inserat ging bei Mannzmann eine große Anzahl Briefe mit fünfzig Pfen- nigen ein. Die Interessenten erhielten dann nach einiger Zeit einen Prospekt der Firma Rliickersberg KG oder einer Firma Dr. Ing. Leibbrand und Co., Stuttgart-Degerloch, nebst einer Zahlkarte. In dem Prospekt wurden sogenannte„Bausteine“ zu 2 DM angeboten. Mit dem eingehenden Geld soll- ten Häuser gebaut und unter den Interes- senten verlost werden. Jeder Baustein sollte Sleichzeitig als Los gelten. Die Ermittlungen der Stuttgarter Polizei ergaben, daß Mannzmann erheblich ver- schuldet war und seit April 1949 seine Zah- jungen eingestellt hatte. Er wurde wegen betrügerischen Bankrotts in Haft genom- men. Mitteilungen von Geschädigten, die noch keine Anzeige erstattet haben, nimmt die Kriminalpolizei Stuttgart, Dienststelle VI, Dorotheenstraße 10, entgegen. der Sammstraße an einer etwa zehn Meter breiten Stelle plötzlich das Erdreich nach- gab, konnten sich die dort in einer Tiefe von etwa acht Metern arbeitenden 18 Bau- arbeitern nur noch im allerletzten Augen- blick vor den herabstürzenden Erdmassen in Sicherheit bringen. 1000 D-Mark Am 23. Juli wurde einem Geschäftsmann aus Stuttgart-Wangen, wie die Kriminal- polizei mitteilte, aus einer Kassette, die im Weißzeugschrank seiner Wohnung verwahrt War, ein Geldbetrag von 1 000.— DM ge- stohlen. Als Täterin wurde eine 33 Jahre alte Frau aus Augsburg ermittelt, die der Geschädigte als Arbeiterin eingestellt und mit der er sich während der Abwesenheit seiner Frau im ehelichen Schlafgemach auf- gehalten hatte. Daher wußte die Täterin auch, wo der Kassettenschlüssel und das Geld verwahrt waren und konnte dies ge- legentlich entwenden. 1000 Zentner Gefälschte Marken für mindestens 1 000 Zentner Lebensmittel, insbesondere Butter und Zucker befinden sich gegenwärtig, nach Mitteilung des städtischen Ernährungs- amtes, Karlsruhe, im Umlauf. Bei den Tätern, denen man auf der Spur ist, handelt es sich vorwiegend um Ausländer. Einige Personen, darunter Angehörige des DP-La- gers Ettlingen, konnten bereits verhaftet werden. Wohnung- In Stuttgart: Schau schöner Blumen Nach einer Zwangspause von über sech Jahren öffnete das bekannte Stuttgarter 3 tenschaugelände, auf dem 1939 die deutsche Gartenbaukultur einen glanzvollen Höhe- punkt erreichte, mit der ersten großen deut- schen Dahlien- und Gladiolen-Ausstellunę wieder seine Pforten. Noch ist die vom Kriege stark in Mitlei- denschaft gezogene Anlage nicht ganz wie derhergestellt, denn die dazu erforderlichen 6 Millionen sind auch für eine Halbmillio- nenstadt wie Stuttgart nicht so leicht auf- zubringen, aber alles deutet darauf hin, das schon die im nächsten Sommer hier statt- findende westdeutsche Gartenschau einen Vergleich mit den unvergeßlichen Garten- bauausstellungen 1936 in Dresden und un- mittelbar vor dem Krieg in Stuttgart wehl aushalten können wird. Auch die Landes- gartenbauausstellung 1950 und eine große Rosenschau stehen für das kommende Jahr auf dem Programm. Auf der jetzigen Aus- stellung zeigen über 30 Züchter aus Deutsch- land, Holland und Frankreich ihre in den letzten Jahren gezüchteten, oft noch nie in der Oeffentlichkeit gezeigten Dahlien. Ueber 5000 Dahlien und über 10 000 Gladiolen, da- neben ganze Wiesen unzähliger Sommer- blumen in allen Farben und Formen, wol- len nicht nur den ruinierten Großstädter, sondern auch den passionierten Blumenzüch- ter erfreuen. Aber auch die kleinen Gäste werden mit einer Fahrt auf der Liliput- Eisenbahn oder durch einen Besuch des Kin- derzoos auf ihre Rechnung kommen, falls sie es nicht vorziehen sollten, wahre Pracht⸗ exemplare von Schwänen auf den wieder gefüllten Seen zu bewundern. Im übrigen sind während der Zeit der Ausstellung— sie ist voraussichtlich bis 31. Oktober geöffnet mehrere Sommerfeste vorgesehen. Die „Große Dahlien- und Gladiolenschau“ steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Dahlien- und Gladiolen- Gesellschaft. Optik unseres Alltags Man spricht von uns, und man spricht nicht gut. Da sind die übervollen Auslagen unserer Feinkostgeschäfte mit fast allen Herrlichkeiten der fünf Erdteile. Da sind die geschwollenen Speisekarten unserer Lu- Xusgaststätten. Da sind schließlich die Schaufenster der Konditoreien. Wer in das ärmste Land Europas kommt, weiß ja nicht, daß als Käufer und Konsumenten nur jene hauchdünne Oberschicht angesprochen wird, die das Elend eines schwer ringenden Vol- kes verdeckt. Er kann es auch nicht wissen, wie klein diese auf die Gesamtheit gesehen, ist. Aber er reagiert genau wie jene Gruppe von Zeitungsleuten, die man zur Hebung des devisenbringenden Fremdenverkehrs nach Deutschland führte. Man zeigte ihnen Kurorte und Bäder und vermied auf dieser Fahrt geflissentlich zerstörte Städte, Flücht- Iingslager und Arbeiterquartiere. Ja, man tat, als gäbe es eine deutsche Not überhaupt nicht, denn es war eine Reise von Fest- essen zu Festessen. Man behandelte die Gäste, als litten sie zu Haus Hunger, und strapazierte sie durch diese gutgemeinten Attacken auf den Magen mehr, als es das Betrachten der Schönheiten deutschen Lan- des verursachte, das ja eigentlich der Zweck dieses Unternehmens gewesen ist. Und der Erfolg: die Ausländer wunderten sich. Man versteht uns nicht. Was Werbung sein sollte, wandelte sich zum Bumerang, der unsere Nasen empfindlich traf— und leider nicht nur die der Veranstalter. Schade, wir haben den Fremdenverkehr so nötig. Wir brauchen die Devisen ebenso- sehr wie das Verständnis des europäischen und amerikanischen Auslands, wo man ja weiß, wie arm wir geworden sind durch den Krieg, dessen Narben für die, die von ihm verschont blieben, fremdenverkehrsmäßig gesehen, auch eine gewisse Anziehungskraft Ein Zirkus roman 33. Fortsetzung Ein bronzenbrauner Knabe, der behend durch das silberne Mondlicht springt, ein schönes, erblühtes Gesicht. weil leuchtet er Scheitel im schwarzen Haar. weh und schmerzlich ist der junge Mund verzogen, und aus den fest geschlossenen Augen trop- den schwer und silbern die Tränen der rauer und der Verzweiflung. und ein tremder Mund neigt sich über sie und sie- Selt ihre Lippen Wie weh tat einst das Bild. wie schmerzt heute noch. Wie glühend brannte es aul an jenem Tage, als er mit der strahlen- 8 lachenden May aus der Stadt zurück- 8 und das Telegramm fand:„. lieber obby stop nicht gratulieren a Jenes Traumbild, jenes Telegramm— seine Hände spielen mit den Zeitungen, die m seinem Schoße liegen. Was noch stand in jener Telegramm:„heirate drüben schul- teiter gordon stop. Und was noch, Was 15„„ Vertrag olympia da ist 5 Heft, da ist das Programm des großen 5 ndoner Christmas-Zirkusses. und in die- in Heft muß Vuttas Bild sein! 80 nimmt die Zeitungen und legt sie 0 Ssam und sorgfältig, als wären sie höchst geibrechliche Gegenstände, zur Seite. Auf 1 Knien liegt nun allein das schwere, ppig ausgestattete Programmheft. Ein Einschlag aus starkem, gelben Bütten, eine Alte, kolorierte Lithographie ist darauf repro- duziert: Adias Dolores Fuertos, die be- rühmte Mazeppa-Reiterin, kopfunter am galoppierenden Pferd hängend. In dem Einschlag liegt das Heft mit viel- farbigem Titelblatt, Thelma Cathby with his elephants“, dann kommt die Seite der Repräsentation, die drei Gentleman- Bild- nisse: der Herr Direktor mit grauem Zylinder und mit der großen weißen Chry- santheme im Knopfloch des Cuts, die beiden hohen Protektoren: The Eearl' und„The Lord“— ein paar Seiten Text, Bilder, Re- klamen, die Robby flüchtig überblättert, da sind die spanischen Clowns— und da, da, ganzseitig, im scharfen, glänzenden Druck, da ist das Bild von LVutta Mansfield Ein Bild, das er nie gesehen hat. Vutta trägt ein blankes, schimmerndes Trikot, das von glänzenden Pailletten bedeckt ist und einer Schlangenhaut ähnelt, Vutta lehnt am Halse eines schönen Schecken— Robby Neuhaus sieht nur ihr Gesicht. Es ist nicht das Gesicht, das eine Erinnerung kennt, es ist das Gesicht, das er im Traume gesehen hat: schön, reif, wissend, mit dem wehen Zug um den Mund, und die nun offenen Augen— nach Jahren sieht er zum ersten- mal wieder in sie hinein, hier auf diesem glänzenden Druckpapier— LVuttas Augen sind schöner noch als einst, aber sie sind auch traurig, wie sie niemals waren Lutta, liebe, ferne, arme vutta! Er blättert den Anhang auf, in dem die kurzen Biographien der Artisten stehen, welchen die hohe Auszeichnung zuteil wurde, von der Olympia dem Londoner Publikum vorgestellt zu werden. Vutta Mansfield: Ihr Vater war der be- rühmte Elefantendompteur Peter Mansfield, mre Mutter die große Löwendompteuse Mademoiselle Candia. Sie ist im Zirkus- Wagen geboren auf einer großen Tournée durch Nordamerika mit dem Unternehmen Ringling Brothers. Sie spricht deutsch, englisch, französisch, italienisch ud spanisch. Sie hat in der bekannten Nummer The Gipsy-Girls! gearbeitet, später als Kunst- reiterin mit dem Signor Arrigoni, die Olympia stellt sie mit ihrem Kautschukakt auf dem Pferderücken heraus. First Time in England. Ihre hobbies sind Bücher und wilde Tiere, sie gedenkt in Kürze eine ganz neue Raubtiernummer herauszubringen. Sie ist verheiratet mit James Gordon, the most famous high- school rider of the modern circus— Robby blättert verstört in dem schönen Heft, und dann findet er auch das Bild des Mannes, der ihm Lutta genommen hat. James Gordon steht im eleganten Frack, Bat die Hande in den Taschen und sieht den Beschauer aus kühlen, selbstsicheren Augen an. Ein Mann, ja, das ist ein Mann, einer, vor dem man Achtung und Respekt hat, wenn man ihm begegnet, einer, der aus- sieht, wie man selbst einmal aussehen möchte, er ist ein Mann.— Robby Neuhaus kann FVutta nicht schelten, er kann keinen Haß aufbringen gegen den großen Schul- reiter. Dann schlägt er wieder Vuttas Bild auf, das Bild mit den weichen. sehnsüchtigen, traurigen Augen, dann stützt er das Kinn mit beiden Fäusten und sitzt durch eine ausüben. Man weiß draußen, daß uns allein die Hilfe von außen wieder auf die Beine helfen kann— durch Marshallplangelder und ausländische Investitionen. Der Arbei- ter und der Angestellte kämpfen vergeblich gegen die Diskrepanz zwischen Lohn und Lebenshaltungskosten. Es wird in Deutsch- land hart gearbeitet. Die Optik unseres All- tags täuscht den flüchtigen Besucher. Sie schadet uns dadurch. Und das ließe sich ver- meiden. Auch durch eine bescheidenere Re- Präsentanz unserer Landesoberhäupter und Behördenchefs. Wir haben eine große Schild zu begleichen, und ein Schuldner mit Talmi- Slanz dient weder sich selbst, noch schafft er sich Vertrauen. Je. Wieder Luxus-Hotel Marquard Das bekannte erste Stuttgarter Luxus- Hotel Marquard, das 1944 während eines Bombenangriffs bis auf die Grundmauern zerstört wurde, ist in den vergangenen ein- einhalb Jahren unter einem Kostenaufwand von mehreren Millionen D-Mark völlig neu aufgebaut worden und ab 30. Juli 2. T. wieder für die Oeffentlichkeit zugänglich. 120 Bauarbeiter fanden bei den Erneue- rungsbauten 18 Monate lang Arbeit und Brot. Da das heutige Hotel Marquard eine große Zahl von Geschäftsräumen beher⸗ bergt, wurden, wie der Bauherr, Architekt Mertz, auf einer Pressekonferenz erklärte, auch 50 Wohnräume in Stuttgart ihrem ursprünglichen Zweck wieder zugeführt. Der Hotelkomplex wird in Kürze aucli ein Theater und Lichtspielhaus für 660 Per- sonen eröffnen. Ein gemütliches Café, Klub- räume und Gesellschaftszimmer sorgen für die Bequemlichkeit und die gediegene Um- Sebung, die die zahlungskräftigen Gäste des Hotel Marquard aus früheren Zeiten gewöhnt sind. C · ˙ ˙ C ˖ç—I cCC˖C+— AA——x x———————— Stunde wie ein Block. Sie ist nicht glücklich, sie ist traurig, warum lacht sie nicht, wie sie früher lachen konnte? Sie ist nicht Slücklich!— Ach, Vutta, wer ist glücklich in dieser Welt? Du bist es nicht, ich bin es nicht, ich habe noch keinen restlos glücklichen Men- schen getroffen in meinem Leben. Das Glück ist nur ein Traum, Lutta, ein Idol, mit dem Wir unser armes Leben bereichern, ein Stern, mit dem wir das Dunkel unserer Einsamkeit erhellen. Jeder ist allein, kleine Vutta, jeder lebt allein, jeder ist immer und überall allein. Das ist das Leben, Vutta, die Einsamkeit ist das Leben— und das Vereintsein mit einem anderen Leben, Vutta, das ist unser Traum von Glück. Es ist ein Traum, es bleibt ein Traum. Du bist einsam an der Seite deines Mannes, Lutta, ich bin einsam an der Seite meiner Frau. Wir haben beide verzichtet auf unser Glück, Lutta, wir haben unser Glück zer- brochen. Denn wir, wir zwei. Lutta, wir hätten das Glück dennoch und trotzalledem einmal miteinender finden können Endlich steht er auf, birgt das Heft zu- unterst in seinem Koffer. Cherry Baker wird es niemals wiedersehen, das Heft ge- hört ihm, Luttas Bild ist darin, er gibt es nie wieder heraus. Dann turnt er an Deck, auf dem die Käfige der großen Orang-Utans vertäut ste- hen. Diese Menschenaffen aus Sumatras Bambuswäldern und Bergdschungeln ziehen ihn an mit magischer, unwiderstehlicher Kraft. Ihr Blick, ihr trauerdunkles Wesen fasziniert ihn, stundenlang kann er stehen und die Bewegungslosen beobachten. Und einer ist unter diesen Gefangenen — es ist der größte, der stärkste und ge- Wwaltigste von allen, stark und breit blähen sich seine bläulich glänzenden Backen wülste, schwer und zottig hängt ihm der Bart, hängt ihm die rostrote Mähne über Schul- tern und Arme., heimlich und für sich hat Robby den Riesen Manitou“ getauft— einer ist, der hin stärker anzieht als jeder Mensch: Robby geht zu Manitous Käfig. Der gefangene Waldmensch sitzt in der Ecke seines engen Kerkers, hat den Rücken gegen die Wand gelehnt, seine starken Hände ruhen auf den kurzen Schenkeln, und sein dunkler, unergründlich schwer⸗ mütiger Blick liegt auf der weiten blauen See. Es ist, wie wenn das Tier wüßte, daß in wenigen Stunden der Dampfer mit hm davonfährt, hinaus aus seiner Heimat, hinein in ein graues, lichtloses, sonnen- armes, trockenes Land, das seine Lungen zerbrechen wird, ein Land, in dem er sterben muß, sterben wird. Langsam setzt sich Robby auf die Bohlen vor dem Affenkäfig. Ohne Hast wendet der Orang seinen Blick, sieht ihn an. Tief liegen seine Augen unter der nackten, knochigen Stirn, unter der eingesunkenen Nase wölbt sich die runzelreiche Oberlippe, der breite, lippenschmale Mund ist festgeschlossen wie bei einem trotzigen, eigensinnigen, verbit⸗ terten alten Mann. „Manitou!“ sagt Robby im zärtlichen Flüsterton.„Manitou, ich wollte, ich könnte dir helfen. Manitou, jetzt kommt die lange Seefahrt, sie wird schwer und schlimm für dich sein, und dann kommt ein Haus für dich, zwanzigmal größer als dieser Käfig, aber dein Wald ist es nicht. Alle Menschen werden gut zu dir sein und um deine Gunst werben, du bist kostbar und sehr teuer, Manitou, du wirst in London ein viel besse- res Leben führen als Millionen von Men- schen in der gleichen Stadt. Und dennoch, Manitou, ich wollte, ich könnte dir helfen, Aber, Manitou, verzeih mir, ich kann es nicht. Robby spricht, leise und zärt- lich, dumme und sinnlose Dinge, wie man sie zu kleinen Kindern spricht. um deren Gunst men wirbt. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 8. August 1949/ Nr. 182 8 Mannheim hat durch den Krieg nicht nur sein Theatergebäude verloren, sondern auch den Bestand an Kostümen, Dekoratio- nen und technischen Ausstattungsstücken. Die Unterbringung in der„Schauburg“ ist ein Provisorium, das mit seinen be- inkten Bühnenverhältnissen nachteilige Auswirkungen auf die Spielgestaltung hat. Bei der in Mannheim sprichwörtlichen Theaterbesessenheit ist es einleuchtend, dag man den Bau eines neuen Theaters, das allen Anforderungen entsprechen kann, trotz aller Schwierigkeiten plant. Ursprüng- lich hatte man den Wiederaufbau des Nationaltheaters an der alten Stelle und unter Einbeziehung der Quadrate B 2 und B 1 in Erwägung gezogen. Da die dorti- gen Grundstücke jedoch größtenteils Pri- Vateigentum sind, schied dieses Projekt bald aus der Wahl aus. So einigte man sich auf den Schneckenhof im Schloßg. Inzwischen hat nun die Stadtplanung einen Ideenwettbewerb für Entwürfe zu einem Neubau ausgeschrieben, an dem sich alle in Mannheim und Ludwigshafen ansässigen sowie alle nordbadischen Ar- chitekten und Theaterfachleute beteiligen können. Durch diesen Wettbewerb sollen die grundsätzlichen Fragen der Gestaltung gelöst werden. Geplant ist ein großes Haus für ungefähr 1200 Besucher und ein Kam- merspielhaus im gleichen Gebäude mit et- Wa 600 Sitzplätzen. Die Zusammenlegung beider Häuser hätte den Vorteil, daß nicht getrennte Verwaltungs- und Kulis- diesenräume erstellt werden müßten, denn Tödlicher Verkehrsunfall Auf der Autobahn Mannbeim Heidel- berg stieß ein amerikanischer Jeep mit dem ersten Anhänger eines Lastzuges zusammen, als dieser in die Abzweigstelle nach Frank- kurt einbiegen wollte., Hierbei wurden zwei Personen aus dem Jeep geschleudert. Nach den bisherigen Feststellungen wurden eig mitfahrendes Fräulein getötet und zwei amerikanische Soldaten schwer verletzt. Nur Ein ungebetener Fahrgast Ein amerikanischer Soldat fuhr ohne Wissen des Kraftfahrers auf der Ladefläche Lkw mit. Der Kraftfahrer hielt unter- un, um einen Passanten mitzunehmen, ihm den Weg zum Kabelwerk Mann- heim zeigen sollte. Hierbei bemerkte er die anwesenheit des Soldaten, der sich, zur Rede, als MP-Mann ausgab. Der falsche Mp. Mann warf von der Ladefläche einen Koffer herunter mit dem Bemerken, daß dieser gestohlen sei und nahm dem Mann, der mitfahren sollte, seine Ausweispapiere ab. Der mißtrauische Kraftfahrer fuhr mit den beiden nach L. 6, um sich polizeilichen Schutz zu sichern. Kurz vor dem Ziel er- griff jedoch der Soldat unter Mitnahme der „beschlagnahmten“ Papiere die Flucht. Neunzehn Lebensmüde im Juli Einen traurigen Rekord stellt die Selbst- mordstatistik der Mannheimer Kriminalpo- Uizei im vergangenen Monat auf. Waren es im Mai, als dem seither auf diesem Gebiet misreichsten Monat zehn vollendete und sieben versuchte Selbstmorde, so brachte der Juli zehn Selbstmorde und neun Ver- suche, wozu noch einige Fälle kommen, bei denen noch keine einwandfreie Bestimmung der Todesursache oder des Motivs zum Selbstmord möglich war. Der immer noch mysteriöse Tod des 17jährigen Georg Seid, der bekanntlich im oberen Luisenpark tot aufgefunden wurde, ist weder als Mord noch als Selbstmord eingezeichnet. Von den zehn der freiwillig aus dem Leben geschiedenen sind drei Frauen, von denen je eine sich erhängte. durch Gas bzw. Pflanzenschutzmittel vergiftete. Die des Le- bens überdrüssigen Männer machten ihrem Leben durch Erhängen(drei), Leuchtgas, Erschießen, Ueberfahrenlassen und Sturz aus der Höhe ein Ende. Bei 40 Prozent der Selbstmordfälle sind — laut Statistik— unheilbare Krankheiten die Motive, weiter Liebeskummer, Schwer- mut und Familienzwistigkeiten. Wirtschaft- liche Notlage ist am seltensten. K- Staatsbegräbnis für G. Zimmermann Der am Montagvormittag verstorbene Landesdirektor für den Landesbezirk Baden, Gustav Zimmermann, wird am kommenden Donnerstag um 10 Uhr auf dem Hauptfried- hof Mannheim in einem Staatsbegräbnis beigesetzt. 5 Wegen Mitwirkung an den Trauerfeier- lichkeiten zur Beisetzung des Landesbezirks- direktors Gustav Zimmermann werden alle Mitglieder der Chorgemeinschaft Singaka- demie-Lehrergesangverein gebeten, sich am Mittwoch, 3. Aug., 19 Uhr, im Lokal„Wohl- gelegenschule“ einzufinden. Wahlkulender für die Bundestagswahl CDU Donnerstag, 4. August, Rosengarten, 19.30 Uhr: Jakob Kaiser, der ehemalige Vor- Sitzende der CDU in der Ostzone, spricht. DVP Mittwoch, 3. August,„Goldener Löwe“, Neckarau, 20 Uhr: Bundestagskandidat Ro- bert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Donnerstag, 4. August, Lokal„Rheinau- hafen“, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies Sprechen. und Beigeordneter Paul Riedel die sonstigen Räume des zu erstellenden Theaterbaus sollen den Theaterzubehör aufnehmen. Im übrigen soll das ganze Schloßgebäude zu einer Art Kulturzentrum werden. Es handelt sich also dort nicht nur darum, ein besonders repräsentatives Theater herauszustellen, sondern um das Hineinstellen eines Zweckbaues in den schon vorhandenen bzw. noch zu errichten- den Baukörper. Bis zu seiner Verwirk⸗ Wird dus alte Bühnenmugazin in I 3 ein neues Kummerthedter? Dann könnten Oper und Schauspiel gleichzeitig arbeiten stark beschädigt und wegen Einsturzgefahr mußten die obern zwel der vier Stockwerke abgetragen werden. Der große Saal und das schön gearbeitete Portal aus dem Jahre 1754 blieben erhalten. Hier könnten 500 bis 600 Sitzplätze eingebaut werden, und auch die Möglichkeiten zur Einhaltung der Sicher- heitsbestimmungen wären gegeben. Ueber- haupt bietet der Saal recht gute Ausgestal- tungs möglichkeiten bei Verwendung ein- Unsere Leiæ-Aufnakme zeigt das frühere Magazin des zerstörten Nationaltheaters in 4 3. Nack den Plänen des Intendanten Richard Paper soll es eventuell als Kammerbühne für das Schauspiel des jetzigen Theaters ausgebaut werden. Man rechnet mit 500600 Sitzplätzen. lichung wird allerdings noch viel Wasser den Rhein hinuterfließen. * Etwa zur gleichen Zeit, in der dieser Wettbewerb ausgeschrieben wurde, befür⸗ Wortete bekanntlich Richard Payer, der neue Intendant, die sofortige Schaffung eines zweiten Hauses für das Schauspiel. Die ver- schiedenen hierzu vorgeschlagenen Projekte erwiesen sich bis auf eines als ungeeignet: In der Kunsthalle war eine zu große Feuer- und Diebstahlgefahr zu befürchten, in F 1 War der Lärm zu groß und der Kleine Saal des Rosengartens kam auch nicht in Frage, da er nach einem möglichen Ausbau auch noch für andere Zwecke benötigt würde. So blieb das Haus in A 3, 11 das einzige reali- sierbare Objekt. In diesem Gebäude, der ehemaligen So- lidaritätskirche, war früher das Theater- magazin untergebracht. Es wurde im Kriege facher Mittel, wie er auch im Hinblick auf den geplanten Theaterneubau im Schloß recht günstig gelegen ist. Vor allem aber brauchte das Opernensemble nicht mehr zu pausieren, wenn gerade ein Schauspiel auf dem Spielplan steht, und umgekehrt. Schon aus denkmalspflegerischen Grün- den wäre der Erhalt des Gebäudes wün- schenswert. Das Haus könnte nach Fertig- stellung des neuen Schloßtheaters immer noch für Konzertveranstaltungen usw. ver- wendet werden. Außerdem ist es ja noch nicht endgültig entschieden ob der Theater- neubau im Schloß wirklich ein zweites Haus erhält. Das in A3 könnte jedenfalls inneroalb von einem halben Jahr fertig gestellt werden, und, wie verlautet, sind auch die finanziellen Aspekte im Augen- blick günstig, so daß möglicherweise doch mit einer baldigen Verwirklichung des Projektes gerechnet werden kann. rob „Imitié“ rief die kleine Frunzösinn Besuch im internationalen Ferienlager der„Falken“ bei Michelstadt Ein Wiesengelände, fast rechteckig, etwa 300 auf 500 Meter groß, wird in der Längs- mitte von einem kleinen Graben durchzo- gen, von dessen Rändern die Flächen nach beiden Seiten zum Teil stark ansteigen, bis sie von dunklem, hohem Wald begrenzt werden. Auch die eine hochliegende Schmal- seite des Terrains endet am Wald, die gegen- überliegende Seite liegt offen und gibt den Blick frei ins Tal. In der Ferne flimmern im Licht der heißen Nachmittagssonne Hügel des Odenwaldes. Wir sind bei Michel- stadt, im Zeltlager der badischen„Falken“, sozialistische Jugendbewegung Deutsch- lands. Etwa 300 Jugendliche von 14 bis 25 Jahren erholen sich hier in den Ferien für vierzehn Tage vom Großstadtgetriebe und verbinden damit gleichzeitig eine zwanglose Erziehung zur Gemeinschaft und zum poli- tisch bewußten Bürger, wie es der Organi- sation als Ideal vorschwebt. Dunkelgrüne, amerikanischer Herkunft entstammende Zelte für meist je acht Schla- fer sind zwanglos auf dem Gelände ver- teilt. Hoch oben, im linken Eck, stehen fast im Freien, nur durch ein Sonnendach geschlitzt— die vier oder fünf Kochkessel der Küche. Eine Rohrleitung führt zu ihr hinauf, die aus großen, 1000 Litern fassen den Steingutbottichen kommt, in denen das Wasser einer naheliegenden Quelle gesam- melt und mit einer Pumpe den Berg hin- auf in die Kochkessel gedrückt wird. Das erklärt unis der Mannheimer Feuerwehr- mann, der die Anlage überwacht und dafür sorgt, daß die Brauseanlage, die in einem Zelt untergebracht ist, auch tatsächlich braust. Nicht weit von einem gelben India- ner-Rundzelt flattert auf einem anderen Leinwandhaus der Wimpel mit dem roten Kreuz. Hier wirkt der junge Assistenzarzt aus dem städtischen Krankenhaus Mann- heim, der mit seiner kurzen Stummelpfeife eher aussieht wie ein Segler von der Kieler Woche und mit seiner Familie im Lager gleichzeitig seinen Urlaub verbringt. Außer viel Sonne hat er nicht viel davon, denn häufig gibt es kleine Unfälle, wenn beim Fußballspiel der Eifer Galoppsprünge macht. In vier„Dörfer“ ist das ganze Lager ein- geteilt, sagt man uns am Wachzelt, in dem drei Jugendliche beim Rauch einer Ziga- rette zusammensitzen. Jedes davon hat einen gewählten„Bürgermeister“, ein Lager- parlament mit ebenfalls gewählten„Abge- ordneten“ hat die Lagerverfassung und ordnung festgelegt und bestimmt in freiem Entschluß den Tagesablauf der Mädchen und Jungens. Mädchen und Jungens— in einem Lager zusammen? Ja, denn man steht auf dem Standpunkt der gemein- schaftlichen Erziehung. Nur in der Nacht schlafen Jungens und Mädels getrennt. Er- 428 Endlich kühler Vorhersage bis Donnerstag früh: Mittwoch wolkig und besonders nachmittags noch einzelne gewit- trige Schauer. Tags nur noch 20 bis 25 Grad. Nach West bis Südwest * drehende Winde. Tiefsttemperatur nachts 12 bis 15 Grad. Pegelstand am 2. August: Maxau 325(— 5). Mannheim 159(7), Worms 92 5), Caub 92 4, fahrungen haben diese Erziehungsmethode hier noch nicht widerlegen können, sagt uns der„Vizepräsident“. Am Waldrand übt ein Sprechchor. Wir verstehen zunächst nicht, was sie sagen. Sie sind zu weit weg, meinen wir. Doch beim Näherkommen klingen deutlich französische Worte auf. Es sind junge französische„Fal- ken“, die in Deutschland ihre Ferien ver- leben. Siebzig Ausländer sind im Lager. Meist Franzosen, ein paar Holländer, Bel- gier und Engländer. Es wird für eine Feierstunde geübt, die als Anti-Kriegs- kundgebung aufgezogen wird. Zum Geden- ken an den bekannten französischen Sozia- listenführer Jean Jaurès, der kurz vor dem ersten Weltkrieg ermordet wurde. „Amitié“! ruft eine kleine Französin, springt auf und reicht uns beide Hände—„Freund- schaft“, der Gruß der„Falken“ auf franzö- sisch. Sie fühlen sich wohl unter ihren deutschen Freunden, die Gäste von jenseits der Grenzen. Die Gemeinsamkeit der Ueberzeugung und die Idealistik der Ju- gend verbindet sie. Wenn die Hitze des Tages zu weichen beginnt, und der Abend mehr zuläßt als nur die Flucht ins nahegelegene Schwimm- bad oder in die dunkle Kühle der Wälder, kommen oft die Einwohner des Ortes ins Lager, um sich mit den„Falken“ zusam- menzusetzen. Dann wird diskutiert über politische Fragen oder die jungen Menschen steigen auch hinunter in den Ort, geben ein Konzert mit Volksliedern oder gastie- ren mit einem Lagerzirkus. Bis die Nacht hereinbricht und zum Schlafen gemahnt, klingen Gitarren und junge Stimmen mit alten, vertrauten Weisen zum Himmel. Und unter der Klarheit der Sterne träumen jugendliche Idealisten von einer schöneren Welt, in der es keine Kriege, keine Gren- zen und keinen Schmerz mehr gibt. Viel- leicht schaffen wir es eines Tages mle. Aus Briefen an den„Morgen“ Nach zwölf Jahren wieder: Munnheimer Parkfest im Waldpurk-Stern Die Stadt läßt ununterbrochen Omnibusse fahren Vom Mannheimer Vergnügungs- und Erholungshimmel ist das Waldpark-Restau- rant„Am Stern“ nicht wegzudenken. Es steht hier gewissermaßen als Fixstern, und schon lange, lange bevor es Kuchen auf Marken gab, wanderten viele Mannemer mit ihrer Familie durch den Park, um mit Sicherheit bei kühlem Getränk sich im „Stern“ von den Strapazen des Spazier- ganges zu erholen. Kirschenkuchenflecke auf Emmas neuer Seidenbluse und das vom Spielplatz zerschundene Knie Klein-Emils bildeten oft noch jahrelang Bestandteile der Erinnerung an einen schönen Sonntagnach- mittag. Dann flatterte eines Tages der Stellungsbefehl ins Haus, und das Radio wurde heiser vor lauter Sondermeldungen. Der„Stern“ War vergessen. Ein anderer Stern war hoch im Kurs— ein trügerischer Stern Und doch wurde es wieder Frieden. Ein Friede, der aber kein Ende der Nöte brachte. Nur langsam, ganz langsam begann der Puls des Lebens wieder zu schlagen. Ueberall gingen Hände ans Werk, die Welt zu klicken. Mühselige Arbeit im Zeichen der Kalorienzahlen. Jeder versuchte, sich seine kleine eigene Welt wieder aufzubauen. Die kleinen Dinge des Lebens traten in den Vordergrund. Ein paar Nägel, ein Sack Gips: Probleme über Probleme. Doch viele schaff- ten es. Auch der„Stern“ wuchs langsam aus seinen Trümmern, und heute strahlt er wieder im alten Glanz. Wir wollen ehrlich dein: Fast im alten Glanz. Doch er ist schon so weit. daß in diesem Jahr die alte Tradition der Parkfeste fort- gesetzt werden kann. 1937 war das letzte gewesen. Nach zwölf Jahren künden zum ersten Male wieder leuchtende Plakate vom„Mannheimer Parkfest 1949“. Drei Tage soll es gehen: Samstag(6. Augush, Sonntag und Montag. Unter Mitwirkung von Günther Roeder und Jane Schuchardt von Theater des Volkes, des gesamten Balletts und Bühnenensembles dieses Thea- ters(außer dem Orchester), des Märchen- theaters„Kurpfalz“, der Tanzorchester Hans Hildenbeutel, Heinz Weber und das Blas- orchester Fritz Seezer und der modernen Tanzschau vom Tanzlehrer-Ehepaar Otto Lamade und Frau. An den drei Tagen beginnt jeweils das Märchentheater mit einer Reise ins Mär chenland auf der 11 auf 9 Meter großen Bühne im Freien nachmittags um 15 Unr. Am Samstag wird diese Fahrt ins Märchen- land als Sonderveranstaltung für große und kleine Leser des„Mannheimer Morgen“ durchgeführt, wie wir in vorangegangenen Ausgaben schon angekündigt haben. Der Samstagabend bringt einen„Glanzwollen Auftakt“ mit Erlesenem aus dem Reich der Operette. Der Sonntagabend ist einem großen Sommernachtsball vorbehalten. Nachtkabarett und Tanzschau gehören da- bei zum Programm. Und schließlich sieht der Montagabend mit allen Beteiligten einen Bunten Abend, den ein„Brillant- Feuerwerk“ der altbekannten Feuerwerke rei Busch krönen wird. Und das Wichtigste: Auch die Stadt be- teiligt sich. Zumindest indirekt durch einen großzügigen, verstärkten Omnibusverkehr ab Wasserturm von Samstagmittag 12 Uhr bis Montagfrüh 1 Uhr. Im ununterbroche- nen Betrieb. Bleibt also nur noch die Zu- sage von Petrus offen. Hoffen wir, daß er ein Einsehen hat. Bei schlechter Witterung kindet jede Veranstaltung eine Woche später Statt. me Demnächst: In Lampertheim wird mit Ruhrgus gekocht Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluß Am Ostrand Lampertheims, dort, Wo die Bahnstrecke Lampertheim Mannheim und die Straße Lampertheim-Neuschloß.—Hüt- tenfeld sich kreuzen, steht das 1906/07 er- baute und in Betrieb genommene gemeinde- eigene Gaswerk. Durch 3 Retortenöfen, von denen der eine allerdings lediglich als Re- serveofen dient, wird das Gas erzeugt und in zwei Behältern von 1500 und 1000 cbm Fassungsvermögen gesammelt. Das in den Straßen liegende Rohrnetz hat eine Länge von ungefähr 30 km. Der Querschnitt der Rohre ist allerdings klein, infolgedessen hat das Gas einen geringen Druck. Man versucht durch Beschwerung der Behälter mit Steinen einen günstigen Enddruck für das Ortsrohrnetz zu erzielen. Da das Werk nicht zentral sondern am Orts- rand gelegen ist, ist der Gasdruck nicht allseitig, sondern einseitig. Man plant eine Ringleitung zu legen und 6 bis 10 Regler- Stationen einzubauen, die den Druckaus- gleich vornehmen sollen. Die Reinigeranlagen des Werkes werden öfters von Kindern und Erwachsenen mit Keuchhusten aufgesucht. In dieser Anlage wird das Gas durch eine Rasen- eisenerzmasse getrieben und von seinen Fremdstoffen, vor allem Schwefel, gerei- nigt. Die dort vorhandene Luft soll eine überaus gute und schnell heilende Wirkung haben. Das Werk ist überaltert und bedarf dringend einer gründlichen Ueberholung. Bel seinem derzeitigen Zustand können täglich 2500 cbm, in Ausnahmefällen bei restloser Ausnutzung seiner Leistungsfähig- keit täglich 3000 cbm erzeugt werden. Der Bedarf der Bevölkerung und der Industrie Lampertheims ist weitaus größer als die derzeitige Produktion und kann zurzeit nicht voll gedeckt werden. Deshab hat die Leitung Sperrstunden eingeschaltet, um den Verbrauch zu drosseln. Um der er- höhten Nachfrage nach Gas gerecht werden zu können, gibt es für die Gemeinde z wei Möglichkeiten: entweder Ausbau des Werkes mit dem Ziel einer Steigerung der Eigenproduktion oder Bezug des Mehr- bedarfs durch Anschluß an eine Ferngasleitung. Ein Ausbau des Werkes soll nicht erfolgen, da die Gemeinde eine so hohe Kapitalinvestierung nicht vor- nehmen will. Das Werk soll vielmehr auf ARTEN. ESG WERDEN OEG-Ausflug ohne Familie An sich ist die Ausgabe von„Ferienkarten“ bei der OEG erfreulich. aber die Sache hat einen Haken: Sie ist nämlich„micht über- tragbar“. Man kann also nicht mit z. B. drei Personen einer Familie zweimal nach Hei- delberg(was sechs Einzelfahrten entspräche) fahren, sondern jedes Familienmitglied müßte eine Karte lösen, mit denen es dann sechsmal fahren könnte. Für wen ist also diese schöne Verbilligung geschaffen? Die Schaffenden können sich diese Karte in den meisten Fällen nicht in mehrfa- cher Zahl leisten,. und wer das könnte, fährt wohl nicht mit der OEG zu einem Wochen- endurlaub. Könnte daher nicht für 4.20 DM eine Sechsfahrtenkarte ausgegeben werden. damit auch noch andere Familienmitglieder mit fahren können? Viele wären für eine der- artige volkstümliche Einrichtung dankbar. O. K., Mannheim. Unzufrieden mit Radio Stuttgart Vergebens wartete ich am vergangenen Sonntag auf eine Durchsage der Ergebnisse von der Mannheimer Oberbürgermeisterwahl an meinem Empfangsgerät. Stattdessen hörte ich eine Reportage über ein Seifenkistelren- nen und Berichte über weniger bedeutende lokale Ereignisse Stuttgarts, von denen wir zur Genüge über die Aetherwellen erfahren. Aus der Presse muß ich zu meiner Empö- rung weiterhin feststellen, daß Radio Stutt- gart auch nur 15 Minuten Zeit für eine kleine Reportage zur Meisterschaftsregatta in Mann- heim(am 6. und 7. August) aufbringen kann. Die Regatta ist doch ein Ereignis ersten Ran- ges dus der größten Sporthochburg Wüörttem- berg- Badens Aus der Fülle solcher Beispiele sei noch eines herausgegriffen: Bei der Austragung der Meisterschaft von Württemberg-Baden im Ge- sellschaftstanz die in Ettlingen stattfand und bei der Mannheimer Paare in allen Klassen die erste Placierung erreichten, hatte man bei der betreffenden Sendung die Mannheimer Erfolge einfach tot geschwiegen. obwohl der Sprecher bei der Aufnahme der Reportage die Marmheimer Erfolge genannt hatte. Wie lange kann sich die zweitgrößte Me- tropole Württemberg-Badens diese Minderbe- achtung noch gefallen lassen? Wenn an einen eigenen Sender vielleicht auch nicht zu denken ist. so wäre doch eine Sendestelle in Mann- heim das Mindeste, was man von einer Stadt wie unserer verlangen könnte. G. G., Mannheim. Es stinkt zum Himmel Vieles hat der Kries zerstört. um das es unendlich schade ist. und es wäre frivol, zu bedauern, daß er da und dort etwas übrig ge- lassen hat. Aber eines hätte wohl jeder gern verschmerzt. insbesondere die Bewohner der Quadrate O 6. O 7 und N 7: Die vorsintflut- liche Bedürfnisanstalt auf dem Strohmarkt. Es soll hier nicht von der„Stadtbildverschande- lung“ gesprochen werden— die ist an anderen Orten noch schlimmer— aber der penetrante Geruch. besonders jetzt in der heißen Jahres- zeit ist mitunter geradezu unerträglich, und selbst auf die Gefahr hin, daß einige Passan- ten in dringenden Fällen“ bis zum Wasser- turm gehen müssen. würde sich die Stadtver- waltung bei den Einwohnern dieser Gegend einen großen Stein im Brett verdienen, wenn sie dle Anstalt beseitigen lassen würde, wie das ebenfalls am Rathaus geschehen ist, denn man ist auf der anderen Seite einsichtig ge- mug. einzusehen. daß der Bau einer unter- irdischen Anlage an der gleichen Stelle im Augenblick aus kinanziellen Gründen wohl nicht möglicht ist. H. H., Mannheim der Höhe seiner jetzigen Leistungsfähigkeit gehalten werden und in diesem Umfang nach wie vor weiter produzieren. Eine Stillegung des Gaserzeugungsbetriebes wird abgelehnt. Nun verläuft eine Gasfernversorgungs- leitung von der Ruhr über Darmstadt kom- mend bereits bis zu dem 2,8 km entfernten Ortsteil Neuschloß. Eigentümer dieser Leitung ist das frühere Deutsche Reich; jetzt steht sie unter Treuhänderschaft. Die Gemeinde hat Verhandlungen mit dem Treuhänder eingeleitet, die voraussichtlich in diesen Tagen zu Ende geführt werden. Mit Abschluß des Vertrages, über dessen Formulierung der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserausschuß der Gemeindevertretung in seiner Sitzung Beschluß faßte, werden die Bevölkerung und die Industrie von Lam- pertheim wieder regelmäßig mit hochwer- tigem Gas beliefert werden. Keine Angst— es langt! Man soll zwar den Teufel nicht an die Wand— in diesem Falle mit dem leeren Gartenschlauch in den trockenen Sand- malen. Aber so mancher, der da allabendlich den Hydrant aufdreht um seine Lieblinge in Gestalt von Tomaten, Krautköpfen, Boh- nen und Salatpflanzen wieder einen Tag länger vor dem trockenen Tod zu bewahren, wird sich vielleicht schon überlegt haben, welche Wassermengen das eigentlich sein mögen, die da jetzt so täglich durch die Leitungen Mannheims rauschen. Denn als orientierter Bürger weiß er von Sperrzeiten für Wasserabgabe an vielen anderen Orten in diesen Tagen. Wie schafft es Mannheim ohne Sperre? Sie ist hier einfach nicht nötig. Die täglich notwendigen 110 bis 120 tausend Kubikmeter Wasser bewältigen die beiden Wasserwerke Käfertal und Rheinau. Das hängt einmal mit dem außer- ordentlich großen Leistungsvermögen der Werke, zum anderen mit dem ergiebigen Grundwasser Mannheims und den zahl reichen Brunnen zusammen. Also keine Angst. Wir sitzen in Mannheim nicht 80 schnell auf dem Trockenen. sulumuk Kurze„MM“ Meldungen Jugendlicher Dieb. Ein 12jähriger Volks- schüler überstieg in Friedrichsfeld das Hoftor eines Lebensmittelgeschäftes, begab sich durch die offenstehende Haustüre in das Geschäft und entwendete auf dem Ladentisch eine Geldmappe mit 660. DM. Das Geld verbarg er im Hiihnerstall seiner Eltern, die Mappe Warf er über einen Zaun in einen Nachbar- garten. Der Junge wurde festgenommen. Nach, anfänglichem Leugnen gestand er neben die- sem Diebstahl noch sechs weitere Gelddieb. stähle aus Kassen verschiedener Geschäfte in Friedrichsfeld ein. Die Bauhütte aufgebrochen. Am Oheken Luisenpark wurden zwei Bauarbeitern Klei. dungsstücke im Werte von etwa 150, DM aus der verschlossenen Bauhütte gestohlen. Wochenmarkt im Zeichen der Dürre. an der Qualität der ausreichend angebotenen Waren macht sich die Dürre bemerkbar. Von den schon weniger zahlreichen Obstsorten kostete das Pfund: Aepfel von 25 bis 50, Bir- nen von 30 bis 55(Spalierbirnem), Mirabellen von 35 bis 45. Renekloden 45. Heidelbeeren 15 Pfirsiche 653 Pfennig. An Gemüse waren 15 Pfundpreisen vertreten: Bohnen von 30 bis 4. Weillkraut von 10 bis 15. Rotkraut von 18 5 20, Wirsing zu 20, Gelberüben zu 20. Zwiebeln von 20 bis 25. Weibzwiebeln zum Einmachen Pfund 20, 3 Pfund 55 Pfennig. Außerdeg kleine Gurken zu 20 bis 35 Pfennig das Pfund Einmachgürkchen kosteten je 100 Stück 1 5 bis 5.— DM und Salatgurken von 30 Pf. bi 1.— DM das Stück. An weiteren Stücapren verlangte man für Kopfsalat 10 bis 20, En 4 viensalat von 3 Stück 28 pis ein Stück 18 kfz Rettiche das Bündel 10 bis 15, Gelberüben! Bündelchen 1), Blumenkohl in größeren 0 ken 70 Pfennig. 85 Danziger und Westpreußen treffen sich aun 6. August um 19.30 Uhr im Lokal Kome, (Langstraße 14) zu ihrer Monats versammlung. Anschließend gemütliches Beisarum N. 01 Wir gratulieren! Rosa Leonhard. Waldhol Hubenstraße 7. begeht ihren 70. und! Messel. Sandhofen 242. Caritasheim Ma Frieden, ihren 72. Geburtstag. Anna Brunn Neckarau. Angelstraße 26. wird 76 Jahre 7 6 August Sterzenbach, August-Bebel-Straße 1, vollendet das 80. Lebensjahr. — Vr. 15 —— Ir De des N. deshe! stande starke derte der ni gesaln männe an de lang werde konnt. betrof, Linder Forsth konnte ES higsh. tenen gal! perde erstra der F chne nichtig gufbat yurde des C die R. dem v ständi. pfalzb denfro ES im ein hen ke lier zu geht Theate rechne ten. L plätze ansteit Range Wird reits 1 Ste Der deler- Anstei Gemüte Obst e Wetsc Pig; Aepfel 0 bis 40. Pf kraut bis 45 900 P Pf Pfund Indivi 00. Pfe 0 bis liegen — D nat schon sind Stroh Mi! lautete Witwe de.„d Anna Vettge ständi schliel Sp Brüc Totoa jahr! Auswy 8260 gen, I Ausst. ötknet Fü zena den 2 Dörrh 5 2 melde missa am J Nevie eine f von e nicht Um- wohn Kurze Baua Polize Prob! einen ihn f rührt über lichte seine nützi Wigs! aufg g in die am- ver- die ren lich nge oh- Tag ren, sein dle als ten Ks ktor näft eine arg ppe ar- lach dle leb; in ren lei- aus nen Von Zir- len 75, mit eln nen nd. 5 bis gen di- Pf., in öp⸗ rel. am et“ ng. ol. ria er. lt. 7, lindenberg. gtehendes Projekt. Obst sehr reichlich vorhanden war. *. 152/ Mittwoch, 3. August 1949 Seite 5 — dundursuche ungeklärt Der in den frühen Nachmittagstunden des Montags zwischen Lambrecht und Dei- desheim im Deidesheimer Stadtwald ent- standene Waldbrand, der sich infolge des starken Windes rasch ausbreitete, erfor- derte den Einsatz aller Feuerwehreinheiten der näheren und weiteren Umgebung. Ins- gezamt waren etwa 900 bis 1000 Feuerwehr- männer und mehrere hundert Zivilpersonen zn den Löscharbeiten beteiligt. Stunden- ang konnte man des Brandes nicht Herr werden. Erst in den späten Abendstunden konnte das Feuer eingedämmt werden. Das betrofkene Gebiet erstreckt sich zwischen Luhrbachtal, Silbertal und Forsthaus Rotsteig. Die Brandursache konnte bis jetzt noch nicht geklärt werden. Auch der Pfalzbau Es ist nicht nur ein Gerücht, das in Lud- hieshafen umgeht, sondern bereits ein fest- Das Pfalzbau-Theater im kommenden Frühjahr umgebaut werden und im alten bzw. neuen Glanz erstrahlen. Bei dem großen Komplex, den der Pfalzbau als ganzes darstellt, wurde chne Zweifel kaufmännisch vorsichtig aber nichtig gehandelt, wenn man den Wieder- gutbau etappenweise durchführt. Zunächst soll Furde bekanntlich mit dem ersten Stock des Cafés begonnen. Später erst kamen die Räume zu ebener Erde hinzu. Nach- dem vor kurzem der große Eckladen voll- gtändig neu aufgebaut worden ist, hat der pfalzbau wieder seine repräsentative La- denfront erhalten. Es ist selbstverständlich, daß das Kino im einstigen Foyer kein Dauerzustand blei- gen kann. Es ist reichlich primitiv. Wie wir ſierzu von Seiten der Direktion erfahren, tent es fest, daß der Wiederaufbau des cheaters im Frühjahr beginnen wird. Man rechnet mit einer Bauzeit von sechs Mona- len. Das neue Theater soll etwa 1000 Sitz- plätze erhalten, Das Parkett wird schräg ansteigend angelegt. Der Einbau eines Ranges ist nicht geplant. Das jetzige Kino fürd wieder Foyer. Alle Pläne sind be- keis in Arbeit. Neues vom Wochenmarkt Steigende Preise infolge anhaltender Trockenheit Der gestrige Wochenmarkt auf dem Goer- deler-Platz brachte zum Teil ein erhebliches Ansteigen der Preise. Die Nachfrage an demüse überstieg das Angebot, während Früh- Wetschgen kosteten 40 bis 45(30 bis 35) pig; Mirabellen 40 bis 50(30 bis 35) Pfg.; Aepfel 10 bis 50(20 bis 35) Pfg.; Birnen 0 bis 40(30 bis 40) Pfg.; Ringlo 40(30 bis 40 Pfg.; Weißkraut 10(10 bis 12) Pfg.; Rot- kraut 15 bis 20(20 bis 23) Pfg.; Bohnen 35 bis 45; Schlangengurken 40 bis 70(30 bis 50 Pfg; Einmachgurken(Pfund) 30 bis 5 Pfg.; Gelbrüben Bündel 14 Pfg., im Pfund 20 Pfg.; Kopfsalat 15 bis 20 Pfg: Tadiviensalat 10 bis 20 Pfg; Schellfisch 0 Pfg.; Rotbarsch 30 bis 50 Pfg; Kabeljau Ibis 45 Pfg; Filet 45 Pfg.; Hammelfleisch, liegenfleisch, Hammelfett und Ziegenfett W DM. Das Sortiment an Sommerblumen lat wegen der anhaltenden Trockenheit schon merklich nachgelassen. Vorherrschend end Gladiolen(fünf Stück 1.— DW) und Strohblumen. 25 Milch gepantscht. Milchfälschung, 80 lautete die Anklage, die gegen die 50 jähr. Witwe Anna G. aus Maudach erhoben wur- de.„Nur zweimal“ war die Antwort, die ama dem Richter gab.„50 Prozent des bettgehaltes entrahmté, sagte der Sachver- ständige; und 200 DM Strafe, meinte ab- schließend der Richter. Sportjahr 1938 in Frankreich. Die Brücke“ zeigt zur Zeit im Lesesaal eine Fotoausstellung, die den Titel Das Sport- jahr 1948 in Frankreich“ trägt. Eine reiche Auswahl an Vergrößerungen von Sport- 50 m aller Art(Wassersport, Boxen, Rin- gen, Leichtathletik usw.) sind zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 15—19 Uhr ge- ötnet; der Eintritt ist frei. Für Nachzügler. Die Ausgabe von Mai- zela an Nachzügler erfolgt am Donnerstag, den 4. August, im Gesundheitsamt in der Dörrhorststraße 36. Polizeirevier 1 wurde dem Dienstbetrieb übergeben LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Wolsiffer-Prozeß: 7. Verhandlungstag Dienstug vormittag: Sensationelle Erklärung Prof. Dr. Wagners Vertrockneter Rotweinrest wurde untersucht/ Ergebnis: Das Konzentrat enthält hochgradig giftige Pflanzenbasen Rund 400 Stühle waren am Montagnach- mittag im Wolsiffer-Prozeß wieder besetzt, nachdem es am Samstag und am Montag- vormittag eine kleine Publikumsflaute ge- geben hatte. Zeuge um Zeuge trat in die- ser Nachmittagssitzung vor den Rüchter- tisch, um auszusagen. Mitunter allerdings War spürbar, daß das Gericht den Aussagen von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht mehr allzu große Bedeutung beimaß. Benno Rastätter, in den wirrsten Tagen deutscher Geschichte(1945/46) auf verschleierten Pfaden zum Oberstaats- anwalt avanciert, heute jedoch wieder zum Angestellten abgerüstet, bewies ein schwa ches Gedächtnis. An Daten konnte er sich nicht erinnern. Der jetzige, echte Ober- staatsanwalt Augustin, hatte ein viel besseres Gedächtnis und konnte aussagen, daß die Angeklagte während der Haftzeit ihres Mannes(Hortungsverfahren) sehr gedrängt habe, allerdings weniger auf Freilassung des Gatten als auf Freigabe der beschlagnahmten Waren. „Frau Wolsiffer legte kein besonderes auffälliges Wesen an den Tag, als ihr Mann am 1. Mai gegen 23,45 Uhr verschied,„sagte anschließend der Stationsarzt des Städt. Krankenhauses, Dr. Bock el, aus. Sie for- derte lediglich ungestüm eine Magenspü- lung. Auch Chefarzt Her brand, der anschließend aussagte, hatte damals den Eindruck, daß sich die Angeklagte am Sterbebett ihres Mannes desinteressiert benahm. Die große Sensation „Schließt sich der Ring um die des Mor- des Angeklagte?“, so lautete unsere Ueber- sehrift nach Abschluß der ersten Verhand- lungswoche. Als wir sie formulierten, war es unend- lich schwierig für uns, nicht darauf hinzu- weisen, daß wir für die Dienstagssitzung eine Entscheidung erwarteten. Wußte der „Morgen- Reporter“ doch aus vorzüglich un- terrichteter Quelle, daß der Prozeß am Dienstag aller Wahrscheinlichkeit nach eine entscheidende Wendung nehmen würde. Es kann gesagt werden, daß der Prozeß diese Wendung genommen hat! In der vergangenen Woche hatte der Staatsanwalt den Zeugen Keller, einen Angestellten der Apotheke dringend gebe- ten, ihm doch die leere Flasche französi- schen Rotweins, den Patient Wolsiffer am 29. April getrunken hatte zu beschaffen. Keller, der die Flasche genau kannte (es handelte sich um eine Flasche Beau- jolais), hat diese aus dem Keller der Wolsifferschen Apotheke geholt und dem Gericht übergeben. (Es sei, zwecks notwendiger Klarheit, ein- geflochten: Frau Wolsiffer hatte früher aus- gesagt, daß sie diesen Wein verdünnt und ihm eine Luminal-Tablette zugesetzt habe.) Prof. Dr. Wagner, der erste Sachver- ständige, hat diese Flasche über das Wo- chenende von seinem Assistenten in Mainz untersuchen lassen. Der vertrocknete Rot- weinrest wurde dort mit einem chemischen Spezialverfahren aufgearbeitet. Das so erhaltene Konzentrat wurde dann zum Teil einer Maus eingespritzt, die unverzüglich innerhalb weniger Mi- nuten unter krampfartigen Erscheinun- gen krepierte. Die Untersuchung des Restteiles der Flüssigkeit hatte dann das Moch zwei Minuten.. und jetzt: Kumm uus der Hund! Leistungsschau der Figaros und Ehrung der Gesellen und Meister Scheren klappten, Parfümzerstauber und ein süßlicher Duft von Brillantine, Haarlack und Fixativ zogen am Montagnachmittag durch die sonst von anderen Gerüchen heimgesuchten Räume des Pfalzbaucafés. Was hier wohl vorging?— Ein geschäftiges Treiben links und rechts einer langen, weiß gedeckten Tafel, darauf Rücken an Rücken große Spiegel, davor allerlei Handwerkszeug frisuren-fabrizierender Figaros und dahin- ter zahlreiche Modelle. Es ging um die vom Obermeister der Friseurinnung, Her- mann Bernzott angesagte Leistungs- schau der zwei- und dreijährigen Lehrlinge. Wie der Obermeister betonte, sollte diese Leistungsschau keine Prüfung im üblichen Sinne sein. Sie sollte vom Leistungsstand der Lehrlinge überzeugen. Prämien waren als Ansporn und Preis für das gezeigte Könten ausgesstet.k Nachdem der Startschuß gefallen war, stürzten sich 43 weibliche und 21 männliche Lehrlinge auf ihren“ Kopf und began- nen mit der 45 minütigen„Traktur“. Da wurde gekämmt und gebürstet, gestäubt und gewickelt, eingelegt und wieder aus- gezogen Es war ein kunstvolles Spiel von flinken Lehrlingshänden. Die Arbeit wickelte sich aufregend, aber reibungslos, begleitet von sanften Pianissimo- Melodien der Kapelle Böhm ab.—„Noch zwei Minuten, meine Damen und Herrn!“ Ein kritischer Blick, ein letzter Griff „Kamm aus der Hand 125 Bei der Promenade der numerierten Modelle durch die Reihen der Gäste gab es oft ein zustimmendes Kopfnicken. Neben griechisch aufgetürmten Frisuren Waren New-Lock-Locken, blumengezierte Häupter und schlicht aufgesteckte Wellen zu sehen. Ein internationaler und als Gast anwesen- der Sachverständiger sprach sich sehr lo- bend über die Arbeiten aus und betonte, daß ihn das hohe Niveau der Leistungen gegenüber anderen Städten überrasche. Das Preisrichterkollegium traf die Aus- wahl nicht nur in bezug auf die schönste Eine schlichte Feierstunde mit Ludwigshafens„Polizei-Vater“ „Polizeirevier I mit 28 Mann anwesend“, meldete Reviervorsteher und Polizeikom- missar Jung, als Polizei-Chef Stallmann am Montagnachmittag das neuerstandene Revier 1 in der Jägerstraße betrat. Es war eine schlichte Feierstunde, der die Männer jon der Station, einige geladene Gäste und micht zuletzt diejenigen, die den ganzen Um- und Ausbau bewerletelligt hatten, bei- wohnten. Direktor Stallmann ging in seinen kurzen Ausführungen auf die einzelnon Bauabschnitte ein.„Die Instandsetzung der Follzeistation I war zu einem dringenden Problem geworden, meinte er.„Wenn man einen Polizisten strafen wollte, stellte man in für das Revier 1 ab.“— Ein Rundgang kührte durch die hellen, sauberen Räume, über die wir bereits in einer Reportage be- lichteten. 5 Polizeidirektor Stallmann dankte dann seinen Märmern herzlich für ihre uneigen- nützige Arbeit. Auf einer Liste hatte Lud- wigshafens„Polizei-Vater“ jeden einzelnen aufgekünrt und nannte ihn beim Namen. Anschließend wurde das Revier dem Lei- ter der Ordnungspolizei übergeben. Dieser hob in seinen Dankworter. hervor, daß die Erstellung dieser Station ein weiterer Weg- stein im Wiederaufbauwerk der Polizei sei. Alle Beamten wüßten darüberhinaus, daß Direktor Stallmann nicht nur auf den Außeren Wiederaufbau, sondern auch auf den inneren Wiederaufbau bedacht sei. Heute habe sich nun endlich einmal die Gelegenheit gegeben, ihm für all das zu denken, was er in aufopfernder Arbeit bis- her für seine Polizisten geleistet habe. Mit herzlich gehaltenen Worten dankten ihm dann auch seine Männer vom Revier I. Ihre aufrichtige Verbundenheit und Treue, die mit Worten nie ganz ausgesprochen Wer- den körmen, brachte ein riesiger roter Gla- diolenstrauß zum Ausdruck. Nicht ver- gessen sei hier die bei Ludwigshafens Fo- lizei schon sprichwörtliche Gastfreundschaft. Mit einem zünftigen Maß Bier wurde ihr und dem neuen Revier anschließend Genüge getan. rü⸗ treten und darin zu verbleiben“. Frisur. Auch die Art der Ausführung spielte eine wesentliche Rolle, Von den jungen Haarkünstlern konnten zwölf(von jedem Lehrgang drei Jungen und drei Mädchen) mit Handwerksgegenständen und Diplomen ausgezeichnet werden. Abschließend rückten dann die diesjäh- rigen Gesellen und Jungmeister ins Ram- penlicht. Obermeister Hermann Ber nz 0 1* konnte ar. 17 neugebackene Gesellen den Gesellenbrief und an 13 neugebackene Mei- ster den Meisterbrief überreichen. ü- sensationelle Ergebnis, daß hochgradig giftige Pflanzenbasen(Opiate) enthalten waren. Diese Substanz ist nach dem Untersuchungsergebnis ein Gift, das dem Wein vollkommen fremd ist. Nach dieser sensationellen Erklärung Dr. Wagners erließ das Gericht unverzüglich die Anordnung, den Assistenten Dr. Wagners von Mainz nach Neustadt zu holen. Das Ge- richt vertagte sich daraufhin am Montag bis zum Eintreffen des Assistenten, der münd- lich sein Gutachten abgeben wird. Vollkommen konsterniert zeigte sich die Verteidigung der Angeklagten. Sie drückte dem Gericht ihr Befremden aus, da sie von diesen Ermittlungen nicht unterrichtet wor- den sei. Den Antrag, andere Flaschen aus dem Wolsifferschen Keller in der gleichen Art und Weise zu untersuchen, lehnte das Gericht ab, da es der Ueberzeugung ist, daß die untersuchte Flasche nur jene sein kann, die am 29. April von der Angeklagten dem kranken Wolsiffer gebracht wurde. oll/ pit Pfälzisches Gustav-Adolf-Fest Es wird dieses Jahr in Frankenthal gefeiert In den Tagen des 6. und 7. August wird die Industriestadt Frankenthal im Zeichen des Pfälzischen Gustav-Adolf-Festes stehen, zu dem die Protestanten aus der ganzen Pfalz und den umliegenden Gebieten erwartet werden. Namhafte Kirchenvertreter und Delegierte aus Nah und Fern haben ihr Er- scheinen zugesagt. Am 7. August werden vormittags Jugend- und Haupt-Festgottesdienste abgehalten. Nachmittags wird ein Festzug durch die Straßen der Stadt Frankenthal die große Hauptversammlung einleiten, die in einem 2000 Menschen fassenden Zelt Höhepunkt des Pfälzischen Gustav-Adolf-Festes 1949 sein wird. Um möglichst vielen Protestanten die Teilnahme zu ermöglichen, werden von der Eisenbahn Sonntagskarten im Umkreis von 100 Kilometern ausgegeben. Die Stadt Frankenthal hat alle Vorbereitungen getrof- ken, um den zahlreich erwarteten Gästen eine gute Aufnahme zu gewähren. Um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten, werden Vorbestellungen für Quartiere und Essen vom Festausschuß des Pfälzischen Gustav-Adolf-Festes in Frankenthal, Kurze- straße 1. angenommen. Noch einmal: Vorgänge bei DIe-Gründung Hans Weber berichtigt. Ernst Lorenz nimmt Stellung Unsere Meinung Wir veröffentlichten Kürzlich unter der Ueberschrift: DAG wurde neu gegründet — Es gab Komplikationen als Ernst Lorenz kam“ einen Artikel, der die Vorgänge(so- weit wir sie nachträglich ermitteln konn- ten) schilderte, die sich bei dieser Grün- dungs versammlung der Deutschen Ange- stellten-Gewerkschaft OA) zutrugen. In einem Schreiben vom 29. Juli teilte uns DAG- Vorsitzender Hans Weber folgende Richtigstellung mit(Zitate sind dem Brief DAG-Webers entnommen): Die Polizei wurde nicht von der Ver. sammlungsleitung zu Hilfe gerufen.„Wahr ist, daß der an der Spitze eines et wa 30 Mann starken Sprengtrupps von führenden AGB- Funktionären erschie- nene Ortsausschuß vorsitzende und Land- tagsabgeordnete Ernst Lorenz selbst mit lauter Stimme seinen Leuten den Auftrag gab, die Polizei herbeizuholen, um mit ihrer Hilfe den Einlaß in die nichtöffentliche Gründungsversammlung der DAG zu er- zwingen.“ Die Polizeibeamten entschieden nach Prüfung der Unterlagen auf Nichtzu- lassung des AGB-Chefs. Fünf Minuten vor Schluß gelang es dann Lorenz„mit einer auf Umwegen erlangten Einladung den Versammlungsraum zu be- Im An- schluß an die Versammlung— so schließt das Schreiben Webers— fand eine Diskus- sion zwischen Lorenz und der DAG statt. * Wir haben dem hinzuzufügen, daß wir keineswegs die Absicht hatten, einen unkor- rekten Bericht zu geben. Wenn unserem Reporter Irrtümer unterliefen, so trifft die Schuld am Mißgeschick unseres Erachtens die D AG-Leitung, die wider jegliche demokratische Gepflogenheit Wieder Verbindungen! Sicher gibt es bald wieder„Backenschmisse“! Aus studentischen Kreisen der Universi- tät Mainz wird mitgeteilt, daß seit einiger Zeit wieder studentische Verbindungen be- stehen. Vor einigen Tagen soll die Militär- regierung außerdem diesen Verbindungen das Tragen von Farben erlaubt haben. Als erwähnenswert werden neben anderen die Verbindungen„Morguntia“,„Hasse-Rhena- nia“, die„Fürstenkeller“ und einige CV und RV- Verbindungen genannt. Diese Verbin- dungen wollen sich bemühen, die Tradition der„Germania“ weiterleben zu lassen. die Gründungsversammlung einer großen Und wichtigen Bewegung der Arbeitnehmer unter Ausschluß der Oeffentlichkeit(damit auch der Presse) vollzog und so eine objek- tive Berichterstattung der unabhängigen Journalisten selbst vereitelte. * Um beiden Seiten gerecht zu werden, haben wir AGB-Chef Lorenz interviewt, der folgende Erklärung abgab: „Es ist nicht wahr, daß ich einen GB- Sprengtrupp angeführt habe. Wahr ist viel- mehr, daß sich unter dem Posteingang des BASF. Betriebsrates, dessen Vorsitzender ich bin, ordnungsgewmähe Einladungskarten für die DAG-Gründungsversammlung be- fanden. Obwohl ich eine solche Einladungs- karte in Händen hielt, wurde mir der Zu- tritt beim ersten Mal verwehrt. Erst nach- dem ich die Klarstellung einer zuständigen Stelle herbeigeführt hatte, betrat ich die Versammlung, die dann unverzüglich von Hans Weber geschlossen wurde. Eine Dis- kussion fand nicht mehr statt. Wahr ist, daß ich mich nach Versammlungsende mit einigen Teilnehmern privatim unterhalten habe, jedoch nicht mit Hans Weber.“ Schluß mit der Schnüffeleil re Stadtnachrichten Total ausgebombt. Am Montag, kurz nach 11 Uhr, fuhr ein mit gepregten Stroh- ballen vollgeladener LkwW mit Anhänger in Richtung Oppau. Kurz vor Oppau entzün- dete sich— vermutlich durch Funkenflug die Strohladung. Das aufgekommene Feuer griff schnell um sich. Zum Glück wurde der Brand von dem Fahrer sofort bemerkt, so daß der Anhänger abgekoppelt werden konnte. Die alarmierte Feuerwehr konnte nur noch feststellen, daß der Anhän- ger vollkommen ausgebrannt war. Tödlicher Betriebsunfall. In einem Fa- brikationsbetrieb, der BASF verunglückte am 1. August ein 35 jähriger Maurervorar- beiter aus Schifferstadt tödlich. Der Mann stand unter einem Gerüst und wurde von einer aus rund 20 Meter Höhe herabfallen- den Eisenstange derart unglücklich getroffen, daß er einen Schädelbruch erlitt. Er ver- starb kurze Zeit später im städtischen Kran- kenhaus. Wanderung des Pfälzer-Waldvereins. Die Ortsgruppe Ludwigshafen- Mannheim des Pfälzer-Waldvereins ladet hre Mitglieder und alle interessierten Freunde für kom- menden Sonntag zu einer Wanderung ein. Der Weg führt von Neustadt aus über den Totenkopf auf die Hohe-Loog. Abfahrt ist in Ludwigshafen um 7.05 Uhr. Freunde des Wanderns, die bisher noch keinen Kontakt mit dem Pfälzer-Waldverein hatten, sind als Gäste willkommen. Sie melden sich zweckmäßigerweise am Hauptbahnhof vor Abfahrt des Zuges beim Vorsitzenden der Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen an. Kirschen aus Nachbars Garten. Der In- valide Karl B. aus der Hartmannstraße schlich im Juli in einen Pachtgarten und „erntete“ dort 50 Pfund Süßkirschen. Die Kirschen konnten in der Wohnung Karls jetzt wieder sichergestellt werden. Aller- dings, sie befanden sich bereits in einsteri- lesiertem Zustand. Sträflicher Leichtsinn. In der Oggers- heimer Straße wurden von einer Baufirma T-Schienen abgelegt und unbeleuchtet über Nacht liegen gelassen. Prompt rannte da- rauf in der Dunkelheit ein Personenwagen gegen die auf der Fahrbahn liegenden Schie- nen. Das Kraftfahrzeug wurde schwer be- schädigt. Der Fahrer und seine Ehefrau erlitten leichtere Verletzungen. N Verbeulter Fund. Auf der Reichsstraße 37(zwischen Ludwigshafen Oggersheim und Maxdorf) wurde ein Damenfahrrad in beschädigtem Zustand gefunden. Die Poli- zei vermutet, daß das Fahrrad von einem Lastwagen gestürzt ist. Der Eigentümer kann sich beim Fundbüro der Polizeidirek- tion(Wittelsbachstr. 10, Zimmer 137) mel- den. Unfall. Auf der Straßenkreuzung Max- Jäger-Straße stießen ein Personenwagen und ein Radfahrer zusammen. Letzterer wurde schwer verletzt und mußte ins städti- sche Krankenhaus eingeliefert werden. Geldbeutel festhalten. Im Gedränge des Sommer-Schluß- Verkaufes Wurde einer Frau aus Bad Dürkheim aus der Einkaufs- tasche der Geldbeutel mit„sroßem Inhalt“ gestohlen. 570 000 DM für die Pfalz. Der Treu- handfonds, der die nicht freigegebenen 9/10-Hypotheken verwaltet, hat 1,5 Mil- lionen DPM für den sozialen Wohnungs- bau zur Verfügung gestellt. Der Bezirk Mainz erhält 165 000, die Pfalz 570 000, Kob-⸗ lenz 360 000, Trier 300 000 und Montabaur 105 000 DM. 5 Es„festet“ auch im Landkreis. Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig: Im Stadtkreis sommernachtfestet es und im Landkreis werden Waldfeste gefeiert. Der Sportverein Limburgerhof hielt ein solches Fest ab. Es endete, als die Sonntagmorgen- dämmerung im Osten heraufzog. Nach- dem in Schifferstadt der Sportverein, die Kaninchenzüchter und die Naturfreunde ihre traditionellen Waldfeste bereits abge- halten haben, wollte auch der Gesangverein nicht zurückstehen. Mit einer großen Mu- sikkapelle fröhlicher Unterhaltung und vie- len anderen Darbietungen bot er den zahl- reich erschienenen Schifferstadtern einen vergnügten Abend. m neuen Stau darf es nur jreie Beumie geben“ Großkundgebung der pfälzischen Postbeamten in Neustadt Die im Bezirksverband der deutschen Gewerkschaften zusammengeschlossenen Postbeamten der Pfalz versammelten sich zu einer Großkundgebung im Saalbau zu Neustadt. Getragen war die Versammlung von einer Rede des Innenministers von Rheinland-Pfalz, Stephan, der sich ein- gehend mit dem Beamtenproblem befaßte. Er habe das bittere Gefühl, so sagte der Minister, daß man in der Besoldung von 1927 festhalte, ohne der sehr notwendigen Aufbesserung Rechnung zu tragen.„Wenn die ausländischen Regierungen“, so sagte er wörtlich,„die Preisentwicklung nicht suf halten konnten, dann sollen sie auch schweigen, wenn die berechtigten Forderun- gen nach Gehaltserhöhung erhoben wer- den.“ Die Gewerkschaften müßten ihre ganze Anstrengung darauf richten, eine an- ständige Regelung der Gehaltsfrage durch- zusetzen. Im neuen Staat dürfe es nur freie Be- amte geben. Deshalb habe er in einem Erlaß verboten, der politischen Vergan- genheit nachzuschnüffeln und auch der heutigen Parteizugehörigkeit nachzu- gehen. Sein größter Wunsch sei es, Minister, daß die Gewerkschaften ein star- kes Bollwerk der Demokratie werden. Einen Ueberblick über die Entwicklung der Gewerkschaften gab der 2. Vorsitzende des Hauptvorstandes, Ziegler, Frankfurt, der sich energisch einer Gründung der Be- amtengewerkschaft entgegensetzte, die er als unnötig bezeichnete. Posträtin Dörner von der Hauptver- waltung Frankfurt wandte sich anschließend gegen die einseitige Bevorzugung der Män- ner im gehobenen Beamtendienst. Sie erhob die fortschrittliche Forderung, daß der Zu- gang zu diesem Dienst endgültig jeder Fi au erschlossen werden müsse. 5 — 7 so schloß der 0 Seite 6 Mittwoch, 3. August 1949/ Nr. 152 Se legenheit! Sohlateummer echt Eiche, m. geschweifter, nußb. Mitteltüre, ztürig, 180 em, mit steil. Spiegel u. Glasplatt., da kl. Beizfehler statt 575. Hur 775. ab Donnerstag 8 Uhr. 3 Tage ES IE noch nilliger u. jetzt noch günstigere Einkaufs-Gelegenheit in Herren- und RKnabenbekleidung Trachten- Leer Hosen in all. 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Franz Clad, Textilgroßhändler, Fulda 7 5 Dr. Gerhard Richter, Rechtsanwalt, München 0 7* Dr. Jürg-Peter Hussong, Jurist, Witzenhausen 3 5 5 Pr. jur. Erhard Schroeter, Oberbürgermeister a. D., e 5 4 Dr. Otto Karutz, Oberregierungsrat, Wyck(Föhr) 3 5 Engelbert Müller, Bürgermeister a. D., Dorfitter üb. Rorbach 1 5 Dr. Heinz Schmalz, Oberregierungsrat a. D., Schotten Oberh. 1 5 Sonstige 8 3 46 5 Die übrigen Bewerber erhielten keine stimme. 8 8 die Wahl kann binnen einer Woche beim Stadtrat Einspruch er- hoben worden. Einsruchsberechtigt ist jeder Wahlberechtigte. Die Wahlakten liegen während der Einspruchsfrist beim Städt. Wahlamt, K 5, Zimmer 3, zur Einsicht offen. Mannheim, den 1. August 1949. Stadtverwaltung. Want des ersten Bundestages dor Zundesrenuhik Deutschland am 10. August 1949 Am Sonntag, dem 14. August 1949, findet die Wahl des ersten Bundes- tages der Bundesrepublik Deutschland statt. Die Wahlzeit dauert von 8 bis 19 Uhr. Der Stadtkreis Mannheim, der bei dieser Wahl einen Wahl- Kreis(Wahlkreis 10 bildet. ist in 113 Wahlbezirke eingeteilt. Die Ab- Srenzung der Wahlbezirke und die Lage der Wahlräume können in einer beim Städt. Wahlamt(K 5, Zim. 3) aufliegenden Liste eingesehen werden. Kreiswahlvorschläge: Folgende Kreis wahlvorschläge sind aufgrund der Ausschreibung vom 11. 7. 1949 rechtzeitig eingegangen und wurden in der Okkentlichen Sitzung des Kreiswahlausschusses am 29. Juli 1949 nach Prũu- fung festgesetzt: Wahlvorschlag Nr. 1: Hans Zwingmann, geb. am 28. 12. 1903 in Seulingen, Gewerkschaftssekretär, Mannheim, Christlich Demokratische Union(GD). 5 Wahlvorschlag Nr. 2: Prof. Dr. Carlo Schmid, geb. am 3. 12. 1896 in Perpignan Frankr., Justizminister und stellvertr. Staatspräsi- dent, Tübingen. Sozialdemokratische Partei Deutschlands(sp) Wahlvorschlag Nr. 3: Robert Margulies, geb. am 29. 3. 1908 in Düsseldorf, Kaufmann, Mannheim, Demokratische Volkspartei DVP). Wahlvorschlag Nr. 4: Willy Grimm, geb. am 23. 11. 1907 in Mannheim. Redakteur, Mannheim, Kommunistische Partei Deutschlands (FK D). Wahlvorschlag Nr. 53: Heinrich Gräbne y, geb. am 17. 7. 1894 in Lichten; Fels, Ingenieur, Mannheim, Notgemeinschaft. Wahlzettel(Stimmzettel): Es wird mit amtlich hergestellten Wahlzettein (Stimmzetteln) gewählt, die dem Wahlberechtigten in den Wahlräumen ausgehändigt werden. Auf diesen(einheitlichen) Stimmzetteln sind die Namen aller Bewerber der zugelassenen Wahlvorschläge enthalten. Die Abgabe der Stimme erfolgt in der Weise, daß der Wähler in dem Ab- Stimmungsfeld des Bewerbers, dem er seine stimme geben will, ein deut- lich sichtbares Kennzeichen(liegendes Rreuz J vermerkt. Ausdrücklich werden die Wahlberechtigten darauf aufmerksam gemacht, daß nur bei einem Bewerber eine solche Kennzeichnung angebracht werden darf. Wird eine solche Kennzeichnung bei mehreren Bewerbern angebracht, so ist der Stimmzettel ungültig. Ungültig ist auch ein Stimmzettel, der keinerlei Kennzeichnung trägt. Wahlscheine(stimmscheine): Wahlberechtigte, die aus zwingenden Grün- gen am Wahltage nicht in dem Bezirk, in dessen Wählerliste sie ein- getragen sind, von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können(Kranken- Rausinsassen und Wahlberechtigte, die sich auf Reisen befinden), er- halten nach Prüfung des gestellten Antrags zur Ausübung thres Wahl- rechts einen Wahlschein(Stimmschein). In Mannheim ausgestellte Wahl- scheine gelten nur in Württemberg-Baden. Damit die in Krankenhäusern am Wahltag untergebrachten Wahlberech- tigten nicht ihres Wahlrechts verlustig gehen, werden sie, ihre Angehö- rigen und die zuständigen Krankenhausverwaltungen hiermit auf- gefordert, die Ausstellung von Wahlscheinen möglichst umgehend zu be- Antragen. Die Ausstellung erfolgt durch das Städt. Wahlamt, K 3, Adrema- Zentrale, Eingang gegenüber K 7. Letzter Tag für Beantragung der Wahlscheine ist der 12. August 1949. Feststellung des Wahlergebnisses: Die Ermittlung des Wahlergebnisses er- folgt in öffentlicher Sitzung durch den Kreiwahlausschun am 14. 8. 1949 im Tagungsraum Rathaus, K 7, Erdgeschoß, ab 19.00 Uhr. Mannheim, den 2. August 1949. Der Kreiswahlleiter für den Wahlkreis 14(Mannheim- Stadt): gez.: Dr. WO II, Stadtsyndikus Veber das Vermögen des Inhabers eines Stahlwarengeschäfts Hans Trunk in Mannheim, H 6, 15, wurde heute mittag 12 Uhr das Vergleichsverfah- ren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Vertrauensperson ist der vereidigte Bücherrevisor Rudolf Stober in Mannheim, Elisabethstr. 9. Vergleichstermin ist am Samstag, dem 27. 8. 1949, 10 Uhr, vor dem Amts- Sericht, II. Stockwerk, Zimmer 213. Der Antrag auf Eröffnung des Ver- fahrens nebst Anlagen sowie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Nonnersſag- Nesſe u. freitag MANNHEIM-AN DEN PIANKEN Samstag: Scimite immobſſien Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Forderungen unverzüglich an- zumelden. Folgende Verfügungsbeschränkungen: Dem schulqner wird — Lermietungen J 1 Wonnongs tausch 1 Verschiedenes jede Veräußerung. Verpfändung und Entfernung von Bestandteilen der Masse untersagt. Mannheim, den 30. Jufi 1949. Amtsgericht BG 2. J.Familienhaus e 9 Zinn., Küche, Bad, Garten, ainstraße, günstig zu verkauf. J. Hornung, Immobilien, Rüdesheimer Str. 37, Tel. 509 33 annliei mes] Der Stadtverband Mannheim der Demokratischen Volks- partei Württemberg-Badens in der Freien Demokratischen Partei Deutschlands stellt Innen als Kandidaten zur Bun- destagswahl einen Mann, der seit 23 Jahren hier ansässig ist und seit über 4 Jahren im öffentlichen Interesse neben seiner beruflichen Arbeit tätig ist. Er hat in diesen 4 Jahren am Wiederaufbau des zerstörten Hafens, einer Existenzgrundlage unserer Stadt, mitgewirkt und die Voraussetzungen für die Getreidelagerung in Mannheim geschaffen, die uns in Kritischen Stunden immer Wieder die Gewähr gab, nicht hungern zu müssen. Er hat die Interessen Mannheims, seines Wahlkreises, in der Haus, Rausruine oder Bauplatz zu kaufen od. zu pachten ge- sucht.- Ang. u. 03995 an d. Verl. Alleinst., berufstät., Alt. Mann fin- det saubere Schlafstelle. Zuschrif- ten u. Nr. 04325 an den Verlag, Geräumige 2-Zim.-Wohng. gg. Dar- lehen von 3000, Anf. Sept. zu ver- geben. Ang. u. Nr. P 04295 a. d. v. Möbl. Zimm., beschlagnahmefrei, zu verm. Adr. unt. A 04309 im Verlag. Sep. möbl. Zimmer mit fl. Wasser, Gas, Klosett und Kellerraum an ö alleinsten. Dame bei 300 DPM Bau- kostenzuschuß zu verm. Angebote unter Nr. 04262 an den Verlag. 3 Zimmer, Küche, Bad, geg. Bau- zuschuß a. d. Lindenhof zu verm. Anfr. u. Nr. 04346 an den Verlag. 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Seite 8 Rund 1000 Jahrmärkte beun ruhigen die Wirt- schaft Aus Kreisen der württembergisch-badi- schen Wirtschaft und Industrie ist in einem Schreiben an die Oberbürgermeister der Städte Hannover und Frankfurt/Main zum Ausdruck gebracht worden, daß sich die Wirtschaft nicht zwei bedeutende Ex- portmessen in Hannover und Frankfurt leisten kann und die Exportmesse, wo sie auch imemr abgehalten werden mag, nur eine provisorische Lösung bleiben solle, bis nach der Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschlands Leipzig seinen alten Platz als Messestadt wieder einnehmen könne. Als brauchbarste Lösung erscheint der süddeutschen Wirtschaft die technische Messe in Hannover und die Mustermesse in Frankfurt abzuhalten. Ueber die Ausstellungs- und Messen-Infla- tion ist ja schon wiederholt in den Spalten die- Ses Wirtschaftsteiles geschrieben worden, es Wurde dieses Thema auch wiederholt in an- deren Gremien und in den Büros der Wirt- schaftsverwaltung behandelt. Vor uns liegt ein Verzeichnis der im Laufe dieses Jahres stattgefundenen Ausstellungen, Feiern und Messen, das dem Leser nicht vor- enthalten werden soll. Es fanden bzw. finden in Westdeutschland statt: 1. Januar bis 1. Juli 1949 2. Juli bis 31. Dez. 1949 Gosthe- Ausstellungen 52 1 Goethe-Feiern 109 136 rtmessen 4 6 Industrieaustellungen 78 85 Sonstige Ausstellungen 411 347 dsvon: Textil u. Mode 230 31 Schädlingsbekämpfung 32 19 Angesichts einer solchen enflation bleibt einem nur der Atem weg, und das Schreiben der Stuttgarter Wirtschaftler wird begrüßt werden. Wie aber wird wohl die Verwaltung darauf reagieren? Prof. Dr. Erhard hat vor kurzem den Standpunkt vertreten, daß das Ausstellungswesen koordiniert werden müsse, damit das ungesunde Zuviel einer gesunden Mäßigkeit weiche. Anscheinend widerstand dieses Bestreben nicht dem eigennützigen Streben der regiona- len Ausstellungsbasen, die eine Konjunktur- belebung durch den Zustrom der Gäste an- streben. Indes wird aber die Wirtschaft auch anderer, auch der ausstellungsfreudigen Städte mit der Zeit darauf kommen, daß Ausstellungswesen gut und schön ist mit Mag betrieben, denn der KAusstellungsbesucher, der zwar während Sei- nes Besuches zehrfreudig ist und auch in puncto Lustbarkeitssteuer die Stadtsäckel ver- dienen läßt, er sieht bei der Ausstellung so manche Ware, die er zwar zu Hause so gut und vielleicht etwas billiger kaufen könnte, sie aber von der auswärtigen von der ausstellen- den Firma bezieht, denn„Willst Du etwas un- nütz kaufen, brauchst Du nur auf Jahrmärkt herumzulaufen.“ tor Ausverkäufe bewähren sich nicht immer In keiner Stadt Westdeutschlands. in kei- nem nod so klemen s adtannlidien Ort Sibi es nicht mindestens einen ‚Sommerschlußver- kauf. Es ist eine altbewährte Einrichtung. daß der Kaufmann auf seinen Gewinn ver- zichtet sein Lager abverkauft. um mit den frei werdenden Mitteln neue Ware einzukau- ken, die, der Jahreszeit angepaßt,. wieder mit Gewinn verkauft werden kann. Die Merk- male des regulären„Saisonausverkaufes“ sind gesenkte Preise, ordnungsgemäge Meldung des Ausverkaufes und Einhaltung einer ge- wissen Mindestkalkulation. Die ordnungsmäßige Meldung des Ausver- ksufes ist deswegen notwendig. damit die Ausverkäufe verschiedener Firmen zum glei- chen Termin angefangen und evtl. auch been- det werden können. Es wäre unlauterer Wettbewerb. wenn eine Firma außer der Reihe tanzen würde und. während noch alle anderen Geschäftshäuser zu normalen Preisen verkaufen auf einmal mit einem Ausverkauf beginnen würde. Die Einhaltung der Mindestkalkulation ist ein Ding., das die Nachkriegsgeschäftswelt an- scheinend noch nicht begriffen hat denn— besonders in den nördlich gelegenen Gegen- den— S Preis ausschreibungen zu sehen. die nur zwei Annahmen rechtfertigen: Ent- weder Ramsch“ oder„Hortungsware“. oder aber umlauterer Wettbewerb. Wenn 2. B. Herrenanzüge in der Preislage von 19 DM ausgezeichnet sind. die vor kurzem noch 100 DM kosteten, dann handelt es sich entweder um eine Ware, die aus uralten Beständen— gleichgültig ob sie zufällig vorhanden oder be- wüst gehortet sind— stammen kann. oder aber es handelt sich um Ware. die aus irgend- welchen Gründen besonders minderwertig ist. die vielleicht besser verschenkt würde. In Norddeutschland macht sich jedoch die hier in Mannbeim weniger stark zu Tage tretende Tendenz bemerkbar, auf Kundenfang durch überstark herabgesetzte Preise auszugehen. Dazu ist nun folgendes zu sagen. Keinem Kaufmann kann verboten werden. seine Wa- ren zu verschenken. keinem Kaufmann kann verboten werden zu verlieren. anstatt zu ge- winnen, aber es mag vorbedacht werden. daß ——— 2— 2 See, 8 2 INDUSTRIE- LIND HANDELSBLATT der Reklameverlust von beute(infolge will- kürlicher Preisherabsetzungen) der Warenver- teuerunsfaktor von morgen ist. es sei denn. daß der Geschäftsmann gewillt ist. ohne Rücksicht auf Verluste Ware abzustoßen,. um aus einer Geldklemme herauszukommen. und so ein Loch auftut um ein anderes Zu schließen. In Mannheim alles in Ordnung Ausverkäufe. Auch in Mannheim haben sich, wie in einer Umfrage bei den einhei- mischen Geschäftsleuten festgestellt worden ist, die Ausverkäufe überraschend erfolgreich gestaltet. Die Kundschaft ist aufnahmefähig und aufnahme willig, und Mannheims Ausver- käufe ziehen aus der näheren und ferneren Umgebung Käufer heran. Der durchschnittliche Preisherabsetzungs- Satz dürfte sich um 25 bis 30 Prozent bewe- gen. Druckverkäufe, nach norddeutschem Bei- spiel. wurden in Mannheim nur vereinzelt festgestellt. Ein großes Konfektionshaus hat nur einen verschwindend geringen Teil seiner Waren um mehr als 50 Prozent verbilligt. wo- bei es sich. wie wir erfahren, durchweg um Lagerware handelt. die infolge bestimmter Qualitätsmängel schwer absetzbar ist. Die durchschnittliche Umsatzsteigerung in- folge der Ausverkäufe dürfte mit 150 his 250 Prozent nicht zu hoch angeschlagen worden sein. sie ist aber unterschiedlich, von der Lage des Geschäftes. von der Warengattung ete. abhängig. Ein Geschäftshaus in der inneren Stadt hat sogar in der ersten Ausverkaufs- woche eine Umsatzsteigerung von 2300 Pro- 5 gegenüber der normalen Vorwoche er- zielt. Die Auslagen werden sorgfältig dekoriert. manche Auslagen lassen auf diesem Gebiet etwas zu wünschen übrig, noch immer nicht haben besonders die jüngeren Kaufleute die Wichtigkeit eines gut dekorierten Auslagen- fensters begriffen. Aber so wie die jüngere Generation unter den Faufleuten lernen muß, wieder das Schild des königlichen Kauf- mannes“ zu erwerben, so muß auch die ältere Kundschaft die Jungen beim Einkauf unter- weisen. Nirgends ist die traurige Oede der vergangenen Jahre noch so deutlich sichtbar Wie bei den Ausverkäufen, weim junge Leue ratlos vor der großen Auswahl stehen. nicht wissen. wann und wo zuerst zugreifen und— obwohl bereits lang den Kinderschuhen ent- Wwaächsen— Zuflucht suchen bei Eltern. bei alteren Freunden oder Verwandten,. um sich beim Einkauf beraten zu lassen. Doch die alte Generation, sie kennt sich aus. genau so, wie sie vor zehn Jahren etwa in den auf gestapelten Waren nach dem Preis- wertesten suchte, greift sie auch heute mit sicherer Hand nicht nur nach„billig“ sondern auch nach der erforderlichen Qualität. F. O. Weber Versicherung für oder gegen Arbeitslosigkeit? Hälfteder Unterstützungsgelder für Verwaltungkosten Getrost sich verlassend auf die Geduld be- druckbaren Papieres, setzt sich des Bayerischen Ministeriums für Arbeit und Soziale Fürsorge Ministerialdirektor Richard Oechsle, Mün- chen, mit den Vorwürfen gegen die Verwalter des Arbeitsstockes auseinander, die in einer Münchener Zeitung und im„Morgen“ im Laufe der letzten Woche erschienen sind. Selbstverständlich ist Ministerialdirektor Oechsle der Meinung, daß die„Zeitungsschrei- ber“ mit ihren Artikeln„offenkundig bewei- sen“, in welchem Umfange eine mißverständ- liche Auffassung über die Aufgaben und über die Mittel und Möglichkeiten der Arbeits- losen versicherung vorhanden sind. Um diese Mißverständnisse darzutun, beruft sich Oechsle auf die rechtlichen Bestimmungen vom 29. September 1927 und vom Jahresende 1947. Das gute Recht der Verteidigung sei Ministerial- direktor Oechsle belassen. Nur tritt hier offen- kundig“ zu Tage, daß Oechsle die Artikel, deren Zweck ist, die Handhabung des Arbeits- stockes zu kritisieren, miß verstanden hat, Der Tenor dieser Artikel ist nämlich die Feststel- lung der Tatsache, daß die rechtliche Grund- lage der Arbeitslosen versicherung reformbe- dürftig ist. Reformbedürftig schon deswegen, weil weder die Wirtschaftslage des Jahres 1947, noch die des Jahres 1927 mit heutigen Verhältnissen nur annähernd vergleichbar ist. Eine fast urplötzlich, wie ein Blitz aus hei- terem Himmel, eintretende Arbeitslosigkeit, die nicht nur auf Deutschland beschränkt war, sondern die ganze Welt umfaßte, stellte Ge- setzgeber und Regierung vor die Aufgabe, nicht nur nach Unterstüzungs möglichkeiten, sondern auch nach Notstandsbeschäftigungen zu suchen. Die Güterproduktion im Inlande ein- schließlich der aus dem Auslande hereinge- schleusten Waren, war zu groß, um noch von der Kaufkraft der Bevölkerung aufgefangen zu werden. Das war das Jahr 1927. Im Jahre 1947 verhielt sich die Sachlage ganz anders. Durch jahrzehntelange Zurückdrängung und Aufspeicherung der Kaufkraft, durch unzu- längliche Inlandsproduktion und fast mikro- skopisch anmutende Importversorgung auf dem Sektor der Gebrauchsgüter) schien es den damaligen Regierungen notwendig, nicht nur bei der Bändigung der Kaufkraft zu verblei- ben, sondern auch für den Fall einer, etwa spätestens nach Eintritt der Währungsreform zu erwartenden Arbeitslosigkeit, Reserven an- zusammeln, die ausreichender sein sollten als die gewissermaßen aus dem Nichts geborenen Arbeitslosenversicherungsrücklagen des Jah- res 1927 usf. Nun ist wider Erwarten die Arbeitslosig- keit in den ersten Monaten nach der Wäh- rungsreform nicht so stark angestiegen wie befürchtet. Statt der erwarteten 3,5 Millionen Arbeitslose(Gutachten des wirtschaftswissen- schaflichen Institutes der Gewerkschaften in Köln) betrug die Arbeitslosenzahl um die Jah- reswende 1948/49 rund 900 000, während die Be- schäftigtenzahl in gleicher Zeit um 600 000 Per- sonen zugenommen hatte. Es war jedoch ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit zu er- warten, weil mit der Erschöpfung des soge- nannten„Kopfquoten-Geldüberhanges“ eine abnehmende Tendenz auf dem Konsummarkt unvermeidlich schien. Die maßgeblichen Stellen der Arbeitslosen- versicherung sahen einer Katastrophe mit Ruhe und Zuversicht entgegen, denn sie dach- ten an die wachsenden Einlagen im Arbeits- stock, über deren„rechtlich korrekte“ Verwen- dung nachstehende, von Oechsle widergege- bene Darstellung das bayerische Beispiel Auf- schluß gibt: 1946 1947 4 RM RM Einnahmen 491 758 526 159 217 464 Zahlung an Rentenver- Sicherung 117 066 582 32 259 355 Vergütung an Einzugs- stellen 2 039 695 541 809 Arbeitslenkung 1927 358 400 929 Grundförderung— 400 902 Arbeitslosenunter- stützung 1816 256 85 433 213 Kurzarbeiterunter- stützung 1912 286 4 830 897 Lohnausfallvergütung 15 390 291 733 948 Verwaltungskcesten 32 205 961 13 734 578 Verschiedenes 591 100 2 735 265 Veberschuß 318 608797 18 106 548 Eine Fehlrechnung, für die allerdings die Verwaltung des Arbeitsstockes nicht verant- wortlich gemacht werden kann, bestand darin, daß die von den Alliierten durchgeführte, beziehungsweise angeordnete Geldreform, im Gegensatz zu den von den deutschen Stellen geäußerten Wünschen und Vorschlägen, diese Mittel nicht berücksichtigte, daß also beim Landesstock Bayern nach der Geldreform lediglich 20 Millionen DM vorhanden blieben, das entspricht ungefähr dem als Endergebnis ausgewiesenen Ueberschuß von 18 106 548 DM. Bemerkenswert ist, daß bei der Verwen- dung der Mittel vor der Währungsreform die Der von Dr Pünder beantragten Frei- gabe von 600 Mill. Dollar für deutsche Inve- stitionen aus den Mitteln des Counterpart Funds wurde vom ECA Administrator grundsätz mit der Maßgabe zugestimmt, daß der Verwendungszweck nach Einzelpro- jekten genau spezifiziert und zur Genehmi- gung vorgelegt wird. Die Vw hat folgende Verteilung vorgesehen: Kohle 150 MI. BEWAG-Berlin 30 Mill., Gas und Wass 35 Mill., Seeschiffbau 50 Mill., Straßen- bahnen 7 MIII., Eisen- und Stahlindustrie 38 NIIII., übrige Industrie 150 Mill., Land- wirtschaft 60 Mill. Dollar. Die Verteilung auf die Einzelbetriebe wird auf Grund der kürzlich der Kreditanstalt für Wiederaufbau übergebenen Kreditversorgungsliste erfol- gen. Bei den beantragten 600 Mill. Dollar handelt es sich um Gelder, die bis Ende dieses Jahres auflaufen werden. 5 Bu Verwaltungskosten mit 32 Mill. die eigent- lichen Unterstützungen um etwa 100 Prozent überstiegen, wenn die Lohnausfallvergütungen hinzugerechnet werden und um etwa 1000 Pro- zent Übersteigen, wenn nur Kurzarbeits- vnd Arbeitslosenunterstützung berücksichtigt wer- den.. Nach dem Tage X kamen bis zum 31. März 1949 rund 85,4 Mill. DM Arbeitslosenunterstüt- zung und 4,8 Mill DM Kurzarbeiter unterstüt- zung zur Auszahlung die Lohnausfallvergü- tungen betrugen 0,7 Mill., insgesamt also 90,9 Mil. DM, das sind rund 11 Mill. Tage- werke, also ganzjährige Beschäftigung von etwa 40 000 Arbeitern, die im produktiven Wiederaufbau eingeschaltt, in Wohnungsbau verwendet, erfahrungsgemäß Brot und Ar- beit für weitere etwa 40 000 bis 60 000 Arbeiter ergeben hätte. Denn es ist ja eines zu be- rücksichtigen, der Arbeitslose vermehrt infolge sinkenden Konsums die Arbeitslosigkeit genau in demselben Maße, in dem der Arbeitende die Arbeitslosigkeit infolge steigenden Kon- sums(oder gleichbleibenden Verbrauchs) ver- mindert. Das heißt also, daß rund 100 000 Per- sonen Beschäftigung und Brot bei zweck- mäßiger Verwendung der Mittel des Arbeits- stockes hätten finden können, daß statt dessen die Arbeitslosen versicherung zur Sicherung der Arbeitslosigkeit verwandt wurde, nicht zur Sicherung gegen die Arbeitslosigkeit. und daß somit der Beschäftigung Grab kunstvoll und mit Geschick mittels einer Reihe von aneinander anschließenden Maßnahmen gegra- ben wurde, denn eines muß ja berücksichtigt werden, die Abschöpfung der Kaufkraft des einzelnen durch(infolge Kreditrestriktion zwangsläufige Thesaurierung, Konservierung der eingezogenen Beiträge hat ja auch zur Schrumpfung der Absatzmöglichkeiten geführt, was sich in der Zeit, da die Kapitalnot immer offenkundiger wurde, stets verschärfender auswirkt. Lächerlich gering scheint der Po- sten, der für Notstandsarbeiten aufgebracht wurde: 0,4 Mill. DM. Ministerialdirektor Oechsle scheint sich dessen bewußt zu werden, denn er führt in dem weiteren Teile seines Artikels im„Bayerischen Staatsanzeiger“ aus, daß in der Zwischenzeit, in der Zeit von März bis Mitte Juli insgesamt 465 Notstands- arbeiten aus der werteschaffenden Arbeits- losenfürsorge gefördert worden sind. Für die dabei entfallenden 1 900 000 Arbeitslosentage- werke wurden 7 510 00 DM Grundförderung und 9 480 00% D verstärkte Förderung be- Willigt. Des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziale Fürsorge Oechsle gibt also zu, daß etwas geschehen kann, etwas geschehen sollte seitens der Verwaltungs- kosten von 32 Mill. RM plus 13,2 Mill. DM verschluckenden Verwaltung des Arbeits- stockes, daß aber etwas spät einsetzte mit den Taten, und daß deswegen die Mittel des Ar- beitsstockes unzweckmäßig verwendet worden sind, unzweckmäßzig selbst dann, wenn sie auf veralteten und heute nicht mehr aktuellen gesetzlichen Vorschriften basiert, unzweck- mäßig natürlich im erhöhten Maße, wenn die Verwendung nach Grundsätzen erfolgt wäre, für die gesetzliche Basis von den maßgeb- lichen Stellen bisher versäumt worden ist. Wenn die Förderung des Wiederaufbaues in Form von langfristiger Kapitalinvestition aus dem Arbeitsstock praktiziert worden wäre, dann hätte wohl die Wirtschaft eine- wenn auch unzulängliche— spürbare Hilfe erhalten. Denn 100 000 Arbeitslose mehr oder weniger spielen bereits eine ganz bedeutende Rolle in dem gesamten westdeutschen Wirt- schaftsgebiet. Diese 100 000 Arbeitslosen, die fahrlässig gezüchtet worden sind, fallen noch schwerer inis Gewicht, da es sich um Arbeits- lose handelt,. die nur aus Bayern stammen. Es ist kein Geheimnis, daß die Verwaltung des Arbeitsstockes in den anderen Ländern und Zonen ebenfalls formal korrekt erfolgt. Niemand wage zu behaupten, daß diese Gel- der wissentlich vergeudet, oder gar mig braucht werden. Darauf kommt es aber schließlich gar nicht an. Auch Unwissenheit und Achtlosigkeit kann zur Vergeudung füh- ren, und hier scheint es, als ob nicht nur Geld Wenig sinnvoll vertan wird, sondern auch Ar- beitskraft. Tex. Verdönte Eisenbewirtschaſtung Stimmungs wechsel in der Industrie In der westdeutschen Eisen- und Stahlindu- strie gewinnt neuerlich die Auffassung Boden, daß in Kürze mit der Eisenkontingentierung in den wichtigsten Sorten Schluß gemacht werden kann. Noch vor wenigen Monaten hielt man sowohl bei den Eisenwerken wie bei den Verwaltungsstellen der Marktorgani- sation diese Entwicklung für ausgeschlossen. Daß bei der vom Zweimächtekontrollamt er- warteten Genehmigung der Kontingentsfrei- gabe auch ein neues Auspendeln der Preise über kurz oder lang folgen wird, hält man für nicht ausgeschlossen, in mancherlei Hin- sicht sogar für„sinngemäß“. Zwar sind wir immer noch gewohnt, mit Freigabe der Preise gleich an ein Steigen der Preise zu denken, und es klingt fast utopisch, auch für Eisen eine solche Entwicklung als nicht unbedingt notwendig(jedenfalls auf lange Sicht) anzu- sehen. Jedoch können in vielen Artikeln be- reits unter Konkurrenzdruck angebotenen Waren und eine erhoffte Produktionssteige- rung selbst bei Eisen zu einzelnen Preissen- kungen führen. Man wird aber vorläufig noch nicht damit rechnen dürfen, well man das „Auspendeln der Preise“ als ein Mittel be- trachtet, bei den Erzeugern aus der Verlust- Wirtschaft herauszukommen und vielleicht so- gar noch Beträge zur Selbstfinanzierung not- wendiger Reparaturen und Neuinvestitionen herauszuwirtschaften. Bei der gegenwärtigen Kapitalanlage sind Fremdmittel von der Eisen schaffenden Industrie nicht zu verzinsen, da die Kredite zu teuer sind; andererseits aber ist auch ohne neue Kapitaleinsätze die monat- che Produktion nicht über die 3800 000-t- Grenze zu steigern. 1 An einer Ausweitung der Produktionsmög- lichkeiten im nichtbetriebsfähigen Zu- stand bis zur monatlichen Millionen-Grenze an sich vorhanden— hat die Eisen schaffende Industrie aus mehreren Gründen höchstes Interesse. Sie erwartet ein Anlaufen des Eisen- und Stahlgeschäftes in die sowjetisch besetzte Mittelzone, darüber hinaus in die pol- ni besetzte Ostzone, in den Balkanraum und auch nach Rußland. Sie benötigt ferner eine Elastizität sogar weit über die monatliche Millionengrenze für den Fall, daß die neuer- lichen, aus Frankreich kommenden internatio- nalen Kartellwünsche eine noch greifbarere Form annehmen. Der„politisch-ideelle“ Vor- stoß des westdeutschen Ministerpräsidenten Arnold. zu einem westeuropäischen Stahlzu- sammenschluß im Zuge eines Zweckverban- des zu kommen, in den Deutschland die Ruhr, Frankreich Lothringen, beide die Saar und Belgien-Luxemburg seine Eisenindustrie ein- bringen, wird in Kreisen der deutschen Eisen- und Stahlindustrie aufmunternd kommentiert und hat in Frankreich ein lebhaftes und zum größeren Teil aufgeschlossenes Echo gefunden. Wenn unabhängig davon auch aus Frankreich sehr präzise und deutliche Kartellwünsche mit Deutschland laut werden, so ist die deut- sche Bereitschaft dazu grundsätzlich gegeben. Allerdings können wir uns mit dem Gedan- ken eines Produktionskartells nicht befreun- den, da dies eine de-facto- Anerkennung der diktierten 11,1 Millionen t für die Trizone — gleichkommt und eine solche Konstruktion für uns jede Elastizität vermissen läßt, 3 vermut- lich sogar u. U. ein Handicap bedeutet. Westdeutschlands Eisen wäre dagegen auf- geschlossener, wenn sich der westliche Part- ner zu Absatzkonventionen bereit fände, die eine Aufteilung der Märkte und in gewissem Grade auch eine gegenseitige Berücksichti- gung der Preise zum Inhalt hätten. Jeden- Falls sind schon in offener Form Gespräche über die Grenze hinweg geführt worden, nur lassen sich die gegenseitigen Auffassungen über den Modus eines solchen Zusammen- schlusses noch nicht auf einen Nenner bringen, da sowohl die Voraussetzungen wie die Ab- sichten noch überaus große aber keineswegs unüberwindliche Hindernisse schaffen. Wir haben in diesen Spalten schon zu einer Zeit, als wir uns mit diesen Ideen bei man- chen Stellen unbeliebt machten, auf den Zwang einer solchen Entwicklung hingewiesen und sind auch heute mehr denn je der Auf- Fassung, daß hier die Wirtschaftler— sprich die wirtschaftliche Vernunft— und die Kauf- leute den Politikern zu Gunsten einer Aus- söhnung und einer Verständigung in Europa vorauseilen sollten. R. H. Karlsbader Obladen aus Württemberg-Baden. Die Produktion der Drechsler u. Co., Korntal, die von einem ehemaligen Freiwaldauer Dauerback- warenerzeuger und einem früheren Mitinhaber der Sudetendeutschen Schokoladefabrik Hartwig u. Vogel KG Bodenbach betrieben wird, ist durch die Zuteilung des Rohkakackontingentes der Flrma Hartwig u. Vogel auf eine bedeutend brei- tere Basis gestellt worden. Die von ihr unter der Marke Regina in den Handel gebrachte Schoko- lade wird zunächst noch im Werklohn hergestellt. Eine geplante Uebersiedlung in größere Fabri- Kationsr e in Ludwigsburg soll der Eigener- zeugung gewisser Schokolade dienen. Mittwoch, 3. August 1949/ Nr. 1 Textil- Importe stiefmütterlich behandelt In der öffentlichen Mitglieder versammlung des Landesverbandes der Textilindustrie für Württemberg-Baden wurden alle Aufgaben de Verbandes, dem z. Z. 398 Firmen mit rund 45 000 Beschäftigten angehören. umrissen. Die Hauptprobleme, die sich dabei herauskristalll. sierten, lagen auf dem Gebiete des Außenhan- dels sowie auf dem Gebiet der Kredit- und In. vestitionspolitik. Wie der Präsident des Ver. bandes. Dr. Mathee, ausführte. ist die mo- natliche Produktion an Gespinnsten in Würd. temberg-Baden von 2500 t im Mai 1948 aw 4500 t im Mai 1949 gestiegen. Während in den Spinnereien die Kapazität voll ausgelastet sel. würde in den Wirkereien nur mit einer Kapa- zität von 35 Prozent searbeitet. Hier sei eine der Hauptprobleme das Fehlen der oberägyp- tischen Baumwolle. Auf die deutschen Textilexporte eingehen wies der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsge. meinschaft Gesamttextil der Bizone, Dr. Sta. ratz ke, darauf hin. daß die Einfuhr laufend zurückgehe und so eine„geradezu katastro- phale Lage entstehe. Wenn nicht alle Wege beschritten würden, hier zu einer Aenderung zu gelangen, sei es möglich, daß Deutschland eines Tages die Rohstoff-Devisen gekürzt würden. Voraussetzung für eine Steigerung der Ausfuhr, als auch der qualitätsmäßigen Be- friedigung der deutschen Ansprüche sei die Einfuhr entsprechend qualitativ hochwerti. ger Rohstoffe, die uns allerdings noch viel- fach verweigert würden, obwohl das Aus- land auf dem deutschen Markt aus eben jenen Rohstoffen anbiete. Dr. Staratzke setzte sich weiter mit den Ein- fuhrmethoden der Besatzungsmächte ausein- ander und forderte eine massierte Einfuhr von Garnen. um den deutschen Bedarf einmal insgesamt zu befriedigen. Das Bestreben der Arbeits gemeinschaft Gesamttextil führe dar- auf hinaus, von einer Quotierung der Rohstoffe Abstand zu nehmen und zu einem freien Ein- fuhrverfahren zu kommen. wie es vor wenigen Tagen erst von BICO für 90 Prozent aller im- portierten Güter angelegt worden sei. Weiter gelte es. die uns aufgenötigten Fertigwaren- Importe in Rohstoffeinfuhren oder Einfuhr von Halbfertigwaren umzuwandeln. Bei dem Einkauf der Rohstoffe, die z. Z. nicht von uns oder zumindest nicht unter unserem Einfluß stattfänden. müsse der Verband endlich mit- Wirken. Im Augenblick sehe er seine Hauptauf- gabe darin. der deutschen Delegation zu Marshallplan-Beratung in Paris ausreichendes Zahlenmaterial mitzugeben. damit diese Dele- gation die vorgesehenen Kürzungen aus dem Marshallplan abwenden könne. Importfkurve zeigt erfreulichen Aufstieg Dollarausgaben und Einnahmen Insgesamt 384,3 Mill. Dollar sind auf Grund des neuen Eintuhrverfahrens, das nach der JEIA- Anweisung Nr. 29 abgewickelt wird freigegeben worden. Davon haben die Fach- stellen eine Freigabe von 230 Millionen Dollar verfügt, während im Reihefolgeverfahren 1030 Mill. Dollar an die Importeure zugeteilt wor. den sind. Von den Außenhandelsbanken sind Einfuhrlizenzen innerhalb dieser Zuteilung von 209 Mill. Dollar eingereicht worden. Die Bank deutscher Länder hat im ersten Halb- jahr 1949 639 Mill. Dollar Exporterlöse erzielt während sie für kommerzielle Einfuhren 50 Mill. Dollar aufwenden mußte, l. Sichtbarkeit unsichtbarer Einfuhren. Die JEIA hat den Text der seit langem erwarteten Anweisung Nr. 31 bekanntgegeben, die die Be- zahlung unsichtbarer Einfuhren regelt. 20 diesen unsichtbaren Einfuhren gehören u, 4. Werbe- Anzeigen im Ausland, Provisionen fit ausländische Handelsagenten und ausländische Patente, Patent- und Anwaltsgebühren, Trans- portkosten für Wareneinfuhren, kleinere Re. paraturkosten für Schiffe im Ausland, Aus- landskosten deutscher Schiffe, Reisekosten aller Art, Kosten von Messen und Ausstellun- gen, Honorare für Auslandskorrespondenten Mitgliedsbeiträge für ausländische Handel- kammern, Bergungskosten und Kosten fl Charterung von Schiffen.(dena) Musterländle- Uhrenländle Während sich die Zahl Beschäftigten der opti schen Industrie in der Doppelzone seit 1936 um zwei Drittel auf fast 56 000 erhente, stieg sie in Württemberg-Baden nur um 40 Prozent. Troti⸗ dem ging das Produktionsvolumen angesichts det Zerstörungen in der Pforzheimer Uhrenindustrie um rund 10 Prozent zurück, doch war der Pro. duktionswert bei gestiegenen Preisen und Un kosten in den letzten Monaten doppelt 80 hoch wie im Frieden. Im einzelnen lieferte Württemberg-Baden 10 Prozent der optischen Erzeugnisse, 27 Prozent del phototechnischen Erzeugnisse, 30 Prozent feinmechanischen Erzeugnisse, 23 Prozent de medizinmechanischen Erzeugnisse und über, Prozent der Uhren der Doppelzone Ende 1945. Im ersten Quartal 1949 erreichte der Prous tionswert in Württemberg-Baden in der On. 6 2,7 Mill. DM, für Photo- und Kinoapparate. 10 Mill. DM, für feinmechanische Erzeugen rund 7 Mill DM, für medizinmechanische Erzeue nisse 2 Mill DR, für Uhren rund 9 Mill, Pa. mit kamen 60 Prozent aller Uhren aus Württen berg-Baden Die Monatsproduktion in Arm In Uhren beträgt heute erst 40 000 gegen N 1936. Der Produktionswert ist fast auf das 1 kacke gestiegen, an Uhrgehäusen werden ners, ein Prittel der Friedensproduktion von 150 000, 0 zeugt. Die Ausfuhr der feinmechanischen 5 optischen Industrie erreicht z. Z. einen 1 0 durchschnitt von etwa 0,85 Millionen DM. J. T. C. Erhöhter Gasabsatz. Die dem Gesetz 1 90 der Militärreglerung unterliegende West 10 Ferngas-Ad, Dortmund, hat in dem am, 20. 5 15 1946 beendeten Geschäftsjahr seinen 3540 0 um 29,05 Prozent steigern können. Das 1105 striegas war 40.37 Prozent und das ee 15,31 Prozent höher. Im zweiten Halbjahr trat eine weitere Steigerung von ein. Werbegasabnehmern und den Vereinigten trizitätswerken Westfalen wurden rund 20 beliefert. Die Gesamtgasabgabe betrug Mill. ebm gegenüber einem Hatten eg wle 235,53 Mill. ebm 1944. Das Jahr 1948 schlie der ohne Gewinn und Verlust ab. — olle Straßen- Anzüge elle Sport- Anzüge elle 8 port-S kKKO8B olle Sommet-Hosen alle LObEN-Möntel ae REGEN- Mantel olle Popeline-Msbfel elle Herren- Ws che le DANMEN- Kleider one Biusen und Röcke one DANA F N- Mantel alle Pepellne-Möntel ane Damen · Wolljeck en EZ Wurden ver bil1197:— alle Knaben-Hosen alle Knaben- Anzüge alle Kneoben-Jonker alle Knaben- Monte! alle Kneben-Hemden alle Mödchen · Kleide- alle Mödchen-NMöntel alle Kinder-Fullove FUE OEN SFO RT; alle B34 d A263 alle B d 3% alle BS de Schuh alle lennissehlsge eee d N bit sotiok ug von ſalitäten n Schwie ſndung, gicht d. ſaschlech ünstig Was D 212 Beerdigt 13— am 2. treube We durch Deerdi 1 32,54 5— Neben 234 Indusfriegasabn mern, 4 geß⸗ Belm! sind u dag eg bitten, detzunt Grabge dle eh Gesang nigung Senoss gen zu K LEIDdus 68 i die verti · viel- Aus- eben m Ein- ausein- ihr von einmal en der e dar. stoffe n Ein- venigen ler im- Weiter Waren Einfuhr ei dem on uns Einfluß h mit- uptaul. on zur chendes s Dele· is dem hen hmen Grund ch der Wird Fach Dollar en 1033 It Wor⸗ en Sind teilung en. Die Halb erzielt en 500 l. 1. Die ſarteten die Be. It. Zu u. nen füt ndische Trans- alle 152/ Mittwoch, 3. August 1949 MORGEN Seite 9 pemontierte Beschäftigung Krupp fehlt N bereits am 1. Juli Entlassungen 000 Angestellte ausgesprochen wurden, er- len nunmehr 1300 Arbeiter und 350 weitere dgestellte der Chemischen Werke Hüls ihre bagültige Kündigung zugestellt. Damit dürfte ſlerst die Gesamtbelegschaft der Werke um ſecpſertel reduziert sein, womit jedoch noch weswegs feststeht, daß es damit abgetan Ist. bevorstehende Teildemontage der„Buna“ lere ergibt für Bevölkerung, Stadt und Be- leb besorgniserregende Konsequenzen. ach einem Lagebericht der Industrie- und ndelskammer Hagen klagen viele Firmen „ bisen verarbeitenden Industrie über den all der Firma Krupp. Für bestimmte wertige Erzeugnisse werde hierdurch eine schlechterung der Qualität ausgelöst, da es I Ersatz-Lieferfirmen“ noch nicht gelungen die Kruppschen Qualitäten zu erreichen. Firmen versuchen zwar, durch Beschaf- i von schwedischen Rohstoffen die alten altäten zu erzielen, doch lassen die höhe- schwedischen Preise nicht immer die Ver- dung solchen Materials zu. Nach dem uicht der Kammer wirkt sich die Qualitäts- teöchlechterung vor allem für den Export günstig aus. R.-H. Wasserköpfe werden geköpft A b bau der Landes wirtschaftsämter im Zuge der weitgehenden Aufhebung „ gewerblichen Bewirtschaftung in den nen Monaten ist die Tätigkeit der Lan- uirtschaftsämter Stuttgart und Karlsruhe stark eingeschränkt worden. Das Wirt- gaktsministerium Württemberg-Baden hat haus die entsprechenden personellen und altungsmäßigen Folgerungen gezogen. anntlich erstreckt sich die Bewirtschaf- ug gewerblicher Produkte und Rohstoffe gyesentlichen nur noch auf Energie, Kohle, len, Nichteisenmetalle und Treibstoffe. utschaftsminister Dr. Veith hat Wei⸗ ig gegeben, den Abbau der beiden Lan- Keichsbofmneubouaufirage 4 von Gote/ Fenonen- une. perioimugen in Roiehogebieſ C Ib. gad) uno in cer gun ob Ih lortsetzung des Industrie- und Handelsblattes deswirtschaftsämter mit allem Nachdruck kortzuführen mit dem Ziel, sie bis spätestens 31. Dez. 1949 aufzulösen. Die Restbewirt- schaftung wird bis dahin im wesentlichen in den Landeswirtschaftsämtern auslaufen und nach deren Aufhebung am 1. Januar 1950 im Wirtschaftsministerium abgewickelt wer- den. In einer besonderen Verordnung über die Aufhebung der Landeswirtschaftsämter Stuttgart und Karlsruhe wird auch die Frage der Auflösung der einzelnen Wirt- schaftsämter geregelt werden. Z. ... Auch Wohnungs- 2 Wangs wirtschaft? Nach einer vom Wiederaufbauministerium Nordrhein-Westfalen soeben bekanntgegebenen Mitteilung finden in dieser Woche in Essen Besprechungen der Referenten der Wohn- raumbewirtschaftung der drei Westzonen und Berlins statt. Inhalt dieser Konferenz wird die Eintragung ins Handelsregister nicht vergessen Haftbar keit bei unrichtigen Eintragungen Das Handelsregister gibt Auskunft über Wichtige Rechts verhältnisse des Einzelkauf- manns und der kaufmännischen Gesellschaf- ten. Die Führung des Handelsregisters ist vorgeschrieben, damit gewisse tatsächliche und rechtliche Verhältnisse, die für den Geschäfts- verkehr von besonderer Bedeutung sind. in einer zuverlässigen und vollständigen Weise registriert werden und alle firmenrechtlichen Verhältnisse vom Publikum durch Einsicht⸗ nahme der Register und seiner Unterlagen leicht festgestellt werden können, welche durch öfkentliche Bekanntmachungen allgemein be- kannt werden. Die Eintragungen bezwecken kterner, die vollkaufmännische Tätigkeit eines Unternehmens herauszustellen. ES wird damit nicht nur den Erfordernissen der Oeffentlich- keit Rechnung getragen, sondern dem einge- tragenen Kaufmann wird dadurch dokumen- tiert, daß er mit kaufmännischen Einrichtun- gen arbeitet und daß er ein Vollkaufmann ist. Oftmals steht der Inhalt des Handelsregi- sters mit der Wirklichkeit im Widerspruch. Vielfach haben sich die tatsächlichen Verhält- nisse der Firmen, insbesondere durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse, geändert, eine Abänderung der Registereintragung ist jedoch unterblieben. Hierzu muß jedoch dar- auf hingewiesen werden, daß nicht vorgenom- mene Eintragungen und Bekanntmachungen sich zu Ungunsten des Pflichtigen auswirken und Rechtsnachteile im Gefolge haben kön- nen. Zwar genießt das Handelsregister keinen öfkentlichen Glauben wie das Grundbuch, viel- mehr kann jeder seine Unrichtigkeit geltend machen, während das Grundbuch bei Unstim- migkeit für alle diejenigen als richtig gilt, die die Unrichtigkeit nicht kennen. Der gute Glaube wird in diesem weitgehenden Maße Aenderung von nungsgesetzes des Kontrollrats sein. Die Militärregierungen reits in Aussicht gestellt. dag sie gewissen Erleichterungen dieses Wobhnungsgesetzes des Alliierten Kontrollrates Rechnung tragen wür- den, sofern praktische für alle Zonen gültige Vorschläge von den deutschen Stellen gemacht Werden. Nach Mitteilung des Sprechers des Wiederaufbauministeriums darf man mit einem einheitlichen deutschen Vorschlag rechnen und den Gesamtkomplex optimistisch beurteilen. Ferner wurde mitgeteilt, daß für Nord- rhein- Westfalen im Landtag ein neues Wehn- raumgesetz vorgelegt wird, das neben Erleich- terungen in der Zwangsbewirtschaftung und Verbesserung des, Rechtsschutzes der Betrof- fenen vor allem die Aufhebung der Bewirt- Bestimmungen des Woh- Nr. 18 haben be- geschäftliche Bürgschaft, so kann er sich gegenüber dem Gläubiger nicht auf den Man- gel der Schriftform berufen, auch nicht die Einrede der Vorausklage erheben, es sei denn, er beweist, daß der Verlust der Kaufmanns eigenschaft dem Gläubiger bekannt war (88 349, 350 HGB). Die Lage des Kaufmanns wird sofort gün- stiger, sobald eine eintragungspflichtige Tat- sache eingetragen und bekanntgemacht wor- den ist. Hierzu bestimmt 8 15 Absatz 2 HGB folgendes: „Ist die Tatsache eingetragen und bekannt ge- macht worden, so muß ein Britter sie gegen sich gelten lassen, es sei denn, daß er sie weder kannte noch kennen mußte.“ Um den Einwand des kennen müssens“ zu entgehen, muß sich also der Kaufmann lau- fend über die Bekanntmachungen der Han- schaftung der gewerblichen Räume bringen ee e ee 5 3 8 Wird. Dieses Gesetz dürfte nach seiner An- 1 1 91 ee 2 Erle 3 8 nahme auch für die anderen Länder von be- e 55 55 Prokura ordnungsgemäß angemeldet. so ist er nach der öffentlichen Bekanntmachung durch das Registergericht für die Verpflichtungen. die sein ehemaliger Prokurist noch unter sei- ner Firma eingegangen ist. in der Regel nicht mehr haftbar, denn dem Gläubiger wird es kaum gelingen zu beweisen., daß er das Er- löschen der Prokura nicht„kennen mußte“. Einen weitergehenden Schutz gewährt die Handelsregistereintragung jedoch nicht. Es kann sich daher grundsätzlich jeder auf eine unrichtige Eintragung berufen. Aus einer mit- tels Fälschung bewirkten Eintragung haftet somit der Firmeninhaber nicht. Diese Regelung wird in kaufmännischen Kreisen vielfach als unzurechnend empfunden. Sie wird auch im wesentlichen durch von der Rechtsprechung herausgebildete Grundsätze gemildert. Es ist nämlich feststehende Rechtsprechung. daß der- jenige, der eine öffentliche Erklärung in han- delsüblicher Weise abgibt, von einem redli- chen Dritten an dieser Erklärung festgehalten werden kann. Wenn daher ein Firmeninhaber irrtümlicherweise den Angestellten X als Pro- Kuristen anmeldet, während tatsächlich v Prokura erhalten hat, so ist X kein Proku⸗ rist geworden und das Register ist unrichtig. der Firmeninhaber muß jedoch Gutsläubigen gegenüber für alle Rechtshandlungen des X haften. es sei denn, daß er beweist, daß der Vertragspartner gewußt habe. daß X nicht Prokurist ist. Weiter ist in Rechtsprechung und Rechts- lehre anerkannt, daß derjenige für die Be- richtigung einer unrichtigen Registereintra- Sung sorgen muß. in dessen Angelegenheit die Eintragung erfolgte. Unterläßt er schuldhaf- ter weise eine Berichtigung. so gilt die Eintra- gung als mit seinem Willen fortbestehend. Es ist daher Sache eines jeden Kaufmanns, seine Registereintragungen sorgfältig zu überprü⸗ ken und dafür Sorge zu tragen., daß die tat- sächlichen firmenrechtlichen Verhältnisse mit den Eintragungen übereinstimmen. Der Vollständigkeit halber sei in diesem Zu- sammenhange auch noch auf die Bestimmun- gen des 8 5 HGB hingewiesen, der zur Wah- rung der Rechtssicherheit im Verkehr eine unwiderlegbare Vermutung zum Nachteil ein- sonderem Einfluß und geeignet sein, auf die- sem Wege eine allgemeine Erleichterung der Zwangsbewirtschaftung jedes Quadratmeters herbeizuführen. R. H. bei dem Handelsregister nicht geschützt. Je- doch trägt im geschäftlichen Verkehr dem Gutgläubigen gegenüber derjenige die Verant- tung, der für die Berichtigung des Handels- registers hätte sorgen müssen oder unrichtige Tatsachen angemeldet hat. Es kann daher jedem Kaufmann nicht genug angeraten wer- den, seine handelsregisterlichen Eintragungen ernst zu nehmen und sie von Zeit zu Zeit zu überprüfen und mit den tatsächlichen Ver- hältnissen in Einklang zu bringen, Nicht vor- genommene Eintragungen und Bekannt- machungen wirken sich zu Ungunsten des Pklichtigen aus. Die erfolgte Eintragung und Bekanntmachung hingegen bekräftigt seine Stellung im Wirtschaftsleben. Die gesetzliche Regelung hierüber enthält 5 18 Absatz 1 und 2 HGB. Gemäß 58 15 Absatz 1 gilt folgendes: „Solange eine in das Handelsregister einzu- tragende Tatsache nicht eingetragen und bekannt- Semacht ist, kann sie von demjenigen, in dessen Angelegenheiten sie einzutragen war, einem Drit- ten nicht entgegengesetzt werden, es sel denn, daß sie diesem bekannt War.“ Hat also ein eingetragener Einzelkaufmann einem seiner Mitarbeiter das Vertrauen ent- zogen und eine diesem erteilte Prokura wider- rufen, den Widerruf der Prokura jedoch nicht eintragen lassen und nimmt der Prokurist noch ein Darlehen, im Namen der Firma auf oder tätigt er sonst ein Ręchtsgeschäft, so haftet der Firmeninhaber hieraus persönlich, wenn er nicht nachweist, daß dem Dritten das Er- löschen der Prokura bekannt war. Das gleiche Silt, wenn eingetragene Kaufleute, wie das Serade vielfach durch die Ausbombung in Mannheim der Fall ist, ihren Gewerbebetrieb nach dem Kriege eingestellt haben, ohne eine Löschung ihrer Firma bewirkt zu haben. Uebernimmt ein solcher Kaufmann noch eine gelragener Kaufleute aufstellt. in dem er immt:. 1 eine Firma im Handelsregister eingetra- gen, so kann gegenüber demjenigen, welcher sich auf die Eintragung beruft, icht geltend ge- macht werden, daß das unter der Firma be- triebene Gewerbe kein Handelsgewerbe sei oder daß es zu den im 8 4 Absatz 1 bezeichneten Be- trieben gehöre(Handwerker und Kleingewerbe treibende)“. e! Mannheimer Getreidepreise Weizen per 1000 kg: Preisgebiet W XVI 234, W XVII 255, W XX 260; Roggen per 1000 Kg: Preis- Sebiet R XV 232, R XVIII 236, R XIX 238 Futter- mais per 1000 kg: Preisgebiet R XV 202, R XVIII 206, R XIX 206; Hafer 1949 50(Futter- und Indu- strlehafer) per 1000 kg: Preisgebiet H XI 215, H XIV 220, H XVII 223 Gerste 1949/50 per 1000 kg, Futter- und Indu- striegerste: Preisgebiet G VII 215, 6 VIII 218, IX 220; Braugerste 1949/50: 260, Aufschläge für keine Braugerste 10, Aufschläge für Anstich Gerste 20. 5 5 Weizenmehl per 100 kg: Type 812, Preisgebiet W XVI 30,75. W XVII 3890, W XN 39,35; Type 1050, 37,40, 37,58, 38,15; Type 1600 34,85, 35, 35,50(Mühlen festpreise ab Mühlenstation, plus Frachfaus- Sleichsbetrag von 0,70 per 100 kg); Importweizen⸗ mehl per 100 kg:(sämtliche Preisgebiete): 3750; Roggenmehl per 100 kg: Preisgebiet R XY Type 1150 34,65, R XVIII 35,15 R XIX 35,40, Type 1740 31,30, 31,75, 31,95. 5„„ Roggenkleie aus Type 1150: 10,—, aus Type 1740: 9.—: Weizenkleie aus Type 812: 12,—, aus Type 1050: 10,50, aus Type 1600 9,.—; Maiskleie:, 10 (Großhandelspreise àab Verladestation). 8 Kurz nucirſen. Verkehr in den Mannheimer Häfen im Monat Juli 1949. Der Gesamtumschlag betrug in der Zufuhr: 254 514 t, Abfuhr: 16 122 t, Zusammen 270 636 t. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb- Kraft: 255 mit 46 993 t Ladung, 370 mit 207 321 t Ladung, 247 mit 6930 t Ladung, 358 mit 9192 5· Ladunguinsgesamt 1230 mit 270 636 t Ladung. z Rückläufige Lkw.- Produktion. Der, Produktions- index ist in Württemperg-Baden im Juni, selbst unter Berücksichtigung, daß ein Arbeitstag We- niger als im Mai war, leicht zurückgegangen, Die Textilproduktion bewegt sich seit der Wäh- rungsreform in aufsteigender Linie. Leicht rück- zäufis wðWar der Fahrzeugbau, da die Lkw.- Pro- duktion nunmehr auch in Süddeutschland sinkt. während die Pkw.- Produktion immer noch an- steigt. Im Maschinenbau war ein Preduktionis- Tückgang voll fast 4 Prozent zu verzeichnen, Die Chemieproduktion hält sich bei starken Verla- Serungen unter dem Stand des zweiten Halb- Jahres 1948. In der Brauindustrie sinkt der Pro- duktionsindex wieder(43), nachdem im April 310 anscheinend die Vorbereitungen für das Som- mergeschäft stärker zum Ausdruck gekommen waren, Seit Juli hat Württemberg-Baden nun auch hochprozentiges Bier. Wie in den Sommer- manaten üblich, ist die Elektrizitätser zeugung zwischen auf 113 nach 182 im März gesunken, da Württemberg-Baden den strom in dieser Zeit billiger aus anderen Ländern bezieht. J. F. U. Spindelfabrik ip Stuttgart. Mit einem Kapital von 297% ᷣ DM wurde die Rollenlager-Spirdel- fabrik„Spintex“ als Gmb gegründet. Das Un- ternehmen wird Rollenlagerspindeln usvv. für die Tertilindustrie herstellen und vertreiben, J. F. G. Ja, wenn nicht mehr die Marken wären! Hie Stollwerk A. G. beabsichtigt, sobald die Zücker⸗ bewirtschaftung aufhört, die früher von ihr zn allen verkehrsreichen Orten aufgestellten Scho- Kolade- und Süßgwarenautomaten wieder einzu- führen.(dena) 5 Tieferschüttert erhielten wir die unfaßbare Nachricht, daß Herr Gustav Zimmermann Präsident und Landesdirektor der Landesverwaltung Nordbaden am 1. August 1949 unerwartet im Karlsruher Krankenhaus an einem Herzschlag verschieden ist. 3 Der Verstorbene hat über 30 Jahre unserer Kufsichtsfat angehört in dieser f langen Zeit hat er unserer Genossenschaft durch seine großen Kenntnisse und seine reichen Erfahrungen wertvolle und unschätzbare Dienste geleistet. Sein Name ist mit der Geschichte der Mannheimer Konsumgenossenschaft un- lösbar verbunden. g Wir trauern um den lieben Toten und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 1. August 1949. Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft der KONSUMGENOSSENSCHAFT MANNHEIM Stellen-Angebete Reisender gesucht für Mannheim 4 — und Umgebung von namhafter Fabrik der südd. Lebensmittel-Industrie(Markenartikel). Geboten: Interessante Reisetätigkeit, festes Arbeitsver- hältnis, Gehalt und Spesen. Gesucht: Mitarbeiter mit einem guten Maß an Energie und Selbständigkeit u. dem Willen zum markenartikelmäßigen Ausbau eines Bezirks. 8 N— 9 8 u. Beifügung eines e Lebens- unit, nes kotos ung entspr. ZSeuentsapschriften einzureichen (e 5 an Ans ups N ehe, Stuttgart, Fostrach* 3 tücht. Bauschlosser und 2 Lehr- Gel. Gärtner als Platzarbeiter ges. linge sof. gesucht. Bauschlosserei Sportverein Waldhof, Sportplatz. Wilh. Haffelder, Mhm., Burgstr. 36. Jüngere weibl. Hilfskraft für Buch · Bezirks- und Platz-Vertreter, Kfz.- haltung mit Kenntnissen in Ma. Branche b. hoh. Prov. an all. Ort. schinenschreiben und Stenografle sofort ges. Tägl. 13-15 Uhr und ab zum sofortigen Eintritt gesucht. 19 Uhr od. schriftlich. Kramer bei Zuschriften U. Nr. P 29316 à. d. V. Egner. Mannheim, Zellerstraße 58. Lehrmädchen aus guter Familie ur Spezialvertreter für den Vertrieb erstikl. Herrenartikelgeschäft ges. unserer natürl. Bowlen-Ansätze an Offert. m. Bild u. Zeugnisabschrif- Feinkost- und Weinhandel, Proge- ten u. Nr. 04327 an den Verlag. rien u. Gastronomie gesucht. 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Carlson, New Vork USA. Beerdigung undet in Lauda statt DANK SAGdUNG Bein Heimgang unseres lieben Entschlafenen Jakob Schmitt so viele Beweise herzlicher Teilnahme zugegangen, us nicht möglich ist, im einzelnen zu danken. Wir ekeung ut diesem Wege für die große Beteiligung an der Bel- Grabges die Kranz- und Blumenspenden, den erhebenden dle ee s der Gesangvereine„Eintracht“ und„Frohsinn“ und Cesan nden Nachrufe des evang. Kirchengemeinderats, der Wereine, der Freiwilligen Feuerwehr, des Feldberei- sind uns dag eg u bitten, a im Alter von 59 Jahren. Mannheim, Augartenstr. 83. In tiefer Trauer: Maria Weise, geb. Busch; Heinrich Weise und Frau Melitta, geb. Berger; Kurt Weise, Halle/Saale. Beerdigung: Donnerstag, 4. 8., 5 13.00 Uhr, Hauptfriedhof. Statt Karten! Für die vielen Beweise, trost- reichen Worte und ehrenden Nachrufe beim Heimgang mei- nes lieben Gatten, Herrn Karl Boos sage ich allen meinen innigsten Dank. Frau Mina Boos Für die herzliche Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Tochter Johanna sagen wir allen unseren herz- lichen Dank. Mannheim, Rich.-Wagner- Str. 91 Familie Fromm unt. T 99 an AGA Anzeigen- zentrale, Worms Lonrsteue gesucht Perfekte Aaagnnegbalgantaneaentggnnnnamn (mindestens 240 Silben) 1 von Großhandelsunternehmen gesucht Offerten erbet. U. Nr. P 29 443 an den Verlag. 19 jähr. Bäckergeselle mit drei- monatlicher Ausbildung auf der Kond.-Schule in Stuttgart, sucht Tur Weiterbildung als Nonditor geeignete Lehrstelle. Zuschr. , 77 . eee erbeten u. P 04330 an den Verl. Vertreterstelle von 40 jährigem ge- sucht. Evtl. m. eig. Wag. Lebensm. Branche bevorz, Ang. L. 0138 a. V. Expedient(Schiff), Dolmetsch Franz., engl.), Kenntn. ital., span., sucht Stelle in Handel, Sped., Schiffahrt, 34 Jahre. Ang, u. L. 0137 a. d. V. Cand. ing., 5 Jahre Erfahrung in Hoch- Tiefbau, sucht sofort Stellg. f. 3 Mon., gleich Welch. Art. 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Institut, 1 3 55 Tullastraße 19, Fernruf 433 98. Seite 10 MORGEN Mittwoch, 3. August 1949/ Nr. 1 frötten Zoologie der Stofftiere/ E 00 08 E e Offllere/ von peter Bamm* In der Biographie fast jedes Menschen gibt es einen Bären, einen Elefanten, einen Hasen, oder einen Affen, den er mehr ge- liebt hat als irgendein Ding auf Erden. Das geliebte Stück pflegt er später zu vergessen. Die Psychologie hat sich ausführlich mit dem Vergessen beschäftigt. Sie hat heraus- gefunden, daß das Vergessen eine oberfläch- liche Angelegenheit sei. Das, was der Mensch vergißt, verschwindet nicht vollstän- dig aus seiner Seele. Es treibt sich in der Tiefe seines Unterbewußtseins umher. Von da aus kann das Vergessen beträchtliche Wirkungen ausüben. Bei der Betrachtung und Untersuchung Unseres Unterbewußtseins fand man, daß die vergangenen Dinge als Komplexe alle möglichen Erscheinungen krankhafter Art hervorzurufen imstande seien. Solcher ver- drängten Komplexe gibt es eine hübsche Sammlung, und die Erscheinungen, die sie hervorrufen, machen die Neurasthenie zu einer buntbewegten Angelegenheit. In der Psychologie hat ein Komplex seine Ursache in einem Trauma, das griechische Wort für Wunde, also etwas, was einen Schmerz bereitet. Was aber wird eigentlich aus der Freude, die wir vergessen? Die Einprägsamkeit einer Freude braucht nicht geringer zu sein als die eines Schmerzes. Man kann ebensogut vor Freude ohnmäch- tig werden wie vor Schmerzen. Irgendwo in der Tiefe unseres Unterbewußtseins trei- ben sich eine Menge vergessener Freuden umher. Was mögen sie da in Gang setzen? Die Psychologie hat sich nie die Mühe ge- macht, dieser Art von Verdrängungen nach- zugehen. Wenn Sie plötzlich in der Badewanne laut zu singen anfangen vom Schwarzen Walfisch zu Askalon, eine offenbare und bisher gänzlich ungeklärte Verrücktheit, Vielleicht ist das die Folge eines Freuden- traumas Ihrer frühen Jugend! Die Störungen, die die Folgen schmerz- licher Traumata von früher sind und als Komplexe im Unterbewußtsein sitzen, ver- schwinden sofort, wenn der vergessene Schmerz durch Analyse aus dem Unterbe- wußgtsein ins Oberbewußtsein befördert wird. Unterzögen Sie sich einer Freuden analyse, so würde sich etwa herausstellen, daß, als Sie drei Jahre alt waren, Onkel Billy Ihnen, zum Entsetzen Ihrer sehr ehrenwerten Eltern, einen Goldfisch ge- schenkt hat. Sie waren damals stumm vor Freude. Dieses Kindertrauma ihrer kindli- chen Seele sucht in dem Schwarzen Wal- fisch seinen psychoanalytisch verständlichen Ausweg. Nach Vornahme einer gründlichen Freudenanalyse würden Sie voraussichtlich nie mehr das Bedürfnis empfinden, in der mmm Inserat Die verehrlichen Jungen, welche keuer Meine Aepfel und Birnen zu stehlen gedenken, Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen Womöglick insoweit sich zu beschränken, Daß sie daneben auf den Beeten Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten. Tkeodor Storm Handmann Badewanne den Schwarzen Walfisch von Askalon zu singen. Welch ein Glück für uns, daß Wissen- schaft streng ist. Der Verein deutscher Ba- dewannenfabrikanten sollte ein strenges psychologisches Institut und ein mildes He- derbuch für Warmwassersongs stiften. Wenn die Psychologie auf die Idee käme, die Wirksamkeit der verdrängten Freuden in unserem Unterbewußtsein zu untersu- chen, die letzten Spasse dieser Erde würden verschwinden. Niemand würde mehr faul des Morgens im Bett seinen Kaffee trinken, als wissen- schaftlich so gut wie sichere Folge eines frühen kindlichen Wiegenfreudentraumas. Auch das unerklärliche Vergnügen, das Ja- ger, Soldaten und Landstreicher empfinden, wenn sie Schnaps aus der Flasche trinken, findet endlich in der Milchflasche seine wis- senschaftlich befriedigende Erläuterung. Die Rummelplätze der Jahrmärkte sind Fundgruben solcher Freudentraumata. Der Durst/ Von E. Ph. Schäfer Allmählich wurde es so finster, daß man sich nur durch Tasten zurechtfand. Die Luft in dem Eisenbahnwaggon war stickig und voller Staub. Sechzig Menschen bewegten sich kriechend, hockend oder stehend auf einem schmalen Rechteck von nur wenigen Metern. Während die einen saßen, mußten die anderen aufstehen, weil der Platz für Alle zum Sitzen nicht ausreichte. Es roch nach Schweiß und Ausdinstung. Schwer wie ein Bleigewicht lag die Zunge im Mund. „Wasser! Was war das für ein Wort? Wir lausch- ten. Was s—e—r— War es nicht, als 26g jemand mit schlei- fendem Geräusch ein dünnes Blech über einen See? Mit heißen Lippen lispelten wir das Wort, das vor uns schon so viele fiebernd aus- gesprochen hatten. Wieviele mögen schon, in Schweiß gebadet und vom Fieber ge- schüttelt, in dumpfer Ausweglosigkeit oder unter wilden Verzweiflungsschreien dieses einne Wort gerufen haben? War es nicht eine unerträgliche Qual, daran zu denken, daß man sich einstmals jeden Morgen, wenn die ersten, noch sehr schräg fallenden Strahlen der aufgehenden Sonne die taunassen Wälder trafen, in die krischkühlen Fluten des Sees stürzte? Wie hatte der Trunk aus dem Tontopf geschmeckt als man, in Schweiß triefend, neben der brummenden Dreschmaschine stand und mit heißgeschwollenen Händen das kühle Gefäg umschloß, bevor man es an die Lippen setzte. War es nicht, als sauge man etwas von der Kraft ein, die fortwährend, Jahr um Jahr, wieder neu aus der Erde hervorschießt oder vom Himmel herunterstürzt? Und doch wußte man, als der dünne Strahl durch den Mund floß, daß es nichts Als Wasser war, das man trank, einfaches Man hat sich oft gefragt, wie es zugehen mag, daß in unserer gehobenen Schriftsprache das schiefe Bild so häufig vorkommt. Mit den berühmtesten Beispielen ist tausendfach Spott getrieben worden: Das totgeborene Kind, das sich im Sande verläuft, gehört ebenso wie die eilende Zeit, deren Zahn über die offenen Wunden Gras wachsen läßt, zum festen Be- stand der Witzblätter und der literarisch an- spruchsvolleren e 190 5 hen schützt vor Torheit nicht. und es ist noc 3 le Frage, ob der Lacher von heute das im Sande verlaufene Kind und dessen Ge- schwister wiedererkennt, wenn er ihnen mor- gen in der Zeitung begegnet, geschweige, wenn sie in seinem höchst eigenen Diktat Aufer- stehung feiern. In den Blütenlesen schiefer Bilder wird meistens so argumentiert: es handle sich bei diesen Fehlleistungen um ein zu rasches Den- ken, um ein geistiges Verplappern. Der sich vergaloppierende Mensch sei schon bei einem neuen Gedankengang, und damit bei einem neuen Bild, ehe der durchs erste Bild Wach- gerufene Sprachquell versickert sei. Das ist eine vortreffliche psychologische Erklärung von Hinten her; sie läßt manches unerklärt. Zum Beispiel würde sie besagen, daß das schiefe Bild ein besonderes Vorrecht des zerfahrenen, geistig konfusen Menschen wäre. Nun findet es sich aber nicht minder häufig in der Sprache durchaus nüchterner, ja ihrer kühlen Konzen- tration sicherer Köpfe. Auch wäre die Frage anzumelden, warum man in älteren Zeiten dem Argernis in der gehobenen Prosa nicht an- nähernd so oft begegnet. wiewohl es doch sicher auch damals zerstreute Hirne gegeben hat. Mindestens müßte man also als weiteren Störungsfaktor eine wachsende Gleichgültigkeit gegen die Bildkraft der Sprache notieren. Na- fürlich hat diese Gleichgültigkeit ihre Ur- sachen. Es wäre lohnend, festzustellen, ein wie großer Teil der Artikel, Vorträge, kurz der Hier in Betracht kommenden Texte diktiert, ist und ob sich nicht ein Zusammenhang zwischen Wasser aus dem Ziehbrunnen, dessen Winde immer àchzte, weil sie niemals geölt wurde. Mußten wir nicht an die Sommerabende denken, die wir auf den Terrassen verbrach- ten, wo man die eisgekühlte Limonade mit strohhalmdünnen Röhren ansaugte, um das kalte Getränk langsam, den Blick auf die Lichter der in der Hitze brütenden Stadt, über die Zunge fliegen zu lassen? a Aber jetzt lagen wir, wie von einer un- heilvollen Epidemie bingemäht, übereman- der und nebeneinander. Wir waren ein in- einander verschlungener und in sich fest- gekrallter 5 von sechzig Menschen in einem Eisenbahnwaggon. Gelähmt und wortlos, einzig dazu bereit, das Leben für einen Schluck Wasser zu verkaufen. Und da war auch wieder dieses Aetzen im Hals, das Widerliche Kratzen in der ausgetrock- neten Kehle und das Gefühl, als seien die Schleimhäute zusammengewachsen. Tagelang, wochenlang ging das 80, in denen man jeden Tümpel, auch den schmut- zigsten und geringsten im kleinsten Dorf, zu schätzen lernte und das unaussprechliche Glück, sich unter einen warmen Sommer- regen zu stellen und die auf dem Gesicht zerplatzenden Wassertropfen mit dem Mund aufzufangen und mit der Zunge von den Tippen hHerunterzuschlecken. Man muß an einem Hexenkessel der Qualen gestanden und das Schmerzensfeuer des Durstes ge- spürt haben, um zu wẽssen, Wwẽas Wasser ist. Damals, in dem Eisenbahnwaggon, als viele im Fieber glühten, als die Pulse ra- send schlugen und die Herzen wie Pump- werke klopften, da meinten wir, nun 821 das Ende gekommen. Kringel, blaßglila, vlo- lett und grünlich, zogen sich vor unseren Augen zusammen und in den Ohren wuchs das Summen zu einem tiefen und starken dröhnen an. 5 Wa- xs Se- r So war das damals in dem Eisenbahn- waggon, in dem sechzig Menschen wie leb; los übereinander lagen, weil sie der Durst hingestreckt hatte. — dlkm;x?.;è ͥ y———— Das schiefe Bild von W. E. Süskind Diktieren und schiefem Bild ergibt. Beim Dik- tieren nämlich muß die Sache rasch aufgehen — das ist der Sinn dieser ebenso nützlichen wie mörderischen Einrichtung. Die Stenoty- pistin muß manchmal weniger dazu dienen, den Chef zu entlasten. als ihn auf eine sprachliche Fourenzahl zu steigern, die ihm die Natur wohlweislich versagt hat. Das muß auf den Sprachrhythmus zurückschlagen. In den glücklicheren Fällen wird er sich verstei- fen, und der Diktierer wird in einem unmerk- lichen Vorgang der gewaltsamen Routine seine Sprachformen immer dichter, immer motoren- hafter wiederholen. In den gemeineren Fällen aber führt die Eile zum Stolpern: zu einer Art Kochäppel-Galopp, bei dem der Diktie- rende von Fall zu Fall den nächsten besten Bildfluß gebraucht, auf den er mit dem Ge- wicht seiner Sätze gerade fällt. Auch damit ist das schiefe Bild noch immer psychologisch erklärt, und es fehlt uns der zu- reichende sachliche Grund für seine Häufigkeit gerade in unserer Sprache. Der Schluß liegt nahe, daß in ihrem Reichtum besondere Mög- lichkeiten des schiefen Bildes liegen könnten, und wirklich, wer einmal mit künstlerischer Pedanterie selbst qualitätvolle Texte auf ihre Bildreinheit prüft, wird feststellen, daß es kaum möglich ist, über mehrere Sätze hin ab- solut und im strengsten Sinne„im Bilde“ zu bleiben, ja, daß es den Tod der lebhaften, sinnenkräftigen Prosa bedeuten würde, wenn man sie technisch bildrein hielte. Ein winziger Grad von Schiefe ist, ja be- reits die Voraussetzung dessen, Was ein „Bild“ nennt, und der Winkel zweier An- schauungen und Verhältnisse, der schließlich zum Gleichnis und zur Metapher verhilft, kann in der guten Prosa und gerade in ihr ganz er- hebliche Grade annehmen, schon deshalb, weil in ihr auch das bewußt Scherzhafte seinen Ausdruck sucht. Freilich darf es, damit das schiefe Bilde erlaubt“ sei, niemals an dem Bewußtsein fehlen, daß ein Scherz oder Witz beabsichtigt ist. Ist das schiefe Bild dagegen ohne Hintergedanken einfach bieder hingesetzt, Hosenbodenkomplex, dem die Achterbahn so wundervoll entspricht, die Porzellanbude, die davon lebt, welches Vergnügen es war, als Vater mit der Bratenschüssel über die Teppichkante in den Spiegel krachte; die Figur, der man einen Ball ins offene Maul pfeffert, worauf sie herrlich zu schlenkern anfängt,— lebt sie nicht von der verges- senen Erinnerung an jenen gloriosen Schneeball, mit dem man damals den Herrn Rektor auf freier Wildbahn platterdings zur Strecke brachte? Durch wissenschaftliche Analyse könite man jeden Rummelplatz in eine Parteiver- sammlung verwandeln. Aber die Wissen- schaft ist zu streng dazu. So ist jede hübsche Frau eine vollkom- mene Närrin, wenn es sich um einen klei- nen Löwen handelt, den der Liebste aus Plüsch ihr geschenkt hat. In wieviel Luft- schutzkoffern fand sich neben Pretiosen und Papieren ein Bär oder ein Hase, abgeschabt, zerdrückt und zärtlich geliebt. In wieviel eleganten Luftreisekoffern reisen lustige Komplextiere um die halbe Welt. Und hängt nicht am Volant der 100 PS als letzter Rest der Märchenwelt von einst der Afie Jim, der die Geschwindigkeit vor dem Un glück beschützt. l Ach, und gestehen wir es nur! Jenes talergroße Elefäntchen, Kaligula geheißen, in einer Bretterbude am See gekauft in je- nen glorreichen goldenen Tagen im Mal, ist es, wenn wir es Wiederfinden im Wust ver- gilbter Papiere, nicht imstande, auch uns, dem strengen Volk der Männer, eine när- rische Träne zu entlocken? Sylvia, fünf Jahre, entführt das Ele- käntchen. Vielleicht wird Kaligula der Grund sein, warum sie einmal so viel unerklärli- ches Vergnügen empfinden wird über die abstehenden Ohren ihres fernen Geliebten, der zur Zeit noch in Sandkästen spielt mit einem Hasen, der um genau eben die Nuance schielt, die Sylvias Blick so unbe- schreiblich anziehend macht. Die Zoologie der Stofftiere ist ein Zweig der Wissenschaft von der Narrheit des Menschen. Es ist gut, daß die Psychologie unsere Narrheit ungeschoren läßt. Wenn die Wissenschaft anfinge, die Stofftiere zu scheren, die zerdrückt und zärtlich geliebten Tiere würden schrecklich zu frieren anfan- gen. Es ist kaum anzunehmen, daß die Psychologie aus der Decke, welche sie aus der gewonnenen Wolle unserer Narrheit weben könnte, den vernünftigen Gebrauch machen würde, ihre eigene Narrheit damit zu bedecken a Aufnahme: Pergamon- Archiv Apollo zweieinhalbtausend Jahre alt Teil einer archaisch- griechischen statue aus der Zeit um das Jahr 600 vor Christi Geburt. so kann man es nicht verzeihen: weder dem Schreiber noch auch dem Leser, der ohne Stirnrunzeln— wir wählen absichtlich kein krasses, sondern ein ganz bescheidenes Bei- spiel— ohne Stirnrunzeln folgendes liest:„Der Wandertrieb, tief im jungen Blut verwurzelt, erhob machtvoll seine Schwingen.“ Das Beispiel wird uns weiterhelfen. Ein großer Vorzug unserer Sprache, den wir im vorletzten Kapitel kennengelernt haben— daß sie leicht und glücklich Zusammensetzungen bilden kann—, zeigt hier seine Kehrseite. Die Zusammensetzungen— Wandertrieb, Tatwille, Machtstreben, Leitgedanke—, diese für sich genommen prachtvollen Bildungen, stehen mei- stens zwischen Bild und Abstraktion in der — 7 Sie + etwas, was seinem Inhalt nac riff ist zum Bild. Vortrefflich. so- lange N Inhalt mitgeteilt werden soll, aber eine schwere Belastung, wenn sich die Aussage, das Zeitwort, der ganze Satz daran anschließt. Denn schon mit jenem ersten zu- sammengesetzten Wort(oder auch einer attri- butiven Fügung wie„totgeborenes Kind“ oder „Zahn der Zeit“) wuchtet ein Bild am Satz- anfang und schreibt gewisse Richtungen der weiteren Bildwahl vor und blendet andere ab. Das Wandern, das Wandern, heißt es in Schu- berts Müllerliedern, und nun überlege man, wieviel unbefangere Wendungen sich daran an- schließen lassen als an das begrifflich genauere „Wandertrieb“. Vom Wandertrieb kann es nie- mals wie vom Wandern heißen:„.. ist des Müllers Lust“ und auch nicht Hat ein End“. Schon ist der Schreiber verpflichtet, wenn er einmal„Wandertrieb“ gesagt hat. im zweiten Bilde feierlich zu werden. Schon ist er höher geschraubt, als einem gesunden Stil guttut, und für ein etwa nötig werdendes drit- tes Bild hapert es bereits gewaltig mit der Möglichkeit der, Abwechslung und Steigerung. Darum mußte der Wandertrieb in unserem Beispiel ausgerechnet„verwurzelt“ sein und mußte im dritten Bild, so schlecht das einem Verwurzelten ansteht, die Schwingen heben. Dies ist der eine, in der Sprache selbst ge- legene Grund für das Ueberhandnehmen der schiefen Bilder. Wir sind gefährlich reich an rein redensartlichen Als-ob- Bildern, die das Metaphorische zu früh und zu billig in die Viel Hände braucht die Ernte. Letzte Ernte/ Von Lulu von Strauß-Torney Ich brachte in siebzig Jakren viele Ernten ein, Dies soll mein letztes Fuder wohl gewesen sein! Die Gäule scheuten am Tore, sie jagten mit Gewalt, len schrie und riß an der Leine, aber mein Arm ist dll. Vor ihren polternden Hufen der Staub flog auf wie Rauch, Die Garben schleifen die Steine,— mein alter Rücken auch. Mutter, was hilft das Weinen? Das ist nun, wie es ist, Siebaig Jahre und drüber war doch eine schöne Frist! Daß sie den Schmied nur holen, ein Eisen fenlt dem Voß, Und kinterm Hof am Tore, da ist ein Pfosten los, Und daß sie nickt vergessen: da, wo die Pappeln stehn, Im letzten Schlag am Berge, da sollen sie Roggen sd'n. Kommt jeder an die Reihe, König, Bauer, Knecht! Ist's unsers Herrgott Wille, so ist es mir auch recht. Was stehst du vor dem Bette und beugst dich drüber dicht? Meinst du, Mutter, ieh sähe die Totenlichter nicht? Vier Lichter an der Lade, wie sich's zu Recht gehört, Vier Pferde vor dem Wagen, der mich vom Hofe fährt, Der weißen Klageweiber zween vor meiner Truk, Im breiten linnenen Laken vom Kopf bis auf die Schuh! Mutter, kommen die Kühe schon vom Kamp herein? Die Schwarze brüllt am Tore, da muß es Mellzeit sein. Ich köre die Knechte singen vor der Dielentür,— Morgen um Feierabend bin ieh nicht mehr hier! Gottlob, daß ich nicht früher habe fortgemußt! Und wenn ich Feierabend heute machen soll,— Gemüt sind die letzten Aehren, und alle Scheuern voll! gedaktlo Der Herrgott hat's gewußt, Blattchen über die Fliegen/ Von Wolf Dre Ein bedeutender Dichter hat einmal ein Feuilleton über eine Fliege geschrieben, es war eine ganz gewöhnliche Stubenfliege, die als einzige ihrer Gattung den Winter über- dauerte und mit der es zuletzt einigermaßen schlecht ausging. Die Geschichte klang ziemlich sentimental, und das ist verwur- derlich, denn Sentimentalität war gar nicht die Sache dieses Dichters. Inzwischen ist es mit dem Dichter selber nicht gut ausgegan- gen, und darum wollen wir nicht seine Werke, die kühn, hart, grausam, lind und süß wie das Leben selber sind, aber seine Fliegen vergessen, die ihm in dem dunkel- sten Winter seines nordischen Heimatlan- des überfielen. Mit den Fliegen hat's allemal eine be- sondere Bewandtnis: wenn sie still in ihrer Ecke sitzen blieben, täte ihnen kein Mensch etwas. Nein, das wollen sie nicht, sie surren herum, heulen und huschen dir um den Kopf und machen deine Gedanken unruhig. Es sind halt Fliegen, unvernünftig, tollkühn, niemals bereit, aus ihren Erfahrungen zu lernen. Sie lieben den Frevel und den Schabernack und gebärden sich ganz so von Gott und allen guten Geistern verlassen wie die Opfer ihrer Attacken, die Menschen guch- Plautz, da liegen sie auf der Nase und sind es selber schuld. Unter solchen Umständen ist es kein Wunder, wenn sie es immer wieder hin- nehmen müssen, literarisch ausgewertet zu werden. Ich kann es verstehen, daß ein feiner Kopf wie Sartre die Fliegen zu Ra- chegöttinnen erhoben hat. Die Dichter sind unser Gewissen, und die Bosheit ist das Salz des Lebens. Der erste Teil des Satzes sei den Ethikern, der zweite den Ironikern gewidmet.) * Beim Militär liebten wir den großen Ungezieferdialog. Wenn wir des Abends die Karabiner in die Ecke gestellt haften und die Pfeifen den unvergleichlichen Duft des Machorka über die zweistöckigen Latten- betten steigen liegen, flel uns mancherlei zu dem Thema ein. Einer begann und stellte die tiefe Frage, warum der Schöpfer Wanzen, Flöhe, Flie- gen, Läuse geschaffen habe. Sie seien zu nichts Nutze und nur dazu angetan, dem Soldaten sein lustiges Dasein zu vergrämen. Wir hatten es nicht anders gelernt und maßen die große Schöpfung an ihrem Wert oder Unwert für den menschlichen Usurpa- tor. Darum war der Schritt zu den Zecken, Blattläusen, Kartoffelkäfern, Ratten, Mau- sen, Erdflöhen, Raupen nicht weit. Zu essen sind sie allesamt nicht. und unterhaltsam wirken sie auch nur bei den bescheidensten Aussage einführen. Jener Pfarrer in der Anekdote meinte es gewiß ernst als er eine Strafpredigt begann:„Der Finger Gottes Da er aber gleich mit der Bildersprache ange- fangen hatte, zwang ihn etwas, auf der einmal angeschlagenen„Höhe“ des Ausdrucks zu blei- ben, und er griff weiter und weiter in den Vor- rat der stehenden bildlichen Redensarten und fuhr fort:„Der Finger Gottes wird euch bald genug mit rauher Hand ein Bein stellen.“ So ranken sich die Stilblüten fast zwangsläufig um das Spalier einer„gehobenen“ Ausdrucksweise. Den anderen Grund für das schiefe Bild vermuten wir in einem höchst unscheinbaren Umstand, nämlich in der Stellung des Zeit- Worts in der deutschen Sprache. Genauer ge- sagt: im Ueberhandnehmen des simpelsten und allein noch sicher gebildeten Nebensatzes, des Relativsatzes. Ihm ist es insonderheit zu danken, wenn ein Bild um das andere einge- führt und durch das ach so willige Relativ- pronomen an den Nachbarn festgekittet wird, bevor die Besinnung, in Gestalt eines Zeit- worts, dazwischentritt. Nehmen wir das alte Beispiel von der heilenden Zeit als Versuchs- stück!„Die eilende Zeit..(I. Bild: sie ist personfiziert und eilt). die alle Wunden heilt...(2. Bild schon etwas schief: denn eine eilende Person kann man sich schlecht als Heilerin denken).. wird auch über diese Wunde das ist der reine Leerlauf, und man ahnt nichts Gutes) die heute noch am Leibe unserer Volks gemeinschaft(3. Bild: nun ist schon das anschließende Verbum schwierig, und das vergleichende im Hauptsatz kann niemals mehr gelingen) Schwärt (es müßte folgerichtig mit leidlichen Ehren weitergehen: eine Heilhaut legen— aber das klingt nach all dem Aufwand zu platt, und so kommt es denn zu jener oft bespöttelten, allein belachten Schlußpointe:.. Gras wachsen lassen“. 4 Wir hoffen, es hat keiner gelacht bei unse- rem Versuch, einen komischen Satz ernsthaft zu analysieren. Wer Lust hat, möge desglei- chen tun, auch an ernsthafteren Gebilden. Er wird seine Wunder erleben. Mit Genehmigung der Deutschen A Anstalt GmbH., Stuttgart, aus W. E. Süs- kind,„Vom ABC zum Sprachkunstwerk“. lung, di ſalstein kalte, 80 Deu engt Ansprüchen. Die Heuschrecken mögen dad Ausnahmen darstellen, mit wildem 5 verspeist, geben sie prophetische Ges 8 5 ein, aber da fehlten uns die Erfahrungen 5 Dies unergründliche Gespräch Alasser durch unseren Gärtner beendet. ſeneur „Es ist eine Plage mit dem Viehzegfmahl meinte er,„aber der Gärtner hat mandhteter V ganz gern, wenn sie den Boden lockern ufeutsche den Blütenstaub herumtragen. Und a ehen Abend weiß er, daß er sich's hat sauer peu eine den lassen.“ blen. „Das ist auch etwas“, sagte ich vor mlfschloss hin. Und die Soldaten schlossen den Hftattw-e! put. Wanzen müssen sein wie die Hau 45 ist feldwebel. Damit es uns nicht allzu gut hergle dieser Welt gehe und wir unser Schliche tteilur spüren, von dem die alten ungenauen Did b weite ter nichts gewußt haben, als sie äußertzföberes daß der Soldat ein fröhliches Leben ff mö ein freier Mann sei(und das allein) und, sich angelegen sein lasse, die amourds hutisch Chancen des zweifarbigen Tuches zu Dortm. nießen. ne ges Das alles ist lange ber, die uniformin den Freiheit(auf Kommando und mit zusffaeffin mengeknaliten Absätzen) hat sich läfſterneh wieder in ein, zuweilen mehr als zwei 5 aber hin ber algen hen Ager ste u deute Der geschäftstüchtige Shaun Bernard Shaw ist als geschäftstüchtig pruchke kannt. Er hat ein großes Vermögen und Me zalig biges Zivil zurückbegeben; Wieder muß ich an das große Ungeziefeh spräch denken und an den weisen Gärt der auf den Feldern des Ostens vers dementsprechend eine enorme Einkommiz pie steuer bezahlen. Dennoch— oder vielleich sei rade deshalb— hat seine Wachsamkeit“ finanziellen Dingen nie nachgelassen. Wo immer in der Welt ein Stück von ihm zu Stra führt wird— Shaw paßt auf. daß er nich Karls seine tantiemen kommt. Als er sich entsch 13. 7 seine Wohnung in London aufzugeben, ba 1 8 alle seine Bücher und Papiere. die er nich de Ver nach Ayot St. Lawrence nehmen wollte. Urte Verkauf an. In einer Schätzung wurden a schuld Objekte mit etwa tausend Pfund veransdiffeichzei Dieser Preis aber entsprach durchaus mn Sac Shaws Vorstellungen. Er nahm daher der, de. frühe Hamlet-Ausgabe, deren Wert mit füſezzuche zehn Pfund angegeben worden War. lite, eit schrieb auf die Vorsatzblätter ein kurzes rp say. Der Preis stieg sofort um hundert Pil rperve Ein Exemplar der ersten Auflage von 0 vrences„Sieben Säulen der Weisheit“ del er gleichfalls mit einigen Anmerkungen— 4 der Preis dieses Bandes stieg um hin Pfund. Genau so verfuhr er mit einer Alt weiterer Bücher— hier eine Bemerkung d eine Signatur auf der Titlseite— und erte Tokio. Preise, die selbst den Auktionator in Fi e nen setzten.. 5 — She ökkent Washi haaten Kulturnachriciten 0 bie deutschen Hochschul-Studio-Bihef tmnten beschlossen am Samstag in Erlangen eine A ehmie gung, bei der durch das Wiener Studio J Ahrtskor Hochschulen J. B. Priestleys Kriegsschauf domene „Die Straße durch die Wüste“ für Deutsch New erstaufgeführt wurde. Die, Spielgruppe J nächs „Freien Universität Berlin“ Hrachte ein Aion. 2 werk Georg Kaisers„Napoleon in New gat Schi ans“ zur Aufführung, während franzbs 5„Ti Gäste, die„Theophiliens“ von der Pariser 51 bonne das französische Mysterlenspiel de 8 Miracle de Theo“ und das Schäfer e b. „Aucassin et Nicolette“ aufführten. 1 5 Diskussionen der Tagung eteiligten ich 5 Präsident der Genossenschaft deutschel I denspfii nenangehöriger Erich Otto und der 17 de zum des deutschen Bühnenvereins, der Düse 55 520 fer Intendant Gustaf Gründgens. bn de Dr. Wilhelm Furtwängler wird sich im Nach schluß an die Salzburger Festspiele nas, W am zern begeben, um dort die unter e en ab Patronat stehenden Musikwochen 3 eh Walke. Im September will Furtwängler zu 2 längeren Gastspiel nach London 7„ hethe Die Literaturzeitschrift„Welt und 50. 3 vom Drei-Säulen-Verlag. Bad Wörishon Aiene 3 den Heliopolis- Verlag. Ewald Katzman, ir en bingen. übergegangen, der auch die Bf 55. Ernst Jünger(„Strahlungen“ u. a) ar Read bringt. Die Redaktion unter Leitung Je ge cin Ude, Gestaltung und Mitarbeiterstab. 5 eri 10 1 unverändert. 1 dstrafe Eine Bühne im See mit der 520 de 20 f nächtlichen Szenerie des Bodensees 1 5000 5 für die Bregenzer Festspiele zescn fe batten. dieser Tage mit der glanzvollen A 0.6 Den der J. Strauß-Operette Tausend und g littwock Nacht“ anliefen. 00 ommur Mit einer geistvollen Parodie e e müsse bachs„Orpheus in der Unterwelt eilte ner Finck am Montag in der Berlins 17 10 wurer die erstmalig wieder vor das Berline dane 1 5„%mon, kum. 5 dachte