1 5 rewWàS mögen d J Fahrunge · 0 Viehzeug u manch kern un Und a auer ye 1 vor nig id ganz 1 autsbau- und Schiffsreparaturprogramm feröttentlicht unter Lizenz- Nummer 15 5 11⁰ lenptwortllene Herausgeber: p., Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling edaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz elelon: 46 151. 44452. 44 153 aukkonten: Südwestbank Mannheim gemeine Bankgesellschaft Mannheim Berlin Nr. 961 95 wisshaten a. Rh. Nr. 267 43 eint: Täglich außer sonntags ir unverlangte Manuskripte über- uumt der verlag keinerlei Gewähr Mannheimer Mö N Ungbhängige Zeifung Badens und der pfalz Gesehäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 6880 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises (Jahrgang/ Nr. 153/ Einzelpreis 0, 15 DM küscheidung über Bundessitz bei den Wahlen erwogen piesbaden. DENA) Die westdeutschen inister präsidenten haben, wie aus gut- gerrichteter Quelle verlautet, die Mög- keit in Erwägung gezogen, den Sitz der luktigen Bundeshauptstadt durch eine ſsabstimmung bei den Bundestags- alen mitentscheiden zu lassen. Trockendocks bleiben erhalten llamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Nach einer luscheidung der britischen Militärregie- ng die der Gouverneur von Schleswig- ſatein Asbury der Landesregierung mit- alte, sollen die drei größten Trockendocks Deutschen Werke in Kiel nicht ge- engt werden. Die Howaldt- Werke wer- Ia dadurch in der Lage sein, ihr für Kiel Deutschland lebenswichtiges ne Unterbrechung fortzuführen. Nun- eur ist es nicht erforderlich, Arbeiter zu Aullassen. Ferner teilte der britische Gou- rneur mit, daß darüber hinaus noch eine ]ahl von Industriegebäuden,(ein Kilo- leter Wasserliegeplätze im Bereich der geutschen Werke, der Germania- Werft und es ehemaligen Marine-Arsenals) zum Auf- hu einer Friedensindustrie erhalten bleiben len. Zu den von der Zerstörung aus- achlossenen Gebäuden gehört u. a. ein deen Dakattwerk der Deutschen Werke, das in der lie Haug Zu gut d Schicks Wen Dic äußerte ben fü in) und amouroös 8 Zu g uformet üt Zuse ich län 8s Zweit versch AWI üchtig 1 Und inko mitt jelleicht amkeit n. Wo ah ihm aug r nici f entsdh den, bot r nicht vollte. n rden d eranschte haus daher d mit kal War. U kurzes dert Plan Von eit“ dei nd ere in Erst 1 lio-Büln n eine J Studio schal heutsch zruppe! ein 55 New 0 ranzös ariser 8 nspiel 5 zchä feld . An 00 n sich fl . Präsl ch m chland ist i dam ig Scl vor, 1 Maurer ge ist, das gesamte Kieler Ostgebiet mit Rergie und Wasser zu versorgen. In der Aütteilung des britischen Gouverneurs heißt b weiter, die Entscheidung sei ein weit Föberes Entgegenkommen, als es je seit 5 möglich gewesen wäre. lutischer Ankläger braucht noch Zeit Dortmund.(gn.-Eig.-Ber.) Die Verhand- ug gegen die 31 Arbeiter, die vor 14 Ta- en den Leiter des bei den Dortmunder Nlakkinwerken arbeitenden Demontage ternehmens, Erwin Müller, verprügelt lten, wurde auf Antrag des Anklägers dem Dortmunder Militärgericht vertagt, der Ankläger, wie er sagte; noch nieht endk Zeit zum Studium der umfang- nen Akten gefunden habe. Der Vertei- Aer stellte den Antrag, das Verfahren an n deutsches Gericht zu überweisen, da die lhhandlung Müllers nicht im Zusammen- ang mit der Demontage, sondern nach der ruchkammerverhandlung wegen seiner emaligen nazistischen Einstellung erfolgt Die Voraussetzung der gerichtlichen An- lage sei darum nicht gegeben. Strafantrag gegen Schwenninger Karlsruhe. DENA) Die Verteidigung des n 13. April wegen dreifachen Mordes zum ode verurteilten Gustav Dehm hat gegen Urteil Revision eingelegt, da sie von der kechuld des Angeklagten überzeugt ist. lelchzeitig stellte der Verteidiger gegen n Sachverständigen Dr. Seh wennin- er, der an dem Verurteilten Eunarkon- ſasuche(Geständnisspritze) unternommen kalte, einen Strafantrag wegen gefährlicher Mrperverletzung und Zeugenerpressung. Lekio. Die Entflechtung der japanischen Austriekonzerne ist nach einem am Mitt⸗ uc vom Generalstab des alliierten Ober- ſeblshaber in Japan, General Mac Arthur. ökkentlichten Kommuniqué beendet worden. Nashington. Der Senat der Vereinigten 5 aten hat am Mittwoch endgültig die Zutei- aus von 7.6 Milliarden Dollar an die soge- ten unabhängigen“ Regierunesbehörden demie. zu denen unter anderem die Schiff- 0 skommisslſon und die Kommission für menergie gehören. ew Tork. Admiral Richard E. Byrd plant I nächsten Winter eine neue Antarktis-EHxpe- 8 zu deren Durchführung 3500 Mann und fes chikke notwendig sind. meldete die New 5 Times“. Die Expedition werde in Neu- tac eine vorseschobene Versorgungsbasis . und ungefähr vier Monate während 5 Süd-Polarsommers in der Antarktis eien. Velungton. Eine Volksabstimmung in Neu- 3 über die Einführung der allgemeinen ſenspklicht in Friedenszeiten ergab nach den zum Mittwoch vorliegenden Ergebnissen Ui ewa 520 000 Stimmen für und 149 000 Stimmen N egen den Vorschlag. kankfurt. Nach elftägisem Aufenthalt in . Thomas Mann mit seiner Gat- Mittwoch von Frankfurt nach Amster- ler brorelst. um sich von dort mit dem 5 nach den USA zu begeben. mandel, Landesbischof D. Lilie erklärte. die selische Kirche halte mit großem Nach- leine 3 kest. für die kommenden Wahlen i eine deslanweisungen oder Empfehlungen ne Partei auszusprechen. Er warnte aber durch Wahlenthaltung der Versuchung . AA ur Resi. 100 derienatjon nachzugeben. Berlin derichtes üsstrafen de 20 Dur 95 batten. wb nns Der holländische Senat hat am ommunistent 20 segen zwei Stimmen der aumten den Atlantikvakt ratifiziert. welle, Pas, Us-Distrixtgericht Kassel ver- den 25 jährigen elfmal vorbestraften erstell 0 Flamme wesen brutaler und mon 0 er Ermordung des Us-Sergeanten Zuchtng Spitzer zu lebenslänglichem 8 DENA-UP-Hig.-Ber, Die fünfte Strafkammer des Land- Berlin hat Zuchthaus- und Gefäng⸗ gegen sieben Angeklagte verhängt. (West)-Noten im Werte von stwa gefälscht und in Umlauf zebracht Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Gewalimaßfnahmen gegen Jito unwahrscheinlich In Italien sieht man der Entwicklung trotz angeblicher sowjetischer Aufmarschpläne unbesorgt entgegen Rom. In politischen Kreisen Roms nicht in der Tagespresse wurden die alarmierenden Gerüchte, die von einem sowjetischen Aufmarschplan gegen Jugoslawien wissen wollten, mit auffallender Gleichgültigkeit entgegen- genommen. Und auch die Nachricht, daß dieser Plan von den Politikern Molotow und Malenkow und den Militärs Tolbuchin, Konjew und Wassilewski schon ausgearbei- tet worden sei und sich darauf stütze eine Million Soldaten Sowjetrußlands und der Satelliten rings um Jugoslawiens zum An- Sriff bereitzustellen, hat die Ruhe nicht stören können, mit der politische Kreise Roms die Entwicklung in und um Jugosla- wien betrachten. Ausländische Beobachter zeigten sich da- rüber zuerst verwundert, da z. B. in Lon- doner Zeitungen davon gesprochen worden War, daß die Soldaten bereits in ihren Aus- gangsstellungen lägen. Aber in Gesprächen mit Kennern der südosteuropäischen Ver- hältnisse mußten sie sich belehren lassen, Wie wenig wahrscheinlich es ist, daß; Sowietrußland auf dem Balkan einen Krieg beginnen wird, während es in Berlin und Wien doch offensichtlich einen Rückzug angetreten hat. Auch das Argument, dieser Rückzug, besonders in Berlin, sei erfolgt, um eben im Südosten militärisch vorgehen zu können, wirkt nicht überzeugend. da ein militärisches Vorgehen gegen Jugoslawien in der gegenwärtigen Situ- ation die gleichen Reaktionen des We- Von unserem GM- Korrespondenten stens auslösen müßte, wie ein direkter militärischer Vorstoß an anderen Punk- ten der„kalten Front“ in Europa. In Rom weist man ferner darauf hin, daß Marschall Tito selbst keineswegs mit einem militärischen Angriff zu rechnen scheine, da keinerlei glaubhafte Informa- tionen vorlägen, die von entsprechenden jugoslawischen Verteidigungsvorbereitun- gen wüßten. Informationen darüber wären in Italien an sich verhältnismäßig leicht zu erhalten, da nicht nur bei Triest ein reger Grenzverkehr zwischen Italien und Jugoslawien besteht. Es wird in Rom für wahrscheinlich ge- halten, daß die Aufmarschmeldungen so- Wjetische Zweekgerüchte darstel- len, die verbergen sollen, daß die Sowiet- Union und die Kominform auch im Falle Jugoslawiens— zunächst wenigstens— in die Defensive gedrängt worden sind. Die Ratifizierung des Atlantikpaktes durch Ita- lien, die Finanzbesprechungen, die der ame- rikanische Schatzsekretär Snyder in Athen führte und der Erfolg der west- lichen Jugoslawienpolitik, der immerhin in der Schließung der jugosla- wisch- griechischen Grenze für die Aufstän- dischen gesehen werden muß, sind unbe- streitbare Tatsachen, die zeigen, daß sich die westliche Position am Balkanab- schnitt des„kalten Krieges“ gefestigt „hat. Das dürfte der Sowietunion zu der Er- kenntnis verholfen haben, daß sie zur Zeit nicht in der Lage ist, den Stützpunkt, den Katholische Orden in Rumänien aufgelöst Geistlicher in der Tschechoslowakei exkommuniziert Bukarest.(Ip) Die rumänische Regierung abgelehnt hat, einen Hirtenbrief zu verle- hat am Dienstag ein Dekret veröffentlicht, sen, der sich gegen die Magnshmen der Re- gregationen aufgelöst worden sind. Die aufgelösten Orden hatten zum gro- gen Teil französische, italienische und deutsche Mitglieder. Alle ausländischen Staatsangehörigen sind verpflichtet, sich im Laufe von zehn Tagen registrieren zu las- sen. Die rumänischen Staatsangehörigen sollen auf fünf Klöster verteilt werden, die unter staatlicher Kontrolle stehen. Die ka- tholischen Orden und Kongregationen un- terhielten in Rumänien Schulen, Waisen häuser, Krankenhäuser uid Wohlfahrtsein- richtungen Von der rumänischen Regierung wurde darauf hingewiesen, daß diese Ein- richtungen alle vom Staat übernommen seien. Im Dekret wird erwähnt, daß Mönche und Nonnen, die ihr geistliches Leben auf- geben wollen, die Genehmigung dazu er- halten können. Sie würden in diesem Fall durch die Arbeitsämter eine Arbeit zuge- wiesen erhalten. Das Dekret hat in Kreisen des Vatikans Ueberraschung und Bitterkeit hervorgerufen. Ein hoher Geistlicher erklärte, die„Hand- lungsweise der rumänischen Regierung kam überraschend, jedoch nicht gänzlich uner- Wartet. Man wisse in Kreisen des Vati- kans, daß die Orden und Kongregationen im Fall einer Kirchenverfolgung stets als erste zu leiden hätten. Sie seien der Kirche treu ergeben gewesen und bildeten die Mit- telpunkte des geistlichen Lebens. Exkommunikation Wie aus Prag verlautet, ist der katholische Geistliche Jindrich Volny aus Jaromerice von dem Erzbischof von Olmütz, Dr. Ma- tocka, exkommuniziert worden. weil er die Proklamation der tschechoslowakischen „Katholischen Aktion“ unterzeichnet und es 15 Katholische Orden und Kon- gierung 5 an den Erzbischof brachte Volny zum Ausdruck, dag kein Grund für eine Exkommunizierung vorliege. Er habe als loyaler Bürger der Republik gehandelt und sei sich vor seinem Gewissen nicht bewußt, der Kirche gescha- det zu haben. Von 4 500 tschechoslowaki- schen Priestern sind, wie am Mittwoch von kirchlicher Seite erklärt Wurde, bisher zwölf exkommuniziert worden. weil sie die von der Regierung eingesetzten sogenannten Aktionskomitees unterstützt haben. sich die Westmächte in Athen errichteten, zu nehmen und sie somit ihre Hoffnung, über Saloniki nach dem Südosten und über Belgrad und Triest nach Italien vorstoßen zu können, zunächst begraben muß. Ita- liens Einbeziehung in den Atlantikpakt hat einen„Westwall!“ errichtet, und ame- rikanische Dollars haben am Piräus eine Bastion geschaffen Eine gewaltsame Besei- tigung dieser Hindernisse könnte von der Sowjetunion nur unter Einsatz aller Mittel eingeleitet werden, was natur- gemäß, da das Atlantikpakt-System Wirk- lichkeit geworden, den Einsatz aller Mit- tel des Westens herausfordern würde. Man ist sich aber in Rom auch darüber klar, daß die Sowjetunion diese Konstel- lation im Südostraum nicht als Dauer- 2 Ust an d hinzunehmen gedenkt. An einen militärischen Angriff des Kreml auf Jugo- slawien will man nicht glauben. Dagegen hält man es durchaus für wahrscheinlich, daß das Politbüro ernsthaftere Versuche als bisher unternimmt, die Stellung Titos von innen her zu erschüttern. Insbesondere hält man ein von Moskau inspiriertes Vorgehen der„Mazedonischen Liga“ für mög- lich. Aber Tito, so meint man, könne diesen inneren Gefahren umso mehr Herr werden, je mehr es ihm mit Hilfe westlicher Mittel — die von den USA heute risikoloser ge- geben werden könnten— ermöglicht werde, die wirtschaftliche Lage seines Landes zu bessern. Verhandlungen zwischen Rom und Belgrad Washington.(UP) Zuverlässige Kreise berichten, daß die amerikanische Regierung die Nachricht von der Wiederaufnahme von Handelsberatungen zwischen Italien und Jugoslawien mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen habe und hoffe, daß die Verhandlungen bald zu einem chen Abschluß 8 önnten. In amerikanischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß Italien einen natürlichen Markt für jugslawische Rohstoffe darstelle, während Jugoslawien zahlreiche italienische Fertigwaren dringend benötige. Eine Nor- malisierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen diesen beiden Staaten könnte nach amerikanischer Ansicht geeignet sein, Jugo- slawien enger in den Westen heranzubrin- gen. Weslmagistrat muß an Eisenbahner zahlen Neuer Befehl der Westkommandanten löst Erstaunen aus Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Die zunehmende Unruhe unter den Westberlinern Eisenbahnern wegen der bisher unerfüllt gebliebenen Lohnverspre- chungen der ostzonalen Eisenbahndirektion ist durch eine Anweisung der westalliierten Kommandanten behoben worden. Der Ma- gistrat wurde beauftragt, rückwirkend vom Tage der Beendigung des Eisenbahnerstreiks Allen in den Westsektoren wohnenden und im Ostsektor beschäftigten Eisenbahnern ihre Ostmarklöhne zu 100 Prozent im Ver- hältnis 1:1 in Westmark umzuwechseln. Gemäß den Vereinbarungen zwischen dem sowjetischen Transportchef sollen alle West; berliner Eisenbahner ausnahmslos minde- stens 60 Prozent der Löhne und Gehälter in Westwährung erhalten, so daß der Magi- strat nur die restlichen 40 Prozent umzu- tauschen hätte. Die Eisenbahndirektion hat jedoch die in Ostberlin tätigen Eisenbahner ohne Rücksicht auf den Wohnsitz ausschließlich in Ostmark entlohnt. Etwa 2 000 Arbeiter und Angestellte, die in den Westsektoren Waflenstillstandsbeſehl in Indonesien Holländisch- indonesischer Kontrollausschuß als höchste militärische Behörde Batavia.(UP) Die holländischen und indonesischen Stellen haben am Mittwoch einen gemeinsamen Watfenstillstandsbefehl erlassen, durch den allen holländischen und indonesischen Streitkräften auf Java die Einstellung der Feindseligkeiten bis zum 10. August um Mitternacht und den Streit- kräften aus Sumatra die Beendigung aller Kampfhandlungen bis 14. August, befohlen wurde. In der gemeinsamen Verlautbarung wird zugegeben, daß noch zahlreiche Pro- pleme der Lösung harren, daß dieses Ziel aber nur durch konstruktive Zusammen- arbeit in einer Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit erreichbar sei. 5 Die Bildung eines gemeinsamen in donesisch holländischen Aus- schusses zur Gewährleistun der Durchführung des Waffen- Stillstandsbefehls wird angekün- digt. Die Indonesienkommission der Ver- einten Nationen wird in diesem Ausschuß durch sechs militärische und politische Be- rater vertreten sein Der gemeinsame Kon- trollausschuß wird mit dem Inkrafttreten des Waffenstillstandsbefehls zur höchsten militärischen Behörde in Indonesien. Alle im Zusammenhang mit dem Waffenstill- standsabkommen auftretenden Meinungs- verschiedenheiten werden von diesem Aus- schuß geprüft und bereinigt werden. Es ist die Pflicht des Ausschusses, für die völlige Durchführung des Waffenstillstandsabkom- mens zu sorgen und beiden Parteien gege- benenfalls Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Lage zu unterbreiten. Diesem Kontrollausschuß werden ähn- liche gemeinsame indonesisch- holländische Kommissionen an die Seite gestellt werden, die in ganz Indonesien auf lokaler Grund- lage zu schaffen sind. Mit dem Inkrafttreten des Waffenstill⸗ standes in Indonesien soll nach einer Mit- teilung der holländischen Nachrichtenagen- tur ANETA, auch gleichzeitig eine Umgrup- pierung des Kabinetts der indonesischen Re- publik geplant sein. Mitglieder der sozia- listischen und Linksparteien sollen bei der Neubildung praktisch ausgeschlossen wer- den. Wie ANETA weiter mitteilt. wird Moham- med Hatte Ministerpräsident bleiben. Das Kabinett werde aus vier Moslems, zwei Na- tionalen, zwei Christen, einem Vertreter der groß-indochinesischen Partei und fünf Mi- nistern ohne Parteizugehörigkeit bestehen. * wohnen, gerieten durch diesen Bruch der Vereinbarungen in schwere wirtschaftliche Not. Bereits am 19. Juli hatten die West- kommandanten an General Kwaschnin eine Protestnote gerichtet, die bisher nicht beant- Wortet wurde. Durch ihre neue Anweisung erfüllen die Westkommandanten ihre den Westberliner Eisenbahnern vor dem Ende des Streiks gegebenen Garantien. allerdings zu Lasten der Lohnausgleichsklasse des Magistrats, die ohnehin schon ein hohes De- fizit aufweist und durch ein steuerliches Notopfer der Westberliner Bevölkerung auf- gefüllt werden soll. In Kreisen des Magi- strats ist man über die von den Komman- danten angeordnete neue Belastung der Westberliner Finanzen höchst überrascht und erstaunt, da in letzter Zeit von dieser Seite nur Befehle zu Einsparungen erteilt wurden. Die ostzonale Eisenbahndirektion hat im Juli in Westberlin fünf Millionen Westmark eingenommen. Die Lohn- und Gehaltszah- lungen für Juli betragen höchstens 2,5 Mil- lionen Westmark, so daß die ostzonale Be- hörde mit einer Zahlungsunfähigkeit sich nicht entschuldigen kann. Im übrigen ist es besonders bemerkenswert. daß alle Lohn- steuer zahlungen der Eisenbahner nach dem Ostsektor abgeführt werden müssen, so daß der Westberliner Finanzkasse ständig sehr wesentliche Einnahmen verloren gehen. Mit einem Einlenken der Eisenbahndirektion ist kaum mehr zu rechnen. Sie führt im Ge- gentei! in verschleierter Form Repressalien gegen die am Streik beteiligten Eisenbah- ner durch. Mit der Begründung, daß die schlechte Finanzlage erhebliche Personal- verminderungen erforderlich mache, werden Westberliner Eisenbahner in großer Zahl entlassen. An, N Das Prinzip der US- Waffenhilfe. erfolgrei- Donnerstag, 4. August 1949 Europaische Konvention für Menschenrechte London.(DENA- REUTER.) Der Vor- sitzende des internationalen Exekutivbüros der Europabe wegung, Duncan Sandys, gab am Mittwoch den Entwurf einer europäischen Konvention über Menschenrechte bekannt, die dem Ministerausschuß des Europarates bei seinem Zusammentritt in Straßburg über- reicht werden soll. Diese Konvention legt den Unterzeichner- staaten bindende Verpflichtungen auf, die Prinzipien politischer Demokratie zu wahren und ihren Bürgern folgende Freiheiten und Rechte zu garantieren: Sicherheit von Leib und Leben, Schutz vor willkürlicher Verhaf- tung, Internierung und Ausweisung sowie vor Sklaverei und Zwangsarbeit diskriminie- render Art, Freiheit der Rede und der Mei- nungsäußerungen, der Religion, der Vereini- gung und Versammlung, Schutz der aus der Ehe und der Vaterschaft abgeleiteten natür- lichen Rechte, der Familienrechte und der Unverletzlichkeit des Heimes, Gleichheit vor dem Gesetz und Schutz vor religiöser, rassi- scher oder politischer Diskriminierung, Schutz vor willkürlicher Enteignung. Aegypten will ERP-Hilfe Kairo. DENA-REUTER) Der ägypti- sche Ministerpräsident Sirry Pascha er- klärte auf einer Pressekonferenz, daß Aegypten gegenwärtig erwäge, die USA um Einbeziehung in den Marshallplan zu ersuchen. Aegypten sei im eigenen Interesse bestrebt, mit allen Staaten zusammenzuar- beiten, Sirry Pascha betonte, daß eine EKoalitionsregierung die volle Unterstützung der Nation genieße. Britische Anerkennung des kommunistischen China? London.(UP) FHiesige amtliche Kreise vertraten am Mittwoch die Ansicht, es sei möglich, daß die britische Regierung das kommunistische Regime in China vor Jah- resende anerkennen werde. Vor der Bil- dung einer ordnungsmäßig gebildeten Regie- rung für ganz China könnten allerdings keine formellen diplomatischen Beziehungen aufgenommen werden. Man rechnet damit, daß eine solche Regierung nach dem Fall von Kanton proklamiert werde. Die meisten Beobachter glauben, daß Kanton Ende August in kommunistischen Händen sein wird. Sabotageakte gegen australische Bergwerke Canberra.(UF) Gegen die seit Dienstag von australischen Truppen in Betrieb ge- nommenen Bergwerke wurden, amtlichen Berichten zufolge, mehrere Sabotageakte verübt, über deren Umfang bisher jedoch noch nichts bekannt ist. Geheime Beratungen in London London.(UF) Zwischen den Oberkom- mandierenden der amerikanischen und der britischen Streitkräfte sind am Mittwoch in London geheime Beratungen über einen gemeinsamen Verteidigungsplau der Atlan- tikpakt-Staaten aufgenommen worden. An den Beratungen nehmen teil: Ge- neral Omar N. Bradley, der Ober- befehlshaber der amerikanischen Armee, General Hoyt S. Vandenberg, Ober- befehlshaber der amerikanischen Luftstreit- kräfte, Admiral Louis Denfeld, Ober- befehlshaber der amerikanischen Marine, Feldmarschall Sir William Sli m, Chef des britischen Empire- Generalstabes, Luftmar- schall Lord Tedder, der seinen Rücktritt Als Oberbefehlshaber der britischen Luft- Streitkräfte ankündigte, um vermutlich eine wichtige Position im gemeinsamen Vertei- digungsstab der Atlantikpaktstaaten einzu- nehmen, und der erste Lord der britischen Admiralität, Lord Fraser. General Omar Bradley gab bekannt, daß die drei amerikanischen Stabschefs inner- halb der nächsten zwei Tage mit Feldmar- schall Viscount Montgomery, dem Chef der westeuropäischen Verteidigungs- Streitkräfte zu einer Konferenz über die militärische Organisation der Atlantikpakt- Staaten zusammentreffen werden. Die Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkräfte haben sich am Mittwoch eben- falls nach London begeben. sie werden heute mit den Generalstabschefs der ameri- kanischen Waffengattungen Besprechungen über gemeinsame Verteidigungsprobleme der Atlantikpaktstaaten führen. Der einzige Mitgliederstaat des Atlan- tikpaktes, der keine Vertreter entsandt hat, um mit den amerikanischen Oberbefehls- habern während ihrer Europa-Reise zu konferieren, ist Island, da dieses keine Streitmacht besitzt. ä 1. N %. 55 * 1. Wo Originalzeichnung: Wolf Strobl Seite 2 MORGEN Donnerstag, 4. August 1949 Nr H N Kommentar N Donnerstag, 4. August 1949 Kluſt zwischen Wähler und Kandidaten Die Wahl des Bundestages am 14. Au- gust ist die schwer wiegendste seit langem. Es wird die erste sein, die, über die Ebene der Gemeinden und Länder hinaus, wieder von staatspolitischer und deutscher Bedeu- tung ist und wird auf dieser Basis dann die erste freie Entscheidung seit 1932 sein. Die Aufmerksamkeit, die man dem 14. August im Ausland widmet. unterstreicht das. Ver- folgt man die Auslandspresse, dann kann man feststellen, daß man draußen nicht so sehr die Frage ventiliert, welche Partei den Sieg davontragen wird, sondern in wel- ehem Geist der Wahlkampf ge- Führt wird, wobei beispielsweise der englische, Sozialistische„Daily Herald“ Sowohl Dr. Schumacher, wie auch Dr. Ade- nauer vorwirft, daß sie reaktionäre Brand- reden hielten. Auch in Deutschland selbst hat der bisherige Wahlkampf keine sehr günstige Reaktion auslösen können. Es ist zuviel persönliche Diffamierung in den Re- den und Argumenten und zu wenig von echter staatspolitischer Substanz. Der amerikanische„Evening Star“ be- merkt, daß die Deutschen aus der Tiefe der nationalen Niederlage zu erwachen begän- nen und daß sich das Streben nach Einheit und Freiheit von Besatzung und Kontrollen zu versteifen beginnt. Es bleibe abzuwar- ten, ob sich diese Bestrebungen in realen Grenzen halten würden. Auch an dieser Aeußerung wird sichtbar, daß die eigentliche Ueberlegung, die der einzelne anzustellen hat, weniger davon ausgehen muß, ob diese oder jene Partei die Mehrheit erringen kann. Natürlich wird es für das Bild und das Gefüge des Kernstaates, den es zu schaffen gilt, we⸗ sentlich sein, ob wir eine christliche oder Sozialistische Regierung, ob wir eine soziale Marktwirtschaft oder eine sozialistische Planwirtschaft haben werden. Wohnungs- not, Flüchtlingselend. Rechtsunsicherheit, Arbeitslosigkeit— jede Regierung, die in Westdeutschland die Zügel ergreift, wird vor den gleichen Hürden stehen. Von der Art und Weise, in der sie sie bewältigt, von mrem Mut zur Verantwortung, ihrer Ini- tiative und ihrem Pflichtbewußtsein wird es dann abhängen, ob das Volk ja zu ihr sa- gen kann oder sich morgen eine andere verschreibt. Zugegeben, daß auch das schon schwer- wiegende Fragen sind, die an den einzelnen, den Wähler herangetragen werden. Die Parteien versuchen, ihn durch ihre Pro- gramme und Rechenschaftsberichte, von ihrem Wollen zu überzeugen. Trotz der Mit viel Eürm angelaufenen Wahlkampagne, kann man sich jedech nicht des Eindrucks wehren daß nach wie vor zwischen den Politikern und den Wählern eine gefährliche Lücke klafft. Die Parteien strengen sich an, mit ihren eigensten Anliegen an die Oeffentlichkeit zu treten und glauben, daß es möglich sein könnte, Massen noch aus einer Doktrin heraus zu mobilisieren. Was fast völlig fehlt, ist die Ansprache des ein- zelnen, ist der enge Kontakt zwischen dem Bürger und dem, dem er seinen Auftrag geben soll, ist vor allem aber auch die Be- miühung darum, die echte staatsbürgerliche Wirklichket des Wahlaktes dem Wähler klarzumachen. Die„Neue Zürcher Zeitung“ glaubt, daß sich ein großer Prozentsatz der deutschen Bevölkerung ganz bewußt für politische Angelegenheiten nicht interessiert. Die Zei- tung schreibt aber gleichzeitig:„Massen- BHafte Stimmenthaltung bei diesen Wahlen, die zum ersten Mal seit Hitlers Zeiten den Rahmen der einzelnen Länder überschreite, würde mit dem Pflichtbewußtsein und der Gewissenhaftigkeit, die trotz allen Erschüt- terungen noch im deutschen Charakter stecken, schlecht zusammenpassen.“ Das ist Vielleicht eine nicht ganz ungerechtfertigte Spekulation. Auf der anderen Seite ist es aber so, daß sich für den größten Teil der Wählerschaft mit dem Wahlschein, mit der Stimmabgabe, durchaus nicht jenes aus dem Staatsbürgerlichen herauskommende Wissen verbindet, das eine eehte Volksherr- schaft verleiht. Wert und Bedeutung der Stimme ist zu wenig real. Sie werden zu- dem durch die Monopole der Parteien stark verdeckt. In den Partei zentralen gibt man sich der merkwürdigen Vorstellung hin, daß beispielsweise der Streit,„Adenauer Schu- macher“ interessiert. Er hat jedoch nur ab- gestoßen. Auch die Anwürfe Dr. Schu- Mmachers gegen die Kirchen waren alles an- dere als konstruktiv. Aus all dem heraus Spricht nicht ein positiver Wille zum Auf bau und echter Demokratie, der in breite- sten Kreisen des Volkes Echo finden könnte. Die ganze Wahlkampfmechanerie läuft jetat, da sie einmal angestoßen ist, in einer Rich- tung, und befriedigt keinen. Die Politiker, die auf Massenversammlungen sprechen, sehen zwar einige Tausend Menschen vor sich, aber es sind nur diejenigen, die sie schon immer gesehen haben, während sie die anderen nicht erreichen können. So sieht sich der Wähler in einer schwie- rigen Situation. Enthält er sich in großen Massen der Stimme, so wird das als poli- tische Interessenlosigkeit ausgelegt und die Lage Deutschlands außenpolitisch erschwert. Ist die Wahlbeteiligung aber einigermaßen erträglich, dann werden die Parteihierar- chen in ihren Sesseln zurücksinken und den Schluß ziehen, daß alles wunderbar in Ord- nung ist. Helfen könnte nur ein großer Sieg oder eine große Niederlage einer der großen Parteien. Allein dadurch ergäbe sich die Notwendigkeit, den Intuitionen der Wähler nachzuspüren, sich mit seinen Anliegen, seinen Forderungen zu beschäftigen und endlich den Kinderglauben an den Nagel zu Hängen, daß Doktrinen und Phrasen und ein Apparat genügen. 35 Hugo Grußen Sozialgesetze finanziell nicht tragbar Veto des Länderrates/ Neue Vorschläge an den Wirtschaftsrat Frankfurt. Der Länderrat nahm am Mitt- woch zu 34 Gesetzen des Wirtschaftsrates Stellung. Dabei betonte der hessische Fi- nanz minister Dr. Hilpert, daß der Wirt- schaftsrat sich zwar in zunehmendem Maße der Sozialgesetzgebung zugewandt habe, da- bei aber Gesetze beschlossen habe, ohne da- für zu sorgen, daß auch die dafür notwen- digen Mittel bereitgestellt werden könnten. Die Ausgaben für diese Gesetze seien den Ländern übertragen worden und die Län- der würden für diese Sozialgesetzgebung mit über einer Milliarde DM belastet wer- den. Dies bedeute angesichts der ange- spannten Finanzlage der Länder eine unge- Von unserer Frankfurter Redaktion heure Gefahr für die von den Ländern vor- zunehmenden Investitionen. Dr. Hilpert wies insbesondere auf die Erhöhung der Renten für Körperbeschä- digte hin, die eine Ausgabe von 443 Millio- nen DM für die Länder bringen würde. Diese Ausgabe sei einfach unmöglich. Un- terdessen hätten aber die Militärregierun- gen mitgeteilt, daß sie kein Gesetz des Wirt- schaftsrates genehmigen würde, sofern nicht der Länderrat erkläre, daß die finanzielle Deckung möglich sei. Diese Erklärung könne der Länderrat hinsichtlich dieses Ge- setzes nicht geben. Ebenso betonte Dr. Hilpert, daß die im Mütterschutzgesetz vor- Neuer Schritt der Ostzone Selbmann schlägt persönliche Zusammenkunft vor Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Der stellvertretende Vorsit- zende der deutschen Wirtschaftskommis- sion der Sowjetzone, Fritz Selbmann, hat in einem Schreiben an Oberdirektor Dr. Pünder eine persönliche Zusammen- kunft zur Beratung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Westzonen mit der Ostzone vorgeschlagen, wobei er die Wahl des Tagungsortes Dr. Pünder überläßt. Wie es heißt, hat sich Selbmann auch bereit er- klärt, sich evtl. mit dem Direktor der Ver- Waltung für Wirtschaft, Prof. Erhard, zu treffen. 5 In dem Brief Selbmanns wird erklärt, es müßten sofort Sonderkommissionen zur Behandlung von Fragen gesamtdeutschen Charakters als erster Schritt der Schaffung gesamtdeutscher Organe gebildet werden. Weiterhin heißt es in dem Brief. dem Ver- waltungsrat der Bizone schwebe offenbar die Vorstellung vor, daß erst die Anerken- nung der Spaltung Deutschlands in politi- scher Hinsicht die Voraussetzung für solche Wirtschaftsverhandlungen zwischen den Organen der Bizone und der Ostzone sei. Der Stellvertreter Dr. Pünders, der Leiter der Direktorialkanzlei Ministerialdirektor Dr. Krautwig, hat sich in einem Antwort- schreiben nachdrücklich gegen diese Be- hauptung gewandt, die er ein bedauerliches Mißgverständnis nannte, das die Verhand- lungen zu erschweren drohe. Er betonte, Dr. Pünder habe erklärt, daß die demokratische Legitimierung der deutschen Organe aller Besatzungszonen die Aufnahme von Ver- handlungen über den wirtschaftlichen Zu- sammenschluß Deutschlands erleichtern und diesen Zusammenschluß ermöslichen wür- den. Der Verwaltungsrat erwähnte, daß ihm bei der Führung weiterer Verhandlun- gen nicht die Absicht einer Spaltung Deutschlands von seiten der deutschen Wirt- schaftskommission unterstellt werde, weil sörist die Verhandlungen untragbaf vorbe- lastet sein Würden“ Dr. Krautwig erklärte, daß sich der Verwaltungsrat in der nächsten Woche mit den Anregungen Selbmanns beschäftigen Werde. Ueber hundert Zeugen gegen Koch Hamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Aus dem Bergedorfer Gerichtsgefängnis ist der frü- here ostpreußische Gauleiter Erich Koch, der erst unlängst bei Hamburg verhaftet werden konnte, nach Bielefeld überführt Worden. Bisher haben sich über hundert Belastungszeugen gemeldet. Es ist beab- sichtigt, Koch vor das Spruchgericht in Bielefeld zu stellen. Mit der britischen Mi- litärregierung laufen zur Zeit immer noch Besprechungen, ob der ehemalige Gauleiter Koch vor ein alliiertes Gericht gestellt wer- den soll. Wieder Harlan- Prozeß? Hamburg.(g. k.-Eig. Ber.) Der Hambur- ger Staatsanwalt beabsichtigt, die gegen den Freispruch des Filmregisseurs Veit Har- Lan eingelegte Revision weiter zu betreiben. Der Oberste Gerichtshof in Köln wird ent- scheiden müssen, ob Harlans Mitwirkung an dem Film„Jud Süß“ ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war. Deutsche Evangelische Woche: gesehene Erhöhung des Wochen- und Still- geldes weitere 33 Millionen DM erfordere. Auch der schleswig-holsteinische Mini- sterpräsident Lüdemann unterstrich diese grundsätzlichen Bedenken und erklärte, es sei eine bequeme Lösung des Wirtschafts- rates, den Ländern die Ausgaben zu über- lassen. Der Länderrat beschloß hinsichtlich des Körperbeschädigten- Rentengesetzes dem Wirtschaftsrat neue Vorschläge zu unter- breiten. Gegen das Mütterschutzgesetz legte der Länderrat sein Veto ein mit der Begrün- dung, daß die Regelung dieser Angelegen- heit Bundessache sein solle, wie es über- haupt eine der ersten Aufgaben des Bundes sein müsse, eine grundlegende Reform des gesamten Sozialversicherungswesens her- beizuführen. Ferner legte der Länderrat sein Veto gegen die Herabsetzung der Zündwarensteuer und gegen das Kündigungsgesetz ein, weil diese Materien dem Bunde überlassen blei- ben sollten. Zum bizonalen Haushalt nehm der Länderrat nicht offiziell Stellung. Schließlich legte der Länderrat ein Veto ein gegen die vom Wirtschaftsrat beschlossene Angleichung der Frauen- und Ju- gendlichenlöhne an die allgemeinen Löhne. Es wurde dazu bemerkt, daß die durch eine solche Maßnahme bedingten Mehraufwendungen für die Wirtschaft von Wirtschaftskreisen auf 750 Millionen DM beziffert würden. Die vom Wirtschaftsrat herabgesetzten Steuersätze für Tabak-Kleinpflanzern wur- den vom Länderrat auf 3 DM für 15 bis 50 Pflanzen, 6 DM für 51—100 Pflanzen und 9 DM für 101 bis 150 Pflanzen erhöht. Das Leitmotiv: Aktiv werden Das Ergebnis von Hannover/ Worte an die Laienschaft a von Dr. Gerhard Weise Hannover.„Sich einmischen, aktiv wer⸗ cken— und nicht hinterher rufen: welche Sünde geschieht da!“— das war der tra- gende Gedanke, der die zur Deutschen Evangelischen Woche in Hannover Versam- melten leitete. Das Ziel war weniger, zu for- mulierten Forderungen zu kommen, als die evangelische Laienschaft zu tätigem Chri- stentum aufzurufen. Die Teilnahme aus ganz Deutschland war mit 3000 bis 5000 Menschen bei den einzelnen Veranstaltungen weit stärker, als man zu hoffen gewagt hatte. Es fielen harte, anklagende Worte, und sie ver- schoniten auch die Kirche selber nicht, aber sie waren im christlichen Geist begleitet von dem Aufrüf, Wahrhaft geduldig zu sein und selbstlos zu handeln. Aeußberlich ge- sehen wird die Gründung eines„Deutschen Evangelischen Tages“ als einer permanen- ten Einrichtung der evangelischen Christen das wichtigste Ergebnis dieser Tage sein, die, Wie mit Nachdruck betont würde, kein Gegenstück zum Deutschen Katholikentag darstellen sollten, denn noch niemals sei das Verhältnis zur katholischen Kirche so. gut gewesen wie in der Gegenwart. „Als ob sie Viehherden wären“. So wurde in Jalta und Potsdam über ganze Völker verfügt s Von Landrum Bolling Es ist schwer für die Menschen im We- sten— und besonders in Amerika— sich ein genaues Bild davon zu machen, mit welchen Augen nun eigentlich die große Masse des Volkes in Osteuropa die unglück- selige Gegenwart und die ungewisse Zu- kunft betrachtet. Man verfällt leicht in groß- zügige Verallgemeinerungen über ,die Un- terdrückung jenseits des Eisernen Vorhan- ges“ und„die Sehnsucht nach Befreiung“; oder aber man wirft den Menschen„cha- rakterlose Kapitulation vor der k Oo mmunis tischen Diktatur“ vor. Lehnt man diese stereotypen Redewendun- gen als zu oberflächlich ab, so bleibt einem noch die Alternative der kommunistischen These, daß die glücklichen Völker Ost- europas in einem neuen Himmel-auf-Er- den leben. Die prominenteren unter den osteuro- päischen Flüchtlingen haben viel dazu bei- getragen, die Vorstellung weitverbreiteter Unruhen und Leiden im Osten zu erwecken, die zweifellos auch existieren. Andererseits aber ist es im Westen nun schon seit eini- gen Jahren in gewissen Kreisen gang und gebe, den Osteuropäern selbst die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, daß sie sich von Sowjetrußland haben schlucken lassen — als ob das irgendetwas gewesen wäre, das sie entweder absichtlich geplant oder durch eine Unterlassungssünde lieraufbe- schworen hätten. Die Hartnäckigkeit, mit der einige westdeutsche Politiker diese Dok trin immer wieder in den Vordergrund schieben, mag vielleicht als aufschlußreichier Hinweis auf ein schlechtes Gewissen gedeu- tet werden können. Jedenfalls erfahren wir daraus nur wenig über die Denkungsweise jener Osteuropäer, die sich noch immer an ihr Heimatland gebunden fühlen. Der bekannte italienische Schriftsteller und Führer der anti- kommunistischen Frak- tion der italienischen Sozialisten, Igna- 210 Silone, hat es vor kurzem versucht, etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen. In einem Artikel in der letzten Ausgabe der Zeitschrift New Republic“ deckt er einige bedeutsame Wahrheiten auf, die von jedem verantwortungsbewußten politi- schen Führer im Westen ernsthaft durch- dacht werden sollten. „Wie kann man diesen Ländern über- haupt einen Vorwurf dafür machen“, schreibt Silone,„daß sie der sowjetischen Einſls sgre einverleibt wurde,? Haben sie ihre Lage selbst gewählt? Haben die Großen Drei sie gefragt, als sie 2 in Jalta und Potsdam über ihre Zukunft entschieden? Und hat der Westen je gegen diese Abkommen prote- stiert, die über ganze Völker ver- fügten, als ob es Viehherden Wären?“ ö Und diese Worte klingen bei weitem noch nicht so verbittert wie das, was ich in sechs Ländern hinter dem Eisernen Vor- hang von den dortigen Bewohnern zu hö- ren bekam. Nie werde ich die seltsame und peinliche Unterhaltung vergessen, die ich mit einem Kommunisten in Polen führte. Dieser Mann war auf jeden Amerikaner böse, weil„Roosevelt und Churchill in Jalta Polen in die sowjetische Sklaverei ver- kauften.“„Natürlich müssen wir uns der sowjetischen Herrschaft fügen“, sagte er mit unterdrückter Wut.„Ohne das polni- sche Volk zu fragen, haben eure Führer ein Viertel polnischen Bodens an die Sowjet- union ausgeliefert, einschließlich der heilig- sten polnischen Städte Wilna und Lemberg. Und nun habt ihr westlichen Völker die Dreistigkeit, uns einen Vorwurf zu machen, nur weil wir uns an unseren mächtigen Nachbarn halten, dem ihr uns ausgeliefert habt.“ Diese Verbitterung ist zweifellos typisch kür die Denkungsweise vieler Menschen in diesem Teil der Welt. Und ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß lang anhaltende Isolie- rung und kommunistische Schulung beinahe sicherlich diese Menschen in ihrem neuen Glauben bestärken erden, den sie, wenn auch zögernd, angenommen haben, nachdem sie einmal mit den Kommunisten zusam- menzuarbeiten begannen und derart ent- täuscht sind von der Handlungsweise des Westens? Heute, da in Washington, London und anderswo so viel über die Notwendigkeit einer Ausweitung des Ost-West-Handels ge- sprochen wird, ist offensichtlich der günsti- ge Augenblick gekommen, um Ueberlegun- gen darüber anzustellen, wie der Westen seine Politik gegenüber den osteuropäischen Völkern revidieren und verbessern könnte. Statt aller nutzlosen Tadel und propagandi- stischen guten Lehren sollte man es viel- leicht lieber einmal mit einer freundliche- ren Aufklärungspolitik versuchen— mit einem Appell an die Masse des Volkes in Osteuropa, der so halten ist, daß sie ihn verstehen kann, und der sich über den tren- nenden Wall anti- westlicher Propaganda und über die Köpfe ihrer kommunistischen Führer hinweg direkt an sie wendet. 5 Copyright by ONA n,. Es war bezeichnend, daß die Tagung un- ter dem Thema„krise und Heilung des Gemeinschaftslebens“ vor al- lem das Flüchtlingsproblem verstand. Die beiden Redner, die lu diesem Rahmen spra- chen, der niedersa chsische Flüchtlings- minister Albertz und Pastor Friedrich von Bodelschwingh, zeichneten ein sehr realistisches Bild der deutschen Wirk- lichkeit, die heute jede echte Gemeinschaft in Frage stelle. Nur die absolute Talent- losigkeit des deutschen Volkes zur Revolu- tion habe uns bisher an einem zerstörenden oder reinigenden Gewitter vorübergeführt. Eines, der anderen grogen Themen der Tagung, Krise und fHetflüng der Ehe“ führte einen Schweizer Arzt, Br. med. BO Vet Cürich), und Oberstlandesgerichtsrat Dr. Meinzolt(München) auf das Redner podium. Beide forderten, daß die letzten Reste der Leibfeindlichkeit, die sich aus al- ten Zeiten in die christliche Moral ein- geschlichen hätten, verschwinden müßten. Denn auch der Leib sei von Gott geschaffen. „Wir dürfen nicht Pharisäer sein“, rief Dr. Meinzolt,„und der Welt noch länger den Anschein des Muckertums geben,“ In zwei Referaten zur Frage der öffent- lichen Verantwortung des evangelischen Christen forderte der Grubenschlosser Paul Seeger aus dem Ruhrgebiet, der evan- gelische Arbeiter müsse die seit 1945 be- stehenden Einheitsgewerkschaften bejahen, der DGB aber müsse im Sinne der Satzun- gen eine wirkliche religiöse und politische Neutralität wahren, während Oberbürger⸗ meister Dr. Heinemann(Essen) auf die Lage der Kirche in der russischen Zone hin- Wies, wWo der Staat es ablehne, die Kirchen- steuer einzuziehen, und der Kirche über Nacht die Aufgabe gegeben worden sei, den gesamten Religionsunterricht als eigene Sache zu übernehmen. In zahlreichen Fach- Versammlungen wurden außerdem Fragen des Rechts, der ärztlichen Praxis, der Er- ziehung und der Technik behandelt. Die Höhepunkte der Woche waren die Predigten von Kirchenpräsident Nie möl⸗ ler und des Berliner Bischofs Dibelius vor jeweils mehr als 5000 Menschen sowie die Vorträge, in denen Landesbischof D. LIIje Hannover) ein Bild vom Wesen des Menschen, unserer Zeit zeichnete. Der mo- derne Mensch, so sagte er, lebe in der Angst, daß die Kräfte in seinen Händen eines Ta- ges wirklich gebraucht werden könnten und dann nur zum grauenvollen Untergang und in der Hoffnung, daß es nicht dazu kommen möchte, Der Gegenstand der Furcht bleibe dem Menschen im wesentlichen anonym mit der einen Ausnahme, wo er seine Sorge vor dem künftigen Kriege ausspreche. Ebenso sei aber auch die Hoffnung des Menschen, die er brauche, um hochgehalten zu werden, ohne Namen und im letzten runde utopisch. Hier ließ D. Lilje mit gro- gem Ernst durchblicken, daß mindestens die Politik des Westens den Sinn der Ge- genwart versäume, wenn sie zu einer Ver- teidigung aufrufe und nicht mehr wisse, Was sie verteidige. Sehr starken Eindruck hinterließen die Worte, die der Dichter Rudolf Alexander Schröder zur Frage der Erneuerung der Liturgie sprach. Dieses Problem, so sagte er, werde bedenklich, wenn man das Sprichwort„Kleider machen Leute“ allzu wörtlien nehme, wenn man also von dieser Seite eine Rettung der Kirche er- Wartet. Das sei so, als ob men in einem brennenden Hause nach dem Tapezierer rufe, anstatt nach der Feuerwehr. Zu der Behauptung, der Prediger spreche heute eine nicht mehr verständliche Sprache, sei zu sagen, daß diese Sprache weithin die Sprache der Bibel selber sei. Solche An- sichten kämen von Menschen, die in eine Predigt gingen wie in einen Vortrag, um es statt geistiger auch einmal mit geistlicher Nahrung zu versuchen. — Auch ein Zeitproblem: Mangel an politischen Rednern Wer aus Pflicht oder Neigung gey ist, das Wort zu ergreifen, ergreift dan noch lange nicht einen Beruf, der en Mann ernährt. Im allgemeinen ist 0 Redner“ nur ein schmückendes Beiwort 1 nicht ohne eine geregelte bürgerliche tigkeit zu denken. Man unterscheidet gat und schlechte Redner, so wie es gute ih schlechte Schauspieler gibt. Was besgg will, daß weder der Brustton der Pehe zeugung noch die pathetische Geste alt den Erfolg bestimmen. Es ist nur ein scheinbarer Widersprac wenn wir trotzdem von Berufsredhen sprechen, im Gegensatz zur er drückende Mehrheit der Gelegenheitsredner, die% Menschenleben von der Wiege bis Bahre monologisch begleiten und dee sanft einschläfernder Wirkung sich ken Sterblicher zu entziehen vermag. Anders der politische Redner: Schon d er es ist, verleiht ihm eine Publizität, oft beträchtlich über die Bedeutung degg hinausgeht, was er der Oeffentlichkeit 3 neuen Einsichten und Praktischen dq schlägen zu vermitteln oder nicht zu t mitteln hat. Dabei spielt es keine Fl wie nah oder wie weit sein bildungsmig ger Anlauf war, um aus dem Wetfbera des politischen Hoch- und Weitsprung d Sieger her vorzugehen. Hat nicht ein Aug Bebel oder in neuerer Zeit ein Jakob d ser ohne ein anderes Sprungbrett als d eines praktischen Verstandes und eint klaren politischen Blickes— hat nicht d eine wie der andere die Bildungsfavorite ihrer Partei eindeutig geschlagen? Du aber heißt zugleich mit der Ueberlegenh ihrer angeborenen rednerischen Begabung Man muß schon auf die Geschichte d ersten Reichstags zurückgehen, um sich dg Fülle bedeutender Redner Wieder beppah massen in Atem hielten. Bebel und Liebknecht, ein Eugen Richte Windthorst, v. Bennigsen wurden abgel von einer zweiten Generation der Scheide, mann und Ludwig Frank, der Bassermal Erzberger, v. Heydebrand und der Las, Payer— um nur einige führende Köpfe dt verschiedenen Parteien zu nennen, N zu vergessen Bismarck, der phänomena Sonderfall des grogen politischen Redue — phänomenal deshalb. weil zu der herb lischen Gestalt eine frauenzarte Fistel stimme und zu der sprachlich Klassische Diktion ein mühsames Ringen mit den Wort in schroffem Gegensatz standen, Aba wieviele wissen noch um den kaszinierendeh Klang dieser Namen, deren Zahl beliebt vermehrt werden könnte und es geschicht notwendig sogar müßte, bedenkt man et die Historische Rolle, die einem rhetol schen Feuerkopf wie Ferdinand Lassalle a Beginn der deutschen und internationa Arbeiterbewegung zu spielen aufgegeht Wär?! 5 VVV Das waren die in wenige Jahrzehnte sammengedrängten Glanzzeiten der poll ist der Liebhaberwert des politischen R ners und damit der Politik überhaupt bel deutschen Volk stetig gesunken. 5 Nichts-als-Lautsprecher der„tausend Jalt haben ihn schließlich ganz außer Kurs e setzt, so daß sehr vorsichtig um das e trauen in die neue politische Währung worben werden muß. Die Situation des politschen Reden diskreditiert wie sie ist, war noch nie!“ schwierig wie heute. Die wenigen Ko, phäen, meist überaltert, sind an den an Fingern herzuzählen, und der Nachru hat allenfalls erst Knospen angesetzt. leicht übt sich aber da und dort berel ein Demosthenes. Aus dem Wahlkampf: Vom Podium geprügelt Bonn.(gu-Eig.-Ber.) Vor 1000. A. hörern sprach gestern der sozieldemdug tische Wirtschaftsminister des Landes Nord- rhein- Westfalen, Prof. Dr. Nölting Bonner Bürgerverein. Die Wahlveranstet tung erhielt durch eine Schlägerei in Schluß einen peinlichen Akzent, Ein jun Mann meldete sich zum Wort, um die 1 derung Nöltings, der Bauherr des kommen den Bundesstaates müsse die SPD 2 abzuweisen, da er als Vertreter der use. als Gestalter nur„das deutsche Volk, 20 erkennen könne. Die anwesenden 1 Funktionäre machten den andersdenken 0 Gegner mundtot, indem sie ihn vom Pe dium herunterprügelten. „„nach einem„Führer“ verlangt In einer äußerst stürmisch verlaufen Wahlversammlung der Deutschen Rech partei in Hannover-Münden erklärte 1 DENA deren Landesleiter August 1 Thad den, Deutschland brauche als Tu rer einen starken Mann. Unter zeit ligen Tumulten kritisierte Thadden 11175 die anderen Parteien. Unter anderen nannte er Max Reimann einen Hampe Die SPD kritisierte er wegen ihrer Sons, bestrebungen, und das Verhalten der 00 bezeichnete er als„Angst vor dem To 5 Die neue Bundesrepublik habe 80 10 Bedeutung, daß eine Fahne als Symbol 1 sie nicht erforderlich sei. „„ und nach Schlange gerufen 0 „Wo ist Schlange?“ riefen am ple in der Niedersachsenhalle in Wen Teilnehmer einer CDU-Wahlkundgebült die vermutlich den als Redner angekündt, ten Direktor der VELP, Dr.. Schlange- Schöningen, selbst 1 0 gepfiffen hätten. An seiner Stelle referies der niedersächsische Land wirtschaftsmin ster, Dr. Günther Gereke, ständig dur, Zwischenrufe und tumultarische Störute unterbrochen, über allgemeine Ford fc der CDU im Wahlkampf.„Was ähnlen Kreise in Wolfenbüttel bei Professor 5 hard fertiggebracht haben, rief Gele schaffen sie bei mir nicht“. 75 gende allgemeine Diskussion ging in len und Pfeifen unter. Dr. H. 4. Berge Die anschlie- EFD e.. 3288 8 3 n — E 898 2. 2. det e 1 rn ö Sewohh akt dan ler Seine ist c wort uz liche eidet gag ute int 5 besggeg er Veben ste alle dersptuc Asredheg rücken „ die d bis zu nd dere sich ken Schon a ſizität, f ng des ichkeit nen J t zu dz ine Nolt ungsmiſ ettbepa drungz a in Auge ob Kah t als d nd eins nicht c sfavoritg gen? Di rlegenbel Begabung 1 sich de r bey er Weit n Volle n Riditeg J Abgelöch Scheide, Ssermam r Lasg, Köpfe del n., Mag momenah Rechen er herb e Fistel lassischel nit den len. Abe nierencke beliebiz eschichts nan eth rhetot. Ssalle at Ationak gegeht a nee r poll freund nen fe Seltcke den Rel upt bein n. U id Jahte Kurs ge. das Vel rung ge. Rednets h nie 9 n Koh. Jen cl ich wuch 2t. Viel V berels . Berhel t 00, L. 0 n 5 e VVV 8 N W. 5 8. 8 N. 8 5 5 5 5 8 „153/ Donnerstag, 4. Nr ag, 4. August 1949 MORGEN Seite 3 „Von Politik verstehe ich nichts.“ „ und die ganze Wahl interessiert mich nicht. Die machen ja doch mit uns, was sie wollen“, sagt Frau Müller, und alle ihre Freundinnen sagen es ebenfalls. Unklar bleibt dabei, ob mit„die“ nun die führenden deutschen Politiker, die Parteien, die Alli- ierten oder alle zusammen gemeint sind. Bei Frau Müller und ihren Freundinnen ist leider noch vieles unklar, daher wissen sie auch nichts mit ihrem Wahlrecht anzufan- gen. Politik ist nichts weiter als eine häß- liche Erfindung der Männer, die sowieso alles besser wissen, denken sie. Nur wie das Haushaltsgeld reichen soll, das wissen sie auch nicht. Zeitungen liest Frau Müller nicht, denn was„die“ schreiben, ist ja doch gelogen. Sie braucht keine Meinung, denn sie hat ihre eigene. Und die sieht etwa 80 aus: Weltkrieg, Niederlage, Hunger, Infla- tion und Arbeitslosigkeit haben wir nun schon zweimal mitgemacht. Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich sind zer- platzt. Mal gab es vierzig Parteien, mal gab es nur eine Partei— aber glücklicher sind wir deswegen auch nicht geworden. Und wenn die mit ihrer Politik so weitermachen, erleben wir auch noch den dritten Welt- krieg, und dann ist es doch einerlei, wie die zukünftige deutsche Bundesrepublik aussieht. Mit der Zukunft sind wir schon immer betrogen worden. Halt, Frau Müller! Denken Sie mal nach: Sind Sie früher zu einer Wahl gegangen und wen haben Sie gewählt? Sie haben sich niemals für irgendetwas entschieden. Oder vielleicht doch, weil Sie von Politik nichts verstehen? Das sollte eigentlich eine Lehre sein. Am 14. August wird eine Entscheidung von groger Tragweite gefordert. Das deutsche Volk bestimmt an diesem Tage, welche Männer und Frauen für das Schicksal der deutschen Bundesrepublik in den nächsten vier Jahren verantwortlich sind. Wie wird seine Außen- und Innenpolitik, seine Wirt- schafts-, Sozial- und Kulturpolitik ausse- hen, seine Rechtspflege, seine Finanzen, sein Lebenstandard? In den nächsten vier Jahren kann das deutsche Volk darüber garnichts mehr bestimmen. Dafür sind dann die gewählten Repräsentanten da. Umtausch ausgeschlossen. Wäre das nicht ein Grund auch, es mit dieser Wahl sehr ernst und sehr genau zu nehmen? Und noch eins: nur wer gewählt hat, darf kritisieren. Die Wahlmüden dürfen sich nicht beschweren, wenn sie später wieder unsanft N E. P. Stenotypistin, Die überseeischen Verleger sind auf der Suche nach sensationellen Memoiren. War es bis jetzt Mig Kay Summeroby, die als Sekretärin und Chauffeurin von Eisen- hower Lebenserinnerungen schrieb, 60 über- schüttet man jetzt eine junge Stenotypistin mit Vertragsvorschlägen, um ihre Memoiren zu erhalten. Dabei ist Helga Lindstedt erst achtundzwanzig Jahre alt. Sie weigert sich noch, ihre Erlebnisse preiszugeben. Das würde die Entlassung aus einer Stel- lung bedeuten, um die sie von zehntausen- den amerikanischer Frauen beneidet wird. Helga ist als Privatsekretärin des berühm- ten Hotels Waldorf-Astoria in New Lork Amerikas tenotypistin Nummer Eins. Alle weltbekannten Gäste des riesigen Hotels, ob nun Politiker oder Künstler, haben Helga Lindstedt wichtige und ganz private Schreiben diktiert, Briefe und Exposés, die zum Teil Geschichte gemacht haben, ohne daß sie bis heute im Wortlaut veröffentlicht worden sind. Als Winston Churchill eines Nachts Mis Lindstedt anforderte, lief er aufgeregt im Zimmer auf und ab. Er war im Begriff, seine berühmte Rede von Ful- ton auszuarbeiten, jene Rede, die durch ihre scharfen Angriffe gegen Rußland in der Geschichte der Nachkriegszeit einen Wendepunkt darstellte. Beim letzten Wahl- kampf um die amerikanische Präsident- schaft stiegen nacheinander die drei wich- tigsten Kandidaten im Weldorf-Astoria ab. Wiederum war es Helga Lindstedt, die für Truman, Dewey und Wallace neue Wahlreden schrieb. Nach jedem neuen Auf- trag wird die junge, hochblonde Steno- typistin von Journalisten bestürmt, etwas über den Inhalt der Diktate zu verraten. „Eingemachte“ Stoßseufzer Von Walter Das Einmachen beginnt im Frühjahr mit dem Beerenobst. Dann setzt das Familien- glück aus. Eingemacht wird alles, was der Hausherr gerne frisch ißt. Ich besuchte vor einigen Tagen meinen Freund, den Philosophiedoktor, der seit die- sem Frühjahr in junger, aber glücklicher Ehe lebt. Der Mann ist vollkommen ge- brochen. Seine Frau war früher eine unge- kährliche und gescheute junge Dame, die berechtigte Hoffnungen erweckte, das bisher unaufgeklärte Problem der Freundschaft Klopstocks und Johann Peter Uzens mit Hilfe einer Doktorarbeit seiner späten Lö- sung zuzuführen. Nichts lag ihr ferner, als frisches Obst und junges Gemüse auf dem Wege eines komplizierten Verfahrens in un- genießbare Masse umzuwandeln. Aber kaum hatte sie geheiratet, da erwachte dieser merkwürdigste aller Triebe in ihr. Keine Birne, kein Apfel. keine Gurke war mehr vor ihr sicher. Alles, was für Menschen- mund bestimmt war, warf sie den Miasmen in den gierigen Rachen. Das Haushaltungs- geld wurde zur Anschaffung unzähliger Apparate verbraucht, von denen die„ver- besserten Systeme“ einander in wildem Taumel folgten. Als ich in das Zimmer meines Freundes trat, glaubte ich mich auf einer Wiese. Es Nummer Eins Sie hat bis auf den heutigen Tag ge- schwiegen. 5 „Der Mann, der mich am meisten in- teressiert“, so erzählte Helga Lindstedt eines Tages einem Reporter,„ist General Bedell- Smith. Warum? Ich habe schon einige dutzend Male seine Diktate aufge- nommen und ihn trotzdem noch nicht ein einziges Mal gesehen. Die Sache geht fol- gendermaßen vor sich: Mitten in der Nacht ein Anruf von Bedell-Smith. Aufnahme eines längeren Stenogramms. Die Arbeit beginnt. Sie muß rasch gehen und fehlerfrei ausfallen. Er diktiert etwa fünfundzwanzig Minuten ununterbrochen ins Telephon. Kaum ist das Stenogramm aufgenommen, mache ich mich an die Niederschrift. Ein Bote des Außenministeriums kommt nach etwa einer Stunde, um die fertigen Durchschläge abzu- holen. Eine halbe Stunde nach der Abliefe- rung erneuter Anruf. Bedell-Smith meldet sich. Habe Ihre Sachen durchgelesen, vielen Dank, vortrefflich und auf Wiedersehen! Das ist alles. Ich habe ihn nie gesehen, aber wir verstehen uns ausgezeichnet!“ Helga Lindstedt unterscheidet drei Arten von Auftraggebern: Die Liegenden, die Sit- zenden und die Marschierer. Charlie Chaplin kann nicht diktieren, wenn er nicht die Beine auf den Tisch legt. Winston Churchill fällt in die zweite und dritte Kategorien. Zwischen einem Dauermarsch im Zimmer fällt er gelegentlich in einen Sessel, um sich eine neue Zigarre anzuzün- den. Bing Crosby dagegen setzt sich unbeweglich an den Tisch und erhebt sich erst, wenn er einen neuen Schlagertext oder einen neuen Filmvertrag bis zum letzten Punkt diktiert hat. Ob Helga Lindstedt noch länger schweigen wird? Kanzlit Fracchemden gespannt und aus Foitzick war vollkommen mit einer dichten Streu bedeckt. Meinen erstaunten Blick beant- Wortete der Philosoph mit den Worten: „Bohnen, mein Lieber, trocknende Bohnen.“ „Komm hierher, hier sitzen wir ziem- lich geschützt.“ Er zog einen Stuhl neben seinen Schreibtischsessel und schob einen Sroßen blechernen Ofenschirm davor.„Das ist wegen der Spargel; es kann jeden Mo- ment losgehen. An warmen Augusttagen um Mittag ist es besonders gefährlich. Meine Frau hat nämlich eingemacht“, sagte er leichthin, als ob es das Selbstverständlich- ste von der Welt wäre und deutete auf seine Bücherregale Dort standen an Stelle der Bücher hunderte von Einmachgläsern, nur der Platz von Hegel und Hamann Wa- ren noch frei. Hier sollten im Herbst die Birnen hinkommen. Wir hatten uns kaum gesetzt, da erfolgte eine schreckliche Detonation, und ein Hagel Spargelstangen prasselte gegen den Ofen- schirm. „Du siehst, wie notwendig solche Schutz- maßnahmen sind, wenn man in Ruhe arbei- ten will. Ungefährlicher sind die Marme- laden und Obstsäfte, aber sie bringen auch manche Unbequemlichkeit für mich.“ Damit öffnete er die Tür zum Speisezimmer, und ich sah, daß sämtliche Stühle umgekehrt mit den vier Beinen nach oben auf den Tischen standen. Darüber waren weiße dieser Hängematte tropften farbige Flüssigkeiten in darunterstehende Schalen. „Meine Frau sagt, das schade den Hem- den nichts; ich muß aber feststellen, daß sich batikartige Ringe auf der Hemdbrust ab- zeichnen. Ich liebe trotzdem die Marme- laden, denn sie sind still und friedlich.“ Hier erfolgte die zweite Spargelexplosion und nur mit Mühe entgingen wir der mör- derischen Konserve.„Das ist noch gar nichts“, sagte der Doktor,„da sollst du erst die Heidelbeeren erleben“. Ich schüttelte meinem Freunde die Hand und floh. Noch weit auf der Straße hörte ich die Gemüse detonieren. Ideale Errungenschaft Nicht jede Hausfrau kennt sie, die blauen, rosa und grünen gewebelosen FTrok- kentücher, die immer gebrauchsfertig sind, nicht gewaschen, gebügelt und geflickt zu werden brauchen, und nicht fasern und fus- seln, sie haben sich aber bereits innerhalb Weniger Monate ihren Platz in jedem neu- zeitlich geführten Haushalt erobert. In jeder Gebrauchsanweisung und in je- dem Rezeptbuch lesen wir, daß neben sorg- kfältigster Auswahl des Einkochgutes, pein- lichste Sauberkeit wie auch das Freihalten von Fasern der Ränder und Deckel der ver- wendeten Einkochgläser und ihrer Gummi- ringe für die Früchte unerläßlich sind. Nicht einmal Reinleinen bietet eine solche Ge- Währ für absolute Faserfestigkeit wie diese gewebelosen Trockentücher.. Ist der Einkochprozeß beendet und sind die Gläser aus dem Topf genommen, stei- len sie mit ihrem je nach dem erforderli- chen Hitzegrad und Kalkgehalt des Wassers mehr oder minder„beschlagenen“, trüben Aussehen keinen besonders schönen Anblick dar. Mit diesen Tüchern wird jedes Glas hell und blank. Auch Obstflecken haften nicht an. Dadurch erübrigen sich Flecken- wasser,„Dampfbäder“ und„Salzbestreuun- gen. Eine ideale, neuzeitliche Errungen- schaft. Was der Frau schadet Nimm eine Blume aus dem Garten, aus ihrer von der Natur gewollten Umgebung. Sie wird an Reiz verlieren. So wirkt eine Frau, der nicht die Möglichkeit gegeben lst, sich in ihrem Frauentum zu entwickeln. Nicht altern können, ist das Schicksal der Frauen, denen es an innerem Reichtum man- gelt. Eine zugellose und hemmungslose Frau ist wie eine Blume ohne Duft. Ihr fehlt das Reiz- volle, Anziekende— das Weibliche. Die Frau soll in der Ehe die Geliebte des Mannes bleiben. Aber sie hüte sich vor der Lächerlichkeit, die ihr anhaftet, wenn sie im reiferen Alter die spielerische Tändelei beibe- hält, die nur ein junges Mädchen kleidet. Es ist unweiblich, nicht über den Augen- blick kinauszudenken. a Eine Frauenbewegung sollte sich niemals gegen den Mann richten, sondern stets mit ihm gemeinsame Ziele suchen. Spitzen, Tüll— ganz groß! FO-KO-WE Prinzessinnen hinter dem Ladentisch Wie überall auf der Welt, so sieht sich auch die italienische Aristokratie einer zu- nehmenden Verarmung ausgesetzt. Während jedoch die Verarmung des Adels in England dazu führte, daß selbst Lords als Milch- kutscher tätig sind oder zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes und zur Beglei- chung der hohen Steuern als Fremdenführer ihre Schlösser den Fremden zur Besichti- gung öffnen, haben die italienischen Aristo- kratinnen einen anderen Herrschaftsbereich geschaffen, die Mode. Schon immer rühmt man den Italienern die Freude an leuchtenden Farben nach. Die italienische Aristrokratie entwickelte diese Farbenfreudigkeit zu emem wahren Kult. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich italienische Aristokratinnen in die Textil- Branche begeben, wo ihr Farbempfinden ein reiches Betätigungsfeld findet. Die Baro- nessa Chairette Galotti webt auf Capri auf eigenen Webstühlen Stoffe in wunderbaren Farben. Anspruchsvolle Amerikanerinnen besuchen sie häufig, um sich die neuesten Schöpfungen anzusehen und zu kaufen. Eine andere Domäne, seit Generationen verebt und gepflegt, ist der Duft. Der Marchesa Fumasoni-Biondo wird nachge- rühmt, daß die aus dem Duft eines Parfüms die natürlichen und chemischen Substanzen ermitteln könne. Diese Dame rief eine eigene Parfümindustrie ins Leben. Man sagt ihren Parfüms nach, daß sie eine geradezu hypnotische Wirkung ausüben würden.. Noch ein Betätigungsfeld für Aristokra- tinnen ist die Schmuckindustrie. Die Baro- nessa Luciana Reutern weiß., daß sich die meisten Menschen heute keinen teuren Schmuck kaufen können. Aber warum sollte es nicht Phantasie- Schmuck sein? Zuerst War es nur ein spielerischer Einfall. Heute ist„Lueiana-Schmuck“ besonders in den südamerikanischen Ländern, ein viel- verkaufter Artikel. 5 a Die Prinzessin Giovanelli scheut sich keineswegs, in ihrem Atelier„La Boutique“ bescheiden hinter dem Ladentisch zu stehen und ihre Kundinnen mit wahrhaft fürst⸗ Ein Zirkusroman 34. Fortsetzung Unverwandt sieht der Robby an. Langsam dann hebt er eine Hand, hält sie offen, mit der nackten Fläche nach oben, dem Besucher wie bittend hin. Robby summt leise, werbende Worte, gibt ebenso langsam seine Finger durch die Citterstäbe und legt sie auf den langen, schmalen Teller der Affenhand. die sich wie zärtlich darum schließt.— Er weiß wohl, Was ex tut: etwas Lebensgefährliches näm- ich. Der Holländer hat vor Manitou ein- dringlich gewarnt, er sei ein gewalttätiges, überaus bösartiges Vieh, man dürfe ihm auf keinen Fall zu nahe kommen- Robby summt seine Freundes worte. Robby wirbt um die Gunst des haarigen Dschungel- wälder gottes Das Schiff der Tiere lebt in den Geräu- schen, den Schreien und Rufen, dem Klagen und Brüllen der gefangenen Kreatur. Unten. tiek unten im Schiffsbauch, trompeten die erregten Elefanten, Tiger brüllen wütend. le Affen lärmen wie ITrrenhäusler, traurig ommt das Muhen der Zebukühe, der dunkle Donner der Wasserbüffel, durch- dringend heulen die Schakale. dünn und dend steigt die Klage der Wölfe aus der nahen Voliere kommen die frechen Strophen Schamas, der Spottdrossel. a Manitou beugt sich um ein Kleines Menschenaffe- vor und sieht nachdenklich und staunend auf die kleine Menschenhand. die er mit einem harten Griff zerquetschen könnte. So klein ist diese Hand, daß sie verschwindet, wenn er selbst seine Hand zur Faust schließt. Mehrmals treibt er dieses Spiel. zart und sanft, während Robby zu ihm spricht. Dann, als die Hand wieder auf seinen offenen Fingern liegt, hebt er den kreien Arm, streicht mit dem behaarten Rücken der anderen Hand sanft über das nackte, helle Fleisch. In Robbys Kehle würgt es wie ein Schluchzen. Das Tier ist gut, so einfach und ehrlich und voraussetzungslos gut, daß es 3 ewig und immer beschämen Wird. Und leicht und einfach ist der Weg zum Herzen, zum Vertrauen eines jeden Tieres. So einfach: ein wenig echte Liebe ügt. e den Kai surrt ein Auto, hält neben dem Dampfer. Stimmen rufen:„Robby ahoi! Robby Cheriooh!“— Das ist May. seine Frau, die mit ihm nach Europa fährt, ihr Vater und ihr Bruder. die Abschied nehmen wollen. Robby rührt sich nicht. Manitou lauscht aus seinem Käfig heraus auf die Stimmen da unten, von deren Ur- hebern er nichts sehen kann. Dann, ale wisse er um alles, streicht er noch einma! über Robbys Hand, gibt sie darauf jählings frei, lehnt sich wieder zurück. sieht an Robby vorbei— unbewegten, schwermüti⸗ gen Gesichts hinaus auf das weite, blaue Meer Robby steht langsam und ohne Eile auf. Seine Gedanken flattern: vutta— und wenn wir auch beide glüclclos sind und ein- sam, 80 glücklos und 80 verlassen wie andere Menschen, sind wir trotzalledem nicht und werden es nie. 5 N IX. Wolkenlos blau spannt sich der hohe Frühlingshimmel über der englischen Küste, und die Irische See, die hinter dem nahen, steinigen, kurzen Strand beginnt, breitet sich unter der Mittagssonne wie ein gleißen- des Brautbett aus zärtlich grüner Seide. Immer wieder läßt Lutta Mansfield, die auf der Veranda ihres Wohnwagens sitzt, die Hände in den Schoß sinken. sieht über die weite See und atmet mit beweglichen Nüstern den salzigen Ruch. Und immer wieder beugt sie dann schnell und aufgestört den Kopf über ihre Arbeit, hantieren ihre Finger rasch und gewandt mit dem Schälmesser. Wie schön könnte alles sein 5 Nun heißt sie schon seit zwanzig Monaten Missis Gordon, und seit dieser Zeit ist sie unfrei und in ihren Bewegungen gehemmt wie nie zuvor nichts glückt ihr mehr. Wenn sie allein geblieben, wenn es nach ihren Plänen gegangen wäre, dann hätte sie im vergangenen Winter ihre Panthernummer herausgebracht, dann reiste sle in diesem Sommer als Dompteuse. Aber wiederum ist sie nur als Reiterin verpflichtet, mit ihrem Kautschukakt auf dem Pferderücken. James Gordon hat diesen Vertrag abgeschlossen. denn sie selbst hat in diesem Sommer feiern, ihre Panther einarbeiten wollen. Ihr Blick hebt sich und liegt sehnsüchtig lichem Charme zu bedienen. Und die aparte Comtessa Visconti bietet in ihrem Salon modische Kostbarkeiten an. Sehr bekannt ist die Marquesa Leonardi,„Dirigentin“ der Form- und Farbenkompositionen des welt- bekannten Modesalons Bichi in Mailand, der seit Jahren die anspruchsvollsten Damen aller fünf Kontinente zufrieden zu stellen versteht. Femina Die Behandlung der fetten Haut: Fette Haut muß besonders gründlich ge- reinigt werden. Es ist empfehlenswert, das Gesicht mit einer weichen Bürste, leu warmem Wasser und Seife zu bürsten und mit kaltem Wasser nachzuspülen. Im An- schluß daran wird die fette Haut eingeölt und kräftig massiert. Statt eines Dampf- bades werden heiße und kalte Kamillen- kompressen aufgelegt. Damit die Poren zum Eindringen der nachfolgenden Maske ge- öffnet bleiben, muß die letzte Wechselkom- Presse heiß sein. Um die fette Haut auszu- laugen, ist in erster Linie eine Kreidemaske zu verwenden, die mit kaltem Wasser wie⸗ der entfernt wird. Das Gesicht wird an⸗ schließend mit spiritushaltigem Gesichts- Wasser abgerieben. Vor dem Pudern eine fettarme Hautcreme, am besten Gurken⸗ creme, auftragen, die folgendermaßen be- reitet wird: Su mandell 200 g, weißes Wachs 20 9. 3 20 g, Gurkenwasser 130 g, Bergamott- 6 9. 8 Diese Creme wird schnell ranzig und Sreift dann die Haut an. Man bedecke sie daher mit Staniolpapier und ver wahre sie in luftdicht verschlossenen Töpfen an einem vor Hitze und Feuchtigkeit geschützten Ort. Nun noch ein Rezept für ein Lavendel Gesichtswasser: Lavendelspiritus 100 g, 5 100 g. Glysgerin 10 g. Rölnisches Wasser Das Gesichtswasser festigt das Gewebe und zieht die Poren zusammen, wenn es unverdünnt auf die Haut gebracht wird. Irene I /// W auf der grauen Plane des nahen Raubtier- stalles. Sie hat ihre Panther. sieben Stück hat sie Sekauft, drei bekam sie vor einem Jahr durch die Tierhandlung zugestellt Chérie, Kashy, Nanusch, das Geschenk Robbys. Es hat mit dem Kauf nicht alles so geklappt, wie sie es sich ausgedacht hatte, erst im vorigen Sommer waren die sechs jungen Leoparden zusammen., der kleine schwarze Panther dabei, Noar, auf den sie bestanden hat. Aber die Tiere waren blut zung, zur Arbeit noch viel zu klein. So hat sie auch im vorigen Sommer als Reiterin gearbeitet, im gleichen Zirkus, in dem sie heute, zusammen mit ihrem Mann, wiede- rum engagiert ist, hat im Winter ihr Ré- engagement in der Olympia absolviert, die- sen Sommer hat sie mit ihren Tieren die große Nummer einstudieren wollen. Und da hat James Gordon hinter ihrem Rücken den Vertrag abgeschlossen, den sie erfüllen muß. Ihre glatte Stirn kraust sich. James sie hat sich die Che anders, ganz anders gedacht. James ist klug, hat viele gute Verbindungen, weiß in allen Dingen der Zirkusarbeit Bescheid wie kaum ein Zwei- ter, Lutta hat geglaubt. sie würde eine gute Hilfe an ihm haben. Aber nun kümmert er sich wenig um sie, so gut wie garnicht— Tommy, sein Pferdepfleger, dient ihr elfri- ger, als sein Herr es tut. Sie wirft unmutig eine geschälte Kar- toffel so heftig in den Topf, daß das Wasser hochauf spritzt. James— nein. er fördert sie in keiner Weise, er gerade ist es, der sie in allen ihren Bewegungen hemmt. Warum stellt er sich so ein. warum ist er ihr so wenig Kamerad? Er sprach in der ersten Zeit, vor ihrer Heirat. so verständ- nisvoll, er ging auf alle ihre Gedanken und Ideen eifrig und anregend ein— jetzt spricht sie schon seit langer Zeit nicht mehr zu ihm von den Tieren und von der Arbeit, die allein sie interessiert, an der ihr Herz hängt. Mag er die Katzen nicht, fürchtet er, dag ihr ein Unfall zustoßen könnte?— Ach nein, Lutta Mansfield hat das bestimmte, untrügliche Gefühl, daß er ihr ganzes Stre- ben nicht gern sieht, daß er es am liebsten verhindern möchte. Er denkt mit keinem Gedanken daran, daß diese Arbeit Vuttas Lebensziel ist, daß sie die wilden Katzen hingegeben liebt— er denkt und er fürchtet, sie könnte an seiner Seite groß werden, allzu groß, größer als er. Flink gleitet das Messer, tief neigt Lutta die gefurchte Stirn. Er wird sie nicht davon abbringen können, er nicht und kein ande- rer, sie erreicht ihr Ziel: sie wird in diesem Sommer die Panthernummer fertig machen. Sie seufzt tief und schmerzlich. Sie ist allein, kein Mensch hilft ihr, alle Menschen machen 25 ihr nur schwer. Zwei Monate ist der Zirkus bereits auf der Reise. und diese beiden Monate hindurch hat es zwischen ihr und dem Raubtierstallmeister ewig Reibe- reien, Krach und bösen Zank gegeben, Sie ist von ihm abhängig, auf sein Entgegen- kommen angewiesen, er aber hat sich immer geweigert, ihr den Probier-Käfig aufzu- bauen, hat das immer nur erst dann fun lassen, wenn sie sich bei der Direktion be- schwert hatte— und wer mag das wohl alle Tage tun! Ach, vielleicht hat James auch hinter dieser Böswilligkeit gestanden, aber vielleicht wird ja nun alles besser, der Stallmeister ist kopfüber rausgeflogen, der Direktor hat ihn dabei erwischt, wie er durch das Gitter hindurch einen Löwen mit der Eisenstange prügelte, ein neuer Domp- teur soll in diesen Tagen eintreffen und soll auch den Stallmeisterposten übernehmen. Und dem Neuen wird sie um den Bart gehen wie noch keinem Mann, sie muß den e alle Tage für ein paar Stunden aben! Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 4. August 1949/ Nr. 153 Zwei Mädchen werden vermißt Seit vorgestern nachmittag werden zwei Mädchen vermißt, die zum letzten Mal ge- gen 16 Uhr von ihrem elfjährigen Bruder gesehen worden sind. Die neunjährige Inge Lerch(geboren am 8. August 1940 in Mann- heim, wohnhaft in Rheinau, Hallenbuckel 3) Wär mit ihrer sechsjährigen Schwester Ur- sula und dem elfjährigen Bruder am Nach- mittag zum Baden am sogenannten Rhein- auer Strandbad gegangen, wo die beiden Mädchen sich mit der Absicht, zu einem nahegelegenen Schiffswrack gehen zu wol- len, sich von ihrem Bruder trennten und ihm sagten, er solle auf sle warten. Nach einer Stunde Wartezeit ging der Bruder unter Mitnahme der Kleider der Mädchen beunruhigt nach Hause und benachrichtigte seine Mutter von dem Ausbleiben der Ge- schwister. Von dem Liegeplatz der Baden- den bis zum Schiff ist es etwa 120 Meter weit. Das dazwischen liegende Gelände ist unübersichtlich und mit Gebüsch dewach- sen. Nach Angaben anderer Kinder, die auf dem Schiff spielten, sind die beiden Mäd- chen dort nicht angekommen. f. Die besorgte Mutter verständigte in den Abendstunden das zuständige Polizeirevier, das sofort die Suche nach den Vermißten aufnahm. Nachdem diese ergebnislos ver- lief, wurden zwölf weitere Polizeibeamten hinzugezogen und in den frühen Morgen- stunden waren 60 Beamte mit Spürhunden unterwegs, um die beiden Mädchen zu suchen, jedoch verliefen die Nachforschun- gen bis jetzt ergebnislos. Inge ist etwa 1,65 Meter groß, schlank, hat mittelblondes nach links und rechts gescheiteltes Haar und trägt einen rosafarbenen Schlüpfer mit Gummiband. 8 Ursula(am 20. November 1942 geboren, wohnhaft im gleichen Haus) ist etwa 1,10 Meter groß, stark, hat mittelblondes wel- liges Haar und einen sogenannten Hahnen- kamm, blaue Augen und trägt eine weiß- gestrickte Unterhose. Die Polizei bittet die Oeffentlichkeit, jede, auch nur die geringfügigste Wahrneh- mung, die mit dem Verschwinden der Schwestern in Zusammenhang stehen könn- ten, sofort dem nächsten Revier oder der Krimmalpolizei in L 6 zu melden. Industrie kam sehr entgegen Der Gewerkschaftsbund Württemberg- Baden, Ortsausschuß Mannheim, hatte ge- stern nachmittag zur dritten Zusammen- kunft des Mannheimer Arbeitskreises für Berufsausbildung eingeladen. Dabei wurde die Lehrwerkstatt der Firma Heinrich Lanz, AG, besichtigt, die zwar nicht mehr ganz 50 repräsentativ genannt werden kann wie vor dem Kriege, aber doch schon wieder recht vorbildlich ist. Nach der in herzlichen Worten gehalte- nen Begrüßung durch Direktor Tobias dis- kutierten die Versammlungsteilnehmer die allgemeine Lage auf dem Arbeitsmarkt und insbesondere die prekäre Situation der dies- jährigen Schulentlassenen, die in Mannheim allgemein als noch erträglich beze:chnet würde. Die Industrie habe hier ein teil- weise sehr großes Entgegenkommen ge- zeigt und manche Firmen hätten mehr Lehrstellen zur Verfügung gestellt als man von ihnen verlangt habe. Wahlkalender für die Bundestagswahl CDU Freitag, 5. August,„Kaiserhof“, Secken⸗ heim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Herbert Hester Vorsitzen- der der Jungen Union) sprechen. DVP Donnerstag, 4. August, Lokal„Rheinau- hafen“, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Freitag, 5. August,„Zum Pflug“, Wall- stadt, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Wohin gehen wir? Freitag, 5. August: Alster-Lichtspiele:„Der unbekannte Sänger“; „Affaire Blum“. Capitol und Palast: Kurze Beruhigung Vorhersage bis Freitag früh: Tags- über wechselnd bewölkt, vereinzelt Schauer. Höchsttemperatur 18 bis 21 Grad. Im Laufe der Nacht neue Eintrübung von Westen her. Tiefst- 7 werte 10 Bis 13 Grad. Mäßige, in Schauern böige westliche Winde. Pegelstand am 3. August: Maxau 324(), Mann- heim 155(— 0, Worms 87(- 9), Caub 91 9). 1350 Mannheimer Kinder in örtlichen Ferienlugern Alle Wohlfahrtsverbände beteiligen sich auch dieses Jahr Mit lustigem Zuruf begrüßt ein Grüpp⸗ lein Neckarauer Kinder, das mit einer Rote- Kreuz-Schwester den Rheinau- Sportplatz betritt, einige Frauen der Arbeiterwohl⸗ fahrt, die eifrig beim Mittagessenkochen sind. 160 Kinder wollen gefüttert sein und zwar tüchtig, denn sie sollen zunehmen. ES ist eine Grüppe der über 1 350 Mannheimer Kinder, die seit 1. August ihre Ferien in örtlichen Erholungslagern der Mannheimer Notgemeinschaft verleben dürfen. Und das ist gerade in den Rheinauer- und Pfingst-⸗ berglagern besonders günstig, weil hier überall der Wald vor der Tür liegt, zu Spiel und Spaziergängen lockt. Selbst Regenwet⸗ ter kann die gute Ferienlaune nicht erschüt⸗ tern, weil man in diesem Jahr überall feste Aufenthaltsräume besitzt und nicht mehr auf Zelte angewiesen ist. Während man hier dem Frühstück(Ka- kao und Ofennudeln) noch entgegensieht, vertreibt man sich in dem sehr hübschen Caritas-Kinderheim„St. Ursula“, das von Ursulinerinnen geleitet wird, das Warten mit fröhlichen Spielen. Man besitzt im Heim ja auch einen ungewöhnlich schönen, von Blumen umblühten Spielplatz mit „allen Schikanen“: Rundlauf, Schaukeln, Wippe, Laufbalken, Sandkasten, und selbst der junge Schäferhund spielt mit. Einen großen Spielplatz mit Bäumen für seine 41 Mannheimer Kinder aus der Innen- stadt besitzt auch das Lager der Inneren Mission in der Bruchsaler Straße, dazu ge- nügend große saubere Räume zur Liegekur und zum Aufenthalt, so daß es auch bei Schlechtwetter hier gemütlich ist. Die 134 Kinder im Caritas-Lager(Ka- tholisches Schwesternhaus) auf dem Pfingst- berg widmen sich eifrig dem Frühstück, das in Form von Ofennudeln der Konsum- Verein lieferte. Dieses Lager, das hier nicht zum erstenmal eingezogen ist, erfreut sich einer solchen Beliebtheit, daß immer wie- der Mütter, besonders berufstätige, drin- gend bitten, doch ihre Kinder noch aufzu- Musik im Dienste der Krunken Kein Ständchen im üblichen Sinne, son- dern ein plenvoll durchdachtes Konzert ver- schönte am Dienstagabend das Leben der Schwestern und Patienten im städtischen Krankenhaus. Zugleich erbrachte die Feier- stunde den Beweis, wie viele Kräfte in der Flüchtlings- und Sänger vereinigung„Ost- lend“ schlummern. In aller Stille war aus Mitgliedern der Flüchtlingsvereinigung von Alfred Schaaf ein leistungsfähiger ge- mischter Chor gebildet worden, in dem allerdings noch die Frauenstimmen überwie- gen. Mit überraschender Tonreinheit wur- den Chorsätze wie Beethovens„Ehre Got- tes“, ferner Volksweisen zu Gehör gebracht, wobei die gute Aussprache besonders ange- nehm auffiel. Eine Solistin, Paula Feierabend, ſiel durch ihren schönen pastosen Alt auf und errang mit einer Kantaten-Arie von S. Bach und Liedern von Brahms durch ihren be- selten, innigen Vortrag herzlichen Beifall. Ein sehr tüchtiger Violinspieler, Eberhard Tautz, bot mit Beethovens Violin-Ro- manze in F-dur, ferner mit Stücken virtuo- sen Charakters Proben einer hochentwickel- ten, sauberen Technik und musikalischer sehr achtbarer Einfühlung. Vom Nationaltheater Mannheim hatten sich zwei Kräfte selbstlos zur Bereicherung der geschickt aufgebauten Vortragsfolge ein- gestellt. Elisabeth Raabe lieh ihre reife, vollendete Sprachkunst der von künstleri- schem Verständnis erfüllten Verlebendigung von Goethes„Gesang der Geister“ und einer Erzählung von Waggerl. Der geschätzte Bassist Gerhard Singer, dem am Staats- theater Kassel ein schöner Wirkungskreis winkt, verabschiedete sich vom Mannhei- mer Publikum mit dem Vortrag von Opern- Arien, in denen seine sonore, klangvolle Bag- Stimme und musikalische Sicherheit wirkungsvoll zur Geltung kamen. Der Leiter des Chores, Alfred Schaaf, bewährte sich auch als unermüdlicher Be- gleiter von bemerkenswerter Sicherheit. Es gab Blumenspenden, viel herzlicher Beifall und gern gewährte Zugaben. ch. Wird der, Fehltritt“ nehmen. Leider setzt die Raumfrage und die festgelegte Verpflegung Grenzen. Etwas länger ist der Weg ins Grüne für die 63 Buben und Mädel, die ihr räumlich sehr günstiges Domizil im Kindergarten und im Konfirmandensaal der Markus- Kirche auf dem Almenhof(als Lager der Inneren Mission) aufgeschlagen haben. Laut singend und quietschfidel empfängt uns eine Mädchengruppe, die eben im Begriff ist, mit der Kinderschwester zum Wald- park aufzubrechen, in dieses seit vielen Jahren geschätzte Ferienparadies. Und wie haben es die Lager in den ver- schiedenen Mannheimer Schulen getroffen? Okkensichtlich günstig! In der Feudenheim- Schule jedenfalls sind die 80 Kinder der Arbeiterwohlfahrt in der großen unteren Turnhalle gut untergebracht. Sie haben den großen von Bäumen beschatteten Schulhof zur Verfügung und den netten kleinen Spielplatz im ehemaligen Schulgarten. Außer den beiden genannten Lagern be- sitzt die Arbeiterwohlfahrt noch Lager in der Schönau- Schule, in der Friedrichsfelder- Schule und in der Baugewerkschule Gar- tenstadt. Die Innere Mission: ein Lager im Kinderheim Sandtorf, in der Waldschule der Gartenstadt, in der Uhlandschule, im Blindenheim Ilvesheim und am Waldrand auf dem Pfingstberg. Der Caritas- Verband im neuen katholischen Kindergarten der Schönau- Siedlung, in der Waldhof-Schule mit Spielplatz der Spiegelfabrik und beim Fröbel- Seminar im Schloßgarten, Ueberall herrscht heitere Ferienstim- mung, die im Laufe der vier Erholungs- wochen oft zu festen und bleibenden Ka- meradschaften führt. rei. gesellschultsfähig? Ein Vortrag vor dem Mannheimer Frauenverein Auf Einladung sprach Dr. Oda Behrend gestern abend im Rosengarten über„Die Psychologische Situation des unehelichen Kindes“ und schnitt damit ein Thema an, das schon immer alle Gesellschaftsschichten bewegt. Die Unehelichkeit als Erschei- nungsform, so führte die Rednerin aus, schwelle so lawinenartig an, daß sich die Frage ergebe, ob die Gesellschaft nicht eine Grenzberichtigung ihrer Konvention, das heißt, eine Aenderung der öffentlichen Mei- nung über das uneheliche Kind vornehmen müsse. Das dritte Reich, der Krieg und die von ihm geschaffenen Verhältnisse hätten dazu beigetragen, die Zahl der unehelichen Kinder ständig steigen zu lassen. Aus dem Zahlenmaterial ging hervor, dab heute ungefähr 30 Prozent aller Geburten unehelich sind. Dazu kämen noch die vor- ehelichen Geburten. Schätzungsweise stün- den 650 un- und voreheliche Geburten Die Weichen der Nachkriegszeit stunden falsch Aufs eigene Gleis rangiert Nachdem trotz Aushebens einer polnisch- deutschen Räuberbande, die von 1946 bis 1948 Waggons aufgebrochen und ausgeplün- dert hatte, weiterhin Verlustmeldungen er- stattet worden waren, wurden drei ver- düchtige Angestellte der Reichsbahn festge- nommen. Einem der drei gelang es gleich nach der Festnahme zu entweichen er beging Selbstmord, indem er sich überfah- ren ließ. Die beiden anderen, ein Rangierer und ein Rangieraufseher, beide schon über 30 Jahre im Dienst der Reichsbahn und ohne Vorstrafe, standen nun gestern vormittag vor dem Schöffengericht. Sie gaben zu, einige amerikanische Klei- dungsstücke, Windblusen, Socken und ähn- liches aus zurückkommenden, entladenen Wagen entnommen zu haben. Viel mehr war nicht zu beweisen. Immerhin genug, um den Staatsanwalt unter Hinweis darauf, fremdes Eigentum, das die Reichsbahn zur Beförderung anver- traut erhalten habe, stehe unter einem be- sonderen Schutz, zu veranlassen, für die beiden je drei Monate Gefängnis zu bean- tragen. Er behauptete seine Ansicht auch mit Erfolg den wiederholt vorgebrachten Einwendungen der Verteidiger gegenüber, die gemeint hatten, die Reichsbahn verfüge über keine genügend versierte Juristen, um die Bedeutung einer Strafanzeige zu ermes- sen, die sie gestellt hatte, Mehr Wirkung erzielten die Verteidiger der beiden Eisen- behner mit einer nachdrücklichen Dar- legung der Notlage, in der sich die Ange- stellten zur Zeit der Taten befunden hatten. Urteil: An Stelle von verwirkten Gefäng- nisstrafen in Höhe von 25 bzw. 20 Tagen Geldstrafen von 100, bzw. 80, DM und die Verteidigerkosten- muk Sein Steckenpferd— ein Fahrrad Selbst der Staatsanwalt vermochte aicht, dem 44jährigen Hans ernstlich böse zu sein, als er gestern, hilf- und wehrlos vor dem Richter stand und in seinem Hambur- gerisch aus seinem Leben erzählte. Etwa davon, wie er vor zwei Jahren mit einer Schiffshebegesellschaft nach Mannheim kam und allein zurückblieb. im Bunker wohnte, wenn er Geld hatte, und in den Trümmern, wenn er nicht. keinen Zuzug bekam, weil er nicht arbeitete und keine Arbeit bekam, weil er keinen Zuzug hatte. Und auch davon, daß er 1946 in Hamburg zum ersten Male sich ein Fahrrad aneignete und von dem zweiten und dritten und dem vierten in Mannheim Immer, nachdem er gerade die Strafe wegen des letzten Fahrrades verbüßt hatte. „Wie kamen Sie denn ausgerechnet da- rauf, Fahrräder zu stehlen?“ fragte der Vor- sitzende, worauf Hans vorwurfsvoll ant- Wortete:„Das ist das leichteste und ein- fachste, Herr Richter“. Urteilsmäßig sieht das ganze denn so aus: Estes Fahrrad 1946 in Hamburg— vier Monate, zweites An- fang 1948— fünf Monate. drittes Ende 1948 — sechs Monate und jetzt das vierte— sie- ben Monate Gefängnis. Weiter wird die Tabelle allerdings nicht gehen. Denn beim nächsten Fahrrad kommt er ins Zuchthaus oder in eine Heil- und Pflegeanstalt. Juristen sagen nämlich, er bzw. sein Geist, falle unter 8 52, Abs. 2. tausend ehelichen gegenüber. Davon wür- den allerdings 60 bis 70 Prozent der Müt- ter ohne Jugendamt selbst für ihre Kinder sorgen. Zum Kind wußte die Rednerin zu sagen Die uneheliche Mutter und das Kind stün- den infolge der verständlichen inneren Ab- wehr der Mutter schon während der Schwangerschaft nicht in Einklang mitein- ander. Damit sei nach Ansicht- der Psycho- logen bereits der Schaden für das ganze Leben in die Seele des Kindes angerich- tet. Früher oder später werde er offenbar. Das Kind spüre schon sehr früh die ihm in dieser Zeit mitgegebene innere Unsicherheit. Die Folgen: Aufsässigkeit, die später in Gleichgültigkeit und Nichtachtung der Auto- rität übergehe oder das Kind werde ver- schüchtert und stehe unter dauerndem Schuldgefühl. Es fehle ihm an der das Kind In seelischem Gleichgewicht haltenden Si- cherheit der rechtmäßigen Kinderstube. Auch mütterliche Liebe könne das nicht ganz verhindern. Das Wertgefühl für das „Ich“ in der Umwelt sei in Frage gestellt und damit sei der Schicksalsweg des Kindes von innen heraus stark belastet. Für die Diskussion warf Dr. Behrend die Frage auf: Wenn eine Veränderung der An- schauung in der öffentlichen Meinung über dieses Problem einsetze, wo liegen die Grenzen zwischen dem unehelichen Kind als zufälliges Ergebnis oder als Folge lieben der Hingabe. bin Südwestdeutsche Schachmeister- schaften Gestern begannen im„Goldenen Stern“, Mannheim-Feudenheim, die südwestdeut- schen Schachmeisterschaften, wobei mit einer Ausnahme sämtliche gemeldeten Mei- ster anwesend waren. Die Auslosung ergab folgendes Bild: 1. Jäger(Hessen), 2. Röhrich (Hessen), 3. Leonhard Nordbaden), 4. Schif- ferdecker(Hessen), 5. Habermann(Würt⸗ temberg), 6. Kraus(Württemberg), 7. Kassel Nordbaden), 8. Mühlherr(Südbaden), 9. Schlensker(Hessen), 10. Niephaus Nord- baden) 11. Schwind(Pfalz), 12. Wotkowsky (Württemberg). In der ersten Runde gewannen Schiffer- decker gegen Schlensker, Niephaus gegen Leonhard, während sich Kraus und Kassel mit Remis trennten. Die Partien Röhrich Schwind und Habermann/ Mühlherr wurden als Hängepartien abgebrochen. Da Wot- kowsky nicht antrat, war Jäger spielfrei geblieben. Heute spielen(14.30— 19,30): Mühlherr Kraus, Schlensker—Hebermann, Niephaus Schifferdecker, Schwind Leonhard, Jäger Röhrich, Kassel bleibt spielfrei. Beging Seidl Selbstmord? In mühseliger Kleinarbeit ist die Kri- minalpolizei immer noch damit beschäftigt, den Todesfall des 17jährigen Georg Seidl am 16. Juli aufzuklären. Nach der bisheri- gen Feststellung wird ein Selbstmord im- mer wahrscheinlicher— ein Ergebnis, das auch durch ein Gutachten des Instituts für Gerichtsmedizin in Heidelberg mehr und mehr präzise Formen annimmt, obwohl mit endgültiger Sicherheit in dieser Richtung noch nichts behauptet werden kann. Die Ermittlungen gehen daher auch noch weiter. Was noch ganz im Dunkeln liegt, sind die Motive. Seidl war ein körperlich und geistig unterentwickelter Junge, der noch die Infantillität eines etwa Dreizehnjähri- gen besaß und an einem Sprachfehler litt. Von Zusammenstößen mit seinen Arbeit- gebern— er war Bürobote in einem großen Mannheimer Werk— ist nichts bekannt, ebenso wenig wie schwerwiegend Nachtei-⸗ liges über den Umgang mit seinen Alters- und Spielgefährten und seinen Eltern. Die Vermutung, daß es sich um über- legten Selbstmord handelt, wird beispiels- Weise durch den Umstand bestärkt, daß Seidl in seiner Hosentasche ein zu einem Strick zusammengerolltes Taschentuch bei sich hatte, das sich möglicherweise als zu kurz erwiesen haben kann, weshalb er sich dann vielleicht mit einer gefundenen Bade- hose erhängte. Er wollte freiwillig ins Kitichen Auch die Ermittlung nach den Tätern des Raubüberfalles auf ein Postauto am 9. Juni in Mannheim, bei dem 160 000 DM erbeu- tet wurden, hat in der Zwischenzeit zu be- stimmten Spuren geführt, wenn sich auch die Selbstbezichtigung des 37 jährigen Erich Kühn, der in Berlin aussagte, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, als falsch— wie vermutet— erwiesen hat. Kühn war näm- lich, wie bei seiner Vernehmung in Mann- heim und durch Recherchen in anderen Städten festgestellt wurde, in der fraglichen Zeit in Franfurt in Strafhaft. Er gab an, sich nur deshalb„gestellt“ zu haben, weil er sich auf diese Weise Unterkunft und Ver- pflegung verschaffen wollte, was dem 16mal vorbestraften Berufsverbrecher auf nor- malem Wege wohl nicht mehr gelang. Er befindet sich wieder auf freiem Fuß. Zur Aufklärung des Verbrechens hat die Oberpostdirektion eine Belohnung von 3000 DM. ausgesetzt, die für Angaben, die zur Ergreifung der wirklichen Täter führen, unter Ausschluß des Rechtsweges aus- gezahlt werden. Trauerakt für den Landesdirektor Heute vormittag findet um 10 Uhr auf dem Hauptfriedhof vor dem Krematorium eine Trauerfeier für den verstorbenen Lan- desdirektor Gustav Zimmermann statt, bei der Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, Finanzpräsident und stell vertretender Ean- desdirektor Dr. Amend, Landtagspräsident Wilhelm Keil, Bürgermeister Jakob Trumpf heller und der Landesvorsitzende der SPD, Erwin Schöttle, Ansprachen halten werden. Kurze„MM“- Meldungen Preise für die Ruderer. In einem Sonder- fenster werden ab heute bei der Firma Engel- horn& Sturm die Preise für die am kom- menden Wochenende im Mühlauhafen stei- genden Deutschen Rudermeisterschaften ge- zeigt. Neben den Silberzweigen für die Mei- ster-Ruderer und den Silherschalen für die Besten-Rämpfe interessiert“ besonders eine von der Stadtverwaltung Mannheim für den besten Verein gestiftete Vase. Soziale Zeitfragen der Angestellten. Dar- über spricht in einer öffentlichen Angestell- ten-Versammlung der Vorsitzende des Ange- stellten- Verbandes Württemberg-Baden, Max Ehrhardt. am Freitag um 19 Uhr im Rosen- garten. Der Veranstaltung geht um 17 Uhr eine Betriebsräte- und Delegiertenversamm- lung voraus. Sommernachtfest der Hundler. Am kom- menden Samstag. 20 Uhr. veranstaltet der Verein für deutsche Schäferhunde. Mannheim- Käfertal, bei freiem Eintritt. ein Sommer- nachtfest mit Tanz. Am Sonntag findet eine Schutzhundeprütung I. II. III auf dem Uebungsgelände Kali-Chemie. Käfertaler Straße 150, statt. 5 N Mannheims älteste Marktfrau Heute feiert Mannheims älteste Marktfrau, Katharina Schröder. Mannheim-Feudenheim, Feldstraße 35. ihren 80. Geburtstag. Frau Schröder steht noch jeden Tag mit ihrem Marktstand auf dem Marktplatz der Innen- oder Neckarstadt. Wir wünschen der wacke⸗ ren Mannheimerin ganz besonders alles Gute. Wir gratulieren! Therese Seufert. Haupt- straße 44. wird 73 Jahre alt. Karl Bolz. Werft⸗ straße 29, begeht seinen 78. Geburtstag. Marie Molitor. Trünerstraße 52, vollendet das 80. Le- bensjahr. Karl Kreß und Frau, Neckarau, Wingertstraße 27, feierten ihre goldene Hoch- zelt. August Luley. Neckarau. Friedrich. straße 115, kann auf eine 55 jährige Tätigkeit bei Firma Esch& Co. zurückblicken. — Non erst recht wieder: Denn das Vollbler ist — . — — BRAUEREI PFISTERER, MANNHEHM-SECKENH ETA wieder da. Wollsfof ff SEID EN STO FEE S. CAVABGELS LANA ZELIWCO NOS MUSSUHNE Z ELIN ZEIIWO II- RETO CRETONN FES. Zt. WSC HE SEID EN SCHURZ . 0 Woti off SFI[DFN STOFFE CAVABELS LAN MOUSSE El enk CREONNFS-Z WASG Sclnd . 8 8 2924* 8 2 Zr 2 WOllsfOffk SEI[DFEN STOFFE. WoltsTOfFfFf W SED EN STOFFE. LAVABELS LAV ZELLIWI MOSS ENU ELI WOILUsCgEf. 1 . —— CRETONNES ZEl WASCI SCHURNIYTN OO KAROSHKAROS WOlILSTOFFE W 5 e e e T Nr. 153/ Donnerstag, 4. August 1949 Seite 5 — Urteil im Wolsiffer-Prozeß wird für Freitug erwartet LUDWICSHAEEN UND DIE PFALZ Beweisaufnahme wurde am Dienstagabend mit zahlreichen Sachverständigengutachten abgeschlossen Wie ein Lauffeuer hatte sich am Diens- tag in Neustadt die sensationelle Erklärung über die chemische Untersuchung des ein- einvierte! Jahre alten Weinrestes verbrei- tet. In der Nachmittagssitzung war der Ge- richtssaal voll besetzt. Assistent Dr. Federsen vom gerichts- medizinischen Institut Mainz war einge- troften und gab ein umfangreiches Gutachten über den Gang der chemi- schen Aufarbeitung der äußerst geringfügi- gen braunen, vertrockneten Reste in der Flasche und die anschließenden Versuche, die mit dem gelösten Konzentrat vorgenom- men wurden.— Eisige Stille herrscht irn Raum, als Dr. Federsen in kurzen, präzisen Worten seine Experimente schilderte. Un- verwandt starrte die Angeklagte den Ge- richtsmediziner an. Nach einigen Vorver- zuchen mit drei Milligramm Morphium stellten sich normale Reaktionen bei dem Versuchstier, einer weißen Maus, ein.(Un- ruhe, nach oben geringelter Schwanz usw.) Als die Maus sich von dieser Gifteinsprit- zung erholt hatte, injezierte ihr Federsen einen Kubikzentimeter des aufbereiteten Flaschenrestes. Ergebnis: Die Maus ver- kroch sich nach fünf Minuten, in der achten Minute wurde sie reaktionslos, nach wei- teren zwei Minuten zog sie in krampfarti- gen Zuckungen platt auf dem Labortisch, und in der 23. Minute ging sie ein. Nach der Auskristallisation einer nadelspitz- großen Menge des Konzentrats kam Dr. F. zu dem Resultat, daß giftige Pflanzenbasen gewirkt haben müssen, die der Opiaten- gruppe(Obergruppe der Morphine) zuge- hören. Vom Gericht befragt, ob die Möglich- keit bestehe, daß sich dieses Gift im Laufe der Monate im Weinrest selbstän- dig gebildet habe, antwortete Dr. Fe- dersen, daß dies völlig ausgeschlossen Sei. Anschließend gab Prof. Dr. Wagner sein gerichtsärztliches und psychologisches Gutachten ab. Es bestehe kein Zweifel, daß der Tod Wolsiffers auf eine Vergiftung zu- rückzuführen sei. Nachdem in diesem Fall keine Spuren für einen Selbstmord gegeben seien, liege Mordverdacht nahe. Seiner An- sicht nach sei die Vergiftung von Donners- tag auf Freitag eingetreten; sie stehe daher in Zusammenhang mit dem Genuß des Rot- Weins. Durch ärztliche Maßnahmen wäre Wolsiffer am Freitagmorgen bzw. pachmit- tag noch zu retten gewesen. In seinem Persönlichkeitsgutachten be- zeichnete Prof. Wagner dann Margarete Wolsiffer als eine psychisch abgeartete Per- son, die durch die häufigen Fälle an Gei- steskrankheit in ihrer Familie zwar erblich belastet sei, der jedoch keineswegs der Pa- ragraph 51(verminderte Zurechnungsfähig- keit) zugestanden werden könne. Als Typ der geltungsbedürftigen, psychopatischen Schwindlerin verfüge sie nur über ein schwaches Gemüts- und Gefühlsleben. Den Mitangeklagten Weinzierl bezeichnete Prof. Wagner als leicht beeinflußbar. Beiden An- seklagten sei ein ausgeprägter Sexualtrieb eigen. In seinem toxikologischen Gutachten stellte Dr. Fleckenstein anschließend fest, daß der Tod Wolsiffers das lehrbuchhafte Bild einer Vergiftung darstelle. Es könne mit an„Sicherheit grenzender Wahrschein- lichkeit“ angenommen werden, daß eine Morphinvergiftung vorliege. Damit schloß das Gericht die Beweisauf- nahme. Am Donnerstag werden die Pla- doyers des Staatsanwaltes und der Ver- teidiger gehalten. Am Freitag ist mit der Urteflsverkündung zu rechnen. oll Feierstunde im neuen Lundrutsumt Es war der französische Kreisdelegierte, der den Demontagestop erwirkte Am 1. August hielt das Landratsamt Ludwigshafen, das bisher seinen Sitz in Mutterstadt hatte, Einzug in die neuerrich- teten Räume der Kreissparkasse in der Kaiser-Wilhelm- Straße. Aus diesem Anlaß tand eine schlichte Feierstunde im neuen Amt statt, zu der neben den Vertretern der Militär- und Provinzialregierung Oberbür- germeister Valentin Bauer und zahlreiche Ehrengäste erschienen waren. Nach der Begrübßung hielt Ludwigshafens Landrat, K. Hammer, eine längere An- sprache, in der er darauf hinwies, daß es geschichtliche, wirtschaftspolitische, ver- kehrspolitische und Verwaltungsorganisa- Startschuß in der Ludwigstruße Zuerst wird das zerstörte Vorderge In der Ludwigstraße, am Stadthaus Süd, arbeitet seit Tagen ein Bagger. Die Schutt- massen des zerstörten Vordergebäudes wer- den mit Hochdruck abgefahren. Hier soll ein Neubau entstehen. Zunächst aber wird das Rückgebäude vollständig wiederherge- sellt. Das gesamte Finanzreferat der Stadt mit der Stadthauptkasse, der Kasse der Stadtwerke, das Rechnungsprüfungsamt, sowie das Steuer- und Rechnungsamt wird in ihm Raum finden. Durch diese Zusam- menziehung aller Finanzabteilungen wird für die Bevölkerung eine wesentliche Er- leichterung geschaffen, da alle Zahlungs- Vorgänge dann im Stadthaus Süd erledigt werden können. 3 Aar bäude des Stadthauses abgetragen Das zerstörte Vorderhaus wird zunächst bis auf die Fundamente abgetragen. Erst dann läßt sich feststellen, ob diese noch verwendet werden können. Im Zuge der Neugestaltung des Vordergebäudes wird die Front— entsprechend den Richtlinien des neuen Stadtbebauungsplanes zur Verbrei- terung der Ludwigstraße— um fünf Meter zurückverlegt. Die Aufräumungsarbeiten sollen in vierzehn Tagen beendet sein.— Ueber den Verwendungszweck des zukünf- tigen Vorderbaus würde noch nicht ent- gültig entschieden. Es schweben verschie- dene Pläne, darunter einer. der die Errich- tung eines Kaufhauses durch eine bekannte Ludwigshafener Firma vorsieht. torische Gründe waren, die die Rückverle- gung des Landratsamtes nach Ludwigshafen erforderlich machten. Im Verlauf seiner Ansprache sprach Landrat Hammer dem Kreisdelegierten der französischen Militär- regierung seinen herzlichen Dank aus. Habe er doch, so meinte Hammer. schon immer großes Verständnis für alle den Landkreis Ludwigshafen betreffenden Fragen bewie- sen.. Ganz besonders zu berücksichtigen sei hierbei, daß es der französische Kreisdelegierte von Ludwigshafen ge- wesen sei, der auf eine persönliche Bitte des Landrates hin, den endgültigen Demontagestop bei der Medikamente- und Arzneimittelfirma Knoll, AG. be- wirkt habe. Die Firma könne heute den einen oder anderen verlagerten Teilbetrieb. ohne das Damoklesschwert der Demontage weiter fürchten zu müssen, wieder nach Ludwigs- hafen zurückbringen und nach Ablauf der hierzu notwendigen Zeit die Kurzarbeit be- enden. In seinen weiteren Ausführungen um- riß Landrat Hammer die Wiederaufbauar- beit, die in den Nachkriegsjahren im Land- kreis Ludwigshafen geleistet wurde. Er erwähnte hierbei den aus eigener Initiative erfolgten Aufbau der ländlichen Berufs- schule, ferner das vom Kreiswohnungsver- werde. Außerdem sprach der Landrat über c das Projekt, im Herbst dieses Jahres ein zweites land wirtschaftliches Versuchsheim in Fußgönheim unter eigener Regie in Be- trieb zu nehmen. Besonderen Dank sprach Landrat Ham- mer auch der Kreissparkasse, vor allem ihrem Direktor, H. Schmitt, aus. Sei- nem Aufbauwillen sei es ausschließlich zu danken, wenn das Haus in der Kaiser- Wilhelm-Straße wieder aus Schutt und Asche auferstanden sei. Hammer schloß in der Hoffnung, daß die weiteren Aufbauar- beiten von Kreisausschuß. Kreistag und Kreiswohnungsverband zu einem guten Ziele führen mögen. pit Gemeinnütziges Siedlungswerk Unter dem Protektorat des Bischofs von Speyer Ein gemeinnütziges Siedlungs- und Woh- nungswerk, dessen juristische Form die einer Genossenschaft ist. wurde für die Diözese in Speyer soeben gegründet. Das Protektorat hat der Bischof von Speyer, Dr. Wendel, übernommen. Ziel dieses sozia- len Werkes wird es sein, sich der Betreuung und Förderung der Unternehmungen jener Siedler zu widmen, die auf kirchlichem Grund und Boden, in Zusammenarbeit mit kirchlichen Stellen bauen wollen Wie mitge- teilt wird, wurde eine Vereinbarung mit der Landeskirche der Pfalz getroffen, derzufolge auch Protestanten Mitglieder der Genos- senschaft werden können. Fünfzehn Sied- ler gemeinschaften aus den verschiedensten Teilen der Pfalz haben sich der Vereinigung bereits angeschlossen. Sieben von ihnen haben bereits mit den Bauarbeiten begon- nen. Größte Auto-Repuruturhua Stadtnachrichten Faustrecht. In Ludwigshafen-Garten- stadt bekam ein 56jähriger Arbeiter mit einem 46jährigen Schlosser Händel, Kur- zerhand schlug der Jüngere den älteren unter kräftiger Assistenz seines 19jährigen Sprosses zu Boden. Der Mißhandelte War derart angegriffen, daß er auf dem Weg zur Polizeistation zusammenbrach. Alfons Traber unverwüstlich. Der kleine, achtjährige Wunderknabe Alfons Traber, der kürzlich in Friesenheim vom Seil stürzte, bewies, daß er ein echter Artist ist. Zimperlichkeit oder Wehleidigkeit Sibt es in diesem Beruf nicht. Alfons Traber stand bereits am nächsten Abend wieder auf dem Seil. Er hatte allerdings nicht, wie wir irr⸗ tümlich meldeten, den Arm gebrochen, son- dern ihn lediglich verstaucht. Trotzdem: Auch mit dieser Behinderung auf das Seil zu gehen, ist eine mutige Leistung. Wohltäter der Menschheit. Bei den Ver- anstaltungen der Traberschau in Ludwigs- hafen-Oppau erreichte es ein Ludwigshafe- ner Kaufmann, daß der Seniorchef der Tra- ber ihm gestattete, mit dem kleinen Alfons die Motorrad-Todesfahrt auf dem Seil mit- zumachen. Hannemann hat diese Fahrt mitgemacht, um besonders viele Zuschauer zur Traber vorstellung zu bringen. Den Mehrerlös stellte der junge Ludwigshafener- der sich durch die Not vieler seiner Mit- menschen bedrückt fühlt, uneigennützig wohltätigen Zwecken zur Verfügung. Hannemann will bei allen weiteren Gast- spielen, die die Traber noch in den Vor- orten Ludwigshafens geben, die Todesfahrt mitmachen. lle der Pialz eingeweiht Bürgermeister Dr. Reichert:„Mögen Sie Nachahmer finden“ Einer der größten industriellen Privat- bauten Ludwigshafens in der Nachkriegs- zeit, die neuerrichtete Beparaturhalle der Firma Auto-Einig in der Frankenthaler Straße, wurde am Mittwoch in Gegenwart zahlreicher Vertreter der Stadt und der Wirtschaft ihrer Bestimmung übergeben. Bürgermeister Dr. Reichert, der die Glückwünsche der Stadt Ludwigshafen übermittelte, bezeichnete den Bau als ein einzigartiges Unternehmen und betonte, daß seit 1945 von privater Seite nichts Aehnliches erstellt worden sei. Es reprä- sentiere den guten Geist der Unternehmer- schaft und zeuge von Mut und Tatkrart. Er sprach die Hoffnung aus, daß dieser Unternehmergeist recht viele Nachahmer kinden möge, damit die Arbeiterschaft neue Beschäftigungsmöglichkeiten finde. des Baues und seine Zweckbestimmung, worüber wir in einer Reportage bereits ausführlich berichteten. Eine lange Reihe von Gratulanten, unter ihnen Verkaufs- direktor Goedderz von der Opel- AG.,, der zweite Vorsitzende des Allgemeinen Deut- schen Automobil-Clubs in Ludwigshafen, Otto Horn sowie der Vertreter der Deut- schen Shell-AG. schlossen sich den Glück Wünschen an, Der Feier wohnten außerdem Polizeidirektor Stallmann sowie der Leiter des Stadtbauamtes, Dr. Lochner, bei.. Die Riesenhalle, die mit ihren Anbauten eine Nutzfläche von über 2800 Quadratmeter umfaßt, und die in nur 183 Arbeitstagen als freitragende Eisenkonstruktion erstellt wurde, ist als Arbeitsplatz wohl das mo- dernste, was auf diesem Gebiet bisher in der Pfalz erbaut wurde. Mit ihrer Fertig- Am 1. August 1949 ist Herr band aufgestellte Programm, dessen erster In kurzen Worten gaben der Inhaber stellung ist jedoch erst der erste Bau- Bauabschnitt in Kürze mit der Schaffung der Firma, H. Einig und Architekt Kühl- abschnitt des großzügigen Projektes be- von 120 neuen Wohnungen abgeschlosserii mann einen Ueberblick über das Werden endet. 5 i 5 8.— D E Stellen- Angebote Vertreter(innen) Nötzen quch Sie die ür den Verkauf von Gassparbren- 4 Warenhaus zucht für die Erfrischungs-Abteilung nern an Private bei sof. gut. Ver- dienst gesucht. Außerdem Perso- nen, die sich für d. Einbau dersel- ben eignen. Bewerber wollen sich melden bei H. Dammeyer, Mhm.- Käfertal. Fasanenstr. 21.(Mo., Mi. u. Fr. von 15 bis 17 Uhr). Kim. Lehrling, männl., v. Lebens- mittelgroßhandl. gesucht. Ausführl. Bewerbungen mit übl. Unterlagen unter Nr. 04286 ͤ an den Verlag. Vertretung in chem.-techn. Pro- dukten oder pharm. Präparaten zum Besuch v. Drogerien u. Fach- geschäften im Bezirk Mannheim, Heidelberg u. 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Mannheim;) den 3. August 1949 Aufsflehtsrat und Vorstand VOLKSBANK MANNHEIM G m b H. Ein Besuch lohnt sien Tusculum, O 6, 2. f Ehriliche, selbständige Hausgehilſin gesucht. Schlafgelegenheit vorhan- den. K 2, 25(Laden). Konstrufleurs u. Begchner für den Elektrogroßmaschinen- bau gesucht. Bevorzugt werden SLES HAOUS 5 Herren, die bereits auf diesem wir suchen tüchtige Verkäuferin) Olympia- a Seel 50. Fraß, nase mit tadellosen Sen tzein r 25 Völlig unerwartet verstarb heute nach kurzem, schwerem 1 1 3 a Lelden Unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Seusnisabschr. u. Gehaitsanspr. garrengeschäff. Handgeschrieb. Be- 0¹¹ G erbeten an die Personalabteilg. d. Siemens-Schuckertwerke AG., Mülheimer Werk, Mülheim-Ruhr werbung. m. Lichtbild u. Referen- zen erbet, u. P 28563 an den Verl. Kaufm. Lehrmädchen mit erstkl. 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Beson- deren Dank Herrn Dr. Hartung 0 Freie Berufe Frauenarzt Dr. Kuhr, Heidelberg. Sprechstunde Soflenstr. 5, Klinische Behandlung Bethanien- Kranken- haus, verreist v. 6.—17. Aug. 1949. 0 Stellen- Sesuche Tücht. Kraftfahrer mit lang]. Praxis sucht Stellung als Fernfahrer.— Angeb. unt. Nr. 04373 an d. Verlag. Junger Kaufmann, in ungekündigt. Stellg., wünscht sich nach Schwet- zingen, Hockenheim oder Rheinau zu verändern.— Angebote unter Nr. 04410 an den Verlag. Omnibus-Kraftfahrer sucht Stellung. Angeb. u. Nr. 04463 an den Verlag. Student der Wirtschaftshochschule sucht halbtagsweise entspr. Betäti- gung, evtl. bei Steuerberater. An- gebote u. Nr. 04466 an den Verlag. Maler, intelligent und zuverlässig, sucht Arbeit. Angebote erb. unter Nr. 04399 an den Verlag. einen Alen im Alter bis zu 30 Jahren. Es kommen allerdings nur Be- werber in Betracht, die bisher schon als Chauffeur tätig waren und absolut zuverlässig sind. 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Die letalen Tage im SoMMER-SCHLUSS-FEERHAU T? leit kaufen heißt viel Geld sparen! 5 LUDWIGSHAFEN A Rll.- Am Pfalzbau- Jubiläumstrage 5 MORGEN Dormerstag, 4. August 1949/ Nr. 133 1 Bekennimachungen f Soala-Dersscherungs-angassungsgeselz I. Beiträge: Die Beiträge für die Pflichtversicherung der selbständigen Handwerker, die Selbstversicherung, die freiwillige Weiter versicherung und die freiwillige Höherversicherung, welche durch Markenklebung zu vollziehen sind, betragen mit Wirkung vom 1. 6. 1949 ab: a) Nach der Höhe des wöchentlichen Arbeitsverdienstes, bzw. Einkommens: 1. Für die Invaliden versicherung(Wochenbeiträge): Beitragsklasse 1 bis zu 6,— DM= 0, 50 DM Beitragsklasse II von mehr als 6,— bis zu 12,.— DM= I. DM Beitregsklasse III von mehr als 12,— bis zu 18,.— DM= 1, 50 OM Beitragsklasse IV von mehr als 19,.— bis zu 24, DM= 2,— DM Beitragsklasse V von mehr als 24.— bis zu 36,.— DM= 3.— DM Beitragsklasse VI von mehr als 36,.— bis zu 48,— DM= 4.— DM Beitragsklasse VII von mehr als 48,.— bis zu 72, DM= 6.— DM Beitragsklasse VIII von mehr als 72,.— bis zu 96,— DM= 8,— DM Beitragsklasse IX von mehr als 96,.— bis zu 120, DM= 10. DM Beitragsklasse& von mehr als 120.— DM* 13,.— DM Für die freiwillige Beitragsentrichtung werden außerdem noch Bei- tragsklassen gebildet: Beitragsklasse XI 16.— DM, Beitragsklasse XII 20.— DM. b) Nach d. Höhe d. monatlichen Arbeitsverdienstes bzw. Einkommens: 2. Für dle Angestellten versicherung(Monatsbeiträge): Beitragsklasse I bis zu 25,.— DM= 2, 50 DM Beitragsklasse II von mehr als 25,— bis zu 50.— DM= 4, 50 DM Beitragsklasse III von mehr als 50.— bis zu 75,.— DM= 6, 50 DM Beitragsklasse IV von mehr als 75,.— bis zu 100,— DM= 9,— DM Beitragsklasse V von mehr als 100,— bis zu 150,— DM= 13,50 DM 200.— DM 18, DM 300, DM= 25, DM 400,— DM= 35.— DM von mehr als 150.— bis zu von mehr als 200,.— bis zu von mehr als 300,.— bis zu Beitragsklasse IX von mehr als 400,— bis zu 300,— DM= 45.— DM Beitragsklasse& von mehr als 500. DM= 55,— DM Für die freiwillige Beitragsentrichtung werden außerdem noch Bei- tragsklassen gebildet: Beitragsklasse XI 70.— DM, Beitragsklasse XII= 90,— DM. Die Ausgabe der Beitragsmarken erfolge durch die Postanstalten mit sofortiger Wirkung. U. Rückständige Pflichtbeiträge der selbständigen Handwerker für die Zeit bis 31. 5. 1949 können noch nach den bisherigen Beitrags- Sätzen entrichtet werden, entweder in bar auf dem Kontrollamt an den üblichen Sprechtagen(siehe unten), oder durch Ueberweisung auf das Postscheckkonto Nr. 26 550. unter Vorlage bzw. Einsendung der Angestelltenversicherungskarte. II. Freiwillige Beiträge zur Weiter versicherung, Selbstversicherung oder Höherversicherung können jetzt nur noch nach den neuen Bei- tragssätzen, auch für rückliegende Zeiten, entrichtet werden. IV. Anwartschaft. Alle Anwartschaften aus der Invalidenversicherung und Angestellten versicherung gelten bis 31. 12. 1948 als erhalten, unter der Voraussetzung, das Beiträge auch nach dem 1. 1. 1924 nachge- wiesen sind. Die Beseitigung von Anwartschaftsverlusten infolge Fehlens dieser Beitragsnachweise ist jetzt noch möglich, durch ent- sprechende Beitragsnachentrichtung Für die fernere Erhaltung der Anwartschaft ist notwendig, daß vom 1. 1. 1949 ab für die Invaliden- versicherung jährlich mindestens 26 Wochenbeiträge, für die Ange- stelltenversicherung jährlich mindestens 6 Monatsbeiträge in der dem Einkommen entsprechenden Lohnklasse entrichtet werden. Wenn kein Emkommen vorhanden ist, ist Markenklebung jeweils mindestens in Klasse II zuständig. Freiwillige Beiträge, welche nicht dem Einkom- men entsprechen, bleiben solange rechtsunwirksam, bis ihre Berichti- Sung auf die zuständige Lohnklasse erfolgt ist.. V. Wartezeit. Die Wartezeit ist erfüllt, wenn bei der Invalidenver- sicherung mindestens 260 Beitragswochen, bei der Angestelltenversiche- rung mindestens 80 Beitragsmonate und für Altersinvalidenrente bzw. Altersruhegeld 780 Beitragswochen bzw. 180 Beitragsmonate zurück- gelegt sind. Ein Unterschied zwischen Pflichtbeiträgen und freiwil- lügen Beiträgen besteht nicht mehr. Ersatzzeiten(z. B. Kriegsdienst- Zeit, Kriegsgefangenschaft u. a. m.) gelten ebenso für die Erfüllung der Wartezeit. VI. Leistungsansprüche. Voraussetzung für die Geltendmachung eines Leistungsanspruches ist die Erhaltung der Anwartschaft und die Er- küllung der Wartezeit auf den Zeitpunkt des Eintritts des Versiche- rungstfalles(Invalidität, Berufsunfähigkeit, Alter, Tod). Die Leistungs- ansprüche sind folgende: Beitragsklasse VI Beitragsklasse VII Beitragsklasse VIII 1. Aus der Invaliden versicherung: Invalidenrente bei vorübergehender oder dauernder Invalidität, oder Vollendung des 65. Lebensjahres, Witwenrente nach dein Tode des Versicherten Ehemannes an die Witwe, wenn der Tod aach dem 31. 5. 1949 eingetreten ist. Für Ehe- Trauen von Versicherten, die vor dem 1. 6. 1949 Witwen geworden Sind, gut diese Einschränkung nicht sobald sie das 60. Lebensjahr vollendet haben. Waisenrente nach dem Tode des versicherten für seine Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. 2. Aus der Angestellten versicherung. Ruhegeld bei vorübergehender oder dauernder Berufsunfänigkeit oder Vollendung des 63. Lebens- Jahres, Witwenrente nach dem Tode des versicherten Ehemannes, Waisenrente nach dem Tode des Versicherten für seine Kinder bis zum Vollendeten 18. Lebensjahr, Für Kriegsbeschädigte und Kriegs- Hinterbliebene sind unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen Aus beiden Rentenversichsrungen neben der Rente nach dem KB-Lei- stungsgesetz möglich. VII. Auskunft: Ueber alle Fragen, welche die Invaliden- und Ange- Stellten versicherung, das Gesetz über die Altersversorgung für das deutsche Handwerk u. a. m. betreffen, werden durch das Kontrollamt Auskünfte und Belehrungen mündlich oder schriftlich erteilt. Regel- mäßige Sprechtage in Heidelberg, Plöck 79: Montag und Samstag, in Mannheim: Allgem. Ortskrankenkasse, Eingang Nuitsstraße, I. Ober- geschoß, Zimmer Nr. 45, Montag und Freitag. Heidelberg, den 27 Juli 1949. Kontrollamt Heidelberg der Landes- versicherungsanstslt Baden. Arbeitsvergebung: Für den Neubau der Ludwig-Frank- Siedlung 110 Wohnungen- und dem Wiederaufbau des Möhlblocks- 30 Wohnungen sollen die Putzarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden, ebenso die Lieferung von Zimmertüren für mehrere Bauvorhaben. An- Sebotsvordrucke sind, soweit vorrätig, bei der Gemeinn. Baugesell- schaft Mannheim, Max-Joseph-Str. 1, Kasse Zimmer 2 gegen Er- stattung der Selbstkosten erhältlich. Die Angebote sind bis spätestens Donnerstag, den 11. August 1949: a) für die Putzarbeiten Ludwig-Frank- Sledlung um 9 Uhr; b) für die Putzarbeiten Möhlblock um 9.30 Uhr; o) für die Türen um 10 Uhr bei der Gemeinn. Bauges., Zimmer 15, verschlossen mit der entsprechenden Aufschrift einzureichen. Gemeinnützige Bau- gesellschaft Mannheim mb. Arbeitsvergebung. Die Verputzarbeiten unserer wiederaufgebauten Häu- ser der Bäcker wegsiedlung sollen nach öffentlichem Ausschreiben ver- geben werden. Angebotsunterlagen können gegen Erstattung der Selbst- Kosten, so lange vorrätig, an unserer Kasse(Zim. 2), Max-Joseph- Str. 1, in Empfang genommen werden. Angebote sind mit der Aufschrift„Ver- putzarbeiten Bäckerweg“ verschlossen zur Angebotseröffnung am 10. August 1949, vorm. 9 Uhr, Maxrqoseph-Str. 1, Zimmer Nr. 16, ab- zugeben, Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbh. ETmäBIgte Dreis e! Lieferung frei Haus MoskETHAUs A MARKT aan. MAN FRIES5 NARAnEIN. H 2. 6-7 TEL EFPHON 41832 naturleisiert, Elfenbein, Esche und Nußbaum in bekannter Qudlitöt ſlannleimer! 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Mit b saisonmäßigen Zunahme der Arbeits- leit ab August, die bis zu 30 Prozent malen Zeiten betrug, müßte gerech- perden, denn sowohl die Landwirt- als auch die Bauwirtschaft fällt aus, ges dem Winter zugeht. Aus unten- Inder Tabelle ist ersichtlich, daß die bung der Arbeitsplätze konform mit lach oben beschritt, daß aber die Zahl eien, der zu besetzenden Stellen stets ger geworden ist. f freie besetzte Afbeits- Arbeits- plätze plätze am Monatsende 574 637 272 940 628 288 340 239 682 776 313 523 717 939 412 422 724 633 368 570 604 930 389 373 245 041 506 859 235 369 480 818 260 073 454 611 268 835 517 662 245 168 461 687 200 702 362 118 Arbeits- lose 474 815 467 292 462 482 460 479 439 052 441 595 650 514 768 181 767 757 723 173 701 138 742 888 937 790 1038 163 1132 140 1194 741 12¹5⁵ 634 134 481 435 994 1 1237 712 123 545 345 431 in duli noch ist die Zahl um die sich beschäktigungslosigkeit vermehrte, ge- gig geblieben. Das darf nicht täu- h nicht zu unbegründetem Optimismus eiten, Selbst wenn alle noch unbesetz- Jelen(123 545) besetzt wären, was nur möglich wäre, wenn die Fülle regi⸗ Beschränkungen wegfiele, wenn der eter nach dem Ort ziehen dürfte, an er Brot und Arbeit findet, verbleiben hin noch rund eine Million Arbeits- Gehen wir von dem britischen Expe- aut der Vollbeschäftigung aus, die auf en einer wirtschaftlichen Erholung er- orden ist, dann sehen wir, daß sich jonskräfte aus einem an sich be- en Wirtschaftsvolumen nicht her- ubern lassen, daß Stuart Mills welt- ümtes„Die Industrie(die Herstellung 192 907 187 930 172 091 158 821 361 497 395 332 390 699 424 231 ehen alter ist durch das Kapital literste Klasse des deutschen Volkes, im Juli hat die Zahl der Erwerbslosen Pürttemberg-Baden nur noch um 600 enommen gegenüber 3500 im Juni und im Mai. Ende Juli wurden insgesamt I Erwerbslose gezählt, davon 33 287 Nordbaden und 23 650 in Nord- Würt⸗ berg. Bei den Frauen hat die Zahl der krerbslosen mit 530 im Juli ungleich er zugenommen als bei den Männern, nur noch einen Zugang von 69 auf- eisen hatten. Dr. T. en Gesamtheit sich nur durch den Grad . 3 die ihnen anhaftet, unter- dle Verelendung, dieses gewiß einmal Felle Schlagwort politischer Oekonomie, feichnet nämlich heute die Gesamtheit feutschen Volkes, Nicht aus der auto- ichen Expropriation des Kapftals ge- J also nicht aus der Abwanderung von umstiteln zu einer gewissen besitzen chicht bis zur Anballung des Gesamt- ers in einer oder in Weniger Hände, ern geboren aus dem alles verwüsten kriege. Diese Verelendung ist nicht uh als Arbeitslosen züchten ale Paris, den e Zwangsläufig eingetreten, wie sie der welt- weise Karl Marx voraussah, sondern sie ist künstlich mit brachiater Gewalt erzeugt Worden und hat deswegen den Nachteil, daß, die Pauperisierung(die Verarmung) das gesamte Volk erfaßt. i Hier liegt die Ursache der Arbeitslosig- keit, die, wenn sie nicht beseitigt wird, durch keine noch so sinnvolle Planwirt⸗ schaft, durch keine freie oder gebundene Marktordnung, beseitigt werden kann. Hoffnungslos sollen wir weichen den Ge- walten, die stärker sind als wir? Angenommen, denen, die noch Arbeit haben, die noch monatlich oder wöchentlich ihren Lohn empfangen, die mit gewerb- lichem Gewinn rechnen können und davon leben, würde die Arbeitsstätte abbrennen, es fände sich kein Versicherer, der den Schaden zu bezahlen hat. Den Brotkorb würden alle Betroffenen höher hängen, bis die Arbeitsstätte wieder aufgebaut ist, sie würden Sparen und Stein auf Stein legen, bis das Räderwerk wieder läuft. Sparen mit Geld, Sparen mit Material, aber nicht engherzig in den Strumpf stopfen, nicht aufs Eis legen, sondern mit allen Kräften beitragen zum Wiederaufbau, zum Neu- aufbau. Gewiß, es sind uns natürliche Grenzen gesetzt, Grenzen, die gekennzeichnet sind durch folgende Darstellung. Der Wieder- aufbau der deutschen Industrie würde etwa 15 zusätzliche volle Jahreskapazitäten aus der Vorkriegszeit erfordern, zugebilligt sind uns nur 110 Prozent. Also auf 150 Jahre würde sich somit das Wiederaufbaupro- gramm erstrecken. In diesen 150 Jahren aber sind indes so viel heute noch irgend- Wie reparable Anlagen, wiederaufbaufähige Werte der Vernichtung anheimgefallen, kommen gar nicht mehr an die Reihe, wenn es überhaupt theoretisch möglich wäre, die- sen Plan ernstlich zu fassen. Freiheit der Wirtschaft bedeutet für Deutschland zumindest Freiheit des Wie deraufbaus. Finanzierungsfreiheit, Belie- ferungsfreiheit und Freiheit im Einkaufe nach inländischem Bedarf. Solange aber eine Reglementierung bremst, wo Höchst- geschwindigkeit erforderlich ist, und Höchst geschwindigkeit fordert, wo samste Gangschaltung am Platze wäre, O- lange wird die Arbeitslosigkeit nicht besei- tigt werden können, am wenigsten durch Wirtschaftspolitische Maßnahmen, die nur der Verschärfung des Reglements dienen, die ihre Unzahl noch vermehren. tex Müssen Mannheimer Riemen enger schnallen? Streik gefährdet Mehl- und Brot versorgung Nachdem leider immer noch keine Aussicht auf irgend eine Beilegungsmöglichkeit des Streiks der Mannheimer Großmühlen besteht, haben wir uns veranlaßt gesehen, im Kreis des hiesigen Mehlhandels und der Bäcker eine Umfrage zu veranstalten über die bisher in Erscheinung getretenen Auswirkungen des Lohnkonflikts auf die Mehl- und Brotversor- gung im Stadt- und Landkreis Mannheim. Hierbei ist die Wahrnehmung gemacht wor- den, daß bei den Bäckern in Stadt und Land bereits eine Knappheit an Brot eingetreten ist. Diese erstreckt sich hauptsächlich auf das sogenannte Krankenbrot, welches auf der Ba- sis der Weizenmehltype 1050 hergestellt wird. Bis zur Stunde ist zwar bei den Bäckern die- ses Brot noch zu bekommen und es dürften alle Marken noch beliefert worden sein. Tat- sache ist aber, daß es mit diesem Mehl zu Ende geht, da die an sich kleinen Vorräte de Handels nahezu verbraucht sind und Ersatz aus anderen Quellen auf diesem Gebiet wohl am allerschwersten zu beschaffen ist. Ebenso muß damit gerechnet werden, daß auch bis Ende dieser oder spätestens Anfang kommen- der Woche die Versorgung mit Schwarzbrot stark gefährdet wird, wenn nicht im letzten Augenblick von auswärts genügend Mehl bei- gebracht wird, da die Weizenmehl-Type 1600 gleichfalls in wenigen Tagen verbraucht sein dürfte und da die etwaigen anderwärtigen An- lieferungen in keinem Falle ausreichen dürf- ten, um den Bedarf des Konsums restlos zu versorgen. Lediglich Roggenmehl ist beim Mehlhandel und bei den Backbetrieben noch nicht ganz so knapp wie das Weizenmehl, es reicht jedoch auch nicht aus, um eine genü- gende Sicherung der Brotversorgung zu ga- rantieren. Wir wir im Zusammenhang damit erfahren. sind die zuständigen Stellen seit Tagen be- müht, von allen sich ergebenden Ausweich- möglichkeiten un Zwecke der Ueberbrückung eines Notstand i act l vor allen Dingen versucht werden, den Bin- nenmühlen Weizen und Roggen sowohl aus inländischen Ablieferungen der neuen Ernte wie aus Importankünften zur Verfüigurg zu stellen. Die Verarbeitung dieser Ware in genügenden Mengen würde jedoch einen Zeit- raum von mindestens zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. ine so lange Zeitspanne kann jedoch nicht abgewartet werden. um eine genügende und reguläre Versorgung der Mannheimer Backbetriebe mit Mehl sicher- zustellen. Die bestehenden Schwierigkeiten sind zwar dadurch etwas gemildert worden, daß der Konsumverein jede Menge Brot lie- fern kann, da die GEG-Mühle in Mannheim Tag und Nacht arbeitet. wodurch ein Teil des Ausfalls der Bäckereien kompensiert werden kann. Es ist ferner zu beachten, daß die Her- renmühle. Heidelberg. wieder arbeitet und für Lieferungen herangezogen werden könnte. die aber auch nicht ausreichen dürften. um ganz Mannheim mit Brot zu beliefern. zumal es vorläufig noch an den genügenden Mengen Mahlgut fehlt. So groß daher auch die Be- mühungen des Mehlhandels sind. den beste- henden Schwierigkeiten Herr zu werden, und 80 sehr sich diese Kreise bemühen, alles zu tun, um von auswärts Mehl herbeizuschaffen. so unmöglich wird es auf die Dauer sein. ohne das Reservoir der Mannheimer Großmühlen eine Sicherstellung der Mehl- und Brotversor- gung zu gewährleisten. Die Heranschaffung von Mehl aus der benachbarten Pfalz und Die 36. Meisterschultsregutia in Mannheim die Vorbereitungen für die 36. Meister- Kis Regatta sind fast abgeschlossen. feel im Straßenbild ist auf das Groß- Fus im Rudersport hingewiesen. Durch precherwagen wird immer wieder auf legatta im Mühlauhafen aufmerksam ant. schon die Vorprüfungen am Flag versprechen Ueberraschungen. Die di, Rennstrecke im Mühlauhafen, die ündig von Schiffen freigemacht ist, 5 den Start von gleichzeitig 6 Booten. 1 e dieser Massenstart verlangt von g zieverleuten und Ruderern alle Kunst, Jsammenstöße zu vermeiden. Hier eu ich zeigen, was das einzelne Boot u Daß die Rennen spannend und in- t bis zum Ziel werden, dafür bürgt ales der gemeldeten Ruderer. Mann- 0 3 am Samstag und Sonntag lite erleben, wie sie bei einer Regatta Jen sehen sind. Die Elite der deutschen er triftt im Mühlauhafen aufeinander. 1 stark das Interesse der 36. Meister- fis Regatta ist, beweist das Meldeergeb- zon 47 Vereinen mit 81 Booten in 1 05 Die Mannheimer Ruderer wer- bucht leicht haben, gegen die auswär- Konkurrenz zu bestehen. Da der Fuß- noch nicht eingesetzt hat, ist zu hoffen, dle B ben Vorbereſtzingen durch Massenbe- e belonnt werden. Fußballer feiern Jubiläum b derb. V. Amieltis Viernheim 09 feierte käensenen Sonntag sein 40 jähriges a am Samstagabend wurden die 6 eiten mit einem Fest-Kommers g dete Bürgermeister Neff überreichte n bokal als Wanderpreis. Auch der zuderer für ihre mustergültig ge- Kulturring stiftete einen Pokal. Zahlreiche Mitglieder wurden durch ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Am Sormtagnachmittag fanden Kurz- pokalspiele statt. Sieger wurden Fortuna Heddesheim und Sc Käfertal. Im Haupt- spiel unterlag Amicitia Viernheim Phönix Ludwigshafen 0:3. Auch die Olympia Lampertheim feierte Jubiläum. Als Gast warf Union Niederrad verpflichtet worden. Das Spiel endete unentschieden 1:1, was dem Verlauf des Spieles und den Leistungen beider Mannschaften entsprach. ndes Gebrauch zu machen, Es sols, Rheinhessen. wo an sich derzeit eine ausrei- chende Versorgung in Roggen- und Weizen- mehl existiert. stößt wegen der Bewirtschaf- tungs- und Bezugsschein vorschriften auf groge Schwierigkeiten. Ferner sind auch die Preise für Mehl in der französischen Zone andere wie hier. Da jedoch kein freier Wirtschafts- verkehr auf Grund der gesetzlichen Bestim- mungen möglich ist. dürfte es dem Handel trotz aller Anpassungskurst und Bewenlich- keit kaum gelingen. von auswärts Hilfe zu bringen und damit die Krise zu überbrücken. Es wäre daher dringend zu wünschen, daß im Hinblick auf diese kritische Situation in letz- ter Stunde doch ein Einvernehmen zur Lösung des Streiks erzielt wird. 8 Mühlenstreik bröckelt ab Drei Mühlen arbeiten Die Herrenmühle in Heidelberg, die neben die sechs bestreikten Mannheimer Mühlenunternehmern gehörte, konnte ge- stern bereits wieder mit der Vermahlung beginnen. Die Belegschaft einigte sich mit der Direktion, daß vorlaufig ein monat- Uicher Zuschlag von 14 DM(etwa 7 DPf je Stunde) gezahlt würde. Dieser Zuschlag wird je nach der endgültigen Lohnverein- barung zwischen den Mühlen und ihren Arbeitnehmern, die ja bekanntlich ab 1. Juli rückwirkend in Kraft treten soll, verrechnet werden. In Mannheim haben ebenfalls zwei Müh- len mit ihrer alten Belegschaft die Arbeit aufgenommen, die Hubert-Mühle und die Siskers-Mühle. Beide Mühlen sind Schäl mülilen mit geringerer Kapazität, als die Großmühlen. Diese beiden Mannheimer Mühlen sollen sich bereit erklärt haben, wöchentliche Zuschüsse von 5 BM den Ar- beitern zu zahlen, die ab 1. Juli nach Zu- standekommen einer Lohnvereinbarung auf die Löhne verrechnet werden. Wie wir aus Mühlenkreisen erfuhren, sind insgesamt 14 000 Tonnen Getreide infolge des Streiks von Mannheim abdisponiert worden, so daß die Hoffnung besteht, Schwierigkeiten in der Mehl- und Brotversorgung zu ver- meiden. a Kurzarbeit in der Metallindustrie. Die Ar- beitszeit in rund 300 Metallbetrieben Württem- berg-Badens ergibt folgendes Bild: 48stündige Arbeitszeit in 29 Prozent, à5stündige Arbeitszeit in 35 Prozent und unter 45 Stunden in 36 Prozent der Betriebe. Der Gesamtdurchschnitt stellt sich in Nordbaden auf 44,7 Stunden, in Nordwürttem- berg auf 43,1 Stunden, Dieser Unterschied hat seine Ursache in der allgemein schlechteren Be- schäftigungslage in Nordbaden, vor allem im Karlsruher Raum, wo zahlreſche Betriebe in Kurzarbeit stehen. Eine Aufgliederung nach Ortsklassen zeigt, daß größere Orte weniger Kurzarbeit aufweisen als kleinere. B. Mehr Stahl. Die Erzeugung von Rohstahl blöcken in den Westzonen belief sich im Juli auf 794 847 Tonnen gegenüber 767 147 Tonnen 00 5 ena Weitere Ergebnisse: Lampertheim B-Jugend Mannheim- Schönau A-Jugend 2:1 Lampertheim A-qugend Mannheim Blumenau II 3:0 Lampertheim Schüler komb.— Mannheim- Blumenau A- Schüler 0:0 Lampertheim A- Schüler— Mannheim Scharhof A- Schüler 6:0 Lampertheim Junioren Mannheim 5 5 Scharhof II Jahreshauptversammlung des VfL Nek- karau. Der VfL Neckarau hält am Freitag; abend 20 Uhr im Volkshaus Neckarau seine Johreshauptversammlung ab., — Jusklung in Kurlsruhe Ein Rückblick auf das Erste Badische Nach kriegs-Turnfest 1949 Wirkt man einen Rückeblick auf dieses Erste Badische Nachkriegs-Turnfest 1949, das am Samstag und Sonntag— wie der MN bereits ausführlich berichtet hat— in Karlsruhe stattfand, so ist dieses Landes- turnertreffen als ein großer Erfolg im Wie- deraufbau der Leibesübungen unserer enge- ren Heimat zu werten. er N lid bot doch am Sonntagmittag der von a8 umlagerte Festplatz, als Turner und Turnerinnen zu den stilvollen Frei- übungen auf marschierten. Ein reichhaltiges und abwechslüngsreiches Bild, das man als glanzvolle Symphonie der Lei- besübungen bezeichnen möchte: an- gefangen von dem Hindernislauf der Kna- ben und den bezaubernden Volkstänzen der Mädchen bis zu den ausgezeichneten Dar- bietungen der Landesbesten in der Gym nastik, im Bodenturnen, am Barren und am Reck. Dazwischen wurden die Stak- keln ausgetragen, die recht spannende Kämpfe brachten und bei denen bei den Frauen TV 1846 Mannheim vor dem Turnerbund Tauberbischofsheim und bei den Männern ebenfalls Mann- heim vor Heidelberg siegten. Den 100- Meter-Lauf der Frauen gewann in über- zeugendem Spurt Trudel Zimmermann vom Karlsruher TV und bei den Männern blieb Beck ebenfalls vom KTV Sieger. Die„Festgymnastik der Tur ner“, die ein prächtiges Bild bot von männlicher Kraft und fraulicher Schönheit, bildete den Höhepunkt des Festes, das in den Abendstunden mit der Sieger- ehrung seinen erhebenden Ausklang fand. Noch einmal waren Turner und Turnerin- nen aufmarschiert und nochmals ergriff der Vorsitzende des Badischen Turnerverbandes Rudolf Groth das Wort, um einen Rück. blick zu tun auf dieses Erste große Badische Turnertreffen. Die 1600 Sieger und Sieger- innen wurden mit dem traditionellen lang- 151 UND HANDELSBLATT Die verhinderte Kapitalbildung Wiederherstellung des deutschen Handelskredits Alle kompetenten Stellen stimmen darin überein, daß Deutschland vor allem neues An- lagekapital und einen weiteren Kredit braucht. Deutsche Bankiers haben mit der Schweiz Fühlung aufgenommen, wo. ee eine außerordentlich große Kapitalflüssigkeit be- steht. Die Schweizer Bankiers gaben zur Ant- wort: 1. In der Schweiz wird die Gesundung Deutschlands als wesentlich anerkannt und glühend gewünscht. 2. Da die Schweizer Re- gierung gedrängt wird, den Marshallplanlän- dern auf 25 Jahre Kredite in Höhe von 50 Pro- zent der in der Schweiz getätigten Einkäufe zu geben, können Kapitalien und neue Kredite für die deutsche Wirtschaft nur von privater Seite auf Grund rein wirtschaftlicher Prinzi- pien gegeben werden. 3. Ein Geschäft ist da- her unmöglich, solange nicht ein fester Wech- Selkurs der DM auf der Grundlage ihrer Kaufkraft eingeführt wird. Solange die DM überbewertet wird,. wird kein Geschäftsmann daran denken, Kapital oder Kredit herzuge- ben: nach dem offiziellen Kurs von 30 Cents würde die DM 1,26 sfr entsprechen. In Zürich werden die Banknoten aber mit 0,70 sfr be- wertet. Selbst zu diesem niedrigen Kurs lie- gen die deutschen Preise über den Schweizer Preisen, und Reisen nach Deutschland verbie- ten sich für Schweizer. 4. Gesetzgebung und Verfahren in Deutschland müssen konsolidiert werden und alle Unterschiede zu Gunsten von Alllierten und zu Ungunsten der Neutralen müssen abgeschafft werden. Ausländer, die in Deutschland Eigentum besitzen können darü- ber nur mit Genehmigung der Militärregie- rung verfügen, jedoch keinesfalls zu Gunsten von Deutschen. Wenn die deutschen Länder- banken den Schweizern gestatten würden, ihre Guthaben in Deutschland frei zu verkau- fen, so könnten viele alte Forderungen durch Kompensationsfonds in DM liquidiert und 80 für Anlagen in Deutschland freigemacht wer- den. Die Zahlungsverpflichtungen Deutschlands gegenüber anderen Ländern könnten beträcht⸗ lich verringert werden. 5. Eine befriedigende Regelung der Vorkriegsforderungen ein- schließlich der Kredite unter Stillhalteabkom- men müßten durch Verhandlungen exreicht werden. 6. Prompte Bezahlung und der Trans- fer von Zinsen und Dividenden neuer Kre- ditanleihen und Anlagekapitallien müßten in angemessener Weise garantiert werden. Vor allem aber müßte eine überzeugende Zusiche- rung gegeben werden, daß solche Abmachun- gen respektiert werden, was immer auch für eine deutsche Regierung nach der Besetzung an die Macht kommt. 7. Die Zerstörung von Industrieanlagen muß aufhören, denn solange die gegenwärtige Unsicherheit andauert, ist eine wirtschaftliche Gesundung Deutschlands unmöglich. Bisher, so sagen die Experten, scheinen die Militärregierungen in Deutsch- land von der Absicht besessen zu sein, Ein- kuhr und Ausfuhr zu balancieren, wobei sie die Notwendigkeit einer Wiederherstellung des Vertrauens unter etwaigen Kapitalgebern des Auslandes übersehen. Außerdem erfordern die Ansprüche der alten Gläubiger Deutschlands eine faire Brücksichtigung. Die Schweiz hat ein umfangreiches Handelsdeflzit mit der Dop- pelzone und erwartet, daß die in der Schweiz auflaufenden Franken von den Militärre- Zierungen wenigstens zur Regelung der un- sichtbaren Importe freigegeben werden. Bis man af alle diese Fragen nicht in einem neuen Geist herangeht, kann die Schweiz kein neues Kapital und keinen Kredit geben. Man hofft nun, daß Mecloy mehr Verständnis für die europäischen Wirtschaftsnotwendigkeiten haben wird, als seine militärischen Kollegen bisher. 8 Couleur- Studenten rettende Engel in der Mützenkrise Wegen mangelnder Verkaufsmöglichkeiten konnten die westdeutschen Strohhutfabrikan- ten nur 20 Prozent ihres diesjährigen Bedarfes absetzen. Um einer ähnlichen Krisis zu ent- gehen, macht nunmehr die mützenindustrie Anstrengungen, ihren Absatz zu heben, indem sie in den letzten Wochen lebhafte Propa- ganda für die Wiedereinführung farbiger Schülermützen machte. Eine Umfrage bei ver- schiedenen höheren Schulen gibt allerdings nur geringe Hoffnung auf Verkauf solcher Schü- lermützen. N Die Mehrheit der Befragten lehnt eine Außere Kennzeichnung als überflüssig ab. Nunmehr hat sich der Kultusminister von Nordrhein- Westfalen, Frau Christine Teusch, ebenfalls eingeschaltet und die Wiedereinfüh- rung abgelehnt und zwar aus wirtschaftlichen, sozialen und Vernunftsgründen. Die letzte Hoffnung der Mützenfabrikanten ist die Wiederzulassung farbentragender Stu- denten organisationen, die in letzter Zeit stark diskutiert wird. Sollte sich diese Hoffnung zerschlagen, so wird auch die Mützenindustrie zur Entlassung von Arbeitskräften schreiten müssen. Oeffentlicher Feind Nr. 1 Würd von Zolls schütz 320 Scharfe Maßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels sind vom Leiter der amerſkani- schen Zollstelle beim Zweimächtekontrollamt, Melville Monk, bekanntgegeben worden. Unter anderem sollen künftig die Namen von des Schmuggels verdächtigen Firmen und Einzelpersonen regelmäßig den amerikani- schen Zallstellen, dem Provost-Marshall von „Eucom“, der Militärpolizei, der CID und der lc gemeldet werden. Die gleiche Regelung wurde für die Zulassungsnummern von Last- kraftwagen, die als Schmugglerfahrzeuge ver- dächtig sind, angeordnet. Die amerikanische Zollstelle warnt alle internationalen Trans- portfirmen, Lastkraftwagen, die auf nichtzu- gelassenen Straßen angetroffen werden oder mit denen illegale Geschäfe getätigt werden sol- len, werden festgehalten und durch deutsche Zollbeamte untersucht. Allen internationalen Krafttransportfirmen soll künftig sofort die Lizenz entzogen werden, falls eines ihrer Fahrzeuge mit Schmuggelware angetroffen wird. Beim Schmuggel gefaßte astkraft- wagen werden von deutschen Zollbehörden bis zum Ausgang der Gerichtsverhandlung be- schlagnahmt. 5 Alle amerikanischen Anwälte in der ameri- kanischen Zone wurden angewiesen, jeden Fall von Schmuggel schnellstens und energisch zu- bekämpfen. Die JEIA hat sich bereit er- klärt, ihre Lizenzen für die zollfreie Einfuhr von Liebesgabensendungen in allen Fällen zu- Eichenkranz und den rot-weißen Turner- farben ausgezeichnet und mit dem gemein- sam gesungenen alten Turnerlied„Turner auf zum Streite, tretet in die Bahn“ war das Fest beendet. Dieses Landestreffen des Badischen Turnverbandes muß dahingehend ausgewer- tet werden, daß echte und wahre Sportge- meinschaft und Sportbegeisterung ein er- freuliches Anzeichen der geistigen und see- lischen Wiedergesundung Deutschlands ist, die heute notwendiger ist, wie je zuvor. E. Noch eine Turnfestsiegerin. Im Gym- nastik- Dreikampf der Frauen(20 Jahre und älter) siegte Elli Grein vom TSV 46 Mannheim mit 54.1 Punkte. Mannheimer Schwimmer siegen in der 8 Pfalz Mit insgesamt acht Siegen in den Ein- zelkämpfen und fünf in den Staffeln, so- wie einer weiteren Anzahl zweiter und dritter Plätze waren Mannheims Schwim- merinnen und Schwimmer, vertreten durch starke Mannschaften des Schwimmvereins Mannheim und des TV 46 Mannheim bei dem Interzonenschwimmfest des Fran- kenthaler Schwimmvereins am vergange- nen Sonntag besonders erfolgreich. Hiervon errang der Sy Mannheim allein fünf Ein- zel- und vier Staffelslege, darunter den Wanderpreis über 4xlOO-m-Brust in der Jakob-Isemann-Gedächtnisstaffel, die ganz überlegen gewonnen wurde. Der TV 46 stellte im Kunstspringen durch Kinne und Renate Bade den Sieger. In die übri- gen Wettbewerbe teilten sich neben dem Nikar Heidelberg, dem dritten badischen teilnehmenden Verein, vor allem die Pfäl- zer Mannschaften, wie Pirmasens, Franken- thal usw. Wasserballsdiele kombinierter Mannschaften bildeten den Abschluß der wWohlgelungenen Veranstaltung, die i unter M. nach Punkten. rückzuziehen, in denen Waren für den Schwarzmarkt abgezweigt wurden. Firmen, die in derartige Geschäfte verwickelt sind, wer- den gerichtlich verfolgt. Jede weitere Geschäfts- tätigkeit in Deutschland wird ihnen untersagt. Behauptungen der Lastkraftwagenbesitzer, daß sie den Inhalt der Ladungen nicht ken- nen, so erklärte der Leiter der amerikanischen Zollstelle abschließend, wurden nicht akzep- tiert. Es gehöre zu den Pflichten und zur Verantwortung des Fahrzeugbesitzers, Über die Ladungen seiner Fahrer informiert 40 55 ens Hader um Hadern ist„lumpige! Plage Mit dem schwedischen Dampfer Skogaland treffen in den nächsten Tagen weitere 1000 t türkische Lumpen im Hamburger Hafen ein. Damit lagern im Hamburger Hafen rund 3000 t von den insgesamt in der Türkei von der JEIA gekauften 12 000 t Lumpen, um deren gesundheitsschädigenden Zustand es in der letzten Zeit zwischen den deutschen Stellen und der JEIA größere Meinungsverschleden- heiten gegeben hat. Seit 1948, als der Einkaufsstellenleiter der JEIA, Mr. Anderson, besagte Import- vertrag mit den Türken schloß, hat das Ha- dern-Einfuhrkontor und die VfW wiederholt die Stimme ihres Protestes erhoben, allerdings erfolglos. 1939 sollten diese damals wahr- scheinlich noch handelsfähigen Lumpen en Deutschland verkauft werden. Dach kam dazwischen und das Amt für Wirtschaft liche Kriegsführung der USA reservierte sich diesen Posten als„rüstungs wichtig“. So blieben die Lumpen in der Türkei und gingen in Fäulnis über. 1947 erinnerten sie sich des sei- nerzeitigen Interessenten und boten sie groß- zügig Deutschland an. Und die JEIA hat hilf- reich zugegriffen. Sie hatte für einen derart skurrilen Verwendungszweck offenbar Devi- sen verfügbar, über deren Vorhandensein 1 die verwegensten Optimisten staunen mußten. 1. Stottern billig und zweckmäßig. Dem großen Möbelbedarf der Bevölkerung nach dem Kriege steht eine nur geringe Kaufkraft gegenüber, Die württembergische Landessparkasse Bat sich da- her, wie schon kurz gemeldet, entschlossen, das Möbelsparen einzuführen. in einem Möbel- Sparvertrag verpflichtet sich der Möbelinteressent, die Hälfte des voraussichtlichen Kaufpreises an- zusparen. Der Sparvertrag darf 2000 PM nicht übersteigen, Nach Ansparung des halben Kauf- Preises erhält der Sparer ein Darlehen in glei- cher Höhe zu den banküblichen Zinsen plus 1% Bearbeitungsgebühr. Das Darlehen muß dann in Raten von gleicher Höhe getligt werden, wie sie während der Ansparzeit gezahit würden. Bei 360 DM Möbelkaufpreis und 6 angesparten Raten von 30 DM beträgt die Belastung für die restlichen 180 DM 4,7 DM. Bei go DM und 4% DM Spar- rate sind es 14,50 DM Unkosten und bei 1680 DM und Jo DM Raten 34,80 DM Unkosten. Die Möbel- geschäfte haben den Vorteil, sofort die volle Kaufsumme zu erhalten und brauchen nicht die Ratenzahlungen überwachen. starker Anteilnahme des Publikums flott und reibungslos durchgeführt wurde. Pferdesport in Haßloch Die Tore zur Rennbahn in Haßloch wer⸗ den am 7. August 1949 wieder geöffnet und das 3. militäl ische Rennen für dieses Jahr wird aufgezogen. Das Programm dieser Veranstaltung sieht sieben Rennen vor und zwar drei militärische Rennen, zwei deut- sche Vollblutrennen, ein Rennen für Halb- blutpferde und ein Trabfahren,. Unter den militärischen und deutschen Vollblutrennen befinden sich drei Jagdrennen und zwei Flachrennen. In den beiden deutschen Voll- blutrennen treten neben den einheimischen Ställen Pferde aus den Trainingszentralen München, Frankfurt und dem Rheinland an. In dem Preis von dem Weinbiet, einem Flachrennen über 1800 Meter sind etwa 20 Pferde startberechtigt. Es befir den sich darunter Gestüt Oberrhéeins Boheme und Dalmatiner, Gestüt Freisbachs Sandgräfin II, Stall Eichhorst Hoppla und Perlchen, Dr. Obers Cäsar, Stall Maingolds Turpa, G. Muckels Rosenblüte und andere nützliche Pferde. Der Beginn der Rennen ist auf 14 Uhr festgesetzt. Die Totoeinrichtung wird wie immer regen Zuspruch erfahren. Boxclub Eiche Lampertheim schlägt VfR Mannheim 7:5 g Lampertsheim Boxstaffel landete am Samstag abend gegen seinen badischen Gegner VfR Mannheim einen verdienten 75-Sieg. Es gab folgende Begegnungen: Bischer, L. und Becker, M. trennten sich unentschieden. Dracker, L. schlug Späth, M. nach Punkten. Gayer, L. und Lorenz, M. kämpften unentschieden. Dluzak, L. und Kunz, M. trennten sich ebenfalls unent- schieden. Kratzmafer, L. unterlag Bader, Schuhmacher, L. schlug Levasier, M. nach Punkten, 8 Selte 8 MORGEN Donnerstag. 4. August 1949 N verötte — 1 1 5 a Zu seinem Todestag V ht B N f U ſerant Fleintich Zille 8. 5 f as macht ein Buch erfolgreiche In der Berliner Walter Zille, über ihn gesagt.„Er malte 78 N N r. Rezepte aus Amerika und Erfahrungen aus Deutschlat ah Charlottenstraße, nur die vernachlässigsten Hinterhäuser im Nds f 8 ibli ü— ilt der nächste Blick C.0.00000 0 FT den Linden entfernt. pichstangen und Maüllkästen vor den Kel-& d b kener. Es ist Donald Gordon, der bis vor zwei Sätze gefunden haben, die den zu, me war Carl Behres lerwohnungen. zermürbte und verkom- 7 8„ einigen Jahren Journalist war, heute eine den Leser fesseln. Donald Gordon gu Restauremt eine der mene Menschen, aber auch das Volke be. a 8 7 Villa in Westfield, New Jersey, bewohnt für em ziemlich genaues Rezept an basch, ee 3.— eee 3 1 1. c. 8 und dort durch die Post im Durchschnitt hungsweise er stellt in seiner prakti f atsru f JJC TTT— jeden Tag sechs bis sieben Neuerscheinungen Art zusammen, womit der Durchach uudvig nickelbuitsenden The- ristischen Lichter dis er Seinen Zeichnun 7 8 empfanst, was im Jahr rund zweitausend leser erfahrungsgemäß am ehesten galfuhelt dee und einem Glas- gen aufsteckte. liegen niemals einen ge- 3 5 Bände ausmacht Das könnte sich natürlich nen werden kann. Gefordert wir dei Schranke, in dem ge- hässigen Eindruck aufkommen Er liebte 1 4 N jeder Millionär leisten, aber die haben in gemein verständliche Sprache, die duft: buntere Boulstten, die arbeitende Bevölkerung, die sich ihr 1 1 89 0 8 ger Regel anderes zu tun, und bei Donald ins Volkstümlich-Derbe gehen kam n Rollmepee und ande. Brot sauer verdienen mußte, er liebte das N 5 r— Gordon kommt noch etwas hinzu: Er hat ner ist es gut, wenn Sleich eine Gesel e, g daraus einen einträglichen job gebaut, der nehmen Standes auftritt, möglbt Jerkünrerish zur den Krögel, die Nikolaikirche und ihre E, 5=. nicht nur den Bücherstrom kostenlos in einem religiösen Hauch umwent. Jahr Schau standen. In Umgebung., die Fischerstraße. das Gast-— E. 1 seine vier Wände leitet sondern obendrein In Deutschland liegen die Erfam. 8 einem Nebenzimmer haus„Zum Nußbaum“, die Petristraße, die noch 50 000 Dollar pro Jahr einbringt. Denn de e een ahr dessen Fenster nach der Rosmarienstraße Jungfernbrücke, die alten malerischen Höfe„Mutter, wat kochste?“—„Wäsche!“— f anders. 81 sen sich auch kaum in eh hinausgingen, stand der runde, weiß Sescheuerte Stammtisch„Kiwakosta“, der Kirschwasser-, Wachholderschnaps- und Kognak- Stammtisch, dessen Mittelpunkt der Maler und Zeichner Heinrich Zille war. Wer Glück hatte, konnte ihn dort beim Dämmerschoppen finden inmitten der Be- amten von Hansemanns Disconto-Gesell- schaft, deren Zentrale direkt gegenüber ihren Personaleingang hatte, inmitten Kleiner Bürger und Arbeiter, die hier mit einer„Molle“ und einem Korn den täg- lichen Aerger hinunterspülten. Sonst aber traf man ihn bei Johannes Steckfleth in „Jordans alten Bierstuben“ am Rosentha- ler Platz, in der Raabe-Diele an der Jung- kernbrücke oder bei Max Christoph im „Nußbaum“ in der Fischerstraßge, einer der ältesten Berliner Kneipen, deren Wände wie die der später so genannten„Zille Klause“ in der Charlottenstraße voller Originale und Reproduktionen von Bil- dern aus seinem„Milljöh“ hingen. Hier, Wo schon der von Kleist verewigte Michael Kohlhaas verkehrt hatte, traf man auch manches seiner Modelle, vor allem das „Ludekin“, das dicke Zigarren rauchte und allerlei alte Berliner Geschichten erzählen konnte. Am 9. August werden es zwanzig Jahre, daß der olle Professor Zille(er wurde 1924 Mitglied der Berliner Akademie), den die Berliner Droschkenkutscher dutzten und der es ein Leben lang mit den Proleten ge- halten hatte, als 71jähriger starb. Er kam selbst aus kleinen Verhältnissen, dieser humorvolle und so unbarmherzig Wahrheitsliebende Schilderer des Berliner Volkslebens, der eigentlich aus Sachsen stammte und am 10. Januar 1858 in Rade- burg geboren wurde. Allerdings war er als Kind bereits nach Berlin gekommen, trug als Neunjähriger Koffer, lief für die Eltern auf die Pfandleihe, beaufsichtigte fremde Kinder und ging mit ihnen zusam- men in die Volksschule àm Schlesischen Bahnhof, wo die Aermsten der Armen in Kammern und Wohnküchen ihr erbärm- liches Dasein fristeten. Auf den Rat sei- nes Zeichenlehrers erlernte er das Litho- graphen- Handwerk, das er bei der Ber- ner Phatographischen Gesellschaft über 30 Jahre àüsübte. Er hatte die Vierzig be- reits überschritten, als er aus seiner Stel- lung entlassen wurde und sich endlich ganz seiner Kunst widmen konnte. 5 „Er sah die sozialen Schäden einer Zelt und fühlte die Verpflichtung, nichts zu be- schönigen, sondern alles so darzustellen, wie es in Wirklichkeit ist“, hat sein Sohn, Selbstkarikatur als Plakatmaler mit den weinumsponnenen Erkern und den blühenden Bäumen vor grauen Mau- ern, er liebte die Spree in der Altstadt und draußen, den Grunewald und die Havel— er war Berliner und hatte deshalb sein Berlin gern, wie es nun einmal war.“ Heinrich Zille hatte in der Abendaka- demie bei dem bieder maierlichen Professor Theodor Hosemann seine künstlerischen Studien begonnen und wurde durch Ver- öffentlichungen im Münchener„Simpli- zissimus“ und in der„Jugend“, besonders aber durch eine Ausstellung der Berliner Sezession, der damals— im Jahre 1901— Max Liebermann als Präsident vorstand, bekannt. Während des ersten Weltkrieges, in dem der bereits 56 jährige als Land- sturmmann abwechselnd im Osten und im Westen an der Front stand, veröffent- lichte er im„Ulk“, der witzigen und spitzi- sen Wochenbeilage des„Berliner Tage- blatt“ seine„Vadding“-Zeichnungen:„Süh, Korl, ick bin nich ehrjeizig. Man nur bei die Löhnung möcht ick Feldmarschall sin!“ Zille war Pazifist und ein unbestechlicher Der Diciter der Kameliendame/ Während die großen Romane des älte- ren Dumas, die enormen Verknüpfungen und langausgesponnenen Intrigen seiner „Mohikaner von Paris“, seines„Grafen von Monte Christo“, seiner„Drei Musketiere“ noch immer neuaufgelegt, ja mitunter so- gar ungekürzt in den Handel gebracht wer- den, ist von seinem natürlichen Sohn, Alexandre Dumas dem Jüngeren, heute nur noch die„Kameliendame“ lebendig, und auch sie nicht so sehr auf der Bühne oder als Roman, sondern in Verdis unsterblicher Oper„La Traviata“ und in den Verfilmun- gen, deren dieser Stoff schon ein halbes Dutzend erlebt haben dürfte. Greta Garbo und Edwige Feuillère, ita- lienische, englische und deutsche Schauspie- lerinnen und die Opernsängerinnen der Särzen Welt haben auf ihre Weise jene Marguerite Gauthier zum Leben erweckt W Sa bdees Grab auf dem Pere Lachaise immer noch und immer wieder mit Blumen geschmückt wird. Wie aber kam es zu dieser Wirkung, zu dieser auch heute noch nicht abgeklungenen Vorliebe so gut wie aller Publikumsschichten für einen Stoff, der bei kritischer Betrachtung nicht eben viel Spezielles zu haben scheint? Im Jahrhundert des Bürgertums, nach dem Rausch der napoleonischen Kriege und der drei Revolutionen, im Fieber der In- dustrialisierung und der Kapitalbildung bei jenen Kreisen, die bis dahin kaum auf dem Parkett zu gehen verstanden, in dieser Zeit einer nur äußerlichen Geruhsamkeit bot sich die Halbwelt der Städte als das Aben- teuer, das erreichbare harmlos- gefährliche zweite Leben neben der Gesellschaft an. Was den Grandseigneurs des hinabgegan- genen 18. Jahrhunderts selbstverständlich war, dem Bürger wurde es Ereignis, und es ist kein Zufall, daß eine heute längst ver- schollene Fülle von Romanen, Erzählungen und Spottversen, von Gemälden, Pastellen und Witzzeichnungen in der Darstellung der Demi-Monde des Balletts, der kleinen Theater, des Cancans und der Logen und Separèes die neue Gesellschaft satirisch zu begreifen und wie in Facetten zu spiegeln verstand. Wo das Genie am Werke war, ist eini- ges davon auf uns gekommen: Balzacs „Glanz und Elend der Kurtisanen“, Zolas Wie sah Coethe eigentlich aus! Zeitgenossen beschreiben seine Gestalt Von den vielen Goethe- Bildern, die auf uns gekommen sind., sind besonders das Ge- mälde von Wilhelm Tischbein aus der italie- nischen Campagna und das Porträt von Josef Stieler am populärsten geworden. Sie zeigen den idealisierten Dichter, beide meisterhaft. aber verschönt. wobei Stieler auch die Würde des Ministers zum Ausdruck bringen wollte. Merkwürdig bleibt, daß die großen Maler der Zeit. Philipp Otto Runge. Anton Graff und Eugene Delacroix, ihn nicht porträtiert ha- ben So fehlt uns eigentlich die überragende Gestaltung seiner Persönlichkeit. Ein Ver- säumnis, das wir zu bedauern haben. Von Schiller existiert wenigstens die berrliche Biiste von der Hand Danneckers. Bei Goethe müssen wir uns an die zahlreichen Bildnisse von weniger bekannten Zeitgenossen halten. Um den wehren Goethe zu erkennen. z. B an Zeichnungen von Lips. May und an das impo- sante Profil von Ludwig Sebbers. Vermehrt wird unser Wissen durch aufschlußreiche und interessante Berichte seiner Besucher. Wir kennen ihn als den schlanken. feurigen Jüngling der Werther-Zeit. der sich zum Ent- setzen der Gesellschaft oft sehr salopp gibt. Er liebt es. burschikos zu erscheinen und zu Fluchen. Ueber den jährigen orjentſert die p Notiz eines langjährigen Dieners: Er war sehr mager behende und zierlich ich hätte inn leicht tragen können.“ Höchst ausdrugks- voll müssen seine Augen gewesen sein. Der junge Schauspieler Iffland bekennt: Goethe hat einen Adlerblick, der nicht zu ertragen ist.“ Später gerät seine Figur ins volle in den fünfziger Jahren ist er ausgesbrochen dick. erst das Alter macht ihn zu dem schönen Greis, zu dem Olympier. Der offizielle Staatsmann und Dichterfürst übte viel Zurückhaltung. Seine Steifheit bei Empfängen wird immer wieder hervorgeho- hen. Er trägt sich steif geht auch so. sein Ge- sicht ist verschlossen.“[Schilter 1788.) Bei ehem schönen männlichen Wuchse fehlt es ihm an Eleganz und seinem Wesen an Ge- wandtheit“(1795 in Karlsbad).— Doch ist das Imponierende unverkennbar. Unwillkürlich verneigte ich mich so tief wie sonst noch vor keinem Sterblichen: eine innere Gewalt beugte mich nieder.“(Stickel 1827.) Und eine verliebſe Stimme schwärmt: Er ist das vollkommenste Wesen, das ich kenne. auch im Aeußeren Ein ausdrucksvolleres mobileres Gesicht habe ich nie gesehen. Wenn er erzählt. ist er immer die Person. von der er spricht. Der Ton sei- ner Stimme ist Musik Jetzt ist er alt. aber er muß schön wie ein Apoll gewesen sein.“ (Adele Schopenhauer.) Ernst Moritz Arndt erklärt seine steife Hal- tung Fremden gegenüber aus einem Körper- fehler. In der herrlichen Goetheschen Man- nesgestalt war doch eine Unangemessenheit: „Schmeckt det jut?“ Kritiker sozialer Mißstände, er war ein „Roter“, den die Nazis mit dem geschaftel- huberischen Otto Paust an der Spitze noch nach seinem Tode auf ihre Seite zu ziehen versuchten. Sie haben den Irrtum, ihn zu den ihren zählen zu wollen, später selbst eingesehen und die Gedenktafel vom Hause Sophie-Charlotte-Straße 88, wo er 37 Jahre als glücklicher Familienvater in einer Dachwohnung gelebt hatte, entfernen lassen. Jetzt soll sie wieder angebracht werden. 5 Sein Werk hat ihn überlebt, obwohl er selbst nicht die höchste Meinung davon hatte:„Jetzt weiß ich“, so schrieb er drei Jahre vor seinem Tode,„was einem die Parzen nicht in die Wiege gelegt, kann beim besten Willen der Hintern sich nicht ersitzen. Gequält habe ich mich genug, etwas zu erreichen. Hätt' aber wohl die Finger von der hehren Kunst sollen weg- lassen— und das ist mein Schicksal.“ Werner Gilles „Nana“, Murgers„Bohème“, die Bilder Tou- louse-Lautrees und Renoirs, die Zeichnun- gen Gavarnis und Daumiers. Stärker mit Sentiments beladen, als alle diese Werke, kannte die Geschichte der Kameliendame auch die stärkeren Publikums wirkungen. Die rührende Schlußwendung, der Ver- zicht Marguerites auf den Geliebten Ar- mand, rief dem gutsituierten Bürger ins Gedächtnis, daß er für sein gutes Geld ein lebendiges Geschöpf in den Armen halte, ein Geschöpf, das sogar edel sein könne, das sich ihm hingab und doch vielleicht, Wie eben jene Marguerite Gauthier, die er auf der Bühne sah, ihn, den Reichen ver- Das neue Preislied Als die Reihe an ihm war, deklamierte er mit tiefem Ausdruck:. „ch, Du. Er! Sie 2 ES— Wir? Ihr? Sie 5 Weiter kam er jedoch nicht, denn wütend schrien die Gegner, das, sei vollendeter Blödsinn und absolut unverständlich, wäh- rend seine Parteigänger ebenso fanatisch beteuerten, bis ins einzelste den ergreifen den Sinn des Gedichtes erfaßt zu haben. „Erklären, erklären!“ riefen die Richter. Ohne Bedenken willfahrte er. „Ich, Du!—: Ein Ehepaar, nicht wahr? Er—: Ein Hausfreund. Sie? Die Gattin zwischen Feuern, Was wird Sie tun? Es—: Das Dämonische, das Heranschlei- chende. Wir?—: Bleiben wir zwei Gatten bei- einander? Ihr?: Oder gehst du, Weib, mit ihm? Sie! Da gehen sie hin, die beiden. Ende.“ 5 5 Bravo, bravo! überklatschten nun tau- send Hände das gegnerische Gezisch, und er hatte gewonnen. ee zwei Christian Morgenstern seine Beine waren um 6 bis 7 Zoll zu kurz. Diese seine Beinverkürzung zab ihm wirk- lich eine etwas unbewegliche Steifigkit. welche ein Unkundiger und Unwissender leicht als ab- Ssichtliche Förmlichkeit und angenommene Vornehmigkeit hat deuten können.“— Als Ku- riosum sei erwähnt. daß man auch Goethes Maße nach seinen erhaltenen Kleidern errech- net hat. Als Größe wird 1.74 m angegeben. In zweierlei Gestalt erschien er dem Dich- ter Grillparzer 1826 bei seinem Besuch in Wei- mar. Zuerst in einer großen Gesellschaft. Schwarz gekleidet. den Ordensstern auf der Brust. gerader beinahe steifer Haltung trat er unter uns. wie ein Audienz gebender Monarch“. Und wenige Tage später in seinem Haus am Frauenplan privat:„Sein Anblick in dieser natürlichen Stellung. mit einem lan- gen Hausrock bekleidet. ein kleines Schirm- käppchen auf den weißen Haaren. hatte etwas unendlich Rührendes. Er sah halb wie ein König aus und halb wie ein Vater.“ Zi. Musikstadt Marburg Mit Dr. Ernst Cremer Eines der jüngsten Philharmonischen Or- chester Deutschlands unterhält in bemerkens- werter fi ianzieller und kultureller Aufse- schlossenbeit die kleine Universitätsstadt Mar- urg. An seiner Spitze steht seit 1948 Gene- ralmusikdirektor Dr. Ernst Cremer, der bekanntlich nach seiner zehnjährigen Mitglied- schaft am Nationaltheater Mannheim im Jahre 1940 an das Wiesbadener Staatstheater beru- ken worden war. als dessen Chefdirigent er bis zur allgemeinen Schließung der Theater mit großem Erfolg tätig war. Vor wenigen Wochen erst beendete Dr. Cremer in Marburg ein groß angelegtes Brahms-Fest, zu dem er sich erste Solisten verpflichtet hatte, die zum Teil auch in der kommenden Saison wieder bei ihm gastieren werden. Rosl Schmid ge- hört dazu und der Cellist Prof. Hoelscher; Walter Gieseking, Helmut Roloff und Tibor Varga werden demnächst zum ersten Mal in Marburg konzertieren. In die für den Winter 1949/50 vorgesehenen 3 Abonnementskonzerte, 2 Kamermusikabende und 4 Chorkonzerte will Cremer eine Reihe zeitgenössischer Werke aufnehmen: Bartoks Klavierkonzert Nr. 3 be- findet sich darunter, weiter Solisten werke von Höller, Chatschatourian, Genzmer. Hindemith, ferner Orchesterstücke von Prokofieff. De- bussy. Benjamin Britten. Ravel und das Chor- werk„Die heilige Elisabeth von Joseph Haas. Damit wird in jedem seiner Konzerte ein mo- dernes Werk zur Aufführung kommen. Für den siebten Abend ist Bachs Kunst der Fuge“ vorgesehen. Bruckners monumentale Achte“ soll im Marburger Dom erklingen. Hindemiths „Mathis Symphonie“ wird in diesem Jahr wie- derholt— auf allgemeinen Wunsch des Publi- kums, das mit keiner Reaktion den Erfolg Dr. Cremers um die Schaffung und Pflege eines auch der Moderne zugewandten Musiklebens in Marburg demonstrieren konnte. N. H. Der Direktor der Landessternwarte auf dem Köniestuhl. Prof. Dr. phil. nat. August Kopf f. wurde zum Fhrenmit wied der Socie- dad Astronomies de Meéxiko, Méxiko, ernannt, er prüft die Bücher auf die Wahrscheinlich- keit ihres Erfolges, und viele Buchhändler cler Vereinigten Staaten richten sich beim Einkauf nach seinem Urteil. Herr Gordon macht es sich keineswegs schwer, jedenfalls nicht bei der Endbeur- teilung, für die er ein höchst einfaches Schema aufgestellt hat. Es gibt nur schlag- artige Erfolge oder Nieten oder Erfolge auf Zeit. Er verrät natürlich nicht, nach wel- chen Gesichtspunkten er seine Lektoren schar, die er zur Bewältigung der Mammut- jektüre braucht, arbeiten läßt. Immerhin geht aus gelegentlichen Aeußerungen soviel Bervor, daß ihm der Erfolg eines Buches in erster Linie vom Inhalt her bestimmt sche int. Zwei Momente tragen in den USA we- sentlich zum Erfolg eines Buches bei, der Titel und der Anfang. Beide müssen„sit- zen“. Der Titel ist das, was den Käufer anreizt. Strahlt er— im Verein mit einer geschickten graphischen Aufmachung— ge- nügend Kraft aus, um den Interessenten zum Betreten des Ladens zu veranlassen, Zum 125. Geburtstag von Alexandre Dumas Fils am 28. Juli achtete, ein Madchen, dem er materiell und die ihm seelisch überlegen war. Eine Ge- sellschaft sah ihr Spielzeug lebendig wer- den, Seele gewinnen, und da es an dieser Seele pflichtschuldig zugrunde ging, war man auch bereit, die kurze Auflehnung zu verzeihen. Der schön anzusehende Tod eines jener un verwertbaren, un zeitgemäßen See- lengeschöpfe im goldenen Käfig des auf- strebenden Bürgertums. Weil Dumas nur zum Mitleid, nicht aber zum Handeln aufrief, weil er die duftenden Tränentüchlein seiner Zuschauer sogleich zum Verschwinden brachte, dadurch daß Marguerite zwar starb, aber doch in den Armen des Geliebten, darum hatte er jenen Erfolg, der den ehrlicheren Darstellungen verwandter Sujets, etwa Flauberts Jugend- erzählung„Novembre“ oder den Novellen von Barbey d' Aurevilly, den Zeichnungen eines Feélicien Rops oder Toulouse-Lautrec versagt Blieb. ES Wẽãĩä mehr eine Dichtung der großen Empfindsamkeit als Ausdruck eines großen Gefühls. Was Dumas Fils daneben schrieb, ist zwar noch auf unsere Väter, aber nicht mehr auf uns gekommen. a „Jede Literatur“, sagt Dumas,„die nicht darauf abzielt, den Menschen zu bessern und ein nützliches Glied der Gemeinschaft aus ihm zu machen, ist rachitische Litera- tur, ist ungesund, ja tot geboren.“ Dumas wollte sich daher nicht darauf beschrän- ken, ein Zustandsbild der Gesellschaft sei- ner Zeit zu malen, sondern die Folgerun- gen, die daraus zu ziehen sind, seinem Publikum auch vor Augen führen. So er- scheint uns dieser Dichter, sichtlich schon der zweiten, schwächeren Generation ange- hörend, in sich selbst gespalten: seine Ideen urid literarischen Ansätze gingen zweifellos über das hinaus was seine allzu genügsa- men, nur auf den Erfolg bedachten Kolle- gen in der Theaterschriftstellerei jener Zeit erreichen wollten; in der Durchführung aber gab er dem Eindruck, den jedem Sujet innewohnenden Sentiments, der allgemei- nen Verlogenheit des gesellschaftlichen Le- bens jener Zeit und seinen eigenen Nei- gungen immer wieder soweit nach, daß er aus den besten Ideen und Expositionen zu absurden Schlußfolgerungen und gewagten dramatischen Akzenten kam. Tick. Dr. Roman Boos, der Schweizer Anthro- posophe, vermochte mit seinem Vortrag„Goe- thes Faust in der Dramatik des deutschen Schicksals“, der einen erfolgreichen Auftakt der Goethe- Woche des Amerika- Hauses bil- dete, seine zahlreichen Zuhörer so zu fesseln, daß ihm e e Beifall dankte. Er hatte sich mit so viel Gründlichkeit und Llebe in den Faust versenkt, daß er bemerkenswerte Ausdeutungen geben konnte. Außerdem steht er als Schweizer ganz vorurteilslos dem spe- zifisch Deutschen gegenüber, das er als wert- voll anerkennt. In einer kurzen Gegenüberstellung von Goethes Faust und Thomas Manns Dr. Faustus zu Beginn seiner Ausführung gelangte er zu einer Ablehnung des Adrian Leverkühn um seiner inneren Kühle und ablehnenden Di- stanz willen Im Faust hingegen sei— ganz typisch deutsch— das Herz bei allem. Wie schon in der deutschen Scholastik das Herz der Quell gewesen sei für die vita contemplativa Betrachtung) und die vita activa(das Han- deln), so geht Faust, ewige Sehnsucht nach Erkenntnis und zugleich nach der Tat. Verzau- bert und von seinem Ziel abgelenkt durch die Hexenkſiche, vergißt Faust für kurze Zeit seine Erkenntnissehnsucht über seinem Erleben als Gattungsmensch und schließlich über Schuld und Sühne. Aber aus der Stärke sei- nes Herzens hebt er sich aus Reue und Ver- zweiflung wieder empor. In Dr. Boos's Ausdeutungen des zweiten Teil des Faust interessierten besonders die Zusammenhänge zwischen Goethes eigenem Erleben und einigen dieser symbolischen Ge- stalten. So faßt er den Homunkulus als Ver- körperung des reinen Denkens auf, das nach Verbundenheit mit der Natur strebt. Helena, Verkörperung der Schönheit der Klassik, be- deutet ihm zugleich auch edle Harmonie und Humanismus, Euphorion die Poesie. Da Eu- phorion sich zu sehr steigert, stürzt er ab und ziebt auch Helens mit in den Orkus. In der Wölkchenbhaften Erscheinung Gretchens sieht „Faust“ als Gettsces Sdncksalsdrama Die Goethe- Woche im Amerika-Haus ähnlichen Sinne verallgemeinern. Ein 13 holtiger Bucherfolg hängt bei uns en stark vom Echo ab, das ein Opus i; Oeffentlichkeit findet, und von der nüt trollierbaren Werbung, die von Mind Mund geht. Gewiß spricht die Aufmach Man mit; sie braucht aber nicht reigerieh gedakt sein; vielmehr wird häufig einem 80% chm Künstlerisch anspruchsvollen Aeußzeren gung Vorzug gegeben. Auch der Titel ist f eim 2 entscheidend, obwohl er natürlich 1. erden chne Einfluß bleibt. Erfolge wie die Mr Ar mane„Der junge Herr Alexius“ von Mahmet Rombach oder„Die große Flute von f lerku demar Augustinz stehen außerhalb Hiri erter der Diskussionen und setzen sich als An er deutige literarische Leistungen über enden Fertigungsrezepte hinweg. Dr. E besam — 5 ung E Revision des Büchers drang Von Hellmut von Cube itsck Wenn mich mit der Zeit der frühe f de geliebte dicke Federhalter beim Schtel stört, so kaufe ich mir eben einen dünne Wenn der graue Anzug mir zu weit 80 lasse ich ihn eben beim Schneſder ii 5 Wenn ich aber im Jahre 1925 zu de M ert nung gekommen bin, es séi für einen Dh 20 maten wichtiger, gut Tennis zu spielen be gut denken zu können, so gebe ich sie he ben ohne Bedenken zum Besten, auch wenn ese! längst nicht mehr zu mir paßt. Jesitzs Und wenn ich mich vor dreibig Ja em u. so für Richard Pehmel begeisterte, dal beutsct inn für einen der ganz großen Lyriker H eutsct während ich die Gedichte Theodor Sf nkur indiskutabel fand, 80 steht in mel Intern. Bücherschrank heute noch Dehmel bel Jen! Erwählten und die Lyrik Storms bei Geduldeten, obwohl ich sie schon vor dad 5 vertauscht haben müßte. Es ist erstaul wie lange sich Meinungen und Urteile. Fra verändert bei uns halten. Sie überdafPtessek oft mehrere Stadien der geistigen Entifnach lung. Nicht, well wir treu, sondern wel fiber e träge sind, nicht weil wir weitherzig ier weise, sondern unlogisch und feige sind 5 8 Manchmal merken wir es. Manch 3 sehen wir uns plötzlich mit dem alten aug 0 tmc dem neuen Gesicht im Spisgel e entschließen uns, schleunigst einen Wel anzuschaffen. Wie wäre es., wenn wi n Weils bei einer solchen Gelegenheit 1 Razzia auf geistige Ladenhüter veransta Ritsch Was die Bücher angeht, so will ich 285 beileibe nicht empfehlen, zu verbannen auszurengieren, was uns nicht mehr“ oder umgekehrt: eilends alles zu kal Was unserer augenblicklichen geis Situation entspricht. Aber ich meine: Wir sollten nicht in uns an unseren Lieblingen, sondern ab zu auch unsere Lieblinge an uns Fru Lake Wir sollten zuweilen die Nase in Liter ur Pal, stecken, die wir irgendeinmal als feind Donners unsympathisch oder langweilig anzusef Jakken! uns entschlossen haben, wir sollten Wash gelegentlich in einer ruhigen Stunde inf bonner legen, Bücher welcher Art, welcher Auf unteren sphäre, welcher Lebens- oder Erkennt 0 richtung der Summe unserer Erfahrung 10. 172 der Tendenz unserer Wünsche woll Aram meisten entgegenkommen. wir sollten billi Entwicklung jener zeitgenössischen Aue 115 die wir hassen oder verehren, gend J alen Auge behalten, denn auch sie bleiben u u was sie waren und wie sie waren, I önig L sollten einmal, wenn es regnet oder el eing wir für die Film-Premie keine Karten nf ber di. bekommen haben, in aller Gemütliche lartet) Vorsicht und Bescheidenheit die Biblio U baris. ein bißchen umbauen, damit sie wieder g een die unsere ist. 70 ber em ine ——— j— ů ů Vllt——— ˙¾ ˙²ůͥ inen richtet danz6sl Aenbal 51 Str der Vortragende Fausts Sühne gegen Gren 5 und die Reinigung seines Herzens. Roben, Wenn Faust sich dann der vita aeg 1 Dienst des Kaisers zuwendet. ist, en aulomo nicht mehr dabei. Darum verfällt er ltd 1 wieder in Schuld durch die Tötung den Pertele Paares und seine Verbindung mit den 00 Gesellen: Raufebold und Genossen. Hie, Faris gen sich Paralellen mit dem deutschen 50 der neu sal auf, wie auch bei Fausts Sterben 5 1 donners hit und Illusion. Faust erlebte alle 4 15 Neeiligt unseres heutigen Daseins und findet ittags⸗ Erlösung aus seinem reqꝗlichen Sc h Moak KRaufeboſde gab und gibt es nicht al kindes Deutschland, sondern auch anderswafgahe deri, sieht Dr. Boos es als deutsche 1 al. alle Energie auf das Reich des Ge 1 51 Erkenntnis und Handeln fit den kde ene richten und Goethes Faust, der in t f schen Zukunft steht und nicht verfals J Fran den darf. zu entsiegeln. n Zusa ö Molt 3 Mern Kulturnachrichten a 9 Ueber„Notwendiskeit und Grenzen Min den d i Geschichtsbſon den wu Revision des Deutschen 8 sprach der frühere Landesbischof 0 Düse Wurm-stuttsart dieser Tage im di sten g n Deu Taguag für klistoriker und Germaf ter f un kiel evangelischen Akademie Tutzing. cher dl meinde rücksichtigung zahlreicher ausländis ch 25 0 leeres len versuchte der Bischof. namentli are Be Persönlichkeiten Luthers und Ben Frank Urteil! Karl Barths und Thomas iti die laute „tendenziöse Verschiebuns der 1 0 in. dusche Männer aus dem Historisch. Wirken nach deutsch, pofſtisch- zeitkritische Opportunitä denen! weisen. enten 1 Ein bisher anpensggtes, gg ech e turno“ von Johann Christian te Sohn Johann Sebastian Bachs. Niere in Giegen lebende Pirisent und ail schaftler Günther Rhau in eine in Regensburg.(dena)