betöttentlicht unter Lizenz Nummer 18 M5 110 ſerantwortilche Herausgeber: 0 pr. Karl Acermann. E. Fritz v. Schilling gedaktion. Druck. Verlag: Mannheim Am Marktplatz releton: 44 151. 44 152. 44 153 hankkonten: Südwestbank Mannheim gugeme ine Bankgesellschaft Mannheim ſostsene ck konten: Aberisruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 CN ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 ſascheint: Täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- ummt der Verlag keinerlei Gewänr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Sehwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4389 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM=,54 Zustell gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Sewalt bestent kein Anspruch aut die Rückerstattung des Bezugspreises eee an auf ſſeule Verhandlungen über Opus in anne Mühlenarbeitersire ik Aufmach Mannheim.(Eig.-Ber.) Wie wir kurz vor eiceriech gedaktionsschluß erfahren, sind für heute nem soli achmittag Verhandlungen über die Bei- eueren gung des Mühlenarbeiterstreikes in Mann- tel ist eim anberaumt. An diesen Verhandlungen ürlich erden die Vertreter der Spitzenverbände wie die Ir Arbeitgeber und Gewerkschaften teil- Sie pon iehmen, und zwar Dr. Raymond und 4e von A erkus Schleicher. Aus den der Stutt- dalb län erter Gewerkschaft nahestehenden Krei- ich als en erfahren wir, daß die besorgniserre- über enden Auswirkungen des Streiks auf die Dr. E kesamtversorgungslage eine baldige Beile- eng erwünscht scheinen lassen. Auch von eiten der Mühlen scheint großer Wert auf ne Einigung gelegt zu werden.(Siehe Iirtschaftsteil„Wie ein Bombenschaden tak der Streik die Mühlen.“) be er früher n Schreh en dünnen 1, weit g ider aut zu dey einen Di Spielen, ich sie be ch wenn Protest in Saarbrücken Saarbrücken. DENA) Die Einheits gewerkschaft Saarbrücken wandte sich im damen ihrer 20 000 Mitglieder gegen jede ſerpachtung von Saarbrücken und Eisen- gannen des Saarlandes an Frank Woh. diese Betriebe müßten ihren saarländischen desttzern zurückgegeben werden. Außer- em wurde die Oeffnung der Grenze nach deutschland gefordert, um den Handel mit Iriker h deutschland zu beleben. Zur Erhaltung der dor Stan konkurrenz fähigkeit der saarländischen haternehmen müßten diese den französi- einzig Jah te, das in eln mel bei nen Unternehmen sleichgestellt werden. ms bei! 4 Schumacher zur Saarfrage Urteile Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber) Auf einer überdel kressekonferenz forderte Dr. Kurt Schu- en Entilnacher, daß die Saar bevölkerung ern wel iber die Frage eines Verbleibens oder therzig einer Herauslösung des Saargebietes aus ige sind dem deutschen Staatsverband durch eine Mand Jolksabstimmung entscheiden müsse. Die Karländische Verfassung sei ohne Befra- gung der Bevölkerung zustandegekommen. line Teilnahme des Saarlanges am Europa- sei sehr gefährlich, denn damit würden n alten piegel inen a un Wi enheit eranstal vill ich bannen! mehr zu Kall Seis einer Ausgliederung in Vorwegnahme der datscheigungen des Friedensvertrages zuge- etimmt haben. —— Mo N 2 2 iter Lake Success. Der amtierende UN-Vermittler n Litera ur palästina, Dr. Ralph Bunche, ersuchte am 1s feind donnerstag den Sicherheitsrat, das Verbot für anzuselſ Faktenlieferungen nach Palästina aufzuheben. 70% Washington. Präsident Truman lehnte am unde il bonnerstag auf seiner wöchentlichen Presse- cher Ain bnkerenz alle Vorschläge über eine Kürzung Erkenniſ des Betrages von 1,45 Millarden Dollar für das in inm unterbreitete Waffenhilfsprogramm 2 0 Er ersuchte den Kongreß, das Waffenhilfs- ſasramm sobald wie möglich in voller Höhe 5 u billigen. a 5 5 Brüssel. Die Delegationen der Christlich eiden ui welen und der Liberalen Partei Belgiens sind waren, lach Beendigung ihrer Besprechungen mit 1 Aünig Leopold am Donnerstag wieder in Brüs- oder el eingetrokken. Eine Erklärung des Königs arten me iber die Besprechungen kann am Freitag er- mütlichtel bartet werden. * 1 5. Französische Polizei und Gendarmerie vieder ga besann am Donnerstag eine Groſifahndung nach 5 bewaffneten Banditen, die am Mittwoch dischen Multimillionär Aga Khan und üer Gattin Juwelen im Werte von 200 Mil- 5 Francs geraubt hatten. Die Polizei beactete Barrikaden auf allen Straßen an. der bahzösischen Reviera. Alle Häfen, Flugplätze, bendahnstationen und Grenzübergänge wer- 57 streng bewacht. Eine Belohnung von n Gren Millionen Franes für Informationen, die zur erhaktung der Räuber führen, ist ausgesetzt nicht in ern ab uns prüb „orden, 1 actih f 5 sein Be enen Die Fiat-Werke, Italiens größte ut er omopilgesellschaft, hat am Mittwoch das des 1 piübestimmungsrecht der Betriebsräte bei der den wi erksleltung abgeschafft. ler 5 85 80 ee Der Streik der Pariser Näherinnen, n in Bf onen Tage lang gedauert hatte, fand am i bengerstag sein Ende. Nahezu alle am Streik zellsten 12000 Näberinnen kehrten um die J lesszeit an ihre Arbeitsplätze zurück. nt nur Enneskau. Die Frau eines russischen Eisen- ien pe ſendsamten brachte in Tsenlia in Ostsſpirien algen lane zur Welt. Die Mutter erhielt eine 1 0 0 Gndden in terstül gung von 5000 Rubeln 10 3 3 74 de 1 5 ce Kuh. schenk von der Eisenbahndirektion Alsch 10 Zunlturt. Der französischen Polizei ist es wlpoliaen menarbeit mit der deutschen Krimi- nter gelungen, in Paris eine achtköpfige J ationale Fälscherbande unschädlich zu 0 5 in deren Besitz mehr als 10 Millionen nen l gefg 1 de Sekälschten 100-DM. scheinen vorgefun- chblg een wurden. einen vorg men ieselaort. Eine Dachorganisation aller Juden nisten a te eigenen, deren Gründung auf der letz- K deinden Uberser Konferenz der jüdischen Ge- cher Gus teres beschlossen wurde, wird die jüdischen ch au f den Been gegenüber dem Deu'schen Bund und narcks 0 esatzungsmächten vertreten. s J kr i a e au b aer Wie aus zuverlässiger Quelle ver- en in. mische Weben gegenwärtig Verhandlungen ch deutseen. einer amerikanischen Baufirma und 5 8 Fachstellen, die zur Einkübrung einer enten in Deweaupelse mit amerikanischen Pa- tino 5 eutschland führen sollen. ch. antes 8 Die Berliner Bürgermeisterin Frau ecke J pah 5 chröder beabsichtigt, nach erfolgter silbe inen d deu schen Bundestag als einer der 0 c berli Biblio Neuer Vertreter ihr Bürgermeisteramt nie- 9 5 DHEA /UP/ Hig.-Ber.) ahrgang/ Nr. 154/ Einzelpreis 0,15 DM eee e ale im Rat vertretenen Mächte bereits jetzt Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim OMG Us zur Genehmigung der Soforthilfe ermächtigt Anweisung aus Washington/ Vorbehalte in der Behandlung der Ausländervermögen Frankfurt. Die Regierung in Washington hat, wie General George P. Hays am Don- nerstagabend mitteilte, die US-Militär. regierung ermächtigt, dem Soforthilfegesetz vorbehaltlich einiger Zenderungen zuzu- stimmen. Die Vorbehalte erstrecken sich im wesentlichen auf die Behandlung der Aus- ländervermögen. Damit dürfte, wie alliierte Beobachter äußerten, der endgültigen Ge- nehmigung nichts mehr im Wege stehen, zumal die britische Regierung dem Gesetz bereits vor längerer Zeit zugestimmt hat. Auf der Besprechung der Ministerpräsi- denten der Bizone mit den Militärgouver- neuren Robertson und Hays am Donnerstag nachmittag hatten die Ministerpräsidenten nochmals dringend auf die Notwendigkeit Von unserer Frankfurter Redaktion einer baldigen Entscheidung über das So- forthilfegesetz hingewiesen. 5 Im Verlauf der Konferenz betonte Ge- neral Robertson, mit Sorge sehe er die Be- richte der ausländischen Presse über den deutschen Wahlkampf, aus denen hervor- gehe, daß die deutschen Parteien nicht die Verschiedenheit ihrer Ansicht betonten, son- dern ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten würden, eine Front gegen die Be- satzungsmächte zu bilden. Er wolle keine Kritik ersticken, aber er müsse darauf hin- weisen, daß die durch diese Vorgänge ent- stehende Erregung des Auslandes auch nach dem Wahlkampf bleiben werde und sich nur zu Lasten der Deutschen auswirken müßte. Ferner fand eine eingehende Aussprache über die Notwendigkeiten der weiteren Oberbürgermeisterwahl vollendet demokratisch. sagt der Direktor der Landesmilitärregierung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Direktor der Militärregie- rung, General Charles P. Gross, äußerte sich auf einer Pressekonferenz erneut über die Suspendierung entscheidender Artikel des Betriebhsrätegesetzes. Der künftige Hohe Kommissar, Mecloy, habe bisher noch keine Entscheidung gefällt, da er sich in die Ma- terie noch nicht genügend habe einarbeiten können. Es gebe Leute, die der Meinung seien, mit seinen weiten Verzweigungen gehe das Gesetz über den Rahmen des eigentlichen Betriebsrechtes hinaus. Andere seien der Auffassung, die wirtschaftlichen Auswirkungen müßten sich zwangsläufig auf die Beiträge der Alliierten für die deut- sche Wirtschaft auswirken. Andere wieder- Urn vertreten die Meinung, man solle vor dem Funktionieren der Bundesgesetzgebung keinerlei konkurrierende Gesetzgebung schaffen. Diese und andere Fragen werde Mecloy vor der Erteilung einer endgültigen Stellungnahme zu berücksichtigen haben. Die Ober bürgermeister wahl in Mannheim bezeichnete Direktor Gross als„in vollendet guter demokratischer Weise durchgeführt“, Das hohe Stimmergebnis für den KPD- Kandidaten Eckert führt der Direktor der Militärregierung auf dessen persönliche Qualitäten und darauf zurück, dag Mannheim eine ausgesprochene Indu- striestadt sei. Zu dem Mannhemer Mühlenstreik äußerte er. als er ge- fragt wurde, ob die Militärregierung in dem Falle eingreifen werde, daß es zu Schwie- rigkeiten in der Brotversorgung Württem- berg-Badens führen werde. So wie im letzten Jahr die Streikdrohungen von bizo- nalen Dienststellen behandelt worden seien. so werde das auch jetzt geschehen. Die Mi- litärregierung beabsichtige nicht einzugrei- ken. 4 a Nach seiner Ansicht über den Verlauf des Wahlkampfes befragt, antwortete er. bisher habe die Militärregierung keinerlei Anlaß zu irgendeinem Eingreifen gehabt und sehe hier auch keine Gefahr, de der Wahlkampf längst nicht so hart geführt werde wie in den USA. Lediglich ein kom- munistisches Flugblatt mit beleidigenden und unwahren Behauptungen über die Be- satzungsmacht habe verboten werden müs- sen. Die Wahlen selbst bezeichnete er ais „Sehr eilig vorbereitet“. Unterstützung Berlins statt. in der Ueber- einstimmung herrschte, daß dieses Thema mit der kommenden Bundesregierung zu- sammen behandelt werden müsse. Schließ- lich wurde noch die Frage erörtert, ob Wahlscheine für das gesamte Bundes- gebiet ausgegeben werden könnten Ueber dieses Thema werden sich die westdeutschen Ministerpräsidenten heute auf ihrer Kon- ferenz in Wiesbaden unterhalten. Brüningsche Notverordnung bleibt Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Die Mili- tärgouverneure der Bizone, die Generale Robertson und Hays, verabschiedeten am Donnerstagvormittag zahlreiche vom Wirt- schaftsrat und Länderrat beschlossene Ge- setze. Während u. à. das Flüchtlingssied- lungsgesetz, das Patentgesetz und die Wie- derherstellung der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung genehmigt wurden, sind acht Gesetze nicht genehmigt worden. Dar- unter befindet sich u. a. das Gesetz zur Auf- hebung der sechsprozentigen Gehaltskür- zung(Brüningsche Notverordnung). Keine Volksbefragung möglich Frankfurt. DENA) nisterpräsident Christian Sto c k erklärte in einem Interview, er sehe für eine Volksab- stimmung über den Sitz der künftigen Bun- deshauptstadt überhaupt keine Möglichkeit, da das Grundgesetz diesen Weg eindeutig ausschließe. Auch die Möglichkeit, eine solche Volksbefragung in den drei West- zonen auf Länderbasis durchzuführen. wies Ministerpräsident Stock zurück. Er fügte hinzu, daß eine Volksabstimmung in Krei- sen der Ministerpräsidenten bisher nicht erwogen worden sei. Lediglich die Presse habe von dieser Möglichkeit gesprochen. Adeock tritt zurück Frankfurt. DENA) Der amerikanische Vorsitzende des Zweimächtekontrollamtes, General Clarence A. Adeoek wird am 10. August Deutschland verlassen. Sein Ab- schiedsgesuch wurde angesichts der Tat- sache, daß die meisten Funktionen des Zweimächtekontrollamtes in deutsche Hände übergehen, von den zuständigen amerika- nischen Stellen genehmigt. 5 bie Einmüligkeit des Westens isl in Celahr Erfolgreiche russische„Politik der Atempause“/ Amerikanische Sorgen über europäische Streitereien „ New Fork. Politische Kreise in den Ver- einigten Staaten, die in dem Atlantikpakt nicht den Abschluß, sondern den Beginn einer neuen westlichen Politik sehen wollen, machen sich ernstliche Sorgen über gewisse Erscheinungen, die jetzt in den USA und überhaupt in der Westwelt zutage treten. In der amerikanischen Oef- fentlichkeit ist nämlich der Eindruck weit verbreitet, weitere Opfer, die Westeuropa von den USA vor allem für Waffenlieferung fordere, seien— gelinde ausgedrückt nicht mehr so dringlich, da die ost-westliche Spannung offensichtlich nachgelassen habe und Moskau sich an der Berliner Front des „kalten Krieges“ doch„manierlich“ zeige und auch eine gewisse Nachgiebigkeit verrate. In der Entstehung dieser Ansicht und imrer weiteren Verbreitung erblicken poli- tische Beobachter eine ernste Gefahr, und zwar nicht so sehr für die Entscheidung über die amerikanischen Waffenlieferungen an Westeuropa— hier sind zum Glück ent- schlossene Kräfte am Werk, die die Gefahr einer allzu großen Schwäche in diesem Punkt klar erkennen— als für die Einheit der westlichen Welt. Denn die augenblick- liche Ruhepause, die Rußland aus welchen Gründen auch immer großzügig gewähre, sei von den westlichen Regierungen und besonders von Großbritannien dazu benutzt worden, Verwirrung über eine Reihe unter- geordneter Fragen zu schaffen. Jedenfalls verrate der britische Wunsch, eigene Atombomben herzustellen, das bri- tische Streben, und den Löwenanteil an der Marshall-Hilfe zu erhalten und der britische Streit mit Paris um die Saarfrage so wenig politischen Instinkt und Sinn für die Notwendigkeiten der gegenwärtigen Phase, daß dadurch das gesamte System des Westens in Ge- fahr gebracht werde, weil es an Ein- mütigkeit eingebüßt habe. Es bestehe kein Zweifel darüber— 80 sagt man in den USA— daß der Westen heute, nach Abschluß des Atlantikpaktes, weniger innere Festigkeit auf- weise, als zur Zei des Beginns der Berliner Blockade, da zwar kein Vertrag die Staaten des Westens ver- band, aber die Einmütigkeit und Festigkeit von ehrlichem Wollen getragen worden sei. Es sei deshalb nicht verwunderlich, daß es heute Stimmen gebe, die feststellten, der Kreml habe mit seiner Politik der Atempause unbestreitbare Er- folge errungen, weil es ihm gelungen sei, den westlichen Kampfhähnen Zeit und Von unserem J.-J.- Korrespondenten damit Gelegenheit zu geben, aneinander- zugeraten. Es sei an der Zeit— erklärt man in politischen Kreisen— daß diese Gefahr bei den westlichen Regierungen er- kannt werde, da sonst Rückwirkungen auf die Vereinigten Staaten unvermeidlich seien. Es erscheine deshalb mehr ange- bracht, die jetzige Entspannung im„kalten Krieg“ als Ruhe vor einem neuen Sturm anzusehen und sie zu nutzen, die bestehen- den Meinungsverschiedenheiten rasch und ohne viel Aufhebens zu machen abzutragen. Ein vielsagendes Kommuniqué London.(UP) Die amerikanischen Gene- ralstabschefs beendeten am Donnerstag ihre zweitägigen Konferenzen mit den maßge- benden britischen, norwegischen und däni- schen Militärs und stellten fest, daß völ- liges Einverständnis“ zwischen den Partnern des Atlantik-Paktes bestehe. Die drei Generalstabschefs gaben im An- schluß an ihre heutigen Diskussionen mit den dänischen und norwegischen Armee, Marine- und Luftstreitkräfte-Chefs folgen- des bekannt: 1. Die Verteidigungsorganisa- tion des Atlantik-Paktes wird wahrschein- lich bis Jahresende abgeschlossen sein. 2. Ueber die Atombombe wurde nicht dis- kutiert. 3. Die Frage des Oberkommandie- renden für den Atlantik-Pakt wurde nicht behandelt. 4. Das Waffenhilfs- Programm Die Manner um für Europa wurde in den Besprechungen nicht erörtert. Die Luftweg in Paris ein, wo sie eine Serie von Besprechungen mit den maßgebenden Mili- tärs Frankreichs, Belgiens, Hollands und Portugals führen werden. 5 0 Militärkonferenzen überall London.(UP) Gleichzeitig mit den Lon- doner Verteidigungsbesprechungen der At. lantikpakt- Staaten wurde am Donnerstag in Nairobi eine Geheimkonferenz über Verteidigungs angelegenheiten Ostafrikas er- öffnet. Die Tagesordnung der Konferenz wird streng geheimgehalten, es verlautet jedoch, daß die Anwesenden Militärs äber ihre Pläne zur Koordinierung der Vertei- digungs vorbereitungen Ostafrikas berichten werden. 5 Wie es heißt, wird Ostafrika im strate- gischen Konzept der westlichen Nationen eine erhöhte Bedeutung zugemessen, be- sonders seit der Konferenz der Mittelost- Diplomaten im vergangenen Monet in London. Man erklärt, daß die Sicherheit Ostafrikas mit der des Mittleren Ostens verknüpft sei, wo mehr als 50 Prozent der Oelreserven der westlichen Nationen vertei- digt werden müßten. Francois-Poncei Erhöhung der Zahl der Berufsdiplomaten Von unserem PMwW- Korrespondenten in Baden-Baden Baden-Baden. Aus der jetzt bekanntge- wordenen Zusammensetzung der französi- schen Hohen Kommission für Deutschland. die unter dem Hohen Kommissar Frangois- Poncet arbeiten wird, geht hervor, daß Be- rufsdiplomaten in wesentlich stärkerem Maße vertreten sein werden als in der von ihr abgelösten Militärregierung. So ist zum Stellvertreter des Hohen Kommissars der Protokollmäßig im Range eines Gesandten stehende derzeitige Botschaftsrat in der französischen Botschaft in Washington, Ar- mand Bérard, ernannt worden. Bérard ist Berufsdiplomat und 1904 geboren. Er arbeitete bereits von 1931 bis 1936 als Le- gationssekretär in der französischen Bot- schaft in Berlin unter Frangois-Poncet, der damals Botschafter war. Er war später in den französischen Botschaften in Washing ton und Rom tätig und gehörte im Kriege einer Widerstandszelle in Vichy! an. 1943 Sing er jedoch nach Algier zur schen französischen Regierung. . Die französische Hohe Kommission wird sich in drei Gruppen gliedern. Die Haupt- abteilung für politische Angelegenheiten wird gleichfalls unter der Leitung eines Diplomaten stehen, des augenblicklichen Botschaftsrates in der französischen Bot- schaft in London, Guiringaud, Er provisori- wird gleichzeitig die Fragen des Nachrichten- und Pressewesens bearbeiten. Der Leiter der Hauptabteilung für Wirtschaft und Fi- nanzen wird Paul Leroy- Beaulieu, der, bisherige Wirtschaftsberater General Königs, werden. Die Hauptabteilung für Kulturelle Angelegenheiten wird von Ge- neral Schmitflein übernommen wer⸗ den, der bereits die Abteilung für Erziehung und Unterricht der französischen Militär- regierung in Deutschland geleitet hat. 5 Der hessische Mi- »China-Politik weitgehend entstellt, amerikanischen Generalstabschefs trafen am Donnerstagnachmittag auf dem Freitag, 5. August 1949 Vorbereitungen für Straßburg London. DENA-REUTER) Die zwei tägige vorbereitende Konferenz für den Europarat, die am Freitag in Paris be- Zinnt, befaßt sich insbesondere mit den Tagesordnungen für den Ministeraus- schluß und für die beratende Versammlung. Der Ministerausschuß hat in erster Linie über die Aufnahme der Türkei und Griechenland in den Europarat zu ent- scheiden und wird voraussichtlich auch die Stellung Westdeutschlands zum Rat erörtern. Das Statut des Europarates ermöglicht die Aufnahme von Staaten mit souveränen Regierungen die noch keine vollständige Kontrolle über die Außenpolitik ihres Landes haben, als„assoziierte Mitglie- der“. Nach Ansicht gut unterrichteter Be- obachter wurde diese Bestimmung eigeris mit dem Blick auf Westdeutschland in das Statut aufgenommen. Der türkische Botschafter in Paris Numan Menemenjioglu ist ermächtigt wor- den, ein Abkommen zu unterzeichnen, wo. nach die Türkei dem Europarat beitritt. Die Türkei wird in der beratenden Versamm- lung in Straßburg durch eine achtköpfige Delegation unter Leitung des türkischen Außenministers Neemeddin Sad ak vertre- ten sein. Washington prüft China- 5„Möglichkeiten“ Washington. DENA-REUTER) Präsident Truman gab am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt, daß die ameriks- nische Regierung gegenwärtig Möglich- keiten erwäge, um dem herzlichen Ge- fühl der Freundschaft zwischen dem ameri- kanischen und dem chinesischen Volk „praktischen Ausdruck“ zu ver- leihen. Im Hinblick auf die Kritik, die an- gesichts der kommunistischen Erfolge in China an der US-Regierung geübt worden ist, erklärte Truman, daß die amerikanische falsch dargelegt und mißverstanden worden sei. Zum Teil sei es dazu gekommen, weil die US-Regierung gezögert Habe, gewisse Tat- sachen zu enthüllen, deren Veröffentlichung den Gang der Ereignisse in China noch be- schleunigt hätte, Angesichts der gegenwär⸗ tigen Lage erforderten die beiderseitigen Interessen der USA und Chinas jedoch eine eingehende und offene Erörterung der Tat- sachen. 5 8. 5 Tschangscha, die Hauptstadt der chi- nesischen Provinz Hunan, hat sich einem Bericht der Hongkonger Zeitung„Wen Wei“ zufolge am Mittwochabend den kommunisti- schen Streitkräften ergeben. Das Exekutiv- komitee der Kuomintang hat, wie der Kor- respondent des Blattes aus Kanton meldet, auf Grund der Kapitulation Tschangschas eine Sondersitzung einberufen. Radio Peking teilt, laut UP, mit, daß die erste kommunistische Armee eine Offensive gegen die von Mohammedanern bewohnte chinesische Provinz Kans u eröffnet habe. i Kämpfe auf Korea Seoul. DENA-REUTER.) Die südkorea- nische Armee gab am Donnerstag bekannt, daß heftige Kämpfe mit etwa 4000 Mann nord koreanischer Truppen ausgebrochen sind, die den 38. Breitengrad, die Grenze zwischen Nord- und Südkorea, überschritten haben. Berichten zufolge drangen die nord- koreanischen Truppen an drei weit von ein- ander entfernten Punkten in südkoreanisches Gebiet ein.* 1 Die Kämpfe brachen am Vortage des Be- suches von Generalissimus Tschiang Kai-Schek aus, der am Freitag zu Be- sprechungen mit dem südkoreanischensStaats- präsidenten Syngman Rhee über einen anti- kommunistischen Paziflkpakt in Süd korea erwartet wird. Taylor folgt Howley Berlin.(UP) Ein hoher Beamter der amerikanischen Militärrregierung erklärte, der Stabschef der amerikanischen Streit- kräfte in Europa, Maj.-General Maxwell Taylor, werde als Nachfolger Howleys das Amt des amerikanischen Stadtkomman- danten in Berlin übernehmen, sobald diese Ernennung sowohl vom State Department als auch von der Armee bestätigt sei. Der Sprecher bezeichnete die Bestätigung als eine Formsache. SPD bedauert Hannover.(UP) Fritz Heine von der Parteileitung der SPD drückte das Bedauern seiner Partei über die Weigerung der bri- tischen Labourparty aus, über die Demon- tagen in Deutschland mündlich mit Vertre- tern der SPD zu diskutieren. Wegen der Bedeutung und Dringlichkeit der Sache hätte die Sp eine mündliche Behandlung des Problems mit ihrem britischen Partner begrüßt. denn in diesem Falle sei der Aus- tausch der Meinungen und Argumente leich- ter vorzunehmen. Ksostspielige Kriegsverbrecher Berlin.(UP) Der Haushaltsausschuß des Berliner Magistrats hat beschlossen, die auf Befehl der Alliierten für den Unterhalt des Gefängnisses in Spandau, in dem die sie- hen Hauptkriegsverbrecher inhaftiert sind, zu zahlenden 450 000 Mark jährlich um 100 000 Mark zu kürzen. Dr. Otto Suhr. der Ausschuß-Vorsttzende erklärte, daß für diese Haftanstalt bisher jährlich mehr Geld ausgegeben worden sei als die Gehälter sämtlicher Mitglieder des Magistrates zu- sammen betragen. Seite 2 3— MORGEN Freitag, 5. August 1949 Nu. ä ORG EN Kommentar Freitag, 5. August 1949 Die Situation der Gewerkschaften Vorbereitungen zur Grundsteinlegung der Bundesrepublik Deutschland Zug um Zug auch der Zusammenschluß der Gewerk- schaften auf Dreizonenbasis. In den letz- ten drei Monaten haben sich die grogen Organisationen der öffentlichen Hand, die„Gewerkschaft Oeffentlicher Dienst, Transport und Verkehr“, die„Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands“ und die „Deutsche Postgewerkschaft“ auf trizona- ler Basis konstituiert. Dies ist ein Entwick- lungsprozeg, dem im Schatten der Arbeiten am Grundgesetz und des nun eingeleiteten Wahlkampfes vorwiegend eine registrie- rende Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Und doch ist der Aufbau der Gewerk- schaften in Westdeutschland ein Politikum ersten Ranges. Mit ihm ist das Auf und Ab der deutschen Innenpolitik unlösbar ver- knüpft, in ihm spiegelt sich die Nachkriegs- geschichte in Deutschland. Der Riß der Ideologien, der Deutschland zersctineidet, geht auch durch die Gewerkschaften. Wenn der Bundestag zum ersten Mal zusammentreten wird, werden auch die Gewerkschaften die Vorbereitungen für ihren westdeutschen Gründungskongreß ab- geschlossen haben. Mitte Oktober wol- len sich die Delegierten in München zusammenfinden. Bis dahin Werden die Ge- Werkschaften in den Westzonen noch ein großes Maß an organisatorischer Arbeit zu leisten haben. Die einzelnen Bünde müssen sich auflösen und unter Beachtung der demokratischen Spielregeln zu grögßeren Verbänden zusammenschließen. Der künftige Gewerkschaftsbund soll nach einem Entwurf, der vor einigen Tagen auf einer Konferenz in Recklinghau- Sen fertiggestellt wurde, durch 16 Gewerk- schaften gebildet werden und sich über das ganze Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- land erstrecken. Er soll nach der Auflösung der jetzt noch bestehenden Landes- und Zonenbünde seine Geschäftstätigkeit am 1. Januar entweder in Frankfurt oder in Düsseldorf aufnehmen. In diesem Bund werden schätzungsweise fünf Mil- lionen Arbeitnehmer vertreten Sein. Das ist im öffentlichen Leben der Bun- desrepublik ein Machtfaktor, der nicht uner- heblich auf ihre Entwicklung einwirken „Aurtte. Die parteipolitische Neu- tralität der Gewerkschaften, in die sozi- Alistischen christliche und viele andere Strö- mungen einmünden, und das Ausmaß der Sicherungen und der Selbstkontrolle wer- den für die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland sehr wesentliche Stützen sein, deren Umfang und Stärke für das ganze politische Leben recht ausschlaggebend sein kann. E. Sch-er Auch Mannheim beteiligt: 4600 Tonnen Last auf zwei Strompfeilern Die nèeue Rheinbrücke Bonn Beuel ersteht in achtmonatiger Bauzeit Von unserer westdeutschen Redaktion aufgeregtem Tuten künden die flin- ken Motorschiffe die Nähe des Rheines, über dem an diesem Morgen tief die Wol- ken hängen. Drüben zwischen Petersberg und Drachenfels dampft und brodelt es, als ob dort die Suppe für den ganzen deutschen Bundesstaat gekocht würde. Zäh kämpft sich die Sonnè durch, als wir mit dem Baumeister der Bonner Brücke, Baurat Wüstemann, kast bis in Stromesmitte über die Stahl- konstruktionen klettern, Für das Ungeübte Auge scheint es nur noch ein Katzensprung hinüber auf den von Beuel entgegenstre- benden Brückenteil. Aber es sind noch fast 80 Meter leerer Raum dazwischen. Eben wird auf der anderen Seite wieder ein Trä- Serstück eingefügt, langsam schwingt es an starken Hebekranen in Seilen hängend durch die Luft. Schon fassen Menschen- hände zu, Stahl reibt sich kreischend an Stahl, es ist wieder einmal geschafft, und die Brücke ist um ein Stück gewachsen. Nicht lange dauert es, und auch das zweite Trä- gerstück, das noch an dem Bonner Ufer liegt und nun auf einen schweren Motor- kahn verladen wird, gesellt sich dazu. Beide zusammen fügen sich zu der ganzen Breite von 18 Metern, über die noch in diesem Herbst Fern- und Straßenbahnen, Per- sonen- und Lastkraftwagen, Fahrrãder und Menschen von Ufer zu Ufer gelangen wer- den. Anfang September wird das Schluß stück von 7 Meter Länge eingefügt und die Stahlkonstruktion geschlossen. In läng- stens drei Monaten Anfang November gehört die neue Rheinbrücke dem Verkehr. Als am 8. März dieses Jahres der Grund- stein für die Brücke gelegt wurde, dachte kaum jemand daran, daß schon acht Monate später das gewaltige Bauwerk vollendet Würde. Man rechnete damals mit einer Bau- zeit von einem Jahr, aber die Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt und die Lockerung in der Stahlkontingentierung machten eine Ver- kürzung der Bauzeit um ein Drittel mög- lich. Diese Beschleunigung bringt keine Er- höhung der Kosten mit sich, Sie beendet nur einen Zustand, der sich in den vierein- halb Jahren seit der Sprengung der alten Brücke von Jahr zu Jahr nachteiliger“ aus- wirkte. Nun stehen wir unten auf dem Bonner Rheinufer, wo die vom Stahlbau Rhein- hausen gelieferten Trägerteile montiert Werden. Die Wolken haben sich verzogen, die Sonne lacht wieder vom Himmel, und Wenn wir die Augen ein wenig zukneifen, sehen wir deutlich die Silhouette der gan- zen Brücke, die sich in flachem Bogen von Ufer zu Ufer schwingt. Elegant und fast spielerisch leicht ruht die Konstruktion von 4600 Tonnen Gewicht auf den zwei Strom- Pfeilern, während die schwereren Seiten- teile fest auf den beiden Uferseiten auf- egen. Hierhin und dorthin weist die er- klärende Hand des Brückenbaumeisters, der uns mit spürbarer Freude das fertige Bild zeichnet, wie es sicherlich oft in grübleri- schen Nachtstunden vor seinem geistigen Auge stand, ehe es Auftrag und Wirklich- keit wurde. Niedrig werden die Geländer- teile sein und nirgends den Blick des Auto- Eine Frau und 80 Männer Studium der Landeslisten ein aufschlußreiches Kapitel Stuttgart. Das Innenministerium hat in diesen Tagen eine Zusammenstellung sämt- licher Bundestagskandidaten Württemberg Badens veröffentlicht, die aufschlußreiche Rückschläge auf die von den Parteien nomi- nierten Persönlichkeiten zulassen, die in den nächsten Jahren die Geschicke West- deutschlands mitbestimmen sollen. Während schon die außerordentlich. ge- ringe Anzahl der in den Landesergänzungs- listen aufgeführten Frauen auffällt(hier sind neben 55 Männern immerhin 10 Frau- en nominiert), ist das Mißgverhältnis zwi- schen Männern und Frauen bei den Bewer- bern in den Wahlkreisen noch größer. So befindet sich unter 90 Kandidaten nur eine Frau, und zwar im Wahlkreis 1(Stuttgart). Die SPD- Gewerkschafts- Sekretärin, Klara Döhring, dürfte aber in dem DVpP- Spitzenkandidaten Theodor Heuß einen kaum zu schlagenden Rivalen haben. Wenn auch der e auf den Landeser- Sänzüngslisten der vier Iizenzierten Parteſen Skärker ist, so darf nicht vergessen Werden, daß sich viele von ihnen in wenig aussichts- reichen Positionen befinden. Während die KPD und CDU je drei Kandidaten unter den je 16 auf den Landeslisten Nominierten aufführen, beschränkten sich die SpD und die DVP auf je zwei Frauen. Auch bei der Wählervereinigung„Notgemeinschaft“, die bis auf den Wahlkreis Mannheim-Land in allen Kreisen Württemberg-Badens Kandi- „Lebe gefährlich“- in Kopenhagens St. Pauli Die Schweden wollen in Kopenhagen das Gruseln lernen Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Wweltmann Kopenhagen. Die drei skandinavischen Völker betrachten einander als Brudernatio- nen,— und zur richtigen Verwandschaft gehört ja bekanntlich von Zeit zu Zeit ein kleiner Familienkraan „Schweden werden in Kopen hagen aus geplündert!— Mord und Raub in Schreckensgduar- tieren.— Polizei machtlos gegen Unterwelt!“— So lautete in fetten und riesigen Typen vor einigen Monaten die Hauptüberschrift in Stockholms größter Abendzeitung„Aftonbladet“, In einer aus- kührlichen Reportage wurde geschildert, welch entsetzlichen Gefahren harmlose schwedische Touristen in der Metropole des Bruderlandes Dänemark ausgesetzt seien. Und die Reaktion in Kopenhagen? Teils schmunzelte man, besonders in Pressekrei- sen, über die Smartness und blühende Phantasie des schwedischen Journalisten, teils widerlegte man in scharfer Polemik und Interviews mit den zuständigen Kopen- Hagener Polizeichefs Unrichtigkeiten und VUebertreibungen dieser wenig schmeichel- Haften„Milieuschilderung“. Aber eines Hatte man bei dieser interskandinavischen „Pressefehde“ nicht erwartet: es zeigte sich nämlich, daß diese„Greuelpropaganda“ zu einer hervorragenden Touristenreklame wurde. 5 In den ersten fünf Monaten des Jahres besuchten rund 250 000 Schweden Kopen- Hagen, in den drei Somermonaten Juni, Juli und August dürfte sich die Zahl verdoppeln. Die überwiegende Majorität kommt nur zu einem ein- bis zweitägigen Besuch nach Kopenhagen. Was zieht diese Hunderttau- sende von Schweden mit so magischer Ge- walt über den Oeresund Sicherlich nur in geringem Grade Kopen- Hagens weltberühmte Fremdenattraktionen wie„Langelinie“ und„Tivoli“, denn das kennen ja die meisten Schweden. Der Alko- Hol spielt schon eine wichtigere Rolle. Durch eine rechtkomplizierte Prohibitiongesetzge- Bung ist ein zünftiger Rausch besonders in Restaurants— in Schweden mit vielen technischen Hindernissen verbunden. In Danemark hingegen können die 5 schwedi- schen Touristen so viel trinken, wei ihr Herz begehrt, wenn au chdoppelt 80 teuer wie in Schweden. Aber man läßt sich die„Frei- heit“ gerne etwas kosten.„Noch nie habe ich Dänen oder Ausländer 80 sinnlos blau gesehen wie einige schwedische Touristen“, erklärt auf Grund langjähriger Erfahrun ein Kopenhagener Polizeichef. 5 Den Hauptreiz eines kurzen Kopenha- gen-Besuches bildet jedoch für eine be- stimmte Kategorie schwedischer Touristen die Sehnsucht nach dem großen Abenteuer — ausgerechnet in Kopenhagen, sagen die Einheimischen. Sie kommen über den Oere- sund mit der Devise:„Lebe gefäflr⸗ lichll, und dieses also in Kopenhagens Schreckensquartier Nyhavn“(, Neuhafen“). Kopenhagen wird oft als das„Paris des Nordens“ bezeicdtmet, aber„Nyhavn“ erin- nert den Kenner weniger an Montmartre als an Hamburgs St. Pauli von einst. Ko- penhagen ist eine alte Hafenstadt mit rund einer Million Einwohner, Seeleute aus aller Welt treffen sich hier, und der Abend, wo die Heuer vertrunken wird, endet in„Ny- haun“. Haus für Haus in dieser Gasse längs einem Hafenkanal sind hier Tingeltangels, Seemannskneipen, Tanzlokale und natür- lich ist die leichte weibliche Garde, die den Seeleuten beim Durchbringen der Heuer behilflich ist, reichlich vertreten. Mit ihnen auch viele lichtscheue männliche Elemente. Schlägereien gibt's hier allabendlich am laufenden Band, aber das gehört nun mal zur„Nyhavn“- Atmosphäre. Es geschieht au chwirklich, daß der eine oder andere schwedische Tourist hier seine unangeneh- men Erfahrungen machte. Wenn er— gar zu voll des starken dänischen A uavites unvorsichtig mit seiner mit schwedischen Kronen gespickten Brieftasche winkte, fin- det er sie am nächsten Morgen nicht wieder. Es passierte auch, daß Touristen dieser Ka- tegorie am nächsten Tage in einem Haus- Flur, auf einer Bank oder einem Polizei- revier in Unterhosen aufwachten,— den Rest hatten ihm wohlmeinende Damen“ oder deren männliche„Gönner“ abgenom- men. „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“, wenn es auch in Kopenhagens„St. Pauli“ nur halb 80 schlimm ist, es ist noch keiner umgekom- men“.— Aber psychologisch interessant: Warum stürzen sich diverse schwedische Touristen gerade in eine maßlos übertrie- bene„Geahr“, vo rder sie ihre Zeitungen gewarnt haben? schmunzelnd sagte mir ein Stammgast in Nyhavn:„Die Schweden Wollen hier das Gruseln ler- nen.“— Eines steht fest: die Warnung vor dem„gefährlichen Abenteuer“ hat mehr schwedische Touristen zu einem Kopenha- gen-Besuch gelockt als abgestoßen. Kleiner Hinweis für den Leser, der viel- leicht in absehbarer Zukunft das sommer- schöne Kopenhagen wieder besucht: Man kann unbesorgt einen nächtlichen Nyhavn- Bummel machen,— nur soll man dabei mit dem dänischen Aquavit etwas Vorsichtig sein, ö — 35 * daten aufgestellt hat, fehlt eine Vertreterin der Frauen. Das gleiche ilt für alle übrigen reien Wählervereinigungen, wie die Radi- kal-Soziale Freiheitspartei, die in den Wahl- kreisen Stuttgarts Vertreter zum Bundestag aufgestellt hat. Von einer anteilmäßigen Beteiligung der Frauen im verhältnis der tatsächlichen Zusammensetzung der Bevöl- kerung mit 60% Frauen und 40% Männern, kann also keine Rede sein. Nur 7% der Be- werber auf einen Bundestagssitz sind Frau- en. Tatsächlich wird aber das Migverhält- nis noch größer werden; denn günstigen falls wird unter den 33 Bundestagsabgeord- neten Württemberg-Badens nur eine Frau sein. Ein nicht minder aufschlußreiches Bild ergibt ein„Streifzug“ durch die Berufe der Bundestagskandidaten. Nur vier der 155 Kandidaten(90 in den Wahlkreisen, 65 auf den Landesergänzungslisten) sind unter der Berufsbezeichnung„Arbeiter“ angeführt. Dagegen führen je 40 Prozent der SpD- und CDU-Kandidaten in den 20 Wahlkrei- sen den Doktoren- bzw. Professoren-Titel; bei der DVP etwa 15 Prozent, während die Kommunisten keinen Kandidaten mit aka- demischen Graden nominiert haben. Hier herrschen jedoch Partei- und Gewerk- schaftssekretäre und politische Funktionäre bzw. Berufspolitiker vor. Auch bei den „Notgemeinschafts“-Kandidaten sind fast ein Drittel Akademiker. Aehnlich liegen die Verhältnisse der in den Landeslisten genannten Persönlichkeiten, da zahlreiche Bundestagskandidaten außer in ihren Wahl- kreisen in den Landesergänzungslisten auf- geführt sind und zwar zumeist auf aus- sichtsreichen Positionen. Anhand der Kandidatenlisten ist es un- schwer festzustellen, wie die vier großen Parteien selbst die Aussichten ihrer Vertre- ter in den Wahlkreisen beurteilen. In der Regel kann gesagt werden, daß den Weniger Aussichtsreichen in den Kreisen auf dem Umweg über die Landesergänzungslisten von ihren Parteien große Chancen ein- geräumt werden, ins Bundesparlament ein- Zuziehen. Aus dem Wahlkampf: fahrers oder Fußgängers in die flache Nie- derung flußabwärts und stromaufwärts auf Siebengebirge und Godesburg stören. Die Fahrbahn des Mittelstücks wird über rund 25 Zentimeter Beton eine 4 Zentimeter starke Gußasphalt-Auflage tragen, während über den Seitenöffnungen und Fuß- und Radfahrerwegen Granit-Kleinpflaster liegt. Die mittlere Bahn erlaubt das Neben- einanderfahren von vier Fahrzeugen, von denen jedes drei Meter beanspruchen darf. Der Entwurf zu dieser in ihren großen Spannweiten modernsten Brücke wurde in Gemeinschaftsarbeit mit dem Stahlbau Rheinhausen geschaffen. Die Mannhei⸗ mer Firma Grün& Bilfinger ist am Bau beteiligt. Zwei Jahre Gefängnis für Petersen Hamburg.(g.-k.-Eig.-Ber.) In der vier- stündigen Schlußsitzung der Revisionsver- handlung gegen den ehemaligen Kommo- dore der deutschen Schnellbootwaffe, Rudolf Petersen, und weitere sechs Angeklagte, die beschuldigt wurden, nach der Kapitula- tion im Mai 1945 drei deutsche Matrosen wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt zu haben, sprach das Hamburger Gericht am Donnerstag die Urteile. Petersen wurde zu zwei, der ehemalige Vorsitzende des EKriegsgerichts Adolf Holzwig zu fünf, der ehemalige Vorsitzer Hans Faustmann zu zwei und der Angeklagte ehemalige Kapi- tänleutnant Sander zu zwei Jahren Gefäng- nis unter Anrechnung der Untersuchungs- haft verurteilt. Das Gericht erkannte gegen den früheren Oberstabsarzt Dr. Gerhard Busch eine Gefängnisstrafe von einem Jahr ebenfalls unter Anrechnung der Unter- suchungshaft. Der ehemalige Kapitänleut- nant F. Karl v. Dresky und der frühere Fregattenkapitän Max Schultz wurden frei- gesprochen. Göbel für ostdeutschen Rat Hannover.(DENA). Die Bildung eines ostdeutschen Rates neben dem westdeut- schen Bundesparlament ist eine der vor- dringlichsten Forderungen der„Tatgemein- schaft freier Deutscher“ erklärte der geist- liche Rat Georg Göbel vor Pressevertre- tern in Hildesheim. Der ostdeutsche Rat müsse durch eine Urwahl geschaffen wer- den und solle die Interessen der deutschen Ost vertriebenen wahrnehmen. Das Pro- blem sei bereits vor längerer Zeit mit west- deutschen Politikern und ausländischen Persönlichkeiten erörtert worden. „Friedenstag“ der Ostzone Berlin. DENA) Das Präsidium des „Deutschen Volksrates“ der Ostzone und die Mitglieder der„Deutschen Friedens- delegation“ auf dem Weltfriedenskongreg in Paris traten am Donnerstag zusammen, um den sogenannten deutschen Friedenstag der Sowietzone am 1. September vorzu- bereiten. Das Präsidium verabschiedete ein Manifest an das deutsche Volk, demzufolge Arn 1. September in allen 12 000 Städten und Dörfern der sowjetischen Zone uImachtvolle Demonstrationen für den Frieden“ stattfin- den sollen, auf denen Vertreter der Par- teien der Sowjetzone und auch der West- zonen sprechen werden. Es ist vorgesehen, an diesem Tage wie am 1. Mai eine öffent- liche Arbeitsruhe zu verkünden und den eee, auf den 2. September zu ver- schieben. Gegen Wahleinschränkungen f Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Landesvor- sitzende der CDU in Württemberg-Baden Wandte sich in einem Schreiben an das Büro der Ministerpräsidenten gegen die im Wahlgesetz enthaltene Beschränkung, der- zufolge die Wähler nur innerhalb ihres Landes abstimmen können. Beispielsweise sei es in den beiden Landesbezirken üblich, Während der Ferienzeit in den Schwarzwald oder die bayerischen Berge zu daß zahlreiche Personen dieser Bestimmung zufolge nicht von ihrem Stimmrecht Ge- brauch machen könnten. Von einer ein wand frei durchgeführten Wahl könne daher keine Rede sein. Alle Kräfte für die deutsche Einheit Jakob Kaiser sprach im Rosengarten Mannheim.(-cke-Eig.-Bericht) Die CDU begrüßte gestern abend im Rosengarten in einer Wahlkundgebung seit längerer Zeit zum erstenmal wieder den ehemaligen Vor- sitzenden der CDU, der Ostzone, Jakob Kaiser, der in seinen ersten Worten be- stätigte, daß es höchste Zeit für inn gewesen sei, wieder einmal nach Mannheim zu kommen. Er machte seine Zuhörer darauf aufmerksam, von ihm nicht zu erwarten, daß er sich der Sprache bediene, die im Wahlkampf gebraucht werde. Die Bevölke- rung hätte die Art der Wahlkampagne mit Bitterkeit wahrgenommen. Einigkeit, Recht und Freiheit hätten das Motto sein sollen, denn niemals sei Deut- schland von ihrer Verwirklichung so weit entfernt gewesen wie gerade heute. Die in der Ostzone verkümmerte Freiheit und die auch im Westen nicht immer anzutreffende freiheitliche Gestaltung der Politik sollten die Parteien zur Würde nehmen. Es sei ein peinigender Eindruck für das Volk, wenn sich die eigenen Landsleute unter den Augen einer Besatzungsmacht gegenseitig „Zerfleischen.“ Tonangebend sei hierbei nicht die CDU, sondern die SPD. Für sie gebe es keine politisch Andersdenkenden, sondern nur Feinde. Für sie sei die CDU die Vertre- terin einer fünften Besatzungsmacht, und zwar der Kirche. Was solle man davon hal- ten, wenn Kurt Schumacher in Köln davon rede, er betrachte Konrad Adenauer Als nicht existent, oder als Symptom einer Klasse, die politisch bankrott sei? Dies sei Ungefähr der Ton, mit dem Hitler während des Krieges über Churchill gesprochen habe. Deutschland stehe kurz vor einer staat- lichen Neuordnung. Es gäbe 17 Länder, von denen nur elf handeln könnten. Ueber den fünf Ländern der Ostzone läge der Druck und die Lähmung einer neuen Dik- tatur. Was bedeutet die Besatzungspolitik für die staatliche Existenz Unseres Volkes? 1918 sei lediglich drei Monate für die Neu- schaffung des Staatswesens benötigt wor- den. Nach dem zweiten Weltkrieg seien vier Jahre zur Schaffung der Grundlagen nötig gewesen. Die Demontagen seien kein Bau- stein für die Sicherheit sondern bildeten höchstens die Barrikaden auf dem Wege zur europäischen Solidarität. Auch Frankreich solle begreifen lernen, daß eine europäische Solidarität nicht dadurch entstehe, indem man Deutschland als Niemandsland be- handele. Die staatsrechtliche Zugehörig- keit der Saar zu Deutschland sei für jeden Deutschen eine Selbstverständlichkeit. Seine Auseinandersetzung mit der Poli- tik der SpD und ihrem Verhalten beim Kampf um die Freiheit in der Ostzone gip- kelte in der Forderung, alle Kräfte auf das Ziel der Wiedervereinigung West- und Ost- deutschlands zu konzentrieren. Es dürfe kein Zweifel darüber bestehen, daß der westdeutsche Kernstaat den Schwerpunkt im Kampf um die Einheit zu bilden hätte. Wenn der Westen den Osten nicht mit Lei- denschaft umklammere, würden uns die Deutschen in der Ostzone eines Tages zur Rechenschaft ziehen. Es dürfe nicht bei dem Schrei nach der Wiedervereinigung bleiben, sondern es müsse die erste Aufgabe des Bundes sein, aktiv dafür einzutreten. Nach einer abschließenden Darstellung der Wirtschaftspolitix der CDU sagte Kai- ser, es bleibe das erfreulichste Ergebnis der Nachkriegszeit, daß nach 400 jähriger Tren- nung die Christen beider Konfessionen auf politischer Ebene eine Einheit geschaffen hätten. Nie sei die Sammlung aller Chri- sten in Europa so sehr geboten gewesen, wie bei der jetzigen Ausein andersetzung mit dem Bolschewismus. 5 verreisen, 80 Hiroshima- eine Mahn Hiroshima.(UP) In einer aus Anlag vierten Jahrestages des Abwurfs der. Ah bombe über Hiroshima für die United D5 geschriebenen Erklärung stellt Sninzo ff ma i, der Bürgermeister der Stadt Hiro ma, fest, daß jeder, der dieses Fre erlebt habe, auch heute noch zutiefgt schüttert sei, wenn er sich dieses 6, Aug des Jahres 1945 erinnere. Er stellt Frage, ob die Menschheit das Recht b derart schreckliches noeh ein mal zuzulassen? Hamai will nicht d jenigen für dieses schreckliche Ereignis el antwortlich machen, die diese Waffe 40 wendeten, sondern er prangert alle Kral an, die dafür verantwortlich sind, dag überhaupt Kriege geben kann und mein daß die Atombombe nur ein logisches 1 gebnis der modernen Kriegführung Sei. Di Bürger Hiroshimas, die dieses Furchtdan Ereignis überlebten, haben— 80 bet Hamai— das Bedürfnis, der Weltöfkent lichkeit zu sagen, daß ein neuer Krieg 25 Untergang aller Kultur und zur Zerstörm der Menschheit selbst führen müsse. Solange jedoch das Wettrüsten anhült, bleibe auch die Kriegsgefahr bestehen, Keine Macht der Welt dürfe aper gla daß nur sie allein so schreckliche Walt wie die Atombombe besitzt. Für Menschheit würde in einem neuen Krit ein orientalisches Sprichwort Wahrhe werden, das besagt, daß die beide Tiger sterben müssen, die gegen einander kämpfen. Der Bürgerme! ster von Hiroshima appelliert schließlich die Weltöffentlichkeit und fordert, daf g fried- und freiheitsliebenden Menschen mil helfen sollten, eine wirklich demokratiz Gesellschaftsordnung zu schaffen, denn nit sie könne den Frieden bewahren. f Weltregierung und die Abschaf. kung aller eigenstaatlichen Ar! meen müsse das Ziel sein, Die Uebel. lebenden von Hiroshima geloben schlieglich aus den Ruinen ihrer Stadt t ine Stadt 005 Friedens zu errichten. Ein neuer Bundestagskandidat: Heinrich August Graebner In der Ausgabe vom 23. Juli haben 9 unsere Leser mit den acht Kandidaten de Wahlkreises Mannheim-Stadt und Mannhem und Währungsgeschädigten“ erweitert por den. Nachfolgend stellt sich der von de „Notgemeinschaft“ für den Stadtkreis Maus heim nominierte Kandidat, Heinrich Augug Graebner, mit Lebenslauf, Photo un Namenszug vor. GD. Red.) Das Frankenland ist meine Geburtstel mat. In dem Städtchen Lichtenfel am Main erblickte ich am 17. Juli 1804 d Licht der Welt. Nach dem Volksschulbesüd ließ mir mein Vater eine sechsjährige hum. nistische Bildung am Gymnasium in Coburg zuteil werden. Hierauf folgte eine praktiscie Vorbereitungszeit für das Studium als Ele. troingenjeur, das durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges unterbrochen, später wieder aufgenommen und 1922 an der In. genjeur-Schule Ilmenau in Thüringen m gut bestandenem Examen beendet wurde Ich wurde zunächst Geschäftsführer eine kleinen gips verarbeitenden Werkes in Baum. berg, erlebte die Inflationszeit mit ihren dt Sparvermögen und fast den gesamten Mittel- stand vernichtenden Folgen und fing a, mich für volks wirtschaftliche Zusammen- hänge in ihrer Abhängigkeit vom Parteige triebe zu interessieren. Die ersten kleinen schriftstellerischen Arbeiten entstanden der Folgezeit. Ich nahm lange Jahre 111 feste Anstellung mehr an und h mich mit technischen Vertretungen, 1 7 Partei-Programm schien mir ganz See mich dafür voll einzusetzen uud so blieb! bis heute parteilos. 5 Vor mehr als acht Jahren führte 3 eine Geschäftsreise nach Mannheim 7 wurde eine Liebe auf den ersten BI f meine neue Wahlheimat War Keine Hier glückten mir auch zwei Hrlnde und zwischendurch kamen einige schr 5 stellerische Arbeiten zustande, die mit 95 schreitender Zeit zu meiner eigenen 2 raschung eine Hinneigung zum— Hu erkennen ließen. 105 1946 hatte ich Gelegenheit, beim 1 kanischen Roten Kreuz eine gehobene 5 tion zu bekleiden. Die hierbei e sprachlichen Erfahrungen benützte ich in 11 letzten Jahren, um mich im Hiemete ig⸗ deutschen Wirtschaft auf eee 15 lisch zu spezialisieren. Dabei blieb mir Be- nügend Gelegenheit, durch sorgfältiges t= obachten unseres gesamtdeutschen 1 8 schen Lebens die Unmöglichkeit zu 1 91 nen, das 15 Millionen Kriegsgesch men aller Richtungen jemals auch nur e erträglichen Teil ihr Recht finden kö wenn nicht eine wahre Volksbewentt tees überparteilicher, breiter Grundlage ch be⸗ Ziel anstrebt. Deshalb erkläre ich acer reit, für die Notgemeinschaft zu kandi MORGEN Wenn über stiller Heide Wenn über stiller Heide Des Mondes Sichel schwebt, Mag lösen sich vom Leide Herz, das in Leiden bebt. 0 0 Das Ewige ist stille, stelt d Laut die Vergänglichkeit; 175 7 Schweigend geht Gottes Wille mite ch Ueber den Erdenstreit. eignis ver 5 Wake gz In deinen Schmerzen schweige! Tritt in die stille Nacht! Das Haupt in Demut neige; Bald ist der Kampf vollbracht. Wenn hinter dir versunken, Was Ohr und Auge bannt, Dann hält die Seele trunken Das Firmament umspannt. Wilhelm Raabe 9 im Jugendheim Neckarzimmern: „Oekumenisches Wiederaufbaulager“ in der Zeit vom 29. Juni bis 13. August f peilen im evangelischen Jugendheim in Neckarzimmern deutsche und amerikanische studenten und Jugendliche zu einem öku- i menischen Wiederaufbaulager“. Das schöne eim im Wald, nur wenige Minuten von der alten Götzenburg„Hornberg“ entfernt, el st eines von drei Lagern, die amerikanische LCäaste beherbergen; die andern Lager befin- iu den sich bei München und bei Lübeck. Es verdient besonderer Erwähnung, daß es sich bei diesem Lager nicht etwa um eine Freizeit“, sondern um ein regelrechtes „Aufbaulager“ handelt. Und daß es diesen damen zu Recht trägt, beweist die Arbeit, die dort täglich geleistet wird: während der Morgen der Bibelarbeit und der theologi- b schen Diskussion gewidmet ist, stehen die deutschen und die Gaststudenten jeden Nachmittag fünf Stunden, auch wenn ge- legentlich die Sonne unerbittlich durch den Buchenwald brennt, an einer Arbeitsstätte, um eine Kapelle fürs Jugendheim aufbauen uu helfen. Diese Jugend da oben in dem wunder- schönen Waldheim beweist, daß zu einem gläubigen Menschen durchaus nicht der Griesgram gehört, sondern daß er dennoch oder gerade deshalb fröhliches Weltkind ein kann und mit den Kameraden jung zein will wie jeder andere, nicht christlich gebundene“ Mensch auch Enno Lohrmann und Dick Wukasch, die beiden amerikanischen Leiter des Camp, Wissen als Theologen viel von dem kirch- llchen Aufbau drüben zu erzählen, der eine ganz andere Entwicklung genommen hat, ie unser deutsches„Lutherland“, Viele e darunter Landesbischof Bender, be- ren Ar. e Weber a Stadt d Lagerleiter. Pfarrer Hoffmann Neckarzim- mern), den Gästen unsere kirchliche Situ- ation klarzumachen, So ist geistige und kör- perliche Arbeit in einem Miteinander und füreinander aufs Sinnvollste und Frucht- barste eingeteist Ob sie nun in deutscher oder englischer Zunge sprechen ob sie The- dlogen, Philologen, Physiker sind, sie be- mühen sich gemeinsam mit dem deutschen Abschied von Landesdirektor Zimmermann Prominente Persönlichkeiten aus Stadt und Staat gedachten in warmen Worten des Verstorbenen Staatsbegräbnis für Landesdirektor Gu- stav Zimmermann gestern vormittag im Hauptfriedhof. Vor dem Eingang zum Kre- matorium steht der mit einer schwarz-rot- goldenen Flagge bedeckte Sarg, neben dem vier Landespolizisten Wache halten. Die Säulen und Pylone tragen schwarzes Tuch, und ein Meer von Blumen, Kränzen und Grünpflanzen säumt den Stufenaufgang. Ueber der großen Trauergemeinde aber liegt noch das große Wort des Pfarrers, Vikar Dr. Hirschberg, das er als Losung dem Tage gab:„Meine Zeit steht in Dei- nen Händen“. Die große Teilnahme der Bevölkerung zeigt, daß sich der verstorbene erste stell- vertretende Präsident des württembergisch- badischen Landtags sich nicht nur in die Herzen seiner Mitmenschen hineingelebt, soridern weit mehr noch hineingeliebt hat, Während die Anwesenheit zahlreicher pro- minenter Persönlichkeiten des kommunal- und staatspolitischen Lebens die Achtung Widerspiegelt. die ihm von höchster Stelle als Verwaltungsbeamter und Politiker ent- gegengebracht wurde. „Der Tod hält Ernte unter den politi- schen Persönlichkeiten unseres Landes“, sagte Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier zu Beginn seiner Traueransprache, „In rascher Folge nehmen wir von verdien- ten Männern Abschied. Die Nachkriegs- jahre scheinten nicht doppelt zu zählen, son- dern drei- und mehrfach. In ihrer körper- licher Widerstandskraft geschwächt, seien die deutschen Nachkriegspolitiker Aufgaben gegenübergestellt, die ihnen alle Kräfte abverlangten, und eine schier grausam zu nennende Welt von Mitbürgern neige dazu, die Sisyphusarbeit dieser Männer gering zu schätzen. Sie sehe nicht, daß Menschen von der Art Zimmermanns sich verbrauchten im Kampf gegen Not und Elend, das andere verschuldet haben. Der Verstorbene habe seine schicksalhafte Bestimmung erkannt und sei ihr nicht einen Augenblick aus dem Weg gegangen. So sei er zu einem treuen Wegbereiter und genossen unseres neuen Staatswesens geworden Von Anfang an sei er„mit dabei“ gewesen und in jedem Sta- dium entweder als Mann der Verwaltung oder der Politik hervorgetreten Während er„bei uns auf Zustimmung gestoßen sei, habe ihm der„andere Teil“ Aufmerksam- Laien, das tragende Der missionarische Auftrag der „Wir wollten die Türen und Fenster der Kirche weit aufstoßen hinein in die Welt, wir wollten als Laien endlich zum Handeln kommen“ Diese Worte des Präsidenten Dr. von Thadden-Trieglaff auf der Ab- schlußkundgebung der Deutschen Evanige- lischen Woche in Hannover charakterisieren treffend Sinn und Aufgabe dieser einzigar- tigen Laienkundgebung der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sie war ein Appell an die Laien, ihren Christenstand in der evangelischen Kirche ernst zu nehmen und innerhalb der Gemeinde die aktive Position einzunehmen, zu der sie nach apostolischer Lehre berufen sind. Mit der Erfüllung die- ses missionarischen Auftrages soll keine Frontstellung gegen die Pastoren bezogen und kein Herrschaftsanspruch der Nicht- theologen erhoben werden. Wie Bischof Lilje in seiner Ansprache über alle deut- schen Sender betonte sollen die Leien als das tragende Element der Kirche und das natürliche Gegengewicht zur kirchlichen Organisation zu aktiverer Mitarbeit in den Gemeinden und zum Erlebnis der brüder- lichen Gemeinschaft untereinander aufge- rufen werden. 25 Von diesen lebendigen Impulsen waren auch die Entschließungen und Kundgebun- gen des Kirchentages an die Oeffentlichkeit getragen. Die Botschaft für den Frieden appelliert an die christlichen Brüder in aller Welt mit den deutschen Laien für ei- nen dauernden und gerechten Frieden zu arbeiten, der die lähmende Angst von der Menschheit nehmen und dem deutschen Volke die Möglichkeit bieten soll, sich wie- Ein Zirkus roman mühen sich sich selbst im toleranten Geist au erziehen und den Anfang zu machen zu der Jugend, die alle Gegensätze mit der Kraft ihres Herzens beiseite schafft, um die Brücke zu einer anderen Welt zu werden. . Drei internationale Kongresse . im Heiligen Jahr Anläßlich des Hl. Jahres werden in Rom internationale Kongresse stattfinden. um internationalen Missionskongreß wer- den 10 000 Delegierte aus zahlreichen Län- dern erwartet. Der Kongreß wird vom 4. bis September abgehalten. Gleichzeitig fin- det ein internationaler Kongreß der Kran- e kenschwestern und der sozialen katholi- Cob dden Hilksterätte statt. Schließlich ist vom 51 5 N bis 18. September 1950 eine internationale 8 Her legung der sozialen Hilfswerke geplant. 1 C αον später der In. en mi wurde reines Bam ren die Mittel- ing an, mmen- irteige⸗ Elen f den in it 35. Fortsetzung Kein 1 Sie blickt auf. Ueber den Zirkushof eignet 780 langsam ein schwerer Trak- ieb ich 15 gekrochen und hat einen großen ohnwagen im Schlepptau— kommt heran, mich 7 näher, rangiert dann den Wagen . en Gordons Wohnwagen und dem Blick all ein. Futta stellt die Arbeit aus den unden. zenden und springt eilig und begeistert die ungen 25 Verandatreppe hinab. Das ist ein chritt chtstück von Wagen. kunkelnagelneu. t fort 5 ein Märchenschloß hat sie noch nie ſeber⸗ sehen. ee sie auch schon beim Zirkus Humor allen n besieht sie sjch ihn von imer. 50 Acht Meter lang, gut zweieinhalb Meter Pos. beit, mit schönen großen Fenstern, die keine menen j en haben, sondern richtige feine Roll- in den feloussen, der Wagen ist mit hellgebeizten e der endrettern verkleidet. blitzblank fun- Eng- dogg, 8 runden Köpfe der Messingnägel ir ge- 8 Summibereift sind die niedrigen 8 Be adler— das ist ein Wagen! Aber wem politi⸗ art er? Sicher dem neuen Stallmeister, ken- dne würde der neue Wagen nicht in diese ädigte 1 e rangiert worden sein. Aber das muß einem 8 anz sonderbarer Gentleman sein, der nnen Mat d mit allen Traditionen. sonst schun- 2 perde doch gerade die Stallmeister mit den liese erbotensten Zigeunerwagen durch die Sai- n be- don. eren, Plötelich dann fühlt sie, daß sie nicht allein ist, daß dicht neben ihr jemand steht und atmet und sie ansieht. Sie wendet den Blick: da steht ein Püppchen neben ihr, ein wunderhübsches Mädchen, eine kleine Mär- chenprinzessin, in leuchtend weißen, ge- stärkten Batist gekleidet wie ein Backfisch aus Mayfair, aber es ist kein Kind mehr, die großen, schwarzen Augen blicken wissend und klug, tief hängt der Knoten des schwar- zen Haares in den schmalen Nacken, die weißen Hände, in denen am schwarzen Samtband ein breiter Florentiner aus wei- gem Panamastroh schaukelt, tragen schwere und kostbare Ringe, die kleinen Füße stecken in Pumps mit sehr hohen Absätzen Die schöne Fremde sieht vutta belustigt an, dann lacht sie und zeigt ihr einen Schlüssel:„Nun soll ich den Wagen aus- packen und in Ordnung bringen, hat mein Mann gesagt. Was der sich so denkt— ich habe keine Ahnung!“ Vutta blickt ungläubig auf den gestärk⸗ ten Batist, der wie eine zarte Wolke die schmale Figur umschmeichelt. Dann sagt sie und streckt der Fremden die Hand ent- gegen:„Ich heiße Lutta Mansfield Mein Mann ist James Gordon, der Schulreiter Gewiß seid ihr die neuen Stallmeister, die wir erwarten, ja?“. Das weiße Mädchen nimmt die Hand, knixt übermütig wie ein Schulairl, lacht belustigt:„Oh, was mich betrifft, ich bin keit und Beachtung geschenkt.„Er ging den Weg mit uns im gleichen Schritt und Tritt als guter Kamerad.“ Zimmermann habe über reiche gemeinde- und staats- politische Erkenntnisse verfügt und sich besonders für das Verfassungsrecht interes- siert. Als Teilnehmer an den Verhandlun- gen im Farlamentarischen Rat sei er davon überzeugt gewesen, daß es nicht g nüge, passende Formulierungen für das Grund. gesetz gefunden zu haben, sondern daß man auf die Höhe schauen sollte, die die in der Bonner Verfassung niedergelegten Pa- ragraphen anwendeten. Der Tote sei ein Mann des Verstandes mit überragender Sachkenatnis gewesen, aber trotzdem habe er auch ein warmes Herz und einen offenen Sinn für alles, was schön und gut war, besessen. Diese seine innere Haltung habe ihn zu einer Sozialpolitik geführt, die ihn veranlaßt habe, sich der Bedrängten und Schwachen anzunehmen, wo und wann es ihm immer nur möglich gewesen sei„Er hat der Gerechtigkeit nachgejagt und ihre Krone errungen!“ Schöner könne ein Mensch am Ende seines Lebens nicht 22 rühmt werden. Nicht die Theorie habe ihn zu der Forderung der Ausweitung der angefangenen Entwicklung auf das ganze Land Württemberg-Baden geführt, sondern seine praktische Arbeit für diese Entwick⸗ lung. Denn nichts führe die Menschen mehr zusammen als das gemeinschaftliche Ringen um eine gemeinsame Aufgabe, aus dem der Zwang zur Sachlichkeit geboren werde. Und darin liege für alle, die weiter gehen wollten, die innere Zuversicht auf eine trotz Streit und Kampf mögliche End- lösung. Im Anschluß an seine Rede widmete der Ministerpräsident dem Toten den Kranz der Regierung des Landes. Finanzprasident und stellvertretender Landesdirektor Dr. Amend bedauerte, daß zum zweiten Male in diesem Jahre das nordbadische Volk an der Bahre seines Landespräsidenten stehe. Zimmermann sei ein Mann gewesen, den man in der Antike „eine blütenweiße Seele“ genannt haben würde. Er habe sich verzehrt in dem Be- streben, die Sorgen und Nöte anderer Men- schen zu mildern oder ihnen abzuhelfen. Die Wahrheit habe er geliebt und die Lüge gehaßt. Ueberwältigende Herzensgüte und verständnisvolle Wärme— das seien die Element der Kirche Deutschen Evangelischen Woche der in der Gemeinschaft der Völker zu be- Wegen. Die gleiche Bereitschaft zu gemein- samer Arbeit kommt in dem Wort an die katholischen Brüder zum Ausdruck. Wie der Berliner Bischof Dibelius ſene Staats- männer unchristlich nennt, die die Verant- wortung für die Vertreibung von 14 Millio- nen Menschen aus ihrer Heimat tragen, 80 Protestierte der Arbeiterführer Seger gegen die Vorenthaltung eines Friedensvertrages, gegen die Demontagen und gegen die Zu- rückhaltung der Kriegsgefangenen als un- christliche Mittel. Er richtete zugleich die ernste Mahnung an die Arbeiter, nicht wie⸗ der den„reaktionären“ Gedanken in sich abgekapselter christlicher Gewerkschaften aufzugreifen, sondern als Christen in der Einheitsgewerkschaft zu wirken und die innere Freiheit des Christenmenschen vor- zuleben. Bemerkenswert war, daß in den Fach- versammlungen des Schlußtages die evange- lischen Erzieher sich in der Frage der Schule zur lebendigen Zusammenarbeit von Kirche und Staat bekannten und die Konfessions- Schule alter Art ebenso ablehnten wie die Allmacht der Staatsschule, die besonders in der Ostzone klar zutage trete. Sie sprachen sich einstimmig für eine christliche Schule aus, Wobei die Kirche die erforderlichen Maßnahmen für die Ausbildung vollwer⸗ tiger christlicher Lehrer einleiten müsse Schließlich wurde ein Ausschuf für evange. lische Publizistik ins Leben gerufen, der der Zersplitterung im evangelischen Pressewesen Einhalt gebieten soll. (CND) bestimmt kein Stallmeister. Mein Mann, ja, ich glaube, er sagte einmal. dag er in diesem Engagement mehr Verpflichtungen hätte, als nur seine Tiger vorzuführen. I am May Newhouse!“ Newhouse— Neuhaus— Tiger- Robby —— Robby Neuhaus kommt! Wie gut ist es, wenn einem die pralle Mittagssonne ins Gesicht scheint, daß man blinzeln und Gri- massen schneiden muß— wer will einem da ansehen, daß einen ein Name mitten ins Herz trifft Luttas Gedanken tanzen Robby kommt: zuerst ist das heiße, alles über- quellende Gefühl der Freude in ihr. sie hat ihn 80 lange nicht mehr gesehen, Robby gehört zu ihr, und untrennbar zu den Träu- men ihrer Jugend, dann ist es wie Trauer und wie Schmerz: ach, Robby, wenn diese kleine, süße Märchenprinzessin deine Frau ist, dann wirst du mich wohl kaum noch snsehen, und dann kommt wieder die Freude hoch: oh Robby, wenn du nun Stall- meister wirst, an dir werde ich eine gute Hilfe haben, du wirst mir das Leben nicht noch schwerer machen, du wirst mir be- hilflich sein, wo du nur kannst, auf dich kann ich zählen! Rasch und lächelnd wendet sie sich wie- der dem weißen Mädchen zu:„Aber das ist ja eine große Freude für mich. Eine wun⸗ dervolle Ueberraschung. Robby Neuhaus kommt, wir müssen gute Freunde werden, May!“ Die schwarzen Augen glitzern miteins Wach und mißtrauisch:„Sie kennen Robby?“ „Aber gewiß!“ lacht Vutta.„Wir waren künf Jahre lang zusammen, er war Raub- tierpfleger, und ich war den ganzen Tag bei ihm, im Stall und bei den wilden Tieren. Gott, wir waren so jung, May, er war da- heim fortgelaufen, war knapp sechzehn, lch War knapp elf Jahre alt. Er schwärmte von Tigern, ich von Leoparden, wie so Kin- mokratischen Ordnung Grundzüge seines Charakters gewesen.„Er kannte keine Unterschiede und war uns allen Freund.“ Stets habe er die Verstän- digung gesucht— nicht nur von Mensch zu Mensch, von Partei zu Partei und von bringen Gustav Zimmermann den letzten Gruß von den Bergen des Schwarzwaldes!“ Bürgermeister Jakob Trumpfheller im Namen der Stadtverwaltung und Stadtrates gab des der tiefen Trauer der Foto: Leix Ministerprũsident Dr. Reinhold Maier während seiner Gedenkrede beim Staatsbegräbnis für Landesdirektor Land zu Land, sondern auch von Deutsch- land zu Europa. Dann ergriff Landtagspräsident Kei! das Wort. Er schilderte den Werdegang des Heimgegangenen vom Journalisten über den Kommunal- bis zum Staatspolitiker. Seine Arbeit im öffentlichen Dienst seien ihm mit der Zeit zu einem Lebensbedürfnis geworden und alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Wirken im Dienste der Oef- fentlichkeit seien in seiner Persönlichkeit verkörpert gewesen. Zimmermann habe schon vor Jahrzehnten die Notwendigkeit der Vereinigung von Baden und Württem⸗ berg erkannt und habe sich immer als Träger der Idee eines südwestdeutschen Stsates ausgewiesen. In jedem Augenblick habe das praktische Leben aus ihm ge- sprochen, in dem er selbstlos aufgegangen Sei. Sozialismus sei gewesen, wie auch das Prinzip einer de- in ihm lebendig Die soziale Ethik der chrisi lichen Lehre sei in seiner Persönlichkeit verschmolzen gewesen mit dem Bedürfnis, den Schwachen und Armen beizustehen Frei von hemmenden Doktrinen habe er sich stets als ein guter Kamerad bewährt, dessen sonnige Menschlichkeit ihm auch die Achtung der anders Gesinnten errungen habe. 5 geworden sei. In Verbundenheit, wie sie zwischen dem badischen Ober- und Unterland immer be- standen habe,„teilen wir— wenn auch gegen unseren Willen durch Landesgren- zen auseinandergerissen— Freud und Leid“, führte anschließend Staatspräs:dent Leo Wohle b aus.„Wir sind gut zueinan- der gestanden und Meinungsverschieden- heiten ließen in mir nie einen Zweifel an der Hilfsbereitschaft und der vornehmen Gesinnung meines Kollegen aufkommen.“ Der südbadische Staatspräsident erinnerte dann an ein sokratisches Wort, das— S0“ weit er sich erinnere— Zimmermann am Grabe Dr. Heinrich Köhlers ausgesprochen habe und nach dem das Verscheiden aus dieser Welt sehr wohl der Eintritt in das wirkliche Leben darstellen könne— eine Hypothese der„Alten“, welche die christ- liche Religion zur Gewißheit mache.„Wir der sind, Sie wissen es, May. Aber dann schaffte er es doch schneller und einfacher als ich und fuhr nach Indien. Aus Indien hat er mir drei Leoparden geschickt, meine drei besten Tiere, meine Lieblinge.“ „Drei Leoparden hat er Ihnen ge- schenkt?“ fragte May gedehnt. Lutta sieht sie überrascht an.„Gewiß, ja, drei Leoparden. Wußten Sie das nicht, hat er Ihnen nie davon erzählt?“ „Niemals! Kein Wort!“ sagt das weiße schöne Mädchen mit häßlich bösem Mund. Kein Wort mehr ist nötig, Lutta sieht klar, Vutta weiß alles. Ach, Robby, also auch du, also auch du. Robby, wie dumm sind wir beiden gewesen, Robby, wie trau- rig sind wir heute daran lach bin nicht Zlücklich geworden, und du bist es nicht. Armer Robby, lieber Robby— aber jetzt kommen wir ja wieder zusammen, und wir wollen uns helfen, Robby, trotz alledem und allem wollen wir uns helfen.— Was gehen uns die fremden Leute an, Robby, mein Mann, deine Frau, wir zwei, wir werden zusammenhalten!— Da lügt sie schon, glatt, geläufig und mit lachendem Mund:„Das sieht ihm ähnlich, So recht ähnlich sieht ihm das wieder mal. O May, Sie werden noch Ihre Plage haben mit diesem Mann. Und wenn Sie noch kei- nen Hamburger kennengelernt haben vor ihm, dann treibt er Sie gewiß nochmal zur Verzweiflung. Ich Hab's leichter gehabt. mein Vater war der gleiche Schlag Mann wie Ihr Robby. Aber Sie kennen ihn ja doch sicher schon gut. Geheiratet hat er Sie, aber hat er Ihnen schon einmal richtig gesagt, daß er Sie liebt? Gewiß nicht, nicht wahr, das bringt kein Mann von der Was- serkante fertig! „Ja, ja, so ist es!“ sagt May, schnell überzeugt und ihren Argwohn rasch ver- gessend.„‚Genau so ist Robby! Ich weiß noch heute so gut wie nichts von ihm und ihm gleich Humanität Gustav Zimmermann. Mannheimer Bevölkerung Ausdruck. Des Landesdirektors Tod sei für seine Heimat- stadt ein großer Verlust. Schon in jungen Jahren habe Zimmermann wichtige Funk- tionen des öffentlichen Lebens inne gehabt und m Ringen um bessere Arbeitsbedin- Zungen, Freiheit, Demokratie und Sozia- lismus sei er immer in vorderster Linie gestanden. Seine wertvolle Mitarbeit habe ihm das Vertrauen aller Parteien erwor- ben, und aller Ueberwachung zum Trotz sei er auch während des Dritten Reiches sener hohen Idealen treu geblieben. Selbst als er nach kurzer Tätigke.t als Beigeord- neter im Mannheimer Stadtrat in die Lan- desregierung berufen wurde, sei er seiner Wahlheimat noch treu geblieben und für die Interessen der Industrie- und Handels- stadt Mannheim stets eine große Hilfe ge- Wesen. In bewegten Worten sprach Trumpf heller von dem engen freundschaftlichen Verhältnis zwischen ihm und dem Verstor- benen. Er schloß mit dem Gelöbnis:„Seine Heimatstadt wird den teuren Toten nie ver- essen.“ Als letzter Redner betrat dann Erwin Schoettle, Landesvorsitzender der So- zialdemokratischen Partei, das schwarz- betuchte Rednerpult. Er überbrachte die Beileidsbezeigung Dr. Schumachers ung des SPD-Landesvorstandes. Die soziali- stische Haltulig Zimmermanns sei nicht doktrinär gewesen, sondern ein Bekenntnis seiner Einstellung zum„lebendigen Leben“ So habe er sich im Kreis der SPD immer als kluger Ratgeber, als ein Mann des Aus- gleichs und der Verständigung hervor- getan. Sein Gedächtnis werde in seinen Taten weiterleben, die er im Namen der Gerechtigkeit in stiller Arbeit vollbracht habe. rob. Atlantikflug für die„Stadt des Kindes“ Der italienische Pilot Giovanni Brondello wird Mitte August mit einem einsitzigen Sporiflugzeug einen Atlantikflug von Lissa. bon nach New Vork antreten. Der Pilot will in Amerika die erforderlichen Mittel für den Bau einer„Stadt des Kindes“ sam- meln, in der Tausende von italienischen Kriegswaisen untergebracht werden sollen. seinem früheren Leben. Als wir von Indien nach Europa fuhren, hatte er keine Zeit für mich: vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hockte er bei seinen Tieren. Dann kamen wir nach London, Robby suchte sich seine Tiger aus, mietete ein Landhaus in Kent bei Maidstone, kaum vier-, fünfmal sind wir miteinander in London ausgegan- gen, dann hat er sich dort vergraben mit seinen Tieren, und es war genau so auf dem Schiff: vom frühen Morgen bis in die späte Nacht war er mit seinen Tieren zusummen. Immer nur seine Tiger, seine Tiger— für Sie schweigt jäh, und ihr junger Mund ist wiederum häßlich und böse. Dann lacht sie, spöttisch und Wwegwerfend:„Den Schlüs- sel hier hat er mir gegeben, ich möchte den Wagen in Ordnung bringen. Ich habe das Vehikel ein einziges mal von innen gesehen, als Robby, nach dessen Angaben es gebaut ist, es abgenommen hat, ich habe keine Ahnung, wie man Ordnung in so'n Ding hineinbringen soll!“ „Ich helfe Ihnen, May!“ sagt Vutta rasch und winkt zwei Stallburschen, die gerade aus dem Zelt kommen und Umschau nach einem sicheren Ort halten, an dem man mal in Ruhe seine Zigarette rauchen kann. Unter dem Wagen hängt der Verandaboden, er wird rasch hervorgeholt, eingehängt, im Kellerkasten finden sich zwei kurze, starke Eisenrohre, auf welche die äußeren Ecken der Plattform gelegt Werden, die Treppe wird aufgestellt, das Geländer hochgeklappt, mit ein paar Griffen sitzt das Sonnensegel und wölbt sich, grünweiß gestreift, über den nun schattigen Platz.— Maß) sieht mit of- fenem Munde zu, die beiden Arbeiter trollen sich vergnügt: das ist ein Wagen, Ponner- wetter ja es wird Zeit, dag man vorwärts kommt, mit dem Wagen und mit dem Püpp- chen darin— wer möchte da nicht Stallmei- ster sein?- nichts anderes hat der Mensch Interesse.— * V 5 88 5— 3 8 0 1 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Ferienfreude duch ohne Reise Wo wollen die großen Handschuhe mit den kleinen Fäusten hin? Ein Schnappschuf aus einem der vielen örtlichen Ferienlager, die zur Zeit von den Wohlfahrtseinrichtungen in Mannheim durchgeführt werden. Die Schwestern ertranken Die naheliegende Vermutung, die bei- den am Dienstagnachmittag vermißten Schwestern Inge und Ursula Lerch aus Rheinau— wir berichteten gestern aus- kührlich darüber— seien beim Baden er- trunken, hat sich leider bestätigt. 5 Nachdem umfangreiche Suchaktionen mit Polizei-Spürhunden keine Erfolge ge- habt hatten, zog in den Abendstunden des Mittwoch ein polnischer Wachtposten die Leiche eines Mädels aus dem Flafen- becken I in Rheinau aus dem Wasser. Es war die Leiche der neunjährigen Inge. Gestern vormittag meldete dann die Kriminalpolizei Ludwigshafen die Ländung einer Mädchenleiche am Rheinufer in Höhe des Lagerhauses II. Es war Ursula. Beide Leichen weisen keine Verletzun- gen auf. In der Prosektur des Städtischen Krankenhauses erkannte die Mutter ge- stern nachmittag ihre beiden Kinder wie- der. Wie zwei Jungens aus Brühl angeben, haben sie die beiden Mädels außerhalb des Schiffwracks baden und untergehen 00 mu Kriegsgefangenen-Zertifikate erneut verlängert Nach einer Mitteilung des Süddeutschen Länderrats haben die Länder der Westzo- nen beschlossen, die Frist für die Anmel- dung von Guthaben-Bescheinigungen ehe- maliger Kriegsgefangener noch einmal bis zum 31. August zu verlängern. Bis dahin können folgende Bescheinigungen innerhalb der Länder zur Einlösung vorgelegt werden: 1. Military Payment Orders MPO— Braune Schecks), 2. Certificates of Credit CO, 3. Military Pay and Working Pay- Beschei- nigungen, 4. Certificats de Dépöt de Fonds, 5. Bescheinigungen über Minen- und Muni- tionsräumeinsatz in Norwegen und 6. Quit- tungen über abgenommene Wert- und Ge- brauchsgegenstände. In Württemberg-Baden ist für die Ent- gegennahme der Anmeldungen das Finanz- ministerium, Abwicklungsstelle für Kriegs- gefangenen-Guthaben, Stuttgart, Alexan- derstraße 112, zuständig.. Zinslose Darlehen für Spätheimkehrer Das Innenministerium sieht sich erneut veranlaßt, die Landrats- und Bürgermeister- amter darauf hinzuweisen, daß einer Ent- schliegung des Landtags zufolge die Spät- heimkehrer bei der Zuweisung zinsloser Darlehen zur Förderung des Bauwesens be- sonders berücksichtigt werden sollen, soweit die für 1949 vorgesehenen Mittel dies noch ermöglichen. 2. Wahlkaulender kür die Bundestagswahl CDU Freitag, 3. August,„Kaiserhof“, Secken- heim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Herbert Hester Vorsitzen- der der Jungen Union) sprechen. Samstag, 6. August, Lokal„Krone“, Wall- stadt, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Herbert Hester Vorsitzen- der der Jungen Union) sprechen. Sonntag, 7. August, Kindergarten Garten- stadt, 15 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Stadtrat Bartsch sprechen. KPD Freitag, 5. August, Lokal„Brück“, Neu- ostheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Willy Grimm spricht. Samstag, 6. August, Lokal„Rose“, Wall- stadt, 20.30 Uhr: Bundestagskandidat Willy Grimm spricht. DVP Freitag, 5. August,„Zum Pflug“, Wall- stadt, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Samstag, 6. August, Mannheim Rosen- garten 20 Uhr: Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maler und Bundestagskandidat Robert Margulies sprechen. 5 Sonntag 7. August, Lokal„Pflug“, Käfer- tal, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen.. Wohin gehen wir? Freitag, 5. August: Alster-Lichtspiele: Der unbekannte Sänger“; Capitol und Palast: „Affäre Blum“.. g 5 Samstag, 6. August: Alster-Lichtspiele 22.30 Uhr:„Der frohe Samstagabend“, mit Peter Igelhoff, Claire Schlichtung, Das„Fritzle“, Edith Rath, Lisa Kretschmar, Wohlmuth-Ter- zett; Morgenstern, Sandhofen, 20.830 Uhr: Kuban-Kosaken-Chor. — 7. (n- Trocken und —. Vo.iäeder wärmer Vorhersage bis Samstag früh: Hei- ter bis wolkig und trocken. Höchst- temperatur 24 bis 26, Tiefstwerte bis 13 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus Südwest bis Süd. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 4. August: Maxau 328(), Mann- heim 159(, Worts 92( 5) Caub 91(K 0% „Was ich als Bürgermeister tüte Vor kurzem berichteten wir über ein Preis ausschreiben bei den Handels- und Berufsschulen, bei dem sich die Unter- richtsverwaltung durch Stellung von zeit- nahen und ungebunden politischen Auf- satzthemen ein Verdienst in der Erzie- hung des jungen Menschen zum denken- den und bewußten Staatsbürger erwor- ben hat. Wir geben heute eine der preisgekrönten Arbeiten wieder. Der Auf- Satz Wurde von Elli Leis, Mannheim, Wei- denstraße 20, geschrieben. Die Preisträ- gerin ist 19 Jahre alt und besitzt Volks- und Gewerbeschulbildung. „Wäre ich Bürgermeister, so würde ich durch mein Beispiel in der Lebens- und Amtsführung meine Mitarbeiter und alle Bürger meiner Gemeinde aneifern, das höchste Ideal zu verwirklichen. Durch Ein- fachheit, Klarheit in allen Dingen, Höflich- keit auch jedem Menschen gegenüber, un- bedingte Gerechtigkeit und einen nie er- lahmenden Arbeitseifer ginge ich allen An- deren voran. 5 Meine ersten Mitarbeiter müßten ernste Männer vom besten Charakter sein, die sich schon bewährt haben und denen ich voll- stes Vertrauen schenken könnte. Sie müß- ten mir junge Kräfte heranbilden, welche der Gemeinde später zugute kämen. Vom höchsten Beamten bis zum jüngsten Lehr- ling würde ich die beste Arbeitsleistung verlangen, Ehrlichkeit und Unbestechlich- keit, Pünktlichkeit und Höflichkeit. Wer nicht zuverlässig und strebsam wäre, müßte gehen, aber für alle treuen Mitarbeiter würde ich bestens sorgen. Meine oberste Aufgabe wäre heutzutage der Wohnungs- bau. Hier wäre ich jedem vernünftigen Vorschlag und jeder Neuerung zugänglich. Von meinen Mitarbeitern auf diesem Ge- biet würde ich äußerste Anstrengung ver- langen, damit diese furchtbare Not bald be- hoben wird. Ich würde sorgen, daß sich die vielen Wohnungslosen selbst bemühen, ein Heim zu bauen, aber nicht wild, sondern zusammengefaßt im Plan unter Leitung der Gemeinde. Sie müßten durch ihre eigene Leistung von Arbeit, Beschaffung von eige- nem Geld und Zuschüssen vom Staat und vielleicht ihren Arbeitgebern mitwirken. Meine andere Sorge wäre die Schaffung von Arbeitsmöglichkeit für die Bewohner meiner Gemeinde. Industrie, Handel, Hand- werk und alle Gewerbe würde ich fördern, damit möglichst viele Einwohner Arbeit hätten und zugleich die Steuern und Ab- gaben der Gemeinde zugute kämen. Alle Möglichkeiten des Verkehrs zu Wasser, zu Lande und in der Luft würde ich meiner Gemeinde erschließen und keine Anstren- gung scheuen, hier führend zu sein. Das ist heute notwendig. Auf die Einnahmen mei- ner Gemeinde wäre ich sehr bedacht und würde sie immer zu vermehren suchen. Denn nur dann kann ich Ausgaben bestrei- ten, welche der Gemeinde entstehen durch die Versorgung der Armen, Flüchtlinge, Heimkehrer, die Krankenhäuser, Heime, Kindergärten, Schulen, Theater, für Sport- und Erholungsplätze, die Einrichtungen der Gesundheitspflege, Verkehrswege und die 16 Monate ohne Hühnerbruten In Mannheim-Wallstadt war es des Nachts nicht mehr recht geheuer. Fast jeden Morgen in den ersten Monaten dieses Jah- res Waren neue Wallstadter Familien keine Hühnerbesitzer mehr und standen ratlos vor den zerschnittenen Drahtumzäunungen ihrer Geflügelstallungen. Verstärkte nächtliche Polizeistreifen tappten in zweifacher Hinsicht im Dun- keln, bis sie von einem Mann Ausweis- papiere verlangten, der stattdessen eine Drahtschere, zwei Dietriche und Schrauben- zieher, Handschuhe, ein Küchenmesser da- bei und an der Friedhofmauer ein Fahrrad mit einigen Säcken auf dem Gepäckträger stehen hatte und schließlich selbst sagte, er sei gerade unterwegs, um sich„etwas zum Fressen zu besorgen“. Jetzt stand er vor dem Schöffengericht. Er heißt Wilhelm Schulle und ist 50 Jahre alt. Drei Einbrüche, bei denen er Hühner, Truthennen und Junggänse erbeutete, gab Schulle zu. Mehr konnten ihm Kripo und Festwoche in Neustadt: Staatsanwalt nicht nachweisen, trotz der langen Liste derartiger Vorfälle zu jener Zeit in Wallstadt und trotz einer anderen, noch längeren Liste— der seiner Vorstra- fen, auf der noch ganz andere Dinge stehen als Hübnerdiebstähle. Beispielsweise in Dresden einen Juwelierladen ausgeräumt, viereinhalb Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust dafür bekommen oder einein- halb Jahre im gleichen Asyl für andere Einbrüche und einige Jahre Gefängnis. Jetzt brachte er trotz allem seinen Rich- ter und besonders die beiden Schöffen zur Rührung, und der Staatsanwalt donnerte mit seinem fundamentierten Antrag auf dreieinhalb Jahre Zuchthaus ziemlich ins Leere, denn man merkte noch rechtzeitig, daß Schulles Zuchthausstrafen doch schon ziemlich lange zurückliegen und er sich seitdem nur kleinere Delikte— zum Teil aus Not— zuschulde kommen lieg. Es ging also noch glimpflich ab: Ein Jahr und vier Monate Gefängnis. Untersuchungshaft wird angerechnet. nk Jugendliche beschäftigen sich mit politischen Fragen vielen anderen Dinge, welche die Aufgabe der Gemeinde sind. Ich würde früh aufstehen. Die erste Stunde würde ich dazu verwenden, mich an Körper und Geist frisch und arbeitsfähig zu machen. Dann würde ich die schwierig- sten Sachen studieren, welche ich heute entscheiden muß. Dann kämen Zeitungen, Frühnachrichten, Frühstück und Gang oder Fahrt zum Rathaus. Immer würde ich un- terwegs oder mit einem Umweg etwas init- ansehen, das mir wichtig erscheint. Beim Marktplatz oder vor den Schau- fenstern oder den Straßenbahnhaitestellen würde ich auch ab und zu mich unauffällig unter die Bürger begeben ufd könnte da in wenigen Minuten manches hören, was wis- senswert ist. Daß die Leute dort natürlich auch viel Unsinn reden, ist klar. Auf mei- nem Büro wäre ich für jeden Bürger zu sprechen. Besonders müßte auch der ein- fache Arbeiter und die Arbeiterin und junge Menschen zu mir vorgelassen werden und sie müßten offen und frei mit mir reden. Auch würde ich jeden Monat ein Forum abhalten, wie man es schon im Radio ge- hört hat. Aber jeder, der dort etwas vor- bringt, müßte für seine Sache einstehen, damit nur Sachen besprochen werden, die auch wahr sind. Aber ich würde mich freuen, wenn ich die Bürger so erziehen könnte, daß sie sich sagten, die Gemeinde sind wir ja selbst. Im Theater und in den Kinos dürften mir keine Stücke aufgeführt werden, wel- che Gemeinheiten und Verbrechen verherr- lichen. Es gibt genug Gutes. Alles was ich täte, müßte darauf zielen, den Familien meiner Bürger gesunde Grundlagen zu ge- ben, damit daraus die hervorgehen, welche der Gemeinde, dem Staat und der Welt später wertvolle Menschen sind.“ Südwestdeutsche Schachmeister- schaften Die beiden Gegenpartien aus der ersten Runde Röhrich gegen Schwind und Haber mann gegen Mühlherr endeten remis. In der zweiten Runde übernahm Niephaus durch einen Sieg über Schifferdecker die Tabel- lenführung. Remis trennten sich Schlens- ker gegen Habermann, Jäger gegen Röhrich und Mühlherr gegen Kraus. Schwind brachte gegen Leonhard ein Damenopfer und steht in der Abbruchstellung auf Gewinn. Heute spielen in der dritten Runde Leon- hard gegen Jäger, Schifferdecker gegen Schwind, Habermann gegen Niephaus, Kraus gegen Schlensker und Kassel gegen Mühl- herr. Röhrich ist spielfrei. FH Fünfzig Jahre Forschung für den deutschen Wein Feste, Ausstellungen und Fachtagungen beim Jubiläum der Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau „50 Jahre Forschung für den deutschen Wein“— so lautet der Titel des Festpro- Sramms, das die Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Neustadt zu ihrem großen Jubiläum herausgegeben hat. Für- wahr, dies ist ein Jubiläum, das verdient, gewürdigt zu werden. Unendlich reich und mannigfaltig sind die Aufgaben dieser pfäl- zischen Landesanstalt. Und wenn 50 Jahre für eine derartige Institution noch kein biblisches Alter sind, so bleibt zu sagen, daß es bezeichnend ist, wenn dieses Jubilä- um mit einer Hochblüte der pfälzischen Weinkultur zusammenfällt. Es kann keine Zweifel geben: Allein die Aufklärungsarbeit, die dieses Institut seit fünf Jahrzehnten für Winzer-, Obst- und Gartenbauer geleistet hat, kann in wenigen Worten gar nicht skiz- ziert werden. Sind sie doch schon zu Stan- dartmeldungen der pfälzischen Zeitungen geworden, diese kleinen Berichte, über denen steht:„Winzer— herhören!“ und die mit dem Satz beginnen:, Die Landesanstalt für. weist darauf hin Die feierliche Eröffnung der vormaligen Wein- und Obstbaumschule in Neustadt fällt in das Jahr 1899. Kurz nach der Jahrhundertwende, wurde der Schule eine Versuchsanstalt angegliedert. Und 1908 wurde sie unter dem Protektorat der bay- rischen Regierung in eine staatliche Anstalt umgewandelt. Im Laufe der Jahre wurden dann nach dem Kauf eines größeren Ge- bäudes(Neustadt, Maximilianstraße) Lehr- säle, Uebungsräume, Loboratorien, Biblio- theken, Weinkeller, Kelterräume usw. an- gelegt. Neben diesen Aufbauarbeiten wurde auch Versuchsgelände erworben. Rund 3000 Schüler sind es, die in den letzten 15 Jah- ren an den Ausbildungskursen der Schule teilgenommen haben. Es ist nicht über- trieben, diesen kleinen Ueberblick mit der Feststellung abzuschließen, daß die Anstalt heute, im Jahre ihres 50. Jubiläums, weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt ist und dementsprechend geachtet wird. Es ist ein gewichtiges Festprogramm, das der Ausschuß für die Tage vom 6.—14. August in Neustadt zusammengestellt hat. Ein Programm allerdings, das wie alles, was die Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Angriff nimmt, in der Haupt- sache praktischen Zwecken, von allgemei- nem Wert dient. Fachtagungen, fachliche Belehrungen und Werbe veranstaltungen für den Pfälzer Wein sind neben den reinen Festakten Kernstücke des Programms. Der Startschuß fällt am Samstagvormit- tag(6. August) im Saalbau zu Neustadt, wo die große Ausstellung„50 Jahre Forschung für den deutschen Wein“ und die verschie- denen Sonderschauen in Anwesenheit des Ehrenprotektors Franz Bögler eröffnet werden.„Geschichte des Weins“,„Kultur des Weins“,„Obst- und Blumenschau“ und „Sonderschau der Landesanstalt“, dies sind die Titel der verschiedenen Ausstellungsab- Cupiiol und Pulust:„Affuire Blum“ In diesem, in der Ostzone entstandenen Defa-Film, zeigt der Regisseur Erich Engel am Beispiel des historisch belegten Justiz- skandals Blum im Jahre 1926 mit schonungs- loser Klarheit einen der Gründe auf, wes- halb die Weimarer Republik zum Scheitern verurteilt war. Er erreicht sein Ziel um 50 mehr, als er auf eine Star-Besetzung anz verzichtet, und aus jungen Akteuren, die er offensichtlich zu knappsten Mitteln des Aus- drucks anhielt, Vollendetes herausgearbeitet hat. Durch bis ins Kleinste ausgefeilte De- tails und durch eine unerbittlich realistische Regie erzielt er die bedrohende, fast un- heimlich lastende Atmosphäre der damals aufdämmernden politischen Gefahr durch die ständig an Boden gewinnenden Kreise der Rechts-Politik, die selbst nach Ende des Filmes noch nicht vom Beschauer weicht. Am Beispiel der ungemein spannenden Handlung um den unter Mordverdacht stehenden jüdischen Industriellen Dr. Blum, an dessen Schuld die Justiz unter dem Vor- wand der(von ihr oft selbst geglaubten) Unabhängigkeit und paragraphentreuen „Gerechtigkeit“ aus antisemitischen Res- sentiments nur zu gerne zu glauben bereit ist und die dabei so weit geht, jegliches „Belastungs material“, das der wirkliche Täter durch eine Lügengeschichte liefert, bereitwilligst und ohne Nachprüfung zu ak- zeptieren, wird deutlich, wie nahezu sträf- lich leichtsinnig die Republik in gutgläu- biger Naivität ihren Gegnern Positionen einräumte, von denen aus sie ihre Unan- greifbarkeit zur Unterminjerung der von ihnen insgeheim gehaßten Staatsform und Lebensanschauung gebrauchen konnten. Der Film schildert diesen beklemmenden Zustand mit einer fast reißgerisch aufgezoge- nen Kriminalhandlung, ohne dabei jedoch in der Gesamtkonzeption die Grenzen der Objektivität zu verlassen. Nur selten blitzen in der Charakterisierung und in einzelnen Szenen geringfügige Uebertreibungen auf. Der in der Luft liegende qustizmord wird in letzter Minute durch einen als„Privatde- tektiv“ arbeitenden Kriminalkommissar ver- Hindert, vor dessen erdrückenden Indizien, die den wirklichen Täter zum Geständnis bewegen, die Justiz zähneknirschend die Segel streichen muß. In der überwiegenden Zahl der Einzel- szenen werden mit sparsamsten Strichen Typen gezeigt, die— ohne daß sie als un- Wirkliche Verallgemeinerung abgetan wer- den könnten— auf ihren wesentlichen Kern reduziert sind und in ihrer Echtheit geradezu erschüttern. Fast schlaglichtartig kennzeichnet der Regisseur in kurzen Bil- dern ihre geistige Kontur und bis zu einem gewissen Grade auch die unüberbrückbare Kluft zwischen zwei Welten, die sich mitun- ter nicht nur aus Haß nicht finden können, sondern auch häufig an der Unmöglichkeit, sich gegenseitig zu verstehen, zu Gegnern wurden. Dieser Film ist mehr, als 105 Minuten spannende Unterhaltung. Er ist ein Zeitdo- kument. 5 5 mle teilungen, durch die Dir. Prof. Dr. Schatz lein, Dipl.-Weinbauinspektor Conrad und Geheimrat Dr. v. Bassermann Jordan die Ehrengäste führen werden. Der Nachmittag des gleichen Tages bringt dann die feierliche Wiedereröffnung des pfäl- zischen Volkshochschulheims auf der Ham- bacher Höhe aus Anlaß der Durchführung des ersten Fachkurses für die Weinwirt⸗ schaft. Auch diese Wiedereröffnung wird von Oberregierungspräsident Franz Bögler vorgenommen. Am Sonmtagvormittag wird dann im Saalbautheater der große Festakt der Lan- desanstalt abgehalten werden, während am Nachmittag ein Festzug mit Blumenkorso durch die Straßen Neustadts gehen wird. Das Programm der folgenden Tage weist zahlreiche fachliche Tagungen und Vorträge auf, die wir jeweils rechtzeitig ankündigen werden. Der Landesanstalt und der Stadt Neustadt bleiben zu wünschen, daß die Festwoche ein voller Erfolg wird. Plt. Zurze„MM'- Meldungen Messerheld: Nach vorangegangenem Wort- wechsel versetzte im Hofe eines Hauses in der alten Frankfurter Straße ein Maurer einem Manne Messerstiche ins Gesicht und die linke Brustseite. Verkehrsunfall: Ein Kleinkraftrad stieß an der Straßenkreuzung Rosengarten—Tullastraße mit einem amerikanischen Personenkraftwagen zusammen, weil der Motorradfahrer die Vor- fahrtregeln außer acht ließ. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Bestrafte Leichtgläubigkeit. Eine Hausiere- rin mit Kurzwaren beschwazte eine Kundin solange, bis diese ihr gestattete in die Wohnung einzutreten, Wie eine waschechte Wahrsagerin weissage sie ihr, an welchen Gebrechen sie und ihr Mann leide und erbot sich. sie davon zu bekreien. Sie schrieb auf ein Blatt Papier einige Arzneien auf und brachte die gutsläu- bige Frau soweit, daß sie einen namhaften Geldbetrag herausgab. Das Geld und den Zettel wickelte sle in Zeitungspapier ein. trennte hierauf eine Naht des Deckbettes auf, um— wie sie vorgab— das Päckchen hinein- legen zu können. Sie verschnürte die Oaff- nung wieder und drohte der Frau großes Un- Klück an, wenn sie das Deckbett vorzeitig öff- nen sollte. Schließlich mußte die Frau jedoch keststellen, daß sie einem Betrug zum Opfer gefallen war, denn das Geld befand sich natürlich nicht in dem Deckbett. Kein Respekt vor der Klassik. Ein Rent- ner verabreichte nach einem vorausgegange- nen Wortwechsel einem Griechen, einige Schläge mit einem Flacheisen gegen die Kslas- sischen Lenden. Ein im Hof herumlaufender Schäferhund mischte sich in das Hand- gemenge und brachte dem Griechen mehrere Biß wunden bei Sonderzug nach Landau. Zur Südwestdeut- schen Gartenbauausstellung in Landau/Pfalz setzt die Reichsbahn am Sonntag einen Son- derzug ein, der Mannheim um 6.30 Uhr ver- läßt und um 21 Uhr wieder hier eintrifft. Der Fahrpreis beträgt 3.20 DM. Volksfest des MFC 08 und der Grokageli. Von Samstag bis Montag veranstalten der Mannheimer Fußball-Club 1906 und die Große Kärnevalsgesellschaft Lindenhof auf der Freitag, 5. August 1949/ Nr. 18 In 15 —— 2 2 2 2 ö Tippe, lippe, tip im Motor- Toto Endlich ist es soweit, daß auch die am 18 Motorsport Interessierten toto-tippen kön. nes nen. Zum Nürburgrennen am kommenden fer Sonntag gibt der Motor-Sport-Toto Nür. Jonderr burgring Wettscheine aus— in einem Zi. iner garrengeschäft an den Planken und im Park. ſäulei hotel— auf denen pro Reihe sechsmal die at ein schnellste Durchschnitts geschwindigkeit in Aupt Kilometerzahlen der einzelnen Motorrad.% Fer und Wagenklassen vorauszusagen sind, um n Luc „erstrangig“ zu sein. 2 5 Zwei Tips kosten eine, vier zwei und. sechs drei DM. Die Abgabefrist bei den ung Annahmestellen läuft jedoch erst um 12 Uh inhat des Vortages ab, und auf der Rennstrecke gen l selbst können die Berechtigungsscheine für ber Glück und Zufriedenheit noch eine halbe gert Stunde vor Beginn der Rennen bei Wan- hen& dernden Annahmestellen abgegeben werden. lt ze Es ist also möglich, noch die Ergebnisse der blige Trainingsrunden und die gegebenen Wit. iuleir terungsbedingungen, die ja nicht ohne Ein- 55 klug auf die Geschwindigkeiten sind, zu be. gende rücksichtigen. Außerdem sind auf den Wett. un scheinen sogar die Durchschnittsgeschwin. Jchtve digkeiten und das Wetter des letzten Ren- ie nens auf dieser Strecke angegeben.(Lepte Man sieht, auch beim Toto kennt man cher Dienst am Kunden. Die eine Hälfte der lerin Einnahmen wird als Gewinn ausgeschüttet,. Ferie die andere soll dem Aufbau des deutschen ve! Motorrennsports dienen. 0 Wann wird wohl ein geschäftstüchtiget 10 Kopf darauf kommen, ein Toto auf die rich- tigen Wetter voraussagen zu machen? Er könnte der Beteiligung aller noch nicht Tip- penden sicher sein. Ak- Wieder ein Deckeneinsturz N Am Montagmorgen stürzte gegen 6.30 U 3 die Decke des ersten Obergeschosses im ſnnatior Seitenbau des Hauses L 4, 14 ein und rid gend auch die Parterredecke mit herunter, Die ggerkse Wohnungsinhaberin hatte nach ihren eige, weis nen Angaben den Raum gerade fünf Minu- 4 ten vorher verlassen. Das erste Obergeschof kitten war unbewohnt. pre Wie die Mieterin aussagt, waren beide fachrich eingestürzten Decken mit Schutt, alten Tol. bersch lettenanlagen, Waschbecken usw. stark be. i sie lastet. kung Eine Meldung über den Vorfall war bis I ine gestern noch bel keiner städtischen Dienst. g H. stelle eingegangen. Auf Grund unserer An- mm frage bemühte sich dann das Bauaufsichts- al amt um eine Ueberprüfung des Falles, Da- fle je nach war der betreffende Raum unbewohnt en woll und diente lediglich als Unterstellplatz für Im R Mobilar. ler qu wie bei den meisten Deckeneinstürzen 5 sind auch hier die durch Witterungseinflüsse Juen 4 angefaulten Holzbalken der Decken als Ur- 6 2 sache des Unglücksfalles anzusehen. rob 20 8 lahre) z Mannheim empfing die Kajak-Meister 1910 Wie vorgestern schon gemeldet) trfer am fftmrose Dienstagabend Helmut Noller und sein e Gew Sportkamerad Steinheuer von der Mann- Landrat heimer Kanu-Gesellschaft in Mannheim ein, erung nachdem sie bei den deutschen Meister- tren schaften guf dem Starnberger See Sieger. Rar m Kajak-Einer und Zweier geworden Wa. en Ern 1en. druck Nach einer Begrüßung im Welde-Bräu Ji. 97 durch den ersten Vorsitzenden der MRG, gen F. Domsgen, gab Sportwart Zahn— selbst as 3 55 früheren Jahren als erfolgreicher Kanute ſlgen bekimnt— eine lebendige Schilderung der, bete Meisterschaftskümpfe. Anschließend über- Jun brachte in Vertretung des am Erscheinen mulba verhinderten Bürgermeisters Trumpfneller 1 bert Oberverwaltungsrat Kleemann Grüße und Glückwünsche der Stadtverwaltung, Wobel er bemerkte, daß ein offlzieller Empfang I durch den Bürgermeister in den nächsten U Tagen folge. ber 1 pür den Badischen Kanu-Verband über. For brachte der erste Vorsitzende Breidinger 1 wen die Glückwünsche der badischen Kanuten ſlerhal Vertreter des Sy Waldhof und der se 10 Bec schlossen sich mit ihren Grüßen an. Nach erich diesem offlziellen Teil folgte eine interne Ieoren Meisterschaftsfeler der MRG. u. b. V0 belt a ſcburtst; ſennes denen Rheinwiese ein großes Volksfest mit Wein- e und Bierzelt. Karusells und Buden. Im Mittel- ſahem Sc punkt stehen Preiskegeln. Bockestechen und Kinderbelustigungen. Beflaggung zur Rezatta. Aus Anlaf der n a Deutschen Rudermeisterschaften in Mannnem ih u. Am 6. und 7. August hat die Stacddtver alte Vater, bereits für Fahnenschmuck am Hauptbahnhotl. Wasserturm und anderen Stellen unserel Fri Stadt gesorgt und würde es begrüßen. 98 m Alt auch die Bevölkerung das große Sportliche Er 0e eignis durch Beflaggen würdigt. Nach 9 dann! nung der Stadtverwaltung würden sich 1 Schwetr Gäste aus allen deutschen Landen über Fab, dle at nen besonders am Ring und in den Fla 5 sicher sehr freuen. Mannheim sollte u. 1 e destens vom Bahnhof bis zum Mühlauhafen% Un ein festliches Bild bieten. Unfall beim Training. 175 nafen wurde der Doppelzweier der RG Po. dam von einem Aluminium-Skuller zeramm wobel das wertvolle Rennboot in die Br 85 King. Dieser Unfall ist uniso mehr zu 1 ern, als die Berliner schon unter erhebll Schwierigkeiten nach Mannheim kamen. Die Landsmannschaft Ostpreußen frifft 1 zu ihrer nächsten Monatsversammlung 8. August um 19 Uhr in der Landleuttchn D 5, 3. Anschließend gemütliches Beis mensein. Angehörige werden gesucht. Der Suchclen des Roten Kreuzes. Mannheim, d 712. 25 5 die Angehörigen des ehem. Uffz. Schr Auf dem Mühlau, —— Ne zugelass Dr. F Mar Dalstraß spree auger oder Schröter, etwa 1923 bis 1925 seborcß, FP Nummer L. 63 001 Des · hatte die Pionier-Schirrmeister-schule put. sau-Roßlau besucht und war zuletzt in.de burg-Beck, Ruhrgebiet. Ferner, eee Angehörigen gesucht von Slegkried Schiel. etwa 40 Fabre alt. Ukfz. Er ist laut Elen kehreraussage im Februar 1945 im Lager verstorben. bland. Wir gratulleren! Lina Hofmann, U straße 2k. wird 71 hehre alt, Jaleob Spee, Lohr 25, vollendet das 78. Lebensſahr. 5 betha Geißinger, Käfertal, Innere Wine straße 5. begeht ihren 83. Sabre silberne Hochzeit begehen Wull ung Löhr, Mannheim-Seckenheim, Hochstätt 46. LGPA. Unng. 3 2 r. 184 — lie em kön- zenden Nür⸗ m Zi- Park. nal die eit in Orrad. ic, um i und ei den 12 Uhr trecke ne für Halbe wan⸗ erden. Se der Wit e Ein- zu be- Wett- win Ren-. t man te der hüttet, itschen chtiget e rich N it Tip- nk- 30 Uhr. es im nd rih r. Die eige⸗ Minu- eschoß beide n Toi- rk be · ar bis Dienst- r An- sichts 8. Da- Wohnt tz für türzen Alüsse Is Ur. rob eister ken at Sein Mann- m ein, eister· Sieger m Wa- l 154 Freitag, 3. August 1949 — LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Jtändchen für OB Bauer Is waren nicht die schmetternden Tenöre des Gesangvereins, die aus dem Amtszim- er des Oberbürgermeisters erklangen, andern helle unbekümmerte Stimmen ner Jungenschar, die unter Führung von ſtäulein Rudin vom Schweizer Roten Kreuz ait einem netten Ständchen dem Stadtober- upt ihren Dank bekunden wollten, für e Ferientage, die sie zusammen mit ande- n Ludwigshafener Jungen am Starnberger e verbringen konnten. Das Schweizer ate Kreuz hatte diesen Ferienaufenthalt Iiganisſert und die Lebensmittel zur Ver- ung gestellt. Die Stadt hatte mit einem amhaften Zuschuß zur Deckung der son- igen Unkosten beigetragen. ber jüngste Knirps überreichte dem Ober- bürgermeister als Ausdruck des Dankes en Gladiolenstraugß. Als Gegengabe er- iat jeder der glückstrahlenden Buben auge knusprige, frischgebackene Brezeln. allein Rudin aber, der beliebten„Tante mn“ dankte Oberbürgermeister Bauer in Jonders herzlichen Worten für den selbst- en Einsatz und überreichte ihr einen ſachtvollen Nelkenstrauß. Mie wir bereits meldeten, werden am September wiederum 80 Knaben und aachen mit Fräulein Rudin und einigen ſeterinnen der freien Wohlfahrtsverbände J kerien fahren. Auch hierzu wird die laatver waltung aus den durch die Auf- f des Altriper Kinderheimes freige-“ ſerdenen Mitteln einen namhaften Zuschuß abteuern, Der Staatsanwalt plädierte: Intrug: Lebenslänglich Zuchthaus für beide Angeklagte Nach der Theorie des Staatsanwaltes muß Ernst Wolsiffer dreimal Gift eingegeben worden sein „Weinzierl ist nichts zu beweisen 5 „er wird freikommen,„aber sie wird verurteilt werden, so raunte es am Donnerstagvormittag im Sitzungssaal der großen Strafkammer in Neustadt. Jah brach das Summen ab, als die Richter ihre Plätze einnahmen. Spannung lag in der Luft. Klar und scharf durchschnitt die Stimme des Landgerichtsdirektors die Stille.„Darf ich bitten, Herr Staatsanwalt“ Staatsanwalt Wanger erhob sich und be- gann sein breit angelegtes, nahezu zwei Stunden dauerndes Plädoyer, indem er Punkt für Punkt der Anklage erörterte und alle Erkenntnisse als Indizienbeweise für eine Täterschaft ins Feld führte, die in der siebentägigen Beweisaufnahme gewonnen Worden waren. Die alte Weisheit„vox populi, vox dei“, So sagte Wanger zu Anfang seines Plä- doyers, habe sich wieder einmal bewahr- heitet. Denn wenige Stunden nachdem Wolsiffer verstorben war, sei unter der Be- völkerung Neustadts bereits das Gerücht ungegangen:„Die hat ihren Mann vergif- tet“. Und tatsächlich habe der Sektions- befund auf Vergiftung gelautet. Im Verlauf seines Plädoyers wies Staats- Ihr Ziel: Frei leben und frei arbeiten! Die ersten Junggewerkschaftler Französische Falken in Ludwigshafen“, Fanzösische Falken in Mannheim“,„In- nationale Treffen der gewerkschaftlichen end in der Pfalz“,„Belgische Jugend- eperkschaftler besuchen Ludwigshafen“, weizer Fußball-Mannschaft auf Pfalz e, 80 lauteten einige unserer Ueber- litten in den vergangenen zehn Tagen. baren Ueberschriften, denen erfreuliche lachrichten zu Grunde lagen. Ja, es Waren ſberschriften, von denen wir wünschen, i sie nie mehr aus dem Bilde unserer ſetung verschwinden mögen. Denn wenn z in der heutigen Situation noch irgend as Hoffnung geben kann, dann ist es das wammenleben junger Menschen, die sich als Feinde gegenüber standen, die ute jedoch als Freunde zu einander fin- en wollen. Im Rahmen der vier Treffen internatio- er Junggewerkschaftler, sind zu Beginn eser Woche die ersten jungen französi- en Arbeiter in der Pfalz in Hertlings- zusen eingetroffen. Sie werden dort im kus der Naturfreunde 14 Tage lang mit fungen Pfälzern gleichen Alters(1824 fahre) zusammen leben. I ke liflsshausen wurden die jungen ranzosen vom Vorsitzenden des allgemei- ben Gewerkschaftsbundes, Adolf Lud WI g, bndrat Ro t h, Vertretern der Provinzial- ſelerung, kührenden Gewerkschaftsfunk- nären und dem Ludwigshafenern Land- Hammer sowie dem AGB-Vorsitzen- In Ernst Lorenz begrüßt. Der erste Paaruck beim Zusammentreffen der jun- Franzosen und jungen Deutschen in Ans aus Frankreich sind eingetroffen Probleme, die sich durch das Ruhrstatut er- geben haben. In der anschließenden Dis- kussion warfen die jungen Menschen man- chen Blick zurück in die Vergangenheit. Obwohl sich beide Teile reichlich als Be- satzungs- bzw. als unterworfene Macht „genossen“ haben, geschah dies vorurteils- los und ohne Gehässigkeit von irgendeiner Seite. Man hatte hier den Eindruck, daß es sowohl die jungen Deutschen als auch die jungen Franzosen gründlich satt haben, von irgendwelchen Mächten be- vormundet zu werden. Was sie wollen ist: Frei arbeiten und frei leben! Das Tagungs- programm sieht neben Vorträgen, Diskus- sionen, gemeinsame Unterhalten und Spie- len auch Besichtigungsfahrten durch die Pfalz, vor allem nach Ludwigshafen, 1 pi Spaziergang durch die City: anwalt Wanger darauf hin, daß Selbstmord nicht vorliegen könne. Nicht nur die Zeu- Senaussagen liegen diesen Schluß nicht zu, sondern das damalige Verhalten des Apo- thekers schließe Selbstmord aus. Habe Ernst Wolsiffer doch weder einen Abschiedsbrief hinterlassen, noch könne es als einleuchtend bezeichnet werden, daß sich ein Selbstmör- der dem Vergiftungstode langsam entgegen- quäle. Der Staatsanwalt vertrat anschließend folgende Theorie: Ernst Wolsiffer sei durch dreimaligen Giftgenuß getötet worden. Schon am 29. April, zwei Tage vor seinem Ableben, sei ihm erstmals Gift im Kakao verabreicht worden, Die zweite Giftbei- mischung sei dann, wie das Untersuchungs- ergebnis eindeutig bewiesen habe, im Rot- Wein erfolgt. Das dritte mal sei dem Toten dann am 30. April Gift verabreicht worden, jenem Tage, an dem die Angeklagte und die Köchin den Patienten auf die Seite ge- legt hatten, angeblich um ihm das Fieber zu messen. Kein Fieberthermometer ist ge- funden worden, wohl aber Zäpfchen àuf dem Tisch. Auf Grund aller Tatsachen, insbeson- dere auf Grund des Verhaltens der An- geklagten während der Krankheit und nach dem Tode, erklärte Staatsanwalt Wanger die Angeklagte des Mordes für schuldig. Ja, selbst wenn das Gericht seiner Theorie nicht folgen wolle, liege einwandfrei Mord durch Unterlassung vor. Aus den verschiedenen Aeußerungen des Mitangeklagten Sebastian Weinzierl! könne geschlossen werden, so sagte der Staats- anwalt am Ende seines Plädoyers, daß er über das Mitwissen hinaus mitbeteiligt an den Handlungen der Angeklagten gewesen Sei. Mord nach Paragraph 211 sei nach Lage der Dinge für beide Angeklagte gegeben. Der auf Grund dieses Plädopyers zwangsläufig erfolgende Strafantrag für die beiden Angeklagten schlug dann ein wie eine Bombe. Er lautete: Lebens- länglich Zuchthaus für Margarethe Wol- siffer und Sebastian Weinzierl. Außer- * dem Verlust der bürgerlichen Ehren- rechte auf Lebenszeit. Das Gericht vertagte sich darauf hin bis 15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt werden die Verteidiger das Wort erhalten. Dr. Kalbitzer wurde Chefarzt Für das Zentral- Röntgeninstitut Die Leitung des städtischen Kranken- hauses in Ludwigshafen teilt mit, daß Dr. med. Hans Kalbitzer als Chefarzt des Zentral-Röntgeninstituts des städti- schen Krankenhauses Ludwigshafen beru- ten wurde. Er wurde gleichzeitig als Medi- zinalrat ins Beamtenverhältnis überführt. Dr. Kalbitzer war lange Jahre hindurch im Ludwigshafener Krankenhaus Oberarzt. Seit 1946 war er provisorisch Leiter des ge- nannten Instituts. Er hat sich um den Wie- deraufbau der im Krieg schwerbeschädig- ten Anlagen außerordentliche Verdienste erworben, die nun durch seine endgültige Berufung ihre äußerliche Anerkennung fanden. * 2 Frei-Demokrutischer Protest In Sachen: Wahlbenzin Die Freie Demokratische Partei hat in einem Schreiben an Ministerpräsident P. Altmejer„auf das schärfste“ gegen den von der Staatskanzlei festgesetzten Schlüssel zur Verteilung des„Wahlbenzins“ protestiert. Die Verteilung sollte prozentual nach Frak- tionsstärken erfolgen.) In dem Schreiben heißt es u. 8.„Oberster Grundsatz jeder demokratischen Wahl sollte es sein, daß gleiche Chancen für alle Parteien geschaf- ten werden, Die Verteilung des„Wahlben⸗ zins“ entsprechend der Anzahl der Land- tagsmitglieder widerspricht diesem Prin- zig Es müsse darauf gesehen wer- den, daß alle Parteien, die die gleiche An- zahl von Kandidaten für den politischen Kampf zur Verfügung stellen müßten, auch die gleiche Menge Benzin gegeben werde. Die Aufgabe der Regierung sei es, daß die Verteilung zu gleichen Teilen vorgenommen werde. * Eingang zum Stadthaus Süd. Wegen der Räumungs- und Bauarbeiten am Vorderge- bäude des Stadthauses Süd erfolgt der Zu- gang zu den im Rückgebäude des Stadthau- ses untergebrachten Aemtern(Stadthaupt- kasse, Kasse der städt. Werke, Standesamt, Gewerbeamt, Rechnungsprüfungsamt) bis auf weiteres von der Kaiser-Wilhelm-Strage Nr. 14 aus. Ludwigshafen im Spiegel des Tuges Lokalschlager neu aufgelegt. am kom- menden Samstag wird um 18.30 Uhr im Ludwigshafener Stadion ein alter Lokal- schlager steigen. Phönix Ludwigshafen contra SV Waldhof, so lautet die Paarung. Vorher spielen die Jungligamannschaften. „Alter Schläger“. Ein 70jähriger Pen- sionist in Oggersheim faßte kurzerhand den Entschluß, alle Mieter aus seinem Em- familienhaus hinaus zu ekeln. Aus einem ganz nichtigen Anlaß steckte er daher sei- nem Mieter ein Schlachtmesser in den Arm. Anschließend verprügelte er dessen Frau mit einem Schürhaken. Wenn wir nun auch in einer recht bewegten Zeit leben,— 80 einfach geht es doch nicht. Darüber Wird den wackeren Rowdy demnächst Ludwigs- hafens Amtsrichter belehren. Unfall am frühen Morgen. Am Mitt- woch, kurz nach 6.15 Uhr, stießen an der Kreuzung Oppauer-Brunkstraße ein von riesenheim kommender Dreirad-Liefer- Wägen und ein Radfahrer zusammen. Der Die Himosphüre in der Innenstadt ist-„dulbuufreundlich“ Einige Hotels und alle Bankinstitute bauen/ Der soziale Wohnungsbau steht allerdings zurück Zwar ist bei dem gewaltigen Ausmaß der Zerstörung unserer Stadt alles, was baulich. wieder aus den Ruinen empor- Wächst, nur ein Tropfen, der unseren über- großen Durst nicht zu befriedigen vermag; aber auch diese vielen Tropfen füllen all- mählich einen Becher. Wenn wir heute durch die Innenstadt gehen, so zeigt sich, dag doch der Boden des Bechers schon be- deckt ist Am Pfalzbauplatz entsteht das Hotel „Hubertus“ wieder. Vor acht Wochen wurde mit dem Bau begonnen. Zum Herbst soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein. Es ist charakteristisch für die meisten Bau- Vorhaben, daß sie nicht gleich in ihrer end- gültigen Planung erstellt werden, sondern daß man gewissermaßen„auf Raten baut“. Soweit, wie die jeweilige Finanzierungs- kraft reicht. Einen Schritt weiter geht bereits das Ho- tel Viktoria am Rheinblock, das 2. Z. zwei Weitere Stockwerke mit einem ausgebauten Dachstuhl aufstockt. Auf der anderen Seite des Ludwigplatzes, verdeckt durch die Ba- racken, errichtet die Industrie- und Han- delskammer einen Neubau.(Vorläufig wird bis zum ersten Obergeschoß gebaut.) Nicht vergessen sei hier der„Startschuß vorm Stadthaus Süd“, über den wir bereits be- richteten! In ihren Hauptteilen beendet sind be- reits die Rheinische Kreditbank und die städtische Sparkasse in der Ludwigstraße. Diese Gebäude stellen mit ihren blenden- den Fassaden die beiden Schmuckstücke dieser Hauptkaufstraße dar. Zwischen bei- den baut jetzt die Stadtsparkasse als wei- tere„Rate“ ihres Gesamtvorhabens noch ein eingeschossiges Gebäude mit großem Laden für Einzelhandelszwecke. Auf der rechten Seite der Kaiser-Wilhelm- Straße, zum Rheinufer hin, sind gleich vier Bank- unternehmen am Wiederaufbau. Hier ent- steht zwischen der Industrie- und Handels- ban und der Kreis- Sparkasse Ludwigshafen die Raiffeisen-Zentralkasse. Das vollständig ausgebrannte Gebäude ist eines der ältesten von Ludwigshafen, Seine Fassade steht unter Denkmalschutz. Es wird im Innern Vollständig neu gestaltet.— Schräg gegen- über baut der Raiffeisendienst ein zweites Verwaltungsgebäude auf.— Fertiggestellt wurde inzwischen der Bau der Kreis-Spar- kasse in der Kaiser-Wilhelm- Straße, der mit seiner hellen Außenfront ein besonders anziehendes Bild bietet. Als vierter Bauherr in diesem kurzen Straßenstück tritt die frühere Reichsbank, die heutige Landeszentralbank, auf den Plan. Sie baut das ausgebrannte große Sandsteingebzude wieder auf. Als letzte in der grogen Kette der Banken hat soeben auch die Industrie- und Handelsbank(früher Dresdener Bank) mit Ausschachtungsarbeiten Ecke Bismarck. und Kaiser-Wilhelm-Straße begonnen. In der Bismarckstraße ist noch die Wieder- herstellung des grgßen Eckbaues der Bayeri- schen Staatsbank zu erwähnen, wo die Steinmetzer seit Monaten an Ort und Stelle die gewaltigen Natursteinblöcke für den Fassadenschmuck behauen. Dieser Pracht bau steht vor seiner Vollendung.— Damit sind jetzt sämtliche Banken in Ludwigs- hafen im Wiederaufbau begriffen. Eine Reihe von größeren Bauten ent- stehen weiterhin noch außerhalb des Stadt- kerns. So errichtet die Rheinische Spedi- tion- und Schiffahrt Ac in der Munden- heimer Straße ein dreigeschossiges Verwal- tungsgebäude.— Die Pfalzwerke Ad bauen am Koschatplatz ein fünfstöckiges Gebäude. — Kurzum: In Ludwigshafen wird gebaut! Das ist erfreulich! Bedauerlich bleibt aller- dings, daß wir eine derartige Baulust im sozialen Wohnungsbau noch nicht feststellen können! Nun, gedulden wir uns noch eine Wochel—„Sozialer Woh- nungsbaul“ Das ist jetzt die groge Wahl- Parole der Parteien! Vielleicht macht dann nach dem 14. August einer Ernst. 82 Georg Hufnagel 80 Jahre alt Er lebt im Speyerer Altersheim Georg Hufnagel, im fränkischen Dorf Altheim geboren, kam schon in seinen Ge- sellenjahren nach der Pfalz und lebt seit mehr als 50 Jahren im Schatten der Speye- rer Domtüre Wo er seinem ehrsamen und bescheidenen Handwerk nachging und nach Feierabend seine Gedanken und Erlebnisse in einer ganzen Reihe von Büchern nieder- legte. Im Speyerer Altersheim felert Georg Hufna letzt. Radfahrer, ein älterer Mann, verlor vermut- lich die Herrschaft über das Fahrrad und wurde, als ihn der Lieferwagen überholte, von diesem erfaßt und etwa zehn Meter weit mitgeschleift. Dabei erlitt er schwere Verletzungen. Von einem Sanitätsauto konnte er sofort in das Städtische Kranken- haus gebracht werden.. Die Trifels-Adreßbuch- Gesellschaft“ in Kaiserslautern hat in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Mann- heim einen Vierzonen-„ Hotelkatalog Deutschlands“ herausgebracht, in dem 7000 Hotels und Gasthöfe in etwa 9000 Gemein- den aufgeführt sind. Fahrradmarder geschnappt. Der Lud- wigshafener Former Ludwig Vogelmann konnte soeben von der Kriminalpolizei als Fahrradmarder festgenommen werden. Er hat in Weisenheim ein Damenfahrrad ver- kauft und in der Siedlung Maxdorf ein wei- teres Fahrrad zum Kauf angeboten. Beide Räder hatte Ludwig V. in Mannheim ge- stohlen.. Blau wie ein veilchen War ein 49 jähri- ger Händler aus der Krumlachstraße, als er, auf der Nase liegend, in der Schützen- straße aufgefunden wurde. Er mußte Sei- nen Rausch auf dem II. Polizeirevier aus- schlafen. Doppelter Unfall. Ein Lastkraftwagen streifte in der Oppauer Straße beim Ueber- holen einen Lieferwagen derart scharf; dag. er ihn umwarf. Unglückseligerweise be- grub der umfallende Lieferwagen unter sich einen Radfahrer, der schwer verletzt wurde. Die beiden Kraftfahrzeuge wurden nur leicht beschädigt.. Fingerabdrücke. In der vergangenen Nacht wurde in das Verkaufshäuschen Ecke Schiller- und Lutherstraße eingebrochen. Ansonsten nahm Gutsel-Häuselmann Kinz seine Waren immer im Koffer mit nach Hause. Ausgerechnet in der vergangenen Nacht hatte er nur den Tabakwarenkoffer mitgenommen und den Süßwarenkoffer stehen gelassen, den er am frühen Morgen nicht mehr vorfand. Inhalt: Schokolade und andere Süßigkeiten im Gesamtwert von 80,— DM. Die Polizei nahm vorge- fundene Fingerabdrücke auf. Statistik der Unfälle. Im Monat Juli er- eigneten sich im Stadtgebiet Ludwigshafen 43 Verkehrsunfälle. Es wurden insgesamt 38 Personen, unter ihnen zwei Kinder, ver- Beteiligt waren an den Unfällen 35 Kraftfahrzeuge, 5 Straßenbahnzüge, 18 Rad- fahrer und 5 Fußgänger. Gegenüber dem Vormonat ist die Unfallziffer um 13 Unfälle angestiegen. Kaninchenzüchter. Nachdem der Kanin- ehenzüchterverein Oppau eine Rammler schau abgehalten hat, will der Friesenhei- mer Verein nicht zurückstehen. Er ver- anstaltet daher am Sonntag im Sportheim in der Teichstraße eine Kaninchen-Sommer- Stellen- Angebote 3 fi blau-weig-roten und schwarz-rot-gol- st aus en Fahnen geschmückten Naturfreunde- ranute is war der eines herzlichen und gegen- ig der ien Verstehens. In den Abendstunden be ersten Tages sprach Adolf Ludwig au genen n Junggewerkschaftlern über den Wie- meller ubau des Weltgewerkschaftsbundes, „ und f berührte hierbei auch die Fragen und Wobei bfan 6 5 f de er Ist Friedrich Burschell? ber Ludwigshafener Schriftsteller ist über- Vorstandsmitglled des PEN- Clubs 1 e wenige pfälzische Schriftsteller haben se erbalb der Grenzen ihrer engeren Hei- Nach fel Bedeutung erlangt. Zu ihnen gehört aterne ftearich Burschell, der in Ludwigshafen fu. ren ist und seit 1933 im Ausland lebt. feht Vorstandsmitglied des PEN- Clubs und ebt am 9. August in Oxford seinen 60. wurtstag. Die vielseitige Tätigkeſt dieses mes würdigt unser Heimatsender, der upestkunk, Studio Kaiserslautern, am Wein I August, in der Sendereihe: Aus pfülzi- litten. dem Schrikttum(18.4 bis 19,00 Uhr). 1 und J 0 5 2 1 in z. August 1949 starb plötz- altung nhof. nserer anken mn. malen Mannheim, mer ce bret Fee, Gen in ewe e ru i bs- U. An- 8 Repräsent. Herr f. Vertriebs- u.& 5 P B annheim, den 29. 7. 1949. amm,— ener ban bel Groß- u, Ein. eee 5 schul O0 e Anschlußkonkursverfahren. zrüche I zelhandel f. neue 8 Pniehtlges, 1 8 7 5 e für Installatio au- J Inn als schrift gesucht. Tagesverd. bis 30,.— Mäd as gute eziql 0 fü 5 erer in Mannheim-Waldhof, Hu 7 mögl. At unter 82 7361 an Ann.. chen 5 8 2 8 eee Versleichsverfahren zus fechtsanwalt 8 e Mb etcua n aan dae Mam NU AIM, us, 3 ret. 4a 3 æ f em 2 august 1040 l Pf, das. Augelasse Bar-Trio- Duo od. Alleinunterhalter, arbeiten im 1 Vermögen des Ant V t sich n n i tl. 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DM. 78. g- Rreis-suner OM 200. 8 Hrels- Volisuner 298. trichtu in dem Konk Piechullek in Aünner, Pe-Df. MAR LIRe.s MANNHEIMER Mok 1.3: SUHR. 2 Anseigen-Aptellung 1500, bis 2000, Dh bei tätiger Be, suchen teiligung gesucht. Angebote unter Nr. P 04534 an den Verlag. GEN 28er Felg. Wupperstr. 20/ö II.(Sams- tag ab 16 Uhr od, Sonntagvorm). EKn.-Fahrrad, gut erh., mit vor dem Am zumelden und die für kraftlos erklärt dem wirklichen Arbeſtsverdienst be jenigen Betriebe, die die Za Von allen u halh 7 Tagen nach Zustel ursverfahren über das v in Mannheim, Paul-Marti dem Besitz der Sache und von den Forderungen, für die si Der Metzgermeister Robert Boger, folgender Urkunde beantragt: nsichtlich der im Grundbuch von tsgericht hier, 1. Stock, Zimmer Urkunde vorzulegen, Werden. Betrieben, die die rechnen, am zwei- oder Gehaltszahlung zu entrichten. Die- hlung der Beiträge für den vergangenen Lohn- icht vorgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, ng bis spätestens am 12. des laufenden Monats brigen Arbeitgebern sind die Beiträge inner- er Zwangsvollst Der Vorstan ermögen des Kaufmanns Fritz Karl-Benz- Straße 26, ist am 27. 7. 1949 als kursver walter bestellt worden; Rechtsanwalt ax-Joseph-Straße 1, Fernsprecher Nr. 534 23, l BG 4. er l erfolgen. Allgemeine Antrag des Inhabers der Spenglerei so- ns. und Gas-Apparatebau Wilhelm Sorn- benstr. 24, der sein Vermögen das 8 des Konkurses zu eröffnen, wird 19, 102 der Vergleichsordnung heute chlugkonkursverfahren über das t. Der vereidigte Bücherrevisor n-Ufer 21, wird zum Konkurs- ungen sind bis zum 5. September 1949 Wird zur Beschlußfassung über die die Wahl eines anderen Verwalters äubigerausschusses und eintretenden- ursordnung bezeichneten Gegenstände m. 11 Uhr, und zur Prüfung der an- Stag, 17. 9. 1949, vorm. 10 Uhr, vor dem 6 Schlog, westlicher Flügel, 2. Stockwerk, min anberaumt. Allen Personen, die eine zur ur Abwendun Sstellers eröffne ES 1 e àus der nspruch nehmen, dem Konkurs- Dt. 1949 Anzeige zu machen. Mannheim, 2. 9. 1949. Mannheim, H 3, 13, hat Hxpothekenbrief von Mannheim, Band 138, Grundstück Lgb.-Nr. 3152, Litera H 5 Nr. 20 eingetragenen Hypothek für die Städt. Spar- nhaber der Urkunde wird aufgefordert, spa- Freitag, dem 17. März 1950, vorm. 9 Uhr, 218, seine Rechte an- andernfalls wird die Urkunde Mannheim, den 12. Juli 1949, Amtsgericht. 5 — 3 2 85 8 8 5 2 8 2 n 8——— Seite 6 MORGEN Freitag, 5. August 1949/ Nr. 1 ö SOM ERH-SenUss-UERRH AUF! Wlrgener Ae 6. Sasras 22506 Mangan nt, f U. U AS ITER-LIHTSpIEIF Schwarze Wildleder- Damenschuhe mit . 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Eine Näh- Je, die für den Haushalt gekauft wird, dann als Konsumware, eine Näh- Ihe die als Handwerkszeug einer Schnei- erworben wird, als Produktionsmittel Aber das Beispiel zeigt bereits, daß erscheidung nicht überzeugend ist. Grund, warum gegen eine ausgedehn- nanzierung des Konsums im Augen- Iiedenken erhoben werden, liegt auf der is mangelt in Deutschland an Kapital. mangeb aber heißt, daß zu viel ver- und zu wenig gespart wird. Man darf eststellung allerdings nicht so auslegen, ier Lebensstandard zu hoch. Im Gegen- Ide Periode schwerer Entbehrungen, die les Jahrzehnt gedauert hat, hat einen ientlichen Bedarf geschaffen, der nach tauung nun endlich befriedigt wer- as Der Ersatz der durch den Bomben- Laarck Plünderungen und andere Kriegs- Ie verloren gegangenen Gegenstände m diesem zurückgestauten Bedarf noch bas Realeinkommen aber ist je Kopf 0 0 adleners um 1d. 30 Prozent geringer als 40 en Kriege. Schon diese Umstände sind tend, um die geringe Sparneigung oder 5 er Spar fähigkeit zu erklären. Die hohen 0 Us erwähnt werden. Allerdings begün- die letzte Steuerreform die Spartätig- kt u. a er stark, aber die Möglichkeit, gesparte e nachträglich vom Einkommen abzuset- adert doch nichts an der Tatsache, daß bpositionsmöglichkeiten der Haushalte t einmal sehr beschränkt wird. Jeden- gt man sich, daß es, mögen die Gründe pitalmangels diese oder jene sein, nicht bar wäre, den Verbrauch zu einem Zeit- 30, ah durch Eredithergabe zu fördern, wo essen eine Einschränkung des Konsums ie Verstärkung der Kapitalbildung not- g und erwünscht sein würde. Aus dieser Pegung ergibt sich dann ohne wei- aus de schon erwähnte Folgerung, den J langfristiger Konsumwaren besten- 1. irt zu fördern, wo diese Waren den a er von Produktionsmitteln haben. trage uit aber fraglich, ob die Argumentation 5 nichtig ist. Wenn man früher bei rück- er Konjunktur die Konsumfinanzierung dützung und Verstärkung der Beschäf- g empfahl, so hatte man dabei die Tat- m Auge, daß auf diese Weise Käufe, die u ohnehin stattgefunden hätten, vor ver- erden konnten. Ein jungverheiratetes parte zum Beispiel, um sich Möbel zu War es möglich, ein Abzahlungsge- günstigen Bedingungen abzuschlies- w erkolgte der Kauf sofort, die Lager des urgen schneller geräumt, die Indu- Al Grund neuer Bestellungen Uhr J. 8 — gestern atze müssen in diesem Zusammenhang nschau nd den mheim 0 Uhr nors! Ron urch 13 Grenzen f z it! e hätten darüber hinaus die Verluste der in- ländischen Wirtschaft durch direkte Kriegs- schäden. Reparationen. Restitutionen und jahrelang unterbliebene Investitionen einen zusätzlichen Maschinenbedarf auf dem In- landsmarkt geschaffen. der nur zu einem ge- ringen Teil befriedigt werden konnte. Der sich seit der Kreditrestriktion immer stärker bemerkbar machende Mangel an Investitions- kapital habe seit dem Monat Mai die rückläu- tige Produktionsentwicklung ausgelöst, nach- dem die großzügige Handhabung kurzfristiger Kredte in der ersten Zeit nach der Geld- reform einen guten Start auch des Maschinen- baus ermöglicht habe. Der Bericht drückt da- her aus, daß die Stagnation der letzten drei Monate in erster Linie in finanziellen Schwie- rigkeiten alter Auftraggeber begründet liege, die heute aus Geldmangel selbst wichtigste Maschinenanschaf fungen unterlassen müßten. Die Verhältnisse in der Maschinenausfuhr sehen rücht viel günstiger aus. Obgleich seit dem 20. Juni 1948, insbesondere aber seit Begirm dieses Jahres, spürbare Fortschritte erzielt werden konnten. erreichte der Export im ersten Vierteljahr 1949 umfangmäßig nur 34 Prozent von 1936. Unter Hinweis auf die frühere bedeutende Stellung des Maschinen- baus im deutschen Außenhandel wird argu- mentiert. daß selbst die Erzielung des frie- densmäßigen Ausfuhrvolumens nicht ausrei- chen würde, den veränderten. erheblich ge- stiegenen Erfordernissen des deutschen Ex- ports nach dem Kriege auch nur einigermaßen gerecht zu werden. Leider sei die allgemeine Nachkriegskonjunktur auf dem Weltmarkt in- zwischen abgeflaut. ohne daß es dem deut- schen Maschinenbau rechtzeitig möglich gewe- sen wäre, sich zu beteiligen. Dennoch müßten seitens der Hersteller alle Anstrengungen unternommen werden, das verlorene Feld weitgehend wiederzuge winnen. So sehr die allgemeine Entwicklung dieses Industriezweiges kein erfreuliches Bild hin- terläßt. so unterschiedlich verlief sie in ein- zelnen Herstellungsgruppen, in denen teilweise beträchtliche Fortschritte erzielt werden konn- ten, die oft durch die Zonentrennung zwischen Ost und West und den daraus resultierenden Anpassungsprozessen begünstigt wurden. Hier- von profitierten in erster Linie Textilmaschi- nen, deren Produktion von 23.3 Prozent im Jahre 1947 auf 167.7 Prozent im ersten Quar- tal 1949 anstieg. Weitere bedeutende Verbes- serungen waren bei Nähmaschinen(von 39,8 Prozent auf 98,4 Prozent). Büromaschinen(17.9 Prozent auf 61,5 Prozent). Giegereimaschinen (14.3 Prozent auf 42,3 Prozent). Werkzeugma- schinen(11.4 Prozent auf 48 Prozent) und Walz. Werkseinrichtungen(11,7 Proent auf 31,8 Prozent) zu verzeichnen. In den weiteren Ausführungen des alle Entwicklungsfaktoren sorgfältig untersuchen- den Berichtes wird festgestellt. daß die Min- derung der Arbeitsproduktivität im Maschi- nenbau besonders deutlich in Erscheinung ge- treten sei. So habe beispielsweise die Anzahl der Beschäftigten im Januar 1948 11 Prozent über dem Stand von 1936 gelegen, während die Produktion kaum 40 Prozent des ver- gleichsjahres erreichte. Im März 1949 hätten die entsprechenden Ziffern 36 Prozent bzw. 83 Prozent betragen. Nicht allein der Rück- gang der persönlichen Arbeitsleistungen in den Nachkriegsjahren. sondern starke sonstige Störungen im Betriebsablauf— verursacht durch immer noch bestehende Versorgungs- mängel und erhebliche Verschiebungen im Ge- füge der Zulieferindustrien— seien dafür ver- antwortlich. W. M. Wie ein Bombenschaden traf der Streik die Mühlen Ursachen der Unzufriedenheit kritisch betrachtet Was in drei und einem halben Jahre mühselig aufgebaut worden ist— der ver- mältnismäßig geordnete Geschäftsgang, die geregelte Versorgung der Bevölkerung, all diese Errungenschaften mühevoller Ar- beit—, ist gefährdet. Bei der Betrachtung des Mühlenarbei- terstreikes sind die sozialen Gesichtspunkte ebenso gerecht zu würdigen, wie die wirt- schaftlichen Gesichtspunkte. Es gibt keine Sozialpolitik, die nicht in gleichem Maße so- zial wie wirtschaftlich denkt. Das ist keine soziale Errungenschaft, die wirtschaftliche Notwendigkeiten außer acht läßt, die nicht bedenkt, daß die Erhaltung der Wirtschaft Voraussetzungen eben jeglicher Sozialpoli- tik ist. Eine Mühle, die nicht friedensmäßig arbeiten kann, weil sie fliegergeschädigt ist, kann nicht Anspruch darauf erheben, den Wiederaufbau auf die Rücken der Arbeiter abzuwälzen. Tut sie es dennoch dann wird der Arbeiter mit Recht dagegen in Streik treten, er wird eine berechtigte Streikfor- derung aufzuweisen haben, nämlich die Lohnforderung. g Wogegen soll aber der Arbeiter streiken, der Leidtragender wird für verfehlte Wirt- schaftsordnung, für verfehlte Marktpolitik, die, übernommen aus den knapp 15 Jahren der Dauer des tausendjährigen Reiches, wei- ter fortgesetzt wird von der behäbig ge- wohnten Trott anschlagenden Verwaltung. An sich war Walther Darrés Kalkulation richtig, als er den deutschen Getreidemarkt mit einem Preisgefälle von West nach Ost aufbaute, d. h., daß im Osten, in den typi- schen Agrargegenden des Reiches, die Ge- treidepreise niedriger waren als im Westen, wobei der Verteuerung Ursache Wohl haupt 8 in den beim Getreidetransport von N Es mag sein, dag diet zzchltell zul eieen kaſlen auch teute d Note st nach West entstehenden Transport- eib das der Fall ist, würde an die Stelle 5 I Mecksparens die Abzahlung des Kredits 0, Han Könnte dann sagen, daß sich das n 520 55 Falangebot vermindere. Beträge, die ch einige Monate lang zurückverlegt 5 ie um nach Auffüllung eines bestimm- Fm zetrags zu Einkäufen verwendet zu wer- zu laben freilich für den Kapitalmarkt, der III ſebtige Investitionen finanzieren Soll, s f etohe Bedeutung. Aber in vielen Fällen Eyk en die Dinge heute ganz anders liegen. IE Zwecksparen wird nämlich häufig ganz Fleiben, weil die Versuchung, das Ein- Hen für laufende Ausgaben auszugeben, ier langen Hungerperiode und angesichts Pingen Realeinkommens zu groß ist. So- les der Fall ist, würde der Abschluß Abzahlungsgeschäftes die Spartätigkeit teupt nicht berühren, sie würde weder ert noch vermindert werden. Die ein- 5 Uhr: acht- stag „ firkung wäre vielmehr eine andere Ver- artieten e eine gewisse Pisziplimierung des Käu- n i er durch die übernommenen Verpflich- 21 Uhr: veranlagt würde, weniger für den täg- 100 Uhr Bedarf und mehr für seinen dauerhaften 5 Im auszugeben. Ob er sich einer solchen erung seiner Ausgaben unterziehen am man ihm selbst überlassen. Aber schiebung in den Verbrauchsausgaben, 1 urch herbeigeführt würde, Wäre er- 1e denn es würden die Märkte ent- U aut denen die Nachfrage zur Zeit noch ers groß ist, während andere Märkte Auftrieb erhalten würden, deren gerin- Ubsatz auf die Beschäftigung der Industrie „ Es würde also keine Veränderung im ls zwischen Verbrauch und Spartätig- zondern nur eine Aenderung im Verhältnis gen verschiedenen Verbrauchsausgaben elzetührt. eine Veränderung, die vielleicht 8 beltragen könnte, die preispolitische Eau erleichtern und den Abbau restlicher feßschaktungsvorschriften zu fördern. 95 man sich entschließt, in einem gewis- bntang Kredit zu schöpfen, um einen Fiaupkungsprozeß in der Wirtschaft zu dern, 80 bestehen also kaum schwer- e Bedenken dagegen, einen Teil der Tel tür die Konsumfinanzierung einzuset- um Gegenteil! Die Befürchtung, daß eine st un terung der Beschäftigungslage mit kre- bestens ischen Mitteln— die sich selbstver- lch in den durch die Situation Deutsch- e vorgeschriebenen Grenzen halten muß Ilerwünschte Folgen auf dem Preisgebiet ze könnte, würde durch eine breitere Ver- es der Verbrauchsausgaben eher vermin- Fals erhöht. L. M. Kardinalfrage des Maschinenbaus Es fehlt an Geld dären autschlugreichen Bericht über die beontlichen Entwicklungstendenzen im Ma- ſenbau der Bizone legte die Arbeitsge- 0 der Verbände deutscher Maschinen- ſaustalten in Frankfurt vor. Eingehend Motiviert, weshalb im Maschinenbau e dite Wiederbelebung weit schwieriger 15 man eden Industriegruppen ist und Wes lex an aus der Steigerung des Produktions- I. 38,6 zu Ende des Jahres 1947 auf 0 0 abril 1949 keine falschen Schlüsse zie- deb e. Einmal sei die Vergleichsbasis 1866 ede unseeignet. weil der deutsche Maschi- A de semerzeit die schweren Erschütterun- Puder risenjahre 1931/2 noch nicht über- a 5 gehabt habe. und zum anderen müsse bes en 27 Prozent ausmachenden Bevölke- nuch ache seit Kriegsende berücksichtisen. zuletzt eine erhebliche Verschiebung eden Bedarfsverhältnissen gegenüber dem mit sich gebracht habe. Schließlich 1 kosten lag. In Preisgruppen von I bis XX waren die Getreideversorgungsgebiete auf- gegliedert. Gruppe I war im Osten, zur teuersten Gruppe, zur Gruppe XX, gehörte Mannheim. Während wir uns früher vorwiegend aus eigener Scholle ernähren Konnten, Anderte sich dies nach dem Zusammenbruch infolge des Verlustes der Ostgebiete. Mindestens 50 Prozent des Getreidebedarfes flossen jetzt in umgekehrter Richtung, also von Nord nach Süd oder von West nach Ost. Trotzdem blieb aber die alte Verrechnungs- basis(Marktordnung) für das Getreide be- stehen. Jetzt kam das Import- Getreide aus den Seehäfen und wanderte nach den im Osten und Süden gelegenen Mühlen. Die Frachtkosten vom Seehafen bis zur Mühle wurden, da die Lieferung frei Mühle er- kolgt, vom Staat bzw. der Außenhandels- stelle übernommen, also subventioniert, um den Brotpreis in den entfernter liegenden Gebieten nicht übermäßig steigen zu lassen. In der Kalkulation selbst ist von der VEILF für alle Preisgebiete ein einheitlicher Mahllohn-Satz von 4.85 DM je 100 kg fest- gelegt. Die Mannheimer Großmühlen, die aus dem höchsten Preisgebiet heraus in niedrigere Preisgebiete mit dementspre- chend niedrigen Mehlpreisen liefern müs- sen, kommen aber nicht in den Genuß der vollen Spanne, weil sie sich um die Preis- gebiets-Differenz und um diejenigen Fracht- beträge vermindert, die bei Mehl(das frei Abnehmer-Station geliefert werden muß) durch den—. 70 DM je 100 kg betragenden und in der Kalkulation nicht mitenthalte- nen Frachtausgleichsbetrag nicht gedeckt sind. Erschwerend kommt hinzu. daß die Großmühlen in der Brotversorgung durch die auch wirtschaftlich wirkende Ziehung von Ländergrenzen ihre alten Absatzgebiete in Hessen, Bayern und den frachtgünstig gelegenen Gebieten der französischen Zone heute nicht beliefern können. Bei den Teig- waren-Mehlen war hier im April 1949 erst- mals dieses vom Kantönli- Geist getragene Abgrenzungsverfahren dadurch durchbro- chen worden, daß den Teigwarenfabriken ein Optionsrecht eingeräumt wurde. Die Teigwarenfabriken griffen dann gern auf die bekannten Qualitäts-Mehle der Mann- heimer Mühlen zurück, wodurch Mannheim erstmals nach dem Kriege wieder eine etwas größere Eigenbeschäftigungen hatte. Darüber hinaus sind die Mannheim Heidel- berger Großmühlen darauf angewiesen, Lohnvermahlungen für andere. vorwiegend kliegergeschädigte Mühlen in Hessen usw. durchzuführen, um ihre Kapazität einiger- maßen zum Tragen zu bringen. s dem mit einer Schuhfabrik ver- . Mannheimer Großmühlen- betrieb ist ein mit Flickschusterei Ver- gleichbarer Saftladen geworden. Nichts gegen die Flickschusterei. Handwerk hat goldenen Boden. Aber Was ist die Folge? Je nun, das für Frankfurter, Kasseler Müh- len etc. im Lohn ausgemahlene Getreide wird hin und her dirigiert, so daß die aus- wärtigen Mühlen, die meistens wegen eige- ner Kriegsschäden auf die Vergebung im Lohnmahlverfahren angewiesen sind, den vollen Mahllohn nach Mannheim nicht zah- len wollen, nicht zahlen können. Statt des an die Redaktion. offiziell mit 4.85 DM festgesetzten Mahl- lohnes bekommt der Mannheimer Groß- mühlenbetrieb eine Vergütung von 2.20 DPM, bis 2.40 DM je 100 kg. Bei einer Mannhei- mer Großmühle, die z. B. zu 66 Prozent in Lohnvermahlung und nur zu 33 Prozent in Eigenvermahlung arbeitet, beträgt also der Mahllohn auf die 100 Prozent Kapazität 1 durchschnittlich rund 3,15 DM je g. Dazu kommt nun folgende außerordent- liche Belastung: Geht d as erzeugte Mehl Zz. B. nach Stuttgart, so gehen die 1,27 DM betragenden Frachtkosten zu Lasten der Mannheimer Mühle, die dafür nur 0,70 DM Frachtausgleich erhält, also 0.57 DM aus ihrer eigenen Spanne tragen muß. Die Stuttgarter Konkurrenz-Mühle jedoch be- kommt das Getreide frei Mühle(also Stutt- gart) geliefert, liegt also im Stuttgarter Bezirk wesentlich günstiger als Mannheim. Daß die tatsächlichen Regiekosten und die kalkulatorischen Kosten des Mühlen- betriebes nicht ausreichen, um bei solchen Mahllohnsätzen ohne Verlust zu arbeiten, mag einleuchtend sein, wenn die allge- meine Preissteigerung der Kosten und die Erhöhung der Löhne seit dem Zusammen- bruch mit eingerechnet werden. Faktisch haben die Mannheimer Mühlen in den Jah- ren 1945-47 keinen Ertrag abgeworfen, sondern mußten wegen unzulänglicher Be- schäftigung Verluste hinnehmen. Die Ursache also, warum sozialen For- derungen nicht ganz willig nachgegeben werden kann, liegt in einer Entwicklung, die außerhalb des Machtbereiches der Mühlen und lhrer Besitzer oder Leiter steht. Diese Umstände zu bestreiken, zu streiken für eine Oeffnung der Grenzen innerhalb des hier sehr zu Unrecht Ver- einigtes Wirtschaftsgehiet“ heißenden Tei- les Westdeutschlands, könnte wohl mehr beitragen zur Schaffung von Möglichkei- ten, Löhne zu erhöhen, Preise zu senken. Eine Senkung des Mahllohnes wäre sodann auch denkbar bei rationeller Wirtschaft. Rationell wirtschaften heißt nicht immer mit den neuesten Errungenschaften der Technik zu arbeiten, es heißt vor allem zweckmäßig arbeiten. Solange aber Mann- heimer Mühlen, bedrängt von allen an- deren Ländern, sich darauf bescheiden müssen den kleinen Raum zu versorgen, den sie jetzt als ihren Staat, ihr Land be- zeichnen können, solange sie genötigt sein werden für ihre ehemaligen Kunden nur indirekt arbeiten zu können, nämlich, daß sie Mahllohnaufträge der Konkurrenz übernehmen müssen, solange wird nicht zweckmäßig gewirtschaftet werden kön- nen. Man sage nicht, daß bei Aufhebung dieses Zustandes vielleicht die auswär- tigen Mühlen unbedingt Schaden leiden müssen. Die Leistung muß nach wie vor entscheidend sein, nicht die willkürliche Zerlegung in kleine und kleinste Wirt- schaftsgebiete. Die Mühlen, die Lobhnauf- träge vergeben an Mühlen, die einst mit voller Kapazität liefen, und doch sicht die Nachfrage befriedigen konnten, beide Mühlen, sie hatten auch in Vorkrlegszeiten Beschäftigung, sind nicht zustätzlich ent- standen und werden auch, wenn wir einst aus diesem engen provinziellem Kreislauf heraus sind, wieder Beschäftigung finden, wenn nicht inzwischen in anderen Ländern neue Mühlenkapazitäten errichtet werden. Nun zurück zum Streik. Es dünkt, nach den Darstellungen der Streikführung(siehe „Morgen“ vom 2. August), als ob die Müh- lenbesitzer nur justament, nur um die Situation zu verzögern, zu verschärfen, die Forderung nach Differenzierung der Löhne aufgeworfen hätten. Ein Blick auf die Lohnziffern eines willkürlich heraus- gegriffenen Betriebes zeigt uns, dag die Forderung nicht unbegründet ist, denn es verdiente seither durchschnittlich: monatlich DM 256. DM 252.— DM 246.— DM 170.— Gruppe 1 Gruppe II Gruppe III Gruppe IV(Frauen) 7 Noch eines darf hier nicht übersehen werden. Durch die verschiedenen Zuschläge, in der Hauptsache bei den ungelernten Ar- beitern, ergeben sich mitunter Monatslöhne von folgender Höhe: Gruppe III(vier Arbeiter) 297,27 DM, 306,86 DM, 307,0 DM, 312,91 DM(Sstundenlohndurchschnitt 1,58 DW): Gruppe III(drei Arbeiter) 478,75 DM. 448,18 DM. 445,58 DM(Stundenlohndurchschnitt- 2,28 DM): während der Höchstverdienst von gelernten Arbeitern eben nur 256, bzw. 268,50 DM mit Zuschlägen beträgt. Das hohe Einkommen der ungelernten Arbeiter fällt auf. Es steht gegenüber dem gelernten Facharbeiter(wenn auch hier Spitzenlöhne und Leistungen zugrundelie- gen) in einem Mißverhältnis. Im Migßklang steht auch das Einkommen des ungelernten Arbeiters zu den Angestelltengehältern, von deren Gesamtheit in der Bizone nur 4,8 ½¼ Bezüge über 461 DM monatlich haben. ADesfellten- her dienste schwar rc. Scriruffatr e E 8 EN f 22* I 227 387 f 320 4650 arc S . 259 RR 92 Bei den Kostenkalkulationen der Müh- len, die nicht nur mit den zu zahlenden Löhnen zusammenhängen, darf nicht über- sehen werden, daß besonders Großmühlen mitunter infolge Stockungen und Stauungen von Getreidelieferungen, die durch die oben geschilderten regionalen Beschränkungen vermehrt und verstärkt werden, ein„Hoch- geschäft“ haben, wodurch sie bisweilen wochenlang beschäftigimgslos liegen, wäh- rend dessen sie volle Löhne, wenn auch ohne jegliche Zuschläge zahlen, also dle Tariflöhne laut Normalsatz. Töricht wäre es von den Gewerkschaften, töricht von den Arbeitern, wollten sie strei- ken gerade während der Dauer einer sol- chen Beschäftigungsebbe. Daß der Streik aber gerade in der Zeit der größten Be- schäftigung ausgebrochen ist, wird zur Folge haben, daß der Arbeiterschaft Chancen auf eine dauernde und befriedigende Besserung ihrer Verhältnisse sehr vermindert worden * 2 227 A, 2 3 sind. 14 000 Tonnen Getreide, die nach un- serer gestrigen Meldung aus Mannheim wegdisponiert worden sind, weil sie infolge des Streikes nicht hier vermahlen werden konnten, das ist der geringste Schaden viel- leicht. Weitaus größer ist der Schaden, der dadurch entsteht, daß das einstmalige Müh lenzentrum Mannheim, der besser vielleicht als so manch anderer badischer Wirtschafts- zweig in den Zeiten nach dem Zusammen- bruch leistete, zurückgeworfen wird in die Beschäftigungs verhältnisse, wie sie vor der Währungsreform geherrscht haben, weil an- dere Mühlen sich in die Beschäftigung ein- geschaltet haben. Wohl mögen in politischen Kreisen die Einwendungen gelten, daß eine Differefi- zierung der Löhne zwischen den einzelnen Gruppen der Streikenden Interessen auf- spalten. Das ist richtig, ist zutreffend. Aber der Sozialpolitik Sinn und Zweck, ihr Ziel ist, der bessere Lebensstandard der Arbei- terschaft, bei gleichzeitiger Wür⸗ digung der Leistung, nicht allein die Auf- rechterhaltung einer Streikbewegung. F. O. Weber. Darlehen und Versicherungs- beiträge der Mannheimer Mühlen arbeiter Die Leitung der Huber mühle Gmb., Mannheim, erklärte unserem FOwW.-Mitarbeiter, daß die an die Arbeitnehmer wöchentlich zu sätzlich ausgezahlten 5.— DM keinen Lohnzu- schuß darstellen sondern eine mit einem Dar- lehen vergleichbare a conto-Zahlung, die nach dem Zustandekommen einer Lohnvereinbarung verrechnet wird. Das Gleiche trifft, wie wir erfahren. auch auf die Vereinbarung zu, die zwischen der Mannheimer Schälmühle Sle- vers& Söhne und deren Belegschaft ge- trofken worden ist. Die AOR Mannheim hat nunmehr auch Stellung zum Streik der Mühlenarbeiter bezo- gen und klärt Fragen des Versicherungsverhält- nisses während des Streiks mit einer Zuschrift Nach dem Arbeitsrecht hebt der Streik den pri- vatrechtlichen Arbeitsvertrag zwischen Arbeitge- bern und Arbeitnehmern ohne Kündigung nicht auf. Nach dem Sozialversicherungsrechte jedoch beendigt die Arbeitsniederlegung das versiche- rungsrechtliche Beschäftigungsverhältnis. Mit an- deren Worten gesagt, heißt das, daß die streiken; den Arbeitnehmer Anspruch auf Regelleistung der Krankenkasse haben, wenn der versicherungsfall binnen drei Wochen nach der Arbeitsniederlegung bel ständiger Erwerbslosigkeit durch diese Zeit hindurch eintritt, wobel allerdings vorausgesetzt wird, daß diese Arbeitnehmèr in den vorangegan- genen 12 Monaten mindestens 26 Wochen oder un- mittelbar vor dem Streik mindestens sechs Wochen auf Grund der Reichsversicherungordnung ver- sichert waren Dem Arbeitnehmer steht das Recht zu, sich bei der bisherigen Krankenkasse(und wenn sie nicht in deren Bereich wohnen, bei der für sie zustän- digen Krankenkasse) freiwillig weiterzuversichern, sofern sie während der beiden letztgenannten Fristen auf Grund der Reichsversicherungsordnung versichert waren. Kurz vor Redaktionsschluß erfahren wir, daß sich die Gewerkschaften bereit erklärt haben, die Versicherungsbeiträge für die streikenden Mühlenarbeiter zu leisten. In die- sem Falle gilt der letzte Absatz des oben an- geführten Schreibens der AOK,, allerdings mit der Einschränkung, daß Arbeitnehmer, die nicht die Bedingun- gen der 26 wöchigen beziehungsweise sechswö⸗- chigen Zugehörigkeit zur Krankenversicherung erfüllen, also die erst kürzlich in ein Arbeits- verhältnis eingetreten sind, weiterhin ohne Versicherung auf die Dauer des Streikes blei- ben. tex. 2 PTTTTVTTTTTTT(TTTTT Zähes Leben der Transportzentrale Schleppkraft nicht mehr aber Kahnraum bewirtschaftet Die Verwaltung für Verkehr hat verfügt, daß die Dispositionen der Schleppkraft aus der Transportzentrale herausgenommen und wieder dem privaten Gerwerbe überlassen werden, nachdem am Rhein zwischen den Reedern und den Partikulieren über den Einsatz der Schleppkraft Abkommen getroffen wurden, die elne prompte Abwicklung des Verkehrs bei an- gemessener Beschäftigung der mittleren und kleineren Schiffahrtsunternehmungen sicher- stellen. Die Neuregelung tritt em 15 August in Kraft. Die von der Reeder- und der Partiku- liergruppe unterzeichneten Abkommen er rek- deen sich auf den Streckenschlepperverkehr 24 Berg und Tal, auf den Duisburg-Ruhrorter Hafendienst und das Schleppen im Mannheim: Gebiet und auf dem Neckar. Am Main ist eine Genossenschaft„Schleppschiffahrt auf des Main“ mit Sitz in Mainz-Kastell gebildet wo:, den. Die Abkommen sehen vor, daß die Durcg. kührung der Neuregelung kortlsufend durch 4 Transportzentrale überwacht wird, die an zig“ noch bestehen bleibt und ihre bisherige Funk tion insoweit austibt. als der Kahnraum ihres Lenkung unterworfen ist. Es sind seit einiger Zeit aber auch Verhandlungen über die Fre stellung der Dispositionen des Kahnraumes im Gange.(dena Zonen verlängern Schienenwege und verteuern Frachten Seit 1948 sind viele Reichsbahnstrecken innerhalb der drei Westzonen durch das Um- fahren der Ostzonen bis zu 250 km länger ge- worden. Dle Praxis zeigt, daß die Verlader über diesen Umstand vielfach nicht unterrich- tet sind, so daß sich immer wieder zwischen Versender und Empfänger wegen der uner- wartet höheren Frachtbeträge Differenzen und Unzuträglichkeiten ergeben. Urssche hierzu ist, daß die Verlader noch heute die Kilometerentfernungen in Erman- gelung neuer Unterlagen nach den zuletzt im Jahre 1944 herausgekommenen Entfernungs- anzeigern der Reichsbahn ablesen. Die darin enthaltenen Kilometerangaben sind jedoch zum Teil überholt, wie nachstehendes Beispiel zeigt: Strecke Hamburg— Coburg bis Kriegs- ende 511 km lang, die gleiche Strecke nach der Zoneneinteilung jetzt 645 km lang. Die Diffe- renzfracht bei 134 km Streckenverlängerung für eine gewöhnliche Waggonladung von 18 t nach Tarifklasse A beträgt heute 123,90 DM, also statt 856,80 DM für 511 km nunmehr 980,70 DM für 645 km. Man kann sich vor- stellen, daß der Verlader, der mit einer Fracht- nachbelastung von 123,90 DM nicht gerechnet Nach einem Bericht der Industrie- und Handelskammer Arnsberg ist wegen Rück- gangs der Aufträge und einer gewissen Mark tsättigung die Kapazität bei der Glühlampenindustrie derzeit nicht mehr voll ausgenutzt. Die Entwicklung ist erstaunlich, las man doch vor etwas über Jahresfrist, daß die Befriedigung des Nachholbedarfes sich über Jahre hinaus erstrecken werde und auf lange Zeit noch nicht gedeckt werden könne. nat, vielleicht anders Kalkuliert hätte, wenn N die Streckenverlängerung bekannt Sew Len wäre. J%%CCCC00b0C000 Do ein Neuerscheinen von amtlichen Entfer- nungzanzeigern in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, empfiehlt es sich, zur Ergänzung des vorhandenen Kilometeranzeigers die neuen amtlichen Kilometerzahlen nach allen von der Schienenweg- Verlängerung betroffenen Bahn- böfen der drei Westzonen von dem Tarifver- lag Ernst Schomann, Hamburg-Altona 1, anzu- kordern und hierbei den zuständigen Versand- bahnhof anzugeben. Für die Anfertigung eines solchen Nachtrags erhebt das Tarifbüro des genannten Verlages nur eine geringe Schreib- gebühr. E. Sch. Der Bierkrieg ist entbrannt Hessen contra Bayern hof fnungs freudig Untei Hinweis auf das Vorgehen bayerischer Brauereien, die entgegen den Direktiven der VELF mit der Herstellung 12prozentiges Bieres begonnen haben, fordert die hessische Brau- wirtschaft die Genehmigung zur Herstellung hochprozentiger Biere und eine Senkung der Biersteuer. Wie aus Kreisen des hessischen Brauerverbandes verlautet, hoffen die hessi- schen Brauereien, spätestens am 1. September hochwertiges 12prozentiges Bier zum bisherigen Preis liefern zu können.(dena) Kurz nuchrſenfen. Wein wird knapp. Nach Berichten aus über 700 Weinbau treibenden Gemeinden in Rhein- land-Pfalz über die Entwicklung und den Stand der Weinberge werden sich, laut Sü⸗ dena, die Hoffnung auf eine reiche Weinernte dieses Jahres nicht erfüllen. Schon im Mai sind durch eine Reihe kühler Tage und durch Nachtfröste empfindliche Schäden an den Reb- gehölzern verursacht worden. Nur in 21 Pro- zent aller Weinbaugemeinden in Rheinland- Pfalz nahm die Rebenblüte einen günstigen Verlauf. Der Ausfall wird auf 30 bis 50 Pro- zent, in einzelnen Gebieten der Pfalz sogar bis zu 80 Prozent geschätzt.(Gens) Konkurskurve abgleitend. Die Zahl der im Monat Juli in Niedersachsen eröffneten Konkurs- und Vergleichsverfahren belief sich auf 95, gegen- über 115 im Vormonat. Damit ist erstmals seit Januar eine rückläufige Tendenz festzustellen. (dena) Schade um die guten Zigaretten. Alle amerika- nischen Zigaretten, die von den deutschen Behör- den beschlagnahmt werden, sollen in Zukunft auf- Sebrochen und als loser Tabak der deutschen Zi- Sarettenindustrie für Beimischungszwecke über- geben werden, teilte der Verband der Zigaretten industrie mit. Eine entsprechende Anordnung wird zur Zeit von der Verwaltung für Finanzen vor- bereitet.(dens) Die Westzonale Arbeitsgemeinschaft der Be- sucher Berlins, dieses sprachliche Ungetüm in Berlin NW 37, Solinger Straße 4(S-Bahnhof Bel- levue), Telephon 398623, stellt zur Erleichterung der Aufgaben westdeutscher Kaufleute die Berlin bereisen, eine Reihe von Einrichtungen zur Ver- fügung. Büros mit Verhandlungs-, Ausstellungs- und Nagerräumen, auf Wunsch Schreibkräfte und tür Wagenbesitzer stadtkundige Fahrer und Ga- Tage. Auch ein Informations- und Wirtschafts- dienst für Ein- und Verkäufer kann in Anspruch genommen werden. Auch Oesterreich braucht Licht. Das Zwei mächtekontrollamt schlägt in einem schreiben an den Vorsitzenden des Verwaltungsrates vor, eine alliierte Kommission zur Ueberprüfung der Mög- Üchkeiten eines Stromexportes von Deutschland nach Oesterreich in die Grenzgebiete zu entsen- den. Begründet wird dieser Vorschlag damit, daß bei den Verhandlungen über deutsche Stromex⸗ Porte nach Oesterreich so große Schwierigkeiten aufgetreten sind, daß eine andere Lösung dieses Problems nicht möglich erscheint. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die österreichische Re- Sierung der Entsendung einer derartigen Kom- mission bereits grundsätzlich zugestimmt und ihr Einverständnis dazu gegeben habe, daß die Kosten aus ECA-Mitteln beglichen werden, Der Verwal- tungsrat wird um eine Stellungnahme zu den Vor- schlägen ersucht. 8(dens) Seite 8 MORGEN Er wollte die Jugend gewinnen Begegnung Françols-Poncet Der künftige französische Hohe Kom- misgar für Deuschland, Andrée Fran- dom Foncet, wird nack Mitteilung zuständiger französischer Stellen am 19. August sein neues Amt antreten. Von einer persönlichen Begegnung mit nm vor fast zwanzig Jakren und von seinem Wirken für eine deutsch- franzö- siche Völkerverständigung derichtet der folgende Aufsatz. mit „Franzosen in der Mark Brandenburg“ „ lautete damals die Ueberschrift über meinen Artikel in einer Berliner Mittags- zeitung und mancher Leser wird wohl stutzig geworden sein, denn die Franzosen Waren ja längst aus dem Rheinland abge- rückt, und nun auf einmal. In Wirklich- keit handelte es sich jedoch um Schüler aus Frankreich, die im Rahmen des deutsch- französischen Verständigungswerkes nach Deutschland gekommen waren und in ein- zenen Familien untergebracht wurden. Der Weltkrieg lag an die zwölf Jahre zurück, und seine finsteren Schattenarme langten nicht mehr hinein in dieses Bemühen, ein- ander näherzukommen und zwar von Mensch zu Mensch. 5 In einem Heim in der Nähe Branden- burgs(Havel) trafen sich deutsche und franzöische Schüler, Lehrer und Journa- sten zu einem kleinen Plausch, und es hieß, daß der damalige französische Botschafter Francois-Poncet aus Berlin herüberkommen werde, um die Gäste zu begrüßen. Manche bezweifelten es, denn in der Politik gab es Hochkonjunktur, Herr von Papen war im Anmarsch, wenn auch im hintergründigen, und seit 1930 verzeichnete man auch ein Anwachsen der nationalsozialistischen Sitze im Deutschen Reichstag. Dessen ungeachtet nahm die Absicht, die Menschen diesseits und jenseits der Grenzen für eine friedliche Entwicklung zu gewinnen, namentlich die jungen, ihren praktischen Fortgang. Bot- schafter Frangois-Poncet erschien trotz sei- ner Arbeit in Berlin an den Ufern der Havel und setzte sich wie einer von. uns“ mit an die Kaffeetafel, unterhielt sich mit dem Brandenburger Oberbürgermeister. einem eifrigen Förderer der Sache, sprach mit diesem und jenem aus unserem Kreise und hielt dann in ausgezeichnetem Deutsch eine so herzliche Ansprache, daß wir in ihm damals schon keineswegs nur den ge- wandten, eleganten französischen Diploma- ten sahen, sondern einen Menschen, der es mit der auch von ihm persönlich voran- getriebenen Verständigungsarbeit sehr ernst nahm. Nach ihm sprach ein junger Franzose den Dank an die Deutschen aus., und alle, die wir dort versammelt waren, sahen in den beiderseitigen Absichten und ihrem redneri- schen Niederschlag keineswegs etwa nur eine blasse Theorie die schon morgen wieder IIlusorisch werden könnte. Leider war dem nicht überall so. Selbst die Anwesenheit des französischen Bot- schafters hatte verschiedene Lehrer der sogenannten Brandenburger Ritterakadde- mie, die fast durchweg deutschnationalen Kreisen nahestanden, nicht von der Unge- börigkeit abbringen können, Zettel unter die deutschen Teilnehmer(es waren in der Hauptsache Schülerinnen des Brandenbur- ger Lyzeums) mit der Aufschrift„Denkt an Versailles“! nebst dazugehörigem sichtlich verhetzendem Text verteilen zu lassen. „Mutig“ hatten diese Lehrer ihre Schüler vorgeschickt, und der faux-pas wurde be- Sreiflicherweise gerade bei dieser Veran- staltung mehr als peinlich empfunden. Es Waren jene Bestrebungen, die wenige Jahre später die Arbeit Briands und Stre- semanns, die sich redlich um ein friedliches Europa bemüht hatten, zunichte machten und das Tor dem Verderber Deutschlands öffnen halfen. Was würde Frangois-Poncet dazu sagen? Nun, er sagte nichts, verlor kein Wort, sondern überging die Angelegenheit mit Takt und Glauben, daß man vielleicht solche dem Verständigungsgedanken quer- gelagerten Machenschaften mit einkalku- lieren müsse, auch und gerade, weil ja der Versailler Vertrag damals schon nach der Konferenz von Locarno, den Gesprà- chen von Thoiry urid den nachfolgenden Genfer Besprechungen seiner ursprüngli- chen Dynamik beraubt und längst durch dienlichere Abmachungen außer Kurs ge- Setzt war. Dazu gehörte Zeit, dazu gehörte aber auch guter Wille und die Arbeit des einzelnen bei beiden Völkern, wie Fran- gois-Poncet damals ausführte. Er stellte sich uns als Mitverfechter eben dieses guten Willens vor, und in der Folge hat er sich als Mensch wie auch als Politiker von dieser Linie nicht abbringen lassen. O. F. Heinrich Vergewaltigung der Herzen Geständnisspritzen und Isolierzellen garantieren den Erfolg“ der Schauprosesse Was ein Schauprozeß ist, hätte man vor zwei Jahrzehnten noch nicht zu sagen ver- mocht. Erst in jüngster Zeit ist es den totalitären Regimen vorbehalten geblieben, die Menschheit durch diese infernalische Art einer sogenannten Prozeßführung mit einer der zweifelhaftesten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts bekannt zu machen. Das Unheimliche liegt darin, daß Schauprozesse erst dann ihren Sinn erhalten, wenn der Oeffentlichkeit auf Grund eines vorher bis in die Einzelheiten festgelegten Regieplanes ein Schauspiel vorgeführt werden kann, bei dem alle Akteure ihr Textbuch kennen müs- sen und vor allem der Hauptdarsteller, also der Angeklagte, keinesfalls aus der Rolle fallen darf. Es wird nach bestimmten Me- thoden eine Vorbehandlung der Opfer durch- geführt, um jeglichen eigenen Willen aus- zuschalten und Aussagen und Geständnisse herbeizuführen, die genau in den Plan der Regisseure passen. Der Fall Mindszenty zu Beginn dieses Jahres hat die Blicke der Welt erneut auf diese Art Prozesse gelenkt und die Frage nach dem vermuteten Wahr- heitsserum aufgeworfen. Sollte einmal die Geschichte dieser Schau- prozesse geschrieben werden, dann wird an erster Stelle der 1933 von den Nazis durch- geführte Reichstagsbrandprozeß stehen. Gö- ring und Goebbels wollten damals den Kommunisten die Schuld in die Schuhe schieben. Da sie aber genau wußten, auf vie tönernen Füßen ihre Behauptung stand die Angeschuldigten Dimitroff, Popoff, Taneff und Torgler mußten a auch trotz aller Anstrengungen des Reichsgerichtes freigesprochen werden hielt man sich einen weiteren Angeklagten, den Holländer van der Lubbe, in Reserve, bei dem zum ersten Male eine physisch- psychische Prä- paration zum Zwecke der Willensausschal- tung angewandt worden ist. Man ging noch ziemlich ungeschickt vor; man behauptete, vpn der Lubbe habe bereits der Polizei ge- genüber ein Schuldbekenntnis abgelegt. Für die Dauer des Prozesses sorgte man dann dafür, daß er ständig vernehmungsunfähig war und unter Einwirkung einer Droge Wenn Bernard Shaw) Miinisterpräsident wäre. Ist der große Dichter als Politiker ernst zu nehmen? Als Flitler Rußland angriff, erklärte G. B. Shaw rundheraus:„Nun können wir uns alle hinsetzen und zusehen. wie Stalin die Deutschen zermalmen wird.“ Und man stelle sich vor, die Alliierten hätten auf diesen Ratschlag gehört, sich beruhigt zu- rückgelehnt und abgewartet, was sich er- Signet hätte? Mussolini war dem greisen Dramatiker nicht unsympathisch, und über- haupt hatte er sich politisch sooft geirrt, dag man nicht ganz begreift, warum der weise, alte Mann sich nicht mit seinem literarischen Ruhm zufrieden gibt und die Politik allein läßt. 5 Neulich hat Shaw seinen dreiundneunzig- sten Geburtstag nicht gefeiert, denn er steht bekanntlich auf dem Standpunkt, daß man nicht stolz darauf zu sein hat, älter und Alter zu werden. Aber er weiß natürlich, Wie wertvoll Propaganda in unserem Zeit- alter ist und hält es für seine Pflicht, sooft als möglich von sich Reden zu machen. „Was würde passieren, wenn Sie Diktator würden?“ hat ihn einer vor ein paar Tagen gefragt, und Shaw hat geantwortet„Ich Würde wahrscheinlich verrückt und größen Waähnsinnig werden wie Nero“, Als ihn die junge, deutsche Schauspielerin Lilli Palmer besuchte, fragte er sie: Wo ist ihr Mann, Rex Harrison?“ Sie antwortete. Rex müsse seinen Sohn sehen.„Welch' ein Unsinn“, meinte Shaw,„er hätte die Gelegenheit be- nutzen sollen, mich zu sehen: es ist sicher- lich die letzte, während sein Sohn länger leben wird Wie man sieht, hat Shaw seinen Humor nicht verloren. Nur wenn er sich in die Politik begibt, scheint er toternst zu werden. In dieser Woche hat er wieder mal einen offenen Brief geschrieben. Diesmal an Herrn Konni Zillia cus, der vor einiger Zeit aus der„Labour“-Partei ausgeschlossen wurde. Bekanntlich hat die englische Re- Zierungspartei ihre Reihen in letzter Zeit gereinigt und solche Mitglieder wie Platts- Mills, Pritt und Hutchinson ausgeschlossen, weil sie mit der Außenpolitik Bevins nicht einverstanden waren. Zilliacus hatte darauf hin soeben eine Broschüre veröffentlicht. in der er einen Brief an sich von Shaw wieder- gibt. Mein lieber Zills“, hat Shaw geschrie- Ben, 80 8 Aalistichen Minister haben dich her ausgeworfen— dieselben Minister die niemals ihren Mund aufreissen ohne zu erklären, daß alles zurücktreten muß gegenüber der Tatsache, einen Krieg gegen Rußland zu führen Nun kann man sehr wohl mit der Außenpolitik der eng- lischen Regierung nicht übereinstimmen; aber daß ein Minister mit einem Ruß land- Krieg gedroht hat, wird man schwer nach- weisen können. Als im April 1948 ein bri- tisches Flugzeug in Berlin mit einem russi- schen zusammenstieß, wobei elf Engländer getötet wurden, forderte Shaw öffentlich, die Attlee-Regierung habe die Familie des gleichfalls ums Leben gekommenen russi- schen Piloten zu entschädigen. Wie man sieht, es ist schwierig, Shaw ganz ernst zu nehmen, wenn er sich in die internationale Politik einmischt. Dabei darf man nicht übersehen, daß der irisehe Dramatiker einst zu denselben „Fabians“ gehörte, die heute in der tegie rung sitzen. Aber soll man wirklich mit dem Dreiundneunzigjährigen ernsthaft dis- kutieren, der zu den größten und erfolg- reichsten Dramatikern dieser und der vori- gen Generation gehört? Zumal man doch gar nicht ganz sicher ist, ob er sich nicht nur über uns lustig machen will. Shaw scheint auf dem Standpunkt zu stehen, daß es allein wichtig ist, wenn man von ihm spricht, selbst wenn seine Aussprüche vom Kreml zu Gunsten der Kommunisten zitiert werden. Die Macht des Oels 7 Von Hugo Werner Ich denke bier nicht an das Erdöl, über des- sen Macht die Wirlschaftler und Politiker mehr zu sagen wissen als ich. Auch vom Speiseöl soll nicht die Rede sein, denn ich würde Kö- chen und Hausfrauen ins Handwerk pfuschen. Ich meine das andere Oel, jenes, das die Maler benutzen und das ich dieser Tage sozu- sagen als geistige Macht erfuhr. Vorsusschicken muß ich, daß ich Bilder liebe, gemalte Bilder— die der Großen un- seres Jahrhunderts ebenso wie die der alten Meister. Und wenn ich ein bißchen reich wäre, wüßte ich kein schöneres Vergnügen, als hier und da einen jungen Künstler für mich zu entdecken, ihm einige Arbeiten abzukaufen und sle mir zu dauernder Herz- und Augen- Weide in meiner Wohnung aufzuhängen. Ich auhere mich selten darüber, aber es scheint sich herumgesprochen zu haben. Klingelt da nämlich vor kurzem ein Herr bei mir, redet mich vertraulich mit meinem Namen an, be- grüßt mich noch vertraulicher durch Hand- schlag und stellt sich als Herr Müller vor. Nun, der Herr ist mir zwar fremd, dafür ist mir sein Name um so bekannter. Er könnte im- merhin ein naher Verwandter eines einfluß- reichen Trägers dieses Namens sein, und da er enlwaffnend liebenswürdig und frech zur Tür hereindringt, tue ich ein Uebriges, indem ich ihn nachträglich bite, doch einzutreten. Unter dem Arm hält er ein großförmiges Etwas, in Papier gehüllt, und voller Erwar- tung folge ich Herrn Müller in mein Wohn- zimmer. Er habe etwas sehr schönes für mich, meint Herr Müller mit verheißendem Lächeln und enthüllt das Großformat. Sehr preiswert sei es, sehr günstig, denn es sei ein echtes Oel- gemälde. Es läßt sich nicht leugnen, es ist eines: eine imponierende Landschaft, leuch ende Firnen, blühende Matten, ein prächtiges Schweizerhaus und über allem ein Kopf. ungemein freundlicher Himmel. Ieh weiß nicht, was ich sagen soll; ich möchte ja Herrn Müller nicht kränken. Er scheint mein Schwei- gen für Bewunderung zu nehmen, denn er redet weiter:„Nicht wahr, eine gelungene Arbeit?!“ Sie sei auch an Ort und Stelle ge- mal, in reiner Oelfarbe. Und sie sei sehr bil- ig. Fünfundzwanzig Mark. Wenn ich wolle, önne ich sie sogar in zwei Raten bezahlen. Einem Kenner wie mir komme er gern ent- gegen. 5 In meiner Bedrängnis schweige ich weiter. Unterdessen schweift Herrn Müllers Blick Aurch mein Zimmer. Einen Augenblick ver- wellt er bei einem modernen Bild, das da hängt. Dabei spiegelt das Gesicht meines Ga- stes halb Ehrfurcht— denn es ist ebenfalls ein Oelgemälde— und halb Ablehnung— weil es ihm wahrscheinlich zu wenig natur- getreu ist Ich jedoch beginne mich zur Ab- wehr zu sammeln, was mir nicht ganz leicht fällt, weil ich niemand gern weh tue. Aber eben hat Herr Müller an einer Wand etwas entdeckt, das ihn zum konzentrierten Angriff herausfordert: eine Reproduktion, einen gariz gewöhnlichen farbigen Druck, Ich bemerke ein geringschätziges Lächeln, dann packt mein Gast sein Großformat und hält es triumphie- rend vor den Druck, daß er verdeckt ist: „Sehen Sie, hier würde mein Bild hinpassen. Das ist doch etwas ganz anderes!“ Das hätte Herr Müller nicht tun und sagen dürfen, denn ich liebe diesen Druck, dessen Original ich mir leider niemals leisten könnte. Es ist nämlich ein Vermeer. Und so lasse ich mich dazu hinreißen, kindisch zu erwidern, daß mir der Druck, dessen Urbild von einem großen Künstler stamme, durch ein Oelge- mälde wie das Herrn Müllers nicht zu ersetzen sei; und außerdem besäße ich gar kein Geld. „Auch nicht in drei Raten?“ versucht Herr Müller es noch einmal.„Denken Sie, immer- hin ein Original in Oel!“ Ich habe mich wieder gefaßt und lächle; eigentlich tut der Mann mir leid. Aber ich kann ihm nicht helfen. Darum mache ich mich hart und schüttle den pf. Nun bläst Herr Müller zum Rückzug, Es wird jedoch ein Rückzug in tadelloser Marsch- ordnung, würdig des Vormarsches von vorbin. obgleich nicht mehr ganz so vertraulich Und im Hinausgehen sagt Herr Müller, das Groß- Eine ganz andere Frage ist, ob die Sozialisten richtig getan haben, ihre Re- bellen aus der Partei auszuschließen. Dis- ziplin ist notwendig; aber es hat die Par- teigenossen unsicher gemacht, zuzusehen, Wie künstlich eine Opposition gezüchtet wird. Alfred Edwards, Leslie Solley, Zillia- cus, Ivor Thomas, Evelyn Walkden, Hut- chinson und Lord Milverton sind entweder ausgeschlossen worden oder freiwillig aus der Partei ausgetreten, weil sie sich hauptsächlich auhßenpolitisch nicht mit der Partei-Linie identiflzieren konnten. Sie sind für einen Ostkurs und gegen eine politische Abhängigkeit von Amerika Aber sie sind nicht soweit gegangen,„Stalin einen Wall für den europäischen Frieden“ zu nennen, wie es Shaw soeben getan hat. Aber auch wern man Shaw politisch nicht immer ganz ernst, nehmen kann, so hat man doch für seine Reklamesucht viel Verständnis. Der rüstige Greis ist nämlich sehr auf seine Tantiemen bedacht und er- klärt ganz offen, daß er zuviel Einkom- mensteuer bezahlen muß. Darum hat er einen Teil seiner Bibliothek jetzt verauk- tionieren lassen, weil er auf diese Ein- nahmen keine Steuer bezahlen muß. Darum hat er sein neuestes Stück nur in einer einmaligen Luxus-Ausgabe erscheinen las- sen, die auf tausend Exemplare limitiert ist, und für gewöhnlich Sterbliche uner- schwinglich ist. Mit einem Wort: man nimmt auf Shaws Eigenarten weitgehendst Rücksicht; aber als Ministerpräsident wünscht man ihn sich nicht— weder die Sozialisten noch die Liberalen oder Kon- servativen. Und zu einer eigenen Partei hat es der weise, alte Herr noch nicht gebracht. Schade, daß ihm der Ruhm sei- ner literarischen Werke nicht genügt. Von unserem Londoner PEM- Korrespondenten) 9 format eingehüllt unter dem Arm, seiner mo- ralischen und künstlerischen Ueberlegenheit ge- wig:„Einen guten Rat will ich Ihnen trotz- dem geben. Wenn Sie mal wieder bei Kasse sind, sollten Sie wenigstens von dem Druck — wenn Sie an dem Bild schon so hängen— eine Kopie anfertigen lassen—— in Oel!“ Lebendiges Theater in Wiesbaden Der Spielplan des Hessischenstaats- theaters in Wiesbaden Untendant Heinrich Köhler-Helffrich) zeigt ein interessan- tes Gesicht, besonders im Hinblick auf die ge- planten Aufführungen zeitgenössischer Werke in Oper und Schauspiel. An bewährten Reper- toire-Opern sind zwei Werke von Wagner („Meistersinger“ und„Parzifal“), zwei von Verdi(„Macht des Schicksals“ und„Fallstaff“ ferner Rossinis Barbier“ Mozarts„Entfüh- rung“ und Lortzings„Undine“ geplant. Dem stehen an Zeitgenossen Werner Egk mit „Peer Gynt“ Orff mit„Antigone“, Suter- meister mit„Raskolnikow“ und fer- ner eine Reihe von modernen Kurz- opern von Blacher. Kauffmann. Her- mann; Reuter und Strawinsky gegenüber. Auch im Schauspielplan figurieren die Moder- nen mit bemerkenswerten Ur- und Erstauffüh- rungen, darunter Zuckmayers„Barbara Blom- berg“, Weisenborns„Eulenspiegel“, Robles „Monserrat, Gerhart Hauptmanns„Iphigenie in„Delphi“ und je eine Uraufführung von Eliot und Molnar Goethes„Götz“, Schillers„Don Carlos und zwei Shakespeare-Werke(„Ham- let“ und„Lustige Weiber“) bestreiten den klas- sischen Spielplan. Ende August Anfang Sep- tember werden überdies Goethe-Festspiele mit Gastspielen Albert Bassermanns und der Comédie Francaise veranstaltet. Das Staats- thes er-Orches er wir unter Leitung von Operndirektor Ludwig Kaufmann im Lau- ke des Winters acht Symphoniekonzerte im Opernhaus veranstalten. Eine Käte-Kollwitz-Ausstellung in Los Angeles bringt in übersichtlicher Schau Zeich- nungen und Lithographien der berühmten deutschen Künslerin. Die Ausstellung findet große Beachtung. stumpf und apathisch nur als Staffage cdliente und so sein Todesurteil erwartete. Drei Jahre später waren die Machthaber in Moskau bereits wesentlich weiter. Vor einer erschütternden und wie vor den Kopf geschlagenen Zuhörerschaft spielten sich 1936 die sogenannten Säuberungsprozesse ab, die Stalin gegen seine Konkurrenten befohlen hatte. Damals wurden zum ersten mal von einer„Wahrheitsdroge“ geflüstert, obwohl man vor einem Rätsel stand, wie es möglich sein konnte, daß sich sogar die bekanntesten und bedeutendsten ehemaligen Parteigrößen in unheimlicher Weise selbst bezichtigten und die unerwartetsten Ge- ständnisse ablegten. Der amerikanische Bot- schafter Davies hat damals ausführlich darüber berichtet, und erst neuerdings wieder Vietor Kravchenko in seinem Buch „Ich wählte die Freiheit“. Es blieb unver- ständlich, mit welchen Methoden die GPU diese Dressurakte möglich machte, bei denen die Angeklagten wie lebende Leichname vor ihren Richtern standen, sich wie Mario- netten bewegten und genau die Aussagen machten, die dem Gericht ins Konzept paßzten. Als Kardinal Mindszenty kurz vor seiner Verhaftung stand, war er sich über die Wahrscheinlichkeit einer solchen Behand- lung seiner eigenen Person im Klaren. In einem Rundschreiben an den ungarischen Klerus erklärte er:„Sollte man hören oder lesen, daß ich ein Geständnis abgelegt habe, so muß das als ein Zeichen menschlicher Unzulänglichkeit betrachtet werden und ich erkläre dies von vornherein als ungültig.“ Der Prozeß gegen ihn wurde bald darauf in aller Oeffentlichkeit geführt und teil- Weise sogar durch Rundfunk übertragen. Wieder stand die Welt vor einem Rätsel. Das äußere Verhalten des Kirchenfürsten wich etwas von dem Ablauf bei den Mos- kauer Säuberungsprozessen ab, doch stand auch diesmal wieder das apathische Schuld- bekenntnis im Mittelpunkt. Von Sachver- ständigen wurde die Vermutung ausgespro- chen, daß vielleicht eine raffinierte Mischung wechselseitiger psychologischer und physio- logischer Vorbehandlung stattgefunden hat, unter Anwendung der Droge Actedron. Jedenfalls stand fest, daß die mit wissen- schaftlicher Gründlichkeit durchdachten Met- hoden der GPU in den letzten Jahren wei tere Fortschritte gemacht hat, so daß man im Falle Mindszenty bereits von einer ge- wissen Vollkommenheit sprechen konnte. Dem„Journal de Genève“ gelang es nach- zuweisen, daß schon einen Monat vor Pro- zegbeginn der Moskauer NKWD eine Ab- ordnung nach Budapest geschickt hat, die unter der Führung von Kaftanow stand, dem ersten Spezialisten auf dem Gebiet der Drogenanwendung und Folterung; er hat die Verhöre des Kardinals und seine Sekre- tärs persönlich geleitet. Die Weltöffentlich- keit fragte sich, ob es jemals gelingen würde, den Schleier von diesen unheimlichen Vor- kommnissen zu lüften. Um so interessanter ist eine Mitteilung, welche dieser Tage die„Schweizer IIlu- strierte Zeitung“ bringen konnte. Darnach hat die Forschungsabteilung des amerikani- schen Meldekorps einen Fachbericht über neueste Versuche mit schalldichten Isolier- kammern herausgebracht, der vielleicht durch Zufall an die Lösung dieser„Geständ- Risrätsel“ heranführt, für die bisher weder die medizinischen noch die kriminalisti- schen Spezialisten eine ausreichende Erklä- rung finden konnten. Die amerikanischen Forschungen wurden aus einem völlig an- deren Grund durchgeführt; sie hatten den Zweck, allerfeinste Geräusche von Strom- generatoren, die bei der Truppe für Nach- richtenübermittlung mit kleinen Kurzwel- lensendern benötigt werden, herauszufinden und abzustellen. Hierzu wurden aus beson- deren Kunststoffen neuartige schalldichte und schallabsorbierende Kammern konstru- jert, die so hundertprozentig zuverlässig gebaut waren, daß im luftgefüllten Raum nicht einmal mehr die Atemgeräusche oder Herztöne der eingeschlossenen Versuchsper- sonen vernehmbar waren. Die Experimente wurden von Freiwilligen vorgenommen, die sich in die Kammern sperren ließen. Hier- bei entdeckte man eine völlig unerwartete Nebenwirkung. Selbst der kurze Aufent- halt eines Menschen in einer solchen Kam- mer unter normalen Atembedingungen Das erste Mal seit Kriegsende tritt die Lan- desgruppe Rhein-Main vom Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker“ mit einer umfangreichen Ausstellung an die Oeffentlichkeit. In den Räumen des Frankfurter Kunstvereins sieht man zur Zeit Beispiele aus dem vielfältigen Bereich des angewandten Kunstschaffens. Pla- kate, Illustrationen, Buchgestaltung und Werbegraphik für alle erdenklichen Indu- strieerzeugnisse Dem Gedächtnis des im Vor- jahr verstorbenen Altmeisters deutscher Buchgestaltung Heinrich Jost ist ein Raum gewidmet Die moderne Buchaustattung ver- tritt vornehmlich der als Lehrer an der Okkenbacher Werkkunstschule wirkende Hans Bohn. Dorothea Nosbisch ist als begabte und einfallsreiche Nachwuchskünstlerin auf die- sem Gebiet zu nennen. Als prägnante Per- Deutsche Gebrauchs rp f Freitag, 5. August 1949 1 0 1 abtwort var! Ach aktion. on: 44 lontet führte zu stundenlang anhaltenden gugmeine sten seelischen Störungen. Schon a nach Aacneckk nuten traten in der unvorstellbaren 1. ten Stille Angstgefühle auf, die sich gf e zu panischem Schrecken steigerten ul 2 f deint; an den Rand des Wahnsinns führten längere Zeit nach Beendigung der Ves unver hielten diese mit völliger Willenslogehn der verbundenen Angstzustände an, Nach 12 noch war die Versuchsperson zu jeder sage und jeder Handlung bereit, die Aiurgan von ihr verlangte, sobald man ihr mitn! nochmaligen Versuch in der Isolierkam drohte. Darüber hinaus waren jedoch h nerlei physische Schädigungen zu erke 1 80 daß die Vermutung auftauchte, man h. hier durch einen Zufall die Moskauer 5 ständnismethoden entdeckt: die pid,; Folterung durch akustische Isolation. II Sei dem wie auch immer. Ob es nung 0 Droge ist oder eine schalldichte Isoliert 1 mer oder eine andere Folterungsart, 5 8 möglich geworden, bei lebendigem Leihe ak Vergewaltigung der Seelen und der He E d vorzunehmen; ein chemisches oder Phys, gibt Usches Mittel gegen die Wahrheit gn b gefunden, das an den Rand des Gran 1 1 und des Abgrundes führt. Solle ee Menschheit wirklich dem Punkt nicht run ferne sein, von dem aus eine personifag en se Gewissenlosigkeit den Sinn des Mensch lebens in sein Gegenteil verkehren und* Helligste im Menschen zunichte mad auf konn, seine Seele? Wie sagt doch Schifzuupp „Und der Mensch versuche die Götter mi entg a, daß Ein politisches Lesebucd f fert hä 1 1 185 u gelur Eine Fibel der jüngsten Gegenwart Mzgangr das verdienstvolle Werk des bekaunſ der Leiters des Zeitungswissenschaftlichen I 50 1 tuts an der Universität Heidelberg Prof Her ur Hans von Eekardt zwar nicht gend werden, aber ein„politisches Lesebuch“ f, besonderem Wert für die Gegenwart für unsere lernende Jugend ist diese gm, lung von Schriften und Dokumenten berlin. Geschichte und Politik. flkanis Damit ist uns zwar nicht das gegen Gener den. Was wir kürzlich in Würdigung einer sah Kort von William F. Sollmann als notwendhr seien Aufgabe ansahen, dieses Lesebuch ist k Hine direkte Einführung in unsere Verfassen. es ist in diesem Sinne auch kein spezetmächt staatsbürgerlicher Wegweiser, es ist mf durct und will mehr sein: nämlich ein Wegwehannei! in den Geist der Politik überhaupt. Zehe, er nisse politischer Vernunft und Leist amerit nennt der Verfasser diese Auswahl ten mie Schrifttexten und Aussagen des abendlid der schen Geistes von Plato bis Roosevelt n hal man könnte sie daher wie es die Abffabung, des Werkes sein will auch einen Beitrag fen 2 der Geschichte unserer kulturellen Binft une gen, unserer inneren Existenz nennen Deutsc Klarheit darüber, was abgestorben ten Re und darüber, was in uns lebt, solche Finz rt. zu geben, wäre wahrhaft erste Alle unserer Schulen und Bildungsanstalten) WI Könnten uns allerdings nicht erinnern, geün. sie es zu unserer Zeit getan hätten und 10 bet Bücher wie Hans von Eckardts dort Af 5 haupt einen Widerhall gefunden hat 8 Umsomehr wäre es an der Zeit. endlich dem öden Lernbetrieb herauszukomm Narlsh, und wirkliche Bildung zu treiben. ige, ol Wir allerdings mitansehen mußten, wie d Ostzon neuerdings wieder Lehr- und Lesebüc eine in den zuständigen Ministerialressorts edocl sammengebastelt und geklittert wurden aan Scr möchte man an der Fruchtbarkeit! 85 modernen Schulbetriebs verzweifeln. Gf mein es denn wirklich nicht ohne die abgelf durch schenen Ladenhüter aus der Kränzchender fo unserer Jugendstilgroßmütter oder hat Maktiona keine größeren Anliegen als den Tropen Lin von Vionville? Wenn man schon am lf festhalten will, warum dann nicht an 2 Väter weisheit, wie sie das„politische 65 0 buch“ zusammengetragen hat und die M Wer ist wie am ersten Tag? 5 Wir wöchten wünschen, es gäbe in un rem Kultministerium einsichtige Men die sich entschlössen, den Abiturienten n werdenden Studenten und Staatsbirt. eine solche Fibel in die Hand zu dri 1 Wie sle Hans von Eckardt verfaßt het A gerd die dazu beitrüge, das geistig-poll eh une Analphabethentum, an dem wir Deuser der nicht erst heute kranken, zu beseitigen ebe it Dr. N amunis ünden a— 1770 0 Eine Ausstellung fert in Frankfurt sönlichkeiten in der Plakatkunst. in En 1 dluttgar fen von Etiketten und Verpackungen 11 Aderg-B Max Bitroff, Prof,. Willy Meyer, Prot. essege und Hans Breidenstein in Erscheinuns erksch Carl. Fischer, der in den Kriegsjahren rt. hren beſtzerksch Arme verlor. sieht man IIlustrallonen a Weste Reinecke Fuchs und anderen humorts 5 men. Werken der Weltliteratur, Plakat und de hät Kuns begegnen sich in den Warnu ee ahlche⸗ Rudolf Landauers, die der Verhinderune e biens Belrlebsunfällen dienen. Moderner ue stil ist hier mit großer künstlerischer 100 flag be heit zu einer prägnanten und hum e elde Wirkung gebracht. Der Gebrauchsgreb ed gene formt unbewußt das Stilsefühl seine, 4 Cestelg genossen, denn alles was man hier sieh b fatas ir Plakat bis zur Zigarettenschachtel. ist falcden! 5 t tisch wirksamer Bestandteil der Umwelt, enten, Dr.&. gen Pris Sechzehn Pfennig täglich Die Durechschnittsein nahme eines Künstlers Der Berufsverband bildender Künstler Bamberg im Landesverband Bayern hat unter seinen Mitgliedern ein Umfrage veranstaltet, um einen Ueberblick über die wirtschaftliche Lage der Künstler zu erhalten. Wie die„Main- Post“ berichtet, sind 37/0 v. H. der befragten Maler, Bildhauer und Graphiker aus Geld- mangel nicht in der Lage, sich oder ihre Fa- milie in irgendeiner Form gegen Krankheit zu versichern. 7 v. H. halten eine Besserung ihrer Lage in absehbarer Zeit für möglich, 93 v. H. verneinen diese Aussicht. 60 v. H. werden bei nächster sich bietenden Gelegenheit auswan- dern, für die übrigen 40 v. H. ist das wegen Krankheit oder Alter nicht möglich. In der Zeit vom 1. 1. bis 31. 5. 1949 erzielte der ein- zelne Künstler für seine Arbeiten insgesamt 78,56 DM, d. h. also monatlich 15,71 DM für sich und seine Familie, was nach dem west- deutschen Durchschnit'ss( and von 3,3 Personen je Familie täglich 16 Pfennige je Person be- . ashi deutet. Der dringende Notruf der dnia ben schalt, dal hier eine gründliche ung green er Hilfe geschaffen wird, ist nur zu beg aſeba ve Kultur nachrichten zum 34 Weltkongreß der Esperan il fuc gl dom. rund 1600 Delegierte aus über 20 emol abron darunter auch Deulschland in Re dae von! eingetroffen. Auf der Konferenz oll e unte solution an die Vereinten Niobe, cet auf e werden, in der um Unterstützung 5(eng senseiti ranto durch die Unesco gebeten wir t Millar Tbeatersese e Eine französisch-deutsche belle paris schaft, die im letzten Winter vor Run N helm zehn en Moliere aufführte, spielte ſel⸗ Bent lalonen Breents Stück Die Ausnahme ist 00 r Pran in Paris. Die Uebersetzung ins tn gent anner erfolgte durch laufende Projektion des Aubenmi zu beiden Seiten der Bühne(uf). Sztiche ungen Das Schicksal 1% ann Eriedtiege, Sol ten des Erfinders des Porzellans, ist 8 chwerte abhpurz dem neuen Defa-Film„Die blauen 1 der zur Zeit in den Johannisthaler Atelie dreht wird.(dens)