Feröttentticht unter Llzrns- Mü D Mennhei mer OR MGE! Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen: Ludwigshafen a. Rh., Zur Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr. 7 Bei Gewalt Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 10. August 1949 Wird Deutschland schon in den Europa · Rat aufgenommen? Aus einer Rundfrage der Pariser Zei- tulig„France Soir“ geht hervor, daß im allgemeinen eine Aufnahme Deutschlands in den Europa-Rat begrüßt würde. Einer der Befragten erklärte, daß an eine Aufnahme Deutschlands in die Vereinten Nationen wohl nicht zu denken sei, jedoch eine Teil- nahme am Europa-Rat durchaus in Frage Käme. Dieser Rat könne und dürfe sich auf Grund seiner Statuten nicht gut militäri- schen Fragen befassen, so daß auch keine Gefahr bestünde, Deutschland wieder auf- rüsten zu müssen. Zur ersten Sitzung des Europa-Rates in Straßburg schreibt„New Vork Times“ am Dienstag:„Die große Frage, ob das erste Treffen des Europa- Rates nur eine Geste oder eine reelle Tatsache ist, hängt nun über Straßburg. Die Vereinigung eines freien Europas war schon lange von den großen Geistern und Staatsmännern auf beiden Seiten des atlantischen Ozeans als die not- Wendige Voraussetzung nicht nur für die Wiederherstellung der Position Europas, son- dern auch für einen Widerstand gegen die Bedrohung durch die Sowjetunion erkannt Worden. Ebenso wurde die Tatsache erkannt, daß es ein freies Europa so lange nicht geben kann, als es nicht ein freies Deutschland gibt.“ „In diesem Punkte aber“, führte die Zeitung Aus,„muß man wieder eine Unzahl von Mög- lichkeiten berücksichtigen, die eine solche Gleichstellung Deutschlands zu großzügig oder zu voreilig erscheinen lassen. Solche Straßburg spricht von einem Vorschlag Churchills/ Spaak warnt vor den Gefahren der Beredsamkeit Ueberlegungen entspringn nicht nur den tat- sächlich vorhandenen Hindernissen einer alten geistigen und nationalen Rivalität, sondern in weitaus größerem Maße der natürlichen Trägheit aller Re- gierungsinstitutionen, deren erster Grundsatz die Selbstverantwortlichkeit und der Widerstand gegen Unterordnung unter anderen Staaten ist.“ Die zwölf europaischen Außenminister entwarfen am Dienstagnachmittag für das europäische Parlament, das heute nachmittag in der Straßburger Universität zusammentreten Wird, folgende Drei- Punkte- Tagesordnung: 1. die Rotte des Europa-Rates auf wirt- schaftlichem Gebiete; 2. die Rolle des Rates auf dem Gebiete der sozialen Sicherheit; 3. Methoden zur Entwicklung der kulturel- len Zusammenarbeit zwischen den zwölf Mitgliedernationen. Ueberraschenderweise wiesen die Mini- ster mit sieben gegen vier Stimmen bei einer Enthaltung einen Vorschlag zurück, die Diskussion der Menschenrechte auf die Tagesordnung der europäischen Versamm- lung zu setzen. Der Ministerrat lehnte außerdem mit elf gegen eine Stimme den Vorschlag des irischen Außenministers Sean Macbride ab,„das Studium der besten Mittel für die friedliche Regelung von Strei- tigkeiten zwischen Mitgliedernationen“ auf die Tagesordnung zu setzen. Wegfall der Bankkontenangaben Maßnahmen zur Wiederherstellung des Bankgeheimnisses Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Der Direktor der Verwaltung für Finanzen hat zur Wiederherstellung des Bankgeheimaisses in einem Erlaß an die Oberfinanzpräsidenten bestimmt, daß die Finanzämter von den Kreditinsti- tuten die Mitteilung von Konten bestimm- ter Art oder bestimmter Höhe nicht verlan- gen dürften. Auch die stichprobenweise Feststellung von Guthabenkonten oder Depots soll unterbleiben und in Steuerer- klärungen soll die Angabe der Bankkonten, Sparkassenkonten usw. des Steuerpflichtigen nicht mehr verlangt werden. Der Spar- wille der Bevölkerung solle durch kleinliche Anfragen der Finanzämter an die Steuer- Pflichtigen über das Zustandekommen ihrer Spareinlagen und dergleichen nicht beein- trächtigt werden. Ein Auskunftsersuchen der Finanzämter an die Banken bleibe in den Ellen zulässig, in denen auf andere Weise der Steueranspruch nicht ermittelt werden Könne. Verkündung des Soforthilfegesetzes nur noch eine Formsache Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die Ver- kündung des Soforthilfegesetzes, die durch den Präsidenten des Wirtschaftsrates er- folgt, ist nur noch eine formale Angelegen- heit. Da der Beginn der Schlußsitzung des Wirtschaftsrates am Montag um einige Stun- den verschoben werden mußte, konnte diese Verkündung anläßlich der Schlußsitzung nicht mehr stattfinden und wird nun ent- sprechend dem allgemeinen Brauch mit dem Abdruck im Gesetzesblatt erfolgen. Verbesserte Verkehrsverhälinisse Berlin-Westzonen Kombinierter Triebwagen- und Autobusverkehr Täglich passieren tausend Fahrzeuge Helmstedt Von unserer Berliner Redaktion es un 110 . verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Senimmg Redaktion, Druek, Verlag: Mannheim Am Marktplatz kelekon: 44 151. 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim ewübd nugemeine Bankgesellschaft Mannheim 1 ostscheckkonten: . 1 e Nr. 800 16 Berlin Nr. 361 9 5 Gedicht Ludwisshafen a. Rh. Nr. 267 43 n Mann Erscheint: Täglich auger sonntags . Für unverlangte Manuskripte über- cht 5 bimmt der verlag keinerlei Gewähr in ihn ast un ang/ Nr. 158/ Einzelprei Kuellen 4 Jahrgang r. inzelpreis 0, 15 DM nen.— ee eee eee ing wie sischen alisches 7 2 linister Kaufmann amiierender 1 Landesbezirkspräsident 910 Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Ministerpràsi- nkelent dent Dr. Reinhold Maier ist am Dienstag Straßbur 5 5 12 5 1 vom Staatskabinett nach eingehender Bera- Türkei 178 See 5 28 tung beauftragt worden, Finanzminister Dr. Dienstag zum ersten Mal 1 ar In 5 utmann bis zum 15. September mit Konferenztisch des Europa-Rates ein, als 1 der Geschäftsführung des Amtes des badi- das Minister-Komitee der Nationen des 0 schen Landesbezirkspräsidenten zu betrauen. Europa-Rates im Rathaus zu Seiler eiten 2 kann ſieber die endgültige Nachfolge des verstor- Sitzung zusammentrat. „ eden erer mmenmann jn aer ten Steen an Dienstag War 1 Zahn. onnte noch keine Einigung erzielt werden. bekanntlich einstimmig beschlossen worden, enn die 2 hluß der Besat Eriechenland, Island und die Türkei in den 030 8 usammenschluß der Besatzungs- Europa-Rat aufzunehmen. Island wird sei- it e geschädigten nen Sitz jedoch voraussichtlich erst in der atürlch] Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Auf einer Tagung im Jahre 1950 einnehmen. akt pro- lagung der Organisationen der Besatzungs- Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, der be. geschädigten der britischen und der US- soll der irisch-schwedische Vorschlag, wo- + lone wurde der Zusammenschluß aller nach die Außenminister an den Sitz un- 09 dieser Organisationen zu einem Arbeitsaus- Sen der europäischen Versamm- schuß der Besatzungsgeschädigten beschlos- Iuns teilnehmen Sollen. zu Meinungsver- Bede. en. Zum Vorsitzenden des Ausschusses schiedenheiten im Ministerrat geführt haben. ie Ver. purde der erste Vorsitzende der drei Lan- Die Opposition gegen diesen Vorschlag soll Gegen. gesverbände Bayern, Hessen und Württem von seiten Großbritanniens ausge- gen. Is berg-Baden, Dr. Neubronner, gewählt. Sansen sein, das gegen eine Stärkung der a8 Trau. Der Ausschuß sprach sich gegen eine Scha- europäischen Versammlung eingestellt ist, adliche ſgensregelung im Verhältnis 10:1 aus und und den entscheidenden Einfluß dem Mini- ate aun stellte den Antrag, notleidende Besatzungs- sterrat vorbehalten will. Der irisch-schwe⸗ ur voll. geschädigte in das Soforthilfegesetz aufzu- dische Vorschlag würde eine Stärkung ötig k, nehmen und den Besatzungsgeschädigten- der Versammlung bedeuten. Der c die keusbesitz von der Soforthiffeabgabe zu Vorschlag soll aber auch bei den übrigen ig-Seell. befreien. Außenministern nicht den Anklang gefun- tunden⸗ 5 15 den haben, den die Antragsteller erhofft für, daß Dienstgebäude werden am Wahltag hatten. produk- beflaggt 0 7 1 des europäischen Mini- und 5 15 n Sterrats, der belgische Ministerpräsident e T 3 Paul Henry Spaak, hatte in seiner Er- gen, die 55 55 d 5 chließhli„ öffnungsansprache erklärt, daß der Europa- erstoffe, ndehör 55 1 den Bundesfarben Rat vor allen Dingen wirtschaftliche cue Uisenbahn am 18 5 1 en 5 0 15 Probleme lösen müsse. Ohne der Arbeit bits der n 11 588 5 kt der OEEC vorzugreifen, werde der Europa- me daß zahnen vorhanden?rr 5 Rat der Lösung wirtschaftlicher Fragen Keküle erden können. 81 5 1118 geben. Ferner müsse eine 15 1 3 einheitliche Sozialgesetzge- 1 75 0 Fapst Pius an Dr. Pünder 1 bung ausgearbeitet werden. Die Suropài- s ihm Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Papst Pius sche Versammlung müsse durch eine breite 1 Stoke III. hat Oberdirektor Dr Pünder für Erörterung der Probleme zu einer erfolg- ie ring. issen Glückwünsche zu seinem FPriester- reichen Lösung beitragen. Dabei müsse man im Unie] ibiläum in einem Handschreiben in deut- sich aher vor„der großen Gefahr r Kon-] der Sprache gedankt. In diesem Schreiben der Beredsamkeit hüten. n dal] auart der Papst u. a, er sei mit allen Winston Shurehiil, der inzwischen ielleich men Kräften für die Milderung der Not in Straßburg eingetroffen ist, soll, wie 1 Hem- ies deutschen Volkes eingetreten, weil er DENA aus Kreisen der europäischen Bewe- Regeln fieseseWolk in langen Jahren kennengelernt gung erfährt, beabsichtigen, die Aufnahme die Ki- dabe und weil er sehe. welche entscheidende Westdeutschlands in den Europa-Rat vorzu- ell. Je- bedeutung dem Problem Deutschland für schlagen. Eine solche Aufnahme könnte er- ae und die Schaffung eines dauerhaften Friedens folgen, wenn auch noch keine deutschen aum au Momme. Er wisse, daß es in Deutschland Vertreter an der augenblicklichen Sitzungs- es muß gezählte Märmer und Frauen gebe, die periode teilnehmen. Aehnlich wie im Falle er dabel ots unsagbarer Schwierigkeiten bereit Islands, dessen Aufnahme am Montag vom „ d. h. eien an einer allgemeinen Befriedung auch Mipisterausschuß beschlossen wurde, würde den Be. tel Opfern mitzuwirken. Deutschland erst an der nächsten Sitzung e fallen N im kommenden Jahr teilnehmen, da zur f Zeit noch keine Regierung die Statuten des Traum Rates ratifizieren kann. Außenminister Be- 1etischer Mo N vin soll diesem Projekt jedoch ableh- e Nova. Ae nend gegenüberstehen. ter F die 1% ien. Ein Sprecher der jüdischen Vertre- Zeit del dus in Wien teilte am Dienstag mit, daß die sausalen deche des Gründers des Zionismus. Theodor ist Wie kerl voraussichtlich am 15. August im Flug- geit, die zus nach Palästina überführt werden soll. er gent deren ist im Jahre 1904 in Wien gestorben und wan l 9 auf dem Friedhof Döbling beigesetzt wor- 1 met baenston. Nis Grel 8 3 Berlin. In allernächster Zeib wird West- er wenn eme chels traten am Dienstas na 2. berlin aus allen Großstädten der Westzonen aufwa⸗ r J alkpaktes sei getan. Der Besuch Itabschefs in Europa. 80 kurze Zeit nach der tel ſtlantikpaktes, habe den Re. iger ameen der Unberzeichnermächte bewiesen. die USA willens sind. ihn in die Tat um- letzen. trolle Leh te Wi- n e hallen abe uch die Zuruck i be proble, I Abend e n. Dr. H. Kai Kairo Allet, mutlossene Ran ider Teilhaber“ der inigten reinig a kran en. ist werken ene . mien dnteil von 44 Prozent beteiligt. besucht Reidelber er leaserbräsicenten Indiens. nwoerer ch dean lichte an ein. galtlzierung des 0 FETTE e eee en eee agung ein großer Schritt zur Organisation dungen erreicht werden Können. Eine neue kollektiven Sicherheit im Rahmen des At- Expreßstrecke zwischen Süddeutschland und der Gene- Berlin ist am Dienstag eröffnet worden. Da um let gen. der g 9 72 Das jugoslawische Innenministe- am sibt bekannt. daß sich auf der 5 1 g i 1 4 decke Liubljana-—Pola ein schweres Eisen- 1. Juli zwischen Frankfurt und Berlin mit „ aunelück ereignete, bei dem 14 Kinder ge- gutem Erfolg durchgeführt wird. Die aus iet und weitere 60 teils schwer verletzt wurden. us solite mehrere hundert Kinder aus Za- und Belgrad an die adriatische Küste Wo sie einen Ferienaufenthalt neh- den sollten. 1 baney. Im Süden und im Westen des Koh- ckens von New South Wales in Austra- dee eschlossen die seit 43 Tagen streikenden 9 fear beiter am Dienstagnachmittag in einer emmung. den Ausstand nicht länger fortzu- Die ägyptische Deputiertenkammer s an Montagabend das Ende März ab- ne Abkommen über den Suez-Kanal. die ägyptische Regierung ein privili- Kanal- Gesellschaft „ n der Suez-Kanal- Gesellschaft. in der osen einen maßgeblichen Einfluß ha- die britische Regierung mit einem Ak- g. Professor Nehru. ein Vetter des zur Zeit ic bereist. befindet sich augenblick fal Einlteldelbere. Er unternimmt diese Reise adung deutscher Stellen und hat unter 5 urg besucht. ln. Hagen. Wilhelmshaven und Ol- ſugsye gürkheim. Auf einer Tagung des Zei- Bag leser-Vereins der französischen Zone Dürkheim ist beschlossen worden. daß en der französischen Zone ab I. Ok. Oberst Robert K. Phelps ist schen Vorsitzenden des Zwei- Sein gsdlebst ure lib. e Krese K ale e 75 m. doe len Badisct N zum täglichen Erscheinen überge- a Z Wald- ollen. g er übel Frankfurt. Univet⸗ achtenerikani rnannte n ekontroll Ager. en F. amtes ernannt worden. General Clarence A. Adcock. war n. P. Agen von seinem Amt zurück- erte nelps hatte bisher den Posten des betenden Vorsitzenden inne. Bahn- ten suchungsausschusses wird zunächst dargelegt, daß Kriedemann zwei worden seien. Erstens habe er aus der Emi- gration in Holland Verbindung mit der Ge- stapo unterhalten und zweitens habe er in der Gestapo-Haft Angaben über die illegale Tätigkeit der SpD-Angehörigen gemacht. ner Einvernahmen fest, daß die Verhand- lungen Kriedemanns in Holland mit einem Gestapobeamten mit Zustimmung der Ka- meraden Kriedemanns geführt seien, um von der Gestapo Informationen zu erhalten. Die von Kriedemann zu diesem Punkt ge- gebene Darstellung sei durch eine Reihe von Zeugenaussagen bestätigt worden, und der Ausschuß halte diese Darstellung für richtig. Allerdings sei das Spiel Kriede- manns mit der Gestapo nicht von allen Emigranten für ungefährlich gehalten wor- den, und so sei der, in Kriedemann nicht DENATUP/Y Eig. Ber. nahestehenden Emigrantenkreiten entstan- die Sowjets bisher außer dem einzigen Interzonenzug über Helmstedt- Marienborn noch keinem weiteren Eisenbahnverkehr zu- stimmten, mußte ein kombinierter Dienst von Dieseltriebwagen und Autobussen ein- gerichtet werden, wie er bereits seit dem Stuttgart und München kommenden Trieb- wagen vereinigen sich in Nürnberg. Von hier wird die Fahrt bis zu der Ostzonen- Kriedemann Frankfurt. In dem heute veröffentlich Bericht des Kriedemann-Unter- des Wirtschaftsrates schwerwiegende Vorwürfe gemacht Der Ausschuß stellt dazu auf Grund sei- Grenzstation Hof fortgesetzt, wo die Reisen den in die Autobusse umsteigen. Gegenüber der Fahrt über Helmstedt ergibt die neue Verkehrsmöglichkeit zwischen den süddeut- schen Städten und Berlin eine Abkürzung von 150 Kilometer. gleichartiger kombinierter Triebwagen- Autobusverkehr zwischen Köln und B über Helmstedt beginnen und die F zeit des Interzonen-Zuges nicirt unerheblich unterbieten. Geplant ist eine gleiche Ver- bindung mit Hamburg und Bremen. Während der Urlaubs- und Ferienzeit Ha Werden sowohl der Interzonenzug als auch steht weiterhin die Abriegelung der West- die Autobusse zwischen Berlin und dem We sten stark in Anspruch genommen. rehabilitiert Untersuchungsausschuß findet nichts Anstößiges an seinem Verhalten Von unserer Frankfurter Redaktion dene Verdacht gegen ihn zu erklären. KPD den Originaltext des Prager Proto- kolls nicht vorgelegt. Der Ausschuß erklärt auch den weiteren Vorwurf, daß Kriede- mann SPD-Kuriere der Gestapo bekannt- gegeben habe, für unbegründet. könne er in den Aussagen Kriedem seinen Verhören durch die Gestap beanstanden. das auffällig milde Urteil des Volksgerichts- hofes gegen Kriedemann sei auf die ge- schickte Verteidigungstaktik Kriedemanns zurückzuführen, b Gunsten des britischen Geheimdienstes als eine Fortsetzung seiner Besprechung mit Ab 15. August wird voraussichtlich ein Zu der Behauptung der KPD, daß in einem Protokoll des Prager SPD- Partei- vorstandes vor Kriedemann gewarnt wor- den sei, stellt der Ausschuß weiter fest, daß berlin ins das Mitglied des Parteivorstandes der SPD, bund“ Erich Ollenhauer, nach seiner eid- lichen Aussage an der Integrität Kriede- manns nicht gezweifelt habe. Aufforderung der Ausschusses habe die überschritten oft ihre Befugnisse und ver- Sriffen sich im Ton, so daß sie ebenfalls eingehender Belehrung bedürften. Zuwei⸗ len nehme die Polizei ohne richterlichen Befehl Haussuchungen vor. Gewisse Ge- Ebenso richte in Westberlin vollstreckten Womög- anns in lich noch immer in der Ostzone von Volks- o nichts richtern gefällte Urteile, andere Behörden erklärt, maßten sich Wirtschafts funktionen an oder Wirtschaftsorganisationen liche Funktionen aus. In Beamten- d Parteistellungen fänden sich noch unfähige und korrupte Personen, die dort nichts zu suchen hätten. In diesen und ähnlichen Fällen wolle der Bund einschreiten und der Gestapo in Holland darzustellen ver- das Maß an Zivilcourage beweisen, das der standen habe.„„ 5 Abschließend wird. der seine Tätigkeit zu sektoren gegenüber der Ostzone. Der trollen erstrecken sich auf Ausweise, Waren und vor allem Westmark. Bei einer Mas- senkontrolle der mit der Vorortbahn Potsdam schlagnahmte die Ostzonenbahnpolizei sämt- liche Westgeldbeträge. nur die Mitglieder eines Westberliner Fuß- ballklubs, da sie, wie die Ostpolizisten er- j 3 klärten, eine Brücke zwischen Ost und West 3 wurden in Ecuador bei einem Erdbeben schlügen. Einzelne oft vermissen lasse. Interzonenzug ist nach Mitteilung der Eisen- bahndirektion jetzt meist zu 120 bis 140 Prozent ausgenutzt. Auch der Personen- und Lastkraftwagenverkehr sind in letzter Zeit erheblich angewachsen. werden täglich etwa 1000 Kraftfahrzeuge an der Zonengrenze bei Helmstedt ahgefer- und tigt. Man schätzt, daß allein an diesem erlin Kontrollpunkt täglich rund 5000 Personen Ahrt- in beiden Richtungen die Grenze Passieren. Im allgemeinen vollziehen sich die Kontrol- len jetzt schnell und reibungslos. Im Durchschnitt Im Gegensatz zu der derzeitigen loyalen Itung der Sowjets im Interzonenverkehr Die Kon- in eintreffenden Westberliner be- Verschont blieben Organisierte Zivilcourage Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Ein in West- e Leben gerufener„Bürgerschutz- schützen, übten behörd- 16 Joie bei Autobusunglück Leverkusen. DEN) In Schlebusch bei Leverkusen wurden in der Nacht zum Dienstag die Anhänger eines mit 80 Kindern besetzten Ferienomnibusses an einem nicht geschlossenen Bahnübergang von einem D-Zug erfaßt. 16 Kinder wurden hierbei getötet, während weitere 21 mit zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen in die um- liegenden Krankenhäuser eingeliefert wer⸗ den mußten. Der Wärter des Bahnüberganges hatte, als ihm der D-Zug Köln-Hamburg gemel- det worden war, zunächst beide Schranken geschlossen. Er öffnete sie jedoch Wieder, um den Autobus noch passieren zu lassen. Der Motorwagen hatte die Geleise bereits überfahren, als der D-Zug heranraste und in den ersten Anhänger hineinfuhr. Taufe in Bonn Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Am Dienstagnach- mittag wurde in dem Kongreßsaal, der am 7. September zum ersten Male den Bundes- tag aufnehmen wird, das Gerüst entfernt und mit der Legung des Parkettfußbodens begonnen. Die Bauarbeiten sind soweit fort- geschritten, daß die Fertigstellung bis zum 1. September gesichert ist. Die Pädagogische Akademie wurde am Dienstag in Bonn um- 3 und erhielt den Namen„Bundes- aus“. 5 „Fall Loritz“ kann verhandelt werden München. DENA) Ministerpräsident Dr. Erhard hat dem Präsidium und dem Aeltestenrat des bayerischen Landtages mit- geteilt, daß die Militärregierung gegen die Anberaumung einer neuen Hauptverhand- lung gegen Alfred Loritz keine Einwendun- Sen mehr erhebt. Den Vorwurf, die Justiz- verwaltung habe in unzulässiger Weise in das Strafverfahren eingegriffen, habe die Militärregierung zurückgenommen. Sie be- anstande nur, daß die gesetzliche Frist von einer Woche, zwischen der Zustellung der Anklageschrift und der Anberaumung der Hauptverhandlung nicht eingehalten wor- den sei. Justizminister Müller, der gleichfalls an der Sitzung teilnahm, erklärte vor Presse vertretern, daß er sein Rücktritts gesuch solange aufrechterhalten werde, bis die Militärregierung formell ihren Befehl zur Suspendierung des Prozesses gegen Loritz aufhebe. Auch der bayerische Land- tag werde seine gesetzgeberische Arbeit nicht vorher aufnehmen. Er werde lediglich Ende August die Vertreter für die Bundes- versammlung wählen. ö Senat genehmigt Auslandshilfegesetz Washington.(UP) Der amerikanische Senat hat am Montag das Auslandshilfege- setz mit 63 gegen 7 Stimmen genehmigt und damit 53 647 729 000 Dollar zur Verfügung Sestellt. Das Gesetz geht nun vor einen gemein- samen Ausschuß des Senats und des Repr. sentantenhauses, um einen Ausgleich der Differenz herbeizuführen, die zwischen der Bewilligung des Senats und des Repräsen- tantenhauses entstand Die größte Naturkatastrophe der letzten zehn Jahre Quito.(UP) Der Staatspräsident von Ecuador, Galo PIA:Z A Lasso, teilte mit, daß die durch dag Erdbeben angerichteten Schäden auf etwa Z Wanzig Millionen Dollar geschätzt werden. Mas jährliche Budget Milionen Dollar.) Die Stadt Pelileo kann nach Mitteilung des Präsidenten als völlig zerstört angesehen werden. Die Regierung plant, die Stadt ganz aufzugeben neues Pelileo aufzubauen. Von den 3500 Einwohnern sind nur etwa 300 am Leben geblieben. den Trümmern Pelileos zu bergen, werden noch einige sollen die Ruinen eingeebnet werden. Ecuadors beträgt etwa sechzig und ein Die Versuche, die Leichen Aus Tage fortgesetzt Werden. Dann Das Erdbeben war eine der größten Naturkatastrophen der vergan- S enen zehn Jahre. Dieses kleine Land hat jedoch bereits noch viel zwei Erdbeben erlebt, die schlimmer waren. Im Februar 1000 Menschen getötet und 71 Jahre spa- ter wurden 70 000 Bewohner Ecuadors das Opfer einer ähnlichen Katastrophe. Die Srößten Menschenverluste forderte bisher in Beben, das im Januar 1556 die chinesi- sche Provinz Schensi heimsuchte. Die Zahl will die Einwohner über ihre Rechte, der Todesopfer über die sie zu wenig im Bilde seien, auf- 8 klären und sie gleichzeitig vor Uebergrif- b Trotz der fen der Behörden 1 wurde damals auf 830 000 eschätzt. In Korinth verloren im Dezem- er 1856 45 000 Menschen das Leben und denn diese bei einem Erdbeben, das im April 1906 San Francisco heimsuchte, wurden 700 Todes- Opfer gezählt. Das schwere Erdbeben von Tokio vom September 1923 forderte 143 000 Menschenleben. Wieder Atom-Konferenz Lake Success. ODENA-REUTER) Vertreter der fünf Großmächte China, Frankreich, Großbritannien, Kanadas traten heimsitzung zu den Stillstand eine internationale Kontrolle energie zu überwinden. USA, Sowjetunion— und am Dienstag in einer Ge- einem Versuch zusammen, in den Verhandlungen über der Atom- General A. G. L. MeNaughton, Ra- nada, wurde für die erste Sitzung zum Vor- sitzenden gewählt 1 Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 233 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 224 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.83 Nichterscheinen infolge höherer besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises e Wind machen. Seite 2 MORGEN OrreNN ommenfax Mittwoch, 10. August 1949 Lieber Zylinderhüle Das waren drei herrliche Tage in Paris, der 4., 5. und 6. August. Herrliche Tage zum mindesten für die Schreibtischstrate- gen der Pariser Zeitungen, für die Presse- Photographen und für die Liebhaber ele- ganter Uniformen.„Wirklich“, sagte boshaft ein spanischer Kollege, als auf dem Flug- platz von Orly die Menge der besternten, ordenbehängten Militärs vor der Front der Ehrenkompanie einher wandelte,„wirklich, es fehlt bloß noch unser Franco und einer mit der Wehrmachtmütze und dem Ritter- kreuz.“ Es fehlte auch der ganz große Ge- neral, der mit dem Totenschädel und der Sense. Vielleicht saß er unsichtbar und freudegrinsend hinter einer Flugplatzhecke und zog mit dem Wetzstein seine gute alte Sense ab, oder spielte an einer Atombombe herum. Mir war, als hörte ich ihn lachen. Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Wir Franzosen haben ein kurzes Gedächt- nis, hat einmal der alte Marschall Pétain gesagt. Ach, nicht nur die Franzosen. Die Franzosen jedenfalls weit weniger als viele andere. Sie wissen aus Erfahrung, was es bedeutet, wenn die Generale in die Objek- tive der Pressephotographen huldvoll hin- einlächeln. Es haben auf dem Flughafen von Orly schon ein paarmal Generäle huld- voll gelächelt, und es kam selten etwas Gutes dabei heraus. Als die Herren in den gutsitzenden Uni- formen unter sich waren, im französischen Kriegsministerium oder in dem hübschen Schlößgchen, das der bisher nur auf dem Pa- pier bestehenden westeuropäischen Armee und ihren rivalisierenden Chefs als kurz- Weiliges Hauptquartier dient, gab es wohl ein eifriges Tauziehen nach allen sportlichen Regeln. Wenn man die umwrundenen Kom- mentare der militärischen Mitarbeiter der Presse auf eéeine volkstümliche Formel brin- gen will, so stellen sich die Dinge so dar: Die Amerikaner haben das Geld und die Atombombe. Die andern haben das Volk. Die Engländer haben eine große Flotte. Die Franzosen und das kleine Kroppzeug sollen solange den Kopf hinhalten, bis die Atom- bomben geworfen werden. Dafür verspricht man ihnen Waffen für eineinhalb Milliarden Dollars. Was das für eine gewaltige Summe ist, geht daraus hervor, daß man zweiein- Halb Millionen billige Autos dafür kaufen kann. Aber eine kriegsfertige Panzerdivision mit Material- und Munitionsreserven kostet 200, Millionen Dollars, Soviel Menschen Kkörmen Allerdings zweieinhalb Millionen Autos nicht totfahren, Wie eine einzige Pan- zerdivision an einem Tag„umlegen“ kann. Und die USA wollen es sich sieben und eine halbe Panzerdivision kosten lassen, daß 200 Millionen Europäer für sie kämpfen. Diese Senerale haben wirklich drollige Ideen. 37 Dollar 50 für einen kriegführenden West- europaer ist wirklich nicht teuer. Kommen Vielleicht noch 25 Cents für ein Holzkreuz dazu, sagen wir rund 40 Dollar. Natürlich sind sich die Generale darüber einig, daß die Russen demnächst angreifen werden, Ob die Russen das tun, weiß nie- mand. Auch sie haben Generale. Die sind vielleicht auch darauf aus, mal wieder zu Zeigen was sie können. Aber wahrscheinlich hat das russische Volk ebensowenig die verbrannten Ebenen der Ukraine vergessen Wie die Franzosen die Stukas und die Londoner die Bombennächte und die Deut- schen die Stadtrumen. Die Deutschen habens gut, die haben keine Generale. oder doch momentan wenigstens nicht. Wird schon kommen. Herr Rehmer ist schon wieder da, und hinter dem blechernen Vorhang Solls auch noch ein paar geben. Vielleicht reisen die auch bald zu Besprechungen nach Washington. Oder nach Moskau. Die Luxemburger sind die Gescheitesten, die haben keinen. Sie haben nur einen Colonel. Aber Sterne sind schnell verkauft, die gibt's in jedem besseren Militäreffektengeschäft. Auch im Frieden. Nun ist das aber so, daß trotz der strategischen Darlegungen und der Gene- ralsphotos in der Pariser Presse die Fran- zosen gar keinen Geschmäck an Generalen kinden, Weder an den fremden, noch an den eigenen. Sie sind der Ansicht, daß in der heutigen Welt die Generale einen viel zu reiten Platz einnehmen und viel zu viel Sie verkennen keineswegs die Notwendigkeit der Landesverteidigung in einer von Streit und Haß erfüllten Welt und wenn sie auch europäisch denken, 80 sind sie doch viel zu stolz auf ihr Heimat- land, um es irgendwelchen Utopien zu Opfern. Aber sie finden es übertrieben, daß die Geschäfte in der westlichen Welt in so Weitem Umfang von den Generalstabschefs Walhrgenommen werden. Ihnen ist der Ko mischste Zylinderhut des un ansehnliehsten Ministers lie- ber als die prächtigste Uniform. Sie haben kein großes Zutrauen zu der Friedlichkeit der Sowjets, aber sie halten es kür ungeschickt,„Bauer komm raus“ zu rufen. Umsomehr, als der sowjetische Bauer schon ohnehin ein bißchen Verfolgungswahn hat und mit alleräußerstem— sagen wir ehrlich gerechtfertigtem— Mißtrauen auf die Betriebsamkeit der besternten Herren Aller Waffengattungen und Nationen schaut. Die Pariser sind- zwar nicht in Massen zu der kommunistischen Protestkundgebung vor der amerikanischen Botschaft gegangen, Aber sie haben sich auch nicht am Straßen- rand aufgestellt, als die Generale über die Champs Elysèes fuhren. Und die einzigen Zeitungsphotos, die ihnen Freude machen, sind die vom Abflug der gewaltigen Herren. Der Rnochenmann ist wieder nach China zurückgegangen. Europa scheint ihm noch nicht reit. Die Pariser schreien nicht Hurra für Generale. A. Lang, Paris Bau eines Mont-Blanc-Tunnels: Autostraße durch den höchsten Berg Europas Ein über hundert Jahre alter Plan soll in tausend Tagen verwirklicht werden s Soeben hat sich das französische Par- lament für die Durchführung, eines der größten Tunnelbauprojekte der Geschichte ausgesprochen. Der über hundert Jahre alte Plan, durch den 4800 Meter hohen Mont Blanc, dem König der europäischen Berge, eine Straße zu bauen, steht kurz vor seiner Lösung. Das italienische und kran zqösische Außenministerium haben sich aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen kür den Tunnelbau ausgesprochen wund auch der schweizerische Kanton Genf ist an einer Durchführung des Bauprojektes stark interessiert. Eine nach dem Kriege durch- geführte Probebohrung in einer Piefe von 400 Meter hat eine für das Vorhaben gün- stige Erdbeschaffenheit gezeigt. Der Tim nel soll eine Länge von etwa 12 km haben und ist zunächst als Autostraße, später evtl. auch als Eisenbahnverbindun Pont. Auf italienischer Seite beginnt er bei dem Orte Courmeyeur, auf französischem Gebiet bei Chamonix. Der bekannte italienische Ingenieur Graf Lora Totino di Cervinia, der 1942 mit dem Bau der größten Drahtseilbahn der Welt beauftragt worden ist Von Chamonin in Dente du midi, 2500 Meter), hat auch den Bau des Mont-Blanc-Tunnel übernommen. In New Vork ist auf seine Initiative eine „Gesellschaft des Mont Blanc“ ins Leben gerufen worden, an der sich amerikanische, französische, schweizerische und italienische Finanzkreise beteiligen. Die Kosten des Projektes werden auf 40 Millionen Schwei- zer Franken veranschlagt. Graf Lora Totino rechnet mit einer Bauzeit von 1000 Tagen, bei einem Einsatz von 5000 Arbei- tern. Die wirtschaftliche Bedeutung eines Mont-Blanc-Tunnels ist. besonders beim Zustendekommen einer westeuropäischen Union, hervorragend. Man rechnet mit einem jährlichen Tunnelverkehr von 60 000 PKW. 15 000 Pullman. 400 000 Personen, 30 000 Lkwy und 150 000 Tonnen Frachtgut. Der italienische Parlamentsabgeordnete und Präsident der schönen Provinz Aosta, Paolo Alfonso Farinet, dessen Onkel schon um die Jahrhundertwende unermüdlich für den Turnelbau eingetreten war, hat dem „Morgen“ in Aosta ein Interview gewährt, in dem er sich über das einzigartige Tun- nelprojekt wie folgt zußert: 8 „Der Mont-Blanc-Tunnel ist im wesent- lichen ein europàisches Problem. Daß es das Aosta-Ta! leidenschaftlich bewegt versteht sich, wenn man weiß, daß dieses, in unver- gleichlicher Schönheit am Fuße des höchsten europäischen Berges gelegen, durch den Simplon- und den Mont-Cenis Tunnel von den groben Verkzehr sten Js Wurde, die im Mittelalter die Taler des Großen und Kleinen St Berfhard duren- zogen und ihm einen lebhaften Verkehr brachten. Aber es wäre unmöglich, die Ver- Wirklichung eines derartigen Planes ins Auge zu fassen, wenn dieser vorwiegend örtlichen Interessen dienen würde. Das Aosta-Tal hat den Vorteil, sich geographisch auf der großen Verbindungslinie zu befin- den, so daß die Verwirklichung des Tunnel- baues auch seinen Interessen dient. Der Mont-Blanc- Tunnel stellt in der Tat die unmittelbarste und kürzeste Verbindung auf der Strecke Paris Rom und Lyon Belgrad dar(die Abkürzung zwischen Lyon und Mailand beträgt reichlich 160 Kilometer). Sie ist in mancherlei Hinsicht die natür- lichste, die am leichtesten zu verwirk- lichende und die geeignetste.“ Frage:„Warum wurde sie dann nicht schon früher verwirklicht?“ 5 Von Fritz Treffz „Das ist eine heikle Seite der Angelegen- heit; sie wäre verwirklicht worden, wenn nicht der Widerstand der großen Mehrheit der Turiner gewesen wäre, die sich infolge eines fest verwurzelten Vorurteils als un- beugsame Gegner einer solchen Verbindung erwiesen, aus Furcht, Turin könnte dadurch Von seinem Verkehr abgeschnitten Werden. Den ersten Gedanken an diesen Tunnel hatte Le Saussure, und später wurde das Problem immer wieder aufgegriffen, so ins- besondere 1903, als Millerand und Barthou sich eindeutig für den Mont-Blanc-Tunnel aussprachen und 1908, als die Abgeordneten Francesco und Alfonso Farinet bei der Zu- sammenkunft in Aosta die Zustimmung zahlreicher schweizerischer, italienischer und französischer Parlamentarier erhielten. Italien gehörte aber zu jener Zeit zum Ein- klubbereich der Bismarckschen Politik, deren Bemühungen auf der einen Seite der Gotthard-Tunnel krönte, Während sich die Anstrengungen und die Geschicklichkeit der Schweiz für den Simplon-Tunnel einsetzte. Aber:„chassez le naturel et il revient au galop“, und nach dem ersten Weltkrieg und der Westorientierung Italiens trat das Pro- blem des Mont-Blanc-Tunnels wieder in den Vordergrund.“ Im Jahre 1935 schien es nach dem be- rühmten Zusammentreffen von Laval und Mussolini als sei den Tunnel beschlossen, aber die italienischen Ansprüche auf Abes- sinien zerstörten alles wieder; jeder weiß, zu welchen traurigen Ergebnissen der krie- gerische Geist des Duce führte. Frage: Welches sind nun die Gründe, die jetzt die Verwirklichung des Tunnels in greifbare Nähe rücken? „Vor allem die Atmosphäre der Zusam- menarbeit der freien Völker. Die Schnellig. keit des Verkehrs liegt nel durch Verwendung eines Hochspan- nungskabels alle Möglichkeiten und Vorteile eines Energie-Austausches zwischen Italien und Frankreich erschließen. Der Fremden- verkehr, den der Marshallplan als eine Quelle natürlichen Reichtums bezeichnet, würde durch den Mont-Blanc-Tunnel eben- falls gefördert, denn, wo gäbe es ein grö- eres Fremdenverkehrszentrum als an die- ser großen Straße, die von Paris bis Dijon und von Genf nach Chamonix führt, und der der Zugang zu ihrer natürlichen Entfal- tung bisher durch die ungangbaren Wände des Mont-Blanc versperrt wird. Man gäbe dieser Straße auf französischem, Schweizer Und italienischem Gebeit am besten den bildhaften Namen„La Route Blanche“ Wenn Frankreich die Routisten über seine Autostraßen von Paris nach Ober-Savopen führt, so können wir nicht anders, als daran denken, daß die Straße des Mont-Blanc den Gästen der Westlichen Welt das einzigartige Schauspiel eines Ausblicks auf den Colle della famille. den unvergleichlichen Anblick des mit ewigem Schnee bedeckten Mont- Blanc, des Genfer Sees und der Genfer Ebene schenken wird.“ Dr. Malans Rechnung mit den Deutschen Die Südafrikanische Union annektiert ehemalige deutsche Kolonie Die Regierung der Südafrikanischen Union hat die UNO darüber informiert, daß sie dem UN- Treuhandschaftsrat künftig keine Berichte über die Verwaltung des Mandats Südwestafrika mehr übermitteln wird. Die- ser Beschluß wurde gefaßt, nachdem die Südwestafrika- Berichte zum Ausgangspunkt schärfster internationaler Kritik an der Man- datspolitik der Südafrikanischen Union ge- macht worden waren. Während die übrigen Mandatsmächte (Großbritannien, Franlrreich, Belgien, Austra- lien, Neuseeland) nach Bildung der UN ihre Völkerbundsmandate dem UN-Treuhand- schaftsrat unterstellten und mit diesem neue Treuhandschaftsabkommen abschlossen, wei- gerte sich die Südafrikanische Union, die seit dem 17. 12. 1820 die ihr vom Völkerbund Als Mandat übergebene ehemalige deutsche Kolonie Südwestafrika verwaltet, die UN als legalen Nachfolger des Völkerbundes anzuerkennen.„Der Völ- kerbund hat auf seinem Totenbett keinen Versuch gemacht, die Vereinten Nationen als rechtmäßigen Erben seiner Mandatsgebiete einzusetzen“ behauptete der UN-Vertreter Südafrikas, und Ministerpräsident Dr. Daniel Malan versicherte:„Ehe wir einer Ein- mischung der UN in Südwestafrika zustim- men, werden wir die UN verlassen!“ Ob die UN tatsächlich das Verfügungsrecht über die früheren Völkerbundsmandate hat, ist eine Frage für Staatsrechtler,— da aber die UN das Vermögen des Völkerbundes über- nommen hat, ist die Rechtsnachfolge der UN kaum zu bezweifeln. Ueber den zukünftigen Status Südwest- afrikas sind sich die beiden großen innen- politischen Widersacher Südafrikas, Mini- sterpräsident Malan mit der Nationalistischen Partei und Feldmarschall Smuts mit der in Opposition stehenden Vereinigten Partei, in seltenem Maße einig. Beide wollen sie unter keinen Umständen die südafrikanische Flagge in Südwestafrika streichen, beide wollen sie Südwestafrika als fünften Gliedstaat mit der Union vereinigen. Noch als Ministerpräsident erklärte Jan Smuts im Juli 1947:„Kein anderes Land als die Südafrikanische Union wird jemals wie- der die Herrschaft über das ehemalige Deutsch- Südwestafrika übernehmen“. Malan wirft Smuts allerdings vor, einen groben Von Jürgen W. Plinke einten Nationen überhaupt die angeforder- ten Berichte über Südwestafrika zur Ver- kügung stellte. Was von der Beteuerung der südafrikanischen Regierung, sie werde Süd- Westafrika auch weiterhin im Geiste des Mandats verwalten und die Selbstregierung des Landes erweitern, zu halten ist, zeigte sich als sie der weißen Bevölkerung Süd- Westafrikas sechs Sitze im Abgeordneten- haus und vier Sitze im Senat es Unions parläments einräumte. Damit ist der Anschluß Südwestafrikas an die Südafrika nische Union Wirklichkeit geworden. Malan hat als kluger Taktiker nicht ver- versäumt, mit dem Anschluß Südwestafri- kas an die Union gleichzeitig ein innen- politisches Manöver zu verknüpfen. Angesichts der schwachen weißen Bevölke- rung Südwestafrikas(40 000) ist nämlich die Zahl der Vertreter Südwestafrikas im Unionsparlament unverhältnismäßig hoch. Doch Malan wußte nur zu gut, daß mit den Abgeordneten Südwestafrikas Männer in das Kapstadter Parlament einziehen, die die unsichere Mehrheit der Na- tionalistischen Partei verstär⸗ ken würden, In Südwestafrika kann der Antibritische Malan nicht nur auf die buri- schen Einwanderer, sondern, dank seiner betont deutschfreundlichen Haltung auch auf die ansässigen Deutschen rech- nen,(ein Drittel der weißen Bevölkerung), die sich Er bhentelis alice durch sene Ras- Senpolitix augesprochen kilen. Seine Ver- Sicherung, die hen wahrend des Kpfeges entzogene Staatsbürgerrechte zurückzuge- pen und bei der gesamtsüdafrikanischen Einwanderungspolitix ehemalige Deutsch- Afrikaner zu bevorzugen, trug ihm die un- bedingte Ergebenheit der Mehrheit der Deutschen ein, deren Vertreter, Dr. Ved- der, Malan gegenüber pathetisch erklärte: „Nicht nur Wir, sondern Generationen wer- den sich immer an Sie und Ihre Regie- rung erinnern!“ Deutsch- burische Verbrüderung auf Ko- sten der Engländer, deren Einfluß in ganz Südafrika zurückzudrängen, sich Malan un- ablässig bemüht,— und der Eingeborenen: das ist die der südwestaf rikanischen Ent- wicklung innewohnende Tendenz. Nun, es ist ja im Grunde gar nicht die Verbindung Südwestafrikas mit dem Staatskörper der Union, die die übrige Welt diese Entwick- lung mit Argwohn und Befremden verfol- gen läßt. Niemand denkt auch im Ernst daran, der Mandat Südwestafrika zugunsten einer anderen Macht zu entziehen. Mit der Ein- gliederung des Mandatsgebietes in die Süd- afrikanische Union entgeht aber den ver- ant wortlichen internationalen Organisatio- nen jede Möglichkeit einer Einflußnahme auf die südwestafrikanische Eingeborenen- politik, und— dessen ist sich der Treu- handschaftsrat der UN gewiß— die süd- afrikanische Politik bietet nicht eine Garan- tie dafür, daß sie gewillt ist, die Interessen der eingeborenen Bevölkerung Südwests, die 90 Prozent der Gesamthevölkerung aus- macht, zu schützen. Der Anschluß Südwest⸗ akrikas an die Südafrikanische Union zum gegenwärtigen Zeitpunkt bedeutet, daß de Tlüickschrittliche, der schwarzen Bevölkerung „Aufstiegsmöglichkeiten und Gleichberechti⸗ gung grundsätzlich versagende Rassenpoli- tik der südafrikanischen Nationalisten in vollem Umfang auf Südwestafrika über- tragen wird. Kein Deutscher Sollte schnell befriedigt über die Deutschfreund- Jichkeif des südafrikanischen Premiers— die Tragik dieser Entwieklung verkennen. Die weiße Bevölkerung Süd- afrikas wird aus dem Schwarzen FErdteil nicht in alle Ewigkeit Nutzen ziehen kön- nen, wenn sie die Rechte der schwarzen Be- völkerung mit Füßen tritt, und, wenn sie meint vergessen zu dürfen, daß dieser Erd- tei! von 170 Millionen Menschen dunkler Hautfarbe bewohnt wird. Auch die Süd- akrikanische Union hat eine UNO-Charta unterzeichnet, in der die Mitgliedstaaten unter anderem die heilige Verpflichtung anerkennen, die Wohlfahrt der abhängigen Völker und ihre fortschreitende Entwick- lung zu fördern. Rote Wolken über dem Dach der Welt Chinas Diplomaten müssen die Koffer packen Fehler begangen zu haben, als er den Ver- Von Mannheim ging die Anregung aus: „Wir sind Ihnen besonders dankbar“ Herbert Hoover ist Von Hugo Auf dem Geburtstagstisch des amerika- nischen Expräsidenten Hoover, der heute 75 Jahre alt ist, wird eine kleine geprägte Kassette aus Deutschland stehen. Sie ent- hält Schreiben und Siegel von den Oberbür- germeistern und Schulkindern aus 166 deut- schen Städten, die ihm ihren Dank sagen Wollen. Die Idee zu dieser Adresse stammt von Mannheims verstorbenem Ober bürgermeister Dr. Cahn- Garnier. Als im April 194% die Ernährungssach- verständigen von 18 europäischen Nationen in London beieinander saßen, erhob sich. Herbert Hoover, der Ehrenvorsitzende des amerikanischen Komitees zur Bekämpfung der Welternährungskrise, der im Auftrage Trumans in Mitteleuropa weilte und er- klärte:„Es ist keine übertriebene Schät- zung, daß es heute von der russischen Grenze bis zum englischen Kanal 20 Millionen Kin- der gibt, die nicht nur schwer unterernährt sind, sondern auch ständig Tuberkulose, Ra- chitis, Anämie und andere durch Unterer- nährung verursachte Krankheiten entwik- keln. Wenn Europa eine Zukunft haben soll, so muß etwas für diese Kinder getan Werden. Hier ist kein Platz für Siegerge- fühle oder für politische Streitigkeiten oder für Rachsucht. Die Welt kann Kinder nicht hassen auch nicht die Kinder des Feindes.“ Hoover kam nach Deutschland in der Stunde der schlimmsten Gefahr. Der da- malige Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, Dr. Amelunxen, sagte ihn:„In den zerstörten Städten des Westens sind 87 Prozent aller Kinder unterernährt. Wird nicht bald Abhilfe geschaffen, so besteht die ernstliche Gefahr, daß über zwei Millionen Menschen sterben⸗ müssen.“ Als der Beauftragte Trumans Endę Februar, zutiefst erschüttert, Deutschland verließ, richtete er einen Eilbericht an den amerikanischen Präsidenten, in dem er seine Untersuchungen Über die Ernährungs- heute 75 Jahre alt Grüssen lage in Deutschland niedergelegt hatte und den schnellsten Import von Lebensmitteln im Werte von 517. Millionen Dollar empfahl. Nach seiner Rückkehr verbreitete er über sämtliche amerikanischen Sender einen Sechs-Punkte-Plan zur Errettung des hun- gernden Europas. 5 Der Initiative des Expräsidenten der Vereinigten Staaten verdanken es Hundert- tausende von deutschen Kindern, daß sie eine bessere Schulspeise erhielten und aus der Hölle der Nachkriegsjahre mit dem Leben davongekommen sind. Dieser Dank findet seinen Ausdruck in den Urkunden, die die künstlerisch wertvolle Kassette, die von dem Leiter der Buchbinderklasse der Kölner Werkschulen, Rabe, gestaltet wurde, enthält. So sagt der Oberbürgermeister der Stadt Flensburg, I. C. Möller:„Sie ent- zündeten mit Ihrem Hilfswerk als einer der ersten eine Fackel der friedvollen Näch- stenliebe nach den Tagen des Hasses und des Haders. Möge sie weiterleuchten bis an das Ziel einer wirklichen friedlichen Völ- kerverständigung.“ Für die Stadt Mann- heim schrieb Bürgermeister Trumpf heller:„Durch die FHoqver-Speisung haben Sie vielen unserer Kinder das Leben gerettet oder sie vor schweren gesundheit- lichen Schäden bewahrt.“ i Auf einem Pergament, das in zierlichen gotischen Buchstaben geschrieben ist, steht im Namen von 20 000 Dortmunder Schul- kindern:„Wir sind Ihnen besonders dank- bar.“ Der deutsche Städtetag, der die Ur- kunden gesammelt hat und die Kassette Weiterleitete nach Frankfurt, von wo aus sie mit dem Flugzeug nach den Vereinigten Staaten gesandt wurde, sagt in einer be- sonders schönen Sammeladresse:„Tausend und. Abertausenden deutscher Kinder hahen Sie durch Ihr großes denkwürdiges Werk der Menschlichkeit vor Hungertod und Krankheit bewahrt. Sie haben wahr- haft ihre Feinde geliebt,. Ihr Name wird in den Herzen allex Lebenden bleiben.“ Kalkutta. Unterpress) Es war ein er- freuliches Zeichen, als der knapp sechs rige Dalai-Lama beim festlichen E: fang anläßlich seiner Inthronisierung am 22. Februar 1940 seine Kinderhände zutrau- lich dem langjährigen Vertreter Großbritan- niens, Sir Basil John Gould, entgegen- streckte. Denn es sprach für die Legitimi- tät des lamaistischen Papstes, der 14. In- karnation des, Bodhisawa Awalikiteswara, daß er den Mann sogleich wiedererkannte, der mit seinem Vorgänger, dem 13. Dalai- Lama, verkehrt hatte. Weniger vertrauensvoll vollzog sich im Tse-Potala-Palast in Tibets Hauptstadt Lhasa der Empfang des Vertreters der chinesischen Regierung, der mit seinem Höf- ichkeitsbesuch die kaum verhüllte politische Absicht verband, den schwindenden Ober- herrschaftsanspruch Nankings über Tibet neu zu festigen. Aber der Weg von Nanking zum„Dach der Welt“ ist weit. Der chine- sische Vertreter hatte vier Monate ge- braucht, um über steile Grate und tiefe Schluchten, über schneebedeckte Pässe und trostlose Wüsten im eisigen Hochlandwind sein Ziel zu erreichen. Außerdem war da- mals die chinesische Regierung mit den Japanern vollauf beschäftigt. So verstand sich der tibetanische Regent, der für den unmündigen Dalai-Lama die Regierungs- geschäfte mit der landesüblichen Meister- schaft umständlicher Untätigkeit führte, dazu, den Chinesen einen ständigen Ver- treter in Lhasa zuzubilligen. Als sich aber zu den Besuchern in Lhasa im September 1947 auch Vertreter der So- wWjetunion gesellten, die an den von Nepal bis nach Sibirien hineinreichenden Einfluß des Dalai-Lama und an eine Wiedererwek⸗ kung des panmongolischen Geistes Dschinghis Khans im roten Gewande dachten, entdeckte man in der Residenz Tse-Potala, daß alle Vorzeichen zur Vorsicht gemahnten. Eine warnende alte Prophezeihung besagte, daß die Folge der Inkarnationen mit dem 13. Da- lai-Lama ihr Ende finden würde. Und der Hofastrologe stellte fest, daß dem jungen Herrscher in den nächsten drei Jahren Lebensgefahr drohe. Solche Horoskope sind in Tibet nicht von der Hand zu weisen. Drei Vorgänger des Dalai-Lama hatten in jugendlichem Alter tang-Kurses blieben am Werk. ihr Leben lassen müssen: der eine War er. drosselt, der andere verbrüht und der dritte vergifet worden. Nur der 13. Dalai-Lams hatte es dank seiner Vorsicht auf 59 Lebens: jahre gebracht, ehe der vergiftet wurde. Der Regent dachte indessen weniger an Ge fahren von innen, sondern vermutete Ge: fahren von außen. Er entschloß sich daher, um Tibet den Eisernen Vorhang“ herunter- zulassen. Im Mai 1948 ließ er bekanntgaben, daß bis Ende 1950 keine Einreisegenehmigun- gen nach Tibet erteilt wüngden, und im Fe- bruar 1949 wurde das mordung des Dalai-Lama durch Ausländer geweissagt worden sei. Aber in den Klöstern in und um Lass, N in denen um die Macht in Tibet und den Kurs der tibetanischen Politik mit List, Intrige und notfalls Gift die Entscheidungen herbeigeführt werden, begnügt man sich nicht mit Horoskopen, Weihrauch, Gebets mühlen und Meditationen. Seit es Radio gibt, ist man sehr rasch über alles unter- richtet, was vorgeht. Man weiß daher Von den Erfolgen der roten Chinesen und n zu ihnen Stellung nehmen. Mao Tse- Tung könnte energischer als die Nationalchinesen versuchen, seine Hand auf Tibet zu legen, besonders wenn ihm Lhasa durch ein freund. schaftliches Verhältnis zu den Männern der Kuomintang den Vorwand liefert. So gibt es seit einem Jahr in Lhasa Pa- lastrevolten. Der frühere Regent Jatschen versuchte gegen den Regenten Dala zu pul⸗ schen und büßte den Versuch mit dem Le- ben. Dala schaffte mit rauher 5 5 N N 5 i ro-KRu ung. Aber die Gegner eines p Unsichtbar tür die Außenwelt tobte hinter den Mauer der tibetanischen Klöster, von denen jede“ eine Schatzkammer ist, der Kampf um 05 größeren Einfluß auf die aufzenpolitische Orientierung Lhasas. Sind die Würfel Je, gefallen? Manches deutet 1 5 115 1 1 s Regent allem ein Ereignis: ein Bote de Ucchinesen brachte den überraschten NMationate in diesen Tagen die Mitteilung, daß 0 Tibet fortab„persona ingrata“ Wären. 2 5 mag geschehen sein, um den er am Himalaya vor Komplikationen mit 55 roten Cäsar Chinas zu schützen. Gewiß 55 8 ist es ein Anzeichen dafür, daß Tibet 85 sie in bleiben möchte. hin das machtpolitische Vakuum 1„ Mittwoch, 10. August 1949/ Nr. 18 — im Interesse des Maärshallplanes; außerdem würde der Tun- Südafrikanischen Union das Breiseverbot für Ausländer bis 1952 ausgedehnt, da die Er- Gee 150 — ꝛellig- des Tun- Span- orteile Italien mden- eine ichnet, eben- 1 grö⸗ 1 die- Dijon 5 Und mtkal. Wände gäbe Weizer 1 den ches, Seine Voyen daran je den artige Colle blick Mont- Jenfer renen: Ent- un, es ndung der Wiek erfol- Ernst „ das einer Ein- Süd- 1 ver- isatio- nahme renen· Treu- süd- Aaran- ressen IWests, g Aus- west- 1 zum aß de derung rechti⸗ poli- en in über- ardteil kön- n Be- mn sie Erd- unkler Süd Jharta taaten Htung gigen wick⸗ ar er- dritte Lama bens⸗ e. Der Ge- Ge- daher, f mter⸗ zaben, igun⸗ n Fe- t für e Er- ander Masa, den List, ingen sich bets⸗ Radio inter von muß Tung nesen egen, zund⸗ 1 der 1 Pa- zchen pul- 1. Ord- min- bar muern jedes den ische je 2 Vor ten ese je in Das staat dem aber iter siens v. B. 8 Gedrùnge am Omnibus— jeder will dabei sein. Schnappschüsse von der Märchenvorstellung für kleine Leser des„MM am 6. August im Mannheimer Waldpark-Stern. Ueber 1000 Kinder waren unserer Einladung gefolgt und wurden fast drei Stunden lang von der unter der Leitung von Ludwig Veas stehenden„Märchenbühne Kurpfalz mit vielen Szenen aus bekannten Märchen aufs beste unterhalten. Und mancher Er- wächsene mußte sich heimlich eine Träne der Rührung wegwischen, wenn der unbefangene und unkomplizierte Gerechtigkeitssinn der vielen Kinder sich empört tosend Luft machte, als etwa das „Lügenmäulchen“ selbst die eigene Mutter anschwindelte oder aus tausend jungen Kehlen der Jubel losbrach, wenn ihr zur gerechten Strafe die gute Fee ein Schloß vor den Mund zauberte. Mit seinem Märchenbuch hatte der„lustige Fridolin Mannheimer Kindern einen beglücken- den Nachmittag beschert. Und hier freut sich die Prinzessin, daß ihr der Frosch den goldenen Ball wieder aus dem Brunnen geholt kat; und sie weiß noch nicht, daß er in Wirklichkeit ein verzauberter Prinz ist. Voll Entsetzen sieht die kleine Inge zu, wie die alte Herve das Gretel in den Bachofen stecken will. Ein Zirkus E Oman 39. Fortsetzung „Das will ich schon befummeln, min ern!“ sagt Robby geruhig.„Ich habe schon davon gehört, und ich habe mir ge- dacht, ich lasse abends nach der Vorstellung den Rundkäfig gleich wieder auf dem Hof aukbauen. Dem Löwendompteur schinden wir die Nachmittagsstunden an, dann kannst 55 mut dem Morgengrauen anfangen, hin- erher komme ich. Und dann können wir uns immer einteilen, nüch? Wenn's mit dir tatsächlich mal länger dauert, bei mir machts nicht viel aus, wenn ich mal einen Tag nicht Probiere, ich habe die Bengels gut im Zug. ur zum Ausspielen müssen sie täglich eine Stunde haben. Und dann kann ich dir auch noch manchmal ganz gut helfen. Ich bin ja schließlich auch kein Langschläfer, nüch?“ „Aach, Robby, du bist ein guter Junge!“ amt schlüpkt sie unter die Zeltplane, die Robby vor ihr aufgehoben hat, und er foigt ihr nach. Der Raubtierstall liegt leer und verlas- zen. Schwül und drückend brütet die Hitze m ihm, erfüllt von den scharfen, wilden Ge- züchen der Großkatzen. Ihr gegenüber ste- en die beiden neuen, langen Käfigwagen, Wölk Tiger schlummern darin ausgestreckt mit weich gelösten Gliedern. Leise jubelt die aut:„Oh, Robby, deine Kater! Das sind aber Prachtkerlel“ Und läuft eilig darauf zu. „Stör sie nicht“, bittet er.„Sie sind die Unruhe noch gar nicht gewohnt. Ich freue mich so, daß sie jetzt schlafen, vielleicht kann ich doch schon heute mit ihnen arbei- ten. Eigentlich brauchte ich's ja nicht, offi- ziell bin ich morgen erst da und trete mein Engagement an. Aber schließlich wäre es doch am besten, man ist dann gleich im Schwung, nicht war?— Das hier sind die Braven, Vutta, der Java und der Sahib, die Rani und die Ganga— das da, der Lümmel mit dem dicken Kopf, das ist Bhutan. Einer von uns beiden wird den anderen mal auf- fressen, er mich oder ich ihn, wie's gerade trifft.— Und das ist Dely, ja, sie ist wun- derschön, sie und der Bhutan, der Verbre- cher, sind in der Manege die Besten und die Schönsten, aber sie ist bestimmt noch drei- mal schlimmer als der gestreifte Satan mit dem dicken Nischel.— Und diese Schlanke hier, guck, sie blinzelt, das ist Sweetie, mein Liebling, sie ist süß und schmeichelt wie eine Hauskatze, aber immer so traurig, ich weiß nicht, was ihr fehlen mag, krank ist sie nicht— na, wir wollen mal sehen, vielleicht kommt jetzt Leben hinein.— Ja, und das sind die beiden Lausbuben, Nizam und Cutch, wie Max und Moritz sind sie, nix als Undög haben sie im Schädel, und das ist Gaya, die steht ihnen in nichts nach, wenn ich noch eine von der Sorte hätte, dann Sãmtliche Aufnahmen: Presse · Bud hätte ich zu Max und Moritz auch noch Lies und Lene.— Und das ist Pascha, der heißt nicht nur so und sieht nicht nur so aus, der ist auch ganz und gar so veranlagt, weißt 1 2 nanu, Vutta, was ist denn nun mit dir os?“ Die beiden Wagen sind zu Ende. Zwi- schen der Seitenwand des letzten Tigerwa- gens und der des nächsten Käfigs ist ein enger Zwischenraum von knapp einem hal- ben Meter. Robby fühlt sich miteins von Lutta gepackt und in diesen Gang hinein- geschoben. Und wie er sich wendet, steht Lutta dicht vor ihm, faßt Robby in seinen Rock, richtet sich auf, rot blüht ihr Mund in dem plötzlich so blassen Gesicht, Vutta drängt sich gegen ihn, Lutta sagt:„Robby, bitte, Robby, gib mir einen Kuß!“ „Was?“ fragt er entsetzt, und sein Mund bleibt vor lauter Verblüffung offen stehen. „Weißt du nicht mehr, wie wir Abschied nahmen?“ mahnt Lutta— wie schmerzhaft süß kann eine Frauenstimme singen in quel- jender Zärtlichkeit!—„Weißt du nicht mehr, Robby? Damals batest du mich, und ich gab dir den Kuß. Heute bitte ich dich Robby, ich habe mich so gesehnt nach dir, Robby, ich war so einsam in diesen langen Jahren!“ Er weiß es noch gut, er weiß noch alles, dunkel und tief singt es aus ihm:„A— 0 — ong, A— o— u, A- Oo- ongl“ und dann legen sich seine Hände unter Luttas Achseln, legen sich seine Lippen fest und heischend auf ihren Mund. Er fühlt, wie ihre weiche Schlankheit sich gegen ihn drängt, er fühlt, wie ihr Mund aufblüht und sich zärtlich öffnet unter seinem Ruß aber jäh dann fühlt er sich zurückgestoßen, Vutta witscht aus dem engen Gang hinaus und um die Ecke, wie er ihr nachkommt, Dieser kleine Gast ist selbst mit dem Schnul- ler nicht über die Untaten der bösen Heæe au beruhigen. Der„lustige Fridolin“ mit dem Märchenbuch unter dem Arm führt die Kinder ins Märchen- zand. Hier läßt er sich von einem der über tausend kleinen Zuschauer ein aufgeführtes Mär chen zu Ende erzühlen. N Das böse„Lügenmäulchen“ lügt selbst die alte arme Frau aus dem Walde an, aber die Strafe wird nicht ausbleiben. Voller Empörung verfolgen die Kinder, wie hier auf unserem Bild das Böse zu siegen scheint, doch die Wahrheit wird am Ende triumphieren. lehnt sie am Käàfiggitter und krault ausge- rechnet Bhutan, dem heuchlerischen Schur- ken, die Nase, ihr eben noch so blasses Ge- sicht ist blühend rot, ihre Lippen zittern, re Augen sind tief und dunkel wie Dschungelteiche— wie er neben sie tritt, sagt sie leise und flehend, und ihr Blick ist wie der eines Tieres, das zur Schlachtbank geschleift wird und das Blut riecht:„Robby, du mußt mich nicht falsch verstehen. Du bist mein Freund, mein einziger Freund auf der Welt, Robby, es sollte ein Freund- schaftskuß sein!“ Und da weiß er: sie hat es gefühlt, wie er es fühlte, sie weiß alles, wie er alles weiß — er streicht mit wehmütigem Lächeln über das offene Haar ihres Nackenknotens, er sagt breit und behäbig wie ein alter Bier- kutscher:„Klar, min Lütten, natürlich sind wir Freunde. Du wirst doch nicht meiner Unschuld Fallen stellen wollen? Nö, Lutta, ich versteh dich schon!!“— und dann muß er sie schnell zurückreißen, denn Bhutan, dieser alte Lustmörder, hat miteins die Pranken unter dem Gitter hervorgeschoben und schlägt mit herausgestreckten Krallen- dolchen nach Lutta. Und dann zieht sie ihn mit sich:„Nun mußt du meine Leoparden sehen, Noar, meinen schwarzen Höllenhund, drei Inder habe ich außer den dreien, die du mir ge- schenkt hast, und dann noch drei Afrikaner: Kilima, Meru und Chuijh. Da sind sie, Robby, sie sind schön, sind sie nicht wun- dervoll?“ Und sie lockt:„Chérie, Kashy. Nanusch— Robby ist hier. Robby besucht uns, Robby bleibt bei uns! Noar, willst du nicht vorkommen? Indra, Bagh, Terrai das ist Robby, unser Robby!“ Eine Stunde später, nein, sie denkt noch gar nicht daran, den Stall zu verlassen Robby muß doch alles wissen. was sie von . ũ ðͤ ve den einzelnen Tieren weiß, aber nun sind die Stallburschen da, sie haben die Zelt- plane hochbinden müssen, damit die Hitze Abstreichen kann, Robby hat ihr gerade Fer- dinand vorgestellt, seinen Tierpfleger, der nun auch Luttas Panther mit übernehmen Soll, Robby spricht noch ein paar Worte mit dem netten, ehrlich gefälligen Burschen, für eine Minute steht Lutta allein und sieht hinaus über den sonnenglostenden Zirkus- Platz. May und James sitzen noch auf der Veranda, aber sie haben die Stühle gewech⸗ selt, James sitzt eng neben ihr, fast Knie an Knie, seine Hand liegt neben ihrem Arm auf dem Rand des Korbsessels, das weilßseidene Fräulein thront königlich Wie eine Diva, die den Anbeter zu ihren Füßen weil, James Gordons Augen liegen Hart und herrisch auf ihrem Gesicht, auf ihrem üppig lachenden Mund.. Weich und gurrend kommt das Tauben 1 lachen. Tuttas Augen werden für einen Herzschlag lang schmal und böse, ihre Lip- pen verkneifen sich.— Aber dann wendet sie sich jäh ab, spricht Robby an, vehement und plötzlich— und doch nicht schnell genug, um den raschen, heißen, bitteren Ruf ihres Herzens zu über- hören:„Oh, wär es doch 0 würde es doch!“ N Zwei Monate später; wieder hängt die Mittagssonne schwer und glostend über dem Zirkushof, aber heute steht der Zirkus in- mitten einer großen Industriestadt auf einem gepflasterten Platz, von hohen Miets- kasernen eng umrundet. Zwei Monate spä- ter kommt Robby unlustig und verärgert im Straßenanzug aus dem Chapiteau und schlendert seinem Wagen zu. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 10. August 1949/ Nr. 159 Kripo d. D. in Funktion Es War gestern um die Mittagszeit, zwi- schen den U- und T-Quadraten bei emsi- gem Straßen- und Passantenverkehr. Plötz- lich ein Tumult, mehrere Männer laufen einem anderen nach, erreichen ihn aber nicht. Da hallt an das Ohr eines Auto- kahrers der Schrei:„Holen Sie den Mann dort ein er hat meine Brieftasche!“ Statt langer Rückfragen tritt der so aus seiner Autofahrerruhe Gebrachte auf den Gashebel, rast einige Quadrate entlang und stoppt einige Meter vor dem bezeichneten, flüchtenden Mann, der auch gleich wittert, daß er verspielt hat. Noch aber versucht er, zu entkommen. Ein kürzer fachmänni- scher Schlag jedoch,— gelernt ist gelernt, denn der autofahrende Verfolger war nicht umsonst früher bei der Kriminalpolizei— und er ist k. o., gibt die Brieftasche her- aus, die auf der Stelle wieder ihrem Eigen- tümer ausgehändigt wird und läßt sich, sichtlich beeindruckt von der Erklärung, ein Versuch von ihm, Widerstand zu leisten, bedeute sein endgültiges k. o. zum Polizei- Präsidium fahren, wo er fürs erste fest- genommen wird muk Trockenster Juli seit 51 Jahren Wie die Wetterwarte Königstuhl mitteilt, War die Niederschlagsmenge im Juli dieses Jahres die niedrigste seit 1898. Der Durch- schnittswert für Monat Juli beträgt auf dem Königstuhl 102 mm. Im Juli 1949 waren es nur 7 mm. Die Zahl der Sommer- und Tro- bentage hatte sich dieses Jahr gegenüber dem Durchschnittswert verdreifacht.- Wenig Hoffnung für Sonntagsfahrer Auf der letzten Sitzung der Verkehrs- minister des Vereinigten Wirtschaftsgebietes wurde folgender Beschluß gefaßt: Der Direktor der Verwaltung für Verkehr wird gebeten, alsbald die Stellungnahme der Militärregierung zu einer etwaigen Aufhe- bung der Kraftfahrzeugbenutzungsverord- nung herbeizuführen. Die Frage soll gege- benenfalls auf der außerordentlichen Ver- kehrsminister-Konferenz am 23. Juli im Anschluß an das Reichsbahngesetz nochmals behandelt werden. Nach Rücksprache mit dem Zweimächte- Kontrollamt führte der Direktor der Ver- Waltung für Verkehr, wie aus dem Monats- bericht des württembergisch-badischen Ver- Kehr ministeriums hervorgeht. nun dazu aus, daß das Zweimächte-Kontrollamt trotz des Hinweises auf die Verhältnisse in der fran- Zzösischen Besatzungszone und ihrer Rück- Wirkungen auf die Bizone nicht für eine Aufhebung der Kraftfahrzeug- Benutzungs- verordnung zu gewinnen gewesen sei, son- dern im Gegenteil erklärt habe, einer solchen Maßnahme unter keinen Umständen zustimmen zu können, da die Freigabe des Straßenverkehrs in Deutschland in der ame- rikanischen und namentlich in der britischen Oeffentlichkeit den denkbar schlechtesten Eindruck machen würde und entsprechende Rückwirkungen in der Treibstoff- Versor- gung zu befürchten seien.. Luxusfahrt zu gleichen Preisen Der erste Omnibus der neuen Schnell- linie der Reichsbahn„Frankfurt—-Mann- heim Heidelberg“ traf gestern auf seiner Jungfernfahrt in Mannheim-Heidelberg ein. Es handelt sich bei diesem Unternehmen, das die Reichsbahn im Schienenergänzungs- verkehr ab 15. August offiziell eröffnet, um Autobusse der Touring- Gesellschaft, die bisher im Verkehr meist nur für Ausländer eingesetzt waren. Damit kommt im deutschen Reisever- kehr ein Omnibus zum Einsatz, der mit be- quemen Sitzen, weicher Federung, Schiebe- dach, Rundfunk-Mikrophonanlage und Wirt- schaftsbetrieb(mit Eiskühlanlage) über alle Finessen verfügt, die sich der einstmals so geplagte Reisende nur erträumen konnte. In einer Stunde und 55 Minuten gelangt er jetzt auf bequeme Weise zum Fahrpreis von 6.30 DM von Frankfurt nach Mannheim, beziehungsweise für 7.— DM bis Heidelberg. Um 16 Uhr fährt der gleiche Wagen von Heidelberg über Mannheim chier um 16.35 Uhr vom Hauptbahnhof aus) nach Frankfurt zurück. Fahrpreis und Fahrzeit entsprechen etwa der Fahrt in einem D-Zug dritter Klasse.— Ab 14. August sind die Fahrkarten an den Schaltern der Bahnhöfe in Frankfurt, Manheim und Heidelberg er- Bältlich. In Frankfurt startet der Bus täg- lich um 8 Uhr. Wahlkalender . SPD Donnerstag, 11. August, Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Professor Carlo Schmid spricht. CDU Mittwoch, 10. August, Gasthaus Zorn, Käfertal, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmenn und Herbert Hester Gunge Union) sprechen. Donnerstag, 11. August,„Prinz Max“, Feudenheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Willi Simon Junge Union) sprechen. KPD Donnerstag, 11. August, Lokal„Pfingst- berg“, Pfingstberg, 20 Uhr: Bundestagskan- dickat Willy Grimm spricht. DVP Mittwoch, 10. August, Turnhalle TV 1846, Mannheim, 20 Uhr: Margarethe Hütter und der Landes vorsitzende der DVP. Dr. W. Hausmann sprechen. Donnerstag, 11. August, Gesellschafts- haus Gartenstadt, Waldhof- Gartenstadt, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margu- ljes und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. . ——— 1 — * 2 I Vorhersage bis Donnerstag früh: Tagsüber wolkig, später zum Ten aufheiternd, vereinzelt Gewitter- bildung. Nachts vielfach aufkla- rend. Höchsttemperatur 23 bis 26, Tiefstwerte 10 bis 13 Grad. Meist schwache Luftbewegung. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Nicht unfreundlich Pegelstand am 9. Aug.: Maxau 325( 2), Mann- heim 152(0), Worms 87(, Caub 88(4.). Mannheimer Jugend als Gäste im Odenwuld Ueberall herrscht Ferienhochstimmung/ Von Heinrich keine Spur mehr/ Caritas-Lager Waldhausen bei Nach unserem vor einigen Tagen geschil- derten Streifzug durch die Ferienlager der örtlichen Erhol eifen wir heute je eines der Entsendelag r Wohlfahrtsverbände heraus, die sich m überwiegenden Teil im Odenwald befinden.. Natürlich spielten sie mit Begeisterung Fußball auf einem Sportplatz im Wald, des- sen eine baumfreie Seite einen schönen Aus bick auf die Odenwaldhöhen freigab.„Sie“ sind die 80 Mannemer„Buwes, die der Caritasverband in Waldhausen bei Buchen untergebracht hat. Als verständnisvoller und zünftiger Lagerleiter fungiert Rektor Völker, und seine jungen Helfer unterstützen ih dabei. Es ist eine richtige„Männerwirt- schaft“, aber gekocht wird von den Schwe- stern des einstigen Caritas-Kinderheims. Und wie das halbfertige Essen— Kartoffel- suppe und prachtvolle Schneckennudeln mit gekochtem Obst— zeigt, wird sogar sehr gut und reichlich gekocht.„Mir müsse soviel esse, daß mer Viehmage kriege!“ er- zählen mit bloomäuliger Uebertreibung einige der Fußballer.„Da habt ihr also kein Heimweh nach Mannheim?“„Nä!“, ruft ent- schieden der Chor. Gegessen wird im Heim, Schlaf- und Waschräume befinden sich im Haus gegenüber. Lager der Arbeiterwohlfahrt in Waldwimmersbach Recht nett ist es in diesen zwei Mädchen- Lagern, die in zwei großen, luftigen und hellen Gasthaussälen sind. Die 79 Mädels werden von je einer Kindergärtnerin und Helferinnen betreut. Wir treffen sie gerade beim Beginn der Mittagsruhe, aber sie schlafen noch nicht, sondern lesen oder unterhalten sich leise. Einige, die zum ersten Mal von Mutti weg sind, hatten zu- erst stwas Heimw aber das verging schnell in der fröhlichen bei Lied, Spaziergängen, Ballspie 8 Auch hier ist die, Ve legung mit fünf Mahlzeiten und wenigstens 3000 Kalorien täglich gut., Außerdem werden alle Ent- sendelager der Arbeiterwohlfahrt sehr sorg- Tültig unc regelmäßig von einem Lagerarzt gesundheitlich überwacht. User Schönau der Inneren Mission. Vergnüslich schmausend beim Nächmit- tagskaffee mit vier Butter- und Marmelade- broten und zwei Tassen Milch„pro Mann“ treffen wir die 93 8 bis 15jährigen Buben, die bei der Inneren Mission vier Wochen zu Gast sind, an. Sie werden sogar zwiefach väterlich umsorgt: vom sehr erfahrenen obersten Lagerleiter Rösinger, dem ein Lehrer und einige Studenten zur Seite stehen, und von dem nach der kulinarischen Seite sehr besorgten„Löwen“-Wirt von Schönau.„Es ist alles prima!“ wird ver- Buchen sichert. Und als Missionar Rösinger beim Kaffee einen nagelneuen Fußball vorzeigt, bricht ein großer Jubel aus. Man spielt auch hier Fußball, schwimmt, geht spazie- ren, aber mit Maß, damit auch die nötige Gewichtszunahme erzielt wird. Außer in Schönau hat die Innere Mission im Kinderheim Sandtorf und in Sulzbach bei Weinheim Entsendelager. In Sulzbach befinden sich außerdem ein Jugendlager des evangelischen Jugendwerks, ebenso auf der Burg Altleiningen/ Rheinpfalz. Die Arbeiterwohlfahrt unterhält Ent- sendelager(außer Waldwimmersbach) in Mönchszell, Lobenfeld bei Meckesheim und in Haag bei Oberschönbrunn, der Caritas- verband außer in Waldhausen in Dielheim und Mühlhausen bei Wiesloch, in Schweins berg bei Hardheim und in Hainstatt und ein Zeltlager im Ernsttal. Der Bund kKkatho- lischer Jugend hat außerdem in 25 Lagern 1051 junge Mannheimer untergebracht, dar- Unter 470 Mädchen. rei Er wollte nicht immer zu Hause bleiben Hubert ist mit seinen 22 Jahren von sieben Geschwistern der Aelteste. Mit 14 schon war er zur Post gekommen, aber bald holte man ihn, den hochaufgeschossenen, zur Wehrmacht.— Ende 1945 wurde er dann wegen Ruhr, Wasser, Unterernährung und anderen„Kriegsandenken“ aus russischer Gefangenschaft entlassen. Nach kurzer Erholungsseit K. er, wieder zur Post, zum Schalterdienst, als Zusteller, schließlich end- gültig an den Einschreibe- und Geldzah- lungsschalter Postamt 2 Mannheim. Carlo Schmid bei den zeitsbsräten Eine Aussprache, die auch nach der Wahl fortgesetzt werden soll Gestern nachmittag fanden sich im Wel- debräu Mannheimer Betriebsräte mit dem Bundestagskandidaten Prof. Carlo Schmid zu einer Aussprache zusammen. Der kleine Kreis und die Tatsache, daß an Carlo Schmid Fragen gestellt werden konnten, veranlaßte den Kandidaten zu einigen interessanten Aussagen. Die erste Frage galt der Person und Poli- tik Nadolnys. Schmid, den Nadolny damals auch um seine Unterschrift gebeten hatte, sagte, Nadolny habe im Auftrag von Indu- striellen der Ostzone gehandelt und daher bei Unternehmern des Westens Anklang gefunden. Seine Anhänger in der West- CDU und FDP hielten einen Export nur nach Osten möglich. Sowjetrußland habe den Schlüssel dazu in der Hand, den es aber nur dreht, wenn wir sowjetische Politik mach- ten. Carlo Schmid vertrat hiergegen die Ansicht, man müsse auf die Westmächte einen Druck ausüben, daß sie uns den west- lichen Markt öffnen. Die Anfrage, wie er zur Steigerung der Arbeitslosenziffer gerade im Baugewerbe stehe, benützte Schmid zu breiten Ausfüh- rungen über die Wirtschaftssysteme über- haupt. Er sagte, man habe den Wohnungs- bau bis jetzt vorwiegend der Privatinitiative überlassen, doch nur, wenn wir so bauten, Wie es in England geschehe, könnten wir der Not in vier bis sechs Jahren steuern, andernfalls erreichten wir das Ziel nicht in 20 Jahren. f Weitere Fragestellungen über die Mög- lichkeit einer Abschöpfung der Hortungs- gewinne, über die Verminderung der Be- satzungskosten und das Mitbestimmungs- recht der Betriebsräte gaben dem Kandi- daten Gelegenheit, auf die Wichtigkeit der Wahl hinzuweisen. Prinzipiell müsse man den Besatzungsmächten nahelegen, die deut- schen Kompetenzen zu erweitern und ihre eigenen scharf abzugrenzen. In diesem Zu- sammenhang meinte der Sprecher, das Ruhrstatut erschwere die Europäisierung Europas wesentlich. Ferner möchte er das Betriebsrätegesetz zu einem„Gesetz über Errichtung einer Wirtschaftsdemokratie“ er- weitert wissen. Man müsse in der Privat- industrie zu einer Art von konstitutioneller Monarchie kommen, während im speziali- sierten Betrieb die Forderung wesentlich anders gestaltet werden könnte. Mit gesetz- lichem Zwang solle zu erreichen versucht Aus Briefen an den„Morgen“ Werden, was im Ruhrgebiet zum Teil auf drag Basis schon geschehen sei, wo größere Betriebe einen sogenannten„Sozial- direktor“ einstellten. Weitere Diskussionspunkte waren die hohen Pensionen und Gehälter der Bamten, die, wie Schmid sagte, gerade in der Ost- zone besonders hoch seien. Dann wurden die Jugend betreffende Fragen erörtert und die Situation der ehemaligen NSDAP-Mit- glieder angeschnitten, Schmid lehnte für die Jugend jede Art von Arbeitsdienst und Kasernierung ab, dagegen sollten Lehrlings- Werkstätten geschaffen werden, die auch den Vorteil einer gesundheitlichen Arbeit für die Jugendlichen böten. Carlo Schmid sagte, er selbst sei seinerzeit dafür einge- treten, daß den PG's ein„Denkzettel“ er- teilt werde, nun aber sollten die Mitläufer Wieder in den normalen Bereich eingeglie- dert werden, soweit sie nicht Wirklich Schuldige seien? Zur Gewerkschaftsfrage äußerte Schmid, er würde die früheren Einzelgewerkschaften begrüßen, doch sollten die bestehenden auf keinen Fall gesprengt werden. Eine Umge- staltung sei jedoch diskutabel. Der Erfolg dieser Aussprache ließ den Wunsch aufkommen, auch nach der Wahl derartige Zusammenkünfte zu veranstalten. ies auch sei das Positive der Mehrheits- wahl, meinte Schmid, der eine regelmäßige Diskussion mit den Betriebsräten, aber auch mit de Seren vorschlug. 9 UR Aber der FHilfspostschaffner Hubert G. bekam am Monatsende nur etwa 135 DM ausgezahlt und davon gab er den Eltern fast die Hälfte, bezahlte die tägliche Fahrt von seinem Wohnort Schwetzingen nach Mannheim und seine Mahlzeiten, die er wegen der verschieden gelegenen Dienst- zeiten nur teilweise zu Hause einnehmen konnte. Und als ihm dann im März gar noch 80 DM abgezogen wurden, weil die bereits vorgeschossenen Teuerungszulagen nicht mehr gewährt wurde, da war es ganz mau. Denn gerade hatte er einige Anschaffungen zu begleichen, Anzug usw. Schließlich wollte er auch mal sonntags ausgehen und nicht immer, weil er nichts mehr passendes zum Anziehen hatte, zu Hause sitzen müssen. Und zum Essen wollte er doch auch zuschiegen, leidet er doch heute noch an den Folgen der Unterernährung Seine Briefmarkensammlung, die er zu Geld machen wollte, nahm keiner. Da war dann diese Idee, Einschreibbriefe zu öffnen, Geldbeträge daraus zu entnehmen, wenn der Brief unbeschädigt blieb, ihn wieder zu verkleben und weiter laufen zu lassen odef im anderen Falle die Einschreibemarke zu lösen, auf einen anderen Einschreibebrief zu kleben, damit die Nummer belegt war und den erbrochenen Brief zu vernichten. Die Reklamationen häuften sich, dort fehlte — 76 neue Ingenieure An der städtischen Ingenieurschule Mann. heim wurde in diesen Tagen die zweite Hauptprüfung der Fachrichtung Maschinen. bau und die erste der Fachrichtung Elektro- technik seit der Wiedereröffnung Abgehal. ten. Die schriftliche Prüfung fand in der Zeit vom 25. bis 30. Juli und die mündliche Früfung am 4. und 5. August unter stagt. licher und städtischer Aufsicht statt. Es beteiligten sich 40 Kandidaten der Maschinenbau- und 36 der Elektroabteilung mit folgendem Ergebnis: Maschinenbau 23 mit gut, 13 mit befriedigend, 4 mit be. standen. Elektrotechnik 2 mit Auszeichnung 16 mit gut, 13 mit befriedigend und 5 mi bestanden. Südwestdeutsche Schachmeister- schaften Die beiden Hängepartien aus der fünf- ten Runde, Schifferdecker gegen Röhrich und Habermann gegen Jäger endeten remis, während Mühlherr seine Partie gegen Schlensker aufgab. In der siebten Runde konnte Niephaus seinen siebten Sieg, diesmal gegen Schlensker, buchen. Remis trennten sich Mühlherr gegen Schwind und Kraus gegen Röhrich. Die Partien Habermann gegen Leonhard und Kassel gegen Jäger konnten noch nicht be⸗ endet werden. Nach dieser Runde hat sich der Vorsprung des Tabellenführers Niep- haus vergrößert, während die übrigen Spieler sich weiterhin bemühten, den Kampf um den zweiten Platz offen zu lassen. Heute, Mittwoch, spielen in der achten Runde Jäger gegen Mühlherr, Röhrich gegen Kassel, Leonhard gegen Kraus, Schifferdecker gegen Habermann, Schwind gegen Schlensker. Niephaus ist spielfrei. Ausstellung wird verlängert Wegen des außerordentlich lebhaften Interesses und auf vielseitigen Wunsch wird die anläßlich der 200 Jahrfeier des Schwet⸗ zinger Schloßgartens veranstaltete Ausstel- lung„Aus Badischen Schlössern“ in dem südlichen Zirkelgebäude des Schwetzinger Schlosses bis Ende August 1949 gerlängert. Mit den geretteten Beständen aus nord- badischen Schlössern(Bruchsal, Karlsruhe und Mannheim) sowie aus staatlichen, städ- tischen Museen und aus Privatbesitz ver- mittelt die Ausstellung ein anschauliches Bild der kunst- und kulturgeschichtlichen Situation im 18. Jahrhundert am Oberrhein. Kurze„MM“- Meldungen Explosionen hallten durch die Nacht. Aus ein Brief, dort war einer ohne eingelegten einem Pulver, dessen Zusammensetzung un- Betrag oder Lebensmittelkarte angekom- men. Doch bevor irgend ein Verdacht auf Hubert gefallen war, ließ er es sein. Aus etwa 20 Briefen hatte er insgesamt ungefähr 250 DM entnommen und für sich verbraucht. Am Ende der Verhandlung vor der Gro- Ben Strafkammer, wo Hubert nun gestern nachmittag die ganze Sache eingestand, meinte der Staatsanwalt„Erschwerte Amts- Unterschlagung— eineinhalb Jahre Gefüng- nis“, das Gericht aber„einfache Amts- unterschlagung— sieben Monate Gefäng- nis, abzüglich zwei Monate Untersuchungs- haft“. Der Haftbefehl wurde ebenfalls aufge- hoben, aber von seiner Dienststelle bei der Post, die ihm bis zu seinen Verfehlungen stets das beste Zeugnis ausgestellt hatte „Bestens bewährt, einer Förderung würdig“ usw.— ist er längst fristlos entlassen „Ohne Wahlfonds und ohne Propugundukumpugne“ Der Bundestagskandidat der„Notgemeinschaft“ sprach in Feudenheim fasse seiner ungen, und ole, mit der „Erst Deutschland inden Kriegsgeschädigten aller dann die Parteien“, war dit Bundestagskandidat Heinri rübner seine Wahlrede— gehalten auf der ersten öffent- lichen Versammlung der Notgemeinschaft der Kriegs- und Währungsgeschädigten des Stadtkreises Mannheim am Montagabend in Feudenheim— schloß.* Keine Stimme, die den Kandidaten der Notgemeinschaft gegeben Werde, ginge ver- loren, sagte der Sprecher, indem er sich gegen das Wahlgesetz wandte und für eine ausgedehntere Persönlichkeitswahl eintrat. . Aenne amn Nochmals: Wer fährt besser? „Zu dem am 29. Juli veröffentlichten Leser- brief„Wer fährt besser?“ schreibt uns das Städtische Wohlfahrtsamt: Nach den zur Zeit bestehenden gesetzlichen Bestimmungen können nachfolgend aufge- führte Personengruppen Schwerbeschädigten- ausweise erhalten: a) Personen, die infolge kriegerischer Einwirkung Körperschaden er- litten haben, und b) Personen. die körperbe- schädigt sind. nicht unter den Personenkreis a fallen, jedoch mindestens 50 Prozent erwerbs- gemindert und erheblich gehbehindert sind. Als erheblich gehbehindert ist ohne weite- res anzunehmen: Verlust oder Erblindung bei- der Augen. Verlust oder Gebrauchsbehinde- rung beider Arme oder eines Beines. wenn die dadurch bedingte Minderung der Erwerbs- fähigkeit mindestens 50 Prozent beträgt, Hirn- verletzungen mit schweren Ausfallerscheinun- gen(Anfällen) und schwerer. die Gehfähigkeit erhebliche beeinträchtigende innere Erkran- kung. Beschädigte der Gruppe aà und b mit einer Erwerbsminderung von 70 Prozent und mehr erhalten auf Antrag durch das Städtische Wohlfahrtsamt den Schwerbeschädigtenausweis C, auf Grund dessen sie bei der Straßenbahn Mannheim- Ludwigshafen frei befördert wer- den. Für Gehbehinderte mit einer Erwerbsmin- derung von weniger als 70 Prozent sind Fahr- preisvergünstigungen vorgesehen. Solche An- träge sind bei den Stadtwerken— Abt. Ver- kehrsbetriebe— unter Vorlage des Renten- bescheides sowie einer Verdienstbescheinigung übr die Höhe des monatlichen Bruttoeinkom- mens zu stellen. Gefährliche Literatur In Kiosken wird heute wieder eine Flut von Publikationen angeboten und auf unsere Jugend losgelassen. die sich an die niedrig- sten Instinkte wenden. Im gegenwärtigen Wahlkampf dagegen überbieten sich die Parteien im Gerede von der Sorge um Jugend und Volk. Hier ist ein Gebiet, das jedem Sorge bereiten muß. Jeder der hier untätig zusieht, macht sich mitschul- dig an der stark ansteigenden Kurve der mo- ralischen Verwahrlosung. 5 Unsere Nachbarstadt Ludwiashafen hat den Zeltungskiosken mit Schliegung und Entzle- hung der Gewerbeerlaubnis gedroht. wenn sle weiter diesen Schund anbieten. Ist etwas Hehnliches diesseits des Rheins nicht möglich. E. G., Mannheim. Immer wieder: Lärm Die Beschwerden aus Leserkreisen, die sich mit nächtlichem, ruhestörendem Lärm be schäftigen, reißen nicht ab, und wir haben an dieser Stelle schon verschfedentlich derartige Proteste veröffentlicht. Heute geben wir aus- zugsweise je einen Brief aus Käfertal und Sandhofen wieder: „.„ finden all wöchentlich an Samstag- abenden mit polizeilicher Genehmigung von 19 bis 2.30 Uhr öfkkentliche Tanzvergnügungen statt. Hiergegen wäre schließlich nichts einzu- wenden, aber man kann diese Veranstaltung nicht mehr als Tanzabend bezeichnen, woran hauptsächlich das Gejohle und Geschreie, ins- besondere der Damenwelt, schuld ist R. B., Käfertal „... und wäre es nicht möglich, daß sich die Polizei der nächtlichen Radaubrüder in Sandhofen etwas annimmt? Ein ernsthafter Verweis täte bei den jugendlichen„Sängern“ vielleicht schon Wunder, Wir wären den Hü⸗ tern der Ordnung wirklich dankbar, wenn sie von Zeit zu Zeit einmal nächtliche Streifen durchführen würden, die so gelegt werden miißten, daß sie mit dem Schluß der jewefligen Veranstaltungen zusammenfallen“ G. R., Sandhofen Die Notgemeinschaft-Kandidaten, die unter dem heutigen Wahlgesetz vielleicht nicht „durchkämen“, obwohl sie tausende Stim- men auf sich vereinigten, gäben dann unter Umständen„ein zahlenmäßig exaktes Bild des zu Boden getretenen Volkswillens“. Gräbner stellte die Prognose, daß, wenn die alten Parteien ihre„neu aufgesattelten alten Pferde“ im Bundesparlament weiter laufen ließen, die Volksbewegung der Armen die ganze„Sache“ wie einen Spuk hinwegfegen Könnte. Die Notgemeinschaft sei innerhalb von wenigen Wochen zu einer Organisation angewachsen, die sich vom Bodensee bis an die Nordsee erstrecke, Für ihn(Gräbner) sei vor einigen Tagen die 3000, Unterschrift ab- gegeben worden. Als eines der vordringlichsten Probleme des zu wählenden Bundesparlaments be- zeichnete der Redner neben einer Reform des Wahlgesetzes eine gerechte Verteilung der Kriegslasten zum sozialen Ausgleich. Weitere, nicht weniger Wichtige Aufgaben seien der soziale Wohnungsbau, die Schaf- fung ausreichender Lebensbedingungen für alle durch den Krieg und seine Folgen ver- nichteten Existenzen, eine wirklich soziale Staats- und Wirtschaftspolitix, die bereits in der Gemeinde zu beginnen habe und die Gleichstellung der Vertriebenen in jeder Be- ziehung— aber nicht nur nach den Buch- staben des Gesetzes, sondern auch in der Praxis“. Gräbner bedauerte, daß die Notgemein- schaft nicht schon eher ins Leben gerufen wurde, denn das anfängliche Vertrauen der Opfer des Krieges hätten die politischen Par- teien nicht zu würdigen gewußt. Sie hätten da wiederangefangen, wo sie 1933 aufhören mußten und dabei völlig übersehen, daß in- zwischen ein Millionenheer der Unzufriede- nen herangewachsen sei. Vielleicht wäre es klüger gewesen, die Parteien hätten die Not- gemeinschaft beizeiten eingeladen, im Bunde der Fünfte“ zu sein., Die große Not ihrer Anhänger wiederspiegele sich in den nicht vorhandenen Mitteln der Notgemein- schaft für einen Wahlfonds und für Propa- gandakampagnen, wie sie die vier großen Parteien führten. Trotzdem Werde sich diese Wahlgemeinschaft der Aermsten der Armen, die nicht mit einer Partei verwechselt Wer- den dürfe, durchsetzen. „Unter unsere Rubrik fallen zwölf Mil- lionen Menschen und wir haben auf keinen Fall die Absicht, wieder abzudrehen!“ Viel- leicht geben es bei dieser Wahl einige Ueber- raschungen, obwrohl die Verhältnisse für Mannheim besonders ungünstig lägen. rob tersucht wird, stellten unbekannte Täter durch Einfüllen in Zeitungspapier und Blechdosen Ladungen her, die sie in den Abendstunden des Montag auf die Straßenbahnschienen am Theodor-Kutzer-Ufer legten. Die letzten in der Nacht fahrenden Straßenbahnen brachten dann beim Passieren der betreffenden Stellen die Pulyerladungen zur Exploslon, wobel nicht wenig Schrecken verbreitet, aber glücklicher weise niemand verletzt wurde. 5 Geld nahm er, Butter blieb liegen. In einem Lebensmittelgeschäft in der Wallstatt⸗ straße wurde die Geldmappe eines Butter- und Käsehändlers mit einem Inhalt von 1000 DM gestohlen. Motorpumpen sehr gefragt. Ein unbekann- ter Täter entwendete aus einem verschlos- senen Gartenhaus in Käfertal eine Kreisel- pumpe mit Benzinmotor amerikanischer Her- stellung. Pech mit Blech hatte ein Dieb, der sich in den Rosengarten eingeschlichen hatte, um etwa 100 Kupferblech zu stehlen. Von einem Sonderpolizisten wurde er festgehalten, bis inn Beamten der Schutzpolizei in Empfang nahmen. Auch den dritten Spießgesellen erwischt. Ein Ig jähriger Bäckergeselle, der mit zwei Komplizen gemeinsam am 6. Juni an der Ebertbrücke einen Kaufmann überfallen und beraubt nat, konnte nun ermittelt und festge- nommen werden. Es ging rund! In einer Wirtschaft in der angstraße griffen zwel junge Männer in an- Zetrunkenem Zustande die Gäste tätlich an Und zertrümmerten Gläser und Mobiliar. Der Aufforderung der Wirtin, das Lokal zu verlas- sen, leisteten sie keine Folge und als die Polizei erschien, widersetzten sich sich mit Schlägen und Tritten der Festnahme. Unsportliche Auseinandersetzung. Im Ver- laufe eines Wortwechsels gelegentlichder Regatta im Mühlaubhafen hieb ein Büroangestellter einem offenbar kandersdenkenden zur Bekräf⸗ tigung seiner Meinung mitſeinem Bierkrug auf den Kopf. Eigentümer gesucht. Wem wurde im Jahr 1945 vor der Apotheke in Sandhofen ein Da- menfahrrad entwendet? Der Geschädigte wolle sich bei der Kripo- Außenstelle Waldhof melden. Achtung Baufirmen! In der letzten Zeit mehren sich die Diebstähle von Lohngeldern auf Baustellen. Für sichere Verwahrung der Gelder an den Zahltagen wolle Sorge getragen, Beobachtung Verdächtiger der Kriminalpolizei mitgeteilt werden. Wer will Lehrer werden? Am 17. Oktober beginnen an der Lehrerbildungsanstalt Hei- delberg und in Karlsruhe neue zweijährige Ausbildungslehrgänge für Volksschullehrerſän: nen), zu denen nur eine beschränkte Anzahl Bewerber zugelassen werden kann. Das Nähere wird im nächsten Amtsblatt des Lan- desbezirks Baden bekanntgegeben. Bewer- bungen sind an dle Direktionen der Lehrerbil- dungsanstalten zu richten. Gesuche und Vor- sprachen bei der Unterrichtsver waltung sind zwecklos. Sunland kommt wieder. Der bekannte Ar- tist Carry Sunland, der beim Nachtrennen am 2. Juli aut der Phönixkampfpahn eine weitere Attraktion zur Uraufführung brachte. wird auf Vielfachen Wunsch beim Nachtrennen am 2 August auf der Phönixkampfbahn seine Vor- führung während der Pause wiederholen. Angehörige werden gesucht. Das Role Kreuz. Q 7, 12, sucht die Angehörigen eines Philipp Rausch, etwa 39 Jahre alt. Obergetrel- ter, und die eines Gustav Nepp(Heep), etwa 36 Jahre alt. Unteroffizier. F. P.-Nummer 26 170. soll Mannheim, Höferstraße 23. gewohnt ha- ben. Neep oder Hepp soll am 10. März 1945 in Rußland verstorben sein. Weiter wird ein Ober- gefreſter Walter Effenberger, etwa 38 55 alt, F. P.-Nummer L 28 932/ Fl.-Ers.-Batl.* 2. Kp. Letzter Einsatz Itallen. Juli 1945 1. amerikanischer Kriegsgefangenschaft Novel. lara. Prov. Reggio milie Italien oder seine Angehörigen gesucht. Wir gratulieren! Anna Kämmerer, Feuden- heim, Wilhelmstr. 25, begeht ihren 70. Geburts- tag. Martin und Marla Marg. Reinhard haben silberne Hochzeit. Der Graphiker Hans I. Schneider, Mannbeim-Feudenheim, begeht sein 25 jähriges Berufs jubiläum. rung Poli2 182 9365 der trug mitte sone! 11 IN ihrer ö teilt sich gebe lang! behö oder erfo! weit. schw erlal de! u V platz lestz sich Gur! nicht Pfur Tafe gen bis 40 P 65 E 992 Weil bis 17— Jahr am tet. Hau; hein bein Mut serd Auff dare man dün Ver. Dori Fest wiec wer das gele meii Kirc bein gen hein kom gew Troß 3 177 6 aften Wird wet- sstel- dem inger gert. ꝛ0rd- ruhe Städ- ver- iches ichen hein. Ar, 158/ Mittwoch, 10. August 1949 Seite 5 — Eli Selbstmörder im Juli Wie die Pressestelle der Provinzialregie- rung Pfalz mitteilt, ereigneten sich laut polizeistatistik im Monat Juli in der Pfalz 162 Verkehrsunfälle. Es gab sieben Tote und 146 Verletzte. 473 Beamte wurden bei 535 Verkehrskontrollen eingesetzt; die Zahl der angezeigten Gesetzesübertretungen be- trug 3581; hiervon konnten 2930 Fälle er- mittelt werden. Unter 175 verhafteten Per- zonen befanden sich 31 Jugendliche und 1 Menschen bereiteten durch Selbstmord rem Leben ein Ende. Reisen ins Ausland Die Pressestelle der Provinzialregierung tellt mit: Deutsche Staatsangehörige, die zich ins Ausland oder in das Saargebiet be- geben wollen, müssen sich vorher, zur Er- jangung eines Visums, an die Kreispolizei- behörde ihres Heimatortes wenden(Landrat oder Polizeidirektion). Von dort werden die erkorderlichen Formulare ausgegeben und weitergeleitet. Nur in sehr dringenden und schwerwiegenden Fällen ist es Deutschen erlaubt, sich unmittelbar an die Contrôle de 1a Süreté in Mainz(Verkehrsbüro) zu wenden. Neues vom Wochenmarkt Der gestrige Wochenmarkt(Goerdeler- platz) brachte wieder ein reiches Angebot an Obst. Es war ein geringer Preisrückgang festzustellen. Das Angebot an Gemüse, das sich auf Salat, Weiß- und Rotkraut sowie Gurken beschränkte, konnte die Nachfrage nicht decken. Obst und Gemüse kosteten im pfund und im einzelnen: Pfirsiche 50 Pf, Iafelpflrsiche 0. 70—1 DM, Bühler-Zwetsch- gen 25—30 Pf, Aepfel 10-40 Pf, Birnen 30 bis 50 Pf, Zitronen 20—35 Pf, Mirabellen 40 Pf, Ringlo 25—40 Pf, Kartoffeln 10 Pfund 65 Pf, Kopfsalat 15—25 Pf, Endivien 10 bis 15 Pf, Karotten 23 Pf, Rotkraut 15—17 Pf, Weißkraut 10—12 Pf, Schlangengurken 40 bis 50 Pf, Einmachgurken 35 Pf, Zwiebel 1120 Pf, Tomaten 30—45 Pf, Bohnen 50 Pf. Er stand Schmiere. Jakob Dreher, ein 42 Jahre alter Händler aus Mutterstadt, wurde am Montag von der Kriminalpolizei verhaf- tet. Dreher wurde überführt, den beiden Haupttätern des Kirchenraubes in Friesen- heim, Herbert Jung und Heinrich Dreher, beim Erbrechen des Panzerschränkchens im Mutterstadter Wald geholfen zu haben. Aus- serdem soll Jakob Dreher am Waldrand den Aufpasser gepielt haben. LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Der deuische Zirkus ist nicht tol.. Belli gastiert mit 380 Artisten, 320 Tieren und dem einzigen Kinderzirkus der Welt in Ludwigshafen In der Nacht zum Donnerstag wird das erste Mal seit langer Zeit wieder einmal ein wirklicher Großzirkus seine Zelte in Lud- wigshafen aufschlagen. Es ist der seit 1857 in Deutschland bestehende Zirkus Belli! Dieses Gastspiel mag Anlaß zu nachstehender Betrachtung sein: „Der Zirkus stirbt aus. Dieses Wort hat man in den letzten vier Jahren oft ge- hört. Wenn wir es recht überlegen, und vor allem, wenn wir in die Darbietungen unserer Nachkriegsunternehmen denken, dann hat diese Formulierung sogar ihre Auherliche Berechtigung. Allerdings— nur eine äußerliche Berechtigung. Denn der Eingeweihte weiß, daß es sich um eine typisch- deutsche Nachkriegsformulierung handelt, eine Formulierung, die übersieht, daß Nachkriegsdeutschland nicht die Welt ist. Zirkus— das heißt: Attraktionen! Zir- kus— das heißt: Sensationen! Zirkus— das heißt: Internationalität! Allein das letzte Wort hat beträchtliches Gewicht. Wo sollte im viergeteilten Nachkriegsdeutsch- land Internationalität herkommen? Wie sollte es ein Zirkus möglich machen, Artisten aus aller Welt in die Manege zu bringen, wo es eines nervenaufreibenden, wochenlangen Kampfes bedurfte, um einen Passierschein von Ludwigshafen nach Mannheim zu erhalten? Nein, was es im deutschen Nachkriegszirkus bisher zu sehen gab, das waren nur noch die alten, spanisch, englisch und italienisch klingenden Namen. Herr Müller in der fünften Reihe aber wubte genau,— das ist ja nur Herr Huber aus der Kreuzgasse, der da auftritt. Und darunter litt zwangsläufig die Atmosphäre. Gewigz, unser Artistennachwuchs gab sich alle Mühe, Aber was nützt alle Mühe? Eine Nummer, die Weltsensation ist, baut“ man nicht in zehn Wochen. Und was nützt alle Mühe, wenn die alten Meister deut- scher eircensischer Kunst tot in fremder Erde ruhen und dem Nachwuchs nicht Hilfe und Stütze sein können? So war die Situation im deutschen Zir- Zehn Retitungsschwimmer achten uuf dus Budetreiben Erste Besserung der untragbaren Zustände in den Strandbädern der Stadt Es ist Sommerzeit. Die Menschen suchen nach des Tages Mühe und Last Erholung an den Strandbädern und Weibern der Stadt. Sommerzeit ist Badezeit. Daran ist nicht zu deuteln. Es ist aber auch nicht daran zu deuteln— denn die Statistik Spricht hier eine beredte Sprache—, daß in dieser Zeit der nasse Tod immer wieder seine Opfer sucht und— findet. Wir wiesen kürzlich in einem längeren Artikel darauf hin, daß in Ludwigshafen hinsichtlich der Strandbäder nicht alles im „Lot“ ist,— wir zumindest noch recht weit davon entfernt sind, auf diesem Sektor(der übrigens ebenfalls ein Sektor des öffent- lichen Lebens ist) wieder Vorkriegsniveau erreicht zu haben. Unser letzter Artikel über dieses Thema— wir berichteten von der katastrophalen Hilf- und Kopflosigkeit, die herrschte, als kürzlich im Willersinn- weiher ein junger Mann ertrank— wurde erfreulicherweise von der Stadtverwaltung richtig gewertet. Heute können wir jeden- Falls mitteilen, daß Schritte in die Wege ge- leitet wurden, um die gröbsten Mängel in Kirchweih- das höchste der dörilichen Feste Bei uns zu Lande auf dem Lande: Auf dem Limburgerhof wurde gefeiert Man freut sich schon das ganze Jahr darauf, man zieht Hähnchen und Hühnchen, man spart, man bäckt große und kleine, dünne und dicke Kuchen, man lädt die ganze Verwandtschaft ein zu einem Ereignis: der Dorfkirchweih, dem höchsten der dörflichen feste. Sie hat, wie so viele Festlichkeiten, ieder ihren Vorkriegsglanz erreicht. Und wer unter den zahlreichen Gästen könnte das nicht von der auf dem Limburgerhof gefeierten Kirchweih behaupten? Der Wettergott hatte es nur zu gut ge- meint. Aber trotzdem ließen es sich die Limburger nicht nehmen: Nachdem sie ihren Kirchweihbraten verzehrt hatten, feierten sie beim traditionellen„Kerwefußballspiel“ ge- gen die zweite Mannschaft des VfR Mann- heim ihre Jungens aus voller Kehle. Man konnte sich das erlauben, denn eines war gewiß: Tropfen kür den Abendschmaus aus dem der Wirt würde schon den besten Keller holen. Und während die Sportbegei- sterten sich auf dem Sportplatz austobten, verlebte die Jugend bei Karussell, Schiffs- schaukel, Zucker- und Eisständen, frohe Stunden. 2 Die Kühle des Abends lockte dann auch die älteren Semester aus ihren Gemächern. Und der große„Sternmarsch“ zum Zentrum des Limburgerhofes, zum IG-Haus, setzte ein. Bei den Klängen von Rheinländer, Polka und Walzer schwangen dort Jung und Alt das Tanzbein. Bier und Wein flossen in überreichem Maße. Manch lustiges Trink- liedchen erklang unter dem Laubdach des Gasthauses. Und wenn nun wieder der graue Alltag über das Dorf draußen, vor den Toren Ludwigshafens gefallen ist, so blei- ben doch die frohen Stunden der Kirchweih in schöner Erinnerung, in einer Erinnerug, die bald wieder die Vorfreude auf das nach- ste Kirchweihfest wach werden läßt. bold Bezug auf fehlende Sicherheit abzustellen. Der Bademeister, der den 1500 Meter langen Strand am Willersinnweiher über- Wacht, bekam zwei weitere Aufsichtsper- sonen zugeteilt und der gefährliche, bretter- lose Sprungturm wurde abgedeckt. Außer- dem wurde ein Notabort eingerichtet. Wei- tere Verbesserungen der derzeitigen Zustände sollen noch erfolgen.(Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, daß wir eine Er- höhung der Zahl der Aufsichtspersonen so- wie das Anschaffen von Rettungsgeräten unverändert als dringend erforderlich an- sehen. Zweckmäßig wäre es auch, die alten Warnungsschilder, die die Wassertiefen an- zeigten, wieder anzubringen.) Als besonders erfreulich möchten wir folgenden Schritt der Stadtverwaltung charakterisieren: Der Schwimmverein Lud- wigshafen wurde ersucht, allsonntäglich der Stadt Ludwigshafen zehn gute Rettungs- schwimmer zur Verfügung zu stellen. Die Männer sollen auf die verschiedenen Bäder (große Blies, Willersinn, Notwende und Rheinbad) verteilt werden und dort über das Leben der großen und kleinen Schwimmer, Halbschwimmer und Nichtschwimmer wachen. Die Männer, durchweg kräftige, gewandte Schwimmer aus der aktiven Mannschaft des Vereins erhalten von der Stadt für diese Arbeit eine Entlohnung. Am vergangenen Sonntag erfolgte erst- mals ihr Einsatz. Er war zugleich ein großer Erfolg, bewahrten sie doch durch mutiges und schnelles Eingreifen am Strandbad auf der Parkinsel(Rhein- Sandbank) drei Menschen vor dem sicheren Ertrinkungstod! i Wenn auch noch viele Dinge, die zu einem ordnungsgemäßen Badebetrieb ge- hören, fehlen— der Anfang wurde gemacht. Gewih, es bleibt zu berücksichtigen, daß alle Bäder durch Kriegs- und Nachkriegszeit verwahrlost sind(von ihrer Schönheit blieb ja teilweise nur noch das Wasser)— 80 wollen wir doch hoffen, daß es gelingt, die ehemals vorbildlichen Badeanlagen im nächsten Jahr wieder so herzurichten, wie es der neue Stadtplan vorsieht und wie es die arbeitsamen Ludwigshafener verdienen. -klotz kus in den Jahren 1945/6, 1947 und 1948. Heute schreiben wir August 1949! Ein Jahr ist vergangen seit der Währungsreform. Und in diesem einen Jahr hat sich unend- Uüch viel geändert. Noch gibt es große Schwierigkeiten. Aber das Wort Inter- natlonalität ist bereits wieder zurück- gekehrt in den deutschen Zirkus, jenen Zir- kus, der heute mit seinen führenden Unter- nehmen auf bestem Wege ist, an die Tra- dition der glanzvollen, großen Unterneh- men der Vorkriegszeit anzuknüpfen. Ein Name, der in Fachkreisen bereits wieder zu einem Begriff geworden ist das ist Belli, der Großzirkus der Sensa- tionen. Belli wird für vier Tage in Lud- wigshafen mit einem Massenaufgebot an exotischen Tieren— Löwen. Tigern, Bä- ren, Elefanten, Zebras, Lamas, Kamelen, Wildpferden und weit über 100 Pferden edler Zucht— sein Riesenzelt aufschlagen. Dieses Unternehmen, dessen Gastspielreise durch Westdeutschland trotz DM- schwacher Geldbeutel ein ansprechender Erfolg wurde, hat Vorschußlorbeeren nicht notwendig. Wenn wir hier dennoch auf die tollkühnen Künste der„Fliegenden Menschen“, die Gladiatorenspiele der zwölf Ramonows, die wilden Wirbel der indischen Leiter-Equili- bristen und die weltberühmten Wasser- clowns hinweisen, so deshalb, weil es ein freudiges Ereignis ist, das hier mitgeteilt werden kann: Der Zirkus stirbt Reh Selbstverständlich wird Belll, der sei- nen Hauptsitz in Hamburg hat und mit 381 Artisten auf Reise ist, auch in Ludwigsha- ken die große, in der Presse schon oft er- wähnte Sensation— den einzigen Kinder- zirkus der Welt— am Sonntagvormittag vorführen. Der Startschuß fällt am Donnerstagabend um 20 Uhr. Werden sich die kritischen Ludwigshafener überraschen lassen? -Kkloth- Verkaufshäuschen- Einbrüche. Am Lud- wigshafener Strandbad wurden drei Ver- kaufshäuschen gleichzeitig gewaltsam erbro- chen. Es wurden Rauchwaren und Süßigkei- ten im Gesamtwert von 35 DM. gestohlen. Blick in das Arbeitsgericht: Stadtnachrichten Elektromotor. Aus einem verschlossenen Raum auf dem Lagerplatz einer Baufirma am Güterbahnhof in Ludwigshafen-Oppau wurde ein Elektromotor gestohlen. Es han- delt sich um folgenden Typ:„O R 87 b 4, 2, 2 KW.. Die Fabriknummer des Motors ist 5 756 442. Vor Ankauf wird gewarnt. Um sachdienliche Mitteilungen bittet die Kriminalpolizei. Fahrraddiebstähle. Im Monat Juli wur- den im Stadtgebiet Ludwigshafen insgesamt 19 Fahrraddiebstähle verübt. Da wiederum ein Großteil der gestohlenen Fahrräder nicht angeschlossen war, mahnt die Kriminalpoli- zei die Bevölkerung erneut, abgestellte Fahr- räder gegen Diebstahl entsprechend zu si- chern. Altes Herrenfahrrad. Die Kriminalpoli- zel Ludwigshafen hat ein älteres, marken- loses Herrenfahrrad sichergestellt. Es soll im März 1949 an der Straße Käfertal-Viern- heim, in unmittelbarer Nähe der dortigen Kaserne, entwendet worden sein. Der Eigen- tümer kann sich bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen, Wittelspachstraße 3, meiden. Kreisturnfest in Schifferstadt Zum ersten Male nach dem Kriege star- tete der Allgemeine Sportverein Schiffer- stadt auf seinem idyllisch gelegenen Sport- platz an der Portheide das Turnfest des Kreises Speyer, in Verbindung mit einem Waldfest. Nahezu 200 Sportlerinnen und Sportler, darunter Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung, maßen sich im sportlichem Wettkampf. Der Vormittag brachte die Mehrkämpfe, Am Nachmittag wurden Einzelwettkämpfe ausgetragen. Staffelläufe und Kunstturnen an Barren, Reck und Pferd bildeten den Mittelpunkt der Veranstaltung, die mit der Siegerehrung und einer Ansprache von Vorstand Schweißguth ihren Abschluß fand. Im ganzen gesehen legten die in Schiffer- stadt gezeigten Leistungen Zeugnis ab von dem hohen Niveau, das unsere Turner nach der unfreiwilligen Pause der letzten Jahre wieder erreicht haben. Einen gemütlichen Tagesausklang brachte der Festabend, der mit viel Feuchtigkeit und starker Beteiligung der Bevölkerung unter dem Laubdach des Schifferstadter Waldes gefeiert wurde. Kommt nicht in Fruge Herr Richter, ich bezuhl„nix“ Ein hartnäckiger Geschäftspartner In der gestrigen Güteverhandlung des Arbeitsgerichtes saßen die Inhaber einer kleinen„‚Quetsche“ in Rocksheim vor dem Richtertisch. Vor der Währung hatten sie sich zusammengefunden und dahingehend geeinigt, daß jeder zur Hälfte am Gewinn deg von ihnen gegründeten Unternehmens beteiligt ist. Kontrahent W., Famflienvater von sechs Kindern, verklagte nun seinen Partner, er habe ihm nicht den zustehenden Teil ausgezahlt. Auch sei er wie ein„Ar- beitstier“ und nicht wie ein am Geschäft Beteiligter behandelt worden. Die Tatsachen liegen folgendermaßen: Beide Partner hatten in das„Unternehmen“ Material(einige hundert Meter Rohr) mit- gebracht. Das Material stammte aus der R-Markzeit. R. hatte nun innerhalb von sechs Monaten seinem Partner W. 287,91 DM abgezogen. Für Maschinenabnützung, Mate- rialbeschaffung usw., hieß es auf der Ab- rechnung. W. forderte nun die Nachzahlung Abbruch zählt nicht als Bauarbeit dieser Summe. Fest stand, daß die von R. erhobenen Abzüge viel zu hoch bemessen waren. Der Arbeitsrichter versuchte, einen für beide Teile günstigen Vergleich herbeizu⸗ führen. R. sollte W. 150 DM nachzahlen. Darauf ging R. jedoch nicht ein. Trotz des Risikos, daß bei einem Prozeß die„dunkle Herkunft“ der Rohre näher beleuchtet wer- den muß, will R. es auf einen Prozeß an- kommen lassen.. Ein Vertreter der Gewerkschaft klagte anschließend gegen eine Abbruchfirma, Sie habe ihre Leute nicht nach den vorgeschrie- benen Tarifen bezahlt. Hierbei war der Ankläger allerdings von der Voraussetzung ausgegangen, daß Abbrucharbeiten mit Bau- arbeiten auf einer Stufe stehen. Da Ab- brucharbeiten nicht zu der Kategorie der Bauarbeiten gehören, war seine Klage un- begründet. u liche Tochter und Schwiegertochter, Frau geb. Gellingshausen um Alter von 26 Jahren und Jürgen geb. Huhnholz geb. Volk und Anverwandte lebe Oma, Frau Anna Steiler geb. Stößer von uns. Inftleter Trauer: Am 3. August 1949, 16.30 Uhr, entschlief nach langem Leiden eee eee Vermietungen 0 Verköbfe II FinUEN- Ina-EVva Mand Mannheim(Viktoriastraße d), den 3. August 1949 In Llebe trauern um sie: Wilhelm Mand und Kinder Regina meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutti, unsere unvergeß- Erich Gellingshausen und Frau Martha, Wilhelm Mand sen, und Frau Die Beisetzung findet am Donnerstag, 11. 8. 1949, 13 Uhr, statt Wohlvorbereitet ging heute unsere herzensgute Mutter, unsere nach einem mit großer Geduld getragenem Leiden für immer Mannheim(Langerötterstraße 77), den 8. August 1949. nag IRRONV I Büros- Wohnungen 2, 3, 4 und 5 Zimmer, gegen Baukostenzuschuß in ver- schiedenen Lagen sowie Ladenlokal Nähe Paradeplatz zu vermiet. mhm, augusta-Anlage 8, Tel. 43894 Lina, Ferienaufenthalt an d. Bergstraße! Wochenendhaus für d. Urlaubstage in Weinheim z. vm. Schlafgel. für 3-4 Pers. Ang. u. WO2306 an d. Verl. Auto-, Spengl.-Werkstatt, Einricht., Wohnung zu vermieten. Angebote unter P 30446 an den Verlag. Zim. mit fl. W. u. Zentralh,, möbl. od. teilm,, in Feudenh, an berufst. Herrn zu vm. Ang. u. 04831 a. d. V. Gloßer Raum, f. 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August 1949, 1472 aa 5 olks partei, Rechtsanwalt 5. poriei, dechisenwe und dieter g e geei Waggon- fub wert- 1 UD. IIS MAF EN AM NEIN MaK TP L A ess 1„%% Last n0-W 200 Tiere— 285 Wagen 300 Artisten und Angestellte Große Rauptierdressuren 2 Orchester 18 000 CI 8 b Dr. Hoffmann, Mannheim, astWägen)- aage LEmpen- 390.00 Watt. iger e Lachtaggegrate Bibienastraße 12 5 5 der Gir cuskuppel 0— ö 1 2 I Lebraucht, zu kaufen 3e Eliegende Menschen am fliegenden Doppel trapez mit Todessalto aus der ee 9 3 g eee ee 5 5 n ger 1 1 ö s uc ht Badem. Offerten unt. Elefantenparade, mit dem drahtseillaufenden Elefanten 28 artistische Sensationen!— afac 1 zu den Bundesſeigswahlen. CRAPHOL OSE MAYER Angabe der N des Zustan- Babe. Schule Große Exelheitsdressuren Kamele als lebende Hindernisse- 4 Wildpferde f 25 Typ Samstag, 13. August, 23.00 Uhr:„Nacht ohne Pause“ Tanz in der Manege Hippodromreiten 5 N 8 1 9 58 5. Sonntag, 14. N 11700 5 Der erste Kinde rere der Welt— Rinder spielen für 5 1 2 8 Schüler 5 8 r. P 29068 an den Verlag. Autobus, Straßenbahn- und Eisenbahnzubringerdienst. Vorverkauf an den bek. Stellen u. Circuskassen * 0 5 4 rung. Beim Angebot von Seide in Norwe⸗ Ir. 158 Mittwoch, 10. August 1949 r IDLSTRIE- UND HANDELSBLATT Selte 7 Anstrengung tut not bie Kontrollratsproklamation Nr. 2 vom 2 digen Lebensmittel. der lebensfähig werden konnte. da es diese zur Bezahlung der notwendigen ausländische ſannten Abkommen zwischen dem britische en Werden. Hierzu wurde die Joint-Export mport-Agency. kurz„JEIA“ genannt. ge Ast 19 48 zeigt sich ein erwünschtes Anstei eo betrug. war es im Außenhandelskaleidoskop Im Jahre 1936 hatten die Westzonen eine Ausfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten m Werte von ca. 600 000 RM und von Fertig- varen im Werte von 2 Mrd. RM. Von dieser dtolzen Höhe sank der Export 1945 jah herab. geptember 1945 verbot jeglichen Warenverkehr über die deutschen Grenzen. mit Ausnahme der on den Alliierten geforderten Lieferungen on Kohle. Holz und sonstigen Rohstoffen und der Einfuhr der für die Sicherung des deut- schen Lebensunterhalts unumgänglich not wen. Doch bereits im Jahre 1946 erkannte man. daß das deutsche Volk ohne Export nicht wie. dohstoflke und Lebensmittel dringend brauchte. 0 kam es am 2. Dezember 1946 zu dem be- aubenminister Bevin und seinem amerikani- zen Kollegen Byrnes. Danach sollte unter Arenger Kontrolle der britischen und ameri- kanischen Besatzungsbehörden ein Außenhan- del in beschränktem Umfang wieder zugelas- en der Fertigwarenausfuhr. Diese Struktur- gandlung setzte namentlich mit der Durchfüh- ung der Währungsreform ein. Während im sten Halbjahr 1948 das obige Verhältnis noch zweiten Halbjahr werden. Im Monatsdurchschnitt de Quartals 1949 betrug der Export etwa 95 Nil. g. Er müßte also noch beträchtlich gesteigert wer- den, um die geplanten 1.3 Mrd. Y zu erreichen. Wird diese Aufwärtsentwicklung des deut- schen Exports eintreten? Der soebeh veröffent- lichte Halbmonatsbericht von OMGUs über die zweite Julihälfte läßt es erhoffen. Betrug doch der Export der Doppelzone im zweiten Quar- tal 1949 3009 Mill.§(gegenüber 265,8 MIII. 8 im ersten Quartal). Im ersten Halbjahr 1949 hat somit der Export in der Doppelzone mit 566,7 Mill. 5 die Halbmilliardengrenze über- schritten. Dem steht jedoch der Bericht der VfW gegenüber, der betont, dag die deutsche Wirtschaft im Ausland nur sehr schwer an Bo- den gewinnt. Die finanzielle Abwicklung dauert zu lange. wobei Exporteure und Impor- teure insbesondere vor Kursverlusten zurück schrecken. Das Fehlen deutscher konsularischer Vertretungen macht sich Sbenfalls hinderlich bemerkbar.“.. Die deutschen Wirtschaftsbehörden und die Fachorganisationen des Handels und der Indu- strie fordern daher dringend die Beseitigung des immer noch viel zu komplizierten Forma- Uismus. Erst wenn hier Wandel geschaffen ist. kann das Ziel: Deckung der Importe durch eigene Ausfuhren erreicht werden.. 0. 2 n 1 825 0 5 2 gründet. Durch Kundgebungen, Ausstellungen Mit zweierlei Maß and Messen Wurde die Förderung des Exports akrig betrieben. Aber während 1936 das Ver- kltnis zwischen Rohstoff- und Fertigwaren- duskuhr 13:87 betrug. war es 1947 noch 83:17. gemessene DMar k Welcher Richter des Vereinigten Währungs- gebietes hat sich seinen Kopf noch nicht zer- brochen über den 8 18 Abs. 1 Ziff. 2 des Um- stellungsgesetzes, der eine Umstellung von Zahlungsverbindlichkeiten im Verhältnis 8 Dupierendes Dumping Deutsche unterbieten sich selbst Von einer rheinischen Seidenweberei verlautet eine interessante Exnort-Erfah- wegen begegnete der Firma ihre eigene Ware zu einem wesentlich billigeren Preis. den ihr der norwegische Geschäftspartner ler eigenen Fabrikation unter Ausnutzung . * iin 8 8 als Eenkurrenz vorlegte. Es ergab sich. daß die Seide. die bei dem Geschäft der deutschen Firma in Konkurrenz gegenüber- trat. von einem britischen Exnorthaus stammte, das sie seinerseits bei der deut- hen Firma zu dem vorgeschriebenen echselkurs von 20 Dollar-Cents einge- kauft hatte. Da nun die rheinische Firma im Individual- Exportgeschäft nur mit 30 bollar-Cents Verrechnungskurs anbieten hann, machte ihr das englische Haus mit des Wechselkurs-Gewinnes Konkurrenz. R-H. Wir brachten gestern unter derselben Ueberschrift den die Abgaben behandeln den Teil des Gesetzes. Es folgt heute die Darstellung der Leistungen, die Bedürfti- Sen durch dieses Gesetz zugewendet werden sollen. Aus der Soforthilfeabgabe wird ein Sonder- vermögen gebildet. der Soforthilfe tkonds, und die Sonderabgabe speist den Soforthilfe-S onder fonds. Die gesamten Ko- sten des Soforthilfe- Programms gehen zu La“ sten der allgemeinen Staatsausgaben: 80 kommt die Soforthilfe ungeschmälert den Ge- schädigten zugute. Alle Ansprüche aus der Soforthilfe sind höchstpersönliche Ansprüche. Sie können nur von dem Geschädigten selbst geltend gemacht werden. nicht vererbt. ver- äußert oder gepfändet werden. Das Ziel des 545. Erfreulich ist das Zurückgehen der Aus- r von Rohstoffen von 83 auf 55 Anteile ud das Ansteigen der Fertigwarenausfuhr von auf 45, wenn auch das Verhältnis von 1936 doch lange nicht erreicht ist. Ebenso erfreu- ich ist die absolute Zunahme der Ausfuhren: 4% betrug die gesamte Ausfuhr aus den ſſestzonen 675 000 RM. 1948: 1.75 Mill, RM u, DM. im ersten Quartal 194 9 ca. 850 Mill, M, Wenn somit auch eine Annäherung der meine Preisniveau seit 1936 sich annähernd doppelt hat. Legt man dem Export die Vor- Asepreise zugrunde. 80 beträgt die Rohstoff- uhr nur etwa 40 Prozent. die der Fertig- den sogar nur etwa 25 Prozent des Jahres I, Es müssen daher beim Export noch ge- Alle Anstrengungen gemacht werden. um e Normalisierung herbeizuführen. Diese ug des heutigen Imports. Die Einfuhr von Rohstoffen und Nah- * nach Westdeutschland gliedert amn in iesmläre Importe(Kategorie B), die von den deutschen Käufern auf Grund von Han- delsverträgen in Devisen! bezahlt werden müssen. eogenarmte Notstandseinfuhren(Kategorie A). de von den USA und Grobbritannien aus ARI A- Mitteln(Government Apropria- on and Relief for Import in Oceupied eas) finanziert werden. Diese Lieferungen Vornehmlich Lebensmittel. Saatgut. Bün- und Futtermittel— werden deutschen dellen übergeben, die sie dann der deut- aden Wirtschaft gegen Bezahlung in DM zu- Jäbren. Die eingehenden Gelder fließen in en Sonderkonto bei der Bank deutscher Län- der(Counterpartfund Gegenwertfonds). ber das nur mit Genehmigung der Besat- imesbehörden verfügt werden lann. genannte ECA Einfuhren(Economic ſboberation Act 1948). Das sind Güter. die auf und der Marshallplanhilfe(ERP. Mittel) Aekührt und deren Erlöse ebenfalls auf ein anderkonto bei der Bank deutscher Länder aigezahlt werden., Seit Anfang 1949 werden e ERP- Einfuhren mit den GARIOAH-Impor- an zusammengefaßt und unter der Bezeich- ue Vom Ausland finanzierte Einfuhren“ kekührt. 5 ber Kugenhandelsplan der Verwaltung für schakt für die Zeit vom 1. Juli 1949 bis 30. n 50 sieht einen Importbedarf von 1,9 lan vor. Dazu kommen noch 270 Mill. 8 nannte unsichtbare Einfuhren(Frachten. zulcherungen. Dienstleistungen usw.). insge- u also 2,170 Mrd. F. 470 MIII. 8 sollen aus hot ittelg. 400 III.. aus ERP- Mitteln. lest mit 1,3 Mrd. 5 durch Exporte gedecket 8. Arbeitsmarkt in der Bizone ö b bgohme der Arbeitslosigkeit Abnahme freier Arbeitsplätze 15 Nonatsende i befzung von Arbeitsplätzen————— — 5 222 7 1 4 5 f.. 9— 288 5 85 e Wass 000 2 1. B** — HAJ TAS fe HNTDH HFH 1940 199 Auderung erhebt sich auch bei der Betrach- Gesetzes ist eben, die unmittelbare persön- liche Kot zu beheben, während alle weiter- gchenden Ansprüche dem späteren Lastenaus- gleich vorbehalten bleiben müssen. Geschädigte und Hilfsmaßnahmen Der Kreis der Geschädigten umfaßt Flücht- linge. Sach- und Währungsgeschädigte und politisch Verfolgte. Der Begriff der Flücht linge deckt sich in seinem Umfang, aber auch seinen Beschränkungen für bestimmte Nutznießer des vergangenen Systems mit dem. was bisher schon in Deutschland darunter ver- standen worden ist. Wer Sach- oder Wäh- rungs geschädigter ist und welche An- sprüche er geltend machen kann. muß im Ein- vorsieht,„wenn und soweit die Leistung noch nicht bis zum 21. Juni 1948 bewirkt war“. Darüber, wann die Sachleistung als bewirkt im Sinne dieser gesetzlichen Bestimmung an- zusehen ist, hat sich ein lebhafter Streit in den verschiedenen Kommentaren zur Wäh- rungsgestzgebung entsponnen. Vor allem wurde und wird im Schriftum darüber gestrit- ten, ob Bewirken der Leistung, wie sich der Währungsgesetzgeber ausgedrückt hat, mit dem pürgerlich-rechtlichen Begriff einer„Erfül- lung, der Leistung gleichzusetzen ist. Mangels einer authentischen Erläuterung durch den Gesetzgeber und eines obersten Gerichts, ist auch die Rechtsprechung zu dieser Frage durchaus unterschiedlich. Es hat sich jedoch immer mehr herauskri- Stallisiert, daß zumindest beim Werkvertrag und Werklieferungsvertrag wirtschaftliche Ge- sichtspunkte berücksichtigt werden müssen, insbesondere ob die Sachleistung in eine solche unterteilt werden kann, die bis zum Zeit- punkt der Währungsumstellung. ausgeführt war und deshalb noch in Reichsmark abge- rechnet werden kann, und eine solche, die erst nach diesem Zeitpunkt liegt und demgemäß in D-Mark berechnet werden muß. Gegen eine solche Aufspaltung einer an sich teilbaren Werkleistung hat sich das OLG Frankfurt in- sofern gewandt, als es sich auf den Stand- punkt gestellt hat, daß eine Leistung des Un- ternehmers beim Werkvertrag vor dem 21. Juni 1948 noch nicht bewirkt sein kann, wenn bis zu diesem Zeitpunkt die Herstellung, aber noch nicht die Ablieferung des Werks an den Besteller erfolgt ist.(Az 1429/8 vom 19. 8. 1948.) Demgegenüber hat das für unseren Bezirk zuständige OLG Karlsruhe entschieden, daß es allein darauf ankommen kann, ob sich für Gesetz zur Minderung dringender Notstände/ 1. Tei sollte„Lastenausgleich“, wollte„Ssoforthilfe“ sein auf sie besteht ein Rechtsanspruch. Sie ist allen Geschädigten zu gewähren, die ent- weder das 65. Lebensjahr vollendet haben Frauen das 60.) oder die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind. die Hälfte dessen zu erwerben. was Gesunde in ihren Verhältnissen verdienen könnten. und die des- halb unverschuldet für sich und ihre unter- haltsberechtigten Angehörigen den notwen- digen Lebensbedarf nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Waisen erhalten die Un- terhaltshilfe ebenfalls sowie Alleinstehende Frauen, wenn sie mindestens drei Kinder zu versorgen haben. Ueber Einzelheiten gibt die 2. Durchführungs- VO(Soforthilfe-Vo) nähere Auskunft. Die Unterhaltshilfe beträgt im Monat 70 DM. wozu 30 DM für die Ehefrau und 20 DM für jedes Kind kommen. Vollwaisen erhalten 35 DM. Sach- und Währungsgeschädigte er- halten nur einen Unterhalts z us chuß von 30 DPM monatlich. wenn ihr Gesamtschaden bicht höher als 1000 DM ist. Dieser Zuschuß wird bei der Festsetzung von Fürsorgelel- stungen nicht angerechnet. Auf die anderen erwähnten Hilfen besteht kein ausdrücklicher Rechtsanspruch. Sie können nur gewährt wer- den. soweit die Geldmittel reichen. und nur an einen beschränkten Kreis der Geschädigten. In erster Linie soll hierfür die Soforthilfe- Sonderabgabe dienen. Verfahren und Behörden Soforthilfe wird nur auf Antrag ge- errichtet. über denen das Landesamt für So- für Soforthilfe. das sich beim Bund befindet. Der Präsident dieses Hauptamtes verwaltet die gebildet, bei den Landesämtern Beschwerde- Ausschüsse, und beim Hauptamt ein Spruch- Senat. Senat wirken Vertreter der Geschädigten ent- scheidend mit. Die Beschwerdeausschüsse und der Spruchsenat sind außerdem unabhän- gige Verwaltungsgerichte. also keinerlei irgend einer Behörde. sofort durch einen Vorbescheid entschie- den. wenn sich aus den beigefügten Unter- lagen ergibt. daß er in voller Höhe berechtigt ist. forthilfe- Ausschuß, der auch über alle An- träge auf Ausbildungs-. Aufbau- und Hausrats- hilfe befinden muß. Gegen seine Entscheidun- gen kann der Beschwerde-Ausschuß an- gerufen werden., in grundsätzlich bedeutungs- vollen Fällen auch noch der Spruchsenat. Verfahren ist gebührenfrei. nur in aus- sichtslosen Anngelegenheite können 10 DM Sicherheit verlangt werden. Die Landesgewerkschaften für Land- und Forst- Wirtschaft der drei Westzonen haben 30. 7. in Hannoversch-Gmünden zu einer Gesamt- (.ͤ ²³¹—w · VA den Wert einer am Währungsstichtag schon bewirkten Teilleistung eine gesonderte Berech- nung durchführen läßt. Dies wird nach der Ansicht des OLG Karlsruhe bei den kleinen Verträgen des täglichen Lebens zwar weniger der Fall sein, aber in all solchen Fällen, in denen es sich um größere Herstellungsarbei- ten gehandelt hat. im allgemeinen vornehmen men lassen können. So hat das OLG Karls- ruhe in einem mit einem Urteil vom 18. Mai 1949 entschiedenen Fall, bei dem es sich um die Herstellung eines Spezialkraftfahrzeugs, also einen Werklieferungsvertrag, handelte, Ausgeführt, dab die vor dem Währungsstich- tag geleisteten Arbeitsstunden in RM zu be- rechnen seien, ebenso die innerhalb dieser Herstellerfirma die Aufwendungen an Lohn, Arbeitsstunden verwandte entsprechende Ma- terialmenge. Hingegen sind alle nach der Währungsumstellung liegenden Ar- beitsstunden und in diesen verwerteten Mate- rialmengen in DM zu veranschlagen. Das OLG Karlsruhe hat deshalb den auf die Arbeiten vor der Währungsreform entfallenden RM- Preis-Anteil im allgemeinen Abwertungsver- hältnis 10:1 umgestellt. Es hat dabei besonders darauf hingewiesen, daß ein solches Ergebnis auch deshalb der Billigkeit entspricht, als die Herstellerfirma die Aufwendungen an Lohn, Material für die vor der Währungs umstellung durchgeführten Arbeiten ihrerseits ebenfalls in RM bezahlt hat und deshalb nicht geschä- digt wird, wenn sie von dem Besteller in ent- sprechender Höhe auch nur in DM gemäß dem gesetzlichen Abwertungs verhältnis bezahlt wird.(AZ Rev. 343/48 vom 13. 5. 1949.) Im wesentlichen Einigkeit DAG und Bünde- Gewerkschaft an einem Verhandlungstiseh Zwischen dem Verband öffentlicher Kredit- anstalten e. V., der die 19 Institute der Lan- desbanken und der Girozentralen der Länder Westdeutschlands vertrat, und den beteiligten Gewerkschaften fanden in Hannover Ver- handlungen statt, bei denen der Arbeitgeber- verband vorschlug, den Tarifvertrag für das Private Bankgewerbe mit Wirkung vom 1. Ja- nuar 1949 für die Girozentralen zu überfeh- men. Die Gewerkschaften lehnten diesen Vor- schlag ab, da sie nicht auf bisher gewährte bessere Leistungen verzichten wollen, So zäh- len z. B. fünf große Institute, die auf Grund einer Entscheidung des Reichstreuhänders der Arbeit während des Krieges festgesetzten und um 12 Prozent höher liegenden Sätze der Reichstarifordnung. Bei anderen ist die 6,8 Prozentige Gehaltskürzung aus der Brüning- schen Ersten Gehaltskürzungs verordnung in Wegfall gekommen. Die Verhandlungen wer- den Anfang September fortgeführt, sobald sich die Arbeitgebervertreter die erforder- lichen Vollmachten geholt haben. Bereits jetzt aber hat der Arbeitgeber- verband die Empfehlung an seine Mitglieder herausgegeben, die 15 Hroz ent aus dem Tarifvertrag des Privaten Bankgewerbes zu zahlen. Bemerkenswert ist an der Verhandlung in Hannover, daß sich zum ersten Mal nach dem und trotz des Heidelberger Beschlusses des Zweilzonen- Gewerkschaftsrates die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft mit den konkurrierenden Gewerkschaften der Bünde, der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr und der Gewerkschaft Banken, Handel und Ver- sicherungen der Britischen Zone an einem Verhandlungstisch zusammengefunden hat. C. H. Wirtschafts ministerium klärt: „Schacher mit Ludwigsburgs Ruh me Unter dieser Ueberschrift berichtete der Wirtschaftsteil des„Morgen“ am 27. Juli über die Anfrage der Abgeordneten Frau Rais er über die Firma Porzellan-Manufaktur Lud- wigsburgs GmbH. in Ludwigsburg. Nunmehr hat das württembergisch-badische Wirtschafts- ministerium die Antwort auf diese Anfrage ausgearbeitet. Sie lautet: „Das Amtsgericht Ludwigsburg hat am 3. Juni 1949 über das Vermögen der Firma Por- zellan-Manufaktur Ludwigsburg Gmb fl. in Ludwigsburg das Konkursverfahren eröffnet, nachdem die Firma die Zahlungen eingestellt hatte. Vor und nach der Konkurseröffnung Wurde beim Wirtschaftsministerium wiederholt Finanzhilfe für die Firma beantragt. Ben Plan. die Tradition der vormals herzoglichen spä- ter königlichen Porcelaine-Fabrique fortzuset- zen. hat das Wirtschaftsministerium stets unterstützt. Voraussetzung für die Gewährung von Finanzhilfe ist aber nach den vom Finanz- ausschuß des württembergisch- badischen Land- tass gebilligten Grundsätzen für die staatliche Gewerbeförderung, daß die wirtschaftliche und finanzielle Grundlage des Unternehmens ge- sichert und eine künstlerisch. technisch und Be- sonders auch kaufmännisch einwandfreie Ge- schäftsleitung vorhanden ist. gen einzureichen. Dort sind Soforthilfeämter forthilfe steht. und darüber das Hauptamt Soforthilfefonds. Außerdem werden bei den Soforthilfeämtern Soforthilfe- Ausschüsse In allen diesen Ausschüssen und im unterliegen von seiten wird sie Weisungen mehr Ueber Anträge auf Unterhaltshilfe In Zweifelsfragen entscheidet der So- Das B Land- und Forstarbeiter gewerkschaft trizonal. sich am 8 schrift g t währt. e Anträge werder am besten un- organisa, ammengeschlossen. Diese Ver- Nach Auskunft des Konkursverwalters, 3 5 3 8 l ien gestellt, damit noch die Nach- bandstag Lelt 1 1 Rechtsanwalt Dr. Stellwaag in Ludwigs nach bisherigen landes rechtlichen Besfimmun zahfung ß 1. April 1840 vorgenommen wind. che 5 a eee, beer ang er eirpusher amsebote menen ebernan- Zen nicht zu den„Polſtisch Verfolsten“ ges feder Geschädigte kann auch mehrere Arten 81 0 5 deblanden und Oesterreiehn Zum ine der Firma weder von privaten noch von hörte. wenn er die wirtschaftlichen Nachteile von, Schäden nebeneinander anmelden. FEr ersten Vorsſtzenden der Dreizonengewerkschaft staatlichen 8 Stellen gemacht wor- der Verfolgung bis heute noch nicht hat über- muß die notwendigen Unterlagen beifügen. wurde Friedrick Greve, Niedersachsen, und den. Es haben! iglich Interessenten der Sel- winden können. a N 2. B. für Sachschäden den Feststellungs- Henry Prunsel, südwürttemberg-Baden, At. ber Porzellan-Industrie den stilliegenden Be- Zwel Voraussetzungen müssen gegeben sein. damit Soforthilfe gewährt werden kann: Der Betreffende muß infolge der erlittenen Schä- digung der Hilfe bedürfen, und er muß am Stichtag der Währungsreform seinen Wohnsitz oder ständigen Aufenthalt im westdeutschen Währunesgebiet gehabt haben. wenn er sich nicht damals noch in Kriegsgefangenschaft be- funden hat. Wer zwar geschädigt ist, augen- blicklich aber keiner Hilfe bedarf. hat also zunächst keinen Anspruch. Vorgesehen sind Unterhaltshilfe. Ausbil- dungs-. Aufbau- und Hausrathilfe und schlieg. lich eine Gemeinschaftshilfe. Von der größten Bedeutung ist die Unterhalts hilfe, denn Typisch für die Geschichte der Mannheimer bescheid Auch hierüber gibt die Soforthilfe- VO weitere Auskunft. ten und andere Einkünfte werden auf die Sofort- hilfe angerechnet. Unterstützungen, die von Verwandten oder Freunde. z. B. von Kindern an ihre Eltern, gewährt werden. bleiben dage- gen unberücksichtigt. dere Härtebestimmungen dafür, daß die Ge- schädigten nicht ihre letzten Vermögenswerte. Z. B. ihr kleines Eigenheim oder Erinnerungs- stücke, Kulturgüter und Hausrat. müssen meister. in den Landkreisen bei den Landräten auf dem Weg über die Gemeindeverwaltun- Aus Handwerksbetrieb wächst Weltfirma 5 0 Jahre Kessel- Apparatebau Johann Stahl Leistungen aus Ren- Ebenso sorgen beson- verkaufen Die Anträge sind beim Oberbürger⸗ Zwei Gleisanlagen und der größere Umfang Wählt. tungsverhandlungen vor dem staatlichen Schlich- ter in Hessen machten die Vertreter der Zucker- industrie geltend, daß die Nichtgenehmigung der Herabsetzung der Zuckersteuer durch die Militär- regierung die Zuckerfabriken an den Rand der Existenzmöglichkeit gebracht hätte und daß sie deshalb einer Lohnerhöhung nicht zustimmen könnten, 1 verhandeln. entgegen noch vor einiger Zeit anders lautenden Mitteilungen, Vertreter der Hauptver- waltung der Fisenbahnen und der Verwaltung für Verkehr über den Erwerb von Grundstücken in Bonn, Angestellte der Hauptverwaltung Eisenbahn zu bauen, Die Aenderung des ursprünglichen Planes, Köln zum neuen Sitz der Eisenbahn- Verwaltung zu nehmen, daß ursprünglich Köln auch für das Verkehrs- und Postministerſum vorgesehen war, nach Bonn kommen soll. Im Zusammenhang mit den neuen Bonner Plänen erstellt die Reichsbahn auf eigenem Gelände in Godesberg in einer ersten Bauphase 80 Wohnungen für ihre Angestellten. H. Großbetriebe ist die sich häufig wiederholende Entwicklung vom einfachen, ja kleinen hand- des Geländes bildeten den Anreiz dafür, die Firma in die Rhenaniastraße in Neckarau zu trieb wiederholt besichtigt und sich auch beim Landesgewerbeamt nach dem Betrieb erkun- digt. Ferner sind Interessenten im Lande Wiürttembers-Baden selbst vorhanden. Im Jahre 1926 ist zwischen den Erben des Herzogs Wilhelm, heute vertreten durch die Fürstin zu Wied, und„einer zu gründenden Porzellan-Manufaktur vertreten durch Herrn Werner Brandt. ein Vertrag Seschlossen worden. wonach die Lizenz für die Warenzeichenrechte der Porcelaine-Fabrique bis zum Jahre 1976 vergeben wurden. Es ist noch ungeklärt. ob diese Warenzeichenrechte in di Konkursmasse fallen, oder ob das volle Ver- fügungsrecht über die Warenzeichen heute schon der Fürstin zu Wied Wieder zusteht. Sobald die wirtschaftliche und finanzielle Grundlage des Betriebs gesichert und eine Geschäftsleitung vorhanden ist. wird das Wirt- schaftsministerium die notwendigen Schritte 85 Erlangung staatlicher Finanzhilfe einlei- en.“ 5 3 Zuckersteuer beeinträchtigt Löhne. Bei Schlich- — Eisen bahnministerium in Bonn? Wie verlautet, um dort ein Verwaltungsgebäude für 650 dürfte darauf zurückzuführen sein. das nunmehr Betriebssteuer soll Erleichterungen schaffen werklichen Gewerbe zur Fabrik, zur Industrie auf ihrem Gebiet schlechthin. An zahlreichen Mannheimer Fabriken mit Weltruf können wir diesen Werdegang beobachten, und so überrascht es auch nicht, daß die Firma Johann verlegen. Zwei große Werkhallen wurden er- richtet. Im Jahre 1927 übernahm Eugen Stahl die Firmenleitung. Es wuchsen die Räume, es dehnte sich das Haus. Geschäftliche Um- sichtigkeit und unermüdlicher Fleiß schufen Der Gedanke, eine Betriebs- oder Unter- nehmensteuer einzuführen, die an die Stelle der Vielzahl von Abgaben treten soll, die heute den Gewerbebetrieb belasten, ist an sich nicht neu, sondern bereits seit mehreren Jahren von einer Reihe von Wissenschaftlern vertre- ten worden. Immerhin ist dieser Vorschlag heute dadurch aktuell geworden, daß sich der wissenschaftliche Beirat der Verwaltung für Finanzen ihn neuerdings zu eigen gemacht und bereits zwei, geringfügig voneinander abzu- weichende Entwürfe ausgearbeitet und zur Diskussion gestellt hat, die z. Z. noch im Gange ist. Ausgangspunkt der bisherigen Ueberlegun- gen war die Tatsache, daß die gewerblichen Betriebe heute mit Rücksicht auf ihre Rechts- form weitgehend unterschiedlich besteuert werden, und daß das gegenwärtige Steuersy- stem die nötige Kapitalbildung innerhalb der Unternehmungen unterbindet. So unterliegen Einzelunternehmungen und Personengesell- schaften ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Verwendung des erzielten Gewinns der stark progressiven Einkommensteuer, Kapitalgesell- schaften der seit der Steueränderung vom 22. Juni 1946 wieder proportionalen Körper- schaftesteuer, wobei der von ihnen ausgeschüt- tete Gewinn bei den Gesellschaftern zusätzlich noch durch die Einkommensteuer erfaßt wird. Die für betrisbsnotwendige Ersatz- und Neu- investitionen bestimmten Gewinnanteile wer- den heute ebenso weggesteuert wie jene, die dem privaten Verbrauch der Unternehmer und Eigentümer zugeführt werden. Angestrebt wird daher einmal die Verein- heitlichung der Besteuerung aller gewerblichen Betriebe ohne Rücksicht auf ihre Rechtsform und zum andern die Sicherung der betrieblichen Kapitalbildung. In diesem Sinn hat der Be- triebssteuerausschuß des Beirates Sefordert, daß die Einkünfte aus gewerblichen Betrieben aus der Einkommensteuerpflicht ausscheiden und von einer besonderen Betriebssteuer erfaßt werden sollten, Damit würden der Ein- kommensteuerpflicht künftig nur noch Ein- künfte aus selbständiger und unselbständiger Arbeit, aus Kapitalvermögen sowie aus Ver- mietung und Verpachtung unterliegen. Gleich- zeitig wird die Einführung einer Betriebs- steuer voraussichtlich auch die Gewerbesteuer überflüssig machen sowie eine Aenderung der Umsatz- und Vermögenssteuerpflicht der Un- ternehmen zu einer Vereinfachung der Umsatz- eine Firma von Weltruf mit modernsten Ma- schinenanlagen und damit auch Exportaufträ- gen und reichlicher Belieferung des Inlands- marktes. 1945 Fliegerschaden. Das Trümmerfeld zu beseitigen, wieder einen einigermaßen geord- neten Betrieb aus dem Nichts erstehen zu las- sen, war keine Kleinigkeit. Es gelang, und heute zqählt Johann Stahl Kessel- und Appa- ratebau wieder zu den bekanntesten Firmen Mannheims. Bekannt in aller Welt(denn es kommen auch Exportaufträge bereits herein, und das nicht nur tropfenweise), weil es sich um eine der führenden Firmen in dieser Sparte handelt. Zum 50jährigen Jubiläum des Bestehens werden dem Werke des tüchtigen ehemaligen Lanz-Monteurs Johann Stahl viele Glückwün⸗ sche zu einem weiteren halben Jahrhundert Stahl, Kessel- und Apparatebau, Mannheim- Neckarau, die am 12. August 1949 das 50 jährige Jubiläum ihres Bestehens feiern wird. aus ei- nem als Reparatur- Handwerk aufgezogenen Betrieb gewachsen ist und gedieh. Mit sauer erspartem Geld kaufte der als Monteur bei der Firma Heinrich Lanz be- schäftigte Monteur Johann Stahl um die Jahr- hundertwende ein Grundstück in der Casterfeld- straße, Im Jahre 1999 errichtete er dort eine kleine Werkstatt, in der er mit drei bis vier Kesselschmieden selbständig die Reparaturen an Dampfkesseln und Lokomobilen ausführte. Im Jahre 1914 erstand auf demselben Gelände eine große Werkhalle. Nicht mehr bloß Flicken von Kesseln galt jetzt die Arbeit. Nein, die Erzeugung ward aufgenommen, und sie Zedlieh. Der Betrieb widmete sich auch dem Behälter- bau. 1 wechselte das des Bestehens und Gedeihens sicher sein, und Vermögenssteuerpflicht der Unternehmen obi e e e Besitzer. 5 FOW. führen. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe ** Ein Streiflieht aus dem Steuerreform pPIlan sollen ebenfalls aus der Einkommensteuer- Pflicht herausgenommen und einer Art„Ob- jektsteuer“ unterworfen werden. Gleichzeitig sollen sowohl die geltenden Gewinnermitt- lungs- und Bewertungsvorschriften als Auch die Bestimmungen über die Gewinnabführung und die Dividendenabgabe revidiert und gege- benenfalls beseitigt werden. Als Endziel schwebt den Autoren dieses Plans vor, die auf den Unternehmen lastenden Vermögenssteuern, Gewerbestèeuern, FEinkommensteuern zusammenzufassen, die allerdings— wie aus- drücklich betont vermehrten Belastung der Betriebe führen darf. Körperschaftssteuern und zu einer einzigen Steuer wird— keinesfalls zu einer Bei der Behandlung der Frage, an welche Merkmale die Betriebssteuer anknüpfen 8011ʃ, wurden verschiedene Tatbestände in die engere Wahl gezogen Einmal winn des stimmten Prozentsatz(in der Diskussion wür- den 40 bis triebssteuer betriebseigenen Aufwand nach dem amerikani- schen Vorbild der Besteuerung des added, ferner an steuerlichen Begriffes Sbungsfähigkeit aus den Komponenten Umsatz“ Sens“. Schließlich erörterte man auch den Plan. smer reinen Sollertragsbesteuerung, gebunden An den Anteil des Betriebes am gesamten Pro- duktionsmittelvermögen der Volkswirtschaft und endlich noch eine „Betriebsgewinn“ und„betriebseigene Aufwen- dungen“ Nach längeren schuß für die erstgenannte Möglichkeit, näm- lich für den i mal für die Erhebung der neuen Steuer ent- schieden. Frage zu sein, wieweit die Betriebssteuer auf die Einkommensteuer soll. Den darüber bestehenden Meinungsver- schiedenheiten dürfte es sein, daß man sich entschlossen hat, dem Ent- wurf zwei Fassungen zu geben. dachte man an den Ge- Unternehmens, der zu einem be- 50 Prozent genannt) von der Be- erfaßt werden soll. Dann an den 5„value die Schaffung eines neuen der steuerlichen Lei- „erzielter und„Wert des Produktionsvermö- Kombination der Grundlagen oder„Betriebsgewinn“ und„Umsatz“. Beratungen hat sich der Aus- Gewinn als wesentlichstes Merk- Otten scheint z. Z, nur noch die anrechnungsfähig sein auch zuzuschreiben Die außerordentliche Tragweite einer 80 weitgehenden Steuerreform, wie sie hier ver- zucht wird schiebt die Entscheidung darüber Lon vornherein dem künftigen Bundesparia- ment zu so daß mit Steuer kaum vor einem Jahr gerechnet werden kann. der Einführung dieser MORGEN Mittwoch, 10. August 1949/ Nr. 159 „Man nehme eine Automobilfabrik. die über die besten Konstrukteure verfügt, der unerschöpfliche Quellen zugänglich sind, die aus dem Vollen des reichsten Rohmaterials schöpft, die sich schließlich der eifrigsten Arbeiter der Welt rühmen darf— man nehme an, eine solche Automobilfabrik würde regelmäßig die minderwertigsten Wagen erzeugen. Zweifellos wurde es sich ein ganzes Heer von Experten angelegen sein lassen, den paradoxen Zustand aufzu- Klären, seine Ursachen zu erforschen und, wenn möglich, Abhilfe zu schaffen.“ Dieses Klischee der Automobilfabrik mit den schlechten Autos paßt auf Holly- wWecd— schreibt Hans Habe, der ęinstige Chefredakteur der„Neuen Zeitung“ id jetzige Drehbuch-Autor und Filmjournalist aus Hollywood.„Keine einzige Stadt nicht einmal Paris oder New Lork— be- sitzt ein schillernderes Schatzkästlein an Talenten als die Filmmetropole Amerikas. Hollywood zieht alle Begabungen, die es effektiv in den USA und in den anderen englisch sprechenden Ländern für den Film gibt, an, als wäre Kalifornien wahrlich ein Magnet. Die technische und finanzielle Ueberlegenheit Hollywoods ist so groß und auch anerkannt, daß die europäischen Pro- duktionen schmerzhaft berührt, stets nach Hollywood schauen, angstvoll, könnte sogar gesagt werden, was von dort kommt. Aber es kommen nur schlechte und mittelmäßige Filme— sowohl das Phänomen der Auto- Mmobilfabrik verbindlich ist, die über das beste Material verfügt und nur schlechte Kraftwagen liefert—. Hans Habe bezeichnet die Ursache ihrer Mannigfaltigkeit als typisch und für Holly- wood verbindlich. Zunächst machte er den „Ubersetzungsprozeß“ dafür verantwortlich: die beste Idee wird hin und her übersetzt pis nichts Gutes mehr an ihr ist. Rücksich- ten auf den Produzenten, auf vertraglich gebimdene Schauspieler. auf die Meinungen und Ansichten der Chefs. der Geldgeber, der inoffiziellen Zensur haben es schlieglich Mathias Wieman fährt oft,. von den Fahr- gästen unverhohlen bestaunt, mit der Linie 10 in sein Heim in der Gröberstraße. Aber vom Stuttgarter Theater will er nichts wissen, Weil er vor zwei Jahren in einer mißglückten Faust- Inszenierung die Titelrolle spielte. Das Stuttgarter Theater. das früher nicht eben viel von sich reden machte, gehörte zu den Nach- kriegsgewinnlern und profitierte von der Ab- wanderung Berliner Schauspieler. Aber Stutt- gart verstand die klangvolleren Namen nicht zu halten. Hermine Körner. Gisela Uhlen, Ruth Hellberg. Lina Carstens. Albert Florath. Karl John, Heinz Laubenthal und Rudolf Fer- nau sind wieder abgewandert. Nur Erich Ponto ist geblieben. Stuttgart hat seine Chance. führende Thea- terstadt zu werden. genützt. Nur die Ver- leger, die von Fachkenntnis allzu ungetrübt Waren, erlagen den Unbilden der Währungs- reform. Seine Chance. führende Theaterstadt zu werden. scheint die fleißige und freundliche Hauptstadt verspielt zu haben. Württemberg- Baden ist ein Land mit verhältnismäßig guten Steuereinnahmen. Aber seine Parlamentarier haben Angst. in das Fettnäpfchen der schwä⸗ bischen Sparsamkeit zu treten. Sie Wollen die Wählerstimmen von Frau Schmälzle und Herr Pfannkuch nicht verlieren. So haben sie die Zuschüsse für ihre Theater geizig unter deren Existenzminimum eingeschränkt. Dazu kommt, daß mancher. der nach Stuttgart kließt, in Nordbaden kritisch betrachtet wird. So ist der kuriose Fall eingetreten. daß der Südwestdeutsche Steuerzahler indirekt die bayerische Oper finanziert. während seine eigenen Theater darben. beträchtlich summe aus den nordwürttem- bergisch- badischen Steuern zu. Das musischere oer jedoch doktierf seine Theater weni- lich als die Stuttgarter Partei- tie vor den Wahlen zu tun wagt. den drei führenden Stuttgarter Thes⸗- 8 Die scharmante Großmutter: Marlene Dietrich Die Schwaben finanzieren Hundhammers Oper Stuttgarter Theater zwischen den Spielzeiten Denn über den Fi- nanz ausgleich fließt den ärmeren Bayern eine Poto: MPEA/¶ Paramount geschafft, daß aus der besten Idee eine Billige Klischee-Geschichte geworden ist, an der nichts mehr gerettet werden kann: ob- wohl sie, wäre die Idee verfilmt. worden, die Chance zu einem großartigen, minde- stens aber guten Film gehabt hätte. Hans Habe findet jedoch einen zweiten, viel gewichtigeren Grund, der neben dem Uebersetzungs-Trick, den Film erledigt, die „Aktions-Manie“. Hans Habe berichtet von dem Wiener Dichter Arthur Schnitzler, der einmal einem Theaterdirektor sein künftiges Stück mit den Worten beschrieb:„Ein Junge liebte ein Mädchen Damft glaubte Schnitzler alles Notwendige gesagt zu haben. Als er schließlich ausrief:„Er liebte eben das Mädchen so sehr. war er am Ende: er konnte nicht schildern, was geschah— nur, daß es geschehen würde. So etwas geht in Hollywood noch weniger als vor dem Wiener Theaterdirektor. Aus der besten Idee wird in Hollywood eine„outline“. Hans Habe berichtet:„Nun gibt es in Hollywood nie- mand, der die Muße oder die finanzielle Sicherheit besäße, ein 200 Seiten starkes Filmmanuskript auf„Spekulation“ anzufer- tigen. Es geht darum, ein Thema so schnell wie möglich zu verkaufen und die Aus- führung der Idee schon auf Firmenkosten zu besorgen. Es geht wieder nicht darum, Was dem Publikum gefällt, sondern was dem Zwischenhändler behagt. Kein Filmgewal- tiger würde auf das Thema:„Ein Junge liebt ein Mädchen“ einen Vertrag unter- zeichnen. Der Autor selbst schmückt seine Idee mit Spannungselementen. Sensationen, mit„Aktion“ aus, bis es der Firma gefällt, und er sie selbst nicht mehr erkennt.“ Hans Habe hat aber noch einen dritten Trick entdeckt, mit dem FHollywood gute Rohstoffe verdirbt— er nennt diesen Trick „VEHICLE DESEASE.— Fahrzeug- Krank- heit. Jede Gesellschaft hat eine Anzahl nicht beschäftigter Stars, die meist ein Wochenge- tern hat das Junge Theater unter seinem be- gabten Intendanten Hannes Tannert(der jetzt das Theater in Baden-Baden leitet) schon um die Jahreswende Konkurs gemacht. Das wak- kere Ensemble spielte als Kollektiv weiter und biß sich durch. ohne das Niveau des Spiel- plans zu senken. In den Hundstagen mutet es seinen Besuchern noch Premièren wie„Der Ackermann und der Tod“ und„Monsignores große Stunde“ zu. Hauptmanns Ratten“, Su- dermarms„Johannisfeuer“ und die Minna von Barnhelm“ standen auch im Sommer neben eingänglicher leichter Kost auf dem Theaterzettel. Mit einer Lotterie. mit einem Jedermann- Abonnement(eine Mark fr den Platz) und mit halben Preisen für Rundfunk- Hörer und die Zeitunssabonnenten schrauben die wackeren Mimen ihre finanziellen, nicht aber ihre künstlerischen Ansprüche tiefer. In den heißen Julitagen erreichten sie damit aus- verkaufte Häuser. Dagegen ist Fred Schroers„Neues Theater“ an seinen Experimenten zugrunde gegangen. Das Schauspielhaus steht leer. Die Fusion zwischen dem Neuen Theater und dem Staats- theater, das keinen geeigneten Raum für repräsentative Schauspiel- Aufführungen hat. scheiterte an der Wahl- Vorsicht der Parlamen- tarier. Das Staatstheater hat nur einen Be- helfsraum mit 400 Platzen und eine kleine Bühne und das vom Krieg verschonte Opern- haus, das für Schauspielauf führungen jedoch denkbar ungeeignet ist. Bertil Wetzelsberger. früher Kapellmeister in München. ist ein In- tendant. Manchmal steht er selbst am Diri- gentenpult. Vor zwei Jahren hat er Debussys schöne Oper Pelleas und Melisande“ heraus- gebracht. Aber an Uraufführungen wie Hindemiths Mathias der Maler“ und Orffs „Bernauerin“ wagt er sich nach der Währungs- reform nicht mehr. Als einziges zeitgenössi- sches Werk wurde in dieser Spielzeit Gottfried von Einems Dantons Tod“ gufoefübæt fand aher nur geringe Resonanz beim Publikum. Operndirektor ist Ferdinand Leitner. wie Wie sie sind und wie sie wurden Marlene Dietrich Wer sich an ihre tolle Lola im„Blauen Engel“ erinnert, wer sie als turbulenten Nachtfalter in„Marocco“ gesehen und sie jüngst in dem„Großen Bluff“ als eine noch viel tollere Frenchy erlebt hat, als eine Barsirene, die, einen rasenden Wirbel um sich verbreitend, Cowboys, Ganoven und sogar auch biedere Bürger zu Liebe und Spiel animiert, wer sie die Chansons mit tiefer Stimme leiern gehört hat, bur- schikos, salopp und dabei immer apart und faszinierend, der wird es kaum für mög- lich halten, daß diese Frau, die als Maria Magdalena von Losch in Weimar das Licht der Welt erblickt hat, bereits Großmutter ist. Auch ihre Mutter, eine früh verwitwete, stille Frau, in deren Obhut Marlene in Berlin in einem Gartenhaus hinter der Kaiser-Allee aufwuchs, war alles andere als exzentrisch. Marlene, als kreuzbrave, sittsame Schülerin des Augusta-Viktoria- Lyzeums, Marlene, die Lehrerin werden soll, die beim Lesen von Dramen mit ver- teilten Rollen so kläglich versagte, daß ihr jedes schauspielerische Talent abgesprochen wurde, das klingt paradox und entspricht doch den Tatsachen. Zum ersten Male stand sie auf einer Bühne, als sie mit ihrer Oberklasse wäh- rend des ersten Weltkrieges bei einem bun- ten Abend zum Besten des Roten Kreuzes lebende Bilder stellen mußte und dann zwi- schendurch als schüchterner Backfisch im weißen Stickereikleid und in schwarzen Lackschuhen, vor Verlegenheit errötend, den Leutnants in den Logen aus Stoff ge- fertigte Korn- und Mohnblumen zum Kauf anbieten durfte. Damals hatte sie sich vorgenommen, Konzertgeigerin zu werden. Aber mit ihrem Studium an der Berliner Musikakademie war es endgültig vorbei, als sie sich das Handgelenk gebrochen hatte. Sie sattelte um— zum Schauspiel. Schon Während ihrer Ausbildung an Max Rein- hardts Schauspielschule beschäftigte man sie als Statistin, im Deutschen Theater mimte sie eine der geharnischten Amazo- Von der artigen Kunst schlechte Filme zu machen halt von je dreitausend Dollars beziehen. Wenn nun ein neuer Stoff kommt, so sucht die Geselschaft ein„vehicle“, ein Fahrzeug, um den nicht beschäftigten Star weiter zu befördern. Dadurch, daß das literarische „Fahrzeug“ der Armlänge des Stars ange- paßt wird,— erkennt der Autor seine Ge- schichte nicht mehr wieder. Diese auf den Typ der Darsteller tendierende Methode literarischer Vergewaltigung nennt Hans Habe die FAHRZEUG- Krankheit. Als ein verzweifelter Autor sich einmal, so berichtet Hans Habe, bei einem Produ- zenten, der ihm einen Stoff ablehmte, be- SeHberte und Wb chr a in den vergangenen Wochen wenigstens zwei Dut- zend Filme gesehen, die wesentlich schlech- ter, als sein Stoff seien, antwortete der Pro- duzent:„Sie übersehen, daß die Sujets, die Wir verfilmt haben, zehn mal so gut waren, wie Ihr Stoff. Wenn es uns gelang diese zu verderben, stellen Sie sich vor, wie Ihr Stoff am Ende aussehen würde?“ Hans Habe nennt die Geheimnisse von Hollywood, die er glaubt erkannt zu haben: die scharfe, unreife, pedantische Zensur des „JOHNSTONS- OFFICE; das fmanzielle Ri- siko, das mit jedem hollywooder Filmunter- nehmen verbunden; die unkünstlerische Kollektivarbeit von einem Dutzend Film- schaffenden; die ausschließliche kommerzielle Kontrolle der Großbanken; die unmündige Majorität der amerikanischen Kinobesucher — dies sind die Hauptgründe, die für das Versagen der amerikanischen Filmindustrie angeführt werden.„In der Metropole des Talents, der sprudelnden, technischen und materiellen Quellen, ist es— trotz aller Hemmungen—, eine artige Kunst, schlechte Filme zu schaffen. Wer sie beherrschen will, der muß eine angeborene Begabung besit- zen. Nämlich das Talent, einen edlen Roh- Stoff zu verderben JFF Wetzelsberger früher Dirigent in München. Seine„Carmen“- Wiedergabe war blutarm und puritanisch. Um so schöner brachte er den „Freischütz“ und kurz vor dem Ende der Spiel- zeit eine ausgefeilte und duftige Aufführung des„Rosenkavalier“ heraus. Zu den stärk- sten Kräften des Stuttgarter Opernensembles gehört die kultivierte Sopranistin Lore Wiß- mann. Opgleich der Intendant Musiker ist. liegt der Schwerpunkt des Stuttgarter Theaters auf dem Schauspiel. Dies ist dem ehemaligen Berliner Theaterkritiker der„Kölnischen Zei- tung“, Karl Heinz Ruppel zu verdanken. der gegen Ministerialbürokratie und Parteiinter- essen einen zähen Kampf um die Geltung des Staatstheaters führt. Dr. Ruppel ist Schau- sbieldirektor. In einer vollendeten Auffüh- rung von„Viel Lärm um Nichts“ hat er be- wiesen, daß er auch ein feinfühliger und be- gabter Regisseur ist. Neben Erich Ponto gehören Friedrich Kayßlers Schwiegertochter Mila Kopp und seine Enkelin Christina Kayß- ler. Edith Herddegen. Gabriele Reismüller, Ortrud Bechler. Hans Caninenberg und Paul Hoffmann zu den durchschnittlichen Be- gabungen des Stuttgarter Ensembles. a Wie überall. so war es auch in Stuttgart „Des Teufels General“(mit Paul Hoffmann in der Titelrolle) das liebste Stück des Kassiers. Es wurde über 75 Mal aufgeführt. Eine Etatbürokratie. die noch aus Abord- nungen aus des seligen König Wlihelms Zei- ten nährt. dämpft den Optimismus der Thea- ter freunde. Sie blicken auf die Amerikaner und erwarten von ihnen ein Machtwort. wie so oft. wenn in Württemberg-Baden Demo- kratie mit Beamten-Schwerfälliskeit verwech- selt wird. Vielleicht kommt es dann doch noch zur Fusion zwischen den beiden Stutt- garter Theatern und die schwäbische Haupt- stadt setzt sich nicht der Lächerlichkeit aus. daß ihr Staatstheater in einem Behelfsraum spielt, während das ausgebaute Schauspielhaus leer steht und in München mit kräftiger Un- terstützung durch nachbarliche Steuergelder Oper und Schauspielhaus wiederaufgebaut werden. Hans Bayer nen aus Penthesileas streitbarem Gefolge. Einige kleine Rollen, die sie in Ufa-Filmen spielte, genügten, um ihr den Weg an Ber- liner und Wiener Revue-Bühnen zu weisen. In Wien erregte sie Aufsehen in der deut- schen Fassung von„Broadway- Melodie“. Seit ihrer Verheiratung mit Rudolf Sieber und der Geburt ihrer Tochter Heidele hatte sie sich ausschließlich dem Film zugewandt. Ich küsse Ihre Hand, Madame“ war ein Erfolg, der dann aber weit überboten wurde durch den„Blauen Engel“, der nach Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“ gedreht wurde. Jetzt War sie ein Star, eine Berühmtheit, um die Hollywood sich bemühte. Mit bestechendem „Glamour“ und hinreißendem Sex Appeal, scharmant auch durch ihre Impertinenz, Spielte sie ihre Bar- Sirenen, ein„wildes, schönes Tier“, im Vollgefühl ihrer Schön- heit wie ihrer Gefährlichkeit. Immer sou- verän und dominierend und ibre Anbeter wie Marionetten dirigierend. Eine Grande Cocotte, die auf stilvollste Art vulgär, auf scharmante Art impertinent sein kann. Mit einem lauernden Blick von unten herauf, mit einem verächtlichen Mundzucken, mit einer jähen Schulterwendung kann sie oft mehr aussagen, als andere mit einer ganzen Seite wortreichen Textes. Daß ihr auch die Allüren einer Primadonna oder einer Lady zu Gebote stehen, zeigt sie als„Abenteue- rin“, die die biederen Bürger von New Orleans am Narrenseile gängelt. Sogar zu der hoheitsvollen Grandezza einer Majestät mit exzentrischen Passionen brachte sie es, als sie einmal die Zarin Katharina spielte. Mit der instinktiven Witterung der klu- gen Frau merkte Marlene nach einer Reihe von Jahren, daß sie dem Lola-Frenchy-Typ keine neuen attraktiven Nuancen mehr ab- gewinnen konnte. Zur zweiten Garnitur Wollte sie von ihrer Höhe nicht herabstei- gen. Deshalb verschwand sie im Kriege Auf drei Jahre aus Hollywood. Während die meisten von ihren Kolleginnen sich damit begnügten, durch Pin-up-Fotos bei den Sol- daten sich in Erinnerung zu halten, folgte Marlene als eine landfahrende Komödiantin den Truppen durch Italien und Frankreich. Unmittelbar hinter der Front versetzte sie die Soldaten durch ihre Chansons und Couplets in tosende Begeisterung. Näch- tigte in miserablen Quartieren und genoß den Reiz, einmal ganz anders zu leben. Eine echte Bohèemienne! Unmittelbar nach Kriegsschluß kam sie auch in ihre thürin- gische Heimat und fuhr dann nach Paris und drehte mit Jean Gabin einen Film. Und eines Tages entstieg sie in Holly- wood strahlend, frisch, elastisch und unbe- rührt von den Jahren dem Flugzeug. Bald. stand sie wieder im Atelier; in„Golden Earrings“ als schlampig- schöne Zigeunerin, die mitten im Waldesdickicht in einem Kes- sel die Suppe umrührt, ohne Möglichkeit, ihre vielgepriesenen, verlockend schönen Beine zu zeigen. Inzwischen hat sie in meh- reren Flmien gespieilt.. Zwei sahen wir bereits:„Der große Bluff“ und„Die Abenteuerin“. In Kürze wird ein dritter Film mit ihr—„Das Haus der Sieben Sünden“— anlaufen, der Film, mit dem René Clair in Hollywood als Regis- seur verheißungsvoll debutierte Bing Cros by Der Beruf des Zeitungsjungen ist in den Vereinigten Staaten, wenn wir der Fama und den Biographien vieler zu Berühmtheit und Reichtum gelangter Selfmademen glau- ben dürfen, die direkte und unmittelbare Vorstufe zum späteren Ruhm. Jedenfalls berichten uns die Lebensbeschreibungen zahlreicher bekannter Persönlichkeiten, daß sie einst als Zeitungsjungen angefangen haben. Zu diesen früheren Zeitungsjungen, deren Namen heute alle Welt kennt, gehört auch Bing Crosby. Auch ihm hat es das Schicksal in seiner Jugend nicht leicht ge- macht. Sein Vater war Fabrikarbeiter, der für seine Frau und seine sieben kleinen Kinder mühsam sich sein kärgliches täg- liches Brot verdienen mußte. So kam es, daß der kleine Bing schon sehr früh helfen mußte, ein paar Cents zu verdienen. Er versuchte sich außer als Zeitungsjunge als Portier eines Clubs und als„Lenker“ eines kleinstädtischen Gemüsewagens, bis der be- gabte und redegewandte Junge ein Stipen- 5 Kulturnachiditen Intendant Payer vom Nationaltheater Mann- heim spricht am Freitag, dem 12. August, 22.50 Uhr, über Radio Stuftgart im Rahmen der Sendung„Badischer Theaterbericht“, Der kürzlich wiedergewählte Rektor der Technischen Hochschule Karlsruhe, Dr. Paul Günther, hat jetzt unter Berufung auf die Hochschulverfassung seine Wiederwahl abge- lehnt, da es unmöglich sei, in diesem Jahr, in dem die Technische Hochschule Karlsruhe ihr 125 jähriges Jubiläum feiert, den Lehrstuhl für physikalische Chemie beizubehalten und das Amt des Rektors zu übernehmen. Daraufhin wurde in zweiter Wahl der ordentliche Pro- fessor für Gastechnik und Brennstoffverwer- tung, Dr. Ing. Ernst Terres, der zugleich Direktor des Gasinstituts ist, zum neuen Rek- tor der Hochschule gewählt. Die Südwestdeutsche Rundschau für Kultur und Wirtschaft„Baden“ in Karlsruhe veran- staltet zu Gunsten badischer Autoren einen lite- rarischen Wettbewerb, an dem sich alle in Nord- und Südbaden wohnenden Baden gebürtigen Dichter und Schriftsteller, soweit sie freischaffend tätig sind, beteiligen können. Knut Hamsuns vorerst letztes Werk„ber- wachsene Pfade“, ein Lebensbericht aus den letzten Jahrzehnten des Dichters, wird unmit- telbar nach der Original veröffentlichung in Norwegen. die für den Herbst dieses Jahres erwartet wird, auch in deutscher Uebersetzung im Verlag Paul List in München erscheinen. Die Berliner Philharmoniker reisen Mitte nächster Woche zur Teilnahme an den Edin- burger Musikfestspielen nach England, wo sie sechs Konzerte geben werden. Von dem nun 75jährigen Wilhelm von Scholz ist im Verlag„Die Arche“ in Herford ein neues Werk in Liebhaberaufgabe erschie- nen, das unter dem Titel„Ewige Jugend“ aus der reifen Klarheit des Alters und dem gütig- heiteren Darüberstehen des Weisen vom Jung- sein und Altern spricht und beiden ihr Recht läst. gls und aus — Vetoöl Us veran br. Ke Beda! dium erhielt, um auf der Universität dg Rechte zu studieren. Aber kann man sich das heute Wirklich im Ernst vorstellen, den lebenslustige sanges- und spielfrohen Bing Crosby in verstaubten Bibliotheken und beschäftigt mit der Rechtsgelehrsamkeit, die bekannl. lich nach der allgemeinen Ueberzeugung ein recht„trockenes“ Studium ist? So Bam denn auch, was kommen mußte: Bing interessierte sich recht heftig für Fußbal Baseball, für Musik, Tanz und Jazz mi ließ Studium Studium und die Prokgz soren und den lieben Gott einen guten Mann sein. 0 Ein heiliges Glück für ihn, daß ein Freund plötzlich für seine Jazz-Band einen Trommler suchte! Bing gab Hals über Kopt Studium, zukünftige Anwaltspraxis und noch vieles andere auf und folgte der Trott. mel. Freilich nur kurze Zeit, denn dag kleine Orchester mußte sich bald auflösen So fuhren die beiden Freunde eines schi. nen Tages dorthin, wo alle unternehmungs lustigen jungen Leute ihr Glück zu machen hoffen, nach Hollywood. Dort hatten g auch wirklich schon sagenhaftes Glu denn hier hörte sie Paul Whitem an, det bekannte und einflußreiche Jazz-Kompo- nist, und er„startete“ sie. Jetzt ging ez bald aufwärts. Die Schallplatten Bing Crosbys fanden reißenden Absatz, und il einer Rundfunkgesellschaft konnte er Seht bald einen vorteilhaften Vertrag schließen Jetzt wurde auch der Film auf ihn auf- merksam, hier konnte er zeigen, daß er nicht nur ein ausgezeichneter Sänger, Son- dern auch ein ebenso begabter wie fähiger Schauspieler ist, der in den verschiedensten Rollen— beispielsweise als Sänger und Tänzer in dem Film„Musik— Musik“ und als moderner, dem Leben zugewandter jun- ger Geistlicher in dem Streifen„Der Wes zum Glück“— Erfolg hatte. g Heute ist Bing Crosby nach einem recht unruhevollen Wanderleben seßhaft gewor- J fele fe Bank! augen poslse Karls ud. krsche für. dum nee 4 Ja e erl. Bel der F den d chte! Nagis em NM germe gen Wei perde dude ren erküg alstel errsc derlin, 1 Sei enn u die mme agnete 5 den. Er ist Vater von vier Jungen, wohl der bekannteste Rundfunksänger der Ver- tu einigten Staaten(sein dem amerikanischen 3 Geschmack sehr entsprechendes Lied„White 3 3 Christmas-„Weile bau Weihnacht= Wurde per auf über 25 Nil. Moes Schallplatten ver- 25 breitet), umsichtige nl! Geschäftsmann, Be. andn sitzer von Farmen, 85 Viehzüchtereien, In- er, dustriewerken, einem a 0 Rennstall, bekannter 3 Sportsmann und 3 ebenso bekannter 75 Filmschauspieler. fte de Dies alles hat def dacht kleine Zeitungsjung Riten erreicht. Eine ame. n Re Tikanische Karriem im besten Sinne de F Wortes. pe. 1 5 80 Film- Notizbuch Falk Im Zeitalter der Statistiken und Age ste Gallups schickt uns ein Theaterbesitzer eine de den interessante Aufstelluns. Danach sind di ügten ersten von der London-Film als europäische deutsch Spitzenproduktion importierten acht Kode. genü Filme zusamen fast 100— genau 93— Jabte mer alt. rauf Hitlers Privatkino in Berchtesgaden soll in ums in eine Kirche für 1100 Besucher umgebaut ele werden. ligten 81 Heinz Rühmann und Hertha Feiler spielen Hölkert zusammen in einem neuen Comedia- Film, def ſchlagn gegenwärtig in München gedreht wird. Er soll ſhlen „Ich mach Dich glücklich“ heißen und 01 g Alexander von Szlatinay inszeniert werden, e Auch Karl Schönböck, Dorit Kreyßler, Hens fn 10. Leibelt, Margarete Haagen, Lotte Stein, Fit iel fü Kampers und Rodolf Schündler spielen mi n die Erich Claunigk ist der Kameramann umd ienrhe Erwin Gitt der Produktionsleiter dieses neuen ie in, Rühmann-Filmes. fätten * Nach einer Meldung der Pra wda“ haben lüge, s sowjetische Pioniere in einer Scheune in del er in Nähe von Leningrad einen aufsehenerfegel, ten] den Fund gemacht. Sie entdeckten in lige den 5 verstaubten Kiste zwei alte Apparaturen, 1 95 sich als Filmvorführgeräte herausstellten u tschä einem russischen Experimentator gehört haben an des sollen, der bereits im Jahfe 1872 verstarb. De, ſekührt nach stehe fest, so schreibt die Prawda, de auch die Kinematographie in Rußland erfun den worden sei. —.— ere per, dritte katholische Studententag Pag fand dieser Tage in der Stadthalle Heid ee mit einem offiziellen Empfangsabend a aber de an dem unter anderem der Freiburgel Nach bischof Pr. Wendelin Rauch. der Reto ena soll Universität Heidelberg, Dr. Karl At ge berg und Abt Ohlmeyer vom Stift 1e an une teilnahmen. Etwa 350 Delegierte der 1 m schulgemeinden aus allen Teilen Deuter enn auch der Ostzone) sowie zahlreiche Ven wise des Auslandes(zum Teil aus Uebersee 8 1 zu dieser bis Freitagabend andauernden dite gung erschlenen, die unter dem Motto 100 bam „Staat und Gesellschaft— unsere Verant 1 tung“. 1 Die Memoiren Casanovas in einer bn J noch un veröffentlichten Gesamtausgabe 15 der französische Verlag Besh unter dem pq „Les femmes que j'ai aimées“ mit einem 90 l wort von Paul Lorenz herausbringen.. bon Eine mit„Rembrandt“ signierte zeichnung aus dem Jahre 1633 Wurde bon entdeckt. Die Zeichnung. die die abnahme darstellt. ist Kumstexperten fung vorgelegt worden.(Gena) „ Prü- de ur 1 gen l Ueber 150 Konzert-Abonnemenks 11 been der letzten Spielzeit dem Stuten 001 Staatstheater zurückgegeben. i 1 Besuchern die moderne Musik des men 2 0 bergischen Staatstheaterorchesters 1 0 fiel. xs) Kristina Söderbaum Sie wird sich am Donners gefährlichen Nierenoperation 3 ist schwer erkrene tag in Hamburg 15 unterziehen, fun Die Große Schwäbische Kunstege Röln Wird am 17. September im Sehe e wer ültärr. der Staatsgalerie in Aussburs ere Jeberblt den. Sie wird einen umfassenden ler ale über die in Schwaben tätigen une. Richtungen geben und den großen 7 b die kulturelle Herbstsaison Schwas 1 den.(hs) . 2 * 1 5