ität q Wirklich lustigen, osby in schäftigt eKannt. zeugung So Kam Bing Fußball A2 Z Und Profez. . guten daß ein id einen er Kopf eis und r Trom. nn daz Wuflösen. es Schö⸗ amungz. machen ten ge Glück, an, der beröktentlicnt unter Lizenz Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Gesebäfttsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Teiefon 236 br. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling weinhelm, Hauptstraße 63, Telefon 2241 geulaktion. Druck, verlag: Mannheim Heidelberg, Plöck 3 Telefon 6880 Am Marktplatz gele fon: 44 151. 44 152, 44 133 ßankkonten: Südwestbank Mannneim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2268 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 34 Zustell- Korisruhe Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 83 gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.88 ludwigshafen A. Rh. Nr. 267 43 d Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 krscheint: Täglich außer sonntags 22 2 2. Bei Nichterscheinen infolge höherer für unverlangte Manuskripte uver- U 1 e! le h er l 9 1 9 2 2 2 1 1 I N e! 3 e d 2 71 8 u l d d 2 + P fa 1 2 Gewalt besteht kein Anspruch auf ammt der Verlag keinerlei Gewähr postscheck konten: die Rückerstattung des Bezugspreises Jahrgang/ Nr. 159/ Einzelpreis 0,18 DRœ Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 11. August 1949 85 3 Offene Worte Herriots in Straßbur ee e,, amtern 4 anerkennen Berlin. 8 Zur Prüfung„Es ist Deutschlands Sache, auf eine Frage zu antworten, die für uns eher ein moralisches London. OENA-AFP) wie aus maßgeb- der Frage, welche Ministerien und Behör-. 3 44 5 licher britischer Quelle verlautet, soll die en der Bundesrepublik in Westberlin er- als ein politisches Problem darstellt britische Regierung entschlossen dein, das üchtet werden könnten, ist eine besondere Straßburg. DENA-REUTERN Die erste Zzwans der Ereignisse und unsere mora- wiegende Frage gehen unsere Meinungen kommunistische Regime 1 lagistrats kommission gebildet worden, die. Sing ez n Bing chließen, hn auf- daß er er, Son- ger und sik“ und ter jun. Der Weg em recht gewor- n, woll ler Ver- anischen 4„White „Weihe Wurde Farmen, jen, In- l 5 l 5 den europäischen Versammlung vorgese- 0 1 ſenüber den Gewerkschaften entgegenzu- des 18. Jahrhunderts floß unter dem Ein- Herriot kam dann auf die deutsche hene Wahl des ständigen Präsidenten der 8 1 emen, während in der Praxis gerade das fluß englischer, italienischer und franzö- Frage zu sprechen, die er als„äußerst Versammlung wurde auf heute verscho- K 11 begenteil festzustellen sei. Die Betriebs- sischer Denker ein starker Strom des Libera- delikat“ bezeichnete.„Es ist das beste, ganz ben. Die Vertagung der Präsidentenwahl 105 te seien der Meinung, daß die Besatzungs- lismus durch die Länder Europas. Heute ist offen zu sein“, erklärte er. Außenminister wurde nach zuverlässigen Berichten von 8 1 05 nacht durch ihre letzte Entscheidung in ein- eine engere Vereinigung Europas mehr denn Bevin berührte dieses Problem bereits kürz- dem französischen Delegierten Paul Rey- 5 zune, eitiger Weise den kapitalistischen Einflüs- je eine dringende Notwendigkeit. Der lich im Unterhaus. Ueber diese schwer- naud Wegen der politischen Krise in Bel- ne m. Rechnung trage. 5 gien beantragt Wenn die belgische soziali- Nan 5 ö f E 1 bl 9 5 9 5 4 stische Partei, wie angekündigt. nicht in die i 5. 1 1 neue Regierung Belgiens eintritt, hat Paul 1 runner 5 N N* ip ehle ringen Beendigung der Demontage Henri Spaak der gegenwärtig amtierende geschädigten b mpe! el bestzungsgeschädigten- Verbände der Bizo- Düsseldorf. Der harte Schlag mit dem Acheson sicherte zu, das Anlie 8 20 de den Standpunkt der Besatzungsgeschä- 0 25 F sind deſügten dargelegt, wobei sie bedauerten, daß ropsischſ keusche Reglerungsstellen ihre Interessen Kords- — Jaht n Soll in umgebau, f N 2 Auf einer Vier-Mächte-Konferenz des Ko- erfolge Soweit w. rd die 150 111i 0 v n tahl bt rögten Sen. OWelt werden 2 Millionen 15 Spielen ſälkerrechts darstellten. 70 Prozent des be- W e 85 1 Film, del wlagnahmten Mobiliars sei verbrannt, 82 ltbestimmungsrechtes durch die Militär- weit geöffnet. Wir wollen uns lediglich zu- Organisation ſezierung protestiert. Die gewerkschaftlich sammentun, um zwei große Errungenschaf- ischer öffentlicher Arbeiten, die Reorganisa- 10, Agenisierten Betriebsräte hätten kein Ver- ten der menschlichen Zivilisation zu ver- tion von Handel und Wirtschaft und die it 5 Ii 1 ford ies jedoch auseinander. Einerseits sind wir uns China de facto anzuerkennen, sobald m Mittwoch unter dem Vorsitz von Bür- Sitzung der beratenden Versammlung des lischen Verpflichtungen fordern diese An- j 1 1 5 äherung. Das Problem, dem wir uns gegen- des ungeheuren Beitrages bewußt, den eine kommunistische Regierung gebildet ist. eee e en Värttwochmachmittas W ist für Europa eine 3 Deutschland zur Wissenschaft,. zur Literatur Im britischen Außenministerium scheine een en ain ra, ine nend den en Straßburg eröffnet. Als vorläufiger Var- Leben und Tod.“ und den Künsten und auf vielen anderen man, wie der Londoner AFP- Korrespondent Aer Wochen soll ein Bericht fertiggestellt sitzender der beratenden europaischen Ver- 1 8 5 5 Gebieten geleistet hat.“ Heriot nannte dabei berichtet, zu erkennen, daß das vom US- erden, in dem festgelegt ist, welche Ge- S begrüßte der Präsic Herriot wies sodann auf die Wirtschaft- vor allem die Namen Kant. Goethe. Hege]! Außenminister Dean Acheson bekanntgege- zude und Einrichtungen in den Westsexk- ene e der Prasident der fran- lichen Schwierigkeiten Europas hin, das und Been dene Fünf- Punkteprogramm eine Art„Be hren kür die Zwecke der Bundesregierung Lösischen Nationalversammlung Eduard Her- sich heute von jungen Nationen umgeben 5 5 stattungsfeier“ für das Kuomin- ſertüsbar sind und welche Kosten hierbei riot die 101 Delegierten aus 12 europaischen sieht, die selbst über eine große Indu-„Wenn Deutschland diesen großen Bei- t dukti kügt N f iel r ire tan gregime war. Die Initiative Marschall atstehen würden. In Magistratskreisen 1 f f i strieproduktion verfügten. Nur au zhleten nuchtetert hätte mie leicht wire ꝓpschlang Kai- Scheks, in Asien eine errscht die Auffassung, daß der Anspruch ee 18 118.. N 19 Grund des Marshallsplans lebe man es für uns, mit ihm in der Organisation antikommunistische Front zu bilden, habe gerlins, die künftige Hauptstadt des Bundes der Organisation oder Vorbereitung einer heute in Europa in einem künstlichen eines liberalen Europas zusammenzuar- 5 5 5 8 5 5 in der Downingstreet anscheinend ziemliche u sein nur dann voll gerechtfertigt wäre, militärischen Allianz“ betonte Herriot.„Es Stadium des zeitweiligen Wohlstandes. beiten. Aber wir, die wir die Vertreter Verlegenheit ausgelöst, da man die Ansicht Jenn die Stadt aus eigener Initiative alles handelt sich lediglich darum, die Ideale, die Die Aufgabe der europäischen Ver- Europas und bis zu einem gewissen 15 i e für sie 1 i 5 3 55 verantwortlich für viele Men- 1 ee 1 1 3 1 dus gemeinsame Erbe der Teilnehmerstaaten 5 ee e 8 e„„ 1 das Wie- 2 Unterkünfte. 5 sind, zu sichern und zu verwirklichen. Wir zielen, die bisher vieler Einzelbemühun- deraufleben gewisser Ideologien, die sich J 5 erklären niemanden den Krieg. Unsere Sit- gen versagt geblieben seien. auf das Recht der Stärke und der Faust f Betriebsräte erheben Protest ene 3 was auch 1 ES müsse unbedingt eine Abhilfe stützen, festzustellen. Fader 10d Berttcbertde dds dead attend jemanden. Alle Türen nach dem giifb inge Be güs uh in aden ken. berscgledengch führten dess Ideolo en über 1000 Betriebsräte, die annähernd end jemanden.. 2 delsbeziehungen mit den Vereinigten Staa- gien zu Blutbädern in einem bisher nicht 125 8 Osten und zu denen, die es jetzt noch ab- ten gefunden werden. an 8 8, zu Qusenen klin 0000 organisierte Arbeitnehmer der— i 8 5 ekannten Ausmaß, 5 uptstadt reprasentieren, gegen die 5 zehnen, unter uns Platz zu nehmen, sind, Als Probleme, die dem Europarat zur richtungen, Deportationen und den Schrek- buspendierung der wichtigsten Artikel des wie Außenminister Schumann bereits sagte, Erörterung vorliegen werden. nannte er: die ken der Gaskammern. Viele Familien in großzügiger gesamteuropä- Europa trauern um unzählige Opfer. Es ist daher Deutschlands Sache, auf eine Frage zu antworten, die für uns eher ein mora- gendnis dafür— so beißt es in einer ein- teidigen: Freiheit und Gesetz.“ Frage der überstaatlichen Gültigkeit akade- lisches als ein politisches Problem dar- ümmig angenommenen Entschließung„Man soll uns nicht erzählen“ fuhr mischer Grade, die er als von größter Wich- stellt.“ mer wieder von Seiten der Militärregie- Herriot fort,„es handele sich um ein phan- tigkeit für die jüngere Generation bezeich- Die für die erste Sitzung der beraten- fung die Versicherung loyaler Haltung ge- tastisches Unterfangen. Bereits zu Beginn nete. 3 1 1 3 5 1 ini 481„ und 5 inister. 15 Zu den Aten Frankfurt. Or. Rp.-Eig-Ber) Vor der Ein Telegrammwechsel/ US-Stimmen fL Einstellung des Abbaues W— 3 5 3 ine haben Vertreter des am Dienstag in N von unserer westdeutschen Redakti 5 Versammlung zu übernehmen. vertrete, daß der Marschall daran denken Mukkurt gebildeten Arbeitsausschüsses der i 20 f 3 f müßte, sich zurückzuziehen. Nach Ansicht britischer Sachverständiger könnte Oesterreich zahlt vierteljährlich 1 i 4 üh Demontagemeißel in das feine Radwerk der im Auge zu behalten. 1 rofbrit en rait dem Kommunistenfüh westdeutschen Industrie lägt die Gemüter 5. London.(UP) Die Außenminister-Stell- rer Mao Tse- Tung zu einem„Modus nicht zur Ruhe kommen. Arbeitsdirektor Zuch, der Vorsitzende des Internatio- 5 5 8 a vertreter hielten am Mittwoch eine Sitzung vivendi“ gelangen, Wenn er Zusichern Storeh hat die Zahl der durch die De- Halen Verbindungskomitees für Arbeiter- über den Staatsvertrag für Oesterreich ab. würde, daß er an deri chinesischen Grenzen . montage arbeitslos gewordenen und wer- fragen bei der Apl., Matthew Woll, ist Die Westmächte erklärten sich mit der Halt mache. In Kreisen des britischen rauf hin, daß der Raub privaten Eigen- denden mit rund 300 000 angegeben. Dies mit einer neuen Erklärung an die amerika sowjetischen Forderung einverstanden, daß Außenministeriums sei man der Auffassung, uns in Nürnberg bestraft worden sei und ist aber nur eine der Auswirkungen. Ganz nische Oeffentlichkeit herangetreten, in der Jie österreichischen Zahlungen an die Sowiet- daß die Konferenz, zu der Tschiang Kai- ele Vorgänge, die die Besatzungsgeschä- besonders das Vorgehen gegen die Kohle- er darauf hinweist, daß schon am 18. Mai union vierteljährlich im Lauf von 6 Jahren Schek und der südkoreanische Staatsprã- deten betroffen hätten, eine Beugung des f 5 1 e sident den philippinischen Präsidenten mitees für Arbeiterfragen die Empfehlung Dollar nicht, wie ursprünglich von den west- Quirino eingeladen hätten, um einen beschlossen wurde, bis zu der Annahme genüber den Besatzungsmächten nicht mer mit Nachdruck verträten. Sie wiesen Befürchtungen Anlaß. Auch die politischen 1 1 1 mächten vorgeschlagen wurde, in jährlichen Pazifikpakt abzuschließen, im voraus u 10 ſünlen, verschenkt oder verschwunden und e eee eee ge, ene eines endgültigen Friedensvertrages elle Raten Dezahit.— Dagegen 5 über z um 8 eheitern verurteilt sei. Die Uderden blge der Abwertung der Entschädigung wieder flackern die Streikgespräche auf, Weiteren Demontagen und Beschlagnah⸗ die Frage der österreichischen Schuldscheine Ansicht, daß ein soleher Pakt zum gegen- er, Hass un Ib! erhalte der Geschädigte zum Bei- gie von den Gewerkschaften nur mühsam mungen einzustellen. keine Einigung erzielt. wärtigen Zeitpunkt nicht angebracht sei, 5„ 15 ee eee e zurückgedrängt werden können. habe der britische Staatsminister Hector 5er ann den ſehrbeit aus kleinen Leuten bestünden, die In Gewerkschaftskreisen verspricht „amügten als Kriegsschäden beim Lasten- 24. Mai Acheson um seme Intervention in der Beweisaufnahme nicht genügend Be- MeNeil vermutlich in den letzten Tagen 8. 2. 14 5 5 7 auch in einer Besprechung mit dem burme- beten ſſe re Mittel auf ihr Heim verwandt man sich allerdings noch einiges von den Heute Urteil im„ 7 ügelprozeſ ſlten, seien sie infolgedessen nicht in der amerikanischen Bemühungen. Die Indu- 1 i sischen Außenminister zum Ausdruck ge- f 1 2 1 bracht.. RETJCCTCCCCCCC ihren Scharfe e zwischen Ankläger und deutscher Verteidigung f 5 in ihre okt bis auf den Rohbau demon- Mitgliedern einen Teſegrammwechsel zwi-“ N von unserer westdeutschen Redaktion Evakuierung Kantons vorbereitet den Hauser wieder bewohnbar zu machen, schen dem Präsidenten der AFI, und dem 8 3 85 1 55 Kanton. DENA-RHfuTER) Chinesische im sie wieder einziehen könnten. Die Us- Außenminister Aches on bekanntge- Dortmund. Am Mittwoch sind im Dort- anderen Ländern seien Leute wegen einer Regierungsbeamte beschleunigen ihre Vor- Aschädigung müsse nach den Bestimmun- geben. Der Vorsitzende der amerikanischen munder„Frligelprozeß“ fünf Angeklagte für ähnlichen Haltung zum Tode verurteilt wor- bereitungen zur Evakuierung Kantons, des Bürgerlichen Gesetzbuches durch- Gewerkschaft hatte zahlreiche Telegram- nicht schuldig erklärt worden. Sie sind ent- den und auch in Deutschland sei eine der- nachdem die kommunistischen Armeen rt werden und diese Besatzungsschä- me aus Westdeutschland erhalten und am lassen worden, weil die Anklagevertretung artige Reaktion der Bevölkerung nicht als ihren Vormarsch in Südchina auf einer 800 migverstandener Nationalismus, sondern als km breiten Front fortsetzen. Mehrere hohe 3 Bede um die Existenz der Nation“ Beamte haben bereits die Stadt verlassen i 5 Fl! 11g i 00 zu betrachten. und sich entweder nach Tschungking oder Neue Erdstöße in Ecuador ist 25 eee 8 3 ee e eee eee In seiner Erwiderung nahm der Ankläger der Insel Formosa begeben. Im Süden der i Empfehle dringen eendigung der De- 0. it auß öhnli a 1 Provi i i mmunisti 1 e 8 da konstruktive Folitik notwen- Rechtsanwalt Pr. Mar x stellte sich in ont au e deen e e 8 ſrleich angerechnet werden. Sebeten. In dem Telegramm heißt es:„Der lastungsmomente vorbringen konnte. In den * Schlüssel zu einem demokratischen Europa Plädoyers kam es zu heftigen Zusammen- J 5 Al gumente der Verteidigung Stellung. E, Truppen die Vororte der Stadt Kants c weren Erdbeben heimgesuchten Gebieten Wann rauen der ue cen wee eee et len 8 ewe ente te 1— 1 Wü. eber ſaadors, riefen am Mittwoch eine Panik 8 5 W. 2 3 2 7 2 22 5 0 Wirtschaft und zum Aufbau verständnis- punkt, die Anlelage habe keine ausrciekan- erm es möglich sein werde, die Leute, die 370 Kilometer nördlich von Kanton, er 5 ae 1 den Widerstand organisi 3 reicht. f 8 3. eröflneſ laber der en erung Ber ver i voller Zusammenarbeit.“ den Beweise für ihre Anschuldigungen er- rganisiert hätten, heraus icht. Heftige Kämpfe sind im Gange er it Ktor 8 bracht. Die Verordnung Nr. 1, auf der die Militz 5 5 5 000 Nach offlziellen und inofflaiellen Berich- Hierauf antwortete Acheson:„Wir haben— Militärgericht verwiesen werden, damit die- Freude 0 l due Anzahl der Todesopfer jedoch Deutschland einen vollwertigen und be- Neubune Hoch chlene m Verlaufe der Hilfsarbeiten zahlreiche gramm erwähnten Faktoren Rechnung ge- zufinden, so würde dieser Fall an ein hohes 8 4 5 5 Quirino wirbt in Washington Washington. DENA-REUTER) Der zu einem dreitägigen Besuch in Washington weilende philippinische Staatspräsident El- Anklage fuße, sei im Jahre 1944 zum Schutz 8 1 b cent 5 f der einrückenden Streitkräfte der Alliierten— 8 3 erlassen wor den. Bestrafungen nach dieser mit ein für alle Mal klar gemacht zu haben. Verordnung seien aber nur dann möglich, geringer sein als ursprünglich angege- deutenden Platz im europäischen Wieder- 0 näher bei 6000 als bei 9000 liegen, aufbau gegeben und den in ihrem Tele- werm die Sicherheit der Besatzung gefährdet Die Verhandlung wurde am späten Nach- pidio Quirino forderte in einer Rede vor Vertrete onen noch lebend geborgen wurden.(ragen. Halte es für sehr fraglich, ob er- sei. Diese Voraussetzung fehle aber im vor- mittag in ziemlicher Erregung abgebrochen dem Repräsentantenhaus seine Landsleute see) sil ohe Teile der Bevölkerung des Erdbeben- neute Bemühungen zur Revision des Re- liegenden Falle völlig. Selbst wern n e auf heute vertagt. Das Urteil wird eben- auf, in einem etwaigen neuen Weltkrieg 20 8 10 des sind nach Guito, Guayaquil und DarationsProsramms Wünschenswert. Prä- als richtig unterstellen würde, daß Müller falls für heute erwartet. bis zum letzten Mann“ an der Seite Ame antun bambda evakuiert worden. sident Green drahtete zurück:„Gebe zu, als„Demonteur“ und nicht wegen seiner rikas zu kämpfen. Er sprach seinen Dank 1 daß; Reparationen kein Einzelproblem. Nazitätigkeit verprügelt worden sei, sei diese Manstein-Prozeß am 23. August kur die den Philippinen gewährte amerika- Rückwirkung auf Entscheidung jedoch so Voraussetzung nicht gegeben. in keinem 5 5 0 nische Unterstützung aus, die es ermöglicht Mo N ernst, daß ich dringend empfehle, Demon- Land würde ein Mann besonders geachtet, Hamburk. G K.-Rie.-Ber.) Wie der Rechts- habe, daß sein Land heute inmitten eines S Seu tage aufzuschieben, wenn Lage sich ändert.“ der sick zum Nachteil der Nation betätige, In anwalt des früheren Generalfeldmarschalls zerrütteten Gebietes unerschütterlich da- Erich von Manstein mitteilt, wird der stehe und zum rettenden Hafen für die vie- Moomington Undiana). Ein mit 37 Perso- 5 1 1 5 3 gegen von eee endgültig am len Menschen im Fernen Osten geworden 0 a 0 5 3. August im Hamburger Curio-Haus be- Sei deren Freiheiten bedroht würden. Er Pleistie e 8 5 eee e Ausschr eitungen In München Zinnen. Nach den Angaben der Verteidigung betonte die Notwendigkeit eines Verteidi- wee e 8 n ein. 2 5 N 5 8 5 von Mansteins wird sich der Prozeß über gungssystems en rechend dem ik 67 be aut, F. Jüdische Demonstrationen gegen die, Süddeutsche Zeitung“ 3 K zur Ff vurden aa 4 nicht e drei Monate hinziehen. Die Anklageschrift akt, wenn Asien nicht an d. 2 München. DENA) Etwa 1000 jüdische ersten Handgemenge wurden einige Poli- 553 4558 84 00 e wwus Verlorengehen solle. Vatikanstadt. Die diplomatischen Bezie- Demonstranten formierten sich am Mitt- zisten und Demonstranten leicht verletzt. 3. den 4 en Kommunis- en dabei mindestens 15 Personen ums Le- 8 5 1. 5 befinden sich jedoch nur zehn von Man- Australische Grubenarbeiter kehren 2 5 zwischen dem Heiligen Stuhl und der Wochvormittag auf der Münchener Möhl- Nach kurzer Zeit konnte jedoch der De- a. 85 stein selbst unterzeichnete Aktenstücke. zur Arbeit ück lowalischen Regierung sind nunmehr i Protestmarsch zum Ver- monstrationszug aufgelöst werden. In Park- f l— 1 mee So unterbrochen. Die tschechoslowaki- eee es Süddeutschen Zeitung“. anlagen in der Nahe der Möhlstraße kam 8 9 1 e e eee e Sidney.(UP) Der Streik der australi- denörden haben sich bisher geweigert, lagsgebäude der es zu Straßenschlachten zwischen der Poli- F . a 5 5 schen Kohlengrubenarbeiter ist beendet. Di 2 ue Ceschäftsträger des Vatikans in Auf mitgeführten Spruchbändern prote- zei und den Demonstranten, die das Stra- Nach einer Meldung aus London wird Arbeiter stimmten in ganz Australien 55 ſalhmenstenore Paolo Bartoli. die Einreise- stierten sie gegen die am Dienstag in der Ber . 8 18 n Benpflaster an mehreren Stellen aufrissen der ehemalige Feldmarschall außer den bei- die Fortdauer des Streiks ab. Dabei w erkrane berlin werteilen. 5„Sudddeutschen Laltune weröokkentlienten und die Polizisten mit den Steinen bom- den deutschen Verteidigern Dr. Le ver- 3403 Stimmen gegen de tee pure ein ſalon an 00 internationale ee Leserbriefe, die sich unter der Usberschrift bardierten. Militärpolizei grifk in die kühn und Dr. Latern ser nunmehr auch Streiks und nur 2343 Stimmen dafür abge- hen. 15 5 beendet. 128 7 8„ 2 1„Judenfrage als Prüfstein“ mit dem jüdi- Straßenkämpfe nicht ein, sperrte aber von zwei britischen Rechtsanwälten ver- geben. Der Vorsitzende der Grubenarbei- trierungen Veet Vesschleppten Pens schen Problem befaßt hatten. einen Teil des Gebietes àab. Ein Polizei- teidigt werden. Der eine der britischen tergewerkschaft, B. Hamilton, erklärte, der 5 vornehmen. Die Transparente bezeichneten die Transportauto wurde angezündet und Verteidiger, S. C. Silken, ist am Mittwoch Zentralausschuf werde am Freitag oder i Das Hauptquartier der britischen„Süddeutsche Zeitung“ als Stürmer von Feuerwehrwagen demoliert. Gegen 12,30 bereits in Hamburg eingetroffen. Der zweite Samstag zusammentreten und die Wieder- . Soll. wie am Mittwoch hier 1949“ und forderten den Lizenzentzug. Uhr war jedoch die Polizei, obwohl sie sich do Verteidiger ist der bekannte englische aufnahme der Arbeit anordnen. Die kom- Kürze von Bad Oeynhausen und Rurz vor Abmarsch des Demonstrations- bei ihrem Vorgehen größte Zurückhaltung Rechtsanwalt R. F. Paget. Dr., Leverkühn munistischen Gewerkschaftsfunktionäre ver- en fr 0 nach Wahn bei Köln 9300 zuges kam es zu wilden Schlägereien mit auferlegte, Herr der Lage. Verhaftungen hat bekanntgegeben, daß der Fonds, zu dem suchten in letzter Minute Versammlungen ſalern für die 3 der 8 5 plötzlich eintreffenden berittenen und Wurden nicht vorgeng amen. Das Verlags- auch Winston Churchill 25 englische Pfund zu organisieren, um die Fortdauer des Streiks e und Beamten geplante belktschen Oki motorisierten Polizeikrätten, die den De- gebäude deer„ osten, beibems! sestittet hat, nach dem Abschluß der Samm- zu erreichen. Sie wurden in vielen Fall. DHNA/UP/ Eig. Ber monstrationszug aufhalten wollten. Im wurde vorsorglich polizeilich gesichert. lung über 1600 Pfund eingebracht hat. niedergeschrieen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 11. August 1949/ Nr. 10 Mone Kommentar Donnerstag, 11. August 1949 Vor dreißig Jahren Heute vor dreißig Jahren hat der Reichs- präsident Friedrich Ebert seine Unter- schrift unter das Verfassungswerk von Weimar gesetzt. Dieses denkwürdige Datum gerade in diesen Tagen nicht zu übersehen, ist ein Anliegen von ganz besonderer Art. Nicht um der historischen Rückerinnerung und nicht um der Reminiszenz willen, haben Wir uns diesen Tag auf dem Kalender rot Angestrichen, sondern aus Sorge um das Schicksal der Bundesrepublik Deutschland, der jetzt Leben und Kraft eingehaucht Werden soll. Damals wie heute begleitet die mangelnde Bereitschaft, an der politischen Arbeit teil zuneh- men, als Weggefährte den Werdegang der Konstituierung eines Staatsgebildes. Die Unwissenheit über das. was in der Politik vor sich geht, ist heute genau so groß wie damals. Vielleicht ist sie sogar noch größer, da der Nazismus sehr gründlich alles aus dem Gedächtnis getilgt hat, was mit Weimar, mit seinem Staat und seiner Ver- fassung zusammenhing. Wer von den Aelteren, die es doch aus eigenen Augenschein wissen müßten, hat heute noch eine vage Vorstellung von dem Ringen um das Verfassungswerk, das da- mals der Revolution rechtlich ein Ende ge- setzt hat? Die jüngere Generation aber, die nach dem Zusammenbruch der Weimarer Republik herangewachsen ist. kennt heute nur das, was in den Geschichtsbüchern fragmentarisch überliefert ist. Und das ist recht wenig, da die Neigung zur Tradition nicht die stärkste Seite des Weimarer Staates gewesen ist. Man sollte aus diesen Erfahrungen ler- nen und schon heute die Aufmerksamkeit der Kultusministerien darauf lenken, daß die zukünftige Bundesrepublik in den Er- ziehungsstätten populärer gemacht wird. In den Schulbüchern und Fibeln müßte recht- zeitig das Interesse und das Verständnis der Jugend geweckt werden. Es wäre für die Bundesrepublik eine lohnende Aufgabe, den jüngsten Staatsbürgern in allen Schich- ten unseres Volkes frühzeitig die Mitver- antwortung begreiflich zu machen. Was uns Sorgen macht. ist der fehlende Enthusiasmus und die mangelnde Begeiste- rungsfähigkeit für das politische Tagesge- schehen. Sie haben zu dem Jahr 1933 ge- führt, das nicht rein zufällig gekommen ist. Wer heute die Wahlveranstaltungen besucht und sich mit dem„Mann auf der Straße“ unterhält, stößt auf eine bestürzende Lethar- gie. Nur ein kleiner Teil fühlt sich ange- sprochen und zur politischen Arbeit und Gestaltung verpflichtet. Die primitive Ein- stellung, daß die Politik von jenen gemacht werden könne, die nichts Besseres zu tun Hätten lind zu tun verständen. ist Weit mehr Verbreitet als für das Säuglingsalter unserer Demckratie gut ist. Die Position des Einzelnen in der kom- menden Bundesrepublik begreiflicher und populärer machen und ihr einen Schuß mehr Idealismus und Alltagsdramatik geben— das wäre ein Weg. Es wäre die Chance, die vor dreißig Jahren nicht zur rechten Zeit ausgenützt wurde. Darum müssen wir heute noch einmal anfangen. E. Sch- er Währungsangriff auf Westberlin Seit längerer Zeit schon ist der Kurs der Ostmark auf etwa ein Sechstel der West- Mark zurückgegangen. In Berliner Bank- Kreisen besteht kein Zweifel mehr, daß die- Ser tiefe Kursstand von der ostzonalen Wirt- schaftskommission willkommen geheißen, ja Absichtlich herbeigeführt wird, da durch das starke Kursgefälle der Westberliner Wirt- schaft unausgesetzt lebensgefährliche Schwie- rigkeiten erwachsen. Im sowietischen Besat- Zzungsgebiet sieht die Wirtschaft trostlos und erbarmungswürdig aus, von den unsagbaren seelischen Nöten der dort lebenden Men- schen ganz zu schweigen. Die zuständigen ostzonalen Dienststellen haben daher kein Interesse, daß Westberlin, dessen Besuch durch Menschen aus Ostberlin und der So- Wjetzone nicht verhindert werden kann, im schroffsten Gegensatz dazu ein Bild wirt- schaftlichen Aufstiegs und fortschreitender Gesundung bieten könnte. Daher geht jetzt der Angriff mit aller Macht gegen die Gesundung der Westberli- ner Industrieproduktion sowie des Hand- Werks und des Handels. Die wirksamste Wafke hierbei ist im Augenblick der tiefe Kurs der Ostmark, der die Unterbietung vieler Westberliner Geschäftsabschlüsse ge- stattet und nicht charakterfeste Personen verleitet, Dienstleistungen in Ostberlin in zahlreichen Fällen billiger in Anspruch zu nehmen. Manipulationen zur Verbesserung des Kurses der Ostmark von Westberliner Seite her sind aussichtslos, ganz abgesehen davon, daß dem Westmagistrat kein West- geld für solche Zwecke zur Verfügung steht, würde die ostzonale Wirtschafts kommission solchen Versuchen mit entsprechend großen Mengen Ostgeld ihrerseits sofort entgegen- Wirken können. Der Westberliner Maglst- rat tut viel, daß er trotz seiner angespann- ten Kassenlage einige hunderttausend Ost- mark, die er besitzt, nicht auf den Markt Wirkt, um den schlechten Kurs nicht noch zu verschlechtern. Wir erleben die groteske Situation, dag die Westmark die Ostmark zu stützen bereit ist, diese aber ihren Tief- stand beizubehalten wünscht. Aber nicht nur mit der Währung Wird der Westberliner Wirtschaft unaufhörlich zugesetzt, sondern auch mit der illegalen Einfuhr von Zigaretten in phantastischen Mengen und neuerdings auch von unver- gteuertem Tee und Kaffee. Dieser Schmug- gel ist nach Ansicht der mit der Bekämpfung beauftragten Stellen von hoher Hand wohl vorbereitet und gut organisiert. Die Gefahr, in der sich die Westberliner Wirtschaft im Augenblick befindet, ist tödlich, wenn nicht ungesdumt eine großzügige Hilfe durch lang- kristige Kredite sowie bedeutsame Aufträge Und engster Anschluß Westberlins an West- deutschland erfolgt.. Albert Willy Meyer(Berlin) Stimmen des Wahlkampfes: Der Weg aus der Katastrophe Politische Zuverlässigkeit im gegenwärtigen Ringen Nachdem wir bereits am 6. August einen Aufsatz des Bundestagskandidaten der SPD im Wahlkreis Mannheim- Stadt, Professor Carlo Schmid, veröffentlicht haben, brin- gen wir heute einen Beitrag des CDU-Kan- didaten im Wahlkreis Mannheim-Land, Ober- bürgermeister a. D. Josef Braun, zum Ab- druck. In diesen Wochen rufer alle politischen Parteien ihre wirklichen und vermeintlichen Anhänger zur positiven Mitarbeit auf. Gilt es doch, am 14. August 1949 jene Zahl von Abgeordneten für das neue Bundesparla- ment zu gewinnen, die nun einmal erforder- lich ist, um den Willen der Partei auch im Staate zur Geltung zu bringen. Schon ver- nehmen wir aber auch über Presse und Rundfunk die Programmgestaltung der Par- teien nach dem 14. August und erkennen daraus, daß trotz der Härte des bereits auf dem Höhepunkt stehenden Wahlkampfes die rauhe und nüchterne Wirklichkeit wieder Platz greifen wird. Daran ändern auch die mehr oder weniger geschwollenen Reden und Schriftsätze mancher zur Wahl gestellten Kandidaten nichts, auch dann nicht, wenn sie mit dem kaum mehr zu entschuldigenden Mittel der Ehrabschneidung den Gegner zu Von Josef Braun, Oberbürgermeister a. D. dliftamieren suchen. Denn das Leben, auch das„politische“, wird weitergehen, weiter- gehen müssen im Interesse des Staatsganzen. Bedauerlich ist nur zu sehen, wie wenig Interesse die deutschen Wähler nach vier Jahren Waffenstillstand an der Gestaltung des öffentlichen Lebens zeigen, sei es in der Gemeinde, im Land oder in der Bizone oder Trizone. Wenn 2. B. bei der Oberbürger- meisterwahl in Mannheim am 31. Juli nur 49,5 Prozent aller Wahlberechtigten zur Wahlurne gegangen sind, dann ist es doch wohl an der Zeit, nach neuen Wegen zu suchen, auf denen es vermieden wird, daß Majoritäten, die in der Stunde der Stimmenabgabe untätig blieben, von Mi- noritäten regiert werden. Die Wahl- müdigkeit ist der größte Feind aller Par- teien, und jene, die sich auch jetzt noch nicht entschließen können oder wollen, mit dem Stimmzettel ihre politische Willens- meinung kundzutun, haben nach der Wahl kein Recht mitzureden in Fragen, für die sie am 14. August kein Interesse aufge- bracht haben. Wer in der rückliegenden Nachkriegszeit 1 110 7 10 1 oaban EIN- WES Ta Schl: HotsrEN ASSEORDN ESTE Zon sUNOUESTAG 8 CZ: bier Sei aG οονειjt.. iets: Aus Hen au- GE Eu N ιν 2 uss EN Wes aan DER LANDOE R 2 gtiE hl.: 242 Abgeordnete in direkter Wahl wird die westdeutsche Bevölkerung am 14. August Unsere Zeichnung veranschaulicht das Gewicht der einzelnen westdeutschen für den Bundestag bestimmen. Länder in der Zusammensetzung des Bundestages, in den außer den direkt gewählten Abgeordneten nach dem Wahlgesetz noch 158 Abgeordnete aus den Landesergänzungslisten der Parteien entsprechend ihrem Stimmanteil benannt werden. Die ursprungliche Gesamtzahl von 400 Abgeordneten wird sick etwas erhöhen, da durch eine Abänderung des Wahlgesetzes die Unabhängigen nicht von den 158 Abgeordneten der Reservelisten abgezogen werden. (Globus) Wahlfonde in Streit der Die Rolle der Geber und Nehmer 7 Und WaS meint Wie verlautet sollen von der deutschen Industrie zwei bis drei Millionen DM für diejenigen Parteien als Wahlfonds zur Ver- fügung gestellt worden sein, die trotz ihrer weltanschaulichen Unterschiede geineinsam für die freie Marktwirtschaft eintreten. Im Zusammenhang mit der Verteilung dieser Gelder wurde dabei der Name des bekann- ten Kölner Bankiers Pferdmenges genannt. Auch das Auftreten eines Ueberparteilichen „Wahlausschusses soziale Marktwirtschaft“ spricht für die Wahrheit dieser Gerüchte. Tatsächlich aber scheint die Gebefreudig- keit der Industrie nicht übermäßig groß ge- wesen zu sein, so daß die erwähnte Summe bei weitem nicht erreicht werden konnte, ganz zu schweigen von den astronomischen Ziffern, die herausgekommen wären, wenn jeder Betrieb die einmal vorgeschlagene Abgabe von zwei bis vier DM für jeden Be- schäftigten geleistet hätte. Der Vorgang ist zum willkommenen Ob- jekt der Wahlpropaganda geworden, zumal einwandfreie Klarstellungen von Seiten der Spender oder der betroffenen Parteien bis- her unterblieben sind. Im Gegensatz hierzu sind die Gewerkschaften allen Gerüchten über die Hergabe ihrer Gelder an die SFD mit einem eindeutigen Dementi und dem Hinweis auf ihre überparteiliche Haltung entgegengetreten. 8 Trotz der inzwischen gewandelten Ver- hältnisse kommt dieser Auseinandersetzung die gleiche grundsätzliche Bedeutung zu wie der in den letzten Jahren der Weimarer Republik, wo sie schon einmal lebhaft er- örtert worden war, vor allem wegen der Finanzierung Hitlers durch bestimmte Kreise der Wirtschaft. Die Untersuchung dieser Vorgänge in Kriegsverbrecher- und Eurtnazi- flzierungsverfahren hat zu keinem eindeuti- gen und befriedigenden Ergebnis geführt. Vielmehr hat es sich herausgestellt, daß es sich hier um Geschehnisse handelte, denen mit dem Gesetz nicht beizukommen War. In der Tat ist auch heute noch die Rechtslage so, daß jeder mit seinem Geld machen kann, was er will, und daß auch jede Partei Geld nehmen darf, von wem sie will. Außerhalb der Betrachtung geblieben is“ hierbei der besondere Umstand, daß eine Partei oder Gruppe Unterstützungen von einem ausländischen Staat oder auslän- dischen Organisationen erhält, um einen innerpolitischen Einfluß in dem betreffen- den Land auszuüben Das ist in zahlreichen Ländern der Welt verboten, und in Deutsch- land überwachen die Besatzungsmächte sich insoweit gegenseitig. Aber auch hinsichtlich der Geldgeber aus dem eigenen Lande wird immer wieder der Ruf nach dem Gesetz laut, das die Parteien zwingen soll, über ihre Finanzen öffentlich Rechenschaft abzulegen. Entsprechende Debatten sind vor kurzer Zeit erst wieder in der Hamburger Bürger- schaft geführt worden. Hierbei werden je- doch die vielfältigen Umgehungsmöglich- keiten verkannt, die sich in der Praxis gegenüber einem derartigen Gesetz bieten. Verkannt wird vor allem auch, wie sehr der ganze Bereich der Parteipolitik sich bisher jeder gesetzlichen Regelung entzogen hat, so daß kaum in einem Gesetz oder gar einer Verfassung Bestimmungen über diejenigen Institutionen enthalten sind, die anerkann- terweise in der Demokratie die ausschlag- gebende Rolle spielen. Wenn es auch danach zulässig ist, Spen- den in beliebiger Höhe an die Parteien zu geben, so muß das doch auch wirklich eigenen Mitteln geschehen. Sehr umstritten War es zum Beispiel vor 20 Jahren, ob ein privater Versicherungskonzern gegen den Willen der Versicherten Hitlers Parteikasse füllen durfte. Heute wäre es sicher unzu- lässig, Parteispenden aus allgemeinen Be- triebsmitteln zu entnehmen, sie. über allge- meine Geschäftsunkosten zu verbuchen und damit nicht zu versteuern. Gegen Spenden aus entnommenen und ordentlich versteuer- ten Betriebsgewinnen dagegen läßt sich kaum etwas einwenden. Zum Wahlkampf gehören nicht nur Geld- als Politiker im öffentlichen Leben stand und steht, kennt genau die Schwierigkeiten, die vor uns liegen, und an denen wir nicht vorbeigehen können. Mit zu den vordring- lichsten Problemen, die gelöst werden müs- sen, gehören die der zwölf Millionen Heimatvertriebenen, der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen, der Fliegergeschädig- ten und obdachlosen Heimkehrer usw., also all jener Gruppen und Stände, denen Alles verloren ging. Hier tut wirklich rasche Hilfe not. Die Vorbereitungen sind im Soforthilfe- gesetz des Wirtschaftsrates geschaffen. Es darf erwartet werden, daß nun in Kürze auch geholfen wird. Es ist schwer und schmerzlich, vier Jahre nach Eintritt der Waffenruhe über unser„Restdeutschland“ einen Blick zu werfen, das an allen Ecken und Enden in seiner wirklichen Entwicklung gehemmt ist. Die zwölf Millionen Heimatvertriebenen, die völlig vera mt in das zerstörte Restdeutsch- land eingeschleust worden sind, haber hier ein soziales, wirtschaftliches und politisches Problem entstehen lassen, das in seiner Schwere und Gefährlichkeit für Deutschland und Europa bis jetzt von den wenigsten er- kannt worden ist. Mit diesem mir wichtig erscheinenden Flüchtlingsproblem wollte ich nur auf die Größe der Aufgaben hinweisen. die dem kommenden ZBundestagsmitglied gestellt Werden. Hierzu kommen andere ebenso wichtige Aufgaben, solche der Wirtschafts- gestaltung oder andere noch schwierigere Probleme, die mit den Worten Demontage, Wiederaufbau, Staat und Familie, Staat und Kirche usw. nur angedeutet sein sollen. Zu diesen Problemen ist in diesem Augenblick nicht Stellung zu nehmen. Das Wahlergebnis wird zeigen, ob die Wählermassen die Zei- chen der Zeit verstanden haben. Denn es geht um mehr als um parteipolitische Mehr- heitsfragen, genau so wie es vor 16 und 17 Jahren um mehr ging bei jenen Wahlen, deren Ergebnis Hitler als Sprungbrett zur Tyrannei der Staatsallmacht benützen konmte. Die Wähler kennen die Einstellung der Kandidaten zu diesen Fragen. Sie wer- den mit dem Stimmzettel zeigen müssen, wen sie als ihre Willensvollstrecker aner- kennen wollen. Was wir in den hinter uns liegenden zwölf und vier Jahren erlebt haben, ist vielfach so rasch vergessen wor- den, daß die Erkenntnis dieser Tatsache Grund genug sein sollte zu einer Selbst- besinnung, die zur politischen Entscheidung mit dem Stimmzettel ausreichen sollte. Wir alle aber, auch die jetzt im Wahl- kampf stehenden politischen Gegner, sollten ParteieflIili der Jurist? mittel, sondern auch Wähler. Deshalb darf auch die Sorge, einzelne Parteien könnten sich den Einflüssen ihrer Geldgeber hinter den Kulissen vor allem dann ausliefern, Wenn sie nach den Wahlen der Kontrolle durch ihre Wähler wieder einmal auf einige Zeit enthoben sind, nicht überschätzt werden. Ideologische und materielle Erwägungen lassen sich bei einer Wahl nicht trennen. Jeder Gesetzgeber, jede Politik und auch jeder Wahlkampf müssen daher damit rechnen, daß Spenden für bestimmte Par- teien zu den allgemeinen Erscheinungen des Politischen Lebens gehören, solange es über- haupt eine Demokratie gibt. Man kann sie deshalb nicht verbieten. Besser als Gesetze ist die Ueberwachung bestimmter Anstands- regeln, sei es auf Seiten der Geldgeber, sei es auf Seiten der empfangenden Parteien mit den von ihnen eingegangenen Abhän- igkeiten. U. H. Hundstagssorgen englischer Leitartikler Gedankenleser beherrschen das verlorene Feld Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter Das Unterhaus ist auf Ferien, die Mi- nister sind auf Urlaub, in der Londoner Politik ist eine Pause eingelegt worden. Die Piddingtons haben das Feld für sich allein. Das erholungsbedürftige Publi- kum bewundert dieses australische Ehe- paar, das Millionen von englischen Radio- hörern in Atem hält. Fast jede Woche machen sie von sich reden; ihre Kunst ist Gedankenlesen. Neulich fuhr Frau Pid- dington unter scharfer Bewachung des Nachts durch die Straßen Londons, wäh- rend ihr Partner und Gatte vor vielen Zu- schauern am Mikrophon seine Gedanken zu ihr sandte. Unter Kontrolle wurde der Titel eines Theaterstücks aus der langen Liste der Londoner Aufführungen ge- wählt, und Herr Piddington übertrug den Stücknamen in Gedanken zu seiner auto- fahrenden Frau, die ihn prompt empfing. Die englischen Radiohörer stehen vor einem Rätsel; denn die Piddingtons haben ein reiches Repertoire und ihre Experi- mente erstaunen selbst Fachleute, Sind sie echt oder arbeiten sie mit Tricks, die man nur noch nicht durchschaut hat? Kluge Leute stehen auf dem Standpunkt, ihre Kunst sei an solchen Kunststücken ver⸗ schwendet, und meinen, sie sollten sich der hohen Politik zuwenden. Die Piddingtons sollten zu Füßen von Ministern oder Par- teiführern sitzen und nicht ihre Reden mit- schreiben, sondern ihre Gedanken wäh- rend des Sprechens und Versprechens. Man stelle sich vor, die beiden würden zu Füßen von Wahlrednern sitzen oder im Parlament, und die Gedanken der Sprecher aufschreiben. Und was, wenn sie dabei zu- weilen gar keine Gedanken entdeck- ten? 5 Würden die Piddingtons herausfinden, Was die Politiker wirklich denken, wenn sie große Worte von sich geben, und es spielte keine große Rolle, ob sie dabei Tricks anwenden oder echte Telepathie ge- brauchten. Würden sie sagen können, was Sir Stafford Cripps wirklich meint, wenn er kategorisch erklärt, das englische Pfund werde auf keinen Fall abgewertet werden? Sind die Piddingtons wirklich in der Lage zu erklären, welche Wahlver- sprechungen die Parteien halten werden, wenn man sie gewählt hat? Und was würde man sagen, wenn sie mit einem Mal ent- deckten, daß manche Politiker sich über- haupt nichts dabei denken, wenn sie große Worte von sich geben? Die Zeitungen füllen ihre Seiten, wie dies im Hochsommer üblich ist, mit Hunds- tag- Sensationen. Was sagte der Säurebad- Mörder Haigh, nachdem er zum Tode verurteilt worden war? Er machte seiner jungen Verehrerin Vorwürfe, daß sie ihre Erinnerungen an ihn an eine Sonntags- zeitung verkauft hatte, während Haigh selbst seine Memoiren an deren Konkur- renz vergeben hatte, und dieses Blatt hat dafür seine kostspielige Verteidigung be- zahlt. Und wenn man bedenkt, daß eine dritte englische Zeitung mit einer hohen Geldstrafe belegt und ihr Chefredakteur mit drei Monaten Gefängnis bestraft wor- den war, weil er veröffentlicht hatte, was sich dann im Prozeß gegen den Massen- mörder ergab, weil es das Gericht hätte beeinflussen können— dann versteht man die Not der öffentlichen Meinung, ihre Leser zu fesseln. Zwar geben die Leitartikler die zukünf- tige„Magna Charta“ des von Europa“, der in Straßburg tagt, in Details wieder; aber die Abonnenten und Leser sind großen Worten gegenüber skeptisch geworden. Da stehen die elf „Freiheiten“, die zu halten sich die betei- ligten Nationen verpflichten sollen, säuber- lich gedruckt; aber die Erfahrungen mit dem„Völkerbund“ und den„Vereinigten Nationen“ waren nicht so, daß man allzu optimistisch ist. „Rats — noch rechtzeitig erkennen, daß wir Deutsche auf uns und unsere Arbeitskraft allein an- gewiesen sind in diesem bis jetzt noch kried. lichen Weltringen. Das Beispiel anderer Völker, in deren politischer Willensschgu oft eine sehr viel einheitlichere Zielsetzung zu erkennen ist, sollte auch bei ung zur Einigkeit für das Ziel„Deutschland“ mah. nen. Ein mehr sachlicher und unpersön. cher Wahlkampf. würde bessere Vorbedm- gungen schaffen für jene Zeit, die bald dz sein wird, und wo wir uns goch alle n einem Raum verständigen müssen, jeder nach seiner Verantwortung, die ihn gewiz. sensmähßig bindet. Uns mehr verstehen 20 lernen muß unser. aller Ziel sein, dann wird in größerer Achtung auch Positives geschaf. ken werden können. Nur wenn wir zurückblicken und zu. gleich vorwärtsschauen, werden wir den Umbruch der letzten Jahre erkennen ut n und verstehen lernen und aus dem, was wir de „deutsche Katastrophe“ nennen, die rechten Folgerungen für die Zukunft zu Ziehen Wissen. Koenig hat Deutschland verlassen Freiburg. Ft-Eig.-Ber.) Der bisherige französische Oberkommandierende in Deutschland, General Pierre Koenig, hat am Mittwochmorgen bei Kehl Deutschland verlassen. Zu seinem Abschied Waren außer zahlreichen französischen Offizieren auch Vertreter der alliierten Militärkommissionen in Baden-Baden an der Kehler Rheinbrüdte erschienen. General Koenig dankte in einer kurzen Ansprache den französischen Truppen und den Militärregierungsstellen für ihre Arbeit. Im Anschluß an die Ansprache ging König zu Fuß über die Rheinbrücke nach Straß- burg. Indischer Besuch in Heidelberg Heidelberg.(-cke-Eig.-Ber.) Der für einige Tage in Heidelberg weilende Vizepräsident der internationalen Anwaltsunion, Professor Shire Shredhara Nehru, ein Vetter des indischen Ministerpräsidenten Pandit Nehru, versicherte am Mittwoch gegenüber Presse- vertretern, er wolle sich für die baldige Wie- deraufnahme einer deutschen Fachorganisa- tion in die Union(die deutsche Gruppe war 1937 ausgetreten und hat sich nach dem Zu- sammenbruch noch nicht wieder konsti⸗ tuiert) einsetzen. Allerdings läge es an den Deutschen selbst, die nächsten Schritte u unternehmen. Professor Nehru äußerte auf entspre- chende Fragen der Journalisten, daß Indien hoffe, bis zum Jahre 19% wirtschaftlich autark zu sein. Die Ausbreitung des Kom- munismus in China sei keine Gefahr für In- dien. Ueber das Verhältnis Indiens zu Paki- stan befragt, erklärte Nehru, daß beide Teile bestrebt seien, einen Modus vivendi zu fin- den. Dies könne durch eine Zollunion, ein gerneinsames Verkehrs- und Verteidigungs- system und den kulturellen und geistigen Austausch erreicht werden, Ein Zusammen- schluß in der alten Form sei nicht möglich, da Indien demokratisch, Pakistan dagegen theokratisch sei. Professor Nehru, der vor dem ersten Welt- krieg in Heidelberg studierte und dessen Vorträge über die Völkerverständigung in einigen westfälischen Städte starken Wider- hall bei der deutschen Bevölkerung gefun- den hatten, reist heute weiter nach Basel. Der„leidende“ Südfrucht, ud händler Ein leidend aussehender Italiener brachte dieser Tage die Aufnahme des Krünhenhauses in Malmö(Schweden) in große Aufregung da er hein Wort schwedisch sprach und adueß niemand seinen italienischen Wortschual verstand. Nachdem man in der ganzen Stadt herumtelephoniert hatte, gelang es endlich, einen Dolmetscher ausfindig zu machen. Hel fand heraus, daß der Italiener bei einer Süd, fruchthandlung als Laufbursche angestellt war und nur einen Brief abgeben Wollte, * Ein japanischer plantagenarbeiter wurde in der Vahe der Stadt Medan auf Suma von einem Tiger angefallen. Ur ergriff de Flucht und prallte im Laufen gegen eine Bienenstocſc. Während der Tiger ins Dschun, gel verschwand, zerstachen die Bienen den Arbeiter so sehr, daß er zwei Tage darauf im Krankenhaus starb. *. 5 Zwei Speziulstühle werden zur Leit fit die nächste Sitzungsperiode des Kanadischen Parlaments in Ottawa angefertigt. Das 1 dische Unterhaus hat zwei neue Mitglie 1 bekommen, den 9s leg schweren liberalen 58 gordneten Gorland und den Unab hänge Camillien Houde(9s fg). Die Stünle, Sl 75 em breit, sie haben massive Armienne, und werden durch Eisenbolzen zusammen halten. f 8 Eine peinliche Ueberraschung erlebte 1 amerikanische Langstrecenschwimme, 3 Pferr aus Brooklyn. Als er nach einem 0 10 langen UDebungsschwimmen in Ellis 15 1 an Land steigen wollte, wurde ihm dies 100 wehrt— weil er keine apie, bei sich 100 Vorbeifahrende Segler nahmen den 1 ten auf und brachten inn nach Broch zuruck. ** In der englischen Grafschaft Tegen e der Cricketspieler A. Eyre seit Haren 115 seine schiefe Nase bekannt. Ein Cxie 10 hatte ihm 1945 das Nasenbein zersefn me Damals hatte der Arzt erklärt, die, e önnte nur durch einen neuen Treffer dene in die Reine gebracht werden. Er 1 recht. Kürzlich beam Mr. Eure den 70 Ball gegen die Wase. Als ihm der aetes abgenommen wurde, zeigte die Nasen in der alten Riehtung. Eine demonstratives Bebenntnis 9 105 hurtenregelung enthält eine Anzeige, 1e Die ser Tage im Pariser„Figaro“ ers hie gane Anzeige lautet:„Monsieur un art Jean-Pierre T. geben die Geburt ihres ten und letzten Kincken bekannt. a fü Ein 24jähriger dänischen Arbeiter, der aß die Königlich. Bantsche Seſtlt senden Instandsetzungsarbeiten verrichtete,. ne diese Gelegenheit, um der Gesel K- Salutxanonen zu stehlen. Die dan 95 einen minalpolizei entdeclete die Kanonen 1 mil Schrotthändler. Der Dieb hot 107 apiere dernde Umstände, abeil seine Milt A tile die Eintragung aufweisen:„Für dpd. besonders taugliche. langte tacher Pro ſuts fü litt a schlag Ir re, Steuer Aufkül vorgeh gelder: In Steuer lichen Persön- rbedin. bald qa alle in 7 jeder gewis- en 2 m Wird geschaf- nd zu- ir den en und Wir die rechten Ziehen nd isherige 8 18, hat Schland n auher n auch issionen abrücke Kurzen en und Arbeit. König Straß. erg ir einige räsident rofessor ter des b Nehru, Presse- ge Wie- ganisa- pe war em Zu- Konsti- an den ritte zu entspre- Iundien haftlich S Kom- für In- u Paki- de Teile Zu fin- ion, ein igungs. eistigen ammen- möglich, dagegen n Welt⸗ dessen ung in Widler⸗ gefun- Basel. cht brachte nhalses fregung, ad auch schall n Stadt endlich, en. Der er Süd. ngestell wurde dumatya if dle dium des über Markt, Ir 159/ Donnerstag, 11. August 1949 MORGEN Seite 3 . bis 6. August 1950 in Karlsruhe. Badisches Bundesliederfest Am vergangenen Sonntag trat das Prä- Badischen Sängerbundes in Karlsruhe zusammen. Bundesprasident les peler bedauerte, daß die Verhand- ungen mit der„Gesellschaft zum Schutze musikalischer Aufführungn“(Gema) bisher u keinem befriedigenden Ergebnis geführt kätten. Man müsse auf Abschluß eines pauschalvertrages, der die Belange der Chor- hereinigungen sichere, drängen. Bei der Durchführung eines Bundes- lederfestes, das für die Zeit vom 4. bis „ August 1950 in Karlsruhe vorgesehen ist, zollen die Erfahrungen, die man bei dem zängerfest des Württembergischen Sänger- bundes gemacht hat, ausgewertet werden. Das Karlsruher Liederfest soll vor allen bingen der Oeffentlichkeit einen Einblick in das Chorschaffen der badischen Sängerver- eine vermitteln. Man will das Orchester des gadischen Staatstheaters Karlsruhe hierbei zeranziehen. Die Stadt Karlsruhe werde in dankenswerter Weise die nötigen Räumlich- keiten— u. a. die Markthalle, die Platz für 2000 Personen bietet— zur Verfügung tellen. Da die Wiedervereinigung mit den züdbadischen Sängerbrüdern eine dringende forderung sei, hofft das Präsidium, das zemmende Fest im Rahmen eines gesamt- badischen Sängerbundes feiern zu können. Als vermittelndes Glied zwischen den ſereinenn und als ihr gemeinsamer Führer babe bisher allein die Süddeutsche Sänger- kaitung eine wichtige Aufgabe zuverlässig erfüllt. Nun soll in wenigen Monaten die geue Liedersammlung des Bundes an alle ſereine gelangen. Mit ihren insgesamt 52 chören dürfte ein gutes, künstlerisch wert- ſolles Material als gemeinsame Grundlage geboten sein. Am Rande der Zeit gelten Als Prof. Erhard nun auch in Pfôrzheim in Rahmen einer CDU-Wahlkundgebung Wirtschaft, Verteilung der Roduktionsgüter, Volkseinkommen, Ar- beitslosenproblem und andere aktuelle fragen sprach, kam es im Gegensatz zu amlichen Reden Erhards in anderen Städten u keinerlei Zwischenrufen oder sonstigen krotesten. Der Versammlungsleiter bezeich- nete es als„seltenes Erlebnis“, wenn man zin heutiger Zeit während der zweistün- gen freien Rede eines Staatsmannes bis zul den Beifall keinen störenden Zwischen- ruf“ höre. Spekulieren Als in Landstuhl bekannt wurde, die Stadtverwaltung beabsichtig die Erbauung on Wohnstätten, entwickelten sich Auf- ehenerregende Bodenspekulationen. Das Baugelände schnellte auf das dreifache des ortsüblichen Preises. Die Forstbehörde ver- langte im Tauschverfahren sogar den neun- tachen Wert. Prof. Dr. Bühler, der Leiter des Insti- üs für Steuerrecht an der Universität Köln, litt an die Oeffentlichkeit mit einem Vor- achlag heran, der starke Beachtung findet. ir regt an, daß auf der Rückseite der deuerbescheide in Zukunft eine genaue Aufführung abgedruckt wird, aus der her- lorgeht, was im einzelnen mint de Steuer- beldern geschieht. in der Schweiz und in den USA, wo der Steuerzahler ganz anders in der öffent- lchen Piskussion auftritt als in Deutsch- aud, geschehe das schon lange. Prof. Bühler betont, daß der einzelne Bürger viel zu we- us wisse, was mit dem Geld, da ihm das dmanzamt abnimmt. geschieht. Die Haus- laltspläne seien zu kompliziert und zu sehr eu Verwaltungszwecke hin orientiert, als aa der Nichtfachmann mit ihnen fertig derden könne. Das müsse anders werden, enn wir nicht sehr schnell wieder in den der verschlafenen Demokratie der Wei⸗ mrer Verfassung hineinkommen wollen“ an wenn der alte Grundsatz„Die beste lech erhalten werden soll, so bedinge das, der Steuerzahler wisse, was mit den ergeldern geschehe. ollte. deuerreform ist die Ausgabenreform“ auf- „ eine! Des Institut für Steuerrecht hat an Hand Dschun⸗ en den rauf im eit füt dischen 8 Kand- toliedet len Ab- angigen le, Sl mlehnen menge hte det Henn n 40 fem Lsland es beſ⸗ 1 Halte. s chöpf⸗ oo a af 1 dureh eetbal metterl. „ Vase wieder behielt 2 weiten Verba enspites ur Ge, ie die, . 0 Hadame, s df. der ff llschaft enutele t neuß e Kl M ęWòWIEILIANM GUN eu Ein Zirkusroman Ein gewerkschaftliches Wohnbauprogramm 150 000 Wohnungen sollen wiederhergestellt, 300 000 Standard- Wohnungen errichtet werden Das wirtschafts-wissenschaftliche Institut der Gewerkschaften veröffentlicht in seinem letzten Mitteilungsblatt ein Wohnbaupro- Sramm, das seinerzeit bei den Besprechun- gen zwischen Dr. h. c. Böckler und Mr. Col- Uisson dem amerikanischen Vertreter als Vor- schlag unterbreitet worden war. Mr. Collisson habe sich bei den damaligen Besprechungen bereit erklärt, zum Bau von Arbeiterwoh- nungen ERP- Gelder freizugeben. Das Woh- nungsbauprogramm der Gewerkschaften gliedert sich in eine Sofortaktion zur Wie- derherstellung teilbeschädigter Häuser und einen zweiten Plan zur Errichtung 500 000 Standard-Arbeiter wohnungen. Danach 8011 mit der Wiederherstellung beschädigter Häuser noch in dieser Bausalson begonnen werden, um weiteren Verfall und die damit verbundene Wertminderung weitgehend zu verhindern. Es wird dabei davon ausgegangen, daß die Wiederherstellungsarbeiten verhältnis- mäßig viel Arbeitskräfte in Anspruch neh- men und infolgedessen zur Behebung der augenblicklichen Arbeitslosigkeit besonders geeignet sind. Ferner könne man, wenn man die Instandsetzungsarbeiten an den Anfang des Wohnbauprogramms setze, genügend Zeit gewinnen, um eine großzügige Neubauaktion vorauszuplanen und die notwendigen in- dustriellen Vorbereitungen zu treffen. Das Gewerkschaftsinstitut schlägt vor, in der laufenden Bausaison die Wiederherstellung von 150 000 Wohnungen mit je zwei Wohn- räumen mit Küche in Angriff zu nehmen, im Gegensatz zu der von der Wirtschaftsver- Waltung angesetzten Gesamtzahl von 200 000 Wohneinheiten in den nächsten drei Jahren. Es wird errechnet, daß zur Durchführung dieses Planes etwa 225 000 Fach- und Hilfs- arbeiter notwendig sind, womit die Arbeits- losigkeit in der Bauwirtschaft Praktisch be- seitigt wäre. Um sicher zu stellen, daß der Wohn- raum zu möglichst niedrigen Kosten erstellt werden kann, schlägt das wirtschaftlich-wis⸗ senschaftliche Institut die Schaffung einer Organisation vor, die die Vergebung der finanziellen Mittel von der Einhaltung ge- Wisser technischer, wirtschaftlicher und finanzieller Bedingungen abhängig macht. Diese Organisation soll von den Verwal- tungsspitzen, den Gewerkschaften und den beteiligten Wirtschaftskreisen geleitet wer- den. Zu ihren Aufgaben soll der Großein- kauf von Baumaterialien zu ermäßigten Preisen, deren Verteilung unter Ausschal- tung von Zwischengewinnen sein, sowie die Kopplung von Einzelobjekten zu Großauf- gaben, um den Wiederaufbau ganzer Wohn- Jeder Steuerzahler soll es wissen des Haushaltsplanes des Landes Nordrhein- Westfalen für die Zeit vom 21. Juni 1948 bis 31. März 1949 errechnet, wie das Steuer- aufkommen verwendet wurde, und nennt dies einen ersten taktischen Schritt zur He- bung des Interesses. Aus den Zahlen geht hervor, daß von je 100 DM bisheriger bizo- naler und Landessteuern 19,15 DM an Ge- meinden und Gemeindeverbände überwie- sen werden, 18,49 DM auf Besatzungskosten entfallen, 12,39 DM sozialen Ausgaben die- nen, während für die Versorgung der Krigsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen, Ostbeamten und sonstigen Ruhestands- beamten 12,33 DM aufgewendet werden müssen. Für Wiederaufbauzwecke, Woh- nungs- und Siedlungswesen werdn 7,26 DM, für Kulturaufgaben, Schulen, Sport, Museen, religiöse Angelegenheiten 7,68 DM ver- braucht. Die Arbeitsver waltung benötigt 7,48 DM, die Wirtschaftsver waltung 2,51 DM. die Rechtspflege 2,07 DMͤ, die innere ver- waltung einschließlich Polizei, Feuerschutz, Statistisches Landesamt und Vermessungs- Wesen 3,04 DM, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2,84 DM, die Finanzverwal- tung 1,94 DM. Verkehr 2,47 DM. Der Lan- desrechnungsprüfungshof kostet je 100 DM Steueraufkommen 0,03 DM, der Landtag 0,13 DM und die Landeskanzlei 0,19 DM. 40. Fortsetzung ber dem Wohnwagen James Gordons eint er stehen. Lutta sitzt auf der Ve- andes und strickt flink und hingegeben 15 braunroten Pullover für den nahen aubst. Sie blickt flüchtig auf:„Nanu, 0 by, du hast dich ja 80 fein gemacht! o willst du hin, wo kommst du her?“ 97 5 komme vom Mittagessen!“ brummt . lehnt sich faul gegen die Veranda. 5 u meine Frau nicht gesehen?“ fragt dann unvermittelt und zornig. dle läßt ihre Arbeit in den Schoß sinken. 85 Robbyle“ sagt sie ruhig und groß- 73»Ich habe sie den ganzen Tag noch t zu Gesicht bekommen. Ist etwas stliches geschehen?“ ik dee, seschehen ist natürlich nichtsle 5 er.„Sie ist abgehauen, wie jeh heute uch n Probiert habe. Als sie bis Mittag b zurück war, bin ich allein essen ge- Saher Sie kennt das Restaurant, aber e en habe ich sie dort auch noch nicht. d weiß, wo sie wieder rumstolziert.— Mmiieere mich nur. Ich wollte jetzt 1 105 mit ihr ausgehen, in den Zoo, weißt sehe mir ja jeden 200 an, aber ist besonders interessant, er ist Wegen seiner Kreuzungen: Löwen Tigern, bisbären mit Braunbären, ler berühmt mlt eineſt Mil? 15 Iller ti 0 b dücn 5 mit Hündinnen— sowas muß man och ansehen, nicht wahr? Aber nun stehe ich da wie bestellt und nicht abge- holt, dabei ist heute Abbau, wer weiß, wann ich mal wieder in diese Stadt komme!“ „Geh doch allein, Robby!“ sagt sie ener- gisch.„Geh allein und geh gleich. Du hast doch sowieso nur ein paar knappe Stunden Freizeit heute, und wie ich May kenne, wird ihr nicht gerade das Herz brechen, wenn sie den Zoo nicht zu sehen kriegt!“ „Die freut sich, wenn sie sich darum drücken kann!“ gibt er trocken zu.„Aber ich habe verdammt wenig Lust, immer allein wie ein Waisenknabe durch die Ge- gend zu stolpern.— Ist dein James denn auch nicht da?“ fragt er dann mit einem raschen Blick in das Wageninnere. Sie schüttelt den Kopf, eine schnelle Röte weht über ihr schönes, ruhiges Ge- sicht:„Nein, er ist schon sehr früh fort heute. Er hat irgendwelche Geschäfte, ich weiß nicht welche, er sagte so.“ „Weißt du was. Lutta?“ sagt Robby, miteins sehr angeregt und lebhaft, stellt einen Fuß auf die Treppe, beugt sich vor und stützt sich mit den Ellenbogen auf das Knie.„Weißt du was? Zieh dich an und komm mit. Du hockst doch auch nur im- mer im Zirkus herum, dein Mann küm- mert sich ebensowenig um dich wie May um mich, und der Zoo interessiert dich doch, was? neben ihr her und schielt sie von Zeit zu blocks oder Häuserzeilen in einem Zuge zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen klei- nere Einzelunternehmen sich zu Arbeitsge- meinschaften zusammenschliegen. Die Ge- werkschaften sind der Ansicht, daß in dem laufenden Baujahr aus Etatmitteln, öffent- lichen Kassen und den Gegenwertfonds zwei Milliarden D-Mark für den Wohnungsbau bereitgestellt werden können. Im Gegensatz zu den Berechnungen der Verwaltung für Wirtschaft, die für jede Wohneinheit 12 000 D-Mark veranschlagte, setzt das Institut wegen des inzwischen er- folgten Rückgangs der Baukosten nur noch 10 000 DM für Wiederherstellung und 9000 DM für Neubau von Wohnungen in Rech- mung. Es gelangt infolgedessen für die Wiederherstellung von 150 000 und den Neu- bau von 50 000 Wohnungen zu einem Finanz- bedarf von insgesamt 1,95 Milliarden DM für das laufende Baujahr. In diesem Zu- sammenhang ist es interessant, daß nach an- deren Ermittlungen die Baupreise im Ruhr- gebiet von 70—75 DM je chm umbauter Raum im Januar auf 45—50 PM. ebm im Juli gefallen sind. In Fachkreisen wird das darauf zurückgeführt, daß die Arbeitskosten wegen der inzwischen angestiegenen Arbeits- leistung einen geringeren Anteil an die Ge- samtkosten nehmen als bisher. Außerdem hätten die Materialpreise zum Teil fühlbar nachgelassen. Man rechnet insbesondere bei Holz mit einem Rückgang von durchschnitt- lich 20 Prozent. Bei dem zweiten Plan des wirtschaftlich wissenschaftlichen Institutes, der den Bau von 500 000 Standard- Wohnungen vorsieht, wird mit einem Geldbedarf von rund 3,5 Millarden DM gerechnet. Die Häifte davon soll in der Bausaison 1950/51 aufgebracut werden. Das Institut ist der Auffassung, daß die gewaltigen Anforderungen an Wohn- raum nur dann befriedigt werden können, Wenn an die Stelle der bisherigen hand- Werklichen Fertigung ein billiges und irn grogen organisiertes industrielles Bauen tritt. Aus diesem Grund soll eine kleine Anzah. von Bautypen entwickelt werden. Die Pro- duktion der notwendigen Materialien soll dadurch gesichert werden, daß man in den Baustoffindustrien die erforderlichen In- vestitionen durchführt und die notwen- dige Kohle zur Verfügung stellt. Weiterhin ist daran gedacht, an Stelle von Ziegelmau- erwerk Schaumbetonsteine oder platten zu verwenden. Bei einer derartige. Rationali- sierung des Bauwesens werde man emen großen Bedarf an ungelernten Arbeitskräf- ten haben, der die Möglichkeit biete, zal. l- reiche Flüchtlinge, die nicht mehr in ihren alten Berufen tätig sein können, in der Bauindustrie zu beschäftigen. Gn. Arbeiter- Wohnungen vordringlich Nach einer Verlautbarung der Industrie- und Handelskammer Ludwigsburg haben sich die württembergisch- badischen Indu- strie- und Handelskammern in Verbindung mit anderen Kammern zur Aufstellung eines Bauprogramms für Werkswohnungen ent- schlossen, um ihrerseits an der Beseitigung der Wohnungsnot mitzuarbeiten. In diesem Zusammenhang wird auf ein Memorandum des Zweizonen-Kontrollamtes hingewiesen, in dem es heißt. daß die Erreichung der Produktionszahl im Rahmen des Marshall plans sehr erschwert werde. wenn nicht noch 1949/50 Schritte unternommen würden, um in der Nähe von Fabriken und Gruben neue Wohnräume zu schaffen. Wie erklärt Wird, hat dieses Memorandum bereits zur Folge, daß dem Bau von Arbeiter-Wohnun- gen nach volks wirtschaftlichen Notwendig keiten mehr Interesse entgegengebracht wird als dem bisherigen Wohnungsbauprogramm. Die Not der heimatlosen Vor dem Stuttgarter Schwurgericht hat- ten sich vor kurzem die Zwanzigiährige Eleonore H. wegen versuchter Kindestötung und ihre zwanzigjährige Freundin, Else K., wegen Beihilfe und Begünstigung zu ver- antworten. In der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1949 trieben sich die beiden in der Ge- gend des Stuttgarter Hauptbahnhofs und den benachbarten Anlagen herum. In der Nacht gebar Eleonore im Stuttgarter Haupt- bahnhof ein Kind. In ihrer Bestürzung, so gab die Angeklagte an, habe sie nicht recht gewußt, was sie hätte tun sollen. Sie habe das Kind dann liegen lassen und sei davon- gelaufen. Mit ihrer Freundin habe sie spä- ter einen Plan besprochen, wie sie am besten in die Schweiz entkommen könnten. Nach dem ärztlichen Sachverständigengut⸗ achten ist Eleonore als schwach begabt, energielos und infantil zu bezeichnen, so daß ihr verminderter Zurechnungsfähigkeit zuzubilligen sei. Der Staatsanwalt bean- tragte unter Berücksichtigung mildernder Umstände wegen Tötungsversuch ein Jahr Gefängnis. Das Gericht verurteilte Eleo- nore zu sechs Monaten und die Mitange- klagte wegen Begünstigung zu vierzehn Ta- gen Gefängnis.(dena) Hilfe statt moralischer Entrüstung Ueber die hei umlungernde heimatiose Jugend, eines der symptomatischen Nach- kriegsprobleme, ist viel geschrieben und debattiert worden. Man hat auch schon einiges getan. In Baiersbronn ist 2. B. durch den Internationalen Bund für Kultur- und Sozialarbeit mit jugendlichen Flüchtlingen und Grenzgängern ein freiwilliger Hilfs- dienst für Wiederaufforstungsarbeiten ein- gerichtet worden, wo 32 Jugendliche Arbeit, Brot und Unterkunft finden und später Zu- zug und eine Berufsausbildung erhalten sol- len. In Vaihingen/Enz wurde durch das christliche Wohlfahrtswerk in Verbindung mit dem CVJM ein Jugenddorf gegründet, das für zweihundert Insassen ausgebaut werden soll, die hier ihren ständigen Wohn- Ihre großen Augen sehen ihn freudig an:„Ganz gewiß wäre das eine Idee, Robby! Aber es geht doch nicht. wir kön- nen das nicht tun!“ „Wieso? Warum nicht?“ „Stehst du unter Kuratel?“ „Ach wol“ sie lächelt wegwerfend.„Ja- mes wird das ganz gleichgültig sein, er interessiert sich kaum dafür. wie ich meine freie Zeit verbringe. Nein. Robby, aber wenn man uns jetzt zusammen weggehen sieht, dann nehmen uns die Weiber zwi- schen die Zähne und rühren uns eine Klatschgeschichte zusammen. an der wir Jahre dran zu löffeln haben werden!“ „Laß sie doch klatschen!“ sagt Robby böse.„Die Klatschen immer. Die Klat- schen das Blaue vom Himmel herunter und klatschen es wieder rauf. Darum muß man sich nicht kümmern!“ „Doch!“ sagt Lutta.„Man muß sich darum kümmern. Klatsch ist das Gräß- lichste in der Welt, man ist ihm votl⸗ kommen wehrlos ausgeliefert. Wie du dich auch benimmst, ist der Klatsch erst im Gang, immer findet er durch dein Beneh- men neue Nahrung. Und je unschuldiger, je anständiger man ist, desto hilfloser ist man. Ich bin nicht bange, Robby, aber Weiberklatsch— das ist das nackte Grauen für mich!“ „Dann gehe ich eben vorauf und wir treffen uns irgendwo draußen!“ schlägt er vor. 8 „Und wenn wir dann gesehen werden, kriegen wir's aber knüppeldick, nicht wahr? Nein, Robby, das wäre nur noch schlimmer Dann gehe ich lieber gleich so mit dir!“ Entschlossen steht sie auf:„Setz dich hin, Robby, ich bin in zehn Minuten angezogen“ Eine Viertelstunde später gehen sie nebeneinander durch die Straßen dem zvo0o- logischen Garten zu. Stolz geht Robby brummt er. sitz haben und in verschiedenen Berufen ausgebildet werden können. Was aber geschieht für die weiblichen Vagabunden, die die Autostraßen, die An- lagen, die Hauptbahnböfe der großen Städte bevölkern und eine nicht minder große Sorge für den Staat bedeuten? Bis jetzt ist es in Württemberg-Baden noch nicht gelun- Sen, trotz aller nicht zu unterschätzenden Bemühungen, besonders der Kirchen, hei- mat- und mittellosen jungen Mädchen ein ständiges Heim mit einer Eleichzeitigen Exi- stenzmöglichkeit zu schaffen, wie es das Ju- Senddorf in Vaihingen/Enz für junge Män- ner ist. Der Anteil der bei deutschen und amerikanischen Polizeirazzien aufgegriffe- nen geschlechtskranken Frauen schwankt zwischen 15 und 30 Prozent. Von 64 Frauen, die zur Zeit in der Moltke- Kaserne, der Kli- nik für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Stuttgart stationiert sind, haben 24 kein Heim und keine Aufenthaltspapiere. Sie werden entlassen, wissen nicht, wohin und bei einer der nächsten Razzien sind sie Wieder dabei. Fünfzehnmal ist während des vergangenen Jahres ein Mädchen ein- geliefert worden, berichtet ein Arzt in der Moltke- Kaserne. Eine vorläufige teilweise Lösung ist das Mathilden-Haus der katho- lischen und— ab 1. September 1949— der Margaretenhort der evangelischen Kirche, Wo die entlassenen Mädchen entweder Ar- beit vermittelt bekommen oder, falls dies möglich ist, an ihre Angehörigen zurück- Seschickt werden. Das Mathildenhaus kann nicht mehr als 28 Frauen, der Margalctenhort nach sei- ner Wiederherstellung im September etwa 50 aufnehmen. Eine weitere vorübergehende Lösung sind die Mädchenheime in Fer- brechtingen, in Erlach(hier können sick die Mädchen in der Landwirtschaft betätigen und bis zu einem Vierteljahr bleiben) oder auch in Ludwigsburg, wo Unterkunft und Verpflegung dank der selbstlosen Arbait der Jugenddiensthelfer 75 DM im Monat kosten, eine Ausgabe, die aber für manches, ganz f auf sich gestellte Mädchen schon zu Rocli ist. Der Evangelische Jugendhilfsdienst be- Zeit begeistert von der Seite an. Ach, Vutta ist doch der feinste Kerl Wenn er mal mit May über die Straßen geht, dann bleiben die Leute stehen oder gaffen ihnen so unverschämt nach, daß man sie ohrfeigen möchte, May ist Zu schön, May ist zu elegant. Und nach zehn Minuten trippelt sie und stöhnt sie:„Ach, ja, es ist schon ein Kreuz mit May, aber es ist eine Lust, es ist eine Wonne, mit vutta zu gehen.— Sie hat den Chic, den alle Zirkus- frauen haben, der sie von der bürgerlichen Eleganz ebenso abhebt und scheidet von dem Kriegsschmuck der Halbweltsquaws. Trotzdem ist sie wohltuend einfach Ange- zogen. Aber die diskrete sportliche Note, die sie in ihrer Kleidung bevorzugt: der schwere, glatt anliegende Homespunrock, die Polobluse, die braune Wildlederkappe und die braunen Stulpenhandschuhe, die Schuhe mit den niedrigen Absätzen, in denen ihr Schritt lang und elastisch schwingt, diese Art Kleidung, die aus 80 manchem netten Sportmädel einen unhand- lichen Trampel macht, ihr gibt diese Auf- machung aparten Reiz. Und wie fein Schritt sie mit ihm hält, und, gottseidank, ge- schminkte Lippen hat sie auch nicht! Er ist längst mit seinem Schicksal aus- gesöhnt, ist vergnügt und glücklich,. hat May und seinen Aerger schon restlos ver- gessen. Er ist fidel und übermütig, wie er immer ist, wenn ihn nichts kränkt und nichts drückt, er darf mit Lutta ausgehen, ganz allein darf er mit Lutta ausgehen. was zählt da May, er macht lustige Späße und freche Witze, bis auch Vutta lacht— und lachend treiben sie dann durch das Porta. des Tiergartens. Dort aber, in dem schönen und weiten Reich der Tiere, geht die Liebe und die stille Besessenheit ihrer Herzen mit hnen durch, das Glück der unausschöpcberen Schau verschließt ihre Lippen. Still gehen Schweizer helfen deutschen Siedlern Mit neuen Maschinen und neuen Methoden Es kommt selten vor, daß ein auslän- discher Generalkonsul Ehrengast beim Richtfest einer deutschen Flüchtlingssied- lung ist. Aber der schweizerische General- konsul in Frankfurt wußte, warum er an- wesend war, als die Richtbäume im Vorort Rödelheim auf den ersten Dachfirsten der Siedlung der Siedlungsgenossenschaft Union ragten. Die Christliche Nothilfe in der Schweiz hat der„Union“ Maschinen modern ster Art zur Verfügung gestellt die, auch von Laienhand bedient, aus Trümmersplit, Kies und Zement Hohlblocksteine, Kranz steine und Kellersteine fertigen und damit der Selbsthilfe ein weites Feld öffnen; ein So weites, daß diese Genossenschaft fast ein Drittel der Baukosten durch tätige Mit- arbeit der Siedler decken kann. Auf 90 000 D-Mark konnte die Leistung der 50 000 Ar- beitsstunden geschätzt werden, welche die Siedler nach Feierabend oder im Urlaub geleistet haben. Männer aller Berufe, vom Studienrat bis zum Eisenbahnschaffner, geeint in der Not der Heimatvertriebenen, haben sich hier unter fachmännischer Leitung in harter Arbeit ihr neues Heim errichtet. In achtzig Tagen ist der erste Wohnblock dieser Siedlung von 36 Einfamilienhäusern fertig geworden, und dieser Siedlung sollen weitere folgen. Wenn diese hundert Häuser aber stehen, will nach den Zusagen ihres Sprechers die Christliche Nothilfe in der Schweiz im kommenden Frühjahr ihre Ma- schinen auch in anderen deutschen Groß- städten arbeiten lassen und als Krönung des Werkes zu einer Wohnungshilfe der Welt für deutsche Siedler aufrufen. Die Schweizer Maschinen und die deut- schen Häuser in dem Frankfurter Vorort können einen verheigungsvollen Auftakt bilden zum großen Werk für die Heimatver- triebenen, in dem sich Selbsthilfe und aus- ländische Hilfe verbinden müssen. Jugend 5 faßt sich nicht nur mit Flüchtlingen und Grenzgängern, sondern auch mit der „bodenständigen“ Jugend. 98 Prozent der Sestrandeten Mädchen und Jungen, berich- tet der Leiter des Hilfsdienstes, stammen aus zerrütteten Familien verhältnissen. Auch zu den Stuttgarter Bunkern, wo nach den jüngsten Zählungen immer noch 1718 Menschen, darunter 280 Kinder, hausen, führt die Spur verkommener Jugendlicher. „Wenn der Staat meint, daß die Steuer- einnahmen durch neue Vergnügungslokale, die man anstatt der Wohnungen baut, ein Gewinn seien, so hat er falsch kalkuliert“, meint der Hilfsdienstleiter. Er hat an Hand von Statistiken ausgerechnet, daß die Aus- gaben des Staates für die Behandlung, Be- treuung oder Inhaftierung von Geschlechts- kranken das Doppelte verschlingen, als er an Nachtlokalen„einnehmen“ kann. Eine vorbeugende Einrichtung des Ju- gend- Hilfsdienstes ist die„Mitternachts⸗ mission“, die(für Frauen) einer Diakonissin übertragen wurde. Schwester Lene wandert allnächtlich durch die Straßen und Anla- gen Stuttgarts. Sie verharrt nicht in morali⸗ scher Entrüstung, sondern hilft dort, wo es noch möglich ist. Sie nimmt Mädchen ohne Uebernachtungsmöglichkeit mit sich nach Hause, Wenn, Was häufig geschieht, die wenigen Schlafstellen der beiden Bahnhofsmissionen schon besetzt sind. Am nächten Morgen pflegt sie dann das Mad chen zum Arbeitsamt zu schicken, nich ohne sich vorher vorsorglich mit allen zuständigen Behörden in Verbindung gesetzt 2d Haben, damit ihr Schützling nicht gleich entmuti⸗ gende„Abfuhren“ erlebt. Unauffällig und okt der Oeffentlichkeit unbekannt wird hier wahrscheinlieh wirksamer an der Lin- derung des Nachkriegselends gearbeitet, als es bis jetzt Debatten und Diskussionen vermochten. „Unser intensivstes Bestreben aber ist es“, äußert der Leiter des Evangelischen Jugendhilfsdienstes, Hans Guther,„besonders ür die ganz jungen Mädchen Familien æu finden, in denen ihner menschliche Wärme und Verständnis entgegengebracht werden“ sie nebeneinander her. ven Gehege zu Ge- hege, von Koppel zu Koppel, aus einem Haus der Tiere in das andere. Die Hitze des Tages ist zur drückenden Schwüle geworden. Am Himmel, der sich schon den ganzen Tag über in einem hel- len, fast weißlichen Blau gewölbt, steigt schwer und zottig und düster geballt eine verderbensschwangere Wolke auf, Ein Ge witter naht, ein Gewitter kommt. Noch aber rührt sich kein Wind. Lastend und unheimlich lagert die Schwüle über dem Park. Die Rosen duften stark und verzeh- rend. Das Gras liegt stumpf und wie ge⸗ duckt.— Die Robben jaulen kläglich und schie- Ben in ihrem Bassin hin und her. Die brau- nen Bären, auf deren Nasen hell der Schweiß perlt, drücken sich gegen die Git- ter ihres Zwingers und saugen laut schmat- zend an ihren Pfoten. Still wie Statuen hocken die großen, fremden Raubvögel in der riesigen Voliere. Die Pinguine stehen steif am Teichrand, stoßen ab und zu Mit zurückgelegtem Kopf den Schnabel in die Luft und trompeten ängstlich. Die Elefan⸗ 5 ten stehen mit hängendem Rüssel und blin- zelnden Augen, unbeweglich wie grauer Stein. Das gewaltige Flußpferd wirft sich in das aufbrausende Wasser, aber das ist in dem kleinen Bassin warm geworden und abgestanden im Laufe des Tages, ärgerlich schnauft der bläulich- rosafarbene Koloß. Die Eisbären liegen in ihrem Käfig auf dem Rücken, strecken wie Tote alle Viere von sich. Das Rotwild hetzt schreckend in langen Sprüngen über die weite Wiese, nebenan im Gatter steht, wie aus Erz ge- Sossen, gewaltiges Monument einer hinge- metzelten Rasse, ein Indianer-Büffel und nelgt den schweren Schiel, von zottiger Wolle dunkel umflockt, mit ergebener Ge- bärde. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 11. August 1949/ Nr. 159 Engländer wollen nuch Mannheim Unter der Ueberschrift„Ein Engländer Wirbt für Mannheim“ berichteten wir kürz- lich, daß Mr. Lindsay, der vor kurzem in mehreren deutschen Städten Vorträge über europäische Fragen hielt, in einer Londoner Zeitung eine Notiz über Mannheim ver- ökkentlicht habe, worin er sich erbot, Be- suche von Engländern in Mannheim zu ver- mitteln. Bei seinem Aufenthalt in Mannheim konnte Mr. Lindsay von der Europa-Union eine Liste von Mannheimern mitgegeben werden, die gewillt sind, Engländer bei sich Aukzunehmen, um später auch von diesen wieder nach England eingeladen zu werden. Nun teilt Mr. Lindsay der Europa-Union mit, daß noch viel mehr Engländer Mann- heim besuchen wollen und er nun noch um weitere Adressen von Mannheimern bitte, die gewillt seien, Besucher von der briti- schen Insel in unserer Stadt aufzunehmen. Die Europa-Union bittet daher, Familien oder Einzelpersonen, die Gäste aufzunehmen in der Lage sind, ihre Anschrift dem Kreis- verband Mannheim der Europa-Union, Mannheim, Waldhofstraße 8. mitzuteilen, damit ein noch regerer Austausch zwischen den beiden Völkern in die Wege geleitet werden kann. Anträge vorläufig zwecklos Die Stadtverwaltung, Amt für Sofort- hilfe, teilt mit: Das Soforthilfe-Gesetz ist nunmehr ge- nehmigt. Mit dem Eintreffen der Vollzugs- vorschriften und der amtlichen Antrags- vordrucke ist demnächst zu rechnen. Nach ihrem Eingang werden wir die wichtigsten Bestimmungen im Amtsblatt und in den Tageszeitungen sofort bekanntgeben. Bis dahin ist es zwecklos, Anträge oder An- fragen an uns zu richten. Wahlkalender SPD Donnerstag, 11. August, Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Professor Carlo Schmid spricht. CDU Donnerstag, 11. August,„Prinz Max“, Feudenheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Willi Simon(Junge Union) sprechen. Freitag, 12. August,„Zum Engel“, Nek- karau, 19.30 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Regierungsdirektor August Kuhn sprechen. Samstag, 13. August,„Feldschlößchen“, Neckarstadt-Ost, 20 Uhr: Bundestagskandi- dat Hans Zwingmann und Vorstandsmit- glied der CDU, S. Bergmann, sprechen. KPD Donnerstag, 11. August, Lokal„Pfingst- berg“, Pfingstberg, 20 Uhr: Bundestagskan- didat Willy Grimm spricht. 5 Freitag, 12. August, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Willy Grimm und Vorstandsmitglied der SED, Georg Schöpflin, sprechen. DVP Donnerstag, 11. August, Gesellschafts- haus Gartenstadt, Waldhof- Gartenstadt, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margu- lies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Freitag, 12. August, Gaststätte„Neuost- heim“, Neuostheim, 20 Uhr: Bundestagskan- didat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Samstag, 13. August,„Schützenhof“, Sandhofen, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Notgemeinschaft der Kriegs- und Währungsgeschädigten Freitag, 12. August, Gaststätte„Siechen“, Mannheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Heinrich Gräbner spricht. Wohin gehen wir? Freitag, 12. August: Alster-Lichtspiele: „Liebesbriefe“; Capitol:„Rom in Flammen“; Palast:„Der Würger“. K Nur mäßig warm Vorhersage bis Freitag früh: Bei schwachen bis mäßigen westlichen Winden tagsüber zeitweise stark bewölkt, aber im wesentlichen trocken. Nachts aufklärend. Höchst- temperatur 22 bis 24, Tiefstwerte 10 bis 13 Grad. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 10. August: Maxau 326(, Mannheim 134( 2), Worms 87(0), Caub 89(4. h. Hinter den Kulissen des Gesetzes: Im Schweinestall des eigenen Huuses: eine fünfköpfige Fumilie Vater, Mutter und drei kleine Kinder schlafen in einem Bett Dies ist die Geschichte einer Familie, die bezeichnend ist für die zum Himmel schreiende Wohnraumnot unserer Zeit, nicht weniger aber auch symptomatisch für die unvorstellbaren Schwierigkeiten, denen sich die Wohnraumlenkungsbehörden tagtäglich gegenübergestellt sehen. Unweit der Waldschule in der Garten- stadt, wo im Augenblick zeitgemäße Schul- raumkultur propagiert wird, wohnt— nein haust eine Familie mit drei kleinen Kindern im Alter von zwei, vier und fünf Jahren im Schweinestall eines Siedlungs- hauses, das ihnen selbst gehört. Der Raum bietet gerade Platz für ein gewöhnliches Bett, in dem sie zu fünft. schlafen ist zuviel gesagt. Der Vater, ein Heizer, der mitunter zwölf Stunden am Tag sich im Schweiße seines Angesichts sein Brot ver- dient, ist gezwungen, nachts mit seiner Frau im Garten zu„lustwandeln“, damit wenigstens die Kinder für ein paar Stun- den die Augen zudrücken können. Der Ein- gang zu dieser menschenunwürdigen Be- hausung ist mit Sacktuch gegen die neu- gierig-mitleidslose Umwelt abgeschirmt. Dahinter summen die Fliegen, viele Flie- gen. Als der Mann zur Wehrmacht eingezo- gen wurde und seine Frau nach dem Elsaß geflüchtet war, hatten sie vorher ihr Häus- chen an eine andere Familie vermietet. Bis Kriegsende sollte nach ihren Angaben der Mietvertrag laufen. Dann kehrte Sch., der Hausbesitzer, nach dem Waffenstill- stand zurück. Er ließ sich scheiden und heiratete seine jetzige zweite Frau. Mit ihr und den Kindern zusammen fand er vorerst im Zimmer seines Bruders Unter- kunft. Im Mai dieses Jahres mußten sie dieses Quartier aufgeben. Sie zogen in den Schweinestall. Inzwischen hatte Sch. Räumungsklage gegen die in seinem Haus untergebrach- te Familie B. beantragt. Das Räumungs- urteil wurde vorübergehend ausgesetzt durch einen Räumungsaufschub, um den die Familie B. ersuchte. Seitdem„läuft“ die Sache „Ich weiß mir nicht mehr zu helfen!“, sagt die Frau.„Von einer Behörde werde ich zur anderen geschickt, und keine Stelle hat bis jetzt auch nur einen Finger ge- krümmt in dieser Sache. Wenn die Kinder nicht wären.“ „DVP als Miitlerin zwischen 8D und CDU“ Margarete Hütter und Dr. Haußmann zur Bundeswahl Auf einer Kundgebung der Demcokrati- schen Volkspartei in der Freien Demokra- tischen Partei sprachen gestern abend in der Turnhalle des TV 1846 die Frauenkandidatin für den Bundestag, Margarete Hütter und der Landesvorsitzende der DVP, Dr. Wolf- galig Haußmann. Die auf der DVP-Landesliste an sechster Stelle rangierende Bundestagskandidatin stellte sich als Hausfrau, Mutter, Angestellte und als Frau eines Vermißten und als Flüchtling vor. Sie sprach über„migver⸗ standene Demokratie“ und definierte den Begriff Demokratie nicht nur als eine Staats-, sondern auch Lebensform. Daß man demo- Kkratische Freiheit oft mit Anarchie gleichzu- setzen geneigt ist, belegte die Sprecherin an auf die Rede- und Pressefreiheit bezugneh- menden Fällen. Es werde soviel geschimpft, wie zum Beispiel über den Bau von Kino- palästen und luxuriösen Restaurants. Der Staat könne dazu aber solange keine oppo- sitionelle Stellung einnehmen, als das Volk diese Luxusstätten eifrig besuche. So müßten Volk und Regierung in ihrem Streben um Freiheit Seite an Seite gehen. Frau Hütter kam dann auf die Position und Einstellung der DVP zu sprechen, wo- bei sie größte Betonung auf die„fruchtbare Vermittlerrolle“ der DVP zwischen CDU und SPD legte. Sie plädierte für das Wahl- gesetz und nannte das Beamtengesetz einen Fortschritt in der Demokratisierung des deutschen Volkes“. Der DVP sagte sie eine „große Zukunft“ voraus; auch hier gelte die Devise, daß eine langsame Entwicklung der beste Garant für Dauerhaftigkeit sei. Die Frucht der gegenseitigen Duldsamkeit aber sei der Friede. Dr. Haußmann wandte sich in seinen Ausführungen über„Die Bedeutung des 14. August“ gegen die Formen des Wahl- kampfes, wie er von der SPD und CDU geführt werde. Die DVP trete in aller- erster Linie für die Freiheit ein und sei weder wirtschaftlich, noch politisch oder kulturell an bestimmte Dogmen gebunden. Die von der SpD heute noch angewandten „Verstaubten“ Schlagworte harmonierten nicht mehr mit der modernen deutschen Wirklichkeit. Wo seien denn heute die Klassen unterschiede? Habe das Bürgertum nicht aufgehört, eine Klasse zu sein? Auch die DVP sei für Sozialismus, aber nicht für Klassenkampf. l Die Frankfurter Wirtschaftspolitik brauche man nicht in allen Punkten gutzu- heißen, aber es sei ihr Verdienst, daß das unter alliierter Regie unternommene Wäh- rungsexperiment im Ergebnis bis heute po- sitiver ausgefallen sei, als alle Sachverstän- digen erwarteten. Das Wort von der Sozia- lisierung sei eine recht untaugliche Lo- sung; dafür biete Englands Labour-Regie- rung das beste Beispiel. Was solle man von einer Solidarität des Proletariats halten, wenn dieses Regime heute noch ernsthaft die Demontage von Friedensbetrieben be- treibe? 5 —— Das Erste Heidelberger Beit-, Spring- und Fuhrturnier Der Heidelberger Reiterverein hat sich die Aufgabe gestellt, das deutsche Pferd, das mit Hannoveranern, Trakehnern und Oldenburgern vor dem Kriege zu Deutschlands besten Exportwaren gehörte, wieder mehr in den Blickpunkt der Oeffentlichkeit zu rücken. Er Veranstaltet am 20. und 21. August das Erste Heidelberger Reit-, Spring- und Fahrturnier. Die Zahl der bereits erfolg- ten Nennungen ist mit 450 Pferden, von denen 120 Turnierpferde und 50 Pferde ländlicher Rei- lervereine angenommen wurden, überraschend Hoch. Pferde aus erstklassigen Ställen und be- kannte Reiter wie Col. Henry, Sieger der Olympiade 1948 und Reitmeister Karl Dietz, Fulda, Sieger der Olympiade 1936, werden am Start sein. Turnierpferde sind gemeldet aus den Ställen des Grafen von Schulen bur g, Frankfurt, Wagner, Offenbach, Rat- ta y-Rettershof, Ludwigsburg(mit quex, dem Sieger im Jagdspringen Wiesbaden Klasse m), Lorenz, Fürstenfeldbruck, des Reit- und Fahrvereins Göppingen mit vereins eigenen Pferden. Eine Reiterstaffel der Mann- eimer Schutzpolizei wird mit 16 Pferden an den Vorführungen und Springen teilnehmen. Auch zwel amerikanische Mannschaften, darunter die Constablery von Stuttgart-Valhin- gen, werden mit 11 Pferden vertreten sein, die zur Zeit als die besten in Deutschland gelten (Fast ausnahmslos Trakehner.) Als Rennstrecke wurde der landschaftlich schöne Schlittschuh Platz auf dem rechten Ufer des Neckars Neuen- heimer Seite) gewählt, der eine Breite von 44 in und eine Länge von 140 m hat. Tribünen mit 4000 Sitzplätzen werden errichtet und etwa D Stehplätze stehen zur Verfügung. Die Prüfungen sind in eine Kategorie A und eine Kategorie B unterteilt. Die Wertungen der Springen, die sich in Klasse A(Anfänger), L.(Leichte Klasse) und M(Mittlere Klasse) aufteilen, erfolgt nach Fehlern und Zeit, ohne Rücksicht auf den Stil. Als Schiedsrichter fun- gieren Freiherr von Waltenfels, Herr Jobst(Heidelberger Reiterverein), Turnier- reiter Matterstock, Karlsruhe,. Die Lei- tung übernimmt der bekannte Sprecher von Turnier veranstaltungen Kurt Beisbarth. Für die Beurteilung der Gespanne und Lei- stungen der ländlichen Reitervereine(ein Teil im Rahmen des Turniers, für den besonders die ländliche Bevölkerung der Umgebung Hei- delbergs Interesse zeigt) sind Herr Schi- lings und Landwirtschaftsminister Röhrig zuständig. Schöne Geschenke und Geldsendungen sind von seiten der Bevölkerung als Preise gestiftet worden, und gerade Mannheim hat hier denk- bar großes Verständnis gezeigt, und 80 Prozent der eingegangenen Preise geliefert. Darüber hinaus übernimmt die Mannheimer Polizei am Freitag, 18. August, einen Werberitt durch die Stadt. Wie wir soeben erfahren, wird auch die amerikanische Olympia-Mannschaft von 1948 an dem Turnier teilnehmen. i-tu. Spaltung im Waldhofhandball- lager vollzogen Vermeidbare Differenzen zwischen einigen Mitgliedern der ersten Handballelf des SV und dem Vorstand führten zum Austritt von — Nicht nur die CDU allein habe das Recht, die Grundsätze der christlich-abend- ländischen Kultur auf ihr Panier zu schrei- ben, aber man solle sich doch hüten, Reli- gion und Politik zu mischen. Zwischen Bund und Ländern müsse ein gesundes Zleichgewichtiges Verhältnis herrschen. Par- tikularismus entspreche ebenso wenig den Bedürfnissen des Volkes wie die Bekennt- nisschule.„Wir müssen dazu kommen, daß nicht nur die Welt sich mit uns versöhnt, sondern daß wir Deutschen uns selbst endlich miteinander versöhnen. bert. Tippe mit Zahlkarten Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen teilt mit, daß ab sofort zur Uebermittlung von Wettbeträgen besondere „Wett-Zahlkarten“ für Sportwetten zugelas- sen werden. Sie unterscheiden sich von den gewöhn- lichen Zahlkarten durch weiße Papierfarbe, schwarzen Aufdruck, größeres Format und durch die Kennzeichnung„Wett-Zahlkarte“, Die Abschnitte sind verbreitert und auf ihrer Rückseite mit den Wettscheing ttern be- druckt. Die Zahlkarten werden nicht bei den Postanstalten bereitgehalten, sondern ven den Wett- Gesellschaften vertrieben.(dena) Man hatte versprochen, daß die Fa- milie B. nach Fertigstellung neuer Woh- nungen am Kiefernbühl aus quartiert und dort untergebracht werden würde. Die dort neu erstellten Wohnungen sind in der Zwi- schenzeit schon längst verteilt worden— aber keine davon an Familie B. Und Sch. vegetiert mit Frau und Kindern weiter im Schweinestall. Aber auch dieses Ding hat seine zwei Seiten. Den Wohnungsausschuß bzw. das Wohnungsamt kann man nicht ganz von dem Vorwurf freisprechen, daß sie ihr Ver- sprechen nicht eingehalten haben. Es ist ge- wi schwierig, wenige Wohnungen unter viele Wohnungssuchende zu vergeben, umso mehr, wenn es sich dabei— und dies ist heute immer so— um wirklich dringende Fälle handelt. Trotzdem: man kann sich kaum einen dringenderen Fall vorstellen als den der Familie Sch. Aber auch diese hat einen, gewiß nicht moralischen, doch „Wwohnungstechnischen Fehler“ begangen, als sie die in der französischen Zone àus- gebombten, über 70 Jahre alten Eltern des Sch. bei sich aufnahm und in dem ihr vom Wohnungsamt freigemachten Dachstübchen unterbrachte. Das Häuschen hat im Erdgeschoß ein kleines und ein größeres Zimmer, eine Küche und eine Vorküche, im ersten Obergeschoß eine Dachstube. Die Parterreräume hat die Familie B. belegt außer dem kleineren Zim- mer, das von der ältesten Tochter der ersten Frau des Sch. bewohnt wird. Der letzte Vorschlag des Sch. zur gütlichen Auseinan- dersetzung, den er vor etwa vierzehn Tagen dem Wohnungsamt Waldhof einge- reicht haben will, geht dahin, daß sich die Familien Sch. und B. in die Wohnung teilen: Die B's sollten Vorküche und das kleinere Zimmer erhalten, während Sch. und Fa- milie mit der Küche und dem größeren Zimmer vorlieb zu nehmen bereit war. Die Tochter der ersten Frau Sch., die sie aus erster Ehe mitgebracht hatte, war bereit, zu Sch.'s Eltern in die Dachstube zu ziehen. Aber auch darauf hat sich bis jetzt noch nichts geregt.„ etwas über die Es wurde eingangs Schwierigkeiten des Wohnungsamtes ge- sagt. Dazu nur ein Beispiel: vorgestern Waren die neun neu erstellten Wohnungen des Hauses Waldhofstraße 127 unter 237 Antragsteller zu verteilen, und für die 130 Wohnungen des noch nicht einmal fertigge- stellten Ludwig-Frank-Blocks sind bis jetzt schon 2700 Bewerbungen eingegangen. Die Dringlichkeitsgrade auf der Skala der sozia- len Not des heutigen Menschen zeigen in vielen Fällen einen gleich hohen Stand an. Und trotzdem: Es ist schon um der Kinder Willen erfreulich, daß das Wohnungsamt in dieser Sache jetzt ernstlich etwas nehmen will. unter- rob Der Maurer lief Vertruuenswechsel platzen Wenn er allein gelassen wurde, räumte er aus Nicht immer muß eine Gerichtsverhand- lung sich in unendliche Länge ausdehnen, weil alles eben seinen Gang gehen muß. Die gestrige Sitzung des Schöffengerichtes bewies das Gegenteil. Der Angeklagte sehr wahrscheinlich weniger aus Rücksicht auf die, die mit ihm zu tun hatten, als viel- mehr aus reiner praktischer Erfahrung machte seinen Richtern wenig Arbeit, denn Georg Wagner, 36 Jahre alt. von Beruf Maurer, wußte von seinen früheren un- rühmlichen Gastspielen vor den aufmerk- samen Zuschauern eines Gerichtssaales, dag, Wenn es nichts mehr abzuleugnen gibt, ein volles Geständnis immer m zweckmäßigsten ist und besonders die Schöffen beeindruckt. Die waren zwar zunächst unangenehm be- rührt, als der Staatsanwalt die Vorstrafen aufzählte: Glücksspiel, Notzucht, Diebstahl und immer wieder Diebstahl, bis es zum Zuchthaus reichte Jetzt erzählte die Anklageschrift davon, wie Wagner in diesem Frühjahr von Woh- nung zu Wohnung in Käferal zog und Pfäl- zer Wein verkaufte. Aber obwohl er mit durchschnittlich 26 DM täglich noch recht gut verdiente, reichte ihm das Geld offen- sichtlich nicht, und er griff zur„Selbstbe- dienung“ in solchen Häusern, wo er niemand antraf oder wo er gerade einen Moment Allein gelassen wurde. So hängte er in einem Falle den neben der Tür hängenden Schlüssel zur Wohnung ab, öffnet auch den Küchenschrank und entnahm 135 DM dar- über 20 Spielern, darunter neun Mitgliedern der ersten Mannschaft. Nachdem ein er- neuter Versuch der ausgetretenen Handball- spieler mit dem Vorstand eine Aussprache aus. Am gleichen Tag noch griff er in einem anderen Haus in einen aufgehängten Mantel und erleichterte ihn um seinen Geldinhalt. Als er einige Minuten in einer Wohnung allein war— er hatte wieder seinen Wein offenlert und wartete auf Antwort— ließ er eine Armbarduhr mitgehen Anfang März aber hatte er Pech. Gerade hatte er, nachdem er ein Wohnzimmer offen vorgefunden hatte, sich daran gemacht, den Schreibtisch darin zu öffnen, kam der Woh- nungsinhaber und der„Besucher“ flüchtete in ein Kämmerchen, aus dem ihn alsbald die Polizei holte, um ihn in ein anderes Käm- merchen einzuquartieren. Gestern nun durfte er es für kurze Zeit verlassen. um in einer kaum eine halbe Stunde dauernden Ver- handlung Rede und Antwort zu stehen, was er auch bereitwillig tat. Mit dem Dreh, sich als nicht ganz zu- rechnungsfähig bezeichnen und deshalb mil- der verurteilen zu lassen, hatte er aller- dings kein Glück. Das Gutachten des Sach- verständigen war nicht„schwerwiegend“ genug. Immerhin meinte auch der Staats- anwalt, man müsse Wagner mit seinen gei- stigen Mängeln und seiner moralischen Minderwertigkeit mildernde Umstände zu- billigen und verlangte eineinhalb Jahre Ge- fängnis. Das Gericht strich davon noch vier Monate, konnte aber nicht umhin, Georg Als den typischen Gewohnheſtsverbrecher 2u bezeichnen nk Ib sofort Suomeinschrünkungen Auf Anordnung des Wirtschaftsministe. riums treten ab sofort für ganz Württem. berg-Baden Stromeinschränkungen in Kratt Der Rückgang des durch Wasserkraft er. zeugten Stromes infolge der Trockenhelt und der Ausfall von Dampfkraftwerken wegen dringender Ueberholungsarbeiten erfordern die unverzügliche Einschränkun des Stromverbrauchs von Montag bis eln. schließlich Freitag jeder Woche in der Zei von 7 bis 12 Uhr. Das Dreschen mit elek. trischen Motoren ist in dieser Zeit verboten, Bei Zuwiderhandlungen ist mit Abschaltun. gen zu rechnen. Alle Gewerbebetriebe wer- den aufgefordert, die Stromentnahme in die Zeit von 7 bis 12 Uhr einzuschränken. Dies soll nach einem Vorschlag des Ministerium durch die Vorverlegung der Mittagspause und durch Verlagerung der Stromentnahme auf den Nachmittag geschehen. Mit plötz. lichen Abschaltungen müsse geredet werden, falls diese Maßnahmen nicht den notwendigen Erfolg brächten. Südwestdeutsche Schachmeister schaften Die Hängspartie Kassel-Jäger aus der siebten Runde endete remis, während Ha. bermann gegen Leonhard gewann. In der achten Runde, in der Tabellenführer Niep- haus spielfrei war, vergab Jäger seine grobe Chance, etwas aufholen zu können, dur“ eine überraschende Niederlage gegen Mühl. herr. Schlensker gewann gegen Schwind während die Partie Leonhard gegen Kraus remis endete. Die Begegnungen Röhrich gegen Kassel, Schifferdecker gegen Haber- mann hängen noch. Heute spielen Kraus gegen Schifferdecker, Kassel gegen Leonhard, Mühlherr gegen Röhrich, Schlenz- ker gegen Jäger und Niephaus gegen Schwind. Habermann ist spielfrei. Großmeister Bogoljow weilte zu einem Besuch in Feudenheim. Von vier ausgetra- genen Uhrenpartien gewann er drei, Wäh- rend K. Mail ein ehrenvolles Remis gegen den Altmeister herausholen konnte. In Verbesserter Eil- und Expreßverkehr Die Industrie- und Handelskammer Mannheim teilt mit: Um den Versand von Eil- und Exprebgt zu beschleunigen, hat die Reichsbahn regel- mäßige Lastkraftwagenfahrten von den Ell gutabfertigungen Neckarstadt, Industrieha- fen, Waldhof und Käfertal nach Mannheim. Hbf. und von der Expreßgutannahmestelle Mannheim-Neckarstadt nach Mannheim-Hbf. eingerichtet. Von den genannten Eilgutab- fertigungen werden dreimal täglich die Sen- dungen zum Hauptbahnhof gefahren. Für Beförderung von Expreggut zwischen dem Bahnhof Neckarstadt und dem Haupt- bahnhof sind weitere vier Fahrten einge- richtet; die letzte ah Mannheim- Neckarstadt um 19.05 Uhr. 0 verbindungen sind auch auf den Strecken Mannheim-Hauptgüterbahnhof Eilgutabfer- tigung und Mannheim-Hbf. sowie Mann- heim- Neckarau und Mannheim- Rheinau einerseits und Mannheim-Hbf. andererseits eingerichtet worden. Die genauen Abfahrts- zeiten der einzelnen Lastkraftwagen können bei den betreffenden Reichsbahndienststellen und auch bei der Industrie- und Handels- kammer Mannheim erfragt werden. Kurze„MM“- Meldungen „Angriff auf das Sozialrecht der Beam. ten.“ Ueber dieses Thema spricht der Leite: des Unterbezirkes Mannheim der Eisen- bahnergewerkschaft, Siebig, am Freitag un 18 Uhr im Rosengarten auf einer öffent⸗ lichen Versammlung. Während der Fahrt bestohlen, Unbekannte Täter entwendeten aus einem auf der Strecke zischen Darmstadt und Mannheim fahrenden Lkw. elnen Ballen Baumwollgewebe. 155 Handkoffer und einen Rucksack mit Beklel- dungs- und Gebrauchsgegenständen. Der Scha- den beträgt etwa 2000 DM. 5 Die DP-Häuser in Lampertheim, Am 0 0 tag berichteten wir unter der Ueberschr „Die Arbeiter weigern sich“ von der Räumms der beschlagnahmt gewesenen Häuser in Lom. pertheim, die in einem derart unsauberen 21 Stand zurückgelassen wurden, daß sich die m der Säuberung beauftragten Arbeiter gewei gert haben, selbst bei höchsten Löhnen 15 Reinigungsarbeiten fortzuführen. Durch el technisches Versehen geing en Artikel nicht hervor, daß es sich um die 0 ser im ehemaligen DPLager in Lamperthe 0 handelt, ein Versaumnis, das Wir hierm nachholen und zu entschuldigen bitten. Wir gratulleren! Heinrich Schleckmen Mönchwörthstraße 48, wird 75 Jahre alt, 5825 rich Hettrich, T 1, 11a, begeht seinen 19. 1 burtstag. Valentin Klumb, Lortzingstraße 1 vollendet das 80. Lebensjahr. b——— — Kunulschwimmer in Erwrartung des Sturis An beiden Seiten des Kanals warten Schwimmer aus verschiedenen Ländern auf günstiges Wet- Bungsansprache, wobei er besonders die 7 treter des Vereins Mannheimer Kegler herbeizuführen, gescheitert ist, haben sich die ter, um den Kanal von Dover nach Calais oder grüßte. Während eines geschmackvoll zusam- Spieler dem VfR Mannheim angeschlossen. Diese Tatsache, sie stellt ein Gegenstück zu dem seinerzeitigen Uebertritt der VfR- Fußballer zum SV Waldhof dar, muß sehr bedauert werden. Eine der bekanntesten Mannschaften und deutscher Exmeister ver- schwindet damit aus dem deutschen Hand- ball und muß sich nun unter neuem Namen erst wieder Geltung verschaffen. Für den SV Waldhof ist dies ein schwerer Schlag, um 80 mehr, als Gerüchte im Umlauf sind, daß sich Zeiher und Scheffler, zwei Spieler des VfL Neckarau, dem Sy Waldhof anschließen wollen. Wir versagen es uns hier, auf die tieferen Ursachen dieser Spaltung im Wald- hoflager einzugehen, da dies eine interne Vereins angelegenheit darstellt. Weilenmann gewinnt Tour de Suisse Zu einem dreifachen Schweizer Triumph wurde die Radfernfahrt„Tour de Suisse“, die am Samstag nach acht Etappen in Zürich be- endet wurde. Der Sieger, Gottfried Weſilen mann, legte die 1874 Km lange Strecke in 55:36,17 Stunden zurück. Sein Schweizer Lands- mann Georges Aeschlimann belegte mit nur 9 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Auch an dritter Stelle behauptete sich mit Ernst Seftler, der 55:48,16 Sunden brauchte, ein Ein- heimischer. Vierter wurde der Franzose Andre Brule vor dem Italiener Danilo Barrozzi. umgekehrt zu durchqueren. Die vier Kanal- schwimmer auf der englischen Seite, Shirley May France, eine 17 Jahre alte amerikani- sche Schülerin, der 18jährige englische Schüler, Fhilip Miekman, die FHolländerin van RIiJjsel und die 23jährige Dänin Elna An derson schwimmen jeden Tag zum Training zwei bis vier Stunden im Hafenwasser von Dover und machen weite Spaziergänge.„Mick man und van Rijsel, sind in ausgezeichneter Kondition“, erklärte der 45 Jahre alte Trainer E. H. Temme,„ich erwarte, daß beide ohne Mühe den Kanal durchschwimmen.“ Van Rijsel versucht die Durchquerung die- ses Jahr zum zweiten Male. nachdem sie im Juli wegen ungünstigen Wetters aufgeben mußte. Der 21jährige Holländer Dick Scher- mer und Jose Certninas, Cuba, die von Cap Grisnez aus nach Dover schwimmen wol- len, sind seit 10 Tagen ebenfalls in hartem Training, und werden, sobald das Wetter gün- stig ist, ins Wasser steigen. Meisterschaftsfeier der Kegelabteilung des SV Waldhof Der 31. Juli war als Eröffnung des neuher- gerichteten Saales des Gesellschaftshauses Waldhof Bes. Herm. Bernauer) angesetzt. Den Keglern vom SV Waldhof war es vorbehalten, die Galavorstellung zu geben. Sie benutzten dieselbe um ihre internen Meister und Placler- ten bei den badischen Meisterschaften zu ehren. Nach einleitenden Worten durch W. Häffner hielt der Vorsitzende der Kegel- Abteilung A. Kretzler eine kurze Begrü- mit anschließendem mengestellten Programms vorgenom- Tanz wurden folgende Ehrungen men: Junlor meister: W. Wolf 517 1675 gleichzeitig zweiter badischer Jugendmeitenge Männer: Il. Bar czy kowsk I. 2. W 3. Klosa.— Senioren: H o O 0 K. 583 0¹¹ dritter badischer Seniorenmeister.— Fr 115 1. Frl. M. Wißmann 523 Holz, zweite be sche Meisterin, 2. Frl. E. Gerrard. 1 00 Als Club konte sich die H I- Mannschaft!“ der BI plazieren. ; 0 KSV 84 Mannheim boxt gegen KTV Karlsruhe 10 KSV 64 Mannheim empfängt am Frei abend die Boxstaffel des KTV 46 Karren einem Freundschaftskampf. Der Kampf 15 0 15 um 20 Uhr auf dem Platz des KSV 84 1118. heim beim Phönixsportplatz hinter der U schule. Schwedens Tennis-, Star Nr. 1, der Wh Lennart Bergelin, muß auf ärztlichen. zur nächsten Saison pausieren, Bergelin 5 75 sehr talentierter, aber Überaus sensibler 11 5 ler, der durch seine Nervosität häufig u Wert geschlagen wurde.(sid) 115 Am 14. August findet im Rahmen de 555 ternationalen Konstanzer Sommer vcnagt l tungen im Bodensee- Stadion ein Ful 20. spiel des VFL. Konstanz gegen den FC 95 rich statt. Die gleichen Vereine 1 in einem Hockey-Spiel aufeinander,(de 12 in der neunten Runde Aehnliche Lastkraftwagen. rauen? 12 sic al! eil Die nen Wer hin dies dur jun Ker Syn den Nr. 159 — 1 ainiste. ärttem. Kraft, aft er- kenhelt Werken erbeſten ank is ein- ler Zelt t elek. rboten. haltun- 5 Wer- in dle n. Dies terium Sspauze tnahme Plötz- rechnet t den 1 ter Us der nd Ha- In der r Niep- e grohe „durch Mühl. chwind Kauz Röhrich Haber⸗ Runde gegen ſchlens- gegen einem isgetra- i, Wäh- gegen fh kehr ö ammer. preßgut regel- en Ell. trieha· nheim- nestelle m-Hpl. Igutab- je Sen- vischen Haupt- einge- arstadt Wagen⸗ trecken tahler · Mann- helnau rerseits kahrts⸗ cönnen stellen andels⸗ Beam- Leiter Eisen- ag um öffent- Kannte Strocke lenden elnen Beklei-⸗ b Scha- Diens. rschritt umung 1 Lam- en Zu- N die mit 2 Ver- 1 be⸗ zusam- endem ehom- Holz, ter. tienne, Holz, uen! badl-⸗ kt Vor V eitag Ihe 2 eginnt Mann- Aand- Ahrlge at bis st eln Spie unter T in- 18tal⸗ ball Zü- auch Nr. 159/ Donnerstag, 11. August 1949 a LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Zwölfprozentiger„Liebesbrief“ Lieui Bawett ö Also, lieui Buawett, mir hocken do jetzt in de Ax. Muscht net bees soi, liewi Bawett, weil mir jetzt do hocken. Awer du werscht's a gert hawe, s' gibt jetet widder Bier, richtiges Bier. Kd Brien Bawett, du werscht's zwar net verstene kenne, was des heßt, weilt zu dumm bischt; awer des hot nic zu due— mit dem Bier. Mir hocken jetzt do— genau so wie friner. De Schan, de Philp un de Franz un ich. Un in de Mitt“ stehn die Stein. Die du mer raus- spiele. Jesses, Bawett! Wie mir spielen, a0 sehnell kann garnet getrunke werre. Und des Bier, Bawett. Des Bier, des is klor. Zod Stein— und du bischt hi. Aefach hi... Un zo en Stein koscht bloß e Mare. Bawett, muscht nit bees soil Heit kumme mer net ham. Un morge frien bin ich dann widdder— ausgenumme die Zahldage— ganz Dein Peter Aquarianer tagten Am Sonntag tagten im Ludwigshafener Bürgerbräu die Vertreter der Aquarium- Vereine von Rheinland-Pfalz. Als Gäste waren Vertreter aus Mannheim. Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart erschienen. Der stellvertretende Vorsitzende,. Dr. Ri char z (Bingerbrück), gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Bielefelder Verbands- tagung. Auf der Tagesordnung standen ferner Referate, unter anderem über„Die Umweltgestaltung in Aquarien und Terra- rien“, Der Mannheimer Vertreter sprach über„Seltenere Fische“, und Dr. Richarz referierte über„Der Einfluß der Härte des Wassers auf die Fische“. Die Ludwigshafener Aduarianer treffen sich am Samstag, 13. August, zu einer wei- teren Besprechung im Bürgerbräu, zu der alle Mitglieder und Freunde des Vereins eingeladen sind. Neues vom Arbeitsmarkt: 7 Im Juli wur dus Inwyachsen der Arbeitslosigkeit erstmuls geringer Trotzdem ist die Lage immer noch unerfreulich Auszüge aus dem Monatsbericht des Arbeitsamtes Ludwigshafen Der Monatsbericht des größten vorder- pfälzischen Arbeitsamtsbezirkes für Juli ist Wiederum wenig erfreulich. Beginnt er doch mit dem stereotypen und trostlosen Satz: „Die Gesamtzahl der Beschäftigungslosen betrug am 1. August 2951; dies bedeutet eine Zunahme der Arbeitslosen um 1452 seit dem 1. April. Nur ein kleiner Umstand darf als erfreulich bezeichnet werden, näm- Uch: seit Januar stieg die Zahl der Beschäf- tigungslosen monatlich um rund 400. Erst- mals im Juli trat eine Verrin- Serung ein und die Zunahme er- Teiehte nur 200. Wenn auch die Lage im Baugewerbe un- verändert ernst ist, so zeigt sich hier doch laut Arbeitsmarktbericht eine leichte Ent- spannung an. In Ludwigshafen jedenfalls konnten alle Baufacharbeiter wieder in Ar- beit gebracht werden. Verschiedentlich wur- den auch Bauzilfsarbeiter angefordert. Allerdings, von den 5500 Arbeitnehmern dieses Wirtschaftszweiges im gesamten Be- zirk des Amtes sind immer noch 9,2 Prozent arbeitslos. Nachstehend veröffentlichen wir Auszüge aus dem Arbeitsmarktbericht, die die wichtigsten Industrie- und Gewerbe- Zweige betreffen: Eisen und Metall: Hier bereitet die Krise ernste Sorgen. Die Arbeitslosigkeit in den Industrie- und Handwerksbetrieben des Metallgewerbes stieg auch im Juli weiter- hin an. Am 1. August 1949 wurden in Lud Wigshafen 724 arbeitslose Metallarbeiter ge- genüber 685 im Vormonat gezählt. Nicht nur Hilfskräfte sondern auch Facharbeiter mußten wegen Arbeitsmangel entlassen werden. So mußte ein Ludwigshafener Großbetrieb 71 Kräfte entlassen. Die glei- chen Krisenerscheinungen zeigten sich bei den Frankenthaler Metallbetrieben. Ein namhaftes Unternehmen ging zur Kurz- Heimutvertriebene in der Pfalz organisieren sich Aussprache zwischen 100 Flüchtlingsvertretern und Oberregierungspräsident Vor einigen Wochen hat eine Gruppe von Heimatvertriebenen in Neustadt die erfor- derlichen Schritte zur Bildung eines„Bun- des der Heimatvertriebenen in der Pfalz“ eingeleitet. Die bisherigen Bemühungen hatten nur geringen Erfolg, da die fran- z68ische Besatzungsbehörde mit der Ge- nehmigung zögerte. Um die Bestrebungen der Heimatvertriebenen in dieser Richtung zu fördern, ermöglichte Oberregierungs- präsident Franz Bögler eine große Aus- sprache in Neustadt, zu der aus allen Krei- sen und Städten der Pfalz Flüchtlingsver- treter geladen waren. Im Sitzungssaal des „Oberreglerungspräsidiums erläuterte Franz Bögler vor etwa hundert Flüchtlingsdele- glerten am Dienstag die Situation der Ost- pertriebenen hinsichtlich ihrer Aussichten 0 für die nächste Zukunft. Ohne in die persönlichen Angelegen- heiten der Flüchtlinge eingreifen zu wollen, erklärte sich der Oberreglerungspräsident bereit, mit allen Mitteln das Zustandekom- men der angestrebten Interessengemein- schaft zu fördern. Obwohl er eine Zusam- menarbeit mit Dr. Leipolz, Kaiserslautern, ablehnen müsse, werde er mit um so grö- berer Bereitwilligkeit das vom Neustadter Ausschuß eingeleitete Unternehmen auch bei der Mlitärregierung weiterhin unter- stützen. Die Lösung der dringlichen Flücht- Uingsprobleme könne allerdings erst durch Realisierung eines gerechten Lastenaus- gleichs gesichert werden. Die große Aufgabe der Presse sei es, 80 meinte der Oberregierungspräsident, der einheimischen Bevölkerung endgül- tig klar zu machen, daß den Vertrie- benen das Recht zustehe, in unserem Lande gleichberechtigte Bürger zu sein. Den Vertriebenen selbst gebe er den Rat, sich 80 einzustellen, als ob sie für immer hier ansässig bleiben würden. Auf Vorschlag des Oberregierungspräsi- denten wurde ein Gremium von Kreisver- Diesmal ganz groß. Festuusschuß für„Mu Der Festzug wird erstmals durch 5 Würdig und weinschwer— so wurde am Dienstagabend vom Festausschuß Ludwigs hafen-Mundenheim die diesjährige„Mun⸗ nemer Kerwe“ aus der Taufe gehoben. Vor enigen Wochen bereits haben wir darauf hingewiesen— als nach der ersten beraten den Sitzung des Festkomitees allerhand „Gerüchte“ sich verbreiteten— daß es in diesem Jahre endlich Wieder ganz groß her- gehen soll. Die„Munnemer“ planen ein Fest, das sich„gewaschen“ hat. Die Kerwe ist traditionsgemäß auf den dritten Sonntag im August, also den 21. lestgelegt. Doch schon freitags geht es los. Den Auftakt geben festlich geschmückte Kerwe-Wagen, die am Freitagnachmittag durch sämtliche Stadtteile Ludwigshafens und durch Mannheim fahren, und alt und jung zur„Munnemer Kerwe“ einladen. Am Kerwe. Samstag ist es dann so weit! Die tretern gewählt, das sich aus 20 Mitgliedern zusammensetzt. In einer beratenden Sitzung beschlossen diese Vertreter anschließend, der zu bildenden Organisation den Namen „Bund der Heimatvertriebenen“ zu geben. Der Neustadter Ausschuß wurde ermächtigt, Weiterhin die Verbindung mit den maß- gebenden Stellen aufrecht zu erhalten. Die FEreisvertreter werden in monatlichen Ta- gungen den Ausbau der Organisation in die Wege leiten. arbeit über, da die Zurückziehung von Eisenbahnaufträgen und das Fehlen von Neuaufträgen eine Vollbeschäftigung un- möglich machten. Chemische Industrie: Einstellungen und Entlassungen glichen sich ungefähr aus. Es wird jedoch allgemein befürchtet, daß der schleppende Absatz zu größeren Entlassun- gen zwingen wird. Ein Unternehmen in Frankenthal konnte zwar wieder zur Voll- arbeit übergehen, mußte jedoch infolge Auslaufens der Saison für Badeartikel eine Srößere Anzahl von Kräften entlassen. Eine verstärkte Werbeaktion brachte den Lud- wigshafner Betrieben eine Besserung des Absatzes und ermöglichte die Einstellung einiger Frauen. Die Zahl der kurzarbeiten- den Betriebe hat sich im Juli nicht erhöht. Nachruf für Karl Knoblauch Der erfolgreiche Kriminalinspektor starb Kurz vor Vollendung des 64. Lebensjahres In den ersten Augusttagen starb der be- kannte Ludwigshafener Kriminalinspektor Karl Knoblauch. Der Verstorbene, der ein Kriminalist der guten alten Schule war, hat über 40 Jahre in unserer Stadt in Polizeidiensten gestanden. 1907 war Karl Knoblauch bei der Schutzpolizei eingetreten und 1930 von der Kriminalpolizei übernom- men worden. Mit ihm ist ein fähiger und erfolgrèicher Beamter für immer fortge- gangen. Karl Knoblauch, der als vorzüglicher Fachmann ein Vorbild des kriminalistischen Nachwuchses unserer Stadt war, und der auch seine reichen Kenntnisse immer bereit- willig zur Verfügung stellte, hat während langer Jahre die Abteilung Kapitalver- brechen“ zur Zufriedenheit seiner Vorge- setzten geleitet. Später gehörte er lange Zeit der„Mordkommission Ludwigshafen“ an, jener Abteilung also, die ob ihrer über- raschenden Erfolge bis in die ersten Kriegs- jahre hinein weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt war und großes An- sehen genoß. Die Ludwigshafener Kriminalisten spre- chen oft von Karl Knoblauch, jenem Beam- ten, der bis kurz vor seinem Tod Dienst machte— der mit Lust und Liebe Krimi- nalist war, und dem es nicht vergönnt war, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Karl Knoblauch wäre heute 64 Jahre alt geworden. In den Reihen der Ludwigs- hafener Kriminalpolizei wird der Name dieses Mannes, der einen ehrenden Nachruf verdient hat, noch lange fortleben. Ein Original im Landkreis Ludwigshafen: Verkehrsgewerbe: Die gegenwärtige Wirtschaftskrise setzt die Ludwigshafener Verkehrsbetriebe größten Belastungen aus. Die Zahl der arbeitslosen Verkehrsarbeiter hat sich innerhalb eines Monats von 270 auf 312 erhöht. Allein eine Ludwigshafner Transportfirma mußte 37 Arbeiter entlas- sen. Lediglich die Hafenumschlagsbetriebe benötigten zum Be- und Entladen von Schiffen einige Kräfte. Angestellte und Schwerbeschädigte: In den letzten Tagen des Monats trat durch vermehrte Anforderung von jungen Kräften eine leichte Besserung ein. So verringerte sich die Zahl der arbeitslosen männlichen und weiblichen Angestellten von 452 auf 477. Die Unterbringung älterer Angestellter ist jedoch unverändert aussichtslos, da im- mer nur junge Kräfte gewünscht werden. Meist wird das Höchstalter auf das 30. Le- bensjahr festgesetzt. In Erkenntnis dieser schwierigen Lage sind viele ältere Ange- stellte dazu bereit, jede sich bietende Ver- dienstmöglichkeit zu ergreifen, ohne Rück- sicht auf die Schwere der Arbeit. Mehrere altere Angestellte konnten bereits auf eige- nen Wunsch hin als Bauhilfsarbeiter ver- mittelt werden. Stenotypistinnen mit guten Kenntnissen konnten allerdings in größerer Zahl Arbeitsplätze finden. Die Vermittlungstelle für Schwerbe⸗ schädigte und Minderleistungsfähige stößt auf immer größere Schwierigkeiten. Ein großer Teil der zu vermittelnden Per- sonen setzt sich aus Arm- und Beinam- putierten zusammen. Es ist zur Zeit sehr schwer für sie Arbeit zu finden. Trotzdem gelang es auch im Monat Juli, 22 neue neue Arbeitsplätze zu schaffen. Polizei contra Gemeinde verwaltung . aber nicht im Gerichtssaal, sondern auf dem grünen Rasen des ASV-Sportplat- zes in Schifferstadt, wo am späten Dienstag- nachmittag eine Mannschaft der Schiffer- stadter Polizei gegen eine„Auswahlmann- schaft“ der Schifferstadter Sparkassen-, Gemeindeeinnehmerei- und Wasserwerk angestellten zu einem Fußballmatch antrat. Die Hüter des Gesetzes erwiesen sich als die Stärkeren— wie könnte es anders sein? — und schlugen nach heißem Kampf die Gemeinde verwaltung 1:0. Waldbrand allein gelöscht Am Sonntag brach gegen 15 Uhr im Schifferstadter Wald an der Straße nach Waldsee ein Brand aus. Einem einzigen Waldhüter, der sich in der Nähe befand, ist es gelungen, den sich rasch ausbreitenden Brand auf eine Fläche von einem Hektar begrenzt zu halten und schließlich zu 16 schen, so daß kein bedeutender Schaden entstehen konnte. Die Zahl der Schwaurzurbeiter ist bereits Legion Kreishandwerkerschaft ersucht staatliche Stellen um Gegenmaßnahmen Einst war es der Schwarz-Handel, geboren in einer Notzeit; heute ist es die Schwarz-Ar beit(entstanden wiederum in einer Notzeit), die im Begriff ist, das um seine Existenz kämpfende Handwerk in eine gefährliche Situation hineinzumanöv- rieren. Wir haben daher den Leiter der Kreishandwerkerschaft Ludwigshafen, H. König, aufgesucht und geben nachstehend die Auffassung seiner Organisation zu die- sem Thema wieder: Die Zahl der Schwarzarbeiter ist in Lud- wigshafen zur Zeit derart groß, daß von Sei- ten der Kreishandwerkerschaft nachdrück- lich auf die entstehenden Gefahren hin- gewiesen werden muß. Auch die staat- lichen Stellen sind bereits um Gegenmaß- nahmen ersucht worden, und es ist zu er- warten, daß schon in allernächster Zeit verschärfte Bestimmungen gegen die Schwarzarbeit erlassen werden. Hinter je- der Schwarzarbeit steckt— abgesehen von der sozialen Schädigung der Betriebe eine Steuerhinter ziehung. Im Baugewerbe Ludwig Glück:„Eine Wusserleitung auf dem Lund ist Unsinn“ Ludwig verweigert Zahlung des Wassergeldes Es wird regelmäßig gepfändet Im Jahre 1932 wurde vor den Toren Ludwigshafens, draußen in Dannstadt die Wasserleitung gebaut. Der Großteil der Einwohner begrüßte damals die Neuerung. Manche wußten nicht, ob sie gute oder böse Miene zum Geld kostenden Spiel machen sollten. Einer jedoch war ganz und gar dagegen: Ludwig Glück, der heute 72jährige Landwirt. Ob mehr oder weniger Wider- stand vorhanden war, war für die„Obrig- keit“ jedoch ohne Bedeutung. Die Wasser- obwohl die Wasserleitungsrohre an seinem Hause vorbeigeführt wurden, erhielt er im folgenden Jahr eine Wasserrechnung!(Nach den Statuten des Wasserversorgungsver- bandes besteht Anschlußpflicht. Jeder Ein- wohner des Versorgungsgebietes wird mit einer Grundgebühr belastet, ob er Wasser verbraucht oder nicht.) Vater Glück zahlte nicht. Er zahlte auch weiterhin nicht, bis leitung wurde jedem ins Haus gelegt, mit einer Ausnahme: Sie kam nicht in das Haus von Ludwig Glück, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehrte. Mit dem Umbau seines Hauses war er damals gerade fertig; und er sah nicht ein, Weshalb er sich erneut in Unkosten stürzen sollte, wo er doch den besten Brunnen von ganz Dannstadt hat, der im Jahre 1917, sechseinhalb Meter tief, mit einem Kosten- aufwand von 489 Mark gebaut worden war. Nein, sagte sich Ludwig, die Wasserleitung bringt nichts Gutes! Und in der Tat hat sie ihm nichts Gutes gebracht, denn obwohl das„Unglück“ an ihm vorüberging, nnemer Kerwe“ tagte Ludwigshafen-Mannheim gehen kel“, der„Kerwe-Boam“ und die„Wein königin“. Ein fröhlicher Festzug durch ganz „Munnerum“, an dem alle Vereine beteiligt sind, eröffnet den eigentlichen Kerwe- Rum mel. Für die Alten ist das dann das traditio- elle Gockel-Essen— für die Jungen ist es das Gaudi auf der„Reitschul“ und an den Zuckerständen auf dem Meßplatz.—„Babbe, geb' ma noch en Fuchzischer for e Zucker- Stang“, wird der Fritzel sagen. Und„de Babbe wird hinterm Weinglas gutmütig in den Beutel langen und sagen:„Da Bu, bring mir en Mohrekopp, awer en große Fröhlich und ausgelassen, mit„Kuche Wie e Wacherad und Werscht und Wei“, und mit echter„Munnemer Kerwestimmung“,— so wird es dann bis zum Dienstag dauern. Am Dienstagabend wird die Kerwe im Schwanenhof begraben. Die Ueberreste der „Kerwe- Göckel“ und der Kerwebaum wer- den als Festsymbole verbrannt, bis sie im Foto: MM Schmunzelnderweise: Ludwig Glück:„ Die Wasserleitung ist Unsinn auf dem Land ihm im Jahre 1935, zur Begleichung der Rückstände, zwei Stück Vieh gepfändet wurden, was er nicht ohne weiteres hin- nahm und dafür wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt vor Ge- richt gestellt wurde. Er hatte immer noch keinen Wasserleitungsanschluß, mußte aber dennoch im Jahre 1936 den Ertrag eines Fruchtackers, 1937 fünf Morgen Gerste, im folgenden Jahr eineinhalb Morgen Gerste, dann einen Kartoffelacker, 1940 ein junges Pferd und 1946 einen Morgen Kartoffel für seine„Wasserschulden“ in Zahlung geben. „Die Wasserleitung ist Unsinn auf dem schlechte sommerliche Wasserversorgung im Landkreis Ludwigshafen hinwies. Trium- phierend zeigte er seinen Brunnen, der ihm noch nie den Dienst versagt hat, der ihm und dem er die Treue hält. Nach dem Einmarsch der Amerikaner war der Ort ganz ohne Wasser. Einer aber war frohen Mutes: Ludwig Glück! Und scharenweise kamen die Dorfbewohner, die früher über ihn gespottet hatten, um sich das kostbare Naß im wahrsten Sinne des Wortes zu„pumpen“. Es war in den fol- genden Sommern und bis Ende Juli dieses Jahres wieder so: Die Wasserleitung war im Landkreis Ludwigshafen an den heißen Tagen leer. Alles schimpfte über die schlechte Wasserversorgung. Einer aber bil- det eine Ausnahme: Ludwig Glück! Sein Brunnen gab immer Wasser! Und wenn die Dorfbewohner um einen Eimer Wasser baten, dann geleitet er sie stolz, aber mit einem schaden frohen Lächeln in den Zügen zu seinem Brunnen. Denn wiederum, so glaubt der alte Ludwig, haben sich seine Worte bestätigt:„Die Wasser- leitung ist Unsinn auf dem Land!“-dold Alltag im Amtsgericht: handwerkerschaft. treten ganze Kolonnen von Schwarzarbei- tern auf und es gibt bereits regelrechte Schwarzarbeiter-„Firmen“. Diese„Unter- nehmen“, Kolonnen, wie auch Einzelper- sonen, können mit einer anderen Kalkula- tionsbasis arbeiten als ein ordnungsgemäßer Betrieb, auf dem eine Summe von finan- ziellen, vor allem sozialen Lasten, ruht. Die Zahl der täglich zur Meldung kommen- den Schwarzarbeiter hat in allen Zweigen des Handwerks bereits ein beträchtliches Ausmaß angenommen. Jede Beschäftigung eines Schwarzarbeiters oder jeder an ihn erteilte Auftrag trägt dazu bei, daß der Arbeitslosenmarkt eine weitere Belastung erfährt. Stellt man in Rechnung, daß die Schwarzarbeiter bereits eine kleine Armee darstellen, so ergibt sich ohne weiteres, in welche Gefahren sie ihre in den Betrieben tätigen Kameraden bringen. Zahlreiche Kurzarbeiter verdanken in erster Linie innen die Schmälerung ihres Einkommens. Der Kampf gegen die Schwarzarbeiter liegt daher nicht nur im Interesse der Hand- werksmeister sondern in gleich starkem Maße in dem aller Arbeitnehmer, denen jeder Schwarz-Auftrag ein Stück ihrer eigenen wirtschaftlichen Sicherheit entreißt. Soweit die Stellungnahme der Kreis- Es ist nichts zu ihr zu sagen, denn sie ist wirtschaftlich, vor allem von der Warte der Handwerker aus, richtig gesehen. Allerdings, die Frage hat auch einen sozialen Aspekt. Nämlich: den Aspekt des Arbeitslosen. Eines ist einleuchtend: Bevor es den Schwarzarbeiter gibt, gibt es den Arbeitslosen. Kein Arbeiter, der ein ausreichendes Einkommen hat, wird seine Stellung aufgeben und sich der Gefahr aussetzen, wegen Steuerhinterzie- hung, Umgehung der Gewerbeordnung, falls er Arbeitslosenunterstützung empfängt, gar noch wegen Betrugs, vorm Kadi erscheinen zu müssen. Für den Arbeitslosen aber sehen die Dinge anders aus! Kein Mensch, es ist un- Wesentlich ob verheiratet ist oder nicht, ob er Kinder hat oder nicht, kann von den heutigen Arxbeitslosenunterstützungssätzen leben. Der Mann muß, will er mit den Sei- nen nicht elend verhungern, Schwarzarbeit suchen! Diese Voraussetzung gilt für einen hohen Prozentsatz der Ludwigs hafener Arbeitslosen. Und das sind immerhin schon— 2070! Berücksichtigt man diesen Aspekt, dann ist das Wort„Schwarzarbeit“ bei einem Arbeitslosen unangebracht. An seine Stelle ist das Wort„Existenzkampf“ zu setzen. -kloth/Bff. Heinrich und die„gulen Beziehungen“ Das„Knacken“ eines Schlosses Der 50jährige Heinrich St. saß am Mitt- woch zum 13. Mal auf der Anklagebank des Ludwigshafener Amtsgerichtes.„Betrug“, sagte der Staatsanwalt.„Meine Herren, ich lege keinen Wert auf eine Bestrafung“, Säge Otto jr, der die Anzeige gegen Hein- rich erstattet hatte. Aber es War zu spät. Der Fall wurde aufgerollt; und er war ganz ein- fach. l Otto war durch eine Frau in ein Verfah- ren verwickelt. Als Heinrich eines Tages zu dieser Frau kam, hörte er davon. Er be- suchte daraufhin am 17. März 1949 Otto und versicherte, ihn gegen 45. DM Gegenlei- stung auf Grund seiner„guten Beziehungen“ aus dem Verfahren herauszuziehen. Die „Beziehungen“ zogen jedoch nur dem ge- prellten Otto 40.— DM aus der Tasche, gestohlen. ist immer sehwerer Diebstahl Das Ehepaar Karl und Lydia Sch. hatte Und weil sie 1947 gar keine Kochstelle hatten und die Gelegenheit gün- stig war, nahmen sie gleich zwei Herde auf einmal, die in einem ausgebombten Haus unter Verschluß standen. Mit einem Be- kannten wurde das Schloß aufgebrochen und Frau Lydia wartete abseits mit dem Hand- wagen Es ging auch alles gut. Die verroste- ten Herde wurden wie neu hergerichtet. Plötzlich meldete sich aber der rechtmäßige Besitzer.„Er hot damals en Herd zum Koche ghabt und ich kenner, jetzt hot er noch zwee reparierte dezu“, wendete Ehe- mann Karl bitter ein. Doch nach fünf Vor- strafen und dem jetzigen schweren Ein- bruchdiebstahl war an den sechs Monaten Gefängnis nichts mehr zu rütteln. Ehefrau Lydia hatte Glück, da sie unter das Straf- Symbole des jahrzehntealten Brauches wer- nächsten Jahr in alter Tradition wiederer- Land“ erklärte Ludwig Glück unserem sonst nichts. Für diesen Schwindel muß nun freiheitsgesetz fiel und freigesprochen den eingeholt. Voran der historische„Gok- stehen werden. ü- Reporter, indem er auf die seit Jahren Heinrich zwei Monate sitzen. wurde. oll. dene“. N am enen his nim letelem Lug is, ö Seite 6 N INDUSTRIE- IND HANDELSBLATT Richtig rechnen a uch bei Baukosten Es ist nicht alles Gold was glänzt und So mancher billige Kostenvoranschlag er- Wies sich späterhin als Fehlrechnung, weil das Fazit eine erhöhte Kostenaufwendung notwendig machte. Sei es deswegen, weil die Preise nicht eingehalten werden konn- ten, sei es, weil die gelieferte Ware so schlecht war, daß sie nicht lange Dauer hatte. Zwei Widersprüche sind festzustellen: Mit dem Marburger Schiedsspruch wurden Lohnerhöhungen im Bau- und Baunebenge- Werbe verkündet. Dieser Schiedsspruch fand Widerstand bei den Bauunternehmern, die geltend machten, durch Erhöhung der Bau- Arbeiterlöhne müssen die Baupreise weiter steigen, und die Krise des Wobnungsbaues werde verschärft. Trotz der Lohnerhöhung hat sich jedoch eine Senkung der Baukosten eingestellt. Sie beträgt(mittlere Preise der Bizone in DMW): Januar Juli je ebm Kantholz 185.— 120.— Schalholz 200.— 118.— Bauholz(geschnitten) 240.— 128.— je 1000 Stück Schwemmsteine frei Baust. 125.— 90.— Ziegelsteine frei Baust. 98.— 90.— Dachziegel(Biberschwänze) 152.— 140.— Doppelfalzziegel 250.— 240,.— Dachpfannen 165.— 142.— Wagg.-Ladung per t Stückkalk 58,.— 40.— Zement 60.— 52.— Mauersand 8.— 6.— per Sack(40 Kilo) Baugips 2,60 2,35 Im Hinblick auf die reduzierten Baustoffpreise sanken auch die Preise für das erstellte Mauer- Werk 1 ebm Mauerwerk in Ziegelsteinen 81.— 60.— 1 ebm Mauerwerk in Schwemmsteinen 5 8 70.— 56.— Regionale Preisunterschiede haben sich bis zu 40 Prozent ergeben und sind auch die Grundlage eines Wohnungsbau- Gutach- tens des Wirtschaftswissenschaftlichen In- stituts der Gewerkschaften, in dem der VW. bzw. dessen Direktor der Vorwurf ge- macht worden ist, daß er für dieselbe Wohneinheit, die nach gewerkschaftlicher Berechnung nur einen Aufwand von 10000 DM erfordert, einen Baukostenaufwand von 12000 DM abschätzt. Das Gutachten geht von Verhältnissen aus, die im Ruhrgebiet maßgebend sind, im Gebiet, in dem der Schwerpunkt nicht nur der Baumaterialiener zeugung liegt, sondern auch der Kohlenförderung, so daß kost- spielige fast 35 bis 45 Prozent des Wertes betragende Frachtkosten entfallen. Es ist eine Milchmädchenrechnung, wenn man ver- meint in Bayern oder in Hamburg könnten die gleichen Baumaterialienpreise kalku- liert werden, wie in Nordrhein- Westfalen. Ja gewiß auch dies ist möglich, aber dann missen eben Ausgleichskalkulationen vor- genommen werden, Bei den dem tatsäch- lichen Stand nicht entsprechenden Baukos- ten(weil sie niedriger sind) in Nordrhein- Westfalen müßte ein Zuschlag berechnet werden, der zum Ausgleich der nicht trag- bar niedrigen bayerischen, württembergisch- badischen Baukosten dient. Noch eines sei am Rande erwähnt. Es Widerspricht der These von der rein kapi- talistisch, nur dem Profit dienenden Wirt- schaftspolitik, die so hart bekämpft wird. daß Baukostenpreise um 40 bis 50 Prozent sinken. Wäre dies wirklich der Fall, dann könnte das Wohnungsbauproblem als gün- stig erledigt angesehen werden. Tatsächlich verhält es sich jedoch so, daß die Preise höchstens um 20 bis 24 Prozent gesunken sind, Was ja eigentlich auch die Richtigkeit der bisherigen Wirtschaftspolitik beweist, Aber noch nicht die Richtigkeit einer Milch- madchenrechnung, die über den Subven- tionswege einer Baukostenverteuerung zu- strebt nur um ein planwirtschaftliches Ele- ment auch gesichert in dem größten Not- problem Deutschlands einzubauen, in dem Wobhnungsbauprogramm Tex. Richtig handeln besonders bei Arbeitslosen „Millionen Angestellte“— so heißt es in einer Entschließung der DAG zur befürch- teten Arbeitslosenkatastrophe für Angestellte, sind der Hoffnung, daß nicht abermals eine schwere Arbeitslosenkrise eintritt, die Wie ehemals jahrelang Hunderttausende fähiger Angestellter zur Erwerbslosigkeit und zu einer unbeschreiblichen sozialen Not verurteilt. Der Arbeitslosigkeit gilt unser unerbittlicher Kampf. Gelingt es nicht, im Rahmen der bestehenden Wirtschaftsordnung durch Zusammenarbeit mit den berufenen Stellen in Staat und Wirtschaft das Uebel zu beseitigen, wird sich der Kampf der Angestellten leidenschaftlich gegen eine un- Sozlale Wirtschaftsordnung wenden, die mit- leidslos, das Unglück von Millionen Arbeit- nehmern verschuldet.“ Eines Goya würdig wäre, die deutsche Ar- beitnehmerschaft als Kind oder als Hungern- den darzustellen, das oder der sich vor einen Korb von Süßigkeiten oder Lebensmittel ge- Stellt sieht und aus Begier oder Hunger schreit— weil die Entscheidung, wo zuerst zu- zugreifen, was zuerst nehmen, schwer fällt. Denn Arbeit und Aufgaben sind in Deutsch- land jedem Schaffenden so zahlreich, so viel- fältig gestellt, daß es eigentlich keine Arbeits- losen geben dürfte, daß eigentlich nicht nur 1,2 Millionen Arbeitslose beschäftigt sein müß- ten, sondern darüber hinaus aus aller Herren Länder die freien Arbeitskräfte herangezogen werden müßten, um dieses Trümmerfeld zu einem geordneten. zu einem funktionierenden Wirtschaftskörper, zu einem Staatswesen zu machen. Der Arbeitsdirektor Storeh meinte vor einigen Wochen in Düsseldorf sagen zu müssen, daß er befürchte, es reichten die freien Ar- beitskräfte gar nicht aus, wenn der Wieder- aufbau ins Rollen kommt, die erhofften und ersehnten Ausmaße annimmt. Dem Arbeitslosen verzieht sich beim Lesen dieser Zeilen der Mund zu bitterem Lächeln. Er ist arbeitslos. Er muß hungern und dar- ben, mit ihm hungert, darbt die ganze Familie. Der Flüchtling in dem norddeutschen oder süddeutschen Lager, er hockt in seinen vier Wänden, betrachtet wehmütig die unter Ver- hältnissen, die er selbst noch vor einigen Jah- ren als unmöglich bezeichnet hätte, unterge- brachten Familienangehörigen und sinnt— auf Arbeit. Man könnte ja einfach anfangen zu arbeiten. Doch da entsteht die Frage. was man arbeiten soll. In einem Dorf bei Pforzheim läuft ein Uni- versitätsprofessor aus dem Osten. er war übri- gens kein Nazi. er hat nur ein sehr ausgefalle- Dormerstag, 11. August 1949/ Nr. 159 nes Lehrfach, nämlich chinesisch und noch etwa drei Dutzend asiatische Idiome. verzweifelt von Bauer zu Bauer. von Handwerker zu Hand- werker und sucht Arbeit. Der Dr. Dr. schämt sich mit seinen jungen Jahren(er ist 56 Jahre alt). Unterstützungsempfänger zu sein. Doch er ist Professor und taugt nichts. Weder beim Landwirt, noch beim Handwerker. noch an der Universität, an der geringes Interesse für diese ausgefallenen Lehrfächer besteht. In den Städten werden Bauarbeiter gesucht und suchen Angestellte Arbeit. In den Städten werden Fabrikarbeiter gesucht und laufen Aerzte. Ingenieure sowie anderes akademisches Proletariat beschäftigungslos herum. Hausgehil- kinnen werden gesucht und perfekte Kanzlel- kräfte. Die sich Anbietenden, sie kommen von der Wehrmacht. von der Verwaltung. von der STEG. sie kommen von der Besatzungsmacht und aus der Kriegsgefangenschaft. Die Wirt- schaft hat tausenderlei Bedenken. Der Arbeit- geber findet gleich alle Fehler, alle Mängel beim Bewerber und winkt ab. So werden wir nicht weiterkommen. Gewiß. viele. die sich Hoffnung machten, als Direkto- ren und Prokuristen aufgenommen werden zu können. weil es ihnen gelang. ein Ritterkreuz zu erwerben. sie werden jetzt bescheiden, klein von vorne anfangen müssen, genau so wie im Kriege ja der Studienrat. der Kaufmann und Ingenieur auch als Réekrut anfangen mußte. Viele werden dabei zur Erkenntnis kommen. daß der Unterricht laut HDV. den sie genossen haben. nicht ausreicht, daß sie noch lange und viel Studien betreiben müssen. daß sie um diese Zeit durchzuhalten. auch vorübergeliend einen anderen Beruf ausüben müssen. mit nie- deren Einkünften. mit manueller Betätigung. Aber auch die Unternehmer sollten etwas soziales Verständnis für die heutige Genera- tion aufbringen. Sollten nicht 25jährige per- fekte Bilanzbuchhalter suchen. sondern ent- weder den 50- und 55 jährigen auch Recht auf Arbeit gewähren, und sie sollten auch denen, die nicht Gelegenheit hatten ihre Ausbildung zu vollenden. Gelegenheit dazu bieten, die Be- endigung jetzt vorzunemmen. Denn das ist keine wirtschafts- und sozialpolitische Gerech- tigkeit. die von dem Angestellten nur Kennt- nisse fordert. die nicht anerkennen will. daß ein 25 jähriger, der zehn oder noch mehr Jahre bei Arbeitsdienst. bei Wehrmacht und im Kriegsgefangenenlager verbrachte. gicht auch die Lehrzeit durchmachen muß, die der Unter- nehmer. der heute Arbeit vergibt. durchzuma- chen Gelegenheit hatte. weil er in einem an- deren Jahrzehnt zur Welt gekommen ist. Noch eines tut not. In den Spalten dieses Wirtschaftsteiles ist bereits häufig darüber ge- schrieben worden., und es muß immer wieder- holt werden. Die Absperrung der Arbeits- märkte. diese Zerreißung eines natürlichen Wirtschaftsgefüges in Arbeitsamts- und Woh- nungsamtsbezirke ist auf die Dauer untragbar. Weg mit der Zuzugs genehmigung. weg mit der Wobnraumbewirtschaftung, die nur meh- ren und anhäufen die Not, geboren aus der Arbeitslosigkeit. Geld für Wohnungsbau Die Hauptaktion der Wohnungsbaufinanzie- rung in Württemberg-Baden brachte 75 Mill. DM Nord württemberg davon 46 Mill. DM). und lief am 15. Mai 1949 an. Die Verteilung der Mittel für Württemberg obliegt der Landeskre- ditanstalt. die als Zentralstelle für die Bewil- ligung und Ausnützung der Mittel verant- wortlich zeichnet. Bei der Bewilligung der zins- losen Staatsdarlehen freilich konnte die Lan- deskreditanstalt nur sehr schematisch vor- gehen und mußte sich auf die Angaben der antragstellenden Landräte und Bürgermeister verlassen, da die Staatsmittel für den sozialen Wohnungsbau vom Staat zu spät zur Verfü- gung gestellt wurden. Um das Gelid nunmehr schnellmöglich an die Bedarfsträger zu brin- gen., führte die Landeskreditanstalt ein Son- der verfahren ein. nach dem die Hälfte der vom Landrat beantragten Summe ohne nähere grundbuchrechtliche Prüfung innerhalb von acht bis zehn Tagen nach Antragseingang bei der Kreditanstalt ausgezahlt wird. während die andere Hälfte erst nach genauer Prüfung der Kreditwürdigkeit zur Verfügung steht. Vom 15. Mai bis 31. Juli 1949 wurden Mit- in Württemberg- Baden tel in Höhe von 29 Mill. DM bewilligt. Ausge- zahlt wurden im Mai 848 00 DM. im Juni 4 962 000 DM und im Juli 9 063 00 DM: zusam- men also 14 873 000 DM. Außer diesen, aus dem Staatsfonds von 46 Mill. DM stammenden Mit- teln für das Land Württemberg wurden seit der Währungsreform weitere 4 Mill. DM für den Wohnungsbau aufgewendet. Der Monat Juli 1949 gibt einen interessanten Querschnitt über Antragseingänge. Bewilligun- gen und Auszahlungen. Es gingen in diesem Monat 290 Anträge mit einer Summe von 2 Mill. DM für Wiederaufbauten ein. Davon waren 214 Objekte bereits vor Antragstellung begonnen. während der Baubeginn bei den restlichen 76 Objekten erst nach der Antrag- stellung liegt. Wenn man auch die vor der An- tragstellung begonnenen Bauten nicht ohne wei- teres mit den Steckengehflebenen Bauten“ gleichsetzen kann. so gibt diese Relation doch einen Einblick in die Verwendung der Mittel. Anträge für Neubauten lagen 677 in Höhe von 5,8 Mill. vor. davon 392 Bauten. die bereits vor Antragstellung begonnen waren. Die Anträge für Einbauten stellen sich auf 270 in Höhe von 660 000 DM(davon 169 Objekte vor Antrag- stellung begonnen). Ausgezahlt wurden im Monat Juli für Wie- derauf bauten 3.9 Mill. DM. für Neubauten 6.3 Mill. DM und für Einbauten 0.7 Mill. DM.(Die Differenzen zwischen diesen Summen und der oben angegebenen tatsächlichen Azanlurgs- summe sind durch nicht genau übereinstim- mende Berichterstattungszeiträume zu erklä- ren. die bei den eben wiedergegebenen Zahlen vom 20. Juni bis 20. Juli gegenüber der kassen- mäßigen Monatsabrechnung vom 1. bis 31. Juli liegen.) Mit diesen Auszahlungen wurden fol- gende Projekte gefördert: Wiederaufbau 1581. Neubau 2726 und Einbauten 598. Bis zum 1. September 1949 hofft die Landeskreditanstalt 40 Mill. DM bewilligt zu haben. Außer den 46 Mill. DM für Württemberg stehen für den Wohnungsbau im Jahre 1949 an öffentlichen Geldern weitere 4.9 Mill. DM aus dem Arbeitslosen- Fürsorgestop und rund 4 Mill. DM aus dem Hypotheken-Sicherungsgesetz (kleiner Lastenausgleich) zur Verfügung. B. und Beseitigung von Kriegsschäden Das Landwirtschaftsamt Mannheim sandte uns folgendes Schreiben: Für die Beseitigung bau- licher Kriegsschäden an land wirtschaftlichen Be- triebsgebäuden— nicht Wohngebäuden— werden vom Präsidenten des Landesbezirks Baden, Abt. Landwirtschaft und Ernährung, Finanzbeihilfen aus öffentlichen Mitteln gewährt. Diese Beihilfen Werden ausschließlich zur Förderung des Aufbaues der noch zerstörten und noch beschädigten land- Wirtschaftlichen Betriebsanlagen baulicher Natur, die für eine einwandfreie Bewirtschaftung unbe- dingt erforderlich sind, verwendet. Die Beihilfen können nach den gesetzlichen Bestimmungen sewährt werden, wenn der an- tragsberechtigte Landwirt selbst mithilft, dureh Arbeits- und Fransportleistungen die Baukosten zu senken und durch eigene Mittel, unter Um- ständen durch Darlehen von Verwandten oder Das wäre ein bequemes Bankgebeimnis, das jeden Schieber. jeden Dieb und Betrüger vor strafrechtlichen, vor kriminellen Ermittlungen schützen würde. Bei aller Ehrfurcht. bei aller Würdigung des privaten Eigentums. der menschlichen Freiheit Wäre hier über das Ziel hinaus geschossen. Deswegen hat auch schon die Erzbergersche Steuernovelle vorgesehen. daß im Falle strafrechtlicher Ermittlungen das Bankgeheimnis zu lüften sei. auch wein es sich um ein Steuerstrafverfahren handelt. Die Verwaltung für Finanzen hat nunmehr an die Oberfinanz präsidenten einen Erlaß gerichtet,. der diesen Zustand erneuert. Von einer völligen Wiederherstellung des Bankgeheimnisses ist also keine Rede. Le- diglich der Zustand völliger Willkür, der es dem Ermessen eines jeden Finanzamtes frei- stellte, bei der Bank Erhebungen über Konto- stände zu führen. ist beendet. Ein Schreckgespenst ist gewichen. Die Angst vor dem Konto, die das Geld der Ban- kenk undschaft der Wirtschaft fernhielt. ist be- hoben. Die Finanzämter müssen künftighin ihre Auskunftsersuchen an die Banken mit einer von den Oberfinanzpräsidenten ausge- stellten Bestätigung belegen, daß ein Steuer- Strafverfahren tatsächlich eingeleitet ist. Am wichtigsten ist,. daß nunmehr auch die stich- probenweisen Untersuchungen in Wegfall kommen. Die Finanzämter dürfen auch nicht mehr die im Zuse von Betriebsprüfungen bei den Kreditinstituten gewonnenen Informatio- nen zu Steuerforderungen an die Konten- und Depotinhaber benutzen. Aufnahme eines landwirtschaftlich tragbaren Hypothekenkredites, sich an der Finanzierung des Wiederaufbaues beteiligt. Selbst beschafft werden müssen mindestens 70 Prozent, in beson- deren Fällen mindestens 30 Prozent der für den Wiederaufbau, für die Instandsetzung oder der für die Fertigstellung noch erforderlichen Gelder. Unter Umständen kann die Badische Landeskre- ditanstalt durch Vermittlung des Präsidenten des Landesbezirks Baden eine an zweiter Stelle zu sichernde Hypothek zu einem Jahreszinssatz von 5 Prozent und 1 Prozent Tilgung zur Verfügung stellen, wenn die Aufbringung eines Baudar- lehens nach Aufnahme eines erststelligen Hypo- thekarkredites nicht möglich ist. In Fällen, in denen die vom Landwirtschaftsamt festgestellte Zinsleistungsgrenze des Betriebes durch bereits in Anspruch genommene oder noch in Anspruch Schutz des Sparers Das Bankgeheimnis Den letzten Rest des Vertrauens in das Bankkonto hat man ohnedies bei der Wäh- rungsreform zerstört. denn damals konnten die Anmeldungen der Altgeldguthaben eben- falls zu steuerlichen Nachforderungen benutzt werden. Die derzeitige Steuerpolitik und das immer noch nicht wiederhergestellte Bankgeheimnis sind die entscheidenden Ursachen für den mangelnden Sparwillen der Bevölkerung. So haben nach Mittei- lung, die der VfW aus der französischen Zone vorliegen, dortige Sparkassen die Beobachtung gemacht, daß Privatpersonen in zunehmendem Maße Bargeld in Schließfächern hinterlegen. Dabei han- delt es sich vereinzelt um Beträge bis zu 10 000,— DM. Insbesondere die Landbe- völkerung verschließt mit Vorliebe ihre Barbestände in den Banksafes. Bu. Schließlich gibt es auch in anderen Be- rufsgruppen ein Berufsgeheimnis. zum Bei- spiel bei Rechtsanwälten und Aerzten, das nur in ganz dringenden Fällen aufgehoben wird. Diese Maßnahme war notwendig. Weil vor- dringlichste Aufgabe die wirkliche Entspan- nung auf dem Kapitalmarkt ist. Das ist nur möglich durch größere Einlagenzuflüsse zu den Banken., die damit den enleihesuchenden Industrien Hilfestellung gewähren könnten. Ein zweiter. aber ebenso wichtiger Gesichts- zu nehmende fremde Darlehen oder Hypotheken überschritten sind oder werden, können befristete Zinsbeihilfen geleistet werden. Die Zinsbeihilfen des Präsidenten des Landes- bezirks Baden sind zinsfrei und nicht zu tilgen, sie müssen aber im Grundbuch an bereitester Stelle dringlich sichergestellt werden. Antragsberechtigt sind solche Landwirte, deren Betriebsgebäude Kriegsschäden aufweisen und deren versteuęrtes Einkommen mindestens zu 50 Prozent aus reiner Landwirtschaft stammt. An- träge, die den Stadt- und Landkreis Mannheim betreffen, können beim L. Mannheim gestellt werden. Amt bereit, jede erforderliche Hilfe und Aus- kunft zu erteilen. Landwirtschaftsamt Mannheim punkt ist. daß mit der Beseitigung der bishe- rigen Gepflogenheit. Gelder schwarz und in der eigenen Tasche zu halten, diese nun wie- der zu den Banken gebracht werden un da- mit helfen. den Geldumlauf zu normalisieren. Es wird freilich, darauf wollen wir noch ein- mal hinweisen. nicht einfach sein. das Mig- trauen zu überwinden. Ve. Deutsches Luftmeer ist aktuell In seiner Eigenschaft als Verkehrsminister erklärte Verkehrsministerpräsident Arnold im Dienstagnachmittag vor der Presse, daß er in Kürze mit einer Wendung im Sinne einer verstärkten deutschen Beteilgung und Verant- wortung bei der Organisation und Durchfüh- rung des Luftverkehrs über den westdeutschen Hoheitsgebieten rechne, selbstverständlich im Rahmen des möglichen deutschen Beitrages. Arnold sprach zuversichtlich in diesem Zusam- menhang über eine künftige Zusammenarbeit zwischen ausländischen und deutschen Stellen und die Einschaltung Westdeutschlands in das Luftnetz und meinte, daß wir„auf diesem Weg Schritt für Schritt weiter kommen wer- den“. Ferner kündigte er an, daß die britische Luftwaffe voraussichtlich einen der größten und modernsten deutschen Flugplätze im links- rheinischen Gebiet für die zivile Luftfahrt freigeben werde. En. 27 Stotteristitute. In den drei Westzonen bestehen z. Z. 27 Teilzahlungskreditinstitute. In dieser Zahl sind die Gesellschaften größerer Indu- strieunternehmungen, die der Absatzfinanzlerung dienen, enthalten. Dena) dwWirtschsftsamt Sleſchfauls ist dieses ieee Organ der Wertpapier- bereinigung Die Leitstelle und die Beratungsstellen Nachdem das Gesetz zur Wertpapierberei⸗ nigung vom Zweimächtekontrollamt nunmehr endgültig angenommen worden ist und in den nächsten Tagen— vertraulichen Informatio- nen zufolge soll es bereits ab 1. September in Kraft treten— verkündet werden soll, muß auch die Leitstelle, die für die Durchführung dieses Gesetzes vorgesehen ist. errichtet wer. den. Die Leitstelle— wegn der Besetzung des Präsidentenpostens werden gegenwärtig noch Verhandlungen geführt— soll nicht mehr als 15 Personen beschäftigen. wobei der Bank. fachmann Eichhorn. einer der Mitverfas. ser des Gesetzes. zur Beratung des Präsiden- ten von der VfF in die Leitstelle dirigiert werden soll. In den einzelnen Ländern sind je eine Beratungsstelle vorgesehen. die auch 1 705 mehr als je fünf Personen beschäftigen sollen. Unklar ist und wird auch noch eine Weile bleiben. wie die Dollarbonds im Zuge der Wertpapierbereinigungen zu behandeln sind Nicht nur ein amerikanischer. sondern auch holländische und Schweizer Unterhändler werden in dieser Angelegenheit bereits in den nächsten Tagen in Bad Homburg v. d. H. er- Wärtet, damit diese Fragen sobald wie mög. lich in einer Durchführunss verordnung gere- gelt werden körmen. Verfall oder Aufstieg Wirtschafts minister kontra Arbeitsminister Während der Wirtschaftsminister von Nord- rhein- Westfalen durch die Lande zieht und in Wahlreden von der angeblich katastrophalen Entwicklung der Wirtschaft spricht, berichtet sein Minister- und Parteikollege Halbfell vom Arbeits ministerium, daß die Entwicklung des Arbeitsmarktes weitere zu- verlässige Anzeichen für wirtschaftliche Auf stiegstendentenzen bringe, die neben saisonbe- dingten Bewegungen auch konjunkturelle Ein- flüsse als Ursache haben. So melden die Arbeitsämter seit etwa vier- zehn Tagen beträchtliche Zugänge an offenen Stellen. scharfen Rückgang der Freistellungen für Metallfach- und Hilfsarbeiter und erneute Zunahme der Beschäftigtenziffern für Baufach- und Hilfsarbeiter. Hinzu kommen Anforderun- gen aus der Nahrungsmittelindustrie und der Landwirtschaft sowie steigende Nachfrage nach Hauspersonal. Die langsame Belebung der Investitionsgüterindustrie breitet sich allmäh- lich konjunkturell wirksam aus. r. h. Meilenstein des Wiederaufbaus Verein Deutscher Oelfabriken Der Verein Deutscher Oelfabriken in Mann- heim veranstaltete anläßlich der am 10. August stattfindenden Vollendung des Rohbaues ein Richtfest seines Raffineriegebäudes. Bei dem Wieder- und Neuaufbau der Mannheimer Industrie bedeutet dies die Zu- rücklegung eines neuen und wichtigen Meilen- steines und die Schaffung der Grundlage zu weiterer produktiver Tätigkeit. Daran hat es noch gefehlt. Die deutschen Fin- Wände gegen den alliierten Gesetzentwurf über die Aufteilung der ehemaligen reichseigenen Filmindustrie werden vom Zweimächtekontroll- amt in einem Schreiben an die bizonalen Stellen Abgelehnt. Es wird behauptet, daß die deutschen Stellen, anstatt„konstruktive Kritik“ an den Vorschlägen des Zweimächtekontrollamts 2u üben, die Gelegenheit benutzt haben, diese An- gelegenheit zu politischen Zwecken auszunützen. In dem Schreiben heißt es abschließend:„Da Ihr Brief so wenige und nicht genügend Kon. struktive Vorschläge enthält, ist es uns nicht möglich, irgendwelche Abänderungen zu dem Ge- setzent wurf zu machen, die Ihren Anträgen Rech- nung tragen.“ Der Entwurf werde daher im Augenblick nicht weiter behandelt werden, son- dern einer späteren Regelung vorbehalten blei- ben. Dena) Zollfreiheit für Weine. Gegen die beabsichtigte Einführung von Wertzöllen für Weine sprach se auf einer Fachtagung in Neustadt a, d. H. ein Vertreter des deutschen Weinimporthandels as, Durch Wertzölle würden noch mehr ausländische Lieferanten auf dem Markt erscheinen als be dem jetzt üblichen Zollsystem. Das Einfuhrpro- gramm der JHA, das frühestens im Oktobel Wirksam werden könne, sehe die Einfuhr von Industrie- und Konsumweinen in gleichen u. teilen im Gesamtwert von rund 4 MiII. Done vor. Südweine spielten nur noch eine unterz⸗ ordnete Rolle, im einzelnen sollen folgende Posten eingeführt werden: Aus Frankreich 19 2,5 Millionen Dollar, davon für 1,15 Mill. 7910 Verbrauchsweine, aus Griechenland für 750 0 Dollar, vor allem Wein zur Herstellung von 1 essig und Wermut, aus Spanlen und Chile für 10 300 000 Dollar, aus Portugal für 100 000 Dollar un aus Italien ein Kontingentrest für rund 19 Dollar, der sich ungefähr zu gleichen Teilen a. Wermutwein, Konsumweine für die Wermuter zeugung in Deutschland verteilt. Mena) Nachkriegsrekord in Duisburg- Ruhrort. 4 Monat Juli erreichten die Umschlagszahlen in Duisburg-Ruhrorter Häfen mit insgesamt Tonnen den bisher höchsten stand nach 4 Krieg. Das Umschlagsergebnis des Vormon wurde um nahezu 93 000 t überschritten. An 855 transportierten Gütern waren deutsche 241 50 reien mit 454 789 t und die Niederlande mit 5 500 Tonnen beteiligt. — 1 Stellen-Angebete 1 f Femiliennachrichten Allen Freunden u. Bekann- Statt Karten! Für die Drucksachenvertreter haupt- od. nebenberuflich bei dent: ten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann Georg Rabe gestern abend im Alter von 72 Jahren sanft entschlafen ist. In stiller Trauer: Paula Rabe und Verwandte Beerdigung am Samstag, dem 13. August 1949, vor- mittags 10 Uhr, Hauptfried- hof Mannheim. Für die vielen Beweise herzl. Anteinmahme sowie für Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lb. Mutter, Groß- u. Urgroßmutter, Frau Elisabeth Probst sagen wir auf diesem Wege herzlichsten Dank. Adam Probst und Angehör. die herzl. Anteilnahme sowie f. die viel. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres unver- gel. Vaters und Opas, Herrn Theobald Bartholoma sagen wir auf diesem Wege un- seren tiefgerührten Denk. Die trauernden Hinterbliebenen DANK SA GUN G Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme beim Heimgang meiner lieben Mutter, Frau Berta Krauß Wwe. sage ich auf diesem Wege herz- lichen Dank. All denen, die meine Mutter während ihrer Krankheit liebevoll gepflegt haben, vor allem Schwester Johanna, sei besonders gedankt Ruprecht Krauß Pelzmüntel fertig und nach Maß.. Reparaturen Umarbeitungen. pelzhaus Schüritaz, N 8, 16 BETRIEBSTEITER für eine Werkstätten-Abteilung(Präzisionsbau) Sucht Bedingungen: Fänigkeit zur Leitung einer Werkstätte in technischer und betriebs wirtschaftlicher Hinsicht, energisch, ziel- bewußt, erfahren im Umgang mit der Belegschaft, absolut zu- verlässig.— Schriftl. Angebote unt. Beifigung v. Zeugn.-Abschr., Lebenslauf, Lichtbild sowie mit Angabe der Gehaltsanspr. und Eintrittstermin unter Nr. P 30663 an den Verlag erbeten höchster Provision gesucht. Außer gebräuchlich. Geschäfts- drucksachen die bewährte BRESTO-Portosparkarte, welche größten Umsatz garantiert. Nur ernstl. Interessenten verlangen Gratismuster durch Allein hersteller BRESTO- Drucke, Stockach Bad. Vertreter. Vertreterinnen für einen täglichen Gebrauchs- artikel gesucht. Garantiert täglich 20 DM Verdienst, evtl. mehr. Nur gut ausssehende Personen mit gut. Garderobe meiden sich unter Tele- phon Nr. 308 86 Erstklassiger Koch für Werksküche eines Industrieunternehmens in Ludwigshafen Rh. zum sofortigen oder späteren Eintritt gesucht. Ausführliche Bewerbungsschreiben unter Beifügung eines Lichtblldes erb. unter L 11 an den Verlag. Rolsever treter bei der einschlägigen Kund- schaft bestens eingeführt, von bekannter Großhandig. in Haus- u. Küchengeräten sof. gesucht. Ausführliche Angebote unter Nr. P 30 662 an den Verlag Markensektkellerei sucht Vertreter für das Gebiet Mannheim. Herren, die den Wein- u. Fein- kosthandel. Hotels und Gast- stätten besuchen, bewerben sich unter Nr. P 30 661 an den Verl. PeNNeHte Stenotppistin per sofort gesucht. Bewer- bungen mit Gehaltsansprüchen unter Nr. P 30505 an den Verl. Büromaschinengeschäft sucht tücht. Dame für allgem. Büroarbeiten u. Mithilfe im Verkauf, mögl. aus der Branche.— Angebote unter P 30444 an den Verlag. Stenotypistin(Anfängerin) f. Groß- handlung in Mannheim per sofort gesucht.— Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen erbeten unter P 30587 an den Verlag. Zuverlässiges, junges Mädchen für Blifett gesucht. Palmbräu-Automat, K 1, 4. Centtal- Theater Mhm. Künstlerische Leitung: Oberspielleiter Rudolf Moller Gesucht werden: Chorsopran, Choralt, Chor- tenöre, Chorbässe, Gruppen- tänzerinnen Meldungen Freitag ah 9 Uhr Café Komet, Langstraße E w hir r M e a E r dr 3 U ZW mit Fab king Gag Kill. Prei 206. Tabr Müv- Preis 119.— Verk. N. (rei 1 1500-5 feinke Zahlu. Kaufp liche I als La von behörc minde Kauf Monat monat erung DW. 2 nach s Beträg in Kür l Mittels — — Woller gute Dann kch bo Be U lah. 3 MORGEN Seite 7 Wie der etwas 128 Seschäfts empfehlungen 25 Gasuhren Wieder sind Ae Selcumden genau geht das 1 Bes ondere 81 als Abzugsmesser eingetroffen. 3. U. 4-flam., ohne od. mit weiß K · Eisschränke bzw. schwarz emaill. Deckplatte, Bobin 8 ei 15% Rabatt, bequeme Teilzahlung. 8 mit Nickelbeschlägen, ohne od. 120 em eee* other mel f mit Vorwärmeraum für Regenmäntel. Meter 8 Uter-Passage Alte Frankf. Str. 26 Fabrikate: Junker& Ruh, Sen- 5 el. 223 37 Tel. 594 22 a king, Roeder, Krefft, Homann, Bepita, Stropozierqudl., 77 5 exei· Gaggenau, Oranier, Voß, Juno, braun-weitz u. schweitz- 1 0⁰ Zickzack- Nähmaschinen mehr Killing weiß, 155 em brf., Meter 3 fur Schneider und Schneiderinnen. den Preislagen: DM 179,.—, 194,.—, 3 I.. Stucky, Nähmaschinen, Mann- Jatio- 200,— 217,.—, 230,— bis 276,— Solide Anzugstoffe kenn,& 7, 15, Straßenbannhalte- er 1. auch för Damen- Uebergangs- stelle zungbusch. Telephon 440 77. noch ohne u. mit Dauerbrandeinrich- 1 als tung, mit Nickelbeschlägen u. 5 Nickelfügen, geschliff. Platte, 75 Nickelschiff, Kohlenwagen den. 0 Fabrikate: Roeder, Senking, muß Fl rung 0 Wer. Krefft, Ebeha, Juno, Neff, Hen- mäntel, marine, braun b. Fisch- Hratstreifen, ISS em breit 1 75 Meter 16, 28. 4 Feine Anzugstoffe auch für Damen kostüme, le Kammgorn in modernen, dezenten Dessins 150 cm breit... Meter 32² Dazu dle guten Fufterstone! 111181 BIII1g: Einzel- Mabel Eich. Büfett, 160 em, o. Aufs, 148.—, Schreibschrk., Eiche, 168.—-, Schreib- tisch 136.—, komb. Wohnschr. Eiche, 190 om, 290.—, Auszugt. 60.—-, franz. Bett, Eiche, 140& 190, 38.—, Liege- stuhl 18.—, Fliegenschrank 27. DRM. Mech. Baumann& Co. Qu 5, 4 Mannheim Qu 3, 4 deunelkransnopie Erh elephon 508 64. B1I118! Trachten I d e Nossen in oll. Größ. sehr gönstig von Dy 2A, 80 bis 59. deochten die meine Scheufenster! Pfgler Lsdethandlung a Elittelstrage 31 fernsprecher Nr. 518 16 Dieses Inserat ird mit BM 1.— in Zah- long genommen! Umzüge und Transporte A. Horn, Mhm., Telephon 33523. Nanaen U. Fonst. Ungeziefer vernichtet das Fachgeschäft O. Schöps, Mannheim J 2, 4. bei Rimmler. Tel. 44719 eingegangen einfarbige Stoffe 130„ e 6.90. 5, 90 in 20 Pastell. Farben und ohne Wartung, Präzisions-Uhr. Fernsprecher 2554 Weinheim BIZERBA-CHRONOSTAT Stunde für Stunde, Woche für Woche, Monat tür Monat, jahraus, jahrein, ohne Bedienung mit und ohne Strom, B IZ ER BA- Chronostat, die neue elektrische Im Büro, im Amt, im Betrieb, im Hotel, überall genaue Zeit 5 Lieferung durch die General-Vertretung Otto Marzina, Ing., z. Z. Birkenau im Odenwald 8— Vertreter gesucht! b Versteigsrongen Raturwein- Versteigerung des Winzerverein Kellstadt e. G. m. u. H., Kalistadt am Donnerstag, 25. August 1949, 13.00 Uhr, im eigenen Hause Zum Ausgebet kommen: Sa. 30 000 Ltr. 1948er Naturweiß- weine und 3400 Flaschen 1945er 8 Kaulgesuche 1 Lenaustraße 68, Nähmaschine, e Ein Posten gebr. Herren-, Damen- auch rep.-bed., gesucht. unter Nr. 04886 an den verlag. Elektr. Kühlschrank, 120 V. 125 Ltr., neuwertig, bei Barzahlg. zu kaufen gesucht. Angeb. unt. Nr. 8273 an RWG.-ANNONCEN-EX PET. Lud- Wisshuafen a. Rhein. Hohenzollern- und Knabenfahrräder ab DM 50. abzugeben.— Haußer. Neckarau, Rheingoldstraßge 3. Er. Paidi-Kinderbett mit Matratze DM 25.— zu verk. Telephon 414 01. 6 Schaufenstergitter je im& 1,50 m. Verküvse u. 1947er Naturweisweine aus den besseren und besten Lagen von Kallstadt 1 Probe- Tags: am 16. und 17. August 1939 nur für die Herren Kommis- Sionkre und deren Gäste sowie am Versteigerungstag Besuchen Sie einmal das neuerbaute Hotel-Restaurant LU X I 0 7 direkt am Rhein gelegen. Es bietet mnen jetzt schon ein gemütlich. Wochenend. 20 Frem- denzimmer. Bider, Konferenz- Zimmer, Garage. Gute Küche. Eigene Konditorei. Tel.: Hockenheim 383 RReinfehrt zur Lorelei u. Rüdesheim so- Wie herrliche SSRwarzwaldfahrt am Sonntag, dem 14. Aug. Pfälz. Reisebüro, L hafen Bismarckstr. 50, Telephen 3212 WANALEN und anderes Ungeziefer vernichtet 100%½ mit T. GAS Kies und Sand liefert. Tel. 593 27. Straße 57-59. neu, billig abzugeben. unter Nr. 04864 an den verlag. unsere, ist ein never Erfolg unseres Hauses Beochten Sie bitte die preise för Bellen Malratzen Polstermöbel Besichtigen Sie unverbindlich unsere Alert ninger, Buderus Sind Preislagen: von DM 129,.— bis 2 5 auch 34(Luxusausführung) 8 0 tigen 25 65. * 2 welle MANNHEIM-· Os. 3 · Seitenstr· der? 5. auch Tabrikate: Heberer, Schneider, 3 ndlee MU. ⁰O den Preislagen: DM 56,.—, 35, 0 E . er- 119.— bis 194.— mo f 1 N 7 zee. kla. Zimmercten Ausstellung Elektroherde ö Timmermann. N 4, 19 Verkauf bis zu wieder eröffnet und liefert, wie 8 bekannt, nur Qualitäten, in all. Holzarten, das Schönste, das Beste, das Billigste frei Haus. gord⸗ Besichtigung tägl. v. 8—20 Uhr nd in halen. 0 5 N ichtet 8 5 „ 5 Steppdecken . kt, erstes Fabrikat, herr- Auf- 98. 4 21 liche Muster, la Wollfüllung. onbe⸗ N Monatsrate 10.— DM Ein- 0 des Kauf- nnr la- Markenporzellan . Nonatsrate 9% od. mehr vier. 5 5 0 Kaffeeservice, Monatsrate 10. 1 Foto r! 9 Ueferung 8 Tafelservice, Monatsrate 20. neute 0 1 14 nach Anzahlung 5 Silber-Bestecke rei Haus innerhalb Mannheim Srun⸗ und Ludwigshafen) 90 f Silberauflage. 4 der 5 schwere Ware, friedensmäßige, nach Nabatt 5 erstklassige Ausführung 155 bei Barzahlung Monatsrate 10, DM maäh⸗- 3 8 Zahlungsbeispiel: Bel einem r. h. line pre von 200, DM(sämt- Chrom-Bestecke iche Preise sind v. den Werken 8 aus als Ladlenpreise festgelegt und h en e on den Preisüberwachungs- 5 ken behörden unbeanstandet) sind f ae. ene. Reform- Haushaltwaagen ann- fu anzuzahlen u. ab folgend. ugust Monat mindest. 9%, d. S. 18 DM, Monatsrate 5. DN 3 0 monatlich abzuzahlen. Die Lie- Hotelporzellan Gläser Eln 3 erfolgt sofort nach Kauf M. Anzahlg. Der Käufer kann 15 1 Wahl auch höhere MARAUIs E(o., K. u- Beträge zahlen Od. die Abzahlg. Mannheim, Speyerer Straße 2 1 in kürzerer Beit vornehmen. Tel. 405 50 in der Schillerschule 7 2 2 ben w dee, dienen ene ann G Ein- beten und Herde, Eisenwaren 45 8 über Haushaltungsgegenstände für Mitglieder der genen 0 n i A n N M E I I SAD. BEAMTE NR AN tellen 7 eden Melt a 20 77 3 bis zu 12 Monatsraten e elephon 510 7 4 20 e, MOBEI-EICHEIL E KG. 9 a Bunker neben der Feuerwoche 5- ace, houen sie einmal ein wirklich Rech- kutes Brot essen? immobilien 4 r im 2 31 2 son- denn versuchen sie einmal: Kleiner Bauplatz, Stadtmitte, 22 85 blei- + kaufen. Ang. u. Nr. 04832 a. d. V. a kchtes Birkenauer Einfamilien- Holzhaus(Odenw.) zu 9 verkaufen, evtl. geg. Lebensmittel- ii geschäft zu tauschen.— Angebote g 1 ö. 1 12 1 10 Unter P 04852 an den Verlag. aus. e o- Lad.. DI 146 e 4 luer, i00-8Laib.. DN—,74 1 Bestellungen frei Haus r bei b. AU sT Kren 1 , dneinlandhaus OGaststätte mit guten Friedensumsatzen, in kkankosk, 0 5, 3, Tel. 44657 Thales- echenmaschinen Mefert die Generalvertretung Verkehrslage, gegen Aufbau- darlehen zu verpachten Angebote unter Nr. P 04916 an den Verlag Kiosk mit Einricht. u. Kühlbeh. für 2660 DM sofort verkäuflich. Angeb. unter Nr. 04872 an den Verlag. Beteiligungen Wer beteiligt sich an rentablem. sicherem Unternehmen(zwecks Er- weiterung mit 15 000—25 00 DRM Sicherheiten vorhanden. Angebote unter P 04915 an den Verlag. Vermögender Kaufmann mit Pkw wünscht sich an gutem Unter- nehmen zu beteiligen. Angebote unter Nr. 04902 an den Verlag. 90 4 0 f lorperbehinderie u. Kranke benutzen den Wahlhilfs dienst der Demokratischen Volkspartei Körperbehinderte u. Kranke werden auf Wunsch von unserem Kraftwagen zu Hause abgeholt, zum Wahllokal verbracht und nach vollzogener Wahl nach Hause gefahren. Rechtzeitige Anmel- Aung mit Angabe der gewünschten zeit erbeten per Postlcarte an i 5 Wahlbüro Robert llaigulles Mannneim. D 3.15 Eelganter neuer Kinderkorbwagen sehr günstig zu verkaufen. Süß Kleine Riedstraße 10a, 3. Stock. Zwischenzähler, 120, zu vk., 40 DM Eichendorffstr. 51, 5. Stock rechts. sessel, Friedensausführg., zu verk Schreibtisch, bis 19 Uhr: Edinger bei Hilbert Uhlendstraße 1. Gut erhaltene Handwaschmaschine Preiswert zu verkaufen. Fumpwerkstraße 12, parterre. Torpedo, usw., neu, zu verk. Tel. 426 94. Paulsen, Otto-Beck-Str. 10, part. Kassenschrank(diebess. Stahlpanz.) günst. zu verk. Bgm.-Fuchs-Str. 6. Herrenrad, neu, Sport. zu verkauk. Adresse einzus. u. A 03828 f. Verl. Blaupunkt-Musiktruhe, 10 Röhren. Plattenspieler, 3 Lautspr., Speise- zimmer. Bausparvertrag zu ver- Kaufen. Telephon 416 77. 04892 Moris, 2 t, mit Holz u. Benzin, in gut. Zust., zu verk. Adresse einzu- sehen unter A 04884 im Verlag. Radio(Siemens) zu verk. Adresse Szuschert unte dass n= Verlag BBC Ketam. Rlektregten, 1959 8 C Ballarf Kane 5 ait Scale. a Dreherspindeln m. Stufenscheiben, 1 Schubspindel Preis zu verk. Verschied. keram. Farbkörper. Tego-smalten; Tego- Pritte u. Glasuren. Goldockerton u. Manganton gem., billig abzugeben. Angeb. unt. Nr. 03857 an d. Verlag. Gesamteinrichtung für Eissalon und Eiswagen zu verkaufen. Angebote unter Nr. 0485s an den Verlag. 2 neue Fenster(8 Flüge 180iés em bill. abzug. Ang. u. 04870 an d. V. Elektr. Waschmaschine, 110 V, 100 1. mit Motor, Kinderbett, 14580, zu verkaufen. Angebote unt. Nr. 04869 U f Mietgesuche Gut möbl. Zimmer sof. zu mieten gesucht. Ang. u. Nr. 04711 a, d. V. Leeres großes Zimmer von älterem Fhepaar gesucht. Angebote unte Nr. 04646 an den Verlag. 1 Berufstät. Herr, ledig, sucht möb od. leeres Zimmer. Angebote unt. Nr. 04847 an den Verlag. h unter Nr. 04910 an den Verlag. Berufstät. Dame mittl. Alters sucht beschlagnahmefreies möbl. Zimm., Nähe Neckarau-Almenhof. Angeb. 1 Zimmer u. Küche od. größ. Leer- zimmer v. sehr ruh. kinderl. Ehep. gesucht. Ang. unt. 04893 an d. Verl. Jüng. kinderloses Ehepaar sucht in 1 Vermieſungen guter Wohnlage Mannh. möbl. od. an den Verlag. Pol. zweitüriger Spiegelschrank mit Wäschefach, Küchenbüfett, Paidi- Bett zu verkaufen.— Ludwig. Waldparkstraße 30. 04898 Kinderwagen, gut erhalt, zu verk. Röder, Vriedrichsring 16. 04899 Kreiftfahrzeuge Achtung— Autofahrer! 2 Zylinder KD is MWM Diesel- Motor, neu, mit Getriebe und Ein- bauvorrichtung für Lastwagen, leeres Zimmer mit Kochgelegenh. Möbl. Zimm. mit Verpfl. an Herrn günstig zu verkaufen.— Angebote per sofort. Angebote unter P 30584 an den Verlag. Mittelgroßer Weinkeller Leichte Zufahrtsmöglichkeit und Nähe Jungbusch Bedingung. An gebote unter P 30583 an d. Verleg. Werkstätte(100-150 m) m. 1-2 Büròo- räumen(evtl. Mietvorauszahlg.) ge- sucht. Angeb. unt. 04805 an d. Veri Leeres Zimmer für ält. Herrn ges Angeb. unt. Nr. 04799 an d. Verlag. 2—3 Räume, leer o. möbl., in Innen- U stadt geg. außergew. gute Bezahlg Sof. ges. Ang. u. Nr. 04842 a. d. V. Suche 1—2 Zimmer, Küche gg. Bau- zuschuß. Ang. u. Nr. 04841 a. d. V. Ruh. möbl. Zimmer per sofort oder zu verm. Adr. unt. A 04881 im Verl. unter Nr. 04849 an den Verlag. Möblierte 2 Zim., Küche, Bad, Nähe Achtung! Fabrikneuer Opel-Blitz- gesucht. Almenhof, sof. abzug. Erf, 2500 DN F. Möbel. Adr. eins. Uu. A 04925 f. V. Gut möbl. Zimmer zu verm., evtl. mit Tel. Ang. u. 04862 an d. Verl. 4½- u. 3½-Zimmer-Wohng. Ost- 5 stadt, gegen Baudarl. zu verm. 1 Ang. u. Nr. P 04827 a., d. Verl. Wohnungstausch Sud gegen desgl. in Feudenheim, auch Alt-Feudenheim, mögl. Par- terre, zu tauschen gesucht. Ange- spät. ges. Fliegend Wasser im Zim. bote unter Nr. 04830 an den Verlag. Bedingung. Ang. u. Nr. 04837 a. V.. Möbl. Zimmer von berufstät. Dame Verschiedenes Sofort gesucht.— Angebote unter Grüner Geldbeutel am 5. Aug. von Nr. 04873 an den Verlag. Für gut eingef. Damenschneiderei wird für einige Monate Arbeits- Amerikanerin verloren. Abzugeh. gegen hohe Belohnung bei Miller, Feudenheim, Körnerstraße 58. raum gesucht.— Angebote unter Automöbelwagen: Beiladung. nimmt P 04871 an den Verlag. 2-Zimmer-Wohnung gg. Baukosten- zuschuß zu mieten gesucht. Angeb. unter Nr. 04868 an den Verlag. Garage in Feudenheim zu miet. ges. Angeb. unt. Nr. 04903 an d. Verlag. LADEN (evtl. auch Ladenge meinschaft) mögl. Breite Straße, bei Vor- auszahlung einer Jahresmiete oder Baukostenzuschuß von seriös. Unternehmen zu mie- ten gesueht.- Angeb. un- ter Nr. 04912 an den Verlag Telephon Hr. 42659 Ladenlokal auch feilladen mit Nebenraum im Mannheimer Stadtzentrum für Stadtbüro eines Großhan- delsbetriebes gesucht. An- gebote erbeten u. Nr. P 30 586 an den Verlag mit von und nach München, Ober- bayern, Nürnberg, Passau, Siegen, Rheinland. Otto Bender, Internat. Möbelspedit. u. Lagerhaus, D 4, 8, Tel. 430 75 und Heidelberg 5757. Beillademöglichkeit geboten: I. Mannh.— Heilbronn— Stuttgart 2 Zimmer-Wohnung mit Bad in Kä.- Motor, 3,6 Ltr., mit Getriebe, billig zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. 04650 Angebote ö HhDpDh eee 2 mod. Polstersessel, i mod. Backen- Schneider, Heidelb., Rottmannstr. 8 Eiche, mit Sessel zu verkaufen. Anzusehen zwischen 18 Mannh, Eine erstklass. Büroschreibmaschine, mit automat. Tabulator Kohlenherd, weiß, gut erh., zu verk. ere (neu) weit unter Stati konz Betrieb K. L E H MANN, Hafenstraße 4 Telephon 338 81 Waldemar der Eigenbrötler Die schönsten und seitensten Antiquerischen Bücher än- den Sie in der: Schlüter- Buchhandlung M ANN HEIM M 7, 3 Schlafzimmer FFF Röster, 3 törig, 120 em nur O 72 5 9 5 kl Waldemar, wie man hier sieht. Vegetiert fern der Rultur, Weis nicht. was ringsum ge- schieht, Liest im Buch des Waldes nur. Jemand, der nicht Zeitung liest, Gleicht dem Waldemar aufs 5 Haar, Weil er dadurch sich verschließgßt, reg wie jener Waldemar. Aber dei, Ust oll ib resse eee. Anteil nimmt n allen Dingen, N 1 5 Wird die Zeitung u. die Presse Kenntnis und Erkenntnis bringen. * Maurrener antes. 12 am eee 8 Liter Ager lerstelner Domta Bete e. 3.60 Aaunnoosen put und preirmerk⸗ 0 Kirschwasser, 43% 25 ½ Fl. 13, ½ Fl. 6,78 Zwetschgenwasser, 45% I Fl. 11,60, ½ Fl. 6,05 Weinbrand- Verschnitt, 38% ½ Fl. 9.— ½ Fl. 4.8 Goldbranntwein, 38 9% 7 J Fl. 7,40, ½ FI. 3,98 Wacholder, 38% ½1 Fl. 7,70, ½ Fl. 4,10 Zitronen-Likör, 30% % Fl. 6,80, ½ Fl. 3,85 Kakao mit Nuß, 30% „ Fl. 8,10, ½ Fl. 4,30 ki fFffg Telephon 447 91 G8, 9 Nähe Marktpl.), Schwet⸗ Zinger Straße 27, Seckenneimer hat Kontakt zu aller Welt en den Verlag. Opel-, Blitze, 1½-t-Lkw, in bestem Zustand, geg. Kasse zu verkaufen. Angeb. unt. P 30445 an den Verlag. Lkw, 3,7 t Diesel, zu verkaufen.— Telephon 481 67. 0485 Leichtmotorrad„Viktoria“, 98 corn, für 380 DM zu verk. Adresse ein- Zusehen unter A 04882 im Verlag. FPkywy-Liefer wagen 2 1 Opel, gut be- reift, Tragkr. 12 Ztr., m. Anhänge- vorrichtung, Ersatzmotor u. 2 Ers.- Räder, gg. bar für 170 DM zu vk. Adr. einzuseh. u. A 04904 im Verl. DKW. Reichsklasse 4-Sitzer in ein- Wandfr. Zustand zu verk. Keller. Eggenstraße 3(Erlenhof). Büssing-Lkw, Type, Burglöwe“, 2½ t, 65 PS, Holzvergaser, o. Reifen, DM 950.—. Angebote unter W 02316 an den Verlag. 3 Seitenwagenmaschine, 380 cem, Vier- takt, neuer Motor, zu verkaufen. Hockenheim, Untere Hauptstr. 9. Opel 1,2, Lieferwagen mit Verdeck, Anhänge vorrichtung, zugel. u. ver- steuert, zu verkaufen.— Angebote unter Nr. 04867 an den Verlag. Aalen und zurück; II. Mannheim Motorrad Triumph, 200 cem, fahr- Mosbach— Crailsheim— Aalen und zurück. mäßig. an den Verlag. Schreinerei übernimmt bei sofort. Ausführung Einbauschränke, Repa- bereit u. zugelassen, zu verkaufen. Lastzug verkehrt regel- Neckarauer Straße 107. 04865 Eilangebote unter F 30582 Eilt! Suche Dieselmotor zum Ein- bau in 3-t-Lkw,. neu od. gebraucht. Angebote erbeten unter Nr. 04851 5 an den Verlag. 5 raturen von Möbeln und Einzel- FPRw, Kleinwagen, in einwandfreiem anfertigungen, Innenausbau. Be- ratung u. Kostenanschläge unver- bindlich. Ang. unt. 04856 an d. Verl. fahrt nach Hamburg mit PKW am 16./ 17. 8. 2 Mit- fahrer geg. Benzinbeteilig. ges. Zuschr. u. P 30 581 a, d. Verl. E Geldverkleht ö DM 1500.— geg. guten Zins gesucht. Angeb. unt. Nr. 04863 an d. Verlag. 5 00010 00 DNA sofort gegen gute Sicherheit gesucht. Angebote unt. Nr. 04905 an den Verlag. 20% DM bei guter Sicherheit gesucht. Motorrad, nicht unt. 500 cem, auch Angeb. unt. Nr. o4 906 an d. Verlag. 8 Tiermarkt 2 gute Arbeitspferde(Stuten) unter vier die Wahl, 12, 13 und 15 Ztr. schwer, zu verkauf. Alois Müßig, Mhm., Bunsenstraße 10, Tel. 510 79. bis 1,7 Liter, Fkw bis 1,5 1 zu kaufen gesucht. Biete 7, t Zweiseitenkippanhänger, Zustand, gegen Kasse sofort zu kaufen gesucht.— Angebote unter Nr. 04914 an den Verlag. Suche laufend i. Auftr. zu kaufen: Diesel-Lastwagen von 2,5 bis 7 t, deutsches Fabrikat; Personenwagen auch Kaufverträge werden übernommen; bei Pkw er- folgt Barzahlg. Angeb. mit Preis, Baujahr, Zustand u. Stärke. Lanz- Bulldog, Bauj. 49, 45 Ps, in neu- Wert. Zustand, im Auftr. zu verk. E. Braunschweig, Neustadt, Haardt, Hetzelstraße 28, Ruf Nr. 2802. Motorrad, 98 cem, in einwandfreiem Zustand, zu kaufen gesucht. An- gebote unter, P 04860 an d. Verlag. Angeb. unt. F 04919 an den Verlag. leicht rep.-bed., geg. bar zu kauf. gesucht. Ang. unt. 04897 an d. Verl. neuwertig, einfach ber. Suche 8 t Pritschenanhänger, 6 m lang, neu- wertig, einfach bereift. Jos. Kurz junior, Güterverkehr, IIlertissen/ Bayern. Tel. 39. des Beklelddags haus ie Mennhelm 4alf 1820 Straße 110, Stengelhofstrage 4 u zSIcHEN DER sotibEN oualitxr 68* Von jenseits der Grenzen Herren- Anzüge in einer Güteklasse zu der such schon vor dem Krieg nur sehr gut sſtujetſe Herren greifen konnten. Hell, mittel, dunkelgfundig. Wer die immer noch lenge Warlezeli f unzsefef Mahschneiderei nicht in Keuf nehmen möchte, enischliehe sich zu einem dieser Anzüge, die inſerna- tionalen Ansprüchen zugemessen sind. 195.— 203. 215, D HOnE ausiHateExe N 8 5 ſerõt Seite 8 MORGEN Donnerstag, 11. August 1949— 5 e Die Jazzmusik gleicht den Bananen/ Vos len paul Same Aus dem„Melos“, der sich sehr ver- dienstvoll für die neue Musik einsetzen: den Musik-Zeitschrift des Schott-Ver- lages, entnehmen wir die Begegnung Jean Paul Sartres mit dem Jazz, die von Dr. Heinrich Strobel, dem bekannten deut- scken Musikkritiker und Herausgeber des „Melos“ Übersetzt worden ist. Die Jazzmusik gleicht den Bananen: man konsumiert sie auf der Stelle. In Frankreich gibt es weiß Gott genug Schall- platten und melancholische Nachäffer. Aber sie sind nur ein Vorwand, um in guter Ge- sellschaft einige Tränen zu zerdrücken. Wie alle anderen habe auch ich den Jazz erst in Amerika entdeckt. Gewisse, Länder haben nationale Vergnügungen und andere keine. Man kann von einer nationalen Vergnügung sprechen, wenn das Publikum während der ersten Hälfte der Kundgebung in Schwei- gen verharrt und in der zweiten Hälfte an- Fängt zu brüllen und zu trampeln. Sofern man diese Defination gelten läßt, gibt es in Frankreich keine nationalen Vergnügungen, ausgenommen vielleicht die J ahrmärkte und die ökkentlichen Versteigerungen. Auch in Italien nicht, ausgenommen vielleicht den Diebstahl: man läßt den Dieb unter auf- merksamen Schweigen gewähren(erste Hälfte) und dann tobt man und schreit: haltet ihn, während er entkommt(zweite Hälfte). Im Gegensatz dazu hat Belgien seine Hahnenkämpfe, Deutschland seinen Aberglauben und Spanien seine Stier- kämpfe. In New Vork habe ich erfahren, daß Jazz ein nationales Vergnügen ist. In Paris dient er zum Tanzen, aber das ist ein Irrtum; die Amerikaner tanzen nicht zu den Klängen des Jazz; zu diesem Zweck haben sie eine Musik, deren man sich auch bei der ersten Kommunion und bei Hdchzeitcg bedient: musie by muzak. In den Wohnungen gibt es Wasserhähne, man dreht sie auf und muzak spielt: Flirt, Tränen, Tanz Man dreht den Hahn zu und muzak hört auf zu spielen: man bringt die Kommunikanten und die Liebenden zu Bett. Nick's Bar in New Lork bietet eine nati- onale Vergnügung. Das heißt, man sitzt in einem rauchigen Saal, zwischen Matrosen Stenzen, Dirnen ohne Karte, Damen der Gesellschaft. Tische, Nischen. Kein Mensch redet. Die Matrosen sind zu vieren. Mit einem legitimen Haß betrachten sie die Swing-Heinis, die mit ihrem Anhängsel in den Nischen Platz nehmen. Auch sie möch- ten Anhängsel und sie haben keine. Sie trinken, sie sind mürrisch: auch die Anhäng- sel sind mürrisch: sie trinken, sie sprechen nicht. Niemand spricht, niemand rührt sich, die Jazzmusik spielt Sie spielt Jazz von zehn Uhr bis drei Uhr morgens. In Frank- reich sind die Jazzmusiker bleiche Jüng- linge mit flatternden Hemden und elegan- ten Halstüchern. Wenn die Musik dich lang- weilt, dann kannst du immer noch die Mu- siker anschauen und von ihnen lernen, was Eleganz ist. In Nick's Bar sieht man sie bes- ser nicht an: sie sind ebenso häßlich wie die Musiker eines Symphonieorchesters. Knochige Gesichter, Schnurrbart, Hosenträ- ger, halbsteife Kragen(wenigstens zu Be- ginn des Abends). Sie spielen. Man hört Zu. Niemand träumt. Bei Chopin kann man träumen oder bei André Claveau. Nicht beim Jazz in Nick's bar. Er fasziniert, man denkt nur an ihn. Nicht die geringste Seelentröstung. Wenn du gehörnt bist, gehst du gehörnt nach Hause, ohne jeden zärtlichen Zuspruch. Keine Möglichkeit, nach der Hand deiner Nachbarin zu tasten und ihr durch ein Au- genzwinkern zu verstehen geben, daß die Musik deinen Seelenzustand ausdrückt. Sie ist trocken, heftig, ohne Mitleid. Nicht lustig, nicht traurig unmenschlich. Grausame Schreie von Nachtvögeln. Die Musiker be- ginnen zu schwitzen, einer nach dem andern Zuerst der Trompeter, dann der Pianist, dann der Posaunist. Der Kontrabassist tut, als ob er mahle. Das flüstert nicht von Liebe, das spendet keinen Trost. Das drängt. Wie die Leute, die zur Untergrundbahn stürzen oder im Automatenrestaurant essen. Das ist keineswegs der hundertjährige Gesang der Negersklaven. Man pfeift auf die Neger- sklaven. Das ist auch nicht der armselige Traum der kleinen Vankees, die unter ihren Maschinen zusammenbrechen. Nichts von alledem: ein dicker Mann, der die Lungen bläht, um allen Eingebungen seines Instru- ments zu folgen, ein unerbitterlicher Pianist, ein Kontrabassist der seine Seiten schlägt, ohne auf die anderen zu hören. Sie wenden sich an den besten Teil Deines Wesens, an den härtesten, an den freiesten, an den, der weder Melodie noch Ritornell verlangt, son- dern den betäubenden Glanz des Augen- blicks. Sie wollen dich packen, sie wollen dich nicht einlullen. Kolbenstangen, Kurbel- 2 1 i 5. 7 D a a 5 7 ee 8 * 2 6—— 2 Ez! 7 l — 113 2 5 2 E 45 E. N 2 20 1 5 59 1 N L N 75 1 e 0 1 0 a Dee 8 4 1 1 4 — ö N 9 8 ———+ 5 8 X I 3 1— 5 5 55 6 5— f— 5 5—— — N 3 D 1 S. Meistersingerserenade/ Von Hohlwang „lch freue mich auf das Wiedersehen mit Mannheim“ Ein Gespräch mit Albert Bassermann Schauspieler Onkel August hat nicht Recht behalten. als er seinem Neffen anno achtzehn- hundertsoundso prophezeite: Du wirst nie ein Schauspieler“ Albert Basser mann. nach 16 Jahren erfolgreicher Auslandstätigkeit erst- mals wieder in Deutschland. hat erneut bewie- sen., daß er mit Recht den Titel des größten deutschen Schauspielers trägt. Das Hamburger Publikum hat dem Heimgekehrten einen stür- mischen Empfang bereitet. Als der 381jährige mit der Frische eines Sechzigers àuf die Bühne trat, brach das Haus spontan in begei- s erten Beifall aus der si i am nls zu einer viertelstündigen Ovation mit Über 30 Vor- hängen steigerte. Besonders die junge Gene- ation spürte während der Aufführung von Ibse s Jespens er daß von der ehrwärdigen Erscheinung Bassermanns etwas ausgeht. was untergegangen schien: der Glanz einer großen Tradition des deutschen Theaters. Ich freue mich wirklich. wieder in Deutschland zu sein“ sagt Albert Bassermann. als ich ihn in seinem Hotelzimmer an der Alster gegenübersitze. Und dennoch war es nicht leicht. Albert Bas- sermann und Frau Else zu bewegen. wieder eine deutsche Bühne zu betreten. Dr. Sattler, der bekannte Theatermanager vom Hamburger „Theater am Besenbinderhof“ mußte erst nach Zürich fahren. um Albert Basserman zu über- reden. Seit seinem ersten Auftreten im Mann- heimer Nationaltheater 1887 führt Bassermann in seinen schwarzen Heften“ genau Buch. Ueber 10 000 Eintragungen der in aller Welt gespielten Stücke, der Partner, der Gage, ja, sogar der Hotelrechnung. hat der Manrheimer Kaufmannssohn bisher vermerkt. Und während der langen Abwesenheit von Deutschland hat Albert Bassermann das marmemerisch“ nicht verlernt. Die Wieder- schens vorfreude mit meiner Vaterstadt gab den Auss la daß ich mien in die Bahn sα und nach Deutschland fuhr.“ Albert Bassermann at sein schwarzes Heft“ vorher genau stu- diert. Die Erinnerung an einstise Erfolge auf „ deutschen Bühnen ließen ihn sogar seinen Aus- spruch vergessen: Ach, überall die Trümmer!“ Daß sich Albert Bassermann für sein Deutsch- landgastspiel Ibsens„Gespenster, ausgesucht hat, rief zunächst Verwunderung hervor. Der Künstler selbst aber gab für seine Wahl die treffende Begründung: Ich bin nicht meiner selbst willen oder des Stückes wegen nach Deutschland zurückgekehrt. Ich wollte nur eine Rollengestalt verkörpern, an der ich be- weisen konnte, daß mein Spiel nicht an Glanz verloren hat.“ Nach 1945 spielte Bassermann in Zürich zu- nächst in dem Stück seiner Frau„Stunde der Entscheidung“ einen Arzt, der aus der Emisra- tion heimkommt. Die Schweizer Presse reagierte negativ. Doch als Bassermann in „Raub der Sabinerinnen“ den Schmierendirek- tor Striese nicht auf sächsisch. sondern im unverkennbar pfälzischen Tonfall spielte. fei- erten die Schweizer den Künstler wie einen Fürs en. Vielleicht war er es wie auch in Ibsens„Gespenster“ der klangvolle Mannhei- mer Tonfall, die süddeutsche Verbindlichkeit. die ausgleichen und mildern möchte, wo die Gespenster der Vergangenheit zu furchtbarer Wirklichkeit aufsteigen und es nichts mehr zu verschleiern gibt vor der Wahrheit. die Ibsens „Gespenster“ aussprechen“. So formulierte ein bekannter Kritiker und verband damit seinen Dank an Bassermann. daß ihm dieses gelang. „Ja, ich komme“ sagte Bassermann. ,und werde am 6. und 7. September im Mannheimer Nationaltheater den leicht gläubigen törichten Pastor Man- ders, diesen Repräsentanten der Gesell- Schaffslübde in den Augen Ibsens spielen.“ Es läßt sich berrlich plaudern mit Bassermann. Seit seinem ersten Auftreten in Deutschland scheint das ihm so oft angehängte„F unzugäng- lich wie immer“ verflogen zu sein. Der Alte strahlt sine Vitaliät. eine beinahe jusend- liche Frische aus, die bewunderungswürdig ist. Und er kann nie genug bekommen. über sein wellen, Kreissägen. Sie stoßen, rotieren, knirschen: so entsteht der Rhythmus. Wenn du straff, jung und frisch bist, springt der Rhythmus dich an und rüttelt dich durch. Du fängst zu springen an, immer schneller und deine Nachbarin springt mit dir; ein höllisches Rondo. Der Posaunist schwitzt, du schwitzt, der Trompeter schwitzt, du schwitzt noch mehr und dann bemerkst du plötzlich, daß auf dem Podium etwas vor sich ging; sie sehen nicht mehr aus wie vor- hin: sie drängen sich zusammen, eine selt- same Erregung erfaßt sie, ihre Mienen sind wild und gespannt, man könnte sagen daß sie etwas suchen. Etwas wie die sexuelle Lust. Und auch du, du beginnst etwas zu suchen und du fängst zu schreien an. Man muß schreien: das Orchester ist ein unge- heures Kreisel geworden: hieltest du plötz- lich inne, dann bleibt der Kreisel stehen und fällt zu Boden. Du schreist, sie schaben, sie schnauben, sie sind besessen, du bist be- sessen. Der Trompeter berührt den Pianis- ten und überträgt auf ihn seine Besessen- heit wie zu den Zeiten von Mesmers mag- Vir brauchen Opern- und Ballettmusik/ Von Vel Thome Virgil Thomson zũhlt zu den führenden Musikritixern der Vereinigten Staaten. Seine Einstellung zur Musil ist vorwie- gend vom Handwerklich-Formalen be- stimmt. In seinen Kritiken und Essays, die die Edition Kasparek München-Ber- lin unlängst in einem sehr aufschluß- reichen Sammelband„Musikgeschehen in Amerika“ herausgebracht hat, nimmt er mit oft überraschender Schärfe gegen die „belastende“ Tradition der europäischen und vorwiegend der deutschen Musik Stellung. Die Ansicht, Theatermusik— Oper und Ballett— stünde hinter der Konzertmusik an nachgeordneter Stelle, ist eine deutsche Irrlehre des 19. Jahrhunderts, die mit dem Zusammenbrechen der deutschen Tradition auszusterben scheint. In Frankreich oder Rußland hat sich diese Ansicht niemals in größerem Umfang durchgesetzt, in Italien hat sie überhaupt nie Fuß gefaßt, da die dortige Einstellung gerade gegenteiliger Art War. So wird erzählt, Verdi habe Mozart naserümpfend einen„Quartett- Schreiber“ genannt. Auch in den germanischen Län- dern waren die Theater formen bis gut in das letzte Jahrhundert hinein hoch ange- sehen. Erst der Umstand, daß es einem Beethoven, Schubert, Schumann, Mendels- sohn offensichtlich an ITheaterbegabung fehlte, hat die Mitteleuropäer und ihre angel- sächsischen Schüler bestimmt, gegen eine mit er Schauspielkunst in Verbindung stehende Musik ein gewisses Vorurteil zu fassen. Die Erscheinung Richard Wagners hat, statt dieses Vorurteil zu vermindern, seine Ausbreitung begünstigt. Ausgestattet mit einer ebenso ausgeprägten Begabung kür persönliche Propaganda wie für Musik gelbst, bewies dieser außerordentliche Mensch in zahlreichen Artikeln und in einigen Büchern, daß alle seit Gluck erschienene Theatermu- sik nicht so gut sei wie die sine, Seine eigenen Werke entzog er dadurch der Aus- einandersetzung, daß er es nicht zuließ, sie als Opern zu bezeichnen. Er erfand für sie das Wort„Musikdrama“. Bis zu semem Tode hielt er hartnäckig die ebauptung aufrecht, sie hätten nichts mit dem, was bisher als Oper bekannt war, zu tun. Sie stellten vielmehr eine Weiterentwicklung der Besthovenschen Symphonie dar. Noch in meiner Jugend gab es eristhafte deutsche Musiker, die alle Opern mit Ausnahme der Wagnerschen als seichte, musikalische Zer- streuung ansahen, die zwar für den romani- schen Geist, gut genug wäre, er es aber an musikalischem Gehalt und an Ausdruckstiefe fehle. Diese Einstellung zum Theater hat die deutschen Musiker in eine Sackgasse gefſihrt. Sie unterliegen es, sich mit lyrischer Dekla- mation und schauspielerischer Gebärde zu be- fassen und verloren dadurch ihre Verbin- dung mit den schöpferischen Cuellen der Melodie und des Rhythmus. Statt dessen er- blickten sie das geeignete Ausdrucksmittel in der Komplizierung der Harmonie und ihr zuliebe opferten sie Nachdruck und Zusam- menhang, während doch Harmonie diese Dinge lediglich unterschätzen soll, an sich nur von zweitrangiger Bedeutung ist und Leben in der Heimatstadt Mannheim zu be- richten.„1871 habe ich meine erste Rolle ge- spielt. Neben fünf Geschwistern bin ich als Vierjähriger Klein-Amor in einer Silberhoch- zeitsfeier von Großonkel Julius Heinrich auf- getreten.“ Doch in die erste enge Berührung mit den Brettern. die die Welt bedeuten, kommt Bassermann mit 19 Jahren. Als Che- miker arbeitete er bei Zellstoff Waldhof. Er raucht im Labor, der Direktor schreit„Lause- junge“, schlägt zu und Bassermann geht. Zur Bühne. Fünf Jahre spielt er am Meininger Hoftheater ohne nennenswerte Erfolge. Erst in Berlin. bei Paul Lindau und Otto Brahm wird der Name Bassermann zum Begriff. Und dann folgen Städte über Städte. ö Erfolge reihen sich an Erfolge. 1933 wan- dert Bassermann in die Schweiz aus. Goebbeis will die Nichtarierin Else Bassermann auf deutschen Bühnen nicht mehr sehen. jene Frau. die die leise Gegenstimme zur Vitalität ihres Mannes ist im Leben. wie in den Menschen, die sie auf der Bühne verkörpern. so in Ibsens Gespenster“ ein Bild stiller Güte und lächeln- der Ueberlegenheit. Dann geht Bassermann nach Hollywood. Trotz semer 72 Jahre. Bis 1945 spielt er in 14 Filmen. Die New Lorker müssen sich den„Faust“ sogar auf deutsch anhören. Bassermann spielt den Mephisto. Im Seplember nun wird Albert Bassermann 82. Dermoch hat er große Pläne. Nach seiner Deutschlandreise gibt er Gastspiele in der Schweiz und fährt dann wieder nach Holly- wood zum Filmen.. Und während er seinen Reiseplan durch Deutschland entwickelt— im September Bad Wildungen. Karlsruhe. Heidelberg. Frankfurt. Okkenbach und München— nimmt das Ge- spräch eine Wendung. Bassermann hat den Iffland- Ring. wie viele behaupten. nicht Moissi mit ins Grab gegeben. Er hat den eisernen Ring mit den Diamanten um das Iffland Bild 1935 dem Buretheatermusgum gestiftet. Am Schluß unseres Gespräches bemerkt Bassermann noch einmal aus flvticklich:„Grüßen Sie mir meine Marnemer. Ich freue mich auf das Wiedersehen!“ Gert Kisten macher 4 netischen Kuren. Du schreist noch immer. Alles schreit im Takt, selbst den Jazz nört man nicht mehr, man sieht nur Leute auf dem Podium, die im Takt schwitzen, man möchte sich um sich selber drehen, man möchte wie ein Stier brüllen, man möchte seiner Nachbarin ins Gesicht schlagen. Und dann bricht mit einemmal der Jazz ab, der Stier ist gestochen, der älteste Hahn ist tot. Es ist aus. Du hast dennoch deinen Whisky getrunken, trotz allen Schreiens, ohne zu merken. Ein Kellner mit Wachs- miene stellt Dir einen anderen Whisky hin. Du bist einen Augenblick wie vor den Kopf geschlagen, du raffst dich zusammen, du sagst zu deiner Nachbarin: nicht übel! Sie gibt keine Antwort und dann geht es von neuem los. Du schläfst diese Nacht allein du hast kein Mitleid mit dir, du hast dich nicht einmal betrunken, du hast nicht ein- mal Blut vergossen und du bist durch einen bemmungslosen Taumel geschleift worden, von diesem krampfhaft zuckenden Crescen- do, das der wilden und vergeblichen Be- gierde nach Lust gleicht. Du gehst heim, ein wenig geschwächt, ein wenig berauscht, in einer schweren Nervenkrise. Der Jazz ist die nationale Vergnügung der Vereinigten Staaten. 5 das Interesse nicht völlig zu fesseln vermag. Als Folge davon ist die beste deutsche Mu- sik von heute— Hindemith, Berg und Schön- berg von einer Kompliziertheit der Schreibweise, die in keinem Verhältnis mehr zum inneren Ausdruckswert steht. Es ist zu hoffen, daß das Ixiteresse, das Amerika zur Zeit dem musikalischen Thea- ter entgegenbringt, dazu beitragen wird, ein kür allemal die letzten Spuren dieses germa- nischen Irrglaubens aus unserem Denken zu beseitigen. Es ist notwendig, daß viele Opern und Ballette geschrieben und aufgeführt werden, damit die Komponisten durch aus- giebige Praxis Gelegenheit haben, Gefühle allein durch Gesang und körperliche Be- wegung allein durch Rhythmu, ausdrücken zu lernen. Harmonische und instrumentale Komplizierungen um ihrer selbst willen sind Unsinn. Sie zu schreiben, kann jeder lernen. Sie dienen heute meist nur dazu, einen Mangel an präzisem Ausdruck zu vertuschen. Die Komponisten sollen uns korrekte Ver- tonung des Englischen geben in Tonfolgen, die man tatsächlich singen kann und sie sol- len eindeutige Gefühle klar in Melodien aus- drücken, deren Sinn sich mit dem des Spiels deckt. In der Gegenwart klammert sich die mu- sikalische Welt an eine nächstliegnde Ver- gangenheit, die uns von Jahr zu Jahr un- verständlicher wird. Im spätromantischen und frühmodernen Stil gibt es Tausende von Naffinessen, die keinerlei Sinn mehr ergeben. Das Komponieren ist zu einem unsinnig komplizierten Geschäft geworden, Bei den Mariandl, andl, andi. Eine Untersuchung des„Institut für Demoskopie“ in Allensbach/ Bodensee, bei der 1000 Menschen in Westdeutschland ach den wesentlichen statistischen Merk- malen der Gesamtbe völkerung ausgewählt) über ihre Neigungen, Gewohnheiten und Interessengebiete befragt wurden, stellt fest, daß das„Mariand!“ der Lieblingsschla- ger des ersten Halbjahres 1949 ist. Es zeigte sich bei dieser Umfrage, daß Schlager weitaus länger lebendig bleiben, als es ihr das Vorübergehende andeutender Name ausdrückt. Wer einmal einer solchen Melodie— oder ihrem Text?— verfallen ist, hält ihr über Jahre und Jahrzehnte die Treue. Ohne Zweifel stehen dabei persön- liche Erlebnisse im Hintergrund. Das Ver- hältnis zu solchen Schlagern ist haltbar, kaum von einer neuen Mode zu stören: Wer einen Lieblingsschlager hat, scheint 2 neuen Kompositionen unempfind- icher. Die Favoriten erreichen eine relativ kleine Gemeinde. Die Vorliebe der Mehrheit vaga- bundiert zwischen Hunderten von Texten und Melodien. Das ganze Repertoire der Tanzkapellen aus einem halben Jahrhurz- dert taucht auf: vom„Glühwürmchen“ über die„Holzauktion im Grunewald“ zu den teils kessen, teils wehmütigen Rhythmen Besuch bei Wolfgang Fortner Der Heidelberger Komponist In Sommerblumen und früchteschweren Obstbäumen versteckt liegt, hoch über Heidel- berg, ein Haus. Die Läden sind geschlossen. Ich gehe darum herum, die. Schritte hallen. Niemand zu Hause?— Ein Fenster ist offen: ein Musikzimmer, am Flügel Noten, Manu- skripte, Bilder neuester Richtung, eine Couch. Hier wohnt Wolfgang Fortner. Ich zögere. An der Haustür erscheint der Komponist, lachend kommentiert er:„Ja! Alles ist in den Ferien! Aber kommen Sie!“ Wir tauschen Ein- drücke, Meinungen. lech erzähle von Ber- liner Theatererlebnissen, von der Ostzone, in der ich kürzlich Opern inszenierte. Er berich- tet von den Darmstädter Ferienkursen, deren Kompositionsseminar er leitet. Plötzlich— mit abschüttelnder Unmittelbar- keit— greift Fortner zu dem Notenmanuskript. „Mein neuestes Opus! Wollen Sie etwas hören?“ „Natürlich!“—„Es ist ein Ballett.“—„Der In- halt?“—„Kennen Sie Oskar Wilde's Märchen vom Geburtstag der Infantin? Es bildet den In- halt des Balletts, das sich Die weise Rose“ betitelt.“ Unter den bizarren Geburtstagsgeschenken des üppig düsteren Hofes wird der kleinen Tochter des spanischen Königs ein Zwerg zuge- führt. Der geradezu abnorm häßliche kleine Kerl gefällt dem Königskind und allen Gespie- len über die Maßen. Man ist selig über die Sprünge und Reverenzen des possierlichen Scheusals.„Vielleicht war das Lustigste an ihm seine vollkommene Unkenntnis der eigenen grotesken Erscheinung“.(Berichtet Oskar Wilde). — Die Infantin hat ihm— hellauf lachend eine Rose zugeworfen. Alles wäre gut, aber der Kleine hat sich unsterblich in die Prinzessin verliebt. Und nun hat Fortner einen bezaubernden Einfall: Der Zwerg schläft und im Traum er- blickt er sich selbst, wie er zu sein wünscht: ein Knabe, feingliedrig und bildschön. Mondlicht- übergossen naht dem verzauberten Träumer die Prinzessin, er schließt sie tanzend in seine Arme, vergehend vor Lust. Dann erwacht er J22zZz Darleh Von Fernand Leger eufbau lurchg 7 Deutschen hat es einen Höchststand byzan. gut thinischer Ueberfeinerung erreicht, von dam sie nur mit einem ebenso drohenden Schlag herunterfallen kann, wie uns ihre Klänge ins Ohr hallen. Die Erneuerung der Musik wird sich wahrscheinlich auf unserem Kon- tinent abspielen, weil Hier die althergebrach. ten Fertigkeiten weniger eingewurzelt sind als in Europa. Freilich hören wir Unmengen von ausgeklügelter symphonischer Musik die, zu verbreiteter Unterhaltung geworden in ihrer Anziehungskraft nur vom Kino über. troffen, vom gesprochenen Theater aber be weitem nicht erreicht wird. Aber gerade diese ins Volk eingedrungene Verbreitung kann uns davor bewahren, die symphonische Musik allzu ernst zu nehmen. WI brauchen letzten Endes nicht weniger sym- phonische, wohl aber mehr Opern- und Bal. lettmusik Und wenn uns etwas von unse- rem ungesunden Festhalten an einer ster: benden Tradition kurieren kann, so wird das es sein. Oper und Ballett arbeiten mit pri- mären Elementen menschlicher Ausdrucks. fähigkeit, nämlich der menschlichen Stimme und der menschlichen Gestalt. Beide Ele- mente haben auch ihre besondere Bedeu- tung: Sie stellen nicht nur den breiten Strom sondern auch die Quelle der musika- schen Kunst dar. Denn tief im Unterbe- wuhtsein, dort wo die Musik geboren wird, besteht eine engere Uebereinstimmung mit der Sprache und Gebärde, als sie jemab mit den dunkleren Regungen unseres Inne: ren oder mit Seelenzuständen möglich ist. der zwanziger Jahre, zu den Tenor- Arien Lehars und der aufblühenden Woge det Tonfilm-Tangos fehlt kein Lied, und aud die Serie jener Songs ist komplett, die erst nach dem Kriege„legal ins Land kamen, l von der Mexiko- Serenade zu den Jitterbus Auf die Frage,„Gibt es einen Schlage, den sie besonders gerne hören?“, antwor, teten mit Ja 59 Prozent, mit Nein 41 Prozent, Bei der Aufteilung fielen auf: e zent Gapri- fischer, n in Trizonesien-So ng. 4% Atzust Theodor im Fußballtor, 3% den Ur Lill- Marleen 27 atten! Blutrote Rosen 1 7 atralbe 217 Verschiedene.. 38 ö Bei den populärsten Schlagern ist der Je“ Er such gemacht worden, ihre Anhängerschaf zu analysieren. Dabei kam heraus, „Mariandl“ hauptsächlich von den Frau geschätzt wird: 72 Prozent der Gesam. gruppe, die dieses Lied besonders ger hört, sind weiblich. Bei den„Can Fischern“ verschiebt sich das Bild ein wens aber noch immer besteht eine weibliie Majorität(61 Prozent). Hingegen hat d „Theodor“ überwiegend männliche Fr (60 Prozent). arbeitet an einem neuen Ballei 1 1 Nun geht es genau sg weiter wie in b Märchen. Liebeskrank streicht der Zwerg duet die weiten Gemächer des Schlosses, die e, 0 Rose der Prinzessin in den Händen. Plbtle kommt ihm ein unbekanntes komisches e 1 sal entgegen. Er stutzt und erschrickt;„Er 55. also ungestaltet und bucklig. Als ihm die Walt. heit aufdämmerte, stieß er einen lauten 8 der Verzweiflung aus und fiel zu Boden.“ Ded 0 Zwerg hatte sich zum ersten Male im Spies erblickt. Da kehren die Kinder zurück, an ie, Spitze die Infantin. Neue Possen, neue Täns und Verrenkungen werden verlangt. Aber det Nhroch Kleine liegt regungslos am Boden, er ist— 40% Ein zerbrochenes Spielwerk. Sein Herz— bc man der Infantin— sei gebrochen., Da antwos tet sie— in der Wildeschen S enten „In Zukunft laßt die, die mit mir zu sbie kommen. keine Herzen haben Ein bezaubernder Vorwurf für ein Ball, 28ie sind nicht der Erste, der sich mit die dh Stoff beschäftigt?“—„Nein! Kennen Sie 13 „Spanische Fest“ von Schreker?“—„Sicher, er- J habe übrigens in den dreißiger Jahfen in 54% f lin Zemlinskys Oper„Der Zwerg“ gehör, 1 0 von der falschen dramaturgischen Vorausseten 9 ausging, die Titelrolle mit einem Helden ng zu besetzen. Ueberhaupt scheint nur die 50 der Tanzpantomime viel geeigneter für Filigranwerk des Wild'schen Sujets.“ Fortners Musik ist modernster Proven 0 nicht illustrierend wie es das Ziel früte, l Opernbemühung war, sondern die geisfige 11 stellung der wechselnden szenischen 110 men weckend Interprätation des dichlerise, Vorgangs ins Musikalisch-Geistige, Tie sition des Sprachlich-Gedanklichen ins lang., lich Rhythmische. Eine Berceuse und die Keb,. vision des prächtigen und unheimlichen rial klingen in der Erinnerung fort. Fortner gedenkt das Werk zunächst e den-Badener Südwestfunk als EBandaug 5 zu bringen. Von dort mag es,“ 80 88h, „seinen Weg duf die Opernbühne nehmen e Max 12 Heinrich Fis