ſeröttentlicht unter Lizenz Nummer is WS 110 f verantwortliche Herausgeber: br. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling U gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz ö felelon: 44 151. 44 152, 44 133 bankkonten: Südwestbank Mannheim gugemeine Bankgesellschaft Mannheim postscneckkonten: garlsrune Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 keschelnt: Täglien außer sonntags 9008 für unverlangte Manuskripte über- t der Verlag keinerlei Gewähr em 8 eee Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Kari-Theodor- straße 16 Telefon 286 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4080 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2788 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM, 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 60 1 Jahrgang/ Nr. 160/ Einzelpreis 0, 15 D C ĩ Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 12. August 1949 Darlehen an Prüm Koblenz. DENA) Der Ministerrat von deinland- Pfalz beschloß am Mittwoch, der gadt Prüm bis zur Klärung der Rechts- ae und der Schuldfrage die notwendigen aubau der Stadt durchgeführt werden kann. 12 5 5 5 Paul Henri Spaak, der auf eine lange das Beste für eine Neuorganisation Europas on Durchführungsbestimmungen„ e eee worden. Parlamentarische Laufbahn Sur hecken Die gegenwärtige Stunde ist die schönste sind schuld grüßzt Würde mit großem Beifall be- kann, und auch bei der letzten Vollver- Belohnung für eine politische Lebensarbeit. byzan. ttgart 1 5 2275 5 5 sammlung der Vereinten Nationen einen Wir erleben jetzt die Erfüllung on dam Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Der sozialpoliti- Die Wahl Spaaks wichtigen Posten, den des Vorsitzenden des eines Traums.“ Spaak wies darauf hin, Schlag ae Ausschuß des Landtages nahm gestern Klänge n einem Bericht des Ministerpräsidenten r Musk i Reinhold Maier zu der neuen Suspen- m Kon- ie ebrach. aungsrechts Stellung. Dr. Maier erläuterte, elt sind mengen habe mit Me C ü iese Muse ung, er mi e Cloy über diese 10 Ulber. Tatsachen. Er habe nichts unter nomi- aber bel en, um eine neue Suspendierung zu er- gerade fachen. Die Frage der Durchführungsbe- breitung ümmungen des Gesetzes sei durch den nonische une! 125 des Grundgesetzes in die Zu- u ſsiskeit des Bundes verlegt worden. Der er eum unpolitische Ausschuß vertritt die Mei- ind Bal. ing daß ein Versagen bei der Verabschie- leben“. n une ng der Durchführungsbestimmungen zu 5 8 Pr 6 er ster.. sei, die vor der Verabschiedung des Washington.() Präsident Truman MaeArthur sich mehr mit der Möglichkeit Nach der Wahl 958 5 e 8 wird ds ſumdgesetzes hätten Rechtskraft erlangen versprach dem Präsidenten der Philippinen, der Rettung Chinas vor dem Kommunismus die folgenden 4 Vizepräsidenten von der düsen. Mit den Erklärungen des Minister- Elpidio Quirin o, jede denkbare Hilfe für als mit der Frage einer Teilnahme Japans Versammlung bestimmt: Frangois Men- nt pri. ſiidenten gab sich der Ausschuß zufrie- sdrucks, e, da gegenwärtig keine andere Klärung Stimme r Lage möglich ist. l ide Ele- N 11 Fall Schacht eine politische musika. Zweckmäßzigkeitsentscheidung? Interbe · en Wird Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der langjährige ung mit ferteidiger Dr Hjalmar Schachs, der jemab tgarter Rechtsanwalt Dr. Wolfgang es Inne: eh w amber ger, V ch ist. hebung des Spruchkammerentscheides ehemaligen Reſchsbankpräsidenten als ie politische lug deren Ausgangspunkt im württember⸗ Wird, Ain ſlch-badischen Kabinett zu suchen sein lutte. Er habe, so befente Dr. Schwam- or-Arien fager, gewichtige Anhaltspunkte, die für oge der ſe Richtigkeit dieser Annahme sprächen. Kamen, sitzenden durch derartige Entscheidungen tterbug auks Spiel gesetzt würde. Dr. Schwam- antwöl- er weitere Schritte, 1 Prozent fit näner äußerte, einleitet. Bekanntlich le das Befreiungsministerium von Würt⸗ uberg-Baden den Einstellungsbeschluß Zentralberufungskammer Nordwürttem- atzuständigkeit berufen hatte, aufge- zn und die Akten zur Vorbereitung des Generalissimus Tschiang Kai-Schek 05 182. 1 jesigen Zeitungen 1* Segen eee der zu 5 8 5 3 3 zeige 3 energisch dafür eintreten, daß sie eigene 4 ufungskammer zurückgegeben. Gewöpnlich gut unterrichtete Kreise sind tiefgehenden strukturellen Veränderungen Beamte hat, die von ihr selbst gewählt 1 5 der Ansicht, daß Wus Besprechungen mit in der Armee der Volksrepublik. werden.“ der hen Ermittlungsverfahren gegen 5 . 0 v süddeutsche Zeitung“ Frauen München. DENA) Die Staatsanwalt- Gesamt alt München hat am Donnerstag ein Er- s gene lungsverfahren gegen die„Süddeutsche „Capt. ung“ eingeleitet. Der Landesverband n wenig, kraelitischen Kultusgemeinden hatte die veiblicce ung wegen mutmaßlicher Verletzung hat det f Freunde 1„ ctwoch stattgefundenen Demonstra- sen einen antisemitischen. in der fut eingebracht wurde, hat außerdem allet 5 Poli Wildes J 0 darüber zum Ausdruck gebracht. 5 durch Je de Polizei zur Schußwaffe gegriffen ie weibe Pie dune Goldschlagg, der Chefredakteur e cle düldeutschen Zeitungs“ erklärte hier- „r wer„bie Redakti 0 1— 15 Weir, Je chen ktion der Süddeutschen Zei n Schten ener ein n.“ Def it Doch 1 Spiegel Lecheutis Sei deutigen Klärung sehr interes- ihre Stellungnahme war und 1 i tragisch, daß durch die Vorgänge des desverwaltung für das 4 at cn Alle kuten Absichten zunichte ge- N N 15 Sagt fald den en sind— aber nicht durch die bahn und die Handelsämter gedacht werden. antwor⸗ er„Süddeutschen Zeitung“.“ nten! herlehen zu gewähren, damit der Wieder- 8 e 8 5 minister, Paul Henri Spa ak wurde öffnungssitzung den Antrag ein ebracht, ohne Unterbrechung am Donnerstag einstimmig zum Präsi- 5 8 denten der beratenden Versammlung des Europarates gewählt. zum ersten Präsidenten der beratenden Ver- sammlung des Europa- img wesentlicher Artikel des Mitbestim- rates— Präsidenten Europas 715 g. a j. hat kaum überrascht. e in der Oeffentlichkeit Propagierte Mei- 18 einzige Schwierig- g eit hatte darin be- wordeh Iagelegenheit gesprochen, entspreche nicht standen, dag die bel- gische Regierungskrise am Mittwoch noch nicht gelöst war. Aus diesem die Bemühungen seiner Regierung um die Wohlfahrt ihres Volkes und die Erreichung ihrer Ziele. Truman ging in seiner Erklä- Tung nicht auf die geplante Pazifik Union ein, aber da es sich hier um eines der Hauptziele Quirinos handelt, dürfte sich 1 das Versprechen des amerikanischen Präsl- australischen 84 denten auch auf die Förderung dieses am Donnerstag bekannt, daß die Arbeit in Planes beziehen. 8 1 der Philippinen, der seinen Besuch in der f 1 1 5 iti bezeichnete die neue 5 9 Streik sein Ende finden. Der Ausstand hat Ernennung von A. S. Halford vom britischen amerikanischen Hauptstadt abschloß, em für die australische Wirtschaft verheerende Außenministerium zum Donnerstag auf dem Flughafen von Wa- 2758 1 1 8 g Folgen gehabt. EtwWãña 300 000 Arbeiter ver- ZweckmäBigkeltsantnchel⸗ a Quirino traf inzwischen in New Manila zurückzureisen. Geschäftsbereich Wu Te Tschen hat die sident und Außenminister war. ist bereits ersetzt wird, so daß es zum Beispiel nicht am Dienstag nach Formosa abgeflogen, um mehr „Wir erleben jetzt die Erfüllung eines Iraums“ sagte der neugewählte Präsident des ersten europäischen Parlaments, der Belgier Paul Henri Spaak Straßburg.(DENA-REUTER) Der ehe- belgische Ministerpräsident und der französischen Delegation auf der Er- von der Versammlung den Präsidenten erst am Donnerstag zu wählen. Auher ihm war kein politischen Ausschusses, innehatte, gilt zu- daß die sammen mit Churchill als eifriger Vorkämp- lun S grö here er für die europaische Einheit. Er ist füh- als de r Ministerrat. zum ersten listischen Parteizugehörigkeit huldigt er Zeit mit lan gen Reden z2u keineswegs ausschließlich sozialistischen sch wen d e n. Ideen, was in seinen liberalen Wirtschafts- maßnahmen in Belgien zum Ausdruck kam. daß die europäische Versammlung nerstagnachmittag von Edouard Herriot den schloß mit den Worten: „Laßt uns an die Arbeit herangehen. Das alte Europa soll neu geboren wer⸗ den, sich neu organisieren und lange Das Spiel im Fernen Osten Trumans vage Versprechungen/ Chinesischer Minister reist nach Tokio an der Pazifik- Union befassen werde. Australischer Bergarbeiterstreik Ole Björn Kraft Dänemark) beendet Bergleutegewerkschaft gab wird der seit sieben Wochen andauernde hebung gebilligt. Generalsekretär bestätigt. g. loren ihre Arbeit, weil die Fabriken aus 5 ein, wo er sich drei Tage aufhalten 8 a 5 n dert über San Franzisko nach Kohlenmangel ihre Tore schließen muß 5 bis die Verluste wieder eingeholt sein wer- Der national- chinesische Minister ohne Bergleute einen Lohnausfall von 5 b anderthalb Millionen australischen Pfund über die geplante anti- hatten. N „Genosse Oberst“ tär haben sollte. Winston Churchill! trat „Herr Oberst“ sondern„Genosse Grunde hatte auch Paul Reynaud im Namen Vorsitz der europäischen Versammlung. Er wurde nach seinem Eintreffen aus Brüssel stürmisch begrüßt. Er sagte in seiner Rede:„Der heutige Tag ist von enormer Bedeutung. Ich hoffe europäische Versamm- Bedeutung habe „Ich wünsche, rendes Mitglied der europäischen Bewegung dag die Versammlung stark, unabhängig und konnte dadurch dem Ministerausschuß und Praktisch wirksam wird“, sagte Spaak viele Anregungen geben. Trotz seiner sozia- und warnte die Abgeordneten davor, ihre Ver Spaak drückte sodann die Hoffnung aus, „reale Paul Henri Spaak übernahm am Don- und solide Ergebnisse zeitigen werde. Er thon Frankreich), Stefano Jacini ta- lien), Lord Layton(Großbritannien) und Die vom Ministerausschuß empfohlene Sydney.(UP) Der Exekutivausschußg der Ernennung des ehemaligen französischen Botschafters in London, Camille Paris, zum Generalsekretär des Europarates wurde den Kohlengruben am nächsten Montag in der Donnerstagnachmittagssitzung der 8 7 wieder aufgenommen werden wird. Damit beratenden Versammlung durch Handauf- Truman verabschiedete den Präsidenten Ferner wurde die stellvertretenden Der stellvertretende irische Ministerprä- ten. Es wird voraussichtlich Monate dauern, ident William Norton wandte sich gegen die Ernennung des Generalsekretärs und den. Nach einer amtlichen Schätzung der Seines Stellvertreters durch den Mini- 8 0 Regierung gingen durch den Streik zwei sterrat. Er verlangte, daß der General- nd aud f kede keinesfalls an, daß die Unabhän- Absicht im Eaufe der kommenden Woche Millionen Tonnen Kohle verloren, während die erst eit des Richters bzw. Spruchkammer- nach Tokio zu fliegen. um dort mit dem die alliierten Oberbefehlshaber General Douelas MacArthur 15. 4 5 kommunistische Paziflk- Union zu beraten. Schlage, er will die e 3 Nach Abschluß dieser Zusammenkunft will e begeben, um über die gleiche Angelegenheit mit dem sekretär und sein Vertreter von der Ver- sammlung gewählt werden und nur der Versammlung verantwortlich sein sollen. Er sei nicht bereit das Diktat der Minister an- zunehmen. Der britische Delegierte Robert Boothby unterstützte den irischen Delegier- Bukarest.(U) Das rumänische Verteidi- ten und verlangte, daß jede Körperschaft südkoreanischen Staatspräsidenten Syngman Sungsministerium gab bekannt, daß künftig des Europarats einen eigenen Generalsekre- 95 Rhee zu konferieren. Wu. der im Kabi- bei der Anrede eines militärischen Vorge. 5 aach die Ramer d ire nett Sun-Fo stellvertretender Ministerprä- setzten das Wort„Herr“ durch„Genosse 4 77 dafür ein und sagte: Wenn die Versamm- Aan din 1 lung Lebenskraft haben soll. muß ich auch 8 5 Koalition ohne Soialisten . in Belgien Brüssel. DENA-REUTER) Der bisherige belgische Finanzminister Gaston Eyskens hat eine neue belgische Regierung gebildet. Paul van Zeeland, christlich-soziale Par- tei übernimmt darin das Außenministerium. Das neue Kabinett setzt sich aus fünf- zehn Ministern zusammen, von denen acht der christlich- sozialen und sieben der Liberalen Partei angehören. Die neue Regierung ist bereits am Don- nerstag von Prinzregent Charles vereidigt worden. Minister präsident Eyskens gab be- kannt, daß das neue Kabinett am kommen- den Dienstag vor dem Parlament eine Regie- rungserklärung abgeben und gleichzeitig die Vertrauensfrage stellen wird. Durch die Bildung der neuen Regierung wurde die seit 45 Tagen andauernde belgi- sche Regierungskrise beendet die im An- schluß an die allgemeinen Wahlen vom 26. Juni vor allem durch Differenzen zwi- schen den führenden Parteien des Landes in der Frage der Rückkehr König Leopolds entstanden war. Kurz vor der Bekanntgabe der Bildung der neuen belgischen Regierung war Paul Henry Spaak aus Straßburg kommend in Brüssel eingetroffen. Er erklärte laut P den ihn umdrängenden Reportern lächelnd, er sei nur gekommen, um sich davon zu überzeugen, daß er seinen Posten verloren habe. Er fügte— unter Bezug nahme auf die Europatagung in Straßburg hinzu—„Europa liebt mich mehr als Belgien.“ 5 Spaak, der inzwischen wieder nach Straßburg zurückgekehrt ist, wurde von der belgischen Regierung zum Staatsminister er- nannt. Dieser Titel wurde ihm auf Grund seiner bedeutenden politischen Verdienste ehrenhalber verliehen. Spaak wird dadurch kein Mitglied des Kabinetts. Unbeantwortete Frage an den Europarat Straßburg. DENA-REUTERNH Zwei Mit- glieder des„Aktlonskorps für eine Weltregierung“, die auf einem bhom- benzerstörten Grundstück in der Nähe des Straßburger Münsters ein Zelt aufgeschla- gen haben, führen bereits zwei Tage öffent. lich einen Hungerstreik durch. Der 19jäh- rige Straßburger Jean Paul Koune und die 23 jährige Amerikanerin Ruth Allen brock wollen so dagegen protestieren, daß sie vom Europarat keine Antwort auf ein Schreiben erhalten haben, in dem sie die Frage gestellt hatten, wie sich der Europa- rat von„früheren Blockbildungen und Bündnissen, die bisher vor jedem Krieg zu- standegekommen sind“, unterscheide. Die Polizei hatte die beiden bereits am Mittwoch aus einer Ruine vertrieben und Ee 18 drohte ihnen nunmehr mit Verhaftung und falls sie ihren Vereinbarung besser als Gesetz Tübingen.(Kb.-Eig.-Ber.) In einer Kund- Ministerien und Dienststellen der künftigen lösung 2 4. wie 5 5 7 Krei- ſaleutschen Zeitun veröffentlichten Le- Westdeutschen Bundesregierung nach Berlin. sen verlautet, in den machsten Monaten zu 10 8 Die Beamten unterstrichen, daß beide Mili- rechnen. Ein senauer Zeitpunkt wurde je- zeipräsidium gegenüber seine Em- tärregierungen Vorschläge dieser Art wohl- wollend prüfen und daß sie voraussichtlich ihre Zustimmung erteilen würden. einer Uebersiedlung nur die Teile der Bun- tet werden. Im Statut der„Alliierten hohen desbehörden in Betracht gezogen werden könnten. Nach seiner Ansicht sei es die eine Klage nicht. Sie selbst ist könnten, die selbständig arbeiten könnten lösung der JETIA Vorgesehen. Nach der Bil- das frenzösische Verwaltungshauptquartier l 3 und daher nicht unmittelbar an den Sitz dung der westdeutschen Regierung soll die von F der Bundesregierung gebunden seien. In EIA noch kurze Zeit in eingeschränkter an ihrer 1 er nicht nur betrübend., sondern ge- erster Linie könne beispielsweis an die Bun- meldewesen, die Verwaltung der Bundes- Aus folgenden Gründen erscheine die Errichtung von Bundeshandelsämtern in gebung gab der Staatspräsident von Süd- württemberg- Hohenzollern, Dr. Gebhard Müller, eine Darstellung der Verhand- lungen um die Bildung des Südweststaates. Schon allein die wirtschaftlichen Gründe für einen Zusammenschluß der drei Län- der seien so zwingend, daß man rasch eine Lösung finden müsse. Südwürttemberg⸗ Westalliierte befürworten Bundesbehörden in Berlin Entscheidung liegt bei der Bundesregierung/ Vorteile für Berlin Berlin, Gee Zustandise britische und Die Entscheidung darüber liege bei der zu- alliierten Aussduß für Außenhandel und Hohenzollern jaclentalls könne bei der Be- deyerischen Gesetzes„gegen Rassen- amerikanische Beamte in Berlin befürwor- künftigen Bundesregierung. m und Völkerhaß“ angezeigt. General- teten am Donnerstag die von dem Berliner dealt Dr. Philipp Auerbach, auf dessen Bürgermeister Dr. Ferdinand Friedens- 5 diese Strafanzeigen als Folge der burg vorgeschlagene Verlegung einzelner Vevisen abgelöst werden, dem Vertreter der lastung durch die Besatzungskosten auf die drei westlichen Besatzungsmächte angehö- Dauer seinen Verpflichtungen nicht nach- Auflösung der EIA in Vorbereitung ren und der durch einen Generaldirektor S 1. een ee 255 ̃ 1 zeleitet werden soll. Prsigenten Wohleb die Augen auf- Frankfurt. OENA-V]D) Mit der Auf- 8 f 5 gehen würden, wenn sein Land 40 Millio- nen seiner Steuereinnahmen an den Bund abführen müsse. Eine Vereinigung der Nord- und Südteile von Baden und Würt⸗ temberg sei bei der Haltung der Besat- zungsmächte nur über den Südweststaat Amtsantritt Frangois-Poncet doch nicht genannt. Schon seit einigen Wo- am 19. August chen kann eine starke Reduzierung des Per- Rastatt.(UP) Der neue Hohe Rommis- ; sonals der JEIA-Dienststelle in Frankfurt sar für die französische Zone, André nit lich. Di 5 g. Pabei und teilweise auch der Zweigstellen in den Frangois-Poncet, wird seine Tätig- e e 1 e allerdings selbstverständlich, daß bei einzelnen westdeutschen Ländern beobach- keit am 19. August aufnehmen, wie die nung noch nicht aufgeben, daß die beteilig- französische Militärregierung in Baden-Ba- ten Lände— 5 einig Kommission für Deutschland“ ist die Auf- den bekannt Sibt. Gerüchte, denen zufolge W Pflicht der Regierungen, endlich und rasch diejenige Instanz über den Südweststaat entscheiden zu lassen, die allein zuständig sei: nämlich das Volk selbst. Wenn Staats- präsident Wohleb das nicht einsähe, riskiere er, daß ein Bundesgesetz die Frage regele. Oder-Neiße-Linie ein neuralgischer Baden-Baden nach Mainz verlegt würde, wurden von der Militärregierung Form weiterbestehen und später durch den dementiert. Post- und Fern- freiheitsstraſen im Dortmunder„ PrügelprozeB“ Acht Angeklagte freigesprochen Punkt i spielen a Berlin in günstigem Licht: 1. Vorteilhafte f von unserer westdeutschen Redsktion Düsseldorf.(gn.-Eig.-Ber.) Ministerpräsi- Mo N. Abwicklung und Vertiefung des Ost-West- 5 8 dent Arnold erklärte auf einer Ver- Ball S elbe? Handels. 2. Unmittelbare Fühlungnahme Dortmund. Drei der angeklagten Arbei- Bei sämtlichen Angeklagten wurde Se Sammlung im Düsseldorfer Planetarium, 1 6— mit den alliierten Sondersach verständigen, ter der Dortmunder Paraffin-Werke, die gen Gestellung einer Kaution von 200 DM daß Furopa heute in seiner Verwirklichung 1 bubu die zu Verhandlungen über einen Modus den Demontageunternehmer Müller verprü- und einer Bürgschaft von 1000 DM die weiter sein könnte, wenn man in Casa- in Ber- emwer Administrator des Europa- vivendi für Deutschland auf Grund der Pa- gelt hatten, sind gestern vom einfachen Mi- 0 in bel. zört, de ag ins, Paul Hoffman, traf am Don- 195 15 85 dem Luftwege in Dublin ein. Hoff- denten! 15 eine sechzehntägige Reise durch die ie Tom f der Wenkänder unternehmen, um sich für ds fler f 8 0 10 0 ber de wirtschaftliche Lage in den ein- 15 andern zu unterrichten. . Die Bezeichnung„Parlamentsgebäude“ veniend früheres Phäno⸗„Bundeshaus“ umgeändert. erischen dultgart Di. 5 4 1 Franspo' Jes für y s amerikanische Militärregie- Klang- fin a Würkkemberg. Baden hat die Deutsche f s polftische Gruppe für Klang- Wdeghe,; n Esch, Ne 1 im Be- Jin de nehme sagt el, en? 0h n r Westzonen. riser Außenminister-Beschlüsse Verbleiben und 3. Günstige Verbindung mit verurteilt worden. Der Angeklagte Bak suchungshaft den in Berlin bestehenden ausländischen 1 f f ilfs- Wirtschafts- und Handelsvertretungen. EHÄöäi; teilen die Ansicht teilt, well er nach Ansicht des Gerichtes der lungen War, der Berliner Behörden, daß der Stadt sowohl unmittelbare Urheber der Prügelei politisch als auch rein n e 19 5 80 Der„ 8 6. ee pädagog! 5 108. 5 Aufnahme westdeutscher Bundesbehörden wegen der Teilnahme an öffentlic en Un- ige Vol. daslsche Akademie in Bonn wurde bedeutende Vorteile erwachsen Zweifellos würden eine engere Verbindung mit dem Westen, Verbesserung der Berliner weil er in der Spruchkammerverhandlung die beiden Wirtschaftslage, erweiterte Einstellung von gegen Müller bei der Rede des Verteidi- Hsenzjert. Dies ist die erste Li- Arbeitskräften und verbesserte finanzielle gers gerufen hatte:„Wenn Müller wirklich den Deutschen Union“ in den elt Einnahmen die Folge sein. 5 l 1 Detonten jedoch nachdrücklich, daß diese nieht, daß er jetzt Demontagearbeiten an- der Anklagevertretung. DENA/UP/ Eig. Ber. Frage eine rein deutsche Angelegenheit sei. nimmt.“ Strafe bis zu dem zu erwartenden Beru- blanca seinerzeit nicht die Forderung nach lungsbescheid ausgesetzt. Die Unter- totaler Kapitulation„ausgeheckt“ hätte. Wurde angerechnet. Bei den Diese Forderung habe sich als das größte übrigen acht Angeklagten kam das Ge- Unglück des zweiten Weltkrieges erwiesen richt zu einem Freispruch, weil es nicht Ze und heute wolle es keiner gewesen sein. ausreichende Schuldbeweise Arnold schlug eine Abstimmung über die beizubringen, und die Beteiligung der Ar- Oder-Neiße-Linie vor. In dieser Abstim- beiter an den Unruhen dem Gericht aus mung könnte man alle Vertriebenen als ab- diesem Grunde zweifelhaft bleiben mußte. stimmungsberechtigt erklären. Sie müßten Der britische Richter, Mr. Keren, erklärte dann selbst entscheiden, ob sie ihre Heimat in seiner Urteilsbegründung, er könne sich als der Bundesrepublik Deutschland zuge- auge we er flag dan beg elen walten dien nate ant dee Verden ven wurde, well er Nazi und Betrisbsobmann iiber 12 Millionen Menschen eine derartige Die Beamten ein so guter Mann ist, dann verstehe ich gewesen sei. Er anerkannte somit die These Abstimmung unterbinden wollen und mit daß Müller b als brutalsten Mitteln versucht, vollendete Tat- 8 8„Demonteur verprügelt wurde. sachen zu schaffen.. 5 in Berlin litärgericht in Dortmund zu Freiheitsstrafen kert, der selbst politisch Verfolgter War, wurde zu fünf Monaten Gefängnis verur- War. Werner Müller wurde würden., ruhen zu 21 Tagen Gefängnis verurteilt, Bruckmann erhielt 28 Tage Gefängnis, . „5„VFFCC00 Freitag, 12. August 1949/ Nr. MORGEN Briand am 17. Mai 1930, am Tage, an dem der Befehl zur Räumung des Rheinlandes erteilt wurde, den europäischen Regierun- gen übersandt hatte. 26 nationale Eitelkei- ten brachten damals das Projekt zu Fall, das vielleicht den zweiten Weltkrieg ver- hindert hätte. Vielleicht denken die Herren in Straßburg, wenn sie heute am„Beginn“ eines neuen Weges stehen, an jenen schon einmal, von Briand und Stresemann be- gangenen, der von Locarno über Thoiry. Genf, Den Haag nach Berlin führte. wo ganz am Ende, wo der Weg schon versan- det war und im Dunkel der europäischen Nacht unkenntlich zu werden begann, sich ein alter, gebeugter, vom Tode gezeichne- ter Mann vor einem Grabe neigte und einen Toten grüßte. Später waren es dann viele Gräber, die niemand mehr grüßte.. Freitag, 12. August 1949 Europa ist anspruchsvoll r sprecht vom Volk als wäret Ihr ein Gott zu strafen. und nicht ein Mensch von ihrer Schwachheit.“ Die Antwort des Brutus an den von Aussatz sprechenden 1 Coriolan konnte einem in den Sinn kom- 1 men beim Anhören der Rede Edouard 1 Herridts, die der Präsident der französischen 1 Nationalversammlung am Mittwoch in Straß- 1 burg zur Eröffnung der ersten europäischen 1 Versammlung hielt. Herriot sagte viele schöne „ und richtige Dinge über Europa, seine 1 Zukunft und das Ziel seines Zusammen- schlusses. Aber als er auf eines der a dringendsten Probleme des Kontinents 2u 135 sprechen kam, meinte er. dag Deutschland Nicht in den Europarat aufgenommen wer- den könne, bevor es sich nicht bewährt habe. Es sei ein sehr ernstes Problem, meinte der Maire von Lyon und 3 mehr ein moralisches als ein politi- 9 1 sches Problem. 1 Das war die kalte Dusche. die uns nicht f ö erspart bleiben konnte. Wir warteten Zwar 1 darauf, aber ganz im Stillen hofften wir 1 doch, daß sie nun ausbleiben möge, da es 1 ja nicht um Deutschland. nicht um Frank- 5 reich, nicht um irgendeines der vielen „ Länder des Kontinentes allein geht, sondern 11 um ganz Europa ohne Unterschied und ohne 5 Ausnahme. Man hat das allgemein be- f griffen. Die Notwendigkeit von Europa zu 1 N sprechen ist ein Bestandteil der politischen a Vernunft unserer Zeit geworden, einer Zeit, in der die Nationalitätenstaaten keine Da- Seinsberechtigung- und auch keine Daseins- möglichkeit mehr haben. 1 Es gibt, wir dürfen es wohl sagen, bei 115 den gewöhnlichen Menschen, bei den Völ- 3 kern, bei den sogenanmten„kleinen Leuten“, wie guch bei den weitblickenden Geschäfts- leuten, Industriellen und Intelektuellen gar keine Zweifel mehr über die einzig mögliche Zukunft Europas. Wir in Deutschland möch- ten eigentlich gar nicht mehr davon spre- chen. Wir haben, glauben Wir sagen zu können. in langen finsteren Jahren und in emem Zusammenbruch ohnegleichen einiges dazu gelernt. Sprechen Wir aber heute zuviel von Europa, zu dem wir eben einmal auf Gedeih und Verderben gehören, 80 macht man uns den Vorwurf. daß wir uns Eine affige Geschichte Der grauhaarige RAF- Hauptmann nickte verzeihend von seinem Barhocker herab.„Sie wundern sich“, sagte er,„warum ick in mei- nem Alter erst Hauptmann bin? Nun ich will Ihnen den Grund sagen. Ieh bin ein Opfer meiner eigenen Dressurkunst geworden. Im Pazifik-Krieg gegen die Japaner war ich mehrere Monate ang mit meiner Jagdstaffel auf einer Insel stationiert. Der Staffelführer hielt auf Disziplin und brachte uns damit zur Verzweiflung. Es verging keine Nacht, in der er nicht Alarm geben ließ. Raum waren wir eingeschlafen, da heulte die Sirene, wir muß- ten uns ankleiden, zum Flugplatz laufen, den Propeller unserer Spitfire anwerfen und in ihr solange startbereit warten, bis die Entwar- nung kam. Das Theater hatte ich bald satt. Jen freun- dete mich mit einem zahmen Orang-Utung an, der auf dem Flugplatz herumlungerte und dressierte ihn als meinen Stellvertreter. Nach zwei Wochen angestrengter und liebevoller Arbeit hatte ich inn so weit, daß er bei Alarm in eine RAfF- Uniform stieg, zum Flugplatz sauste, den Propeller anwarf. die Nlexiglas- haube über seinen Kopf zog und behaglich vor sich hindöste, bis mir die Entwarnungs- sirene die erfreuliche Gewißheit brachte, daß ich wieder einmal einige Stunden illegalen Schlafes gewonnen hatte. Aber einmal ging die Sache schief. Die Entwarnung ließ unge- wöhnlich lange auf sich warten. Unruhig ge- worden, kleidete ich mich an und eilte zum Startplatz. Er war beer, stellen Sie sich mein Entsetzen vor: Die einzigen lebenden Wesen waren der Staßfelkommandant und ich! Mein Orang Utang war mit meiner Maschine ge- startet. Der Kommandant maß mich mit das alles gekommen. Seinetwegen din ich heute noch Hauptmann Er kat mich nie hoch- kommen lassen.“ „Ihr Staffelführer?“, meinte ich. aus unserm gut verdienten Schicksal hinaus- Nein“, sagte er melancholisch, nder mogeln möchten. Sprechen wir nicht von Orang Utang. Er ist keute schon Oberst. Deutschland, und leutnant.“ NP Europa, sondern von Wehren wir uns gegen alte Gespenster. die immer wieder fröhliche Urständ feiern. dann sagt man uns, wir seien arrogant, voll „Lekährlichen Nationalismus“ und hätten nichts dazu gelernt. Nun wohlen. Wir geben uns in diese Gefahr und bringen Herrn Herriot unsere tiefste Enttäuschung zum Ausdruck. Wer unsere Auslassungen zu diesen wie auch zu anderen Thematas aufmerksam verfolgt hat, weis, daß vir diese Gefahr nicht zu befürchten haben. Im übrigen halten Wir Aus hoffnungsvoll an Epiktet, der da sagte: Kein Ziel ist aufgerichtet, damit An es ver fehle. Er fügte hinzu, daß ebenso wenig das Schlechte irgendeine Be- rechtigung in der Welt Habe. Es scheint aber, daß man das Schlechte, das mit soviel Mühe und Not, mit 80 viel Blut und Tränen, Schweiß und Opfern überwunden worden ist, mit Liebe pflegt und hegt, auf daß es nicht verderbe und jeweils den bösen Deutschen mit dem Spiegel der Selbstgefälligkeit vorgehalten Werden kann.„Wir, die wir die Vertreter vieler Menschen sind und zu einem ge- wissen Grad auch die Verantwortung für ihr Leben tragen“, sagte der greise Pra- sident der französischen Nationalversamm- lung,„sind entsetzt über das Wiederauf- leben gewisser Weltanschauungen in Deutschland, die auf der Anbetung der Macht mit dem Faustrecht beruhen. Bei Verschiedenen Gelegenheiten haben diese Ansichten zu Massenschlächtereien und Folterungen nie gekannten Ausmaßes ge- führt, zu Hinrichtungen, Verschleppungen und den Schrecken der Gaskammern.“ Ja, das war geschehen. Waren es Aber die Deutschen, die alles dieses baten, die die Hektakomben von Menschen Aller f Nationen schlachteten— aller Nationen, 5 85 unter denen Deutsche in nicht unerheb- des und verletze die Verfassung. 8 licher Anzahl ebenfalls vertreten waren? 155 Waren es die Deutschen schlecht- N Hin, fragen wir, die ebenso sehr wie die Belgier, die Holländer, die Italiener, die Franzosen, nichts weiter wünschten, als rer Arbeit nachzugehen, ihre Familie zu lieben und in Frieden zu leben. Hat das Unter menschentum wirklich eine Nationalität und die Bestialität eine andere Flagge als die der Gottverlorenheit? „Einen großen Beginn“ nannte der fran- 288ische Sozialistenführer Leon Blum die Pagurg in Straßburg. Der Beginn ist immer schön Auch Worte sind schön, man kann sich an ihnen berauschen, man kann Bei- fall ernten und nicht umsonst warnte Paul Henri Spaak ver den„Gefahren der Be- redsamkeit“, als er den europäischen Mi- Nisterrat eröffnete. Es ist sicher leichter, diesen Weg zu gehen und zu sagen, was die Gedankenarmut, die Einfallslosigkeit und das Althergebrachte hören möchten, als je- nen anderen pfadfindend zu beschreiten, den einst Aristide Briand erwählte, um guf ihm die Politik der Vorurteile durch die Politik der Vernunft zu ersetzen.„Um den Frieden zu wollen“— sagte er einmal, „genügt es nicht, das Wort auszusprechen, man muß die Sache selbst im Herzen tragen und jede Gelegenheit ergreifen, um ihr zu dienen. Der Friede ist eine anspruchsvolle Maitresse noch an- spruchsvoller als der Krieg.“ Das gilt auch für„Europa“, das für uns heute wie da- mals gleichbedeutend mit dem Frieden ist. Europa 18. anspruchsvoll, Fürwahr, denn es fordert ganz neue Gedan- ken, die man nicht auswendig gelernt da- herbeten kann, wie das trostlose Einmal- eins vom Krieg, das immer von selbst auf- geht. Vielleicht ist es nicht unangebracht. die Herren in Straßburg an das Schicksal jenes Memorandums æ⁊u erinnern, das Mailand. Obwohl das italienische Parla- Presse eine sichtbare Nervosität. 8 Per i, gesprochen wurden, Würde des Parlamentes. machten und den wiegend betrachtet wurde, die Worte des Premiers ausgelegt. eine Anspielung des auf die Mitarbeit sozialdemokratischer liberaler Minister, aber sie könnte haben könnte. bung der Diskussion hervorgerufen. einem vernichtenden Blick. Sehen Sie, so ist Vom Atlantikp Politisches Mosaik aus Italien Von unserem Dr. H. R.-Korrespendeten in Italien ment seine Arbeiten abgeschlossen hat und in die Ferien gegangen ist, nachdem der At- lantikpakt unter Dach und Fach gebracht worden war; obwohl selbst der Außenmini- ster Graf Sforza seine sommerlichen Ruhe- tage vorverlegt hat, um rechtzeitig bei der Tagung der Europa-Union in Straßburg er- scheinen zu können, herrscht plötzlich in po- litischen Kreisen der Hauptstadt und in der Mehrere Gründe treffen zusammen, um die zu dieser Jahreszeit in Italien unge- Wohnte Unruhe zu erklären. Die nächstlie- genden sind die irmenpolitischen. Zwei Be- merkungen des Ministerpräsidenten de Ga- die in ungewöhnlich ernstem Ton haben allgemein auf- Rorchen lassen. Die erste bezog sich auf die Bei der Abstim- mung über den Atlantikpakt in der Kammer War es zu Unregelmäßigkeiten gekommen, die eine nochmalige Abstimmung nötig Rammerpräsidenten Gronchi beinahe zum Rücktritt veranlaßt hätten. Im Senat war die Debatte zu einer regelrechten Saalschlacht ausgeartet— der schwersten, die das temperamentvolle Haus je erlebt hat—, wobei als besonders schwer- daß offensicht- lich Elemente von der Straße als Sekundan- ten zugezogen worden waren. Der Anlaß da- zu war eine der immer wiederholten Be- merkungen der Kommunisten gewesen, die Regierung schädige die Interessen des Lan- De Ga- erklärte nun, die Regierung werde Vorwürfe künftig nicht mehr auf sich sitzen lassen, son- dern dagegen einschreiten. Was War damit gemeint? War es eine Warnung oder eine Drohung? Je nach Parteiinteresse Wurden Vielleicht noch mehr diskutiert wurde inister präsidenten bei der Tagung der christlichen Demokraten 1 Fiuggl, Hier hatte de Gasperi von der Möglichkeit einer homogenen Regierung gesprochen, das heißt einer Reglerung, die sich allein aus christlichen Demokraten zusammensetzen würde. Bisher Stützt sich die italienische Regierung auch und auf Grund der absoluten Mehrheit im Parla- ment notfalls auch auf deren Mitarbeit verzichten. Sehr irnig ist der Zusammen- halt der verschiedenen Kabinettsmitglieder nie gewesen, besonders nicht derjenigen, die auf ihre Fraktionen und Wähler größere Rücksichten zu nehmen haben als die christ- lichen Demckraten; wir konnten bereits mehrfach melden, daß besonders der Auhen- und Innenminister keineswegs nur von den Kommumisten heftigen Angriffen ausgesetzt sind. Der Führer der Sozialdemokraten, Sa- ragat, hat sich auf de Gasperis Anspielung bisher nur sehr vorsichtig geäußert, wäh- rend die Kommunisten behaupten, de Ga- speri wünsche für das kommende heilige Jahr eine„reine“ Regierung. Auf jeden Fall ist hier ein Gespräch in Fluß gekommen, das auch in seiner Rückwirkung auf die ita- lienische Außenpolitik beachtliche Folgen Was diese betrifft, so hat sie ebenfalis durch zwei Anlàsse eine bedeutende Bele- Der erste besteht in dem Zus ammentref- fen der Generalstabschefs der Stimmen des Wahlkampfes: u v Mit dem Hersagen der Probleme ist es nicht eta Not und Sorge der Masse werden von Tag zu Tag größer Von Willy Grimm 5 erhalten, weil die Preise zu hoch und die direkte und indirekte Steuerlast zu er- drückend ist. Mit dem Hersagen der Pro- bleme ist es Wahrhaftig nicht getan. Es ist aber aàuch damit nichts erreicht, daß bei den einzelnen Fragen wunderschöne Lösungen ausgemalt werden, deren Ver- wirklichung nicht zu sehen ist. Mit einem Kochbuch herrlichster Rezepte ist noch nicht ein einziger Hungernder satt geworden. Bei den Rezepten des Kochbuchs steht ge- wöhnlich:„Man nehme... Neunzig von hundert Hausfrauen sind seit langem schon gewohnt, dazu zu setzen:„So man hat“. Zehn haben es im Ueberfluß, neunzig dafür nichts. Warum ist dies so? Die Frage, richtig beantwortet, liefert uns nicht nur den Schlüssel zum Verstehen dessen, Was heute ist, sondern auch dazu, was es mit Unseren Schicksalsfragen in der Zukunft auf sich hat. Nach 1945 schien für jeden festzustehen:„Wir sind durch den Krieg alle gleich arm geworden“. Wenn das Wort einmal wahr gewesen sein sollte, heute ist dies bestimmt nicht mehr der Fall. Not und Sorge der großen Masse unseres Volkes Werden von Tag zu Tag größer, Während weit es eine Verantwortlichkeit gibt) h 0 uns erspart bleiben können und sie g ie hundertmal mehr geleistet. wen sie d 0 8 Frage nüchtern dem deutschen Volk Augen geführt hätten. Es ist begrel warum sie das nicht getan haben, nachih sie in Bonn dem Grundgesetz zustimm und nun so tun, als ob es bei dieser stimmung um Demokratie und Preh ginge oder gar um die Lösung der Rene probleme, mit denen das deutsche, 750 ringt. Eine offene Beantwortung der 1 805 tralfrage hätte sofort ersichtlich gema wo uns Deutschen haushohe Schranken 15 richtet sind. 1 Wir haben mit wirtschaftlichen Tatsaag zu rechnen, die stärker als die uns mit ih Grundgesetz gegebenen„Freiheiten“ Diese sind das Ruhrstatut mit der Rum hörde, in der wir nichts zu sagen ha unsere wachsende Auslandsvers chu und das Außenhandelsmonopol JE sich in fremden Händen befindet,. bag wird zunächst in Borm nicht gerüttelt h elfi gerüttelt würde, wäre es auch schon eh 8p Die Politiker der SPD bis zur CDUH rg C die Politik, die diese Tatsachen schufen f y Als dritten Beitrag zu den Bundestagswah- len veröffentlichen Wir heute einen Aufsatz des Kandidaten der Kommunistischen Partei im Wahlkreis Mannheim-Stadt, Willy Gr im m. Was ist schon gewonnen, wenn Wäh- rend des Wahlkampfes die Parteien das halbe Dutzend großer Probleme, die in un- serem gegenwärtigen Leben stehen, immer wieder aufzählen und Versprechungen machen? Ein Hungernder weiß, daß ihn hungert, und ein Frierender, daß ihn friert. Das deutsche Volk weiß, daß es sich noch lange Zeit mit dem Wohnungs-, Flücht- lings- und Arbeitslosenproblem herum- schlagen muß. Der Lastenausgleich und die Steuerreform werden auf der Tagesordnung stehen, solange es Flüchtlinge gibt, die praktisch bei einem Pariasdasein die Sleichberechtigung trotz aller formaler Zu- geständnisse nicht haben. Sie werden stehen, solange es Ausgebombte, Wäh- rungsgeschädigte und Kriegsopfer gibt, die Tag für Tag den Vergleich ziehen zwischen dem, was sie einmal besessen und dem, was sie heute nicht mehr haben. Sie Wer- den stehen, solange es Arbeiter, Angestellte, Beamte in großer Masse gibt, die für ihr Einkommen das Lebensnotwendigste nicht jeht. Kengstlich hüten sie sich, im ate R kampf diese Achillesferse sichtbar wü KPD zu lassen. Am, G Das Grundgesetz wird uns als Vanzühs sung gepriesen. In Wirklichkeit ist die geltende Verfassung das Besatzung tut, das das Grundgesetz zu einem Anh sel macht, Ueber dem künftigen Bund und der Bundesreglerung wird die Alliierte Kommission stehen und das der Hohen Kommissare als oberstes schweben und unmiß verständlich zum druck bringen, wer die Macht im Bult staat Westdeutschland ausübt. Vom 5g destag kann man heute schon im Hindi auf die Besatzungsmacht sagen: Und König absolut, wenn er unsern Willen Möglich, daß alle jene, die bei der Bulle tagswahl arm 14. August die deutsche L mation für diesen Zustand erbringen u 9. Wi ten, davon ausgehen, daß der deutsche h auf mit dem der westlichen Besatzungen wichte übereinstimmt. fasten Ueber Programme hat man Zur Bunde 3. Gl tagswahl wenig geredet. Soweit man deine 2 Frage streifte, nicht ohne Unbehagen, Men Eir dem Hinweis, es gälte praktische Frag Die zu lösen, hat man sie abgetan. Vertu lich, denn das uns vorexerzierte Progagberzet von Bonn hat die SPD bis CDU in ttaßkerin Gemeinschaft gezeigt. In Bonn Sind 0 einen Weg gegangen Dabei gab es Ceßl kel, taktischer, aber nicht prinzipiellet ria 8 80 wird es auch in Zukunft sein. Der Ich Wahlkampf“ wird in einen Frieden g: schen Sp und CDU einmüngen man den Anspruch auf die 2 9 sterposten untereinander geEkls wird man sich auch gewiß der G innern, die den Deutschen und ihrem tischem Tun gezogen sind und sich h tisch von den gegenseitig sich Ausschle den Wahlversprechungen absetzen. ö An der Zentralfrage unseres wf lichen und politischen Schicksals Wird Wahlkampf mit Absicht vorbeigeredeh wir brauchen, ist ein Friedensvertrag den Abzug aller Besatzungstruppem Wir selbst wieder Herr in unserem werden und unser eigenes Schicksal be men können. Was soll es, Wenn üben hohen Steuern gewettert wird und ab, teien für das Verbleiben der Besten mächte eintreten und mehr als ein aller unserer Ausgaben durch dies schlungen werden? Was nützt das 05 mer über die Stagnation unserer f und die wachsende Arbeitslosigkeif man nicht willens ist, das deutsche schaftliche Interesse dort wWahrzmen Wo es krüher lag und auch eus! — 1. We m 81 Origmalzeichnung: Wolt Strobl Das Anrudern zu Bonn.. sich bei einem kleinen Teil der Gesellschaft eine Reichtumshäufung größten Aus mages mit einer Schnelligkeit vollzieht, wie sie beispiellos in der Geschichte ist. Die Be- sitzenden stehen nach der Währungsreform nach einer Zeitspanne von kaum Fünfviertel Jahren da, als ob es nie einen Krieg mit 2 5 8 5 katastrophalen Folgeerscheinungen gegeben drei itallenischen Wehr machts. hätte. Die volle Last des Krieges liegt allein teile mit ihren amerikanischen auf den Schultern des kleinen Mannes. Kollegen m Frankfurt Schon die Tat- Wenn es gegenwärtig um etwas gsht, dann sache, daß nicht allein General Marras für um die Beantwortung der Fragen: Wie ist das Heer, sondert auch Vize-Admiral Ferreri das gekommen, und soll es 80 bleiben? tür die Marine und General Cat für die Wir wollen nicht die Vorrangstellung der Luftwaffe in Frankfurt Waren, ist lebhaft Besatzungsmächte im wirtschaftlichen und kommentiert worden. Und wenn auch über politischen Geschehen Westdeutschlands ver- den Inhalt der Gespräche aus naheliegenden gessen. Ohne deren Willen ist kein Spatz Gründen nichts verlautet, 30 fehlt es doch vom Dach eines deutschen Hauses gefallen nicht an mehr oder minder glaubwürdigen und ohne sie hätte ein Dr. Pünder und Gerüchten. Das interessanteste davon läßt Professor Erhard das nicht tun können. Was sich der„Tempo di Milano“ aus Frankfurt dem deutschen Besitz die Währungsreform, melden: Man habe darüber gesprochen, wie die Hortungsgewinne und die hohen Preise lange das durch die Klauseln des Friedens- bei der Zahlung niedriger Löhne brachte, vertrages gebundene italienische Heer in der die zur schamlosen Ausplünderung des Lage sei, den ersten Stoß eines eventuellen Volkes und zu einer Profiteinheimsung un- Angreifers auszuhalten, und die Amerikaner gekannten Ausmaßes durch Wenige führte. beabsichtigen, 25 Divisionen in Europa auf- Die Kreise des Besitzes verfolgen mit zustellen und wohl auch auszurüsten: 10 ihren Parteien bei der Bundestagswahl das französische, 5 englische, 5 italienische und Ziel, das bisher Erreichte zu sichern und 5 der Beneluxländer, Norwegens und Portu- möchten verhindern, daß sie bei der Lösung gals. 8 der brennenden Zeitprobleme in Zukunft In diesem Zusammenhang ist es nun für etwas opfern müssen. Bei den westlichen Italien besonders wichtig, daß die seit län- Besatzungsmächten glauben sie dabei der gerer Zeit kursierenden Gerüchte über eine Unterstützung sicher zu sein. Ihre bis- Verbesserung der, Beziehungen herige Erfahrung berechtigt sie dazu. mit Jugoslawien nicht nur neue Nah- Die zurückliegende Entwicklung in West- akt bis Zone B 2. 8 10. deutschland hat sich im erdrückenden nämlich die Absatzmärkte im G a 1125 retisiert ha 0 5 0 951 15 W Schatten der Besatzungsmächte vollzogen. suchen, nachdem wir im Westen J ien wegen der Einführung der Dinar-Wäh- Wird sich daran durch die Wahl des Bun- finden. ber Der Kommunistischen Partei geht e 14. August bei der Bundestagswal n darum, Sitze zu ergattern, sondern 1 ist, dem deutschen Volke das vor Au führen, was es tun muß, Wenn es rung in der Zone B des Freien Territoriums Triest die Verhandlungen über einen Han- dels vertrag mit Jugoslawien auf die lange Bank geschoben. Jetzt scheint nun nicht nur der Abschluß dieser Verhandlungen unmittelbar bevorzustehen, sondern eine allgemeine poli- zwischen den beiden Hauptlagern der ver- Lebensmöglichkeit und eine Zukunft ff tische Flurbereinigung mit dem slawischen 1411 161 88 Nachbarstaat. Vor wenigen Tagen hatte antwortlichen westdeutschen Politiker(s0- s0ll. N Marschall Tito dem italienischen Botschafter. Aus dem Wahlkampf: 5 in Belgrad gegenüber den Wunsch nach i Ordnungsprinzip gelenkter Wirtschal „gutnachbarlichen Beziehungen“ ausgespro- Prof. Carlo Schmid über die Ziele der SPP destages und der Bildung einer wesktdeut- schen Regierung etwas ändern? Darauf ist klipp und klar Antwort zu geben. Das ist das Zentralproblem, das alle andern be- stimmt. Die Telegramm- und Redeschlacht chen. Soeben erfährt man dazu, daß sich Botschafter Martino auf dem Wege nach Rom befindet, während gleichzeitig der ita- lienische Vertreter in den Vereinigten Staa- ten, Botschafter Tarchiani, am Quirinal er- wartet wird. Eine Meldung des INS aus Wien besagt weiter, dem Abschluß des italie- — alle Punkte, die er bereits in seinen. Mannheim.(cke-Eig.-Ber.) Prof. Carlo a reden in den Mannheimer Vororten b in R Sehmid, der bei den Bundestagswahlen nisch- jugoslawischen Handels vertrages wer- Arn kommenden Sonntag für die SPD im delt hatte. Aadert de eine persönliche Begegnung de Wahlkreis Mannheim- Stadt kandidiert und Im Zusammenhang mit der Erna e 2 Gasperi- Tito unmittelbar folgen. at- seit Beginn des Wahlkampfes in zahlreichen Wirtschaftspolitik betonte Schmid, 1* bam sache ist, daß Ttalien von Jugoslawien Holz, Mannheimer Vororten das Wort ergriffen den Ländern mit den meisten FI ch 11 Mu hatte, sprach am Donnerstag abend im Ro- auch die Arbeitslosenziffer am höchste ber I Getreide und bestimmte Metalle, Jugosla- wien von Italien Maschinen und chemische Produkte kaufen möchte. Tatsache ist fer- ner, daß nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch Italien lebhaftes Interesse deran haben, den in seiner Antikominform- Politik vereinsamten Tito nach Westen zu ziehen. Die Zweifler— darunter wichtige Kreise der christlich-demokratischen Linken kra- gen sich natürlich, ob Italien hier nicht ge- wisse Dienste bezahlen müsse, die Tito den Westmächten geleistet habe: so die Sperrung der jugoslawisch- griechischen Grenze zugun- sten der griechischen Regierungsstreitkräfte und den Verzicht auf Kärnten zugunsten Oesterreichs. Dem ist aber wohl entgegen- zuhalten, daß sich der italienische Regie- rungschef kaum auf ein Treffen mit Tito einlassen würde, wenn nicht bei dieser Ge- legenheit die Triester Frage einde u- tig im Interesseltaliens geregelt werden könnte. De Gasperi selbst hat bis- her auf entsprechende Fragen neugieriger Pressevertreter nur lakonisch geantwortet: „Es ist heiß— zu heiß!“ Womit er keines- falls unrecht hat 8 1 Dabei belaufe sich die Zahl der e schen Arbeitslosen auf sechs Frozen,“ rend die der Ausgewiesenen 1 betrage. Von der gegenwärtigen schaftspolitik sage man, daß sie e heit der Wirtschaft garantiere, dabel“ jedoch besser mit dem Ausdruck losigkeit der Profitmacherei“ zu bels Dieses„freiheitliche“ Prinzip müsse e das von der SPD erstrebte Ordnin zip mit einer gelenkten Wirtschaft“ Werden. Zum Wohnungsbau er, wenn man im gleichen Tempo s Wollte wie zur Weimarer Zeit bind sehr viel gebaut worden währe Jahre“) brauche man 20 Jahre, um gell kubkat⸗ en 8 8 Gew fiele die sengarten. Er habe, so sagte er, Während der Wahlkampagne die Feststellung machen kön- nen, daß das deutsche Volk sich doch um die politischen Belange kümmere. Weniger erfreulich sei dabei allerdings gewesen, daß die einzelnen Parteien nicht politische Rea- litäten dargelegt, und an die Urteilskraft des Volkes appelliert hätten, sondern Stimmung gegen ihre Gegner erzeugt hätten. Schmid verwies warnend auf die Ereignisse in zahl- reichen norddeutschen Orten, Wo schwarz- weiße rote Fahnen sowie Marschmusik nichts seltenes gewesen seien. Er Schmid) sage dies, um zu zeigen, daß man im politischen Leben wieder Methoden- einführe, durch die 1 5 Zwei Jahrzehnten die Nazis an die Macht gekommen seien. nungsnot zu beheben. 9 Auf die Forderung, der Wähler solle nur Schmid 5 8 eich in scharfen b Männer wählen, die die deutsche Einheit für die Sozialisierung vor allem def, Wiederherstellten, sagte Schmid, könne er industrie ein. Eine gelenkte Wirtschel nur antworten, die deutsche Einheit könne sich nicht ermöglichen solange die erst dann Wieder hergestellt werden, wenn selindustrien kapitalistisch verwaltet sich die Alliierten über ihre Politik in den. Das System der gegenwöärtieen Deutschland einigen würden. Die SPD for- schaftspolitik müsse geändert Werde g dere auch die Einheit, aber eine Einheit in halb würden die Sozialdemokraten 1 Freiheit, Im weiteren Verlauf seiner An- deutsche Wänlerschaft mit der ft sprache berührte Carlo Schmid noch einmal Stimmabgabe für die SPD herantrett“ nd 1 15 cee 0 0/ Freitag, 12. August 1949 Wird die Frau eine Frau wählen? ber Wahlkampf für den Bundestag nit sich in diesen Tagen zu. Wie stellt ch die Frau innerlich zu der auch für e wichtigen Entscheidung am 14. August? ſeis sie überhaupt, um was es geht? Die n Frauen nehmen zwar die propa- distisch abgefaßten Zettel der einzelnen didaten aus dem Briefkasten. Aber ge- n wird kaum etwas davon. Wenn es ch kommt. lassen sie sich über einige itzenkandidaten unterrichten. Kandida- men sind ihnen, wenn sie keiner Partei gehören, selten bekannt. Die auf der desliste aufgeführten Frauen werden , so wie es bis jetzt aussieht, nicht stig abschneiden, da sie ja auf die ummen der Frauen angewiesen sind. Nach Prognose, die wir am 5. August ver- kentlichten, wird günstigenfalls unter den Zundestagsabgeordneten Württemberg ens nur eine Frau sein. Wir nennen einmal die Kandidatinnen der Landes- Württemberg-Baden: Maria Scherer. 1 Rö ger, Stuttgart. D Emmy Mayer-Laule, Heidel- r Clara Dö6hring, Stuttgart. Margarete Hütter, Stuttgart, e Riegger, Karlsruhe-Rüppurr. KD Anette Langendorf, Mann- „ Gertcud Strohbach und Gertrud ühs c h t 2, Stuttgart. den Mannheimer Kandidatinnen sowie ſells einer Vertreterin der SpD und DVP keidelberg und Stuttgart haben wir drei agen vorgelegt, die den Wählerinnen noch a1 vor Augen führen sollen, wie wichtig ist, ihr Augenmerk auf die Vertrete- men ihres Geschlechts zu richten und bei Entscheidung nicht zu vergessen, daß nteressen der Frauen mit größerem anis von Frauen gewahrt werden. Mannheim, Die Fragen: Was glauben Sie erreichen zu können, n Sie gewählt werden? 8 . Wie erklären Sie sich die geringe Zahl aufgestellten Frauen und die wenig ſchtsvolle Plazierung auf den Kandida- ten? 5 . Glauben Sie, daß die voraussichtlich eine Zahl der gewählten Frauen trotzdem. gen Einfluß auf die Politik nehmen können? ie Antworten kennzeichnen den Opti- der Kandidatinnen und auch die kberzeugung, daß sich die Frau als Po- rin eines Tages doch durchsetzen wird. me Die Antworten: a Scherer, Mannheim(CDU): Ich glaube, daß neben der verstandes- gen Beurteilung der sozialen und kul- en Fragen durch die Männer auch Herz und das Gemüt der Frau mit- tend und mitbestimmend zu seinem kommt. 1 2 Die Zahl der Frauen, die sich am schen Leben aktiv beteiligen, ist lei- mmer noch viel zu gering, so daß die en in den politischen Gremien nur un- reichend vertreten sind. Dazu kommt, es den Frauen meistens an der nöti- eit fehlt, sich an der politischen Schu- g zu beteiligen. Diese Umstände nützen Männer in allen Parteien weidlich aus. Ich bin überzeugt, daß such schon e tüchtige und umsichtige Frauen sehr m Parlament das Zünglein an der des Ausgleichs im Parteien- und essenstreit sein können. e Langendorf, Mannheim(KD): Wenn ich mir bei dieser Frage die damente, wie sie heute in Westdeutsch- u bestehen, ansehe, fürchte ich, meine u mungen nicht allzuhoch schrauben zu en. Als Frau werde ich in erster e zu erreichen suchen, daß die im ſdgesetz uns zugesicherte Gleichberech- zus in wirtschaftlicher und gesellschaft- zer Hinsicht Wirklichkeit wird. Neben bozlalen Fürsorge für die vielerlei Be- sten unserer Zeit, liegt mir besonders die Sorge um unsere Jugend am Herzen. Darüber hinaus fühle ich als Frau und Mutter die Verpflichtung, mit allen Mitteln kür den Frieden zu kämpfen. 2. Leider muß ich bekennen, daß daran die Frauen größtenteils selbst schuld sind. Sie haben nicht erkannt, welche politische Kraft sie allein durch ihre zahlenmäßige Stärke verkörpern und welche Möglichkei- ten ihnen gegeben wären, wenn sie diese Kraft bewußt einsetzen, um ihre Lage und die ihrer Familie zu verbessern. 3. Trotz allem Skeptizismus hinsichtlich der parlamentarischen Möglichkeiten kann ich mir denken, daß eine Frau mit ihrem praktischen Sinn und ihrem unkomplizierten politischen Denken manches Umständliche einfach macht und daß sie bei ihren Entscheidungen mehr den Menschen als den Verwaltungsapparat sieht. Emmy Mayer-Laule, Heidelberg SPD): 1. Bei den in Aussicht stehenden Modi- fikationen besonders bei der Revision des EGB würde ich mich mit Nachdruck für die Wahrung der Interessen der Frauen einsetzen. 8 2. Mit dieser Frage berühren Sie das Grundübel, nämlich die bedauerliche poli- tische Indifferenz vieler Frauen, sich inner- halb einer Partei aktiv zu betätigen. Nur als Parteimitglied können wir uns durchset- zen und bei Kandidatenaufstellungen zum Zuge kommen. Die Sp ist in Württem⸗ berg-Baden die einzige Partei, die eine Frau zu direkter Wahl aufgestellt und der zwei- ten Kandidatin auf der Landesliste einen aussichtsreichen Platz vorbehalten hat. 3. Wenn die in den Bund gewählten Frauen starke Persönlichkeiten sind, werden sie trotz geringer Anzahl bei ihren männ- lichen Kollegen Gehör finden und ihre For- derungen durchsetzen können. Diese Tat- sache dokumentiert die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei, welche die po- litische Gleichberechtigung der Frau als grundlegende Forderung von vornherein erhoben hat. Wie sich eine Frau als Per- sönlichkeit im politischen Leben durchsetzen kann, zeigt das Beispiel der allgemein be- liebten und geachteten Louise Schröder. Margarete Hütter, Stuttgart OVP): 1. Was ich erreichen kann, ist mir noch unbekannt. Was ich erreichen möchte? Daß Deutschland schnellstens wieder ein gleich- berechtigter Partner im Reigen der Völker der Welt wird. Ich werde alles tun, dazu beizutragen, um wieter Vertrauen im In- und Ausland zu schaffen. 2. Leider durch ein viel zu geringes In- teresse und eine gewisse Mutlosigkeit ge- genüber allen öffentlichen Fragen auf Seiten der Frauen. 5 3. Ja, ganz entschieden! Mode in der„kleinen Welt“ Die Behandlung der Wurmstockhaut Eine fetthaltige Haut, die nicht vorsorg- lich gepflegt wird, kann leicht zu einer soge- nannten Wurmstockhaut werden. Besondere Kennzeichen einer von dieser Krankheit be- kallenen Haut sind Mitesser. Bei ihrer Be- seitigung kann man feststellen, daß es sich dabei um eine Fettmasse in Form eines Würmchens mit grauem Kopf handelt Häu- fig entzünden sich diese Mitesser und tragen einen auf der Haut sitzenden flachen Eiter- kopf. Die Gesundung und Heilung einer solchen Wurmstockhaut erfordert sehr vie Pflege, Sorgfalt und Ausdauer. Deshalb ist es dringend erforderlich, nachfolgende Be- handlungsmethode jeden Tag anzuwenden. nichts ändern, Robby. Ein Zirkus roman 41. Fortsetzung im Rauptierhaus ist Fütterung. Einige ert Menschen drängen sich in dem Wischen den beiden Käfig-Reihen. Damen pressen Taschentücher vor Nase und, die Männer paffen mit heroi- Miene Shagpfeifen oder Zigaretten, gellend scharfen Dunst der großen kateen zu dämpfen. Gleich Fremd- ft stehen Vutta und Robby inmitten Gewünls. 45 . le Aufregung herrscht hinter den Git- die Tiere wissen gut. daß ihre Zeit Lekkommen ist. Nervös rennen sie in Rätigen hin und her, prallen mit den en Schädeln gegen die Gitter, daß die er hinter der Barriere entsetzt zu- hren.— Ein großer Käfig beherbergt „es Dutzend noch nicht ausgewach- Owen. Die raufen sich. wie sie sich unden gerauft haben, aber ihr justi- euist erregt nun und gereizt, dicke, locken stieben jetzt auf unter den lerischen Prankenhieben. Ein Tiger 120 due mörderischen Dolche seiner 0 die Bodenbretter des Käfigs, de dend. Still ausgereckt neben ihm n Weib. sjeht in die Menschenmenge „leht hindurch, sieht darüber hin- 5 Trauer und gebrochener Stolz es in den wunderschönen, goldenen al 1 8 und achatenen Augen.— Hyänen winseln und heulen, die koreanischen Panther toben wie Irre und springen gleich Gummibällen von Wand, zu Wand, die Geparden tummeln sich in närrischen Sprüngen, ein Ozelot sucht seinen Kopf durch das Gitter zu zwängen, eine Goldkatze mauzt wie ein verärgerter Stubenkater. 5 Nur eine Leopardin, im letzten Käfig ganz abseits, kümmert sich um nichts. Sie ist erst einige Tage hier. hat sich noch nicht Ak klimatisiert, wie der Mensch es nennt, wenn ein Tier seine Heimat nicht verges- sen kann, den Boden, auf dem es erwuchs und auf dem zu leben seine Bestimmung War. Sie wälzt sich auf den Brettern, springt gegen die Wände, gegen das Gitter, prallt zurück, faucht, wälzt sich in ohn- mächtiger Wut von neuem auf den Bret- tern, winselt, bellt, heult laut hinaus die Sehnsucht und den Schmerz des gefange- nen Tieres. 5 5 „Vuttal!“ sagt Bobby,„Vutta. kannst du verstehen, daß ich mir draußen in Indien oft wie ein übler Schurke vorgekommen bin, wie ein Gangster, wie ein Kindesräu- ber? Kannst du verstehen, daß mir manch- mal alles furchtbar schwer gefallen ist, daß; ich mich oft geschämt habe?“ Sie legt leise ihre Hand auf seinen Arm. er braucht kein Wort mehr zu sagen, diese Zeichnung: Lore-Lina Schmidt Die Reinigung muß stets mit heißem Wasser, Seife und weicher Bürste erfolgen. Das anschließende Betupfen mit Spiritus fördert die außerordentlich wichtige Durch- blutung der Haut. Ebenso wichtig aber ist die Entfettung der Haut. Deshalb ist der Gebrauch von Creme tunlichst zu vermeiden Ein Kräuterdampfbad(Kamillen, Salbei) trägt zur Entfettung der Haut bei und langt sie aus. Nach dem Dampfbad lassen sich die Mitesser und Eiterköpfchen mittels eines feinen Leinentuches leicht ausdrücken. Zur Desinfektion und Beschleunigung der Hei- lung verwende man eine Maske aus einem Brei, der aus der Vermischuiig von Sulfo- dermpuder mit Wasser hergestellt werden kann. Durch Sonnen- oder Höhensonnenbe- strahlung werden die Pickel ausgetrocknet. Wer das Gesicht pudert, nehme nur Vasenol- puder. Irene paar Sätze genügen, Lutte hat alles ver- standen, was Cherry Baker in endlosen Diskussionen nie auch nur annähernd be- greifen konnte, Lutta sagt, schnell und flüsternd wie er:„Ja, Robby, ja, ich ver- stehe das. Ich habe oft genug selbst über das alles nachgedacht. Aber wir können Europa wird sich nicht selbst berauben, es wird nie auf diese Gärten verzichten. Wir können nichts ändern, die Tiere sind hier und sind ge- fangen, wir aber leben mit innen— und wir können ihnen mehr Gutes mit Taten erweisen, als alle die klugen Schönredner mit ihren vielen, leeren Worten. Und wir müssen noch dankbar sein— denn Robby, was wären wir wohl ohne die Tiere, wir zwei? Hinter ihnen beginnt der Lärm der Füt- terung. Rufe werden laut:„Nun guck dir bloß mal dieses Biest an!“—„Was der Sa- tan für Zähne hat!“—„Ha, der hat aber Hunger!“—„Junge, Junge. wat'n Beef- steak!“„Und es sind doch eigenlich kürchterliche Bestien!“—— Vutta faßt Robbys Arm fester:„Laß uns rausgehen hier, Robby, bis die Fütte- rung vorbei ist, die Leute sind idiotisch, ich kann das nicht anhören!“— Und dann bummeln sie durch die blühende Rhododen- dron-Allee, Schulter an Schulter, schwei⸗ gend und Still. i Dann finden sie die Schlucht. in der die Bastarde hausen, die Kreuzungen zwischen Fuchs und Hund. Sie sehen aus wie kleine, leichtgebaute Schäferhunde. nur ihr Feli hat in der Sonne einen rötlichen Schimmer, und die starke Rute tragen sie scharf ein- geklemmt.— Robby hängt über der Brü- stung und versucht, die überaus scheuen Tiere anzulocken. Xutta umrundet lang- sam das steinerne Geviert. Hier ist der Tierpark zu Ende. Jenseits des Weges, College-Girl die Algebra-Stunden? Die englischen Vierlinge— Werden se glücklich sein? DENA-NTT-Bild Die kanadischen Fünflinge · nicht glücklich Heute sind Yvonne, Cecile, Annette, Emilie und Marie, die kanadischen Fünf- linge, 15 Jahre alt, angehende junge Damen — und leben mit ihren sechs übrigen Ge- schwistern auf der väterlichen Farm in Callander. Nicht immer ist dies der Fall gewesen, hatte sich doch die kana- dische Regierung bald nach der Geburt durch ein spezielles Gesetz der Kinder be- mächtigt. Sie sollten unter dem Schutze der Behörde aufwachsen. Jeder Atemzug wurde ärztlich begutachtet, jede Bewegung medizinisch kontrolliert. Forscher und Uni- versitätsprofessoren, Mediziner und Kin- derpsychologen aus allen Teilen der Erde durften an dem Schicksal der heranwach- senden Fünflinge teilnehmen— nur die Hauptbeteiligten, ihre Eltern, nicht. Sie „durften“, wie alle übrigen Besucher insgesamt sollen es fünf bis sechs Millionen gewesen sein— zweimal täglich ihre eige- nen Kinder durch ein Glasfenster betrach- ten. Erst nach sieben Jahren wurde der „Status der Fünflinge! revidiert und diese ihren Eltern zurückgegeben. Sieben Jahre waren die kleinen Mädchen Schau- und Panoptikumsobjekte gewesen. Kein Wun- der, daß diese Jahre ohne elterliche Für sorge und Liebe, dieses ständige Beachtet- und Beobachtetwerden ihre Spuren im Herzen der Kinder hinterlassen haben. Sie sind gut entwickelt, aber einge- schüchtert, scheu und ängstlich. Sie fürchten die Begegnung mit anderen Men- schen. Sie sind nun groß genug, um zu fühlen, daß man sie als Naturwunder be- Sufft, und sie wissen genau, daß sie überall, wo sie sich in der Oeffentlichkeit zeigen in wenigen Minuten der Mittelpunkt des allge- meinen Interesses sind, daß sie von Neu- gierigen verfolgt und an jeder Straßen- Kreuzung photographiert werden. Die Fünflinge kennen auch nicht die Freuden normaler Kinder. Sie leben auch heute noch in einem goldenen Käfig. Eine hohe Mauer mit Stacheldraht umgibt den Besitz der Eltern, um sie vor der Neugierde der Touristen zu schützen. Sie sind einsam und nicht gerade glücklich. Daran können auch die 1,5 Millionen Dollar nichts ändern, eine von der kanadischen Regierung ver- waltete Summe, die sich aus den Kleinen Cent-Sammlungen und wohltätigen Spen- den zusammensetzt, die besonders in den ersten Jahren ihres Lebens so reichlich in die Familienkasse geflossen sind und die sie an ihrem 18. Geburtstag ausbezahlt erhalten werden. Ihre Zukunftspläne? Vvonne, die„Füh- rerin“ der Fünflinge, will Medizin studie- ren; Emilie, die Spaßmacherin und Ko- mikerin, will Komponistin und Cecilie, die eleganteste des Fünfgespannes, Sängerin werden; Annette, die schon mit fünf Jah- ren im amerikanischen Rundfunk ein Wie- genlied auf der Orgel gespielt hatte, träumt davon, einmal als Klaviervirtuosin die Welt zu erobern— und Marie, das einstige Sor- genkind und Nestküken, die, als Folgeerschei- nung eines Tumors, noch ein etwas schwä⸗ cheres und kürzeres Bein hat, will später ein- mal nur Hausfrau und— so hofft sie es! glückliche Gattin und Mutter sein. Die fünf Mädchen träumen davon, in späteren Jah- ren ein Leben zu führen, das ihnen bisher nicht vergönnt war: das Leben als glück- licher Durchschnittsmensch, als unbeachtete Einzelperson— und nicht als der bestauute Teil eines weltberühmten Quintetts. E. Fermina Aerger macht häßlich Die Gelassenheit ist zu den Tugenden zu zählen, deren der Mensch im Alltag am meisten bedarf. Sie bewahrt ihn unmerk⸗ lich aber sicher vor Rummerfalten oder vor dem Urteil der Freunde: Der mag sich sel- ber nicht. Vernichtender kann uns nichts treffen als das Mitleid der anderen, denen wir durch Unbeherrschheif zu erkennen ge- ben, daß wir mit dem Alltag nicht fertig Werden. Das ist zwar oft eine schwere Kunst, aber man kann sie lernen. Voll Bewunderung, mitunter voll Neid, sieht mancher„‚Verärgerte“ denen zu, die leichten Sinnes die Unzulänglichkeit im menschlichen Wirken allgemein und den Kleinkram des Alltags im besonderen scheinbar mühelos bewältigen. Mancher legt im verblendetem Selbstbewußtsein diesen froben Menschen solch heitere Gelassenheit den Dingen und der Dürftigkeit des Alltags gegenüber als Leichtsinn aus. Weit gefehlt! Diese Menschen haben nur das weise Mas gefunden, mit denen alle Erscheinungen auf ihre Wichtigkeit und Wesenhaftigkeit geprüft werden müssen. Sie beschweren sich deshalb nie mit unnötigem Kleinkram, Weil sie das Wesentliche vom Unwesent⸗ lichen auch in den unscheinbarsten Dingen zu unterscheiden wissen. So sind sie auch nicht überhastet und haben für die wichti- gen Dinge immer Zeit. Vor allem jedoch: Sie ärgern sich selten! Warum muß sich denn der Mensch über Geschehnisse aufregen, die nicht auszu- streichen sind? Uber eine verpaßte Gelegen- heit, über zerbrochenes Porzellan oder über die Unkreundlichkeit des Nachbarn? Jeder, Wie er kann! Nicht jedem ist's gegeben, freundlich zu sein, sich ut zu benehmen, sich hilfreich zu zeigen, weil nicht alle Men- schen um die Güte wissen! Aber sollte man schen um Güte wissen! Aber sollte man sich deshalb ärgern? Mitmichten! Ein Wenig Mitleid, ein kleines Lächeln, ein wenig Hu- mor an die Stelle des Argers, und wieviel weniger frühzeitig graues Haar gäbe es! Um. wieviel schöner wären die Menschen!. Denn Arger macht alt und unschön! Das Silt vor allem für die Frauen. 5 We— U m 5 hinter der Hecke, hebt sich ein Eisengitter, ein Garten-Lokal mit Lauben und Busch- Nischen breitet sich drüben. leise kommt das Gesumm vieler Menschen, das Klappern der Gläser, ferne Musik. Lutta will gerade zu Robby zurück- kehren, da hört sie jenseits des Gitters ihren Namen, hört eine bekannte Stimme, hört ein paar Worte, die sie nur halb ver- steht. Mit wenigen Schritten ist sie über dem Rasen, steht in den Rhododendren am Gitter. Drüben wuchert üppiges Geiß- blatt, sie kann nichts sehen, aber genau und deutlich hört sie nun, hört sie James Gor- dons Stimme: „Sie ist nicht die Frau für mich. Und der Newhouse ist kein Mann für dich. Machen wir doch endlich Schluß. May. Ich verstehe nicht, warum du dich so zierst!“ Weich kommt das gurrende Taubenla- chen May Ridgeway's:„Glaubst du denn, James, daß ich aus meiner Ehe davonlaufe, nur um deine Geliebte zu werden?“ „Wer spricht denn davon? Ich will dich nicht zur Geliebten, ich will dich zur Frau. Ich gönne dich keinem anderen Mann, am allerwenigsten diesem deutschen Tölpel. Du sehörst mir. Meinetwegen soll er sich die Vutta nehmen, ich gebe sie billig ab!“ Wieder das Taubenlachen. lustig und amüsiert:„Ich verstehe nicht. warum du deine Frau nicht liebst. Sie ist doch hübsch und so klug, sie kann so viel. sechs Sprachen, ja, kann reiten und akro- batische Arbeit, sie kann mit den wilden Tieren umgehen, sie kann sogar kochen und waschen und stricken und häkeln, sie ist 46 „Sie ist eine Gans!“ sagt James Gordon schamlos und hart.„Glaubst du, ich habe Lust, mit einer Frau zusammenzuleben, die meine Liebe über sich ergehen läßt wie in Mir Sie spricht hängt's zum False raus! Komm, kü mich! Keine Frau in der Welt küssen wie du!“ Wieder gurrt das Lachen auf, erstirbt schnell unter dem Kuß des Mannes. Lutta wirft sich rasch herum.„Robby!“ denkt sie entsetzt.„Er darf das nicht hö- ren!“—. Aber als sie sich wendet, sieht sie in sein blasses Gesicht, in seine ausdrucks- losen, nichtsbegreifenden Augen. Zu spät, er hat alles gehört. 5 Sie faßt seine Hand. sie zieht ihn mit sich:„Komm, Robbyl Komm Weg von hier! Mach keinen Lärm, es hat keinen Sinn!“ — Er folgt ihr ohne die kleinste Geste der Gegenwehr, vorbei an dem Bastardzwinger, an dem Affenfelsen, aber am Flamingoteich wirft er sich krachend auf eine leere Bank. Und dann sitzt er da, gekrümmten Rük- kens, hat die Hände im Schoß. stiert auf den gelben Kies des Weges, seine Lippen bewegen sich lautlos und blöde.. Da endlich spricht er:„Also das— alsoũ—ũ das wird hier gespielt! Das spielen sie mit mir! Also das!“ und wiederholt diese Worte immer wieder. 8 Bis Vutta ihm endlich in die Rede fällt. Sie schont ihn nicht. Sie geht vor wie ein Chirurg, der ein gefährliches Glied kru⸗ pellos amputiert, um das Leben des Pa- tienten zu retten:„Natürlich: das Wird gespielt. Es wird schon lange genug ge- 8 8 du hättest es längst merken kön- nen!“ 5 „Ich— merken?“ langsam kehrt der Ausdruck eines denkenden Gehirns in seine Augen zurück.„Ich habe ja keine Ahnung gehabt davon. Hast du denn was geahnt, Vutta?““ a 5 N „Geahnt?“ höhnt sie, Ich hab's wußht. Wut!“ May, kann ge- Vom ersten Tage an habe ich's ge- Freitag, 12. August 1949/ Nr. 160 So sieht er aus Amtlicher Wahlzettel Wahl zum l. Bundestag der Bundesrepublik Deutschland Wabkres Nr, 14(Mannheim · Studt) Hens Zwingmenn Seer. Mennhelm Cinch D ανανjee Unleon C prof. Dr. Cerlo Schmid a everb. S aden Tübincen Sri e eee Pertei SD) Robert Mergulies T,, Nn Deore, αα νοονοονιι,ỹ Wil, Grimm Rodekeu. Menn, Nermnuniahache Need CD) Heinrich Sräbner Denia Man Nordens han 11 20 ss. OO OOO . der Wahlzettel, mit dem Mannheims Bevölkerung am kommenden Sonntag sich für den Mann entscheidet, den es mit der Vertretung im Bundestag in Bonn beauf- tragen will MM. Kinderfest am Samstag nochmal Des großen Erfolges wegen haben wir uns entschlossen, das Kinderfest vom ver- gangenen Samstag, bei dem die„Märchen- bühne Kurpfalz“ über 1000 Kindern fast drei Stunden lang Szenen aus bekannten Märchen auf einer Freilichtbühne im Wald- park-Stern vorspielte, morgen Zzu Weder Holen. Für 30 Pfennige sind in unserem Verlagsgebäude in R I, 4—6, Karten zu haben. Die Vorstellung beginnt um 15 Uhr. Fahrgelegenheit ist durch die städtischen Omnibusse, die am Wasserturm abfahren, gegeben. Bei schlechter Witterung wird die Ver- anstaltung um acht Tage verschoben. Alla, uff die Kerwel Endlich haben die Himmels mechaniker den Fehler in der Schleusenanlage gefun- den und repariert. Seit vorgestern drückt Petrus wieder auf den Knopf und siehe da es funktioniert. Wie ein trockener Schwamm saugt die dürre Erde das kost- bare Naß auf. Die Sorgenfalten der Land- bevölkerung haben sich geglättet, es wird wieder des Abends Skat gespielt. Doch alles hat zwei Seiten: Wie sich der Baier auch freuen mag, daß seine Felder sich erholen, 80 denkt er doch mit Bangen an die „Kerwe“ am nächsten Sonntag. Wird sie verregnen? Es wäre zu schade, denn Käfertal, Waldhof, die Gartenstadt und Wallstadt sind schon mitten in den Vorbereitungen für dieses alljährliche dörf- che Fest, auf das sich jeder das Jahr über freut und das sich keiner entgehen lassen WIII. Schon seit undenklichen Zeiten sind es diese vier Gemeinden, die am zweiten Sonn- tag im August die Reihe der Kirchweihfeste an der Peripherie der Großstadt Mannheim eröffnen. Dann folgen die anderen Vororte eine oder zwei Wochen später. Und dieses Jahr hat es zum ersten Male Wieder fast einen friedensmäßigen Anstrich: Es gibt echtes Bier, fette Bratwürste und süffigen Wein. Manches Schwein muß seine Rechnung mit dem Himmel machen im August. Und wer würde nicht einmal gerne das Tanzbein schwingen nach den Wochen schwerer Sommerarbeit? Denn wie lange schon zerbricht sich der Karl den Kopf wie er der Marie beibringen könnte, daß er sie eigentlich recht gerne mag? Also: Uff die Kerwe,'s geht durch an àm Stück bis am Montach. Un hoffendlich machd der Petrus kan Schtrich durch die Rechnung!. gni- Wahlkalender CD Freitag, 12. August,„Zum Engel“, Nek- Karau, 19.30 Uhr: Bundestagskandidat Hans Zwingmann und Regierungsdirektor August Kuhn sprechen. Samstag, 13. August,„Feldschlößchen“, Neckarstadt-Ost, 20 Uhr: Bundestagskandi- dat Hans Zwingmann und Vorstandsmit- glied der CDU, S. Bergmann, sprechen. KPD Freitag, 12. August, Rosengarten, Mann- heim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Willy Grimm und Vorstandsmitglied der SED, Georg Schöpflin, sprechen. DVP Freitag, 12. August, Gaststätte„Neæuost- heim“, Neuostheim, 20 Uhr: Bundestagskan- didat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Samstag, 13. August,„Schützenhof“, Sandhofen, 20 Uhr: Bundestagskandidat Robert Margulies und Beigeordneter Paul Riedel sprechen. Notgemeinschaft der Kriegs- und Währungsgeschädigten Freitag, 12. August, Gaststätte„Siechen“, Mannheim, 20 Uhr: Bundestagskandidat Heinrich Gräbner spricht. Wohin gehen wir? Freitag, 12 August: Alster-Lichtspiele:„Lie- besbriefe“; Capitol:„Rom in Flammen“; Palast: „Der Würger“.„Morgenstern“, Sandhofen, 20.30 Uhr:„Die Dollarprinzessin“(Theater des Volkes). — 2 — 0 8 Wechselnd bewölkt Vorhersage bis Samstag früh: Tagsüber wechselnd bewölkt mit einzelnen Schauern. Nachts auf- klarend. Höchsttemperaturen 138 bis 21, Tiefstwerte 7 bis 10 Grad. e Frische, allmählich wieder abflau- ende nordwestliche Winde. Pegelstand am 11. Aug.: Maxau 327()), Mann- heim 154(00, Worms 86(—), Caub 87( 9. MANNHEIM STADT UND LAND * Die Hoffnung hängt an einem Faden Schwerbeschädigte leisten ganze Arbeit/ Kriegsbeschädigte und Arbeitsinvaliden haben sich vor einiger Zeit zusammengetan zu den sogenannten Schwerbeschädigten- Betriebs- und Absatzgenossenschaften e. G. m. b. H., wie sie bereits in elf Städten Nord- badens bestehen: Mannheim. Weinheim, Heidelberg, Hockenheim. Walldürn, Mos- bach, Sinsheim, Buchen, Hambrücken, Ett- ngen und Pforzheim. Damit wurde ein Versuch gemacht, Schwerbeschädigte in den Arbeitsprozeß einzuschalten. Der Mannheimer Betrieb hat eine etwas windschiefe, sich an die Nordseite des Ochsenpferchbunkers wie hilfesuchend an- lehnende Baracke zur Heimstätte. Sieben schwerbeschädigte Facharbeiter werken im Zwielicht dieser baufälligen Behausung, durch deren primitiv zusammengeflicktes Dach der Regen sickert— neun Stunden am Tag. In der Hauptsache sind es vom Besatzungskostenamt zur Verfügung ge- stellte stark beschädigte Möbelstücke, die sle neu aufarbeiten und für die sich das Wohlfahrtsamt das Vorkaufsrecht vorbe- Balten hat. Aber auch neue Gegenstände werden in der Malerwerkstatt. Schreinerei und Polsterei des Betriebes angefertigt. Aber sie haben Sorgen, diese sieben arbeitswilligen Invaliden. Da ist einmal die Baracke, die dringend der Ausbesserung und Instandsetzung bedarf. wenn man im Winter nicht wieder auf der Straße liegen will. Dann fehlt es an einem aufnahme- fähigen Absatzmarkt. weil keine erfolg- reiche Werbung getrieben werden kann. Und es hapert auch an Werkzeugen und Maschinen, um konkurrenzfähig zu sein. Außerdem sucht die Genossenschaft in Mannheim einen Raum, in dem die Fabri- kationsartikel sämtlicher Genossenschaften ausgestellt werden können. Dazu braucht man Geld. viel Geld. Der hiesige Betrieb zählt bis jetzt zehn Ge- nossenschaftler. Aber die sind nicht in der Lage, den Betrieb finanziell zu unterstützen, auch nicht im Sinne des Genossenschafts- anteils— sie können den Betrag von 200 DM einfach nicht zahlen, sondern arbei- ten ihn ab.„Die Hauptfürsorgestelle spart wohl Gelder durch uns, aber sie ist zur Gegenleistung erst bereit, wenn die Renta- bilſtät unseres Betriebes garantiert ist“, sagt der stellvertretende Genossenschafts- leiter.„Dabei vergißt sie, daß jeder Betrieb einen Kapftalstock zum Anlaufen der Pro- duktion benötigt. Mit dem Darlehen in Höhe von 500 Mark, das uns das Wohl- kahrtsamt gegeben hat, sind wir nicht weit gekommen.“ Bei Gewährung finanzieller Hilfe könnte das Unternehmen noch weitere arbeitslose Schwerbeschädigte beschäftigen. Es ist kein Pfuschwerk. sondern ganze Großer Lärm um Kleinigkeiten „Explosionen hallten durch die Nacht.“ Unter diesem Titel brachten wir am Mitt- woch eine Notiz über einen Vorfall, den man bei der Polizei als„Transportgefähr- dung“ bezeichnet und bei dem es sich tat- sächlich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Lausbubenstreich handeln dürfte. Die Zusammensetzung der„geballten Ladurigen“— wie schon erwähnt, in Zei- tungspapier und Blechdöschen verpuckt, eine etwa vier Zentimeter hohe Leicht- metalldose, mit aufgeklebtem Etikett„Mia- bella“ und gelbgrünem Pulver als Lahalt ist, da nicht entzündet, unbeschädigt sicher gestellt— ist in der staatlichen chemisch- technischen Untersuchungsanstalt analssiert worden: ein Drittel Schwefel, das übrige Der„Messius von Heriord“ in unserer Studi Die Polizei fragte in Karlsruhe an, was sie tun solle Der„Wunderdoktor“ Gröning in Mannheim Am Dienstag früh gab der„berühmte“ Herforder Wunderdoktor Gröning auch in Mannheim eine Gastrolle. In den Abendstunden des Montag waren auf dem zweiten Polizeirevier zwei Männer aus Offenbach am Main erschienen, von Wo sie mit einem Pkw gekommen waren. Der Fohrer erzählte, er habe seinen schwer kran- ken Bekannten nach Mannheim gebracht, um ihn von dem„Wundertäter“ heilen zu lassen. Als sie dort jedoch eine gröbere Ansammlung von Zigeunern und fahren- dem Volk antrafen, hätten sie vermutet, in eine Falle gegangen zu sein, nachdem be- reits mehrere Stunden über die vereinbarte Zeit verstrichen waren.. Nun interes- sierte sich der Nachtdienst der Kripo dafür, Neben den auf dem Parkplatz bei der Renn- wiese seit längerem abgestellten Zigeuner wohnwagen stellten sie über 40 Autos aus allen drei Westzonen fest. Mit diesen Wagen waren ebenfalls Patienten gekommen, die von Gröning geheilt werden wollten und ihm zum Teil, nachdem er seinen Besuch in Heidelberg, wWo er sich einer medizinisch wissenschaftlichen Kommission gestellt und ständig Patientenbesuch empfangen hatte, am Freitag abend plötzlich mit unbekann- tem Ziel abgebrochen hatte, jetzt wieder auf seine Spur gekommen und ihm nachgeeilt waren. Allein die Stunden verstrichen und die Kripo übergab eine weitere Beobachtung an Schupos. Die sahen dann gegen 3.30 Uhr morgens ein Auto ankommen und einen Mann aussteigen, der von den versammelten Menschen mit lautem Hallo und allem Hul- digungszeremoniell empfangen wurde. Da aber kein Anlaß zu einem Einschreiten be- stand und die Zigeuner unter dem Vorhalt, sie hätten ein großes Treffen, die Polizei- beamten einfach nicht durchliegen, und be- sagter Mann auch keine Kennkarte vor- zeigte, können die Beamten jedenfalls nicht genau sagen, ob„Er“ es War. Die versam- melten Menschen schwörten jedenfalls da- rauf. Ob einer von ihnen geheilt wurde, ist nicht bekannt. Als man vom Amt für öffentliche Ord- nung in den Morgenstunden um 8.30 Uhr in Karlsruhe telephonisch um Rat bat, Wie man sich verhalten solle, war Gröning be- reits schon wieder weg. Das Gerücht, er sei nach Schwetzingen gegangen, hat sich nicht bestätigt. Mikroskopische Fortschritte in der 160 000-DM- Sache Lang angestellte Fahndungen nach einem 35 Jahre alten, seit 1945 in Heppenheim ansässigen Horst Lorenz führten zu einem Erfolg. Er konnte in den Abendstunden des Dienstag in betrunkenem Zustand fest- genommen werden. Bis jetzt ist ermittelt, daß Lorenz am Vortage des Raubes in Mannheim, der bekanntlich mit Hilfe eines gestohlenen amerikanischen Autos am 9. Juri ausgeführt wurde, sich mehrmals in merk- würdiger Weise in einem Mercedes 170 V dem betreffenden Wagen, der vor dem Haus seines Besitzers, eines amerikanischen Leut- nants in Zwingenberg an der Bergstraße stand, genähert hatte und vielleicht aus- kundschaftete, wie er am besten zu entwen- den sei. Der Offlzier, der bei einem Ver- such von Lorenz, sich zu nähern, gerade mit einer Reparatur beschäftigt unter dem Wagen lag und ein Junge, von dem Lorenz Feuer für eine Zigarette verlangt hatte, konnten Lorenz identiflzieren. Es bedarf nun noch der Klärung, ob Lorenz selbst den Wagen stahl und auch am Raub beteiligt war. Die Beschreibung und der Umstand, daß einer der drei Täter sächsischen Dialekt sprach, und Lorenz spricht sächsisch— körmte annähernd stim- men, ist aber nicht überzeugend. Die Wahr- scheinlichkeit, daß er lediglich ein Hand- langer der drei Geldräuber war und unter Umständen gar nicht wußte, für welche Sache er eingespannt werden sollte, ist da- gegen gröher. mk Das Monstrum bleibt verschwunden Trotz angestrengter Fahndungen konnte der amerikanische Tieflader, über dessen Abhandenkommen durch Diebstahl wir be- richteten, noch nicht gefunden werden. Es wird immer noch angenommen, daß er sich im Raume Schwetzingen, Brühl, Rohrhof, Ketsch, Neulußheim oder Hockenheim be- findet und hier in Kürze sichergestellt wer- den kann. Aber ganz ohne städtische oder staatliche Hilfe geht es nicht Arbeit, die diese Männer leisten. Nur ein Beispiel: in der Hockenheimer Abteilung werden Schuhe fabriziert. die eines der größten hiesigen Schuhgeschäfte in den. Handel bringt— mit einer entsprechenden Gewinnspanne natürlich, die der Käufer nicht zu zahlen brauchte, wenn die Organi- sation selbst Verkaufsgelegenheit hätte. Mit staatlicher oder kommunaler Unter- stützung wäre der Betrieb in der Lage, sehr preiswerte Waren einer breiten Masse zu- gänglich zu machen und gleichzeitig Schwer- beschädigten Arbeit und Brot zu geben. Ohne diese müßte er aller Voraussicht nach stillgelegt werden. Mancher. der als Soldat und bei der Arbeit ein oder mehrere Glie- der eingebüßt hat, wäre dann um eine Hoff- nung ärmer geworden, die für ihn vielleicht die letzte war rob Kaleiumchlorat. Jeglicher Kohlezusatz fehlt. Damit steht fest, daß das Pulver keine Bri- Sanz wirkung besaß, also keinerlei ernst- hafte Beschädigungen herverrufen konnte. Bei der Reichsbahn werden ähnliche Ladun- gen zu Warnzwecken verwendet Immerhin genügten die Ladungen, eine in der Mittelstraße, die andere am Theodor- Kutzer-Ufer, um bei den nächtlichen Stra- Benbahnbenützern eine Panik hervorzu- rufen. Es wird jetzt danach geforscht, Wo die Stoffe gekauft und in welcher Schule Experimente ähnlicher Art im Chemieunter- richt gemacht wurden muk Palast:„Der Würger“ Daß Edgar Wallace Kriminalromane zu schreiben verstand, ist außer Zweifel. Seine Bücher sind weltbekannt geworden. Weni- ger das schaurige Sujet als die unerbittliche Logik, mit der er seine Figuren handeln läßt und zum Schluß die Knoten entwirrt, haben ihm den Ruf eines Klassikers der Kriminalromanliteratur eingetragen, die sonst im Schrifttum lediglich ein geduldetes Untermieterdasein führt. Die Verfilmung seines„The dark eyes of London“ suhlt sich dagegen mit Wohlbe- hagen in der optischen Darstellung des Schaurigen. Hier treiben die Leute vom Film mit dem Entsetzen Scherz. Wenn sie er wenigstens noch verstünden, so Wäre da- gegen vielleicht noch nicht einmal viel zu sagen. Aber so endet das Ganze in einer Geschmacklosigkeit par excellence. Viel Schlamm spielt in der Produktion eine Rolle. In ihm werden nacheinander eine Reihe von Menschen ertrunken aufgefunden, ohne daß die Polizei zunächst Verbrechen vermutet. Dieser Verdacht kommt erst auf, als fest- gestellt wird, daß alle Toten hoch versichert sind. Die Nachforschungen ergeben eine Spur, die in eine Blindenanstalt führt, von der man annimmt, daß hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, es aber nicht bewei- sen kann. Wie daran gearbeitet wird, den Verdacht zu beweisen und die Schuldigen überführt werden können ist im Wesentli- chen Gegenstand der Handlung. Viel Schlamm, wie gesagt, und der nor- mal empfindende Mensch hat das unbehag- liche Gefühl, daß— bildlich gesprochen die Produzenten sich bemüht haben, Schlamm auch über das Publikum zu gießhen, In der Hoffnung wahrscheinlich, daß es sich dafür begeistern wird. Ein Lehrbeispiel, vrie Menschenwürde- uber nicht nur aul dem Papier Der Bürger soll seine Rechte kennen und sie lieben „Mein Rang ist der höchste, den man in der Schweiz anerkennt: ſleh bin ein freier Bürger!“ . G. B. Shaw in„Helden“ Obwohl die Verfassung der Weimarer Republik, die in wenigen Tagen ihren 30. Geburtstag begehen kann, ein demokrati- sches Dokument war, das in seiner geistigen Haltung sich die Bewunderung in- und aus- ländischer Politiker und Staatsrechtler er- warb, endete der erste Gehversuch einer deutschen Demokratie bereits nach 15 Jah- ren kläglich unter dem Marschtritt ihrer Feinde. Eine großartige Chance war ver- spielt. Verspielt nicht zuletzt, weil der Geist, der eine Demokratie zu tragen vermöchte, in weiten Kreisen der Bevölkerung nur auf dem Papier stand, verspielt, weil die„Tra- dition“ der Gegenkräfte vielleicht noch zu stark war gegen das junge, aufkeimende Pflänzchen der Republik. Vielleicht auch, Weil das Lehrbeispiel des ersten Weltkrie- ges und seiner Folgen noch nicht eindring- lich genug war. Wird es der zweite Krieg sein 7 Wieder haben sich die Länder Verfas- sungen gegeben, diese unentbehrlichen Bibeln für das öffentliche Leben. Wieder 81. Pauli kann duch in Mannheim nicht gewinnen SV Waldhof— FC St. Pauli 2:1(1:0) Nach seiner 1:2-Niederlage in Mühl- burg kam der Vertreter der Nord-Oberliga auch gegen die weitaus besser als in den peiden ersten Freundschaftsspielen aufsple- lende Waldhofelf zu keinem Erfolg. Wenn es auch in der Spielanlage der Mannheimer noch manche Fehlzündung gab, so war doch deutlich erkennbar, daß sich der SV Wald- hof wieder gefangen und zu sich selbst zu- rückgefunden hat. Die Hintermannschaft erwies sich mit Krämer auf dem Stopper- posten als sehr stabil. Es gibt momentan eben keine andere Lösung in der Läufer- reihe wie Rendler— Krämer— Kling. Jede andere Mischung bleibt ein Experiment. Der Sieg wurde der blauschwarzen Elf wahr- lich nicht leicht gemacht. Dafür stellten die Gäste von der Reeperbahn doch wieder eine technisch versierte und dazu harte Elf auf das Feld. Erst in der 33. Min. konnte Herbold einen seiner gefürchteten Frei- stößze zur 1:0-Führung verwerten und da- mit der bis dahin vorherrschenden leichten Waldhof-Ueberlegenheit Ausdruck verlei- Heri.. Nach der Pause kamen die Gäste, denen der Wind nun stark„mithalf“, durch Ecca- rius zum Ausgleich, wobei Skudlarek nicht ganz schuldlos war. Doch machte er diesen Fehler mit einigen schönen Paraden mehr als wett. Die in keiner Weise enttäuschen- den Norddeutschen nützten nach dem Aus- gleich eine glücklicherweise nur kurze Schwächeperiode der Waldhofhintermann- schaft weidlich aus, ohne jedoch zum Zuge zu kommen. Besser machten es Herbold- Lipponer mit einem herrlichen Kombina- tionsspiel, das Lipponer schließlich mit un- haltbarem Torschuß abschloß und damit den verdienten Sieg herausholte. Schieds- richter Bernbeck Frankfurt) leitete das zwar nicht mehr sommerfußballmäßige, aber nur mit wenigen Höhepunkten ge- würzte Treffen vor 7000 Zuschauer recht ordentlich. W. L. ein Film nicht sein soll. mle gibt es Grundrechte, die die Würde des Menschen anerkennen und schützen. Doch Wieviele Menschen mag es geben, die auch heute nicht wissen, daß niemand sie verhaf- ten kann ohne Haftbefehl, daß niemand ihr Haus durchsuchen kann ohne richterliche Erlaubnis, daß jeder Verbaftete innerhalb 24 Stunden vor dem Untersuchungsrichter stehen muß, daß die Freiheit des Denkens, der Rede, der Gesinnung, der Versamm- lung, des religiösen Bekenntnisses usw. zu ihren Rechten gehört? Immer wieder er- lebt man im Alltag, daß Menschen sich fürchten, dieses oder jenes zu sagen oder sich Uebergriffe, mögen sie aus Unkenntnis oder Machtbefugnis herrühren, wider- spruchslos gefallen lassen, als ob es so sein müßte. Tausendmal lassen sich Menschen von wirklichen und geistigen Uniformen einschüchtern, anschreien, entwürdigen, und immer wieder kommt es vor, daß der Uni- formierte den„Herrn im Hause“ oder den „Feldwebel“ spielt, der kraft der ihm vom Staat verliehenen„Autorität“ glaubt, nie- manden Rechenschaft schuldig zu sein— am wenigsten gegenüber dem Verdächtigen oder Schuldigen. Noch immer gibt es in Deutschland zu viele„Untertanen“, die sich bereitwillig von der staatlichen Autorität vergewaltigen lassen und auf der anderen Seite gibt es die„Feldwebel“, die ihre ge- liehene Macht auf sich persönlich übertra- gen und frisch- fröhlich„regieren“. ES ist daher begrüßenswert, wenn von amerikanischer Seite die Anregung ausging, auf überparteilicher Grundlage Organisatio- nen ins Leben zu rufen, die mit Eifersucht darüber Wachen sollen, daß„Uebergriffe“ möglichst eingedämmt oder bereits gesche- hene konsequent verfolgt und gebrandmarkt werden. In den Vereinigten Staaten beste- hen derartige Bürgervereinigungen schon lange und erfreuen sich der Mitgliedschaft prominenter Bürger und Verbände. Die Militärregierung hat nun zunächst an eine Reihe von Institutionen den Vorschlag einer derartigen Organisation unterbreitet. Nach Eintreffen der Antworten werden wir auf die Angelegenheit wieder zurückkommen. Es ist beabsichtigt, bei Bereitwilligkeit der Bür- gerschaft die Organisation, die sich von Zeit zu Zeit zwanglos treffen soll, ohne Beteili- gung der Militärregierung arbeiten zu lassen. mle Albert Bussermunn grüßt Seine Heimatstadt Aus Hamburg, wo er unserem Korrespon- denten ein Interview gab, das wir gestern veröffentlicht haben, grüßt der,§lhährige Schauspieler Albert Bassermann seine Vater. stadt, die er im Verlauf seiner Gastspielreize durch Deutschland in den nächsten Wochen besuchen wird. Südwestdeutsche Schachmeister- schaft Niephaus erster südwestdeutscher Schach ⸗ meister Die Hängepartien der achten Runde ge- wannen Kassel gegen Röhrich und Schiffer decker gegen Habermann. In der neunten Runde kam der führende Niephaus gegen Schwind in Nachteil, konnte später jedoch ausgleichen und bot Schwind Remis an, was dieser aber nicht annahm. Auf Gewinn spielend, verlor Schwind schließlich noch und verhalf Niephaus zu einem weiteren Punkt, womit dessen Turniersieg bereits jetzt feststeht. Kraus— Schifferdecker, Schlensker— Jäger und Mühlherr— Röh⸗ rich trennten sich remis, während die Par- tie Kassel— Leonhard in besserer Stel- lung für Schwarz abgebrochen wurde. Stand nach der neunten Runde: Niep- haus 8 P.; Schifferdecker 5 P.; Jäger, Ha- bermann, Kraus 4% P.; Mühlherr 4 P. Kassel 3% P. u. 1 H.; Röhrich 3% P. Die beiden letzten Runden am Freitag und Samstag werden jeweils morgens ab acht Uhr gespielt. Heute treffen aufeinan- der: Jäger— Niephaus, Röhrich— Schlens- ker, Leonhard— Mühlherr, Schifferdecker — Kassel, Habermann— FKrausg Schwind ist spielfrei. 0 Um den Aufstieg zur badischen Meister- klasse trugen Späth(Waldhof), Wolfen. berger(65 Mannheim), Metzger Ourlach und Karst(Heidelberg) Stichkämpfe aus, Späth und Wolfensberger schlugen die bei- den restlichen Gegner und spielten gegen. einander remis, so daß ein weiterer Kampf zwischen ihnen die Entscheidung bringen muß. 0 Kurpfälzer schrieben am schnellsten Etwa 2000 Anhänger der Deutschen Ein. heitskurzschrift aus Baden, Württemberg und der Pfalz waren in Waldkirch im Schwarzwald zusammengekommen, um den Südwestdeutschen Stenographenverband 1 gründen und gleichzeitig den derzeit schnellsten Schreiber zu ermitteln. Zum Vorsitzenden des Verbandes wurde Kerl Herold(Karlsruhe) gewählt.. Am Leistungsschreiben beteiligten Sich rund 600 Teilnehmer. Erster Sieger und damit Südwestdeutscher Kurzschriftmeister 1949 wurde Seppl Hartung aus Limburger hof bei Ludwigshafen a. Rh. mit 360 Silben pro Minute. Den zweiten Platz und dam den Titel eines Südwestdeutschen Kutz, schriftmeisterin erschrieb sich Line Ober aus Walldorf bel Heidelberg mit 340 öl ben, während der erst 21 jährige Karl Gut. ler vom Stenographenverein Mannhelm. Neckarau mit einer 320-Silben-Arbeit a dem dritten Platz landete. Kurze„MM“ Meldungen Verkehrsunfallstatistik. Der Mona Ju brachte 182 Verkehrsunfälle. Zwei Tote 79— zum Teil schwer— Verletzte sind das 5 gebnis neben erheblichem Sachschaden, Mie, der war die Mehrzahl der Verkehrsunfälle aul verkehrswidriges Verhalten zurüczufuhre, Sommernachtfest der waldnöfer Hundi Der Verein für deutsche Schäferhunde, 15 gruppe Waldhof, veranstaltet vom 13. bie 1 August ein Sommerfest mit Tanz, Im 1990 tag werden um 16 Uhr unter. Mitwirkung 5 Seer bpen Feudenheim, Käfertal und Man heim I, Hunde vorgeführt. 5 Bunter Abend in Käfertal. Zur Nuten Kerwe veranstalten die Olymp-Lichtspiele gen ihrer Bühne am Montag um 21.15 Uhr anten Bunten Abend unter Mitwirkung bekan Bühnenkünstler. Aug, Generalversammlung des VIR. Amn 15 10 tührt der Verein für Rasenspfele um 18 dent. der Wandelhalle des Rosengartens seine ot ale liche Generalversammlung durch, zu der Vereinsmitglieder eingeladen sind. ber Hagenbeck kommt nach Mannhe nes tell weltberühmte Tierpark aus Hamburg- amm gen gibt mit einem großen Zirkusprof auf dem Meßplat: Mannheim vom Votsteſ August ein Gastspiel mit täglich zwei lungen um 15.30 und 19.30 Uhr gust bil Landschaftsgärtner tagen. Am 13. Audus 540, die Fachgruppe Landschaftsgärtner„ Land, schen Gartenbauverband ihre erste 1% tagung nach dem Friege im Restaurzh Hlrschgasse“ in Heidelberg ab. Als 4 1 d der Tagung, zu der Landschaftsgärtne tet allen Teilen Nord- und Südbadens 4 werden, stehen verschiedene Fachvortrag Garten- Architekt Erxleben. Köln-Marieb e Gartendirektor Siepen, Heidelberg, Tages- tekt Steinbach, Heidelbergs, auf der ordnung. a Scken- Wir retten! Martin Reinhergz, 85 heim, Villinger Straße 15, Wird 77 Ah Holt Luise Klingmann, Almenhof, Hein Tus Straße 4, begeht ihren 60. Geburte as enden Kober, Friedrichsfeld, Hasengasse 29, 1 das 85. Lebensjahr. und S, LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 3 Anziehungskraft auf ihn aus sten Tag wurde das Fahrrad dann verkauft. Die Mühe, es zu verändern., machte sich Eugen nicht. Auf die Vorhaltungen des Vorsitzenden hatte der Wackere, der in den wirren Tagen des Jahres 1945 nach langjähriger Siche- rungsverwahrung wieder das„Licht dieser Welt“ erblickt hatte, nicht viel zu sagen: „.. Ferr Richter, ich war des net Aber er war es doch. Denn in der Zeugen- bank erschien plötzlich die„Maid“ und sagte aus. Zwar zögernd nur— offenbar hatte sie vor Eugen Angst—, aber doch so nach und nach. Da dom hohen Gericht der ganze„Bär“ nicht geheuer vorkam, wurde ein Sachver- ständiger gehört. Das Ergebnis: Dem Ange- klagten fehlt jedes Unterscheidungs- und Hemmungs vermögen: man kann von ange- borenem Schwachsinn sprechen. Eugen Bär fand miide Richte?: Er er- hielt& 51/ zugebilligt und bekam zwei Jahre Gefängnis mit anschließender Ein- Weisung in eine Heil- und Pflegeanstalt. Zuvor hatte es allerdings noch einen Höhepunkt gegeben. Als der Staatsanwalt semen geharnischten Strafantrag— 5 Jahre Zuchthaus!— donnerte,„Strippte“ Eugen theatralisch einen Aermel auf und machte mit einem Stück Glas, das er auf dem Weg Haftanstalt- Gerichtssaal aufgehoben hatte, einen„Selbstmordversuch“ Allerdings stellte der sofort hinzuspringende Beamte fest:„Er hat sich nur einen kleinen Kratzer gemacht!“ Nicht minder theatralisch war nach der Urteilsverkündung der Abgang Eugens,— brüllte er doch wie am Spieß:„Dieses Urteil ist ein neues Verbrechen gegen die Mensch- lichkeit..“ Wirklich, es ist manchmal schwer ernst zu bleiben. Selbst das hohe Gericht konnte sich eines Schmunzelns nicht ar- wehren pit- Ludwigshafen im Spiegel des Tages brachte den Dieb gleich hinter schwedische Gardinen. Früh übt sien Drei Kinder aus Lud- Wigshafen im Alter von 12 bis 14 Jahren stahlen am Strandbad im Stadtpark einen Badebeutel mit Schmuckgegenständen und Lebensmittelkarten. Sie konnten ermittelt werden. Die gestohlenen Gegenstände wur- den sichergestellt. 5 Zuviel Gas. Ein Radfahrer, der ein Wenig über den Durst getrunken und daher „zuviel Gas“ anstatt Luft in den Pneus hatte, radelte am Mittwoch, aus der Kanal- straße kommend, in den Straßenbahnzug der Linie 19, der in Richtung Friesenheim fuhr. Er wurde zu Boden geschleudert und ein Stück weit mitgeschleift, wobei er Haut- abschürfungen und eine Gehirnerschütte- rung erlitt. 8.. Neues aus der Pialz Lutheraner 8 In der Pfalz vereinigten sich im Jahre 1818 die Anhänger des reformierten und des lutherischen Bekenntnisses in Eaiserslau- tern. Durch diese konfessionelle Union gab es in der Pfalz in den letzten 130 Jahren keine lutherische Richtung der protestanti- schen Kirche mehr. Durch die Umsiedlung zahlreicher Ostvertriebener von der Doppel- zone nach der Pfalz kamen nun wieder viele Anhänger dieser protestantischen Richtung in pfälzische Gemeinden. Ihre Zahl ist 80 groß, daß in Kaiserslautern zu ihrer Be- treuung eine eigene kirchliche Stelle errich- tet wurde. 15 000 Die Zahl der Arbeitslosen in der Pfalz hat am 1. August die 15 000-Grenze über- schritten. In den letzten vier Wochen ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen um 2500 gestie- gen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten be- trägt gegenwärtig etwa 420 000. Jugendtreffen Die evangelische Jugend der Pfalz hält am 21. August auf dem Diemerstein bei Weidenthal unter dem Motto„Jugendfest der Baseler Mission“ ein Treffen ab. An der Tagung sollen fünf ausländische Missionare teilnehmen. Das Tagungsprogramm sieht Festgottesdienste, Jugendsingen und eine Großkundgebung vor. Die Hauptansprache wird Landespfarrer Lübbe halten. Stegwaren Der Stadtrat von Kaiserslautern hat die Zulassung einer Stegverkaufsstelle geneh- migt. Verkauft werden sollen Eisenwaren, Textilien, Konsum- und Schuhwaren. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß auch in anderen Städten der Pfalz„Bestre- bungen“ im Gange sind, derartige Filialen zu errichten. Unklar ist Allerdings im Mo- ment noch, wer„bestrebt“ ist— die Steg oder die Kommunalverwaltungen. Brände Das trocken-heiße Wetter im Monat Juli spiegelt sich auch in den Tätigkeitsberich- ten der pfälzischen Feuerwehren wieder. Während es im Monat Juni nur 21 Brände, unter ihnen einen größeren Brand, zu 16— schen gab, verzeichnete der Monat Juli 139 Brände, darunter 20 Großbrände. Allein 93 Waldbrände(im Juni nur drei) mußten im Juli in der Pfalz bekämpft werden. 80 Prozent Auf ihrer Jahresversammlung in Kaisers lautern beschlossen die Delegierten des pfäl- zischen Krafttransportgewerbes eine Reso- lution an den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Peter Altmaier, in der sie die Krise im Transportgewerbe schilderten. Die Existenz von etwa 80 Prozent aller pfälzischen Unternehmer dieses Gewerbes sei bedroht. Außerdem wurde auf der Ta- Sung Regierungsschutz gegen das Anwach⸗ sen des„unechten Werkverkehrs“ gefordert. Eine Sperrung der Gewerbezulassung für das Transportgewerbe wurde, bis zur Schaf- fung eines Konzessionierunsgesetzes, eben- falls gefordert. Kuuihuus-Neubuu in der Ludwigstraße Stadthaus Süd wird eine 50 Meter lange Ladenfront erhalten Noch arbeitet die Spitzhacke am Stadt- haus Süd in der Ludwigstraße, aber das zerstörte Vordergebäude ist bereits bis auf kleine Reste abgetragen. Schon in der kom- menden Woche soll alles soweit glattrasiert sein, daß sofort der geplante Neubau eines Kaufhauses beginnen kann. Die Unter- handlungen mit der Stadtverwaltung— wir berichteten kürzli abgeschlossen. Auf dem Gelände baut das„Textilhaus Klebs“ ein viergeschossiges eee dessen Erdgeschoß und erstes K werk der Firma als Verkaufsräume dienen sollen. Der Neubau wird jedoch nicht nur das Gelände des Stadthauses Süd. sondern zu- gleich auch das benachbarte. ebenfalls der Stadt gehörende Grundstück. umfassen, so- daß hier ein repräsentativer und monumen- taler Geschäftsbau mit 50 Meter Ladenfront entsteht. Das Gebäude wird entsprechend dem neuen Bebauungsplan der Stadt, der eine Verbreiterung der Ludwigstraße vor- sieht, um fünf Meter zurückverlegt und erhält— ein Novum für Ludwigshafen!— in seiner ganzen Länge über der Schau- fenster front ein Vordach. das die Straße um 1,80 Meter überdacht, s0 daß die Passan- ten hier bei schlechtem Wetter unter einem ch darüber— sind jetzt „Magistrats-Regenschirm“ wandeln können. Diese Ueberdachung der Ladenfront soll dem Gebäude ein besonderes interessantes Gepräge geben. Wie der größte Teil der Neubauten wird auch dieser Bau in Teilabschnitten errichtet, und zwar werden zunächst das Keller- und das Erdgeschoß(Ladenfront) erbaut. Der Durchgang zu dem dahinter liegenden Stadthaus Süd, dessen zerstörtes Oberge- schoß zur Zeit wiederhergestellt wird, rückt in die Mitte des Gesamtbaus. Das bedeutet, daß er stark nach links, an die Grenze des in den Bau einbezogenen Nachbargrund- stücks, verlegt wird. Dadurch wird die Ladenfront in zwei harmonische Teile ge- gliedert. Die Erdgeschoß-Verkaufsräume, die eine Tiefe von 13 Meter erhalten, wer- den, durchgehend bis zum Hof. ohne Stützen sein, so daß sich im rechten Flügel des Ge- bäudes ein ungeteilter Verkaufsraum von etwa 320 Quadratmeter ergibt. Die Fassade, die weitestgehend in Glas ausgeführt wird, erhält eine Plattenverkleidung mit Tra- vertin-Steinen.— Im Gesamten: ein inter- essanter und kunstvoller Komplex, für den, wie für die ganze Stadtplanung, die Städtische Baudirektion mit Chef Dr. Lochner an der Spitze verantwortlich zeichnet. IH HO To-SPEZ IAIS KAMEHRAS aller Fabrikate guf Wonsch Teilzahlung:% Anzohlung Rest 3-6 Monotsraten SONDER- ANGEBOT! 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August 1949 eee Ide, Ide, lieb Motorrad Mit theatralischer Einlage: Kinder machen„winke, winke“, wenn sie 3 Abschied nehmen. Der Besitzer eines schönen, F 9 8 Ib 1 ud h 6 ht 1 TTT Inglerter Selbstmordversuch im erichtssad „winke, winke“ und machte nur ein wenig Wenn Eugen nachts spazieren ging, übten Ludwigshafens Hausflure magische geistvolles Gesicht, als er merkte, daß sein schönes„Pferdchen“ von ihm Abschied ge- Wie sagten wir doch vor wenigen Tagen? schwersten Zuchthausstrafen. nommen hatte. Nun sind Motorrosse trotz„Eine Gerichtsverhandlung ist eine seh Auch diesmal hatte er es toll getrieben. inres hinterhältigen Gehnatters im Grunde ernste Angelegenheit.“ Mitunter tragen sich Die Ludwigshafener werden sich an seine zahme Tiere“, Sie sprihgen nicht allein aus Allerdings Dinge im Gerichtssaal zu, bei Zeit erinnern, in der die nächtlichen Fahr- em Stall. Wenn man sie loswerden ꝛoill, denen es schwer ist, ernst zu bleiben. In raddiebstähle überhaupt nicht mehr ab- * 3 Zeit 5 ö der letzten Sitzung der ersten Strafkammer reissen wollten. Mitverantwortlich zeichnet muß man schon in einer Zeitung 1 eden, es Landgerichtes ar es wieder einmal Eugen Bär, der Matador und Mann mit dem Dann kommen die Interessenten und besichti- schwer. Sehr schwer sogar„Jagdfieber“. Vierzehn gestohlene Fahrräder gen den„Benazingault, gucken vorne und hin- Auf der Anklagebank sag klein, schmäch- waren Gegenstand der Anklage. Er hatte ten hinein, bedugen inn von allen Seiten und tig und mickrig der 52jährige Eugen Bär sie— und wieviele außerdem noch?— spa- machen inn möglichst schlecht. aus Ludwigshafen.— ein Eugen, der zierengehenderweise gestohlen. Auf Eugen, Für ein gutes Roß aber möchte man auch alles ist, nur kein„Bär“. Rund 20 Mal ist der nachts immer mit einer rund 25 Jahre heute noch gutes Geld haben, und fur gutes der an beiden“ Armen kräktig tätowierte jüngeren„Maid“ umherwanderte. übten die Geld ein gutes Pferd. Na, und schließlich, wer Eugen 5 auf der Straße unter einer Ludwigshafener Hausflure eine zmagische te die Rat„ 1 5 dekorativen„Kapitänsmütze“ eine weiße Anziehungskraft aus. Er inspizierte sie kauft heute die e ee en e, abe träst, damit man die ebenfalls genau. Und plötzlich sagte er zur„Maid“: nimmt ein Notorrad. mit dem er nicht min- bitoveierte Glatze nicht sient—, bereits„. geb' nach Hause, Mädchen e destens eine Probefahrt gemacht hat? Das vorbestraft. Teilweise mit schweren und hatte das„Jagdfieber“ gepackt. Am näch- leuchtete(im speziellen Fallel) auch dem Ver- käufer ein. Und schließlicn sah der Interessent Für Zucht und Ordnung“: „seriös aus, war gut geßpleidet und Wollte 2 22 22 dar beꝛahlen. Wirklich bar!— Also Wurde Beumtenbund wurde provisorisch gegründet er mit freundlichen Worten auf das 250-c m- 25 5 1 5 8 8 Pferdenen hinaufkomplimentiert. Nur, um Schon früher stand die Wiege des Beamtenvereins in Ludwigshafen 1 5 i e Wökoen 7 Die bereits am 23. April 1949 in Koblenz verwirklichen. Nicht zuletzt solle der Bund fahren. Und siehe da, nach einigen Niinuten lizenzierte Gewerkschaft„Beamtenbund auch ein Instrument darstellen, das zur Er- ar er auch schon wieder da, winzete dem Rheinland-Pfalz gründete nun auch unter haltung und Förderung eines gesunden Be- Besitzer im Vorbeifahren befriedigend 2, Vorsitz ihres Geschäftsführers Dr. A. Beh rufsbeamtentums im öffentlich- rechtlichen respon- juhr probeweise gleich ein zweites Mal her- rens den Ortsverein Ludwigshafen. Sinne beitrage. Wer gegen das Berufsbeam- 19 um, wieder an dem Besitzer vorbei und in einer geschlossenen Versammlung tentum kämpfe, so schloß Behrens, kämpfe 1 auf das dritte Wiedersenen wartet der Ver- trafen sich am Mittwochabend im großen auch gegen den Staat. i dielfeüe küufer noch heute.—„Winke, tinte“, Bürgerbräu Beamte des städtischen und Nach der Bekanntgabe der Beiträge Wochen staatlichen Verwaltungsdienstes, die ein- bis 2 DM einschließlich Zeitungsgeld und Professor Shire Sh. Nehru mütig mit der 9 58 N Prämie für Sterbekasse) wurde eine— i Ludwigshafen einverstanden waren. Dr. visorische Vorstandschaft gewählt. Die end- ter. 8 ee Webncea Behrens betonte in einem längeren von gültige Wahl wird in 8 bis 14 Tagen er- 5 tiefgläubigem Idealismus getragenen Refe- kolgen. Für diesen Zeitpunkt ist eine große Schach. Am Mittwochnachmittag besuchte Pro- rat, daß einstmals die Wiege des deut- öffentliche Kundgebung geplant. bete hire Snresdhsrs Feri ein sehen Neamtenvereins in Lud- am Rande bleibt zu vermerken, daß die aaf e. ban mandit Nehrus, aus Heidelberg wigshafen gestanden habe und deshalb Sründungsversammlung des Beamtenbun- cher. kommench mit Leiner Gattin Lürnheersucner auch zetet wieder die Großstadt am nein dees in Ludwigshafen aus allen Beamten- Reli station der BASF auf dem Limburgerhof. der Kreissitz des neuen Beamtenbundes für kreisen der Stadt gut besucht War. gegen Professor Nehru, der selbst Physiker ist und das Gebiet der Pfalz werden solle, Nachdem jedoch in Heidelberg studiert hat, interessierte sich der Referent einen historischen Ueberblick an, as besonders für die pflanzenbakteriologischen über die Entstehung und Entwicklung des Gewinn Forschungen der Station. Er berichtete über Beamtentums gegeben hatte, hob er die h noch eigene Versuche, die er in Indien mit Elek- hohe Verantwortung, den Wert und die„Fabrikant“, Ein Rolladen- und Jalou- velteren trokulturen durchgeführt hat. Notwendigkeit eines Berufsbeamtentums siefabrikant aus Ludwigshafen fabrizierte bereits 5 8 hervor, das in seinem Dienst und Treuever- neben seiner üblichen Produktion laufend rdecker, Für den Wiederaufbau hältnis dem Staat gegenüber ein ausschlag- Betrügereien. So unterschlug er zum Nach- — Roh- Das Wiederaufbauministerium Rhein- gebender Faktor für das Wohl und Wehe teil der Ortskrankenkasse 343,80 DM. Er le Far. land- Pfalz will insgesamt 20 Mill. DM für des Staates selbst sei. beschäftigte verschiedene Personen, die er r Stel- den Wohnungsbau flüssig machen, Inzwi- Wir Beamte, so sagte Behrens, stehen nicht bei der Ortskrankenkasse anmeldete, rde. schen sind zwei Mill. P&I aus den Hypo- durch das Grundgesetz als Teil des Staates obwohl er ihnen hierfür Beitragsgeld abzog. : Niep⸗ thekenabwertungsgewinnen der Baugenos- in einem inneren Zusammenhang mit die- In einigen anderen Fällen meldete er Arbei. er, Ha · senschaften verbraucht worden. Der Lan- sem und müssen deshalb auch weiterhin ter bei der Kasse in der niedrigsten Ver- 4 Fe desarbeitsstock hat 5 000 000 Dxò kreige- Hüter des alten Berufsethos sein.„Nicht dienststufe an. Sie verdienten jedoch mehr B geben(Zinssatz: 4% v. H., davon 2 000 000 nach persönlichen Vorteilen dürfe sich die und er 20g ihnen für eine höhere Beitrags- Freitee] Dad an die Pfalz, die sich außerdem noch Arbeit richten, sondern einer ideellen Auf- stufe Geld am Lohn ab. Der saubere Fa- zens ab] durch Bankkredite 3000 000 DNN gesichert fassung über Aufrechterhaltung von Zucht brikant wird sich demnächst wegen Betrug Meinen] hat. Der Treuhandfonds hat fünf Mill. D und Ordnung im Staat, müsse Wegweiser und Unterschlagung vorm Richter zu ver- ſchlen] verteilt(40 v. H. an die Pfalz). Für 1950 kür den Beamten sein. Der Beamtenbund antworten haben. f e rechnet das Ministerium mit einem Kapi- sche es deshalb als seine vornehmste Auf- 3 Am F 3 Schwing tal von 30 Mill. D054 tür den Wiederaufs, gabe an, durch eine Interessen emeinschaft sich der Besi E eines Personen Ds Zwi- 5 bau. 5 Liler beamteten Personen Gee 25 darm lg Un ung 22 Inr im Ebertpark. Meister- 5 2 Während dieser Zeit Wurde aus seinem vorm Volfens⸗ 3 5 Park abgestellten Wagen eine Luftmatratze durlach)] Alltag im Amtsgericht: gestohlen. Die Matratze ist zwei Meter lang, ke aus, 2* 3 80 Zentimeter breit und aus Khakifarbenem, bei⸗ imprägniertem Zellstoff. Sie hat zwei Luft- ib. Wilnelm„bearbeitete“ einen Kriminulbeumten Alabengen, an helden kiel bende fle Kampt Bis ein zweiter hinzu kam. Dann ging er k. o. ein Ventil mit rotem Holzpfropfen. Die bringen Matratze trägt außerdem die grüne Auf- fn Er machte einen ganz ordentlichen, ja schickte inn für zwei Monate ins Gefängnis. schrift:„Hudchinson A L'Aigle“ Sogar einen intelligenten Eindruck, der Man darf sich der Staatsgewalt eben nicht Visa-Anträge. Ergänzend zu unserer Ilsten Wjährige, schlankgewachsene Wilhelm W. widersetzen. letzten Nachricht über Visa-Anträge für en Ein. aus Hamburg, der mit Braut über einen 75 Auslandsreisen und Reisen in das Saar- tembe»Tripp“ in die Pfalz gekommen War, um An Vorstrafen kehlte es dem erst 21 Jahre gebiet— wir berichteten, daß die Polizei- rch in von hier aus, wie er sagte, Sprachstudien in alten Karl E. nicht. Mehrere Jugendgefäng- behörden zuständig sind und nur in Fällen umden] Frankreich treiben zu Können. Das Vorha- nisstrafen, Urkundenfälschungen, leichte, äußerster Dringlichkeit die Controle de la and a4 ben scheiterte jedoch und aus dem gemein- dann schwere Diebstähle und Landstreiche- Sureté(Mainz) beansprucht werden kann derzet] samen Geldbeutel gähnte bedrohliche Leere. rei, das ist das Repertoir eines Menschen,— teilen wir heute mit: Für den Stadt- . Zum Statt der romantischen Sprachstudien in der arbeitsscheu und interzonal, ohne festen kreis Ludwigshafen ist die Paßstelle der e Karl] Frankreich zu obliegen, quartierte man sich Wohnsitz zu haben, seit 1946 seine Mitmen- Folizeidirektion im Amtsgerichtsgebäude notgedrungen im Ludwigshafener Caritas- schen geschädigt hat. Am 5. Mai 1949 hatte(Wittelsbachstraße 10, Zimmer 123) zu- en zin deim ein. Jedoch nicht lange. Eine Kripo- er seine letzte Strafe(wel Jahrel) verbüßt ständig. er und dasris holte die Braut weg und brachte sie und am 13. Juni mußte er schon wieder in Zwei Geldbeutel stahlen zwei junge tmeiter] zur Zwangsuntersuchung ins Krankenhaus. Haft genommen werden, weil er in Mun- Burschen aus Ludwigshafen-Oppau einem wurger⸗ Und wie es sich für einen Bräutigam ge- denheims St. Martinsheim einen Anzug älteren Pensionisten, Inhalt: Größere Geld- 0 Silben hört, wollte Wilhelm sie besuchen. Und weil unterschlagen hatte und einige Tage später beträge. Der Pensionist hatte sein Geld in d dam man das in diesem Fall nicht darf, wurde in Frankenthal ein Fahrrad mitgehen lieg, der Schublade des Küchenschrankes ver- Kur er von der Polizei nicht vorgelassen. Darob daß er für 40. DM verkaufte. Wahrt gehabt. Obere] wurde Wilhelm sehr böse, faßte den Kripo Nur seiner Jugend hatte er es zu ver- Nur zwei Stunden. konnte sich ein 340 Sil im Kragen und„bearbeitete“ ihn mit danken, daß er diesmal nicht ins Zuchthaus Fahrraddieb seiner Beute erfreuen. Und e Gut: Händen und Fügen, bis ein zweiter Polizei- kam. Da Kar! E. ofkenbar Reue zeigte und zwar War es ein Arbeiter aus Hamm, der anheim. beamter hinzukam und Wilhelm eine tüch- der Antrag des Staatsanwaltes(zehn Mo- in Berghausen bei Speyer ein Fahrrad ge- heit auk tige Abreibung gab. Er habe sich bedroht nate Gefängnis) ihm, wie er selbst sagte, stohlen hatte und zwei Stunden später von gefühlt, meinte der Bräutigam, und sein„nicht zu hoch“ erschien, konnte Amtsge- einem Ludwigshafener Polizeibeamten in Handeln wäre doch nur gar zu menschlich. richtsrat Ripper nochmals Milde walten las- Oggersheim gestellt wurde, weil er ohne en Tür diese allzu groge Menschlichkeit hatte sen. Er schickte ihn nur für acht Monate Licht fuhr. Der Beamte schöpfte Verdacht, l jedoch das Gericht kein Verständnis und in Staatspension. atzl. stellte fest, daß das Rad gestohlen war und Jull N 015 und. das Er- Tierpfleger, Zeitarbeiter ab sofort n. Wie, Am 10. August verschied nach gesucht. Angebote an Circus Gebr. kalle aul 5 langer, schwerer Krankheit Belli, Ludwigshafen. führen. am 10. August 1949 entschlief nach kurzem, schwerem der Seer, rann, Sohn, Bau- Kurt,, zuverliss. Packer sofort ge- Hundler Leiden meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und der, Schwager, Onkel u. Neffe, sucht.— Führerschein erwünscht. de, Ortz⸗ Tante Frau Herr a 5 Angeb. unt. Nr. 04944 an d. Verlag. „ bis 15 5 Willy Keller 2 Stellen- Sesoche 2 m Sonb⸗ KI F um Alter von 32 Jahren. gung der A l U EN Nahm.-Neckearau, 12. August 1949 Konditor, tüchtig u. erfanren, sucht d Mann- geb. Rotfuß 5 5 1 355. Stellung, evtl. auch Samstag und a 5 im Alt 51 Jah Otti Keller, geb. Regenauer Sonntag zur Aushilfe. Angebote Atertale er von ahren Maria Keller, utter 28 Nr. 2 4 2 9* plele i sowie alle Angehörigen un 1 a hr einen Mhm.-Neckarau(Adlerstraßze 23), den 11. August 1949 Beerdigung: Samstagvormittag, 1235 tar sämtl. Bürdarbeiten, au tet 11.15 Uhr, Friedhof Neckarau. ebote und. Nr. 6495 erweise, in- ekan In ts rer. gebote unt, Nr. 04952 an d. Verlag. Aut. N Schriftl. Heimarbeit ges. Schreib- 1 Otto Frey, Metzgermeister masch. vorh. Ang. u. 04951 an d. V. 85 4 sowie alle Angehörigen 5 Stellen. Angebote 4 Kraftfahrer mit Führerschein I. II der al, 5 i r Repera vertrgus wünsch gen ie Beerdigung findet am Samsta 3, 13. August 1949, 10.30 Uhr, 5 f ns 8 . e e Fiege: Veseral elke. d 2 fflannequins dr be an de we aer deu f Voller Figur 15790 1 e Benden 9 Leruetungen 5 2 Vorstel.::]⅛—ͤ! t! 188 85 3 55 n früm' 9 Uhr, migen wage ene eicertre nr, l Ur— 5 rel 1 5 K 8 übern eeignete Vertretung. 8080 ff ae eren eee nenden Wannen meines leben FINA Gmbh. Angebote unf, K. 0888 an d. Verlag m Bach annes, unseres herzensguten Vaters und Grohbvaters Langerötterstraße a Len 5 5 Heirat ant 10 R b 1 B K 1 Witwe, Anf. 50, mit ei eim, such en 0 Er 10 E Vertreter pass. Lebensgefäh. N Heir. erwarte deren wir auf diesem Wege innigen Dank. Ganz besonders dan- Zuschr. unt. Nr. 04987 an d. 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Zur langfristigen Finanzierung Der„New avork Daily Mirror“ gibt in einem Leitartikel seiner Verwunderung darüber Aus- rip ps sich lange zur in der Sollte man nicht annehmen, Blatt, daß Sir Stafford in dem Wo die Regierung g auf eigene Kosten übernimmt? Dem sei aber nicht 80, denn Si Stafford ziehe es vor, sich in der Schweiz auf t Denn in der Schwelz versuche man, Krankheiten zu heilen und nicht mit ihnen herumzuexperi- in die Schweiz, weil die Aerzte dort re eigenen Methoden anwenden. Außerdem verfügten sie über Zeit und Lust, sich einen Kranken an- zusehen und ihm einige Aufmerksamkeit an- 5 80 fährt „Daily Mirror“ fort, sei ein rauhes Land von Individualisten, dessen landschaftliche Schön- heiten und durch freien Wettbewerb geschaf- tene Leistungen in Handel und Industrie sich diese Meister einer kollektivistischen Geistes- „Wir wün- schen diesem hervorragenden Führer der bri- tischen Kurpfuschereien in Utopia eine völlige 80 schließt die Zeitung, und hoffen, daß die bri- tische Regierung ihm genügend Pfund Sterling druck, daß Sir Staford C Wiederherstellung seiner Schweiz aufhält. schreibt das britischen Paradiese bleibt, die Behandlung der Kranken Gesundheit eigene Kosten behandeln zu lassen. mentieren. Auch Mr. Bevin fuhr gedeihen zu lassen. Die Schweiz, haltung wohl betrachten sollten. Wiederherstellung seiner Gesundheit“, für diesen Zweck zugeteilt hat“.(VWD) Die maßgeblichen Männer Deutschlands sind noch nicht gesellschaftsfähig genug. um in die Trotzdem kann sich der kleine Mann von der Straße genau so wie mancher in der Wirtschaft tätige Unternehmer manchmal des Eindrucks nicht erwehren, daß gepkuscht würde, gepfuscht und experimen- tiert, so daß eine Analogie zwischen Sir Sstafktords Popularität laut„Daily Mirror“ und dem Ansehen, daß unsere maßgeblichen bpersönlichkeiten der Wirtschaftsverwaltung genießen, besteht. Eine Information aus gut unterrichteten kreisen der BdL besagt(siehe Morgen“ vom b. August 1949: Sorgen sind von der Nessel Art“), daß die letzte Zentralbankratssitzung zich mit der Frage der Vorfinanzierung der ſnyestitionen beschäftigte. Es standen sich ge- genüber die Meinung des Präsidenten des Di- rektoriums der Bd., MWihelm Vocke: die Meinung des Präsident des Zen- und tralbankrates der dL. Karl Bernard: Eine Vorfinanzierung ist unbedingt not- wendig, und zwar über eine ausgedehn- Eine Vorfinanzierung ist ausgeschlossen. die Finanzierung der mvestitionen ist le- diglich durch orga- tere Offen- Markt- nisch gebildetes Ka- Politik zu ermög- pital möglich(Spar- lichen. Die Kredit- nlagen). Der geld- eschöpfte Kredit be- droht die Währung, denn er schafft zu- institute müßten in dem Umfange, wie zie Mittel zur Vor- finanzierung benöti- SatzlichesUmlaufgeld, gen, die in ihrem as in seiner Kauf- Besitz befindlichen kraft geschwächt Ausgleichsforderun- Wird. gen zum Verkauf stellen. Auf der einen Seite steht die Angst vor der Inflation, die andere Seite beherrscht die Vor- Stellung, daß organisch das Kapital zur lang- trisßigen Finanzierung von Investitionen mit dem Bedarf nicht Schritt halten kann, denn die aus, Kreditinstituten erwachsenden Mög- 1 um, 4995,83 MIII. DM. etrag. der el Unte Summe an Kreditschöpfung zustande ge- kommenen Finanzierungen im Betrage von db MI Il. DM(im Mai 1949) lag. Gewiß, aller Joraussicht nach werden die Ausgleichsforde- Kredi 0 U 1 um rund ein Fünftel Kreditbeanspruchung des Zentralbank- Witems durch die Geldinstitute des westdeutschen Vahrungsgebietes ist im Juli um 203 Mill. auf 1380 n, o gestiegen. Wechselkredite erhöhten sich um 11 auf 183 Mill. DRI. bemgegenüber sind die kredite an die öffentliche Hand um 39 Mill. auf 00 Mill. Dr zurückgegangen. Im einzelnen haben lie Kassenvorschüsse um 94 auf 192 Mill. DN abge- demmen, während die schatzwechselbestände um ill, auf 107 Mill. DM angewachsen sind. Durch dle Uebernahme von Ausgleichsforderungen aus den Beständen der Geldinstitute erhönte sich der bestand an Wertpapieren um 9 Mill. auf 69 Mill. DM. Die Ausgleichsforderungen gingen durch leberlassung an öffentliche Stellen um 116 MIII. aut 7536 Mill. DM zurück. Dagegen nahmen die ſchuldverschreibungen infolge weiterer Erhöhung ler Erstausstattung Berlins um 51 Mili. auf 639 lionen DM zu. Die Einlagen zeigen eine Abnahme um 108 Mill. u und zwar verminderten sich im einzelnen die Anlagen der Kreditinstitute um 160 Mill. auf 1141 l. Dl, die der Staatskassen um 54 Mill. auf 449 l. sonstigen Einleger um . Mill. auf 331 Mill. Dr. Andererseits erhönten ac die Guthaben der Besatzungsmächte um i Min. auf 826 Min. Dyr und die der sonstigen Aentiichen Stellen um 92 Mill. auf 239 NIII. DRI. dle Aaindestreserven der Geidinstitute betrugen im Aonats durchschnitt 1235 MIIl. DM und lagen um 0 Mill. DM über dem Soll. ö 5 Die Zugänge bei den sonstigen Aktiva um In Mil. auf 280 Minn. DM und bei den sonstigen dass um 158 Mill. auf 436 Mill. Dit beruhen Auptsächlich auf Buchungen aus dem Verkauf vun Ausgleichsforderungen seitens einer Landes- entralbank.(dena) 3— bechnungen etwas höher sein. vielleicht sogar 5 die Grenze von 5.5 Mill. DM überschreiten. chtsdestoweniger ist eines zu beachten: Es besteht die Möglichkeit, diese Beträge ohne dchöpkung neuerlichen Bargeldes der Wirt- hatt zukommen zu lassen. denn. wie aus meenstshender Aufstellung der Haushalts- bemung der Länder ersichtlich ist. beträgt i rein bilanzmäßige Staatskassenüberschuß nd din. P. Außerdem befinden sich in den Undestreserven bedeutende Beträge(1259.1 i Doc, die auch z. T. mobilisiert werden önnten. Trotzdem wird. auch wenn die Bd von aceraph 14 des Umstellunssgesetzes Ge- 1 wild machen ließe der Endbetrag nicht hin- 1 uch sein, den Gesamtbedarf an langfri- Wau Krediten zu decken. Abgesehen davon. 5 8 9 12 ausgenommen sind Ball, LZ B. s und Insti- p d unter 2 Milli 1 5 Milljonen Kapitalvolumen Haushaltsrechnungen der Länder Westdeutschlands ia in III. PBI Einnahmen Ausgaben Uberschuß un Erstausstattung) 177779 N lugust 253.8 939˙9 deten 614.6 963.1 Miapeper 931.7 1.028.9 over 1.264.3 1.203.2 deem der 1.477.9 1.419•2 eee 1.334.5 1.503.0 deus 1.682.2 1.348.3 18 1.317.0 1.384.0 März 1.40.9 1.402.6 12.206. 11.036.2 1.170. Reichshaushalt und Reichschuld 1933 bis 1939 Aus- Deckung durch Gesamt- Saben Schulden- schuld aufnahme 4 in Millionen 8,1 0,1 12.4 10,8— 12,5 1280 2,1 14,4 15,8 22 16,1 20,1 3—9.2 31.8 7,5 30,7 des Preisniveaus doch nur auf marktregelnde nstitüten im Vereinigten; Wäh- Sich in er zelnen ale ener sollen zwischen der VELF und der Reichsbahn Meinungsverschiedenheiten aufgetreten sein. Be- kanntlich hat die ständige Tarifkommission der Reichsbahn vor einiger Zeit die namnte kleine Tarifreform 5 Diese sieht eine Heraufsetzung der Sätze für niedrig tarifierte Massengüter, zusleich aber auch eine Herabsetzung der Tarife für hoch- wertige Güter vor. Zur Diskussion stand da- mals, ob nicht überhaupt der Gütertarif ge- nerell erhöht werden sollte. Die Tarifkommis- sion habe sich jedoch zu diesem Vorschlag des Ausgleichs der verschiedenen Stellen ent- schlossen und von einer Linearerhöhung ab- gesehen. Diese Tarifreform ist noch nehmigt und wird wohl auch erst vom Bund entschieden werden. 0 b VELF gegen die Vorschläge der Tarifkommis- sion Stellung mit dem Hinweis darauf, daß die Erhöhung der Frachttarife zu fig das Preisgefüge für land wirtschaftliche Erzeugnisse ändere. Die VEI.F stellt fest. daß die Frachtermäßigungen die Frachterhöhungen nicht überwiegen würden. Die Reichsbahn ist daher ersucht worden. den neuen Tarifplan noch einmal eingehend zu prüfen. Nachrichten werde behauptet. daß die Reichs- bahn den Rückgang ihrer Einkommen im Per- sonenverkehr durch eine Tariferhöhung für Massengüter ausgleichen wolle. Gegen diese 5 Feststellung wendet sich die Hauptverwal- tung der Eisenbahnen. Die Reichspahn ver- weist darauf. daß die von der ständigen Ta- rifkommission beantragte Tariferhöhung für die niedriger tarifierten 5. 0 standteil der sogenannten kleinen Gütertarik- reform sei. die Gütertarifneuordnungen für die hochwertigen und dadurch höher tarifier- ten Güter vorsche. Es ändere sich daher durch diese Tarifreform, die also nur die Unter- schiedsspanne zwischen den Tarifklassen ver- ringern soll. nichts. einen Taritaussleich bezweckt. was vielleicht daßß eine gewisse Flüssigkeit der öffentlichen Haushalte— zumindest für 30 Tage— Vor- Aussetzung einer ordentlichen budgetären Haushaltsrechnung ist. Anders. und so kann wohl die Quelle des Uebels charakterisiert werden. ist die Frage zu Stellen. nämlich. woher können Mittel genommen werden. um die fehlende Investitions finanzierung zu be- zen Westdeutschlands mit denen des Reiches von 1933 bis 1939 führt augenfällig vor, wie jede zusätzliche Möglichkeit der Finan- zierung verpufft wird. Die Gewöhnung. Geld zu vergeuden, ist ja so verallgemeinert, so in Fleisch und Blut übergegangen. dab Wir es kaum merken. Rechnen wir nämlich zum westdeutschen Aufwand hinzu ein weiteres Drittel— für die Ostzone—, 80 kommen wir Auf rund 15 Mrd. DM. die, aus Steuereinkommen gedeckt. unproduktiv ver- Wendet werden. Der Hoffnungsschimmer. daß die ERP-Hilfe wenigstens jenen Teil dieses Aufwandes zu tragen helfen wird. der auf das Konto der Besatzungsmächte zu buchen ist. hat sich bekanntlich als trügerisch erwiesen, und somit bleibt vielleicht doch nichts ande- res übrig. als Mittel und Wege zu ersehen. wie zwischen Szylla(lies Geldhunger) und Charybdis(lies Inflation) das lecke Schiff- chen der deutschen Wirtschaft hindurchzu- steuern wäre. Am Mittwoch ist nunmehr von der Bank deutscher Länder in engem Kontakt mit den Landeszentralbanken ein Ausschuß gebildet worden, der sich mit dieser Frage beschäf- tigt hat und die Frage prüft, die zu einer kurzfristigen Vorfinanzierung langfristiger Investitionen führen. In diesem Zusammen- hang wird auch bereits der Vorschlag ge- macht, nicht nur die Ausgleichsforderungen zur Offen-Markt-Politik heranzuziehen. son- dern auch noch andere Emissionen, die in enger Verbindung mit der Bank deutscher Länder und der Wiederaufbaubank dusgege- ben worden sind Die Tatsache. daß dieser Ausschuß schon getagt hat. läßt erkennen. daß streiten. Ein Vergleich der Haushaltsrechnun- laufenden sich die Regelung des Zentralbankrates. die eine spätere Einschaltung in die aktive Kon- junkturpolitik wünscht. sich offenbar durch- gesetzt hat. Bisher war das Leitziel der Zen- tralbankratspolitik. in erster Linie das Ver- trauen in die D-Mark und ihre Festigkeit zu wecken. Nicht unbedingt notwendig ist és, daß Kur- pfuscherei getrieben wird. wenn untaugliene Mittel angewandt werden zur Beseitigung eines krankhaften. eines fehlerhaften Zustandes. Oder wollte es jemand dem Arzte verübeln, daß er mit einem Küchenmesser eine Opera- tion durchzuführen versucht. weil der Pa- tient lebensgefährlich krank ist und ihm chi- rurgisches Handwerk fehlt oder vorenthalten wird? F. O. Weber. Schröpfung stabilisiert Steueraufkommen regelmäßiger Die Verwaltung für Finanzen stellt fest. daß sich im zweiten Kalendervierteljahr 1949 die Aufwärtsbewegung der Einnahmen aus Reichssteuern und Zöllen. die noch vom 4. April 1948 mit einer Zunahme um 248,4 Mill. DR auf das erste Vierteljahr 1949 festzustellen War. nicht fortgesetzt hat. Der Rückgang ge- genüber dem ersten Vierteljahr 1949 machte Allerdings nur 42,03 Mill. DM oder 1.3 Prozent aus. Die relativ starke Verminderung der Einnahmen aus Ersatz- und Verkehrssteuern um 189.1 Mill. DM oder 7.2 Prozent von 2441.2 Mill. DM wurde größtenteils ausgeglichen durch eine weitere Steigerung der Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern um 146.7 Mill. DM oder 20,1 Prozent von 3875.5 Mill. DM. Unter den Verbrauchsabgaben fiel vor allem der Mehrertrag der Verbandssteuern (99,9 Mill. DM oder 25.2 Prozent) ins Gewicht. Doch brachten auch die meisten übrigen Ver- brauchssteuern und Zölle zum Teil nicht un- beträchtliche Mehreinnahmen. Im Juni 1949 betrugen die Einnahmen der Länder im Vereinigten Wirtschaftsgebiet aus und Zöllen mit Einschluß des gesamten Aufkommens der an die Verwal- Finanzen abzuführenden Abgaben 1099,3 Mill. DM gegen 1120,7 Mill. DM im Vor- monat und 1062, 2 Mill. DM im März 1949. dem Reichssteuern tung für entsprechenden Monat des Vorvierteliahres. Sie blieben demnach hinter dem Vormonat um 21,4 Mill. DM oder 1.9 Prozent zurück. über- trafen aber die Märzeinnahmen um 37,1 Mill. DM oder 3.5 Prozent. Die Schwankungen der Steuereinnahmen von Monat zu Monat haben sich damit in letzter Zeit beträchtlich ver- mindert. Die Einkommensteuer der veranlagten Er- träge im Juni mit 152.4 Mill. DM nur 73.3 Prozent, die Körperschaftssteuer mit 93,2 Mill. DM nur 80,8 Prozent der Vormonatseinnah- men. Der Rückgang ist größtenteils darauf zu- rück zuführen, daß in den Einnahmen des drit- ten Kalendervierteljahres im Gegensatz zu denen im zweiten Monat verspätet eingehende Vorauszahlungen nur noch von untergeord- neter Bedeutung sind. Während aber bei der Körperschaftssteuer die Einnahmen im Juni nur ganz gering hinter den Märzeinnahmen Zurückebleibpen. war die Entwicklung bei der veranlagten Einkommensteuer weit weniger günstig. Die Einnahmen aus dieser Abgabe liegen im Juni um 23,4 Prozent unter den Märzein- nahmen und um fast den gleichen Satz unter den Einnahmen im Dezember 1948. Die Ein- nahmen aus der Lohnsteuer waren im Juni mit 156.6 Mill. DM gegenüber dem Mai fast unverändert. Sie hielten sich damit auf der Höhe des Monatsdurchschnitts der Lohnsteuer- einnahme seit November 1948, wobei die durch Lohnsteuererstattungen wahrscheinlich stärker beeinflußte April-Einnahme unberücksichtigt blieb, Auch das Umsatzsteueraufkommen im Juni ist mit 286,5 gegenüber dem Vormonat mit 287 Millionen DM nahezu unverändert geblieben. Ve. Abnehmende Konjunkturschwankungen a uf internationalen Rohstoffmärkten Die Tendenz der internationalen Rohstoff- märkte während des abgelaufenen Monats war im allgemeinen zuversichtlicher, wenn auch die im Vormonat herrschende UAsicher- heit über den weiteren Verlauf der Entwicklung noch nicht ganz überwunden zu sein scheint. Tatsächlich entspricht auch der festere Grund- ton der Märkte weniger einer Aenderung der Marktlage oder einer konjunkturellen Bes- serung; vielmehr kann man ihn eher als eine Folgeerscheinung staatlicher amerikanischer Lenkungs- und Stützungsmaßnahmen, insbe- sondere für die Ueberschußprodukte wie Wei- zen und Mais, ansprechen. Die Tendenzbes- serung stimmt nämlich kaum mit dem früher zu beobachtenden Saisonrhythmus überein. Psychologische Faktoren mögen einen gewis- sen Einfluß gehabt haben, denn bereits vor einigen Monaten glaubten maßgebende Wirt- schaftler, daß der Tiefpunkt der Entwicklung bald erreicht sein und im Laufe der Sommer- monate die Wende zum Besseren erfolgen würde. Im wesentlichen ist aber die Erhöhung und preisstützende Maßnahmen zurückzufüh- ren. Von einem grundlegenden Umschwung der Konjunktur zu sprechen, erscheint ver- früht. Die Chicagoer Notierung für Weizen konnte 1 f. ge e Monatshälfte stärker gen um nahezu 200 Mill Bushels tiefer lagen. Trozdem ist immer noch mit einer außerordentlich guten Weizenernte und-hohen Vorräten bei beschränkter Lage- I und der damit verbundenen geringeren Nach- frage hielten sich die Schweinepreise dagegen nur etwa auf dem Stand des Vormonats. Teil der Juni- Verluste wieder aufholen, doch ist von einem Umschwung kaum zu sprechen. Das Angebot ist nach wie vor reichlich. Käufe der USA angesichts der nach wie vor bestehenden Ueberproduktion keine Verände- rung der gedrückten Preise. e der ungünstigen Witterung Ungeachtet gebesserter I 5 den, New IHN Bi 5 bare Ware leicht rückläufig, da in der zweiten Julihälfte die Ausfuhrtätigkeit stark nachge- Die Marktlage für Zucker ist nach wie vor stabil. Nennenswerte Aenderungen traten im Berichtsmonat nicht ein. Dagegen konnten die Genußmittel die bereits im Juni begonnene Erholung kräftig fortsetzen. Die Kaffenotie- rung stieg— insbesondere in der zweiten Juli hälfte— bei lebhaftem Geschäft auf 24,55 und liegt damit um über 15 Prozent höher als zu Beginn des Vormonats. 85 000 Sack Brasil Kaffee wurden im Rahmen des Marshall Planes für die Bizone gekauft. 70 Prozent der 10,8 Mill. Sack betragenden Kaffeeausfuhr für die Zeit vom Januar bis April 1949 gingen nach den Vereinigten Staaten. kest lag auch der Kakaomarkt. Man erwartet in New Vork ein besseres Herbst- und Weih- nachtsgeschäft für Schokolade. Brasilien in den nächsten Monaten voraussicht lich die einzige Versorgungsquelle bleiben wird, rechnet man nicht mit einem Nachgeben der Kakaopreise. Gleichmäßig Da überdies Die Häutenotierungen konnten zwar einen Am Kautschukmarkt trotz strategischer landsnachfrage war Umarkt für greif assen hat. Der Rohbaumwollexport dürfte sich ) 1 cantar 44,5 kg;) 1 arroba= 15 Kg; 1 bushel Roggen= 56 lbs 25,401 kg; 1 bushel Hafer= 32 lbs 14,515 Kg; 1 Ibu= 0,4536 kg; 1 short ton 907,19 Kg. das dritte Quartal 1949 durch die FCA be- heben. Angesichts der zu erwartenden erhöh- ten Ernte ging die November-Notierung für ägyptische Baumwolle etwas zurück Trotz durchschnittlich geringen Beschäfti- Zungsstandes der amerikanischen Stahlindu- strie waren die Schrott- und Roheisenpreise im Berichtsmonat unverändert. Dagegen hat sich bei den NE-Metallen eine Wende voll- zogen, als sich die seit März d. J. sehr stark rückläufigen Preise für Kupfer, Zink und Blei wieder um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent erholen konnten. Es wäre in dessen ver- krüht, in der Preissteigerung der besonders konjunkturempfindlichen NE-Metalle bereits ein Symptom für einen tatsächlichen Konjunk- turumschwung zu hatten sich vielmehr in den letzten Monaten 80 stark zurückgehalten, daß ihre inzwischen zu- sammengeschmolzenen Vorräte nunmehr einer Ergänzung bedurften. Hinzu kamen FHortungs- käufe der nordamerikanischen Regierung, ins- besondere für Kupfer. 5 sich die kräftigen Produktionsdrosselungen der Erzgruben machen, deren Erzeugungskosten bei den zu- rückgegangenen Preisen teilweise nicht mehr kann. gedeckt werden konnten. Auf Grund der Bes- nullierung des Serunlg der Notierungen haben jedeci einige der stillgelegten Gruben der Erzeugung bego dere Umstände eintreten, in nächster Zukunft— mit weiteren wesent- lichen Steigerungen bei den NE-Metallen kaum sehen. Die Verbraucher Außerdem begannen und Schmelzereien bemerkbar zu reits wieder mit rfte— jedenfalls rungsmöglichkeit zu rechnen. Die Stützungs- erst mit der Zuteilung der Dollarbeträge für zu rechnen sein. 8 politik der amerikanischen Regierung findet 8. 55 Tast allgemeine Zustimmung. Man erwartet Waren Usance 1.* 15. 7. 30, 7. daher, daß die Beleihungssätze in Höhe von Weizen Shicago, ets. je bushel p. Juli/ Sept. 194 ½ 197 205 90 Prozent der Paritätspreise auch im kom- Fossen Winnipeg, ots, ſe bushel P. Juli 129/ 142 7c 141¹ 75 1 It erden. Trotz guter Mals Shicago, ots. je bushel P. Juli /sept. 135 7 137 55 128 2 menden Erntejahr gelten werden. 8 Iser Chic 5. 1 1 N K ago, ets je bushel p. Juli) Sept. 59 60 ½ 65 70 Ernteergebnisse ist daher kaum anzunehmen, Schmalz 5 Shicago, ets. Je Ib. p. Juli/ Sept. 10.60 10,67 12,37 dal die Notierungen auf den Flöchstpreis des Schweine leichte Chicase, ets. Je 155 20,75 22.50 21,50 Weltweizenabkommens zurückgehen werden, Zucker New, Tork ets. je lb, p. Juli/ Sept. 5 5,43 5.42 5,44 vielmehr glaubt man, daß sich der Chicagoer Caffee New Lork, Santos B, ets. je Ib, p. Juli/ Sept. 22.90 23,18 24,55 Weizenpreis etwa bei 210 cts. je Bushel ein- Kakao New Vork, Acera, ets, je lb, p. Juli/ Sept. 18,09 19,27 20,95 spielen Wird. Entsprechend konnte sich kana- Häute New Fork, schu, Ochsen, ets. je Ib, p. Sept. 17.67 18.50 18,36 discher Roggen kräftig erholen. Seit dem Kautschuk 20 Vork ar. 1 russ., ets. Je 15, spot 16 9% 16 16 95 1. Juni betrug die Steigerung des Roggenprei- Baumwolle New e. lb, 1000 55 5 28 45 5 75 ses annähernd 18 ets. je Bushel und damit fast Alexandrien, Karnak Good, tallaris, je cant.) 5 g 15 Prozent. Während Hafer die Aufwärtsbewe⸗ a p. Juli/ November 5 63,90 66,80 56,88 gung im selben Rahmen mitmachte, wurde die 5 Sao Paulo, Sruzeiros, je arroba), p. Juli Okt. 195 190 198,50 Notierung für September-Mais infolge der zu Roheisen Pigeuen, Dollar ie ton. loc.%, eee e, erwartenden reichen Ernte und eines verhält- Schrott Blttsburg. Eisenschrott Nr. 1, Dollar je ton, loco 2¹ 21 21 1 8 3 Gold New Tork, Dollar je Feinunze(28,33 8) l 35 388 35 nismäßig hohen Maisüberschusses ermäßigt. Kupfer New Vork, midd. west. ets. je Ib, 1 1 5 n Die im Vormonat rückläufige Schmalznotie- 5 5„ 8 — 1 9 Julihälft 8 inn New Vork, straits 99 Prozent, ets. je lb, loco 103 103 10³ rung begann in der zweiten Juli ate Wieder Zink New Vork, Prime Western, ets. je ib, loco 8 7 9 10 zu steigen. Die September-Notierung für Blei New, Nork, ots. je Ib, loco 12 14 14 q Schmalz liegt erheblich über dem Preis, der Suecksilber New) Tork, Dollar je flask(76 lbs) loco 79 79. für Julilieterungen gezahlt wurde, da man mit Wolframerz New Lork, südamerik., Dollar je sh. ton 23/ 2³ 2¹ einer Verminderung des Schweineauftriebs Nickel New Fork. 99,9 Prozent, Elektro-Kathoden, ets. f rechnet,. Infolge der sommerlichen Witterung. 3 5 8 35 Weizen— 60 Ibs., 27,210 kg; 1 buchel Mais und zu beteiligen. Sie habe aber Beschränkungen Preisraten um Tariferhöhung Laut verschiedenen Presseveröfentlichungen v. Soge- Vorgeschlagen. damit zusammenhängt. mit den Lastkraftwa- gen besser konkurrieren zu können. Nicht geklärt durch diese Entgegnung dürfte aber für Massengüter bei einer evtl. zung der Tarife nicht doch eine Preissteige- rung für land wirtschaftliche Erzeugnisse zur Folge haben werden. 41 eiterhin sein, ob die höheren Frachtkosten Heraufset- It icht ge- Nunmehr nimmt die iner Steigerung der Agrar- reise führt, wodurch sich zwangsläu- In hiermit in Zusammenhang stehenden zeitig Tarif- Senkungen für die wertvolle- ren und daher höher eingestuften Guter Vorsehe. Durch die geplante Reform, die aus dem Reichsbahngüterverkehr nichts ändern. Ferner wies die Reicksbahn dar- dufhin, nickt genehmigt sei. Agenturmeldungen, wonach die Reichs- bahn die Frachttarife für Massengüter erhöhen will, um den Einnahmenrück- gang im Personenverkehr auszugleichen, wurden von der Hauptverwaltung der Reichsbahn in Offenbach als„grobe Trre- uhrung der Oephentlichkeit“ bezeichnet. Die Hauptverwaltung wies darauf hin, dag die von der ständigen Tarifxommis- sion beantragten Tariferhöhungen für die in niedrigen Tarifen eingestuften Massen- guter Bestandteil der sogenannten„klei- nen Gütertarif-Reform“ sei, die gleich- br daß die Tarifreform noch gar MDena) Massengüter Be- Damit ist geklärt, daß die Reichsbahn nur Bei 680 berichtenden westdeutschen Volks- banken(insgesamt 694) beliefen sich die Einla- gen Ende Juni 1949 auf 649,33 Mill. DM. Der Einlagezuwachs betrug bei den Einlagen in laufender Rechnung seit dem 31. 1948 31,796 Mill. DM und bei den Termingel- dern und Spareinlagen 56,419 Mill. DM. Das Schwergewicht lag. wie vorstehende Zahlen erkennen lassen. auf den Termingeldern und Spareinlagen. wobei seit der Jahreswende zunehmendem Maße echte Einzahlunssüber- schüsse erkennbar geworden sind. Auf der an- deren Seite nahmen die Gesamtausleihungen seit dem 31. Dezember 1948 um 141,993 Mill. DM zu und haben am 30. Juni 1949 einen Stand von volumen der westdeutschen Volksbanken is am tung der Verbraucherschaft in den Sommer- monaten beim Einkauf von Brennstoffen hat den Kohlenhandel zur Zeit in eine überaus schwierige Situation gebracht. Der Handel ist nicht in der Lage, die Monate hinaus einzulagern. Es wird darauf verwiesen, daß mit Versorgungsschwierigkel- ten gerechnet werden muß, wenn sich die Ver- mermonaten schon zum Kauf der zugeteilten Brennstoffe 8 i und Absatzschwierigkeiten beim Kohlenhan- del sind erheblich, und die Lage ist prekär. die Meldungen westdeutscher Firmen zur be- vorstehenden Leipziger Herbstmesse mehr als gering. Nur einige kleine westdeutsche Unter- erster Linie um Firmen für Galanterie- Lederwaren sowie Eisen- und Stahlfabrikate handeln. 9,213 Mill. D erreicht. Das gesamte Bilanz- 1 8 2 Wwollhändler, deren Auflösung am 6. August er nen, t mindestens 350 Millionen DI durch die alllierte Dekartelfisierungsbehörd emen, 5 befohlen wurde, nahm zu dieser Anordnung 8 Niemand will Kohle. Die große Zurüchal- Kontingentware auf aucherschaft nicht bereits jetzt in den Som- 1 5 entschließen kann. Die Bezug- N H.-H. Leipzig wird ignoriert. Wie verlautet. sind N 5 8 Vergleiche„Morgen“ vom 10. August Du nur die Spanne zwischen den einzelnen nehmungen haben bisher dafür Interesse ge- pierendes Dumping— Deutsche unterbiete Tarifhlassen verringern soll, werde sich zeigt und ihre ersten Vorbereitungen zu einer sick selbst“, ob nun Dollar- Umrechnungs cus an dem Gesamtbetrag der Einnahmen Beteiligung getroffen. Es soll sich dabei in N od und R.-H. Statt 500 000 Dollar 1,3 Millionen. Die So- linger und Remscheider Schneidwarenfabri Volksbankeneinlagen klettern einbarungen erzielt werden konnten und dte italienischen Importmengen Dezember 755 in in erforderlichen gegeben wurden. Das Messekontingent in Höhe von ursprünglich 500 000 Dollar: wurde um Kischen Industrie abwickeln zu können. Der Güterverkehr auf dem Rhein durch die Ge- birgsstrecke bei Koblenz belef sich im ersten Halbfahr 1949 auf 9,1 Mill. t. 5 5 kanten können jetzt an die Durchführung ihrer Aufträge von der Mailänder Frühjahrsmesse gehen, nachdem inzwischen zwischen deutschen und italienischen Stellen entsprechende Ver- Fa Ve 000 Dollar erhöht. um unter anderem auch erster Linie diese Geschäfte mit der 8 N.-H. ort nnen. Falls nicht besen- wenn Wollhändler“ hat ami 6. August von der alllier ten Dekartellisierungbehörde den Befehl zur Auflösung innerhalb von 30 Tagen erhalten, gab die Dienstag bekannt. Die Untersuchungen gege die Arbeitsgemeinschaft wurden im Februs 1949 eingeleitet, nachdem festgestellt worde War, daß die Baumwollpreise für die deutsch Spinnereien übermäßig hoch waren, 80 deutsche Textilien auf dem Weltmarkt nie mehr konkurrieren konnten.. lösungsdekret wird festgestellt, daß die Ar beitsgemeinschaft im Sinne des Artikels 1 des Gesetzes Nummer 56 eine übertriebene menballung wirtschaftlicher Macht dar da sie eine monopolartige Kontrolle des kaufes und der Verteilung der nach Deutsch dem wird darauf hingewiesen, daß die Arbeits- gemeinschaft im Mai 1947 in Bremen als H dels vereinigung mit wirtsch der Mitgliedschaft ausgeübt und Mehrheitsb schlüsse ihrer Mitglieder nicht beachtet. Arbeits gemeinschaft wurde angewiesen, eine Aufstellung über alle Kapitalien und ihre Ve wendung vorzulegen, die in ihre Hände gelangt sind. insofern überholt und gegenstandslos, als d Arbeitsgemeinschaft aus freien Stücken bereits am 23. Juli ihre Auflösung beschlossen habe Die Arbeitsgemeinschaft hat, wie es in der Stellungnahme weiter heißt, genau so wie an. dere Einkaufskontore die Importe nicht selbst durchgeführt, sondern die eingeführte Baum- wolle auf Grund von Anordnungen der Mili tärregierung übernommen und sie nach des Weisungen der VfW üzu den amtlich festgesetz Mitglieder weiterverkauft. Sie sei mithin ein Hilfsorganisation gewesen, auf deren Aufbau und Arbeitsweise die Militärregierung„rege. und aktiven Einfluß“ genommen habe, sd da sie„die in der Auflösungsanordnung der Mili tär regierung erhobenen Vorwürfe 5 schuldigungen nicht verstehen und nicht aner kennen“ könne.,(dena) 5 5 5 an der Prelssteigerung schuld ist, das Rientige zu finden. bene Klage auf Rechtsungüftig-Erklärung der wurde vom Land Hessen zurückgenommen, Die damit der Streit um die Fachstellen beend sein dürfte, und zwar endgültig im Sinne des Vf W Direktors Prof. Erhard, wie in eine diesbezüglichen Mitteilung festgestellt wird Kohlenverkehr auf dem Rhein im Jul leicht gestiegen Die Abfuhr von Kohlen auf dem Was- serwege belief sich im Juli über Duisburg-Ruh * 8 8 3 Sichergestellte Milliarden für den Lastenausgleich Das Statistische Amt des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes hat den Betrag der durch das Sicherung des Lastenausgleichs des Wirt- schaftsrates vom 2, September fenen Umstellungsgrundschulden ermittelt. Die acht Länder des Vereinigten Wirtschaftsge- Gesetz zur Sicherstellung von Forderungen zur 1948 geschaf- bietes verfügten am 31. März d. J. über 12,3 5 Mrd. DM Umstellungsgrundschulden, von denen 936,5 MI II. DM auf land wirtschaftlichen Grund. stücken und 11,38 Mrd. DM auf einstigen städti- schen Grundsücken) begründet sind. Auf Würt⸗ temberg-Baden entfallen hiervon 615,8 Mill. DM, das sind 158 DM je Kopf der Bevölkerung. Die hpothekarische Verschuldung des städti- schen Grundbesitzes auch im Verhältnis zur Bevölkerung ist am höchsten in den Groß- städten, wo Wohnblocks, Geschäftshäuser und industrielle Anlagen über Hypothek finanziert worden sind. Die hypothekarische Verschul⸗ dung der Landwirtschaft ist im Verhältnis zur land wirtschaftlichen Nutzfläche am größten in Schleswig- Holstein und Niedersachsen und 5 besonders niedrig in Württemberg-Baden 9 3 auch in Rheinland-Pfalz). Die Industriekredit A. G. Düsseldorf trägt sich ebenfalls mit Anleiheabsich⸗ ten, da der Kapitalbestand von 12 Mil- onen DM kaum besondere Geschäfts- möglichkeiten zuläßt. Wie wir hören, wird gegenwärtig dahingehend ver- handelt, diese Industrieanleihe mit be- sonderen Modalitäten auszustatten. Beim Zinsfuß von 3½ Prozent sind keine besonderen Zeichnungsanreize zu ge- ben. Deswegen ist daran gedacht, den Erwerb dieser Anleihe mit einer Steuer- vergünstigung ähnlich wie beim Pfand briefkauf auszustatten. It. 7 Steuern Wie für Elefanten 2 Im tiefsten Indien, benachbart dem Dschungel, lebte vor einigen hundert Fan- ren ein indischer Prinz. Sein Meisterwerk War die sogenannte Elefantenkopfsteuer, die er damals einführte. Und das Volk zahlte Inzwischen sind Jahrhunderte ins La Se gangen. Die Lieblingselefanten des Indi schen Prinzen haben schon längst das Zeit- liche gesegnet. Aber— ob man es glauben Will oder nicht— das Volk zahlt weiter seine Elefantenkopfsteuer. In„Großdeutschland“ wurde 1939 vom Nun 5 ein nisterrat für die Reichsverteidigung Kriegszuschlag von drei Mark für jede Flasche Schaumwein eingeführt. Der Krieg ist längst „kalt“ geworden. Unverständlich-unbilliges Unterfangen, ihn noch in Form von Zuschlä⸗ gen und Steuern konservieren zu wollen. Und doch— der Kriegszuschlag muß auch heute noch gezahlt werden. l In den Haussejahren der Wirtschaft war- den in Deutschland ungefähr 25 Millionen Fla- schen Sekt„verspritzt“. Nach Festsetzung des kriegerischen Zuschlag sank dann der Ver- brauch auf rund ein Fünftel der Erzeugung. Und heute? Heute ist wohl nicht dis Nach⸗ frage, aber doch der Absatz zu klein, daß kaum eine der Herstellerfirmen noch darauf z gehen“, geschweige denn in Gang bleiben Es wäre zu überlegen, ob sich die An- Kriegszuschlags durch gestei- gerten Umsatz nicht doch weit„aktiver“ auf die interstaatliche Bilanz auswirken würde, als e Arbeitslosenunt stützung und ähnliche Notopferversorgungs- Sroschen für die Belegschaften stagnierender Produktionshäuser abzuschreiben wären. rob Sündenbock wird aufgelöst Arbeits gemeinschaft Bremer Baumwollhändler Die„Arbeitsgemeinschaft Bremer Baum- amerikanische Militärregierung am ne In dem Zusam telle, and importierten Baumwolle ausübe. Außer- ie seit ihrer Gründung Die Arbeitsgemeinschaft der Bremer Baum tellung und erklärte, die Auflösungsorder s n Preisen und Handelsspannen Über er Paragraphen, auch nieht einge haltene sind. Schwer Fachstellenkrieg beendet Hessen lenkt ein g Die gegen die Verwaltung des VWG erho- chstellenverordnung vom 6. Dezember 1948 rwaltung kür Wirtschaft ist der Ansicht, daß aur 318 000 t, Seite 8 MORGEN n Freitag, 12. August 1949/ Nr. 1680 New Vork und Washington Reilseseindrücke aus den Vereinigten Staaten Von Prof. Dr. Adolf Schüle N ew Vork War auch für mich der erste Eindruck Amerikas. Wer aus Europa kommt, wird den neuen Erdteil zumeist an clieser Stelle betreten, er wird als erstes die berühmte Sky-line von Manhattan, des Zen- trums der Stadt, sehen. Wir erlebten die- ses Schauspiel— es ist wirklich eines— bei Nacht. Als das Schiff dem Lande näher kam, zeichnete sich in dem vor uns liegen- den Dunkel ein großer rötlicher Feuer- bezirk ab. Es traten Lichter hinzu, erst vereinzelt, dann weitere, immer mehr und mehr— Lichter in allen Farben, ruhige, blinkende oder sich drehende, die schließ- ich zu einem ganzen Lichtermeer zusam- menwuchsen. In seiner Mitte gewaltige hochaufschießende Gebäudemassen mit rie- sigen Türmen, den Wolkenkratzern, die sich bis in den Himmel zu erheben schei- nen. So erschien uns zum ersten Mal die neue Welt. New Lork ist obne Zweifel nicht gleich Amerika. Es ist weniger amerikanisch, als London englisch oder Paris französisch. Die amerikanischen Züge dieser Stadt werden überdeckt durch ihren kosmopolitischen, internationalen Charakter, stärker als die- ses bei den meisten großen Hauptstädten der Fall ist. Dennoch sind die Vereinigten Staaten nicht denkbar ohne New Lork, ist New Lork ein typisches Produkt des Lan- des und seiner Menschen. Hier lag und UHegt immer noch eine der großen Zufluß- röhren zu dem Völker- Schmelztiegel der neuen Welt. Hier sind in zahllosen Bau- ten des Uebermaßes die Zeichen amerika nischen Unternehmungsgeistes, Wagemutes, auch des Spekulantentums, Stein gewor- den. Hier sind, nicht nur für Amerika, sondern auch seit neuerem für die ganze Welt, die gewaltigen Zentralen des Han- dels und der Finanz entstanden. Auch der durch die Presse ausgeübte und der kul- turelle Einfluß der Stadt dürfen nicht unterschätzt werden. Mag man von Ame- rikanern immer wieder hören, daß New Vork nicht Amerika sei, daß es mit seinen sgesamt 11 Millionen(ganz Kanada dage- gen 10 Millionen Einwohner) eine Welt kür sich darstelle— im Bilde Nordamerikas darf diese Stadt nicht ausgelassen werden, für den Europäer schon deshalb nicht, weil hier noch am ehesten die aus der alten Welt kommenden Impulse in den jüngeren Kontinent einfließen. Eines der großen Erlebnisse der Reise über den Atlantik war die Veränderung des geographischen Weltbildes. Was für uns ge- wohntermaßen der Mittelpunkt ist Europa), rückt urplötzlich an die Seite. In der Mitte erscheinen statt dessen die beiden ameri- kanischen Kontinente; im Osten ein gerade zu überraschend kleines Europa mit dem Riesenkomplex des russischen Reiches im Hintergrund; im Westen Asien mit China und Japan— unser„Ferner Osten“—, dazu Australien und anderes. Das russische Reich ersckeint nochmals mit seiner anderen Seite, über seinen sibirischen Zipfel an das nordamerikanische Alaska heranreichend. Vergegenwärtigt man sich diese Lage der Vereinigten Staaten, so wird ohne weiteres verständlich, warum Amerika in beinahe jeder Hinsicht ein geographisch zweiseitiges Gesicht hat: seinen alten Osten der soge- nannten Neuenglandstaaten und seinen We- sten, etwa Kalifornien. Seine allgemeine Politik, wie auch seine Wirtschafts- und Wehrpolitik können daher immer nur zu- gleich nach zwei Himmelsrichtungen orientiert sein. Hierbei ist die westliche Richtung durch die Entwicklung des Landes vorgezeichnet, das bekanntlich von Ost nach West erschlossen worden ist. In dieser Rich- tung scheint mir daher eine sehr viel stär- kere Komponente zu liegen als nach dem alten, kleinen und irgendwie hoffnungslos altmodischen Europa. Man fragt nach Europa Sehr häufig wird man nach diesem Europa und auch nach den Zuständen in Deutschland gefragt. Warum macht der po- litische oder wenigstens der wirtschaftliche Zusammenschluß der Vereinigten Staaten von Europa noch immer keine Fortschritte? Wollt Ihr Europäer nicht endlich einsehen, daß Gemeinsamkeit weiterführt und sich vor allem besser auszahlt als Konkurrenz, Hader und Kriege? An unserem Lande könnt Ihr Euch ein Beispiel nehmen! Man kann es sich einfach oder schwer machen mit der Antwort auf solche Fragen. Menschen mit Urteilsfähigkeit und inter- nationaler Einsicht wird man auseinander- zusetzen versuchen, was bei den meisten Völkern Europas die eigene Nationalität be- deutet, auch wenn sie frei ist von allem Nationalismus. Im allgemeinen haben aber die Amerikaner verhältnismäßig wenig Ver- ständnis für die politischen Schwierigkeiten der alten Welt. Davon abgesehen beeinflußt natur- gemäß der Zwiespalt mit der Sowjetunion das amerikanische Interesse an Europa und Deutschland(leider zu wenig auch an Ostdeutschland). Insofern haben wir nach diesem Kriege etwas mehr„Glück als nach 1919. Der amerikanische„Mann auf der Straße“ würde aber nichts lieber sehen als eine möglichst baldige Beendigung des Diese Aufnahme des Reflection Pool in der amerikanischen Bundeshauptstadt ist vom Wa- shington- Denkmal, einem vierseitigen Obelisken, aus gemacht und zeigt im Hintergrund die Lincoln-Gedùchtnisstätta und die Memorial- Brüche über den Potomdc. Carl Orffs„Antigonae“ in Salzburg Uraufführung in Anwesenheit des Die Uraufführung der„Antigonae“ von Carl Orff wurde zu einem Höhepunkt der diesjährigen Salzburger Festspiele. Orff über- nahm die Antigone-Sage in der selten aufge- führten Deutschen Nachdichtung von Hölderlin ungekürzt und versuchte, mit Hilfe der Musik dem reinen Klang der Sprache zu neuer Ein- dringlichkeit zu verhelfen. Der Komponist, der seine Läbretti bisher meist selbst verfaßte, verwendet hier zum ersten Male einen frem- den Text. Als der eigenwilligste Experimentator des modernen deutschen Musiktheaters bleibt Orff seiner bisherigen Kompositionsart treu. Der Sprechgesang wird als Stilmittel durchgehend verwertet. Die Melodie erinnert sehr an die krühklassische italienische Oper eines Monte- verdi und an die alten Kirchen-Tonarten der gregorianischen Zeit. Der Dialog wird rhyth- misch genau fixiert. Deklamierte Teile bewe- gen sich dabei auf sleicher Tonhöhe, um Schließlich in jähen Oktavsprüngen weiterge- Führt zu werden. Gesanglich melodiös verdich- tet sich der Dialog um die dramatischen Höhe- punkte der Handlung. Das Orchester, dessen Besetzung völlig neu- artig und ungewöhnlich ist, bleibt auf wenige andeutende Ostinati zur Unterstreichung der entscheidenden Dichter worte beschränkt. Die Streicher fallen bis auf die Kontrabaß-Gruppe vollkommen weg. Auch die Bläser sind nur schwach vertreten Die stark besetzte Schlag- zeuggruppe hat die wesentlichsten Aufgaben in der Schaffung rhythmisch erregenden Klang- atmosphäre. Orff hat hierfür eigens einige Instrumente konstruiert, u. a. einen Amboß. Die Inszenierung von Oscar Fritz Schuh Stilisjerte bis auf wenige wesentliche Dialoge zwischen Kreon, Antigone und Haemon das Bühnengeschehen. Die Freilichtbühne der Fel- senreitschule war mit dem stilgerechten Rah- menbau von Caspar Neher der geeignete Schauplatz für die würdige Uraufführung die- Ses Werkes. Ferenc Fries ay. der neuernannte Generalmusikdirektor der städtischen Oper Ber- in, Girigierte mit schlichter Sachlichkeit den * gefeierten Komponisten offiziellen Orchesterpart. Die Titelrolle sang Res Fischer, Stuttgart, deren machtvolle Stimme und edle Erscheinung die Gestalt der Antigonae ideal erfüllte. Der Kreon wurde von Hermann Uhde. Hamburg. mit erschütterndem Vortrag und dramatischer Gestik hervorragend gestaltet. Großen Erfolg hatte auch Lorenz Fehen berger, München, der in Salzburg großes Aufsehen erregte und mit edler, schön geführter Tenorstimme die Partie des Haemon sang. Antigones Schwester Ismene litt in der Verkörperung durch Maria IlIoSsvay sehr an „kalten Krieges“. Das ist sicherlich anders- Wo auch der Fall, aber für den Amerikaner würde das zunächst zweierlei bedeuten: die Möglichkeit, seine Truppen aus Deutsch- land und Oesterreich zurückzuziehen, und ganz allgemein die Rüstungen einzuschrän- ken. Die Besatzung ist hierzulande unpo- pulär; sie widerspricht dem Wesen des Amerikanischen und zieht daher auch nicht immer die besten Kräfte an. Washington, die zweite größere Stadt, die Wir sahen, hat einen freund- licheren Charakter als New Vork. Breit angelegt und zu weiterer Ausfüllung fänig, mit großen Grünflächen? zum Atmen und Schauen, wirkt es sozusagen menschlicher. Sein Aeußeres und seine Atmosphäre las- sen in jeder Hinsicht die Regierungsstadt erkennen. UwUeber die àsthetische Qualität seiner grogen Gebäude wird man verschie- dener Ansicht sein können, wie über jeden Stil als Ausdruck einer bestimmten Regie- rungsform. Er wirkt immer irgendwie gleichförmig. wenn nicht gar langweilig, abgesehen vielleicht von dem Empire der napoleonischen Zeit, das aber zu seinem Glück nicht lange gedauert hat. In Washing- ton jedenfalls konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß weißer Marmor, necklassizistische Säulen und pomphafte Monumentalität in den Gesamtformen nicht gleichbedeutend sein müssen mit Schönheit. Aber über den Geschmack läßt sich be- kanmtlich nicht streiten, und die Bauwerke Washingtons wirken auch tatsächlich bes- ser unter einem heißen Himmel als unter einem blassen(wie hier auch die knalligen Schlipse und die sonstigen Farbenorgien in der Kleidung eher erträglich sind als bei uns). Wichtig, ja entscheidend ist, daß der normale Amerikaner diesen Stil schätzt und liebt; er findet sich allerorten. In die- sem Stil symbolisiert sich für ihn die Größe und Wucht des amerikanischen Staats- wesens, in dem Weißen etwa das saubere Wollen, in dem Marmor das Kostbare, in den Säulen das Aufstrebende. Jede Nation hat ihr eigenes Stilgefühl, und vielleicht fällt dem europäischen Betrachter dieser Stil besonders auf, weil das Land und seine Menschen sonst von einer erschütternden Nüchternheit sind. In Washington befinden sich auch zahl- reiche Nationaldenkmäler, Denkmäler nicht nur in der Art großer Monumente, sondern auch äußerlich weniger ansehnliche Zeichen der amerikanischen Geschichte wie kaum eine andere immer wieder bis in die Tie- fen aufgerissen worden ist, empfindet man so etwas wie Neid, in einem fremden Lande Männer, Taten oder auch Aussprüche als unbestrittenes Vermächtnis vom ganzen Volk verehrt zu sehen: in der Bibliothek des Kongresses die feierlich aufbewabrten Urkunden der Unabhängigkeitserklärung und der nordamerikanischen Grundrechte, draußen im Grün des Regierungsviertels den Riesenobelisk zu Ehren des Staatsmannes, dem die Vereinigten Staaten ihre Selb- ständigkeit verdanken und der dieser Stadt seinen Namen gegeben hat, das Lincoln- und das Jefferson Memorial. Das sind die Stätten, zu denen täglich viele hunderte von amerikanischen Männern und Frauen pilgern; wenn auch ein Teil davon„Sight- Seeing“ ist, Rundreisepublikum, irgendvrie wird es dabei doch einen Eindruck mitneh- men von den großen Begebenheiten in der Geschichte seines Landes. Mich hat vor al- lem das Lincoln-Denkmal beeindruckt. Nicht weil es in seiner äußerlichen Gestal- tung etwa besonders wäre, sondern weil sich in diesem Manne der gewonnene Bür- gerkrieg der 60er Jahre repräsentiert, ein Ereignis, das wie kein zweites den ameri- kanischen Staat erschüttert hat. Der Regierungsbetrieb Man kann natürlich die Politik und den Regierungsbetrieb eines Landes nicht in einem Aufenthalt von ein paar Tagen in der Hauptstadt erfassen; in USA schon gar nicht, weil diese nicht nur ein Staat, son- dern ein aus ungeheuer verschiedenartigen Gliedern zusammengesetzter Gesamtstaat, im Grunde ein ganzer Kontinent sind. Daß es möglich ist, dieses Riesengebiet von einer geographisch völlig am Bande liegenden Stadt aus zu regieren, sollte in der fremdländischen Diktion. Die Choreogra- Phie von Bernhard Wos ien hatte eindring- liche Momente. Besonders Lob verdient auch der hervorragend deklamierende Chor der Wiener Staatsoper. Das Werk stellt an alle Mitwirkenden un- gewöhnlich hohe Ansprüche. Auch die Zuhörer wurden durch die pausenlose Aufführung leicht ermüdet. Trotzdem erregte die Premiere, die nicht ganz ausverkauft war, stürmische Be- geisterungskundgebungen, die sich in lebhaf- ten Ovationen für den Komponisten und die Ausführenden äußerten. Einige Pfiffe aus den hinteren Parkettreihen versuchten allerdings den starken Eindruck zu beeinträchtigen. W. E. Kulturnachrichten Schillers„Kabale und Liebe“ soll in Holly- wood unter der Regie von Max Ophuls ver- filmt werden. Für die Rolle des Ferdinand ist Montgomery Clift in Aussicht genom- men.(hs) Der Leiter der Konzertkasse des Nordwest- deutschen Rundfunks, Dr. Schwanen berg, ist wegen mutmaßlicher Unterschla- gung von 27 400 DPM festgenommen und dem Hamburger Untersuchungsgefängnis zugeführt worden. Dr. Schwanenberg soll die Einnahmen aus zwei Konzerten für die Deutsche Angestell- tengewerkschaft für sich behalten und andere Veruntreuungen begangen haben.(dena) Zu Karl Gottfried Nadlers, des Pfälzer Dich- ters, hundertsten Geburtstag am 26. August sen- det die Sendestelle Heidelberg des Süddeut- schen Rundfunks Stuttgart, am Sonntag, dem 14. August. um 13.30 Uhr. ein Hörspiel von Adolf Gängel. Kein Bach-Fund in Regensburg. Wie das Institut für Musikforschung an der Philo- sophisch- Theologischen Hochschule Regensburg mitteilt, ist die durch die Presse gegangene Meldung vom Fund eines unbekannten Werkes Johann Christian Bachs, des jüngsten Sohnes von Johann Sebastian Bach. in der Turn und Taxis schen Bibliothek in Regensburg. unzu- fend.(dena) Auf 384 403 Kilometer ist die mittlere Ent- fernung von der Erde zum Mond errechnet worden, und nicht auf 3500, wie in unserem Artikel„Ein Irrstern kreuzt die Erdbahn“ in der Ausgabe vom 9. August behauptet wor- den war. „Die Toten bleiben jung“, heißt ein neuer Roman von Anna Seeghers, der in Kürze im Aufbau-Verlag, Berlin, erscheinen wird. Auf der Biennale in Venedig sollen etwa 40 Spielfilme und über 100 Dokumentar- und Spezialfilme gezeigt werden. Ueber 20 Länder haben ihre Teilnahme angemeldet. Werner Bergengruen wurde am Mittwoch der ihm im vorigen Jahr verliehene Wilhelm- Raabe-Preis für 1947 i Höhe von 1000 DM in einer Feierstunde durch den Braunschweiger Ober bürgermeister Bennemann überreicht. Bergengruen, der seinen ständigen Wohnsitz seit fast 10 Jahren in der Schweiz hat und sich gegenwärtig auf einer Deutschlandreise befin- det, las nach der Ueberreichung des Preises vor zahlreichen Zuhörern einige eigene Er- zählungen und Dichtungen, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. 7 Washington Square Park aum Eingang der berühmten 7. Avenue ist schon seit Jahrzehnten die„Freilichtgalerie“ der Im Hintergrund rechts der Washington-Bogen. Westdeutschland denen zu denken geben, die auf der Suche nach einer möglichst zen- tral gelegenen Stadt vergessen, daß es ne- ben gewissen technischen Voraussetzungen nur politisch- geschichtliche Gründe sein körmen, die eine Stadt geeignet machen, die Regierung des Landes aufzunehmen.— Im übrigen können offene Augen auch bei einem nur kurzen Verweilen einiges sehen, Zz. B. daß im Repräsentantenhaus Sitze für die Regierung fehlen. Die Abgeordneten sprechen also, anders als in den parlamen- taxischen Staaten, nicht in Anwesenheit der Regierung, nicht zu ihr. Es gibt hier eben keine„Regierung“ mit einer Verantwort- lichkeit im Sinne des parlamentarischen Systems, sondern Gegenspieler ist, neben dem Senat, allein der Präsident, wenn auch in Verbindung mit seinen Ressortchefs, den Staatssekretären. Daß die Abgeordneten und die Senatoren große besondere Ver- waltungsgebäude mit eigenen Büros, Sekre- tären, Schreibkräften usw. haben, ist für unsere Vorstellungen auch ungewohnt. Wir könnten aus verschiedenen Gründen— je- der Parlamentarier kennt sie— eine ge- wisse Entwicklung nach dieser Richtung hin gebrauchen, wenn auch keine Paläste. Schließlich und nicht als letzter Eindruck von Washington: die Bundes mini- sterien; eines neben dem anderen, eines größer als das andere, gewaltige Hochbur- gen des modernen Verwaltungsstaates mit seinen tausenden von Büros, seinem Heer von Beamten, seiner Legion von klappern- den Schreibmaschinen, seinen Alpenbergen von Akten. Glanz und Elend der Bürokratie! Gewig, Amerika ist ein enormes Land, es gibt vieles zu verwalten, auch etwa die Atomenergie, an deren hübschen Heim ich mich mit einigem Schaudern vorbeigedrückt habe. Man kann angesichts dieser in Washington massierten Prachtexemplare einer anscheinend in allen Ländern der Welt überzogenen Ministerialbürokratie das Seufzen der Amerikaner über das ewige „red tape“(hier der entsprechende Aus- druck) sehr wohl verstehen. Das Ministe- rium für Landwirtschaft nimmt schon gar Existenz, und mehr noch durch seine kein Ende. Es zeigt zwar durch seine Dimensionen, daß Amerika auch ein emi- nentes Agrar land ist, aber eine böse, einheimische Zunge hat mir verraten, daß ein Teil dieser Zentralbehörde damit be- schäftigt sei, die land wirtschaftlichen Preise hochzuhalten, ein anderer sie herunter- zubringen, während der dritte zwischen den beiden ersten vermittle. Immerhin eine Erklärung! Sollte das, was im Vorstehendem berich- tet worden ist, von einem Amerikaner ge- lesen werden— ich hoffe es nicht— 80 würde er sehr wahrscheinlich sagen: typisch deutsch. Alles grundsätzlich, viel Zu ernst genommen, es fehlt das Leichte, Frohe, Jungenhafte, das unser Wesen aus- macht und das wir gerne anderen vermit- Die Sone der Maler des Neu vorker Kunstlerviertels Greenwich, Village, (Aufnahme: Amerika-Diens9) telt sehen möchten. Dem Schrieb fehlt außerdem jede flotte Attitüde. Wenn er ein Sprachformer im Stile seiner Lands- leute wäre und deutsch könnte, würde er dazu noch vorschlagen, künftighin„Flotti⸗ tüde“ zu sagen(warum sich immer 80 umständlich ausdrücken). Gemach, mein Freund, jeder hat eben seine eigene Haut, seine eigenen Augen und seine eigene Dar- stellungsweise, und was ich bisher glossiert habe, zeigt eben auch das Wesen von Land und Leuten. Ich weiß, es gehört noch vie- les, vieles Andere dazu. Etwa das Kloster, das Mr. Rockefeller in Frankreich oder Ita- lien hat abreißen und außerhalb von New Vork wieder fein säuberlich hat aufbauen lassen. Oder der Schutzmann, dem ich im Negerviertel von Haarlem begegnet bin, der auf der Columbia- Universität eine Reihe von Semestern studiert hat und der erstaunt war, daß ich darüber erstaunt War. Oder große moderne Wohnblocks, Hochhäuser mit schönen Grünflächen da- zwischen und ohne jede Hinterhaus. atmosphäre, die 40 000 bis 50 000 Menschen Wohnung bieten— ich würde nicht ungern darin wohnen. Oder warum man hierzu- lande bei der Post kein Telegramm auf- geben kann, sondern zu diesem Zweck zu einer Privatgesellschaft gehen muß. Es sind tausend und abertausend Mosaikstein- chen notwendig, um das Bild eines 80 ungeheuer vielseitigen Landes sichtbar zu machen. 90 Orad Fahrenheit Oder hätte ich in erster Linie über die Hit ze schreiben sollen? Vielleicht wäre es besser gewesen, es hätte jedenfalls gleich alles entschuldigt. Obwohl ich diesen Be- richt in einer luftigen kleinen Universitäts- stadt des mittleren Westens mit gemäßigtem Klima schreibe, zeigt das Thermometer in meinem Zimmér wieder einmal gegen 90 Grad Fahrenheit. Das ist„pretty warm“ auch für den, der noch immer nicht genau auf Celsius umzurechnen gelernt hat. Und wenn der Mensch in— sagen wir vorsichtig — leichter Unterkleidung zur Feder greift, so hat das immer seinen Einfluß auf seine geistigen Produkte. Ueber die Hitze 2 schreiben, gäbe schon allein einen besonde- ren Reisebericht. Ich würde sehr gerne ein- mal die verschiedenen physischen und psychischen Stadien darstellen, die über den durchgeschwitzten Kragen(1) zur„weichen Birne“(2) und von hier zu jener Eindickung der Gehirnsubstanz(3) führen, die unmittel- bar vor dem Hitzschlag(4) kommt. Mein persönliches Thermometer steht heute We der einmal auf nahezu(3). Dies möge alles erklären. Was ich mir aber nicht erklä. ren kann, das ist, daß ich jede Lust au einen kühlen Tropfen Pfälzer Weins Verloren habe und mich andauernd beim— Milch- trinken erwische. Schrecklich, diese Reise- erlebnisse in fremden Landen! Freien Religion Ihre Arbeit und ihre Ziele Die Mannheimer Schule der Freien Reli- gion“ hat ein direktes geschichtliches Vorbild. In den Januartagen des Jahres 1847 gründete C. Scholl, Prediger der seit 1845 bestehenden „Deutsch- katholischen Gemeinde Mannheim“ ein„Freireligiöses Montagskränzchen“, in dem sich Mitglieder und zahlreiche religiös-Ffreisin- nige Menschen in lebendiger Diskussion zu Vorträgen, Lesungen und Erörterungen kultur- eee e zusammenfanden. Die„Frei- religiöse Gemeinde Mannheim“, die aus dieser deutsch-katholischen und freiprotestantischen Wurzel erwuchs, griff 100 Jahre später, Januar 1947, diesen Gedanken wieder auf und grün- dete unter der Leitung von E. A. Joos und O. Willer die„Schule der Freien Religion“, die der Mannheimer Vortragsgemeinschaft ange- schlossen ist. Leitender Grundsatz war und und ist, Klärung der natürlichen religiösen Uranlage des Menschen, d. h. seiner Frage nach dem Sinn des Lebens, die jenseits aller konfessionellen und priesterlichen Formung vorhanden ist und die in allen Völkern und Kulturen einfache, natur- und lebensverbun- dene vernünftige Antworten heischten. Das naturwissenschaftliche, geistige und sittliche Weltbild unserer Zeit, wie es durch Kopernikus, Giordano Bruno, Kepler, Kant, Lessing, Schiller, Goethe, A. v. Humboldt, Darwin u. a geformt wurde, ist in der bis- herigen Arbeit der„Schule der Freien Reli- gion“ durch Vorträge von Dr. Meusel(Eber- bach), Dr. Schramm(Schwetzingen), Frau Heym(Ludwigshafen), O. Willer(Mannheim), Dr. Krebs(Heidelberg), W. Schnittler Mann- heim) und E. Reinmuth(Mannheim) beleuchtet worden. Das Christentum und die Sekten, die die Entwicklung des freien religiösen Geistes im Abendlande, besondere Stationen freierer natürlicher Religiosität bei Wolfram von Eschenbach, dem römischen Kardinallegaten und weltweiten abendländischen Religions- Philosophen Nicolaus v. Cues, Michael Servet, Giordano Bruno, Männer der Aufklärung waren Themen der Vorträge und Lesungen von Dr. Goegginger, Dr. Schramm, E. A. Joos, P. Hardung sowie Dr. Bonneß. Fragen der En stehung und Entwicklung der Religion, ihre“ Rolle im Leben des Kindes sowie der Jugend? lichen, im Leben von Mann und Frau in Kren ken und gesunden Tagen, wurden dur 5 Goegginger und Dr. Hardung behandelt Selbstverständlich wurde nicht nur das C? stentum in den Kreis der Betrachtungen gels gen, sondern auch die anderen Religionsformen der Menschheit: der Islam, der arsis tn, 115 Brahmanismus und Buddhismus, Konfucian mus und Taoismus. Darüber sprachen nicht, 2 Freireligiöse, sondern auch Vertreter andere“ freieren Weltanschauungsgemeinschaften 1 Brahmacari, W. Persian(Düsseldorf) 8 „Buddhismus und die Welt von heute“ und 5 heimnisvolles Pibet-Lamaistische Mysterie sowie Dr. Großmann(Neckargemünd 1 Islam und Baha'i-Religion.“ Ebenso 15 1. als Vertreter der deutschen Gruppe der el tarier Dr. Boehme(München) und Fr. Scho (Erbstetten). 5 Die Dichter Hesse, Ibsen, Rilke, Baucdela pg W. H. Schaefer und Sartre wurden von 1005 Schramm, Prof. Dr. Mohr, Siemann, E. A. 035 in Vorträgen und Lesungen behandelt. geistig- musikalische Verständnis der N nisten Schubert und H. Wolff wurde in Mus abenden vermittelt.. be Die im September dieses Jahres 99 ginnende Arbeit steht im Zeichen Gone Vorgesehen ist eine öffentliche Vortrags res th über„Goethes Glauben(Dr. Meuse! Gglag⸗ 8 K und die Natur“(Prof, v. Franckenberg, 125 nover) und„Goethes Faust 1 und II Schramm). 95 Die Herbst- und Winterplanung sieht Reine Vorträgen aus der Welt des Kindes 1188 vom über große Gesetzgeber der Menschhe“ 5 buddhistischen König Aska über 1 bis den babylonischen König Hammura Gandhi vor. Dr. S. Harduns verb 18 vera pt. K Beda Le eiter. chen nen d e on zuheb We em amtie: cle, 8 ander Int d ends ſuden Ein gerter ina: faiger Albst Pad er all giechi ſichtet, ein ur Autige er a ſtattge! ung 9 uterst lur, Gen Kreuz- ergan ung ne kreitag on de en donver Khan Wutz Rege Se vor annien Aale Vert deine ter K ſatifizi ngen In 8 ende undes gel das ſochen ſurderb klose flelchg. färte, tuen wölke B Wash era! ar neral ſAt- ur Zuen 1 Arg finster Nechur g be dne Er