— über Nerven is zum Bremse erstan. Bein · hat in gischen Wiesen, Törperz Uhigem an nur Wetter. henden Spüren. reagiert Instru- leichter, ASskalte schmerz Klärung sonnen- Welt ben Er- a einen erledi- n früh- Auf die rgmann 1 Kino, le sind nt, bei cht nur uf die 6 des ssender. „ Unter ändert Wetter. cih folg · jungen Wigend Blut- Ftdruck. 5 Baro- sinkt, gebildet, Reagiert der Art 28 Luft- ine be · t? Dr. tdruck etterge⸗ K samer wahr- agen 2 Weder rändern efinden, darmung tterlage chrader aufge- taments Schät⸗ unge⸗ Es han- e eines Kte der ös8e und Rande Die bri- nt, das ischen ute die e eines ach im h von en ur- denen ch ein en auf- es Ma⸗ em das eh Zie- wurden 3, aber ommen. t Aus unter⸗ vesent⸗ n wer⸗ D wurde ele von 8 Nach- n Milli. vbesles Jeho⸗ 1 theo⸗ a 10 000 Diese einer Ber lin, assung ind sitt⸗ istliche 72 ihre inschaft Wieder heutsch⸗ igungen 1 Pre: n Wie. gemein age i eitskon⸗ dert u jeitliche ziele“ Weitel, anderen nöheren etischel 5 ommen- er Fest. risinel, tgehen nat den suchun⸗ erheb- Ik vor“ verötfentlicht unter lazens. Nummer us W 120. verantwortliche Herausgeber:; Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Feieton: 44 181. 44 182. 44 183 Bankkonten: Südwestbank Mannheim zugemeine Banlegesellschaft Mannheim postscheck konten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 981 8 Ludwigshafen a. Ru. Nr. 267 43 35 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Gesehäifts stellen: 5 Schwetzingen, Kari-Theodor- straße 16 Telefon 84 Weinheim, Hauptstraße 63, Teteton 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4080 Eudwigshafen a. Rh., Rheinstraße 67 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM ,34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.35 Zur Teit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 164/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 17. August 1949 eee Kanton antwortet auf US- Weißbuch Kanton.(UP) Das Außenministerium der chinesischen Nationalregierung gab eine kurzgefagte, vorläufige Erklärung des amtierenden Außenministers George Veh zu dem kürzlich veröffentlichten China- Weißbuch der USA bekannt. In dieser Erklärung sagt Veh unter ande- rem, daß es die nationalchinesische Regie- rung mit außerordentlicher Befriedigung erkülle, daß die USA mit ihr zwei Ansichten von fundamentaler Bedeutung teile. Ein- mal, dag die chinesischen Kommunisten durch und durch kommunistisch und außer- dem Werkzeuge Moskaus seien. Zweitens, daß die Sowjetunion in Wort und Geist, den 1945 zwischen der UdssR und China ge- schlossenen Fremdschaftspakt verletzt habe. Jedoch müsse die Nationalregierung leststellen, daß sie in anderen wich tigen Fragen, die in dem Weißbuch dargelegten Ansichten der USA nicht teilen könne. Es läge aber nicht in der Absicht der Na- tionalregierung, heißt es in der Erklärung weiter, sich wegen dieser Meinungsverschie- denheiten in eine Kontroverse einzulassen, die zu einem Abbruch der traditionellen Treundschaft zwischen den Völkern der Vereinigten Staaten und Chinas führen könne. Auf Grund dieser Verpflichtungen werde die Regierung zu angemessener Zeit hren Standpunkt und die diesbezüglichen Tatsachen im Hinblick auf die vielseitigen Probleme des Weißbuches darlegen. Dies werde zur Information des amerikanischen und chinesischen Volkes dienen und somit zur Förderung des gegenseitigen Verständ- nisses und der herzlichen Beziehungen bei- tragen. Diese Erklärung kam für die Kreise der Nationalregierung, die dem Weißbuch in starker Ablehnung gegenüberstanden, äußerst Überraschend. Sie war zuvor von dem Kabinett genehmigt und hatte auch Marschall Tschiang Kai- Scheck zur Ein- sichtnahme vorgelegen. Zusammenstöße in Syrien? Ankara.(UP) Die türkische Zeitung aferwaads“ berichtete, daß in Zusam- menstößen zwischen Soldaten der neuen Re- gerung und Anhängern Husni Zaims 98 personen getötet und über 300 verwundet worden seinen. Die Kämpfe gingen weiter und die Regierung habe ein Ausgangsver- bot erlassen. Das Blatt will diese Berichte aus Aleppo telephonisch erhalten haben. Margaret Mitchell gestorben Atlanta. DENA-REUTER) Margaret Mitchell, die Autorin des weltbekann- den Romans„Vom Winde verweht bt am Dienstag an den Folgen eines am kEetzten Donnerstag erlittenen Autounfalles verstorben. ane Faris. Die apostolische Nuntiatur in Paris bestätigte am Dienstag offiziell die Ernennung on Mgr. Feltin zum Erzbischof von Paris. London. Nach einem Bericht von Radio oskau ist der amerikanische Botschafter in Moskau, Admiral Klan G. Kirk am Montag- abend von Generallissimus Stalin empfangen Horden. Bei der Unterredung, über die in der retischen Meldung keine weiteren Einzel- 1 beiten gegeben Wurden, war auch der sowieti- Imalia iche Außenminister Wyschinski zugegen. Faris. Der sowjetische Botschafter in Bel- 1 Anatol Laurentiew, ist, wie Radio Mos- au in der Nacht zum Dienstag bekanntgab, zen seinem Posten abberufen und vom Mini- derrat zum stellvertretenden sowjetischen gugenminister ernannt worden. Amman. König Abdullah von Jordanien liegt heute nach Kairo. Von dort will er nach banden Weiterreisen, wo er mit maßgebenden Lamten der britischen Regierung Bespre- ungen führen wird. 4 Wiesbaden. In Wiesbaden treffen im Büro es Ministerpräsidenten täglich hunderte von Werbungen um Stellungen bei der Bundes- sierung ein. ünerlin, Rund 2000 Angestellte der deutschen tschaktskommissjion und der Verwaltung 15 Innern, die in Westberlin wohnen und der uubkorderung der SEP, in den Sowjetsektor bentelehen, nicht nachgekommen sind, haben erraschend ihre Kündigung erhalten. 5 Frankfurt. Beamte der Zollfahndungsstelle „denkkurt haben in Karlsruhe einen aus meh- deren Lastwagen bestehenden belgischen ſchmugglergeleitzug gestellt. Sie beschlag- deſtenen acht Millionen amerikanische Zig. 1 en ein Paket mit 25 000 Dollar und drei astkraftwagen. 1 Frankfurt. Die Bank deutscher Länder wird och in diesem Jahr neue Fünf-Marknoten mit em Aufdruck„Bank deutscher Länder“ und Kben entsprechenden Unterschriften heraus- Frankfurt. Ein neuer 60 Kilowatt starker unherendder ist am Dienstag von der Nach- 10 tenagentur DEN A in Frankfurt am Main Betrieb genommen worden. 8 Hannover. Unter dem Vorsitz von Dr. Kurt Di umacher, hat der SPD- Parteivorstand am Baestas in Hannover, die von Prof. Fritz ade vorbereitete deutsche Denkschrift zur borgontase erörtert. Das Memorandum wird naussichtlich in der nächsten Woche als Un- erlage Für die Beratungen der englischen So- galisten über die Demontage dem Vorstand den britischen Arbeiterpartei übermittelt wer 15 DENA/UPYEig.-Ber.) Deuischland in den Europarat · aber nicht soforrT Holländischer Sozialist empfiehlt Aufnahme in der nächsten Sitzung des Europäischen Parlamentes Straßburg.(DEN A-REUTER) Der Vor- sitzende der niederländischen sozialistischen Partei, van der Gös van Naters, empfahl am Dienstag der beratenden Ver- sammlung des Europarates, die für eine Aufnahme Deutschlands in dem Europarat erforderlichen ersten Schritte einzuleiten. Van der Gös deutete an, daß er eine Hin- zuziehung deutscher Delegierter zu der gegenwärtigen Sitzung noch nicht erwarte, gab jedoch der Hoffnung Ausdruck, dag deutsche Vertreter bei der nächsten Sitzung anwesend sein würden, und sich zwischen den Sozialisten Westeuropas eine herzliche Zusammenarbeit entwickeln werde.„Als Verteter der Nieder- lande“ hoffe ich daß Deutschland als em Wahres demokratisches Mitglied in den Rat eintreten wird. Der neuen deutschen Regie- rung würde jedoch ein schlechter Dienst er- wiesen, wenn wir übereilt handeln“. Van der Gös legte der beratenden Ver- sammlung folgende Empfehlungen vor: 1. die beratende Versammlung soll die Errichtung übersaatlicher, ihrer Kontrolle unterstehender Behörden erwägen, die mit Wirtschafts- und technischen Aufgaben be- traut werden. 2. Insbesondere soll ein Wirtschafts- und Sozialrat ins Leben gerufen werden, der der Versammlung verantwortlich ist. 3. Die Beziehungen zwischen der beraten- den Versammlung und dem Ministeraus- schuß sollen erneut überprüft werden, fer- ner sollen weitere Minister mit der Bearbei- tung gewisser Fragen, wie zum Beispiel öfkentliche Arbeiten, Sozialangelegenheiten und europäàische Finanzen, betraut werden. Die Minister sollen während der gesamten Sitzungsdauer anwesend sein. 4. Die beratende Versammlung soll sich mit den Problemen der Schaffung einer europäischen politischen Behörde befassen, die zwar beschränkte Vollmachten besitzen. jedoch volle Autorität genießen würde. Van der Gös sprach die Befürchtung aus, daß die neuen inernationalen Organisatio- nen geeignet seien, eine Art internationale Bürokratie hervorzurufen. Aus diesem Grunde habe er die Kontrolle der beraten- den Versammlung über die nach seinem Vorschlag neu zu errichtenden Behörden betont. Deuische Vertretung bei der ERp- Verwaltung Demnächst Auslandsinvestitionen für die deutsche Wirtschaft Frankfurt. Am Dienstag fand die vor- aussichtlich letzte Konferenz zwischen den Militärgouverneuren der britischen und der amerikanischen Zone und den Vertretern der bizonalen Behörden statt. In der Haupt- sache wurde die finanzielle Unter- stützung West- Berlins durch die Doppelzone besprochen, ohne daß eine Ent- scheidung getroffen werden konnte. Deut- scherseits Wurde darauf hingewiesen, daß eine Finanzhilfe aus den bizonalen Haus- haltsmitteln auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen werde. Der Direktor der Verwaltung für Finanzen, Hartmann, erklärte, man kön- ne dem Bund nicht zumuten, eine derartige Hypothek zu übernehmen, zumal noch nicht keststehe, über welche Einnahmequellen die künftige Bundesregierung verfügen werde. Der künftige amerikanische Hohe Kom- missar, John MecCloy, erklärte in einer Pressekonferenz zur möglichen Aufnahme Westdeutschlands in den Europäischen Rat, daß er eine Entwieklung in die- ser Richtung für wünschenswert halte. Allerdings sei dies eine Frage der hohen Politik, die von den Regierungen ent- schieden werden müßte. Ebenso glaube er, daß eine ausschließlich deutsche Vertretung bei der ERP- Verwal- tung in Paris so früh wie möglich ein- gerichtet werden müsse. Der Entscheid über eine Sozialisierung der deutschen Grund- industrien liege nun in der Had des Bundes- pärlamentes. Einer Reprivatisierung der Ruhrindustrie werde er sich, falls diese auf eine Rekartellisierung abziele, ener- gisch widersetzen. Falls die künftige Gesetzgebung der Deutschen im Wider- spruch zu den Auffassungen der Alliierten stehen sollte, so könnten auch Sanktionen in Kraft treten. Zum Beispiel sei eine wirt- schaftliche Sanktion wie die Einstellung der Marshailplanhilfe denkbar. Eine Steuersenkung kann seiner Ansicht nach erst dann vorgenommen wer- den, wenn die öffentlichen Ausgaben ge- senkt worden sind. Grundsätzlich bestän- den amerikanischerseits keine Bedenken gegen eine Steuersenkung. Für die fin an- zielle Hilfe für West-Berlin hoffe er demnächst 55 Millionen DM aus Gegen- Wertmitteln und ausländischen Finanzquel- len bereitstellen zu können. Eine weitere ausländische Investition in der deutschen Wirtschaft glaube er demnächst bekanntgeben zu Können. Winston Churchill, der Führer der britischen Konservativen und Delegierten seines Landes auf der europàischen beratenden Versamm- lung in Straßburg dürfte, im Gegensatz zu sei- ner Regierung, die Initiative in den Bemüh- ungen zur Einigung Europas und zur Zu- lassung Deutschlands als assoziiertes Mit- glied der beratenden Versammlung ergrei- fen. In Straßburg besteht der Eindruck, daß Churchill in diesen Bestrebungen, die auch von französischer und italieni- scher Seite unterstützt werden, auf die Gegnerschaft der britischen Labour-Re- gierung, insbesondere des Außen- ministers Be vin, stoßen wird. Briti- sche Regierungskreise sind der Ansicht, daß diese Frage weit zurückhaltender behandelt 1656 ö ü URO FFA PARLAHE S RASS GURU „Die Messieurs sind immer noch für Sicher- heitsschlöss er werden müsse, als Churchill dies anschei- nend zu tun gedenkt. Herbert Morrison und die anderen Labour- Mitglieder der beratenden Ver- sammlung sollen von ihrer Regierung die Instruktion erhalten haben, an die Idee der baldigen Schaffung einer Organisation des vereinigten Europa mit größter Vorsicht beranzutreten. Ein weiterer Zusammenstoß zwischen Churchill und der Labour-Regierung bzw. deren Delegierten in der beratenden Ver- sammlung wird hier wegen der Zulassung Westdeutschlands zu dieser Versammlung erwartet.. In Ubereinstimmung mit Gedankengängen des Westens Bundestagswahlen im Spiegel der ausländischen Presse London. DENA-REUTER) Das Ergeb- nis der Wahlen zum ersten Parlament der westdeutschen Bundesrepublik hat in der gesamten Auslandspresse starke Beachtung gefunden. Die Londoner„Times“ erklärte in einem Leitartikel, Dr. Adenauer könne zu Recht behaupten, daß die Wahlen eine klare Mehrheit für die Politik der freien Wirtschaft erbracht hätten, unter der West- deutschland mit britischer und amerikani- scher Hilfe in den vergangenen zwölf Mo- naten so erstaunliche Fortschritte erzielt habe.„Die zukünftige westdeutsche Re- gierung“, fährt das Blatt fort,„übernimmt eine große Verantwortung. Ihr wird es ob- liegen, der steigenden Flut des Nationalis- mus Einhalt zu gebieten, der bei der deut- schen Wählerschaft noch immer stärkeren Anklang findet, als die eintönige Brot- und Butterpolitik“. 5 Der„Manchester Guardian“ bezeichnet es als eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit nach den Wahlen, daß die Besat- zungsmächte sich ein für alle Mal in der Frage der Demontagen entscheiden und Mittel und Wege zur Lösung des Wohnungs- problems der Vertriebenen finden.“ In der Zwischenzeit“, meint das Blatt,„sollte sich Mr. Bevin über den Schaden klar werden, den er der sozialistischen Klasse Deutsch- lands zugefügt habe. Die französischen Zeitungen geben in ihren Leitartikeln durchweg gewissen Befürchtungen über die Zahl der Wähler der äußersten Rechten Raum. Während der gemäßigte„Parisien Libeéré! die Alliierten auffordert, nicht zu vergessen, daß alle deutsche Parteien den Nationalismus ge- gen die Alliierten zur Grundlage ihrer Wahlpropaganda gemacht hätten, vertreten die rechtsgerichtete„LEpoque“ und der sozialistische„Le Populaire“ die Ansicht, dag die Bemühungen, ein demokratisches Deutschland in eine europäische Völkerge- meinschaft zurückzuführen, stärker als je kortgesetzt werden müßten. auch wenn sich in Deutschland nationalistische Tendenzen bemerkbar machten. Das große Interesse Hollands an den deutschen Wahlen dokumentiert sich am Dienstag durch die ungewöhnlich schnellen Kommentare der holländischen Presse zu den Wahlergebnissen. Das liberale„Allge- meen Handelsblad“ schreibt, die Flüchtlinge in Westdeutschland stellten ein„chauvinisti- sches Element dar, das möglicherweise ver- suchen könnte, weiter westlich Lebensraum zu finden“. Wenn die Lösung des deutschen Problems auch leichter geworden sei, 80 bliebe die Frage offen, ob Deutschland moralisch und politisch vertrauenswürdig Seil. Das Organ der tschechoslowaki- schen kommunistischen Partei„Rude Pravo“, das als einziges Blatt am Dienstag früh die deutschen Wahlen kommentiert, schreibt, diese hätten auf Befehl der Anglo- Amerikaner und ihrer Helfershelfer von den reaktionären Parteien Westdeutschlands stattgefunden. „Amerikanische Kreise haben die Ergebnisse der westdeutschen Wahlen mit unverhohlener Befriedigung begrüßt“, schreibt die„New Vork Times“ in ihrem Leitartikel.„Die Wahlen zum ersten Par- lament der westdeutschen Bundesrepublik sollten Deutschland den Weg für einen Bei- tritt zum Europarat ebnen. Die Wahlergeb- nisse haben die Gewißheit gebracht, daß die neue deutsche Regierung einen gemäßigten Kurs in Uebereinstimmung mit westlichen Gedankengängen verfolgen wird. Der ame- rikanische Hohe Kommissar für Deutsch- land, John J. Mecloy hat diesen Kurs er- Wartet, als er amerikanische Zusammen- arbeit und Unterstützung in Aussicht stellte.“ . 0 5 Renterengeblock(DU. FDP- Dpꝰ Gespräche um die Chancen einer Koalition? Frankfurt. OENA) In politischen Krei- der Frankfurter Wirtschaftspolitik festgelegt sen Westdeutschlands werden die ersten Kombinationen über eine Regierungsbildung kür die Bundesrepublik Deutschland ange- stellt, wobei man der Möglichkeit eines bür⸗ gerlichen Regierungsblocks CDU/ CSU-FDP- DP die größten Chancen einräumt. Presse- meldungen, die von einer Einbeziehung der Bayernpartei in diese Koalition sprechen, werden im allgemeinen skeptisch aufgenom- men. Man glaubt zwar, daß der Bayern- partei eine Beteiligung an der Regierung angeboten wird— Dr. Josef Baumgartner Wurde teilweise als zukünftiger Ernährungs- minister genannt— jedoch ist die überwie- gende Mehrheit der politischen Beobachter der Ansich, t daß die Bayernpartei eine Mit- arbeit an der Regierung ablehnen wird, um sich dadurch nicht zu stark an den Bund zu binden.. Die Kombination bezüglich eines bürger lichen Regierungsblocks sind durch ein Interview mit dem Vorsitzenden der FDP, Prof. Theodoer Heuß fundiert, der ein Zu- sammengeben seiner Partei mit der SPD aus wirtschaftlichen Erwägungen für un⸗ möglich hält. Zwischen der FDP und der CDU bestünden grundsätzlich keine Gegen- sätze. Die Möglichkeit einer großen Koali. tion CDU/ SPD wird kaum erörtert, da sich die CD und die FDP auf das Festhalten an 6 1 haben, und andererseits die SpD im Wahl- kampf die Forderung nach dem Wirtschafts- ministerium erhoben hat und die Wirt. schaftspolitik Prof. Erhards unter allen Umständen ablehnt. Als politische Repräsentanten für den zukünftigen Bund werden immer wieder folgende Personen Senannt: Bundespräsi- dent: Prof. Theodor Heuß FDP); Bundes- Kanzler: Dr. Konrad Adenaher(D),; In- benministerium: Dr. Robert Lehr(CDU); Wirtschaft: Prof. Ludwig Erhard(CDU); Ernährung, Landwirtschaft: Dr. Schlange Schöningen(CDU), Dr. Josef Baumgartner P); Finanzen: Franz Blücher FDP); Ju- stiz: Dr. Josef Müller(CSC), Dr. Adolf Sü- sterhenn(CDU); Arbeit: Dr. Hans Chri- stoph Seebohm OP). 5 Der hessische Ministerpräsident Chri- stian Stock(SPD) sprach sich vor Presse- Vertretern für eine gemeinsame Re Silerungsarbeit der CDU und der SPD im Bund aus.— Stock sagte, der oberste Grundsatz müsse die Sicher- heit der Existenz der Bundesrepublik sein. Das Ansteigen der Rechtsparteien sei aber ein Beweis dafür, daß die Demokratie in Deutschland nicht nur ungefestigt, sondern triebs vor dem geradezu gefährdet sei, Gelsenberg-Demontage ohne Widerstand Gelsenkirchen.(ęen-Eig.-Ber.) Am Diens- tagmittag wurde bei der Gelsenberg Benzin Ad, einem der zwölf Kohleveredlungs- werke, deren Demontage in den letzten Mo- naten der Gegenstand heftiger Diskussionen ist, mit den Abbrucharbeiten begonnen. Von den etwa 3 000 durch die Demontage be- schäftigungslos werdenden Arbeitern sind ein verhältnismäßig großer Teil Kriegs- beschädigte und Berginvaliden. Es kam, als die 200 Demontagearbeiter, die drei ver- schiedenen Unternehmen angehören, das Werk betraten, zu keinerlei Zwischenfällen. Die Arbeiter erklärten, daß kein Wider- stand geleistet worden sei, weil der Be- triebsrat und die Betriebsleitung ihnen ge- sagt hätten, daß noch Verhandlungen über die Abwendung der Demontage schwebten. Diese Verhandlungen berechtigten zu der Größere Verantwortung des Magistrats Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Die drei West- kommandanten genehmigten gestern den Haushaltsplan für Berlin, der mit 1,7 Milli- arden Mark ausgeglichen wurde. Höhere Ausgaben als die vorgesehenen dürften von der Stadt bis auf weiteres nicht gemacht werden. Auch sollen die Ausgaben gleich- mäßig verteilt werden, d. h. in jedem Monat darf nur ein Zwölftel der Gesamtausgaben aufgewendet werden. Die Kommandanten brachten ihre Befriedigung zum Ausdruck, daß es dem Magistrat und den Stadtver- ordneten gelungen sei, die Einnahmen zu erhöhen und die Ausgaben zu senken, 80 daß das Defizit von 600 Millionen Mark fast auf ein Drittel ermäßigt wurde. Die Not- wendigkeit, Berlin für die Uebergangszeit zu unterstützen, wurde erneut anerkannt und darauf hingewiesen, daß die Militär. gouverneure bereits um die Gewährung einer Hilfe für Westberlin gebeten worden seien. Die Verantwortung für die Beschaf- kung der Lebensmittel wurde von jetzt ab in die Hände der Stadt gelegt mit der Weisung, die Lebensmittelsätze Westberlins mit denen in Westdeutschland in Einklang zu bringen. Eine Reserve an Lebensmittel, die für 60 Tage reiche, müsse unbedingt geschaffen werden. Die Binnenschiffahrts- flotte soll in Zukunft der Aufsicht der stäcktischen Behörden unmittelbar unter- stehen. Vorbereitungen für den Oststaat? Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) General Tul pan ow, Chef der Informationsabteilung der SMV, forderte bei einer Zusammenkunft mit maßgeblichen Vorstandsmitgliedern der SED von diesen, ihm unverzüglich Vor- schläge für die jetzt nicht mehr länger auf- schiebbare Bildung des Oststaates zu ma- chen, damit er diese Vorschläge in Moskau zur Genehmigung vorlegen könne. Unter al- „len Parteien der Sowjetzone herrsche Ein- verständnis über die Notwendigkeit der Schaffung einer Ostregierung. Deshalb seien weitere Verhandlungen über dieses Thema nicht mehr erforderlich. Tulpanow billigte die ihm vorgelegte Ministerliste für die zu- künftige Ostregierung und erklärte, daß der Kreml voraussichtlich nur SED-Mitglie- der in der neuen Regierung dulden werde. Remer noch einmal vor der Spruch- kammer Hannover. DENA) Gegen den ehema- ligen Generalmajor Otto Remer soll An- kang September in Oldenburg ein zweites Spruchkammerverfahren aufgenommen werden. Das teilte der Hauptankläger des Spruchgerichts Oldenburg, Regierungsrat Karl Schroeder, am Dienstag mit. Nach Schroeders Ansicht hat Remer in seiner un- längst in Oldenburg gehaltenen Wahlrede ausreichendes Beweismaterial für seine Wirkliche Einstellung geliefert, um ihn er- neut vor ein Spruchgericht stellen zu kön- nen. Wieder mehr Rußlandheimkehrer Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) In der letzten Hälfte des Juli passierten wieder mehr Ruß landheimkehrer das Entlassungslager Ulm, nachdem in den Monaten April bis Juni ein erheblicher Rückgang zu verzeich- nen gewesen ist. Insgesamt wurden vom 1. April bis 31. Juli 14 703 Heimkehrer durch das letzte württembergisch-badische Ent- lassungslager geschleußt. Hohner wartet noch ab Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Auf Grund einer Erklärung der Militärregierung wird der neugewählte Intendant des Süddeutschen Rundfunks, Dr. Heinz Hohner, bereits in den nächsten Tagen mit dem Verwal- tungsrat des Senders die beiderseitigen Auf- fassungen über die gegenwärtige Gesamt- lage des Süddeutschen Rundfunks und die sich hieraus ergebenden Folgerungen für dessen weitere Entwicklung sowie die künftige Arbeitsweise besprechen. Von der Frage einer weitgehenden Ubereinstimmung dieser Auffassung wird Dr. Hohner seine Entscheidung über die Annahme oder Ab- lehnung der Wahl Abhängig machen. Eine etwaige Ablehnung Dr. Hohners würde von der Mehrheit des Rundfunk- rates lebhaft bedauert werden, da er bei der persönlichen Vorstellung und bei der Entwicklung seiner Grundsätze über die Gestaltung und 5 eines Sendebe- undfunkrat den be Eindruck gemacht habe. 1 ö 3„ S — Seite 2 2 e MORGEN Mittwoch, 17. August 1949/ Nr. 164 7 08 E 1 e 1 0 8 0 N 1. E 5 Maearthur will nicht nach AmanrN Japan zwischen den Extremen Westen Ommentar 8 5 7 5 Washington. DEN A-REHUTER) Der Us. 5 e Ist das Experiment der Demokratisierung gescheitert? 3. Verteidigungsminister Louis Johns on Mittwoch, 17. August 1949 Ins leizte Glied Der Wahlkampf und die Wahlen sind vorbei. Die politische Arbeit kehrt aus dem 8 Dunstkreis der berauschenden oratorischen Mischungen wieder auf die sachliche Basis zurück. Man hat nun nachträglich die nötige Ruhe und Distanz, um diesen, und jenen Tönen, die in den letzten Wochen zu hören waren, noch einmal nachzuläuschen. Da wä neben anderen der grelle Trom- den der ehemalige Generalmajor der maßgebliche Liquidator des- 1 1944, am Vorabend der Bungestags- Wahlen in Oldenburg ausgestoßen hat.„In zwei Jahren sind wir so weit, daß wir die eten Können.“ 0 id starke Worte. Sie gehen auch großzügigsten Beurteilung nicht mehr auf das Wahlkonto. Das sind Signale, die zum Sammeln blasen. Wir haben allen Grund, auk sie aufzupassen. Nichts geht uns mehr gegen den Strich als die Handbe- wegung, mit der die Wurst gegen die Speck- seite geworfen wird. Aber waz sich hier zu entwickeln beginnt ist zu viel, als daß Wir mit einer freizügigen Geste darüber Hinweggehen könnten. Die Wahlresultate zeigen, wie stark die Splittergruppen, deren Standort„irgendwo rechts“ zu suchen ist, geworden sind. Wenn man sie alle zusam- menzählt, kommt eine recht beachtliche Summe heraus. Der Kampf, den sie um die Mandate vor dem 14. August geführt haben, War in nicht wenigen Fällen von Tumul- ten und Düppeler Schanzenmärschen beglei- tet. In diese Stimmung hinein ließ Remer die Fanfaren blasen. Sie werden nicht ohne Widerhall bleiben. Der Befehl zum Sam- meln wird quittiert werden.„Notfalls ste- hen hinter mir 200 000 Männer, mit denen ich auf gewaltsamem Wege in Deutschland Ordnung schaffen kann“, Das soll Remer nach Aussage des ehemaligen Adjutanten des Grafen Stauffenberg, Rudolf von Ekes- parre, in Köm unlängst geäußert haben. Es Wäre billig, Remer eine Antwort im politischen Dinformat zu geben. Sein Auf- treten und sein Verhalten sind nicht ohne Taktik. Wahrscheinlich ist er auch zähe und ausdauernd. Man sollte inn deshalb nicht Unterschätzen. Er hat gelernt, sich sprung- weise und unter Ausnützung der Deckun- gen an gefährliche Ziele heranzuarbeiten. Die zuständigen Bundesorgane müßten auf mn etwas aufpassen. Ganz besonders aber müßten die Indifferenten im Auge behalten werden, die vermeintlichen Anhänger, die auf dem Wege zum Appellplatz sind. Wenn sie in ihren IIlussionen erst einmal wieder in Rein und Glied stehen, ist es zu spät. Hier liegt eine große Aufgabe der Partefen. Die Nachläufer und Nachbeter der„Remereien“ gilt es rechtzeitig in die hoffentlich starke Sogwirkung der Bundes- republik einzubeziehen. Das Schlagwort muß bis zum nüchsten, Wahlkampf ver- schwinden. Stattdessen sollten die Parteien Pläne machen, wie man politisch des- infizierte Räume schaffen könnte. In ihnen liege sich für alle arbeiten, die guten Wil- lens sind. Die sachliche Arbeit überzeugt immer am meisten. So könnte man viel- leicht die mutmaßliche Anhängerschaft Remers, die wir nicht über, aber auch nicht unterschätzen, am besten absorbieren. Den ehemaligen Kommandeur des Ber- Uuner Wachregiments aber, der noch vor der Eröffnungssitzung des Bundestages, Fertig- machen zum Appell“ kommandieren will, sollte man scharf auf die Finger sehen. Die Parallelität zu manchen Vorgängen in der Weimarer Republik ist erschrectend. Die Labilität der Regierenden ist heute oft 30 groß wie damals. Remer hat das erkannt. Er handelt danach. Seine politischen Takte Iosigkeiten sind sein Takt. Das Resultat sind die Takte. Deshalb muß hm zur rech- ten Zeit zugerufen werden:„Zurück ins letzte Glied. Aber marsch, marsch!“ Anders wird Remer nicht zu belehren sein, daß der Zapfenstreich schon längst vorüber ist. Z. Scher Regierungsbildung Das Schwergewicht der Initiative zur Reglerungsbildung wird auf den Schultern der CDU/CSU liegen, die als stärkste Par- tel aus den Bundestagswahlen hervorge- gangen ist. Allgemein wird in westdeut-⸗ schen politischen Kreisen die Auffassung vertreten, daß mit der Bildung der Regie- rung so schnell wie möglich begonnen wer- den soll, damit der Auftrag, den die Wähler- schaft unter so starker Beteiligung erteilte, bald verwirklicht werden kann. Soweit aus den bisher gemachten Aeußerungen ersicht- lich ist, dürfte die Chance für eine große Koalition nicht allzugroß sein. Im Namen des SpPD-Parteivorstandes forderte Fritz Heine das Wirtschaftsministerium für die SPD. Er betonte:„Zweifellos wird sich die SPD nicht an einer Regierung beteiligen, Wenn sie nicht die Verantwortung für die Wirtschaftspolitik des Bundes erhält.“ Von seiten der CDU wird hervorgehoben, daß das den Frankfurter Koalitionsparteien günstige Wahlergebnis im wesentlichen auf die Erhardsche Wirtschaftskonzeption zu- rückzuführen sei. Der Gegensatz CDU- 8p, der immer deutlicher ins politische Feld rüchet und der klar erkenntlich macht, dag die Sozialdemokraten dahin taktieren, in eine konstruktive Opposition gehen zu wol- len, wird mit einer gewissen Zwangs- läufigkeit ein ähnliches Bild hervorrufen, wie man es in Frankfurt bereits erlebte; das heißt, CDU/CSU und FDP werden zu- sammengehen,. Man darf annehmen, dag auch die Deutsche Partei und vielleicht so- gar die Bayernpartei, sich dieser Koalition anschließen werden, die dann stark genug sein wird, sich im Parlament und in der Regierung zu behaupten. Es wird im Augenblick sehr viel von Ka- binettslisten gesprochen. Sie alle sind mehr oder weniger Versuchsballons, Erst wenn die Parteien Wirklich miteinander an einem Tisch gesessen sind, wird man sagen können, vile das künftige Kabinett aussehen wird. Hugo Grüssen 8 5 Als, vor einiger zeit der Präsident der Nationalen Eisenbahngesellschaft Japans, Saddanori Shimoyama, von Linksextre- misten ermordet wurde, fiel ein bezeich- nendes Licht auf den sich z uspit zenden in nenpolfitiseken Kampf in Japan. Shimbdyama, gedeckt durch die Regierung VoOsllida, hatte— ungeachtet aller Drohun- gen der kommunistisch konfrollierten Eisen- bähnergewerkschaft— begonnen, das Perso- nal der japanischen Eisenbahnen zu verrin- gern. Dieses Vorgehen mußte er nun mit dem Leben bezahlen, Die Auseinanderset- zung zwischen der gewerkschafts- Feindlichen Regierung Voshida und der in wachsendem Maße kommunistisch beein- flüßten orgaflisflerten Arbeiter- Schaft droht sich zu einer Krise des ge- samten polftischen Systems Japans auszu- Weiten. Schon bei den letzten Parlaments- Wahlen hatte sich jene gefährliche Tendenz eines Zerfalls in zwel extreme Lager ohne gemägigte Mitte angedeutet: damals erlit⸗ ten die Mittelparteien— Sonial⸗ demokraten, Demokraten, Kooperative Volkspartei—, die aufrichtigsten Vorkämp- rer der japanischen Demokratie, bedeutende Verluste an die extrem konservative „Demokratisceh- Liberale“ Par- te(284 statt vorher 152 von 455 Sitzen) des amtierenden Ministerpräsidenten Shi geru Loshida und die RKommunisti⸗ sehe Partei 638 statt 4 Sitze). Sind die Konservativen, die Japan gegenwärtig regie ren, auch nicht gerade mit den gefährlichen Kräften, die Japan vor seinem Zusammen- bruch beherrschten, identisch, so stehen sie ihnen innerlich zumindest nahe. Man kann sie nicht ohne weiteres als antidemokratisch bezeichnen,— in ihren sozialen Anschauungen jedoch stockreak- tionär, stehen sie den zahlreichen von General Mae Arthur eingeleite- ten durehgreifenden Reformen der japanischen Wirtschafts- und Sozial- struktur, die auf eine Durchdemokrati- sierung aller japanischen Lebensbereiche abzielen, miggünstig gegenüber. Das auf- fällige Anwachsen des kommunistischen Einflusses hat mehrere Ursachen: die weit verbreitete Unzufriedenheit der sozial be- nachteiligten Volksschichten mit den Korrup- tionszerfressenden Mittelparteien, die krank- hafte Blüte der amerikanischen und japani- schen Bürokratie Japan hat heute 3 Mill. Verwaltungsbeamte— eine Million mehr als die USA) und nicht zuletzt fie mächtige Psychologische Wirkung des Sieges zug es der chinesischen Kommu⸗ nisten, die jüngst erst wieder laut ihre Stimme für einen Friedensvertrag mit Ja- pan erhoben. Da die KPY unter Sanzo Na- saga und Rxischi Tokuda als einzige japa- 2 s Fernsehen New Vorker Nachtklubs, deren Darbietun⸗ gen vom Fernsehfunk übertragen werden, stellen neuerdings auf ihren Flechen War- nungskarten auf. Allen männlichen Gästen, die nieht von ihren daheim am Fernsengerät silgenden Rhefrauen gesehen werden wollen, wird empfohlen, an anderen Tischen Platz 2 nenmen. * Ein Schwede aus Falköping, der mit sei- ner Frau im Kino war, entdechete wänrend der Vorstellung zu seinen Füßen ein Portemon- nale. Er übergab seinen Fund einer neben um sitzenden Dame, die das Portemonnaie erfreut einstechte. Leider vergaß er, sien das Gesicht der Dame nũher anzusehen. Am näch- sten Tage stellte sich nämlien keraus, daß das Portemonnaie mit 78 Kronen Inhalt seiner eigenen Frau gehört hatte. London nicht Von Jürgen W. Plinke nische Partei aus ihrem Antiamerikanis- mus keinen Hehl macht, den Abzug der amerikanischen Besatzungsarmee fordert und sich als Sachwalter der nationalen Souveränität Japans aufspielt, hat sie es nicht schwer, alle den Amerikanern feind- lichen Strömungen auf ibre Seite zu ziehen. Es ist selbstverständlich, daß diese Ent- Wicklung die Besorgnis der Amerikaner er- regt. Ist das Experiment der De. mokratisierung Japans geschei- tert? Man muß eingestehen, daß die ur- sprünglichen Absichten der Besatzung Ausschaltung der Einrichtungen und Ex- ponenten des Militarismus, Schaffung de- mokratischer Regierungsformen und einer ihnen besser entsprechenden Wirtschafts- und Sozialstruktur— zu einem guten Teil, ja, zu einem Optimum verwirklicht wurden, soweit sie sich überhaupt durch ein Be- satzungsregime verwirklichen ließen. Japans doch beträchtliche und äußerlich eindrucks- volle Fortschritte von nationalistischem Agressortum zu kriedtertiger parlamentari- scher Demokratie verblüfften sogar manche Beobachter derart, dag sie zu der Hypo- these Zuflucht nahmen, die Japaner täusch- Es kommt immer auf ten nur eine plötzliche Sympathie für De- mokratie und amerikanische Lebensformen vor, um von den Amerikanern bessere Be- dingungen für eine schnelle Restauration Japans im Dienste des alten Chauvinismus zu erpressen, Ob nun im japanischen Volk ein wirklicher Geisteswandel stattgefunden hat, läßt sich heute noch nicht mit Sicher- heit sagen. Vieles spricht dafür, nicht weniges dagegen. Diktatoren, Quislinge können einem Volke von außen aufgedrun- gen werden, nicht so aber eine demokra- tische Geisteshaltung: es liegt eben in der Natur der demokratischen Staatsform, daß sie sich nicht aufzwingen läßt. Die Ameri- kaner konnten jedenfalls nur die äußeren Voraussetzungen für ein neues demokra- tisches Japan schaffen— und sie sind nicht ungeschickt dabei verfahren—, das übrige müssen die Japaner selbst tun. Es bleibt die Hoffnung, daß der. japanische Wähler aus dem Zusammenstoß der Extreme erkennen Wird, wie gefährlich es ist, sein Schicksal diesen Gruppen anzuvertrauen, und,— Was nicht weniger wichtig— daß die japanischen Mittelparteien aus ihrer Krise geläutert hervorgehen. die Versprechung an England sandte einen neuen Propagandachef nach Amerika Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter) London, Die Ernennung des neuen Chefs des britischen Informationsdienstes in Wa- shington ist in London stark kritisiert wor- den, weil das Außenministerium einen Be- amten und keinen berufsmäßigen Journa- listen gewählt hat. Und dies außerdem zu einem Zeitpunkt, an dem England in den Vereinigten Staaten keineswegs beliebt ist und deren Popularität besonders dringend benötigt. Man hat unser Jahrhundert zuweilen das „Jahrhundert des Kindes“ oder das„Jahr- hundert der Frau“ genannt; man sollte es besser das„ ahrhundert der Pres- sechefs“ nennen, Es war ein guter Ken ner von zeitgemäßer Propaganda, der dem unbeliebten Milliardär Rockefeller anriet, immer loses Geld in der Tasche zu tragen und es wahllos bedürftigen Armen auf sei- nen Reisen zu schenken. Es War ein guter Pressechef, der der Firma, die„Coca-Cola“ erstellte und es nicht verkaufen konnte, anriet: füllt es in Flaschen. Wo wären die Hälfte all unserer Filmstars, wenn nicht jemand die Reklametrommel für sie rührte? Es ist ein großer Irrtum der Lalen 2zu Slauben, eine gute Ware oder eine gute Idee Verkauts“ sieh von selbst und brauche keinen Propaganda- Manager. in den eng- isch sprechenden Ländern hat man den Wert eines Dr. Goebbels nien erst von dem seeligen Propagandaminister lernen müssen. Vom englischen König angefangen hat ein jeder Minister einen sogenannten P. R. O. (Press Relation Offleer); nur Winston Chur- chill braucht keinen, weil er selbst seln bester Propagandachef ist. Der englische Ministerpräsident Attlee benutzt selnen Pressechef,(der zuerst Franels WIlllams hieß und vorher Chefredakteur des„Daily Herald“ Wär, und heute Philip Jordan ist), allerdings mehr dazu, alle persönliche Reklame, wenn möglich, zu unterdrücken. Und wenn man bedenkt, daß heutzutage Propaganda niclit nur durch die Presse, sondern durch Radio und Fernsehen gemacht wird, so kann man sich vorstellen, wie wichtig die Aufgaben dieses relativ neuen Berufes sind. Kein Zweifel, der neuernannte britische sehr entzückt Widerstand gegen britische Exportwünsche durch van Zeeland befürchtet Von unserem K W- Korrespondenten London. In Kreisen der Labour Party wurde die Ernennung van Zeelands zum belgischen Außenminister und Nachfol- ger Paul Henri Spaaks als Vertreter in der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht gerade als Freuden- nachricht aufgenommen, Trotz der scharfen Gegensätze, die sich in dieser Organisation zwischen Großbritannien und Belgien wäh- rend der letzten Finanzbesprechungen erge- ben hatten, glaubt man doch, daß es vor allem der Tatsache zuzuschreiben war, daß Spaak S0 zlalist ist, wenn es Überhaupt noch zu einem Kompromiß kam, Für die Zukunft glaubt man dementsprechend nicht mehr mit allzu großer Kompromiß freudig- keit der belgischen Regierung rechnen zu können. van Zeeland gilt darüber hinaus noch als Fachmann für internationale Währungsfra- gen— seine Mitwirkung bei der belgischen Abwertung in den dreißiger Jahren und sein berühmter„Van Zeeland- Bericht“ über die Währungskrage während der Epoche der Abwertung der Währungen sind noch in guter Erinnerung— so daß man in London damit rechnet, daß er die Abwertung des Pfundes und die Heraufsetzung des Goldpreises befürworten wird. Jedenfalls muß sich London— 80 sagt man hier auf ein Anwachsen des Kontinentalen Wi- derstandes gegenüber britischen Wünschen, die englische Finanzkrise durch„Export der Austerity“ nach dem Kontinent zu beheben, gefaht machen. In der Londoner City Wird übrigens die Frage des Goldpreises immer lebhafter er- örtert. Rein Wirtschaftlich denkende Kreise befürworten die Heraufsetzung des Gold- preises mit einem neuen Argument, das vielleicht nicht ohne Eindruck auf die amerikanischen Stellen bleiben wird. Eine Heraufsetzung des Goldpreises, so sagt man, müsse die Kaufkraft der ostaslati- schen, insbesondere der südostasiatischen Staaten erheblich steigern, da die dort üb- licherweise gehorteten Goldmengen dann eine größere Kaufkraft auf dem Weltmarkt repräsentierten. Dadurch würde es viel leichter sein, den Ausbau dieser Länder zu fördern, den Wohlstand zu steigern, um 30 einen natürlichen Wall gegen das Flend zu schaffen, das zweifellos nach der völligen Eroberung Chinas durch die Kommunisten im„Reich der Mitte“ herrschen werde. Diese britische Hoffnung, die übrigens nur teilweise von der Regierung geteilt werden dürkte, gründet sich vor allem auf die Tatsache, daß Präsident Truman sein Programm zur Entwicklung zurückgeblie- bener Gebiete auf Südostasien angewandt sehen möchte und eine Goldpreiserhöhung mit diesen Wirkungen sehr gut in dleses Programm passen würde. Heusleu, Gele, 5 vor foh 0.75 2 2 08185 Eos Glaubenskrieg im Spiegel der Zahlen Pressechef in Washington wird zuerst alles tun müssen, die Publikumsstimmung gegen- über der englischen Politik günstig zu be- einflussen; sie befindet sich momentan un- ter dem Nullpunkt. Das ist in Anbe- tracht der konservativen Propaganda gegen die englische Regierung nicht ganz einfach. Durch Churchill und Eden hören die Ameri- kaunler unausgesetzt, wie unfähig Attlee, Cripps und Bevin wären, die Wirtschafts- Krise zu meistern; die Arbeiter wären nicht kleigig genug, und amerikanische Hilfe Würde zur anti- kapitalistischen Verstaatli- chung und Einführung sozialer Wohlfahrt vergeudet. Die Munition, die die englische Reglerungsopposition den Amerikanern lie- fert, reicht aus, um den Kredit des Landes zu untergraben, und der neue Pressechef wird keine leichte Aufgaben haben, die öktentliche Meinung der Vereinigten Staaten in ein anderes Fahrwasser zu leiten. Natürlich vermag kein Regierungs- An- gestellter die Presse und das Radio in demo- Kkratischen Ländern zu beeinflussen. Die Schlagworte„Jeder einmal in Berlin“ und „Wer Schweiz sagt, meint Wengen“! mögen dem Fremdenverkehr nützen; aber mit der Dollarknappheit und dem kargen Dasein in England kann man keine Kredite hinter dem amerlkanischen Ofen hervorlocken,„Byl- tal eit kalte it“ Hat während des Krieges gute Dienste getan; aber die Stempel „Danke schön für die Nahrungsmittel-Pa- Kete“, die die britische Post zur Zeit auf alle Briefe tut, sehen ein bißchen 80 aus, als wenn man die freundlichen Sender auf- fordern wolle, nicht aufzuhören. Hingegen kann man sich durchaus vorstellen, daß der neue Propagandachef dem Ausland zu er- klären versuchte, wieso, warum und weshalb die Zustände so und nicht anders sind. Einer freien und aufgeklärten öffentlichen Mei- nung kann man nichts einreden: aber man kann sie geneigter und freundlicher stim- men. Das groge Publikum frißt keinen schlechten Fülm, wenn man ihn noch 80 sehr anpreist; aber man kann ihn be- scheiden schmackhaft machen, denn irgend- welche Vorzüge lassen sich in allem finden. Das soziale Experiment, das die Labour- Reglerung macht, mag den amerikanischen Prinzipien zuwiderlaufen; aber die Welt ist 80 klein geworden, daß man sich zumindest darüber einig werden kann, worin man un- einig ist. Englische Nationalisierung und amerikanische freie Privatwirtschaft mögen sich dlametral gegenüber stehen; aber die heiden Nationen haben genug gemeinsame, weltpolitische Interessen, um solche Diffe- renzen vorläufig aus dem Spiel zu lassen, Und Was gegenüber Amerika gilt, gilt auch gegenüber anderen Ländern. Jede Nation sollte sich bemühen, seinen Standpunkt den anderen nahezubringen, um wenigstens zu Wissen, wie man zueinander oder gegenein- ander steht. In früheren Zeiten haben die Gesandten und Botschafter dazu ausgereicht, diese Aufgaben zu erfüllen; im Zeitalter von Massenbeeinflussung durch Radio und Presse genügt dies nicht mehr. Dee gam en . Hi, b Tl) Die olf Heuelge bi C een, . ̃ ͤ————..——— Dię realpolitische Bedeutung des Glaubenshrieges aibischen Moskau und Rom, der vor allem eine europdische Angelegenheit iet, wird erst dann ins rechte Licht gerhelet, wenn man, über die politischen und bild der Glaubensfronten betrachtet. Der flars schen„Glauben“ des Totalitarismus sind die dogmatischen Anlässe und Grundlagen hinaus, das Zahlen- te Ausdruch für den sowjetisch-Nommunisti⸗ Zahlen der Mitglieder der kommunistischen Farteten, wie sie vom Holitbüro selbst bekanntgegeben wurden. Die aquivalenten Zahlen dazu sind die der Gläubigen der römischekatholischen Rirehe. Danach erweist unsere Karte. daß beispielsweise dem Macht- und Finflußbereſen Moskaus mehr katholische Gläubige un- terstehen, als insgesamt(bei einer zu 90 Progent atholischen Bevölkerung) in Italien leben, Jenseits des Eisernen Vorhangs wird sieh, nach unserer Karte, vornehmlich in Polen mit sener zu 96 Prozent cutholischen Bevölkerung sowie in der Tschechoslowakei(zu 60 Pro- zent katholisch) und in Ungarn(etwa 92 ind Prozent Katholiken) der päpstliche Bannstraht aus- Wirken. Eine Bestätigung dafür geben auch schon die Meldungen 1 er letsten Zeit, die von einer besonderen Schante des Glaubenshrieges in diesen Ländern zu berichten Wissen. G. P. gab am Dienstag bekannt, der alliierte Oberbefehlshaber in Japan, General Doug- las MacArthur habe die Einladung zu einem Besuch in Washington mit der Be- gründung abgelehnt, dag„in dierem A- ment kritischer Ereignisse im Fernen Osten den Interessen des amerikanischen Volkes besser gedient sei, wenn er auf seinem Posten bleibe. Der Außhenpolitische- und der Militär- ausschug des US- Senates hatten MeArthur ersucht, nach Washington zu kommen, um im Zusammenhang mit dem Waffenhilts. programm vor dem Kongreß einen Bericht über die Lage im fernen Osten zu geben. Hilfe für unentwickelte Gebiete Genf.(UP) Der Wirtschafts- und Sozial. rat der Vereinten Nationen billigte am Dienstag ohne eine ablehnende Stimme, jedoch unter Stimmenthaltung So- wWjetrußlands Zjelorußlands und Po- jens, das UN-Programm für die technische Unterstützung der unentwickelten Gebiete, Der sowjetische Delegierte Amasasp 4. Arutiunian hatte vorher dem Rate erklärt, seine Regierung würde sich ihren Standpunkt bis zur Sitzung der Vollversammlung im nächsten Monat vorbehalten. Der Vorsitzende des Rates, James Thorn (Neuseeland), betonte bei Abschluß der neunten Sitzungsperiode, daß mit der An- nahme des Programmes ein neuer Abschnitt begonnen habe.„Die unentwickelten Ge- biete werden nun als Teil der Einfluß. sphäre der Vereinten Nationen betrachtet und werden in ihrem eigenen Interesse und in dem der Welt unterstützt“, sagte Thorn, wenn dieses Projekt Erfolg habe, würden die Spannungen und Gefahren vermindert, die von der Degradierung und von der Not herrührten. Belgische Regierung stellt sich vor Brüssel. DENA-REHUTERHN Das neue bel- gische Koalitionskabinett der Christlich Sozialen und Liberalen legte am Dienstag bei den Häusern des Parlaments das Re. gierungsprogramm vor und ersuchte um ein Vertrauensvotum. Ministerpräsident Gaston Byskens, bedauerte in seiner Erklärung vor der Deputiertenkammer, daß die Bildung einer Regierung unter Beteill⸗ gung aller drei großen Parteien an der Königsfrage scheiterte und versicherte, daß die Regierung eine Lösung dieser grund- sätzlichen Frage in größter Verständigungs- bereitschaft anstreben wird. Das Regierungsprogramm sieht ferner ein grog angelegtes Programm für öffentliche Arbeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosig- keit und verschiedene Sozialreformen vor. Die Außenpolitik des Landes soll unverän- dert bleiben. Kommunisten werden nicht getraut Vatikanstadt,(UP) Der Vatikan gab am Dienstag bekannt, daß die katholische Kir- che hinfort keine kirchlichen Trauungen militanter Kommunisten mehr vornehmen werde. Lediglich bei Stellung gewissser Garantien werde ihnen in beschränkter Weise das Sakrament erteilt werden. Erst wenn die Verlobten zusichern, daß alle Kin- der, die evtl. aus ihrer Ehe hervorgehen, in katholischem Geist erzogen werden, ist die Kirche bereit, einen nicht- militanten Kom- munisten kirchlich zu trauen. Das entspre- chende Dekret wurde von der Kongregation des Heiligen Ofkfiziums veröffentlicht, der gleichen kirchlichen Behörde, die am 1. Juli das historische Exkommunizierungs-Dekrel herausgab. Das aktuelle Porträt: Erhard Huebener Sachsen-Anhalts Mintsterpräsident Dr. Hübener mußte seinen Rücktritt erklären. Der letzte Liberale auf einem Minister- präsidentensessel der Ostzone mußte ab- treten. Gerüchte über ein gespanntes Ver- hältnis zwischen Professor Dr. Erhard Hübener einerseits und den Sowjets und seinen zahlreichen SED-Ministern anderer- seits, sind schon oft aus Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Halle über die Saale und Weiter gedrungen. Wäre nur das Alter— und der LDP- Professor hat seine 68 Jahre bisher immer sehr rüstig getragen— der Rücktrittsgrund gewesen, dann hätte man den Abgang wohl entsprechend besser vor- bereitet. „Den Zeitpunkt meines Rückctritts werde ich selbst bestimmen“, hat der Kahlschädel mit der Hornbrille und den schmalen Lip- pen einmal gesagt, Nun hat die sowzetische Militärregierung selbst einen Strich durch diese Rechnung gemacht, ohne Rückesicht auf das Aufsehen, das der Sturz eines Man- nes vom Format Hübeners notwendig ma- chen muß. Die Sowjets hatten den 1933 zwangswelse penslonierten Landeshaupf⸗ mann schon im Juli 1945 wieder an die Spitze von Sachsen-Anhalt gestellt, und seine Tüchtigkeit und eindrucksvolle Per- sönlichkeit sicherten ihm dann im Dezem. ber 1946 bei der Ministerpräsidentenwahl dle Einstimmigkeit des Landtags. ö Hübener stammt aus einer seßhaften, beharrlichen Familie. Die Vorfahren Waren schon vor dem 30 jährigen Krieg Pastoren in der Altmark, und der Vater War es au noch. Erhard, Jahrgang 1881, besuchte tra- ditionsgemäß das ehrwürdige Gymnasium von Schulpforta. Er entdeckte schon beim Studium eine Ader für die Wirtschaft, pro- movierte in der Staatswissenschaft Über die Frage, weshalb Bismarcks Gründerjahre 2 dem bekannten Börsenkrach führten, und wurde dann in Anlehnung an den Frels um Friedrich Naumann und auch beruflich, als Syndikus der Berliner Kaufmannschaft, ein echter Liberaler. Nach einigen Nachkriegsjahren im Preu- gischen Ministerlura für Handel und Ges werbe wurde der Regierungsrat dann 44 Landeshauptmann der unbestritten erste Verwaltungsbeamte der Provinz Sache Im zwangsweisen Ruhestand nach 19 schrieb er mit Erfolg einige Liebesromane und 1948 ein Schauspiel Rienter und ter sar“, das unlängst in Halle uraufgeführt wurde. Zial. am nme, So- Po· ische Hiete. p A. clärt, Unkt um Horn der An- Hnitt Ge- luh⸗ chtet Und ꝛ0rn, rden dert, Not Or bel · Üch⸗ istag Re⸗ um dent iner daß eill⸗ der das und- ngs⸗ rein Uche sig vor. ran ut Kir- igen men 88er Kter Ert Lin- „ in die m- pre- tion der Juli cret Nr. 164/ Mittwoch, 17. August 1949 MORGEN Seite 3 Mit der Kamera nach Cambridge Deutsche Studenten filmen englisches Studentenleben Auf Einladung des German Unver- sities Committee Cambridge fuhr in diesem Monat eine Gruppe von bier Heidelberger Studenten für drei Wochen nach Englund. Sie wird einen Schmalfilm über die Universität Cambridge herstellen, der an deutschen Universitäten gezeigt werden soll. Der „Morgen“ ist als einziges Blatt in der Lage, die Berichte der Teilnehmer ⁊2u veröffentlichen. In Dover. Uns Deutsche verblüfft als erstes die Behandlung beim Zoll. Nachdem wir 10 Minuten lang geduldig auf der einen Seite der Zolltische gestanden haben und auf der anderen Seite ein Vielfaches der Leute, die vor uns abgefertigt werden, vor- beiströmen sehen, begreifen wir langsam: daß nur der sein Gepäck prüfen läßt, der tatsächlich oder doch möglicherweise etwas Verzollbares darin hat. Wer seine Koffer von zollpflichtigen Dingen frei weiß, geht an den Zolltischen vorbei und direkt zum Zuge. Das sind die Spielregeln, an die sich die Reisenden wie die Zollbeamten halten; und nur einige Stichproben bilden die Sicherheit in diesem System. Zu Fuß die letzten 50 Meter von der Autobushaltestelle zu dem Hause, das uns für drei Wochen in Cambridge aufnehmen Wird. Aus einem Vorgarten heraus reichen die Zweige eines Pflaumenbaumes bis über den Gehweg hin. Ich greife, fast mechan'sch, in die Höhe und pflücke mir eine der vielen leicht erreichbaren Früchte. Aber im glei- chen Augenblick ärgere ich mich, offensicht- lich der erste Passant zu sein, für den es nicht selbstverständlich ist, daß die Früchte genau so dicht an den Zweigen über dem Gehweg hängen wie an denen im Vorgarten. Cambridge liegt im Nordwesten des Landes, eineinhalb D-Zug- Stunden von London entfernt, und hat etwa 80 000 Ein- wohner. Sein Gepräge erhält es durch die Universität. Die Universität: das sind einer- seits vor allem die 18 großen Colleges, in denen alle unverheirateten Dozenten und Studenten wohnen, und die großen natur- Wissenschaftlichen Institute; mehr als ein Viertel der bebauten Fläche von Cambridge ist von unversitätseigenen Gebäuden be- standen. Und das sind andererseits die fast 7000 Studenten mit ihren charakteristischen schwarzen Umhängen, den„gowns“, die sie während der Vorlesungsmonate stets zu tragen haben. Seit Jahrhunderten bildet England in Oxford und Cambridge, den beiden berühm- testen Bildungsstätten des Landes, seine führenden Männer heran; und das ist nicht Anliegen des Staates sondern des Volkes selbst. Cambridge erhält, wie alle englischen Universitäten, keine staatlichen Zuschüsse, sondern bestreitet seine hohen Aufwendun- gen allein aus Stiftungen und Schenkungen. *. Das Ernährungsamt der Stadt ist kein großes Gebäude sondern ein alter Ge- schäktsraum; und es gibt keine verschie- denen Schlangen für das Prüfen der An- träge und Stempeln der Anträge, für das Ausschreiben der Anweisungen und Emp- fangen der Karten, für die Straßen 1 bis 8 und die Buchstaben A bis G, sondern nur eine einzige Schlange von Menschen, die alle irgendein Anliegen haben und alle an dem selben Tisch abgefertigt werden. Diese Schlange sitzt auf drei Bänken und rutscht im Sitzen langsam vor. Als die Reihe an Uns ist, tragen wir einem der sechs Mädchen, die hinter dem langen Tisch sitzen, unser Anliegen vor— daß wir aus Deutschland kämen und gerne für drei Wochen Lebens- mittelkarten zu haben wünschten— und be- kommen innerhalb von zwei Minuten unsere Karten ausgehändigt. Ohne Nachprüfung oder Eintragung oder Kontrollstempel oder Unterschrift. 4 Bei einem Studentenehepaar zum Tee. Wir unterhalten uns über die Höhe des englischen Lebensstandards. Der Brotpreis liegt unter, der Milchpreis über dem in Westdeutschland. Tomaten kosten, nach dem offiziellen Wechselkurs von 13,20 DM für das englische Pfund, etwa 60 bis 90 Pfennig das Pfund, Weintrauben bis zum Vierfechen davon. Für den Preis von 20 Zigaretten bekommt man eineinhalb Pfund Tee oder Kaffee. Auf allen nicht unbedingt lebensnotwendigen Gütern liegen hohe Luxussteuern. Englische Scho- kolade bekommt man leichter in Frankfurt auf der Straße als in England selbst. Wir wechseln das Gesprächsthema, Un- sere Gastgeber erzählen, daß sie gerade von einer großen Faltbootfahrt zurückgekommen seien. Wie schön. Auf der Themse? Ach so. Nein. In Frankreich, die Loire hinunter. Mit dem Zelt. Vieles ist in England selbstverständlich. Daß man seine Ferien in Italien oder Schweden verbringen kann, daß in den Kinos Filme von zehn verschiedenen Natio- nen laufen, daß man mit dem internatio- nalen Büchermarkt verbunden ist, daß man ebenso gut hier wie in Amerika studieren kann. Es ist auch selbstverständlich, daß es keine Wohnungsämter gibt und kaum Am- putierte, keine Männer in Kriegsgefangen- schaft und kaum jemand mit gestopften Hosen. Und über die Selbstverständlichkeiten braucht man nicht zu sprechen. * G., unser englischer Freund, führt uns in einen„Pub“( Publie House), eines der vielen kleinen Lokale, die beim Eintreten an eine deutsche Stehbierhalle erinnern. Vor dem hohen Schanktisch stehen mehrere Gruppen sich unterhaltender Leute, jeder ein Glas Bier in der Hand. Mit einem leichten„Hallo“ begrüßt G. einige Be- kannte und wir stehen alsbald inmitten einer dieser diskutierenden Gruppen. Man spricht über das Wetter und die hohen Preise in England, über das Cricket-Spiel vom vergangenen Sonntag, über die Fahrt des englischen Kreuzers Amethyst auf dem Vang-Tse. Ereignisse des eigenen Lebens, Sport, Politik. Biertischpolitiker? O nein! Man hält keine Reden sondern man diskutiert. Pro- kessoren und Arbeiter, Angestellte und Studenten sind um politische Meinungs- und Urteilsbildung bemüht. Es gibt 57 Pubs in der ganzen Stadt, und sie alle zusammen bilden so etwas wie ein Forum der Bürger. . Seit fünk Tagen gehen wir durch die Stadt und besichtigen die Colleges. In den noch vor uns liegenden zwei Wochen sollen wir einen Film von etwa 20 Minuten Dauer über die Universität und das Studenten- leben in Cambridge drehen. Doch mit jedem Tag wird uns die Durchführbarkeit unseres Unternehmens fraglicher. Wir müßten vier Wochen lang beobachten, ehe wir uns daran machen könnten, eine Auswahl zu treffen und ein Drehbuch fertigzustellen! Wir wollen den Speisesaal eines Colle- ges fllmen. Die Erlaubnis dafür kann aber nur das Council erteilen, und dieses tritt erst im Oktober wieder zusammen. Die Neue Bibliothek in Cambridge ist eine der größten und modernsten Bibliotheken der Welt. Aber wir dürfen sie nur von außen filmen, ein Gebäude, das nicht viel anders aussieht als das Leipziger Völker- schlachtdenkmal, können dagegen keine der großen Abteilungen zeigen, zu denen jeder Student absolut freien Zutritt hat. Man zeigt uns die Räume der„Union Society“, eines Studentischen Clubs, der dem Unterhause nachgebildet ist. Im Ple- num üben sich die Studenten in den stren- gen parlamentarischen Spielregeln, in der freien Diskussionsrede. Mit Speaker und Präsident, mit einer rechten und einer linken Seite des Hauses. Führende Mitglie- der des Unterhauses kommen zu den Sit- zungen und greifen in die Debatte ein. Aber was nützt es, eine Uebersichtsauf- nahme des leeren Saales zu zeigen. Man muß an einer Sitzung teilnehmen, die De- batten hören und nicht nur sehen, will man eine Vorstellung bekommen von der überaus regen Teilnahme der Studenten am politischen Geschehen und an den demo- kratischen Formen. Im Rahmen einer europäischen Schau Studenten- und Junglehrerbegegnungen in Heidelberg Die Erziehungsabteilung der Militärre- gierung für Württemberg-Baden und die Kultusabteilung der Landesbezirksverwal- tung Baden haben in den Monaten Juli und August die Möglichkeit für ein Zusammen- treffen von deutschen Lehrerstudenten und Junglehrern mit schweizerischen Kollegen in Heidelberg geschaffen. Direktor Schü ck war mit der Aufgabe betraut worden, die Lehrerbildungsanstalt Heidelberg für das Ferienlager auszugestalten. Das Treffen selbst umfaßt zwei Kurse. Der erste, der der Begegnung der Studierenden ge- widmet war, ging dieser Tage zu Ende. Ge- genwärtig läuft der Junglehrerkur- sus. Während der jetzigen Veranstaltung die schweizer Jungpädagogen eingetroffen sind, konnten die eidgenössischen Studen- ten wegen unvorhergesehener Grenzüber- gangsschwierigkeiten nicht nach den Ufern des Neckars kommen. Dennoch trug auch das Studententreffen ein durchaus interna- tionales Gepräge. Die beiden Historiker, Dr. Vischer, Glarus und Dr. Jaggi, Bern, sowie der Pädagoge Dr. Bachmann, Grau- bünden, waren als Dozenten Teilnehmer und Prof. Dr. Andressohn, Washington, be- teiligte sich als Vertreter der Militärregie- rung und als Vortragender an dem Ver- anstaltungsreigen. Ein selbstverwaltender Ausschuß der Stu- denten hatte in Zusammenarbeit mit Do- zenten der Lehrerbildungsanstalt ein ausge- zeichnetes Programm ausgearbeitet. Die Besichtigungen des Schlosses, der Stern- warte und der FHeilig-Geist-Kirche fanden großen Anklang. Die Hafenrundfahrt durch die Mannheimer Anlagen, die Fahrten nach Schwetzingen, stellten Höhepunkte des Treffens dar. Die Vortragsreihe der ausländischen Do- zenten hinterließ bei den deutschen Lehrer- studenten tiefen Eindruck. Schon die The- menwahl gab zu erkennen, daß die Begeg- nung junger deutscher Menschen mit aus- ländischen Wissenschaftlern positive Ergeb- nisse zeitigen muß. Prof. Vischer führte Maulbronn und Amorbach den Zuhörern das Werden der klassischen schweizer Demokratie vor Augen und kor- rigierte in sachlich nüchterner Art in einem zweiten Vortrag das historische Bild der Bismarckschen Reichsgründung im Rahmen einer europäischen Gesamtschau. Der Ber- ner Prof. Dr. Jag gi gab geschichtliche Streiflichter des Beziehungsverhältnisses zwischen Rußland und Europa, und Dr. Bachmann fand mit seinem Blick über die Entwicklung erzieherischer Arbeit in den letzten hundert Jahren den Beifall der Zuhörer. Mit den internationalen Beziehun- gen in dem ökonomischen, sozialen und kul- turellen Werden der gleichen Zeitspanne beschäftigte sich der Washingtoner Prof. Dr. Andressohn. Nicht selten konnte man die Fortfüh- rung der internationalen Zwiegespräche bis in die Abendstunden beobachten. Eine Wahrhaft über die Grenzen hinweggehende Solidarität erwuchs in den Tagen gemein- samen Lebens in der schönen Neckarstadt. — In. Freiburg ist so weit Das Theater zum Herbst spielfertig Im Flerbst dieses Jahres werden die Städtischen Bühnen Freiburg zum zweiten Male in der Theatergeschichte der Stadt in den wiederhergestellten Theaterbau an der Bertholdstraße einziehen können. Am 8. Oktober 1950 jährt es sich zum vierzig sten Male, daß Freiburgs Theater, welches von 1823 bis 1910 im ebemaligen Augusti- nerkloster an der Salzstraße spielte, in den während der Jahre 1906 bis 1910 erstellten neuen Theaterbau übersiedeln konnte. Daß jetzt das Freiburger Theater von der Be- helfsbühne wieder an seine alte Wirkungs- stätte ziehen kann, ist vornehmlich der Initiative des Freiburger Oberbürgermei- sters Dr. Wolfgang Hoffmann zu verdan- ken, der die Finanzierung des Projektes im Stadtrat durchkämpfte. Wilhelm ITrü bn Das Bild der Gartenpforte aus der meisterhaft Romantiker. Arbeitsämter empfeh er: Stift Neuburg„ en Bilderfolge um den weltbekannten Sitz der (Kunsthalle Mannheim) len neuntes Schuljahr Neue Wege zur Unterbringung der Schulentlassenen? Stuttgart.(Eig.-Ber.) Das Landesarbeits- amt Württemberg-Baden unternahm vor wenigen Monaten einen bedeutsamen Ver such, um einen Weg zur Beseitigung des Arbeitskräftemangels in der Landwirt- schaft und der Unterbringung schulentlas- sener Jugendlicher zu finden, die bis jetzt noch in keinen Lehrstellen untergebracht werden konnten. Aus den Städten Mann- heim und Karlsruhe wurden 80 Ju- gendliche versuchsweise auf Bauernhöfe bei Schwäbisch Hall, bei denen die Persön- lichkeit des Besitzers die Gewähr für ordentliche Unterbringung und Behandlung bot, untergebracht. Von diesen 80 Leuten sind im Laufe eines Vierteljahres nur vier nach Hause zurückgekehrt, während die übrigen 76 sich zum größten Teil recht gut in der bisher ungewohnten Umgebung eingelebt und ein- gearbeitet haben. In einer Pressekonferenz wandte sich sowohl der kommissarische Arbeitsminister David Stetter, als auch der Präsident des Landesarbeitsamtes, Dr. Heinz, gegen die Behauptungen, von ihrer Seite werde zur Unterbringung der 20 000 noch nicht in Lehrstellen untergebrachten Schulentlasse- nen eine Art obligatorischer Arbeitsdienst angestrebt. Pr. Heinz wies auf die äußerst bedenkliche Lage hin, daß im kommen den Jahr mit einem weiteren An- stieg der Zahl der Schulentlas⸗ senen von 54000 auf 62000 und im übernächsten Jahr mit ud. 72000 zu rechnen sei. Die Schwierigkeit in der Unterbringung sind nicht zuletzt in der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit der gewerblichen und industriellen Betriebe zu suchen. So haben beispielsweise die Bosch- Werke, die früher alljährlich an die 800 Lehrlinge in ihren Lehrwerkstätten aufgenommen hatten, nur 30 eingestellt. Viele Handwerksmeister erklären ihre Zurückhaltung bei der Einstellung von Lehrlingen mit den durch die Gewerbefrei- heit geschaffenen Verhältnissen, die sie be- fürchten ließen, daß ihnen die jetzt aus- gebildeten Leute bis in zwei bis drei Jah- ren eine nicht zu unterschätzende Konkur- renz werden könnten. Weitere Schwierigkeiten bereitet die wohnungsmäßige Unterbringung. Die Ar- beitsverwaltung wendet daher der Errich- tung von Lehrlingsheimen ihre besondere Aufmerksamkeit zu, jedoch ist die Mitwir- kung der Berufsverbände, der Innungen, Wohlfahrtsorganisationen usw. unerläßlich. Allgemein verspricht man sich in den Krei- sen der Arbeitsver waltung von der Ein- führung eines neunten Schuljahres eine Besserung der Verhältnisse. Ein neuntes Schuljahr sei sowieso zu begrüßen, so er- klärte Ministerialdirektor Stetter, denn die Praxis habe gezeigt, daß die heutige Schul- jugend„geradezu erschreckend“ dumm sei. N das Schwäbische Meer An einem Kai des Genueser Hafens legt das Motorschiff Am Heck des nagelneuen Handelsdampfers weht die Schweizer Flagge, und Genua ist ein Heimathafen der Schweizer Hochsee flotte geworden. Am 9. April 1941, aus der Not des Krieges entstanden, erhielt die Schweizer Seeflagge ihren Taufschein, Seit- dem weht das weiße Kreuz über den Welt⸗ meeren. Damals aus gecharteten Schiffen zusammengestellt hat die Schweiz jetzt eigene Schiffe auf bekannten ausländischen Werften in Auftrag gegeben. Auch die Be- mannung soll mit der Zeit Schweizern übertragen werden, die auf englischen Ma- rineschulen das Patent für groge Fahrt er- werben können. Im Juli 1949 bestand die Flotte des Bundesstaates aus 15 Schiffen, mit einer Gesamttonnage von 72 258 BRT, davon sind sieben Motorschiffe, fünf Dampfschiffe und drei Tanker. Zehn Reeder teilen sich in die Eührung und Verwaltung der jüngsten Handelsmarine. Ernst Faber 8* Die deutsche Bodenseeflotte. Nach einer jetzt herausgegebenen Uebersicht besitzt die Betriebsvereinigung der südwestdeut- schen Eisenbahnen als Nachfolgerin der Reichsbahn in der französischen Zone auf dem Bodensee zur Zeit sieben Dampfschiffe für 600 bis 1000 Personen(ältestes die „Zähringen“ vom Jahre 1888, das neueste „Stadt Ueberlingen“ vom Jahre 1929), elf moderne Motorschiffe für 300 bis 1300 Per- sonen, fünf Motorboote und zwei Fähr- schiffe. Alle Schiffe sind oder werden über- holt, und bis zum Herbst wird auch das letzte Schiff mit Tarnanstrich vom See ver- schwunden sein. * Fremdenverkehr im Bodenseegebiet. Der Reise- und Fremdenverkehr im Bodensee Sebiet hat in diesem Sommer erheblich zu- genommen. So wurden beispielsweise iti Konstanz im Monat Juli 13 584 ankom- mende Gäste gezählt, von denen 1448 Aus- länder waren. Jeder Fremde hat sich durch- schnittlich drei Tage in Konstanz aufgehal- ten. Vom 1. Mai bis zum 15. Juli sind von Konstanz insgesamt 272 836 Personen mit Schiffen der Bodenseeflotte befördert wor- den. 150 Sonderschiffahrten wurden ver- anstaltet. Diese Beförderungsziffern liegen allein für den Monat Mai schon weit über den Höchstziffern im Vorjahr. Ein Zirkus roman 45. Fortsetzung Pascha springt nicht. Er liegt geduckt, sein Kinn berührt den Sand, seine Hinter- hand zuckt, wild schlägt sein Schweif, seine Augen glitzern böse. Robby ist gedanken- schnell aufgestanden, bringt den Bock Wischen sich und den Tiger, greift nach seinem Stöckchen. Vutta atmet keuchend die hat es gewußt, sie hat alles gewußt springt Pascha, springt nicht durch den Reife— er springt gegen Robbys Brust. Er trifft ihn nicht. Robby ist zur Seite gewichen, aber eine Tatze schlägt ihm doch über die Schulter und dem Arm hinab. Grelle Schreie zucken durch das Publikum haltet das Maul, ihr Dösköppe, das Thea- ter geht doch erst los!— Pascha wirft sich herum, kaum daß er den Sand berührt hat, Sreikt an mit Tatzen und Zähnen. Robby schlägt ihm die Gerte über die Nase— um- zonst: Pascha's Dolchzähne vergraben sich tief und knirschend in seine Hüfte Und da bricht im Bogen eines hohen, weiten Sprunges ein zweiter Tiger über ihn An. Robby erkennt ihn im Sprung, es ist Shutan, Bnutan, der Verbrecher— jetzt bet Alles aus, denkt Robby, jetzt machen sie einholz aus mir Aber was ist das, was geschieht? Bhu- Sreift ihn nicht an, Bhutan fällt wild Pascha her, haut ihm krachend die Pranke über die Augen, schlägt seine Zäh- ne in das starke, leuchtende Genick, beißt zu, daß Robby es reißen hört, daß Pascha ihn sofort freigibt. Guter Bhutan, Pracht- kerl von Bhutan, man lernt doch niemals aus, wie habe ich mich in dir getäuscht Alle Tiger haben ihre Sitze verlassen, den süßen Blutnebel witternd.„Sweetie, geh zur Seitel Sahib, an Platz!“— Aber da ist Dely, Dely die Mörderin, Dely fällt ihn sofort grausam und gnadenlos an, nagelt ihn gegen das Gitter, ihre Krallen zerfetzen seine Schultern, den linken Arm kann er sowieso nicht mehr rühren, ihr gleißendes Gebiß trachtet nach seiner Kehle. Er packt in ihre Gurgel und drückt ihren Kopf zu- rück. Ihre Krallen arbeiten in seinen Schul- tern, an seinen Beinen spürt er die Tiger. Sie drängen sich gierig heran, sie wittern, sie lecken das herabrinnende Blut, gleich werden sie alle über ihn herfallen, es hat keinen Sinn mehr, daß er sich wehrt. Wenn bloß das Publikum nicht 80 schreien würde! Vutta, sag sie sollen das Maul halten, ich will hier drinnen meine Ruhe haben, verdammt nochmal! Da in der Loge kreischt eine Ziege, das kann einen ja verrückt machen, sowas! Vutta hat es gewußt— Lutta wirkt ien Bademantel von sich, ist im Nu aus den Pantoffeln, reißt einem Manegediener, der neben ihr steht, die Harke aus den Händen eine Chambriere, eine lange Pferde- Dressur- Peitsche, lehnt im Aufsitzraum, sie nimmt sie an sich im Vorbeilaufen. Dann ist sie durch die Tür im Laufgang. „Käfig auf!“ schreit sie Ferdinand an, der an einem Pfosten hängt und sich erbricht in Schreck und Grauen.„Ich treibe die Ti- ger raus!“— läuft durch den Gang, stößt die Tür zurück, springt in die Manege. Der Tumult im Publikum verstummt mit einem Schlag. Was geschieht nun?— Eine blendend schöne Frau steht da im gleigen- den, giftgrünen Trikot, ihr Gesicht ist ver- zerrt, ihre Augen glühen, sie stößt in das Tigerrudel wie der Habicht in einen Hüh- nerhof. Die Chambriere klatscht, Sahib, Nizam, Cutch, Java, Rani, Gaya und Ganga stieben auseinander, preschen wild durch den Sand. „Hinaus!“ kommt Vutta's Schrei, sie sehen die offene Tür des Laufganges, werfen sich hinein, eben rasseln im Stall die Käfigtüren hoch, Ferdinand kann sich kaum auf den Beinen halten, aber Tommy hilft ihm, der gute, krumme Tommy— die Tiger setzen hinein.— Vutta achtet nicht auf Bhutan und Pascha, die ineinander verbissen über den Sand rollen, sie läßt die Chambriere fallen, packt Dely im Genick, reißt sie wild nach hinten über. Kaum ist die Tigerin auf den Füßen, schlägt sie ihr schwer mit dem Rechen über die Nase, schiebt sich zwischen die Mörderin und ihr Opfer. Robby hängt in den Gitterstäben, dann sackt er langsam zur Seite und in den Sand, hält sich mit einem Arm.—„Bruch, Dely. da hast du's! Fang du mit Vutta an!“ Er stiert, er sieht den wutberstenden Kopf der Tigerin, rot bleckt ihr Rachen, scharf steht ihr Atem über dem Sand, weiß leuch⸗ ten die mörderischen Zähne, aber zwischen Dely und ihm tänzeln zwei schlanke, leuch- tend grüne Beine. Robby stiert.„Schöne Beine hat sie!“ denkt er.„Vutta hat die Wundervollsten Beine auf der ganzen Welt! LVutta ist überhaupt ein sehr feiner Kerl!“ Sie schafft es. Nur, mit dem Rechen zwingt sie die Tigerin, die rasend tobt, weil ihr die Beute entrissen wird, deren Blut sie schon an ihren Lefzen kostete, zwingt sie Dely zum Rückzug. Tommy wirft die Lauf- gangtür hinter ihr zu, hält sie geschlossen, bis Dely sicher im Käfig ist. 8 Die Chambriere zischt über Buthan und Pascha, die Harke schlägt zwischen sie sie stieben auseinander, sie sind im Lauf- gang, ehe sie recht wissen, was geschehen ist. 1 8* „Vutta— das ist'n Kerl!“ denkt Robby — und dann auf einmal schießt der Schmerz seiner Wunden mit tausend Feuerbränden durch seinen Leib. Solange er sich in den Klauen der Tiger befand, hat er nichts ge- spürt, nicht den leistesten Schmerz, nur eine dumme Hilflosigkeit, eine ungeahnte Schwäche. Jetzt aber überwältigt ihn der Schmerz, die Schmerzen in Schultern und in der Hüfte, im linken Arm, im rechten Bein— stöhnend sackt er ganz in sich zusammen, dreht sich im Fall, fällt mit dem Gesicht in den gelben Sand, bleib regungslos liegen.„„ 1 Sweetie drängt sich schmeichelnd mit sanften Augen gegen Vutta und reibt ihren Kopf an dem glatten Trikot. Beß sitzt auf der Hinterhand und sieht mit klugen Katzenaugen in ihr Gesicht. 5 Vutts läßt stöhnend die Harke fallen liebelt mit rascher Hand Sweetie's schönen Kopf, purrt Beß den Raunzlaut der Tiger zu.„Nun geht hinaus, ihr beiden!“ sagt sie, und die Tigerinnen trollen sich. Hinter ihnen klappt die Laufgangtür. Die Manege ist frei. Sie hat Robby Her- ausgehauen. 8 Warum tobt nur dieses blöde Publikum wie eine Horde Tollhäusler? Was ist a Was ist mit Robby? XI. Sie achtet nicht auf den Beifall, auf die begeisterten Zurufe, sie fliegt hinüber zu dem Mann, der da blutend im Sande liegt, kniet neben hin mit fliegenden Gliedern. Sie rührt ihn an, sie dreht ihn herum, er sielit fürchterlich aus. Die Schultern sind zerfetzt, der linke Arm baumelt, das rechte Bein hängt verdreht im Leib— aber sein Herz klopft, sein Atem geht, wenn auch schwer und stockend unter gurgelnden Ge- räuschen. 0 DPurch den Laufgang kommen Tommy und Ferdinand mit der Bahre, setzen sie ab, heben Robby auf. Vorsichtig, vorsichtig!“ sagt Tommy zu dem ungestümen Ferdinand. „Wenn de nicht weißt, was kaputt ist und packst grob zu, kannste das größte Malheur anrichten!“. Vutta beruhigt das Publikum: Ladies and Gentlemen! Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Robby— Mister Hull lebt, die Verletzungen sind nicht ernstlicher Natur!“ verbeugt sich kurz vor dem Beifall, der allein ihr gilt, ihrer kühnen und retten den Tat, eilt hinaus. Das Zwischenzelt des Reiterganges, der Chapiteau und Stallzelte verbinde, ist be- reits abgebrochen, man bat Robby in den Raubtierstall getragen, vor den Tigerkäfi- gen steht seine Bahre, von Menschen um- ringt. „General Guisan“. —— ö Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 17. August 1949/ Nr. 164 Mannheim die Ausnahme Wir veröffentlichten vor kurzem 8 Artikel, wonack in Württemberg- Baden Ins- gesamt etwa 20 000 Jugendliche Get laufen, keine Lehrstellen zu erhal treulicherweise bietet der Arbeits zirk Manheim dagegen keine Ur pessimistischen Beurteilung, da es den 5 mühungen der Berufsberafung des Arbe amtes einerseits und der verstän- Haltung Mannheimer Betriebe ist, daß nicht nur sämtlichen Schule et 5 on ntläs⸗ senen— soweit sie geeignet ind— unter- gebracht werden können, sondern darüber hinaus sogar noch von benachbarten Ar- beitsämtern eine erhebliche Zahl geeigneter Jungen in Lehr- und anderen Stellen ver- mittelt werden konnten. Auch bei den schulentlassenen Abiturienten, die den Wunsch hatten, in das Wirtschaftsleben ein- zutreten, ist die Frage der Berufsausbil- dungsstellen gut geld. Wegen Unterbringung der Weibliclen Schulentlassenen ist festzustellen, daß bis- her die meisten Mädels ein Jahr bis zum Eintritt ins Berufsleben Warten mußten. Aller Voraussicht nach dürfte aber auch die Unterbringung der weiblichen Schulentlasse- nen im Laufe eines Jahres zufriedenstellend gelöst werden können. In sozial schwierig gelagerten Fällen konnte eine Srößere Zahl der in diesem Jahr schulentlassenen Mädels bereits vermittelt werden. Sünger erfreuten Kranke Der Gesangverein„Liederkranz“ Viern- heim sang am Sonntag für die Schwerst⸗ kriegsbeschädigten in der Heil- und Pflege- anstalt in Wiesloch. Zwel Ommibusse hatten 70 Sänger zu den Kranken gebracht, die begeistert zu- hörten. Nach ernsten Weisen waren es hei- tere Lieder, die die vielen schwerbetroffe- nen Menschen erfreuen und das Einerlei des Krankenhausaufenthaltes für kurze Zeit unterbrachen. Der Stationsarzt, Dr. Betz, der ebenfalls schwerstkriegsbeschädigt ist, dankte im Namen der Patienten für den Gesang und die Spenden in Form von Kuchen und Süs⸗ sigkeiten und bat in aller Namen, diesem Besuch doch bald einen weiteren folgen zu lassen. Der Vorstand des Gesangvereins Lieder- Kranz gab mit Freuden diese Zusicherung und alle nahmen mit den besten Wünschen kür baldige Genesung Abschied. Fortschritte beim Krankenhaus in dem ganzen Riesenkomplex des Städtischen Krankenhauses gibt es kaum einen Bau, der während des Krieges nicht mehr oder weniger stark mitgenommen wurde, Vor allem aber waren es das Ge- bäude der Kinderabteilung und der Haut- bau, die am meisten abbekamen. Während letzterer(nicht zuletzt auch auf Betreiben der Besatzungsmacht) in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder aufgebaut wurde, konnte das Haus für die Kinderabteilung erst vor Jahresfrist bezogen werden, Es hat jetzt ein Stockwerk weniger als früher, wWwas sich schon hie und da unangenehm bemerkbar gemacht hat. In der letzten Zeit wurde durch Unter- teilung der Krankensäle auf der chirurgi⸗ schen Abteilung in kleinere Zimmer eine Schwerkrenkenstation geschaffen, die ins- hesondere der Aufnahme von Kranken dient, die sich schwereren Operationen un- terziehen mußten. Zur Zeit ist man dabei, einen Gebäudeflügel der medizinischen Ab- teilung wieder hechzuführen, Die Fertig- Stellung des Baus wird noch ver Eintritt der kalten Jahreszeit erhofft. Achtzig Betten können dann dert untergebracht werden. Künftige Bauprojekte sind größtenteils eine Geldfrage, Von den finanziellen Mittel hängt es ab, ob die Röntgenabteilung er- Weitert werden kann oder nicht. Weiter ist auch noch ins Auge gefaßt, eine besondere Diätküche zu errichten, damit die Groß- küche— in ihr werden täglich 2000 Essens Portionen zubereitet— etwas entlastet wer- den kann. bert DM für Dünemarkflüchtlinge Mit der 11. Durchführungs verordnung zum Währungsgesetz wird den Flüchtlin⸗ gen, die seit dem Zusammenbruch bis in gie Zeit nach der Währungsreform in Dänemark interniert waren, die Möglichkeit des nach- träglichen Umtausches ihrer Altgeldnoten eröffnet. Diese Personen hatten nach den bisherigen Bestimmungen keine Möglich- Reit, hre Reichsmarkbeträge umzutauschen. Dänemarkflüchtlinge erhalten für je 100,— RM Altgeldnoten 6,50 DM ohne Be- schränkung des Betrages im Einzelfall. Zu- Ständig für den Umtausch ist die Landes- Zentralbank, in deren Geschäftsbezirk der Berechtigte seinen Wohnsitz hat. Dem An- trag auf Umtausch sind beiszufligen die Kennkarie(oder der Personalausweis), eine Bescheinigung aus der hervorgeht, daß der Antragsteller in Dänemark interniart war und erst nach dem 26, Juni 1946 in das Währungsgebiet überführt worden ist und eine Bescheinigung(Quittung der Lagerlei⸗ tung) über die Höhe des Reichsmarkbetra- ges, der dem Antragsteller bei der Inter- nierung abgenommen worden war. 2 N, — Abkünlunt Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mittwochvormittag zeitweise stärker bewölkt, aber größtenteils 0 trocken. Nachmittags Wechselnd 5 Wolkig, zur Nacht aufklarend. . 2 Höächsttemperatur 23 bis 28, Tiefst- Werte 7 bis 10 Grad. Mäßige nordwestliche Winde. Vebersicht: Mit der Abschwächung der mittel- europkischen Hochdruckzone und dem Aufbau eines neuen Hochs über den britischen Inseln kann sich elne kühle, nordwestliche Luftströmung bis zu unserem Gebiet durchsetzen. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 16. August; Maxau 326( 7) Marmheim 160(, Wornis 98(. 5), Sauß 39. 75 Gewohnheitsverbrecher leugnete hartnäckig Urteil entspruch dem Untrug des Stauisunwultes Georg Moosbauer wurde auch die Untersuchungshaft nicht angerechnet „rech undd verlogen“, das Stand schon in en Gerichtsakten, als Georg Moosbauer mit * 4. 7. Jahren zum ersten Male vor Gericht stand— damals, Weil er aus der Kasse eines Kaufmannes 100 000 Papiermarke gestohlen hatte. Kehnliche Einträge und Zeugnisse häuften sich und gestern stand nun der etzt 40 ährige vor der großen Straf- kammer, Wohl selten führte sich ein Ange- klagter 80 äufsässig wie er auf und nur der Sachlichkeit des Vorsitzenden, Landgerichts- direktor Pfeiffer, ist es zu verdanken, daß die Verhandlung nicht platzte, denn auch M˖oosbauers Erklärung:„Macht, was ihr Wollt?— worauf er, seine Vernehmung selbst Unterbrechend, ungeheißen zur An- Kklagebank zurückkehrte— half ihm nicht. Im Gegenteil.. Verwundert War allerdings niemand über das Benehmen dieses Angeklagten; Er war 20 Jahre alt, als er seine eigene Mutter mit Faustschlägen ins Gesicht bewußtlos schlug, ihr das Sterbegeld seines gerade verstorbe- nen Vaters raubte und schließlich noch das Geld für den Grabstein seines Vaters unter- schlug.. Wegen 14 Straftaten wurde er schon verurteilt. Dabei sind auch seine„Er- folge“ als Messerstecher verzeichnet. 1942 wurde er schlieglich als gefährlicher Ge- Wohnheitsverbrecher zu viereinhalb Jahren Zuchthaus und Sicherheitsverwahrung ver- urteilt, aber bei der Besetzung wurde er von den Amerikanern freigelassen. Nach einigen Monaten Absitzen des erneuten Strafvollzugs gab ihm ein Gnadenerweis die Chance, die Reststrafe geschenkt zu bekom- men, wenn er sich bis 1951 straffrei führen würde. Allein der Tatbestand, der nun in der Anklage geschildert und zum größten Teil von den geladenen 14 Zeugen bewiesen wurde, zeigt, daß er diese Chance nicht zu wahren wußte, Der bereits mehrmals we- gen Diebstahls und Betrugs bestrafte Moos- bauer war im alten Stile fortgefahren, Hatte zusammen mit seinem Bruder— der deshalb bereits zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde— von einem Lastwagen das Reserverad durch Aufbrechen des Radkastens entwendet und als der Eigentümer hinzu kam, diesen nicht zu knapp verdroschen. Moosbauer, von Beruf Kesselschmied, verdiente sich nach der Geldumstellung als Altmetall- und Warenhündler Geld. am bequemsten und einträglichsten dadurch, daß er sich in den Gärten, und wo er sonst solcher Dinge hab- haft werden konnte, Zinkbleche und Kupferdraht stahl und in Geld umsetzte. Ein anderer Punkt der Anklage, eine Das Tiefbauamt ist fleißig beim Straßenbau Dem Riesenausmaß der Schäden, die während des Krieges unsere Straßen erlit- ten, steht ein Minimum von Geldmitteln kür Instandsetzungsarbeiten und Neubauten gegenüber, Trotzdem hat die Straßenbau- abteilung des Tiefbauamtes im Auftrag der Stadtverwaltung seit Kriegsende schon viel getan, um die Straßen unserer Stadt wie- der befahr- und begehbar zu machen, So wurden in der Innenstadt in den letzten Wochen der Paradeplatz befestigt und alle Gehwege um den Platz neu ange- legt. In den Planken wurde der Asphalt- belag ausgebessert. Verschiedene Helz- asphaltstrecken wurden dureh Gußasphalt ersetzt, Randsteine von zusammen einem Kilometer Länge gelegt und der Feuerlösch- teich am Goetheplatz beseitigt. In der Ost- stadt wurde die Straße zum Autehof ge- schaffen, die Lachner-, Viktorla-, Sophien- straße usw, repariert bwz, ausgebaut sowie die Feuerlöschteiche an der Kunsthalle, der Pestalozzischule und am Gabelsberger Platz „ausgelöscht“, während die Lameystraße ganz umgebaut worden ist, In Sandhofen Waren insbesondere Splitterschutzgräben aufzufüllen und m Friedrichsfeld ebense Wie in Seckenheim Peerungsarbeiten vor- zunehmen. Gegenwärtig ist man noch mit dem Aus- bau von Radfahrwegen durch den Wald- parle beschäftigt. Dann soll nech die Rhe- Nanlastraße umgebaut und die Fahrbahn der Speyerer Straße demnächst ausgebaut werden. Neben den als Notstandsmafnahmen geplanten Kanalbauten(wir erwähnten diese in unserem Bericht über die letzte Sitzung des Pechnischen Ausschusses) sind Weiter vorgesehen: Ausbau der Straße Paul- Martin- Ufer, der Bismarckstraße, eines Radweges für die Autobahnbrücke Sandhofen Frankenthal, Instandsetzung verschiedener Grünanlagen. Es ist zu hof⸗ fen, dag die Arbeiten an der Lindenhef- über führung in stwa acht Wechen beendet Aus Briefen an den Morgen werden können, und das trotz des erhebli- chen Kostenaufwandes für Unterhaltungs- schäden, den die Deutsche Reichsbahn zu tragen haben wird. An der Friedrichs- brücke wird jetzt mit den Rammarbeiten für die Montage begonnen. Eine Andeutung über das Ausmaß der Arbeiten(und der hierfür erforderlichen Mittel) vermittelt die Tatsache, daß die Stadtverwaltung allein im Stadtkreis Stra- Ben von insgesamt über vierhundert Kilo- meter Länge zu unterhalten hat, denn der Staat übernimmt nur die Instandhaltungs- kosten für dle unbebauten Teile— das gibt es auch noch in Mannheim!— der Staats- straßen sowie der Landstraßen erster und zweiter Ordnung. roh Unterschlagung, konnte ihm nicht bewiesen werden— in diesem Punkt wurde er frei- gesprochen. Die Große Strafkammer entsprach dann genau dem Antrag des Staatsanwaltes, Assessor Fuß: Drei Jahre neun Monate Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre, Sicherungs- verwahrung und wegen unverfrorenen Ab- leugnens keine Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft. nk. Wieder Springbrunnen vor dem Wasserturm Zunächst ist man noch unter lebhafter Anteimahme der Bevölkerung beim Bud deln in dem großen Springbrunnenbecken vor dem Wasserturm, Das Röhrenwerk des Springbrunnens wurde kreigelegt, um einige beschädigte Röhren wieder auszu- bessern, und den alten schadhaften Holz- asphalt über der Betondecke des Beckens zu beseitigen, Sind die Ausbesserungsar- beiten beendet, wird das Becken wieder mit einem neuen wasserdichten Holzasphaltbe- lag ausgekleidet, Auch die Figuren machen zur Zeit eine Ausbesserungs- und Ver- schönerungskur durch, um danach verjüngt das Becken wieder zu schmücken und ihce alte Rolle im Wasserspiel zu übernehmen, „Kind und Kunst“ In der Reihe der Veranstaltungen im „Jahr des Kindes“ zeigt dle Kunsthalle vom 21. August bis Mitte Oktober eine Ausstel- lung„Kind und Kunst“. Die Ausstellung umfaßt eine Auswahl von Kinderzeichnun- gen aus allen fünf Erdteilen Ferner werden Spielzeug, Puppen und Bilderbücher gezeigt, eine Schau„Spielen und Lernen“ sowie eine Auswahl von Darstellungen des Kindes in der deutschen Plastik und Zeichenkunst unserer Zeit. Die Ausstellung ist werktags(außer Montag) von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Gleichzeitig sind im Amerika-Haus aus- erlesene Kinderzelchnungen aus den 8A zu sehen. „Geh'n wir mal zu Hagenbeck“ Gestern abend: Premiere des Mannheimer Gastsplels Der Phönix unter den deutschen Groß- Zirkussen reckt zum ersten Male wieder nach dem Kriege seine neuen Federn. Allerdings— der aus der Asche im wahr- sten Sinne des Wortes auferstandene Vogel Hat noch nicht wieder ganz die Spannweite früherer Tage erreicht, da er die Menschen Mit Sensationen aus aller Herren Länder in atemberaubenden Bann schlug. Deutsch- lands Isoliertheit dem Ausland gegenüber macht sieh vielleicht gerade bei Varieté und Zirkus mit am deutlichsten bemerkbar. Der Austausch mit den internationalen Weltnummern ist noch nicht möglich und zwingt die Direktoren immer wieder, auf deutsche Artisten zurückzugreifen, die kaum mehr eine Stadt finden, in der sie noch nicht gearbeitet haben und die außerdem mit dem gleichen Problem ringen, das heute allen Berufssparten Sorge bereitet: Dem Nachwuchs! Unter diesem Aspekt verdient das um- fangreiche Programm entschieden Aner- AuREGu NaN. a BESGSH WERDEN Wer bekämpft die Ratten? Aus Kleinsärtner- und Siedlerkreisen wird lebhafte Klage darüber geführt, daß auf der Friesenheimer Insel in der Nähe des Müll- abladeplatzes die Ratten in solcher Zahl vor- handen sind, dal die Besitzer der nahellegen- den Gärten sich kaum noch ihrer erwehren Können. Die. ungeheure. Vermshrung der Ratten wird durch das Abladen von ganzen Fässern und Kisten verdorbener Lebensmittel besün- stigt. Hier wäre für die verantwortlichen Stellen eine Gelegenheit. einmal nach dem Rechten zu sehen, denn wenn schon solche verdorbenen Lebensmittel abgeladen werden, müßten sie doch vorher durch ein Präparat vergiftet sein. Wenn die maßgeblichen Stel- len hier Abhilfe schaffen könnten. wäre innen der Dank vieler Kleingärtner gewiß. . M. K., Neckarau Geld gtlex Leben— das ist die Frage Durch einen Verkehrsunfall auf der Auto- bahn bei der Gemarkung Sandhausen wurde ein Motorradfahrer schwer verletzt. Eine Aerztin legte Notverbände an und veranlaßte die Benachrichtigung eines Krankenwasens vom Roten Kreuz in Heidelberg, der etwa 49 Minuten später an der Unfallstelle eintrat, Ueber die Länge dieser Leitspanne kann kaum ein Vorwurf gemacht werden, dagegen ist aber folgendes schlimmer: Der Krankenwagen kam mit dem Schwer- verletzten im Hof der chirurgischen Klinik in Heidelberg an. Dort wurde der Motorrad- fahrer vom Personal des Roten Kreuzes im Krankenwagen aufgefordert, die Fahrtkosten zu bezahlen, Unter heftigen Schmerzen suchte der Verletzte nach semem Geldbeutel. Nun hatte er kein passendes Geld bei sich ung mußte daher fast fünf weitere Minuten im Krankenwagen liegen bleiben, bis das Rote- Kreuz- Personal das Geld gewechselt hatte, Beschwerden über diesen durch nichts ge- rechtfertigten Zeitverlust bei der Behandlung eines schwerverletsten Menschen beantwortete der Vorstand des Kreisverbandes des Roten Kreuzes in Heidelberg damit. für die Zukunft Abhilfe schaffen zu wollen. „Balsam“ für Heimkehrer Vor etwa vier Wochen schrieb ein Heim- kehrer in Ihrer Rubrik„Anregungen und Be- schwerden“ anläßlich des feierlichen Empfan- geß des VfR an Sie einen Brief und beklagte der Wirtschaft uns als sich, daß man für„80 etwas“ mehr Übrig Babe, als für uns seelisch und körperlich fast ruinierten Rußlandheimkehrer. Ich als Heim- kehrer bin nicht ganz seiner Meinung. denn Was würde es uns auch nützen. wenn ein Ver- treter der Stadt uns ein paar schön formu- lHlerte Worte erzählen würde und danaen dann sowieso die große Leere und Ablehnung, sel es beim Wohnungsamt. Arbeitsamt oder Spätheimkehrer eni- gegengebracht wird. Es wird ja viel geredet und geschrieben von der Bevorzuns und Er- lelchterung. die man bei der Existenzgrün- dung der Schwer geprüften walten lassen soll, aber der Erfolg davon— und das wird mir jeder Heimkehrer bestätigen— ist überall ein unmigverständliches Achselzucken. Doch von etwas will ich berichten, was uns Heimkehrern seelisch sehr nahe ging: Als fei noch mit einigen Mannbeimer Heimkehrern damals in Ulm im Entlassungslager ankam. Aing ein Vertreter der Stadt Stuttgart uns entgegen und hündigte jedem Stuttgarter eine Mongtskarte der Städtischen Straßenbahn kostenlos aus, Und wir Mannheimer, frugen Wir zaghaft. 1 Während dieser kleine„Tropfen Balsam“ die Augen der Stuttgarter aufleuchten lieh. nagte und bohrte in uns Meannheimern etwas — vergessen, abgeschrieben, genau so, W²äe man es uns da drüben immer wieder ein- zureden versuchte, Kann sich unsere Stadt zu dieser oder ahnlicher„Geste“ nicht auch gewinnen lassen? W. L., Neckarau Eine Bitte, die immer wieder kommt Ich befand mich bis vor kurzem schwer- krank im Städtischen Krankenhaus Mann- heim. Aerzten und Schwestern ist es gelun- gen, mich weitgehend wiederher zustellen, doch wurde meine Gesundheit und Ruhe. wie die- jenige meiner Mitkranken immer wieder ge. kührdet durch den rücksichtslosen Autover- Kehr. der unmittelbar vor dem Krankenhaus: Vorbeirollt, Daß die Straßehbahn in Richtung Fgudenheim hier verkehren muß. wird noch hingenommen, daß aber außerdem ein unent- Wwegter Strom von schweren Lastwagen vor- beifährt, ist nach meiner Meinung eine Nach- lässigkeit der Verkehrsverwaltung. Die Um- leitung hinter dem Krankenhaus vorbei ist eine Kleinigkeit und der Umweg unbedeu- tend, Im Interesse aller Mitkranken wira die Stadt gebeten, diesem UVebelstand abzu- helfen. N. M., Heddesheim kennung. Es liegt Wohl zum Teil in der Be- sonderheit von Hagenbeck, der ja in seinem berühmten Tierpark in Stellingen wurzelt, und zum Teil auch in der geschilderten Si- tuation der Artistik, daß sich die Verstellung zum überwiegenden Teil auf Tiernummern stützt, unter denen die Seelöwendressuren als einzige deutsche Nummer dieser Art zu- sammen mit der großen Bärengruppe her- ausragen, Paul G. Schmidt hat es verstsn- den, seinen geschmeidigen Tieren Erstaun- liches beizubringen, Mit verblüffender Sicherheit jonglieren sie Bälle und Geräte Über Treppen und erweisen sich dazu noch im„Handstand“ als gelehrige Schüler ihres Meisters, denen die Arbeit- wenn man ihr zufriedenes Grunzen so versteht— Selbst am meisten Freude bereitet, Sie werden im technischen Können nur noch von den drei Houes übertroffen, die mit unheimlicher Schnelligkeit und unter ergchwerenden Umstängen Keulen und Ringe sicher durch dle Manege wirbeln las- sen, daß die Augen kaum folgen können. Die artistisch hervorragende Arbeit wird dazu noch scharmant und gefällig„ver- kauft“. Ein entfernter Verwandter dieser Kunst des Jonglierens ist Fattini, der am 12 Meter hohen Stahlmast wie ein Rohr im Winde schwankt— einem umgekehrten Pendel gleich— und die Spannung der sor- genvoll in die Höhe blickenden Zuschauer noch durch artistische Grundübungen stel- gert. Ein Aufatmen geht durch das Zelt, wenn er wieder auf dem sicheren Boden steht, von Beifall überschüttet. Ihre Drahtseilnummer bauen die drei Lorandes Hauptsächlich von der geistrei- chen Groteske her auf, wodurch zwar die rein artistische Leistung scheinbar zurücktritt, der Erfolg aber nicht leidet, den sich die Prei Abend für Abend verdient erwerben. Hin- ter dem gleichen, seine Wirkung nicht ver- kehlenden Humer verbergen die Gebrüger Lind als Exzentriker u Fata urg Her vop- ragende Körperbeherrschung in der Par- terreakrobatik, die wie Überall Ergebnis langjähriger Trainingsarbeit ist, die mit einer Leichtigkeit abrollt, daß der Zu- schauer tatsächlich den Eindruck hat, als spielten diese Artisten nur, Mit als Clou kann die von Albert Rix dressierte und vorgeführte gemischte Bären- gruppe angesprochen werden, die als Ab- schlug des Programms im Zentralkäfig ge- zeigt wird, und bei der die so harmlos scheinenden Tiere, deren Dressur schwieri- ger ist als die von Raubkatzen, sich recht menschlich und kindlich benehmen, indem sie ein„Trinkgelage“ veranstalten und Rutschbahn fahren. Seppl Hack arbeitet mit zwei Elefanten, den Tieren, denen man die größte Klugheit im Reiche der Zoologie zugesteht. Im Rah- men einer wirkungsvollen Aufmachung zei- gen sich die Dickhäuter als„Autosachver- ständige“ und humorvolle Musikanten. Und zwischen diesen Nummern tummeln sich immer wieder herrlich gepflegte Pferde in Klassischen Freiheitsdressuren als Solisten oder im Zug: Eine Augenweide für den Aestheten wie auch für den Liebhaber ge- lungener Dressuren. Den Reiz der Fremde bringen die Exoten, die in einem Tierkarus- sell sich friedlich zusammenfinden. Da ge- hen Kamele, Laks, Wasserbüffel, Zebus und Vaks im Zirkel wie zu Zeiten, als das Para- dies noch auf Erden war. mle Eisenbahner in der Zwickmühle der Zelt Mit einer„Rekordbesetzung“ von zehn Angeklagten eröffnete das Schöffengericht — das nun endgültig im linken Schloß flügel tagt— seine gestrige Sitzung. Es waren zehn Arbeiter der Reichsbahn, beschäftigt — gewesen— als Rangierer und Weichen wärter im Güterbahnhof. Es ging um Rosinen, Käse, Zwetschgen, Mais, Renecloden, Mehl, Aepfel, Weizen, Fruchtsaft und Schokolade. Solche Sachen hätten sie aus Güterwagen gestohlen, die Wagenplombierungen dabei teilweise auf- gebrochen. Der Anführer— der jüngste unter innen— war, als er die Plomben er. brach, noch nicht 18 Jahre alt.. Und durch die Handvoll Datteln die er jenem, und mit den Grapefruitdosen die er diesem auf den Tisch stellte, wurden die also Be- dachten jetzt der Hehlerei bezichtigt. Män- ner, die schon Jahrzehnte lang unbescholten ihren Dienst versehen und nun beurlaubt ind Einige halfen zwar auch mit, einen Sack mit Weizen, der aus der ausgebeulten Tür- wand eines VS-Güterwagens herausschaute, etwas nachdrücklich wieder zurückzudrän- gen der Sack riß nämlich und sein Inhalt entleerte sich in die Suppentöpfe zu Haute. Dann nahm der und jener einige Pfund Rosinen an sich, die auf einem Schuttwa⸗ gen lagen oder etwas Mehl. Aber das Ge- richt Hatte doch weitgehend Einsehen, stell- te einen Fall, der im Jahre 1946 liegt, durch die Amnestie ein, erklärte einige Waren als herrenloses Gut, sprach zwei der Hehlerei angeklagte frei und belegte die Übrigen mit Geldstrafen von 20 DM bis 180 DM, sprach aber den neun doch eine gewisse moralische Schuld aus, die das Treiben ihrer jüngsten Kollegen hätten unterbinden sollen. Der be- kam wegen meherer einfacher und schwerer Diehstühle, wegen Verwahrung- und Siegel- bruch, wegen Mundraub und Hehlerei ins- gesamt zehn Monate Jugendgefüngnis, Hundler feierten ihre„Kerwe“ Der Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Waldhof, hatte zu einem „Rerwe⸗ Sommerfest aut selnem ſchön gelegenen Uebungsplatz geladen, Berelts das am Samstag steigende Sommernacht fest hatte eine festliche frohe Menge an- gelockt, die bei zwölfprozentigem Bler und gükkigem Wein das Tanzbein schwang und bis in den frühen Morgen ausharrte. Höhepunkt aber war das am Sonntag bei schönstem Wetter abrollende Programm mit den Hunden, die vor über 1500 Zuschau- ern, die begeistert Beifall spendeten, zeig- ten, wozu der Hund im Dienste des Men- schen fähig ist: Ein ertappter Tas hendieb schlägt den Bestohlenen nieder und flüch- tet; der Schäferhund wird auf die Spur gesetzt und stöbert den Strolch im Pickicht auf, Oder: Den griff in die Ladenkaste nimmt der Hund des Friseurs sehr üpel und der Strolch Wir gegtellt, Die vielen Darbietungen zeugten von dem hohen Ausbildungsstand der Tiere und waren wirkungsvoll gestaltet, Eine Pober- manngruppe zeigte dann noch exakte Ge- horsamgübungen. Anschlieſend nahm das geräumige Bier- und Weinzelt die Zuschauer unter sein schattiges Dach und wieder wurde ohne Pause getanzt. Auch der Kerwe Montes bot das gleiche Bild. Kurze„MM“ Meldungen Zu schnell gefahren, Ein Lastkraftwagen Fuhr infolge übermäßiger Geschwindiskelt— der Fahrer hatte die Herrschaft über den Wagen verloren— heim Einbiegen aus der Augusta-Anlage in die Werderstraße gegen einen Baum, Das Fahrzeug wurde stark beschädigt. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Der ge. plante Ausflug findet am 21. August statt, Ab. Lahrt 7.05 Uhr Hauptbahnhof, Freftpunkt don dem Bahnhof 6.30 Unr, Der Ausflug findet bei jeder Teilnehmerzahl statt, Für Sterngucker, Morgen veranstaltet das Amerika-Haus um 19,30 Uhr einen Vortrags- abend mit dem Thema„Die großen Stern. warten der USA“, den der Astronem Herausgeber der von der Münchener Univer- sitäts- Sternwarte publizierten Pachzeitschril. Dr. Sander, der persönliche Kenntnisse aller führenden Sternwarten der Welt besitzt. ge- stalten wird. Zur Zeit stehen die amerika- nischen Warten dank ihrer großzügigen Aus- rüstung an führender Stelle. Heber die Au- stellung eines Riesenfernrohres in Kalifornien berichtete die Presse im vergangenen Jahr ausführlich.„ Jungtier Werbeschau des„Vorwärts“, Aut seinem Gelhnde in der Herzagenriedstrate zeigt der Kleintierzuchfverein„Vorwürts 47. 20. und 21. August geine diesjährigen Jung tiere in einer Werbeschau. Die Ausstellnaß ist mit einer Tombola und Wirtschaftsbetrie verbunden, der durch eine von den Mitglie- dern in Feierabendstunden errichtete Kantine ermöglicht wird. 8 Als Italienische Weintrauben und Pfirsiche, Neuheit zeigte der Pienstag-Wocheamarkt 67 nicht zu knappes angebe an lebenden 7 klügel: Tauben, Hühner, Hähne, ale Aan junge Stallhasen, aber die Nachfrage dans war sehr gering, vermutlich durch Raum: 3 Futterfrage, Auch sonst wWar das Angebot 1112 An„Ausländern“ ließen sich sehr schöne, 115 eiche, dae Fund zu 80 pie 00 Fit, una een trauen das Pfund zu 1 DM, aus Itallen bee und Bananen zu 1,80 DM je Pfund. Bae Pfirsiche kosteten 60, Weinberzpfirsiche 2 fig. Das übrige Obst notlerte zu folgenden Flu 7 reisen! Aepfel 2080 Pfg. Aileen 2 1 0 16 Pig, Birnen 30-40, Spalierbirnen 4 10 Brombeeren 55, Mirabellen 43 Aren e Zwetschgen 25 bis 35, Rierzweischgen 4 une maten 35—50 Pfg. Gemüse kostete im 90 Rotkraut 15 bis 20, Weilkraut 1012, We zwiebeln 15, Gelberüben 1520, Wirsing 3 bis 28. Stielgemüge 25, Erbsen 30. ang, Pig. Und in Stückpreisen: Blumenkohl 200. Kopfsalat 1020, Endiviensalat 1525, b. ken 2560, Einmachgurken 100 Stück 7 be- Rettiche im Bündel 10, Radieschen 10, gc rüben in Bündelchen 10, Kohlrabi pro rei 10 Pfg. g Wir gratulieren! Oskar Leitz. Kerben len Hauptstraße 166, vollendet das 90. Le one Friedrich Kehlberger, Lanasfraße 5l. seinen 74. Geburtstag feiern. das Tagesgespräch yon MANNHEIM vorstellungen: Täglich 18,30 und 19,30 Uhr Tierschau täglich 10—16 Uhr Vorverkauf: Zigarren- Schmitt, P 3, 14, Telephon 442 15 und an den Circus- Kassen, Neuer Mehplatz, Telephon 523 76 HAGENBECKE Err re e edo rrercbdeeudedngoe re 171 171 — Zehn richt lügel Aren aktigt men- agen, eizen, ichen „ dle aul ngste 1 er- nem, aubt Tür- aute, lrän⸗ halt auze. rund twa⸗ Ge- stell- lurch 1 als lerei mlt ach sche sten be- erer gel- Nr. 164/ Mittwoch, 17. August 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 3 Der 15-Millionen- Tropfen Mit dem Gesetz über die Wohnraum- abgabe versucht Faheinland- Pfalz als erstes Land in Westdeutschland mit Gel- dern der Inhaber jetzt verfügbarer Woh- nungen die dringend notwendige Errichtung neuer Wohngebäude zu finanzieren, Dabei wird 80 verfahren, daß die ermittelte Quadratmeterzahl der Wohnungen durch die Zahl der Bewohner geteilt wird. Es er- geben sich Schlüsselzahlen; ihnen wiederum entsprechen nach einer Tabelle bestimmte Prozentzahlen, die dann auf den Mietpreis der Wohnung bezogen werden und die Wohnraumabgabe darstellen. Sie ist umso größer, je weniger Personen in den Räumen wohnen und kann 25 Prozent des Mietprei- ses erreichen. Sie wird mit der Miete an den Hauseigentümer gezahlt, der sie an die jeweiligen Gemeindekassen abführt. Der endgültige Empfänger ist das Land Rheinland-Pfalz. Schon während das Gesetz im Entwurf. vorlag, entbrannt eine ungewöhnliche schar- 1e Ausein andersetzung. Sprecher waren hier im wesentlichen die beiden Oppositi- onspartelen FD und KPD, Letztere führte die Mieterhöhung ins Treffen, während die Demokratische Partei erklärte, die in der Verfassung gewährleistete Unverletz- Üichkeit der Wohnung werde durch die Vermessungen verletzt. Die Hausbesitzer- Vereinigungen wiesen darauf hin, daß der Zuschlag zur Miete den Hausbesitzern ver- bleiben müsse, damit sie Instandsetzungs- arbeiten durchführen könnten. Mieterver- einigungen protestierten gegen die Er- höhung der Mieten, die durch das Gesetz hervorgerufen werden. Aber keiner der Opponenten zeigte einen Ausweg aus dem Dilemma, bei leeren Staatskassen Mittel für den Wohnungsbau anders als über eine derartige Abgabe bereitzustellen. Als das Geseta vom Landtag mit den Stimmen der Koaglitionsparteien(CDU und SPD) genehmigt war, entstand noch eine Meinungsverschiedenheit zwischen der tranzösischen Militärregierung und dem Finenzministerium Rheinland-Pfalz. Wortlaut des Gesetzes bestimmte, daß die aufgebrachten Mitteln„ausschließlich“ dem Wohnungsbau dienen müssen. Die Militär- regierung erinnerte jedoch in einem die Genehmigung des Gesetzes begleitenden Schreiben an den Vorrang der Zahlung der Besatzungskosten, Damit erschien dem Fi- nanz ministerium Rheinland-Pfalz der fest- gelegte Verwendungszweck der Wohnraum- abgabe gefährdet, Trotzdem ist das Gesetz jetzt in Kraft, Augenblicklich ist eine Schar von Beamten dabei, die einzelnen Wohnun- gen in Stadt und Land auszumessen. Der gesamte Ertrag der Abgabe wird uk ungefhr 15 Millienen jährlich veran- Achlagt. Für das kleine Land Rheinland- Plals mit seiner geringen Finanzkraft eine beträchtliche Summe, gemessen aber an dem riesigen Wohnbedarf in dem als Grenzgebiet besonders stare zerstörten Land ist diese Summe doch nicht mehr, als 15 Tropfen Wasser auf einem heißen Stein, Verhüngnisvolles Spiel. Am 12. August vannte ein acht jähriger Volksschüler in der Mannheimer Strage(Oggersheim) beim Ball- spielen in eine Straßenbahn, Er wurde Überfahren und so schwer verletzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ver- starh, Der 100 Köpfe— 100 Meinungen: Breitere Strußen in der City- eine Schwierige Ingelegenheit Komplizierte Tauschgeschäfte/ Das„Umlegeverfahren“ soll alle befriedigen/ Stadt opfert ihre Grundstücke Viele bewundern ihn, andere sagen: „dle spinnen ja“, fast alle aber stellen sich die Frage:„Wer soll das bezahlen“?— Gemeint ist der neue Bebauungsplan von Ludwigshafen, auf dem die Architekten Straßen ausradlerten, neue planten, andere mit einem kühnen Strich verbreiterten, Plätze neu schufen und andere Dinge taten, von dem man sich wirklich fragen muß, wer sie einmal bezahlen soll. Haben diese einschneidenden, den gan- zen Innenstadt-Komplen umkrempelnden — allerdings auch weitsichtigen— Ideen nun tatsächlich Aussicht, jemals verwirk⸗ licht zu werden?— Es mag angesichts der chronischen Ebbe im Stadtsäckel viel- leicht kühn erscheinen, wenn man heute bereits wagt, dies zu bejahen. Zunächst einmal: die Stadt selbst tritt als Bauherr nur soweit in Erscheinung, als sie die für eigene Verwaltungszwecke früher oder spä- ter benötigten Gebäude wieder zu erstellen hat. Also schrittweise, Alle eren Bau- ten(d. h. fast der gesamte In nenstadtkom- plex) gehen auf Konto der Priratinitiative. Und wer heute durch die Ludwig-, Bis- marck- und Kaiser-Wilhelm- Straße geht, muß erkennen, daß die Privatinitiative selbst in der noch stark gedrückten gegen- wärtigen Situation bereits überraschend groß ist. Dieses Bauen aber erfolgt schon nach den neuen Richtlinien. Mit die größten Schwierigkeiten entste- hen durch die geplanten Straßenverbreite- rungen in der City. Sie bedeuten für jeden Grundstückseigentümer zunächst einen Ter- rainverlust. Nach dem Wiederaufbaugesetz muß er der Stadt bis zu zehn Prozent von seinem Gesamtterrain entschädigungslos ab- treten. Erst wenn diese zehn Prozent nicht ausreichen ist die Stadt für den benötigten Rest ersatzpflichtig. Nun reichen die zehn Ludwigshalen m Spiegel des Tages Seltsamer Unfall, am Montag fuhr getzen 11.30 Uhr eine schwere Zugmaschine mit Anhänger durch die Oberstraße in Lud- Wigshafen-Mundenheim. an der Börse, dleser alten, gefährlichen Ecke bog plötz- lich ein junger Radfahrer knapp vor der Zugmaschine lines ab. Der Lenker, der den unvorsichtigen, jungen Mann nicht über den Haufen rennen wollte, sah sich ge- zwungen mit seinem schweren Geführt Sbenkalls stark links einzubiegen. Durch diese plötzliche Wendung stürzte die Zug- maschine um, Ihr Fahrer stürzte dabei derart unglücklich, dag ein Fuß unter die Maschine kam. Er erlitt schwere Verletzun- gen und mußte ins Marienkrankenhaus eingeliefert werden. Die Zugmaschine Wurde beschädigt. Der unporsichtige, ju⸗ gendliche Radfahrer flüchtete. Er konnte nicht erkannt werden. Fett auf Marken, In einem Lebensmittel- geschäft in der Friesenheimer Straße Wur- den Lebensmittelmarken für 55 kg Fett ung Butter entwendet. Likörinteressenten. In der Nacht zum 14, August drückten Diebe die Oberlicht⸗ fenster der Eingangstür zu einer Bäckerei in der Bismarckstraße ein und konnten so aus dem Schaufenster 10 kleinere Flaschen Likör Stehlen. Teuere Zirkus- Freikarte, Am 14. August Segen 13 Uhr bat ein unbekannter jüngerer Mann einen 14jährigen Schüler um leih⸗ weise Veberlassung seines Fahrrades, um ihm eine Freikarte für den Zirkus„Belli“ zu besorgen. Nachdem der Schüler sein „Leber die Eigenurt der Pialzweine“ Mit 16 344 Hektar größtes Weinbaugebiet Deutschlands Im Rahmen der Neustadter Weinhandels- Woche(Fachkurs für das Weinfach) hielt der Leiter der Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau, Prof. Pr. Schätz- lein, einen viel beachteten Vortrag über Die Eigenart der Pfalzweine“, Zahlenmä- big, 80 sagte er, ist die Pfalz das größte ge- schlossene Weinbaugebiet Deutschlands ung an der gesamten deutschen Rebfläche mit 20 Prozent beteiligt. Im Jahre 1934 betrug die Rebfläche der Pfalz 16 344 ha oder 23,6 Prozent. Es folg- ten Hessen mit 14 190 ha, Baden mit 12 253 ha, Württemherg mit 10 811 ha, Mosel, Saar, Ruwer mit 7941 ha, Franken mit 2169 he, Nahe mit 2769 ha und Rheingau mit Wie ha, Im Jahre 1946 betrutz die Ernte in der Pfalz 497 709 hl Most. Kein deutsches Weinbaugebiet, so sagte Prof, Schätzlein, bringe Weine von 80 ver- schiedener Art und fein differenzierten Charaktereigenschaften hervor, wie das Pfälzische, Das Kennzeichen des Pfalzwel⸗ net igt vor allem eine durch ein Sonniges, Warmes und trockener Klima begünstigte hohe Reife, Die Mannigfaltigkeit der Weine beruht auf der wechselnden geologischen Beschaffenheit des Rebgelündes, Am mei- sten angebaut wird der Silvaner, der etwa Zwei Drittel der gesamten Rebfläche in der Pfalz einnimmt, Nach ihm kommt der Por- tugleser, die Hauptrebe für die Rotwein⸗ gewinnung, mit etwa 15 Prozent der Reb fläche, dann folgt der Riesling mit etwa 11,5 Prozent der Rebfläche, Sein Anbau ist in ständigem Steigen begriffen. Der Trami- ner hingegen ist im Anbau stark zurückge- gangen; er bedeckt heute nur noch etwa 15 Prozent der Rebfläche, Noch immer stark verbreitet ist die irrige Meinung, daß in der Pfalz vorwiegend Konsumvereine erzeugt Werden. Nach einer vom Vortragenden durchgeführten Schätzung verhält sich die Rebfläche für Sualitätsweine zu der für KRonsumweine wie 100 zu 49. Prof, Dr. Schätzlein führte zum Schluß seine Zuhörer im Geiste durch das ganze Weinbaugebiet, dabei die Eigenarten der einzelnen Gemeinden und ihrer„Lagen“ charakterisierend. Unserem lokalen Tagesspiegel eine Meldung unter dem Vorlauf„Fabrikant“, In ihr war Fahrrad ausgehändigt hatte, fuhr der„zu- vorkommende jüngere Mann zwischen den Wohnwagen hindurch und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Lebensmüde. Ein Kaufmann aus Lud⸗ wigshafen- Oggersheim erschoß sich am 15. August auf dem Mannheimer Hauptfriedhof. Sie konnten nicht mehr ausfllegen. Weil von unbekannten Tätern die Fluglöcher des Bienenstandes eines Oppauer Imkers ge- schlossen wurden, ging bei der goßen Hitze das gesamte Volk(80 000100 000 Tiere) zu Grund. Ein neues Geschenkhaus, Am Pfalzbau- Platz, Ecke Bismarckstraße, eröffnete am Dienstag die Firma Auer(bisher Aber. Basler, Heinigstraße) ein neues Laden- geschäkt für Geschenkartikel, Es ist ein klei- ner Schmuckckasten, der hier an einer der prominentesten Straſenecken von Ludwigs- hafen entstanden ist. Die Firma hat sich auf ausgewählte Qualitätswaren spezialisiert und bietet Textilien, Glas, Porzellan, Schmuck, Kunstgewerbe, elegante Schrei- Warenausstattungen sowie alles, wWũas für Geschenkzwecke geeignet ist, Eine be⸗ sondere Annehmlichkeit für die vielen, die nie wissen, was sie schenken sollen, Der Neubau fügt sich mit drei Schaufenstern gut in die Umgebung ein und ist ein weiteres Mosaiksteinchen im Ludwigshafener Wieder- aufbau. Verkauf von 10 Montagehäusern, Oberhürgermeister ven Ludwigshafen teilt in seiner amtlichen Bekanntmachung mit, dan die Stadt 10 Mentagehäuser, die an der Kallstadter Straße(Gartenstadt) errichtet wurden und in Kürze beziehbar werden, Der an Interessenten verkauft. Der Kaufpreis je Haus beträgt 15 000, PM. Ueber alle Weiteren Einzelheiten werden Interessenten von ger Städtischen Bauverwaltung im Um- spannwerk aufgeklärt, Sie müssen sich dert bis spätestens 20, August melden. Stadtbücherei macht Ferien, Bis zum 24. August bleibt die Stadtbücherei mit allen ihren Zweigstellen geschlessen, Hinweis, Vor einigen Tagen erschien in die Rede von einem Rolladen- und Jaleu- siefabrikanten, der einerseits gegenüber der Ortskrankenkasse, andererseits gegenüber seinen Arbeitern betrügerische Manipula⸗ tionen durchgeführt hat. Auf mehrfachen Wunsch weigen Wir darauf hin, daß es sich hierbei nicht um die altbekannte Lud- Wigshafener Rolladenfabrik Albert Has singer handelt. 23)ühriges Arbeitsjubillum, Bei der Deutschen Shell-Ad, Ludwigshafen feierte und Land, Eugen Schneider, am 15. Au- gust sein 25jähriges Arbeitsjupiläum, Der Jubilar wurde von seinen Kollegen und der Betriebsleitung in einer kleinen Feier ge- vorerst Prozent allerdings nur in den seltensten Fällen aus,. Also muß die Stadt entweder bezahlen oder— da sie dazu finanziell nicht in der Lage ist— Ersatzgelände aus Eigenbesitz zur Verfügung stellen. Nun be- sitzt Ludwigshafen in der City glücklicher- Weise so große Geländeflächen, daß sich der überwiegende Teil der Ersatzansprüche „bargeldlos“ befriedigen liege. Aber dieses Gelände schließt ja nicht unmittelbar an jedes Privatgrundstück an, sondern ist über die ganze Innenstadt zerstreut. Hier setzt nun das sogenannte„Umlege- Verfahren“ ein. Eine recht komplizierte Tauschangelegenheit mit dem Ziel, jeden zu befriedigen. Es ist verständlich, daß die Geschäftswelt darauf bedacht ist, unter kei- nen Umständen an einen weniger günstigen Platz verlegt zu werden. Niemand will gern von seinem Grundstück fort, Keiner Will weniger haben oder dem Nachbar das ihm fehlende Gelände zum Neubau abtre- ten. Es ist eine gigantische Kleinarbeit mit einem Rattenschwanz von Verhandlungen, die geleistet werden muſ. Zur Bewältigung dieser Arbeit wurde zunächst ein genauer Plan der Innenstadt mit sämtlichen Grund- stlicksgrenzen und den Eigentümern ange- fertigt, Dann hat das Planungsamt von sich aus für jeden von der Aktion betroffenen Grundstückseigentümer einen Gelünde-Aus- tauschvorschlag ausgearbeitet und dabei kast den gesamten städtischen Elgenbesitz geopfert. Nun könnte es losgehen, wenn ja, wenn nicht 100 Köpfe 100 Meinungen hätten. Wahrhaftig, eine Sysiphusarhbeit. Trotzdem schreitet sie langsam vorwärts, Von dem ihr gesetzlich zustehenden Recht einer zwangsweisen Umlegung will die Stadt nur in allerkußersten Fällen Gebrauch machen. f- Nur das Abzeichen fehlt noch Schifferstadter Hundezüchter bliesen zum Sammeln „„ und gründeten am Samstagabend den„Verein der Hundefreunde Schiffer- stadt“, Siebzehn Züchter hatten sich zusam- mengefunden, um aus ihrer Mitte L. Hahn als Vorstand, R, Groß als 2, Vorstand, sowẽie Beisitzer und Kassier zu wählen. Der neu ins Leben gerufene Verein sieht es als seine Aufgabe an, der Hundezucht in Schifferstadt durch die Ausbildung von Pressuren und die Errichtung eines Dres- sürplatzes am ehemaligen Arbeitsdienst- lager neuen Auftrieb zu geben. Ueber die Gestaltung eines Vereinsabzeichens konnte ore trotz langer Diskussion keine Einigung exzielt Werden. Bliek ins Abeitsgericht. „sagte der Prokurist, als er mit Der erste Prokurist einer Firma war 1944 pensioniert worden, Als Pensien waren ihm 500 Mark zugesichert, Nach der Wäh- rung war diese Summe auf 280 DM redu- ziert worden, Allerdings hielt sich dle Eirma nieht an diese Abmachung und zahlte ihm bis heute eine einmalige Auszahlung von 100 DM. Nun forderte der ehemalige FProkurlat eine rechtliche Entscheidung be- züglich seiner Pensfonsansprüche. Bie Firma beßtritt diesen berechtigten Anspruch nicht, Jedech Wies ihr Vertreter derauf hin, daß die Gesellschaft zur Zeit nicht in der Lage Se, eine derartig hohe Pensionssumme zu zahlen, Jedech zielte sie- auf einen Ver- leich, und bot dem ehemaligen langjähri- Sen und bewährten Miterbeiter 5 000 DN als Abfindung, Damit sollten alle weiteren Ansprüche aufgehoben werden, Mit diesem Angsbot war der Kläger allerdings nicht zu- krieden. Jahre zu leben“, meinte er. Zeit dürften 5 00% œ DM— unbesehen der Wirtschaftlichen Untwicklung wenig sein“ Der Kläger blieb auf einem monatlichen Pensionsanspruch ven 300 DM bestehen. Zu eimer Klärung der Klage kam ulch habe dle Absicht, noch zehn „Und für diese etwas 8 es nicht, da der Vertreter zuerst eine Voll- macht der Firma einholen muß. Im nüchsten Fall stand ein Arbeiter sei- 0 ner frükeren Firma als Kikger gegeni der Bezirksvertreter für Mannheim Stadt Am 4. Juni dieses de. worden. seiner Arheitspaglere konnte er erst am 10. Juli ein neues Arbeitsverhältnis eingehen Dadurch entsta ür 1 ö ehrt und beschenkt. ac Ui ble Nirns erklrt c hres war er entlassen Durch nachlässige Fertigstellung „ Die Firma erklärte sich bereit, 100 Jahre Speyerer Feuerwehr Mit Löschgeräten aus Urgroßvaters Zeiten Unter diesem Motto feiern die Speyerer am kommenden Samstag, Sonntag und Montag ein großes Fest zu Ehren ihrer Männer„vun de Schbritz“. Auf einem Fest- bankett am Samstagabend wird Oberbür⸗ germeister Dr. Skopp verdiente Feuer- wehrmänner der Stadt ehren. Am Sonntag kindet nach den Festgottesdiensten die tra- ditionelle große Löschübung am Kaiserdom statt, an der sich Ludwigshafener und Neu- stadter Feuerwehrmannschaften beteiligen werden. Der historische Festzug durch die Straßen der Stadt wird den Höhepunkt bil- den, soll er doch die gesamte Entwicklung der Feuerwehr an Hand von mitgeführten Löschgeräten aus Urgroßvaters Zeiten (Museumsstücke) zeigen. Für die nötige Feststimmung werden Wein-, Bier- und Cafézeltbesitzer auf dem Festplatz in Ver- bindung mit Karussell, Autobahn und Zuk- kerbude sorgen. Neues vom Wochenmarkt Der gestrige Wochenmarkt(Goerdeler- Platz) brachte ein sehr reiches Angebot an Obst. Die Preise wiesen gegenüber der Vorwoche keine auffallenden Veränderun- gen auf. Das Angebot an Gemüse war ge- ring. Gegenüber den Vorwochen war ein reicheres Sortiment an Sommerblumen vor- handen. Vorherrschend waren Gladiolen und Sommerastern. Obst und Gemüse bewegten sich in fol- genden Preislagen: Pfirsische 65 bis 80 Pfg; Zwetschgen 30 bis 35 Pfg; Miroblomen 25 Pfg; Mirabellen 30 Pfg; Aepfel 10 bis 5 Plg; Birnen 20 bis 43 Pfg; Ringlo 30 Pfg; Zitronen 20 bis 35 Pfg; Kartoffeln zehn Pfund 85 FPfg; im Pfund 9 fg: Rettiche drei Stück 10 Pfg; Radieschen drei 20 lg; Karotten 17 bis 20 Pfg; Kopfsalat 15 bis 25 Pfg; Endiviensalat 10 bis 25 Pfg; Rotkraut 13 bis 14 Pfg; Weifkraut 10 Pfg; Schlangengurken 45 bis 60 Pfg; Einmach- gurken 30 Pfg; Zwiebel 18 Pfg; 125 g Fei gen 35 Pfg; ein Pfd. Hammelfleisch 140 Pfg; zum braten 160 Pfg; ein Pfd. Ziegenfleisch 120 Prg; zum braten 140 Pfg. Prüfungen für Verwaltungsdienst Ende dieses Jahres finden in der Pfalz erstmals wieder Prüfungen für den mittle- ren(I. Verwaltungsprüfung) und für den gehobenen(2. Verwaltungsprüfung) Gemein- deverwaltungsdienst statt. Die Vorprüfung ist für Ende September, die 1. Verwaltungs- Prüfung für November, die 2. Verwaltungs- Prüfung für Dezember 1949 festgelegt. Für die Priiflinge der Städte Frankenthal und Ludwigshafen am Rhein sowie der Landkreise Frankenthal und Ludwigshafen finden die Prüfungen voraussichtlich in Ludwigshafen statt, Die Meldungen zur 1. und 2. Prüfung sind spätestens am 25. August bei dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Pfalz, Rechtsrat Dr. Reeber, Kaiserslautern, Stadt- aus Ost, einzureichen. Ich habe die Absicht, noch zehn Jahre zu leben“ 5000 DM abgespeist werden sollte diese Summe in Raten von monatlich 30 DM nachzuzahlen. Ein früherer Angestellter des Wirtschafts- amtes klagte gegen die Provinzialregierung. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangen“ schaft hatte man ihn in eine niedrigere Ge- haltsklasse als vordem eingestuft. Er for- derte nun seine Wiedereinstufung in die höhere Gehaltsklasse und entsprechende Nachzahlung für seine bisher geleistete Ar- beit. Der Arbeitsrichter machte ihm jedoch plausibel, daß er als„kleiner Pg.“ unter das Wiederverwendungsgesetz vom 23. März 1949 falle und deshalb keinen Anspruch auf Wiedereinstellung in seine frühere Stellung habe. Der Kläger zog seine Klage zurück, d er sich von dem für ihn negativ verlau- fenden Prozeß überzeugen ließ. Baufreudigkeit hält an In der ersten Hälfte des Monats August wurden in Ludwigshafen wieder 78 Bau- anträge genehmigt. Von ihnen entfällt auf den Wohnungsbau ein beachtenswerter An- tell. So will ein gemeinnütziges Wohnungs- unternehmen künk Sledlungshäuser in Mau- dech wieder aufbauen. Außerdem wurden 13 Baugenehmigungen für Neu- oder Wie- deraufbau zerstörter Wohnhäuser in den verschiedenen Stadtteilen erteilt. Weitere 22 Genehmigungen beziehen sich auf Um- bau von Wohnhäusern, Aufstockung, Aus- bau oder Anbau von Wohnungen usw, Bie restlichen Baugenehmigungen erstrecken sich hauptsächlich auf Erstellung neuer Werk stätten sowie land wirtschaftliche und andere kleinere Vorhaben. in sinſgen ſagen, Korzfristig lieferbar. — D an lektremeteren und Apperaten ELEKTROMOfoRE sewelt am lager, oder be der ehem., Axtilleriekesefne Telephon 535 70 Verkäufe Angeb. Wegen Anschaffung eines preiswert abzugeben: 2. Fahr, Schaubstahl-Werk nenenue Mlle rs federudampfkesse 1. Fahr, dogs, Offenbach, Bauj. 1933, 3,75 ätü, d am Heigfl, 0% qm Rostfläche m, Kesselspeisewasservorrichtg. u. sämtl. Armaturen; Helzfläche, 0% am Rostfläche ohne Zubehör: ferner 1 Dampfheizüngskessel, äuß. Z eas, 90 em, Höhe ga. 150 em. Aug. Baisch& Sehn, Mhm.-Rheinau, Rehrhofer Str. 13, Tel, 482 06 größeren Kessels haben wir folgende Wert zu part., li e Kreusthal, Bauj. 1922, 7,0 atü, 7 qm * ANTON HENNHO FER dss e e e Mannheim, 8 4, 16 He,, Dam.», sanneinepei ganler prantgeteghle, K 2, 15 Mönchwörtkstr. 146 (Almenho ß panndrähte, Fliegendraht Stacheldrähte, Rabitzgawehe leigt Stangendraht, Siebe aller Art 1 Siebgewebe, Durchwürfe. aus dem großen Spesialgeschäft Men. Neltmann Waldhofstr. 18, Tel, 522 68, seit über 40 Jahren in Mannheim, 5 u. gebr., 55, DM, bei günst. vier- u. SsehssalI9 1 25.— Ady, einzusehen A 05241 im Verlag. Verlagerte Möbel; Mäbel-Binzenhöfer, M 7, 17. Schlafzimmer mit Matratzen, u, Herd zu verk., Telephen Fahrräder Meselblen austüunrungep 2 giedrigem Preis finden Sie im Fahrrad hgus Billig: RHüchen-Barent 4 Billig! zugehen, Mannh.-Käfertal-süd, Neue Betteouch, formschön, mit Zut erhaltene Remington- Schreib- Kind.-Fahrräder, neu wöchentl. 5.— DR, zu verkaufen. Rüroschreibmaschine, Winterling, E 7, 3, ab 14 Uhr. Gebr., Kinderwagen zu verkaufen. M. u büfetts; 400 eng, Natur, 140.—; 400 en, alte, immerolen u. P.: Gargergbe zu V, Hangtisenbenrmasching bis 18 mm, 345,—, 180 om, elfenbein, 200.— DM. Gräßerer Posten Fußbodenhala, u, Feder, Güteklasse II, billig ab- Erwin Schuster K.., Neustadter Str. 71-75, Tel. 586 07 u, 501 82. maschine preisw. abzügeben, Näh, b. Wallmahn, Stamitzsfraße g, III. Nasen neuwertig, zu verkaufen. Anz., Feudenheim, Eberbacher Str, 30. ehr. abzu- geben. Anzuseh. Waldhof, Flieder- 11 5 Weg 9, zwischen 19-20 Uhr. unt Neckarau, Schulstraße 41, Angeb. Fdhm,, Kl. Schwaneng. 7, III, 2* Couch 503 84. Nut Verkein. Forschungsmikro m. Revolver-obhſektivsatz, Iteil., verstellb, Tisch, Oelimmersian, Eri MAIN 116. 149,.— 135,.— 198,— Wehnen eee Kiga n m. fülle a erte a1 Zubeh., sehr Schlafzimmerschrank Fiche, m, lig zu verkaufen. 40* 54 aanheim, Am Meßplatz 6 Men. buen 5 tür, je 350, DM zu verkauf. Adr. Telephon 519 03 oder 430 12 — Au 5. 4 3 5 einzusehen u. 4A 31335 im Verlag. Reiseschreihmaschine, neu, 800 Du. u verlegten. Starke, ande, Karlstraße 56. 5 Küchenschrank, 2 Bettgtellen preis- Aut erh. Ait. Schlafzimmer pill, zu verk. Adr, einzus, u, 4 al 1. V. Knopfakkerd, f 87 Erd, 10 En,, 140 Bässe, 3 H. Pieiter, Wafdneß, Untere Ried Straße 32. Ab 16 Uhr anzushen. Zelt-Plane Meter, für, Ang, unt, Nr, Y ö an d. Verl. 1 1 N„Neues Küchenpüfett bin, abgugeb, Anker- Registrierkasse f. 4 Bedie Adr, einzus, U, 4 66880 5 Verlag. Marken- Rlavier, Pfaff- Nähmaschine zu Verkaufen, Adresse e unter A 05287— Verlag. inzusehen 1. Konservendosen Aufenbordmoter Fan zu verkf. Gummieinlagen biluiset zu Ferken. 0 BRZ, u, Da.-Fahrrad oh, Bereits. 20 BN zu Uk, Spexerer Sy, 11, pri. Sportkinderwagen(Korb), Kinder- Groß. Hensoldt- Lanna n Nee e kap nd, aschbecken(doppelt), Feuer- 85. ai an ml n 1 weißer Wasserstein billig zu verkaufen. A, Berg. Neckarau, Rosenstraße 7. n . Gabhr. Wohnzim., Eiche, m. Stand- Uhr weg. Platzm, zu verk. 390 DRM. u, Nr, bsgag an den Verl. verk. Mahnheimer Str, 109, nks; nur vormittags, Bahreg,(Luxus) zu Verk. 8. Kt, erhalten, 2½ 8 a DR zu Velikauf, 400 Deckel mit U, Nr, 08878 a, g, Verlag, mpertheim, Jacobstf, 5. „2* „„%„%.V0ö „ Bündel N Seite 6 eee 2 Mittwoch, 17. August 1949/ Nr. 164 Zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation Den Ursprung des Bankwesens bildet das Geldwechsler-Geschäft. Von der„banca“ also dem Tisch, auf den die italienischen Geldwechsler des Mittelalters ihre Münz- schalen stellten, wird auch das Wort„Bank“ abgeleitet.„‚Bancherii“ hießen schon im 12. Jahrhundert die Geldwechsler zu Genua; vom Wort„banca“ stammt auch die Be- zeichnung„bancerott“; mißbrauchte nämlich einer der Geldwechsler das Vertrauen, so wurde seine banca zerbrochen— banco rot- to. Zum Mißbrauch des Vertrauens gehörte hierbei nicht nur das Wechselgeschäft mit Falschmünzen, sondern insbesondere das seit dem 12. Jahrhundert aufblühende Dar- lehensgeschäft. So betrieben in Genua die bancherii folgende Geschäfte: sie zogen De- positengelder ein, und als sie merkten, daß stets ein Teil dieser depositen Gelder nicht abgehoben wurde, verliehen sie kleine Be- träge, wobei sie sich gegen Verluste bei den Schuldnern durch die Berechnung hoher Zinssätze schützten. Aus dem 13. Jahrhun- dert ist uns eine genuesische Handschrift bekannt, in der festgesetzt ist, daß bei Kauf- fahrern über Land 24 Prozent Zinsen pro anno und bei Kauffahrern über See drei Prozent pro Tag berechnet werden müßten. So groß war in diesen Zeiten das Verlust- risiko. Längst sind die Zeiten vorbei, da der Zins die Aufgabe hatte, Verluste zu decken. Mit an Sicherheit grenzender Wahrschein- Für die Unterbringung der aus dem Naume Bonn abziehenden und zu ver- legenden belgischen Besatzungstruppen muß das Land Nordrhein- Westfalen einen Sofortkredit in Höhe von 33 Mill. DM zur Verfügung stellen. In Köln wird eine „Britische Kolonie“ errichtet, die 400 Häu- ser umfaßt. Der erste Bauabschnitt sieht den Neubau von 60 Häusern vor; es sol- len Instandsetzungen von zunächst 40 zerstörten Häusern in Köln-Marienborn erfolgen. R.-H. Uchkeit können heute die Verlustrisiken in- nerhalb der drei Prozent-Grenze einkalku- ert werden, wenn nicht allzu leichtfertig in der Kreditgewährung verfahren wird. Der Zinssatz ist indes zum Faktor geldpoli- tischer Beeinflussung der Wirtschaft gewor- den. Erhöhung des Zinssatzes— das war die Anfangsphase dieser Entwicklung— sollte dem Sparer Ansporn sein. Heute jedoch Wird der Zinssatz sogar zur Beschneidung der„Pumplust“ angewandt. Je teurer der Kredit, desto geringere Bereitschaft, Kre- dite aufzunehmen. „Es deucht mich, daß ein Widersinn darin liegt, Hungernden Atzung zu verwei- gern, nur weil die Befürchtung gehegt wird, Sie könnten zu fett werden, ein Widersinn Amlich dem, der darin liegt, daß chinesische Frauenfüße in engen Binden am Wachstum behindert werden. Sie wachsen dennoch Weiter, da ihnen von Natur aus Wachsen geboten. Verkrüppelt wachsen sie und be- und hindern den natürlichen Gang.(Adam Lieps, „Naturgesetze und ihre Mißachtung“) Die Folgen dieser Geldpolitik liegen klar auf der Hand. Die Wirtschaft schreit nach Geid. Ohne Geld kein Wiederaufbau, ohne Wiederaufbau keine Gesundung der Wirt- schaft. Vollbeschäftigungfordern die Gewerk- schaften, und Vollbeschäftigung schwebt wohl jedem verantwortungsbewußten Poli- tiker oder Wirtschaftler Deutschlands vor Augen. Der wissenschaftliche Beirat der VfW hat sich für„eine nicht übermäßige Kreditweitung“ ausgesprochen. Das„Maß der Kreditschöpfung findet seine Begren- zung in der stabilen Höhe des Preisniveau unter markt wirtschaftlichen Bedingungen.“ Die Stärkung der Kaufkraft erscheint dem Auf einer Kundgebung des Zentral- verbandes des Baugewerbes der Dop- pelzone in Essen wurde eine Senkung der augenblicklichen Zinsen für Wohn- bauvorhaben von 6% auf 4 bis 4% Pro- zent gefordert. Es wurde darauf verwie- sen, daß sonst die Länder gezwungen seien, ihre Wohnungsbauprojekte um etwa ein Drittel zu reduzieren. Die Finauzierungsfrage werde für die Bau- aft immer prekärer, vor allem, wenn sich der Hauptteil der Bauaufträge auf Neubauten und nicht wie bisher uf Instandsetzungen erstrecke. Nach Weisungen der Militärregierung ist die Bewilligung von Geldern aus den Gegenwertmitteln für den Wohnungsbau an die Bedingung geknüpft, daß die Bauprojekte bis ins Letzte durchkal- kuliert und rationell unter Berücksich- tigung der neuzeitlichsten und sparsam; sten Baumethoden erstellt werden. N Beirat nur vertretbar, werm gleichzeitig ein urtkfassendes System von steuerpoliti- schen und sonstigen Mitteln zur Anreizung des Konsumsparens in Kraft tritt.“ Wie im „Morgen“ vom 12. August bereits gemeldet worden ist, hat sich im Zentralbankrat die von Präsident Bernard vorgeschlagene Vorfinanzierung(Gewährung langfristiger Kredite) für Investitionszwecke gegenüber dem konservativen Standpunkt des Bd. Direktoriums- Präsidenten Vocke durchge- setzt. Die Ausgleichsforderungen der Kre- ditinstitute, die(mit Ausnahme der Aus- gleichsforderungen der BdL selbst, der Lan- deszentralbanken und der Institute unter zwei Millionen Kapitalvolumen) rund fünf Mrd. DM betragen, sollen jetzt zur Ge- währung von Krediten berangezogen wer- den. Es wurde nämlich allmählich klar, daß die Banken aus organischer Bildung neuen Sparkapitals erst zu spät in die Lage ver- setzt würden, Kredite in ausreichendem Mahe zu gewähren. Aus den Reichsmark beständen, die nunmehr in DM umgestellt sind, konnten jedoch Kredite nicht gewährt werden, weil es sich lediglich um auf dem Papier stehende Beträge handelte, die die ökkentliche Hand den Kreditinstituten schul- dete. Anscheinend ergab sich bei den früheren Berechnungen der Trugschluß, daß alle Ausgleichs forderungen(ihre Gesamthöhe beträgt, wie an anderer Stelle dieser Zeitung IIDLSI KE. UND HATDELSBLAI LI ausgeführt wird, rund 15,4 Mrd. D) gleich- berechtigt sind und gleiche Funktionsmöglich- keit haben. Da nunmehr die Begrenzung auf rd. 5,5 Mrd. DM feststeht, wird auch dem Gut- achten des wissenschaftlichen Beirates Rechnung getragen, das die Krediterwei- terung von der Stabilisierung des Preis- niveaus abhängig macht. Eine Zwischenlösung scheint gefunden worden zu sein. Eine Zwischenlösung, deren Erfolg nur dann gewährleistet ist, wenn das Endziel nicht außer Acht gelassen wird, nämlich das Problem der Produktions- kosten. Dr. Harold Ras ch sagt in einem in der Zeitschrift für das gesamte Kredit- Wesen erschienenen Aufsatz, daß Wir nicht zwischen Arbeitslosigkeit und Inflati- on wählen müssen; denn stabilisierte Ar- beitslosigkeit sei der volks wirtschaftlichen Pläne Bei der in Aussicht genommenen Axktivie- rung der Offen-Markt-Politik plant man vor allem den Ankauf von Ausgleichsfor- derungen der Banken durch die Bdl. bzw. die Landeszentralbanken, um dem Kreditappa- rat die Mittel zur Uebernahme von Obliga- tionen der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammen- hang kommt der Tatsache, daß sich die Bd. in ihrem letzten, soeben erschienenen Monats- bericht— zweifellos nicht ganz zufällig— mit diesem neuen Typ von Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand befaßt, besondere Bedeu- tung zu. Der Gesamtbetrag der Ausgleichsfor- derungen im westdeutschen Währungsgebiet wird von der BdL auf rund 15,4 Milliarden DM geschätzt. Davon befinden sich im Besitz der Bank deutscher Länder 8,4 Mrd. Landeszentralbanken 2,3 Mrd. übrigen Geldinstitute 5,4 Mrd. Versicherungsunternehmen 2,1 Mrd. Bausparkassen 60 Mill. Diese Ausgleichsforderungen sind diesen Instituten im Zuge der Währungsreform vor allem deshalb gegeben worden, um deren Bi- lanzen, die durch verschiedene Verbindlichkei- ten in DM belastet waren, ohne nennenswerte Aktiva aufzuweisen, wieder auszugleichen und sie gleichzeitig mit einem angemessenen Eigen- kapital auszustatten. Grundlage der Zuteilung der Ausgleichs forderungen war eine besondere Umstellungsrechnung, die von den genannten Instituten nach bestimmten Richtlinien aufzu- stellen war und bis spätestens 31. August 1949 den Aufsichtsbehörden zur Prüfung und Bestä- tigung vorzulegen ist. Danach hat jedes Insti- tut nur so weit Anspruch auf Zuteilung von Ausgleichsforderungen gegenüber dem Land, in dem es seinen Sitz hat, als seine Aktiven hinter den Passiven zurückbleiben. Für die Umstel- lungsrechnung der Versicherungen werden in Kürze von den Versicherungsaufsichtsbehörden im Einvernehmen mit der Bdl. Bewertungs- Wissenschaft ein Beweis dafür, daß die Kosten der Produktion zu hoch sind. Zu den Kosten der Produktion gehören selbstverständlich auch die in Wirtschaft und Verwaltung gezahlten Löhne und Ge- hälter. Nun wird gewiß niemand behaupten, daß der Lohn des einzelnen Arbeiters, ge- messen an dem berechtigten Verlangen nach einem auch nur bescheidenen Lebensstandard übermäßi och sei. Betrachten wir aber die schon Abeder Zeit des nationalsozialisti- schen Regi es erfolgte Aufblähung des Ver- Waltungsapparates, betrachten wir die zu- sätzliche Belastung durch den Besatzungs- apparat, dann muß die Erkenntnis reifen, daß Deutschland eine Verwaltung er- und unterhält, die in keinem Einklang zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten steht. Ganz abgesehen von den zahllosen alltäglichen Fehlleistungen dieser Apparatur, die die Durchsetzung des echten Leistungsprinzips verhindert, wird von diesen öffentlichen Stellen ein Aufwand getrieben, den sich ein wohlhabendes Volk nicht einmal leisten könnte. ö Noch einmal also: Weder Kreditspritzen, noch andere geld- und wirtschaftspolitische Maßnahmen werden Deutschlands Wirt- schaft wieder stärken, wieder heilen von den tausend Wunden, aus denen sie blutet, allein die Einsicht, daß mit einem ausge- mergelten, mit einem ausgepowerten Wirt- schaftsgebilde eben schonend umgegangen werden muß, daß allenthalben gespart werden muß kann hier zu dem Ziele führen, das uns allen vorschwebt, nämlich zur Voll beschäftigung F. O. Weber mit Ausgleichs forderungen Schuldscheine der Offen- Markt- Politik richtlinien herausgegeben werden, die den Be- sonderheiten dieses Wirtschaftszweiges Rech- nung tragen Die Ausgleichsforderungen sind Schuldbuch- korderungen zu Lasten der öffentlichen Hand. Sie werden getragen zu 5 5 Milliarden von der Verwaltung des Vwd, 520 Millionen von den Ländern der franzö- sischen Besatzungszone, 9,9 Milliarden von den Ländern des VWG. Die Eintragung der Ausgleichs forderungen konnte bisher noch nicht vorgenommen wer- den, da die endgültigen Umstellungsrechnungen noch nicht vorliegen und einige Länder auch noch keine Schuldbuchgesetze erlassen haben. Alle diese Schuldtitel sind übrigens zum Nenn- wert zu bilanzieren und dürfen nur zum Nenn- wert veräußert und erworben werden. Vor- läufig dürfen sie auch nur von Geldinstituten und Versicherungsunternehmungen gekauft und verkauft werden. Vor Eintragung in das Schuldbuch kann nur das Zentralbanksystem Ausgleichsforderungen beleihen oder ankaufen. Diese Titel werden durchschnittlich zu 3 Pro- zent verzinst, soweit sie sich jedoch im Besitz von Viersicherungsunternehmungen befinden, zu 3½%½ Prozent und bei Realkreditinstituten zu 4% Prozent. Insgesamt ergibt sich damit eine Zinsbelastung von jährlich 483 Mill. DM, das sind durchschnittlich 3½ Prozent der Steuer- einnahmen. Angesichts der unterschiedlichen Belastung der öffentlichen Gebietskörperschaf- ten durch die Ausgleichsforderungen sowie der Einnahmenverteilung im Rahmen des Finanz- Ausgleichs nimmt der Zinsendienst, der von der Verwaltung des VWG zu leisten ist, 15,1 Pro- zent ihrer Einnahmen— gegen nur 2,3 Prozent im Durchschnitt der Länder— in Anspruch. So beträchtlich diese Belastung auch für die öffent- liche Haushalte ist, so liegt doch andererseits der Zinssatz von 3 Prozent weit unter der effektiven Verzinsung von Wertpapieren und im besonderen unter den Soll-Zinsen für nor- male Debitoren. Es ist daher verständlich, daß diejenigen Institute, die wie Sparkassen, Genossenschaften und Hypothekenbanken einen relativ hohen Anteil an Ausgleichsfor- derungen unter den Aktiven aufweisen, finan- ziell dadurch etwas ungünstiger gestellt sind. Von der Möglichkeit, Ausgleichs forderungen zum Zweck der Refinanzierung an die Landes- zentralbanken bzw. die Bd weiterzugeben, haben die Kreditinstitute bisher nur wenig Gebrauch gemacht. Grundsätzlich sollte dieser Weg nach der bisherigen Praxis nur dann be- schritten werden. wenn es gilt, die Zahlungs- bereitschaft eines Institutes zu sichern und gleichzeitig alle übrigen Wege der Geldbeschaf- kung erschöpft sind. Außerdem wurde jedes Kreditinstitut verpflichtet, diese Ausgleichs- forderungen wieder zurückzukaufen, sobald es dazu in der Lage war. Darüber hinaus hat auch der Zwangskurs der Ausgleichsforderun- gen die Bildung eines Marktes für diese Pa- piere verhindert. Erst dann, so stellt die Bd“. in ihrer Untersuchung fest, wenn einmal der Kapitalmarkt wieder so flüssig sein sollte, daß Staatspapiere ganz allgemein zu 3 Prozent ge- handelt werden, würde sich der Zwangskurs der Ausgleichs forderungen in. einen freien Marktkurs verwandeln. Das sei jedoch vorläu- fig nicht zu erwarten. Anfang Oktober 1948 hatte die Bd. Ausgleichsforderungen der Lan- deszentralbanken im Gesamtwert von etwa 1,1 Milliarden lombardiert, ein Betrag, der in- zwischen auf etwas unter 800 Mill. zurück- gegangen ist. In der gleichen Zeit haben die Landeszentralbanken wieder ihrerseits Aus- gleichs forderungen der Geldinstitute und Ver- sicherungsunternehmungen zu einem Gesamt- Wert von etwas über 150 Mill. DM lombar- diert, der Mitte Juli den bisher höchsten Stand erreicht hat. Die von den Landeszentralbanken angekauften Ausgleichs forderungen sind in den letzten Monaten über einen Betrag von 50 Mil- lionen DM nur geringfügig hinausgegangen. Währungen werden peinlich gewogen Die Verhandlungen während der Jahresver- sammlung des Internationalen Währungsfonds werden vor allem zwei Fragen zum Gegen- stand haben: einmal die von verschiedenen Seiten vorgeschlagene Aufwertung des Goldes zum zweiten eine Korrektur der Wechsel- kurse. Das erste Problem wird erst dann ver- ständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der Preis für Gold schon seit langem unver- ändert geblieben ist, während alle übrigen Preise— darunter vor allem auch die Inlands- preise der Gold produzierenden Länder— sich im Durchschnitt verdoppelt haben. Der Gold- Preis ist daher zunächst für den Wohlstand der Goldproduktionsländer von weittragender Be- deutung. Darüber hinaus sind aber sowohl die Goldgewinnung außerhalb der USA sowie das Wertverhältnis des Goldes zum Dollar deshalb für viele Länder wichtig, weil diese ihre Be- züge aus den USA umso eher und billiger be- zählen können, je mehr Gold ihnen zur Verfü- gung steht und je mehr Dollar sie dafür be- kommen. Auf diese Weise begegnet sich das nationalwirtschaftliche Interesse einiger Gold- länder mit dem internationalen Problem der Dallarknappheit. Um nur ein Beispiel heraus- zugreifen: Die südafrikanische Union konnte noch 1940 85 Prozent aller Einf uhren mit dem im Lande geförderten Gold bezahlen, 1946 da- gegen nur noch 26 Prozent. In der gleichen Zeit ist die jährliche Goldgewinnung der Welt von 41 auf 27,86 Mill. Unzen zurückgegangen. Was das wiederum für den internationalen Zahlungsausgleich bedeutet, wird dann sicht- bar, wenn man erfährt, daß in den Jahren 1947 und 1948 rund 25, bzw. 24 Prozent des Ausfuhr- und zu leicht befunden überschusses der USA durch Goldlieferungen an die USA bezahlt wurden. Auch in Kreisen des Internationalen Währungsfonds ist man sich darüber im klaren, daß die Dollarknapp- heit vieler Länder sofort, und auch auf längere Sicht, wesentlich erleichtert werden könnte, wenn sich die USA entschlössen, den„Stop- preis“ von 35 Dollar für die Unze Feingold auf- zuheben und ihn irgendwo zwischen 40 und 50 Dollar neu festzusetzen. Eine solche Maß- nahme würde übrigens nur den Preis bestäti- gen, der heute allgemein bereits für Gold im freien“ Handel bezahlt wird. Immer wieder haben daher die Goldproduktionsländer den Versuch gemacht, vom Währungsfonds die Ge- nehmigung zu bekommen, wenigstens einen Teil ihrer Ausbeute als Industriegold zu einem höheren Preis zu verkaufen. Unter bestimmten Voraussetzungen(z. B. bei direktem Verkauf an Fabrikanten und bei bereits verarbeitetem Gold) wurde dies auch in Einzelfällen zuge- standen. Auch in die USA darf z. B. Rohgold eingeführt werden, das dort für etwa 46 Dollar je Unze verkauft wird. Die bisher ablehnende Haltung des Wäh- rungsfonds geht vor allem auf den Einfſuß der SA zurück, die schon jetzt eine monetäre Goldreserve im Werte von 24,2 Mrd. Dollar besitzen und offensichtlich nicht daran inter- essiert sind, ihre Produkte zu einem noch we- sentlich höheren Anteil gegen Gold abzugeben. Gleichzeitig weisen sie mit Recht darauf hin, daß das gelbe Metall auch bei größerer Pro- duktion und einem höheren Dollarwert solange noch kein internationales Zahlungsmittel wie etwa vor 1914— werden kann, als die Wie wertlos sind Ruinen Wertfortschreibungen bei Grundstücken Das Wertfortschreibungsgesetz vom 10. März 1949 gibt den Grundstückseigen rn die Möglichkeit, die Einheitswerte der kriegszerstörten und-be- schädigten Grundstücke fortschreiben und Nach- feststellungen vornehmen zu lassen. Die Neufest- stellung nach dem Stand vom 21. Juni 1948 ist an drei Voraussetzungen gebunden: 5 Der Grundbesitz muß infolge von Kriegssach- schäden a) mehr als ein Zwanzigstel, mindestens um 100 DM, oder b) mehr als 10 0% DM von dem Einheitswert des letzten Feststellungs zeitpunktes abweichen. Diese Neufeststellung fin- det auch dann statt, wenn die Sachschäden nach Beendigung des Krieges infolge von Maßnahmen der Besatzungsmacht, Demontagen oder Restitu- tionen entstanden sind. Im Stadtgebiet Mannheim wurde zum 1, Januar 1945 generell eine Wertfortschreſpung durchge- führt, wobei die Kriegsschäden berücksichtigt worden sind, so daß die Finanzverwaltung geneigt ist, bei diesen zum 1. Januar 1946 fortgeschriebe- nen Einheitswerten eine Wertfortschreſbung bzw. Neufeststellung zum 21. Januar 19486 nicht vorzu- nehmen. Vielfach wurden auch mit Rücksicht auf die Werttortschreibung zum 1. Januar 1946 An- träge auf Neufeststellung zum 21, Juni 1943 nicht gestellt, da bei Vergleich der neuen Ein- heitswerte nach dem Wertfortschreibungsgesetz vom 10. März 1949 mit den fortgeschriebenen Wer- ten vom 1. Januar 1946 die drei Voraussetzungen nicht voll zutreffen. Bei der Wertfortschreibung zum 1. Januar 1946 wurden nun zwar die Kriegsschäden durch Ab- schläge vom Wert des Gebäudes entsprechend be- rücksichtigt und die Einheitswerte dem wirklichen Zustand des Grundstücks angepaßt, jedoch bt das Wertfortschreibungsgesetz vom 10. März 1949 eine spezielle Regelung für die Berücksichtigung dieser Schäden, die den Grundstückseigentümern Weitaus größere Vorteile gewährt, als dies bei der Wertfortschreibung zum 1. Januar 1946 der Fall War. Würde man daher mit Rücksicht auf die zum 1. Januar 1946 erfolgte Wertfortschreibung von ei- ner Neufeststellung zum 21. Juni 1946 Abstand nehmen, so kämen die Grundstückseigentümer mit den zum 1. Januar 1946 fortgeschriebenen Ein- neitswerten nicht in den vollen Genuß der im Wertfortschreibungsgesetz vom 10. März 1949 ge- gebenen Möglichkeiten. 8 Führt man nämlich, von den Einheits werten vom 19335 susgehend, eine Werttortschreibung durch unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Wertfortschreibungsgesetzes vom 10. März 1949, 80 ist vielfach festzustellen, daß die sich ergebenden Werte zwar niedriger sind als die zum 1. Jan. 1948 festgesetzten Einheitswerte, aber der Vergleich des neuen Einheitswertes vom 21. Juni 1948 mit Werte zwar niedriger sind als die zum 1. Jan. 1946 die oben angeführten Voraussetzungen nicht er- füllt. Eine Neufeststellung ist m. E. trotzdem be- gründet, wenn der Vergleich zwischen Einheits- wert vom 21. Juni 1943 mit dem Einheitswert vom 1. Januar 1935 die Voraussetzungen zur Wert- fortschreibung bietet. Beis p11: Einheitswert 1935 102 200,.— Wert des Grund und Bodens/ 36 750,— Gebäude wert 65 450,.— Rohmiete 1935 15 732. Rohmiete 21. Juni 1948 648.— Mietminderung 96 Prozent 95 Prozent vom Gebaudewert /. 62 832,.— Gebäuderestwert 2 618. Wert des Grund und Bodens 36 750.— 39 368,.— Einheitswert auf 21. Juni 1948 39 400,.— Dagegen fortgeschriebener Ein- heitswert auf 1. Januar 1946 41 400,.— Die Abweichung zum fortgeschriebenen Einheits- wert vom 21. Juni 1946 mit dem Einheitswert wert beträgt nicht ein Zwanzigstel, erfüllt also nicht die im Wertfortschreibungsgesetz geforderte Vor- aussetzung, obwohl eine Abweichung von rund 2000,— DM m. E. eine Fortschreibung, bzw. Neu- feststellung erforderlich macht. Die Voraussetzun- gen hierzu sind gegeben beim Vergleich mit dem Einheitswert von 1935. Ferner gestattet das Wertfortschreibungsgesetz V. 10. März 49 Abschläge vom Grundstückswert(vgl. 9 2, Satz 1, 2, 3) bis zu 50 Prozent, die bei der Wertfortschreibhung zum 1. Januar 1946 nicht an- gesetzt wurden. Die sorgfältige Bearbeitung dieser Frage ist nicht nur für die künftigen Steuer zahlungen vom Grundbesitz von Bedeutung, sondern insbesondere auch mit Rücksicht auf den Lastenausgleich, da nach den vorliegenden Gesetzentwürfen der La- stenausgleich von dem am 21. Juni 1948 festgestell- ten Werten des Grundvermögens ausgeht. Es wäre wünschenswert, wenn die Finanzämter, denen allerdings noch keine näheren Durchfüh- rungs bestimmungen zu diesem Gesetz vorliegen, grundsätzlich eine neue Festsetzung zum 21. Juni 1938 vornehmen würden, unabhängig von der am 1. Januar 1946 bereits erfolgten Wertfortschreibung. Iise L. Breymann Ungleichgewichte der Zahlungsbilanzen fort- bestehen und jedes neugewonnene Gramm 7 5 in Kürze im Fort Knox in den 08A andet. Die Hauptursache für die bestehenden Zah- lungsbilanzdeflzite erblicken die Amerikaner wiederum in der Höhe der Wechselkurse, die jetzt erneut zur Diskussion gestellt werden. Aber auch hier liegen die tatsächlichen Mei- nungsverschiedenheiten tiefer als es die Aus- einandersetzungen vielfach erkennen lassen. Während auf amerikanischer Seite die Ansicht vertreten wird, daß sich jede Zahlungsbilanz ausgleichen läßt— vorausgesetzt, daß der De- visenverkehr freigegeben wird und der neue Kurs sich nach Angebot und Nachfrage auf den Devisenmärkten bilden kann— stehen die meisten übrigen Staaten auf dem Standpunkt, daß der inneren Wirtschaftspolitik der Vorzug gebühre, und daß der Zahlungsbilanzausgleich durch Einfuhr- und Devisenkontrolle schmerz- loser und gesamtwirtschaftlich billiger erzielt werden könne als durch Deflation, Lohn- und Preisdruck, Arbeitslosigkeit usw. Dazu kommt noch in der gegenwärtigen Situation die Be- kfürchtung, dag auch eine drastische Abwertung, wie sie von England gefordert wird. angesichts der sinkenden Tendenz der amerikanischen Preise— wenn überhaupt— nur einen kurz- fristigen Erfolg verspricht und damit im ganzen mehr Schaden als Nutzen stiften würde. Es scheint in der Tat nur zwei Wege zu geben: entweder werden die Devisenkontrollen besei- tigt, die Kurse— zumindest vorübergehend freigegeben und die Währungen allgemein konvertierbar gemacht— dann haben ange- sichts der wirtschaftlichen Vormachtstellung der USA alle Handelspartner die amerikani- sche Wirtschaftspolitik mitzumachen, d. h. zu deflationieren, wenn dort die Preise sinken und umgekehrt. Oder die Valutapolitik wird der internen Wirtschaftspolitik(lies: Vollbeschäf- tigungspolitik) untergeordnet— mit dem Er- folg einer Verewigung der Devisenbewirt- schaftung, des zweiseitigen Zahlungsausgleichs und der bilateralen Handelsabkommen. Das erstere ist in den Jahren 1926 bis 1931 ver- sucht worden. Den zweiten Weg gehen wir jetzt, ohne daß man behaupten könnte, daß die ape gemachten Erfahrungen ermutigender seien. Es gibt allerdings noch einen dritten Weg, nämlich die Koordinierung der Währungs- und Krecdditpolitik aller dem Währungsfonds angeschlossenen Länder und deren Ausrichtung auf das gemeinsame Ziel einer Vollbeschäfti- gung in den Partnerländern. Der Vorteil die- ser Lösung liegt auf der Hand: Bei einem Mi- nimum von Handelshemmnissen wird der Gleichschritt in der Kreditpolitik, dessen Feh- len in der Hauptsache die Zahlungsbilanz störungen verursacht hat, nicht vom Stärksten erzwungen, sondern durch gemeinsame Bera- tung und freien Entschluß herbeigeführt. Zu- gleich sollte man meinen— würde das oberste Ziel der Vollbeschäftigung“ alle erdenkbaren nationalen Varianten wirtschafts- politischer Systeme in sich schliegen. Was allerdings aufgegeben werden müßte, wäre ein gewisses Maß von Souveränität auf dem Gebiet der Währungs- und Kreditpolitik zugunsten einer überstaatlichen Verständigung. Dieser Verzicht sollte jedoch umso leichter fallen, als die bisherige Souveränität entweder eine Fiktion(wie etwa im System der Goldwäh- rungen) oder aber höchst kostspielig war. Großmarkt Mannheim a m 15. August 1949 Brombeeren 50, Aprikosen 35 bis 45, Mirabellen 30 bis 40, Pflaumen 12 bis 35, Pfirsiche 30 bis 110, Zwetschgen 15 bis 40, Aepfel 12 bis 35, Birnen 15 bis 35, Buschbohnen 20 bis 32, Stangenbohnen 30 bis 40, Endivien 10 bis 14, Gurken, deutsche 70, Einmachgurken 2, Kohlrabi 2 bis 4, Frühkarotten, deutsche 12 bis 13, Kopfsalat 10 bis 22, Tomaten, deutsche 20 bis 40, Tomaten, ital. 28, Tomaten, oll, 32, Spinat, deutsch 30 bis 35, Rotkraut 8 bis 10, Rettiche 4 bis 8, Weißkraut 5 bis 6, Wirsing 14 bis 20, Zwiebeln, deutsche 12 bis 13. Zwiebeln, Agypt. 19, Zwiebeln, ital. 18. Mishandelte Bürokratie setzt sich zur Wehr Der Beamtenausschuß im deutschen Ge- werkschaftsdbund(DGB) protestierte in einer Erklärung gegen die zunehmenden „Gehässigkeiten“, die in der Presse gegen die Beamtenschaft veröffentlicht würden. Zeitungen hätten Gedichte und Abhand- lungen gebracht, die von der Beamten schaft mit Entrüstung aufgenommen wür den und kaum zu überbieten seien, EG werde von den Regierungen erwartet, dag sie in aller Oeffentlichkeit gegen diese Zu- nehmende Beamtenhetze vorgingen.(dena) Wir wollen diesmal nicht von Pressefreiheit sprechen, obwohl ihre Existenz in Frage ge- stellt wird, sobald Staatsgerichtsprozesse ge. führt werden zum Schutze vermeintlicher Be. amtenunfehlbarkeit. Sacrosanct sind Befehle von Unteroffizier aufwärts dem Rekruten ge- wesen. Sollte jetzt nunmehr der Befehl des im oder über den Unteroffiziersrang stehenden Beamten sacrosanct sein? Wahrlich ist es doch nicht eine Kühnheit, wenn im Zeitalter, da tausende Menschen für die Durchführung von Befehlen zur Verant- wortung gezogen werden beziehungsweise zur Verantwortung gezogen wurden, ein Gremium von Beamten sich zusammensetzt und dagegen Einspruch erhebt Kritisiert und glossiert zu werden, wiewohl dies die einzige Möglichkeit ist, ihnen den Spiegel vorzuhalten und ihnen zu zeigen, wo sie, die sich bei jeder Ge- legenheit bedenkenlos über- Menschenrecht und Freiheit, in die geheimsten, intimsten und pri- vatesten Angelegenheit des Bürgers— der sie noch dazu aus seinem Steueraufkommen erhält — einmengen, Fehler begehen. Und doch soll der Beamten Schicksal, sol- len die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben, nicht verkannt werden. Da wird irgendwo am grünen Tisch eine unmögliche, eine erschreckende Unkenntnis der Verhält- nisse verratende Verordnung ausgeheckt. Die, die sie aushecken, sie sind unerreichbar. Sie stehen im Ministerrang, sind mitunter Abge- ordnete, die Vorschläge sachkundiger Minister eilig durchbhecheln müssen, ohne Zeit und Ge- legenheit zu haben, sich eingehend mit der Materie vertraut zu machen, sind Direktoren von bizonalen Verwaltungen, oder Verfügungs- berechtigte sogar auf trizonaler Basis. Die, die sie durchzuführen haben, sind angewiesen den Buchstaben zu heiligen, Vorgeschriebenes zu erfüllen, bezlehungsweise für dessen Erfüllung zu sorgen. Gleichgültig ob I. oder letzte Gar- nitur. Sie haben nur im vorgeschriebenen im engen Rahmen zu denken. Was darüber Binausgeht, das ist verhängt mit dem Schild „Verboten“, gleichgültig ob böswillig oder guten Willens dieser Rahmen überschritten wird, die machen sich strafbar, die machen sich strafbar des Migbrauches der Amtsge walt. Wen soll man angreifen, wenn eine kom- munale Behördenspitze in der Zeit, da die Zwangs wirtschaft aufgehoben wird, Obst und Gemüselenkungsstellen einrichtet? Wen soll man angreifen, wenn die Mitglieder eines Aus- schusses dei Bestimmungen über PFleischbe- wirtschaftung ausheckt nach Beendigung ihrer geistigen Ausschuß arbeit wohlweislich Gast- stätten aufsuchen, in denen markenfreſe Fleischspeisen verabreicht werden, obwohl da- mals noch nicht die Regelung der Globalkon- tigente für Gastwirtschaften bestand? Wen soll man angreifen in einer Zeit, in der jede Sonntagsfahrt mit Kraftwagen einen strengen Genehmigungszwang unterlag und in der ein Chauffeur, der es riskierte, ohne Genehmigung einen Totkranken sonntags zum Krankenhaus zu fahren, auf Betreiben jenes Fahrdienstlei- ters bestraft wurde, der am gleichen Sonntag mit Dienstwagen einen genehmigten Familien- ausflug unternahm? Es hat den Anschein als ob der Beschluß des Beamtenausschusses nicht so ganz bar jeder Tragikomik ist. Es dünkt, daß er das Ziel verfehlt Denn die Ursache gilt es zu be- kämpfen! Die Ursache zur Kritik und zur Glossierung. Die Ursache aber liegt darin, daß die Beamtenschaft zu Vollstreckern mitunter zundurchführbarer und für die Bevölkerung untragbarer Maßnahmen wird! Hiergegen gilt es Verwahrung einzulegen. Verwahrung im einzelnen und insgesamt. Tex Rücksicht auf Minderheiten Der Minderheitenschutk bei Betriebsratswahlen Das Ministerium für Arbeit und Soziale Fürsorge in Wiesbaden arbeitete den Entwurf zu einer Betriebsräte- Wahlordnung aus, der die verschiedenen Gruppen von Arbeitnehmern innerhalb eines Betriebes(Arbeiter, Ange- stellte und Beamte, Frauen und Männer) unter Minderheitenschutz stellt. Für die Verteilung der Sitze soll das zahlenmäßige Stärkeverhält. nis der Gruppen maßgebend sein, wobei % der wahlberechtigten Belegschaft(oder mindestens 5 Personen) nicht erreichende Min- derheit keinen Anspruch auf Vertretung im Betriebsrat hat. Die Minderheitengruppen kön- nen ihre Betriebsratsmitglieder im getrennten Wahlgang berufen. Was soll geschehen? Bundesarbeits ministerium und Arbeitsstoek Die Arbeitsminister der drei Westzonen trafen in Berlin zu einer Arbeitskonferenz über Fragen des Arbeitseinsatzes und des Flüchtlinssproblems ein. Im Mittelpunkt der Besprechungen der westdeutschen Arbeits- minister wird nach Mitteilung von Stadtrat Paul Fleischmann die Gestaltung des künftigen Bundesarbeitsministeriums stehen. Weiter soll auf der Tagung der Einsatz von Flüchtlingen und Jugendlichen im Arbeitspro- zeßz. die vom Wirtschaftsrat beschlossenen Ge- setze über Jugendarbeitsschutz. Kündigungs- schutz und die Selbstverwaltung der Sozial- versicherung besprochen werden. Stadtrat Fleischmann will außerdem das Problem des früheren Reichsstocks erörtern. Der Reichsstock ist ein Teil der Sozialver- sicherungsabgabe, der für die Arbeitslosen- hilfe in besonders notleidenden Gebieten Zur Verfügung steht. Da Berlin jedoch mehr als notleidend sei. so sagte Stadtrat Fleischmann. wolle er versuchen einen Teil dieser Mittel für die Unterstützung der Berliner Arbeits- losen zu erhalten. Spezielle Berliner Fragen werden die Minister nicht erörtern. Export-Importbörse à m 15. August Auf der 13. Frankfurter Import-Exportbörse zeigte die immer stärker vertretene Export- industrie reges Interesse für die Nachfragen des Auslandes nech Schrott. Braugerste Ma- schinen. Nadeln, Apparaten und technischen Einrichtungen Das Lebensmittelangebot aus dem Ausland ließ nach. Dagswen bleibt das Importengevot an Textilien unverändert stark. Auf Grund der vermittelten Geschäfts- beziehungen kommen laufend Geschäfts- abschlüsse zustande. Umschlag im Heilbronner Hafen gestiegen. 21 Umschlag im Heilbronner Hafen stieg im Ju auf 150 000 t gegenüber 116 000 t im Vormonat. 1 Zunahme ist sowohl auf eine Belebung des Berg“ verkehrs infolge stärkerer Zufuhren an o Baustoffen, Zellulose und Oelfrüchten als 1 des Talverkehrs infolge erhöhter Löschungen vo Salz, Soda und Schrott zurü en. —— 4 45 B 6 EEE Stel blat 880 ie 8. Cl!!!. r ̃ ũͤ⁰ůvn MORGEN Am 15. 3. 49 verschied liebe Frau Maria Söhnlein geb. Rödel, verw. Brönner im 66. Lebensjahr. Mannheim, den 16. August 1949 Langerötterstrage 24 In stiller Trauer: N nach? langer, schwerer Krankheit un- sere treuhesorgte Mutter, meine Peter Söhnlein u. Angehör. Beerdigung: 18. 8. 40, 11.30 Uhr 1 Heir ö Unt erricht Witwe, 41 J., bid., 1,65 gr., mit 14. jährigem Jungen, wünscht Herrn bis zu 43 Jahren kennen zu lernen ZW.ecks späterer Heirat. Handwer- er angenehm., Zuschriften erbe⸗ ten unter Nr. 68284 an den Verlag. Leder Bewerber betrachtet es als Selbstverständlich, daß jum die bei- gefügten Unterlage uxũ N gen 2 ckgesandt gefordert sobald die Wahl für die ausgeschriebene Stelle getroffen ist. Wir bitten daher alle Auftraggeber von Stellenangebots-Anzeigen, dlese Schriftstücke, Fotos usw. die oft unersetzlich oder nur sehr schwer wied 8 1 5 1. Seelenamt: 20. 8. 40, 7.18 Uhr ers dern ene e Aelteste öffentliche för alle Klassen . Fahrschule O. Hunold ing. Mannheim, C 3, 17 Telephon 501 06 25 Interess. gesucht für Repet. Englisch u. Franz. privat. Tel. 431 74. J Math. Vorexamen T. H. KIrh. Dr. Futterer, 2 Neuostheim, Schwindstraße 23, II. Von der Reise zurück! Frauenarzt Freie Berufe 1 den Sten „ ungsucenenden] Seschüftsempfehſongen 1. den: Sophienstr. Stellen- Angebote MaNNHEIMER MORGEN IHA-TRANSpORTE und Liefertahrten, Tel. 514 62. gucht bestens eingeführten Angebote sind zu richten an: — buisburger Margarine-Fabrik Schmitz& Loh AG, Bezirksleitung Fritz schröder, Weiherstraße 1, Ecke Obermain-Anlage Augsburg Vertreter zum Besuch und zur Belieferung des Einzel- Lager und eig. Fahrzeug sowie Gestellung einer Sicherheit Beding. und Großhandels. Fabrikniederlage Frankfurt, M., Düsseldorf, Inselstrage 8 Konstrukteure für Transformatorenwerlt im Rheinland gesucht. sich nur Herren mit Erfahrung im Grogtranstormatorenbau, unter Beifügung von Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften und Ge- haltsansprüchen bewerben u. 2 1457 an Werbung Dr. Hegemann, Es wollen braucher- Kundschaft fur O lort gesucht. Zur Bearbeitung der einschlägigen Wiederverkäufer- und Ver- Elektro-, Gas- und Kohlenherde sowie Grosküchen- Anlagen in Nordbaden, Pfalz und dem süd- lichen Teil von Rheinhessen wird erfahrener Reisevertreter von Vertretung einer der ersten und ältesten Herdfabriken per — Bewerbungen von Herren im Alter bis 40 Jahren mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Referenzen und Angabe der Gehaltsansprüche erbeten u. Nr. P 31 433 an d. Verl. Wirsuche n einen in Handel u. Industrie bestens eingeführten VERTRETER zum Verkauf eines konkurrenzlosen Artikels der feinmechanischen Industrie und bieten einem repräsentativen Herrn mit gutem Verkaufstalent sehr gute Verdienstmöglichkeiten. möglichst über eine technische Vorbildung verfügen, vorzugt.— Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen erbitten wir unter Nr. F 31 432 an den Verlag Herren, die Werden be- Mnelntsche Gronürucherel Sue ht zum Verkauf von technischen Abzienbildern für den Be- Aire Maunneim gut eingeführten Vertreter, der über ent- Sprechende Sachkenntnisse und langjährige Brrahrung auf diesem Bewerbungen, die für keine systematische Be- arbeitung der Kundschaft garantieren können, zweclelos. unter K 121 an RRNUTER-WERRBUNG, Darmstadt. Geblet verfügt. Angeb. 4. 1 5 Waldhof: gesthaus Schtitz. eee e Vervielfäleigungen Schreibmaschinenarbeiten. Schreib- büro Lingott. Mhm., U 6. 12/ Ring. Eheschwierigkeiten. Schüler von R. Buttkus. Dr. Kuhr, Heidelberg. Sprechstun- 5. Klinische Be- handlung: Bethanien-Krankenhaus. Beratung bei Berufs-, Lebens- und Parkring 4a. ENNIFEER Joes (die bedeutende BERNADETTE) in dem dramatischen Film „LE ES BRIEFE“ Beginn; 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Eirkus Barne) Ein iriteressanter Kriminalfilm aus der Welt der Manege Ein Film v. gigantisch. Ausmaß 20 000 Komparsen 2000 Pferde 200 Elefanten Rom in Flammen Beg.: 14.00, 16.30, 19.00 u. 21.00 Per Roman einer unglücklichen jebe: „ragocde einer Le denschaft- mit Joana Marla Gorvin, Karl Kuhlmann Beg.: 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Uhr Vorverkauf ab 11.30 Uhr Umzüge- Lagerung sowie Transporte aller Art durch: W. Nennstiel, Mannheim, Garten. keldstrage 6. Telephon 330 78. Eilboten-Schmidlt jetzt du 3, 67, Rut Nr. 328 69. Selbstfahrer-Comp. vermietet PRkKVU an Selbstfahrer. Oststadt-Garagen. Otto-Beck-Str. 28, Telephon 425 73 Uhren-Reparaturen fachmännisch und preiswert bei Zimmer, am Tattersall. 0 5 353 Umzüge Möbel-, Flügel-, Klavtertransporte K. A. Braig Mannheim, P 7, 9, Telefon 428 66. Maler-, Tüncher-, Tapezierarbeiten Od. Vereinb. ges. Ang. u. Nr. Werden billig, schneli u. gut aus- Seführt. Winelm Strese, Neckarau, Mundenheimer Straße 24. 2 ü all 8 Aol che ert Donnerstag letzter Tag! Der Würger Nach dem Kriminalroman von Edgar Wallace Beginn: 10.15. 12.00, 14.00, 16.90, 18.00, 20.00 Uhr 5 Der Roman einer unglücklichen Liebe:. „Tragbdie einer Leidenschaft mit Joana Maria Gorvin, Karl Kuhlmann Beginn: 10.15, 11.48, 13.45, 15.48, 17.45, 20.00, 22.00 Uhr 23 Zim., Rüche u., Bad, Garage. Garten mit Obstbzumen, Waldhof, zu vk. Ang. u. Nr. 05303 a. d. V. Bauplatz-Almengebiet, 584 am, zum Einheitswert 4640, DM, zu verk. Kl. Auto wird evtl. m. i. Zahl. ge- nommen. Ang. u. Nr. 05203 a. d. V. Haus mit Gaststätte in Mannheim rentabl. Objekt, zu verkauf. Preis 23 000,— DM. Anzahlung nach Ver- einbarung. Angebote unter H 0370 U Seldverkehr an den Verlag. R. Kaiser, Immob.-Büro, Fe., Nad 500%— DM geg. gute Sicherheit für Ange- Ruinengrundstück, 330 am, mit gut 6 Monate zu leſhen gesucht. bote u. Nr. 05293 an den Verlag. 300 DM v. Geschäftsmann geg. gut. Zins u. Sicherh. geg. mil. Rückez. 05275. 500,— DM bei gut. Verzinsg. u. Si- erheit auf ½ Jahr zu leihen ge- sucht. Angeb. u. Nr. 03271 à., d. V. lerstr. 18, Tel. 519 14. Einf.-Haus, mod., 24 000,—, 68000, Anz., zu vk. erh. Kellerräumen, in d. U-Auadr. Zu verkf. Ang. u. Nr. 03265 3. d. V. Wohnungstausch 5 Biete 1 Zimmer u. Kü. gg. 2-Zim.- Wohnung. Ang. u. Nr. 05266 a. d. V. Der große Messeschlager des Jahres! Emneè ummdlæende Erfindung! ee Waschkobold Ae vollautomatische VWelkswaschmaschime Für nur 19, DK. Natenzahlung möglich. Der Vaschkobold entspricht in der CLeisiung einer grogen leuten Daschmaschine und arbeiter Ohne Aufslcgi. Spurt VDaschmittel u. Brennmaterial schont die Vdsche! Täglich 15.00 Unr und 20.30 (Samstag und Sonntag kein Mannheim: Groß- Gaststätte Gs Stechen, N 7, Vorföhrungen: Uhr, vom Mittwoch, e Vorführungen) in: ecnhen 77 Käfertal: not., e Straße 32: Sandhofen: dem 17., bis Mittwoch, dem 234. August Casthaus„flug g, Tacenbürzer Sag! Gasthaus„Hirsch, Ziegelgasse AA las- und Porzellan- Sroſthandlung 8 ue ht tüchtigen 1 b 8 0 N U 1 Nur Herren aus der Branche Wollen Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf einreichen unt, Nr. P 31 431 an den Verlag Zur Vertretung namhafter Ge- gelischaften der Sach-, Lebens- u. Krankenversſcherung suchen Wir haupt- u. nebenberufliche Mass- Uertreler in Mermheim, Ludwigshafen u. 8 Umgebung Bewerbungen unt. Nr. 8002 an . Ann Exp. Mannneim, 0 9 Pexkekter Auto-Schlosser(Wande rer) mit Führerschein gesucht. An- gebote u. Nr. P 31360 an d. Verl. Vertreter zum Besuch von Indu- strie und Gewerbe für Kalender V. Wohlfahrtsverband gesucht. Sehr gt. Verdienstmöglichkkeit. Eiloffer- ten erbeten unter M. L. 310 a. An- Zeig. Exped. THEBAL, Alekander- strage 92. Lerntahrer, gelernt. Autoschlosser, W. 30—40 J., mit nur gut. Refe- denzen, zum sof. Hintritt gesucht. Angebote u. Nr. 05262 an d. Verlag. Hausierer(innen) zum Verkauf von ersten Seltenwaren gesucht. Angeb. unter Nr. 05234 an den Verlag. Vertreter von Terxtilwaren-Groß- Handlung in Mennheim gesucht. Angeb. U. Nr. 05283 an den Verlag. Gartenhilke, Lindenhof, 12 Nach- itiage wWöchentlſch zu vergeben. Orsprache abends, Adr. einzuseh. unter K 05247 irn Verlag. Aung. strebsam. Großstückschneider gezucht. Ang. u. Nx. 05376 a. d. V. Ordlentl. Halbtagsmädchen, 16-22 J, unverb., in modernen Haush. ga: Zucht. Adr. einzus, u. A 31351 i. V. Mir suchen eine Kaufm. Anfängerin mit apgescni. kandelsschule, Ausf. Ang. Unt. Nr. P 31350 an d. Verl. kurtlene, selbständige Frau od. ält⸗ bräulein mit Kochkenntniss. tags ber gesucht. Ang. U. Nr. B 31 362 an den Verlag. Daumen kür gutlonnenden Werbedlenst el⸗ ger»staupsgugbürste“n ges. Vorzu- zellen täglich von 16-20 Uhr im Verkaugshäuschen Reißzer a. Markt- Platz, Mannheim, HI 1, 1. dchmtentl. Mügchen f. Büroarbeiten bucht. B. Schäter, I 4, 14, Ring. Ai Heig. Mädchen für mittl. G- 1 nausnalt sof, gesucht. Ang. Are E 05276 an den Verlag. Stütze zur Führung eines gepflegten Haushaltes von Alterem Ehepaar, Bewerberinnen reiferen Alters mit nötig. Erfahr. Oststadt, gesucht. tür diese gut honorierte Stellung wollen Angebote richten unter P 05328 an den Verlag. 0 Stellen- Gesuche Krlegsbeschädigter sucht Stellung als Portier, Bürobote od. Kassierer. 2000 D Sicherheit k. gestellt werd. Angeb. u. Nr. P 082866 an d. Verl. Jung. Mann(18 J.), aus gut. Hause, Absolv. d. höh. Handelsschule, engl. Sprachkenntn. in Wort u. Schritt, Führersch. Kl. III, sucht entsprech. Lehrstelle als kaufm, od. Ver walt. Lehrling. Angebote unt. Nr. 05219 an den Verlag. Kontokorrentbuchhalter, 41 J., sucht Pass. Stelle, evtl. auch Umschulung als Vertreter. Angebote unter Nr. 05248 an den, Verlag. Stellung in Hotel od. größerem Re- staurant als Küchenhelfer gesucht. Bäcker-, Konditor- u. Kochkennt- nisse vorhanden. Angebote unter Nr. 05281 an den Verlag. Motorradfahrer m. eigenem Motor- rad sucht Beschäftig. auch Neben- beschäftigung.— Angebote unter Nr. 05976 an den Verlag. Flotte Bedienung sucht Stelle, auen aus hilfsweise. Angebote erb. unter Nr. 05214 an den Verlag. Junge, tüchtige Kontoristin(auch Buchhaltg.) sucht sich zum 1. 10. 49 zu verändern. Angeb. u. Nr. 05310 am den Verlag. 0 Vorschfedenes f Braune Aktentasche auf dem Wege vom Strandbad nach Feudenheim verloren, inhalt u. and.: Buchhülle mit Wichtigem Inhalt für Lehrer- examen. Um Rückgabe dieser seg. gute Belohnung Wird gebeten. Körner, Bäckerei, Feudenheim, Hauptstraße 64, Tel. 819 168. 5 Welcher Arzt(Chirurg.-Frauen) Will sich in Wiesloch niederlassen? 4 Zimmer-Wohnung und 4 Praxis- räume stehen zur Verfügung. An- gebote unter I 03/1 an den, Verl. Wer nimmt liebes jähriges Mädel tagsüber in Pflege, da Eltern be. rüfstätig; wenn möglich, möchte ich daselbst eigenes Zimmerchen für sie mieten. Angebote unter Nr. P 31257 an den Verlag. 16 000 Wiederverkäufer lesen das Ofkertenblatt Zentralmarxkt(be- Kannt als Händlerblatt), Die Fach- zeitschrift wit den meisten Waren- und Vertretungsangeboten sowie Messe- U. Marktkalender f. d. ambu- jante Gewerbe, Erscheint Wöôcktent-⸗ Iich, Probe-Monat 1— DPM v. Ver- lag Zentralmarkt,(18a) Würzburg g. Mitarbeiter f. versch. Orte gesucht. DRW- Meisterklasse! Wer sucht Fahr- gelegenheit, Feierabend od. Wochen- ende für 2 Personen ges. Selbst. kostenbeteillgung. Nachricht unter I. 303 an Rheina, An.-Exp., Neu- stadt/ Haardt. Lohnarbeiten für mech. Strickerel gesucht. Ang. u. P 05215 an d. Verl. Näharbeiten aller Art sowie Damen- u. Kinderkleider fertigt an. Ang. unter Nr. 03257 an den Verlag. Wer führt schnellst. Zimmerer-, Dachd.- u. Kanalbau-Arbeit., Gaß⸗ u. Wasserinstall. d.? Ang. u. 06260. Malerarbeiten Werden von Meisterbetrieb zu billigsten Preisen bei sauberst. Ausfünrg. noch übernommen. Ang. u. Nr. P 30 878 8. d. Verl. Elnfritt trei! Bille schmutæige asche mitbringen. Keine Hausftau bersdume dlese einmaligen imieressanten Vorfügrungen. Dauer 1 Sunde. Vertreter- Einstellung: Freitag. 18. Aug., 16 Uhr, Sieochen-Gaststäue, N 7. 7 Waldemar der Eilgenbrötler Waldemar hat keine Ahnung Von Verzinsung und Kredit, Arbeitsmarkt und Wirtschafts- planung, Warenaustausch und Proflt. Aber wer im Wirtschaftsleben Und im Wirtschattskampfe steht. Weiß, es Kann den Ausschlag geben, Wenn ihm all dies nicht entgeht Weltmarktpreise, Rohstofflage Und was sonst noch von Int'resse, Jede aktuelle Frage Wird behandelt in der Presse. hat Kontakt zu aller Welt 0 Mieigesvene Trochener Lagerraum Innenstadt, mögl. sofort zu mieten gesucht. Ang. u. P 31359 a. d. Verl. Aelterer, berufstät., anspruchsloser Herr sucht möbl. Zimmer, beschl.- frei. Angebote u. Nr. 05283 a. d. V. Suche 2 leere Zimmer für berufs- tätiges Ehepaar bei guter Bezah. lung. Ang. u. Nr. P 31368 a. d. V. Helle Werkstatt zu mieten gesucht. Angeb. unt. Nr. 03220 an d. Verlag. Möbl. Zimm., mögl. beschlagnahme- frei, von berufstät. Herrn gesucht. Angeb. unt. Nr. 05230 an d. Verlag. student sucht nettes Zimmer mit Verpfl. Ang. u. Nr. 05296 a. d. V. Geschäftszimmer 2 Kl. ev. 1 größeres sof. gesucht Bund der Flieger geschädigten und Sparer e. V., Kreisgruppe Mannheim (Vorl.„Schützenhof“, 8 3, 10) Sprechst. Vonnerstags 10—16 U. 1 Vermieiungen 1 und 2 Zimmer Wohnungen mit Bad et., im Zentrum der Stadt, gegen Bauzuschuß zu vermieten. Angeb. unt. P 30667 an den Verlag. Gewerbliche Räume, im Zentrum der Stadt, mit Hof u. Toxeinfahrt, ca, 250 qm, bei Baubeteiligung zu Vermieten. Angebote unter P 30860 an den Verlag. Büroräume, I. Etage, im Zentrum der Stadt, ca. 300 qm, gegen Bau- zuschuß abzugeben. Angebote unt. F 30865 ͤ an den Verlag. Schöne 3-Zim.-Wohnung mit Bad, od. 1 Zim, u. Küche und 1 Zim, Küche und Bad in Käfertal-Nord gegen mä. Bauzuschuß ab 1. Ok- tober 1949 zu vermieten. Angebote unter Nr. 05286 an den Verlag. In Villa, Nähe Wasserturm, a. Büro- oder Geschäftsräume, ganz od. ge- tellt, sotort zu vermieten: 3 Zim- mer und Nebenräume, ca. 220 qm, im Parterre, 4 Zimmer u. Neben- räume, ca. 140 am, im erst. Ober- geschoßg. Bedingungen dch., schrift- liche Ang. u. Nr. P 31354 8. d. V. 2. U. 3-Zim.-Wohng. m. Bad, Hein- rich-Lanz-Straße, geg. Baukosten Zuschuß sofort zu vermieten. An- gebote u. Nr. 05292 an den Verlag. 3 Geschäftsräume m. Wohng. geg. zinsl. Darleh., 700 DM, in zentr. Lage Mhms. sof. beziehbar. Angeb. unter Nr. 05286 an d. Verlag. Eine Zwei- und Drei-Zimmer-Wonnung gegen Baukostenzuschuß ⁊ u mieten gesucht. Ang. u. Nr. 8004 an WMA, Ann.-Exp., Mannheim, B 4, 8 Düroräume 0d. Laden 2—3 Räume, bis 100 am, Miete bis 400,— DM, ohne Baukosten- Zuschuß gesucht. Angeb. unter Nr.. 05282 an den Verlag Junger, alleinst. Kaufmann sucht gut möbl. Zimmer(möglichst mit Schreibtisch), am liebsten Oststadt. Angebote unter Nr. P 05283 an den Verlag. Größeres leeres Zimmer in gutem Hause von berufst. Herrn(Akad.) zu mieten gesucht. Preisangeb. unter Nr. P 05256 an den Verlag. Beteiligungen 8 Tätige od. stille Beteiligung mit 2000 DM möglich. Guter Verdienst. Angeb. u. Nr. 05242 an den Verlag. Intell. Geschäftsfrau(43 J.) sucht f. Konfit.-Geschäft Partner, mögl. m. »Auto, zur Weiterführung des Ge- schäfts. Ellangebote unt. Nr. 05302 an den Verlag. Dame wird Existenzmöglichkeit in bestehendem Ladengeschäft b. Ein- lage von 3000,— DM gebot, Festes Gehalt und Gewinn. Zuschrift. un- ter Nr. 05295 an den Verlag. Biete 1500,— bis 2000,— DM bei täti- ger Beteiligung. Angebote unter Nr. 05280 an den Verlag. Geschäfte Schreibwaren⸗ handlung in Mannheim od. Umgebung gegen bar zu kaufen gesucht. Ang. u, Nr. 05304 an den Verl. Leingueherei gut eingeführt, mit Stammkund⸗ schaft, gute Existenz, umstände halber zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. 05231 an den Verlag. Welcher Mannheimer Metzger in- teresslert sich für eine Filtale in bester Lage Feudenheims. Angeh. unter Nr. P 05299 an den Verlag. Höhenlofl- 371 1 Hei Loro Rotel Schellhaas- Lichtenberg/ Odw. hg: Restaurant: Erstklassige Küche Gepflegte weine 5 Cafe: Mit herrlicher Fernsicht in die Gebirgslandschaft Binsenbar: Die vornehme Hotelbar 5 Terrasse: Liegewiese mit Plantschbecken Garagen Telephon: Niedernhausen odw. Nr. 13 Der Staatsbeauftragte für Direktor Wir Schaffen Wohnraum! Willy Betinger. Stungart 1. Aufsichtsrats vorsitzender der gomeinschaftsnite d. Flüchtlinge u. Kriegsgeschädigten Deutschlands eGmbfl. Spricht am Freitag, dem 19. August 1949, 20 Uhr, in der Wandelhalle des Rosengartens über den „Sogialen Nohnungsbau“ Jedermann ist herzlichst eingeladen. das Flüchtlingswesen, Herr Der Vorstand. aunede büfetts 165, 180, 190, 200 u. 240 em 465,.—. 590,.— — 515,— 360. 0 Tebigesbehe Grograumofen, neuwertig, zu Kauf. gesucht. Telephon 412 65. i Waschbecken mit 2 Standh., ca. 60 bis 70 em, Deckbett, Kopfk. und Bettwäsche zu kf. ges. Tel. 410 37. Ein Kassenschrank in einwandfr. Zustand, bis mt Sröge „ zu Kau- ten gesucht. Angeb. u. Nr. P 31353 an den Verlag. 5 Couch oder Chaiselongue und 41. Gasbackherd zu kfn. ges. Preisoff. unter Nr. 05279 an den Verlag. Auflege-Matratzen 1, 0x90, f. 2 Bett- roste, gut erhalt., zu kauf. gesucht. Preisangeb. u. Nr. 05259 an d. V. 2 Kraftfahrzeuge NSU-Motorrad, 200 cem, und 3-Rad- Lieferwagen günstig zu verkaufen. Oftersheim, Gartenstraße 9. Motorrad, erstkl., 200 cem, Zündapp, zugel. u. verst., günst. zu verkfn. Us, 12, parterre. Ford V8 LEkW. 3 Tonnen, erstkl. Zustand, Anhänger 3 u. 4 Tonnen, 3,50 m u. 4 m, 7,50/,25 4 20 bereift, Labrikneu, preiswert zu verk. Jos. Strubel, Feudenheim, Tel. 534 74. PKW. Opel 1,2 Ltr., sehr gt. Zust., zu verk. cke Weinbiet- u. Trifels- straße(Lindenhof) von 9—19 Uhr. Pkw. Adler- Trumpf zr. zu verkauf. Zuschr. u. Nr. P 31361 an d. Verl. Pkw. 1 Liter Adler in bestem Zust. Preiswert zu verkauf. Anzusehen Fördermittelwerk, Schwetzingen. Lelchtmotorradanhänger, neu, f. 70,- zu verkf. Speyerer Straße 11, part. Tempo-Dreiradliefer wagen, Pritsche, in best. Zust. zu verkauf. Angeb. unter Nr. 047386 an d. Veclag. Pk W., Audi, 2,3 1, 4tür., Motor gene- ralüberh., Schätzpr. 600 DM, für 3500,— DM zu verkaufen. Legrum, H 1, 12, Telephon 514 26. Vierradanhänger, Tragkr. 25-30 tr., in bestem Zustand, bereift, 780. DM. zu verkaufen. Desgl. Elektro- motor, 2 PS, 110 Volt, 85,— DM Nick, Gärtnerstraße 53. Pkw, fahrbereit od repar.-bed., aug Privathand gegen Kasse gesucht. Angeb. unt. Nr. 05216 an d. Verlag. Ru 5-71 nur Kipper u. in nur gut. Zu- stand sowie 2 gebr. Anhänger, 4—5-t-Kipper, zu kaufen ges. Angebote an Werner Reis, Nah. u. Fernverkehr, Verbin- dungs-Kanal, linkes Ufer 23 PkwW. bis 1,5 Ltr., neuwert., in nur bestem Zustand, aus Privathand gegen sofortige Kasse zu kaufen gesucht, Eilangebote u. Nr. P 31352 an den Verlag. Motorrad zu kaufen gesucht. Angeb. unter Nr. 0327/7 an den Verlag. Opel-Pkw,. bis 1,8 1, auch rep.-bed., Kauft Bernschneider, Bensheim, Neckarstraße 25. 170 in erstkl, Zustand, geg. Opel- Kapitän zu tauschen gesucht. Ang. Unter Nr. 03234 an den Verlag. 8 Junghennen(4 Monate) 8,.— bis 10.— DM zu verkf. Werthmann, Käfer tal, Straßenheimer Weg 19. Jrish-Seatter-Hündin mit Stammpb. Zu verk. Viernheim, Hotmannstr. 12 Tfermarket 9 gule Weine Aer gberhagycter natur Pfälzer Weißwein 20 Ad er Westnofener natur Rheinhess. Weigwein d.— mer ſerneng: donn g 60 7 Liter DM natur Rheinhess. Weißwein Ager Dürkheimer 4 Rotwein Sonderangebot: Original Chant! Hel- Rotwein. Marke Rukkind, Liter-Fl. 5.0 Original Malaga, totget 9 90 * Jabrg. 34. Marte Carlos Nadel, Fl. b. Ul. Telephon 447 111: 3, 9(Nähe Marktplatz), a Seckenheimer Straße 110 Schwetzinger Straße 27 Rhein a u, Stengelhofstr. 4. 5 de lefon 22285 ene punnfunkn Vecfichsplatn 10 da assefturnd 5 Wanzen 5 U. Sonst. Ungezieler vernichfet sicher u. schnellstens Schädlingsbe kämpfung Rans Hillinger, F 5, 3 Wiederaufbau Neubau leicht gemacht d. uns. kachm. Arbeit, billigste Preise u. Zahlungsbeding., Bauberat. kostenlos. Anfrag. erbet. Fa. Universale Ingenieurunterneh- mung, Mannheim, Beilstraße 23 7 N Ssommersandeletten tertig und nach Maß Max Frank, Schuhmachermste,, 6 Str. 12, Tel. e Juwelen- Gold Siber- Plalin Kauft zu Höchstpreisen N. G UNT HE R., MANNHEINM Rosengartenstrage 34 Einmalig! 5 Wohnzimmer 1 echtkiche,tehsnes Model! Böfeſt leo em, Anrichte, Auszogtisch, 4 Polster- stöhle, 889 f 1. bompl. bor nur M f* 5 WSET el 8 beach de„EIN HEINER WOCHE“ [Ausstellung für: Kultur, Industrie, tandwirtschaft, Handel. Handwerk. Gewerbe 12.- 21. August 1949 in WEIN HEIM/ Zergstroße Sonn- und wertags ges Hine von 9-20 Uhr Sondersehauen:„Das schöne alte Buch“ aus Stadt- und Privatbesitz,„Alte Buchbinder werkstatt“. Obst- und Weinschau der Bergstraße Tabakschau- Gartenbau- Forstwirtschaft Land wirtschaftliche Maschinen u. Gerate Fahrzeuge 150 Aussteller Im Bürgerpark täglich Sonderveran- g staltungen mit Konzert und Tanz Obstlehrschau, I. Frrüffeg „„ r 17+— ð TVT eee Seite 8 MSRGEN K Mittwoch, 17. August 1949/ Nr. 164 Liebe Creta Carbo] Brief an einen Star Von William Saroyan Verehrtes Fräulein Garbo! Ich hoffe, Sie haben mich in der Wochen- schau vom kürzlichen Detrofter Aufruhr be- merkt, in welchem mein Kopf entzwei Sing. Ich habe niemals für Ford gearbeitet, Aber einer von meinen Freunden erzählte mir von dem Streik, und da ich an jenem Tage nichts zu tun hatte, fuhr ich mit ihm zum Schauplatz des Tumults hinüber, und Wir standen in kleinen Gruppen herum, schwätzten über dies und das, und da gab's allerhand radikales Gerede, aber ich hab' ihm keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Ich dachte nicht daran, daß was passieren würde, aber als ich die Autos von der Wo- chenschau herankommen sah, dachte ich mir, nun, hier ist eine gute Gelegenheit für mich, zum Film zu kommen, was ich mir schon immer gewünscht hatte, darum trieb ich mich weiter da herum und wartete auf meine Chance. Ich hab' immer gewußt, daß ich eins von den Gesichtern habe, die sich gut fllmen lassen und sich tadellos auf der Leinwand ausnehmen, und ich var außer- ordentlich zufrieden mit meinem Auftritt, obwohl der kleine Unfall mich für eine Woche im Krankenhaus festgehalten hat. Gleich als ich wieder herauskam, ging ich also trotzdem in das kleine Kino in meiner Nachbarschaft hinüber, wo se, wie ich herausfand, die Wochenschau zeigten, in der ich mitspielte, und ich ging ins Theater, um mich selbst auf der Leinwand zu sehen. Ganz gewiß, es sah großartig aus, und wenn Sie sich die Wochenschau genau angesehen haben, denn ich bin der junge Mann im blauen Sergeanzug, dessen Hut herunterfiel, als das Rennen los ging. Erinnern Sie sich? Ich habe mich absichtlich drei- oder viermal herumgedreht, damit mein Gesicht gefilmt würde, und ich schätze, Sie haben mich lächeln sehen. Ich wollte sehen, wie mein Lächeln sich im Kino ausnimmt, und selbst wenn ich's ausspreche, ich meine, daß es sich ziemlich hübsch machte. Mein Name ist Felix Otria, und ich stamme von italienischen Leuten ab. Ich hin Abiturient und spreche Englisch wie ein Einheimischer, desgleichen Italienisch. Ich seh' ein bißchen wie Rudolph Valentino und Ronald Colman aus, und ich würde gern hören, daß Cecil B. de Mille oder eine von den anderen grogen Kanonen mich bemerkt und gesehen hat, was für ein gutes Material für den Film ich bin. Willy Birgel, Filmstar Nr.! Die Emnid, das Bielefelder Institut für Markterforschung, hat unlängst in einer die drei Westzonen umfassende Umfrage die fentliche Meinung zum deutschen und zum ausländischen Filmschaffen erforscht. Wir bringen nachfolgend einige Ergebnisse. Die beliebtesten deutschen Filmschauspieler: Wik Birgel(48,3 0) Hans Albers 45 75) Marika Rökk(10,6 0) Hans Moser(10,2) Theo Lingen 68,2 0) Zarah Leander(5,5 9% Die besten deutschen Fllmschduspieler: Willy Birgel(40,6 5) Marika Rö 28 25) Hans Albers 121.7 00 Christ. Sõderbaum(17,5 7% Hilde Krahl(15,8 5) Paula Wessely 15,6 70) Olga Tschechowa(10, Marianne Hoppe(6 0 Tkeo Lingen(7,9 Hans Moser(5,7 9%) Mathias Wiemann(5,4%) Paul Hartmann(4,6 Die besten Filmschauspieler der Welt: Steward Granger(44,6% Gretu Garbo Ingrid Bergman(22,9% Clark Gable(21,8 0 James Mason 16,8 900 Martene Dietrich(18,3%) Die besten Filmregisseure der Welt: Arthur Rank(47 0) Veit Harlan 45 0) Helmuth Rüutner(3,3% Louis Trenker(2.6 0 Den Teil des Tumults, den ich versäumte, weil sie mich k. o. geschlagen hatten, sah ich in der Wochenschau, und ich möchte sagen, daß alles eine ganz gewöhnliche Ange- legenheit geworden ist, was die Spritzen- schläuche und die Tränengasbomben und alles übrige anbetrifft. Aber ich habe die Wochenschau elfmal in drei Tagen geseher!, und ich kann zuverlässig sagen, daß kein anderer Mann, Zivilist oder Polizeibeamter, sich so unter der Menge hervorhub wie ich, und ich bin neugierig, ob Sie diese Angele- genheit zusammen mit der Gesellschaft, für die Sie arbeiten, aufgreifen und zusehen werden, ob Sie nicht nach mir schicken und einen Versuch mit mir machen. Ich weiß, daß ich meine Sache gut machen werde, und ich werde Ihnen dankbar sein bis an mein Grab, Fräulein Garbo. Ich habe eine kräftige Stimme und kann die Rolle eines Liebhabers sehr nett spielen, darum hoffe ich, daß Sie mir einen kleinen Gefallen tun werden. Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages in naher Zukunft in einem Film mit Ihnen den Helden spielen. Ihr sehr ergebener Felix Otria * (Mit freundlicher Genehmigung des Dr. Walter- Barbier-Verlags, Frankfurt, aus dem Sammelband kleiner Geschichten:„Der waghalsige junge Mann auf dem fliegenden Trapez“ von William Saroyan.) „Ingrid Bergman kauft Brautaussteuer!“ Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht in Rom. Hunderte von Frauen be- lagerten eines der großen Wäschgeschäfte, aber Ingrid war schon verschwunden, als die ersten Neugierigen das Geschäft stürm- ten. Man wollte wissen, was die zukünftige Madame Rossellini bestellt hatte: Negliges aus weißem oder rosa Chiffon? Spitzenbe- setzte Wäsche? Seidene Bettbezüge? Ach nein, Ingrid Bergman chockierte wieder einmal die Welt. Die junge, dunkelhaarige Verkäuferin, die Ingrid bedient hatte, er- zählte, daß Madame Bergman eine sehr bürgerliche Aussteuer bestellt habe: drei Dutzend Bettücher aus Leinen mit passen- den Kopfkissen, vier Dutzend Handtücher, feines Damast mit eingewebtem Mono- gramm, Steppdecken, Tischwäsche und Küchentücher. Und als Clou dieser bürger- lichen Aussteuer, die eher für einen Land- haushalt als für einen Filmstar paßt, muß man die sechs großen Küchenschürzen be- zeichnen.„Ganz bürgerliche Küchenschür- zen aus gewürfelter Baumwolle,“ sagte die Verkäuferin.. Zerstoben sind die Illusionen von seide- nen Negligés, verraucht die Träume einer Filmstar- Aussteuer. Ingrid kaufte Küchen- schürzen! Vielleicht will sie also wirklich ihre Drohung wahr machen, sich ins Privat- leben zurückzuziehen? Vielleicht will sie wirklich den Schminkkasten mit dem Koch- jöffel tauschen? Die Aussteuer für die „Zweite Ehe“ läßt darauf schließen Als Ingrid Bergman offlziell bekannt gab, daß sie sich von ihrem Mann, dem Arzt Dr. Petter Aron Lindström, scheiden lassen und dem Film Lebewohl sagen wolle, be- kam nicht nur die ganze filmbegeisterte Welt einen Chock, sondern auch Ingrids Ehemann. Er hörte nämlich den Entschluß seiner Frau— im Radio! Persönlich hat Ingrid ihrem Mann gegenüber nichts davon erwähnt. Dr. Lindström hat die„Affäre Ros- sellini“ nie ganz ernst genommen. Er war fest davon überzeugt, daß seine Frau aus Italien nach Hollywood zurückkehren Würde! Ingrid Bergmans Pressechef, ihr persönlicher Freund Joseph Steel, der mit ihr zusammen in Italien ist, erklärt aller- dings, daß Dr. Lindsröm schon lange wußte, daß seine Ehe nicht mehr zu halten War. Und bei seinem Besuch in Italien hätte Ingrid ihm klar gemacht, daß sie nicht wie- der zu ihm zurückzukehren wäünschte. Vorläufig hat Ingrid Bergman noch nicht offiziell erklärt, ob sie die zukünftige Ma- dame Rossellini wird. Es ist immer noch nicht ganz klar, ob Rossellini nun endgültig von seiner ersten Frau geschieden worden ist, und Ingrid kann schweigen, wenn sie Cottfried Benn von Helmuth de Haas Gottfried Benn, die stärkste dichterische Erscheinung des deutschen Hochexpressio- nismus in den zwanziger Jahren, ist kürz- lich mit einer Reihe von Publikationen wie- der an die Oeffentlichkeit getreten. Nach zwölf Jahren des Schweigens erschienen zu- nächst in Zürich„Statische Gedichte“. Sie wurden vom Limes-Verlag, Wiesbaden, mit dem Novellenband„Der Ptolemäer“, den Gesprächen„Drei alte Männer“ und der Essaysammlung„Ausdruckswelt“ aus den Jahren 1938/45 übernommen. Gottfried Benns Wiederkehr ist sehr ernst zu neh- men; es mehren sich im In- und Ausland die Stimmen, die ihn als den großen Se- her unserer Zeit begrüßen. Seine Stimme ist volltönend, sie ist einfacher und tra- gender geworden, ich möchte sagen, weil sie von der Stille herkommt. 5 Der Weg dieses Dichters ist für jeden geistig berührbaren Menschen mit Faszina- tionskraft begabt. Seit dem ersten Welt- krieg mit expressionistischer Lyrik im Kreise der Pinthusschen„Menschheitsdäm- merung bervorgetreten, galt Benn als die versprechendste Kraft der damaligen jun- gen Generation. Gleichzeitig mit James Joyce, dessen„Ulysses“ ein Durchbruch in neue Sprachtümer war, mit T. S. Eliot, des- sen anfänglichen Nihilismus eine spätere, horizontoffene Katholizität abgelöst hat, unternahm es Benn, den abschüssigen Weg der historischen Entwicklung in der Chiffre des heilentschlagenen modernen Menschen kraß und schonungslos auszudrücken., Seine Gedichte, die kaum vergleichbar schöne und späte Strophen enthalten, sind von größe- rer Art und Geistigkeit als seine frühere, zuweilen ans Hektisch-Manische streifende expressive Lyrik. Doch sie teilen ihr be- sonderes Anliegen, fremdsprachliche und Jargonelemente, geisteswissenschaftliche Ab- strakta und Zivilisationsvokabeln mit der Hochsprache in eine höchst suggestive, rhythmisch angelegte Versdichtung hinein- zuschmelzen. Heute hat Benn inmitten einer verödeten, durch Polftismus und Sachtrieb befangenen Umwelt und Zeitwelt in seiner Konfession zu Geist und Form eine ruhende Mitte gewonnen. Er nennt in einer Vers- zeile sein Reich„das des Gegenglücks, des Geistes“.„Statische Gedichte“ sind ausge- sprochene Erkenntnislyrik, hinreißend und verführerisch, einer Droge vergleichbar. Die Suite der Erkenntnis, die Benn orchestriert, macht seinen Nihilismus universal, schöp- ferisch und zum Ausdruck einer Zeit, de- ren Verhältnisse er mit der treffenden For- mel„Wertverwahrlosung, Soziologie und Leere“ besticht. Als umgreifendes Erschei- nungsbild des 20. Jahrhunderts betrachtet er die„Ambivalenz, die Verschmelzung eines Jeglichen mit den Gegenbegriffen“: ein Vorgang der Synthese, der im dialekti- schen Prozeß der Geschichte eine neue Ein- fachheit, eine neue Thesis, eine neue„Pe- thos formel“ erzeugen wird. Die Durchpolitisiertheit des Zeitalters beschäftigt den Dichter je und je. Seine Attacken auf die„staatlich geregelte Aus- rottung alles Wesens“ gipfeln in der Fest- Stellung:„Eine Welt aus Zwang, diese ganze politische Welt, heute im Zwang der Wünschelrute von der Antarktis bis zum Erzgebirge: Uran, Pechblende, Isotop 135. Zoon politikon— ein griechischer Mißgriff, eine Balkanidee. Wer für die politische Welt plädiert, kann das nur aus Caprice tun.“ Diese Worte sind ohne einen leich- ten Anflug von Ressentiment nicht zu den- Foto: Bruno Manuel Walt Disney zeigt seinen beiden Sprößlingen neue Entwürfe Ingrid Bergman kaufte Kũchenschürzen Die zukünftige Madame Rossellini wird doch filmen Will. Sie sagt auch nicht, wo sie ihr zukünf- tiges Heim aufschlagen will. Die einen tip- pen auf Rom, die anderen auf San Sebastian an der spanischen Nordküste, und andere wiederum vermuten Paris. Und was wird aus Ingrids zehnjährigem Töchterlein? Die kleine Pia ist in Amerika einer wahren Verfolgung neugieriger Jour- nalisten ausgesetzt. Ingrids Tochter ist ihr Leben lang von allem fern gehalten worden, Was Film, Presse oder Propaganda heißt. Die Journalisten wußten genau, daß man innen niemals Zutritt zu Pia Lindström ge- Währen würde. Deshalb hatten sie sich als Hausierer verkleidet, und auf diese Weise gelang es ihnen wirklich, sich an das kleine Mädchen heranzupirschen Das war damals, Als die ersten„Rossellini-Gerüchte“ auf- tauchten Als Ingrid Bergman von dieser Episode hörte, wurde das Kind sofort aus Minnesota zurückgeholt und zu Dr. Lind- ströms Rechtsanwalt, John Vernon, gebracht, Wo es noch heute wohnt. Dr. Petter Lindström will sich nicht von semem Töchterchen trennen, und Ingrid Bergman ist sich klar darüber, daß sie kei- nesfalls alleine die Tochter vom Scheidungs- gericht zugesprochen bekommt.„Diese Frage ist zwischen mir und Petter schon lange be- sprochen worden. Ich bestehe nicht darauf, Pia für mich selbst zu behalten. erklärte Ingrid dem amerikanischen Journalisten Earl Wilson. Trotz der bürgerlichen Küchenschürzen scheint Ingrid Bergman die diplomatischen Beziehungen zu Hollywood doch nicht ganz abbrechen zu wollen. Man schließt dies dar- aus, dag sie die erste offizielle Nachricht von ihrer Scheidung an Louella Parsons, der „Klatschtante Nr. 1“ von Hollywood, sandte Die so gefürchtete Louella hat einen Anwalt in Rom, der ihre europaischen Rechte wahr- nimmt. Diesen Anwalt rief Ingrid Bergman an, ehe sie die Weltpresse zu sich bestellte, um ihm für Louella die Neuigkeit mitzutei- len. Louella Parsons war ihr also wichtiger, als ihr eigener Ehemann. Und die gute, dicke Louella wird schon dafür sorgen, dag Ingrid Bergmans Scheidungsprozeßg in der amerikanischen Presse richtig aufgemacht Wird. Sie hatte die Ehe Bergman-Lindström immer als„Hollywoods idealste Ehe“ dar- gestellt, aber sie ist auch diejenige, die sich jetzt mit Feuer und Flamme dafür einsetzt, Ingrid im sympathischen Licht erscheinen zu lassen. Louella hat erklärt, daß die blonde Schwedin eben romantisch sei, und daß Ro- mantik niemals in der Welt aussterben dürfe. Dr. Petter A. Lindström ist in der Finanz- welt der amerikanischen Filmgesellschaften nie sehr beliebt gewesen, weil er für seine Frau Ingrid ein zu guter Geschäftsmann War. Er hat nie erlaubt, daß Ingrid Bergman einen sogenannten„Sklavenvertrag“ ab- schloß, wie dies die meisten Anfänger in Hollywood tun müssen. Dieser Vertrag bin- det junge Schauspieler für viele Jahre, ohne daß die Gagen erhöht werden, selbst wenn aus dem Anfänger ein Star wird. Dr. Lind- ström schloß alle Verträge für seine Frau ab und hat Ingrid Bergman die besten Be- dingungen und die größte Spielfreiheit ge- sichert. Selbst hat er sich aus einem be- scheidenen Zahnarzt zu einem sehr bekann- ten Chirurgen entwickelt. Sein Spezialgebiet ist Gehirnchirurgie. Seine Klinik ist weit über Kaliforniens Grenzen hinaus bekannt. In Hollywood ist man der Ansicht, daß Ingrid Bergman als„Madame Rossellini“ Weiter filmen wird. Trotz der Dementis und trotz der buntgewürfelten Küchenschürzen. F. H. M. Gebrüder Crimm in SA Disney und sein Märchenland Bescheiden, beinahe schüchtern, glück lich verheiratet und von kindlichem Gemüt, so wird der 48jährige Walt Disney von seinen Freunden geschildert. Dabei ist er der Schöpfer eines weltbekannten humori- stischen Tierreichs, Kopf der„Walt Disney. Trickfilm- Produktion“ in Kalifornien und Arbeitgeber eines modernen 1000-Mann-⸗ Betriebes, der alle 14 Tage einen neuen Märchenfilm produziert. Die Produktion wirft jährlich 10 Millionen Dollar ab. Die Lebensgeschichte des beweglichen Disney klingt auch wie ein Märchen. Walt verdiente sein erstes Geld als Chauffeur eines Zeitungs-Lieferwagens in Kansas City. Abends zeichnete er, am liebsten Kleintiere, Enten, Hunde, Katzen, Mäuse, aber auch Schweine. Alle hatten im Aus- druck etwas verblüffend Menschliches. Die Zeichnungen gefielen nicht nur Disneys Freunden, sondern auch einer Reklame. firma, die Walt einen„Job“ gab. Eine Garage wurde Disneys erstes Mar- chen-Film- Studio. Hier übersetzte er das „Rotkäppchen“ der Gebrüder Grimm ins Filmamerikanische. Ein paar Jahre später saß er in Hollywood. Dort wurde Micky Maus geboren. Von Disney selbst stammt größtenteils nur die Grundidee eines Films. Die Aus- arbeitung überläßt er seit Jahren seinen Gehilfen. In seinen Ateliers zeichnen und tönen, kopieren, vervielfältigen, synchroni- sieren, schneiden und kleben sie die Be- 55 der Geschöpfe ihres Mei- ers. Micky Maus, die eigerrtlich ein Mäuserich ist, hat mit der Zeit eine ganze Menagerie Geschwister bekommen: Pluto— den Hund, Goofy— die Kuh, Clara— das Huhn, Donald Duck— den Enterich und Bambi das Reh. Außerdem schuf Disney die „Jörichten Symphonien“, die 10-Minuten- Filme, die auf das Publikum stärker als Lachgas wirkten. Kritiker sagen, es läge etwas Grimmiges in Disneys vermenschlichten Tieren. Seine besondere Methode, die Handlungen zu raffen, seine glänzende Beobachtungsgabe, die den Bewegungsrhythmus seiner Tiere So verblüffend lebendig werden läßt und die eigenwillige Note der Tonuntermalung sind uramerikanisch. Diese Phantasiege- schöpfe könnte man die Stehaufmännchen unserer Wunschträume nennen: Kein Feuer kann sie verbrennen, keine Welle verschlin- gen. S. G. Inbegrenzte Möglichkeiten für den Film Der komplette Duftfilm soll den Tonfilm Vollkommen machen Aus Gründen des„künstlerischen Realis- mus“ hat, wie Ekkehard Scheven in der Zeit- schrift„Film- Club“ schreibt, die sowjetische Filmforschung abermals die Lösung des „duftenden Films“ in Angriff genommen und damit eine bereits im Jahre 1939 unter der Bezeichnung„‚Odorated Talking Pictures“ (OTP) für die New LVorker Weltausstellung herausgebrachte schweizerische Erfindung Wieder ausgegraben. Der sowjetische Film- regisseur Grigori Alexandrow ist der Mei- nung, das Publikum wolle den Film nicht mur sehen und hören, sondern auch die auf See wehende Brise, das Parfum der Blumen und den Duft der grünen Weiden atmen Können. Die Schweizer— deren Geheimnis wir nicht kennen— sollen es angeblich mit einer„Geruchsantenne“ gemacht haben, die durch eine mit dem Tonfilmprojektor syn- chron laufende vollautomatisch gesteuerte Apparatur bis zu 4000 Gerüche in den be- sonders ventilierten Vorführraum entsendet, und Herr Scheven weiß zu berichten, daß der erste Duftfilm dieser Art bereits einen durchschlagenden Riecherfolg gehabt habe. Ob aber tatsächlich der Geruchsfilm die reine Freude darstellen wird, bleibt dahin- gestellt. Man denke sich nur die entsetz- liche Mischung, die am Ende einer Vorstel- lung im Raum steht, ganz zu schweigen von etwaigen Störungen, bei denen dann die Blüten eines Rosenstrauches die fehlgeschal- teten Ausströmungen eines Misthaufens ausstrahlen. Dies klingt phantastisch und entsetzlich, ken. Aber es ist das Ressentiment unserer Zeit, ihr neurotischer Defekt, mit. Grenz- veränderungen und ideologischer Massen- behexung den Selbstmordversuchen der heutigen Menschheit Einhalt gebieten zu Wollen.„Man sall erleben und etwas Ar- tefizielles daraus machen“, sagt Benn im „Phänotyp“. Sehr goethisch anmutend, hält dieses späte Wort ein Gegengewicht. Auch Völker können Kunstwerke sein. Benns Dichten und Denken erzielt im vollzogenen Akt der Verneinung einen Um- schlag ins Ja zur Welt und ihren Erschei- nungen in Natur und Geschichte. Aber sein Vorstellungsbild ist„ptolemäisch“, und die mundalen Gegebenheiten sind zin der Zeit und außerhalb der Zeit“(T. S. Eliot). Sie treten als Möglichkeit wie als Wirklich- keit gleichermaßen konkret auf.„ der Dreikönigstag spricht mit der letzten Som- merstunde, und das Mausoleum Bonapartes sinkt schweigend in ein Massengrab. Ptole- mäische Erde und langsam drehende Him- mel, Ruhe und Farbe der Bronce unter Iautlosem Blau. Ich drehe eine Scheibe und ich werde gedreht, ich bin ein Ptole- mäer.“ Eine Rückkehr ins Mittelalter? Ich glaube nicht, aber vielleicht ein großartiger Verzicht auf den interplanetaren Flugver- kehr. Auf der Erde sind noch genügend Sterne zu entdecken. Wie bei Hesse spielt die haltungbildende Resignation des altern- den Dichters mit hinein, wenn er in seiner Berliner Novelle„Der Ptolemäer“ an fern- östliche Weisheit erinnernd schreibt:„Sicit abfinden und gelegentlich auf Wasser se- hen.“ Man darf mit Hofmannsthal von einer konservativen Revolution sprechen. Sie wird mehr und mehr ein europàisches Heilmittel. In den Spätwerken unserer„grand old men“ bietet sie sich als Asiensehnsucht, Oblomo- wismus, Religiosität oder Resignation. Heute herrscht eine allgemeine Not, der man das und man könnte vielleicht darüber lachen, wenn man nicht wüßte, daß der totale Fort- schritt unserer Technik am Ende doch sein Ziel durchsetzt. Aber der duftende Raumfilm ist noch nicht alles. So beschreibt uns Aldous Huxley in seiner Anti- Utopie„Brave New World“ seinen Zu- kunftsfilm als ein farbiges Raumbild mit synthetischen Musik- und Geruchsorgel- Effekten, während die Tastempfindungen durch ruhiges Halten von zwei Metallknöpfen bei der Armlehne des Sitzes an verschiede- nen Stellen des Körpers erregt werden. Selbst verständlich hat man im Land der un- begrenzten Möglichkeiten auch schon an eine Erweiterung von Huxleys„Fühlfilm“ gedacht. Der„Zuschauer“ wird sich zum Genuß des totalen Films in eine Art Taucheranzug zu begeben haben, sieht, hört, riecht und fühlt alles nach synchron gesteuerten Reizen und soll in seiner Eigenbewegung durch die Be- wegung des Anzuges geführt und so zu einer totalen Hingabe an das universell-sinnliche Filmerlebnis gezwungen werden. Wann der Komplettfilm kommt, und ob er allseitige Verbreitung finden wird, ver- mögen wir nicht zu sagen. Fest steht nur eines: daß sich der Film mit zunehmenden Totalitätsbestrebungen von der echten Kunst immer weiter entfernt. Denn jedes Ueber- greifen einer künstlerischen Gattung auf das „Erlebnismaterial“ der niederen Sinne macht ihren ästhetischen Wert unweigerlich zu- nichte, ja zur bloßen Sensation. fe. im Gemüte gereinigte Wirkliche entgegen- halten sollte. Benn führt an einen Punkt, an dem die Wahrheit als Antlitz aus der Wirklichkeii hervortritt, er leitet an Horizonte, die das Abendrot einer späten, reintegrierten Christ- lichkeit aufleuchten macht:„Ich sehe an Bergen und auf Wassern neue Athos und neue Monte Cassinos entstehen— schwarze Kutten wandeln in stillem, in sich gekehr- tem Gang.“ Eine intensive Kommunikation mit der Gegenwart, ein sublimer„Zeitsen- sualismus“ hat Gottfried Benn, den Berli- ner Dichterarzt, zur Stellung seiner Zeit- und Weltdiagnose mit den Notwendigkeiten des heute lebenden Menschen beeindruckt. In seiner an Aufschwüngen reichen Prosa, von der aus Fäden und ganze Webmuster in seine Lyrik hinüberschießen, hat er den Ausdruck dafür gefunden. Zwischen tod- naher Krankheit und endlicher Gesundung liegt die spirituelle Heiterkeit der Gene- sung. Sie erlaubt einen solchen Rückblick: „Heilige oder Unheilige, einige suchen ihren Weg, Heilige oder Unheilige, by by oder Duswidanja, Ost oder West— wir waren eine große Generation, Trauer und Licht, Verse und Waffen, Trauer und Licht, und Wenn die Nacht kommt, werden wir sie er- tragen, was ertrügen wir nicht? Hier liegt ein Knotenpunkt der Bennschen Thematik in äußerster Dichte der Dingwortreihung vor.. Dies ist ein Hinweis auf Benns vier neue Werke. Der Hymniker eines ptolemäi- schen Weltbildes hat die größte Aussage- kraft der letzten dreißig Jahre. Ein Ver- gleich zwischen der Situationn von 1922 und 1949 wird möglich. Vier Jahre nach dem Krieg. Goethejahr. 1922 erschienen Rilkes „Duineser Elegien“ und T. S. Eliots„Wüstes Land!, 1949 tritt Gottfried Benn wieder auf, Sein Werk wird in Deutschland lebhafte Diskussionen herworrufen und vermutlich nicht ohne Nachfolge bleiben. Kein Schaden für die deutsche Poesie, wenn sie den Speer aufhebt, wWwo Benn ihn liegen lassen mußte, nachdem er das Mögliche getan, die mo- derne Menschheit heilen, unterrichten und berichtigen zu helfen. Kultur-Notizen Prof. Dr. Gustav Radbruch, der bekannte Hei- delberger Strafrechtslehrer, wurde zum Korre- spondierenden auswärtigen Mitglied der Acade- mia delle Scienze di Bologna, Classe di Scienze Morali ernannt. Eine Ausstellung„100 Jahre deutsche Brief · marken“(Jubilaums-Postwertzelchen-Ausstel lung) findet vom 19. Oktober bis 6. November in Hamburg statt. Während der Ausstelluns sind zwei Sonderstempel und in beschränkter Auflage drei Sondermarken erhältlich. Ein Flim-Ensemble aus Hollywood wird in Deutschland und England standorte der aàmer“ kanischen Luftwaffe besuchen. Es sind Alan Hale, June Lockhart, Barbara Reed, Grant Mitchell, sowie drei weitere Filmschauspieler. Sie W²er den für die Flieger die Komödie„John Loves Mary“ aufführen. Eine Bronzearbeit des französischen Bildhauers Rodin wurde jetzt bei Aufräumungsarbeiten 15 Kestner- Museum Hannover unter dem Trümmer schutt gefunden. Das Werk, das schon als 1 loren gegolten hatte, stellt eine Porträtbüste de Kunstkritiker Gustave Geffroyy dar. Eine Vorführung des dänischen Kriegsfilm „Die roten wiesen“ wurde von der brite Militärreglerung in Deutschland verboten 7 5 der Begründung, daß dieser Film antideutsch 8 und daher unter den Zuschauern unerwüns Regungen fördern könne. Die sowjetischen Komponisten Prokokieff 1555 Schostakowitsch haben bei der Niederländer. Filmvereinigung telegraphisch gegen die 5 wendung ihrer Musik in dem amerikanis 7 Fllm„Der Eiserne Vorhang“ protestiert, de Hersteller diese Musik„gestohlen“ hätten.