ges ine be, ere ind ng 32- nen Uer in- e. *. 18t = e- 26 Werden. Amichte gemacht werden solllen ſerbesserung bebung der kahren j g 900 sechs M. kocarmisch- Partenkirchen. veröffentlicht unter Llzenz- Nummer 85 us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Fele fon: 44 151. 44 152, 44 133 gankkonten: Südwestbank Mannheim Alggemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheck konten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 93 budwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglien außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- pimmt der verlag keinerlei Gewähr Mannheimer GRe IE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. 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Zunächst sollen die Elektrizi- tätswerke für den Ausbau des Kraftwerkes West die notwendige finanzielle Hilfe erhalten. f Die westdeutschen Arbeitsminister die zur Zeit in Berlin tagen, haben gemeinsam mit dem Magistrat an alle für die Kredit- lenkung verantwortlichen Stellen die drin- zende Aufforderung gerichtet, Kredite der Wirtschaft zuzuführen. Die Lage sei. wie die Arbeitsminister mit großem Ernst hervor- hoben, zuf dem Westberliner Arbeitsmarkt zußerst bedrohlich. Am 7. April ist von den Stadtverord- neten das Blocka dehilfegesetz ver- abschiedet worden. Da die Alliierten wäh- trend der Frist von 21 Tagen nicht wider- Sprachen, erhielt es am 28. April automa- tisch Rechtswirksamkeit. Inzwischen sind von den zuständigen Stellen die Gesuche zahlreicher Antragsteller in vielen Sitzun- gen besprochen, geprüft und zum Teil ge- nehmigt worden, aber es erfolgte bisher noch nicht eine einzige Auszahlung. Die Kassenlage der Stadt ist äußerst angespannt und der Kämmerer steht auf dem Stand- punkt, daß Bürger mit ordentlichem Rechts- anspruch gegen die Stadt den Vorrang vor denjenigen hätten, die Blockadehilfe be- anspruchten. Von etwa 4600 Gesuchen sind ungefähr 2000 Anträge besonders Notlei- dender genehmigt worden, die aus dem „20 Milionen-Topf“ ungefähr sieben Mil- lionen Westmark als zinslose Darlehen für drei Jahre erhalten sollen. 5 Das lange Warten, dessen Ende noch gar micht abzusehen ist, bringt die Betreffenden in eine geradezu verzweifelte Lage, da die Unkosten ihres Unternehmens weiterlaufen und ihre Warpknchtusgen immer drüngender Die Situation ist dadurch beson- ders bedrohlich geworden, daß die Banken sich weigern, die schriftlichen Zusagen der Stadt auf Blockadehilfe zu diskontieren, da deren Text zu vage und vorbehaltsreich sei. Von welcher Seite man auch das West- berliner Wirtschaftsproblem betrachtet, es zeigt sich immer wieder die Notwendigkeit, lasch große Kredite für die Wirtschaft nach Vest-Berlin zu leiten, wenn die Erfolge der Blockadeabwehr nicht noch nachträglich ä Buenos Aires. Präsident Juan Peron nahm em ehemaligen Professor der Rechte Hipo- to Jesus Paz den Amtseid als neuer argenti- er Außenminister ab. Der neue Außen- minister ist 32 Jahre alt. Amman. König Abdullah von Transjor- zen hat die Einladung der französischen beeierung, nach seinem Besuch in London dach Paris zu kommen, angenommen. Frankfurt. Als Reparationsleistung hat üstralien. einer Meldung des australischen umdkunks zufolge, seit Kriegsende unter inderem auch rund 4000 technische Berichte er die deutsche Industrie erhalten. Sie ſürden den australischen Fabrikanten zur ihrer Produktionsmethoden rlassen. Außerdem hat Australien wäh- dend der letzten 3 Jahre rund 8000 Tonnen eparationsgüter sowie Mikro-Filme über zusende von deutschen Dokumenten erhalten. Miesbaden. Der Direktor der Landesmilitär- ſesierung für Hessen, Dr. James Newman, bat en zukünftigen Hohen Kommissar für eutschland, John Mecloy, in einem Schrei- d um baldige Entscheidung über die Auf- g suspendierten Artikel über das üürtschaktliche Mitbestimmungsrecht des hes- schen Betriebsrätegesetzes. 0 eltoblenz. Wie aus zuverlässiger Quelle nurleutst, wird die französische Militarregie- üg das vom Landtag verabschiedete Sofort- legesetz für Rheinlahd-Pfalz unter gewissen orbehalten genehmigen. Mit dem Inkraft- 3 des Gesetzes ist bereits in den näch- n Tagen zu rechnen. N Berlin, Jo Fisber Freeman, der Leiter der weilabteilung der amerikanischen Militär- nierung, kündigte an, daß er in dieser Woche Jen seinem Posten zurücktreten wird, da nach 905 on Mecloy verfügten organisatorischen nderungen in der amerikanischen Verwal- N Abe kein lonnendes Arbeitsfeld mehr für ihn München. Der ehemalige Ss-Standarten- Güter und Träger der„Blutfabne Jakob unminger, wurde von der Berufungskam- 0 München in dem vom bayerischen Kassa- urhork angeordneten Wiederaufnahmever- in die Gruppe der Minderbelasteten onaten Bewährungsfrist und einem von 50 DM eingestuft. Mponf Der 35jährige bra— 2055 Dr. Richard Strauß ist schwer er- ahnebetrag Ma 4 auheim In den siebenköpfigen Vorstand der rbeitsgemeinschaft deutscher Junggärt- ders Alecaner Tage von etwa 160 Delegierten edener Junggärtnergruppen West- dalkt acends bei einer Tagung auf dem Hotel- 38t. Luis“ in Hamburg gegründet wurde, telt Irmgard Busse, 2. Vorstand der Jung- bei srupbe Mannheim, zusammen mit anderen Junggärtnern Süddeutschland. 1 DEN/ UP/Eig.-Ber. einer e Straßburg. forderte am Mittwoch die Aufnahme ordentlichen Sitzung, lich erweise, kutiert werden könnte. Churchill sprach gegen Ende der zwei- tägigen Debatte über die„möglichen Aen- derungen in der politischen Struktur Europas..„Ich komme zur grögten und wichtigsten aller Fragen, die vor uns lie- gen“, sagte er.„Ein vereinigtes Europa kann nicht leben ohne die Hilfe und Stärke Deutschlands. Das ist von der europaischen Bewegung, auf deren Einfluß unsere Anwesenheit hier zu- rückgeht, immer vorausgesehen worden.“ Er fuhr fort:„In Haag, Wo wir die Grün- dung dieser Versammlung beschlossen, war eine deutsche Delegation anwesend und wurde von uns allen, beésonders von den Vertretern Frankreichs, begrüßt. Einer der praktischsten Gründe, die Schaffung der europäischen Versammlung voranzutreiben, bestand darin, daß sie ein wirksames Mittel für die schnelle Verbindung eines demokra- tischen und freien Deutschland mit den Westlichen Demokratien darstellt. Es ist zu früh, die Resultate der deut- schen Wahlen zu beurteilen, aber so- Weit wie wir bis jetzt die Ergebnisse beur- teilen können, haben sich viele von uns ermutigt gefühlt Churchill betonte, es genüge nicht, am Ende dieses Monats mit dem Beschluß von Straßburg zu scheiden, Deutschland nach einem Jahr in diesen Kreis aufzu- nehmen, dieses Jahr sei zu kostbar, um a es nicht zu nutzen. (UF) Der ehemalige britische Ministerpräsident Winston Churchill Deutschlands in den Europarat in einer außer- die im Dezember 1949 oder Januar 1950 stattzufinden habe. „Wenn wir zu der auferordentlichen Sitzung zusammentreten, dann wird sich— wie ich hoffe— eine deutsche Delegation, ähnlich derjenigen anderer Mitgliedsstaaten, be- reits unter uns befinden“, sagte Großbritanniens Kriegspremier. Wenn es sich als unmög- daß eine deutsche vertretung zu dieser Sitzung bereits erscheine, dann hoffe er, daß zumindest die Frage der Zulassung Deutschlands voll und ganz öffentlich dis- „Wenn es verloren ist, ist es für immer verloren“, sagte der britische Staatsmann. Auf der anderen Seite sei es ihm klar, daß es der deutschen Regierung„physisch un- möglich“ wäre, bereits vor dem Ende dieser Sitzungsperiode ihre Vertreter nach Straß- burg zu entsenden. „Ich muß nicht betonen, daß ich sehr froh wäre, wenn sich ein Weg finden liege“, fuhr Churchill fort.„Wenn dies jedoch nicht möglich ist, dann müssen wir die Aufmerk- samkeit des Komitees der Minister auf den Artikel 34 des Europa-Statuts lenken und es, bevor wir uns trennen, um die Zu- sicherung bitten, daß eine außerordentliche Sitzung der beretenden Versammlung zum frühestmöglichen Zeitpunkt ei- berufen wird“. Der ehemalige britische Ministerpräsident erklärte weiter, wenn das Komitee der Mi- nister dementsprechend die Einberufung einer Sondersitzung zum Dezember oder Januar zusage, würde er sich persönlich damit zufrieden geben und auf eine Debatte über dieses Thema während dieser Sit- Zzungsperiode verzichten. Churchill forderte den Präsidenten der europäischen Ver- sammlung auf, hierüber mit den Ministern zu konferieren. Der Beschluß über die Behandlung der deutschen Frage würde einen er fo! g rei- chen Abschluß der gegenwärtigen Sit- Zungsperiode bedeuten und für die„8 a che Kombinationen über Koaliuonen geben weilen Bayernpartei will sich nicht Von unserer westd Bonn. Heute wird Dr. Konrad Ade- nauer in Düsseldorf mit dem Minister- Präsidenten Karl Arnold zusammentref- fen. Wie verlautet, soll die Bildung der Bundesregierung der Besprechungsgegen- stand sein. Man bringt die Begegnung Weniger mit der Persönlichkeit des Mini- ster präsidenten in Verbindung, sondern Vielmehr mit dem Koalitionsproblem. Durch die verschiedenen Erklärungen von sozial- demokratischer Seite ist der Eindruck ent- standen, als beabsichtige die SpD in die Opposition zu gehen. Das wird in Anbe- tracht der großen nationalen Aufgaben, die ihrer Lösung harren, nicht allseits gut ge- heißen. Auch innerhalb der CD gibt es größere Grupped, die eine solche Entwick- lung bedauern. Insbesondere sollen die Vertreter der christlichen Arbeiterschaft eine zu weite Anlehnung nach rechts nicht wünschen und da Arnold einer der Sprecher dieser Gruppe ist, wird der Ausgang der Düsseldorfer Unterredung mit Interesse er- an der Regierung beteiligen eutschen Redaktion wartet. Auch Josef Gockeln. der gleich- falls aus den christlichen Gewerkschaften hevorgegangen und der in Düsseldorf in den Bundestag gewählt worden ist, soll an dem Treffen teilnehmen. Am Freitag reist Adenauer nac Frank- furt, Wo er mit dem bayerischen Minister- präsidenten Ehard zusammentreffen wird. Dr. Joseph Baumgartner, der Landesvor- sitzende der Bayernpartei. erklärte laut DENA am Mittwoch der DEN A— die Bayernpartei lehne eine Beteiligung an der Bundesregierung als Koalition ab, solange das Grundgesetz Gültigkeit abe. Die Bayernpartei werde aber unter bestimmten Bedingungen, zu denen vor allem ein 80 fortiger und gerechter Flüchtlingsausgleich gehöre, unter Umständen eine Rechtskoali- tion tolerieren. Als Konsequenz des bayeri- schen Wahlergebnisses fordere die Bayern- partei den Rücktritt der bayerischen Re- gierung. „Ein Vereinigtes Europa kann nicht ohne Deutschland leben“ rief Winston Churchill in Straßburg und fordert schnellstmöglich Aufnahme in den Europarat des Weltfriedens und der euro- päischen Sicherheit“ von höchstem Nutzen sein, sagte Winston Churchill am Schluß seiner Rede vor der europaischen Versammlung. Dritte Großmacht Europa Der italienische Delegierte Ugo La Mal- f a erklärte vor der europaischen Versamm- lung:„Erst nach der Zulassung Deutsch- lands wird es sich zeigen, ob die europäische Einheit möglich ist“. Das Problem einer Mitgliedschaft Deutschlands sei ernst und schwierig, er glaube aber, daß jeder der hier Versammelten für die Einbeziehung Deutschlands sei. La Malfa führte weiter aus, die Nationen Europas müßten sich vereinigen, um eine dritte Großmacht zu bilden, die den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gleichwertig sei. Dieses Ziel könne aber nicht erreicht werden, solange nicht Deutsch- land und Oesterreich Mitglieder der Orga- nisation geworden seien. Auch Faschin Bekir Balta(Türkei) sprach sich am Mittwoch für die Aufnal.me Westdeutschlands in den Europarat aus. Vor der beratenden Versammlung des Eu- roparates erklärte er„ich stimme völlig der Ansicht derjenigen meiner Kollegen zu, die sich für die Aufnahme Westdeutschlands und Oesterreichs in den Europarat ausge- sprochen haben.“ Schließlich befürwortete auch der Radi- Kkal-Liberale dänische Delegierte Hermud Lannung die Zulassung Deutschlands als Assoziiertes Mitglied des Rates., sobald eine Bundesregierung gebildet worden sei Eine Nichtzulassung Deutschlands würde ein Sieg für die Nationalisten in Deutschland bedeuten und äußerst gefährlich'sein.— Acheson:„Eine konstruktiv Maßnahme“ n Washington. DENA-Ayp) Die Ein- ladung an Deutschland, an den Beratungen des Europarates in Straßburg teilzunehmen, würde seine„Eingliederung“ in die euro- päische Gemeinschaft erleichtern und von den USA als eine konstruktive Ma 5 nahme begrüßt werden, erklärte US- Außenminister Dean Acheson am Mittwoch auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Die Ergebnisse der deutschen Wahlen stellten einen Sieg der gemäßigten Ele- mente und der Vernunft dar. Es liege kein Grund vor, sich über die nationalistische Propaganda während des Wahlkampfes zu beunruhigen, denn diese stelle einen nor- malen demokratischen Vorgan dar. Wenn das deutsche Volk in der Zukunft aber seine demokratischen Freiheiten miß- brauche, würde es sich die Sympathien der Westmächte verscherzen. Die Wahlresultate so sagte Acheson, hat- ten in Washingten eine günstige Aufnahme Sekunden und seien als ein Beweis für den Willen des deutschen Volkes ausgelegt wor- den, seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit Hilfe des freien Unternehmertums zu J88en. 5 Beginnt das Kesseltreiben gegen Jito? Londoner Befür London. Die Moskauer Verlautbarung, der seitherige sowjetische Botschafter in Belgrad, Lawritehe w, sei seiner„Pflich- ten entbunden“ und zum stellvertretenden sowjetischen Außenminister ernannt wor- den, wird allgemein als Abbruch der diplo- matischen Beziehungen zwischen Moskau und Belgrad gewertet. Der Bemerkung des sowjetischen Geschäftsträgers in Belgrad, die Ernennung eines neuen russischen Bot- schafters in Jugoslawien werde bald erfol- gen, wird kein rechter Glaube geschenkt, da diese Ernennung ja gleichzeitig hätte er- folgen können, wie es sonst diplomatische Gepflogenheit ist. 1 Diese zumindest muß man sagen Lockerung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wird als die neue Phase der Span- nungen zwischen Moskau und Belgrad an- gesehen, und man hört hier in London mehr und mehr die Befürchtung, daß die nächst- folgende eben doch leicht eine Feindschaft sein könne, die sich nicht in Erkl! n und wirtschaftlichen Handicaps erschöpft. Vor diesem Hintergrund erhalten natür- lich die alarmierenden Nachrichten, die in London über die Krise auf dem Balkan eintrafen, eine gewisse Bestätigung und größere Glaubwürdigkeit. Nach diesen In- formationen soll die russische Absicht klar erkannt worden sein, das jugos la- wische Problem innerhalb der nächsten acht Wochen zu lösen. Es wird allerdings nicht mit einem direk- ten sowjetischen Angriff auf Jugoslawien gerechnet, sondern mit der Entfachung inner jugoslawischen Re- volution, die dann ein Eingreifen so- Von unserem KW.- Korrespondenten den, eine Art des Vorgehens, die im Falle der nationalsozialistischen Macht Zreifung in Oesterreich schon einmal erfolgreich gewesen sei und dem Westen völkerrecht- lich keine Möglichkeit gegeben Labe, einzu- greifen. g Angesichts dieser drohenden Gefahr wird natürlich in Großbritannien die Frage leb- haft erörtert, ob es vielleicht nicht doch an- gebracht sei, Tito vom Westen aus noch etwas mehr entgegenzukommen, um ihn endgültig zu binden. In dieser Bindung an den Westen würde natürlich eine gewisse Garantie liegen. daß Sowjetrußland von chtungen zu den Vorgängen auf dem Balkan einem Vorgehen absieht. Aber— und das wird meist mit Bedauern geäußert— leider habe sich Tito bisher immer noch als Mann gezeigt, der nicht ganz mit offenen Karten spiele. Dadurch befindet sich der Westen in einem Dilemma, da die Entscheidung darüber schwer fällt, wie weit man sich mit Tito einlassen soll. Es gab ja bereits bei den ersten Annäherungsversuchen Stim- men, die meinten, die westliche Unter- stützung dürfe nicht zu weit gehen, eben nur so weit, daß Tito sich wirtschaftlich Segen die feindselige Kominform-Blockade könne. am Leben halten wjetischer Truppen von ungarischem und rur Vormarsch auf Kanton Kanton.(Up) Truppen der chinesischen Kommunisten sind nach Berichten aus Kan- ton in die Stadt Kants ch au eingedrungen und befinden sich auf den Straßen nach Kanton im Vormarsch. Sie haben bereits die Grenze der Pro- vinz Kiang si überschritten und sind in die Kwantung- Provinz eingedrungen. Ihre Spitzen stehen zur Zeit weniger als 300 Kilometer von Kanton entfernt. Das State Department hat am Dienstag in Washington bekanntgegeben, daß das amerikanische Konsulat in Kanton zur Schließung angewiesen worden ist. Sämt- liche amerikanische Beamte in Kanton sol- len die Stadt verlassen, falls ihre kommuni- stische Besetzung unmittelbar bevorsteht. Ein amerikanischer Sprecher sagte dazu, daß der Großteil des Personals in Kanton voraussichtlich nach Hongkong gehen werde. Ein kleiner Teil des Stabes der ameriks- nischen diplomatischen Vertretung werde Wahrscheinlich mit der National-Regierung nach Tschungking gehen. Paul E. Hoffman erklärte in Paris Paris. DENA-REUTER) Der ERP-Ad- ministrator Paul G. Hoffman erklärte vor dem Rat der OEEC in Paris, die euro- päischen Regierungen müßten ihre In- dustrien dazu anspornen, einen Platz auf dem amerikanischen Markt zu erobern. Bisher seien nur geringe Anzeichen hier- für vorhanden. Die OEEC müsse die euro- päische Zusammenarbeit zur Wirklichkeit werden lassen. Der amerikanische Kongreß wünsche konkrete Beweise für diese Zusammenarbeit. Nach seiner (Hoffmans) Auffassung könne Europa seine Einkünfte durch den Touristenverkehr ver- dreifachen und dadurch sein Dollardeflzit Wesentlich vermindern. Der ERP- Administrator forderte die europäischen Länder auf, die beim wirt⸗ schaftlichen Wiederaufbau erzielten Fort- schritte der Oeffentlichkeit bekanntzugeben. In Amerika herrsche zum Beispiel teilweise die Auffassung, daß der Marshallplan zwar einen politischen, aber keinen wirt- schaftlichen Erfolg darstelle. Hoffman hat am Mittwoch Paris ver- lassen, um sich nach Venedig zu begeben. Italien ist das dritte Marshallplanland nach Irland und Frankreich, dem Hoffman einen Besuch abstattet, der den Zweck hat sich persönlich von den Auswirkungen des Mar- shalplanes zu überzeugen. Erzbischof Beran protestiert Frag. DENA-REUTER) Der Erzbischof von Prag, Dr. Joseph Beran, protestierte, wie am Mittwoch in Prag bekannt wird, in einem Schreiben an die Prager Staatsan- Waltschaft gegen seine Internierung“ durch die tschechoslowakische Regierung im Erzbischöflichen Palais. In diesem Brief, dessen Text am Mittwoch in kirchlichen Kreisen zirkulierte, und durch den der Erz- bischof sein zweimonatiges Schweigen brach, verwahrte sich Dr. Beran außerdem gegen die Anwesenheit von Regierungsbeamten in seinen Dienststellen und gegen die Be- schlagnahme des erzbischöflichen Vermö- gens und Grundbesitzes. Beran beschwert sich ferner über das über ihn verhängte Verbot, Besuche zu empfangen und über die Zurückhaltung seiner persönlichen und dienstlichen Korrespondenz. Großfeuer im Hamburger Hafen Hamburg. DENA) Im Hamburger Hafen brach auf dem Gelände der Shell A.-G. ge- stern gegen 15 Uhr aus bisher unbekannten Ursachen ein Großfeuer aus, das im Raf- fineriegebäude große Mengen Oel erfaßte. Bis 17.80 Uhr hatte das Feuer die gesamten Anlagen der Säurerafflnerie erfaßt. Es soll durch die Explosion einer Stauerstofflasche entstanden sein, die einen Großtank mit 70 Tonnen Paraffinöl in Brand setzte. Die Raffinerie Grasbrook der Shell A.-G. dient zur Herstellung von Weigl, Transformato- renöl und Turbinenöl. Sie hat eine Gesamt- kapazität von 28 000 Tonnen. Britische Behörden verlegen Berlin. DENA) Der britische Militär- Souverneur und zukünftige Kommissar für Deutschland, General Sir Brian Robert- son, wird, wie am Mittwoch von unter richteter britischer Seite verlautet, Anfang September sein Hauptquartier nach Frank- furt verlegen. Robertson wird mit seinem Stab solange in Frankfurt bleiben, bis die Vorbereitungen zur Aufnahme der Hohen Kommission in Bonn abgeschlossen sind. Der Umzug nach Frankfurt wurde von britischer Seite damit begründet, daß der zukünftige amerikanische Hohe Kommissar Mecloy, seinen Sitz in Frankfurt habe und der französische Hohe Kommissar Fran- gois-Poncet sich in Mainz befinde, 80 daß ein Kontakt zwischen den drei Kom- misaren gewährleistet sei. mänischem Gebiet aus rechtfertige. würde, die gewissermaßen„zu Hilfe, gerufen wür⸗ Das große Fischerstechen auf der Donau VFR siegt in Bern Bern IDenal. Vor 4000 Zu- schauern siegte der Deutsche Fußballmeister VfR Mannheim am Mittwoch Abend in Bern ge· gen Voung Fellows Bern mit 4:3 Toren. 4444 . 8 „* . e Seite 2 MORGEN r Donnerstag, 18. August 1949/ Nx. 1 Das Ausland meint: Donnerstag, 18. August 1949 Amerika exerziert„Fair play“ Politische Beobachter in den Ver- emigten Staaten faßten ihre Meinung Über das amerikanische Presse-Echo zu den Westdeutschen Bundestagswahlen in dem Satz zusammen:„Amerikas Presse beweist, daß der Begriff des„Fair Play“ in den Staaten sehr lebendig ist“. Tatsächlich klingt der Wille, der west- deutschen Bundesrepublik und der neuzu- bildenden Regierung nach den Regeln dieses Grundsatzes zu begegnen, durch alle Kom- mentare und Stellungnahmen. Man will dem jungen Bundesstaat eine Chance geben, Zu beweisen, daß die Köpfe, die jetzt eine Regierung bilden werden, sich nicht als weniger klug erweisen als die Wähler, die in überraschender politischer Aufgeschlos- senheit— das wird immer wieder hervor- gehoben— zur Urne gegangen sind. Die Chance wird von Amerika mit Wohl- Wollen gegeben. Und politische Kreise sind kest davon überzeugt, daß eine westdeutsche Regierung, wenn sie nur einigermaßen ge- schickt operiert und nicht voreilig und un- geübt auf das Parkett der Außenpolitik zu treten versucht, bald sichtbare Erfolge er- zielen wird. In einigen Kreisen sähe man es auch nicht ungern— trotz der verständlichen Freude, daß die Westdeutschen auch den Sozlalismus mit ihrer Wahl abgelehnt haben — Wenn es zu einer Koalitionsregierung un- er Einbeziehung der deutschen Sozialdemo- kraten käme. Man bedauert in diesen Krei- sen, daß gleich nach der Wahl Dr. Schu- macher, den Weg dazu versperrte und keinen Trennstrich zwischen der Zeit vor und nach der Wahl zu machen verstand. „EIn schlechter Verlierer“, meinte ein neutraler Beobachter hier, als er die Aeuhßerungen des deutschen Sozialisten- Führers vernahm. Die Stellungnahme Dr. Schumachers ist in den Vereinigten Staaten wohl deshalb so beachtet worden, weil es zu den guten demokratischen Traditionen dieses Landes gehört, sich vor der Wahl bis aufs Messer zu bekämpfen, um sich nachher freund- lichst die Hände zu schütteln und zum Wohle des Landes zusammenzuarbeiten. Und zudem ist die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten bereit, all das zu ver- gessen, was von deutschen Parteiführern vor der Wahl gesagt worden ist, eben weil man in ehrlichem fair play Siegern und Besiegten des deutschen Wahlkampfes die Chance geben will, zu beweisen, daß sie in ihrem Tun und Handeln weit mehr demo- kratisch und weniger nationalistisch sind. als sle anscheinend im Kampf um den Westdeutschen Wähler glaubten sein zu müssen. Allerdings trägt zur wohlwollenden Be- Urteilung der amerikanischen öffentlichen Memung gegenüber der neuen deutschen Jetzt nachdem die deutschen Wahlen vorüber sind, können wir von einigen inter- essanten und sogar merkwürdigen Tatsachen berichten, über die wir vorher nicht schrei- ben konnten, um uns nicht dem Vorwurf einer Wahlbeeinflussung auszusetzen. Es hat uns besonders erstaunt, daß die Presse — und auch die Oeffentlichkeit— des Aus- landes an den deutschen Wahlen viel mehr interessiert gewesen zu sein schienen als die der drei Zonen Westdeutschlands, und während der letzten Wochen vor den Wah- len hatten wir uns des öfteren bemüht, die Ursachen für diese heftige Anteilnahme des Auslandes zu ergründen. Wenn zum Bei- spiel große Schweizer Zeitungen ihre ganze erste Seite Wahlreden Dr. Schumachers und Adenauers widmen— oder der Londoner Observer“ in der Hauptschlagzeile seiner Sonntagsausgabe eine Prognose über den Ausgang der deutschen Wahlen gibt- oder (Was noch merkwürdiger ist) wenn die großen amerikanischen Nachrichtendienste die Chefs ihrer europäischen Büros oder gar ihre New Vorker Auslands-Redakteure nach Deutschland senden— dann sind diese— und viele ähnliche— journalistischen Kon- zentrationen sichere Anzeichen auf dem Barometer internationaler Politik, An und für sich sind die westdeutschen Wahlen vom Standpunkt internationaler Politik eine nicht Die jüngsten Vorgänge und Ereignisse in Südosteuropa haben erneut den kleinsten Vasall von Moskaus Gnaden, Albanien, in den Mittelpunkt des politisch-strategi- schen Interesses gerückt Enver Hox ha, der 38jährige Generaloberst und Diktator über 27 500 Quadratkilometer Gebirge mit 1,2 Millionen Einwohnern, ist offensichtlich zu einer Schlüsselfigur auf dem Balkan avanciert. Ein Schauprozeß gegen jugosla- Vische„Spione und Verräter“ in Tirana und der zweite Besuch Hoxhas in Moskau müs- sen heute als Auftakt zu einer Mission be- trachtet werden, die gleichermaßen den ehr- geizigen Traum des ehemaligen Dorfschul- lehrers von einem„Groß albanien“, wie die Absichten der Kominform in diesem Teil des Süd-Balkans verwirklichen soll. Die außenpolitische Lage Albaniens kann nur mit der einer Insel verglichen werden. Entlang der 477 km langen Grenze mit Jugoslavien ist seit Juli vergangenen Jahres ein zweiter„Eiserner Vorhang“ herunter- gelassen worden und mit Griechenland(220 km Grenze) befindet sich Albanien seit 1940 technisch anachw-Wẽãæ v, im Kpieggzustand Zwischen Sofia und Tirana existiert ein Demokratie wohl auch die Haltung des täglicher Flugdienst der, Besguderg, ingden amerikanischen Hochkommissars, Mecloy, letzten zwei Monaten ungewöhnlichen Um- bei, der in einer Zeit, da die amerikanischen Zeitungen sich über die nationalistischen Aeußerungen deutscher Wahlredner ent- rüsteten, den Mut aufbrachte, öffentlich zu fang angenommen hat. Albaniens Ausgang zur Adria wird durch das nahe Korfu be- schattet, und die italienischen Radarstatio- nen von Bari und Otranto beherrschen jede erklären, man könne Lertrauen Bewegung in der schmalen Durchfahrt zwi- zu den Deutschen haben, und schen Adria und Jonischem Meer. damit recht behielt. In Amerika meint Das Abspringen von dem jugoslawischen Fünfjahresplan bedeutete für Albanien einen jäh einsetzenden wirtschaftlichen Ver- fall. Mit dem plötzlichen Einfrieren des 2,2 Milliarden Dinar-Kredites fielen die Produktionszahlen für Kupfer, Kohle und Eisen in den Regionen von Puka, Tepelini, Koritza, Tirana und Fani um 65 Prozent. Die Arbeiten an der„Pipelinie“ Kukove Vlora wurden vollkommen eingestellt, und die Petroleumvorkommen um Devoli för- derten am 1. Januar 1949 nur noch 31 Pro- zent der Produktion vom 1. August 1948. Mit dem kometenhaften Anziehen der Le- benshaltungskosten(am 1. August 1949 um 90 Prozent über den Stand vom 1. August 1948) nahm die Unruhe in Albanien For- men an, die keineswegs im Sinne der sowjetischen Außenpolitik lagen. Enver Hoxha bekämpfte diese Unruhen Propagandistisch mit der These, daß Jugo- man— und bringt diese Ansicht mit jener Erklärung Mecloys in Zusammenhang, die er kurz vor der Wahl, am Tage seines Rückflugs nach Deutschland, abgegeben hat— John Mecloy habe sich während sei- nes Aufenthaltes in Washington als„er folgreicher Gesandter Deutsch- lands in den USA erwiesen und seine hohe Meinung von den Westdeutschen, die durch den Wahlausgang bekräftigt worden sei, habe viel dazu beigetragen, daß man in den Vereinigten Staaten gewillt ist, dem jungen Staat mit jenem fair play zu be- gegnen, das eigentlich nur erfordere, auch von der Gegenseite geübt zu werden, um zu- mindest zwischen Westdeutschland und den USA eine Entwicklung anzubahnen, die da- zu kühren müsse, die unterschiedliche Stel- lung, in der sich Sieger und Besiegter noch befänden, langsam aber stetig abzubauen. J. J. Neu Vorſe) SPD verteilung der Stimmen nach den le æten Landtags wahlen Von Heinz Liepman sonderlich wichtige, und bestimmt nicht sehr interessante Angelegenheit. Wenn trotz- dem die großen konservativen Zeiturigen der westlichen Welt in einer derart inten- siven Weise an diesen deutschen Wahlen Anteil nehmen, dann muß és hierfür außer- ordentliche Gründe geben. Was Waren diese Gründe? Gerade augenblicklich, da es verhältnis- mähbig ruhig ist unter den Pulverfässern der großen Politik, kann man durch die Stille ab und zu Stimmen vernehmen, die man im gewöhnlichen Getöse internationa- er Intriguen nicht hören kann. Durch auf- merksame Lektüre redaktioneller Kommen- tare und besonders durch Unterhaltungen mit einigen ausländischen Redaktionen wurde es uns klar, daß das journalistische Tauziehen sich zur Abwechslung einma! nicht zwischen Westen und Osten abspielte, — zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland, sondern daß das Interesse um den Ausgang der deutschen Wahlen ganz besonders in den großen konservati- ven Blättern, die internationale ökonomische Interessen vertreten. zum Ausdruck kam. Und dann war es nicht mehr schwer, die Ursachen für die Anteilnahme des Aus- landes am Resultat der deutschen Wahlen zu erkennen. Die„Washington Post“ drückte es folgendermaßen aus:„Das Ergebnis der Von Dr. Schober- Markus slavrien einen„Staatsstreich“ in Albanien beabsichtige; die Formen dieses„Abwehr- kampfes“ nahmen allerdings oft groteske Züge an. So lagen bei Ohrid und Plav Wochenlang 2441 Postsäcke im montenegri- nisch- albanischen Niemandsland, ohne von den Albanesen abgeholt zu werden. In Durazzo wurde die Radiostation der jugo- slawischen Schiffahrtslinie beschlagnahmt und 650 jugoslawische Techniker und Inge- nieure„freiwillig“ zu albanischen Staats- angehörigen gemacht. Als sich die inzwischen mit der UdssR abgeschlossenen Handelsverträge als aus- gesprochene FPapierverträge herausstellten — in fünf Monaten legten in albanischen Häfen 19 sowjetische Frachter an, von denen allein elf Nachschub für die grie- chischen Guerille an Bord hatten— mußte Hoxha seine wirtschaftlichen und außen- Politischen Schwierigkeiten auf dem Wege über die Bereinigung der Minoritätengegen- sätze in Albanien lösen. Im Einverständnis mit der Bukarester Kominform proklamierte er deshalbeöffent⸗ Her die Idee eines Groß-AlBaniens und ver- söhnte damit auf Anhieb die Gegensätze zwischen den albanischen Hauptstämmen die Tesks und Gheks. Die um Gynokastra in Süd- Albanien lebenden 35 000 Griechen verlangen einen Einschluß des griechischen Nord- Epirus mit der Hauptstadt Ionaninnas und die 40 000 um Korce lebenden Maze- Deutschland- empfindliches politisches Barometer Ist die amerikanische Europapolitik von den Deutschen wirklich verstanden worden? Wahlen in den drei westdeutschen Besat- zungszonen wird dokumentieren, ob der Marshallplan, der Nord-Atlantik-Pakt, kurz: ob unsere europäische Politik ver- standen worden ist oder nicht. Wenn die Parteien der Privat-Initiative, der freien Wirtschaft und der politischen Individuali- tät siegen— vornehmlich die Demokratische Partei und die Christlich- Soziale Union dann werden wir wissen, daß unsere poli- tischen, wirtschaftlichen und erzieherischen Prinzipien in Deutschland Wurzel schlagen.“ Und auf der anderen Seite schrieb das Zlatt der britischen Labour-Party, der Lon- doner„Daily Herald“:„Eines der gefähr- lichsten Argumente des deutschen Wahl- kampfes ist das von der britischen Furcht vor der wieder erstarkenden deutschen Kon- kurrenz. Wenn die Deutschen die Gefahren hemmungsloser internationaler Privatwirt- schaft beschneiden, indem sie der Sozialde- mokratischen Partei zum Siege verhelfen, dann werden sie ihre eigene Plan- Wirtschaft aufbauen und gemeinsam mit Großbritan- nien und anderen sozialistisch regierten Ländern nur soviel produzieren, wie benö- tigt wird. Dann wird es— dann kann es keine internationale Konkurrenz mehr geben, und die freigewordenen Kräfte aller dieser Länder können sich gemeinsam auf die Schaffung, Erschließung und Ausdeh- Albanien strategischer Jwergstaat an der Adria General Enver Hoxha träumt von„Großalbanien“ * donier die Rückgabe der jugoslavischen Gebiete um Kossowo, wo eine starke alba- nische Minderheit lebt. Eine Art natio- naler Begeisterungstaumel half schließlich diese Krise bis zum Eintreffen der sowjetischen Experten glücklich hinzu- halten. Die seit mehreren Monaten an- dauernde„Säuberung“ versucht, nunmehr, der verschiedenen Untergrundsbewegungen in Albanien Herr zu werden. An der Spitze des neu- organisierten Heeres steht ein Ab- solvent der Frunse-Akademie in Moskau General Mehmet Sheh u. Seine Auf- gabe ist es, dle mit dem jugoslavischen Heer gemeinsame Tradition auszulöschen (bis zum Kominform-Zwischenfall war der jugoslavische General Dushan Mugochi Ge- neralinstrukteur in Albanien), und Erzie- nung und Bewaffnung nach sowjet-russi- schen Richtlinien vorzunehmen. Sicher denkt man in Moskau nicht ernstlich daran, den Zwergstaat an der Adria zu einem Ersatz für den verloren gegangenen jugoslavischen Stützpfeiler aus- zubaulen. Aber ebenso sicher nimmt dieses Kleine Albanien im gegenwärtigen Augen- blick eine Drehpunktstellung in der sowie- tischen Balkanpolitik ein, die nicht nur unter allen Umständen einen Ausgang zum Mittelmeer offen halten soll, sondern jeder- zeit auch nach jeder gewünschten Rich- tung hin wirksam werden kann. ONA — nung neuer Absatzmärkte konzentrieren,. statt sich gegenseitig durch Ueberſtulug der bestehenden Märkte Konkurrenz 1 machen.“ Um es ganz primitiv zu formuliere Nicht nur zwei innerdeutsche politische pa tei-Richtungen— CDU und SPD— Ware um Wähler-Stimmen, sondern die beidg großen wirtschaftlichen Weltanschauung der westdeutschen Welt kämpften um di Ausschlag des Barometers. Ob der Ausgaz der Wahlen nun wirklich zu einer Entsche, dung, oder zum mindesten zu einer 9d. läufigen Entscheidung geführt hat, werde wir sicherlich in den nächsten Wochen fes. stellen können. Für den deutschen Menschen,— Sell für denjenigen, der sich weder für inner deutsche Politik noch für Probleine itt. schaftlicher Weltanschauungen interessen — wird diese Wahl zweifellos sehr persoh. liche, private Konsequenzen haben. Wen sich Kapitalgeber auf Grund des Ausgag ges der Wahlen ermutigt fühlen, neue B. triebe in Deutschland zu finanzieren, natürlich das gesamte Wirtschaftleben au. gekurbelt werden. Neue Fabriken benötige neue Landstraßen und Eisenbahnnetze. Dies wiederum erhöhen den Wert landwitt. schaftlicher Betriebe. Und so weiter, Al der anderen Seite, wenn sich die Repräseg. tanten der Plan- Wirtschaft mächtig gen fühlen, dem britischen Beispiel zu folge mag der allzu plötzliche phantastische All. schwung Deutschlands zu einer normalen und nüchternen Realität zurückkehren, de weniger der Gegenwart dienen will als der Zukunft. Und da Deutschland nicht nur g den führenden politischen und wirtschalt, lichen Kreisen Washingtons und New Vortz sondern ebenso Stockholm als entscheidendes Baromete für die politische Zukunft und die Witt. schaftlichen Entwicklungsaussichten Futb. pas gilt, so mögen diese deutschen Wahlen weit über ihre lokale Bedeutung hinweg a einer wesentlichen, ja, vitalen Entschel dung über Gegenwart und Zukunft nich nur Deutschlands, sondern Europas beige. tragen haben. „Notgemeinschaft“ gibt nicht nach Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Bundestag. Abgeordnete der„Notgemeinschaft“, Pfarter Dr. Franz Ott(Eglingen) wurde von den Bischof von Rothenburg von seinem Amt ab Geistlicher suspendiert. Auf einer Landes- kuündgebung der Notgemeinschaft in Böll gen erklärte Prof. Fischer, die„Notgemeln- schaft“ sei die viertstärkste Partei und wär bei fairer Durchführung der Wahl an de dritte Stelle gekommen. 300 000 Menschen hätten in Württemberg- Baden den Kandida- ten Dr. Ott gewählt. Eßlingen bezeichnete der Redner unter stürmischem Beifall def Tausende als Hochburg der Notgemein- schaft. Abgeordneter Dr. Ott erklärte in seiner Ansprache, er bleibe für alle Zeit Priester, werde aber ebenso treu zu seinen Wählern stehen und ihr Vertreter im Bun- destag sein Die„Notgemeinschaft“ werde welter um ihr Recht Kämpfen und in Würt⸗ temberg- Baden so lange Protestkundgebun gen veranstalten, bis das demokratische Recht gesiegt habe. Sie werde den Bundes- gerichtshof um Entscheidung anrufen Bi zur kommenden Landtagswahl werde die „Notgemeinschaft“ ihre Organisationen im übrigen weiter ausbauen. Der Oberst, das Oel und die Großmächte Die Hintergründe des syrischen Staatsstreiches Nach wenig mehr als Viermonatiger Herrschaft hat der aus dem türkischen Heer hervorgegangene Oberst Husni Zaim, Marschall und Staatspräsident von eigenen Gnaden, seine ehrgeizige Soldaten karriere und sein Leben unerwartet schnell beenden müssen. Die syrische Republik, die seit ihrem Bestehen politisch noch weniger zur Ruhe kommen konnte als während des stark an- gefkochtenen französischen Mandatsregimes zwischen beiden Weltkriegen, hat zum Zweiten Male innerhalb weniger Monate die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich gezogen. Washington und London ver- hielten sich zwar zunächst zußerst reser- viert, nachdem die Sensationsmeldung aus Damaskus die Außenministerien der àangel- sächsischen Mächte erreicht hatte. Doch kann nicht der geringste Zweifel bestehen, daß die Beseitigung des Regimes Zaim, die keineswegs, wie die meisten Pressemel- dungen vermuten lassen, nur auf innerpoli- tische Hintergründe schließen läßt, in ver- schiedenen Außen- und vor allem auch Wirtschaftsministerien bedeutend mehr Teil- nahme ausgelöst hat als die westdeutschen Wahlen, so lebhaft diese auch kommentiert worden sein mögen. Die prompten und ausführlichen Berichte der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS lieben es denn auch nicht an kompakten Beschuldigungen fehlen. Nach ihnen han- delt es sich bei der ganzen Blitzaktion um „Regiearbeit“, Die USA, so behauptet Mos- kau, hatten dem kaschistischen Oberst, einem erklärten Vichy- und Hitler-Anhän- ger, in den Sattel geholfen, um damit die von König Abdullah vom Jordan verfoch- tenen„Groß-Syrien“-Pläne ein für allemal unmöglich zu machen. Die Sowiet-Nach- richtenzentrale verwies besonders auf die auffallende Aktivität der Kabinette, Son- der missionen und Konferenzen zwischen London und Bagdad während der vorange- gangenen Wochen. Der neue Staatsstreich, ebenfalls von einem Oberst geführt, sei daher als die Reaktion des Foreign Office auf die neuerliche Zunahme des USA-Ein- flusses in Aegypten und Syrien zu werten. Nun— 80 phantasievoll und zweckbe⸗ stimmt solche„großraumpolitischen“ Kom- binationen auch sein mögen— Tatsache ist, daß kurz nach dem Machtantritt des Herrn Zaim eine amerikanisch- syrische Petroleumgesellschaft gegründet und konzessioniert wurde, die sich das Kühne Ziel gesetzt hat, binnen eines Jahres sämtliche Bohrungsergebnisse der seit 16 Jahren bestehenden, bisher einzigen Ge- Von Horst Brands sellschaft in Syrien(die mit der im Irak arbeitenden britischen Gruppe verbunden ist) zu überrunden. Außerdem stellte es sich als zutreffend heraus, daß Zaim seine besten Offiziere zur Ausbildung in die Tür- kei entsandt hatte, deren Heeresreglement amerikanisch normiert worden ist. Auch war es wohl kein Zufall, daß der „Marschall“ sich in seiner intransigenten Politik gegenüber den im Sinne von„Groß- Syrien“ und der„Halbmond- Föderation“ verschworenen Nachbarstaaten Syriens, Jor- danien und dem Irak, vor allem auf König Faruk von Agypten und König Ibn Saud von Arabien ge- stützt hat. Faruk, der mehr als einmal er- klärte, er werde dem Regime Zaim jede nur mögliche Unterstützung zuteil werden lassen, hofft mit amerikanischer Hilfe die letzten zehntausend Mann britischer Trup- pen endgültig vom Suezkanal fortmanöv- rieren zu können. Die Goldmedaille mit Brillanten im Werte von 30 000 Pfund, die sein syrischer Verehrer ihm zugedacht hat- te, wird nun die Juwelier werkstatt in der Rue Madelaine in Paris verlassen haben, doch überreichen wird sie eine andere Re- gierung, wenn sie überhaupt noch überreicht wird. Ibn Saud hat den wirtschaftlichen und politischen Einfluß, den in seinem Wüsten königreich früher Großbritannien innehatte, inzwischen an die USA übergehen lassen, und er steht sich angesichts der Millionen- einnahmen an Dollars für seine Staatskasse nicht schlecht dabei. Beide arabischen „Großmächte“ sind bereit, alles zu tun, Was innerhalb der arabischen Liga den britischen Einflug schwächen könnte, so daß man durchaus von zwei Blocks in der Liga sprechen kann, die sich nach London bzw. mehr nach Was hin g- ton orientieren. Der erstere war in der letz- ten Zeit augenscheinlich in die Defensive ge- drängt; die Aussichten für die beiden treuen Paladine Londons, König Abdullah und Premierminister Nuri es-Said Pascha in Amman und Bagdad, sahen nicht so aus, als würden sie ihre Unionspläne verwirk- lichen können. Wie weit sich hierin durch die Entwicklung in Syrien etwas geündert hat, wird schon die nächste Zukunft erweisen können. Auf keinen Fall sind die Meldungen, Wonach der Diktator Zaim nicht mehr über den geringsten Rück- halt im Volke verfügt habe, zu- treffend. Dafür war sein Programm — harte Besteuerung des Reichtums, weit⸗ gehende Sozialfürsorge. Gleichberechtigung der Frau(Wobei er mit seiner eigenen Ga- tin den Anfang machte, die entschleiert ne- ben ihm auftrat) und wirtschaftlicher Auf. bau— in einem Lande mit chaotischen Wirtschaftsverhältnissen zu populär. Det breiten Masse konnte jeglicher Radikalls- mus nur willkommen sein, sie fragte wens nach dem Verbot aller Parteien, da de Aktive politische Betätigung ohnehin ein Privileg der Reichen war. Bei der starken Wirkung panarabischer Ideen in Syrien mußte es dazu noch besonderen Eindruc machen, daß der Generalsekretär der Liga, Azz am Pascha, es als Aegypter lob nend fand, eine positive Erklärung zum Regime Zaim abzugeben. Wie weit die außenpolitischen Verflect tungen des Umsturzes gehen, wird am Ver halten der neuen, nach der Erklärung def „Staatsretter“ wieder legitimen 8 demokratischen Regierung 105 genüber der syrisch- amerikanischen Oelse sellschaft zu ermessen sein. Intereten Würde auch, welche Funktionen 9 Zaims Berater, der schon vor dem 1 von ihm herbeizitierte frühere deutsche 41 neralmajor a. D. und Brillantenträger 4 5 Strachwitz fürderhin ausüben wird— oder ob man gar auf seine Dienste ver zichten kann. Ruhe in Damaskus Damaskus.(DENA-NDUTER) Die in 5 syrischen Hauptstadt in Zusammenhang 1 dem Staatsstreich vom Sonntag. ten Truppen sind inzwischen in ihre 7 nen zurückgekehrt. Auch die mitten ze Zensur ist wieder aufgehoben worden. 15 f Anzahl von Personen, die von der. ten Regierung inhaftiert worden War,. den auf freien Fuß gesetzt. a Das neue Kabinett hat Oberst 8 Hinnawi, der den Staatsstreich dur in London, Zürich un auch das H Und Linde altest. und 1 ben I gesch! votive De Hgure lackre junge Größe 19. J lest e Mode auch ber 1 orten niede: mancl Heute Aber beute ſherh nicht Von große einer Die g Oelfa: gchich mit g gesetz Wach talen aufge gold Altar buntg Kerze nacht Ne sich wird im der wiede wird, ander fingen ten. Dicke zersch Docht noch Fosse! nach ES ehr! auch das bockt. amm Haut- heime mand den! den 8 thalel den. Die nannt denen außer burg voller — Be Traue einer trenn Brett Dely Rück war bluty rote! nirge ohne führte, die syrische Verdienstmedaille vel liehen. 5 In einer von zahlreichen ausländu cn Mächten mit Interesse erwarteten ere versicherte der Außenminister der neuse el deten syrischen Regierung Nassem ale Ko ds y, daß das neue syrische Resime 55 von früheren Regierungen einge geeg. Verpflichtungen erfüllen werde. 1 7 klärung wird von anglo-ameriks 55 schen Kreisen als eine Versichs rung trachtet, daß die von der Regierung 35 Zaims erteilte Genehmigung zum 1751 neuer Oelleitungen vom 1 und Saudi-Arabien zum Mittelm nicht widerrufen werden wird. Lebei ihrer Verzy weis Weite mit ange! gleich Mant mein Fasse mit!“ Bahr Lutt⸗ Seite 3 . 165/ Donnerstag, 18. August 1949 * Wenn Man sieht dem schmalbrüstigen hoch- ebeligen fränkischen Haus am oberen kt der alten Deutschordensstadt Mer gentheim sein Alter an, auch wenn es schmuck verputzt dasteht und neu bemalt. Und da es mit Namen und Gewerbe auch wissermaßen gleich seine Visitenkarte erreicht, weiß der Kundige sofort, daß in diesem alten Handwerkerhaus der besinn- che und feinsinnige Erzähler Hans Hein- nich Ehrler, der heuer im Juli 77 Jahre alt wurde, das Licht einer eigenen kleinen Welt erblickt hat; einer Welt, in der alte Handwerkstradition, Kunstfertigkeit und besinnliches Schaffen mit Liebe und Geduld zuhause sind, auch Freude an Volksbrauch d Volkskunst, am Farbigen und Schonen und nicht zuletzt an plastischer Bildnerei. Denn man befindet sich hier in einem Haus, in dem noch das alte Handwerk der Wachszieherei lebendig ist, zu der jh eine Imkerei gehört, und darum auch das Handwerk der Lebzelterei lebendig war. Und wenn man diese alten Holzmodel aus lindenholz und Wachsabdrücke sieht, deren teste Stücke aus den Jahren 1357, 1648 d 1671 stammen, dann erlebt man in die- zen Dingen unmittelbar ein Stück Kultur- geschichte, vor allem auch in den Wachs- votiven. Da stehen etwa vollplastische Votliv- guren aus Wachs, buntbemalt oder siegel- Ackrot, von Männern, Frauen, Jünglingen, ngen Mädchen, Kindern, in verschiedenen Größen und in Trachten des 17., 18., und Jahrhunderts. Da steht ein Wickelkind, t eingeschnürt, wie es im 17. Jahrhundert ode war, da steht ein Haus, Tiere, aber uch ein gut modelliertes Bein, eine Hand Und alle diese Dinge wurden im Laufe r Jahre und Jahrhunderte an Gnaden- orten mit Gebeten um Hilfe oder Segen dergelegt. Und bestimmt war auch manches Abbild liebeskranker Herzen dabei. ute ist dieser Brauch fast eingeschlafen. Aber kostbare Votivkerzen werden auch heute noch gestiftet. Kerzen gibt es hier ſherhaupt. man könnte ein eigenes, nicht zu kleines Kapitel darüber schreiben! on der armdicken und entsprechend oben bis zu Kerzchen von der Stärke einer Makkaroni ist hier alles vertreten. Die großen und größeren sind vielfach tin Oelfarben) mit. Szenen aus der heiligen Ge- schichte oder Legenden bunt bemalt, oder t geschnitzten, zum Teil schichtweise auf- gesetzten Blumengirlanden aus farbigem Wachs geziert, oder mit bunten ornamen- talen Mustern, die aus Wachsfoljen sorgsam aufgesetzt wurden, geschmückt. Auch Blatt- gold und Silber werden verwendet. Zu den Altarkerzen finden sich Kommunionkerzen, buntgezierte Geburtstagskerzen und moderne Kerzen kür den Wohnraum neben Weih- nachtskerzen und Haushaltskerzen. Nebenbei: wer von uns Heutigen vermag Lich vorzustellen, wie eine Kerze„gezogen“ wird? Im Handbetrieb nicht viel anders als im Mittelalter. Am Anfang steht jedenfalls der Docht, der über Trommeln immer wieder durch verflüssigtes Wachs gezogen wird, so daß sich eine Schicht über die andere legt. Bis eine Kerze etwa klein- kingerdick ist, braucht man etwa 100 Schich- ten. Wenn der Docht in einer bestimmten Dicke mit Wachs überzogen ist, wird er zerschnitten, die Kerzen werden an den Dochten aufgehängt und gegebenenfalls noch weiter mit verflüssigtem Wachs be- gossen. Schließlich werden sie gerollt und nach Belieben verziert. Us ist klar, daß das Arbeiten mit dem sehr bildsamen Werkstoff Wachs, der immer auch eine gewisse Kostbarkeit besaß, über das Notwendige hinaus zum Gestalten lockt. Vielleicht darf man in diesem Zu- sammenhang an die schönen, zumeist in Haut-Relief bossierten kleinen altmann- heimer Wachsporträts erinnern, die noch in manchen altmannheimer Familien und in l den Beständen des Schloßmuseums zu fin- den sind und von Künstlern der Franken- thaler Porzellanmanufaktur geschaffen wur- 80 Die„Wachskertzler“ jedenfalls nannte man früher die Wachszieher— von denen es heute nur noch wenige gibt, m. W. außer in Mergentheim, in Walldürn, Würz⸗ burg und Nürnberg, haben 2. T. ihre kunst- vollen Lebkuchenmodel mit Wachs ausge- MORGEN ein Handwerk stirbt Kurioses von alten Meistern und Häusern gossen, sorgsam nachgearbeitet und bunt bemalt zu Raumschmuck. Sie haben Wachs- statuen geschaffen, etwa Madonnen oder schöne Weihnachtskrippen, Reliefs mannig- facher Art, besonders auch bunte Blumen- sträube mit aufgesetzten Wachsblüten, die eingerahmt als Wandschmuck dienen. Je nach Begabung gelangte oder gelangt der eine zum Kleinkunstwerk, der andere zu einem Ausdruck alter Volkskunst. Sollte diese besondere Arbeit, der sich seit dem 18. Jahrhundert die Ehrlers wid- meten, nicht auch an dem Dichter Hans Heinrich Ehrler geformt haben? Heute führen die kunstfertige Witwe und die vielleicht noch begabtere Tochter seines Bruders diese Arbeit weiter, während des- sen Sohn vorwiegend den kaufmännischen Teil besorgt und den Betrieb an die Neuzeit anzugleichen sucht durch Honigversand alis seiner Imkerei und durch Herstellung zeit- gemäßer Produkte, wie Bohnerwachs, Zei- zen, Wichspasten u. dgl. Dennoch ahnt man den Zeitpunkt, an dem auch dieses alte Handwerk, verdrängt durch die Industrie, untergegangen sein wird rei Der Drang zur Staatskrippe Zahl der Staatsbediensteten wächst ständig Wie aus einem Schreiben des Minister- präsidenten an den Landtag hervorgeht, er- höhte sich die Zahl der Staatsbediensteten in Württemberg-Baden im ersten Halbjahr 1949 von 43 220 auf 45 087. Dieser Zuwachs von insgesamt 1867 Personen verteilt sich mit 1023 auf Nord württemberg und mit 844 auf den Landesbezirk Nordbaden. Die weitaus höchste Zahl der Neueinstel- lungen hat mit 697 bzw. 361 das Kultusmi- nisterium bzw. die Abteilung Kult und Un- terricht im Landesbezirk Baden zu verzeich- nen. Bei diesen Neueinstellungen handelt es sich erfreulicherweise zum überwiegen den Teil um Lehrkräfte für den Volks- schuldlenst. Das Wirtschaftsministerium konnte seinen Personalstand im Zuge des Abbaus der Zwangswirtsckaft um 44, die Präsidialabteilung Wirtschaft und Verkehr den ihren um 11 Personen verringern. Die zahlenmäßig höchste Entlassungsziffer weist das Befreiungs ministerium mit 309 auf. Auch im Verkehrsministerium sind fünf, beim ba- dischen Landespräsidium zwei und beim Rechnungshof eine Person weniger beschäf- tigt wie zum Jahresbeginn, Dagegen zeigen die Stellenpläne der andern Ministerien und sonstigen Stellen durchweg ein Ansteigen. So erhöhten sich die Beschäftigtenzahlen des Justiz ministeriums um 91, des Innenmini- steriums um 87, des Finanz ministeriums um 360, des Landwirtschaftsministeriums um 103, des Arbeits ministeriums um 27, der ba- dischen Innenverwaltung um 94, der Fi- nanzverwaltung um 96, der Forstverwal- tung um 34, der Landwirtschafts- und Er- nährungsabteilung um 34, der Abteilung fiir Arbeit um 8 und der Justizabteilung des Landesbezirks Baden um 128 Personen. Ins- gesamt wurden 147 ehemals dem Befrei- ungs ministerium angehörende Personen nach dem Ueberführungsgesetz in andere Staats- stellungen übergeführt. In 237 Fällen han- delt es sich um die Wiedereinstellung von Heimkehrern gemäß Landesgesetz 522.(Tr.) Fast 60 000 DP.s in Württemberg Baden Nach Feststellungen der amerikanischen Militärregierung wohnen gegenwärtig in „Keitenteakitionen“ übe den Oꝛean Nächste Stufe:„Ringsendungen?“ Es war schon eine fatale Situation für die junge Stuttgarterin: Sie war als Kind deutscher Eltern in Frankreich geboren, ver- brachte die längste Zeit ihrer Jugend in Amerika, kannte den Broadway in New Vork ebenso gut, wie die heute ziemlich ramponierte Königstraße in Stuttgart und 20g vor dem Krieg mit ihren Eltern in die Heimat, wo sie gerade noch rechtzeitig an- kam, um den bisher grausamsten Krieg der Menschheit an Ort und Stelle mitzuerleben. Wer wollte ihr verdenken, daß es gerade sie nacn dem Finmarscn der amerikanischen Truppen mächtig nach Amerika, dem Land ihrer Jugendjahre zurückzog. Aber es gab Bestimmungen, die sic Jahr für Jahr in Deutschland festhielten. Sie führte einen zähen Kampf um die Aus- und Einreise- genehmigungen, aber immer wieder wurde sSle zurückgewiesen. Da hörte ein amerikanischer Reporter von ihren vergeblichen Bemühungen um die Ausreise und schrieb im letzten Sommer für seine Zeitung eine kleine Story über die Stuttgarterin, die nach Amerika will. Er konnte wagen, neben dem Text auch eine Photographie veröffentlichen zu lassen, denn die Frau sieht wirklich blendend aus. Der Erfolg war verblüffend. Schon wenige Tage nach der Veröffentlichung trafen die ersten Luftpostbriefe in Stuttgart ein. Dann ka- men große Kuverts mit prachtvollen Photo- graphien amerikanischer Männer, und kurze Zeit danach wurden ihr die ersten Care- Pakete als„kleine Aufmerksamkeiten“ ihrer amerikanischen Bewerber ins Haus gebracht. Ueber 125 Amerikaner waren es, die ihr die Ehe anboten, um ihr dadurch den Weg nach Amerika freizumachen. Sie wurde bei der Württemberg-Baden 44 800 DP.s in Lagern,, Post bekannt wie eine Großfirma, denn alle während 12 000 zwangsverschleppte Perso- nen außerhalb der von der IRO betreuten Lager leben. In diesem Zusammenhang weist die IRO darauf hin, daß die Frist für die Registrierung der in Württemberg-Baden lebenden Ausländer, die ein Anrecht auf Sendungen trugen nur ihren Namen und den Bestimmungsort Stuttgart. Aber die findige Post hatte hre genaue Anschrift festgestellt und jeden Tag brachte ihr der Briefbote neue Heiratspost aus Amerika ins Haus. Es wurde eine Sensation für sie und Aufnahme in die internationale Flüchtlipgs- ihre Nachbarn. organisation zu glauben haben, am 31. August d. J. endgültig abläuft. Seit August 1947 wurden insgesamt 23 000 in Württem- berg-Baden lebende Ausländer der Status als DP zuerkannt.(Tr.) Inzwischen hat sie die Heiratspost aus Amerika gesichtet. Sehr galant war jener ältere Herr, der sie heiraten wollte, um ihr die Einreise zu ermöglichen, aber von vornherein auf seine Rechte aus der Ehe Hin und zurück- mit Bahnsteigkarte? Eisenbahnsünder zahlen doppelt und machen viel Arbeit Der Typ des Reisenden, der die Fahr- geldhinterziehung als eine Art Sport be- treibt, ist noch immer nicht ausgestorben. Das Reichsbahnverkehrsamt Mannheim, das zur Zeit noch in Heidelberg untergebracht ist, weiß ein Lied davon zu singen. Stöße von Akten häufen sich auf den Tischen des Sachbearbeiters:„Fahrgeldhinterziehung, Urlkeundenfälschung, Betrugsversuch Wenn man jedoch die Personalbögen der Elsefbalifisüffder näher Untersucht, 80 stellt sich heraus, daß ein großer Teil der Ver- suche von Fahrgeldhinterziehung einer aus- gesprochenen Notlage entspringt. Ein junges Mädchen z. B., das illegal über die Ost- grenze kam und zu seinen Eltern in den Schwarzwald will, verfügt in den seltensten Fällen über DM. Aber auch der Arbeitslose, der zu seiner Frau reisen möchte, fährt ohne einen Pfennig Bargeld auf einer Strecke von vierhundert Kilometern und verläßt sich mit einer gewissen Frivolitat darauf, daß er unangefochten sein Ziel er- reicht, wo ihm schon irgendjemand eine Bahnsteigkarte durch die Sperre schmuggeln Wird. Besonders häufig sind die Betrugsver- suche mit Zeitkarten. Eine Ehefrau benutzt die Arbeiterwochenkarte ihres Mannes, eine Studentin ändert den Schülerfahrkartenan- trag eines Kollegen von Josef in Josefa um und reist vergnügt für ein Drittel des nor- malen Fahrpreises von Mannheim nach Frankfurt. Auch der Fall jenes Mannes, der in München in einen D-Zug steigt, beim An- blick des Schaffners ohnmächtig wird und erst an der nächsten Haltestelle— nämlich Augsburg, wo er ja insgeheim hinwollte angeblich mit Entsetzen aufwacht und sich Weigert, auch nur einen Pfennig zu zahlen, gehört zu den Erlebnissen der Schaffner. 5 46. Fortsetzung Beg und Sweetie liegen mit ruhiger rauer am Gitter, Pascha, den man mit einer Zwischen wand von den anderen ge- trennt hat, haut seine Pranken gegen die Bretter, daß das Holz in Spänen fliegt. Auch ely ist vereinzelt, sie wälzt sich auf dem Rücken, schreit grell und hysterisch— sie war der Beute so nahe, der ersten lebenden, lutwarmen Beute ihres Lebens, sie hat das lote Blut gerochen und geschmeckt, man hat ür die Beute wieder entrissen— gibt es irgendwo mehr Freiheit in der Welt, Leben ohne Gitter und ohne die Menschen, ein leben nahe den Gesetzen ihres Blutes und ihrer Bestimmung? Sie heult, sie wälzt sich Verzweifelt— ein Tier, das nichts vom Tod weig und lieber sterben möchte als derart Weiterleben Ein Arzt aus dem Publikum, klein, dick, mit leuchtender Glatze, kommt kurzatmig Asekeucht, schiebt die Umstehenden zur ü Seite, kniet nieder und richtet sich fast im eichen Augenblick wieder auf: ann muß sofort ins Krankenhaus! Zweck dan, daß ich hier was mache. Ich habe keinen agen draußen, ich bringe ihn bin. ssen Sie an, meine Herren, kommen Sie — Tommy und Ferdinand nehmen die auf, kolgen dem Voranschreitenden, Seht mit ihnen. Robby rührt sich 5 — Bahre uta „Der nicht. Sein Gesicht ist das eines Toten, breit und schwarz sind seine Augen um- randet, vom linken Mundwinkel läuft ein schmaler Blutstreifen über die Backe und hinter den zerfetzten Hemdkragen. Sorgsam und umsichtig heben sie dann die Bahre in den Wagen. Ein Mann muß mitkommen!“ befiehlt der Doktor.—„Ich!“ sagt Ferdinand und will in den Wagen hinein. Aber Tommy hält ihn zurück:„Du hast jetzt keine Zeit, du mußt deine Katzen an die Rampe bringen. Meine Zossen stehen schon im Waggon. Ich fahre!“—„Men- schenskind!“ sagt Ferdinand verdutzt:„Ich denke, wir haben Krieg?“—„Klar haben Wir Krieg, du Fischeimerknecht! Aber jetzt sind wir beide Red Cross, verstehste? Halt's Maul!“ Und damit schwingt er sich in den Wagen und setzt sich neben den Verwun- deten. Langsam und leise schließt Ferdi- nand hinter ihm den Schlag. Vutta bestürmt den Doktor, der ächzend sein Bäuchlein hinter den Volant verstaut: „Ist es sehr schlimm, Doc? Ist es lebens- gefährlich? Kommt er durch?— Doc, Sie müssen acht geben: bei Verletzungen durch Raubtierkrallen kommt fast immer Blutver- giftung hinzu!“ „Ich kann jetzt noch gar nichts sagen, noch gar nichts versprechen!“ sagt der Dicke.„Erst muß ihn mal auf meinem Pisch Aber die Sache mit dem Zahlen wird von der Eisenbahn sehr, sorgfältig verfolgt. Die Schaffner sind angehalten, jeden Fall von Fahrgeldhinterziehung genau zu überprüfen und lassen sich so leicht nichts vormachen. Auf die Behauptung des gutangezogenen Herrn, daß er seine Geldbörse vergessen habe, aber am Endziel der Reise über ein Hohes Bankkonto verfügt, fallt nur der An- fänger herein. 5 25 Die Eisenbahnverkehrsordnung schreibt vor, daß jeder Reisende, der im Zug mit einem ungültigen Fahrausweis angetroffen Wird, den doppelten Fahrpreis für die zu- rückgelegte Strecke zu entrichten hat. Wenn die Fahrkarte angeblich verloren wurde und der Zugangsbahnhof nicht sofort festge- stellt werden kann, so ist der doppelte Fahrpreis ab Ausgangsbahnhof zu bezahlen. Wenige wissen, daß auch derjenige sich strafbar macht, der mit einer Bahnsteig- karte in einem abfahrbereiten Zug sitzend angetroffen wird, ebenso wie jemand, der sich ohne Bahnsteigkarte im eingefriedeten Gelände eines Bahnhofs aufhält, oder gar in einem leerstehenden Zug übernachtet. Gewisse Rücksicht nimmt die Bahn auf jene Reisenden, die Sewohnheitsmäßig einen Zug immer erst dann erreichen, wenn er sich gerade in Bewegung setzt. Meist ist es ihnen eben noch gelungen, eine Bahnsteigkarte zu lösen oder sich an der Sperre einen Nachlöseausweis aushändigen zu lassen. Wer sich unter diesen Voraus- setzungen unverzüglich beim Schaffner mel- det, zahlt den normalen Fahrpreis und höchstens 50 Pf. Zuschlag.: In jenen Fällen, wo der Reisende mit einem ungültigen Fahrausweis angetroffen wird und nicht über das nötige Bargeld verfügt, oder die Zahlung verweigert, kann er von der Weiterfahrt ausgeschlossen wer- den. Der Schaffner füllt eine Meldung mit den Personalangaben aus, die an das Reichsbahnverkehrsamt weitergeleitet wird. Von hier beginnt der umständliche Weg endloser Schreibereien, die fast ausnahms- los damit enden, daß der Verkehrssünder zahlen muß, und es erweist sich als sehr viel zweckmäßiger, den fälligen Betrag gleich zu entrichten, als es auf eine Ge- richtsverhandlung ankommen zu lassen und diese Kosten zusätzlich zu überneh- men. Die Bahn versucht, angesichts der er- schütternden sozialen Verhältnisse so ent- gegenkommend wie möglich zu sein. Sie besteht nicht auf sofortiger Zahlung, son- dern räumt dem Schuldner, wenn er eine soziale Notlage nachweisen kann, Raten- zahlung ein. Aber sie weiß den Arbeit- geber, der sich selbst unrechtmäßig einen Antrag auf Arbeiterkarte ausgestellt hat und seit Monaten verbilligt fährt, sehr wohl an seiner empfindlichen Stelle zu tref- fen, und nicht selten kommt es hier zu 1 von mehreren hundert ark. Darüber hinaus ist die Reichsbahn be- müht, nicht zuletzt im Interesse der Rei- senden ihre Tarife laufend fortzubilden. Sie kann daher verlangen, daß sich die Reisenden an ihre Bestimmungen halten. Denn als eine Institution, die jährlich rund hundertsiebzig Millionen Beförderungs- steuer an die bizonale Verwaltung zu ent- richten hat, während die Instandhaltung von Maschinen, Wagen und Verkehrsnetz und die Bezahlung von über 700 000 Be- diensteten Unsummen verschlingt, weiß sie, daß sie auf jede Mark, die einkommt, an- gewiesen ist. 5 1-tu. gehabt haben. Rufen Sie mal in zwei Stun- den an, little girl!“ wirft hinter dicken Brillengläsern noch einen letzten, schwer- mütigen Blick auf die schöne Gestalt im gleißenden Trikot, gibt Gas, fährt weich und und schnell an und davon.— Lutta sieht dem Wagen nach, bis er in die Straße einbiegt, sieht dann verloren um sich. Ein junger Mann, der den Trubel des Abbautages und den verschwundenen Zir- kuszaun nutzt, um sich einmal gründlich und gratis im Zirkus umzugucken, streicht dicht an ihr vorbei und sieht sie dreist und lüstern an. Sie schreckt auf, sie ist im Trikot, eilig kehrt sie in den Stall zurück. Kaum taucht sie dort auf, schreit der Regis- seur sie wild an:„LVutta, endlich, wo steckst du denn, wo treibst du dich denn rum?! Los, los, los— du mußt raus!“ 5 Jetzt erst wacht sie vollends auf. Vorn im Zelt spielen sie schon ihre Musik. Der Direktor hat die Pause überschlagen, um das Publikum nicht in den Ställen zu haben, die Luftnummer hat gearbeitet, im Aufsitz- raum steht der schwere, zimtfarbene Wal- lach, Lutta muß in die Manege, Lutta muß arbeiten! Sie läuft eilig auf das Pferd zu, schwingt sich auf seinen nackten Rücken. Es würgt in ihrer Kehle, sie möchte so gern für fünf Minuten den Kopf auf die Arme legen und weinen dürfen— wie die Tiger brüllen, Pascha, der Verbrecher, Dely, die Mörderin, wenn der brave Buthan nicht gewesen wäre, wer weiß— aber sie hat es Robby imme gesagt: Buthan ist gut. 5 Klirrend reißt die Portiere auseinander und zurück.„Go on!“ sagt der Stallmeister und folgt mit der Chambriere, der schwere Wallach trabt in den gelben Kreis, Vutta steht auf seiner breiten Hinterhand, hoch auf den Zehenspitzen, breitet die Arme nach beiden Seiten, ihr Gesicht lächelt, freudig und leicht. Durch das Publikum raunt es erregt, schnell und laut. Das ist sie, die Frau im grünen Pailletten-Trikot, die vorhin den Dompteur gerettet hat, jubelnder Beifall begleitet ihre erste Runde. Sie dankt, beginnt ihre Arbeit, der Stallmeister klatscht mit der Peitsche, der Wallach galoppiert, Lutta dreht Flic-Flac auf seinem Rücken, zwölfmal, zwanzigmal, beim fünfundzwanzigsten Mal verharrt sie im Handstand, läßt sich dann sinken, steht auf den Unterarmen, ihr Körper wölbt sich im straffen Bogen über ihren Kopf, bis die Spitzen ihrer Zehen die lohfarbene Pferde- mähne berühren. Zurück, Pirouette, sie steht auf der Hinterhand—„Opplal“ Sagt sie und macht dem rauschenden Beifall ihr Kompliment. Dann geht sie wieder in den Handstand, steht auf den Unterarmen, ihr Leib zieht sich zusammen wie eine stählerne Feder, die Spitzen ihrer Schuhe legen sich auf ihre Frisur.— Ich kann jetzt noch gar nichts sagen!“ Robby muß am Leben bleiben, er muß, er muß! Er atmete doch, sein Herz schlug, wenn nur keine Blutvergiftung hin- zukommt. Blutvergiftung ist das Gefähr- lichste, Blutvergiftung kommt fast immer. Ein fürchterlicher Donnerschlag läßt das Zelt erbeben, gleichzeitig prasselt wütender Regen gegen die Leinwandkuppel. Nun kommt das Gewitter doch noch zum Aus- bruch. Vutta zwingt sich, der Trick, den sie jetzt arbeitet, ist ihr gefährlichster. Sie nimmt ihre Fußfesseln in die Hände, stellt die Füße links und rechts von ihrem Kinn auf den Pferderücken— dann richtet sie sich langsam, Zoll um Zoll nach hinten auf, indes ihre Beine unbeweglich stehen. Nur keine Blutvergiftung, nur das nicht! Ein zweiter Donnerschlag, furchtbarer, dröh- 5 verzichtete. Weit stürmischer war ein an⸗ derer Bewerber, der seinen Besuch ankün- digte, um sie in Stuttgart gleich abzu- holen. Wer die Wahl hat, der hat auch die Qual. Bis heute hat sich die Umworbene noch nicht eindeutig entschließen können, obwohl ihr, aus der Ferne betrachtet, manche Herren schon gefallen würden. Aber Briefe, Photos und Care-Pakete scheinen ihr doch nicht der einzige Maßstab für eine gute, dauerhafte Ehe zu sein. In- zwischen hat sie sich auf normalen Weg ihr Einreisevisum beschafft und wird in EKürze über den großen Teich fliegen. Ehe sie sich„ewig bindet“, wird sie bei einer Rundreise durch die Staaten die in engere Wahl gezogenen Bewerber persönlich prü- fen. Jene Amerikaner aber, die bereits aus dem Rennen um diese Stuttgarterin ausge- schieden sind, können noch mit— sicher- lich— ansehnlichen Trostpreisen rechnen. Man kann sich vorstellen, wie ihre Kolle- ginnen, Freundinnen und Bekannten von ihren überzähligen Amerikaner-Adressen Profitieren, und wie man hört, sollen sich auf diesem Weg— in einer Art Ketten- reaktion schon manche zarten Bande über den Ozean hinweg angebahnt haben. Isegrimm Liga gegen Rassenwahn und Völkerverhetzung Führende Persönlichkeiten der Inter- nationalen Gesellschaft für christlich-jüdi- sche Zusammenarbeit, so der frühere Bera- ter General Clay's, Mr. MeKkibbin, sowie Mrs. und Mr. Carl F. Zietlow, der zur Zeit ebenfalls in Deutschland tätig ist, um eine ähnliche Gesellschaft auszubauen, trafen die- ser Tage in Stuttgart ein, um mit deutschen Politikern, Frauen und Geschäftsleuten das Weltproblem einer besseren menschlichen Zusammenarbeit zu erörtern. In Deutschland bestehen dis jetzt in Stuttgart, München, Frankfurt und Wiesbaden Gesellschaften für christlich-jü- dische Zusammenarbeit, die im Deutschen Koordinierungsrat der Christen und Juden zusammengeschlossen sind. Diese Gesell- schaften streben die bessere Verständigung zwischen Katholiken, Protestanten und Ju- den gleich welcher Staats- oder Volkszuge- hörigkeit an. Dieses Ziel soll erreicht wer- den durch die Untersuchung und Beseiti- gung der Vorurteile, die auch nach dem Zu- sammenbruch des Nazismus noch die reli- giösen, wirtschaftlichen und politischen Be- ziehungen zwischen den Menschen und Völ- kern vergiften. Nachdem schon vor Jahren in den USA und in Großbritannien die Vor- arbeiten aufgenommen worden waren, kon- stituierte sich 1946 in Oxford der„Inter- nationale Rat der Christen und Juden“, dein sich in den letzten Monaten Organisationen aus den USA, England, der Schweiz, Austra- lien, Südafrika, Italien und Frankreich an- schlossen. 1 5 b a 525 Am Rande der Zeit Bewiesen 8 Wie die Kriminalpolizei Ludwigsburg mitteilte, ist das Explosionsunglück in den Getrag- Werken in Ludwigsburg, bei dem ein Mann getötet und einer schwer verletzt wurde, auf die Unvorsichtigkeit eines Ar- beiters zurückzuführen. Die Arbeiter hatten eine Handvoll Elektronspäne angezündet, um zu beweisen, daß sie brennen. Dabei entzündete sich eine größere Menge im Hof gelagerter Elektronspäne und explodierte. Versichert In Unterkochen bei Aalen wurde das Grab eines vor acht Tagen auf dem hiesi- gen Friedhof beerdigten Bürgers wieder ge- öffnet, da die Versicherung wissen wollte, ob er durch Hiz- oder Herzschlag bei de Arbeit am Spritzenhaus gestorben war. So. gar eine Aerztekommission aus Stuttgar War erschienen.„ Zu teuer 8 Gegen die zu hohen Fahrrad- Fabrik- Preise protestierten die Mechaniker meh- rerer Kreise in Schleswig-Holstein, Sie wollen in innungseigenen Werkstätten selbst Fahrräder herstellen und zu einem Preis von 100 DM verkaufen, falls die Her- steller nicht ihre Preise senken. 8 nender noch als der erste, ein Windstoß, der fast das Zelt zusammenreigt, der Wallach schreckt, stolpert, Vutta's noch verkrümmter Leib fliegt im kurzen Bogen herab. „Die Pistel“ denkt sie entsetzt, da kracht sie schon auf das hölzerne Rund, das die Manege umrundet, sengend sticht 2 Schmerz durch sie hin, Dunkel öffnet sich eine unausdenkbar tiefe Schlucht, weich und Willig fällt sein hinein.„Dunkel!“ denkt sie „Das ist alles!“ Dann liegt sie still, denkt nichts mehr, fühlt nichts mehr, hört nich das tobende Publikum. fühlt nicht, wie sie aufgehoben, hinausgetragen wird. 55 Wie sie wieder aufwacht aus Dunkel und Bewußtlosigkeit, steht ihre Bahre im Stall verstört drängen sich Menschen herum. S ist miteins wach und Klar, lauscht: drinnen spielt die Musik, die Araber arbeiten, die Vorstellung geht weiter, der Regen rauscht, der Donner brüllt, Blitze lassen jählings und kurz das Stallzelt erslühen.— Sie Will hoch, von der Bahre herunter, aber der Schmerz hält sie so eisern, daß sie schreit. Ein Gesicht beugt sich über sie, e Mund spricht gute Worte— James Gordo Sie sieht ihn haßzerfüllt an, er hat Robby auf dem Gewissen, armer Robby!„Weg!“ Sagt sie böse.„Geh weg!“ 5 Und dann schreit sie: Bitte, der Direktor!“ Der schwere, elegante Mann, von diesem zweiten Unglücksfall in einer Vorstellung nun doch etwas aus seinem unerschütter- lichen Phlegma aufgestört, tritt vor, sagt besänftigend:„Ich bin ja hier, Luttachen. Was ist denn, was soll's denn!“ 5 „Meine Panther!“ kreischt Lutta in Angst.. „Aber die sind doch in den besten Händen, Vuttal“ beruhigt er sie.„Da passen wir schon für auf, Ihr Mann und ich?! „Der Direktor heller Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 18. August 1949/ Nr. 165 Der fie„Blumen peter.“ „ und andere Viechereien Vor kurzem kam ein Herr zu Hagenbeck und wollte den Gir-Affen sehen. Sie Wissen Bescheid? Er meinte das Tier, das des- Wesen einen so langen Hals hat, weil der Kopf so weit weg ist. Es ist nämlich eine Seltenheit. Nicht der lange Iſals, aber die Ciraffe überhaupt. Und das auch nur be- dingt durch die Zeit. Jedenfalls: Hagenbeck ist der einzige Zirkus in Europa, der mit einer Giraffe reist. Es gab in zoologisch informierten Kreisen jedenfalls herzliches Gelächter über den Herrn, der die Giraffe zu den Affen rechnete. Das kann ja nun jedem passieren, daß er sich in der Schöpfung nicht so genau auskennt, aber der Herr hätte es eigentlich wissen müssen. Es war nämlich ein„Offizieller.“ Viel Freude bereitete auch ein anderes Ereignis. Die Leute von der„Arche Noah“ Waren gestern Zeuge wie ein kleines Javaner-Affen-Kind das Licht dieser Welt erblickte. Das geschah in Mannheim, und die Leitung des Zirkus beschloß, dem Jungen einen echt Mannemerischen Namen zu geben.„Blumenpeter“ heißt also das Kleine zur Erinnerung an das Mannheimer Gastspiel des Zirkus. So wird also eines Tages im Stellinger Tierpark oder in den Ställen der wandernden Manegenstadt ir- Sendwo ein Schild hängen:„Blumenpeter“ — Javaner-Affe, und die nichteingeweihten Besucher werden sich den Kopf zerbrechen über diesen ungewöhnlichen Namen. Zur Zeit jedenfalls wohnt dieses jüngstes Fami- lienmitglied der Hagenbecks direkt gegen- über dem Veteran, dem Philosophen der tierischen Sippe: Der Riesenschildkröte, die Sut ihre dreihundert Jahre auf ihrem Pan- zerbuckel hat. Wenn man so alt ist, braucht man auch einen dicken Buckel. Denn was man da schon so alles erlebt hat.. Selbst ein Bernard Shaw muß hier die Segel strei- chen. Nicht ganz so alt werden die großen Srauen Dickhäuter aus Indien oder Afrika, die nur so aussehen, als hätten sie Adam noch persönlich gekannt. Sie bringen es im allgemeinen„nur“ auf etwa ein Men- schenalter. Gestern mittag trotteten zwei ihrer Gattung durch die Straßen unserer Stadt. Das kommt nicht alle Tage vor, das die Breite Straße so gewichtige Passanten aufweisen kann. Das Aufsehen, das sie er- regten, war daher nur zu verständlich. Die klugen Tiere hatten die Aufgabe, für den Zirkus werben zu helfen. Zwei Auguste hat- ten sie dabei und eine ganze Menge Kinder. die begeistert hinter dem seltenen Zug her- liefen. Das war schließlich viel interessan- ter als Bruchrechnen. Und wer wollte das nicht einsehen. 2 Gnikomson Hotelier-Tagung in Mannheim Vom 6. bis 8. September findet die De- legiertentagung des Landesverbandes Würt- temberg-Nordbaden für das Gaststätten- und Hotelgewerbe in Mannheim statt. Da einige Tage vorher, am 2. September, die Südwestdeutsche Hotel- und Gaststätten- ausstellung eröffnet wird, ist in diesen ersten Septembertagen mit einer gesteiger- ten Nachfrage nach Quartieren in Mann- heim zu rechnen. Die Einwohner unserer Stadt werden daher gebeten, der Aus- Kkunftsstelle des Verkehrsvereins im Park- hotel, Friedrichsplatz, Telephon 45151, Klinke 467, nach Möglichkeit gute Privat- quartiere zur Verfügung zu stellen. Da die bisherigen Tagungen des Hotel- und Gaststättengewerbes in anderen süd- deutschen Städten sehr gut verlaufen sind, ist es wünschenswert, daß auch die Mann- heimer Zusammenkunft einen für unsere Stadt vorteilhaften Eindruck hinterläßt. Es wird daher auf besonders gute Unter- künfte gesteigerter Wert gelegt. Die Mel- dung der Privatzimmer wird schon jetzt erbeten, damit die Dispositionen rechtzeitig getroffen werden können. Dr. Heimerich wird vereidigt Dr. Hermann Heimerich, der neue Ober- bürgermeister von Mannheim, wird am Samstag, dem 20. August, in der Aula der Wirtschaftshochschule in sein Amt als Ober bürgermeister der Stadt Mannheim eingeführt. Die Vereidigung nimmt der kommissarische Landesbezirkspräsident von Baden, Finanzminister Dr. Kaufmann, vor. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr. Heimkehrer können„umziehen“ Das Staatskommissariat für das Flücht- lingswesen sieht sich veranlaßt, erneut dar- auf hinzuweisen, daß nach einem Beschluß des süddeutschen Länderrats der Entlas- Sungsort auf den Entlassungsscheinen der Heimkehrer innerhalb von drei Monaten auf einen anderen Entlassungsort innerhalb der US-Zone abgeändert werden kann. An- träge sind an die jeweilige Landesflücht- Iirigsverwaltung zu stellen, die angewiesen ist, beim Vorliegen berechtigter Gründe diesen Anträgen stattzugeben. tz Was ist an der Astrologie dran? Es gibt kaum ein zweites Gebiet, das 80 umtritten ist wie das der Astrologie— der Sterndeutung. Scharlatane, Pseudowissen- schaftler und ernst zu nehmende Gelehrte beschäftigen sich mit dieser Materie und versuchen, teils aus merkantilen, teils aus in reinem Forschungsdrang wurzelnden Gründen, ihre Lehren, Erkenntnisse und Nutzenwendungen der breiten Schicht der Laien nahezubringen. 5 Ein Vortrag des Vorsitzenden des deut- schen Astrologen- Verbandes, Ludwig Sten ger, den er in Mannheim am 1. September um 20 Uhr in der Wirtschaftshochschule hal- ten wird, dürfte daher besonderes Interesse kinden, da hier einmal ein kompetenter Sprecher unter dem Thema„Astrologie scharf eingestellt“ versuchen wird, Jahr- markt von Wissenschaft zu trennen. — — 1 — Wieder freundlich Vorhersage bis Freitag früh: Tags- über heiter bis wolkig, nachts klar. Höchsttemperaturen 20—23, Piefst- werte 6—9 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus Südwest bis West. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 16, August: Maxau 328(f. 0), Hannhbeim 154(- 0), Worms 91- 9, Caub 91( 2). Beherzie Mannheimer Bürger retteten zwei Menschenleben Das Ergebnis stiller Arbeit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft Der Bezirk Mannheim der Deutschen Le- bensrettungsgesellschaft spricht folgenden Personen für durchgeführte Lebensrettung aus dem Rhein die öffentliche Anerkennung aus: Ingeborg Spanich, geb. am 12. September 1925 in Mannheim, wohnhaft Mannheim Käfertal, Wasserwerkstraßge 220, für eine am 12. Juli 1949 unter erheblicher eigener Le- bensgefahr durchgeführte Lebensrettung aus dem Rhein. 2. Polizei-Oberwachtmeister Karl Bolz, geb. am 9. September 1909 in Mannheim, wohnhaft in Mannheim. Werftstraße 29, weil er am 14. Juli 1949 einen acht Jahre alten Jungen vom Tode des Ertrinkens Se- rettet hat. Gez. Oskar Riester, Pol.-Rat, 1. Vorsitzender Gez. Aug. Lang, Malermstr. 2. Vorsitzender * Ingeborg Spanich war am 17. Juli, gegen 17.30 Uhr am Stephanienufer zum Baden gegangen und beobachtete dabei einen Jun- gen, der in der Nähe eines gestoppt liegen- den Raddampfers schwamm. Plötzlich be- gann sich jedoch die Schiffsschraube zu drehen, der Junge geriet sofort in den Sog, die Schiffsschraube schlug ihm mit voller Wucht gegen Kopf, Rücken und Bein. Sekunden später war Fräulein Spa- nich da, tauchte, bekam den Jungen zu fas- sen, der sich in höchster Not an sie klam- merte und damit seine Retterin selbst in Gefahr gebracht hätte, wenn sie nicht gerade in einem Grundkursus der deutschen Le- bensrettungsgesellschaft gelernt hätte, wie man sich gegen die übliche Umklammerung eines Ertrinkenden schützt.. So gelang es ihr, sich zu befreien, den Jungen— er ist 15 Jahre alt— ans Ufer zu bringen und einen Krankenwagen zu verständigen, der den schwerverletzten Jungen ins Kranken- haus brachte. Vier Tage später bestand Ingeborg Spa- nich., die Prüfung zum Grundschein der DRLG. ** Der 40jährige Polizeioberwachtmeister Karl Bolz, der schon lange den blauen Poli- zeirock trägt, schaute am 14. Juli gegen 16 Uhr mit seinem Streifenkollegen auf einen in Höhe der Anlegestelle des Ruder- elubs im Rhein treibenden Körper, konnte aber zunächst nicht unterscheiden, was es Vierzig Jahre deutsches Jugendherbergswerk Ueber Sinn und Zweck der Aus einer umfangreichen Arbeit des Gründers der badischen Jugendherberge, Oberstudiendirektor Karl Broßmer, entneh- men wir nachstehende Auszüge, die Auf- schluß über die Entstehung und den Zweck des Jugendherbergswerkes geben und da- mit Fragen beantworten, die in der augen- blicklichen Wandersaison schon hie und da gestellt wurden: Die ersten Anfänge des deutschen Jugendherbergwerkes reichen bis in das Jahr 1909 zurück und entstanden in erster Linie aus sozialen Uberlegungen und Be- dürfnissen. Damals hatte der Volksschul- lehrer Schirrmann in Altena(Westfalen) versucht, sich für seine Volksschülerwan- derungen Ubernachtungsgelegenheiten in leeren Schulräumen zu verschaffen. Zwar gab es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland und Böhmen schon Studenten- und Schüler- herbergen, die aber in erster Linie auf die Bedürfnisse der akademischen Jugend und die Schüler höherer Lehranstalten ausgerich- tet waren. Im Gegensatz dazu wollte Schirr- mann gerade die breite Masse der Kinder des werktätigen Volkes und auch die Lehr- linge den Möglichkeiten eines Aufenthaltes in der Natur mit all seinen erzieherischen und ethischen Einflüssen entgegenfünren. Dieser Grundsatz ist bis heute maßgeb- lich für die weitere Entwicklung des Ju- gendherbergswesens geblieben, und die da- mals stark gegeneinander abgegrenzten Standesunterschiede haben sich mehr ünd mehr Verwvischt, Heute bieten stwa 3000. Jugendherbergen in ganz Deutschland Ju- gendlichen beiderlei Geschlechts und aller Gesellschaftskreise im Ater von 14 bis 20 Jahren die Möglichkeit der Ubernachtung bei ihren Wanderungen. Die Organisation des Verbandes gliedert sich in Zweigausschüsse, die in den einzel- nen Ländern die praktische Durchführung der Errichtung von Herbergen sich zur Auf- gabe gemacht haben. Die dazu nötigen Mit- tel weden— abgesehen von noch nicht sehr wesentlichen Beiträgen staatlicher und städtischer Behörden— durch einzelne Mit- glieder oder Körperschaften, die als Mit- glieder auftreten, aufgebracht. Wie falsch aber auch noch heute Inhalt und Form des Jugendwanderns vielfach auf- gefaßt werden, macht die noch weitver- breitete Bezeichnung des Wanderns als „Wandersport“ deutlich. Sport ist Wett- kampf, dem eine planvolle Vorbereitung vorhergeht. Beim Wandern kommt es aber nicht auf die Größe der zurückgelegten Strecke oder auf die Leistung an sich an. Im Wandern liegt ein Besinnen, ein Ver- senken in das Volkstum, ein Betrachten der grogen Kräfte der Natur, ein Einfühlen in Rosita Serrunos Gitarre 4 3000 deutschen Herbergen Beruf und Arbeit aller Stände, insbesondere des Landmannes. Aus diesem Grunde ist Serade das Wandern ein idealer Ausgleich und ein Beruhigungsmittel gegen die straf- feren Formen des Sportes. „Dazu kommt, daß der Aufenthalt in der Natur eine oft nur äußere Zusammen- Sehörigkeit einer Schulklasse oder eines Vereins oder auch nur einer zufällig zu- sammengekommenen Gruppe von Menschen in eine wirklich freundschaftliche Gemein- schaft verwandeln kann. Selbstverständlich setzt die Benutzung der Jugendherbergen die Beachtung gewis- ser Ordnungsgrundsätze voraus. Alle Her- bergen beispielsweise werden alkohol- und mikotinfrei geführt, und die Berechtigung zur Uebernachtung wird durch einen Ju- gendherbergsausweis erworben, den jede Jugendherberge oder Verbandsgeschäfts- stelle ausstellt, und der dann zur Benutzung sämtlicher Herbergen berechtigt. Die Mannheimer Jugendherberge befin- det sich bekanntlich in der Medicusstraße 1. emen Mannheim baut Wohnungen! Jeder hilft mit 1 Hier kahlt ein Stein: Dein Beitrag zur Wohnungsbaukasse! entstund in Mannheim Während der Theaterferien hat der Instrumentenmacher Hochbetrieb Nicht nur der Mensch braucht eine Ueberholung, Ferien oder Sommerfrische ge- nannt, wenn er ein Jahr lang gearbeitet hat, sondern auch Musikinstrumente, vor allem Orchesterinstrumente, die tagtäglich gespielt und dabei irgendwie„krank“ werden. Was will man machen mit solchen„Patienten“? Man, in diesem Fall etwa das Mannheimer Nationaltheater- oder das Pfalzorchester, bringt sie alljährlich zu Beginn der grogen Ferien jeweils zu ihrem„Kurarzt“ Meister Hoyer, der sie bis zum Anfang der neuen Theater- und Konzertsaison, die ihre Schat- ten schon voraus wirft, wieder heilt und, wenn es nottut, auch verschönt. Immer wieder wandert die eine oder an- dere kränkelnde alte„Churbadische“ oder „Großherzoglich badische“ Italiener-Geige des Nationaltheaters in diese Sommerfrische; auch Bratschen gehen mit, die einen neuen Steg, einen neuen Sattel oder einen neuen Knopf brauchen, vielleicht auch Risse in der Decke haben. Da liegt auch ein Baß, der eine neue Mechanik erhält, ein Cello, sozu- sagen mit offenem Bauch, da seine Decke schadhaft wurde und entfernt ist. Oft brin- gen die Instrumente auch ihre Bogen mit, damit sie frisch bezogen werden und wie- der, zwar nicht„auf Draht“, aber gut auf Roßhaar sind, wenn das Spiel beginnt. Augenblicklich befinden sich ziemlich viele„Kurgäste“ in diesem„Erholungs- heim“: ein paar Bässe, einige Celli und eine Menge Geigen, die, in ihre Kästen verpackt, ein ganzes Regal füllen. Denn auch Dilet- tanten benutzen die große Sommerpause, uri ihre Instrumente kurieren zu lassen. Die Schäden dieser friedlichen Pa- tienten zu beheben, ist für einen Fach- mann, dessen Vorfahren seit 250 Jahren Geigenbauer waren, kein Problem. Schwieriger ist es schon, ihre Stimme wie- derherzustellen, den ganz individuellen Klang, der jetzt noch in ihnen schlummert. Und das ist die eigentlichste und subtilste Meisterarbeit, das letzte Geheimnis des hochkultivierten, jahrhundertealten Geigen; baus, das in den alten Geigenbauer-Fami- lien gehütet und von Generation zu Gene- ration weitergereicht wird. Lernen kann man freilich das Geheimnis des Klanges nicht, man muß es im Ohr haben. Lernen kann man nur das Handwerkliche und den Gebrauch der jahrhundertealten, z. T. sehr zierlichen Werkzeuge. 3 Im übrigen besitzt jeder Meister des Geigenbaus wertvolle alte Instrumente zu Studienzwecken, denen er das letzte Ge- heimnis ihres köstlichen Klanges abzulau- schen versucht. Meister Hoyer besaß außer- dem eine kostbare Instrumentensammlung, deren größter Teil durch Bombenschaden vernichtet wurde. Erhalten blieb eine sehr alte, ganz einfache Fiedel, gewissermaßen eine Urform der Geige, eine der berühm- ten Tiefenhrucker Geigen aus dem Jahr 1516, eine Pichler-Geige von 1691, deren Hals in ein schön geschnitztes Löwenköpf⸗ chen ausläuft(Pichler war Mitarbeiter von Stainer), eine Wenger-Geige, eine pracht- volle alte Viola d'amore, eine wunderschöne Geige des Andreas Hoyer von 1769, eines Vorfahren, die einen warmen. satten Klang besitzt Eine Geige mindestens hat er wohl immer im Bau, auch Gitarren und Lauten und manchmal eine Gambe oder eine Viola d'amore. Eine herrliche Gitarre von schö- nem vollen Klang, die Schwester der Gitarre, die er für Rosita Serrano gebaut hat, verrät, daß er das Wissen um das rich- tige Holz und die Geheimnisse des richtigen Lacks und des Wohlklangs zu eigen hat. So mag er auch seine Patienten bis zur neuen Spielzeit wieder das richtige Klingen lehren. rei War. Dann erkannten die beiden Beamten einen Jungen— er war acht Jahre alt— dessen Kopf unter Wasser trieb und der mit den Armen wild um sich schlug. Im gleichen Moment schrie ein Mann vom Ufer aus den Namen seines Jungen. Oberwachtmeister Bolz sauste sofort im Kopfsprung ins Wasser, faßte den bereits bewußtlos Gewordenen und zog ihn an Land. Von den Kursen, die auf Initiative von Pol.-Rat Riester ständig von der DLRG aus bei der Mannheimer Polizei durchgeführt werden, wußte Bolz auch etwas über Wie- derbelebungsversuche— nach wenigen Mi- nuten bereits hatten sie Erfolg. Der Junge begann wieder zu atmen, glücklich schloß ihn sein Vater in die Arme 4 zd. 9 Eine Rettungsmedaille, wie sie vor 1933 von den Ländern vergeben wurde, gibt es heute noch nicht wieder, auf Antrag kann jedoch der Landesdirektor eine Geldprämie gewähren. Neben der öffentlichen Belobigung, die nun die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Bezirk Mannheim, ausgesprochen hat, ist aber noch jemanden zu danken: denen, die ehrenamtlich, still und ohne großes Auf- heben bei der DLRG unermüdlich und kostenlos Menschen, sofern sie sich dazu melden, zu Rettungsschwimmern ausbilden. Herr Baumschlange aus Haiti Mit Schaufensterauslagen ist das immer so eine Sache. Manche sind verführerisch wie eine Schlange. Beispielsweise wie im Schaufenster eines Zoologiehauses in den M- Quadraten. Von morgens bis abends stehen schaulustige Menschen., jung und alt davor und schauen sie an. die Schlange. Es ist eine grüne Baumschlange aus Westindien, die da bei 22 bis 28 Grad Dauertemperatur in einem Glashaus als Hauptmieter wohnt und einige weiße Möuse oder Eidechsen gelegentlich als kürz- lebige Untermieter zugewiesen bekommt. Zwischendurch macht Herr Baumschlange — es ist wie wir uns erzählen ließen, ein Männchen— Bekanntschaft mit sich selbst. Denn bei seinen Kletterpartien begegnet er sich mitunter gleich mehrmals selber. Das kommt von seiner Länge. Manchmal hält er dann seinen eigenen Bauch für einen Baumstang und klettert dran hoch. Die vor dem Glashaus haben dann immer ihren Heidenspaß dabei. Und der Besitzer des Zochauses auch. Denn er hat von der Familie Baumschlange aus Haiti schon vier Angehörige verkauft. Alle sind sie über gute Beziehungen direkt von dort impor- tiert. Die Frachtauslagen dafür allein schon kostet pro Schlange neun, Dollar, das ist in DN umgerechnet rrgefähirteim Drittel des Veraufspreises. In den nächsten Tagen wird auch eine schwarze Baumschlange erwartet. Weniger exotisch sind einen Stock tiefer einige Rin- gelnattern und eine Aeskulap-Natter. Doch auch sie finden zahlreiche Zuschauer und zahlende Käufer nk „Er ist der Vater.“ aber dle Wissenschaft war anderer Ansicht Sie ist 24 Jahre alt und Mutter eines fast fünf Jahre alten Kindes, Es ging vor dem Schöffengericht darum, wer der Vater Sei. Zwei Ansichten standen sich gegenüber. Die der Mutter und die der Mediziner. Das Gericht sollte sich nun für eine davon ent- scheiden. In einem zurückliegenden Prozeß, der sich um Unterhaltsklage drehte, hatte die Mutter erklärt, der und der sei der Vater ihres Eindes. Sie habe ihn in Freiburg, wo- hin sie Ende 1943 gekommen war, kennen- gelernt und kein anderer könne es gewesen sein. Diese Aussage wiederholte sie später, als ihr ein Gutachten vorgelegt wurde, das — auf Blutgruppenanalyse gestützt— an- gab, er könne es eben nicht gewesen sein. Sie blieb dabei, auch jetzt, wo ihr be⸗ wut falsche uneidliche Aussage vorgewor- fen und erneut Sachverständigengutachten Segen sie ins Feld geführt wurden. Pro- tessor Dr. Müller vom Institut für Gerichts- medizin in Heidelberg stellte fest: Mutter: Blutgruppe A, Kind: AB, Vater: 0. Ein Ver- erbungsgesetz, mathematisch und erfah- runsssemäß bestätigt, sagt, wenn ein Kind die Blutgruppe AB hat, kann ein Elternteil nie die Gruppe 0 besitzen, weiter, nach einem der Mendelschen Gesetze: Die Eigen- schaften des Kindes müssen sich bei einem der Elternstelle nachweisen lassen. . Nun versuchte der Verteidiger doch einige Bedenken vorzubringen, nicht gegen die Korrektheit der Untersuchungen, aber 28 könnten doch Zufälle—„Ausnahmen bestätigen die Regel“ Verwechslungen Zweifel in der Identität des Kindes, seinen Daumenabdrücken und Blutproben wurden Allerdings nicht so ganz überwunden, sogar bei den beiden Schöffen nicht. Es wurde zwar noch mänches besprochen und dabei auch erwähnt, der„Vater“ hätte bereits 1944 einen SS-Eid darauf leisten wollen, daß er nicht der Vater des Kindes ist, auch wenn seine eintätowierte Blut- gruppe mit der des Kindes übereinstim- men sollte, aber schließlich hatte das Ge- richt doch nicht den Mut, die Mutter, die unerschütterlich und konsequent bei ihrer Aussage blieb, zu verurteilen. Mit der Aufnahme der vom Verteidiger eingebrachten Anträge, eine nochmalige Blutuntersuchung in Heidelberg von allen drei bei gemeinsamer Anwesenheit durch- zuführen und doch auch ein erbbiologisches Gutachten einzuholen, wurde die Verhand- lung auf unbestimmte Zeit vertagt. Eine gewisse Aehnlichkeit der Photos von„Va- ter“ und dem Kinde— die Mutter legte die Bilder auf den Verhandlungstish— War jedenfalls als Beweismittel nicht zu ge- brauchen»muk- „Sültige Schicksal des Turmes — Ein wurnendes Beispiel Unzureichende Sicherungen führten zu tödlichem Betriebsunfall Bei Arbeitsbeginn, am Morgen des 25. März 1949, stürzte ein Monteur von einem Hafenportalkran, aus etwa fünfzehn Meter Höhe tödlich ab. Gestern nachmittag erhob nun die Staats. anwaltschaft beim Schöffengericht Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen den Mon- tagemeister, der von der Unternehmerfirma mit der Ueberwachung der Arbeiten beauf. tragt war. Es handelte sich um notwendig gewordene Schweißarbeiten an den Lauf- schienen des Krans, die von der mit Dielen belegten Kranbrücke innerhalb der Schie- nenspur ausgeführt werden sollten. Die Schweißer hatten dann die Schienen etwa in halber Manneshöhe vor sich, in der einen Hand den Blendschutz, in der anderen das Schweißgerät. Das Gericht hielt es nun für nicht aus- reichend, dag der Angeklagte am Tage vor dem Unfall auf die Gefahr hinwies, die beim Schweißen von der Außenseite, also von dem kleinen Dielenvorsprung aus, der nicht durch Gerüst oder Schutzvorrichtungen gesichert War, bestand. Vielmehr hätte er erkennen müssen, daß einmal die Schweißer sich ritt⸗ lings auf die Schienen setzen würden— wo- mit eine Gefahr bereits überreich gegeben gewesen sei— zum anderen, trotz der Er- klärung des später tödlich Verunglückten, doch von der Außenseite an die Arbeit herangehen würden. Nach den bestehenden Unfallvorschriften hätte auf jeden Fall auf der Außenseite ein Schutzgeländer bzw, -gerüst angebracht werden müssen. Staatsanwalt und Gericht stützten sich hierbei hauptsächlich auf das Gutachten eines Sachverständigen, aber auch auf eine rein menschliche Erfahrung. nämlich die, daß gerade langjährig tätige Montagearbei- ter sich zu sicher fühlen, um die notwendli- gen Schutzmaßnahmen immer zu berück⸗ sichtigen. Eine gewisse Schuld treffe als auch den Verunglückten. Dennoch wurde der Montagearbeiter der Anklage für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 120.— DM verurteilt. Hinzu kommen die Kosten des Verfahrens. nk Mp stellt 30 000 Dollur sicher Güter im Werte von etwa 30 000 Dollar, die aus einem Mannheimer US-Militärdepot von einer Einbrecherbande im Verlaufe mehrerer Monate gestohlen worden Waren, konnten jetzt von der amerikanischen Milli- tärpolizei sichergestellt werden. Bisher wur- den 13 Deutsche und zwei DP.s verhaftet. Unter dem sichergestellten Diebesgut befin- den sich u. a, fünf 10-Tonnen-Lkw.-An⸗ hänger. Stützen für den Rathausturm Seit ein paar Tagen sind Arbeiter einer Privatfirma dabei, auf Veranlassung des Hochbauamtes den Turm des neuen Rat- hauses in NI mit einem Stahlgerüst zu um- geben, um notwendig gewordene Sicherheits- arbeiten durchführen zu können Wie wir mehrfach berichteten, ist über das end- noch nicht entschieden. Das Landesdenkmalamt in Karlsruhe wird in Verbindung mit der Stadtplanung Mannheim darüber entschei- den, ob er wieder aufgebaut oder abgetragen werden soll. Der augenblickliche Zustand des Turmes jedenfalls ist gefahrbringend, da große Risse das ganze Bauwerk durchziehen, und der Einfluß von Wind und Wetter hie und da Steine lösen, die dann auf die Straße her- unterfallen könnten Aus diesem Grunde wurde zunächst die Kunststraßge im ersten Quadrat für den Verkehr gesperrt. Da aber die Stillegung dieses Straßenstückes auf die Dauer verkehrstechnisch nicht tragbar ist, hat sich die Stadtverwaltung nun entschlos- sen, unabhängig von der Entscheidung über die Zukunft des Turmes, Sicherheitsarbeiten ausführen zu lassen, um die Straßensperre zwischen N 1 und dem Paradeplatz wieder aufheben zu können, Der Turm wird dabei auch ein provisorisches Dach erhalten, um segen Witterungseinflüsse geschützt zu sein. Kurze„MM“- Meldungen Diebe gefaßt. Auf dem Hof eines Wall- stadter Gasthauses entwendete ein Schlosser aus Bürstadt ein Herrenfahrrad. Der Täter Wurde gestellt. als er das Schloß hinter einem Busch aufbrechen wollte. Auf dem Wege zur Wache widersetzte er sich durch Umsichschla- gen. Das gestohlene Fahrrad wurde dem Eigentümer wieder ausgehändigt.— In einem Lebensmittelgeschäft in der Schönau- Siedlung war in der Nacht vom 31. März zum 1. April eingebrochen worden. wobei sich die Diebe Spirituosen. Obst und Lebensmittel aneig- neten. Einer davon wurde jetzt verhaftet. sein Zunftgenosse, der in ein Auswanderer- lager in der Pfalz verduftet war, wurde dort ermittelt. Böse Kundschaft. In nächtlicher Stunde stahlen bis jetzt noch unbekannte Diebe aus einem Verschlag in einem Anwesen in der Mittelstraße über vier Zentner Tafelbirnen sowie einen Sack Kartoffeln und einen Sa Zwiebeln. Der Schaden beträgt etwa 400 DMI. Vom Lkw überfahren. Ein Bahnbeamter aus Heidelberg wurde beim Ueberqueren des Lulsenringes in, der Nähe der tneinsfrabe von einem Lastkraftwagen erfaßt und über⸗ fahren. Mit einer schweren Gehirnerschüt⸗ terung und Hautabschürfungen wurde der Verunglückte ins Städtische Krankenhaus ein- geliefert. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Freitod auf dem Friedhof. Auf dem Haupt- friedhof erschoß sich gestern ein Inkasso- Asent aus Ludwisshafen-Ogsersheim mit einer Pistole. Der Grund zur Tat stent noch nicht einwandfrei fest. Die Herkunft der Waffe Ist noch ungeklärt. Diebstahl leicht gemacht. Zwei Armband uhren und ein Geldbetrag wurden die Beute eines Dilebes der in zwei un verschlossene Wohnungen in Feudenbeim eingedrungen wð²ar: Fahrradmarder erwischt. An der Kaiser- Wilhelm-Kaserne wurde ein Pole, der vor dem amerikanischen Arbeitsamt zwei Fahrridet mitgehen hieß, dingfest gemacht. Ein anderer Fahrraddieb wurde von dem Eigentümer eines gestohlenen Rades erkannt, als er damit 10 Richtung Sandhofen fuhr. Mit dem Moterfe wurde der Täter verfolgt und an der Hal 5 stelle„Zellstoff“ gestellt. Der Dieb batte da Rad inzwischen einem Jungen gegeben, der es nach Sandhofen bringen sollte. Nach anfäng lichem Leugnen gab er den Diebstahl zu. Wir gratulieren! Marie Meng,. Neckarau, Wörthstraße 5. begeht ihren 79. Geburtstag Maria Frank, Alphornstraße 41, und 3 Seuren, Friedrich-Ebert-Straſſe 62, werde 80 Jahre alt. Vr. 16 In Ueber den E Rohr!“ gegen mende desser starke PKW schädi Wi algen häude: Mab e Neuen gakene wberhe giert. en, dl. straße gange der T der St werke 5b noc räume von d bäder: tender 80 Die en, V dchulc dakter genom hrücke duhl, den, nd G gust ert. E embe. ten He Fül somm. 1049, 1 Monta zicht a ernte Orten kreiser nen rr punkt übrige aͤmter terien Zeneh Die Ferien städtis ausnal sicht Herbs rechtz Alt. ist er hok, dl. ganger gen, k deange Stande Brauty und Se Tra das U Rhein! nur 1 Fahrt Weg Hälfte bel„ Die dtaltet bräu, , U lung f Uintrit 75 4 Aut stelle Neuste der Ol dels, Verks. Tatwi⸗ zusam beitsar Sprech einigen breise, den P dieser sonder Antrag In das müsep zurück rung jedem angese dieser daß y Jucher Grohn unmit 1— r. 165 Ar. 165 Donnerstag, 18. August 1949 — 2 8 20 einem Meter taats. Klage Mon- firma eau. endig Lauf- Dielen Schie- Dle etwa einen n das aus- e vor beim dem durch chert nnen ritt. Wo- geben Er- Aten, arbeit iner des Rat- um- eits- Wir d- ücht in der hei- igen mes obe und und ꝛer- nde ten ber die ist, los- ber ten re der bei um ein. Al- Ser ter Ur la- em em ing ril 18· et, er- ort de us ler * LUDWICCSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — menden chädigt. gakener überholt. ten, dab on drei hrücken, den, tember 1 Montag, zicht auf nen mit sicht au 0 hol, der ag, um lung für Neustadt eitsamt aprechun bondern jedem F usammengefunden. Siadinachrichten In die Windschutzscheibe gestürzt. Beim beberholen von drei nebeneinanderfahren- den Radfahrern am Bahnübergang in der Rohrlachstraße stieg eine vierte Radfahrerin gegen den Kotflügel eines ihr entgegenkom- Kraftfahrzeugs und stürzte in dessen Windschutzscheibe, wobei sie sich starke Schnit wunden im Gesicht zuzog. Der pe wurde leicht, das Fahrrad schwer be- Wiederaufbau der Stadt geht weiter. Die zugemeine Bautätigkeit an städtischen Ge- Jbäuden hat zur Zeit ein außer gewöhnliches Laß angenommen. deuen Marktplatz, das Herz der Ludwigs- Das Umspannwerk am Stromversorgung wird general- Alle Diensträume werden reno- liert. Vor einiger Zeit konnte man beobach- an der Vorderfront in der Schiller- gtrabe die Rundverglasung der beiden Auf- günge vorgenommen wurde. Nun wird auch er Turm des Fahrstuhls, der zum Lager der Stadtwerke im Innenhof des Umspann- gerkes kührt neu verglast. izt noch der Bau von Umkleide- und Speise- zuumen im Keller sowie die Inbetriebnahme Bemerkenswert Brausebädern und zwei Wannen- hädern, in denen sich die im Freien arbei- enden Monteure säubern können. Sommerferien bis 8. September! Die Sommerferien für die höheren Schu- en, Volksschulen und Berufsschulen in den zchulorten der Pfalz mit städtischem Cha- akter(die Städte des Weinbaugebietes aus- genommen), also in den Schulorten Zwei- Pirmasens, Kaiserslautern, Land- stuhl, Kusel, Winnweiler, Kirchheimbolan- Ludwigshafen, nd Germersheim werden über den 31. Au- ust hinaus bis zum 8. September verlän- ert. Erster Schultag ist Freitag dem 9. Sep- Frankenthal, Speyer 949. Dafür entfallen die sogenann- en Herbstferien. Für alle übrigen Schulen der Pfalz sind gommerferien bis einschließlich 27. August lag, In diesen Orten beginnt die Schule am dem 29. August 1949. Mit Rück- die Weinlese und die Hackfrucht- emte haben die Schulen in allen diesen orten Herbstferien. kreisen setzen die Kreisschulämter im Beneh- In den Weinbau- den Bürgermeisterämtern den Zeit- punkt kür die Weinleseferien fest, in den übrigen Kreisen bestimmen die Kreisschul- zmter den Zeitpunkt für die Kartoffel- ferien nach den örtlichen Bedürfnissen im genehmen mit den Schulleitern. Die Berufsschulen haben sich mit ihren ferien der Regelung in den Schulorten mit städtischem Charakter angeschlossen. ausnahmsweise die Berufsschulen mit Rück- WO f Weinlese und Kartoffelferien Herbstferien machen wollen, ergeht noch rechtzeitig besondere örtliche Weisung. Neues aus der Pialz Altes Herz ward wieder jung: 86 Jahre ist er alt, der Bräutigam M. aus Limburger- an einem schönen Abend der ver- gangenen Woche heimlich und verschwie- gen, kurz vor dem Feierabend der Gemein- deangestellten, seine 62jährige Braut zum Standesamt führte. Brautpaar schöne Flitterwochen und Glück und Segen in der Ehe. Tram-Bahn. Straßenbahnen dürfen, wie dag Wirtschafts- und Verkehrsministerlum einland-Pfalz in einer Verfügung festlegt, nur noch bis Fahrtrichtungsanzeiger eg nehmen. Hälkte unseres Jahrhunderts an werden sie bel„Zuwiderhandlung in Strafe genommen“. Die Landmannsschaft Schlesien veran- daltet in Ludwigshafen im Großen Bürger- bräu, Lucwigstraße, am kommenden Sams- Wir wünschen dem zum 31. Dezember ohne ihren geschienten Vor Beginn der zweiten 18.30 Uhr, eine Schlesierversamm- Ludwrigshafen und Umgebung. Der Uintritt ist frei. „bie Gurkenpreise sind entschieden zu hoch. Aussprache über Obst- und Gemüsepreise bei der Provinzialregierung Auf Einladung der Preisüberwachungs- delle bei der Provinzialregierung Pfalz in hatten sich Vertreter der Erzeuger, ler Obst- und Gemüsegroß märkte, des Han- lels, der Konservenindustrie und der Ge- Verkschaften zu einer Aussprache über die katwicslung der Obst- und Gemüseprelse Auch das Landesar- War vertreten. Anlaß der Be- g War das erhebliche Anschwellen enger Marktpreise, vor allem der Gurken- breise, die tellwelse um das Doppelte Über den Preisen des Vorjahres liegen und in dieser Höhe nicht nur für die Verbraucher auch für die Konservenindustrie untragbar sind. In der Aussprache wurde erklärt, daß das Anziehen verschiedener Obst- und Ge- müsepreise zwar auf die lange Trockenheit zurückgeführt werden prunghakte müsse, die allzu Preisentwicklung jedoch in all als ungesund und unerwünscht angesehen Werde. Eine wesentliche Ursache ßer Preisentwicklung wird darin gesehen, al Wilde Händler in großem Umfang ver- zuchen, die Ernte unter Umgehung der rohmärkte zu unkontrollierbaren Preisen unmittelbar beim Erzeuger aufzukaufen, Fortschritt im Wohnungsbau: Dor Landkreis Ludwigshafen hilft sich selbst Die Zerstörungen der Stadt Ludwigsha- fen wirken sich naturgemäß in vielem sehr stark auf den Landkreis aus. Was dem Land- rat die größte Sorge bereitet ist die Wohn- raumnot, die durch den Zustrom der Eva- kuierten aus der Großstadt entstanden ist und die noch drückender zu werden drohte, da auch für die im Zuge der Flüchtlings- umquartierung für Ludwigshafen vorgese- henen Flüchtlinge, die in der Stadt Arbeit finden werden, Wohnraum beschafft wer- den muß. Es war von vorneherein klar, daß den sich immer mehr auftürmenden Schwierig- keiten mit aller Energie begegnet werden mußte und daß gerade das Wohnraumprob- lem, als das dringendste, der besonderen Hilfe aller hierfür verantwortlichen Stellen bedurfte. Der Landrat des Kreises Lud- wigshafen hat angesichts dieser Erkenntnis schon seit Monaten den Plan verfolgt, alle aufbaufördernden Kräfte in einem großzügi- gen Wohnungsbauprogramm zu vereinigen. Dabei ging er von der Ueberlegung aus, dag der Privatinitiative jede mögliche Hilfe an- gedeihen müsse. Zur Durchführung seines Wohnungspro- Unermüdliche„Postler“: Rund 1 500 000 D-Mark bereitgestellt grammes bediente sich der Landkreis Lud- wigshafen seines eigenen Kreiswohnungs- verbandes, einer Körperschaft des öffent- lichen Rechts, deren Mitglieder der Land- kreis Ludwigshafen und seine Gemeinden sind. Als gemeinnütziges Wohnungsbsuunter- nehmen soll der Verband ausschließlich dem Wohnungsbau dienen, ohne daraus irgend- welche Gewinne zu ziehen. Und es ist ent- scheidend, daß dabei fast keine Verwal- tungskosten entstehen, da die anfallenden Arbeiten von den Beamten und Angestell- ten des Landkreises erledigt werden. Ein großer Teil der sonstigen Verwaltungskosten wird ebenfalls vom Landkreis übernommen, der damit ein nicht unbedeutendes Opfer zugunsten des sozialen Wohnungsbaues bringt. Die Finanzierung des Wohnungsbaupro- grammes,— das A und O,— darf nach langem Bemühen als gelöst angesehen werden. Dem Vorsitzenden des Kreis- wohnungsverbandes ist es gelungen, bisner Darlehen von insgesamt 974 000 DM zu er- halten. Dieser Betrag setzt sich aus Mitteln des Landesstocks, der Kreditlenkung, des Stifktungsfonds des Hilfswerkes Ludwigs- Iniung September wird der„große Kummer“ begruben Verbindungskabel Mannheim Ludwigshafen wurde bereits ausgelegt Obwohl es in Ludwigshafen seit Monaten wieder einen tadellos funktionierenden Selbstwählerverkehr für Fernsprechteilneh- mer gibt, sind es doch noch einige hundert Ludwigshafener— alle deren Rufnummer mit einer„3“ beginnt—, die nur über die sogenannte Handvermittlung sprechen kön- nen oder zu erreichen sind. Die Handver- mittlung der Post mag so gut klappen, wie sie will, sie ist für eine Großstadt eine kümmerliche Angelegenheit. Es war daher für die Postler selbstverständlich, daß sie in den letzten Wochen alles daran setzten, um den alten Zustand wieder herzustellen. Die Arbeiten sind nun so ziemlich abgeschlossen und wie wir erfahren soll die Handvermitt- lung, Anfang September endgültig begraben werden. Den eifrigen Bemühungen der Oberpost- Direktion in Neustadt ist es zu danken, daß dann nicht nur der allgemeine Selbstwähl- verkehr innerhalb des Stadtgebietes Lud- Das Pfalztheater lebt weiter Vor einiger Zeit brachten wir einen Ar- tikel, der sich mit der Frage beschäftigte, ob unser rühriges Pfalztheater in Kaiserslau- tern weiter existieren werde, oder ob es Seine Tätigkeit einstellen müsse. Erfreu- licherweise können wir heute mitteilen, daß das Pfalztheater nicht eingehen wird. Das Land Rheinland-Pfalz hat sich, wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren, bereit erklärt, einen jährlichen Zuschuß von 150 000 DM zu zahlen, nachdem es im vergangenen Jahr dem einzigen Theater der Pfalz nur magere 5000 DM zukommen ließ. Ergänzend berichtigen wir die Mitteilung in unserem ersten Artikel, daß die Stadt Kaiserslautern in diesem Zeitabschnitt nicht 144 000, sondern 280 000 DM zur Verfügung gestellt hat. Wir wissen im Augenblick noch nicht, welche Subventionen Kalsers- lautern der kommenden Spielzeit freimachen kann. Es bleibt jedoch zu hoffen, daß es ein angemessener Betrag sein wird. Die Nachricht von der Weiterexistenz des Pfalztheaters wird selbstverständlich in der ganzen Pfalz mit Freude vernommen. Dem Theater bleibt zu seinem Start am 28. August Egmont-Aufführung) ein Frfolg zu wünschen. was schon dazu geführt hat, dag nur Bruch- teile der Erzeugung den normalen Absatz- weg über den Großmarkt gefunden haben. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, daß es notwendig sei, Maßnahmen zu tref- fen, um diesem Treiben und seinen Aus- wirkungen entgegenzutreten. U. a. ist vor- gesehen, die auf den Großmärkten erzielten Erzeugerpreise laufend in der Presse be- kanntzugeben. Ebenso sollen auch die auf den Wochenmärkten festgestellten Ver- braucherpreise laufend veröffentlicht wer- den, damit alle beteiligten Wirtschaftskreise und die Verbraucher sich jederzeit ein klares Bild über die Preisentwicklung machen körmen. Die Versammelten vertraten die Auffassung, daß durch das Preistreiberei- gesetz vom 30. 3. 49 bel allen Gütern und Leistungen lebenswichtigen Bedarfs das Fordern und Gewähren unangemessener Entgelte sowie die Berechnung unangemes- sener Handelsspannen nach wie vor verbo- ten sind. Die Preisbehörden werden daher alle Fälle, in denen Preise festgestellt wer- den, die erheblich über dem Durchschnitt liegen, eingehend untersuchen und gegebe- nenfalls auf Grund des Preistreibereige- setzes einschreiten. wigshafen wiederhergestellt ist; auch die Fernsprechteilnehmer der Städte Franken thal, Speyer, Neustadt usw. können dann wieder von Ludwigshafen aus, ohne Inan- spruchnahme des Fernamtes, angerufen werden. Der bisherige Behelfszustand hat ein langes Leben gehabt. Das lag einmal daran, daß das Leitungsnetz in und um Ludwigs- hafen besonders schwer zerstört, vor allem das Ludwigshafener Amt völlig ausgebombt war, zum anderen immer wieder Material und Fachkräfte fehlten. Eine besonders erfreuliche Mitteilung kann in diesem Zusammenhang der Lud- wigshafener Industrie und der Geschäfts- welt gemacht werden, soll doch im gleichen Zeitraum der ganz große Kummer ebenfalls begraben werden und der so„heiß ersehnte“ Selbstwählverkehr mit Mannheim wieder zustande kommen und damit das oft stun- denlange Warten der Teilnehmer auf ein Gespräch ein Ende haben. Das neue Ver- bindungskabel Mannheim- Ludwigshafen wurde bereits ausgelegt. Es umschließt einige hundert Verbindungsleitungen. Augen- blicklich fehlen zur Inbetriebnahme nur noch Kleinigkeiten. Die Postdirektion hofft jedoch, daß diese technischen Einrichtungen termingemäg von der Fernsprechindustrie geliefert werden. Wenn also alles klappt, wird in Kürze ein großer Tag sein. Ludwigshafener oder Mannheimer Geschäftsleute, Freunde und sonstige Fernsprechteilnehmer können sich dann wieder, wenn sie am Morgen ein Ge- spräch anmelden, am Morgen noch„uten Morgen“ wünschen oll Gestern nacht: hafen, des Treuhandfonds für Grundpfand- rechte und aus Werkszuschüssen zusammen. Nahezu die gleiche Summe wurde dem Kreiswohnungsverband von privater Seite überlassen. Bisher konnten mit Hilfe dieser Blick in den Gerichtssaal: teuer und heilig die Ehe. nicht zwei ersten Bauab- schnittes 100 Wohnungen wiederhergestellt Gelder im Rahmen des oder neu gebaut werden. Mit dem zweiten Bauabschnitt werden jetzt weitere 150 Woh- nungen durch Neubau oder Wiederherstel- lung beschädigter Räume geschaffen. Ohne Zweifel ist durch die Initiative des Landes ein großer Beitrag zur Lösung der vor dringlichsten Aufgabe im Landkreis geleistet worden. Nicht allein der Wohn- raumnot ist man damit begegnet, die Maß- nahme hat vielmehr auch wesentlich dazu beigetragen, der Arbeitslosigkeit zu steuern. Im Arbeitsamtsbezirk Ludwigshafen wurde dadurch die Arbeitslosigkeit der Baufachar- beiter fast ganz beseitigt. bold Verbilligte Eisenbahnfahrt N Der bereits mehrfach gefahrene Verwal- tungs-Sonderzug Ludwigshafen Bunden- thal-Rumbach, verkehrt wieder am Sonn- tag, 21. August. Der Sonderzug, zu dem eine 50-prozentige Fahrpreisermäßigung ge- währt wird, verläßt Ludwigshafen um 7.20 Uhr und befährt die Strecke Landau Ann weiler— Dahn— Bundenthal— Rumbach. Rückfahr möglichkeiten sind geboten: ab Bundenthal-Rumbach(18.15 Uhr), ab Lan- dau(19.48 Uhr). Der Zug trifft in Ludwigs- hafen um 21.20 Uhr ein. Mainzer Weinmarkt in Sicht: Zweimal Sünden wider das Strafgesetzbuch Heiratsschwindel August S. kam aus dem Saargebiet und die junge Witwe Emma Sch. aus Ludwigs- hafen. Bekanntschaft schlossen beide anläßg- lich einer„Apfelfahrt“ 1948 in Friedrichs- hafen. Schnell war Augusts Liebe ent- brannt und als er eines Tages Emma in Ludwigshafen aufsuchte, versprach er ihr Durch dieses Ge- l6bnis in Sicherheit gewiegt, ließ sich Emma erweichen und gab ihrem Freund zunächst 230 DM, die er zur Anschaffung von Maschi- nen für seine Drahtflechterei dringend ge- braucht haben wollte. Er scheute sich auch Uhren und den Ehering der Witwe zu fordern. Bei seiner„zukünftigen“ Schwägerin fand August ebenfalls ein wer- ches Herz und„luxte“ ihr neben 150 DM eine Arbeitshose ab. Hierfür versprach er Lebensmittel, die jedoch nur in geringsten Mengen geliefert wurden, bis sich plötzlich herausstellte, daß August schon lange ver- heiratet war. Staatsanwalt und Richter waren einer Meinung: vier Monate Gefängnis wegen Heiratsschwindel und Betrug. Betrug Am 17. August war der 53jährige Fuhr- mann Willibald Sch. wieder einmal Gast in Ludwigshafens Amtsgericht. Fünfzehn Glie- der weist bis jetzt seine aus Diebstahl und Betrug bestehende Delikt- Kette auf. Und würdig reihte sich am 16. März 1949 ein wel terer Betrug hinzu, als Willibald von sei- nem Bekannten W. St. einen stämmigen Fuchswallachen für 650 DM erstand. Be- dingung: Zahlungsfrist von fünf Tagen unter Eigentumsvorbehalt, sie wurde schrift- lich niedergelegt. Willibalds Händlerblut wallte jedoch zwei Tage danach auf und er verkaufte das Pferd für 550 DM und ein fast neues Fahrrad weiter. Hartnäckig ver- suchte er die Tat zu verschleiern und einem dritten in die Schuhe zu schieben. Aber Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich kannte seinen Pappenheimer und durfte deshalb den Zeu- gen mehr Glauben schenken, als dem Ange- klagten. Als notorischen Rechtsbrecher bezeich- nete der Staatsanwalt den Betrüger und beantragte sechs Monate Gefängnis. Der Richter hielt fünf Monate für strafangemee- sen und kündigte Sicherungsverwahrung an. Die Gläschen werden gleich gestellt Vom 27. August bis 4. September Weinfachausstellung Am 27. August wird der „Mainzer Weinmarkt“ in 27 Zelten seine Pforten öffnen; ausgelassene Fröhlichkeit wird wie altersher der alten Weinstadt Gesicht und Gepräge geben. denn Feste feiern versteht man in Mainz, Wie wir in berühmte „ edem guten Wein nicht nür Hefterkeit, Qualität, Über Eigenart und Besenderhelt. sondern auch Substanz. etwas Ernsthaftig- keit, suchen, so wird in diesem Jahr auch beim„Mainzer Weinmarkt“ nicht nur Bacchus mit frohem Becherschwingen ge- huldigt; die Besucher werden Gelegenheit haben. Probleme des Weinbaus kennenzu- lernen, und alles zu erleben, was von der Interview um 03.15 Uhr Nacht war es. Die Uhr zeigte bereits ein Viertel nach drei Uhr. Von der nächtlichen Straße, über die während des Tages der Verkehr einer Hauptverkehrsstraße braust, hoben sich lediglich die bizarren und un- verrückbaren Schatten der Ruinen ab. Die spärlichen Lichtkegel der wenigen Straßen- lampen vervollständigten dieses trostlose Bild. Aus dem Halbdunkel einer Straßen- bahn-Wartenische hoben sich drei schwarze, schlafende Gestalten ab. Ein Bündel unter dem Kopf, lagen sie suf die Bank gestreckt. Menschen ohne Heimat, ohne Obdach und Familie. Vagabunden, Landstreicher oder Flüchtlinge Neugierde, soziales Mitempfinden, und vielleicht auch die Brinnerung an selbst ver- brachte Nächte auf einem nicht minder welchen Lager, lassen uns mit einem dleser Männer in ein Gespräch kommen. „Wo kommen Sie her?“—„Ich komme aus qugoslawien.“— Das südosteuropäisch- Akzentuierte Deutsch läßt den Auslands- deutschen erkennen.„Was haben Sie für einen Beruf?“—„Landarbeiter. Zu 85 Prozent kriegsversehrt.“!„Was machen Sie jetzt?“—„Nichts!“— Müde, sehr müde klingt dieses„nichts“.„Aber Sie wol- len arbeiten?“—„Es ist mein Wunsch.— In der Landwirtschaft kann ich nicht mehr arbeiten.— Kniescheibe zerschossen“. Und dann holt er Papiere hervor. Sauber zu- sammengefaltet; 26 Jahre ist er alt. Der müde, hoffnungslose Gesichtsausdruck läßt uns ihn auf 40 schätzen. „ln Heidelberg hätte ich Arbeit bekom- men— aber keinen Zuzug. Ich spreche sleben Sprachen—„Warum wenden Sie sich nicht an einen Verbindungsoffizier der Besatzungsmacht?“„Ich habe es schon mehrmals getan. Man hat kein Un- terkommen für mich. Arbeiten möchte ich, nur arbeiten. Schon in zwei bis drei Wo- chen ist das nächtliche Camplieren unmög- lich“—„Haben Sie Familie?“—„Meine Eltern und meine Schwester leben in Jugo- slawien. lch bin allein.“—„Was haben Sie nun vor?“—„Ich weiß es nicht. Ich habe alles versucht; lch bin am Ende“ Am Tage wickelt sich hier der Verkehr einer Hauptverkehrsstraße ab! Menschen hasten vorüber. Es pulst das Leben einer arbeitenden Stadt.— In der Nacht schläft die Stadt. Und es schlafen jene, die ein Bett haben und ein Dach über dem Kopfe und wissen, daß morgen wieder etwas àuf dem Tisch stehen wird, das sie satt macht. Einer unter vielen wird es vielleicht auch sein, der irgendwie mit dem Schicksal dieser unzähligen Heimatlosen verbunden ist und der sich auch einmal in Gedanken an jene verliert, die im Halbdunkel der Straßen- bahn-Wartenischen, auf Bahnhöfen und Ruinen den Morgen erwarten, um das Maß mres hoffnungslosen, lichtlosen Lebens bis zum Rande zu füllen. ru Die Ergebnisse des Rebe bis zum Glas, vom Anbau bis zum goldenen Wein, das Weinfach eben aus- macht. Tausend Proben werden einen umfassenden Ueberblick über die Edel- erzeugnisse des deutschen Weinbaus geben, und Aufschluß erteilen uber Preis und Vor allem das Weinfach, das Gaststätten- gewerbe und der Einzelhandel werden diese einzigartige Vergleichsmöglichkeit nutzen und so die Freude mit der Aneignung not- wendigem Wissens um den Wein löblich Vereinen. Ein besonderes Ereignis des„Mainzer Weinmarktes“ und der gleichzeitig statt- kindenden deutschen Weinfachausstellung, wird die große Spitzenweinprobe am 28. August sein. Hierbei werden die großen Spätlesen, Beeren- und Trockenbeerenaus- lesen,— dem gewöhnlich Sterblichen nor- malerweise unerschwinglich.— für jeder- mann zugänglich sein, Diese deutschen Spitzenweine, deren Flaschenpreise oft weit über 100 DM,. ja bei 300 DM, liegen, werden in kleinen Proben gereicht werden und wie einst beweisen, daß der deutsche Wein noch immer einer der edelsten ist. Die heiklè Gläserfrage ist in Mainz vor- bildlich gelöst worden. Jeder Besucher er- hält gleich mit der Eintrittskarte ein Wein, gläschen. Einem fröhlichen Becherschwin⸗ gen steht also von dieser Seite nichts mehr im Wege. Bei über 100 Proben wird die Auswahl sehr schwer fallen und selbst hochgeeichte Weintrinker werden hier vor- zeitig kapitulieren müssen; in welchen Sta- dium— das hängt einmal vom Geldbeutel, zum anderen von der erwähnten Eiche ab. „In vino veritas!“ Der Wein löst die Zunge! Wohl bekomm es allen. Statistischen Amtes Nachlese zur Bundestagswahl Vom Statistischen Amt Ludwigshafen konnten nunmehr die endgültigen Ergeb- nisse der Wahlen vom 14. August im Wahl- kreis 11(Tudwigshafen— Frankenthal mit 126 Bezirken) aufgestellt werden. Von 130 924 Wahlberechtigten haben sich 108 032 (91,4 Prozent) an der Wahl beteiligt. Da- von wurden 6591(6,1 Prozent, bei der Land- tagswahl 8,2 Prozent) als ungültige Stim- men gezählt. 101 422 Stimmen werden als gültig angesehen. Die Wahl verlief im all- gemeinen ruhig und befriedigend. Auffal- lend sind die bei jeder Wahl sich mehrenden Briefe, Gedichte, Bibelsprüche, ja sogar Foto- montagen, die von besonders„gewissenhaf- ten“ Wählern am Wahlzettel befestigt wer- den. Allerdings machen derartige„Rand- bemerkungen“ die Stimmkraft des Wahl- zettels ungültig. Die Zahl der wissentlich ungültig Wählenden liegt entschieden höher als die der ungewollt falsch Wählenden. Ein Stimmzettel ist nur gültig, wenn in einem Feld ein Kreuz eingezeichnet ist. Es gibt jedoch immer Leute, die den Vorgang der Wahlhandlung nie ganz aufnehmen kön- nen, und dann— wie der Wahlausschuß es nannte sogenannte Kuriositäten in die Urne werfen. Diese Wahlscheine sind na- türlich, abgesehen von wenigen, vom Aus- schuß geprüften Stimmzetteln, ebenfalls un- gültig. Die als gültig gezählten Stimmen der Wahlberechtigten verteilen sich auf die vier Parteien wie folgt: CDU: 30 081, (29,7 Prozent); SPD: 43 763,(43,1 Prozen); FDP: 12 640,(12,5 Prozent); KPD: 14 948, (14,7 Prozent). n „„ * ——— „„ Seite 6 MORGEN Donnerstag, 18. August 1949/ Nr. 163 Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Großvater, Herr Ludwig Weyer Großhandels-Kaufmann ist heute, wenige Tage nach Vollendung seines 75. Lebensjahres, sanft entschlafen. Sein Leben war Liebe und Arbeit für die Seinen. Mannheim, den 17. August 1949 In tiefer Trauer: Familie Dr. Die Beerdigung findet am Freitag, dem 19. August 1949, um 13.30 Uhr, von der Leichenhalle des Hauptfriedhofes Mannheim aus statt. Frau Felicitas Weyer Familie Kurt Weyer Günter Bari lieben Mannes, Herrn schüttert geben wir 3e Nachricht, Mann, unser Suter Vater, Bruder, Herr 2 Eugen Gomer Hauptlehrer ir 31. Lebensjahre verschieden ist. Ilvesheim, Dürkheimer Str. In tiefem Seh merz: Töchter Hilde, Brigitte nebst Angehörigen torium Hauptfrdh. Mhm. 0 mein lieber Mann, un- ser guter, treusorgender Vater. Schwiegervater, Bruder, Schwa- Ser, Onkel und Opa, Herr Udo Relchenecher rz vor Vollendung 71. Lebensjahres. K. seines Mannheim, Schriesheim, 16. 8. 49 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emma Reichenecker WẽWwe. Die Beerdigung findet am Don- nerstag, dem 18. 8. 49, mittags 13.00 Uhr, vom Hauptfriedhof Mannheim aus statt DANK SA GUN G Für die vielen Beweise innigster Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines Fritz Weber ich allen meinen herzlichsten Dank. rn Pfarrer Stobbies für die trostreichen Worte am Grabe. Mannheim(Tauberstraße 5), den 18. August 1949. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Weber, geb. Hauser daß mein Schwager und Onkel, 12 Erika Gomer, geb. Kesselring Marianne und estattung: 19. 8., 13 Uhr, Sackfabrik Der Möbelbunker H. Kücherer, Friedr.-Ebert- Str., an der Friedrich-Ebert-Brücke Schränke 2 Türen 110,.— 135, 3 Türen 220.— 240. Polstermöbel wegen kl. Schön- heitsfehler preiswert, Küchen, Schlafzimmer R E M E ein neuer Neme füt ein neues Erzeugnis von Or. Oelker. Besonderen Dank Statt Karten! Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die vielen Kranz-, Blumen- u. Messespenden beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters und Großvaters, Herrn Michael Neser sagen wir auf diesem Wege in- nigen Dank. Ganz besonders danken wir Hrn. Pfr. Berthold für seine trostreichen Worte u. der Reichsbahn für den ehren- den Nachruf. Neckarhausen, Fr.-Ebert-Str. 45. 1 In tiefer Trauer: Barbara Neser, geb. Ruhl Adolf Neser und Familie Karl Neser und Familie 1 Stellen- A die ngebote BETRIEBSLEIT für eine Werkstätten-Abteilung(Prözisionsbau) H SUMeht Bedingungen: Fähigkeit zur Leitung einer Werkstätte in technischer und betriebs wirtschaftlicher Hinsicht, energisch, ziel- bewußt, erfahren im Umgang mit der Belegschaft, absolut zu- verlässig.— Schriftl. Angebote unt. Beifügung v. Zeugn.-Abschr., Lebenslauf, Lichtbild sowie mit Angabe der Gehaltsanspr. und Eintrittstermin unter Nr. P 30663 an den Verlag erbeten Bekannte Kleinlebensversiche- rung sucht f. die Neubesetzung mrer Geschäftsstelle in Mann- heim erfahrene, tüchtige Fachkraft mit Organisations- u. Werbe- talent bei günstigen Einstel- lungsbedingungen. Ausführ- liche Bewerbungen erbeten u. Nr. P 31 496 an den Verlag Vielseitiger Mann, der den Näh- maschinenpark in Ordnung halten kann, gesucht. Angeb. mit Gehalts- ansprüch. an Gustav Rheinschmidt, Mannheim, Industriestraße 45. Rühriger Vertreter für gut verkäuß. 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August 1949 e Auf und ab der Wirtschaftslage Der Juni-Bericht der Verwaltung für Wirt- cchakt dr 0 gemein aufgekommenen pessimistischen Beur- lung der industriellen Produktion in der zone“ entgegen, die„vielfach den Eindruck ervorgerufen“ habe, als ob in den letzten lonaten auf allen Gebieten krisenhafte Pro- ſuktionsschrumpfungen stattgefunden hätten“. hemgegenüber weist der Bericht darauf hin, ab„tatsächlich zum Teil beachtlichen Rück- engen“ kräftige Produktionszunahmen bei ebenso vielen Erzeugnissen gegenüberstehen. e zum Teil markanten Unterschiede in der koduktionsentwicklung der einzelnen Erzeug- ze in den verschiedenen Industriesparten en auf einen durchgreifenden Anpassungs- Rozeß der Produktion an die derzeitige Ver- rauchsstruktur schließen“, fährt der Bericht ort. ße dem Vergleich Juni-Januar-Februar, dle gleiche Arbeitstage aufweisen, sind stär- ere Schrumpfungen in der Produktion der den-, Stahl-, Blech- und Metallwarenindu- ie zu verzeichnen(Konservendosen— 60 Pro- nt, Hufeisen— 75 Prozent, Haushaltherde Das gleiche gilt für den Stahl- Hier macht sich das Auslaufen es Güterwagen-Reparaturprogramms der ſeichsbahn(überholte Güterwagen— 36,3 Pro- ent) bemerkbar. Hingegen hat sich die Erzeu- ung von neuen Güterwagen„noch um 24 Pro- ent erhöht, was durch Arbeit auf Lager! bei zen Betrieben zu erklären ist“.— Die Kaut- chukwarenindustrie meldet Produktionsrück- Ange bei LKkW.-Reifen( 44 Prozent) als Folge ier Fertigwarenimporte. Steigerungen: Pkw. deccen(J. 46,2 Prozent), Fahrraddecken(+ 36,8 rozent). im Kohlenbergbau ist im Vergleich Juni ezenüber Januar-Februar eine gewisse Stag- nion zu bemerken. So lag die Braunkohlen- oduktion mit 9 Prozent unter den Ergebnis- n der Vergleichszeit, während die Stein- ſanen förderung mit lediglich 0,9 Prozent über Im Rahmen der Abwicklung der Sofort- ilfe ist zur Vorbereitung des eigent- chen Lastenausgleichs eine Art Aus- gleichssteuer in Vorbereitung. Ausgegan- zen wird dabei von dem Vermögen am L. Januar 1940. Man berechnet davon 5 und setzt dagegen das Vermögen am Währungsstichtag. Die Spanne zwischen den beiden Vermögensrechnungen bildet die Grundlage für die Steuer. Diese Aus- gleichssteuer wird verschiedentlich auen ais Vermögenszuwachssteuer bezeichnet. Diese Terminologie ist aber nicht richtig. da auch ein Vermögen von beispielsweise 100 00%%/ RM das sich gleichgeblieben ist, mit 80 000 RM zur Steuer herangezogen würde. Vorläufig wird vorgeschlagen, die Steuer nach der Höhe des Zuwachses, oder, um genau zu sein, des fiktiven Zu- wachses zu staffeln. em Januar-Februar-Durchschnitt lag. Die ar- ſeitstägliche Leistung fiel im Juni mit 333 300 Jonnen gegenüber dem Mai mit 335 100 Ton- den zurück— Trotzdem hat sich,„wenn auch die Kohle im ganzen noch knapp ist“, wie sich ler Bericht ausdrückt,„die Versorgungslage So überschritten im II. Quart lie Lieferungen die Zuteilungen. Die Reid bahn werde wegen ihrer kritischen finanziellen lage möglicherweise nicht in der Bagessein e ihr zugeteilten Stüelbriketts abzunehmen. sie ihr Kontingent ausnützen könne. Be- Achnend seien die erhöhten Sorten- und Qua- Atsansprüche. In Export seien einige teuere ſurten nur noch sc r unterzubringen. Bel einer Erzeugung von 596 097 Tonnen a 612 653 t) Roheisen, 750 341 t(770 788 6 ahlrohblöcke und 521 736 t(520 750 t) Walz Janltertigerzeugnisse blieb die arbeitstägliche lastung inn Juni gegenüber dem Vormonat, er einen Arbeitstag mehr hatte, gleich. Der läktragseingang lag im Juni mit rund 150 000 f ter der Erzeugung und den Auslieferun- fen. in der Giegereiindustrie ist ſeiterhin schlecht, der Zugang an Aufträgen s dem Maschinenbau, dem Bergbau, der ſeichsdahn und der Bauindustrie sowie der kentlichen Hand war weiterhin äußerst un- 1 Bericht in diesem Zu- ammenhang feststellt, hat die stark rück- lige Nachkrage dazu geführt, daß die Be- Fülrtschaftungs vorschriften für Stahl und Eisen um noch beachtet werden.— Gegenüber Auar-Februar jedoch stieg die Produktion I, Walzwerkserzeugnissen und Stahlroh- Jhöcken um 16,8 Prozent bzw. 14,2 Prozent. Nennenswerte Steigerungen ergaben sich: 3 Stelne und Erden + 50,8% Mineralölwirtschaft +. 42,1% Fahrzeugbau 30,3 8 Eisenschaffende Industrie 15,6% Textilindustrie + 14,4%„ Chemische Industrie + 13,2% Feinmechanik, Optik + 12,4% zm der Textilindustrie sind im Juni zu ll nicht merhebliche Produktionsrückgänge du verzeichnen, was vor allem durch die — Mit dem Rennen„Rund um die Schanz“. am Montag. 15. August. unter Teilnahme ſedtstragenrundstrecke im Nordteil der alten nautestung ihre gelungene Feuertaufe, Zur leberraschung der 30 000 Zuschauer, die den ſöbenstündigen Rennverlauf begeistert ver- ſbien. erschien auch Georg Meier am Start. . seiner 14 Tage zuvor nach dem Schau- lang-Rennen erlittenen Sturzverletzungen Auur. der Münchener auf seiner Kompressor- ler 155 Lewohnter Weige als Sieger der Halb- sse mit 103,2 km/std. Tagesbestzeit und — . ſelte auch mit 105,2 Km)std. den ersten Run- ſensrorch für diesen neuen Kurs auf, Hinter ö r de Stallbamerad Kraus plazierte sich Wie- der als NSU-Privatfahrer gestartete Heiner un mann— mit nur 1 Sekunden Vor- aun vor Zeller-Hammerau— als bester Umotorenkahrer dieser Klasse. f das Rennen der 350er-Maschinen gewann er- Jie der Godesberger Velocette-Fahrer Thorn * Lerch und zwar mit 94.6 kmistd. Gesamt- r Naboltt und acht Sekunden Vorsprung ls nees- Braunschweig DK W-E). sow-we dem 5 Roland Schnell(Spezial). In der gactelliterklasse kam nach langer Pechsträhne Aller leder einmal der Hielefelder kf. P. due, DE W-) zum Zug., während Daiker- 10 2 clichtauf Zweiter wurde, nachdem Watekallpuber Gablenz infolge Zündstörung en, War. Das Rennen der 125-Cœο m- Depp olle sich der Wiesbadenenr Döring e puch mit 80.7 kmistd. vor dem Frankfur- duch-Tahrer Dielrich. Mit 364 kmſstd. 4e. en Schumann Höller DKW-K) das Ren- der 600 81 1 3 U„eem-Seitenwagenmaschinen, Bei- Tlacersteeit aber schafften abermals die nner Klankermeier/ Wolz(BMWy) mit 83 deen fa. Das mit nur drei Konkurrenten Rennen der 1100 cm- Sportwagen ent- f 5 ch kür die Grundstoffchemie sei es fraglich, IIDLSIRIE- UND HANDELSRLA LT Lücke im Baumwollnachschub begründet ist. (Rückgänge bei Baumwollgarnen um 12,7 Pro- zent auf 14 535 t). Insgesamt ist die Garn- produktion von 30 794 t im Mai auf 27 779 t im Juni zurückgegangen. Die Garnverarbeitung t der„in den letzten Monaten all- der Webereien ist von Mai zu Juni um 7,4 Frozent gesunken(Juni= 19 920 t, Mai 21523). Auch die Kunstfasererzeugung lag im Juni um 6,7 Prozent unter der Maiproduk- tion(Kunstseide 3196 t, Zellwolle 6361 t). Aengstliche Banken kreigiebige Länder Bei den Banken und in der Wirtschaft mache sich eine gewisse Scheu bemerkbar, fehlendes Betriebskapital— ganz zu schweigen vom Investitionskapital— in allzu starkem Maße durch die teuren und zudem jederzeit rückrufbaren Fremdmittel aus Bankenhand zu ersetzen, Das Risiko der IIliquidisierung und des Verlustes bei etwaigen Notverkäufen be- schränke jetzt den kurzfristigen Bankkredit im allgemeinen auf das betriebs wirtschaftlich ver- tretbare Maß. Dies stellt die Bd in ihrem Juli-Bericht fest. Gesamtwirtschaftlich sei die Ausweitung der Kurzfristigen Bankkredite, wenn sie in der bisherigen Monatsrate von etwa 300 Mill. DM vor sich gehe, im Jahre also etwa 3,5 Mrd. DM erreiche, keineswegs gering zu nennen. Die jüngsten Maßnahmen des Zentralbanksystems zur Senkung der Kre- ditkosten könnten daher auch weniger als An- reiz zu erhöhter Inanspruchnahme kurazfristi- gen Bankkredits, denn als Beitrag zur Herab- drückung, der Produktionskosten der Wirtschaft sowie vor allem zur Förderung der Fluktation 3 Geld- zum Kapitalmarkt bewertet wer- en. Die Zunahme des Kreditvolumens und der noch immer nicht zum Abschluß gekommene Einlagenzuwachs aus der Umwandlung von RM-Guthaben habe im Juni zu einem weite- ren Anstieg des Geldvolumens geführt. Das frei verfügbare Geldvolumen betrug am 30. 6. rund 19,9 Mrd. DM gegenüber 19,6 Mrd. DM am 31. Mai. Dabei ist der Zahlungsmittel umlauf(ohne„B.-Noten) um rund 190 Mill. DM gestiegen, während die Bankeinlagen insge- samt eine Zunahme von rund 120 Mill. DM aufweisen. Als besonders bemerkenswert wird bezeichnet, daß erstmals seit der Währungs- reform die Einlagen der öffentlichen Hand gegenüber dem Vormonat leicht, nämlich um 90 Mill., auf 2 542 Mill. DM gesunken sind, wäh- rend die Guthaben von Privaten und Wirt- schaftsunternehmen einschließlich eines Spar- einlagenzuwachses von 106 Mill. DM um 356 Mill. DM stiegen. Auch im Zentralbank- system haben sich die Einlagen der Staats- kassen und der sonstigen öffentlichen Körper- schaften bedeutend, nämlich um 140 Mill. DM verringert. Die Bd. nimmt an, dab dieser Rückgang der öffentlichen Guthaben im Zen- tralbanksystem und bei den Geschäftsbanken teilweise den verstärkten Einsatz öffentlicher Reserven für Investitionszwecke widerspiegelt. Die Länderfinanzen hätten im Berichtsmonat im Zeichen relativ niedriger Einnahmen und zunehmender Ausgaben gestanden, wodurch sich nicht unerhebliche Defizite ergaben. Die Län- der mußten daher in starkem Umfang auf ihre Kassenreserven zurückgreifen, die im Verlauf des Berichtsmonats um rund 240 Mill. DM ab- nahmen. ve. Die Seifenblase der counterpart- funds ist geplatzt 2,4 Milliarden aufgelöst in Nichts In„Nichts“— wie schön wäre es, Wenn die Ueberschrift übertreiben würde, aber das, was von den Counter- part-funds ubrig bleibt, ommt dem Nichts nicht in etwa, sondern wirklich gleich. 8 Aus dem soeben veröffentlichten Bericht der BdL über den Monat Juli ist zu entneh- men, daß die Geldbewegung auf den Aus- landskonten nicht nur kompliziert ist, son- dern daß sie auch keinen greifbaren Rest mehr hinterließ. Es ist daher begreiflich, warum die alliierte Bankkommission sich der Publizität der Geldbewegungen energisch widersetzte. Auf der Eingangsseite aller Konten für ge- stundete Einfuhren(GARIOA, ERP und STEG) standen bis zur Währungsreform 2,1 Milliarden Reichsmark. Sie erloschen mit dem Tage X. Vom 20. Juni 1948 bis 31. Mai 1949 erreichten sie wiederum den Betrag von 2353, 1 Millionen D-Mark, denen Ausgänge in der Höhe von 1572,0 Millionen DM gegenüber- standen. Es würden somit theoretisch 781,1 Millionen DM. Die 1572,00 Mill. DL betragenden werden wie folgt aufgegliedert: Finanzierung von Lebensmittel- Ausgaben lieferungen für Berlin 489 Mill. DM Zusätzliche Aufwendungen im Auslandsgeschäft 599 Mill. DM Kreditanstalt für Wiederaufbau 245 MIII. DM Mehrauszahlungen im Rahmen des Europaclearings 159,8 Mill. DM und dergleichen mehr. Auch 781,1 Millionen= 0,0 Die theoretisch vorhandenen 781,1 Mill. DM sind jedoch auch nicht vorhanden. Es waren vielmehr am 31. Mai 1949 nur 469,4 Mill. DM verfügbar. Unter dem Titel„Besondere Ver- wendungszwecke“ wurde der Rest abdisponiert. Unter„Besondere Verwendungszwecke“ sind Berlinlieferungen, Reichsbahninvestitionen und Waggoneinfuhren zu verstehen. Aber auch die 5 Prozent, die ECA als Verwaltungskosten aus den als ERP- Counterpart-funds überwie- 1 senen Beträgen beanspruchen kann, und auch etwa 14 Millionen DM, die aus STEG-Mitteln am 31. Mai für Besatzungskosten freigestellt Warden, sing, gehören dazu. Indes erfolgten Welters Auszaffungen und. Belastungen——— reigaben zu dle Wiederaufbaubank, so da 5 15 le Eten 8 5 8 5 ausgenommen) verschwanden. 600 Millionen fropfen- WeIs e Die Hoffnung auf Verwirklichung der bis zum Uebelwerden angekündigten Finanzierung aus den ERP-Guthaben, die 600 Millionen DM betragen sollen, wird bei dieser Gelegenheit auch zunichte, denn als verfügbare ERP Mittel meldet der Bericht der BdL lediglich 256,8 Millionen DM zum 31. Mai 1949. In geheimnisvolles Dunkel ist der gegenwärtige Stand dieses Kon- tos gehüllt, von dem es lediglich heißt,„daß er mit Rücksicht auf Belastungen aus abgege- benen Ziehungsrechten“„nicht in dem erwar- teten Umfange“ angewachsen ist. So wird denn die EKreditschöpfung mittels der ERP-Guthaben nur tropfenweise fließen können. Wahrlich der beste Beweis dafür, daß die kaum zu léèugnende Erholung der deut- schen Wirtschaft, die nach dem 20. Juni ein- setzte, nicht auf Fehler in der Wirtschafts- politik zurückzuführen ist, sondern auf deren Folgerichtigkeit. Verhinderter Ausfuhr ü berschuß Bemerkenswert ist, daß die Ausfuhren noch immer ständig die Einfuhren übersteigen. Es betragen die Auszahlungen an die Exporteure 2 590 Mill. DM 1362 Mill. DM Einzahlungen der Importeure der daraus entstehende Ausfuhr- 1228 Mill. DM überschuß Georg Meier schon wieder im Rennsuttel Er fuhr auch in Ingolstadt Tagesbestzeit schied der Flat-Fahrer Kulzer-Velden mit 31 Sekunden Vorsprung vor dem deutschen Mei- ster Petermax Müller- Velpke(dW) und einem Stundenmittel von 84.4 km für sich. Zum Herxheimer Jubiläumsrennen am 21. August auk der herrlich gelegenen Motorsportbbahn im Pfälzer Wald., die vor genau 20 Jahren ihre Feuertaufe erlebte, und jetzt zur Hälfte dureh eine groge Stehtribüne eingesäumt wurde. ha- ben neben zahlreichen südwestdeutschen Nach- wuchsfahrern die besten Sandbahnspezialisten gemeldet. Von den 18 Solo-Lizenzfahrern. dle drei Rennen und den Sonderlauf um Verbes- serung des Bahnrekords bestreiten, seien nur Ahrens. Buttler, Buchberger, Faltermeier, Gunzenhauser, Marxreiter, Münzloher, Nane- der, Lodermeier. Siegl und Wiesent hervorge- hoben. Bei den erstmals wieder zum Austrag kommenden Seitenwagenrennen starten u. 3. dle NSU Kanonen Böhm Fuchs. die BMW-Fah- rer Ebersberger. Kolm. Pongratz. der Würz- burger Hofmann und der Rheinländer Stoll mit seiner Tochter Inge. Die beste Schweizer Kunstturn- mannschaft kommt nach Mannheim Der Luzerner Bürgerturnverein hat dem TSV Mannheim von 1846 zu einem Kunstturn- Wettkampf zugesagt. Das internationale Kunst- turntreffen soll noch im Herbst d. J. ausge- tragen werden. In der bestbekannten Schwei- zer Turnerriege befindet sich der Schweizer Furnermeister Josef Stalder, der bei den Olympischen Spielen in London 1948 am Reck die Goldmedaille errang. Für die Anhänger des Kunstturnens bedeutet dieses Treffen ein gro- Bes Ereignis. Die Veranstaltung wird weit über Mannheim hinaus in den, turnbegeisterten Kreisen Interesse erwecken. t devisenwirtschaftlichen ein Betrag, der sich infolge Zurechnung an- derer kleinerer Posten auf 1,29 Mrd. DM er- höht. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die anfallenden Exportdevisen nicht sogleich wie- der für Importe verausgabt, sondern alt not- wendiger„Operationsbestand“ zurückbehalten werden. Am 20. Juni 1943, am Tage X, belief sich dieser„Operationsbestand“ auf 204 Mill. Dol- lar, am 31. Mai 1949 auf 1448,44 Mill. DM(= ca. 434 Mill. Dollar), am 30. Juni 1949 auf 366 Mill. Dollar( 1 221,7 Millionen D). Reserve übersteigt Marshallplanhilfe Staunen nur kann er und staunend be- dauern, der deutsche Michel, daß grog zügiger als die großzügige Hilfeleistung des Marshallplanes selbst ist, seiner Wirt- schaft Mittel vorenthalten werden, um— einen„Operationsbestand“ zu gewährleisten, während mangels operativer Aktionsfähigkeit diese seine Wirtschaft zugrunde zu gehen droht. Es ist eine Doktorfrage. deren Beja- hung und Begründung tiefschürfender Ueber- legungen bedarf, ob es zweckmäßig und warum es zweck- mäßig sein soll, eine solche Reserve- bildung durchzuführen, die es gestatten würde, die Importe etwa eines Vierteljahres zu bezahlen. Doch der Wunder offenbaren sich verschie- dene und vielfältige. Dazu gehört doch auch der Umstand, daß der Devisenzugang nur einen Auszahlungsüberschuß von 683,9 Mill. DM gegen tatsächlich 1 290 Millionen DM rechtfertigt. Es verbleibt somit ein Rest von 606,3 Mil- lionen DM, der an Exporteure ausgezahlt wurde, ohne daß auf der Devisenseite eine Zahlung erfolgte. Die Bd, erklärt die Differenz damit, daß zum 31. Mai noch nicht alle Einzahlungen er- folgt seien(im Gegensatz zu dem Devisen- konto), daß dadurch eine Erhöhung des Aus- zahlungsüberschusses um 220 Millionen DM eingetreten sei. Der sodann verbleibende Rest von etwa 385 Millionen DM wird von der Bd. Als aus dem 30-Cent-Kursausgleich sowie aus währungsrechtlichen Vorschriften entstanden, t.„5. 5 Die Bd. mag sich zugute halten, daß sie nur Vollzugsorgan der geldpolitischen und Maßnahmen einer übergeordneten Stelle ist. Die räsidenten der Bank, sowie der Zentralbankrat werden Gute Geschäfte mit S aber trotz alledem eine Beauftragung seitens des Volkes nur dann erwarten können, wenn sie in ihrer Rechnungslegung. wenn sie in ihren Maßnahmen den Wünschen dieses Vol- kes und den wirtschaftspolitischen Notwendig- Anstieg des Sollsaldos der Auslandskonten (in Millionen DM) 31, 10. 48 59,9 28. 2. 49 152,9 30. 11. 48 257,0 31. 3. 49 211.1 31. 12. 48 168,0 30. 4. 49 276,9 31. 1. 49 156,4 31. 5. 49 494,3 keiten völlig gerecht werden. Ob dies in der Vergangenheit geschah, wird sich erst nach ganz genauer Ueberprüfung der Gründe, die zu dem in dem Bericht der Bd geschilderten Zustand führten, ergeben. F. O. Weber 3 Weg mit Bettlern im Frack Auf einer Konferenz der Industriegewerk- schaft„Nahrung, Genuß, Gaststätten“ des Lan- des Württemberg-Baden wurde in Heidelberg vor zahlreich erschienenen Funktionären der neue Landestarifvertrag für das Gaststätten- gewerbe erörtert. 5 Es handelt sich bei diesem Vertrag, der die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder durch einen zweiseitigen Vertrag regelt, um eine Einrichtung, die von der Industriegewerkschaft schon 1948 zum Vorschlag gebracht worden war und nach den verschieden- sten Gegenmaßnahmen von seiten der Arbeit- geber nun seit dem 1. Juli d. J. in Kraft ist. Mit diesem Vertrag ist die sogenannte Tariford- nung von 1936, die eine Zwangsregelung zwischen Lohn- und Arbeitsbedingungen darstellte, mit allen Nachträgen abgelöst und außer Kraft gesetzt. 8 Damit sind die Verhältnisse im Gaststätten- gewerbe neu geregelt. Das Normalmaß der Ar- beitszeit ist mit neun Stunden festgesetzt wor- den, und die Gestalt des Kellners, der als „Trinkgeldbettler im Frack“ figurierte, ohne irgendwelchen Rechtsanspruch an seinem Arbeit- geber zu haben, dürfte endgültig der Vergangen- heit angehören. i-tu. Konkurse und Wechselproteste im Absterben. Ire Uli ist- dig Zahl, der, Konkurse in Württem⸗ berg-Baden auf 63. i geen en eee mberg wurden gegen 7 Und in Nordbaden A gegen 33 Konkurse neu gemeldet. Die Zahl der Wechselproteste hat sich in den ersten drei Wochen des Juli 419 000 BP Mermäßigt. Die Summe der uneingelösten Schecks blieb mit 294 000(293 00) DM. G. Finanzlerungs-Ad Speyer gleichgestellt. schlechter D-Mark Betreibt die Ostzone Warendumping? Nach in Frankfurt vorliegenden Meldup gen, ist die Wirtschaft der Ostzone zu einem ständig steigenden Waren-Dumping übergeg angen. Bei der Verwaltung für Wirtschaft laufen nahezu täglich Klagen von Firmen und Verbänden ein. Es handelt sich hierbei vor allem um Verkäufe aus dem Textilsekto er, von Glas- und Keramik-Artikeln, von Elektrogeräten, Schreibmaschinen und Strü mpfen. Die VfW ist sich darüber im kla- ren, daß diese Dumping-Verkäufe in der Ta t stattfinden. Sie hat aber bisher noch keine konkreten Unterlagen hierfür und auch noch ser Verkäufe. keine Vorstellungen über das Ausmaß die- Berlin hat sich hierbei zu einer reinen Transitzentrale entwickelt, wo- bei auch Westberliner Firmen an diesen Geschäften beteiligt sind. Um diese Mißstände einzustellen, ist, nach unseren Informatlone n, der Leiter der Abteilung Inter zonenhan- del bei der VfW nach Berlin gefahren, um dort mit dem Magistrat und den Wirt- schaftsorganisationen Besprechungen zu füh ren. Es wird von Riesengewinnen gespro- chen, die im Rahmen dieser Geschäfte gema cht werden. Dabei sind zwei Verfahren die- ses Dumpings zu unterscheiden, nämlich ein e Währungs- und eine Waren-Dumping. In der Praxis wickelt sich das Währungs- Dum ping so ab, daß Ostzonenfirmen in Ostmark verkaufen. Diese kann im Verhältnis 1:5 umgetauscht werden. Auf diese Weise sind die Lieferungen aus der Ostzone nach dem Westen natürlich Wesentlich billiger als die Westzonen in der Lage sind zu produzieren. Das Waren-Dumping dient dem Zweck, in der Westzone Rohstoffe, die dem Ostsektor fehlen, aufzukaufen, desgleichen Spezial- maschinen. Die VfW ist bemüht, diese Miß stände abzustellen und hat auch uns gegen- über darauf verwiesen, daß sie durchaus die Mittel in der Hand hat, dies zu tun. It. Seite 7 J r Nach französischem Muster Familien unterhalt Bei der verwaltung für Arbeit in Frank- furt fand eine Besprechung interessierter Kreise über die Einführung von Zuschüssen für den Unterhalt und die Erziehung der Kinder von Arbeitnehmern statt. Die sach- kundigen Teilnehmer beschlossen, allen Be- teiligten, deren Kreis noch nicht ganz fest- steht, einen Fragebogen zugehen zu lassen, der eine Klärung über die zu behandelnden Punkte ergeben und eine Arbeitsgrundlage schaffen soll. Für die Wirtschaft ist der Lohn zweigesich⸗ tig. Von der Erzeugung her liegt ein Inter- esse vor, den Arbeitnehmer entsprechend dem Werle seine rArbeitsleitsung zu entlohnen, also möglichst reinen Leistungslohn zu gewähren. Von der Konsumseite her tritt neben die wirt- schaftliche die sozialpolitische Forderung, daß der Lohn nicht nur der Existenz des Arbeitnehmers selber, sondern auch der seiner Familie zu dienen hat. Soll der verheiratete Arbeitnehmer, dem die Sorge für Frau und Kind obliegt, in seiner Lebenshaltung nicht wesentlich hinter dem Unverheirateten zurückstehen, so muß hier ein Ausgleich gefunden werden. Die Gewerkschaften haben vielfach ge- glaubt, diesem Problem durch die Gewährung eines Soziallohnes oder von Sozialzuschlägen zum Lohn gerecht zu werden. Dieser Gedanke hat sich aber in der privaten Wirtschaft nicht durchzusetzen vermocht. Die Arbeitgeberseite verhielt sich ablehnend, weil es nicht Aufgabe des Betriebes sei. in der Entlohnung den er- höhten Aufwendungen des Familienversorgers Rechnung zu tragen, und die Arbeitnehmer- seite befürchtet, daß ein Familienvater wegen dieser Gehalts- und Lohnansprüche stärker der Arbeitslosigkeit ausgesetzt ist, weil der Ar- beitgeber ihn zuerst entlassen und bei der Einstellung gegenüber Unverheirateten oder solchen mit geringerer Kinderzahl benachtei- ligen werde. Der Lösung dieser konkurrierenden Pro- bleme sollen die Familienausgleichskassen die- nen. Um eine derartige Einrichtung zu schaf- fen, müsse geklärt werden, ob jedem Staats- bürger, gleich welcher Stellung und welchen Einkommens. ein Zuschuß für den Unterhalt und die Erziehung gewährt. also eine Art Staatsversorgung eingeführt werden, oder ob man für alle Arbeitnehmer. oder solche bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze Zulagen zu ihrem Arbeitseinkommen vorsehen soll. Beil Bejahung des ersten Weges müßten die notwendigen Beträge aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung gestellt, also durch Steuern oder andere Abgaben aufgebracht werden. Diese Möglichkeit dürfte zur Zeit wegen der starken manspruchnahme der öffentlichen Finanzen auf große Schwierigkeiten stoßen. Lehnt man den Unterhaltszuschuß für jeden Staatsbürger ab und bejahlt die Gewährung eines Zuschus- ses an Arbeitnehmer. unter eventueller Be- schränkung auf Sozialversicherungspflichtige. so gibt es zwei Finanzierunss möglichkeiten: aus öffentlichen Mitteln und aus Abgaben der Betriebe. In diesem Falle müßte die aus der Gewährung von Kinderzuschlägen entstehende Belastung der gesamten Wirtschaft auferlegt werden, so daß es für das Lohnkonto des ein- zelnen Betriebes gleichgültig wäre, ob er Ver- heiratete oder Unverheiratete, Arbeiter und Angestellte mit viel oder wenig Kindern be- schäftigt. Die Gefährdung der Arbeitsstelle des kinderreichen Familienvaters fiele also Weg. C. H. Schluchsee-Migerfolg wird wettgemacht. Die 1948er und 1949er Emissionen der Schluchses- Werke Ad Freiburg dürften jetzt ebenfalls aus Einlagekonten erworben werden. Diese Ver- kügung erfolgte offenbar deswegen, weil das Freiburger Unternehmen noch mehr Kreditmittel benötigt. Damit sind diese Emissionen denen der Reichsbahn, der Kreditanstalten und der Weiter- hin dürfte hierin das Bestreben zum Ausdruck kommen, die Erwerbsmöglichkeiten aus den Ein- lagekonten stärker zu mischen. Ve. Für Selbstversorger treten ab 1. September mehrere Erleichterungen ein, die zur Verringe- rung der Verwaltungsarbeit beitragen sollen, So wird zum Beispiel die Mahlkarte in Zukunft nicht mehr vierteljährlich, sondern nur einmal zu Be- Sinn des Getreidewirtschaftsjahres am 1. Sep- tember für das ganze Jahr ausgegeben.(dena) Die. augenblicklich geringere Viehseuchen- gefahr in Westdeutschland darf, wie der VELF- Sonderdienst jetzt feststellt, nicht dazu verleiten, jede Seuchengefahr als gebannt anzusehen. Die Möglichkeiten der Ansteckung existiere ständig, da sich der Impfschutz immer nur auf eme be- stimmte Zeit erstrecke, bei der Maul- und Klauenseuche auf etwa 7 bis 8 Monate,(dena) Mineraldüngermengen entsprechen Vorkriegs- stand. Die im vergangenen Wirtschaftsjahr der Landwirtschaft in der Bizone zur Verfügung ge- stellten Mineraldüngermengen entsprachen nach den jetzt vorliegenden vorläufigen Zahlen un- geführ den Vorkriegsmengen. Im angegebenen Zeitraum erhielt die Landwirtschaft 299 500 Tonnen Reinstickstoff, 522 100 Tonnen Kall, 1 025 800 Ton- nen Kalk und— pro Hektar— 31 Kilogramm Phosphorsäure.(dena) Zucker wird knapp. Die dieslährige Zucker- rübenernte in der Bizone wird, Wie aus gut unter- richteten Kreisen verlautete, auf einé 450 000 k Zucker entsprechende Menge geschätzt. Vorjahr 530 000 t). Schon jetzt müßten Bestände an Im- portzucker angegriffen werden, die für das nächste Zuckerwirtschaftsjahr bestimmt 9 ena ZZZ rr Aufstiegsspiele zur Landesliga Olympia Lampertheim— Germ. Oberroden 2:1 Nach einem ziemlich ausgeglichenen Spiel lieferten beide Mannschaften einen fairen Kampf im letzten Punktespiel zum Aufstieg in die Landesliga. Beim Schlußpfiff verließ Lam- pertheim als glücklicher 2:1-Sieger den Platz. Jugendrennen in Heidelberg Der Badische Motorsport-Club e. V. Hok- kenheim, Untergruppe Heidelberg, veranstal- tet am 11. September um 13 Uhr auf der Berg- straße in Heidelberg. zwischen Amselgasse und Gutenbergstraße, ein Jugendrennen. Start- möglichkeiten sind in zwei Klassen gegeben: in der Klasse L können 10 bis 14jährige Jun- gens auf Fahrzeuge ohne jeglichen Antrieb. je- doch mit Bremse, starten: in der, schweren Klasse(S) starten die 14 bis 17jährigen auf Fahrzeugen die unbedingt mit einem mecha- nischen Antrieb Fuß oder Hand) und mit einer Bremse versehen sein müssen. Die Ausschreibungen und Nennungen sind im Rennbüro des Badischen Motorsport-Clubs Hockenheim. Obere Hauptstraße 8. oder beim Leiter der Untergruppe Heidelberg. Herrn Dipl.-Ing. Braun. Heidelberg- Handschuhsheim. Rottmannstraße 14, zu erhalten, und bis spa- testens 3. September 1949 wieder ausgefüllt ab- zugeben. Kanal- Schwimmer warten weiterhin Der holländische Schwimmer Dik Scherner will in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch erneut versuchen. den Kanal zu durchschwim- men. Ein anderer Bewerber, der 39 jährige Ge- orges Blomme, Brüssel hat zunächst aufgege- ben, er will erst zwischen dem 30. August, und 2. September nochmals einen neuen Versuch wagen. Auf der englischen Seite des Kanals wartet in Dover Shirley May France weiterhin auf passendes Wetter. Sie hat ihre Trainer gebe- ten, in dem Begleitbbot einen Schallplattenappa- rat mitzunehmen. um unterwegs von den Klän- gen ihrer Lieblingslieder begleitet zu sein. Ferner sind noch der 18jährige Schüler Mick man, die Holländerin van Riisel und die Da- nin Elna Anderson startbereit. ODena-Reuter) Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die bayerische Fußball-Landesliga(Bayernliga), das am Montag auf neutralem Platz in Lndshut zwischen dem ASV Cham und Fe Penzberg zu entscheiden war, gewann Cham erst nach Ver- längerung knapp mit 1:0 Toren. In einem Fußball-Freundschaftsspiel trenn- ten sich der MTV 79 Ingolstadt und die Elf von Victoria Berlin 0:0. Ein internationales Handballspiel gewann der VfL Ingolstadt-Ringsee gegen eine Elf von Ostbahn Wien mit 9:7 Toren. Der Erfolg der Ingolstadter ist um so beachtenswerter, als es den Wienern erst vor kurzem gelang. gegen zwei belgische Auswahlmannschaften über- legene Siege(18:8 und 14:4) zu erringen. Von den sechs westdeutschen Vereinen. die sich für den Vertrass-Fußball entschieden hat- ten, machten TSV Detmold. VfL Altenboegge, SSV Hagen, Tus Milpse, Tus Iserlohn und Der Toto Im ersten württembergisch-badischen Sport- toto der neuen Saison, der einen Umsatz von 314 690 DM hatte. wurden im ersten Rang zwei Gewinner zu je 26 224 DM ermittelt. Im zwei- ten Rang entfallen auf 47 Gewinner 1115 DM Und im dritten Rang auf 556 je 94 DM. Unter den Nichtgewinnern wird am Mittwoch ein Mercedes 170 V ausgelost. Trotz des Wahlsonntages und des noch nicht stattgefundenen Wiederbeginns der Meister- schaftsspiele brachte der Start zum ersten Toto- 70 Lethmathe ihre Meldung wieder rückzün- Borussia Dortmund und der 1. FC Kaisers- lautern treffen am 11. September in Dort- mund aufeinander. Das Rückspiel findet eine Woche später zur Wiedereröffnung der Kai- . Platzanlage Am Betzenberg“ Statt. Der junge Sieger des Entscheidungsrennens auf Seifenkistl- Rennwagen in München, Eck- hard Kornesser, wurde am Sonntags in Akron(US), dem Platz der Seifenkistl-Ent⸗ scheidungsfahrten für die Meisterschaft der Vereinigten Staaten, von den amerikanischen Jungen begeistert empfangen. Eckhard, der in seiner zünftigen bayerischen Kleidung großes Aufsehen erregte, mußte seinen Wagen in Deutschland zurücklassen, da dieser nicht den Bestimmungen für die amerikanischen Rennen entsprach. Eckhard will während seiner 14tägl- gen Reise durch die Vereinigten Staaten die Spiele der amerikanischen Jungen kennenler- nen. er möchte außerdem auch gern die Frei- heitsstatue sehen. a meldet: 10 915 DM. für 11 richtige Lösungen 606 DN und für 10 richtige Lösungen 62 DM. Die An- zahl der Gewinner in den einzelnen Rängen wurde nicht bekanntgegeben. Bl. Im ersten Wettbewerb des bayerischen Fuß- ball-Totos nach der Sommerpause konnten von keinem Wettbewerbsteilnehmer zwölf richtige Voraussagen getroffen werden. sind: Erster Rang(elf richtige Voraussagen): 27 Gewinner mit je 3283 DM. Zweiter Rang (zehn richtige Voraussagen): 375 Gewinner mit Die Quoten Wettbewerb in Rheinland-Pfalz einen Umsatz je 228.80 DM. Dritter Rang(neun richtige Vor- von ca. 300 000 Tips. Im ersten Rang(10 rich- tige Voraussagen) gab es vier Gewinner mit Je ca. 6300 DM; im zweiten Rang(9 richtige Voraussagen) 160 Gewinner mit je ca 158 DM; aussagen): 3151 Gewinner mit je 28 DM. K. Da die Anzahl der Gewinner beim neuen Start des Westdeutschen Fußball-Totos ver- hältnismägig hoch war. kamen nur entspre- im dritten Rang(8 richtige Voraussagen) 1720 chend kleine Beträge zur Auszahlung. Erster Gewinner mit je ca. 14 DM. Rang: 106 Gewinner mit je 611 DM. Zweiter Beim 14. Wettbewerb des Hessen-Totos Rang: 1562 Gewinner mit je 41.50 DM. Dritter wurden ausgezahlt: für 12 richtige Lösungen Rang: 10 786 Gewinner mit je 6 DM. „„„„„„4E„„„ e — e Seite 8 MeREEN Donnerstag, 18. August 1949/ Nr Existenzialisten mũssen duch existieren Jhre Propheten haben sich aus der Oeffentlichkeit zurückgezogen Das organisierte Nachtleben für die Tou- risten in Paris ist wieder in höchster Blüte und hat sich zu einer ertragreichen Indu- strie enwickelt. Blankgeputzte Autocars, mit Fremdenführern ausgerüstet, saugen in ge- ordneten Schlangen vor den Hotelportals die sensationsgierigen Fremden auf, gleiten durch den Lichterglanz der Avenuen, die breiten Boulevards entlang, zwängen sich durch winkelige Gassen den, Boſtes de Nuit“ entgegen. Auf dem Montmartre, Montpar- nasse, St. Germain und den Champs-Elysées stehen in den Vergnügungsetablissements die befrackten Gargons mit gezückten Servietten Parade. Während hinter den Kulissen die Chansonsängerinnen mit geübtem Griff ihre Schönheitspflästerchen aufkleben, die spär- lich bekleideten Tänzerinnen zum letzten Mal ihre schlanken Beine überpudern und die Musiker in fleberhafter Hast ihre Instru- mente stimmen, überschwemmt der Frem- denstrom schon das Nachtlokal. Paris kann seinen Gästen wieder alles bieten. In den Zeiten vor dem Kriege verlangten die Amerikaner immer wieder nach der Glan nummer, dem berühmten Apachen- tanz, der sie restlos begeisterte. Wenn der Tänzer— einen roten Schal um den Hals geschlungen seine schwarzgekleidete Partnerin(ebenfalls mit einem roten Schal) im wilden Tanz brutal durch die Gegend schleuderte, dann glaubten sie leibhafte Apachen vor sich zu haben. In Wirklichkeit ist diese Rasse um die Jahrhundertwende etwa völlig verschwunden. Heute sind die Apachen auch auf der Bühne nicht mehr aktuell. Die Hauptat- traktion stellen professionelle Existenziali- sten dar, die vom linken Seineufer aus den Existenzialistenkellern auf die rechte Seine- seite exportiert werden. In buntkarierten Hemden, Turnschuhen, Manschesterhosen und langen Haaren führen sie exotische Tänze auf. Die hübsche junge Partnerin ist ebenfalls Existenzialistin, auch sie trägt Turnschuhe, einen bunten Fullover, Pony- Frisur, geschlitzten Rock und einen exoti- schen Schmuck.„Die kleinen Mäuse von Saint-Germain-des-Près“ werden mit großen Lettern vor den Bars annonciert. Sie spie- len auch Akkordeon, Klarinette und andere Instrumente, die jungen Existenzialistinnen singen Chancons und lassen sich gern einen Cocktail bezahlen, der für sie oft das Abend- essen bedeutet, denn obschon sie die Haupt- nummer darstellen, werden sie schlecht be- zahlt. 8 „Das ist ein billiger Sport“, meinen die Barbesitzer.„Ein kariertes Hemd kostet nicht die Welt und zum Friseur gehen sie höchstens einmal im Jahr. Sonst brauchen sie nicht viel zum Leben. Die Barbesucher haben Freude an den Anhängern Sartre's und geizen nicht mit Trinkgeldern, die gern Vom Winde angenommen werden, um ein neues kariertes Hemd anzuschaffen. Die„Anhänger Sartre's“ aber haben nicht viel Ahnung von den Theorien des Philoso- phen, es ist eben mondän und chic, ein Exi- stenzialist zu sein, in den Kellern von Saint- Germain-des-Près zu sitzen, nicht zu wissen, wovon man existiert und auf eine Chance zu lauern, die Chance, eines Tages als Ama- teur-Existenzialist in eine„Boite de Nuit“ exportiert und damit ein professioneller Exi- Stenzialist zu werden. Das phantastische Atrappendasein in den Kellern der Amateurexistenzialisten ist schon manchem auf die Nerven gegangen. So sagte eines Tages der junge Schriftsteller Forestier dem Saint-Germain adieu und wurde Arbeiter in einer Fabrik. Die mei- sten jungen Leute arbeiten an einem Film- manuskript, einem Theaterstück oder einem Roman, und nur wenigen gelingt es, ihre Mansardenträume zu verwirklichen und reich und berühmt zu werden. Natürlich kommt es auch vor, daß eine Amateur- Existenzialistin Karriere macht. Kürzlich zum Beispiel wurde Juliette Greco für den Film entdeckt und wird bald in einer großen Rolle auf der Leinwand zu bewundern sein. Sie ist aber trotzdem dem Saint-Germain treu geblieben und kauft ihre Kleider nur in einem Modesalon für Existenzialistinnegn. Das kleine Geschäft ist geschmackvoll ein- gerichtet, surrealistische Bilder und eine Guitarre schmücken die Wand, Holzscheite liegen geordnet auf dem Boden, eine Fla- sche Aperitif steht auf einer Kiste, die mit handgemaltem Stoff bedeckt ist, Bücher von Sartre, Simone de Beauvoir, Prévert liegen zerstreut herum. Raffiniert sind bunte Stoffe um eine Puppe geschlungen. Velourteppiche bedecken den Boden.„Das Geschäft geht gut“, sagt die Jüngerin Sartre's, die Besit- zerin,„wenn die Existenzialistinnen alle eine Existenz hätten, wäre ich bald Millionärin, aber so... Ich muß viel aufschreiben, um nicht zu sagen, abschreiben.“ Der Philosoph Jean Paul Sartre hat den Rummelplatz Saint-Germain längst verlas- sen. Im Café de Flore, wo vor einem halben Jahr die gepolsterte Bank stand, auf der er mit Simone de Beauvoir täglich zu sitzen pflegte, steht jetzt— Symbol des materiellen Fortschritts— ein großer Kühlschrank. Ursprünglich war das Flore ein Café wie viele andere gewesen. Sartre, der damals jeden Tag dort anzutreffen war, war noch unbekannt. Es existierte ein zweiter Sartre, mit dem Vornamen Lucien, der ebenfalls im Café de Flore verkehrte. Er war dort wohl angesehen und viel dadurch auf, daß er häufig am Telephon verlangt wurde. Als daher der Kellner eines Tages„Sartre Jean Paul“ an das Telephon rief, herrschte großes Erstaunen im Flore. Von da an mehrten sich die Anrufe und schließlich wurde Sartre, vom Wirt nur„Le Sartre“ genannt, ein Stück Zubehör des Cafés. 1 1 Zeichnungen: Rudi Baer wind verweht Zum Tode der Schriftstellerin Margaret Mitchell Im Jahre 1937 erschien in einem Ham- burger Verlag ein Roman mit dem Titel „Vom Winde verweht“ der bis dahin unbe- kannten amerikanischen Verfasserin Mar- garet Mitchell, dessen Auflage in allerkür- zester Zeit Zohlen erreichte, die man seit Erich Maria Remarques Kriegsbuch„Im Westen nichts Neues“ in Deutschland kaum erlebt hatte. Dieses Buch, das auf über tau- send Seiten das Schicksal der Scarlett O'Hara und damit verwoben vieler Fami- lien der konföderierten Südstaaten des nordamerikanischen Kontinents während des Bürgerkriegs behandelte, leitete die neue Aera des„großen Romans“ ein und war das Beispiel für viele Nachahmer, ohne daß sein Erfolg noch einmal erreicht wurde. Dieser Erfolg hinderte Margaret Mitchell daran, jemals ein neues Buch zu schreiben,, denn sie geriet in einen Strudel der Popu- larität ohne gleichen. Jetzt ist sie gestorben. Sie ist das Opfer eines Verkehrsunfalls ge- Worden: vor ein paar Tagen wurde sie in ihrer Heimatstadt Atlanta von einem be- trunkenen Taxichauffeur angefahren und trug so schwere Verletzungen davon, daß Alle ärztliche Kunst sie nicht retten konnte. Margaret Mitchell stammt aus einer Juristenfamilie und ist im Jahre 1900 in Atlanta im Staate Georgia geboren, wo auch der Schauplatz ihres Romans ist. Sie wollte ursprünglich Aerztin werden, mußte aber bereits nach dem ersten Semester wieder nach Haus zurückkehren, da ihre Mutter gestorben war und sie ihrem Vater, einem bedeutenden Staatsanwalt, dessen Stecken- pferd als hochgeachtetem Präsidenten der Historischen Gesellschaft von Atlanta die Ge- schichte des Bürgerkriegs zwischen den Nord- und Südstaaten war, den Haushalt führen mußte. Von ihm hörte sie unzählige Stories und Anekdoten aus dem 1865 mit der Nie- derlage der konföderierten Südstaatler gegen die Nordamerikaner beendeten Bür- Serkrieg, die sie zum Teil schon aus den Erzählungen ihrer Mutter kannte. Eine nur langsam heilende Knöchelverletzung, die sie lange Zeit zum Stillsitzen verurteilte, zwang Margaret Mitchell, ihre Mitarbeit am Sonn- tagsmagazin des„Journal“ von Atlanta auf- zugeben und gab ihr den Anstoß für die ersten Niederschriften zu ihrem Roman, in den sie alle Erzählungen, die sie seit ihrer frühesten Kindheit in den Ohren hatte, hin- einflocht. Ohne jede Erfahrung und ohne sich vorher einen Plan zurecht gelegt zu haben, ging sie an die Arbeit. Sie begann mit den Schlußkapiteln und fügte die Ein- leitung und die übrige Erzählung in zehn Jahren nach und nach zusammen, so wie es ihr gerade in den Kopf kam. 1935 lernte sie Latham, den Vizepräsiden- ten des bedeutenden New Vorker Macmillan Verlages kennen, der von ihrem Manu- script gehört hatte und nach Atlanta gekom- men war, um es zu sehen. Obwohl die kleine zarte, aber sehr energische Frau ihm sagte, daß ihre Arbeit noch ein Fragment sei, bestand er darauf, das Buch zu veröf- fentlichen und gab ihr das Frühjahr 1936 als Termin für die Fertigstellung auf. Er brachte es tatsächlich fertig, daß„Vom Winde verweht“ 1936 in dem von ihm geleiteten Verlag herauskam, und noch mehr, daß nämlich an einem einzigen Tage davon mehr als 50 000 Exemplare verkauft wurden. 1939 hatte der Roman in Amerika eine Auf- lage von zwei Millionen erreicht, war in Inzwischen sind Alle, die dazu beitrugen, daß das Café zu einem feststehenden Begriff wurde, dort nicht mehr zu sehen: Picasso, André Breton, Jacques Prévert, Jean Louis Barrault und wie sie alle hießen. Verirrt sich aber doch einmal einer von ihnen in das berühmt gewordene Café, so betrachtet er erstaunt die neuen Gäste und verläßt melancholisch das Lokal. Sartre, der gleich nebenan wohnt, lebt jetzt viel auf Reisen und auf der Flucht vor seinen Jüngern. Er schleicht sich mor- gens in aller Frühe, wenn die anderen Exi- stenzialisten noch schlafen, aus dem Haus und kehrt auf Umwegen dahin zurück so wird berichtet. Simone de Beauvoir, die große„Sartreuse!, schreibt ihre Romane auch nicht mehr auf den Marmortischen des Cafés, sondern hat sich hinter die schützen- den Mauern der Bibliotheque National zu- rückgezogen, und Jacques Prévert ist gleich an die Riviera gezogen, um möglichst welt ab vom Schuß zu sein. Von Picasso ganz zu schweigen N. F. Thomas Manns gute Wünsche 2 Ein Münchener Interview mit„Stars and Stripes“ In diesen Tagen ist Thomas Mann wieder in Amerika angekommen und hat den In- terviewern, die ihn in New Lork empfingen, seine Eindrücke über die politische Ent- Wicklung in Deutschland mitgeteilt. Er be- tonte das Vorhandensein— einer allerdings bedenklichen Minderheit Wirklicher demokratischer Kräfte, àußerte deren und seine Besorgnisse über den zunehmenden Nationalismus und das Wiederaufleben der SA De EG. . = „Ich bin optimistich für die Zukunft Deutschlands, und ich glaube, die Welt ist es mit mir.“ Anscheinend hat er inzwischen schon wieder vergessen, was er Herrn George Mance am 1. August 1949 zu berichten er- laubte. Genau an dem Tage nämlich, als Thomas Mann in Weimar gesagt haben soll: „Ich hoffe, daß freie Deutsche bald auf freiem deutschen Boden stehen können!“ Anne pfohle 5 Verte Nun hat Thomas Mann schon viele g sich sagt und geschrieben in seinem Leben, Men. er hat manches widerrufen davon fi ine oder später. Er ist darum immer ein ggderat bedeutender Schriftsteller geblieben, t zu etwas galt und dessen Stimme Gen jugo hatte. Vielleicht aber sollte man sich e zu noch abgewöhnen, ihn weiter allzu em Aung nehmen— zum mindesten politisch, Mfeihe- scheint aus anderen(nicht eben weg w 72 ak We Monday. August l. 949 ruE Stag aN sr E⁵** b 5 5 N 0 Dun Mann Urges 15 More Fears of Occupation i hücht BSV GEORGE MANCR Bent knohn as the author of The f eager 10 support à democratie j does not mean he approves of com- 1[Hin! Word copurignt. 1949. by Inter- Magie Mountain.“ and the four- nation. munism. He said the award is un- 1 is Re national Neus Service Reproduc- volume bdoseph in Ezypi“ series. Mann does not believe Russia political and hias nothing to do with aui ha tion in whole o in part strtlu Hann said it has been 3 moving wants war. He said of the Soviet the cold war between the Unlted 8 batsstr. prohibited.) experience to be on my native soil] Union: States and the Sovſet Union.“ 9 MUNICH, July 31 NS) Thomas again.“ She suffered too much during ne At beast in the cultural tield N Präs Mann warnedyesterday iat wWestern le warned that, We must not let last war and is very eager to build there is understanding between] en Germany must be occupied for an- Germany stand alone, for there is a strong Socialistic system as undis- East und West Germany.“ he iet Ipolitisc olher 15 years to prevent a te- the constant danger of a revival of turbed as possible. declared. 7 ärten surgence of militant aationalism“ militant nationalism.“ e he eee dose be'ween Mann said che Soviets ar- ligten) and assure te growib of democraue] Mann talkeg. 5 Iten wmstitutions 5 leich Naziideologien, kritisierte die Methoden der Entnazifizierung und gab der Meinung Aus- druck, daß die meisten Deutschen nicht einsehen wollen, daß die Ursache ihrer gegenwärtigen Lebensbedingungen der von Hitler und dem nationalsozialistischen Re- gime verursachte, verlorene Krieg sei, daß aber an manchem die Nachkriegsverhält- nisse. und, gewisse* 8 ex- iassene Sen Ser Selene im ganzen war seine Meinung nicht unfreund⸗ lieh und im Tenor noch etwa in Einklang zu bringen mit der Münchener Aeußerung: und eine Woche, nachdem er in Frankfurt bei der Empfangnahme des Goethepreises sein Bekenntnis zur Einheit Deutschlands ablegte, veröffentlichte der INS-Korrespon- dent in der amerikanischen Soldatenzeitung „Stares and Stripes“ sein Münchener Inter- view mit dem Dichter, das in dessen Forde- rung gipfelte, der gegenwärtige Besatzungs- Fasten Mmiisse Weitere. fi n Nr belbehalten werden,„Thomas nn fordert Weitere fünfzehn Jahre Besatzung“ ist der Artikel überschrieben, wie man sich selbst überzeugen kann. stichhaltigen) Gründen auch die deufengesch. natlonalistischer Empfindungen durchiende unverdächtige„Basler Nationalzeiugen Ge empfehlen zu wollen, wenn sie im Zan Bal menhang mit seiner Reise in die OstuAtaftsmi schreibt:„Durch das Auftreten des grole Auch deutschen Epikers in Weimar, durch dzlich Annahme des ihm dort verliehenen Goegben de preises und des Ehrenbürgerrechts aus Hnnaubu 1115 Lines neuen Zwangssystems ist getazt. 8i ie Bewunderer seiner Kunst un ren, ner. Haltung im letzten Kriege etwas Men ge scheidendes geschehen: die Entwertihnhang einer geistigen Autorität!“ 155 i Dipl CARE. Bücher für Europa Die CARE- Organisation hat zu ihren an- deren Aufgaben kürzlich auch den Ver- sand amerikanischer Fachbücher an Schu- len, Universitäten und Bibliotheken in Europa und Asien übernommen. An dieser Aktion zur Behebung des in vielen Ländern noch immer empfindlich spürbaren Mangels an Fachliteratur beteiligen sich neben zahl- reichen anderen Organisationen auch die Kongreßbibliothek, die Vereinigung ame- rikanischer Bibliotheken und die amerika- nische UNESCO- Kommission. 5 Linie Bücher über Biologie, Chemie, Tech- nik, Geologie, Bibliothekswesen, Mathe- matik, Physik, Physiologie, Psychologie, Soziologie und Statistik geliefert werden. Notizen über Bücher Dr. Eugen Schiffer: Die deutsche Justiz Zweite neubearbeitete Auflage.(Biederstein- Verlag. München-Berlin).„Volksfremdheit des Rechts. Weltfremdheit der Richter. Rechts- fremdheit des Volkes“. Mit diesen Worten cha- rakterisiert der 89jährige Autor, der auf eine reiche Erfahrung als Richter, Politiker und Mi- nister zurückblickt, die seit dem Ende des er- sten Weltkrieges offenbar gewordene Krise der deutschen Justiz. Den historischen Grund für die Vertrauenskrise in der Weimarer Republik, im dritten Reich und nach dem Zusammen- bruch sieht Schiffer in der Rezeption des römi- schen Rechts, das die im Volke gewachsenen Rechtssätze durch seine abstrakte Systematik überwucherte. Das hieraus resultierende posi- tivistische Denken ließ die Richter das Gesetz kritiklos vergöttern— auch als ein unmorali- scher Gesetzgeber sich seiner bediente, um Un- recht in„Recht“ zu verwandeln. Die Inflation an Gesetzen und Verordnungen, welche oft schon nach kurzer Zeit wieder geändert oder Ein Komitee aus Fachleuten, unter dem Vorsitz des Chefbibliothekars der Kon- greßbibliothek, stellt eine Liste der im Rahmen dieses Programms zu versenden- den Bücher zusammen. Es handelt sich vor allem im Literatur über Wohlfahrts- und Gesundheitswesen, Krankenpflege, allge- meine und Zahnmedizin, Landwirtschafts- und Veterinärkunde und Lehrbücher der englischen Sprache. Auf dem Gebiet der e Wissenschaften sollen in erster sechzehn Sprachen übersetzt, in Blinden- schrift erschienen und 1940 schlug seine Ver- fllmung mit Vivian Leigh und Clark Gable alle Besucherrekorde, obwohl die„Legion of Decency“ allerlei moralische Bedenken da- gegen vorbrachte, die man dem Roman ge- genüber nicht geäußert. Es muß ein sehr guter Film gewesen sein überdies, denn auch Herr Goebbels ließ ihn einer kleinen Schar Eingeweihter als Muster des guten Farb- films zeigen. Das Buch aber machte seinen Weg, und seine Verfasserin Margaret Mitchell erhielt 1937 den Pulitzer-Preis, die höchste literari- Eine„Nürnberger Sängerwoche“ veranstaltet nach zehnjähriger Pause der neugegründete „Deutsche Allgemeine Sängerbund“ vom 26. bis 28. August. Außer der Eröffnungsfeier werden vier Chorkonzerte mit Werken zeit- genössischer Chormusik(Männer-, Frauen- und Gemischte Chöre) stattfinden. Die Gründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die vor einigen Monaten von Autoren der Westzonen beschlossen wurde soll am 28. August bei der Goethe-Feier in der Frankfurter Paulskirche bekanntgegeben wer- den. Die Leitung der Akademie hat Dr. Oskar Jancke.(dena) Kulturnachriciten sche Auszeichnung der Vereinigten Staaten. „Vom Winde verweht“ wurde von der amerikanischen Buchhändler-Vereinigung als bestes Buch des Jahres ausgewählt, bekam den ersten Carl Bohnenberger- Gedächtnis- preis der Florida Library Association und die Goldmedaille der New Vorker Southern Society. Ihre Universität, das Smith College, ernannte Margaret Mitchell 1939 zum Ehren- doktor, und man sagte von iu, daß außer Roosevelt seit Lindberghs Ozeanflug nie- Thomas Mann hat, wie der Suhrkamp- ver- lag mitteilt, den ihm verliehenen Goethepreis. der Stadt Frankfurt deutsche Schriftsteller zur Unterstützung ihrer Arbeit bestimmt. die Verteilung der Stiftung werden noch be- kanntgegeben. für bedürftige junge Nähere Mitteilungen über Eine Ausstellung süddeutscher Bildteppiche der Renaissance und des Barock veranstaltet im Namen der Neuen Residenz in Bamberg die Verwaltung der Gärten und Seen in Bayern.(gis) Staatlichen Schlösser, Der zweite Deutsche Kunsthistorikerkongreß Sekretärinnen beschäftigen. mand so sehr von der Oeffentlichkeit be- achtet wurde wie sie. Sie hat trotzdem immer versucht, ihr altes, gewohntes Le- ben weiterzuführen, als das der Frau des Reklamechefs der Elektrizitätsgesellschaft von Georgia John R. Marsh, den sie als 25jährige im Jahre 1925 geheiratet hatte. Nur die in die Tausende gehenden Briefe und Anfragen, die sie aus aller Welt erreich- ten, hat sie immer beantwortet, und sie mußte dazu manchmal eine und sogar zwei Ein zweites Buch, von dem man manchmal hörte, ist über dieser Arbeit nicht vollendet worden. „Vom Winde verweht“ ist ihr einziges Buch geblieben. Sie hätte es wohl selbst nicht mehr übertreffen können. Werner Gilles findet unter internationaler Beteiligung vom 5. bis 9. September in Schloß Nymphenburg bei München statt. Eine Joseph-Haas-Musikwoche wird von der Stadt Oberhausen für die Zeit vom 9. bis 16. Oktober vorbereitet. Sie soll mit der ver- sammlung der neugegründten Joseph-Haas- Gesellschaft und einer Tagung der Kirchen- musiker der Diözese Köln verbunden sein. Die Städtische Bühne in Ulm wird in der kommenden Spielzeit zehn Morgenfeiern ver- anstalten, in denen Mitglieder der Bühne Werke der Weltliteratur und der zeitgenössi- schen Dichtung lesen werden, die im Spielplan nicht berücksichtigt werden körinen.(gis) Die Münchener Philharmoniker werden am 7. September ein angeblich von Bruckner stam- mendes„Symphonisches Präludium“ urauffüh- ren. Bedeutende Brucknerforscher wie Prof. leiter). den und Liva Dimitris Bassist). Athen außer Kraft gesetzt werden, die dem Lale fen 2 verständliche, oft geschraubt wirkende Lad ketär sprache, der schwerfällige Justizapparat, in pine sen unheimlichem Mechanismus der einfnftstrz Mann sich nur allzu leicht verfängt, haben A gchen ben vielem anderen dazu geführt, daß das ff en das Vertrauen zur Justiz verloren hat Dae, isch ben unterzieht der Verfasser auch die Profen esd des Richterstandes— z. B. Herkunft, A ech 4 dung, Verdienst- und Aufstiegs möglichen ung Arbeitsüberlastung— einer eingehenden an chen! Iyse. Der zweite Teil dieses Werkes, das wal 4 bei seiner Erstauflage im Jahre 1923 gie ſrtert v Aufsehen erregte, enthält konkrete und tel tte d weise ins Einzelne gehende Vorschläge zur et Jah besserung und Vereinfachung des Prozebpere al fahrens und der Gerichtsor ganisation, Beo emati ders im Zeitpunkt des Wiederaufbaus den griec deutschen Staates und der damit verknüpft Justizreform sind Schiffers glänzend fenufförtug lierte Ausführungen nicht nur für den Jurte, sondern auch für den Politiker, den Jou Augap sten und den Wirtschaftler von größtem Iten gugisis esse. e nach apur Eine große Wilhelm-Busch-Ausstellung de nie staltet das Züricher Kunstgewerbe„ bla K. gegenwärtig im Helmhaus. Die Ausstellung 1 Gar eine Gesamtübersicht über das Schaffen des ff Gar sen Humoristen. 5 Kanton chine Aumt in Max Auer, Leopold Nowak und der Schwende sta Dirigent Volkmar Andrae bezweifeln nen dündis dings die Autorschaft Bruckners und hal acht, das Werk für die Arbeit eines Brut den schülers. A alre Der diesjährige Psychologen-Kongreß, vom 1. bis 4 Oktober in München skaltint 5 Wird sich erstmalig an die Oeffentlichkeit 92 Vert den. Unter dem vielversprechenden und e Lert pflichtenden Motto:„Psychologie im Lebe nich werden Vorträge gehalten und Arbeitsgem ant, d schaften tagen, die die praktische Anwenden heiten der Psychologie in, den verschiedenen Leh et sing und Berufsbereichen behandeln. 5 N Die„Neuen“ im Nationaltheae „ und die Ausgeschiedene Das Mannheimer Nationaltheater, dis der kommenden Spielzeit der Leitung e neuen Intendanten Richard Payer unte b hriti hat folgende Mitglieder neu verpfliih ans tet: ſetrokke m. P Lurop Helmut Mendius(. Konzertmet 3 n Rom Kurt Berger(Bassist), Kurt Schuß cher Gyrischer und jugendlicher Tenor), 1 e vor! Heinz Stracke(lyrischer Tenor), Hels on ir Schanz ara(Operetten-Soubrette), eie! Atlanta R o t h(jugendliche Salondame), Karl I ne lag. i Gugendlicher Held und Charaktere enen Clara Wah lb röhi Olütterspielerin unge e Unte mische Rollen), und Erich Riede Eichel e en a Als Dramaturg tritt Dr. Kurt 1 detehe gan d an Stelle des ausscheidenden Pr. b Buda 5 Reinking in den Verband des Naltl nenbs theaters ein. 1 8 0 1 Mit dem Ablauf dieser Spielzeit Bech Hambu Robbulf bers, da cht el-Raff 2 folgende Mitglieder aus: Cassedanne(i. Konzertmeister), Ricklinger(Oberspiell.), Ursula 8 Kerb d aut dehü lte, die an das Staatstheater in 050 Nambu ruhe engaglert wurde, Gilda Vet ehe 1 0 (Schauspielerin), Bruno Weder Urs ſälet 95 Bariton), Anton Stradmann(r el den 5 Tenor), Heinz Hofacker(lyrischer 7