1. 11 AI 23 tlicht ige id für Non- e Be. eite it 2 5 1. n dem ehnten nst in Kunst- n Ten- b dürk⸗ urück⸗ trauen 1 jenes mn als Mythos barer Tiefen- uch in lität. Lorker jedrich UHungs- ute kae e Gewahrsam befmdlichen Deutschen rn in ischen biet im Oktober einheitlich zu registrieren. Klas- alis in ad an- Werk amt der Doppelzone wird für das gesamte nbergs Vater rgaka- zedicht tischen 1 Kant 7esent- „ eitigen ng der genen lis der Men- fraßen, Plätze und öffentlichen Gebäude erren- Kon- bungen und Demonstrationszüge anbe- ch die umt. Die Belegschaften zahlreicher Werke r sein aden leben- ämtlichen Schulen sind 1 veröffentlicht unter Lizenz- Nummer vs WB 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz relefon: 44 131. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim angemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheck konten: Karlsruhe Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 287 43 Erscheint: Täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- gimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORGGE Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 32 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM-,54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 172/ Einzelpreis 0,15 DM ee Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 26. August 1949 fritz Eberhard Rundfunkintendant Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Rundfunk- rab des Süddeutschen Rundfunks wählte mit 17 Stimmen bei sechs Stimmenthaltungen den Leiter des Büros für Friedensfragen, Staatssekretär Dr. Fritz Eberhard, zum Intendanten des Süddeutschen Rundfunks Der vor kurzem gewählte Oberpostpräsident Dr. Heinz Hohner, der sich Bedenkzeit für die Arnahme der Wahl erbeten und schließlich erklärt hatte, daß er das Amt des Intendanten nur für die Dauer von sechs Monaten annehmen könne, da er nicht für die Gesamtdauer der Intendantentätigkeit vom Postdienst zurücktreten wolle, verzich- tete nach Ablehnung dieses Vorschlages durch den Rundfunkrat auf den Intendan- tenposten. Der bisherige Intendant Erich Roßmann hatte sich nicht bereit erklärt, sich durch den Rundfunkrat auf ein bis z wel Jahre als Intendant weiter bestätigen zu lassen. Dr. Fritz Eberhard hat sich grundsätzlich mit der Wahl zum Intendanten einverstan- 2. den erklärt. Der Rundfunkrat stellte ihm 60 die Bedingung, daß er aus dem Staatsdienst 5 ausscheidet, sein Lantagsmandat niederlegt, Se auf seine Herausgebertätigkeit der Zeit- schrift„Stuttgarter Rundschau“ verzichtet und das Amt des Intendanten spätestens am L September antritt. Dr. Eberhard ist 1896 in Dresden geboren und wurde nach seinem Universitätsstudium Journalist. 1932 war er als Wirtschafts- ledakteur in Berlin tätig, emigrierte wäh- rend der Nazizeit nach England, war nach einer Rückkehr 1945 bei Radio Stuttgart tätig und wurde dann Landtagsabgeord- neter der SPD, Staatssekretär für Friedens- fragen in der württembergisch- badischen Begierung und Herausgeber der politischen Leitschrift„Stuttgarter Rundschau“; außer- dem vertrat er Württemberg-Baden in der 5PD-Fraktion des Parlamentarischen Rates in Bonn. Stuttgart. Von der württembergisch- badischen Staatsregierung war am Donners- tag noch keine Stellungnahme zu dem süd- badischen Vorschlag zur Lösung der Süd- Weststaatfrage zu erhalten, da sowohl Mi- nisterpräsident Dr. Reinhold Maier als auch die meisten Minister wegen politischer Besprechungen über die westdeutsche Regie- rungsbildung außerhalb Stuttgarts weilten. Man vertritt in verantwortlichen politischen Kreisen in Stuttgart einen zurückhaltenden Standpunkt und will sich erst nach genauer Prüfung der zehn Artikel des Wohlebschen Entwurfs einer Vereinbarung über die Neu- Sliederung des südwestdeutschen Raumes äußern. Die auffällige Initiative der süd- badischen Regierung wirkt nach dem über einjährigen Zaudern Wohlebs deshalb nicht überraschend, weil die finanziell katastro- phale Lage besonders Südbadens ebenso nach einer Lösung strebt wie die vom Woh- lebschen Standpunkt aus gesehene näher rückende Gefahr einer Entscheidung durch den Bund, der auf südbadische Sonderwün- sche im Interesse der Schaffung eines nach Größe und Leistungsfähigkeit gegliederten südwestdeutschen Landes kaum Rücksicht nehmen dürfte. Bis heute ist jedenfalls die württember- Zisch- badische Regierung aus il. Reserve in bezug auf die Behandlung des Südwest- staatproblems noch nicht herausgetreten, jedoch rechnet man damit, dag Minister- Registrierung von Vermißten Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Nach einer Mit- ſeilung des Statistischen Amts der Doppel- zone ist beabsichtigt, alle noch in ausländi- Koblenz. Auf dem„Rittersturz“ bei Kob- lenz traten am Donnerstag die Minister- präsidentenkonferenz und der Hauptaus- schuß mit Mitgliedern des ehemaligen Par- lamentarischen Rates zusammen, um ihre Arbeit abzuschließen. Die Gutachten des Organisations ausschusses, des Finanzaus- schusses und des Juristenausschusses wur- den zur Kenntnis genommen, einmütig gut- geheißen und als Material an den künftigen Bundestag überwiesen. Die Frage, ob die Zahl der vorgeschlagenen neun Mini- sSterien erweitert werden soll, wurde nicht umfassend erörtert und blieb offen. Die Minister präsidenten beschlossen, daß der Bundesrat am 7. September, um 11 Uhr, der Bundesrat um 16 Uhr erst- mals zusammentreten werden. Die Bundes- versammlung, gebildet aus den Mitgliedern des Bundestages und der gleichen Zahl von Vertretern der Länder, soll am 1 2. Sep- tember die Wahl des Bundes- präsidenten vornehmen. Im Fintergrund der Besprechungen spielte die politische Gestalt der künftigen Bundesregierung eine beträchtliche Rolle. In Kreisen der Ministerpräsidenten stellte man eine wesentlich stärkere Neigung zu einer„großen Koalition“ und einer breiten politischen Basis der künfti- md alle vermißten Deutschen im Bundesge- Das soll durch freiwillige Meldungen der An- gehörigen vor allem bei den Gemeindever- Faltungen erreicht werden. Das Statistische zundesgebiet eine einheitliche Registrier- karte herausgeben, auf der neben den Perso- nalien des Erfaßgten Anhaltspunkte über sei- den Verbleib eingetragen werden sollen. Vorbereitungen zum„Friedenstag“ Berlin.(AMW-Eig. Ber.) Die Vorberei- ungen für den„Friedenstag“ am 1. Sep- ember sind in der Ostzone in vollem bange. In vielen Städten und Ortschaften lat man bereits mit der Ausschmückung der aller zonnen sowie die Versammlungen, Kund- eben Sonderschichten angemeldet. In Ferien angesetzt Voll- Lorden. erden. 5. gen Regierung fest, als innerhalb der Partei- 0 Bischofskonferenz in Fulda politiker. Obwohl man allgemein der Auf- n-. 3 a fassung ist, daß die„Entscheidung von ad für 1 58 5 1505 eee e eee Rhöndorf“ schwerlich noch umgestoßen ein ö nokekonterene des deutschen iskopa- werden wird, sind neutrale Beobachter der ausch⸗ wurde am Dienstag mit einer von Kar- 5 raum- nns gehaltenen Andacht am Grabe Heiligen Bonifatius eröffnet. An der 2 22 de een Milliardenschäd 10 IIlardenschaden pbani ſönterenz nehmen die Kardinäle Frings aud Preysing, die Erzbischöfe von Bamberg, — 85 und Paderborn sowie die Bischöfe n Os ü i im flainz, C Bordeaux. Die bisher größten Wald- Die ler, Würzburg, Eichstätt, Rottenburg und brände in Frankreich, die seit Ende ver- 1 The- lünburg teil. Kardinal Faulhaber mußte gangener Woche südlich von Bordeaux Düssel- e gesundheitlichen Gründen der Bischofs- wüten und bisher 50 000 Hektar Tannenwald ſünterenz fernbleiben. verwüsteten, haben sich zu einer natio- 1 nalen Katastrophe entwickelt. Uber 5 1 100 Tote, zahlreiche Vermißte— meist Sol- 1 Mo 1 daten und Zivilisten, die das Feuer be- boren. S ela? kämpfen wollten— mehrere kleine Dörfer 5 PSV 5 und Siedlungen sind den wütenden Flam- it 1010 ann in liisterpräsident Maria- ernom, jünes Auf- Finden. n Bek. 5 en das% gieren. Händi- rat des luden zungen 6. Ok- Frank- Nobel- ttingen 0 8610 en onnerstagvormittag wieder geöffnet wor- eladen, g“ mit S ringen. n New i W Wie- sschedung latten⸗ 1 spie- Berlin men, gegen die 10 000 Mann Militär, Feuer- Wehrleute und Zivilisten Tag und Nacht kämpfen, bisher zum Opfer gefallen. Einige Stunden nachdem am Montag offiziell ge- meldet wurde, daß die Waldbrände bewäl- tigt seien, entstand weiter südlich ein neuer Brandherd, der sich durch einen starken Wind begünstigt sofort ausbreitete und jede Stunde bis zu 20 Kilometern ausgetrock- neten Tannenwaldes wie Papierfetzen ver- schlang. Bordeaux, eine der größten Städte Frankreichs, lag am Montag bereits um vier Uhr nachmittags im Dunkeln. Riesige Rauchwolken und ein Regen von Brand- staub hatten sich auf die Hafenstadt ge- legt. Ihre Straßen boten zuweilen ein Bild, das an die ersten Kriegsmonate in Frank- reich erinnerte, Lastwagen mit Flüchtlin- gen, die ihre letzte Habe trugen, und ver- einzelte Krankenwagen fuhren in die Stadt hinein, während Lastwagen mit Sol- daten die Stadt verließen, um sich zum Brandgebiet zu begeben. Die meisten der zu beklagenden Opfer sind Soldaten, Bauern, Feuerwehrleute und Jugendliche, die in ihrem Kampf gegen den Waldbrand von den Flammen umzingelt oder in ihrer Flucht durch die Flammen überholt wurden. Augenzeugen, die an den Rettungsarbeiten teilnahmen und oft selbst „London. Taukik Pascha abd al Huda, der 5 8 und Verteidigungsminister ſordanjens, der mit König Abdullah nach Lon- er am, ist am Donnerstag nach Paris abge- 4 ondon. Der Sekretär Winston Churchills am Donnerstagvormittag bekanntgegeben. 920 1 der britische Kriegspremier beim ſaben an der französischen Riviera erkältet und einige Tage das Bett hüten müsse. annover. Das Flüchtlingslager Uelzen ist 2 2 (ðl1 ach Die Verteilung der Flüchkflinge erfolgt ig 9950 auf der letzten Sitzung der Flücht- aa eauktragten gefaßten Beschlüssen. Da- t Werden die Flüchtlinge zunächst auf die Länder der Bizone verteilt. Nach- Ver- deset eines entsprechenden Bundes- bees sollen dann auch die Länder der fran- ound Zone in den Verteilungsschlüssel ein- Sen werden. 105 oben: Der Landtag von Rheinland-Pfalz umu Vorschlag des Rechtsausschusses die ehm der KPD- Abgeordneten Feller, b Abenann und Schneider auf. Den ſaeit Ssordneten wird Widerstand und Tät- ns Segen Polizeibeamte im Zusammen- mit den Hall 55 Zwischenfällen in der Sitzung ſeller icktass am Dienstag vorgeworfen. Gegen 8 kerner wegen Verleumdung des stell- ekt. 8 retenden Landtagspräsidenten Anzeige er- Worden. DENA/UP/Hig. Ber, Stuttgart bleibt vorläufig zurückhaltend Noch keine Antwort auf Wohlebs Südweststaat-Vorschläge Von unserer Stuttgarter Redaktion präsident Dr. Reinhold Maier sein Wochen vor den Bundestagswahlen kündigtes Schweigen bald beenden wird. Auch der Landtag dürfte sich in den näch- sten Wochen mit dem Vorschlag Wohlebs befassen, so daß man gespannt auf die be- vorstehende Initiative Stuttgarts sein darf, nachdem der südbadische Staatspräsident seine Karten nunmehr offen auf den Tisch gelegt hat. Der Staatspräsident von Württemberg⸗ Hohenzollern, Dr. Gebhard Müller, hat vor Pressevertretern laut DENA erklärt, daß die Regierungschefs der Länder Würt⸗ temberg-Baden, Südwürttemberg-Hohenzol- lern und Südbaden voraussichtlich in der ersten Septemberhälfte zu einer Konferenz zusammentreten würden. Er hoffe, daß man dabei innerhalb von 24 Stunden zu einer Lösung hinsichtlich der Südweststaatfrage kommen werde. In einer Stellungnahme zu dem Vorschlag der badischen Regierung erklärte das süd- badische Aktionskomitee für den Südwest- staat, daß eine mögliche Vereinbarung nicht nur die badischen Interessen schützen, son- dern auch Garantien gegen eventuelle neue Wendungen der Freiburger Regierung enthalten müsse. Die Regie- rung Wohleb habe ein Jahr„sinnlos ver- geudet“ und die Südweststaatanhänger in Südbaden mißtrauisch gemacht. Von amtlicher französischer Seite wurde einige ange- Erster Bundestag endgültig am 7. September Abschluß der Arbeit der Ministerpräsidentenkonferenz Von unserer westdeutschen Redaktion Ansicht, daß diese Frage erst endgültig geklärt werden kann, wenn die Bundesver- sammlung und der Bundestag zusammen- getreten sind. Dr. Lehr(CDU), der in Verbindung mit dem künftigen Innenmini- sterium häufig genannt wird, erklärte un- serem Korrespondeften gegenüber, daß die Politik der Christlich- Demokratischen Union seit der Konferenz in Rhöndorf die wün- schenswerte Klarheit erreicht habe und daß sich auch die CSU auf dieser Linie ge- kunden habe. Die europäische Versammlung ist noch ein„Baby“ sagte Spaak/ Hoffentlich wird sie bald erwachsen Straßburg. DEN) In einer Pressekon- ferenz nahm der Präsident der beratenden Versammlung des Europarates, Paul Henri Spaak am Donnerstag Stellung zu den Problemen, denen der Rat und die Ver- sammlung gegenüberstehen. Nach seiner persönlichen Ansicht sollte Deutschland in kurzer Zeit Mit- glied des Europarates werden. Der von Churchill in diesem Zusammenhang eingebrachte Vorschlag ist nach Spaaks Mei- nung jedoch nicht formgemäß eingereicht worden. Die Frage könnte jedoch, wenn die Versammlung es mit zweidrittel Mehr- heit beschließen sollte, dem Ministeraus- durch Waldbrände Eine nationale Katastrophe für Frankreich/ Ueber hundert Tote nur durch einen Zufall den Flammen ent- kamen, berichten von apokalyptischen Szenen; der Bürgermeister eines ausge- brannten Dorfes, der einzige männliche Veberlebende seiner Gemeinde, schildert ei- nem Korrespondenten mit Grauen in den Augen, wie er sich retten konnte, indem er auf einen vorbeifahrenden Jeep sprang. Einige hundert Meter entfernt wurde ein Lastwagen mit jungen Soldaten von den Flammen umzingelt. Er und die anderen In- sassen des Jeep mußten machtlos zusehen, wie die hilflosen Soldaten auf ihrem Lkw. lebendig verbrannten.„Ich hörte sie noch um Hilfe schreien“, sagte er, ,und dann fuhren Wir weiter, vollkommen erschüttert.“ Riesige Pressephotos zeigen mit realisti- scher Deutlichkeit inmitten einer verwüste- ten, Landschaft verkohlter Baumstämme dunkle Leichen, die zu dreien, zu vieren oder zu sieben mit verkrampften Gliedern und gekrümmten Rücken in einem Graben liegen, eine verkohlte Leiche hielt noch die Leiche eines Jugendlichen in den Armen, der Ret- tende war selbst durch die Flammen über- holt worden, als er mit dem Geretteten in den Armen fliehen wollte. Die Summe der Schäden, die offiziell noch nicht übersehen werden können, wird auf mehrere Milliarden französischer Franes ge- schätzt. Die französische Regierung, die durch mehrere Minister im Katastrophengebiet vertreten wurde, hat nationale Trauer pro- klamiert. Die Familien der Opfer sollen als erste Hilfe 100 000 Franes erhalten. Die Ursachen der Katastrophe sind noch in Dunkel gehüllt. Mehrere Verhaftungen lassen darauf schließen, daß die Polizei nicht nur fahrlässige Brandstiftung, sondern auch mutwillige Brandstiftung oder gar Sabotage vermutet. derslautenden Meldungen weder als Kabi- schuß vorgelegt werden, der dann eine Ent- zur gleichen Zeit wie Deutschland aufge- mommen werden sollte, ausweichend. Es gäbe zur Zeit wichtigere Probleme, Fragen zu befassen, die möglicherweise die Versammlung spalten könnten. ratende Versammlung ein„Baby“, man müsse daher Abwarten, bis sie groß jährig geworden sei. nete Spaak als ungerechtfertigt. Die Arbeit dieser Organisation sei den. allem die Verteilung der amerikanischen Dollarhilfe und das intereuropäische Zah- lungsabkommen an. Eine Fortsetzung der Arbeit der OEEC über das Jahr 1932 hinaus sei bereits eine beschlossene Tatsache. die setze in den europaischen Ländern. sollte dafür, jedoch keine aufgestellt, sondern alle Methoden stützt und verteidigt werden, die zu einer 1 Europas führen könnten. 8 Europa rein liberal zu organisieren, gewisse Planung müsse Er sprach sich für einen liberalen So zialis mus Franzosen Werde. Als weiteren Wichtigen Punkt nanrite Spaak die Angleichung der Währungen. erklärte der finnische Ministerpräsident Fa- gerholm am Donnerstag, daß der Streik in Finnland die Regierung keineswegs über- rascht habe, von wußte. Bis jetzt sei es den Kommunisten mißlungen, Streik nennenswerte Erfolge zu erzielen, noch habe sich die Zahl der streikenden Arbeiter wie in den kommunistischen Plänen vor- gesehen— inzwischen weiter erhöht. Höhepunkt der Streikbewegung sei für den 1. September Vorgesehen, dem Tage, an dem das finnische Parlament zu seiner üblichen „Herbstsitzung“ zusammentreten werde. Lung zu tun gedenke, um eine Ausweitung des Streikes zu vermeiden, erwiderte Fager- holm, daß Finnland als demokratische Nation seine Untertanen nicht zur Arbeit zwingen könne, doch hoffe die Regierung, dag das finnische Volk die Ziele durchschaut habe. Marshallplan erfolgreich, aber Washington.(UP) In seinem vierten Be- richt über den Marshall-Plan erklärt Präsident Truman, daß Europa seinen Außenhandel fördern müsse. Die Kosten der europaischen Waren müßten gesenkt werden und es sei notwendig, daß sich Europa auf dem Weltmarkt als konkurrenz- fähig erweist, wenn es bis 1953 ohne wei- tere Unterstützung von außen leben will. Die bisherigen Erfolge des Marshallplanes bezeichnet Truman als beachtlich, be- tont dabei aber, daß gewisse kritische Probleme der Lösung harren, die bisher die europäische Genesung behinderten. Früher oder später müßten sich die euro- päischen Marshallplanstaaten dazu bereit kinden, gewisse inner wirtschaft- liche Maßnahmen durchzuführen und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen eich und zur übrigen Welt zu verbessern. Dies gelte vor allem für die Wirtschaftsbezie- hungen zwischen Westeuropa und dem Dol lar-Gebiet. Die Genesung Europas sei weit- gehend von der Konkurrenzfähigkeit Euro- Pas abhängig. Es werde notwendig, die Währungs- Konvertierbarkeit in Europa Wiederherzustellen und den multilateralen Handel weitgehend auszubauen. am Mittwoch erklärt, daß die Frage des Südweststaates ein innerdeutsches Problæ n darstelle, das die Deutschen selber zu regeln hätten. 100 000 Telegramme in 24 Stunden Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Das Fernmeldewesen in Bonn ist bis 1. September auf einen Stand gebracht, der die Möglichkeit bietet, jede ge- forderte Anzahl von Ferngesprächen, Fern- schreiben und Telegrammen zu bewältigen. Insgesamt stehen zu diesem Termin 7000 Fernsprechleitungen zur Verfügung, wovon 700 neu angeschlossene Leitungen ausschließ- lich für die Bedürfnisse des Bundes und der Presse freigehalten sind. Bis Mitte Oktober sollen weitere 1400 Leitungen angeschlossen werden. Da die Alliierten über Sondernetze sprechen, ist nicht zu befürchten, daß die deutschen Interessenten durch sie beeinträch- tigt werden. Wie von der Hauptpostverwal- tung mitgeteilt wurde, benötigt man für den fernmeldetechnischen Ausbau Bonns, falls es endgültig zur vorläufigen Bundeshauptstadt gewählt wird, rund acht Millionen DM. Von diesem Betrag ist bisher, da man sich an die Schlangenbader Beschlüsse gebunden hält. noch nichts verbraucht worden. Aus Bonn können innerhalb 24 Stunden 100 000 Tele- gramme abgehen und 100 000 Telegramme empfangen werden. Ueberschüssige Waffen für Europa Washington. DENA) Die US- Senatsaus- schüsse für außenpolitische Angelegenhei- ten und für bewaffnete Streitkräfte be- schlossen am Mittwoch laut AFP die Bil- dung eines Unter ausschusses, der so schnell wie möglich feststellen Soll, welche überschüssigen Waffen von den USA im Rahmen des Militärhilfspro- Sramms an Westeuropa geliefert werden können. In einer Geheimsitzung der beiden Ausschüsse schlug Senator Richard B. Russell laut Reuter vor, die Menge der überschüssigen Waffen auf einen Gesamt- Steffan und Junglas bleiben im Kabinett Rheinland-Pfalz Koblenz. DENA) Innenminister Jakob Steffan und Wohlfahrtsminister Johannes Junglas, die als SPD- bezw. CDU-Abge- ordnete von Rheinland-Pfalz in den Bundes- tag gewählt wurden, werden entgegen an- schränken. Außer der Bewilligung von 1,16 Millio- nen Dollar für Waffenlieferungen an die europäischen Signatarstaaten des Atlantik paktes sieht das von Präsident Truman geforderte Programm eine zusatzliche Lie- kerung von überschüssigen Waffen im Werte von 450 Millionen Dollar an diese Länder vor. Etwa 77 Millionen Dollar sol- len zur Instandsetzung und Lieferung von überschüssigen Waffen verwendet werden. nettsmitglieder noch als Landtagsabgeord- nete zurücktreten. Sechs von elf belastet Wiesbaden. ENA) Die Militärregie- rung für Hessen hat eine Ueberprüfung der aus Hessen in den Bundestag Sewähl- ten 36 Abgeordneten auf ihre politische Vergangenheit vorgenommen. Dabei hat sich ergeben, daß sechs von den elf FDP- Abgeordneten formell belastet sind. Französische Note zum Atlantikpakt Paris.(UP) Den diplomatischen Vertretern der Atlantikpaktstaaten wurde am Donners tag zur Weiterleitung an ihre Regierungen eine Note der französischen Regierung über- reicht, in der alle Mitgliedstaaten aufgefor- dert werden, dafür zu sorgen, daß der Pakt schnell zu einem wirksamen Instrument wird. Den größten Teil der Note nimmt die Wiedergabe einer Resolution des„Rates der Republik“ ein, welche bei der Ratifizierung des Paktes angenommen wurde. In dieser Resolution wurde die frar zösische Regie- Tung ersucht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um von den anderen Signatarstaa- ten des Paktes die notwendigen Garantien“ in bezug auf die Mitarbeit Frank reichs am Rat der Atlantikpaktstaaten und seinem Verteidigungsausschuß Sow-²ie seinen anderen untergeordneten Körper- schaften, von den Vereinigten Staaten aber die„unerlägliche“ Ausstattung mit moder- nen Waffen und Ausrüstungsgegenständen zu erreichen. scheidung zu treffen hätte. Auf die Frage, ob die Saar vor oder antwortete Spaak und es sei nicht gut, sich mit Die be- 8 i R Die Kritik an der OEEC bezeich- unterschätzt wor- Als Erfolge der OEEC führte er vor Oesterreichs Sorgen beamte erklärten, der Abbau der zur Zeit von der Sowjetunion verwalteten Fabriken aus ehemalig deutschem Besitz nehme derartige Ausmaße an, daß die Regierung ernstlich er- Wäge, ob sie sich nicht weigern solle, den Staatsvertrag mit den Alliierten zu unter- zeichnen. Diese früheren deutschen Werke sollen Oesterreich gegen Zahlung von 150 Millionen Dollar an die Sowjetunion zurück- erstattet werden. Als wichtigsten Punkt bezeichnete Spaak Angleiehung der Sozialge- ES Prioritätslisten unter- sei unmöglich, sagte Spaak weiter, eine bestehen bleiden. Tschiang Kal-Schek in Tschunking Kanton.(Up) Generalissimus Tschiang Kai-Schek ist von Kanton nach Tschunking geflogen. Politische Beobachter deuten die- sen Flug als den Versuch aus, die letzte Verteidigungslinie durchdie südwest-chine- sischen Provinzen Szetschuan und K wWangsi gegen die vormarschierenden Kommunisten zu errichten. Nach seinem Eintreffen aus Formosa verweilte der Generalissimus nur 19 Stunden in Kanton, um sogleich nach Tschungking Weiterzufliegen, wo er mit dem Südwest- china- Kommandeur, General Tschian⸗ Tschun eine Unterredung haben wird. Es wird angenommen, daß Fschiang Kai-Schek von dort nach Lantschau, der Hauptstadt der Provinz K ans u fliegen werde. Lan- tschau ist zur Zeit der Mittelpunkt schwerer Angriffe der kommunistischen Truppen. aus, Andre Wie es auch von dem PhIIlip befürwortet Fagerholm war nicht überrascht Helsinki.(UP.) In einer Pressekonferenz da sie bereits lange zuvor da- in dem Sorgfältig vorbereiteten Der Waldbrände in Nordamerika New ork. DENA REUTER) Von der kanadischen Provinz Quebec bis nach dem Staat Idaho im Westen der USA breiten sich mit rascher Geschwindigkeit zahlreiche Waldbrände aus, denen bereits Zehntausende von Hektar Wald zum Opfer gefallen sind. Allein 230 Brände wüten in den kanadischen Provinzen Ouebee und Ootario. Auf die Frage, was die finnische Regie- der Kommunisten e wert von 450 Millionen Dollar zu be- Wien.(UP) Oesterreichische Regierungs- j25Kĩ5—ũů—'ł * e ee ee enen 8 3 . Seite 2 — MORGEN rr Moe Kommenlar Freitag, 26. August 1949 Wahlen in der Ostzone Die Wahlen in der Ostzone, die Anfang Oktober stattfinden, werden einem Vertre- ter der parlamentarischen Form der De- mokratie wahrlich wenig Freude bereiten. Es hätte daher auch keinen Zweck, gegen diese Blockwahlen vom Standpunkte des Westens aus zu polemisieren, denn es könnte sich bei der so gänzlich anders- gearteten Einstellung zur Demokratie in der sowjetischen Besatzungszone nur eine feindliche Frontstellung aufreißen lassen, an der wir als Deutsche wiederum unter den gegebenen Umständen nicht inter- essiert sein dürfen. Es wird dort ein Wahlkampf geführt werden, der so gar nicht unseren landläu- figen Vorstellungen entspricht. Nicht als ob nicht kräftig agitiert und propagiert Würde, im Gegenteil, wer vor kurzem die Ostzone bereist hat, wird festgestellt haben, daß bereits seit Wochen der Feldzug für die„Nationale Front“ vorbereitet wird. An allen Bretterzäunen, auf jeder Hauswand, an den Schornsteinen, längs der Brücken und wo immer man hinschaut, knallen dem Betrachter die bald gekonnt, bald unbe- holfen hingemalten Parolen entgegen:„Die Einheit Deutschlands unser Ziel“,„Wir kämpfen für den Frieden“,„Reihe Dich ein in die Nationale Front“. So etwas hat seine Wirkung. Wir haben in Gesprächen mit den Ostzonalen immer wieder im Tone des Vorwurfs zu hören bekommen: „Warum wollt ihr von uns nichts mehr wissen, sind wir nicht auch Deutsche, wie ihr im Westen?“ Andere wieder haben die Frage weniger sanft und höflich gestellt und„Verräter an der Einheit“ war das mindeste, was wir dann zu hören bekom- men haben. Es ist darum nicht ganz so, wie wir es uns mitunter hier vorstellen, als ob man im Osten durchweg darauf lauere, dem Westen in die Arme zu flie- hen, vielmehr haben wir selbst von bür⸗ gerlichen Menschen dort mitunter ein Kopfschütteln zu verstehen bekommen, daß wir im goldenen Westen so ganz und gar auf Schwarz-Weiß-Malerei versessen seien, Was genau so töricht sei, als wenn man im Osten von der kolonialen Negersklaverei des Westens daherrede. Nun, man sieht, die Begriffe haben sich schon so weit in Deutschland von einander entfernt, daß man stutzig wird. Es ist zwar richtig, der bürgerlich denkende Mensch in Ostdeutschland ist unglücklich, das Regi- ment bereitet hm wenig Freude und seine Vorstellungen von liberalem Denken und individuellem Handeln werden auf Schritt und Tritt geohrfeigt, aber dennoch ist er keinswegs damit einverstanden, wenn die Bemühungen der Ostvertreter um die nationale Wiederherstellung Deutschlands von uns mit einem mitleidigem und un- gläubigem Lächeln quittiert werden. Hier handelt es sich um eine ernstzu- nehmende Angelegenheit und das haben die Regierenden im OSzten sehr wohl erkannt und schieben darum trotz der unabweichlich und zäh verfolgten Strategie des kalten Bürgerkrieges gegen die bürgerliche Welt und ihre Vertreter dieses Einigungsmoment in den Vordergrund. Natürlich kann man dazu verächtlich sagen:„Potemkinsche Dör- fer, ohne darum mehr erklärt zu haben, als daß man eben von dem Vorhaben des Ostens nichts versteht. Wir werden also dort drüben einen Wahl- kampf verfolgen können, der mit unseren Methoden sehr wenig gemein hat. Es wer- den einmal keine Parteien in Erscheinung treten, obwohl die liberaldemokratische und christlich- demokratische Partei neben der SED bestehen. Es ist also durchaus kein totalitärer Zustand, wenn auch gesagt wer- den muß, daß das Wirken der nichtsozia- listischen Parteien sehr stark eingeschränkt ist. Die Zeitungen dieser Richtungen sind der Auflage und dem Erscheinen nach limi- tiert, während die SED und ihre Propa- gandamittel alle öffentliche Förderung ge- nießen und ein wahres Trommelfeuer auf den Staatsbürger eröffnen können.(Natür- lich wird man uns dort umgekehrt ent- gegenhalten, daß in der Westzone die eben- Falls durch die Besatzung kontrollierte Presse und Propaganda auch nicht gerade der Opposition zugetan ist.) Gegen wen richtet sich also der Wahlkampf im Osten, wenn die Parteien untereinander nicht in Wettbewerb treten? Nun es liegt auf der Hand, daß solche Wahlen nur die Natur eines Plebiszits haben können und dabei nur ein Ja oder ein Nein für oder gegen eine„Nationale Front“ abgegeben werden kann. Es stehen sich also im Ergebnis nur die Nationalen und die Antinationalen gegenüber, wobei den Letzteren keine Ver- tretung zugestanden wird. Ob es dabei im- mer ganz korrekt zugeht, insbesondere ob es richtig ist, die ungültigen Stimmen als Ja- stimmen und nicht als Neinstimmen zu ver- buchen, wie es behauptungsweise in den „Volksratswahlen“ geschehen sein soll, das vermögen wir nicht zu überprüfen. Das zweite Unterscheidungsmerkmal die- ser Wahlen ist die Art und Weise, wie die Wahllisten und Kandidaten aufgestellt wer- den. Es haben nämlich nicht nur die be- stehenden politischen Parteien, sondern alle Massenorganisationen, der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund, die Freie Deutsche Ju- gend, der Demokratische Frauenbund, der Kulturbund und andere Organisationen wie die National- Demokratische Bewegung und die Bauernpartei das verfassungsmäßige Recht auf eigene Kandidaturen. Es ergibt sich daraus, daß die gesetzgebende Körper- schaft in der Ostzone viel weniger eine par- lamentarisch- politische Vertretung als of- fenbar eine ständisch und interessenmäßig bestimmtes Arbeitsgremium darstellen wird, in dem auch das Prinzip der Gewalten teilung ganz anders als bei uns gehand- habt wird, und das deshalb unseren Vor- stellungen und Ansprüchen in so gar keiner Weise entspricht, wie umgekehrt unsere Parlamente im sowjetisch kontrollierten Raum als Schwatzbuden“ verschrien wer- den, weil man das andersgeartete Funktio- rlisren der parlamentarischen Demokratie entweder nicht begreift oder nicht billigt. menschlicher und Es wird mitunter bei uns über den Aus- gang der Wahlen in der Ostzone herum- gerätselt. Man spekuliert sogar auf einen Sieg der bürgerlichen Kandidaten, was einerseits eine ihrer selbst spottenden Widerlegung der Behauptung eines totali- tären Regimes im Osten, andererseits aber eine erbarmungswürdige Unwissenheit über die Natur der„Volksdemokratie“ offenbart. Selbst wenn alle gewählten Kandidaten An- hänger einer westlichen Welt wären, so ver- möchten sie doch nichts auszurichten, es sei denn, sie stellten durch einen revolutio- nären Akt die Verfassung der Ostzone auf den Kopf, die den Organen außerhalb des Parlaments, den Gewerkschaften, Parteien und Volksversammlungen viel mehr Kon- trollrechte und Einwirkungs möglichkeiten auf den Staat einräumt als bei uns, wo die einmal gewählte politische Körperschaft Weitgehend dem unmittelbaren Eingriff des Mannes auf der Straße entzogen ist, Unser Parlament ist ein Repräsentantenhaus und nicht eine Genossenschaftsversammlung oder ein Jakobinerklub. Diesen Unterschied muß man begreifen, wenn man Kritik üben will. Die Wahlen in den Ostzonen gewinnen so eine ganz andere Bedeutung, als wir ihnen vielleicht einzuräumen geneigt sind. Das Gewicht und das Gesicht des einzelnen Eine Betrachtung zum Manstein-Prozeß: aufgestellten Kandidaten wird viel mehr von Ausschlag sein als seine Parteizugehö- rigkeit, die sowieso nicht sehr variabel ist. Aber das gehört mehr in den Betrachtungs- bereich des östlichen Lebens. Für uns im Westen sind darum diese Wahlen doch nicht ganz ohne Sinn und Beziehung, denn es ist immerhin eine Volkskundgebung von Deut- schen für oder wider die nationale Einheit und es könnte sehr wohl sein, daß das Be- kenntnis zu dieser Einheit auch für das Handeln der Besatzungsmächte und unserer westlichen Parlamentsvertreter wesentlich werden könnte. 2 Dr. K. A „Nachteile wegen eines alten Mannes.“ Der Hamburger Prozeß im Zwielicht/ Starke Kritik in Großbritannien Von unserem norddeutschen Korrespondenten Gert Kisten macher Zum ersten Mal während der über vier- jährigen Besetzung ist es in England ⁊2u heftigen Auseinandersetzungen um einen Deutschen gekommen. Nicht nur im bri- tischen Volk. Das Ober- und Unterhaus, das Kriegs- und Außenministerium, sowie Regierungsstellen und Presse, beschäftigen sich seit Jahren mit der Person des„letzten Kriegsverbrecher“, Feldmarschall Erich von Manstein, der jetzt vor einem briti- schen Gerichtshof in Hamburg steht. Nach- dem der Prozeß gegen den 62jährigen Ex- Feldmarschall bereits dreimal verschoben worden war, und die britische Anklage den Prozeß seit drei Jahren vorbereitet. Man hat sich in England um die juri- stische, personelle und schlechthin um die Frage überhaupt gekümmert, ob es heute noch angebracht sei, einen Kriegsver- verbrecherprozeg durchzuführen. Führende britische Persönlichkeiten haben erklärt, es sei endlich an der Zeit, mit den Prozes- sen, die doch niemanden genutzt hätten, ein Ende zu machen. Die von einem großen Teil der britischen Oeffentlichkeit erhobenen Proteste sind umso kritischer, als die britische Regierung vier ehemalige deutsche Generale ohne be- stimmte Anklagepunkte vier Jahre hinter Gittern gehalten hat. Die im Januar dieses Jahres den ehemaligen Generalen von Rundstedt, von Manstein und dem Gene- ralobersten Strauß überreichten 35 An- klagepunkte, kann man als solche nicht bezeichnen. Sie waren nicht detailliert und die Verteidigung erhielt überdies überhaupt kein Material. Von Rundstedt und Strauß wurden im Mai vom britischen Kriegsmini- sterium wegen ihres schlechten Gesund- heitszustandes entlassen. Von Brauchitsch starb am 18. Oktober vergangenen Jahres in einem britischen Lazarett.) Dem britischen Außen- und Kriegsmini- sterium verbleibt somit nur noch einer: Erich von Manstein, Ist es daher verwun⸗ derlich, wenn Bertrand Russel, ein ge- schätzter Philosoph und Mathematiker, in Vvornehmer Gesinnung seine warnende Stimme erhebt und äußert: „Es scheint mir ein Mangel an Staatskunst zu sein, wenn wir uns Nackiteile wegen eines alten Mannes zuziehen, der obendrein Auherstande ist, weiter Böses zu tun.“ Wo aber, so muß man sich unwillkür⸗ lich fragen, sind in unserem technisch hoch- entwickelten Zeitalter die Grenzen der Böswilligkeit abzustecken? Hinzu kommt eine Gefahr, die von den maßgeblichen englischen Stellen anschei- nend übersehen wird. Die heftigen Aus- einandersetzungen, die in der englischen Oeffentlichkeit um den Manstein- Prozeß entbrannt sind, lassen vermuten, daß in Deutschland diese Kontroversen nicht ohne Echo geblieben sind und einen viel hefti- geren Groll hinterlassen, der im Endergeb- nis nazistischen Kräften neuen Auftrieb geben wird. Remer hat uns bereits einige Kostproben dieses Gewaltmilitarismus ge- liefert. Es steht uns nicht zu. Kritik an der Politik der Besatzungsmächte zu üben, aber wir glauben, daß es eine zweckmäßi- gere Aufgabe wäre, Remer das Handwerk zu legen, als einen langwierigen Prozeß gegen einen alten Mann zu führen. Immer- hin ist es aufschlußreich, dag der größte Prozentsatz der 17 gegen von Manstein erhobenen Anklagepunkte von jenseits des Eisernen Vorhanges stammt. Die Bedeutung des Wortes„Kriegsver- brecher“, als der von Manstein jetzt vor Gericht steht, ist zweideutig. Die vergan- genen Prozesse haben dieses aufschlußg- reich bewiesen. Daß Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden müssen, wird nie- mand verneinen. Sie verdienen ihre Strafe. Ob von Manstein jedoch einer der Verbre- cher ist, denen es auf tausend. zehntausend Unser innerpolitisches Telephonat: Bundesrepublik ohne Außenpolitik? Gespräche um ein Bundesministerium für zwischenstaatliche Beziehungen Im Hintergrund der westdeutschen Po- litik ist im Augenblick eine der meist er- örterten Fragen die Außenpolitik der künf- tigen Bundesrepublik. Vielfältiger denn je ist heute sowohl im negativen wie im posi- tiven Sinne die Verästelung fast aller deut- schen Lebensbereiche mit den Nachbarn, mit den kontinentalen Mächten und den über- seeischen Völkern. Es gibt eine Besatzungs- Politik, eine Demontagekrise, ein Investi- tionsproblem. Noch sind beträchtliche Teile unserer staatlichen Souveränität einge- schränkt und jeder unserer Schritte bewegt sich zwischen zwei Polen oder auf zwei Ebenen, einer innenpolitischen und einer auhenpöôlſtisechen. Nichts hat das besser ge- zeigt als die Reaktion des Auslandes auf die Aeußerungen, die im deutschen Wahl- kampf fielen, nichts aber auch als das be- freiende Aufatmen, nachdem die Wahl- ergebnisse bekannt wurden. So wird keine Wirklich erfolgreiche Politik in Deutschland ohne weitgehende Berücksichtigung außen- politischer Aspekte gemacht werden kön- nen, und innerhalb der Ueberlegungen um Gestalt, Besetzung und Form der künftigen deutschen Bundesregierung drängt sich die Forderung nach einem Ministerium für Zwischenstastliche Beziehungen als Selbst- Verständlichkeit auf. In Artikel zwei des Besatzurigsstatutes wird gesagt, daß sich die Hohen Kommis- sare die Zuständigkeit für„aòẽswärtige oder mehr Menschenleben nicht ankam, Wir das Gericht entscheiden müssen. Es darf in diesem Zusammenhang ein Aus- spruch Bertrand Russels zitiert werden, der die Ansicht eines großen Teiles der engli- schen Oeffentlichkeit wiedergibt.„Man hätte die Kriegsverbrecher niemals bestraft, Wenn zu ihrem Verbrechen nicht auch die Niederlage gekommen wäre, und man hätte auch nur niemals in Betracht gezogen, Männer zu bestrafen, die vielleicht ebenso der in Frage kommenden Verbrechen schul- dig waren, aber auf der Seite der Sieger standen.“ Oder meint der englische Major etwas anderes, wenn er den Pressephoto- graphen, der die dreieinhalb Tonnen für den Manstein- Prozeß bestimmten Doku- mente aufnehmen wollte, mit den Worten zurückweist:„Meinen Sie, wir wollen uns lächerlich machen?“ Von unserer westdeutschen Redaktion Angelegenheiten, einschließlich der von Deutschland oder in seinem Namen getrof- kenen internationalen Abkommen“ aus- drücklich vorbehalten. Andererseits ist be- kannt, daß das Besatzungsstatut nach zwölf Monaten„und in jedem Fall innerhalb achtzehn Monaten nach dem Tage des In- krafttretens“ durch die Besatzungsmächte einer Ueberprüfung unterzogen werden soll. Hier wird denn auch eine Erweiterung des deutschen Zuständigkeitsbereiches erörtert werden können, wenn sich die Außenminister der drei Großmächte in bezug auf die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutsch- land nicht schon vorher zu einer Reform entschließen. Der Gedanke liegt sehr nahe. In Artikel 24 des westdeutschen Grund- gesetztes wird ausdrücklich gesagt:„Der Bund kann durch Gesetz Hoheitsrechte auf Zwischenstaatliche Einrichtung übertra- gen. Der Bund kann sich für die Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte ein- willigen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völ- kern der Welt herbeiführen und sichern. Zur Regelung zwischenstaatlicher Streitig- keiten wird der Bund Vereinbarungen über eine allgemeine, umfassende, obligatorische, internationale Schiedsgerichtsbarkeit bei- treten.“ In den Tagen, als diese Artikel in Bonn diskutiert wurden, fehlten die Stimmen nicht, die die Ansicht äußerten, Deutschland sei noch viel zu abgezirkelt, als daß es schon Sinn haben könne, im Grundgesetz derartige Gedankengänge zu verankern, die mehr pla- Schüsse in Bellolampo Siziliens„seltsamer Krieg“ im neuen Stadium Mailand. Bis Anfang August herrschte verhältnismäßige Ruhe in der„Operations- zone Giullano“ in Sizilien, die rund 100 Kilometer lang und 50 Kilometer breit ist, also etwa 5000 Quadratkilometer um- faßt. Der Polizei war es bis dahin gelungen, eins der Hauptmitglieder der Bande Salva- tore Giulianos, das rund ein Dutzend Morde auf dem Gewissen hatte, eine große Anzahl weiterer Anhänger, darunter die Mutter und die Schwester des Verbrechers, unschädlich zu machen, sein Haus in einen Carabinieri-Stützpunkt zu verwandeln, die Sicherheit auf den Landstraßen zu erhöhen und— was nicht das Leichteste war— die Aura der Romantik zu zerstören, die den Verbrecher bei sensationslüsternen Snobbs umgibt. Wer ihr aber noch fehlte, war Giuliano selbst und eine Reihe seiner Ge- folgsleute, die mit ihm auf Leben und Tod verschworen sind. Die Schwierigkeiten, denen sich die Poli- zei gegenübersieht, kann man nur ver- stehen, wenn man Sizilien und die Menta- lität seiner Bewohner kennt. Zunächst ist die„Operationszone Giuliano“ ein völlig un übersichtliches, von Buschwald und Höh- len durchzogenes Gelände, das man selbst mit einem Aufgebot von sechstausend Cara- binieri, die tatsächlich eingesetzt wurden, nicht restlos durchkämmen kann. Die grö- eren Hindernisse liegen aber in der Psy- chologie der Inselbewohner. Es gibt zwei Worte, mit denen man sie wenigstens an- nähernd erklären kann. Das eine heißt „Mafia“ oder„Maffia“, das ja auch ins Deutsche als Fremdwort übergegangen ist, und bezeichnet einen Geheimbund von Per- sonen, die einander zur Erreichung ihrer Ziele unter allen Umständen unterstützen. Verräter gibt es nicht— und wenn sie es gäbe, würde die Rache nicht nur sie, son- dern ihre Angehörigen und Kinder verfol- gen, wohin sie sich auch zurückzögen. Das zweite Wort, ein sizilianischer Dialektaus- druck, heißt„omerta“. Es bedeutet etwa „Solidarität“ und wird keineswegs nur von Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien. Bandenmitgliedern ernst genommen, son- dern bis zu einem gewissen Maße von je- dem Inselbewohner gegen jeden Festländer und von jedem Nichtpolizisten gegen jeden Polizisten. Die Inselmentalität hat hier einen Unabhängigkeitssinn entwickelt, der an Anarchismus grenzt und in jedem Ver- treter des Gesetzes grundsätzlich einen Gegner sieht. Beide Teile— die Polizei wie Giuliano — arbeiten nun mit Mitteln, die von diesen Gegebenheiten ausgehen. Giuliano bietet etwa jedem zu ihm überlaufenden Poli- zisten ein Handgeld in unbestimmter Höhe und einen monatlichen„Sold“ von 100 000 Lire, was etwa dem Doppelten seines Ge- Haltes entspricht. Die Pollzei sucht ihrerseits das Netz der„omertà“ dadurch zu durch- brechen, daß sie Landes- und Dialektkun- dige in Gestalt von Landarbeitern, Händ- lern bsw. als Agenten einsetzt, um Giulla- nos jeweiligen Aufenthaltsort festzustellen. Bisher war alles vergebens. Seit Anfang August ist der seltsame „Krieg in ein neues Stadium getreten. Banditen haben mehrere Großgrundbesitzer gekidnappt und ein Lösegeld von einigen Millionen Lire gefordert. Das geschah am hellen Tage und ohne übertriebene Vor- sichtsmahregeln. Dann aber trat vor weni⸗ gen Tagen ein Umstand ein, der die bis- herigen Verluste der„Reglerungstruppen“ auf etwa hundert Mann gesteigert hat und wohl endgültig den ohnehin gespannten Geduldsfaden zum Reißen bringen wird. Eines Abends gegen sechs Uhr wurden von Unbekannten Schüsse auf die Carabi- nieri-Wache von Bellolampo abgegeben, Die Carabinieri forderten Verstärkung, die bald darauf mit sechs Lastwagen und einem Per- sonenwagen, in dem ein Oberst saß, an- rückte. Kurz vor Bellolampo fuhr der fünfte Lastwagen auf eine Mine; sechs Carabinieri wurden auf der Stelle getötet. Die anderen deckten mit ihrem Feuer den Abtransport der Toten und Verwundeten. Auf diese Nachricht hin begaben sich ein Carabinieri- General, ein Generalinspektor der Polizei sowie eine Reihe weiterer hoher Beamter aus Palermo an die Stelle des Ueberfalls. Noch am Stadtrande wurden auch ihre bei- den Personenwagen überfallen: Der erste wurde von einer Handgranate getroffen und umgeworfen, ohne daß Personen schwerere Verletzungen erlitten. Die Insas- sen des zweiten Wagens warfen sich recht- zeitig zu Boden, bevor die nächste Hand- granate und heftiges Maschinenpistolenfeuer von den die Straße umgebenden Weinberg- bauern Schaden anrichten konnten. Ehe weitere Verstärkungen anrückten, waren die Banditen im Schutze der Dunkelheit und Was viel mehr bedeutet— der„omerta“ im Maquis und in den Höhlen der Berge verschwunden. Die Angelegenheit Giuliano hat bereits im. Parlament zu erregten Diskussionen ge- führt. Die neue Verschärfung der Lage wird der Regierungsopposition(und nicht nur ihr) Wasser auf die Mühlen geben. Man fragt sich, ob der mit Energie betriebene Kampf gegen die gefährdete Moral in den See- bädern zu dem Kampf gegen das sizilische Banditenwesen im rechten Verhältnis steht. Freilich bedenkt dabei niemand, daß die Polizei im Falle Giuliano vor fast unüber- windlichen Schwierigkeiten steht und be- reits schwere Ofper gebracht hat. Scelba wird energisch Rom.(UP) Der italienische Innenminister Mario Scelba gab ein Kommuniqué heraus, in dem er die Intensivierung des Kampfes gegen den sizilianischen Räu- berhauptmann Salvatore Giuliano an- kündigt. Der stellvertretende Kommandeur der sizilianischen Polizei wird wegen„grober Nachlässigkeit“ von seinem Posten enthoben werden, ebenso ein höherer Offizier der Carabinieri. Zum Kampf gegen die Bandi- ten werden in Zukunft nur noch Polizisten und Carabinieri eingesetzt werden, die sich dazu freiwillig melden. Nr. 172 — Freitag, 26. August 1949/ Nr. 172 — IN- Bericht über Griechenland Lake Success. DENA-REUTER) Der Balkanausschuß erklärt in einem Bericht g Im die Vereinten Nationen, die den Sriechische parlam Aufständischen von Albanien und Bulgazſ davon fortgesetzt gewährte Hilfe habe dazu Gebiete führt, daß die gegenwärtige Lage eine g entsche drohung der„politischen Unabhängig Luftfal und territorialen Integrität Griechenlag im Luf und eine Gefahr für den Frieden auf d sichtige Balkan“ darstelle. Der Bericht umfaßt& Ozeans Zeitraum vom Oktober 1948 bis Juli I vielleie und enthält die Feststellung, daß die ug wie slawische Unterstützung für die griechisch sein Aufständischen nachgelassen habe und mig gchiffa cherweise bereits eingestellt n icht a den sei. 5 na Der Balkanausschuß vertritt die Ansich man n daß es den griechischen Aufständischen 10 der Lu möglich war, ihren Kampf gegen die noch 2 Sierung fortzusetzen, weil sie erheblich Rußlan Mengen von Kriegsmaterial und andeg] Furopa Ausrüstung von Bulgarien und insbesg Deu dere von Albanien erhalten hätten. Ben 271 Länder hätten ferner den Aufständisch 5 1 in großem Umfang das Recht eingeräu. auf der Flucht vor den Regierungstrupg 255 ihr Staatsgebiet zu betreten. eller Der Bericht wird der am 20. Septeme prankf beginnenden Sitzung der UN-Vollversam] Drehsc lung vorgelegt. Friedenskongreß der UdSSR Die st Moskau.(DENA-REUTER) In Motta wurde am Donnerstag der Friedenskongi der UdSSR eröffnet, an dem Delegierte dh Gewerkschaften und anderer Organisations aus allen Teilen der Sowjetunion sont Gäste aus dem Ausland teilnahmen. e sowjetische Gewerkschaftszeitung„Tut d bezeichnete den Kongreß als eine„ern* Warnung an die kapitalistischen Krieg 2 hetzer“. b k 5 Jon britisc im Be ben, 2 erschü der Fe „Ei Gedan auf ei tonischen Liebeserklärungen gleichkämm] gefisck Inzwischen sind kleinere Verschiebung diese eingetreten. Der amerikanische Außen mid] her w ster Acheson hat davon gesprochen, daß d einer westdeutsche Bundesrepublik bald wies] ist:„f Botschafter in die Welt entsenden wert] spürt, und französischen, belgischen und englisch] Steuer Stimmen läßt sich entnehmen, daß man s jedem in Kreisen des Straßburger Europapark Da. mentes als günstigen Schritt bewerten würd Au wenn die kommende deutsche Bundesreg gerät rung und der Bundestag in einer ihrer ers] Wettl Entschließungen die Bitte um Aufnahmen„S0S den Europarat starten würden. Zwangsläuf Die Würde sich daraus die Notwendigkeit— f gerisse mindest auf längere Sicht hin gesehen- e Zweite geben, auch die deutsche Vertretung im eur den 0 päischen Ministerausschuß zuserwägen,„ Ob sich eine solche Ertwicklüng mit en Oftflaie zu erwartenden Beschleunigung oder ni nuten Verzögerung vollziehen kann, auch das w hier, zu einem nicht geringen Teil von uns Dell. Den schen selbst abhängen, und verschärft du] zentre Wunsch, nach der Ausarbeitung außenpoll, ruhig. scher Richtlinien möglichst im Rahmen eine hänge Staatssekretariats oder, wie Oberdirektor hu ter g. Pünder es bereits nannte, eines„Bunde, prand ministeriums für zwischenstaatliche Be. einem ziehungen“. könne 5 a 5 auf „Saarfrage wird durch aue 2 1 2 u ung Friedensvertrag gelöst“ gen. Von unserem südwürttembergischen Ve Kb- Korrespondenten 5 wiede Tübingen. Der französische Außenmin. An d. ster Robert Schuman erklärte am Don- peln nerstag vor Pressevertretern, die Saar“ geäne frage könne nur durch einen Friedensyer“ mand trag endgültig gelöst werden. Die derzeitige trügli Regelung sehe eine wirtschaftliche Union dee Barth Saarlandes mit Frankreich vor. Andererseits herar vertrete die französische Regierung das Saar- Ex land in auswärtigen Angelegenheiten. Die Fi Beziehungen der Saar zu Deutschland sein! und! sowohl im Bonner Grundgesetz als auch]! den Londoner Abmachungen unberücksidf tigt geblieben, eine Tatsache, die auch vol den Alliierten— er spreche dabei nicht vl der Sowjetunion— und den Urhebern der Bonner Verfassung anerkannt worden 80, 0 Wenn Frankreich die Absicht gehabt hätte die Saar auch politisch einzubeziehen, 880 Schuman weiter, so hätte es nicht die Ver tretung des Saarlandes im Europarat vel“ langt. Wenn aber Peutschland einmal in del Europarat eintrete, so bliebe das Saargebie als einziges Land Westeuropas ausgeschlos. sen. Es müsse daher eine Lösung dieses Fro“ 3 blems angestrebt werden. Zu den Erklärun gen deutscher Politiker, daß Deutschland dem Europarat nicht beitreten könne, wenn 2 nächst die Saar aufgenommen werde, meine Schuman, man solle doch nicht so empfind- 1 lich sein. Bei der Saar seien eben die Vol 9 aussetzungen heute erfüllt und bei Deutsc dick land werde die Stunde auch bald kommen Nun Das sei keine politische, sondern nur eine gen. chronologische Wertung. Nun Zum Ausgang der Bundestagswahlen el ich klärte der französische Außenminister: f Hau bin hier zu Gast und habe nicht das 155 alle ein Urteil zu fällen. Es ist immer eine heikle Nar Sache, von draußen in etwas hineinzureden] hat Eines aber kann ich sagen, und es ist di“ ang was Botschafter Frangols-Poncet bereiks n Alle Mainz zum Ausdruck gebracht hat, nämi das daß jedermann wünschen muß, daß bald s Pan bile Verhältnisse zustande kommen.“ 85 sein gegenwärtiger Deutschlandbesucd 5 habe den Zweck, die Besuche zu erwidert lich die ihm die Regierungen von Baden 1 me Württemberg Hohenzollern in Paris 1 WU stattet hätten. Bei dieser Gelegenheit 1 05 er sich über die Stimmung nach den 1 9 orientieren können und er sei angenen, doc überrascht, daß die Wahlkampagne ken ma merklichen Spuren hinterlassen habe. 1 me freue mich“, sagte Schuman, daß die Sate 5 noch rivalisierenden Vertreter der ge W sich heute wieder solidarisch fühlen im 5 ben nach einem weiteren Aufhau der de schen Demokratie.“ MORGEN Seite 3 Deutschland verkehrsfliegerisch ein Niemandsland 7 Wann entschließt sich der im Schatten des Straßburger Europa- parlaments sollte man getrost auch einmal avon sprechen. Der Krieg hat auf allen Gebieten einen Wandel geschaffen. Den entscheidensten wohl auf dem Gebiet der Angig Henle a sein werden. Luftfahrt. Daß Deutschland Niemandsland im Luftverkehr ist, bleibt bedauerlich. Ein- sichtige Fachleute dies- und jenseits des Ozeans sind der Meinung, daß auch wir— vielleicht schon in nicht zu ferner Zukunft wieder an der Handelsluftfahrt beteiligt Die Entwicklung unserer Schiffahrt läßt uns hoffen. Aber das ist nicht das Entscheidende, wenn es uns auch N ersam 9 1 man 6 paparl am nächsten liegt. In der Politik spricht man noch immer von den großen Vier. In der Luftfahrt gibt es— bestenfalls— deren noch zweieinhalb: die Vereinigten Staaten, Rußland, und, als halben Großen, England. Furopa ist ins Hintertreffen geraten. itschland, das Herz unseres Konti- „fist verkehrsfliegerisch Niemandsland. as heißt, über ihm tummeln sich alle. araus ergibt sich, daß seine Ausschaltung nicht möglich ist. Immerhin gibt es schon wieder sieben deutsche Verkehrsflughäfen: Frankfurt als Schwerpunkt und europäische Drehscheibe mit acht Fernstrecken nach Der Schiftsfunker europäische Luftverkehr zu einer Konzentration seiner Kräfte? 64 Städten in vier Kontinenten, Berlin mit Anschluß nach 52, Hamburg nach 45, Mün- chen nach 24, Düsseldorf nach 20, Stuttgart nach 17 und Bremen nach sechs Städten in aller Welt. Diese sieben Städte werden von 15 europaischen und vier außer europaischen Luftverkehrsgesellschaften angeflogen. Die Flugplätze passen sich dem modernen Ver- kehrsbedürfnis an. Aber was in Deutschland vorgeht, ge- schieht doch nur am Rande Die Konkurrenz über unseren Köpfen ist nur ein kleines Spiegelbild des großen Kampfes um den Luftraum in aller Welt. Wie einst um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren in der Schiffahrt gerungen wurde, wie der Kampf um das Erdöl erbittert ausgefochten wird — tobt heute das Ringen um die Vorherr- schaft in der Luft. Amerika hat die Trümpfe in der Hand. Deutschland, das einst mit den USA erfolgreich konkurrierte, das zweit- größte Luftverkehrsstreckennetz besaß und die stärkste europäische Potenz war, is“ ausgeschaltet. So beherrschen die USA Nord- und Südatlantik genau so wie den Stillen Ozean. Sollen sie auch Europas Luftraum okkupieren? Die britische Luftfahrtindustrie hat eine blieb an Bord. .. und alle Passagiere wurden gerettet Fast jeden Tas vernehmen wir von einer Rettungstat. Die Statistik lehrt, daß jeder vierte Lebensretter bei einem Versuch, Mitmenschen des sicheren Tode zu entreißen. ums Leben kommt. Wir berichten heute über einen Schiffsfun- ker, der sein Leben opferte. um andere zu retten. Jonas Barthold, der Schiffsfunker des britischen Passagierdampfers„Kent“, ist m Begriff an seine junge Frau zu schrei- ben, als eine heftige Explosion das Schiff erschüttert. Die„Kent“ befindet sich auf der Fahrt nach Oslo. „Eine Treibmine!“— das ist der erste Gedanke des Funkers. Das Schiff muß auf eine der zahlreichen noch nicht auf- gefischten Treibminen gelaufen sein, die diese Gewässer verseuchen. Vom Kriege her weiß Barthold, wie sich die Explosion einer Mine anhört. Sein zweiter Gedanke ist:„Es sind 134 Passagiere an Bord!“ Er spürt, wWwie sich das Schiff unmerklich nach Steuerbord neigt, wie die Schräglage mit jedem Ueberholen größer wird. Das Schiff sinkt! Automatisch hat Barthold das Sende- gerät eingeschaltet und beginnt seinen Wettlauf um den Tod „50S. S808... 808“ Die Türe zur Funkkabine wird auf- gerissen. Mit bleichem Gesicht steht der Zweite Offlzier in der bereits schiefstehen- den Oeffnung. Alles geht in die Boote!“ schreit der Otllaier.„Wir haben bestenfalls noch 35 Mi- nuten! Versuchen Sie Ihr möglichstes hier, die genaue Position des Schiffes!“ Der Funker drückt mit verbissener Kon- zentration auf die Morsetaste. Er ist ganz ruhig. Von seiner Tüchtigkeit wird es ab- hängen, ob die Rettungsboote, die jetzt un- ter großen Schwierigkeiten in die hoch- brandende See herabgelassen werden, von einem anderen Dampfer aufgeflscht werden können. Benin um Don. Saar- densver- erzeltig en. Die nd seien auch Uücksich⸗ uch von icht von dern der! den sel ot hätte, 8 n, sds“ die Ver“ rat ver“ 1 in den argebiel geschlos · Ses Pro- rklärun- and dem enn zu. „ meinte pfind· lie Vor- Deutsch ommen. ur eine 5 Alen er- Er: lch 55 8 Rech 85 e heikle zureden. ist das, reits u aämli dbesuch Wider en und 8 abge“ it babe ald. 0 „An alle.. Passagierdampfer Kent. auf Treibmine gelaufen Wir sinken Save our souls. SOS. Positionsmel- dung.“ Keine Antwort Verzweifelt versucht der Funker immer Wieder, eine Funkverbindung aufzunehmen. An den Geräuschen auf Deck.. dem Trap- peln von Schritten. den spitzen Schreien geängstigter Frauen., den rauhen Kom- mandos der Offlziere.. an allen diesen un- trüglichen Zeichen der Panik hört Jonas Barthold, daß die Katastrophe immer näher heranrückt. 5 Er denkt nicht- an sein Leben. Fieberhaft betätigt er das Sendegerät und lauscht dann wieder in den Aether Dann holt das Schiff plötzlich gefährlich über. Barthold öffnet sekundenlang die Tür der Kabine und starrt auf das Deck hinaus. Das Schiff ist verlassen. Zwei Matrosen, die das letzte Rettungsboot zu Wasser gebracht haben, stürzen sich gerade über die Reeling. Im ersten Impuls will der Funker sich eben- falls über Bord stürzen. Vielleicht gelingt es ihm, eines der Rettungsboote noch zu er- reichen? Doch dann besinnt er sich auf seine Pflicht. Er denkt an die Frauen und Kinder, die in den Booten treiben, die erfrieren werden, wenn nicht rechtzeitig Hilfe naht. Nur er, der Funker, hat es in der Hand, diese Menschen zu retten. Er beißt die Zähne aufeinander und kehrt an sein Funkgerät zurück. Endlich Verbindung! Mag sein, daß, während der Funker die Morsetaste erneut drückt, das Bild seiner hübschen, blonden Frau vor ihm aufsteigt, die daheim in Liverpool auf ihn Wartet. Blitzartig, wie bei einer Momentaufnahme, sieht er vielleicht auch das Bild seines zweijährigen Knaben, Er hat ihnen von Oslo aus schreiben wollen. Der begonnene Brief liegt noch neben ihm. Der Brief rutscht, während das Schiff sich immer mehr zur Seite neigt, vom Tisch und schwimmt mit den Wellen zur Tür hinaus. Der Funker preßt die Kopfhörer ans Ohr Ganz leise, ganz schwach vernimmt er das Zirpen einer Antwort. „Ant Kent.. Hier Toronto. Ihre Zeichen sind zum Aufnehmen zu schwach Erhöhen Sie die Sendeenerglile. Wie ist Ihre Position Berthold schließt mit eiserner Ruhe eine neue Akkumulatorenbatterie an. Er über- prüft die Anodenspannung. Ganz langsam drückt er die Morsetaste. Langgezogen gibt er die rhythmischen Zeichen in den Ather. Er spürt nicht, wie das eiskalte Wasser zu seinen Füßen steigt. Er hört nicht das Heu- jen der aus dem sinkenden Schiff entwei⸗ chenden Luft. Ein Mann fehlt Um 23 Uhr 45 Minuten gelingt es derm Funker der„Toronto“, die genaue Positions- meldung des sinkenden Schiffes aufzu- nehmen, Drei Minuten später ist die Funk- verbindung unvermittelt unterbrochen. Mit Volldampf fährt die„Toronto“ auf die Unglücksstelle zu. Im Laufe der Nacht werden sämtliche Rettungsboote der„Kent“ aufgefischt. Mannschaft und Passagiere sind gerettet. Ein Mann fehlt: Jonas Barthold, der heldenmütige Funker, der bis zur letz- ten Sekunde seine Pflicht erfüllte und mit der„Kent“ unterging. Dubos Ein Zirkusroman 53. Fortsetzung Dresden, im Oktober. Lieber Robby! Wit gleicher Post schicke ich Dir eine dicke Drucksache, Zeitungen, die meine Nummer besprechen und mein Bild brin- gen. Robby, Lutta Mansfield ist eine große Nummer geworden! Im Programm, das ich Dir ebenfalls beilege, stehe ich als Hauptattraktion, auf den Zetteln, die in allen Geschäften aushängen, steht mein Name in den dicksten Lettern, das Theater hat am First eine mannshohe Leuchtschrift angebracht:„Die Pantherbraut“, und an allen Anschlagsäulen klebt ein buntes Bild, das zeigt mich zwischen meinen Panthern. Panther hat der Zeichner freilich nie ge- sehen, er hat aus allen Ueberbeißer ge- macht, mir hat er mächtig dumme Kalbs- augen verpaßt, und meine Nase ist in Wirk- lichkeit auch viel schöner, als er sie ge- malt hat— aber fein ist es doch, Robby. wunderschön! Aber ein faules Leben ist es eigentlich doch beim Varieté. Den ganzen Tas kann man machen, was man will, und abends hat man nichts zu arbeiten als eben seine Num- mer. Wenn man vom Zirkus kommt, ge- wWöhnt man sich nur schwer daran. Vor- * ich immer bei meinen Tieren. mittags bin a. husten, es ist nicht Chuijh fängt an zu ernstlich, aber Sorge macht's mir doch. Nachmittags gehe ich etwas spazieren, hin- terher probiere ich meistens zwei Stunden und gehe dann bis nach Schluß der Vor- stellung nicht mehr aus dem Theater he- raus. 5 Ferdinand ist eine großartige Hilfe, ich zahle ihm jetzt fünfzig Mark mehr als beim Zirkus. Aber zum Dank hat er sich einen gräßlich gemusterten Anzug gekauft, einen Schlips dazu, der eine ganze Ochsen- herde wild machen kann und fängt ernst- lich und richtiggehend an. mir die Cour zu schneiden. Wirklich, Robby, im Ernst: Ferdinand hat's auf mich abgesehen! Was soll ich nun nur mit dem dummen Jungen machen? Von mir läßt er sich ja doch nicht den Kopf zurechtrücken. Und er ist sonst so tüchtig, ich kann ihn doch nicht plogß wegen seiner dummen Verliebtheit rauswerfen. Oder soll ich's tun, was meinst Du? Da siehst Du nun mal wieder: des Le- bens ungemischte Freude Nicht mal einer sooo großen Nummer Wie Miß Lutta, der Pantherbraut, wird sie zuteil Rate mir doch mal, ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll! Am besten wäre es, 3 — wenig glückliche Hand geneigt. pie verstaatlichten Luftverkehrs- Gesellschaften Großbritanniens müssen auf amerikanisches Material, zurückgreifen, wenn sie nicht hoffnungslos ins Hintertreffen geraten sol- len. Denn Amerikas Verkehrsflugzeugindu- strie führt— konstruktiv und wirtschaftlich. Das letztere ist durch die amerikanische Rüstung bedingt. Die anderen europaischen Gesellschaften— mit Ausnahme der fran- zö6ösischen— fliegen ohnedies amerikanische Flugzeuge. Selbst konstruktive Erfolge, die noch auf sich warten lassen, machten die Vorteile der Großserienfertigung nicht wett. Dazu war und ist der Marschall-Plan eine zu große Verlockung. So fließen die Dollars wieder in die Vereinigten Staaten. Nur die Schweiz hat diese Krücke nicht nötig, aber auch sie benutzt amerikanische Maschinen, nur zahlt sie bar. Das ist die eine Seite. Die andere bil- den die amerikanische Luftverkehrsgesell- schaften, die interkontinentalen Verkehr treiben. In Europa die American Overseas Air Lines(AOA), die Pan American Air- Ways(PAN) und die Transworld Air Lines (TWa). Einige kleinere Unternehmen, die ebenfalls nach Europa fliegen, sind von untergeordneter Bedeutung. Die groge Sensation war kürzlich die Fusion der A0A mit der PAN, der aber bis heute noch die Genehmigung, durch das State Department fehlt. So blieb es bei einer Interessenge- meinschaft. Kommt der Zusammenschluß zustande, würde diese Mammut-Flugge- sellschaft die größte Kräftekonzentration auf dem Gebiet des Luftverkehrs bilden und praktisch in der Lage sein, jede Kon- kurrenz— besonders auf dem Nordatlantik — an die Wand zu spielen. Das Netz der europäischen Fluggesell- schaften könnte unter diesen Umständen nur dann auf eine wirtschaftliche Basis ge- stellt werden, wenn es zu einem großzü- gigen Zusammenschluß kommt. Das Skan- dinavische SAs- System. in dem die dä- nische, norwegische und schwedische Han- delsluftfahrt im internationalen Dienst zu- sammenarbeiten, ist ein vielversprechender Anfang. Der International Air Transport Association(JAT), dem internationalen Zusammenschluß aller Luftverkehrsgesell- schaften, der europäischer Initiative ent- sprang, an dem Deutschland maßgeblich beteiligt war, steht schon heute die ATA als American Air Transport Association gegenüber. Die Frage, die heute gestellt werden muß, lautet: wann wird die EATA, die European Air Transport Association, geschaffen, besser noch, wann entschließt sich der europäische Luftverkehr zu einer Konzentration seiner Kräfte im Rahmen einer überstaatlichen europäischen Luftver- kehrsgesellschaft? Es lohnt sich. auch auf diesem Gebiet Europa zu verteidigen. Kein Gebiet wie gerade der Luftverkehr führt die Ländergrenzen so erfolgreich ad ab- surdum, weil er sie mühelos überwindet, kein Gebiet ist andererseits so dafür ge- eignet, in der Föderatoin nationaler Inter- essen dem internationalen Austausch ⁊zu dienen wie er. Gerade aus unserer Perspektive als der von Bewohnern verkehrsfliegerischen Nie- mandlandes, das den starken Einbruch amerikanischer Handelsluftfahrt nach Eu- ropa geradezu provozierte, wird es deut- lich, wie wichtig eine solche Föderation— nicht nur aus dem Aspekt der Abwehr, son- dern vielmehr aus dem der Verkehrsförde- rung— für Europa sein könnte. Weder die britische, noch die französische Luftfahrt- industrie als die einzigen, überhaupt in Be- tracht kommenden, werden der amerikani- Sie züchten den Tod Was geschieht hinter den Kulissen mit den Bakterien? Irgendwo in Mittelamerika führt ein elektrisch geladener Draht um den Eingang zu einem Stollen. Agenten des Secret Ser- vice liegen auf der Lauer. Keine Maus ge- larigt ungesehen in dieses geheimnisvollste aller Arsenale: in das unterirdische Labora- torium, wo die furchtbaren Bakterienwaf- ken entwickelt werden. Binnen 14 Tagen können hier genügend Bakterienkulturen herangezüchtet und in Spezialbomben unter- gebracht werden, um ein Hundertmillionen- volk in weniger als einem Monat durch schrecklichen Seuchentod auf die Hälfte zu dezimieren. Die Bakterienwaffe ist lautlos, unsicht- bar und endgültig. Bakterien können von Flugzeugen abgeregnet werden, man kann sie mit Raketengeschossen Tausende von Kilometern weit an ihr Ziel befördern aber auch Geheimagenten können diese unheimliche Waffe in durch Fernzündung sprengbaren Behältern viele Jahre vor Kriegsausbruch in den Wasserreservoirs einer Stadt befestigen. Ein einziger Agent kann durch Vergiftung der öffentlichen Verkehrsmittel, Warenhäuser und Lebens- mittelgeschäfte binnen wenigen Wochen eine Millionenstadt infizieren. Die Inkubations- dauer bis zum Ausbruch der Seuchen be- trägt 8 bis 14 Tage. Eine bis zwei Wochen vergehen also, ohne daß die Abwehrstellen eine Ahnung von dem Anschleichen des Seuchentodes haben. Das Endgültige der Waffe ist es, Was ihren Einsatz in einem zukünftigen Kriege dernoch unwahrscheinlich macht. Auch der Einsatz der Atomwaffe bat etwas End- gültiges, KRinterläßt ganze Zonen für lange Zeit radioaktiv, nachdem das Werk der Zer- störung getan ist. Aber die Bakterienwaffe ist nachhaltiger in ihren Wirkungen. Sie verpestet auf Jahre, vielleicht auf Jahr- zehnte hinaus das feindliche Land. Sie ist ein Bumerang; denn die Bakterien machen vor den Grenzen nicht halt, die Seuchen werden auf vielen unsichtbaren Wegen das Ausgangsland wieder erreichen. Und selbst wenn das durch die Bakterienwaffe nieder- geworfene Feindesland hundertprozentig isoliert werden kann, werden viele Jahre wenn Du dem Ferdinand mal auf's Dach steigen könntest. für Dich schwärmt er nämlich nach wie vor!— Viele Grüße LVutta. * London. im November. Liebe Luttal Ueber Deine Erfolge habe ich mich ban- nig gefreut, und das schönste Bild aus Deiner Kollektion steht nun immer auf meinem Schminktisch, und das 2zweit- schönste ist, auf dem Du Dich mit Kashy knutschst. Aber ich sende Dir mit gleicher Post ebenfalls Zeitungen und Hefte mit Photos, und meine Drucksache ist nochmal 80 schwer als Deine war, daraus kannst Du mal sehen, wie man hier in England ge- startet wird. Ich bin hier schon sowas wie ein Tagesgespräch, der Rundfunk will mich haben, eine Filmgesellschaft macht mir dauernd Anträge, für Klubs und andere Festlichkeiten bin ich bis Weihnachten fest- gelegt— das bringt dickes Geld. Vutta, und ist leicht nebenher verdient— und einige hundert Liebesbriefe habe ich auch schon gekriegt. Und ich könnte schon bis in den Sommer hinein besetzt sein. aber ich habe vieles abgelehnt, weil— jetzt kommt die Hauptsache, Vutta, halt Dich fest!!! Watson hat mir ein deutsches Engage- ment verschafft. Robby Neuhaus arbeitet im Januar in Deutschland, in Hamburg, mit Mig vutta in einem Theater und Pro- gramm! Do legst Di nieda, woas? Und kür die Zukunft habe ich große Dinge vor aber darüber wollen wir mündlich mehr sprechen. vergehen, ehe das Endziel eines jeden Krie- ges, die militärische Besetzung Verwaltung und Ausnützung des Feindlandes, erreicht ist.— Warum, so fragt man sich mit Recht, wird in Amerika. Rußland und England trotz dieser Perspektiven mit fieberhafter Eile an der Weiterentwicklung der Bakte- rienwaffen gearbeitet? Warum werden Wei- terhin Millionen und aber Millionen in die Forschungsinstitute bei Moskau, in Cam- bridge und dem amerikanischen Zentrum des Seuchentodes, Bethesda, gesteckt? Die Antwort lautet einfach: Wie das Giftgas im letzten Kriege nicht zur Anwendung kam, weil alle Beteiligten auf den Einsatz von Gas vorbereitet waren, bereiten sich alle Großmächte heute auf den Bakterienkrieg vor. Das„Wie- du-mir,- so-ich-dir“-Prinzip ist auch hier die beste Verteidigung. Bak terien kann jeder züchten, wie auch jeder Gas herstellen konnte. Hier gibt es keine so fühlbare, abschätzbare Grenze der Produk- tion wie zum Beispiel in der Atombomoen- Herstellung, wo die Amerikaner vor allen andern wohl immer ihren Vorsprung be- Wahren werden. Kulturen von Billionen von Bakterien können innerhalb weniger Tage herangezüchtet werden. Die Bakterien waffe ist keine„Gebeimwaffe“; denn jeder Bio- loge kennt Hunderte von Präparaten, die geeignet wären, ganze Landstriche in kurzer Zeit zu veröden. Man braucht keine neuen Seuchen zu„erfinden“. Sholera und Fleck- typhus, die Vira der Encephalitis- Gruppe und Hunderte andere lassen sich rasch und zuverlässig züchten und anwenden. Die Herstellungstechnik, die Industrialisierung der Massenproduktion von Bakterienkul- turen erhält das Hauptgewicht in den der- zeitigen Versuchen. Es kommt nicht darauf an, die Bakterien nur zu züchten, sondern man muß Mittel und Wege finden, sie für eine bestimmte Zeit in den Spezialbomben am Leben zu erhalten. Man muß studieren, wo und wie sie am besten eingesetzt wer- den können. Man muß, last not least, die Forscher des Seuchentodes schützen, die Bakterienpiloten und Geheimagenten, die damit zu tun haben werden, wenn... der Tag kommen sollte. Mit Ferdinand will ich schon fertig werden, der ist nur verwildert. weil er die nötige und gerechte, aber auch strenge Hand seines Dompteurs Mister Hull nicht mehr über seinem dummen Nischel spürt, aber ich mache ihn schon wieder finger- zahm, verlaß Dich drauf. Wenn es ganz schlimm kommt, nehme ich ihm einfach seinen Schlips weg, dann werden seine überheblichen Gelüste schon sehr bald und radikal verschwinden. Bis Januar, Vuttal Freust Du Dich auch etwas? Du hast mir allerlei Küsse versprochen in Deinen Briefen, weißt Du das noch? Die hole ich mir alle miteinander. Liebe Vuttal Feine Vutta! Bis Januar! Dein Robby. XIV. Die Klingel schrillt gell und anhaltend durch den weiten Saal des Varieté-Thea- ters, durch Gänge und Foyer und durch die große Restauration im Kellergeschoß: die Pause ist zu Ende, das Programm geht Weiter, die erste Nummer nach der Pause ist die Sensation des Monats, ist„Miß Vutta, die Pantherbraut“. Lachend und schwatzend fluten die Menschen zurück aut ihre Plätze. Dreimal schrillt die Klingel, dann schwingt sich der Kapellmeister auf sein Podium, die Kapelle schwelgt in einem lustigen, zündenden Schlager- Potpourri, bis die letzten Nachzügler zu ihren Sitzen zu- rückgefunden haben. Auf der Bühne steht ein großer, starker Rundkäfig, der oben nicht offen, sondern von einem dichten Netz verschlossen wird. Im Hintergrund des Käfigs sind zehn Klappsitze angebracht. in der Mitte zwi- schen ihnen lehnt lässig ein Mädchen am schen auf die Dauer wirksame Konkurren- ten sein können. Dazu ist ihre Abhängig- keit von den schwächeren Luftwaffen zu evident. Aber selbst bei der beherrschen- den Stellung der USA als Lieferanten für das fliegende Gerät des Luftverkehrs, an der sich vorläufig nichts ändern kann, be- i stehen für Europa Möglichkeiten, sich zu behaupten, ja, sogar Feld Zu gewinnen, wenn den amerikanischen Ausweitungsbe- strebungen ein Gegenspieler entgegentritt, der etwas zu bieten hat und darum auch fordern kann. Er vermag weiter in Zu- kunft zur„dritten Kraft“ zu werden, wenn Rußland einmal mit seinen Satellitenstaa- ten und seinen fernöstlichen Interessen- sphären in die Arena tritt, und wird dann noch eine größere Bedeutung erlangen. EJ-z. Betrunkene Ledersäcke Drastische Maßnahmen wandte die islän- dische Polizei an, als die Teilnehmer an einer Landestagung der isländischen Jugendorgani- sation in Hveragerdi dem Alkohol größeres Interesse schenkten als dem Verhandlungs- programm ihrer Tagung. Stämmige Poliæisten steckten die betrunkenen Jugendlichen in Ledersdcke, banden die Säcke oben ⁊ und befreiten die Versackten erst wieder, als sie sich restlos nüchtern gestrumpelt hatten. * Auf originelle Weise versuchte ein Däne, sechs Hundertkronenscheine aus Schweden nach Danemark zu schmuggeln. Er Heß sich von einem schwedischen Freund vor Antritt der Reise die Scheine in das Gesäß stecken. Nock vor der Abreise befiel ihn jedoch ein unvorkergesehenes menschliches Bedurfnis. Als dabei nur drei Hundertéronenscheine zu Tage camen, erstattete der Däne Anzeige bei der Polizei in Malmö. Die suchte und fand die drei fehlenden Scheine bei dem Schwe- den. Er hatte sie in einem Schuk mit doppel- ter Sokle versteckt. Ein Schaf mit goldplombierten Zähnen wurde auf einer Furm in Collingwood(Austra- lien) geschlachtet. Fachleute, denen das„Na- tur wunder“ gezeigt wurde, erklärten, das Schaf habe seit Jahren in der australischen Prärie gegrast, wo der Boden stellenweise Goldstaub enthalte. Im Laufe der Jahre kabe sich das Gold an den Zähnen des Nieres ab- gesetzt und so die vermeintlichen„Goldplom- ben“ gebildet.. d. Ein Bauer, der in Mo(Norwegen) morgens einen Stall betrat, war nicht wenig erstaunt. als er entdeckte, daß seine acht Klihe keine Ohren mehr hatten. Eines seiner Pferde war in der Nacht in den Stall eingedrungen und hatte sämtlichen Kühen die Ohren abge· bissen. Der Tierarzt hatte Muhe, die Tiere am Leben zu erhalten. 7 1 5 Reisekoffer mit Rädern werden in New vorker Ledergeschäften angeboten. Die Rãũder sind in den Kofferboden eingelassen. Auf Knopfdruck springen sie heraus, 80 daß der Reisende sein Gepäckstück bequem zum Bahn- hof rollen kann. 1 In Amsterdam brach sien ein 39% ähriger holländischer Stenographielehrer auf dem Tanzboden das rechte Bein. Er war bei einer allzu flotten Samba aus dem Talet und æu Fall gekommen.* a. 0 5 Einen immerwährenden Wochenkalender erfand der Hamburger Artist und Zauber- künstler Hendrik Petersen. Petersens„Ewiger Kalender“ besteht aus drei ùbereinanderlie- genden Pappscheiben und läßt sich auf jedes gewünschte Jahr der Vergangenkeit und der Zukunft einstellen. 5. Die Statistik feiert in diesem Jahre ihren 500. Geburtstag. Eine 1449 in der Freien Reichsstadt Nürnberg veranstaltete Volkssäh- zung wird von den modernen Statistibern als wegweisend für alle späteren 6ffentlichen Er- nebungen angesehen. Der Name Statistik ist 300 Jahre junger. Der Göttinger Professor Achenwall erfand ihn im Geburtsjahr Goethes. * Der kürzlich zuruckgetretene schwedische Finanzminister Wigfors war wükrend seiner Amtszeit einer der meistkritisierten Männer seines Landes. Anläßlich seines Rüchetritts wurde die folgende Anekdote bekannt: Ein kleines Mädchen wollte seiner Mutter ein Weihnachtsgeschenk taufen und hatte kein Geld. Sie schrieb daher einen Brief„an den lieben Gott“ und bat um 100 Kronen. Der Brief geriet in die Hände des Finanzministers. Wigfors war tief gerührt und schickte dem Mädcken 25 Kronen. Im nächsten Jahr ver- suchte das Mädchen nochmals sein Glüch. Diesmal schloß es seinen Brief mit den Wor- ten:„Lieber Gott, schicke das Geld bitte nicht wieder über Wigfors, denn voriges Jah hat er 75 Kronen zurückbehalten.“ 6 Gitter. Ein hübsches Mädel mit großen, dunklen Augen, schwarzem Haar, das sie im Nacken im offenen Knoten trägt, Weis leuchtet der Scheitel, rot glüht der Kleine, geschminkte Mund. Sie trägt ein offenes, weißes, seidenes Polohemd. breite, kurze „shorts“ Opanken, seidene Strümpfe, unter dem Knie gerollt. Sie hat die Hände über dem Rücken verschränkt, die Rechte hält locker ein kurzes, dünnes Lederstöckchen. Hier und da klatscht jemand vereinzelt Beifall, das Mädchen lächelt. von links, durch den abgedeckten Laufgang, kommt eilig und lautlos ein Panther in den Käfig, ein starkes, herrliches Tier. silbern leuchtet sein Fell, in dessem seidigen Glanz die schwarzen Ringe gebettet liegen gleich wilden, fremdartigen Rosen, er faucht kurz, rot bleckt sein Rachen, weiß gleißt das mör- derische Gebiß, kurz glitzern seine Augen mit engem Pupillenspalt über das Publi- kum, dann reißt er sich herum. faucht das Mädel an, läuft auf sie zu, springt segen Sie, springt hart neben ihrem Kopf gegen das Gitter, prallt weich und federnd zurück, berührt kurz den Boden und ist mit einem neuen Sprung auf einem der Klappsitze, sein starker, langer Schweif schlägt wie eine funkelnde Schlange durch das Gitter, böse faucht der wilde Kopf gegen die Rampe, still sitzt das Tier. sieht zum Lauf- gang hinüber. 5 Jetzt drängen von dort. Schulter an Schulter, zwei Tiere herein, ducken sich, fauchen, laufen gegen Lutta an, springen haarscharf links und rechts an ihrem Kopf vorbei, prallen zurück im kurzen, kunkelnden Bogen, landen auf ihren Plat- zen. Das Publikum hält den Atem an, ge- fesselt schon von diesem Entree, dessen Gefährlichkeit jeder ahnt im weiten Saal, dessen exakte Arbeit jeder bewundert. Seite 4 MANN HEIM 3. d 25 STAD UND ö LAND Inno 1912 ist dieses Photo natürlich nicht entstan- den, obwohl der Aufzug der Dame und des Herrn sowie die Bauart des Autos(jawohl es ist ein Auto) darauf schließen lassen Könnten. Trotzdem ist alles echt an dem Bild. Und sogar ganz original ist besagtes Gefährt, das der bessere Herr mit der Melone(auf dem Kopf) in Gang zu bringen sich bemüht. Mit der Kurbel natürlich, denn damals war noch niemand auf den Gedanken gekommen, einen Boschenlasser einzubauen. Weil es nämlich 1912 noch keine gab, obwohl sich Adam Opel Sicherlich darüber gefreut hätte, als er die- sen Wagen baute. Aber es hat ihm auch be- Stimmt so Spaß gemacht, mit seiner neuen Produktion aus dem Rüsselsheimer Tor zu rattern mit dem letzten Schrei der Auto- Mode anno dazumals. Und wenn selbst Fachleute das„Püpp- chen“ bereits vergessen haben, so ist es schließlich doch nur ein knappes Menschen- alter bis zum„Olympia“, Damit der aber auch nicht vergessen wird, zuckelt heute und Morgen das rassige Modell aus der Zeit der Wagenrad-Damenhüte durch die Straßen Mannheims, um auf diese Weise kund und zu Wissen zu tun, daß am Samstag die Opel AG vor dem Wasserturm eine Schau modernster Personen- und Nutzfahrzeuge jedem zeigen Will, der sich dafür interessiert. Um jeden Verdacht auszuschließen: Die junge Schauspielschülerin und der bessere Herr sind nicht Jahrgang 1912. Dazu sind beide noch zu knusperig Gnikomson Vater und Sohn— einmal anders Ein Vater und seine drei Söhne wollten bei der Steg auf billige Art und Weise zu einem gröberen Quantum Gummikabel kommen. Sie schnitten zu diesem Zweck ein Loch in den Lagerzaun, zwei Söhne kletterten hinein und Warfen die Kabel- trommeln heraus, der dritte rollte sie in ein nahegelegenes Bombenloch, der gute Papa paßte auf, daß inzwischen die Fahrräder nicht geklaut wurden. Als sie ertappt wur- den, ergriff der Vater und einer der Söhne die Flucht. Die beiden anderen konnten ge- Stellt werden. Nach kurzer Fahndung nach den Ausreißern warden dann die vier ein- trächtig auf der Polizeiwache vereint. Kritik am Umfang des Autoverkehrs Die amerikanische Militärregierung für Württemberg Baden erklärte in einem Schreiben an Staatspräsident Dr. Reinhold Maier, daß die württembergisch- badische Re- Sierung auf„politischen Druck“ hin die Be- schränkungen des Straßenverkehrs durch die Kraftfahrzeugbenutzungsverordnung nicht die notwendige Geltung verschaffe. Vor allem sei dies bei sportlichen Veranstal- tungen der Fall. Es sei ihr daher Klnftig kaum möglich, die deutschen Gesuche um Erhöhung der Treibstoffkontingente zu un- terstützen. Das Verkehrsministerium ersuchte in diesem Zusammenhang alle Personen drin- gend, sich bei Großveranstaltungen die not- Wendigen Ausnahmegenehmigungen für die Benutzung von Kraftfahrzeugen zu beschaf- fen.(dena) Caritas beschaffte Betten In der letzten Zeit wurde von zwei Ver- brechen der Blutschande berichtet. In beiden Fällen handelten die Täter nicht aus mora- Uscher Verkommenheit; es waren vielmehr Personen, denen man die Tat nicht zutrauen Würde, Sie wurden durch die Ungunst der Wohn- und Schlafverhältnisse einer außer- ordentlichen Versuchung ausgesetzt, der sie erlegen sind. Jeder in der sozialen Praxis Stehende weiß, daß es sich nicht um Einzel- Fälle handelt, wenn Familien mit fünf oder mehr Personen verschiedenen Geschlechts Auf zwei Betten angewiesen sind. Der Caritasverband hat es sich daher zur Aufgabe gesetzt, hier nach Kräften Ab- Hilfe zu schaffen. In den letzten drei Mona- ten wurden über 9000 Eisenbetten aus Steg- beständen an Flüchtlinge und Ausgebombte abgegeben. Es ist dankbar anzuerkennen, daß die Steg bei der Auslieferung der Betten jedes nur mögliche Entgegenkommen gezeigt hat und auf die Ausnutzung gewinnbringender Verkaufs möglichkeiten verzichtet hat. Leider hatten die Betten durch die Lage- Furig im Freien gelitten. Da viele Empfän- ger dazu nicht imstande waren, haben die Kreissekzetariate des Caritasverbandes auch die Instandsetzung der Betten, wie Ent- rosten und Streichen, organisiert. Auf diese Weise wurde durch den Caritasverband vielen tausend Menschen zu einer ordent- lichen Schlafstätte verholfen. Wohin geben wir? Freitag, 26. August: Alster-Lichtspiele:„Be- gegnung mit Werther“, Capitol: Die Ratte“; Palast Der Tiger von Eschnapur“. Heiter und warm Vorhersage bis Samstag trüh: Bei schwachen südöstlichen Win- den meist heiter. Höchsttempera- turen 27 bis 29, Tiefstwerte 11 bis 14 Grad. e Uebersicht: Unser Wetter steht Für einige Tage wieder unter Hochdruckeinfluß, wobei die Temperaturen erneut ansteigen werden. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 25. Aug.: Maxau 314(), Mann- eim 130( 2). Worms 73(), Caub 74 9. Bereits im Herbst vergangenen Jahres nahm die Dachorganisation der Möbelhan- delsverbände auf Landesbasis mit der Ver- Waltung für Wirtschaft und der Bank deut- scher Länder das Gespräch auf, wie ein Weg gefunden werden könne, die Finanzierung der Wohnungseinrichtung des Einzelnen zu ermöglichen. Obwohl damals die Absatz- schwierigkeiten von Hersteller und Händler infolge schwacher Kaufkraft noch nicht so offenkundig zu Tage getreten waren wie das heute der Fall ist, war man sich aber doch über die Entwicklung, die dann auch zu die- sem Migverhältnis führte, bereits im klaren. Migverhältnis deswegen, weil der Bedarf und in sehr vielen Fällen primitivster Min- destbedarf— nach Möbeln zweifellos be- steht, aber aus Gründen der Geldknappheit nicht gedeckt werden kann. Als Kettenwir⸗ Kung resultiert daraus die Gefährdung von Produktion und Handel von der finanziellen Seite her und die Erscheinung, daß man- chem Wohnungsinhaber noch die umge- stülpte Margarinekiste als Tisch dient, wäh- rend in den Lagern der Möbelgeschäfte komplette Einrichtungen verstauben. Wie nun diese beiden Interessen zueinander führen— das war die Frage, die seit langem einschlägige Kreise beschäftigten. In Hamburg wurde der erste Versuch gemacht, aus dem Gespäch eine praktische Nutzanwendung zu ziehen: Dort entstand eine„Möbelsparhilfe“, eine Gemein- schaftsaktion des Hamburger Möbelfach- Verbandes mit zwei Hamburger Sparkassen. Eine zweite Finanzierungsmöglichkeit ist in Stuttgart entwickelt worden, wo die Ab- 8 Man muß auch die Beschlagnahmungen sind seit Es wurde an dieser Stelle ökteren auf die Belastungen einge der Mannheimer Bevölkerung durch die amerikanischerseits vorgenommenen Be- schlagnahmungen insbesondere von Wohn- raum auferlegt wurden. Doch heute sei einmal die Weniger be⸗ kannte positive Seite des beschlagnahmten Raumes näher betrachtet. Sie zeigt das Bild einer ständig wachsenden Zunahme von Freigaben konfiszierter Gebäude. Und sie zeigt auch das große Verständnis, das die hiesigen Spitzen der Besatzungsmacht, allen voran Mr. Mair und Mr. Wood, dem Woh- nungselend in und um Mannheim uner- müdlich entgegengebracht haben. Ohne je- menden schönreden zu wollen, muß um der Sachlichkeit willen gesagt werden, daß diese beiden Beamten niemals taube Ohren hatten gegenüber den deutschen Belangen, daß sie sich selbst offen kritisleren ließen mit einer Großzügigkeit, von der sich mancher deutsche Verwaltungsbeamte eine große Scheibe abschneiden kann, und daß sie letzten Endes auch die deutscherseits Semachten Vorschläge unterstützten und in vielen Fällen bis zu ihren höchsten Vorge- setzten Dienststellen vortrugen. Daß diese Hrerseits nicht sofort bejahend und mehr als einmal mit einer negativen Antwort re- agierten, ist nicht die Schuld der hiesigen Militär verwaltung. Mit den damals noch üblichen sogenann- ten„wilden“ Beschlagnahmungen waren 1945 insgesamt 6531 Wohnräume als konfis- ziert erfaßt, eine Zahl, die sich dann noch um die im jetzigen amerikanischen Wohn- bezirk in Feudenheim beschlagnahmten und andere Räume um 2954 erhöhte, so daß Ende 1945 bis Anfang 1946 zusammen 9485 Wohnräume von der Militärregierung be- schlagnahmt waren. Davon wurden 1946 wieder 1629 Räume in deutsche Hände zu- rückgegeben. Am 1. Januar 1947 sanken die Beschlagnahmungen auf 7636 Räume zurück, am 1. Januar 1948 waren nur noch 5330 Wohnräume„requisitioned“, und am 1. Ja- nuar 1949 hatten die Amerikaner nicht mehr als 5278 bewohnbare Räumlichkeiten belegt. Nach dem heutigen Stand werden von den Besatzungsbehörden auf Grund weiterer Freigaben im Laufe des Jahres noch ins- gesamt 5211 Räume bewohnt. Aber auch in der Beschlagnahme der gewerblich genutzten Objekte zeigt sich eine rücklaufende Tendenz. Im Stadtkreis Mann- heim wurden vom 1. Juli 1947 bis 16. August schon des gangen, die machung mit der Landessparkasse getroffen wurde. Analog damit befaßten sich Mann- heimer Möbelhändsler nun am Mittwoch- nachmittag in Anwesenheit eines Vertreters des Badischen Sparkassen- und Girover- bandes Karlsruhe und der Mannheimer Sparkassen mit dieser Frage, um ein Möbel- 2 wecksparen auch im nordbadischen Gebiet in Gang zu bringen. Von den Finanzinstituten wurde das Ein- verständnis für eine Einrichtung, die sowohl dem Handel eine gewisse Absatzsicherheit und dem Kunden eine Kaufmöglichkeit bietet, gegeben. Demnach ergibt sich für den Käufer die Möglichkeit, bei der Spar- kasse die Hälfte des Kaufpreises anzu- Sparen, während die andere Hälfte von dem Institut kreditiert wird. Damit sind für den Kunden dem Möbelgeschäft gegenüber die Voraussetzung eines Barzahlungskaufes ge- schaffen. Bei der Zusammenkunft wurden bereits Vertragsentwürfe Vorgelegt, die allgemein Zustimmung fanden. Zunächst schließt der Möbelhändlerverband im Einverständnis mit seinen Mitgliedern mit der Sparkasse, die sich dazu bereit erklärt, einen Grund- vertrag ab, in dem die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen genau um- rissen wird. In dieser Vereinbarung erklärt sich der Verband bereit, der Sparkasse Auskünfte über seine Mitgliedsfirmen zu geben, soweit sie sachlich erforderlich sind. Ein zweiter vorgelegter Entwurf detailliert die Abma- chung zwischen der Sparkasse und der ein- zelnen Mitgliedsfirma. Danach wird ein Rückseite ansehen 1946 ständig zurückgegangen 1949 80 Objekte Privateigentum, 15 kom- munales Eigentum und acht fiskalisches Eigentum, insgesamt also 103 Objekte wie- der freigemacht, während von den im Land- kreis konfiszierten Gebäuden sieben Objekte Privateigentum, drei kommunales Eigentum und drei fiskalisches Eigentum, das sind zu- sammen dreizehn„de- requisitioned“ worden sind. Beschlagnahmt sind gegenwärtig noch 175 gewerblich genutzten Objekten insgesamt 06. Eine erfreuliche Tatsache ist auch die Freigabe von sechs Wohnhäusern in Rheinau, die dieser Tage durch Zusammen- legung der Einheiten der Industrie-Polizei ermöglicht wurde. der „Möbelzwecksparen“ hilft Käufern und Händlern Sparkassen, Möbelgeschäfte und Kunden erleichtern gemeinsam die Frage der Einrichtung „Möbel-Sparvertrag“ zwischen der Kasse und dem Möbelgeschäft geschlossen, der festlegt, daß die Sparkasse Möbel-Spar- konten führt, auf denen der Interessent Mitte! zur Beschaffung von Möbeln an- sparen kann. Der Sparer hat die Hälfte des benötigten Betrages in regelmäßigen Raten anzusparen, während sich die Kasse ver- pflichtet, die andere Hälfte als Darlehen zu- zuschießen. Das Darlehen soll jedoch richt höher als 2000 DM. sein. Gegen Vorlage einer Lieferquittung des Kunden bei der Kasse überweist dann diese den Netto- Rechnungsbetrag an das Geschäft. Der Sparer muß dann sein Darlehen an die Kasse in den gleichen Raten zurückerstatten, wie er sein Eigengeld angespart hat. Der dritte Vertragsentwurf legt das Ver- hältnis zwischen Kasse und Möbelkäufer fest. Danach verpflichtet sich der Käufer, bei der Sparkasse monatlich oder wöchent- lich einen bestimmten Betrag einzubezahlen, bis eine bestimmte Summe erreicht ist, wo- kür die Kasse die üblichen Zinsen gewährt. Ist die Hälfte des Kaufpreises angespart, so gewährt die Kasse ein Darlehen in gleicher Höhe, für das die jeweils banküblichen Zinsen berechnet werden. Der Vertrag sieht ausdrücklich vor, daß der Sparer jederzeit von dem Vertrag zurücktreten kann una das inzwischen erreichte Guthaben frei zur Verfügung steht. Ein Verzeichnis der Firmen, die dem Möbel- Sparverfahren bei der Sparkasse an- geschlossen sind, steht jedem Sparer zur Verfügung. Aufklärendes Werbematerial wird in nächster Zeit durch Möbelgeschäfte und Sparkasse der Oeffentlichkeit zugänglich ge- macht werden. * Mit diesen Möglichkeiten ist eine be- Zrüßenswerte Parallele zum Sparen für den Wohnungsbau geschaffen. Zweifellos soll nicht verkannt werden, daß das Möbel- sparen keine Lösung darstellt, die nun alle Schwierigkeiten der Einrichtungsbeschaf- kung schlagartig beseitigt, denn, wie man es auch dreht und wendet, das Geld für die Möbel muß immer aufgebracht Werden, aber die Erleichterung besteht wohl darin, daß damit ein von großen Bevölkerungskreisen das peinlich empfundene Teilzahlungsver- kahren vermieden wird und auf der anderen Seite ein gewisser Erfolg des Sparens vor- auszusehen ist, da die Erfahrung immer wieder zeigt, daß das Sparen in den„eige- nen Strumpf“ nur in den seltensten Fällen konsequent durchgeführt wird. mle Die Kriegsversehrien meinten: Munnem vorne! Die Export-Taxi- Gesellschaft hatte 65 Versehrte aus Wiesloch zu Gast „Was die Londoner Taxi- Chauffeure können, das können wir in Mannheim auch“, sagte Franz Robert Tomka, der Leiter der Mannheimer Export- Taxi-Gesell- schaft, als er neulich in der Wochenschau gesehen hatte, wie Londoner Taxi-Chauf- teure Kriegsversehrte an die See fuhren. Er besprach sich mit den Fahrzeugbesitzern und sie antworteten ihm:„Für den Kumpel wird alles getan.“ So startete gestern gegen 1 Uhr hinterm Wasserturm eine schmucke Auto-Kolonne von 38 Wagen nach Wiesloch und nahm dort 65 Schwerverletzte und Rußland-Heimkeh- rer mit Pflegepersonal auf, so daß mit Fah- rern 120 Personen in den Wagen Platz ge- kunden hatten. „Ich kumm' mir vor, wie der Graf Kocks“ sagte einer der Versehrten, als er die strah- lenden Gesichter in den eleganten Fahr- zeugen sah. Er hatte ausgesprochen, was die anderen empfanden: auch die Rücken- marksverletzten, die in die Wagen getragen Werden mußten und sich nur still freuten. Die Fahrt durch die schöne Neckartal- Landschaft, die aus der leisen Wehmut des scheidenden Sommers ihren besonderen Reiz empfing, war ein hoher Genuß. Von Heidelberg aus nahm die immer wieder als zauberhaft empfundene Romantik des Neckartals die Augen gefangen. Die Fahrt Sing zunächst bis Hirschhorn, von da aus in die Odenwaldberge durch herrlichen Laub- und später Nadelhochwald, dessen Würziger Duft in die geöffneten Wagenfenster strömte. Von Männern, die nuchts nicht schlufen können Was tut die Polizei, wenn Die Arbeit der Schutzpolizei umfaßt bei Nacht naturgemäß ganz andere Aufgaben- gebiete als bei Tage. Während der Fahr- zeugverkehr von früh bis spät die Aufmerk- samkeit der Polizisten in hohem Maße be- ansprucht, ist er bei Nacht stark reduziert und beschränkt sich höchstens auf die Kraft- fahrzeugkontrolle. Was geschieht nun also eigentlich bei Nacht? Alles was man sich denken kann! von Mietstreitigkeiten, die merkwürdiger weise oft bei Nacht ausgetragen werden, wenn nämlich der Untermieter, der an die„Luft gesetzt“ werden soll, nach Hause kommt und seine gesamte Habe vor der Wohnungs- türe findet, oder grober Unfug, den ein paar Halbwüchsige anstellen, indem sile sämt- liche Klingeln eines ganzen Straßenzuges in Bewegung und die Bewohner in Empörung versetzten bis zum schwerwiegenden „Fall!, den die Schutzpolizei aufgreift und der Kriminalpolizei zur Bearbeitung wei- tergibt. Mit der Erfahrung schärft sich der Blick und die meisten Polizisten wissen harmlose Passanten von„Fällen“ zu unterscheiden. Der betrunkene Fahrer, der vor der Wein- wirtschaft parkt, ist schnell gefaßt und kommt mit auf die Wache. Der dienst- habende Arzt entnimmt eine Blutprobe, die an das Krankenhaus weitergeleitet Wird, und ehe der Betrunkene, der eben noch zu randalieren versuchte, es sich versieht, ist er auf der harten Holzpritsche der Wache selig eingeschlafen. Aber es kann auch recht lebendig zu- gehen! Ein Anruf, eine Meldung kolgt der der brave Bürger ruht? anderen, Name und Straße werden genannt und schon radeln ein paar Polizisten davon oder jagen, je nachdem, um welches Vor- kommnis es sich handelt, zu Pferde quer- keldein hinter den Flüchtigen her. 5 In schwerwiegenden Fällen, wenn ganze Gebiete umstellt werden müssen, und eine größere Mannschaft erforderlich ist, werden Sonderkommandos eingesetzt, die jedes Re- vier anfordern kann. Gleichzeitig sind Strei- fenwagen unterwegs, die einsame Gegenden und Randgebiete der Stadt durchfahren, Die Polizei kennt jeden Schlupfwinkel und jede Bauhütte— beliebte Aufenthaltsorte der Landstreicher, die der Schein einer Taschen- lampe jäh aus dem Schlaf und schließlich aut die Wache befördert, sofern sie keine ordnungsgemäßen Papiere bei sich haben. Denn dies ist eines der besonderen Kapitel im nächtlichen Dienst der Schutzpolizisten: die Personenkontrolle. Gerade heute, wo die Zahl derer erschrek- kend hoch ist, die sich ohne Papiere, und ohne festen Wohnsitz von Ort zu Ort her- umtreiben und dabei oft wegen irgendeines Vergehens auf der Fahndungsliste der Kri- minalpolizei verzeichnet stehen, bietet sich hier ein weites Aufgabengebiet. Mit dem Jugendlichen aus der Ostzone, der bettelnd und verwahrlost in den Städten herumstro- mert, und dem allzu„lockeren“ Mädchen, das in eine Klinik überführt werden muß, sind die beiden charakteristischen Typen ge- kennzeichnet, die heute der Polizei viel zu schaffen machen und fast ausnahmslos nur in der Nacht aufzuspüren sind. i-tu. Ueber Moßbrunn, Schönbrunn, Ober- und Unterhaag, Waldwimmersbach. Wiesenbach, Bammental nach Waldhilsbach in Gasthaus „Röbßle“. Dort standen die blumenge- schmückten Kaffeetafeln schon bereit. Es gab ausgezeichneten Bohnenkaffee, reichlich Obst- und Käsekuchen, dann Aufschnitt mit Brot und Wein. F. R. Tomka begrüßte mit herzlichen Worten die Gäste, ebenso Bürgermeister Gaul. Ein Sprecher der Versehrten dankte für die schönen Stunden, die ihnen be- reitet worden seien und diesmal sei es Wirk lich so, was man oft nur spöttisch behaupte: Mannem vorne! Musikalische Genüsse erhöhten die leiblichen, die Stimmung stieg, War völlig gelöst und unbeschwert von seelischen Leid. Versehrte musizierten, und Alle Fahrtteilnehmer fielen mit Chorgesang fröhlich ein. Die gute Laune verlängerte den Aufent- halt um Stunden, so daß die Rückfahrt nach Wiesloch unprogrammäßig spät angetreten wurde. Kassier ohne Huftrug Weil es im Winter keine Pilze gibt Zehn Jahre lang war er auf dem Pfade der Tugend gewandelt, der ältere Kauf- mann, Vertreter, Pilzsammler, Heizer usvy., der gestern nachmittag ganz verdattert und körperlich abgewrackt vor seinen Richtern stand. Ein ärztliches Attest bezeichnete ihn Als einen haltlosen und stimmungslabilen Psychopathen. Ja, fast ein ganzes Jahrzehnt hatte Fried- rich keine neuen Posten zu seinem langen, in der Hauptsache aus Unterschlagungen und Betrugsfällen zusammengesetztes Sünden- register dazu addiert, bis ja, bis es dann in diesem Jahr weder vorne noch hinten langte. Aeltere Menschen haben es heute schwer, eine Stellung mit ausreichendem Verdienst zu kinden. Und Friedrich war nicht mehr der Jüngste, und dazu körperlich so ziemlich auf dem Hund. Im Sommer ging er auf Pilzjagd. Das war seinen eigenen Angaben nach ein gut florierendes Geschäft. Im Winter aber saß er bald auf dem Trockenen. Er ließ sich bei einer Versicherungsgesell- schaft als Vertreter einstellen. Aber auch die dabei erzielten Einnahmen genügten ihm anscheinend nicht zum Auskommen. Da king er an, unberechtigterweise Prämien- gelder zu kassieren, die er dann auch in seine eigene Tasche wandern lieg. Dann war da noch die Sache mit den Losbriefen, von denen er sich gleich zwei- hundert Stück zum Weiterverkauf geben ließ. Der Weg war lang, der Weg war Weit. Wie wenn unter all den vielen Losen ein größerer Gewinn wäre? Pann wäre doch der ständigen Geldbeuteltuber- kulose endlich einmal die Spitze abgebogen! Mit diesen Gedanken mag Friedrich dann wohl die Losbriefe aufgemacht haben, von denen eines fünfzig Pfennig kostet. Er ge- Wann— 14 DM. Ein milder Schein wurde auf die Taten Friedrichs geworfen: er hatte seine Rente als Ersatz für die von ihm unterschlagenen Gelder abgetreten, und auch ab und zu Beträge von zwanzig bis dreißig Mark„ab- gezahlt“. Das anerkannte das Schöfkenge- richt, das ihn zu neun Monaten Gefängnis und zweimal 50 DM Geldstrafe verknackte. Freitag, 26. August 1949/ Nr. I — Verregnetes Abendsportſest ES war wirklich bedauerlich, das a0 Abendsportfest der MSG, das von Mang. heim-Ludwigshafener Vereinen Wirklich 90 besucht war, fast völlig verregnete. Del unter diesen Umständen keine überrageg. den Leistungen erzielt werden Konnten, verständlich, zudem die neue Bahn der M85 noch ziemlich weich ist. Phönix Lu stellte mit Sturm den 10h. Meter-Sieger in 11,5 und gewann durch Köhler mit 11,36 Metern das Kugel stoſen Die Msd hatte Jung zur Verfügung; f. folg: Sieg im Diskuswerfen mit 36, 20 Mete Den einzigen Doppelerfolg errang die Phi. nixlerin Vogler im Hochsprung mt 1,33 Meter und im Kugelstoßen 9,46 Meter. Die übrigen Sieger Waren 400 Meter: Handrich, Rheinau, 5500 200 Meter: Bauer, 98 Seckenheim, l 1500 Meter: Fischer, Friedrichsfeld, 4 800 Meter: Kaltreuther, MSG, 2:11; Hoch. sprung: Hopf, TSV 1846, 1,62 Meterr Fraue Diskuswerfen: Groß, Phönix, 30,55 Mete 100 Meter: Klein, Sg Mannheim, 13,4. Zu Beginn des kommenden Monats gte gen zwei weitere Abendsportfeste und zh am 2. September, für das der TSV 100 Verantwortlich zeichnet, sowie am 6. 8 tember draußen bei der S Rheinau. Palast:„Der Tiger von Eschnapur“ Die Herzog-Film GmbH. hat mit d Wiedefeinführung dieses 1936 gedrehten deutschen Filmes keinen schlechten Gn getan, denn— wenn man vielleicht auch ch und dort heute diesen Film etwas andes; gestaltet hätte— die Produktion, die au einer Zeit stammt, da auch die deutsche Herseller aus dem Vollen schöpfen Konntes, Wird vom Publikum dankbar aufgenommei insbesondere als sie alle Momente auf weis die einen Film im allgemeinen zum Erfah machen: Bewegte Handlung, Spannung Liebe, Humor, Katastrophen und nicht 20 letzt herrliche Außenaufnahmen aus ein Welt, die immer des Europäers geheim Sehnsucht bleiben wird. Um den für deutsche Verhältnisse ver schwenderisch ausgestatteten und monumen- talen Film wieder in Erinnerung zu br. gen, sei kurz auf den Inhalt verwiesen: Dre Abenteurer geraten über den Schmuck der Maharani von Eschnapur in Streit, wobe Mischa einen seiner ehemaligen Freunde er. schießt, weil er die Maharanf liebt und nici zulassen will, daß ihr Schmuck gestohlen Wird. Er versteht es, an den Hof des Mah. radschas zu kommen, von wo aus er mit der geliebten Frau, die fliehen will, was ihm nach einer Reil abenteuerlicher Zwischenfälle gelingt. Der Maharadscha verfolgt mit seinem Vertrauten das flüchtige Paar durch die halbe Welt und in Berlin treffen die Gegner aufeinander, doch gelingt es Mischa aud hier wieder, in letzter Minute die Zurück führung der Maharani nach Indien mit den Maharadscha nach aufregenden Zwischen- fällen zu vereiteln. Neben dieser Haupthandlung mehrere andere Geschehnisse ab, die haupt- sächlich die Berufung eines deutschen Architekten nach Indien zum Gegenstand haben. Damit schließt der erste Teil, der in einem zweiten,„Das indische Grabmal', seine Fortsetzung findet. In dem gezeigten Film feiert das Pub- kum auch ein Wiedersehen mit einer gan- zen Reihe damals prominenter Schauspieler, allen voran La Jana, Fritz van Dongen, Gustav Dießl, Hans Zesch-Ballot, Alexander Golling, Hans Stüwe, Kitty Jantzen usw. Fachprüfungen bei Chemiebetrieben Am 29. August, 3., 4. und 10. September werden die Prüfungen der Chemiejungwer- ker und Chemielaboranten der einzelnen Chemiebetriebe aus Mannheim, Heidelberg rollen seine Liebe erwidert und Weinheim abgehalten. Die Industrie. und Handelskammer hat hierzu im Einver⸗ ständnis mit den einzelnen Firmen eine Prüfungskommission bestellt und die Bedin- Zungen der Prüfung festgelegt Der Prü- kungskommission gehören Vertreter der Handelskammer, der Industrie und der Be- rufsschule an. Geprüft werden Staats- und Gesetzes kunde, Fachrechnen und sächlich Kenntnisse im praktischen Arbeiten. Chemiejungwerker sind junge Anlern⸗ Iinge, die nach zwei Jahren Anlernzeit diese Prüfung machen können, voraugesetzt, dab sie die nötigen Qualifikationen hierzu sich in dieser Zeit erworben haben. Der Ohemilaborant mit drei, vier oder noch mehr Jahren praktischer Berufsarbel braucht zur Prüfung ein größeres Pensuln Lon Wissen, um die Prüfung zu bestehen, Die Laborantenprüfung entspricht nicht der Gesellenprüfung beim Handwerk. Der aus- gebildete Laborant muß vielmehr Meister- qualifikation haben. Bei den diesjährigen Prüfungen sind 67 Prüflinge gemeldet. Geprüft wird in den Laboratorien der Firmen C. F. Boehringer && Söhne und der Zellstofffabrik, Mann- heim- Waldhof. Rurze„MM“- Meldungen Großer Hunger. Einem Bäcker aus der Memeler Straße wurden eine Anzahl Brote, zehn Tafeln Schokolade, ein Karton Schokolade- stangen sowie Mehl, Zucker und Bohnenkaffee entwendet. An Hand vorgefundener Spuren Wurde eine in der gleichen Straße wohnhafte Hausgehilfin ermittelt. Ihr Komplize hei dem nahrhaften Beutezug konnte noch nicht ermit- telt werden. Auf das Konto dieses Pärchens kommt noch ein Diebstahl in der Schönau- Schule. 5 Freitod. Der Nachtwächter des Siemensbau- ses, ein ehemaliger Pollzelbeamter, nahm sich Während seines Nachtdienstes das Leben, in- dem er sich die Halsschlagadern dürchschnltt. Verkehrsunfall. Beim FEinbiegen aus def Schwetzinger Straße in die Tattersallstrale kam auf der nassen Fahrbahn ein Lastzug 15 Rutschen und beschädigte einen parkenden Per- sonenwagen erheblich. Bei vorsichtiger 0 weise hätte der Schaden vermieden werde können. Caritas sammelt.„Tust Gutes allen“. Unter diesem Motto veranstaltet der Caritasverban in Württemberg-Baden mit staatlicher Geneh- migung vom 3.—5. September eine öffentliche Haus- und Straßen- Sammlung. Wir gratulieren! Georg Gutfleisch, Seckes“ heimer Straße 23, begeht seinen 70. Geburtstas Kunde und haupt“ en e e& TTC 550 m, 20 Id, 40h, „ Hoch 8 Frauen ö Mete, 13,4. ats gte. ind zh SV I 6. Sep. nau. apur“ mit de drehten n Git auch anders die au eutschen Fonntes, ommel uf weis 1 Erfolg annung icht zu. is einer geheime se ver- mumen⸗ 1 brin. en: Drel uck del Wobel nde er. nd nid stohlen Maha ⸗ mit der widder r Reihe seinem rch die Gegner 28 Aud Zurück ⸗ uit dem ischen- rollen Haupt. utschen anstand der in abmal', 10 Pub- gan- spieler, )ongen, xander usw. eben tember ag wer⸗ zelnen jelberg Uustrie· inver⸗ 1 eine Bedin- FPrü⸗ der er Be- setzes haupt- Nr. 172/ Freitag, 26. August 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ — Die Stadtverwaltung legt los: Wo kommen die Imtsräume des 0B hin? Gesamte Hauptverwaltung wandert in die Jubiläumstraße Rechtsamt und das Grundstücksamt diese Etage. Seit kurzem befindet sich an dem mo- numentalen Gebäude in der Jubiläum- straße 5 ein hohes Baugerüst. Dieses Haus, das an der Bismarckstraße mit dem großen Eckturm abschließt und mit der Front noch in die Bismarckstraße hineinragt, wurde vor seiner Vollendung durch Bomben stark beschädigt, so daß der weitere Ausbau seinerzeit unterblieb. Es sollte einst das Parteihaus der NSDAP in Ludwigshafen werden und wurde bereits vor dem Kriege begonnen. Nun hat die Stadtverwaltung als„Erbin“ den Ausbau des ganzen Komplexes für eigene Zwecke beschlossen, und Z War Sol- jen nach hier die Dienststellen verlegt werden, die bisher in staatlichen Gebäuden als Mieter untergebracht waren. Das Erd- geschoß bleibt jedoch als Ladenfront be- stehen. Die fünf darüberliegenden Etagen, in denen insgesamt 1600 dm Nutzfläche zur Verfügung stehen, werden zu Büro- räumen ausgebaut. In den ersten Stock wird Bürgermeister Pr. Reichert mit seinen Dienststellen über- Das zweite Stockwerk wird die Amts- räume und Sitzungssäle für den Ober- bürgermeister sowie Räume für die Hauptverwaltung aufnehmen. Im dritten Stock wird das Personalamt untergebracht und eine Wohnung für den Hausmeister eingerichtet. Die vierte Etage nimmt weitere Dienststellen des Personal- Amts sowie die Amtsbücherei auf. Noch nicht entschieden ist die Verwendung des fünften Obergeschosses. Die an zahlreichen Stellen beschädigte Fassade wird durchgehend ausgebessert werden, Der fünfte Stock, der krüher eine von Säulen getragenene Galerie als archi- tektonischen Abschluß besaß, wird in der alten Form wiederhergestellt. Um der ganzen Gebäudekette vom Ende des Kauf- hausbaues bis zum Eckturm) einen ein- heitlichen Charakter zu verleihen, wird auch das fünfte Obergeschoß des Mittel- baues Cubiläumstraße 3) umgestaltet und siedeln. Außerdem beziehen noch das mit einer Säulengalerie versehen.— Für ö die endgültige Fertigstellung diesees gro- Auk nach dem Iran Ben Bauvorhabens rechnet man mit etwa einem Jahr Bauzeit. Ha. Zirkusdirektor Adi Belli will hinfahren— 5 mit drei Elefanten Der deutsche Großzirkus der Gebr. Belli befindet sich gegenwärtig noch auf Pfalztournee. Nach einem schwungvollen Start in Ludwigshafen folgten drei- und viertägige Gastspiele in Kaiserslautern, Pirmasens und Landau. Der Erfolg blieb Belli unverändert treu. Es gab allabendlich ein gutgefülltes Haus. Gegenwärtig gastiert Belli mit rund 100 Wagen und über 300 Menschen und Tieren in Speyer. Anschließend geht die Reise nach Fran- kenthal, wWwo das letzte Pfalzgastspiel ab- gehalten Wird. Bereits während des Ludwigshafener Gastspiels wiesen wir darauf hin, daß Di- rektor Arthür Belli, ein Bruder des ge- 13 800 DM: 4— Der Fünfte hatte kein Geld Vier Zimmerleute, die auf einer Mann- heimer Schiffswerft beschäftigt sind und sich zu einer„Tipgesellschaft“ zusammen- geschlossen haben, gewannen beim zweiten Pfälzischen Fußball-Toto 13 800 DM. Auf- geregt, mit hochroten Köpfen erschienen sie bei Fred Schreibers(Fhönixtorhüter) Totoannahmestelle am Pfalzbau und woll- ten wissen, ob es Wirkelich stimme. Sie konnten es einfach nicht glauben, daß der D-Markstrom sie erfaßt habe. Nun es stimmte. In ihrer Freude dachten die vier an hren bedauernswerten fünften Tip- Kollegen; ausgerechnet diesen Sonntag hatte er das erste Mal auf die Teilnahme schäftskührenden Direktors Harry Belli, verzichtet:.. Es wird doch nie klap- eine große, ganz vorzügliche Elefanten- pen; War seine Rede. Kampfhähne. In der Bürgerstraße im nummer vorführt. Gestern konnte sich ein „MM.-Reporter davon überzeugen, daß eine bedeutende internationale Artisten- Vermittlungsstelle Adi Belli um ein En- gagement mit der Elefantennummer nach dem Iran bittet. Die Gage, die Belli für diese Sondertournee, die im Winter, wenn der Zirkus sein Standquartier aufgesucht hat, durchgeführt werden Soll, ist für unsere heutigen deutschen Maßstäbe geradezu unwahrscheinlich hoch. Adi Belli Rat, wie er uns mitteilt, die Absicht, dieses Auslandsengagement anzunehmen. Stadtteil Nord gerieten sich zwei Männer wegen einer Geringigkeit in die„Haare“. Die kleine Kontroverse der beiden artete jedoch derart aus, daß es zu beiderseitigen Tätlichkeiten kam. Der eine der Männer bearbeitete seinen Partner sogar mit einem Spazierstock, so daß dieser schwere blu- tende Ropfwunden aus dem„Kampfe“ da- vontrug. Erhebung der Wohnungsbauabgabe. Nach dem Landesgesetz vom 28. Juli 1949(Ge- setz- und Verordnungsblatt Rheinland-Pfalz Teil 1 Nr. 37 vom 29. Juli 1949) ist für das Blick 18 Landgericht: Gungstermeihoden: Der Kurbidlumpentrick Einbruch für den„Geliebten“ Zwei„saubere“ Werkspolizisten geraten. Geschieht die Tat allerdings, wie in nachstehendem Fall unter Ausnutzung und gröbster Verletzung der Vertrauens- stellung, und kein Richter gründe gelten. Im Angestellte M., Ein wahres Akrobatenstückchen Voll- brachte die 41 Jahre alte Gertrud H. aus Ludwigshafen, als sie im November 1945 bei einer Nachbarin, die auf demselben Flur wohnte, einbrach und Geld. Kleidungs- stücke und andere Sachen„mitgehen“ ließ. Ste stieg durch das Oberlicht der Woh- nungstür ein, nachdem sie vorher mit einer Karpidlampe() die Glasscheibe zum Sprin- gen gebracht und dann eingedrückt hatte. Das Motiv war ebenso ungewöhnlich wie die Ausführung der Tat. Gertrud brauchte 500 RM für ihren Liebhaber, der zu dieser Zeit eine Gefängnisstrafe absaßgß und zur Bezahlung einer Geldstrafe„Kohlen“ nötig hatte. 5 Ernst Heil, in einschlägigen Kreisen auch„Schepper“ genannt, verbüßt als er- läßt hier Entschuldigungs- polizist einer Bekannter, der in arbeitete, „Du kannst mich Details den Weg zu beiten. nlern-⸗ t dlese t, dab u sich oder arbeit ensun tehen. nt der aus- istet- der Brote. olade- kaffee puren nhafte 1 dem ermit- chens önau- isbau- n sich . Anttt. der trabe ig ins Per- Fahr- erden Unter band eneh⸗ tliche cken- tstas heblich Vorbelasteter seit 1947 eine fünf- jährige Gefängnisstrafe(mit anschließender Sicherheitsverwahrung). Da man annahm, daß sich seine„Fach- und Sachkenntnis“ in am Tage, sondern in der Visite galt den Gertruds„Dreh“ widerspiegelten, er sie einige mitgehen ließen. also über„Augenkommando“ angestiftet Die Sache platzte; die Instrumente wur- den sichergestellt. Die zwei der Bekannte des M. wigshafens Amtsrichter wieder, haben müsse, saß er jetzt nochmals, auf der ihm so bekannten Bank neben seiner„Ge- lebten“, Gertrud gab jedoch an, ganz „selbständig“ gehandelt Zzu haben. Dem Gericht erschien das unwahrscheinlich Kar- pidlampentrick!). Außerdem stand noch eine Sache mit erschwindelten Lebensmittelkar- ten zur Verhandlung. Gertrud muß nun zehneinhalb Monate ins Gefängnis, da ihr viereinhalb Monate Untersuchungshaft an- gerechnet wurden und das Urteil auf künk⸗ zehn Monate lautete. Beim ‚Schepper“ wurde die Zuchthausstrafe um vier Monate erhöht. . 5 Die blanke Not ist oft die Ursache, dag pisher Unbescholtene auf die schiefe Bahn und den letzteren Strafe zu hoch. Seine Verteidigung Berufung ein. Urteil an, währen Bunde der einlegte. Vor zweiten Strafkammer der den erstrebten Erfolg: mit rechtskräftig. gangenen Sonntag ein 80 jähriges Sängerkest keierlich begangen wurde und wWwo man durch des Wettergottes große Sympathien mächtig Durst bekam. Aber nicht Schauernheimer hatte das seinem Durst ent- sprechende Geld. So kam es, daß zwei der 3 N e b sonst so braven Schauernheimer Bürger vorging?— Radio Stuttgart war zu ener 1 l 8 pes Funkreportage in die Ludwi shafener Glashütte, der letzten Station der 5 Rund- arm am Beutel und durstig in der Kehle, 2 8 kunkreportage. Die Glashütte gehört zur in der Nacht zum Sonntag aus dem Bierzelt auf dem Festplatz ein 50-Liter-Faß voll süßen Weines hinweg rollten. den Wein samt dem Faß im großen Festtrubel Schon verschmerzt, als sich, oh Wunder, am Dienstagvormittag das 50-Liter-Faß wieder auf seinem Plätzchen im Festzelt vor fand. aber— es War leer! in den Beständen nicht. Bürger am Sonmntagnacht, Sänger ausschmetterten, sondern den Weg Friedhof suchen und finden können? Dort, wo seine Ahnen ruhen, ließ er sich, um- geben von hölzernen Kreuzen, nieder und fiel in einen tiefen Schlaf, um erst am späten Montagnachmittag, als neu- gierige Schauernheimer sich die leiche“ zur ins Irdische und nach Hause zurückzufinden. Ludw-igshulen im Spiegel des abgabe zu erheben.— Die Veranlagung und 80 ist und bleibt sie verwerklich Jahre 1947 kam der der unter sehr ungünstigen Verhältnissen lebte und damals Werks- großen Fabrik in Ludwigs- hafen war, auf den törichten Gedanken, sich durch Diebstähle Geld au verschaffen. Ein der gleichen Fabrik deutete M. im Verlauf eines Ge- spräches an, daß in seinem Bau wertvolle mechanische Meßgeräte verwahrt würden. ja einmal besuchen“, sagte er zu ihm und beschrieb in allen seiner Arbeitsstätte. M. besuchte ihn dann auch. Allerdings nicht Nacht mit noch einem Angehörigen der Werkspolizei, Ihre Geräten, von denen sie Polizisten und sahen sich vor Lud- der den peiden ersten sechs Monate aufbrummte kreisprach. M. war die legte sein Komplice nahm das des beim Dritten im Staatsanwalt war, der Berufung des Landgerichts Frankenthal trafen sich jetzt alle Beteiligten nochmals, allerdings ohne Beide Berufungen wurden verworfen und das erste Urteil da- Unter den Kreuzen der Ihnen Kleine Nachlese zum Schauernheimer Sängerfest In Schauernheim war es, Radio Stutigurt- Freitug ubend 18 UDhr. Funkreportage über die Rheinturmwerke Ludwigshafen Maschinen vorstellte, deren jede an einem achtstündigen Arbeitstag rund 30 000 Back- pulver-, Natron- und Vanillinpäckchen aus- Wirft. 8 Dann wurde das Mikrophon im Alox- Betrieb aufgestellt. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern ging es Zur Wo am ver- Vor wenigen Tagen war es!— Durch das Tor der„Rheinturmwerke“ brauste eine stattliche„Limousine“.„Funk“, konnte man zwischen den aufgewirbelten Staubwolken entziffern und schon war auch der Wagen im Fabrikgelände verschwunden. Was hier jeder „Rheinturmwerke“ gekommen. Die„Rhein- turmwerke“ wußten diese Ehre zu schätzen. Schon Tage zuvor waren die notwendigen technischen Vorbereitungen getroffen wor- den. Für die Funkreporter War lediglich die Anordnung der letzten Maßnahmen ge- blieben. Firma Gebr. Giulini und produziert Ge- prauchsgläser. An dem glühenden, spucken den und fauchenden Ofen stehen schweiß- gebadete und leicht bekleidete Männer, die in der Hitze stetig ihr Blasrohr schwingen. Heute abend ist es nun so weit. Schlag 18 Uhr wird das Gongzeichen ertönen und Radio Stuttgart in der Sendung„Aus dem Wirtschaftsleben“, seine Hörer für wenige Minuten durch die wichtigsten Betriebe der 1 Ludwigshafener„Rheinturmwerke“ führen. — Wenn Sie nicht vergessen, um diese Zeit ihr Gerät auf Stuttgart zu stellen, werden Sie bei dieser Exkursion dabei sein. rü Nuchrichten uus dem Landkreis Versäumter Tanz wird nachgeholt. Durch die Bundestagswahlen wurde das Neuhofe- ner Erntedankfest um eine Woche vorver- legt. Hierdurch War es dem Gesangverein des Ortes unmöglich gemacht, seinen tra- ditionellen Erntetanz termingerecht abzu- halten. Am kommenden Sonntag wird nun der Gesangverein das Versäumte nachholen und in der Sporthalle zum Tanz aufspie- len. a 253zähriges September der Schachklub Neuhofen. Man hatte Wie diese Funkreportage sich ab wickelte! — Ramer Günzler, der bekannte Funk- reporter von Radio Stuttgart war es, der mit Mikrophon und Reporterstab ausgerüstet in die„Turris“-Betriebe kam. Schade nur, da von dem Magnetophonband, das vor der Tür in einem PEw. dem geschäftigen Treiben scheinbar teilnahmslos beiwohnte, nicht auch die köstlichen Düfte mit aufgenommen werden konnten, die von den Turris-Er- zeugnissen Backpulver, Vanillin usw.) hier verschwenderisch verströmt wurden. Von dem Magnetofonband wurde lediglich die erklärende Stimme des Betriebsführers auf- genommen, der mit fachmännischer Bered- samkeit die voll- und halbautomatischen Tuges näher nach der Richtigkeit dieser Behaup- tung zu forschen, in seinen Beutel und hän- digte der unbekannten Betrügerin die ge- forderten 37 DM aus. Die gefährliche Kreuzung. Am Mittwoch wurde ein Verkehrspolizist der Ludwigs hafener Polizei, der in Ludwigshafen-Mun- denheim an der„Börse“ seinen Dienst ver- sah, von einem Pkw angefahren und am Nun, 50 Liter, das gab kein großes Loch im Festzelt. Wirklich Hätte sonst ein anderer wWwackerer als die tapferen den letzten Kanon in die Nacht hin- nicht den Weg nach Hause, zum abseits gelegenen zur Ruhe „Wein- Genüge besehen hatten, Wieder ö i Jubiläum feiert am 4. und 5. Land Rheinland-Pfalz eine Wohnungsbau- An begangen werden sollen, wird voraussicht- lich in einem groß angelegten Schachtur- nier der Schachmeister des Ortes ermittelt werden. Kirchwein im Landkreis. Am kommen- den Sonntag feiern die Landgemeinden Mutterstadt und Böhl ihre Kirchweihfeste. Arm verletzt. Zum ersten Male seit Kriegsende sollen Märchenbühne„Kurpfalz im Ebertpark. die„hohen dörflichen Feiertage“ wieder Weit über 1000 Kinder Waren Es, die vor friedensmäßig begangen werden, Manches einiger Zeit ihre helle Freude hatten, als Hühnchen, Hähnchen und Gänschen ist der„MM“ in Verbindung mit der unter schon dazu ausersehen, die richtige Fest- Leitung von Ludwig Faas stehenden Mär- tagsstimmung zu schaffen und als gute chenbühne„Kurpfalz, im Mannheimer Stern„Unterlage“ tür den„Pfälzer“ zu dienen. viele Szenen aus bekannten Märchen auf- 5 5 5 5 Der Schulbeginn in Mutterstadt wurde Dienst. Die Gewerkschaft Beamtenbund 1 2 e ee 3 aus Anlaß des Kirchweihfestes auf Diens- Rheinland-Pfalz, Bezirksverband Pfalz. 5 8 1 1855 9 8 tag, den 30. August, festgesetzt, um auch teilt mit: Beamte, die durch das Gesetz zur Märchenfiguren 4 9 5 8818 die Schuljugend ganz sorgenfrei“ das hohe Wiederherstellung des Berufsbeamtentums m 15 30 140 5 4 1 5 5 3 Büh 40 Fest feiern zu lassen. Vom 7. April 1933, das Reichsbürgergeseta der Konzert 3 3 8 er Bünnge Schauernheims Preschmaschinen in den vom 19. September 1935, die Pragraphen K18 2 8— 780 3 aon Ruhestand versetzt. In Schauernheim 43, 44, 57.59, 61, 72 und 101, des Deutschen 1 t 2 155 5 1 51 3 wurde am 25. August der Erntedrusch, der Beamtengesetzes vom 26. Januar 1940 in der 3 8 8 8 15 4 19. au am 27. Jull einsetzte, beendet. Rund 400 ha Fassung vom 8. August 1943 geschädigt 25 5 r„ haben auf zwei Dresch- worden sind, 3 1 7 3*. 1 4 5 5„ ar n plätzen und im Scheunendrusch die Dresch i ehend bei der ewerkscha in riper hatte sich auf„Reise— 1 4 1 schrift umgehend 1 geben. Bis Mannheim war er eam. ere fast ununterbrochen in Betrieb 8 5 Beamtenbund Rheinland-Pfalz. 1. e WII 5 ttstra 34, Da ihm hier anschemen schon das Ge 25 dei een eee* 5 Zusammen 254 Jahre. Zu den Altesten Einwohnern Schauernheims zählt ein Ge- einzusenden. ausgegangen War, wollte er einem Mann- Schweinezählung. am Samstag, 3. Sep- heimer Gastwirt, bei dem er eine Zeche 8.. tember, führt die Landesregierung in Rhein- von 103.62 DM stehen hatte, einen Schuld- schwisterkleeblatt, daß aus zwei unverhei. land-Pfalz eine Schweinezählung durch. In schein ausstellen. Der Wirt ging auf diese rateten Schwestern und einem ebenfalls dieser Zählung sind auch Ferkel mit ein-„Füängerei“ jedoch nicht ein. Daraufhin ver- unverheirateten Bruder besteht. Er ist 86 begriffen. Die Anschriften der Schweinehal- sprach der Reisende, nach Ludwigshafen 2 Jahre alt und die beiden„Damen im vor- ter werden bei der Lebensmittelausgabe fahren und sich Geld zu holen. Inzwischen gerückten Alter“ zählen 89 und 79„Lenze“. Ende August festgestellt. Jeder Viehhalter wurde er wegen Zechprellerei angezeigt. ist auf Grund des Viehzählegesetzes vom 5 Alltag im Arbeitsgericht 31. 10. 38(RGB I S. 1532) verpflichtet, den Eine Zugehfrau darf nicht als Hausgehilfin bezahlt werden mit der Zählung Beauftragten Auskunft zu und nicht als Stundenfrau eingestellt habe, geben, bzw. Einsicht in die Stallungen zu gewähren. Wer bis zum Abend des 3. Sep- Die Meinung des Arbeitsrichters zu diesem Fall ist folgende: Die im Haushalt ange- tember von der Zählung nicht erfaßt wor- den ist, muß seine Meldung beim zustän- digen Bürgermeisteramt oder auf dem stati- stellte Frau ist keine Hausgehilfin gewe- sen, sondern sie oft elf bis zwölk Stunden am Tage stischen Amt, Wittelsbachstraße, Zimmer 310, 2u in der Zeit zwischen 7.30 Uhr und 16.30 Uhr wurde er deshalb als Gefängniswärter im abgeben. Landgericht Kaiserslautern eingestellt, und arbeitete. Für rund 100 nicht bezahlte Stunden stünden deshalb noch 50 DM aus. Nach längeren Sträuben Erhebung dieser Abgabe wurde den Ge- meindebehörden übertragen. Das Gesetz tritt am 1. August 1949 in Kraft. Im Vollzug dieses Gesetzes wird allen Hausbesitzern, Mietern und Untermietern als Inhaber von Wohnräumen ein Erklärungsformblatt nebst Anleitung zur Ausfüllung zugestellt. Alle Wohnungsinhaber, auch Untermieter, denen Kochgelegenheit geboten ist, sind zur Ab- gabe der Erklärung verpflichtet. Nach den Bestimmungen der Reichsabgabeordnung kann der Pflichtige zur Abgabe der Er- klärung gezwungen werden. Unrichtige oder falsche Angaben können Strafmaßnahmen nach sich ziehen. Wiedergutmachung im öffentlichen Summa summarum: 2541 Sch. war seit 1940 bei der Polizei. Auf die Dauer wurde ihm jedoch der Dienst anstrengend. Nach dem„Umbruch“ Goethe Ausstellung. Zur 200. Wieder- im Februar dieses Jahres entlassen. Ent- kehr von Goethes Geburtstag veranstaltet lassungsgrund waren personaleinschrän- die Stadtverwalung Ludwigshafen in der kungen. Sch., klagte nun gegen das Land Zeit vom 28. August bis 8. September n Aheinland-Pfale Er, korderte eine Bente. den Räumen der„Brücke“ eine Goethe Begründung seiner Entlassung und unter Ausstellung. Gezeigt werden Dokumente Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse aus dem Schaffen Goethes, kostbare Drucke— seine Weiterbeschäftigung.„Ich habe ge- klärte sich bereit, auf halbem Weg ent- geleistete Arbeit wurden festgesetzt, um und Bilder aus seinem Leben und von sei- hört, daß das Landgericht sofort zwel Ge- alle künftigen Ansprüche aus dem Wege nen Zeitgenossen.“ Diese Ausstellungsstücke fängniswärter einstellt? meinte cr. Um zu räumen. wurden vom gesamten Ludwigshafener nun von rechtlicher Seite einen Anspruch Bei einer Dachdecker-Firma mußten Leute entlassen werden. Mit der Zustim- mung des Arbeitsamtes Wurde auch den Arbeitern W. und B. gekündigt. Da B.'s Frau zu dieser Zeit im Krankenhaus lag und für die Familie dadurch zusätzliche Kosten entstanden, erklärte sich der Ar- Buchhandel, von Goethefreunden und den auf Weiterbeschäftigung erheben zu kön- städtischen Büchereien zur Verfügung se- nen, muß diese Vermutung zuerst genau Stellt. Der Eintritt zu dieser Ausstellung ist untersucht werden. krei; sie kann täglich von 15—19 Uhr und Frau M. aus Neustadt hatte vor der sonntags von 10—12 Uhr und 15—19 Uhr Währungsreform eine Hausgehilfin. Diese besucht werden. kam jeden Tag. Und jeden Tag bekam Er kann es nicht lassen. Von der Bau- sie auch ihr Essen und am Abend ihren stelle einer hiesigen Firma in der Ludwig- Lohn auf den Tisch gezählt. Nach der Wäh- straße wurden vier T- Träger im Gesamt- rung einigte man sich auf 40 DM monat- wert von rund 400 DM. gestohlen. Als Täter lich und freie Kost. Heute nun, einige konnte ein wegen Diebstahls schon mehr- Monate nach dem Ausscheiden der Gehil- mals vorbestrafter Hilfsarbeiter festgenom- kin aus dem Haushalt, bringt die frühere men werden. Angestellte Forderungen vor das Arbeits- Unbekannte Betrügerin. Am 19. August gericht, die ihrer Chefin bei dem besten erschien in der Wohnung eines Invaliden in Willen nicht einleuchten wollen.„Denn die Ludwigshafen-Rheingönheim eine Frau., Sie Frau hatte es gut bei mir und sie klagte wollte Geld abholen für eine Lieferung nie, meinte diese.„Die ehemalige Kleiderstoffe, die sie der Tochter des Mannes Hausangestellte fordert für Ueberstunden und deren Ehegatte angeblich geliefert usw. 50 DM. Frau M. ist bereit, Tarif zu hatte. Der gutgläubige Alte langte, ohne 14 Tage zu beschäftigen, ohne jedoch die Kündigung aufzuheben. Um W. nicht zu benachteiligen, sollte er ebenfalls und unter der gleichen Bedingung noch 14 Tage arbeiten können. Beide Arbeiter fordern heute ihre Wiedereinstellung. Der Firma ist es jedoch im Augenblick nicht möglich, die Leute zu beschäftigen, Daß es sich hier um einen sehr sozial gesinnten Ar- dieser sich ohne weiteres bereit erklärte, den beiden Männern als Abfindung je 25 DM auszubezahlen. ru 5 Bucſtſiscl vom 27. August bis 4. Sepfember 0 zahlen, da sie die Frau als Hausangestellte Das bekannte „AuFSTRE 8 uu Ur: ORteinEILER Fk Zonnlag, 28. Augus. 81208 8 * Holksfest am Rhein in Verbindung mit der Ausstellung ENDE WIRTSCHAFT“ im Land der Liebfrauenmilch Die Cadengeschädite sind an beiden Sonnfagen gehprnet! e Sonmtb, d. Sehtenber 18 bn: Fcherszechen: wassersport- Alumni odtssonabrt- brlangueruef l. 6 * 0 Lestaurant, Domschiänbe Inh. Jakob Thier WORMS A. RN. Am Hauptbahnhof e Wokkis K. nu LUDWIG SAIER ern (früher Hotel Kaiserhof) Zwischen Dom und Llutherdenkmel— Tkl. 344 Tale bände 5* 5 1 „„„„„„ FEFfJJJIJVCCCCC0CTC0b0C0T0T0T0T0b0T0T0 diesen beiden Tagen, die besonders festien eine typische Zugehfrau, da 3 entschied sick dann Frau M. für einen Vergleich und er- gegenzukommen. 35 DM Nachzahlung für 5 beitgeber bereit, den Mann noch weitere beitgeber handelte, bewies sich noch, als „„„ r e r 3 — 5 73 14 1 3 9 Seite 6 MORGEN Freitag, 26. August 1940/ Nr. 173 eee (damages eke. ung Teen ALS Eg. be TSplkrk teilt mit . e DAS THEATER AN DEN DLAN KEN 1. Einmal ge flnen-Seen-duertanrt W. 4 8 18 i IE 3 E 5 12 5 in unserem„Roten Sonder-Alpenzug“ fahren wir am 2 8 8 1 7 777 7 2 4. September einmalig für 8 Tage nur. DzI 126,50 das neue Fac geschäft Für die Dame A. 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Für wen macht man eigentlich solche Gartenbauausstellung, und wozu ist sie da? allein aus wirtschaftlichen Gründen auch ganz bestimmte praktische Anregungen mit nachhause nehmen möchten. Die Betonung der reinen Repräsentation— und mag sie noch so gekonnt sein— bedeutet also in je- dem Fall eine Versäumnis an den erstes Herbstahnen in der Luft, und über wirkenden Kräften, die von einer den leeren Stoppelfeldern kurz vor Speyer Solchen Veranstaltung auch im Kleinen— standen die Drachen hoch am Himmel. In a 0 0 i Wie sieht es der SUWEGA hatte die stets reichbeschickte Kein Gartenfreund kann an der betrüb- Obstschau gerade Wieder einmal ge- wechselt. Hier, in der Haupthalle auf dem lichen Feststellung vorbei, daß es in unse- ren Gärten wenig erfreulich steht. Haben Industriegelände, wetteifern die einzelnen Orts- und Kreisgartenbauvereine der Pfalz miteinander, vom Guten nur das Beste zu zeigen. Je nach der Gunst ihrer klimati- die frühen und mittelfrühen Gemüse noch leidliche Ernten gebracht, so schwinden wenigstens was den Hauptertrag der Spät- * sorten im Nutzgarten angeht— die Hoff- schen Bedingungen— und der Kritischen Einsicht ihrer Vorstände bieten sie mit wenigen Ausnahmen in der Pat hervorra- gendes. Im Bayerngarten läßt das not- nungen auf gute oder gar reichliche Er- wendige Weiß des Rautenmusters leider träge mit dem Anhalten von Hitze und noch immer auf sich warten. A 555 Trockenheit mehr und mehr dahin. n Ageratum nach wie vor allein den g 5 2 5 ebend der Landesfarben vertreten Vom Rhein bis weit ins e müssen.„Da kannst halt nix machen: die sische hinein haben wir ein unge wöhnli 212 blüht an Bayern vorbei“, schlechtes BOhnenj ahr. Die Schäden stellte mein Freund Walter dazu fest. Er des zu kalten Winters während der Kei- 5 in Ludwigshafen beheimatet und muß mungszeit Wirkten sich in der else 5 es schließlich wissen. Auch migfielen Cats umgekehrten Bedingungen Seren uns erneut die zwischen den jetzt sehr katastrophal aus, so daß selbst der Kärt- schön entwickelten Staudenkulturen und an nerisch bestimmt einwandfrei ee Sonstigen ungeeigneten Orten wahllos ver- Vermehrungsbau und anerkannte Sar ten- streuten Keramiken, die sich teilweise sogar bauliche Institute über die leichen Aus- als einfache Blumentöpfe mit halbver- fälle Klagen wie der bescheidene Flein trocknetem Inhalt erweisen. So etwas sollte Särtner. Das gleiche gilt 2 5 899 1 in einer Ausstellung vom Range der ken und die späteren ker au 4 8 SU WEGA vermieden werden. die selten so„liederlicher“ Waren als in Wie gut und geschmackvoll sind da die diesem Sommer 1949. Gruppen und Pflanzkübel der Karls Sehr viel günstiger sieht es erfreulicher- ruher Majolika in den Steingarten- weise mit der Zwiebelernte aus, die anlagen von Kayser& Seibert- Darm- teilweise sogar als hervorragend bezeich- stadt-Roßdorf verwendet. Wie sicher ist net werden kann. Auch der Sellerie hier das Gefühl für räumliche Wirkung, für hat sich bisher erfreulicherweise recht gut Aufgliederung und Zusammenfassung des angelassen, und wo gärtnerische Sorgfalt Geländes,— kurzum für alles, WẽWas Schließ- mit Gießen, Hacken und vorsichtigen Kopf- lich Sinn und Ziel jeder gartengestalte- düngungen entsprechend nachgeholten hat, rischen Arbeit sein sollte. Mit Abstand hält können wir mindestens von einem durch- diese Parkpartie auch bei wiederholter, ein- schnittlichen Fruchtbehang der Tomaten gehender Betrachtung die Spitze. Und es ist ausgehen, wenn schon die häufig auftre- wohl nicht zuletzt die Gunst der einheit- tende Blattwelke Ausfälle unvermeidlich Mein Gartentagebuch kleine SUWEGA-Auslese und eine notwen- dige Auseinandersetzung Als Wir dieser Tage wieder einmal nach bandau hinüberfuhren, lag es schon Wie 1 lichen Planung, die ihr auch im Einzelnen macht. diesen Vorrang schafft. Allgemein wiederholt sich die Erfahrung 2 des Sommers 1947 daß unsere Gemüse- pflanzen trotz aller Plage des Wasserschlep- pens auf die Dauer schwer unter der mangelnden Duft⸗ Feuchtigkeit leiden, die naturnotwendig mit der wochen- Gelegentlich dieses letzten Besuches in Landau haben wir uns übrigens auch den sogenannten Musterkleingarten eini- mal gründlich angesehen. Er liegt ziemlich auch für den Kleingarten—, müssen. betriebene Gartenbau aber Zielrichtungen trotz aller Gemeinsamkeiten 50 verschieden, daß es anderer Mittel be- darf, als ein paar Erdbeerbüsche, ein paar Krautköpfe, ein paar Busch- und Stangen- bohnen, ein paar Blumen mehr oder weni- ger lieblos zusammenzupflanzen und ein wurde hier verpaßt. diesen kargen Fleck um den Hydranten zum Kleingarten ernennen, sondern an be- ster Stelle eine ganze Reihe von Typen verschiedener Art und Größe anlegen sollen. Man hätte anstatt zwar sehr hübscher, aber für den Durchschnitts-Familienvater uner- schwinglicher ausgehen Der Kleingarten und der berufsmäßig sind in ihren Man hätte nicht nur Garten- Fertighäuser den rufsgärtner sich zu solchen„untergeordne- gungen geholt, wo sie Wirklich aus lichen Bemühen hervorwachsen? ja heute nicht nur um die Rentabilität al- lein, meisten Gartenbesitzer Rolle spielt. LAND UND GARTEN Eigenbau gen sollen. Stottern“, mit genauer terials praktisch in ihren fünf Bauabschnit- ten vorgeführt, wäre eines der notwendigen Beispiele dafür gewesen. Kleintierhalter hätte einige Berücksichtigung verdient. mit bescheidensten Mitteln zei- Unsere„Kleingartenlaube auf Vorweisung des Ma-. U Und auch der in diesem Rahmen Warum hat man, wenn schon die Be- Es geht obwohl sie noch immer für die eine entscheidende Es geht auch um die Seeli- schen Belange: um den eigenen Garten als Quelle der Freude und Erholung. in unseren Gemüsegärten aus? nen sind ebenfalls meist nur ein unvoll- kommener Ersatz, da einmal das kalte Lei- tungswasser nur und zum anderen die üblichen Sprengvorx- richtungen bei deckung das Erdreich bald restlos zuschläm- men. Trotzdem dürfen wir in unseren Be- mühungen nicht nachlassen und müssen zu retten versuchen, was noch zu retten ist. Dies gilt vor allem für das späte Kraut, den Rosenkohl und den Sellerie, der gerade in den kommenden Wochen sein entscheidendes Entwicklungstadium der vor sich hat. Hier heißt es: gießen und im- mer wieder gießen, was im Zusammenwir- ken mit den nun doch bald kühleren Näch- ten noch manchen Erfolg verspricht, sofern man gleichzeitig dafür sorgt, daß der Bo- den nicht verkrustet. Beim Sellerie ist üb- rigens darauf zu achten, daß von den zur schlecht vertragen wird, ungenügender Bodenbe- Knollenbildung Vorrats wirtschaft bestimmten Pflanzen nichts abgeblattet wird. Jedes Abblatten bedeutet einen schädigenden Eingriff in das normale Wachstum, die Atmung und Nah- rungsaufnahme, bringt vorzeitige Blüten- bildung und Mängel der Knollenbildung mit sich. Nur abgestorbenes oder womöglich vom Sellerierost befallenes Laub darf entfernt werden. Für den Küchengebrauch aber wählen wir uns eine bestimmte Pflanze aus, von der das benötigte Suppengrün gepflückt wird, und bei der wir von vorherein auf eine Knolle verzichten. Auch soll der Sel- lerie ab Ende Augnst keine Kopfdüngungen, vor allem keinen Stickstoff mehr bekom- men, damit die Haltbarkeit nicht leidet. Noch so schöne, große Knollen, die innen hohl sind oder später beim Kochen schwarz werden, lassen fast immer auf Düngefehler schließen.. Weit und schön ist die Welt, doch ol wie dank ich dem Himmel, Daß ein Gärtchen beschränkt, zierlich mir eigen gehört. Bringt mich wieder nach Hause! Was hat ein Gärtner zu reisen, Ehre bringt's ihm und Glück, wenn er sein Särtchen besorgt! (Goethe, Venedig 1790) Reichsbund Deutscher Kleingärtner neu gegründet Als Krönung einer soeben in Bochum abgehaltenen„Westfälischen Kleingärtner- Woche“ wurde— zunächst auf trizonaler Basis— der alte„Reichsbund Deut- scher Kleingärtner“ neu gegründet. Entsprechend dem zahlenmäßigen Anteil der einzelnen Landesverbände, die in der britischen Zone über 600 000, in der US- Zone dagegen nur etwa 200 000 Mitglieder umfassen, erfolgte die Wahl des Vorstan- des. 1. Vorsitzer wurde Brandow-Hamburg, während Hessen mit Schütte- Frankfurt den 2. Vorsitzenden stellt. Beisitzer sind je ein Vertreter aus West-Berlin, der britischen und der US-Zone. Kassier: Horn-Kiel. Das Mannheim gelegt, der in gleicher Eigen- schaft auch dem Vorstand des Landes- bundes der Siedler und Klein- gärtner Württemberg Baden angehört und seit vielen Jahren schon die Finanzen der Bezirksgruppe Mann- heim verwaltet. Die französische Zone hat bisher keine eigenen Vertreter im Vorstand des Reichs- pundes, da die südlichen Landesteile mit Stuttgart zusammenarbeiten, während Rhein- land-Pfalz noch ohne eine entsprechende Kleingartenorganisation ist. Wir werden über Kleingärtner-Woche“, die mit einer rich- tungweisenden Ausstellung über Fragen des Kleingartenwesens verbunden war, in Schildlausgefahr weiter akut! In seinem großen Referat auf der Wein⸗ eimer Tagung des Bezirks-Obst-, Wein- nd Gartenbauvereins hat Oberregierungs- rat Dr. Thiem von der Biologischen An- stalt Wiesloch-Heidelberg Worte über die San José-Schildlaus gesprochen(gl.„Mor- gen“ Nr. 169 vom 23. 8.). l vaten Gartenbesitz ergibt sich daraus die wiederum ernste schweren Schäden durch Auch für den pri- Zu allererst doch wohl für die Tausende von 2 1 5 1 11 53 40 f 5 1 f 5 5 laubenähnliches Gebilde mit Schilfränken ten Aufgaben nicht verstehen wollen, kei-. 5 17. 25 Besuchern, die nicht nur dekorative Ge- e 715 es niemand in seinm nen wettbewerb zwischen den verschiedenen e eee, Margot Schubert. 5— nicht nur gartenarchitek- Garten brauchen kann. Eine schöne und Kleingartenorganisationen ausgeschrieben? VVV 8 Te 8 8 Je 2 2 2 2* 2 onische Tatbestände sehen, sondern schon große Gelegenheit zu vorbildlichem Tun Warum hat man, sich nicht dort die Anre- den täg- * San José- Schildläuse unter der Lupe 2 Zeichnungen: Otto Hodapp dieses verheerenden Schädlings entgegen- zuwirken. Die anhaltend warme und trockene Wit⸗ terung kann eine neue Generation von San Josée-Schildläusen auf den Plan gerufen haben. Wo irgend Ver- dacht besteht, ist es daher besser, auch jetzt noch zu spritzen oder befallsverdächtige Stammteile einzupinseln, als einer Massen- vermehrung freien Lauf zu lassen. Auch soll man schon im Laufe des September das jetzt noch deutlich erkennbare à bg an- gige Ho an den Obstgehölzen markie- ren, damit es gleich nach dem Laubabfall entfernt werden kann. Wenn Baume und Sträucher schon entblättert sind, ist diese Kennzeichnung sehr viel schwieriger. er 50 Südwestdeutsche Gartenbau- Ausstellung Landau i Veranstaltungen der ersten Septemberhälfte am Fnde des Goetheparkes, ziemlich langen Sommerhitze einhergeht und auch beystsckt, und das, ist gut sg, Denn dieser Kleingarten, um einen im Wegkreuz mit durch noch so fleißiges Gießen kaum ausge- lichen Werden kann. Sprengen und, Bereg mühevolle Amt des Revisors wurde in die bewährten Hände von Carl Westphal Führlich berichten, unserer nächsten Gartenbeilage noch aus- 3. Sept. Südpfalz. Handwerker- Kundgebung 3.7. Sept. Sonderschau: Blumenbindekunst 3.4. Sept. Tagung: Presseverband Rheinland-Pfalz 4. Sept. ASV. Vereins-Mehrkampf-Meister- schaften 10.13. Sept. Land wirtschaftliche Sonderschau: Saat- zucht, Saatgut 10. Sept. Tagung d. Pfalz. Fachverbandes Druck 10.-12. Sept. Briefmarkenauktion der Pfälz. Brief- 8 marken- Wilhelmy- Auktions GmbH., i 5 Heidelberg Feuerwehrsaal) die„Westfälische 11. sept. Radrennen im stadion. Abends Bril- lantfeuerwerk 11. Sept. Sternfahrt der Pfälzer Bauern nach Landau 11. Sept. Hauptversammlung des Verbandes Pfälzischer TabakVereine Festhalle) 14.16. Sept. Land wirtschaftliche Sonderschau; M. S. Braugerste, Hopfen und Tabak Am Dienstagmittag, dem 23. 8. 1949, entschlief plötzlich und un- erwartet die Gründerin und Inhaberin der Firma Geschwister Wolt, Unsere verehrte Chefin, Frau Paula Wöhler geb. Wolf 5 Sle war bis zum letzten Atemzug tätig, an Fleiß und Pflicht- bewußtsein uns stets ein leuchtendes Vorbild. Das Personal der Firma Geschwister Wolf, Heidelberg Hauptstraße 15 Feuerbestattung: Bergfriedhof Heidelberg 26. August 1949, um 15 Uhr am Freitag, dem Nachruf Am 22. August 1949 verschied im Alter von 55 Jahren unser ö Werkaufseher, Herr ö Jakob Krämer Mannheim- Sandhofen, Domstiftstraße 5 Der verstorbene, dessen Verlust wir tief bedauern, hat sich durch seine nahezu 35jährige treue, zuverlässige Mitarbeit in bsonderem Maße unsere Achtung erworben. Ein ehrendes Andenken werden wir ihm stets bewahren ZELL STOFFTABRIK WALDHOF WERR MANNHEIM DANK SAGUN G Ableben Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, beim 5 Bruders meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Großvaters, und Onkels, Herrn Jakob Dietz sagen wir allen unseren innigsten Dank, ganz besonders Herrn Prediger Dr. Schramm für seine tröstenden, aufrichtenden Worte sowie der Firma Bopp& Reuther und dem Betriebsrat, seinen Freunden vom Gesangverein„Volkschor“, der SP und den Nach- 1 barn für das ehrende Gedenken, Mhm. waldhof(Blütenweg 30,7 den 24. August 1939 Frau Marie Dietz, geb. Keil, und Angehörige im Alter 0 17. Aug. 1949, wohlvorbereitet. sanft entschlafen. Pauline Umminger, tag, [statt Karten! Nach kurzer Krankheit ist un- sere geliebte Mutter, Groß- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Kohler Wwe. geb. Deppisch von 64 Jahren am Mannheim, den 25. Aug. 49 Herzogenriedstraße 127 In tiefer Trauer: Großeichholzheim Deppisch, und Familie und alle Verwandten Die Beerdigung fand am Frei- N dem 19. August 1949. in Lauda statt N Nach langem, schwerem Lei- den ist mein lieber Mann und guter Vater, Herr Karl Funk im Alter von 53 Jhr. am 24. 8. 49 für immer von uns gegangen. M.-Blumenau, Viernh. Weg 241 in tiefem Leid: Mina Funk, geb. Mayer, u. Sohn Werner und Angehörige. Beerdigung: Samstag, 27. 8. 49, 10.30 Uhr, Hauptfriedh. Mhm. a Für die herzl. Anteilnahme so- wie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Paula Hirschstein sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfr. Kammerer kür die trostreichen Worte. 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Rudolf Graf geb.. 3 Für unseren'Stadtverkauf und unsere Warenausgabe suchen wir Stellen- Angebeie Gutes Einkommen Leistungsfäh. Weingroßkellerei im Weinbaugebiet sucht reprä- sentablen Herrn m. gewandtem Auftreten zum Besuch v. Pri- vatkunden. Bewerb. m. Lebens!. u. Lichtb. u. HO 319 an Ann. Exp. Heinz Fröhlich, Wiesbaden Ipberen Elehiroaumaan mit guten Branchekenntnissen und erfahren im Umgang mit der Kundschaft. Schriftliche Bewerbungen mit Angabe des frühesten Eintritts- termins, Gehaltsansprüchen sowie Zeugnisabschriften und Lebens- lauf erbeten 0 OTTO LAARKMANN A. G., Elektro- u. Radiogroßhandlung Mannheim, P 7, 13 2 f 5 Bedeutende Zigarrenfabrik sucht für den Bezirk Mann- helm-Stadt u. Kreis zum Be- such der Fachgeschäfte bestens eingeführte Bezirksvertreter auf Provislonsbasis. Angep. mn. Refer. u. 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Denn Worms rüstet ja diesmal nicht nur kriedens mäßiges das rings um die historische Kiesel Wiese am Rhein, das alte Turnier- gelände der freien Reichsstadt und Schau- Platz des Wormser Konkordates von 1122, — ab morgen die Gàste aus Nah und Fern in seinen Bann herzhafter Fröhlichkeit ziehen will. Worms strebt auch nach neuer Wirtschaftlicher Geltung und wird mit einer beachtlichen Leistun SsSschau zeigen, Was Handwerk und Industrie, Handel und Gewerbe und Weinbau im„Lande der für sein erstes Back fischfest, Lisbfrauenmilch“ heute Wieder zu bieten Vermögen. So werden liebliche Winzerinnen das hier sachkundig ausgewählte Naß kre- denzen, damit sich jeder überzeugen kann, Oben: Früßh übt sick, was spũter selbst einmal zur Zunft gehören will! Mitte: Blick in die historische„Fischerweide“, die jahrhundertealte Wohnstraße der Wormser Fischer. Rechts: Von seinen Kriegswunden geheilt, ragt heute wie einst der Dom als erhabenes Wahrzeichen uber der Stadt und dem Wonnegau Fotos: Verkehrsverein Worms(2), Schubert(3) 1 Zeichnung: Otto Hodapp * Treltag. 28. gugust 1049“ — Worms zum Hachfischſest] Ein groger Festzug mit 4 daß der rheinhessische wWdinbau zur Stelle ist und weder die Konkurrenz neuerwachter Starkbierfreuden, noch den angekündigten Import ausländischer Weine zu fürchten braucht. Es ist also wirklich nicht„alles nor Wege de Backfisch, obwohl die rei- zende Doppeldeutigkeit dieser vorherbst- lichen Spezialität im Rahmen beider Veran- staltungen— Volksfest und Ausstellung letzten Endes doch den Sieg der größern An- ziehungskraft davontragen dürfte. Worms hat sich für die Tage vom 27. Au- Sust bis 4. September nicht Wenig vorgenom- men. Stadt- und Landkreis wirken zusammen, und der rührige Verkehrs Verein hat alle Hände voll zu tun, damit das schier überreiche Programm reibungslos vonstatten gehen kann. i Das wichtigste Ereignis dieses Wochen- endes ist wohl am Sonntag um 14 Uhr der traditionelle Festzug mit über 60 Wagen und vielen hübschen Gruppen. Als Haupt- attraktion soll jener sagenhafte Opel mit- rattern, der in dem bekannten Wettbewerb um das älteste noch zugelassene Fahrzeug mit „Backfischen“ aller Altersklassen etwas zu tun, sondern verlangt Zeit und Findigkeit, über 60 Wagen wird dem fröhlichen Treiben am Sonntag, Gepräge geben 28. August, sein seiner Marke das Rennen gemacht hat und um die Schaufenster in der Stadt und die nun als preisgekrönter Veteran mit dem Ausstellungsstände nach einer bestimmten Baujahr 1912 in einen funkelnagelneuen Anzahl silberner Fischchen abzusuchen, die Olympia 1949 umgetauscht wird. in den Auslagen versteckt sind. Wer sie Die Woche über, wo der Alltag dem Fei- sämtlich aufspürt und richtig verzeichnet, ern und dem Fremdenzustrom gewisse Gren- kann nach der streng reell durchgeführten Zen setzt, gibt es in den beiden großen Fest- Preisverteilung vielleicht mit einem Motor- zelten am Rhein immerhin jeden Abend rad davonbrausen. Oder eine komplette eine andere humorvolle Darbie Kücheneinrichtung verfrachten. Oder die tung, die abwechselnd vom Stadttheater, Gattin zu einer allerdings nicht ganz mühe- von den Sängern, den Sportlern und nicht losen Heimfahrt stromauf im neuen Zweier- zuletzt von den Narrhallesen bestritten faltboot einladen. Oder sonst einen der vie- Wird. len wertvollen Gewinne vom Radio bis zum Am Sonntag, dem 4. September, aber Fahrrad mitnehmen, die von den werbe⸗ wird es zum Kehraus hoch hergehen. Zum freudigen Veranstaltern in großer Zahl Se- ersten Male seit fast hundert Jahren findet stiftet worden sind. nachmittags im Floßhafen ein echtes „Fis cherstechen“ statt, um der heute leider stark zusammengeschmolzenen Worm- ser Fischerzunft nach altem Brauch Ehre anzutun. Denn ohne die Wormser Fischer Und ihren angestammten Ruf als zweit- älteste deutsche Zunft gäbe es Hierzulande Woh! Wein und Bier, auch„Rippcher“ und viele andere gute Dinge,— aber sicherlich kein Backfischfest. Doch wenn die letzte Lanze der reisigen Kampen im nassen Zle- ment gebrochen und auch die anschließende lustige Wasserpantomime vom verbotenen Angeln vorüber ist, dann treten die Wor m- Sr Ruderer zu einer großen Auffahrt an. Bei Dunkelheit, so gegen 23 Uhr, kom- men die Paddler zum Zuge. Mit rund 150 illuminierten Booten werden sie dem Vater Rhein ihre Huldigung dar- bringen, bis endlich ein Brillantfeuer- Werk von 35 Minuten Dauer dem Worm- ser Backfischfest 1949 im wahrsten Sinne des Wortes heimleuchtet 5* Wissen Sie übrigens, was ein Back fis chtoto“ ist? Es hat weder mit den Gaumenfreuden der braun gebratenen, noch den duicklebendigen Zzweibeinigen * Für manche Gäste aber wird dieses Back- fischfest mit all' seinem Jubel und Trubel auch willkommene Gelegenheit bieten, sich über den raschen Pulsschlag der Gegenwart hinaus auf jene über zeitlichen Werte zu be- sinnen, an denen diese wunderbare Stadt trotz aller Zerstörung noch immer so reich ist. Er wird den Dom betrachten, der sich heute machtvoller denn je aus dem Trüm- mergewirr zerbombter Straßenzüge erhebt. Er kann im Andreasstift einkehren, Wo dank der unermüdlichen Arbeit des Stadtarchivars Dr. Jllert die umfangreichen musealen Schätze einer mehr tausendjährigen Geschichte wenigstens teilweise wieder zu- gänglich sind. Er wird vielleicht zu dem ehemals Fürstlich-Dalbergischen Schloß Herrnheim wandern, das nun die Heim- statt alles dessen geworden ist, wWwas der —* Weinlerug in klassischem Stil aus TERRA der Junges SIGILLLATA- MANVUFARKTUR de/ Stadt Worms völlig als Ruine liegende Heylshof einst an bedeutendem Kunstgut umschloß. Und e wird auf diesen Wegen der Erinnerung ge. wih auch den trefflichen Erzeugnissen der 1948 begründeten kleinen„TISrra Sillata-Manufaktur der Stad Worms“ begegnen, die unter Leitung dez Keramikers Jean Kling und nach einem von ihm in vieljähriger Versuchsarbeit ent wickelten Verfahren die längst verloren ge. glaubte Töpferkunst der roten„Siegelerde aus römischer Zeit einer neuen, recht stil- vollen Blüte entgegenzuführen scheint. Man sieht: der Anregungen und Mög lichkeiten gibt es genug. Wie vielseitig aber auch das„Transportproblem“ kür die Freunde von auswärts gelöst werden kann, darüber gab uns Verkehrsdirektor Scha m- bach beim Abschied am Rheinufer launige Belehrung:„Die Leut' könne komme wie se Wolle. Zu Fuß mindestens, wenn net noch länger,— sage mer die Hälft, Rad mit Rückewind heemzus, im Tank Zzwee Flasche Liebfrauenmilch; un's Rad derf net rumgehe, daß mer net uff de Nischel fällt. Uf'm Dampfer, do bringt's der Mondschein ans Tageslicht. Un Wer schon samstags mit seim Benzin- esel hübe is, der braucht sonntags bei uns kee Angscht vor de Verkehrskontroll' zu haben!“. 5 d Das ist Worms, die Hauptstadt des Wormegaues: da lebt, liebt und fährt man mindestens während der kommenden neun vergnügten Backfischtage— beinahe wie Gott in Frankreich. Und halte sich für diese nahrhafte Zeit, da es aus allen Sastfrei ge- öfkneten Türen, aus Garküchen und behag- lichen Wirtsstuben brozzelt und duftet, an den schönen, selbst feinste EBmanieren 80 sinnreich vereinfachenden Spruch: „Ohne Gabbel, ohne Messer Schmecke de Backfisch Noch viel besser!“ MS Nr. 175 3 Tri. 1 Seit auf de. Behörd tionen sel. Währen fuhr at den He schreib der de. zur Vei statten, gen, ge über E ders. EIA. 2 Jos auss ein ner und Sp Vereini nimmt en im diese S. scher ur vom Ei: Wo Aus ist also Aufgab den Le Verteile krachte freien Rheintr besonde französ! munaut Zwei krachtur teren S fuhrmo Vorwär fuhrwir keiten vom Al ren kar werden, fuhrmen noch be Es sind mester die hier Teil Na ist dab IEIA b. diesen leitet w. verfahr chen. gewüns warten. Zwei 1049 das toren d. tioniere Sowe blems. volks wi unter sc bel den Konsum Wirtsche rungsmi den Gr werden wenigst, landges der Ein- belastur Diese Z die Ges reise, können, liche Al Sowie Einfuhr lichen 1 haben.! blerbei Boden und sic dann si, nung g. nis her. Darü ken, in, Wege 2 als man Getreid. dements geschäft stellt. ERP-Ei. würde Importe Gunst d den. II men in wirken rang schaf sten — 4 Du! Der Bevölke licher wi Neichsn Schön frist se fügte dle sic kelhafte Kärtoffe denen Das w. dde Er man si. derselb- zen bez veransc Junges R ger inst au Und ey Ing ge. zen der 2 Si- Stadi ing dez einem it ent, en ge. elerde“ it Stil⸗ 2 Mög 8 aber die Kann, ha m- aunige e Wie mn net 3 2 Tank Rad E de 5 do it. Un 2 in- i uns II., 20 cles man neun Wie diese 1 ge⸗ Hhag- t, an n 80 r. 172“ Freitag, 20. August 1949 IIDUSTRIE. UND HANDELSBLATT E Trizonal, jedoch nicht frei ist der Ex porthandel Seit Monaten ist angekündigt worden, daß zul dem Einfuhrsektor eine Ausschaltung der Behörden und eine Uebertragung aller Funk- onen auf den einzelnen Importeur im Zuge gel. Wie sieht es nun in Wirklichkeit aus? Während auf dem Gebiet der normalen Ein- fuhr aus den Exporterlösen und derselben aus den Handelsverträgen jeweils öffentliche Aus- schreibungen erfolgen und dem Importeur, der den Zuschlag erhält, die Devisenbeträge zur Verfügung gestellt werden, die es ihm ge- statten, mit dem Exporteur direkt abzuschlie- gen, gestaltet sich die Lage bei der Einfuhr über ERP(Marshallplan) noch wesentlich an- ders. Auch hier ist in der Bizone zwar die IA als die alleinige Abwicklungsstelle rest- los ausgeschaltet worden und an ihrem Platz ist ein neues deutsches Amt: die„Befrachtungs- und Speditionsstelle für zentrale Einfuhren des Fereinigten Wirtschaftsgebietes“ getreten. Sie nimmt alle ERP-Einfuhren nach ihrem Eintref- ſen im Seehafen in Empfang und schließt für diese Sendungen selbständig Frachten und Ver- scherungen ab, und zwar für alle Kontrakte vom Einfuhrhafen bis zur Empfangsstation, von wo aus der jeweilige Käufer weiterverteilt. Sie ist also der eigentliche Empfänger und hat die Aufgabe, die eingeführten Waren an die von den Ländern über die VELF aufgegebenen Verteiler im Lande zu lenken. Sie vergibt frachten und Speditionen auf der Basis der reien Konkurrenz, wobei allerdings für die Rheintransporte der Trizone auf Grund von besonderen Vereinbarungen 40 Prozent der französischen Rheinschiffahrtsgesellschaft„Co- munauté“ reserviert sind. Zweifellos stellt die Einschaltung der„Be- krachtungs- und Speditionsstellen“ einen wei- eren Schritt der Auflockerung der reinen Ein- fuhrmonopol wirtschaft der JEIA dar und ein Vorwärtsschreiten auf dem Weg zur freien Ein- fuhr wirtschaft, der angesichts der Schwierig- keiten unserer Lage und starken Abhängigkeit vom Auslande nur etappenweise zum Ziel füh- ren kann. Immerhin muß dabei berücksichtigt werden, daß es sich um ganz beachtliche Ein- fuhrmengen handelt, die auf diesem vorläufig noch bewirtschaftetem Wege bewältigt werden. Es sind beispielsweise für das laufende Tri- mester Beträge im Wert von 100 Mill. Dollar, die hier in Frage kommen, und zum größten geil Nahrungsmittel. Besonders bemerkenswert ist dabei, daß in der französischen Zone die EIA bis jetzt immer noch abwickelt. Erst in diesen Tagen sind dort Verhandlungen einge- leitet worden, mit dem Ziele, das ERP-Einfuhr- verkahren an die bizonale Praxis anzuglei- chen. Ob diese Verhandlungen rasch zu dem gewünschten Ergebnis führen, bleibt abzu- warten. Zweifellos dürfte bis spätestens 1. Oktober lag das gesamte Einfuhrsystem aüf allen Sek- toren der Einfuhr einheitlich trizonal funk- tionieren. Soweit die technische Seite des Einf uhrpro- plems. Fast noch wichtiger erscheint uns die Volks wirtschaftliche. Betrachtet man das Ganze unter solchen Gesichtspunkten, so muß man da- bei den Maßstab der Kostenersparnis für den Konsumenten anlegen. Wenn schon die Be- wirtschaftung für Getreide und andere Nah- rungsmittel aus mehr oder weniger zwingen- den Gründen vorläufig noch aufrechterhalten werden muß, so sollte man dieses Verfahren wenigstens so gestalten, daß nicht nur im In- landgeschäft, sondern in gleichem Maße bei der Einfuhr jede überflüssige zusätzliche Preis- belastung von vornherein ausgeschaltet wird. Diese Zielsetzung erstreckt sich nicht allein auf die Gestaltung der ausländischen Verkaufs- Heise, soweit wir darauf Einfluß gewinnen können, sondern zunächst einmal auf die preis- liche Auswertung der See- und Binnenfrachten sowie der verschiedenen Umschlagstarife, die im Hnkührgeschäft von jeher einen sehr maßgeb- lichen Faktor für die Preisbildung dargestellt haben, Praktische und erfolgreiche Arbeit kann Hierbei nur geleistet werden, wenn auf diesem Boden die freie Konkurrenz eingeschaltet wird und sich ungestört auswirken kann. Es wird dann sicherlich manche bisher nicht in Erschei- nung getretene bemerkenswerte Frachterspar- nis herausgewirtschaftet werden können. Darüber hinaus sollte man auch daran den- ken, insofern einen weiteren Schritt auf dem Wege zur freien Getreidewirtschaft zu tun, als man im Inlandgeschäft die Uebernahme des Getreides„ab Station“ obligatorisch macht und dementsprechend auch das gesamte Einfuhr. geschäft auf die Abschlußbasis„cif Seehafen“ stellt. Diese Regelung müßte auch auf die IRP-Einfuhren ausgedehnt werden. Damit würde der natürliche Konkurrenzkampf der Importeure und Verkäufer unter sich um die Gunst der Abnehmer wesentlich gefördert wer- den, Im übrigen würden sich solche Maßnah- men in fühlbarer Weise kostenersparend aus- wirken und wieder demjenigen den Vor- rang verschaffen, der seine Kund- dehaft am besten und am billig- sten zu bedienen im Stande ist. Dr. Buss Zuckerbrot versagte Dumping wird angedroht Der um die Versorgung der westdeutschen Bevölkerung mit Agrarprodukten begreif- licherweise sehr besorgte VELF-Direktor, Reichsminister a. D. Dr. Hans Schlange- dehöningen orakelte vor etwa Jähres- krist sehr pessimistisch über die beabsich- tigte Aufhebung der Kartoffel-„Festpreise“, dle sich allerdings kurz nachher als zwei- kelhaftes Bauern-, Fest“ erwiesen, weil die Kartoffelernte alle Hrwartungen übertraf, zu denen das statistische Material berechtigte. as war wohl darauf zurückzuführen, daß le Ernteschätzungen zustande kamen, als man sich über die Auswirkungen der Wäh- rungsreform noch nicht im klaren War. Die geschätzte Kartoffelbilanz für dieses Jahr ergibt nach den bisherigen Ermittlungen mit 16 MIII. t gegenüber dem Vorjahr(22,5 Mil. t Ernteertrag) ein Defizit von rund 6,5 Il. t, wobei sich bei den Ländern nach derselben Statistik nachstehende Fehlmen- gen bezw. Ueberschüsse(zu je 1000 Tonnen) Weranschlagen lassen: Schleswig-Holstein +E 90 Niedersachsen 900 Nordrhein-Westfalen— 1000 Hamburg— 200 Bremen 0 Berlin— 350 Hessen— 275 Württemberg-Baden— 200 Bayern + 165 Rheinland-Pfalz— 161 Süd- Württemberg— 20 Süd-Baden— 125 Wenn nunmehr der Selbstversorgerbedarf, das Pflanzgut und der Schwund berücksich- liest wird, ergibt sich für Westdeutschland de Fehlbedarf von rund 13 Mill. t Kartof- ein, der nur durch Einfuhren ausgeglichen Verden kann. Hierbei ist Grundlage dieser Berechnung dekolgender Bedarf: 1 e Kopf der Normalverbraucherschaft. jähr- nan 2 de Süddeutschlanch), 3 dz Norddeutsch- and); je Mastschwein 7 dz. a 1 Die VELF ist sich über die Mangelhaftig- eit statistischer Vorerhebungen völlig klar. enn der Hektardurchschnittsertrag nur um aa! de höher als angenommen auskallt, ist vorstehend errechnete Kartoffeldefizit ausgeglichen, Sein Ausgleich wird um so mehr Wahrscheinlich angesehen, als der deut- sche Mastschweinbestand vermutlich nicht mehr, wie bei der Aufstellung der Statistik ursprünglich angenommen, 9 Mill. Stück be⸗ tragen wird. Von der Preisgestaltung am Kartoffelmarkt wird es also abhängen, ob wirklich Kartof- feln eingeführt werden müssen oder nicht. Dr. Schlange- Schöningen, der jetzt nicht mehr das Risiko des„Fest“ preises eingehen Will, weil die immerhin noch im Bereich der Wahrscheinlichkeit liegende Kartoffelknapp- heit, selbst wenn sie vorübergehend auftre- ten sollte, den Preisen einen Auftrieb geben wird, der durch„Fest“preise behindert wer- Anbau- erwarteter Gesamt- 0 1 8 ernte 2 2 1 Schleswig- Holstein. i 5 85 0 2 Niedersachsen 268 175 470⁰⁰ Nordrhein-Westfalen 162 180 2900 Hessen 100 125 1250 Württemberg-Baden 63 10⁰ 628 Bayern 305 135 40⁴⁰ Rheinland-Pfalz 79 95 741 Süd- Württemberg 30 110 330 Büd-Baden 25 100 250 den könnte, hofft damit die Landwirtschaft kür die im Vorjahre auf dem Gebiete der Kartoffelwirtschaft entstandenen Verluste zu entschädigen. Dem Verbraucher wird nicht leicht plau- sibel zu machen sein, warum die Bauern- schaft, die zur Zeit der chaotischen Zustände vor der Geldreform mehr als gut verdiente, für ein Verlustjahr flugs entschädigt werden muß. Volks wirtschaftlich ist dies auch dann nicht zu rechtfertigen, wenn dadurch für die Zukunft eine intensivere Kartoffelbewirt- schaftung gewährleistet wird. Es handelt sich aber nicht um die Inten- sivierung der Kartoffelwirtschaft allein, son- dern auch die Intensivierung aller anderen damit zusammenhängenden Wirtschaftszweige, von denen die oben erwähnte Viehzucht als agrarische Veredelungswirtschaft der bedeu- tendste ist, von denen aber auch im indu- striellen Sektor die Stärke und die Stärke- derivate-Erzeugung abhängt. Schwer ist es, sich durchzufinden durch das Labyrinth des gegenwärtigen deutschen Wirtschaftslebens. Schwer ist es zu begrei- ken, warum Kartoffeln nicht völlig unbeein- flußt ihren preis wirtschaftlichen Weg gehen können. Wir stehen vor der Aufgabe, auch die Ernährungswirtschaft von den Fesseln der Zwangs wirtschaft zu befreien. Daß eine solche Befreiung verbunden sein wird mit dem Bestreben gewinnsüchtiger Kreise, mög- lichst große Vorteile zu erzielen, das ist selbstverständlich. Es gilt dagegen Vorkeh- rungen zu treffen. Jede Tonne Kartoffeln, die nicht des- wegen eingeführt wird, weil ein echter Bedarf besteht, sondern die deswegen importiert wird, weil es gilt, die Kartof- felpreise zu halten, wird auf der Gewinn- und Verlustrechnung des deutschen Landwirtes in kürzester Frist als doppel- ter Verlust zu verbuchen sein. Nicht nur deswegen, weil Kartoffeln dem Verderb anheimfallen, nicht nur deswegen, weil der spekulativ erhoffte Preis letzten En- des doch nicht erzielt werden kann, son- dern auch deswegen, weil der Devisen- verzehr durch Kartoffeltransporte jene Devisenzuteilungen vorwegnimmt, die zur Intenvisierung und zur Förderung der deutschen Landwirtschaft eingesetzt wer- den könnten. F. O. W Einfuhr als Preisrequlator Die Verwaltung für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten strebt eine Preisregulierung für Kartoffeln durch Einfuhrlenkung an. Sie wil! von der Festsetzung von Höchst- und Mindestpreisen abgehen, da diese ihrer Auffas- sung nach, was auch durch die Praxis bestätigt wird, durch die freie Marktgestaltung übergan- gen würden. Wenn also der Verbraucherpreis für Kartoffeln in den kommenden Monaten zu stark ansteigen sollte, würden aus Holland und der Tschechoslowakei, wo hohe Ernteer- träge erwartet werden, Kartoffeln eingeführt werden, um dadurch einen Preisdruck auf den Landesmarkt zu erreichen. Zu ihrer Orien- tierung wird den Behörden ein besonderer Richtpreis dienen, der sich auf 5 bis 5,50 DM je Zentner stellen soll. Er läge damit über dem Wert der Kartoffeln für Schweinefütterung. In den drei Westzonen wird schätzungsweise eine Kartoffelernte von nicht ganz 16 Millionen Tonnen erwartet. Für die Doppelzone rechnet man mit einem Ertrag von 14,6 Millionen Ton- nen gegenüber 21,5 Millionen Tonnen im Vor- jahr. Ve. Musterland- auch im Export fast an der Friedensgrenze liegend Württemberg-Baden hat sich von jeher als Land mit einer hoch entwickelten arbeits- intensiven Industrie stark am gesamtdeutschen Export beteiligt. An der Gesamtausfuhr des deutschen Reiches dürften die fetzt zum Land Württemberg-Baden vereinigten Landes- teile im Durchschnitt der Jahre vor dem Krieg mit etwa 200 Mill. Mark im Jahr beteiligt gewesen sein. Einen Einblick in den im Jahre 1949 erreichten Stand der Ausfuhr gibt eine nach Aufnahmeländern und Warengat- tungen eingehend gegliederte Sonderausarbei- tung des Württembergischen Statistischen Landesamtes. 1948 hat Württemberg-Baden Waren im Gesamtwert von 99 Mill. RM/ DM ausgeführt und damit einen Stand von rund 50 Prozent seiner Vorkriegsausfuhr erreicht. Im Monatsdurchschnitt wurden 1948 Wa- ren im Werte von 8,3 Mill. Mark ausge- führt. Bereits in der zweiten Jahres- hälfte konnte der Monatsdurchschnitt schon auf 12 Mill. DM., im ersten Halbjahr 1949 sogar auf 17,5 Mill. DM gesteigert werden, so daß also in Württemberg-Baden im zweiten Halbjahr 1948 wertmäßig bereits die Vorkriegsausfuhr erreicht wurde. Unter Berücksichtigung der seit der Vorkriegszeit eingetretenen Wertverschie- bungen dürfte allerdings die Ausfuhr nach Menge und Qualität gegenwärtig doch noch um ein Viertel bis ein Drittel hinter der Vorkriegsausfuhr zurückbleiben. An der Gesamtausfuhr des Vereinigten Wirtschaftsgebietes war Württemberg-Baden 1948 mit 5,5 Prozent beteiligt. Dieser im Ver- hältnis zur Wirtschaftskraft des Landes ge- ringe Anteil— Württemberg-Baden ist an der Gesamtbeschäftigten-Zahl der Bizone mit rund 9,5 Prozent. an der Industriebeschäftig- ten-Zahl, Sogar mit etwa 10 Prozent beteiligt ist in der Hauptsache auf die starke Aus- kuhr von Rohstoffen(besonders Kohle und Eisen) aus dem Gebiet der Bizone zurückzu- führen, während in der württembergisch- badischen Ausfuhr die Rohstoffe kaum eine Rolle spielen. Der Anteil Württemberg-Ba- dens an der Fertigwarenausfuhr ist dagegen erheblich größer als der Gesamtdurchschnitt der Bizone und betrug bei den Endprodukten 10,5 Prozent, bei den Vorerzeugnissen 38,1 Prozent; auch an der Ausfuhr von Halbwaren war das Land noch mit 7,7 Prozent der ent- sprechenden Ausfuhr in der gesamten Bizone beteiligt. Die besonderen Exportaussichten der württembergisch-badischen Industrie liegen in der Hauptsache in ihrer hoch entwickelten, arbeitsintensiven Qualitätsleistung. 93 Prozent des Wertes der Ausfuhr des Landes bestand 1946 aus Fertigwaren, darunter 57 Prozent Endprodukte und 36 Prozent Vorerzeugnisse, während in der Bizone der Anteil der Fertig- Waren nur 42,3 Prozent ausmachte. Der Anteil der Halbwaren betrug in Württemberg-Baden 4,2 Prozent, in der Doppelzone dagegen 26,5 Prozent. Die ausgeführten Rohstoffe machten in Württemberg-Baden 8,4 Prozent, in der Doppelzone 28,5 Prozent der jèweiligen Ge- samtausfuhr aus. Inner des Landes über- wog der Beitrag Nordwürttembergs mit 76,5 Prozent denjenigen von Nordbaden mit nur 23,5 Prozent. Wohin führt Württemberg Baden seine Waren aus? Der weitaus größte Teil der exportierten Güter ging 1948 mit 74,1 Prozent nach euro- päischen Ländern; es folgen Amerika mit 11,5 Prozent, Afrika mit 8,5 Prozent. Asien mit 4,9 Prozent und Australien mit 0,1 Prozent. Unter den Aufnahmeländern war von überragender Bedeutung die benachbarte Schweiz, die allein nahezu ein Viertel der württembergisch-badi- schen Ausfuhr aufnahm(23,8 Prozent). Dahin- ter liegen in weitem Abstand Belgien mit 10,7 Prozent, Großbritannien mit 10,3 Prozent, die Niederlande mit 9,5 Prozent, USA mit 38,9 Prozent, Schweden mit 5,8 Prozent und Frank- reich mit 3,9 Prozent. Von den außereuro- päischen Ländern hatte nur noch die süd- afrikanische Union mit 2,3 Prozent größere Bedeutung. Die völlige Aenderung der inter- nationalen Handelsbeziehungen prägt sich besonders in dem äußerst geringen Anteil oder dem Fehlen so volkreicher und waren- hungriger Länder wie China, Indien, Japan, Indonesien und UdssR aus. Hier erwachsen den württembergisch- badischen Exporteuren nach dem Wegfallen der augenblicklich be- stehenden Hindernisse noch große Aufgaben. In den übrigen Ländern der Welt erreichte der Wert der ausgeführten Waren in keiner der wichtigen Warengruppen den Betrag von einer Million D-Mark. 8„ Außerhalb Europas übersteigt diese Grenze die Ausfuhr von feinmechanischen- und opti- schen Erzeugnissen(3,3) und von Maschinen (1,9) nach USA, von Baumwollgewebe nach Nigeria(1,8), Britisch- Westafrika(1,5), der Goldküste(i,) und nach Syrien(1,7). Nach Süd-Amerika sind die wichtigsten Ausfuhr- artikel(1948 jeweils im Wert von weniger als 1 Million Mark je Land): Maschinen, Kraft- fahrzeuge, feinmechanische und optische Er- zeugisse. Nach Afrika gehen neben Wollgewebe noch feinmechanische und optische Erzeugnisse, ferner Waren aus edeln und unedeln Metallen. Die Länder Asiens waren Abnehmer außer von Baumwollgeweben(s. o.) von Papier- und Druckmaschinen und feinmechanischen und op- tischen Erzeugnissen, Australien ebenfalls von Papier- und Druckmaschinen und Baumwoll- gewebe. Außer den vorerwähhnten Waren spie- len im Handel nach europaischen Ländern und nach USA noch eine untergeordnete Rolle Schrott, Leder und Lederwaren, Kinderspiel- zeug, Kraftmaschinen, Werkzeuge, Landmaschi- nen und einige chemische Erzeugnisse. Am Gesamtumsatz der württembergisch- badischen Industrie war der Auslandsumsatz im Mai nur mit 3,5% beteiligt; er lag aber wesentlich über diesem Durchschnitt bei Spiel- und Schmuck- waren(13,2%), im Maschinenbau mit 9,7% und bei Textilien mit 9,5% des gesamten Umsatzes. Die unermüdlichen Bemühungen der württem- bergisch- badischen Exporteure um eine Steige- rung ihrer Ausfuhr sind nicht ohne Erfolg ge- blieben. Trotz erschwerter Bedingungen konnte sich die Wertarbeit der württembergisch-badi- dischen Wirtschaft auf dem Auslandsmarkte schon in erfreulichem Ausmaße durchsetzen. Für die weitere Entwicklung wird aber ent- scheidend sein, daß alle Bedingungen für eine verstärkte Werbung im Ausland wie Ueber- landreisen, Vertretungen, Musterlager v. a. erleichtert werden; mehr aber noch, daß durch den Abschluß verbesserter Handelsverträge die Voraussetzungen für einen verstärkten Aus- landsabsatz derjenigen Waren geschaffen wer- den, an denen die württembergisch-badische Wirtschaft ein besonderes Interesse hat, hier- unter auch die sog.„Non essential goods“(nicht lebenswichtige Güter). D) Hauptsächliche Ausfuhrgüter Württemberg Badens(in Prozenten) .(in Prozenten) Baumwollgewebe. Maschinen aller Art 20,5 elektrotechnische Erzeugnisse 6,9 feinmechanische u. optische Erzeugnisse 6,8 Kraftfahrzeuge N 5,5 Edelmetall und Schmuckwaren 5 4,8 sonstige Produkte 2,0 Unter den Rohstoffen spielt die Hauptrolle Salz mit 1,8 Prozent und unter den Halbwaren Wolle und Baumwollgespinste mit 2,9 Prozent der gesamten Ausfuhr. 5 Aufgliederung der Exporte nach Abnehmer- ländern 1948 (in Millionen D-Mark) Schweiz: Edelmetallwaren 3,8; Maschinen 3,6; Baum- wollgewebe 2,0; elektrotechnische Erzeugnisse 1,9; Kraftfahrzeuge 1,4; Kinderspielzeug 1,3. Belgien: Maschinen 2,2; Salz 1,5; Baumwollgewebe 1,4: Spinnstoffmaschinen 1,1. Großbritannien: Baumwollgewebe 6,3: Maschinen 2,4. . Niederlande:. Maschinen 2,6; elektrotechnische Erzeugnisse 1,9; Kraftfahrzeuge 1,2. Schweden: Baumwollgewebe 2,9. Frankreich: Baumwollgewebe 2.7. Mit lachendem und weinendem Auge von Rheinschifffahrt betrachteter Tiefwasserstand Infolge der auch im Juli anhaltenden Trockenheit und des damit verbundenen Sinkens der Wasserstände aller Ströme des VW ist der seit Ende 1948 beobachtete erheb- liche Transportmittelüberhang in der Binnen- Schiffahrt zu einem großen Teil aufgefangen worden. Während z. B. die Schiffe in der Fahrt zum Oberrhein am Monatsbeginn noch zu 65 Prozent ausgelastet werden Konnten, betrug der Ausnutzungsgrad am 31. Juli 1949 nur noch 45 Prozent(im Lokalverkehr 59 Prozent). Für Transporte nach dem Oberrhein mußten zwi- schen 25 und 75 Prozent Kleinwasserzuschläge bezahlt werden. Darüber hinaus haben die stärkere Einschaltung bizonaler Binnenschiffe in dem Verkehr mit den Beneluxhäfen und der wachsende Interzonenverkehr mit Berlin sowie die zunehmende Abfuhr von Importgütern mit Binnenschiffen aus den Seshäfen zu einer besseren Beschäftigung der Schiffahrtsbetriebe beigetragen. Die Transportraumkrise scheint — wenigstens für die nächste Zeit— ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Entsprechend hat sich die seit Monaten schlechte Beschäftigungslage der Rheinschiff- fahrt im Juli erheblich gebessert. Der gegen Monatsanfang im Duisburger Gebiet, in Köln und Wesseling noch reichlich vorhandene Kahnraum(406 Fahrzeuge) Sing bis Monats- ende auf 191 Schiffe zurück. Im Durchschnitt warteten täglich 249 leere Fahrzeuge auf Be- schäftigung(Vormonat 488). Die Wartezeiten gingen von drei Wochen zum Monatsbeginn auf fünf Tage zum Schluß der Berichtszeit zurück. Bei den Schleppern hat sich die Beschäfti- gungslage ebenfalls wesentlich, Wenn auch nicht so einschneidend wie beim Güterkracht- raum, gebessert. Gegen 93 am Monatsanfang warteten am Monatsende täglich 77 Schlepper auf Arbeit. Die Wartezeiten verminderten sich von drei Wochen auf neun Tage. Der Einsatz der vorwiegend im Ruhrgebiet auf Ladung wartenden ausländischen Rheinschiffe, entwik- kelte sich ebenfalls günstiger. Die Zahl der Leerkähne ging von 469 auf 370, die der Schlep- per von 129 auf 118 zurück. Insgesamt Wurden auf allen Binnenwasserstraßen des VWA mit 5,566 Mill. t 6,2 Prozent mehr Güter als im Juni 1949 und 17,1 Prozent mehr als im Juli 1948 befördert, davon 64,7 Prozent Cuni 65,3 Prozent) mit deutschen Schiffen. Der Anteil der Hauptmassengüter betrug 79 Prozent des Gesamtverkehrs(Kohle 42,2 Prozent, Steine, Sand und Erden 19,1 Prozent). Auf die briti⸗ sche Zone entfielen 86,6 Prozent un auf die US-zone 13,4 Prozent des Verkehrsaufkom- mens. 5 5 In der Oberrheinfahrt mußte in Mannheim wegen Niedrigwassers geleichtert werden, Die in der US-Zone aufgekommenen Lademengen sind gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, weil die Kies- und Sandtransporte abgenom- men haben. Auch die zum Oberrhein ab Bre- men und über Emmerich gefahrenen Güter- mengen waren niedriger als im Juni. Im Um- schlagsverkehr in Karlsruhe war hauptsäch- lich bei Lebensmitteltransporten eine Zunahme zu verzeichnen. 1 Im Rhein-Main-Neckar-Gebiet wurden im Juli folgende Umschläge vorgenommen: Hafen Gesamtumschl. Veränd. in% in t geg. Juni 1949 Duisburg-Ruhrort 960 596 + 11 Köln 136 722—+ 2 Mannheim 270 636— 6 Karlsruhe 125 489 + 15 Heilbronn 150 233 + 28 Frankfurt 120 774 + 38 Aschaffenburg 50 781 + 1 Im internationalen Verkehr war die deut- sche Rhemflotte an dem Verkehr mit Holland und Belgien in stärkerem Maße als in den Vor- monaten beteiligt. Erstmalig nach dem Kriege wurden im Juli Exportkohlen mit bizonalen Schiffen von Niederrhein und Kanalhäfen nach Antwerpen transportiert.(2300 t Exportkohle wurden auf bizonal registrierten Fahrzeugen von der Ruhr nach Basel befördert.) Im Transitverkehr durch Deutschland sind auf dem Rhein von Holland und Belgien nach Frankreich, der Schweiz und der französischen Zone 324 744 t(Vormonat 335 508 t), im Gegen- verkehr 163 050 t CJuni 197 041 t) gefahren worden. Der Verkehr an der deutsch- niederländischen Grenze verteilte sich auß die einzelnen Rhein- flotten wie folgt: 8 Zu Berg Juli 1949 Juni 1949 t 0% t 9% Deutschland 57372 6 45 635 8 Holland 579 175 62 461 735 57 Frankreich 66 090 8 62.195 7 Belglen 139 079 15 162 270 19 Schweiz 84 077 9 88 244 11 And. Nationen 3 623— 5 156 1 929 416 100 945 243 100 Zu Tal Deutschland 72 691 6 57 264 5 Holland 882 735 68 784 098 65 Frankreich 67 994 5 56 749 5 Belgien 264 255 20 264 747 22 Schweiz 17 650 1 29 840 3 And. Nationen 5 959— 1012— 1311 284 100 1193 710 100 Bis Ende Juli wurden langfristige Trans- portverträge für Kohle und Erz über hollän- dische und belgische Seehäfen abgeschlossen. Für den Kohlenexport via Rotterdam ist für die deutsche und holländische Schiffahrt je eine 44prozentige, für dle französische Schiff- fahrt eine 12prozentige Beteiligung vorgesehen, während am Kohlenexport via Antwerpen unterzubringen. neuerstellten Halle soll künftig je zur Hälfte deutsche und belgische Schiffe teilnehmen. Für die Erzeinfuhren via Rotterdam und Antwerpen fährt die deutsche Schiffahrt zunächst 50 Prozent der Mengen, während die restlichen 50 Prozent von den Holländern oder Belgiern übernommen werden. Mit diesen Verträgen ist für Kohle und Erz die deutsche Flotte grundsätzlich als gleich- berechtigter Partner im Wechselverkehr mit den Beneluxhäfen anerkannt.—— Schwarze Tage für Arbeitsämter Demontagebombe am Arbeitsamt Nachdem kürzlich der Gouverneur von Nordrhein-Westfalen auf einer Pressekonfe- renz in Düsseldorf nur„von ein paar Dutzend durch Demontagen als arbeitslos Gemeldeten bei den Arbeitsämtern“ sprach, bereiten sich jetzt die Arbeitsämter im Ruhrgebiet auf neuen Stobandrang vor. Es sind einige Tausend durch Demontage arbeitslos werdende Arbeitskräfte Ende dieser Woche werden rund 2300 von insgesamt 2800 Mann der Beleg- schaft von Gelsenberg Benzin A. G. wegen Demontage und Stillegungen des Werkes ent- lassen werden und das Arbeitsamt vor die pro- blematische Aufgabe stellen, sie auf neue Ar- beitsplätze zu vermitteln. Weiteren erheblichen Zugang an Arbeitslosen erwartet man in Bot- trop, wo die Ruhröl GmbH. jetzt unter den Demontage-Abbauhammer gekommen ist, und ihre Anlage zur Herstellung synthetischen Oels vernichtet werden soll. R.-H. Autofabriken wieder aufgebaut Volkswagen- Karosserie- Zeugung 5 Nachdem wenige Tage nach dem Brand die Karosseriebauanstalt Hebmüller in Wülfrath (Nordrhein-Westfalen) in einem kleinen Neben- betrieb wieder täglich drei Wagen herstellte, hat der Wiederaufbau des restlos zerstörten Werkes fieberhaft begonnen und in der ersten Anfang September bereits wieder die Produktion anlaufen und täglich 6 Volkswagenkabrioletts erstellt wer- den, während in dem kleinen Nebenwerk der Serienbau für die Opel-Werke— 1,5 t Opel- Blitz— läuft. Im zweiten Bauabschnitt wird eine weitere große Maschinenhalle erstellt, mit deren Richtfest zu Anfang Oktober, gleichzeitig mit dem Jubiläum aus Anlaß des 60jährigen Bestehens der Firma, gerechnet wird. Die Stadt Wuppertal hat der Firma überaus gün- stige Angebote gemacht, um das Werk in ihren Stadtkreis zu bekommen, doch ist endgültig noch nicht entschieden, wo das Schwergewicht des Werkes stationiert werden wird. R.-H. Wiederaufbau im Fremdenverkehr „Frankfurter Hof“ neu gestaltet Der im Kriege größtenteils zerstörte, unter den europäischen Hotels Weltruf genießende „Frankfurter Hof“, einer der komfortabelsten und schönsten Hotelbauten Deutschlands, son- dern Europas, wird nunmehr in Etappen neu aufgebaut. Hinter alten Fassaden und Fronten, bei sparsamster Ausnützung des Innenraums, wird diesem Hotel modernste Einrichtung und Gestalt verliehen, so daß nunmehr an Stelle von 300 Betten der Vorkriegszeit 400 Betten untergebracht werden können. Der„Frankfurter Hof“, einst im Besitz der „Frankfurter-Hof“-A. G., die über ein Aktien- kapital von 3 Millionen Reichsmark verfügte, ist nunmehr Eigentum der FHotel-A. G., der außer dem„Frankfurter Hof“ das Hotel„Mono- pol“ in Frankfurt und das Hotel„Stephanie“ in Baden-Baden gehört. Die Aktienmehrheit ist im Besitz von Generaldirektor Steigenberger, der in der Hauptsache die Finanzierung des Hotelbaues bewerkstelligt. Am Mittwoch wurde mit einem festlichen Empfang der Grillroom des Hotels eröffnet, der nicht nur Hotelgästen, sondern auch dem Stadtpublikum zur Ver- fügung stehen wird. An Stelle der wertvollen Bilder in den Speiseräumen des alten„Frank- kurter Hofes“ Wurde hier die Wand— es ist das erste Mal in einem deutschen Hotel der Fall— mit Photomontagen von Frankfurter Stadtbildern geschmückt. Nach den Aufzeich- gen über den bisherigen Besuch des neuerbau- ten Hotels sind etwa 50 bis 60 Prozent der Gäste Ausländer. In einer Pressekonferenz wies Dr. Falk (Betriebs wirtschaftliches Forschungsinstitut für Fremdenverkehr in Heidelberg) auf die schwie- rigen Finanzierungsprobleme für Neubauten in der Hotellerie hin. Das Hotelgewerbe sei in Deutschland ein typisch mittelständisches Ge- werbe, dessen Repräsentanten in den Finan- zierungsfragen wenig Erfahrung hätten. Das Gaststättengewerbe Deutschlands habe sich seit der Einführung des freien Wettbewerbs bereits soweit entwickelt, daß auch in einzelnen Gegen- den, so etwa in Oberbayern, bereits Preisfest- setzungen vorkommen, die nicht wesentlich über dem Vorkriegsniveau liegen. Ve. Einzelhändler äußern Wünsche z Uu Bundestags Geburt Anläßlich des bevorstehenden Zusam- mentritts des Bundesparlamentes hielt die Hauptgemeinschaft Einzelhandel in Frank- furt eine Pressekonferenz ab, um den Wün- schen und Erwartungen Ausdruck zu ver- leihen, die der Einzelhandel im eigenen Interesse sowohl als auch im Interesse des Konsumenten hegt. In seinem Einführungs- referat wies der Hauptgeschäftsführer Franz Ef fer darauf hin, daß die Wahlergebnisse die Möglichkeit erkennen lassen, das System der sozialen Marktwirtschaft fortzuführen. Der Handel als unmittelbarer Partner der Verbraucher wünsche aktive Mitarbeit an der wirtschaftlichen Konsolidierung. Zu den Voraussetzungen gehöre schnellster Abbau der Reste der Zwangswirtschaft durch die neue Bundesgesetzgebung. Der gesteigerte Wettbewerb sei der stärkste Antrieb zu günstiger Preisentwicklung. Das Bundes- parlament müsse nach Ansicht des Einzel- handels in erster Linie für eine Steuer- reform sorgen. Die gesetzlichen Grundlagen für eine Konsumgüterfinanzierung müßten auf das Vertrauen mit ausgerichtet sein. Der Einzel- handel genieße die volle Unterstützung der Gewerkschaften in der Frage, daß von der Konsumgüter finanzierung die wichtigsten Gruppen der Verbrauchsgüter erfaßt wer- den sollten. Die gewerblichen Zulassungen müßten vom Bund einheitlich geregelt Wer⸗ den. Unter weitgehender Wahrung des Grundsatzes der Gewerbefreiheit seien die ärgsten Auswirkungen im Interesse der Ver- braucher zu beseitigen.. Die VfW betriebe eine nach Ansicht des Handels zu einseitige Industriepolitik. Der verbrauchsnahe Handel müsse größere Ein- Wirkungs möglichkeiten in der Zukunft auf die Produktionsgestaltung haben. 5 Eine staatliche Einflußnahme auf die Einzelhandelsspannen sei abzulehnen. Es sei nicht einzusehen, warum der Staat seine sozialen Ambitionen auf Kosten einer Wirt- schaftsgruppe, nämlich des Handels, ver- wirklichen solle. Wenn der Staat bei der Hausratshilfe verbilligte Waren forderte, dann müsse er billigerweise mit gutem Bei- spiel vorangehen und die Sätze z. B. der Umsatzsteuer ermäßigen, nicht nur aber vom Einzelhandel Sonderrabatte verlangen. 5 Autokäufer werden finanziert Absatzkreditbank A. G. Hamburg Unter. Unterstützung der Industriekredit- bank in Düsseldorf wird, wie wir schon gemel⸗ det haben, eine Absatzfinanzierungsbank in Hamburg gegründet werden, die„Absatzkredit- Bank A. G. Hamburg“ firmieren wird. Pas neue Institut wird zunächst einmal die Teilzahlungs- finanzierung von Automobilen, Motorrädern und Lastwagen übernehmen und später zu der Finanzierung von Maschinen(Nähmaschinen, Kühlschränken), Radioapparaten und ähnlichem übergehen. Ihre Geschäftsbedingungen wer- den fast ähnlich sein wie die der früheren Sitag Berlin, die in den letzten Jahren ihres Bestehens„Verkaufskredit-Bank A. G. Berlin“ kirmierte. Die Automobilkäufer, die das neue Institut in Anspruch nehmen wollen, müßten 30 bis 50% des Kaufpreises entrichten. Für den Rest erhalten sie dann einen Kredit, der in zwölf Monatsraten zurückzuzahlen ist. Es be- steht bereits jetzt die Möglichkeit, also vor der Gründung der Bank, solche Teilzahlungskredite in Anspruch zu nehmen. So kann beispiels- weise die Generalvertretung der Firma in Hamburg, die Firma W. Essen, jetzt schon solche Kredite über Autohändler geben. Die Reichs finanzierung des neuen Instituts erfolgt im wesentlichen über die Industriekredit-Bank A. G. Düsseldorf. It. Auch Konsumgenossenschaft droht mit Streik. Die Betriebsräte der hessischen Konsumgenossen- schaften beschlossen, nachdem der hessiche Kon- sumgenossenschaftsverband die Anrufung einer Schiedsstelle abgelehnt hatte, eine Streik-Urabstim- mung, die am Freitag beginnt und bis zum näch- sten Dienstag beendet sein muß. Die Betriebsräte fordern eine 28prozentige Erhöhung der Löhne und Gehälter. Der Beschluß der Betriebsrätg der Kon- sumgenossenschaften ist eine Auswirku des Be- schlusses der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, im Einzelhandel zu Einzelaktio- nen überzugehen, nachdem der Verband der Ein- zelhandelsvereinigungen eine 25prozentige Lohn- und Gehaltserhöhung abgelehnt hat. Se H. Verschmelzung der Gewerkschaft„Handel, Bau- ken und Versicherungen“ Rheinland-Pfalz. Auf einer Tagung in Worms beschloß die Gewerkschaft „Handel, Banken und Versicherungen“ des Landes Rheinland-Pfalz ihre Verschmelzung mit den Ge- Werkschaften„Handel, Banken und Versicherun- gen“ Hessens und der britischen Zone zu einer trizonalen Gewerkschaft. Der Verschmelzungs-Ver- bandstag findet am 3. und 4. September in Königs- winter statt. C. H. * ner nnr 5 „*** . f 5 — 4 5 1 Seite) —— MORGEN Neues aus der Traumfabrik/ Von Walter Kiaulehn Alle Wünsche des Lebens erfüllen sich. Man muß nur die Zeit haben, den Tag der Erfüllung abwarten zu können. So wird es nicht mehr lange dauern, und wir werden den plastischen Film haben. Die Möglich- keit des plastischen Films wurde vor einiger Zeit in Moskau praktisch bewiesen. Man führte einen Film vor, der so plastisch war, daß sich das Publikum schreiend bückte, als ein Panther von der Leinewand ins Publi- kum sprang. Aber es war nur ein Film- trick. Der plastische Panther kam nie im Publikum an. Er löste sich in Nichts auf, Als er die Leinewand verlassen hatte. Der plastische Film arbeitet mit dem an sich bekannten stereoskopischen Verfahren, Wobei die Aufnahmekamera nicht eine, sondern zwei Linsen hat, die im genauen Abstand der menschlichen Augen 65 Milli- meter- eingesetzt sind. Bei der Wiedergabe Projiziert man den Film nicht auf gewöhn- liche Leinwand, sondern auf eine Fläche, die aus tausenden winzigen, konusförmigen Linsen besteht. Durch die tausendfältigen Reflektionen des rechten und linken Bild- Streifens entsteht im Auge des Beschauers die Illusion der räumlichen Tiefe. Es wird natürlich noch einige Zeit dauern, bis man überall plastische Filme sehen kann, denn es ist ja klar: die neuen Aufnahmeapparate und die Linsenflächen werden nicht billig emzuschaffen sein. Die Hauptsache aber ist, daß die Sache im Prinzip richtig ist. Der Film hat sich die dritte Dimension erobert. Bei dieser Nachricht wird vielen von uns ein Stein vom Herzen fallen. Diesen Leu- ten war die geringe räumliche Tiefe der Filmbilder immer ein Qual gewesen. An- dere werden die Achseln zucken und sagen: Na, wenn schon!— Ich gehöre eigentlich zu diesen anderen. Mir ist es schnuppe, ob es im Film eine oder zwei oder mehr Di- mensionen gibt. Jedoch muß ich gleichzei- tig bekennen, daß es mir bei neinem Ver- such zur Ironie nicht ganz wohl ist. Die Mehrheit der Menschen besteht aus leiden- schaftlichen Kinobesuchern, aus Träumern also, die sich mindestens einmal in der Woche einem mehrstündigen Wachtraum hingeben. Für diese Leute muß jede tech- nische Verbesserung der Traumfabrik eine Steigerung der Glück möglichkeiten bedeu- ten, ein Schritt nach vorn ins Wunderbare. Vielleicht unterscheiden sich die Men- schen grundsätzlich in Filmfreunde und in Kinoverächter. Der Filmgleichgültige ar- beitet unverdrossen an der Vervollkomm- nung des realen Lebens, während der Film- liebhaber das reale Leben längst aufgege- ben hat oder aufzugeben bereit ist und vor allem die Vervollkommnung seiner Träume ersehnt. So gesehen, sind die Filmfreunde die Weiseren. Sie haben etwas von der Würde des Opiumrauchers, der zwischen sich und die Welt den blauen Schleier des Traumes ausspannt. Ob der Gegensatz zum Filmträumer der Aktivist ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß die unbedingten und forschen Lebens- bejaher immer dann ins Wasser geschlagen haben, wenn sie sich des Films bedienten, um die Filmträumer zu Aktivisten des rea- len Lebens zu machen. Aktivisten machen Tendenzfilme. Der echte Filmfreund jedoch reagiert auf einen Tendenzfilm wie jeder Träumer auf einen schlechten Traum rea- giert: Er bemüht sich zu erwachen und den schlechten Traum so schnell wie möglich zu vergessen. Vielleicht ist der Atheist der richtige Gegensatz zum Filmträumer. Ich möchte beinahe wetten, Huxley, der bedeutendste Atheist unserer Zeit, ist ein Kinoverächter. Dafür leidet er auch an der Unvollkom- menheit der Welt. Er vermißt Gottes Wal- ten in ihr und leugnet darum die Götter. Im Kino, wo alles sein happy end hat, muß der Atheist den Kopf schütteln. Es ist ein zorniges Kopfschütteln. Der Filmfreund schüttelt im Leben den Kopf. Es ist ein freundliches Kopfschütteln. Er weiß, er wird am Freitag wieder ins Kino gehen und da die richtige, die vollkommene Welt erleben. Darum will er seine Traumwelt immer schöner, vollkommener und komfortabler haben, jedoch er verlangt nicht, daß sich die Welt der Realität, die Welt der Brot- karten, der Unvollkommenheiten und der Trümmer in seinen Träumen spiegeln selle. Chansons, Schlager, Song. Das „Wenn man gut singen kann, singt man ein Lied, wenn man weniger gut singen Kann, singt man ein Chanson. Wenn man überhaupt nicht singen kann, singt man einen Song. Wir singen jetzt einen Song!“ So pflegen die Vier-Nachrichter- Kabarettisten sich selbst und die Song- Mode der 30er Jahre verulkend ihren „Kommerziellen Tango“ anzukündigen. Schon um die Jahrhundertwende hatte das Chanson, das seine Urheimat Paris nie ver- leugnen konnte, in Deutschland und vor Allem in Berlin eine zweite Heimat ge- Funden. Dort erhielt es auch seine typische Ausprägung als„Schlager“, der von allen Drehorgeln gedudelt, von allen Unterhal- tungsorchestern gespielt und von allen Schuster jungen gepfiffen wurde. Walter Kollo und Paul Linke haben ihre besondere Verdienste gehabt, denn sie setzten sozu- sagen die„Berliner Luft“ in Musik um. Mit dem Aufkommen des Tonfilms boten sich dem Chanson oder Schlager neue Mög- lichkeiten. Einmal holte man sogar die Alt- meisterin des französischen Chansons, Yvette Guilbert, vor die Tonkamera, um ihren ein- maligen Vortrag für alle Zeiten in Bild und Ton festzuhalten. Im„Blauen Engel“ war die besonders aufreizende und kesse Art Mar- lene Dietrichs aufgefallen, die„Männer um- schwirr'n mich“ und„Nimm Dich in acht vor blonden Frau'n!“ mit abgedunkelter Stimme vortrug. Damit wurde eine neue Chanson- Mode geschaffen. Man„baritonte“— wie Werner Fink einmal bemerkte.— Hatten die Franzosen ihre Lucienne Boyer, ihre Edith Piaf und Josephine Baker— so holten sich in deutschen Filmen Zarah Leander, Hilde Hildebrand und Kirsten Heiberg ihre Erfolge im In- und Ausland. Trude Hesterberg und die urberlinische Cläre Waldorff schlossen sich ihnen würdig an. Es gab eine Zeit, da Filmlied vom Schiller-Zyklus Pläne des Tübinger Die In der letzten Spielzeit hetten nur das Land Württemberg- Hohenzollern und die beiden beteiligten Städte Subventionen an das Städtetheater Tübingen-Reutlingen ge- gahlt. Die anderen 38 bespielten Städte hielten sich scheu zurück, ja einige von innen erhoben nicht nur Saaimiete sondern auch Luxussteuer und strichen so einen Teil der Subventionen für ihre Kassen ein. Noch heute denkt Intendant Paul Rose mit einem gelinden Grausen an jene Stadt, die für die zwei Aufführungen von Goethes„Faust“ 20 Prozent Vergnügungssteuer verlangte. Da Hierzu noch Saalmiete, Unkosten für Hei- zung und Licht, Billettprovision und Wer- bungsausgaben kamen, blieb mehr als die Hälfte der Einnahmen in jener Stadt zu- rück. Die andere Hälfte wurde für den Transport der Schauspieler und der Dekora- tionen gebraucht. In der kommenden Spielzeit, die am 2. September beginnt, soll das anders werden, Wie, Paul Rose versichert. Keine Gemeinde darf von ihm noch Luxussteuer verlangen, viele haben jetzt auch auf Saalmiete ver- Ziehtet, einige Städte und Landkreise gingen sogar noch weiter und sagten Barbeträge zu. So ist die Lage zwar noch immer schwierig, aber nicht mehr so hoffnungslos Wie im vorigen Jahr. Paul Rose, dessen Berliner Theater 1945 dem Krieg zum Opfer fiel, hat es nicht leicht, denn sein neues 1945 gegründetes Städtetheater hat weder eigene Räume noch einen Fundus von Dekorationen und Kostümen oder eine Bibliothek. So muß Alles erst beschafft oder gemietet werden. „Mindestens ein Drittel unserer Subventio- nen brauchen wir für Dinge, die andere „Blauen Engel“ bis zur Hafen melodie konnte kein Film ohne Song oder Chanson gedreht werden. Und dann kam die Zeit, in der man Filme um einen Schlager„herum“ schrieb. Weil die Terra einmal einen Firmen- chef hatte, der aus dem Rheinland stammte, wurde für das Lied„Kornblumenblau“ ein Film gedreht. Auch der österreichische Schla- ger„Mariandl“ ist nicht für den Film„Hof- rat Geiger“ geschrieben worden. Lange Zeit plante die Ufa im Kriege einen Film mit dem Titel„Lili Marlen“. Es ist klar, daß nicht jeder Schlager wirklich einschlägt. Wenn er jedoch ein Erfolg wurde, dann lag es fast immer an der guten Zusammenarbeit zwischen dem Textdichter, dem Komponisten und der Sängerin. Nur wenige von ihnen haben es so gut wie Kirsten Heiberg, die mit dem bekannten Komponisten Franz Grothe ver- heiratet ist. Da entstehn die Schlager sozu- sagen im„eigenen Hause“. Viel Einfüh- lungsgabe und genaue Beobachtung von Eigenheiten der Sänger sind Vorbedingung, wenn ein Chanson Erfolg haben soll. Man muß sozusagen„Maßarbeit“ leisten. Wenn man Kirsten Heiberg in der„Hafen melodie“ ihre Moritat von Günter Eich und Franz Grothe singen hört, wird die ganze Atmo- sphäre des Hafenmilieus lebendig. Von ganz anderer Art etwa sind jene Schlager, die Arno Aßmann oder Sonja Ziemann in dem musikalischen Lustspielfilm„Die Freunde meiner Frau“ zum Vortrag bringen. Hier setzt Willi Kollo die Tradition seines Vaters erfolgreich fort. Nur selten jedoch weiß derjenige, der die einschmeichelnden oder rhythmisch eindringlichen Melodien summt und pfeift, wieviel Arbeit, wieviel Proben und wieviel Zeit nötig waren, um diese „Schlager“ zu wirklichen Erfolgsschlagern zu machen. Ep. im Coethejahr Intendanten Paul Rose Theater gar nicht kennen“, Rose deshalb. Aber sein Optimismus ist nicht gebrochen. In der kommenden Spiel- zeit wird sein Theater wieder wie im letzten Jahr das ganze Land bespielen, von Lindau im Bodensee bis hinunter nach Böblingen. Ständig werden zwei Stücke miteinander einstudiert, die personalmäßig völlig unab- hängig voneinander sind, so daß mehrere Orte am gleichen Tag bespielt werden kön- nen. Dieser Methode ist es zu verdanken, daß Tübingen oder Reutlingen noch nie zu- gunsten eines Gastspiels auf eine Vorstel- lung verzichten mußten. Finanziell kommt Paul Rose seinen Be- suchern entgegen. Der Zuschauerraum in Tübingen und Reutlingen wurde neu einge- teilt. Dadurch rückten die guten Plätze weiter nach vorn, für den rückwärtigen Teil klagt Paul Der Atheist jedoch und der Aktivist, sie verlangen es. Mein FHerz ist bei den Aktivisten, bei den Trümmerhassern, bei denen, die im- merzu von der Sorge gequält werden, daß etwas geschehen muß, daß die andern auf- gerüttelt werden müssen. Meine Seele je- doch beneidet den Filmliebhaber um die neue Bereicherung seiner Welt durch den Raumtraum. Die Filmträumer ducken sich vor dem Panthersprung, aber im Inneren wissen sie, das Raubtier darf ja gar nicht wahrhaft springen. Auf die Aktivisten je- doch springt der Panther wirklich zu. Sie können sich nicht für 1,20 DM von ihm loskaufen. Sie müssen mit ihm ringen, sie müssen ihn würgen, er darf ihnen wehetun. Die schwarze und die weiße Rose wach- sen auf dem gleichen Stamm. Das Jahrhun- dert der Technik hat den Menschen die Größe und das Elend der Maschinen ge- bracht und gleichzeitig das kleine Glück der lebenden Photographie. Sicher lebt es sich leichter, das Herz mit einem Traum ge nährt, sicher lebt es sich schwerer, wenn man die vollkommenen Träume verachtet, um das Leben dafür vollkommener zu machen. Das Synkopenklavier/ Von Cert Lynch Diese Stummfilmgeschichte, die ich vor 25 Jahren zutrug, ist vom heutigen Tonfilm derart überholt worden, daß sie fast als Beitrag zur kinematographischen Alter- tumskunde gelten kann. Nach diesem Ge- sichtspunkt soll sie vor allem zum Ergötzen der Jugend erzählt werden, die den„Kino- klavierspieler“ nicht mehr erlebt hat. Ich arbeitete damals in den großen Ferien als Werkstudent in der tiefsten Pro- vinz und bewohnte eine billige Dachkam- mer im Wirtshaus„Zum letzten Hieb“. Der rührige Wirt dieser Kneipe hatte in seinem Tanzsaal ein Landkino eröffnet. Da ich auf der verstimmten Drahtkommode der Wirt- schaft gelegentlich ein paar Schlager her- untergeklopft hatte, stand ich im Ruf eines flotten Pianisten und wurde ohne weiteres Als Kinoklavierspieler engagiert. Meine Fä- higkeiten waren äußerst bescheiden. Ich hatte als Pennäler mehrere Jahre lang Klavierstundem gehabt und die Hälfte da- von geschwänzt. Mein Repertoire bestand nur aus einigen Märschen, Walzern und Salonstücken, die ich noch auswendig konnte. Ohne Konkurrenz, ohne Noten und ohne Erfahrung, wie ich war, sah ich meinem neuen Nebenberuf völlig sorglos entgegen. So nahmen die Dinge ihren Lauf. Die Filme liefen samstags und sonntags. Der Spielplan wechselte alle vierzehn Tage. Die Leute kamen stundenweit von den um- liegenden Dörfern. Die meisten sahen hier ihren ersten Film. Wenn die Abendsonne ins Meer versank und die Wellen über- Slitzerte, liefen gedehnte Laute des Stau- nens durch die Zuschauerreihen, Wenn ein Schnellzug heranjagte und die Lokomotive immer größer wurde und geradlinig in die Saalrichtung raste, brach aus vielen Kehlen ein Schrei des Entsetzens. Jeweils nach dem Ablauf der Handlung hnandhabte ich die Tasten. Ein Auto in toller Fahrt begleitete ich mit einem ebenso tollen Allegro aus der„Großherzogin von Gerolstein“. Den Abschied eines Liebes- paares ölte ich mit dem„Verlorenen Glück“. Für Begräbnisse und untergehende Schiffe hatte ich ein getragenes Sechsachtel aus dem„Blumenlied“ zur Verfügung. Szenen aus der besseren Gesellschaft übertünchte ich mit„Ballgeflüster“ in Des-Dur— eine Tonart, die mir besonders vornehm erschien. Wirt und Publikum waren durchaus Zzu- frieden mit mir. Oefters wurden mir volle Maßkrüge auf das Klavier gestellt, damit ich mich stärke und kräftig im Anschlag bliebe. Am kräftigen Anschlag hat es nie- mals gehapert. Mitunter platzte eine Kla- viersaite. Das klang wie ein Flintenschuß. In einem Detektivfilm paßte der Knall haar- genau in den Streifen. Eines Tages mußte der große Saalofen geheizt werden. Es hatte lange geregnet, und eine kalte Feuchtigkeit saß an den Wänden. Drei Schritt vom Klavier entfernt bullerte der Ofen. Es war ein rechtes Kino- wetter. Der Saal füllte sich bis auf den La Jana und Gustav Diess in dem Film„Der anlãuft letzten Platz. Vor Beginn de, Vorführung kam der Wirt zum Klavier und machte mich Aufmerksam, daß ein Gast aus der Kreis- stadt anwesend sei, nämlich der Besitzer eines Tanzlokals, der vom Klavierspielen etwas verstände. Ich möge mich zusammen- nehmen und Ehre einlegen. Ich verspfach es. Dann war es so weit. Es klingelte. Die Wochenschau lief an. Kräftig be- gann ich mit einem Marsch. Schon nach den ersten Takten merkte ich, daß etwas nicht stimmte. Verdutzt stellte ich fest, daß mehrere Tasten nicht mehr heraufschnell- ten. Die Hölzer waren von der warmen Feuchtigkeit aufgedunsen und klemmten. Ich unterbrach das Spiel und zog die Tasten hoch. Dann spielte ich weiter, aber die Tasten, gerade diejenigen, die ich am häu- figsten anschlagen mußte, blieben von neuem kleben. Ich wurde nervös. So schnell ich konnte, riß ich immer wieder die Tasten hoch, wobei der Fluß des Spiels bedenklich litt und abgehackte Weisen erklangen, die mir sehr gegen den Strich gingen. Ich war heilfroh, als die Wochenschau endete. Während der Hauptfilm eingelegt wurde, War eine Pause. Ich nutzte sie, indem ich die klemmenden Tasten an ihren Seiten- flächen mit Fettpapier einschmierte, das ich zufällig in der Tasche trug. Dann rollte der Hauptfilm. Ich begleitete mit getragenen Weisen, indem ich impro- visierte, das heißt, ich wandelte bekannte Melodien bis zur Unkenntlichkeit ab. Die geschmierten Tasten ließen sich jetzt leichter heraufwippen, aber ich konnte es beim besten Willen nicht vermeiden, daß nach Das ist der berühmte Hierr Rank J. Arthur Rank zu desen Riesenunter- nehmen mehrere Produktionsgesellschaften mit siebzehn Hallen gehören, in denen Spiel-, Trick, Jugend- Dokumentar- und Wochenschaufilme hergestellt werden, der an insgesamt 1494 Filmtheatern der ganzen Welt und zahlreichen Industrieunternehmen beteiligt ist, wird jetzt bald 61 Jahre alt, ist 1,90 Meter groß, breitschultrig und spricht ein wenig Lorkshire-Dialekt. Er ist am 22. Dezember 1888 in Hul geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Er nannte sich J. Arthur, um nicht mit seinem Vater verwechselt zu werden, Joseph Rank senior, der bekannter Mühlenbesitzer und überzeugter Methodist war. Als er mit 17 Jahren die Schule verließ, begann er für 10 Schillinge die Woche seinen 13-Stunden- Tag im Mühlengeschäft der Familie. Den ersten Weltkrieg beendete er als Major einer Sanitätseinheit. 1917 heiratete er Laura Ellen Marshall, die Tochter des Lord Marshall of Chipstead, der einmal Oberbürgermeister von London War. Mr. und Mrs. Rank, jetzt schon Groß- eltern, haben sich eines glücklichen Familienlebens erfreuen können. Die Jahre des Raumes aber wurden neue Platzgattun- gen geschaffen, die nicht teurer sind als ein Kinobesuch.. Mehr Sorge als die Finanzen macht Paul Rose die Unduldsamkeit und Voreingenom- menheit vieler Menschen und leider auch mancher städtischer Kulturdezernenten. Ein Stadtoberhaupt lehnte Schillers„Räuber“ als läppisch-kindisches Zeug ab. Bei aller Rücksichtnahme auf die Wirt- schaftlichkeit will der Intendant einen Spiel- plan gestalten, der neben bewährtem Altem gutes Neues bringt. So sind zwei Uraufführungen(„Zu treuen Händen“ von Michael Kurtz und ein Drama um Goethes Mutter von Sigmund Graff) und mehrere deutsche Erstaufführungen vorgesehen. Wenn Rose daneben ausgerechnet im Goethejahr einen Schillerzyklus heraus- bringt, so will er damit daran erinnern, daß auch neben Goethe Geisteskräfte am Werk waren, von denen sich zu spielen lohnt. M. K. Die Berliner Goethe-Ausstellung Im Charlottenburger Schloß, von dessen zerstörtem Hauptflügel ein Teil wiederher- gestelt wurde, findet die Goethe-Ausstellung des westlichen Berlin statt. Alles, was über Goethe und seine Zeit aussagen konnte, ist dort zusammengetragen. Zum Teil werden Originale gezeigt, die man längst für ver- loren halten mußte. So einige Porträts von Anton Graff und Tischbein, die Erstausgabe von Mozarts Don Giovanni und verschiedene Federzeichnungen aus Goethes Hand. Die Ausstellung bemüht sich, das Leben Goethes im großen wie im kleinen wahrhaft sichtbar zu machen. Das geschieht im wesentlichen durch die geschickte Anordnung der Räume, die jeweils die verschiedenen Stadien des Le- bens von Goethe wiederspiegeln, und die bis ins kleinste Detail gehende Sammlung von persönlichen Erinnerungsstücken aus der Zeit Goethes und von Goethe selbst. Dazwischen sieht man an Hand einer Karte, welche Rei- sen Goethe in seinem Leben unternommen hat. Der nördlichste Punkt ist Tegel bei Ber- lin, der östlichste Krakau, der westlichste Valmy, wohin Goethe die preußischen Heere begleitte, und der südlichste Sizilien. Auch Mannheim hat Goethe berührt, wovon ein alter Stich aus dem 18. Jahrhundert zeugt. Die Frauen um Goethe sind in die einzelnen Lebensabschnitte miteingeordnet worden. Wie diese sind auch die Männer, die Bedeu- tung für Goethe und seine Zeit hatten, mit denselben Details gezeichnet, die den Be- sucher zu einem persönlichen Konnex mit der Goethischen Welt kommen lassen. N. v. W. ch gewvinne ein Schweinchen Ein Abend bei Publie Relations in Heidelberg Es War genau so, wie ich mir eine ame- rikanische Show vorgestellt habe: Krach, Lärm, Pfiffe, Getrampel und nebenbei ein Programm. Public Relations hatten der in Heidelberg stationierten Truppe einen Abend voller Drolligkeit und Elan gegeben. Der deutsche Zuschauer, der Sprache des Landes und insbesondere der der Dschi-Eis, die sich lebhaft am kabarettistischen Pro- gramm beteiligten, nicht mächtig, saß zu- Weilen etwas verdutzt inmitten soviel Tem- berament und kindlicher Unbefangenheit. Die Soldaten aus allen Staaten durften sich(mit ihrer Heimatzeitung natürlich be- Waffnet) photographieren lassen, bekamen Schweinchen und angstvoll flatterndes Fe- dervieh geschenkt. Und ein ganz Glücklicher saß nur einfach so da, wackelte mit dem Kopf und bewegte rhythmisch die kau- gummi- bewaffneten Zähne zum Takt der „Band“, die die amerikanischen„Lilli Mar- lens“ und den„schönen Westerwald“(oh du) zum besten gab. Bleibt zu erwähnen Tommy Bart lett, der Conferencier, der, wäre er nicht schon auf der Bühne gestanden, zweifellos auf die Bühne gehört hätte. Bleibt der Lei- ter dieses Hoppeidis zu erwähnen: Mr. ZJunningham. Und bleibt schließlich der unvermeidliche Fragebogen zu erwähnen: 21 Fragen. What is your hobby? Finanziert wird die Schau, die allabend- lich auftritt, und die bei den„alten Kame- raden“ 80 herzlich wie wohlwollend auf- genommen wird, von einem menschen- freundlichen Dollar-Seifenkönig. Aber er macht sich nicht arm dran; denn man ver- riet uns, daß dreihundert Radiostationen allabendlich— Pardon, allmorgendlich na- Tiger von Eschnapur“, der heute in Mannheim Foto: Richard-Eichberg-Fim jedem Takt einige Töne nachhinkten, Dee Melodie fiel öfters aus, dafür hörte man 9 etwas wie ein Echo. In den ersten beiden Akten schwitzte ich sozusagen Blut. In der nächsten Pause lief ich in die Gaststube hinab, wo ich einen Burschen suchte, du sich bereit fand, die klemmenden Tasten 2 lupfen. Jedoch, mein Tastenreiger War aul geregter als ich selbst. Die klobigen Brat. zen des Burschen kamen mir dauernd h das Gehege, so daß ich schlimmer ds. nebenklimperte als vorher. Schließlic wurde ich wütend und wünschte meinen Gehilfen zum Teufel. Der Bursche zog sid beleidigt zurück. Ich machte meine Sache wieder allein. Mühselig hackte ich mich biz zum letzten Akt durch. Dann wartete id hinter meiner Kulisse, bis der Saal sid geleert hatte. „Hallo!“ rief eine fremde Stimme,„kom- men Sie doch hervor!“ Es war der Gast aus der Kreisstadt. Der Wirt, die Kinokasse un- ter dem Arm, stand dabei und nickte grinsend. Ich erwartete, für mein schlechtes Spiel abgekanzelt zu werden. Doch es kam anders Der Gast klopfte mir anerkennend auf die Schulter und sagte:„Sie sind ja ein famoser Synkopenspieler! Hätte nicht gedacht, dab es hier so etwas gibt! Wollen Sie im nächsten Monat in meinem Tanzlokal spielen?“ „Nix da“, entgegnete der Wirt,„der bleibt das ist unser Synkopenspieler!“ Durch diesen Vorfall wurde mein Kino- klavierspielergehalt verdoppelt, denn be- kanntlich gibt es der Herr den Seinen im Schlaf. von 19181934 sahen Mr. Rank bei der all- mählichen Uebernahme der väterlichen In- dustrie. Er mahlte und verkaufte etwa 90 Prozent des gesamten britischen Mehlkon- sums. Er hatte aber auch den strengen Methodistenglauben geerbt, der ihn bald an die Spitze vieler charitativer Vereinigungen stellte und ihn eigentlich auch bewog, Filme zu produzieren. Es begann derart, daß er Kapital für die Herstellung von Kurzfilmen aus der bib- lischen Geschichte zur späteren Vorführung in Sonntagsschulen und Kirchen gab. Diese ursprüngliche Nebenbeschäftigung ist nun bald ein Stück Zeitgeschichte geworden, Heute kann sich Mr. Rank nur die Hälfte seines Arbeitstages um seine Mühlen küm⸗ mern, die übrige Zeit widmet er dem Film. Sein Wohlstand hat ihn bisher nicht zu persönlichem Luxus verführt. Als Konse- quenter Abstinenzler ärgert er sich dar- über, daß er es bisher nie auf weniger als 15 Zigaretten täglich bringen konnte. Selten nur entspannt er sich bei einer Runde Gol und noch seltener auf einem Jagdtag. ao, eee türlich in Amerika— an jeder der Shows beteiligt sind. Und während die Zuschauer außer sich vor Vergnügen sind, preist der Menschenfreund seine Seife an. Und recht hat er. Z. G. Kulturnachrichten Richard Payer, der neue Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, wurde am Don- nerstagvormittag in Anwesenheit des gesam- ten Thesterpersonals und des neugewählten Oberbürgermeisters von Bürgerm ster Trumpf⸗ heller mit allen guten Wünschen für das Ge- deihen seiner Arbeit in sein Amt eingeführt Die Feierstunde fand in den neu hergerichteten Räumen des Nationaltheaters statt. Die Wetzlarer Goethe- Festwoche wurde durch Bürgermeister Dr. Hager eröffnet. Be- kannte Schriftsteller und Wissenschaftler, Poli- tiker und Philosophen, unter ihnen Walter von Molo, Otto Flake, Ernst Gläser und Bernhard von Brentano, nehmen an den im Zeichen Goethes stehenden Gesprächen teil.(dena) Richard Strauß, der an einem Herzleiden ernstlich erkrankt war, ist wieder genesen. Strauß hat das Krankenlager verlassen und hat die Absicht, im Herbst in die Schweiz zu reisen.(UP) 5 Das erste ausländische Orchester, das bei den diesjährigen Festspielen in Edinburgh auftrab, waren die Berliner Philharmoniker unter Lel- tung von Sir John Barbirolli. Eine Franz-Marc- Ausstellung wird am 1. September in der Galerie Otto Stangl in München eröffnet. 1 Eine„Freie Vereinigung für moderne Kunst“ Wurde in Freiburg gegründet. Vorsitzender is der Schriftsteller Franz Schneller. Die Ver- einigung will sich in Verbindung mit ähnlichen Vereinigungen an anderen Orten besonders mi Problemen der Gegenwartskunst befassen un das Schaffen zeitgenössischer Künstler klärsnd und fördernd zur Diskussion stellen, doll. veröf vs N veran Dr. Ke Reda! Telefe Bank! Allger Posts Karls: Lud w Ersche Audie Ponce Bader Frang terhin mand. bleibe Waltu das Werde von 8 haupt terhin Baden ZU Me tärreg Str in Ras Stephe fängni hatte z2081sch aus 20 nung Sozi: sei di Stra der be bleme Rednei 8021. des Ei und E. derauf Lebens Vertret stäne statt erklärt vor de schreck ansarn. Deutsc Franki Stra der fra Molle listisch seinen kranzös trage Saarge sicht L Saarlar schen habe f Sozialis bung nicht Dies Bericht scher 8 Schreib zufolge worter Saargef scher dieses lretern Partei Wies sche Mi hessisck schen 1 Kraft 5 regieru Industr Berl. Angabe Inter zo Bischof: Brau a 20 Jahren Grenzg. vor det Ostzone Berl Zone 18 Gesetze und S Sowiet⸗ wolkse den. Düss schafts bei der ommu in Nov achtkör Berl en Gr von de dotener Karl-H Detätig