Tschechoslowakei Veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, verlag: Mannheim 5 Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 5 Berlin Nr. 961 93 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 5 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt qr verlag keinerlei Gewähr Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 5 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 83, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 a Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,30 zuzügl. 5 DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM, 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.83 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 175/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Vor neuer Streikoffensive in Finnland Helsinki.(DENA-REUTER) In Finn- land befürchtet man eine weitere Verschär- fung der Streiklage durch den Ausbruch von Streiks in der Metallindustrie, die in erster Linie mit der Herstellung von Reparatilonsgütern für die So- Wjetunion beschäftigt ist. Führende Persönlichkeiten der fünf kommunistisch beeinflußten Gewerkschaften. die vor zehn Tagen die Arbeitsniederlegung ankündigten, forderten am Sonntag in Versammlungen, die Metallarbeiter zu einem ‚Solidaritäts- streik“ auf. Die Metallarbeiter gewerkschaft in der eine sozialdemokratische Mehrheit vorhan- den ist, lehnte jedoch einen Streik ab. Ein Streik in der Metallindustrie wurde von dem Leiter des finnischen Reparationsbüros als klarer Bruch des Friedensvertrages mit der Sowjetunion bezeichnet. da dieser keine Klausel enthalte, die durch Streiks her- Vvorgerufene Lieferungsverzögerungen an- erkennt. Gottwald an die Kirche Zvolen, Slowakei.(UP) Der Präsident der Tschechoslowakei, Klement Gott Wal d, hielt anläßlich der Feiern des 5. Jahrestages der Erhebung der Slowakei gegen die Naziherrschaft hier eine An- sprache. Gottwald erklärte u. a., in der habe sich die Kirchen- hierarchie hinter dem„Rauchvorhang der 8 Religion“ an die Spitze des Kampfes gegen den Kommunismus gestellt. Gottwald drohte damit, daß die Regierung jeden eiten likenta st aus def Alpirs Binladung Versuch eines Umsturzes mit der gleichen Rücksichtslosigkeit niederschlagen werde, wie die Erhebung im Februar(gemeint ist der kommunistische Staatsstreich im Fe- bruar 1948, bei dem von kommunistischer Seite behauptet wurde, reaktionäre Ele- mente hätten einen Umsturzversuch unter- f nehmen wollen). 5 Aufständische entkamen P) Der griechische Generalstab dal die Schlacht im ram ir ge als abgeschlossen angesehen werden könne. 5 Aus zuverlässiger Quelle wird dazu er- klärt, daß die Hauptkräfte der Aufstän- dischen, schätzungsweise 5000 Mann, ent- kommen seien. Sie seien entweder nach Albanien oder Zentral-Griechenland ge- klohen. Mandschurische„Volksregierung“ San Franzisko. ODENA-REHUTER) Nach einem sechstägigem Kongreß in Mukden wurde, wie der kommunistische chinesische Sender Peking meldete, eine man dschu- rische„Volksregierung“ gebildet. Einer der führenden kommunistischen Sprecher auf diesem Kongreß soll erklärt haben, daß die neue Regierung die Wirt- schaft des Landes entwickeln wolle, um den „Befreiungskrieg“ zu unterstützen und die Voraussetzung für eine staatliche Industria- lisierung zu schaffen. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS hatte vor drei Tagen bekannt gegeben, daß über 300 Delegierte aus allen Teilen der Mandschurei dem Kongreß beiwohnten. Mit er Bildung des nordöstlichen Volksregie- krungsrates würde der nordöstliche Verwal- gsrat, der seither die nächste Verwal- tungsbehörde in der Mandschurei war, seine Tätigkeit einstellen. Die„nordöstliche Volksregierung“ wird laut Radio Peking von Lin Feng geführt. — Pastor Niemöller. der sich auf der australischen lutherischen Kirche zur Zeit in Australien befindet. kon- erte mit dem Ministerpräsidenten Robert Schifley über einen Plan, zwölf Millionen utsche Bauern in Australien anzusiedeln. Ca Coruna, Spanien. Wie jetzt offiziell be- annt gegeben wurde, wird König Abdullah on Transjordanien am 5. September in Spa- len eintreffen. Er wird Generallissimus meo in dessen Sommersitz in Pazo de Meira aufsuchen und mit ihm gemeinsam an: eptember den Marinehafen El Ferrol be- ichtigen. Gleichzeitig werden sich vier arne- kanische Kriegsschiffe im Hafen von errol aufhalten. g Batavia. Die britische Labour Party hat mn gegenwärtig in Den Haag weilenden indo- lesischen Ministerpräsidenten Mohammed Hatta eingeladen, nach Abschluß der„Round- Table-Konferenz“ mit Holland. Großbritan- ien einen Besuch abzustatten. Hatta hat indonesischen Berichten zufolge diese Ein- angenommen. Hatta beabsichtigt ußerdem. sich Mitte September nach Lake ecess zu begeben, um an der Eröffnungs- tzung der bevorstehenden UN-Vollversamm- Ulig teilzunehmen. Köln. Als erster Gesandter des Auslandes. Aird der italienische Diplomat Babuseio Rizzo i Geschäfte seines Landes bei der Bundes- sierung in Bonn wahrnehmen. wurde aus alienischen Kreisen in Köln bekannt.“ 8 Köln. Der Reiseverkehr nach Italien wird its im kommenden Jahr im normalen mfange wieder aufsenommen werden. teilte er italienische Handelsattacheé Aldo Morante einem Presseempfang in Köln mit. Newcastle. Bottrop. Die Demontage der Ruhröl GmbH. Bottrop hat am Montagvormittag ohne Schenfälle begonnen. Die Demontase- ten werden von 40 Arbeitern ausgeführt, nächst Schrott abräumen. 5 „ DENA/T UP/Eig.-Ber) Dienstag, 30. August 1949 Wohlebs Vorschläge wollen Südweststaat verhindern Stuttgart antwortet Freiburg/ Am 14. September Konferenz der südwestdeutschen Länderchefs Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier bezeichnete vor der Presse den Schritt Wohlebs in der Südweststaat- Frage als überraschend. Die Regieruiig Württemberg- Badens werde zu dem süd- badischen Vorschlag offiziel erst nach ein- gehender Prüfung durch den Ministerrat und den ständigen Ausschuß des Landtags Stellung nehmen. Er wolle Aber schon jetzt darauſ hinweisen. daß es falsch sei, die Dinge so zu schildern, als ob er in der Frage des Abstimmungsverfahrens eme neue Stellung bezogen hätte. Schon im September 1948 sei auf der Bühler Kon- ferenz der Wunsch Südbadens einstimmig angenommen worden, daß im Falle einer Volksabstimmung in den beiden alten Ländern die Stim- men zusammengezählt würden und— falls in einem dieser Länder eine Mehrheit sich gegen den Südweststaat er- gebe— die Volksabstimmung als geschei- tert anzusehen sei. An dieser Sachlage habe sich bis heute überhaupt nichts 8e andert, und es sei in keiner Weise neu, daß die Stimmen in den beiden Ländern Baden und Württemberg getrennt berechnet wer- den sollten. Die Regierung von Südbaden habe bis- her einen großen Wert auf materielle Staatsvertragsvereinbarungen gelegt, also auf die Art der Verwaltung, die Berück- sichtigung der Kirchenfrage, der Lage der Regierungsbezirke und dergleichen. In dem neuen Vorschlag des Staatspräsidenten Wohleb dagegen werde alles lediglich auf den Vereinbarungen gemäß 8 118 des Grund- gesetzes aufgebaut. Die Regierungen von Von unserer Stuttgarter Redaktion Südwürttemberg- Hohenzollern und Würt⸗ temberg- Baden arbeiteten ebenfalls im Sinne dieses Paragraphen auf eine Drei- ländervereinigung hin, die den Südwest- staat schaffen solle. Der Entwurf Wohlebs dagegen ziele auf eine Vereinbarung hin, die den Süd- Westsstaat verhindern wolle. Es sei sehr schwer, auf dieser Basis zu einer Einigung zu kommen, wenn beide Partner das genaue Gegenteil im Sinne hätten. Als sehr ernste Tatsache bezeichnete Dr. Maier den Umstand, daß die württem- bergische Bevölkerung allmählich auf die törichten Angriffe gegen die„Schwaben“ So reagiere, daß der Südweststaatgedanke Originalzeichnung: Wolf Strobel darf naturlien nicht losgehen, diese Bombe“ „Sie „Koaliion CDü-Sph völlig ausgeschlossen“ SPD-Vorstand entwirft Arbeitsprogramm in Bad Dürkheim Bad Dürkheim. (cke Dürkheim zusammen, um in zweitägiger Arbeit die Haltung der SPD als voraussicht- liche Oppositionspartei bei der zukünftigen Regierungsarbeit festzulegen. Wie der Pressechef der Partei Fritz Heine nach Be- endigung der Nachmittagssitzung mitteilte, habe Dr. Kurt Schumacher dem Gre- mium eine Resolution zur gegenwärtigen politischen Situation vorgelegt, die unter Berücksichtgung des Wahlergebnisses aus- gearbeitet worden sei und Forderungen enthalte, die die SPD„glaubt stellen zu können, um der gegenwärtigen wirtschaft- lichen und politischen Krise zu entgehen“. Diese Resolution ist während der vergange- nen Nacht von einem Redaktionskomitee, bestehend aus Dr. Schumacher, E. Ollen- hauer, E. Schoettle, Prof. Schmid, Eichler und W. v. Knoeringen noch einmal disku- tiert worden und soll heute vormittag dem Vorstand zur Abstimmung vorgelegt Werden. Wie Heine in bezug auf den Inhalt der Entschließung äußerte, sei sie sehr„offen“ gehalten und trage auch den möglichen Be- strebungen des linken CDU-Flügels nach einer„Großen Koalition“ durchaus Rech- nung. Entscheidend sei f Haltung des Flügels während des Wahl- kampfes, in dem er bekanntlich ebenfalls Forderungen der Gesamtpartei vertreten habe. Die Resolution soll nach der An- nahme der SPD-Fraktion des Bundestages vorgelegt werden.. Vor Beginn der Nachmittagssitzung hatte Heine vor Pressevertretern zum wiederhol- ten Male betont, daß er eine Koalition mit der CDU, für ausgeschlossen halte, da sie an„Adenauers bösem Willen““ scheitern würde, der die Forderungen der SPD nicht akzeptieren würde. Seine Partei werde sich Die Konferenz von Liberalistische Tendenzen London. Politische Kreise in London sind der Ansicht, daß der Besuch des Marshall Plan- Administrators, Paul Hoffman, in London doch größere Bedeutung hatte, als nach außenhin in Erscheinung trat. Insbe- sondere scheint sich die früher geäußerte Ansicht zu bestätigen, daß Hoffmans Be- such in direktem Zusammenhang mit den bevorstehenden Finanzbespre- chungen zwischen Großbritannien, den USA und Kanada in Washington stand. So glaubt man, daß gewisse Pläne der Labour- Regierung, die den Wunsch zu einer libera- leren Gestaltung des britischen Wirtschafts- lebens verraten, auf Ratschläge und Wünsche Hoffmans zurückgehen. 5 Diese Pläne sind vor allem auf einen Abbau der britischen Wirt- schaftsbürokratie gerichtet, wobei auch der Personalbestand in den Kontroll- organen der soziallisierten Wirtschafts- zweige betroffen werden soll. Hierdurch soll eine Senkung der Staatsausgaben um etws fünf Prozent erreicht werden, was bei einem Gesamtetat von drei Milliarden Pfund Sterling etwa 150 Millionen Pfund Sterling ausmachen würde. 8 b Gleichzeitig hat das Handels ministerium * Bad 1(cke- Eig.- Ber) Der Vor- stand der SPD trat am Montag in Bad jedoch hier die in ihrer Opposition Weder zu sehr nach links oder nach rechts orientieren. Falls das Zen- trum in die Opposition gehen sollte, so Sei ein Zusammengehen mit seiner Partei unter Umständen möglich, da beide Parteien sich in einigen sozialen Fragen einig werden könnten. 5 Im Verlauf der Sitzung wird sich heute der Vorstand mit einigen organisatorischen Fragen befassen. Dr. Kurt Schumacher wird zum Abschluß der Tagung in einer Presse- konferenz über das Ergebnis der Vorstand- sitzung berichten. ö an Popularität einbüße. Er sei überzeugt, daß es den politischen Persönlichkeiten im alten Württemberg gelingen werde, die Ab- stimmung trotzdem positiv zu gestalten, Weil hier das Problem nicht unter dem Ge- sichtspunkt Württembergs, sondern als rein deutsches Problem behandelt werde. Aber es sei ein Faktum, daß die Württemberger es sich auf die Dauer nicht gefallen lassen könnten, in törichter Weise immer wieder Erwägungen über angeblich zu groge Ge- schäftstüchtigkeit und egoistische Ziele an- hören zu müssen. Wenn Württemberg für den Südwest- staat eintrete, wisse es, daß es große Opfer in materieller Beziehung zu bringen habe. Zwei Drittel der Einnahmen des Landes- arbeitsamtes kämen von Nord württemberg, zwei Drittel der Ausgaben dagegen von Nordbaden. Er möchte diese Dinge nicht Weiter vertiefen, weil er nach wie vor den Südweststaat anstrebe, aber er wolle den Freunden der Vereinigung in Baden doch sagen, daß sie alles aufbieten müßten, um dieser törichten Behandlung der Württem- berger Einhalt zu gebieten.„Es ist von unserer Seite niemals ein Wort der Herab- setzung des badischen Volkes gesprochen worden, von dessen lebendigem Geist und Fleiß und dessen natürlicher Begabung wir immer nur in der größten Hochachtung sprechen. Wir haben diese Frage immer fair behandelt und uns hier nichts vor- zuwerfen.“ Als Termin für die Konferenz der Länderchefs nannte Dr. Maier den 14. September im Kurhaus Hundseck im Schwarzwald. Den Terminkalender Wohlebs, der von einer Volksabstimmung Ende Oktober gesprochen hatte, bezeichnete Dr. Maier als zu kurzfristig. Er sei auch dafür, daß die Angelegenheit schnell er- ledigt werde. Die große Schwierigkeit aber würde in einer eventuellen Auflösung des Staates Nord württemberg und Nordbaden liegen, da das eine komplizierte Verfas- sungsänderung voraussetze. Es bestehe die Gefahr, daß bei einem, Scheitern der Volks- abstimmung der jetzige unbefriedigende Zustand erhalten bleibe. Die württember⸗ Sisch- badische Regierung habe den Süd- Weststaatgedanken aufgenommen, weil sie der Ansicht sei, daß die südwestdeutschen Länder nur auf dem Wege der Vereinigung zu einem Ganzen wieder hergestellt wer⸗ den sollten. 5 Ministerpräsidenlenwechsel in Schleswig- Holstein Bruno Diekmann(SPD) folgt Hermann Lüdemann Kiel. DENA) Der schleswig-holsteini- sche Ministerpräsident Hermann Lüdemann (SPD) ist gestern von seinem Posten zu- rückgetreten. Der Rücktritt Lüdemanns erfolgte auf Grund eines Beschlusses des Landesbezirksvortandes der sozialdemokra- tischen Partei Schleswig- Holsteins, die Lan- desregierung umzubilden. Der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bruno Diekmann(SPD) wurde mit Stimmenmehrheit zum Minister präsidenten von Schleswig Holstein gewähtl. Das neue schleswig-holsteinische Kabinett setzt sich folgendermaßen zusammen: In- nenminister und stellvertretender Minister- präsident Wilhelm Käber. Finanzminister Prof. Dr. Wilhelm Gülich. Minister für Volksbildung Wilhelm Siegel, Sozialminister Walter Damm, Justizminister Dr. Rudolf Katz, Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Ludwig Preller und Landwirtschaftsmini- ster Bruno Diekmann, der gleichzeitig Mini- ster präsident ist.. In seiner Regierungserklärung betonte Diekmann, daß er und sein Kabinett sich besonders auf die Aufgaben des sozialen Wohnungsbaues konzentrieren würden. Als Jahresprogramm seien 10 000 Wohnungen vorgesehen. Weiterhin würde man bemüht sein, den Bevölkerungsüberdruck zu mil- dern und die Bodenreform mit aller Kraft fortzuführen. Es sei damit zu rechnen, daß die ersten Siedlerhöfe in einigen Wochen bezogen werden könnten. Seine Regierung, so fuhr Diekmann fort, werde dem Bund gegenüber auf der For- derung bestehen, die Schleswig-Holstein als Flüchtlingsland gegenüber Gesamtdeutsch- land habe. Außerdem erwarte die Regie- rung die notwendige Hilfe von der Besat- Zzungsmacht. Ferner werden sich die Re- gierung bemühen, einen Fin anz aus- gleich für ganz Westdeutschland zu er- reichen, der es verhindere, daß das ärmste Land die höchsten Steuersätze habe. Washington wirft ihre Schatten vorau in Großbritannien/ Maurice Petsche für freie Konvertierbarkeit 5 Von unserem KW- Korrespondenten überraschend kurzfristig etwa die Hälfte der Preis kontrollen des briti- schen Einzelhandels aufgehoben. Dabei war besonders die Erklärung des Handelsministers Wilson bemerkenswert, daß er als Folge dieser Maßnahmen nur im Anfang und nur teilweise ein Steigen der Preise erwarte, während auf die Dauer ge- sehen mit einer allgemeinen Preissenkung für die freigegebenen Waren zu rechnen sei. Man glaubt in London— das gilt beson- ders für den Plan des Abbaus der Bürokra- tie— daß es sich hierbei um Teile eines Programms handele, das die Verhandlungs- grundlage der britischen Delegation bei den Washingtoner Finanzbesprechungen erleich- tern soll. Die Anfang September in Washington beginnenden Finanzbesprechungen zwischen den USA, Großbritannien. Kanada und Frankreich werden laut DENA in franzö- sischen Finanzkreisen mit großem Interesse erwartet. Das französische Kabinett be- faßt sich am Sonntag in einer Sondersitzung mit der Haltung Frankreichs zu eventuellen Vorschlägen für eine Abwertung des briti- schen Pfundes und soll beschlossen haben in dieser Frage eine neutrale Haltung zu be- Wahren. Finanzminister Maurice Petsche, der sich heute an Bord der„Ile de France“ nach den USA begibt, hat sich bereits jetzt für eine freie Konvertier bar Reit der europäischen Währun- Sen ausgesprochen. Bei den letzten OkC- Besprechungen über europäische Währungs- probleme war es in dieser Frage zwischen den Vertretern Großbritanniens und der Kontinental-Staaten zu scharfen Differen- zen gekommen. Das britische Kabinett trat am Montag in der Downing Street zur Ausarbeitung seiner endgültigen Strategie für die Washingtoner Finanzbesprechungen zusam- men. Es gehen Gerüchte, daß angeblich innerhalb des Kabinetts ein Rampf über die Frage der Pfundabwertung stattfinde. 5 Die„New) Vork Times“ berichtet, daß die amerikanische Delegation für die kommen- den Finanzbesprechungen zwischen den USA, Großbritannien und Kanada in Washington in letzter Minute durch Hinzuziehung John M. Ohly's, verstärkt worden sei. Ohiy ist außerordentlicher Berater des Verteidi- sungsministers Louis Johnson und wird als Vertreter des US- Verteidigungsmini- steriums an der Konferenz teilnehmen. Handels vertrag Westdeutschland-Schwelz Frankfurt. DENA- VVVD) Dem am Samstag in Bern unterzeichneten Handels- abkommen zwischen Westdeutschland und der Schweiz zufolge ist nach einer Mit- teilung der Verwaltung für Finanzen inner- halb der Vertragszeit ein gegenseitiger Waren- austausch der beiden Länder ohne die Fest. legung bestimmter Kontigente für ein- zelne Warenarten vorgesehen. Ausgenom- men von dieser Regelung sind Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese Neuregelung kann als der erste wirkliche Einbruch in den kontrollierten Handel zwischen den ERP-Ländern gewertet werden. Dem Abkommen zufolge wird West- deutschland alle vier Wochen Mittel im Werte von 4,8 Millionen Dollar für Einfuh- ren zur Verfügung stellen.. Prüfung der Westberliner Finanzlage Berlin. OENA) Die drei westlichen Mili tär-Gouverneure haben einen Sachverstän- digen-Sonderausschuß ernannt, der die wirtschaftliche und finanzielle Lage West- berlins prüfen und die erforderlichen Mag- nahmen zur Behebung der Berliner Wirt- schaftskrise treffen soll. Wie die britische Militärregierung hierzu mitteilt, ist der Berliner Oberbürgermeister, Prof. Ernst Reuter am Montag schriftlich von diesem Schritt unterrichtet und gleichzeitig gebeten worden, die Arbeit des alliierten Sonder- ausschußes in jeder Weise zu unterstützen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Reinhold Maier gegen eine Wehr- verfassung 85 Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Zu der von der FDP in Hessen aufgeworfenen Frage einer Wehr- Verfassung für Westdeutschland außerte Dr. Maier, er könne hier nur eine Meinung haben, die gelinde gesagt, seinen Eintritt in die FoP Hessens Verhindern Würde. Kleine Koalition— großes Risiko 8 Stuttgart.(tz.-Eig.-Bericht) Ministerprä- sident Dr. Reinhold Maier äußerte sich ge- stern zur Frage der großen oder kleinen Eoalition in Bonn. Er hält die Theorie von Regierung— Oppositon im gegenwärtigen Zeitpunkt in Westdeutschland für blaß und unpraktisch. Wir befänden uns in einem s0 risikoreichen Zustand, daß wir uns nicht Se- statten könnten, die Gegensätze in der jet- zigen Form bestehen zu lassen. Er halte es für einen Irrtum, wenn man meine, wir seien fähig, eine sogenannte konstruktive Opposition zu führen. Wenn nicht alle Kräfte konzentriert würden, liefen wir Gefahr, daß die Gegensätze in der gewohnten Schärfe Weiter ausgetragen würden. Er sehe den Haupteinwand gegen die Theorie des Spieles Regierung— Opposition darin, daß die Be- satzungsmächte sich je nachdem auf den Standpunkt der Regierung oder der Opposi- tion stellen und damit den einen oder den anderen kompromittieren würden. 5 Unabhängige wollen Bundestagswahl a anfechten. Frankfurt. DENA) Vertreter freier Wählergruppen beschlossen unter dem Vor- Sitz von Minister a. D. Dr. Mattes, zur Wahrung der Rechte von über einer Millien Wähler“ die nachträgliche Anerkermung von Landeslisten und die Zuteilung der vollen Zahl der Abgeordnetensitze im Bundestag zu beantragen. Darüber hinaus solle die Bundestagswahl für ungültig erklärt wer⸗ den, da sie den gesetzlichen Bestimmungen widersprochen habe. Wenn notwendig, soll beim Obersten Bundesgericht Klage wegen Verfassungswidrigkeit erhoben werden. Aemter und Namen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Das Treffen zwi- schen Dr. Adenauer und dem Vorsit- zenden der Deutschen Partei Hellwege, wurde auf Freitag verschoben. An diesem Tage sollen die Gespräche, die bereits zwi- schen Dr. Adenauer und Minister à. D. Blücher, FDP), geführt wurden, fortge- führt werden. Im Hinblick auf die Bean- standungen der CDU an den bisherigen Ministerlisten erfuhr man im Bundeshaus“, daß der persönliche Referent Dr. Adenauers, Blankenhorn, inzwischen eine Unter- redung mit Ministerpräsident Dr. Fhard ge- führt hat. Staatssekretäre und zwar für Finanzen, für Ernährung und dem Innenministerium zu- gestanden. Inzwischen hat man jedoch von baye- rischer Seite einen Vorstoß unternommen, um für den Ministerialdirektor Ringel- mann das Finanzministerium zu sichern. Hiergegen wird jedoch Einspruch von Sei- ten der FDP, aber auch von Seiten nord- deutscher CDU-Kreise laut. Mit Höpker- Aschoff als Finanzminister gibt sich jedoch die CSU nicht zufrieden, so daß zunächst noch keine Klarheit herrscht. Im Zusam- menhang mit der Besetzung des Justizmini- steriums, die bis jetzt noch offen War, wurde heute in Bonn der Name des Geb- hard Müller verschiedentlich genannt. Meldungen, daß das Zentrum bereit sei, in eine Koalition einzutreten, wurden vom Pressedienst des Zentrums dementiert Der CDU wurden an sich drei Seite 2 MORGEN Dienstag, 30. August 1949/ Nr. 1 Moe Kommentar Dienstag, 30. August 1949 Europa erhält nichts geschenkt Als vor zwei Jahren General de Gaulle Seine Sammelbewegung der Oeffentlichkeit vorstellte, griff er nach bewährtem Muster die Parole des Antikommunis- mus auf. Dieser Slogan garantierte nach seiner Ansicht den Erfolg der Bewegung. Daß das nur in ganz geringem Maße ge- Schah, lag daran, daß so grotesk und paradox das klingen mag— de Gaulle die Entwicklung zu richtig gesehen hatte. In Kurzen Zeitabständen bekehrten sich auch die Mehrheitsparteien zum Antikommunis- mus und da nun jedermarm Kommunisten- feind war, kam de Gaulles Parole seiner Bewegung propagandistisch nicht zugute. Dasselbe hat sich nun umgekehrt erge- ben, oder ist zumindest auf dem Wege. Die kommunistische Partei verbreitet seit eben- falls zwel Jahren vom amerikanischen Imperlalismus, spricht von der fran- z88ischen Jugend als der Dollarinfan- terie und spielt auf allen Registern des Patriotismus, des Klassenbewußtseins und des Pazifismus, um das Einschwenken Frankreichs in die amerikanische Linie als Versklavung hinzustellen. Die jüngsten Ereignisse bringen es mit sich, daß die Ursprünglich kommunistischen Parolen nun mit einigen Abänderungen Gemeingut der anderen Parteien werden. Es ist nicht abzuleugnen, daß die Stimmung in Frankreich immer düsterer wird und die Begeisterung für das hilfreiche Amerika allmählich dahinschwindet. Es wird zwar zugegeben, daß man Amerika Wirtschaftlich braucht und daß die amerikanische Hife Frankreich gewaltige Vorteile gebracht hat. Aber die Erkenntnis, daß diese Hilfe durchaus nicht umsonst geleistet Wird und durch allerlei unliebsame Zuge- Ständnisse kompensiert werden muß, hat sich Bahn gemacht und wirkt ernüchternd. Man hat sich bisher damit abgefunden, daß man mit den Vereinigten Staaten gehen muß, wenn man nicht mit der Sowjetunion gehen will. Nun machen sich Stimmen vernehmbar, die von einer„Dritten Front“, von der Front der Euro- per sprechen. Denn was in Washington vorgeht, ist für Frankreich äußerst uner- freulich. Seit Monaten hat der Quai d'Orsay in der richtigen Erkenntnis, daß der Atlantik- Pakt ohne die Rüstungshilfe für die West- europäder ein inhaltsloser Papierfetzen bleiben muß, vom State Department die Zusicherung einer engen Verbindung zwi- schen Pakt und Waffenhilfe gefordert. Acheson, Snyder und die Stabschefs der Amerikanischen Wehrmacht gaben beruhi- gende, aber unverbindliche Zusicherungen ab. Vor der Nationalversammlung, die den Pakt ratiflzieren sollte und logischerweise Garantien für die Waffenhilfe verlangte, erklärte sich die Regierung zuversichtlich und erhielt die gewünschte Stimmenzahl. Die amtlich zur Schau getragene Zuversicht War nicht sehr echt. Und am 25. August benutzte der Quai d'Orsay einen am 27. Juli vom Benat gefaßten Beschluß, der ebenfalls die schon von der Nationalver- sammlung geforderten diplomatisch-milita- rischen Garantien verlangte, als Unterlage für eine sehr ernste Note an die elf Mit- Unterzeichner des Atlantikpaktes. ES War offensichtlich geworden, daß der amerika- nische Kongreß immer stärker gegen die Wafkenhilfe opponierte. Diese Einsicht War aber nicht die treibende Kraft bei Abfas- sung der Note. Es ging um viel mehr. Es stellt sich nun heraus, daß die Ge- rüchte während der Pariser Außenminister- konferenz über Geheimverhandlungen zwi- schen Acheson und Wyschinski wegen einer neuen Chinapolitik doch nicht 80 unbegründet waren, wie damals von ame- rikanischer und russischer Seite behauptet Wurde. Die Erklärungen eines Sprechers des State Department über die Möglichkeit einer zukünftigen Zusammenarbeit zwi- schen den USA und dem kommunistischen China hat in Paris wie eine eisige Dusche gewirkt. Man ist gar nicht mehr so sicher, daß zwischen Acheson und Wyischinski nicht ganz andere Dinge besprochen wur- den, als die Aufhebung der Berliner Blok- kade. Man spricht vorerst sehr vorsichtig von einer amerikanischen Kursänderung, aber einzelne Zeitungen lassen ihrer Ent- täuschung und ihrem Aerger offenen Aus- bruch. Die neue amerikanische Chinapolitik ist zunachst eine offene Bedrohung 8 die fran:zZ sischen Interessen in Indochina. Frankreich hatte darauf gerechnet, daß Amerika ihm bei der Ab- Wenr der kommunistischen Sturmflut an der chinesisch indochinesischen Grenze Hilfe leisten würde, um den südost- Asietischen Raum vor der kommunistischen mvasion èzu beschützen. Die Absicht Washingtons, die Benutzung der zu liefern- den amerikanischen Waffen außer h 41 b Europas zu untersagen, War bereits ein Warnungszeichen. Nun aber folgert man in Paris aus der Washingtoner Erklärung, dag auch die indochinesischen Kommunisten Sehr Wohl eines Tages von den Amerikanern Als„konstruktive nationali- S tische Elemente“ betrachtet werden können, so wie das heute schon bei Mao Tse Tung der Fall ist. In diesem Fall wäre Indochina sehr bald eine wehmütige Erin- nerung und Frankreich aus Asien endgültig verdrängt. Um aber in Europa zu verbleiben, muß kestgestellt werden, daß hier neue, schwere Beunruhigung durch Großbritannien entsteht. Man nahm in Paris zur Kenntnis, daß ein ständiger angelsächsischer Wirt- Schaftsausschuß aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Fanada gegründet werden soll. Paris steht auf dem Stand- punkt, daß damit eine direkte Ein- mischung Amerikas in britische Wirtschafts- tragen gemeint ist. Die Labourregierung ist nach Meinung der Pariser politischen Kreise in eine so ausweglose wirtschaftliche Lage geraten, daß sie mit der amerikani- schen Hilfe auch den direkten Eingriff Washingtons in ihre inneren wirtschafts- politischen Angelegenheiten in Kauf nehmen muß. Es wird bereits berichtet, daß unter dem Motto„Herabsetzung der Selbst- kosten“ die Einschränkung der britischen Sozialversicherungen auf amerikanischen Wunsch erwogen werden soll. Die stärkere wirtschaftliche Bindung Großbritanniens an die Vereinigten Staaten bedeutet eine unabsehbare Verlagerung des Gleichgewichts in Europa. Kann Frankreich es sich erlauben eine eigene nationale Wirt- schaftspolitik zu führen, wenn es zwischen dem amerikanisierten Deutschland und dem zu amerikanisierenden Großbritannien ein- gekeilt ist, fragt man sich in Paris. Was soll aus der Europaunion werden, wenn der amerikanische Einfluß beherrschend wird? Gibt es überhaupt noch Freiheit, Freiheit der Entschließung, Freiheit der Wirtschaft, Freiheit der Außenpolitik unter solchen Umständen? Ist man Hitlers„Neuer Ord- nung“ und der Bolschewisierung entronnen, um eine andere Unselbständigkeit unter dem Namen„Pax americana“ anzunehmen? Diese Sorgen hatte man seit geraumer Zeit nur in den Regierungsbüros. Nun sind sle in die Offentlichkeit gedrungen und haben das Volk erfaßt. Der leicht verletz- che Nationalstolz der Franzosen, der in den letzten Jahren so schwer erschüttert wurde lehnt sich auf. Der Freiheitsdrang der Franzosen verabscheut die Ketten, gleich ob sie im Ural oder in Pittsburg ge- schmiedet sind. Die Frage ist, ob es nicht zu spät ist, sich aufzulehnen. Alfred Lang, Paris Deine, meine oder unsere Eisenbahn? Man geht seinen täglichen Verrichtungen nach, als wandele man nicht über einen Abgrund“ „Es ist heutzutage wirklich nicht ange- nehm, zu reisen.. sagte der Passagier nach einer besonders anstrengenden Fahrt zum Kontrolleur.„Ja,“ meinte der,„aber es ist schließlich Ihre Eisenbahn, nicht Wahr?“ Woraufhin der geplagte Reisende erwiderte:„Entschuldigen Sie, aber ich dachte, es wäre Ihre... In diesem Dia- log ist die ganze Tragik der englischen Situation enthalten; weder Reisender noch Eisenbahnbeamter scheinen auf die Idee gekommen zu sein, daß es sich um unsere Eisenbahn handelt, seitdem sie verstaatlicht ist. Alle Naselang finden von keiner Ge- Werkschaft sanktionierte Streiks statt, ob es sich nun um Eisenbahn oder Kohle han- delt, und keinem fällt ein, daß man hier nach dem alten Prinzip handelt: es ge- schieht meinen Eltern ganz recht, wenn mir die Finger erfrieren; warum kaufen sie mir keine Handschuhe 2 Man wird immer wieder an die Situ- ation von vor zehn Jahren erinnert. Es War 1939 ein schöner Sommer, wie heute auch. Die Menschen strömten zur Eröff- nung der Fußball-Saison, wenn sle nicht noch in Ferien waren, und in der Sonne am Meer lagen. Der politische Horizont sah düster genug aus, und Hitler hielt drohende Reden; aber die Leute waren sich bewußt, daß man nichts dagegen oder da- für tun konnte. Man machte Scherze über die braunen Kartons mit den Gasmasken, und begann Gräben in den Parks zu bud deln, bis dann am letzten August-Tage die Von unserem Londoner PEM- Korrespondenten Reservisten eingezogen wurden und die ersten Kindertransporte aufs Land erfolg- ten. Der Bürger ging seinen täglichen Ge- schäften nach, als stände der Krieg nicht vor der Tür. Und zehn Jahre danach verhält sich der Engländer nicht viel anders. Täglich sieht er in den Zeitungen die brennenden Buch- staben an der Wand.„Dollar-Verhandlun- gen in Washington“,„Weitere Einschrän- kungen geplant“,„Zigaretten-Knappheit be- vorstehend“, und„Weniger Importe“, nicht zu erwähnen„Anti-England- Stimmung in Amerika“. Aber man steht all diesen Warnungen ziemlich uninterssiert gegen- über und hofft wohl insgeheim auf das große Wunder, das in letzter Sekunde die Sttuation retten wird.„Wahlmanöver der Opposition“, sagen die Zeitungsleser, Wenn 818 in der überwiegend konservativen Presse sehen:„USA-EKapitalisten wollen englische Sozialisierung nicht fnanzieren“. Das Volk benimmt sich wie Millionen Vögel Strauß, die vor Furcht den Kopf in den Sand stecken. Man debattiert, ob die Regierung die Höchstpreise für Mahlzeiten in Restaurants aufheben solle oder nicht, als habe sich diese Frage nicht schon fast von selbst er- ledigt. Gewiß, man kann noch immer nicht mehr als fünf Schillinge für auf ein drei Gänge beschränktes Mahl ausgeben; aber inzwischen stellt dieser Betrag den Gegen- Wert von nicht ganz dreißig Zigaretten dar. Oel ist ein ganz besonderer Saft „Hüten wir uns davor, Monopole zu schaffen und andere Länder von den Quellen auszuschließen“ Vor etwas Über zwei Jahren, am 14. Juni 1947, kam es im Senat der Veremigten Staaten zu einem heftigen Zusammenstoß, der beinahe zu Tätlichkeiten geführt hätte. Senator Claude Pepper kritisierte die in- offizielle Rückendeckung, die das State De- partment amerikanischen Oel- Gesellschaften in arabischen Ländern gab.„Ich will nicht bestreiten“, rief Pepper aus,„daß die Er- schliegsung neuer Oelquellen eine Lebens- frage für unser Land ist. Trotzdem gibt es eine Flüssigkeit, die mir noch kostbarer erscheint als Oel, und das ist— Blut!— Das Blut unserer jungen Männer, das in einem dritten Weltkrieg fließen würde. In unserer heutigen Welt kann es für ein Land nur noch enen einzigen Grund geben, einen Krieg zu entfesseln: Wenn man es von den Oelquellen der Welt ausschließt. Wenn ein Land kein Oel bekommen kann, dann sind nicht nur seine Flugzeuge und Untersee- boote, seine Raketenbomben und Tanks Wertloses altes Elsen,— Bein, ohne Oel würden auch die Industrien dieses Landes, cli Fabriken; die Bergwerke die Eisen- bahnen und die Schiffe stillstehen und ver- rosten. Hüten wir uns davor, Oel-Monopole zu schaffen. Hüten wir uns davor, andere Länder von den Oelquellen auszuschließen. Es ist der sichere, der einzige, der tödliche Weg zum dritten Weltkrieg.“ Der leidenschaftliche Ernst, mit dem der Brief aus Berlin: Von Heinz Liepman demokratische Senator aus Florida ge- sprochen hatte,— und noch mehr die zwingende Logik seiner sachlichen Argu- mente hatten einen ganz merkwürdigen Erfolg: Die Presse der Vereinigten Staa- ten nahm mit erstaunlicher Einmütig- keit Pepper's Argumente an; bald folgten die internationalen Pressedienste und von dort die europäische und natürlich auch die deutsche Presse. Es ist eine erstaunliche Tatsache, die beute bereits zu einem klassischen Beispiel für die Nützlichkeit journalistischer Arbeit geworden 1 „kleinen Leute“ aller Länder Wollen Frie- den, unnd wie auf gemeinsame Verabredung erinnerten die Zeitungen Europas und Ame- rikas in diesen letzten zwei Jahren alle paar Monate, daß die Millionen, die die letzten beiden Weltkriege überlebt haben, keine Provokation für einen dritten Wünsch- ten. Schon damals, nach Pepper's Rede und dem außerordentlichen Echo in der ameri- kanischen Presse scheint das State Depart⸗ ment den riesigen amerikanisch-englischen Oel-Oktopus überzeugt“ zu haben, daß Weitere Monopolisierung der neuentdeckten arabischen Oelfelder durchaus unerwünscht Sei. Es scheint, als ob jetzt die Zeit gekom- men, wieder einmal über Oel zu sprechen. Eine unscheinbare Notiz in einem Fach- journal der amerikanischen Oel-Raffine- Kleinkriegen lassen wir uns nicht. „. dazu ist die Berliner Luft zu gut“ Die Berliner können's nun mal nicht las- sen— 50 parterre wie sie eigentlich alle- samt sind, so hoch hinaus wollen manche doch schon wieder. Bauen sich gleich zwei Dachgärten mitten in ihrem Trümmerfeld. Den einen am Ku(schreib: Kurfürsten) damm, den anderen am Fehrbelliner Platz. Da sitzt man nun, je nach Kassenlage, bei einem Glas Wein oder einem kleinen Hellen, in kultivierter Umgebung, Musik spielt, Paare tanzen, über uns dammert es am som- merlichen Abendhimmel. Man könnte fast meinen, es wäre alles noch so Wẽie es„da- mals“ war. Aber dann geht der Blick über die blumengeschmückten Balustraden in die Ferne: da unten, da stand mal mein Haus, und dort die Ruine, da wohnte meine Mut- ter. und da hinten diese bizarre Silhoutte, das ist das, was von der Gedächtniskirche heute noch vorhanden ist. Morgen wird sie schon wieder anders aussehen und in kurzer Zeit ganz aus dem Straßenbild verschwun- den sein. Denn die Turmspezialisten sind eifrig mit dem Abbau dieses Berliner Wahr- zeichens beschäftigt, und ein Quaderstein nach dem anderen saust hinab in die Tiefe. Und so wird man auch in dem„friedens- mäßigen“ Dachgarten-Milieu daran erin- nert, daß es ein recht kalter Frieden“ iSk, der für Berlin immer noch mehr Ab- als Aufbau bringt. Aber sogar mit der Enttrümmerung hapert es neuerdings bedenklich. Während der Blockade waren 60 000 Arbeitskräfte in der westberliner Bauwirtschaft beschäftigt, jetzt kaum die Hälfte. Dabei hat die Bau- polizei bei der Inventur der Gefahrenstellen ermittelt, daß jede dritte Ruine in den West- sektoren einzustürzen droht. Auch auf dem „Kudamm“ ist es besser, nur geradeaus und nicht nach oben zu gucken. Hier muß man nämlich(umgekehrt zu sonst) sagen: Unten hui, oben pfui! Im Erdgeschoß fast durch- weg schon wieder prächtige Läden, aber darüber Na, reden wir nicht davon und trösten uns mit der rühmlichen Ausnahme unseres Dachgartens. Dachgartenbetrieb auf Hochhäusern, ganz schön, aber„det is ja noch jarnischt“ gegen unseren Funkturm. Die höchste Gaststätte von Berlin ist bald wieder empfangsbereit. Dann wird man in 130 Meter Höhe am ge- deckten Tisch sitzen, um von dort aus noch besser feststellen zu können, was rundher- um alles kaputt ist. Als Lotsenstation für die Luftbrücke hat der Funkturm nun bald seine Aufgabe er- füllt, Nachts brummen nur noch ein paar Sky masters durch die Gegend, und an den Wochenenden ist überhaupt kein Betrieb mehr in den„Korridoren“. Bis auf weiteres. . Vorräte an unverderblichen Lebensmit- teln und Kohlen für fünf Monate werden eingelagert. Die Polizei flitzt überall in der Land- schaft herum und hat es neben den Geld- wechslern vor allem auf die Händler mit unversteuerten Zigaretten abgesehen. Außerdem war sie so rücksichtslos anzu- kündigen, daß auch der Käufer wegen Steuerhehlerei vor den Kadi zitiert werden Würde.„Bis zu zwei Jahren.. War da zu lesen. Da verzichtet Herr Lehmann schon lieber auf die Marken östlicher Provenienz. auf die„Stella“,„Orient“,„Hundekopp“ uswy. zu einem Sechser= fünf„deutsche Pfermige. Anderen Leuten erzählt er natür- lich, er täte das nur, weil er nie und nim- mer die westberliner Wirtschaft schädigen wolle. In den letzten Wochen meldeten die Arbeitsämter täglich neue Arbeitslose. Das liegt wie ein Alb auf der Stadt. Aber die Menschen in ihr zweifeln zwar, ob man jenseits der Elbe die Dinge richtig er- kennt, sie verzweifeln jedoch nicht— noch nicht. Vor vierzehn Tagen begarmmen Arbeiter damit, den Schutt vor der KRuine neben Unserem Haus wegzuräumen, und dem- nächst wird hier ein Laden für Schreib- waren und Haushaltsartikel eröffnet.„Sehen Sie“, sagte mir der Kaufmann, ich kann mir das einfach nicht vorstellen, daß der Westen unis hier in Berlin im Stich lassen wird. Das hätte er bei dem Beginn der Blok- kade doch billiger haben können. Wer 80 eine Luftbrücke hingestellt hat, der gibt nicht klein bei. Die Amis gehen weg wenn ich das schon höre! Schön, oder viel- mehr nicht schön, die Militärregierungen hauen aus Berlin ab. Und die Sache mit den Bundesbehörden, die nach Berlin ver- legt werden sollen, ist wahrscheinlich nur fauler Zauber. Jeder Minister wird sicher für Berlin sehr schöne Worte finden, im selben Atem aber erklären, daß sein Amt natürlich im Westen bleiben muß. Die heimliche deutsche Hauptstadt ist eben manchem zu unheimlich. Aber das wird sich auch mal ändern. Und Kredite und Aufträge werden auch mal kommen. Inzwi- schen müssen wir uns eben hier durch- wurschteln. Haben wir ja ausgiebig gelernt. Aber kleinkriegen lassen wir uns nicht, nee, mein Lieber, wir nicht, so wie wir gebaut Sind. Det is nich drin! Dazu ist die Berliner Luft zu gut!“ II. G. O. rien wurde heute vor einer Woche von der Redaktion des„San Franzisco Chronicle“ entdeckt. Das Ergebnis war eine Riesen- überschrift auf der ersten Seite, ein Spe- zlalbericht unter Copyright und ein zün- dender Leitartikel. Am nächsten Tage Waren die internationale Politik und der Streit Truman's mit dem Repräsentantenhaus um die Waffenhilfe für die Atlantik-Staaten aus den Ueberschriften der ersten Seiten vieler amerikanischer Zeitungen ver- schwunden. Die Notiz, die diesen Sturm verursacht hatte, besagte, daß bei der Ara- bian-American Oil Company(Aramceo) und der Kuwait Oil Company(Kuoco) Fusions- absichten„zur Verminderung der Unkosten“ diskutiert würden. Um die Aufregung verständlich zu machen, muß erklärt werden, daß der Welt- vorrat bekannter Oelfelder auf 15 Milliar- den Tonnen Oel geschätzt wird. In den Vereinigten Staaten sind noch ungefähr drei Milliarden Tonnen Oels ungehoben. Da die Vereinigten Staaten selber ungefähr 1200 Milfionen Tonnen in zehn Jahren ver- brauchen, werden die nordamerikanischen Oelquellen in etwa 25 Jahren erschöpft sein,. Neben den Oelquellen Venezuelas, die auf Ungefähr eine Milliarde Tormen ge- schätzt werden, gibt es in Europa(beson- ders in Rumänien und im europäischen Rußland) eine Weitere Milliarde Tonnen Oel Unter der Erde. Ungefähr eine Milliarde Tonnen sind in Holländisch-Indien und an- deren asiatischen Quellen. Bei weitem der riesigste Ozean von Oel ruht in Vorder- asien— nach vorsichtigen Schätzungen un- gefähr acht bis neun Milliarden Tonnen. Zur Gewinnung dieser Oel-Schätze haben vier Gesellschaften Konzessionen erhalten: 1. In Iran die Anglo-Iranian Oel Company, deren Aktienmehrheit Winston Churchill für die britische Regierung 1914 kaufte, als er erster Lord der Admiralität war. Dreihig Prozent der Aktien gehören der amerika- nischen Standard Oil Gesellschaft. 2. Im Irak bohrt die Irak Petroleum Company, deren Aktien gleichmäßig zwischen der obengenannten Anglo-Iranian, der Standard Oil, der britisch- holländischen Royal Dutch- Shell Gesellschaft und der französischen Regierung geteilt sind. 3. Die jüngste Ge- sellschaft, die Kuwait Oil Company, hat ihre Konzession von Sir Ahmed al Jabir al Subal, dem Sheik von Kuwait am Per- sischen Golf, erhalten. Diese Gesellschaft, die das größte Oelfeld Vorderasiens be- arbeitet, gehört zur Hälfte der amerikani- schen Gulf Oil Company und zur Hälfte der Anglo-Iranian. 4. Die Arabian Ameri- can Oil Company(Aramco) bohrt in Saudi- Arabien und gehört der Standard Oil und der Texas Oil Company. Aus dieser Aufstellung ist bereits ersicht- lich, daß die Monopolisierung der unermeß- lichen Oel-Schätze Vorderasiens bereits weit fortgeschritten ist. Eine weitere Vertrustung würde unfehlbar zu monopolistischen Machtkämpfen führen, zu Konkurrenzma- növern, zu denen zuerst immer Verkaufs- sperren gehören, und diese würden un- mittelbar Katastrophen heraufbeschwören. Unter den bestehenden Konzessionsverträ- gen sind alle beteiligten Gesellschaften ver- pflichtet, Oel an jedes Land der Welt zu liefern. Wenn eine zu mächtig gewordene Gesellschaft diesen Grundsatz auch nur ein einziges Mal durchbrechen würde. würde es ganz einfach eine Existenzfrage für das be- troffene Land sein, sich Oel um jeden Preis zu beschaffen selbst den Preis eines Krieges. Darum hat sich ein großer Teil der ame- rikanischen Presse mit aggressiver Leiden- schaft mit der Entwicklung im Nahen Osten beschäftigt. Man kann annehmen, daß es zum groben Teil dieser Kampagne zu ver- danken ist, daß soeben die Anti-Trust- Abteilung des Justiz ministeriums in Was- hington wie auch der handelspolitische Aus- schuß des amerikanischen Senats Unter- suchungen angekündigt haben. Daraufhin erliegen die Verwaltungsräte der Aramco wie auch der Kuoco Dementis: Es beständen keinerlei Fusionsabsichten: die Notiz in dem Fachjournal bezöge sich lediglich auf Ver- handlungen zur gemeinsamen Ausnutzung der Oel-Tanker-Flotte der Aramco. . Copyright by„Morgen“ Folglich müssen die Restaurants für Ge. tränke soviel aufschlagen, um überhaupt auf ihre Rechnung zu kommen, daß man ag keinem besseren Platz unter dem doppelten Betrag wegkommt. Die Rationen, besonders die Fleischzuteilungen sind noch immer 60 niedrig, daß man zuweilen ausgehen muß, um satt zu werden. Und die Sqmi-Luxus Artikel, die es jetzt mehr als früher gibt aber zu nicht regulierten Preisen, sind fur Fünf-Schilling-Mahlzeiten einfach nicht liefern. Alle pessimistischen Kassandra-Rufe der Regierung wirken in den Wind gesprochen, Die einzige Maßnahme, mit der jeder ein. verstanden zu sein scheint, ist die Verstaa, lichung des gesamten Gesundheitswesen; Das System des„von- der-Wiege-bis-zum. Grabe“ Versorgtseins gibt den Menschen 2. mindest eine theoretische Sicherheit, gegen die selbst die konservative Opposition nicht zu sagen wagt, als wenn nicht die allg. meine Krankenversicherung von der Sc, venz des Staates abhängen würde. Und da die geplagte Regierung nichg Gutes mitzuteilen hat, und die Opposition,. Blätter ihre Leser nicht mit ihrem„an 4. lem sind die Sozialisten schuld“ überfütten kann, so nutzt man jede Gelegenheit, feierns. werte Ereignisse aufzubauschen. Der neus zehnte Geburtstag der Prinzessin Marga wird in Details beschrieben. Alle Vorberel. tungen für die bevorstehende Heirat de Earl of Harwood mit der Wiener Emigrant Marion Stein werden ausführlich aufnotiet Die Ozean-Ueberquerung der Brüder Smits in ihrem winzigen Boot wird als Sensatin tagelang breitgetreten. Wird England Thronfolgerin zu Hause bleiben, wenn der Herzog von Edinburgh seinen hohen Mittel meer-Posten antritt? Im Unterbewußtsein weiß Jeder, die gefährlich die englische Lage ist; aber man geht seinen täglichen Verrichtungen nach als wandele man nicht über einen Abgrund Was sollte man auch sonst machen. Tehn Jahre nach 1939 sagten am 28. August Harry Truman in Philadelphia: daß die Amerikaner alles tun sollen, un den Zusammenschluß der europäischen N. tionen 2 einer größeren Einheit zu förden Eine engere Wirtschaftseinheit bringe au zunächst für die beteiligten Länder eig schwierige Uebergangsperiode mit sich, sie 30 jedoch von grundsätzlieher Bedeutung fi die Schaffung einer besseren Welt. Paul Reynaud in Metz: daß die Männer, die den Europarat gt schaffen haben, die Pflicht hätten, erfolgreich zu sein. Aristide Briand konnte scheiten angesichts der gegenwärtigen Weltlage gedoch nätten alle Delegierten die Pflicht, daß die europùische Einigungsbewegung zu einen Erfolg fuhrt. Die europdische Einheit sei bes Widerspruch zum Patriotismus, denn, ufa, = unsere größere Heimat, schließt Unser tefland ein und schützt es“. 5 Schimzo Hamal, der Oberbürgermeistet von Hiroshima: daß die Zahl der Menschen, die beim Ab. wurf der Atombombe am 6. August 194 un Leben kamen, doppelt so groß ist, als u sprünglich angenommen worden sei. Er be. richtete, daß 240 00 Menschen, da runtef 30 000 Soldaten, getötet worden seien oder d den Folgen der Explosion starben. Die japi- nische Regierung habe ursprünglich deswegen eine um vieles niedrigere Zahl der Opfer be. kanntgegeben, weil die amerikanische Oeffen. lichkeit nieht erfahren sollte, wie wirkung voll die Bomben-Eæplosion gewesen sei. Flic an de Hetsbsgobg Wahlergebnis und Regierungsbildung Nachdem sich das Wahlfleber gelegt haf die Zeit da, die Gedanken wieder einmal. sammenzufassen. Gewählt wurde das Pelk. ment eines provisorischen westdeutschen Sl tes. Die Notwendigkeit zur Bildung dies westdeutschen Staates ergab sich daraus, dll ein Deutscher Staat wegen der Verschiede artigkeit der Auffassungen mehrerer Best zungsmächte noch nicht möglich war. Die Not. Wendigkeit, den westdeutschen Staat als Fig; visorium zu betrachten, folgt aus der Tatsach daß das deutsche Volk nur das ungetel! Deutschland als sein Vaterland anzusehen e Willt ist. Die Regierung des westdeutschen Bundes, die jetzt gebildet Werden soll. hat die 4, gabe, die in der Bundesverfassung umrisse- nen innerdeutschen Angelegenheiten zu dd nen und die deutschen Interessen gegenübet den Besatzungsmächten. vielleicht in abse? barer Zeit auch gegenüber fremden Regierum gen, zu vertreten. Hinsichtlich der innerdeutschen Aufgabe! vornehmlich der kommenden Wirtschaftspol tik, hat das Wahlergebnis die künftige Res? rung festgelegt. Die Entscheidung der Wälle gegen Planwirtschaft und gegen Sozial sierung war so eindeutig, daß sie auch der SPD akkzektiert werden muß. Es ist in ihr. jetzt durch ihre Mitarbeit zu beweisen daß sie wirklich eine demokratische Partei b und die zum Ausdruck gebrachte Meinung det Mehrheit toleriert. Die SPD vor 1933 hat jahte- lang zum Nutzen ihrer Anhänger mitreglel“ ohne Planwirtschaft oder sozialistische Expert mente zu unabdingbaren Forderungen zu el heben. Die viel wichtigeren Aufgaben der Küaftigel Regierung liegen aber doch in der Vertretug der deutschen Interessen nach außen. darüber kann doch kein Zweifel bestehen, d eine Regierung nach außen umso besser ab treten kann, umso breiter ihre Basis ist. Eilt auch zu verhüten, daß ausländische Po tiker ihre antideutsche Haltung prosozialistii tarnen können. Es leuchtet mir nicht ein, n sich bei einem Ringen um die Existenzmö gie“ keiten des deutschen Volkes eine so große Faß tei wie die SPD schmollend heraushalten. weil eine innerpolitische Entscheidung Seel sie gefallen ist. Noch schlimmer wäre nat lich. wenn der Partelegolismus sie dazu velle ten sollte, ihre Beziehungen zu ausländisch Shzialisten dazu zu benutzen, einer bürgen 405 Regierung Schwierigkeiten zu bereit d damit das deutsche Interesse zu sch, Soweit darf unter unseren heute gen. verständliche Parte Lebensumständen das interesse keiner deutschen Partei gehen,* Robert Margulies, Bundestagsab geordnete“ Mannheim ö E Er. er a.= ga ended gage. N. . acc a. S 0. A. G. 2 E 2 0 n 0 Nr. 175/ Dienstag, 30. August 1949 MORGEN Schafft Vertrauen! Eine„unbequeme“ Tatsache Ein Kriegsversehrter zur Frage der Wiedereingliederung Gerade im Augenblick, da dem west- deutschen Bundesstaat die Gestalt gege- ben werden soll,, gewinnt das Schicksal des Millionenkeeres jener, die in einem sinnlosen Kriege ihrer Glieder, ihrer Ge- sundheit und dadureh eines Teiles ihrer Arbeitsheraſt beraubt wurden, besonderer Bedeutung. Der Kriegsversehrte selbst begrüßt es dankbar, daß der„Morgen“ diesen Kom- plex nicht als eine Versorgungsangelegen- heit betrachtet. Die Fragen der Renten- ꝛ⁊ahlungen und Versehrtenstufen ist, obwohl sie in diesem Zusammenhang meist im Vordergrunde der Debatte steht und ihr auch von dem überwiegenden Teil der Versehrten selbst ein Gewicht beige- messen wird, daß ihr nicht zukommt, nicht als Krüppel in eine zerstörte und zer- Stückelte Heimat heimkehrten. Niemand das Entscheidende. Jeder von uns, der nicht völlig abgestumpft ist und dadurch den Zu- sammenhang mit dem Leben verlor, weiß daß ein armgewordenes Deutschland nie- meills in der Lage sein kann, Renten zu zah- len, die das Existenzminimum auch nur an- nähernd erreichen. Dazu ist die Zahl deren zu groß, die auf den Schlachtfeldern Euro- Has, in Afrika und in Rußland bluteten und von ihnen wird heute noch auf den„Dank des Vaterlandes“ rechnen, und ein jeder es anerkennen, wenn die Gemeinschaft wenig- stens denen, deren Zustand es unmöglich macht, überhaupt noch eine Arbeit zu leisten, den Lebensunterhalt sichert. 5 Einheitliche Versorgungsgesetze fehlen i Das Fehlen einer einheitlichen Versor- gungsgesetzgebung, die eine der dringend- sten Forderungen an den neuen Bund sein muß, machte bisher das Dasein der Kriegs- versehrten zu einem Lotteriespiel. Je nachdem, wohin sie das Schicksal nach dem Zusammenbruch verschlug, sind die Renten- sätze und die Richtlinien, nach denen sie gewährt werden, verschieden. Die Rente aber ist— und das darf nicht verkannt werden— die Krücke, auf der der Kriegs- versehrte wieder in das Leben hineinhum- peln kann. Sie soll aber auch— das scheint mir besonders wichtig— den Ausgleich darstellen zwischen dem Normaleinkommen des Gesunden und der verminderten Ar- beitsleistung des Versehrten. Eine im Auf- bau befindliche und gegen viele Widerstàn- e kämpfende Wirtschaft kann keine Wohl- fahrtsaufgaben erfüllen. Wohl aber erwartet der Versehrte von er Wirtschaft mit Recht, daß sie mit der Tatsache eines Millionenheeres körperlich Geschädigter 218 einem Faktum rechnet, auf das man sich einstellen muß. Unter dem Gesichtspunkt, daß die Rente den Aus- gleich für die mindere Arbeitsleistung schafft, ist die Bereitstellung von Arbeits- plätzen tatsächlich eine Frage des guten Wil- lens, die nicht durch Verwaltungsanord- nungen zu lösen ist. Die Zukunft war für jeden, der im Kriege in den Lazaretten und nach Beendigung der Kampfhandlungen in den Versorgungskrankenhäusern den Schmerzensweg einer vielfach aussichts- losen Wiederherstellung erlebte, die große Frage aller Gespräche und Ueberlegungen. Derjenige, der das Glück gehabt hat, dem Moloch Krieg keinen Tribut zollen zu müssen, wird sich nur schwer eine Vorstel- lung davon machen körnen, wie sehr das Gros der Kriegsversehrten, und zwar der menschlich wertvolle Teil, sich darüber einig war, daß ihnen das Schicksal die schwere Last aufgebürdet hatte, in Zukunft mehr tun zu müssen, als sie es notwendig gehabt hätten, wenn das Glück nicht gegen sie gewesen wäre und sie ihre heilen Rno- chen hätten nach Hause bringen können. Sie wissen, daß sie auf der einen Seite die Körperliche Behinderung ausgleichen müs- sen, um in der Mitleidlosigkeit des Existenz- kampfes erfolgreich mit ihren gesunden Ar- beitskameraden konkurrieren zu können, sie sind sich andererseits klar darüber, daß sie zuvor aber vor allem das Mißtrauen jedes Arbeitgebers überwinden müssen, der nicht selbst weiß, was das Versehrtsein bedeutet. Gerade dieser Umstand ist die schwie- rigste Klippe der Wiedereinschaltung der Kriegsopfer in den Arbeitsprozeß, denn der- jenige, der keinen Arm oder kein Bein ver- lor, der nicht das Augenlicht einbüßte, kann ja auch gar nicht wissen, was die Natur und nicht zuletzt auch der menschliche Wille vermögen. Aus dieser Unkenntnis aber erwächst das Uebel, aus ihr entsteht die Unterbewertung der tatsächlichen Lei- stungsfähigkeit, aus ihr entspringt die ar- beits mäßige Unterschätzung, die in vielen Fällen die Einstellung von Kriegs- versehrten verhindert, die durchaus in der Lage wären, Arbeiten mit der gleichen Sorgfalt und der gleichen Arbeitsintensität zu verrichten wie jeder Gesunde. Das größte Unrecht wird dabei den Blinden an- getan, die in bestimmten Berufskategorien in ihrer Arbeitsleistung zum Teil dank der natürlichen Schärfung anderer Sinne als Ausgleich für das verlorene Augenlicht je- dem Gesunden ebenbürtig sind, ihn vielfach sogar übertreffen. Erinnert sei zum Beispiel nur an blinde Masseure, an Stenographen und Maschinenschreiber, an Telephonisten und ähnliche Berufe. Dazu muß man mit Am Rande der Zeit onen Festmeter Mehreinschläge habe der badische Wald hinnehmen müssen, erklärte Landesforst- zeister Dr. Bauer auf einer internationalen Tagung von Forstwissenschaftlern und Forstpraktikern in Freiburg. Mehr als jeder andere Wald in Deutschland habe der ba- dische Wald infolge seiner geographischen Lage in den letzten zwanzig Jahren Mehr- Einschläge erdulden müssen. die nach jetzt vorliegenden Feststellungen zwischen 1928 und 1948 15 000 000 Festmeter auf einer Holzbodenfläche von nur rund 400 000 Hek- tar betragen. In der genannten Zeit seien im badischen Staatswald 15 200 000 Fest- Heter statt der vorgesehenen 11 300 000 ein- geschlagen worden. Im Gemeinde- und Körperschaftswald 34 000 000 Millionen Festmeter, statt vorgesehener 26 900 000 Festmeter. Hinzu kommen die Mehrein- läge in den Privatwaldungen. Die forst- chen Anstrengungen gehen nun dahin, die Schäden wieder wettzumachen und mög- ſchst rasch die noch vorhandenen großen E Aenderung der Wassergesetze, Bildung einer Ausgleichskasse und vor allem Aen- derung der Zuständigkeiten für die Wasser- verwaltung verlangte Ernährungsminister ke, Nordrhein- Westfalen, in Zusam- nenhans mit der Beantwortung einer An- frage über des Katastrophale Fisch- sterben im Rhein, das seit einiger Zeit von sich reden macht. Nachforschungen haben ergeben, daß aller Wahrscheinlich- keit nach giftige Phenol- Wellen, die sich aus schwer zu neutralisierenden Abfallpro- dukten chemischer Fabrikationsstätten an der Emscher bildeten, den schleichenden Tod auslösten, dem der Großteil der Fische im Rhein ab Emscher-Mündung bis nach Holland zum Opfer fiel. Wie der Minister ausführte, sind alle Fabriken verpflichtet, schädliche Abwässer nicht in die allgemei- nen Wasserläufe zu lassen oder sie eben zu neutralisieren und unschädlich zu ma- chen, bei manchen Produktionen sei dies jedoch nur schwer durchzuführen und an der Emscher lägen eine Reihe von Produk- tionsstätten, kür die dies zuträfe. Darüber hinaus habe wohl lediglich ein unglück- liches Zusammentreffen verschiedener Ele- mente„die giftige Mischung“ ergeben; zu- sammengeballte Ablagerungen seien dann bei Hochwasser abgelöst und in den Rhein getrieben worden. R.-H. Springen Frauen besser? Drei sowjetische Fallschirmspringerin- nen sprangen, laut TAss, aus einer Höhe von 6195 Metern ab. wobei sie sich auf eine Höhe von etwa 800 Metern herab- fallen ließen, ehe sich die Fallschirme öff- neten. Ein Zirkus roman 56. Fortsetzung Indien ersteht. Durch den wilden Wald es Terrai's hetzt Rothunds hechelnde, eifernde Jagd, die Affen lärmen mit tau- nd Zungen, Panther balgen sich im Spiel um eine Beute, kämpfen im tödlichen Ernst eine dunkelfleckige Geliebte, um ein ildernes Urwaldmädchen, Pfauen kreischen, die Elefantenherde trollt durch die Dschun- gel, ihre Trompetenstöße lassen die Erde erzittern, Schama, die Spottdrossel, sitzt am unklen Waldteich, sieht mit blanken opfaugen auf die Wasserlilien hinab und zrhöhnt in süßen Strophen alle Dinge die- er Welt, Die Glocke fernen Tiger- ſunzenz wanderd durch den Wald—„A. ng, Ao uh, Ao, Ao ong!“— ein Schakal winselt, trunken im Fleischrausch Beute, die Sheerbagh, der Herr, ihm üinterließ, Papageien lärmen, Waldhühner en rings wie auf tausend Bauernhöfen, dert Vögel zwitschern und kreischen singen und lärmen und flöten und lieren und krächzen— dann beherrscht streifte, der König der Dschungel, der der Wälder allein die Welt.— Nah — her kommt sein dunkles Raunzen, Tiger sieht den Menschen, den Feind. sich fauchend, dann springt er an mit donnerndem Gebrüll— ewige Feind- schaft ist zwischen ihm und dem bleichen Fingertier, dem nackten Affen, der seine Kümmerlichkeit mit fremden Dingen deckt, dem bleichen Gespenst, das er mit all seiner Kraft, mit all seinem Mut nicht besiegen kann, das ihn mit Blitz und Donner ver- dirbt, das die Wildnis, das Reich der Tiere, vom Erdboden vertilgt ohne Gnade und ohne die leiseste Scham Robby verstummt und neigt sich tief. Der Scheinwerfer leuchtet auf, die Menschen sehen, daß sein Gesicht schweißnaß ist und vie von einer übergroßen Anstrengung er- schöpft. Aber jeden hat die Stimme der Kreatur erreicht, jeden ist sie bis in das Herz gedrungen, hat das Herz verschreckt bis zur Todesangst oder hat es mit süßer Gewalt zutiefst gerührt— maßlos braust der Beifall auf zu dem abwesend lächeln- den, blonden Mann. „Gewaltig! Ganz großartig!“ tobt der Kaufherr in seinem Sessel.„Wenn man bedenkt, was der Mann in seiner Kehle hat — und in seinem Kopf! Dabei ist ein Ton, ein Klang in seinen Tierstimmen, es ist, wie wenn man von irgendwas gestochen wird, meine ich.— Eigentlich hat man Amputierten zusammengelebt und ihre, manchmal artistischen Fähigkeiten kennen- selernt haben, dazu muß man sehen, mit welher Sicherheit auch Blinde sich im Hause wie im Straßenverkehr bewegen und wie sehr sie die gesteigerte Kraft anderer Sin- nesorgane für das fehlende Augenlicht ent- schädigte. Unkenntnis und Unterschätzung Es gibt, das darf nicht vergessen werden, auf der anderen Seite aber auch eine An- zahl von Kriegsversehrten, die sich auf den Standpunkt stellen: der Staat hat uns in diese Lage gebracht, nun soll dieser Staat auch dafür sorgen, daß wir leben können. Gottlob ist der Prozentsatz mit dieser Ein- stellung nicht sehr groß. Arbeitsscheue Ele- mente gibt es überall, und es liegt auf der Hand, daß die Kriegsversehrtheit leicht aueh zur Ausrede werden kann, sich vor dem Le- benskampf zu drücken. Viel Schuld daran trägt neben der durch eine manchmal jahre lang dauernde Rekonvaleszenz begünstigte Sorglosigkeit im verantwortungsbaren Laza- rettdasein und der verheerenden Nachwir- kung der frivolen Propaganda mit den „Ehrenbürgern der Nation“ auch die Ein- stellung der staatlichen und kommufialen Behörden. Wenn heute, wie es ähnlich der Bundeswahl geschah, die noch in den Ler- sorgungslazaretten liegenden Verwundeten nicht wählen durften, weil die Kommunen, wie in Hessen zum Beispiel, auf dem Stand- punkt stehen, daß Männer, die jetzt— vier- einhalb Jahre nach dem Kriege— noch in Behandlung sind und sich oft unzähligen und schmerzhaften Operationen unterziehen müssen, deswegen nicht in die Wähler⸗ listen eingetragen werden dürfen, weil ihr Aufenthalt am Ort des Versorgungslazaret- tes„nur vorübergehender Natur sei“, dann darf man sich nicht wundern, wenn mien in solchen Staatsbürgern zweiter Klasse einen Nihilismus großzieht, der sich später ent- sprechend auswirkt. Nicht anders wirkt die Tatsache, daß diese Menschen, deren Ver- wundungen so schwer waren, daß sie heute noch in Behandlung sein müssen, keine Rente bekommen, sondern ein Taschengeid von 50 Pfennigen am Tag, also 15 DM im Monat, von dem sie sich kleiden, ihre Wä- sche waschen, ihr Schuhwerk flicken lassen und ihre sonstigen Bedürfnisse befeiedigen sollen. Die Lösung Die Lösung des Kriegsversehrtenproblems ist eine Vertrauensfrage. Der Kriegsver- sehrte muß das Vertrauen haben, nicht durch den Zufall seiner Verwundung zu einem so- zial Deklassierten geworden zu sein. Da- durch wächst in ihm selbst das Vertrauen zur eigenen Kraft und ordnet ihn wieder ein in die Gemeinschaft. Der Arbeitgeber aber muß Vertrauen zu denen gewinnen, die zwar das Handicap ihrer Verwundung ha- ben, aber den Willen besitzen, es durch ver- mehrte Tüchtigkeit auszugleichen. Wir le- ben in einer Zeit der Reglementierung und Schablonisierung. Verordnungen und Frage- bogen ersticken den Menschen und die Menschlichkeit. Wenn wir auf allen Gebie- ten unseres öffentlichen und wirtschaft- lichen Lebens wieder den Menschen als das Maß anerkennen auch der Kriegsver- sehrte ist ein Mensch und seine Versehrtheit sollte schon allein als Appell an die Mensch- lichkeit wirken!— dann werden wir auch dieses schwierige Problem unserer Zeit überwinden, das dann ja kein Problem mehr ist, sondern die Lösung einer technischen Frage, nämlich der Auswahl des zweck- mäßigsten Arbeitsplatzes. K. J-2. Unwiderstehlicchh. Mit dieser Attrappe einer Milchkuh wirbt die Safe Organisation des Heifer- Project mittees, Nes Windsor, Maryland, auf land- wirtschaftlichen Kongressen und ähnlichen Gelegenkeiten fur eine Milchviehspende zu Gunsten leidender Kinder in Deutschland. Mit dem nächsten Transport werden auch Mann- heim und Heidelberg bedacht und der Uni- versität Heidelberg wird die 250. Färse aus dieser Spende aum Geschenk gemacht. Foto: W. J. Pennigsdorf, Chicago Wendung in Baden-Baden Günstige Aussichten für den Kurbetrieb Spielbank als Nothelfer für kom munalpolitische Aufgaben In der Chronik der Stadt Baden-Baden wird das Datum des 26. August 1949 als das eines großen Wendepunktes der Stadt- geschichte während dieser letzten Nach- kriegsjahre verzeichnet werden. An diesem Tage hatte Oberbürgermeister Dr. Ernst Schlapper seine erste ausführliche Bespre- chung mit dem französischen Hohen Kom- missar, Botschafter Frangois-Poncet. Er erörterte mit ihm ausführlich alle Sorgen der Baden-Badener kommunalen Politik und Verwaltung. Francois-Poncets Worte hatten absolut. den Eindruck entstehen lassen, daß der neue Souveränitätsträger im französischen Kontrollgebiet es nicht nur als ein Bedürf- nis, sondern gerade als eine Verpflichtung empfindet, der von allen Gebieten der fran- 268ischen Zone am stärksten von der Be- Satzung belasteten Stadt wieder zu ihrer Glanz als internationaler Fur, und Bader: ort zu verhelfen. Baden-Baden müsse wie- der ein Platz zur Anknüpfung und Pflege internationaler Beziehungen werden, er- klärte Frangois-Poncet, um im Rahmen des sich neugestaltenden Europas eine völker- verbindende Aufgabe erfüllen zu können. Er gab die Zusage, daß das für den Kur- und Badebetrieb in Baden-Baden lebens- wichtige Kurhaus zum Teil schon zum 1. September, vollständig aber bis zum I. Ok- tober von der Besatzungsmacht freigegeben würde und stellte weiter Erleichterungen durch einen allmählichen, sich von Monat zu Monat steigernden Abbau der Besat- zungsangehörigen in Aussicht, der ebenso wie die vorgesehene allmähliche Verlegung der französischen Zivilverwaltung der Zone in das Gebiet der neuen Bundeshauptstadt in zunehmendem Maße wieder wirtschaft- liche Betriebe und Wohnräume freimachen würde. Frangois-Poncet gab freilich zu ver- stehen, daß er selbst auch nicht allmächtig sei und daß die technischen Schwierigkei- ten bei der Verlegung der vielen Verwal- tungsstellen und ihre Unterbringung an einem anderen Platz sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite Geduld und guten Willen erfordern würden. Gerade dieser allmähliche Abbau der alliierten Stellen bringt für Baden-Baden auch einen Vorteil mit sich, da nicht ein Plötzlicher Abzug der zablungskräftigsten Schicht der Stadt Handel und Gewerbe doch gar nichts von seinem Leben. Es gibt verdammt viel schöne Dinge in der Welt, von denen man so gut wie nichts weiß. Nach Afrika möchte ich mal!“ Seine schöne Frau will etwas Verweisendes er- widern— aber im gleichen Augenblick er- hebt Robby die Hand, das Publikum ver- stummt, der Scheinwerfer wird mild und matt: Robby bringt seine Zugabe. Die Sonne versinkt, blutig tropfend, im Sunda-Meer. In seiner Baumkrone, im flüchtig gebauten Nest, sitzt Mias Chap- pan, der Orang-Utan, der Waldmensch aus Sumatras Bambusdschungeln, Mangrowen- Wäldern und bergiger Wildnis. Rot und lang umzottelt die Hearmähne seine Gigan- tenschultern, blau glänzen die starken Bak- kenwülste, der Kehlsack strafft sich, still und traurig sieht der Orang der gestorbe- nen Sonne nach. Dann steigt dunkel in ergreifender Klage sein Nachtgesang auf, namenlos traurig schwingen die drei Vokale, die drei Urlaute a- ou ͤ von seinen Lippen. Leise erst, be- hutsam, fast zärtlich, anschwellend dann wie in gewaltiger Anklage. Und es ist, wie wenn der Orang von seinem Baumast über die Welt blickt, hinein sieht in die Welt des weilen Mannes— es ist, wie wenn er der sterbenden Wildnis ihr Totenlied singt, der Wildnis und dem freien Tier: beide müssen sterben, weil der Mensch allein und ge- sichert leben will Jäh schweigt Robby und als der Scheinwerfer aufblendet, ist die Bühne leer. Fast eine halbe Minute schweigt das Publi- kum, erschüttert, aufgewühlt, dann aber re- gen sich alle Hände ekstasisch wie nie zu- vor, ruhen nicht eher, als bis der Mann wie- der vor den Vorhang getreten ist, bis er sich ein dutzendmal und mehr ihrem Beifall, abrupt eines kaufkräftigen Kundenkreises berauben wird; ist sich doch heute fast jeder in Baden-Baden darüber klar, daß die Be- Satzung nicht nur manches persönliche Un- gemach, sondern auch viel Geld in die Stadt bracht hat. Mit der Freigabe des Kurhauses ist der Weg zum Wiederaufleben des Kurbetriebes frei geworden. Seine Uebergabe ist von Frangois-Poncet— im Gegensatz zu frü- heren Verhandlungen— an keinerlei Be- dingungen geknüpft worden. Das Kurhaus in Baden-Baden war immer der Sitz des Spielkasinos, dessen Einrichtun- gen Wohlverwahrt erhalten blieben. Die deutsche Seite ist jetzt also in der Lage, frei und unbehindert über diese Räume zur Wiedereinrichtung einer Spielbank Zu ver- fügen, deren Genehmigung im Prinzip schon lange gutgebeißhen wurde. Und mit der Spielbank stehen und fallen die Finanzen von Baden-Baden; wird diese größte Spiel- bank Europas wieder eröffnet, so dürften Alle Sorgen der Baden-Badener Kommunal- Politik der Vergangenheit angehören. Es ist bezeichnend, daß sich der durch seine Tatkraft, Energie und Vitalität be- kannte Oberbürgermeister der Stadt z wei Stunden nach Abschluß der Unterredung mit dem Hohen Rommissar zusammen mit einigen anderen Experten bereits auf den Weg machte, um in einer Informationsreise zu anderen deutschen Spielkasinos Unter- lagen für die endgültige Lösung dieses wich- tigen Problems der Stadt zu sammeln. Das größte Sorgenkind der Baden-Bade- ner Kommunalpolitix war seit Jahren stets die Wohnungsnot. Noch immer sind 176 ganze Wohnhäuser und 1742 Wohnun⸗ gen von zwei bis zu sechs und mehr Zim- mern von der Besatzungsmacht in An- spruch genommen. Hinzu kommen zwei Häuser, 74 Wohnungen und rund 170 Ein- zelzimmer, die von der Besatzungsmacht bereits nicht mehr benutzt, aber noch be- schlagnahmt sind. Etwa 900 Baden-Bade- ner sind heute als Wohnungssuchende in den Karteien der Stadt verzeichnet, wei- tere etwa 400 dürften sich nach einer Schät- zung des zuständigen Wohnungsamtes bis- her im Hinblick auf die Aussichtlosigkeit einer Berücksichtigung nicht haben ein- tragen lassen. Nach den Erklärungen des Hohen Kommissars sieht man aber auch auf diesem Sorgengebiet der Stadt Baden-Baden wieder am Horizont. Würde nur die Hälfte des zur Zeit in Baden-Baden beschlagnahmten Wohnraumes freigegeben werden, so dürf- ten sich die neunhundert Eingetrage- nen mühelos unterbringen lassen. Zudem ist es gelungen, der Stadt Baden-Baden DM 200 000 von den vom Land Baden für den Wohnungsbau zur Verfügung gestell- ten Mitteln zu sichern, hinzu kommen noch weitere DM 100 000, die von der Landes- Kreditanstalt in Karlsruhe für den Woh- nmungsbau in Baden-Baden gegeben wer den sollen, und weiter soll eine Behörde noch DM 150 000 als Anleihe geben, wenn 15 Wohnungen für ihre Angestellten und deren Angehörige freigemacht werden. In Baden-Baden kann man daher schon Mög- lichkeiten zur Lösung des nächsten, schwie- rigen Problems diskutieren und zwar, Wie die auf mehrere Millionen geschätzt Mittel für die Wiederinstandsetzung un Modernisierung der einheimischen Indu- strie“, nämlich der Kur- und Badeanlagen, der großen Hotels usw. beschafft werden können. Dabei ist die Finanzierung der weiteren, vollständigen Umstellung des bisherigen Straßenbahn- auf elektrischen Obus- Betrieb, der Baden-Baden spatestens im Jahre 1950 das modernste, innerstädti- sche Verkehrsnetz wohl ganz Deutschlands verschaffen soll und der Bau einer neuen Kläranlage zur Aufnahme der erheblich anwachsenden Müll- und Abwasser- Men- gen bereits gesichert. mw Kinderwagen billig Wie man Kinderwagen auch billig er werben kann, demonstrierte vor einiger Tagen eine Frau in der städtischen Wirt⸗ schaftshilfe in Eßlingen. Sie vertauschte unbemerkt an zwei Kinderwagen die Preis- schilder und bezahlte dadurch für einen Wagen von ursprünglich 36. DM nur 12 Eine andere Frau wollte ihre Artgenossin aber noch übertrumpfen. Ohne beobachtet zu werden setzte sie ein mitgebrachtes Kind in einen zum Kauf angebotenen Kinder- wagen und fuhr damit durch die Ausgangs- tür. Erst im letzten Augenblick konnte sie in ihrem Vorhaben gestört und festgenom- men werden.(dena) g „—. ihrer Anerkennung, ihrer Begeisterung ver- beugt hat. 15 5 Während der Beifall versickert, geht Robby schnellen Schrittes über die Bühne, auf welcher bereits das dreifache Reck der Kunstturner aufgebaut ist, die ihm folgen. Er trocknet sich mit dem Taschentuch die tropfende Stirn, biegt in die Kulisse— aber dort steht Vutta, sie hat nur einen bunten Frottéè-Mantel über ihr Kostüm gehängt, sie hat seiner Arbeit zugehört, wie sie es gestern getan hat und vorgestern, sie sieht ihn an mit glücklichen Augen. Und über ihrer Schulter steht das derbe, rote Gesicht Ferdinands und grinst beseligt über beide Backen vom rechten Ohr zum linken Ohr.„Also neel“ sagt Ferdinand re- Spektvoll und verliebt.„Dat wor mal wed⸗ der scheun! Watse so for Töne rutbringen — also nee, Herr Neuhaus, dat hätte ich Sie nie zugetraut. Und dat Ende, wo Sie den grooten wilden Oopen nachmachen also da könnte ich stundenlang zuhören.— Aber nu muß ick machen, dat ick meine Kater in's Bettchen bringe!“— Damit dreht er sich auf den Hacken und läuft sporn- streichs davon. Robby legt lachend seinen Arm um Vutta's schmale Schultern. Sie gehen lang- sam den Garderoben zu, Robby lacht noch immer: Ich sollte doch eigentlich dem Ferdinand mal den Magen rein machen, wie ist denn nun das?“ Aber Lutta wehrt eifrig ab!:„Das ist nicht mehr nötig, Robby, Ferdinand ist ganz von selbst wieder zu sich gekommen. Ich habe ihne erzählt, daß du hier in Hamburg mit uns in sinem Programm arbeiten wür⸗ dest, und daß wir unter Umständen längere Zeit zusammenbleiben, da hat er mich noch- mal verliebt wie ein Honigkuchenpferd an- gegrinst, hat die dunklen Worte gesprochen: „Dann ischa alles in Butter, dann hew ick dat scha gar nich neudig!“— und seit der Zeit habe ich seinen wundervollen Schlips nicht mehr zu sehen gekriegt. Dagegen kängt er jetzt an zu knurren: die Arbeit Wäre zuviel für einen Mann. Wenn das Engagement läuft, geht es ja, aber die Reisetage haben es ihm angetan. Dann ist es ja auch wirklich ein bißchen viel, aber ich helfe ihm doch, wo ich nur kann! „Ind in Zukunft werde ich ihm helfen sagt Robby und drückt das schmale Mäd- chen zärtlich fester gegen seine Seite. Wen nämlich alles klappt, denke ich, daß wi lange Zeit zusammenbleiben können, Vuttal“ — Dann fährt er fort, schnell und eifrig: „Du mußt mir einen Gefallen tun, Vutta, Ich habe eine Ueberraschung für dich, Weißt du, wer heute im Theater ist? Watson, me Agent. Dem Namen nach kennst du ihn ja, der Mann hat großartige Verbindungen und liegt jetzt so ziemlich an der aller Bucher. Ich habe ihn scharf gemacht auf deine Nummer, er hat dich auch scho. mal arbeiten sehen, in Berlin, hat àa keine Zeit gehabt, an dich heranzutretet Wenn wir ihm freie Hand lassen, Fut bucht er uns laufend und immer im Sleic Programm. Er schließt nur mit guten H sern ab, und mit den Prozenten ist er seh anständig. Was ich aber sagen Wollte: will nach der Vorstellung mit uns sprech und wartet auf uns im Café. Er hat nich. Viel Zeit, er fliegt in der Nacht noch n. London zurück. Willst du dich möglichst rasch umziehen, Lutta? Ich hole dich dann aus deiner Garderobe ab!“ 5. Com- einen Silberstreifen Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 30. August 1949/ Nr. 175 Doppelehe hält auch nicht besser Aus zwei ward keins— Patricks Hexen einmaleins „Er ist ein Ire— die saufen immer“ meinte jemand, als der 30 Jahre alte irische Atsangehörige Patricks vor dem ameri- Kanischen Militärgericht stand. Jedenfalls machte er keinen allzu guten Eindruck, ob- Wohl er sich zu den beiden ihm zur Last gelegten Anklagen— Doppelehe und Ab- gabe einer falschen Erklärung— schuldig bekannte. Patrick hatte 1940 auf der Kanalinsel Jersey eine Landsmännin, also Irin geheira- tet, aber, nachdem er zwei Jahre später zur britischen Armee eingezogen und schließlich in Deutschland gefangen worden war, nur noch gehört, sie habe nach der Besetzung der Kanalinsel durch deutsche Truppen einem deutschen Offlzier zwei Kinder ge- schenkt. So erzählt er. Jedenfalls sei seine Frau seitdem spurlos verschwunden. Patrick Also wurde bei Kriegsende aus Gefangen- schaft befreit, konnte aber nicht nach Hause, obwohl er— wie er erklärte— wollte. 1946 nun heiratete Patrick nochmals, diesmal eine tschechische Staatsangehörige und gab dabei vor dem Standesamt in Mannkeim in Ermangelung sonstiger Pa- Piere, die Erklärung ab, bisher unbeweibt gewesen zu sein. Das wäre denn wohl auch ganz gut gegangen, hätte Patrick nicht eines Tages, als er eben wieder einmal so recht in(Alkohol-) Stimmung war, seiner bestürz- ten Ehehälfte ins Gesicht geschrien:„ mir egal, ich bin ja schon verheiratet.“, worauf die so Aufgeklärte zur Polizei ging und Anzeige erstattete wegen Bigamie. Und da man denn anscheinend doch da- hinter kam und auch Papiere fand, stand Patrick gestern vormittag wie gesagt vor dem für Ausländer zuständigen Militärge- richt, übrigens nicht zum ersten Mal— frü- her wegen Trunkenheit, Schlägerei, Ruhe- störung und solcher Kinkerlitzchen. Er wurde wegen der Doppelehe zu sechs, wegen der falschen Erklärung zu einem lonat— macht nach amerikanischer Ur- eUlsrechnung zusammen sechs Monate Gefängnis— verknackt und sofort abge- führt. Vermutlich weint weder seine erste, noch seine zweite Frau um ihn. nk Ein Wunder mit Erklärung Fährt da ein amerikanischer Jeep unbe- kümmert durch unsere schöne Trümmer- landschaft, und schließlich neben einigen Deutschen, zwischen Jesuitenkirche una ehemaligen Nationaltheater, gerade mit Aufladen von Schutt beschäftigten Arbeitern einer Baufirma zu halten. Die guckten Nicht schlecht, auf ihre Schippen gestützt und meinten, der Ami, der da ausstieg und Fragte, ob er helfen dürfe. den Schutt zu räumen, wolle sie ‚auf die Schippe neh- men“, aber als sie— schaden kann es ja Wohl so oder so nichts— zugesagt hatten, immer noch zweifelten und einige Minuten Ver kflossen waren, da merkten sie doch, daß es ihm Ernst war. a Biegt da doch ein riesiger amerikanischer, Fahrbarer Schnell- Greifer-Kran um die Ecke, gefolgt von einigen Lastwagen, die sich neben die ausgedienten deutschen Bull- doggespanne stellen als sei das schon immer 80 gewesen. Ja, und als dann der Greifer sich in amerikanischem Tempo in die Trüm- mermassen hineinfrißt. und noch ehe die Staubwolke von der einen Ladung in die Höhe ging, schon wieder die nächste auf die Wartenden Wagen ausspuckt, da stellten sich die deutschen Arbeiter still in eine vom Regen geschützte Ecke, und die„Selbstge- drehte“, die sich da einer in den Mund steckte, lief Gefahr, auf den Boden zu Fal- len, weil der Mund offen blieb.. Unter anderm dachten sie wohl auch daran, was für Augen der Chef machen würde, wenn er die vollzogene Schutträumung gemeldet bekommt, das hätte er seinen Schippern Won doch nicht zugetraut Was dahinter steckt? Eine amerikanische Einheit aus Feudenheim brauchte Füll- Material, sprich: richtigen, echten deutschen, tausendjährigen Schutt. Und da fuhr sie denn in die ganze Stadt. bis sie welchen and k Helft mit, Waldbrände verhüten! In letzter Zeit haben die Waldbrände einen Umfang angenommen, so daß nicht nur Millionenwerte vernichtet wurden, son- dern darüber hinaus auch eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben eintrat. Es ist erwiesen, daß in vielen Fällen die Brand- ursache auf leichtsinniges Verhalten einzel- ner Personen zurückzuführen ist, weil sie die einschlägigen Bestimmungen über das Rauchverbot im Walde nicht beachten. Im Interesse der Erhaltung unseres Wal- des und zum Schutze unseres eigenen Le- bens ergeht daher erneut an die Bevöl- kerung der Aufruf:„Helft mit, Waldbrände verhüten“ und die Bitte gegen jedermann einzuschreiten, der durch sein leichtsinni- ges Verhalten die Gefahr von Waldbränden Beraufbeschwört. Die Polizei ist bei ver- stärktem Einsatz angewiesen, gegen alle Verstöße strengstens einzuschreiten. Jeder Waldbrand ist sofort der nächsten Polizeidienststells oder der Berufsfeuer- Wehr unter der Nr. 33 333 zu melden. Wohin gehen wir? Dienstag, 30. August: Antroposophische Ge- sellschaft. Mannheim Ra henaustraße 5, 19,30 Uhr:„Menschheitsschicksa! in Goethes Faust- Werk!(K. Willmann). Alster-Lichtspiele: Der Swige Gatte“. Mittwoch, 31. August: Anthroposophische Gesellschaft. 15.30 und 19.30 Uhr:„Eurhyth- mie- Aufführung!(Künstler vom Goetheanum, Schweiz). Noch leicht gewittrig Voraussage bis Mittwoch früh: Tagsüber wechselnd wolkig, noch vereinzelte Gewitterschauer. In der Nacht vielfach heiter. Höchst- temperaturen 25 bis 28, Tlefstwerte — 12 bis 15 Grad. Schwach windig. Tebersicht: Bei den geringen in Deutschland vorhandenen Druckgegensätzen und den verhält- nismäßig feuchten Luftmassen kommt es noch immer zu örtlicher Schauer- oder Gewitterbildung. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. pegelstand am 29. Aug.: Maxau 314(, Mann- heim 147(.), Worms 75(2), Caub 81(). Aus den Akten des Arbeitsgerichtes: Wer muß dem Betriebsrat Lohnuusfall bezahlen? Der„Herr im Hause“ entließ die Betriebsrätin unter nichtigen Vorwänden Kurt Z. ist Hilfsarbeiter und gleichzei- tig Betriebsratsvorsitzender. Für seine letz- tere Tätigkeit benötigt er nach seinen eige- nen Angaben wöchentlich mindestens vier Arbeitstage. Zweckmäßig sei sogar eine völlige Freistellung von der Arbeit. Er verklagte seinen Arbeitgeber auf Zahlung der Differenz zum normalen Wochenlohn, die ihm für die Zeit seiner Betriebsratsvor- sitzendentätigkeit und seines Fernbleibens von der Arbeit als Hilfsarbeiter abgezogen worden War. In der Klage wird darauf hingewie- sen, daß durch Zahlung des gesamten Wochenlohnes in den vorhergehenden Wo- chen die Firma einen entsprechenden Be- schluß des Betriebsrates sanktioniert habe. Da der Inhaber der Firma von jeher die Tätigkeit des Betriebsrates störe und der Lohnabzug einen reinen Willkürakt dar- stelle, beantragte Z. außerdem noch Be- strafung seines Arbeitgebers nach dem Ge- Setz Nr. 726. Die Firma forderte die Abweisung Klage mit der Begründung, daß der seitig vom Gesamtbetriebsrat gefaßte schluß auf Freistellung des Z. für Wochentage ihr erst nach Ablehnung der streitigen Lohnzahlung mitgeteilt worden und für sie unverbindlich sei. Das Gericht wies die Klage ab. Ein Lohnanspruch sei grundsätzlich von gelei- steter Arbeit abhängig, und für die Frei- stellung von Betriebsratsmitgliedern von der Arbeit unter Weiterzahlung des Loh- nes gebe es keine gesetzliche Grundlage. Ein Angehöriger des Betriebsrats könne Fortzahlung seines Lohnes nur dann ver- langen, wenn das Fernbleiben von der Ar- beit durch Aufgaben bedingt sei, die mit dem Betrieb in unmittelbarem Zusammen- hang stünden. Z. sei nicht in der Lage ge- Wesen, einen entsprechenden Nachweis zu führen.— Wegen der grundsätzlichen Be- deutung des Rechtsstreits wurde die Be- rufung an das Landesarbeitsgericht zuge- Iassen. der ein- Be- Vier Rußlandheimkehrer mußte arbeiten . obwohl er noch stark unter den Nach- Wirkungen der Kriegsgefangenschaft leidet und der Gesundungsprozeß dadurch stark gefährdet wird. Warum? Weil seine Frau ihre Stellung verloren hatte. Und das kam so: Sie arbeitete seit Januar 1947 als Ver- käuferin in einem Warenhaus in verschie- denen Abteilungen. Am 9. Juni wurde ihr dann auf den 31. Juli gekündigt mit der Begründung, daß die Abteilung, in der sie zuletzt tätig war, verkleinert würde. Elisabeth— so heißt die Betreffende— glaubte Grund zu der Annahme zu haben, daß das wirkliche Kündigungsmotiv in ihrer Wahl zum Betriebsratsmitglied zu suchen sei. Unter nichtigen Vorwänden sei diese Wahl dann von willfährigen Vertrauensleu- ten des Arbeitgebers angefochten worden und die Neuwahl unter Verletzung der Wahlvorschriften erfolgt. Auf Grund ihrer Kündigung sei sie somit nicht mehr aufge- stellt worden, was der Hauptzweck der Entlassung sein sollte, da der Inhaber der Firma dafür bekannt sei, daß er einen „Herrrim-Hause- Standpunkt“ vertrete und befürchtet habe, daß sfe sich nicht wie der bisherige Betriebsrat seinen Anordnungen unterwerfe. Durch die Kündigung werde sie besonders hart betroffen, da ihr Mann da- durch gezwungen worden sei, sich gegen den Willen des Arztes gesund schreiben zu lassen, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen, obwohl sein Körper- zustand dies noch nicht erlaube. Elisabeth verklagte aus diesen Gründen ihre Arbeit- geberfirma zum Widerruf der ausgespro- chenen Kündigung und bei Ablehnung des Widerrufs zur Zahlung einer angemessenen Entschädigung. Der Inhaber des Warenhauses erklärte, die von seiner Angestellten vorgebrachten Gründe seien völlig abwegig. Die Kündi- gung sei allein auf eine notwendig gewor- dene Umstellung des Betriebs zurückzufüh- ren. Der Klage wurde stattgegeben. In sei- ner Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Dr. Goldschmidt, die Firma habe nicht schlüssig beweisen können, daß die Kündi- gung durch die betriebliche Situation be- dingt war. Auf Grund der Tatsache, daß in der Zwischenzeit wieder zwei neue Verkäu- ferinnen eingestellt worden sind, müsse es sich der Arbeitgeber bei seiner durch Zeu- genaussagen bestätigten, nicht gerade po- sitiven Einstellung zu den Aufgaben des Betriebsrats gefallen lassen, daß der Ver- dacht nicht unbegründet genannt werden könne, es sei durch die Kündigung eine Wiederwahl zum Betriebsrat zu verhindern versucht worden. rob Goldene Nepfelchen für die Kleinhändler Dem Apfelpreis auf der Spur „Die Bauern müssen runter mit ihren Preisen,“ schimpfte es auf dem Mannheimer Markt. Und wer so wütet meint die kleinen Aepfel, die dort nur zu zwanzig bis vierzig Pfennig das Pfund zu haben sind und in der Mehrzahl nicht die Qualität aufweisen, die mit dem Gedanken an die berühmte Bergstraßengegend in der Vorstellung ver- bindet. Auskunft über dieses Preisproblem gibt Kreuzworträtsel mit neuer Note Zunächst dachte ich an eine Sehstörung. Aber dann sagten mir andere Leute das glei- che: Unsere Ernährung steht Kopf. Das ist andererseits nicht neu, doch jetzt dokumen- tiert sich dieser Zu- stand auch auf den Karten, die gerade ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Sie waren da- mals„für kurze Zeit“ eingeführt worden. Sie er 8. 80 VVCWUWits. 85 5! 1 5 14 870 erinnern sich doch noch, nicht wahr? Pi! 5 Im übrigen gibt es Leute, die im Gegen- satz zu den Männern, die es eigentlich wis- sen sollten, die Sache mit den Marken nicht mehr ernst nehmen. Aber wo käme man schließlich hin, wenn man das Leben als einen Spaß ansähe. Und außerdem die 9 75555 a E a 7 2* 5* 7—— 3• ⁵ e ee, ee Würde, die Würde Trotzdem scheint es sich herumgesprochen zu haben, daß mal wie- der etwas neues gemacht werden müsse. Denn 80 ist es schließlich wieder nicht, daß man in den Häusern mit den vielen Türen und Aktenschränken nicht um den Willen des Volkes wüßte. Die Anerkennung eines Zustandes läßt in der Regel auch kaum länger als ein halbes Jahr auf sich warten. Man hat das Ohr am Busen des Volkes und reagiert prompt. Aber ich schweife ab. Zurück zum Oktober, dem verkehrten. Das ist mal wieder ein Beweis für die Unentbehrlich- keit derer, die uns mit gewichtiger Miene Bei der neuen Lebensmittelkarte stehen die Abschnitte für Oktober auf dem Kopf. sagen, was wir essen. Wären Sie vielleicht auf den genialen Einfall gekommen? Also! Für die nächsten vier Wochen ist damit Wieder die Notwendigkeit der Existenz gerechtfertigt. Das monatliche Kreuzwort- rätsel der Frankfurter Ernährungsgeheim- sprache hat eine neue Variante bekommen. Charmant, charmant! Leider habe ich keine kleinen Geschwister, denen ich damtt eine Freude machen könnte. Aber das macht nichts— dafür sitzen anderswo die Brüder, die Groben. der Weinheimer Großmarkt: Die unbestech- liche Uhr in der Versteigerungshalle geht nie an die Pfundpreise heran: der Groß- teil der angebotenen Konsumäpfel erreichte etwa zwölf Pfennige pro Pfund, aber zu acht, neun und zehn Pfennige gehen große Mengen auf die wartenden Lastwagen und in die Sammelwaggons. Nur erstklassige, eigentlich ausstellungsfähige Ware erreichte einmal, bei einem kleinen Posten, dreißig Pfennig. Höchstens zwei Aepfel wären von dieser Sorte auf ein Pfund gegangen, 80 rund und schwer und vor allen Dingen gesund und fehlerlos lagen sie in der Kiste. Am nächsten Morgen um 6 Uhr erschie- nen dann die Aepfel auf dem Mannheimer Großmarkt, und wenn man den Aufschlag von sechs Prozent für einen Großhändler gerechtfertigt hält, dann ist der Preis für die Händler von zehn und zwölf Pfennig das Pfund normal zu nennen. Doch wel- ches Staunen muß nun den Konsumenten erfassen, der dann auf dem Kleinmarkt kaum Aepfel findet, die unter dreißig Pfennig zu haben sind, mindestens nicht die Güteklasse, die da in Weinheim gehandelt Wird. 8 1. 54 3 a 5 Nach diesen Feststellungen nehmen heute Kleinhändler auf dem Markt eine Brutto- gewinnspanne von achtzig bis hundert Pro- zent für sich in Anspruch, wogegen im ver- gangenen Jahr die Spannen des Großhan- dels außergewöhnlich hoch erschienen Kleinhandelswaren erhalten je nach Ge- schwindigkeit ihres Umsatzes, nach dem ein- zugehenden Risiko des Verderbs oder des Ablaufes der Saison, üblicherweise fünfzehn bis fünfzig Prozent ihres Preises als Brutto- gewinn des Händlers. Wenn dem Obstklein- händler eine Sondergewinnspanne von zwan- 2ig Prozent für die Uebernahme des Risikos von Verderb zugestanden werden soll— bei Aepfeln war sie heute noch nicht angebracht — dann dürfte ein Preisaufschlag von ins- gesamt fünfzig Prozent auf den Großhänd- lerpreis das Aeußerste sein, was ihm der Verkäufer für die Arbeit und Unkosten des Vertriebes einräumt. Der Bauer wird sich den Vorwurf der Ueberteuerung nicht lange mehr gefallen lassen und eines Tages seine Erzeugnisse durch genossenschaftlich verwaltete Organi- sationen anbieten lassen, die den heute ge- forderten Preis stark unterbieten können. Vielleicht überlegt der Kleinhändler, ob er sich nicht beizeiten durch maßvolle Berech- nung sichere Kunden wirbt, und eine ge- sunde Marktwirtschaft fördert, wie es der Großhändler mit beschränkter Mehrforde- rung vorexerziert hat.-Ohl- IIs die Mannheimer ihren Wein noch selbst bauten „Der gute Mannheimer“ wurde sogar literarisch verewigt Von der Sonne„gekocht“ reift der Neue der Lese entgegen. Wie wird er ausfallen? Diese Sorgen kannten auch vor vierhundert Jahren schon die Mannheimer Weingärtner. Denn etwa ein Jahrhundert hindurch gab es nämlich einen„Mannheimer“, der es in sich hatte. „qa da war mehrlei Wein dann zu Stutt- gart auf der Hochzeit beschrieben worden, als württembergischer Weidenberger, der von Lauffen, so etwan die ferdinandischer Knecht machet laufen und die landgräflichen nach- laufen; item der Elfinger, so die Finger und Bein ellenlang macht, der Beutelsbacher, so dlie Beutel machet krachen, der Hebba- cher ging glatt in Rachen, rote Felbacher, Mönchberger, Beinsteimer, weiß und rot Wengheimer, die oft gut Vers helfen er- denken, wann man's poetisch tut einschen- ken, Seckenheimer aus der Pfalz, samt Gunt- heimern, Dirmsteinern, Mannheimern und Gänsfüßern; stark von Geschmack, die einen bald werfen auf den Sack: Stein- Beimer aus Franken“, schrieb Fischart in seinem Gargantua und Pantagruel(zweite Ausgabe 1582, 4. Kapitel). Der„Mannheimer“, der„Seckenheimer“, auch der„Neckarauer“ und„Neckarhäuser“ gehörten also zu dem anerkannt guten Tropfen ihrer Zeit. Natürlich wurden sie nicht nur als Hochzeitsweine genossen, son- dern auch als tägliches Hausgetränk der Bauern, die dazumal samt und sonders ihre Weingärten besaßen, und als Pfälzer selbst- verständlich auch ein Tröpfchen zu schätzen Wußten. In dieser Hinsicht glichen sich so- gar Untertan und Herrscher, denn auch den Kurfürsten gelüstete es offenbar nach dem „Mannheimer“, Im Jahre 1544 ließ er sich von den Käàfertalern zwanzig Morgen Acker- land auf Mannheimer Gemarkung, das im sogenannten Sand über dem Neckar lag, ab- treten zu„einem Rode eines neuen Win- garts den seine Kurfürstlichen Gnaden zur Kellerei gen Mannheim zu diesem zurichten lassen“. Diese kurfürstlichen Weingärten erhielten den Namen„Herrenweingärten“. Doch ungefähr mit dem 30jährigen Krieg erlosch der Weinbau in und um Mannheim. Vor allem war es der Bau der Festung Mannheim, der den besten Weingärten den Garaus machte, denn 1606, im Jahr der Stadtgründung, mußten alle Weingärten,„80 im Dorf und an der Zollhütten gelegen“, und in den Bereich der Zitadelle und ihrer Wälle fielen, verschwinden. Ihr Wert wurde abgeschätzt und durch flskalische Grund- stücke als Ausgleich abgegolten. Ueber zwei solcher Fälle haben sich Belege erhal- ten. Im ersten Fall erhielt ein Aumann und Fischer als Entschädigung für seinen auf 2184 Gulden geschätzten Weingarten vier- einhalb Morgen Ackerland. Und im zweiten Fall der Eigentümer eines auf 2000 Gulden geschätzten Weingartens 38 Morgen Acker- land, beide auf Neckarauer Gebiet. Wo es aber nicht unbedingt nötig war, trennte man sich freilich nicht leicht vom eigenen, selbstgebauten Wein. Noch 1664 erschien dem Franzosen Montcony, als er von Mannheim nach Heidelberg fuhr, diese Strecke als ein gut angebautes und„mit Weinbergen bis an die Tore von Heidelberg besetztes Land“. auch die Weingärten auf sonnenreichen Sandäckern jenseits des Neckars erlitten durch Frost und Unwetter so große Schä- den, daß 1672 die Pächter um Erlaubnis ba- ten,„die Weingartstücke wieder zu Acker- keld zu bringen“. Aber war der Mannheimer Weinbau auch untergegangen, die Mannheimer waren auf den Geschmack gekommen und sie hätten keine Pfälzer sein müssen, um nicht ihr „Viertele“ jetzt in den Gasthäusern zu trin- ken, die den Wein von auswärts bezogen. Nicht weniger als 90 Weinwirtschaften mit zum Teil drolligen Namen gab es ums Jahr 1677 in Mannheim auf nur einige tausend Einwohner. Kein Wunder, daß 1680 seine Gestrengen, der pfälzische Landvizekanzler, schrieb:„der Wein sei nicht mehr ein „Durst- und Löschtrunk“, sondern auch eine Flamme, damit man sich zum Zeitver- treib und in allen Ehren konsumieret und verbrennet; niemand kann geboren, getauft, zur Ehe eingesegnet, zu Ehren befördert, empfangen, dimittieret, höflich traktieret, endlich auch gar ad alteram vitam fortge- wiesen und dem Leibe nach verscharret und begraben werden, es muß der Wein als ein notwendiger Zeuge bei allen solchen actibus sich befinden Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß 1669 beim Wirt ein Maß Wein acht bis Zwölf Kreuzer kostete. Ein Maß Wein, wo- von das Fuder 70 Taler wert war, mußte mit 20 Kreuzern bezahlt werden, ein Maß vom Fuder für 60 Taler mit 16 Kreuzern, ein Maß linksrheinischer 1672er mit neun Theuter-Lkw. schwer verunglückt In der Nacht vom Sonntag auf Montag kam es vor dem Militärhospital in Rohr- bach bei Heidelberg zu einem schweren Zu- sammenstoß zwischen einem voll besetzten Lkw. der Künstlergemeinschaft des Volks- theaters in Heidelberg und einer Straßen- bahn. Der Lkw. mußte wegen Schadens an der Benzinzuleitung an dieser Stelle par- ken. Eine entgegenkommende Straßenbahn rammte den Wagen derart, daß mehrere Mitglieder der Künstlergemeinschaft schwer Verletzt in die chirurgische Klinik in Hei- delberg eingeliefert werden mußten. Außer- dem ist erheblicher Sachschaden an dem Fahrzeug und an Musikinstrumenten ent- standen. Die Schuldfrage bei diesem Zu- sammenstoß ist noch nicht geklärt. Ht.— Die nasse Fahrbahn wirkte mit Aus noch nicht einwandfrei geklärter Ursache bremste gestern gegen 13.30 Uhr, in der Feudenheimer Hauptstraße, ein in Richtung Mannheim fahrender Lastwagen plötzlich scharf, kam ins Schleudern und drehte sich dabei eineinhalb Mal um seine Achse, zwei, am Straßenrand auf dem Rasen stehende Männer, die mit der Reparatur ihres Motorrades beschäftigt waren, 80 schwer zur Seite, daß beide in bewußtlosem Zusand ins Städtische Krankenhaus einge- liefert werden mußten. Dort war einer von ihnen, der außer einer Gehirnerschütterung noch verschiedene Prellungen erlitt, gegen Abend noch nicht wieder zu sich gekommen. Auch ein nach Feudenheim fahrender Bull- dig mit Anhänger geriet in Eollision mit dem sich drehenden Lkw, ohne daß jedoch hier oder dort Personen schaden nahmen. Ueber den Dächern Mannheims Wenn ich es vorher gewußt, hätte ich meine Lebensversicherungspolice erhöht. Aber die Einladung machte einen ganz soli- den Eindruck. Pressebesprechung auf dein Paradeplatz vor dem Kaufhausturm, hieß es. Es wurde zu einer Diskussion über den Dächern Mannheims. Neben den munter fließenden Schweiß- bächen war die Festigkeit des Stahlrohr- gerüstes das erste, was bei der Kletterpar- tie zu bemerken war. In dreißig Meter Höhe erfuhr man dann, daß das Gerüst eine Belastung von 500 Kilogramm pro Quadrat- meter auszuhalten hat, während die Koppe- lungen ein Gewicht von 2, Tonnen tragen können. Auch wie's da drinnen aussieht— das heißt im Turminnern— ging uns in diesem Falle was an: einfach schauderbar, Und trotzdem wird gerade diese Arbeit im Bauch des Turms nicht allzu große Schwierigkei- ten bereiten. Auf der Außenhaut werden einige lose Steinchen von einigen Zentnern abzuheben, die Risse zu flicken und dann ein behelfsmäßiges Ziegeldach darüber zu setzen sein. Damit hat dann der schwer verwundete Kaufhausturm einen Notver- band erhalten, der ihn noch so lange am Leben Halten Wird, bis das Geld für die doch einmal notwendige Operation zusam- mengekratzt ist. Neben einem gewissen Respekt vor der Technik war es vor allem eine gehörige Portion Achtung vor der Arbeit des Gerüst- bauarbeiters, die man als Moral der Ge- schichte mit nach Hause nahm. rob Kurze„MM“- Meldungen Gefährliche„Demontage“, Mit Gepolter stürzte in einem teilweise zerstörten Haus in K 2 die Decke zum ersten Stockwerk ein. Da nach Angaben von Straßenpassanten kurz vor dem Einsturz einige jugendliche Burschen beim Holzsuchen in den Trümmern des Hauses ge- sehen wurden., besteht Grund zur Annahme. daß der Deckeneinsturz durch diese verursacht wurde. Personen wurden glücklicherwelse nicht verletzt. Das ging zu weit. Besonders auskällig be- nahm sich in einer Straßenbahn am Tattersall ein griechischer Staatsangehöriger, der in be- trunkenem Zustand eine Scheibe einschlug und zwei Fahrgästen die Kleider zerrigß. Seiner Festnahme durch eine gerade vorüberkom- mende Polizeistreife setzte er Widerstand ent- gegen, wobei ihn ein Landsmann noch unter- stützte. Der Gummiknüppel mußte etwas nach- helfen, um die beiden zur Vernunft und zur Polizeiwache zu bringen. Aus dem Schlummer geschreckt. Mitten in der Nacht schlugen zwei amerikanische Sol- daten, die unter Alkoholeinwirkung standen, vermutlich mittels einer Eisenstange, das Ein- fahrtstor eines Hauses in der Gartenstadt ein und beschädigten den Klingeltransformator sowie eine Bogenlampe. Der angerichtete Schaden beträgt rund 430 DM. Die beiden Tä- ter konnten noch in der gleichen Nacht von der M in Haft genommen werden. Leichenländung.) Etwa 300 Meter oberhalb der Hafeneinmündung des Hafenbeckes 3 in Rheinau wurde eine bis jetzt noch unbekannte männliche Leiche im Alter von etwa 60 bis 65 Jahren an Land gebracht. Die Leiche, die etWa vier bis fünf, Tagen im Wasser gelegen haben dürfte, war bekleidet. Ob Unfall oder Selbst- tötung vorliegt. konnte noch nicht geklärt werden. Holzschuppen niedergebrannt. Auf dem Fabrikgelände der Firma Bopp& Reuther in Mannbheim- Waldhof geriet noch nicht geklärter Ursache ein Holzschuppen in Brand. wobei die darin untergebrachten Holzbearbei- tungsmaschinen durch das Feuer vernichtet wurden. Der Sachschaden wird auf etwa 15 000 DM. geschätzt. An der Brandstätte waren zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr anwesend, die das Feuer nach etwa einstündiger Tätigkeit soweit löschen konnten, daß keinerlei Gefahr mehr bestand. Jugendliche Wegelagerer. Kurz vor Mitter- nacht wurde auf dem Nachhauseweg in der Gartenstadt ein junger Mann mit seiner Be- gleſterin von drei jungen Burschen angefallen und zu Boden geschlagen. Der Ueberfallene erlitt mehrere Verletzungen im Gesicht. Obwohl die Burschen„stiften“ gingen. konnten sie kurze Zeit später festgenoranmen werden. Nach Lage der Dinge scheint es sich weniger um einen Raubüberfall, als um persönliche Strei- tigkeiten zu handeln. Obst- Versteigerung(Birnen). Gegen Bar- zahlung versteigert am 31. August. 8 Uhr (Treffpunkt an der Einfahrt zum Autohof) und am IJ. September, 8 Uhr(Treffpunkt Neckar- bäuser Damm. Pransformatorenhaus) das Hochbauamt, Abteilg. Gartenverwaltung Obst- erträgnisse aus Seckenheim. Wir gratulieren! Rosa Reichert. Feuden- heim, Neckarstraße 34. feierte ihren 80. Ge- 38 Das Wẽ²är allerdings die letzte Schein- Kreuzern, rechtsrheinischer des gleichen burtstag. Sybilla Schmitz, Schönau- Siedlung, blüte des Mannheimer Weinbaues. Denn Jahrgangs mit acht Kreuzern. rei. Sonderburgerstraße 21, wird 72 Jahre alt. N eee eee, P ²˙·-— P n—. r — 777SFC CSSC ee ee FF. EFV i e. d — E—. 22 3— .. 5 4 Nr. 175/ Dienstag, 30. August 1949 Seite 5 WR NICHT IM AUCENBIIC Kk HILFT SchEINT MIR NIEMALS 70 kElF EN CO ETH E SAWMILUNC DES SOZIALEN HIIFSWERKES DER PFALZ VOM BIS l. SEPTEMBER 1949 Peirijünger teierien in Waldsee Vom Hauch der Feierpsychose, die ge- genwärtig einen Ort nach dem anderen be- fällt, leise berührt, hat sich Waldsee an längst vergangene Zeiten erinnert. In der Dorfchronik steht geschrieben, daß der Ort vor einigen Jahrhunderten, umgeben von Wald und Seen, ein pfälzisches Fischerdorf ar Der Sportanglerverein hat diese historische Tatsache aufgegriffen und seine Anhänger zum ersten Waldseer Fischerfest mobil gemacht. Es War groß geplant, das Fest des 1946 gegründeten Anglervereins. Obgleich ein Plakatinstitut für Waldsee nicht viel Sym- pathien aufbrachte und die von den nicht Allzu finanzstarken Waldseer Petrijüngern selbst angeklebten Werbeplakate im Land- kreis wieder verschwinden lieg, waren doch Gäste aus den umliegenden Dörfern gekom- men, um mit den Waldseer Bürgern einige Stunden der Entspannung bei Wein und gebackenen Karpfen zu verbringen. . Ein großes Festbankett leitete am Sams- tagabend das Fest ein. Fischerlieder und Lieder aus der pfälzischen Heimat, die der Gesangverein zu Ehren der Angler zum Besten gab, halfen die Stunden verkürzen. Die Jugend schwang zu neuen und alten Weisen das Tanzbein. Als 88 Sportangler in den Morgenstunden des Sonmtags ihre Plätze zum Preisangeln einnahmen, da räumten die letzten„Schlachtenbummler“ gerade den Festplatz. Wie beim Altriper Fischerfest, so waren auch beim Fest der Waldseer die Fische gar nicht willens, sich zur Ehre der Angler ködern zu lassen. So kam es, daß der erfolgreichste Petrijünger nur 1.458 Gramm„zur Strecke brachte“. 1 gold erbandstag der Genossenschaften Der Rheinland- Pfälzische Genossen- schaftsverband wird am 17. und 18. Sep- tember in Neustadt seinen Verbandstag ab- halten. In dem Verband sind 52 gewerb- liche Kreditgenossenschaften Volksbanken) und 70 gewerbliche Warengenossenschaften aus Rheinland-Pfalz vereinigt. Zu dem Verbandstag werden etwa 200 Vertreter und Gäste erwartet. Am Nachmittag des 17. Sep- tember wird eine nicht öffentliche Ver- sammlung abgehalten, auf der die Jahres- rechnung vorgelegt, der Bericht über die Verbandsprüfungen erstattet und die Wah- len des Verbandsausschusses vorgenom- men werden. Am Sonntag, dem 18. Sep- tember, um 9.15 Uhr, findet im Beethoven sgl des Saalbaus eine öffentliche Versamm- lung statt. Verbandsdirektor Kommerzien- rat Saul wird hierbei den Rechenschafts- bericht erstatten, worauf der Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes Wies- baden, Dr. jur. Johann Lang, über„Die künftigen Aufgaben des Deutschen Genos- senschaftsverbandes und der genossen- schaftlichen Prüfungen“ sprechen wird. Das Mitglied des Bundestages,. Universitätspro- kessor Dr. Nöll von der Nahmer, Mainz, Wird in seinem Vortrag die„Grundfragen der deutschen Wirtschaftspolitik der Ge- genwart“ behandeln. LUDWIOCSHAFEEN UND DIE PFALZ Am Rande des Backfischfestes: Aufstrebende Wirtschuft im Lunde der Liebfruuenmilch Ueber 150 Aussteller aus dem Stadt- und Landkreis Worms stellen ihre Erzeugnisse zur Schau Eine industrielle Leistungsschau sei ein Abbild der Wirtschaft, sie wolle die Oef- fentlichkeit über den Stand der industriel- len Erzeugung unterrichten und ihr Ge- legenheit bieten, über die Qualität verglei- chend zu urteilen— so sagte der Regie- rungspräsident von Rheinhessen bei der Er- öfknung der Wormser Ausstellung„Aufstre- bende Wirtschaft im Lande der Liebfrauen- milch“. In der Tat stellt sich mit dieser Schau gewissermaßen als Abschluß eines ersten großen Aufbauabschnittes die Indu- strie, der Handel und das Handwerk der alten Nibelungenstadt Worms und des Land- kreises Worms den Besuchern vor, urn da- mit eine Bilanz zu geben über das bisher in unermüdlicher Arbeit, oft unter schwie- rigen Verhältnissen Geschaffene, und um der Bevölkerung des Wonnegaues zu zeigen, welche Vielfalt von Erzeugnissen in der Stadt der„Liebfrauenmilch“ hergestellt werden. Auf dem Gelände der Karmeliterschule haben fleißige Hände in den vergangenen Tagen die Erzeugnisse ihrer Betriebe auf- gebaut. Fleißige Hände waren es, die das Innere der Karmeliterschule geschmackvoll zu Ausstellungsräumen umgestaltet haben. Aus dem Stadt- und Landkreis Worms sind 150 Aussteller gekommen, Aussteller, deren frühere Betriebe zum Teil noch in Schutt und Asche liegen, die irgendwo notdürftig eingerichtet, an die Wiederaufnahme der Produktion gegangen sind, um mit ihren Erzeugnissen, die früher den Namen der Stadt Worms in alle Welt trugen, ihren Ruf neu zu begründen. Während im Hof der Karmeliterschule die Fahrzeugbauer ihre Stände aufgeschla- gen haben, taten sich im Innern der Schule Industrie, Handel und Handwerk zu einem bunten Mosaik zusammen, in welchem die Wormser Bekleidungs- und Möbelindustrie mit neuen, in bester Qualität gearbeiteten Stücken, einen breiten Raum einnimmt. Die Zucker- und Lederindustrie des Wonne gaues stehen nicht dahinter zurück. Zentral im Gebäude gelegen, bildet die auf histori- schem Boden neu erstandene alte Kunst der Terra-sigillata-Herstellung einen natür- lichen Mittelpunkt. Wunderbare Terra-si- Zillata-Töpferware, hergestellt unter Ver- Wendung von Rohstoffen und Methoden, Wie sie die Römer vor 2000 Jahren anwand- ten, werden hier zur Schau gestellt. Was wäre eine Ausstellung im Lande der„Liebfrauenmilch“ ohne das Hauptpro- dukt des Wonnegaues, den köstlichen Rhein- Wein. In einem großen Zelt haben sich die Weinbautreibenden Gemeinden des Land- Kreises zusammengefunden, um den Be- suchern der Ausstellung ohne Mühe eine Weinreise von Abenheim über Bechtheim, Dalsheim, Gundersheim, Heppenheim, bis nach Westhofen zu ermöglichen. Und alles für künkzig Pfennige, die Gestehungskosten des Probierglases!— Kein Wunder, daß dann von den großen Gruppen, die auf ihren Rundgängen in das Weinzelt geraten, nur noch kleine Grüppchen den Ausgang erreichen. Der erste und zweite Tag der Ausstel- lung zeugte von dem Interesse der Worm- ser an den Erzeugnissen ihrer Industrie und ließ Hoffnungen für einen guten Erfolg aufkommen, jenen Erfolg, den der Ober- bürgermeister der Stadt Worms, Heinrich V6I ker, bei der feierlichen Eröffnung am Samstagvormittag wünschte. Im Ranmen dieser Feierstunde, zu der hohe Persönlich- keiten der Regierung, Militärregierung und Behörden, aus Indusrie, Handel und Ge- werbe gekommen waren, überbrachte der Regierungspräsident von Rheinhessen die Grüße der Regierung. Der KEreisdelegierte der franz. Militärregierung, Lorent, drückte den Wunsch aus, daß die Stadt Worms ihren früheren Platz im Welthandel, vor allen Dingen im Handel mit Frank- reich, bald wieder einnehmen und damit einen Beitrag im gesamteuropàischen Rah- men leisten möge. bold Zeugnis für eine geistige Stadt Zahlreiche Kostbarkeiten wurden in der„Brücke“ zusammengetragen In Gegenwart zahlreicher Gäste wurde am Sonntagvormittag in der„Brücke“ durch Ober bürgermeister Bauer und Bürgermei- ster Dr. Reichert die Goethe-Ausstellung eröffnet. Wenn sie auch nur einen beschei- denen Ausschnitt aus der Goetheliteratur bieten kann und selbstverständlich nicht mit den Sammlungen der beiden Goethe- städte Frankfurt und Weimar in Wettbe- Werb zu treten vermag, so haben hier doch geschickte Hände mit großer Sachkenntnis eine Ausstellung aufgebaut, die alles Wesentliche über Goethes Leben und Schaf- fen umfaßt. In seiner Festansprache betonte Bürger- meister Dr. Reichert, daß die Schau eine Brücke zur geistigen Welt Goethes darstelle. Sie sei der Schlußstein zu der langen Reihe der Goethe veranstaltungen der Volkshoch- schule, deren volle Säle gezeigt hätten, daß die Arbeiterstadt Ludwigshafen dem Leben und Wirken des Geistesheroen Goethe mit innerer Anteilnahme gefolgt sei.— Mit herzlichen Worten dankte Oberbürgermei- Ludwigshalen im Spiegel des Tages Versammlung der Körperbehinderten. Am 1. und 3. September hält der Bund für Körperbehinderte und Hinterbliebene, Kreis- verband Ludwigshafen, einmal in Oppau im Lokal Steiner um 20 Uhr und einmal im großen Bürgerbräu um 15 Uhr Versamm- lungen ab. Als Referent spricht jeweils Erika Becker, Koblenz, über das Thema: „EKriegsversehrter, das geht Dich an“. Keparaturarbeiten an den Kirchen. Auf der protestantischen Apostelkirche und der katholischen Dreifaltigkeitskirche befinden sich seit einiger Zeit in schwindelnder Höhe an den KEirchtürmen Gerüste. Die Arbeit der Schieferdecker geht, so wird mitgeteilt, an beiden Kirchen der Vollendung entgegen. Auch an der schwer zerstörten Friedenskirche wird, wie unser Bild kürzlich zeigte, gear- beitet. Man will hier zunächst einen neben der Kirche gelegenen Saal freilegen, um ihn als Versammlungs- und Konfirmandenraum zu benutzen. Für die Arbeiten an den bei- den protestantischen Kirchen im Stadtteil Nord sind von der Kirchenverwaltung ent- sprechende Mittel zur Verfügung gestellt worden. Die Arbeiten an dem Dekanats- gebäude neben der Apostelkirche sind vor einigen Tagen abgeschlossen worden. Die Räume wurden bereits bezogen.. Letzte Bodenseefahrt. Die Eisenbahn- direktion Mainz teilt mit, daß der beliebte Samba-Expreß am kommenden Wochenend zum letzten mal in diesem Jahr zur Boden- Seefahrt starten wird. Abfahrt ist in Mainz am 3. September um 8 Uhr. Zusteigemög- lichkeiten sind in Oppenheim, Worms, Lud- wigshafen und Mannheim gegeben. Ziel- station ist Ueberlingen, wo übernachtet wird. Entsprechende Quartierscheine wer- den im Zug ausgegeben. Am 4. September ist dann Gelegenheit zu einer Bodenseerund- Ein Ruuchtischchen diente als Schlug wulle Von Stallhasen, einem Trinkgelage und einer Schlägerei 5 Es ist noch gar nicht allzu lange her, daß fast täglich Hühner, Gänse und Stall- Hasen, die in mühevoller Arbeit zumeist von Kleingärtnern großgezogen Waren, gestoh- len wurden. Zum größten Leidwesen der Kleintierhalter wanderten dann die fetten Braten in fremde Kochtöpfe. Am Donners- tag hatte sich nun wieder eine Gruppe sol- cher„Tierfreunde“, die Gärten und Höfe der Kleintierhalter unsicher machten, vor 19 5 Ludwigshafens Amtsgericht zu verantwor- ten. In der„ fleischarmen Zeit“ hatten sie Von 1947 bis 1948 in sieben Fällen insgesamt vier Hühner und 21 Stallhasen in ihrer nächtlichen Ruhe gestört und in die Brat- pfannen gehauen“. Der 26jährige Heinrich Fath und der ebenso alte Kurt Weis spielten bei den„Stall- und Viehbesich⸗ tigungen“ die Hauptrollen. Während Hedwig H, sich aktiv am Stehlen beteiligte, über- nahm die in sehr schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen lebende Rosa J. jeweils das Amt der Köchin. 5 Trotz des jugendlichen Alters der beiden aupttäter waren der Staatsanwalt und er Richter für eine exemplarische Strafe. as Urteil lautete für Fath und Weiß aut ein Jahr und zwei Monate Gefängnis. edwig kam mit sechs Monaten davon und Köchin Rosa kann nach zwei Monaten die „Soldene Freiheit“ Wieder genießen. 1. Man zechte am 24. Juni 1948 im Kreise on Bekannten beim Maßkrügelwirt. Wein- begaben sich die Zecher dann in vor- gerückter Stunde zu dreien in die Wohnung uhelms und„wein-ten“ dort weiter, bis Plötzlich beim Abschiednehmen heraus- Ute, dag ein„schwarzes Schaf“ den auf enschrank liegenden Geldbeutel mit zirka 300 DM Inhalt mitgenommmen hatte und verschwunden War. Nach den da- maligen Ermittlungen und der Beweisauf- nahme der Hauptverhandlung konnte es nur der inzwischen gerichtsbekannt wordene Hans Kern gewesen sein. Wenn er auch, wie üblich, alles abstritt und große Unbekannte vorschob— er konnte doch durch die beeideten Zeugenaussagen über- führt werden. Anschließend konnte Hans Kern für den nächsten Verhandlungsfall seinen Platz auf der Anklagebank gleich beibehalten. Gefährliche Körperverletzung lautete die Anklage! Auch hier bestritt er— wie ge- habt— die Täterschaft, Vom Gericht aber wurde eindeutig festgestellt, daß die Mut- ter des Angeklagten anläßlich eines Streites den Buchdrucker K. H. L. ins Gesicht ge- schlagen hatte und dann, mit einem Rauch- tischchen bewaffnet, resolut auf ihn ein- gedrungen war. Als einige Zeit später der Angeklagte von diesem Zwischenfall hörte, suchte er den Buchdrucker in der Werk- statt auf und schlug ihm mit einem Rahmen- schenkel auf den Kopf. Die als Zeugin ver- nommene Mutter Kern verteidigte, wie es nur eine Mutter tun kann, ihren miß- ratenen Sohn mit so„gewichtigen Worten“, daß das Gelächter im Saal kein Ende nehmen wollte. Staatsanwalt Broß bezeichnete Kern als frechen Lügner und Amtsgerichtsrat Ripper sah in dem Angeklagten eine dunkle, frag- Würdige Existenz. Kern, der wegen anderer Delikte im Juli 1949 schon zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden war, erhielt unter Einbeziehung dieser Strafe ein Jahr und zwei Monate Gefängnis. fahrt mit Aufenthalten in Meersburg, Kon- stanz und Insel Mainau. Rückfahrt ab Ueberlingen ist am Sonntag gegen 21 Uhr. Der gesamte Fahrpreis beträgt 24 DM. Da mit regem Zuspruch zu rechnen ist, empfiehlt die Eisenbahndirektion rechtzei- tige Anmeldung. Mainzer Weinmarkt. Zum Mainzer Wein- markt und der deutschen Weinfachausstel- hung wird in dieser Woche mit starkem Zu- strom aus der engeren und weiteren Umge- bung von Mainz gerechnet. Die Eisenbahn gibt deshalb Sonntagsrückfahrkarten im Umkreis von 100 km um Mainz auf allen Bahnhöfen der französischen und der Bizone aus. Die Karten haben an den Wochenende tarifgemäße, an allen Werktagen eintägige Gültigkeit. Die Werkstagskarten muß der Besucher vor der Rückfahrt auf dem Wein- markt abstempeln lassen. Wir gratulieren! N. Dietz, aus Lud- wigshafen-Mundenheim, Oberstraße 4, fei- ert als Angestellter der Deutschen Shell AG., Zweigniederlassung Ludwigshafen, sein 25 jähriges Dienstjubiläum. ster Bauer den Initiatoren der Schau, vor allem Bürgermeister Dr. Reichert, Stadt- archivar Nesseler, Bibliothekar Schenk und dem Leiter des Kultur- und Presseamts Karl Nord. Er schloß mit dem Wunsche, daß die Ausstellung dazu beitragen möge, den Geistesinteressen in unserer sonst so nüchternen Stadt weiteren Raum zu geben. Aus der Vielfalt des zusammengetrage- nen Materials sind als besonders wertvolle Beiträge die zahlreichen Erstdrucke Goethe- scher Werke zu nennen. Sie stammen aus der Privatsammlung von Kar! Waldkirch in Ludwigshafen und sind als Kostbarkeiten zu, Werten. Auch die 143 Bände umfassende Weimarer ‚Sophien- Ausgabe“, die vollstän- digste aller Ausgaben, zählt zu den großen Raritäten. In zahlreichen Vitrinen stehen kast alle weiteren bedeutenden Goethe- Ausgaben bis zur großen Volksausgabe. Außerdem säàmtliche bisher erschienenen Bände der Welt-Goethe-Ausgabe. Auch auf einige buchbinderische Kostbarkeiten, her- gestellt von dem hiesigen Buchbindermeister Hoffmann, sei hingewiesen. Besonders reichhaltig ist das Bildmaterial. Alte Stiche von Goethes Geburtshaus, Stadtpläne von Frankfurt und Weimar aus dem 17. Jahr- hundert(Von Merian), Bildnisse von Goethe und seinem Kreis Herder, Wieland, Riemer, Eckermann, Schiller, Kanzler von Müller, Herzog Carl August und vielen anderen) so- Wie von allen Frauen, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben, schmücken die Wände. Selbst ein Stich von Goethes Reise- Wagen sowie eine synchronistische Tafel aus Chamberlains Goethebuch ODarstellung von Goethes Gesamtarbeit) und auch eine Karte seiner sämtlichen Reisen befinden sich unter den Ausstellungsgegenständen, die zum Großteil von privaten Sammlern zur Verfü- Sung gestellt wurden. Man könnte die Auf- zählung noch spaltenlang fortsetzen, aber Worte erfassen doch nicht alles, was diese reichhaltige Schau zu vermitteln vermag. Man ist überrascht, wieviel kostbares Ma- terial Ludwigshafen trotz der vielen schwe- ren Zerstörungen noch in seinen Mauern birgt. Und darum sollte niemand diese ein- malige Ausstellung, für die die Bildhauer Gresser und Käthe Burkard eine große Goethebüste modelliert haben, versäumen. BfI Von„Wahrheitsmündchen“ und„Lügenmäüulchen“ Mannheimer Märchentheater„Kurpfalz“ gastierte im Ebertpark Am Sonntagnachmittag gastierte das Mannheimer Märchentheater„Kurpfalz“ unter Leitung von Ludwig Vaas, im Ebert park. Obwohl es Petrus mit den Ludwigs hafener Kindern recht gut meinte, und für den Nachmittag die Sonne scheinen lieh, Waren anfänglich etwa nur 500 Sitzplätze von den Kindern belegt. Später allerdings ge- standen und hingen sje an der Umzaunung und schauten als„freie“ Gäste nicht minder interessiert und erwartungsvoll auf die ro- mantische Szenerie, die sehr nett in den Rahmen der„Muschel!“ und den grünen Hintergrund der Laubbäume eingelassen war. Spiel, Tanz und Gesang und die gold- und silberverbrämten Kostüme, der kind- lichen Psyche und Phantasie angepaßt, waren die Voraussetzung dafür, die Augen der Kinder ausschließlich auf die Bühne zu bannen. Nicht zuletzt wurde das aufge- weckte„Dabei- Sein“ und„Mitgehen“ der Kleinen durch das natürliche Spiel der gro- gen und kleinen Künstler des Theaters er- reicht. Nacheinander stellten sich die be- kanntesten Märchengestalten vor. Da tra- ten der Froschkönig und Dornröschen mit dem Prinzen auf, das putzige Rotkäppchen und Aschenputtel drehten sich im Tanz, der gestiefelte Kater, die muntere Gretel und die böse Hexe entlockten den aufgeregten Knirpsen manches„Ah“ und„Oh“, Gün- ther Baake, als„lustiger Fridolin“, fand eine geschickte Ueberleitung für die einzel- nen Bilder und erzählte die Märchen mei- Sterlich zu Ende. Die märchen- und zauberhafte Auf- machung der Bühne in der sonnigen und von Blumen duftenden Umgebung des Ebertparks hatte die Kinder ganz in ihren Bann gezogen. Mit lauter Entrüstung wehr⸗ ten sie sich gegen die Unwahrheiten des „Lügenmäulchens,, und nahmen energisch Partei für das„Wahrheitsmündchen“. Die belehrenden Gegensätzlichkeiten in diesem Spiel wurden von den Kindern sofort auf- gegriffen und verstanden. Als dann das „Lügenmäulchen“ seine gerechte Strafe be- kam, atmete die kleine Gesellschaft erleich- tert auf. Ein paar ganz temperamentvolle hatten für das„Wahrheitsmündchen“ ver- zweifelt. den Daumen gedrückt und bekun- deten nun durch lautes Rufen ihre Sym- pathie. Hier konnte man glänzende Kinderaugen und eine tiefe, innere Freude von Kinderherzen verspüren und miterle- ben— wohl der schönste Dank, den eine Kindervorstellung einbringen kann. rü- Neues aus der plalz Besorgniserregend 8 Die finanzielle Situation des Pfalzorche- sters ist, so wird aus unterrichteten Krei- sen bekannt, nach wie vor besorgniserre- gend. Die augenblicklich besonders prekäre 5 Lage ist auf eine erhebliche Kürzung des Zuschusses, den bisher das Land Rheinland- Pfalz leistete, zurückzuführen. hafen stationierte Orchester auch im kom- menden Winter regelmäßig Sinfonie-Kon- zerte abhalten. Insbesondere will das Or- chester mit Grohßveranstaltungen des 100. Todestages Chopins und des 200. Todestages Bachs gedenken. 1 ken sollen auch Oratorien aufgeführt wer- den. 8. sollen in der Spielzeit 1949/50 zeitgenòs- sische Kompositionen 5 2 5 werden. Es sind auch einige Uraufführun- gen geplant. Rundstreckenrennen Für das erste Rundstreckenrennen, das die Stadt Zweibrücken am 16. Oktober 1949 startet, liegen bereits 45 Meldungen vor. Es haben 20 saarländische, drei französische und 25 Fahrer aus Rheinland-Pfalz Teilnahme zugesagt. Das Hauptrennen führt über 90 Kilometer, wobei rückzulegen sind. Das qugendrennen umfaßt 10 Runden und geht über 18 Kilometer. Als Nennungsschluß gilt der 30. September. „„„„ bis an die Knie Für das Preissingen der durch das Studio Kaiserslautern ermittelten 10 besten Chöre der Pfalz am 18. September in der Landauer Festhalle wurde den Vereinen ein sog. Pflichtchor zugesandt. Es ist dies eine im vergangenen Jahr erschienene Männerchor- Komposition(zwei- bis vierstimmig) mit dem Titel„Fuhrmannslied auf der Weinstraße“ von Willy Sendt. Der Text beginnt verhei- Bungsvoll:„Zieh Schimmel zieh, im Dreck bis an die Knie. Ein großes Plakat mit dem Jäger aus Kurpfalz und einem Ausblick auf die Pfälzer Landschaft im Mehrfarben- druck soll in allen Städten der näheren und weiteren Umgebung zum Besuch des Lan- dauer Sängerwettbewerbes einladen. a Festaufführung Kaiserslautern wurde am 28. August mit dem Trauerspiel„Egmont“ der gleichen Aufführung wird das Pfalz- theater in mehreren Städten gastieren. Honorarprofessur. Pfarrer Biundo aus dem pfälzischen Ort Roxheim wurde soeben als Honorarprofessor an die Universität Mainz berufen. Er wird dort über pfälzische und rheinische Ge- schichte und über religiöse Volkskunde Vor- lesungen halten. Pfarrer-Professor Biundo st als Herausgeber der„Blätter für Pfälzer mehrerer Kirchengeschichte“, Verfasser Ortschroniken und sonstiger heimatlicher Veröffentlichungen bekannt geworden. 60 000. l Die stadt Kaiserslautern hat soeben dies Einwohnerzahl 60 000 überschritten und da- mit wieder erreicht. Dieser Nachkriegsaufschwung ist mit dem Wiederaufbau der örtlichen Indu- strie verknüpft. 5 Verpflegungskosten 5 In den musikalischen Morgenfeiern zu Gehör gebracht ihre ihren normalen Friedensstand Unbesehen aller Schwierigkeiten will das in Ludwigs- Neben sinfonischen Wer- 50 Runden zu- Die Spielzeit 1949%½0 des Pfalzthesters eröffnet. Mit 14 Die öffentlichen Krankenhäuser der Pfalz verzeichnen in den letzten Monaten ein Ansteigen der Verpflegungskosten für Pa- tienten. Infolge der anhaltenden Teuerung sind verschiedentlich bereits erhebliche Fehlbeträge entstanden. So beträgt der Zu- schuß für das über 180 Betten verfügende Städtische Krankenhaus in Pirmasens rund 150 000 DM. Die Verpflegungssätze betragen zur Zeit allgemein 10,8 und 6 DM in den drei Klassen pro Tag.. Grenzlandiugend Die Jugend der Grenzlande erscheint heute besonders berufen, auf dem Wege der Völkerverständigung beispielhaft voranzu- gehen. In nächster Zeit ist ein Jugendtref- ken zwischen französischer und deutschen Jugend in der landschaftlich reizvollen Zweibrücker Gegend geplant. 5 jeder Nation etwa 30 bis 40 junge Menschen teilnehmen. Die jungen Franzosen gehö- ren den Pfadfindern und der„katholi- schen Aktion“ an, die Jugendvertreter Deutschlands der Gewerkschaftsjugend, der Naturfreundebewegung, der katholischen Jugend und den Falken.. 5 Zweibrücker Rennen ber laut Ausschreiben des deutschen Renn- Kalenders drei Vollblutrennen gestartet. Die Konkurrenzen sind ein Hürdenrennen um den„Preis des Rosengartens“ über 2 800 Meter, ein Jagdrennen um den Preis von Zweibrücken“ über 3 200 Meter sowie ein Rennen über 1 800 Meter, das als„Preis von Pirmasens“ dotiert ist. Daneben bietet das Programm ein Trabreiten, das über Es sollen von In Zweibrücken werden am 25. Septem- 1500 Meter führt und das Pfälzer Zucht- rennen um den„Preis der Sickinger Höhe“ über 1 200 Meter. Als Eröffnungsrennen wird ein Flachrennen über 1 400 Meter ge- laufen. 5 8 80 kehrt die„Kerwe“ lährlich wieder Feststimmung im Landkreis Ludwigshafen/ Böhl und Mutterstadt feiern Jetzt, wo die Getreideernte eingebracht ist, Wo die Dreschmaschinen ihre Schuldig- keit getan haben, da nimmt sich die bäuer- liche Bevölkerung draußen, vor den Toren der Stadt, einige freie Stunden, um im Kreis der Verwandtschaft das traditionelle Kirchweihfest feiern zu können. Für zwei oder drei Tage bleiben die Pferde im Stall und der Pflug in der Scheune. Der Landmann lenkt seine Schritte nicht aus dem Dorf hinaus, sondern es zieht ihn, der für diese Tage sein schmuckes Festtags- gewand anlegt, zur Dorfmitte. Auf den Festplatz, wo Zuckerstände und Karussell aufgebaut sind, dorthin führt er seine Kin- der und Enkel. Am Nachmittag und Abend geht er zum„Kronenwirt“ oder ins„Gol- dene Lamm“ um sein„Viertel“ oder seinen „Stein“, zusammen mit manchem Ripp- chen“ oder Bratwürstchen zu verzehren. Die Jugend ist auf dem Tanzboden zu finden, wo die Dorfmusik Platz genommen hat und die Musiker mit aufgeblähten Backen die Tanzweisen erschallen lassen. 5 So ist es Tradition. So kehrt die Kirch- wein jährlich wieder. So auch wurde sie am vergangenen Sonntag in Mutterstadt und Böhl gefeiert. Beide Orte boten ein festliches Bild für den Besucher und man verspürte den Hauch der hohen Feierlich⸗ keit, den die ganze Atmosphäre ausstrahlt. Zum ersten Male wieder seit langen Jahren konnten die Mutterstadter und die Böhl Einwohner wirklich vorkriegsmäßige, 80 genlose Stunden verleben und nach Her- zenslüst, soweit es der Geldbeutel erlaubte, Speise und Trank genießen. So sind d alten dörflichen Kirchweihfeste, denen sich kür einige Stunden die ländliche Bevölke- rung in sorgenloser Unbekümmertheit hin- gibt, neu erstanden, Hold a 1 4 * Seite 6 MORGEN Dienstag, 30. August 1949/ Nr. 175 Für die herzliche Anteilnahme, die vielen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang un- seres lieb. Entschlafenen, Herrn Karl Funk 5 sagen wir unseren herzl. Dank. Besonders danken wir der Fa. Heinrich Lanz sowie den Be- wohnern der Blumenau. Frau Mina Funk u. Angehörige Dureh günstigen Fabrihelnkaut lohnt sich der weiteste Weg zu SEIFEEN-DAMM Kernseife, rein, 200 g 0 id Stüenrnrnr. 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Es sey eins, daß der deutsche Thaler und Gro- schen im ganzen Relceh gleichen Werth habe; eins, daß mein Reisekoffer durch alle sechs und dreysfg sta a- ten ungeöffnet Passiren könne. Es Se eins, daß der städtische Reisepaf eines Weimarischen Bürgers von dem Grenzbeam- ten eines großen Nachbarstaates nicht für unzulänglich gehalten werde, als der Paß eines Ausländers. Es sey von Inland und Ausland unter deutschen Staaten überall keine Rede mehr. Deutschland sey ferner eins in Maaß und Gewicht, in Handel und Wandel und hundert ähnlichen Pingen, die ich nicht alle nennen kann und mag.“ (Goethe zu Eckermann am 23. Oktober 1028) Auf Autostraßen, deren Güte die von Goethe gepriesenen Chausseen in Schatten stellen, mit einem Kraftfahrzeug. dessen Geschwindigkeit ſdethe sich nicht träumen lieg, fuhren wir gen eipzig zur Herbstmesse 1949. Es sind 121 Jahre jergangen, seitdem der weimarische Geheim- rat den oben angeführten Ausspruch zu seinem eunde Eckermann tat, und trotzdem müssen Wir an der Zonengrenze anhalten, unsere Kof- er herzeigen, die wenigen Groschen Zehr geld, die wir kür einen zweitägigen Aufenthalt in ipzig mitnahmen, umtauschen. Deutsche Mark West in Deutsche Mark Ost. Entsprechend der von der Messeleitung r ausgegebenen Ankündigung dauerte die Re- ion nicht mehr als 90 Minuten, sondern appe 45 Minuten.— Wir befinden uns jen- its des„Eisernen Vorhanges“ und erfahren Id, was wir später in Leipzig selbst registrie- en müssen: Wir sind vom Verkaufsmarkt (huy- market) in das Gebiet des Einkaufsmark- tes(seller's-market) gelangt. Ein Fabriksdirektor in Erfurt spielt jovialen Gastgeber für die Zeit der ersten längeren Rast. Er ist früher einmal„Wehr wirtschafts- führer“ gewesen und wirkt jetzt nicht nur in der von ihm geleiteten Fabrik, sondern spielt auch in zahlreichen Ausschüssen und Beratungs- stäben der deutschen Wirtschaftsverwaltung des Ostens eine bedeutende Rolle. Der Direk- tor packt bereitwillig aus:„Unser Plan ist es, Westdeutschland innerhalb der nächsten zwei hre wirtschaftlich zu überholen. Wir kön- nen's uns leisten, denn wir haben auch keine jerigkeiten mit der Arbeiterschaft. Streiks ind ausgeschlossen, dafür sorgt bereits die Kommandierung durch die Gewerkschaften, die es immer wieder verstehen, den Arbeitern ein- zureden, daß es ihnen besser geht, als ihren Kollegen im Westen. Reichlich Mate- a zu dieser Behauptung beziehen wir ja die hohen Preisen und niederen Löhnen so häufig „ daß wir, es hier bereits auswendig Natürlich fehlt uns die Handels verbindung it dem Westen. Das tritt aber nicht J ostark in Erscheinung, weil die Verbindungen mit den osteuropäischen Staaten d mit Rußland und deren eigene Abschnü- ung von der westlichen Hemisphäre uns Außenhandelsmöglichkeiten erschließen, die Westdeutschland vor Neid erblassen lassen würden, wenn sie dort bekannt wären. Mit Ruhe und Leidenschaftslosigkeit sehen Wir der künftigen Entwicklung der Dinge ent- geg Denn es ist ja nicht so, daß Deutsch- d den Westhandel oder den Osthandel ver- 5 Formulierung ist, u 18 Uf H de e t, bestehen. 8 bro 8 teilung des Ost- und Westhandels auf Ge- deutschland nicht gleichmäßig ist. ürigen: wessen unsere Wirtschaft drin- end aus Westdeutschland bedarf, das be- orgen wir uns schon. Unsere Behörden ind in dieser Hinsicht großzügiger und eniger bürokratisch als es oft den An- schein hat.“ nd er führt mich in seine Läger, wo aufge- apelt Kisten und Ballen stehen, deren An- riften den in Bayern, in Hessen, in Nord- chein-Westfalen und anderen westdeutschen ndern gelegenen Ursprungsort verraten. 1 von einem Warendumping zu rechen“, meint mein Führer.„Das ist gar icht richtig, denn wenn wir auch in bestimm- Warengattungen illegal nach Westdeutsch- en im Gesamtwerte von 2,5 Millionen DM.“ ie kreundlichen Händedrucke, die ich als Westdeutscher, eingestandenermaßen jeder plan wirtschaftlichen Theorie und Praxis abhol- Journalist ernte, wirken frappierend, Fast ebenso erstaunlich wie der freundliche Emp- den Leipzig allen Messebesuchern berei- „egal, ob sie nun aus dem Osten selbst oder s dem Westen kommen. Potemkinsche Dörfer? 5 Nein, mit nichten. Es sind keine Kulissen, de hier aufgestellt werden. Um mich nicht achtete Aufbauarbeiten, unterhielt mich mit Arbeitern und Angestellten, mit Straßenbahn- schaffnern und Hotelportiers. Ste sind alle unzufrieden, aber sie fühlen sich irgendwie eingespannt in ein großes Aufpauwerk, dem sie Zwar mitunter mißtrauisch gegenüberstehen dessen Konstruktion sie Zwar nicht beherr- schen, das aber ihr ganzes Leben beherrscht. Die Leipziger sind natürlich alle ausnahms- los wütend auf die dummen Westdeutschen, die in Hannover und in Frankfurt/M. ihre eigene Messe aufziehen wollen, die der alten Messe- stadt Konkurrenz zu machen bemüht sind. Sie gönnen den beiden jüngsten Messeplätzen Deutschlands den größten Migerfolg und sind Überzeugt davon, daß allein Leipzig weiter- bestehen wird. Deswegen nehmen sie auch mutig Enttäuschungen auf sich. Enttäuschungen die angenehm sein werden, wenn der erwartete Mißerfolg geringer sein wird, die aber eigent- lich nicht ganz unangenehm sein können, weil wenig Hoffnungen an die Messe geknüpft sind. Und es muß den Leipzigern bescheinigt wer- den: Sie haben die Unterbringung der Gäste, sie haben das Verkehrsproblem, sie haben die Verköstigung der Gäste in meisterhafter und musterhafter Weise gemeistert. Wenn in Han- nover und in Frankfurt/M. auf diesem Gebiete mit derselben Umsicht und Emsigkeit gewirkt würde, müßte der Erfolg der beiden westdeut- schen Messen weitaus größer sein. Einen Wechsel auf die Zukunft mag man es nennen, Vorschuglorbeeren,. die sich die Planwirtschaft erteilt, ohne gewährleisten zu missen, daß auch Ruhmestaten folgen, die solche Bevorschussungen rechtfertigen. IrrI Grunde genommen, verfolgen im Gsten und im Westen Deutschlands alle, aber auch aus- nahmslos alle Menschen dasselbe Ziel: Wohl- ergehen des deutschen Volkes. Nicht einmal die unterschiedliche Auffassung über die bei der Verfolgung dieses Zieles anzuwendenden Methoden, nein, die Tatsache allein, daß ein Volk, daß ein Land in zwei Teile gespalten ist, von denen jeder amputiert ist und nicht lebens- fähig, das ist die Ursache der Schwierigkeiten, der Not und Armut. Das Wohlergehen des Westens ist ebenso relativ, wie die Zukunfts- aussichten des Ostens es sind. Die ostdeutschen Eisenbahnen, sie fahren schneller als zu Goethes Zeiten, die ostdeut- schen Chausseen, sie sind besser als die Stra- Ben, auf denen des Weimarischen Dichter- fürsten Postkutschen fuhren. Eine Beklem- mung, das würgende Gefühl drohenden, und die peinliche Gewißheit bestehenden Unheils befällt den Besucher der Leipziger Messe. Es resultiert aus der Tatsache, daß Deutschland „nicht eins ist, nicht eins im Handel und Wandel und hundert ähnlichen Dingen, die ich nicht alle nennen kann und mag.“ F. O. Weber. Auch die Aktiven sind mitunter pleite Vertragshilfe nur für schuldlos„III1iquide“ Wenn ein Kaufmann gezwungen ist, seine Zahlungen einzustellen, muß er danach trachten, sich in irgendeiner Form mit seinen Gläubigern e Er wird zunächst versuchen, erger. es Moratorlum zu erwirken. Schlägt diese Absicht infolge Widerspruchs einzel- ner Gläubiger fehl, bleibt hm nſchts anderes Ubrig, als gerichtlicne Hilfe in Anspruch zu neh- men. Hierbei kann er, je nach seiner Vermögens- lage, entweder Antrag auf Gewährung richter- licher Vertragshilfe, auf Eröffnung des Vergleichs- oder des Konkursverfahrens stellen. Die Praxis zeigt, daß es zunächst meist erst mit Vertragshilfe- Verfahren versucht wird; Wickelt sich dieses Ver- fahren jedoch noch am geräuschlosesten ab und Wirkt daher am wenigsten kreditschädigend. Die Gewährung richterlicher Vertragshilfe ist jedoch nach der neuen Fassung des württem- bergisch- badischen Vertragshilfegesetzes v. 3. März 1949 an sehr eng begrenzte Voraussetzungen ge- knüpft. Es heißt in dem entscheidenden Para- graphen 1 Abs. 1 wie folgt: 5 „Wer in seiner wirtschaftlichen Leistungs- fähigkeit dadurch wesentlich beeinträchtigt ist, daß er selbst, seine Schuldner oder Schuldnersschuldner von der öffentlichen Hand keine Zahlung erlangen können, oder daß Teile seines Vermögens aus Gründen, die, ohne von ihm verschuldet zu sein, eine Auswirkung der derzeitigen wirtschafts- verhältnisse sind, verloren oder uneinbring- lich sind, kann zur planmäßigen Abwicklung seiner Verbindlichkeiten die richterliche Ver- tragshilfe in Anspruch nehmen.“ Viele glauben nun aus der Formulierung des Gesetzes„.... eine Auswirkung der derzeitigen In 12 Hallen auf 66000 Ouadratmeter Ausstellungsfläche 2 eigen 5000 Aussteller in Leipzig ihre Erzeugnisse und sie verraten offensichtlich dabei, daß es ihnen weniger um die Verkaufs- als um die Einkaufsmöglichkeiten geht. Freudig begrüßt sind daher die rund ein Viertel der Aussteller betragenden westdeut- schen Kollegen, wenn auch Skepsis über eine geordnete Abwicklung des deutschen Ost-West- Handels vorläufig noch die Gemüter beherrscht. Gebrauchsgüter Aller Art, Schuhe und alle anderen möglichen Ledererzeugnisse, Textilien, Textilrohstoffe und fertige Konfektionsware, darunter auch Waren aus Ersatzstoffen, sind in hervorragender Ausarbeitung ausgestellt. Der Osten bemüht sich offensichtlich zu repräsen- tieren, dem benachbarten Westen zu zeigen, daß er auch leistungsfähig ist; denn zugelassen g werden nur QAualitätswaren erster und zweiter Güte., Die dritte und vierte Garnitur, Massenartikel, werden bescheiden im Hintergrund gehalten, weiß man doch nichts damit anzufangen. Schreibmaschinen in bester Und mittlerer Ausführung, unbedingt friedens- mäßige Qualität, die Handlichkeit und Dauer- haftigkeit manchmal dem äußeren Schönheits- wunsch nicht entsprechend, sind in Hülle und Fülle ausgestellt. Es gibt keine Absatzschwierigkeiten im Osten, alles wird gerne gekauft. Wenn nur nicht die zahllosen Formalitäten, wenn nicht die zahllosen Formulare auszufüllen wären, bevor eine Schreibmaschine aus Ostdeutschland nach Westdeutschland gelangen kann! Falsch ist, anzunehmen, daß diese Hindernisse nur Beim„Eisernen Vorhang“ zwischen Ost und daß im Verkehr dern keineswegs schnell gute Geschäfte abge- schlossen werden können, daß vielzuviel Büro- Kratie das Geschäft belaste. Es ist eine plan wirtschaftlich geplante Aus- stellung. Auffallend ist die Menge der Güter, die hier abgegeben werden können, und auf- fallend sind die Produktionslücken, die nur Westdeutschland einschließlich der fran- zösischen Zone hat in den ersten beiden Augustwochen, also bis zum 13. August, aus West- und Ostberlin sowie der Sowzetzone insgesamt Waren im Wert von 24 201 00 DM und 2000 DM-Ost eingeführt. Davon aus Westberlin für 14 840 00 DM und der Sowiet- zone für 8 754 0% DM und 2000 DM-Ost. Der Wert der westdeutschen Warenliefe- rungen betrug insgesamt 96 126 00 DM, da- von nach Westberlin 91 493 000 DM, nach Ost- berlin 9456 00 DM und nach der Sowjetzone 13 688 000 DM. ut. diskret angedeutet werden, indem mit Ta- bellen, mit Statistiken nachgewiesen wird, daß in zwei oder gar in einem Jahre die Strom- und Energieerzeugung weitaus besser sein wird und erhöhte Erzeugung zulassen werde, Lücken. die auch auf Kohlenmangel hinweisen und vor allem auf Mangel an Arbeitskräften. Die oberste Grenze der ostdeutschen Lei- stungsfähigkeit auf dem Sektor der Gebrauchs- güterindustrie sei erreicht, melden einige b e ge ne Feen daß die etwaige Steigerung der Energieerzeu- gung, der Kohle- und Grundstofförderung überhaupt auf Absatzschwierigkeiten stoßen würde. Ist es überhaupt möglich, in Absatz- schwierigkeiten zu geraten, solange ein 80 mächtiger Verbraucher wie Rußland hinter die- ser Wirtschaft Ostdeutschlands steht? Ja und nein. Es stellt sich heraus, daß die Russen zwar ein sehr großer Abnehmer sind, daß sie auch neben jenen Abnahmen, die als Reparationsleistungen unbezahlt vonstatten gehen, erhebliche Gegenlieferungen tätigen, um den Export aus Deutschland zu bezahlen. Für Geschäftsabschlüsse auf der Leipziger Messe gelten, wie die VfW mitteilt, die al- gemeinen Interzonenhandelsbedingungen. Ein Genehmigungszwang für den Kontraktab- schluß besteht somit nicht. Die westdeut- schen Aussteller haben für alle Lieferungen bei ihren zuständigen Wirtschaftsministerien Warenbegleitscheine zu beantragen. West- deutsche Einkäufer haben für eine Reihe von Warengebieten die Bestimmungen der inne- ren Bewirtschaftung zu beobachten. Bu. Wie lange eine an sich gebietsmäßig ampu- tierte Wirtschaft sich derartige Doppelbelastun- gen leisten kann, das ist die Frage. Bekannt- lich hat sich berefts einmal eine auf bloßen Raubbau gegründete Wirtschaftsorganisation zu Tode gewirtscheftet.— 8* „ In 32 Sonderzügen werden aus dem Westen kommende Besu Zonenübergangsstéllen von Kuriergruppen in Empfang genommen werden. Für die Auswahl der Waren nach„planwirt⸗ schaftlichen Methoden“ scheint eine besondere Jury zu sorgen. Auf dem Gebiete des Kunst- gewerbes, das im Gràssimuseum ausstellt, wird diese Jury von Professor Max Schlimmer, der gleichzeitig Hauptaussteller ist, maßgeblich beeinflußt. 5 In der Fülle der Angebote ist es für den vorzeitig angekommenen Beobachter schwer, sich durchzufinden, ob als Aussteller rein deut- sche Unternehmen fungieren, gleichgültig, ob Privatfirmen oder„volkseigene Betriebe“, so- Wjetische Aktiengesellschaften oder Genossen schaftsbetriebe. In der mit großem Geschick aufgezogenen Werbung der einzelnen Aussteller wird alles vermieden, den weltanschaulich etwa befangenen Besucher abzuschrecken. Be- merkenswert ist die Reklame einer Automobil- fabrik, deren Besitzrechte in den Händen einer sowjetischen Aktiengesellschaft liegen, und die fast in allen ihren Prospekten hervorhebt, daß die Automobile das Produkt deutscher Arbeits- kraft seien. Bemerkenswert ist die Exposition, die sich mit dem Ergebnis des vom Wasserverband Ost- harz ausgeschriebenen Ideenwettbewerbes für er erwarlet, die an sechs grungssgtelich Wirtschaftsverhältnisse“ folgern zu können, dag mre Fehldispositionen nach der Währungsum- stellung sowie hre Schwierigkeiten aus den An- fang dieses Jahres einsetzenden Absatzstockungen zur Gewährung der richterlichen Vertragshilfe führen müßten. Dies trifft jedoch nicht zu. Die Entstehungsgeschichte des Gesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung aus dem Jahre 1946 stammt, erhellt, wie auch von zuständiger Seite des Justizministeriums erläutert wurde(vgl. Küster in Wirtschafts-Zeitung Nr. 34 vom 27. 4. 49), daß mit„derzeitigen Verhältnissen“ nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse von 1949 gemeint sind. Geltend gemacht werden können deshalb heute nur noch solche Verluste, die mindestens schon ihre Ursache in den abnormen Nachkriegs- verhältnissen haben und wenigstens ihrer Struk- tur nach auch schon damals bestanden. Hierher gehören z. B. Verluste aus den Ostgebieten, aus 1 in der Ostzone und dergleichen mehr. Die Verluste aus der Geldneuordnung selbst wird man auch noch hier einbeziehen können, weil man mit Recht in der Geldreform den Schlußakt in der Entwicklung der abnormen Nachkriegs verhältnisse erblickt. Wer also als Kaufmann bei der Währungs- reform noch ein Bankkonto von 100 000, RM be- saß, das dann auf 6500,— DM zusammenschmolz, andererseits aber mit großen Warenlieferungs- verpflichtungen und hohen DM-Gehalts- und Lohnzahlungen belastet war, auch nicht über ge- hortete Warenbestände verfügte und so zwangs- läufig sleich am Anfang in Schwierigkeiten ge- riet, darf damit rechnen, mit seinem Vertrags- hilfeantrag durchzukommen. Derartige Fälle bilden jedoch die Ausnahme. In der Regel haben fast alle Insolvenzen ihre Ursache in gewissen Fehldispositionen. Es sind verhältnismäßig große Bestände heute nicht mehr absetzbarer oder nur schwer absetzbarer Waren vorhanden. Vielfach sind auch die Absatzstok- kungen und Preisrückgänge nicht rechtzeitig er- kannt worden und haben so die Zahlungsunfähig- Keit herbeigeführt. Wenn daher ein Einzelhan- dels unternehmen, das zunächst an der stürmi- schen Aufwärtsentwicklung des zweiten Halb- Jahres 1948 infolge guter Umsatzentwicklung teil- genommen hat, im Hinblick auf das Weihnachts- geschäft etwa die Hälfte seines Warenbestandes im Werte von 25 000,— Mark in ausgesprochenen Luxusgütern angelegt, die, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht absetzbar waren und infolge- dessen in eine Verschuldung von über 30 000, DM geriet, so können derartige Fehldispositionen nicht die Eröffnung des Vertragshilfeverfahrens begründen. Solche Fälle bedeuten nicht mehr „eine Auswirkung der derzeitigen Wirtschatfs- verhältnisse“ im Sinne des 8 1 Abs. 1 des Ver- tragshilfegesetzes, wie in ständiger Rechtsprechung vom Amts- und Landgericht Mannheim bereits „anerkannt worden ist. Im Übrigen setzt das Vertragshilfevertanren uch eine Vollb ng der. Släußiger voraus und gew rtr 25 ene durch eine Stundung seiner Verbindlichkeiten nur eine Schonfrist. Bei Ueberprüfung des Status stellt sich jedoch meist heraus, daß die Ver- tragshilfe nicht möglich ist, da die grundsätzlich vorausgesetzte Vollbefriedigung der Gläubiger aus Mangel an Mitteln nicht erreicht werden kann. Die Erfahrung hat gezeigt, daß selbst ein im Ablehnungsfalle notwendig werdendes Vergleichs- verfahren, das eine 35prozentige Mindestquote vorschreibt, oftmals auch nur mit großen Schwie- rigkeiten noch durchführbar ist. Bei den Anträgen wurde auch meist der Fehler gemacht, daß bei der Berechnung der Durchführ- barkeit des Vertragshilfeverfahrens allein das Verhältnis von Aktiven zu den Verbindlichkeiten zugrunde gelegt wird. Es wird dabei übersehen, daß das Anlagevermögen(z. B. Maschinen oder Ladeneinrichtungen) nicht für die Befriedigung der Gläubiger herangezogen werden kann, da es für die Weiterführung des Betriebes unbedingt erforderlich ist. Dasselbe trifft im großen Teil zu für das Warenlager, das notwendig ist, um laufend Umsätze zu erzielen, aus denen die Mittel frei- gemacht werden für die Abdeckung der verbind- lichkeiten. Fast immer werden auch die Betriebs- kosten außer Acht gelassen, die innerhalb der beantragten Stundung entstehen. Infolgedessen Wird meistens die Lage vom Schuldner zu opti- Mmistisch beurteilt, so daß sich bei einer Ueber- prüfung des Status herausstellt, dag eine Voll- befriedigung der Gläubiger nicht mehr durchführ- die architektonische Ausgestaltung der mit der bar ist. Es hat sich weiter erwiesen, daß die vor- Rapp-Bode-Talsperre in Verbindung stehenden Anlagen und Einrichtungen befaßt. 48 der ein- gegangenen Wettbewerbsentwürfe werden im Messehaus Petershof ausgestellt. Für Preise schen zu lassen, fuhr ich vor der Eröffnung solche Tabellen und verraten, gleichzeitig an- und Ankäufe wurden 100 000 D-Mark-Ost aus- ur Messe nach Leipzig, betrachtete und beob- dernorts angebrachte Statistiken widerlegend, geworfen. Tex handenen Warenlager meist viel zu hoch be- wertet wurden. 5 Für Vertragshilfeersuchen, die auf 5 21 des Umstellungsgesetzes gestützt werden, gelten mit Wirkung vom 1. Juli d. J. allein die Bestim- mungen der 28. Durchführungsverordnung zum Umstellungsgesetz. Dr. ss. Seite . d Außenhandel kein Spekulations- objekt Deutsch-sehweize rischer Vertrag Prüfstein Zu dem zwischen der Schweiz und West- deutschland am 27. August unterzeichneten Handelsabkommen, das am 1. September in Kraft tritt, erklärte in einer Pressekonferenz am Montagnachmittag der Vertreter der Ver- waltung für Wirtschaft bei den Berner Ner- handlungen, Legationsrat Schüller, dieses erstmalige Abkommen der vollen Liberalisie- rung des Handels mit der Schweiz sei zugleich ein Prüfstein für die demokratische Beitrags- bereitschaft Deutschlands. Wie dieses Experi- ment, denn als solches werde das neue Handels- abkommen von allen Beteiligten bezeichnet, funktionieren werde, sei für die Beurteilung Deutschlands in Zukunft auch in politischer Hinsicht. beispielsweise beim Europarat in Straßburg und bei künftigen Friedensvertrags- verhandlungen, bedeutungsvoll. Darum sei es so wichtig, dieses völlig neuartige Vertrags- werk nicht durch Unbedachtsamkeit zu kom- promittieren. 5 Jeder Andrang sei sinnlos. Voraussichtlich werden am 2. Septmber die ersten 4,8 Millionen Dollar zur Verfügung stehen. Die Importeure dürfen dann nicht durch Spekulationskäufe die Vereinbarung deskreditieren. Warum die JEIA sich zu dieser radikalen Kursänderung ihrer Wirtschaftspolitik bei den Schweizer Handelsvertragsverhandlungen ent- schlossen habe, darüber könne man nur Ver- mutungen anstellen. Ueber das künftige Han- delsvolumen lasse sich noch nichts Genaues sagen. Möglicherweise könne mit jährlich 80 Millionen Dollar Export nach der Schweiz gerechnet werden. Die Devisenspitze werde, wenn auch die erstrebte Verbreiterung des Sanatoriums- und Reiseverkehrs später er- reicht sein werde, immer kleiner werden. Die Zahlen, die in der Schweizer Presse über den Passivsaldo von 120—150 Millionen Franken ge- nannt werden. waren insofern irreführend, als dabei die eröffneten Akkreditiven nicht be- rücksichtigt wurden. Getreidebörse Mannheim. Die Ablieferungen aus der neuen Inlandernte sind für die Versorgungslage noch belanglos. Aus den Importen sind für die lau- tende Woche nur 338 t Mais für die Nährmittel- industrie freigegeben; aus Dampfer William Floyd, der am 30. August in Bremen erwartet wird, Wer- den der bizonalen Reserve 4572 t Weizen zugeteilt. Von dem bereits früher gemeldeten Ungarn Roggen sind noch ca. 3000 t per Achse über Prag Unterwegs; ferner steht eine Ankunft in Ham- burg von ca. 26 000 t Plate-Roggen für Anfang September in Aussicht. Für Ende dieser oder Anfang nächster Woche werden größere Mengen Weizen zur Freigabe erwartet. Am Mehlmarkt besteht bei Roggenmehl ein sehr starkes Ange- bot, während bei Weizenmehl die Nachfrage sich spannend auswirkt. Mühlennachprodukte werden laufend aufgenommen. Die starke Nachfrage an Futtermittelmarkt hält unverändert an. Das Ge- schäft am Braugerstenmarkt hat sich gut ent- Wickelt. Am Rauhfuttermarkt besteht in Heu steigende Nachfrage bei schwachen gebietlichem Angebot. Außergebietliche Angebote aus Bayern und Norddeutschland wirken preisdrückend. Bei Speisefrühkartoffel besteht ruhiger Marktablauf; die Angebote aus Mitteldeutschland bewegen sich bei 5,60 bis 5,80 DM per 50 Kilo frei Mannheim. 1 RR. Frankfurt. Am Frankfurter Getreidemarkt be- stand ziemlich umfangreiches Angebot an neuem Roggen da der Drusch allgemein stärker in Gang gekommen ist. Außerdem machten sich die Im- Porten aus Ungarn und Polen drückend bemerk- bar. Die Ablieferungen an Weizen halten sich da- gegen gegenwärtig noch in engen Grenzen, dürf- den aber demnächst infolge des Geldbedarfs def „Landwirtschaft wesentlich zunehmen. Die VI 5 gungslage mit Brotgetreide ist daher gut, zumal Auch wieder Importweizen in die Doppelzone Se- langte. Hafer wird noch wenig angeboten, auch! Gerste ist nur in verhältnismäßig kleinen Mengen am Markt. Das Geschäft kommt infolge der hohen Forderungen nur schlecht in Gang, lediglich Wo Qualitätszuschläge berechtigt sind, entwickelte sich cher einiges Geschäft zwischen Brauereien und Mälzereien und dem Handel, Der Mehlmarkt hat in den letzten Tagen eine fühlbare Entspannung erfahren. Insbesondere Roggenmehl wird stark offeriert, wobei sogar die Landmühlen, die bisher direkt an die Bäcker verkauft haben, Ware offe rieren. Der Handel mußte daher teilweise Ware auf Lager nehmen. Auch in Weizenmehl hat sich die Lage etwas erleichtert, man erwartet dem- nächst stärkere Angebote der Mühlen, so daß jede Bedarf gedeckt werden könnte, Am Futtermittel- markt ist von Mühlennachfabrikaten besonder Vollkleie stärker angeboten, für die sich aber aus preislichen Gründen in Hessen wenig Nachfrage zeigt. Roggenkleie ist ausreichend vorhanden aber nur ruhig gefragt, dagegen besteht nach Weizen-Normalkleſe gut Interesse. Oelhaltise Futtermittel waren in kleinen Mengen erhältlich Hühnerfutter bleibt gut gefragt. Der Rauhfutter- markt ist durch starke Nachfrage nach neuem Heu gekennzeichnet, in dem kein Angebot vorliegt, da die Landwirtschaft wegen des noch nicht ge- sicherten zweiten Schnitts mit Abgaben zurück- haltend ist; die Preise zogen weiter an. Für Stro bestand trotz ermäßigter Preise kaum Absatz- möglichkeit. Es notierten je 100 kg in DM(Groß- handelspreise ab Verladestation): Wiesenneu gut, gesund, trocken 11.—(in der Vorwoche 1010,50, Euzerneheu gut, gesund, trocken 13,00(12, bi 12,50); für gepreßtes Heu erfolgt ein Zuschlag von 0,80 DPM Weizen- und Roggenstroh bindfaden- gepreßt 3,00(3,003, 50), drahtgepreßt 4,00(44.25); Hafer- und Gerstenstroh bindfadengepreßt un Verändert 4.00. — — Die Radweltmeisterschaſten in Kopenhagen Weltmeister vom Vorzahre mußten ihre Meistertrikots wechseln folge: Snell(Schweden), Schotte(Belgien), Messina(Italien), Schulte(Holland), Lam- boley(Italien), Chella(Italien) und van Vliet (Holland). 5(ISK) Wieder einmal konnte also keiner der alten Itmeister seinen Titel erfolgreich verteidi- „Das regenbogenfarbene UCI-Trikot er- es sich als ein treuloses Gewand. Sieht dan von dem Ueber-Champion Coppi ab, der als Sport wieder einzuführen. Als erste Maß- nahme wurden von der„Freien Deutschen Ju- gend“ in Verbindung mit der russischen Mili- tärreglerung, zwei Segelflieger der Ostzone zum„Weltſugendtreften“ nach Budapest ge- Fliegerkämpfe sind Feinheiten im Radsport, Sandt, wohin sie zusammen mit 750 Jugendlichen wenn sie auf einer guten Bahn ausgefahren der Ostzone abgereist sind. Die beiden Beauf- werden und erstklassig besetzt sind. Dies traf tragten für den Segelflug sollen in Budapest, bei den Doerr 77. ein eportlicnen Nettesmol, zchireteker desten deutschen Sprinter Schertie— Frost— cllesem Jahr Mailand San Remo, den Giro, „Kokken“ Andersen, der in 24 Straßenrennen siegreiche dänische Ur, gewann nicht auf seiner Spezial- sondern in der Verfolgung, die er aus Wut(i) über seinen vorherigen Mig- E bestritt. Dafür holte sich der holländi- e Hüne„Henk“ Vaanhof diesen Titel. Der des Brüsseler Kaffeehausbesitzers van Wberghen in der Straßenweltmeisterschaft der Beruksfahrer kam wenigstens einiger- maßen erwartet und auch Coppis Sieg hatte e Fachwelt erwartet. Der 23jährige Luxem- er Sillen versuchte alles, um Sekunden uszuholen. Er ließ sich sogar die Start- ern auf Brust und Rücken mit Leuko- festpflastern, um keinen unnötigen Ge- Loppi war er machtlos, Frosio, der neue Ste- weltmeister, hatte in der letzten Zeit is überzeugt, so daß sein Sieg eine Sen- 0 Bei den Sprintern schließlich alte Kämpe van Vliet-Holland meister 1938, 1939, 1948) sich im ent- lenden Lauf des Halbfinales gegen Har- eugen und der Engländer gewann dann überlegen im Finale gegen Derkson- Hand. Knapper war dagegen der Sieg von erson-Australien bei den Amateur- Sprin- m Endlauf gegen Belanger- Frankreich. Itmeister 1949: Straßbenrennen- eure; Vaanhof(Holland); Profis: Steen- hen(Belgien). Verfolgungsrennen-Ama- e Andersen Dänemark); Profis: Coppi Steherrenen- Profis; Frosio Italien). nen- Amateure: Patterson(Austra- Harris(England). ſtmeister 1948 in der obigen Reihen- Aus den Handball-Wurfkreisen Die Sd Leutershausen hatte sich für das letzte spielfreie Wochenende mit der Ver- pflichtung der S8 Haßloch allerhand vorge- nommen., Die Bergsträßler waren links des Rheines zu Gast und mußten sich dem Rhein- land-Pfalzmeister Haßloch mit 11:6 beugen. Bis zum Wechsel hatte sich Leutershausen mit 4:4 noch gut gehalten, unterlag dann aber dem Endspurt der Linksrheiner mit 11:6 etwas zu hoch. Im Rückspiel an der Berg- straße konnte die Sd Leutershausen trotz zweimaliger Führung der Pfälzer nach einem dramatischen Spiel mit 10:9 Toren siegreich bleiben. a 5 Ein zweiter Pfälzer Gast, der ASV Schif- kerstadt, stellte sich im Gorxheimer Tal der PSG 62 Weinheim. Nach schnellem Spiel be- hielten die Platzherren knapp aber durchaus verdient mit 12:10 die Oberhand. Der SY Waldhof hatte für seine neuen Leute eine Ausnahmegenehmigung erwirkt und warf gegen Brühl und Sandhofen zwei überlegene 1514. und 16:4-Siege. Auch die Rasenspieler konnten ihren Gast aus Feudenheim klar mit 11:5 auspunkten. Der TSV Viernheim war in Edingen mit 10:4 ebenso wenig gefährdet wie Oftersheim mit 127 auf eigenem Platz gegen Großsachsen. Schwerer tat sich da schon 9 Weinheim mit 7:5 gegen den TV Fubgön⸗ heim, der einen achtbaren Gegner 1 5 „Freie Deutsche Jugend“ führt den Segel- 5 flug ein 8 Nachdem die mehrmalige Bitte der deut- schen Segelflieger, die Besatzungsmächte mögen den Segelflugsport in Deutschland wieder zu- lassen, von den westlichen Besatzungsmächten bisher abgelehnt wurde, hat man sich jetzt in der Ostzone dazu entschlossen, den Segelflug Steinbrink. Segelflieger der„Volksdemokratien“ stattfindet, Verbindungen mit dem Ausland aufnehmen und die Organisation des Segelflugsportes der Volksdemokratien studieren. In Berlin hat die FD) nach ihren zur vol- len Zufriedenheit und positiv ausgefallenen Verhandlungen mit der SMA nunmehr Verbin- dung mit dem(Ost)-, Deutschen Sportausschuß“ aufgenommen und über entsprechende organi- sstorische Fragen diskutiert. Als erstes Segelfluggelände soll Trebbin bei Berlin wieder in Betrieb genommen werden. Die Ausbildung und Ueberwachung werden vorerst von Segelfluglehrern aus den Volks- demokratien übernommen, während einige qualifizierte Segelflieger aus den Reihen der FDꝗi im Ausland Fluglehrer-Kurse absolvieren werden, um dann die Heranbildung des Nach- wuchses in Deutschland durchzuführen. 0 te. Wasserball-Titel wieder nach Barmen Drei Jahre hintereinander in bester Form im Wasserball zu sein. brachten die SSF Bar- men fertig, die 1947 deutscher Meister. 1948 Zweiter hinter Wasserfreunde Hannover, und nun 1949 wieder deutscher Meister wurden. Im Münchner Dantestadion beendeten sie das Meisterschaftsturnier ungeschlagen mit 10:0 Punkten und 24:9 Toren vor München 1809, deren 7:3 Punkte und 11:10 Tore von harten Kämpfen berichten. Ueberraschend schob sich noch Duisburg 98 mit 6:4 Punkten und 12:13 Toren auf den dritten Platz vor dem Vorjahrs- meister Wasserfreunde Hannover, deren 575 Punkte und 14:18 Tore kaum erwartet wur⸗ den. Bayern 07 Nürnberg kam mit 2:8 Pkt. und 6:12 Toren vor dem Sc Spandau 010 Pkt. Der Meister spielte mit Heynen, Uelldahl, Mollerus; Linnhoff; Bosselmann, 0 8(Sk Aungsfahren sicherten sich Klehr Westerhold im„Großen Pfalzpreis“ eine Mei- sterschaftsrevanche gaben. Unvergeßlich waren die Kämpfe„Jeder gegen jeden“, da sie dem Kenner spannende und aufregende Momente brachten. zumal noch der Holländer Smits, der schon vor 12 Jahren auf der Dudenhofener „Kaffeemühle“ Triumphe feierte, am Start er- schienen war. Wie er sich taktisch in die End- läufe durchkämpfte, war aller Anerkennung wert. Während Westerhold Schertle schlagen konmte, wurde Trost von Schertle nach einem mitreißenden Finish distanziert. Das Ausschei- (Ludwigs- hafen) vor Backof Dudenhofen). Im 200-Run- den-Mannschaftsfahren waren zu viele Paare, die das schnelle Rennen vorzeitig aufgaben. Einige Pfälzer Paare verausgabten sich schon durch die Teilnahme am Mannbeimer Nacht- rennen. Selbst das gute Duo Schertle- Barth gaben nach drei Ueberrundungen auf. Da es auch bei Westerhold-Tabbat nicht rollen wollte. kamen Klehr-Dinta zu einem überlegenen Sieg. Großer Pfalzpreis: 1. Schertle(Stuttgart) 6; 2. Westerhold(Köln) 5; 3. Trost(Köln) 4; 4. Smits(Holland) 0 Punkte. Ausscheidungsfah-⸗ ren: 1. Klehr(Ludwigshafen); 2. Backof Du- denhofen); 3. Lösch(Landau). Punktefahren: 1. Dinta(Herpersdorf): 2. Van Vinken(Hol- land); 3. Barth(Wiesbaden). 200-Runden-Mann- schaftsfahren: I. Klehr-Dinta(Ludwigshafen- Herpersdorf) 24; 2. Schäfer-Grünewald(Frank- kurt) 13; 3. Kaufmann-Van Vinken(Köln-Hol- land) 7;(eine Runde zurück); 4. Westerhold- Tabbat(Köln) 14; 5. Backof-Lösch(Landau) 14 Punkte. L. B. Feudenheim war in sehr guter Form Der Zonenligist SV Offenburg mußte auf eigenem Platz von dem ASV Feudenheim eine 1.2-Niederlage hinnehmen, die dem 3 wie wir berichteten 2.1. Schertle siegte auf der Dudenhofener„Kaffeemühle“ Spannender Dreierlauf Trost— Schertle— Westerheld Kräftevergleich nach noch glimpflich ausge- fallen ist. Die Tore für Feudenheim schoßen in der ersten Halbzeit Büchler und Heck- mann. Nach dem Wechsel gelang es dem Offenburger Mittelstürmer, den Ehrentreffer zu schießen.. W Unsere Toto- Voraussagen Toto Württemberg-Baden 5 Jahn Regensburg— VfB Stuttgart 221 Waldhof Mannh.— Eintr. Frankfurt 1—-* Schweinfurt 05— VfR Mannheim 2— 1. FC Nürnberg— BOC Augsburg FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 8 Bayern München— SpVgg Fürth 1—2 Schwaben Augsburg— 1860 München 1— 1 Stuttg. Kickers— Bor. Dortmund 2— Kickers Offenbach— Hamburger SV I-I VfB Lübeck— FC St. Pauli 2—1 Conc. Hamburg— Eintr. Braunschw. 1 Sportelub Stuttgart— SV Feuerbach 2-* Ersatzspiele: e FV Zuffenhausen— Union Böckingen 11 Sc Ulm— Sd Untertürkheim Toto Rheinland-Pfalz Kickers Offenbach— HSV Hamburg 1 Meidericher SV- 1 FC Kaiserslaut, 2 Kickers Stuttgart— Bor. Dortmund 2-2 Preußen Münster— Arm. Bielefeld 1 2 Rhen. Würselen— I. FC Köln Vohwinkel 80— Hamborn 07 RW Oberhausen— Duisburger SV 1 Werder Bremen— Göttingen 05 VIB Lübeck— St. Pauli Arm. Hannover— TSV Eimsbüttel Ersatzspiele:. Preußen Dellbrück— Alem Rachen Duisburg 08— SV Erkenschwick ö VfB Oldenburg- VfL Osnabrück Cone. Hemburg— Eintr. Braunschw. 1 2 Richtigstellung: Das Spiel Arminia Han- novers— Arm. Bielefeld ging 1:2 aus und nicht Im Tip muß es daher ————— * 2 d n S n te — 2— lauten. Seite 8 MORGEN Dienstag, 30. August 1949/ Nr. 17 Metalle von morgen Zahnräder aus Nylon Als es vor wenig mehr als einem Jahr- zehnt amerikanischen Chemikern gelang, aus Kohle, Luft und Wasser einen als„Ny- lon“ bezeichneten Kunststoff herzustellen, ergab sich alsbald, daß sie eine Faser ge- kunden hatten, die sich zu außerordentlich dünnfädigen Geweben verarbeiten ließ. Die erste Anwendung fand Nylon in der Strumpf- und Trikotagenindustrie. Hier hat sich das neue Material so hervorragend be- Währt, daß die Worte„Nylon“ und„Damen- strumpf, in Amerika schon fast gleichbe- deutend sind. Heute wird die Nylonfaser zur Herstel- lung von Kleidungsstücken aller Art ver- wandt, von der Damenunterwäsche bis zum Herrenoberhemd. Desgleichen werden Ny- lon-Gewebe verwandt, um Vorhänge, Be- züge, Teppiche und anderen Haushaltsbe- darf herzustellen. Besondere Vorzüge der Nylon- Fabrikate sind ihre Waschbarkeit, ihre Widerstandsfähigkeit und der Umstand, daß sie nie gebügelt werden müssen. Geschirr aus Nylon ist praktisch unzer- brechlich und findet deshalb schon seit ge- raumer Zeit in Krankenhäusern und An- stalten Verwendung. Da es auch bereits möglich ist, die Nylonmasse vor dem For- men zu färben, wird Nylon voraussichtlich als Material für Geschirr und andere Ge- bauchsgegenstände eine große Zukunft haben. Die medizinische Wissenschaft verwen- det Nylon zur Herstellung unzerbrechlicher Injektionsnadeln und als Umhüllung für Radium- Einlagen. Der Kunststoff wird auch zu Zahnrädern, Lagern und Nocken gepreßt, die dazu ver- wandt werden, solche metallene Maschinen- teile zu ersetzen, für die ein kompliziertes Fertigungsverfahren erforderlich ist. Die amerikanische technische Zeitschrift„Mo- dern Plastics“ berichtet, daß ein Nylon- Teil nicht nur bedeutend billiger ist als der entsprechend bearbeitete Metallteil, sondern daß Nylon-Preßteile auch eine höhere Le- bensdauer haben. Da Nylon elastisch ist, erlaubt es bei Getrieben größere Toleran- zen als die meisten gebräuchlichen Metalle. Es ist widerstandsfähig gegen Reibung und Abrieb, und bewegliche Maschinenteile aus Nylon erfordern geringe Schmierung. Be- sondere Bedeutung kommt Nylon-Teilen in der Texlil-Maschinenindustrie zu, da beweg- liche Nylon-Teile bei mäßiger Geschwin- digkeit überhaupt keiner und auch bei hohen Geschwindigkeiten nur geringer Schmierung bedürfen. Dieser Vorteil schal- tet die Gefahr der Gewebebeschmutzung mit Schmieröl weitgehend aus. Getrieberäder aus Nylon verursachen nur geringen Arbeitslärm und sind wider- standsfähig gegen Stöße. In Kino-Kameras, elektrischen Rasierapparaten und in Klei- derwaschmaschinen wurden sie bereits mit guten Ergebnissen erprobt. Die große Festigkeit von Nylonfäden— sie sind fester und elastischer als Stahldräh- te gleicher Stärke— machte sie während des Krieges zur Herstellung von Fallschirm- Stricken sehr geeignet. In schwere Auto- reifen eingearbeitete Nylonstricke verleihen ihnen größere Stärke und längere Le- bensdauer. Amerikanische Zollschutzeinheiten ver- wenden zur Zeit im Abschleppalenst Nylon- faser-Trossen. Es hat sich gezeigt, daß die Nylontaue ebenso fest sind wie solche aus Manilahanf, jedoch leichter im Gewicht und einfacher in der Handhabung. * Titan, Molybdaen und Zirkonium wer- den immer häufiger als die„Metalle von Morgen“ bezeichnet und dürften— der ame- rikanischen Wirtschaftszeitschrift„Modern Industry“ zufolge— in fünf Jahren für die „Metalle von Heute“, unter anderem für Stahl und Aluminium, eine ersthafte Kon- kurrenz darstellen. Die drei in den Vereinigten Staaten reichlich vorkommenden Metalle beschäfti- gen in zunehmendem Maße die Gedanken der amerikanischen Ingenieure, die an der Entwicklung von Düsenmotoren. Elektro- nengeräten und Industrieanlagen für die Atomforschung arbeiten. Hinsichtlich ver- schiedener Eigenschaften sind sie den im Handel gebräuchlichen Metallen überlegen; so liegt beispielsweise ihr Schmelzpunkt je- weils über dem von rostfreiem Stahl. Sie sind in hohem Maße korrosionsbeständig und sehr hart. Gerade diese Eigenschaften aber reizten die Wissenschaftler des ameri- kanischen Bergwerksamtes und privater Laboratorien, der technischen Schwierig- keiten bei ihrer Gewinnung und Veredelung Herr zu werden, die in der Vergangenheit ihre industrielle Nutzung verhinderten. Heute nun sind die Vorarbeiten bereits so weit gediehen, daß die neuen Rohstoffe in Kürze in die Produktion der amerikanischen Metallindustrie eingeschaltet werden kön- nen, die damit am Anfang einer neuen Phase ihrer Entwicklung steht. Spinnen im Rauschzustand Wirkung der Genußgifte— Im letzten Sommer sollte in Tübingen ein Film über den Netzbau der Spinnen ge- dreht werden. Professor Peters vom Zoo- logischen Institut, Kameramann und Be- leuchter erfuhren bei dieser Gelegenheit, dag Spinnen am Morgen wirklich Kummer und Sorgen bereiten können, obwohl das alte Sprichwort ursprünglich auf das Flachs- spinnen gemünzt war, mit dem früher nur die Armen und Notleidenden schon am Vor- mittag begingen mußten. Die langbeinigen Künstlerinnefl weben ihre Netze schon vor Tagesanbruch, also zu einer Zeit, in der Filmaufnahmen nur bei starker künstlicher Beleuchtung gemacht werden können. Um die Spinnen tagsüber zum Netzbau anzuregen, schüttete man das aufputschende Mittel Pervitin in ihr Trinkwasser. Der klangvolle Name der Versuchsspinne, Zilla Ütterata, mag den Wissenschaftlern diesen Gedanken eingegeben haben, denn die Lite- raten pflegen ebenfalls spät am Abend ihre Leistungen durch Pervitin oder Bohnen- kaffee zu erhalten. Zilla litterata reagierte auf das Anregungsmittel aber anders als ihre Namensvettern. Sie baute weiterhin im Morgengrauen ihr Netz. Aber es wurde kein so kunstvolles und symetrisches Ge- Webe wie sonst. Dem Kameramann hatte der Trick keinen Vorteil gebracht. Desto mehr interessierte sich Dr. Peter Witt vom Pharmakologischen Institut der Tübinger Universität für die eigenartigen Netzformen. Er ließ mehr Holz- Zwölf Redner sprachen im Etwa tausend Menschen waren am Sams- tag im Frankfurter Franz-Althoff-Bau zu- sammengekommen, um am Vorabend von Goethes 200. Geburtstag den von der Europa-Union veranstalteten„Tag der europäischen Jugend in Frankfurt“ zu be- gehen. Oberbürgermeister Dr. Kolb und Ministerialdirektor Viehweg als Vertreter des Kultusministers begrüßten die auslän- dischen Redner. Goethe als Genius, großer Deutscher, Europàer und Weltbürger wurde viel zitiert und angerufen. Professor Brukli (Schweiz), der seine Schau Goetheschen Geistes ausführlich darstellte, rief zum Kampf gegen Mephisto auf, den er als Ver- treter des Bösen schlechthin ansah. Miß Josephy(England), Mitglied des Exekutivbüros der UEF(Union Europèenne des Féderalistes), die vor kurzem in Straß- burg gewesen War, betonte die Notwendig- keit, dag Deutschland in den europäischen Staatenbund aufgenommen werde. Aller- dings dürfe man nicht verkennen, daß das Neuaufleben des Nationalismus den für Deutschland eintretenden Ausländern die Arbeit erschwere. Mit südlichem Temperament trat Dr. Milo di Villagrazia(talien) für eine voll- kommene Gleichberechtigung Deutschlands in den europäischen Staatenbund ein:„Keine Nation ist für Europa wichtiger als die deutsche“ Geduld Zähigkeit und Glaube an Herz und Gefühl empfahl er den Deutschen zum Schluß seiner oft von Applaus unter- brochenen Rede. Auch Henry Frenay ehemaliger Minister und Präsident des Zentralkomitees der UEF, dessen Rede von Dr. Ernst von ——.; a m Spinnennetz errechnet rahmen bauen, in denn die Spinnen jetzt unter dem Einfluß von Pervitin, Alkohol. Coffein, Veronal, Morphium und anderen Giften ihre Netze weben mußten. Im Herbst mußten die Versuche unter- brochen werden, als sich die Spinnen zum Winterschlaf rüsteten. Alle im Rausch ge- bauten Netze waren photographiert worden. Während der vergangenen Wintermonate wurden die zwischen den Fäden entstande- nen Drei- und Vierecke genau geometrisch berechnet. Man wurde auf eine eigentüm- liche Regelmäßigkeit aufmerksam! Die Tübinger Pharmakologen lernten bald, ein typisches Alkoholnetz von einem ausgepräg- ten Pervitinnetz zu unterscheiden. Die Symptome eines Rausches machen sich bei jedem Menschen verschiedenartig bemerk- bar, weil die Wirkung des Alkohols oder eines anderen Giftes stets von fremden Ein- klüssen überlagert wird. Zilla litterata aber spinnt nach der Aufnahme der abgemes- senen Dosis eines bestimmten Narkotikums immer in der gleichen Weise. Die geometri- schen Formen ihres Netzes lassen sich exakt berechnen. Man hofft, aus den phantasievollen Ge- bilden berauschter Spinnen Schlüsse auf die Wirkung der Anregungsgifte und Heilmittel kür Menschen ziehen zu können. Der Film über den Netzbau der Spinnen ist längst fertig, aber die Erforschung der Geometrie des Rausches wird die Pharmakologen noch manchen schlaflosen Morgen kosten. Dr. Herbert L. Schrader „Tag der europäischen jugend“ Frankfurter Althoff-Bau Schenck(Präsident der Kommission für deutsche Fragen der UEF in der Schweiz) übersetzt wurde, sprach in seinem franzö- sisch gehaltenen Referat von Straßburg, wo Gedanken Gestalt annahmen, die von ihm und einigen anderen„Utopisten“ schon Seit Jahren ausgesprochen würden: daß Deutsch- land am europäischen Staatenbund beteiligt werden müsse. Die deutsche und die euro- päische Jugend müsse beweisen, daß sie mit ebenso viel Mut, Ausdauer und Geduld für den Frieden kämpfen könne, wie sie sich im Krieg geschlagen habe. Auch Pro- fessor Mangin Frankreich) sah die deut- schen Probleme als europaische Probleme an. Alfred Mozer(Holland) hielt der deut- schen Jugend zugute, daß sie in völliger Isolation aufgewachsen sei, aus der man sie befreien müsse, damit sie lerne, europäisch zu denken und außer ihren eigenen auch die Sorgen der anderen zu sehen. Denn viele deutsche Fragen seien nur europäisch zu lösen. Professor Dr. Georges Goriely, Zentralvorstandsmitglied der Belgischen Europa- Bewegung, der nun das Schlußwort seiner Rede verlas, betonte, daß die euro- päische Idee kompromittiere, wer nicht be- reit sei, seine nationale Souveränität zu opfern.. Dr. Hans Bauer, der Präsident der Schweizer Europa-Union und Chefredakteur der„Basler National-Zeitung“, zitierte in seiner feurig interpretierten Rede das Wort Jakob Burckhardts„Denn Macht an sich ist böse“.„Laßt uns Menschen werden“, rief er enthusiastisch,„damit das Reich des Geistes im Sinne Goethes komme“. Salomon Grumbach Frankreich), Prasi- Molybdaen billiger als Wolfram Reines Titan ist nur Halb so schwer wie Stahl oder um zwei Drittel schwerer als Aluminium und dabei eines der härtesten Metalle. Es beginnt sich erst bei einer Belastung von 5624 kg/em? zu verformen und besitzt ungefähr die doppelte Zug- festigkeit von Baustahl. Daher ist es ein ideales Material für den Bau von Fahr- zeugteilen, besonders für Federn oder für kleine, stark beanspruchte Teile wie Mikro- phonmembrane. Ferner läßt seine große Hitzebeständigkeit Titan sehr geeignet für Spezialteile in Düsenturbinen erscheinen, und nach Ansicht das amerikanischen Berg- werksamts wird es eines Tages überall an die Stelle von Chromstahl treten. Zirkoniumhaltiges Erz findet sich in den Vereinigten Staaten hauptsächlich in Staate Florida. Das Metall wird vor allem für kleine Spezialteile und bei verschiedenen Apparaten verwendet. Verglichen mit dem Preis für Platin, an dessen Stelle es später treten soll, bedeutet Zirkonium eine erheb- liche Verbilligung; gegenüber den Gewin- nungskosten anderer Metalle bewegt sich der 8 1 jedoch noch immer in astronomischer Ghe. Das dritte der Metalle, Molybdaen, ist schwerer als Stahl und in hohem Grade korrosionsbeständig. Sein Schmelzpunkt liegt bei 2620 Grad Celsius. Es wird bereits von verschiedenen Fabriken verarbeitet und ist billiger als sein größter Konkurrent, Wolfram. Dünner Molybdaendraht ist zum Beispiel nur halb so teuer wie ein Wolfram- draht mit gleichen Eigenschaften. Trotz aller in der Nachkriegszeit er- zielten Fortschritte bleiben noch immer zahlreiche Probleme offen, die von der Forschung gelöst werden müssen, bevor die drei Metalle allgemein in der Industrie Eingang finden können. Die Größe der Lager und der industrielle Bedarf lassen jedoch keinen Zweifel darüber, daß sie eines Tages die amerikanische Industrie erobern werden, genau wie seinerzeit Aluminium und Chromstahl. AD Viel zu viel patente Patente Der Schwan von Exmouth, das Panomonicound die Straßenbahn mit angebautem P fer d Zwei Engländer haben sich die Mühe ge- macht, in den Patentanmeldungen des vori- gen Jahrhunderts herumzukramen. Was sie Hierbei zu Tage förderten, ergibt ein erhei- terndes Bilderbuch großväterlicher Sensatio- nen. Sie fanden u. a. den Regenschirm mit Blitzableiter, der 1786 in Paris von dem Uebersetzer Benjamin Franklins erfunden wurde, den Kabinenkoffer, der in Seenot als Rettungsboot dienen sollte(Erfinder: Herr Krankel aus Leipzig) und die erste Notbremse. een ee An den ‚Schlafsitzer“, ein Gewirr von Lederriemen, das man in überfüllten Eisen- bahn-Coupès als Körperstütze an einen Ha- ken über seinem Kopf aufhing, können sich noch ein paar Grohväter besinnen. Dieser „Freund des Reisenden“ war eine Erfindung des Herrn Kruse aus Jena, die vom preußi- schen Patentamt in Berlin geschützt wurde und im ersten Weltkrieg in Deutschland gro- Ben Anklang fand. Als die erste Straßenbahn erschien, er- schreckten die Pferde. Ein Ingenieur in Bo- ston wollte sie beruhigen und erfand eine Straßenbahn mit angebautem Pferd. Auch die ersten Autos sahen wie Pfrdewagen aus. In Paris brachte man riesige Katzen und Schwäne, teils als Motorhauben, teils als Dächer zur Verschönerung an. Es ist erst 80 Jahre her, daß vier junge Leute in Wien zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt wurden, weil sie im Prater ein Radrennen veranstaltet hatten. Im Ukas der Wiener Polizeidirektion hieß es:„Jede Art der Fort- bewegung anders als zu Füß, Pferd, Esel oder Maultier, auf Wagen und Karren, ist dem Publikum streng untersagt.“ Ein findiger Kopf dachte sich einen prak- tischen Schaukelstuhl für vielbeschäftigte Bauersfrauen aus. Der Stuhl bediente selbsttätig eine Kinderwiege, während die Besitzerin Strümpfe stopft. Gleichzeitig be- 112 Aus der Mappe„epochaler“ Erfindungen: oben der erste„motorisierte“ Truppentransport der französischen Armee; links ein Regenschirm mit duf montiertem Blitzableiter; rechts ein Reisekoffer, tätigte er den Kolben einer Buttermaschine. Für Frauen, die oft in Ohnmacht sanken, gab es den luxuriösen luftgekühlten Lehn- stuhl. Wer hineinfiel, setzte automatisch zwei Fächer in Bewegung. Hatte jemand vor offenen Fenstern Angst, so konnte en nachts durch ein Loch in der Wand, an dem ein riesiger Trichter befestigt war, frische Luft beziehen. Ein Krankenbett mit dampf- geheizten Federn kam bald wieder aus der Mode: die Kranken schwitzten darin zwar, verbrannten sich aber gleichzeitig edle. Kör- erteile. a e ee Karl Wälzel aus Wien brachte sieben Jahre damit zu, ein„Panomonico“ zu erfin- den, das 300 verschiedene Musikinstrumente in sich vereinigte. Es gelang ihm, Beethoven .. und doch wird weiter erfunden Man hat errechnet, daß in den USA jede Minute eine neue Erfindung zu erwarten ist. Auch in Deutschland werden zahlreiche Er- findungen angemeldet werden, sobald die deutschen Patente wieder internationalen Schutz genießen. Man darf schon für die nächste Zukunft auf Ueberraschungen ge- faßt sein, die unser Leben wesentlich beein- flussen. Ein Schnellzug mit luftbereiften Rädern verkehrt täglich zwischen Straßburg und Paris. Er hat sich so bewährt, daß zahl- reiche Eisenbahnen Lizenzen der Michelin- Patente erwarben. Es wird daher nicht mehr lange dauern, bis die Züge ohne Er- schütterungen lautlos durch die Länder huschen Ein Radioherd, der mit Ultrakurzwellen die Speisen in wenigen Minuten, ja sogar Sekunden garmacht, ohne àußere Wärme zu erzeugen, soll als amerikanisches Erzeugnis demnächst auf den europaischen Markt dent des auswärtigen Ausschusses der Fran- zösischen Kammer, ein Mitarbeiter Aristide Briands, der schon seit 50 Jahren für die europäischen Ideen eintritt, sprach mit einem fast zornmütigen Eifer und einer trotz seines grauen Haarkranzes jugend- lichen Besessenheit. Er verhehlte nicht die Ressentiments, die im Ausland gegen Deutschland bestehen, gab jedoch der Ueberzeugung Ausdruck, daß Deutschland in den Europarat aufgenommen werde. Ob in der ersten, zweiten oder einer späteren Sitzung, sei ohne Belang. Man könne sich Europa ohne Deutschland nicht vorstellen. Der frühere deutsche Reichstagsabgeord- nete H. G, Ritzel, der in die Schweiz emi- griert war, drückte als Delegierter der Schweizer Europa-Union den Rednern sei- nen Dank aus und forderte die Deutschen, insbesondere die Jugend, zur Selbstkritik und zum Bekenntnis für den Frieden auf. J. R. Kulturnachrichten Bruno Weder, der bisher als Bariton am Nationaltheater Mannheim tätig war und in der neuen Spielzeit dem Ensemble des Pfalztheaters Kaiserslautern angehört, wird am Donnerstag, 1. September, von 18.30 bis 19 Uhr über den Sender Kaiserslautern in einer Lieder- und Duett-Sendung singen. Adalbert Fink gibt am Sonntag, 11. Sep- tember, 17 Uhr, begleitet von Hildegard Hau- bold, in der Turnhalle der Käfertal-Schule ein Cello-Konzert zugunsten des Orgelbaufonds der evangelischen Kirche in Käfertal. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Boccharini, Locatelli und Richard Strauß. Mittenwald, das oberbayerische Geigen- bauer-Dorf, veranstaltet vom 28. August dis 5. September die erste„Deutsche Fachmesse für Musikinstrumente“ und in Verbindung da- mit eine„Mittenwalder Musikwoche“ mit namhaften Künstlern, die die auf der Messe gezeigten Instrumente aller Art spielen wer- den. Neben deutschen Ton- und Solistengeigen werden portugiesische und neapolitanische Guitarren und Mandolinen ausgestellt. In seiner Eröffnungsansprache wies der bayerische Ver- kehrsminister Dr. Frommknecht auf die Mög- lichkeit des Exportes von Musikinstrumenten hin, der früher jährlich rund 120 Millionen Mark in Devisen eingebracht habe. Im Rahmen dieser Ausstellung, die neben„friedensmäßig ausgestatteten“ Klavieren, Flügeln und Harmo- nien Blech- Instrumente der gesamten Orche- sterbesetzung zeigt, werden fach wissenschaft- liche Tagungen der Innungen und Verbände des Musikinstrumentenmacher Handwerks statt- finden. Das Pfalzorchester wurde von Radio Stutt- gart eingeladen, anläßlich der festlichen Eröff- nung des neuen Senderaums der Sendestelle Heidelberg am 25. September vormittags mit- zuwirken. Neben festlichen Ansprachen vor ge- ladenen Gästen werden unter Leitung von GMD B. Conz das Violinkonzert von Fortner mit Gerhart Taschner als Solisten und eine Sinfonietta von Weißmann zur Aufführung gebracht. Der Freiburger Bach-Chor wird auf einer Konzertreise in die großen rheinischen Städte am 4. September im Dom zu Speyer die h-moll- Messe aufführen, Tilla Briem, Marga Höffgen, Heinz Marten und Rudolf Watzke sind die her- vorragenden Vertreter der Solopartien. Der verein der Freunde der bildenden Kunst, München- Karlsruhe, lerhilfswerk Baden. Karlsruhe. werden in der Zeit vom 4. bis 14. September in den Räumen des Civie Center. Heidelberg, eine Kunst- ausstellung veranstalten, die Werke zeitgenös- zischer Heidelberger Künstler zeigt. Ina Seidel wurde der Wilhelm-Raabe-Preis kür 1948 in einem Festakt von Braunschweigs Oberbürgermeister überreicht. Ina Seidel, die neben Ricarda Huch die zweite Frau ist, der die Auszeichnung verliehen wurde, stellte den Geldwert des Preises in Höhe von 1000 DM Flüchtlingen zur Verfügung. 2 der duch als Rettungsboot, als eine Art Schuimmgürtel verwendet Werden connte. und das Künst- hielt jedoch die Sendestelle Heidelberg Keine zur Uraufführung angenommen. Fhoto: dpd zu verleiten, eine Symphonie dafür 2 schreiben: die berühmte Schlachtsymphonie Auch eine Hexameter maschine, die Gedicht am laufenden Band ausspuckte, wurde er. kunden und— als Schwindel entlarvt. Die Vorfahren der modernen Ozeandamp- fer und Schlachtschiffe hatten höchst orig nelle Formen. Admiral Popoff entwarf ein Kriegsschiff, das rund wie eine Käseschach. tel war. Captain Peacock aus Exmouth ließ 1876 einen Schwan vom Stapel, dessen Flü- gel- als Segel und dessen Füße als Ruder dienten. Peacock hielt diese der Natur ab- gelauschte Schiffsform für die sicherste. D Jahre lang gehörte ein Ausflug auf dem „Schwan von Exmouth“ zu den Attraktio- nen der Neuzeit. Panda- London kommen. Das Gerät soll auch als Eisschrant benutzt werden können Eine Maschine, die Bäume pflanzt, 18. von einem russischen Ingenieur konstruiert worden. Sie zieht die Pflanzfurchen, bewirft die Wurzeln der Setzlinge und glättet nac dem Andrücken den Boden. In der Gegen von Halle benutzen die Landwirte aller- dings schon lange Maschinen zum Setzen von Kohl und anderen Pflanzen „Chemox“ nennt sich eine neuartige Feuerschutzmaske, die mittels einer chem. schen Reaktion selbst Sauerstoff erzeusd der für 45 Minuten ausreicht. Neuartige, feuersichere Benzinbehältes aus synthetischem Gummi, die Tempera- turen bis zu 1000 Grad Celsius aushalten können, werden jetzt von der amerik. nischen Luftwaffe eingeführt. Die Behälttn sind auch unverwundbar für Geschosse, DE Durchschlagstellen schließen sich wieder in Bruchteil von Sekunden. B. R Furtwängler und der Rundfun In der Frage der Honorarforderung, die im Zusammenhang mit der beabsichtigte Uebertragung des Furtwängler-Konzertes 1 Heidelberg dem Süddeutschen Rundft (Stuttgart) gegenüber erhoben wurde, Kann nun eine abschließende Stellungnahme be- kanntgegeben werden: 1. Die Sendestelle Heidelberg des Süddent- schen Rundfunks beabsichtigte die ein- malige Uebertragung des Konzertes der Bel liner Philharmoniker am 14. Juni in Heide, berg. Die Städtische Konzertzentrale, die ds Konzert veranstaltete, wurde von dieser Ab, sicht unterrichtet und übernahm die Klär der Honorarfrage. Wenige Tage spät machte die Städt. Konzertzentrale Mitteln von den bekannten FHonorar forderungen 5000 DM für den Dirigenten, 400 DRI dt das Orchester. Die Städt. Konzertzentrale ba diese Forderung nicht von Furtwängler dire erhalten— dies ist auch nie behauptet Wor! den sondern über die Konzertdirektion Hofmeister, München, von der Konzertdirel- tion Berry in Dortmund, die die Ver- tretung Furtwänglers führt. 2. Die genannten Zahlen beruhen nicht aul Irrtum oder Migverständnis. Diese Honor sätze sind vielmehr von einer westdeutschel Rundfunkstation gezahlt worden. 3. Ein Mißverständnis liegt jedoch insoferſ darin, daß in den genannten Honorarsätze das Recht der Bandaufnahme und damit d Recht der Wiederholung der Sendung enthal ten gewesen sein soll, wobei das übliche Wie, derholungshonorar nur für das Orchestes nicht aber für den Dirigenten zu er sette gewesen wäre. Von diesen Bedingungen Kennfnis. Gegenstand der Verhandlungen m der Konzertzentrale war nur die einraalis Uebertragung des Konzertes. Das Züricher Schauspielhaus bat Gerbe Hauptmanns nachgelassenes Werk„Herbie Engelmann“, Erich Kästners Die Schule aß Diktatoren“ und Max Frischs Graf Oederlan Verst! us W. veran Dr. Ka Redak krelefo Bank augen postsc. Karlsr Lud wi Ersche fur 1 Be Luftl kranz Flug) Nove Sorgu men abgen akrik. re keldn haus den kömr Zeich jetzt Gene sem Verte Unter teidie brau- V. klärv durck die i Press Zuku 2u Gi vertr Weig von bedr heute dar, strate einer müss. eigen Hanc nicht Setrie trer Es se Staat ten. Wirts Fehle