pveröttentucht unter Lizenz Nummer 9 postscheck konten: vs wn 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz telefon: 44 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim augemeine Bankgesellschaft Mannheim Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über 0 vimmt der Verlag keinerlei Gewähr, Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4888 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2765 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM-, 54 Zustell⸗ gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.88 Zur Zeit git Anzeigenpreisliste Nr. 9 Bei Nichterscheinen infolge höheres Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 176/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim . ansport rechts werden to: dpd für 2 phonie redichtz rde er- Vt. ndamp- t Oxigi⸗ rarf ein schach- Ath lieh en Flü⸗ Ruder tur ah te Dre Uf dem traktio- London schrank f nzt, it istruiert be wirft et nach Gegend aller- Setzen euartig chemi- erzeugb behälter empera- ushalten merika- Zehälter sse. Die eder in B. R. l dfunk ung, die Ichtigten ertes in und e. kann me be: Züddeut- ie ein- der Ber“ Heidel, die dis ser Ab. järungg Später litteiluns erungen. DM für trale bel er dir tet wol! direktion ertdirek- die Ver- ncht auf Honorat“ eutsche insofem rarsätzel mit ö enthal ehe Wie. rchestel ersetiel Wobleb schweigt Freiburg. Ft-Eig.-Ber.) Der südbadische Staatspräsident Wohleb lehnte es auf Anfragen von Pressevertretern ab, zu den Aeußerungen, die Ministerpräsident Dr. Maier in Stuttgart am Montag vor der Presse gemacht hat, Stellung zu nehmen. Er wolle im gegenwärtigen Stadium der Gespräche eine Pressepolemik vermeiden. Oberhausen protestiert gegen Demontage Oberhausen. DENA) Rund 10 000 Ober- hausener protestierten am Dienstag auf dem Altmarkt gegen die Demontage der Fischer- Tropsch-Anlagen der Ruhr-Chemie-Ad in Oberhausen-Holten, die auf Anordnung der britischen Militärregierung heute beginnen soll. Vertreter der Gewerkschaften, der Stadtverwaltung, der politischen Parteien und der beiden Konfessionen richteten er- neut einen eindringlichen Appell an die Alliierten, den Demontagebefehl für Holten in letzter Stunde rückgängig zu machen ung der Belegschaft des Werkes in der schweren Zeit den Arbeitsplatz zu erhalten. Vor der Kundgebung wurden anonyme Flugblätter verteilt, in denen zum Widerstand gegen die Demontage bei der Ruhrchemie aufge- fordert wird. Luftbrücke im Abbau Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Im Abbau der Luftbrücke wurde der Betrieb auf dem im französischen Sektor Berlins gelegenen Flugplatz Tegel eingestellt. Er war Anfang November v. J. eröffnet worden. Der Ver- sorgungsflugdienst wird in kleinerem Rah- men zur Zeit über Tempelhof und Gatow abgewickelt. Die australischen und süd- afrikanischen Luftbrückenflieger beendeten mre Tätigkeit. Rundstedt entlastet Manstein Hannover. DENA) Der frühere General- feldmarschall Gerd von Rundstedt, der sich zur Zeit in einem Hannoverschen Kranken- haus befindet, ließ durch seinen behandeln- b den ane erklären, dab er, für die Vor: komfnnisse in Polen voll verantwortlich zeichne. Von Rundstedt bezeichnete den jetzt vor Gericht stehenden ehemaligen Generalfeldmarschall von Manstein in die- sem Punkte für unschuldig. Er habe den Verteidiger Mansteins béreits entsprechend unterrichtet und ihn gebeten, bei der Ver- teidigung seines Mandanten hiervon Ge- brauch zu machen. Von Rundstedt lehnte jede weitere Er- klärung mit der Begründung ab, er sei durch die häufigen„verdrehten Berichte“ die in letzter Zeit immer häufiger in der Presse erschienen, enttäuscht worden. In Zukunft werde er jede weitere Aeußerung zu diesen Fragen verweigern. Zwei Presse- vertreter, die von Rundstedt trotz dessen Weigerung aufzusuchen versuchten, wurden von den Patienten mit erhobenem Stock bedroht und abgewiesen. „Eine sehr große Hoffnung“ Washington.(UP) Westdeutschland stellt heute für Europa eine sehr große Hoffnung dar, sagte Paul G. Hoffman, der Admini- strator des Europa-Hilfsprogramms, bei einer Pressekonferenz in Washington. Man müsse in Deutschland einsehen, daß der eigene Wiederaufbau und der ganz Europas Hand in Hand gehen müßten, und daß nicht einer auf Kosten des anderen voran- Setrieben werden dürfe. Deutschland müsse sich vor einem ex- tremen Nationalismus hüten, 8 sei möglich, Deutschland zu einem freien Staat mit einer freien Wirtschaft zu gestal- ten. Eine Rückkehr zur„Rkartellisierten“ Wirtschaft würde auf jeden Fall einen Fehler bedeuten. Washington. Die jugoslawische Regie- rung hat die Export-Importbank offlziell um Gewährung einer Anleihe in Höhe von ungefähr 25 Millionen Dollar ersucht. London. Der sowjetische Marschall Ro- OSsowW]SkVy soll einer Meldung des„Daily Graphic“ zufolge in Kürze als Nachfolger Marschall Rola-Zymierskis den Oberbefehl über die polnischen Streitkräfte überneh- men. Marschall Rokossowsky ist von Ge- burt Pole. Newcastle. Pastor Niemöller, der sich auf Einladung der australischen lutheri- schen Kirche zur Zeit in Newcastle auf- halt, sprach die Hoffnung aus, daß er dem Ministerpräsidenten Joseph Chifley einen mn zur Ansiedlung deutscher Bauern in Australien unterbreiten könne. Es gebe mehrere Millionen deutscher Bauern, die aus den deutschen Ostgebieten ausgewiesen Worden seien, erklärte Niemöller, und die es möglicherweise vorziehen würden, aus- zuwandern, als in Westdeutschland in Fa- briken zu arbeiten. Stuttgart. Die in Stuttgart erscheinende Wirtschaftszeitung“ wird vom 1. Septem- an ihren Namen in„Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ andern. Mit dem neuen reil ändert sich auch die Auf- machung des Blattes. dena U Mittwoch, 31. August 1949 Spb wird eine„sehr bestimmte Opposition verfolgen Die Richtlinien der künftigen Politik der Sozialdemokratie/ 16-Punkte- Resolution Bad-Dürkheim.(cke.-Eig.-Ber.) Der Vor- stand der Sozialdemokratischen Partei hat in seiner ersten Sitzung nach den Wahlen in Bad Dürkheim eine programmatische Entschließung über die Richtlinien der künf- tigen Politik der Partei im Bundestag be- raten und einstimmig angenommen. In einem nach Abschluß der Sitzung veröffent- lichten Kommuniqué heißt es, daß das we- sentliche Merkmal der zweitägigen Diskus- sion die übereinstimmende Ansicht über die künftige Rolle der SPD und die Notwendig- keit gewesen sei, einer mit Sicherheit zu erwartenden rein bürgerlichen Bundesregie- rung unter der Führung der CDU/CSU in „sehr bestimmter“ Opposition gegenüberzu- treten. Die von dem Pressechef der SPD, Fritz Heine, am Vortage gemachte Feststel- lung, er halte eine Koalition der SPD mit der CDU/CSU für„völlig ausgeschlossen“, hat in einer, vom Vorstand veröffentlichten Erklärung über die sozialdemokratische Politik in der Bundesrepublik ihre Bestäti- gung gefunden. Es wird darin hervorge- hoben, die SPD gehe bei ihrer Politik von der Erkenntnis aus, daß eine lebensfähige Demokratie nur auf dem Fundament sozia- ler Gerechtiglkeit erbaut werden könne. Nur auf dieser Grundlage werde die deutsche Bundesrepublik ihre Aufgaben er- füllen, die deutsche Einheit zu schaffen, und Deutschland in ein neugeordnetes Europa einzugliedern. Das Ergebnis der Wahlen vom 14. August beschwöre die Gefahr her- auf, daß die bisherige Wirtschaftspolitik kortgeführt, die deutsche Arbeiterschaft ruiniert und die Spannungen zwischen den Klassen so gesteigert würden, dag die staatsbildenden Kräfte gelähmt und die deutsche Demokratie zerstört würden. Um die Voraussetzungen für ein gesun- des deutsches Staatswesen schaffen zu kön- nen, müßten u. a. folgende Grundsatze im öffentlichen Leben von den Deutschen durchgesetzt werden: Beseitigung der Ar- beitslosigkeit durch eine Politik der Voll- beschäftigung, Planung und Lenkung der Kredite und Rohstoffe, sozialer Lasten- ausgleich, soziale wohnungsbauwirtschaft- liche und gesellschaftliche Seghaftmachung der Vertriebenen und Kriegsgeschädigten, Schaffung eines Flüchtlings ministeriums, Neuordnung der Sozial versicherung, Mit- bestimmung der Arbeitnehmer, Sozialisie- rung der Grundstoff- und Schlüsselindu- strien, freie Entfaltung des gewerblichen und bäuerlichen Mittelstandes, Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung, Be- schränkung der alliierten Einwirkungen auf bestimmte und reine Kontrollmaßnah- men, Aenderung des Ruhrstatuts, Einstel- lung der Demontage, Einbeziehung Berlins als zwölftes Land in die Bundesrepublik, Ablehnung der Oder-Neiße-Linie, Verbleib des Saargebietes im deutschen Staatsver- band, Freilassung der Kriegsgefangenen, Kampf gegen die Sklavenarbeit in jeder Form und gegen die Konzentrationslager in der sowjetischen Besatzungszone, Wahrung des im Grundgesetz vorgesehenen Vor- rechts des Bundestags gegenüber partikula- ren Gewalten und Interessen sowie Siche- rung der Freiheit der Lehre, der Verkün- dung jeder Religion und jeder Weltanschau- ung, Bekämpfung des Mißbrauchs kirch- Die 33 Wahlmänner Württemberg-Badens Der Landtag gedachte Gustav Zimmermanns Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In seiner außerplanmäßig ein- berufenen 136. Sitzung wählte der würt⸗ tembergisch-badische Landtag am Dienstag in voller Besetzung die 33 auf das Land entfallenen Mitglieder zur Bundesversamm- Die 804 Mitglieder der Bundesver- lung. sammlung werden am 1 2. September den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland wählen. Der Landtag stimmte den Wahlvorschlä- gen der Fraktionen zu. Demnach werden folgende Kandidaten Württemberg-Badens in die Bundes versammlung entsandt: Für die CDU: Wiedemeier(Ulm), MdL.; Simpfendörfer(Korntal, MdL.; Dr. Höhnle (Stuttgart), Volkswirt; Brue ek ein- heim), MdL.; Stephanie Röger(Stuttgart), Parteisekretärin; Haag(Unterjettingen), Landwirt; Ersing(Stuttgart), MdL,; Kühn (Karlsruhe), MdL.; Ruppert Eppelheim), MdL; Heurich(Karlsruhe), Md; Dr. Häuß- ler(Alsbach), Arzt; Kuhn(Mannheim), MdL,; Hamm(Weiblingen), Dipl- Kaufmann, Heimatvertriebener. a Für die SpD: Dr. Annabring ODellmen- singen), Rechtsanwalt, Heimatvertriebener; Martha Giesemann Heidelberg), Hausfrau; Helmstädter(Stuttgart), MdL.; Keil(Lud- wigsburg), MdL.; Dr. Nies(Heidelberg), MdL,; Pflüger(Stuttgart), MdL.; Rim- melspacher(Ettlingen), Bürgermeister; Dr. Roser(EBlingen), Oberbürgermeister; Schlei- cher(Stuttgart), Gewerkschaftspräsident; Töpper(Karlsruhe), Mdl.; Trumpfhel- ler(Mannheim), Bürgermeister. Für die DVP: Dr. Haußmann(Stuttgarh), MdL.; Dr. Keßler(Karlsruhe), MdL.; Krä- mer(Stuttgart), Wirtschaftsprüfer; Dr. Schmitt(Stuttgart), Rektor und Professor der Technischen Hochschule; SchIOB (Schriesheim), MdL; Herrmann Neureut), MdL. Für die KPD: Sophie Seitz(Karlsruhe), Hausfrau; Wieland(Kochendorf), Arbeiter; Schick(Pforzheim), Geschäftsführer. Zu Beginn der Sitzung gedachte Land- tagspräsident Keil des verstorbenen nord- badischen Landesbezirkspräsidenten Gustav Zimmermann. Er schilderte ihn als hochgeschätzten Kollegen mit unantastba- rem lauterem Charakter und von verbind- lichen Lebensformen, der seinem Land in unverbrüchlicher Treue gedient habe. Den Platz Gustav Zimmermanns im Landtag wird Frau Lena Maurer, Haus- frau aus Mannheim, einnehmen. licher Einrichtungen und Personen als In- strumente des politischen Machtkampfes und Abwehr jedes Versuches, die sozialer und politischen Probleme durch Entfachung eines Kulturkampfes zu vernebeln. Abschließend heißt es, nur diese Poli- tik halte die Sozialdemokratische Partei für möglich und erfolgreich. Sie sei bereit, hierfür mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften einzutreten. Jede andere Politik werde sie mit der gleichen Entschiedenheit bekämpfen. Die Entschließung über die Grundlinien der e e Politik wird am 6. September in einer gemeinsamen Sitzung von Parteivorstand, Parteiausschuß, Kon- trollkommission, SPD-Minister präsidenten und Bundestagsfraktion in Köln unterbrei- tet werden, damit sie die ausdrückliche Zustimmung aller maßgebenden Partei- instanzen erhält. Dr. Kurt Schumacher stellte in einer am Nachmittag abgehaltenen Pressekonfe- renz fest, daß die Möglichkeit eines Druckes auf die Regierung aus der Opposition heraus „nicht unbedeutend wirksamer“ sei als die- jenige eines Koalitionspartners. Die SPD habe nicht die Absicht, auf andere Gruppen für ein Zusammengehen in der Opposition hinzuwirken, sondern diese müßten es aus ihrer eigenen Reaktion bemessen, ob sie mit den Sozialdemokraten zusammengehen könnten oder nicht. Auf die Frage eines Korrespondenten ob er glaube, daß die vom Parteivorstand ausgearbeitete Resolution Auswirkungen auf die Koalitionspolitik von Nordrhein- West- kalen haben werde, antwortete Schumacher, die Möglichkeit sei vielleicht vorhanden, man werde aber keinen Gebrauch davon machen können. Der SPD-Vorsitzende er- innerte in diesem Zusammenhang daran, daß in etwa einem halben Jahr die nächsten Wahlen in Nordrhein-Westfalen stattfin- den würden und deshalb niemand Interesse daran haben würde, jetzt eine Koalitions- Krise herbeizuführen. Zur Eingliederung Berlins als 2 WöIlftes Land in die deutsche Bundes- republik sagte Schumacher, daß in dieser Frage vielleicht eine neue Außenminister- konferenz die Entscheidung fällen werde. Die Verlegung von Bundesministerien nach Berlin halte er nicht für richtig, da sich diese von der Macht abhängig machen würden, 8 die Zufahrtsstraßen unter Kontrolle abe. Bonn mitten in den Vorbereitungen Ständig treffen Abgeordnete aller Fraktionen ein Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Am 7. September werden aus Anlaß der Eröffnungssitzungen des Bun- desrates und Bundesteges in Bonn Fest- Sottesdienste beider Konfessionen stattfin- den. Kardinal Frings wird im Bonner Münster ein Hochamt zelebrieren, während der protestantische Gottesdienst in der Lutherkirche durch Bischof Dibelius oder Landesbischof LIi1j e geleitet wird. Ständig treffen im August Abgeordnete aller Frak- tionen in Bonn ein, um an den Konstituie- rungen der Fraktionen teilzunehmen. Man rechnet damit, daß der Aeltestenrat schon in den nächsten Tagen gebildet werden kann, um sowohl den technischen Ablauf der ersten Bundestags-Sitzungen als wie auch die Geschäftsordungsfragen zu bera- ten. Der bisherige Präsident des Wirtschafts- rats, Dr. K 6hler, regte an, daß der Bun- destag bis zum Vorliegen einer eigenen Ge- schäftsordnung nach der des Wirtschaftsrats arbeiten soll. Mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Eröffnung des Bundes- tags wurde der bayrische Staatsminister Or. Pfeiffer beauftragt. Für den Abend des 55 September ist ein Staatsempfang im Gästehaus der Bundesregierung vorgesehen. Für die Hohen Kommissare, deren Stab und die übrigen Ausländer ist zur Eröffnung des Bundestags eine besondere Tribüne geplant. Inzwischen werden in Bonn die politi- schen Gespräche intensiv fortgesetzt. Jakob Kaiser regte bei Dr. Adenauer eine neue Zusammenkunft und Aussprache mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein- Westfalen Karl Arnold an. Kaiser hatte sich am Montag mit Arnold in Düsseldorf ausgesprochen. Morgen findet in Könis- Winter eine Besprechung von etwa drei- Big christlichen Gewerkschaftsführern statt, zu der Kaiser aufgefordert hatte. Konrad Adenauer hatte am Dienstag eine neue Zu- sammenkunft mit dem zweiten Vorsitzen- den der FDP, Blücher, in Rhöndorf, um die Gespräche vom vergangenen Wochen- ende fortzuführen. In dieser Unterredung ging es, wie verlautet, vor allem um die Beseitigung der noch vorhandenen personel- len Schwierigkeiten im Rahmen der„klei- nen Roalition“. Mit dem Vorsitzenden der Deutschen Partei, Hellwege, wird sich Ade- nauer heute treffen. Hat Deuischland wirklich nichis gelernt und vergessen? Eine verständliche, aber bedauerliche Rede des französischen Innenministers Sete.(Up) Wie bereits mehrere fran- 268ische Politiker vor ihm, sagte der fran- zq6sische Innenminister Jules Moch, die westeuropäischen Nationen sollten Deutsch- land nicht im Europarat willkommen heißen, ehe es durch die„erforderlichen Bemühungen bewiesen“ habe, daß es Ver- ständnis und Reue empfinde. 5 Der sozialistische Innenminister Frank- reichs führte in seiner im Rathaus von Sete gehaltenen Ansprache weiter aus: „Seit seiner Niederlage scheint Deutsch- land kaum etwas gelernt oder vergessen zu haben. Es hatte einen geraden Weg von Bismarck über Kaiser Wilhelm II. zu Hit- ler hinter sich. Ich warte heute noch auf jemand, der mir zeigt, daß es seit 1945 einen neuen Weg einschlug. Unglücklicher- weise ist Deutschland auch heute eine ge- nau so leichte Beute für den Nationalismus, wie gestern. Die 18 Millionen Nazi-Wäh⸗- ler des Jahres 1933, von denen etwa die Hälfte heute noch in den Westzonen leben, stellten einen Teil jener 255 Millionen Stimmen, die die nationalistischen deut- schen Parteien(bei den Bundestagswahlen) erhielten. Eine dieser Parteien weist einen noch schnelleren Aufstieg auf, als man ihn beim Nazismus vier Jahre nach 1919 be- obachten konnte. Der Rest dieser Stimmen verteilte sich auf die Mittel- und Links- parteien, bei denen einige ihrer führenden Persönlichkeiten während der Wahlkam- pagne beachtenswert nationalistische Reden hielten, aus denen sich entnehmen läßt, daß Deutschland im ganzen gesehen, die vom Nazismus begangenen Verbrechen bisher weder voll ermesen noch bereut hat.“ „Wenn wir— nach diesen Erfahrungen — die Aufnahme Deutschlands als voll- und gleichberechtigten Partner in den Eu- roparat in Erwägung zögen— das heißt, eines Deutschland, das von seiner Besat- zung befreit, die Möglichkeit hat, sich zu bewaffnen und die Alliierten zu verraten WIr Wären wahrscheinlich Narren, einer solchen Lösung z Uzustimmen. Wenn eine Aufnahme Deutschlands jedoch lediglich seine Zulas- sung zu der gegenwärtigen europäischen Versammlung bedeute bei der es sich nur um eine provisorische Körperschaft handelt, so lange sie lediglich auf West- europa beschränkt bleibt die Vertreter Deutschlands lediglich Beobachter eines föderativen Deutschland sind, das selbst nur einen temporären Staat darstellt, weil seine östlichen Staaten abgetrennt sind. wenn diese Aufnahme schließlich so etwas wäre, wWwie eine kollektive Kon- trolle der Europäer über eine vor geschobene Stellung 2 wi schen dem Rhein und der Elbe, ja, eine solche Möglichkeit könnte bei Wah- rung aller Vorsicht, die wir unserem guten Glauben auf Grund der beiden erlittenen Aderlässe auferlegen müssen.. wohl in Erwägung gezogen werden. Wie wären un- serer Toten nicht würdig, wenn wir einem Deutschland gegenüber vertrauensvoll die Arme öffne ten, das noch nicht die erforderliche Ant- wort erteilt hat, ob es zur Verständigung und Reue bereit ist.“ Nervosität in Iran Teheran.(UP) Lange Kolonnen moto- risierter iranischer Infanterie brausten àam Dienstag durch die Straßen Teherans, der jranisch- sowjetischen Grenze zu. Tranische Militärs erklärten, gegenwärtig bestände „die bisher ernsthafteste Be- drohung Irans“ durch sowjetische Streitkräfte. Ein iranischer Offizier faßte seine An- sicht über die Lage folgendermaßen zusam- men: die Lage an der Grenze ist noch ernster, als das den Anschein hat, und wir müssen unsere Unabhängigkeit und unser Territorium verteidigen.“ 5 5 Nagelneue amerikanische Lastwagen, die à konto der amerikanischen Zehn- Millionen- Dollar-Anleihe für das Iran soeben in den Häfen eingetroffen waren, wurden sofort mit iranischen Truppen beladen und an die Grenze geschickt. Ein von der tra- nisch- sowjetischen Grenze gerade zurück- gekehrter miltärischer Beobachter berich- tete, daß dort in aller Eile Befestigungen gebaut und Schützengräben ausgehoben würden. Mobilmachung in Bolivien La Paz. DENA) Die bolivianische Regie- rung hat die allgemeine Mobilmachung aller wehrfähigen Männer im Alter von 19 bis 50 Jahren angeordnet. Bolivin ist zur Zeit Schauplatz einer Aufstandsbewegung, deren Zentrum die Stadt Cochabamba ist. In der Landeshauptsadt La Paz herrscht Ruhe. Finnische Kommunisten erfolglos Helsinki.(UP) Trotz aller kommunisti- schen Versuche, die finnische Maschinen- bauindustrie lahmzulegen, befanden sich am Dienstag von insgesamt. 50 000 organi- sierten Arbeitern dieses Industriezweiges nur 3000 im Ausstand. Nach der Meinung Sutinformierter Kreise sei damit die Ge- fahr der Verzögerug finnischer Reparations- lieferungen an die Sowjetunion so gut wie behoben. Trotzdem setzen die Kommunisten wei⸗ terhin alle Bemühungen daran, den Streik auszudehnen. a Der Notenwechsel zwischen Moskau und Belgrad Moskau. ENA-REU TED Radio Mos- kau verbreitete am Dienstag den Text einer neuen sowjetischen Note an Jugoslawien, in der behauptet wird, die jugoslawische Note vom 20. August enthalte falsche Behaup- tungen und Verleumdungen. Durch die jugoslawische Note solle das jugoslawische Volk„getäuscht“ werden, sie diene dazu, den Verrat der jugoslawischen Regierung zu verheimlichen und von ihrer Verantwor- tung durch Lügen abzulenken. Mehr Macht für Europa-Parlamenf Straßburg.(OP) Der politische Ausschuß der beratenden Versammlung des Europa- rats nahm mehrere Empfehlungen an, die darauf abzielen, die Macht der Ver- 8a m mlung zu erweitern und sie in ihrer Entwicklung zum europaischen Par- lament einen Schritt weiter zu bringen. Die Empfehlungen sehen im Einzelnen vor: 1. Die Versammlung soll wenigstens zwei Mal jährlich zusammentreten, tatt nur ein Mal, wie es in den Statuten des Europa- rats vorgesehen ist. 2. Sie soll ihr eigenes ständiges Sekretariat einrichten, das ihr allein verantwortlich ist. 3. Die Vollmach- ten der Versammlung, europäische Probleme zu diskutieren und Empfehlungen auszuar- beiten, sollen erweitert werden. Der Vorsitzende des Ausschusses, Georges Bidault, erklärte es für fast sicher, daß die Versammlung noch vor ihrer planmä- Bigen Sitzung im nächsten Herbst wieder zusammenkommen wird. 5 Der politische Ausschuß der europaischen beratenden Versammlung zerfiel aber bei der Diskussion über die Bildung eines stän- digen Exekutivrates, welcher die Arbeit der Versammlung während der Zeiträume zwi- schen den Tagungsperioden fortführen sollte, in eine Reihe verschiedene Ansichten ven- tretender Gruppen. Teilprogramm der Waffenhilfe befürwortet Washington. DOENA-REUTER) Der außenpolitische und der Militärausschuß des UsS-Senats sprachen sich dafür aus, den Atlantikpaktstaaten im Rahmen des Waf- fenhilfsprogramms Geräte und Roh- stoffe im Werte von 155 Millionen Dol- lar zum Ausbau ihrer Rüstungsindustrien zu bewilligen. Dieser Betrag soll jedoch nicht für folgende Zwecke verwandt wer⸗ den: Neubau von Rüstungswerken in West- europa, Instandhaltung von Fabriken oder Ausrüstung sowie Bezahlung von Dienst- leistungen in Rüstungswerken mit Aus- nahme der Bezahlung von amerikanischen technischen Sachverständigen. Die Ausschüsse stimmten ferner dafür, daß amerikanische überschüssige Waffen im Wert von 450 Millionen Dollar an alle Teil- nehmerstaaten verteilt werden. Die wichtigste Frage— die Gesamthöhe der Gelder für die Durchführung des Pro- gramms— wurde von den Ausschüssen noch nicht behandelt. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 31. August 1949/ Nr. 176 Mittwoch, 31. August 1949 Oh, diese Deuischen! An einem Sonntag, so um diese Zeite vor zehn Jahren, fuhr ich eines nachmittags in der Nähe Berlins auf die Dörfer. Auf den Dorfstraßen standen Pferde. Viele Pferde. Sie wurden gemustert. Und weggeführt. Und am nächsten Morgen standen auf der einen Seite der Straße, in der ich wohnte, Lastwagen. Viele Lastwagen. Sie wurden gemustert. Und weggefahren. Und etwas weiter fort in dem Tanzsaal einer Gast- Wirtschaft standen junge Männer. Viele junge Männer. Die wurden gemustert. Wie die Pferde und die Autos, nur daß sie selbst dorthin gingen, wohin man sie haben Wollte. In den Tod, die meisten. Damals waren Deutschlands Städte noch keine Trümmerhaufen, und es gab niemand, der sie zerstören wollte. In uns, zwischen uns Allerdings, hauste schon der Geist der Zer- störung. Mit Fensterscheiben hatte er be- gonnen, mit Menschenjagden erprobte er seine Lust, mit fremden Ländern machte er sein Gesellenstück und mit der Zerstörung des eigenen Landes vollbrachte er sein Meisterstück. Hitler? Die Nazis? Ach, sie waren Werkzeuge des Geistes der Zerstö- rung nicht einmal die einzigen Werk- zeuge. Und es gab und gibt sie nicht nur bei uns. Aber haben wir wenigstens gelernt, ihn zu erkennen, den Geist der Zerstörung, der sich so gern als patriotischer Wegbereiter empreist, ihn und seine blinde Gefolgschaft? Gerade in den letzten Wochen, während und nach den Wahlen zum deutschen Bun- des parlament, drang aus dem Ausland eine Flut sorgenvoller, mahnender und zorniger Aeußerungen zu uns herüber.„Seht nur, diese Deutschen, kaum erlaubt man ihnen, sich wieder halbwegs aufzurichten, da wer- den sie schon wieder nationalistisch, dyna- misch, fordernd und ungebärdig!“ O gewiß, gewiß! Es war hie und da ein ziemliches Getöse, und uns gefiel auch nicht alles, was da geredet und geschrieben wurde. Aber klemmen Sie mal einen Deckel so fest auf einen Wasserkessel, daß kein Tropfen ent- weichen kann und machen Sie Feuer dar- unter! Was tut der Dampf, wenn Sie dann ein Ventil öffnen? Er zischt hervor! Wundert Sie das? Das Feuer aber ist unsere Not, in dem Kessel sitzen wir und das Ventil be- darf weniger kräftiger als kluger Bedie- nung. Wir geben zu, daß es nicht einfach ist, klug zu sein, wenn man kräftig sein kann. Desto mehr ist die Klugheit zu ach- ten, die das Zischen des Dampfes nicht der schreckhaften Erinnerung wegen über- schätzt. Auch dann nicht, wenn ein der poli- tischen Säuberung entronnener Druckerei- Besitzer einer so tüchtigen Zeitung wie es der„Stürmer“ war, erklärt, er plane eine Zeitung, in der er beabsichtige,„der deut- schen Bevölkerung zu zeigen, was sie an Hitler verloren habe“. Was er allerdings drucken will, bleibt Uns rätselhaft, denn wenn die deutsche Be- völkerung die Augen aufmacht und sich umschaut, erkennt sie ohne jede Hilfe- leistung und Lektüre, daß sie an Hitler weis Gott alles, aber auch alles verloren Hat, was sie besaß und liebte. Nur den Mut und die Hoffnung und den Willen, sich aus diesem Erbe wieder herauszuarbeiten, den Hat sie nicht verloren. v. S. Dollareinsalz auf dem Balkan? 5 Jugoslawien hat dieser Tage nun offi- ziell um eine Anleihe bei der Weltbank nachgesucht. Zwar handelt es sich nicht um die 250 Millionen Dollar oder gar noch mehr, von denen Gerüchte wissen wollten, als die Beauftragten der Weltbank vor eini- gen Wochen nach Jugoslawien reisten, um sich mit den wirtschaftlichen und sicher auch mit den politischen Verhältnissen des Landes vertraut zu- machen. Schon damals erklärte ihr Leiter, daß es sich bestenfalls nur um eine kleinere Anleihe handeln Könnte, und in der Tat stellen die 25 Mil- onen Dollar, um die Marschall Tito nun bei den Westmächten bitten läßt, eine ver- hältnismäßig bescheidene Summe für ein Land wie Jugoslawien und dessen wirt- schaftliche Nöte dar. Aber so relativ gering dieser Kredit auch ist, von seiner Gewährung oder Nichtge- Währung wird wahrscheinlich das Schick- sal des Landes abhängen. Für Tito, Ran- kowitsch, Kardelj und ihre Getreuen liegt Sein oder Nicht-Sein in der Entscheidung der Weltbank beschlossen, die sich be- stimmt mehr nach den politischen und strategischen Rücksichten Washingtons riehten wird als nach den rein kommer ziellen Erwägungen ihrer Direktoren. Denn das Problem„Jugoslawien“ ist in- zwischen ein Problem der Weltpolitik ge- worden. Vor einem Jahr, als der ungetreue Tito von der marxistisch-leninistischen Li- nie Moskaus abfiel und an Stelle des von Stalin gepredigten kommunistischen Inter- mationalismus worunter dieser aller- dings eine bedingungslose Unterordnung unter dem russischen Nationalismus ver- steht— sich selbst zum Oberhaupt eines souveränen jugoslawischen Nationalkom- munismus machte, vor einem Jahr also er- regte dieser Familienkrach im Kominform- lager eigentlich nur den Sensationsernst der Weltpresse und die boshafte Neugierde der politischen Gegner. Außerdem sah man wenig Grund, den Josip Brosz Tito anderes als ein wohlbegründetes Mißtrauen entge- genzubringen, Inzwischen mußte man sich Aber wohl oder übel von dem tiefgehenden Bruch zwischen Moskau und Belgrad über- zeugen, und aus dem Zwist ist eine grund- Sätzliche Ausein andersetzung geworden, die den Balkan wieder einmal hart an die Grenze des Krieges gebracht hat. Es wird wohl kein Krieg auf dem Bal- kan geben, Moskau hat andere Mittel, um mihliebige Freunde“ oder„Feinde“ aus dem Wege zu schaffen. Allerdings ist Tito kein Freund, wie es nach außen hin immer noch Schdanow war und Dimitroff, die beide auf sonderbare Weise starben und deren enge Beziehungen untereinander und mit dem jugoslawischen Marschall bekannt sind. Tito wurde vielmehr ganz offen zum Feind der Sowjetunion erklärt,„geeignete Maßnahmen“ gegen ihn wurden in Aussicht gestellt und sein Sturz dem jugoslawischen Volke anempfohlen. Der Nervenkrieg hat inzwischen an Heftigkeit täglich zugenom- men, und es ist ganz offensichtlich, daß der Kreml mit allen Mitteln versucht, Titos Ner- ven zum reißen zu bringen. Im übrigen würde es aber ganz und gar nicht der Poli- tik Moskaus entsprechen, selbst bewaffnete Schritte gegen den Abtrünnigen zu unter- nehmen, wie in den westlichen Haupt- stäckten vielfach erwartet wird. Es ist viel- mehr anzunehmen, daß es nach bewährtem Muster einer inneren jugoslawischen Revo- lution überlassen bleiben soll, die Dinge dort wieder in ein stalingerechtes Lot zu bringen. Man sieht also, wie wichtig für Mar- schall Tito diese Dollars aus dem Westen sind. Die wirtschaftliche Lage des Landes ist äußerst schlecht. Hilfe von außen ist dringend notwendig, und je schneller diese Hilfe kommt, je schneller die wirtschaft- lichen Verhältnisse sich bessern, desto ge- ringer sind die Chancen eines Umsturzes und umso fester steht Titos Thron. Man soll nun nicht glauben, daß man sich im westlichen Lager Illusionen hingibt und sich nicht völlig über die Grenzen einer Verständigung mit Tito im klaren ist. Ob mit oder gegen Moskau, Tito ist und bleibt Kommunist, und es besteht kein Grund zur Armahme, daß er gegen den Preis einer Dollaranleihe die fortgeschrittene Kollekti- Visierung des Wirtschaftslebens eindämmen oder gar rückgängig machen würde, wo- durch die Gefahr eines Umsturzes ja noch bedeutend vergrößert werden würde. Doch für die Westmächte ist ein jugoslawischer Nationalkommunismus an der Adria immer noch akzeptabler als ein Moskau- treuer Nachbar Triests und Italiens, dem Eckpfei- ler des Atlantikpaktsystems. Es ist anzu- nehmen, daß der Kreml hier alle Anstren- gungen unternehmen wird, um eine ver- lorene Position wieder zu gewinnen, umso mehr als der Verlust Jugoslawiens über kurz oder lang notwendigerweise auch den Verlust Albaniens mit sich bringen würde. Er wird also dem 25 Millionen Einsatz des Westens einiges entgegensetzen. HH. Westberlin muß noch viel mehr geholfen werden Robertsons Mahnung an die künftige Bundesregierung/ Enger Kontakt Westberlin Westdeutschland Berlin.(DENA) Der britische Militär- gouverneur und künftige Hohe Kommis- sar, General Robertson, nahm auf einer Pressekonferenz in Berlin ausführlich zu der gegenwärtigen Berliner Wirtschaftskrise Stellung. Die Verantwortung für die Lö- sung der Berliner Probleme liege, so be- tonte Robertson, gemeinsam bei dem Magi- strat, der künktigen westdeutschen Bundes- regierung und den Hohen Kommissaren. Die westdeutsche Bundesregierung müsse die künftige deutsche Hauptstadt Berlin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mit- teln unterstützen. Diese Aufgabe habe jedoch nicht nur die Regierung, sondern vielmehr auch die gesamte westdeutsche Bevölkerung ein- schließlich der Geschäftsleute, die alles in ihrer Macht stehende tun müßten, um Ber- lin zu helfen. Der Magistrat müsse seiner- seits eine ordnungsgemäße Haushaltsfüh- rung gewährleisten und alle zur Verfügung stehenden Einnahmequellen ausnutzen. Die Hohen Kommissare, so sagte Robertson, würden besonders die Gewährung lang- kristiger Kredite unterstützen. Allerdings seien die Mittel hierfür nicht unbegrenzt. Die„tatsächliche Entschlossenheit“ der zu- ständigen Stellen, eine Lösung für Berlin zu finden, ist nach Ansicht des Militär- gouverneurs die grundlegende Vorausset- Zung. Daneben sei ein ständiger enger Kon- takt zwischen den Hohen Kommissaren, der künftigen Bundesregierung und der Ber- liner Stadtverwaltung unbedingt erforder- lich. Die Militärgouverneure hätten seinerzeit die Einbeziehung Berlins als zwölftes Land in die Bundesrepublik ablehnen müssen. Dies bedeute aber nicht, sagte Robertson aus, daß sie in Zukunft„vernünftigen Vor- schlägen“ für einen engen Kontakt Berlins mit Westdeutschland ablehnend gegenüber- stehen würden. Die Verlegung von Bun- desbehörden nach Berlin werde ausschließ- lich nach praktischen Gesichtspunkten be- urteilt werden. 8 8 General Robertson wies im Zusammen- hang mit den gegenwärtigen wirtschaft- lichen und finanziellen Schwierigkeiten Berlins darauf hin, daß die Stadt als Haupt- stadt gebaut worden sei und auch die Be- Amerikanisches Tagebuch: völkerung einer Hauptstadt habe. Außer- dem sei sie in verschiedener Hinsicht von ihrem Hinterland abgeschnitten und habe erst kürzlich eine lange Blockade„über- lebt“. Die verschiedentlich am Magistrat geübte Kritik, könne er, so meinte Robertson, nicht„unterschreiben“. Die Stadtverwal- tung habe ihre Aufgaben mit Mut und Tat- kraft wahrgenommen und sei den Blok kadeschwierigkeiten erfolgreich entgegen- Wenig Butter, fast keine Milch, keine Eier und kaum Fleisch Die Wüste soll Millionen ernähren/ Das Problem des Staates Israel Um den jungen Staat Israel in Palästina ist es in der Weltpresse etwas ruhiger ge- worden. Nachdem das Feuer zwischen Ara- bern und Juden eingestellt worden ist, hat sich das Interesse in unserer hektisch er- regten Zeit anderen Brennpunkten zuge- wandt. Dabei übersieht man, daß der gegen- Wärtige Zustand zwischen den feindlichen semitischen Brüdern kaum mehr ist als ein Waffenstillstand, bestenfalls ein bewaffneter Friede. Man sieht auch über die ungewöhn- lichen Spannungen hinweg, von denen das politische und wirtschaftliche Leben des jungen Staates beherrscht wird. Wenn ein Jude aus einem DP-Lager oder aus Sowietrußland, wo seit 1945 vierhun- derttausend Juden zur Zwangsarbeit nach Sibirien verschleppt worden sind, nach Pa- lästina einwandert, wenn er sich, bebend vor Freude, niedergeworfen hat, um den Boden des Heiligen Landes mit seinen Trä- nen zu benetzen,— was geschieht dann mit ihm? Er kommt in ein Lager, in ein von der jüdischen Regierung vorberei- tetes Uebergangslager. Die Verpflegung ist gut; und es stehen auch keine Posten vor dem Tor. Aber es ist eben ein Lager mit übereinander gestellten Betten, mit dem unvermeidbaren engen körperlichen Kon- takt Dutzender einander fremder Menschen, die sich häufig nicht einmal sprachlich ver- ständigen können, in demselben Baracken- raum, mit Gemeinschaftsküche und der Un- getreten. Die jetzt eingesetzte alliierte Kommission zur Prüfung der Finanz- und Wirtschaftslage der Stadt bedeute keine Bevormundung des Magistrats. sondern solle lediglich die Möglichkeiten erkunden, in welcher Form Berlin am besten zu hel- ken sei. Der künftige britische Hohe Kom- missar unterstrich, daß diese alliierte Kom- mission nur vorübergehend tätig sei und in keiner Weise die Selbstverwaltung Berlins beeinträchtigen werde. Von Dr. Franz Rodens möglichkeit, allein zu sein. 67 000 von den seit der Proklamation des Staates Israel eingewanderten 252 000 Neubürgern leben noch in solchen Lagern, und es ist nicht ab- zusehen, wann dies anders wird. Monatlich strömen 20 000 bis 30 000 Menschen in die- ses kleine Land hinein, das mit Aufhietung aller Kräfte gerade imstande ist, in dem- selben Zeitraum 2300 Räume zu errichten. Israel hat sein Haus gefunden, aber die meisten Israeliten finden auf dem alten Bo- den ihrer Väter nicht einmal ein Zimmer. Es wird fieberhaft gearbeitet in Palä- stina. Die großen jüdischen Chemiker, an ihrer Spitze der Staatspräsident Dr. Chaim Walz mann, bemühen sich um den Auf- bau einer Exportindustrie. Und sie hoffen, daß diese einmal dem ganzen Vorderen Orient zugute kommen wird. Warum soll nicht das von Boris Chaim entdeckte Anti- Malariamittel Rivanol ein solcher Exportartikel werden? Warum sollen nicht die arabischen Frauen, die noch keine Strümpfe tragen, ihre schlanken Beine mit israelitischen Nylonstrümpfen bekleiden, die aus der Sabra, der bisher unverwendbaren Kaktusart, die in unüber- sehbarer Menge die Hügel des Jordanlandes bedeckt, hergestellt werden? So fragen sich die israelitischen Industriellen, die für ihr Land eine Chande auf dem Weltmarkt suchen. i Aber das ist Zukunftsmusik. Ohne die „Wer früh aufsteht, ist am besten angezogen“ Schlechte Scherze, müder Kongreß, anrüchige Tiefkühler und eine unheilige Johanna New Fork. Als der Sightseeing-Bus in die Bowery, New7 Lorks Gängeviertel, ein- bog, verkündete unser Fahrer dureh das verbeulte Megaphon:„Ladies and Gentlemen — wenn Ihr Hotel zu teuer ist, hier können Sie billig wohnen. Drei Mann in einem Zim- mer für einen Dollar, und wer früh zuerst aufsteht, ist am besten angezogen“. Das ist ein freundlicher Scherz verglichen mit dem, Was sich die Engländer heute hier sagen lassen müssen. Daß man das GB an ihren Autos als great Beggars— große Bettler— deutet, ist noch verhältnismäßig milde; die vielen Blätter des Scripps-Howard-Kon- zerns bringen gleich eine ganze Serie von Artikeln unter dem Titel:„Wie Utopia scheiterte— die empörende Geschichte des- sen, was aus einer einstmals großen Nation nach vier Jahren Sozialismus geworden ist.“ Die amerikanische Version des alten öster- reichischen Scherzes:„In Berlin ist die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos; in Wien ist sie hoffnungslos, aber keineswegs ernst—, lautet: Frankreich macht sein comeback in vollster Anarchie, England geht in vollster Ordnung zu Grunde“. Die Kari- katuristen lassen sich nicht lumpen und zeichnen den guten alten Uncle Sam, der die Marshallplan-Kindlein an der Hand hält, die ihm zurufen:„Baddy, wird sind 80 müde! Nimm uns auf die Schultern!“ Aber der Kongreß ist unlustig ge W orden, Es ist heiß und Truman will ihn nicht vor Ende September in die Ferien fahren lassen. Die Waffenhilfe für Europa ist noch immer umstritten und der Präsi- dent redet dem Kongreß kräftig ins Gewis-⸗ sen, sich nicht von einer freundlichen Unterredung zwischen Stalin und Admiral Kirk, dem neuen amerikanischen Botschaf- ter in Moskau, einschläfern zu lassen, Die Kriegspropheten, die noch im Februar vor Europareisen warnten, fallen jetzt ins an- dere Extrem und wollen glauben machen, die Gefahr sei vorüber, weil der Kalte Krieg einer etwas milderen Temperatur gewichen ist. Nur wenige Leute machen sich Klar, dag bisher eine wirkliche Ge- fahr gar nicht bestand, sondern daß die Kritischen Jahre erst noch vor uns liegen. In der Außenpolitik ist China der meist umstrittene Punkt. Vier Senatoren be- zeichneten das Weißbuch des State Depart- ment über China als„1054 Seiten Weißwäscherei einer Wunsch- t raum- Tu-Nichts- Politik,, dlie Asien der Gefahr sowjetischer Eroberung ausgeliefert und die amerikanische Sicher- heit bedroht habe. Die Forderung, Japan wieder zu bewaffnen, wird immer lauter, denn„keine besiegte Nation kann ewig ab- gerüstet bleiben“, wie es in der„Saturday Evening Post“ heißt, und der Plan eines Paziflͤkpakts, wie ihn der philippinische Staatspräsident Elpidio Quirino und der koreanische Staatspräsident Syngman Rhee vorschlagen, rückt wieder auf die Titelseiten der Zeitungen. Westdeutschland hat keine schlechte Presse in diesen Tagen. Den ewi- gen Naziriechern hat Acheson persônlich einen Nasenstüber versetzt, als er die Wah- len des 14. August als einen„Sieg der Mäßigung und des gesunden Menschenver- standes“ bezeichnete. Wir sind in der demo- kratischen Schulklasse einen Platz höher gerückt, weil wir„eine Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf dem Wege freien Unternehmertums“ suchen. Man vergleicht uns wohlwollend mit dem Phönix, der aus der Asche steigt. Hoffent- lich überschätzt man die(Kapital-) Flügel- spanne des sagenhaften Vogels nicht zu sehr. Wir könnten gut noch ein paar Federn gebrauchen. Harry Truman hat viele gute Eigen- schaften, so daß er darauf wohl eine neue Präsidentschaftskandidatur 1952 wagen könnte. Aber er hat auch einige weniger gute. Er war in seinen jungen Jahren in der Wahl seiner Freunde manchmal recht unvorsichtig und kann sich. älter geworden, von diesen alten Freunden nicht trennen. Das hat ihn jetzt in eine recht„eisige“ Situation gebracht. Super-Eisschränke ver- treten den Pelzmantel der Frau Oberbürger- meister Böss: Tiefkühler, die General Vaughan, Trumans militärischer Adju- tant und Mitglied der Fokerrunde des Präsi- denten,„geschenkt“ bekam und von denen er einen an Mrs. Truman und einen anderen an Oberstrichter Vinson weitergab. Viel- leicht wäre nichts dagegen zu sagen, denn es gibt in Amerika kein Gesetz, das Beamten die Annahme von Geschenken verbietet. Das Dumme ist nur, daß General Vaughan seinen Einfluß im Weißen Haus benützt hat, um einigen guten Freunden recht vorteil- hafte Geschäfte mit der Regierung zu ver- mitteln, zum Beispiel den Kauf elnes wäh- rend des Krieges von der Marine für 1,3 Millionen Dollar erworbenen Hotels für 635 000 Dollar. 26 Stunden nachdem die Kühlschränke„heißgelaufen“ waren, gab General Vaughan die Erklärung ab, es habe sich nur um„Probestücke ohne Marktwert“ gehandelt. Die Sache hat jedoch einen un- angenehmen Nebengeruch: die Tiefkühler wurden von einer Parfümfirma bezahlt, die schon einmal versucht hatte, eine Flasche hochwertiger ätherischer Oele als„Sekt für Mrs. Truman“ ins Land zu schmuggeln. Diese und ähnliche Geschichten erzählt man sich in Washington, das böse Zungen einst„das einzige Irrenhaus“ nann- ten,„das von den Insassen geleitet wird“, Man mag es glauben oder nicht: hier in der Hauptstadt des autoreichsten Landes der Welt muß man das Taxi von Union Station— gegenüber dem Kapitol— mit anderen Passagieren teilen, und man muß ein unwahrscheinliches Glück haben, will man im Hotel ein Einzelzimmer erwischen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung sind Neger, und das einzige Theater der Stadt ist in ein Kino verwandelt worden, weil die Washingtoner es ablehnten, einem farbigen Schauspieler auf der Bühne zu applaudie- ren. Das Einzige, worin in Washington kein Mangel ist, sind scharfe Getränke, und der Konsum von Highballs. Manhattans, Rum- punsch und Pfefferminzschnaps pro Kopf und Nase ist größer, als in irgendeiner anderen Stadt der Welt. Die Frauen sollen sogar noch mehr trinken. als die Männer, und wenn dem Barmixer zu glauben ist, 80 sind 10 bis 15 Drinks am Abend für eine Dame keine Seltenheit. Prost! Das ist ein Lieblingsthema für Frauenelubs. Das andere heißt In grid Bergmann. Arme Ingrid Sie hätte nicht die Heilige Johanna spielen sollen, dann würde man jetzt auch nicht von ihr erwar- ten, daß sie das Leben einer Heiligen fiihrt. Für ein 25 Cents Kinobillett auch noch die Mitbestimmung über das Privatleben der Stars zu fordern, ist aber etwas viel ver- langt. Der Leibarzt der Begum Rita Hay- Worth-Khan ist nach Cannes geflogen, um bei dem frohen Freignis im Hause Aly Khans zugegen zu sein. Clark Gable fliegt nach Mexiko, um Paulette Goddard zu tref- fen. Deborah Kerr wird nach Afrika reisen, um einen Film„König Salomos Goldgruben“ zu drehen, und der neueste Star am Metro- Goldwyn- Mayer Himmel heißt EIiz a- beth Taylor. Man sagt, sie sei 17 und Joan Crawford sel 41. Aber ob es stimmt, weiß ich nicht, denn das Alter einer berühmten Filmschau- spielerin wird auf eine etwas komplizierte Weise errechnet, die Fehler nicht aus- schließt: man nimmt das Geburtsjahr, mul- tipliziert es mit Null, fügt die Zahl der Filmrollen hinzu, dividiert durch die Zahl der Ehescheidungen, vermehrt um die Zahl der Kinder und zieht zehn Jahre aus Höf- lichkeit ab. Die Hitze ist noch immer sehr groß, daß die Frauenmode vom„nju luk“ zum „njud luk“(nude lock) übergegangen ist, Urick das ist etwa das, was Maya auf dem Bild trägt, das Goya malte, um das Bild dem Gatten seiner Geliebten vorzeigen zu können, E. H. — Blix, „Berlingska Aftenavis“, Kopenhagen Friedloser Tito „Gibt man Stalin den kleinen Finger, dog nimmt er die ganze Hand. Gibt man ihm nich den leinen Finger, dann nimmt er den go. zen Kopf.“ Griechische Siegesmeldung Athen.(DENA-REUTER) Der gesamt? Widerstand der griechischen Aufständische im Grammosgebirge ist einer offizielle Mitteilung vom Dienstag zufolge zusam- mengebrochen. Die griechischen Rege rungstruppen kontrollieren die Sesam ö griechisch- albanische Grenze. Die Reste di Aufständischen sind nach Albanien gef hen. Zahlreiches Kriegsmaterial fiel in d Hände der Regierungstruppen. 0 Hilfe der Juden in Amerika könnte Isred jetzt nicht leben, und es könnte auch sein Wirtschaft nicht aufbauen. Deshalb ist de Organisation der zionistischen Juden in de Vereinigten Staaten von Amerika, de „United Jewish Appeal, ein ebe 80 wichtiges Instrument für die Zukunft de Judenstaates wie die Regierung in Tel Avi, 250 Millionen Dollar hat der„United Jewis Appeal“ als die für Israel jährlich notwen. dige Summe bezeichnet. 20 000 Sammlg sind Tag für Tag unterwegs, um von de etwa sechs Millionen Juden Amerikas d. Beiträge einzutreiben, aus denen sich jen gewaltige Endsumme bilden soll, die dei Jahreshaushalt manches Staates übersteig 80 Prozent dieser Beträge stammen von de wohlhabenden und reichen Juden. Der mitt lere Jahresbeitrag 1946 betrug 163 Doll pro Kopf. Aber nicht alle Juden Amerikas sint reich. Sie herrschen in der Konfektion, in Pelzhandel, im Film, im Rundfunk, in dei Warenhäusern und in einem Teil des Ban- Wesens. Jedoch die weltbekang⸗ ten Großbanken sind ebenso, wenig füdisch wie einen, gen mit den größten Auf FAS ebenso wie die Metallindustrie, das Oel, de Erzbergbau, der Automobilbau, das Tran portwesen oder die Landwirtschaft. Wen auch die meisten amerikanischen Jude leidenschaftliche Zionisten sind. so erweise sich doch ihre Hilfsmittel als begrenzt. De von dem„United Jewish Appeal“ aufg stellte Haushalt ist im letzten Jahr nich erreicht worden, und die Aussichten 10 diesem Jahr sind noch viel schlechter. Die Tatsache jedoch, daß es in den 84 dreimal so viel Juden gibt W e 1. dem jüdischen Staat Israel, ha mehr als nur wirtschaftliche Bedeutung, S. sind in der Politik der USA ein nicht unterschätzender Faktor. Das Scheitern de britischen Politik in Palästina ist nicht ad. letzt auf den jüdischen Einfluß in Amerik zurückzuführen. Vielleicht ist der Druck der jüdischen Massen auf die amerikanische Fh. litik sogar nützlicher für Israel, als es die Million Dollar ist, die die Familie Rosen Wald, die Besitzerin des Warenhauskonzerm Sears and Roebruck, im letzten Sommer K* den zionistischen Staat stiftete, wichtiger a die halbe Million Dollar, die Abraham Ms: zer, der Präsident einer Zellstoffgesellschal in diesem Jahr überwies. Denn die Gesam summe der amerikanischen Geldunterstiſ zung für Israel hat sich in einem Jahr u]. die Hälfte verringert. Das merken die Juden in Israel. Nich nur die Neuankommenden, die notgedru gen in Lagern untergebracht werden miüissel sondern auch die Eingesessenen. Ein Arbe“ ter verdient dort rund tausend Marke nad unserem Gelde im Monat, eine Stenotyfl stin 600. Aber drei Viertel dieser Summ müssen für die notwendigsten Nahrung mittel verwandt werden. Es gibt nur wWẽe⸗ nig Butter, fast keine Mileh, keine Eier und nur einmal dit Woche Fleisch. Die Arbeitslosigkeit groß. Nicht jeder der begeisterten Ein war derer ist bereit, als Landarbeiter auf ei der Kollektivfarmen zu gehen, wo man n die Hälfte des Lohnes eines städtischen Af. beiters verdient. Der fast mystisch zu nel nende Elfer, den wüstenhaften Boden de Landes in ein Paradies zu verwandeln, h. durchaus noch nicht nachgelassen, aber d Natur läßt sich auch durch Mystik nich vergewaltigen. Israel muß mehr als die Hälfte seine Nahrungsmittel einführen. Dieser ungin stige Prozentsatz erhöht sich ständig we ter, denn auf lange Zeit hinaus kann el Ausgleich zwischen der hohen Zahl der En, wanderer und den Erträgnissen des Boden nicht hergestellt werden. Das so ehrwürdit Land ist unfruchtbar geblieben, wie es sel her war: die Hügel sind kahl, und die 1% ler sind ausgedörrt und schwarz versen⸗ von der Hitze. Wird es dem brennende Eifer der jüdischen Kolonisatoren gelinge! das urzeitige Aussehen dieser erhaben Landschaft in das gelobte Land zu verwäl deln? Wird in der Wüste einmal Brot 1 vier, künk oder sechs Millionen Mensch wachsen können? Das ist die Frage, die die Regierung a Staates Israel ebenso bewegt wie den„Un teck Jewish Appeal“ in den Vereine Staaten von Amerika, Von ihrer Beantyd tung wird die Zukunft des jüdischen St tes abhängen. 2 nr rns„= 2er ch ga. e dag. ee Sie c 2 , e e — 3 21 2 c A da na g. N 2. zusam. Rege. gesame este dg Sele. 1 in h Sch e Tsrad ch sein ist de 1 in den da, del n eben, unft des el Avi, 1 Jewisb notwen⸗ sammle von del ikas de ich Jer die del ersteig von den her mit Dollæ tas Sint tion, in „in den s Ban- kann- enso⸗ . 8% 3 0 Nr. 176/ Mittwoch, 31. August 1949 MORGEN Seite 3 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges: Spannend wie ein Roman und belehrend Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion von 1939—1941 Unlängst ist in der H. Laupp'schen Buch- handlung in Tübingen ein 414 Seiten starker Band mit dem Titel„Die Beziehungen zwi- schen Deutschland und der Sowjetunion 1939— 1941, Dokumente des Auswärtigen Amtes“ erschienen. Als Herausgeber zeich- net der Münchner Rechtsanwalt Dr. Alfred Seidl, der als Verteidiger in mehreren Nürnberger Prozessen gerade die deutsch- sowWqetischen Beziehungen zum Gegenstand seines besonderen Studiums gemacht hat. Die in dem Band veröffentlichten 251 Ur- kunden stammen aus den Akten des Auswär- tigen Amtes, die bekanntlich samt und sonders den Alliierten in die Hände ge- fallen sind und von ihmen ausgewertet wur- den. 225 Stücke sind in der Aktenpublikation „Nazi Soviet Relations“ der Oeffentlichkeit bekannt gegeben worden, einer Publikation, dei das State Department 1947 herausge- geben hat, um in Anbetracht der Ver- schlechterung des amerikanisch- sowjetischen Verhältnisses das Zusammenspiel der So- Wiets mit Hitler öffentlich anzuprangern. Alle Dokumente sind Dr. Seidl im deutschen Originaltext als Verteidigungsdokumente für Nürnberg zur Verfügung gestellt wor- den. Die Papiere sind— abgesehen von der erwähnten amerikanischen Teilveröffent- lichung in englischer Uebersetzung— dem deutschen Leser bisher nicht zugänglich ge- Wesen. Die Lektüre der Dokumente ist spannend We die eines Romans und gleichzeitig außerordentlich belehrend. Jeder historisch und politisch, interessierte Deutsche— und dies ist keine Phrase— sollte sie gelesen haben. Viele Teile der Dokumentenver- öffentlichung wird der Leser nicht onne Gefühle der Erschütterung in sich auf- nehmen. Die Urkunden umfassen den Zeitraum vom 17. April 1939 bis zum Schicksals- schweren 22. Juni 1942. zwei Jahre und zwei Monate, während welcher das deutsch- sowjetische Verhältnis alle Höhen und Tiefen der tastenden Annäherung, der Ver- ständigung, einer durch Verträge, Geheim- verträge und gemeinsames Beutemachen untermauerten Freundschaft. der Abküh- urig, des„Aneinandervorbeiredens“, der Entfremdung und des schließlichen Bruchs durchlaufen hat. Die Dokumente geben ein lebendiges Bild des technischen Ineinandergreifens von diplomatischen Berichten, Weisungen ung Aufzeichnungen, und dies umso mehr, als der Sammlung auch einige wichtige Stücke beigefügt sind, die über den begrenzten Rahmen der deutsch- sowjetischen Bezie- hungen hinausgreifend die Rückwirkungen und Verflechtungen nach Japan und Italien zeigen. Dr. Seidl hat es peinlich vermieden, eine irgendwie tendenziöse Auswahl der Doku- Mente zu treffen. Die Papiere sind chrono- tig für sich selbst, Sie tun n legs eneinandergereiht und sprechen im f s f 8 5 Oel, de Trans „ Wem „ Jucden r Weisen zt. Del Aufge. hr nich ten 1 er. len U8d gkeit Einwal auf ein man n chen A. zu nel. den de deln, ha aber de ik nich e seine! Ungün⸗ laufend, und Bedingung es der Form und der Sprache nach, denn die Aufzeichnungen des Staatssekretärs Freiherr V. Weiszsäcker oder die Berichte des Bot- schafters in Moskau, Graf v. d. Schulenburg, zeigen ein erheblich anderes Niveau als zum Beispiel das Gespräch Ribbentrop Stalin oder Erklärungen Ribbentrops in der mm eigenen„starken Sprache“. Sie tun es dem Inhalt nach, wenn aus ihnen geradezu greifbar der mißtrauische und zurückhal- tende Molotow, der bis zum letzten Augen- blick um die Erhaltung der deutsch- russi- schen Freundschaft ringende Schulenburg, der offenbar großzügigere und an dem Zu- sammengehen mit Deutschland interessierte Stalin und der zuerst prorussisch vorprel- lende und dann seinem Herrn und Meister auch in der entgegengesetzten Richtung blind folgende Ribbentrop hervortreten. Die Sammlung ist reich an besonderen Kostbarkeiten, wie zum Beispiel dem Trink- Spruch Stalins bei Ribbentrops Besuch in Moskau am 23. August 1939:„Ich weiß, wie sehr das deutsche Volk seinen Führer liebt, aich möchte deshalb auf seine Gesundheit trinken!“ oder die Szene bei der Abfahrt des japanischen Außenministers Matsuocka von Moskau am 30. April 1941, da Stalin in aller Oeffentlichkeit auf dem Bahnsteig Schulenburg den Arm um die Schulter legte und sagte:„Wir müssen Freund bleiben und dafür müssen Sie jetzt alles tun!“ Das politisch- historisch wichtigste Doku- ment ist zweifellos der Geheimpakt zur Teilung Polens und der übrigen„Zwischen- gebiete“ vom 23. August 1939. Wohl mit Mile Recht weist Dr. Seidl in seinem Vorwort auf die Bedeutung dieses Vertragsinstru- ments für die Kriegsschuldfrage hin. Nicht etwa, daß die Schuld Hitlers an dem Aus- bruch des zweiten Weltkriegs durch das Verhalten der Sowjetunion als geringer an- zusehen wäre. Wohl aber werden die Mit- schuld des Geheimvertragspartners und sein Zusammenspiel mit Hitler unter Beweis ge- stellt. Diese Mitschuld ist 1947, wie erwähnt, von den Amerikanern als politische Waffe ausgespielt worden(Nazi Soviet Relations“). 1945/46 jedoch durfte von diesem Thema und dieser Umstand kommt in dem Seidlschen Vorwort zu wenig zum Ausdruck — 80 gut wie überhaupt nicht gesprochen werden. So hat zum Beispiel das Urteil im großen Nürnberger Prozeß trotz minutiöser Verzeichnung aller einschlägigen histori- schen Ereignisse den so wichtigen Geheim- pakt mit Rücksicht auf den sowjetischen Richter und die damaligen politischen Ver- hältnisse mit glattem Stillschweigen über- Saligen! Es tat dies, obwohl die Existenz des in der Oeffentlichkeit noch unbekannten Paktes im Verlauf des Prozesses, nicht zu letzt durch das zähe Anhäufen von Be- weisen durch Dr. Seidl, nachgewiesen wor- den war. e Neben der im Geheimvertrag und seiner Durchführung kulminierenden deutsch- sowjetischen Zusammenarbeit erscheint als Zweitwichtigstes Thema die Wiederver- schlechterung der Beziehungen, die im Herbst 1940 einsetzte und bereits in den Gesprächen Molotows mit Hitler und Ribbentrop in Berlin vom 12. und 13. No- vember 1940 ihren beredten Ausdruck fand. Von dem dort zum Durchbruch gekommenen Interessengegensatz bezüglich Finnlands, Rumäniens, Bulgariens und der Dardanellen und über den Eklat wegen Jugoslavien ver- läuft auf seiten der deutschen Führung eine anscheinend kontinuierliche Linie bis zum Kriegsausbruch, die durch die wiederauftre- tenden Freundschaftsbeteuerungen von so- Wietischer Seite und durch die Bemühungen Schulenburgs und mancher anderer Warner nicht mehr abgebogen werden konnte. Das historische Bild wird durch die hier besprochene Aktenpublikation weitgehend detailliert und abgerundet. Ein vollstän- diges Bild würde allerdings erst nach Publi- zierung auch der gegnerischen, in erster Linie der sowjetischen Akten entstehen, eine Publikation, auf die Historiker und Politiker allerdings erst in ferner Zukunft hoffen dürfen. a VL „Wir werden Krieg miteinander bekommen“ Als die Funkverbindungen mit dem Ausland abgebrochen wurden Im Juli 1939 sagte mir der englische Lei- ter der Wasserversorgungsanlagen von Las Palmas auf der Fahrt zu den Werksanlagen: „Wir werden bald Krieg miteinander be- kommen.“ Auf mein ahnungsloses Erstau- nen und Bedauern meinte er:„Auch wir Engländer bedauern dies sehr. Wir wollen keinen Krieg. Aber Ihre Regierung treibt eine Politik, die zum Krieg führen muß.“ Offenbar hatte sich da der Arrfang eines un- ausweichlichen Verhängnisses vorbereitet, über dessen Ernst der deutsche Durch- schnittsbürger nichts wußte oder auch nur ahnte, am wenigsten der im Ausland ia jener kritischen Zeit reisende. Ich war seit Anfang des Jahres an vielen Küstenplätzen Afrikas und, soweit es die Devisen erlaup- ten, auch in einigen Städten weiter im In- neren. Von den vielen Menschen, mit denen man da zusammentraf, war keiner zu die- ser Quintessenz der europäischen Politik ge- kommen. Nur in Johannesburg erzählte mir der Vertreter einer deutschen Firma, daß ihm ein Schaufenster mit Ziegelsteinen ein- geworfen wurde. Solche Demonstrationen Hitzköpfiger brauchte man noch nicht allzu ernst zu nehmen. Auch der erhebliche Rück- gang der ausländischen Frachten auf deut- schen Schiffen brauchte man nicht als offene Feindseligkeit anzusehen. Auf den Welt- meren gab es immer eine scharfe Kon- Kkurrenz. Dabei unterlag mal der, mal der. Aber die Aeußerung des Engländers in Las Palmas gab zu denken. Er war ein ruhiger, sachlicher Mann, der mir in kollegialer Weise die Einrichtungen seines Werkes zeigte. Trotz dieses für mich ersten Anzeichens eines bevorstehenden Krieges fuhr ich nach Kamerun weiter mit dem schönen Frachter „Togo“ der deutschen Afrika-Linien, über Monrivia-Takorati, Accra, Lagos. In Lagos erbot sich der schwarze Zollbeamte, seinem Kollegen in Viktoria Kamerun) zu telegra- phieren, damit meine Einreise dort reibungs- los vonstatten gehe. Das tat er offenbar auch, denn die Einwanderungsformalitäten waren in kaum einer Viertelstunde erledigt. So schlimm konnte es also mit der Kriegs- gefahr doch wohl nicht sein! Die deutschen Pflanzer in Kamerun, deren Gast ich sein durfte, betrachteten offensichtlich einen Besuch als günstiges Zeichen. Wie sollte einer in diesen weltvergessenen Winkel kom- men, wenn Krieg bevorsteht! Die Beziehun- gen zwischen den deutschen Pflanzern und der englischen Verwaltung waren völlig korrekt. Die wenigsten Leser werden wis- sen, daß damals fast alle Pflanzungen im englischen Mandatsgebiet von Kamerun durch das außerordentliche Entgegenkom- men der englischen Regierung wieder in deutschen Händen waren. Der englische Beamte lud in jener Zeit gerade die Deutschen mit ihren Frauen in Ein Zirkus roman 57. Fortsetzung „Gewigß, gern!“ nickt sie und macht sich langsam frei aus seinen Armen.„Zwanzig Minuten, ja?“ und damit verschwindet sie schon hinter der Weißlackierten Tür.— Der trockene Engländer macht nicht viel Worte: Robby hat sicher schon alles mit Ihnen besprochen, Miss. Wenn Sie mit mir Allein arbeiten, buche ich Sie. Ich buche Sie ist, daß Mister Newhouse stets im gleichen Programm arbeitet. Das Übernebhme ich und garantiere dafür. Ihre Gage kenne ich, in zwei Jahren Werden wir sie um die Hälfte höher ge- trieben haben. Ich nehme sechs Prozent, Such beiden mache ich einen besonderen Vorchlag. Wir rechnen eure Gagen zusam- men, von der Gesamtsumme bekomme ich dann fünf Prozent. Einverstanden? Gut, Mig, darm unterschreiben Sie mal hier!— Was das ist? Das sind Verträge— für Paris, kur Madrid, für Lissabon. danach bringe ich euch kür ein Jahr in die Staaten!“ »Wir wollen aber im nächsten Jahr wie- der hier arbeiten!“ fällt Robby ein. „Weiß ich, Boyl Bringe ich alles mit der Direktion in Ordnung. In fünfzehn Monaten seid ihr wieder in old Germany. Bei mir seid ihr aufgehoben wie Kinder bei ihrem Vater!“ Er faltet langsam die Kontrakte zusammen.„Die europäischen schicke ich euch in den nächsten Wochen, der Ameri- kaner wird wohl vierzehn Tage länger dauern. In Ordnung geht alles, darauf könnt ihr euch verlassen. Der Einfachheit halber schicke ich beide Verträge in einem Um- schlag an Mister Newhouse. Ist's recht so?“ „Nehmen Sie mich denn nicht für voll, Mister Watson?“ schmollt Vutta und nippt an ihrem Portweinglas. a. „Sehr!“ sagt der Brite.„Sie sind die glänzendste Dompteuse, die ich je gesehen habe. Bitte, das ist kein Kompliment, das ist die nackte Wahrheit. Wenn ich meine Verträge in der Tasche habe, sage ich grundsätzlich keine Schmeicheleien mehr. 85 Ich meine nur, es ist einfacher, nicht Wahr? Mit euch steht's ja doch so, daß ihr über kurz oder lang heiratet!“ Vutta blickt erschrocken auf, keuerrot steht Robby's gutes ehrliches Gesicht über dem weiden Tischtuch. Sie kühlt, wie auch kameradschaftlicher Weise zu einem geselli- gen Zusammensein in sein Haus. Aber nach den Rundfunkmeldungen, die wir uns nie entgehen ließen, mußte doch Zündstoff da sein und unser Stimmungsbarometer schwankte erheblich. Was sollte werden, wenn man in Europa wieder Krieg machte. Alle Aufbauarbeit, unter schwierigsten Be- dingungen geleistet, wäre wieder umsonst gewesen. Als der Dampfer„Kamerun“ Ende August angemeldet wurde, schien es mir ge- raten, auf ihm nach dem Süden in den bel- gischen Kongo zu fahren und nicht seine Rückkehr, die für Anfang September vor- gesehen war, abzuwarten. Als ich so plötz- lich aufbrach, wollte man wissen, ob ich Photo: DENA Eisenbahnbrücke bei Bietigheim fertiggestellt Eine der wichtigsten und größten deutschen Eisenbahnbrücken, der 287 m lange und 38 m ohe Viadukt über das Enztal bei Bietigheim(Wttbg.) wurde nach zweijähriger Bauzeit in Anwesenkeit des Direktors der amerikanischen Militärregierung für Württemberg, General Charles P. Gross, und dem Generaldirektor der deutschen Eisenbahnen, ubergeben. Die Eisenbahnbrucke, die als ein Meisterwerk der Brückenbaukunst gilt, Verkehr wurde während der letaten Kriegstage zum größten Teil gesprengt. Dr. Busch, dem Unser Bild zeigt den fertiggestellten Viadukt während der Einweikungsfeierlichkeiten. „Nachrichten“ hätte. Aber ich war natür- lich so ahnungslos wie die anderen dort. Nur das Gefühl sagte:„Heraus aus dieser Ecke!! Am 24. August lief die„Kamerun“ aus, und ich gab gleich einen Funkspruch nach Hause auf. Am nächsten Morgen er- zählte mir der Funkoffizier, daß sich die Funkstation Norddeich gemeldet habe mit einem Funkspruch an einen Passagier, aber in dem Augenblick, als der Spruch abge- nommen werden sollte, sei die Verbindung abgebrochen worden. Es handelte sich ver- mutlich um die Antwort auf meinen Spruch. Also: erste Mobilmachungsmaßnahme, die kür uns erkennbar war: Abbruch der pri- vaten Funk verbindungen. Nun war also diese lose Verbindung mit Zuhause abge- rissen. L. St. Der Schutz der Bürgerrechte Gespräche zwischen Mannheimer Aktionsausschuß und Stadtverwaltung Zu dem Treffen des vor kurzem ins Leben gerufene Aktions ausschusses zum Schutz der persönlichen Rechte, das am Montagabend im Mannheimer Amerikahaus abgehalten wurde, waren neben den Mit- gliedern Persönlichkeiten der Stadtver- waltung und des Stadtrates, unter ihnen der Stadtrat Sauter, Amtmann Viebig, Sydikus Dr. Woll, Stadträtin Langendorf, Dr. Reb- stein-Metzger u. à. erschienen. Der größte Teil der Anwesenden erklärte sich mit sei- ner Unterschrift zur Mitarbeit an den Auf- gaben der Organisation bereit. Dr. Partsch, Heidelberg), der erste Re- kerent des Abends, begann seine Ausfüh- rungen, in denen er die Notwendigkeit der Existenz und den Aufgabenkreis der schon in verschiedenen deutschen Städten gegrün- deten Aktionsausschüsse zur Wahrung der Bürgerrechte herausstellte, mit allgemeinen Darlegungen über die Bedeutung der per- sönlichen Freiheiten, wie sie in den Grund- rechtsteillen der Verfassung der meisten Völker niedergelegt sind und auch im Bon- ner Grundgesetz feste Form gefunden ha- ben. Ein Grundrecht haben, heiße, so er- klärte der Sprecher, jedem Menschen und jeder Organisation gegenüber verlangen können, daß ein näher bestimmter Persön- lichkeitsbereich nicht berührt oder daß nur in einer festgelegten Form und unter ge- Wissen Voraussetzungen in ihn eingegrif- fen werden dürfe. Es gebe wohl Organe, die vor Eingriffen in die Persönlichkeits- sphäre des einzelnen schützten, aber diese operierten erst und nur nach Anruf. Die Bürgerrechte würden im Alltagsleben noch sehr oft verletzt, und zwar ohne daß sich der einzelne dagegen wehre, der die schon bestehenden Organisationen nur in den sel- tensten Fällen mit einer Beschwerdefüh- rung beauftrage. Die politischen Parteien könnten nicht in erster Linie die Verfechter der persön- ihr das Blut zu Kopf steigt und in den Schläfen hämmert. Aber dann nickt sie: „Ja, mir soll es recht sein!“ Und nun wird Robby's Gesicht da drüben noch röter, noch dümmer Der Agent bestellt zur Besiegelung des Vertragsabschlusses zwei Doppelkorn für die Herren und einen weißen Curacao für Madame. Als die Gläser geleert sind, sieht er Lutta voll an.„Wissen Sie, daß Gordon tot ist?“ fragt er unvermittelt. Sie bewegt langsam und verneinend das blasse Gesicht. „Ja!“ beginnt er und dreht nachdenklich das Likörglas zwischen den langen, knochi- gen Fingern.„Ich hab's auch erst heute er- fahren. Er war doch mit einem Mädel drüben in den Staaten, und die hat ihn sitzen lassen wegen irgend sonem exoti- schen Gent. Und der gute Gordon hat den Rappel gekriegt, hat dem Paar aufgelauert, hat das Hotelzimmer gestürmt, den Revol- ver herausgeholt und wüst in der Gegend rumgefunkt. Das Mädel hat er umgelegt, gleich tot, soll ne Halbe gewesen sein, ich versteh den Kram nicht, den Mann hat er nicht getroffen, und den letzten Schuß hat er sich selbst durch den Kopf gejagt. Ver- rückte Sache, der Gent hat das Vermögen des Mädels eingestrichen, soll nicht wenig gewesen sein, und ist nun für neue Taten greifbar, so'n Kerl fällt ja die Treppe immer nur rauf!—— Ja, ja, ich komme schon!“ Winkt er nach der Drehtür, in der ein Chauffeur erscheint, der sich suchend um- sjeht.„Kinder, ihr müßt mich entschuldigen, mein Flugzeug. Ich habe morgen in Hun- garis eine große Konferenz!“ Damit ist er lichen Freiheiten sein, obwohl sie selbst- verständlich als Mitarbeiter große Dienste leisten, denn es sei ihre primäre Aufgabe, den Volkswillen durchzusetzen, dem durch die in der Verfassung stipulierten Grund- rechte Grenzen gesetzt seien. Auch die Gerichte könnten nur helfen, wenn sie dazu aufgefordert würden. Im übrigen aber sei der Deutsche noch viel zu sehr unbe- rechtigt verängstigt. Der Aktionsausschuß solle auf der Hut sein vor Querulanten, und solchen, die glaubten, ihn zur Verfechtung spezifischer Ansprüche vorspannen zu können.„Wir müssen eine kleine Anzahl von Menschen ninter uns zu versammeln versuchen, tür die es um nichts anderes geht als um die Gerechtigkeit!“ Abschließend ging der Redner auf die Voraussetzungen ein, die er für notwendig erachtete für eine erfolg- reiche Arbeit der Organisation. Wenn man daran interessiert sei, einen Rechtsstaat im Herzen eines jeden Deutschen zu errichten, dann nicht, weil man amerikanischerseits daran interessiert sei, sondern weil es dabei um die eigenen Interessen gehe. Rechtsanwalt Fesenbecker, der intern be- aAuftragt wurde, geeignete Fachkräfte für den Ausschuß zu gewinnen, sprach über die Bedeutung, den Aufbau und die Arbeits- weise der„Union zur Verteidigung der Bürgerrechte“, die aus der„Amerikanischen Union gegen den Militarismus“ hervor- gegangen sei und der heute von der Be- völkerung der USA größte Anerkennung entgegengebracht werde. In nahezu allen Fällen, in denen die„Civil Liberties Union“ — so heißt die Institution auf englisch sich an den Obersten Gerichtshof der Ver- einigten Staaten gewandt habe, sei die Entscheidung im Sinne ihres Antrages ge- fällt worden. 5 Zum Schluß zählte der Sprecher eine Reihe von Fällen auf, die dem Frankfurter ————— in seinem Mantel, hat den Hut aufgesetzt, die dicke gelbe Aktentasche unter den Arm geklemmt, schüttelt ihnen noch einmal rasch die Hände, stürmt hinaus Vutta sieht stumm vor sich hin. Soll sie trauern, weinen um James Gordon?— Ihr Herz hat nichts von ihm gewußt, sie kann sich jetzt nicht dagegen wehren, daß ein Gefühl wie stille Freude sie langsam und stark erfüllt: Gordon ist tot, die Vergan- genheit ist tot. Robby läßt sich die Whiskyflasche brin- gen, und dann trinkt er stumm und ab- wesenden Gesichts zum Entsetzen Vutta's und zum respektvollen Erstaunen des Kell- ners ein großes Glas unverdünnt, so, wie man den Whisky in fröhlichen Stunden auf der Veranda des alten Ridgeway getrunken hat das ist seine Totenfeier für May Ridgeway. Sie war schön. sie war süß, aber sie war treulos und war ein Luder. Sein Herz hat nicht geblutet, als sie ihn verließ und böse verriet, soll er heute um sie trauern? Sie ist ihm fremd, May Ridge Way ist ein ganz fremder Mensch, der drüben in Amerika einen Tod gestorben ist, den er sich selbst eingerührt hat— farewell, May! 5 Aber so n Whisky schmeckt eigentlich verdammt gut! Er greift von neuem nach der Flasche, um sich ein frisches Glas ein- zuschenken— doch da liegt eine schmale, bräunliche Hand auf seinem Arm und hält ihn fest, Lutta sagt:„Robby, es ist genug. Du bist hier nicht in Indien. Und wenn ich an deinem Tisch sitze, mußt du deine Ge- Jüste ein bißchen zähmen, nicht wahr? Ich schätze einen Saufer gar nicht!“ Aktionsausschuß vorgelegen haben. Sehr oft habe es sich dabei um einen sogenann- ten negativen Kompetenzkonflikt gehandelt, das heißt, um eine Angelegenheit, für deren Bearbeitung sich niemand als zuständig er- klärt, wie auch viele Beschwerden sich nicht auf eine Grundrechtsverletzung bezogen, sondern irgendwelchen Interessen einer be- stimmten Gruppe zu realisieren versucht hätten. Bei der Ueberprüfung der einge- gangenen und eingehenden Beschwerdefälle bedürfe es größter Gründlichkeit, damit der Arbeitsausschuß sich nicht schon von An- fang an unmöglich mache. In der den Abend abschließenden Dis- kussion sprach Dr. Woll im Namen der Stadtverwaltung deren Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit mit dem Aktionskomitee aus. Frau Dr. Rebstein- Metzger vertrat die Meinung, der Ausschuß solle sich nicht auf die Ueberprüfung einzelner Fälle und schon bestehender Gesetze und Verfügun- gen auf ihre Haltbarkeit gegenüber den Grundrechts forderungen beschränken, son- dern versuchen, die Legislative zu beein- flussen, damit im Entstehen begriffene Ver- ordnungen und Gesetze von vornherein in übereinstimmung mit den bürgerlichen Rechten des einzelnen gebracht würden. Von mehreren Teilnehmern wurde auch ein Aufklärungsfeldzug befürwortet, der dazu beitragen soll, daß sich die Bürger über re innen zustehenden und eingeräumten per- sönlichen Freiheiten volle Klarheit ver- schaffen. rob Heiratsurkunde verspeist Uebergroßer Appetitt ihres RNhemann fuhrte das Ehepaar MeLeod dus der kan dischen Stadt Vancouver vor den Scheidung richter. Mr. Me Leod hatte ein großes Sti von der Heiratsurkunde abgebissen, schluckt und dann versucht seine Frau stanze zur Verspeisung des Restes zu zuin * Mr. John Simson in Detroit(USA) rei die Scheidungsklage gegen seine Frau Simson behauptet, seine Frau habe e mit ihr befreundeten Zimmernachbarn di Schnarchsignale wissen lassen, wann Mann zu Hause sei. 50 * Ein Strãfling, der auf unerklärlicher aus dem Gefängnis in Västerras(Schu dusgebrochen war, wurde dieser Tage vo Poliaei wieder eingefangen. Er hatte sid ganzen Körper mit Margarine eingesc, und sich durch eine 19 mal 29 em große im Gefängnisgitter gewunden. Trotz Schmiere hatte er dazu zwei Stunden braucht. 14.8 51 — * 1 Eine Neu Vorker Fluglinie hat einen Ang ler-Eæpreß“ eingericktet, der jedes Wochen. ende eine Ladung angelfreudiger Großstädter an die Forellenströme des Colorado- Gebirges und zuruck befördert. Fur die gefangenen Forellen steht im Flugzeug ein Eisschrunk zur Verfügung, so daß die Angler ihre Familien am Sonntagabend mit einer Mahlzeit frischer Forellen überraschen können. 000000000000/ Er lügt empört:„Aber ich wollte ja gar nicht mehr.. Ich wollte nur mal nach dem Etikett sehen, um mir die Marke zu merken, die ist nämlich wirklich erst- klassig!!.. Sie lacht ihn aus, wissend und überlegen, während er wehmütig der ent- schwindenden Flasche nachsieht, die vom Kellner in Sicherheit gebracht witzd. Dann bettelt er:„Wollen wir nicht ein bißchen noch durch die Straßen laufen, Vutta? Ich möchte so sern! Wir sind hier in Hamburg, ich bin doch hier zu Haus!“ „Gern!“ sagt sie und steht auf. Er zahlt, zieht den Mantel an, auf der Straße nimmt Lutta seinen Arm und ihr Schritt fängt seinen Rhythmus Sie hat ja ihre Eigenheiten, das mit der Buddel eben war wirklich nicht schön, aber'n feiner Kerl ist Yvutta doch Zwei, drei stille, abgelegene Straßen, dann überqueren sie einen breiten Asphalt, ein schmaler Parkweg nimmt sie auf, führt sie hinter blattloses Gestrüpp und an das Ufer der Auhenalster. Der Himmel hängt tief und grau, ver- einzelte Schneeflocken, kaum wahrnehmbar, schweben herab. Das Wasser ist schwarz und bewegt, heftig klatschen die kurzen, harten Wellen gegen den Strand. Unter dem Bogen der Lombardsbrücke verschwindet just der letzte Fährdampfer mit seinen bunten Lichtern. Weit dehnt sich das Wasser, fern funkeln die Lichter von Harvestehude.„Hier ist es schön!“ sagt Vutta, schmiegt sich fester in Robby's Arm und stülpt mit der freien Hand den Kragen ihres Pelzmantels auf. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 31. August 1949/ Nr. 176 Akustikprobe im Ualionaltheater Mit einiger Spannung erwartete gestern nachmittag ein stattliches Publikum im Nationaltheater die angekündigte Akustische Prüfung des Theaterraumes nach vollzogenem Um- und Ausbau. Wie vorauszusehen war, hat sich die Tieferlegung des Orchesterraumes sehr zum Vorteil der akustischen Verhältnisse ausge- Wirkt. Insbsondere ist nunmehr die Ein- Beitlichkeit des Orchesterklanges und die bisher stets gefährdete Präzisität der Einsätze der verschiedenen Instumental- gruppen gesichert. Am Vortrag der Ouver- türe zur„Zauberflöte“ unter Richard Laugs, des zweiten Tannhäuservorspiels unter der Leitung des neu verpflichteten Kapell- meisters Riede und schließlich der Haupt- ouvertüre zum„Tannhäuser“ unter Fritz Riegers Leitung wurden die klanglichen Verbesserungen erfreulich deutlich. Es wird nun darauf ankommen, daß sich die Musiker selbst gehörmäßig auf die neuen Verhältnisse einstellen, was übrigens rasch vor sich zu gehen scheint, denn gewisse Härten in der einen oder anderen Gruppe verloren sich beim mehrmaligen Spielen bereits in dieser Probestunde, und die große Tannhäuserouvertüre wurde von Rieger in mren unterschiedlichen Abschnitten klang- lich geradezu wundervoll ausbalanciert wiedergeben. Die Sachverständigen werden zu überlegen haben, ob noch gewisse Kor- rekturen, wie etwa die Bespannung der inneren Wände des Orchesterraumes mit schalldämpfenden Rupfen notwendig sein werden. Nach dem hervorragenden Eindruck der Tannhäuserouvertüre dürfte sich diese Maßnahme wohl erübrigen. Nicht ganz so überzeugend war die Klangwirkung im Zu- sammenhang mit den Singstimmen von der (allerdings leeren) Bühne herab. Aber auch hier dürfte die Eingewöhnung der Sänger in die neuen Raumverhältnisse das ihre tun, um den akustischen Ausgleich herzu- Stellen.. Theaterkunst für alle Das ständige Theater war einmal Sache der Höfe und des Adels. Im 19. Jahrhun- dert machte das Bürgertum Oper und Schauspiel zu seiner Angelegenheit. Im 20. Jahrhundert ist die Zeit herangekommen, die Kunst der Bühne auf die breiteste Grundlage zu stellen und allen zugäng- ich zu machen. Die Schöpfer der großen Opern und Schauspiele haben für alle ge- Wirkt, die aufgeschlossen und theaterfreu- dig sind. Seit Wochen müht sich ein kleiner Kreis Selbstloser Männer und Frauen, eine The a- ter gemeinde zu gründen, die den auf- geschlossenen Menschen der Städte Mann- heim und Ludwigshafen einen vereinfach- ten und verbilligten Weg aus dem Alltag Und seinen Sorgen in die Welt der gestalten- schaffenden Phantasie der bedeutenden Meister aller Zeiten zeigen will. Einige Hundert theaterfreudige Arbeiter und An- gestellte haben den Gedanken der Theater- gemeinde bereits sich zu eigen gemacht und praktische Interesse für die Sache bekundet. Und num wäre es Sache der großen Organi- sationen, aus ihren Mitgliedern die Mit- träger einer gesund und blühend entfalte- en Theaterkultur zu berufen. Die Mann- eimer Bühne hat aus besonnter Vergan- enheit einen großen Ruhm zu verteidigen. In den Zahlstellen der Theatergemeinde eitungsständen und Tabakläden) liegen tnahmeformulare bereit: auch die Ge- Iktsstelle Mannheim, Rheinstraße I, nt Mitglieder auf. Wohin gehen wir? ittwoch, 31. August: Antroposophische Uschaft. Mannheim, Rathenaustraße 5, und 19.30 Uhr:„Eurythmie- Aufführung“ tler vom Goetheanum, Schweiz). Freundlich und warm Vorhersage bis Donnerstag früh: Veberwiegend heiter. Höchsttem- peraturen 27 bis 29, Tiefstwerte 12 bis 15 Grad. Schwache Winde. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Hegelstand am 30. Aug.: Maxau 316(2), Mann- heim 14%(KT, Worms 79(), Caub 75(6). Was rechis des Rheines schwarz ist, ist drüben weiß Mannheimer Bäcker üben Kritik an den unterschiedlichen Wie alle Berufsstände haben auch die Bäcker heute ihre Sorgen, die nicht allein in der geringen Kaufkraft der Bevölkerung ihre Ursache haben, sondern auch in der Struktur unseres Ernährungsbehördenappa- rates, und— wenn man den Dingen weiter nachgeht— in der politischen Situation des Nachkriegsdeutschland. Um sich über einige in Mannheim in der letzten Zeit auf- getretenen Schwierigkeiten zu unterhalten, hätte die Bäckerinnung gestern Vertreter dex Ernährungs- und Preisprüfungsbehörde zu sich geladen. Der äußere Anlaß dazu war die Beobach- tung, daß in unserer Gegend aus der Pfalz und aus Hessen stammende Backwaren aus weißem Mehl ohne Marken verkauft wer- den, während ortsansässige Bäcker für „Schwarzverkäufe“ mit oft nicht unerheb- lichen Geldstrafen belegt werden. Dieser— allein schon vom Standpunkt der Aufrecht- erhaltung des einzelnen Geschäftes— un- tragbare Zustand sei auf die Tatsache zu- rückzuführen, daß in Württemberg-Baden noch Bewirtschaftungsprinzipien Gültigkeit besäßen, die in der französischen Zone ge- fallen seien. So könne es vorkommen, daß ein Mannheimer Bäcker„bestraft“ werde für etwas, was sein Ludwigshafener Kol- lege längst legal tun könne, nämlich Back- Waren ohne Marken seiner Kundschaft an- bieten. Die Unterschiedlichkeit in dem Grad der Entwirtschaftung von Lebensmit- teln in den einzelnen Ländern führe z Wangsläufig zu geradezu grotesken Ver- hältnissen, die sich besonders in Mann- heim, als zwischen Hessen und der Pfalz liegend, entweder auf die Moral oder die Wirtschaftlichkeit eines Bäckereibetriebes auswirkten. Entweder laufe der„ehrliche“ Bäcker Gefahr, finanziell in Schwierigkei- den zu kommen oder— um dies zu vermei- Wahlanulyse aus der DVP-Perspektive Paul Riedel sprach über die zwei letzten Wahlen Ueber das Thema:„Das politische Ergeb- nis zweier Wahlen“ sprach gestern Abend der erste Vorsitzende des Stadtverbandes der DVP, Beigeordneter Paul Riedel, in einer öffentlichen Versammlung der Freien Demo- kratischen Partei im Hotel„Rheinbrücken“. Zwei Wahlen— Die Wahl des Ober- bürgermeisters und die Bundestagswahl standen damit zur Diskussion. Der Redner betrachtete beide Wahlen Vornehmlich vom Standpunkt seiner Partei aus und unter besonderer Beachtung der lokalen Verhältnisse. Nach einer Recht- fertigung der Stellungnahme der DVP für die Kandidatur Heimerichs meinte Riedel, der neue Oberbürgermeister habe durch das positive Verhalten der CDU eine brei- tere Basis für sein Arbeiten als sie der ver- storbene Dr. Cahn-Garnier gehabt habe. Während die CDU unter Dr. Cahn-Garnier eine gewisse Oppositionsstellung inngehabt habe, sei heute kein negatives Verhalten der KPD zu erwarten, da die Kommunisten die Arbeit ihres Beigeordneten Ritter nicht leichtfertig erschweren würden. Die DVP sei der Ansicht, daß Mannheim seinen Ober- bürgermeister unbedingt in den Reihen der SPD süchen müsse. Die Tatsache, daß Dr. Heimerich in seinen Wahlreden betont habe, er sei nicht Marxist, erleichtere die Abschied von Deutschland Nun ist sie wieder davongeflogen, die französische Gruppe der„Falken“, Jung- Sozialisten und sozialistischen Studenten, die für einige Wochen ihre Zeltnester im Jugendlager bei Michelstadt aufgeschlagen hatte. Gestern abend verabschiedeten sich die jungen Franzosen und Französinnen in einer schlichten Feier im„Weldebräu“. von Mannheim. Rudi Ried, Vorsitzender der Mannheimer Jungsozialisten, überbrachte den Sendboten des sozialistischen Frank- reich die Abschiedsgrüße M. Walter Baender, Paris, übermittelte im Namen der französischen sozialistischen Studenten- und Jugendbewegung die auf- richtigsten Glückwünsche des Generalse- kretärs der Sozialistischen Partei Frank- reichs, während M. Gaston Karila, Präsi- dent der französischen sozialistischen Stu- denten, zu Herzen gehende Dankesworte an die deutschen Gastgeber richtete. Er be- zeichnete als sein tiefstes Erlebnis, daß in der Gemeinschaft, mit der er in Deutsch- land zusammengelebt habe, die Unter- schiede zwischen Deutschen und Franzosen sich nur noch in der Sprache geäußert hät- ten. Es hätte übergenug gereicht Etwa zwei Kilo ungelöschten Karbids fanden Arbeiter der städtischen Müllabfuhr in einer zur Leerung bereitgestellten Müll- tonne am Montagnachmittag vor dem Hause P. 5, 14. Aus mehreren tödlich verlaufenen Vorfällen in Mannheim und Heidelberg ist bekannt, was bei einer Explosion des Kar- bids hätte passieren können.. Die Krimi- nalpolizei wird jetzt unnachsichtlich bei fahrlässigem Handeln die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. positive Haltung der SpD ihm gegenüber. In der Bundestagswahl sei durch die SPD die Frage Planwirtschaft oder freie Wirtschaft zur Grundsatzfrage erhoben worden. Gerade Hessen, wo auch die CDU ziemlich nach links tendiert habe, sei die Absage an die weitgehend verwirklichte SPD- Politik auffallend gewesen. Die Erfahrung aus dieser Wahl habe den Schiffbruch der„Ein-Mann-Wahl“ er- geben. So habe die DVP in Württemberg- Baden in zwei Wahlkreisen ihren Kandida- ten durchbekommen. Beide seien auf sei- ten der Partei fast unbekannt. Sie seien gewählt worden in den Wahlkreisen Dr. Reinhold Maiers und Professor Heuß'. Rie- del war der Ansicht, daß jeder Beliebige im Schlepptau starker Männer gewählt werde. Die Wähler würden im Grunde leider einer Partei und nicht einer Persönlich- keit ihre Stimme geben. Das habe auch in Mannheim zugetroffen. Die geringe Wahlbeteiligung in unserer Stadt sei nach statistischen Berechnungen auf Kosten der CDU und SPD gegangen. Die Kandidatur Carlo Schmids in Mann- heim sei für viele Sozialdemokraten eine Zumutung gewesen. Die Propaganda der DVP sei durch die der sozialistischen Par- teien sehr einfach gemacht worden. Gerade die Tatsache, daß von der anderen Seite die Planwirtschaft und Sozialisierung so stark in den Vordergrund gestellt worden seien, habe das positive Ergebnis für die Vertre- ter einer freien Wirtschaft bestimmt. Der Redner vertrat die Ansicht, daß es für die Bundespolitik nicht nachteilig sein könne, wenn die SPD in Opposition träte, denn dadurch werde die große Gefahr vereitelt, daß die künstliche Partei der ehemaligen Pgn. und noch nicht Wahlberechtigten die Opposition übernehme. r Wirtschaftsmethoden den— werde er„ungesetzlich“ und riskiere dabei, sich„erwischen“ zu lassen und„be- straft“ zu werden. Die Behördenvertreter machten aus die- ser Gesprächsgrundlage das beste, was sie tun konnten, indem sie auf die unzweifel- haft als Argument nicht hinwegzuleugnende Tatsachen hinwiesen, daß lokale Dienst- stellen— mögen sie selbst auch die schwe- benden Fragen bejahen oder verneinen— keinen Einfluß haben auf eine Aenderung des Bewirtschaftungssystems. Dies könne nur auf Landesbasis geregelt werden. Wei- ter führten sie ins Feld, daß selbst die Frankfurter Spitzenbehörden der Lockerung bzw. Aufhebung der Bewirtschaftung das Wort redeten, aber immer wieder am Wi- derstand der Alliierten scheiterten, womit der ganze Fragenkomplex einen politischen Charakter erhält. Dazu komme, daß bei- spielsweise die französische Zone nicht der Frankfurter Regelung unterworfen sei. Der Leiter des Mannheimer Ernährungs- und Würtschaftsamtes, Direktor Schmidt er- klärte dabei ohne Umschweife und in er- freulicher Einsicht, daß er die ganzen heu- tigen Verhältnisse als untragbar ansehe, nur seien sie nicht das Ergebnis einer Amts- arbeit, sondern Zeichen zwangsläufiger Auflösungserscheinungen, die aus den Ge- gebenheiten unserer Zeit resultierten. Die Tatsache der„Invasion“ freiverkäuflicher Backwaren hielt er dabei an sich für durch- aus begrüßenswert, doch sei der Weg, auf dem sie zu uns gelangten, falsch. Diese etwas orakelhaft anmutende Bemerkung wurde von den Anwesenden dahingehend verstanden, daß es Aenderungen der Vor- schriften erlauben sollten, das Rohprodukt zu diesem Backwerk, nämlich das Mehl, endlich einmal auf legalem Weg auch ins Rechtsrheinische„einführen“ zu können. Die Vertreter der Preisbehörden taten ein übriges, um Oel auf die Wogen des Unmutes zu giebhen, soweit ihre Machtvollkommen- heit dies zuließ, indem sie zusicherten, bei der Verhängung der von ihnen selbst als peinlich empfundenen Geldstrafen Zurück- haltung an den Tag zu legen. Beide Insti- tutionen versprachen durch ihre Repräsen- tanten, den Inhalt der Gespräche dem würt- tembergisch- badischen Landwirtschaftsmini- ster Stooß zu unterbreiten und ihn zu bitten, eine Lösung der Fragen herbeizuführen. Als Konzentrat der Besprechung hatten die Bäcker ihre Wünsche durch einen Spre- cher in drei Punkte zusammengefaßt, in denen sie darum baten, bei Vergehen gegen Preis- und Bewirtschaftungsverordnungen zunächst nur Verweise anstatt sofort Geld- strafen zu verhängen, für größere Vergehen dagegen die Bitte äußerten, die Berufs- organisation vor der Entscheidung zu hören, die am besten die Zusammenhänge beurtei- len könne und zuletzt wurde darum gebeten, mit Minister Stooß in Verbindung zu treten, um zu erwirken, daß Mehl auf regulärem Weg aus der Pfalz eingeführt werden könne. mile Es spielt dus Polizei-Tunzorches ter .. Und zwar zum„Tag des Polizeisport- vereins“ am Sonntag, ab 20 Uhr, in der Turnhalle des TSV 1846„bis zur völligen Vernichtung“, wie einer, der das neun Po- lizisten starke Jazz-Band kennt, meints. Nun wir lassen uns von diesem Abend mit dem Motto„Heut sind wir aber mal fidel“ und seinem sicher wieder in jeder Hin- sicht hochschäumende Wellen schlagenden Programm genau so überraschen, wie von den Vorführungen am Sonntagvormittag 10.30 Uhr an der Friedrich-Ebert-Brücke, wo Rettungsschwimmer der Polizei ihr Können bei Katastropheneinsätzen und al- len dazugehörigen Vorkommnissen zeigen und auch von dem Sportfest, das um 14 Uhr auf dem MsdG-Platz am Neckarplatt beginnt. Dabei spielt die Polizei Fußball gegen eine VfR-Mannschaft, Handball ge- gen die Bahnpolizei und Faustball gegen die Berufsfeuerwehr. Dazwischen aber stei- gen neben Vorführungen der Polizeischule Attraktionen, die besonders die Jugend, aber auch die ganze Bevölkerung inter- essieren dürften: Die Reiterpolizei wird zur Verfolgung von angenommenen Taschen- dieben und Einbrechern eingesetzt und Fo- lizisten zu Fuß, per Fahrrad, Motorrad und Pferd werden einen Hindernislauf hinlegen, an dem auch zur Belustigung der nicht daran Beteiligten alles dran sein wird. Einige Kostproben von dem, was aber die Männer von der motorisierten Verkehrs- Streife zum Besten geben werden, sahen Wir gestern nachmittag. Einfach toll— aber verraten wird nichts, denn neben Zir- Kküsreifen akrobatischen Kunststücken auf dem fahrenden Krad wird es auch allerlei geheimnisvolles dabei geben und das sollen Sie gegen Lösen einer Karte für alle drei Veranstaltungen zu 1,50 DM als Nichtmit- glied des Polizeisportvereins oder für die paar Pfennige für die Einzelveranstaltun- gen oder— für die beiden Tagesveranstal- tungen— als qugendlicher bis zu 16 Jah- ren kostenlos selbst genießen. Mannheim wird also am Sonntag end- gültig mit seiner Polizei Brüderschaft feiern, bis beide Teile blau sind... Karten für den ganzen Tag und die Nacht zum Montag dazu sind in allen Revieren, Kar- ten zu den Einzelveranstaltungen an Ort und Stelle erhältlich. nk Eduard leugnete hartnäckig Das brachte ihm ein Urteil in Höhe des Staatsanwalt-Antrages ein Es war frühmorgens, an einem Tag an- fangs Juli, als eine Hausgehilfin die Türe ihrer Mansardenwohnung in den U-Quadra- ten weit offenstehend vorfand. Weitere Ent- deckung: Die Handtasche im Kleider- schrank war um 180 DM erleichtert. Im Ne- benzimmer, in einer Ecke stand ein Mann. Dem sagte die Wohnungsinhaberin auf den Kopf zu, er habe das Geld gestohlen und 20g es ihm auch aus der Hosentasche. Wo- rauf der Fremde im Eiltempo die fünf Stock- werke heruntersauste und in Richtung Her- schelbad lief. Dort mußte er verschnaufen oder vielleicht war es auch nur der Licht- schacht, der ihm des Anhaltens wert er- schien. Dahinein fiel nämlich— peinlicher- weise von Zeugen beobachtet— ein metal- lischer Gegenstand— ein Sperrhaͤken Gestern vormittag lag ebenderselbe Sperrhaken auf dem Richtertisch des Schöffengerichts und der 38 Jahre alte Eduard L. stand davor, angeklagt des schwe- ren Einbruchdiebtahls mittels Nachschlüs- sel. Doch Eduard leugnete konsequent. Sein Verteidiger meinte, die Verteidigung habe dort ihre Grenzen, wo sie gegen ihre eigene Ueberzeugung plädieren müsse. So blieb ihm nichts mehr anderes übrig, als der Versuch, den Antrag des Staatsanwaltes — acht Monate Gefängnis und wegen des „beleidigenden Leugnens“ keine Anrech- nung der Untersuchungshaft— herunterzu- handeln. Doch die Aussichten Eduards schwanden völlig bei der Urteilsverkündigung. Es wurde nämlich der Antrag des Staatsan- Waltes bestätigt, sogar haarscharf und dazu noch die Haftfortdauer erklärt.. Ein ein- kaches„Ja“, noch zu allerletzt, hätte ihm sicher sieben Wochen Untersuchungshaft und einen sofortigen Strafvollzug geschenkt. Spekulation auf Mitleid Einem gerissenen Schwindler gingen am Sonntag eine Anzahl Gottesdienstbesucher in der Lutherkirche auf den Leim. Kaum hatte die Orgelmusik zur Eröffnung des Gottesdienstes eingesetzt, als in auffälliger Weise ein Mann noch in die Kirche herein- kam, der durch seine äußere Erscheinung den Eindruck eines Rußlandheimkehrers erweckte. Nach dem Gottesdienst gab sich der Fremde auch tatsächlich als solcher aus. Er ließ sich von Kirchgängern manches Geldstück und manchen Geldschein in die Hand drücken, und eine Frau nahm ihn sogar mit nach Hause, um ihn durch eine Mahlzeit zu stärken. Als sich jedoch ein Polizeibeamter, der in dem Haus der mit- leidigen Frau wohnte, sich für die Papiere des Heimkehrers interessierte, stellte sich heraus, daß er keine besaß. Die Verneh- mung ergab dann die überraschende Fest- stellung, daß es sich um einen raffinierten Schwindler aus der Ostzone handelte, der auf diese Weise zu Geld kommen wollte. „Haus Fürstenberg“ stellte sich vor Gestern abend überzeugte sich ein Kreis geladener Gäste, unter denen sich die Lei- ter mehrerer Hauptabteilungen der Stadt- Verwaltung für kurze Zeit auch Oberbür⸗ germeister Dr. H. Heimerich sowie eine Reihe namhafter Persönlichkeiten aus dem privaten und öffentlichen Leben Mann- heims befanden, davon, daß mit dem Wie- deraufbau des„Hauses Fürstenberg“ am Wasserturm unserer Stadt ein gastronomi- sches Unternehmen gewonnen hat, das sicherlich Anspruch darauf erheben kann, als ein gepflegtes Konzert-Café zu gelten. Das Lokal wird morgen dem Publikumsver- kehr übergeben werden. In einer unserer nächsten Ausgaben wer- den wir auf das neue, alte Unternehmen näher eingehen können. Wir gratulieren! Frau Müller, Rheinau, Dänischer Tisch 23, begeht ihren 73. Geburts- tag. Ihren 80, Geburtstag feiern die Zwil⸗ Uingsschwestern Frau Laumann. Rheinau. Da- mischer Tisch 21 und Frau Voll. Rheinau, Karlsruher Straße 17. Rosa Röhrig. Kirchen- straße 10, vollendet das 85. Lebensjahr. Her- mann Reitzig. Neckarau, Rangierbahnhof 7, Konnte sein 40 jähriges Dienstjubiläum bei der Reichsbahn feiern. Fyei vorstellung der Camitla-lager- uppe für unsere Leser am Donnerstag, 1. Sept., 20.30 Uhr, im Journalisten des MM Wirken in dieser Presse-Vorstellung der Künstler auf den hohen Seilen und Masten mit. Unsere Leser aber werden gebeten, nach der Freivorstellung 2 Fragen zu beantworten, die für unsere Leser und die Artisten von großem Interesse sind. Das Ergebnis dieser Umfrage veröffentlichen wir in einer unserer nächsten Nummern Ausschneiden? Ausschneiden! Salliſauu,,ẽ‚ Nu 8 K EITFESTZ ASS HE. 6 1 Verkäufe Neue Bettcouch, formschön, mit gutem Bezug und Faafrauflage. Aufklappbar, 200.— DM. Seeberger, Mannheim, 8 4, 16. Wasserstein, weiß., gebr., u. Motor 120 V. 4000 n, z. vk. Tullastr. 12/ II. 2 Polstersessel, 4 Polsterstühle, 1d. Tisch, Standuhr, Plüschteppich, Ohaiselonguedecke günst. zu verk. ab 19 Uhr in Mannheim, Waldhofstrage 222, 1 Tr. rechts. Schreibtisch, Nußbaum, m. 2 Sei- tenschränkchen u. Mittelschublade 1 Schreibmasch., Nußbaum- Tisch, Vervielfältigungsapparat u, Fahr- radgepäckanhänger zu verkaufen. Angebote unt. Nr. 06115 a, d. Verl. 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August 1949 LUDWICSHAEEN UND DIE PEALZ Lyrische Hausupotheke“ In unserer Nummer vom 23. August brach- ten wir unter„Poesie und Witz auf dem Stimmzettel, eine kleine„Waklnachlese“ und veröffentlichten u. a, das Gedichtehen, das „ein biederer Ludwigshafener Poet“ auf sei- nem Stimmagettel geschrieben hatte. Nicht nur wir, auch unsere Leser, werden kerzlich dar- über gelacht kaben. Wie erstaunt wir jedock einige Tage später waren, werden sie sich nicht vorstellen können. Flutterte uns da doch ein khandgeschriebenes Blatt auf den Schreib- e das folgenden Teæt hatte: 3„E inder da schaut nur mal her, Was für eine große Ehr Eurer Mutter ward getan: In dem Blatt„fast vorne dran“, Ja, da steht mein Wahlgedicht Das ist eine schöne G'schicht. Seht, der„Morgen“ hat Humor das kommt heut nur selten vor. Weil uns das so Spaß gemacht Und wir sehr darob gelacht, Bring ick Innen hier ganz frante Erlebten„Kindermund“ zum Dane: Enkel Bernd Unserm fünfjänhrig Enkel Bernd, der gerade Radfahren lernt, ist die Straß nicht breit genug. Leber wär ihm ja ein Flug. Auch die Kurven wollen nicht, doch das stört den Bubi nicht, alles muß vor ihm entfliehen, führt er mit dem Rad dahin. Abends sag ich ihm bei Tisch: Ja, was denlest du eigentlich, Wenn du immer kreuz und quer mit dem Rade fährst umher? SGlaubst du denn, die Straßenbahn Weicht dir aus, fährst du sie an?“ „Ach“, meint Bubi gar nicht dumm, „die fällt sicherlich nicht um.“ 5 Der„biedere“ Ludwigshafener„Poet“. So, das ist er also unser biederer Ludwigs- nafener Poet— Pardon: Poetin, die uns noch mitteilt, daß sie ja keine Dichterin sei, sondern nur„Reim-Dich-Freß-Dich- Verse“ zu- stande bringt. Immerhin, so meint sie, sei das schon allerhand für eine Mutter, die in der zu versorgen nat. Nun, der Meinung sind wir auch. Wir möchten nur hofßfen, daß wir bald die Adresse dieser„lyrischen Hausapotheke“ er- fahren, damit wir das ihr jetzt zustehende Ab- druch honorur Überweisen können. Die sieben nungrigen Mäuler werden's wohl brauchen nnen Auf nach Oesterreich. Ein Reisebüro in Ludwigshafen hat in den letzten Wochen mit Erfolg Omnibusfahrten nach Oesterreich durchgeführt. Eine dritte Fahrt wird daher am 9. September gestartet. Schwierigkeiten für die Teilnehmer gibt es nicht, da das Reisebüro die Einreise- und Aufenthalts- isen besorgt. Einwohnerzuhl wächst von Mont zu Monut Der Geburtenüberschuß hat erstmals nach dem Kriege die Hundert-Grenze überschritten In seinem Monatsbericht„Wort und Zahl“ läßt das Statistische Amt Ludwigs- hafen im Juli erstmals den Abschnitt über die Versorgung mit Lebensmitteln und Brennstoffen wegfallen. In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß sich die stati- stischen Berechnungen, die sich auf Grund der Angaben der Aemter ergeben, von den Wirklichen Verhältnissen soweit entfernt haben, daß ihnen kein besonderer Erkennt- niswert mehr zukommt. Wir glauben diese Absage des statistischen Amtes mit den Worten„ein weiterer Grabstein auf dem Wege des Ernährungsamtes“ am treffendsten zu kommentieren. Die Bevölkerung der Stadt Ludwigshafen nimmt, dies geht aus dem soeben erschie- nenen Julibericht hervor, ständig zu. Sie betrug am Monatsende 116 084. Der Gebur- tenüberschuß hat mit 118 erstmals nach dem Kriege die Hundert-Grenze überschritten. Mit 179 Lebendgeborenen wurde eine Nach- Kriegsspitze erreicht. Recht niedrig waren die Sterbezahlen(61), und besonders niedrig lag die Säuglingssterblichkeit(4,5 auf 100 Lebendgeborene). Hierbei gab es ebenfalls ein Novum, fehlte bei den Säuglingen doch zum erstenmal nach dem Kriege die Tuber- kulose als Todesursache. Die Arbeitsmarktlage hat sich immer noch nicht gefestigt. Einige erfreuliche Punkte können jedoch trotzdem erwähnt werden. Während in den beiden Vormonaten die Zahl der beschäftigten Arbeiter und An- gestellten trotz steigender Arbeitslosigkeit Die Vor-Weinlese beginnt Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zog der Gärtner Malingre in der Nähe von Paris eine nach seinem Namen benannte, in der Pfalz mundartlich als Malenga bekannte Traubensorte, die den Vorteil hat, daß sie lange vor allen anderen Sorten reit Wird. Sie hat auch in die Pfalz Eingang gefunden und wird heute auf einem kleinen Gebiet um Maikammer und Kirrweil angebaut. Schon dieser Tage beginnt die Lese. Wegen ihres ausgezeichneten Geschmacks wird sie gern als Tafeltraube gekauft, doch eignet sich der daraus gewonnene We nicht zun Ausbau auf Flaschen, da er zu säurearm und im Geschmack zu weich und zu unhar- monisch ist. Er wird deshalb als Jungwein oder als Federweißer getrunken. In diesem Jahr ist die Ernte sehr gering, da die Rebe durch die Frühjahrsfröste star 1k gelitten hat. Der Malenga hat für die Pfalz insofern besondere Bedeutung, als er lige vor der eigentlichen Weinlese geerntet wird. gleich geblieben war, hat sie sich in diesem Monat wieder erhöht. Die Gesamtzahl der Arbeiter und Angestellten im Stadt- und Landkreis Ludwigshafen überschritt im Be- richtsmonat 50 000 und erreichte damit einen Stand, den sie zuvor noch nie gehabt hat. 4,4 Prozent, das sind 2244 Menschen, sind Arbeitslos. 48 131 haben einen Arbeitsplatz. Bei den beiden Sparkassen bestand Ende Juli ein Sparguthaben von über fünf Mil- lionen DM. Dies entspricht einer Einlage von 44,— DM pro Kopf. Der Bericht gestat- tet einen interessanten Vergleich mit Juli 1948, dem Monat nach der Währungsreform. Damals entfielen nur 23,— DM. auf jeden Kopf der Bevölkerung. Die Giro-Guthaben, die sich jetzt auf 6,3 Millionen belaufen, be- trugen damals nur 4,3 Millionen. Der Ge- samtumsatz des Postscheckamtes, der seiner- zeit 76,3 Millionen war, betrug jetzt 335,9 Millionen. Der Hafenumschlag blieb aller- dings nahezu unverändert(157 900 Tonnen zu 150 300 Tonnen), obwohl im Juli dieses Blick ins Arbeitsgericht: Jahres 50 Prozent mehr Schiffe(387:255) als im gleichen Monat des Vorjahres ihre Lasten umschlugen. Einige weitere interessante Zahlen: 4278 Kraftfahrzeuge fahren gegenwärtig im Stadt- und Landkreis(das ist nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Stand nach dem Währungsschnitt). Sie verursachten 45 Verkehrsunfälle, bei denen 35 Personen verletzt wurden. 2431 Fernsprech-Hauptan- schlüsse gab es Ende Juli in der Stadt. Auf ihnen wurden 249 200 Ortsgespräche geführt. Die Städtischen Straßenbahnen hatte den im Sommer üblichen Einnahmerückgang zu verzeichnen. 1 627 000 beförderte Personen erbrachten 277 000 DM. Das ist ein Fünftel weniger als im Juli 1948. Daß die Ludwigs- hafener gerade artig gewesen sind, kann man nicht behaupten. Die Strafanzeigen (345:300), die Eigentumsdelikte(221:186) und die Fahrraddiebstähle(32:27) haben sich jedenfalls, wie die Verhältniszahlen bewei- sen, nicht unbeträchtlich erhöht. Lei Klüger wollen uussichislose Prozesse führen War der Kinopächter Arbeiter oder Angestellter? Früher hatten sie ein eigenes Kino. 1945 waren sie Pächter eines Lichtspiel- theaters im Landkreis Ludwigshafen. Die Mutter spielte„Theaterleiter“, der Sohn führte die Filme vor, die Schwiegertochter saß an der Kasse und die Tochter kontrol- lierte die Karten. Die ganze Familie war also in der Branche untergebracht. Trotz- dem schien es nicht zu klappen. Denn als der Pachtherr— in diesem Falle der Be- sitzer eines großen Ludwigshafener Licht- spielhauses nach drei Jahren seinen ländlichen Pächter einmal inspizierte, fand er unbefriedigende Verhältnisse vor. Die Vorführapparaturen waren vernachlässigt, das Kino nicht instand gehalten und die Beschwerden der Kinobesucher häuften sich.— Mit Zustimmung des Arbeitsamtes wurde die Familie daher ausquartiert und das Lichtspielhaus in bessere Hände gegeben. Heute, sechseinhalb Monate nach der Kündigung, steht der ehemalige Pächter seinem Pachtherrn als Kläger vor dem Arbeitsrichter gegenüber. Begründung der Klage: Er will nicht Filmvorführer(Arbeits- verhältnis) sondern Theaterleiter(Angestell- ten verhältnis) gewesen sein. Als Angestell- ter habe er rechtlichen Anspruch auf eine Kündigungsfrist von drei Monaten, die in diesem Falle nicht beachtet worden Sei. Daraus ergäbe sich eine Nachzahlung für drei Monate. Die verspätete Forderung und die Tatsache, daß das Arbeitsamt, bei dem der Mann als Arbeiter und nicht als Ange- stellter geführt worden war, der Kündigung zugestimmt hatte, hätten genügen müssen, um die Aussichtslosigkeit eines Prozesses von vornherein klarzulegen.„Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“! „Er“ war Aushilfsangestelter bei einem Bankinstitut und bekam ein Tagesgeld von 10 DM. Sein Arbeitsverhältnis war zeit- bestimmt, daß heißt, von Zeit zu Zeit wurde es erneut geschlossen. Da er Schwerbeschä- digter ist— die Bankherren wollten das nicht gewußt haben— konnte er seinen Arbeitsplatz nicht voll ausfüllen. Manch mal ging es auch ein bißchen wirr zu. Des- halb wurde der Mann entlassen. Die Firma entledigte sich aller Pflichten, zahlte den Urlaub aus usw., so daß keinerlei Ansprüche von Seiten des Arbeitnehmers übrig blie- ben. In der gestrigen Güteverhandlung be- stand nun der ehemalige Angestellte als Kläger auf seine Weiterbeschäftigung. „Wenn men kopfverletzt ist, darf man nicht in einer Bank arbeiten“, meinte der Arbeits- richter. Da das Bankinstitut nach der Währungsreform ebenfalls zu Einsparungs- maßnahmen gezwungen War. besteht keine Möglichkeit den Mann weiterzubeschäftigen. Außerdem hatte er eine leichtere Außen- arbeit abgelehnt, so daß inzwischen auch dieser Arbeitsplatz besetzt wurde. Der Vorschlag des Arbeitsrichters, den Mann mit einer Ueberbrückungsbeihilfe entgegenzukommen, wurde nicht angenom- men. Obwohl der Fall klar auf der Hand liegt und keinerlei berechtigte Ansprüche des Klägers bestehen, Will er die Klage weiterführen. Studtnuchrichten Nur für einige Minuten... hatte sich ein Mann in der Heinigstraße in ein Geschäft begeben und sein Fahrrad davor abge- stellt. Als er wieder auf die Straße kam, war die braune Aktentasche, die auf dem Fahrrad befestigt war, verschwunden. Ihr Inhalt: Eine amerikanische Hose. ein neues blaues Hemd, ein brauner Ledergürtel und ein Paar amerikanische Socken. Nur mit polizeilicher Anmeldung. Ein unbekannter Mann mietete sich in der Uh- landstraße bei einer Familie als Untermie- ter ein. Nach einigen Tagen verschwand er Wieder, ohne Kostgeld und Miete bezahlt zu haben. Die Polizei warnt daher alle Vermieter: Auch Untermieter müssen eine Polizeiliche Anmeldung vorzeigen können. Fahrerflucht mit dickem Ende. Ecke Max- und Wredestraße stießen ein Motorradfah- rer und ein Pkw zusammen. Offenbar drückte den Fahrer des unverzüglich ein nicht ganz reines Ver- kehrsteinehmergewissen. Während der Mo- torradfahrer zu Boden stürzte und sich leicht verletzte, gab der Mann am Volant Gas und fuhr davon. Ein flotter Ludwigs- hafener Junge, der vom Fahrrad aus den Vorfall beobachtete, stemmte sich in die Pe- dale und nahm die Verfolgung auf. Mit Er- folg. Als der. Pkw-Fahrer einige Straßen- züge weiter War, tuell auffallenden Schäden an seinem Fahr- zeug zu schauen. Und damit war es um ihn geschehen. Ein anständiger Dieb. Ein Mädchen aus Mutterstadt ging, um sich abzukühlen, ins Baggerloch der Firma Kief bei Altrip ba- den. Ihre Kleider versteckte die Schöne in einem Gebüsch. Als sie zurückkam, waren Schlüpfer, rechter Straßenschuh, ein Paar Sandaletten, die Uhr und das Geld ver- schwunden. Immerhin, der Dieb war in einem Punkt„Gentleman“ geblieben: ET hatte das Oberkleid liegen gelassen. Komplettes Auto-Ersatzrad. Im Stadtteil Süd wurde ein komplettes Auto- Ersatzrad gefunden. Der ehrliche Finder machte sich die Mühe, es zum Fundbüro zu rollen, wo es vom Eigentümer abgeholt werden kann. (Fundbüro: Wittelsbachstraße 10, Zimmer 187978 Bunker CCC 8 e e Keine Angsf vor den Stufen! Mannheims und Eon Gesch le segen auf dem Boden der Leis fung- TEILZAHLUNG urkn⸗ pASSASE BUNKER- KAUFHAUS 1iltttkiitttttiltt 8 TAPETEN Schuhwaren! 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August 1949 . In tiefem schmerz: Otto Heinrich sen. Otto Heinrich zun. und Familie Kurt Heinrich(vermißt) Feuerbestattung: Mittwoch, den 31. August 1949, 14.340 Uhr Freie Berufe ö Für die herzl. Anteilnahme so- wie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Max Gärtner sage ich allen Freunden u. Be- kannten herzlichen Dank. Be- sonders danke ich Herrn Pfr. 8 Schäfer für seinen geistlichen Zurück! Dr. med. H. Heimprecnt Hals-, Nasen-, Ohren-Facharzt MANNHEIM Rathenaustr. 1, Telephon 441 74 4 1 15 ZURU eK Ur. Mod. F. Herrerin Facharzt f. innere Krankheiten Kolpingstr. 1a, Telephon 427 75 4 Beistand und die trostreichen Worte, den Kameraden der Po- lizei für das letzte Geleit und den ehrenden Nachruf, d. Klein- tierzuchtverein und nicht zu- letzt Schwester Mina für ihre und aufmerksame 7 5 I Zuröck! Dr. E. Wichert Facharzt für Hals-, liebevolle Pflege. Mhm.-Käfertal, Wormser Str. 31 Frau Emmi Gärtner 2 1 Statt Karten! 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Demgegenüber ist der Produktionsindex nur um 2,4%, d. h. von rund 88 auf rund 87 des Standes von 1936 gestiegen. bei Ausschal- tung der Strom- und Gasversorgung sogar nur um 1,2. Das kommt an sich einer Rückbil- dung um 4 bis 5 7 gleich, nachdem bereits im Juni ein leichter Rückgang der arbeitstäg- lichen Produktion zu verzeichnen war. woran in einem gewissen Ausmaße Urlaubsmassie- rungen. Betriebsferien. Ueberholungs- und Re- paraturarbeiten schuld sein dürften. Schwer exklärlich ist dabei allerdings die Tatsache, daß die Stromerzeugung arbeitstäglich um mehr als 4% zunahm, die Gasproduktion sich arbeitstäglich hielt und die Kohlenproduktion geringfügig anstieg. Schwer zu entscheiden ist, ob Anstieg oder Fall der Produktionskurve für die Zukunft maßgeblich sein wird. d. h. ob die zukünftige Entwicklung als aufsteigend oder als nieder- gehend zu bezeichnen ist. Bekanntlich sind seit biblischen Zeiten die Propheten ausgestorben. Diejenigen aber. die sich an maßen, der Propheten Funktion aus- Führen zu können. haben sich durchweg durch den Gang der Entwicklung als falsche Pro- pheten entlarven lassen. I. Produktionsvolumen 1936 2 100 7 davon: 8 1 2 7 23 48 f d 3 38 253 Monat 3 2 2 28 f 8 383 8„ 8 888 8 20 358 38 2 7 2 8 — 8 83335 48 27 8 W S8 8 d 88 55 3839 3832 8 9 7 3838 333 2 295 88 Se S 8 888 1086 up 100 100 100 100 100. 100 1947 AD 30— 5 33 96 32 1948 ND 49 76 40⁰ 43 114 39 (1. Halbi.) Juli) 87 99 81 94 139 66 1) Quelle: Verwaltung für Wirtschaft, IA 5. ) Ohne Nahrungs- und Genußmittelindustrie und Bauwirtschaft, einschl. Energiewirtschaft. 8) vorläufig. Deutlich zeichnen sich jedoch die Grenzen ab, die unserer Produktion am Aufsteigen ge- Setzt sind. Eine dieser Grenzen ist die in gewisser Hin- sicht noch immer starre Geldpolitik. die von der Voraussetzung ausging., in den ersten Mo- naten nach der Geldreform den Gütermarkt vor mit Geld ausreichend ausgestatteten Ver- brauchern zu schützen, um der Entstehung neuer Engpässe vorzubeugen, die ihr Haupt- Augenmerk auf die Beschaffung von Kapital fur die. Groß- und Schwerindustrie richtete. Klerbel Würde leider der geeignete Augennlid Verpaßt. das, Steuer herumzuwerfen und sich nach Eintritt von Absatzschwierigkeiten infolge Geldmangels beim Verbraucher der Finanzie- kung desselben zuzuwenden. war hat eine aktivere Kreditpolitik jetzt unverkennbar eingesetzt. aber noch ist diese Aktion auf dem Gebiete des Kreditwesen nicht darauf abgestellt, sich dem Problem der Gü- ter versorgung zuzuwenden. Mehrproduktion muß mit Mehrverbrauch parallel laufen, weil sonst die Produktion micht abgenommen werden kann und automa- tisch zur Stagnation wird. die, wie oben aus- gekührt. in der spezifischen westdeutschen 1 einem Rückschritt leich- ommt. Es werden gegen diese Theorie Einwen⸗ dungen erhoben, die den Teufel der Inflation an die Wand malen. Die Teufelsbildner mö- zen aber einmal in sich gehen und mögen daran denken, daß eine Inflation nur dann entsteht, wenn mehr Geld gedruckt wird. wenn der Zah- lungsmittelumlauf erhöht wird. Eine solche Maßnahme ist jedoch gesenwär- ig weder notwendig noch praktikabel. Denn kennzeichnend für die Gegenwartslage ist doch der Umstand, daß Großteile des Geldkapital- besttzes einfach auf Eis liesen. daß sie als „Ausgleichsforderungen“ zwar verzinst wer- den. aber brach liegen. während die für ihre ung in etwa vorhandenen Mittel der un- Droduktiven Vergeudung durch eine unpro- dultive Verwaltung anheimfallen. Es handelt sich somit eigentlich um die Verteilung“ des Geldes, um seine Massierung en ungeeigneten Stellen, die diese Krise her- führt. Zwar hat die öffentliche Hand so am Rande, so nebenbei und linkshändig. auch et- uche hundert Millionen aufgebracht. die unter Tusch und Tratatara zu Finanzierungsz weckten freigemacht worden sind. Diese Beträge hät- ten, zum Rückkauf der Ausgleichsforderungen INDLSTRIE- IND HANDELSBLATT verwendet, die Kreditapparatur in die Lage versetzt. eine ausgewählte. nach banktechni- schen Grundsätzen bewährte Kreditpolitik zu trelben!“ während jetzt in Wirklichkeit auch diese. von der öffentlichen Hand mit gutem Willen und schwachen Kräften verteilten Ka- pitalien versickerten für volkswirtschaftlich wenig zweckmäßige, für sozialpolitisch nur scheinbar zu vertretene Ziele. Oder will man vielleicht behaupten, daß Wohnungsbau. der mit die Mieten des privaten Wohnungsbaues um etwas 30 bis 70% übersteigenden Miet- preisen und bedeutend schlechteren und un- günstigeren Wohnverhältnissen noch als ge- Indexziffern der industriellen Produkti oni) in der vereinten Zone(1936 2 100) 5 Veränderung 3—— Juli 1949 Industriegruppe Juli Mai Juni Juli gegenüber endg. vorl. Juni 1949 in% Zahl der Arbeitstage 27 25 24.5 26 2 Gesamte Industrie 61 88 85 4 87 + 2,4 Bergbau 15 0 8 4 n 86 95 92 99 + 7,6 Kohlenbergbau 83 9 Bisenerzbergbau 10⁰ 155 5 155 5 901 NE-Metallerzbergbau 42 67 71 79 4 1153 Kale und Sslzbergbau 90 115 117 119 + 17 Erdölgewinnung 148 176 186 20* 10,2 eee und Produktionsgüterindustrie 52 81 80 8¹ +. 1.3 von: Mineralölverarbeitung 66 13 Kohlewertstoffe 73 5 90 194 5 00 Steine und Erden 7³ 96 102 109 + 659 Eisen und stahl einschließlich Gießerei 40 63 61 6 + 3,3 NE-Metalle einschließlich Gießerei 36 79 74 77 + 41 Maschinenbau 48 37 87 90 + 34 Fahrzeugbau 4¹ 86 92 94 + 2.2 Elektrotechnik 95 173 168 162— 3.6 Feinmechanik und Optik 66 11¹³ 111 10— 8,1 Chemie 65 86 89 97— 2.2 Flachglas. 81 14¹ 130 132* 18 Sägerei und Holzbearbeitung 70 106 10¹ 98— 3.0 Verbraruchsgüterindustrie 88 89 84 84 + 0.0 davon: Feinkeramik 68 97 88 87— 1.1 Hohlglas 91 137 142 156— 0.9 Paplererzeugung 58 89 83 84 + 1.2 Gummiverarbeitung 90 94 91 92 + 171 Ledererzeugung 49 66 67 63— 8 Schuhe 61 82 32 61— 25,6 Textil(ohne Kunstfaserer zeugung) 4 2 76 77 5 Kunstfasererzeugung 137 240 225 231 2 Energie wirtschaft 11 136 127 139 + 9.4 davon: 1 1 Strom 126 152 143 2) 158 + 10.5 Gas 69 84 76 80 + 853 1) Quelle: Verwaltung für Wirtschaft, I A 5. 2) Vorläufig. meinnütziger,. als sozialer Wohnungsbau an- zusehen ist? 5 Zwar berichten die Bausparkassen über ein ständig anwachsendes Geschäft. zwar ist die Bautätigkeit gegenüber den Vormonaten sehr belebt. Aber hätte dieser Zweck nicht eher erzielt, diese Aufgabe eher erfüllt werden können. wenn die Baulustigen nicht von Pon- tius zu Pilatus. von unzuständigen zu mehr oder minder zuständigen Quellen gejagt wor- den wären, bevor sie nach Halbjahres- oder nach Jahresfrist in den Besitz des erforder- lichen Geldes kamen, wenn es ihnen bis dato gelang, überhaupt sich dieses Geld aus der öfkentlichen Finanzierung zu beschaffen? Die Bank deutscher Länder gilt als der Prügelknabe für die Geldpolitik im Wäh- rungsgebiete. weil sie Kreditrestriktionen an- ordnete, weil sie den Geldumlauf wohlweis- lich beschränkt. Es ist aber in diesem Zusammenhange dar- auf hinzuweisen, daß nicht nur die Bank deut- scher Länder und der Zentralbankrat Geld- politik betreiben, sondern auch die Finanz- minister der Länder und vor allem die Mili- tärreglerungen. die eine Deflzitwirtschaft streng untersagt haben. Statt des Verbotes der Deflzitwirtschaft wird man langsam daran denken müssen, die Deflzitwirtschaft zu för- dern, ura den Banken die Ausgleichsforderun- gen abkaufen zu können. um endlich einmal diese staatlich approbierten Verschwendungs- apparate zur Sparsamkeit zu zwingen, wenn sie gebunden sein werden und verpflichtet. ihre Aussgleichs forderungen auch einzulösen. Zurckgehend auf die Wirtschaftslage, auf den Produktionsbericht. dessen Details mit einer Abnahme der Produktion von Gebrauchs- gütern und eine Zunahme der Produktion in den Schlüsselindustrien aufweisen, ist in die- sem Zusammenhange zu sagen: Der einzige folgerichtige Plan eine Vollbeschäftigung zu erzielen, ist die Förderung, auch einen Vollkonsum her- beizuführen, denn ohne Konsum ist die größte und stärkste Produktion ein Leer- lauf, dessen Größe und dessen Stärke sich nur in den Motor selbst und allen Betriebsstoff verzehrender Beschleuni- gung widerspiegelt. F. O. Weber BICO unterstützt Arbeitslosen- bekämpfung sogar mit Treibstoff z Uweis ungen Das Zweimächtekontrollamt legte dem Ver- waltungsrat nahe, Projekte in Angriff zu neh- men, die weit mehr als die bisherigen geeignet sind, nicht nur die Arbeitslosenzahlen zu redu- zieren, sondern darüber hinaus einen produk- tiven Beitrag zum Wiederaufbau Deutschlands zu leisten.— Das Zweimächtekontrollamt ver- sicherte dem Verwaltungsrat, daß es jede ge- eignete Maßnahme zur Besserung der Lage unterstützen werde. So sei man zum Beispiel bereit, für die Trümmerbeseitigung erhöhte Treibstoffkontingente zu bewilligen.(dena) Nur 11 Stahltreuhänder Einer wollte nicht mittun Die Combined Steel Control Group, die ihren Sitz im Haus der Ruhrkontrollbehörde in Düsseldorf hat, ernannte von den seinerzeit von uns gemeldeten 12 Treuhändern für die deutsche Eisen- und Stahlindustrie 11 Herren. Dr. Günther Henle, Duisburg, hat auf seine 5 i„ da er Slaubt, in einen g Verzichtet, 8 1 Interessenkonflikt mit Seinem eigenen Konzern sonenverkehr fast wieder kommen zu können. Der deutsche Stahlrat wird erstmalig am 1. September in Düsseldorf zusammentreten. Er besteht, wie wir seiner- zelt meldeten, aus: Direktor Barich, Dr. Deitt, Direktor Dinkelbach, Dr. von Falkenhausen, Oberbürgermeister Geldmacher, Direktor Har- ders, Landesrat Meier, Direktor Menge, Dr. Monden, Dr. Potthoff, Prof, Dr. Wagner. r. h. Hand in Hand Mr. Marshall und Mr. Morgenthau Der Marshall-Plan für Westdeutschland ent- halte noch gewisse„Elemente des Morgenthau- Planes“, erklärte Prof. Dr. Baade vom In- stitut kür Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Er stellte in seinen Ausführungen den Abbau und das Verbot bestimmter Industrie- zweige in Westdeutschland dem wirtschaft- lichen Wiederaufbau in anderen ERP-Ländtern gegenüber. Dabei wies er darauf hin, daß Deutschland nach der, Demontage von Stahl- werken mit einer Jahreskapazſtät von rund Millionen Tonnen nur überalterte Produk- tionsanlagen belassen würden, während in an- deren Ländern Westeuropas mit Hilfe des Marshall-Planes zusätzliche Kapazitäten zur Erzeugung von 6 Millionen Tonnen Stahl jähr- lich in Form moderner Werke geschaffen wer- den.— Dem wirtschaftlichen Aufbau Europas als ganzem sei mit diesen Maßnahmen nicht gedient. Der luvestitionsbedarf in Westdeutschland sei„beispiellos“, fuhr Prof. Baade fort. und übersteige bei weitem die im Marshall-Plan vorgesehenen Mittel. Außerdem sei mit einer Fortsetzung des ERP über das Jahr 1952 hinaus nicht zu rechnen. Es sei erforderlich, die deut- sche Industrieproduktion auf 120 Prozent des Vorkriegsstandes zu erhöhen. Doch seien, wern nur der derzeitige Beschäftigungsgrad aufrecht- erhalten werden sollte, im Rechnungsjahr 1949/50 Investierungen in Höhe von 9,5 bis 10 Milliarden DM. erforderlich, ohne daß damit etwas für die Eingliederung der Flüchtlinge getan werden könne, die unbedingt erfolgen müsse, wenn die wirtschaftlichen Probleme Westdeutschlands gelöst werden sollen. Die Mittel aus dem Gegenwertfonds, die in den anderen ERP-Ländern meistens unmittel- bar der Wirtschaft wieder zugeführt wurden, so führte Prof. Baade weiter aus, hätten in kei- nem Land eine so unbedeutende Rolle gespielt wie in Westdeutschland. Erst seit Beendigung der Luftbrückenoperationen sei mit einem großzügigeren Einsatz dieser Mittel zu rechnen, Strecken stillegen 300 Millionen Defizit bei der Reichsbahn Nach Mitteilung von Generaldirektor Busch, die er, in Düsseldorf abgegeben hat, darf man bei der Reichsbahn, dle künftig Deutsche Bundesbahn heißen wird. für das laufende Jahr mit 300 Millionen Verlust rechnen, da die politischen Belastungen einen Ausgleich der Bilanz verhindern. Der Reise- verkehr habe in den letzten Wochen erfreu- lich zugenommen, und trotz der erfolgten Er- mähßigungen der Tarife für Ferienreisen, be- rage heute die Tageseinnahme aus dem Per- soviel wie im besten Monat nach der Währungsumstellung, nämlich im Dezember 1948. Von den rund 8,5 Millionen DM Tageseinnahmen kommen fast 3 Millionen allein aus dem Reiseverkehr. Aber diese er- kreuliche Entwicklung darf nicht darüber hin- wegtäuschen, daß auf dem Gebiet der Güter- verkehrseinnahmen grundsätzlich Entschlüsse gefaßt werden mußten, weil der Tarif- und Frachtenkampf zwischen Schiene und Straße praktisch bereits jetzt schon die Eisenbahnen subventionspflichtig mache. Diese Entwicklung zeige sich übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frank- reich, Belgien und sogar in den Vereinigten Staaten. Man werde also entweder von der Beförderungspflicht befreit werden müssen, was praktisch bedeute, daß die Bahn gewisse Strecken stillegen könne ohne Frachtraum ersatz für die betroffenen Wohn- und Indu- striegebiete zu stellen, oder, wenn man nicht subventionieren will, eine Tarifordnung auf einer echten Rostenbasis mit der Straße auf- zustellen gezwungen sein. 7 Arbeitsgemeinschaft der Faschingsnarren hat bisher gefehlt Rund 60 Karnevalsvereine Südwestdeutsch- lands haben sich in Mainz zu einer Arbeits- gemeinschaft zusammengeschlossen und 11 Re- gionalvertretungen sowie einen Arbeitsaus- schuß gegründet. Die Hauptforderung der Ver- sammlung war die wirtschaftliche Sicherung der kommenden Karnevalkampagne, die vor allem unter der hohen steuerlichen Belastung — bis zu 43 Prozent— zu leiden habe. Die Forderung wurde von den anwesenden Regle- rungs- und Behördenvertretern besonders auf Grund der Tatsache mit Verständnis aufgenom- men, daß bei der letzten Karnevalkampagne der Deutschen Wirtschaft ein Umsatz von rund 1 Million DM zugute kam. dena) So fängt es an nämlich mit Luftgewehren Die britische Militärregierung hat den Hu- bertus-Metallwerken auf dem Moellner Indu- striegelände die Lizenz zur Herstellung von Luftgewehren erteilt. Die Firma will zunächst die Produktion eines 4, 5-mm-Eipplaufgewehres und eines Sportgewehres mit Mehrladeeinrich- tung aufnehmen.(dena) Hört's nie auf das Verschwinden des deutschen Waldes? Die badischen Wälder haben, wie Oberland- korstmeister Dr. Bauer auf einer in Freiburg abgehaltenen Tagung der Dendrologischen Ge- sellschaft erklärte, am stärksten unter der Ab- holzung gelitten. Die badischen Staats- und Gemeindeforsten hätten insgesamt 15 Millionen Festmeter Holz mehr verloren als nach forst- wirtschaftlichen Grundsätzen zulässig gewesen wäre.(dena) Mit einem Stammkapital von 20 0% DM ist die Volkswagen-Finanzierungsgesellschaft G. m. b. H. in Wolfsburg gegründet worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Hergabe von Darlehen für den Erwerb von Kraftfahr- zeugen und sonstigen Erzeugnissen des Volks- Wagenwerks oder ihm nahestehender Unter- nehmungen. Geschäftsführer ist der Kaufmann Rudolf L. Engel in Wolfsburg. Von den Ge- sellschaftern bringen das Volkswagenwerk G. m. b. H. 19 00 BM und Amtsgerichtsrat a. D. Erich Großmann 1000 DM auf die Stammeinlage ein. a D Staatssekretarlat des Handwerks. Die Handels- kammer Frankfurt hat beantragt, im künftigen Bundeswirtschaftsministerſum 05 Staatssekreta- riat für das Handwerk zu fordern. Die gleiche Forderung wird auch vom bayerischen und rheinisch-westfälischen Handwerk erhoben. So- lange die Landwirtschaft nicht in den Bereich des Wirtschaftsministeriums einbezogen werde, son- dern ein besonderes Ministeriüm beanspruche, sehe es das Handwerk als Mindestforderung an, seine Belange durch ein Staatssekretariat inner- halb des Wirtschafts ministeriums anreichend ge- wahrt zu wissen.(dena) 2 Steuerfrohn wissenschaftlich überprüft. Die Verwaltung für Finanzen gab die Gründung elnes Instituts für Finanzen und Steuern“ bekannt. Das Institut soll den Gedanken fördern, die „Klassische Steuerpolitik“ durch eine bewegliche Steuerpolitik zu ersetzen. Dem Vorstand des In- Stituts gehören Finanzpräsident i. R. Dr. Gast, Prof. Dr. jur. Friedrich Klein und Wirtschafts- prüfer Dr. Franz Merkle an.(dena) Bautätigkeit lebt auf, Im südwürttembergischen Baugewerbe erhöhte sich die Zahl der beschäf- tigten Fach- und Hilfsarbeiter im Juli von 16 270 auf 16 730. Zugleich stieg die Zahl der noch freien Stellen suf 625 an. Während der Wohnungsbau vorerst allgemein noch geringen Umfang hat, waren im Straßenbau und bef Straßeninstand- setzungsarbeiten erhebliche Belebungen festzu- stellen. Pm æ⁴ꝛ Geteiltes Land— Geteilter Manteltarif. Wie uns die Landesverwaltung Nordbaden des Ge- Werkschaftsbundes Württemberg-Baden, Industrie- verband Holz, zu dieser am 15. August erschlene- nen Meldung ergänzend mitteilt, sind in Nord- baden keine Lohnverhandlungen für das Holz- gewerbe gepflogen worden. Die neuen Tarife Haben also nur für das Gebiet Nordwürttemberg Geltung. 5 . Seite 7 ee Frankfurter Herbstmesse 1949 Ansammlung von Fehl- anzeigen Von der Frankfurter Herbstmesse, vom 18. bis 23. September, erwartet die Hauptgemein- schaft Einzelhandel in Frankfurt, als die be- rufsständische Organisation von 300 000 Einzel- handelsfirmen Westdeutschlands, auf Grund der ihr vorliegenden Informationen regen Be- such und gegenüber der Frühjahrsmesse er- höhte Umsätze. Naturgemäß sind im einzel- nen die Branchenerwartungen und-beteiligun- gen dabei recht unterschiedlich. In Textilien wird es wenig Neues geben. Die Vertreter sind mit zum Teil ausgezeich- neten Kollektionen schon seit geraumer Zeit unterwegs und konnten namhafte Aufträge heimbringen. Die Industrie zeigt sich überaus lieferfreudig. Die häufigen Musterschauen, vor allem in der Damenkonfektion, schränken jedoch das Messeinteresse ein. Der Schuhhandel zeigt sich wenig inter- essiert, da die großen Schuhfabriken mit preis- werter Massenware nicht ausstellen und die Kleinbetriebe wenig Neues bringen werden. Eine um so bessere Beschickung verspricht man sich bei den Sportartikeln. Hier wird eine Fülle von Neuigkeiten angekündigt. Neue Fahrradmodelle werden erst zum Frühjahr erwartet. Trotzdem erhofft der Fahrradhandel eine beachtenswerte Geschäfts- Wie Vwop meldet, wird die Frankfur- ter Herbstmesse von mehr als 2100 in- und ausländischen Ausstellern beschickt und als allgemeine Mustermesse 27 Bran- chen umfassen. Die 264 ausländischen Aussteller werden eine Fläche von mehr als 3000 Quadratmetern belegen, belebung von dem angekündigten Kleindiesel- motor der Firma Lohmann, der jetzt schon herauskommen soll. Nie Nähmaschinen- und mnadelbranche, in der die großen Firmennamen fehlen, zählt nur auf kleinere Abschlüsse im Direktverkauf an Kleider- und Schuhfabri- kanten. 5 Büromaschinen werden ebenfalls nur Außen- seiter ausstellen. Auch hier dürften nur Kon- sumenten- und keine Wiederverkäuferab- schlüsse getätigt werden. Das Fehlen der aus- ländischen Aussteller, insbesondere aus Ita- lien, der Schweiz und den USA, die erheblich billiger sind, wird bedauert. Der Messewer- bung wird der Vorwurf gemacht. sie locke nur den Fachhandel herbei, vermöge aber keine Fabrikanten, ja nicht einmal die Generalver- treter zum Ausstellen zu bewegen. Mit einer stärkeren Ausstellungsfreudigkeit der Rundfunkindustrie rechnet man erst im kommenden Jahr. Denn die neuen Modelle dürften erst im Winter herauskommen. Von 1950 an wird die vor dem Krieg regelmäßig stattfindende Rundfunkausstellung wieder ab- gehalten werden, und zwar, wie nunmehr fest- steht, in Düsseldorf und nicht in Frank- furt, das sich ebenfalls um den Ausstellungs- platz beworben hatte. Elektrogeräte werden von einigen führen- den Werken und einer ganzen Anzahl von Außenseiterbetrieben ausgestellt werden, die zu Direktabschlüssen mit den Verbrauchern neigen. Hier. wie übrigens auch in der Rund- kunkbranche, wird das Fehlen der leistungs- fähigeren und trotzdem billigeren Auslands- kirmen bedauert. VVV Bei Möbel, Glas, Keramik, Porzellan und Hausrat ist der Einzelhandel der Meinung, daß die zur Fachmesse erklärte Kölner Veranstal- tung genüge. Deshalb werden auch nur ganz wenige maßgebliche Aussteller Frankfurt be- schicken. Bei den Papierwaren und Schreibmaterialien kehlen die großen Firmen vollends. Faber, Pelikan, Mont Blanc, Sonnecken und Leitz z. B. sind über die schlechte Placierung und den Jahrmarktstrubel offensichtlich verärgert und bleiben fern. Für Tapeten ist die Nachfrage derart gering, daß nur ganz wenige Firmen ausstellen werden. Der Lederwarenhandel, der wegen des über- aus schleppenden Absatzes sich noch immer genötigt sieht, teilweise mit Verlust abzuset- zen, obgleich die Industriepreise schon wieder anziehen, wird sich für das Weihnachtsgeschäft nur sehr zurückhaltend eindecken. Diesmal werden sich noch etwa 160 Spiel- Warensussteller an Frankfurt beteiligen. Ob dieses Aufgebot auch noch im Frühjahr 1950 erwartet werden darf, erscheint zweifelhaft. Denn von da ab soll regelmäßig in Nürnberg die Spielzeugmesse stattfinden. Der Einzel- handel hat sich für das Weinnachtsgeschäft schon weitgehend eingedeckt. Es werden also nur noch Ergänzungskäufe erwartet, vor allem in mechanischen Spielwaren, die noch nicht Kurzfristig lieferbar sind. 5 Der Lebensmittelhandel äußert sich Über den Frankfurter Messebetrieb besonders un- zufrieden. Bemängelt wird neben dem Fehlen der tonangebenden Industriefirmen, das noch immer zu niedrige Qualitätsniveau der Erzeug- nisse und die sogenannten Volkstage, die seriöse Kaufabschlüsse wegen des herrschen den Trubels praktisch unmöglich machten. Den Einzelhandel verärgert nicht zuletzt der di- rekte Freiverkauf bewirtschafteter Lebens- mittel auf der Messe, für den sonst empfind- liche Strafmandate fällig sind. 7 Bu 1 e 1 Bekenntmachungen 5 Wer will nach Gela fürz 1 Sobald vermehrter Haarausfall beim Kämmen bemerkt wird, it eine der vielen Haarkrank- heiten im Anzug. Radikale Ab- hilte kann um 80 sicherer ge- Währleistet werden, je früher Sie zur Mmikroskonischen Untersuchung durch den bekannten Haar- Penielisten Herrn Schneider ommen,(583 Jahre erfolgreiche Hgarbehandlung.) Sprechstunden v. 8.3019 Unr in: Heidelberg, 3, 9. Hotel„Alt- 1 Rohrbacher Str.; annheim, 5. 9.,„wartburg- Hospiz, N 4, 79. 8 5 Achten Sie auf unsere Firma: . Württ. Haarbehandl. Institut Ag. Senneiter& Sonn i Stuttgart-N., Gymnasiumstr. 21. Niederlagen: ü Ne 1 een der, Mannheim: Storchen- Drogerie, 4 Goßmann, Marktplaf⸗- 7 einzuhalten. Nachweisung zahlkürtchen versicherung Rentner, Beitragsrückerstattung an Rentner, Beschäftigungsverhältnis stehen. D lich DM 2. für März 1949 versicherungspflichtigen Be der Krankenversicherungsp waltungsgebäude, Mannheim, in der Zeit vom 1. September 194 Schalterstunden von 8.15 bis 18 U nachstehenden Zeiten statt: Samstag, den 10. September 1949 Um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten, fangsberechtigten gebeten, in unserem 5 1 einer Rente aus der Angestellten od jenigen Rentner der Reichsbahnversicherungsanstalt, Wasserstraßenverwaltung beschäftigt nicht im Besitz eines roten Postzahlkärtchens 8 deren Postscheckkonto oder auf das Posts bei dem diese Rentner ein Konto unterhalten, den Nachweis der Rentenauszahlung, durch V. Abschnitts oder durch sonstige Unterlagen zu naben Rentner, welche nicht bei unserer Kasse, deren Krankenkasse pflichtversichert abzugeben, aus Familinangehörige oder B ten Unterlagen eine vom anspru- Vollmacht vorgelegt wird. 5 die in den Bezirken der Kassen-Nebenstellen Hockenheim, Ladenburg oder Schwetzingen wohnen, können dle Beitragserstattung über diese Stellen beantragen. Donnerstag, den 1. September 1949. B Freitag, den 2. September 1949 E— F Samstag, den 3. September 1949 G— He Montag, den 53. September 1949 HI— Ke Dienstag, den 6. September 1949 Ki— Ma Mittwoch, den 7. September 1949 Me— N Donnerstag, den 8. September 1949 O-R Freitag, den 9. September 1949 5— 5 die festgesetzten Abfertigungstage die des Monatsbetrags von DM. 2. naben nur e e wohnenden pflichtversicherten Empfänger valldenversſcherung sowie die- 5 die bei der Reichs- Die. eee 555 eines Anspruchs die Rentenbescheide und die roten Post- der Angestellten versicherung, welche 8 5 ind, weil die Rente auf checkkonto eines Geldinstituts, waren. vorlegen. überwiesen wird, erbringen. sind, eine welcher hervorgeht, beruht. — Mannheim. im August 1949. die in einem versicherungspflichtigen le Beitragsrückerstattung von monat- bis August 1949 an Rentner, welche in einem schäftigungs verhältnis stehen und nicht von licht befreit sind, findet in unserem Ver- Renzstr. 11-13, Arbeitgeberhalle, Schalter 4. 9 bis 10. September 1949 während den hr(samstags von 9.15 bis 12 Uhr) zu werden die Emp- orlage des Postscheck- Außerdem sondern bei einer an- Mitgliedsbescheinigung daß die Mitgliedschaft auf Eflicht- Die auszuzahlenden Beträge werden auch an eauftragte gezahlt, wenn neben den angeführ- chsberechtigten Rentner ausgestellte Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. sterreich zu Verwandten oder Urlaub? Einreisevisum ist gesichert. Nächste Fahrt am 10. 9. 1949. Pfölzisches Reisebüre Lu., Bismarckstr. 30, Tel. 3212 Billig: Billig! Billig:. E INZEI- MGS E51 Schreibt. 126,.—, Büfett, Eich,, Einige interessante Lumophon Einkreiser. 98. Lorenz Einkreiser 128,— Mende 6-Kreis-Super Jotha Kleinsuper 198,.— Blaupunkt-Großsuper Blaupunkt Kleinsuper 235,— Saba- Reporter Koffer-Radios Auto- Radios Plattenspieler Schallplatten in großer Auswahl „Und alle Apparafe in bequemen NRafen bis au 10 Monaqfen Phora Nadio- Angebote: AEG 6-Kreis-Super 310. 398.— 460. „ 525,.— 160 em, o. Aufs., 148,.—, französ. 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August 1949/ Nr. 176 Das Frühstück 1 Von W. Somerset Maugham Ich erblickte sie im Theater und ihrer Aufforderung Folge leistend ging ich wäh- rend der Pause hinüber und setzte mich neben sie. Es war lange her, seitdem ich sie zuletzt gesehen hatte, und hätte nicht jemand zufällig ihren Namen genannt, würde ich sie wohl kaum erkannt haben. Erfreut wandte sie sich mir zu.„Ach, es ist so viele Jahre her, seitdem wir uns zum erstenmal sahen. Wie die Zeit eilt! Kei- ner von uns beiden ist jünger geworden. Erinnern Sie sich noch an unsere erste Be- gegnung? Sie forderten mich zum Mittag- essen auf.“ Ob ich mich daran erinnerte! Es war zwanzig Jahre her und ich lebte in Paris. Ich hatte eine winzige Wohnung im Quar- tier Latin mit Blick auf den Friedhof, und verdiente kaum genug, um Leib und Seele notdürftig zusammenzuhalten. Sie hatte ein Buch von mir gelesen und mir darüber geschrieben. Ich antwortete, dankte ihr, und dann erhielt ich von ihr einen zweiten Brief, worin sie mir schrieb, sie käme durch Paris und würde sich gerne mit mir unter- halten; sie habe jedoch nicht unbegrenzt Zeit und der einzig freie Augenblick, über den sie verfüge, wäre am nächsten Don- nerstag: den Vormittag wolle sie im Lu- xemburg-Museum zubringen und wollte ich sie nachher zu einem kleinen Frühstück im Foyot einladen? Foyot ist ein Restaurant, in dem die französischen Senatoren essen und es überstieg so weit meine Verhältnisse, daß ich nie auch nur daran gedacht hätte, hinzugehen. Aber ich fühlte mich geschmei- chelt und war zu jung, um gelernt zu haben, zu einer Frau nein zu sagen.(Wenige Märmer, möchte ich hinzufügen, lernen das, bis sie zu alt sind, als daß es für eine Frau von Belang ist, was sie sagen.) Ich besaß achtzig Francs(Goldfranes), die bis zum Monatsende reichen mußten, und ein be- scheidenes Mittagsmahl kostete nicht mehr als fünfzehn. Wenn ich in den beiden näch- sten Wochen den Kaffee ausließ, würde ich recht gut auskommen. Ich antwortete, ich würde meine Freun- din— auf Grund des Briefwechsels— am Donnerstag um halb eins bei Foyot erwar- ten. Sie war nicht so jung, wie ich gedacht hatte, und ihre Erscheinung war eher ein- drucksvoll als anziehend. In Wahrheit war sie eine Frau von vierzig(ein bezauberndes Alter, aber keines, bei dem einen auf den ersten Blick eine plötzliche und überwälti- gende Leidenschaft erfaßt) und sie machte mir den Eindruck, als besitze sie mehr weiße, große und ebenmäßige Zähne. als für einen praktischen Zweck gemeinhin not- wendig sind. Sie war gesprächig, doch da sie dazu neigte, über mich zu sprechen, war ich bereitwillig ein aufmerksamer Zuhörer. Als die Speisekarte gebracht wurde, er- schrak ich, denn die Preise waren beträcht- lich höher, als ich angenommen hatte. Sie beruhigte mich jedoch.„Mittags esse ich nie etwas“, sagte sie. Oh, sagen Sie das nicht!“ rief ich groß- Züsis Als. „Ich esse nie mehr als ein Gericht. Ich kinde, die Menschen essen heutzutage viel zu viel. Einen kleinen Fisch, vielleicht. Ich möchte wissen, ob es Lachs gibt.“ Es war noch keine Jahreszeit für Lachs und er stand nicht auf der Karte. Ich fragte daher den Kellner, ob es welchen gäbe. Doch, ein wundervoller Lachs wäre soeben angekommen, es wäre der erste, den sie die- ses Jahr hätten. Ich bestellte ihn für mei- nen Gast. Der Kellner fragte, ob die Dame inzwischen etwas anderes haben wollte, bis er zubereitet sei. „Nein“, antwortete sie,„ich esse nie mehr als ein Gericht. Es sei denn, Sie haben ein bißchen Kaviar. Das kann ich immer vertragen.“ Mir stockte das Herz ein wenig. Ich wußte, ich konnte mir Kaviar nicht leisten, konnte ihr das aber nicht gut sagen. Ich sagte dem Kellner, er solle auf alle Fälle Kaviar bringen. Für mich selbst wählte ich das billigste Gericht auf der Karte: ein Hammelkotelett. „Ich finde es unklug von Ihnen, Fleisch zu essen“, meinte sie.„Wie können Sie er- Warten, daß Sie arbeiten können, wenn Sie so schwere Sachen wie Koteletten essen. Ich bin dagegen, den Magen zu überlasten.“ Dann kam die Getränkefrage.„Ich trinke nie etwas mittag“, sagte sie. „Ich auch nicht“, stimmte ich rasch bel. „Außer Weißwein“, fuhr sie fort, als hätte ich nicht gesprochen.„Diese franzo- sischen Weißweine sind so leicht und wus dervoll für die Verdauung.“ „Was wollen Sie gerne trinken?“ fragte ich, noch immer gastfrei, aber nicht gerade überschwenglich. Sie blitzte mich mit ihren großen weißen Zähnen schelmisch und freundschaftlich an. „Mein Arzt hat mir verboten, etwas anderes als Champagner zu trinken.“ Vermutlich erblaßte ich ein wenig. Ich bestellte eine halbe Flasche. Beiläufig er- Wähnte ich, mein Arzt hätte mir das Cham- pagnertrinken streng verboten. „Was wollen Sie dann trinken?“ „Wasser.“ Sie aß den Kaviar und verzehrte den Lachs. Sie plauderte unbeschwert über Kunst, Literatur und Musik. Ich aber fragte mich, wie hoch sich wohl die Rechnung be- laufen würde. Als mein Hammelkotelett kam, erteilte sie mir eine ernstliche Lek- tion.„Ich sehe, Sie sind gewöhnt, ein schwe- res Mittagessen einzunehmen. Das ist be- stimmt falsch. Warum folgen Sie nicht mei- nem Beispiel und essen nur ein Gericht? Ich bin sicher, Sie würden sich so viel bes- ser fühlen.“ „Ich esse ja nur ein Gericht“, sagte ich, als der Kellner wieder mit der Karte kam. Sie winkte ihm mit einer leichten Ge- bärde ab.„Nein, nein, ich esse mittags nie etwas. Nur einen Bissen, nie mehr als das, und das tu ich auch nur als Entschuldigung für die Unterhaltung als aus sonst einem Grund. Ich könnte unmöglich mehr essen — außer es gibt ein paar von diesen Rie- senspargeln. Es würde mir doch leid tun, aus Paris abzureisen, ohne welche gegessen zu haben.“ Mir sank das Herz. Ich hatte sie in den Auslagen gesehen und wußte, daß sie schrecklich teuer waren.„Madame möchte gerne wissen, ob Sie diese Riesenspargel haben“, fragte ich den Kellner. Mit aller Gewalt hoffte ich ihn dazu zu bringen, nein zu sagen. Ein glückliches Lächeln ging über sein breites, priesterhaftes Gesicht und er versicherte mir, daß sie welche hätten— So groß, so wundervoll, so zart, daß es ein Wahres Wunder war. „Ich bin nicht im geringsten hungrig“, seufzte mein Gast,„aber wenn Sie darauf bestehen, hab' ich nichts gegen ein paar Spargel einzuwenden.“ Ich bestellte sie. „Wollen Sie denn keine nehmen?“ „Nein, ich esse nie Spargel.“ „Ich weiß, es gibt Leute, die sie nicht mögen. Tatsache ist, daß sie sich den Gau- men mit all dem Fleisch, das sie essen, ver- dorben haben.“ Wir warteten auf die Zubereitung der Spargel. Eine Panik erfaßte mich. Jetzt War die Frage nicht mehr, wie viel Geld mir bis zum Monatsende übrig blieb, son- dern ob ich genug hatte, um die Rechnung zu bezahlen. Es wäre entsetzlich peinlich, wenn ich zehn Francs zu wenig gehabt und sie von meinem Gast hätte borgen müssen. Ich hätte das nicht über mich gebracht. Ich wußte genau, wieviel ich besaß und falls die Rechnung mehr betragen würde, wollte ich mit der Hand in die Tasche fahren und mit einem dramatischen Schrei aufspringen und behaupten, ich sei bestohlen worden. Natürlich wäre es unangenehm, wenn auch sie nicht genug Geld zum Bezahlen der Rechnung bei sich hatte. Dann blieb mir nichts anderes übrig, als meine Uhr zurück- zulassen und zu sagen, ich würde später zurückkommen und bezahlen. Die Spargel kamen. Sie, waren riesig, saftig und appetitanregend. Der Duft der zerlassenen Butter kitzelte angenehm meine, Nasenlöcher, wie weiland die Brandopfer der frommen Semiten die Nasenlöcher Jeho- vas. Ich beobachtete, wie mein Gast die Spargel in großen, wollüstigen Bissen hin- unterwürgte und in meiner höflichen Art unterhielt ich sie unterdessen über den Stand des Dramas auf dem Balkan. End- lich war sie fertig.„Kaffee?“ fragte ich. „Ja, nur einen Eiscreme und Kaffee“, er- widerte sie. Mir war schon alles gleichgültig, ich be- stellte daher Kaffee für mich und einen Eis- ereme und Kaffee für sie. „Wissen Sie, von einer Sache bin ich fest überzeugt“, sagte sie, während sie den Eis- creme ag.„Man sollte von einer Mahlzeit stets mit dem Gefühl aufstehen, noch etwas essen zu können.“ „Sind Sie noch hungrig?“ stockend. „O nein, ich bin nicht hungrig; sehen Sie, ich esse mittags nie etwas. Ich trinke eine Tasse Kaffee am Morgen und esse zu Abend, aber mittags nehme ich nie mehr als ein Gericht. Ich spreche in Ihrem Interesse.“ „Ach so!“ Dann geschah etwas Furchtbares. Wäh- rend wir auf den Kaffee warteten, kam der Maitre d' Hotel mit einem einladenden La- cheln in seinem falschen Gesicht an unseren Tisch und brachte einen großen Korb voll riesiger Pfirsiche. Sie waren leicht rot an- gehaucht wie ein unschuldsvolles Mädchen; sie hatten die satte Tönung einer italieni- schen Landschaft. Aber es war damals be- stimmt nicht die Jahreszeit für Pfirsiche. Gott weiß, was sie kosten mochten. Ich er- fuhr es— ein wenig später, denn mein Gast ohne sich in ihrer Unterhaltung stören zu lassen, nahm gedankenverloren einen heraus. „Sehen Sie, Sie haben sich den Magen mit einer Menge Fleisch überlastet“— mein armseliges Kotelettchen!—„und jetzt kön- nen Sie nichts mehr essen. Aber ich hatte nur gerade einen Gabelbissen und kann mir jetzt einen Pfirsich schmecken lassen. Die Rechnung wurde gebracht und als ich sie bezahlte, merkte ich, daß ich nur noch genug für ein ganz unzureichendes Trinkgeld hatte. Einen Augenblick verweilte ihr Blick auf den drei Francs, die ich für den Kellner zurückließ und sicherlich hielt sie mich für geizig. Als ich aus dem Re- staurant trat, hatte ich den ganzen Monat vor mir und nicht einen roten Heller in der Tasche. „Folgen Sie meinem Beispiel“, sagte sie beim Abschiednehmen,„und essen Sie mit- tags nie mehr als ein Gericht.“ „Ich werde noch ein übriges tun“, ent- gegnete ich. ,und heute abend nichts essen.“ „Sie Spaßvogel!“ rief sie fröhlich aus und Sprang in ein Taxi.„Sie sind ein richtiger Spaßvogel.“ Doch zuguterletzt wurde mir noch Ge- nugtuung. Ich glaube kein rachsüchtiger Mensch zu sein, wenn aber die unsterblichen Götter eine Sache in die Hand nehmen, ist es verzeihlich, das Ergebnis mit Wohlgefal- len zu betrachten. Sie wiegt heute neurizig Kilo. fragte ich (Vebertragen von Kurt Wagensei) „Der nächste Herr, bitte!“/ Von Sigismund von Radedæi Zahllos sind die Stationen des täglichen Wartens. Komme ich vor ein Rotlicht, einen Schalter, einen Telephon- Automaten, muß ich warten; will ich eine wichtige Persön- lichkeit sprechen, muß ich warten; gehe ich zum Rendez-vous, muß ich warten; gehe ich abends ins Kino, muß ich wieder— immer, immer muß ich warten! Und lege ich mich dann ins Bett, so muß ich ebenfalls warten, ob er nicht bald kommen wird! Er, der Schlaf nämlich, der mich für das Warten des nächsten Tages kräftigen soll. Was ist es denn, dieses Warten, worauf mindestens ein Fünftel meines Lebens draufgeht? So fragte ich mich(es war beim Coiffeur, und ich wollte„gleich“ drankom- men) und sagte mir: Denke einmal nach, du hast ja Zeit, der Herr vor dir wird ja eben erst eingeseift. Es gibt, so zählte ich an, den Fingern ab, vier verschiedene Arten des Wartens, wobei die Armen und die Frauen besonders reichlich damit bedacht werden. Ein armer Mensch muß immer warten, denn er ist eine Nummer, und eine Nummer steht in einer Reihe, und eine Reihe wird hübsch nach und nach abgefertigt. Eine Frau sein und Warten aber ist eigentlich dasselbe: Wird man mich zum Tanz auffordern? Wird er sich heute erklären? Wie wird mein Kindchen aussehen? Wann wird er endlich nach Hause kommen? Mein Gott, der Arzt müßte längst da sein! Und dann erst das Warten der Hausfrau in der„Schlange“ der Notländer!„Eva und die Schlange“— wie grotesk sich diese Vorstellung verwirklicht. Das beste Warten ist das Warten auf das große Los— du hoffst, du denkst:„Also zu- erst einmal kaufe ich mir.., und was Wäre ein Leben ohne Hoffnung, d. h. ohne Warten? Das andere Warten ist das auf die Konjunktur, auf die Chance, auf das Reif- werden. Hier gibt's keine Träume, sondern offene Augen, Abpassen, schärfste Erkennt- Cesichte unserer Zeit Eine Carl-Hofer- Ausstellung in Frankfurt In der Frankfurter Galerie Amlang wurde eine Ausstellung mit nahezu vierzig Gemäl- den, einigen Steindrucken und Aquarellen des 1878 in Karlsruhe geborenen Carl Hofer eröffnet. Sie sind alle in den Jahren nach Kriegsende entstanden und vermitteln ein eindrucksvolles Bild vom gegenwärtigen Schaffen dieses Malers, der als Repräsen- tant deutscher Kunst auch im Ausland Gel- tung hat. Gleichzeitig offenbart diese Aus- stellung jedoch mancherlei Gefahren, die dem Künstler aus unserer problematischen Zeitlage zu erwachsen scheinen. In einigen der ausgestellten Werke, dem„Parisurteil“, dem„Madchen mit der Laute“ und der „Ballspielerin“ etwa, erscheint Hofer unter den zeitgenössischen Malern als„Klassiker“, der aus Frankreich die hochentwickelte Malkultur übernahm, ihre Neigung zur Formverflüchtigung jedoch durch eine neue Festigung von Körper und Umriß über- wand. Gleichzeitig schuf er die revolutio- nären Kräfte des Expressionismus, jener „Sturm- und Drangperiode“ des neuen deutschen Kunstschaffens, in eine reife, von verhaltener Ausdruckskraft getragene Ge- staltungsform um. In dieser Rückführung einseitig gerichteter Tendenzen auf das Maßvolle, in dieser Befähigung zur Synthese liegt die Bedeutung der Hoferschen Kunst. Darüber hinaus unternimmt Carl Hofer den Versuch, Ereignisse und Probleme der Zeit bildnerisch zu gestalten. Bilde„Atomserenade“ liegt eine Frau im Fensterrahmen vor einer Landschaft mit aufgehendem Mond. Ein Lautenspieler ge- leitet sie durch ihre Träume. Da blickt sie sich um, aufgeschreckt von unheimlichem Auf dem Geflüster. Blasse, zernarbte Gesichter ent- reißen sie der seligen Entrückung. Ein vogelköpfiges Ungetüm hastet durch das dämmrige Gemach: die Welt mit ihren Spannungen und grauenhaften Ahnungen, — Angsttrãume der heutigen Menschheit. In der„Kahnfahrt“ verlassen die in An- lehnung an Hieronymus Bosch grotesk dar- gestellten Bösewichter das brennende Land zur Fahrt in die Hölle. Doch schon in die- sem Werk scheint der Künstler die Kon- trolle über seine Gestaltungsmittel unter der Wucht und dem psychologischen Reiz des Vorwurfs verloren zu haben, was in den„Wächtern“ der Bombennächte noch deutlicher wird. Die großen, grob herunter- gestrichenen Farbflächen entbehren der Vergeistigung und gelangen auf diese Weise auch nicht zu der angestrebten nis. Und drittens gibt es das schicksalser- gebene Warten des Fatalisten, des Asiaten: „Abwarten und Tee trinken“. Dieses War- ten kennt kein Verzagen, aber auch keine Hoffnung—„es sei alles eins“. Hier wird die Zeit von der Meerschaumpfeife der Ewigkeit gelassen in blaue Rauchkringel Die Schuhe Von Christian Morgenstern 1 Man sieht sehr häufig unrecht tun, doch selten öfter als d'en Schuhn. Man weiß, daß sie nach eugen Normen die Form der Füße treu umformen. Die Sohlen scheinen auszuschweifen, bis sie am Ballen sick begreifen. Ein jeder merkt: es ist ein Paar. Nur Mägden werd dies niemals ſclar. Sie setzen Stiefel(wo auch immer) einander abgekehrt vors Zimmer. Was müssen solche Schuhe leiden! Sie sind so fleißig, so bescheiden,: sie wollen nichts auf dieser Welt, als daß man sie zusammenstellt, nicht auseinanderstrebend wie das unvernunftig blöde Vieh! O ihr Marie, Sophie, Therese,— der Satan wird euck einst, der böse, die Stiefel anziehn, wenn es heißt, uinweg zu gehn als seliger Geist! Dann werdet ihr voll Wehgekeule das Schicksal teilen jener Eule, dhe, als zwei Hasen nach sie flog. und plötzlich jeder seitwärts bog. der eine linls, der andre rechts, z erriß(im Eifer des Gefechts!“ Wie Puppen, mitten durchgesägte, so werdet ihr alsdann, ihr Mädge, bei Engeln hRalb und halb bei Teufeln von nie gestillten Tränen träufeln, der Hölle ein willkommner Spott und peinlich selbst dem lieben Gott. Monumentalität. Diese in der Konzeption zumeist sehr imposanten, in der Gestal- tung und Durchführung ungleichmäßigen Werke kennzeichnen den Kampf eines Künstlers mit seinen Wünschen, Vorstel- lungen und Absichten und mit dem, was von außen an ihn herangetragen wird. Es könnte sein, daß die zeitgenössische Kunst auf dem von ihr seit einigen Jahr- zehnten neu beschrittenen Wegen noch nicht weit genug vorgedrungen ist, um den bedeutungsvollen Inhalt mit einer ihm ge- mäßen Form zu bewältigen. Die Kunst lebt eben doch in hohem Maße aus dem heraus, was in der Zeit gedacht, empfun- den und ausgesprochen wird. So fehlt dem bildenden Künstler noch der Rückhalt in einem echten und starken Zeitgeist und die Inspiration durch diesen. Hier scheinen auch die fast tragisch anmutenden Dis- soflanzen im Schaffen von Carl Hofer be- gründet zu sein. Dr. Günther Herzberg Wege des neuen Chorstils Die„6. Nürnberger Sänger woche“ ein guter Erktolg Drei Komponistennamen sind es, die unter den 15 Ur- und 34 Erstaufführungen der„6. Nürnberger Sängerwoche“(der ersten nach dem Krieg) auffielen. Wenn man be- denkt, unter welchen Zeitumständen der vor etwa zwei Jahren neugeründete„Deutsche Allgemeine Sängerbund“ dieses berühmt ge- Wesene zeitgenössische Chorfest der deut- schen Sängerschaft wieder aufgenommen hat, so übertrifft ein solches Ergebnis selbst optimistische Erwartungen. Die drei Namen lauten: Joseph Rauch, Ernst Thieme und Erhard Raubuch. Rauch. bisher nur mit wenigen, aber stark beachteten Instru- mentalwerken und Liedern hervorgetreten, hat mit seinen„Antoniusgesängen für Bari- ton, Männerchor und Klavier“ der Elite der Männergesangvereine eine Schöpfung von sakraler Weine und künstlerischer Vertie- fung geschenkt. Die Motetten und Madrigale Thiemes gehören zum Besten, das in den letzten Jahren für gemischten A-cappella- Gesang geschrieben wurde(, Tröstliche Ein- kehr“,„Wer zuletzt lacht“). Auch Raubuch stellt zum Teil hohe Anforderungen(„Ich sah ein Kreuzbild'), beschreitet jedoch mit dem Lied„Kreuz im Schnee“ den Weg zur Einfachheit, zu jener maß- und geschmack aufgelöst... in blauen Dunst. Am groß- artigsten aber ist das Warten mit der Uhr in der Hand(Wo der Zeiger stets stillsteht, und nachher doch gegangen ist), das Warten auf das Funktionieren der Technik, das Warten des Großstädters. Aber will die Technik nicht gerade alles Warten ab- kürzen? Das schon, jedoch sie macht alles selbst und läßt uns nichts übrig als— das Warten. Man wartet nicht bloß auf das Tram, man wartet auch im Tram. Weshalb treibt es den Autofahrer, immer schneller und schneller zu fahren?— desfalb, Well er sitzt, weil er wartet! Denn das tüt jeder, der nichts tut, und das technische Ideal lautet ja:„bloß auf den Knopf drücken“— aber ist das schon ein Tun? Das ist die dra- matische Situation der Großstadt: Wenn einer im Glasautomaten telephoniert, und ein anderer davorsteht und wartet. Denn Tele- Phonieren ist hier der höchste Zustand, und demgemäß der tiefste, wenn man telephonie- ren will und nicht kann! Wobei man zur Strafverschärfung seinen Feind und Mit- Großstädter in der ganzen Wonne des Tele- phonierens sehen kann, hinterm Glas. Der Wartende tritt an die eine Seite und klopft gegen das Glas. Der Feind kehrt ihm schnell den Rücken zu. Der Wartende klopft auf die andere Glaswand. Der Feind dreht sich wieder ab. Der Wartende ergreift die Klinke und macht die Tür auf. Der Feind winkt mit der Hand heftig nach hinten ab. End- lich stürzt der Feind blitzschnell heraus und verliert sich in der Menge. Der Wartende aber stürzt zum Apparat und verwandelt sich sogleich in den Feind aller übrigen, usw., usw.— Und gerade hier, bei diesem Grübeln, traf an mein Ohr das Donnerwort des Coif- feurs:„Der Nächste, bitte!“ Schon? Sehen Sie, so vertreibt man sich das Warten! vollen Chormoderne, die die zahllosen klei- neren Chöre so notwendig brauchen. Die übrigen Werkproben beschränkten — —— „Tagebuch eines Tagebuches“ Von Ernst Penzoldt Kampen, den soundsovielten 19. 8 Mit dem Tagebuch meines Tagebuches begonnen. * Mit dem Tagebuch fortgefahren. * Weiter am Tagebuch. In Gides Tage. buch das beherzigenswerte Goethe-Zitat ge. funden: was behagt.. Mir vorgenommen, Goethe zu lesen. Sehr ergiebig! * Lästiger Schnupfen. am Tagebuch geschrieben. mans des Tagebuchs eines auch Trotzdem fleißig Plan eines Ro. Tagebuches „Untersuchen, was ist und nicht, Notizen hierzu, die vielleicht ein eigenes Buch ergeben! * Den ganzen Tag am Tagebuch g. schrieben. eingeschlafen. 4 Nächtebuch begonnen. Darübe Bekümmert, daß es nur Tag und Nad gibt. Ernstlich erwogen, ob nicht ein Mor. gen- und Abendbuch anzulegen wäre? 5 f Getagebucht. Oder sagt man: Tagege. bucht? Ich buche Tage. Kleine sprachlich Betrachtungen machen sie immer hübsch. *. Passende Zitate gesammelt. Noch immer Schnupfen. Tagebuch eines Schnupfens! * Mit einer neuen Erzählung begonnen. Keine Zeit mehr für Tagebücher! Sind Männer eitel! Von WIIIi Fehse „Eine Frage, meine Herren!“ So rief in lebhafter Gesellschaft die junge, stets allerlei Neckereien aufgelegte Hausfrau. „Sie unterhalten uns köstlich mit Thren Geschichten, die alle die Eitelkeit der Frauen beweisen; Schwäche leugnen wollen. Aber— fuhr sie mit einem herausfordernden Blick auf die Herren fort, die schmunzelnd den Fauch ihrer Zigaretten vor sich hinbliesen ode: ihr Glas an die Lippen führten,„sind nicht auch die Männer eitel?“ Die Befragten lächelten überlegen. Einer glaubte in komisch gespielter Entrüstung den Fehdehandschuh aufgreifen zu sollen niemand wird unsere und meinte:„Das, meine Gnädigste, Wer-. den Sie uns nicht beweisen können“. „Ich hoffe doch“, krau. entgegnete die Haus. „Nein“, mischte sich der behäbige Justi, rat in das Gespräch und streckte in dra. ligem Pathos beide Hände von sich,„hennen Sie uns hart oder gefühllos, aber eitel. das sind wir gewiß nicht“. Von allen Seiten schäumte und sprudelte es an lustiger und zurückweisen den 2 worten herbei. Die Frage saß gleichsam wie ein Zapfen im vollen Faß. „Wirkt man uns nicht gerade immer wieder vor“, fragt einer,„daß wir nicht ge. nug Wert auf die Pflege unseres Aeußheren legen? Daß wir uns nicht sorgfältig genug anziehen?“ „Das bestreite ich nicht“, bestätigte die Hausfrau, während es hinter ihren dunklen Lidern schalkhaft aufblitzte. „Nun also“, triumphierten die Männer. „Ist Ihre Behauptung dadurch nicht schon widerlegt?“ „Im Gegenteil“, parierte die junge Frau übermütig.„Sie ist bewiesen. Ueberzeugen Sie sich selbst, meine Damen“, fuhr sie lachend fort,„mit welcher Lässigkeit hat doch der. klügste Mann an unserm Tisch seine Kragenschleife gebunden.“ Bei diesen Worten griffen alle Herren ausnahmsos nach ihrem Kragen. „Genügt Ihnen das als Beweis, meine Herren?“ frohlockte nun die Hausfrau Nachdem die Männer endlich begriffen und sich von ihrer Verblüffung erholt hatten, stimmten auch sie in das fröhliche Geläch⸗ ter der weniger begriffsstutzigen Damen ein. Item: Wenn die Frauen nicht eitel wären sagt Jean Paul, könnten sie es gewiß vn den Männern lernen. Deliusschen Männerchorromantik, oder Lib. manns den Text nicht treffende Goethe- Vertonung„Feiger Gedanken“ und noch sich teils auf bekannte Komponisten, teils einiges, das mehr von der Routine als von auf weniger Belangvolles. Zu ersteren ge- hören Hans Lang mit seinen eleganten Volksliedersätzen, Willy Sendt mit der et- was konventionellen Schreibgewandtheit, dann vor allem Knab und Haas, Lahusen, Jochum, Stürmer usw. Sehr hübsch die humorvollen„Zierteller-Sprüche“ Walter Leibs und der stille Ernst des Oberrheini- schen Triptychons„Es sungen drei Engel“ von Franz Philipp. Weniger beispielhaft war das„Ahoi“ und„Jo-ho-he“ des Gersterschen Seemannsliedes, die Konturlosigkeit der Charakter und Innerlichkeit lebte. Erfreu- lich dagegen, daß den anwesenden Vereinen und Dirigenten gezeigt wurde, welche Werte Hugo Distler, Heinrich Kaminski und 60. gar.) Paul Hindemith der neuen Chor- musik zugebracht haben. Die Beteiligung war sehr rege. Nahez 1500 Sängerinnen und Sänger warben in Nürnberg für das zeitgenössische Chorlied. Sie alle boten dank ihrer Begeisterung und Arbeitsfreudigkeit ein sehr hoffnungsvolle Gesamtbild. Dr. Karl Foesel Kulturnachrichten Das Central-Theater eröffnet seine Spielzeit am 1. September mit einem bunten Werbe- abend im„Capitol“, bei dem sich das Solo-Per- sonal, das Ballett und andere Kräfte des Theaters vorstellen wollen. Wie Rudolf Moller, der künstlerische Leiter des Theaters, mitteilt, hat er den gesamten Fundus des Volkstheaters Heidelberg aus der Konkursmasse erworben, das sind achtzehn spielfertige Dekorationen, 500 Kostüme und anderes Zubehör. Das Nürnberger Albrecht-Dürer-Haus, das im Kriege schweren Schaden litt, ist wieder- hergestellt und wurde mit einer Ausstellung wertoller Originale und Kopien von Dürers Handzeichnungen. Kupferstichen, Holzschnitten und Gemälden feierlich eröffnet. dena) Das Salzburger Mozarthäuschen wird von seinem bisherigen Standort, dem Kapuziner berg, verlegt und im Mirabellgarten, zwischen dem Mozarteum und dem Naturtheater, aufge- stellt. In diesem Häuschen hat Mozart, wie bekannt, seine„Zauberflöte“ komponiert. F. Der Wiederaufbau des Wiener Burgtheaters, zu dessen Fertigstellung noch ungefähr 60 Mil- lionen Schilling nötig sind, ist auf unbe- auf der Biennale in Venedig vorgeführt. stimmte Zeit verschoben. Dafür wird am Wiederaufbau der Wiener Staatsoper, der im laufenden Jahr 20 Millionen Schilling erfordert, weiter gearbeitet. 1 Die stadt Frankfurt übereignete an Goethes 200. Geburtstag dem Freien Deutschen Hoch stift, als dem Treuhänder der Goethe-Museen und des Goethe-Hauses die bisher der Stadt Frankfurt gehörenden Liegenschaften am Gro, Ben Hirschgraben.* Die siebente Auflage von„Kürschners Deut- schem Gelehrtenkalender wird vam Verlag Walter De Gruyter und Co. am 30. Zeptempel abgeschlossen. Alle Gelehrten werden dahel vom Verlag um unverzügliche Rückgabe det Manuskriptbogen gebeten und alle wissen schaftlichen Verlage aufgefordert, Angaben über ihre etwa verstorbenen Autoren machen. 5 Der Comedia-Film„Berliner Ballade“ wurde am Dienstag mit außergewöhnlichem K Kritiker hoben besonders die intelligente Rege von R. A. Stemmle und das hervorragende Spiel von Gert Froebe hervor. 5