. Veröffentlicht unter Lizenz Nummer us wn 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Feleton: 44 181. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Augemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karisrune Nr. 300 1s Bertin Nr. 9 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte ũ vimmtß der Verlag keinerlei Ge 18 Mannheimer abhängige Zeifung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 384 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heldelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM=,54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.88 Zur Zeit git Anzeigenpreististe Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4 Jahrgang/ Nr. 122/ binsein fe 0,18 DM ö Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, I. September 1949 1 1 3 Allantikpaki- at am 17. Sepſemnber f London.(UP) Das britische Außenamt gab bekannt, daß der Atlantikpakt- Rat am 17. September in Washington zu- sammentreten wird. Es werde erwartet, daß sämtliche Außenminister der Atlantikpakt- Staaten an dem Treffen teilnehmen werden. „Eine der wichtigsten Missionen der Geschichte“ Southampton. DENA- REUTER) Kurz vor der Abfahrt zu den bevorstehenden Finanzbesprechungen in Washington, er- klärte der britische Außenminister Bevin am Mittwoch, daß Sir Stafford Cripps und er wahrscheinlich in einer der wichtig- sten Missionen der Geschichte nach den USA gingen. Unabhängig vom politischen Erfolg, der in Washington erzielt werden könnte, hängt nach Bevin der Weltfrieden in der kommenden Zeit davon ab, daß die bestehenden finanziellen und wirtschaftlichen Probleme gut gelöst werden Europa-Exekutivausschuß Straßburg.(UP) Der politische Ausschuß der europäischen beratenden Versammlung hat die Bildung eines Exekutiv-Aus- schusses der Versammlung beschlossen, um„die Permanenz“ des ersten europäischen Parlaments zu garantieren. Der politische Ausschuß hat diesen Beschluß nach einer ausgedehnten Diskussion einstimmig ge- faßt. Der neue Exekutiv-Ausschuß soll weit- gehende Vollmachten haben, die Arbeit der Versammlung zu koordinieren, die Liste der zu behandelnden Themen aufzustellen und den Versammlungspräsidenten Paul Henri Spaak zu ermächtigen, Sondersitzungen des europäischen Parlaments einzuberufen, wenn sich dies als nötig erweisen sollte. Guy Mollet Frankreich), der Berichter- statter des politischen Ausschusses, teilte mit, daß der Exekutiv-Ausschuß aus 23 Mit- sliedern der Versammlung, darunter Präsi- dent Henri Spaak und vier Vizepräsidenten, bestehen würde. Die Ausarbeitung eines mehrseitigen Zahlungssystems für die europäischen Staa- ten und die Wie der herstellung der kreien Konvertier barkeit der europäischen Währungen sollen auf orschlag des Wirtschaftsausschusses noch auf der diesjährigen Sitzung der be- ratenden Versammlung des Europarates er- örtert werden. Regierung blieb Herr der Lage La Paz. ENA) Bolivianische Regie- rungstruppen sind, wie am Mittwochabend laut AFP amtlich bekanntgegeben wurde, in die Stadt Cochabamba, dem Zen- trum der aufständischen Bewegung, einge- rückt. Der Führer der Rebellen, Beneral Carlos Pena y Lillo, ein im Ruhestand le- hender Offizier, hat, laut Reuter, in der Stadt Selbstmord verübt. Andere Führer der Auf- ständischen sollen auf dem Luftwege nach Peru geflohen sein. Die bolivianische Regierung hatte be- reits am Dienstagabend bekanntgegeben, daß der Aufstand in Cochabamba, der zweit- größten Stadt Boliviens, zusammengebro- chen sei. Washington. General Thomas T. Handy. der Nachfolger General Lucius D. Clays als Oberkommandierender der amerikanischen Truppen in Europa. wird am Freitag in Frank- kurt eintreffen. Kanton. Chinesische Regierungs- und kom- munistische Armeen eilen gegenwärtig nach Süden und machen sich gegenseitig den Besitz der Eisenbahn Hengyang- Kanton streitig. die den Süden der Provinz Hunan mit der Pro- vinz Rwantung verbindet(Kanton ist Haupt- stadt Kwantungs). 5 Schanghai. Der von Hongkonger Chinesen gecharterte 1200-Tonnen-Frachter„Leongbee“, der unter britischer Flagge segelt. durchbrach die national- chinesische Blockade und lief am Dienstag in Schanghai ein. Bonn. Im Bundeshaus“ in Bonn laufen zur Zeit täglich etwa hundert schriftliche Bewer- bungen um Anstellung bei der künftigen Bun- desregierung ein. Außerdem stellen sich etwa 40 Besucher an jedem Vormittag bersön- lich vor. 5 1 Braunschweig. Der frühere Reichsbankprä- ident Dr. Hjalmar Schacht- hat jetzt mit der Veröfkentlichung von„Finanzbriefen“ begon- nen, die vom Braunschweiger Korrespondenz- büro M. von Lobenthal herausgegeben werden. Sie sollen etwa zweimal monatlich erscheinen und nur an einen begrenzten Personenkreis Seliefert werden. München Das Soziale Hilfswerk Bayern“ das unbdemittelte Flüchtlinge und andere in Bayern ansässige Hilfsbedürftige mit verbillig- ten Lebensmitteln versorgen will. ist jetzt auf Senossenschaftlicher Basis in München gegrün- det worden. Durch diese Organisation ersparen Bedürftige. die selbst als Mitglieder der Ge- nossenschaft beitreten müssen, je Lebensmit- telkarte 3.50 DM. Stuttgart. Das Stuttgarter Büro des Rates dier evangelischen Kirchen in Deutschland hat bekanntgegeben, daß in der Woche vom 14. bis A. Oktober in allen evangelischen Kirchen Deutschlands gemeinsame Protestaktionen und Sondergottesdienste gegen die weitere Zurück- Bolivianische haltung deutscher Kriegsgefangener durch- geführt werden. Berlin. Der Versorgungsminister von Thü⸗ AUnsen. Georg Groß. ist mit seiner Familie nach West-Berün geflohen, wie von deutscher Seite verlautet. EN ATU) Bereitstellung von Marshallplangeldern für Flüchtlinge? Arbeitskreis für Vertriebenenfragen bei der deutschen ERP- Verwaltung gebilde Frankfurt. Der Leiter des bizonalen Am- tes für Heimatvertriebene, Dr. Sehrei- ber, hat in einer Pressekonferenz mitge- teilt, daß bei der deutschen Marshallplan- Verwaltung ein Arbeitskreis für Vertriebe- nenfragen gebildet wurde, der die Einbe- ziehung des wirtschaftlichen Potentials der Vertriebenen in das Marshallplanprogramm prüfen wird. Die Bereitstellung von ERP- Geldern für die Arbeit dieses ständigen Sachverständigen bedeute, daß auch von alliierter Seite jetzt die Vertriebenenfrage als Wesentlich für den Marshallplan angese- hen werde. Demgegenüber habe man früher die Sorge für die Vertriebenen als eine cari- tative Angelegenheit bezeichnet, die mit der ERP nicht in Verbindung stehe. Es werde sich vor allem um einen Globalkredit für Vertriebenenbetriebe handeln, wobei auch eine Vorfinanzierung späterer Lastenaus- gleichsansprüche erwogen werde. Allerdings würde noch geraume Zeit vergehen, bis die- ser Plan durchgeführt werden könnte. Dr. Schreiber teilte weiter mit, daß das Lager Gießen als Auffanglager der ge- samten UsS-Zone ab 1. September eröffnet Wird. Das Lager UIz en sei für die briti- sche Zone bereits seit dem 25. August wie- Von unserer Frankfurter Redaktion der in Betrieb. Die Zulassung der Flücht- linge erfolge nach den Grundsätzen des po- litischen Asylrechts und der Förderung der Familienzugehörigkeit. Die Arbeits gemeinschaft der Flüchtlings- verwaltungen der drei Zonen berate zur Zeit die Anträge Schleswig-Holsteins auf einen Spitzen ausgleich der Ver- triebenen im Bundesgebiet. Dr. Schreiber gab der Meinung Ausdruck, daß eine starke Mehrheit des Ausschusses dem zweiten schleswig-holsteinschen Antrag zu- stimmen werde, 300 000 Vertriebene aus Schleswig- Holstein und je 150 000 aus Nie- dersachsen und Bayern mit 150 000 Köpfen je nach Nordrhein-Westfalen und Fahein- land-Pfalz und mit je 75 000 Köpfen nach Hessen, Württemberg- Baden, Süd- württemberg und Südbaden zu überführen. Schleswig-Holstein allerdings habe erklärt. daß es auf seinem ersten Antrag beharre, demzufolge 400 000 Vertriebene aus diesem Land umgesiedelt werden sollten. Die augenblickliche Umsiedlungsaktion aus Schleswig-Holstein nach der französischen Zone habe bis vor zehn Tagen 10 000 Ver- triebene nach Südwürttemberg gebracht. Die Transporte nach Südbaden seien angelaufen, Hochpolilische Atmosphäre in Bonn Fraktionsgespräche und Spekulationen Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Die politischen Gespräche in Bonn haben eine entscheidende Verdichtung er- reicht. Die Arbeitsgemeinschaft CDU/CSU traf sich gestern unter dem Vorsitz von Dr. Adenauer zu einer längeren Aussprache. Am Vormittag hatten christliche Gewerkschaft- ler auf Einladung von Jakob Kaiser gleichfalls zusammen mit Konrad Adenauer in Königswinter beraten. Die Bundestags- fraktion der Sozialdemokraten versammelte sich um die Mittagszeit, um sich zu kon- stituieren. Den Fraktionsvorsitz übernahm Dr. Schumacher. Seine Stellvertreter sind Erich Ollenhauer und Prof. Carlo Schmid. Professor Schmid wird gleich- zeitig als Vizepräsident des Bundestags in Vorschlag gebracht werden, da die SPD als zweitstärkste Partei mit dieser Position rechnet. ö Wie aus der Aeußerung Dr. Schumachers ersichtlich ist, versucht die SPD im Augen- blick, den Zusammenhang von CDU/CSU in einer geschlossenen Fraktion anzufechten. amit würden die Sozialdemokraten die Möglichkeit erhalten, als Regierungspartei aufzutreten. Da sich jedoch die CSU-Abge- ordneten auf einer Sitzung am Mittwoch- vormittag im Bundeshaus eindeutig zur Ar- beitsgemeinschaft bekannten und die Zu- sammenarbeit innerhalb der CDU/ CSU- Fraktion beschlossen, dürfte es sich um eine Fehlspekulation handeln. Diesen Eindruck gewann man besonders nach einer zweistündigen Aussprache Dr. Adenauers mit dem bayerischen Minister- präsidenten Eh ar d, die, wie verlautet, eine Einmütigkeit erbrachte. 5 Auf einer Pressekonferenz meinte Dr. Schumacher, Adenauer könne ihn ruhig an- telephonieren, falls er etwas von ihm Wünsche. Der SPD-Vorsitzende erklärte im Zusammenhang hiermit, daß es für die SPD nicht um die Frage Regierung oder Oppo- sition gehe, sondern um die Anerkennung der 16 Punkte des Dürkheimer Programms als soziale Mindestforderung. Auf die Außerung eines Pressevertre- ters, weite Kreise der Oeffentlichkeit bedau- erten, daß die beiden Parteivorsitzenden der SpD und der CDU nach den Wahlen nicht über das Ergebnis konferierten, ant- wortete Schumacher:„Die CD/ CSU ist der Sieger. Sie ist bis heute noch nicht an mich herangetreten.“ Wie man weiterhin in Bonn erfährt, ist die von Alfred Loritz geführte Wirt- schaftliche Aufbauvereinigung(WAV) an das Zentrum und an die Deutsche Rechtspartei wegen einer Fraktionsgemeinschaft heran- getreten Wie bekannt wurde, ist die Auf- nahme beim Zentrum außerordentlich kühl. und in den nächsten Tagen würden auch die ersten Transporte nach Rhein- land-Pfalz abgehen. Man habe sich in der Berechnung des notwendigen Transport- raumes geirrt, da die Umsiedler mehr Gut mit sich fühsten, als man angenommen habe. Nun aber würden die Transportzüge im Pen- delverkehr pausenlos fahren. Oesterreich- Vertriebene strömen nach Südwürttemberg Baden-Baden. pmw.-Eig.-Ber.) in Süd- württemberg- Hohenzollern hat sich der ständig steigernde Zustrom illegaler Grenz- gänger aus Oesterreich und der Sowjetzone nunmehr zu einem ungewöhnlichen Not- stand geführt. Das Grenzauffanglager in Balingen ist überfüllt und mußte für illegale Grenzgänger aus der Sowjetzone und aus Oesterreich gesperrt werden. Zahl- reiche Einlaß begehrende Illegale stehen vor den Toren und müssen abgewiesen werden. Der ausgearbeitete Umsiedlungs- plan zur vereinbarten legalen Uebernahme von Ostvertriebenen aus anderen deutschen Ländern ist gefährdet. Ein Sprecher des Innen ministeriums von Süd- Württemberg- Hohelizollern hat sich bereits vor Vertre- tern der Presse an das Gewissen der Welt- öfkentlichkeit gewandt. Die Ursache dieser Verhältnisse liegt in Oesterreich. Etwa 300 000 bis 350 000 Volks- deutsche aus den Gebieten von Ungarn. Jugolsawien und Rumänien flüchteten im Jahre 1944 vor den einrückenden Sowiet- truppen nach Oesterreich und leben dort heute, vorwiegend bei Linz und Salzburg. Es sind Angehörige der früheren öster- reichischen Donaumonarchie, die nicht dem Kreis derjenigen Ausgewiesenen angehö- ren, zu deren Aufnahme die deutschen Länder durch die Potsdamer Beschlüsse verpflichtet wurden. Sie erwarteten Hilfe und Zuflucht in Oesterreich zu finden, zu dessen volksdeutschem Teil sie seit Jahr- hunderten gehört haben. Diese Flüchtlinge leben dort in Oesterreich nun schon seit Jahren in nahezu völliger Rechtlosigkeit. Es ist ihnen untersagt, ihre Kinder in staat- liche Schulen zu schicken, Unterstützung wird ihnen verwehrt und Daueraufenthalts- genehmigungen werden nicht erteilt. Berlin hat einen guten Ruf in der Welt Anerkennende Worte des scheidenden US-Stadtkommandanten Von unserem Berliner Berlin. Der amerikanische Kommandant von Berlin, General Howley, der nach mehr als vierjähriger Tätigkeit in die USA zurückkehrt, hat sich am Mittwoch in Ber- lin von der Presse verabschiedet. Howley gab zunachst einen Ueberblick über die Ent- Wicklung seit 1945. Anfangs habe selbst in verantwortlichen Kreisen eine unvorstell- bare Korruption geherrscht. Die Einführung der Westmark habe in Westberlin 1948 die wirtschaftliche Gesundung eingeleitet, die jedoch dadurch verzögert werde, dag das Gebiet rings um die Stadt nur über ziem- lich wertloses Geld verfüge, Zwei Drittel der Einwohnerschaft besäßen heute eine Stadtverwaltung, die den Willen ihrer Wäh- ler vertrete. Der Berliner selbst sei wieder Sowjettruppen gegen lugoslawien aufmarschiert Tito-Konflikt vor den UN?/ Westmächte erwägen Intervention Belgrad.(UP) Aus höchst zuverlässiger jugoslawischer Quelle war am Mittwoch zu erfahren, daß an der jugoslawischen Nord- grenze, knapp eine Tagereise von der jugo- slawischen Hauptstadt entfernt, fünf sow- jetische Panzerdivisionen, verstärkt von Infanterieverbänden und Kriegsflugzeugen, Aufstellung genommen haben. Die Zahl der sich in einem großen Halbkreis um Jugoslawien formierten sowjetischen Soldaten wird auf 50 000 ge- schätzt. Mindestens 500 schwere Tanks sollen an der Spitze dieser Verbände stehen. Der von den sowjetischen Truppen gebildete Bogen soll von Timisoara in Rumänien bis nach Mohacs in Ungarn reichen. Wie der Gewährsmann dieser Nachricht betont, handle es sich nicht um eine Propagandameldung des Kominform, son- dern um einen Bericht der einer Nachprü- fung bereits standgehalten habe. Die Anzeichen dafür, daß Jugoslawien möglicherweise die Sowjetunion auf der Septembertagung der IN Vollversamm- lung in Verbindung mit der gegenwärtigen Anti-Tito-Kampagne der Bedrohung des Weltfriedens bezichtigen wird, verstärkten sich durch die Ankündigung, daß zwei Mit- glieder des Politbüros der jugoslawischen EP die außergewöhnlich starke jugoslawi- sche Delegation für New Vork führen werden. Nach Mitteilung von zuverlässiger Seite, übernehmen Vizepremier und Außenmini- ster Eduard Kardelj und der Propagan- daleiter der jugoslawischen KP Milowan Djilas die Leitung der UN- Delegation. Sie werden von dem stellvertretenden Au- Benminister Alex Bebler und einem gro- Ben Stab von Beratern und Sachverständi- gen begleitet. Außerdem ist der jugosla- wische Botschafter in den Vereinigten Staa- ten, Dr. Josa Vilfan am Mittwoch von Belgrad nach Lake Succes abgeflogen. Vilfan befand sich offiziell auf Urlaub in Jugoslawien. Es ist jedoch bekannt, daß er während dieser Zeit fast ständig mit dem Außenministerium konferierte. Londoner diplomatische Kreise berichte- ten, daß die Westmächte gegenwärtig über Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Friedens auf dem Balkan beraten. Groß- britannien, die USA und Frankreich sol- len dabei unter anderem in Erwägung zie- hen, durch eine gemeinsame Aktion die Sowjetunion von einer Intervention in Ju- goslawien abzuhalten und sie zu bewegen, ihre kriedensstörende Kampagne auf dem Balkan einzustellen. Inoffizielle Fühlungnahmen erfolgten, nachdem die diplomatischen Vertreter der drei Westmächte mit dem stellvertretenden jugoslawischen Außenminister Alex Beb- ler längere Zeit konferiert hatten. In einer Pressekonferenz erklärte der amerikanische Außenminister Acheson, die sowjetischen Truppenbewegungen, die an der jugoslawischen Grenze stattgefunden haben sollen, stellen einen Teil des auf dem Balkan geführten Nervenkrieges dar. Die USA beobachteten den Tito-Kominform- Streit sehr eingehend- und die Botschafter der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Belgrad ständen dauernd in Verbindung miteinander. Stöd Amtsbücher Vamdbeim(Katha AWM Korrespondenten angesehen und seine Stadt, die Viele verur- teilt hätten, genösse wieder einen Ruf in der Welt. Diese trotz ständiger Opposition der Kom- munisten erzielten Errungenschaften solle niemand für gering erklären. Im sowietisch besetzten Gebiet sehe er noch keine Ansätze zur Normalisierung des Lebens. Es fehle dort noch an den nötigsten Bedarfsartikeln. Howley scheidet mit Hochachtung von Ber- lin und mit tiefem Bedauern für den Ost- sektor, in dem noch keine Freiheit herrsche. Howley flocht in seinen Dank für alle demokratischen Kämpfer auch die warme Anerkennung für die tapferen Berliner Hausfrauen ein, deren Aufopferung den Männern erst den Kampf um Freiheit und Recht ermöglicht habe. In einer Aussprache sagte Howley u. a,, die Aufhebunng der Spaltung Berlins und Deutschlands hänge ganz von der SMV ab, da sie diese Zustände herbeigeführt habe. Die amerikanischen Behörden würden den Ost-Magistrat niemals als legitim anerken- nen. Interzonale Handelsbesprechungen Mitte September Leipzig. DENA) Der Chef der Außen- handelsabteilung bei der Deutschen Wirt- schaftskommission, Josef Orlopp, er- klärte auf einer Pressekonferenz, daß die interzonalen Handelsbesprechungen am 17. und 18. September in Frankfurt-Höchst fort- gesetzt werden sollen. Er wandte Sich so- dann gegen die Behauptung, die PWR be- treibe mit ostzonalen Waren in West- deutschland eine Dumping- Politik. Orlopp behauptete erneut, die Ostmark habe durch das Festhalten an dem Preisniveau von 1944 eine größere Kaufkraft als die Westmark. Der stellvertretende Vorsitzende der PWR, Georg Handt ke, bezeichnete einen Kompensationshandel zwischen West- ung Ostdeutschland infolge der 60 bis 80pro- zentigen Erhöhung des westdeutschen Preis- niveaus als nicht mehr möglich. Wie aus Berlin verlautet, haben die Finanzsachverständigen der vier Besat- zungsmächte beschlossen, der Deutschen Wirtschaftskommission der Ostzone und den Beauftragten der Westzonen zu empfehlen, ihre Bemühungen für den Abschluß eines Interzonen-Handelsabkommens so bald wie möglich fortzusetzen. Die Sachverständigen stimmten überein, die Verantwortung für das Zustandekom- men eines Abkommens bei den zuständi- gen deutschen Stellen zu belassen. 5 el US. Senalskommission untersucht Landsberg München. DENA) Die UsS-Senatskom- mission zur Ueberprüfung der Anschuldi- gungen gegen ehemalige Untersuchungs- Offiziere der amerikanischen Armee im Ge- kängnis Landsberg traf unter Führung des Senators Raymond E. Baldwin in München ein. Dem„Unterausschuß des Senatsaus- schusses für militärische Angelegenheiten“, wie die Kommission offiziell heißt, gehören neben zwei weiteren Senatoren mehrere Ju- risten, Aerzte und Psychologen an. Die Kom- mission wird ihre Arbeit in Landsberg vor- aussichtlich am 6. September aufnehmen. Loritz vor dem Kadi München.(DENA) Das Landgericht München eröffnete erneut den Strafprozeß gegen den WAV-Vorsitzenden Alfred Lo- it 2. Er wird beschuldigt, in der Oeffent- lichkeit über die Gefängnisver waltung Sta- delheim unwahre Tatsachen verbreitet zu haben. In der Anklageschrift heißt es, Lo- ritz habe in zahlreichen öffentlichen Ver- sammlungen der WAV behauptet, er sei während seiner Inhaftierung vom 20. Juli bis 25. August 1947 in Stadelheim schlechter behandelt worden als während seiner Haft bei der Gestapo. In dem verabreichten Es- sen hätten sich öfter Kieselsteine und ganze Büschel von Haaren befunden. Das Brot, das er erhalten habe, sei mit Urin und Pe- troleum getränkt gewesen. Von der Anklage sind zu der Verhandlung 44 Zeugen gela- den worden. Loritz wurde bei seinem Er- scheinen stürmisch begrüßt. Im Verlauf seiner Vernehmung hielt Loritz seille Be- hauptungen im wesentlichen aufrecht. Er erklärt sogar, daß sein Brot nicht nur mit Urin getränkt gewesen sei. sondern dag ihm häufig noch kräftigere Ausscheidungen beigemengt gewesen seien. Internationaler Friedenskongreß Gelsenkirchen.(Eig. Bericht) Die Freie Deutsche Liga, Bund entschiedener Friedens- freunde, hält vom 3. bis 5. September in Gel- senkirchen einen Internationalen Friedens- kongreß ab. Die Organisation will durch die- sen Kongreß den Friedensgedanken vertie- fen, die Verständigung unter den Friedens- kreunden aller Nationen gestalten und festigen. Es werden an diesem Treffen Hun- derte von Vertretern von Friedensverban- den und organisationen aus allen Teilen der Welt teilnehmen. Zwei Millionen DM Brandschaden Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Eine gewaltige Detonation veranlagte die Bevölkerung des Dorfes Bomlitz am Dienstagabend, mit ihrer gesamten Habe in die umliegenden Wälder zu flüchten. In den spaten Nachmit- tagsstunden brach kurz nach der Explosion ein Großfeuer in der an der Straße Soltau- Walsrode gelegenen chemischen Fabrik Wolf& Co. aus, das auch am Mittwoch durch sofort einsetzende Feuerwehrzüge nicht gelöscht werden konnte. Die Ursache dieses Großfeuers, dessen Schaden bereits auf über zwei Millionen DM geschätzt wird, war ein Arbeiter, der damit beschäftigt War, alkoholgetränkte Collodiumwolle in einer Zentrifuge zu bearbeiten. Die Wolle ent- zündete sich und aus dem 200 Liter fassen- den Behälter schoß eine 50 Meter hohe Stichflamme heraus, die sämtlichen Nach- zentrifugen sowie zahlreiche benzingefüllte Fässer in Brand setzte. Ein Arbeiter erstickte durch ausströmende Gase. Zahl- reiche Personen erlitten schwere Brand- wunden. 5 Demontage-Zwischenfall Düsseldorf.(DENA) Die britische Milli- tärregierung drohte am Mittwochmittag, das Werk Ruhrchemie in Oberhausen militärisch zu besetzen, weil es zwischen der Beleg schaft und den Demontagearbeitern, die die Arbeiten aufnehmen wollten, am Vormittag zu einem ernsthaften Zwischenfall gekom- men ist. Die Belegschaftsmitglieder hatten den Demontageunternehmer R. Ufer, der in einem englischen Wagen, gefolgt von vier Lastkraftwagen mit über 100 Demontage arbeiter, vor dem Werk erschienen War, zunächst bedroht und beschimpft und an- schließend seinen Wagen, nachdem sie ihn selbst herausgezogen hatten, umge worfen. Nachdem es der Betriebsleitung und dem Betriebsrat gelungen war, die Belegschaft zu beruhigen, wurden je drei Mitglieder der Betriebsleitung und des Betriebsrates auf- gefordert, sich sofort bei dem britischen Stadtkommandanten zu melden. Die bri- tische Militärregierung erklärte, während der Abwesenheit der Werksvertreter keine militärischen Maßnahmen gegen das Werk ergreifen zu wollen. 5 Jüdischer Weltkongreß gegen westdeutschen Staat Paris. DENA/ AFP) Der Exekutivausschuß des jüdischen Weltkongresses sprach in einer Resolution zur Deutschlandfrage sein Bedauern darüber aus,. daß der west- deutsché Staat geschaffen werde, ehe in Deutschland eine wirkliche Entnazifizierung durchgeführt und der wahrhaft demokra- tische Charakter des neuen Staates erwie- sen sei. MORGEN Donnerstag, 1. September 1949/ Nr Donnerstag, 1. September 1949 „eit heute morgen wird zurückgeschossen“ Wir gestehen offen: es ist nicht leicht, j nach zehn Jahren einen Vorgang zu rekapitulieren, an dessen Anfang eine böse Ironie des Schicksals und das Unwahr- scheinliche standen. Noch sind uns viele Quellen zum genaueren Studium verschlos- sen und noch wissen wir verhältnismäßig recht wenig aus der Zeit, die zwischen dem sogenannten Moskauer Ehrenwort und den Pagesbefehlen an die deutschen Wehr- machtsteile am 1. September liegt. Was wir aber sehr zuverlässig wissen und was wir täslich sehen müssen, das ist das traurige Resultat einer Desperadopoli- tik, unter deren Feldzeichen heute vor zehn Jahren befohlen wurde:„Seit heute morgen wird zurück geschossen“. Die aus dem Waf- Fenarsenal Himmlers am Abend des 31. August bestellten Schüsse auf den Sender Gleiwitz und das vorgetäuschte Gemetzel in den Senderäàumen waren der Auftakt zu einem politischen und militärischen Aben- teuer, das sich zu einem Betrugsmanöver KAusweitete, je weiter die deutschen Voraus- Abteilungen in fast alle Länder des euro- päischen Kontinents eindrangen und je länger der Krieg sich zeitlich ausdehnte. Ironisch war das Schicksal, insofern, Als es am Anfang das Vordringen der Panzer- Kolonnen scheinbar begünstigte und den Urhebern des Krieges alle Chancen des ersten Triumphes gab. Das Unwahrschein- liche bestand darin, daß Frankreich und Großbritannien zwar formell den Krieg er- erklärten, im wesentlichen aber von einigen kleineren Unternehmen an der deutschen Westfront abgesehen— Gewehr bei Fuß standen. So konnten sich die deut- schen Operationen beinahe ungestört ent- wickeln und der Feldzug der 18 Tage“ der Wie ein Wirbelwind über Polen raste, als „Blitzkrieg“ in die Kriegsgeschichte ein- Sehen. Von diesem entscheidenden militärischen Erfolg aus führte ein steiler Weg zum 22. Juni 1941, an dem zum zweiten Male die deutschen Vorhuten an der Ostgrenze zum Marsch antraten. Der Weg führte noch ein Stück bergauf auf den schmalsten Grat, bis er bei Stalingrad und EI Ala mein den Kulminationspunkt erreichte und sich erst langsam und dann immer schneller Wieder senkte. In keinem Kriege der neueren Geschichte Waren die Politik und die militärische Lei- tung so eng aneinander gekettet und war das eine Element von dem anderen so ab- hängig. In der Personalunion von Staats- Führung und militärischem Oberkommando Furde eine Totalität erreicht, wie sie sich nur am Stuürzhang der Diktaturen entwik- keln kann. Politisches und militärisches denken begegneten sich auf engstem Be- Zirk. Daher war es unausbleiblich, daß sich den politischen Fehlschlägen die militari- hen zwangsläufig anschließen mußten. Das eine war nicht von dem anderen zu trennen. Den Trugschlüssen im Politischen folgten die Hasard-Befehle in den Bereichen der Strategie und schließlich in der operati- ven und taktischen Führung. Die Ahnungslosigkeit und die Berufung uf die„Vorsehung“ erreichten einen Grad der Fahrlässigkeit, der nur mit dem dämm- S- mythischen Rauschzustand jener Jahre 8 identifiziert werden kann. Ein kleines Ereig- s dus den Tagen, in denen Hitler den Ver- einigten Staaten den Krieg erklärte, hat in seinem anekdotischen Charakter Beweis- Kraft genug, das frevelhafte Spiel in einem Kurzen Blitzstrahl zu erhellen. Hohe deut- sche Dienststellen riefen damals das Archiv ner großen Berliner Zeitung an, um sich rlässige Unterlagen über das Wirt⸗ schaftspotential der amerikanischen Indu- strie auszuleihen. Eine Gegenüberstellung der Statistiken rief ein bestürztes Kopf- schütteln bei den Referenten des damaligen Auswärtigen Amtes hervor. Zeigt dieses Vorkommnis, das sich zwischen den Wänden der Archive abspielte, nicht deutlicher als Sdde noch so lange Abhandlung, Wie leicht- ertig man von der einen Kriegserklärung in die andere hineinschlidderte? Am 8. Mai 1945, als an allen Fronten das Sroße„Halt“ geblasen wurde, war die Be- Weiskefte, die sich um den politischen und Militärischen Dilletantismus ringelte, end- 108 lang. Nicht die Vernehmungsprotokolle der gefangenen deutschen Generale schlos- n die Lücke in der Logik, sondern die Vielen vorausgegangenen Tatsachen, die erst jetzt in dieser Klarheit sichtbar wurden. Dem Zauberkreis der übermächtigen Pro- Anda entronnen, fielen die allerletzten uppen von den Augen, die sich beim An- lick des unübersehbaren Trümmerfeldes Wiedler schließen wollten. So tief war der so ruhmlos das Ende eines das 3 e des 1 Bat. Heute, nach zehn Jahren, bauen wir isere Häuser wieder auf Und legen müh- Balken Auf Belken.. 180 ein un 2¹ 3 wäre nicht nur perspektivische Täuschung, sondern auch dem Verhalten von Teufeln, dem Weihwasser aus dem Wege gehen. Wir haben den Krieg verloren. Wir ben ihn aus vielen Gründen verloren. ir haben ihn vor allem militärisch ein- tig verloren, wenngleich auch die ehe- gegnerischen Armeeführer den deut- Soldaten ihre Anerkennung nicht ver- igen können. Der Frieg War, obgleich Lange geplant und vorbereitet, eine der vie- n Inprovisationen im Gerüst des Dritten Reiches. Er war die unglücklichste Impro- visation überhaupt. Er wuchs zu einem anenkoloß heran, unter dem der Nazis- mus Asche und Staub versank. Er war is Srausige Finale zu den Takten, die wWölf Jahre zuwor am Brandenburger Tor geschlagen wurden und im Feuerschein dort N verklungen sind. e. Sch- er Unsere innerpolitische Betrachtung: Die Position des Bundeskanzlers Seine Stellung im Kabinett/ Bundesrepublik eine„Kanzlerdemokratie“ Die Bundesrepublik Deutschland ist eine „Kanzler- Demokratie“. Indem man die Stel- lung des Präsidenten und des Bundestages in gleicher Weise schwächte, wurde die Po- sition des Kanzlers die ausschlaggebende der gesamten Republik. Artikel! 65 des Grundgesetzes besagt:„Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinſen der Politik und trägt dafür die Verantwortung.“ Vorge- schlagen wird der Kanzler durch den Bun- despräside naten und der Bundestag hat ihn ohne Aussprache zu wählen. Gewählt ist, laut Artikel 63 des Grundgesetzes,„Wer die Stimmen der Mehrheit der Mitg lieder dos Bundestages auf sich vereinigt“, Es besteht natürlich noch durchaus die Möglichkeit, daß das Parlament den Vorschlag des Bun- despräsidenten nicht akzeptiert. Der Bun- destag hat dann in einer Frist von 14 Tagen mit mehr als der Hälfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler zu wählen. Gelingt die Wahl im Verlauf der zwei Wochen nicht, so muß ein neuer Wahlgang stattfinden, und zwar unverzüglich wie das Grundgesetz be- stimmt. Dann ist derjenige gewählt, der die meisten Stimmen erhält. 69 Das konstruktive Mißtrauen. An dieser Nahtstelle sind Komplikatio- nen durchaus denkbar. Erhält der Gewählte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, so muß der Bundespräsi- dent ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl berufen. Erreicht der Gewählte diese Mehr- heit nicht, so hat der Bundespräsident den- jenigen, der die meisten Stimmen auf sich vereinigte, auch wenn es nicht dle Mehrheit der Mitglieder des Bundestages ist, die für ihn stimmte, zu ernennen, oder er muß den Bundestag auflösen. Ist der Kanzler einmal in sein Amt berufen, dann wird er mit gro- Ber Wahrscheinlichkeit die Regierungszeit Von unserer westdeutschen Redaktion von vier Jahren auch durchstehen. Der Bun- destag kann dem Kanzler das Mißtrauen nämlich nur dann aussprechen, wenn es ihrn gelingt, mit der Mehrheit seiner Mitglieder, einen Nachfolger zu wählen. Ganz besonders die Sozialdemokraten haben sich in den Verhandlungen des Parlamentarischen Ra- tes für die Verankerung dieses Kol struk- tiven Mißtrauens eingesetzt, um Weimarer Fehler zu vermeiden und Kettenreaktionen an Reglerungskrisen auszuschalten. Gestalter der Politik So wählte man die neuartige Form der „Kanzler-Demokratie“. Auch der künftige westdeutsche Bundeskanzler sieht sich in seiner Macht von verschiedenen Seiten her bedrängt und beschnitten. Aber als Gestal- ter der Politik, als Meister des Kabinetts, fundiert durch das konstruktive Mißtrauen, ist seine Position außerordentlich. Wohl 2 * Prozeß unserer Zeit: Wird Halder für Manstein aussagen? Die zweite Woche im Hamburger Prozeß/ Rededuelle zwischen Anklagevertretung und Verteidigung Hamburg. Auch die zweite Woche im Prozeß gegen den ehemaligen Feldmarschall V. Manstein war, bei aller Fairneßg und Gründlichkeit, mit der er geführt wird, reich an Spannungen und bedeutungsvollen Worten. Wiederum kam es zu Auseinander- setzungen zwischen der Anklage und dem englischen Verteidiger Paget, der durch sein Auftreten im Begriff steht, mehr und mehr 48 einer Zentralfigur des Prozesses zu wer- en. —.— Billige Panzerdivisionen abzugeben Französisch- belgische Romanze über amerikanischen Schrott Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Faris. Das französische Verteidigungs- ministerium hat es schwer, denn die Abge- ordneten der Nationalversammlung sind ver- teufelt knauserig mit Steuergeldern für militärische Zwecke. Fünfzig Milliarden für zwei lumpige Panzerdivisionen sind ihnen zuviel, sie geben das Geld lieber für den Bau von Stauwerken, wenn es schon unbe- dingt ausgegeben werden mug. Was ihnen ausnahmsweise die Sympathie der Wähler, aber den Zorn des Generalstabs einbringt. Die fünfzig Milliarden waren zwar abge- lehnt, aber im Ministerium gab es ein paar Leute mit Köpfchen, die sich eifrig auf die Suche nach billigen Panzerdivisionen mach- ten. Sie fuhren im Lande und auch jenseits der Grenzen herum und suchten und frag- ten und schnüffelten und schließlich fanden sie. Sie schleppten im Triumph einen leib- haftigen Staatssekretär inkognito nach Bel- ien, wo in der Nähe von Antwerpen auf einem riesigen Gelände ungezählte Tonnen Material aus einem amerikanischen Armee- lager langsam und geduldig verrosten. Dar- unter befanden sich hunderte schwerer Sherman-Panzer, die niemals benutzt wor- den waren. Panzer mit neuen Motoren, mit Geschützen und Ersatzteilen, ein bißchen rostig, aber nagelneu und mit Leichtigkeit instandzusetzen. Moderne Panzer in aus- reichender Zahl, um die beiden Wunsch- traum- Divisionen auszurüsten. ES war Oelfarbe, Sandpapier und Schmieröl notwendig, weiter nichts. Der Belgier, ein Herr van Loo, der das Lager von den Amerikanern gekauft hatte, war heilfroh und machte einen günstigen Preis, er gab das ganze im Ramsch. Wer kauft schon Panzer in Belgien?) Nicht einmal die Armee von Israel hatte ein Angebot ge- Ein Pariser Gerichtstag: dungsplätzen des Juni 1944 hatten macht, denn sie zieht britische Panzer. vor. Die findet sie an Ort und Stelle. Aber na- türlich war da ein Haken. Van Loo wollte Dollars haben. Schließich sprach er sein letztes Wort: Er wollte als Gegenlieferung 40 000 Tonnen Schrott. Der Pariser Staats- sekretär hatte so wenig Schrott wie Dollars. Wiederum begannen die Leute mit Köpfchen ihre emsige Suche, Sie fanden Schrott, aber der lag im Wasser. Dafür waren es auch viel mehr als vierzigtausend Tonnen. Im Küstenwasser der Normandie vor den Lan- die Angel- sachsen Dutzende von alten Schiffen ver- senkt, um einen provisorischen Wellen- brecher zu schaffen. Die Wracks hatten sie dem französischen Staat geschenkt. Aber nicht der Militärbehörde. Die begann sich nun mit der Zivilbehörde, der Besitzerin der rostenden Wracks, auf dem Verwaltungs- Wege zu zanken. Gegen jede Erwartung kam aber alles ins Reine. Van Loo wurde her- beigeholt und beguckte die Schiffchen. Er unterschrieb seufzend die Verkaufsurkunde, in der er als Preis für ein halbes Tausend Panzer hunderttausend Tonnen Schrott an- erkannte, die aus dem Wasser zu holen seine Angelegenheit ist. Ende des Jahres werden die Küstengewässef wiederfahrbar und die französische Armee um zwei neue schwere Panzerdivisionen reicher. Kostenpunkt eine Milliarde, etwa 12,5 Millionen DM. Ge- schenkt. Dafür hätte man noch keine Kom- panie aufstellen können. Die Pariser Presse verlangt, man möge den Mann mit Köpf⸗ chen, der dieses hübsche Geschäft durch- führte, zum Wirtschaftsminister ernennen. Was es nicht alles gibt— sogar sparsame Militärs. und Wehe der ersten vier Jahre der Bun“ desrepublik konkretisieren sich mehr oder Weniger in seiner Person, Darum ist die Frage, wer wird Bandeskanzler, von staats- politischer Tragweite. Theoretisch wäre es natürlich denkbar, daß aus der Bundesver- sammlung ein sogenannter Minderheitsprä- sident hervorgehen könnte. Damit würde die stärkste Partei, die CDU/CSU, in die Opposition gedrängt, Die tatsächlichen Ver- hältnisse liegen aber anders. Die Christ- lichen Demokraten und die Freien Demo- kraten haben ihren Wahlkampf auf einer gemeinsamen Basis, der Frankfurter Wirt- schaftspolitik, geführt. Dabei wurden sie gefördert von denjenigen Kreisen, die an Prof. Erhard als Bundeswirtschaftsminister ausschlaggebendes Interesse haben. Das unk die Tatsache, daß sich eine Mehrheit, eine relative allerdings, der Stimmen auf Von unserer norddeutschen Redaktion Der britische Ankläger beendete gestern seine umfangreiche Anklagerede, die auf 146 Seiten eine Fülle eingehend motivierter Beschuldigungen behandelt und die bei den kommenden Verhandlungstagen jeweils durch entsprechende Dokumente belegt werden sollen. Mit Hilfe dieser Unterlagen und des deutschen„Handbuches für den Generalstab im Kriege“ wird nunmehr Punkt für Punkt der umfangreichen Anklage vor- genommen. Damit wird in den nächsten Verhandlungstagen auch v. Manstein zu Wort kommen, der bisher alle Einsprüche seinen vier Verteidigern überließ. Die schwierig zu behandelnde Materie, die ausführlichen juristischen Darlegungen, Wirkten bereits nach dem fünften Prozeß- tag auf von Manstein ein. Nervös rieb er sich die Hände und machte sich unaufhör- lich Notizen in den Stapel der vor ihm lie- genden Dokumente. Die Vorlage der Be- Weisstücke nimmt bereits Tage in Anspruch. Die englischen Richter entfalten eine Gründlichkeit, die auch auf die Zuhörer und Pressevertreter lähmend wirkt. Schon seit zwei Tagen legt die Anklagevertretung wei- teres Dokumentenmaterial vor, um die ersten Anklagepunkte— Kriegsverbrechen Während des Polenfeldzuges— zu unter- mauern. Die Prozeßparteien ersparen sich Während der Verhandlungen nichts. Den Höhpunkt erreichten diese Rededuelle, als Mr. Elwyn Jones, der zweite Ankläger, die Union und die Fp sammelten, b Line Verpflichtung nut sich, der sich beß Nr. 17 Parteien nicht entziehen können. Auf anderen Seite werden sie schwerlich Sozid demokraten, Kommunisten, Deutsche Rech partei, WAV und Zentrum auf einen g meinsamen Präsidenten, einen gemeinsam Kanzler einigen können, noch weniger Wes den sie ein Regierungsprogramm 2U gest ten wissen, indem sich die äußerste Lin über die Mitte mit der äußersten Rechten g Hand geben können. So blieben an 8 zwei Spielformen übrig. Die eine war d „Sroße Koalition“, sicherlich mit zahlte chen Nachteilen behaftet, in dieser Notz aber und aus den Weimarer Erfahrung heraus, sicherlich auch voller Möglichkei 8 Die andere Kombination, und sie ist s wie beschlossen, ist die„kleine Koalitio zwischen den Christlichen Demokraten 139 Sitzen, den Freien Demcekraten f 52 Sitzen, die sich über die Deutsche P tei nach rechts verlängern und mit dere 17 Abgeordneten ausreichende Stimme mehrheit erhalten. Das Regierungspr gramm der„kleinen Koalition“ ist in 8e nen Grundzügen sichtbar und wird dure zwei Persönlichkeiten stärkstens unterst chen: Dr. Adenauer und Prof. ETRHaT Auszüge aus dem„Völkischen Beobachte verlesen wollte, die zwei Reichstags-Droß reden Hitlers zur sogenannten Judenfrag Wiedergeben. Durch den englischen Verte diger Paget angeregt, gehen auch d anderen drei Verteidiger immer wieder die Offensive. Sie protestieren dage daß die im„Völkischen Beobachter“ zitief man s ten Hitlerreden als Beweis dafür gelten 80 len, daß Manstein von den Vernichtung andere n terhal Absichten Hitlers Kenntnis gehabt habe, Dr. Hans Laterns er, der„Generalsve teidiger“ protestierte gegen die Gültig von Aussagen aus zweiter Hand. Das G richt war aber entgegengesetzter Ansie und verkündete, dag die Beweismittel f. Zulässig erachtet Würden. Als der britische Ankläger Auszüge dem Tagebuch Halders zur Verlesung br gen will, beantragt Dr. Laternser die dung dieses Zeugen, da seine persönlich Aussage wichtiger sei, als seine Aufzeid mungen aus dem Polenfeldzug.„ES nichts passieren, was dem Ausland Möglichkeit gibt, eine große Fropaga zu machen“, skizzierte Halder in seine Notizen, die von Umsiedlungsaktione Himmlers und Heydrichs berichten, denen für je einen einzusiedelnden De noch nicht entschieden, Generalstabschef Halder nommen werden soll. Der 5 eee 7 verlor das Spi Kopenhagen. Diese FF Streik-Offensive war der größte planmä- Bige Angriff gegen unser demokratisches Staatswesen, der je in Finnland stattge- kunden hat“, erklärt in einem Gespräch der finnische Ministerpräsident Fager- holm.„Ind“— 80 fügt er nachdenklich hinzu— auch der bestvorbereitestel“ Wer inspirierte und leitete in Finnland diesen mißglückten Staatsstreich,— denn um weniger handelt es sich nicht? Hertta Kuusinen, seit einem Jahrzehnt das Trumpfas der finnischen Kommunisten, war es nicht. Erst vor wenigen Tagen, als be- reits der Zusammenbruch dieser provozier- ten Streikwelle erkennbar war. ist sie aus Moskau in einem russischen Flugzeug nach „ Ariane klingelt an allen Haustüren und schlug einem Polizisten den Schirm auf den Kopf Es sind nicht immer die vielbesprochenen Großgprozesse mit ihrem Publikum von ele- ganten Frauen, ihrem Massenaufgebot von Journalisten und Photographen, die mensch- lich am anziehendsten sind. Vor jeder der vielen Strafkammern der Pariser Justiz rollt täglich ein Film ab, in dem sich Tragö- die, Komödie und Posse auf sonderbare Weise überschneiden. Der Sammler sozio- logischer, menschlicher und politischer Probleme gewinnt an einem einzigen Tage im Pariser Justizpalast mehr Material, als bei langwierigen Studien. Lassen wir den Film eines einzigen Tages abrollen: Paris, 5. Mai 1949. Tragikomödie mit tödlichem Ausgang Vor dem Schwurgericht steht wegen e ein junger Arbeiter, Pierre. Ein offensichtlich anständiger, guter Junge mit gutem Leumund. Am 1. Mai 1943 hatte er mit seinem Kameraden Maurice ein bißchen zu feucht gefeiert. Gegen drei Uhr morgens — beide sind schwer betrunken— sucht Maurice sein Fahrrad. Die beiden Kumpane torkeln am Kanalufer herum. Maurice jam- mert um sein Rad. Pierre lacht ihn aus und gibt ihm einen Knuff. Maurice fällt ins Was- ser und geht unter. Pierre ruft Leute her- bei. Niemand nimmt das Gerede eines Be- trunkenen ernst. Er geht heim und beichtet seinen Eltern. Die schicken ihn zur Polizei. Vor den Geschworenen sagt Pierre, er habe seinem Kameraden nichts tun wollen, er habe ihm eben nur einen freundschaftlichen Knuff gegeben. Fünf Jahre Gefängnis mit Bewährungsfrist. „Miß Rußland“ in einer Fastnachtsposse Eine entzückend aussehende junge Frau im eleganten schwarzen Kostüm steht vor der 17. Strafkammer und wirft dem Vorsit- B 5 e. Ache heißt Ariane und hat den berühmten slawi- schen Charme, wenn sie auch, wie mir mein Kollege und Nachbar bedauernd zuflüstert, nicht so angenehm üppig ist wie ihre Lands- männin, die geschiedene Madame Kraw- tschenko. Ariane hat nach einem gehörigen Zug durch die Nachtlokale ihren Frohsinn dadurch geäußert, daß sie mit einer ganzen Bande ebenfalls fröhlicher Mädchen und Knaben im Morgengrauen durch die Straßen zog und an allen Haustüren klingelte, was für die russische Schönheitskönigin von 1932 eine unwürdige Beschäftigung sein sollte, aber an sich noch kein strafkammer- würdiges Delikt darstellt. Aber Ariane be- kam Krach mit einer wütenden Hausbesor- gerin, deren Mann in den Streit eingriff. Der Mann ist Polizist. Das hinderte Ariane nicht, ihm ihren Schirm auf den Kopf zu hauen, und deswegen ist sie vor dem Rich- ter. Sie lächelt ganz entzückend, zeigt dabei mindestens vierzig Zähne und behauptet, der Polizist habe sie beleidigt. Der Richter fürchtet sich vor dem Lächeln und wünscht unvoreingenommen den schwierigen Fall zu untersuchen, ohne durch sanfte Augenauf- schläge gestört zu werden. Vertagung. Märtyrer seines Gewissens Ein Student, Jean- Bernard, wegen Kriegsdienstverweigerung vor dem Militär- gericht. Ein junger Mensch, der wegen sei- ner aufopfernden Arbeit in der Erziehung jugendlicher Krimineller bekannt ist. Als er seine Einberufung bekam, schrieb er an den Eriegsminister, seine Ueberzeugung verbiete ihm den Waffendienst. Dagegen sei er be- reit, in die Polizeitruppe der Vereinten Na- tionen einzutreten, um dem Frieden zu die- nen. In der Kaserne verweigerte er die In- empfangnahme seiner Uniform.„Wenn ich ine Strafe abgesessen habe, verweigere Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang ich wieder den Dienst!“ sagte er. Zeugen treten auf, darunter ein Pfarrer, die Jean- Bertrard ihre Bewunderung aussprechen. Den Richtern ist nicht mehr wohl. Man hat Jean- Bernard unter der Hand angeboten, ihn als krank und dienstunfähig zu erklären oder ihn im Bürodienst zu beschäftigen. Er hat jedes KRompromig abgelehnt und das Urteil des Kriegsgerichts verlangt. Das lau- tet auf ein Jahr Gefängnis, das Minimum. Dramatischer Gewissenskonflikt eines deutschen Pfarrers Im Sommer 1944 diente in Paris in einer deutschen Einheit der Pfarrer Alois Bauer als Feldwebel und Bataillonsschreiber. Der Aufstand der Pariser war in vollem Gang, es War der 23. August. Die Einheit bewachte ein NRäüstungswerk. Sieben französische Widerstandskämpfer flelen einer Wehr- machtstreife in die Hände. Der Bataillons- führer Major Balzer lieg sechs erschießen und ihre Leichen in die Seine werfen. Dann verlangte er von Bauer, er solle den sieben- ten Und letzten selbst töten. Bauer wurde vom Herrn Major der Schlappheit verdäch- tigt. Bauer wehrte sich verzweifelt, der Major ließ nicht locker. Bauer führte den Verur teilten in den Keller und fragte ihn, Was er kür ihn 8 könne. Es geht über menschliches estaltungsvermögen, sich diese Szene e Der Verurteilte bat, seine Mutter zu benachrichtigen. Dann tötete ihn Alois Bauer. Er schoß ihn, wie er aussagte, in Kopf und Herz, damit es schnell vorbei sei. Während seiner Aussage liefen ihm dicke Tränen über das abgezehrte Ge- sicht. Er ist schon seit längerer Zeit aus der Haft entlassen und lebt in einem Pariser Kloster. Das EKriegsgericht sprach ihn frei. Ob ihn sein Gewissen e 38 man nicht N a f 8 na Arigerer Abwesenheit zurü, gekehrt. In Skandinavien kursierten Gele rüchte, daß sie im Kreml in Ungnade 8e fallen sei, bewahrheiteten sich nicht. gegen dürfte die Verantwortung für Ple nung und Durchführung dieser kommunist schen Streikoffensive bei Hertta Kuusinen ersten Mann liegen, einem der geistige Väter fler„Barrikaden- Strategie und Ge neral. der 1 Artes, Thure Lehen, gut Wie N Berelts im Jahre 19 klüchtete er nach Rußland. In den Offi, ziersschulen in Leningrad und Mosk wurde er als Spezialist im n geben Ausgebildet und als erster Ausländer Jahre 1926 zum General der 1 A ernannt. Als Komintern-Agent arbeitete er dan in den meisten Hauptstädten Europas. E Zeitlang stand er in enger Verbindung deutschen Kommunisten, bis er im Jah. 1928 sein Hauptquartier nach Wien verlegte Hier schrieb er unter dem Pseudonym fred Lange ein Buch:„Der Weg zu Sieg“, das man als den praktischen Leit fkaden der Barrikaden-Stra gie bezeichnen kann. Dieser Thure Lehen ist ein Mann Weitblick, denn die Rezepte, die er damal für Planung, Propaganda und Tal revolutionärer Aktionen gab, wurden be lich angewendet: Schlagartig ollen Streiks einander folgen,„spontan“ in schiedenen Städten und Industrien Au- brechen, Gewerkschaften und„demokra 5 tisch weltanschauliche“ Organis- müssen eingeschüchtert und Propagandawelle mit einbezogen w. rden Unruhen im ganzen Lande sind notwe ad. um gegenüber dem Auslande mit der Parole aufwarten zu können;„lier kämpft eine große fanatische M²inbrität 8. 1 System einer Tyrannei!“ Erst 1944 ist Lehen nach Finnland rückgekehrt und gilt seither als einer Prominenten der finnischen Ko Trotz hervorragender Vorbereitung a Rominform-Taktiker sein großes Spie loren: seine Barrikaden- Strategie scheite an der tatkräftigen Haltung der Regieru Fagerholm und dem demokratischen hauptungswillen der Majorität des schen Volkes. Man rechnet da Lehen„aòuf höhere Order“ für eini in der politischen Versenkung verscl Kuusinen, die während Vorbereitung Durchführung der, Alction durch heit glänzte, wieder die ö munistischen Partei kann damit rechnen tigen, schen zwei Polen ausgesiedelt werden soll ein w ten. Am siebten Verhandlungstage ist i F TNAULzaigd, alicgll, 5 seite 5 Rüschen— Jabots— Spitzen Schreit die Hutmode„Kikeriki“? Man sage nicht, mit Männern könne an sich nicht über die Kleidung der Frau, Wozu natürlich auch der Hut und das dere schmückende Beiwerk gehören, un- erhalten. Allerdings belieben sie dieses hema einige Jahre nach den Flitterwochen ehr häufig augenscheinlich gelangweilt zu handeln. Mit der anderen Frau, die sie 82 80 der kein Attentat auf den Geldbeutel zu fzei 8 5 N ihm ein jüngerer Ehemann entgegen. das Fingerspitzengefühl für bekürchen ist, scheint es ihnen so gar e ten. Stimmt's? Es stimmt bis auf die Aus- Und wenn sie dann ihre Gedankenvor- hänge, hinter denen sie sich mit den neuesten Kleidern- und Hutmoden beschäf- ein weitaus gesünderes Gefühl für Stil, als che Frauen. Die neuesten Herbst- und Winterhut- Schöpfungen!„Na, wissen Sie“, sagte neu- lich ein alter Herr, der aber noch nicht alt ein will und es darum auch nicht ist, besprochen werden muß. mit dem schlichten„Topfhut“ klein, kleiner, am kleinsten, begnügen. In Paris zwar hat man sich in die überspanntesten Hutgarni- turen verstiegen. Glasperlen, Schleifen, Blumentuffs und— Federn. Wer nun der „Hausmannskost“ schlicht, schlichter, am schlichtesten treu bleiben möchte, frage getrost diesen oder jenen Mann um Rat. Sogar, den eigenen, sofern er nicht allzu lebendig wird, wenn die Kostenfrage Hm. manche der Hüte mit den Pfauenfedern 5 und Kahnenfedern sind ja sehr nett. Aber ei ige schreien doch wirklich Kikeriki!“ Er uh die Schaufenster einer ziemlich genauen Musterung unterzogen haben und auf die oder andere Karikatur gestoßen sein. „Es kommt auf die Trägerin an“, hält „Meine 5 rau kleidet nur die schlichte Form, aber gibt Frauen, die können jeden Hut en ohne lächerlich zu wirken“. Dieser nach rechts und links schielende Ehemann hat nur bedingt recht. Eine Frau, die jeden Hut tragen kann, trägt nicht eden Hut. Sie hat, angeboren oder erlernt, die richtige auch in ihrem Hut. Der Ausspruch von wegen„Kikeriki“ wird natürlich mancher Frau zu denken geben. Sie wird vielleicht vorhandenen 1 aer Neigung zum„Phantastischen“— ein bis zur Schäbigkeit abgenütztes Wort— so- kort Zügel anlegen. Und sie kann sich sogar die Mode läßt es in diesem Jahr zu Trauer sollten die Männer tragen „Der Begriff Liebe ist bei den Frauen den politischen Wandlungen und den Schwankungen der Währung unterworfen.“ Diese Behauptung stellt Rene Sebille nach eingehenden Untersuchungen auf, die achtzehn Monate gedauert haben und in deren Verlauf über hunderttausend ver- schiedene Frauen auf Aufforderung durch Rundfunk, Presse und öffentliche Einrich- tungen zu diesem Thema Stellung genom- men haben. 3114 Frauen in verschiedenen Ländern wurden persönlich befragt. Sébille kommt zu Schlüssen, die in seinem„Kinsey- Bericht“ unter dem Titel„La femme dans le monde“(Die Frau in der Welt) zusam- mengefaßt werden. Dieses Werk verdient fast die„politische Charta der zarten Ge- fühle“ genannt zu werden. Zärtliche Liebe ist danach fast ganz aus der Welt verschwunden. Abgesehen von sehr wenigen Ländern ist sie überall ent- wertet und hat Kurswert nur noch in den Ländern mit hochwertiger Valuta. Die Liebe hat ihre Bedeutung sogar in hohem Maße eingebüßt. Sie wird in allen Ländern mit Ausnahme von Südamerika, Spanien und Deutschland von den Frauen auf den zweiten Platz verwiesen. Dies gilt ganz besonders für die Länder hinter dem Eisernen Vorhang. So trachten beispiels- weise die Frauen der Tschechoslowakei, Ungarns und Polens in erster Linie nach einem Leben in Frieden und dann erst denken sie an Liebe und Heirat. Die Liebe ist nur noch ein Satellit des Glücks. Zu diesem Punkt stellen sich übrigens auch die französischen und italienischen Frauen ent- schlossen auf die Seite der Frauen des Ost- blocks. Die Durchschnittsfranzösin und die Italienerin ist vor allem bestrebt, ruhig leben zu können, sowohl in seelischer als auch in materieller Beziehung.— So weit haben der Krieg und die Politik es ge- bracht!— Die Vereinigten Staaten von Nordame- rika— die Hochburg der Ehescheidungen— sind eines der seltenen Länder, wo die Ehe kür Frauen und Mädchen noch das erstre- benswerteste Ziel geblieben ist. Die Kana- dierin wünscht sich vor allem ein Heim und Kinder. Die Wünsche der Schwedin zielen in ersten Linie auf gute Gesundheit und gelten erst dann der Ehe. Ihr Streben ist außer- dem auf Reisen und sportliche Betätigung gerichtet, die sie so lange wie möglich be- treiben will. Die Befragung der Aegypterinnen zeigt kolgendes Bild: Siebzehn Prozent wollen Reisen machen, sechzehn Prozent wünschen sich hübsche Toiletten, sechzehn Prozent wollen sich gut verheiraten und vier Pro- zent erklären eine Reise nach Paris als In- begriff alles Erstrebenswerten. 5 Die kleine, blaue Blume der Liebe ge- deiht eigentlich nur in den Vereinigten Staaten, England, Holland und in der Schweiz. Allerdings beklagt sich die Mehr- zahl der Amerikanerinnen darüber, daß der Mann die Liebe aller Poesie beraubt hat. „Der Mann ist brutal geworden“, behauptet eine von ihnen.„Der Krieg hat den Mann gewandelt aber nicht gebessert. Wer Norwegerinnen haben mehr Einfluß Die Schwestern Steene, zwei Nor- Wegerinnen, die in der internationalen Frauen- und Erziehungsarbeit eine bedeu- tende Rolle spielen, bringen auf ihrer Vor- tragsreise durch Westdeutschland sehr viel Wissenswertes über die Stellung der nor- wegischnn Frau. Die demokratische Tradition 5 Landes, begründet auf der freiheitlichen Verfassung von 1814, machte es den Frauen leicht, zu einer Gleichberechtigung zu gelangen, die auch in der Praxis eine Selbstverständlich- keit ist. Norwegens Frauen haben eigent- lich niemals darum kämpfen müssen. Die Entwicklung brachte es mit sich, dag man sie seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts zuerst im Erziehungsberuf, später in fast allen anderen Berufen und zum akademi- schen Studium zuließ. Die diplomatische Karriere und der Pfarrerberuf steht ihnen seit 1938 ebenfalls offen. Das norwegische Erziehungswesen liegt fast ausschließlich Frauen. Männliche Schulleiter sind selten. Da Jungen und Mädchen sowohl in den sechs Grundschuljahren wie auf den höhe- ren Schulen gemeinsam unterrichtet wer- den, ergeben sich schon frühzeitig gemein- same Interessen. So kommt es, daß die Haushaltskurse für Mädchen auch freiwil- Zeichnungen Lore-Lina schmidt Ein Zir kus roman 58. Fortsetzung Weißt du Futtal“ sagt Robby,„wenn im nächsten Jahr wieder nach Hamburg dommen, kaufen wir uns ein Haus. Ein Haus hinter Blankenese, weißt du, vorn die be und hinten Kiefernwald und Heide. nd ordentlich Land muß drumherum sein, man auch mal husten kann, ohne die Hand vor den Mund halten zu müssen!“ „Was willst du denn mit einem Haus?“ t sie mit naiven Blick. „Wohnen will ich drin!“ brummt er.„Und erhaupt muß man wissen, wo man hin- ört, nicht wahr? In den Sommermonaten, ocler wenn wir alt sind, oder wenn wir— i, toi, toi— mal genug haben. Ein Haus ist wichtig, ein Haus gehört dazu!“ Sie antwortete nicht, sieht still über die Atsam bewegte Wasserfläche. Er seufzt, stellt sich dumm, sie könnte doch wenig- tens mal„Wir?“ kragen, das ist doch nur 2 Pure Niedertracht von ihr. „Hast du gehört, was Watson gesagt hebt er von neuem an. „Mit den fünf Prozent, die wir zusammen gen?“ sagt sie eifrig.„Das kinde ich sehr von ihm!“ ch auch, aber das meine ich nicht! Er 8 er meine Gage noch höher treibt? e ob N das e wird! Jetzt lacht Robby laut heraus, wendet sich ihr ganz zu, greift ihre Schultern mit beiden Händen. JNun laß mal die Faxen!“ sagt er gönnerhaft wie ein alter Onkel.„Daß Wir zwei bald heiraten, hat er gesagt. Vutta — du hast doch deine Papiere bei der Hand, wenn ich morgen das Aufgebot bestelle, können wir noch vor Ablauf des Engage- ments hier Mann und Frau sein!“ Dann schweigt er verduzt, denn er fühlt, Wie Vutta ängstlich und heftig erzittert. Er- schrocken sieht er in ihre großen Augen, die klehend an seinem Mund hängen. So'n kleines Mädel, sone lütte, seute Deern, das sieht ja aus, als wenn sie Angst hätte vor ihm. Aber Lutta und Angst haben beinahe lacht er wieder laut heraus. „Robby! sagt Vutta mit merkwürdig kleiner, geborstener Stimme.„Robby, das ist doch nicht dein Ernst!“ „Ich wüßte wirklich nicht, warum ich Witee machen sollte!“ sagt er unmutig wenn er das zweite Glas noch hätte trinken dürfen, Singe die Geschichte viel glatter!— „Ich habe mich so auf unser Zusammen- treten gefreut, Lutta, ich dachte, es ist doch alles klar zwischen Uns. Aber wenn du mich nicht magst „Ich hab dich schrecklich gern, Robby!“ sagt die wehe Kleinmädchenstimme.„Aber es Kann 8 W 5 8 Ich war so dumm, . lig von koch- und backbegeisterten Jun- gens besucht werden. Diese Kurse sollen in Zukunft eine obligatorische Einrichtung für alle Schüler werden, denn auch die norwegischen Männer sind der Auffassung, daß es ihrer Würde keinen Abbruch tut, Wenn sie etwas vom Kochen und Hausbalt- führen wissen. Man steht in Norwegen auf dem Standpunkt — und kein Mann läßt sich gern reaktionäre Ansichten vorwerfen— daß die Frauen gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben. Das norwegische Ehegesetz gibt— im Gegen- satz zum deutschen Eherecht— der Frau die absolute Gleichberechtigung in der Ver- mögens verwaltung, Kindererziehung und Berufsausübung. Beide Ehegatten sind ver- pflichtet, durch Arbeit innerhalb und außer- halb des Hauses zum Unterhalt der Familie beizutragen. Damit ist auch die Tätigkeit der Hausfrau als vollwertiger Beruf aner- kannt. Robby, so furchtbar dumm— und du bist so klug und so gut, und du verdienst eine ganz andere Frau als mich dummes, un- nützes Ding, das nicht einmal auf dich hat warten können!“ „Nun halt aber die Luft an!“ empört er sich.„Mach ich dir hier eine Liebeserklä- rung oder du mir? Willst du mich heiraten oder willst du mich nicht heiraten?“ „Es kann nicht sein!“ sagt sie und schüttelt das blasse Gesicht mit den starren Augen. „Warum denn nicht in aller Welt?!“ „Es wäre zuviel des Glückes!“ sagt der kleine rote Mund, auf den der Himmel in dieser Sekunde eine Schneeflocke legt, die im Augenblick auf seiner Röte zerschmilzt. Robby lacht, breit und gewalttätig:„Das soll mich nicht abhalten! Das wirst du tragen müssen!“ Nahe vor seinem Gesicht stehen Vutta's Augen, sie leuchten dunkel:„Willst du mich Wirklich noch, Robby, wirklich noch zur Frau? Ich war so dumm. Nach alledem in den Händen der Die norwegischen Frauen lieben ihren Beruf genau so wie die Männer, und kei- nem Mann wird es einfallen, bei der Ehe- schließung von seiner Frau die Aufgabe ihres Berufes zu verlangen. Erst die Kin- der lassen gewisse Schwierigkeiten auftau- chen. Man hat aber mit Erfolg versucht, hier durch Halbtagsarbeit eine Lösung zu finden. Auch die Studentin über vierzig Jahre ist eine häufige Erscheinung. Es sind Mütter, deren Kinder herangewachsen sind und die nun wieder zu ihren Studien und beruflichen Interessen zurückkehren können.„Kinder sind nur eine glückliche Episode im Leben der Frauen“, sagte Elsa Brandström. Diesem Standpunkt ist es zu verdanken, daß es in Norwegen kaum die Erscheinung der alternden, unausgefüllten Frau gibt, die auf die Unterstützung ihrer Kinder, auf eine Witwenpension oder Wohl- fahrtsrente warten muß. Der beruflichen Beweglichkeit der Frauen entspricht auch ihr staatsbürgerli- ches Interesse. In den zahllosen Ehren- ämtern und Ausschüssen der Gemeinden sind die Frauen stark vertreten. In den politischen Parteien stehen sie nicht besonders im Vordergrund. Fällt aber ein männlicher Abgeordneter aus, so rückt meistens eine Frau an seinen Platz. Zum Beispiel wurde Trygve Lie, der General- sekretär der UN, auf seinem Sitz im nor- Wegischen Parlament durch eine Kleinsied- lersfrau ersetzt. Wichtiger als die Parteien sind die gro- Ben überparteilichen Organisationen, durch die sich die norwegischen Frauen Einfluß auf das öffentliche Leben gesichert haben. Von einer Million Frauen sind eine halbe Million in 25 Vereinen und im Nationalen Frauenrat organisiert, deren Interessen we- niger auf dem haus wirtschaftlichen Gebiet, als vielmehr in der Sozialpolitik und Mis- sionsarbeit liegen. Es ist erstaunlich, wie- viel Verantwortung und Bewegungsfreiheit der norwegische Staat diesen privaten Ver- einigungen überläßt. Er stellt ihnen sogar staatliche Mittel zum Ausbau sozialer Ein- richtungen zur Verfügung. Die Norwege- rinnen haben bei aller Aktivität auch jene Weisheit und Geduld, die nötig ist, Urn Dauerhaftes für die Zukunft zu bauen. . „Ich will!“ sagt er und zieht sie fest an sich heran.„Ich will dich— ich habe immer nur dich gewollt!“ Ihr Kopf sinkt nach hinten, hre Augen schließen sich:„Dann küsse mich, Robby, Kü mich. Ich habe mich mein Leben lang nach dir gesehnt!“ Der Schupowachtmeister Wagnerzwo, der am Alsterufer seine abendliche, einsame Runde geht, schreckt jäh zusammen, denn hinter einem Gebüsch kommt plötzlich ein infernalisches Tiger- oder Löwengebrüll hervor. Er reißt mit fliegender Hand die Pistole aus dem Futteral.„Mein Gott!“ denkt er.„Wenn das Vieh in Stellingen ausgebückelt ist, wie kommt es dann hier an die Alster!“— und dann umschleicht er auf Zehenspitzen die Sträucher. Miteins dann aber bleibt er stehen und läßt die Waffe sinken. Da am Alsterufer steht ein Herr und hat eine sehr elegante und sehr schöne junge Dame im Arm, jetzt küßt er sie wild, sein Hut kegelt herab, fällt in die Alster und schaukelt auf den Wellen Wir bringen jetzt: Rolle spielt. DER ABDRUCKʒ B SIMONES GUTE UMWECE von E Walt Skulima „Solange man gut ißt, ist man gutes, steht als Motto uber der Novelle„Simones gute Umwege“ von Ewalt Skulima, die wir als pfälzisch-heiteres Zwischenspiel vor unseren nächsten Roman stellen. Sie erzählt den kurvenreichen Weg der Köchin Simone, der über Kochtöpfe, Bratpfannen und Salatschusseln schließlich doch noch in das Herz eines Mannes führt und auf dem auch der Wein und der gute Pfälzer vorzüglich eine gewichtige Hans Fischer hat der hübschen Geschichte aus besseren Tagen, die wir unseren Lesern als appetitanregenden Beitrag zur„Sühoga“ servieren, eine Anzahl ebenso hübscher Zeichnungen beigegeben. Wir wünschen viel Vergnügen damit. EGINNT MORGEN früher höflich war, ist jetzt grob, und wer früher nüchtern war, der trinkt jetzt.“ „Wenn er schläft“, so erzählt eine andere, „dann träumt er laut und ruft Frauen bei Namen, die er während des Krieges in Eng- land, Frankreich und Deutschland kennen gelernt hat.“ Andere Amerikanerinnen be- schweren sich darüber, daß man sie ver- kenne und absichtlich ganz falsch darstelle „Man behauptet, wir Frauen seien Unge- heuer. Das ist grundfalsch. Wir sind Frauen geblieben und keinesweg Vamps ge- worden. Dieser Typ lebt nur in Filmen und in der Presse, die der ganzen Welt ein falsches Bild geben.“ Für dreiundzwanzig Prozent der Fran- 26sinnen bedeutet die Liebe völlige gegen- seitige Hingabe beider Partner und für zwanzig Prozent eine Art Sinnestäuschung. Die Französin interessiert sich übrigens für Politik weit mehr als ihre Schwestern im übrigen Europa. Nur acht Prozent der Fran- 26sinnen bleiben den Wahlurnen fern. Bei den Holländerinnen verlangen sechs- undvierzig Prozent Zärtlichkeit von ihrem Partner. Dréiundfünfzig Prozent der Eng- länderinnen und Schweizerinnen* gefühlvoll zu sein. Die Mehrheit der We und der Aegypterinnen suchen beim Mann nur den Schutz und den Zegypterinnen bringt die Emanzipation vielfach nur Verlegenheit. Sie wissen in der Regel nicht, was sie damit anfangen sollen. Einundzwanzig Prozent Belgierinnen 833 gegen verlangen mit allen Kräften nach Emanzipierung, erwarten sie aber von der Liebe. Auf diesem Gebiet erklären sich siebenundvierzig Prozent als Idealistinnen, müssen dabei aber zugeben, daß sie die Liebe noch nicht kennen gelernt haben. Mißtrauisch sind sie auch, denn fünfund- siebzig Prozent aller Liebesheiraten in Bel- gien enden durch Ehescheidung. Zweiund- vierzig Prozent erwarten von der Liebe die völlige Erfüllung ihrer Sehnsucht. Die un- garische Frau stürzt sich in das Ver- gnügen, manchmal aus Berechnung und Not, oft aus Verzweiflung. a In Polen hat die Gleichgültigkeitstheorie den Sieg davongetragen. Die Frauen glau- ben dort nicht mehr an seelische Liebe. Sie wurdem vom Krieg, den Verschleppungen und dem Elend viel grausemer gezeichnet als die Frauen des übrigen Europas. Viele Polinnen haben jedoch ihren Trost in der Religion finden können. In der Tschechoslowakei wurden die Ge- kühle der Liebe von den politischen Leiden- schaften verdrängt. Auf die Frage, Was den Tschechinnen das größte Leid verur- sacht hat, antworteten zwölf Fro Beneschs Tod. 5 ä „Die revolutionären Zeiten“, so erklärt eine Ungarin,„haben uns nur Unheil ge. bracht. Sie versetzen die Frauen in einen Zustand der Erregung, der sie zu allem fähig macht.. Zusammenfassend kann festgestellt wer. den, daß die überwiegende Mehrheit aller Frauen mit ihrem Los unzufrieden ist. Die Italienerin ist der Liebe ebenso überdrüssig wie der Politik. Angeblich zufrieden sind zweiundvierzig Prozent Schweizerinnen, einunddreißig Prozent Holländerinnen, sie- benundzwanzig Prozent Kanadierinnen und neununddreißig Prozent Engländerinnen— Trauer sollten die Männer tragen!! . AA Immer diplomatisch! Als der Kongreß zu Münster unter vie- len Meinungsverschiedenheiten die Frie- densbedingungen zur Beendigung des Drei- Bigjährigen Krieges zusammenbraute, war es die sehr schöns und kluge Marie Anne de Bourbon, Herzogin von Longuesville, die geschickt alle streitbaren und dickköpfigen Männer unter einen Hut brachte. Sie ver- stand es, die schwierigen Etikettefragen und Rangstreitiek seiten mit Grazie zu lösen. Auch sonst war bei ihren Mahlzeiten allerlei zu lernen. Gesandte, die das teilweise damals noch nicht Konnten, lernten mit der Gabel und mit dem„couvert“ umzugehen. rei Wachtmeister Wagnerzwo zieht sich dis- . zurück.„Der ist gestraft genug!“ denkt „Und wenn er seine Süße knutscht, Kann er SOwies0 keinen Krach mehr machen Nächtliche Ruhestörung ist es hier auch nicht grade, ich kann's verantworten— und wer möchte wohl gestört sein, wenn er sonem hübschen Mädel den ersten Richti- gen nach allen Regeln der Kunst auf- drückt?!“ Er sichert seine Waffe und geht dann still und versonnen seinen einsamen 9 Weg. Am Alsterufer macht Vutta sich keu- chend von Robby frei. „Robby!“ stöhnt sie.„Robby, du riechst nach Rum! Das darf aber in Zukunft nicht wieder vorkommen, hörst du?!“ „Ich hörel! sagt er zerknircht. i Vutta lächelt. Süß und sehnsüchtig glän- zen ihre Augen unter dem e 5 genen Himmel. „Für heute ist es dir ausnahmsweise ver- stattet, nach Wudki zu riechen 5 viel du Willst!“ lacht ihr Mund. „Ein schwacher Trost!“ stöhnt Bob RH 8e 5 broche Mund, der ihm zärtlich entgegenblüht, A— O— ong! singt er tief und dunkel- und dann küßt er sie, bis ihnen beiden der Atem vergeht, bis sein Hut sich voll Wasser gesogen und spurlos untergegangen ist. „So ne Gemeinheit!“ schimpft Robby em- pört.„Hier ist irgend so'n Ferkel rum- geschlichen und hat mir meinen Hut ge- klaut! Zeig mal, hast du deine Handtasche noch? Natürlich— dir kann ja nie etwas passieren! Aber mein Hut ist weg! Lach nicht— ich mache dich haftbar dafur, d mußt dafür zahlen!“ Vutta zahlt in uralter, ewig neuer Münze mit rotem, lachenden Mund Ende Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Rabenmuſter weinte zu spdt Vorher ließ sie ihre fünf Kinder verwahr- 8 losen, um das Leben zu genießen 5 Von einer Katze erzählte der Staatsan- Walt, die er dieser Tage sah, als sie ihre fünf Jungen gegen einen Hund verteidigte. „Diese Katze hatte mehr Mutterliebe, mehr Menschliches“ in sich, als diese Frau, die Bier auf der Anklagebank des Amtsgerich- A 8 Katharine G., heute 32 Jahre alt, hatte 1936 einen Tüncher geheiratet, wie man zu sagen pflegt,„Slücklich“ mit ihm in Hep- Denheim zusammengelebt und insgesamt Ffünk Kindern das Leben geschenkt. 1941 wurde der Ehemann Soldat. Im Frühjahr 1945 kam die letzte Post von ihm, seitdem fehlt jede Nachricht. Seine Frau aber ver- ließ nun ihre Kinder endgültig— sie sah sie seitdem nicht wieder und ließ ihnen außer einer Postkarte auch nichts zukommen. Die Finder, unbeschreiblich verwahrlost und halb verhungert, fanden Aufnahme bei der Schwiegermutter ihrer vergessenen Mutter, das älteste von ihnen kam in Fürsorgeer- ziehung, nicht wegen seines eigenen Ver- haltens, sondern wegen das der Mutter Die antwortete gestern auf die Frage des Amtsrichters, ob es stimme, daß sie von amerikanischen Freunden gelebt hätte, un- ter Tränen mit„Ja“, schüttelte aber auf die Weitere Frage„auch von farbigen Solda- ten?“ den Kopf. Sie wurde einmal direkt Vor der Kaserne der farbigen Soldaten von Kripos aufgegriffen. Sechs Kerben weist ihre Vorstrafenliste auf: Landstreicherei, Nichtanmeldung, Nichtbesitz von Ausweis- papieren und ähnliches. Geschlechtskrank, mußte sie sich im Krankenhaus mehreren Kuren unterziehen. Im vergangenen Jahr bereits wurde sie in Bensheim wegen Nicht- beachtung der Unterhaltspflicht ihrer fünf Kinder zu drei Monaten Gefängnis verur- teilt. Sie kümmerte sich nach wie vor nient um ihre Sprößlinge. Jetzt meinte der Staatsanwalt, das Recht auf den eigenen Körper höre in diesem Falle Auf, diese Fru kenne statt Mutterliebe nur den Geschlechtstrieb. hre Kinder flelen der öffentlichen Fürsorge zur Last anstatt von der der Mutter zustehenden Rente mit dem Sekühl, eine Mutter zu haben, aufwachsen zu können. Sechs Monate Gefängnis forderte der Staatsanwalt. Das Urteil des Amtsrichters kam unver- züglich, nachdem die Angeklagte in ihrem letzten Wort nichts zu sagen hatte, als einige zu späte Tränen der Reue aus den Augen zu wischen und war sogar noch schärfer: Zehn Monate Gefängnis mit Haftfortdauer 1 8 8 1. Juwelendiebstahl in Heidelberg Am hellichten Tage wurden in einem Ju- Weliergeschäft auf der Hauptstraße in Hei- delberg Schmuckstücke, darunter einige Brillanten, im Werte von insgesamt 14 000 D-Mark gestohlen. Die Täter hatten einen größeren Einkauf vorgetäuscht und Inhaber und Verkäufer beschäktigt, so daß der„Griff ins Schau- fenster“ zunächst unbemerkt bleiben konnte. Erst durch einen zu Boden gefallenen Ring wurde der Juwelier auf den Diebstahl auf- erksam. Die Täter konnten jedoch ent- Im Oktober neue Ringbahn Die Gleisverlegung am Friedrichsring acht Fortschritte. Die baulichen Arbeiten an Schienen und Straßen sind ungefähr zu secheig Prozent erledigt. Aber es ist trotzdem noch viel zu un, bis Vorgussſchtſſen in der ersten Oktober ie gie gane Anſage bertiggesteſſt sein W. 1. e sich vo aſſeih gh ae Woſchſe 0 Ges Gösſßſseffihſſez ki eg goes ig Uh ihn Ie Fegg 8 tannbagteg 5 sse Koſſſah Wes G Gelcdgnſſel gate Webeben weuntgen f A eine gon al bewältigen King de Nan Won der Viabau der gragan Gleis ee cen Ceials trace und Kin m Stracenbahndepot beselchmet Werden Niaise Schwieriskeiten dürfte die Verich- tung der Oberleitungsanlage bereiten, vor lem auch deshalb, Weil teilweise die neue üder die alte Leitung angebracht werden muß bevor letztere entfernt werden kann. 0 Bis die Hauptanlage beisammen“ ist, wird dort der Verkehr für einige Tage ummgelei- t werden. Ebenso wird der Straßenbahn- eb bis zur Fertigstellung der durchge- en Hauptanschlüsse Ring- und Collini- straße) für kurze Zeit einen Umweg machen ssen. Neben Ausbesserungsarbeiten an Wei- 8 nanlagen usw. planen die Städtischen Verkehrsbetriebe für dieses Jahr keine größeren Projekte mehr. Wenn der finanzi- e Nachschub klappt, soll im nächsten Jahr dann aber mit der Instandsetzung er Straßenbahnstrecke nach dem Linden- begonnen werden. der sesam ine n An stasi Bis ai Uatesiſges fell s N oc it ans it ne Mohin tzehen wire Donnerstag, 1. September: Capltol, 21 Uhr: roller Operetten-Werbenbend des Central ters, Anthroposophische Gesellschaft, annbelm Rathenaustraße 5, 19,30 Uhr:„Goe- Gelstesimpulsg— 200 Jahre nach zeiner Hoburt“ G, Stefano lh), Vreltag, 2, september: Alsteor-LIAchtsplele Capitol!„Der Dleb von Bagdae“; Palast; er von Hachnapur“, Anthroposophlgche ollachatt, 10% Uhr: Goethes tieferes Vor- Unltnſe zum Christentum“(Dr. zeylmang van Mmmlehhovon, Hollanch, —— — Weiterhin warm Vorhersage bis Freitag krun: UDeberwiegend halter, Hochisttem⸗ gratuxen naue 30, Tletstwerte 13 I ii Grag, SehwWache audi. Winde. Vobersleht: uf der Vorger- i nete der atlantischen Storungen nat sien eine gtdliche Strömung eingestellt, in eren Berelch bel ung das Warme sphtsommer- liche Wetter zunehst noch anhält. . Amt tür Wetterdtenst, Karlsruhe letang. um 31. Autzust: Markau 819() deim 140(, Worms 60( 9, Caud 6 8 Hunnheim entschied sich für lose Schulmöbel Das Klassenzimmer soll mehr und mehr Wohnzimmer werden Mit Gelassenheit trugen die Mitglieder des Technischen Ausschußes die Hitze, die gestern nachmittag im Sitzungszimmer des Rathauses brütete. Aus der Vielfalt der verschiedenen auf der Tagesordnung stehenden Probleme seien vornweg gleich die Ergebnisse herausge- zogen. Die bedeutungsvollste dürfte wohl der Beschluß sein, die Schulen Mannheims künftig nicht mehr mit starren, sondern mit losen Möbeln auszustatten, sobald eine Er- satzgestellung von schulischem Mobilar not- wendig erscheint und finanziell vertreten werden kann. Eine Antwort der Stadtverwaltung auf die aus Bevölkerungskreisen laut geworde- nen Beschwerden gegen die Bausperren und ihre Handhabung stellt die in der Sitzung getroffene Entscheidung dar, eine Kommis- sion zur Uberprüfung von Einzelfällen, die sich auf Bausperrmaßnahmen beziehen, ins Leben zu rufen. Außerdem erklärte sich die Versammlung damit einverstanden, den verschiedentlich geäußerten Wunsch, den dreieckigen Wobnblock zwischen Luther- und Mittelstraße aus der Sperre herauszu- nehmen, zu verwirklichen. Ein Vorschlag der Gartenbauverwaltung hingegen, die den durch Kriegseinwirkung stark in Mitleiden- schaft gezogenen Rasen in der Werder- straße durch eine Kiesfläche ersetzt sehen wollte, fand keine Zustimmung. Das Projekt Wäre auf rund 15000 DM gekommen. Daß unsere Stadtväter sich schon immer tatkräftig für schulische Dinge eingesetzt haben, sei ihnen dankbar anerkannt. Der Beschluß des Ausschusses, die Aula der Anton-Sickinger-Schule in U 2 wieder her- zustellen, ist ein Beweis dafür. Aber auch für die Stadtreklame hat die Stadtverwal- tung ein aufmerksames Ohr. Und wenn die Stadtplanwerbung GmbH in Stuttgart mit dem Vertragszusatz„auf jederzeitigen Widerruf“ einverstanden ist, dann werden von ihr bald elektrisch beleuchtete Orien- tierungspläne an Mannheims sowie ein illuminierter Ver- kehrskiosk mit Zimmernachweis auf dem Bahnhofsplatz erstellt werden.— und zwar kostenlos. Soweit das Wichtigste. Zu der Schul- möbelangelegenheit sei noch bemerkt, daß das Staatliche Gesundbeitsamt wohl auch verschiedenen Stellen für loses Gestühl, aber nicht für ebene, sondern geneigte Tischflächen ist im Gegensatz zu den Schulbehörden. Der Kul- turdezernent Professor Langer wies in die- sem Zusammenhang noch darauf hin, daß die Schulen Mannheims in Zusammenar- beit mit dem Hochbauamt sich ihre Möbel nach eigenen Angaben in Mannheim feeti- gen lassen wollten. Die Schulstühle sollten nach hinten geneigte Sitzflächen haben. „Eine Schulklasse ist kein Kloster oder Le- boratorium“, sagte der Professor,„sondern ein Zimmer, in dem die Kinder wohnen“. Also sollten Tische verwandt werden, wie die Kinder sie zu Hause gewohnt seien. Im Schulbau müsse man immer weiter weg von der Klasse und immer weiter hin zum Wohnzimmer kommen. Bürgermeister Trumpfheller sagte zu, daß die neuen Schul- möbel zunächst den Hilfs-, Schwerhörigen- und Sprachheilschulen zugute kommen sol- len. Die Kommission zur Ueberprüfung von einzelnen Bausperrangelegenheiten wird ein beratender Unterausschuß sein, und sich aus jeweils einem Vertreter der Abteilung für Wiederaufbau, des Tiefbauamtes, der Grundstückseigentümer sowie dem Bürger- meister und drei Stadträten zusammen- setzen. Es ist nicht daran gedacht, die Kom- mission mit Arbeiten zu einer generellen Aenderung der Bausperren zu beauftragen, die nach wie vor in vollem Umfang beste- hen bleiben bzw. nur in Einzelfällen und auf dem Tauschweg gelockert werden kön- nen. An die Aufhebung der Bausperre für den Dreiecksblock zwischen Mittel- und Lu- therstraße ist die Bedingung geknüpft, daß später an der Nordseite des Blocks sowie des westlich angrenzenden Gebäudekomple- xes Arkaden errichtet werden. Die ge- plante Verbreiterung der Mittelstraße bleibt weiterhin in Aussicht genommen, da sie in ihrem jetzigen Zustand dem Verkehr nach und von dem künftigen Industriezentrum Friesenheimer Insel keineswegs gewachsen ist. rob „Bitte, einen frunzözischen Cognde!“ Diesem Wunsche konnte bisher in Gast- stätten oder Hotels nur selten entsprochen werden. Seit einiger Zeit aber tauchten nicht nur im Schwarzhandel sondern ganz offiziell auch in den Gaststätten und in den Einzelhandelsgeschäften„echter französi- scher Cognac und Armagnac“ in grogen Mengen auf. Da die Einfuhren von Spiri- tuosen aus Frankreich noch nicht bewilligt Waren, haben die Fachleute angenommen, daß das„Loch im Westen“ diese schwarze Einfuhr ermögliche. Auffallend dabei war, daß sich anscheinend eine, Reihe erster una als reell bekannte franz Gische Firmen an dieser Einfuhr beteiligten, denn die Fla- schenausstattungen trugen die Original-Eti- ketten dieser Firmen. Wer aber mit Sachkenntnis die angebo- tenen„echten Erzeugnisse“ prüfte, war über die geringe Qualität der Ware erstaunt. Die Fachabteilung Getränke beim Landwirt- schaftsministerium in Stuttgart hat die An- gelegenheit überprüft, und es ist ihr ge- lungen, einen Schwindel aufzudecken, der zur allgemeinen Warnung dienen dürfte. Ein Jubiläum der Caritas Hundert Jahre Kongregation der Niederbronner Schwestern Am kommenden Sonntag versammeln sich die Niederbronner Schwestern der Mannheimer Niederlassung in der Heilig geist-Kirche um 9.30 Uhr zu einem feier- lichen Hochamt, um das 100jährige Jubi- läum ihrer Kongregation zu begehen, wobei Geistlicher Rat, Professor Waldvogel, ehe- mals jahrzehntelang Hausgeistlicher der Mannheimer Niederlassung, die Festpredigt übernehmen wird. Die Kongregation wurde am 28. August 1849 in dem kleinen niederelsässischen Städt- chen Niederbronn von Elisabeth Eppinger, einem einfachen Bauernmädchen, gegründet zur Pflege der Kranken und Unterstützung der Armen. in wenigen Jahren nahm die Stittung eine solche Entwieklung, daß schon 1657 das kleine Niederbronner Anwesen nieht niehr genügte und die Klosterleſtung nuch dem pbengeßharten Opberbronn über Slocſeſn müßſes, Lon wic gs iy lauf gissot Büfett Poahssſſiſs vo haßſiſiopeſg eh ohhh ies ce Hit gift git gat Feahnſh Wygieg etage Watte s n go en Mig Meißg gige zii Wg Gange ah an Wiggelgs Wige, gag 100 Male Ne easgeg ids Barer 473 gen ge Sahne S Gel eagsäslsehs min ae Keutsehe Prana, Wwaven die far Bacen Und Hessen ren Sit ig Bühl erhielt Au Mestegeg heute 1889 Seh western ank 436 Statſagen in Baden, 87 in Hessen Jahrs Aae Suh W n es ag 1 i Aan 8s 1 9 e As tanſſen 1 Seit über neungzig Jahren sind die barm- herzigen Schwestern im schlichten schwar- zen Ordenskleid auch aus dem caritativen Leben Mannheims nicht wegzudenken. Viele Hilfsdedürktige, vor allem Schwerkranke, Aus Briefen an den„Morgen“ aber auch die Aerzte wissen ihre selbstlose Tätigkeit zu schätzen, die sie ohne Unter- schied des Standes und der Konfession aus- üben. Am 28. Oktober 1858 kamen die ersten drei Niederbronner Schwestern nach Mann- eim, inzwischen sind aus dem Anwesen in D 4, 4, nicht weniger als 15 Stationen er- Wachsen, tätig sind. Auch sie sind durch den Krieg heimgesucht worden, vier blühende Anstal- ten hat er völlig in Schutt und Asche gelegt, das Marienhaus in R 7, St. Joseph auf dem Lindenhof, St. Elisabeth in der Schwetzinger- stadt und St. Agnes in der Neckarstadt. Auch zwei Schwestern sind dabei ums Leben ge- kommen, Schwester Justa und Schwester Gisela, treu in der selbstgewählten Ver- Dflichtung zu einem Liebeswerk ausharrend, dessen bei diesem Jubiläum auch sahlreſche Maupheſwer Pamiſſen, gie seine Rike in Kraßſheft ocſer guſcſerer Na erfſhrey, Goh ay gecehpen 1 in denen beute 124 Schwestern Der angebliche Cognac ist ein minder- Wertiger deutscher Branntwein, der mit ge- kälschten Etiketten ausgestattet wurde. Die Etiketten hat eine„Graphische Runstan- stalt“ in München hergestellt und zu 1,— DM je Stück verkauft. Die Zollfahn- dungsstelle in München hat die Lithogra- Phiesteine beschlagnahmt und festgestellt, daß 33 000 Stück gefälschte Etiketten in den Verkehr gebracht wurden. Für die Gast- Stätten und den Einzelhandel dürfte es sich empfehlen, Auslandsware nur über den ihm persönlich bekannten Großhändler oder Ver- treter zu beziehen. Vor allen Dingen sich auch bestätigen zu lassen, daß die Ware ordnungsgemäß verzollt ist. Die gefälschten Etiketten sind noch im Umlauf. Also Vorsicht bei„bitte einen französischen Cognac“. Alster:„Der ewige Gatte“ Nur noch heute läuft dieser französtsche Film, den das Theater als„Füller“ einschob, doch er verdient, auch am letzten Tag Er- wähnung zu finden, denn es ist wieder einer der Filme aus Frankreich, die Anspruch auf Kunstwert erheben können. Das ist vor allem des Schauspielers Raimu Verdienst, der die Dostojewskische Figur des ewigen Gatten, der dem ewigen Verführer immer wieder im Ringen um die Frau unterliegt, mit der ganzen Schwere und der Qual, die zwischen brodelndem, mühsam beherrsch- ten Haß und kalt berechnender Resigna- tion pendelt, ganz im Sinne des Dichters Ausgestattet. Mit großartiger Mimik vermag Raimu die ganze Skala menschlicher Ge- kühle darzustellen 8 3 3 vermag darüber hinaus die beklemmende Atmosphäre des ständig Unausgesprochenen, das zwischen beiden Männern liegt, die einen stillen, aufreibenden Kampf gegen- einander führen, bei dem der„Gatte“ als stärkste Waffe gegen den„Verführer“, das Wohlergehen des Mädchens, dessen natür- licher Vater der Verführer ist. ins Feld führt, zu schaffen. Die Kamera, die sich ganz der Stimmung unterordnef, erhöht die- sen Wingruch noch gurch guceh optisch ein Arjuglſche HBiſcer ger Pösterkeſt unc steht Soft es goſigeſe eßercſſſgtſhſſhihß Von Noßſſepſ f Poſſſſſe hieß We Herbe„goldene“ Nepfelchen flir reelle Klein händler an gie Fealshalkgalgtiag ist Weit ene, naß 14 Wag Wehn Napis! Loelgee Wee gc an Markt acer en inseslhanckel o bis 40 ennie Kosten! Messe Frage hatte sieh der Neparter ge Als er im„Morgen“ vam 30. August Sleh aut die Spur des Apfelpreises begab und horrende Gewinne des Kleinhändlers errecdmete. in Samt und in Seide angetan müßten jedoch die Marktfrauen einhergehen und in Luxuslimousmen die Einzelhändler fahren, die solchen Verdienst erzielen. 18 n Aten, is * Nweonig ve 1 Stell, Arcus N. l BESHWENDRN Zur Tullastraße auf Umwegen Die Bewohner der Tullastraße sind sehr ge- duldig, was sie bisher durch Einsicht und Schweigen gegenüber jeder Ausstellung vor rer Haustüre bewiesen haben. Was sich aber zur Zeit absplelt, schlägt dem Faß den Boden aus. Nicht genug, daß man die Bürgersteige mit Zelten verbarrikadlert hat, lat man nun dazu Übergegangen, die restlichen Schleichpfaden noch mit Draht abzusperren, Dles bedeutet tür die Bewohner der Tullastrahe, dah gle bel hren Einkkuten und dem täglichen Geschittg⸗ Weg gezwungen werden, einen Umweg um zWel bias drel Quadrate zu machen, Dag lat besonders kr dle Alteren und geh behinderten Bewohner eln un tragbarer Zugtand, Die Ver- bindung der Tullastrahhe mit der Stresemann true muß unbedingt otten bletben, Ich hoffte, Aal die hlartür zustündigen Stollen dies zur enntuls nohmen ung gorge dutur tragen, dul! Wir von dlesem Drahtverhau betrelt erden. O, G., Manne Omnibus zur Markuskirche Die Hehhner des Gablstes bef der Mar „UE Un am Frelheltsplat: konnen 9 Nicht verstehen, aus welchem Grund dle gag Wer de Omaha verkohr Frfodriechghrgche — Lindenhot borollg an dor eke Mesrlogen Donnersbergstrahe beenden, Das rgebnis lat, Aa de Bewohner dieses Gebiets nach elnem 20-Minuten- Marsch die Haltestelle Kleinfeld trage oder Almenhot benutzen miiegan und ah hier dle Fahrt nuch dor Stackt in den meat von Nockearau ug helnau Gbertüllten Linlen 7 oder 10 zurtcklegen müsgen. Der Finwand, du nicht genligeng Wagen Lortügbar seſen, lat nicht atlchhaftig, Durch Verkürzung der übermähig langen Haltezelt an der Friedrtchsbrücke Würde die 4 Minuten längere Fahrzeit über Markuskirche und Prei- heilsplatz wettgemacht. Auch Ueberküllung ist nicht zu befürchten. Selbst während der Hauptgeschäftszeiten ist niemals eine Ueber- füllung der Omnibusse zu beobachten. : H. S., Mannheim Lärm auf dem Lindenhof Schon seit vielen Wochen müssen die Lin- denhof-Bewohner, insbesondere die Angren- zer der Lanztabrik, eine Störung threr Nacht- ruhe durch den Lärm des Lufthammers der Firma Lanz über sich ergehen lassen, Schon die Nahe des Krankenhauses sollte Anlaß seln, er irgendwie Abhhllte zu schaften, he Wäre hentlmmt am, Platze, denn dle Lindenhöfer, am stärksten gusgebombt, haben ja schllehlich nuch noch eln Macht, re Merven durch einen ungestörten Hchlnt zu erhalten, „ V, Mannbelm Deberwasger nuch Kopfzuhl Mach den haute noch geltenden gogotzllchen Hesimmungen Warden die in nem Wohn Haus entstehenden Mehrkosten dureh Uebe % bur de nenen Mietpartslen ent- rechen dem Mlatwert ſhrer Wohnung um, Hell, Diese Hlegslung mag zu normalen l. ten bre Herechtigung goht haben, scheint Jeton heute nieht mehr ganz don taten Hogeob enhalten gemülh zu goin, da die ole. Mun gaclechte ciner Wohnung in ungeroy Toll Ulcht mehr in mem normalan Vorhilinſg zum Mletwert steht, E e bei peWele haute durchaus denk bar, du zwel Wohnungen, dle% den glo- ham Mietwert haben, Kopfzahlmihhig gan: umterschledlſch belegt alnd. Da ja noch ange nommen worden kann, daß an einem even- tuellen Mehrvorbrauch eine zahlenmäügig gtür⸗ Kere Famiſſe auch stärker betelligt sat, scheint o zweckmägig, bel der Umlegung der Gesamt- kosten guf das Haus nicht mehr den Mietwort zugrunde zulegen, sondern die Kopfzahl des Personenkreises, der in einer Wohnung lebt. „. H. G., Mannheim gas Retſeheksſgttess As geln vefaſlgegſeig Wie ger Fpselhangel verband eigraug gelsgentllen zuretten wegen Die uitauschang War, gag von Weiphenn nur etwa zehn Prosent der dort versteigerten Mengen nach Mannheim kommen, sel denn, daß der Händler (meist der Großhändler) beim Obstbauer selbst einkauft. Die Weinheimer Groß- Marktpreise können daher in der Rege! nicht ausschlaggebend sein für Mannheim. Denn kann der Händler schließlich auq; sein Apfelpreis nur im Zusammenhang mit sei- nem Gesamtgeschäft kalkulieren, was die separate Betrachtung des Apfelpreises theo- retisch machte. Die Ueberprüfung zahlreicher Rech- nungsbelege, die vom Verband für den Le- bensmitteleinzelhandel der Redaktion vor- gelegt worden sind, ergab, daß die übliche Kalkulation des Gewinnes 25 Prozent bis 30 Prozent beträgt und daß über diese Sätze, die übrigens bereits früher üblich Waren, nicht hinausgegangen wird. Ein Beispiel nur aus der Geschäftspraxls eines Obsthündlers beweist, wie schwer es für den Handel ist, sieh an den üblichen Preisgatz zu halten, ohne Verluste zu erlel- den, Bis zum 31. August zum Beispiel wur den kur Import-Acpfel je Doppelzentner 15 DM Ausglelchsahgube an dle Auhenhandels- Atelle entrichtet, e ewige Ua, wein aagiigggeag Unſck N en e aneh Sisi S8 * In dlesem Zusammenhang mag ein lehre Den een eee er ebenen Ireen, dag„% ansehen im Auszug ergehen Der Angie gagen don GAH in Her HM, 1% des MM,% o, August,„Goldes AhrIehen tur die Kleinhündter“ richtet geh In der een. Hogan den Obstefnzalbance nut dem Gehen EM, Kleinmarkt, is mag geln, daß einzelne Obst- Hinzelhündler in inne dieses Artikels nleht reell threr Kund- nehaft gegonlber gehandelt haben, ug dürtten Meg golche Hüncller sein, die nach Kintührung der Gewerbektrelhelt Obst- und Gemuüsege⸗ ehllfte angefangen haben, ohne die geringste Bachkenntülg zu besltzen und ſetzt einsehen missen, daß ge bel den geringen übſtchen Kalkulatſonsgpannen keine ausrelchende Ver- dtenstwäglichkelt haben. Der reelle Einzelhandel weist mit Fntschie- denheit zurück, daß er bei seiner Kalkulation auch heute nicht über die bisher üblichen 25 bis 30 Prozent hinausgeht. 5 Eine mit dem Werke sehr vertraute Regie prüsident lliegt nach USI Dr. R. Leiber zur internationalen Polize konferenz in Amerika eingeladen Dr. jur. Rudolf Leiber, der Präsident Amtes für öffentliche Ordnung Mannh ist mit Dr. Stumm, Polizeipräsident West-Berlin, zu einer am 10. Septembe Dalles, einer Stadt in Texas, U beginnenden internationalen Polizeik ferenz eingeladen. Die beiden Herren wWe die einzigen deutschen Gäste sein. A Voraussicht nach dürften sie dort ke selbst beratende Funktion bei dieser ferenz ausüben, nachdem diese Einladi an Deutsche die erste nach dem Kriege Sehr wahrscheinlich wird jedoch die lichkeit zu einem offenen Wort, auf je Fall aber die eines Erfahrungsaustausd bestehen. 5 Bei den internationalen Polizeik ferenzen vor dem letzten Kriege, die mals noch zumeist in Großstädten des e päischen Kontinents abgehalten wu leisteten verschiedene internationale K missionen und Ausschüsse beste Arbe Interesse einer allgemeinen Verstand der Polizeiorgane der ganzen Welt. eigens hierfür herausgegebene mehrsprach Zeitschrift„Internationale ökfentlig Sicherheit“ förderte besonders die Ar. des Fahndungsdienstes. Gnikomson auf Draht? Wenn unser Redaktionsmitglied, das gelegentlich auch hinter„Gnikomson“ birgt, 24 Stunden älter ist, wird er Leben mehr denn je zu schätzen Wiss denn dann liegt hinter ihm, was er leid sinnigerweise der Camilla- Mayer- Trug versprach: Mit übers Seil zu gehen he abend bei der Frei-Vorstellung um 20.30 und durch ein Mikrophon seine Eindrũ den in Sicherheit Sitzenden zu schildern Doch wie gestern schon angekünd Wird auch das hochverehrte Publikum der Vorstellung im Eis-Stadion geschätzte Mitarbeit gebeten, die allerd mur darin besteht, auf einem Zettel ragen zu beantworten, die jeden int sieren dürften. Die berühmte Drah Truppe wartet auf Mannheims Besuch Kurze„MM“ Meldungen Die Hauswand brachte sie zum Stehen. Seckenheim scheuten auf der Villinger 8 vor einem dort parkenden Tempowagen 2 Pferde, wobei der Fuhrmann die Herrsch über die Pferde verlor und vom Fuhre stürzte. Er zog sich eine Lungenprellung 809 eine Verletzung an der rechten Hand zu. herrenlosen Pferde rasten mit dem Fun. durch die Villinger Straße. nicht ohne unt Wegs noch einen Handwagen mitzureigen. H Hauswand machte dem wilden Ausflug gew sam ein Ende. Der angerichtete Schaden w Auf 450— DM geschätzt. Schlaf im fremden Bett. In den frühen genstunden stieg ein amerikanischer Solda der Wormser Straße in Käfertal durch ofkene Fenster einer Wohnung und legte —— 3 ein leerstehendes Bett. Der Wohn inhaber war nicht wenig überrascrt. als in seinem Bett vorfanfd.. 1 Amerikaner auf der Poliz Buchhalter von„Format“, Der Buciha einer hiesigen Firma wurde verhaftet und Gefängnis eingeliefert. weil er von 194 heute sehr erfolgreich in seine eigene Ta arbeitete. Etwa 35 000, RM und 34 000,— 8 unterschlug der Ungetreue während die Mit einem Teil des unterschlagene g Inanglerte er einen hiesigen Betfleb. Zur 8e ist wan noch gamit beschcktigt, ge Festlich Nutzyeger ktesteusteſley, 2 Sohstverschulgees wepensgetghr, an Sſraßentreſſeunng Gär tüte, Klecgkeſcstr. in gif ger Rſpegfeſcgsttaße s Rich Fa Kussttißes führe e, ght ghet 1 Fchtaheß gsagt, ih ieh We 0 Weihe Loses ee ion, d Whehsſü Wiss eh ge Mace pceege Feſhheß Laß ſcegehſh Wasf ae g d ts Aan ge daß Mischa i Luta Hin eig Man wa n, ee Aar esche bees Gligne Gpagilssgsſtas WV I eie Lags nee Küssen Mancgtaschhe wit ee U Bars a Senleclegen Agsweispapie gen gewaltsg ene Sen. Bis sich die Veberrascte ven in Schrecken erholt hatte, hatte sich der U Ater aut sem Fahrrad seschwungen und wmerkannt entkommen, Reliston be tet 1 Wen iy, gi gas Die Schule der Freien re Herbst- und Winterarbeit mit vier ichen Vorträgen zum Goethesahr im 8 der Industrie- und Handelskammer in L 1. jeweils abends um 19 Uhr. Es sprechen 3. September Dr. Anton Meusel über„Goeth Glaube“, am 5. September Dr. von Frank berg über„Goethe und die Natur“ und 10. und 17, September Dr. h. c. Erich Schra über„Faust 1 und II“ Kleintierschau in Käfertal. Der Klein zuchtverein e. V. Mannheim-Käfertal verbin am 3. und 4. September auf seinem Zuchtpl Käfertal, Ecke Wormser Straße Speckweg 1 der Eröffnung seines Wiederhergestellten einsheims mif Kantinenbetrieb eine Vereit schau für Kaninchen und Geflügel. Eine T bola winkt dabei mit wertvollen Preisen. Werbe- Vorführung von Gebrauchshu Unter dem Motto:„Ihr Hund soll Ihr Se seln vor Uebertall und Diebstahl“ veranstal der Süddeutsche Dressur-Vereln für Schu und Poltzeihunde am 3. September von 16 20 Uhr auf dem Uebungsplatz hinter de 500 eine Werbevortührung bel krelem 1 1 475 1 „Lehrer singen Messen, Dle Chorgemelnscll Aingak admit Lehrergesang verein Mannh. benglnnt am g, September, 10,16 Uhr, mit Lrohenarbelt in der Furnballe dor Woh! 0 Hanschule, In Vorhereltung sind, bie 01 V%n Man Huch, Miesen Roles ung de le Hals der Heunten von I, van HGH, lie Mieder A n inen, Hammel one * 1 der Hlume nauer Kere 0, e ber Wird diese Jahr lege, d% enden Hammel oon gurchgatlührt, bol d der Hesucher des Fog tes d Change Hat Hammel zu goyylnnen, 745 Nachhtestunden, tür Formulares Die Landamannechat Pommern belt e Augtüllung der Antragstormulare für halts und Hausratahlte am gamstag big 16 und am Bonntag von 9 bis 11 Ulmenweg 3. Neckarstadt-Ost, bel Ehrich. Wir gratullerent Wünelm 8 straße 143. wird 73 Jahre alt. sand. Neckarau Katharinenstraße 4 mren 96. Geburtstag und Kaspar 0 n Ilvesheim. Kupkasledlung, vollendet das bens jahr, Georg Büttel bel der, A. Schimmelpfeng teſert seln 26518 jubiläum.. Nr. 177 Donnerstag, I. September 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ 1 olize Gerichtsreporter berichten: en ent un nt nber Zum Maurerhandwerk hatte der 18jän- zeil rige Edgar Sch. aus Ludwigshafen keine Were Lust mehr, Er wollte in die Fußtapfen sei- nes Vaters treten. Und der war Händler in ke Gemüse. Ob ihm das Geschäft nicht ein- träglich erschien, bleibt dahingestellt. Je- enfalls fuhr Edgar eines Abends, es war bege der 26. April 1949, mit einem noch jüngeren i Ii Freund zur Schütze-A. G. in Oggersheim, 1 jel wo sie einen ergiebigen„Jagdgrund“ vor- 3 Dort stemmten sie einen sechs Zentner schweren Formkasten und einen 126 1l Oken auf ihren Karren. Als sie jedoch 1 peuteschwer drückend und schiebend nach 5 Hause fahren wollten, kam ihnen ein eu inzwischen verständigter Polizeibeamter in Wurch die Quere, der sie verhaften wollte. Die g eien Jugendlichen erklärten sich aber beit weder mit noch ohne Beute bereit, dem adigt Polizisten auf die Wache zu folgen. Edgar, It. E reminenter Bursche, glaubte sich kräf- aan tig genug, und versuchte sich von dem Griff entlig des Polizeibeamten, dem er den Daumen Ar unbog, zu befreien. Der Kampf war kurz, denn hald belehrten einige Schläge mit dem Gummiknüppel den Aufsässigen, daß es Sinnlos ist, sich der Staatsautorität zu r E Nladi Edgar, der bereits einschlägig vorbestraft und u. a. drei Wochen in Edenkobens 88 Jugendgefängnis gastiert hatte, war das Gllick noch einmal hold, da ihm der Rich- Das denkbar schlechteste Beispiel eines 8 Beamten, dazu noch eines Polizei- nd peamten, gab der 37jahrige Polizeiober- um wachtmeister Paul M. aus Ludwigshafen. icht wegen eines an und für sich leich- Diebstahls zu verantworten. Im März des Jahres wurde ein herren- Wurstmarktfestschrift 14491949 Der Dürkheimer Stadtrat hat einen Hei- al-Verlag mit der Herausgabe einer Jubi- ms-Wurstmarkfestschrift betraut. Aus laß des 500. Geburtstages des Festes auf n Brühelwiesen zu Füßen des Michelsber- s läßt der Herausgeber dieser offiziellen und einzig zugelassenen Schrift besondere rgfalt in Ausstattung und Gestaltung so- A woh! in historischer wie in ihrem tradi- tionellen wein- fröhlichen humoristischen In- ewe halt angedeihen. Titelblattt und zeichne- en A rische Innenausstattung besorgt der Kunst- aler Studienrat Erich Schug g. Fast alle amhaften pfälzischen Mundartdichter und imatschriftsteller, die früher an den „Wurstmarktfestschriften“ mitarbeiteten, Werden zu Wort kommen. Die historische umdung hat der„Erforscher des Dürk- neimer Wurstmarktes“, der bekannte pfäl- e Volks- und Landesforscher Prof. Dr. bert Becker, Heidelberg, übernommen. Schwere Strafe für einen leichten Diebstahl Vertrauensverhältnis Bevölkerung— Polizei darf nicht getrübt werden loses Fahrrad im Polizeirevier eingeliefert. Der Oberwachtmeister Paul M., dem die neue Bereifung ins Auge stach, fuhr mit dem abgestellten Rad nach Hause, wech- selte die gute Vorderrad-Bereifung mit einer schlechten und brachte anderen Tags das Rad wieder in sein Revier. Kurz darauf meldete sich der rechtmäßige Eigentümer des Fahrrades, der sofort die alte Berei- kung bemerkte. Der Angeklagte, der aus Wirtschaftlicher Not gehandelt haben will, War geständig. Amtsanwalt Proß ließ die Ausflüchte jedoch nicht gelten und geigelte mit scharfen Worten die Tat dieses„ein- äugigen“ Hüters des Gesetzes. Durch der- artige Vergehen werde das Vertrauensver- hältnis zwischen Polizei und Bevölkerung getrübt. Sein Antrag lautete auf sechs Monate Gefängnis. Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich schloß sich im wesentlichen der Auffassung des Anklagevertreters an und verhängte eine Strafe von fünf Monaten Gefängnis. Das mag ein wenig viel sein für eine gebrauchte Fahrradbereifung, die einen Wert von etwa acht DM hat. Aber es gibt vor dem Rich- tertisch Situationen, in denen das Wort gelten muß:„Landgraf, bleib' hart“.-Atzl Stadtnachrichten Hinweis für kleine und große Kinder. Nun ist sie wieder da, die Zeit in der die kleinen und großen Buben ihre Drachen steigen lassen. Dummerweise gehen sie ihrem Sport nicht dort nach, wo sie soll- ten, nämlich: auf den Stoppelfeldern vor den Toren der Stadt. Ausgerechnet in den engen Straßenzügen und auf den von Hoch- spannungsleitungen umgebenen kleinen Plätzen im Stadtinnern lassen sie ihre Dra- chen steigen. Die Polizei weist darauf hin, daß durch feuchte Drachenschnüre, die mit elektrischen Leitungen in Berührung kom- men, Verletzungen entstehen können. Da- von abgesehen sind die zur Erde herabhän- genden Papierdrachen und Schnüre nachts oft die Ursache von Verkehrsunfällen. Leichtsinniges Spiel. Ein Junge aus Alt- rip, der offenbar Lust auf ein richtiges Abenteur hatte, schlich sich während der Abwesenheit des Wärters zur Altriper Fähre, machte sie von den Anlegeketten frei und gondelte los. Als der Fährmann kam und die Bescherung sah, stieb er in ein Boot und fuhr dem kleinen Fährmann „in spe“ nach. Der bekam es, als das Boot sich der Fähre näherte, mit der Angst zu tun und sprang ins Wasser. Er ertrank. Lizenz erteilt. Dem Landesverband Rheinland-Pfalz der Fliegergeschädigten und Ausgebombten, dessen Gründungsver- sammlung im Februar dieses Jahres abge- halten worden war, ist, wie der Vorsitzende der Ortsgruppe Ludwigshafen mitteilt, mit Genehmigung seiner Satzungen nunmehr Deutscher Renntag in Hußloch zer Ze 5 Geld, Zub lig! Am kommwencen Sonntag ist der pfälei e inverein wieder einmal am„ug“ hrt getischte NRenſitage, 56 Meuen voßtheſeh range Rosen gt 0 eitel, ghet Went, ie eine Walen a at kin niht, 9 Wine eie eeiet a eßh, sehen tig ſahhe, Pi Wishing Ae t e e bg bet eee ee e e een, ben m alhhgigteengheiht dc in Hag 0 a 4 1ů n! e Vae Halten“ Ne Gee, deen leilelgpheſhlge 1 Ae welcbe uant zupügh gent, aus Sehr leben. Saal unc Kuülgaßhe dlesen Hen ist es, die bewährte heumische rere echt entsprechend zu ktärdern. Den gleichen ek hat das zweite Halbblutrennen, das Pferde mit einseitiger Vollblutabstam- mung, die sich im Besitze von Landwirten Hoder Gewerbetreibenden der Pfalz befinden, ausgeschrieben wurde. Bekanntlich erfreuen ich gerade diese Rennen bei den Pfälzer Turk-Freunden besonderer Beliebtheit. Und hlieglich ist es oft so, daß mit einem Pferd s Queichheim, das in einem Halbblut- Winsen Weihe weſtetſtet Ai Ws J n Wige uh Mats 1 ae eie een Ahntanſſiſſi 3 wei Halbblut- und fünf Vollblutrennen stehen auf der Tageskarte rennen läuft, das halbe Dorf als Schlachten üer mit gu gie Reyßſbahn sieht Künnt volſplutrenpſen des Tages Unie zwo agree, Von hie eo kegſſſſaſſtſſeß teh e St geeſiſ tits mhh Hatſſſeg ſiiſſes ſſehetteſhtihſtihe ieee ah n Knbeſſee iges Aaeſtigſei ſe 1 6 1 Von gey iti Aren pig ahn 1 ihne inge it Nei fetten eilig, e 1 ee ii ii asg agen ai age Kfpeſſe sgh b Manstein, riehtige,(agg neh, ag blellsiearkeles tlic ika WIK in narüngs- Hennen, Rach em bis see ange gangenen Maldungen ist mit gutem Sp eu rechnen, Hennsfälle aus den Seſtralen Wrankturt, München usch tthemland haben Pferde gemeldet. Die pfälzischen Hemiställe, namentlich die Pferde, die in Haßloh trai- niert werden, kommen vollzählig an den Start, Den Sportfreunden aus der Ralz und aus Baden steht damit ein genußreiher Tag bevor,(Besprechung der einzelnen Rennbe- setzungen mit Voraussagen bringa Wir in unserer Samstagausgabe, wenn di genauen Starter vorliegen.) N Ahe Hage die Lizenz erteilt worden. Landesvorsitzen- der ist Ministerialdirektor Dr. Bieroth. Um die Zukunft der Rheinpfalz. Wie wir aus Ludwigshafener Kreisen des Aktions- komitees für die Wiedervereinigung der alten Gebiete der Kurpfalz erfahren, hat diese Arbeitsgemeinschaft die Absicht, in Kürze aktiv zu werden. Vorbereitende Schritte sollen bereits in die Wege geleitet sein. In Versammlungen soll die Bevölke- rung über alle einschlägigen Fragen des Südweststaat-Komplexes aufgeklärt werden. Nur ein Sieger. Die Sport-Toto-Gesell- schaft Rheinlad-Pfalz gibt bekannt, daß für den zweiten Wettsonntag am 21. August nicht zwei, sondern nur ein Gewinner er- mittelt wurde. Der einzige Sieger des ver- gangenen Wettsonntags ist eine Wettgemein- schaft von vier Tipfreunden aus Viernheim. Für ihre richtigen Tips stehen ihnen 27 600 DM zu. ASV Oggersheim erwartet große Gegner. In Oggersheim werden zum Abschluß der Privatrunde zwei namhafte Vertreter der Zonenliga, Wormatia Worms und Phönix Ludwigshafen bei dem Allgemeinen Sport- verein Oggersheim aufspielen. Am Mitt- wochabend(18.45 Uhr) spielt die komplette Elf aus Worms gegen den ASV und an „Kerwe- Samstag“(15 Uhr) wird der Ober- ligist Phönix Ludwigshafen der Gegner sein. Diese Spiele auf dem Sportplatz am Stadt- park werden für den Landesligist eine Ge- neralprobe zu den kommenden Punktespie- len sein und Rückschlüsse auf den augen- blicklichen Leistungsstand zulassen. Sozialer Wohnungsbau. Im Rahmen des Wobhnungsbauprogrammes des Landkreises Ludwigshafen wurden in Iggelheim im er- sten Bauabschnitt vier Wohnhäuser aufge- stockt. Der zweite Bauabschnitt, der jetzt beginnt, sieht für das Dorf die Schaffung von weiterem Wohnraum vor. Bischol Dibelius kommt nuch Neustudi Programm für Tagung der evangelischen Pfarrervereine Deutschlands Für die große Tagung der evangelischen Pfarrervereine Deutschlands in Neustadt liegt nunmehr das endgültige Programm vor. Aus allen vier Zonen werden insge- samt 200 Pfarrer und aus der Pfalz und aus dem Saargebiet weitere 200 Pfarrer erwar- tet. Nach einem Gottesdienst am 7. Sep- tember beginnt um 9.15 Uhr im Kurhaus Kohler die Festversammlung, die vom Kir- chenpräsidenten Dr. Stempel, Speyer, be- grüßt wird. Prof. Dr. Stauffer, Erlan- gen, wird über„Entmythologisierung oder hystorischer Realismus in unserer Christus- Verkündung“ sprechen. Um 14.30 Uhr folgt der Vortrag des Vorsitzenden der Pfarrer- bruderschaft in der Ostzone, Kirchenrat Förtsch, Halle, über„Der Ostpfarrer“. Um 16.30 Uhr schließt sich im Gasthaus „Zum Rathaus“ eine Sondertagung des Pfal- zischen Pfarrervereins an. Um 20 Uhr wird unter Mitwirkung des Brahms-Vokal-Quar- tetts die 50-Jahrfeier des Pfälzischen Pfar- rervereins durchgeführt, wobei der Festvor- trag von Oberkirchenrat Bergmann. Speyer, gehalten wird. Auf der Schlußver- sammlung am 8. September wird Bischof D. Dibelius, Berlin, über„Die Verant- Wortung der Kirche für das Gesamtleben der Nation“ sprechen. Den Abschluß der Tagung bildet eine Fahrt in das Mittel- haardter Weingebiet mit einem Besuch der Limburg und einer Weinprobe in Leistadt. Ludwigshafener Stellenmarkt Wir leben in einer schweren Zeit. Am Horizont droht das Gespenst der Arbeits- losigkeit. Viele unserer Mitbürger hat es bereits mit seinen Klauen, die Not und Hunger heißen, gepackt. Die Lokalredak- Nachrichten aus dem Landkreis Auch in Iggelheim Ruhe nach dem „Sturm“. In der vergangenen Woche ist in Iggelheim der letzte Strohhalm von den Dreschmaschinen des Ortes ausgestoßen worden. Drei Wochen lang waren sie fast ununterbrochen in Gang, um die gesamte Iggelheimer Getreideernte von ungefähr 160 ha Land zu dreschen. Tabakernte gestoppt. Die Tabakernte im Raum Iggelheim, die vor kurzem ein- gesetzt hatte, mußte infolge der Regenfälle der letzten Tage unterbrochen werden. Die Tabakpflanzen setzten durch die Feuchtig- keit zu neuem Wachstum an, so daß die Ernte um vierzehn Tage bis drei Wochen verschoben werden mug. Allgemein wird die diesjährige Tabakernte weit hinter den Erträgen des Vorjahres zurückbleiben. Die Trockenheit der Sommerwochen hat die Pflenzen nicht die normale Größe errei- chen lassen. Mancher Tabakbauer wird da- hei in diesem Jahr empfindliche Verluste erbiden. Fußgönheimer Turnhalle wird herge- röhtet. Die gemeindeeigene Turnhalle von FTußgönheim, die dem dortigen Sportverein, dem ASV Fußgönheim, für zehn Jahre un- entgeltlieh überlassen wurde, wird gegen- wärtig von den Mitgliedern des Sportver- eins in Gemeinschaftsarbeit neu hergerich- tet. Sie hatte während des Krieges als Ge- kangenen- und Fremdarbeiterlaäger gedient und ist naeh Kriegsende noch nicht aus- gebessert worden. Die Wiederberstellungs⸗ Halſe, die ziehe 4600 Mark be Wette ü of weiß got Arth Hessen a wiiſſetiiiß io pet iti site Kosten der ngen, e vu den Miicgſſetſee sei Steepteſſſt i Ms ttg nette eee 1 tt hig N Men este att ie ehen 1 ata Wan ane eee ee eee Aaligſieſihheliſte eee, ale Mesgſlgen, kü ge balcüuselighhihkünnt in gan hahe Pagen 4 as Mäussgitt wird von ger Gemeine gulsge gehen Jeder Grundstückseigentümer hat das Git selbst auszulegen und ist der Ge meinde gegenüber für die ordnungsgemäße Durchführung der Bekämpfung aut seinen Grundstücken verantwortlich, in der glei- chen Sitzung wurde beschlossen, zum Schutze der Weinberge in der Gemarkung Schauernheim einen Weinberghüter einzu- stellen. Verspäteter Erntebraten. Durch die Mut- terstadter Kirchweih wurde der Schauern- ap ſeſcſag Meg aim ahn glei heimer Erntebraten um eine Woche ver- schoben. Er soll nun am kommenden Sonn- tag groß gefeiert werden. Die Handballer haben den Sportverein Weisenheim für den Sonntagnachmittag zu einem Freund- schaftsspel verpflichtet. Günstige Gelegenheit. Schifferstadt feierte am Sonntag das Erntefest. Die rege Beteiligung der Schifferstadter Bevölke- rung an den Veranstaltungen bot„tüchti- gen Langfingern“ Gelegenheit zu nahezu ungestörter Betätigung. So stiegen am ver- gangenen Samstag Unbekannte von der Hofseite her in ein Wohnhaus ein, durch- Wühlten die Wohnung und ließen einen Geldbetrag verschwinden. In der Nacht zum Montag drangen unbekannte Diebe mit Hilfe einer Leiter in das Obergeschoß eines Schifferstadter Möbelhauses, dessen Besitzer sich zu jener Stunde auf dem Festplatz vergnügte, ein,„entführten“ ein Radiogerät und über 200 DM. Und weil die im Garten aufgehängte Wäsche bereits trocken war, wurde sie auch eingesteckt. tion des„MM“ sieht es in solch schweren Tagen als ihre Pflicht an, zu helfen, Wo nur irgendwie zu helfen ist. Wir veröffent- lichen daher in unserem redaktionellen Teil „Ludwigshafen und die Pfalz“ fortlaufend einen Ludwigshafener Stellenmarkt, der auf Grund der uns vom Arbeitsamt über- lassenen Unterlagen zusammengestellt wird. Seit dem 29. August sind folgende Stel- len im Arbeitsamtsbezirk Ludwigshafen zu besetzen: Zwei Isolierer Oauerstellung für Montagen innerhalb Stadtgebiet Ludwigs- hafen); drei Betonfacharbeiter; 20 Maurer (Stadtgebiet Ludwigshafen, Fachkräfte über 30 Jahre, Kenntnisse in Klinkermauer werk); zwei Steinmetze; zwei Rahmenglaser; ein Heizungsmonteur; ein Verkäufer(Eisen- Waren); ein jüngerer kaufmännischer Ange- stellter Verlagstätigkeit); ein erster Ein- käufer(Leitung der Einkaufsabteilung einer größeren Maschinenfabrik); ein Verkäufer und Dekorateur Herrenbekleidung); ein technischer Zeichner Fachkenntnisse Krei- selpumpen und Kompressoren bei Franken- thaler Maschinenfabrik; ein Galvano-Tech- niker; ein Dachdeckermeister(bei Lud- Wigshafener Großindustrieunternehmen).— Weibliche Arbeitsuchende können, voraus- gesetzt, sie sind qualifizierte Stenotypistin- nen und verfügen über eine Fertigkeit von 150 bis 200 Silben, sofort unterkommen. Interessenten bittet das Ludwigshafener Arbeitsamt bei der zuständigen Vermitt- lungsstelle vorzusprechen. Erfolgreiche Landkreis-Reiter Fünf erste Preise errangen die Fußgönheimer Bei seiner Gründung im frühen Sommer dieses Jahres ahnte der Reit- und Fahr- verein Fußgönheim nicht, welche Erfolge er in kürzester Zeit erringen würde., Schon bei den Reitturnieren in Neustadt und Heidelberg trugen Fußgönheimer Reiter Preise nach Hause. Ihren größten Erfolg errangen sie am Sonntag bei dem Reit- turnier in Herxheim. Fünf erste Preise konnte der Fußgönheimer Reiter, Jakob Merk, mit seinen drei Pferden aus eigener Zucht für sich verbuchen. Ein Pferd allein errang vier der fünf ersten Preise. Das war ein Treiben und eine Freude, als am Montagnachmittag die siegreichen Reiter mit Musik empfangen wurden, Es War ein kleiner Festzug, der sich durch den Ort bewegte, voran die braven Reitersleute, gefolgt von dem festlich geschmückten Pferdewagen des Vereinsvorstandes. Welche Begeisterung die Siege der Fußgönheimer Reiter im Dorf auslöste, das zeigte die Tat- sache, daß auf dem Festabend zu Ehren der Sieger nicht weniger als vierzehn Reden „geschwungen“! wurden. Die Schifierstädter huben dus„Marschieren“ sult. Im größten Dorf der Pfalz soll eine Vor einigen Jahren brachte eine pfälzi- sche Zeitung die Meldung, daß Schifferstadt in naher Zukunft eine U-Bahn bauen werde. Obwohl es damals ein Aprilscherz wat, den sieh die Leitungsleute erlaußhten, berſihrten gie gapit doch einen wö ßen Pet, ſiber (en schoß bvieſes Vortſoſphſzer hopthigtf tet he haſtſoſt se i gon n, 1 In iet iets 1 16 hen ah Fee ieſtſeſgge wo gore ahi tee in n 1 i 119 Ane ag gien ien Mahi gie ſieegugig an eteſſitſt ia al e ie en in mage alt bet Haß again en en Selige Hille fialtesſcſſc Sahle Hahne Sahlgegtgih eee eln in bepfahkung Aüneltssslich Speyer, zu entspraghen 1 Ant Wine el schein und tegen, bel Schnee und wis legen die Bewahner des Sückteils von Scbifterstadt, die in der Mehrzahl Fabrikarbeiter in Lud- Wigshafen sind, den langen Weg zum Bahn- hof zu Fuß oder mit dein Fahrrad zurück. Denn es gibt bis zur Stunde in Schifferstadt kein öffentliches oder privates Transport- unternehmen, das einen Personenverkehr zwischen den entlegenen Ortsteilen und dem Bahnhof durchführt. Das gibt es, wohlge- merkt, bis zur Stundèe noch nicht. In naher 4 Ae Aare Sonnen Autobus-Linie eingerichtet werden Zukunft soll aber diesem Vebelstand durch die Initiative eines Schifferstadter Trans- portunternehmers ein Ende gesetzt werden. r beabstichtigt, in Schifferstadt einen Auto bus-Ortslinſenverkehr einzufſſhren, ger in byster Jaäyſe gde fahrikarhefſery ütſeh gor Schüſern gen weg u Haha vopfeſſreten Gel Wer Wahn wirt s Kingerſtehteß Wr en ca gg Kani e een hig ſeolſto Wiheſſeteſſe Kite ſſtſtſ aßeſtſs, ghet Anh, t ieee ect wee, bi Kore sie eee eien n ee e ett tai en Wachag W 6 ö Wette, dat ah gige Wingate iet eau n ene Ust eis Fepsanſen betalen, phie sal er ggeh anhänger hekonmien, Bie goss eie bahrgelt vam Kusgangspunßet ger Lane zum Bahmma unc azupligkk Wr varausslchtlieh zehn bis tünfzehn Minuten betragen, Die Verhandlungen mit der Provinsisl⸗ regierung und der Gemeindeverwaltung sind soweit gediehen, daß mit dem Einsatz Kargath ute 1161 406 1. Aalen . ahbe gag nen des Autobusses in nächster Zeit gerechnet werden kann. Damit wäre Schifferstadt zwar nicht zu seiner U-Bahn, aber immerhin dank privater Initiative zu einem großen Fortschritt auf verkehrstechnischem Gebiet gekommen. bold 2 0 Stelle-Angebote Vermietungen J Schlafzimmer Fiir die vielen Beweise innigster Teilnahme und die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Anton Seidenspinner Metzgermeister gagen wir unteren herzlichsten Dank. Mannheim, Untere Clignetstraße 7 trauernden Hinterbliebenen 10% iat unden lee Im Namen der nac Marla geidenspinner ehe: t Mee Ge i l 1 Vef aten ung bo Am 90, 0 1 Men ae eee e, „ Ac e, da une ehen Nova, ftr A le, U.. „le 1 1 0 un Freund * Alter von in Ahram gan Minen langen, it, A baten ih, obern, don, August 1040 „ Mannh, KMtertaſen d, Im Namen ger Hinterher Karl Freund 1 95 Uhr, uta ch Untch 5 Freitag. 2. 9. ar lach — Vate, 55 trauernden pad, Haupttriochot ahn, Mute, ee, n ee, ein i te, Mare Ehnle AKh, Heger lee, (e erte klelen J hren den ii un Alter don n Hofangen, Misheniclen hem, Im Namen gon Mintor bitches; Karl Unnie a Heerdigung Freitag, 2, 9. 1040, %% Uhr, AHiaupt treat Mhm, enter, Tanten 1 or bietet theht., Welbl, Narokrakt Schenstenm ung geltensten guarizchen Bücher Un- Sie in der ter-Buchhandlung NN M MN IM 7, 0 Die, pelzmüntel ktertig und nach Magz. Reparaturen- Umarbeltungzen. pelzhaus Schüritz, M 6, 1“ Kaffeegroßhaillung sucht f. Mhm. u. 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Dieser Stille Trotz gegen eine verdrehte Gesell- schafts- und Wirtschaftsordnung, der die Reichsmarkflut seligen Angedenkens bis zur Halskrause stand, war der Galgenhumor derer, denen heute noch beim Auftauchen des Wortes„Stammgericht“ übel wird. Es rührt aus den Tagen, da man mit der für fünk Mark Pfand entliehenen Blechgabel tiefsinnig in den Gelberüben herumstocherte und das Tischgespräch selbst in erlauchte- sten Kreisen sich vorzüglich um Kotelette und ähnlich sagenhafte Dinge drehte Da flel denn auch des öfteren in Mann- heim der Name„Fürstenberg“, und man brauchte einem Einheimischen nicht zu er- klären, daß es sich hierbei nicht um die Auto-Hausmarke der Gesalbten von Monaco handelte, sondern um eine gastronomische Garantie auf Zufriedenstellung verwöhnter Ansprüche eines Menschen, der die Wahr- heit erkannt hat, daß Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhält. Und wem es ein Begriff war, der nickte melancholisch mit dem Kopf und erzählte mit einiger Wahr- scheinlichkeit denn auch bald von Straßbur- ger Pasteten oder herrlichen Remouladen- Saucen, die er anno soundso mit breitem Behagen seinem inneren Menschen anver- traut habe. Erinnerungen— erlebte und erfundene, wer krug damals danach. Und wie ist es heute? Es ist bald wieder so weit, daß die Gastwirte händeringend und mit Tränen der Verzweiflung in den Augen unter der Tür stehen, um uns schluchzend zu bitten, doch die Seelachs- zunge nicht zu verschmähen. Doch da so- wohl unser Gemüt von Natur weich und unser Appetit beträchtlich ist, verfallen wir dem Sirenengesang mehr, als der Aktivseite unseres Kassenkontos zuträglich ist. O schnödes Pflaster der Großstadt, das uns Gott sei leider immer wieder an den ge- deckten Tisch, in die Cafés oder auf hohe Barstühle lockt. Und wer da sagt, er sei gegen diese Anfechtung gefeit, die ihn hin und wieder von einer„unaufschiebbaren“ Arbeit abhält, der werfe den ersten Stein So blühet eben das mit Recht so beliebte Leben allenthalben wieder aus den Klassi- schen Ruinen, seit das unterschriftslose Geld in unseren Taschen knistert, obwohl uns nur höchst gelegentlich auffällt, daß Schiller recht hat, weil unserer Geduld auch ein be- trächtliches Tempo noch fast als Stillstand dünkt. Und weil wir so rasch vergessen und neues ebenso schnell wieder zur selbstver- ständlichen Gewohnheit wird. Trotzdem registriert der denkende Teil dessen, was wir gemeinhin Gehirn nennen bei anhaltend konzentriertem Gebrauch einige markante Punkte auf unserer Erinnerungswiese der letzten Monate: Da ist einmal der Wohn- block in der Speyerer Straße, das neue Kino in Neckarau, die täglich immer höher aus der Erde wachsenden Siedlungen in J 3 und überm Neckar, das Salamanderhaus usw., um uns nicht der Mühe zu unterziehen, an alle zu denken Und heute gesellt sich wieder ein erin- nerungswürdiger Punkt zu dem Verzeichnis: Das Eckhaus Friedrichsplatz und Friedrichs- ring— kurzum, das„Haus Fürstenberg“, Es ist wiedererstanden aus der Asche Wie weiland der bei solchen Gelegenheiten immer 4 „Haus Fürstenberg“ von außen gern zitierte Vogel Phönix, womit der Wert der klassischen Bildung wieder einmal deut- lich unter Beweis gestellt ist. Und da schon einmal von Vögeln die Rede ist, so sei ein weiterer zoologischer Vergleich gestattet: Wie ein gerupftes Huhn sah das aus, was die Mauser der geräusch- vollen Nächte, in denen Ja-Rufer und Nein- Schweiger in Beton geborgen, dem Endsieg entgegenzitterten, von dem einst stolzen Haus übrig ließ, das in weniger erhebenden Zeitläuften mit Neonleuchten auch des Nachts kundtat, daß hier die„Volksfür- sorge“ und das„Fürstenberg“ zu finden sei. Dann kamen die Jahre, in denen jeder, der sich gerettet hatte, vollauf damit beschäftigt War, sein Auge an die Trümmer einer ver- gangenen Zukunft und seinen Magen an das Stammgericht zu gewöhnen. Wer hätte damals wohl daran gedacht, Ansprüche zu stellen. Es folgte sodann der historische Zeit- punkt, den man mit dem vergleichen könnte, wenn ein Hund nach dem Aufent- halt im Wasser sich wieder an Land begibt und schüttelt. Da jener jedoch nicht über das verfügt, was uns bisher immer wieder zugrunde zu richten pflegte, nämlich Be- wußtsein unserer eigenen Existenz und all ihrer verschiedenen Spielarten, kann er für diesen Zustand nicht den stolzen Begriff „Selbstbesinnung“ für sich in Anspruch neh- men, mit dem wir so gerne eine derartige Entwicklungsphase kennzeichnen. Ein Volk krempelte die Aermel hinauf, doch viele beschränkten sich darauf, diesen Vorgang zu verwalten. So begann deren denkwürdi- ger Kleinkrieg zum Schutz des gordischen Knotens, der mit den raffiniertesten Mit- teln der Vorzimmerzermürbung, Unzustän- digkeitsfalle, Hinhaltungsbescheid und der Vorschriftenorgel die Masse der Tätigkeits- Willigen zunächst auf breiter Front zurück- schlagen konnte. Doch trotz befestigter Bur- gen konnte im Gegenangriff der Ueberzahl nach und nach eine ganze Reihe Bastionen des heiligen Unsinns gewonnen werden, und der Feldzug hat heute— wie von gut unter- richteter Seite mitgeteilt wird— bestenfalls nur noch den Charakter eines Prestige- und Rückzugsgeplänkels, insbesondere da sich die Zahl der Ueberläufer von Tag zu Tag mehrt So konnte denn der vielbesprochene Auf- bau nach und nach in Gang kommen, und es ist jetzt gerade fünfviertel Jahr her, daß der Grundstückseigentümer des heuti „Haus Fürstenberg“, die„Alte Volks sorge“, damit begann, zu entschutten. mit nahm Europas größte Klein-Leb versicherungsgesellschaft den Wiederau ihres zerstörten Hauses in die Hand, auch in Mannheim sich wieder einen 8 zu schaffen, wo immerhin 40 000 Mitglied gezählt werden. Doch nicht nur in eige Angelegenheiten steckte die Gesellschaft Geld. 40 Millionen DM hat die„Alte Vo mente derer der at wend Neusc fürsorge“ in ganz Deutschland als lang stige Darlehen für den Wohnungsbau va geschossen. Auf Initiative von Bürgerme ster Jakob Trumpfheller konnte die 8. Mannheim von dieser Summe 2 Millio erhalten. Das ist kein Tröpfchen mehr, d ist schon ein Eimerchen voll auf den heiſt Stein der Wohnungsnot. Weshalb jetzt von Fischgerichten 1 ähnlich penetrant die Geruchsnerven in A spruch nehmenden Düften die Rede ist umgehend zu wissen getan: Das hängt Erfahrungen aus berg-Zeit zusammen. Da pflegte es nämlich nicht vermeiden zu lassen, daß allen Stockwerken über dem Restaurant Goulasch sämtlicher Gerüche der Spe kartenposten sich als unanalysierbares D Potpourri um die Nasen der in den B arbeitenden Damen und Herren kräusel“ dag ein erheblich ES wäre vorstellbar, Teil der Arbeitszeit darauf verwandt wurd zu raten, was es unten wohl gebe. Und im neuen Haus auch wieder in allen Stod Werken Büros eingerichtet werden, kam me zu dem weisen Entschluß, dem ebenfalls planten gastronomischen Betrieb seine, rüchigkeit“ zu nehmen. Was dadurch schah, daß man es nicht wieder als Spe Restaurant einrichtete, sondern als Kon Café, welche Bezeichnung sich allerd aller sowie Ausföhrung sämtlicher Wand- ound jn der Kondltorel, in den Eingängen August Mens Lieferung von: Baumaterlallen Bodenplattenarbeiten sStadtlager und Bure: Mon- oseph- Straße 1? Hauptlager: An den Sellyeiden am Neckorkanal 8 Fernsprecher: 58787 und 53788 Art une allen Toſletten chlep Betonbauteile aller Art, Platten etc., Stahl- und Betonkonstruk tio Montagen und Abbrüche „Mobas“ MANNHEI GESehess-DfleKEN Dacheindeckungen Mallen in Mentagebauweise W. E. 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Er legte zu- nächst die Stirn in Falten, weil das alle Menschen so tun, wenn sie angestrengt 190 arbeiten. Denn es war schließlich keine Kleinigkeit, aus den noch stehenden Fassa- den und Mittelwänden etwas neues zu machen, insbesondere als Untersuchungen ergaben, daß nur ein Teil dieser Bauele- mente noch brauchbar seien und ein an- derer Teil abgetragen werden müsse, auf der anderen Seite aber durch den noch ver- ige wendbaren Rest dem Spielraum für eine Neuschöpfung natürliche Grenzen gezogen waren. Doch zeigte sich wieder einmal, daß git es nichts gibt, worauf es kein passendes ge- flügeltes Wort gibt. Hier ließ sich sagen: In der Beschränkung zeigt sich erst der Mei- ster, der einer alten Ueberlieferung zufolge nicht vom Himmel fällt. Ihm zur Seite Jakob Wurzer, der Bau- id leiter. Er meinte bescheiden, das Abtragen eines vielleicht durch gute Laune der Air- Force stehengebliebenen Türmchens sei seie schwerste Arbeit gewesen, wiewohl das Verdacht aufkommen läßt, daß dies eine Untertreibung ist, denn man konnte ihn zu allen Zeiten sozusagen in jedem Stockwerk treffen, Wo er den etwa 35 Hand- Werksmeistern aller Sparten mit ihren Lehrlingen und Gesellen zu Hilfe eilte, wenn es irgendwo nicht weitergehen wollte, uh weil es bei einem solchen Bauprojekt im- mer vorkommt, daß an Ort und Stelle Ent- scheidungen getroffen werden müssen. Das mag beim Montieren eines Sinkkastens an- fangen und bei einem Fensterkreuz auf- hören . Doch schließlich hat alles einmal ein Ende und so àuch die Bauerei. Es war ein für die Beteiligten erregender Augenblick, als die letzte lange Gerüststange abmontiert Wurde. Zum ersten Male zeigte sich an iesem Montagmittag das neue Sechs-Stock- Gebäude in seiner sandsteingelben Schön- heit mit den rotbehaubten Dachgauben. In geschickter Manier sind noch erhalten ge- Wesene Schmuckelemente harmonisch in den„new look“ der Fassade mit eingeglie- dert worden. Sentimental gesprochen: Vor kriegs- und Nachkriegszeit reichen sich brüderlich die Hand. Was dazwischen liegt ist vergessen. Und nun wäre die Rede wieder auf das „Konzert-Café“ zu bringen, für das sowieso noch eine deutlichere Erklärung fällig ist. Es handelt sich also um folgendes: Es ist Café wenn nicht gerade„Fürstenbergs kleine Küche“ dran ist. Dann ist es nämlich ein Etablissement, das die Engländer „Quick-Lunch-Room“ nennen würden. Ob- Wohl dies schwer zu übersetzen ist, sei der Versuch gemacht: Man stelle sich beispiels- Weise einen Junggesellen vor eder einen Menschen, der es schrecklich eilig hat in seiner Mittagspause(das soll vorkommen), überraschend Besuch bekommt, der nicht lange dableiben kann und ähnliches. Was tun diese Armen oder genauer gesagt: Was körmen diese Armen tun, wenn sie es tun können? Sie gehen ins„Haus Fürstenberg“, das ihnen von 12 bis 14 Uhr kleine nette Gerichte bietet, auf die man nicht lange Warten oder wenn sie endlich da sind, vor- nehm- diskret pusten muß, weil noch zu heiß, oder sie wieder zurückgehen lassen muß, weil sie bereits wieder zu kalt sind. Und daß die Epikuräer unter Mannheims Bürgern dort auch ab morgens um acht ihr Frühstück, ohne einen Handschlag mehr tun zu müssen, als selbiges sich einverlei- ben, einnehmen können, versteht sich dann kast von selbst. Ansonsten ist es wirklich ein Konzert- Café, in dem das Dewald-Kilian-Quartett täglich von 16 bis 18.30 und 20.15 bis 22.30 Uhr es mit dem Stimmengemurmel aufneh- men wird. Und wenn das Café voll besetzt ist, werden es 200 Murmelnde sein, die auf Polsterstühlen zu je vier Personen an einem runden Tischchen natürlich nicht alle an den Schiebefensterplätzen(noch nicht im Duden) sich niederlassen werden, weil es auch noch andere gute Plätze gibt, von denen man aus die Kapelle sieht. Was man allerdingt nicht sieht, ist der Ort, von dem Ein Blick in das neue Café, das 200 Personen Platz bietet die auf teppichgedämpfter Sohle einher- gehende Bedienung Kaffee und Kuchen her- holt, und den man in der Fachsprache der Gastronomen das Büfett heißt. Es steht nämlich hinter einer nußbaumfurnierten Wand, und ist somit ebenso vornehm-zu- rückhaltend wie das Personal, das im Um- gang mit dem Publikum alte Schule zeigt. Da es in Cafés immer Leute gibt, die ganz dringend mal telephonieren müssen, hat man auch an eine Telephonzelle gedacht, und wenn der Gast auf sein Gespräch aus Dingsda vielleicht einmal etwas länger war- ten muß, weil das„Fräulein vom Amt!“ nicht durchkommt, so kann er sich gleich nebenan, den Aerger mit einer Zeitung oder Zeitschrift aus dem Regal vertreiben, Sollte er jedoch sehr ärgerlich sein, dann kann Jupp ihn trösten. Es sind nur ein paar Schritte zu ihm, wenn man auch zu seiner Bar erst noch eine Schiebetür öffnen muß. Dahinter regiert er in seinen palisadenver- kleideten Wänden von seiner Hufeisen- Theke aus, und wenn er alle Hände voll zu tun hat, dann hat er 24 Gäste zu ver- sorgen. Dabei bescheint anstatt der Sonne eine indirekte Beleuchtung Gerechte und Ungerechte. Die Musik dazu macht ein bis jetzt noch geheimnisvoller Herr(oder ist es eine Dame?) auf einem grünen Flügel, dem hoffentlich sein„Bearbeiter“ Töne zu ent- locken versteht, die ebenso angenehm fürs Ohr sind wie des Instrumentes Farbe fürs Auge. Auf daß auch des Mittags sich der kleine Raum fülle, gibt es von 11 bis 13 Uhr eine Wermutstunde mit kleinen Happen, der gariz besonderen Spezialität von Fräulein Meli Faes, der Leiterin des ganzen Unter- nehmens, der Hausfrau quasi. Mit ihr stellt sich alten Mannheimern keine Unbekannte vor, denn viele werden sie sicherlich noch von ihrer Tätigkeit im Café Kossenhaschen her kennen, wo sie jahrelang den Betrieb leitete Und nicht nur was der Gast sieht, ist ihr Werk, sondern auch das, Was er nicht sieht, weil es nicht notwendig ist. Oder sollte jemand zusehen wollen, wie die Torten ge- macht werden? Dafür gibt es eine modern eingerichtete Backstube und für die„Häpp- chen“ eine Küche, deren Einrichtung maa- chen vor Neid erblassen machen könnte Damit der Ruf von Küche und Backstube aber auch außer Haus getragen werden kann, schließt sich an das Café ein Laden- geschäft an, das alle Bestellungen aus Kon- ditorei und Restaurationsbetrieb ausführt. Damit jedoch das gleiche nicht der Garde- robe der Gäste widerfahre, muß die obliga- torisch am Eingang abgegeben werden, wWo sie für zehn Pfennige bewacht wird. Für den Winter ist da nichts zu befürchten, da das Lokal zentralgeheizt und die Gepflogen- heit vergangener Jahre, den Mantel aus Gründen der Warmhaltung anzubehalten, abgelegt werden kann. Mit der Garderobe sozusagen. So ist denn für alles gesorgt Wofür jedoch noch nicht gesorgt ist, ist das erste Obergeschoß. Das heißt zwar nicht, daß man sich darüber keine Sorge gemacht hätte, sondern bedeutet nur, daß diese Räume, die ebenfalls noch zum Lokal ge- hören, erst in etwa zwei Wochen fertig Werden können. Daß es nun auch gerade zwei Zimmer sind, hat damit nichts zu tun. Mein alter Unterofflizer beim Militär hätte gesagt, daß die Räume in zwei Zimmer zer- fallen. Das erste Zimmer heißt das„Mann- heimer Zimmer“, und so bleibt dem„Für⸗ stenberg-Zimmer“ nichts anderes übrig, als das zweite zu sein. Und wer es genau wis- sen will: das Fürstenberg-Zimmer hat Platz für 10 bis 14 Personen, das Mannheimer Zimmer für 12 bis 16, macht zusammen bis zu 40 Personen, weil beide Räume duren Schiebetüren miteinander verbunden werden können, wenn die Gesellschaft zu groß sein sollte. Das ist nämlich ihr Zweck: Sie sind als Sitzungszimmer für Konferenzen und Klubs, als Räumlichkeit für geschlossene Gesellschaften und Festesser gedacht Weiter hinauf im„Haus Fürstenberg“ werden dann Büros eingerichtet, und ganz oben im letzten Stock sind die einzigen Woh- nungen des Hauses: Die des Hausmeisters und die des Leiters der Mannheimenp Zweig stelle der„Alten Volksfürsorge“. Und wa- rum sollte er schließlich nicht über allem thronen, wo er doch der lange Arm des Hausbesitzers ist.. 2 Gnikomson MM-Photos: Lenz Umm mmm NEUZFEHLICHE DEKORATIONEN 5 ENTIWURF UND DETAILLBFARBEIIUNG LAUEER STOFFE E ecHHEUT W. 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Zur Debatte stand die Frage, ob die zu Fi- tauramgzierungszwecken bereits von den Alliierten K t 4 undsätzlich freigegebenen ERP-Gegenwerte n rund 600 Millionen DM, die ja, wie aus non eien letzten Berichten der Bd ersichtlich ist, tropfenweise fließen werden, weil der bis- lferenzerige Eingang stark in Anspruch genommen m e. Böht 300 Millionen machen keine Inflation. ſurde, bevorschußt werden sollen oder nicht. Us dreht sich dabei um keine andere Frage 8 die, ob die BdL aus geldgeschöpften Mitteln, de vorübergehend in den Umlauf gebracht Aren, Ausgleichsforderungen in der Höhe von 0 Millionen DM zurückkaufen soll, oder nicht. Der Präsident des Bdl.- Direktorium, Gehei- er Finanzrat Wilhelm Vocke, erwies sich s hartnäckiger Gralshüter. Er will von einem ſorschuß nichts wissen, denn— so sagt er Das te Wanein auch der Geheime Finanzrat Vocke sehr allt ausohl. Unklug wäre es und leichtsinnig, seine 3 ter ge t- ner. 5 e Düsseldorfer Landeszentralbankpräsident orsicht zu schelten, denn Herr Vocke hatte breits Gelegenheit, solche Provisorien“ beobachten, die dann verewigt wurden. Er ar es, der sich gemeinsam mit Schnie- Urtschaft doch etwas getan werden. as haben wahrscheinlich Professor EThar d, rektor Alfred Hartmann und ihre Beglei- r Dr. Günther Kaiser soll auch dabei ge- ſesen sein) in der Bank deutscher Länder vor- bracht, als sie Herrn Geheimrat Vocke vor Der Zentralbankrat beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung nach der Sommer- pause ausführlich mit der Vorfinanzie- rung. Bis zur Drucklegung des Berichts hielt die Sitzung noch an. Unterrichtete Kreise glauben jedoch annehmen zu kön- nen, daß es zu einem Beschluß kommen und auch die Genehmigung der alliierten Bankenkommissionen, Ausgleichsforde- rungen zum Verkauf zu stellen, um damit die Vorfinanzierung einzuleiten, erteilt wird. Möglicherweise wird der Zentral- bankrat, wie diese wohlunterrichteten Kreise weiter annehmen, auch die letzte Wechsel- Restriktion aufheben, so daß wahrscheinlich auch Betriebsmittel-Kre- dite durch Wechsel wieder refinanziert werden können. Dagegen dürften die Mindestreserven in der bisherigen Höhe von 12 Prozent beibehalten werden. Ve. enigen Tagen einen längeren Besuch abstat- ten. l Es geht um Sein oder Nichtsein. Es geht 1 h um die Unabhängigkeit der BdL. Der atten der Allied Ban Commission als Verfügungsberechtigter über S Wohl und Wehe der deutschen Geldpolitik ent, steckt den Kopf in den Sand, wenn er zubt, daß der künftige Bundestag die bis- rige Integrität der Bal, weiter dulden wird, n diese Institutionen auf die lebendigen he der Wirtschaft nicht mehr Rücksicht ſumt, wenn sie sich nicht wendiger verhält. Wehe aber, Wehe, wern nur die Politiker rtügungsberechtigte über die Geldpolitik rden. Es hieße den Teufel mit Beelzebub treiben. Num bat der konservative Flügel im Zen- Hbankrat, dem diesmal nicht mehr der sehr lußreiche und ebenso fähige verstor- ülse gegenüberstand. anscheinend doch ichgegeben.. Wenigstens auf dem Gebiete der Wechsel elite, denn neben dem Handelswechsel soll ſtzt auch eine Wechselfinanzierung der Be- ebsmittel lombardfähig werden. Und was die 500-Millionen- Vorfinanzierung belangt, so herrscht in eingeweihten Kreisen kößter Optimismus, daß auch diese Maßnahme schlossen wird. Man hat das Instrument der Kreditlenkung d der Diskontsatzerhöhung überschätzt. Es genau so wie beim Aderlagß. Wird er zu zukig, zu intensiv bei dem Kranken ange- fandt, so kann er einen letalen eee haben. Der geeignete Zeitpunkt ür Auslands finanzierung Die Frage klingt reichlich deplaciert. flieglich weis heute jeder, daß der Kapital- angel die Crux unserer Wirtschaft darstellt, d dag es nur höchst erwünscht sein kann, enn das inländische Kapitalbildungsdefizit urch eine Transfusion aus dem Auslande ver- ngert würde. Das sei nicht bestritten, obwohl Dinge etwas komplizierter liegen als es mn Anschein hat. Angenommen. die West- ſutsche Industrie bekäme amerikanisches Ka- Die Kreditnehmer würden also von der ine deutscher Länder den DM- Gegenwert er Anleihe— für 100 Mill. Dollar mithin E 333 Mill. DM— ausgezahlt 333 Millionen würde deutschen Wirtschaft keine menge entsprechen, da di Inland, sondern in den V. spart wurde. Es ist zwar Aber nicht dort. wo es in DM ausgegeben wird. Nur dann, wenn der gesamte Anlei betrag zu Käufen in den USA oder anderswo in 1 Welt verwendet würde, ohne auch nur von übergehend im Inland auf 5 kzutauchen, wäre Kapitalzufuhr geldpoliti neutral. b Diesen nerhalb der adäquate Güter- S Geld nicht im igten Staat 28 1881 Diese Annahme ist lichkeitsfremd, als Zwangsläufig auch Ausgabe. Rohstoffe, Baumaterialſen, Transportmittel Löhne usw. verbunden sind. Erfahrune liegt der auf inländische Waren und Di stungen entfallende Teil sogar entlich h Seinerzeit konnte man jedenfe 2 damit rechnen, daß eine Auswei ländischen Zahlungsmittelumlaufs die D bilanz höchstens bis zu einem Drittel der zusätzlich geschaffenen Mittel belastete. Die kontinentalen Notenbanken trugen daher auch keine Bedenken, auf einen bestimmten De- visenzugang(oder Goldimport) die dreifache Notenmenge aufzustocken. Das mag und wird heute anders sein. Möglicherweise wird es angezeigt sein, mit einer Quote von 50 Prozent zu rechnen. Aber das ist nicht entscheidend. Wichtiger ist. sich dessen bewußt zu bleiben, daß sich jede Kapitaleinfuhr sowohl im De- visentopf als auch im inländischen Geldumlauf Wirk- niederschlägt. Größere Auslandsanleiken kön- nen daher— trotz magerer Devisenbestände diese Injektion aber brauchen, müssen wir— dann bedenklich sein, wenn eine überreichliche Geldversorgung bereits die Stabilität der Preise gefährdet. An historischen Beispielen für eine Uebersteigerung der Inlandskonjunktur durch Auslandskredite mangelt es nicht. Umgekehrt können sie dann sehr nützlich sein, wenn die Konjunktur rückläufig ist. Es fragt sich nur, ob sie dann auch notwen- dig sind, um die Wende herbeizuführen. Heute liegen die Dinge doch so, daß wir dank der Marshallplanhilfe und der GARIOA-Kredite relativ gut mit Devisen versorgt sind. Jeden- falls weit besser, als es Voraussichtlich im Jahre 1953 der Fall sein wird. Unser Bedarf an Devisen ist gewiß nicht gering, aber er ist offensichtlich geringer als unser Kapitalbedarf. Nun heißt es allerdings, Kapital könne nur durch Sparen gebildet werden, d. h. durch frei- willigen oder erzwungenen Verzicht auf Ver- brauch, wobei die Güter freigesetzt werden, die dann im Zuge der Investitionen verwendet werden. Gleichzeitig ist jedoch nicht zu be- streiten, daß die Zufuhr von Auslandskapital die Wirkung hat, nicht nur den Devisenbestand, sondern auch die inländische Geldmenge zu vermehren, und zwar um den Betrag, der von den Kreditnehmern nicht sofort wieder für Im- porte zur Vornahme von Investitionen aus- gegeben wird. Bekämen wir also reichlich Auslandskapital, so würde die sonst so konservative Bank deut- Alfred Hartmann zaubert 220 Millionen D-Mark Geldmarkt schluckt zus aA tzliche Schatz wechsel Die Finanzverwaltung hat die zweite Tranche der neuen Schatzwechsel in Höhe von 70 Millionen DM am Geldmarkt untergebracht. Emission, außerst prompt. zu gehen. Die Abnahme erfolgte, wie bei der ersten 5 Die rasche Aufnahme am Geldmarkt hat dazu geführt, daß nun- mehr überlegt wird, bei möglichen weiteren Emission, àußerst prompt. Die Finanzverwaltung hat nunmehr für Die rasche Aufnah eine Vorfinanzierung Schatzwechsel in Höhe von 220 Millionen DM untergebracht, wobei die Bank deutscher Länder als Kommissio- när eingesetzt worden ist. IE. IND HANDELSBLATT scher Länder keinen Augenblick zögern, die DM-Gegenwerte(soweit sie nicht gleich zum Ankauf von ausländischen Investitionsgütern bei ihr stehen bleiben) in Umlauf zu setzen. Dagegen wäre um so weniger einzuwenden, als die Entwicklung der Preise, der Produktion und der Arbeitslosigkeit während der letzten Monate einen solchen Kaufkraftzuschuß durch- aus wünschenswer? erscheinen läßt. Wenn wir 80 lautet die Frage— wirklich so lange warten, bis sich das Ausland dazu entschließt, uns Geld zu leihen? Könnte man nicht wenigstens die Wirkung von Auslandskrediten auf die inlän- dische Geldversorgung gewissermaßen vorweg- nehmen und den Betrag schon jetzt zusätzlich kreigeben, der ohne Gefährdung der Stabilität der Preise langfristig ausgeliehen werden kann? Wird dabei mit aller gebotenen Vor- sicht verfahren, so kann nur der gleichzeitig damit vermehrte Einfuhrbedarf Schwierigkei- ten bereiten. Aber auch diese sind kaum sol- cher Art, daß man darüber die Inlandskonjunk- tur noch weiter absacken lassen dürfte. Denn einmal haben wir einigermaßen befriedigende Deviseneingänge und zum zweiten auch noch eine Devisenbewirtschaftung, die eine gewisse Verlagerung innerhalb der Einfuhren erleich- tern kann. Der ERP- Administrator Hoffman hat kürzlich in vrankfurt erklärt, daß mit einer größeren raschen Kapitalhilfe des Auslandes nicht zu rechnen sei. Das ist gewiß bedauer- lich, zumal jede Vergrößerung des Devisen- topfes willkommen gewsen wäre. Die Aussicht, nach 1952 Auslandskredite zu erhalten, ist je- doch ungleich bedeutsamer. Die von Auslands- anleihen auf die inländische Zahlungsmittel- versorgung ausgehende Wirkung läßt sich im Notfall auch intern erzielen. Der Devisen- bedarf nach Aufhören der Marshallhilfe wird jedoch auch bei stärkster Drosselung des In- landsverbrauchs kaum aus den Exporten zu decken sein. Heute wären Auslandskredite schon deshalb nützlich gewesen, um die Noten- bank zu veranlassen, die notwendigen Geld- mittel endlich in Bewegung zu setzen. In drei Jahren spätestens werden sie dagegen lebens- wichtig sein. G. „Werbe“ Preis auf absteigendem Ast Hier scheiden sich lauterer und unlauterer Wettbewerb Rücksichtsloses Beiseitedrängen des Kon- kurrenten kennzeichnet Zeitläufte des Ueber- angebotes von Waren und ihm gegenüber ste- hen Geldmangel. Spielregeln des Wettbewerbs, die eine Steigerung der Leistung nicht be- hindern. bildeten die Grundlage des Innungs- wesens seit jeher. Daneben entstand das Ge- setzeswerk über den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 als Ergänzung der zahlreichen Gesetze, die Handel und Wandel der Wirt- schaft regieren. Es ist ein so altes Gesetz, daß es wohl wegen seines Alters in der tur- bulenten Gegenwart oftmals vergessen wird. Den zügellosen Wettbewerb weitgehend ein- zuschränken. ja unmöglich zu machen, ist sein Zweck. Zügellos ist nicht jeder Wettbewerb. Ein Fall, der monatelang das Mamnheimer Landgericht beschäftigte. beweist dies. Im„Morgen“ vom 4. September 1948 inse- rierte Elsbeth, eine Handwerksmeisterin, deren fachliches Können als erstklassig von der ent- sprechenden Innung anerkannt wurde. Els- beth bot ihren Kunden Bedienung mit einer Leistung. die sonst mit 30 DM berechnet wor- den ist. zu einem„Werbepreis“ von 20 bis 25 DM an. Obwohl sie selbst sonst auch 30 DM forderte. 888 Die Innung war darob nicht wenig erbost, denn ein Innungsgewaltiger schrieb am 8. Sep- tember 1948 an Elsbeth folgendes auszugs- Weise wider gegebenes Liebesbrieflein: g „An hrem Inserat wäre auch in Bezug auf freien Wettbewerb nichts auszusetzen, wenn Sie es unterlassen hätten, den Preis und das Fabrikat zu nennen. Wenn von Gewerbe freiheit die Rede sein kann und die Meinung Platz greift, jeder könne tun und lessen, Was er will, so muß es Ihnen in mrem Falle klar sein, daß es Aufgabe der ung sein wird — duch wenn es keine Zwan; nungen mehr sind—, auf Ihre Mitglieder sie zu einem anständigen und kollegialen Wettbewerb zu erziehe Ich nehme mir deswegen das Recht heraus. Sie auf das Verwerfliche mrer Handlungs- Weise aufmerksam zu machen. Daß ich es tue, hat keinen persönlichen Grund, es ge- schieht nur im Interesse unseres Berufes, denn ich besitze genug Erfahrung, um zu wissen, daß Sie diesen Schritt einmal be- reuen werden. Ja, ich bin sogar überzeugt, daz Sie ihn nur gemacht haben, weil Sie be- reits auf dem absteigenden Ast sitzen Elsbeth fühlte sich durch den„absteigenden Ast“ gekränkt, sie lief zum Kadi und klagte: Der Innungsgewaltige hat nicht nur geschrie- ben. nein. oho, er hat auch bei einer Mitglie- derversammlung der Innung diesen Brief un- ter tosendem Beifall der Zuhörerschaft öffent- lich verlesen. Es ist mir Unrecht geschehen. Ich kann diese Herabsetzung nicht auf mir sitzen lassen.“ f Der Richter erwies sich als zugänglich. In einem indes bereits rechtskräftig gewordenen Urteil vom 25. Februar 1949, Au. 1080/8, wurde der Schreiber des Briefes zum Widerruf der Behauptung, daß die Meisterin auf absteigen- dem Ast sitze verurteilt und zwar müsse der Widerruf öffentlich erfolgen, vor dem gleichen Gremium. vor dem durch Verlesung des Brie- fes die Verächtlichmachung erfolgte. In seiner Urteilbegründung stellte das LG. Mannheim zunächst erst einmal fest, daß das Inserat der Meisterin in unserer Zeitung nach Inhalt und Form nicht zu beanstanden ist. da jeder Gewerbetreibende das Recht hat,. seine Erzeugnisse und Leistungen öffentlich, also auch in Form von Zeitungsinseraten, unter Angabe des Preises anzubieten. Da ein ge- setzlich vorgeschriebener Mindestpreis für die angebotene Leistung nicht bestand und der Preis auch im Rahmen des Ueblichen lag. war die Meisterin berechtigt, den in dem Inserat genannten Preis als„Werbepreis zu bezeich- nen. Wie das LG. Mannheim hinsichtlich der Benennung als„‚Werbepreis“ weiter ausführt, bewirkt eine solche Bezeichnung bei dem ver- ständigen Leser nicht den Eindruck, daß die- ser Preis unter dem brancheüblichen Preis liegt, und kann bei vernünftiger Betrachtung nur dahin verstanden werden., daß der Preis, zu dem die Leistung nach dem Inserat ange- boten wurde, unter dem bisher von der Inserentin verlangten Preis liegt und sie mög- cherweise nach einiger Zeit wieder zu einem höheren Preis zurückkehren werde. 15 Da es sich bei dem Inserat um eine zuläs- sige und nach dem Wettbewerbsrecht nicht zu beastandende Maßnahme gehandelt hat. war der Schreiber des Briefes. der ein gleiches Unternehmen betreibt. nicht zu den von ihm vorgenommenen Abwehrhandlungen befugt. Insbesondere wurde durch die Verlesung der Behauptung Innimgs versammlung unter den anwesenden Innungsmitgliedern der Eindruck erweckt, daß die Meisterin tatsächlich bereits auf dem ab- steigenden Ast sitzt. Das LG. bezieht sich dabei auf den Volksmund. für den ein der- artiger Ausdruck nicht bloß bedeutet, daß der Betrieb einen augenblicklichen vorübergehen- den geschäftlichen Rückgang zu verzeichnen hat. sondern daß die Rückwärtsbewegung schon einen gewissen Grad von Stetigkeit zeigt und möglicherweise zum Ende führt. Die Verlesung der brieflichen Aeußerung war des- wegen nach der Ansicht des LG. geeignet, die Meisterin in der öffentlichen Meinung herab- zuwürdigen und ihren Geschäftsbetrieh sowie ihren Kredit zu gefährden. Da die beiden Prozehparteien Geschäftskonkurrenten seien, spreche auch schon die Vermutung dafür, daß der Briefschreiber die Aeußerung zum Zwecke des Wettbewerbs getan habe. Insbesondere sei auch das Bestreben des Briefschreibers dahin- gegangen, die früheren höheren Preise zu er- halten und einen Druck auf die Meisterin aus- zuüben., daß sie künftig die Werbung durch Inserate. in denen sie den Preis und das Fabrikat benennt. unterlägt. Das LG. kommt deshalb zu dem Ergebnis, daß der„Kollege“ die Grenzen der Lauterkeit mit der von ihm gewählten Ausdrucksweise und der Verlesung seines Schreibens in der Innungsvollversamm- lung in unzulässiger Weise überschritten und damit gegen 8 14 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb verstoßen hat. Diese gesetzliche Bestimmung besagt. daß die Be- hauptung oder Verbreitung von Tatsachen, die geeignet sind, den Betrieb des Geschäfts oder den Kredit seines Inhabers zu schädigen, so- kern diese aus Zwecken des Wettbewerbs er- folgen, zu unterbleiben habe und dem Ver- letzten einen Unterlassungs- evtl. sogar einen Schadensersatzanspruch gewähre. Ob der Schreiber des Briefes in Wahrneh- mung berechtigter Interessen gehandelt hat oder nicht. hat das Landgericht in Ueberein- des Briefschreibers auf der stimmung mit der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts als unerheblich hingestellt. da für den Anspruch des Verletzten auf Un- terlassung und Widerruf der Aeußerung ein Verschulden nicht erforderlich ist,. sondern eine objektiv rechtswidrige Beeinträchtigung des Gewerbebetriebs genügt. Wie vorstehender Fall aufzeigt, muß sich also jeder Geschäftsmann hinsichtlich irgend- welcher Aeußerungen über ein Konkurrenz- unternehmen Zurückhaltung auferlegen. Die heute mehr derm je gewährleistete Wett- bewerbsfreiheit bedeutet nicht etwa, daß die gesetzlich verankerten Schranken dieser Frei- heit aufgehoben sind. Soforthilfe wenig gefragt Hausxrats hilfe umso mehr Nachdem nunmehr seit einiger Zeit die An- träge auf Soforthilfe gestellt werden können, hat sich ein überraschendes Ergebnis gezeigt. Es sind nämlich mit Austand mehr Anträge für die Hausratshilfe als für die Unterhaltshilfe ge- stellt worden. Das erklärt sich daraus, daß der Kreis der Anspruchsberechtigten bei der Unter- haltshilfe von vornherein durch die klare ge- Setzliche Definition eng begrenzt ist, während ein Antrag auf Hausratshilfe praktisch nahezu von jedem gestellt werden kann, der einen Notstand nachweisen kann und Sachschaden erlitten hat Infolge der überraschend grogen Zahl der Antragseingänge wird sich natürlich auch die Prüfung dieser Anträge hinausziehen und dementsprechend werden sich wieder die Auszahlungen etwas verzögern. 1 Es wird angenommen, daß etwa ein Zehnte der Anträge für Hausratshilfe befriedigt wer- den können. It. Trizonesien empfängt Marshallplan- Einfuhren trI:z Ona! Die Planung der EPR- Einfuhren für die französische Zone lag bisher ausschließlich in Händen der französischen Militärregierung. während die Importabwicklung selbst in Form von Regierungskäufen durch die französische Botschaft in Washington durchgeführt wurde. Nunmehr soll auch für- die französische Zone eine Anpassung an das ERP-Einfuhrverfah- ren der Doppelzone erfolgen. Es ist vorgese- hen, ab sofort auch dort das dezentralisierte Verfahren der Individualimporte anzuwen- den. Die Zuteilungen selbst sollen nicht über die Fachstellen erfolgen, da diese Funktionen nur auf Zweizonenbasis ausüben., Vielmehr ist vorgesehen, daß in der französischen Zone diese Aufgaben den dortigen sog. Arbeits- gerueinschaften zufallen, deren Vorschläge in der Regel von einem bestimmten Beamten eines der Landwirtschaftsministerien der Französischen Zone genehmigt werden müs- sen. Die damit zusammenhängenden admini- strativen Aufgaben sollen vorläufig nicht vom bizonalen Marshallplankontor übernommen Werden. Bis zur Errichtung eines Bundes- wirtschaftsministeriums soll für diese Auf- gaben vielmehr eine dem EPR- Kontor ent- sprechende Dienststelle des Beauftragten für den Außenhandel in der französischen Zone eingerichtet werden. 8 Ut. Ba e Demontagekonjunktur bis zum bitteren Ende Unglaublich aber wahr; fast heiter, ja be- ruhigend in der Zeit der Stagnation klingt das Hämmern, das Pochen der Werkzeugsmaschl- nen, klingt das Rauschen der Schweißappa- rate, die— der Zerstörung dienen. Das Tempo der Demontagen an Rhein und Ruhr verschärft sich stetig. Erfolgreich hat sich die Erhöhung der Demontagearbeiterzahl bei der Thyssen hütte ausgewirkt. Nun ist die Hoffnung zu Ende, daß noch etwas gerettet werden könnte. Und es wich diese Hoffnung der nunmehr nicht aufschiebbaren Einsicht, daß die Lawine der Demontagen die Nicht-Eisen-Metall-Indu- strie vernichtet. Die Demontage der Lursi⸗ Thermie-Hütte in Horren bei Köln ist seit vier- zehn Tagen in vollem Gange. Auch bei den Vereinigten Aluminiumwerken in Greven broich ist der Demontagehammer in voller Tätigkeit. Das Hydrierwerk Scholven m Gel- senkirchen, die Ruhröl-GmbH., in Bottrop. die Gelsenberg-Benzin in Gelsenkirchen, die Che- mischen Werke Essener Steinkohle in Berg- kamen und Rheinpreußen in Moers, all diese Firmen erwarten die zum Abbau der chemi- schen Industrie bestimmten Demontagetrupps in den ersten Septembertagen; denn der De- montagebefehl wurde ihnen bereits zugestellt. Die britische Militärregierung hat ferner jetzt auch die Demontage der Fischer-Tropsch- Anlage der Ruhrchemie AG. in Oberhausen- Holten angeordnet. Hier werden 600 bis 800 Arbeitskräfte ihre Arbeitsstelle verlieren. Wie das Wirtschaftsministerium von Nordrhein- Westfalen mitteilte, sollen Austauschvorschläge zu Gunsten der Henrichshütte in Hattingen in Vorbereitung sein. Da kürzlich der britische Zivilgouverneur General Bishop, besonders und ausschließlich die Henrichshütte als die Ausnahme betonte, für die bei annehmbarem Austauschvorschlag Aussicht auf Erhaltung be- stehen könne, sind diese Austauschpläne und Vorbereitungen vielleicht nicht völlig über- klüssig und zwecklos. Angestellte sterben von selbst Post wird nicht entlassen An Massenentlassungen sei nicht gedacht, Heß der Direktor der Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen. Staatssekretär Schu- berth. unserem Ve- Korrespondenten erklären. Er werde dies schon aus sozialen Erwägungen nicht tun. Gewiß habe die Post seit der Wäh- rungsreform infolge des verringerten Arbeits- Umfanges einen personellen Ueberbestand von etwa 8500 bis 9000 Beschäftigten. Diese wür- den aber nicht entlassen werden, sondern der Abbau dieser Ziffer erfolge auf ganz natür- Uche Weise. nämlich durch freiwilliges Aus- scheiden, Tod usw. Auch ein maßgeblicher Gewerkschaftsvertreter erklärte unserem Kor- respondenten. daß an Entlassungen bei der Post überhaupt nicht zu denken sei. Finanzpolitik und Generaldirektorswechsel bewegen die deutsche Eisen- bahn verwaltung ö Am 5. September tritt zum ersten Male der neue Beirat der Reichsbahn zusammen. Dieser hat sich mit einer Reihe von finanz- politischen Fragen zu befassen. Der wichtisste Punkt der Tagesordnung dürfte aber die vor- geschlagene Reichsbahn- Tariferhöhung sein, Entgegen dem Ueberlinger Vorschlag der stän- Das Zweimächte-Kontrollamt hat die Erhöhung der Reichsbahngütertarife für Transporte der Besatzungsmächte um 40 Prozent ihres bisherigen Standes ge- nehmigt. Die Erhöhung tritt am 1. Sep- tember in Kraft. Sie entspricht einem bereits vor vielen Monaten eingebrachtem deutschen Antrag, der sich auf die 40 Pro- zent Erhöhung der deutschen Gütertarife vom August 1948 stützte und vorschlug. daß die alliierten Gütertarife in gleicker Weise erhöht werden sollten. Von deut- scher Seite hatte man eine solche Erhö- hung bereits zu einem früheren Zeitpunkt als dem 1. September erhofft. Die alli jerten Reichsbahngütertarife entsprechen nunmehr dem früheren deutschen Wehrmachtstarif. Ve R.-H. 5 digen Tarifkommission, duren Angleichung der hohen und der niedrigen Tarife eine Art or- ganische Tarifreform herbeizuführen. wird jetzt der Vorschlag gemacht. die Reichsbahn- tarife, mit Ausnahme der beiden obersten Klassen, um 10 bis 15 Prozent zu erhöhen, Es darf angenommen werden., daß angesichts der katastrophalen finanziellen Lage der Reichs- bahn dieser Antrag genehmigt wird. Im übrigen ist an sich mit diesem Monat auch die Amtsperiode von Generaldirektor Pr. Busch abgelaufen. Ob die Amtstätigkeit von Pr. Busch verlängert wird. oder ob er in den Ruhestand tritt, steht noch nicht endgül- tig fest. und hängt auch vornehmlich damit zusammen,. wer künftighin den Posten des Verkehrsministers im ersten westdeutschen Kabinett besetzen wird. Würde beispielsweise Prof. Frohne Verkehrsminister werden, dann würde Dr. Busch wahrscheinlich weiter im Amt bleiben. Bei einem elt. Ausscheiden von Dr. Busch wird als stärkster Kandidat für die Nachfolge Dr. Baumann genannt. 1 1 Kreftfhrzeuge DKW, 350 cem SB, mit Beiwagen, in gutem Zustand, Per sofort zu Bei Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Neuralgien hilf ohne geeinfrchfigung der beistungsfrische das ali bewöhrte Cirovoniſſe, rosch, zuvetrlissig und anregend. Ein Versuch öberzeugt. in Apothe · ken pulver od. Oblaten B35 fg. Und für den Full, ouch vortẽtig holten: Lkw. zu vermieten od. evtl. Tausch gegen kleineren Lieferwagen. An- gebote unt. Nr. 06198 a. d. Verlag. RW. bis 2 1 für länger zu mieten gesucht. Späterer Kauf möglich. Angebote unter Nr. 06192 à. d. Verlag. Zündapp-Motor, 600 cem, neuwertig, Stationär, auch z. Einbau geeignet. zu Verk. Adr. einz. u. A 06201 1. V. bas bels if Schlatzimmer Somatzimmen s ht Biche, Pkw. 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September Ausklang in Salzburg V Die Festspiele 1949 In das neunte und letzte Symphonie- Konzert der Salzburger Festspiele 1949 schaltet sich am Dienstagabend neben der Schweizer Rundspruchgesellschaft und den österreichischen Rot-Weiß-Rot-Sendern auch der Süddeutsche Rundfunk(Radio Stutt- Sart) wieder ein, der damit auch in diesem Jahr die wesentlichen Opern- und Konzert- Veranstaltungen der Festspiele seinem Hörer- Kreis in technisch durchweg einwandfreien Vebertragungen vermittelt hat,„Es spielten die Wiener Philharmoniker— mit Recht hob der Salzburger Sprecher vor Beginn der Uebertragung die großartige Leistung dieses Orchesters hervor, das den Riesenkomplex der Festspiele allein getragen und in selbst- losem Dienen sich einer Reihe bedeutender und gewiß eigenwilliger Dirigenten zur Ver- fügung gestellt hat. An diesem Abend stand Hans Knappertsbusch am Dirigen- tenpult: Bruckners„Siebte“, der das ganz intime und spannungslose ‚Siegfried- Idyll! von Wagner voranging, verlor in seiner sou- veränen Interpretation alle Massigkeit und erstrahlte in einer zauberhaften, geistigen Transparenz, die den Trauergesang des Ada- gios ebenso durchleuchtete wie die archi- tektonisch kühn konstruierten Ecksätze und das tänzerisch bewegte Scherzo. Mit diesem Konzert gingen die Salzbur- Ser Festspiele 1949 zu Ende. Sie waren in- ternationaler denn je— in der Zusammen- setzung der mitwirkenden Künstler, in der bunten, vielsprachigen Schar der Be- sucher Kh) * Der Earl of Harwood, ein Vetter des englischen Königs, dessen Verlobung mit der Wiener Pianistin, Maria Stein, Oster- reichs Wochenschauen und Zeitungen be- schäftigt, die amerikanische Millionärin Mrs. Gold(dem deutschen Publikum als Grete Moosheim aus dem Stummfilm bestens bekannt), Martha Eggert, Jan Kie- pura, Jean Crawford, Fritz Korntner, Mir- na Loy, der ägyptische Thronfolger, Diplo- maten, Schauspieler und Finanzmagnaten glärizen als Prunkstücke des österreichischen Fremdenverkehrs in Salzburgs Gassen, so- weit sie nicht das ruhige, mondäne Bad Gastein als Domizil wählten. Aber auch dann kann man sie abends im Festspielhaus bewundern. Die Auffahrt vor dem Theater ist eine beliebte und immer gut besuchte— private— Vorstellung für Salzburger Ein- wohner. Blitzende Autos vom kleinen Dkw⸗ bis zur verchromten Luxuslokomotive ent- lassen märchenhafte Abendroben und Her- melinmäntel und ein babylonisches Sprachengewirr in das Foyer des Festspiel- Hauses. Dazwrischen wieder bunte Pullover und sportliche Kleidung von überseeischen Gästen, die die festliche Atmosphäre unbe- kümmert zur Kenntnis nehmen. Auffallend die große Zahl eleganter amerikanischer Luxuswagen, die anscheinend dank des Marshallplanes Privatbesitz österreichischer Fabrikanten sind. Salzburg hat sich Wðie all- jährlich ganz auf seine Festspielgäste ein- gestellt. Die Preisschilder in den Geschäf⸗ ten sind teilweise nur flüchtig korrigiert, sodaß man noch erkennen kann, um wieviel Literatur Das soll eine Filmhandlung sein!“, brach ein Produktionschef in Hollywood in grimmiges Gelächter aus, als er den kurzen Entwurf las, der ihm soeben vorgelegt wor- den war:„Ein reicher, mächtiger Mann ver- liebt sich in die Frau seines Bruders, ermor- det seinen Bruder und heiratet sie. Der Sohn des Ermordeten verfällt in finsteres Brüten und wird wahnsinnig. Er verliebt sich seinerseits in ein Mädchen, die über all dem den Verstand verliert. Der Bruder des Mädchens und ihr Liebhaber erstechen sich gegenseitig. Die Mutter schluckt Gift. Und ihr Sohn erdolcht, bevor er stirbt, seinen Stiefvater.“ „Heiliges Kanonenrohr! So ein Quatsch!“, brüllt der Filmgewaltige.„Das ist doch keine Handlung. Kein Mensch auf der Welt könnte daraus einen Film machen!“ »Aber auf der Bühne hat es ganz hüb- schen Erfolg gehabt“, wendet der Verfasser des Entwurfs milde ein,„Funter dem Namen „Hamlet'!“ . (Aus dem Amerikanischen von Alhard von der Bosch) billiger dieselbe Ware vor den Festspielen zu haben war. Uber dreihundert Journa- listen aus der ganzen Welt belasten die Nerven von Darstellern und Dirigenten und nicht zuletzt des Pressebüros der Festspiele, dessen vorbildliche, unermüdliche Arbeit nicht genug gerühmt werden kann Zwischen Probe und Aufführung trifft sich Kunst und Presse beim weltberühmten Oberkell- ner Ferdinand im Café Bazar: Furtwängler, Bruno Walter(seit 12 Jahren zum ersten Male wieder aus den USA nach Salzburg gekommen), Crips, Szell, Karajan, das Stimmphänomen Kirsten Flagstadt, Res Fischer, Elisabeth Höngen, Walther Ludwig, Karl Schmidt-Walter und wie sie alle heißen. Deutsche Gäste sind nur spärlich vertre- ten;— die amerikanische Militärregierung von Bayern hat den deutschen Grenzbehör- den in letzter Minute die Anweisung gege- ben, auch während der Festspiele auswärti- gen Besuchern den Grenzübertritt im Wege des Kleinen Grenzverkehrs nicht zu gestat- ten. Sehr zum Leidwesen der Hoteliers in der Nähe der Festspielstadt, die während und außerhalb der Festspiele in erster Linie vom deutschen Touristenverkehr leben. 27 Hotels waren dieses Jahr allein aus dem Gasteiner Gebiet öffentlich zum Verkehr ausgeschrieben. Die Auslagen der Geschäfte sind noch verlockender als in Deutschland,— Süßig- keiten und Törtchen von exquisiter Quali- tät verführen immer wieder zum Geldaus- geben. Die Banken haben große Plakate ausgehängt: DM zu kaufen gesucht“, ob- gleich offiziell nur 10 DM eingeführt wer- den dürfen. Vorübergehend stieg der Kurs der DM, die normalerweise mit drei Schil- ling für 1 DM gewechselt wird, bis auf künf Schilling 1 DM. Abends leuchten vom altbekannten Höhencafe Winkler, dessen Schnellift Scharen von Gästen befördert(an einem Nachmittag über 6000 Personen), Scheini- werfer auf Salzburgs herrliche Barockbau- ten: Ein stahlender Rahmen für das große festliche Spiel. * In der Reihe der Opernaufführungen darf Glucks„Orpheus und Eurydice“ unter Os- ker Fritz Schuh(Regie) und Joseph Krips (Musikalische Leitung) wohl als die beste und geschlossenste gelten. Daneben brach- ten Wilhelm Furtwängler und der Hambur- ger Opernregisseur Günther Rennert Beet- hovens„Fidelio“ zu einer prachtvollen, tief beeindruckenden Wiedergabe. Gewaltiger und schöner kann Beethoven wohl nicht interpretiert werden. Der„Rosenkavalier“ von Richard Strauß dagegen enttäuschte im Salzburger Gewand. Die Inszenierung Lo- thar Wallensteins wirkte antiquiert, die Musik unter der Leitung Georg Szeils zu naturalistisch und recht wenig weanerisch. Mozarts„Zauberflöte“, mit auserlesenem Ensemble gleichfalls von Furtwängler in der Felsenreitschule dargeboten, und die Uraufführung der„Antigone“ von Carl Orff, über die wir bereits berichteten, be- schlossen den Reigen. Die angesetzten neun Orchesterkonzerte bildeten auch in diesem Jahr den Höhepunkt des internationalen Konzertlebens. Es diri- gierten: Edwin Fischer(Mozart und Beet- hoven), Wilhelm Furtwängler(Bruckners „Achte“ und zuvor eine neuere Pfitzner- Symphonie), Herbert von Karajan Verdis „Requiem“ und die„Neunte“ von Bectho- ven), Georg Szell Maydn, Strauß und Schubert), Josef Krips GBeethoven), Hans Enappertsbusch(Wagner und Bruckner). Das Wiedersehen mit dem 73jährigen Bruno Walter war ein besonderes Ereignis. Mozarts g-moll- Sinfonie und Schuberts h-moll, die „Unvollendete“, schien man nie so schön ge- hört zu haben. In Gustav Mahlers„Lied von der Erde“ kamen alle Schwermut und Klage und aller Trost, der durch das Ewige ge- Währt wird, zum ergreifenden Ausdruck. Im entzückenden, barocken Salzburger Landestheater wurde anläßlich des Goethe- jahres neben der„Iphigenie“ auch der „Claviogo“ in der stark vergeistigenden Inszenierung Ernst Lothars gespielt. Will Quadflig war ein wahrhaft goethischer Clavigo, edel, schön, klug und leidenschaft- lich; er hatte in Käthe Gold als Marie eine ebenbürtige Partnerin. Die traditionelle Aufführung des von Helene Thimig um- sorgten„Jedermann“ ist auch heute noch ein Erlebnis, das dem Gesamteindruck die- ser Festspiele unlösbar anhaftet. Wolf Uecker 5 Caspar David Friedrich 1 2 seinem 175. Ceburtstag Das Goethejahr 1949 ist denkwürdig auch dur 287 Wiederkehr des Ge- burtstages C. D. Friedrichs, des größten Malers der Goethezeit und eines der größ- ten deutschen Maler der letzten vier Jahr- hunderte. Wie Brueghel und Rembrandt vor ihm und Van Gogh nach ihm macht er die nordische Landschaft zum Spiegelbild menschlicher Stimmung und menschlicher Sehnsucht nach dem Unendlichen. Wie alle Großen seiner Zeit verbindet er klassische und romantische Haltung. Es ist bezeich- nend, daß er sich sowohl der Freundschaft Kleists wie der Wertschätzung Goethes er- freute, da jeder der beiden großen Dichter eine verwandte Seite in Friedrich entdeckte. Mit unerreichter Klarheit hat er das Wesen der niederdeutschen Landschaft erfaßt von den schlesischen und sächsischen Bergen bis zur Ostsee: die Bäume und Felder, die Wälder und Wiesen, die granitene Un- erschütterlichkeit der Berge und die unkör- perliche Leichtigkeit des Nebelschleiers; und darüber wächst der endlose Himmel über einem weiten Horizont in der leuch- tenden Klarheit des Sommers oder mit dem Spiel der Wolken und des Regenbogens. Wir sehen die Landschaft zu jeder Zeit des Tages und der Nacht, und zu jeder Jahres- Zeit; seine Winterlandschaften sind die ein- zigen in der ganzen Geschichte der Kunst, die den brueghelschen gleichkommen. Auch wenn wir es nicht wüßten, würden diese Bilder uns erzählen, daß ihr Schöpfer ein einsamer Mensch war, dem das Zwiege- spräch mit der Natur die fehlende mensch- liche Gemeinschaft ersetzen mußte. de 25% Arie Auf seinen Wanderungen und Spazier- gängen fand er nicht nur die äußere Schön- heit der Landschaft und die Wiederspiege- lung seiner eigenen Stimmungen, sondern die Begegnung mit Gott. Wir wissen aus seinen Aufzeichnungen, daß für ihn, wie für Van Gogh, die Kunst ein Gottesdienst war und jedes Bild wie ein Gebet, Ausdruck des Dankes und der Sehnsucht. Wie die großen Meister des Mittelalters ließ er seine Bilder unsigniert. Seine Landschaften um- fassen alle Seiten der Natur; aber wie die dichterischen Landschaften seines Zeit-. und man mag fast sagen: Schicksalsgenossen Hoelderlin, sehen sie in der Natur die Be- gegnung des Mikrokosmos mit dem Makro- kosmos, des Endlichen mit dem Unend- lichen, der Seele mit Gott. Friedrichs Bil- der sind keine impressionistischen Natur- beobachtungen. Sie entstanden zu Hause, in seinem, wie Goethes Arbeitsraum, asketisch einfachen Zimmer, wenn das Erinnerungs- bild und die gegenwärtige Stimmung sich 2 Am 5. September ist der 175 Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich. Dieses Selbst- bildnis aus dem Besitz des Kopenhagener Kupferstichkabinetts zeigt den Künstler als Fu nfundzwanæigjährigen zu einer fruchtbaren Einheit verbanden. So wird jedes dieser Bilder zu einem Bekennt- nis. Alles ist verhalten und leis, vor allem die unglaublich feinen Farbtöne des Lich- tes; aber dahinter liegt die tragische Ein- samkeit einer nie erfüllten Suche nach dem Unendlichen. Man kann diese Werke ein Denkmal protestantischer Mystik nennen, mit der Landschaft als Brücke von Mensch zu Gott und von Gott zu Mensch. Alles nur zufällig Aeußerliche ist aus diesen Land- schaften verschwunden. Sie geben den zeit- losen Typ die„Idee“ einer Landschaft. Ob- Wohl er nie die Alpen gesehen hat, hat er, nur auf Grund von Bildern und Berichten, es verstanden das Wesen des Hochgebirges zur Darstellung zu bringen wie wenige an- dere. Man kann das mit Hölderlins Fähigkeit vergeichen, die von ihm nie gesehene Mit- telmeerlandschaft im Dichtwerk lebendig zu machen. Diese Erfassung der Ur-Formen War es, die Goethe an Friedrich schätzte. Es war auch natürlich, daß ein Bild wie die Landschaft mit dem Regen- bogen, wo Friedrich romantische Unend- lichkeit mit der Ruhe klassischer Form und Stimmung bändigte, auf Goethes Rat von Karl August angekauft wurde. Ebenso natürlich war es, daß Goethe die roman- tische Naturreligion und die nordisch un- hellenische Unendlichkeitssehnsucht ableh- nen mußte, die eine so wesentliche Kom- ponente in den meisten Werken des Meisters ist. Diese Art Friedrichs erscheint besonders eindringlich in dem Mönch am Meer, jener großartigen Symphonie von Einsam- keit und Unendlichkeit. Hier haben wir das oft bei ihm wiederkehrende Motiv eines Menschen, der allein mit sich und mit Gott, in die grenzenlose Weite des Horizonts und des Himmels sieht. Ein anderes verwandtes Bild.: Der Mondauf gang am Meer, mit den dreien die in die Ferne blicken, sich selbst vergessend, um sich im Weltgeist wiederzufinden. Auch darin ist er Hölderlin ähnlich, daß die großartige Naturmystik sich mit der christlichen Tradition verbin- det, was seinen Ausdruck in dem von Friedrich Wilhelm IV. so geliebten Kreuz im Riesengebirge gefunden hat. Die Natur teilt die ungestillte tragische Sehn- sucht des Menschen; ein Sinnbid dafür ist das Bild des von den Stürmen zerfetzten Eins amen Baumes. Die Ruinenroman- tik, ein Hauptmotiv europàischer Malerei seit der Renaissance, hat wenig hervorge- bracht, das den Vergleich mit Friedrichs Klosterruine im Schnee bestehen kann. Seine Bilder mit Ausblick auf das Ge- birge sind zum Teil aufregend großartig; andere, wie die Gartenterrasse oder die B6hmische Landschaft, ver- körpern zeitlose Ruhe in Natur und in Gott, mit den grünen Wiesen und den sanft- schwingenden blauen Waldbergen in der Ferne. Seiner Heimatstadt hat er das schönste Denkmal gesetzt in dem Blick auf Greifswald und in dem Greif Walder Hafen. Seine Segelschiffe sind Wie lebendige Wesen; das mit geschwellten Segeln auf das endlose Meer hinausfahrende Schiff im Mondlicht wie ein Sinn- bild seines eigenen Lebens. Die Tragödie seines Lebensausgangs er- innert an Rembrandt und Van Gogh. Er starb in Armut und geistiger Zerrüttung, halb vergessen. Erst als die Scheinwerte der Zeit versanken, wurde er in unserem Jahrhundert erkannt als der größte deutsche Gestalter Gottes in der Natur und der Natur in Gott. 5 Felix M. Wassermann, Southwestern University Memphis, Tenn. — re Hamburger Filmtage Drei neue deutsche Filme in Uraufführung . Zum ersten Mal in der Nachkriegsge- schichte der deutschen Filmproduktion hat eine Gesellschaft an drei aufeinanderfolgen- den Tagen drei neue Spielfilme zur Urauf- kührung herausgebracht, und zu jedem die- ser Filme einen neuen deutschen Kulturflilm gezeigt. Dieses feierliche Ereignis in Ham- burg verband die Real-Film“ mit einem umfangreichen Programm, auf dem füh- rende deutsche Filmschaffende zu zahlrei- chen brennenden Fragen der Produktion und Künstlerischen Gestaltung des Films Stel- lung nahmen. „Die Freunde meiner Frau“ Der Film wird unter der Regie von Hans Deppe sehr flott gespielt. Gute sommerlich angehauchte Unterhaltung mit dem spießi- gen Bücherrevisor(Carl-Heinz Schroth), der durch das übermütige Geschwisterpaar Arno Aßmann und der jungen; vielversprechenden Sonja Ziemann zu einem Seitensprung ver- führt wird, schließlich aber doch im happy end zu einer neuen und besseren Lebens- auffassung kommt. Köstlich seine drei Kin- der,(Michael Chevalier, Bärbel Lutz, Karl- Heinz Schröder) die, zusammen mit dem schlacksigen Nachbarssohn(Horst Gentzen) den ausgerutschten Vater à la Sherlock Hol- mes Wieder auf die richtige Bahn bringen. Schroth hat in diesem Film eine wirksame Rolle, die ihn als echten Komödianten zeigt. Onne ihn und seine Mitspieler wäre das Sonst schwache und wenig Neues bringende Drehbuch wohl kaum zu retten gewesen. „Hafen melodie“ Leider waren in dieser gut gemeinten Melodie einige Mißtöne. Trotz des großen 7 Aufgebots an Schauspielern gelang es dem Regisseur Hans Müller nicht, das Herz an- zusprechen. So kam es auch, daß an tragi- scher Stelle gelacht wurde. Und das ist kein Gewinn! Es geht in diesem Film um die Moritat eines heimkehrenden Sohnes, der natürlich erst der Falsche sein muß, um die Sache spannender zu machen. Paul Henckels als Speicherver walter überzeugt als verbitterter und vergrämter Vater nur wenig, Kirsten Heiberg, als Bar- und Va- rietébesitzerin in kurzem Röckchen und schwarzen Netzstrümpfen spielt eine gera- dezu peinlich berührende Szene, als sie den verlorenen Sohn in ihrem Lokal aussingt. Wer aber saftige Kinnhaken, leichte Mäd- chen, Seemannslieder, aufregende Saal- schlachten und Schlägereien liebt, kommt in diesem Film auf seine Kosten. Der Gewinn: Heinz Engelmann als heimkehrender Sohn. Prächtig auch die Einbrecherbande(Arno Aßmann. Peter Mooßbacher, Joseph Offen- bach, Erwin Geschonneck). Sonst aber reich- lich verkitschte Hafenromantik, wie sie sich der kleine Mann vorstellt. „Derby“ Zum ersten Male geht ein Film um den Trabersport über die Leinwand. Ein dank- bares Thema mit Pferden und Frauen, das der Regisseur Roger von Norman als sauber ausgefeilte Leistung präsentiert. Es gibt aufregende, glänzend photographierte Ren- nen und eine spannungsreiche Handlung, in der Hannelore Schroth als Barbara wieder einmal eine ausgezeichnete Leistung bietet; sie landet in den Armen des Tierarztes Heinz Engelmann), obwohl Willy Fritsch e 3 75 versucht, Barbara für sich zu gewinnen. Souverän und elegant Gerda Maria Terno als Gestütsbesitzerin. Erregendes Amazo- nenrennen, bei denen die beiden Gegenspie- lerinnen in den Sulky steigen. Hans Fréöm. ming, der Traberchampion, spielt als echter Sportler mit. Ohne Zweifel:„Derby“ gent mit Längen vor„Hafenmelodie“ durchs Ziel, während„die Freunde meiner Frau“ gute Zweite sind. Zu diesen Spielfilmen bringt der junge Regisseur Bodo Menck drei Dokumentar- filme:„Wasser für Millionen“, über die Wasserversorgung einer Großstadt—„Ich rufe Sie an“, ein Streifen aus der verwir- renden Technik des Fernsprechverkehrs und „Gegen Not und Flammen“ mit Aufnahmen aus dem schwierigen Dienst der Feuerwehr. Alle drei Filme sind ihm glänzend gelungen. Gute Bilder, gute Texte. Hans Mecklenburg. Jazz ist nur wenig gefragt Der Nord westdeutsche Rundfunk stellte in einer Hörerbefragung, die sich auf tausend Hörer der drei Westzonen er- streckte, fest, welche Musiksendungen am beliebtesten sind. Unterhaltungskonzerte, Wunschkonzerte, Operetten und ältere Tanz- musik stehen mit durchschnittlich 60 bis 70 Prozent an erster Stelle. Es folgen als beliebte und gern gehörte Musik: Opern, moderne Tanzmusik, Sinfoniekonzerte und Kammermusik. Der Jazz aber erlebte eine bisher nicht dagewesene Niederlage. 70 Pro- zent aller Befragten sagten„nein“, 16 Pro- zent äußerte, ihnen sei Jazz gleichgültig, und nur 14 Prozent sagten, daß sie ihn gern hören. Hinter dem Jazz rangiert nur noch die„ernste Musik moderner Komponisten“, die nur zehn Prozent Ja-Stimmen bekam. 4 Niers dien Baron Hans de Meiss-Teuffen, ein Schwei- zer Weltenbummler, Sportsmann, Forscher und Journalist, wird am Donnerstagabend, 1. Sep- tember, 19.30 Uhr, im Amerika-Haus über den „Rampf zwischen Juden und Arabern im mitt- leren Osten“ sprechen. 5 Das Volkstheater in München bereitet die Uraufführung der Dramatisierung von Edgar Wallaces bekanntem Kriminalroman„Der Doppelgänger“ vor, die eine der ersten Neu- heiten der kommenden Saison sein wird. gis Das Stadttheater Regensburg will im Laufe der Spielzeit 1949/50 die Oper„Wozzek“ urauf- führen, die der Münchener Schriftsteller und Komponist Kurt Pfister auf der Grundlage von Georg Büchners bekanntem Drama geschrieben und komponiert hat. Bassermann wird während ihres bevor- stehenden Münchener Gastspiels auch in einem Hörspiel des Bayrischen Rundfunks mitwirken und zwar in einem Stück, das nach Theodor Fontanes bekanntem Roman„Effi Briest“ ge- schrieben wurde. Albert Bassermann wird den Ritterschaftsrat Briest und Else Bassermann die alte Frau Briest sprechen. Die Sendung ist kür den 5. Oktober vorgesehen. is Für die„Blaue-Reiter-Ausstellung“, die Mün- chen im September veranstaltet, ist als Leih- gabe vom Baseler Museum Franz Mares be- deutende Schöpfung„Tierscehieksale“ zur Verfügung gestellt worden. Das Bild be- fand sich bis 1938 als entartete Kunst“ im Mo- ritzmuseum in Halle, dann wurde es in Lu- zern versteigert.. Die Gründung einer„Notgemeinschaft der deutschen Kunst“ wurde in Düsseldorf auf einer vom Präsidenten des deutschen Bühnen- vereins, Gustaf Gründgens, einberufenen Tagung von 20 Spitzenverbänden der Künst- ler und Kunstinstitute Westdeutschlands be- schlossen. Die Notgemeinschaft will die deut- sche Bevölkerung zu einem kreiwilligen „Plennigopfer“ zur Unterstützung der Künstler aukruten. e 5 0 Endsieg. OTL inekhen im Zalehen der Außenseiter Neun Tage lang maßen sich die b Reiter Deutschlands im großen(19.). Spring- und Fahrturnier, das seit Jahrz ten, auch außerhalb Deutschlands, als der wichtigsten Ereignisse auf dem Gef des Pferdesportes bekannt ist. Allerdings ben auch hier die politischen Ereignisses letzten Zeit manches geändert, da die zen wie ein unüberwindlicher Wall Deutschland gezogen sind. Aber der Sch des allgemeinen Aufbaues kommt in A8 4 stark zur Auswirkung. Trotz der sta Schwierigkeiten, die eine so zerstörte zu überwinden hat, ist das Turnier unter vorkriegsmäßigen Bedingungen abgelad Es ist schon von je ein wahres Volks bei dem tausende Zuschauer zum Reis pilgern, um dem erfolgreichsten Reiter jubeln, herzhaft zu lachen, wenn Ro Reiter ein unfreiwilliges Bad im See men oder lebhaft das Unglück eines vogels zu bedauern. 1 Weil sie alle die einzelnen Reiter mit Sspra cher Anteilnahme verfolgen, wird ihnen das Leistung des kleinen 13jährigen Thiß Koh“ 85 unvergeßlich bleiben, der sogar in t schwierigsten Konkurrenzen startete. Im l kordhochspringen blieb er nur 10 Zen Bere ter hinter dem Sieger zurück und ko ten sich in den verschiedenen Jagdspringen stens plazieren. Große Aufmerksamkeit auch den Brandmädeln geschenkt, die gatic schlichte Bauernkinder in diesem Jahr ding sehr schöne Erfolge zu verzeichnen 218 a Leider waren ihre Leistungen dureh 2 heit und Lahmen der Pferde stark h lige trächtigt. Allein aus diesen Beispielen jedo. sich ersehen, daß die ländlichen Reiter Hane mer stärker in den Turniersport hi wie drängen, der früher fast ausschließlich ergä den großen Turnierställen betrieben Um so erstaunlicher ist es, daß das Re hochspringen von einem ländlichen Gabriel Lanckohr mit Astor aus Hor der trotz der großen Anforderung an 8. und Reiter die Prüfung für sich entsch Dele konnte. In der schweren Prüfung des x f 5 nenspringens, das in diesem Jahre nach an Krieg zum ersten Male wieder ausgesd emp. ben war und auf keinem anderen Tu Arbe gezeigt wurde, siegte der Außenseiter a Dele auf Sabine. Mit großer Spannung wurd Reiten um den„Großen Preis von Aad Land erwartet. Vor den Augen von über Zuschauern starteten 40 Pferde, von nur vier ohne Fehler den Parcour bey ten. Nach Erhöhen der Hindernisse b nur zwei fehlerfreie Ritte von zwei kannten Reitern, Evers auf Baden und“ zeiwachtmeister Havemann auf Erle II bei erneutem Stechen Sieger blieb. Durch ein Spalier von Schulkindern die Marathonfahrer ihre hindernisreiche fung. Ein kleiner Versuch, wie alle sportlichen Veranstaltungen, um zu bewe das das Pferd doch nicht ganz vom verdrängt werden kann. Auf dem Gebiete der Schulreiterei wa Ausfall durch die Kriegsjahre am 8 zu bemerken, da es jahrelanges hartes ten erfordert, bis ein Pferd die Sch mühelos und fehlerfrei beherrscht. S0 die eleganten Vollblüter des Gestütes inter Baroneß von Nagel und Schu ohne einstliche Konkurrenz. Diese wieder in ganzem Ausmaß vorhanden wenn das Ausland ungehindert am Staff scheinen kann und im freien, Spo Wettkampf seine Kräfte mit uns wird. So ersehnen alle Freunde des sportes den Tag, an dem nicht nur die gen der Nationen am Maste stehen, 80 ihre Vertreter sich im friedlichen Wetthk mit uns messen können. Dr Irene B 4. J. 8 . e HPres: Eine Stadt wirbt für das Schwimmen nom Wohl selten macht sich eine Gemei viel Mühe, den Schwimmsport zu förder die Stadt Heppenheim mit ihrem präch ri Schwimmstadion. Im vergangenen und in sem Jahr übernahm die Stadt die Austr der Stadtmeisterschaften im Schwimme alle Altersklassen und Schwimmarten, gab es ansprechende Leistungen. Zur bes Ausgestaltung des Festes wirkten 50 Mannheimer Schwimmer des Vereins volkstümlichen Wassersport und des Turr Sportvereins 1846 Mannheim mit. Vor senden Zuschauern erlangten besonde ehemalige deutsthe Meisterin Frau Schi Kapp, Helmut Kinne und Wieder im K springen stürmischen Beifall. Auch die lagen im Kunstschwimmen und die W. pantomime„Die Steuersenkung“ wurde fällig aufgenommen. In den Staffelwettbewerben siegten Männern der Vfy Wassersport und be Frauen der TSV 1846 Mannheim. In den serballspielen waren die Mannschaften men Heppenheim gegen Fürth mit 7:0 und Vfy Wassersport gegen den TSV 1846 heim mit 6:1 erfolgreich. Die gesamte Veranstaltung nahm ein monischen Verlauf. 5 Schon vor den Verbots jahren war der Augustsonntag den Gausternfahrten des und Kraftfahrer-Bundes„Solidarität“ met und in allen Ländern führte ma Stärke und die sportlichen Feinheite Radsportinteressenten vor. In Walldorf, Ziel der Sternfahrt, trafen am Morgen zahlreich die Vereine der Kreise Mann Heidelberg, Karlsruhe und Pforzhei 800 Fahrer, darunter 260 Jugendliche, der Bundesleiter Paul Volk vor der m gültigen, von Schalmeienspiel angeft Werbefahrt begrüßen. Alt und jung, und Saalfahrer gaben bei heiterer Kam schaft Proben ihres Könnens. Besondes mit allen Schikanen versehene Geschi keitsfahren wurde von der Jugend fle aufgenommen. Ein junger Wilhelms konnte seinen Mannheimer Konkurrenten siegen. Bei Klängen der Stadtkapelle 2 die Kunst- und Reigenfahrer ihre ak tischen Künste. Diese Sternfahrt was voller Erfolg im Touren- und Wanders zumal auch die Motorradfahrer erstmals Kriegsende wieder dabei waren.. USA wieder Davispokalsieger Die USA gingen im Interzonenfinale Australien mit 3:1 in Führung und kame mit zum 16. Male zu der wertvollen T. trophäe. Im vorletzten Einzel in Forest schlug Wimbledonsieger Ted Schröd Australier Frank Sedgman mit 6:4, 6:4. 69 sicherte damit seiner Mannschaft berei Im letzten Einzel schlug der kanische Meister Richard Gonzales den lier Bill Sidwell mit 6:1, 6:3, 6:4, 80 da USA gegen Australien im Gesamtergeb 4·:1 gewannen. 5 f* Bei einem Durchgang zur deutschen einsmeislerschaft in Neustadt(Haardt die 4100-Meter-Staffel der Sd Rhei der Besetzung: Maier—Schrem— Bolz