* V Nr. Veröttentlicht unter lizenz- Nummer Us WB 110 berantwortllche Herausgeber: br. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling dedaktlon, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz telefon: 44 151. 44 152, 44 133 l. 9. Jankkonten: Südwestbank Mannheim AAusemeine Bankgesellschaft Mannheim zostscheckkonten: (Aub. Mgarisruͤhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 udwigshatfen a. Rh. Nr. 267 43 scheint: Täglich außer sonntags us Salt! Dr unverlangte Manuskripte über- nau immt der verlag keinerlei Gewähr Aus Mannheimer RGE Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Tneodor- Straße 16 Teiefon 234 Weinheim, Hauptstraße 68, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4880 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM, 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises es Glaub teier 4 Jahrgang/ Nr. 181/ Einzelpreis 0,15 DM eee eee Un- Sen önntagmg de Streich „ Carlo Schmid Vizepräsident 5 des Bundestages? ats u. (Jahres Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Fraktionen der einen Koalition, CDU/CSU, FD und PDP, ztzten gestern ihre Beratungen fort. Man orgesangewann den Eindruck, daß die Frage zert große oder. kleine Koalition“ mehr oder Tängchenfeniger erledigt ist und daß es jetzt bei che Men Besprechungen darum geht, die per- 891 melle Besetzung der kleinen Koalition Wie GUrchzuberaten. Die Fraktion der Freien tag emokraten ermächtigte drei Vertreter, e Progzsrunter, Minister a. D. Blücher, die Wettele Besprechungen mit der CDU/CSU fort- „on Lien tzer werden. Die CDU/CSU-Fraktion aller imigte sich, als Bundestagspräsident den n herigen Präsidenten des Wirtschaftsrats r. Köhler in Vorschlag zu bringen. Mit em sozialdemokratischen Vorschlag, Pro- 2.35 Heszssor Carlo Schmid als Vizepräsidenten 9.60 Bundestags zu nominieren, ging die 115 D/ csU-Fraktion einig. Die Frage der undeshauptstadt wurde kurz berührt. Wie as Teilnnehmerkreisen bekannt wurde, fird man, falls die Sozialdemokraten in 5168en ler ersten Sitzung des Bundestages einen rgenfeleatsprechenden Antrag für Frankfurt ein- Wal ngen werden, die Angelegenheit auf dem vabings- ſusschußwege zu bereinigen versuchen. igen Dich Matines Württemberg-Badens Vertreter spräch J im Bundesrat 0. Stuttgart.(dpa) Der württembergisch- Gür dische Ministerrat hat in seiner Sitzung je Mitglieder benannt. die Württemberg- orgesangeaden in den Bundesrat zu entsenden hat. Hörer? undesratsmitglieder sind Ministerpräsi- dhäuscheent Dr. Maier OVP), Innenminister 3 Hrieh SpD) und Finanzminister Dr. Oebus a ukmann(CDU). Stellvertreter Justiz- * nister Dr. Beyerle(CDU), Verkehrs- b nister Steinmeyer SPD) und Land- Wettetbe krtschaftsminister Stoohß(CDU). rt n Gott Erhards erste Ziele 1 des lu Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber) In einem Oper fterview erklärte der Direktor der Ver- Altung für Wirtschaft, Professor Erhard, er zeberel- r auch als aussichtsreichen Kandidat für Posten des Bundeswirtschaftsministers „ hotwendig als Voraussetzung für das ingen der Europahilfe sei die Befreiung deutschen Außenhandels von den noch ehenden Fesseln. Ebenso wichtig sei es, man im Einvernehmen mit den Besat- ler Stulle 14.45 S6. Jachrichs zenden . ingsmächten die freie Konvertierbarkeit der Deutschen Mark im Ausland mit aus- us Ble lan 5 rorgenter ncischen Währungen durchsetze. siche 1 5 f 5 orgente„Hilf dir selbst, dann hilft dir i 4 der Westen“ iwersitäte g 2 85 Berlin.(dpa) Der französische Ober- e Fr. De ommissar Andrée Frangois-Poncet (Operette Bildung eines zwölften Landes würden ir die gegenwärtige Spaltung sanktionie- n in und als dauernd anerkennen.“ Damit f ürde eine Lösung des heiklen Berliner Hen land onfliktes nur erschwert. Im übrigen sei imat ich im Bonner Grundgesetz für Berlin onzert ſcht der Status eines Landes vorgesehen. — za Der Oberkommissar unterstrich, daß die „ierten volles Verständnis für die Pro- Gent eine und Schwierigkeiten Berlins hätten. 50 uch in wirtschaftlicher und finanzieller k G. Krelhsicht seien sie bereit, den Berlinern zu rauß, Wen. Eine derartige Hilfe könne jedoch „ Ravel cht unerschöpflich sein und der beste tag kundsatz in dieser Hinsicht wäre:„Hilf ine. viel r selbst, dann hilft dir der Westen. Ber- Worte d muß sich also selbst helfen.“ Die Aus- n ihren wen der Stadt müßten vermindert wer- en. Ferner müßte eine über jeden Tadel — badene Verwaltung aufgebaut werden. — 8 1 Tumultszenen im Loritzprozeſß 1 München.(dpa) Zu lebhaften Tumult 85 fle nen kam es am Montag im Loritz-Prozeß. des 1 Gerichtsvorsitzende ließ daraufhin den a get gel durch ein Ueber fallkommando räumen 8 10 Ad gab bekannt, daß das Publikum bis zur millard teilsverkündung ausgeschlossen sei. Ver- aste lassung zu dem Tumult gab die Verneh- ebe lech zung von Zeugen, die im wesentlichen die ö Die on Loritz behaupteten Mißstände in Stadel- und Weeim bestätigten. keln bin m man! Graf, habe W ge, daß el, Pescara, Den hundertprozentigen Wieder- er es Wikbau der italienischen Kriegsmarine im Rah- felchen en der Bestimmungen des ſitalienischen Frie- nsvertrages kündigte Verteidigungsminister 15 Heeiarde am Montag in einer Rede in zuten secara an. ektionte Le Coruna. Admiral Richard L. Conolly, der und d derkommandierende der amerikanischen See- 1 trombksitkräkte im Mittelmeer und östlichen Atlan- ſetzkymat konferierte am Montag mit Generalissimus 8 pedel meisco Franco. 8 5 Frankfurt. Der amerikanische Militärgou- Fneur und künftige Oberkommissar für Jean Cußutschland, Mecloy, hat die Errichtung eines üher in Jerdcenischen Amtes für wirtschaftliche An- jen Solhleteenneſten in Deutschland bekanntgegeben, sei Leher die wirtschaftlichen Funktionen der I wiede kommission zusammengefaßt sein werden. 2 1 Direktor dieses Amtes wurde Norman H. erböl Mison bestellt, der zunächst auch noch das hneiden at eines Leiters der ECA-Sondermission für zammen Ngieutschland behalten wird. en Sin Köln. Ueber 1000 Menschen aus Weiden esser i n Junkersdorf bei Köln vereinigten sich am L tas zu einer Wallfahrt und zum öffent- en Gebet, um die Härten in der Beschlag- . ihrer Wohnungen für die aus Bonn ab- enden belgischen Besatzungstruppen noch Kuwenden. apaſup Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 6. September 1949 Demontage der, Ruhrchemie“ unter militärischer Bewachung Transparente und schwarze Fahnen beim Eintreffen der Abbauarbeiter/ Photoaufnahmen beschlagnahmt Oberhausen.(dpa) Ein quer über das Eingangstor der Ruhrchemie Ad in Ober- hausen gespanntes Transparent mit der Aufschrift:„Demonteure, nun beginnt Euer Werk!“ und eine schwarze Fahne erwarte- ten am Montagmorgen die Demontage- kolonne, die auf Befehl der britischen Mi- litärregierung in der Ruhrchemie Ad mit der Demontage beginnen sollte. In einem der Werksleitung und dem Be- triebsrat zugestellten Befehl der Militär- regierung wurden diese verpflichtet, das Werkstor von 9.50 Uhr an offen zu halten. Je drei Vertreter der Werksleitung und des Betriebsrates mußten um 9.45 Uhr am Ein- gangstor dem britischen Offiziere, der die Truppenabteilung befehligt, zur Verfügung stehen. Die Demontagekolonne war um 10.30 Uhr eingetroffen und hatte sofort mit der Arbeit begonnen. Wege und Plätze mußten — dem Befehl zufolge— von 8.45 Uhr an frei, Fenster und Türen geschlossen sein. Die Werksleitung und der Betriebsrat hat- ten den Werksangehörigen diesen Befehl bekanntgegeben und gleichzeitig zur Ruhe und Ordnung gemahnt. Auf der Zufahrts- straße und am Werkseingang waren 50 Po- lizeibeamte postiert. Hundert andere Poli- Verhinderung der Arbeitslosigkeit ein Finanzproblem sagt Storch in seiner Antwort an das Zweimächte-Kontrollamt Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Auf einer Pressekonferenz nahm gestern der Direktor der Verwaltung für Arbeit, Anton Storch, Stellung zu dem Schreiben des Zweimächtekontrollamts vom 25. August, in dem der Verwaltungsrat der Bizone aufgefordert worden war, pro- duktivere Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die zur Zeit 1,25 Mil- lionen Arbeitslose in der Bizone beträgt, zu ergreifen. Direktor Storch sagte, daß es selbst der reichsten Volkswirtschaft der Welt, der der USA nämlich, unmöglich sei, einen Zustrom von Millionen neuer Arbeits- kräfte(gemessen an der Einwohnerzahl 30 Prozent) ohne Schwierigkeiten und wirt- schaftliche Probleme zu„verkraften“. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit in der Bi- zone sei aber auf die Uebernahme von rund acht Millionen Flüchtlingen in eine Volks- Wirtschaft von 33 Millionen Menschen zu- rückzuführen. Weiter wirke sich das Fehlen eines ein- heitlichen Staats- und Wirtschaftskörpers gerade hier besonders hemmend aus. In den Ländern mit der größten Arbeitslosen- zahl, Schleswig- Holstein und Niedersachsen, fehle die industrielle Arbeitsmöglichkeit selbst für die frühere Einwohnerschaft, da in diesen Gebieten immer zu einem sehr großen Prozentsatz für die Kriegsmarine gearbeitet worden sei, deren Einlagen und Produktionsstätten nicht etwa auf Friedens- Wirtschaft umgestellt, sondern zerstört wor- den seien. 5 In anderen Länder der Bizone wirke sich die Drosselung der Exportindustrie durch die Genehmigungspflicht der JEIA ebenfalls stark auf die Arbeitslosenzahl aus. Das alles seien Dinge, so fuhr der Direk- tor Storch fort, an denen man nicht vorbei komme, und man solle nicht so tun, als ob eondere in der Lage gewesen wären, die Probleme von heute auf morgen zu lösen. Der Brief des Zweimächtekontrollamts komme ihm vor, als wenn er im Hinblick auf die noch durchzuführenden De mon- tagen geschrieben worden sei. Er habe zwar keine genauen Ziffern der durch die Demontagen arbeitslos Gewordenen. Nach vorsichtiger Schätzung dürften aber durch die Demontagen und die Vernichtung gro- Ber Anlagen in Schleswig- Holstein und an der Nordseeküste etwa 300 000 Arbeits- plätze zerstört worden seien. Wenn man aber schon in einem Volkswirtschaftskör- per von 33 Millionen auf Befehl der Be- satzungsmächte acht bis neun Millionen Menschen bhineinpresse, dann müsse man zum mindesten darauf bedacht sein, jeden Arbeitsplatz zu erhalten. Das Zweimächtekontrollamt hätte, statt emen Brief zu schreiben, besser daran ge- tan, dafür zu sorgen, daß die 600 Millionen DM aus ECA-Mitteln, die wichtigen Teilen der Wirtschaft zu Gute kommen sollten und über deren Verwendung man seit Mona- ten spreche, endlich freigegeben würden, denn die Verhinderung weiterer Arbeitslo- sigkeit sei nichts anderes als ein Finanz- problem. zisten standen in Bereitschaft. Um 10 Uhr traf am Werkstor der Ruhr- chemie Ad eine Einheit des ersten britischen Manchester-Regiments in Bataillonsstärke mit Schützenpanzern und Lastkraftwagen ein. Gleichzeitig mit der britischen Einheit erschienen als Vertreter des Gouverneurs von Nordrhein- Westfalen der Kommandant des Regierungsbezirks, Oberst Walton, und der Stadtkommandant von Oberhausen, Oberstleutnant Moi r. Als um 10.30 Uhr vier Lastwagen mit etwa 80 bis 100 Demontagearbeitern bei der Ruhrchemie vorfuhren, verdeckten einige Demontagearbeiter ihre Gesichter vor dem Pressephotographen. Nach der Einfahrt der Demontagearbeiter folgten auch die rest- lichen britischen Truppen, die bisher vor dem Werk in Bereitschaft standen, auf das Werksgelände. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Kurz nach ihrem Eintreffen in der Ruhr- chemie AG wurde die Demontagekolonne an den zum Abbau bestimmten Fischer- Tropsch-Anlagen des Werkes in ihre Arbeit eingewiesen. Anschließend begann die De- montage. Die Werksbelegschaft verhielt sich ruhig. Sie ging in den von der Demontage nicht betroffenen Betrieben der Ruhrchemie ihrer gewohnten Arbeit nach. Auf dem hohen Schornstein inmitten der Werksan- lagen wehte immer noch die schwarze Fahne. Drei Pressephotographen der deutschen Presseagentur(dpa) und der amerikanischen Nachrichtenagenturen AP und UP wurden auf dem Werkgelände der Ruhrchemie von britischen Truppen festgenommen. Sie hatten versucht, einen Demontagearbeiter bei seiner Tätigkeit zu photographieren. Der Arbeiter hatte sich daraufhin bei den briti- schen Truppen beschwert. Die verhafteten Pressephotographen wurden nach etwa zwei Stunden wieder freigelassen. Um die Mittagszeit verließen etwa zwan- 2ig Arbeiter einer der drei Demontage- Firmen das Werk. Sie erklärten, daß sie unter den durch die militärische Besetzung der Ruhrchemie gegebenen Bedingungen nicht arbeiten wollten. Das Werkgelände der Ruhrchemie gleicht einem britischen Feldlager. Im Verwal- tungsgebäude wurden eine ganze Anzahl Räume, darunter auch ein Teil der Direk- tionszimmer, für die britische Besatzung beschlagnahmt und von Mobiliar geräumt. „Wenn wir zu lange warten, wird es zu spät sein“ Konservativer britischer Delegierter in Straßburg fordert erneut die Aufnahme Deutschlands Straßburg.(dpa-reuter) Im Namen Churchills forderte der konservative britische Delegierte Mac Millan am Montag in der beratenden Versammlung in Straßburg eine möglichst baldige Ent- scheidung über die Aufnahme Deutsch- lands in den Europarat. Die Aufnahme Deutschlands müsse so schnell wie möglich erfolgen.„Wenn wir zu lange 26 gern, wird es zu spät sein“, er- klärte MacMillan. Er sprach zu dem Be- richt des politischen Ausschusses der be- ratenden Versammlung. Darin wurde emp- fohlen, daß vor der nächsten Sitzungs- periode des Europarats der Ministerausschuß „die Zulassung neuer Mitglieder und neuer beigeordneter Mitglieder“ erörtern soll. „Es ist von der größten Bedeutung, allen anständigen Menschen in Deutschland— von denen es viele Millionen gibt— klarzumachen, daß Deutschland eine ehrenvolle Zukunft zur Zusammenarbeit mit den Völkern West- europas für Frieden und gemeinsames Han- deln offensteht“, erklärte Mac Millan.„Ich bete dafür, daß wir und die Deutschen diese große Pflicht erfüllen werden.“ Im Zusammenhang mit dem Vorschlag auf Abhaltung einer Sondersitzung der beratenden Versammlung zu Beginn des Jahres 1950 erinnerte MacMillan an die entsprechenden Hinweise, die Churchill in seiner Straßburger Rede vor drei Wochen machte.„In diesen wenigen Wochen haben sich in Deutschland viele Dinge ereignet— gute und schlechte“, fuhr MacMillan fort. „Alles ist noch im Fluß. Ich habe aber fest- gestellt, daß ein großer Teil der öffent- lichen Meinung die Ansicht vertritt, daß man diese Frage nicht treiben lassen kann. Wie schon so häufig hat Churchill die Auf- merksamkeit der ganzen Welt auf ein lebenswichtiges Problem gelenkt. Es gibt gewiß keinen Mann, dessen Ansichten grö- Bere Beachtung verdienen. Denn diese An- sichten beruhen nicht auf irgend welchen opportunistischen Entscheidungen, sondern auf langen und gründlichen Erwägungen.“ MacMillan zitierte in seiner Rede bisher nicht veröffentlichte Auszüge aus einer ge- heimen Denkschrift Winston Churchills vom Jahre 1942 über die „Vereinigten Staaten von Euro- pA.“ In dieser Denkschrift warnt Churchill vor dem„unermeßlichen Unglück“, das es bedeuten würde,„wenn die sowjetische Barbarei die Kultur und die Unabhängig- keit der alten europäischen Nationen unter- Wirft.“ In der von Churchill im Oktober 1942 kurz vor der Landung der Alliierten in Nordafrika verfaßten Denkschrift heißt es: „Ich gestehe, daß meine Gedanken vor allem auf Europa gerichtet sind— auf das Wiedererstehen des Ruhmes Europas, der Mutter der modernen Nationen und der Zivilisation. Es wäre ein unermeßliches Unglück, wenn die sowjetische Barbarei die Kultur und die Unabhängigkeit der alten europäischen Nationen unterwerfen sollte. So schwer dies auch jetzt gesagt werden kann— ich vertraue darauf, daß die euro- päische Völkerfamilie als eine einzige Macht unter einem europäischen Rat auftreten Wird. Ich erwarte die Vereinig- ten Staaten von Europa, in denen die Schranken zwischen den einzelnen Nationen so weit wie möglich beseitigt sein werden.“ Der italienische Delegierte Francisco Parri brachte am Montag im Plenum der beratenden Versammlung einen Zusatzan- trag zum Bericht des politischen Ausschus- ses ein, wonach die Aufnahme Deutsch- lands als besonderer Punkt auf die Tages- ordnung der nächsten Sitzung gesetzt wer- den sollte. Gegen den Antrag Parris wandten sich die französischen Delegierten Georges Bidault, Andre Philipp und Guy Molpet sowie Stefano Jacini, Italien. Parri erklärte sich daraufhin bereit, seinen Antrag zurückzuziehen. In ihren ablehnen den Stellungnahmen erklärten die Gegner des Antrages, es sei nicht nötig oder rat- sam, aus der Zulassung Deutschlands einen besonderen Punkt der Tagesordnung zu machen, da der Bericht des Ausschusses allen Staaten die Möglichkeit gebe, sich um die Mitgliedschaft zu bewerben, daher solle auch Deutschland auf dem üblichen Wege seine Aufnahme beantragen. Heilt Washington die„englische Krankheit“? Pfundabwertung scheint unvermeidlich Von unserem J. J.- Korrespondenten New Tork. Nach allen Informationen aus Washington wird dort die A bwer- tung des englischen Pfundes als unvermeidliche Maßnahme angesehen. Aber — so argumentiert man— da diese Frage hinter allen Erörterungen steht, sollten Ini- tiative und Vorschläge hierzu von britischer Seite ausgehen. Insbesondere will der ame- rikanische Schatzsekretär, John Snyder, den Anschein vermeiden, als mische er sich in die inneren Angelegenheiten Großbri- tanniens ein, was leicht dazu führen könnte, daß er später als Sündenbock herhalten muß, wenn es sich herausstellt, daß trotz Pfundabwertung die britischen Nöte nicht so schnell zu beheben sind. In Washington legt man dagegen Wert darauf, daß die Frage der Pfundab- wertung bei der Sitzung des Währungs- konds entschieden wird. Dieses neutrale Gremium, in dem rund 30 Staaten vertre- ten sind, könnte diese Frage weit objekti- ver behandeln und würde jeden Anschein, als sei die Abwertung des Pfundes allein ein Wunsch der Vereinigten Staaten, ver- meiden. Im übrigen hat Großbritannien in den Vereinigten Staaten einflußreiche Fürspre- cher gefunden, die sich große Mühe geben, nachzuweisen, daß die britische Wirtschafts- Katastrophe nicht ausschließlich die Sehuld des Labour-EXperi- mentes ist. Auch Frau Roosevelt betont in ihrer Betrachtung, die von meh- reren hundert Zeitungen in den USA ver- öffentlicht wurde, daß die britischen Schwierigkeiten in der Tatsache ihren Grund haben, daß Großbritannien prak- tisch lange allein gegen die Nazis stand, während sich die USA erst bereitmachten. Aber alle Versuche, für die britische De- legation den Boden vorzubereiten und die amerikanische Oeffentlichkeit britischen Wünschen geneigter zu machen, finden doch ihre Grenze in der Realität, die in der Er- kenntnis gesehen wird, daß das britische Pfund überbewertet und die Abwertung dringend notwendig ist. Dementsprechend reagiert die Wallstreet, wo man offen auf die Abwertung des Pfund Sterling spe- Kkuliert. Der amerikanische Finanzminister John Snyder sagte am Montag, er stehe den am Mittwoch beginnenden Finanzbespre- chungen in Washington un voreinge- nommen gegenüber. Die USA wollten den Verhandlungspartnern so weit als möglich entgegenkommen. Auf die Frage, ob er für die Abwertung des britischen Pfundes ein- trete, erwiderte Snyder,„ich wünsche nur Gerechtigkeit für alle“. Der französische Außenminister Schu- man ist am Montagvormittag von Paris nach Le Havre abgereist. Von hier aus reist er mit dem französischen Passagierdamp- fer„De Grasse“ in Begleitung seines Ka- binettschefs Clappier nach New vork ab Alliierte Widerstände gegen deutsche Handelsflotte Paris.(dpa) Ueber die Frage des künf- tigen Wiederaufbaues einer deutsche Handelsflotte sind im alliierten Lager Meinungsverschiedenheiten enstanden. Ame- rikanische Vorschläge über die Größe und Eigenschaften der neu zu bauenden deut- schen Handelsschiffe sollen. wie die Pariser Zeitung„Combat“ am Montag berichtet, in London und Paris von den Sachverständigen mit der Begründung zurückgewiesen worden sein, daß die Verwirklichung der amerika- nischen Vorschläge eine„rasche Wiederher- stellung der deutschen Seemacht“ bedeuten würde. Nach den amerikanischen Vorschlägen, die auf Widerstand Großbritan- niens und Frankreichs stoßen, soll Deutschland das Recht erhalten, etwa 50 Schiffe über 7200 Tonnen mit einer Höchstgeschwindigkeit von zwölf Seemeilen bauen. Die Geschwindigkeitsgrenze solle für voll beladene Schiffe gelten. Bestimmte Klassen deutscher Hochseeschiffe sollten so gebaut werden, daß sie notfalls mit Flug- abwehrartillerie ausgerüstet werden können. Die USA wünschen ferner. daß mit dem Bau von Ueberseeschiffen nicht erst bis zur Fertigstellung der Küstenflotte gewartet wird. Die aus Vertretern der USA. Großbriten- niens und Frankreichs gebildete Kommis- sion zur Untersuchung deutscher Schiffs- baufragen trat erstmalig am 18. Juli in London zusammen und sollte innerhalb von drei Monaten den Oberkommissaren in Deutschlend Empfehlungen über die Mög- lichkeiten einer Erweiterung des deutschen Schiffsbaus zu Sonderzwecken vorlegen. Finnische Streikwelle überwunden Helsinki.(dpa-NTB) Der sozialdemokra- tische finnische Ministerpräsident Fager- holm erklärte am Montag, die kommuni- stische Streikkampagne sei die am besten organisierte politisehe Aktien seit dem Kriege in Finnland gewesen, Durch die entschlossenen Maßnahmen der Regie- rung hätten Ruhe und Ordnung wiederher- gestellt werden können. Der Höhepunkt der Streikwelle sei jetzt überschritten. Neue Lohnforderungen der französischen Bergarbeiter Paris.(dpa) Der Nationalrat der Berg- arbeitergewerkschaft innerhalb der„Foree Ouvriere“ fordert eine sofortige Erhöhung des Stunden-Lohnes um 15 Francs. Damit hat die neben den Pariser Metallarbeitern am sozialrevolutionärsten eingestellte Ge- Werkschaftsgruppe innerhalb der„Force Ouvriere“ nach dem kurzen Ferien-Frieden erneut den Lohnkampf offen aufgenommen. Um nicht gegen den von der Regierung verhängten Lohnstop zu verstoßen, soll die Erhöhung des Stundenlohns in der Forin eines Teuerungszuschlages erfolgen. Brasiliens Senat gegen Handel mit CSR Rio de Janeiro.(UP) Der brasilianische Senat lehnte die Ratifizierung des Handels- vertrages mit der Tschechoslowakei mit der Begründung ab, daß der Inhalt des Vertra- ges nicht mit den brasilianischen Staatsin- teressen vereinbar sei. Die brasilianische Regierung, welche ohne die Ratifizierung abzuwarten, der Tschechoslowakei in Aus- kührung des Vertrages bereits einen Kredit im Gegenwert von zwanzig Millionen US- Dollar eingeräumt hatte, wurde vom Senat aufgefordert, alle getroffenen Vereinbarun- gen wieder Rückgängig zu machen. Abfall von Tschiang Kai-Schek Hongkong.(UF). Der Gouverneur der Provinz Juennan, Lu Han, hat sich von der Zentralregierung losgesagt und die Selbständigkeit Juennans proklamiert. Er übt nach in Hongkong eingetroffenen Be- richten uneingeschränkte Kontrolle über die Provinzhauptstadt Kumming aus. Nach Be- richten àus chinesischer Quelle ist der Putsch ohne Blutvergießen verlaufen. General Lu Han hatte der in quennan stationierten 26. nationalchinesischen Armee eine 48stündige Frist zum Verlassen der Provinz gestellt. Die nationalchinesischen Truppen sollen sich inzwischen in nordöstlicher Richtung zu- rückgezogen und Kweijang, die Haupt- stadt der Nachbar-Provinz Rweitschau, er- reicht haben. Judenverfolgungen in Osteuropa? Wien.(dpa-AFP) Eine große Anzahl von Juden und Armenniern sollen in letzter Zeit aus der Ukraine nach Sibirien depor- tiert worden sein, berichtet das Organ der amerikanischen Streitkräfte in Oesterreich, „Wiener Kurier“, am Montag auf Grund von Flüchtlingsaussagen. Alle Juden, die Verwandte in den Vereinigten Staaten oder in Großbritannien hätten, seien ausnahms- los aus einer Stadt, deren Namen nicht angegeben wird, ausgewiesen worden. Es sei ihnen nicht einmal Zeit zur Regelung ihrer Angelegenheiten gelassen worden. Ueberdies seien die meisten Synagogen in der Ukraine geschlossen worden. 1 4 5 f 5 5 iet 5 3 2. 5 a r 8* 8 8 8 5 3 8 7 5 0 5 5 8 8— 8 r 5 2 5——— Seite 2 MORGEN Dienstag, 6. September 1949/ 5 2 0 f n Us-Senatskommission beginnt C aN as Strombauprojekt im Tal von Tennessee„, 0 e bene 8 8 unchen. 5 Emmen Streiflichter aus der amerikanischen Wirtschaft sion, die die amerikanischen Gerichten den beim Malmedy- Prozeß übergi Dienstag, 6. September 1949 Von Prof, Dr. Adolf Schüle Mannheim) z. Zt. U8A soll, begann in München mit der Ven D mung des Untersuchungsbeamten i grög Die Chance der Kleinen Das„Zünglein an der Waage“ zu sein, ist auch im parlamentarischen Leben ein an- genehmes Gefühl. Es ist die große Chance der kleinen Parteien, zum entscheidenden Zug zu kommen und ein Gewicht zu er- halten, das nicht auf eigener Schwerkraft, sondern auf dem Gleichgewicht der Großen beruht.„Zünglein an der Waage“ zu sein, setzt eben dieses Gleichgewicht zweier gro- gen Gewichte voraus und es zeigt sich, daß das Zweiparteiensystem falsch verstanden Wird, wenn man unter ihm die Existenz zweier großen Parteien begreift. Das Zwei- parteiensystem in seiner klassischen, von den Angelsachsen und von ihnen allein ge- stalteten Form heißt in Wirklichkeit das Nebeneinander einer überwiegenden Primar- und einer kleineren zweiten Partei, wobei diese im Wechsel der Wahlen die stärkere und die andere die schwächere wird. Die gerühmte Gleichheit des Zweiparteien- systems liegt in diesem Wechsel der beiden Parteien vom ersten zum zweiten Platz und nicht darin, daß beide Parteien erste Plätze im Parlament haben. Es ist durch- aus möglich, daß sich im Aufhören einer solchen Ablösung der einen Partei durch die andere und im Beharren der einen Partei auf dem zweiten Platz dieses System zum Einparteisystem entwickeln kann; auf kei- nen Fall aber entspricht die im Wirtschafts- rat wie auch im Parlamentarischen Rat und jetzt auch im Bundestag bestehende unge- Fähre Gleichheit zweier großen Parteien im Parlament dem Bild des Zweiparteien- systems in seiner immer wieder zitierten englischen Version. Es kommt hinzu, daß der Zug zur gro- gen Partei, der dem deutschen Nachkriegs- leben im Gegensatz zur Parteienzersplitte- rung der Weimarer Zeit sein Gesicht ge- geben hat, niemals das Ziel erreicht hat, die deutschen Wähler zu zwei Parteien zusammenzuballen. Die Bundestagswahlen haben sogar einen Rückschlag dieser Ent- Wicklung gebracht, während die beiden mit Abstand großen Parteien Westdeuschlands, die CDU und die SPD, fast 80 Prozent der Sitze des Wirtschaftsrates besetzten, stel- len sie mit 270 von 402 Abgeordneten keine 70 Prozent mehr des Bundestages. In der FP ist eine„dritte Partei“ zwischen, den zwei großen und den kleinen Parteien ent- standen. Nichts wäre natürlicher, als daß eine solche dritte Partei das„Zünglein an der Waage“ zwischen den beiden Großen spielen würde. Aber so wenig die acht FDP- Abgeordneten des Wirtschaftsrates den 40 CDU. oder SPD-Abgeordneten die Mehr- heit von insgesamt 104 Mitgliedern des Parlamentes geben konnten, so wenig kön- nen die 52 FDP- Vertreter im Bundestag den 139 Männern der CDU oder den 131 der SPD die Mehrheit von mindestens 202 Stim- mien geben. Die Rolle des Züngleins an der Waage fällt im Bundestag den kleinen Par- teien zu und nicht ohne Grund haben die Sprecher der Bayernpartei und der Deut- schen Partei verkündet, daß ihre Fraktio- nen, zusammengeschlossen, die ausschlag- gebende Rolle bei der Mehrheitsbildung spielen würden. Die köderalistische Gemeinschaft“ die- ser Parteien scheint in der politischen Ren- lität eher den Zusammenschluß der zwei je Siebzehnköpfigen Fraktionen zum Block der Vierunddreigig als dem„Zünglein an 5 der Waage“ zu bedeuten, dessen Ausschlag seinen parlamentarischen Preis hat. Diese Kalkulation zeigt dabei eine besondere Va- riante, daß die Deutsche Partei oder die Bayernpartei allein genügen würde, der Regierungskoalition von CDU und FDP die Mehrheit zu geben. Es ist von beachtlicher Bedeutung, daß Zwei kleine Fraktionen auf der Rechten des Hauses im Bundestag diese Rolle des Züng- leins an der Waage spielen können, während dem dritten der Kleinen, dem Zentrum, auf der Linken, diese Chance nur sehr theore- tisch gegeben ist. Zwar kann der zum gro- Ben Teil mit FDP-Stimmen gewählte nord- badische unabhängige Abgeordnete Freu- denberg der FDP-Fraktion als 53. Mit- glied zugezählt und kann alsdann die Addi- tion 189 CDU, 53 FDP und 10 Zentrum zur mathematischen Mehrheit von 202 Stimmen gemacht werden; niemand aber wird auf diese Zahl eine Regierung bauen wollen. Eine Linksmehrheit aber kann auch ein Beitritt des Zentrums zur SpD-Haltung nicht erreichen und nur im Fall einer Se- zession eines linken CDU-Flügels könnte sich diese Linksfraktion der Kleinen der geringen Chance erfreuen, das Zünglein an der Waage zu spielen,. Die Entscheidung ist nach rechts verlagert. Sie könnte sich sogar zur äußersten Rechten verlagern in Fällen, in denen es nicht um den Kurs Prof. Erhards, sondern um föderalistische Fragen handelt. Solche Fälle haben im Parlamen- tarischen Rat und im Wirtschaftsrat zu wei- len eine SPD-FDP- und KPD-Front gegen die CDU- und die Zentrumsstimmen er- bracht, zu denen beim Stichwort Föderalis- mus im Bundestag auch die Voten der„fö- deralistischen Gemeinschaft“ der Bayern- und der Deutschen Partei treten würden. Dann aber würden, wie der Rechenstift be- Weist, die- Stimmen der äußersten Rechten, der Wav und der Deutschen Rechtspartei, den Ausschlag geben bei insgesamt 183 Stimmen der föderalistischen und 199 Stimmen der weniger föderalistischen Front Der Bundestag kann in den verschiede- nen Fronten bei den verschiedenen Fragen verschiedene Fraktionen das Zünglein an der Waage spielen sehen. Daß dies eln er: freulicher Anblick sei, werden wenige be haupten. Aber angenehm zu sehen würde sein, wenn diese Arithmetik nach bekann- ten Fraktionsgrößen nicht immer aufgehen, sondern die Stimme des unbekannten Ab- geordneten“ ihre Rolle spielen würde, das Votum nach dem eigenen Wissen und Ge- Wissen, wenn das Zünglein an der Waage im Bundestag die freie Entscheidung des Einzelnen würde. Dr. Alfred Rapp Der Verfasser des folgenden Artikels, Prof. Dr. Adolf Schüle(Mannheim), hält sich zur Zeit in den Vereinigten Staaten auf. Wir ver- öfkentlichten bereits gestern einen Bericht über die Ford-Werke in Detroit. Der heute abgedruckte Aufsatz behandelt das Tennessee- Strombauprojekt. Wenige Tage später führte mich mein Weg über Chicago südwärts, nach CEineinnati und von dort nach Knoxville im Staate Tennessee. Dieser hat seinen Namen von dem grogen Strom— es ist ein ganzes Strom- und Seengebiet— erhalten, dessen Zubringerflüsse und dessen Ober- und Unterlauf ihn auf weiten Strecken durch- ziehen und der das Schicksal dieses ganzen Gebietes und seiner Bewohner seit jeher bestimmt hat. Aus dem weiter östlich ge- legenen, zum Teil steil abfallenden Appa- lachengebirge führt eine Reihe kleinerer Flüsse das Wasser zusammen, das bei Knox- ville zum eigentlichen Tenessee River wird. Dieser mündet nach einer langen Reise in den Ohio, der sich seinerseits wieder in den „Vater der Ströme“, den Mississippi, er- gießt. Hier, im Tale von Tenessee, ist in den beiden letzten Jahrzehnten, vor allem seit der Mitte der 30er Jahre, ein riesiges Strombauprojekt entstanden, aber nicht etwa, wie es der amerikanischen Tra- dition entsprochen hätte, auf Grund privat- Wirtschaftlicher Initiative, sondern von der ökfkentlichen Hand, und zwar der Bundes- regierung. 5 Tennessee Valley Authority (T. V. A) heißt die Organisation, die es ge- baut und heute unter sich hat, eine bundes- eigene Verwaltungsgesellschaft. Es handelt sich um den, mindestens in dieser Größen- ordnung his heute einzigen Versuch in den Vereinigten Staaten, ein wirtschaftliches Großunternehmen durch den Staat zu er- richten, zu finanzieren und zu betreiben. Es war die Aera F. D. Roosevelts, die es hervorgebracht hat. Staatssozialismus, Wirtschaftlicher Interventionismus und public spending hießen seine Losungsworte. Der Hauptzweck des Unternehmens ist die Regulierung der Wasser verhältnisse im gesamten Stromgebiet des Tenesseetales. Insgesamt 26 größere und kleinere Stau- dämme sind bisher, und zwar in wenigen Jahren, insbesondere auch während des ver- gangenen Krieges gebaut worden. Ihre Becken ermöglichen es, gewaltige Wasser- mengen zu speichern und plötzlich auftre- tende Hochwasser im Zaum zu halten. An den Dämmen sind zahlreichee Elektrowerke errichtet worden, außerdem, in der Nach- barschaft, zur Ergänzung sechs Dampfkraft- werke, die alle zusammen gegenwärtig eine Kapazität von 2,6 Millionen Kilowatt be- sitzen.. Im Jahre 1948 sind 14,5 Milliarden Kilo- wattstunden erzeugt worden. Eigene Hoch- spannungsleitungen ven mehr als 10 000 Kilomktern führen den Strom den größeren Verbraucherzentren zu. Daneben hat TVA eine Reihe anderer damit zusammenhän- gender Aufgaben übernommen: Industrie- Ansiedlung(Aluminium, Düngemittel), He- bung der Fischerei, Malariabekämpfung, Bodenbe- und entwässerung in den anlie- genden Landstrichen, Aufforstung, Muster- farmen, Erholungsplätze am Wasser und dergl. mehr. Das Ganze wird, wie gesagt, vom Start getragen und durchgeführt. Was es gekostet hat, ist nicht ohne weiteres zu sagen, es sollen bisher 800 Mill. Dollar (= 26 Milliarden DM nach heutigem Kurs) investiert worden sein, die aus Mitteln des Bundes eingeschossen wurden. Wir haben diese beiden Großunterneh- mungen, das eine aus der Privatindustrie, das andere der öffentlichen Hand, nicht ohne Absicht nebeneinander gestellt. Es kann natürlich kein Zweifel darüber sein, daß das Wirtschaftssystem der Vereinigten Staaten heute im ganzen nach wie vor pri- vat wirtschaftlich organisiert ist. Unter- nehmerinitiative, Kapitalinvestition mit Ri- siko, aber auch mit Chance, schärfster Wett- bewerb in Qualität und Preis, Kampf um die Märkte und den einzelnen Kunden— das sind einige der Grundsätze, die für die weltbewegende Entwicklung der amerika- nischen Wirtschaft kennzeichnend gewesen und die es auch heute noch sind. Und doch werden durch TVA und alles, was ideo- logisch und in der Realität damit zusam- menhängt, gewisse staats- und wirtschafts- politische Tendenzen repräsentiert, die auch dort, wo sie noch nicht eine so eindrucks- volle Gestalt angenommen haben wie in jenem Strombauprojekt, für das heutige Amerika symptomatisch sind. Sie dürfen in dem Gesamtbild nicht fehlen. Ihre Bedeu- tung darf auch nicht etwa an unseren Vor- stellungen gemessen werden, die wir an sol- chen Unternehmungen der öffentlichen Hand schon lange gewohnt sind; von dem Hintergrund der Vereinigten Staaten, wo Eine hochpolitische Reise Ein arabischer König und ein katholisches Lan gr Abdullah von Jordanien braucht General Francos Hilfe Die Begegnung zwischen dem haschemi- tischen König Abdullah und dem Genera- lissimus Franco hat einen ausgesprochen aktuellen politischen Charakter. Abdullah, der im Rufe steht, unter den arabischen Herrschern der diplomatischeste, ja der ver- schlagendste zu sein, wird für sich sprechen, für die arabische Sache(aber das wird ihm bestritten) und für England. Die kreundschaftlichen Beziehungen zwischen dem haschemitischen König und den Briten sind bekannt genug. Der unmittelbare haschemitische oder besser englisch- haschemitische Plan bestand darin, von der UNO die Einverleibung der arabischen Teile Palästinas in das Königreich anerkennen zu lassen, das eben deswegen den alten Namen Transjordanien in Jordamten umgewandelt hat. In dem Mechanismus der UNO bildet dis Gruppe der lateinlamerikanischen Repu- bliken ein fühlbares Gewicht und stellt etwa ein Drittel der Stimmen. Zusammen mit den Stimmen der afrikanisch- asiatischen Länder und der Nationen des Common- Wealth erreichen sie mehr als die berühm- ten zwei Drittel, also genau das, was Ab- dullah und Bevin brauchen. Eine spanische Eisenbahn, Flugverkehr und Telegraphie privat sind und wo sie kommunalen Ver- sorgungsbetriebe sich nur beschränkt durch- setzen konnten, hebt sich TVA mit einer ganz anderen Schärfe ab. Was unter Roosevelt angefangen wurde und sich unter Truman fortgesetzt hat, ist eine politische Richtung, die den Staat nicht mehr auf die Rolle eines mehr oder weniger passiven Zuschauers gegenüber der Wirt- schaft beschränkt. Das Federal Reserve System ist in seinen Lenkungsfunktionen ausgebaut worden, die Lohnkämpfe rufen die Behörden auf den Plan, die Sozialver- sicherung wird weitergezogen, und der Staat gibt enorme Summen aus., um,, selbst um den Preis eines Bugdet-Defizits, die Wirtschaft zu befruchten und— im gegen- wärtigen Zeitpunkt— zu verhindern, daß aus der etwas flacher gewordenen Kurve des Wirtschaftsaufschwunges der Nach- kriegsjahre ein Abgleiten oder gar eine echte Krise entsteht. Die traditionelle Privatwirtschaft der liberalen Zeit liegt im Gemenge mit einer stark entwickelten, interventionistischen Wirtschaftspolitik, verbunden mit sozial- wirtschaftlichen Tendenzen. Hoover, der frühere Präsident, hat kürzlich wieder mit eindringlichen Worten seine Stimme gegen die Fortsetzung dieses Kurses erhoben. Big Business und Big Government werden sich noch miteinander abzustimmen haben, Wo- bei die beiden anderen großen Brüder im Gespann, Big Labour und Big Agriculture nicht untätig beiseite stehen werden. 1 Von A. Lovato Stellungnahme in der Frage der Heiligen Stätten und des Schicksals von Jerusalem hätte unmittelbare Rückwirkungen auf die meisten lateinamerikanischen Länder, die Spanien als die Mutternation und das Lieb- Iingsland der katholischen Kirche ansehen. Dadurch ist Spanien, obwohl es nicht in der UNO ist, dort einflußreicher, als man glaubt. 2 Spanien— Bruder und Freund Abdullah und Franco werden von Afrika und Asien sprechen, von der künftigen Un- abhängigkeit der nordafrikanischen Völker an der mittelländischen wie an der atlan- tischen Küste, von der gemeinsamen Front gegen den Kommunismus und vor allem so ist zu erwarten— von Jerusalem und dem Heiligen Dande, Spanien genießt inter den Arabern ein hohes An- sehen, Franc gilt als der am meisten„afri- Kanistische“ Staatsmann Europas und als „aufrichtiger Freund“ der arabisch- ber- berischen Völker. Er hat sich für ihre Un- abhängigkeit ausgesprochen, unnd man glaubt ihm, während man den anderen europaischen Staatsmännern nicht glaubt, Wenn sie die gleiche Sprache gebrauchen. Die arabischen Nationalisten heulen gegen Mitbestimmungsrecht Teil gottgewollter Orduung Der Katholizismus zur Neuordnung des gesellschaftlichen Lebens Bochum.(CND) Die Aybeitsgemeinschaft „Arbeiter und Unternehmer des 73. Deut- schen Katholikentages“, über dessen Schluß- akt wir bereits gestern ausführlich berich- teten, erkannte in einer Resolution das Mitbestimmungsrecht in sozialen, personellen und wirtschaflichen Fragen für alle Mitarbeitenden an. Das Mitbestim- mungsrecht gehöre 2 dem natürlichen Recht in gottgewollter Ordnung und sei Wie das Recht auf Eigentum zu bejahen. Der Mensch stehe im Mittelpunkt jeglicher Wirt- schaftlicher und petriebswirtschartlicher trachtung. 8 Welterbenrbeltung aller das Problem „Unternehmer und Arbeiter“ berührenden Fragen wurde die Bildung einer ständigen Kommission aus je zehn Arbeitnehmern und Unternehmern beschlossen, die die Er- gebnisse des Katholikentages auswerten und Leitsätze zur Frage„Unternehmer und Arbeiter“ aufstellen sowie die Arbeiten der Arbeitsgemeinschaft für die nächsten Katholikentage vorbereiten soll. Der Verbandspräses der Katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands, Dr. Her- mann Josef Schmitt, bezeichnete disse Entschließung einem ND- Vertreter gegen- über als konstruktiven Beitrag des deut- schen Katholizismus zur Neuordnung des gesellschaftlichen Lebens. i Schluß resolution „Eingedenk der Verantwortung des katholischen Christen für das irdische Leben und bewegt von den dringenden Er- fordernissen, die uns das Ruhrgebiet sehen lehrt, suchen wir katholischen Christen aus allen vier Zonen des einen deutschen Lan- des Mittel und Wege, um die Not unserer Zeit zu wenden und einen neuen Anfang zu setzen“, heißt es in der Schlußresolution des 73. Deutschen Katholikentages.„Wir sehen den uns gewiesenen Weg aus der Weltkrise in dem Zusammenschluß der europäischen Staaten zu einem einigen Europa mit ge- meinsamer Verfassung. In einer Zeit wachsender sozialer und politischer Spannungen wollen wir einen starken Staat, der sich seiner Grenzen klar bewußt ist, ebenso klar aber auch der grogen Aufgabe, die er in ordnenden Ge- setzen und in seinem geschichtlichen Weg Als oberste irdische Friedensmacht zu er- füllen hat.“ Die Entnazifizierung habe vielfach neues Unrecht erzeugt und das Vertrauen zur Ge- rechtigkeit sowie die Bereitschaft zur Uebernahme von Verantwortung abermals geschwächt. Bei der Lage der Dinge könne nur ein Versöhnungsgesetz manche verhär- tete Menschen heute noch zur wahren Denazifizierung führen. Ebenso notwendig sei ein Akt der Gerechtigkeit gegenüber den Opfern nazistischen Unrechts.„Auch den Opfern des Krieges, an erster Stelle den Heimatvertriebenen, nicht minder aber auch den Ausgebombten und Währungsgeschä- digten, schulden wir nicht Almosen, sondern Gerechtigkeit. Jeder vermeidbare Aufschub des Lastenausgleichs ist ein Unrecht.“ Die Resolution fordert sodann die Er- setzung des bisherigen Wirtschaftsrechts durch ein Betriebsrecht, das den 350 rechtes aller Mitarbeitenden Menschen in seinen Rechten und Pflichten in den Vordergrund rückt und tritt für die gesetzliche Festlegung des Mitbestimmungs- b in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Fragen ein. Mit seiner Verwirklichung müsse schon jetzt überall nach dem Vorbild fortschritt- licher Betriebe begonnen werden. Schließ- lich werden eine bessere Berufsausbildung der Frau und ihre angemessene Beteiligung an der Gestaltung des Arbeitsprozesses auch in führenden Stellen von Betrieb und Verwaltung sowie ein einheitliches Jugend- arbeitsschutzgesetz für das ganze Bundes- gebiet gefordert. 000 Deutsche leben in Rechtlosigkeit Südwürttemberg gegen Diskriminierung einer Volksgruppe Von unserem kb- Korrespondenten in Süd württemberg Tübingen.„Es geht hier nicht um das Schicksal einiger weniger Tausende“, er- klärte der süd württembergische Staatskom- missar für die Umsiedlung Dr. Schäfer den Vertretern der Kirchen und der Presse bei einem Besuch des IIlegalen-Lagers in Ba- lingen, wo die aus Oesterreich geflüchteten Volksdeutschen untergebracht sind,„sondern es handelt sich um die Frage, ob Oesterreich das Recht hat, diese Volksdeutschen als Son- derklasse zu behandeln, oder ob es nicht moralisch und rechtlich verpflichtet ist, diese Leute einzugliedern. Das Potsdamer Ab- kommen gilt nicht für Oesterreich, und da- her leitet dieses Land das Recht ab, die Volksdeutschen in jenem latenten Zustand zu halten, der ihnen jede Hoffnung und jede Aussicht für die Zukunft verwehrt.“ könnte es verstehen, meinte Dr. Schäfer, daß die Oesterreicher nicht begeistert sind. Aber wenn 60 Millionen Menschen im Restdeutsch- land die 12 Millionen Flüchtlinge aus dem Osten aufnehmen, dann sei den sechs Millio- nen Oesterreichern nicht zu viel zugemutet, wenn sie 300 000 aufnehmen würden. Da die Volksdeutschen aus dem Balkan im Potsdamer Abkommen nicht berücksich- tigt worden seien, und da die IRO es ab- lehne, sie als DPS anzuerkennen, seien sie jetzt in einen Zustand der Unsicherheit und der Rechtlosigkeit gedrängt, der in Oester- reich zu jenen Formen geführt habe, wie sie vordem nur im Protektorat und Gouver- nement gegenüber den Tschechen und Polen“ sowie weiter östlich angewandt wurden. Selbst wenn das österreichische Volk in armes Volk sei, könne nicht verstanden wer- Man den, daß den Kindern der Volksdeutschen der Besuch staatlicher höherer Schulen sowie das Erlernen eines Handwerks versagt werde. Im Gegensatz zu der Haltung Oesterreichs, das eine ganze Bevölkerungs- gruppe diskriminiere, stehe die Haltung Württemberg Hohenzollerns, 3a Zanz Deutschlands. Dr. Schäfer erklärte hierzu: „Wir vertreten in unserem Land den Stand- punkt, daß aus der Tatsache, daß die Eltern flüchten mußten, kein Nachteil für die Kin- der in der Berufsausbildung einsetzen darf. Es muß alles getan werden, um den Flücht- lingsbegrifft nicht vererben zu lassen.“ Süd württemberg habe zunächst die volks- deutschen Flüchtlinge aus Oesterreich still- schweigend aufgenommen. Als der„ersten Aktiven Welle“ dann die Verwandten folg- ten, habe es weiterhin geschwiegen. Aber nun setze, wahscheinlich durch den bevor- stehenden Herbst und Winter getrieben, die Zweite„aktive Welle“ ein, die allein in einer Woche 800 weitere Flüchtlinge ins Land ge- bracht habe. Da Württemberg- Hohenzollern durch die legale Umsiedlung allein in den letzten zwei Monaten aus Schleswig- Hol- stein, Niedersachsen und Bayern 12 000 Hei- matvertriebene aufgenommen habe, und im Durchschnitt täglich ein weiterer Transport eintreffe, könne es jetzt einem weiteren ille- galen Zustrom nicht mehr verkraften????? Nicht gegen die 5 bis 6000 wehre es sich, die ins Land gekommen seien, sondern ge- gen das Hereinströmen der 350 000, die noch in Oesterreich lebten und auf den Tag war- teten, da auch sie den unmenschlichen Zu- ständen entfliehen könnten. nach Spanien brachte, wurde an Thon, der an den Ermittlungen des Sie zesses beteiligt war und als Zeuge ausge strick hatte. Als Erklärung für die Methode pPrie Gefangenen eine Art egen Mett vorzutäuschen, um sie zu Geständnisse sen bringen, erklärte Thon, das sei im Hi grau auf die deutsche Mentalität geschehen, in d „je körmlicher etwas durchgeführt den umso eher sprechen die Deutschen dd den an“. Zu der Behauptung, daß die G genen brutal behandelt worden seien. konte er, daß sie dies dann wohl 2 den Verteidigung angeführt hätten. Den) wurf, daß Mitglieder des Ermittlungs, 8 mit Frauen der Angeklagten„fraterni Koh! hätten, wies er mit dem Hinweis 20 Wel dal er selbst nur ein einziges Mal nach Tage schluß des Prozesses mit einem Ven hart tungsangestellten und drei oder vier FE auch der Angeklagten in einem amerikanz Ton Club gewesen sei. Tage In einer der Presse übergebenen Pop! klärung betont die Senatskommission brac sie in keiner Weise auf eine Abändeg P der Urteile direkt einwirken könne, acht Aufgabe sei lediglich, die Anschuldiga Mete über angebliche Ausschreitungen amef von nischer Soldaten und Zivilisten bei den] unte untersuchungen im Zuchthaus von 8d bisch-Hall zu überprüfen und dem m rischen Ausschuß des US-Senats 20 halte rieliten. Die Entscheidung über eine nick liche Aenderung der fünf bis jetzt ganz nicht vollstreckten Todesurteile dieses let zesses liege im übrigen ausschließlich 5 ut amerikanischen Heeresminister. niert 7 lung Ak kom ver b und Frar Sie s ich Franzosen, Briten und Italiener, aber“ gegen die Spanier die dennoch einen ihre Marokkos besitzen. Nicht einmal Ad und Krim schimpft heute auf Spanien, Grund liegt darin, daß die Spanier sid „Brüder“ der nordafrikanischen borenen, ja selbst als örtliche„Eingeben betrachten. Francos Hand in Palästina 1 Eine Geste Spaniens, ein Wort Fra ses hat in den arabischen Ländern einen d du! tigen Widerhall. Die arabischen Zeiti eini, sind außerordentlich aufmerksam und sein sichtsvoll auf alles, was aus Madrid kon ische Vor seiner Abreise aus Amman sage chie dullah zu einem amerikanischen Jeu rika listen:„Ich werde nach Spanien gehen mich mit Franco treffen, den die 5 ebenso hassen wie mich. Wenn die uns anfeinden, dann heist dies, 4 bist unseren Ländern nützlich sind. de 3 SClII einen Krieg zwischen Ost und Wel wäre das spanische Heer das eine dem Festlande, das Frankreich kommen könnte.“ 1 Franco gilt allenthalben als ein“ Politiker. Wenn er dem arabischen ein„Ja“ sagt, so kann man sicher se es immer im Hinblick auf die klate strenge Verteidigung der christlichen 113 vor allem katholischen Interessen in 1 mal stina geschehen wird. Am 18. Augu ist der spanische Ministerrat hierzu. heu wichtigen Beschluß gefaßt. Die Mad Fur Reglerung erklärte, den Schutz aller tire schen Klöster und sonstigen Einrich Wes in Palästina zu Übernehmen, und erg 1 Maßnahmen für die Ausbesserung Wiederherstellung der durch den Krlee schädigten und zerstörten Werke. Diel liche Meinung der achtzehn lateiname nischen und katholischen Republiken 5 sofort das Echo von jenseits des Al zurück. 1 Abdullahs Schachzug Es ist sehr geschickt, daß sich Abi, in der gleichen Zeit, in der sich de sanner Konferenz ihrem Ende näher das katholische und muselmanische a wendet, um seine und damit die 2 mung der ganzen spanischen Welt dullahs Friedensplan für Palästina winnen. Der seßhafte arabische nimmt die lange Reise nach Madril wiß nicht auf sich, um sich in eine schaftliche Plauderei mit Franco lassen. Die Gegenstände ihrer Bespiel gen werden zweifellos wichtig sein, Wenn die Mitteilungen über die Beg wenig oder nichts besagen werden. Wir wissen nicht, wie weit der! sche Generalissimus den Wünschen Königlichen Gastes entgegenkomme Abdullah ist allzu sehr als Freund de ten und als ihr bester Vertreter im 1 ren Osten bekannt. Mehr noch: man? daß Abdullah Ibn Hussein aus der W men Familie der Hashemiten und d Generation unmittelbarer Abstammus Mohammed in der arabischen Well!“ Antipathien als Sympathien 5 7 wenn man von den dreihunderttause duinen der Hochebene von Moab% die ihm auf patriarchalische Weise sind. Und seine penarabischen Pli sogar die Christen des Libanon in du gen muselmanischen Meere aufnehme auflösen wollen, stoßen bei den nat stischen Arabern Syriens, die er une Szepter bringen möchte, auf den? Widerstand. 5 König Abdullah in Spanien La Coruna.(UP) König Abd von Jordanien traf Montagnachmtte einem Staatsbesuch in Spanien ein Straßen der Stadt sind mit den Fab beiden Länder geschmückt und det sche Monarch, den ein britisches ee 82 D dungsbrücke von Generalissimus empfangen. Nr. 181/ Dienstag, 6. September 1949 9/ N MORGEN ä 9 Seite 3 ginnt atskeom ichtsme überp er Ven ten n des) Die Baracken stehen am Rande einer größeren Ortschaft in der Nähe von Calais. Sie sind eigentlich ein kleinns, grün ange- 2 ausge strichenes Dorf für sich, in dem man deutsch ethode 1 spricht, und denkt, nach französischer erhand Methode zu leben und manchmal zu verges- adnisze, sen sucht, daß man sich an der regnerischen im Hut grauen Nordküste Frankreichs befindet und ehen, 00 in den sonnigen Weiten von Pommern, an ührt h den Seen der Masuren oder in den blühen- hen da den Dörfern des Rheinlandes beheimatet ist. 9 Ungefähr fünfhundert Deutsche sind in 11 20 den Baracken dieser Ortschaft untergebracht. 5 Den N Der größte Teil von ihnen hat sich 1946/47 unge aus der Gefangenschaft freiwillig ins raternu Kohlenbergwerk gemeldet und arbeitet seit veis Zt. Zwei, drei Jahren in den Minen unter al nach Tage.„Wir schuften schwer, die Arbeit ist 155 Ven hart und gefährlich, Aber dafür leben wir vier in auch— wie Gott in Frankreich“ sagt einer erikant Von ihnen und erzählt lachend von vierzehn Tagen Urlaub im sonnigen Marseille, von ebenen Doppelschichten, die einen Feiertag ein- nission brachten, Fahrten nach Reims, Lille, Paris. Abände Die Kumpels arbeiten im Schichtwechsel cörme acht Stunden bei Tage oder Nacht, tausend nuldigu eter unter der Erde, oft bei einer Hitze n aer von 60 Grad. Es geht hart und rauh zu, da dei den] unten. Mit nacktem Oberkörper unter flach- von sch hängenden Flözen herumkriechen, acht dem i Stunden am Tage den Bohrer in der Hand ats u halten und im Akkord arbeiten, das ist eine n nicht jedermanns Sache, und wer kein jetzt! ganzer Kerl ist, sollte von vornherein von dieses] soicher Arbeit zurückstehen.„Ich habe mir ießlich! grüben“— erzählte einer und hebt resig- niert die Schultern—„eine Steinstaub- uUmge geholt. Es ging mir um's Geld. Akkordarbeit! Wenn man trocken bohrt, kommt man schneller voran, es ist zwar verboten, die FI6ze sollen vorher naß- An gemacht werden.. doch mit dem Trocken- bohren habe ich das meiste Geld verdient, und darum ging es uns ja. Nun schicken die Franzosen mich zurück, allez, retour! Weil sie sonst eine Rente bezahlen müßten, aber ich bin selber schuld.“ für Gasvorkommen; Schlagwetter und Ex- plosionen sind an der Tagesordnung, und die Kumpels berichten von mehrtägigen Ver- schüttungen, Narben und Risse haben fast Alle davon getragen bei diesem Leben un- ter Tage, das den menschlichen Körper mit seinen Schwächen gering achtet und nur dann Einhalt gebietet, wenn es tatsächlich um Tod oder Leben geht, wenn ein Steiger mit der Grubenlampe in die Stollen kommt und„Schlagende Wetter“ ankündigt. Dann geben sie ärgerlich das Handwerkszeug aus der Hand(zwei, drei Stunden Entlöhnung fallen damit aus) und lassen sich mit dem Förderkorb ein paar hundert Meter höher oder ganz ans Tageslicht bringen. Schlimmer ist es, wenn Streiks ausbrechen, wie im Vorjahr, die manchmal mehrere Wochen andauern und für die Arbeiter und ihre Familien eine harte Einbuße bedeuten. Denn in den Ortschaften ringsum ist fast „Hier wird deutsch gesprochen“ Deutsche Bergarbeiter erzählen aus Frankreich jeder männliche Einwohner Bergarbeiter. Viele davon sind Polen, ein Teil Ober- schlesier, die nicht recht wissen, zu welcher Seite sie sich bekennen, sollen, auch ein gewisser Prozentsatz Franzosen, und sogar Kinder von zwölf Jahren, sind Mitverdiener ihrer Familie und arbeiten ab vierzehn Jahren unter Tage. Im allgemeinen versteht man sich mit den Deutschen, die sich daran gewöhnt haben, Baskenmützen und Schals zu tragen — die typischen Kennzeichen der Franzosen — und hier und da sind an den Geschäften kleine Schilder mit der Aufschrift an- gebracht:„Hier wird deutsch gesprochen!“ Denn die Deutschen sind— zumindest als Kunden gern gesehen. Sie verdienen gut, kleiden sich gut und leben gut. Einer der Kumpels erzählt, daß ihm sechstausend, manchmal achttausend Franken im Monat übrigbleiben, wenn er Kost und Wohnung bezahlt hat, das sind— in deutsche Währung umgerechnet— ungefähr achtzig bis hundert DM ein der Woche. Und das Leben ist nicht teuer. Für zehn Pfennige bekommt man an jeder Straßen- ecke eine fettriefende Tüte mit Pommes frites, für eine DM einen Liter Wein oder ein halbes Pfund Schokolade, und ein Anzug „von der Stange“, den man auf dem Markt kaufen kann, kostet fünfzig DM. Die Fran- zosen leben dementsprechend, und die Deutschen die erst lächelnd zusahen, haben sich daran gewöhnt, es ihnen gleichzutun. Sie packen zum Frühstück ein paar Schei- ben Weißbrot aus, eine Banane und eine halbe Tafel Schokolade und bei ihrem Getränk läßt sich manchmal— wie bei den französischen Kumpels— nicht unterscheiden, ob bei der Mischung dem Bohnenkaffee oder dem Branntwein den Vorzug gegeben wurde. Es läßt sich leben, als deutscher Berg- arbeiter in Frankreich und die Kumpels, die hin und wieder für ein paar Wochen in Urlaub nach Deutschland kommen und von„drüben“ erzählen, kehren meist gern an ihre Arbeit zurück. i-tu. Wird es kartoffelkäférfeste Kartoffeln geben? Forschungsarbeiten des Max-Planck-Instituts helfen der Land- und Volkswirtschaft Am Tor des„Rosenhofs“ bei Ladenburg, den das Kaiser Wilhelm-Institut seit 1938 in Erbpacht hat, steht noch der rühmlich bekannte alte Name. Richtiger muß man aber von der Zweigstelle für Züchtungs- forschung des Max Planck-Instituts spre- chen, da ja die Kaiser Wilhem- Gesellschaft 1946 durch den interalliierten Kontrollrat aufgelöst wurde, und an ihre Stelle die neu gegründete Max Planck- Gesellschaft getre- ten ist. Da diese aber Tradition und Auf- gaben des Kaiser Wilhelm- Instituts über- nommen hat, arbeitet auch das Max Planck- Institut an Grundlagen-Forschung über Ver- erbungsweise bei Pflanzen, um die prak- tische Züchtung methodisch zu unterbauen und neue Züchtungsmethoden zu studieren. Weiter führt es solche züchterischen Arbei- ten durch, die aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen für praktische Züch- ter zu langwierig oder zu unwirtschaftlich sind, 2z. B. die Züchtung von Pflanzen, die gegen Krankheit oder Frost widerstands- fähig sind. Und endlich studiert es solche Die Tragödie der deutschen Geschichte Ein Amerikaner über Vergangenheit und Zukunft Deutschlands „ aber? Die nord französischen Bergwerke, mit 1 einen ihren zum Teil rücksichtslos ausgebeuteten mal Ah und nur sehr niedrigen Flözen, sind bekannt danien. nier sid hen EE Eingeben tina Der bi 1 1 5 Der bisherige Leiter des Amerika-Hau- vort Fr ses in Heidelberg, Mr. Kenneth Nor- einen kehrt demnächst nach den Ver- eine Lehrtätigkeit als Dozent für europa- ische Geschichte aufzunehmen. Er verab- schiedete sich von den Freunden des Ame- rika-Hauses mit einer Darlegung seiner persönlichen Ansichten über die Zukunft Deutschlands. In einem kurzen Ueberblick über die historische Vergangenheit stellte Mr. Nor- % aduist fest, daß die ganze deutsche Ge- schichte eigentlich eine Tragödie gewesen ist. Die Kämpfe zwischen Kaiser, Papst und Fürsten um die Macht innerhalb des Heiligen Römischen Reiches haben in einer „ elbstverschuldeten Zerrissenheit der deut- h 7 schen Nation geendet, die auch für die ischen übrige Welt nicht ohne tragische Folgen her sen blieb. Als eines der intelligentesten und klare tüchtigsten Völker hat das deutsche Volk stliche in Fragen der Realpolitik versagt und nie- sen in 1 mals gelernt, was demokratische Freiheit „ Autzu ist. Belastet mit diesem Erbe nimmt es nierzu heute die wichtigste Schlüsselstellung in 12 Malk Europa ein. Wird es sich für den totali- aller d tären Osten oder für den demokratischen vinrich Westen entscheiden? 8 ad erbrl Die Vereinigten Staaten von Amerika serung haben zur Sabilisierung der Welt und zur en Erle Sicherung Europas gegen die kommuni- e. Die ih stische Gefahr den Atlantik-Pakt geschaf- ateinamt ken,— aber ohne eine Lösung des deutschen ubliken Problems kann es auch für die übrigen des Ale Staaten weder Frieden noch Sicherheit ge- ben. Daher sollte man es dem deutschen Volk ermöglichen, im Rahmen der europäi- schen Nationen mitzuarbeiten. Diesen Be- strebungen stehen jedoch— wie die Dis- drid koꝶ n sage en Jou kussionen in Straßburg zeigen— die von nationalen Ressentiment diktierten engli- schen und französischen Forderungen ent- gegen, wonach Deutschlannd zuerst bewei- sen soll, daß es wirklich zahm und demo- kratisch geworden ist und seine Fehler be- reut, ehe man ihm eine Chance gibt. Wie aber sollen die Deutschen— so fragt Mr. Norquist— demokratische Gesinnung und aufrichtiges Bedauern beweisen. wenn selbst die Demokraten anderer Länder sich über den Begriff Demokratie nicht recht einig zu sein scheinen und an den Ereignissen seit 1933 mitveran wortlich sind? Er führte einige Beispiele an, um die Schwierigkeit der deutschen Situation und die wider- spruchsvolle Politik der Alliierten zu bele- gen. Es sieht so aus, meinte Mr. Norquist, als ob die Westmächte zwar ein starkes, doch gleichzeitig schwaches Deutschland wünschten, das dem Osten widerstehen xanm, ihnen selbst aber keine Konkurrenz bedeutet. Das ist paradox, und man kann nur hoffen, daß die europäischen Politiker in Straßburg bei ihren Beratungen trotz aller sonstigen Bedenken zur der Einsicht kommen, daß Europa ohne ein lebensfähi- ges Deutschland nicht denkbar ist. Diesen von Sachkenntnis und Sympathie getragenen Ausführungen zwischen Ameri- kanern und Deutschen, bei der es vor allem um die Klärung des Begriffs Nationalismus ging. Solche Abende sind Beispiel dafür, Wie hier der ehrliche Versuch gemacht wird, in gemeinsamen Gesprächen Ansich- ten und Erfahrungen auszutauschen, um so zu einem besseren Verständnis zwischen den Menschen und Völkern beizutragen. EP- Eine Novelle aus besseren Tagen/ Von Ewalt Skulima von Hans Fischer Bespres Mit Illustrationen g sein, ſe Bege? rden- 3. Fortsetzung t der„Will man nur den Geschmack, dann ischen Sehneidet man Scheiben, comme ca, wie ich ömmen die gestern brauchte. Für Bratkartoffeln macht man kleine Würfelchen, die schön durchbräunen, und für Salat noch kleinere, comme ga.“ Simone achtete genau darauf, wie er kunstfertig die Zwiebel in die gewünschten Teile schnitt, wie er sie nur mit den Finger- Spitzen betastete und das Messer wie einen „ Taktstock leicht hin und ber führte. Sie tat es ihm nach und kam sich vor wie ein Schulmädchen. Aber sie war doch beglückt. Das ist ja nur der Anfang, sagte sie sich. Somillard so winzig sein mußten, daß nur noch ein Tröpfchen Saft in ihnen stak, traten Simone beißende Tränen in die Augen. Sie legte Zwiebel und Messer bei- seite, schloß die Augen und drehte sich um. Da stand Jean und nahm ihren Kopf an seine Schulter. Simone fuhr zurück. banien„Zwiebeln beißen“, flötete süß der Koch, a,»esn Comillard beißt nicht.“ ame Den ganzen Tag über war der Küchen- ein 5 meister wie aus dem Häuschen. Zwar liel pal ihm das Kochen wenig Muße, allzuoft bei 0 der Simone am Spültrog zu sein. aber Cin 17 ches Frauenkenner wie Jean beherrschte das 1 der Fpiel mit den Augen bis in die Kleinste aus F Nuance. Er behexte sie, wenn er, die Suppe Bei den Würfelchen für Salat, die nach Jean rührend, langsam die Augen schloß und seine vollen Brauen sich wie Farnkräuter über die Höhlen legten. Simone spürte wohl, was das Spiel bedeuten solle, aber sie war im Antwortgeben so unerfahren, daß sie scheu vor sich hinblickte und lärmend im Geschirr wühlte. a Die anderen Küchenmädchen. die durch eine Glaswand von der Küche getrennt in einem besonderen Raum saßen, wo sie Ge- müse putzten, Fische schuppten und den Poularden, Feldhühnern und Fasanen die Federn rupften, folgten dem Augenspiel zwischen Simone und Jean. als sägen sie bei einem Liebesstück im Josephstädter Theater. 5 „Es geht nicht gut aus“, sagte die ältliche Fränzl,„ich habe darin Erfahrung. Jean glünt wie eine Herdplatte, das scheut Simone. Welches Mädchen möchte sich auch schenden Auges verbrennen?“ „Macht ers falsch?“ fragten die andern. „Er macht es, wie ers kann. Seine Fran- zosenhaut kann er nicht ablegen. Bei Simone, soviel hab ich schon heraus, müßte einer kühl sein und deutlich wie ein Koch- buch.“ „Geh, Fränzl, sagten die anderen,„sie ist doch eine Frau.“ „Aber eine besondere.“ Pflanzen, die als wertvoll für den deut- schen Anbau in Frage kommen, z. B. Soja und Paprika. Dem„Rosenhof“ fallen dabei noch die besonderen Aufgaben zu: die Versuche und züchterischen Ergebnisse des Hauptinstituts durch ihre eigenen Versuche und Ergeb- nisse im klimatisch günstigsten südwest- deutschen Raum zu ergänzen, und wärme bedürftige Pflanzen, z. B. Sojabohnen, Paprika, Süßmelone, Kürbisse, Ricinus- staude, die auf frühe Reife und Stachel- losigkeit gezüchtet wird, Eierfrucht(Auber. gine) u. a. m. unter diesen besonderen re- gionalen Bedingungen zu studieren. Zum Kapitel Widerstandsfähigkeit sei gleich erwähnt, daß hier eine gegen Krank- heiten und Frost widerstandsfähige Busch- bohne gezüchtet und jetzt einem praktischen Züchter übergeben wurde. Auch mit Kohl, Salat und Tomaten laufen z. Zt. Züchtungs- versuche auf Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Die breite Oeffentlichkeit am meisten interessieren dürften aber die Forschungsarbeiten, die sich das Ziel ge- steckt haben, eine kartoffelkäferfeste Kar- toffel zu züchten. Seit etwa 11 Jahren schon beschäftigen sich französische Wissenschaft- ler mit diesem sehr schwierigen Problem, aber die Arbeit wird jetzt von deutschen Forschern vorangetragen. 5 Wegen der Gefährlichkeit des Kartoffel- Käfers führt das Institut Versuche dieser Art zumeist auf einem eingekäfigten Ge- lande durch. Da stehen Kultur-Kartoffel- sorten, von denen keine einzige käferfest ist, völlig kahlgefressen und verelendet, da- bei aber andere gesund, saftig grün und unversehrt! Das sind süd- und mittelameri- kanische Kartoffel- Wildformen, unter denen es einige gibt, die gewissermaßen die Lar- ven des Coloradokäfers selbst umbringen. Natürlich sind diese Wildkartoffeln ge- schmacklich, und weil sie nur ganz kleine Knollen liefern(wie Gligger würde der Mannheimer sagen), nicht ohne weiteres brauchbar, aber sie können eine Grundlage sein, auf der man weiter züchten kann. Immerhin kann das Institut schon Hybri- den-Kartoffeln zeigen, deren Knollen die Größe einer Reneklode besitzen. Aber bis zur guten käferfesten Speisekartoffel be- darf es noch sehr schwieriger und umfang- reicher Arbeiten. Viel näher am Ziel ist man bei Soja und Paprika. Der hohe Nährwert der Soja und ihre vielfältige Verwendungsfähigkeit sind zu bekannt, als daß man darauf einzugehen bräuchte. Vielleicht ist auch die Tatsache bekannt, daß sie gegenwärtig billig einge- kührt werden kann, so daß man die Frage aufwerfen könnte, ob diese deutschen Ver- suche überhaupt lohnen. Aber der Markt kann sich ändern. Und warum sollte man nicht ein hochwertiges Nahrungsmittel, das alle anderen Leguminosen übertrifft, selbst anbauen und Devisen sparen, soweit es möglich ist? 5 Die Züchtungsprobleme für den deut- Das Gespräch wurde jäh unterbrochen, als eines der Mädchen Jean in Verzückung sah und die anderen herbeiwinkte, die nun hinter der Glaswand das Schauspiel ver- folgten. Jean Comillard lief in stelzenden Schritten vor dem Herd auf und ab, zehn Schritte zu Simone hin und zehn Schritte zurück an den Kochtopf. So müssen die Troubadoure im Süden Frankreichs ausge- sehen haben wie jetzt er. Einen langen Kochlöffel hielt der Küchenmeister wie eine Querpfeife vor seinen Mund. räusperte sich und pfiffelte durch die Zähne., sein Lied präludierend. Mit einer gefühlsseligen Stimme, stark tremolierend., daß die Backen mitschwangen, sang er den braven Gassen- hauer von La mère Michel: schen Anbau der Körnersoja gehen darum, krühreife, d. h. in Deutschland ausreifende, hochbeinige,(damit man sie mit dem Gras- mäher abmähen kann), ertragsreiche und ertragssichere Stämme zu erhalten. Auf der zwei Hektar großen Anbaufläche des Rosen- hofs ist ein großer Teil der durch Auslese gewonnenen frühen Stämme bereits reif und kann geerntet werden. Ein Teil zeigt sich auch schon„hochbeinig“, aber eine un- angenehme Eigenart besitzen noch die meisten: daß sie bei dieser Hitze aufsprin- gen und ihre Körner auswerfen. Auch diese Unart wird ihnen die Züchtung noch abgewöhnen. Die in Amerika sehr geschätzte Gemüse- Soja, die grün gedroschen, frisch verwendet oder als Naß- oder Gefrier-Konserve ein- gemacht wird, ist in Deutschland kaum be- kannt. Die amerikanischen Stämme, die hier versuchsweise angebaut wurden, sind erst am Blühen trotz des heißen Sommers, mithin für unser Klima wohl zu spät. Ob die Gemüsesoja bei uns geschmacklich an- spricht, steht noch dahin. Da ist ihr die Paprika, die wegen ihres besonderen Vitaminreichtums wertvoll ist und den Gemüsespeisezettel pikant berei- chert, entschieden überlegen. Denn min- destens die Neubürger lieben sie außeror- dentlich. Aber auch ein amerikanischer Soldat, der die Versuchsanlage im Vorbei- fahren sah, war von den„peppers“ so be- geistert, daß er durchaus den ganzen Ertrag kaufen wollte, um ihn in„Mixed pickles“ zu tun. Das machen die Neubürger anders. Sie schneiden Paprika mit Kraut zu Sauer- kraut ein, oder sie ziehen den Capsicum- Früchten die Haut ab und dämpfen sie als Gemüse, oder man verwendet sie wie To- maten als Salat oder füllt sie. Freilich nimmt man dazu nicht scharfe Paprika, sondern„süße“ Gemüse- Paprika. Aber wenn die Paprika auch die trockene Hitze gar nicht liebt, so stehen die Pflanzen zwar ein bischen kurzbeinig, aber sonst gut da, mit stattlichen Früchten behangen. Manche sind breit, rundlich und rot wie Tomaten. Da sich unter den süßen Handelssorten durchgängig noch drei Prozent scharfe be- finden, ist es wichtig, hundertprozentig süße Zuchtstämme zu gewinnen. Trotz sehr beschränkter Mittel arbeitet die deutsche Forschung unentwegt, denn sie ist sich dessen bewußt, daß sie damit eben- sosehr dem Verbraucher dient wie der Landwirtschaft, die— nach einem Wort Churchills—„heute und immer die erste Notwendigkeit im Leben der Nation ist“. el Am Rande der Zeit Ein Gewissensbiß Ein Einbrecher big bei einem nächtli- chen Unternehmen in Meschede. Nordrhein- Westfalen, in ein Stück Rauchfleisch. Die von ihm hinterlassene Bißspur wurde un- tersucht und mit dem Originalabdruck des Bisses eines Verdächtigen verglichen. Der Täter konnte dadurch einwandfrei über- führt werden. Von Hitler zu Titler Die„Prawda“, das Organ der kommu- nistischen Partei Sowietrußlands, hat bei ihrer Kampagne gegen Marschall Tito für den jugoslawischen Ministerpräsidenten einen neuen Namen gefunden. Sie nennt Tito jetzt Titler. Eine Karikatur mit der Ueberschrift„Der faschistische Stafetten- lauf“ stellt Hitler als lumpenbedecktes Ske- lett dar, das einem hocherfreuten, dankbar dreinschauenden Tito in der Kleidung eines Schlachters eine faschistische Axt überreicht. Die Axt trägt die Inschrift„An Titler von Hitler“. Quellen Der ehemalige bayerische Wirtschaftsmi- nister Hermann Esser, der als Hauptschul- diger eingestuft wurde und gegenwärtig noch steckbrieflich gesucht wird, soll sich nach Informationen der in München erschei- nenden„Abendzeitung“ Irgendwo im Rheinland“ aufhalten. Oft komme er auch nach München„zu Besuch“. Ein hoher Beamter der amerikanischen Militärregie- rung verurteilte in diesem Zusammenhang, daß ein flüchtiger nationalsozialistischer Minister einer deutschen Zeitschrift als In- kformationsquelle dient. Esser lieferte„Tat- sachenmaterial“ für eine Artikelserie in der „Revue“. Nachgemessen Nur jedes achte Kind neuvermählter Ehe- paare kam im Laufe der letzten fünf Jahre in„angemessener“ Zeit zur Welt, wie Schwedens statistische Jahrbuch berichtet. Einen Tag zu spät Das große Los der Staatslotterie von Neusüdwales mit einem Gewinn von 6000 Australischen Pfund gewann am Freitag der 72 jährige Walter Goodman— doch einen Tag zu spät. Er war am Donnerstag ver- storben. Lotteriebeamte sagten, es sei das C'est la mèer Michel qui a perdu son chat. qui crie par la fenétr qui est- ce qui I'lui rendra? C'est eomper Lustueru qui lui a répondu: „Allez la mer' Michel Vot' chat n'est pas perdu.“ Wie wenig Simone davon verstand, ge- fiel ihr das Lied doch ausnehmend. Der Rhythmus sprang einem in die Beine und hieß sie tanzen. Es ging allerliebst im Vierachteltakt. Die Mädchen hinter der Glaswand trommelten ihren Beifall an die Scheibe, und Simone schlug kräftig die Hände aufeinander. Doch Jean Comillard, wiewohl ihm eine huldvolle Verbeugung gut angestanden hätte, achtete des Beifalls kaum, sondern begann nach einer lustigen Tralala-Kadenz sofort mit der zweiten und ein wenig später mit der dritten Strophe. Mitten im Lied hörte er plötzlich auf, sprang auf seinen dampfenden Kochtopf zu und holte aus dem würzigen Sud die roten Leiber der gesottenen Krebse. Noch einmal hielt er den Kochlöffel zu Simone gewandt, ehe er ihn wie ein pretiöser Dirigent seinen Taktstock beiseite legte und rief: „Das ist meine Krebsuhr. Nach drei Strophen sind sie durch und rot wie die Liebe. Sie soll das Lied singen lernen.“ Dazu gab es anfänglich kaum Zeit, denn auch beim Grafen Prendl kamen nicht alle Tage Krebse auf den Tisch. nicht deshalb, weil er sich dies nicht hätte leisten können, sondern weil Jean Comillard dagegen war, der erst mit der Abwechslung das Leben lebenswert fand. Seine erste Anfrage bei Simone, ob sie ihm wohl einen freien Abend schenke, wurde abschlägig beschieden. Auch beim zweitenmal erklang ihm kein schöneres Echo. Da mußte Simone einen Brief nach Hause schreiben. Aber nach Wochen, als sie erstenmal in der Geschichte der Staats- lotterie, daß der Gewinner verstarb, ehe das Gewinnlos gezogen wurde. Die Tochter des Verstorbenen erklärte:„Er hat sein ganzes Leben darauf gewartet, das groge Los zu ziehen.“ 5 Aufmerksam 4 In der schwedischen Stadt Malmö wurde in der Hauptpost ein grüner Briefkasten ei- gens für die Briefmarkensammler eingerich- tet. Dort können sie ihre Briefe an ihre Tauschfreunde einstecken, damit sie beson- ders vorsichtig und gut gestempelt werden Friedenstaube? Die Stuttgarter Feuerwehr rückte dieser Tage mit einer Drehleiter aus. um eme Taube zu befreien, die sich den Fuß an der Blechverkleidung eines Fensters einge- klemmt hatte und eine ganze Nacht in dieser mißlichen Lage festgehalten war. Sprachlos geworden 5 Der sizilianische Banditenführer Guili- ano hat jetzt den Fürsten Francesco Pape di Valdina freigelassen, nachdem er ihn fünfzehn Tage lang gefangengehalten hatte. Der Fürst verweigert jede Aussage über die Zeit seiner Gefangenschaft und läßt sich von niemanden sprechen. Seine Familie soll Lösegeld von 50 Millionen Lire bezahlt haben. Endgültig. Die Kriegsgefangenenhilfe der SPD in Han- nover gibt bekannt, daß in der Zeit vom 22. bis 29. August 2450 Kriegsgefangene aus So- Wjetrußland und 132 aus Polen in die bri- tische Zone zurückgekehrt sind. qeder Heim- kehrer aus dem polnischen Offlzierslager Sikana bei Lodz mußte vor seiner Entlas- sung unterschreiben, daß er die Oder-Neisse- Linie als endgültige Friedensgrenze aner- kenne. Die Verkehrsmisere Der Autobus neunzehn ist wieder ein- mal überfüllt. Eine rundliche Matrone steigt auf und sieht sich vergebens nach einem Platz um. „Sie haben nichts, um zu sitzen, junge Frau“, sagt ein Passagier „Ich habe was, um zu sitzen“, schallt die Antwort,„ich weiß bloß nicht, wo ich's hintun soll.“ schon viele Geheimnisse dem Küchenmeister abgeguckt hatte, gleichwohl sie immer noch am Spültrog stand und nur zu kleinen Ge- fälligkeiten an den Herd gerufen wurde, gab sie seinen Bitten nach. und am Abend kuhren Simone und Jean in einem Flaker nach Nußdorf. Sie hielten vor einem Wein- beißl. Während Jean dem Mann auf dem Bock das Fahrgeld hinaufreichte, besah sich Simone die breiten Hoftore der Winzerhäuser, sah da und dort zierliche Erker vorspringen und überall die hoch heraufsteigenden Keller, ein Zeichen dafür, daß in diesen Häusern der Wein besser zu wohnen pflegte als die Menschen. Als sie gar über den niederen Dächern die sanft welligen Wein- berge im Herbstlicht brennen sah, bat sie den Küchenmeister, er möge sie doch ein Stück Wegs hinaufführen, denn dies alles rühre sie gar heimatlich an. Die beiden stiegen auf kühlen Mauerwegen bergan. Ergab sich zwischen Rebstöcken ein Aus- blick, so blieb Simone stehen und malte mit deutenden Händen ein Bild ihrer Heimat. Sie könne von ihrem Vaterhaus weit in die Pfälzer Ebene schauen, erzählte sie Jean, und überall, wohin sie schaue. wachse Wein, dicht gedrängt Rebe an Rebe, ein weites wogendes Meer. Der Mann an ihrer Seite brachte sie schnell auf andere Gedanken. indem er sagte, er finde in ihrer Schwärmerei einen bitteren Tropfen. Ob sie einen Liebsten dort habe? Simone sagte: keinen gehabt, auch zu Hause nicht.“ Dabei verfiel sie der alten Schwermut und Grübe⸗ lei und dachte an die Abendbummel mit den Freundinnen, wo die feurigen Jüng- Iingsblicke immer an ihr vorbeigeschossen waren, anderen Zielen zu. Seitdem hatte sie nicht mehr ernsthaft an einen Mann ge- dacht, sondern war mit Wohlbehagen auf dem guten Umweg geblieben, mit heiler Seele und heilem Leib. „Ich habe noch Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND e 6. 8 1949/ Nr Das Bundespurlument tagt Mannheim flaggt und feiert in den Schulen Wie bereits mitgeteilt, werden morgen aus Anlaß des Wiederzusammentretens eines deutschen Parlamentes für die Mann- heimer Schulen Feierstunden veranstaltet, in denen auf die geschichtliche Bedeutung des Tages hingewiesen wird. An der Feier im Nationaltheater um zehn Uhr, bei der Oberbürgermeister Dr. Heimerich sprechen wird, nehmen die Schü- ler der achten Volksschulklassen der Innen- Stadt, der Sickinger-, Pestalozzi- und Dister- 8 wegschule sowie der Ober- und Unterprimen der höheren Lehranstalten und der Wirt- schaftsoberschule teil. In den übrigen Schulbezirken sprechen: Rektor Steiner im Volkshaus, Neckarau, für die Kirchgarten-, Wilhelm-Wundt-, Rheinau- und die 1G. Schule; Rektor Erdmann in der Turnhalle Seckenheim(Vereinshaus) für die Secken- heimer und Friedrichsfelder Volksschule; Stadtschulrat Stengel in der Turnhalle der Wohlgelegen-, Uhland-, Neckar- und Hum- boldtschule; in der Turnhalle der Luzen- bergschule Rektor Böhrer für die Schulen in Luzenberg und Waldhof; in der Turn- halle der Schönau-Schule Rektor Stolz für die Volksschulen Schönau und Sandhofen. Im Kino Käfertal Hauptlehrer Dietz für die Albrecht-Dürer-, Käfertal-, Feudenheim- und Wallstadt-Schule. Die Eltern sind ein- geladen, an den Feiern teilzunehmen. Die städtischen Gebäude werden der Be- deutung des Tages entsprechend, geflaggt sein. Furtwängler: Rieger ist hervorragend Nach den ersten Konzerten des neuen Leiters der Münchener Philharmoniker, Ge- neralmusikdirektor Fritz Rieger(der trotz- dem seine Tätigkeit am Mannheimer Na- tionaltheater nicht aufgegeben hat), hat der Münchener Orchestervorstand beschlossen in der neuen Spielzeit auf alle Gastdirigen- ten zu verzichten. Auch die der ersten Dirigenten beiwohnten, haben die Fähig- keiten Riegers als hervorragend bezeichnet, Kellner laufen um die Wette Im Rahmen der„‚Sühoga“ laufen am Mittwochnachmittag, 17 Uhr, 29 Kellner aus Heidelberg und Mannheim rund um den Wasserturm um die Wette. Es gilt dabei, ein Tablett mit vier gefüllten Südwein- Internationale Genfer Verband. in zwei Läufen gestartet: gläsern vom Start weg über eine Strecke von 850 Metern zu bringen und am Ziel kachgerecht zu servieren. Veranstalter des in Deutschland zum ersten Male gezeigten Wettbewerbes ist der Es wird Im ersten Lauf nehmen Jungkellner und Lehrlinge, am zweiten Lauf über 25 Jahre alte Kellner teil. Der jüngste schnelle Kollege ist 18, der aͤlteste 57 Jahre alt. Und vermutlich kommt bei dieser Sache der Kollege tatsächlich leich. Mannheimer Schneider erfolgreich BD dem„Deutschen Schneidertag“, der 98 Jahr Herrenschneider aus Deutsch- land zu einem Leistungswettbewerb zu- sammenführt, und der dieses Jahr vom 1. bis 4. September in München stattfand, TFonnte der Mannheimer Schneidermeister Karl Heinz Dorn mit einem zweireihigen Straßenanzug den zweiten Preis erringen. An ͤ der mit der Tagung verbundenen Ausstellung und Vorführung moderner Her- renmoden hatten sich 435 Teilnehmer aus 585 Westdeutschland beteiligt. 60 Jahre„ Aureliu“ Sundhofen Jubilaumskonzert im„Morgenstern“ II. Massenaufgebot von Mitwirkenden, 5 ange wömlich viele Ehrungen verdienter Mitglieder, ein vom Vorstand Emil Buchner und Dirigent Musikdirektor Viktor Dinand in allen Teilen würdig vorbereitetes Konzert sowie ein dankbares Publikum, das den Saal bis auf den letzten Platz füllte, gaben der Feier des 60jährigen Bestehens des ännergesangvereins„Aurelia“ das Ge- rage. Dazu war noch ein Weinheimer 5 Orchester unter Leitung von V. Dinand zur Mitwirkung herangezogen worden, das mit einleitenden Orchestersätzen und mit der Begleit g erfreuliche Leistungsproben ab- legte. Auch die Aktiven des Männergesang- vereins„Altrip“ trugen sowohl im Gesamt- verband des Chores wie auch selbständig verdienstvoll bei. Im Mittelpunkt des Festprogramms stand das umfangreiche Chor werk„An der Wolga“ von Hugo Jüngst nach einer Dichtung von Richard Stecher. Bei der Wiedergabe des ungsvollen und melodiösen Werkes er- ies sich Musikdirektor Dinand als um- chtiger Leiter, der den großen Apparat best in Händen hielt und allen Anforderun- gen chortechnischer Durcharbeitung Genüge t. Die nicht vertonten, zur Ueberleitung 1 Werkes rezitierte Eine ee ee reichhaltige Ehrung durch den Vorstand rief Vereinsmitglieder, durch ihre Treue zum Bestehen des Vereins wesentlich beigetragen haben, auf Bühne. Georg Neudecker und Valentin sche ten konnten dabei je einen Präsent- für Mitgliedschaft seit dem Tag der Gründung in Empfang nehmen. Weiter wur- den zahlreiche Mitglieder für 50 jährige und gere Zugehörigkeit mit goldenen Ehren- nadeln ausgezeichnet. Für 25 bis 50 jährige Mitgliedschaft wurden silberne und für 20 bis 25 Jahre broncene Nadeln veruehen, Wohin gehen wirs Mienstak, 6. September: Nationaltheater, 19.30 87 1. Gastspiel Albert und Else Bassermann t Ensemble in„Gespenster“. 5 8 7 1 8 7. September: Nationaltheater, 30 Uhr; 2. Gastspiel Albert und Else Basser- ann mit Ensemble in„Gespenster“. * 2. — Weiterhin warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Veberwiegend heiter, höchstens ganz vereinzelt Gewitterbildung. Höchsttemperatur 30—33, Tiefst- Werte 15—18 Grad. Meist schwache Winde aus Süd bis Südwest. P. 2 am 5. Sept.: Maxau 323(-=6), Mann- heim 154. Worms 89. Caub 84 1 5 Wilhelm Furtwängler und der Pianist Wilhelm Kempff, Probe des Orchesters unter seinem neuen „Die Reiterpolizei rettete uns den Wald!“ Im Hofe des Hauses Obere Riedstraße 21, in Käfertal, hört man aus alten verwinkel- ten Stallungen ein Telephon läuten:„Hier Polizei-Reiterstaffel“ Nach einem Rundgang durch die bau- lich ungeschickte, aber teuer gemietete ehe- malige Katastrophen-Tierunterkunft, er- zählt in der Wachstube der Leiter der Reit- terstaffel zunächst davon, daß auch Darm- stadt eine Reiterstaffel hat. Frankfurt allein für Neuanschaffungen seiner beritte- nen Polizei zusätzlich 12 000.— DM bereit- stellte, Stuttgart pro Pferd im Jahr 1 610,.—, Mannheim 976,— DM bezahlt, und daß hier, wie überall, die berittene Polizei 1945, auf Anornung der US- Militärregierung, aufge- stellt wurde. Mannheim, das als einzige Stadt Badens schon immer eine berittene Gendarmerie besaß, wurden 25 Pferde als Minimalstärke vorgeschrieben. Zur Verfügung standen kostenlos Pferde aus ehemaligen Wehr- machtsbeständen. Drei Tiere davon sind seitdem eingegangen. Die Tiere wurden auf Namen getauft, deren Anfangsbuchstaben so gewählt sind, daß ihr Alter daraus zu errechnen ist. Die Fünfjährigen„Eos“ und „Erlkönig“ erhielten ihre Namen, da bei- Musterhutt für 16 Tage Neue Wege in der Betriebsform geht die Mustergaststätte der„Sühoga“ insofern als sie ein Gemeinschaftsunternehmen des Lan- desverbandes für Gaststätten- und Hotelge- werbe Württemberg und Nordbaden(Be- zirksstelle Mannheim) und des Clubs der Köche Mannheim darstellt. Ihr wichtigster Teil ist die Küche, die mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet ist und auf klein- ster Fläche ein Höchstmaß von Leistung möglich macht. Interessant sind die Kalku- lationsgrundlagen dieses Betriebes, der nur 18 Tage tätig sein kann und doch nicht teurer sein darf als eine Gaststätte in der Stadt ie entsprechenden Rang. Mit Rück- sicht auf die Höhe der investierten Summe muß mit einem Massenbesuch gerechnet werden. Innerhalb der täglich wechselnden Tageskarten, die nicht alltägliche deutsche und internationale Küchen- Spezialitäten be- rücksichtigen, sind vielerlei Abstufungen für mancherlei Geschmäcker und Gewohn- heiten möglich gemacht worden. In den mächsten Tagen kochen die Schwaben, an- schließend Heidelberger und Karlsruher „Küchenbrigaden“. Es war kein Leichtes, diesen modernen Betrieb von heute auf morgen zu errichten, die anfänglichen Funk- tionsstörungen sind überwunden, am Mon- tag bewältigte der Betrieb bereits das dop- pelte Pensum an Mittagessen vom Eröff- nungstage glatt und elegant. Heute beginnt die Delegiertentagung mit vielen Sitzungen, Ansprachen und Aussprachen fachlicher Natur, aber gestern schon waren auswärtige Fachleute da, die der„‚Sühoga“ und der Eneèrgie, mit der sie aufgebaut wurde, höch- Stes Lob zoliten, Sie kamen micht ohne Vor- behalte, diese Fachleute, denn Mannheim ist eine schwer an den Kriegsverlusten leidende Stadt, aber sie überzeugten sich davon, daß hier eine Fachausstellung— ohne Jahr- marktsrummol— gezeigt wird, die jedem Vergleich standhält und auf einen Massen- besuch Anspruch erheben darf. ch. Rektor a. D. Ludwig Haas gestorben In seinem Geburtsort Rußheim bei Gra- ben-Neudorf wurde vor wenigen Tagen, kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjah- res, der in Mannheim bekannte frühere Rek- tor Ludwig Haas zu Grabe getragen. Der Verstorbene hatte seit 1900 in Mann- heim gewirkt, zuerst als Lehrer, später als Rektor. Nach dem ersten Weltkrieg hatte er als Stadtverordneter und Stadtrat bis 1933 am politischen und öffentlichen Leben teilgenommen. Er war auch einige Jahre Mitglied des Badischen Landtages in der demokratischen Fraktion. Wenn mit dem Jahr 1933 ihm auch die politische Tätigkeit nicht mehr gestattet war, so konnte er doch seinem Beruf weiter nachgehen. Die Wirren des Jahres 1945 hatten ihn mit seiner Fa- milie schlagen, wo er noch kurze Zeit als Schul- leiter wirken konnte. An seinem Grabe überbrachte Schulrat Hellmuth im Auftrage des Oberbürgermei- sters, des Stadtrates und der Mannheimer Schulen mit einem Kranz dem Toten die letzten Grühe. Aus dem Arbeitsgericht: in seinen Heimatort Rußheim ver- spielsweise„E, der fünfte Buchstabe im Alphabet ist.„Glosse“,„Kornett“ und„Ma- trone“ waren damals demnach sieben, zehn und zwölf Jahre alt. Ein richtiges Polizei- pferd sollte fünf bis sieben Jahre alt sein. An einen Ersatz der eingegangenen Pferde oder gar an Neuanschaffungen über- haupt, ist nicht zu denken, vielmehr aber daran, wie noch mehr zu sparen ist, da mit den 20 500.— DM,. die der Haushaltsplan vorsieht, ausgekommen werden muß. Doch wollen die Reiter bis zum nächsten Jahr etwa ein Drittel davon durch Selbstbeschaf- kung von Hafer an Stelle des heute immer noch kärglich bemessenen Mischfutters, das gekauft werden muß, aufbringen. Die Reiter werden auf Feldern der Stadt die Bestel- lung von Hafer sebst erledigen, wie hei- spielsweise auch den Hufbeschlag, womit sie allein im Jahr 1 400,— DM sparen. Lediglich der Veterinär ist kein Polizist, sondern gehört zum städtischen Schlachthof. Für ihn und für Medikamente müssen im Jahr 1 700, DM aufgewendet werden, doch wird nach einer Möglichkeit gesucht, auch den Veterinär umsonst zu bekommen, wie überhaupt alles selbst hergestellt wird vom Sattelhalter an der sauber getünchten Wand bis zum Aufziehen der Wände und Decken selbkt. Jeder der 21 Reiterpolizisten vom Kommissar bis zum jüngsten Wachtmeister reitet auf Streife, nimmt Striegel und Mist- gabel zur Hand und macht täglich bis zu zwölf Stunden Dlenst, wenn' sein muß auch länger. Oft heißt es, lange Stunden in der Nacht Stallwache zu sitzen. Sie sind ge- wiss keine„Herrenreiter“, sondern Ideali- sten, Freunde des Pferdes und echte Poli- zisten. Tag und Nacht sind die 19 Reitpferde im Türnus im Dienst. wobei sie an Brust und linkem Steigbügel mit Vorder- und Rückstrahler versehen sind. während die beiden ältesten Tiere an den Wagen ge- Schwerer Dienst und Idealismus mit 21 Mann und mit 21 Pferden spannt werden, Futter herbeifahren und die einzelne Reviere versorgen. Der Dienst er- streckt sich auf das Gebiet an der hessi- schen Grenze bei Lampertheim, dem Dos- senheimer Wald, Kirchgartshäuser Hof, Waldpark und Reisinsel, kurzum auf Ge- genden, wo Polizisten zu Fuß. Rad oder Krad nicht hinkommen und weit und breit keine Wachen sind, wo aber gerade Wald- und Felddiebe am ehesten ihr Handwerk ausüben. Hier wiegt ein Reiter fünfzehn Mann zu Fuß auf. Die Fischer mit Erlaub- nisscheinen entlang des Rheines kennen ihre Reiterpolizisten, die„‚ohne“ haben nichts zu lachen. Im übrigen schreiben die Reiter genau 80 gut einen Radfahrer ohne Licht und ein Auto ohne Kennzeichen auf, wie jeder andere Polizist. Die patrouillierenden Reiter verhüten Dutzende von Waldbrände, indem sie bei- spielsweise auf die kippenwegwerfenden Finger sehen oder auch Waldbrände recht- zeitig entdecken. Der Leiter der städtischen land wirtschaftlichen Abteilung mußte an- erkennen„die Reiterpolizei rettete unseren weit ausgedehnten, sehr gefährdeten Wald vor Vernichtung durch Brand und vor einer nie wieder gut zu machenden Ausraubung durch Holzdiebe im Winter“, Bauern ver- danken eine restlos eingebrachte Ernte nicht zuletzt den Reitern, und mancher Besucher von Sportfeldern erinnert sich an die Tu- multe, die nicht durch Hunderte von Poli- Zisten zu Fuß, aber durch zehn zu Pferd, gemeistert werden konnten. Selbstverständ- lich ist dazu eine gute Schulung von Roß und Reiter unbedingt notwendig, Ständige Kurse und die Teilnahme am Turnierreiten dienen ausschließlich diesem Zweck. Im übrigen hoffen die Männer der Rei- terpolizei weniger auf besondere Anerken- nung für sich, als auf eine baldige, weit billigere und bessere Unterkunft im Her- zogenriedpark für ihre Pferde. nk Der Nume Bussermann gehört zu Mannheims Geschichte Jedem alten Mannhei- mer ist das„Bassermann- Haus“ ein Begriff. Es ist das alte Gebäude am Marktplatz, das zum Teil durch den Krieg zerstört wurde und in dessen an- derer erhalten gebliebener Und restaurierte Hälfte der „Mannheimer Morgen“ sein Quartier aufgeschla- gen hat. In der amtlichen Sprache der Mannheimer heißt es RI, 4-6. Genau so bekannt wie das Gebäude selbst, ist in Mannheim die Familie Bassermann, die in Mann- heims Geschichte eine be- deutende Rolle gespielt hat. Wenn heute abend iert und Else Bassermann naeli 16 Jahren der Emigration auf der Bühne des Nationaltheaters Stehen, so Werden alte Erinnerungen lebendig, die mit dem Namen dieser Familie untrennbar verknüpft sind. Schon einmal hat dieser Name für das Theater eine besondere Be- deutung gehabt, als Dr. August Bassermann, der Onkel des berühmten, 82jährigen Schau- Spielers, von 1895 bis 1904 Intendant der traditionsreichen Schillerbühne war. 15 Aber auch an anderer Stelle ist der Name im wahrsten Sinne des Wortes verewigt. Bei Aufräumungsarbeiten nach dem Kriege fan- den wir im Keller unseres Verlagsgebäudes eine eingelassene Steintafel, die zum Ges denken an den Erbauer des Hauses damals dort eingelassen wurde, und die davon kün- det, daß dieses Haus im Jahre 1829 von Friedrich Wilhelm Bassermann erbaut wur- de. Die nach gut erhaltene, über 100 Jahre alte Steintafel zeigen wir in ee dem Bild. Erster Herbstpferdemarkt bei Sommerhitze Nach dem Kalender und auch in Wirk- lichkeit ist es immer noch Sommer. Aber nicht für die Pferdehändler, die gestern ihren ersten Herbstpferdemarket im Schlacht- Hof abhielten. Bis nach Mittag waren insgesamt 53 Pferde, darunter recht schöne Tiere, aufge- trieben worden. Weniger schön war die Tatsache, daß fast nur Schlachtpferde ver- kauft werden konnten. Sie erzielten Preise Diesmal behielten die Arbeimehmer Recht Entlassungen wegen sieben Pfund Kohlen und Arbeit als Betriebsrat Weil Franz M., der schon seit 1927 als Hilfsarbeiter bei einer Mannheimer Firma beschäftigt war, etwa sieben Pfund Kohlen aus einem in Betrieb abgestellten Waggon mitgenommen hatte,. wurde ihm gekündigt. Franz sah in seiner Entlassung eine unbe- gründete Härte. Er reichte Klage beim Arbeitsgericht ein, forderte Widerruf der Kündigung und bei Ablehnung eine Ab- gangsentschädigung, deren Höhe er in das Ermessen des Gerichts stellte. Die Arbeit- geberfirma hingegen beantragte Klageab- weisung mit der Begründung, Franz habe die Kohlen trotz ausdrücklicher Warnung durch eine Bekanntmachung mitgenommen, in der jede Entnahme von Betriebseigentum als Entlassungsgrund angegeben worden sei. Die sorgfältig durchgeführte Beweisauf- nahme vermittelte dem Gericht die Auffas- sung, daß die Kündigung als eine undillige, nicht durch die Verhältnisse des Betriebes oder durch das Verhalten des Arbeitnehmers bedingte Härte darstelle. Die Kohlen seien nicht Betriebseigentum, sondern„herren- loses Gut“. Auf Grund der früher erteilten und inzwischen nicht widerrufenen Erlaubnis eines jetzt ausgeschiedenen Direktors und eines Meisters der Firma habe nicht nur Franz, sondern auch eine große Zahl anderer Betriebsangehöriger— durch die Not ge- trieben— ständig und ohne Beanstandung durch die Kontrolle solche herrenlose Kohlen nicht nur selbst mitgenommen, sondern sogar noch durch die Expedition ihres Werkes nach Hause bringen lassen. Nachdem also Franz weder eine straf- 8 bare Handlung noch eine e zur Last gelegt werden konnte, war dem Klageantrag stattzugeben. Einem Arbeiter, der etwa 20 Jahre seine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt hat, müsse bei einem Verdacht einer unredlichen Handlung Gele- genheit gegeben werden, sich zu rechtferti- gen. Das war nicht nur die Meinung des Vorsitzenden Dr. Goldschmidt, der mit den Beisitzern zu dem Urteil kam, es der Firma zu überlassen, Franz wieder einzustellen oder 1000 DM Entschädigung zu bezahlen. Betriebsrat klagte mit Erfolg Mit weiteren 16 Arbeitern wurde auch dem Betriebsratsmitglied Fritz S. gekündigt. Da der Betriebsrat sein Einverständnis da- zu verweigerte, beantragte die arbeitge- bende Firma, die Kündigung als rechts- gültig zu erklären. Fritz forderte die Abweisung der Klage. Er wies darauf hin, daß er als Betriebsrats- mitglied Kündigungsschutz genieße. Die Kündigung verstoße gegen die guten Sitten, weil sie für ihn eine Maßregelung wegen seiner dem Arbeitgeber unbequemen Be- triebsrats- und Gewerkschaftstätigkeit dar- stelle. Das Gericht mußte die Klage schon des- halb abweisen, weil die beabsichtigte Ent- lassung gegen das Kontrollratsgesetz Nr. 22 verstößt, nach dem der Arbeitgeber weder die Tätigkeit des Betriebsrates stören, noch Mitglieder des Betriebsrates benachteiligen darf. Das Gericht hielt den Verdacht flir begründet, dag die prekäre Wirtschaftliche Lage dem Arbeitgeber einen günstigen Vor- wand geboten habe, sich eines unliebsamen eee 2 entledigen. 10 von durchschnittlich 300 bis 400 DM das Stück. Schwere Zugpferde wurden für 1400 bis 1700 DM angeboten, Während leichte Pferde für 600 bis 1300 DM kaum einen Abnehmer fanden. Die angebotenen Tiere stammten größ- tenteils aus der Pfalz, aber auch aus der näheren Umgebung(Feudenheim) und aus Hessen. Während des Marktes suchte die Schlachthofgaststätte mit Musik und Laut- sprecherübertragung die teilweise etwas lustlose Stimmung zu heben. Meisterhufte Tunzbeine Mannheimer Paare unter den Siegern Viereinhalb Stunden wurden am Sams- tag in der Stadthalle in Heidelberg getanzt, Wo es um die US-Zonenmeisterschaft 1949 im Amateurtanz ging. Was im Laufe des Abends von den etwa 30 Paaren gezeigt wurde, ließ sich nicht nur Als anmutsvoll, sondern darüber hinaus als Klassischer Gesellschaftstanz schlechthin be- zeichnen. Ein Höchstmaß von gegenseitigem Einfühlungsvermögen, Gelöstheit und vor- bildlicher Technik gaben ein geradezu malerisches Bild und zeigten, was Tanzen eigentlich sein kann. Die Schiedsrichter hatten es denn auch nicht immer leicht, unbeirrt ihr Urteil zu fällen. In der ersten Gruppe der Startliste (Nachwuchsklasse) wurden vier Tänze ge- zeigt: Langsamer Walzer, Foxtrott, Tango, Walzer, bei denen sich das Paar Herr Holler— Fräulein Scholl, Blau- Gold- Club Mannheim, vor Herrn von Einsiedel und Fräulein Backfisch, Grün- Gold- Club Heidel- berg, den ersten Preis holte. Auch in der zweiten Gruppe war Mannheim hinter Wies baden und München unter den Siegern ver- treten: das Paar Herr und Frau Eichele, Blau-Gold-Club Mannheim wurde Dritter. Besondere Leistungen zeigte die süd- deutsche A-Klasse. Hier tanzten sich Herr und Frau Geisert, Blau-Gold- Club Mann- heim, überlegen auf den ersten Platz. Den Höhepunkt des Turniers bildeten die meisterhaften Tänze der Sonderklasse. Fünf Paare, darunter Herr und Frau Teipel, Blau-Orange- Club Wiesbaden Deutscher Meister seit mehreren Jahren), Herr und Frau Specht vom Blau- Silber-Club Heidel- berg,(Siegerpaar vom„Großen Preis von Heidelberg 1948), Herr Kastern und Frau- lein Moog, Blau- Silber-Club Feidelberg, (Gebietsmeister dieses Jahres) zeigten her- vorragende Leistungen. Herr und Frau Teipel, Wiesbaden; 11555 ten sich überlegen auf den ersten Platz und erwarben damit wieder einmal den Titel des US8-Zonenmeisters, während Herr urid Frau Specht, Heidelberg, Zweiter, und Herr Köhler— Fräulein Geishauser, Blau-Gold- Casino, München, dritter Sieger wurden. Mit einem liebenswürdig getanzten Samba, der sich hier als durchaus gesell- schaftsfähig erwies, und einer späteren Preisverteilung in anderen Räumen, klang das Amateurtanzturnier um die Meister- Schaft festlich aus. i-tu. Gastspieles hat Truppe, die im Eisstadion ihre waghalsl Drahtseilkünste zeigt, entschlossen, die V. anstaltungen ohne Eintritt durchzuf und es dem Ermessen des Zuschauers richt treftens der bisherigen Jungen Union u lassen heute eine Schilderung des zwei Tages folgen, an dessen Vormittag Ob studiendirektor zahlreichen Delegierten der Jungen Uni die ab 4. September ihren Namen in„Bus europäischer Jugend“ umgeändert hat, übe „Aufbau und Entstehung der menschliche Gesellschaft“ sprach. Jugendlichen von Bergstraße zurückgekehrt, als auch schon Polizei erschien und die mühsam nach Has beforderten etwa 1,5 Zentner Aepfel siche“ Stellte. len worden. 5 wohl mit dem ersteren Hand in Hand arbeitet wurde in der gleichen Nacht in Großsg der Schaukasten eines Kuchenbedartsgeaeti erbrochen und daraus eine größere Anzahl) Küchengeräten ung Fahrradartikeln gestohlt Auch von diesem Diebésgut konnte ein gro Teil sichergestellt und die 2wei Täter feste nommen werden. 5 Mißsglückte Flucht in die 0820 Der Bankbote einer Mannheimer B. firma, der wie im„Morgen“ vom 2. tember bereits gemeldet, nach Abholen! 1 17 000 DM. für seine Firma bei der westbank verschwunden war, den späten Abendstunden des Sonntg g einer Gaststätte in Werbach bei Wert am Main von Heidelberger Polizisten fe genommen werden. Kon Bei seiner Festnahme hatte der ung treue, schon einschlägig wegen Untersch gung vorbestrafte Kassenbote noch 150 DM bei sich. Wie er gestern nachmit nachdem er von Heidelberg nach Mannhe überbracht worden war, gestand, hatte in die Ostzone flüchten wollen. Zehn Jahre Gefängnis für Mord ne an Amerikaner. 5 Ein amerikanisches Militärgericht in Mergentheim verurteilte das Servierm chen Friedel Poelsterl unter Berücksich gung mildernder Umstände nach 8 51 wen absichtlicher Tötung des Soldaten MeGath zu zehn Jahren Gefäng amerikanisch Friedel Poelsterl hatte bekanntlich 22. Juli ihren amerikanischen Freund einer stiche getötet. Auseinandersetzung durch M. Die Verteidigung will gegen das Ur Berufung einlegen.(dpa) Camilla-Mayer-Truppe verich b keinen Eintritt f Für die restliche Dauer des Nlannhel sieh die Camilla-May lassen, nach Schluß der jeweiligen Vors lung einen Preis zu bezahlen, den er für d Wert der Leistungen angemessen erachte Das Unternehmen erklärte sich zu die Methode bereit, nachdem sich die Über gende Zahl der bel der Premiere mit Sti zettel befragten Besucher für dieses Syst ausgesprochen hat. Die neue Regelung d zum ersten Male bei der Abendvorstellm des heutigen Tages um 20.30 Uhr in Kr Jugend diskutierte Gesellschafts- ordnung Wir veröfkkentlichten gestern einen über den ersten Tag des Schulun Professor Duttlinger Von der Staatstheorie Platos ausge der griechischen Auffassung einer Dreikl senteilung, wobei lediglich die Philosophe sich mit Politik befaßten, das Volk dageg politisch entmündigt War, über die römis Republik, die französische Revolution schließlich zur modernen Demokratie Kon. mend, Volk ausgehe, zeigte der Sprecher den stieg des Volkes zur politischen Gleich rechtigung nach. In der Diskussion C ergänzend hierzu die Forderung aufges zunächst das richtige seine Rangordnung zu finden, dabei jedd keinen züchten. der in der die ganze Staatsgewalt Menschenbild überspitzten Individualismus In einem umfangreichen Referat dann am Nachmittag Stadtpfarrer J. Sc fer auf die verschiedenen gesellschaftlid Systeme ein und stellte als erstes Probe die Schaffung einer sozialen Ordnung he aus, einer„organisch gegliederten Viel in der Einheit.“ Nach einer Diskussion auch dieses 1 ferates fand die Tagung mit einem Schli wort von Peter Noll, der sich für die 2 Anteinahme der Sonntagabend ihr Ende. 9 ugend bedankte, Kurze„MM“- Meldungen Was ging hier vor? Im Waldpark un dem Lindenhof wurde von 22.00 pis 23.00 von mehreren Strassengängern ein PRwW. sehen, aus dessen geöffnetem Fenster ein bekannte Frau oder Mädchen eindringlich Hilfe gerufen haben soll. Die Betreffende hab auch versucht, auszusteigen, sei aber von eine neben worden. Trotz intensiver Fahndung durch sofort verständigte Polizei konnte der geheim nisvolle Wagen nicht mehr gesichtet werd ihr sitzenden Mann daran gehin Unerwünschte Begleitung. Eine will mene Gelegenheit, mühelos zu Geld zu kon men, bot sich einem Heizer in einer Wirtsch in der Langstraße, als er einen Zechgenose nach Hause brachte und diesen unterwegs U 380 DM erleichterte. Schade! Ohne es verhindern zu Kön entstand in der Räucherkammer eines Metage in Waldhof durch herabtropfendes Fett ad glimmendes Sägemehl ein Brand, dem 30 Pf Schinkenwurst zum Opfer kielen. Schneller als gedacht. Kaum waren die l ihrer Diebesfahrt an Das Obst war in Großsachsen gesto Von einem zweiten Trupp, Schwer verletzt wurde ein Radfahrer ge 15 früh, als ein Straßenbahnzug der Linie 1 Höhe des Kabelwerkes von hinten gegen Vermutlich überhörte der Radfahn das Herannahen der Straßenbahn, die dal nicht mehr scharf genug bremsen Konnte. bensgefahr besteht bei dem Verletzten nich Das Rote Kreuz sucht die Angehörigen eint Rud. Veih, Gefreiter, Mannheim, dessen Eltel ein Hotel gehabt haben sollen. 8 in Frankreich. Aucll ein Elektromonteur Mice Leuthäusel, geb. 27. Mal 1921, wird gesucht. . den Suchdienst des Roten Kreus 1 Er War zulel Wir gratulieren! Karl Berger. Mannheimer Straße 5, feierte seinen 70. J Hammerstein. Dammstraße 23, seinen 74. burtstag. 5 strage 115, und Julius Geig, Edingen, Hau straße 161. Sandhofen, Caritasheim„Maria Frieden“ 85 Jahre alt. 1 Helm, NM 2. 17a, i Maria Zepp. Feudenheim. werden 75, Wilhelmine Sandh⸗ Ihr 87. 1 1 hatte Mord ht ing wiermz ücksich 51 weg Kanisch tekängg tlich und ma Messe as Urte langt unhein A-Maye ghalsig die. Mufühn ers übe Vorxste für q rachtet zu dies Uberwi it Stimm 8 Syste lung d drstellu in Kraf lafts· inen B. chulung nion un weile Ag Ober ger. n Unico in„Bun at, übe ischliche. 18 gehend Dreiklas ilosophe dagege römisch tion u tie ohn valt un den aut Gleiche n Agen bild ei jedad mus rat gl J. Sch jaftliche Problel ung hel, Vielhe eses Hf. Schlub⸗ die reg kte, f, lb Jen Und a 23.00 U, PkwW. ge. eine u 28lich u. nde hal on einen gehinde durch dl gehein erden, genoss Wegs U Kkönneg Metzgen Fett ad 50 Pkunf die vi zestohle n große 1 feste r gestel nie 160 egen il vadfahte die dall nte. Le nicht, en eint on Elten ir zulelt r Miche icht. Mi Kreuze“ Käferte 0., Jak andbas en“, in vollende Nr. 181/ Dienstag, 6. September 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ rr r e Seite 5 Wieder Kab uten in Ludwigshulen In der Libelle gastiert„Die Pampelmuse“ Wir leben in einer bitteren Zeit! Viele Dinge liegen brach. Und auch die Jünger der elften Muse“ nagen zur Zeit am Hun- gertuch. Erfreulich aber ist und bleibt, daß wir immer wieder Vertretern dieser„Zunft“ begegnen, die sich partout nicht unterkrie- gen lassen. Erfreulich ist auch, dag es unter den Besitzern der einschlägigen Hau- ser noch„Chefs“ gibt, die es wagen, ein flottes Kabarett zu engagieren(ein Wagnis. das heute immer mit großem fnanziellen Risiko verbunden ist). Daß nun gar die beiden geschilderten Umstände ausgerech- net in unserem Ludwigshafen, dessen Rückständigkeit“ in gewissen Dingen schon sprichwörtlich ist, zusammentreffen— ist fast ein„Fest!“ Man halte sich— oder nehme auf einem soliden Stuhl Platz: In unserer mit Fabrikschloten dicht besäten Stadt— es gilt bekanntlich das Sprichwort: Die Arbeiter der Fabriken wohnen in Lud- wWigshafen, die Prokuristen in Mannheim und die Direktoren in Heidelberg— in die- ser Stadt also steht zur Zeit der einzige „Tempel! der Schwesterstädte, in dem all- abendlich ein Kabarett gastiert. Es sind die„Pampelmuse“, frisch aus Frankfurt importiert und bekannt vom dortigen Radio und dem Südwestfunk, die allabendlich um 22 Uhr in der„Libelle“ Körperbehinderte organisieren sich am Wochenend wurde in Schifferstadt eine Ortsgruppe des Bundes für Körperbe- hinderte und Hinterbliebene gegründet. Un- ter den zahlreich erschienenen Interessenten und Gästen befanden sich auch der zweite Bürgermeister Stahl als Vertreter des Bürgermeisters und Pfarrer Weihmann. Einleitend referierte Frau Erika Becker von der Bundesleitung Rheinland-Pfalz über die Ziele und Aufgaben des Bundes. Die Rednerin legte einen Rechenschaftsbericht ab über die bisherige Arbeit der Organi- sation und ging dann in ihrem Referat auf die gegenwärtigen Verhältnisse und die Lage der Körperbehinderten und Hinterblie- benm ein. Der Kriegsbeschädigte sei Gläubi- ger des Staates, betonte die Rednerin, urid er habe Anspruch auf die Erfüllung seiner Forderungen, die in nichts anderem bestün- den, als in der Gewährleistung eines men- schenwürdigen Daseins. Im Anschluß an die Rede von Frau Becker sprach der Kreisvor- sitzende von Ludwigshafen, Friederizi. Mit der Wahl der Vorstandschaft wurde dann die Ortsgruppe Schifferstadt des Bun- des für Körperbehinderte und Hinterblie- bene gegründet. Die Anwesenden wählten Kurt Schleicher zum ersten und Her- mann Müller zum zweiten Vorsitzenden. Ferner wurden ein Schriftführer, ein Kas- sierer und drei Beisitzer, darunter zwei Frauen, gewählt. Studenten als Fremdenführer Während der Weinfachausstellung 50 Jahre Forschung für den deutschen Wein“ hat sich der Einsatz von Werkstudenten in Neustadt als Fremdenführer, Kassierer usw. 80 glänzend bewährt, daß anläßlich der in nächster Zeit in Neustadt stattfindenden größeren Tagungen von vielen Vereinen und Verbänden der Wunsch geäußert wurde, diese Einrichtung auszubauen. Der Neu- stadter Verkehrsverein hat deshalb einen ständigen Werkstudentendienst eingerich- tet, der in erster Linie die Führungen durch Neustadt und Umgebung übernehmen wird, aber auch für andere Aufgaben herange- zogen werden kann. Notwendig ist nur, eine rechtzeitige Mitteilung an den Verkehrsver- ein, en den sich auch die Studenten und Studentinnen wenden können, die sich zur Verfügung stellen wollen. auf die Bretter steigen und im wahrsten Sinne des Wortes die alte Tradition des „Brett!“ fortführen. Wundervoll ist ihr Programm, denn nichts fehlt, das zu einem literarisch angehauchten espritvoll-spritzi- gen Kabarett gehört. Läßt Karl Keßler als witziger Conferencier schon kaum Wün- sche offen, so ist Günter Bert Stocker, der bekannte Humorist von der„Münchner Schaubude“ nur noch als vielseitiges, über- ragendes Talent zu charakterisieren.„Ein Sketch, das ist kein Drama“, sagt er, un! dann mit seinem Partner Hartmann Höck eine„Jungfrau“ zu spielen, die sich gewa- schen hat. Lachstürme erntete er auch mit seinem Sketch, über die„Bürokratie“, in dem er gleichzeitig sechs Beamtentypen unserer Zeit in einer Art und Weise persi- fliert, daß man ernstlich um die Zwerchfell der Zuschauer besorgt sein muß. Ellen Burmeisters Tänze— ein Tango, eine Sere- nade und ein Spitzentanz— lassen erken- nen, daß sie bei Tatjana Gsovsky in Ber- lin eine gute Schule genoß. Claudia Berg- mann und Gerda-Maria Schmitt fügen sich mit ihren Chansons gut in das abwechs- lungsreiche, im einzelnen nicht zu schil- dernde Programm ein. Ein kleines Manko am Rande: Bedauer- lich, daß das Bar-Trio, das zwischen und nach den einzelnen Darbietungen zum Tanz aufspielt, das durch Umgebung und Kaba-⸗ rett vorgezeichnete Niveau nicht ganz zu erreichen vermag.-pit- Auch ein Rekord: Harmonika-Freunde musizierten In der Konzertmuschel im Ebertpark Die Konzertveranstaltungen der Harmo- nika-Freunde haben bereits wieder einen guten Klang Dies zeigte sich abermals am Sonntagnachmittag, als sie die Ludwigs- hafener zu einem Großkonzert nach dem Ebertpark gerufen hatten. Aus Anlaß einer Bezirkstagung des Bundes der Har- monika- Freunde konzertierten hier der „Harmonika- Spielring 1948“(Ludwigs- hafen) unter Leitung von Josef Diehl jr. gemeinsam mit der„Harmonika-Kamerad- schaft Rheingold aus Mannheim-Käfertal Leiter Georg Poignée). Der erste Teil des Doppelkonzerts war der leichteren Muse gewidmet. Bekannte wie auch weniger bekannte Weisen erklangen. Die Märsche hatten ein flottes Tempo und die Walzer und Volkslieder wurden klang- schön wiedergegeben. Der zweite Teil brachte vorwriegend ernste Musik. Besondere Aner- kennung fanden die Fantasie aus dem „Troubadour“ sowie eine Fantasie aus der Oper„Martha“ von Flotow, die an das Or- chester erhebliche technische und musika- lische Anforderungen stellten. Der Beifall, der beiden Orchestern für ihre Leistungen gezollt wurde, offenbarte wieder einmal, daß daß Ludwigshafener Publikum für derartige Konzerte lebhaftes Interesse aufbringt. Auch der Solo-Vortrag von Horst Egner aus Käfertal fand wohlverdiente Zustimmung. Die erfolgreiche Veranstaltung wurde am Abend wiederholt. Hullocher Renniug wur ein Erfolg „Indianer“, aus dem Ludwigshafener Mit einem sieben Rennen umfassenden Programm brachte der Pfälzische Renn- verein wieder einen rein deutschen Renntag. Starke Felder und strahlend blauer Himmel lockten die Massen nach der idyllischen Waldbahn. Das Programm wurde eröffnet mit einem Rennen für Halbblutpferde, aus- schließlich der Zweibrücker Zucht entstam- mend, und beschlossen mit einem Halbblut- rennen für nachweislich in Landwirtschaft oder Gewerbebetrieb verwendete Pferde. Die dazwischen liegenden fünf Rennen wandten sich an die Vollblüter. darunter auch an die Zweijährigen, und wechselten zwischen Flach- und Hindernisrennen ab, wobei es traditionsgemäß auch einmal durch den See ging. In der Benennung der einzelnen Rennen ehrte der Veranstalter das Andenken an Männer. die sich um den Verein besonders verdient gemacht hatten. Im Freiherr v. Sienanth-Jagdrennen über 3 400 m feierte„Sansibar“ einen über- legenen Erfolg, den ersten seiner Laufbahn, der umso leichter ausfiel, als die auf den Plätzen einkommenden„Milton“ ung „Spion“ lahmend das Ziel erreichten. Sehr stark bestritten war mit zehn Teilnehmern das Fritz Eckel-Rennen für Zweijährige. Lange sah das Rennen nach der zum ersten Mal startenden„Made in Germany“ aus. Die sehr schonend gerittene Stute erlag je- doch dem Schlußangriff des schon routi- nierteren„König Etzel“. Das den Mittelpunkt des Tages bilden- Wer kennt die„Schulze-Mutter“ nicht? Ludwigshafens bekannte Hebamme war Helferin bei rund 10 000 Geburten Schulz ist Zwar kein seltener Name, aber wenn wir von Frau Margarete Schulz aus der Hohenzollernstraße sprechen, dann wissen viele viele tausend, wen wir meinen, denn Mutter Schulz war als Heb- amme Helferin bei fast 10 000 Geburten in und um Ludwigshafen. Und Mutter Schulz wird am 6. September 70 Jahre alt. Außer- dem feiert sie ihr 40jähriges Berufsjubi- läum. Das ist der Anlaß, daß sie nun— obwohl sie es nicht gern sieht—„in die Zeitung kommt“. Wir haben„Mutter Schulz“, so nennen sie die Ludwigshafener, besucht. Wahrlich, man sieht ihr die 70 Lenze“ nicht an, ung wenn man mit der jugendlich- alten Dame spricht, schon gar nicht. Auch Mutter Schulz war einmal 18 Jahre und ging gern Tanzen. Dabei begegnete sie einem schmucken Tambour. Und der Tam- pour machte sie zur Frau Schulz. Ein lustiges und schickes Mädel bekam er. Der Tambour war im Zivilberuf Bauführer und als die Ehe begann, da verdiente er in der Woche 20 Mark. Doch auch damals konnte man mit 20 Mark Wocheneinkommen keinen Hausstand gründen. Irgendwo hatte die Geldbörse immer ein Loch. Das war bitter für die junge Frau. Doch sie war resolut und entschlossen, dem Leben die Stirn zu bieten. Also: selbst arbeiten und mithelfen. Aber wie, wenn man doch keinen Beruf erlernt hatte? Bis dahin unterscheidet sich der Lebensweg der Jubilarin kaum von dem vieler Millionen anderen junger Frauen. Sie zermarterte sich den Kopf nach irgendeinem Beruf, An alles dachte sie, nur nicht daran, Hebamme zu werden. Eine tanzfreudige und lebenslustige junge Frau sollte von sich aus gerade auf diesen Ge- danken verfallen? Und doch, eines Tages kam es urplötzlich— wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Hebamme, du wirst Hebamme! Mutter Schulz weiß heute noch nicht, wie es geschah. Niemand hatte sie Mutter Schulz— Helferin der Armen darauf hingewiesen. Der Gedanke war ein- fach da und ging nicht wieder weg.„Es war wie ein innerer Zwang“, berichtet die Jubi- larin,„absolut unverständlich für mich“.— So meldete sich die junge Frau zum Hebammen- Kursus in Heidelberg an. Doch berg fuhr, hatte sie einen Traum. Sie sah sich über die alte Rheinbrücke gehen. Dort begegnete ihr ein goldener Leiterwagen ung in diesem Wage befand sich ein Wappen mit einem seltsamen Signum in der Mitte. Am anderen Tag ging sie dann persön- lich über die Brücke, die mit vielen Wappen geschmückt war. Sie suchte, aber sie fand Unter ihnen nicht jenes, das sie im Traum gesehen hatte.— Ein halbes Jahr dauerte der Kursus in Heidelberg. Man schrieb das Jahr 1909. Als sie mit Auszeichnung ihr Examen bestanden hatte, bekam sie ein Zeugnis, und. die junge Frau traute ihren Augen nicht, auf dem Zeugnis befand sich ein Wappen, das haargenau dem ent- sprach, das sie ein halbes Jahr vorher im Traum an dem goldenen Leiterwagen ge- sehen hatte. Margarete Schulz hatte ihren Beruf vorausgeträumt. So hat sie ihn dann als eine Fügung des Schicksals aufgefaßt und sich ihm mit aller Hingabe gewidmet. Etwa 10 000 Kindern hat sie in den 40 Jahren zur Welt geholfen. Wieviel es genau sind, weiß sie selbst nicht. Die Tagebücher liegen vor uns auf dem Tisch aufgestapelt. Ein ganzer Berg. Jede Geburt ist sorgfältig verzeichnet. Und dann sagt Mutter Schulz:„Am liebsten war ich und bin ich bei den Armen und bei denen, die gar nichts haben.“ Das waren keine leeren Worte. Viele, viele Ludwigs- hafener wissen, daß es stimmt. Und wir auch.— Ihr selbst hat der Bombenkrieg alles genommen. Mutter Schulz arbeitet aber heute noch ehrenamtlich im Bahnhofs dienst und in der Säuglingsfürsorge.„Es macht mir gar nichts aus, die ganze Nacht aufzubleiben.“ Und dann tanzt uns Mutter Schulz zum Beweis ihrer Jugendlichkeit in ihrem Zimmer einen flotten Salonwalzer vor. Wirklich, eine„begnadete“ Frau Bff. Stall„Palatia“, gewann See-Rennen den See-Jagdrennen nahm einen ziemlich formgemäßen Verlauf. Der Franzose„Regu- lateur“ setzte sich sofort an die Spitze vor „Cord“ und„Mischwald“. während„Indi- aner“ mit Rücksicht auf sein hohes Gewicht zunächst im Hintertreffen gehalten Wurde. Regulateur brachte das Feld bis an den See, doch machte ihm das nasse Element sicht- lich keinen Spaß. weshalb er sich seitlich ans Land rettete. Dadurch kam der in- zwischen aufgerückte Indianer von Selbst an die Spitze vor Mischwald und Cord, die dichtauf das Land erreichten. Nach der ersten Diagonalen kam„Adar“ gut auf und sonderte sich im Schlußbogen mit Indianer von den übrigen ab. Im Kampf zwischen Höchst- und Leichtgewicht setzte sich die besseren Klasse von Indianer durch, eine ausgezeichnete Leistung, gab er doch an den zweiten, Adar, die Kleinigkeit von dreißig Pfund. Die Ergebnisse: I.): 1. Greif(Erl. Schmitt), 2. Forelle, 3. Rolf; ferner liefen: Golia, Ursula, Träumer, Olga, Fanny, Rosa. Toto; Sieg: 36, Platz: 10, 10, 10; Einjauf-Wette: 68:10.— II.); 1. Sansibar(E. Genèe), 2. Milton, 3. Spion; f. I.: Garribaldi, Kusel. Toto: Sieg: 30; Platz: 18,22; Einl.-Wette: 84:10.— III.): I. König Etzel(K. Narr), 2. Made in Germany, 3. Nachdonner. 4. Gisela; f. If.: Gralsbote. Orpheus, Wendland, Christel, Rhodos, Mareike. Toto: Sieg: 44; Platz: 12, 12, 16, 20; Einl.-Wetter: 56:10.—„ Indianer(W. Straub). 2. Adar, 3. Cord: f. E.: Mischwald, Kriegskind. Regulateur. Toto: Sieg: 18; Platz: 13,24; Einl.- Wette: 204: 10.—. Oberin(W. Kalanke), 2. Colombina, 3. Offerte; f. If.: Wilja, Nacht, Elsenhofer, Katinka. Toto: Sieg: 64; Platz: 28,27; Einl-Wette: 120.10.— VI.): 1. Organist(M. Stecker), 2. Tacitus, 3. Perserin, 4. Luftwaffe; f. If.: Dalmatiner, Rowdy, Cäsar, Krakeler. Toto: Sieg: 130; Platz: 12, 14, 12; Einl.-Wette: 244: 10.— VII.): 1. Zeisig(E. Gute- Kunst), 2. Fliege, 3. Greif; f. If.: Sonja, Toni, Songa, Alma, Lola, Peter, Hansa, Annemarie, Rosel. Toto: Sieg: 400; Platz: 19, 10, 11, 26; Einl. Wette: 60:10. „Kerwe“ in Oggersheim Unter dem Protektorat des Bundes der Körperbehinderten Unter starker Anteilnahme der Bevöl- kerung startete am Samstagabend im Rah- men der Vorortkerwen auch Ogggersheim seine großen Tage.— Der Bund der Kör- perbehinderten Hinterbliebenen und Rent- ner hatte es sich in diesem Jahr zum ersten Male zur Aufgabe gemacht das Protektorat für diese Kirchweih zu übernehmen, um den Reinerlös seiner dreitägigen Tanzveranstal- tung in Oggersheims Festhalle den Hinter- bliebenen, Witwen und Waisen zukommen zu lassen. Unter den frischen Klängen einer spiel- starken Blechmusik, der ein stattlicher Fest- zug mit geschmückten Wagen des ambulan- ten Gewerbes und der Oggersheimer Ge- 8 folgte, wurde die Kerwe einge- olt. Wenn sich am Samstagabend schon ein lustiges Treiben zwischen Auto- Scooter Fischständen und Karussells, sowie in allen Wirtshäusern abspielte, so waren am Sonn- tag die berühmten Kopfsteinpflasterstraßen von Tausenden der Vergnügungslustigen verstopft. Vollbier, Wein und die hochsom- merliche Hitze sorgten wie immer bei sol- chen Gelegenheiten für die nötige Stim- mung. Und es schien fast so, als sei der Be- trieb den Veranstaltern über den Kopf ge- wachsen, als sie dem MM- Reporter mit „kompaktem Mißtrauen“ entgegentraten. Doch dies nur nebenbei.) Die Hauptsache war, daß mit der zweifellos hochherzigen Idee, in dieser Weise den schwergeprüften Hinterbliebenen zu helfen, der Bund der Körperbehinderten ein schönes Beispiel ge- geben hat, das zur Nachahmung empfohlen werden kann. ol! Mannneim, K 1, 1 Sonderungebot? Telefunken-Hoffer-Super 71e, 6 kee 198. 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N 8 Seite 6 MORGEN Dienstag, 6. September 1949/ Nr. Gott der Allmächtige, hat meinen lieben Mann, unseren guten, treubesorgten Vater, Herrn Gottfried Moll Landgerichtsdirektor a. D. nach einem arbeitsreichen Leben in treuer Pflichterfüllung im Alter von 76 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, ver- sehen mit den hl. Sterbesakramenten, in die ewige Heimat abgerufen. Mannheim(E 6,), 4. September 1949. In tiefer Frauer: Frau Maria Moll, geb. Dunkel Rektor Gottfried Moll Maria Moll Gisela Moll Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 7. September 1949, um ½11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt Der alibekaunte BVuuνiei- usschanł Alexander Kordas Welt wunde Conrad veidt und Sabu n:! 5 1 „Der Dieb von Bagdad Farbfilm in Originalfassung ziehur mit deutschen Untertiteln zug v Täglich: 14.00, 16.00, 18.13, 20% Die Alex. Kordas Farbflim wunder „Der Dieb von Bandad Zwei Herzen trotzen geheim. nisvollen Mächten besiegen i Zauberer u. 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Der große Monumental-Film 8 telle 5 6¹ü 1 Qu 5, 4 MANNHEIM du 5,(Fichte r 900 Nef trenn! ö ö CCFCFCCbCTCbCTCbCbCbCTbCbTCTCTCbTbTbTbTVTPTVTVTbTbTVTVTVTVTVTbTbTVTbTVTVTVTVTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTWTTVTVTWVTͤTvV1TV+1W+1T1ͤ+1—+11W1W1W11WWWW ww 2 Stelſen-Sescche 3 Die Beerdigung unserer lieben Verstorbenen, Frau Hennig 7 Ion notre Dame L nzen 2 36. Mann, Selernt. Schlosser, Fün. u. sonst. Ungeziefer vernichtet dais, f 3 212 1 Anna Phili eb. Reiss rerschein Kl. III, sucht Stelle als nach dem weltb. Roman von pachgeschäft O. Schöps. Mannhch währe ö a 5 Pp, Kraft- od. Beifahrer.— Angebote N. EW as 5*„ J 2. 4. bel Rithmler. Tel, dig eden i Andet heute, Dienstag, den 6. September 1949, 11.30 Uhr, auf dem unter Nr. 06514 an den verlag. 5 8 N Regie: Wilhelm Dieterle. lienhe ö Hauptfriedhof statt. Mannheim, Windmühlstraße 18 N a 38. Mann, 25 J., m. techn. Kenntn. Ele 72 3 In den Hauptrollen: Charles ganz ö Die trauernden Hinterbliebenen u. gut. 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Was braucht man zich auch den Luxus zu leisten, neue Kaffee- häuser und Gaststätten aufzubauen oder gar private Wohnhäuser für Flüchtlinge, Was 1 een man Fabriken, die demontiert und zerbombt worden sind, wiederzuerrichten. Nein, das ist nicht des Lebens Sinn und Zweck. Die Fabriken sollen sich selbst helfen, die sollen schauen, wo sie nur bleiben mit Ihrem Wiederaufbau, und die obdachlosen Flüchtlinge, die Ausgebombten. Vorerst ver- tröste man sie mit dem Lastenausgleich. Dann ann man sie ja großzügig im Rahmen des„sozi- alen“, des zwar wucherisch teuere Mieten er- kordernden, aber immerhin im engen Rah- men zu haltenden„Wohnungsbaues“ teilweise unterbringen. Einige sterben von selbst, sie brauchen keine Wohnungen mehr. Die armen Verwaltungsbeamten. An anderer telle des Wirtschaftsteiles wird darüber be- kichtet, daß sie wieder von ihren Familien ge- rennt werden müssen, denn ihre Familien müssen in Frankfurt a. M. bleiben, müssen dort ichtet die für sie aufgebauten Häuser weiter benützen, Menn wahrend die Familjenväter ein Junggesellen- 44719 eben in Bonn zu führen haben, bis die Fami- enhäuser auch dort fertig sind. Es ist das ganz gut 80. denn auf diese Weise wird der Haushaltsaufwand wenigstens durch die Tren- nungsentschädigungen erhöht und indes wer- den in Bonn neue Häuser erstehen. Wir haben 1 es ja, wir können ja verschwenden, denn wir E haben diesen Krieg von 1939 bis 1945 dank der Apoth. Führung glorreich verloren, wir leben mitten u. in einem Trümmerfeld, das wir am besten da- LDrog — 213, 1 & Co. au 5, durch aufbauen, daß wir allen unseren Behör- denangestellten die Möglichkeit geben, den Wiederaufbau selbst zu kontrollieren, zuerst taten sie es in Minden, in Stuttgart, in Frank- kurt a. M. und schließlich in Bonn. Sollten sie, was durchaus im Bereich der theoretischen Möglichkeiten liegt, auf dieser Zick-Zack-Ubersiedlungstour auch nach Mann- heim kommen, dann werden die Mannheimer auch so etwas wie Wiederaufbau erleben. Vor- ner wird jedoch das schöne Geld für die schöne Stadt Bonn verwandt werden müssen, wobei nicht vergessen werden darf, daß die Sache mit Mannheim bloße Theorie bleibt, denn bis dahin haben sie restlos alle Mittel verplant und verschustert und müssen in Bonn bleiben. mit Ladenschluß zeiten Die Frage der Ladenschlußzeiten wird laut einer Erklärung des württembergisch- badischen Arbeitsministeriums auf bizonaler Basis geregelt, behaupten dafür zustündige Mannheimer Gewerkschaftskreise. Die Frage der Ladenschlußzeiten müsse au Länderebene geregelt werden, erklärten zuständige Kreise der bizonalen Arbeitsver- waltung unserem FoW.-Redaktionsmitglied. Indes warten die kaufmännischen Ge- arten a nilfen und Angestellten auf die Regelung. park, fl Wer sie treffen wird, können sie sich an den hr, im 8000 ein Kngpten ihrer Bekleidung abzählen. Die erple Behörcen höchster undd ktlerer Ins tens ut Laden haben versagt, die Gewerkschaften mußten . für c zich mit den Arbeitgebern einigen und N haben sich, provisorisch geeinigt, bis zur en. endgültigen, zur gesetzlichen Regelung. a Für die Katz ist diese Einigung, denn „ mite wer kann es einem auswärtigen Unterneh- koch mer verargen, wenn er für seinen Mann- d. heimer Fillalbetrieb andere Ladenschluß- N zeiten mordnet, als die in Mannheim üblichen. Wer kann es einem Warenhaus I Lage verübeln, daß es aus der Reihe zu tanzen geg. Bel versucht, weil es nicht Mitglied des die Ab- Zimmer machung mit den Gewerkschaften kontra- W Neue hierenden Einzelhandelsverbandes ist. 6516 10 Verbände und Kammern haben keine Sanni Erekutive. Sie liegt allein bei den Regie- rungen, die von den Gesetzesgebern beauf- tragt wird. Nun diese Exekutive versagt, Was sollte jetzt geschehen. Wenn es mit in Ki lichtigen Dingen zuginge, so wäre der tl. 2 zm Steuerzahler berechtigt, einfach zu sagen: 10 64„Weil die Regierung(gleichgültig ob bizonal 10 a! oder regional) versagt hat, verweigere ich Gegenlieferung. Zahle keine Steuern.„Hei da würden aber die höchsten und die hohen am, p Herren über der ungebärdigen, über der un Vel gen die Abschlüsse nicht identisch mit der von ihnen als-Selbst- Verständlichkeit angesehenen Verpflichtung, Steuern zu zahlen. Gewiß werden sie mit tausenderlei Schwierigkeiten aufwarten können, von deren eine, die von den Amerikanern ver- ursacht wurde, nicht die geringste ist, die Gewerbefreiheit. Sie würden sodann klipp und klar dartun, daß es ausgeschlossen war, ist und sein wird, die Ladenschlußzeiten be- friedigend für die Allgemeinheit festzu- setzen, solange ambulante Händler auch nach Ladenschlußzeiten mitunter bis zum Spätabend Waren feil bieten. Ein unlauterer Wettbewerb ist das und sie würden es ver- stehen, ihre Untätigkeit mit wohlweislichen Argumenten zu belegen und zu entschuldi- gen. Sie verstehen nämlich nur eines, sich zu verteidigen, wenn ihre Position ange- griffen ist. Deswegen haben sie es auch sòô herrlich weit gebracht. Indes ist es auch eine sozialpolitische Vrage. Samstag Nachmittag- Ladenschluhz bedeutet praktische Vernachlässigung der den Großteil der Beschäftigten stellenden Arbeiter- und Angestelltenschaft. Kein Ladenschluß, also weder Mittwoch noch Samstag wäre eine Verlängerung der Ar- beitszeit auf rund 50 Stunden. während der jetzige Zustand eine Verkürzung darstellt, die leistungsmäßig nicht stark ins Gewicht fällt, weil am Mittwoch erfahrungsgemälz der schlechteste Verkaufstag ist. Auf der anderen Seite sind die vorwie- gend aus Frauen rekrutierenden Ladenge- hilfen zur Verrichtung von Heimarbeit auf den dienstfreien Nachmittag angewiesen. Mehr als in früheren Zeiten. in denen ver- heiratete Frauen Kochtöpfe meist ganztägig bedienen konnten. Der Einzelhandel hat so seine Sorgen. Die Tabakverkäufer von Mannheim z. B., sie wissen, daß die Verkaufszeiten ungün- stig liegen. Die besten Umsätze erzielen sie, wenn die Arbeiter aus den Fabriken, die Angestellten aus den Kontoren nach Hause strömen. Aber da ist die Verpflichtung, den Laden geschlossen zu halten. Die Ambulanten, die sich mit Mühe mit- unter durch Tagesumsätze über Wasser halten, die(Ausnahmen, die die Regel be- stätigen, gibt es überall) mit stündlichen Umsätzen mancher Einzelhändler vergieſch- bar sind, sie können sich nicht an Laden- schlußzeiten halten, denn jede Rasierklinge, die sie verkaufen, bedeutet einen weniger hungrigen Magen.. Bleibt zu erwidern, daß der Handel an sich bereits stark übersetzt ist, daß des ambulanten Handels Tätigkeit gerade die Voraussetzung dazu gibt, den Beschäftigten; kreis im alteingesessenen Handel einzu- schränken. Unbestreitbar liegt viel Wahres an diesem Einwand, es muß jedoch berück- sichtigt werden, daß es Ausgewiesene und Ausgebombte sind, die heute in der Haupt- sache das Heer der Ambulanten stellen, di e ja ihre Kundschaft zum großen Teile selbst mitgebracht haben. Doch mit all diesen Einwänden, mit dem Für und Wider sich zu beschäftigten, qas ist Aufgabe jener Stellen, die— bis auf die Steuereintreibung— in dieser Hinsicht noch nichts getan haben, als sich auf andere Kompetenzen zu berufen. Aber bald, wenn es möglich wäre. VVVVVVVCCCVVVTVTTVTTVTVTTTVTCTCTCTTTVTTT—T—— mithundertanderen Dingen Außenhandelsstatistik erfreulich Jeder Tag bringt irgendwelche besondere Neuigkeiten mit sich. Manchmal sind es finanz- politische, manchmal industrielle Neuigkeiten, manchmal sozialpolitisch oder wirtschaftspoli- tisch wichtige Ereignisse. Heute gelang es dem Zufall. eine Sammlung aufzustellen. die nur Fehlleistungen enthält. Fehlleistungen der Verwaltungen, der Regie- rungen, für die der deutsche Durchschnitts- mensch bluten und zahlen muß. In der Tat ist es so. Irrtümer regieren die Zeitläufte und zu diesen Irrtümern gehört wohl auch die Tatsache, daß die Militärregie- rungen vermeinen, die deutschen Stellen wä- ren allmächtig und könnten der Arbeitslosig- keit entgegenwirken. Arbeitsdirektor Storch erwiderte den Militär- regierungen auf das Arbeitslosigkeitsmemo- randum. Er will wissen. was eigentlich die Mi- litärregierungen praktisch gegen die Arbeits- losigkeit tun wollen. anstatt sie durch Demon- tagen(plus 300 000 Arbeitslose) zu vermehren. Nun, Herr Storch hat zweifellos recht. Die Ausweisungen die Demontagen ersticken jede Lebensmöglichkeit auf dem Arbeitsmarkt. sind die tiefere Ursache der Entwicklung. Aber ei- nes mag wohl gesagt sein: Nicht ganz unschul- dig sind die deutschen Stellen an dieser Ar- beitslosigkeit. Sie könnte geringer sein. 2. B. um 100 000 oder 50 000 Menschen. wenn der Staat sinnvoll die ihm über das Steuerauf- kommen anvertrauten Gelder verwenden würde, anstatt sie zu vergeuden. Zu vergeu- den für Baupläne eines neuen Bundeshaupt- städtles. zu vergeuden für Verwaltungen. die nichts. aber auch gar nichts leisten. als ihrer Eitelkeit fröhnen, für Bananen, die wesentlich billiger hätten eingekauft werden können usw. Usf. F. O. Weber Auch das sind Fehler für die Steuern gezahlt werden Die Frage, warum die Bananen in Deutsch- land so teuer sind. findet eine überraschende Aufklärung in der Tatsache, daß den Frank- kurter Verwaltungen ein bedauerlicher Dispo- sitionsfehler bei der Vergebung der Einfuhr- genehmigungen an die deutschen Importeure unterlaufen ist. Für die Einfuhr von Bananen aus Colum- bien wurden Anfang August vom gemischten Einfuhrausschuß 5 Millionen Dollar ausge- schrieben. Auf Grund des Mitte Juni abge- schlossenen deutsch- columbianischen Handels- vertrags setzen sich alte deutsche Importhäuser mit columbischen Bananenexporteuren in Ver- bindung. Zum Jahresdurchschnittspreis von 120 Dollar je Tonne(der einem Kleinverkaufspreis von 0,60 DM je Pfund entsprechen würde) wurden zwischen deutschen und columbischen Interessenten Lieferverträge mit Zustimmung der Verwaltung für Ernährung abgeschlossen. Die Lieferverträge kornten jedoch nicht er- füllt werden, da die columbischen Exporteure von ihrer Regierung wegen der columbischen Devisengesetzgebung keine Ausfuhrlizenz be- sitzen. Das Recht zur Bananenausfuhr ist nur acht columbischen Handelsfirmen zuerkannt. Mit diesen acht Firmen wurden jedoch deut- scherseits keine Lieferverträge vereinbart. Der Vertreter der columbischen Regierung in Deutschland Robledo hat sich nun mit einer schriftlichen Beschwerde an die. Frankz kurter Verwaltunssbehörden gewendet und ge. bse deutscher Importeure mit nicht zugelassenen columbischen Bananen- exporteuren protestiert. zur Zeit Besprechungen inwieweit die den deutschen Firmen erteilten Einfuhrgenehmigungen wieder rückgängig ge- macht werden müssen, bzw. ob eine Umdis- position der Kontrakte mit lizenzierten colum- bischen Firmen möglich ist. Bei der Außen- handelsstelle ist man bemüht, das Bananen- geschäft mit Columbien doch noch in Gang zu bringen. Bananen teuer statt billig Inzwischen wurden im Rahmen des deutsch- kranzösischen Handelsvertrags Bananen aus Guadeloupe zum Tonnenpreis von 270 Dollar eingeführt die im Kleinhandel je Pfund etwa 1.50 DM kosten und qualitätsmäßig wesent- lich schlechter als die columbischen Bananen sind. Ve. Fett noeh teurer statt billiger Von der JEIA angesammelte Fettbestände im Umfang von 45 000 bis 50 000 Tonnen sind auf Grund einer Vereinbarung zwischen der JEIA. der alliierten Bankenkommission, der Bank deutscher Länder und der Verwaltung für Wirtschaft einerseits und dem deutschen Fettstoffkontor, dem Verband deutscher Sei- fenfabriken und dem chemischen Verband an- wass, undemokratischen Rebellen Antwort wohl it. Angeh in Ohnmacht fallen, denn Leistung ist ihnen r. Zinn— 1 5 An 2 2 L Srla, Württemberg gewann den Leichiathletik-Länderkumpf 1 7 Heinz Kohl(Hessen) sprang mit 6,78 Meter einen deutschen Rekord zulein t Als die vier deutschen Ländermannschaften Ein. eee der Leichtathleten der Länder Baden, Bayern, verlag. Württemberg und Hessen im Frankfurter Wald- Stadion einmarschierten, fehlten unter den im —Frosramm aufgeführten Repräsentativen aller 6 Mon. 1 vier Länder doch einige bekannte Spitzenkön- 56545 3. er. Zunächst einmal hatten älle vier Ver- bände einige rer Besten nach Meran bei den Studenten-Weltmeisterschaften senden müssen. 1 Jan Lum andern aber hatten auch Verletzungen und ur sche Urlaubsschwierigkeiten einige Umstellungen be- Gg. Baue Wirkt. Die Vertretung von Württemberg ge- straße wann nicht nur die Hälfte aller 16 Wettbewerbe. . sondern am Ende auch mit sechs Punkten Vor- 0 8 — sprung diesen Kampf. Die Entscheidung fiel allerdings erst in der 3 3% abschließenden 49“ 100-Meter- Staffel. die der zuntstt.! vorſährige 400-Meter-sieger Wudtke zwar Kler a d. Woch zum Slege führte, zum Schlusse aber von dern n d. Vel mächtig aufkommenden und den Bayern noch „ Kleide den zweiten Platz abjagenden Ulzheimer ungen chwer bedrängte. bessern Das Stadion bot gestern in Frankfurt die billis, besten Voraussetzungen für gute Leistungen. in 2 Mit Ausnahme des 1500-Meter-Laufes Waren n d. Ve alle Siegerzeiten in den Läufen und Staffeln en Beyer ausgezeichnet. Einen kleinen„Jugend-Dreilän- zeitung! der-Kampf“ gewann Hessen vor Bayern und an d. Vel Württemberg, wobei der junge Heinz Kohl- rarbeite! Münster(Hessen) mit 6,78 Metern einen neuen d. 2. deutschen Jugendekord im Weitsprung er- en Ver zielte. Endergebnis: Württemberg 177; Bayern — i Kessen 143,5 und Baden 91,5 Punkte. Für EI Baden kam der junge Läufer Lehmann im olrhalle 1500-Meter-Lauf 4.02 Min. zu seinem bisher 288. Ge. Wohl größten Erfolg, da er den Württemberger als Ge. Läufer, den Dritten der deutschen Meisterschaft 33 schlagen konnte. 8 Part. ande in Die Leistungen: ten. ch. Stabhochsprung: 1. Tührk(Bayern), 3,0 m. 110 m Hürden: 1. Gessinger(Würt⸗ temberg), 15,6 Sek, Weitsprung: Steger GBayern), 6,904 m. Diskus wurf: 1. Marktan- er(Württemberg), 44,05 m. 100 mauf: Zandt(Württemberg), 10,8 Sek. 200 m: Zandt 1500 4.02, 0 Min. (Württen berg, 21,6(Jahresbestleistung). Meter: 1. Lehmann(Baden), dererseits für den deutschen Inlandsbedartf freigegeben worden. Die dem Fettkontor an- geschlossenen Firmen bezahlen dafür bis zum 12. Dezember 1949 den Gegenwert in DM. in Höhe von 50 Prozent der JEIA-Kontraktpreise an die BdL., die im Auftrag der JEIA als In- kassostelle fungiert. Die Bezahlung des Rest- betrags der Kontraktpreis und der Spesen muß längstens bis zum 1. Januar 1950 erfolgt sein, unabhängig davon, ob bis dahin der Verkauf der Bestände bereits durchgeführt ist. Bei der VfW weist man in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die deutsche fettverarbeitende Industrie bereits große Geldmittel für die im Rahmen des laufenden Wirtschaftsjahrs vor- gesehenen ausländischen Fettimporte investiert hat und deshalb jetzt versucht, größere Men- gen Fertigware auf den Markt abzusetzen. Die Prozent über den derzeitigen lagen. der Abgabe die Interessen der Verbraucher Erzeuger berücksichtigt. UHebersiedlungskosten am Jau fenden Bande f Bei der VELF sind darüber im Gange. brüngung des den soll. Einer relativ schnellen Uebersiedlung der Angehörigen der Verwaltung für Wirtschaft stünde. wie es weiter heißt. insofern nichts entgegen, da bereits Pläne für deren ausgearbeitet worden selen und unmittelbar nach der Ent- scheidung in die Tat umgesetzt werden könn- ten. So sei vor allem daran gedacht. die von den Bonnern freigegebenen Wohnungen für diese Zwerke zu benutzen und sie nicht un- mittelbar den Altmietern zurückzugeben. Die- ses sel insofern auch möglich, da in Nord- rhein- Westfalen ein Mietgesetz gelte, nach dem im Gegensatz zu Hessen keine Wohnungsrück- gabe zu erfolgen brauche. wenn die Altmie- ter sozial tragbar untergebracht worden seien. private Unterkünfte jetzt vom Fettkontor übernommenen Fettbestände der JEIA wurden zu einer Zeit angelegt. in der die Notierungen noch um 100 Deshalb hat sich die Frage der Preisfestsetzung bei an die verarbeitende Industrie schwierig gestaltet. Man fand eine Einigung dahin, daß die JEIA- Bestände zusammen mit den aus der deutschen Produktion anfallenden Mengen zu einem Mittelpreis an die verarbei- tende Industrie abgegeben wird, der sowohl als auch 0 Die ersten Vorbereitungen für die Ueber- Siedlung nach Bonn sind, wie aus gut unter- richteten Kreisen verlautet, bereits getroffen worden. Zunächst wurden etwa 10 Büroräume im Finanzamt-Neubau in der Reinsdörferstrage und entsprechende Privat. uartiere für die Ar- und entsprechende Privatquartiere für die Ar- beit der Spitzen der Verwaltung für Wirt- schaft ab sofort gemietet. Fällt die Entschei- dung endgültig für Bonn. so ist für die Unter- künftigen Bundeswirtschafts- ministeriums die Gallwitz-Kaserne vorgesehen, die zwar vorläufig noch von Belgiern belegt ist. im Laufe des Oktober jedoch geräumt wer- 1 Ferner sollen im Schnellbauverfahren in kür- zester Frist Häuser errichtet und als Jung- gesellenzimmer vergeben werden. Das günstige Klima Bonns ermögliche eine Bautätigkeit bis in den späten Winter. Allerdings werde vor- erst an Familien wohnungen noch nicht zu den- ken sein. Schließlich sei der Bau von drei großen Siedlungen in unmittelbarer Nähe der Dienst- stellen geplant. Die letzte Fettmeldung bestätigt das Chaos Die Erhöhung der September-Fettration auf 2000 Gramm hat im Zusammenhang mit einem erhöhten Fettangebot auf den freien Waren- märlten der Westzonen zu einem fast völligen Zusammenbruch des Freihundels mit Fett zu Ueberpreisen geführt. Nur Butter wurde davon nieht betroffen, doch gingen auch hier die Freise in Berlin, Humburg und Braunsehweig zuruck und erhöhten sich nur in Bremen. Der durehschnittlicehe Kilopreis für Butter liegt jetzt in Süddeutschland bei 8 bis 9 DM und in Norddeutschland bei 12 bis I3 DM. Nack Be- richten aus Frankfurt dürfte zukünftig nur noch Butter auf den freien Märkten gefragt sein, während andre Fette auf Grund der rei- chen Zuteilungen, die von großen Familien wohl kaum noch in Anspruch genommen werden, für den Freihandel das Interesse ver- loren haben. Dieser Eindruck konnte auch duch behördliche Warnungen und Erklärun- gen, 2. B. in Essen, über die Fortdauer der Lebens mittelbewirtschaftung nicht verwischt Werden. Auch Fleischwaren und Fleisch wer- den zeitweilig schon zu notfmalen Preisen frei verkauft, so daß dem Freimarkt ebenfalls hier ein großes Gebiet verloren zu gehen droht. Jebrig bleiben damit in der Hauptsache nur noch ⁊ollpflichtige Waren, die eingeschmuggelt und dadurch unter Ladenpreisen verkauft wer- den önnen. Rentenbank-Grundschuldzinsen Wie dpa aus Kreisen der landwirtschaft- lichen Rentenbank erfährt, hat die Verwaltung für Finanzen im Vereinigten Wirtschaftsgebiet den Finanzministern der Länder der Bizone weitefe Einzelheiten zur Durchführungsverord- nung zum Rentenbank-Grundschuldzinsen-Ge- setz bekanntgegeben. Danach werden Renten- bank-Grundschuldzinsen fällig, ohne daß der vom Finanzamt zu erteilende Rentenbank- -Grundschuld-Bescheid schon zugestellt zu sein braucht. Die erste Halbjahresrate ist bereits am 1. Juli 1949 fällig gewesen, die zweite wird am 1. Oktober 1949 fällig. Wie die Verwaltung für Finanzen ausdrücklich vermerkt. wird bei nicht rechtzeitiger Zahlung ein Säumniszu- schlag erhoben. Die Rentenbank-Grundschuld- zinsen belaufen sich auf jährlich 0,15 Prozent des Einheitswertes und sind von allen Eigen- tümern und Pächtern land wirtschaftlicher, forst wirtschaftlicher und gärtnerischer Grund- stücke mit einem Einheitswert von 6000 DM und mehr zu entrichten. dpa angestiegen ohne daß es sich auswirkt Der Außenhandel der Bizone erbrachte im Monat Juli für Ein- und Ausfuhr Höchstergeb- nisse der Nachkriegszeit. Nach dem jüngsten Halbmonatsbericht der amerikanischen Militär- regierung wurden aus der Bizone im Juli Waren im Werte von 113,1 Mill. Dollar ausge- führt. Davon entfallen auf die allgemeine Aus- fuhr(Generalexports) 68.8 Mill. Dollar, auf Kohlen 31,3 Mill. Dollar und auf„unsichtbare Ausfuhr“ 13,0 Mill. Dollar. Gegenüber dem Juni hat sich die allgemeine Ausfuhr um 16 Mill. Dollar erhöht. An der gesteigerten Ausfuhr sind vor allem Halb- und Fertigwaren aus Stahl und Eisen, Stahlkon- struktionen, Maschinen, Chemikalien und Farb- stoffe beteiligt. Die Ausfuhr nach den latein- amerikanischen Ländern lag beträchtlich höher als in irgendeinem früheren Monat. Die Ge- samtausfuhr der Bizone erreichte in den ersten 7 Monaten 1949 einen Wert von 680 Mill. Dollar gegen 278 Mill. Dollar in der entsprechenden Zeit des Vorjahres. Die Einfuhr wird für den Monat Juli mit 237,3 Mill. Dollar angegeben. Diese Ziffer mag jedoch etwas erhöht erscheinen, da die Berichte über die von der JEIA finanzierten Einfuhr sich stärker auf die Invoice-Doku- mente als auf tatsächliche Lieferungen N Getreidebörse Mannheim. Das heutige Börsenbild ist unein- heitlich. Wohl deswegen, weil politische Erörte- rungen über die Persönlichkeit des neuen Ernäh- rungsministers, von der Zwangswirtschaft oder deren Aufhebung abhängig ist, die Börse beherr- schen. Die Ablieferungen von inländischem Rog- gen sind sehr reichlich. Bei Weizen ist eine ge- Wisse Zurückhaltung zu bemerken, die Münlen und Bäcker pflegen eifrig Beratungen im geschlos- senen Kreis, die wohl der Verwertung inlän- dischen Mehles gelten, wobei eine anscheinend zu erwartende automatisch eintretende Preiserhöhung im Vordergrund steht. Inlandshafer neuer Ernte wird in guten Qualitäten erheblich mehr als während des letzten Börsentages angeboten, wobei Futterhafer sehr gefragt ist, bei Industriehafer herrscht ausgeglichenes Geschäft. Gerste ist rege gefragt. Das Preisangebot(32 DM inklusive Qualitatszuschläge) ist unverändert. Lediglich aus Pfalz-Rheinhessen werden höhere Preisforderun- gen aufgestellt, die aber bei Brauereien und Mäl- Zerelen auf Zurückhaltung stoßen. 5 Die Nachfrage nach Weizenmehl ist unvermin- dert stark, obwohl die Knappheit überwunden zu sein scheint, Roggenmehl wird angeboten, und ist in manchen Gegenden sogar unverkäuflich. Da die Mühlen gut beschäftigt sind, geht ein großer Teil des Weizenmehles in die Teigwarenindustrie. Am Futtermittelmarkt ruhiges Geschäft. Milocorn aus Norddeutschland wird angeboten; Kleie nicht nur angeboten, sondern auch gut abgesetzt, Der bizonalen Reserve werden drei Dampfer mit ins- gesamt 27 800 t Weizen und der Brotherstellung 5000 t in Württemberg-Baden zugeteilt. Außerdem Wurden der bizonalen Reserve 5000 t Roggen aus Polen zugeteilt. 250 Tonnen Gerste wurden für Kaffeeherstellung freigegeben. Von früher als freigestellte Bestände gemeldeten 17 221 t Weizen wurden 7000 t der bizonalen Reserve zugeteilt. Das Geschäft auf dem Kartoffelmarkt ist ruhig. Aus Rheinland/ Westfalen kommen Angebote 2u 4,90 bis 5,00 DM, aus Westfalen zu 4,7, PM und Niedersachsen offerfert mit 4,50 DM ab Station. Rauhfuttermarkt: Getreidestroh, dragigepregt 4,20 bis 4,60 DM. Getreidestroh, gebündelt. bindfaden- gepreßt 3,30 bis 3,60 PM: Wiesenheu gut, ge- Sund, trocken, II. Schnitt. 10.80 DM. Luzerneklee- neu 13,00—14,00; Rotkleeheu 11,0012, PM. Ten- denz bei Stroh lustlos, bei, Heu Käufer abwar- tend. 9 N Rk. Frankfurt. Die Angebote an Roggen haben sich erheblich verstärkt, so daß an diesem Markt ein ausgesprochener Druck besteht, obwohl die Mühlen beachtliche Partien aufnahmen. Da in- folge der stärker in Gang gekommenen Drusch- tätigkeit mit weiter hohen Anlieferungen gerech- net wird, werden seitens der beteiligten Stellen Einlagerungsmaßnahmen erwogen. In Weizen bleiben die Zufuhren dagegen vorerst noch klein, 1 Auch Gerste und Hafer haben nur mäßige Ange- bote, das Geschäft ist weiterhin unentwickelt. Nach Braugerste besteht lebhafte Nachfrage, in- folge der sehr unterschiedlichen Preisofferten scheitern aber die meisten Abschlüsse. Die jetzt im Anlaufen begriffene Maisaustauschaktion hat die Gefahr einer weiteren Verfütterung von Brot- getreide gebannt, auch Milokorn gelangt jetzt zur Ausgabe. Trotz einer leichten Entspannung bleibt Weizenmehl sehr begehrt, hingegen wird Roggenmehl stark offeriert bei nur mäßiger Nach- frage. Am Futtermittelmarkt wird Weizenkleie wegen der preislich zu teuer liegenden Roggen Kleie bevorzugt. Soweit durch die Außenhandels- stelle in Hamburg ölnaltige Futtermittel freige- geben werden, finden sie güte Aufnahme. Hühner- mischfutter mit hohem Körnergehalt wird neuer dings stark offeriert. während die Nachfrage be- trächtlich nachgelassen hat. Der Preis gab daher um eine Mark auf 33,5034, 0 DM je 100 Kg nach. Bei beschränkter Nachfrage ist das Angebot in Heu unwesentlich. Stroh war fast ohne Absatz- möglichkeiten. Es notierten: Weizen W XIII 260 (im Vormonat 258,50), W XVI 263(261,500, W XVIII 265(263,50), W XIX 267 265,50), W XX 269(267,50); Roggen R XII 238(286,50). R XIV 240(238,50), R XV 241(239,50), R XVI 243(241,50), R XVIII 245(248,50), R XIX 247(245,30) je t, Großhandelspreise der Mühlen der genannten Festpreisgebiete. Die Preise für Mehl und Kleie blieben unverändert. Wiesenheu, gut, gesund, trocken, 11,00—11.50 (11,00); Luzerneheu, gut, gesund, trocken, 13,00 bis 13,50(13,00); für Preßheu erfolgt zu diesen Preisen ein Zuschlag von o,80 DM je 100 kg, Großhandels- Preise ab Verladestation. Die Strohpreise blieben auf dem ermäßigten Niveau unverändert: Weizen: und Roggenstroh, bindfadengepreßt, 3,00, dito drahtgepreßt 4,00; Hafer- und Gerstenstroh bind fadengepreßt 4,00 DM Großhandelspreise ab Ver- ladestation. stigem Sommerwetter im Strandbad in Ziegel- hausen durchgeführt wurde. Nikar war ein- deutig überlegen und siegte auch bei dem an- schlie zenden Wasserballspiel unangefochten mit Die Wettbewerbe wurden in sämt- lichen Disziplinen ausgetragen und saben so- wohl die kleinsten als auch die kampfstarken BS 8:0 Toren. Renn mannschaften am Start. Speer werken: Loose(Hessen): 59,7 Mater. 5000 m: Eitel Württemberg), 14.44, 8. 8 0 La Uf: 1. Zimmerlein(Bayern), 1.54, 8. Hoch- sprung: Naumann(Hessen), 1,85 M. 400 m- La uf: I. Wudtke(Württemberg), 48,5. Drei- sprung: 1. Engelhardt Bayern), 13,48. Ku- gels toben: 1. Luh(Hessen), 14,37. 4100 Meter- Staffel: 1. Württemberg, 43,2 Sek. 0, 78 und 4K 40 0 mStaf fel: 1. Württemberg, 3. Min. V TTC Mannheim— T0 Kaiserslautern 13:7 Nach zehn Jahren war wieder einmal der In interessanten Tennis-Vergleichskampf Vor die Herren, die in den Einzeln und Doppeln die Punkte holten. Bei den Damen konnte nur Doris Brummer einen Sieg über Frl. Reiß erringen und mit Engert zusammen Te Kaiserslautern in Mannheim zu Gast. diesem blieb der TTC Mannheim mit 13:7 Sieger. allem waren auch das gemischte Doppel gewinnen. Herren-Finzel: Helmrich(M)— Grabin- zu einer Ueberrundung an. reichten nicht aus, um dem Fahrerfeld eine 8 zogen Weimer-Müller davon, gewannen Meter um Meter und hatten nach 16 Runden Kampf das ger(K) 6750, 6:1; Engert(WN— Pr. Schunk(E) 6:2 6:1; Feldbausch II(%— Jochum(K). 3:6, 6:1, 614: Schwab(M)— Otto(K) 612, 6:1; Feldbausch T(M) gegen Sven(I) 613, 61; Röchling()— Klotz(E) 6:4, 6:2; Au(M)— Mildenberger C) 613, 2:6, 62 Spohn(M) 812 81. Brummer— Reiß 673, 674; gegen Müller 0:6, 1:6; von Borcke— Dr. Neuer 3:6 0:6; Weber— Grabinger 4:6, 3:6. Herren Op- HelmrichFeldbausch II— Grabinger/ Klotz PEI: 6:2, 671 326, 728: Sven 6:2, 25 Engert/ Röchling— Dr. SchunkiOtto 6:3 Gemischtes Doppel: Röchling— Dr. Neuer/ sven 216, 3:6. W. Br Nikar Heidelberg war Sonderklasse Mit 66:36 Punkten siegte der Schwimmverein den Schwimmverein Klubkampf. der bei gün- Nikar Heidelberg über Mannheim in einem — Dr. Neuer(K) 2:8, 4:6.— Dame n Hoffmann 5 Flleger fahren: 1. Müller Schwennin- gen); 2. Noß(Frankfurt); 3. Weimer(Stuttgart); Feldbausch I/ Plaßmann— Mildenberger- 7:5; Spohn/ Braun— Dr. Neuer/ Jochum Brummer- Engert— Müller/ Dr. Schunk 7:5, 1:6, 515; Weber Feldbausch 11/Grabinger/ Grabinger 57, 116; Hoff- mann Feldbausch I/Reig-Otto 6.2, 68, von Borcke- des Vortages. mer auf den dritten Platz verwiesen. Runden-Punktefahren holte zwang. griff in die Kämpfe ein. Pfannenmüller. Weimer-Müller Runde abzunehmen. Unverwüstlich zweite Pfälzer Rennen gewonnen. 4. Berger(Rosenheim). 5 Zwanzig Run thal) 11 Punkte. müller Nürnberg) 14; eine Runde zurück:(Ulm) 169,5: Leichtgewicht: Zehner(Heilbronn) 3. Brunner-Noß(Frankfurt) 37; 4. Hilbert- 178; Mittelgewicht: Lutz(Feuerbach) 183,5; Henning(Frankenthal- Dortmund) 24; zwei Schwergewicht: Wolf(Karlsruhe) 315.5 Punkten. thal) 23 Punkte. Weimer-Müller siegten auch in Frankenthal Bei der„Tropenhitze“ und den vorausgegan- genen Nachtrennen in Haßloch kamen die Be- rufsfahrer nicht zu den mitreisenden Spurts Schon im Fliegerfahren gab es eine Ueberraschung als Müller und Neß Wei- Das 20 sich Brunner Darmstadt) mit 19 Punkten vor seinen Verfol- gern(Pfannenmüller Nürnberg) und Hilbert (Frankenthal), die 17 und 14 Punkte sammelten. Im 200-Runden-Mannschaftsfahren, an dem neun Paare teilnahmen, gab es einen schweren Sturz, der Berger und Weischedel zur Aufgabe Ein neues Paar mit Hilbert-Henning Nach 30 Runden gab es die erste Ueberraschung durch Stubbe sammelten fleißig Punkte und waren die stärksten Spurter. Nach der sechsten Wertung setzten Hilbert- Henning, mit Unterstützung der Pfälzer Paare, Aber die Kräfte den-Punktefah- ren: 1. Brunner Darmstadt 19; 2. Pfannen- müller(Nürnberg) 17; 3. Hilbert Frankenthal) 14; 4. Kalb(Nürnberg) 14; 5. Kopf(Franken- 200 Runden Mannschaftsfah- ren: 1. Weimer-Müller 46; 2. Stubbe- Pfannen Runden zurück: 5. Kopf-Ruckdeschler Franken. htsri e ASV. L. B. heim 583; Mittelstufe: VfL Gemmrigheim 605,5 Deutsche Meisterschaften der Schweruthleten In Göppingen, Regensburg und Karlsruhe kämpften die Männer der Schwerathletik über- all um den Titel eines deutschen Meisters im Ringen, Gewichtheben und im Rasenkraftsport. In Göppingen wurde der erste Titel im Ringen Der TV „Jahn“ Göppingen hatte mit den ehemaligen Deutschmeistern Georg Fink und Walter Hahn 5 Fink mußte sich nach einer nicht ganz einwandfreien 2:1 Punkt- niederlage gegen Wolfgang Ehrl(München) mit während sein Klubkamerad und ständiger Schrittmacher Wal- ter Hahn diesmal zum Zuge kam und vor Ehr neuer deutscher Meister im Ringen(griech. der Leichtgewichtsklasse vergeben. gleich zwei Eisen im Feuer. dem dritten Platz begnügen, röm.) der Leichtgewichtsklasse wurde. wichtsklassen zur Durchführung. ring(Fellbach) zu ihrem Vorjahrstitel. gewicht überlegen siegte. Reißen und Stoßen erzielt: Bantamgewicht: Wagner(Fellbach) mit 520; Federgewicht: Junkes(Trier) mit 565; Leicht- gewicht: Jansen(Essen) mit 630; Mittelgewicht: Wagner(Essen) mit 670; Halbschwergewicht: Schwergewicht: Köhler(Weinheim) mit 705; Asldering(Fellbach) mit 765 Pfund. Auf dem Karlsruher Germania-Sportplatz kamen die diesjährigen deutschen Meisterschaf- ten im Rasenkraftsport zur Austragung, die mit ihren beachtlichen Leistungen einen 5 er neuen deutschen Rasenkraftsportmeister hat lichen Verlauf nahmen. Die Ehrentafel nachfolgendes Aussehen: Rasenkraftsport Hammerwerfen, Gewicht- 1 werken und Steinstoßen): Federgewicht: Fischer — Rundgewichtsriegen: Unterstufe ASV Hessig- 7 5 In Regensburg kamen die deutschen Meister- schaften im Gewichtheben in sämtlicen Ge- In vier von sechs Gewichtsklassen kamen Junkes(Trier), Jansen(Essen), Köhler(Weinheim) und Aalde- Dabei Überraschte der Weinheimer Ernst Köhler, der gegenüber dem Vorjahr mit 25 Pfund Mehr- Die angeführten Lei- stungen der deutschen Meister wurden jeweils im olympischen Dreikampf beidarmig Drücken, Oberstufe: SKV Stammheim 533; Neulings- Klasse; Sd Salach 520; Alterskl.: SV Feuerbach 543,5 Punkten. Tauziehen: Leichtgewicht: ASV Hessigheim; Mittelgewicht: KSV Schries- heim; Schwergewicht: VfL Gemmrigheim. Einzel jonglieren: 1. Jaiser(Untertürkheim) 437; 2. Brudee(Untertürkheim) 428 Punkten.— Ge- wichtwerfen: Federgewicht; Fischer(Ulm); Leichtgewicht: Zehner(Heilbronn) Mittelge- wicht: Dösch(Marburg); Schwergewicht: Wolf (Karlsruhe). Rasenkraftsport-Mannschafts- kampf: SpVgg Germania Karlsruhe 631 Punkte. Unsere Toto- Voraussagen Württemberg-Baden VfR Mannheim— Jahn Regensburg VfB Stuttgart— SV Waldhof-Mhm. 1860 München— Stuttgarter Kickers Kickers Offenbach— Bayern München Eintracht Frankfurt— I. FC Nürnberg SpVgg Fürth— Schwaben Augsburg BC Augsburg— FSV Frankfurt VfB Mühlburg— Schweinfurt 05 Hannover 96— Werder Bremen TSG Ulm 46— FV Zuffenhausen Amic. Viernheim— Germ. Brötzingen ASV Feudenheim— ASV Durlach Union Böckingen— Sportel. Stuttgart SV Reutlingen— SG Friedrichshafen Rheinland-Pfalz Kickers Offenbach— Bayern München VfB Stuttgart— SV Waldhof SpVgg Fürth— Schwaben Augsburg VfR Mannheim— Jahn Regensburg Schalke 04— Rotweiß Oberhausen Hamborn 07— Horst Emscher 1. FC Köln— Preußen Münster Hannover 96— Werder Bremen St. Pauli— VfB Oldenburg VfL Osnabrück— Concordia Hamburg ExSatzsplele: BC Augsburg— FSV Frankfurt 1860 München— Kickers Stuttgart Alem. Aachen— Vohwinkel 80 Göttingen 05— Arminia Hannover O n enen de= d= f 8 a 4 d Ken KiM 7 eee Seite 8 MORGEN Dienstag, 6. September 1949/ Ceheimnisvollen Wiettereinflũssen auf der Spur Ein Besuch bei der wetter- und bioklimatischen Station in Bad T61z Das Wetter kam über Nacht herauf. Da- mals war Winter. Die Bäume stöhnten im Sturm und warfen den Schnee ab, der wie eine lange Fahne im Südsturm von ihneri abstand. Rundliche Wolken, aufgepufft wie Luftballons, wurden von Süden her über den Kamm geblasen. Innerhalb einer Stunde stieg das Thermometer um 10 Grad an, von minus 6 Grad auf plus 6 Grad, und es stieg weiter. Im Stall des Bauern hatte sich der Stier losgerissen. „Ich habe es gewußt, daß es kommt“, Sagte der Bauer,„seit Tagen spüre ich 28 Wieder im Kreuz. Und. es ist wie Fieber. Nun wo der Föhn da ist, wird es wieder besser. Es ist wie wenn ein Gewitter aus- bricht. Hinterher ist es einem immer bes- Ser. „Das ist eine bekannte Erscheinung.“ sagte mir später ein Arzt,„viele trifft der Zeitraum, der dem Föhn vorangeht, schlim- mer als der Föhn selber. Das Einsetzen des Föhns wird dann als erlösend empfunden, ganz wie der Mann sagte. Und die Wir- kung ist oft wie die eines Fiebers: Blei- schwere, Mattigkeit, Unlust, Unfähigkeit zur Konzentration. Gesteigerte sexuelle Begierde bei herabgesetzter Potenz. Sie sagen, der Stier riß sich los. Nau, die Wir- kungen sind bei Mensch und Tier sehr ähn- lich. Haben Sie nicht beobachtet, wie die Vögel unruhig werden oder ermattet in den Zweigen sitzen und ängstlich Warnrufe ertönen lassen? Aber was reden wir nur vom Föhn? Es gibt noch ganz andere kli- matische Einflüsse, die noch weniger er- forscht sind, wenn auch zwischen ihnen und dem Föhn wahrscheinlich ganz bestimmte Beziehungen bestehen. Sie sind aber nicht so augenfällig wie der Föh. und daher auch in ihrer Wirkung schwerer zu beobach- en. Jene Haufenwolke dort— dein Tod Diese Frage nach den atmosphärischen und kosmischen Einflüssen auf das Befin- den des Menschen führte mich in die wetter- und biokli matische Sta- tion in 151. Die Untersuchungen in der Klimastation in Tölz gründen sich zum Teil auf eine Theorie des Arztes Dr. Manfred Curry, der außer, daß er einer der besten Regat- tensegler ist, in seiner Forschungsstelle am Ammensee in einer langen Reihe von Jah- ren umfangreiche Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Klima und Mensen durchgeführt hat. Gewiß bedarf es für den Laien, der ja doch das Wetter jeden Tag am eigenen Leib zu spüren bekommt, keines besonderen Hin- Welses, daß bestimmte Beziehungen zwi- schen Wohlbefinden und Wetter bestehen. Wodurch dieses Wohlbefinden oder sein Ge- genteil aber herbeigeführt werden, ist eine Frage, die bisher noch nicht befriedigend hat gelöst werden können. Einige For- scher wollten sie ganz einfach auf das Zu- Seinmenwirken aller Klimafaktoren zurück- führen. Andere Statistiken schienen anzu- deuten, daß z. B. die Sterbeziffern in einer klaren Abhängikeit von den Schwankungen des Luftdrucks standen. Andere Rhythmen im Orgenismus zeigten sich nicht nur n bezug auf kurzzeitige Wetter veränderungen, sondern es ließen sich auch Perioden be- obachten, die dem Mondeinfluß, dem Jahres- zeitenwechsel oder direkten Sonneneinwir- kungen unterworfen waren, wie dies si h in häufig auftretenden Perioden von sieben oder neun Tagen, bzw. elf oder 23 Jahren spiegelte. Nun glaubt aber Dr. Curry, daß bei allen diesen Erscheinungen ein besonderer Fak- tor wirsam ist, dessen Wirksamkeit selbor- verständlich ebenfalls einem Ineinanderwir- ken aller möglichen tellurischen wie kosmi- schen Faktoren unterworfen ist. Es konnte sich dabei nur um einen sol- chen Bestandteil der Laft handeln, der Schwankungen unterworfen ist, denn nur Schwankungen können Aenderungen im Wohlbefinden des Menschen herbeiführen. Nach mehrjährigen Forschungen gelang 28 schließlich, alle anderen Bestandteile ler Luft außer Jod, Ammoniak und Ozon aus- zuschlieben. Als letzte Möglichkeit unter diesen blieb dann Ozon zurücz. Tatsächlich gelang es nach weiteren g Ein Kommt es nicht auf den äußeren Auf- wand, sondern allein auf die Lauterkeit der so darf man in dem irmeren Mittel an, Goethe-Festmonat des Maindorfes seiner vorjährigen Kunstwochen“ und Tod“. Dann rief er Ernst Kuhr der Goetheschen„Iphigenie“ ders hervorragten. Im Vordergrund steht diesmal eine neu- Um dem Mangel zu begegnen, daß Goethes Haupt- Werk nicht als ein Ganzes aufführbar und eine un- l6sbare Einheit begreifbar ist, schuf Mali- die beide Teile eng miteinander verknüpft und ihre dreieinhalb Es ist klar, daß ein sol- cher Versuch, auch der feinfühligste, ein Wagnis darstellt und daß der mögliche Ge- ein- artige„Faust“-Inszenierung. darum vielen Menschen nicht als piero eine Bühnenbearbeitung, Alifführung innerhalb von Stunden erlaubt. winn einen Verlust unvermeidlich Schließt. So trat man der„Urauffühung“ nicht das Sie bestätigte bei- Gewornen wurde eine straffe Hand- zungsführung, die den geistigen Gehalt des inneren Zusammenhang Dabei ohne Bangen entgegen. des. Werkes und den der Teile klar hervortreten läßt. Som- merhausen, des„fränkischen Worpswede“, eines der nicht allzu zahlreichen erfreu- lichen Ereignisse des Goethejahres sehen. Urheber ist der Maler Luigi Mali pie ro, früber in Berlin ansässig und durch den Krieg hierher verschlagen. Im Mittelpunkt „Sommerhausener stand eine sehr eindrucks- volle Inszenierung von Hofmannsthals„Tor zusammen mit die„Würzburger Kammer- spiele“ ins Leben, unter deren Aufführun- gen die der Anouilhschen„Antigone“ und Ingeborg Egholm, Gustaf Gründgens) beson- Versuchen nachzuweisen. daß bei Konzen- trationsänderungen des Ozons, die im Ver- lauf von vierundzwanzig Stunden einem ge- wissen Rhythmus folgen, biologische Ande- rungen des Organismus vor sich gehen. Hohe Ozonkonzentrationen bewirkten all- gemein eine Herabsetzung entzündlicher Symtome, während niedrige Konzentratio- nen zu einem Nachlassen krampfartiger Zu- stände führten und umgekehrt. Versuche mit künstlichem Ozon in der Klimakammer wiederholt, bestätigten diese Ergebnisse. Keine Rede von frischem Ozon Weitere Versuche, auf die hier einzu- gehen nicht möglich ist, ergaben aber die Möglichkeit des Vorhandenseins noch eines anderen Stoffes in der Atmosphäre, der durch Umlagerungen des Ozons erzeugt wurde. Wie so oft in den Naturwissen- schaften, gelang es nachzuweisen, daß der Stoff, den man bisher mit einem bestimm- ten Namen bezeichnet hatte, in diesem Fall Ozon, sich unter bestimmten Bedingungen in einen anderen Stoff verwandelte, ohne daß es gelang, diesen Stoff chemisch zu identifizieren. Jedenfalls, bis es gelingt, diesen Stoff genau abzugrenzen, hat Curry ihm die Be- zeichnung„Aran“ gegeben. Und unter Aran versteht er nun den nahezu alle bio- logischen Reaktionen im Organismus aus- lösenden Stoff. Nun hat Curry außerdem eine Einteilung der Menschen in zwei Gruppen vorgenom- men, nämlich nach ihrem Verhalten gegen- über hohen und niedrigen Aranwerten in der Atmosphäre. Er ist dabei zu dem Er- gebnis gekommen, daß der eine Typ mehr zu Erkrankungen entzündlicher Art, der an- dere mehr zu Erkrankungen spasmischer Natur neigt. Hier setzt nun wieder die Aufgabe der Klimastationen ein. Es sind bereits einige Aranmeßgeräte in Betrieb. Denn wenn wir auch noch nicht genau wissen, was Aran wirklich ist, so können wir es doch schon messen. So gibt jetzt die bioklimatische Station jeden Montag einen Bericht mit allen meteorologischen Faktoren im Zusam- menhang mit der während der letzten Woche abgelesenen Arankurve an inter- essierte Aerzte weiter. Ich sprach einen Arzt, der auf diese Weise mit der Klimastation zusammenarbeitet, und er bestätigte mir, daß diese Typenunterschei- dung, wie Curry sie vorgenommen hat, eine Arbeitsweise als Arzt ermögliche und vor al- lem wieder das Bemühen zum Beobachten des Patienten anrege. Zwar sei die Bezeich- . 4 14 W 3 3 e S 4& 2 22 S l 0 8 8 5 9 3 2 7 2 5 5 5 5 nung Currys, indem er die Wetterlage mit hohen Aranwerten als Kaltluftfront bezeich- nete, weil sie besonders bei Nord- und Nord- westwinden auftritt, die Wetterlage mit nied- rigen Aranwerten als Warmluftfront nicht ganz glücklich, danach die Menschen als K- und W- Typen einteile— je nach ihren Reak- tionen auf die eine oder die andere Front, aber nach seinen bisherigen Beobachtungen seien diese Zusammenhänge nicht von der Hand zu weisen. Gewiß sei es grundfalsch, nun jede Krankheit auf die Wetterlage be- ziehen zu wollen, nur ein Zusammenwirken einer Anzahl von Faktoren führe diese her- bei, aber es sei offensichtlich, daß bei ganz bestimmten Wetterlagen, das heißt in diesem Fall, bei ganz bestimmtem Arangehalt der Atmosphäre, die einen oder anderen Be- schwerden beim Menschen auftreten und Ge- sundheit, Krankheit und Tod weitgehend in Zusammenhang mit diesen Schwankungen zu bringen seien. Er selber habe ja ein Aran- mehgerät zur Verfügung erhalten, und es Der Arxztestand in der Krisis Anregungen und Forderungen des zweiten deutschen Aerztetages in Hannover „Wir Zerzte wollen keine Gewerbetrei- benden werden. Wir wollen keinen rein kommerziellen Standpunkt einnehmen, son- dern der Volksgesundheit und der Gesund- heit des Einzelnen dienen. Wir fühlen uns eher dem Kulturkreis als dem Wirt- schaftskreis angehörig“, sagte der 1. Vor- sitzende der Kassenärztlichen Vereinigun- gen für das Bundesgebiet, Dr. Sie vers, auf dem 2. Deutschen Aerztetag nach dem Kriege, der nach Hannover einberufen worden war. Trotzdem sieht sich die Aerzte- schaft zu einem Kampf um ihre materielle Existenz genötigt. Trotz vermehrter Arbeits- leistung, die entstanden ist durch eine Zu- nahme der Krankheitshäufigkeit, durch Kriegsfolgen und durch vermehrte und ver- besserte Leistungen bei der Dauerbehand- lung früher unheilbarer Kranker— ein Zuckerkranker beispielsweise, der früher in kurzer Zeit starb, kann heute am Leben erhalten werden, bedarf aber der dauern- den Betreuung— ist die Bezahlung des einzelnen Arztes in der Sozialversicherung gegenüber 1930 auf ein Dritte! gesunken. Bei dem weitaus überwiegenden Teil der Aerzteschaft werde daher, so wurde von verschiedenen Rednern versichert, nicht einmal mehr das Existenzminimum er- reicht. Die soziale Gefährdung der Aerzte- schaft aber müsse auf die Dauer zu einem O 8 6 1 3 2., 205 8— 8 7 275 ,, e, 22, 2 2 5 5* — e, ,.,—B— 2 ————'., 7˖«¾ñ e 1 „Faust“- Experiment in Sommerhausen Maindörfchen feierte Goethe ist die Wirkung der erheblichen Kürzung recht verschieden, wenn man beide Teile Die Betonung und Hervorhebung der geistigen Linie geht im ersten Teil fühlbar auf Kosten des sinn- lichen Elements; er büßt an Farbigkeit und Wärme ein. Manche Szenen muten zu knapp an, sie entwickeln sich nicht mehr in Der Sprung in die Handlung — ohne den charakteristisch-schönen Mo- nolog-Anfang„Habe nun, ach— ex- scheint zu gewaltsam; es ist, als solle die Bibel nicht mehr mit Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ beginnen. Ungern mißt man auch den Osterspaziergang, der nur andeutungsweise erhalten blieb, und sinnlos geworden empfindet man die Einschläferung Faustes durch Mephisto, die in der Malipieroschen Fassung nicht mehr dazu dient, daß der als Pudel hereingekommene Teufel entweichen Dem zweiten Teil ist die„Ampa- tation“ besser bekommen; er ist fast dra- Wegfall Wesentlicher und schöner Stellen ist hier Man möchte so- gar für eine Streichung auch der Homun- culus-Szene plädieren, zugunsten Weggelas- gesondert betrachtet. sich selbst. manches andere. Als kann. matischer geworden, und der leichter zu verschmerzen. sener Stellen des ersten Teils. Regie führte Malipiero selbst. Sie zeugte für die spielleiterische Begabung dieses Dem kleinen Saal des vierhun- dertjährigen Rathausés entsprechend war sie ganz auf Kammerton gestimmt, so daß dichterische Wort rein zur Geltung kam. Die Szene wWar zum Zuschauerraum hin erweitert und damit die Not der engen Bühne zur Tugend gemacht. Es ergab sich — was zugleich für die Intensität der Auf- Führung spricht— ein lebendiger Kontakt Mannes. habe sich schon oft bestätigt, daß er nach Ab- lesen der Arankurve des Tages diesen oder jenen seiner Patienten erwartet habe und dieser auch gekommen sei. Aber nur eine Nachprüfung aller dieser Einzelfälle über lange Zeiträume hinweg, werde ein abschlie- gendes Urteil ermöglichen. Jedenfalls, So meinte er, dies sei wesentlich, daß durch Currys Theorie ein neuer Anstoß gegeben sei und die Möglichkeit, nach neuen Gesichts- punkten zu beobachten. So würden jetzt auch Beobachtungen an Tieren durchgeführt und in einem größeren Kinderheim auch an Kin- dern, die ja an sich in ihrem Verhalten dem Wetter gegenüber unvoreingenommener seien als Erwachsene. Auch sei der Versuch eines anderen Forschers nicht uninteressant, die Einwirkungen der Schwankungen im Aran- gehalt der Luft auf Solen und Gelen zu untersuchen. Er blätterte durch Currys zweibändiges Werk hindurch. Bei einer Abbildung hielt er inne. Eine gewaltige Haufenwolke türmte sich über einem See auf. Die Unterschrift lautete etwa folgendermaßen: In dem Augenblick, in dem diese Haufenwolke sich über dem See aufgetürmt hatte, erlag der Patient Soundso einem Herzschlag. Uebertreibung? Zufall? Vielleicht. Wer Absinken der Leistungen führen. Zudem berge die wirtschaftliche Krise schwere ethische Gefahren in sich. Man sprach geradezu von einem„Konkurrenzkampf bis aufs Messer und von den„Exzessen“, zu denen es sich steigern werde, falls nicht Einhalt geboten werde. Viele Aerzte seien heute weder in der Lage, sich die für ihre Fortbildung nötigen Bücher zu kaufen, noch ihr Instrumentarien zu ergänzen und in Ord- nung zu halten oder die Kosten für die Un- terhaltung eines Fahrzeugs aufzubringen. Die Folge davon werde sein, daß der Aerztestand sozial und körperlich vor die Hunde gehe, der Patient aber nicht richtig behandelt werden könne. Das am schwersten zu lösende Problem ist die Lage der jungen Aerztegeneration. Ein junger Mensch, der heute zu studieren beginnt, so hat man für Nord- Württemberg errechnet und in den anderen Ländern sind die Verhältnisse nicht grundsätzlich anders, kann erst in 25 Jahren damit rechnen, zur kassenärztlichen Tätigkeit zugelassen zu werden und damit wenigstens die Grund- lagen seiner wirtschaftlichen Existenz zu erhalten. Vorwürfe richten die Aerzte vor allem gegen die Fakultäten, weil sie der laufenden Weiterausbildung von Medizin- studenten keinen Einhalt böten. 1946 habe man beschlossen, je Jahr und Fakultät 100 Studenten zuzulassen. Doch nicht nur, daß diese Zahl zu hoch gewesen sei, man habe sie um 30 bis 50 Prozent überschritten. Von einer„totalen Fehlinvestierung“ der Gelder, die der Steuerzahler für jeden Medizinstu- denten aufzubringen habe und die pro Kopf auf 12 000 Mark geschätzt werden, sprach Miäfi, Ufid befürwortete daher die von der Schleswig- holsteinischen Resierung erh: bene Forderung, das Medizinstudium radi- 5 g Verött aber hätte es noch nicht selber erlebt q ds w an anderen beobachtet, wie eine bestim veran Wetterlage tiefe Beunruhigung, Unlust, pr. Ka vosität und Aengstlichkeit hervor zus? vermag, die bis zu Kurzatmigkeit, Atem Reda und beklemmenden Empfindungen in chen Fällen führen können. Feietc Für den behandelnden Arzt ergibt Bank! unter anderem aus solchen Beobachtung auger daß er die Behandlung eines Kranken g ots besonders aber einer Operation unter 18 rücksichtigung der für den Paſſen Ban günstigen Wetterlage durchführt, 5 0 dieses möglich ist. Auch die Verabfog von Medikamenten, ihre Auswahl, Zusammensetzung und der Zeitpunkt gimm Verabfolgens würden unter Berücke gung der Zugehörigkeit des Patienten dem einen oder anderen Typ erfolgen 4. wäre auch möglich, manche Beschwer wenn sich Currys Theorie der Bedeug des Aranwertes in der Luft bestätg sollte, durch die Wahl des richtigen RIA zu mildern oder zu beseitigen. Denn dad D Aranwerte an verschiedenen Orten g—ꝗ 8 Unterschiede aufweisen, ist eine der sachen, die sich schon jetzt aus den 2 reichen Messungen Currys ergeben. Ha Werner von Grünzu 32 meist den Jahrè temp. 19 C Dieser Vorschlag, der als Eingriff Höch staatlichen Bürokratie in die persön in L. Freiheit stark umkämpft werden dir nun und in der Tat schwerlich mit dem Gru gesetz in Einklang zu bringen ist, eit Mädc seine Stütze aus der Tatsache, daß der M brun malbedarf für je 1000 Einwohner ein Traf: ist, wir also für die 45 Millionen Einwch risch der drei Westzonen 45 000 Rerzte brauch Die Studentenzahlen sind aber so hoch letzte für 1952, die bis dahin zu erwarten pers Todesfälle schon abgerechnet, mit einer d Lisse samtzahl von 72 000 Aerzten zu rechnen Scha Damit wäre jeder dritte Arzt überſlüs Pn, Schon heute haben Tausende von jus I Her Aerzten zwar eine Tätigkeit als Assi ten! ten in Krankenhäusern, aber Keine lig Einkommen, da sie infolge der Haltung Tem Krankenhausträger und ihrer kinanziel 80h Notlage keinerlei Entlohnung erhalten“ sich als Bauarbeiter oder Chauffeure! benverdienste zu sichern suchen. de der Versorgung der Patienten noch H Fortbildung der jungen Aerzte kann di Kai- Entwicklung dienlich sein. Die junge( Natic neration, der man mit der Sperrung Gouv Studiums die Tür vor der Nase zuschlg gezw. müsse sich mit dieser einmaligen Notm Hau nahme daher abfinden. Auch Amerikas K Schweden, Länder also, die nicht im Prov. dacht undemokratischer und der individht strab len Freiheit abträglicher Maßnahmen ste natic den, hätten sich zu einer Sperrung des Magen dizinstudiums entschließen müssen. Sche! Professor Dr. Grote(Wetzlar) nen nee in einem Vortrag„Die ärztliche Verso ute der deutschen Bevölkerung nach dem b e tigen stand der Wissenschaft“ die Ai dard nungsnot den Grund kür das Entsterg zülilreicher Krankheiten. Dr. Gerhard kal auf fünf Jahre zu sperren. L. 5 be 1 2 2 22 170%% Mont 7 bereits Bauaufträge für drei„Brabams 1 „Brabazon erteilt, die im Atlantikvertehr Verwant unt Das größte Land flugzeug finden sollen. Hierfür wird jedoch 1 aer der Welt volle Tragfähigkeit 5 a 1 5 8 beschränkt werden, die dafür einen n„ Die„Bristol“-Flugzeugwerft gab dieser bei Plugzeugen nicht gekannten Kon wis Tage bekannt, daß das von ihr gebaute genießen sollen. 1 8 größte Landflugzeug der Welt, das die Typen- bezeichnung„Brabazon“ trägt, nach mehrjähriger Bauzeit nunmehr fertiggestellt sei und in den nächsten Tagen seinen ersten Erprobungen unterzogen werden solle. Die riesige Maschine hat ein Eigen- gewicht von 127 Tonnen und besitzt ein Fassungsvermögen von 230 Fluggästen und Fracht. Die acht Kolbenmotoren verfügen über eine Gesamtleistung von 20 000 PS. Auf dem Flugplatz in Bristol mußte für das Riesenflugzeug eine besondere Start- bahn von fast vier Kilometer Länge ge- baut werden. Die Kosten für den Bau des ersten Flugzeugs und eines gegenwärtig noch nicht fertiggestellten Schwesterschiffes belaufen sich bisher auf 12 Millionen Pfund Sterling. Die britism Overseas Airwas hat Der„Brabazon“ steht zur Zeit in en die eigens für seine gewaltigen Ausmaße en sche teten Halle, während Dutzende von Aube Absc tern und Ingenieuren die letzten 1 Hote len vornehmen. Ein in der gleichen in nig untergebrachter„Lincoln“- Bomber, Men größte Flugzeug der britischen Luttste B kräfte, wirkt winzig neben dem Luftries lupp Das normale Fluggewicht der Braben n wird 279 000 Pfund betragen, das bödt Pete zulässige Fluggewicht 285 000 Pfund ISekr Flügelspannweite der„Brabazon“ belt be 0 73,4 m, die Länge des Rumpfes 59 m.* 5 Höchstgeschw-indiglzeit in 8000 m Hoe! ache 480 kmystd mit den vorgesehenen 7* 5 motoren erreichen. Mit dem für das 2 Puch Flugzeug vorgesehenen Gasturbinen, ail kern sie noch wesentlich höher liegen.(up) und * zwischen Akteuren und Publikum. Das Bühnenbild, ebenfalls von Malipiero, be- schränkte sich notwendigerweise auf wenige, leicht veränderbare Grundkulissen und ver- band sich mit einer geschickten Beleuchtung. Die Pausen zwischen den einzelnen Szenen, die auf einer komfortableren Bühne un- schwer ineinander überfließen könnten, wurden durch eine die jeweilige Stimmung reizvoll untermalende Zwischenmusik von Roland Löbner überbrückt. Besonders Wirkungsvoll wurde mit Hilfe solcher klanglichen Mittel die Schlachtszene in zweiten Teil. Als Darsteller hatte Malipiero einige jüngere Kräfte des Würzburger Theaters herangezogen, die sich unter seiner Hand erstaunlich entfalteten. Ulrich Matschoß war ein reifer, maßvoll-leidenschaftlicher Faust, Peter Grosser ein imponierender schöner Mephisto, weniger Satan als ge- fallener Engel. Marie Kalinke, eine anmutig- ausdrucksvolle Margarete mit er- greifenden Momenten, war als Helena etwas starr, zu wenig Weib,(wie es grundsätzlich nicht ratsam erscheint, die beiden Rollen in einer Person zu koppeln). Die übrigen füg- ten sich mit den Hauptdarstellern zu einem sauberen Ensemblespiel zusammen, jeder Einzelne spürbar von seiner Aufgabe er- füllt. Den Lynkeus hätte man sich besser gesprochen gewünscht. Im Ganzen: bei geringsten Mitteln eine schöne, geistdurchdrungene Leistung. Kein vollständiger„Faust“ zwar, aber eine muysterienspielartige Wiedergabe gut auf- einander abgestimmter„Faust-Szenen“ Vielleicht sollte Malipiero seine Bearbei- tung so bezeichnen), die der Auseinander- setzung und der Erprobung auf anderen Bühnen— unter Umständen mit kleinen Abänderungen— wert sind. München und die Kunst des 20. Jahrhunderts 4 Franz Mare, Aduarelle und Zeichnungen—„Der blaue Reite mit a Zeich München erinnert sich in diesem Monat gung zurückgegriffen hat, aus der in zwei Ausstellungen der Jahre, die ihm„blaue Reiter“-Gruppe unter Anfüt n zuletzt den Nimbus einer Kunststadt von von Kandinsky und Marc damals erst ni europäischem Ruf eingetragen haben. Solche standen war, das scheint über die Eote Erinnerung wird in den beiden Räumen der nung von 40 Jahren hinweg nicht Kön Galerie„Otto Stangl!“ im Anblick der wesentlich. Wesentlich aber ist einmal Aquarelle und Zeichnungen von Franz Demonstration internationaler Verpust kein Marc zu einer wirklichen Besinnung. Ueber heit in Dingen der Kunst. Oeffentliche 1 i alle Stufen wird hier der Weg vom Gegen- private Kunstsammlungen aus aller ständlichen zum Gegenstandslosen an stellten für diese Ausstellung ihre W Hand der 83 vorzüglich ausgewählten Blät- als Leihgaben zur Verfügung. 1 ter aus den Jahren 1903 bis 1915 ganz klar Alle diese Bilder— die Ausstell sowohl in seinen Abweichungen als auch in umfaßt annähernd 300 Werke—, die e seiner Notwendigkeit aufgezeigt. Schwie- von der zeitgenössischen Kritik bekü B. rigkeiten treten für Marc in der Unterord- oder verlacht wurden, kehren, in 5 nung der plastischen Form unter die Kom- Zusammenstellung einmalig, als die position auf— vorübergehende Abwei- kannten Meisterwerke moderner Ku 1 chungen liegen in Versuchen zum Dekora- uns zurück. Der Eindruck, den sie au tiven hin—, die bestimmende Notwendig- heute, über zwei Weltkriege 4 keit aber bleibt in der romantischen Ab- machen, ist— man kann nach einem kehr von der sichtbaren, ungenügenden Gang nicht mehr sagen— in seine Welt. So gelangt er über Menschen- und bendigkeit einfach erschütternd. Tierdarstellungen schließlich zu seinen die unteren drei Räume, von denen de, St Traumvisionen eines scheinbar gegenstands- Mare, Macke und Kandinsky gehört 8 losen, in Wahrheit von innen her geschau- langt man im Obergeschoß zu Dela den, ten Kosmos. Jawlensky, Gabriele Münter, bud pic Es ist ein glückliches Zusammentreffen, Kubin und Klee(nicht alle können hier“ daß dieser intimen Ausstellung wenige nannt werden). Die Bilder sind u Tage später die Eröffnung einer großen, hängt. Einzig Paul Klee kommt. repräsentativen Ausstellung im Haus der hohen, sehr hellen Räumen nicht m Kunst folgte. Hier ist es nach jahrelangen zur Geltung. 0 Bemühungen vor allen anderen Dr. Ludwig Neben den reinen leuchtenden 5 5 Grote gelungen, die alte, schon sagenhaft und der Beschränkung auf die en gewordene Ausstellung der Münchener Form zum Primitiven hin, wie sie bel B Künstlergruppe„Der blaue Reiter“ und Macke am kraftvollsten in Ersche, 10 0 alis den Jahren 1911 bis 1913 noch einmal tritt, steht die Musikalität der gegen- zusammenzutragen. Daß diese heutige losen Kompostionen von Kadinsky. Sammlung nicht genau der damaligen ent- drei Künstler eben sind es, die hier i spricht, daß man dabei vielmehr in man- Hugo Werner chem auf jene Münchener Künstlervereini- 5 dominieren und der Ausstellung— n gen gesehen— das Gesicht geben,.