9/ Ny —— Veröffentlicht unter Lizenz Nummer lebte us wu 110 bestimm verantwortliche Herausgeber: Aust, N pr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling vorzuru „ Atem a in mu nedaktion, Druck, Verlag: Mannheim 5 Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152. 44 153 ergibt g Bankkonten: Südwestbank Mannheim achtung augemeine Bankgesellschaft Mannheim nken, g postscheckkonten: unter 1 A atisruhe Nr. 300 18 Berlin Nor. 961 88 Patiel 1udwigshaten a. Rh. Nr. 257 45 „ N 5 rabfolg Erscheint: Täglich außer sonntags vahl, fur unverlangte Manuskripte über- punkt vimmt der Verlag keinerlei Gewähr rückseic 1 Mö Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Mannheimer E N Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 284 weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4880 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3,11 zuzügl. DM-, 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge nöherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises tienten folgen 4. Jahrgang/ Nr. 182/ Einzelpreis 0, 13 DM schwert Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim Bedeuft bestäth en Kg un daß ten g der 5 den 20 en. der beihesle Iag seit hundert labhren Hamburg.(dpa) Mit Temperaturen bis Grünau 33 Grad im Schatten verzeichneten die meisten Städte Westeuropas am Montag den heißesten Septembertag seit hundert Jahren. In den Haag war die Mindest- temperatur der vergangenen Nacht mit 19 Grad ebenso hoch wie die normale griff Höchsttemperatur für diese Jahreszeit. Auch persön in London war es nachts so warm, daß 150 60 hunderte im Freien nächtigten. Ein junges ist, ert Mädchen suchte sogar im Bassin des Spring- 6 der M brunnens an der Nelson-Säule auf dem r ein Trafalgar-Square Kühlung. Auf der ibe- Praueh rischen Halbinsel stieg die Hitze in den 8 hoch letzten Tagen wieder auf die Rekordtem- warten peraturen von Anfang August an. Aus 5 einer Lissabon und Sevilla werden 39 Grad im echnen Schatten gemeldet, während in Cordoba das 01 Thermometer sogar auf 43 Grad im Schat- Assist ten kletterte. Felder und Wiesen sind völ- Keine lig ausgedörrt. In Italien schwankt die altung remperatur zwischen 35 und 36 Grad im manziel nate Schatten. 5 Gibt Tschiang Tschungking auf noch! Hongkong. Generalissimus Tschiang kann d Kai-Schek hat durchblicken lassen, daß junge( Nationalchina infolge des Abfalls des errung Gouverneurs von Vuennan möglicherweise Zuschli gezwungen sein wird, Tschunking als n Notm Hauptstadt aufzugeben. nerikas Kunming, die Hauptstadt der„Rebellen“ rt im Provinz, liegt an der einzigen Verbindungs- individh strabe Tschunkings zur Außenwelt. Die men sti nationalchinesische zentrale Nachrichten- 18 des M agentur hat gemeldet, daß Tschiang Kai- zen. Schek in einer Rede in Tschunking erklärt ar) nent habe, es sei seine Absicht gewesen, die Stadt Versorgt neben Formosa und Kanton zum Haupt- dem de Stützpunkt zw. zur Hauptstadt zu machen di Ju Die Verwirklichung dieser Absicht sei nun 5 1 5 durch die Revolté in Vuennan behindert. Abdullahs„geliebter France“ La Coruna.(dpa- REUTER) König Abdullah von Jordanien, der am Montag zu einem Staatsbesuch in Spanien nard eh Zrabünb M mem er weine eintraf, begrüßte in der Hafenstadt La Co- h nicht runa den„geliebten Franco“ mit ener Ansprache, in die er auf die histo- lich bedingten brüderlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern hinwies. General Franco antwortete mit einem Freund- schaftsangebot an„alle islamischen Völker, die König Abdullah vertritt.“ Der spani- sche Staatschef begleitete seinen Gast nach Abschreiten der Front der Ehrenwache ins 5 Hotel„Embajador“, auf dessen Balkon Kö- ichen l nig Abdullah am Abend auf Verlangen der mber,& Menge sechs Mal erscheinen mußte. Luft: Bei der Ausschiffung war die erste Scha- Luftries juppe mit Beduinen des königlicien Gefol- Brabzu Ses in malerischen morgenländischen Ge- Jas hüt ändern besetzt. In der zweften Schaluppe kund. befanden sich die engsten Mitarbeiter und n“ belt Sekretäre des Königs. Erst die dritte 59 m. I brachte Abdullah selbst in Begleitung sei- 1 Höhe s nes Adjudanten ans Ufer. Die marokkani- en Kobe sche Musikkapelle, die der Kalif von Spa- das uh nisch-Marokko für die Zeit des Königsbe- en, df suches zur Verfügung gestellt hat und deren (up) karmesinrote Uniformen, blaue Pumphosen 5 und schnéeweiße Turbane die im Hafen ortenden Menschen entzückten, intonierte die jordanische Nationalhymne. erts„ König Abdullah wurde im Verlaufe eines , feierlichen Banketts von General Franco Reilel mit einem hohen spanischen Orden ausge- s der eichnet. General Franco erhielt aus den Anfühm fänden des arabischen Herrschers die 1s erst s höchste Auszeichnung des Königreiches Jor- die Tu danien. Dem Bankett war eine einstündige nicht. Unterredung zwischen General Franco und te aut! nen bös n Kom it in el aße eri von Alb. n Konft . 2 einmal“ König Abdullah vorausgegangen, an der Verbunl zuch der spanische Außenminister Artajo entliche! teilnahm. i alen ihre W—— 5 e Ausstell Aelbauel⸗ — die e TCT 1 800 Budapest. Der ungarische Präsidentschafts- in db rat hat einstimmig beschlossen, die bisherige 5 f 8 die d Regierung, die nach dem Inkrafttreten der r Kun neuen ungarischen Verfassung zurückgetreten sie aul War, in ihren Aemtern zu belassen. ge hint Cleveland(Ohio). Leutnant Walter Drew nem en Fon der kalifornischen Flugpolizei hat mit e 5 iner! Tundenkilometern Geschwindigkeit das Dü- sel 1 senflugzeugrennen von Indianapolis nach Cle- .— h veland gewonnen. N nen je“ St. Goar. Ein unübersehbarer Strom toter gehört, Fische, darunter 15pfündige Hechte und Bar- 1 Delall den, trieb in den letzten Tagen rheinabwärts. Erbe Fischerei- Sachverständige führen das große nen hier Eischsterben auf plötzlich auftauchende giftige ind 8 Abwässer des Mains zurück. amt i Bad Neuenahr. Die Regierung von Rhein. zent a dc-Pkslz hat der Kasino- Gesellschaft Bad nicht uu Neuenahr die Genehmigung erteilt, eine Filiale in Bad Dürkheim einzurichten. Die Spielssle den Tal sollen am 10. September eröffnet werden. Es eint wird nach internationalen Regeln Roulette und 35 bel! Baccarat gespielt. Erschel, 1 Berlin. Am Montagmittag gerieten mehr als bogen bl 0 000 Quadratmeter Waldboden und Gestrüpp gegend an verschiedenen Stellen des Berliner Grune- SKY. Paldes in Brand. In der vergangenen Woche e hier hatte es bier schon einmal gebrannt. Die West- in berliner Feuerwehren Konnten unter Einsate v. U Wear Rohren sämtliche Brände bis zum Abend en. öschen. dpa /up dem Bundestagspräsidenten, Mittwoch, 7. September 1949 Heute wird die Bundesrepublik aus der Taufe gehoben Die ersten Sitzungen des Bundestages und Bundesrates/ Glocken und Fahnen Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn steht heute im Zeichen der ersten Sitzungen des Bundestages und des Bundesrates der Bundesrepublik Deutschland. Nach sechzehn Jahren ist das erste frei gewählte deutsche Parlament zusammengetreten, um die Bun- desrepublik Deutschland aus der Taufe zu heben. Dieser Tag ist ein histori- sches Datum in der Geschichte des staatlichen Wiederaufbaues, der nunmehr in ein neues Stadium treten wird. Westdeutschland wird eine Regierung er- halten. Dieser Festakt ist ein Meilenstein in einer Uebergangszeit, in der dem staatlichen Leben in Westdeutschland eine neue Ordnung gegeben wird. Die Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai d. Is. hat diese Entwicklung ein- geleitet, die von der westdeutschen Wählerschaft am 14. August bejaht wor- den ist. Die ersten Sitzungen des Bundestages und des Bundesrates werden zu dem Höhenpunkt, nämlich zu der Bildung der ersten Regierung der jungen Bundesrepublik, führen. Am Nachmittag wurden gestern die letz- ten politischen Beratungen abgehalten, lie zum Teil im Bürgerverein, im Bundeshaus, und im Haus der Länder in Unkel, wo sich die Ministerpräsidenten trafen, stattfanden. Dr. Adenauer hatte in der CDU CSU- Konferenz gewisse Schwierigkeiten bezüg- lich der Kandidatur von Prof. Heuß als Bundespräsident, der jedoch die Fraktion schließlich zustimmte Erstmals trat ein inter fraktionel- ler Ausschuß der CDU/CSU, FDP und DP zusammen. Damit sind die Koalitionsver- handlungen in ein offizielles Stadium ein- getreten. Die allgemeine Ansicht ist, daß mit grundsätzlichen Aenderungen nicht mehr zu rèchnen sei, wenn auch noch die eine oder andere personelle Verschiebung möglich bleiben werde. Prof. Heuß wird mit Sicherheit als Bundespräsident, Dr Adenauer als Kanzler und Prof. Erhard als Wirtschaftsminister genannt. Zu der Sitzung des Aeltestenrates wur- den die verschiedenen Vorschläge der Frak- tionen bezüglich des Präsidiums des Bun- destages erörtert. Man kam überein, neben der in ge- heimer Wahl, genau so wie es in der Ge- schäftsordnung des ehemaligen Reichstags vorgesehen ist, gewählt werden soll, noch vier Vizepräsidenten zu benennen. Von den einzelnen Parteien wurden vorgeschlagen Dr. Erich Köhler(CDU) als Bundestags- präsident, Professor Carlo Schmid(SPD) als Vizepräsident, Dr. Schäfer CDP) Als zweiter Vizepräsident, Dr. Etzel Gayern- partei) als dritter, und Senator E Mer s Deutsche Partei) als vierter Vizepräsident. Bezüglich der Sitzordnung einigte man sich, daß die KPD und SPD links, die CDU in der Mitte, die FDP, Deutsche Partei und Bayernpartei rechts sitzen werden. Im Hin- blick auf die anderen Gruppen, wie deutsche Rechtspartei, Zentrum und WAV konnte eine Entschließung noch nicht gefaßt werden. Eine gewisse nervöse Atmosphare herrscht noch um die Bundessitz- frage. Die CDU will diese gegebenenfalls an einen Ausschuß überweisen lassen. Von sozialdemokratischer Seite wird dazu gesagt, daß man dem zustimme, wenn dieser Alis schuß seine Arbeiten in fünf Tagen ab- schliege. Der FDP- Abgeordnete Mayer erklärte auf einer Pressekonferenz zur Frage der Wahl des Bundespräsidenten, es sei be- dauerlich, daß dieses Problem überhaupt mit der Regierungsbildung in Zusammen- hang gebracht worden sei. Der Staatsprä- sident drüfe nicht Gegenstand der Koaliti- onsbesprechungen sein, da er diese Koalition NORD RHI. VES TAL. Zan d. A8 GEORD NE TEN 2⁰⁰⁴ BUND ES TAE Der deutsche Bundestag in seiner Zusam mensetzung nach Ländern und Parteien Sowjielische Freihafenzone im Hamburger Hafen? Schwedische Zeitung will von einem Vorschlag der UdssR an USA wissen Von unserer norddeutschen Redaktion Hamburg. Sämtliche Hamburger Tages- zeitungen haben in ihrer Abendausgabe am Dienstag an hervorragender Stelle den für Hamburg besonders bedeutsamen Punkt sowjetischen Vorschlags veröffentlicht, den einer Meldung der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ zufolge der Kreml bei der amerikanischen Botschaft in Moskau gemacht haben soll. Obgleich bisher von keiner der beteiligten Seiten offizielle Stellungnahmen vorliegen, wird der Wunsch der Sowjetunion, eine Freihafenzone in Hamburg sowie eine freie Landstraßen: und Eisenbahn verbindung mit Hamburg nach der Ostzone zu errichten, mit Vorbeholt und teilweiser indirekter Zustimmung aufge- nommen, Als Gegenleistung soll die Sowijet- union nach der Meldung der schwedischen Zeitung einen Verzicht auf die politische Kontrolle des Berliner Ostsektors und einen freien Korridor von Berlin nach den West- zonen anbieten. 5 Dieser Kompromißvorschlag der Sowiet- union soll nach Ansicht der„Dagens Ny- beter“ als Verhandlungsgrundlage für eine Außenministerkonferenz gedacht sein. Die schwedische Zeitung will aus alliierten Kreisen in Berlin erfahren haben, daß dieser Vorschlag der amerikanischen Bot- schaft in Moskau zugeleitet worden sei und insgesamt sechs Hauptpunkte enthalte, die den Vorschlag der Sowjetunion in ihren Einzelheiten detaillieren würden. Hambürg, das durch seine glückliche Lage des Hafens über großen Raum ver- kügt, ist weit eher als jede andere deutsche Hafenstadt in der Lage, eine ausländische Freihafenzone zu erhalten. Diese Ansicht wird auch von maßgebenden Kreisen des Hamburger Hafens vertreten. Die tschechi- sche Freihafenzone im Hamburger Hafen 2z. B. habe bisher niemals gestört, sondern habe in Friedensjahren in einer reigdungs- losen deutsch- tschechischen Zusammenarbeit große Gütermengen durch den Hamburger Hazen geschleust. die für den Hafen und somit für das natürliche Hinterland Ham- burgs eine wertvolle Belebung bedeutet hätten. Das Hamburger„Abendblatt“ zitiert ofkenbar die Ansicht Hamburger Hafen- kreise, indem es schreibt:„Wenn aber ein den sowjetischen Interessen eingeräumtes Freihafengebiet eine Reibungsfläche besei- tigen sollte, dürfte Hamburg, das von jeher kür einen freien und internationalen Han- delsgeist aufgeschlossen war, nichts in en Weg legen.“ unter Umständen überdauern müsse. Dr. Dehler sei von seiner Fraktion beauftragt, mit der SpD Gespräche allgemeiner Art zu führen, denn es sei unerträglich, daß man bisher diese Partei von allen Besprechun- gen ausgenommen habe. Eine gesunde Re- gierung müsse mit allen Parteien, auch mit der Opposition, Fühlung haben, jedoc werde man keine Verhandlungen zur Bil- dung einer großen Koalition mehr aufnen- men. Für die große Koalition seien nach Ansicht Mayers infolge der ultimativen Forderungen der SPD keine Möglichkeiten mehr gegeben. Bonn am Vorabend Die Baugerüste am Bahnhof sind gefal- len. Im neuen Glanz empfängt das bunt- sandsteinfarbene Bahnhofsgebäude den An- kommenden, der bereits bei der Einfahrt des Zuges durch Lautsprecher erfährt, wie er am schnellsten zum Bundeshaus gelangt. Auf dieses Haus am Rhein werden sich heute die Blicke der Menschen aus allen vier Zonen Deutschlands und der Welt richten. 5 85 Die Gerüste am Museum Alexander König, dem künftigen Bundeskanzleramt, sind ebenfalls über Nacht gefallen. Pinige 100 Meter Fußweg über eine heute noch unfertige Straße— morgen soll auch sie dem Verkehr übergeben werden— führen dann zum früher schneeweißen, jetzt zart- über Bonn gelb getönten Bundeshaus. An der Front- seite sind die Fahnenmasten für die Flag- gen der elf Westdeutschen Bundesländer und die von Berlin errichtet, auf dem Ge- bäude selbst wird am Mittwoch die Schwerz- Rot-Goldene Bundesfahne wehen. Das Haus ist nahezu fertig. Noch vor emer Woche schien dies kaum möglich. Doch 500 Arbeiter haben das Gebäude in Tag- und Nachtschich- ten, wenn auch noch nicht völlig, so doch soweit vollendet, daß heute die notwendigen Arbeitsräume von den Abgeordneten des Bundestages, den Mitgliedern des Bundes- rates und ihren Bürokräften bezogen wer- den können. Im Vestibül des Hauses herrscht betrieb- sames Leben. Möbeltransportarbeiter räu- men die letzten Einrichtungsgegenstände ein, Abgeordnete suchen Büros. Dazu kommt das Personal des Bundeèeshauptstadtbüros. Abgeordneten am Boden festgeschraubt, Getümmel. Hunderte von Presse- und Rundfunkkorrespondenten aus dem In- und Ausland wappnen sich für ihre Aufgaben. Die ruhigste Atmosphäre herrscht im Plenarsaal. Dort werden die letzten Hand- griffe angelegt, die Polsterstühle für die Sie alle bilden ein scheinbar unentwirrbares der Parkettfußboden gewachst, die Fenster geputzt und die Lautsprecheranlagen über- prüft. Die letzte Putzfrau wird den Saal verlassen haben, wenn der erste Abgeord- nete ihn heute betritt. „Wir haben nur noch zu überwachen“ General Hays empfiehlt Vetorecht für Deutsche Berlin.(UP) Der stellvertretendeè ame- rikanische Militärgouverneur, Generalmajor George P. Hays, exklärte in einem der gewährten Interview, die Sroße Umstellung von der Verwaltung durch die Militärregierung auf die Verwaltung durch das State Department in Deutsch- land sei nunmehr ohne Rückschläge inner- halb des von den USA erfolgten politischen Kurses vollzogen worden. 5 Die neue Administration mit dem zu- künftigen Hohen Kommissar John J. Me Cloy an der Spitze betrachte die Frage als außerordentlich wichtig, wie die den alliierten Behörden verbliebenen„Reserve- Vollmachten“ anzuwenden seien, nachdem den Deutschen die westdeutsche Bundesre- gierung übertragen wurde. Hays sagte in diesem Zusammenhang:„Unsere Rolle hat sich geändert. Wir haben nicht mehr zu regieren, sondern nur noch zu über- wachen. Wir müssen uns nunmehr darüber schlüssig werden, ob wir unsere„Reserve- Vollmachten“ auf noch schwebende deut- sche Legislativmagnahmen anwenden sol- len, oder erst dann, wenn diese bereits zu Gesetzen geworden sind.“ Der stellvertretende Militärgouverneur gab bekannt, daß er Mͤecloy empfohlen habe, den Deutschen das Vetorecht gegen solche Gesetzentwürfe zuzubilligen, die das Besatzungsstatut verletzen würden. Hier- durch, so sagte Hays, würden die Deutschen die Möglichkeit erhalten, ihren guten Wil- len zu beweisen, und auf Grund der demo- kratischen westdeutschen Verfassung die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Sollten die Deutschen jedoch Gesetze an- nehmen, die im Gegensatz zum Besatzungs- statut stehen, dann sollte die alliierte Hohe Kommission selbstverständlich einschreiten. Als rein theoretisches Beispiel nannte Hays die Möglichkeit, daß die Deutschen versu- chen könnten, die Rüstungsindustrie wieder herzustellen. Zweimächte-Kontrollamt weist Vorwürfe Storchs zurück Frankfurt.(dpa) Ein Sprecher des Zwei- mächtekontrollamtes wies die Behauptung von Arbeitsdirektor Storch, das Zwei- mächtekontrollamt habe das Fehlen einer wirksamen deutschen Arbeitsbeschaffungs- politik in der Doppelzone kritisiert, um von nachteiligen Wirkungen der Demontage auf die Beschäftigungslage abzulenken, als un- sachlich zurück. Ein anderer Kommentar zu der Entgegnung Storchs auf das Schrei- ben des Zweimächtekontrollamtes vom 25. August wurde nicht gegeben. Britische Kreise erklären hierzu, sie könnten die Ansichter. Storchs über die Finanzierungsschwierigkeiten einer Arbeits- beschaffungspolitik in der von ihm darge- stellten Form nicht teilen. Sie weisen da- raufhin, daß es sehr wohl Möglichkeiten gebe, Kapital für notwendige und der Ar- beits beschaffung dienende Investitionen aufzubringen, zum Beispiel den sozialen Wohnungsbau. f „Kleiner SPD-Parteitag“ billigt Dürkheimer Programm Köln.(dpa) Die Teilnehmer des kleinen SPP-Parteitages in Köln billigten das vom Parteivorstand in Dürkheim entworfene Sechzehn- Punkte- Programm. Diese Haltung ergab sich, wie Teilnehmer berichteten, im Anschluß an eine Diskussion über die künf- tige Parteipolitik. Der SPD-Vorsitzende, Dr. Schumacher, hatte zuvor die Haltung der SD in der Opposition skizziert. Die Oppo- sitionsstellung der SPD, so sagte er, werde auch ihre grundsätzliche Haltung in der Frage der Besetzung leitender Stellungen in der Regierung bestimmen. SPD gegen Aufnahme des Saargebietes in den Europarat Köln.(dpa) Der außenpolitische Aus- schuß der SPD stellte auf seiner Sitzung in Köln fest, daß die Aufnahme des Saar- gebietes als selbständiges Mitglied in den Europarat den Eintritt der westdeutschen Bundesrepublik unmöglich machen würde. Eine Teilnahme von SPD-Abgeordneten an der nach Venedig einberufenen Tagung der interparlamentarischen Europa-Union des Grafen Coudenhove-Kalergie wurde abge- lehnt. Die Beratung des außenpolitischen Ausschusses leitete der Parteivorsitzende Dr. Schumacher. Westdeutscher Standpunkt zum Saar-Memorandum Düsseldorf.(dpa) Das Memorandum der Saar- Regierung, das eine Autonomie des Saarlandes fordert, wurde in westdeutschen politischen Kreisen lebhaft diskutiert. Diese Kreise stehen auf dem Standpunkt, daß die Saarfrage nur vom europaischen Gesichts- punkt aus betrachtet werden könne. Die von allen Seiten angestrebte europäische Gemeinschaft setze den Respekt vor dem Nationalgefühl der einzelnen Glieder vor- aus. Das künftige vereinte Europa bedürfe der schöpferischen Eigenschaften seiner ein- zelnen Glieder, die durch Annektionen nur verwischt werden könnten. Die Abtrennung des Saarlandes könne nicht auf Grund der Verfassungswahl von 1947, sondern nur durch eine Volksabstim- mung beschlossen werden. Man könne im Gegensatz zu der im Memorandum ge- äußerten Ansicht sehr wohl die Saar wirt- schaftlich aus dem deutschen Bund lassen, ohne sie politisch selbständig zu machen. Dies ließe sich ermöglichen, wenn die Saar- wirtschaft mit den übrigen westeuropä⸗ ischen Industriezentren einer gemeinsamen „ Verwaltung unterstellt würde. Aufbauhilfe oder Arbeitsdienst? Braunschweig.(dpa) Die„Arbeitsgemein- schaft der freiwilligen Aufbauhilfe“ hat sich beim Amtsgericht in Braunschweig als Verein eintragen lassen. Sie wurde 11a Juli dieses Jahres in Braunschweig als Arbeitsgemeinschaft zum Aufbau eines frei- Willigen Hilfsdienstes gegründet. Ihr Vor- stand setzt sich aus je einem Vertreter der Deutschen Partei, der Deutschen Union und einem Unabh'ngigen zusammen. Die Ar- beitsgemeinschaft will arbeitslose Jugend- liche zu einem Hilfsdienst zusammenfassen und sie auch geistig betreuen. In Verhand- lungen der Arbeitsgemeinschaft mit dem niedersächsischen Ernährungsminister Gereke und dem Flüchtlingsminister Albertz wurde die freiwillige Aufbauhilfe positiv beurteilt. Mittwoch, 7. September 1949/ Nr. Mittwoch, 7. September 1949 Krise der Experlen? Hlkeute beginnen in Washington die bri- tisch-amerikanisch-kanadischen Finanzver- handlungen, deren Ergebnisse für die poli- tische und wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Zeit von größter Tragweite sein 8 werden.(D. Red.) 5 Man hat die Krise des britischen ofundes eine Krise der Experten se- nannt. Sie brach nach den optimistischsten Berichten plötzlich herein, ohne daß man recht wußte, wie. Das Volk merkte, außer der Pressefehde des amerikanischen Zei- tuüngskonzerns Seripps-Howard gegen Cripps wenig davon, und zeigte sich auch nicht sonderlich interessiert. Denn in England interessiert man sich für Politik nur soweit man sie übersehen kann, d. h. auf der Lokalebene. Das andere ist Sache der Sachverständigen. Sie tagen in Straß- burg, wo die Debatte immer mehr auf das Wirtschaftliche Gleis geraten ist, und man sich bei aller Gegensätzlichkeit zwischen planern und freien Marktwirtschaftlern, über die Notwendigkeit einer größeren Ein- heit einig ist. Man hat dort auch den Vor- schlag gerpacht, eine Abordnung zu Präsi- dent Truman zu entsenden. Aber die mini- steriellen Sprecher Europas sind jetzt ohne- hin im Schatten des krisenmüden und sich vor allem nach Ferien sehnenden Kongresses versammelt. Nicht nur Cripps, sondern auch Bevin und Schuman und Petsche. Denn es geht um mehr als Dollar und Pfund. Es geht in Straßburg wie in Washington um die Zukunft Europas. 5 An großen Plänen ist kein Mangel. In Straßburg ist der Vorschlag gemacht wor- den, Westeuropa und den Sterling-Raum zu einer Wirtschaftseinheit zusammenzufas- sen. Das„Wall- Street Journal“ hat eine Währungsfusion zwischen Pfund und Dollar, als Vorstufe einer Wirtschaftsunion Englands und der USA, angeregt. Von anderer Seite kommt der Plan, das Gold von Fort Knox aufzuwer- ten, was eine zusätzliche Dollarreserve von acht Milliarden schaffen würde, einen„At- lantik- Fonds“, der zur Stabilisierung aller Währungen benutzt werden soll. Aber in den drei Washingtoner Währungskonferen- zen werden nüchterne Bankiers unter dem Vorsitz Snyders das Wort führen und die Vorbesprechungen ließen erkennen, daß man sich zunächst an das Nächstliegendste, Pfund und Dollar halten wird, und keine Das mag durchaus vernünftig sein. Denn die Lage Englands ist zwar ernst. aber keineswegs verzweifelt und es sibt viele Möglichkeiten der Abhilfe. Das Rezept Snyder-Hoffman lautet 2. B.: Ab- wertung des Pfundes, mehr Ausfuhr nach USA, mehr Arbeit zu billigeren Preisen, was mit einer Senkung des Lebensstandards um vier Prozent zu erreichen sei. Das ezept Cripps— Senkung der ameri- en Zölle, mit der das gleiche zu er- chen wäre wie mit der zweischneidigen Pfundabwertung, Abnahmegarantie Kolo- nialer Rohstoffe, mehr Kapitalausfuhr aus USA und evtl. Aufwertung des Geldes(das England in Südafrika produziert), mit an- deren Worten, eine Abwertung nicht nur des Pfundes, sondern auch des Dollars. Vergleiche auch den Wirtschaftsteil der heutigen Ausgabe.) b Soweit die Meinungen der Hauptsach- verständigen. Aber die Probleme sehen weit darüber hinaus. Es handelt sich auch um eine Krise des Marshall-Plans umd wie . um die diesjährigen ERP- Zu- gte? um eine Belastungsprobe Europas. Daß man dabei auf den Gedan- ken verfiel, in erster Linie die deutsche Rate à2u kürzen, enthüllt, daß man nicht abge- t ist, den Weg des geringsten Wider- Stands einzuschlagen. Aber damit wird kaum etwas zu erreichen sein. Die unge- jeure wirtschaftliche Entfaltung der USA lit die Welt vor die Notwendigkeit ein neues Handelssysem zu finden, daß das von England beherrschte System des 19. Jahr- derts ablöst und ein neues Gleichge- des Warenaustauschs zwischen USA, Europa, den Kolonialgebieten und dem ost- uropäischen Markt schafft. Der Marshall- zeigte den richtigen Weg, war aber ein Anfang. Der Plan Trumans zur Er- iegung der rüchständigen Gebiete weist bereits darüber hinaus, aber harrt erst der erwirklichung. Der richtige Einsatz des Dollars bleibt das einzige Mittel, denn die Us A sind an die Stelle Englands Weltbankier getreten. Erfolgt er nicht, so wäre die andere öglichkeit nur ein Auseinanderklaffen der Weltwirtschaft in Dollar-Raum, Sterling Bleek und den durch die irtschaftlichen Beistandspakte des Ostens schon geschaffenen Rubel- Block, von denen keiner für sich gedeihen kann. Schon tet bestehen zwischen Sterling und Rubel hr Arnäherungsversuche als Washington lieb ist. Hier muß also eine Lösung gefun- den werden, die die politische Einheit des Westens auch wirtschaftlich unterbaut. Und das ist ein Problem nicht nur der Sachver- Ständigen, sondern auch der Staatsmänner die noch im September das Gespräch mit Wyschinski wieder aufnehmen müssen. Die reulichsten Auspizien für d daher das Wort Bevins, daß es keinen bllar-Vorhang innerhalb des Westens geben arf, und das Wort Trumans, daß die Be- rechungen zwischen Freunden geführt Washington MORGEN Deutsche und Franzosen sollen gemeinsam lachen lernen Besuch bei Frangois-Poncet Warum Furcht vor Frankreich, fragt der Oberkommissar* „Seit meiner Jugend hatte ich mich für Deutschland interessiert. Ich hatte es auf häufigen Reisen besucht und war zu, öfterem und längerem Aufenthalt dort gewesen. Seine Einrichtungen, seine Sprache, seine Sitten, seine Geisteswelt, die so wider- spruchsvollen Ausdrucksformen seiner Landschaft und seiner Bewohner waren mir seit langem vertraut. Ich kannte seine Vor- züge und seine Fehler; es zog mich gleicher- maßen an, wie es mich abstieg.“ 5 Der Mann, der dies in seinen Erin- nerungen schrieb, sitzt mir gegenüber, André Frangois-Poncet, den das Schicksal bei den Deutschen in seltsamen Spiel nacheinander Botschafter, Gefangener und Oberkommis- Sar sein ließ. Es ist sehr still in dem großen Arbeitsraum des französischen Oberkom- missars. Frangois-Poncet sitzt, mit dem Ricken gegen die hohen Fenster, an seinem Schreibtisch, und für den Besucher, der ihm gegenüber sitzt, ist es schwer, gegen das Licht sein Gesicht zu erkennen. Ein Zufall? Doch wohl eher die Erfahrung jahrelangen Umgangs mit einer Unzahl von Menschen, die einer möglichst ungestörten Beobach- tung bedurften.* Es mag ein Zufall sein, aber dennoch halte ich es für bemerkenswert, daß in dem ganzen Gespräch nicht ein Wort über die Vergangenheit fiel, soweit es sich nicht um persönliche Dinge handelte. Dieser Mann, soviel er auch aus den Erfahrungen der Vergangenheit schöpft und selbstverständ- lich sie zur Richtschnur seines Handelns macht denn nichts kann vergessen werden, wobei ihm nichts ferner läge als Schlimmes mit Schlimmen zu vergelten— dieser Mann lebt ganz für die neue Gestal- tung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Franzosen, zwischen Europäàern in der Gegenwart und in der Zukunft. In diesem Gespräch, das so ganz der nervösen Spannung entbehrt, wie sie sich sonst so leicht durch verfängliche oder ag- gresive Fragen bei größeren Pressekon- ferenzen einstellt, kommt Frangois-Poncet spontan auf die Möglichkeiten kultureller Annäherung zu sprechen, und wahrscheinlich muß man französischer Diplomat sein, um diesen Vorschlag zu machen, der so viel mehr Aussicht hat, einen gewissen Erfolg zu verzeichnen als viele der mit großen Namen in die Welt gesetzten Pläne:„Die Deutschen sollten französische Lustspiele übersetzen und sie spielen. Die Deutschen sind keine Lustspieldichter, jedenfalls keine guten, aber die Franzosen sind es. Gewiss es reisen französische Theatergruppen im Land umher, aber wie klein ist doch die Schicht, die sich wirklich mit Genuß eine solche Aufführung ansehen kann!“ Auch hier zeigt sich schon, wie weiteren Verlauf des Gesprächs, wie sehr min daran gelegen ist, daß auf jedem Ge- biet in Deutschland sei es nun auf dem der Politik oder auf dem der Kultur, alle Bevölkerungsschichten herangezogen wer- den. Für ihn gibt es nicht dieses widerliche und niederträchtige Wort: breite Masse des Volkes, für ihn ist noch nicht der Einzelne in der Masse untergegangen, aber es muß auch alles getan werden, um dies zu ver- hindern.„Ja, spielen Sie französische Lust- spiele“ nicht daß er sich davon moralische 0 Portarbeiter- Gewerkschaften, erklärte in ei- Wunderheilungen verspräche,„aber finden Sie nicht, und er lächelt,„finden Sie nicht, Unser Interview mit einem der„Väter“ der Atombombe: im Von Werner von Grünau daß es besser ist, daß man sich über uns amüsiert, als daß man uns fürchtet?“ Wie fern ist dieser Ausspruch doch allem, was man im Dritten Reich als Kulturpropa- ganda bezeichnete, dem tierischen Ernst, mit dem versucht wurde, anderen die Uber- legenheit dieser Kultur beizubringen. Frangois-Poncet will nicht überlegen sein, er will nur— unter anderem will er das — daß Deutsche und Franzosen über das gleiche lachen lernen, und— daß keiner von diesem Lachen ausgeschlossen bleibt. Lachen zerstreut Migtrauen. Und Menschen, die über die gleichen Dinge lachen,, werden vielleicht lernen, gleichermaßen auch andere Dinge für bedauerlich zu halten und sie zu vermeiden. Den Krieg zum Beispiel. Tech gehe im Palais die breite Treppe hin- unter. Niemand begleitet einem, kein Sekre- tär, kein Posten. Nur der Soldat, der im oberen Stockwerk in einem Saal, von dem aus verschiedene Türen und Gänge in das Innere des Palais führen, mit umgehängter Maschinenpistole Wache steht, wirft einem klüchtig einen Blick nach. Es gab auch keine Anmeldeformulare, Fragebogen, inquisitori⸗ sche Fragen subalterner Instanzen, Unter- schriften und Gegenunterschriften. Nur ein Posten hatte mich hinaufbegleitet und mich nach der Anmeldung im Vorzimmer wieder verlassen. Welche Einfachheit und Korrekt- heit im Verkehr. In der Durchfahrt des Palais stand ein großer Wagen mit den französischen Farben. Ein hochgewachsener Mann war gerade ausgestiegen. Bérard, einer der engsten Mitarbeiter Frangois-Poncets, den ich auch seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wir standen in der Durchfahrt, über- gingen den Krieg und all die Jahre und sprachen von den kleinen Kindern, die wir nun beide hatten, und Bérard sagte:„Das Leben, es wird doch erst wirklich ein Leben, wenn man Kinder hat.“ Dieser Bérard, dachte ich im Weggehen, dieser Bérard hat sehr gute Augen. Es ist doch erstaunlich, und wieviel sie alle gemeinsam haben. Ich meine die wirklichen Dinge, die Bedeutung haben und die immer die einfachen Dinge sind und die schönen. Britische Kritik an der Demontage Jahreskongreg beschließt Austritt aus dem Weltgewerkschaftsbund London.(dpa) In der Sitzung des briti- schen Gewerkschaftskongresses, der zur Zeit in Bridlington tagt, ist von verschie- denen Abgeordneten scharfe Kritik an der Demontagepolitik der Regierung geübt und eine Ueberprüfung der britischen Deutsch- landpolitik verlangt worden. Der Delegierte Padley erklärte, die Demontagepolitik habe Großbritannien acht Millionen Dollar gekostet, da Großbritan- nien gezwungen sei, Exporte nach Deutsch- land ohne Gegenleistung durchzuführen. In der Demontagefrage habe die britische Re- gierung als Agent Frankreichs gehandelt. Als Mitglied des Generalrates der briti- schen Gewerkschaftskongresses gab der De- leglerte Willis zu, daß die Demontage Här- ten für den deutschen Arbeiter mit sich ge- bracht habe. Obwohl man ursprünglich nur die ausgesprochenen Rüstungswerke demon- tieren wollte, habe eine britische Gewerk- schaftsdelegation in Deutschland feststellen müssen, daß die Gründe für gewisse Demon- tagen nicht immer klar gewesen seien. Der deutsche Gewerkschaftsbund habe der bri- tischen Gewerkschaftsdelegation umfas- sende Informationen zur Verfügung gesteln. Willis gab ferner bekannt, daß der britische Gewerkschaftskongreß eine Einladung zu dem Münchener Oktoberkongreß des deut- schen Gewerkschaftsbundes angenommen habe. Bei dieser Gelegenheit werde die De- montagefrage auf Grund umfassender Un- terlagen erneut mit deutschen Gewerk- schaftsvertretern besprochen werden Der Kongreß hat in der gleichen Sitzung mit überwältigender Mehrheit den Austritt des britischen Gewerkschaftsverbandes aus dem Weltgewerkschaftsbund gebilligt. Der Abstimmung gingen Beschuldigungen der maßgebenden britischen Gewerkschafts- kunktionäre gegen das Kominform voraus, das man als Drahtzieher der kürzlichen Londoner Hafenarbeiterstreiks hinstellte. Arthur Deakin, der Leiter der Trans- ner scharfen Anklagerede gegen die Kom- 1 „Weniger Mystik um die Atom Kopenhagen. Eigentlich sind wir mit der Atomforschung richt so weit gekommen, wie wir noch vor ein paar Jahren hofften. Aber die Schuld hieran liegt bestimmt nicht bei den Wissenschaftlern,— die Gründe sind vielmehr rein politischer Natur. Selbst scheinbar gleichgültige wis senschaftliche Resultate können von Bedeutung für die Atombombenforschung sein,— und miissen daher geheimgehalten werden. Darunter leidet selbstverständlich die stets unerläßliche internationale wissen- schaftliche Zusammenarbeit“. 5 Prof. J. Rothblatt, der anläßlich der Eröffnung der englisch- skandinavischen Ausstellung„Atomwelt! zu einem kurzen Besuch soeben in Kopenhagen ein- getroffen ist, weis, worüber er spricht: er ist Präsident der englischen„Atomic Scientists Association“ und hat während des Krieges an den entscheidenden Atombom- benexperimenten in New- Mexiko(USA) mit- gearbeitet. Er gehört Somit zu den geistigen Vätern der Atombom- be; aber bei unserem Gespräch gewinnt man nicht den Eindruck, daß dieser erst 40 jährige Wissenschaftler über diese„Vater- schaft“ besonders froh ist. Im Gegenteil. „Nach meiner Ansicht, die übrigens auch von den meisten Atomforschern geteilt wird, ist die Atombombe verkehrt angewandt worden. Natürlich war es Während des Krieges unsere Pflicht, die wissenschaftlichen Voraussetzungen für die Anwendung der Atombombe zu schaffen, da wir ja nicht wissen konnten, wie weit Deutschland möglicherweise mit Versuchen gekommen war. Aber man hätte den Japa- nern die Atombombe auf einer eins amen Insel oder einem Wüstengebiete, Wo keine Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen wurde, demonstrieren sollen, che man sie in FHiroschima zum Einsatz brachte. Wir Wissenschafler wur- Reichsbahn wird Deutsche Bundesbahn Reichsbahnrat soll trizonale Funktionen ausüben Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Unter dem Vorsitz des Direk- tors der Verwaltung für Verkehr, Professor Frohne, hat in Offenbach die konsti- tuierende Sitzung des Reichsbahnrats statt- gefunden, bei der mitgeteilt wurde, daß die Reichsbahn der Bizone nach Zustimmung des Verwaltungsrats ab 7. September den Namen„Deutsche Bundesbahn“ führen Wird. Der Reichsbahnbeirat, der in Zukunft der Leitung der Deutschen Bundesbahn be- ratend zur Seite stehen soll, stelle, vrie Professor Frohne erklärte, den Vorläufer eines echten Verwaltungsrats nach dem Bundesbahngesetz dar. 1 Unmittelbar nach der Bildung hand- lungsfähiger Bundesorgane soll der Reichs- bahnrat auf trizonaler Basis unter der Ein- beziehung mehrerer Vertreter der franzö- sischen Zone(zwei Länder- und ein Ge- werkschaftsvertreter) erweitert werden. Die Eingliederung der Verwaltung der südwest- deuschen Eisenbahn der französischen Zone stoße gegenwärtig noch auf erhebliche Schwierigkeiten, da sich ihre Organisation Wesentlich von der der Bizone unterscheide, Doch hoffe man, daß bis zur Verabschie- dung des Bundesratsgesetzes im ersten Vierteljahr 1950 die augenblicklichen Diffe- renzen geklärt seien und dann die völlige organisatorische Zusammenfassung vorge- nommen werden könne.. In den nächsten Monaten Wird sich der 40-Kköpfige Reichsbahnrat, dessen erste Arbeitstagung auf den 20, September fest- gesetzt wurde, in erster Linie mit Finanz-, Tarif- und Personalfragen befassen, Wei- tere Aufgaben seien die Prüfung der Wett- bewerbslage der Reichsbahn zu anderen Verkehrsträgern, insbesondere zum Kraft- Wwagenverkehr und zur Binnenschiffahrt, die Beseitigung der Kriegsschäden und vor allem die Beschaffung von Mitteln durch Anleihen und sonstigen Kredite. Gleich- zeitig mit der Umbenennung in„Deutsche Bundesbahn“ will man auch eine einheit- 5 Dienstbezeichnung der Beamten ex- zielen. 5. 925 g. ferneren Zukunft rechnen kann. munisten, der Londoner Hafenstreik vom Juli, durch den 15 000 Arbeiter sechs Wochen lang ausflelen, sei der Teil eines weltweiten Kreml-Komplotts, das auf Störung der amerikanischen Marshallplan- Transporte nach Westeuropa hinauslaufe. Zum Austritt aus dem Weltgewerkschaftsbund erklärte Deakin, der Abgrund zwischen den Gewerk- schaften, die an die Demokratie glaubten, und jenen, die an den Totalitarismus glaub- ten, sei„unüberbrückbar“. Man könne die Zusammenarbeit mit„Sklavenarbeiter-Ge- werkschaften“ nicht fortsetzen. g 5 Ruhiger Fortgang der Ruhrchemie- Demontage 5 Oberhausen,(dpa) Im Ruhrchemiewerk Oberhausen wurden die Demontagearbeiten in der Fischer-Tropsch-Anlage am Diens- tagmorgen ohne Zwischenfälle wieder auf- genommen. Britische Besatzungseinheiten führten die Demontagearbeiter an ihre Ar- beitsplätze. a l Ueber zwanzig Demontagearbeiter, die gestern um die Mittagszeit das Werk mit der Begründung verlassen hatten, sie woll- ten unter den durch die militärische Be- setzung gegebenen Umständen nicht wei- ter arbeiten, wurde bekannt, dag sie nur zum Mittagessen gegangen seien. Sie hätten später ihre Arbeit wieder aufgenommen. Demontagen an Stelle von 22 01 Reparationen e ee Berlin.(dpa) Der französische Oberkom- IMissar für Deütsehland, Frans ISs-P Of- cet, betonte vor Pressevertretern, die De- montagen und Reparationen stünden in einem unmittelbaren Zusammenhang. Die e Alliierten hätten noch dem zweiten Welt- krieg nicht den Fehler aus der Zeit nach dem ersten wiederholen wollen, als Deutsch- land für eine lange Frist Reparationen auf- erlegt worden seien. Heute seien die Demon tagen an die Stelle der Reparationen getre- ten. bombe wäre besser Politische Gründe verhindern den Fortschritt der Atomforschung 5 von unserem sSkandinavien- Korrespondenten Dr. Y. Weltmeng. den nicht vorher gefragt,— selbst- verständlich, wird man sagen, denn das gllt ja während des Krieges als eine Sache der Militärs. Aber als Wir in unseren Insti- tuten in New Mexiko von dem Grauen in Hiroschima erfuhren, waren wir tief un- glücklich über die Praktische Verwendung der Atombombe. 5 Sie werden also verstehen, wie sehr wir es begrüßen, daß in Amerika die Kontrolle über die Atomforschung nicht mehr bei den militärischen Instanzen liegt, sondern der zivilen Lilienthal- Kommission übertragen wurde. Wir Atomkforscher kämpfen einen zähen Kampf dafür, an Stelle einer Übertriebenen Geheimnis- krämerei die internationale wissenschaft- liche Zusammenarbeit zu aktivieren“. „Läßt sich das mit berechtigten mili- tärischen Erfordernissen in unserer Welt- situation vereinigen?“— Durchaus, denn ich sprach von übertriebener Geheimnis- krämerei. Statt die Atombombe im Massen- bewußtsein mit dem Schleier einer zwar sensationellen, aber unberechtigten Mystik zu umhüllen, sollte man lieber für Auf- klärung sorgen. Bitte sehen Sie auf Ihre Armbanduhr, sie geht, genau, warum? Wahrscheinlich nicht, aber deshalb kommt Ihnen die Sache doch nicht weiter„mystisch“ vor. Und von mehr Mystik kann auch bei der Atomforschung nicht die Rede sein“. 0 Wie sind die konkreten Aussichten für eine friedliche Ausnutzung der Atomener- gie?—„Auf wissenschaftlichem Gebiete innerhalb der Chemie, Medizin usw. sind ja bereits Resultate zu verzeichnen. In Eng- land wollte man z. B. noch vor einiger Zeit die kostbaren Stoffe für alle Fälle vreser- vieren, so daß sie der Medizin für ihre not- wendigen Forschungen nicht zur Verfügung ständen, Aber hier konnten wir mit Erfolg eingreifen und darauf hinweisen, daß diese überängstliche Reservierung nicht notwen- dig War. Hinsichtlich der Ausnutzung der Atomkraft als Kraftquelle möchte ich vor vorzeitigem Optimismus warnen. würde eine Praktizierung im Augenblicke noch viel zu kostspielig sein, so daß man mit Resultaten auf diesem Gebiete erst in einer 5„ b. f aber wissen Sie Hier Heilmittelmesse in Karlsruh Karlsruhe(dpa) Die im Rahmen deutschen Therapiekongresses stattft erste deutsche Heilmittelmesse wurde württembergisch- badischen Wirtsch nister Dr. Hermann Veit eröffnet. Im men des Verbandes der leitenden Kran hausärzte Deutschlands betonte der p dent Dr. Franz Kienle die Notwendi einer Fühlungnahme zwischen der nischen Forschungsarbeit und der phs zeutischen Industrie zum Wohle der dd den Menschheit. Dr. Kienle verkündet Namen des deutschen Aerzteverbandez Errichtung einer Zentrale für Arzneim prüfung in Karlsruhe. Als Leiter der g Westdeutsd Schmittehen Industrie Dr. mazeutischen gab Prof. Ueberblick über die Leistungen der schen pharmazeutischen Industrie, de zu verdanken sei, wenn näch dem in Deutschland der Ausbruch von Sen verhindert worden sei. u Gedanken, Karlsruhe zum ständigen der deutschen Heilmittelmesse zu ma wodurch der Stadt und ihrer Wirts ein gewaltiger Aufschwung gegeben/ „Europäisches Kulturzentrum (Op) Die Errichtung Straßburg. „europzischen Kulturzentrums“ zur kung der kulturellen Beziehungen zwi ist Dienstag von der europäischen berate Versammlung beschlossen worden. Kulturzentrum war in einem Bericht den europaischen Demokratien Ausschusses für kulturelle und i schaftliche Fragen empfohlen worden. Die europäische Versammlung sti ferner folgenden Vorschlägen des gene Ausschusses zu: 1. Einberufung einer ferenz der Erziehungsminister der Mitgliedsstaaten, um einen detail! Plan für die kulturelle Zusammenarbe entwerfen. 2. Grundsätzliche Billigung Planes einer„europäischen Univer Einzelheiten sollen während der nat Tagung des Europarates behandelt Das vorgesehene„europäische K zentrum“ würde die Aufgabe haben; Beziehungen zwischen Universitäten anderen kulturellen Einrichtungen der gliederstaaten zu pflegen, den Aus von Professoren und Studenten zu el tern, für die engere Zusammenarbel europäischen Staaten auf den Ge Presse, Rundfunk, Theater und Fin sorgen und schließlich die Uebersetzung Verbreitung hervorragender Werke zu fördern. 4 literari Der bisher ungenügenge Wiederautbel störter Städte und damit die N Wohnraumbeschaffung Schwierigen Finanzierung begenders Willenszersplitterung der Ruinenbesit schärfstens geboten, denn die Ruin sonst witterungsmähig völlig zersetzt ud mit un verwendbar. 5 Eine Beschleunigung des Wiederaul ist also unbedingt notwendig, und zwar Uchst durch eine feste Organisation Ruinenbesitzer in Verbindung mit den tekten und Bauunternehmern. Von all Interessenten soll und muß die Initiatioe gehen. Als Organisationsform sind die d- lich- rechtlichen Bodenverbände, und zwa „Aufbau- Verbände“ zu empfehlen, wie der Wasserverband-Verordnung vom 3. 8987 geregelt sind. Auch bei diesen„Aufbau banden“ handelt es sich um Bauten, die öffentlichen Wohle und dem Nutzen Mitgljeder zu dienen“ bestimmt sind. beit solcher Aufbauverbände, einige f heiten und ihre Gründung sollen daher stehend betrachtet werden. 7 Die Aufgaben der örtlichen Aufbau sind einmal die Bauentwürfe durch de“ Eigentümer gewählten Architegten Zusamenarbeit mit dem Stadtplanungsam zustellen. Darauf ist in organisierte sammenarbeit aller ortsansässigen Bau nehmer der Wiederaufbau mit rationellen methoden durchzuführen. Wohlgemeen Häuser werden nach dem Willen des R besitzers aufgebaut, aber nicht von ihm sondern von dem Aufbauyerband als 32 Bleser gilt auch als Besitzer der aulget Häuser, bis sie in zehn Jahren ab Bau entschuldet sind und dann mit der A des Aufbauverbandes den Grundeig schuldenfrei zurückgegeben werden. Ein Wort zur Finanzierung des Wiedel baues. Nicht mehr die Stadtverwaltungen den Eigentümer der erstellten Aufbauten dern die Aufbauverbände, bis der 4 kredit getilgt ist. Kreditträger und verpflichteter ist gleichfalls der Aufbel band. Er gibt im Einvernehmen mit der 8. verwaltung über die städtische Sparkas Stadtbons aus. Sie sind bel allen stödd Steuern und Abgaben, zu denen auch die, bau-Wohnungsmieten gehören, von de kassen mit einem Rabatt von zwei Prozent anzunehmen Rückflug der Stadt Der Rabatt verteuert den Aufbau nur %% ͤ und verlängert die Tilgung um nicht einen Monat. Die Dienstleistung Stadt bel dem Wiederaufbau entspreche Sinne der Wasserverband-Verordnu die Stadt und ihre Einwohner habe liche Vorteile durch den Verband. Die Gründung, die Bestellung der und die Aufsicht über Aufbauverbägd eingehend geregelt. Nach 8 112 sind dle sten Landesbehörden auch die oberen, sichtsbehörden. Sie sind gleichzeitig dle dungsbehörden und haben unter Uns die Vorarbeiten gegen zulässige Kosden tung vorzunehmen, g. Die Zusammenfassung der Ruinen und die direkte Mitarbeit aller N und Bauunternehmer gibt die Sicherhe im Verein mit der vorgeschlagenen 55 nachfinanzierung der Aufbauerstellunges ganze Städteaufbauproblem so schne! 1 werden kann, wie die Baumaterlalindust benötigten Rohstoffe produzieren k große Initiative, die die führenden besitzer. Architekten, Bauingenieure ung unternehmer entwickeln können, 80 organisierte Interessen vertreten. Pxivat-Initiative wird erreichen, Städteaufbau in großem Maßstabe kommt. 5 5 Dr. Fritæ Run N„ o g.. ͤͤ ͤœM ̃᷑ dae an de ausge, Ein Vorschlag: Oertliche Auf bauverbin Nr. 102 — ruhe ahmen Abtkindh Vurde tschatt t. Im 1 Kranz der Pri Wendig ler met r Phan der elt Sündete bandes zneim der gd eutsche en e der q ie, der lem Kr dn Seu rgermeh zondere digen zu mad Wirtz ben Wen trum“ tung e Zur 8 en Ws A. beraten den. zericht ad Wi orden. nag stim s genam einer der n detaillig enarbel illigung Invers r nach lelt went hne Kuh haben, täten en der! 1 Austal zu erle arbeit a Gehb d Film setzung Iiterarist NI er uverbänd raufbauk nzurelch nepen S bh besitzer Ugten ha akt u reift tagen ufgebnd Eile inen wen etzt und e dera 1 War, nisation t den. on allen nitiatiye d die bite md zwar „ Wie d vom 3. 8 „Aufbau. en, die atzen del nd. Ole nige Ul daher Il, Fbauverde urch die rchitekten ungsamt! nisiertet 1 Bau lonellen;) emeerkt des Rult n ihm al als Baule aulfgebe“ wb Baubet er Aufl deigentin uinenben baren icherhel ven Ale ellungel ſchnell Undusti, Kann.“ den Rl re und“ sobald, n. ö * be e, Heide, 400 in 6 Nr. 182/ Mittwoch, 7. September 1949 MORGEN K e bbc Unsere innerpolitische Fibel: —— Die Bausteine der Bundesrepublik Deutschland Bundesrat— Bundestag Bundes versammlung— Besatzungsstatut Heute konstituieren sich in Bonn die ersten Institutionen der Bundesrepublik Deutschland, die das am 8. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat beschlossene Grund- gesetz vorsieht. Vormittags um 11 Uhr tritt als körderatives Organ der neuen Bundes- republik der Bundesrat zusammen, am Nachmittag um 16 Uhr versammeln sich die 402 Abgeordneten des Bundestages und damit die Volksvertretung der elf Länder, die vorerst zur Bundesrepublik Deutschland gehören. Zu ihnen treten die acht Berliner Vertreter. Nach dem bekanntgewordenen Zeitplan soll dann am 12. September durch die Bundes versammlung der Bundespra- sident gewählt werden. Für Westdeutsch- land beginnt damit eine politisch entschei- dende Woche. Der Zustand eines Ueber gangsstadiums wird beendet und mit ihren ersten Institutionen konstituiert sich zu- gleich die Bundesrepublik Deutschland. Der Bundesrat Durch den Bundesrat wirken nach dem Grundgesetz die Länder bei der Gesetz- gebung und Verwaltung des Bundes mit. Jedes Land hat mindestens drei Stimmen, Länder mit mehr als zwei Millionen Ein- wohner verfügen über vier, Länder mit mehr als sechs Millionen Einwohner über künf Stimmen. Mit je drei Stimmen sind die Länder Hamburg, Bremen, Südbaden und Südwürttemberg- Hohenzollern vertre- ten. Die Länder Schleswig-Holstein, Hes- sen, Rheinland-Pfalz, Württemberg Baden entsenden vier Mitglieder in den Bundesrat. Durch je fünf Mitglieder sind die bevölkerungsstarken Länder Nieder- sachsen, Nordrhein- Westfalen und Bayern vertreten. a Insgesamt wird der Bundesrat aus 43 Vertretern bestehen. Von den bisher bekanntgewordenen 36 gehören zwölf der CDU, fünf der CSU, 17 der SPD und zwei der FDP an. Die Parteizugehörigkeit dürfte im Bundesrat jedoch belanglos sein, denn nach Artikel 51 des Grundgesetzes sind die Vertreter der Länder an Weisungen ihrer Regierungen gebunden und die Stimmen eines jeden Landes sollen einheitlich abge- geben werden. Der Bundesrat wählt sich für die Dauer eines Jahres aus seiner Mitte seinen Präsidenten. Der Bundestag Am Mittwochnachmittag tritt dann— vermutlich unter dem Vorsitz des ältesten Mitgliedes, des Berliners Paul LOe be(SPD) der Bundestag zu seiner ersten Sitzung zu- sammen. Damit hat Deutschland zum ersten Male wieder seit 1933 ein wirkliches, aus freien und geheimen Wahlen hervorge- gangenes Parlament. Von den 402 Abgeord- neten entfallen 139 auf die CDU und CSU, 1 auk gie Sp, 52 FDP, 18 K, 17 Bahernpartei, 17 Deutsche Partei, fünf Deutsche Rechtspartei, eins SSW, 12 WAV, 10 Zentrum, 3 Unabhängige. Das Durchschnittsalter der 402 Abgeord- neten liegt bei 50 Jahren. Die jüngste Gruppe ist mit einem Durchschnittsalter von etwa 37 Jahren die Deutsche Rechtspartei. Mit etwa 45 Jahren folgen dann die Bayern- partei und die WAV. Die kommunistischen Abgeordneten bringen es auf ein Durch- schmittsalter von 47 Jahren. Bei den Abge- ordneten der SPD liegt es bei etwa 49, bei der CDU/CSU um 51,5, bei der FDP beträgt es 51,9. Die Abgeordneten der DP haben ein Durchschnittsalter von 33,7, die des Zen- trums von 52,2 Jahren. Für die Unab- hängigen ergibt sich die Ziffer 55, während der eine südschleswigsche Abgeordnete 64 Jahre alt ist. Nach den bislang zugänglichen Unter- lagen bezeichnen sich 42 der 402 Abgeord- neten als Flüchtling. 157 Abgeordnete sind nach 1945 in Gemeinde- oder Länderver- tretungen als Abgeordnete tätig gewesen. 60 von ihnen waren bereits vor 1933 Parla- mentarier, 20 gehörten vor 1933 dem Reichs- tag an. Bei diesen Zahlen sind die Berliner Vertreter nicht mitgerechnet. Nach Berufen zählen sich 83 zu den freien Berufen. 18 sind Handarbeiter, 32 Angestellte, 98 Beamte, 54 kommen aus der freien Wirtschaft, 36 sind Bauern, 58 sind Parteifunktionäre und 23 Gewerkschaftsfunktionäre. 107 Abgeord- nete bezeichnen sich in ihren Lebensläufen Als politisch Verfolgte, 32 weisen darauf hin, daß sie während der nationalsozialistischen Zeit aktiv in einer Widerstandsbewegung gearbeitet haben. 28 Abgeordnete des Bun- destages sind Frauen. Je 12 gehören poli- tisch der CDU/ CSU und der SPD an, zwei dem Zentrum und je eine der Deutschen Partei und der KPD. Die Bundesversammlung Wenn die ZBundesversammlung an 12. September zur Wahl des Bundes- präsidenten zusammentritt, so müssen ins- gesamt 804 Vertreter ihre Stimme abgeben. Es sind die 402 Abgeordnete des Bundes- tages und die 402 Delegierten, die die Län- derparlamente nach dem Verhältniswahl- recht für diese Körperschaft benannt haben. Der Bundespräsident wird nach Ar- tikel 54 des Grundgesetzes ohne Aussprache von der Bundes versammlung gewählt. Wählbar ist jeder Deutsche, der das Wahl- recht zum Bundestag besitzt und das 40. Le- bensjahr vollendet hat. Das Amt des Bun- despräsidenten dauert fünf Jahre, er amtiert also ein Jahr länger als der Bun- destag arbeitet. Der Bundespräsident kann anschließend einmal wiedergewählt wer- den. Gewählt ist, wer die Mehrheit der Stimmen der Mitglieder der Bundesver- sammlung erhält. Wird diese Mehrheit in zwei Wahlgängen von keinem Bewerber erreicht, so gilt als gewählt, wer in einem dritten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Der Bundespräsident darf weder der Regierung, noch einer gesetzgebenden Kör- perschaft des Bundes oder eines Landes angehören. Zu seinen Zuständigkeiten ge- hören die Repräsentationsaufgaben für die Bundesrepublik. Er schlägt dem Bundes- tag den Bundeskanzler vor. Kommt es zu einem Konflikt zwischen der Regierung und dem Bundestag, der dringende Gesetz- gebungsaufgaben gefährdet, so kann der Bundespräsident eine Notgesetzgebung durch den Bundesrat für zulässig erklä- ren. Außerdem kann der Bundesrat den Bundestag auflösen und Neuwahlen her- beiführen, wenn das Parlament dem Bun- deskanzler, das Vertrauen versagt und der Richtschnur für den ersten Bundestag: Bundestag nicht in der Lage ist, mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen anderen Bundeskanzler zu wählen. Das Besatzungsstatut An dem gleichen Tage, an dem der Bun- desrat und der Bundestag in Bonn zusam- mentreten, finden sich auch die drei O ber kommiss are der westlichen Be- satzungsmächte zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Die Besatzungsmächte haben erklärt, daß die Zuständigkeiten zwischen ihnen und der Bundesrepublik Deutschland durch das bereits früher veröffentlichte Be- satzungsstatut geregelt werden. Nach den bisher bekannt gewordenen Mitteilungen soll das Besatzungsstatut an dem Tage in Kraft treten, an dem sich die Bundes- republik Deutschland konstituiert hat. (dpa) Das ehemalige Reichsbahnerholungsheim des Sozialwerks der Reichsbahndirextion Köln in Bad Godsberg wird ab II. September 1949 das Heim des zulcünftigen Bundesprasidenten sein, bis der endgültige Bau in Brühl fertiggestellt sein wird. Unser Bild zeigt das Haus des Bundesprdsidenten auf dem Gipfel der Vikors höhe von Godesberg. Ferien wochen junger Europäer Internationales Jugendtreffen 1949 ein Erfolg Von unserem südbadischen Ft- Korrespondenten Müde und zerschlagen von der anstren- genden Reise und doch zugleich begeistert von dem Erlebnis dieses Sommers kehrten am Abend des letzten Augusttages die deutschen Teilnehmer des internationalen Jugendtreffens 1949 von ihrem zehntägigen Aufenthalt in Frankreich nach Freiburg zu- rück. Freudig berichteten sie über ihre Ein- drücke in Besangon, wo sie in der eitè uni- versitaire hervorragend untergebracht waren, Vorträge über französische Verhältnisse hö- ren, Einrichtungen des öffentlichen Lebens besichtigen und vor allem mit den Einwoh- nern Kontakt finden konnten. Die Haltung der französischen Bevölkerung gegenüber der deutschen Gruppe könne man, so meinte ein junger Student, am treffendsten als „ꝗà bWartend positiv“ bezeichnen. Je- denfalls sei es zu keinen Differenzen gekom- men und oft habe sich ein freundschaftliches Gespräch zwischen Deutschen und Franzo- sen angebahnt. Damit hatte die Unsicherheit, die zu- nächst als großes Fragezeichen über dem diesjährigen Treffen schwebte, eine befrie- digende Lösung erfahren. Als sie den Zug nach Besangon bestiegen, waren die deut- schen Jungen und Mädchen zwar zuversicht- lich, aber bei einigen meldeten sich doch leise Bedenken. Immerhin waren sie die erste große deutsche Jugendgruppe, die offi- ziell Frankreich besuchte und dazu noch in eine Stadt fuhr, die während des Krieges Schweres durchgemacht hatte. Während dem deutschen Teilnehmer da- mals vor der eise über den Rhein das große Erlebnis des Treffens noch bevorstand. hatten die jungen Ausländer— 100 Franzo- sen und 30 junge Menschen aus England. Belgien und Skandinavien— bereits wert- volle Eindrücke gesammelt. In Arbeitsge- meinschaften hatten sie zusammen mit den Deutschen drei Wochen an den landschaftlich schönsten Orten Südbadens verbracht: die Arbeitsgruppe Film auf Schloß Ortenberg bei Offenburg, die Gruppe Theater in Kon- stanz, die Musikgruppe in Erlenbruck im Schwarzwald, die Gruppe Geographie in Titisee und die Gruppen Presse und Radio sowie die Volkswirtschaft in Freiburg. Nach der Geschäftsorduung des ehemaligen Reichstages 18 Sachkapitel und 122 Paragraphen/ Die Besetzung der Ausschüsse Die ersten Sitzungen des deutschen Bun- destages werden nach der Geschäftsordnung des früheren Deutschen Reichstages verlau- fen. Diese alte Geschäftsordnung wurde am 12. Dezember 1922 beschlossen und im Laufe der Jahre mehrfach abgeändert. Sie bestand aus 18 Sachkapiteln und aus insgesamt 122 Paragraphen. Nicht alle diese Paragraphen werden bis zum Erlaß einer eigenen Geschäftsordnung des Bundestages für die Abgeordneten und die ersten Sitzungen angewendet werden müssen. Die Pflichten der Abgeordneten werden jedoch in den ersten Sitzungen genau so festgelegt sein wie die der früheren Reichstagsabgeordneten, die verpflichtet wa- ren, an den Arbeiten des Reichstages teil- zunehmen, wenn sie sich nicht vom Präsi- denten ausdrücklich Urlaub erteilen ließen. Nach der Geschäftsordnung für den alten Reichstag waren mindestens 15 Abgeord- neten notwendig, um eine Fraktion zu bil- den. Gäste, die sich einer Parteigruppe an- schließen wollten, wurden mitgezählt. Die Reihenfolge der Fraktionen war nach ihrer Stärke festgelegt. Sie war auch ausschlag- gebend für den Anteil bei der Besetzung der Ausschüsse. Der Aeltestenrat Der Aeltestenrat, der bereits vor dem Zusammentritt des Bundestages tagen Eine Novelle aus besseren Tagen Von Ewalt Skulima von Hans Fischer Mit Illustrationen 4. Fortsetzung Nun drängte Jean sie in den Garten des Weinbeißgls, daraus ihnen Geigenspiel und Lautenschlag entgegentönte, eine melodiös behäbige Musik, wie sie ein Weintrinker noch hingehen läßt, der beim Trinken 80 gerne schweigt, damit alle Organe sleich- mäßig in einer holdgestimmten Sympathie schwingen. Jean Comillard nahm den Wein in vollen Zügen zu sich. Im Blattgeranke der Laube. glühte eine rote Ampel, und die Heuhüpfer in der Nähe strichen unentwegt über ihre saitendünne Beine, so daß der Niedergang des Tages friedvolle Lust be- leitete. Beide hielten die Gläser. aus denen sie tranken, lange am Stengel. Sie spielten da- mit, drehten sie im Kreise linksherum und rechtsherum. Da ergab es sich, daß Jean seinen kleinen Finger auf Reisen schickte, und de er gewahrte, daß Simones Hand sich die Zärtlichkeit gefallen ließ, gurrte er tief und streichelte weiter. Simone dachte: Das hat noch keiner getan, und sie spürte, wWie sich ein dunkler Grund vor ihr auftat, in den sie hätte hineinspringen müssen, um ganz in der Liebe zu sein. Aber sie hatte Angst, die Augen zu schließen. weil Jean Comillard sich merkwürdig veränderte. Die klinken Bewegungen seines Gesichts er- starrten, seine Augen verschwanden hinter den Brauen, nur die Lippen hoben sich schwerfällig und steif: N „Ich liebe Sie, Simone.“ Wer wie das Mädchen in einem Wein- lande aufgewachsen war, hatte das feine Gehör mitbekommen, das leicht unterschei- det, was die Liebe und was der Wein spricht. Aus Jean sprach der Wein, der ihn geschlagen hatte. So redete die kluge Simone über die Kunst des Kochens: „Jean, Sie sollten mir jetzt einige Ihrer Kochgeheimnisse verraten. Wie kochen Sie Bouillabaisse?“ Der Küchenmeister wachte auf:„Bouilla- baisse? Simone, diese Fischsuppe kann man nur in Marseille kochen. Das Meer muß in der Nähe sein, Fische, Krebse. Muscheln und die kleinen Getier unter den Meer- felsen. Einen vollen Tag muß sie gekocht werden, und einen vollen Tag muß sie stehen bleiben, und erst àm dritten Tag darf sie auf den Tisch.“ Der Wein saß in seiner Zunge und ließ sie mächtig auf und niedergehen:„Ach, Simone, der FHerr Graf Prendl ist ein Schlemmer, aber mein guter Comte Portillac war ein noch größerer. Da gab es Pasteten mit Pilzen, Ei, Sardellen und hundert Kräu- tern; gab es Weißbrot. wie es die Götter lieben, und Weine, die nirgendwo so dunkel- rot leuchten als in der Bourgogne. In Wien herrscht das Fleisch in der Küche und die wird, bestand im alten Reichstag aus dem Reichstags präsidenten, seinen Stellvertre- tern und 21 Mitgliedern, die die Fraktionen schriftlich benennen mußten. Beim Zusam- mentreffen des Reichstages führte der äl- teste Abgeordnete den Vorsitz. Mit verdeck- ten Stimmzetteln wählte der Reichstag sei- nen Präsidenten und seine Stellvertreter. Gewählt war, wer die Mehrheit der ab- gegebenen gültigen Stimmen erhielt. Wenn keine Mehrheit erzielt wurde, kamen die Anwärter mit den höchsten Stimmenzahlen in die engere Wahl. Anträge Anträge im Plenum mußten die Unter- schrift von 15 Abgeordneten tragen. Inter: pellationen an die Regierung verlangten die Unterschrift von 30 Mitgliedern. Jeder Ab- geordnete des alten Reichstages konnte kleine Anfragen an die Regierung stellen, die ebenfalls von 15 Mitgliedern unterstützt sein mußten. Ordnungsbestimmungen Für den Verlauf der Sitzungen gab es Ordnungs bestimmungen. Wenn ein Redner von der Sache abschweifte, wurde er zur Sache verwiesen. Wenn andere Mit- glieder die Ordnung verletzten, wurden sie zur Ordnung gerufen. Geschah dies dreimal während der gleichen Rede, so konnte das Mehlspeis. Für Jean Comillard ist das nicht der rechte Platz, non!“ Simone lenkte ein:„Aber Jean, Sie sind doch ein Kochkünstler Sie kam mit ihrem Satz nicht zu Ende. Jean Comillard war aufgestanden und beugte sich nahe an des Gesicht des Mäd- chens:„Ein Kochkünstler? Kochen ist eine Liebhaberei, keine Kunst, aber leben und lieben, das muß man verstehen. das ist eine hohe Kunst.“ 5 Er hatte ihren Kopf gefaßt und wollte sie küssen. Simone rückte nur ein wenig zur Seite, doch es genügte, daß der schwan- kende Küchenmeister unter den Tisch fiel. Der Zahlober sprang herzu und hob ihn auf. betreffende Mitglied bis zu 30 Sitzungstagen von der Teilnahme an der Verhandlung ausgeschlossen werden. Wenn es im Reichs- tag störende Unruhen gab, konnte der Prä- sident die Sitzung aussetzen oder ganz auf- heben. Vermochte er sich kein Gehör zu verschaffen, verließ er seinen Präsidenten- stuhl und die Sitzung war dann auf eine Stunde unterbrochen. Gab es auf der Zu- hörertribüne Beifall oder Mißbilligung, so konnte der Präsident ebenfalls eingreifen. „Hammelsprung“ Beschlußfähig war der Reichstag, wenn die Hälfte der Mitglieder anwesend War, es sei denn, die Verfassung verlangte eine Zweidrittel- Mehrheit. Abgestimmt wurde in der Regel durch Aufstehen oder Sitzenbleiben. Wenn es einen Zweifel über das Ergebnis einer Abstimmung gab, kam es zum sogenannten„Hammelsprung“. Alle Abgeordneten mußten den Saal verlassen und durch drei Türen, je eine für die Ja- und die Neinsager sowie diejenigen, die sich der Stimme enthalten wollten, den Sit- zungssaal wieder betreten. Wie viele dieser Bestimmungen für die erste Arbeit des Bundestages Rüichtschnur sein werden, wird davon abhängen, zu wel- chem Zeitpunkt sich der Bundstag seine eigene Geschäftsordnung geben wird.(dpa) Aber. Jean Comillard. der ein Kompliment für die Hilfe versuchte, schwankte und fiel auf neue. „Wir lassen einen Fiaker kommen“, riet der Zahlober. Und bald darauf saß Simone beklommen neben dem Betrunkenen im Leder, seinen müden Kopf an ihrer Schulter. Als sie an seiner Wohnung in der Fischer- gasse klingelte, erschien mit der Hausbe- schließerin eine üppige große Frau und fragte nach ihren Wünschen. „Ich bringe den Küchenmeister Jean Comillard, er ist eingeschlafen.“ Die beiden Frauen und der Kutscher trugen Jean in das Haus. „Ich danke Ihnen“, sagte die Frau zu Simone,„bei den Männern geht der Wein tiefer ins Blut als bei uns, und mein Mann macht da keine Ausnahme.“ Simone war erstaunt:„Herr Comillard ist Ihr Mann?“ Die Frau nahm ihre Hand und klopfte sie mütterlich gut:„Ja, schönes Fräulein, ich danke Ihnen trotzdem.“ 5 Bald nach dieser abendlichen Weinreise gab es eines Morgens in der Küche des Grafen Prendl Aufregung, Gewisper und ge- sprächiges Herumstehen. Wer sollte kochen, wenn nicht Jean Comillard? Doch über ihn war die Erinnerung an den alten Comte Portillae mächtig geworden. Mit schnellem Entschluß hatte er sich von den Fleisch- töpfen und Mehlspeisen Wiens getrennt und zog nun den raffinierten Genüssen seiner Heimat zu. Wieviel Simone zu diesem Ent- schluß beigetragen hatte, weiß niemand zu sagen. 5 Um die zehnte Stunde wurde Simone zum Grafen gerufen.. „Sie kann doch auch kochen?“ fragte der Graf. Bild: dpa Uber die Erfahrungen ihres Deutschland- besuches gaben die jungen Ausländer beim Abschied bereitwillig Auskunft. Sie aner- kannten den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands und den deutschen Fleiß, sie lobten das freundschaftliche Zusammenleben und die gute Aufnahme. Aber sie kritisier- ten auch. Ein junger Belgier meinte, die Deutschen würden im Glauben an eine ent- scheidende Rolle ihres Landes in der Welt- politik bereits wieder hochnäsig. Ein Fran- zose verurteilte die politische Passivität der deutschen Jugend. Besondere Anerkennung aber zollten alle Teilnehmer der Organisation des dies- jährigen Treffens, das sie einstimmig als einen vollen Erfolg bezeichneten. In den Gruppen wurde vormittags gearbeitet: deutsch- französischer Sprachunterricht, dann ein Vortrag eines erfahrenen Fachmannes über ein bestimmtes in das jeweilige In- teressengebiet fallende Thema, an den sich gewöhnlich eine zwanglose und rege Dis- kussion anknüpfte. Die Nachmittage blie- ben zur freien Verfügung des Einzelnen. Be- sichtigungen, Wanderungen und an den Abenden Filme und gesellige Veranstaltun- gen vervollständigten den Programmzettel. Die internationalen Jugendtreffen, die in der französischen mehr als in den anderen Zonen sorgsame Pflege erfahren, finden be- reits seit 1946 in Südbaden statt. Während sie bisher in der Regie der französischen Militärregierung, auf deren Initiative sie auch zurückgehen, durchgeführt wurden, lag die Organisation in diesem Jahr erstmals bei der eigens zu diesem Zweck gegründeten deutschen Institution, dem„Freiburger In- stitut für internationale Bewegung“, das von 60 der aktivsten Teilnehmer der bisherigen Treffen getragen wird. 8. „Barlamendarisches“ aus Bonn Ok geliebte Leserschaft, welch Weltbild natte noch der Josef Filser selig aus Minghar- ding, Bosd daselbst, als er„dureh das Fer- drauen des Foles łkgl. barlamendarrischer Ab- geordneter in der Lanahaubstad Minken“ wurde und sick so großartig über„Kunzt“ und „Wiesenschaft“ verbreitete. Es zst nock nickt ausgemacht, ob nicht die Maßkrugpolitiłk des guten Josef Filser in Bonn fröhliche Urständ feiert. Ein frischgebackener Bundestagsabgeordneter der Bayrischen WAY nmlich bestellte beim Parlamentsburo Bonn ein„Brifad“-¶ Privat) Zimmer. Chronistenpflicht gebietet, selbiges festzuhalten und die Frage au stellen, wie sich jener arglose Mann vom Fühnlein der Loritze im wirren Trubel des Barlamends zurechtfinden und wie seine Jung- fernrede ausfallen wird. Wird sie sich— mit aufgekrempelten Hemdsarmeln mit dem Stand der Volksschulbudung befassen? Läßt das Brifad- Zimmer— last not least— nicht tiefe Einblicke in die deutsche Führungsschicht au? „Ok wi unervorschlich sind Godes Wäge un wi fſerenzenlos is seine Barmerzikeid, das es jenner bis zu der Sckbize der Regirung ge- pracht hat! Lobet God, wo auf der nidrigsten Greadur sein aug had und. das ermste Ge- schäbf erhäht.“ So zu lesen bei Josef Filser. Kehr' wieder, Ludwig Thoma W. H. „Ja“, sagte Simone. „Mach sie's, so gut sie's kann, in drei Tagen haben wir wieder einen Koch.“ Aber es vergingen drei Tage und nach diesen etliche Jahre, in denen Simone all- mächtig in der Küche des Grafen herrschte. Ihr zur Seite wuchs der Küchenjunge Karli zu einem begabten Koch heran. Wie die Köchin schmälzte und würzte. hatte er ab- geguckt und war doch verzweifelt, ihre Meisterschaft nie erreichen zu können, denn Simone besaß den Talisma von Jean Comillard, den Granitstein mit den Glim- mersonnen, den sie ebenso kräftig drückte, wie ihn einst Jean gedrückt hatte, wenn Köstliches im Topf schmorte. Die Jahre vergingen, doch war nicht ein einziger Tag darunter, an dem Simone nicht an Jean gedacht hätte. Ja an manchem freien Nachmittag fuhr sie nach Nußdorf hinaus, setzte sich züchtig und einsam in die Laube, ein Spitzgläslein goldgelben Weines vor sich, und schwärmte von vergangenen Zeiten. Einmal hatte der Schenkkellner vergessen, das noch halbgefüllte Glas eines Gastes abzuräumen, der sich bereits ent- fernt hatte, und dies brachte Simone eine allerliebste Stunde. Sie stieß ihr eigenes Glas an das andere, daß es einen hellen Klang gab, stellte es worsichtig auf den Tisch und drehte es im Kreise. Dann lieg sie wie ehedem der Küchenmeister 5 Finger auf Reisen gehen, stellte sich vor, drüben am Glasrand liege eine Hand, die sich gern streicheln lasse und sprach dazu: „Du hast nur allzu recht. Jean, Kochen ist keine Kunst, aber das Lieben sollte mau besser verstehen.“ Sie ließ ihre Finger über die eingebildete Hand des Mannes laufen und zog sie zu- weilen schnell zurück, als wolle sie jene schnappen. ihre Seite 4 MANNHEIM-sTADT UND LAND Mittwoch, 7. September 1949/ Nr. Lastwugen rummie Lastkühn Zu diesem gewiß nicht gerade alltäg- lichen Vorfall rückte am Montag die Mann- heimer Berufsfeuerwehr aus. Ein Lastwagen, der ohne Aufsicht nahe am Ufer des Neckar zwischen Ebert- und Friedrichsbrücke am Kiesentladeplatz abgestellt war, rollte Plötalich 8 Versagens der Handbremse 55 Richtung ckar, stürzte das Ufer hin- ter und schlug dabei gegen einen zur 8 Entladung vor Anker gegangenen Lastkahn. Durch den Anprall entstand in der Schiffswand ein Leck von fast einem halben Meter Durchmesser. Damit nicht genug, riß der Lkw auch noch eine am Ufer stehende Motorpumpe mit sich ins Wasser, die dann zusammen mit ihm von der alarmierten Be- rufsfeuerwehr mit Mühe geborgen werden mußte. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf etwa 1400 DM. Niemand weiß, was sie wollten In der Kronenstraße in Feudenbeim ent- stiegen einem, qeep vier amerikanische Solda- tea, von denen einer einem in der Nähe arbei- tenden Manne ohne ersichtlichen Grund ins Gesicht schlug. Als sich darauf der Geschla- gene in seine Wohnung begab, folsten ihm die Anterikaner und drangen in seine Wohnung ein wo sich der Wohnungsinhaber bei einem erneuten Angriff zur Wehr setzte. Seine an- Wesende Ehefrau wurde mit einer Pistole be- droht, als sie sich anschickte, die Polizei zu verständigen, so daß ihr nichts anderes übrig blieb als sich in ihr Zimmer zu flüchten und dort einzuschließen. l Nachdem sich eine größere Menschenmenge angesammelt hatte, zogen es die Amerikaner vor, in ihrem Jeep zu verschwinden. Dabei rissen sie noch nebenbei das Treppengeländer aus den Fugen. Die Pahrzeugnummer konnte festgestellt und der Militärpolizei übergeben werden. 40 Jahre im Dienst der Erziehung Stadtschulrat Karl Stengel konnte ge- stern— an seinem Geburtstag— auf eine 40 jährige Tätigkeit als Lehrer und Erzieher zurückhdlicken. Der Stadtschulrat hat sich um den Neu- aufbau des Unterrichtswesens nach dem Zusammenbruch bedeutende Verdienste er- worben, die umso höher zu bewerten sind. da es in den vergangenen Jahren an Lehr- kräften, Räumen und Schulmöbeln, Lehr- und Lernmitteln, also fast an allem fehlte. Das von ihm geschaffene Unterrichtswerk fand weit, über Mannheim hinaus Beachtung. Eine Abordnung der Stadtverwaltung überreichte dem bewährten Erzieher gestern mit dem Dank und den Glückwünschen der Stadt die Schillerplakette des National- theaters. 8 Situation der„Theatergemeinde“ Vorstand und Mitglieder des künstleri- schen Beirats der Mannheimer„Theaterge- meinde“ fanden sich gestern unter Vorsitz von Bürgermeister Böttger und in Anwe- senheit von Verwaltungsdirektor Kräger vom Nationaltheater zu einer Besprechung orgarflsatorischer, finanztechnischer und pPropagandistischer Fragen zusammen. Die allgemeine Situation der Theater- gemeinde, insbesondere der nur z6gernd anwachsende Mitgliederstand, ist, wie aus dem von Theo Maret erstatteten Geschäfts- bericht hervorgeht, noch keineswegs befrie- digend, obwohl mit Hochdruck gearbeitet worden ist und inzwischen nicht weniger als 26 Anmelde- und Zahlstellen in Mann- heim und Ludwigshafen eingerichtet wor- den sind. Die intensive Bearbeitung der Mannheimer und Ludwigshafener Betriebe hat immerhin den Erfolg gebracht, daß in den letzten Wochen täglich eine Anzahl neuer Mitglieder gewonnen wurden. Das Interesse der Bevölkerung an der Theatergemeinde müßte sich natürlich viel stärker als bisher geltend machen, wenn die Vereinigung ihr ideales Ziel erreichen soll, minderbemittelten Werktätigen zu er- heblich ermäßigtem Preis den regelmäßigen Theaterbesuch zu ermöglichen. Das Prob- lem der Werbung neuer Mitglieder und das der Preispolitik waren Gegenstand ausgie- biger Diskussionen. Es ist eine besondere Werbe-Veranstaltung mit künstlerischen Darbietungen geplant, deren Programm ge- genwärtig ausgearbeitet wird. Näheres da- rüber dürfte in Kürze bekannt gegeben werden. a Feierstunde für die NS-Opfer Am Sonntag, den 11. September findet im Fationaltheater um 11 Uhr eine Ge- 8 denkstunde für die Opfer des National- Sozialismus statt. Das Programm sieht Re- zitationen unter Mitwirkung von Irmgard Kleber und Walter Vits-Mühlen(Mitglieder Nationaltheaters) und eine Gedächtnis- on Pfarrer Pr. Karl Stürmer vor. e Feierstunde wird umrahmt durch jetungen des Orchesters des National- rs, das unter Leitung von Richard augs den Trauermarsch aus der dritten Symp. onie von Luckvig van Beethoven urid dem Trauermarsch aus der„Götterdäm- 1 g“ von Richard Wagner vorträgt. Die er wird von der Stadt Mannheim, den politischen Parteien, dem Gewerkschafts- bund, der Vereiniguag der Verfolgten des Naziregimes und der Vereinigung politisch verfolgter Sozialisten veranstaltet. 5 WMohin gehen wir? i Mittwoch, 7. September: Nationaltheater, 19.30 Uhr: 2. Gastspiel Albert und Else Basser- mann mit Ensemble in Gespenster“. Donnerstag, 8. Septeraber: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Die Bohéme“. Capitol, 21.15 Uhr: Schwarzmeer-Kosaken-Chor. * 1 2 *— — S Vorhersage bis Donnerstag früh: Heiter bis wolkenlos, Höchst- temperaturen 30 bis 38, Tiefst- Werte 12 bis 15 Grad. Meist schwache Winde aus östlichen Richtungen. Durch die Herstellung einer Hoch- Azorenboch zu den osteuropä- Anhaltende Hochdrucklage Vebersicht: rucklage vom ich gelegenen Gewitterstörungen nicht nach üdwestdeutschland vordringen, so daß die un- gestörte Wetterlage bei uns anhält.. F Amt für Wetterdienst, Karlsruhe egestand am 6. September; Maxau 316( 9. 5 148(— 8), Worms 31 9), Caub(g. 0). chdruckgebieten können die über Frank- Hotelier- und Gastwirtetagung: Das Zweimüchtekontrollumt drückte ein Auge zu. .. und seitdem sind die Speisekarten wieder ehrlich, meinen die Fachleute * 0 In Anwesenheit von über 200 Delegier- ten des Hotel- und Gaststättengewerbes, Vertretern des Wirtschafts-, Verkehrs- ung Finanzministeriums sowie weiterer Staats- und Kommunalbehörden und der Vorsit- zenden des bayerischen, hessischen, süd- badischen, südwürttembergischen, rhein- land- pfälzischen usw. Verbandes Wurde gestern vormittag im Parkhotel die vom 6. bis 8. September in Mannheim stattfin- dende Delegierten-Tagung des Landesver- bandes Württemberg-Baden für das Hotel- und Gaststättengewerbe e. V. eröffnet. W. Pauly, erster Vorsitzender des Landesverbandes Württemberg-Baden, be- grüßte die zahlreichen prominenten Gäste und gedachte anschließend der im letzten Berichtsjahr verstorbenen Mitglieder des Verbandes. Die Wahl Mannheims zum diesjährigen Tagungsort— so sagte der Redner— sei eine Verbeugung des Gewer- bes vor der durch den Krieg so sehr in Mitleidenschaft gezogenen Stadt, deren Auf- bauwille damit gleichzeitig nach außen hin dokumentiert werde. Die Sühoga könne als die seit dem Kriege größte und repräsen- tativste Fachmesse im süddeutschen Raum bezeichnet werden. In einer kurz gehaltenen Begrüßungs- ansprache des Vorsitzenden der Bezirks- stelle Mannheim, org Schellhammer, wurden die Behörden gebeten, zusammen mit dem Gewerbe einen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen. Marmheims Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Heimerich, hieß die Delegierten im Namen der Stadtverwaltung und des Stadt- rates herzlich willkommen. Es gehöre heute noch Mut dazu, meinte der OB, eine Tagung, inbesondere des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes in Mannheim ab- zuhalten, denn die Stadt verfüge kaum noch über ein erwähnenswertes Beherber- gungsge werbe und auch das Hotelwesen liege schwer darnieder. Dr. Heimerich bat den Verband, sich dafür zu verwen ien, dag ein Teil der vorgesehenen Investitionsgelder für Mannheim zum Aufbau dieser Berufs- zweige abgezweiot werde. 7 In seinen weiteren Ausführungen be- dauerte der OB die Kluft zwischen den Be- wirtschaftungs vorschriften und der tatsäch- lichen Situation. Der hier vorliegende Kon- fliktstoff zwischen Polizei und gerichtlichen Instanzen einerseits und den Wirten und Hoteliers auf der anderen Seite könne nur beseitigt werden, wenn die Gesetzgebung sich endlich einmal der Wirklichkeit an- passe. Nachdem Pauly kurz betont hatte, daß mit der Einführung der Globalkontingente die reine Markenwirtschaft in den Gaststät- ten illusorisch geworden sei, ergriff W. Pörz- gen aus Wiesbaden, Vorsitzender der Ar- beitsgemeinschaft für das Hotel- und Gast- stättengewerbe im Vereinigten Wirtschafts- gebiet, das Wort. Er bezeichnete das ver- gangene Jahr als besonders bedeutungsvoll für die weitere Entwicklung des Gewerbes. Gerade jetzt nach Gründung des Bundes sei es von Wichtigkeit, an der Spitze des Ge- werbes eine starke Organisation— die Ar- beitsgemeinschaft— stehen zu haben, die Nur keine Angst vor Schulbünken sich bereits ausgezeichnet bewährt habe. Eines der schmerzlichsten Probleme sei für den Berufszweig die Frage der Preisbildung, von der die Existenzgrundlage der Wirte und Hoteliers abhänge und die nicht zuletzt auch von den vielen Sonderbelastungen an Steuern weitgehend beeinflußt werde. Luxusgaststätten gebe es nur sehr we- nige. Aber auch in dieser Frage stehe das Gaststättengewerbe zwischen zwei Feuern, denn einerseits verlange man friedens- mäßige Verpflegung und Ausstattung, Wäh- rend man andererseits gleichzeitig den Bau von Luxusrestaurants, anpranger, aie doch größtenteils für kapitalkräftise devisen- bringende ausländische Gäste betrieben würden. Jedenfalls seien Preisaushang und Speisekarte wieder ehrlich geworden, nach- dem das Zweimächtekontrollamt ein Auge zugedrückt habe zu den Bestrebungen, die Einkaufspreise des Gewerbes wieder auf eine vernünftige Grundlage zu stellen. rob. 0 7 Die Abendakademie und Volkshochschule startet ihr viertes Arbeitsjahr Man kann die Menschen, wenn man will, in zwei Klassen einteilen: solche die froh sind, daß sie das„Schulbankdrücken“ hinter sich haben, und solche, die sich diese Zeit gerne zurückwünschen. Man kann auch der Ansicht sein, daß die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule, die am 26 September ihr viertes Arbeitsjahr beginnt, eine derartige Institution ist, die von der ersten Gruppe gefürchtet, von der zweiten geliebt wird. Aber diese Ansicht Wäre falsch, denn was sich da abends in den Hörsälen und Klassenräumen tut, ist weder„Schule“ im„Stillsitzen-Sinn“ noch „Akademie“ mit bärtiger Gelehrsamkeit. Was hier geboten wird, um genommen zu werden, wird in eine Form gekleidet, die erstens nicht vergißt, daß es sich meist um Erwachsene handelt und zweitens stets be- müht bleibt, zwischen Lehrendem und Ler- nendem das Verhältnis herzustellen, bei Es geht nicht nur um fünf Kilometer Cusleitung 5 Die Landesregierung übergeht das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden Es handelt sich um fünf Kilometer Stahlrohr zwischen Viernheim und Mann- heim, die als Verbindung zwischen den Leitungsnetzen zweier großer Ferngasgesell- schaften verlegt werden sollen. Diese An- schlubleitung würde durch die Straßen der Stadt Mannheim und über ihr gigenes Werkgelände führen. Ist es das erstaunlich, wenn sie glaubt, mitreden zu dürfen? Das Wirtschafts ministerium von Württemberg-Baden jedoch is t anderer Meinung. Es hat der Ferngasgesellschaft, die die Leitung legen will, vertraglich die Genehmigung dazu erteilt und droht der Stadt mit Enteignung, wenn sie ihre Zu- stimmung verweigern sollte. Kann eine Behörde derart verfahren? Nun, es gibt ein Energiewirtschaftsgesetz, dessen Charakter durch sein Entstehungs- jahr gekennzeichnet ist: 1935. Damals konnte natürlich auf Zustimmung der Be- troffenen verzichtet werden. Merkwürdig ist nur, daß ein solches Gesetz auch heute munter angewandt wird. Die Stadt Mannheim ist grundsätzlich bereit, das Verbindungsstück selbst zu bauen und zu betreiben, unter bestimmten Bedingungen auch durch Dritte, 2. B. durch jene Ferngasgesellschaft, erstellen zu tassen. Sie würde es jedenfalls nicht gerne ohne bestimmte Sicherungen in fremden Händen sehen, denn da könnte doch eines Tages folgendes geschehen: Die Ferngasgesell- schaft wird vielleicht die Leitung nicht mehr nur als Verbindungsstück benutzen wollen, sondern den Wunsch haben, mit ihrer Hilfe auch Kunden zu beliefern, Kunden zum Beispiel, die bisher vom Mannheimer Gas- werk beliefert werden. Aber, sagt das Wirtschaftsministerium, die Sicherung biete ja ich! Nach dem Ver- trage, den ich abgeschlossen habe, kann die Ferngasgesellschaft die Belieferung von Kunden im Einzugsgebiet der neuen Lei- tung nur mit meiner Genehmigung aufneh- men! Warum kann die Gemeinde nicht als erwachsen genug angesehen werden, selbst für ihre Interessen einzutreten? Wo ist. die Sicherheit, daß ein Ministerium, das heute die Gemeinde auf ihrem eigenen Gebiet übergeht, übermorgen nicht ebenfalls Alif Aus Briefen an den„Morgen“ f diesem Gebiet gegen die Gemeinde ent- scheidet? 5 Wie kommt es denn, daß jene Ferngas- gesellschaft, die ursprünglich unmittelbar mit der Stadt verhandelt hat, es plötzlich profitabler fand, mit dem Ministerium ab- zuschließen? Wie kommt es, daß das Mini- sterium nicht auf einer Anerkennung der Tarifhoheit der Stadt bestanden hat, die die Gesellschaft der Stadt gegenüber anzu- erkennen bereit war? Soll man hinter alledem weitergehende Absichten vermuten? Es wäre sehr falsch, diese ganze Ange- legenheit, die zu einer Großen Anfrage im Württembergisch-badischen Landtag Anlaß gegeben hat, nur juristisch zu sehen. Es geht hier um ein politisches Prinzip unse- res staatlichen Aufbaus. Man kann so vie- len begeisterten Bekenntnissen Zur Ge- meindefreiheit einmal die Tat folgen 18 sen und eine derartige Frage dureh die be- handeln und entscheiden lassen, die am be- trokfenen Orte selbst dazu gewählt sind und unter der ständigen Kontrolle der Bür- gerschaft und ihrer Organe stehen. Unter diesen Gesichtspunkten sind die fünf Kilometer Gasleitung zwischen Mann- heim und Viernheim von hohem Interesse für die Allgemeinheit. Dies ist einer der Anlässe, in denen sie durch ihre Anteil- nahme und Meinungsäußerung entscheiden kann, ob wir den Weg zu einem kreiheit- lichen Gemeinwesen oder zu einem behörd- lichen Kommandostaat gehen dem Wissenslücken nicht als empfunden werden. Beim Durchblättern des jetzt erschiene- nen Arbeitsplanes zeigt sich wieder, daß jedem etwas gebracht wird, wenn viel zur Auswohl steht. Neben den nahezu erschöp- fenden Möglichkeiten der beruflichen Wei- terbildung zeigt sich die Aufgeschlossenheit und Lebendigkeit der Leitung in den zahl- reichen zeitgemäßen Vortragsreihen und Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Dingen befassen, die in der Luft liegen und allge- mein interessierend sind. An der Spitze dieser Chancen der Wissenbereicherung und Klärung schwebender Fragen steht die so glückhaft begonnene und in Mannheim schon zu einer lieb gewordenen Einrichtung gehörende„Blendlaterne“, die so ohne alle Lehrhaftigkeit mit viel originellem Schwung bei ihrem nächsten Leuchten das Thema „Bühne, Kino, Fußball“ zur Sprache brin- gen wird. 5 Dann gibt es da eine Vortragsreihe, die ein Thema behandelt, von dem heute jeder spricht, und von dem kaum einer was ver- steht: der so oft genannte Existentialismus. Professor Dr. Graf wird in dieser Reihe. die drei Abende umfaßt, am 4. Oktober er- läutern, wie es überhaupt zur Existenzphi- losophie kam, am 11. Oktober über die Hauptformen und Hauptvertreter dieser Philosophie sprechen und am 18. Cktober eine Beurteilung und Bewertung dieser modernen Geistesrichtung zusammen mit seinen Hörern erarbeiten. B peinlich Eine sicherlich interessante Arbeitsge- meinschaft wird sich auch aus den am Filmschaffen Interessierten bilden, wo Dr. H. Hartwig den französischen, englischen und amerikanischen Filmstil unter die Lupe nehmen wird. Bestimmt werden diese Ana- lysen zum besseren Verständnis und vor allen Dingen zur sachgerechteren Beurtei- lung der in- und ausländischen Filme küh- ren, insbesondere, wenn die Frage gegen- übergestellt und behandelt wird, ob der deutsche Film eine Konkurrenzchance hat und was von den beiden Prinzipien„Star oder Laie“ zu halten ist. Besonders be- grüßzenswert ist dabei die Bereitschaft der Alster-Lichtspiele, durch Vorführungen und Diskuzsionen von Kultur-, Dokumentar- und Spielfilmen zu den Fragen beizutragen, So startet die Abendakademie ein neues Jahr, und schon allein diese Tatsache mag Zeugnis dafür geben, daß sie sich eine Exi- stenzberechtigung erworben hat, denn nicht jeder kann von sich behaupten, die Klippen der DM- Brandung so glücklich umschifft zu haben. mle Heirustreudigkeit auch bei großer Hitze Das Mannheimer Standesamt traut jetzt jeden Tag Auf dem Lande, in bäuerlichen Kreisen, ist nach der Ernte die hohe Zeit der Hoch- zeiten. In der Großstadt aber richtet sich die Heiratsfreudigkeit meist nach den gro- gen kirchlichen Festen In diesem Jahr freilich nicht. Das Mann- heimer Standesamt erlebte in den sonst 80 „toten“ Hochsommermonaten eine unge- ahnte Hochflut von Trauungen, so daß der Amtsvorstand und sein Stellvertreter mit- AuRERUN EN BESSER NEN „Ich steh' im Regen und warte auf dice Die Straßenbahn- Haltestelle an der Ebert-Brücke wird täglich von tau- senden von Menschen benützt. Wenn jetzt auch der Sommer noch sein Spiel mit uns treibt. s0 wird es doch wieder einmal regnen, und dann sind Viele wieder gezwungen, ohne Unterstell- möglichkeit auf Anschluß in den Richtungen Waldhof, Sandhofen, Käfertal und Feudenheim zu warten. Könnte eine entsprechende Unter- stellmöglichkeit nicht jetzt schon geschaffen werden? A. H., Mannheim a, das ist bei uns so Sitte Bisher war es allgemein üblich, daß ein neuer Intendant dem Publikum bei Beginn der Spielzeit vorgestellt wurde, was beim Publikum immer angenehm und als ein cheva- leresker Akt der Höflichkeit empfunden wurde. Leider vermißten viele Theaterfreunde bei der Saisoneröffnungs vorstellung am Sams- tag diese Gepflogenheit, obwohl sie auch ohne den Herrn Intendanten sehr gut war und ge- 1 5 T. S., Mannheim Streit um die Kleintierhaltung Als Abonnent Ihrer Zeitung und Vorsitzen- der des Verbandes Nordbadischer Kaninchen- züchter muß ich zu der Veröffentlichung des Amtes für öffentliche Ordnung in Ihrer Zeiz tung vom 22. August Stellung nehmen und bitte um deren Bekanntgabe.„„ a Den Kopf schütteln muß man, wenn man liest, daß Amt für öfkentliche Ordnung Stellt 5 85. 3 n 3 „„ wieder so gut ist, um das fest, daß die heutige e bereits Halten von Klein- tieren verzichten zu können. Wir legen korpo- rativ Verwahrung dagegen ein, daß man den besser gestellten Volksschichten Konzessionen macht, die zum Schaden der Minderbemittel- ten sich auswirken. Vergessen wir nicht. daß gerade diese Schichten die größten Abnehmer von Kleintieren waren, in der Zeit. wo alles rationiert war. Ich frage, ist dem Amt be- kannt, welche Werte die Kaninchenzucht in sich birgt? Neben der Entlastung des Fleisch- marktes werden Felle und Wolle erzeugt, wo- mit tausende deutsche Arbeiter ihren Lebens- unterhalt verdienen, ja eine eigene Fellindu- strie ist schon nach dem ersten Weltkrieg er- standen, und wir sind überzeugt, daß manche Frau einen Pelz aus Kanin trägt, der dem Edelpelztier in keiner Weise nachsteht. In den Jahren 192324 mußten wir die glei- chen Feststellungen seitens der zuständigen Stelle der Stadtgemeinde machen, doch auf un- sene seinerzeitige Vorsprache in gleicher Sache ist es uns sogar gelungen, daß anstatt des zu erwarteten Verbotes wir alljährlich von der Stadtgemeinde Mannheim, so auch stets vom Kreisrat eine finanzielle Unterstützung zur Anschaffung von Zuchttieren und Bruteier erhielten. Ich würde es begrüßen, wenn das Amt für öffentliche Ordnung sich zunächst mit den Leitern der örtlichen Organisationen in Verkündung setzen würde, um Härten und Un- pilligkeiten von vornherein auszuschließen. 5 5 é. n Nannbeim unter in zwei Sälen gleichzeitig trauten, um die Heiratslustigen nicht lange warten zu lassen. Man hält sich auch nicht mehr an die Trautage, Dienstag, Donnerstag und Friedenskundgebungen wenig gefragt 9 Kaum vier Jahre sind seit dem schre lichsten Massaker aller Zeiten vergangen und schon droht die größte Gefahr für den Frieden von neuem: Das Vergessen, da Nicht-mehr-wahrhaben- wollen, das Es- War. ja-nicht-so-schlimm. Zumindest mut mal diesen Eindruck haben, wenn es mög War, daß eine für vergangenen Samstag gesetzte Friedenskundgebung in der Wirt schaftshochschule wegen Mangel an Beten ligung ausfallen mußte, und eine zweit Kundgebung am Sonntagvormittag in Lichtspielhaus Müller gerade s0 besetz war, daß man die Veranstaltung nicht ab. sagen brauchte. Und wie notwendig ist es, daß im wieder daran erinnert wird. woran de Mehrheit des Volkes— ohne indes gegel den Frieden zu sein— einfach nicht erin nert werden will in kindischem Trotz, a dem nationalistische Gruppen so das Kan tal ihrer falsch verstandenen Ehre schlz gen, weil sie es so gut verstehen, das Wi“ sen zur Unterscheidung von Ursache m Wirkung trüben. Dr. Feith bewies, widersinnig, ja wie wahnsinnig ein Fries ist, der angeblich immer darum begornen wird, um etwas zu verbessern, und der da? mit endet, daß alles schlechter wird add vorher.* 40 Millionen Opfer hat das letzte Rin“ gen der Völker gekostet. 21 Millionen Menschen verloren ihren Besitz einschliel, lich der Wohnung, 45 Millionen Verloren die Heimat, und 150 Millionen wurden ob. dachlos. 30 Millionen erlitten Verwun? dungen und wurden zum Teil für ein Le ben lang zum Krüppel. Allein diese wen“ gen Zahlen sind Beweis genug, für das u zeugen, was man dem Kriege nachsag Rückschritt der Kultur. Und sie müßt auf der anderen Seite geradezu auffordem nicht nur den Frieden platonisch zu 1 ben, sondern sich mit Leidenschaft für sein? Erhaltung einzusetzen. Aktiv einzusetz und nicht nur mit den Lippen. Allen Fo, litikern der Welt sei es immer wieder in d Ohren geschrien: Eure Verantwortung 8 riesengroß, und zu allen Stunden, bei allen Entschlüssen, in jedem euerer Worte und! jeder Geste liegt die Zukunft der Mensch. heit beschlossen. Die Zukunft in. Tränen oder endlich einmal Glück und Wohlstand kür alle. 1 Kurze„MM“- Meldungen Fot am Steuer in den Wald gerast Ein 53 Jahre alter Altölhändler as Rheinau, dessen Angehörige ihn, nachdem er am Montag abend nicht wie gewohnt nach Hause zurückgekehrt war, als vermit gemeldet hatten, wurde gestern ri 5 200 Meter tief im Wald zwischen Rheins und Seckenheim, nahe der Abzweigung zum Friedhof tot am Steuer seines Dreirad wages aufgefunden. Wie festgestellt werden konnt fuhr der Wagen in den Abendstunden Montag in den Wald und stieß gegen ein Baum, der den Wagen zum Halten bracht Ermittlungen ergaben, daß der Fahrer doch bereits zuvor einem Herzschlag erl. sein muß und der Wagen so führerlc den Wald gerast War. f Mit—zig Sachen umgekippt. In Wah zigem Tempo raste gestern um 20.30 Uhr d betrunkener Kraftfahrer mit einem schweren aus Ludwigshafen stammenden Lkw. Über de Frledrichsring, unterhalb der Lindenhofüber fünrung vorbei, um hier schließlich in sche fer Kurve an der Verkehrsinsel wenden wollen, Hierbei kippte der Wagen um. De Fahrer ließ sich von Passanten nach L 6 Polizei führen, eine Radfahrerin, die er I. 10 angefahren hatte. mußte sich in Arlt che Behandlung begeben. Vermutlich Würd auch andere Personen angefahren und de letzt. 5 i Wer war das Opfer? Am 27. August Wurde eine Frau in Haft genommen, die zugibt. 4 gleichen Tage zwischen 8 und 9 Uhr auf den Marktplatz G 1 aus der Einkaufstasche eln Marktbesucherin einen Geldbeutel mit Inh, entwendet zu haben. Die Geschädigte A gebeten, bei der Kriminalpolizei in L 6, 1, Zu. mer 134, vorzusprechen. a Ertrunken? Am 4. September gegen 20 Ulk wurden bei der Fähre Dehus, auf der Friese heimer Insel(Sandhofer Seite), folgende Kn“ benbekleidungsstücke aufgefunden: 1. bel, blaues Polohemd, 1 ärmelloser dunkelbla Pullover mit dem Wäschezeichen P. C., ell schwarze Kniehose mit Lederhosenträger, Paar hellgrüne Söckchen und ein Paar Sat dalen, braun, Größe 3032. Es besteht di Möglichkeit, daß die Kleider von einem ad bis zwölf Jahre alten Jungen herrühren, en beim Baden im Altrhein ertrunken ist. Samstag, sondern begehrt Trauungen an aufgefundenen Bekcleidungsstücke b Hnden sid allen Wochentagen. Wenig gefragt ist nur der Freitag und selbst der Haupttrautag Samstag erlebt eine Flaute, wenn er auf den Dreizehnten fällt. Schwer zu ergründen, welche Ursachen diese hohe Fhefreudigkeit hat. Durchaus nicht immer sind es prak- tisch-sachliche Gründe, wie Wohnung oder Steuerklasse. Vielleicht steigt doch die Liebe wieder etwas im Kurs. Offenbar nicht zuletzt bei den in Mannheim lebenden Polen. Denn während die amerikanisch- deutschen Eheschließungen zurückgegangen sind, zeigen sich die Polen nach Wie vor sehr ehefreudig mit deutschen Mädchen. Im übrigen wandern sie mit ihren jungen Frauen gerne aus nach Kanada, Australien und anderen überseeischen Ländern, um sich dort eine neue Existenz zu gründen. Vereinzelt mag auch der eine oder andere nicht gerade ungern zwischen sich und Europa das Meer legen, und zwar dann, wenn er in Polen schon eine angetraute Gattin besitzt.“ So kreüdig und willig auch die Paare zur Trauung schreiten, so wenig vergnügt lauten mitunter Monate oder Jahre später Briefe, die beim Standesamt einlaufen und einfach verlangen, daß der Beamte, der die Ehepartner getraut hat, sie nun auch Wie- der trenne. Auch andere Briefe, in denen geschiedene Ehemänner, die ihrer einstigen Frau Unterhaltsbeitrag leisten müssen, um sofortige Mitteilung vom eventuellen Ab- leben der Frau bitten, lassen nichts mehr von der einstigen Hochstimmung des Trau- tages ahnen, vielmehr erkennen, daß der Volksmund nicht Unrecht hat, wenn er die Ehe ein Lotteriespiel nennt in dem die Nieten überwiegen: i 2*. 5 3 bei der hiesigen Kriminalpolizei. Rekordäpfel geerntet. Ernst Schmid on Kleingartenverein Süd wird sicherlich be schmunzelt haben, als er am vergangen Samstag in seinem Obstgarten Ernte hie“ denn unter seinen Croncelles war einer, d seine 775 Gramm auf die Küchenwage brachte Mit diesem„Schwergewichtler“ hat der glu“ liche Züchter einen Rekord aufgestellt, de wohl so schnell nicht überboten werden dür „Junge Union“ ohne Namensänderung. Durd eine Verwechslung berichteten wir gesten daß die„Junge Union“ ihren Namen in„Bu europäischer Jugend“ umgeändert habe. Dles Namensänderung trifft für die„Union junge Europa“ zu.„Junge Union“ und„Union junges Europa“ sind nicht identisch und haben nicht miteinander zu tun. 5 5 „Der Dieb von Bagdad“ für Waisenkind Die Alster-Lichtspiele haben für die heut Vorstellung um 14 Uhr sämtliche von der Ses Mannheim betreuten Waisenkinder zu kostenlosen Vorführung des märchenhafte Farbfilmes eingeladen. um auf diese Weise de etwa 330 elternlosen Kindern eine Freude bereiten.. 5 1 Kein Zwölfer-Tip. Bei einem Gesamtumstt von 452 697. DM im würftembergisch- bac schen Toto sagte keiner der Tipper zwölf rich tige Ergebnisse voraus. Im ersten Rang Pünkte) erhalten 21 Gewinner je 3502 PD, 9e zweite Rang(10 Punkte) zahlt an 272 Gewinde je 277 DM und der dritte Rang(9 Punkte) d, 2263 Gewinner je 33 DPM aus. 5 Wir gratulieren! Ihren 70. Geburtsta fell Karl Stark, Seilerstraße 14. Georg Antes Feudenheim, Diakonissenstraße 9, und Wa Weigel. Käftertaler Straße 56. Kathar 5 Münch, Feudenheim, Talstraße 5, wird Friedrich Rotacker. Weidenstraße 10. 100 82 Iahre alt. Ihre silberne Hochzeit begehen d, Ehepaare Hubert und Jolas Janck. Zend straße 19, Ernst und Katharina Marr, 1% sowie Robert und Elisabeth Strobach, Waldh straße 13. Vt, 0. A 4 N bel. 7 Nr. 12 chreck. Zangen, kür den n, dag IS-War us man möglich tag an⸗ r Wirt. Betei- Z Weite ag im beseti cht ab⸗ imme an die gegen m eri Otz, ag s Kap. Schl. as Wig. he un ies, Wie 1 Krieg gonmnen der ds. ird al te Rin. Ullionen schlieh. 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September 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ 8822 3 3 Seite 5 Ceneraulstuulsunwälte ſagen Die Generalstaatsanwälte aus dem gan- zen Westgebiet Deutschlands treten alle vier bis sechs Monate zu einer Beratung zusam- men. Bisher hatten sie sich stets in der Nähe von Frankfurt als der am zentralsten gelegenen Stadt getroffen. Auf der letzten Zusammenkunft wurde Neustadt als Konfe- renzort bestimmt. Die Besprechungen fin- den am 19. und 20. September im Kurhaus Kohler statt. An ihr nehmen die General- staatsanwälte aus München, Nürnberg, Bam- berg, Stuttgart, Frankfurt, Tübingen, Frei- burg, Neustadt, Koblenz, Köln, Düsseldorf, Hamm, Celle, Braunschweig, Kiel Bremen und Hamburg teil. Die Zusammenkiinfte verfolgen den Zweck, einen Gedankenaus- tausch durchzuführen und Fälle zu prüfen, in denen sich zwischen den Gesetzesbestim- mungen und der Praxis Widersprüche er- geben. Große Schwierigkeiten machen zur Zeit bekanntlich die Fälle, in denen gegen Bewirtschaftsverordnungen verstoßen wurde. Das Leben und die Wirtschaft sind längst über diese Verordnungen hinweggeschrit- ten, gesetzlich müssen aber die„Delikte“ noch geahndet werden. Besonderes Kopfzer- brechen verursachen auch die in Zeiten der wirtschaftlichen Not gefällten Urteile, deren Strafvollzug bisher ausgesetzt worden ist. Als Beispiel ergibt sich die Frage: Soll ein Bauer, der vor zwei Jahren wegen Schwarz- schlachtens zu zwei Jahren Gefängnis ver- urteilt worden ist, bei dem die Verbüßung bisher hinausgeschoben wurde, die Strafe noch absitzen oder nicht? Startschuß am Freitagabend: In Bud Dürkheim wird die Elienbeinkugel rollen Glück muß der Mensch haben/ Beim Roulette hat es meist die Bank Der funfhundertste Dürkheimer Wurst- markt bringt eine Ueberraschung: Im Kur- haus wird am kommenden Freitag ein Spielkasino seine Pforten als Dependance von Bad Neuenahr öffnen. Direktor Foerster, der früher das Spielkasino Zoppot leitete und nach dem Kriege die Spielbank Bad Neuenahr in ein- einhalbjährigen Bemühungen aufbaute, steht nunmehr vor der Aufgabe, innerhalb ganz weniger Tage auch die Dürkheimer Spielbank gewissermaßen aus dem Boden zu„stampfen“. Zur Verfügung stehen ihm Lese-, Schreib- und Gesellschaftszimmer des Kurhauses, seine großen Erfahrungen, 35 Fachleute, die als technisches Personal, als Spielleiter, Croupiers usw. fungieren werden und Spieltische und andere Ein- richtungsgegenstände aus Bad Neuenahr. Außer Roulette und Baccarat im Casino soll während des Wurstmarktes auch im kleinen Kursaal das Kubusspiel durchgeführt wer- den, das auch der Dürkheimer Bevölkerung zugänglich sein wird(zur Spielbank) hat die Bevölkerung sonst keinen Zutritt). In Bad Dürkheim werden zwei Roulette und zwei Baccarattische aufgestellt. Der Weg zu diesen Tischen führt zunächst zur „Rezeption“, wWo jeder Besucher einen Aus- weis vorlegen muß und in die Kartei auf- genommen wird. Wer unter 25 ist, hat keinen Zutritt, der im wesentlichen auch Jubiläum beim Schachklub Neuholen „Willste, daß dein Geist bleibt wach, dann spiele Schach...!“ Es war nach dem ersten Weltkrieg. Damals fanden sich in der kleinen Friseur- stube Sturm in Neuhofen einige Männer nach getaner Arbeit zusammen, um mit einem Mühlespiel die langen Abende zu verkürzen. Zu ihnen gesellten sich Heim- kehrer aus der Gefangenschaft, die in der Fremde das Schachspiel erlernt haben. Und schon spielte man in der Friseurstube nicht mehr Mühle, sondern das königliche Schach. Es kam das Jahr 1924. Die Spielfreunde beschlossen den Zusammenschluß und rie- fen den„Schachklub 1924 Neuhofen“ ins Leben, aus dessen Schule der diesjährige Sieger im Nebenturnier beim pfälzischen Schachkongreß in Landstuhl, Sturm, her- vorging. Der vergangene Samstag und Sonntag waren dazu ausersehen, Festtage für den Schachklub und darüber hinaus für ganz Neuhofen zu sein: Das 25jährige Bestehen des Schachklubs Neuhofen wurde unter dem Motto„Eine Nacht im Blumenreich und Lichtermeer“ groß gefeiert. Die Plakate mit der Ankündigung der Feier hatten nicht zuviel versprochen. wenn sie von tausend Blumen und tausend Lichtern sprachen. So war das renovierte Neuhofener Volkshaus für zwel Abende in einen großen lichtüper- fluteten Garten verwandelt worden. Drei- zehn kleine mit niedlichen Holzzäunen ab- gegrenzte Gärtchen, die sich im Innern langs der Wandseiten aneinander xeihten, nahmen die Gäste auf. In halber Höhe der Finfriedung reihte sich Blumenstock an Blu- 1 darüber die vielen bunten Lich- er. In seiner Festrede am Samstagabend gab Vorstandsmitglied Fischer einen Rück- blick über die Entwickhing des Schachklubs Neuhofen und ernannte die fünf anwesen- Die Toto-Gewinne des 4. Tipsonntags. Auch im 4. Wettbewerb des Rheinländisch- Pfälzischen Fußgball-Toto steigerte sich die Zahl der Wettlustigen gegenüber den vor- angegangenen Sonntagen. Bei einer Ein- zahlung von über 200 000 DM entfallen auf die einzelnen Ränge je 33 624 DM, wovon drei Teilnehmer im ersten Rang je 11208 DM erhalten. Im zweiten Rang gibt es 172.90 DM für die 194 Wetter mit neun richtigen Ergebnissen, 2352 Wettlustige er- halten im dritten Rang je 14 DM. Schaufensterdiebe. In der Nacht zum I. September entfernten bisher unbekannte Täter die Holzleisten des Schaufensters einer Drogerie am Goerdelerplatz. Es ge- lang ihnen, eine Scheibe herauszunehmen. Drei Sassex-Kameras, 6x6, zwei Billora-Box bg, drei Billora-Stative und ein Kunst- harztrichter fielen den Dieben in die Hände. Der Gesamtschaden beläuft sich auf unge- Fähr 200 DM. den Gründer des Vereins zu Ehrenmitglie- dern. Nach der Festrede legte die Kapelle Ottusch die ernste Miene ab und stürzte sich in ihr Element. Zu allerlei Rhythmen schwangen die Gaste das Tanzbein, bis eine Stunde nach Mitternacht die Kapelle in ei- ner großen Polonäse alle vor das Festhaus führte, um sie an der einsetzenden benga- lischen Festhausbeleuchtung teilnehmen zu lassen. Munter ging es dann weiter im Wal- zer- und Rheinländertakt. Immer wieder aufgepeitscht wurde die Stimmung von den beiden Mannheimer Humoristen Spachmann und Co. Der Sonntag brachte den zweiten Fest- abend der Jubiläumsfeier, der bis in die frühen Morgenstunden des Montag an- dauerte.-bold. vom Beruf und der Kleidung abhängig ge- macht wird. Erst wer hier eine Eintritts- karte erhält, darf die drei Spielsäle betre- ten, die zunächst noch ein Provisorium dar- stellen, von dem man aber dennoch Wird sagen dürfen:„klein aber fein!“ Im Gegensatz zu den maschinellen Glücksspielen, die in verschiedenen Städten genehmigt wurden, handelt es sich in Bad Dürkheim um eine konzessionierte große Spielbank, Wenn die sogenannten Ge- schicklichkeitsspiele auch keine Konkurrenz bedeuten, so sind sie nach Auffassung Di- rektor Foersters doch dem Spielbankgedan- ken abträglich, da sie dem Spieler kaum Chancen bieten. Ueber die wirtschaftliche Seite der neuen Spielbank bleibt zu sagen, daß von ihren uttoeinnahmen in täglicher Abrechnung der Stadt und dem Bad- und Salinenverein zusammen 20 Proz. zufließen sowie dem Staat 50 Prozent,. 30 Prozent der Bankeinnahme verbleiben dem Unternehmen, das davon die Gehälter des Personals und alle sonsti- gen betrieblichen Ausgaben bestreiten will. Am kommenden Freitag wird der Start- schuß fallen. Punkt 19.30 Uhr. Ob Bad Dürkheims Oberbürgermeister bereits einen Selbsmörderfriedhof anlegen läßt, ist nicht bekannt. Nun, in der ersten Nacht wird er inn hoffentlich nicht gleich brauchen Croßstadtmelodie in Dur und Moll Unbekannter Täter stach Frau vom Fahrrad Am 31. August fuhr eine in Neuhofen wohnhafte 32 Jahre alte Frau gegen 23 Uhr vom Kinobesuch in Rheingönheim mit dem Fahrrad nach Hause. Als sie in die Nähe eines kleinen Waldstückes kam(zwischen Fcheingönheim und Neuhofen). wurde sie von einem unbekannten Radfahrer einge- holt. Der Radfahrer fuhr ein Stück neben der Frau her und rannte ihr plötzlich ein Messer in den Nacken. Die Frau stürzte vom Fahrrad und zog sich dabei an beiden Händen Hautabschürfungen zu. Besonders auffallend ist das Verhalten des Täters, der peil diesem Ueberfall kein Wort von sich gab, vielmehr wendete, nachdem er ge- stochen hatte, und in Richtung Rheingön- heim zurückfuhr. Irgendwelche Anhalts- punkte über den Täter sind nicht vor- handen, da sich die Ehefrau im Laufe des Abends mit keinem Mann unterhalten hatte. Der Täter wird wie folgt beschrieben: 35 bis 38 Jahre alt, sehr groß, mit schma- lem, länglichem Gesicht. Er hatte struppige Haare und trug dunklen Anzug und ein helles Hemd. Wer Wahrnehmungen ge- macht hat, wird gebeten, diese der Krimi- nalpolizei Ludwigshafen mitzuteilen. Lohngelder. Zwischen 7.30 und 9.30 Uhr war es, als am 2. September der Bau- stellenleiter einer Firma, die in der BASF arbeitet, nicht die erforderliche Sorgfalt beim Aufpassen auf die fertiggemachten Lohngelder walten ließ. So konnte es ge- schehen, daß 2500 DM in dem angegebenen Zeitraum verschwanden. Vier Arbeiter der Nachrichten aus dem Landkreis Ludwigshafen Kommunale Bautätigkeit. Die Gemeinde Mutterstadt wird in den nächsten Tagen mit dem Wiederaufbau zweier gemeindeeigener Wohnhäuser beginnen, die im Jahre 1943 durch Fliegerbomben zerstört wurden. Es handelt sich hierbei um ein Wohnhaus und einen Wohnblock mit 25 Wohnungen. Finan- ziert werden diese Bauvorhaben durch das Wohnungsbauprogramm des Landkrei- ses Ludwigshafen. Die Maurer- und Zim- merarbeiten sind bereits vergeben.: Erster Flüchtlingsbetrieb in Mutterstadt. Das gemeindeeigene Gebäude in der Oggers- heimer Straße, das bis zum 1. August dieses Jahres vom Landsratsamt belegt war, wurde auf Dauer von zehn Jahren an die Firma Nolte-Ohlen vermietet. Die Firma will eine Weberei als Flüchtlingsbetrieb er- richten. Mutterstadter Kurznachrichten. Die Schü- lerspeisung in den Volksschulen wird nach ie vor weitergeführt, Zur Zeit nehmen 620 Schüler und Schülerinnen der Mutterstadter Volksschule an ihr teil.— Der Wohnungs- ausschuß wurde neu gebildet, Er setzt sich jetzt aus sechs Mitgliedern zusammen, und zwar aus drei Hauseigentümern und drei Mietern.— Trotz wiederholter Planungen ist die vorgesehene Verbesserung der schlechten Dorfstraßen vorerst nicht mög- lich. Das Vorhaben scheiterte an Finanzie- rungs schwierigkeiten. Verkehrsunfälle, an der Kreuzung der Straße Dannstadt Schauernheim mit der Reichsstraße Ludwigshafen Neustadt er- eigneten sich zwei Verkehrsunfälle. Am Samstagabend bog ein Altriper Motorrad- fahrer von Dannstadt kommend zu kurz in die Hauptverkehrsstraße ein und rannte gegen das Eckhaus. Der Fahrer mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein weiterer Unfall ereignete sich am Sonntag- vormittag, als ein Motorradfahrer auf der Reichstrage von einem zweiten Motorrad- fahrer, der aus Richtung Schauernheim kam, von der Seite angefahren wurde. Beide Fah- rer stürzten, wobei der von Ludwigshafen kommende mit einer Gehirnerschütterung und weiteren Verletzungen ins Kranken- haus eingeliefert werden mußte. Der nach Zeugenaussagen schludige Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. N Straßenausbeserungen in Fußgönheim. Wie die meisten Dörfer des Landkreises, nennt Fußgönheim schlechte Straßen sein eigen. Mit Ausbesserungsarbeiten wird in den nächsten Tagen an drei Straßen begon- nen werden. Ein Obstfeld war ohne Früchte, als sein Besitzer, ein Fußgönheimer, eines Morgens in der vergangenen Woche nach seinen Aepfeln schauen wollte,. In der Nacht hat- ten Diebe— wohl nicht wenige— die Obst- bäume der ganzen Anlage abgeerntet. Baufäliger Gemüsegroßmarkt. Der Ge- müsegroßmarkt Fußgönheim, ein Gebäude, das als Sammelstelle für angeliefertes Ge- mise dient, ist jetzt für baufällig erklärt worden. Wahrscheinlich durch Erschütterun- gen, die auf Bombenexplosionen zurückzu- führen sind, haben sich Dachbinder gelöst und einen Teil des Daches und der Wand dem Einsturz nahe gebracht. Trotz dieses Gefahrenzustandes wurde das Gebäude als Sammelstelle benutzt. Kundgebung der Körperbehinderten. Am Samstagabend hielt der Bund für Körper- behinderte und Hinterbliebene, Ortsgruppe Iggelheim, eine Kundgebung ab, auf der Frau Erika Becker das Thema„Das geht Euch an“ referierte. Es sprach im weiteren Verlauf des Abends der Kreisvorsitzende des Bundes, Friederizi, über Fragen der Sozialrentner. an die Kundgebung schloß sich ein gemütlicher Abend an, in dessen Verlauf der Mundartdichter Zehfuß, ein Iggelheimer, seine Gedichte zum besten gab. Firma stehen unter dem Verdacht der Täterschaft. Eingestürzt. Am 3. September gegen 21.45 Uhr stürzte der Dachstuhl eines be- wohnten Anwesens in der Gutenbergstraße ein. Das Haus war infolge Kriegseinwir- kungen erheblich beschädigt gewesen. Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden. Die Absperrungsmaßnahmen wur- den durch die Berufsfeuerwehr veranlaßt. Herzschwäche. Am 2. September, gegen 16.20 Uhr, wurde eine auf der Durchreise befindliche 45 jährige Ehefrau aus Bornheim am Ludwigshafener Bahnhof ohnmächtig. Die katholische Bahnhofsmission nahm sich sofort der Frau an. Kurz danach ist sie jedoch, vermutlich an Herzschwäche, ge- storben. a Weinbergdiebe. Der Ludwigshafener Kriminalpolizei gelang es, drei jugendliche Arbeiter in der Gartenstadt festzunehmen, die an Gemüsegeschäfte Trauben verkauf ten. Die Ware stammte jedoch nicht, wie die Verkäufer angaben, aus eigenen Erzeug- nissen, sondern war am 30. August in einem Weinberg bei Meckenheim gestohlen wor- den. Die Trauben wurden bei den Ge- schäftsleuten beschlagnahmt. Die Ludwigs- hafener Händler werden gewarnt, wilden Verkäufern Ware abzunehmen. Staubexplosion. Am 2. September, Sagen 3.40 Uhr, brach bei der Firma Grünzweig und Hartmann ein Brand aus. Als zwei Arbeiter das Feuer löschen wollten, wurden sie von einer Staubexplosion überrascht. Mit erheblichen Brandwunden mußten sie in das städtische Krankenhaus eingeliefert werden. Messerstecher. Als ein Jugendlicher in der Damaschkestraße von einem Garten- besitzer beim Obstdiebstah!l überrascht wurde und seine Kennkarte vorzeigen sollte, griff er zum Messer und versuchte den Gartenbesitzer zu stechen. Durch einen hinzukommenden jungen Mann gelang es, den Jugendlichen zu überwältigen und ihm sein Messer abzunehmen. Festgenommen. Der Ludwigshafener Kri- minalpolizei gelang es, drei Personen, die von auswärtigen Gerichten gesucht wurden, im Stadtgebiet festzunehmen. Angefahren. In der Schillerstraße, vor dem Umspannwerk, wurde am Dienstag gegen 10.30 Uhr, eine ältere Frau von einem Pkw angefahren und zu Boden geschleu- dert. Der Pkw-Fahrer nahm sich der leieht- 1 Frau an und brachte sie zum zt. Neues vom Wochenmarkt Auf dem gestrigen Wochenmarkt(Görde- lerplatz) stand eine reiche Auswahl an Obst einem nur geringen Angebot an Gemüse gegenüber. Die Preise hielten sich im großen und ganzen auf der gleichen Basis wie in der Vorwoche. Pfund bzw. Stück kosteten im einzelnen: Mirabellen 30, Pfirsiche 1860, Zwetschgen 35—38, Aepfel 16-40, Birnen 25 bis 40, Brombeeren 30—40, blaue Trauben 60—65, weiße 75, Kartoffeln(10 Pfd.) 80, Ka- rotten pfundweise 10, im Bündel 20, Rettich drei Stück 10, Kohlrabi 7—10, Kopfsalat 10 bis 20, Endivien 12—25, Rotkraut 12—14, Weißkraut 13, Blumenkohl 20—60, Salat- gurken 25, Einmachgurken im Hundert 250, Zwiebeln 18, Tomaten 12—15, Bohnen 45, Spinat 2530, Rettich im Bund 8, Rotrüben im Bund 12, Mangold 15, Lauch pro Stengel 15 Pfennige. An Blumen wurde eine reiche Auswahl an Nelken, Gladiolen und Sommerastern angeboten. Neues uus der Plalz Schöne Südpfalz In Verbindung mit den Gemeinden der Südpfalz hat die Stadt Landau ein ge- schmackvolles neues Faltblatt herausgese- ben, das unter dem Titel„Die schöne Süd- pfalz“ für die südliche Weinstraße bis hin- ein ins Gebirge zum Dahner Felsenland werben soll. Umschlag und Innentitel ent- warf der bekannte Graphiker Sepp Se mar. Die Zusammenstellung besorgte Ex- win Pfirrmann, Landau, der auch den Text schrieb. Die zahlreichen meisterhaften Photos stammen von namhaften pfälzischen Photographen. Das Faltblatt zählt zu den schönsten und werbekräftigsten, die im Rahmen der Pfälzischen Fremdenverkehrs- werbung nach dem Kriege erschienen. Frühzahrsblumenschau Anläßlich eines Presseempfanges bei der Stadtverwaltung Landau referierte Stadt- garten-Inspektor Rieger über Entstehung und Aufgaben der SUWEGA. Abschließend gab er bekannt, daß im kommenden Früh- Iing eine große Frühjahrsblumenschau mit Hunderttausenden von Frühjahrsblumen auf dem Gelände der SUWEGA durchge- führt werden soll. Studentenfreizeit Nachdem bereits in Bad Dürkheim eine von achtzig Studenten aller Fakultäten, der Dolmetscherhochschule und der Päãdagogi- schen Akademien besuchte Studentenfrei- zeit abgehalten wurde, wird die evangeli- sche Studentengemeinde der Pfalz Mitte September in der Nähe von Zweibrücken eine weitere Studentenfreizeit durchfüh- ren, zu der Universitätsprofessor Köberle, Tübingen, sein Erscheinen zugesagt hat. Ex-Bürgermeister Der frühere Bürgermeister von Horn- bach, Carbon, wurde wegen strafbarer Handlungen, die er während seiner Amts- zeit beging, von der Strafkammer des Land- gerichts Zweibrücken zu zwei Jahren Ge- kängnis und drei Jahren Ehrverlust verur- teilt. Dem Angeklagten wurden Amtsunter- schlagung, Urkundenfälschung, Betrug und Abgabe falscher eidesstattlicher Erklärun- gen zur Last gelegt. Annähernd dreißig Zeu- gen waren zur Beweisaufnahme erschienen. Gymnasialtreffen in Landau Am ersten Oktober werden sich nach 27 jähriger Pause die ehemaligen Schüler des Landauer Gymnasiums wieder treffen. Ein Ausschuß ist zur Zeit bemüht, die Anschriften aller ehemaligen Gymnasiasten, auch derjenigen, die nicht gerne an ihre Landauer Schulzeit zurückdenken oder das Abitur an einem anderen Orte apgelegt haben, zu sammeln. Die SUWEGA wird den Schülern aus längst vergangenen Tagen einen freundlichen Empfang bereiten. Das Direktorat des Landauer Gymnasiums bittet um Angabe von Anschriften seiner ehemaliger Gymnasiasten. Sternfahrt 2 Im Rahmen der Sonderveranstaſtüng der Landwirtschaft vom 10. bis 13. Sep- tember in Landau findet am kommenden Sonntag eine Sternfahrt der Pfälzer Bauern und Winzer zur SUWEOA statt. Viele Ge- meinden haben sich gemeldet und wollen mit Wagen pferdebespannt oder Motor- fahrzeug), auf denen die Haupterzeugnisse der einzelnen Ortschaften sinnbildlich dar- gestellt werden, auf die Reise gehen. Außerdem sollen Trachten- und Tanz- gruppen mitgeführt werden. Die schönsten Wagen werden mit wertvollen Preisen aus- gezeichnet. Im Rahmen eines Festzuges werden alle Wagen durch die Stadt ziehen. Wolsiffer- Prozeß Für den Wolsiffer- Prozeß, der vor kur- zem großen Staub auf wirbelte, wurden vor einigen Tagen Urteil und Urteilsbegrün- dung vom Richterkollegium fertiggestellt und Staatsanwaltschaft und Verteidigung zugeleitet. Beiden steht jetzt das Recht zu, einen Reévisionsantrag einzureichen. Ge- schieht dies, wird keine neue Verhandlung angesetzt, sondern lediglich festgestellt, oh der vom Gericht angenommene Sachverhalt lückenlos qualifiziert ist. Je nach dem Er- gebnis dieser aktenmäßigen Prüfung, kann die Strafe bestätigt oder heérabgesetzt wer- den. Wie wir aus gut unterrichteten Krei- sen erfahren, wird die Verteidigung in ihrem Antrag auf Prozessualverstöße hin- weisen. Sollten diese allerdings von den Revisionsinstanzen anerkannt werden, wira das Verfahren für hinfällig erklärt und an die erste Instanz zurückverwiesen. Schiffsbesitzer In tiefer Trauer: Frau Anna Rosa Page Die Beerdigung fand in aller Stille statt.- Von Beileidsbesuchen bitte Abstand zu nehmen Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied mein lieber Mann, unser lieber Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Jakob Page Im Namen der Hinterbliebenen: Statt Karten! merksamkeiten danken herzlichst nheim, im Sept. 4 8 Für die uns anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Auf- Rolf Flor und Frau Anneliese, geb. Hörner J Kreſiſahreuge. es Nüparadren und Original- Ersatzteile nur im Spezialbetrieb Alfred BLAUTR, J 7, 24-25, Telephon 522 66. Wir Neue Motorrad, 350 cem Diamant, kopf- gesteuert, zu verk. Fuchs, Ludwigs- hafen, Kl. 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Die Vertreter des Einzelhan- gels hoffen, daß ihren Vorschlägen bereits zum ben 1. Oktober entsprochen wird. Damit würden Statt bisher 90 Marken-Abschnitte an den Le- bensmittelkarten nur noch 15 Abschnitte für die Grundnahrungsmittel erforderlich sein. Im weiteren Verlauf der Besprechungen wurde U darauf hingewiesen, daß die Aufhebung der 2 E atenlerune nicht angestrebt werde,„weil es uns gut gehe“, sondern weil die Kaufkraft der- tit zurückgegangen sei, daß sich die deutsche Wirtschaft die zur Durchführung der Rationie- rung erforderliche teure Verwaltung nicht mehr leisten könne. Segenüber dem von alliierter Seite er- hobenen Einwand, bei einer völligen Auf- hebung der Bewirtschaftung werde der Ueber- 080 blick über die Verteilung der importierten Lebensmittel verloren gehen, schlägt der Ein- n Film zelhandel vor, die Lenkung der Waren bis zum Grobßhandelsbetrieb beizubehalten.(dpa) 5 Leben D und leben lassen Die Kostensenkung hat auf Abwege ge- ng ern führt. Ja, es ist wirklich so, daß die Bestre- 2. 9. Ida bung, die Preise zu senken, die Wirtschaft in einen Taumel versetzt hat, aus dem das Er- 8 wachen nur bitter sein kann, weil bald die er Einsicht reifen muß, daß die Ausschaltung der nnemem Tiekeranten und deren Arbeitnehmer der Ge- enwart die Ausschaltung des Kundenkreises der Zukunft bedeutet. — Wenn also zum Beispiel industrielle Un- ternehmen dazu übergehen, nicht nur für re Belegschaft, sondern auch für eigene Zwecke Einkaufs- und Verkaufsorganisatio- erh en aufzubauen, die den Handel ausschalten, 8 dann werden sie bald erkennen, daß sie zwar I die Handelsspannen von Groß- und Einzel- 10 handel erspart haben, daß sie aber gleichzei- 7 tig einen Teil ihrer Kundschaft erschlugen, das sie wie ein Elefant im Porzellanladen der Wirtschaft herumtapsen und. nachdem ungsheim genügend Porzellan zerschlagen worden ist, me erkennen müssen, daß kein brechbares Mate- warzwall tal mehr existiert. Es ist also ein zweischnei- cüges Schwert, dem Kollegen vom Handel nicht das Weiße unter dem Auge zu gönnen. Es ist auch ein zweischneidiges Schwert, wenn die Verkaufsorganisationen aus schein- bar sozialen Gründen ausgeschaltet werden, denn es ist nicht sozial, zur Linderung der Not des einen(des Verbrauchers) den ande- en(den Verkäufer, der sich ja auch vor- mwerk — iter anf Montag ) Erstklass. treuung wiegend aus Arbeitnehmerkreisen rekru- hr tert) verhungern zu lassen. Anders muß daher der Ausweg gestaltet ein, der Preise und Löhne aus dem Chaos kühren soll. Wir wollen vorwegnehmen, daß der legale, der normale Handel, keine Möglichkeit hat, sich in irgendeiner Branche die Finger zu waschen; über Nacht zum Nabob zu werden, Et auf legale Weise völlig unmöglich, und diese in Betrieben eingerichteten direkten Poerkäufe, sie sind ja nichts anderes als die a. Rasig Un 0 dterdrückünng des legalen Handels, seitdem — der Schwarzmarkt in allen gewichtigen Ges- en bieten zusammengebrochen ist und sich auf er ausgefallene Teilsektoren beschränkt. weil 8 Reste bestehender Zwangswirtschaft trotz allen Widerstandes noch nicht abgebaut wer- —— en konnten. 711 Nach dem Direktverkauf die Direktversicherung Auch auf andere Gebiete hat diese Ten- d Uh dene, Wirtscheftszweige in ihrer bisherigen Ristenz zu vernichten, zu zerstören, um Ko- 3 Sten zu ersparen, übergegriffen. Als Beispiel — erwähnt, daß die Industrie sich seit län- kerer Zeit bemüht, sich selbst zu versichern. Wer den Umfang des Versicherungsgeschäf- es in Deutschland kennt, wer die Bedeutung cliezes Wirtschaftszweiges in Vorkriegszeiten zu stucleren Gelegenheit batte, der wird Staunen über diese neue Richtung, die nur dazu führen kann, dag die deutsche Wirt- Schaft eines wertvollen Gliedes, eines kost- Pen Bestandteiles beraubt werden soll. Das Versicherungswesen war bis zum Zu- ammenbruch der einzige Devisenbringer Deutschlands. Diese Rolle wird es wieder Spielen können, sobald die Schwerfälligkeit der hinter der Bdl, stehenden Stellen über- Funden sein wird, die es bisher unterlassen haben, die Vorschriften für einen Devisen- ansfer herauszubringen, der die grundsätz- lieh bereits von den Besatzungsmächten be- Wuligte ausländische Rückversicherungsbetel- Usung erst möglich macht. g die Versicherungsgesellschaften spielen ls Reflnanziers und als Kapitalverleiher für Industrie und Handel seit jeher eine bedeu- bende Rolle, und wenn auch die Prämiensätze für eine notleidende Großindustrie(wie z. B. rt, Mit- für die BASF, von der 2,5 Prozent Prämie uttental Perlangt werden, weil damit die Millionen- orischer Schäden der letzten Jahrzehnte einigermaßen N Zedeckt werden können) Millionenbeträge nhl dusmachen, dann ist dies noch kein Grund 5 afür, das private Versicherungswesen aus- inentel, Schalten zu wollen.. Saline- Die Streuung des Risikos, dessen ständige nenhol⸗ Weiterversicherung bis zu atomhaften Bruch- 1½ Std, 5 das ist die Voraussetzung einer gut 55 unktonierenden Versicherungsdeckung. Diese raßzenb, Streuungs möglichkeiten bestanden leider bis- kt er(eit dem Zusammenbruch) nicht mehr, mark peil den inländischen Versicherern jede aus- 5 Main)] fündische Rückdeckung verboten war. Was sparen die Unternehmer ein. Die Pro- kislonen und die Verwaltungsgebühren. Ein immerhin beachtlicher Betrag. der theoretisch . 50 Uhr zund 30 bis 35 Prozent der Prämiensumme g duemechen dürfte. Er reduziert sich auf bloße agessen, Fümieneinsparung,. weil die Verwaltungsge- ren faktisch ja von der sich nach dem ASsekuranzprinz auf Gegenseitigkeit ver- Achernden Industrie auch getragen werden ine düssen. wenn eine ordnungsmäßise Rückver- ApAd: cherung mit all ihren komplizierten Retro- essionen durchgeführt werden soll. Die faktische Einsparung bedeutet das Aus- — eiden von rund 3 Prozent des Verbraucher- kreises, denn mit 3 Prozent ist das Heer der — erbraucher aus Versicherungskreisen inner- ald der Gesamtbevölkerung vertreten. Wo liegt hier ein Vorteil? Rationalisierung heißt er mehr produzieren Nein, hier kann nichts eingespart Werden. bie einzige produktionsstelgernde Einspa- keneemsglichkeit beruht darin. dag durch Re- ag Utedung die Leistung gesteigert Wird, 50 durch die Leistungssteigerung die Pro- tion vermehrt. die Arbeitslosigkeit ver- 4011 dert und die Preise verbilligt werden. Ein heilmittel. dessen Definition leichter ist. 91. seme Durchführung. Vor allem ist dle 1 ds e gestellt, wie weit wir rationalisieren können? Die Grenzen der Möglichkeiten auf diesem Gebiete sind durch Reglementierun- gen, die teilweise noch mit dem Geiste des Potsdamer Abkommens behaftet sind, gekenn- zeichnet. Es ist ein großes Wort gelassen von einem großen Staatsmann in den letzten Tagen aus- gesprochen worden. nämlich, daß der künf- tige Bundesfinanzminister weniger Etatkünst- ler als Finangzpolitiker sein müsse. Alfred Hartmann, der bisherige mit Ministervollmachten innerhalb des Vereinig- ten Wirtschaftsgebietes ausgerüstete Direktor der Verwaltung für Finanzen, hat in seinem Amte vielleicht viele Kreise enttäuschen müs- sen. Es gelang ihm nicht. eine vernünftige, eine tragbare Steuerreform durchzusetzen. er mußte gegen Erhöhung der Preise wettern und hat gleichzeitig am meisten zur Erhöhung der Preise beitragen müssen. Nächt nur bei dem besonders in die Augen stechenden Bei- Sbiele der Zündhölzer, die um mehr als 300 Prozent des Erzeugungspreises durch Steuern verteuert worden sind. nicht nur bei Zigaret- ten. die eigentlich 59 Dpf. kosten könnten, bei deren Einkauf jedoch Sleichzeitig 1.81 DM Steuern entrichtet werden müssen, weswegen sie 2.50 DM kosten, nein, auch bei hundert an- deren Dingen, die tagtäglich von jedem Ver- braucher konsumiert werden müssen. Es ist nicht feststehend. ob Alfred Hart- mann vielleicht nicht doch anders handeln Konnte. ob er nicht vielleicht doch eine weit- gehendere Steuerreform hätte durchsetzen können: feststehend ist jedoch, daß er sich bemüht hat. eine größere Ermäßigung der Steuersätze herbeizuführen daß er sich be- mühte, dies den Alliierten. die segen eine solche Ermäßigung waren, die Wichtigkeit der Steuerreform klar zu machen. Vielleicht wird der neue Bundesfinanzmini- ster(seine Person steht noch gar nicht fest). gleichgültig. ob er Hartmann oder Blü- cher heißt. mehr Glück haben bei der Durch- Führung einer Steuerreform. Dann aber wer- den sie sich bitter rächen diese Versuche. ganze Wirtschaftszweige auszurotten mit dem Ziele Preise zu senken. Und es ist ganz merkwürdig. die Behörden. die diese Katastrophe voraussehen müßten, falls sie überhaupt dazu befähigt sein sollten, etwas vorauszusehen. sie schweigen. sie schrei- ten nicht ein. obwohl sie sich sonst mit Vor- Uebe in alle Dinge, die sle eigentlich so Kar nichts angehen, hineinmischen. Es scheint. daß sie die einzigen sind, die sich nach dem Grundsatz„Leben und leben lassen“ richten. aber in einem merkwürdig verdrehten Sinne, dessen Erläuterung heißen würde:„Leben. indem wir uns selbst versor- gen leben lassen, wenn sich andere schädigen. Hauptsache, der Schaden trifft uns.“ Nach die- sem Prinzip vorgehend, finden es, wie noto- risch erwiesen ist. Behörden für notwendig. ein zur Zeit vor der Währungsreform einge- rissenes System weiter fortzusetzen. nämlich tür sich und ihre Angestellten. von der Zahn- pasta angefangen bis zum Luxussilberseschirr kür Repräsentationszwecke einzukaufen und „billig“ ohne Handelsspannen zu verkaufen. In Frankfurt a. M. war dei den bizonalen Stellen sogar ein Regierungsrat mit dieser Aufgabe befaßt. Daß der betreffende Beamte wegen seines vorgerückten Alters und seiner gesundheitlichen Veranlagung an grauem Star tt. das mag wohl bedauerlich sein. Innigstes Mitgefühl mit jedem Kranken., dem fast jede Sehmöglichkeit vom Schicksal genommen wor- den ist. aber ob dieser Herr Regierungsrat ge- rade der vorteilhafteste Einkäufer war, so- wohl für Angestellte. als auch für die Behör- 0 selbst das mag wohl dahingestellt blei- en. Auch Blinde sollen leben, Vielleicht mit einer angemessenen Pensjon. Aber nicht da- durch. daß sie blindwütig der Wirtschaft Scha- den über Schaden zufügen. Etatposten über Etatposten verbrauchen und obendrein noch wichtige Wirtschaftszweige vernichten. F. O. Weber Können USA Pelz waschen, ohne Fell naß zu machen UN- Wirtschaftskommission für langfristige Dollaranleihe Obwohl in Washington in diesen Tagen vor allem über das Pfund Sterling gesprochen werden wird, steht letzten Endes doch das Dollarproblem zur Diskussion. Gewiß befindet sich das Pfund in einer akuten Krise. Aber der Dollarmangel Englands unterscheidet sich nur graduell von dem anderer Länder und das, Was sich heute dort abspielt, kann eines Tages auch anderen zustoßen. Vergegenwärtigen wir uns bloß, daß die Bizone im ersten Halbjahr 1949 nur 7,5 Prozent ihrer Einfuhren aus den USA mit Exporten dorthin bezahlen konnte, dann kann nicht zweifelhaft sein, daß die Ge- spräche in Washington u. a. auch uns unmittel- bar angehen. Die große- Frage ist nun, wer für diesen Dollarmangel verantwortlich ist und daher auch die Initiative zu dessen Be- hebung ergreifen soll. An sich ist das Defizit der Zahlungsbilanzen der amerikanischen Handelspartner nichts anderes als der Aus- druck dessen, daß die USA wesentlich mehr ausführen als einführen. Jeder Versuch, mehr Waren in den USA abzusetzen, scheitert je- doch daran, daß die USA fast alles, was sie brauchen, im eigenen Lande erzeugen. Welches Ausmaß diese Selbstversorgung bereits ange- nommen hat, kann man daraus ersehen, daß die Einfuhr der USA 1948(mengenmäßig) nur um 5 Prozent über der der Jahre 1929 oder 1987 lag, während die Inlandserzeugung 1948 um zwei Drittel über den Stand in den ge- nannten Vorkriegsjahren hinausgegangen war. Wäre das Verhältnis zwischen Einfuhr und Produktion in den USA dasselbe geblieben wie vor dem Kriege, dann würden die USA heute um etwa 1,75 Mrd. Dollar im Jahr mehr aus Europa importieren als sie tat- sächlich beziehen. Diese von der UN-Wirtschaftskommission für Europa getroffene Feststellung ist deshalb so bedeutungsvoll, weil sie erkennen läßt, dag es in erster Linie bei den USA liegt, das ge- störte Gleichgewicht wieder herzustellen, und daß Anstrengungen von europäischer Seite zwar nützlich und notwendig, niemals aber Die durch das Gesetz zur Sicherung von Forderungen für den Lastenausgleich begrün- deten Umstellungsgrundschulden sollen etwa- ige Schuldnergewinne“ erfassen, die sich bei der Währungsreform durch Abwertung von Hypotheken, Grund- und Rentenschulden für Grundstückseigentümer ergeben haben. Die bisherige gesetzliche Regelung sah vor, daß Umstellungsgrundschulden auch an den durch Kriegs- und Kriegsfolgeschäden ganz oder teil- weise zerstörten Grundstücken entstanden sind. Um diese offenbar unbillige Belastung der bei einem Lastenausgleich selbst Berechtigten zu mildern, mußte man bereits bald dazu Über- gehen, in diesen Fällen wenigstens die laufen- den Leistungen an Zins- und Tilgungsbeträgen zu erlassen bzw. zu stunden. Fast ein Jahr später folgt nun eine grundsätzliche Korrektur. Das Aenderungsgesetz zum Gesetz zur Sicherung von Forderungen für den Lasten- ausgleich vom 8. August 1949(vgl. Oeffentl. Anz. Nr. 75 vom 25. Kugust 1949) legt nun die Bedingungen fest, unter denen die öffentliche Treuhandverwaltung endgültig auf Umstel- lungsgrundschulden verzichten kann. Dieser Verzicht erst ermöglicht die Verwendung des erundstücks als Sicherheit für einen neuen Kredit. 5 5 Für die Streichung oder Ermäßigung ist die Höhe des tatsächlichen Kriegsschadens ohne Bedeutung. Es wird von einem Vergleich des letzten steuerlichen Einheitswertes vor dem Schadensfall mit dem auf den 21. Juni 1948 festgestellten Einheitswert ausgegangen. Eine Ermäßigung kann nur im Verhältnis des neuen zum alten Einheitswert erfolgen. Betrug Als z. B. der alte EW 5000 RM. der neue aber nur 3000 DM. so kann die Umstellungsgrund- schuld nur im Verhältnis 5:3 herabgesetzt werden. Es blieben also etwa von 1500 DM Umstellungsgrundschulden immer noch 900 DM Übrig, die weiterhin verzinst und getilgt wer- den müssen. Diese Erleichterung ist recht be- scheiden. wenn man bedenkt, daß es leicht der Fall sein kann, daß in unserem Beispiel die tatsächlichen Sachschäden 500 DM oder mehr betragen haben. 5 Eine weitere Möglichkeit, einen Verzicht zu erlangen, gibt das Gesetz in 8 3b den Grund- Stückselgentümern, die in der zeit vom 21. Junf 1948 bis 381. März 1953 ihr Anwesen als Dauerbau wiederherstellen. Es kann auf den Teil der Umstellungsgrundschud verzich- tet werden, dessen Verzinsung und Tilgung aus den Erträgnissen des Wohnhauses bzw. Be- triebsgrundstücks dicht sufgebracht werden kann. Die Ertragsrechnung., die für einen Ver- zicht maßgebend sein soll. unterscheidet sich dadurch von den bisherigen Richtlinien für den Erlaß fälliger Leistungen aus Umstel- lungsgrundschulden,(dgl. Bekanntmachung des W. B- Fin. Min. vom 5. März 1949) daß nicht nur eine Verzinsung und Tilgung der Wiederauf- baukosten, sondern auch eine angemessene Verzinsung vop Eigenkapital zu berücksichtigen ist. Im übrigen gehen wie bisher offentliche und private Lasten sowie Betriebs, und Ver- Waltungskosten vor, ehe ein für die Umstel- lungsgrundschulden erkfaßbarer Ertrag übrig ibt. l sind die Aussichten. einen Verzicht auf Umstellungsgrundschulden zu erlangen, günstig, so lange das heutige Verhältnis von Baukosten und Mieten fortbesteht. Wenn sich diese ungesunde Proportion normalisiert, Könnte jedoch ein Ertrag übrig bleiben. der einen Verzicht ausschließt. Bei Betriebsgrund- stücken, bei denen die gesamten Wirtschaft- schaftlichen und finanziellen Verhältnisse zu berücksichtigen sind. kann nicht mit einem Verzicht gerechnet werden. solange der Betrieb 1 arbeitet. 5 5. 1 1 525 neuen Gesetz eine Häxteklausel Kfenult, ist anzunehmen, daß die endgültige Her- entscheidend sein können. Gewiß wird Europa um eine Verbilligung seiner Erzeugnisse(ab- solut durch Rationalisierung und relativ durch Abwertung seiner Währungen) nicht herum- kommen. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird jedoch im wesentlichen davon abhängen, ob die Amerikaner auch gewillt sind, entsprechend mehr als bisher einzuführen. Obwohl die amerikanischen Schutzzölle während der letz- ten 15 Jahre wiederholt gesenkt wurden, sind sie noch immer sehr beträchtlich und schließen zahlreiche europkische Produkte vom Inlands- markt aus. Auch die Tatsache, daß man auf amerikanischer Seite bei den Handelsvertrags- verhandlungen der letzen Jahre sorgfältig be- müht war., jede nur mögliche Schädigung ein- heimischer Wirtschaftszweige zu verhüten, stimmt nicht gerade zuversichtlich. Bezeich- nend ist ferner, daß nach den Bestimmungen des ERP die Verwendung von Marshallplan- mitteln für Zwecke der Werbung für auslän- dische Erzeugnisse in den USA ausdrücklich untersagt ist. Außerdem haben die USA schon nach dem ersten Weltkrieg die Bezahlung der Kriegs- schulden gefordert, sich jedoch gleichzeitig ge- gen die zusätzlichen Importe gestemmt. mit denen diese Schulden bezahlt werden sollten. Heute liegen die Dinge noch viel ungünstiger, da es den USA ungleich schwerer fallen würde, auch nur jene Einfuhren aufzunehmen, mit denen die laufenden amerikanischen Exporte bezahlt werden könnten. Es erweist sich im- mer mehr als ein schwerer Fehler, daß man es drüben versäumt hat, die Arbeit der OREC in Paris von vornherein mit geeigneten ame- rikanischen Maßnahmen des Zahlungsbilanz- ausgleichs zu koordinieren. Auf diese Weise bleibt den ERP-Ländern nichts anderes übrig. als ihre Bezüge aus den USA fortschreitend zu kürzen und solche Industrien zu fördern, bzw. ins Leben zu rufen, deren Produktion die Ein- kuhr von Waren aus dem Dollerbereich ent- behrlich machen kann. Die Amerikaner finanzieren also— para- doxerweise— ein Programm, das im we. Die Korrektur der Umstellungs · Grundschuld absetzung von Umstellungsgrundschulden nur im Rahmen der beiden besprochenen Möglich- keiten zulässig ist. Der Verzicht wird auf An- trag durch das Finanzamt oder eine besonders bestimmte Stelle erklärt. Zugleich mit dem Kenderungsgesetz wird auch eine 2. Durchführungsverordnung zum Sicherungsgesetz für Forderungen für den Sastenausgleich veröffentlicht, die in der Praxis aufgetretene Zweifelsfragen klären soll. Unge- eee. a sentlichen darauf hinausläuft, ihren eigenen Export zu drosseln. Da sie gleichzeitig kaum etwas tun, um ihre Einfuhren aus Europa zu steigern. wird der Dollarmangel dadurch nur geringer, niemals aber besei- tigt werden. Offen bleibt ferner, was die USA mit ihren überschüssigen Produkten und Produktionskapazitäten beginnen wer- den, falls das ERP tatsächlich den ge- wünschten Erfolg hat. Jeder Versuch, die amerikanische Zahlungs- bilanz von der Warenseite allein auszugleichen, muß daher mißlingen, da es(vom europäischen Standpunkt ganz abgesehen) weder im ameri- kanischen Interesse liegen kann, wesentlich weniger auszuführen, noch auch— auf Kosten der heimischen Industrie und Beschäftigung soviel einzuführen, als zur Bezahlung des Ex- ports erforderlich wäre. Ein von der UN- Wirtschaftskommission für Europa ausgearbei- teter Vorschlag geht daher dahin. daß die USA — dem Beispiel Englands im vorigen Jahrhun- dert folgend— der übrigen Welt jeweils soviel Dollar leihen sollten, als zum Ausgleich der amerikanischen Handesbilanz nötig ist. Da je- doch Notstandskredite oder gelegentliche Hil- fen erfahrungsgemäß nur die Neigung zu restriktiven Maßnahmen der Empfangsländer verstärken, wurde angeregt, ein langfristiges Anleihe- und Investitionsprogramm aufzustel- len; das jedem Land die Gewißheit geben würde, die benötigten Dollar entweder direkt 5 85 durch Exporte in dritte Länder zu er- alten. Erst dann, wenn sich die Vereinigten Stan- ten darüber im klaren sein werden, wieviel sie ein- und ausführen wollen, und sich dafür entschieden haben, ihre künftigen Ausfuhr- Uberschüsse auszuleihen. wird die Welt zum Multileteralen Handel und zur freien Einlös- barkeit der Währungen zurückkehren können. Vor diesem Zeitpunkt werden auch erhebliche Abwertungen europäischer Währungen— Wenn überhaupt— nur einen vorübergehenden e Dr. FTC regelt bleiben noch die mit der Umstellung von Eigentumspfandrechten zusammenhängen den Fragen. Hierüber wird eine DVo zum Umstellungsgesetz alsbald erwartet. Erst da- nach wird man entscheiden können. ob die jetzt eingeleiteten Korrekturen es noch erlau- ben, von einer Sicherung von Forderungen zu sprechen oder ob es sich um den Anfang einer Gesetzgebung zur„Befreiung von Forderungen für den Lastenausgleich“ handelt. Mo. „Geil“ schafft im Bundesgebiet Geld zum Geschäfte Die„GEFI“-Gesellschaft für Absatz-Finen- zierungmbf ist in Wuppertal von der rhei- nisch- westfälischen Bank mit einem Kapital von 280 000 DM zur Finanzierung des Absatzes langlebiger Wirtschaftsgüter gegründet worden. Das neue Unternehmen, das die Aufgaben der früheren Tochter- Gesellschaft der deutschen Bank„Gefi-Gesellschaft für Industrie-Finan- zierung, Berlin“ wieder aufnimmt., wird im ge- samten Bundesgebiet tätig sein. D Import-Export-Börse a m 3. September Auf der 19. Frankfurter Import-Export- Börse am Montag blieb das deutsche Export- Warenangebot unverändert groß. Die auslän- dischen Angebote kamen vor allem aus Groß- britannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Holland. Schrott wurde zu 22 Dollar je Tonne gesucht. Die Türkei fragte nach Werk- zeugen und Elektromaterial, während die USA chemische Präparate für Feuer- und Fäulnis- schutz suchten. Dänemark bot Käse, Frank- reich Weintrauben an. Das Inter zonenhandels- geschäft war lebhafter als sonst. ES wurden 250 000 Paar Damenstrümpfe aus der Sowzet- zone, zahlbar in DM-West, angeboten. Auen die westdeutschen Offerten waren nun zahl- reicher.(D Ingenieure vereinigten sich und tagten mit Erfolg Der Verein deutscher Ingenieure begann am Mon in Düsseldorf seine sich Über Vier Tage erstreckende diesjährige Hauptversammlung. Direktor Hans Bluhm von der AfrG, Wer Dusseldorf, gab einen kurzen Ueberblick über die letztjährige Tätigkeit und überreichte den Ge- Schäftsbericht für 1948/9. Der Vdg zählt 1700 Mit- 8 und hat damit etwa die Hälfte seines üheren Mitgliederbestandes erreicht. Am Mon- tag wurde zu Beginn der Tagung auch die Grün- dung des Bezirksvereins Berlin Wirklichkeit. Nur die französische Lone und Ostdeutschland müssen noch außerhalb stehen Es bestehen bereits neun Fachausschüsse, darunter Dampfkraftfahrzeuge, Kunststoffe, Lebensmittel, Schall, Ingenieuraus- bildung und anderes mehr. Bedeutend für die Arbeit des Vereins wird auch in Zukunft die Zu- sammenarbeit mit anderen Organisationen, mit dem deutschen Normenausschuß, dem Rationali- sierungsauschus, der deutschen Wirtschaft, der deutschen Gesellschaft zur Förderung des ge- werblichen Bildungswesens und anderen sowie das Wiederanknüpfen der alten vertrauensvollen Zu- sammenarbeit mit den Ingenieurvereinen des Auslandes sein. R.-H. Schweine mästen wieder modern Eine dritte zentrale Schweinemastaktion Wird, nachdem die zweite am 30. Juni abge- schlossen wurde. wahrscheinlich nicht statt- finden. wie von seiten der VELF mitgeteilt Wird. Dies hänge zusemmen mit der unge- 0 der Reichsbahn, 80 klärten Frage der Futtermittelimporte. auf der die bisherigen beiden Mastaktionen auf- gebaut waren. Möglicherweise sei mit einer Kürzung im zweiten ERP- Jahr zu rechnen. Das Schweinemastprogramm. das in Zukunft nur noch von den Ländern durchgeführt wer- den dürfte. hänge außer von den Futtermit- telimporten von der Kartoffelernte ab. In den meisten Bundesländern mut vorwiegendem Agrarcharakter, so vor allem in Bayern, sei die Versorgungs mit Mais und Milokorn vor- erst ausreichend. so daß selbst bei einer tat- sächlichen Kürzung der Futtermittelimporte ) Schwierigkeiten beim Aufbau des bäuerlichen Schweinebestandes nur bedingt auftreten dürften. Keine Massenentlassungen bei der RBD Stuttgart Zu den von der Reichsbahn-Hauptverwal- tung angekündigten Massenentlassungen von 6000 im Werkstättendienst und 4000 im Be- triebsdienst beschäftigten Eisenbahnern er- klärte die Reichsbahndirektion Stuttgart, daß kür die Reichsbahnbediensteten sowohl in Nordwüttemberg als auch in Nordbaden kein Grund zur Beunruhigung bestehe. In diesem Bezirk müsse niemand entlassen werden, da für die im Werkstättendienst beschäftigten Eisenbahner schon seit längerer Zeit Kurz- arbeit eingeführt sel, und die im Betriebsdienst Überzähligen Arbeitskräfte an anderen Plätzen der Bahnunterhaltung. übernommen werden könnten. 12 Stirbt die JEIA ohne Nachfolger? Die Auflösung der JEIA, die wir bereits üngekündigt haben, dürfte nun doch noch Ende dieses Monats Wirklichkeit werden, denn inzwischen ist, wie aus alliierten Krei- sen verlautet, die Zustimmung der ameri- kanischen Regierung eingetroffen, die Ver- einigte Export- Import- Agentur aufzulösen. Ve. „Richtige“ Außenhandels- politik ist teurer Einkauf bei billigem Verkauf Spanten will an Westdeutschland, wie wir hören, für 5 Millionen Dollar Tomaten, Ba- nanen. Orangen und Wein zusätzlich absetzen. Auf deutscher Seite bestehe durchaus Bereit- williskeit. diese Waren aufzunehmen, doch wird es als schwierig bezeichnet. die entspre- chenden deutschen Exporte auszuhandeln. Spenien wünscht grundsätzlich Turbinen, Lo- komotiven. Rohstoffe usw, während auf deut- scher Seite versucht wird. auch Produkte in desen Zusatzvertrag einzubeziehen., die nicht so knapp sind wie jene vorgenannten. Es wird versucht. z. B. Solinger Schneidwaren. Por- zellan Glas und ähnliches unterzubringen. An sich gestaltet sich die Abwicklung gerade die- ses Vertrags nicht ganz einfach. Spanien hat selbst für 3.7 Millionen Lizenzen erteilt von insgesamt 11 Millionen, Westdeutschland hat aber bereits für 7 Millionen Dollar bezogen. Bezeichnend für die Schwierigkeit des Abwick⸗ lunssmodus ist beispielsweise. daß die Spa- nier eine Position für einen langfristigen Kon- trakt in Höhe von 2 Millionen Dollar gefor- dert hatten, der ihnen auch bewilligt wurde. Von diesem Kontrakt ist aber bisher noch nichts in Anspruch genommen worden. Ve. 2 Millionen Tonnen Kohle sollen im Wirt- schaftsjahr 1949/%50 aus Großbritannien und Polen nach Westdeutschland und Berlin ein- geführt werden. Es ist daran gedacht, die pol- nischen Kohlen aus Oberschlesien wegen der günstigeren Transportbedingungen in Berlin zu verwenden, so daß sich die bisherigen Kohlelleferungen der Ruhr nach Westberlin erübrigen könnten und diese Kohle der West- zonenwirtschaft zugute käme. Französische Wie wir von der Generalvertretung der Absatzkreditbank AG. Hamburg“ erfahren, sind bereits so viele Anträge auf Teilzahlungsfinanzierung von Auto- mobilen eingegangen und bearbeitet wor- den, daß bis zur Gründung der Bank keine Möglichkeit mehr besteht, Kredite für Kraftfahrzeughändler zu gewähren. Nachdem nun die Hamburger Bankauf- sicht ihre Genehmigung erteilt hat, wird das neue Institut Ende September seine Geschäfte aufnehmen. Ak. Kreise haben. wie schon in der letzten Gou- verneurskonferenz verlautete, die Absicht ge- äußbert. bei einer Sicherung der Berliner Koh- len versorgung durch diese Regelung neue größere Industrieprojekte in Berlin, darunter auch ein solches der Rohstahlherstellung, in Angriff zu nehmen. Die grundsätzliche Genehmigung der JEIA G. hierzu liegt vor. Es bestünden aber. wie VfW. Krelse betonen. noch beträchtliche Scfwierig“ keiten. Einmal seien die ausländischen Kohlen teurer. des weiteren sei auch das Sortenpro- blem nicht einfach zu lösen. Bei Polen käme noch hinzu, daß es nicht in der Lage sei, ge- nügend Gegenwerte im zweiseitigen Handels- vertrag aufzunehmen. Ve. Fall„UFA“ erledigt Die Militärgouverneure Mecloy und General Robertson haben das Militär- regierungsgesetz über die Entflechtung des UFA-Vermögens unterzeichnet. Wie dpa am Dienstag aus dem Zweimächtekontrollamt er- fährt, werden damit die bisher blockierten Mittel der UFA-Filmgesellschaft, die auf etwa 30 Millionen DM geschätzt werden, den Län- dern der Doppelzone übertragen. Die Länder sollen in einer bestimmten Zeit das bisherige UFA-Eigentum, an private Interessenten ver- kaufen. Finenzkräftige Länder sollen auch be- rechtigt sein, die ihnen treuhänderisch über- tragenen UFA-Anteile selbst zu behalten Gegen diese sogenannte„Lex UFA“ hatte der Vorsitzende des Verwaltungsrats Dr. PU n- der am 21. Juli Einspruch erhoben, doch hatte das Zweimächtekontrollamt den Ein- spruch abgelehnt. Nach deutscher Auffassung sollte dle Regelung dieser Angelegenheit dem Bundestag vorbehalten bleiben. Auf alliierter Seite rechnet man mit neuen Einsprüchen zu- ständiger deutscher Stellen sowie der Fülm- wirtschaft. Einzelheiten des Militärregierungs- gesetzes sollen in den nächsten Tagen bekannt- gegeben werden.(Siehe unseren Artikel„OFA- Demontage oder Film- Verschlucken“ vom 18. August). Mit Fischen erhöht sieh die Zahl der„f“ Die Hauptausschüsse der deutschen Fisch- wirtschaft faßten auf einer Tagung einstim- mig eine Resolution. in der sie fordern, daß die Nachfolge-Organisation der VELF die Fischwirtschaft als selbständige vierte Haupt- abteilung einsgliedert. Die Bedeutung dieses Erkennungszeichens müßte schon im Namen des künftigen„Bundes ministeriums für Ernäh- rung, Landwirtschaft. Fischwirtschaft und For- sten!“(BELEFF) ihren sichtbaren Ausdruck inden. g. K. Abnahme der Arbeitslosigkeit um 10 251 Personen vom 15. bis 31. August Die Arbeitslosigkeit ist in allen Ländern des Vereinten Wirtschaftsgebietes in der ersten Augusthälfte mit Ausnahme Bremens um insgesamt 10 251 zurückgegangen. Während es am 31. August nach der Statistik der Vt gegenüber dem 15. August um 12 780 weniger arbeitslose Männer gab, hat die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um insgesamt 2529 zuge- nommen. Danach gab es Ende August insgesamt 1 256 996 Arbeitslose, von denen 888 778 Männer und 371 221 Frauen waren. Der Arbeitslosenrückgang war in der briti- schen Zone stärker als in der amerikanischen, Er betrug dort 8018 bei einem gegenwärtigen Gesamtstand von 717 324. hier 2288 bei insge- samt 539 672. In Bremen stieg als einzigem Land die Arbeitslosenziffer bei den Männern auf 12 785 um 245, während die der Frauen um drei abnahm. In Württemberg-Baden hat die Arbeits- losigkeit um insgesamt 705 abgenommen und betrug Ende August 58 062. An diesem Ge- samtrückgang sind die Frauen im Vergleich zu den beiden anderen Bundesländern Nord- rhein- Westfalen und Bremen. in denen auch noch die Frauenarbeitslesiskeit leicht rück- IZufig war. mit 175 antellsmäßig am stärksten beteiligt.„ ut. Der Arbeitsmarkt hat in dem wichtigen In- dustrieland Nordrhein-Westfalen im August endgültig den Tendenzumschwung zum Durch- bruch kommen lassen. Erstmals ging die Ar- beitslosigkeit zurück. und zwar von 184 879 auf 184 100 wobei die Zahl der männlichen Ar- beitslosen eine Ermäßigung von 1380 000 auf 127 900 erfuhr. Vor allen Dingen ist erstmalig bei der Arbeitslosigkeit der Angestellten eine Besserunssbewegung entscheidend geworden und hat hier zu einer Ermäßigung der Ge- samtzahl der Arbeitslosen von 45 992 auf 45 624 erreicht. Der stärkste Rückgang der Arbeits- losiskeit ergab sich im Zuge fortschreitender elebung der Bautätigkeit bei den Baufach- und Baufachhilfs arbeiten, die um weitere 1817 Arbeitslose(im Vormonat 1251) sank und jetzt nur 12 564 beträgt. Auch die Kurve des Kräfte- bedarfs zeigt nur noch eine geringe Abschwä- chung. so daß. wie ein Sprecher des Arbeits- ministeriums mitteilte. der August voraus- sichtlich den ents enden zum- schwung in der Entwicklung der Arbeitslosig- keit gebracht haben dürfte. R.-H. ä 7 1 ß und stehen Sie die eleusischen Gefilde trug. nicht hübsch, Seite 8 Mittwoch, 7. September 1949 Venus schüttete sich ein wenig„Soir de Paris“ in ihr Dekolletèe, bestieg einen un- ruhig stampfenden Zentaur und flirtete und Schäkerte mit ihm, als er sie trabend durch kamen sie zum Kaffee Heureka, wo die Kolleginnen Juno und Minerva schon auf der Terrasse ihren Eisnektar tranken. 5„Haben Sie gehört, sie duzt sich mit Mme, zischte Juno zu Minerva und nahm ihr Lorgnon auf die spitze Nase.„Dieses Dekolletèe— eine Person ist das!“ Wenn auf den Olympischen Spielen der Geist bewertet würde, pekäme die auch keine Goldmedaille“, sagte Minerva mali- 2168, denn sie war stolz darauf, daß sie bei Professor Sokrates promoviert hatte. Venus begrüßte die Kolleginnen und bestellte Eis- nektar und eine Ambrosiasemmel. Die Damen plauderten über Kollegen, Bekannte, Kleider und Dienstboten. Juno fand die Preise der Weberei Gebrüder Parzen skandalös, und Minerva sprach lobend über Xanthippe, wie Frauen gerne über andere lobend sprechen, die die Natur micht allzu reichhaltig mit äußeren Vor- Zügen ausgestattet hat.„Eine reizende Frau, aber klug und häuslich, Schlicht und vornehm.“ 7. 1 In diesem Augenblick— Aintonierte eben den „Sie trägt einen Knoten wie ich.“ 88 Venus beklagte sich über Merkur, den olympischen Boten.„Er erlaubt sich mir Segenüber Freiheiten, die unerhört sind“ „Er denkt eben, erhört zu werden“, sagte Jumo boshaft.„Männer erlauben sich immer die Freiheiten, die Frauen ihnen zugestehen Segen mich benimmt er sich tadellos“ „Na ja“, meinte Venus und schaute Juno mit leicht nach unten gezogenen Mund- winkeln an. die Kapelle „Einzug der Gladia- toren“— kam die Göttin der Zwietracht am Tisch vorbei und warf einen goldenen Apfel mit der Aufschrift„Der Schönsten“ auf die Marmorplatte. Juno nahm den Apfel an sich und rief der unedlen Spende- 8 rin ein„Vergelt's Jupiter“ nach. Aber erlauben Sie mal, der Apfel ist doch an mich adressiert“, sagte Minerva. „Die Damen irren, er gehört selbstver- ständlich mir!“ rief Venus und griff nach dem Apfel. Bald entstand ein solcher Lärm, daß der Geschäftsführer kam.„Meine Damen, ich muß doch sehr bitten. Der Ruf unseres Hau- ses erfordert.. Doch die Göttinnen las- sen ihn nicht zu Ende redęn.„Wollen die Damen nicht einen Schiedsrichter sprechen lassen“, riet der Geschäftsführer. „Mir selbst verbieten leider die Gepflo- genheiten unseres Hauses, mich in Mei- nungsverschiedenheiten der Gäste einzu- lassen.“ N „Einen Schiedsrichter!“ riefen die drei dlympischen Damen, und da gerade der Hirte Paris mit seiner Schafherde die Straße herab kam, riefen zie ihn zu sich. „Treten Sie ruhig näher, junger Mann, bequem. Können Sie Schiedsrichter spielen?“ fragte ihn Juno. Paris rieb sich sein stoppliges Kinn.„Ich bin zwar selbst Fußballer und habe in dem Match Troja gegen Ninive um den Sehen hat. markenfreien Mitropa-Cup der Antike Verteidiger gespielt“— denn wenn Männer unter unbekannte Frauen kommen, geben sie erst mal an und erzählen das von sich, worauf sie am stolzesten sind—„aber Schiedsrichter, nee Recht spät. »Es handelt sich hier nicht um einen Vulgärsport, sondern um eine Schönheits- konkurrenz“, flel ihm Minerva ins Wort. „Sie sollen der Schönsten von uns Dreien diesen goldenen Apfel geben.“ Paris stand flegelig da, kratzte sich am Kopf und war so verlegen, wie Männer zu sein pflegen, wenn sie in Liebesdingen zu einer Entscheidung gedrängt werden. „Eine ist doch so schön wie die andere. Warum wollen denn die Damens das wissen?“ „Nur so aus Daffke“, sagte Venus, denn sie liebte bisweilen den Gassenjargon. „Mann, seien Sie nicht so feig, entschei- den Sie sich!“ rief Minerva ungeduldig. „Hören Sie mal gut zu“, redete ihm Juno ein.„Ich mache sie gleich darauf aufmerk- sam, daß ich mit Jupiter, der auch ihr direkter Vorgesetzter ist, verheiratet bin. Sollten Sie mir den Apfel zuerkennen, 80 bin ich bereit, ein gutes Wort bei ihm ein- zulegen, Sie könnten durch unsere Bezie- hungen was werden. Vielleicht beim Film. Die Hellas A. G. will die Ilias verfarbfilmen und sucht noch einen Naturburschen Das MORGEN 8 Der Trojanische Krieg wird doch stattfinden/ Von Thaddäus Tren wäre'ne Rolle für Sie. Also urteilen Sie ganz objektiv und geben Sie mir schon den Apfel!“ „Aber meine Beste, das ist ja Beein- klussung!“ überschlug sich Minervas Stimme. „Den Apfel bekommt doch die Schönste“, sagte Venus engelsüß. „Den Apfel bekomme ich“, befahl Juno. „Bei allem Wohlwollen, da können Sie doch wirklich keinen Anspruch darauf er- heben, meine Gnädigste. Sie haben zwar Herzensbildung, aber bei Ihrer etwas fülli- gen Figur., zwitscherte Venus. „Aus gutem Grund ist Juno rund,“ spot- tete Minerva, und fuhr fort: „Ich bin die Göttin der Weisheit. Es ist der Geist, der sich den Körper baut, sagen schon die jungen Römer. Der Apfel gehört also unstreitig mir. Sollten Sie ihn mir zu- erkennen, so gebe ich Ihnen Weisheit. Ich lasse Sie vielleicht Amerika entdecken. Oder die Atombombe erfinden. Oder den Erreger der menschlichen Dummheit. Auch die Ilias ist noch nicht geschrieben, wenn auch verfilmt. Auch mit 30-Pfennigromanen können Sie viel Geld verdienen und etwas auf die hohe Kante legen.“ „Ieh bin die Göttin der Schönheit“, emp- kahl sich Venus und zeigte ein Stück Bein. „Welcher anderen soll der Apfel gehören als mir! Also entscheiden Sie sich ganz vor- eingenommen und geben Sie ihn gleich her! Als Lohn sollen Sie eine gute Partie machen — die schönste Frau der Welt soll die Ihre werden!“ 5 Da fuhr Juno auf.„Sie, Sie den Apfel bekommen, Sie Person! Der Apfel ist ab! Was sind Sie denn überhaupt für eine Ge- borene Herkunft dunkel, was? Die Schaumgeborene, daß ich nicht lache! Und Sie, ausgerechnet Sie mit Ihrer Vergangen- heit wollen den Apfel!“ „Aber verlieren Sie doch nicht die Con- tenancel“, lächelte Venus und wurde grün vor Aerger,„Zorn macht alt und häßlich! Und Sie mußten sich über hmhren Herrn Ge- mahl schon so viel erzürnen, meine Liebe. leh erinnere nur an den Ledaskandal und an die Sache mit Europa. Na, ich kann es Der Polizeihund/ von Michael Dem Handelsvertreter Jeremias Babkin hatten sie seinen Waschbärenpelz geklaut. Jeremias Babkin heulte wie ein kleèines Kind. Ihr könnt euch vorstellen, wie hart ihn ein solcher Verlust treffen mußte. „Der Pelz, Genossen, war erstklassige Ware“, jammerte er unter Tränen.„Aber das kann ich euch flüstern: ich werde her- auskriegen, wer der Schurke war, koste es Was es wolle. Ins Maul speien werde ich ihm, verlaßt euch darauf!“ 8 Und Jeremias Babkin forderte einen Polizeihund an, die beste Spürnase im gan- zen Revier. 1 5 Es erschien, ein Mann mit einer breiten Schirmmütze und mit Wickelgamaschen an den Füßen! An der Leine führte er den Spürhund. Es war ein riesengroßes Vieh, dunkelbraun, mit spitzer Schnauze. Der Polizist setzte den Hund vor dem Kleiderschrank des Handelsvertreters Bab- kin auf die Spur, sagte„Faß!“ und klinkte die Leine vom Halsband. Der Polizeihund schnüffelte in der Luft herum, warf einen mißtrauischen Blick auf das Volk, das sich mittlerweile im Korridor angesammelt hatte, und ging schmurstraks auf die alte Thekla vom zweiten Stock los. Als er sie am Rock- saum fassen wollte, merkte sie, daß es ernst wurde. Sie schrie entsetzt auf und ruderte wie eine Ertrinkende durch die Menschen- menge. Aber der Polizeihund ließ sich nicht abschütteln. Er schlug einen Haken um die dichtgedrängte Masse und nahm die alte Thekla in Empfang, als sie sich durch das Gewühl hindurchgeboxt hatte. Er erwischte ihren Rocksaum und wich nicht mehr von der Stelle.. 5 Die alte Thekla bebte am ganzen Leib. Sie kam zitternd zurück und warf sich vor dem Polizisten aufs Knie.„Ich will alles zugeben!“ rief sie heulend.„Was sollte ich auch leugnen! Fünf Kübel Salzfische habe ich gestohlen und ein altes Bügeleisen. Geht hinauf in mein Badezimmer; hinter der Wanne werdet ihr alles finden. Und nun schafft mich ins Kittchen— ich habe es nicht besser verdient!“ Die Leute sperrten Maul und Augen auf. Dann schrie einer aus der Menge:„Und den Pelz— wo hast du den, he?“ „Den Pelz? Was für ein Pelz? Ich habe in meinem Leben noch keinen Pelz gehabt. Freundchen! Fünf Kübel Salzfische und ein altes Bügeleisen, habe ich gesagt und nichts weiter!— So führt mich doch endlich ab, damit man mir ein paar Jährchen auf- brummt!“. Sie kührten die alte Thekla ab. Der Polizist nahm den Hund wieder an die Leine, setzte ihn vor dem Kleiderschrank auf die Spur, sagte„Faß!“ und klinkte die Leine vom Halsband. Der Polizeihund streckte seine spitze Schnauze in die Luft und war mit ein paar Sätzen beim Genos- sen Hausverwalter. Der wurde weiß Wie eine gekalkte Wand und fiel der Länge nach auf den Rücken.„Werft mich in Ketten!“ japste er.„Ich habe es nicht bes- ser verdient! Dreimal im abgelaufenen Rechnungsjahr habe ich den Wasserzins kassiert; einmal nur habe ich ihn abgelie- fert und den Rest in liederlicher Geseil- schaft durchgebracht. Werft mich in Ketten, Genossen, um was ich euch bitte!“ Sie fesselten den Hausverwalter urid schafften ihn weg. 5 Der Polizeihund hatte sich unterdessen an den Bürger Rasumichin vom dritten Stock herangepirscht und zupfte ihn an den Schnürsenkeln. Der Bürger Rasumichin lief rot an wie ein Puter und ging in die Knie. „Erbarmt euch, Mitbürger!“ schrie er.„Er- barmt euch, wenn ihr könnt! Ich habe in meinem Arbeitsbuch das Geburtsdatum ge- fälscht“, sagte er.„Ich Schwein hätte zur Armee gesollt, um das Vaterland zu retten. Und was habe ich getan? Im dritten Stock ein Faulenzerleben geführt und das elek- trische Licht und andere Errungenschaften der modernen Gesellschaft benützt. Nehmt mich und führt mich ab!“ l Die Menge kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hat man jemals einen solchen Hund gesehen, dachten alle. hrem Gemahl nicht übelnehmen. Man nascht gern aus anderen Töpfen, wenn die eigene Butter ranzig ist!“ N Während sich Juno und Venus so zank- ten, wurde Paris genießerisch. 0 Die schönste Frau, dachte er, das ist was Handfestes, das ist ein Angebot. Ueber sein sommersprossiges Gesicht ging ein breites Grinsen, als er Venus den Apfel reichte, die ihn mit einem triumphierenden Girren in ihre Krokodilledertasche schob. „Soweit kommt das noch!“ rief Juno zor- nig und schlug auf den Tisch. „Ober zahlen!“ verlangte Minerva. Venus schnalzte kapriziös mit den Fin- gern und zündete sich eine Zigarette an. Als am Abend Juno immer noch zorn- bebend in den Palast ihres Mannes kam, saß der gerade über einem Kreuzworträtsel. „Prometheus, Feuer!“ rief er wütend, denn die Pfeife war ihm ausgegangen und er suchte vergeblich eine Novelle von Storm mit acht Buchstaben, von der er natürlich nichts wissen konnte, denn Immensee war ja damals noch nicht verfilmt. So paßte die Erzählung seiner Gattin in seine schlechte Stimmung.. „Bei mir!“ fluchte er,„die Menschen sol- len es büßen!“, klopfte seine Pfeife aus, So daß ganze Blitzbündel erdwärts führen, und setzte den Trojanischen Krieg auf den Dienstplan der Menschheit. Sostschenko Doch nun begann der Handelsvertreter Jeremias Babkin mit den Knien zu schlot- tern. Er suchte aufgeregt in seinen Rock- taschen und fand endlich ein Bündel Rubel- scheine. Er steckte es dem Polizisten zu. „Nimm deinen vermaledeiten Köter an die Leine“, flüsterte er ihm ins Ohr,„und geht zusammen hin wo der Pfeffer wächst! Laß den Waschbärenpelz in drei Teufels Namen sein, wo er will. Wozu all die Aufregung wegen eines schäbigen Wintermantels!“ Aber der Polizeihund wußte, was er der Polizei schuldig war. Ihn konnte keiner von seiner Pflicht abbringen, ihn nicht. Der Handelsvertreter verlor die Nerven. Er kniff aus und versuchte den Treppen- absatz zu erreichen Doch der Polizeinund War schneller. Er versperrte ihm den Flucht- weg und hielt ihn am linken Hosenbein fest. Babkin trat der kalte Schweiß auf die Stirn.„In Gottesnamen“, winselte er,„hier hilft alles Leugnen nichts. Ein Hundesohn bin ich, ein ausgekochtes Rabenaas. Der Pelz, müßt ihr wissen, gehört nämlich gar nicht mir. Ich habe ihn meinem Schwieger- sohn geklaut. Seht, wie ich weine, wie mich der Schmerz verzehrt! Das ist die Reue. Aber die Reue kommt zu spät, Genossen und Mitbürger!“. f Das Treppenhaus hatte sich im Handum- drehen geleert. Am Schauplatz der Unter- suchung blieben nur der Hund und der Polizist zurück. 5 Doch siehe da: nun machte sich der Hund an den Polizisten heran und schnüf- felte mit seiner spitzen Schnauze an ihm herum und wedelte mit dem Schwanz. Der Polizist sank wie vom Blitz getroffen vor dem Polizeinund nieder.„Beiß mich, Ge- nossin!“ schrie er wie von Sinnen.„So beiß mich doch! Vierundachtzig Kopeken be- komme ich für deinen Hundefraß, und was tue ich? Versaufe achtzig, ich Verbrecher!“ Was darauf geschah, entzieht sich meiner Kenntnis. So rasch mich meine Füße trugen, machte ich mich mit meinem schlechten Gewissen aus dem Staube. Ü ᷑['—; fnn—ᷓ̃;;;xLò Noch einmal:„Herbert Engelmann“ Der Verleger Carl Zuekmayers über Hauptmanns Prama Im Anschluß an die Veröffentlichung von Dr. C. F. W. Behl über Gerhart Haupt- manns nachgelassenes Drama„Herbert Engelmann“(„Morgen“ v. 9. August), der zu der Streitfrage Stellung nahm, ob Hauptmann dieses jetzt vom Züricher Schauspielhaus zur Uraufführung angenom- mene Bühnenwerk als vollendet betrachtet gabe oder, ob es möglich sei, daß Carl Zuckmahher es zur Fertigstellung erhalten 5 nabe, àußert sich Peter Suhramp, der Verleger Zuckmapers, jetzt in den„Hessi- schen Nachrichten“ wie folgt: s Zuckmayer hat mich gebeten, den Verle- ger seiner Werke und der Werke Gerhart Hauptmanns, also einen Belasteten zu bei- den Seiten, den Schiedsrichter zu spielen, und hat mir dazu die Kopie des Archiv- Manu- Skriptes, die ihm von der Wi we des Vich⸗ ters übergeben wurde, zur Beurteilung über- lassen. Es ist jene Kopie, die Dt. Bebl als die letzte Fassung bezeichnet hat; If einem Blatt zum Titel trägt sie den handschriftli chen Vermerk des Dichters:„Durchsicht und Bearbeitung Oktober 19411. Für mich besteht nach der Lektüre gar Fein Zweifel, daß Gerhart Hauptmann selbst Herbert Engelmann“! nicht als fertig ange- letzten UDeberarbeitung. 1941 nämlich wurde das Material für die erste Abteilung der grogen Ausgabe letzter Hand fertig gemacht und in diese wurde, nach den Grundsätzen für diese Gesamtausgabe, alles aufgenom- men, Was der Dichter als abgeschlossen be- trachtete. So wurden aus Manuskripten des Archivs auch das Drama„Magnus Garbe“, die lyrischen Meditationen„Sonnen“ und die Terzinen-Dichtung, Der große Traum“ auf- nommen. Daß der Dichter— bei dieser Gelegenheit wieder mit Herbert Engel- Dafür spricht das Datum der mann“ beschäftigt— sich gegen die Auf- nahme dieses Stückes entschied, zeigt eindeu- tig seinen Standpunkt. Paul Rose berichtet aber, Hauptmann hätte zu jener Zeit keine Aufführung des„Engelmann“ gewünscht— das gilt auch für Magnus Garbe“, der des- sen ungeachtet in die Gesamtausgabe aufge- nommen wurde. g Außerdem hat Gerhart Hauptmann im letzten Arbeits-Manuskript des„Herbert Engelmann“ an der Titelfigur in einer Szene des ersten Aktes eine wesentliche Umfor- mung angedeutet, die weiterhin im Manu- skript nicht durchgeführt ist, und die aus dem Schriftsteller, der einen pezifistischen Roman geschrieben hat, einen jungen For- scher(Bakteriologen) macht. Darin kommt Hauptmanns Einsicht zum Ausdruck, daß diese Figur aus einem allgemeinen, ver- schwommenen Idealisten noch zu lebendige- ren Ronturen zu bringen sei. Im übrigen befindet sich die mir vorlie- gende letzte Fassung nicht in einer Form, die man auf den ersten Blick als„Entwurf“ erkennen würde. Sie besteht nicht aus Bruchstücken, angedeuteten Szenen und zeigt keine Lücken, sondern die vier Akte sind mit allen Szenen in konsequenter Folge einmal heruntergeschrieben; sie ist nicht der erste Entwurf, aber wahrscheinlich die erste „Durchschrift“ zur Vergegenwärtigung des Dramas in Aufbau und Ablauf. Erst am Schluß des dritten Aktes und im vierten Akt kom s bewegende Moment des ganzen Stücke der Mord an einem Briefträger, zur Aussprache; bis dahin ist es kaum angedeutet, bleibt alles unzentrierle Milieu- und Zeitschilderung. Das ist ein Mangel in der Architektur des Dramas, den . 5 der griffsichere Dramen- Techniker Gerhart Hauptmann ganz gewiß noch ausgeglichen hätte. Die meisten Personen des Stückes sind tragmentarisch geblieben, manche sogar sta- tistenhaft. Die Sprache des Stückes ist durchweg noch im Stadium eines allgemeinen Aus- drucks, eines Grundrisses, einer Inhaltsan- gabe, ihr fehlt der lebendige Puls, der per- sönliche Ausdruck. Die größte Gabe des Dichters Gerhart Hauptmann, seine Figu- ren in ihrer Sprache abzuhorchen, ist nochi nicht angewandt. So steht für mich fest, daß das Drama „Herbert Engelmann“ nicht Als fertig ange- sehen werden kann. Ich kann nicht nur be- greifen, daß Carl Zuckmayer sich entschloß, dem darin angedeuteten Bühnenleben zur Entfaltung zu verhelfen. Als Liebender, den es überall drängt, Leben, wo es noch in Fes- seln liegt, zu befreien, konnte er sich der Faszination dieses Dramen-Entwurfs gar nicht entziehen, und gar jetzt, in dieser zweiten Nachkriegszeit, wo wieder Menschen in den gleichen Wirrnissen stehen. Ob und Wie es ihm gelingt, wird auf dem Theater entschieden werden. Und es hat nie die Absicht bestanden,„Herbert Engelmann“ nur in der Bearbeitung durch Carl Zuck- mayer zu veröffentlichen. Zuckmayer selbst hat von Anfang an erklärt, daß, falls er die Bearbeitung übernehmen würde, Gerhart Hauptmanns Originalfassung gleichzeitig zu veröffentlichen sei. Peter Suhrkamp Der Dichter Peter Dörfler, über drei Jahr- zehnte väterlich besorgter Leiter der Maria- Ludwig-Ferdinand-Anstalt in München, eines Heimes für verwaiste und verlassene Kinder, ist am 1. September in den Ruhestand getreten. Der heute 7Ijährige Priester will seinen Ruhe- stand aber noch für seine schriftstellerische Ar- beit benützen. 1 gi8 5 1 1 5 5 Aprikosen Von Christian Mond Dort, wo die Straße plötalich. Westen bog, drängte der Baumga eng an sie heran, daß de dunkelgläng Blätter des Aprikosenbaumes über niedrige Mauer aus grobbehauenem Naturstein hinübergriffen und die a samtenen Früchte, deren tiefes Dun die Sonne des Sommertages mit allet Wärme widerstrahlte, dem Wanderer boten. Florian verhielt den Schritß meinte die Süße des satigen Fruchiffe auf der Zunge zu spüren, er fühlte de chen Pelz der zarten Haut dieser gold nen Bälle und atmete den herben Blattwerks, der sich im sinkenden mit all seiner Herbheit entfaltete seine Hand griff nicht nach ihnen Statt dessen meditierte er: Aprik im Oesterreichischen sagen sie Marille backen Strudel damit. Weiter im Sid brennt man feurigen Schnaps daraus die Holländer brauen den süßen Praecox nannten die Lateiner die frucht, praecox— die Früh reife. Als ihm in der Mundart des fröhlich die Zeit geboten wurde einer klingenden Mädchenstimme, lachender Blondkopf durch die grün hindurchblickte und ihm ein braungeh ter Arm das Körbchen einladend auf dessen Grund die duftenden lagen, vergaß er fast, den Gruß widern. Er hatte gemeint, allein 2 hier zwischen Hügeln und Gärten abendlichen Stunde dieses geses Tages. Dann aber griff er zu und g. Zähne in das süße, saftige Fruchtfle“ Das Mädchen lächelte und erzäh es in den Garten geschickt worden 8 Aprikosen für den sonntäglichen zu holen. Sie saßen nun beieinande der niedrigen Steinmauer. 1 Ganz nah hatte der Florian den“ des Mädchens vor sich. Er sah die Haut und die hellen Härchen darad dieser den gleichen seidigen Glanz wie ihn die goldfarbenen Früchte) Im Süden standen die Berge als d Mauer. Im Westen rundete sich die“ zum großen feurigen Ball und ließ h Augen seiner Gastgeberin die kleinen K klecke aufglänzen. Kein Wagen, kein derer störte die Stille, und die Lu erfüllt von der Wärme und Fruchtsd des hohen Sommers. 1 Das Mädchen plauderte. Es fragte dem Woher und Wohin. Der Student Wortete und griff immer wieder in Spankörbchen. Er erfuhr, daß sie Eli er hieß und aus dem Dorfe war, des kleine halbe Stunde stragab lag. Ja,? beth hieß sie, aber Lies wurde sie ges und als sie später dann gemeinsam Ad sen pflückten, um den Korb wieder au len, da ließ Florian seine Gedaneeng diesen Namen kreisen.* Aus dem Hebräischen kam er uni deutete Gottesschwörerin. Die Mutz Täufers Johannes hatte ihn. getragen die Tochter Anna Boleyns und jene Heinrich. Und die Lieselotte von wie jene unglückliche Kaiserin v reich, die einem Mörderdolch zum Ja, und Carmen Sylvia, die ein! war und Dichterin zugleich.. Die Lies wunderte sich über schweigsamen Helfer. Und sie lad als er ihr sagte, womit sich seine ken beschäftigt hatten 5 Nun war der Korb gefüllt, Flora, über das Mäuerchen und die Lies ihm. Als sie auf der Brüstung stand, Florian die Arme. Das Mädchen Einen Augenblick lang lag es an Brust. Frisch und samten und dufte die Früchte im Körbchen. Einen Al nur. Florian fühlte die blonden Ha von den Aesten ein wenig zerzaust auf seinem Gesicht. Dann gab er und noch eine hieß Elisabel! war Landgräfin von Thüringen ge und sei heute eine Heilige, der Marburg eine Kiche erbaut habe Da rannte die Lies davon. daß die flogen. Und weil sie gegen die unterge Sonme lief, umgab ein Strahlenkram! Blondkopf wie ein Heiligenschein. lehnte an der Mauer und sah ihr n dachte an das Rosenwunder und nicht, daß er sekundenlang sar Heilige in seinen Armen gehalten Kultur nachrichten Zugunsten des Orgelbaufonds der evangeli- schen Kirche in Mannheim-Käfertal veranstal- tet Adalbert Fink, am Flügel begleitet von Hildegard Haubold, am Sonntag, den 11. September, 17 Uhr, in der Turnhalle der Käfertalschule einen Cello-Abend. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Boc- cherini, Locatelli und Richard Strauß.(&) Die BAsF in Ludwigshafen veranstaltet auch im kommenden Winter wieder eine Reine wertvoller Kammermusik- und Solistenabende. Es sind namhafte Künstler gewonnen worden, darunter der Violinist Siegfried Borries, die Pianisten Wilhelm Kempff und Hans-Helmut Schwarz sowie das Schneiderhan- Quartett und das Quartetto di Roma. Auch musikwissen- schaftliche Vorträge, ein intimer Musikabend des Hamburger Lautenkollegiums Reihe von Lichtbildervorträgen über euro- päische und fernere Länder sind in dem kul- turellen Programm der BASF eingeschlossen. Carl Orff bearbeitet gegenwärtig seine„An- tigonae“ auf Grund der bei den Salzburger Festspielen gesammelten Erfahrungen noch einmal, bevor sie von der Hamburger Staats- und eine oper als deutsche Erstaufführung werden wird. Hamburg will weiterhin Sutermeisters„Schwarze Spinne“ in eite nisch neuen Fassung aufführen. Die„Deutsche Morgenländische Gesel e. V.“ hält am 1. Oktober im großen saal der Universität Tübingen ihre versammlung ab. Im Zusammenha ser Versammlung findet am 30. Septemb Sitzung der indologischen Fachvertrete, auf der der Leiter der indischen sion in Berlin, Generalmajor Khub über„Pläne und Aufgaben einer deus schen wissenschaftlichen Zusammel sprechen wird. Im Rahmen der Tagun den weitere Fachreferate gehalten We Dokumentarfm über Gröning. Fin gesc mentarfiim um den Herforder Heil. Bruno Gröning soll im Oktober als 4 lender Dokumentarfilm uraufgeführt. Der Film, der von der Münchener En Rolf Engler hergestellt wird, enfnälte tische Aufnahmen aus Grönings Lebe seine Heilmethode und seine Erfolge. Der universale Coethe Die„schule der Freien Religion“ Es War letzten Endes in beiden Vorträ- gen:„Geothes Glaube“ und„Goethe in der Natur“, die von der„Schule für Freie Reli- gion“ im Saal der Handelskammer einem interessierten Zuhörerkreis geboten wurden, der universale und souveräne Goethe, der sich heraushob, mochten auch die beiden Themen scheinbar weit auseinander liegen. Dr. Anton Meusel, Eberbach, der über Goethes Glauben sprach, zeichnete die religiöse Entwicklung Goethes, sein Welt- bild, sein Menschenbild, sein Verhältnis zum persönlichen Gott, zu Jesus, zur Bibel, Christentum und Frömmigkeit und zu den 3 verschiedenen Religionen. dabei häufig Goethe selbst in und kaum bekannten Gedichten, Ves Prosazitaten sprechen, die er interpf Prof. Dr. von Frankenberg, behandelte am zweiten Vortragsab das Thema„Goethe und die Natur tete aber auch mit ähnlichen Eree wie sein Vorredner Goethes Kell feierte Goethe weiter als modernen schen, der als Zweck des Lebens 86 kannt habe, und den seiner Zeit. 8 auseilenden, klar und objektiv de zur Wissenschaftlichen Synthese Naturforscher. Den mit regem aufgenommenen Vorträgen folgen und 17. September zwei weitere i und II von Dr. h. c. Schramm. end lend Kare