—. N 949% veröttentlient unter Lizenz- Nummer seschäftsstellen: — vs vn 110 5 8 5 d f. schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 verantwortliche Herausgeber: N N 5 Teiefon 234 — Mannheimer ä Redaktion. Druck, verlag: Mannheim i ö 5 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 1 Am Marktplatz 3 4—. 5 5 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 tazlich Felefon: 44 181. 44 152. 44 183 i Telefon 25 Anal, Bankkonten: südwestbank Mannheim 5 5 Bezugspreis: Monatlich D 2,80 zuzügl. elsa Angemeine Bankgesellschaft Mannheim 5 DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: über 1 7 Monatl. DRI 3,11 zuzügl. DN 54 Zustell- enem g 5 f f 5 5 ö die 40 Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 1 7 e 8 Dunz Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Zur Zeit git Anzeigenpr iste Nr. it aller Erscheint: Täglich außer sonntags Bei Nichterscheinen infolge höherer ande 1. 5. 5* 5 Sdul rur unverlangte Rianuskripte dber- Un a bhäng 19e Zeitung Badens und der Pfalz Gewalt besteht kein Anspruch 8 ruchtffe⸗ bimmt der 8 80„ die Rückerstattung des Bezugspreises hlte des 8 den D 4. Jahrgang/ Nr. 183/ Einzelpreis 0,15 DI Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 8. September 1949 nden 0 kaltete. men. Aprikos 5 Marille 1 5 L 2 5 im Su 2 ndesrepublik Deutschland feierlich konstituier Ben Ale r die 8 5 8 fe. 22 2 2 1 5 2 2 2 2 ae Bundesrat und Bundestag können mit der patlameniarischen Arbeit beginnen/ Besatzungsstalut in Kraft geireten/ Neuer Abschnitt der staatlichen Entwicklung vurde, 5 5 nme, 4% 1 5 a 5 4 88„ Lon unserer Westdeutschen Redaktion von Blumen und Grünpflanzen prangt, Die Journalisten der ganzen Welt über- stattfand. Direktor Schlange Sch raungeh Bonn. In feierlichen Zeremonien hat sich gestern die Bundesrepublik sammeln sich die ersten Abgeordneten, die mitteln an ihre Zeitungen ständig Berichte. ning en rief die Namen auf, Dr. Dehler dend Deutschland konstituiert. Die ersten Sitzungen des Bundesrates und noch in den vergangenen Tagen mit ihren Auf den Tribünen vor den offenen Glas- stand an der Urne, Frau Alberts und Dr. den M Bundestages in Bonn haben einen neuen Abschnitt der deutsch 8 Fraktionen fieberhaft tagten. Eine große türen treffen die ersten Gäste ein. Langsam Seebohm fungierten als Beisitzer und Gruß z.. 5 8 0 mitt der deutschen Ge- Wandkarte in klassischer und farbschöner füllen sich auch die Sitze der Abgeoraneten, Zähler. Insgesamt wurden 402 Stimmmen lein schichte eingeleitet. Mit der Wahl der F räsidien des Bundesrates und Bun- Darstellung des modernen Düsseldorfer die in immer dichteren Gruppen durch die abgegeben, davon entfielen 346 auf den arten h destages hat die Bundesrepublik die ersten im Grundgesetz vorgesehenen Malers Kamp gibt ein anschauliches Bild blumengeschmückte Vorhalle eintreten. Vorschlag Köhler, der damit zum ersten gebe offiziellen Institutionen erhalten. Am gleichen Tag ist auch das Besat- 8805 55 5 8 3 Das summen der Menschenstimmen 15 1 des 5 3 8 und en zungsstatut wirksam geworden. Westdeutschland ist damit als größter deutschen Länder Einschlieglick 5 mischt sich mit den Stimmen der Instru- 2550„ Uchtfleg 5 2 5 85 8 5 beim Bau des Bundeshauses in Bonn be- 5 8 3 eierlich 2 Vorschlag Böhm und 41 Abgeordnete ent- ei Teil des besetzten Deutschlands in ein neues Stadium seiner staatlichen Ent- teiligt waren. Das neue Postamt mit sech- mente, die hier im feierlichen Zusammen- hielten sich der Stimme. Vizepräsident erzählt wicklung eingetreten. zehn Sprechstellen unmittelbar vor dem klang mit 0 van Beethovens wurden Prof. Carlo Schmid(SPD), stell- Ben% Der Bedeutung des historischen Tages angepaßt, trug Bonn ein festliches Eingang zum Plenarsaal hat Hochbetrieb. Weine des Hauses“ die Sitzung eröffnen N Vizepräsident Dr. Schäfer he b 5:. 3 g i n jeinanag Kleid. Die Stadt prangte im schwarz rot-goldenen Flaggenschmuck. Eine Der Präsident des Bundestissg, große Anzahl Ehrengäste hatte sich eingefunden, an der Spitze die drei west- Die erste Sitrun des Bundestages dann in einer kurzen Ansprache unter dem an den] alliierten Oberkommissare, Me CIloy, Sir Brian Robertson und André 85 5 Beifall des Hauses, daß er seine vornehmste 1 de Frangois-Poncet. Neben hohen kirchlichen Würdenträgern wohnten Mit der„Weine des Hauses“ von Beet- Gäste zu einer 5 9— 3 3 1 5 sehen 1 die 1 1 dard g ini 381 8 hoven wurde um 16 Uhr der feierliche Akt Plätzen. Aber noch immer seien heute, so Hauses zu wahren und den Rechten des Glanz die westdeutschen Ministerpräsidenten und die Direktoren der Frankfurter zur Eröffnung des Bundestages im Bun- hob Loebe hervor, Menschen jenem Schmerz Bundestages im Sinne der Ver- üchte Zweizonenverwaltungen dem Festakt bei. 25 5 4 deshaus eingeleitet. Auf einer besonderen und jener dunklen Drohung preisgegeben, fassung die nötige Geltung 2 u e als d Um 11 Uhr trat der Bundesrat als das föderative Organ der Länder Tribüne hatten die Oberkommissare, die die der Faschismus über die Welt gebracht verschaffen. Dr. Köhler sprach sich 11 nu seiner ersten Sitzung im Bundeshaus zusammen. Zum Präsidenten wurde westalllierten Vertreter, die westdeutschen 3 3 die 1 8 3 e 2275„ jeh in 7 5 f 387 Ministerpräsidenten, die Kirchenfürsten und schen riegs gefangenen, für deren m Anschluß an den Vortrag des Schlug- kleinen Karl Arnold(Nordrhein Westkalen, CDM, 885 Vizep räsidenten. urden hohe Persönlichkeiten des öffentlichen Le- Befreiung der Alterspräsident einen Ruf an satzes der 5. Symphonie von Beethoven n, kein Hinrich Kopf(Niedersachsen, SPD) und Dr. Gebhard Müller(Südwürt⸗ bens, der Politik, der Wirtschaft und der die Welt aussandte. stellte der Abgeordnete Renner KPD) die Lu temberg-Hohenzollern, CDU), gewählt. Der Präsident des Bundesrates wird Kultur Platz genommen. Vor den großen Zur konkreten Arbeit des Bun- den Antrag, der Bundestag möge in seiner ruchtsd bis zur Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung am 1 2. Fenstern waren Ränge errichtet, auf denen desparlaments gemahnte Loebe die ersten Arbeitssitzung eine Entschliegung 8 tember dessen Befugnisse ausüben sich die Bevölkerung drängte. Der Saal Abgeordneten, alles daran zu setzen, daß zur Demontagefrage verabschieden. s kragte 8 8 8 8 f 8 prangte im Schmuck der deutschen Farben eine stabile Regierung geschaffen Daraufhin brachte Erich Ollenhauer, Student Im 16 Uhr begann die erste Sitzung des Bundestages, die der Schwarz-Rot-Gold und zahlreicher Blumen. werde, die die Hoffnungen weiter Volks-(SPD), dem Haus eine vorformulierte Re- eder h Präsident des ehemaligen Reichstages, Paul Löbe(SPD) als Alterspräsident Ueber dem Ganzen lag eine weihevolle kreise an eine neue Blüte unseres Vater- solution zur Kenntnis, die gleichfalls die Sie 11 eröffnete. Zum Präsidenten des Bundestages wurde Dr. Erich Köhler(CDU), Stilie, die sich allerdings mit einem star- 8 ee 1 1 eee Demontagefrage behandelt. Far, daz; 301 5 8 ken politischen Fluidum mischte, das zum seien fast unüberwindlich. aber er habe die Er beantragte, auf der nächsten Arbeits- . en. 0 Frof. Carlo S ohmid(SFD) und Dr. Hermann Teil durch das erste Zusammentreffen der Zuversicht, so sprach Loebe unter starkem sitzung neben der Verabschiedung die- e sie gen Schäfer FDP) gewählt. 8 l 5 verschiedenen Anschauungen auf diesem Beifall des Hauses, daß das fleißige und ser Resolution die Frage der verlegung nsam 49 Den Zeremonien waren Festgottesdienste der beiden Konfessionen vor- Boden bedingt war, zum Teil aber auch ei- tapfere deutsche Volk nach all seinen Irr- der Bundesorgane von Bonn nach „ieder u ausgegangen. nen realpolitischen Hintergrund hatte. Die tümern und Leiden den Weg in eine bessere Frankfurt zu entscheiden. Jedanzel Wahl des Ministerpräsidenten von Nord- 9. 5 5 Der Aeltestenrat wird heute zu — 3868 rhein- Westfalen, Karl Arnold, den man arm trat das klaus in die Wahl des seiner ersten Sitzung zusammentreten und 1 er ui Die Präsidenten des Bundestages als Vertreter der„großen Koalition“ be- Bundestagspräsidenten ein. Dr. Ade: den Termin und die Tagesordnung für die e Mute zeichnet, zum Bundesratspräsidenten, hatte nauer, aufrecht und straff wie je, schlug erste Arbeitssitzung des Bundestages fest- trägen. schockartig gewirkt. Vor allem aber hatte im Namen der CDU/CSU-Fraktion den bis- legen. Gleichzeitig wurde beschlossen, einen „ Jenez sie die baxerische CSU-Apgeordneten stark herigen Präsidenten des Wirtschaftsrats, vorläufigen Geschäftsordnungsausschuß zu von det verschnupft. Die Wahl löste hitzige Ge- Dr. Erich Köhler(CDV, vor. Max Reimann bilden, dessen Aufgabe die Verabschie- 1 von spräche aus, die, als der Staatsakt im Ple- machte im Namen der Kommunisten den dung einer Geschäftsordnung sein soll und um gan narsaal schon begonnen hatte, noch auf den Vorschlag, den sozialdemokratischen Abge- der aus je drei Mitgliedern der CDU/CSU eine Hug Wandelgängen fortgeführt wurden. ordneten, Gewerkschaftssekretär BG hm, zu und SPD. zwei Angehörigen der FDP und Weiterhin beschäftigte die Frage die Oef- wählen. Böhm erhob sich von seinem Platz je einem Abgeordneten aus allen übrigen über fentlichkeit, ob die Sozialdemokraten ihre und lehnte es ab, sich auf Grund eines Parteien bestehen wird. Man nimmt an, e 1 vorgesehenen Anträge zur Demontage kommunistischen Antrags zur Wahl zu daß die erste Arbeitssitzung des Plenums seine und zur Bundessitzfrage noch in dieser Sit- zung vorbringen würden oder ob im Aelte- stellen. Es erfolgte dann der Namensauf- ruf zugleich mit der Stimmabgabe für den Florian“ stenrat eine Einigung erzielt werden konnte, Bundespräsidenten, dessen„Wahl geheim e Lies daß erst der Geschäftsordnungsausschuß zu stand, ö sprechen habe und die eigentliche Arbeit chen dann nach dem Zusammentritt der Bundes- es an versammlung beginnen würde. 5 3 5.. 1 duftet In diese spannungsvolle Atmosphäre Altmeier GFheinland- Pfalz, CDU): Für en Auge hinein richtete Alterspräsident Loebe die Bewohner der französischen Zone be- en Had seine maßvollen und verbindenden Worte deutet die Schaffung der Bundesrepublik rzaust% der Eröffnung. Loebe begann mit einem Deutschland die Aufgabe ihrer bisherigen b er sie Wort für Berlin. In seiner Person Isolierung und ihre Einordnung in ein ge- Zlisabell Kkonkretesiere sich, so sagte ert der Wunsch samtdeutsches Leben. gen gen und Wille, die deutsche Hauptstadt bald in Arnold Nordrhein-Westfalen, CDU): Das der m den westdeutschen Kernstaat einzubeziehen deutsche Volk hat durch die Wahl am abe Dann mahnte er das Haus, die Lands- 14. August seine politische Reife bewiesen. daß die leute im Osten nicht zu vergessen und Mögen auch seine gewählten Repräsentan- untergen sich der Wiedergewinnung der deut- ten die besonders schweren Aufgaben, vor enrant schen Einheit als größter Aufgabe be- die die junge bundesrepublik Sestellt sst, hein.. wußt zu bleiben. Im weiteren Verlauf mit letzter Gewissenhaftigkeit meistern. 1 a seiner Rede legte der Alterspräsident Kaisen Gremen, Spp): Es kommt und 1 5 5 Prof, Earle Schmid Photo: dpa und ehemalige Präsident des Reichs- darauf an, den neuen Bundesorganen eine „ Dr. Erich Köhler Erste Vie eden tages unter dem Beifall des Hauses ein Chance zu geben und sie nach ihren Taten Aten ha der Prâsident Bekenntnis zu Europa ab, in das die zu bewerten. Das deutsche Volk erwartet e westdeutsche Bundesrepublik als gleich- energische und umfangreiche Maßnahmen, Der Bundesrat VTTTCCCCCCCCC melee r gen ens sei. em und sozialem iet zu erreichen. . Der Bundesrat der Bundesrepublik 3 3533 9 eee Loebe gedachte dann der Opfer des Kopf(Niedersachsen, SPD): Die Bundes- tern ii Deutschland wählte in seiner ersten Sitzung er betrachte 3 870 15 1 5 für Nord- Widerstandes gegen den Nazismus und republik wird leben, wenn sie jedem Deut- 10 eine des Ministerpräsidenten von Nordrhein- gebung e 87 1211 5 5 0 Far 8 rung derer, die im Krieg den Tod gefunden haben, schen ein menschenwürdiges Dasein schaf- len, Far Arne, e een en e en n ene e b Hier erhoben sich die Abgeordneten und die fen kann. ne Gesell Präsidenten. Die Wahl erfolgte auf Vor- großen f schlag von Ministerpräsident Alt meier hre Mie Kheinpfalz), mit 37 Stimmen bei Stimm- anhang m enthaltung der fünf bayrischen Septemb Vertreter. Als Vizepräsidenten wurden vertrei, Minister Kopf(Niedersachsen. SPD) und en nung Staatsminister Dr. Müller(Süd-Württem- 0 7 5 1 0 berg-Baden-Hohenzollern, CDU) einstimmig 18a mmens Sewählt. r Tau Der erste staatspolitische Akt der west- ten werd deutschen Bundesregierung fand im festlich 1g. Ein seschmückten Bundesratssaal des Bundes- Heine hauses statt. Die Fahnen der zwölf deut- 7 als 5 schen Länder grüßten von der Stirnwand, erung m deren Mitte die neue deutsche Bundes- ipal ahne Schwarz-Rot-Gold angebracht War. . Leben Das Kölner Gürzenich-Orchester unter sei- folge. nem Dirigenten Prof Günther Wand um- 5 Tahmte die Feier mit den Klängen der ene Orchester-Suite in D-Dur von Johann Seba- in bebe tian Bach. en. Ver Um 11.20 Uhr eröffnete Alterpräsident interpu Bü! FDP) aus Hamburg die erste Sitzung g, Ha des Bundesrats der Bundesrepublik Deutsch- Agsabell land. Unter den Ehrengästen bemerkte man rde Kardinal Frings aus Köln und den apo- n Eret dolischen Visitator Münch, die drei Relig⸗ Oberkommissare und Vertreter der auslän- odernen düschen Mächte und der deutschen Länder. dens sel in politischen Kreisen, in den Fraktionen Zeit we gad unter den Beamten hat die Wahl 119 denl arnolds eine beträchtliche Nervosität aus- e hel Selöst. Dies wird als ein erster Sieg gegen en i r. Konrad Adenauer bezeichnet, der + em 1 Kür den bayrischen Ministerpräsidenten Dr debe ens Ehard als Bundesratspräsident in . der CDU/CSU-Fraktion eingetreten war. „ auf, daß die Frage der auswärtigen Politik nicht in die Parteipolitik hineingezogen wer- den dürfe. Schon in naher Zukunft werde man vor Aufgaben stehen, deren Bedeutung es nicht erlaube, die auswärtigen Beziehun- gen zum Gegenstand innerpolitischer Strei- tigkeiten zu machen. Arnold versicherte, er werde als Präsident die Interessen der Länder im Rahmen der politischen Gesamt- aufgaben jederzeit vertreten. Das Präsidium des Bundesrates Bonner Impressionen Feierlich läuten die Glocken den Ehren- tag der Bundesrepublik ein. Abertausende von Fahnen in den schwarz-rot- goldenen Farben flattern im Septemberwind. All- mählich geht das Premierenfieber in die festliche Hochstimmung dieses historischen 7. September über, der die regierungslose Zeit für Westdeutschland beendet. Die Menschen strömen in großen Prozessionen durch die Stadt zu den Kirchen und heraus zum Bundeshaus. Schon am frühen Morgen schwingen die Kinder mit stolz die kleinen Fähnchen, die in den gleichen Farben prangen wie oben an den Masten. Alle öffentlichen Gebäude haben ihren schönsten Schmuck angelegt. Das Bundes- Haus, in dessen Mauern soeben erst die letzten Hammerschläge verklangen, ist der Mittelpunkt und das Ziel der Zehntausende, die, wenn sie auch nicht Augenzeuge be dem Zusammentritt der politischen Vertre- ter des Volkes sein können. wenigstens aus der Nähe an dem Ereignis der Auffahrt teilhaben wollen, 0 Karl Arnold in der hellen Vorhalle, die im Schmuck Hinrich Kopf der Prasident Erster Vigepräsident nach dem Zusammentreten der Bundesver- sammlung und der Wahl des Bundesprasi- denten stattfinden wird. Die Glückwünsche der wesideuischen Länderchefs Brauer(Hamburg, SpD): Ich glaube, daß der Lebenswille des deutschen Volkes stark genug sein wird, um sich innerpoli- tisch Raum zu verschaffen und alle Hem- mungen, die heute aufgebaut werden, um die politische und soziale Entwicklung in kortschrittlichem Sinne zu bremsen, in kur- zer Zeit beiseite zu drücken. Diekmann(Schleswig Holstein, Sp): In erster Linie dürfen wir die Erwartung hegen, daß die Besatzungsmächte sich in Zukunft auf das Gebiet der reinen Kon- trolle zurückziehen werden. Ich hoffe, daß diesem ersten Schritt zur politischen Frei- heit bald die wirkliche politische Einheit Deutschlands folgt. Maier(Württemberg-Baden, DVp): Nur wenige wissen, wieviel Zeit und Kraft der Weg bis hierher gekostet hat. Um so be- friedigter blicke ich auf die Vergangenheit, die zu dieser Teillösung geführt hat, und um so hoffnungsvoller blicke ich mit den besten Wünschen für die junge Bundesre- publik in die Zukunft. Fortsetaung Seite 2) Photo: dpa Dr. Gebhard Müller Zweiter Vizeprũsident MORGEN Donnerstag, 8. September 1949/ Donnerstag, 8. September 1949 Zundesvepublik Deulschland Wir sollten zugeben, daß der 7. Septem- ber 1949 ein Tag besonderer Art auf unse- rem Schicksalsweg ist. Es ist kein Freuden- tag. Daß es für ein Volk nach dem Sturz von 1945 nur wenig Grund zum Feiern geben kann, darüber belehrten uns in der Stunde, da sich in Bonn die erste freigewählte deut- Sche Volksvertretung konstituierte und über dem weißen Haus am teinstrom die Schwarz-rot-goldene Bundesfahne und die Fahnen der Länder wehten, die Bajonette und die schwarze Flagge auf dem Werks- gelände der Ruhrchemie AG. in Oberhausen. Dies sind schmerzliche Akzente dieses Ta- ges und zugleich Hinweise auf die tatsäch- lichen Gegebenheiten. 5 Din großer Teil des besten Bodens unse- rer deutschen Heimat muß zunächst als ver- loren gelten. Ein Torso, der uns blieb, ist in A2wei Teile gespalten, für die ein Zuein- ander zwar ein unabdingbares Gebot ist, dessen Vollendung aber ferner als je schei- nen will. Der Krieg ist über vier Jahre be- endet, aber noch immer oder schon wieder sind Tausende hinter dem Stacheldraht der Kriegsgefangenen-, der Straf- und Konzen- trationsläger. Rund 17 Millionen Menschen, Männer, Frauen und Kinder der ostzonalen Länder, haben nicht einmal jenen Anteil an der Freiheit und Selbstbestimmung, der uns am 7. September zugefallen ist. Diese harten Wirklichkeiten und ein Satz aus der Präambel des Grundgesetzes sind es, die über der Regierung und dem Parla- ment des deutschen Bundes als Menetekel Stehen:„Das gesamte deutsche Volk bleibt ufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu voll- enden“, beschloß der Parlamentarische Rat a 8. Mai 1949. Hier ist die Einheit nicht nur geographisch, und Freiheit nicht nur aus den Anliegen eines besetzten Landes zu begreifen. Die Einheit ist sicher auch die Wiedervermählung von Ost und West. Sie bedeutet aber auch die Gemeinsamkeit in Not und Elend. Nichts wäre verhängnisvoller, als würde zu den Folgen des verlorenen Krieges in esem westdeutschen Staatsfragment ein neuer Kampf der Schichten und Klassen hinzukommen. Die fast 13 Millionen Ge- Flohenen und Vertriebenen, die sich in der kochenden Enge Westdeutschlands einzu- richten haben, die 1,2 Millionen Arbeits- losen, die Opfer des Krieges und der Nach- Kriegsjahre,— sie alle haben das Bonner ment mitgewählt, und ihre Vertreter n wir von rechts nach links quer dürfen mals künstlichen Gegensätze, deren Anhei- zen wir im Wahlkampf erlebten und die jetzt ruhen gelassen werden müßten, soll- ten sich die Abgeordneten der Gemeinsam- keit ihrer Aufgabe bewußt bleiben und be- müht sein, Wege zu bauen, die ein Abglei- ten weiter Teile unseres Volkes in ein neues Nichts vermeiden helfen. e Bonner Volksvertretung hat, wie das ispielsweise in Weimar kaum der Fall ge- esen ist, festumrissene Aufträge. Uber die Wege zu ihrer Erfüllung kann man ver- schiedener Ansicht sein, wie das Spiel zwi- en Regierung und Opposition zeigen rd. So mag dann auch der Opposi- n eine besondere große Aufgabe zufal- len, solange man sich in den Zielen, die er- eicht werden müssen, einig bleibt. Es wird nicht sehr lange dauern, bis jeder einzelne Abgeordnete die ganzen Lasten der Verant- wortung und die Schwere der Pflicht, die mit seinem Mandat verbunden sind, zu füh- a lernt. Schon die verfassungsmäßige Frundlage der jungen Bundesrepublik, das Grundgesetz, bietet zahlreiche Fallgruben. chwer wird sich das gesetzgeberische Ge- Wer sich einmal etwas intensiver mit er Frage der konkurrierenden Gesetzge- ung des Grundgesetzes beschäftigte und den Widerspruch zwischen dem Artikel 12. der das festlegt, wofür der Bund zuständig der Auslegung dieses Artikels durch die hen Kommissare und dem Grundsatz Bundesrecht bricht Landesrecht“(Arti- el 30), erfaßt, der blickt mit groger Sorge 1 die Zukunft. Und doch: Es ist zwischen dem 8. Mai 1945, dem 8. Mai 1949 und dem 7. Septem- ber 1949 ein erstes Neues geworden, das aus dem Chaos des totalen Krieges und der totalen Kapitulation heraus den Deutschen wieder ein Haus und ein lebenswertes ben bescheren möchte. Mit dem Besat- sstatut und dem Grundgesetz, mit der erung und dem Parlament erhielten wrir ie Mittel in die Hand, die, klug und ver- antwortungsbewußt gehandhabt, zur Voll- fung der Einheit und der Freiheit führen önnen. Vollendung zumindesten in der ite, wie sie im menschlichen Bereich rhaupt möglich ist. Dies alles wird mehr oder weniger davon hängen, wie die Männer und Frauen serer Wahl ihren Auftrag erfüllen und in em Geist sie ans Werk gehen. Die n, die ihre Handlungsfähigkeit noch anken, sind bekannt. Dort jedoch, wo schon Boden unter den Füßen haben, sie die Enge unseres heutigen Lebens chzuformen und zu gestalten vermögen, t das Maß, in dem das Volk sie mes- 1 Wird. Erdienen sich die Vertreter in 0 in Einfachheit, in Lauterkeit und eue, in Achtung aber auch vor der Mei- ing des anderen— in den nächsten vier en ein echtes Vertrauen, so haben sie t einen Beitrag geleistet, der in späte- Zeiten doch einmal den 7. September die Geschichte Deutschlands und inen Freudentag eingehen g Hugo Grüssen eckasos, de L che (Fortsetaung 10 Stock(Hessen, SpD): Der heutige Tag bedeutet einen großen Schritt auf dem Wege zur politischen Selbständigkeit Deutsch- lands. Ich bedauere, daß eine starke Regie- rung auf den kräftigen Säulen der zwei großen Parteien nicht zustande kommt, aber als guter Demokrat habe ich mich dem Willen der Mehrheit zu fügen und wünsche dem Geburtstagskind von Herzen alles Gute. Wohleb(Südbaden, CDU): Unsere Hoff- nungen werden dann nicht enttäuscht. wer- den, wenn die Bundesrepublik ihre Aufga- ben nicht überspannt, sondern alles tut, um die Länder, aus denen sie zusammengesetzt ist, aufzubauen und lebensfähig zu erhalten. von Seite Wahl Arnolds löst Nervosität aus Die Wahl Kar! Arnolds zum Präsidenten des Bundesrats gegen den Wunsch Dr. Ade- nauers, der gern den bayrischen Minister- präsidenten an dieser Stelle gesehen hätte, hat in Bonn schockartig gewirkt und wird als Brecher in die Adenauersche Konzep- tion bezeichnet, da der Bundesrat einen be- trächtlichen Einfluß auf die gesamte Ge- setzgebung hat. Von bayrischer Seite ist nach der Wahl Arnolds heftig protestiert worden, da die CSU mit der Besetzung durch Dr. Ehard gerechnet hat. Wenn teilweise erneut von einem Auseinanderfallen der CDU und 8 die Rede ist, so muß das auf bayrische Aeußerungen zurückgeführt werden, ob- Wohl neutrale Beobachter der Ansicht sind, daß die CSU- Abgeordneten vermutlich im eigenen Interesse wiederum auf die Ade- nauer-Linie einschwenken werden. Koalitionsverhandlungen unterbrochen 5 Die offiziellen Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU/CSU, der FDP und der DP wurden am Dienstagabend unterbro- chen. Sie sollen erst wieder aufgenommen werden, nachdem sich der Bundestag kon- Sstituſiert hat. Freudenberg schließt sich der FDP an Bonn.(dpa) Der unabhängige Bundes- tagsabgeordnete Richard Freudenberg aus Weinheim, der im Wahlkreis Mann-, heim-Land gewählt wurde, hat sich als Hospitant der FDP-Fraktion angeschlossen. Die FDP-Fraktion besteht damit aus 533 Mitgliedern. Die Festgottesdienste Mit Gottesdiensten beider Konfessionen wurde am Mittwochmorgen die Stunde der ersten Staatskonsolidierung Deutschlands feierlich eingeleitet. In der Münsterkirche ii Bonn erinnerte bei dem katho- lischen Gottesdienst Bischof Ke ler von Münster, der die Messe in An- wesenheit von Kardinal Frings ele- brierte, die Abgeordneten an die in der Präambel des Grundgesetzes ausgesprochene Verantwortung vor Gott. Er for- derte die Abgeordneten auf, klug, grund- Ssatzfest und beharrlich den Weisungen ihres Gewissens zu folgen; denn nur die Wahr- heit könne die Menschen frei machen. Das erste Anliegen der neuen Bundesorgane müsse die entschlossene Inangriffnahme einer durchgreifenden S0 zial reform sein. Gerade von den christ- lichen Abgeordneten könne diese Verpflich- tung nicht ernst genug genommen werden. feiere Mannheim. Die Stadt Mannheim hat das erste Zusammentreten des Bundestages nicht sang- und klanglos vorübergehen lassen. Zahlreiche Gebäude trugen Flaggenschmuck, die Schulen hatten geschlossen. In den Vor- mittagsstunden fanden in allen Stadtteilen für die Schüler und Schülerinnen der Ober- klassen Feiern statt, die die geschichtliche Bedeutung des Tages würdigten. Im festlich geschmückten Nationaltheater unternahm es Oberbürgermeister Dr. Hei merieh, den Schulkindern der Irmenstadt die Tragweite dieses meuen Abschmittes in der leidvolien deutschen Geschichte zu erläutern. Seine Der Berliner Bischof Dr. Dibellus forderte in dem evangelischen Got- tes dienst in der Lutherkirche die Ab- geordneten auf, nicht mehr von der Vergan- genheit zu reden, sondern mutig einen neuen Anfang zu machen. Unserem Volk könne nicht geholfen werden durch neue Gesetze, sondern durch die Wieder her- stellung des guten Gewissens. „Speist uns nicht ab mit Programmen von vorgestern!“, rief der Bischof den Abgeord- neten zu und machte sie vor allem ebenfalls auf die sozialen Probleme der Zeit aufmerksam. Er betonte, daß sein Wort für die Wiederherstellung der gottgewollten Ordnung an alle auch an die Deutschen im Osten gehe. Wenn eine Ordnung in diesem Geist erreicht werde, dann brauche man nicht mehr über einen Eisernen Vorhang zu reden; denn auch die. Zerrissenheit des deutschen Volkes sei Wider Gottes Willen. in Mannheim packende Ansprache gipfelte in der Fest- stellung, daß der Bund zwar ein verstüm- meltes und unvollendetes Deutschland um- kasse, seine Schöpfer hätten aber auch für jene gehandelt, die nicht dabei sein könnten. Mit der Mahnung an die Jugend, in der tat- kräftigen Gestaltung des Lebens und den Heimat unter sozialer Verantwortung den Sinn aller Lebensarbeit zu sehen und uner- müdlich für die Werke des Friedens unter den Völkern zu wirken, schloss Operbürger⸗ meister Br. Heimerich seine mit Herzlichem Beifall aufgenommene Rede an die Mann- heimer Jugend. f i 1 * 8 0 „ 7 8. „ e 22 do Ruhe sanft! Werden sie den Stein der Weisen finden? Die amerikanisch-britisch-kanadische Finanzkonferenz in Washington hat gestern begonnen Washington.(UP) britisch-kanadische Finanzkonferenz hat am Mittwoch im amerikanischen Außenmini- sterium begonnen. 4 Die Delegierten Großbritanniens, Außen- minister Ernest Bevin und Schatzkanzler Sir Stafford Cripps waren am Dienstag- abend an Bord der„Mauretania“ in New Vork angekommen. Bei ihrer Landung er- eignete sich ein kleiner Zwischenfall, als Mitglieder der internationalen Hafenarbei- ter gewerkschaft sich weigerten, irgendwel⸗ ches Gepäck der britischen Delegation an Land zu bringen. Diese Weigerung begrün- deten die Hafenarbeiter mit der Haltung der britischen Regierung anläßlich des Lon- doner Hafenarbeiterstreiks vor einigen Wochen. g Außenminister Bevin erklärte kurz nach seiner Landung, er sei mit Sir Stafford nach den Vereinigten Staaten gekommen, um den Kampf für die eine Welt der freien und demokratischen Völker zu gewinnen.“ Sie suchten eine dauernde Abhilfe für die wirt- schaftlichen Uebel, die einem dauernden Frieden im Wege stehen.„Wir sind nicht hier, um irgend jemanden zu tadeln, aber wir lassen uns auch nicht von anderen ta- deln.“ Bevin wies darauf hin, daß sie nicht nach Amerika gekommen seien, um Weitere fins elle e 2 Die amerikanisch lieder der nach Jugosle erlangen, sondern um' mit Kanada und den USA eine Dauerlösung für die Probleme des Dollarblocks und des Sterlinggebietes zu finden. Das europäische Wiederaufbauprogramm und die Verteilung der Marshallplan-Mittel würden in Washington nicht erörtert wer- den. Das sei Sache des amerikanischen Kongresses und der ECA. 5 Finanzminister Snyder begrüßte im amerikanischen Außenministerium die Dele- gationen und erklärte, er sei überzeugt, sie würden eine Grundlage für die Lösung des Problems der Dollarknappheit finden. Außenminister Bevin antwortete ihm und sagte!„Wir sind mit großen Auftrag hierher gekommen, mit unseren Freunden aus Kanada und den USA einen weiteren Beitrag zur Lösung der Weltprobleme zu leisten. Diese Probleme seien die unver- meidlichen Folgen zweier Welt- kriege. Wir müssen Geduld haben und uns sehr anstrengen.“ Weltbank machte gute Fortschritt in Belgrad N ö Belgrad.(dpa-REUTER) tretende Direktor der Weltbank, Ho ar, hat Belgrad nach Prüfung des jugoslawischen Der stellver- Anleiheersuchens verlassen. Mehrere Mit- ien entsandten — 5 Westalliierte überprüfen Gesetzgebung Berlin.(dpa) Alle seit Beginn der Ge- setzgebung Deutschlands von den west- lichen Besatzungsmächten erlassenen Ge- setze werden seit einigen Monaten von einer alliierten Sachverständigengruppe darauf Überprüft, ob sie nach der Bildung einer Bundesregierung widerrufen oder in Kraft bleiben sollen. 8 Es wird dabei geprüft, inwieweit Ge- setze der Militärregierung unvereinbar mit dem Besatzungsstatut sind und daher widerrufen werden sollen. Daneben gibt es alliierte Gesetze über Gegenstände und Aufgaben, die auch nach dem Besatzungs- statut in Händen der Oberkommissare blei- ben, zum Beispiel über die Außenpolitik Deutschlands. Diese Gesetze sollen in Kraft bleiben, jedoch soweit wie möglich für alle drei Zonen koordiniert werden. Eine dritte Gruppe von Gesetzen betrifft Materien, die zwar nicht mehr von den Oberkommissaren wahrgenommen werden, aber noch in Kraft bleiben sollen, bis sie auf Antrag der deut- schen Regierung widerrufen werden. Westalliierte Antwort an Pieck Berlin,.(dpa) Beamte der westlichen Militärregierungen wiesen die Aeußerung des Volksratspräsidenten Pie ck(SED) zu- rück, die gegenwärtige deutsche Ostgrenze sei endgültig. Sie wiesen darauf hin, daß alle vorgenommenen Grenz veränderungen einschließlich der Oder-Neiße-Linie nach Ansicht der Westmächte noch durch den Friedensvertrag bestätigt werden müßg- ten. Es sei wiederholt erklärt worden, dab sie bis dahin nur als vorläufig zu betrach- ten seien. Gewerkschaft gegen Abschaffung des unabhängigen Personalamtes Frankfurt.(dpa) Die Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr in der Doppelzone nimmt in einem Schrei- ben an alle Fraktionen des Bundestages mit Demontage der Ruhrchemie ohne Störun Oberhausen.(dpa) Die Demontagearbei- ten an dem Oberhausener Werk der Ruhr- chemie werden, nachdem am Mittwoch alle britischen Einheiten den Betrieb verlassen haben, ruhig fortgesetzt. Die Demontage- gruppe soll, wie von britischer Seite be- kanntgegeben wird, mit kortschreitender Ar- peit vergrößert werden. 4 Vom Ortsausschuß des DGB ist erklärt worden, daß weder die Belegschaft noch die Oberhausener Bevölkerung Schritte unter- nehmen würden, die zu neuen Maßnahmen der Militärregierung führen könnten, zumal bei einer Schließung des Werkes die ge- samte Belegschaft von 3000 Mann arbeits- los würde. Die Werksleitung und der Be- triebsrat waren von britischer Seite darauf aufmerksam gemacht worden, daß ein er- Bewter Widerstand gegen die eine sofortige Schließung des gesamten Wer- kes zur Folge haben, Werde. Rhein-Aachen-Kanal geplant Düsseldorf.(UF) Zwischen belgischen Stellen und Vertretern der deutschen Rhein- schiffahrt haben lungen über die Anlage eines Aachen- Rhein- Kanals stattgefunden, der den belgischen Albertkanal über Aachen mit dem Rhein bei Düsseldorf verbinden soll. Durch den Bau eines solchen Kanales hofft man den Hafen von Antwerpen besser ausnützen zu können. 5 Oberbaurat Karl Hein vom Wasser- Straßenbauamt Köln, der hierfür von deut- scher Seite die Vorbereitungen durchgeführt hat, erklärte, dag mit der Bearbeitung des Kanalprojektes noch nicht begonnen wer- den konnte, da von deutscher Seite bis jetzt keine Gelder bewilligt worden seien. Als eine wesentliche Schwierigkeit seien über- dies die handelspolitischen Auswirkungen auf Holland zu bedenken, da bei der An- lage eines solchen Kanales Amsterdam als Umschlaghafen wahrscheinlich einen bedeu- tenden Rückgang zu verzeichnen hätte. Eingliederung der Heimatvertriebensn erfordert 27,7 Milliarden Frankfurt.(dpa) Die Studienkommission des Beirates beim Flüchtlingsbischof und beim päpstlichen Protektor für dag Flücht- lingswesen hat für die wirtschaftliche Ein- gliederung der Heimatvertriebenen in West- deutschland einen Kapitalbedarf von 27,7 Mission der Weltbank bleiben noch einige Wochen in Belgrad, um die Untersuchungen fortzusetzen. Hoar erklärte nach einer Mel- dung der offiziellen Jugoslawischen Nach- richtenagentur, die Mission der Weltbank habe in Jugoslawien„Gute Fort- schritte“ erzielt, Es gibt immer noch einen Kaschmir- Konflikt Lake Success.(dpa-REUTER) Die UN- Kaschmir-Kommission ist zu der Auffas- sung gelangt, daß es keinen Sinn hat, die Versuche zur Einberufung einer in dis ch- pakistanischen Waffenstil1⸗ stands konferenz fortzusetzen. In dem Bericht der Kommission über die einem endgültigen Waffenstillstand ent- gegenstehenden Hindernisse heißt es, daß von indischer Seite insbesondere die Auf- lösung und Entwaffnung der„Azad“ der freien Streitkräfte in Kaschmir— und die Koordinierung der Auflösung mit der Zurückziehung der indischen Truppen ge- kordert werde. Ferner bestehe Indien dar- auf, daß alle pakistanischen Streitkräfte aus Kaschmir zurückgezogen werden. Paki- stan habe sich dazu nur unter der Bedin- gung bereit erklärt, daß die indischen Trup- pen Sleichzeitig zurückgezogen werden. in Antwerpen Verhand- Bedauern davon Kenntnis, daß an Stelle dh bisherigen Personalamtes der Doppeln— eine Personalabteilung beim Küng Innenministerium eingerichtet werden. Die Gewerkschaft, so beißt es in d Schreiben, wende sich aufs schärfste gen: die Tendenz, die„soeben geschaft Grundlage für eine unparteiische und u. persönlichen und politischen Einflh kreie Personalver waltung zu zerstören? u, ein von den übrigen Ministerien unabm be giges Personalamt könne dem Grundgep m ken eines gesunden Personalwesens Re, fie nung tragen. 3 Die Untersuchungen im Malmed) Prozeß München.(dpa)„Die Verhandlunger f Dachauer Malmedy- Prozeß sind jede Maximilan Koeßler vor der U. nischen Senatskommission zur Ueberpt fung der Kriegsverbrecherprozesse in N chen als Zeuge aus. Koeßler, der seinerz 0 die Urteile des Dachauer Militärgerich im Malmedy- Prozeß überprüft hat,. kein Beweismaterial dafür gefunden habe daß Mighandlungen vorgekommen sind di Teil der damals Verurteilten hatte behaq tet, daß man Geständnisse von ihnen preßt“ habe. N Colonel Rosenfeld, ein ehemaliges ff glied des Dachauer Gerichtes, erklät ebenfalls, daß ihm über Mighandlung beim Vernehmen im Malmedy-Prozeß nid bekannt gewesen sei. Die Angeklagten se berechtigt gewesen, an die Belastung gen alle Fragen zu stellen, die nach amerikanischen Prozeßführung zuläs“ seien. Rosenfeld bestritt entschieden Behauptung des ehemaligen Verteidg Colonel Dwinnel, daß man Zeugen mi strafung gedroht habe, falls sie zugung der Angeklagten aussagten. Die 2 selen in keiner Weise eingeschüchtert den. Milliarden DM für einen Zeitraum von d Jahren errechnet. In einem Bericht Kommission, den der Präsident des Katt lischen Flüchtlingsbeirates, Dr. Luk schek, bekanntgab, wird der Inpe tionsbedarf zur Eingliederung der Heim ji vertriebenen in die gewerbliche Wirtscch g auf vier Milliarden DM geschätzt. Für d gleichen Maßnahmen in der Landwirtsch dürften 2,7, für den Wohnungsbau 16,5, Wohnungseinrichtungen 3,5 und für U siedlungskosten eine Milliarde DM ers derlich sein. Deutscher Katholikentag 1950 in Bayern i Bochum.(CND) Auf der den diesiad gen Katholikentag abschließenden Sit des Zentralkomitees der Deutschen Kad likentage wurde beschlossen, den De Katholikentag im Heiligen Jahr 1 Bayern zu veranstalten, Während sich die beiden ersten Kriegskatholikentage mit den vordri Fragen der sozialen und politischen lichkeit beschäftigten, soll 1950 ein 13 tholikentag der Verin net chung und des Gebetes folgen deutschen Katholiken sollen im Hei Jahr aufgefordert werden, die Weihe gesamten deutschen Volkes an die M. Gottes, die Königin des Friedens, nehmen. 5 5 reer e o..„. SPD schätzt 100 000 Deutsche im fremden Heeresdienst Frankfurt.(dpa) Der„Informa dienst“ der SpD in Hessen schätzt die“ der im fremden Heeresdienst stehend Deutschen nach Aussagen früherer Ge ralstabsoffiziere auf annähernd 1000 Rund 30 000 befänden sich in der fran schen Fremdenlegion, 20 000 dienten in bischen, irakischen und anderen H des Nahen Ostens und 15 000 frühere sche Soldaten würden die Uniform sowjetischen Armee tragen. 5 2 TT Albert Bassermann dankt und mal Mannheim.(Eig.-Ber.) Für die Em rung seines Ehrenbürgerbriefes der 8. Mannheim dankte Albert Bassermann, wir an anderer Stelle dieser Ausgabe 4 führlich berichten, mit bewegten Worten“ schloß daran die Hoffnung, daß„sein El bürgerbrief nunmehr Bestand habe. fügte hinzu:„Ich kann Ihnen allen nur ef fehlen, seien Sie auf der Hut!“ Dem ju den Beifall, der ihn bei diesem kleinen Je akt auf der Bühne des Nationaltheaters!“ brauste, begegnete er mit dem Verspre „Auf Wiedersehen, im nächsten Jahr.“ London. Premierminister Attlee wurde Mittwoch auf dem Gewerkschaftskongre) Bridlington außergewöhnlich herzlich emp“ gen. Den stärksten Applaus erhielt Attlee der Stelle seiner Rede, die sich auf die nich Parlamentswahlen bezog. Er sagte zweimal, er nicht wisse, wann die nächsten Wahlen? inden werden. Auf jeden Fall werde die tische Labour-Party mit einem beispiellose“ folgsbericht vor die Oeffentlichkeit trelen Lake Success. Argentinien hat am it den UNO- Generalsekretär Trygve Lie ers die Frage der Einberufung einer Konferem Revision der UNO- Satzungen auf die 4% n tür die nächste Vollversammluntz setzen. Hannover. Etwa 300 000 Liter Benzin, der Sowjetzone sind in den letzten zwel durch die niedersächsischen Zollfahndung len vorwiegend in der Nähe der Zonenel, beschlagnahmt worden. Das Benzin Wei, „Lösungs6l“ deklariert worden und sol Raffinerie in Peine angeblich zur Weite arbeitung, offensichtlich aber zum Abselt dem Schwarzen Markt zugeleitet werde Mainz. Fünf betrunkene amerikanise daten haben in der Nacht zum Dienste deutschen Kellner auf einem Rheinda! Mainz erschlagen. Die Täter sind vo tärpolizei festgenommen worde 9/ Nr. ing E . bold ur I FRAU ll, Seite 3 Bildnis einer„kleinen“ Persönlichkeit Amerikanerin sagt:„Alles für die Kinder“ 1 Stelle 00 Doppehm Künften erden g, 8 in den 1 erste gegn geschaft e Und u Einflüsse tören; In Deutschland ist man augenblicklich 1 unabh demüht, nach Frauen zu suchen, von denen rundged nd wan spricht. Dabei zeigt sich, daß es herz- sens Re, lich wenige gibt, abgesehen von bekannten ümkünstlerinnen, Sängerinnen und Ka- . arettstars. Louise Schröder allerdings er- Amed)- ut sich weiter als drei Häuser von ihrer 4 ohnung entfernt einiger Popularität. Die 1 eden von ihr und um sie scheinen aber, Uunger it sie nicht mehr stellvertretender Ober- . Jeg ürgermeister von Berlin ist, abzunehmen. 5 Saste as nicht hindert, daß sie unvermindert Amer ruchtbringend weiterarbeitet. Andere Po- Ueber itikerinnen und Wissenschaftlerinnen tre- 8e in ih en zwischendurch aus der Unbekanntheit r Seiner heraus. Aber ihr Name wird dann wieder tärgerieig nur in interessiertem Kreise bei kleinem hat,, Feuer hochgehalten. Amerika liegt darin den habe etwas günstiger, Der Ruhm einiger ver- en Sind dienstvoller Frauen ist sogar über den gro- te behap ßen Teich zu uns gedrungen. Vielleicht, weil ihnen e die Propagandatrommel dort etwas frei- zügiger gerührt wird. aliges Alt 95 g „ erke, Leisten darum die„namenlosen“ Frauen handlung in kleinem Rahmen Weniger im Wirken o zeßl nich für die Menschheit oder die Menschen? Es lagten 909 ist sogar möglich, daß einige unter ihnen astungsdee am jüngsten Tage 2 dur allerhöchsten e nach d Richtspruch die Srößten und grünsten ulis Palmzweige überreicht bekommen hieden Wäre es nicht viel reizvoller, solche Verteidig Frauen aufzuspüren? Von denen die Oef- en mit; fentlichkeit wenig oder nichts erfährt? Viel- Zugunsze leicht erweist man ihnen damit nicht ein- Die Zeug mal einen Dienst, weil sie sich gestört füh- chtert hs len. Das gibt es. Meistens sind es Menschen, cle nur der„Sache“ leben. Ob man es er- kennt und ob man darüber spricht, ist 5 ihnen sleichgültig. Sie sind sogar erstaunt, run wenn irgendwer sich von ihrem unauf- Fkaälligen, selbstlosen Tun angerührt fühlt. m von 20 Greifen wir hinein in die Namenlosig- Zericht& keit! Es mag befremdlich erscheinen, daß des ka zunächst eine Amerikanerin genannt wird. „ uk Ein kleiner weiblicher Leutnant. Aber Mrs. er ye, Hunter gab den letzten Anstoß, schon er Heim längst gehegten Absichten Ausdruck zu Wirtsche geben. 5 1910 Vor längerer Zeit fiel im Gespräch mit 5 17 1 politisch interessierten und von sozialem 85 9 1 Bestreben durchdrungenen deutschen 5 Frauen ihr Name. Sie ist ein Juwel“, i, wurde von ihr gesagt, weil sie in vielen Fällen, wo nur Frauen außerhalb der deut- 1950 schen Grenzen helfen konnten, unermüdlich 5 half. Ein nachhaltiger Eindruck blieb bei diesem Lob nicht haften. Wenn so von Mrs. 1 diesfin, Roosevelt, Dorothee Thompson oder Pear! en Sit S. Puck gesprochen worden wäre, hätte len Ra man vielleicht dieses Lob näher untersucht. Deutsche W 1000 ens, von itsche nst formatiolh zt die I Stehend erer Gel id 1000 er Tran rten in an en Heel mere de niform nd mall lie Erne“ der 8. rmann, Isgabe Worten“ ersprech Jahr.“ e wurde“ Kongrel, ich emp It Attle die näch!“ wWeimal ſahlen 8% rde die- diellosen 5 treten. m Mitt, Lie e ynferen!? die Ja immluns und fuhr davon Aber wer war schon Leutnant Hunter! Dann fiel wieder ihr Name und wieder, besonders im Zusammenhang mit Kindern. zum Schluß erfolgte eine Begegnung mit ihr im GYA- Ferienlager für Mädchen bei Mückenloch im kleinen Odenwald. Das heißt, es wurde kein Wort mit ihr getauscht. Als sie hörte, daß die Presse sich für das Lager interessierte, stieg sie in den Wagen . Unhöflichkeit? Wohl kaum! Eher die Bestätigung, daß ihr nichts, aber auch garnichts daran liegt, überhaupt genannt zu werden. In Gesprächen mit ihren deutschen Mit- arbeiterinnen und vor allem mit den zehn- bis siebzehnjährigen Mädchen aus Nord- baden, besonders aber mit kleinen Mann- heimerinnen stand jedoch ihr Name voran. Danach muß sie von dem an Amerikanern immer wieder zu beobachtenden Missions- gedanken durchdrungen sein. Sie muß aber vor allem die ihr anvertrauten deutschen Kinder sehr lieben.„Alles für die Kinder“, dieser sich immer wiederholende Ausspruch aus ihrem Mund wird ihr schon fast nach- gesungen. Es gibt kein Hindernis, wenn es sich um verlorene Schäflein handelt. Zehn Waisen kamen kostenlos ins Lager. Sie wurden von Kopf bis Fuß eingekleidet. Die Mittel waren zunächst nicht da. Ueber Nacht dann doch! Aber nicht aus einern etwa vorhandenen Fond. Der ist unter die Rubrik„Sparmaßnahmen“ gefallen. Im amerikanischen Verwaltungsapparat soll dieses Wort augenblicklich eine militärisch- diktatorische Rolle spielen. Leutnant Hunter half und hilft sich mit Bitten bei Zivilamerikanern. Sie schreibt und drahtet in die Heimat. Wieviel Briefe Clüdcsschwein Nein! Anregung der SUHOGA für den Küchenzettel! MM. Foto: Leix und Telegramme schon hinausgingen, weiß Wahrscheinlich nur sie selbst. Das Programm in diesem Ferienlager ging ganz nach ihrem„Köpfchen!“ Aber sie ließ auch Einwände ihrer deutschen Mitarbeiterinnen gelten. Sie wollte zum Beispiel, daß die Karlsruher, Sinsheimer, Heidelberger und Mannheimer Mädchen vollkommen vermischt in einem Zelt unter- gebracht werden. Ganz energisch bestand sie darauf, um Grüppken zu vermeiden und Offeriere Heirat! Die Männer sind Mangelware geworden. Daran läßt sich in ganz Europa nichts än- dern. Daß der Zug zum Matriarchat darum zur Konjunkturerscheinung wird, kann keiner leugnen, selbst wenn oft in sehr klugen Aufsätzen der„Zeitehe“ oder der „Ehe zu dritt“ das Wort geredet wird. Auch die„eheunwilligen Frauen“ fallen unter diese Schlagwortreihe. Allein, der natür- liche Wunsch zur Famile, zur eigenen Ehe schlummert in jedem jungen Mädchen, gleichgültig, ob sie den Märmermangel auf diese oder jene Art zur Kenntnis nimmt. Bei dieser Sachlage spielt die Heiratslust der Männer im allgemeinen und unter ihnen der„schüchterne Freier“ sehr wohl eine Rolle. Wenn sich unter den rar geworde- nen heiratsfähigen Männern auch„eheun- willige“ und„schüchterne“ finden, dann sieht es mit den Aussichten für die jungen Mäd- chen beunruhigend aus. Wo liegen die Gründe bei den Männern? Wie kann geholfen werden, daß auf diesem wichtigen Lebensgebiet wieder einigerma- gen Ordnung hineinkommt? „Liebe ist etwas Ideelles, Ehe etwas Reelles“, meint Goethe. Dadurch ist er- wiesen, daß Häuslichkeit, Klugheit, Taktge- fühl, Freundlichkeit, Güte und praktischer Sinn für die Forderungen des Alltags von einer Eheanwärterin verlangt werden müs- sen. Manche Frauen und Mädchen haben leider diese Tatsachen außer Acht gelassen und mit ihrer betonten Selbständigkeit und Forschheit vielen Männern Furcht vor der Ehe eingeflöst. Der Mann sei das Haupt! Die Frau ist nur der Hals, der dieses Haupt trägt und— dreht. Diese uralte Weisheit wird von den Frauen oft übersehen. Sehr zu ihrem Schaden! Wenn nun noch ein schüchterner Freier — diese Sorte gab es zu allen Zeiten und gibt es noch, und sie sind keineswegs die lechtesten Ehemänner! an ein solch selbständiges Wesen gerät, sieht es für beide Teile schlecht aus. Was tun? Ein sehr schönes Beispiel, wie eine kluge, verständige Frau, ohne sich und ihrer Weiblichkeit etwas zu vergeben, einem schüchternen Freier half, bietet Therese Holfer in„Ind ewig singen die Wälder“. Eines der zartesten Kapitel in diesem nor- dischen Roman ist die von dem Mädchen Therese durch einen Brief herbeigeführte Begegnung mit Dag Björndal. Ein anderes Beispiel aus unsern Tagen: In einer kleinen Stadt lebt ein sehr ange- sehener Gelehrter, der vor lauter Unge- schicklichkeit die heimlich geliebte Gefähr- tin seiner Jugend aus den Augen verlor. Als er nach Jahren aus dem Ausland zu- rückkehrte und erfuhr, daß sie sich soeben nach Afrika als Erzieherin eingeschifft habe, kabelte er in einem mutigen Augenblick an das Schiff:„Offeriere Heirat. Die überraschte Seefahrerin erhielt den Funk- spruch an Bord, ging in Spanien an Land und fuhr nach Hause zurück— in die Arme des Wartenden. Diese Ehe wurde das, was man mit Fug und Recht glücklich nennt. Immer kommt es auf die Echtheit des Gefühls in außerge wöhnlichen Lebenslagen an. Auf die feinen Unwägbarkeiten, die man Takt nennt. Aber Takt und Klugheit und echtes Gefühl gestatten einem weib- lichen Wesen, schüchternen Freiern zu hel- fen, ohne daß sich beide etwas vergeben müssen. Karin Grohmann um eine Loslösung zu erzielen. Aber sie ließ sich überzeugen, daß deutsche Mädels viel- leicht mehr als amerikanische vom Heim- weh geplagt werden und machte Zugeständ- nisse. mren Sinn für Originalität konnte sie nicht leugnen. Den Singwettstreit, Tanz und Deklamationen um das abendliche Lager- feuer gestaltete sie zu einem Kult, der von den Kindern mit stürmischer Begeisterung gepriesen wurde. Das Holz wurde von innen so eifrig gesammelt, daß es nie an Nahrung für die Flammen fehlte. Den Schokoladenpreis für das originellste: Zelt erhielten einmal Mannheimer und Karls- ruher Kinder. Sie hatten absichtlich eine heidische Unordnung darin ausgerichtet. Um Mrs. Hunter eine Freude zu machen, wurde ständig das einfallsreich gezimmerte W. C. in Ermangelung von Spiegeln rings- rum mit grünem Laub„verziert!“ „Die Kinder sollen sich wohlfühlen, sie sollen an das Lager vom 23. Juli bis 3. Sep- tember 1949 immer wieder denken“, das ging durch all ihre Anweisungen. Dabei schöpfte sie aus ihrer weiblichen Fein- sinnigkeit und traf damit bestimmt ins Schwarze. Sie hörte zum Beispiel am ersten Abend von den Mädchen das Brahm'sche Schlaflied„Guten Abend, gute Nacht. Es wurde zum allabendlichen Schlußgesang erklärt. Immer wenn dlie Kinder es hören, vielleicht, wenn sie selbst Kinder haben, werden sie sich an die Wochen in dieser Umgebung und an GNA erinnern.. Und das möchte sie. 5 Die Mädchen hatten für sie einen Sketsch verfaßt, sich besondere Komödien ausgedacht. Sie hingen an ihr, sie werden zu Hause von ihr erzählen. Sie werden über anderem aber eines Tages ihren Namen vergessen. Ihre deutschen Mit- arbeiterinnen werden sich lange an sie erinnern. Vielleicht auch, weil sie manch- mal sehr energisch werden konnte. Noch mehr aber, weil alles was geschah„für die Kinder“ geschehen mußte. Die allernächste Umwelt wertete das schon! Mrs. Hunter geht als kleiner Leutnant wieder zurück in die Staaten. Ob die Presse von ihr Aufsehen macht? Wohl kaum! Sie ist ein Jedermann, ein nobody. Und doch ist sie, wenn auch ohne Ruhm eine„kleine“ Persönlichkeit. Das haben die Kinder erkannt, ihre Helferinnen und wohl auch ihre Freunde. Für uns aber ist es sogar Verpflichtung, daß diese Amerikanerin, die Reihe der namenlosen„kleinen“ Persönlichkeiten die fortgesetzt wird— eröffnet. Hm. Frauen über Wohnungsnot und BGB Unter zahlreicher Beteiligung der Frauen Westdeutschlands hielt die„Arbeitsgemein- schaft Ueberparteilicher Frauenorganisa- tionen in der amerikanischen Zone“ in Stuttgart eine Generalversammlung ab, in der die Vereinigung dieser Organisationen in den Westzonen erörtert wurde. Das Frauenparlament, unter Leitung von Frau Brunhilde Wacker- Stuttgart, rief im Rahmen dieser Tagung zu einer öffent- lichen Versammlung auf, in der die Pro- bleme des Wohnungsbaues“ aufgeworfen wurden. Dipl.-Ing. Marie Kol b- Würzburg erklärte:„Wohnungsbau tut dringend not, denn allein im Westen Deutschlands fehlen fünf bis sechs Millionen Wohnungen.“ So- lange noch 26 Millionen Menschen keine ordentliche Unterkunft hätten, sei die Ar- beitslosigkeit absurd und es müsse schnell- stens Abhilfe geschaffen werden. Bau- sparkassen und andere gemeinnützige Un- ternehmen des Wohnungsbaues würden in großem Maße zur Finanzierung beitragen und auch durch Darlehen selbständiger Ar- beitgeber wie Post und Reichsbahn würden bereits neue Wege des Bauwesens be- schritten. „Zum Wohnungsbau kann und muß heute jeder beitragen“, sagte die Stuttgarter Architektin Irene Schill,„entweder durch Arbeitskraft, Geld oder Einsicht“. Es gehe nicht an, daß auf der einen Seite bitterste Not und Wohnungselend herrschen und andererseits Luxusläden und Kinos am laufenden Bande entstünden. In Mann- heim sei bereits zur Selbsthilfe gegriffen worden. Durch Zusammenschluß der Indu- strie, von Verbänden und Vereinen ent- stünden dort Wohnungen im Eigenbau. Schnelle und preiswerte Bauweise sowie ein sparsamer Wohnungsgrundriß, der andererseits für die Familie ausreichende Wohnmöglichkeit biete, werde von Seiten der Baufachleute angestrebt. Auch die Hausfrauen könnten zur Linderung der Wohnungsnot beitragen, wenn sie sich zur einfacheren Wohnung und zu zeitgemäßer Inneneinrichtung bekehren würden. Die Aerztin Dr. Elisabeth Pfeil-Mün- chen, streifte das Problem der vor dem Nichts stehenden Flüchtlinge und die aus dieser Not beraus erwachsenden Belastun- gen. Sie bemühte sich mit Beispielen aus der Praxis die Möglichkeiten der gegensei- tigen Rücksichtnahme im Zusammenleben der einheimischen Bevölkerung mit den Flüchtlingen aufzuzeigen. Unter dem Vorsitz von Dr. Wanda von Baeyer, Nürnberg, wurden über Rechts- begriffe vom Standpunkt der Frau gespro- chen. Die Kriegsjahre und die damit ver- Eine Novelle aus besseren Tagen/ Von Ewalt Skulim a von Hans Fischer Mit Illustrationen 5. Fortsetzung Wenn Simone nach so glücklich verlebten Nachmittagen wieder in ihrem Stübchen salz, den Wunschzettel des Grafen vor sich, der die Speisenfolge des kommenden Tages vorschrieb, kramte sie gern und lang in den handgeschriebenen Kochrezepten. davon sie schon eine ansehnliche Sammlung besaß. Die wertvollsten Stücke dieser Sammlung waren etliche Dutzend Blätter von der Hand Jean Comillards, die er ihr in einem letzten Brief übersandt hatte. Sie liebte seine zier- liche Handschrift, die kaum sichtbar an allen Buchstaben kleine Schnörkel an- brachte, ung sie schätzte mit wissendem Sinn die 8 Gewichtsangaben kür das Würzen der Speisen. Obgleich sie die Re- zepte bald auswendig hersagen konmte, nahm sie die Blätter immer wieder vor, un sich an dem lustigen Gepurzel der verstell- ten Artikel zu erheitern. Da hieß es:„Men lasse der Lendenstück drei Tag hängen! oder:„Ein Messerspitz voll rotes Paprika. Die Jahre vergingen, und Simone dachte nicht mehr daran, daß sie noch immer Auf dem Umweg fürbaß wanderte. so sanft ge- bettet lag sie in den Händen ihres Schick sals, bis dann eines Tages wieder ein Ab- schneider in Sicht kam, den sie herzhaft betrat, als führe er mitten hinein in das Haus des Glücks.. Noch war es nicht an dem. Als Simone nach beschwerlicher Reise ihr Elternhaus betrat, stürzte ihr die Mutter entgegen, weinte lang an ihrem Hals und sagte unter Tränen, daß man den guten Vater schon be- graben habe. 5 Die nächsten Tage verbrachten die bei- den Frauen in stiller Trauer. Sie besprachen sich mit dem Grabsteinhauer Fridolin, wählten einen feinkörnigen Granitstein für das kleine Denkmal über dem Hügel und machten etliche Entwürfe für den Text, der in den Stein gehauen werden sollte. Die Mutter hätte noch gerne einen pompösen Spruch aus dem heiligen Buch dazu hauen lassen, aber Simone riet davon ab. Das ergab unter den Frauen einen stillen Streit. Schließlich einigten sie sich darauf, statt des Spruches eine rankende Rebe auf dem Grabstein anzubringen. Diese deute an, daß der Verstorbene in seinem Leben den Wein gepflegt habe, denn er War Küfer gewesen. Wer aber in Symbolen lesen könne, sagte Simone zu ihrer Mutter. der finde in der Rebe ein Zeichen für ewiges Blühen und Reifen, das den Tod nicht kennt. Waren die ersten Abende nach dem Begräbnis ganz der Vergangenheit zugewandt. quoll an ihnen der Erinnerungsstrom unaufhaltsam hervoi und brachte neben oft Erzähltem auch manche für Simone unbekannte Begebenheit zutage, so griffen die Gespräche an den folgenden Abenden wieder ins gegenwärtige Leben. Die Mutter sagte:„Mit mir wird es auch nicht mehr lange hingehen, da wäre es gut, du bliebest in der Nähe. Und sag einmal offen, Simone, graust es dich so sehr ee eee vor den Männern, daß du noch keinen ge- nommen hast?“ Darauf hätte Simone nun vieles erwidern können, aber sie ließ ungesagt. was pfeil schnell durch ihre Gedanken schoß. und meinte:„Wenn der Rechte kommt, Mutter, wird es mich nicht vor ihm grausen.“ Noch führten die Tage allerlei Besucher Haus ins der Witwe. Verwandte und Freunde des Verstorbenen kamen, um ein gefühlvolles Schwätzlein zu halten. So kam auch Peter Castrum, ein stämmiger Mann und Winzer, bei dem Simones Vater lange Jahre den Weinkeller in Ordnung gehalten hatte. Er sprach der Witwe Trost zu und sagte ihr jenen Dank, den er dem Meister nicht mehr habe aussprechen können Er lobte ihn in guten Maßen und brachte ein Bündelchen Geldscheine hervor., die er der Witwe zuschob.„Er war ein guter Meister“, sagte Peter Castrum,„gewissenhaft und treu bei der Arbeit und doch kein Schne- berger, sondern ein ganzer Mann.“ Simone brachte Wein und Gläser, und so tranken sie„seinen Wein zu seinem Ge- dächtnis“, wie Peter sagte. Der Winzer sah unverwandt auf Simone. Sie war in der Küche des Grafen Prendl rund und voll geworden, doch nicht um einen Gran schöner als ehedem. Was scha- dets, dachte er, sie ist vom Holz des Mei- sters, auf sie kann ich vertrauen. Der Mutter jedoch kamen bei seinem un verwandten Blick auf Simone weltliche Bilder vor die Augen, die mit ihrer Trauer nicht übereinstimmten. Während Simone und Peter miteinander sprachen, sie hatten viel zu fragen nach Schulkameraden und Jugendfreunden, legte sich die Witwe in Gedanken die Karten, und siehe da: Es lag der König nicht weit von der Dame ent- fernt. Das versetzte sie in süßen Schreck. Peter Castrum ist Junggeselle, meinte sie für sich, und reich wie wenige in der Gegend, dazu erfahren genug, das Solide dem Schönen vorzuziehen. Im ganzen ge- sehen, zöge ich, wäre ich Simone. Peter dem Wiener Grafen vor. Hätte die brave Witwe nur ordentlich die Karten gelegt und nicht bloß in Gedanken, sie wäre gewarnt wor- den; denn in der Nähe des Königs hätte sie immer zwei Damen in naher Beziehung zu ihm vorgefunden. Niun richtete Peter das Wort an Simone: Ich brauche eine Wirtschafterin, auf die ich mich mehr verlassen kann als auf mich selbst. Dich sähe ich gern bei mir.“ Da Simone von diesem Antrag überrascht war und nicht antwortete, sagte er:„Laß dir Zeit zum Ueberlegen, ich weiß, du tauschst ein Palais mit einem Winzerhaus ein, das macht man nicht im Handumdrehen Ich warte auf deinen Bescheid.“ Wie wohl in Trauer über den Tod ihres bundene Entgleisung so mancher Existenz, die jahrelange Trennung der Ehegatten hätten Schwierigkeiten ergeben, die eine Aenderung der bisherigen Rechtsbegriffe notwendig machen würden.— Dr. Johanna Go mann, Juristin in Würzburg, verwies auf überholte Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dr. Erdmuthe Falken berg, Heidelberg, setzte sich ebenfalls mit unzulänglichen Paragraphen des BGB aus- einander. Bei der Ehescheidung, beiden Elternteilen, auch im Interesse der vorhan- denen Kinder, durch eine Gesetzesreform zum gleichen Recht zu verhelfen, sei eine dringende Forderung. Ueber die Möglich- keit der Adoption elternloser Kinder sprach Frau Dr. Curtius, Heidelberg. Auch hier seien verschiedene alte Rechtsbestimmun- gen auszumerzen. In furchtbarer Aussprache zwischen Juristinnen und Frauen des öffentlichen Lebens wurden die Reformmöglichkeiten nach gesetzlichen und menschlichen Ge- sichtspunkten erörtert. nd. Heim für Berufstätige Allen Geldschwierigkeiten und aller Be- hörden-Sturheit zum Trotz sind in Ber- lin die ersten Wohnheime für berufs- tätige Frauen entstanden, dank der Energie von Oberin Stefanie Hirt, die in den letz- ten Jahren in der Sozialverwaltung wirkte. Seit dem vergangenen November gibt es das erste Wohnheim in Berlin-Wilmers- dorf, eine Sieben-Zimmer-Großetage, in der sechs Insassinnen je ein eigenes Leer- zimmer bezogen, einen Gemeinschaftsraum besitzen und selber kochen. Eine Stunden- frau übernimmt die Reinigung. Das zweite Wohnheim umfaßt ein sehr schönes Stock- werk in Charlottenburg. Elf Insassen in zwölf Zimmern, wiederum ein Gemein- schaftsraum. Hier wird zentral gekocht. Das dritte Heim— im Entstehen— ist eine große Villa in Berlin-Schöneberg mit zwei Stockwerken, Park, Garten, Veranda, und für 20 Frauen mit Kindern gedacht. Die Nachfrage ist außerordentlich groß— ange- langen bei der kleinen Schneiderin bis zur Musikprofessorin und leitenden Aerztin. Der Berliner Frauenbund von Agnes von Zahn-Harnack ist Träger dieser Wohn- heime geworden. Auf eine Frage nach der Hausordnung erklärt diese:„Die gibt es nicht. Das Einzelzimmer soll die Eigen- wohnung vertreten, den wirklichen Allein bereich,) in den keiner hineinzureden hat.“ Sollten solche Heime nicht auch in anderen Städten möglich sein? e Vaters, erlebte Simone nach diesem denk- würdigen Besuch einen Aufschwung ihres Gemuüts, den sie nie erhofft hatte. Die Mutter redete ihr eifrig zu, ja, sie glich im Ausmalen der zukünftigen Tage jenen Pinselmännern, die eine Landschaft mit 0 Bäumen, Wiesen, Bächen und Wolken voll- stopfen und in der Luft, mit fahlem Grau gemalt, gute und böse Geister herumfliegen lassen, bis daß man von dem Bilde nichts mehr bemerkt als den schönen Rahmen, den ein biederer Schreiner darumlegte. 5 Simone blieb freundlich zu ihrer Mutter, auch wenn diese in mütterlicher Fürsorge harmlose Verführungskünste aufzählte. „Ja“, sagte die Mutter,„es ist zu meiner Zeit nicht anders gewesen als heute. Man muß den geliebten Mann mit List herum- bringen, man muß ihn an den Köstlichkeiten naschen lassen, jedoch nur naschen, damit ihn die Lust zum Vollen rasend macht. Und weiter, Simone, gib acht: Der Mann fühlt sich zum Eroberer geboren, dieses Gefühl mußt du ihm lassen bis in seine alten Tage hinein, er darf nie spüren, daß du ihn er- obert hast. Bei allen glücklichen Ehen ge- wann die Frau das große Spiel, aber dem Mann heftet die Gescheite den Siegesorden an.““ g Das ging so hin und her und wäre gar nicht vonnöten gewesen, denn Simone hatte sich bereits mit Peter Castrum geeinigt, daß sie künftighin seinem Haushalt vorstehen wolle. Dem Grafen Prendl setzte Simone in einem Brief die neue Lage auseinander und bat ihn, er möge sie ohne böse Worte ziehen lassen. Zugleich empfahl sie dem Grafen den begabten Feinwürzer Karli, der die Kochkunst auf das allerbeste veestehe. Als mit dem liebenswürdigen Brief des Grafen auch die Koffer mit den Habselig- keiten aus Wien eintrafen. war ihr zumute, als sei sie nun endgültig vom guten Umweg abgezweigt und laufe auf einem kurzen Weinbergpfad ins Ziel. 5 Seite 4 MANNHEIM Srabr IND LAND Was immer wieder vorkommt: Feindliche Nachbarn 855 Em Gartenzaun trennt die Zweier Familien in Seckenheim. Das heißt nicht, daß damit der„Kontakt“ besagter Familien unterbunden war. Vielmehr flogen nicht immer gute Blicke und manchmal auch unschöne Worte hinüber und herüber. Letzteres hauptsächlich von Seiten E. Die Zankerei mit wüsten Verleumdungen ging schon jahrelang so. Da hieß es einmal St. schlachte schwarz, 8„baue schwarz und überhaupt sei so manches gestohlen, Der Familienchef des Beschimpf- ten meinte beschwichtigend, man solle keine Antwort zurückgeben. Eines Tages platzte dann doch die Bombe. E., posaunte, das Schlafzimmer des St. junior sei gestohlen. Der hörte es War nicht selbst, doch erzählte es ihm seine Mutter. Worauf St. junior— der serade acht Tage vor seiner Hochzeit stand, am Abend das Brautkleid geholt und monate- lang keine Zigarette geraucht hatte, um Sich das Schlafzimmer leisten zu können— um den Gartenzaun herum, hinüber zu der Frau E. eilte.. Die fegte gerade mit einem Besen und stieh den hereineilenden St., da- mit vor die Brust. Ja, und dann passierte das, weshalb er gestern vormittag vor dem Schöffengericht stand, wo der Besen auf dem Richtertisch lag. Er nahm nämlich den Besen und schlug seinerseits zu, blindlings vermutlich. Die Frau stürzte, und er schlug nochmals zu, in die Hüftgegend. Das Gericht vertrat in der Begründung des Urteils— sechs Wochen Gefängnis Wegen schwerer Körperverletzung— die Ansicht, die schwere Kopfverletzung der Frau, die ihr sieben Wochen Krankenhaus eingetragen hatte, rühre von dem Schlag ner und nicht von dem Sturz. Der junge Ehemann darf nun nicht nur die Kosten dieser Verhandlung, sondern auch die vielen anderen Gelder bezahlen, die ihm demnächst ein Zivilprozeß ans Bein hängen wird, den E. angestrengt hat. nk Duell auf dem Trittbrett Während die Feuerwehr in den Abend- stunden des Dienstag mit dem Heben des Wie bereits gestern gemeldet vor der Lindenhofüberführung umgekippten Last- Wagens beschäftigt war, hätte sich ums Haar noch ein weiterer Unfall ereignet. Ein an kommender zweiter Lastkraftwagen Wurde, um die Arbeiten an der Unfallstelle 5 nicht zu stören, zum Halten aufgefordert, doch raste der Fahrer mit un verminderter Geschwindigkeit weiter, so daß ein Kripo- beamter sich nur in letzter Sekunde vor dem Ueberfahrenwerden retten konnte. Es gelang dem Beamten, sich auf das Trittbrett des Wagens 2u schwingen und den Fahrer erneut zum Halten aufzufordern. Doch statt zu halten versetzte der Fahrer, als der EKxipobeamte ins Steuerrad griff, diesem drei Faustschläge ins Gesicht. Auch nach- dem es dem Beamten gelungen war, den Wagen zum Falten, zu bringen, setzte der Wagenführer seinen Widerstand fort und, konnte erst mit Hilfe zweier anderer Poli- Eisten überwältigt werden. Ob auch dieser Fahrer unter Alkoholeinwirkung stand, wird eine Blutprobe ergeben. Petri war den Anglern gewogen inen von Petrus begünstigten Tag konnte der Angel-Verein Neckarau am Sormtag für sich buchen, konnte er doch bei seinem Preisfischen 160 Pfund Fische einheimsen. Schon früh um fünf Uhr star- teten die Petrijünger zu ihren Angelplät- zen, um ihr Glück zu versuchen. Bei der abendlichen Unterhaltung mit reisverteilung, Tanz, Ehrung der Jubilare und mit Fischessen konnten wertvolle Preise erteilt werden. Den ersten Preis konnte der erste Vorsitzende Gottlieb Hoffmann t 22 Pfund Hechten in Empfang nehmen. Es konnten 14 Jubilare mit 25jähriger Mitgliedschaft geehrt werden. Der Verein beabsichtigt im nächsten Jahr die Veran- staltung im größeren Rahmen steigen zu lassen. Dabei sollen auch wieder Wurftur- niere arrangiert werden, damit auch dieser . port wieder zu Ehren kommt. Ermäßigung für SUHOGA Zum Besuch der SUHOGA ist für An- Zestellte und Arbeiter die Möglichkeit ge- schaffen, Eintrittskarten zum verbilligten Preis von—.75 DM über ihre Betriebe im Vorverkauf zu beziehen. Mit solchen Ein- ittskarten kann die Ausstellung an jedem beliebigen Tage besucht werden. Immer noch:„Aus badischen Schlössern“ Aus Anlaß der SH OGA wird die Ausstel- zung„Aus badischen Schlössern“ in Schwet⸗ ngen bis 15. September verlängert. Wie bekannt, wird ein großer Bestand des 5 Kunstgutes des städtischen Schloßmuseums Mannheim, vor allem eine Auswahl kost- barer Stücke Frankenthaler Porzellan ge- eigt. Ferner sind die berühmten Gobelins nach ihrer Rückführung aus dem Bergungs- ort zum erstenmal wieder zu sehen. Für eine Führung durch die Ausstellung und den moßgarten steht der Landeskonservator zacroix zur Verfügung. Wohin gehen wir? 5 nnerstag, 8. September; Nationaltheater, 19,30 Uhr:„Die Bohèeme“. Capitol. 21.15 Uhr: Schwarzmeer-Kosaken-Chor. 5. 9. September: Nationaltheater, 19 Uhr: m weißen Rössl“. Alster-Lichtspiele:„Fabi- ola“; Capitol: Im Zeichen des Zorro“; Palast: r Tiger von Eschnapur“.. „ e 2 2 7 5 5 Vorhersage bis Freitag früh: Tagsüber bewölkt mit zeitweiliger Aufheiterung. Noch vereinzelt ge- wittrige Niederschläge, in der Nacht vielfach aufklarend. Stellen- weise Frühnebel. Höchsttemperatur 5 is 26, Tiefstwerte 9 bis 12 Grad. Schwache . 2 Vebersjeht: Die Gewitterstörungen, die von ankreich her auf Westdeutschland übergegriflen haben, klingen mit der Ausbreitung des östlichen 8 Hochs nach Osten allmählich wieder ab. . Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 7. september: Maxàu(316( 0). Mannheim 143— 3 Worms 78( 9), Caub 5 Anwesen Noch örtliche Niederschläge „ndelt! in der Freiheit, Friede im Sozialen Suu Mannheims Schuljugend feierte das erste Zusammentreten des Bundestages In Mannheim ist begriffen worden, daß das erste Zusammentreten des Bundestages in der Erinnerung besonders festgehalten zu werden verdient. Daher hatten hier die Schulen einen freien Tag. Die oberen Klassen versammelten sich zu Feierstunden, in denen die Bedeutung des Tages hervor- gehoben wurde. Die Schüler und Schülerin- nen sollten sich als Zeitgenossen des folgen- reichen geschichtlichen Ereignisses bewußt werden. Im festlich geschmückten National- theater waren neben den Schülern aus dem Stadtinneren und ihren Lehrkräften Ver- trete des Stadtrats und der Behörden ver- sammelt. Der Zuschauerraum bot mit der hoffnungsfrohen Jugend der Stadt einen prächtigen Anblick. Hier hatte das Stadtoberhaupt es selbst übernommen, den Sinn des Tages zu deuten. g is unser Vaterland geplies ben? fragte Dr. Heimerich zu Beginn seiner etwa halbstündigen Ansprache, die mit musterhafter Aufmerksamkeit gehört und mit lebhaftem Beifall bedacht wurde. Unser Vaterland ist in Blut und Tränen untergegangen. Geblieben sind die Trüm- mer und ein eingeschränkter Lebensraum mit viel Not und Bedrückung. Wie kön- nen wir den Glauben an das Vaterland wieder gewinnen? Dr, Heimerich verwies auf Hölderlin, der zunächst an seiner eigenen notvollen Zeit verzweifelte und sich in den Traum von einem idealen Griechentum flüchtete, bevor er sich entschlossen der Gegenwart und ihrer Aufgabe zuwandte. Von Hölderlins „a ben dländischer Wendung“ war schon einmal, in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg, die Rede, bevor Hölderlins Wort mißverstanden und übel mißbraucht wurde von einem Regime, dem an der Gewinnung Die Jugend im Nationaltheater bei der von der Stadt Mannheim veranstalteten Feier- stunde zum ersten Zusammentreten des deutschen Bundestages einer begeisterungsfähigen Jugend viel ge- legen war. Wie dieser Trug endete, ist uns allen entsetzlich klar geworden. Und doch ist das Werk Hölderlins auch uns eine Quelle des Trostes und der Hoffnung, sein Eigentlichstes ist noch kaum begriffen. Gerade unsere düstere Zeit wird Verständ- nis haben für das fordernde Empedo Wort:„Kuf riehtigen Or dnu ruhe das Leben!“ Landauer Hölderlin gefeiert als einen dem Ba Mannheim erneuert Bussermunns Ehrenbürgerbrief Feierliche Uebergabe auf der Bühne des Nationaltheaters 78 In einer kurzen Feier nach Schluß der wieder mit stürmischem Beifall aufgenom- menen zweiten Aufführung von Ibsens „Gespenster“ im Nationaltheater übergab Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Heimerich dem 82jährigen Albert Bassermann eine Erneuerung des alten Ehrenbürgerbriefes von 1929 mit einer prächtigen Urkunde, die der Mannheimer Graphiker Bertsch ent- worfen und ausgeführt hat. Mannheims Oberbürgermeister richtete an den Jubilar eine kurze Ansprache, in der er der Freude Ausdruck gab, den greisen Künstler nach langen Jahren der Trennung wieder in den Mauern seiner Vaterstadt begrüßen zu können.„Es ist ein besonders glückliches Zusammentreffen“, so führte er aus,„daß Sie gerade an Ihrem 82. Geburts- tag, zu dem wir Sie von ganzem Herzen beglückwünschen, in Mannheim, der Vater- stadt, wieder eingekehrt sind. Als Mann- heim im Sommer 1929 das hundertfünfzig- jährige Jubiläum seines Nationaltheaters feierte, haben wir einen Entschluß gefaßt, der damals ungewöhnlich schien, aber doch weithin großen Beifall fand. Wir haben zwei große Männer des Theaters zu Ehren- bürgern der Stadt ernannt: den Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der von hier aus seine große künstlerische Laufbahn ange- treten hatte, und Sie, den grogen Schau- spieler, Albert Bassermann. den Sohn unserer Stadt. Das Mannheimer Theater-dubiläum im Sommer 1929 war ein Höhepunkt in der Mannheimer Stadtgeschichte. Wenige Jahre darauf ist die Nacht über Deutschland her- eingebrochen. Die deutsche Freiheit ist untergegangen, und es begann für Deutsch- land ein Schicksalsweg, der zum bitteren Ende des Jahres 1945 führen mußte. Wir begrüßen in Ihnen, Herr Bassermann, einen Mann, der sich nicht, wie so viele andere, dem Geist des Nationalsozialismus gebeugt hat, sondern lieber in das Exil ging, als sich hier den Machthabern des Dritten Reiches zur Verfügung zu stellen. Ihre Kunst ge- hörte seither der Welt. Aber doppelt dank- bar empfinden wir es, wenn Sie mit Ihrer Kunst auch Wieder zu uns kommen, um die Herzen zu rühren und durch ihre Menschen- darstellung gerade der Jugend Gestalten vor Augen führen, die aus allen menschlichen Kräften gefügt sind. Der Stadtrat von wesen, ihn wegen Betrugs Mannheim hat das dringende und herzliche Bedürfnis empfunden, Sie, Herr Bassermann, N bei Ihrer Einkehr in Ihrer Vaterstadt in offizieller Form zu begrüßen, Er hat be- schlossen, Ihnen die Urkunde über das Ihnen im Jahre 1929 verliehene Ehrenbürgerrecht der Stadt zu erneuern.“ Oberbürgermeister Dr. Heimerich be- grüßte dann die Gattin des grogen Schau- Spielers und erinnerte an frühere Begeg- nungen mit der Künstlerin. Er gab zum Schluß seiner Rede die Versicherung ab, dag über allen Trümmern der Geist und insbe- sondere der Theatergeist Mannheims unver- ändert geblieben ist, und sprach die Hoff- nung aus, daß man eines Tages in der Lage sein werde, ein neues Nationaltheater zu erbauen. Albert Bassermann dankte dem Ober bürgermeister mit bewegten Worten und überreichte ihm einen Scheck im Betrage von 800 DM als Baustein für das neue Theater, dem er Glück und künstlerischen Erfolg wünschte. ze Eine Aufnahme des neuen Ehrenbürger briefes veröffentlichen wir in der heutigen Ausgabe auf Seite 8. Wgi. Ordnen und Segnen zugewandten Geist. Noch einmal, sagte Dr. Heimerich, ist der Versuch zu wagen, ein Vaterland zu gewin- nen. Möge es im Geiste des reifen, des spä- ten Hölderlin geschehen, im Geiste des ens, Ordnens und Segnens. Es sind nicht e Hoffnungen, die wir mit dem ersten entreten des Bundestages ver- Der Bund umfaßt ein verstümmel- nicht vollendetes Deutschland. Schöpfer haben auch für jene die die Einheit und Freiheit Deutschlands gegenwärtig nicht wollen kön- nen und dürfen. Wir können auf sie nicht verzichten und uns mit einer Oder-Neisse- se nicht abfinden. Die erstrebte Einheit se in der Freiheit gestaltet werden, ge- 3 Von. Vom Volke gewählten und vom jerten Vertretern. Und das e„Wollust des Gehorchens“ keifen, sich mit einer unab- Hängigen und selbstgewissen Gesinnung er- füllen, dem Geiste der Grundrechte unseres Grundgesetzes gemäß. Dr. Heimerich arbei- tete an dieser, Stelle seiner Ansprache die S O ziale Verantwortung besonders heraus, die Aufgaben in Hülle und Fülle zu bewältigen haben wird, leben doch bei- spielsweise in Mannheim 8000 Menschen im- mer noch unter der Erde. Und vor den jun- gen Menschen gewann sein Ruf besonderen Sinn, nicht„kritisch“ beiseitezustehen und sich reserviert zu halten, sondern in der tat- kräftigen Gestaltung des Lebens und der Heimat die Lebensarbeit zu sehen, und niemals aufzuhören, am Werke des Friedens unter den Völkern zu arbeſten. Mitglieder des Nationaltheaters sprachen „Schieksals lied“ und Der Fre! de“ von Hölderlin; ein Streichquartett um“ rahiitè Ansprache Und Rezitationen mit sorg- sam ausgefeilten Vorträgen und begleitete den allgemeinen Gesang des Liedes„Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ mit dem die erhebende Feierstunde schloß. c Der Schreiner blieb nicht hei seinem Hobel Eineinhalb Jahre Gefängnis, weil er das Betrügen nicht lassen konnte Gelernt hat er Schreiner und er behaup- tet selbst, nicht der schlechteste zu sein. Wäre er aber Schreiner geblieben, so hätte er weder gestern noch jemals zuvor vor den Schranken eines Gerichts zu stehen brauchen. Er hätte auch nie aus Furcht vor Strafe in die Fremdenlegion gehen müssen, um dann nach reuevoller Flucht nach vierein- halb Jahren doch noch zu seinem gebühr- lichen Urteil zu kommen., Und hätte er dann wieder nur Bretter gehobelt und nicht im gleichen Stil weiter seine Mitmenschen be- trogen, so wäre es jetzt nicht möglich ge- ir Rückfall strafverschärfend zu verurteilen. In zwei, ihm zur Last gelegten Fällen hatte er sich als Wäschevertreter ausge- geben, Anzahlungen auf Nimmer wieder- Das Essen ist doppelt gul, wenn einwandfrei serviert Berufserziehungsfragen im Hotel- und Gaststättengewerbe Ueber Berufserziehungs- Probleme Hotel- und Gaststättengewerbe sprach wäh- rend der Delegierten-Tagung des Landes- verbandes Württemberg Baden für das Hotel- und Gaststättengewerbe K. Weil, Mannheim, vom Park-Hotel. Er ging aus von der Neuordnung des Berufs- und Fachschulwesens im Gast- Stüttengewerbe, wie sie vom Hauptausschuß für Berufserziehung bei der Arbeitsgemein- schaft des Hotel- und Gaststättengewerbes beschlossen worden sei.„Die Berufsschule muß von jedem Lehrling besucht werden, während der Zutritt zu einer Fachschule eine abgeschlossene Lehrausbildung for- dert.“ Das sei das der Reorganisation zu- grunde gelegte Prinzip. Als Grundberuf werde das Gewerbe künftig nur noch die Berufszweige der Kellner, Köche, Gastwirtsmetzger(für Bay- ern) sowie der Hotel- und Gaststättenge- hilfinnen anerkennen. Gemeinschafts- und Süßspeisenköche gehören in Zukunft ebenso zu der Sparte der Erwachsenenberufe wie kaufmännische Gehilfen. Während die An- lernberufe„Zimmermädchen“,„Hoteldiener“ und„Hallengehilfe“ keine Berufsschulpflicht erforderten, sei für die Erwachsenenberufe eine zusätzliche Lehrausbildung nötig. Weil teilte die Berufsschulen in drei Arten ein. Danach gibt es erstens die Lehr- lingsschulen, die ein- und zweimal wöchent- lich während der Dauer der Lehrzeit zu besuchen sind und nach Beendigung des dritten Schuljahres mit der Gehilfenprü- kung abschließen, zweitens die Gebiets- oder Länderberufsschulen, in der die schulpflich- tigen Lehrlinge eines größeren Gebietes zu- sammengefaßt sind. Der Unterricht 801 sich im hier über geschlossene ganztägige Lehr- gänge von zwei bis drei Monate Dauer er- strecken und ebenfalls nach drei Jahren mit der Gehilfenprüfung seinen Abschluß fin- den. Diese Schulart bezeichnet der Redner als die zweckmäßigste. Die Berufsfach- schulen hingegen als dritte Schulform ver- mittelten in einjährigem Schulbesuch den Unterrichtsstoff einer dreistufigen Lehr- lingsschule und ermöglichten gleichzeitig dem Schüler durch praktische Arbeit in einem Schulhotel die Erreichung des Lehr- abschlusses in kürzerer Zeit. Sie seien als berufs vorbereitende Schulen zu betrachten, während die anderen Gattungen berufsbe- gleitende Schulen darstellten. Den Berufsschulen stünden übergeordnet die Gewerbefachschulen, gegenüber, wie sie sich zur Zeit in Weinheim und Wildbad Kreuth befänden. Im Zuge der Neuordnung kür die Fachschulen sei vorgesehen, daß der bisherige einjährige Lehrgang als Unter- stufe einer zweijährigen höheren Lehran- stalt kür das Hotelgewerbe geführt werde, worauf sich dann noch eine ganzjährige Oberstufe aufbaue. Beide Lehrgänge zu- sammen entsprächen einer Studienzeit von vier Semestern. Es sei vorgeschlagen wor- den, diese neue Gliederung, die zunächst in der sich gegenwärtig in Weinheim befind- lichen Heidelberger Fachschule eingeführt werde, Staatliche Höhere Lehranstalt für das Fremdenverkehrsgewerbe“ oder Staat- liche Höhere Hotelfachschule“ zu neunen. Der Sprecher schloß „Wir haben die heilige Verpflichtung, der Jugend zu helfen und nicht geringschätzig über ein Unglück zu urteilen. wokür sie keine Verantwortung trägt rob mit den Worten: sehen kassiert und dabei auch nicht zwei Zentner Obst verschmäht. Einmal versuchte er es auch erfolgreich mit einer nicht vor- handenen Sämaschine. Am liebsten aber, laut Vorstrafenliste Erfolge, machte er hatte er doch schon hier beachtenswerte in Heiratsversprechen an ältere Mädchen. Einigen, die er mit in seine Wohnung nahm, erzählte er, seine Frau— er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern— sei im Kindbett verstorben, geschieden oder habe ihn verlassen. Letz- teres stimmte sogar in etwa, denn seiner Frau war es zu dumm geworden, Ehefrau nur auf dem Papier zu sein.. Derweil renommierte ihr seitenwegwandelnder Gatte nicht knapp damit, dag er, der sich bei Rriegsende als politisch Verkolgter e geben hatte, in Süd württemberg als Lager kommandant eines FVlnte NictunggLagers fungiert habe. Daß er diesen Posten nur so- lange innehatte, bis die Kunde von seinem Sündenregister durongedrungen War, ver- schwieg er allerdings. g Jetzt Wollte er sein gesunkenes Ansehen bei der französischen Besatzungsmacht dem Umstand zuschreiben, daß er auch in der deutschen Wehrmacht gedient habe und stellte über sich selbst erschüttert fest, sein Leben sei wie ein Karussell, überall stoße man ihn weg, seine Frau sei nicht weniger schuld als er und die Betrügereien— zwei auf Heirat hoffende Mädchen hatten ihm ebenfalls Geldsummen überlassen— hätte er zum groben Teil aus Not begangen. Obwohl sonst ziemlich geständig, glaubte man ihm dies nicht, da festgestellt wurde, dag Ludwig sehr gerne trinkt. Ludwig wird in den nächsten eineinnalb Jahren wieder nur als Schreiner arbeiten, allerdings im Landesgefängnis. k Per Bahn ist es sicherer Zum diesjährigen Wurstmarkt Dürkheim, der vom 10. bis 12. und am 17. in Bad und 18. September zum 500. Male gefeiert wird, verkehrt am 11. September von Hei- delberg über Mannheim ein Sonderzug der Reichsbahn mit 60 Prozent Fahrpreiser- mähigung.: Der Zug verläßt Heidelberg um 8.30 Uhr und Mannheim um 9.10 Uhr. Die Rück fahrt wird in Bad Dürkheim um 18.24 Uhr angetreten, und ist für die Mannheimer Gäste um 19.38, kür ctie Heidelberger um 20.10 Uhr beendet. Die Abfahrtszeiten sind s0 gelegt, daß günstige Anschlüsse aus und nach dem Neckartal sowie in Richtung Bad Wimpfen und Bruchsal bestehen. Der Fahrpreis beträgt ab neidewerg 2.60 DM, ab Maunheim 1.70 DM. ES klopit nicht mehr Es ist wieder ruhig geworden um de „Klopfgeist“, der nächtelang die Käàfertalg in Spannung hielt, und von dem heute ns niemand weiß wie er es gemacht hat. Dem selbstverständlich gibt es keine Gespenste wenn auch bis jetzt noch keine zufrieden stellende Erklärung für die Ruhestörung in dem Käfertaler Behelfsheim gefunde werden konnte. Wie wohl auch jeder weils“ daß es eine natürliche Bewandtnis hat mis dem, was sich da so geheimnisvoll ge dete, so Sing es doch an die Nerven, den schließlich hat der„Spuk“ zumindest d verlorene Nachtruhe der Bewohner d Hauses, das er sich zu seinem Schaberns ausgesucht hatte, auf dem Gewissen. Un man kann bekanntlich auch Menschen m Nerven wie Drahtseilen auf die Dauer mis solchem Unfug nervös und reizbar mache So ist es nur zu verständlich, daß u einige Leser die Bezeichnung„Bret. bude“ für das Behelfsheim aus Holz übe Denn es gibt auch heute nod nahmen. Menschen, bei denen sich mit dem rein sachlichen Wort die Vorstellung einer De klassierung der darin Wohnenden verbin det. Das mag wohl auch zu früheren ten hie und da berechtigt gewesen sein aber heute, wo der Wirbelwind des K ges über Gerechte und Ungerechte, Ar und Reiche, Böse und Gute gleichermaſe hinweggefegt ist, kam es niemandem zun Vorwurf gemacht werden, wenn er der No. gehorchend und nicht dem eigenen Triebe zu wohnen gezwungen ist, nicht wie er e verdient, sondern wie das Schicksal es ihn auferlegt hat ohne sein eigenes Hinzutun. So hat denn bei sachlicher Betrachtung das Wort„Bretterbude“ in unseren Tagen zwangsläufig seinen wertmindernden Un“ terton verloren. Doch da wir die Welt nehmen müssen wie sie ist und nicht ie sie sein sollte, können wir nicht annehmen daß die Fäden zu einer zurückliegenden Zeit alle radikal abgerissen sind, und stellen wir unter Berücksichtigung dieses Umstandes fest, daß nach unseren heutigen Erkenntnissen weder das Wort bude“ noch die Bezeichnung„Palast“ Wert. urteile für die darin Wohnenden zulassen Gnikomson Schüler schlugen die Meister Schüler der Hotelfachschule Weinhen siegten in allen drei Rennen des im Rahmen der SUHOGA zum ersten Male in Deutsch- land veranstalteten Kellnerlaufs geste nachmittag rings um den Wasserturm. Inte gefüllten Weingläser brachten als erste H Jürgen Jürgens, Karl Heidl und Siegfri Smolinski über die 850 Meter lange Streck Mehr darüber in unserer nächsten Ausgabe An der Quelle saß der Knabe Vor drei Monaten regierte hier noch der Jugendrat, und das Haus Käfertaler Straße 168 hieß noch„GA- Center“. ist es wieder, was es vor seiner Beschlag · nahmung War:„Bierkeller“ der Brauerei ausschank Durlacher Hof, seit Jahrzehnte den Mannheimern bekannt. Gestern nachmittag konnten sich geladele Gäste davon überzeugen, daß außer det Fassade so ziemlich alles Sichtbare neu b Angefangen von den Parkettböden, ae recht gern zum Tanzen einladen Könnten bis zu den gescheuerten Tischen, den Leuch tern an hellen Wänden und Decken, de, Holzvertäfelungen im großen 180 Persone Platz bietenden Gartensaal und der ge. schmackvollen Einrichtung in dem etwas kleineren, aber dennoch„großen“ obere Saal sowie in den Nebenzimmern. Direktor Bohrmann von„Durlacher Hof“ konnte in seinen Begrüßungsworten vol Freude all denen danken, die mit Architen A. Leonhardt in wenigen Wochen diesem traditionsreichen Haus aus den kärglich Resten dessen, was die letzten Jahre übrig gelassen hatten, wieder zu Glanz verhalf und es dem Pächter Josef Vetter übergeben Dann hatten die Gäste unter Musikbegl tung Gelegenheit, sich auch von der G. der Küche zu überzeugen, wonach Beigeord neter Riedel als Vertreter des Oberbürgel. meisters dem Haus und der Brauerei vid Erfolg wünschte. Und nicht zuletzt gel ver- merkt, daß das Bier— natürlich Durlacher Hof— sich wieder zu trinken lohnt nach der langen, schrecklichen Zeit der Pün Kurze„MM“ Meldungen Tödlicher Unfall auf der Baustelle. Ein Bal. arbeiter wurde gestern auf einem Bauplatz N 3, als der etwa fünf bis sechs Meter hole Holzbock, auf den er geklettert war, um einen größeren Balken hochtransportieren zu helfen, schwer verletzt, als der Bock mit ihm zur Erde stürzte und ein zweiter Bock auf ihn niederſiel Der Arbeiter starb unmittelbar nach der Ein lieferung ins Städtische Krankenhaus. Drel 5 eitere Arbeiter trugen leichtere Verletzungen avon. 5 Mit einem vierkantholz niedergeschlagen, In Neckarau wurde ein Ingenieur aus Kulmbach, der sich zur Zeit besuchsweise bel seinen Ver, wandten in Neckarau aufhält blutüberström aufgefunden Nach den vorläufigen Ermittlun gen scheint der Mann, der insgesamt lebe Platzwunden am Kopf davongetragen hat, mit einem Vierkantholz niedergeschlagen worden zu sein, „Naturfreunde“ im neuen Lokal. Die a- turfreunde Mannheims finden sich am 9. Sep. tember, 19 Uhr, zum ersten Male im neuen Vereinslokal„Fahsold“ in T 2, 15 zu einem gemütlichen Beisammensein zusammen.. Neue Jugendgruppe der DVP? Wege Gründung einer Jugendgruppe der Jungdemo⸗ kraten in Rheinau findet am 6. Septembel 20 Uhr, in der Gaststätte Leonhard Franz, Re, laisstraßhe/ Neuhofer Straße, eine Versammlu statt, zu der alle Interessierten eingeladen sin, Landsmannschaft pommern. Im Schützen haus in Mannheim-Feudenheim tretfen sich a 10. September 20 Uhr, alle Pommern mit. 1 gehörigen und Freunden zum kameradschif lichen Beisammensein. bie Landsmannschaft Schlesien hält 5 10. September, 18.30 Uhr, in der Montes ß schule ihre nächste Monatsversammlung a der Fragen der„Soforthilfe“ behandelt erde Wir gratulieren! Magdalene Münzer, Moll. straße 36, wird 72 Jahre alt. Daniel Stube H 7 38 begeht seinen 76. Geburtstag. Ihre 90 dene Hochzeit feierten die Ehepaare Ernst.. Katharina Marx. T 3, 6, sowie Robert und Hua bein Strobach, Waldhofstrage 13. Die 5 Heinrich und Barbara Veith, Waldhof, gewann 64, hatten ebentalls goldene loge „Bretter.“ Jett : E S . = 2 5 cb 1 e eee Jr. 183/ Donnerstag, 8. September 1949 Seite 5 4 5 1 a um del erichtsreporter berichten: Käfertag heute nod hat. Dem Dabei blieben 3500 DM an seinen Buchhalter sein und, eine zügellose pielleidenschaft haben, ist oft eine un- glückliche Kombination des menschlichen Schicksals.— Für den 50jährigen Wilhelm kam nun noch der Umstand binzu, daß ein Chef auf Urlaub gegangen war, ein Abmstand, der den Angeklagten wegen Ver- mtreuung und Unterschlagung auf die An- lagebank des Ludwigshafener Amtsgerich- les brachte. ischen mi Trotz seines verhältnismäßig guten Ein- ommens benutzte Buchhalter Wilhelm die Dauer mi 4 5 151 2 5 r mad en wesenheit seines Chefs und hob, vom r der No. en Triebe Wie er e sal es mn inzutun. etrachtug ren Tagen aden Un. ö e Welt l un nicht wie 1e„Angeklagter, sind Sie bereits vorbestrafte“— 1 1 8„Jawohl, Herr Amtsgericht, ich war dreimal 5 g 1 0 verfel rater. g dieset beuge Spieldreng getrieben, Kurzernand 2860 Pg „Brettet Ab. Mit hoffnungsfrohem Herzen fuhr er ist“ Wert, Zur Spielbank, setzte, verlor, setzte wieder, zulassel bis er nichts mehr zu verlieren hatte. Poch ikomscn Wilhelm gab die Hoffnung auf Gewinn Zune nicht auk. Der Spielteufel hatte ihn ge- packt und zwang ihn, nochmals einen Griff in die Kasse seines Brotherrn zu tun. For- tuna aber war ihm nicht hold, den wieder zerrannen 1000 DM in Form der farbigen Chetons zwischen seinen Fingern zu einem 1m 1 Nichts. Vielleicht hätte Wilhelm gar noch arm. ume einen dritten Griff in die Kasse getan. Doch rste Ham plötzlich kehrte der Chef vorzeitig und un- Siestriel erwartet vom Urlaub zurück. Und damit 15 Strecke war die Geldquelle verstopft. Wilhelm Ausgabe mußte jetzt Farbe bekennen. Er war jedoch be noch so anständig und nahm schleunigst eine Hypothek auf. Der Schaden war so- 889 mit zum größten Teil wieder gutgemacht. * See, Die evangelischen Plarrer hrzehnfen mdem 2 ster Weinheim a Rahmen Deutsch- Zestern e Fach mehr als zehn Jahren sind die deut- e neu. enen cwangelischen Pfarrervereine am gest- 48 d rigen Mittwoch zum ersten Male wieder zu Kön 1180 einer Tagung zusammengekommen. Mehr einige Wenige aus der Ostzone und über 100 pfarrer aus der Pfalz hatten sich zu der estversammlung eingefunden, die nach Wet inem Gottesdienst im Kurhaus Kohler in m etun Neustadt in Gegenwart von Vertretern der oberen französischen Militärregierung, der franzö- sischen Pfarrerschaft und der deutschen Be- Hbhbörden stattfand. Die Bedeutung der Tagung aus nah und fern herbeigeeilten kirch- n diesen lichen und weltlichen Vertreter und in der ärglichn Bekanntgabe der Beschlüsse des am Tage ire übrig vorher zusammengetretenen Verbandsvor- band insgesamt 32 Pfarrervereine, in denen ilbeglel- 15 000 Pfarrer zusammengeschlossen sind. jer Güte In den Westzonen sind 8070 Pfarrer Mit- zeigeord. glieder in 20 Vereinen. Die übrigen befinden rbürger sich in den Ostzonen. Der Verbandsvorsit- erei Vel zende, Kirchenrat Klingler, Nürnberg, gel ver. teilte mit, man habe einen noch engeren burlachee Zusammenschluß der Pfarrer beschlossen. mt nem Allgemein begrüßt worden sei das Wie- Dünne dererscheinen des deutschen Pfarrerblattes. Drittel für das evangelische Hilfswerk und zu zwei Dritteln. für eine Studienhilfe im Der hieraus erzielte Gewinn werde zu einem en Osten aufgewendet. Beschlossen wurde die pl Herausgabe eines einheitlichen deutschen ter none amtskalenders und die Schaffung von um einen Wohnräumen für die Emeriten und Pfarrer- u hellen, Witwen. Begrüßt wurde die Ost-Pfarrer- zur Erde Hilfe, die die echten Ostpfarrer, d. h. die iederfiel. f der En, 8 s. Dre Blick ins Arbeitsgericht: etzungen lagen. In ulmboch 8 den mmi 5 Sie waren auf einem Gut als Verwalter- t sleben Thepaar eingestellt worden. Bis 1945 hatten hat mt sie bei ihrem„Herrn“ in einem guten worden Arbeitverhältnis gestanden. Als dann die Bussen kamen und das Vieh forttrieben und bie Ma- die Ställe plünderten, nahm der Streit sel- 9. Seb. nen Anfang.„Sie hätten sich als Mann be- n neuen nehmen müssen, Sie hätten die Axt holen u einen müssen Sie hätten. Sie hätten n. Laufend gaben diese Vorwürfe Anlaß zu dea bektigen Controversen. Nach Aussagen der nage Verwalter-Ehefrau, die sehr munqfertig . Re- ihren abwesenden Ehegatten vor Ludwigs- mmlung bakens Arpbeitsrichter vertrat. seien noch jen sud, Schikanierereien dazugekommen, 80 daß das cute, beiderseitige Arbeitsverhältnis unmöglich sich am wurde. Mit Zustimmung des Arbeitsamtes mit An: Wurde dem Verwalter im Juni 1945 gekün- ische. digt. Die Kündigungsfrist lief bis zum I. November. Dann wurde das Ehepaar alt n zwangsweise aus der Wohnung gesetzt.-Die gelegen Kündigung war rechtlich in Ordnung g ab, in meinte der Arbeitsgerichtsvorsitzende Die Klägerin betonte immer wieder. daß sie und ihr Mann mit der Kündigung keineswegs einverstanden gewesen seien. zumindest nicht, bis ein anderer Platz gefunden ge- wesen wäre. Die geforderte Abfindungs- summe, die der ehemalige Verwalter nun erhebt, lautet auf 1000 DM. als 200 Pfarrer aus den drei Westzonen, Nach den Unterlagen und vom Stand- bunkt der Rechtslage aus werden Sie zu LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Spieler Wilhelm grift zweimul in die Russe Fingern hängen/ Er verspielte sie Diese Handlungsweise belohnte ihm sein Chef damit, daß er den Ungetreuen nicht entließ. Dem Gericht gegenüber drückte er sogar sein ungebrochenèes Vertrauen für sei- nen Buchhalter aus, von dem er glaube, daß er sich niemals mehr ein solches Ver- gehen zuschulden kommen lassen werde. Während der Amtsanwalt für den, be- reits zweimal wegen Glücksspiels vorbe- straften Angeklagten fünf Monate Gefäng- nis zusätzlich 150 DM Geldstrafe beantragte, schloß sich der Richter der Ansicht des, Verteidigers an und verurteilte Wilheln an Stelle einer an sich verwirkten Gefäng- nisstrafe von zwei Monaten und zwei Wo- chen zu 300 DM. 5 Dieser Vorfall möge eine ernste War- nung für alle diejenigen sein, denen men in den zahllosen Spielbanken und Spiel- bänkchen unserer Tage Gelegenheit bietet, ihr„Glück“ zu versuchen.„ Atzl. Schuhe für Flüchtlinge Um den dringensten Bedarf an Schuhwerk für die in der Pfalz untergebrachten Flücht⸗ linge zu befriedigen, hat das„Soziale Hilfs- Werk der Pfalz“ die Hälfte des Bedarfs mit rd. 2800 Paar Schuhen bei pfälzischen Firmen in Auftrag gegeben und den Land- und Stadtkreisen zur Verteilung überwiesen. Ob das Hilfswerk den Flüchtlingen weitere 3 000 Paar Schuhe zur Verfügung stellen kann, ist von der pfälzischen Bevölkerung abhängig, da die Schuhe mit dem Geld der nächsten Sammlung des Sozialen Hilfswerks gekauft werden müssen. Konfessionelle Lehreruusbildung Artikel 36 der Verfassung von Rheinland-Pfalz wird verwirklicht In Rheinland-Pfalz erfolgt die Lehrer- ausbildung, wie dpa soeben mitteilt, nur noch auf konfessioneller Grundlage. Justiz- und Kultusminister Dr. Süsterhenn, der in diesen Tagen zum ersten Male nach seinem Unfall an einer Kabinettssitzung teilnahm, hat auf Grund der ihm vom Ministerrat erteilten Ermächtigung mit so- kortiger Wirkung die konfessionelle Gestal- tung der Lehrerbildungsanstalten angeord- net, die im Artikel 36 der Verfassung von FHheinland-Pfalz festgelegt wurde. Demnach werden die pädagogischen Aka- demien in Bad Neuenahr und Andernach katholische Akademien; sie sollen im Laufe des Jahres zu einer katholischen Akade- mie in Trier vereinigt werden. Die neuge- bildete Aͤkademie in Worms und die Aka- demie in Kusel werden evangelisch. Die Akademie in Kirchheimbolanden wird eine katholische Akademie und am 1. Oktober nach Landau verlegt. Die Pädagogien(Zubringeranstalten für die Akademien) gliedern sich wie folgt in Rheinland und Rheinhessen: Münstermai- feld: Katholisch für Knaben: Bergnassau und Alzey: Evangelisch für Knaben; Monta- baur und Wittlich: Katholisch für Mädchen; Bad Neuenahr: Evangelisch für Mädchen; In der Pfalz: Speyer(Zeppelinschule): Kat- holisch für Knaben; Speyer(Schulschwe- stern): Katholisch für Mädchen: Kaisers- lautern: Evangelisch für Knaben; Zwei- prücken: Evangelisch für Mädchen. Ludwigshafen im Spiegel des Tuges Länderpokalspiel Nordbaden gegen Pfalz- Rheinhessen. Für das am Sonntag, den 18. September, in Mannheim zum Austrag gelangende Länderpokalspiel Nordbaden Pfalz Rheinhessen wird Wahrscheinlich fol- gende Mannschaft aufgestellt: Tor: Schrei- ber(FChönix Ludwigshafen), Verteidiger: Kohlmeyer(1. FC. Kaiserslautern), Thänny (Phönix Ludwigshafen); Läuferreihe: Klee (I. FCK), Selbert(Worms), Liebrich II (1. FCK.); Sturm: Oster Fhönix Ludwigs- hafen), Blankenberger(Worms), Ottmar Walter, Fritz Walter, Basler(Alle 1. FCE). Vorstände treffen sich in der Gartenstadt. Heute abend, 20 Uhr, treffen sich im Volks- haus in der Ludwigshafener Gartenstadt sämtliche Vereins- und Parteivorstände zu einer Besprechung. Zur Diskussion stehen kulturelle und allgemeine Fragen, die die vereine tugen in Neustadt Es wurde beschlossen, Wohnräume für Pfarrerwitwen zu schaffen östlich der Oder-Neige-Linie beheimatet sind, betrifft. Dabei wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß diese Ost-Pfarrer- Hilfe auch gesetzlich verankert werde. Einen außerordentlich interessanten Vor- trag hielt Professor Dr. Stauffer, Er- langen, der sich mit einem Werk von Pro- fessor Bultmann, Marburg,„Entmythologi- sierung des Neuen Testaments“, auseinan- dersetzte.— Die Tagung findet beute vor- mittag mit einer Rede des Berliner Bi- schofs Dibelius über„Die Verantwor- tung der Kirche für das Gesamtleben der Nation“ ihren Abschluß. Zwei große Neubuuten im Gartenstadt und die Siedlung betreffen. Je- der Verein und jede Partei soll mit Zwei oder drei Vertretern an dieser Sitzung teil- nehmen. Toto Rheinland-Pfalz. Das Spiel Ham- porn 07— Horst Emscher im 5. Wettbewerb des Rheinländisch- Pfälzischen Sporttotos am kommenden Wochenende fällt aus und wird nicht gewertet. An dessen Stelle tritt das erste Ersatzspiel BC Augsburg— FS Frankfurt, a Planwanderung des Pfälzer-Waldvereins. Die Ortsgruppe Ludwigshafen des Pfälzer- Waldvereins lädt alle Freunde des Wan- derns und der Natur für den kommenden Sonntag zu einer Planwanderung ein. Die Abfahrt erfolgt um 7.46 Uhr mit der Rhein- Haardt-Bahn am Ludwigsplatz. Von Dürk- heim aus geht es auf bequemen Wegen über Bräunigerfels, Weißer Stein zum Oppauer Haus, Wo Rast gemacht wird. Allschliegend soll die Wanderung durch das Poppental gehen, um abschließend in Wachenheim(in der Winzergenossenschaft) zu enden. Wer von den Wanderfreunden Lust hat, kann selbstverständlich noch anschließend den Wurstmarkt besuchen. Wir gratulieren! Spengler- und Installa- teurmeister Georg Kuhn aus Ludwigs- hafen, feiert am 8. September seinen 80. Geburtstag. Nicht nur wir, sondern vor allem das gesamte Ludwigshafener Hand- Werk winscht dem Jubilar einen schönen Lebensabend bei bester Gesundheit. Speng- ler- und Installateurmeister Georg Kuhn hat in unserer Stadt jahrzehntelang ein gutes Geschäft betrieben. In den handwerk lichen Organisationen hat er an führender Stelle wertvolle Arbeit geleistet und sich hiermit große Verdienste erworben. Städtischen Krankenhaus Zwei Operationssäle und Krankenzimmer mit 65 Betten sollen Raum finden Das Städtische Krankenhaus, das Wäh- rend des Krieges den größten Teil seiner Bauten verloren hatte, leidet immer noch unter Raumnöten, und es ist bekannt, daß diese Raumknappheit in manchen Stationen auch von den Patienten als wenig angenehm empfunden wird. Um so erfreulicher ist es, daß jetzt gleich zwei größere Projekte in Angriff genommen werden. Die früheren Pavillons 14 und 15, deren Wiederaufbau in alter Form nicht mehr lohnte und deren Mauerwerk durch freiwillige Arbeit ameri- kanischer, englischer, französischer, fin- nischer und deutscher Studenten im Rah- men einer Aktion der amerikanischen Quäkerhilfe bis auf die Fundamente ab- getragen wurde, werden jetzt zu einem ein- Keine Ruhe- bis uns Grub. 8 Nach vier Jahren fordert ein ehemaliger Gutsverwalter 1000 DM Abfindung keinem Erfolg kommen“, sagte der Arbeits- richter zu der Frau. Doch diese hält es mit ihrem Ehegatten, der gesagt haben soll: „Ich lasse keine Ruhe, bis ich am Grab stehe.“ 5 Er ist 21 Jahre und arbeitet bei einer Baufirma. Montags war er plötzlich ge- kommen und hatte zum Wochenend gekün- digt. Genauer: bis zum Samstag. Als sein Arbeitgeber hörte, daß er zur Konkurrenz gehen wolle, entließ er ihn— mit Zustim- mung des Arbeitsamtes— fristlos. Donners- tag und Freitag sollte er, damit kein Lohn- ausfall entstehe, bei einer anderen Firma arbeiten. Dieses Angebot lehnte er ab. Der junge Mann forderte von seiner Firma für die restlichen Wochentage noch 22.50 DM. Die Firma weigerte sich.„Ich streite mich nicht wegen der lappigen paar Pfennige, sondern ich möchte wissen, wie es mit den drei Tagen Kündigungsfrist steht, die für das Bauhandwerk gelten.“ Der Arbeits- richter legte dem Arbeitgeber klar, daß er im Irrtum sei. Die drei Tage Kündigungs- zeit haben wohl ihre Richtigkeit. Aber in diesem Falle habe eben zuerst der Arbeit- nehmer gekündigt— das sei alisschlag- gebend. Auch ein längerer Disput ließ ihn von seiner irrigen Ansicht nicht abkommen. Er war jedoch abschließend bereit, dem jungen Mann für Donnerstag und Freitag den Lohn nachzubezahlen. rü⸗ zigen zweigeschossigen Neubau von 40 m Front vereint. Der Neubau wird die Frauen- klinik von Prof. Kleine aufnehmen. Der Raum, der zwischen den beiden einstigen Pavillons liegt, wird in den Neubau mit ein- bezogen. In diesen Zwischenteil werden die Operationsräume(ein aseptischer und ein antiseptischer) sowie die Sterilisations-, Vorbereitungs- und Waschräume für Aerzte verlegt. Bisher befanden sich die Opera- tlonsräume dieser Abteilung im Kranken- hausbunker, der auch noch zum Teil mit Patienten belegt ist. Der übrige Teil des Neubaues wird Krankenzimmer mit insge- samt 35 Betten aufnehmen, außerdem in je- dem Stockwerk eine Küche, ein Kinder- zimmer und ein Schwesternzimmer. Das Dach des Verbindungsteils wird zu einer Liegeterrasse ausgebaut. Das zweite große Vorhaben ist der Wie- deraufbau des Hauses 17, das der Abtei- lung für Haut- und Geschlechtskrankheiten von Dr. Fuß angegliedert wird. Diese Ab- teilung ist bisher noch besonders unzurei- chend untergebracht und ihre Bettenzahl sehr beschränkt. Mit der Fertigstellung des neuen eingeschössigen Gebäudes werden 30 weitere Betten gewonnen. Neben Zim- mern mit einem und zwei Betten erhält die Abteilung zwei größere Krankensäle sowie einen zentralen Wasch- und Baderaum. Mit der Ausführung beider Vorhaben soll bereits in den nächsten 14 Tagen be- gonnen werden. Schrottberg am Winterhafen An der Ausfahrt des Winterhafens ist ein riesiger Eisenberg gewachsen. Seit einiger Zeit rollt hier Waggon auf Waggon mit Schrott aus allen Gegenden der Pfalz an. Eine große Aufräumungsaktion hat ein- gesetzt, um das in den verschiedenen Orten angesammelte Altmaterial einer Ver- wertung zuzuleiten. Uber 1000 Tonen lagern bereits am Kai des Winterhafens. Es ist kein hochwertiges Eisen, sondern zum größten Teil Blechschrott und anderes sperriges Material. Zerbeulte Petroleum kässer, verrostete Konstruktionsteile, de- montierte Röhren und vor allem sehr viele dünne Träger und andere aus dem Bomben- schutt gesammelte Teile. Sie kommen alle nach Ludwigshafen, um hier in große Kähne umgeschlagen und den Hochöfen zugeführt zu werden. Bff. Meist Beruisschule verfügt wieder über 30 Lehrsäle 7000 Schüler sollen in ihnen den Winter über unterrichtet werden Mit einer Feststunde, an der neben zahl- reichen Vertretern der Stadtverwaltung auch Oberbürgermeister Valentin Bauer sowie als Vertreter der Militärregierung Kreisdelegierter Mariaux und Leutnant Antoni teilnahmen, wurden am Dienstag die neuen Räume der städtischen Berufs- schule Ludwigshafen ihrer Bestimmung übergeben. Damit dürfte, wie Bürgermei- ster Dr. Reichert in seiner Begrüßungs- ansprache hervorhob, die schwerste Zeit der Berufsschule überwunden sein; denn jetzt werde es wieder möglich sein, den Berufs- schulbetrieb fast normal aufzunehmen. Ge- nau vor sechs Jahren, in der Nacht vom 5. zum 6. September, der schwersten Bom- bernacht, die Ludwigshafen erlebt hat, wurde auch die städtische Berufsschule zerstört. Von 60 Sälen blieben nur vier Räume übrig. Schwer haben die Nach- kriegsjahre auf dem Berufsschulwesen ge- lastet. Mit der Einweihung der jetzt fertig- gestellten elf neuen Säle in der Rheinschule ist die Zahl der zur Verfügung stehenden Räume auf 30 angestiegen; 7000 Schüler sollen in ihnen unterrichtet werden. In ausführlichen Darlegungen gab der Leiter der Berufsschule, Direktor Seb, einen Ueberblick über die Entwicklung des Berufsschulwesens in Ludwigshafen ung streifte dabei die vielseitigen Probleme aus- pildungstechnischer und erzieherischer Art. Stelle man in Rechnung, so sagte Direktor Seib, daß rund 90 Prozent aller jungen Menschen durch die Berufsschule gehen, und zwar in einem Lebensalter, in dem die Jugend am bildungsfähigsten ist, 50 werde die große Verantwortung, die auf diesem Ausbildungs- und Erziehungsinstitut ruhe, eindeutig klar. Eine Verantwortung, die stille, pflichtbewußte Arbeit erfordere und von der wenig an die Oeffentlichkeit dringe. Obwohl bisher nur sehr beschränkte Räum- lichkeiten zur Verfügung standen, hätten die Ludwigshafener Berufsschüler bei den Leistungsprüfungen, die jährlich zwei Mal vor der Industrie- und Handelskammer und fast jeden Monat vor den Handwerks- kammern stattfinden, mit am besten abge- schnitten. Anschließend sprach Direktor Seib über die zwei Bildungsprinzipien der Berufs- schule, die fachliche Ausbildung und die Menschenerziehung. Beide seien nicht von- einander zu trennen. Direktor Seib ent- wickelte abschließend interessante Gedanken f über die Errichtung einer Einheitsschul- stätte, in der der Jugend vom sechsten Le- bensjahr bis zum Abitur die Möglichkeit des praktischen wie auch rein geistigen Stu- diums geboten werden solle und in die da- rüberhinaus auch die Volkshochschule ihr Wirkungsbereich finden könne. Doch das seien im Augenblick noch Zukunftsträume. Vorerst sei die Berufsschule bestrebt, bis zum Spätherbst durch den Ausbau des ersten Stockwerkes der Rheinschule weitere Räume für Schulzwecke zu schaffen. 8 Im Anschluß an die von musikalischen Darbietungen des Pfalz- Quartetts umrahmte Feierstunde führte Direktor Seib seine Gäste durch die neuen Raume, die nicht nur durch ihr lichtes und freundliches Aussehen, sondern auch durch ihre zweckmäßige Ein- richtung den besten Eindruck hinterließen. Kraftmensch Hartmann Am Donnerstag- und Freitagabend, je- weils um 19.30 Uhr, wird der bekannte Kraftsportler Max Hartmann aus Hei- delberg auf dem Goerdelerplatz in Ludwigs- hafen eine Schauvorstellung geben. Im Mittelpunkt der Schau wird Hartmanns be- kannter Kraftsport-Akt stehen, bei dem er zwei Personenwagen durch seine enorme Muskelkraft am Abfahren hindert. * Eilmspiegel „Ritter der Nacht“ Im Mittelpunkt dieses Streifens der fran- zq6sischen Produktion, der sich durch einen ungewöhnlichen„Aufwand“ an Toten aus- zeichnet, stehen die degenführenden NTava- liere aus der Zeit Ludwigs des XIV. Der historisch nicht belastete Zuschauer, der sich von diesem Film 90 Minuten lang ‚un- terhalten“ läßt, wird sich am Ende wohl nicht des Eindrucks erwehren können, daß der Adel jener Zeit in Frankreich nichts anderes zu tun hatte, als sich gegenseitig umzubringen. Wie verschieden sind doch immer wieder die Auffassungen: aristokra- tische Habgier, Verrat, Niedertracht und Mord an allen Ecken und Enden in einer selten gesehenen Anhäufung wirken heute befremdend auf uns. Die französische Kri- tik aber meint zu diesem Film:„Ein stol- zes Werk unserer Filmkunst“. Der Stoff beruht auf folgendem„mage ren“ Geschichtchen: Um in den Besitz eines großen Vermögens zu kommen, beschließt ein Herzog, einen Adeligen zu töten und dessen Frau Aurora zu heiraten. Aber Aurora, mit dem berühmten siebten Sinn begabt, ahnt nichts Gutes und übergibt dem Chevalier Lagardère ihr Töchterchen Klara, auf daß es von dem„Edlen“ gerettet werde. Der„Wackere“ flieht mit dem Kinde und beide bleiben 18 Jahre verschollen. Als sie endlich wieder nach Paris zurückkehren Klara ist inzwischen eine junge Dame ge- worden— hebt erneut ein gewaltiges Ste- chen und Schlagen mit Degen und Säbeln an. Nach Ueberwindung zahlloser Intrigen kann Aurora endlich ihre Tochter in die Arme schließen, jedoch nicht, bevor Lagar- dere auch noch den bösen Herzog erstochen hat. 5 Beim nicht ausbleibenden happy end er- gibt sich, daß tatsächlich noch einer der männlichen Mitwirkenden das Dahin- schlachten lebend überstanden hat. Es ist der wackere Chevalier, den Pierre Blan- char mit nicht allzu großer Entfaltung seines schauspielerischen Könnens darstellt. Dasselbe gilt für seine Partnerin vonne Gaudeau.(Pfalzbau-Theater). f R Ergebnis der Nachkriegswahlen seit 1946 in Ludwigshafen am Nhein 1. ahnt 15. Sept. 1546 2. Krastag 13. Okt. 1946 3. lng ib. Mal 1947 4. ann 14. Ber. 1946 5. dundentng 1d. Ang. 1745 1275 2 StAf. 85D 985 Statistischer Ueberblick uber die Entwicklung der vier großen Parteien im Stadtkreis 16 wigskafen nach dem Kriege. Entnommen:„Wort und Zahl“, Stadtverwaltung Aus Briefen an den„Morgen“ „Statistische Monatsheft Ludwigshafen“) 8 12 * ANRaunc EN. u BEScHMWER DEN Hier Arbeitslosigkeit dort Doppelverdienst In deer Nummer 159 des„MM“ las ich auf „unserer Seite“(Ludwigshafen und die Pfalz) folgendes: Neues vom Arbeitsmarkt“: Im Juli war das Anwachsen der Arbeitslosigkeit erstmals geringer.“ Nach diesem Artikel betrug die Zahl der Beschäftigungslosen am 1. August 1949 fast 3000. Andererseits weiß ich, und die zuständigen e ee müssen dies noch besser wissen, daß es sehr viele Fälle von Doppelverdienst Es arbeiten Mann und Frau gemeinsam. sind dies noch kinderlose Familien (höchstens ist ein Kind vorhanden). Ich beur- teile Doppelverdienst— in einer Zeit, in der gibt. es Arbeitslose gibt— genau wie Schwarz- arbeit(Siehe den Artikel:„Die Zahl der Schwarzarbeiter ist bereits Legion“,„MM“, Nummer 159). Meine Frage also: Warum werden auf der einen Seite Doppelverdiener geduldet, während auf der anderen Arbeitslose stehen? 2 J. Gr., Ludwigshafen Die wandelnde Anschlagsäule Es soll vorkommen, daß die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Das ist zuwei- len peinlich, besonders wenn beide Hände zur Steichen Stadtverwaltung gehören. Es war einmal eine junge Anschlagsäule. erst vor einigen Monaten ist sie auf dem Pfalz- bau-Platz gegenüber dem Kaufhof, zur Welt gekommen. Ein ziemlich kompaktes Säulen- baby. Schöne Plakate klebten daran. Ihr Eigentümer ist das Städtische Plakat-Institut. — Nun wird im Zuge der Neuplanung von Luwigshafen die Jubiläumsstraße verbeitert, und die erst kürzlich errichtete Anschlagsäule mußte wieder abmontiert werden, weil sie gerade auf einer Stelle errichtet worden war, die für die Straßenverbreiterung wurde. Der Bebauungsplan der Stadt aber ist schon viele Monate vorher von den Stadtver- ordneten genehmigt worden und war sogar in der Brücke“ öffentlich ausgestellt. 82 Wie gesagt, nicht Hand, was die andere tut. Für die Anschlag- säule ist das ja weiter nicht tragisch. Sie wird aufgebaut, abgerissen und wieder aufgebaut. „Rin in de Kartoffeln, raus aus de Kartoffeln“, sagte man einst. Das brauchte nicht in Funktion zu treten, da die Entfernung vom alten zum neuen Wohnsitz nur acht bis zehn Meter beträgt. Kosten: einige hundert Mark S. F., Gartenstadt Auch ein„kleiner Postbrief“ In einer kleinen Glosse lobten Sie kürzlich 8 die Post sehr. Als einziges Manko hatten Sie darauf hingewiesen, daß es an der Zeit wäre, Auf den recht speckigen Briefkästen die Lee- rungszeiten anzugeben. Gestatten Sie mir, daß 1 ich ein weiteres Manko hinzufüge: Ich habe in der Nacht vom 21. zum 22. August um 0.15 Uhr eine wichtige Festofferte per Brief- telegramm einem Mannheimer Großimporteunr übermitteln wollen. Bei der Nachkontrolle mußten wir feststellen, daß das Brieftele- gramm erst am 22. August, nachmittags um 15 Uhr, bei der zweiten Briefpostüberbringung, Die Wegzeit vom Lud- nach Mannheim zum Empfänger beträgt demnach nur“ künk⸗- ausgehändigt wurde. wigshafener Hauptpostamt zehn Stunden. Ich stelle fest: Die Telegramm- gebühren sind nur teurer geworden, mit ihrer Verteuerung ist offenbar komischerweise auch eine längere Laufzeit verbunden. 5 . 5 Ludi, Ludwigshafen * benötigt immer weiß die eine „Umsiedlungsamt“ . 8 Nach 21 jähriger Tätigkeit bei unserer Gesellschaft ist am 4. September 1949 unser Angestellter, Herr Hans Sommer aus diesem Leben geschieden. Er hat seine ganze Kraft der beruflichen Arbeit ge- widmet und sich durch seine treue Pflichterfüllung all- gemein Achtung und Vertrauen erworben. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim, den 7. September 1949. Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. Gott der Allmächtige rief heute früh unseren lieben Vater, Großvater und Schwiegervater, Herrn Karl Gimber im Alter von nahezu 80 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mhm.-Neckarau, den 7. Sept. 49 Luisenstraße 51.. Geschw. Gimber und Angehörige Die Beerdigung findet am Frei- tag, dem 9. 9. 49, um 14 Unr auf d. Friedhof Neckarau statt Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Hart michgel Schwerer Wagenführer wurde im Alter von 49 Jahren von uns genommen. Mhm.-Rheinau, Sporwörthstr. 9 In tiefer Trauer: Barbara Schweizer, geb. Ahr und Kinder Beerdigung: Freitag, 9. 9. 1949, 15.00 Uhr, Friedhof Rheinau Mannheim Folzstrage 17), 4 Ihre Vermählung geben bekannt GERD HEGEWALD HANNEL HEGEWALD geb. Frank den 8. September 1949 8 Billig! Billig! Billig! 1 180 em 95 4 2 Nachtt. 9 Schrank 2 Betten Nen. 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Verschiedenes für die Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim, Nationaltheater(Schauburg), K 1 Sonntag, 11. September 1949, 11 Unr Mitwirkende: ber Irmgard Kleber u. Walter Fits-Mühlen(Mitgl. d. Nationst- Theater gftl Orchester des National-Theaters Leitung: Richard La ue mu Programm: 1. L. van Beethoven: Trauermarsch aus der 3. 2. Rezitation 1 3. Gedächtnisrede: Pfarrer Dr. Karl Stürmer 4. Rezitation 70 5. 5. Richard Wagner: Trauermarsch aus der 1 10 Die Bevölkerung wird zur Teilnahme eingelad r Der Eintritt ist frei. Der Oberbürgermeister/ Christlich- Demokratische Union/ a m Sinfonie(Eroica) Be mal 1 Av Kratische Volkspartei/ Kommunistischeipartei/ Sozialdemokratis Partei Württb.-Bad. Gewerkschaftsbund, Ortsaussch. Mannheingen Vereinigung der verfolgten Vereinigung politisch P. des Naziregimes verfolgter Sozialisten te Kreisstelle Mannheim N A nut ah. WIGSS 0 4 l F. D. P. LU D N dun 1 el zere Aireht am Restaurant LUXHOF Rhein gel. 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CUD WIS YAA S 1E. „Der lustige Fridolin“ mit seinem lebend Märchenbilderbuch 1 Bild Der Froschkönig 2 25 Dornröschen Aschenputtel Rotkäppchen Schneewittchen und die 7 Zwerge Der gestiefelte Kater Hänsel und Gretel 2 TEIL. Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen' 5 Märchen von Roland Blessing Eintrittspreise: Kinder—,50 Dai, Erwachsene—, 70 PM, numerierte Plätze 1. DN 183/ Donnerstag, 8. September 1949 ene INDUSTRIE- UD HANDELSBLATT geberichts- Pessimismus K 1 Uhr pptimistisch betrachtet 1 er Ende August 1949 abgeschlossene wirt- 1. Tbesteg f tliche Lagebericht schwankt zwischen Opti- 1 Laus mus und Pessimismus.„Eine Belebung der mtwirtschaft sei trotz intenslver Werbung C Eroica Betriebe noch nicht eingetreten“, heißt es Mal, zum anderen,„daß die Entwicklung Produktions-Volumens im allgemeinen eine ade Festigkeit zeigt.“ Die„gele- ichen Rückschläge fallen dabei, so scheint gelad icht weiter ins Gewicht. Und doch gingen Aufträge in Gleßerei- Produkten, in Haus- . und Metallwaren, in Apparaten und n/ Demofaturen, Landmaschinen und Motoren zu- ae Auch im Baugewerbe ist der Auftrags- Mannhein gang nach Wie vor unbefriedigend. Zwar itisen zn hier wie in allen Industriezweigen ver- listen bree Anfragen vor, doch komme es zu kei- n Abschluß. Größere Aufträge werden häu- nur unter der Bedingung erteilt, daß die hme auf einen längeren Zeitraum verteilt en kann. Als erfreulich ist zu vermerken, SHAf kf bach dem obengenannten Bericht Auftrags- bungen bei der Photo-, Radio-, Textil-, un- und Bekleidungsindustrlie gemeldet den, Der Auftragsbestand dieser Branchen gere eine Beschäftigung von mehreren Mo- 49, 20 gerbrau erbat „ Stadtri 1e dem auch sei, die Indicis der arbeits- chen Industrieer zeugung in Württemberg en sagen aus, daß die Produktion in den rauchsgütern mit 10,5 Prozent und in den Auktionsgütern mit 4 Prozent unter der des monats lag. Wenn diese Entwicklung zu n auch auf Arbeitsausfälle durch Beurlau- E L. Migen und Betriebsferien zurückzuführen sein Kte, zeigt sich darin doch die Stagnation und ar Rückentwicklung der Industrieerzeugung tr augenfällig.. 0 Interessant ist weiter die Feststellung, daß 0 Uhr Kchlenversorgung der Wirtschaft zu wün- übrig ließe, wobei als„besonders unbe- Aigend“ die Versorgungslage in der Textil-, eidungs-, ledererzeugenden, keramischen chemischen Industrie bezeichnet wird. Auch sten ten rungen für den Hausbrand bisher keinen dig gehabt. Die Elektrizitätsversorgung lei- Ibussen unter dem Wassermangel. Während in der orgung von Verbrauchsgütern— abge- sseptürm en von gewissen Verbesserungsbedürftig- 3. Din in Frottierware, Inlett. Kammgarn, Ihr umwollwaren, Macco-Popeline, Strickwolle 8 Lemen— keine Lücken bestehen, sind 955 l e u. 3. bei Nirosta-, Dynamo- und Fein- * hochlegierten Bau- und Bearbeitungs- DOM en, Ziegeln, Lein- und Terpentinenöl, so- Woll- und Baumwollgarnen zu verzeichnen. 911 Zur Preisgestaltung wird ausgeführt, daß Pfeise mit überwiegend sinkender Tendenz ro, 0 4% h in Bewegund sind, wobei jedoch eine zu- ph. 44% zmende Beruhigung nicht zu verkennen ist. ichsfelder se Entwicklung ist zum großen Teil durch Notwendigkeit einer Anpassung des Preis- aus an die gesunkene Kaufkraft bedingt, zeben macht sich die zunehmende Konkur- Eder neuerrichteten Betriebe bei der Preis- tung bemerkbar. Auch die aus den deut- Ostgebieten neuerdings hereinkommen- 1 Waren, die teilweise zu außerordentlich Arigen Preisen angeboten werden, üben en Druck auf die Preise aus.“. Der allgemeine Geld- und Kapitalmangel au weiterhin angehalten. Besonders für mittel- langfristige Kredite hat sich die Lage noch at fünlbar gebessert. Sie stehen nur in ig unzureichendem Ausmaß zur Verfügung. en u. dgl. neiderei 3 Usparkassen Westdeutschlands, die ihren in Württemberg-Baden haben, verzeich- eine erfreuliche Entwicklung des Bauspar“ Fchaktes in einem steigenden Einlagebestand. Bausparkassen können deshalb zur Finan- g des Wohnungsbaues erhebliche Beträge erken. Auch erste Hypotheken werden von n Bausparkassen beliehen. Bd Schokoladenkrämpfe Aaidllureh Quälerei mit Devisen ert ren Das Auftauchen größerer Mengen ausländi- r. besonders englischer und amerikanischer 1 lokkolade, sei eines der großen Sorgenkinder Merken ir Außenhandelsstelle, die immer wieder von r schokolade verarbeitenden Industrie be- Dur- fürmt werde, diese Einfuhren, die offensicht- zh Gmb illegal seien, abzustoppen, wurde von aàmt- an/ Rhelber Seite erklärt. ken ie Augenhandelsstelle habe bisher noch ebenen Hüne Einfuhrgenehmigung für ausländische schokolade erteilt. Es sind allerdings auf Wisenbonus A von zahlreichen Firmen Scho- mer ladeeinfuhren getätigt worden. deren Um- Herstellet ns nicht zu kontrollieren sei. 5 5 chreinerd Is, sabe mehrere Kanäle, durch die auslän- ieidelbelt che Schokolade nach Deutschland 5 f 2 8 u nicht unbeträchtlicher Teil sei zingstr, 1 g Über die sogenannten Liebesgabenauslie- Kaser nach Deutschland gekommen. Die é ermänner dieser Lager, von denen in der gangenen Woche nahezu drei Dutzend ge- blossen wurden. hätten es verstanden. die fändische Schokolade mit illegalen deutschen (Eig.-Ber) Nach einer Zwangspause von Der zwölf Jahren werden am 18. September eder die Motoren auf der Solitude-Renn- ecke, nunmehr einer der schnellsten Rund- cken Europas dröhnen. Die Instandsetzungs- beiten an der Strecke stehen vor dem Ab- „ die Vorbereitungen der Veranstalter Men aut Hochtouren und tagtäglich kommen ragen fast aller bekannten Rennfahrer Lutschlands. Schon jetzt kann festgestellt erden, daß die gesamte deutsche Elite der Storrad- und Wagenfahrer am Start sein erden. Bei den Rennfahrern sind die Ver- mdlungen mit Hans von Stuck aufgenom- en worden, der mit einem Wagen aus dem Aunstall Brütsch an den Start gehen will. atweder fährt er in der formelfreien Renn- Aenklasse auf Maseratti oder auf Bugatti 1 r auf einem AFM von Falkenhausen der Rennwagenklasse Formel II, in der man ieh Ulmen auf BMW-Veritas-Monoposto Warten darf. Mit einem Start von Kling A BMW. Veritas darf auch gerechnet wer- . Durch die Teilnahme französischer Renn- er vie Loyer auf simea-Gordini oder erer französischer Rennwagenfahrer, die reits schriftlich ihre Teilnahme in Aussicht stellt haben, würde das Solituderennen sehr innen. Ebenso sind Fahrer aus Oesterreich id einige Motorradfahrer aus der Schweiz zu Werten, die durch Anfragen ihr Interesse Wiesen haben. Gerade bei den Wagen steht anche Ueberraschung bevor, da neue Wagen Bau sind, die bei rechtzeitiger Fertigstel- ins beim Solituderennen 1949 Fahrern, die bis 0 mangels eines geeigneten Wagens aus- ſtzen mußten, Gelegenheit geben, zu bweisen, aß sie in den letzten zehn Jahren nichts von wem großen Können verlernt haben. Von bekannten deutschen Motorradfahrern DN t die Teilnahme von Georg Maier und Wig Kraus auf BMW. des NSU-Renn- ſlles mit Fleischmann, Böhm und tz sowie des dreifachen Deutschen und Opameisters Hans Schumann, des 1. 30 Uhr land rbuch r stark behindert sind. Die beiden größten Die Neictertversiclle Ausfuhren zu bezahlen. Allein in Konstanz seien vor einiger Zeit 100 Tonnen Schokolade von der Zollfahndung beschlagnahmt und dann dem Groß- und Kleinhandel in Baden über- geben worden. Im Westen bestünden jedoch nach wie vor noch immer Löcher. durch die Lastkraftwagenladungen mit Schokolade nach Deutschland kämen. Man versuche, nach und nach diesef illegalen Einfuhr Herr zu werden. Die von der Zollfahndung beschlagnahmten Schokolademengen kämen nahezu vollständig in den legalen Handel. Vorwiegend würden sie aber an Krankenhäuser und die Schulkinder- speisung abgegeben, Inwieweit bei der Vertei- lung allerdings auch hier wieder dunkle Ge- schäfte gemacht würden, entziehe sich der Kon- trolle der Außenhandelsstelle. Dazu komme. daß in den vergangenen Monaten in der US- Zone von den PX-Lägern größere Posten ame- rikanischer und auch englischer Schokolade an deutsche Käufer abgegeben worden seien. Der Umfang dieser Abgaben lasse sich ebenfalls nur schwer kontrollieren. Vor einiger Zeit sei bei der Außenhandels- stelle der Verkaufsleiter der enslischen Scho- koladefabrik Cadbury erschienen und habe darum nachgesucht. in größerem Umfang Er- zeugnisse seines Unternehmens nach Deutsch- land ausführen zu können. Da für die Einfuhr von Fertigschokolade keine Devisenbeträge freigegeben würden und dies auch im Interesse der deutschen Schokoladeindustrie abgelehnt werden müsse. sei der englische Interessent ab- schlägig beschieden worden. Dieser machte dar- aufhin den Vorschlag. wenigstens geringere Posten Fertigschokolade gegen deutsche Waren- lieferungen ausführen zu dürfen. Aber auch dieses Angebot habe abgelehnt werden müssen. Inwieweit jedoch von bestimmter Stelle ohne Kenntnis der deutschen Außenhandelsstelle, also abseits vom offiziellen Einf uhrverfahren, Schokoladeimporte vonstatten gingen. lasse sich bei dieser Institution nicht nachprüfen. Die Praxis zeigt indessen, daß durchaus die Mög- lichkeit besteht, daß über Querverbindungen noch an gewisse Interessengruppen Einfuhr- lizenzen weitergeleitet worden sind. Ve. Spekulation bedroht Versicherung Versuch, westdeutsche Anstalten auf Abwege zu führen Bei einer Tagung der Versicherer setzten sich die Leiter westdeutscher Versicherungs- anstalten mit dem gegen die Versicherer er- hobenen Vorwürfe auseinander. sie seien in der Handhabung ihres Gewerbes rückständig. Es ist in dieser Hinsicht manche Eritik am Versicherungswesen laut geworden und in der Tat. die überstürzenden Ereignisse. die oft blitzartige Veränderung wirtschaftlicher Ent- Wicklungsstufen unnd Erscheinungsformen, schufen oft Bedingungen, schufen Umstünde, in denen der Versicherer, sollte er auf seine imm gesteckten Gesamtziele, nämlich auftre- tende Schäden zu ersetzen, das Auge richten, in Einzelfällen nicht mehr mitkommen konnte. nicht mehr die Schadensersatzpflicht voll er- füllen konnte. In der Zeit vor der Währungsreform war es beispielsweise eine Farce, wenn der Ver- sicherte für eine ausgebrannte Wohnung 5000 oder gar 10 000 Mark bekam. die Neuanschaf- kung hätte(bei Schwarzmarktpreisen, die bei Neuanschaffung unvermeidlich gewesen wä- ren) vielleicht eine Entschädigung von 100 000 oder noch mehr Mark gerechtfertigt. Es wäre nicht einmal unmöglich gewesen, diese ver- mutlichen Neuanschaffungswerte als Versiche- rungssummen einfach zu versichern und dem- entsprechende Prämien einzukassieren. Ver- mutlich hätten die Versicherungsgesellschaften dies auch mit Wohlbehagen getan, wenn eine solche Versicherungsform die Verquickung von VVV nicht mit sich gebracht te. Eine Hamburger Maklerfirma, die keine unbedeutende Rolle im deutschen Versiche- rungswesen spielt und anscheinend auch jetzt noch durch„Versicherungspolitik“ sich und der hinter ihr stehenden Versicherungsanstalt in Köln Geschäfte anzulachen versucht. war damals mit Pioniergeist eingesprungen, hat „Neuwertversicherungen“ propagiert und auch teilweise abschließen können. weil insbeson- dere der hinter diesem Versicherungsmakler- büro stehende Konzern spekulativen Geschäf- ten nicht abgeneigt ist. Mit der Währungs- reform haben die Neuwertversicherungen praktisch nur quantitativ eine Aenderung er- fahren, es ist die Wiedererstellung eines ab- gebrannten Komplexes zwar noch immer teu- rer, als die von einem Sachverständigengut- achten zu erwartende Schadensfeststellung. die nur offizielle Preiskalkulationen kennt, erhoffen läßt, aber eine zweite Schwierigkeit hat sich jetzt ergeben, die insbesondere von einer Hamburger Maklerfirma, und von dem von ihnen begründeten„Versichertenschuts⸗ verband“ hervorgehoben wird . rungen 28 i Voraussetzung gebunden, daß die Wiederher- stellung eines abgebrannten Objektes an dem- selben Ort erfolgt. an dem sich der Brand- schaden ereignet hat. Hier werden nun Fälle vorgeführt. die die Einhaltung der„Ortsklau- sel“ unangebracht erscheinen lassen. Manch- mal— so wird angeführt— läßt Fortschritt der Technik, läßt allgemeine Veränderung der wirtschaftlichen Situation die Wiedererrich- tung eines Betriebes an der Schadensstelle als Wahnsinn erscheinen, insbesondere, wenn es sich um Brandschäden in Ausweichstellen des Hauptbetriebes handelt. die nur wegen der Kriegsumstände eingerichtet worden sind. Das leuchtet ein. und es ist bezeichnend, daß ein anderer, ein großer Versicherten- schutzverband, von sich aus erklärt, daß diese Fälle verhältnismäßig unbedeutend sind. so daß das Argument gegen das Feuerversiche- rungswesen, das hier angezogen worden ist. kaum in die Wagschale fällt. Die Versicherungen ihrerseits weisen dar- auf hin, daß die Wiederherstellungsklausel sehr wichtig ist. Ein Versicherter z. B., dessen Wohngebäude abgebrannt ist, in dem außer ihm noch andere Familien wohnten, muß und das ist volkswirtschaftlich vertretbar— dazu angehalten werden, die Entschädigung wieder dem Wohnungsbau zuzuwenden und nicht anderen Zwecken, die ihm vielleicht an- genehmer oder lukrativer erscheinen. Bezüg- lich der„Ortsklausel“ konnten und das wird selbst aus den Kreisen der organisierten Das schnellste Rennen des Jahres Fieberhafte Vorbereitungen zum Solitude-Rennen Vorsitzenden des ADAC Landesclubs Würt⸗ temberg auf DKW sicher. In der großen Bei- wagenklasse hat Medizinalrat Dr. Hof mann, Stuttgart, auf UT-Jap seine Nennung bereits abgegeben. Der Weltmeister in der 115-cαỹ,,jẽͥ--Klasse Pa- gani⸗-Italien hat seinen Manager nach Stutt- gart geschickt, weil er großes Interesse an einer Teilnahme am Solituderennen 1949 hat. Da er neben seiner I15- c,!-Mondialmaschine auch eine Vierzylinder Gilera, 500 cem, fährt, bestünde die Möglichkeit, daß wir den Welt⸗ meister in zwei Klassen beim Solituderennen am Start sehen könnten. Velleicht würde seine Teilnahme auch weitere Italiener, wie Ma- setti, Lorenzetti, Sobrani, Ruf fo, Leoni oder Bertacchini veranlassen ihre Nennung für die Solitude abzugeben. Egon Brütsch hat Karl Kling zueinem Rennwagenduell beim Solituderennen heraus- gefordert. Er läßt Kling die Wahl zwischen seinem Bugatti und seinem Maserati und würde selbst den anderen Wagen fahren. Nach Ansicht der Fachleute ist die Renn- strecke ganz bedeutend schneller geworden. Nachdem verschiedene Kurven begradigt, über zehn weitere Kurven stark überhöht, die Strecke in ihrem größten Teil nicht nur ver- breitert wurde, sondern auch eine besonders schnelle Fahrbahndecke erhalten hat, ist zu erwarten, daß die bisher erreichten Zeiten weit unterboten werden. Bekanntlich fuhr 1936 der DK W- Fahrer Steinbach die schnellste Runde der alten Strecke mit 119,3 km/ Stunden. In Scheveningen poltern schwere Gewichte i Davis(USA) und Ibrahim Shams . kamen bei den Gewichtheber Weltmeisterschaften in Scheveningen zwei weitere Olympiasieger zu Titelehren. Davis gewann im Schwergewieht mit 442,5 Kilo vor Petersen-Dänemark(390) und Allart-Belgien (387,5) und Shams war im Leichtgewicht mit 352,5 Kilo vor Pitman-UsSa(342.5) und Anders- son- Schweden(322,5) erfolgreich.(sich) kache dieser Pre an die BASF wantreibend hei dem Bestreben, Versicherungsnehmer bestätigt noch stets friedliche Uebereinkünfte erzielt werden. Sicherung und keine Spekulation Den Versicherungs unternehmen geht es in der Hauptsache darum. die Spekulation auf Entschädigung zu behindern. Die Bereicherung des Versicherten durch den Schadensfall ist ebenso zu vermeiden, wie das sich automa- tisch an etwaige Bereicherungs möglichkeiten anschließende„Gesundbrennen“, gleichgültig. ob es sich um Grohbßunternehmen, die da ver- sichert sind, oder um Kleine Betriebe handelt. um Lux uspaläste oder Einfamilienhäuser. Wenn also jene Maklerfirma, der Revolu- tionär des deutschen Versicherungswesens, von der Erwägung ausgeht. e müsse dem Ver- sicherten erspart bleiben, gewissermaßen als Bittsteller, als Petent bei der Versicherung auftreten zu müssen, falls er dle Wiederher- stellung eines Schadensobektes zu verlegen Wünscht oder zu verändern, so ist festzustel- 1en, daß die Gegenwartslage keineswegs als Normalsituation anzusprechen ist, daß anomale Zeiten stets gewisse Abweichungen notwendig machen und besondere Vorkehrungen, daß aber die Tatsache, daß anomale Zeiten bestanden Und teilweise noch bestehen. kein Anlaß dazu sind, Abnormitäten in den Versicherungsbedin- gungen zu verankern auf bleibende Zeiten. so daß nach Eintreten der Normalisierung nichts Dauerndes. nichts Festes mehr in dem Ver- sicherungswesen bestehen wird. das Rückhalt verleiht. Selbstbegräbnis der Versicherungsmakler Es dünkt manchmal, als ob sowohl Ver- sicherungsmakler als auch der hinter ihnen stehende Konzern ihr eigenes Grab graben. Vielleicht handelt es sich aber doch nur darum. ein eigenes, vielleicht etwas stützungsbedürf- tiges Geschäft zu erweitern. Leise spielt hier der Wunsch der Industrie herein. Kosten einzusparen bei der Prämien- zahlung(6.„Morgen“ vom 6. Sept.„Leben und jeben lassen“). Daß hier ein Trugschluß vor- liegt, mag wohl bereits daraus ersichtlich sein, daß z. B. die Versicherungsumme, mit der In- ventar und Vorräte der BASF gegen Brand- schäden versichert sind, rund 400 Millionen DM beträgt, die Prämie rund eine Million DM jähr- lich betragen sollte und daß die beiden Schäden aus, den Jahren 1943 und 1948 rund das Drei- Amienbeträge verbraucht haben. Trotzdem ist séitens der Industrie gerade— i112 * irgendeiner Form Gefahrengemeinschaften zu bilden, die sich im Weg der Selbstversicherung Versicherungsschutz verschaffen würden.“ Es ist völlig klar, daß die nach langer Er- fahrung fast mit Sicherheit zu erwartenden normalen Schäden nicht die Prämien überstei- gen dürfen. Tritt dieser Zustand ein, dann ist der Nutznießer der hohen Entschädigungen bei unangemessenen niedrigen Prämienleistungen der Teil, der auf Kosten der anderen Versicher- ten lebt und wirkt. Es kann kein Zweifel dar- über herrschen, daß die Prämienbhöhe in unbe- dingtem Zusammenhange mit den erforder- lichen Leistungen stehen muß. Die westdeut- schen Versicherungen, die alle Schäden selbst tragen müssen, die keine Möglichkeit zur aus- ländischen Rückversicherung haben, mußten in dieser Hinsicht in den wenigen Monaten seit dem Tage X einige große Beträge gewisser- maßen aus den Armeln schütteln, sie müssen noch zusätzlich die Forderungen vergüten, die aus der Besserstellung der Haftpflichtrenten im Verhältnis 1:1 entstanden, obwohl ihnen am 20. Juni 1949 nur der bisher illusorische Besitz von„Ausgleichs forderungen“ zuerkannt Worden ist. Es geht darum, anzuerkennen, daß das Ver- sicherungswesen praktisch in der Zeit vor der Währungsreform seine Aufgabe nicht erfüllen konnte, daß es diese Aufgabe nicht erfüllen können wird, wenn nicht mit größter Beschleu- nigung die zuständige Stelle, gleichgültig, ob es sich um die BdL oder eine ihr übergeordnete Instanz handelt, den Devisenverkehr für Ver- sicherungsanteile im Auslande freigibt, denn eines ist wohl klar: Dem Versicherungswesen als Hilfsgewerbe der Wirtschaft wird jede Existenzmöglichkeit genommen, wenn es sich nicht so entfalten kann, wie es notwendig ist. Ist aber einmal der Weg offen, eigene Risi- ken im Auslande rückzudecken und fremde, ausländische Risiken dafür hereinzunehmen, dann kann auch das Versicherungswesen West- deutschlands wieder elastischer manipulieren, kann wieder günstiger kalkulieren. Die gegen- wärtige Schadenskurve macht eher eine Er- höhung der Prämien notwendig, denn eine Senkung, doch dies auch nur, solange keine F535 mit anderen Risiken be- steht. Tagtäglich erhalten unsere Versicherungs- direktoren Briefe, empfangen Besuche aus dem Alislande, die den Zweck verfolgen, am deut- schen Geschäft teilzunehmen. Beharrlich bleibt nur eines: Die Bd mit der für diese Zurück- haltung der Beteiligung notwendigen Devisen- vorschriften. Wenn Versicherungsunternehmen, Versicherte und auch Versicherungsmakler dahin ihre Be- mühungen verstärken würden, daß endlich diese letzte Barriere im Versicherungswesen beseitigt wird, dann wäre das Versicherungs- gewerbe wohl eher in die Lage versetzt, elasti- scher aufzutreten, vielleicht auch in der Prä- mienkalkulation etwas entgegenkommender zu sein. Nicht so, wie im Falle der BASF, denn die BASF will umsonst versichert sein und schreibt an die Versicherer ellenlange Briefe, wobel sie besonders hervorhebt, daß es sich um eine Unbilligkeit handelt, daß sie mit der Gemeinschaft der Versicherer wegen der Prämienfestsetzung verhandeln müsse, an- statt jeden einzeln fertigmachen zu können. Der Gerling-Konzern hat bekanntlich seinen Teil an der Versicherung der BASF(18 Prozent) des Gesamtrisikos) zu einem Prämiensatz zu 1,8 Prozent in Deckung genommen., während die anderen Versicherer einen Satz von 2,5% fordern. Die Bayer. Versicherungskammer, der die Gebäude versicherung anheimfällt, soll so- gar jetzt 3 Prozent fordern. Doch die privaten Versicherungsunternehmen können natürlich mit ihren Forderungen nicht so massiv auftre- ten wie eine offiziöse Anstalt, die teilweise von der öffentlichen Verwaltung gestüzt wird. Der Einwand der Dekartellisierung, den die der Dekartellisierung unterliegende BASF er- hebt, beleuchtet blitzartig die Situation im Ver- sicherungsgewerbe. Durch die Notwendigkeit, Risiken zu streuen, ist jede Versicherungs- gesellschaft irgendwie im Rückversicherungs- wege an jedem Versicherungsabschluß, der in Deutschland getätigt worden ist, beteiligt, Sie stellen somit ein geschlossenes Ganzes dar, das sich zwar in verschiedene, zahllose Anstalten aufteilt, dessen Geschäftsbestand jedoch unter- einander und zwischeneinander wieder zusam- menfließt. Es ist ein gewagtes Stück, wenn eine Anstalt, hier aus der Reihe tanzend, einen auffallend niederen Prämiensatz konzediert. und es beweist vielleicht gerade dieser Umstand die verzweifelten Bemühungen des amerikani- schen Teilhabers dieses Konzerns, ins deutsche Geschäft auf jeden Fall, koste es, was es wolle, einzudringen. Doch das Versicherungswesen ist ungeeignet, der Spekulation zu dienen. Das sind zwei Be- griffe, die sich einfach nicht vereinen lassen. Versicherung ist keine Spekulation. F. O. W. Neue 50-Pfennig- Stücke. In absehbarer Zeit wird es außer den 1- und 10-Pfennig-Sstücken und den in Vorbereitung befindlichen 5-Pfennig⸗ Stücke auch wieder 50-Pfennig- Stücke geben. Wie von der Direktion des Osnabrücker Kup- ter- und Drahtwerkes mitgeteilt wurde, ist dort vor kurzem ein umfangreicher Auftrag eingegan- Sen, 50-Pfennig-Münzen anzufertigen.— Für die neuen 50-Pfennig-Sstücke ist eine hochwertige Kupfer-Nickel-Legierung vorgesehen. Sie werden also nicht wie die kleinen Münzen aus plattiertem kupfer und messinghaltigem Eisen bestehen. Die neuen Münzen werden durch ein silberähnliches Aussehen erhalten, des an die Geldstücke aus krüherer Zeit erinnert. Das Werk hofft, den Auf- trag über mehrere 100 Tonnen Münzen für den neuen Münzwert bis Ende dieses Jahres bewäl-⸗ tigen zu können.(dpa Seite 7 777VVVVVVVVVVVVVPPPGCGTCTGTGTbVGTGTVTPVGTGTGTGGGGGTGTGTGbGVbGTVTGTVTVTVTVTVTVTVTWTVTV1TW1WT1T—+1W1W1—1W1—1—W—W—W—W———www Gegenwert-Mittel freigegeben Kredite werden,trizoniert“ Anläßlich der Freigabe von 57 Mill. DPM aus dem ERP-Gegenwertfonds der französischen Zone teilte der Beauftragte der ECA-Behörde. Prud Homme, unter anderem mit. daß ein Antrag auf Freigabe eines weiteren Betrages in Vorbereitung sei. In Zukunft sollen jedoch die Investitionsprojekte nach Möglichkeit teil- weise durch die Antragsteller selbst finanziert werden. Aus praktischen Erwägungen ist der Gegen- wertfonds der französischen Zone, der bisher bei der Landeszentralbank in Freiburg geführt wurde. auf ein Sonderkonnto bei der Bank deutscher Länder übertragen worden. Die Ein- zahlungen auf dieses Konto haben bisher 167 Mill. DM erreicht. Die ECA hat nun die Bd. angewiesen, 57 Mill. DM zu deblockieren und dem französischen Hohen Kommissar zur Ver- fügung zu stellen. Die Verteilung der Kredite erfolgt dann durch die Finanzierungs-AG. in Speyer, deren Kapital durch die Länder der französischen Zone aufgebracht worden ist, während die entsprechende Kreditverteilung in der Bizone durch die Wiederaufbaubank vor- geommen wird. Eine Verschmelzung beider In- stitute wird erwogen. Die Anleihenehmer ha- ben an die Bank den in Westdeutschland für mittelfristige Kredite marktüblichen Zins zu zahlen, zuzüglich eines Prozentes zur Deckung der Unkosten. Für das Marshallplanjahr 1949/ 50 kann, Prud' Homme zufolge, nach dem gegenwärtigen Stande der Verhandlungen nur mit einem Kre- dit von 86,5 Mill. Dollar für die französische Zone gerechnet werden. während man für ganz Wesbdeutschland mit 343 Mill. Dollar rechnet, von denen allerdings noch die Ziehunssrechte abzurechnen sind, die an andere Marshallplan- staaten gewährt werden. Die Aussichten der südwestdeutschen Eisen- bahn, einen weiteren Kredit aus Mitteln des Gegenwertfonds zu erhalten. bezeichnete der Leiter der Wirtschaftsabteilung der französi- schen Militärregierung. Half f. als gering. da nach seiner Ansicht gewisse Vorzugstarife der Eisenbahn zu niedrig sind.(dpa) Bd.- Ausweis Finanzlage gelockert Der Notenbankstatus vom 31. August. zeigt die für die letzte Monatswoche übliche kräftige Beanspruchung. Der Zahlungsmittelumlauf ist um 529 Millionen auf 7222 Millionen DM gestie- gen und lag damit um 115 Millionen DM über dem Umlauf von Ende Juli 1949. Entsprechend dieser Ausdehnung sind die Guthaben der Lan- deszentralbanken um 285 Millionen auf 465 Mill. zurückgegangen, während sich die von den Landeszentralbanken in Anspruch genommenen Kredite um 447 Millionen auf 2293 Mill. DM erhöhten. Darunter erfuhren die-Wechselkre- dite einen Zuwachs um 151 auf nun 1309 und und die Lombardkredite einen solchen um 296 auf 983 Millionen DM. Von den im Zusammen- hang mit den Auslandsgeschäften geführten Konten verminderten sich die Devisenpositio- nen auf Aktiv- und Passivseite nahezu gleich- mäßig(minus 34, bzw. minus 35 Mill. DM). Unter den sonstigen Konten zur Abwicklung des Auslandsgeschäfts haben die Passivposten um 14 Millionen DM stärker zugenommen als di 2 Aktivposten. Ve. Statt kassierter Walfischflotte Lebertran in Hülle und Fülle Zur Bekämpfung der Rachitis werden im Laufe des Septembers große Mengen Lebertren aus den Vereinigten Staaten in alle vier deut- schen Besatzungszonen eingeführt und durch deutsche Wohlfahrts organisationen, Amtsärzte, Kliniken und private Aerzte an Mütter und Kinder verteilt. Die Lebertran-Aktion ist von der internationalen Kindernothilfe der Ver- einigten Staaten nach Besprechung mit den Ge- sundheitsbehörden aller vier Besatzungszonen für die Dauer von fünf Monaten geplant. Der im Lebertran enthaltene Schutzstoff ist ein wirksames Heilmittel gegen Rachitis, die sich in den Nachkriegsjahren unter den deutschen Kin- dern im großen Umfang bemerkbar machte. It. Nur fürs Inland Zweite Gaspreiserhöhung genehmigt Im Rahmen einer Aussprache zwischen Ver- tretern der eisenschaffenden und eisenverarbei- tenden Industrie, den Ferngasversorgungsgesell. schaften und den beteiligten Behörden, die in Düsseldorf stattfand, wurde bekannt, daß die zweite Erhöhung der Gaspreise genehmigt wor- den ist. Diese geht bis zu 1 Pfg. je ebm, wobei die Erlöserhöhung für die Zechen, die Gas lie- fern, 0,7 Pfg. je ebm beträgt. Bei der Aus- sprache wurde ferner bekannt, daß etwa 3,5 Mill. cbm täglicher Gaserzeugung von jenen Generatoranlagen erzeugt werden, deren Be- stand durch Demontagen der chemischen Be- triebe, in denen sie liegen, bedroht ist. Es sei noch nicht klar, ob diese Anlagen erhalten werden könnten, obwohl sie für die Ferngas- versorgung von allergrößter Bedeutung seien. Bekanntlich erfolgten die Exportgaslieferungen zu bedeutend niederen Preisen als die Inlands- lieferungen. RH. Karl Crezeli 60 Jahre alt Schon seit seiner frü- hesben Jugend hat sich der Jubilar dem Boxsport verschrie- ben, dem er heute noch dient. Man kann schon sagen, ein Men- schenalter im Sport und für den Sport. Er steht heute noch als Aktiver Trainer seinen Jungen mit Rat und Tat zur Seite. Im Jahre 1905 trat er der Mannheimer Turnge- sellschaft und dem a* Schwimmklub Sala- mander“ Mannheim bei. Im Jahre 1906 führte ihn die Mitgliederliste des damaligen Athleten- Klubs Schwetzingervorstadt. Die Zugehörig- keit zu letztem Verein, sollte seinen ferneren sportlichen Lebensweg bestimmen. Zunächst war es Gewichtheben und Ringen, das ihn an- zog und wo er sich die ersten Sporen ver- diente. Nebenbei war er noch ein eifriger Ver- fechter des Fußballsports. Doch erst nach dem Weltkrieg 1914-1918, als der Boxsport in Deutschland erlaubt wurde und der Verein für Körperpflege von 1886 als erster Verein in Mannheim eine Boxabteilung bildete, war Crezeli in seinem Element. Durch den Krieg mußte er wie viele An- deren seine Heimatstadt verlassen und evaku- jerte nach Walldürn, wo er als Kreisfachwart den Odenwaldkreis betreut. Die Sportfreunde Badens und Mannheims wünschen dem Jubilar noch weiteres Glück und frohe, gesunde Tage. . Vorstände des Turnkreises tagten Die Vorstände der 50 Vereine des Turn- Kreises Mannheim Stadt und Land tagten im Vereinshaus der Sd Mannheim und nahmen Stellung zu den kommenden Tagungen des Sportkreises und des Badischen Sportbundes. Kreisvorsitzender Georg Volz, Seckenheim, gab einen Ueberblick über die durchgeführten Veranstaltungen und zeigte dabei auch die Schwierigkeiten auf, um eine noch erfolg- reichere Tätigkei auf dem Gebiete der Jugend- und Volksgesundheit zu erreichen, Der Turn- Kreis Marmheim hat 75 Prozent aller Jugend- lichen, die sich turnerisch und sportlich be- tätgen, erfaßt. An dem Kreiskinderfest in Edingn beteiligten sich 1800 und beim Kreis- turnkfest in Seckenheim 1700 junge Teilnehmer. In einer lebhaften Aussprache, an der sich auch der anwesende Vorsitzende des Badischen Turnverbandes, Groth, Karlsruhe, beteiligte, stand die Organisationsform zur Diskussion. Dabei kam zum Ausdruck, daß die Einheits- organisation den Fachverbänden vorgezogen werden soll. Die beiden großen Organisatio- nen., die Deutsche Turnerschaft und der Ar- beiter-Turn- und Sportbund, die heute ver- einigt sind und vor 1933 mehr als 15 Millionen Mitglieder zählten, wünschen auch ihrer Stärke entsprechend eine materielle Unter- stützung um das Tunen und das Spiel auf idealistischer Grundlage in breitester Form ausüben zu können. Es wurde beschlossen, am 2. Oktober 149 in Schwetzingen einen Kreisturn- tag abzuhalten, bei dem die angeführten Fra- gen eine endgültige Klärung finden sollen. Vorsitzender Georg Volz konnte die tempera- mentvoll verlaufene Tagung zur Zufriedenheit beschließen.. 0 * f Der ungarische Olympiasieger Inne Nemeth verbesserte in Kattowitz seinen im Vorjahre mit 59,20 Meter aufgestellten Weltrekord im Hammerwerfen auf 59.77 Meter. dpa). Fünfzig Mannschaften kämpften um Punkte 8 Die Spiele der Handball- Bezirksklasse Staffel I: Reichsbahn-SG— TSV Viern- heim 8:9; SG Hemsbach— HSV Hockenheim 9133 Sg Lampertheim— TBd Neulußheim 63; TV Altlußheim— TV Großsachsen 5:10; TG Laudenbach- Sd Mannheim 4:9. Die ersten Spiele geben natürlich noch keinen Aufschluß über den weiteren Verlauf. Beachtenswert ist der Viernheimer Sieg bei der Mannheimer Reichsbahn und der 4.9-Er- folg der Sd in Laudenbach. Hockenheim erfocht in Hemsbach einen wertvollen Sieg. Grobßsachsen mußte beim Neuling in Altlußg- heim kämpfen, um die ersten Punkte zu sichern. Staffel II: TSV Wieblingen— TSV Ofters- heim 2:18; TSG Wiesloch— 98 Schwetzingen 4:10; SG Walldorf— TV Bammental 8:8: TSG Ziegelhausen— 86 Nußloch 2:7; Germania Dossenheim— SG Kirchheim 7:10. In der Heidelberger Staffel überraschten die beiden Siege der Mannheimer Vertreter Oftersheim und 98 Schwetzingen, die ziemlich eindeutig ausgefallen sind. Nußlochs latter Sieg in Ziegelhausen entspricht auch nicht gerade den Er Wartungen. 5 Frauen: VfL Neckarau— SV Waldhof 1:1; TV Altlußheim TB Neulußheim 1:7; Sd Ladenburg— VfR Mannheim 1:10; TV Hohen- sachsen— Reichsbahn Sd 4:3; ASV Feuden- heim ASV Schönau 2:2; VfB Kurpfalz gegen 09 Weinheim 5:7. Die Ergebnisse der Kreisklasse: VfR Mannheim— SV Ilvesheim 319; VfB Kurpfalz— TV Edingen 4:9; TV Friedrichs feld— 09 Weinheim 10:9: S Hohensachsen gegen Sc Käfertal 12:6 Ms Mannheim gegen Sd Rheinau 17:3; TSV Neckarau gegen ASV Schönau 25:1(ö); TSV Neckarhausen gegen TSV Rheinau 3:14; Germania Mann- heim— SpVgg Sandhofen 3:16; ASV Feuden- heim— Einheit Weinheim 14:7. In der Kreisklasse I ließen sich die Rasen- spieler von Ilvesheim auszählen und ver- loren noch einen Mann durch Hinausstelllung. Sehr knapp und überraschend kam der Fried- richsfelder Sieg über 09 Weinheim. Hohen- sachsens Spielstärke ist bekannt. In der Kreisklasse II endeten sämtliche Spiele zwei- stellig. Unerwartet war die Spielstärke von TSV Neckarau. 25 Tore wollen e — Oeffentlichkeit. Mannheimer gelebt hat. Stischer Vorgang, den heute fast Dreiund- gàͤchtzigjährigen sozusagen aus der Vergan- Wesen aus Fleisch und Blut machen. diesem Stück der Lebenslügen, der falschen Seite 8 MORGEN — Beschwerlicher Weg zum Ruhm V Viie leben unsere jungen Musiker! „Fräulein G. spielt heute aufs laufende Band“ sagt Frau Sättele, in deren Haus die jährige Planistin ein feuchtes Souterrain- Zimmer bewohnt. Lieselotte G.s Hauptem- nahmen sind Sendungen für den Rundfunk. Aber Frau S. kann den Besuchern nicht oft berichten, daß ihre Mieterin Bandaufnah- men macht. Das Monatseinkommen der Pia- nistin beträgt durchschnittlich 100 DM. Fur das Zimmer muß sie monatlich 20 Mark, für die Flügelmiete ebenso viel bezahlen. Mit den Honoraren aus den Rundfunksendun- Sen löscht sie die inzwischen angewachsenen Schulden. Lieselotte G. ist eine Schülerin von Pro- fessor Wladimir Horbowski. Sein Name als Klavierpädagoge hat in Fachkreisen einen Suten Klang. Helmut Roloff, Anna Antonia- des und Elisabeth Mietusch Waren seine Schüler. Sie sind zum Zuge gekommen. Die Jurige Lieselotte G. kämpft immer noch um den Anschluß. Dabei ist der Nachwuchs an guten Pia- nisten gering. Aber seit der Währungs- reform will das Publikum nur noch be- rühmte Namen haben. Ein Solistenkonzert, in dem nicht Elly Ney, Wilhelm Kempf oder Gieseking spielen, ist schon von vornherein ein finanzielles Fiasko. Die guten Zeiten sind mit der Währungs- reform dahingeschwunden. Es ist wieder Wie früher, wo eirf Pianist ohne Mäzen nichts werden konnte. Ein solcher Mäzen war für Gieseking Gotrian-Steinweg. Der finan- zierte den hoffnungsvollen jungen Pianisten und verpflichtete ihn, immer auf den Instru- menten seiner Firma zu spielen. Auch der Berliner Bankier Mendelssohn förderte selbstlos den musikalischen Nachwuchs. Schon früher waren die ersten acht bis zehn Konzerte eines jungen Talentes Zu- schuß unternehmen. Achthundert bis tau- send Mark für jedes Konzert kostete der Weg zum Ruhm. Nur wer sich einen Namen erspielt hatte, wurde von bekannten Agen- ten wie Goette in Hamburg und Gail in Berlin vermittelt. Auch Hauskonzerte in der Gesellschaft, bei denen junge Pianisten bekanntgemacht und gut honoriert wurden, Waren früher Stufen auf der Treppe in die Der Salon der Frau von Bülow in Berlin war für manchen Musiker Sprungbrett in die Oeffentlichkeit. An die Stelle des Salons und der Mäzene ist heute der Rundfunk getreten. Aber der Weg vom Rundfunk in die Konzertsäle ist verbarikadiert. Die Dirigenten schicken an- erkennende und liebenswürdige Briefe, die meist mit einer Ablehnung aus Etatgründen endigen. Das Schwergewicht des Konzert- publikums bilden die vierzig- bis siebzig- jährigen Damen. Ihnen gefällt der bewußte, klare und trotzdem verinnerlichte Stil der jungen Pianisten, wie ihn am vollendetsten Helmut Roloff verkörpert, nicht. Sie wollen virtuose Reißer hören und auch sehen, Nachfahren von Liszt und Rachmaninow. Aber solche kongeniale Nachfahren gibt es nicht. Trotzdem ist hohles Pathos und ver- schwommenes Gefühl gefragter ats die Werktreue Nüchternheit junger Pianisten. Sergiu Celibidache Airiglert Teeheskeedn Zeichnung von Willi Steiner 8 Lieselotte G. hat nach sechsjährigem Studium zum ersten Male mit Orchester Konzertiert. 1944 wurden die Orchester auf- gelöst. 1945 studierte sie weiter. Die mei- ten ihrer Schüler waren Amerikaner. Für eine Stunde bekam sie zwanzig Zigaretten. Manchmal auch nur zehn. Nach der Wäh- rungsreform war der Klavierbildungshun- Ser gestillt. Lieselotte G. hat heute nur noch zwei deutsche Schüler. Jeder Rundfunksender verlangt vor der Verpflichtung ein Probespiel. Die Reise wird nicht ersetzt. Durch ganz Deutsch- land fahren die Pianisten per Anhalter zum Probespiel. Der Rundfunkseparatis- mus geht so weit, daß Bandaufnahmen nicht bei anderen Sendern am Heimatort der Pianisten gemacht werden können. Im Austausch gegen Max Egger gab Liese lotte G. in Zürich und Bern! Konzerte. Sie spielte auch schon mit den Stuttgarter Phil- harmonikern. Ihre Kritiken sind gut. Aber das finanzielle Wagnis, sie in einem Kon- Musiker über Musik Seien wir überzeugt, daß ein Genie, wie das eines Mozart, heute geboren, eher Chopin- sche Konzerte schreiben würde als Mozartsche. Robert Schumann * Jede Musik, die auf dem Boden unserer großen Deberlieferung und mit verantwor- tungsvollstem Ernste geschrieben wurde, darf auch vom Hörer guten Willen und tätige Mit- arbeit fordern. Paul Hindemith * Jeck habe die Musik hinter all den Schleiern gesucht, die sie selbst vor ihren begeisterten Anhängern anhäuft. Claude Debuss (Aus den von Karl H. Wörner ausgewählten „Musiker-Worten“, die im P.-Keppler-Verlag, Baden-Baden, erschienen sind.) zert herauszubringen, auf sich nehmen. In dem Souterrain-Zimmer Lieselotte G.s mit dem mächtigen Flügel und einem Farbdruck nach Karl Hofer sitzt oft Hans Werner Henze, einer der erfolgreichsten und der arroganteste der jungen Kompo- nisten. Lieselotte G. spielt sein Concertino. Aber moderne Musik ist wenig gefragt, und so wurde es erst dreimal aufgeführt. Der Lehrerssohn, dessen Vater vermißt ist und dessen Mutter vier Kinder ernähren muß, war bis beute auf die Unterstützung von Freunden angewiesen. Für seine Oper „Das Wundertheater“, die vom Stadttheater Heidelberg bestellt war, bekam er 1000 DM. Ihm kommt zugute, daß er in einem un- heimlichen Tempo komponiert. Nun hat er einen Vertrag mit Heinz Hilpert in Kon- stanz. Er schreibt für ihn die Bühnenmusik. Hans Werner Henze gehört zu den weni- will kein Dirigent gen, die es geschafft haben. Der Vertrag mit Hilpert gibt ihm finanzielle Unabhän- gigkeit, Zeit und Ruhe zu neuen Arbeiten. Auch Helmut Roloff, 35 Jahre alt, hat mit den namhaften deutschen Pianisten der älteren Generation gleichgezogen. Er war früher Jurist, und hat sich die Berufs- eigenschaften der Nüchternheit und Ziel- bewußtheit bewahrt. Helmut Roloff ist alles andere als ein Bohèmiens. Er raucht nicht, trinkt ungern und ist sparsam. In der Widerstandsbewegung riskierte er trotz- dem Kopf und Kragen. Er hatte einen Geheimsender und saß ein halbes Jahr. Sein hervorragendes Können brachte ihn in den Kreis der Dresdner und Berliner Philhar- moniker. Heute spielt er in großen Städten unter bekanntesten Dirigenten und kann es sich bald erlauben, seinen eigenen Flügel mit auf Tournèe zu nehmen. Bei den kra- nichsteiner internationalen Ferienkursen für neue Musik trat er als Lehrer hervor und ist Dozent an der Hochschule für Musik. Der Weg in die Oeffentlichkeit ist schwierig. Die Begabung allein tut es nicht Man muß sich einen Namen erspielen. Man muß beim Publikum„gefragt“ sein. Und von der künstlerischen Reife bis zu diesem „Gefragtsein“ ist es ein langer und dornen- voller Weg.„ Hans Bayer Arnold In der Stille seines Heimes in Californien begeht Arnold Schönberg, der es sich aus Gesundheitsrücksichten versagen mußte, der Einladung zur Teilnahme an der Frankfurter Woche für Neue Musik Folge zu leisten, am 13. September seinen 75. Geburtstag. Seine Werke waren während des Dritten Reiches in Deutschland verboten. Nach Abschluß des Krieges konnte der Musikinteressierte sei- nen Schöpfungen vereinzelt auf Musikfesten im Rundfunk oder gelegentlich auch in öffentlichen Konzerten wieder begegnen. Auf eine begrenzte Anteilnahme im Publikum stieß auch jetzt, genau wie vor 1933, das eine oder andere Werk aus der Frühzeit seines Schaffens. Warum ist dem deutschen Musik- hörer kaum etwas von Schönberg vertraut? Ist es nur Pietät, laß wir seinen Namen anläßlich seines 75. Geburtstages nennen? Eine merkwürdige Konstellation: das Schaffen dieses Komponisten stößt seit 1910 fast immer und überall, um die Gradabstu- kungen der Anteilnahme zu charakterisie- ren, entweder auf befremdetes Kopfschüt- teln, gleichgültiges Achselzucken, offene Ablehnung oder wilden Protest, der sich sogar zu Saalschlachten zwischen Freund Louis und das große Lalula „. 3 deddle la bahm, rip bib ee doo dee doo doo.-ohne Zweifel: auch die wahrlich selbstverschwenderische Inbrunst, mit der. Louis Armstrong diesen Text inter- pretierte, dürfte nur wenige deutsche Ohren überzeugen. Dabei ist es schon 23 Jahre her, daß dieser originalste aller Jazz-Musiker durch jene Improvisation eine Situation rettete und dabei einen neuen Stil begründete. Es war während einer Schallplatten- Aufnahme des Schlagers „Heebie Jebies“. Armstrong fehlte das Textblatt. Um die Aufnahme nicht wieder- holen zu müssen, spielte die Kapelle weiter und Armstrong sang(wie durch Horn geblasen), was ihm der schwarze Dionysos eingab, Urlaute aus der Tiefe seiner musi- kalischen Erregung. Die Platte wurde ein best-seller, und die Musikhistoriker bezeichnen dieses Ereignis als die Geburt des sogenannten Scat-Singens. Weil dieser Gesang sich keiner Sprache bedient, weil er aus einer vegetativen Schicht des Seelischen kommt, die tiefer liegt als alle sprachliche Differenzierungen, War die Internationalität seines Erfolges von vorn herein gesichert. Zudem kamen die gewaltigen Ausbrüche des jüngsten Jazz seiner Verbreitung sehr zugute, jener orgia- stischen Musik, die keine Worte mehr zu- läßt, sondern nur noch den rhythmischen Schret„bebop“. „Bebop“—so wird der neue Stil genannt, gegen den sich der Jazz von New Orleans Triumphaler Empfang für Bassermann Ibsens„Gespenster“ 5 Als beim Auftritt des Pastor Manders der Begrüßungsbeifall eines bis auf den letzten Platz besetzten Hauses losprasselte und den Ablauf der Handlung minutenlang unterbrach, war dies der spontane Ausdruck der Freude des Wiedersehens mit Albert Bassermann, dem großen Sohne dieser Stadt, der, einst mit seiner Lebensgetährtin von dem fluchbeladenen Regime ins Exil getrieben, als Mensch und Künstler in ali den Jahren unvergessen in den Herzen der Ein fast gespen- genheit wieder heraufkommen und von der Bühne herab Vergangenes mit hoher Kunst beschwören zu sehen! Zwischen den zeit- fernen Plüschmöbeln im Salon der Frau Alving zitierte Bassermann noch einmal die Geister einer versunkenen Epoche großen Theaterspiels. Der Darstellungssti! des Naturalismus in seiner(bei Ibsen gern noch geheimnistuerisch mit allerlei Symbolismen umzkleideten) Nacktheit der Aussage feierte für zwei Stunden seine Wiederaufersteh- ung in Bassermanns Pastor Manders. Der berühmte„Bruch“ seiner leicht mannhei- merisch eingefärbten Stimme., der keines- Wegs etwa eine Alterserscheinung ist, das VUebermaß der Gebärden-Akzente zum ge- sprochenen Wort sind Wirkungsmittel, die von Bassermann in der ungebrochenen Vi- talität echten Komödiantentums mit vir- tuoser Meisterschaft eingesetzt werden una die schwer zu spielende Figur des„großen Kindes“ auch heute noch zu einem irrenden 0 In Ideale und der Tragik verspäteter Erkennt- nisse wird alles Lebendige von den Ge- im Mannheimer Nationaltheater spenstern überlebter und toter Ansichten beherrscht, in die sich Pastor Manders tief verstrickt weiß, ohne die Kraft zur inne- ren Befreiung zu finden. Dieses fast tra- gikomische Verharren in den Irrtümern welker Konventionen bis zur völligen Le- bensniederlage wird in Bassermanns Dar- stellung auf eine sehr überlegene Art deut- lich. Dieser Manders, wie Bassermann ihn sieht, schafft ein von den Schatten der Ver- gangenheit umgeistertes, mit quälender Verhaltenheit geladenes Spannungsfeld zwi- schen sich und Frau Alving, dieser starken mütterlichen Seele, die(zu spät zwar) pein- voll Gewesenes endlich überwindet, den Kampf mit den Gespenstern aufnimmt una sich mit dem allerdings fragwürdigen „letzten Liebesdienst“ an ihrem zerrutteten Sohn die innere Freiheit zu erkaufen glaubt. Tut sie es wirklich? Bleibt nicht auch über ihrem Ringen das große Frage- zeichen des Ungewissen, des Gespenstischen schweben? EIse Bassermann steht mit diesem Leidgeschöpf der Frau Alving schlicht und voll schöner Gefühlskraft ne- ben ihrem großen Albert. Sie ist keine Sprecherin von Format, aber ihr Spiel wird von fraulicher Würde und Herzstärke ge- tragen, und das künstlerische Zusammen- Wirken dieses auf der Bühne wie im Leben bis ins hohe Alter hinein unzertrennlichen Paares hat irgendwie etwas Ergreifendes, das den Bassermann-Gastspielen seinen feinen wärmenden Reiz gibt. Auch dann noch, wern es, wie hier, um vergilbte oder längst gelöste Ibsensche Problematik geht. Jürg Medicus als Oswald, die Regine Waldtraut Salz manns und Curt Condé in der Rolle des frömmelnd-heuchlerischen Tischlers Engstrand umkreisten die Bas- ausnimmt wie Großmütterchens Spieluhr wirft alle musikalische Tradition über den Haufen. Der Jazz verdankt ihm unerhörte Effekte. Allerdings gibt es keine melodisse Linienführung mehr, sondern nur noch Melodiefetzen, die aus dem allgemeinen Lärm sporadisch auftauchen. Der„simple“ Tanzrhythmus ist völliger Diskontinuität gewichen. Die technischen Anforderungen an die Solisten(die ganze„band“ ist in einen Haufen anmutig eigensinniger Solisten zertrümmert) sind gleichwohl ungewöhnlich hoch. Bebop ist musikalische und sprachliche Atomzertrümmerung. und genialer Ausdruck unserer Zeit. 5 Wer ihn einfach als typisch amerikani- schen Infantilismus abtun möchte, dem sollte man das Wort des alten Salomo entgegen- halten:„Nichts Neues unter der Sonne“. Und dann war es Christian Morgenstern, der Matador aller deutschen Rundfunk- schatzkästlein, der bereits vor fünfzig Jahren so treffend bemerkte: Kroklokwafzi? Semmememmi! Seiokrentro— prafriplo: Bifzi, bafzi; hulalemmi: quasti basti be Lalu lalu lalu lalu la! Simarar kos malzipempu silzuzankunkrei(;) Marjomar dos: Quempu Lempu Siri Suri Sei(ö)) Lalu lalu lalu lalu la! Kar! Henrici Ein schonungsloser und Feind steigerte. Aber dieser Kompo- nist ist aus der Geschichte der zeitgenössi- schen Musik nicht wegzudenken. Er hat nicht nur vor und nach dem ersten Welt- krieg zahlreiche Musiker nachhaltig beein- flußt, sondern gewinnt jetzt wieder eine Bedeutung, deren Fortwirkung in fast allen Ländern der alten und neuen Welt spür- bar ist. Schönberg, 1874 in Wien geboren, war, abgesehen von einer kurzen Studienzeit bei seinem späteren Schwiegervater Alexander Zemlinsky, Autodidakt. Sein Wirken vor 1914 verteilt sich auf Wien und Berlin. In beiden Städten sammelt er einen beachtli- Arnold Schönberg Gemälde von Oscar KRokoschæa chen Schülerkreis um sich, an deren Spitze an Bedeutung als schöpferische Persönlich- keit der 1935 verstorbene Alban Berg stand. Nach dem Kriege vorübergehend in Amster- dam, gründet Schönberg in Wien den Ver- ein für private Musikauf führungen. 1923 übernimmt er als Nachfolger Busonis eine Meisterklasse für Komposition an der Preu- Bischen Akademie der Künste in Berlin. Er wird zehn Jahre später seines Postens ent- hoben, emigriert nach Amerika und wirkt dort als Pädagoge in maßgeblichen Stellen in Boston, New Vork und später in Los Ange- les. Schönberg ist auch als Maler und Dich- ter, vor allem jedoch durch eine bedeutsame 7 Harmonielehre(1911) hervorgetreten. Der Komponist Schönberg beginnt, wie die meisten deutschen Zeitgenossen, im Stil Richard Wagners. Und es sind gerade Werke dieser Schaffenszeit, die noch heute auf Re- sermanns als gewissenhafte Helfer, gerie- ten jedoch künstlerisch ihnen gegenüber stark ins Hintertreffen. Nach dem letzten Vorhang gab es end- lose Ovationen und Blumen. C. O. E. Musikpflege in Amerika Vortrag von Sstuekensehmidt Das für europäische Begriffe mitunter recht widerspruchsvoll anmutende Musik- leben in Amerika schilderte in einem durch die Fülle der Gesichtspunkte überraschen- den Vortrag der bekannte Publizist und Musikforscher H. H. Stuckenschmidt im Amerika-Haus. Der Vortragende be- richtete von einem intensiven Beethoven- Kultus der Amerikaner mit alljährlich wie- derkehrenden Aufführungen seiner sämt- lichen Orchester-Werke einschließlich der Konzerte, während Brahms in weitem Ab- stand folgt und Bruckner zögernd einge- führt wird. Bewundeèrnswert ist die Spiel- kultur und Disziplin der erstklassigen Or- chester, die Stuckenschmidt miteinander vergleichen konnte. Bekannte Dirigenten, wie Bruno Walter, Fritz Busch u. a. halten nach wie vor deutsche und österreichische Musiktradition hoch und sehnen sich nach Deutschland zurück. Die Universitäten ver- mitteln außer Musik wissenschaft intensiven Unterricht in allen Instrumenten, die theo- retischen Fächer werden von der studieren- den Jugend mit allem Ernst wahrgenom- men. Als häufig unzulänglich empfand Stuckenschmidt die Darbietungen der New Vorker Metropolitain-Oper, die keinerlei Zuschuß genießt und ihre Aufführungen oft mangelhaft vorbereitet herausbringen muß. In der anschließenden Diskussion kam der Vortragende auch auf die hochstehende Amerikanische Musikkritik und das weitver- breitete Kammermusikspiel sprechen. ch. 75 Cründgens'„Faust“ in Edinburgh Inzwischen begann Das mit Spannung erwartete Edingbur- gher Gastspiel des Düsseldorfer Ensembles unter Gustaf Gründgens begann am Mon- tag. Mit sechs Aufführungen von Goethes „Faust“ gedenkt Edingburgh des 200. Ge- burtstages des Dichters: Gustaf Gründgens War berufen, seine vieldiskutierte Insze- nierung vor einem Zuschauerkreis zu zei- gen, der ohne eigentliche Kenntnis des Werks dennoch seinem Nimbus erlag. Die große Gefahr, in einen luftleeren Raum zu geraten, war natürlich gegeben Denn nur wenige Besucher waren der deut- schen Sprache so weit mächtig, um in den Geist der Dichtung einzudringen. Die Mehr- zahl der Zuschauer mußte sich in das äußere Bild der Handlung und die für sie gegenständliche Kunst der Schauspieler halten. Wenn die deutschen Schauspieler dennoch einen großen äußeren Erfolg er- rangen, so mochte das mehr eine Verbeu- gung vor ihrem Ruf sein. Gründgens Mephisto war mehr der Witzig spekulierende Komödiant als ein Vertreter infernalisch dämonischer Mächte, mehr hönischer Verführer als eine aus den Schächten des Bösen kommenden übersinn- lich— lediglich getarnte— Gestalt Horst Caspar verkörperte in gebändigter ung gepflegter Sprache den Faust. Antje Weis- gerber gestaltete das Gretchen, Elisa- beth Flickenschildt die Rolle der Marthe Schwertlein. dpa * Indessen begann in Düsseldorf eine Vor- saison, die zwar eine vielumjubelte Neu- Einstudierung des bereits klassisch gewor- denen„Schneider Wibbel“ brachte, mit Mannheim erneuerte Albert Bassermanns Ehrenbürgerschaft Schönberg. Zu seinem 75. Geburtstag in Düsseldorf die„Vorsaison“ — 8 sam am L die vorg Mei II den sam gara sieht vat 8 eine ten 1 nents (briti gierte neun Der in Kam eigen mein bitte recht wiede sonanz stoßen. Er schreibt zuerst eine drucksmusik, die sich in der Wieden kein verästelter Gefühle verliert. Er feinert die Harmonik des Wagnerschen stan noch weiter. Die Töne der Oktave der Bachschen Zeit wohlgeordnet durdé Aufeinanderfolge in der Tonart,. durch Halbton veränderungen immer ständiger. Die Vorherrschaft der bisher vorzugten Hauptstufen geht verloren, allmählich die Gleichordnung eintritt, damit sind die zwölf Halbtöne der G. „atonal“ geworden, d. h. ohne Pal ohne die Rangordnung in der Tonart Sibt bei Richard Strauß, Max Reger anderen der Schönberg gleichaltrigen. ponisten allerdings auch zahlreiche„att L. Stellen, aber der Konsequenz, dauernd 55 bedingungslos in diesem Sti! zu schrel Kore wichen sie aus. Schönberg schritt ue veröt Atonalität bedeutet jedoch nicht Ana Volk Auf logischem Weg kam Schönberg zu“ I Neuordnung der zwölf Halbtöne; sein nung zip heißt das Zwölfton- System. ö Schönbergs Lebenswerk läßt sich 1 zwanglos in drei Gruppen einteilen: der frühen Wagner-Periode ist vor 4 das Sextett für Streicher„Verklärte NG 28 lebendig geblieben, ferner ein Orches * 61 ane des! sche Werk„Pelleas und Melisande“, Kammersinfonie, die Gurre-Lieder un George-Lieder. Die zweite Werkgruppe ginnt 1909 mit den„Drei Klavierstüd ah op. 11 und umfaßt als besonders herd Wahr ragende Stücke zwei Bühnenwerke, Or Sterstücke, Kammermusik und den„ef lunaire“. Um 1923 beginnt dann die 8% Periode der Zwölfton-Musik. Es wäre Unrecht zu sagen, die Unpe larität Schönbergscher Werke im Ronzel saal hinge mit dem Zwölfton- System 2 sammen. Sein System wird heute Dutzenden von Komponisten in aller benutzt und dient Werken verschieden * Gattung, die sich sehr wohl auch breit Beachtung verschafft haben. Es ist viene den deme den Schönbergs persönliche Sprache, eigene Musik, deren„abstrakter“ Charas fremd bleibt. Er schreibt in ganz ungese lichen Intervallen. Er liebt eine Ling schaf Ge führung, die aufzufassen selbst dem? 5 N schulten Ohr Schwierigkeiten macht. 5 Ausdruck bewegt sich stets in Greng id bieten des Seelenlebens, für die es woll wiede der modernen Malerei, aber nicht in“ Dichtung Parallelen gibt. Es steht uns nicht an, damit ein U P. über Wert oder Unwert der Schönbergs licher Musik auszusprechen. Wir dürfen auch e tiatu: den bequemen Weg wählen und die 5.7%* teilung einer späteren Zeit als der 0b tiven Richterin“ überlassen. Auch 800 5255 berg hat, wie jeder Schaffende, ein e Einre mit gutem Wollen und aufgeschlosse Ohr gehört zu werden. Dr. Kar! H. Wi i W bs-A sche Paul Henckels, dem„Ur-Wibbel!, in tete. Titelrolle wie Weiland vor 30 Jahren, dem der Autor Hans Müller-Schlösse graf Hausierer Fläsch gleichfalls an die alte“ dition anknüpfte, im Opernhause ab einer Künneke- Operetten Urauff Hochzeit mit Erika“) ausgesproche täuschend einsetzte. Dem Librettiste bels ist nicht nur nichts eingefallen, Texte sind von einem banalen Dilet mus, daß man nur staunen kann, Herr Künneke seine musikalische daran finden konnte; b) die repräsem Düsseldorfer Bühne sich dafür her gad, e) sogar noch der Film— die Düssel“ 80 „Euphone“— den blühenden Unsinn 8 geduldiger Leinwand zu verewigen tra 5 Ein paar hübsche Melodien, spritzige 45585 strumentationen genügen wirklich J wn Bei dieser„Hochzeit mit Erika“ kana“ Pa nur auf Scheidungsgedanken Kommen den Und noch ein Uraufführungsstart n ein Fehlstart wurde: die Euphone dig im Slanzvoll renovierten Europa- SavO5 ihren ersten in Düsseldorf gedrehten erer „Gesucht wird Majora“ mit Lotte 5 Camilla Horn, Hermann Speelmans, 992 Henckels, Harald Paulsen, also ein B semble, zu dem noch so vortreffliche“ Hern nendarsteller Wie Werner Hessen zurüc (Köln), Max Eckard und vor allem Wirk Therkatz OMüsseldorfer Schauspiel), sche Auch Werner Vielhaber. Düsseldorf) debutierte in einer Fil 8 5 Indessen: die unterdurchschnittliche 2 75 Hermann Pfeiffers vermochte aus del klaren und unzusammenhängenden lung keinen zündenden Funken der nung. herauszuschlagen.