eröttentlient unter Lizenz- Nummer 8 WB 110 erantwortliche Herausgeber: Karl Ache rmann. E. Fritz v. Schilling amber gedaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz leleton: 44 151. 44 152, 44 153 nkkonten: Südwestbank Mannheim 0 gemeine Bankgesellschaft Mannheim stscheckkonten: rlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Nudwisshafen a. Rh. Nr. 267 43 ſcheint: Täglich außer sonntags ur unverlangte Manuskripte über- mi der Verlag keinerlei Gewähr 0 K — eee ieee Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4986 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2,80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3, 11 zuzügl. DM„54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.83 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises schau, 2 Ja. Aq Jahrgang/ Nr. 187/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 13. September 1949 55 he gu eide i St 100 LI n Kommi Südweststaalſrage 1 Art en vor den Bundestag? bu Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Am 14. September mung ird, Wie unser Korrespondent in Bonn er- hr, auf Schloß Bühlerhöhe eine Zusam- ich! enkunft der drei württembergisch-badi- i chen Staatspräsidenten erfolgen, die versu- zen wollen, die Frage des Südweststaates in vernünftige Bahn zu bringen. Bisher reisen, daß Staatspräsident Wohleb ei- gen Gesetzentwurf zur Vorlage bringen wird, r im wesentlichen jene Formulierungen ſthält, die bereits aus dem letzten Wohleb- orschlag bekannt sind:„Wollen Sie den üdweststaat? Wollen Sie ein getrenntes 1878 ürttemberg- Baden?“ tlic) Die SPD hat für den Fall der Entschei- beein ung der Konferenz einen Gesetzesentwurf uri ur den Bundestag in Vorbereitung, der im respe esentlichen nur eine Frage für die Volks- den(übstimmung vorsieht und zwar die des Süd- rgen peststaates. Bei einer Ablehnung soll, wie 1 Soldan erfährt, die endgültige Regelung dem gisch Bundestag vorbehalten bleiben. Dieser soll, iden em SPD-Entwurf zufolge, die Modalitäten es Zusammenschlusses durch Bundesge- tz regeln. Jedoch soll dieser Gesatzent- urk nur dann zur Wirkung kommen, wenn hres die Bühler Konferenz scheitern sollte. Weitere Freigaben in Kehl Freiburg.(Ft-Eig.-Ber.) Wie von der süd- badischen Staatskanzlei mitgeteilt wird, Film Furde in Vollzug der Verordnung 219 über finanie Verwaltung des Gebietes von Kehl am 3 September ein weiterer Abschnitt der n De ſtadt Kehl in deutsche Verwaltung über- nacht Eben. Der freigegebene Abschnitt, der sich 8* den bisher freigewordenen Sektor an- ließt, umfaßt ein Gebiet von rund ranzösischer Seite zu erfahren, daß gegen- kragen härtig Vertreter der Militärregierung mit Schmtem Stadtpräfekten von Straßburg Ver- er Eper andlungen führen, um eine Verkürzung der Washingtoner Abkommen für die Rück- der abe Kehls vorgesehenen Frist herbei- a splelggünren Für die Rückgabe sind vier Jahre ion in ſrgesehen. e Sich 5 Erweiterter Interzonenverkehr Berlin.(dpa) Der erweiterte Interzonen- gerkehr von Berlin nach Westdeutsch- ua ist am Sonntag planmäßig angelaufen. Sonntag fuhren erstmals von Berlin- . 1 let a. Main, München und der zusätzliche nach Köln. Die Züge waren Verhältnis- Meabig gut besetzt. Die Gegenzüge trafen me größere Verspätung in Berlin ein. visationd den alschgeldzentrale in der Eisenbahn- direktion Toner 9 Karlsruhe.(c.-e.-Eig.-Ber.) Das Tagesge- n ale brach von Karlsruhe bildet seit Montag- Eine ormittag die Aufdeckung einer großen alschgeldzentrale in den Räumen der Esenbahndirektion Karlsruhe und die da- tim Zusammenhang stehende Verhaftung ehrerer Beamter. Wie das Sonderkommis- arlat der Kriminalpolizei Karlsruhe mit- elt, handelt es sich zunächst um 38 400 ein- Heile tene DM- Scheine, die in der vergangenen kus( Nacht überraschenderweise bei einer Kon- 5 War role in der Eisenbahndirektion Karlsruhe tor degergestellt werden konnten. Dort befin- usche dulnab det sich auch die Falschgeldzentrale. J Virtuß Dr.“ — — W 2 Währu Cx Um, en Vol 0 1% K 5 teruns Kopenhagen. Am Montagvormittag begann ingen Kopenhagen eine Konferenz der nordischen and i dugenminister, die zwei Tage dauern wird, 1 der Tagesordnung stehen Fragen, die auf 4 er UNO- Vollversammlung in New Vork be- 56060 handelt werden. 1 100 Ottawa. Der französische Außenminister n e hobert Schuman wird nach Mitteilung des Ka- haclschen Außenministeriums vom 16. bis i aut l. Septemper zu einem Besuche in Kanacta mise weilen. a Washington. 48 Nationen haben Delegierte ndgell at den vierten Jahreskongreß der Gouver- id Ve geure des internationalen Währungsfonds und er Weltbank ernannt, der heute in Washing- on erökknet wird. ind, Canberra. Der australische Konsul in New i 15 C. V. Kellway, ist zum Gesandten in ü-en ernannt worden. 1 Hongkong. An Bord des Truppentranspor- 5 17„Lancashire“ trafen am Montag weitere man 0 britische Soldaten mit voller Ausrüstung 1e n Verstärkung der britischen Garnison von „ 11 kgskong ein. Berichten aus Macao zufolge i aid dort ebenkalls am Montag weitere 1500 or usiesische Soldaten zur Verstärkung dieser t sich Wend 7 1 or enen portugiesischen Kolonie eingetroffen. 00 0 Dortmund. Die Explosion eines Tiefofens n n emem Dortmunder Walzwerk forderte am 250 4 6 5 e ue sonntag vier Todesopfer. Ein Arbeiter wurde e der verletzt. ele„ münchen. Der ehemalige„Reichsleiter und nden eberste Parteirſchter“ in der NSDAP, Walter duns men. hat Selbstmord begangen. Wie die baye- Peine Landespolizei am Montag mitteilt, wurde ngen amm belede am Preitagabend am Ufer des l wersees aufgefunden. an Gre. Norn, Der Außenminister ftallens, ene 8 Carlo Skorza, ist am Montag an Bord der ö 2500 Sto en Mary“ in New Vork eingetroffen. Graf dein Sede wird sem Land bei den Atlantikpakt- 7110 der Wechungen und bei der Vollversammlung 1 Vereinten Natſonen vertreten. a gent dpa /Up/Hig.-Ber. enn Theodor Heuß Präsident der Bundesrepublik Mit 446 von 800 Stimmen der Bundesversammlung gewählt/ Kurt Schumacher erhielt 312 Stimmen/ Zwei Wahlgänge Von unserer westdeutschen Redaktion Professor Dr. Theodor Heu ß wurde gestern von der Bundesver- sammlung im Plenarsaal des Bundeshauses im zweiten Wahlgang zum ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt Von den 804 Mitglie- dern der Bundesversammlung stimmten 416 für Theodor Heuß. 312 Stimmen wurden für Dr. Schumacher abgegeben und 30 Stimmen für Dr. Ame lun xen. Schlange- Schöningen erhielt 2 Stimmen. Drei Stimmen waren ungültig, 37 Mitglieder der Bundesversammlung enthielten sich der Stimme. Insgesamt wurden 800 Stimmen abgegeben. Der erste Wahlgang war ergebnislos verlaufen, da keiner der aufgestell- ten Kandidaten die erforderliche absolute Stimmenmehrheit erhielt. Von den abgegebenen 803 Stimmen erhielten: Theodor Heuß 377, Dr. Schumacher 311, Dr. Amelunxen 28, Dr. Schlange- Schöningen 6, Karl Arnold 1, Dr. Mül⸗ ler(CSU) 1, Loritz 1 Stimme. Stimmenthaltungen 76, ungültig 2 Stimmen. Nach der Wahl leistete Theodor Heuß den laut Artikel 56 des Grund- gesetzes vorgeschriebenen Eid auf die Verfassung:„Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen meh- ren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes Wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerech- tigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe!“ Nach den Bestimmungen des Grundgesetzes kann der Eid auch ohne religiöse Beteue- rung geleistet werden. Es wurde besonders vermerkt, daß Prof. Heuß sich bei seinem Schwur ausdrücklich auf Gott berief. Gleichzeitig vollzogen auf dem Petersberg bei Bonn die westalliierten Oberkommissare die Ueberleitung aus dem Bereich der totalen Kapitula- tion auf die Ebene des Besatzungsstatuts. Damit hat sich die Bundesrepu- blik endgültig konstituiert. Bonn hatte gestern wieder einen festli- chen Tag. Ueber dem Bundeshaus wehten die Fahnen, und eine vielköpfige Menschen- menge drängte sich durch die Straßen. Als sich Theodor Heuß am Nachmittag im Bundeshaus rasieren ließ, drangen die Ka- meramänner in den Friseursalon ein. Heuß Winkte ab mit den Worten:„Ich bin doch keine Filmdiva!“ Um die gleiche Stunde gingen in den Fraktionen die Kämpfe weiter. Wie am Sonntag Dr. Adenauer, sah sich am Men- tag Dr. Schumacher mancher zähen Gegen- äußerung gegenüber. Ein nicht geringer Teil der Fraktion gab seine Bereitschaft zu verstehen, seine Stimme Prof. Heuß zu geben und die Prä- sidentenwahl nicht länger mehr zu Gegen- stand taktischer Auseinandersetzungen Zzu machen. Trotzdem wurde beschlossen, Dr. Schumacher als sozialdemokratischen Ge- genkandidaten zu nominieren. Fast zum gleichen Zeitpunkt führte Dr. Adenauer ein Gespräch mit Prof. Heuß. Das Ergebnis war, daß schon heute der Präsident des Bundestages die Ernennung des Kanzlers durch den Bundespräsidenten entgegermeh- men wird. Die Vereidigung soll am Mitt- woch im Bundestag erfolgen. Damit dürfte einer Aeußerung aus der Umgebung Ade- nauers zufolge, die endgültige Kabinetts- liste bereits am Freitag feststehen. Am Nachmittag vor der Eröffnung der Bundes versammlung weilte Dr. Adenauer bei Me Cloy auf dem Petersberg. Wie unser Korrespondent hierzu von alliierter Seite er- fuhr, handelte es sich um ein halbamtliches Gespräch mit vorwiegend privatem Charak- ter. Die Unterredung dauerte eine Stunde und zehn Minuten. Für heute hat MeCloy Dr. Schumacher zu sich gebeten. Dr. Schumacher äußerste den Wunsch, mit vier Beratern zu erscheinen, was allerdings bei dem amerika- nischen Oberkommissar auf wenig Gegen- liebe stieß. Zur gleichen Zeit trat die Bundesver- sammlung in den Wahlakt ein, nachdem die Sitzung durch den Bundestagspräsidenten eröffnet worden war und von sozialdemo- kratischer Seite Dr. Schumacher, von seiten des Zentrums Dr. Amelunxen, von seiten der Freien Demokraten Prof. Dr. Heuß vor- geschlagen wurde.„ Der erste Wahlgang verlief ergebnislos. Die Spannung war auf den Höhepunkt ge- stiegen. Allgemein rechnete man mit der Notwendigkeit eines dritten Wahlganges. Als die Stimmenauszählung begann, verließ der größte Teil der Abgeordneten als Haus zu einer kurzen Pause. Atemlose Spannung lag über dem Plenarsaal, als Bundestags- präsident Köhler das Abstimmungsergebnis des zweiten Wahlganges verkündete: Prof. Heuß 416 Stimmen, Dr. Schumacher 312 Stimmen, Minister Amelunzen 30 Stim- men, Dr. Schlange- Schöningen 2 Stimmen, 37 Stimmenthaltungen und 3 ungültige Stimmen. Dr. Köhler gab bekannt, daß damit laut Die Ansprache des In seiner ersten Ansprache vor der Bun- des versammlung sprach Bundespräsident Heuß davon, es werde nun darauf ankom- men, dem neuen Amt des Bundespräsidenten Tradition und Kraft zu geben. Präsidem Heuß begann mit zwei persönlichen Erin- nerungen. Er gedachte seines früh verstor- benen Vaters, der seinen Söhnen in ihrer Jugend die Legende des Jahres 1848 vermit- telt habe und damit jene Zeit, die mit der Geschichte seiner Familie fest verbunden sei. So wisse er schon aus seiner Kindheit, daß Worte wie Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte seien. Darauf gedachte Bundespräsident Heuß seines Lehrers Friedrich Naumann, der das wachsende Leben gestaltet habe, ohne den er nicht das wäre, was er sei. Von ihm habe er gelernt, wie sehr die soziale Siche- rung Grundlage des politischen Lebens sei. Bundespräsident Heuß fuhr fort:„Ich darf an dieser Stelle mit aller Gelassenheit sagen, dieses Amt wurde von mir nicht in unruhigem Ehrgeiz erstrebt.“ Es sei viel- mehr für ihn mit persönlicher Resignation verbunden, denn auf manche wissenschaft- liche Pläne werde er nun verzichten müs- Sen. Er fuhr fort:„Noch nie bin ich einer Aufgabe ausgewichen, wenn die Pflicht 28 verlangte. Ich möchte in der Berufung in dieses Amt die Deutung sehen, daß es eine Anerkennung darstellt für die Mittlera if- gabe, die er hier im vergangenen Winter und im Frühjahr während der Arbeit am Grundgesetz in Bonn habe ausüben kön- nen.“ Wenn er in den letzten Tagen in einem Teil der Presse habe lesen müssen, daß ihm die Ellbogen-Politik nicht liege, Erzbischof von Olmütz unter polizeilicher Bewachung Sieben Bedingungen für den Frieden zwischen Staat und Kirche Prag.(dpa) Der Erzbischof von Olmuetz, Dr. Josef Matocha, der zweithöchste Würdenträger der katholischen Kirche in der Tschechoslowakei, ist unter polizeiliche Bewachung gestellt worden. Zwei Sicher- heitspolizisten und ein besonderer Torhiiter bewachen den Eingang seines Amtssitzes und notieren von allen Besuchern vor dem Betreten des Gebäudes die Personalien. Dr, Matocha wurde ferner aufgefordert, in sei- nem Wagen ständig einen Polizeiagenten mit sich zu nehmen. Diese Maßnahmen seien für seine„eigene Sicherheit“ erforderlich. Die römisch-katholischen Bischöfe in der Tschechoslowakei haben, wie ein Sprecher der Kirche am Montag erklärte, der tsche- choslowakischen Regierung ein aus sieben Punkten bestehendes„Friedensangebot“ unterbreitet. Das Angebot War auf einer Konferenz der Bischöfe in Trnava in der Slowakei im vergangenen Monat ausgearbei- orden. 15. 19 850. Punkte lauten im einzelnen: 1. Erzbischof Beran von Prag muß volle Freiheit genießen, damit er die Möglichkeit hat, seinen Amtspflichten nachzukommen. 2. Die staatlichen Kommissare, die zur Ver- waltung des Kirchenbesitzes von der Regie- rung bestellt worden sind, müssen wieder zurückgezogen werden. 3. Die„Verfolgung der kirchentreuen katholischen Geistlichen“ muß unverzüglich aufhören und die Priester müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Amts- pflichten unbehindert auszuüben. 4. Die vom Vatikan als schismatisch bezeichnete Aktionsgruppe soll nicht länger durch den Staat unterstützt werden. 5. Neue Gesetze sollen nicht vorbereitet werden, ohne die Kirche in Betracht zu ziehen. 6. Die gegen den Vatikan und die Kirche geführten Pro- pagandaangriffe müßten eingestellt werden. 7. Die Verhaftung von Priestern wegen Aus- führung von Anordnungen des Vatikans im Zusammenhang mit dessen kürzlichem Dekret gegen den Kommunismus müßten aufhören. Der Präsident des Bundestages Grundgesetz die für die Wahl des Präsi- denten notwendige Stimmenmehrheit er- reicht sei. Er bezog sich auf den Artikel 54 in Verbindung mit Artikel 121 des Grund- gesetzes und richtete an Prof. Heuß die Frage, ob er bereit sei, das Amt des Bun- despräsidenten zu übernehmen. Prof. Heuß entgegnete:„Ich bin bereit!“ Damit war die Entscheidung gefallen, die seit mehreren Tagen mit außerordentlichem Interesse er- wartet wurde. Der Weg zum Kabinett Adenauer ist damit frei. Der Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuß Bundes präsidenten 50 möchte er dem entgegenhalten, daß er 2s als Gewinn seines Lebens ansehe, daß er, um ein Wort von ehedem zu gebrauchen, sowohl von der Rechten wie von der Lin- ken persönliche Vertrauensbeweise besitze und so werde es auch in Zukunft bleiben: „Mir scheint, daß dieses Amt keine Ell- bogen-Veranstaltung ist, sondern den Sinn hat, über den Kämpfen, die kommen und die notwendig sind, die zum politischen Le- ben gehören, nur als ausgleichende Kraft vorhanden zu sein“ Maß und Recht Dieses Amt, das er übernommen habe, sei bis jetzt nur ein Paragraphengespinst. „Von nun an wird dieses Amt von meinem Menschentum gefüllt sein. Alle zusammen müssen wir aus diesem Amt eine Tradition und eine Kraft schaffen, die Maß und Recht besitzt“. Es sei nicht seine Aufgabe, ein Re- gierungsprogramm vorzutragen, aber die Versammlung habe Anspruch darauf, seine Auffassungen kennenzulernen.„Wir sind eine Bundesrepublik“, fuhr Professor Heuß fort,„und nun entsteht die Frage— sind wir zusammengefügt aus Staaten oder sind London rechnet wir auseinander gegliedert in Staaten“, Im Bundestag komme zum Ausdruck, daß das deutsche Volk in den letzten acht Jahrzehn- ten eine historische Rechtspersönlichkeit geworden ist und nicht blog eine Addition von Landsmannschaften darstellt. Aber die Länder als Staatsfiguren seien Elemente un- seres staatlichen Lebens. In Deutschland werde in den einzelnen Ländern nicht nur sprachlich, sondern auch politisch ein ver- schiedener Dialekt gesprochen. Des schade nichts.„Wir wollen keinen Zentralismus in Deutschland haben, wir wollen nicht den genormten Deutschen, die Länder sollen ihr Eigenleben führen, aber nicht ein Sonder- leben.“ Mit der Vergangenheit fertig werden Es sei das geschichtliche Leid der Deut- schen, daß die Demokratie in Deutschland nicht erkämpft worden sei, sondern daß sie als letzte Lösung kam, als der Staat zusam- mengebrochen war. Deutschland müsse mit den Vergangenheiten fertig werden. Profes- sor Heuß wandte sich dann in seiner Rede vor der Bundes versammlung Berlin und dem deutschen Osten zu.„‚Die Bun- desrepublick Deutschland ist nur ein Teil unseres Volkes. Ich darf von den Deutschen im Osten sprechen. Ich darf, ich muß von Berlin sprechen.“ Es sei ihm eine Herzens- sache festzustellen, daß Berlin an das Schicksal Westdeutschlands gebunden sei. Das Schicksal Gesamtdeutschlands sei jedoch an Berlin gebunden. Der deutsche Osten sei nicht bloß Getreideacker und Kartoffelfeld sondern die Heimat deutscher Menschen. Es sei deutsches Land und bleibe deutsches Land. Dessen sollten sich auch die anderen inne werden und inne bleiben. Europa braucht Deutschland Bundestag und Bundesrat ständen vor unzähligen Aufgaben. Der Bundespräsident nannte die Vereinheitlichung des Rechts, den Lastenausgleich, Finanzprobleme, den Wohnungsbau, die Sorge für die Kriegs- opfer und für die Vertriebenen und die Ein- Sliederung Deutschlands in die Weltwirt⸗ schaft, ohne die wir nicht leben könnten. Die vornehmste Aufgabe jedoch werde es sein, die staatliche Selbständigkeit für unser Volk zurückzugewinnen.„Deutschland braucht Europa. Aber Europa braucht auch Deutsch- land.“ Wir seien ärmer geworden in der Zeit des nationalsozialistischen Regimes, als wir abgesperrt waren. Aber die anderen wür- den auch ärmer werden, ohne das, was Deutschland ist. Wir ständen vor der Aufgabe, ein neues Nationalgefühl zu bilden und im politischen Raum zum Maß zurückzufinden, in dem die Würde, die wir nie verloren hätten, neu ge- bildet werden könnte. Der Bundespräsident erinnerte an den 200. Geburtstag Goethes und erinnerte daran, daß die Bundesrepu- blik Deutschland in der Geburtsstadt Beet- hovens, in Bonn, gegründet worden sei. Das seien gute Symbole, mit diesen beiden Na- men solle keine Reklame gemacht werden. Aber diese beiden Männer seien Weltwerte geworden, vor denen wir selbst stolz und bescheiden ständen. mit Umstellung Wird Amerika militärische Verpflichtungen Englands in Asien übernehmen? London.(dpa) Bedeutsame Umstellungen der britischen Wirtschafts- und Finanzpoli- tik dürften nach Auffassung gut unterrich- teter Londoner Kreise die Folge der Wa- shingtoner Finanzbesprechung sein. Wie AFP am Montag erfahren haben will, er- Wartet man eine Reduzierung der Staatsausgaben auf dem Gebiete der Sozialleistungen, besonders im staatlichen Gesundheitsdienst. Ferner glaubt man, daß die Labour-Party den Plan zur Verstaatlichung gewisser Versicherungsge- sellschaften aufgeben wird, den sie im Falle eines Sieges bei den kommenden Parla- mentswahlen verwirklichen wollte. Schließ- lich rechnet man mit der Aufhebung gewis- ser Wirtschaftskontrollen, die den inter- nationalen Zahlungsverkehr einschränken. Die Agentur REUTER betont, das wichtigste Ergebnis der Washingtoner Finanzbespre- chungen werde die Ueberwindung der „Vertrauenskrise“ sein, die die augenblick lichen Dollar-Pfund- Schwierigkeiten her- vorgerufen habe. Die Finanzminister der USA. Kanadas und Großbritanniens waren am Montag in Washington wieder zusammengetreten, um das Kommuniqué auszuarbeiten, mit dessen Veröffentlichung his zum Abend gerechnet werde. Der Inhalt der Verlautbarung lag bis Redaktionsschluß nicht vor) 33 Aus zuverlässiger Quelle in Washington verlautet, daß man in amerikanischen Re- gierungskreisen ernsthafte Anstrengungen machen will, um Großbritannien aus sei- nen wirtschaftlichen Schwierigkeiten her- auszuhelfen Dazu gehöre, abgesehen von den wirtschaftlichen Maßnahmen, die Uebernahme britischer mili- täris cher Verpflichtungen in Asien durch die USA. Man erwartet daß der britische Außenminister Ernest Bevin und der amerikanische Außenminister Dean Acheson sich in der laufenden Woche mit dieser Frage beschäftigen werden, wobei der„kalte Krieg“ gegen den Kommunismus in Asien den Hauptgegenstand der Beratun- gen bilden dürfte. Beide Außenminister sollen sich schon geeinigt haben, daß Indien den Kernpunkt bei der Beurteilung der Lage in Asien darstelle. In Kreisen, die dem internationalen Wäh- rungsfonds nahestehen, wird erklärt, die Jahresversammlung werde mit der Ueber- zeugung eröffnet werden, daß eine A5 Wertung der Währungen West Europas erst nach den Parla- mentswahlen in Großbritannien in Frage kommen könne. Dazu verlautet aus zuverlässiger Quelle, die amerikanische Regierung habe klar erkennen lassen, daß sie keinerlei Druck Großbritanniens gegen- über anwenden werde, um eine Abwertung des Pfundes zu erreichen. Die USA seien Vielmehr an einer allgemeinen Umwertung der Währungen Westeuropas interessiert MORGEN Dienstag. 13. September 1949 — 5 8 Kommenda! Dienstag, 13. September 1949 Der Bundespräsident Es ging nicht ohne Kämpfe ab. Schon im Parlamentarischen Rat war der Posten des künftigen Bundespräsidenten einer der um- strittensten Duinkte des Grundgesetzes. Da- mals stieß eine Gruppe junger Politiker, vor allem Dr. Dehler und Dr. Becker, beide FDP, vor. Sie wollten kein neues Weimar und verlangten einen Präsidenten nach amerikanischem Muster, d. h.: einen Mann, vom ganzen Volk gewählt und ermächtigt, auf vier Jahre die bindende Gestalt in der Bundesregierung der deutschen Politik zu sein. Die wesentlichsten Argumente der Trä- ger dieser Idee sind die persönliche Haf- tung, lebendige Anteilnahme des Volkes, Kontinuierlichkeit in der Politik und eine Verwu ung der Demokratie durch die Verquickung mit einer bestimmten und einer bestimmenden Gestalt. Nun, diese Attacke scheiterte an Weimar und dem Dritten Reich. Die Abgeordneten des Parlamentarischen Rates zogen sich lieber auf die Defensivlinie zurück. Sie stellten den Gedanken in den Vordergrund, wie es zu verhüten wäre, daß wieder ein- mal eines Tages ein Ungeeigneter nach der Macht greife. Aus diesem Grund wurde auf die Volkswahl verzichtet, da man befürch- tet, daß ein Demagoge, eine suggestive Per- Sönlichkeit, morgen oder übermorgen das Volk erneut betören könnte. So entstand der Plan der Bundes versammlung, die eine Mi- schung aus den Abgeordneten des Bundes- tages und den Vertretern der Landtage ist, die ja beide in verschiedenen Wahlgängen gewählt sind, so daß man von einer Dop- pel versicherung sprechen kann. Außerdem verlagerte man den poli- tischen Schwerpunkt eindeutig auf den Kanzler, der durch den Prä- sidenten vorgeschlagen wird und unter Um- ständen auch abzuberufen ist. Diese Ab- berufung setzt aber solche Mehrheitsverhält- nisse im Parlament voraus, daß die Praxis keinen Machtzuwachs für den Präsidenten bedeutet. Ueberhaupt ist das Amt gegen- über Weimar beträchtlich eingeschränkt worden. Es dauert anstatt sieben, nunmehr künf Jahre, währt also immerhin lange ge- nug in die neuen Wahlperioden hinein, um eme konstinuierlichere Regierungsbildung zu sichern, als das jetzt beim Start der Fall Sein könnte, wodurch eine unselige Ver- guickung von Umständen, vor allem aber durch das Wahlergebnis, das Amt des Prä- Sidenten scharf in die Nähe der Koalitions- besprechungen gerückt wurde. An sich wünscht man nämlich eine Per- Sönlichkeit, die über der Parteiengunst steht, die also ausgleichend mit leiser Hand lei- tend wirken kann, was man von einem Prä- denten, der aus den Kompensationsgesprà- hervorgegangen ist, kaum sagen kann. ntlichsten Funktionen von Prof. d: die völkerrechtliche Vertretung des Bundes, Abschluß von Verträgen mit auswärtigen Staaten und die Beglaubigung und der Empfang von Gesandten, sobald es wieder eine eigene deutsche Außenpolitik geben wird. Außerdem ernennt und entläßt er die Bundesrichter und die Bundesbeam- n und kann das Begnadigungsrecht aus- ben. In zwei Streichungen tritt die Schwä⸗ chung gegenüber dem Reichspräsidenten am deutlichsten in Erscheinung. Das ist einmal der Fortfall des Artikel 47 der Weimarer Verfassung, der den Reichspräsidenten er- mächtigte, deutsche Länder mit bewaffneter Macht zur Erfüllung ihrer Pflicht zu zwin- gen und gegebenenfalls, wenn die öffent- liche Sicherheit und Ordnung es erforderte, rundrechte ganz oder zum Teil außer Kraft Setzen. Trotz dieser Schwächung hat die Posi- on des Bundespräsidenten eine normale repräsentative Kraft behalten. Nicht nur darum war er derart umstritten. Der Kampf, der in den letzten Tagen aus- tragen wurde, ist mehr darauf zurückzu- hren, daß die Befestigung des höchsten Sessels in der Bundesrepublik zum Schluß- stein der Koalitionsgespräche wurde. Die ahl eines Sozialdemokraten oder eines Kandidaten, der der SpD genehmer gewe- sen wäre als Professor Heuß, hätte unter Umständen die gesamte Konzeption der kleinen Koalition“ sprengen können. Es ist durchaus denkbar, daß ein solcher Mann einen Kanzler vorgeschlagen hätte, der bei etwas taktischem Geschick genügend Stim- men auf sich vereinen könnte. Das war der Kampf, der in den letzten ſochen in Bonn geführt wurde, weil in al- en Parteien stark die Befürchtung lebt, eine allzu einseitig zusammengesetzte ierung gleich zu einer Störung des so- alen und politischen Friedens führen önnte. Das Ringen ist entschieden. Es gilt un, die Tatsachen, wenn auch mit der nö- gen Vorsicht, hinzunehmen und abzuwar- ten, welchen Kurs das Regierungsschiff neh- men wird. Es soll nicht bestritten werden, laß es ein guter Kurs sein kann, wenn die Steuerleute klug genug sind und die Erfah- gen der letzten Woche auf sich wirken Hugo Grussen ahlen nicht vor Mitte Dezember Berlin.(dpa) Allgemeine Wahlen in der oWjetzone würden, wie aus Kreisen des Volksrates der Sowjetzone verlautet, nicht or dem 15. Dezember stattfinden. Bis da- soll auf Wunsch der sowjetischen Mili- verwaltung verstärkt für die„Nationale ont“ unter dem Stichwort„Einiges Volk Einiges Land“ geworben werden. Dabei sollten besonders die ehemaligen Mitglieder der NSDAP angesprochen werden. Die Na- onaldemokratische Partei würde an erster telle mitwirken. In Volksratskreisen wird erner hervorgehoben, daß die Sowjets bei er Sowjetzonen-CDU und LD darauf ge- drungen hätten, politisch- persönliche Kon- kakt. Ostzonenw neue Stelle in der Sowjetzone solle diese Arbeit zentral zusammenfassen und lenken. e mit den Westzonen herzustellen. Eine „Ein neues Stück deutscher Ceschichte hat begonnen“ Die erste Bonn.(dpa) Nach der Wahl zum Bun- despräsidenten hielt Professor Heuß in seiner neuen Würde eine erste Ansprache an das deutsche Volk. Der Bundespräsident sprach von der Freitreppe des alten Bon- ner Rathauses auf dem Marktplatz der Beethoven-Stadt. Nach dem Ende der fei- erlich-würdigen Wahlhandlung fuhr der Bundespräsident im offenen Wagen vom Bundeshaus zum Bonner Marktplatz. An der Spitze der Wagenkolonne fuhren auf schweren Motorrädern weißgekleidete Poli- zeibeamte, ihnen folgte im ersten Wagen der Bundespräsident. Er nahm in einem offenen zwölfzylindrigen Mercedes Platz, ihm zur Seite der Präsident des Bundes- tages, Dr. Erich Köhler. Im zweiten Wagen folgte der Präsident des Bundesrates, Karl Arnold und sein Stellvertreter, Ministerprä- sident Kopf. Im nächsten Wagen saßen die beiden Vizepräsidenten des Bundestages, Professor Carlo Schmid und Dr. Schäfer. Durch die langgestreckte Koblenzer Straße, die rechts und links von hohen im Schmuck des Herbstlaubes stehenden Bäu- men gesäumt ist, ging die Fahrt zum Markt- platz. Helle Scheinwerfer und Fackeln ge- leiteten diese Fahrt, auf die die Bevölke- rung schon seit Stunden gewartet hatte. Am Ende der Koblenzer Straße grüßte linker Hand der weite Hofgarten, dann ging es durch das Stockentor auf den Marktplatz. Von dem Jubel und der Freude der Bon- ner umgeben, bestieg Bundespräsident Prof. Heuß dann die Rednerkanzel auf dem Marktplatz, die grünumkränzt vor der Ansprache des Präsidenten der Bundesrepublik schwarzrotgoldenen Fahne auf der Freitreppe des alten Rathauses aufgebaut war. Der. Bundespräsident begrüßte die Männer und Frauen von Bonn, die in diesem Augenblick kür ganz Deutschland auf diesem Marktplatz versammelt seien. Er erinnerte an jenen Märztag von 1848, als der Bonner Profeessor Kinkel an der Seite von Ernst Moritz Arndt und Prof. Dahlmann die schwarz- rot-gol- dene Fahne auf dieser Treppe als Zeichen der Freiheit entrollt habe. Nach der Vorarbeit, die mit dem Par- lamentarischen Rat an Bonns Namen ge- knüpft sei, gehe es nun darum, daß das deutsche Volk frei werden könne und seine staatliche Einheit neu zu knüpfen vermöge. Die Begegnung an dem Abend dieses Tages auf dem Bonner Marktplatz sei nicht bloß ein Nachspiel zu dem, was kurz vorher im Bundeshaus geschehen sei.„Für mein Em- pfinden gehört es mit dazu, wenn die Ver- fassung im Bewußtsein und der Freude des Volkes selber lebendig bleiben soll und wenn die Verfassung nicht nur ein Zeichen des Parteikampfes bleiben sollte. Der Bundespräsident erinnerte daran, daß das deutsche Volk nach doppeltem Sturz „durch die Schule der Skepsis“ gegangen sei und glaubenslos geworden sei. Umso mehr sei dieser Tag ein großer symbolischer Tag. „Ich stehe vor ihnen als der Repräsentant der Sehnsucht des deutschen Volkes nach der Verkörperung der Einheit. Er würde immer mit dem Volk verbunden bleiben müssen, denn es würde ihm an geistiger Kraft man- geln, wenn er„in das Gefängnis des bloß Regierenden gehen würde.“„Die wir in der Demokratie ein Bekenntnis zu menschlichem Verhalten sehen, wir wissen, daß wir der Verantwortung und Bewährung vor dem Volk bedürfen.“ Diese Stunde sei nicht nur als ein per- sönliches Gelöbnis von ihm selbst anzu- sehen, fuhr Bundespräsident Heuß fort, son- dern als ein Widerhall des Bewußtseins des deutsche Volkes, das mit diesem Tag ein neues Stück dsutseher Ge schichte begonnen hat.„Es wird ein schwerer Weg in dieser Geschichte sein, aber diese Einheit in dieser Stunde körper- lich erlebt zu haben, ist für jeden, der dabei gewesen ist, ein Gewinn, den er nie ver- lieren wird. Das deutsche Volk ist in einer Umbildung begriffen. Wir wollen un dieser Stunde uns gemeinsam geloben, dag das gemeinsame Erleben eine Verpflichtung für uns alle bedeutet, in solchem Sinne darf ich ihnen danken, daß sie an diesem Tage gekommen sind, um durch ihr Hiersein dem Tag die freie Würde zu geben, um in den Seelen gefestigt zu sein“. Jubelnd dankte das Bonner Volk den Worten des Bundespräsidenten, und laut stimmten die tausende auf dem Marktplatz in das dreifache Hoch auf den ersten Bun- despräsidenten der Bundesrepublik Deutsch- land ein. Es war ein feierlicher Augenblick, als dann die Menge gemeinsam den Choral „Großer Gott wir loben dich“ anstimmte. Weg zur freien Selbstgestaltung offen Das erste Interview mit dem Bundespräsidenten Bonn.(UP) Deutschlands erster Bundes- präsident, Professor Dr. Theodor Heußg, äußerte in einem Sonderinterview mit der Nachrichtenagentur„United Preß“ unmittel- bar nach seiner Wahl durch die deutsche Bundes versammlung, daß der Weg zur freien Selbstgestaltung der deutschen Dinge durch die Absicht der Siegermächte akzeptiert worden sei, die Durchführung der Besat- zungspolitſk von den Militärgouverneuren auf die Oberkommissare zu übertragen. Präsident Heuß beantwortete die Frage, ob die Alliierten den Deutschen künftig in größerem Maße freie Hand lassen wür- den mit der Feststellung, daß er gewiß sel, daß„schon in den nächsten Monaten in die- ser Hinsicht Fortschritte zu erwarten“ seien. Das Problem der Oder-Neiße- Linie umriß der Bundespräsident mit der Bemerkung:„In der Frage der deutschen Ostgrenze stützt sich der deutsche Anspruch auf das historische Recht und auf die pro- Brüssel(UP) Die Christlich- Soziale Partei Belgiens, die bisher mit allem Nachdruck die Rückkehr von König Leopold auf den belgischen Thron befürwortet hat, soll sich zuverlässigen Berichten zufolge, gegen- wärtig darum bemühen, eine Anderung ihrer Haltung in der Königsfrage zu voll- ziehen, ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren. Die gegenwärtige Regierungskoalition, die sich aus den Christlich-Sozialen und den Liberalen zusammensetzt, versucht jede Krise angesichts der angespannten Welt- wirtschafslage zu vermeiden. Verhandlun- gen hinter der Szene sollen daher unter Umständen zum Beschluß zwischen der Regierung und den Sozialisten führen, das König Leopold nur dann auf den Thron zurückkehren könne, wenn es ihm gelänge, in einer Volksabstimmung 70 Prozent der Stimmen zu erhalten. Sollte er weniger als 55 Prozent erhalten, müsse er zugunsten seines Sohnes Prinz Baudouin, abdanken. 1,3 Mill. Dollar Waffenhilfe genehmigt Washington.(UP) Der gemeinsame Außen- und Militärausschuß des ameri- kanischen Senats hat am Montag formell mit 20 gegen 3 Stimmen 1 Milliarde 314 Mil- lionen Dollar für die Finanzierung der Waf- fenhilfe genehmigt. Davon entfallen eine Milliarde Dollar auf die Nord-Atlantikpakt- staaten, 211 370 000 auf Griechenland und die Türkei, 27 640 000 Dollar auf den Iran, Korea und die Philippinen und 75 Millionen zur freien Verwendung des Präsidenten für die Bekämpfung des Kommunismus im Fer- nen Osten. Attentatsversuch auf Ben Gurion Tel Aviv.(dpa) Auf den israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion wurde am Montag während der Parlamentsdebatte über das Erziehungsgesetz ein Attentatsver- such unternommen. Ein 35 jähriger bärtiger Mann, der sich in die Nähe des Präsiden- tenstuhls gedrängt hatte, richtete eine Ma- schinenpistole auf den Minister präsidenten, konnte aber entwaffnet werden, bevor er einen Schuß abgab. Zwischenfall in Lemen Kairo.(UP) Die diplomatische Vertre- tung Jemens in Kairo hat am Sonntag ein Kommuniqué veröffentlicht, demzufolge 14 britische Militärflugzeuge am 2. September über dem Gebiet von Hareeb im Staat Je- men Bomben abgeworfen und Raketen ab- geschossen hätten. Dadurch seien schwere Schäden entstanden. Die Regierung von Jemen habe gegen diese„Strafexpedition“ im britischen Außenministerium Protest ein- gelegt. Zugleich bestreitet die Regierung von Jemen, Londoner Berichte, demzufolge die Strafexpedition sich gegen einen stamm gerichtet habe, der aus dem Jemen stamme und sich innerhalb der britischen Kolonie Aden niedergelassen und befestigt habe. In britischen Regierungskreisen sind die Berichte der Regierung von Jemen über eine britische Militäraktion am 2. September weder bestätigt noch dementiert worden. Im Außenministerium wurde kein Kom- mentar gegeben. 5 grammatischen Erklärungen des amerikani- schen Staatssekretärs(Außenministers) Byr- nes“. In diesem Zusammenhang betonte der neugewählte Präsident, daß die Ein- beziehung Deutschlands in den Atlantik pak t in der gegenwärtigen Lage keine Aktualität besitze, hob aber hervor, daß Deutschlands Mitwirkung im Europarat„als eine der Voraussetzungen für eine Gesun- dung des Kontinents erscheine. Präsident Heuß fügte hinzu, daß eine derartige Gesun- dung einer Ueberwindung der nationalpoli- tischen Enge bedarf. Ein Wiederingangsetzen des echten deut- schen Ost- West- Handels erscheint dem neuen Bundespräsidenten nur unter der Voraussetzung möglich, daß die„westlichen Güter der Normalisierung des ostdeutschen Lebens dienen und nicht in die politische Machtentscheidung geraten.“ Auf die Frage, ob er die jüngst in West deutschland aufgetretenen neo-nazisti- schen Gruppen als eine Gefahr für die 358 Kursänderung der Christlich-Sozialen? Abdullah beendet offiziellen Spanienbesuch Madrid.(dpa) König Abdullah von Jor- danien ist am Montag von Madrid nach Granada abgeflogen. In seiner Begleitung befanden sich sein Sohn, Prinz Naif, mehrere Mitglieder seines Gefolges, und der spanische Luftfahrtminister. Der König be- endete damit den offlziellen Teil seiner Spanienreise. Der spanische Außenminister und der Minister für Industrie und Handel hatten sich zu seiner Abreise auf dem Flug- platz eingefunden. Säuberung in der Provinz Juenan Kaonton.(UP) General Lu Han, der Gouverneur der Provinz Juenan, hat einem Uebereinkommen mit Generallissimus Tschiang Kai-Schek zufolge damit begonnen, seine Provinz von unzuverlàs- sigen Elementen zu säubern. Lu Han befahl aus diesem Grunde am Sonntag die Auflösung des sogenannten„Volksrates“ und erließ ein Erscheinungsverbot für acht kommunistische Zeitungen sowie zwei kom- munistischen Wochenzeitschriften. Lu Han hat bekanntlich vor etwa einer Woche die Unabhängigkeit seiner Provinz proklamiert und die Truppen der Nationalregierung aus Kunming vertrieben. Die Zentralregierung hat Lu Han daraufhin nach Tschunking ein- geladen, wo es ihr gelang, mit ihm ein Uebereinkommen zu erzielen. junge Bundesrepublik ansehe, antwortete der Präsident:„Die sogenannte neo-nazisti- sche Bewegung wird nach meiner Ueber- zeugung sehr überschätzt, die Presse hat sie stärker herausgehoben als es ihrem Ge- wicht entspricht. In ganzen Landesteilen ist nichts von ihr zu bemerken gewesen. Abge- schirmt wird sie werden, wenn es gelingt, die Vertriebenenfrage einer Lösung entge- genzubringen.“ N. Präsident Heuß nahm dann Stellung zu dem Problem, ob die neue Bundesrepublik in ihrer Konstruktion krisenfester sei, als die Weimarer Republik. Er sagte,„die Wei- marer Verfassung hatte einige Konstruk- tionsfehler in dem Nebeneinander der (durch Volksentscheid. D. Red.) präsiden- tilien, der parlamentarischen und der ple- biszitären Gesetzgebung“. Dr. Heuß fügte hinzu, daß man bei der Kritik der Weima- rer Republik nicht vergessen dürfe, wie viele der Gefahrenmomente auf Grund der außenpolitischen Belastung eingetreten seien.„Wir glauben, daß die Deutschen auf den Erfahrungen gelernt haben und wir hoffen, daß dies auch bei den Siegermäch- ten der Fall sein wird“!“ r Der Bundespräsident äußerte auf die Frage, wann den Deutschen die Verant- wortung für die deutsche Außen- politik zurückgegeben werden sollte mit dem Bemerken, daß dieses Problem von einem Deutschen nicht mit einer Termin- angabe beantwortet werden könne,„lech kann sie nur mit dem Wunsch beantworten, daß über die freie Einbeziehung Deutsch- lands in ein gegenseitiges Weltwirtschafts- system auch die Rückgewinnung der vollen Souveränität sich sobald als möglich voll- ziehen wird.“ Wohnungsamt findet keinen Richter Hannover.(dpa) Fünf Anwälte haben nacheinander die Verteidigung in einem Prozeß gegen das Wohnungsamt Hannover abgelehnt. Sie wollten nicht gegen dieses Amt plädieren. Auch zwei Richter erklär- ten sich für befangen, weil auch sie mit dem Wohnungsamt in Streit lägen. Eine Revi- sionsverhandlung gegen die Gerichtsasses- sorin Wittmark aus Hannover mußte daher erneut vertagt werden. Sie war im August V. J. durch einen Strafbefehl wegen vor sätzlicher Körperverletzung und Beleidi- gung zu 100 DM Geldstrafe verurteilt wor- den. Der Assessorin war vom Wohnungsamt ein Zimmertausch vorgeschlagen und nach dem Auszug aus ihrem bisherigen Zimmer kein neues zugewiesen worden. Sie hatte daraufhin einem Beamten des Wohnungs- amtes mit der Faust ins Gesicht geschla- gen und die Beamten Schieber genannt. Förderung des U8-Touristenverkehrs Hamburg.(dpa) Der amerikanische Tou- ristenverkehr in Deutschland soll in der nächsten Zeit verstärkt gefördert werden. Dies kam bei dem Empfang einer Gruppe von 15 Vertretern amerikanischer Reise- büros im Alsterpavillon in Hamburg zum Ausdruck. Die Amerikaner waren aus Kopenhagen eingetroffen, um auf Einladung der skandinavischen Luftfahrtgesellschaft SAs sämtliche deutschen Fremdenverkehrs- zentren zu besuchen, um den Touristen- Ver- kehr wieder in Gang zu bringen. Bei dem Empfang wurde betont, daß die Reisebüros im 1950„eine Invasion“! von 10 000 Ameri- kanern erwarteten, nachdem die Einreise- möglichkeiten für Amerikaner seit Juni nicht mehr beschränkt seien. Erheblich ver- billigte Touristenraten seien vorgesehen. Vom 1. Oktober an sollen auch Flugzeug- reisen für einen sechstägigen Aufenthalt zu verbilligten Preisen eingeführt werden. MecCloy mit Riesenhumpen Rothenburg.(UP) Der amerikanische Oberkommissar MecCloy besuchte am Sonntag die Stadt Rothenburg, die er wäh- rend der Kämpfe während der letzten Phase des zweiten Weltkrieges durch sein persön- liches Eingreifen vor der Beschießung durch die Artillerie der Alliierten bewahrt hatte. Der Bürgermeister der Stadt überreichte Mecloy einen Riesenhumpen mit dem Will kommenstrank, doch der Militärgouverneur zeigte sich der Aufgabe nicht gewachsen, die zwei Liter Rotwein, die der Humpen enthielt, auf einen Zug hinunterzustürzen, wie das angeblich der Feldherr Tilly wäh- rend des dreißigjährigen Krieges getan ha- ben soll. Er brachte es nicht einmal bis auf die Hälfte. MeCloy war bereits vor seiner Ankunft in Deutschland zum Ehrenbürger von Rothenburg ernannt worden. Bundesrat nicht anti- bayrisch Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Im Bundesrat herrscht keine Stimmung, die als anti-bay- risch auszulegen wäre“, erklärte der Bun- desratspräsident Karl Arnold auf der er- sten Arbeitssitzung des Bundesrates. Der Bundesrat sei keine Plattform, auf der sich der Machtkampf der einzelnen Länder ab- spiele, sondern es sei seine Aufgabe, die Länderinteressen gegenüber dem Bundestag zu vertreten. Auf der Sitzung wurden vor- läufig eine Geschäftsordnung und Haushal- tungsauschüsse konstituiert sowie auf Vor- schlag von Bürgermeister Brauer Ham- burg), ein Presseauss chu geschaffen, der„Beschlüsse zur Verminderung eines unsicheren Rechtszustandes in der Presse der britischen und französischen Zone“ vor- bereiten soll. Die Reihenfolge bei der Abfahrt zum Staatsakt auf dem Bonner Marktplatz am Montagabend wurde von Mitgliedern des Bundesrats beanstandet, da der Bundes- ratspräsident vor dem Präsidenten des Bun- destages rangiere. Bürgermeister Brauer riet jedoch, über diese Dinge keinen Kon- flikt heraufzubeschwören, da der Bundesrat keine kleinlichen Prestigestreitereien vom Zaune brechen dürfe. Das aktuelle Porträt: Theodor Heuß Wenn es je eine echte Persönlich wahl gegeben hat, so ist es die ges aus der Theodor Heuß als erster deutz * Gattin, Elly Heuß- Knapp, eine Tochtel großen Nationalökonomen und Straßb Universitätsprofessors, wesensverwand Seite stehen wird. 15 5 Bundespräsident hervorging. Z wel! Kur wird sie einmal als eine der wenigen g. tiven Fakten in die Geschichte der 05 schen Nachkriegspolitik eingehen, und Re aus wohlbelegten Gründen. Denn wer“ all. nur einigermaßen in der Genealogie sie jenseits enger Parteischranken zur P sie berufenen Männer auskannte, sah kei immer wieder gerade auf diesen tie: Namen verwiesen für den Fall, dad 8 Wechselschritt der Zeit doch noch der 3 im Takt eines freien, demokrates Ste Deutschland gesetzt werde. Diese S sch schien erstmals nach dem ersten Wel sie gekommen, um schließlich nach dem toi, ven Zusammenbruch des Jahres 1945 wirkt! Ab Ereignis zu werden. Nun aber war e 355 der zusammen mit Adenauer, Schum 5 und anderen der bislang Diskreditef mu sich den Schweiß nicht sauer werden! bis die Grundmauern zu diesem ersen ges demokratischen Staat gelegt waren. N 15 Vielen, wenn nicht den meisten fre 5 hatte bis dahin sein Name wenig oder u ter besagt— sie wurden erst durch das lau wicht seines öffentlichen Wortes, nam Ge lich durch seine führende Stellung it Ja! halb der demokratischen Partei, uu sch mend darüber belehrt, daß sie es mit“ pre jener starken Persönlichkeiten zu tun ec ten, die aus dem geistigen und polis“ Ur Leben vor 1933 nicht wegzudenken me Noch nicht ganz 50jährig, als ihn das erk dikt der braunen Machthaber traf, sic seln Leben dennoch als erfüllt gelten“ Ab nen, so reich war es an Ertrag und er mehr an fruchtbaren Anregungen für Be Volksganze. Hatte bereits der erste 18t. lorene Krieg die besten Kräfte in ihn Ra wecken vermocht zum Start für eine. Be wöhnliche publizistisch-polſtische Lauft fas so rief ihn das Schicksalsjahr 1945 zu K det eigentlichen Lebensarbeit auf. 1 bas schöne Gleichgewicht wü“ geistiger und politischer Begabung Theodor Heuß zeitlebens daran gehind volkstümlich im herkömmlichen Sinne werden. Als Schriftsteller und Journalßi“ 5 anspruchsvoll, um bequem gelesen 5 f werden, als Redner zu unpathetisch“ billigen Beifall zu ernten, war es sozuss der sein Mißgeschick, vor den Augen der nie als Einzelgänger zu erscheinen. Wie kel wider eigenen Wunsch und Willen, muß av alle diejenigen, die ihn aus intimer Ar kannten. Denn nichts lag dem von Gd, un und Uberzeugung echten Demon f; ferner, als sich hochmütig oder eigen Ha lerisch gegen das Volk abzuschließen, vor dem er selbst gekommen war. In d un württembergischen Kreisstädtchen Brads no heim, nahe bei Heilbronn, stand seine W“ Ab und die daseinfrohe Luft seiner Sschwaibtt ihr fränkischen Heimat hat er in vollen 1 eingeatmet. Sie war fortan immer um Gr auf allen Stationen seines Lebens als bedeutendste Berlin werden sollte. 0 Als Mitgleid des Reichstages und Du, 1 der von ihm mitbegründeten Hochschief Ha Politik hat er dort vom Ende des erst alt fast zum Ende des zweiten Weltkrieges de heißt bis zu seiner Ausbombung, ein es ha Schaffensfeld gefunden. Ein Schüler“ Sic naher Freund Friedrichs Naumanns“ gen bekannten linksliberalen Politikers“ De Begründers einer nationalsozialen bes die gung stand er treu zu dessen Bestrebuß bis in die ersten Jahre des„Dritten Red gu hinein als Redakteur an der Zeitas ku „Die Hilfe“, für die Ideen seines g an Vorbildes werbend. Für diese Tae“ I hatte er sich in jungen Jahren als Bet da teur des heimischen Heilbronner I die blättchens die Sporen verdient, unden de muß ihn selbst in seiner köstlichen Art? 15 von haben erzählen hören, um zu erf. zes wie gewissenhaft er es schon damak? 5 dem Schreiben nahm. Von diesen e li journalistischen Anfängen bis zum Her? Se geber der„Rhein-Neckar-Zeitung“ pf ta sich der gewaltige Bogen eines redlich 1 ni gefüllten, aber auch wahrhaft erf]! po Lebens. Nicht zu reden von seiner bic 1 phischen Schriftstellerei, die seitlich dem anziehenden Lebensbild eines T rich Naumann bis zu dem des Stuttesg Großindustriellen Robert Bosch reicht.* Kaum ein Bezirk menschlichen Hand und Strebens, den er nicht einfühlsam) gehellt, kein Thema in Kultur und L das nicht in den Schächten seiner u, N salen Bildung nur darauf gewartet hät ins Licht der Diskussion zu stellen.“ braucht nach dem Gesagten nicht er!“, seine schwäbische Mitgift des herz!“— Humors hinzuweisen, um Theodor? nicht mit dem überkommenen Bild des“ teiredners— und gar erst eines Pe kührers— zu verwechseln. Der salut ei volle Ton liegt ihm ebensowenig wee 5 Pathos der Ueberzeugung: ob in kee ae Zirkeln, ob in Massenversammlungen?“ ur spricht allen vernehmbar der gesunde“ Et schenverstand aus ihm, den er als t te Demokrat auch bei seinen Hörern be schweigend voraussetzt. Die seltene“ w. des Ausgleichens und der Versöhnung de Gegensätze— ihm ist sie wie selten e“ Manne seiner Prägung angeboren. Und, W. manche heikle Situation hat er damit? 88 im Bonner Parlamentarischen Rat gel 0 Wenn dieser für seine Person 8 5 mit seiner Meinung indes keines, 5 zurückhaltende Mann heute dermaßen? 5 zigartig im Vordergrund steht, dann 10 aus einem Geltungsbedürfnis heraus, dern aus der klar erkannten siti Pflicht und dem Mut, Verantwortun?“ üb tragen. Die Aufgabe seines hohen 4 B auch gut und würdig zu repräsentieren W leichtern dem 65jährigen seine noblen ni urbanen Umgangsformen. Wobei ihm be politis ken das raf, Nr. 187/ Dieristag, 13. September 1949 MORGEN Seite 3 r Dem Staate die Zügel kurz halten In Schweden kommen die meisten Gemeinden ohne Bürgermeister aus Die Schweden kommen als Demokraten zur Welt, sie brauchen nicht zur Demokra- tie erzogen zu werden; sie sind so erfüllt von ihr, daß sie sich schlechterdings keine andere Lebensform vorstellen können. Das Recht der Persönlichkeit schätzen sie über alles. Sie lieben ihr schönes Land, das sie als politisches Gebilde„Reich“ nennen, sie haben ein starkes Zusammengehörig- keitsgefühl, wählen ihren Reichstag, respek- tieren ihn und die Regierung, den König verehren sie. Ein starker Sinn für staat- liche Ordnung ist ihnen eigen, aber auch ein wachsamer Argwohn gegenüber dem Staat, daß er seine Befugnisse nicht über- schreite. Denn seit Jahrhunderten haben sie eine hochentwickelte kommunale Selbst- verwaltung, die sie selbst durch die Zeit des Absolutismus hindurchgerettet haben und gegen jede Einschränkung zäh verteidigen. „Dem Staat müssen die Zügel kurz gehal- ten werden“, äußerte ein angesehenér Rom- mimalpolitiker. Der Staat weist zwar den Gemeinden gewisse, im ganzen Land gleiche, durch Reichsgesetze beschlossene Aufgaben ⁊u, läßt ihnen aber im übrigen weiten Spiel- raum und hat ihnen in ihre Angelegenhei- ten nichts hineinzureden. Es gibt keine laufende Kontrolle durch den Staat; nur Gemeinde-Anleihen, die länger als fünf Jahre laufen oder gewisse weitgehende Be- schlüsse müssen den Reichsämtern unter- breitet werden. Auch auf eine Beschwerde oder Klage hin muß der Staat sich um deren Ursache kümmern. Jeder Bürger einer Ge- meinde hat nämlich das Recht. Klage Zzu erheben, auch und darin unterscheidet sich das schwedische von unserm Recht der Abrufung des Verwaltungsgerichts— wenn er selbst von dem von ihm beanstandeten Beschluß seiner Gemeinde nicht betroffen ist. Das Gericht kann aber auch dann den Rat einer Gemeinde nicht zwingen, seinen Beschluß zu ändern. So stark ist die ver- fassungsmäßige Stellung der Gemeinden dem Staat gegenüber. Schweden ist in 24 Provinzen ein- geteilt; Stockholm nimmt als Reichshaupt- stadt mit seinen rund 700 000 Einwohnern — mehr als ein Zehntel der ganzen Be- völkerung— eine Sonderstellung ein. An der Spitze einer Provinz. eines„Läns“, stehen der Oberpräsident(Landshövding) und die Provinzialregierung. Diese fun- giert als eine Art Aufsichtsbehörde über die Selbstverwaltungskörperschaften und als erste Instanz für kommunale Streitfälle. Der Oberpräsident ist einerseits der„Be- kehlshabende des Königs“, andererseits aber auch wieder der Vertreter der Pro- vinzen gegenüber der Regierung. Das er- innert an die Stellung des Landrats bei uns, der staatliches Aufsichtsorgan und Vertre- ter der Landkreisselbstverwaltung in einem ist. Unserm Kreis entspricht in Schweden das Landsting; jede Provinz ist in zwei Landstinge eingeteilt. Das Landsting widmet sich lediglich Angelegenheiten, die von gröhßeren Körperschaften ausgeführt werden müssen, Die sechs größten Städte Schwedens sind in keinem Landsting ver- treten;„kreisfreie Städte“ würden wir sie nennen wie bei uns z. B. Mann- heim und Heidelberg. Der Verschiedenartigkeit von Stadt- und Landgemeinden ist dadurch Rechnung ge- tragen, daß für jede der beiden Arten ein besonderes Kommunalgesetz besteht. Von den drei kommunalen Spitzenverbänden: Landgemeindetag, Städtetag und Landsting- tag ist die Organisation der Landgemeinden die weitaus größte, wie ja auch Schweden überwiegend aus Landgemeinden besteht. Ihre Zahl wurde in den letzten Jahren dadurch verringert, daß man kleine Ort- schaften zusammenlegte und zu einer einzi- gen Gemeinde vereinigte. Der Zentralausschuß regiert Haben Provinz- und Kreisverwaltung noch eine starke Ahnlichkeit mit unserer Kommunalverfassung, so besteht in der Verwaltung der Gemeinden selbst ein grundlegender Unterschied. Außer in eini- gen Städten, gibt es in Schweden keine Bür- germeister. Der Vorsitzende des Zentral- Sioux-Indianer mit Schreibmaschine Zwischen Frankfurt und Heidelberg sahen wir einen Mann im Chausseegraben sitzen, der auf seinen Knien eine Schreibmaschine hielt und völlig unbeeinflußt vom Autover- kehr drauflostippte. So hatte vor rund zwanzig Jahren schon einmal einer seine Arbeit verrichtet: der Zirkusschriftsteller und Privatsekretär Sarrasanis, Gustav von Hahnk e. Und er war es auch diesmal! Das Haar, das unter seiner Baskenmütze her- vorleuchtete, ist sehr viel grauer geworden und auch sein braungebranntes Gesicht ist noch durchfurchter als es schon damals war. Aber er ist der Alte geblieben. Würden wir inn nicht gleich erkannt haben, hätte ihn die Tabakspfeife identifiziert, die neben ihm im Grase lag. Die trug er schon damals stets als Talisman mit sich herum. Ein kunstvoll geschnitzter Indianerkopf nimmt den Tabak auf und das lange Mundstück ist noch mehr zerkaut als es schon ehemals war. Gustav Hahnke hat die Pfeife von dem 105 Jahre alten Häuptling sämtlicher Indianerstämme, dem würdigen Big Chief, als Geschenk er- halten und gleichzeitig die Würde eines Sioux-Häuptlings verliehen bekommen. Au- ger dem Grafen Luckner ist er der einzige Deutsche, der diesen Ehrentitel und die in- dianische Friedenspfeife erhielt. Als wir ihn nach der lebhaften Begrü- gung fragten, ob er wieder einmal auf Zir- kusfahrt sei, wies er zuerst auf eine Binde an seinem linken Arm, auf der die Worte Fliegende Reporter gedruckt sind, und dann kramte er aus seinem Rucksack einen dickangeschwollenen Aktenhefter hervor, den er uns überreichte.„Sehen Sie sich den Hefter durch und Sie werden alles wissen. Ich glaube, es ist besser, daß ich es schwarz auf weiß zeige, dann glauben Sie es mir wenigstens“, meinte er und kniff dabei lächelnd ein Auge zu. Gleich auf der ersten Seite seines„Wanderbuches vom Repor- tagen-Marsch Dreißig Tage mit einem Pfen- nig durch die Trizone“ ist in einem von der Polizei versiegelten Umschlag der Pfennig eingeklebt, den Gutsav von Hahnke als ein- ziges Geld mit auf diese Abenteuerfahrt nahm. Am 16. August ist er mit seinem Kollegen Karl Heinz Matern, der sich mit einer Handvoll Aepfeln inzwischen zu uns gesellte, gestartet, und am 14. September wollen sie zurück sein. Ein buntes Durch- einander von Prospekten, Photos, Speise- karten, Freibilletts, behördlichen Beschei- nigungen und freundschaftlichen Wünschen der verschiedensten Persönlichkeiten, birgt der Schnellhefter. Man kann an Hand die- ser Belege die Route der beiden„fliegen: den Reporter“ auf Tag und Stunde genau kontrollleren. Manches kuriose Dokument ist als Kontrollnachweis zu finden, die ärzt- liche Bescheinigung eines Zirkusarztes, eine Bestätigung der Schäferschen Liliputaner- stadt, bei der Gustav von Hahnke zu Gast war, ein Einweisungsschein von Wohlfahrts- stellen für Uebernachtungen in Herbergen. und sogar ein polizeiliches Protokoll über eine Verhaftung der Reporter Gustav von Hahnke gab den Kommentar dazu:„Wir kamen nachts bei der Zeltstadt des Zirkus“ Apollo an, alles schlief schon. Wir wollten keinen stören und krochen deshalb in den leeren Käfig eines Raubtier wagens. Aber die Löwen, die nebenan hausten, ärgerten sich über uns, machten Lärm und weckten die Zirkusleute. Die riefen die Polizei und Wir wurden in einem Wagen des Ueberfall- kommandos abtransportiert. Auf der Wache zeigten wir dann dieses Wanderbuch vor und wurden wieder in Freiheit gesetzt. Außerdem bescheinigte man uns mit Unter- schrift und Siegel, daß wir harmlos seien.“ Bis zu unserem Zusammentreffen hat- ten die beiden ihren Pfennig noch nicht„an- gebrochen“.„Es macht einen ungeheuren Spaß, ohne Geld unterwegs zu sein! Außer- dem werde ich ein Buch über die Fahrt schreiben. Es ist schon sehr interessant im Jahre 1949 auf der Landstraße! Und ohne Geld zu sein, ist ja auch zeitgemäß!“ Als wir uns noch einmal umblickten, saß Gustav von Hahnke schon wieder über die Tastatur seiner Schreibmaschine gebeugt. ö F. N. Eine Novelle aus besseren Tagen/ Von Ewalt Skulim a Mit Illustrationen von Hans Fischer 9. Fortsetzung »Was mich betrifft, schmauste ich gern einmal mit,“ sagte er zu Simonens Mutter, „auch fände deine Tochter in mir einen achtbaren Kenner. Ich habe schon vieles und Gutes gegessen in fast allen Ländern Europas und könnte vergleichen und beur- teilen, wieweit sie es in der Kochkunst ge- bracht hat. Nur wird es eben nicht gehen, weil ich mit Peter Castrum nicht ganz auf dem laufenden bin.“ Was Simone und ihre Mutter bewirken Wollten, hatten sie erreicht. Der alte Hof- säß trieb sich seit jenem Gespräch weit mehr in seiner Küche herum als im Wein- keller, dem er sonst seine volle Sorgfalt angedeihen ließ. Was auch auf den Tisch am, ihm wollte nichts schmecken.„Da ge- hört Salz hinein,“ brummte er, und hier fehlt eine beizende Senftunke.“ Des öfteren fand Gertrud ihren Vater über die Schreiblade gebeugt, aber statt uch zu führen, mühte er sich mit einem Wochenküchenzettel ab, auf dem noch nichts anderes zu lesen stand als eine An- häufung von Pfälzer Leibgerichten. Kam dann das von ihm Gewünschte auf den isch, war es wieder nicht nach seinem Ge- schmack. Alles war zu deftig und machte 2 schnell satt, und er wollte doch schwel- Sen, mit der Zunge und mit den Fingern schnalzen, so wie es Simonens Mutter ihm vorgegaukelt hatte. Seitdem nun Gertrud wußte, daß eine Frau mit ihr im Bunde war, trug sie das traurige Lammsgesicht nur vor ihrem Va- ter. War sie allein, so jauchzte und trällerte sie vor sich hin, denn wo zwei Frauen eine und dieselbe Sache betreiben. muß sie ge- lingen. In den kleinen Briefen an Simone verzeichnete sie die Fieberkurve ihres Va- ters, das Fallen und Steigen seiner Schlem- merwünsche. Ihre Mitteilungen waren vor- sichtig genug. Hätte der Vater ein solches Brieflein geschnappt, die Zahlen hätten ihm als Rätsel erscheinen müssen. Da stand 38,5; 39,7; 40,1 und eines Tages, mit roter Tinte mitten im weißen Papier, die kast tödlich wirkende Fieberzahl 41. Nun war es höchste Zeit. Keinen Tag länger durfte der Kranke sich selbst über- lassen bleiben. Simone hatte vorgesorgt. Die Regale ihrer Speisekammer trugen schlemmerhafte Bissen, im Eisschrank lagen Fleisch und Fisch. Jetzt wurde auch Peter hinterm Ofen hervorgetrieben. wo er seinen Stumpfsinn wie eine Glucke ihre Eier be- brütet hatte. Von Simone erhielt er den Auftrag, er solle in der Nähe des Hofsäß- schen Hauses straßauf und straßab gehen, und wenn der Alte etwas wünsche, möge er sogleich darauf eingehen. oder Verwaltungsausschusses leitet die Ge- schäfte der Gemeinde, und zwar ehrenamt- lich. Die Bürgerschaft wählt die Gemeinde- verordneten; in kleinen Gemeinden mit we- niger als 700 Einwohnern wird das Be- schlußrecht noch direkt von der ganzen Ge- meinde versammlung ausgeübt. Dem Rat der Gemeindeverordneten obliegt das Be- schlußrecht. Das Grundgefüge der Ge- meindeverwaltung bilden die Aus- schüsse, die in Wirklichkeit die Ge- meinde angelegenheiten erledigen. Die Aus- schüsse und vor allem ihre Vorsitzende sind — und darin besteht der wesentliche Unter- schied gegenüber den Ausschüssen in uese- rer Kommunalverwaltung, die nur eine be- ratende und vorbereitende Tätigket aus- üben für die Ausführung der Ratsbe- schlüsse und die Durchführung der Gesetze verantwortlich, sie können sogar schadens- ersatzpflichtig gemacht werden. Der Haupt- oder Zentralausschuß ist die treibende Kraft der Gemeinde. In Schweden sind über 160 000 Personen(bei 6.5 Mitlionen Einwohnern) ehrenamtlich in Ausschüssen tätig, darunter sehr viele Frauen. In fünf Gemeinden ist eine Frau sogar Vorsitzende des Hauptausschusses. Die Kommunalbeamten dienen. Um die ehrenamtlich tätigen Bürger zur Ausübung ihrer Funktionen zu befähigen, erhalten sie eine gute kommunalpolitische Ausbildung, In den vielen Volkshochschulen werden, um das Interesse der Jungend für die Selbstverwaltung zu wecken, die Kom- munalfächer sehr ausführlich behandelt. Die Kommunalbeamten— eigent- lich sind es nur Angestellte— haben in Schweden eine ganz andere Stellung als in Deutschland. Ihre Anstellung wird zivil- rechtlich geregelt, ihnen kann mit dreimo- natiger Frist gekündigt werden. Die Ge- meinde bestimmt ihre Befugnisse. Sie ha- ben kein Stimmrecht in Rat und Ausschüs- sen.„Wir wollen, daß die Beamten der Gemeinde dienen, nicht sie regieren“, er- klärte vor kurzem der Geschäftsführer des schwedischen Landgemeindenverbandes, Dr. Jonsson, in einem Vortrag im Amerika- Haus in Heidelberg. Eine neue Kommunal- einteilung Schwedens mit noch stärkerer Zusammenfassung von Gemeinden wird von diesen entschieden abgelehnt gerade mit der Begründung, sie wollten keine Beamten- herrschaft, und gegen diesen Widerstand der eifersüchtigt über ihre Selbstverwal- tungsrechte wachenden Gemeinden wagt die zum Zentralismus neigende rein soziali- stische Regierung keine durchgreifenden Aenderungen. Die Ausgaben der Gemeinden werden zum größten Teil durch die allgemeine Kommunalsteuer gedeckt, die von Einkom- men und Grundbeseitz nach der staatlichen Einschätzung vom Staat erhoben und den Gemeinden überwiesen wird. Sehr bedeu- tende Einnahmequellen sind die Staatszu- schüsse zur Erfüllung notwendiger Aufga- ben im Schulwesen. Feuerschutz und sozia- ler Art, die den Gemeinden vorgeschrieben sind. Diese Zuschüsse betragen bei den Landgemeinden etwa 30 Prozent. bei den Städten 15 Prozent der Ausgaben. Cornel Serr. Die Ruinen beleben sich Veränderungen in der Tierwelt ausgebombter Städte Die Natur ist schneller als der Mensch. Ehe er daran denken kann, sich sein altes Wohngebiet wieder herzurichten, hat sie sich schon dort eingenistet— eingenistet am Wörtlichen Sinne. Als im Jahre nach den letzten Bombenangriffen die ersten Herbst- winde über die noch frischen Trümmer blie- sen, brachten sie aus der Umgebung die Samen zahlloser Pflanzen, und im Frühjahr darauf gediehen schon Dutzende von Kräu- tern, Gräsern, Blumen und Sträuchern. Mit den Pflanzen kamen die Insekten und das Heer der Mäuse;— die Mäuse waren wohl schon vorher da, mag mancher denken, aber er hat nicht recht: in der Stadt gab es im wesentlichen nur Hausmäuse. Heute aber sind die Trümmerfelder ein Paradies für Feld-, Wühl-, Spitz- und natürlich auch Hausmäusen sowie Ratten. Unkräuter und Kleingetier— da sind als nächste die Vögel zu erwarten. Welche Vögel gab es früher in der Stadt? Sperlinge und Rotschwänze, Buchfinken und Amseln in den Anlagen und im Winter einige Mei- sen. Wohl jeder kannte sie, und andere Vögel fand man, wenigstens im Innern der Städte, kaum Die Schwalben sind seit der Einführung der Kanalisation fast ver- schwunden, da sie zumindest einen offenen Tümpel oder ein Rinnsal brauchen, um aus Lehm und Erde den Brei für ihre Nest- bauten zu bereiten. Der aufmerksame Vogelfreund wußte vielleicht noch, daß hier und dort Mauersegler oder auch Turm- falken zu sehen waren. Heute ist die Vogelwelt der Städte viel reicher. Die hübschen Rotschwänzchen haben sich gewaltig vermehrt und sind beinahe ebenso häufig geworden wie die Sperlinge. Daß sie sich in den Ruinenstädten so wohl kühlen, erklärt sich daraus, daß sie ur- sprünglich Bewohner zerklüfteter Felsen- gebirge sind. Dann sieht man häufig gelb- liche und grünliche Vögel; man könnte meinen, die Tausende von Kanarien vögeln, die früher in unseren guten Stuben hingen, hätten in den Bombennächten die Freiheit gefunden und fühlten sich nun auch ohne Käfige in unseren Straßen wohl. Aber es sind nur die Girlitze, die klein, gelb und hell-zwitschernd im Buschwerk unserer Ruinensteppen leben. Mehr grünlich und etwas größer sind die Grünfinken; auch sie sind nicht mehr selten zu finden. Wenige aber werden wissen, daß einer der farbenprächtigsten Vögel Mitteleuropas ein echter Nach-Kriegsstädter geworden ist. Mit breiter, gelber Binde auf den schwarzen Flügeln, leuchtend rotem Gesicht, weißen Wangen und schwarzem Nacken ist der Distelfink bunt wie ein Zirkusclown. Die Mauersegler haben sich stark ver- mehrt, weil sie besonders in den ausge- brannten Hausruinen zahlreiche Nistge- legenheiten finden, die ihnen früher fehlten. Der Mauersegler kommt Zeit seines Lebens nicht auf den flachen Erdboden, das wäre sein Verhängnis, da er von dort nicht mehr auffliegen könnte. Er hat nur ganz winzige Füßchen, mit denen er sich zwar an einer Wand ankrallen, aber nicht vom Boden er- heben kann; am Boden liegend würde er für seine rund 40 Zentimeter spannenden Flügel nie genug„Luft“ bekommen. Er nistet daher nur auf Balkenenden und in Mauerwinkeln, von wo er, sich in die Tiefe fallen lassend, abfliegen kann. Natürlich haben sich als eifrige Jäger der üblen Nagetiere in den Trümmerwüsten der Innenstädte Turmfalken und Steinkäuze aligesiedelt. Sogar den Waldkauz, der früher nur selten einmal nachts zur Jagd von einem nahegelegenen Wald herüberkam, findet man heute, in mancher Ruinenstadt als nistenden Einwohner. Auch Vögel, die sonst seßhaft sind, ver lassen also ihre alte Heimat, wenn sich ihnen neue Lebensmög- lichkeiten erschließen. ant. Albert Becker 70 Jahre Leben im Dienst der Heimatkunde Einer der ältesten unter den pfälzischen Heimatforschern, der Landes- und Volks- kundler Dr. Albert Becker, feiert àm 16. September seinen 70. Geburtstag. Der gebürtige Speyerer fand in seiner Jugend unter dem Einfluß von Heinrich Riehl und Albrecht Dieterich den Weg zu der eben als Wissenschaft begründeten Volkskunde; er blieb diesem Weg treu während seines Wirkens im Gymnasium in Zweibrücken und danach in den bald zwei Jahrzehnten, die er nun in seiner Wahlheimat Heidelberg lebt. Sein Name ist verbunden mit der „Pfälzer Volkskunde“, mit den„Beiträgen zur Heimatkunde der Pfalz“. Die Heimat- museen in Ludwigshafen und Zweibrücken, das Kurpfälzische Museum in Heidelberg verdanken seiner Arbeit sehr viel Wert- volles. Eine Fülle von in Sammelwerken, Zeitschriften und Zeitungen verstreuten Beiträgen gaben der Volkskunde und der Heimatforschung immer wieder wertvolle Anregungen. Als Mitglied zahlreicher Wis- senschaftlicher Gesellschaften, so vor allem der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und des Pfälzer wald- Vereins, dessen Organ„Der Pfälzerwald“ er jahrzehntelang leitete, wirkte er weit über seinen Heimatbereich hinaus. Zeit- lebens blieb er seiner Heimat treu, diesem pfälzischen Land beiderseits des Rheins, des- sen Geschichte er kenntwie kaum ein zweiter, mit dessen Chronik sein Name unlöslich verknüpft bleibt, durch das Wiederauf- decken der Akten über das Besitznahme- patent der Pfalz aus dem Jahre 1816, die heute im Historischen Museum in Speyer mren Platz gefunden haben. Gerade heute in einer Zeit, die die Besinnung auf das Werden aus geschichtlichen und volklichen Wurzeln erneut zur Pflicht macht, verdient die Arbeit des Jubilars, dem auch der Mannheimer Altertumsverein vielerlei wert- volle Mitarbeit verdankt. alle Würdigung, wäre es zu wünschen, daß seine weithin verstreuten Beiträge zur Geschichte der pfälzischen Lande einen Sammler finden würden. Hk. Neckarbrücke Diedesheim- Obrigheim Mit der Einweihung der Neckarbrücke Diedesbheim-Obrigheim wurde der Verkehr von Heidelberg nach Würzburg über den Gebirgszug wieder erschlossen Die erst we- nige Jahre vor Kriegsbeginn fertig gestellte Brücke wurde von deutschen Truppen beim Einmarsch der Alliierten im Frühjahr 1945 gesprengt, so daß der Verkehr in den letzten Jahren durch eine Fähre bei Diedesheim bewerkstelligt werden mußte. Da auch die Bahnlinie durch die Sprengung der Eisen- bahnbrücke in Neckarelz unterbrochen ist, ist die Straße von größter Wichtigkeit. Das fertige Bauwerk hat eine Länge von rund 200 Metern, die Fahrbahnbreite beträgt sechs Meter, hinzu kommen auf beiden Seiten Schrammborde von 65 em sowie Fußwege von 1,80 Meter Breite. Ihr Gewicht beträgt ungefähr 850 Tonnen, davon wurden für den mittleren, versenkten Teil etwe 350 Tonnen neu eingebaut. Die Hauptträger ha- ben eine Durchschnittshöhe von 2,50 Meter, die Spannweite über den Neckar beträgt 90 Meter. Am Rande der Zeit Auch ein Rekord. Die Allgäuer Fest- woche verzeichnet einen Rekord unter allen ähnlichen Veranstaltungen der Vergangen- heit. Während ihrer einwöchigen Dauer wurden 110 000 Liter Vollbier getrunken und 1900 Maßkrüge zerschlagen. Ewas Greifbares. Ein dreizebnjähriger Junge flel bei Hochstadt aus Unvorsichtig- keit in den Main. Als er wieder an Land kletterte, hielt er eine mehrpfündige Barbe in der Hand. Er hatte in seiner Not nach etwas„Greifbarem“ gesucht und dabei den Fisch erwischt. Kinderleicht. Das Amtsgericht Bayreuth verurteilte zwei Firmeninhaber wegen„ver- botener Ausspielung zu Geldstrafen von 500 und 200 DM. Sie hatten kinderleicht Preis ausschreiben veröffentlicht und da- durch auf unlautere Art Kunden geworben. Dem einen Firmeninhaber konnte eine da- durch erlangte Einnahme von 26 000 DM nachgewiesen werden. Ins Netz gegangen. Einem dänischen Fischer ging dieser Tage ein lebender Rie- senkrake ins Netz, der mit einer Rumpf- länge von fast zwei Metern und fünf Meter langen Armen der größte Tintenfisch ist, der seit 400 Jahren in Dänemark gefangen wurde. Er wurde der biologischen Station in Kopenhagen vermacht. Am Grunde des Sees. Vor etwa drei Wochen fuhren sieben Jungen in einem Jeep in den Walchen-See, wobei ein Junge ertrank, während sich die anderen retten konnten. Ein Taucher entdeckte unter Ein- satz von Tiefseegeräten am Grunde des Sees einen voll mit Negern besetzten Lkw sowie einen Jeep, in dem drei Amerikaner sahen. Der eigentlich gesuchte Jeep konnte noch nicht gefunden werden. Ein Unterschied. Das seit kurzem wie- der ausgeschenkte sogenannte„Friedens- bier“ hat einen Stammwürzgehalt von 11 Prozent. Vielfach wird diese Angabe mit dem Alkoholgehalt des Bieres verwechselt, der jedoch mit 4 bis 3 Prozent wesentlich niedriger liegt. Das 7, 5prozentige Bier ent- hält 2 bis 2,5 Prozent Alkohol. —— k.k.—. Simones Plan war von allen guten Geistern gesegnet. Als Heinrich Hofsäß den jungen Mann auf der Straße vorüber- gehen sah, dachte er: Es ist dumm, wenn ich weiterhin mit ihm streite, er ist der einzige, der mir helfen kann, Peter wußte nicht, wie ihm geschah, als der Alte bei seinem dritten Vorübergang am Haus der Liebsten ein Fenster öffnete und ihm zu- rief, er möge auf einen Sprung hereinkom- men. In der Diele empfing er ihn, vordem hatte er wohlweislich seine Tochter in die hinterste Kammer gesperrt, und sagte:„Ich grüße dich, Peter, und weil Gertrud schon aufgeboten ist, wollen wir unseren Streit fallen lassen. Du findest genug andere und bessere Frauen. Schlag ein!“ Peter reichte ihm die Hand. Ihm war es unheimlich zumute, und er wollte auch gleich wieder aus dem Haus., schnell fort an seine Ofenbank, dort möge ihn der Schmerz verzehren. Der Alte hielt ihn auf:„Noch eines, Pe- ter, mir schmeckt es nicht mehr zu Hause, nicht das Sauerkraut und nicht die Brat- würste, ich müßte Abwechslung haben Und ich sage es gerade heraus: Ich wäre gerne einmal bei dir zu Gast, du sollst eine wun- derbare Köchin haben. Und daß ich dies auch noch sage: Frauen sind für einen Mann erst lann wichtig, wenn sie gut kochen. Das andere, ach, Peter, las andere geht vorbei, chnell vie ein Rausch.“ Peter war Manns genug, trotz der schweren Schläge auf sein liebeskrankes Herz den Alten zum Abendessen einzula- den. Doch wisse er nicht, sagte er, Simone genügend vorbereitet sei. aber irgend etwas Gutes werde schon da sein. Noch ehe sich Peter, zu Hause ange- kommen, auf seine Brutstätte hinterm Oken niedergelassen hatte, fragte ihn Si- mone., ob der alte Hofsäß komme. „Was?“, rief Peter aus,„woher weißt du. daß er bei uns speisen möchte?“ „Also kommt er, und- wann?“ fragte Si- mon. „Heute abend, gegen halbacht— woher konntes du das wissen. Simone?“ Bei näherem Betrachten fand Peter, daß sich seine Köchin merkwürdig verändert hatte. In der Erregung des Fragens blühte ihr Gesicht in holder Röte, sie war schön geworden, so schön, wie noch in keinem ob Augenblick ihres Lebens. Der Liebeskranke hing bösen Gedanken nach: Nun verrät Simone mich auch. Sie hat doch etwas mit dem alten Hofsäß, wer weiß. wie weit sie schon miteinander einig sind. Aber so leicht soll sie der Heuchler nicht bekommen. Mit welch anderen Gefühlen erwartete Peter nun seinen Gast. Den ganzen Nach- mittag war er Simone aus dem Weg ge- gangen, hatte sich in seinem Schlafzimmer aufgehalten und aus dem Schrank einen blauen Einreiher hervorgeholt, der ihn auf das allerbeste kleidete. Ihm fiel ein, daß er gut etwas Schmuck antun könne, und 80 20g er einen schweren Siegelring auf den Finger, und unter den Knoten der Ka- Watte steckte er eine große Perle. Als er Heinrich Hofsäßg, seinen doppelten Wider- sacher und Gast, der ebenso wie er auf das sorgfältigste gekleidet war ins Zimmer kührte, erhärtete sich bei ihm die Meinung, daß dieser nichts anderes im Schilde führe, als ihm die wunderbare Köchin wegzu⸗ schnappen. Das ehrwürdige Möbelstück aus Ur- väterzeiten, der bacchantische Speisetisch, war festlich gedeckt. An den beiden Schmal- seiten des Tisches befanden sich groge La- ger von Tellern, Messern, Gabem und Löf⸗ keln, und eine Reihe Gläser. zu Orgelpfei- ken aufgestellt, versprachen eine Nacht, wie sie die alten Götter liebten. Simone kam herein und war überrascht, beide schon vorzufinden. Sie stellte einen vollen Strauß später Rosen in die Mitte des Tisches und sagte dazu:„Wer zu essen versteht, liebt auch die Blumen. Sie machen den Traum erst vollkommen“ sagte Jean Comillard. Danach fragte sie höflichsteif, aber mit einem allerliebsten Katzenbuckel, ob es Herrn Castrum und seinem Gast jetzt genehm sei, daß sie die Speisen auftrage. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 13. September 1949/ Nr. 10 Wieder neue Wohnungen Wohnungsbaukasse bucht weitere Erfolge Anfang Oktober werden die ersten Woh- nungen in der Zellerstrage bezogen, in dem Sleichen Wohnblock wird eine größere Zahl von Wohnungen bis Anfang November be- ziehbar. Die Wohnbaukasse bittet nochmals da- rum, daß, soweit dies nicht schon geschehen ist, die Sparer, die für die Zellerstraße vor- gemerkt sind, sich sofort bei der Wohnungs- baukasse A 1, 2/3 melden. Ueber die Möglichkeit, eine Wohnung im Ludwig-Frank- oder J-3-Block zu bekom- men und die weiteren Bauvorhaben erhal- ten Interessenten ebenfalls bereitwillig bei der Wohnungsbaukasse Auskunft. Mit der Fertigstellung der drei Wohn- blocks wird erst der Anfang zu einer Auf- lockerung der Wohnungsnot in Mannheim gemacht sein. Es ist notwendig, durch wei- tere Beteiligung bei der Wohnungsbaukasse die Voraussetzung dafür zu schaffen, daß mindestens in dem gleichen Ausmaß und Tempo die Wohnungsbautätigkeit fortge- setzt werden kann. Bundesbahn senkt Preise Die Preise für Netz- und Bezirkskarten der Deutschen Bundesbahn werden vom 1. Oktober an um 10 bis 25 Prozent herab- gesetzt. Nach der neuen Anordnung betragen die Preise für Netzkarten 2. Klasse 180 DM. 3. Klasse 135 DM und für Anschluß-Netz- karten 60 bzw. 45 DM. Die Preise für Be- Zirks-Netzkarten werden in der 2. Klasse auf 80 DM, in der 3. Klasse auf 60 DM, die der Anschlußkarten auf 30 bzw. 23 DM her- abgesetzt. 5 Zum gleichen Zeitpunkt werden die früheren Bezirks-Teil-Monatskarten unter der Bezeichnung Bezirks- Wochenkarten“ wieder eingeführt. Die Preise hierfür be- laufen sich in der 2. Klasse auf 32 und in dier 3. Klasse auf 24 DM. Winterprogramm des Girls-Center Im GYA-Girls Center. Oberer Luisen- park 8a, läuft in diesem Monat ein bedeu- tend reichhaltigeres Winterprogramm an. Es wird jetzt außer Gymnastik und Nähen auch kostenloser Unterricht in Basteln (Kunstgewerbe) und Englisch für Mädels ab acht Jahren erteilt. Theater-Lalengruppe und Chorgesang sind ebenfalls vorgesehen. Für ältere Mädels, die schon im Beruf ste- hen, werden Abendkurse eingerichtet. Das Haus ist den ganzen Tag geöffnet, ab 14 Uhr beginnen die Unterrichtskurse. Samstagnachmittags finden sich die Kinder zu zwangsloser sportlicher Betätigung und kröhlichen Spielen zusammen. Ein Lese- und Spielzimmer bietet jederzeit gemütli- chen Aufenthalt. Gesteigerte Baufreudigkeit Die Bautätigkeit im August hat weiter enommen. Insgesamt wurden 79 Bau- aben genehmigt, gegenüber 55 im Juli. Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß sich der größte Teil der genehmigten Bauvor- haben auf Wohngebäude bezieht. Die Auf- teilung für Monat August ergibt folgendes Bild: Wohngebäude 29, Industriebauten 4, Werkstätten 13, Garagen 10. ökonomische Bauten 2, Kioske, Stände und Läden 21, während im Juli Baugenehmigungen für 22 Wohngebäude, 1 Industriebau. 12 Werk- stätten, 13 Garagen. 1 ökonomtsches Ge- bäude und 6 Kioske, Stände und Läden gegeben wurden. Für In- und Umbauten(einschließlich im August ngen erteilt, 0 Weiter wurden zu- ammen im August 85 Wiederaufbau- und nstandsetzungs- Bauvorhaben genenmigt, während sich die entsprechende Zahl für den Monat Juli auf 48 beziffert. der Deutsches Personal für Flugsicherung e Zivilluftfahrtbehörden der amerika- nischen Militärregierung wollen in den zächsten Tagen deutsches Personal für sicherungsaufgaben auf den Flugplätzen in Stuttgart, Bremen, München und Nürn- berg anwerben. Wie die Militärregierung ür Württemberg-Baden mitteilt, kommen Bewerber Männer von 21 bis 32 Jahren Frage, die fliegend englisch sprechen und bereits praktisch im Flugwesen gearbeitet haben.(dpa) Schließung nach eigenem Ermessen Einem Erlaß des Arbeits- und Wirt- chafts ministeriums zufolge wurden die Be- timmungen des chemaligen Reichswirt⸗ naktsministers aufgehoben, wonach die rübergehende Schließung der Gaststätten der Genehmigung der Ortspolizeibehörden becturfte. In Zukunft ist daher die zeitweise Schließung wieder in das Ermessen des Be- 5 sinhabers gestellt. Durch diesen Erlaß wird die Arbeitszeit- ordnung nicht berührt. In Gast- und Schank- Wirtschaften und im Beherbergungswesen ist den Betriebsangehörigen in jeder Woche einmal eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 14 Stunden im Anschluß an eine Nachtruhe zu gewähren. Mindestens in je- er vierten Woche soll die Ruhezeit auf einen Sonntag fallen. tz Wohin gehen wir? enstag, 13. September: Nationaltheater Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“; „Robert und Bertram“ Mittwoch, 14. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Boheme“; Capitol 21.15 Uhr: „Robert und Bertram“(Central-Theater). —. 1 — Weiterhin i— 2. freundlich Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter oder leicht bewölkt. Höchst- temperatur 24 bis 27, Tiefstwerte 8 bis 11 Grad. Südöstliche Winde. 5 Uebersicht: Bel tiefem Drucke 8 westlich Spanien und hohem Druck im Norden und Osten herrscht bei uns eine süd- e Strömung, in der das freundliche, tags- arme Wetter anhält. 5 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe elstand am 12. september: Maxau 319( 6), m 152( 6), Worms 85(— 8), Caub 90(. 9). Das BZeschlagnuhmeproblem- aus der Perspeklive der Betroffenen Umlegung der Lasten auf die ganze Gemeinde wird gefordert Wir veröffentlichen nachstehend einen Artikel des Vorsitzenden der Besatzungs- geschädigten in Mannheim. der darin aus- drücklich die Ansicht der Vereinigung wie- dergibt. 5 Nach der Haager Landeskriegsordnung kann jede Besatzungsmacht im besetzten Land Wohnraum für sich und ihre Familien- angehörigen beanspruchen. Die Erfüllung des Anspruchs ist Pflicht der Gemeinden aus Mitteln ihrer Gesamteinwohnerschaft. Nicht zu rechtfertigen ist jedoch die 1945 an- känglich der Besetzung einstweilig am ein- zelnen als Dauerbeschlagnahme vorge- nommene Requisition. Diese einseitige Konflszierung verstießge gegen Gesetz und Sitte. Ein zur Abreagie- rung des Anspruchs auf Ablösung gern ent- Segengehaltener Schicksalsvergleich mit den Fliegergeschädigten ist der grundsätzlich un- terschiedlichen Schadensursache und Wir- kung wegen nicht anwendbar. Dem Nicht- mehrvorhandensein steht das No ch vor- handensein gegenüber, womit aber keines- falls der Anspruch jener geschmälert werden Soll. In Mannheim Stadt und Land sind rund 320 Ein- und Mehrfamilienhäuser ununter- brochen seit 1945 aus der einstweiligen Re- duisition dauerbeschlagnahmt worden. Die beschlagnahmebetroffenen Gemeinden hätten schon längst die Umlegung der Beschlag- nahmelasten von den- Schultern der zufällig und einstweilig Betroffenen auf die Gesamt- heit der Gemeinde betreiben sollen. Die still- schweigend gesetzlose Konflszierung hätte schon längst aufhören müssen. Die im gerechten und sittlichen Sinne sicherste Lösung des Beschlagnahmepro- blems ist der Neubau von Wohnungen für die Besatzungsmacht aus Mitteln der Ge- samtheit der Bürger in Gemeinde und Staat. Damit würden die Ansprüche der Be- satzungsmacht einerseits und die der Eigen- tümer der konfiszierten Häuser andererseits auf demokratischer Grundlage im staats- rechtlich sozialethischen Sinne erfüllt. Die aufgewandten Geldmittel würden allgemein- nutzbringend erstens die Bautätigkeit be- leben, zweitens sofort verfügbaren und drit- tens zusätzlichen Reservewohnraum für die Zeit der Besatzungserleichterung schaffen. Vor allem aber würde diese Regelung dem Rechtsbewußtsein und der Rechtssicherheit die Achtung verleihen, auf die Gemeinde und Staat im demokratischen Staatsbürgertum niemals verzichten kann. Unter gar keinen Umständen darf die Umlegung der Lasten und die Ablösung aus der Konflszierung mit der Finanzierungs- taktik, die ausschließlich Sache und Pflicht der Gemeinden und des Staates ist, ver- quickt werden. Denn dann wäre ein Aus- tausch mittels desselben Konflszierungsver- kahrens mit anderen Privathäusern nicht mehr länger aufschiebbar. Im März 1950 werden es fünf Jahre, daß ein und dieselben Bürger Besatzungslast und Gesangverein spielt Operette mit Struuß-Melodien Eine Einladung nach Ilvesheim machte mit einer Spielgemeinschaft bekannt, die vor den Toren Mannheims, aus dem Man- nergesangverein„Aurelia“ Ilvesheim ge- Wachsen ist. Der Besuch galt der Auffün- rung der Operette„Das Walzermädel von Wien, die fast ausschließlich auf bekann- ten Walzermelodien von Johann Strauß kußt und die ganze Walzerseligkeit ent- schwundener Zeiten im damals goldenen Wien wieder heraufbeschwört. Im Mittel- punkt der Handlung steht ein alter Musi- ker Guschelbauer, der noch beim Walzer- könig als zweiter Geiger mitgewirkt hat und in Erinnerungen an die schöne Zert schwelgt. Um ihn herum, wie um seil Enkelkind Hannerl baut sich die Handlung auf, die auch vertraute Typen, wie den Fiaker und Volkssänger Blasel auf die Bühne stellt. Der flotte Ablauf zeugte von Spielfreude und gutem gegenseitigen Zusammenwirken ohne Star-Allüren. Es kam der Spiel- gemeinschaft sehr zugute, daß eine erfah- rene Musikerin, Erna Steitz-Neumann, die über die nötige Bühnenpraxis verfügt, bei den Proben beratend assistierte, wie sie auch die Aufführung einschließlich der de- gleitend mitwirkenden Kapelle Fink bemer- kenswert sicher vom Flügel aus leitete. Be- sonders erwähnenswert ist Heinrich Nagel als Guschelbauer und Else Martin(Han- nerl.) Auch die anderen Mitwirkenden Parallele zwischen Palästinu und Deutschlund Ein Kenner des Landes berichtet über„Krieg und Frieden“ Es war keine leichte Kost, die Professor Heinz Kappes am Sonntag abend im CVIM-Haus mit seinem Vortrag über „Krieg und Frieden in Palästina“ servierte. Dafür schmeckte sie umso besser. Als Missionar, Erzieher und zuletzt als Regierungsbeamter von 1936 bis 1948 un- unterbrochen in oder um Jerusalem wohn- haft gewesen, war Kappes in ständiger Fühlung mit Juden, Arabern und Englän- dern. Nach allen drei Seiten unterhielt er freundschaftliche Beziehungen— nicht nur mit den höchsten Würdenträgern, sondern auch mit dem kleinen Mann. Seine Aus- führungen zu dem strittischen palästinen- sischen Problem waren von einer Objekti- vität, wie sie nur derjenige besitzen kann, der zwar mitten in, geistig jedoch über den Dingen steht. Der Sprecher stellte an dle Spitze seines in die verborgensten Winkel der Weltpoli- tik leuchtenden Vortrags die später aus sei- nen Darlegungen resultierende Einsicht, daß die schließlich zum Krieg führende Haltung der drei Nationen von ihrem Standpunkt aus umständebedingt gewesen sei und ein Muß für sie dargestellt habe, Palàstina sei das strategische Gebiet des Orients zwi- schen Atlantien und Eurasien. Wer Pa- lästina habe, der kontrolliere den Vorderen Orient und seine Oelquellen. Als Er- kenntnis aus dem seit der Antike um das„Heilige Land“ tobenden, immer wie- der aufflackernden Weltkampf ergebe sich die Folgerung, daß in einem strategischen Zwischenland nicht ein selbständiger Na- tionalstaat errichtet werden könne. Und von hier aus führe eine Tangente zu Deutschland— das auch ein Zwischenland ist im Spannungsfeld der Großmächte. Welche Aufgabe also bleibe einem sol- chen Zwischenstaat? Die überpolitische eines Funktionsstaates, der die Spannungen zwischen den Großmächten neutralisieren und polarisieren könne. Vielleicht sei das die Bestimmung Israels zwischen arabi- schem und eurasischem Block. Vielleicht sei es auch Deutschlands wie Indiens und der anderen Zwischenländer Aufgabe, Brük- ken zu bauen zwischen den Weltmächten, über die sie zueinander finden könnten. Sinn jeder Tragödie sei, daß es die Menschen reinige, Der Frieden aber sei nur von Bestand, wenn im politischen Den- ken nicht Sentiments oder Ressentiments mitschwingten. Im Gegenteil, es gelte im Leben wie in der Politik, mit festen Füßen auf der Erde stehen und realistisch und in großen Zusammenhängen zu denken, 80 würken die heutigen Geschehnisse in Palä- stina auf die deutsche Frage erhellende Re- flexe zurück. Zum Dank dafür, daß 80 viele Juden im Namen Deutschlands leiden mußten. Die Ausführungen Kappes' waren so tief- schürfend, daß diese auf so kurzem Raum zusammengedrängte Darstellung unvoll- Ständig bleiben muß. rrob- Instatt Verbund Arbeitsgemeinschult gegründet Berufsschullehrer Nordbadens tagten in Heidelberg Rund 300 Lehrkräfte der landwirtschaft- lichen und haus wirtschaftlichen Berufs- schulen von Nordbaden trafen sich in Hei- delberg zu einer Tagung, deren ursprüng- liches Ziel die Gründung eines Verbandes der Berufsschullehrer von Nordbaden War. Nach einem Referat von Regierungs- direktor a. D. Walter, der als Pionier des Berufsschulwesens von Baden gilt, gab Re- gierungslandwirtschaftsrat Becker im Auf- trag von Regierungsdirektor Geierhaas, Karlsruhe, einen Ueberblick über den Stand der nordbadischen Berufsschulen. Er be- tonte, daß die Entwicklung in Baden ande- ren Ländern weit voran sei, und erläuterte die Forderungen, die Regierungsdirektor Geierhaas den nordbadischen Berufsschulen in ihrer Gesamtheit stellt. Deshalb soll im Ob eine PdwIOwa dabei ist? Die harte Schule des graziösen Tanzes und der Anmut Die jungen Damen, die Montag und Mitt- woch nachmittags in den Räumen der Ge- werbeschule in der Weberstraße ihre Tanz- schuhe anziehen und wie erfahrene Tänze- rinnen die Bänder kreuzweis um die Knöchel zu schlingen verstehen, sind noch recht jung. Ihre gleichmäßig bronzebraun gebrannte Haut verrät, daß sie teilweise auch das Privileg genießen, ohne Badeanzug im Strandbad herumlaufen zu dürfen. Sechs Jahre sind die jüngsten, die ältesten vier- zehn. Die Großen verstehen sich schon darauf, das doppelte Piquè zu drehen und die Kleinsten stehen mit schmalen Gliedern und zierlichen Körperchen wie ein gespitz- ter Bleistift in ihren Spitzenschuhen und beugen sich mit einer Anmut, die sich an griechischem Beispiel geschult haben könnte. Gaby Loibl vom Nationaltheater, die Ballettmeisterin des Kursus, schlägt auf ihr Tamburin und schon eilen die kleinen Tän- zerinnen auf ihren Platz an der Ballett- stange. „Préparation]!“ heißt das erste Kommando und die Kleinen werfen ihre Beinchen, bie- gen sich im Takt des Tamburins und ken- nen sich aus in den französischen Bezeich- nungen, als ob sie schon beim Spiel im Sandkasten gelernt hätten, was ein„Dégagé“ ist und ein„Pas de basques“. Nicht alle kamen hierher, weil sie den Wunsch hatten, eines Tages im großen Bal- lett aufzutreten. Vielfach ist es reine Freude an Rhythmus und Bewegung, die diese kleinen Mädchen— ein Junge ist übrigens auch dabei— zur Ballettstunde trieb. Ob sie geeignet sind, das tänzerische Spiel eines Tages zum Beruf werden zu lassen, wird sich im Laufe der Jahre herausstellen. „Im Anfang ist nur ein hübsches Gesicht chen da und sehr viel Freude und Eifer“, erzählt Frau Loibl.„Sie sollten die Anfän- gerkurse sehen, da sieht es aus wie Kraut und Rüben!“ Ein Jahr Ballettunterricht ist eine harte, aber auch erfolg versprechende Schule. Was die Kleinen an der Stange und im Saal vorführen, sieht schon denkbar leicht und flüssig aus, aber es ist das Ergeb- nis eines unermüdlichen Trainings, gelok- kerter Gliedmaßen und nicht erlernter und angeborener Anmut. Das zeigt sich besonders bei den Kom- binationen und im Walzertakt, wo eine der kleinen Tänzerinnen hinter der anderen herdefillert und mit Hingabe die entzük- kendsten Figuren dreht. Die Mütter der kleinen Ballettschülerinnen sitzen am Rande des Saales, diskutieren über die hohen Preise der Ballettschuhe— leider kostet ein Paar Größe 30 schon etwa 30 DM— und schauen ihren Jüngsten zu, die sich eifrig mühen und ein Mäulchen ziehen, wenn es noch nicht ganz so gelungen ist, wie es sein sollte. Denn— wer seine Sache besonders gut macht, hat Aussicht, mitwirken“ zu dürfen, falls das Nationaltheater in dieser Spielzeit die„Puppenſee“ aufführt. l Elementarwissens erreicht und auch vom Erzieherischen her auf die hera nahm der Problem der Ausbildung rufsschullehrerinnen. Nach wie wie vor sei Bier Bedingung, und der Plan, eine einheitliche Form zu finden, nach der sowohl städtische als auch land wirtschaftliche Berufsschul- unterziehen hätten, sei noch in Vorberei- tung. Darüber hinaus sei die Zentralisie- rung der Berufsschulen geplant, die Auf- stellung eines neuen Lehrplans und eine systematische kräfte. gründung vorausging, wurden sehr unter- schiedliche Stimmen laut, die teilweise zu heftiger Polemik Anlaß gaben. Als Platt- form für die Gründung des Verbandes galt die Annahme, dag vom Fachlichen gesehen die Berufsschule der Zukunft gewisser maßen ein Novum darstellen wird, deren Interessen von der Vereinigung der Volks- schulen, die der Verband badischer Lehrer darstellt, nicht gewahrt werden könnten. des badischen Lehrerverbandes ein, der darauf hinweisen konnte, daß der große Lehrerverband der britischen Zone, heute bereits 42 000 Mitglieder zählt, als Gewerkschaft rangiert und im Oktober dieses Jahres in Marburg auf trizonaler Grundlage erwei- tert werden soll. Neben dem Wirken die- ser Organisation hätte ein kleinerer Ver- band, wie die Vereinigung nordbadischer Berufsschullehrer ihn schließlich darstel- len würde— Nordbaden hat insgesamt 241 Berufsschullehrer— wenig zu erwarten. kussion einigte man sich schließlicli dahin- gehend, daß an Stelle eines selbständigen Verbandes die Gründung einer Arbeitsge- meinschaft innerhalb des badischen Lehrer- verbandes beschlossen wurde, die im Rah- men einer zukünftigen trizonalen Gewerk- schaft„Schule und Wissenschaft“ die Inter- 1 der Berufsschullehrer wahrnehmen Wird.„ 5 5 Bis jetzt 40 000 Besucher Die Ausstellungsleitung schen Pressekonferenz eingeladen, um über Besatzungsleiden für die gesamte Gemeinde interne aufgebürdet erhielten. Dieser Umstand macht es vordringlich, daß sich die Gemeinden jetzt endlich ernstlich mit dem seither völlig ver- waist gebliebenen Problem befassen, wenn sie zu der, in der Verfassung festgelegten Staats-Arbeits- und Sozialgesinnung stehen. Hierzu müssen immer Mittel und Wege ge- funden werden, sonst wäre ja die Demo- kratie ihres Fundaments beraubt. Einige Ge- meinden haben es bereits erkannt und bauen für die Besatzungsmacht; wollten es alle er- kennen, dann wäre es um Recht und Ord- nung als Anfang in der erstrebten Demo- kratie nicht schlecht bestellt. Sr. lichkeit aufzuklären. Wartungen der Aussteller zur Frage. Ausgabe veröffentlichen. Im Allgemeininteresse sei nochmals da- rauf hingewiesen, dag nach Verhandlungen mit der Reichsbahndirektion Stuttgart es erreicht wurde, für Ausstellungs. besucher im Umkreis von 200 km um Mann- heim, Sonntagsrückfahrkarten mit Gültig keitsdauer von freitags 24 Uhr bis montags verdienen lobende Anerkennung. Der Kon- takt mit den zahlreichen Besuchern erhöhte sichtlich die Spielfreude. 25 Minenräumer sollen Geld holen Vom Länderrat der amerikanischen Be- satzungszone wird darauf hingewiesen, daß alle Gebührnis-Bescheinigungen der in Westdeutschland wohnenden Landminen- und Munitionsräumer aus Norwegen, soweit noch nicht geschehen, beim Oberflnanzpräàsi- dent in Hamburg, Abrechnungsstelle für Kriegsgefangenengelder, Hamburg 11, Rö- dingsmarkt 83, zur Prüfung und Einlösung vorgelegt werden können. Alle ehemaligen Kriegsgefangenen aus Norwegen, aus deren Militärpapieren ein entsprechender Landminen und Munitions- räumeinsatz während ihrer Gefangenschaft und der dafür gutgeschriebene Betrag ein- wandfrei ersichtlich ist, werden auf diese Möglichkeit hierdurch nochmals aufmerk- sam gemacht und aufgefordert, ihre Unter- lagen nach Hamburg einzureichen. Hemingway wird ausgestellt Das Amerikahaus zeigt gegenwärtig die Ausstellung„Ernest Hemingway“, die èeine Schau der Bücher des bekannten amerikani- schen Autors und eine Bilderserie aus seinem Leben umfaßt. Ernest Hemingway, dessen Werke in Deutschland in hunderttausenden Exemplaren verbreitet sind, hat sich hier vor allem durch seinen Roman aus dem spanischen Bürgerkrieg„For Whom the Bell Tolls“(„Wem die Stunde schlägt“) einen Namen gemacht. Es gibt noch Fleisch und Fett Nach einer Bekanntgabe des Städtischen Ernährungsamtes, die nur für Mannheim Stadt Gültigkeit besitzt, werden auf die Karten 11, 21, 14 und 24 der Lebensmittel- karten für September sowie den entspre- chenden Karten mit dem Kennzeichen B GBrot- Selbstversorger) je 125 Gramm Fleisch auf die Abschnitte Fleisch 6 und 7 ausge- geben. 5 Weiter wird die Karte 11 mit den Ab- schnitten M und O sowie der Abschnitt 2 002/LEA Baden mit je 125 Gramm beliefert, und 500 Gramm Handelsfett werden auf den Abschnitt L 005% LEA Baden ausgegeben, Auf die Karten 21, 31 und 41 werden 125 5 Handelsfett auf den Abschnitt 2 002/ LHA Baden und auf den Abschnitt L 004/ LHA Baden 250 Gramm sowie auf L 005/ LEA Ba- den 500 Gramm Fandelsfett ausgegeben. Auf die Karten 14, 24, 34 und 44 wird der Abschnitt Z 002/ LHA Baden mit 125 Gramm Handelsfett beliefert. fahrkarten, die jeweils von 0 bis 24 Uhr Gültigkeit haben und im Umkreis von 100 km gelöst werden können, zu ermäßig- ten Preisen in Verkehr zu bringen. Kurze„MM“- Meldungen kertaler Wald von Spaziergängern ein älterer Mann von Käfertal tot aufgefunden. Nach den Feststellungen war der Betreffende mit bei hat er während eines kurzen Aufenthal- tes vermutlich einen Herzschlag erlitten. Er hatte nichts Böses vor. Gewaltsam ver- schaffte sich ein Arbeiter aus Ludwigshafen in der Langerötterstraße Zugang zu einer Woh- nung. Gerade war er in ein Zimmer eingetre- ten, als der Wohnungsinhaber erschien. Bei der persönlichen Durchsuchung des Besu- chers“ wurde ein Dietrich, zwei neue Papier- mappen und eine neue Diplomatenaktentasche vorgefunden, die vermutlich aus einem Ein- bruchsdiebstahl herrühren. Trotz seiner Be- teuerung. nichts Böses im Schilde geführt zu haben, wurde der ungebetene Gast, der schon entsprechend vorbestraft ist. festgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. „Gefesselte“ Freiheit. Am Sonntag früh wurde im Schloßgarten, in der Nähe der Ren- nershofstraße. ein mit Handschellen gefessel- ter Mann gesehen, der in Richtung Rheinbrücke unterwegs war. Die sofort verständigte Polizel durchstreifte das Gelände. ohne des vermut- lich Ausgebrochenen habhaft zu werden. Unbekannter Heckenschütze. Während der Nachtstunden wurde auf einen beim Flusha⸗- fen Neuostheim stehenden Wachmann der In- dustriepollzel ein Schuß abgegeben. Der ver- mutliche Täter, der sich in Begleitung einer Frau befunden haben soll, ist nach Angabe des Beschossenen in einem Haus der Dürerstraße verschwunden. Bis jetzt war es noch nid möglich, Ihn zu er mitten, 8 Gefährlicher Betrüger gefaßt. Nat rem Suchen konnte jetzt ein Schwindler festgenommen werden, der dle es ihm u. a. unter Vorspiegelung falscher Tat. sachen von einer Mannheimer Radiofi ungedeckten Scheck in Zahlung. Er brachte es eignes zu verkaufen. Aus den laufend einge- henden Anzeigen ist zu entnehmen, daß der Schwindler sehr aktiv am Werk war. Mit 4700 DM flüchtig. er nicht gern und so trachtete ein 17jähriger Bursche aus Heddesheim danach, möglichst rasch und mühelos zu Geld zu kommen. Eine günstige Gelegenheit sah er auch gekommen, als er merkte, daß der Freund seiner Schwe- ster einen größeren Bargeldbetrag zu Hause aufbewahrte. Ein unbemerkter. 5 und schon hielt er 4700 DM in der Hand und verschwand damit. 5 Wer war der Ueberfallene? Am 26. März Wurde auf dem Meßplatz und der Max-do- seph- Straße ein Mann von vier jungen Bur- schen überfallen. körperlich mighandelt und dabei seines Hutes und Schales beraubt. Nach- dem die Uebeltäter ermittelt sind, wird der Geschädigte gebeten, seine Adresse der Krimi- nalpolizei in Mannheim, Telephon 45031/8102 bekanntgeben zu wollen. Gastwirte werden gewarnt. Die Gastwirte des Stadt- und Landkreises Mannheim wer- den vor dem Zechbetrüger Gustav Karow ge- warnt, der Wirtschaften und Lokale besucht, sich Getränke, Speisen und Zigaretten verab- reichen läßt. um im geeigneten Augenblick zu verschwinden. Geschädigte werden gebeten. sich bei der Kriminalpolizei in Marmheim zu mel- den. Bel erneutem Auftreten des Betrügers bitte sofort die nächste Polizeiwache oder die Kriminalpolizei verständigen. Oeffentliche Versammlung der ODU. Die Unterricht neben dem eigentlichen Fach- wissen insbesondere eine Ergänzung des chsen- den Jungen und Mädchen eingewirkt wer- den. Im weiteren Verlauf seines Referates Sprecher der Unterrichtsver- Waltung Stellung zu dem viel diskutierten von landwirt- schaftlichen und haus wirtschaftlichen Be- die Volksschullehrerinnenausbildung lehrerinnen sich der gleichen Ausbildung zu Anstaltet am 14. September um 19.30 Uhr in der„Landkutsche“. D 5. 4. lungsabend mit Aussprache. Es sprechen über: „Die Soforthilfe“ Stadtrat Bartsch und über das Thema:„Nach den Wahlen“ Felix Schwab, „Die neue Schule“. Ueber dieses Thema spricht Hauptlehrer Joseph Moser im Rahmen einer von der DVp veranstalteten Versamm- lung heute abend um 19.30 Uhr im Casino des Hotels„Rheinbrücken“. Mit Zug und Omnibus nach Frankfurt. Teil- nehmern an der Frankfurter Messe ist Ge- legenheit geboten, teils mit Sonderzügen, teils mit Omnibussen nach Frankfurt zu fahren, Auskunft gibt das Hapag Lloyd Relsebüro, O 4, 4. Telephon 42955. Erste Hilfe bei Unfällen. Wie in jedem Jahr führt das Rote Kreuz auch in diesem Jahr wieder einen unentgeltlichen Kurs für erste Hlike bei Unglücksfällen durch. Der Kurs be⸗ Zinnt am 15. September, 19.00 Uhr, in der Küche des Roten Kreuzes in R B. Anmeldun- gen bitte bei Martin Marx, U 4, 18, oder am Kursabend. Das Rote Kreuz, Suchdienst(Q 7, 12), sucht eine Familie Heinrich Steffel und Frau Paula, geborene Michel, die in der Umgebung Mang Weiterbildung der Lehr- In der Aussprache, die der Verbands- In die Diskussion griff ein Vertreter der „Schule und Wissenschaft“ einen Wilhelm Krumbholz, ehemaliger Ange- höriger der FP-Nummer 08 045, der Oehmdstraße 6 gewohnt haben soll. Wir gratulieren! Das Ehepaar Adolf und Käthe Werner, Mittelstraße 68. feiern hre sil berne Hochzeit. Am vergangenen Freitag beglückwünschten wir Wilhelmine Wörns, Rheinau, Schwetzinger Landstraße 51, zum 75. Geburtstag, doch handelt es sich, wie sich nach⸗ träglich herausstellte, an dem betreffenden Tag in der Im Verlauf einer äußerst lebhaften Dis- und Wilhelmine Wörns. Frotz dieses Irrtums hat das Rentnerehepaar aus Bekanntenkreisen zahlreiche richtige Glückwünsche erhalten, W. 1 tu kür es sich herzlich bedankt. 1 8 5 der SUH OG hatte gestern abend zu einer informatori.“ schwierigen 12 Uhr und für Wochentage Hin- und Rück. Tragisches Ende einer Spazierfahrt. Ewa 300 n nördlich des„Karlstern“ wurde im Kä- seinem Fahrrad unterwegs. um eine kleine Spazlerfahrt durch den Wald zu machen. Da- Schwierigkeiten der Abwicklung einer derartigen Schau zu unterrichten und eventuelle Mißverständnisse in der Oeffent.“ Unter anderem stand der Eintrittspreis von 1,50 DM pro Person, der nicht alle Teile zufriedenstellende Be.“ such sowie die nicht immer erfüllten Er.“ Um die Möglichkeit zu schaffen, unseren Lesern ein Bild zu geben, das durch Anhö-“ ren der bei dieser Besprechung nicht ver- tretenen Kreise abgerundet ist. werden Wũ1ꝓk eine ausführliche Berichterstattung über die angeschnittenen Fragen in unserer nächsten . Müge gefährlicher ganze Umgegend unsicher machte. 80 gelang 0 sechs neue Radiogeräte im Werte von 2700 D zu erschwindeln. Als Gegenwert gab er einen 1 um die goldene Hochzeit der Fheleute Phillpypbp sogar fertig, ein fremdes Grundstück als sem Arbeiten mochte Christlich-Demokratische Union Mannheim ver- einen Versamm- heims wohnen Sollen, früher in Tglau, so-we Nr. 1 2— Bei tritt] manc muß abgel nicht Trot⸗ in d denn hreit weit Tran nach läuft. dem Rat Schli wön/ etwa die wirke nung sche Quay gespi schei nung drun Falte klein Goet die i schie und auf man „eis men suche Verd Auße vor Also, gem digte Vers Bald noch ire harr über chte iger Ichst Eine nen, We- ause hon and Lärz Jo- Zur- ach- der imi- 102, rte ver; ma des eil 4e. eils ro, em ahr ste be- der un- am cht Ula, m- vie ge- der nd il ag 5 N- E pp n en Nr. 187/ Dienstag, 13. September 1949 ee . 8 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 8 2 432 0 Eintritt frei! Bei Herrn Goethe in der„Brücke“ ist der Ein- tritt frei! Vollstandig frei und unentgeltlich. Nie- mand braucht einen Obolus zu entrichten. Man muß bei Regenwetter auch keine Garderobe abgeben(nur darf man mit dem Regenschirm nicht in die Bilder an den Wänden pieken). Trota allem aber scheint bei Herrn Goetke in der Ausstellung etwas nicht zu stimmen, denn vor einigen Tagen hat man vor den breiten Fenstern der„Brücke“ ein großes, welt über dem Pfalabuuplatz, sichtbares Transparent angebracht:„Eintritt frei“, Jetat, nachdem die Ausstellung bereits einige Wochen läuft. 5 Anscheinend ist der Herr Geheimrat mit dem Ausstellungsbesuch nicht zufrieden und nat sich bei der Stadtverwaltung beschwert. Schließlicen ist Herr Goethe auch kein ge- wönnlickher deutscher Bürger. Er verdient etwas mehr Beachtung; noch dazu, wo sick die Stadt mit dieser Gedächtnis-Ausstellung wirklieh angestrengt Rat und bei der Eröff- nung so schöne Reden über den großen Deut- schen gaschwungen wurden und sogar ein Quartett— zwar nicht schön, aber laut— gespielt hat. Die Musik- und Redner-Fanfare scheint aber dennoch nieht bis in die Woh- nungen der Ludwigshafener Bevölkerung ge- drungen au sein. Man zeigt Herrn Goethe die kalte Schulter. Das ist nicht nett. Ein ganz klein wenig sollte doch jeder Deutsche von Goethe wissen. 8 Nachdem die Unzahl von Zeitungsartikeln. die in diesem Jubiläumsjahr über Goethe er- schienen sind, doch aum jemand gelesen hat und die Rundfunhkvorträge meist schleunigst auf Tanzmusi' umgeschaltet wurden, sollte man nun diese letzte Gelegenheit, seinen „geistigen Bizeps“ zu stärken, nicht versäu- men und Herrn Goethe in der„Brücke“ be- suchen. Man kommt damit noch lange nicht in Verdacht, ein„Intelleſctueller“ zu sein. Außerdem dauert es mindestens 50 Jahre, be- vor ein neues Goethe- Jubilaum starten kann. Also, zum leteten Male:„Eintritt frei“. By. Im neuen Gewand Die evangelische Kirche in Ruchheim, die im Jahre 1833 erbaut wurde, blieb vom Kriege nicht verschont. Sie wurde zwar nicht zerstört, aber durch Sprengbomben, die in der Nähe explodierten, beschädigt. Der Luftdruck deckte damals einen Teil des Daches ab und verschob den 1864 er- bauten Glockenturm, der aus einem blech- verkleideten Holzgerüst besteht. In den Nachkriegsjahren haben die Witterungsein- flüsse den beschädigten Turm 80 stark angegriffen, daß am 10, Juni dieses Jahres mit den Ausbesserungsarbeiten endgültig begonnen werden mußte. Drei Ludwigs- hafener Firmen haben ihn wieder gerich- tet, ausgebessert, mit Schiefer verkleidet und das Dach der Kirche neu eingedeckt. Außerdem wurde der Turmuhr durch An- strich ein neues Kleid gegeben, so daß sie jetzt wieder, unter dem ebenfalls frisch polierten Hahn, auf ihrem alten Plätzchen prangt. Die Reparaturkosten betrugen 12 000. DM. Obgleich die evangelische Kirchen- gemeinde in Ruchheim als bombengeschä- dügte Gemeinde auf einen Bauzuschuß hofft, versucht sie doch einen Großteil des Geldes durch Sammlungen selbst aufzubringen. Bald wieder(wenn sich zu der einen Glocke noch zwei weitere gesellt haben) wird vom Kirchturm der Ruchheimer Gemeinde das harmonische Geläute wie in Vorkriegszeiten über Dorf und Land klingen. Seib fort, Wissen die Ludwigshufener, wus in ihrer Verwaltung vorgeht? FDP sagt: Die Stadträte Bertram, Wiedemann und Eberle sprachen als Vertreter der Freien Demokratischen Partei am Wochenend im Großen Bürgerbräu über Fragen der städti- schen Verwaltung. Zunächst ergriff FDP- Vorsitzender Lud- wig Bertram das Wort und gab einen kurzen Rückblick auf die jüngsten inner- politischen Ereignisse. Außerdem wies er auf die Bedeutung der Wahl des Bundes- präsidenten hin. In diesem Zusammenhang streifte der Referent den Streit, der augen- blicklich um den Posten des Oberregierungs- präsidenten der Pfalz entbrannt sei. Ber- tram wandte sich sodann in scharfen Worten gegen die Ministerpensionen, die nach An- sicht des Finanzministers Hofmann selbst bei nur eintägiger Amtszeit bewilligt wer- den sollen. Unter lebhafter Anteilnahme des Publi- kums sprach anschließend Stadtrat und Mit- glied des Haupt- und Finanzausschusses Wiedemann. Scharf kritisierte er die Mängel, die nach seiner Auffassung die Stadt Ludwigshafen immer noch von einer echten demokratischen Selbstverwaltung trennten. So hätte seit Monaten keine Stadtrat sitzung stattgefunden, obwohl dies nach der Gemeindeordnung mindestens ein- mal im Monat geschehen müsse, Unter den jetzigen Verhältnissen seien die Bürger über gie Vorgänge in der Stadt nie unterrichtet. Hierbei erhob Wiedemann die Forderung, daß der Stadtrat aus dem Hintergrund her- vortreten und handeln müsse. Ein krasses Beispiel für das Uebergehen des Stadtrates und seiner Ausschüsse durch die Verwaltung sei der Wiederaufbau des Stadthauses Süd, Wo der Bauausschuß, der die oberste Instanz in Bausachen darstelle, erst nachträglich Kenntnis erhalten habe. Um so bedauerlicher, so betonte der Redner, sei dieses voreilige Handeln, als seiner Ansicht nach das neue Stadthaus das Gesicht einer Fabrik erhalten werde. Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach er über die Benachteiligung der Stadt Ludwigshafen durch die geringen finanziellen Regierungs- zuweisungen. Die Großstadt am Rhein müsse mehr erhalten, denn einerseits habe sich die Entwicklung der Finanzlage nach der Währungsreform unvermutet günstiger gestaltet und andererseits seien durch neue Steuern immer mehr Mittel immer mehr aus dem Volk herausgepreßt worden. Dafür, so meinte Wiedemann ironisch, habe der Bürger lediglich die„Ehre“, von einer üppigen Verwaltung repräsentiert zu wer- den. Auf den nur langsam fortschreitenden Wiederaufbau der Stadt zu sprechen kom- mend, vertrat Wiedemann die Auffas- sung, den Geschäftsinhabern müsse Gele- genheit gegeben werden, zuerst den oft ge- wünschten provisorischen Aufbau in der alten Linie zu errichten. Nach erfolgter Kapitalbildung könnten die Anwesen dann in die neue Baulinie, gemäß dem General- bebauungsplan verlegt werden. Bei der Verteilung von Mitteln für den Wiederaufbau, so führte Wiedemann weiter aus, müsse die ungleiche Behandlung der Bürger beanstandet werden, da die GAG gegenüber allen anderen Bauherrn den Löwenanteil erhalte. Auch die Bäcker- innung klage, da die Brötchenherstellung für die Quäkerspeisung ausschließlich dem Konsumverein übertragen worden sei. Zum Schluß seiner Ausführungen nahm Stadtrat Wiedemann noch kurz Stellung zum politischen Berufsbeamtentum, dessen Rund 200 000 DM fär neue Schulräume 5 Sitzung der Vorstandschaft der städtischen Berufsschule Im Anschluß an die Einweihung der neuen Berufsschulräume in der vergangenen Woche, fand eine Sitzung der Schulvor- standschaft unter Leitung des ersten Bür- germeisters, Dr. Reichert, statt. In ihr referierte Berufsschuldirektor Seib über die Schulorganisation des Jahres 1949/0 und über personelle Fragen der städtischen Berufsschule. Auf das Ferienproblem ein- gehend, betonte Seib, daß die städtische Berufsschule kein Interesse an den soge- nannten Herbstferien habe Diese brächten jeweils eine kurze Schulaussetzung für die Zeit der Kartoffel- und Weinernte und seien lediglich für die ländliche Bevölkerung, d. h. also für die ländliche Berufsschule, von Bedeutung. Im Interesse von Industrie, Handel und Handwerk läge es vielmehr, wenn in der Stadt aus Geschäftsrücksichten kurz vor Weihnachten und Ostern der Be- rufsschulunterricht einigemale ausgesetzt würde. Die Volksschulen im Stadtkreis, so fuhr überweisen der Berufsschule 1700 Schüler. Hinzu kämen noch 300 Schüler aus Nachbarorten. Ein normaler Unter- richtsbetrieb mit acht Wochenstunden könne jetzt noch nicht durchgeführt werden. Man hoffe jedoch, daß er ab Ostern 1950 wieder möglich sein werde. Erschwerend für dle Arbeit in der Berufsschule sei gegenwärtig der große Altersunterschied der Schüler, die durch Krieg, Gefangenschaft oder Inter- nierung zwischen dem 16. und 30. Lebens- jahr ständen. Anschliegend sprach Direktor Seib über die in letzter Zeit vieldiskutierte Frage einer Verstaatlichung der Berufsschulen in Rheinland-Pfalz. Er vertrat die Auffassung, daß es allein aus finanziellen Gründen vor- erst noch beim alten Zustand bleiben müsse, sei doch auf einer Konferenz von Schul- und Regierungsvertretern in Pir- masens bekannt gegeben worden, daß der Staat Rheinland-Pfalz zur Zeit nur 25 Pro- zent der Lehrergehälter an den städtischen und 66 Prozent der Gehälter an den land- wirtschaftlichen Berufsschulen übernehmen könne. Selbstverständlich strebten die Städte eine größere Lastenübernahme seitens des Staates an. Allein in Ludwigs- hafen gäbe es 49 Berufsschullehrkräfte mit hohem Lebens- und Dienstalter, ein Um- stand, der die Personalausgaben für diesen Zweig des städtischen Haushaltes in uner- träglicher Weise belaste. Hinzu kämen noch 135 00 DM, die bisher für den Wiederauf- bau von Schulräumen ausgegeben wurden, ein Betrag, der sich im Laufe des Jahres noch um 2000 DM erhöhen werde. „Nein“— H. Wiedemann fragt:„Warum wird monatelang keine Stadtratssitzung einberufen?“ Objektivität von der Parteihierarchie be- ständig bedroht werde. Als dritter Redner des Abends geißelte Stadtrat Philipp Eberle die neue Wohn- raum-Bebauungs-Steuer und bezeichnete sie als einen Auswuchs an Spitzfindigkeit. Un- sozial und brutal sei diese neue Abgabe. Und zwar unsozial, weil sie ungeachtet des Einkommens gleichmäßig erhoben würde, brutal, weil auch die Neubauten daria ein- begriffen seien. Nachdem Eberle auf weitere Einzelheiten eingegangen war, schloß sich eine rege Diskussion über alle Referate 0 —0 Stadtnachrichten Kaninchen stellten sich vor. Am Sonn- tag veranstaltete der Kaninchenzüchterver- ein„Fortschritt“ Mundenheim im Gasthaus „Zum Ochsen“ eine Kaninchenwerbeschau. 140 Nummern, darunter blaue und weiße Wiener, deutsche Riesen, Widder, Holländer, Gelb- und Schwarzsilber wurden dem Publikum vorgeführt. Die Ausstellung des Mundenheimer Zuchtvereins hatte auch in weiten Kreisen Interesse hervorgerufen, 80 dag am Sonntag zahlreiche Besucher diese Schau besichtigten. Qulkerspende an sozialbedürftige alte Leute. Trotz der Besserung der Ernäh- rungslage hat die Quäker- Organisation ihre Spenden an sozialbedürftige alte Leute und Rußlandheimkehrer nicht eingestellt. Es erhielten im August 558 Familien(insgesamt 1284 Personen) in Ludwigshafen 3905 Be- kleidungsstücke und Schuhe, 134 Baby- Päckchen, 43 Schlafdecken, 30 Bettücher, 13 Kopfkissen, 4 Tischdecken sowie eine größere Menge Stoff und Handtücher. An Lebensmitteln wurden ausgegeben: 883 kg Margarine, 489 kg Haferflocken, 926 kg Mehl, 108 kg Milchpulver, 1814 kg Soja- mehl, 27 kg Fleisch und 27 kg Kakao, Fragebogen für Berufsmusiker. Wie be- reits bekannt gegeben wurde, hat die Lan“ desregierung erneut eine Ueberprüfung aller Berufsmusiker angeordnet. Zu diesem Zwecke muß jeder Berufsmusiker bis zum 15. September einen Fragebogen ausfüllen, der ab sofort auf dem Kulturamt, Munden- heimer Straße 149, 3. Stock, Zimmer 318, er- hältlich ist. Beizufügen sind: Antrag auf Ausstellung eines Berufsausweises, ein selbstgeschriebener Lebenslauf, ein Licht- bild in Paßformat, auf dessen Rückseite Name und Anschrift zu verzeichnen sind und ein amtlich beglaubigter Säuberungs- bzw. Nichtbetroffenen-Bescheid. Der An- trag mit den Unterlagen ist wieder auf dem Kulturamt abzugeben. Goethe- Festkonzert. Am Donnerstag, dem 15. September, wird das Pfalzorchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Bernhard Conz um 20 Uhr im Rheingold- Theater ein Goethe- Festkonzert zu Gehör bringen. Zur Aufführung gelangen Beethovens Eg- mont-Ouvertüre, Brahms' Harzreise und die Faust- Symphonie von Franz Liszt. Vergnügte Jugend im Ruschig-Sual „Pöttchen“ sorgte für Stimmung— Erlös des Abends dient sozialen Zwecken Hoch schlugen am Samstagabend wieder einmal die Wogen sorgenloser Heiterkeit an die Wände des Raschig-Festsaales. Der Betriebsjugendausschuß der Firma Dr. F. Raschig hatte zu einem Unterhaltungsabend mit Tanz und allerlei Ueberraschungen ge- laden. Der unverwüstliche Walter Pott vom Nationaltheater Mannheim hatte die Ansage übernommen und strapazierte— wie es überall, wo„Pöttchen“ auftaucht, der Fall ist— mit Witz und unbeschreiblicher Mimik Sternfahrt der Winzer und Bauern nach Landau 90 Wagen und Gruppen versinnbildlichten das dörfliche Leben der Pfalz Nachdem sich am Samstag in der SU- WEGA-Stadt Landau die Buchdrucker und Philatelisten von Rheinland-Pfalz zu ihren Tagungen zusammengefunden hatten, er- klang über die festlich gestimmte Stadt am Sonntagmorgen vom Turm der Stiftskirche der Morgenruf, der den„Tag der Win- zer und Bauern“ einleitete. Bereits mit dem ersten Hahnenschrei setzte aus allen Richtungen der Zustrom ein. Stand- konzerte auf dem Rathausplatz und vor dem Ausstellungseingang empfingen die ersten Besucher. Um 11 Uhr, formierte sich der imposante Festzug, der in einer Stern- Flüchtlinge gründelen Bund der Heimutvertriebenen Befreiung von der Wohnbauabgabe wurde gefordert Dem in Neustadt schon seit längerer Zeit bestehenden Gründungsausschuß ist es nach vielen Bemühungen gelungen, von der französischen Militärregierung die Geneh- migung zum Zusammenschluß der Flücht⸗ linge zu erhalten. Dank dem Entgegenkom- men des Oberregierungspräsidenten Bögler War es Anfang August möglich gewesen, über 120 Delegierte àus allen Kreisen un kreisfesten Städten nach Neustadt zu be- rufen und einen aus 21 Personen bestehen- den engeren Ausschuß zu bilden. Nach Ein- Sang der Genehmigung versammelte sich mieses Gremium am vergangenen Samstag 13 Sitzungssaal der Provinzialregierung. 1 einstimmig die Gründung des 8 der Heimatvertriebenen in der best e, V.“ beschlossen und die Satsungen . Danach ist das Hauptziel des undes die Förderung der kulturellen, Mittechattlichen und sozialen Belange der 80 tslieder, Beseitigung des Flüchtlings- 99 Beratung der Flüchtlinge auf allen rudi ten und Erleichterung der Eingliede- 8 der Heimatvertriebenen in die orts- Sassigen Gemeinschaften. 5 M Ne in der ersten Zeit die Hauptarbeit 5 eustadkt zu leisten sein wird, wurden drei Mitglieder des Gründungsaus- schusses in Neustadt H. Grütz, P. Wolff und P. Reimer durch Zuruf einstimmig in den geschäftsführenden Vorstand ge- Wählt. Als Beisitzer wurden E. Petrull- Neustadt, F. Häusler Ludwigshafen, Dr. F. Kummer Lustadt, H. Bohland- Pirmasens, A. Lau- Lambrecht, Theo Bergh- Kaiserslautern, E. Pis korn d Kirchheimbolanden und H. Schmelzer- Altenglan berufen. Nach Erledigung rein organisatorischer Angelegenheiten wurde einstimmig eine Entschließung an die Landesregierung ge- kaßt, in der einige wichtige Forderungen ausgesprochen wurden; u. à. wurde die so- kortige Inkraftsetzung des Soforthilfege- setzes auch in Rheinland-Pfalz verlangt, in die Soforthilfeausschüsse sollen Flüchtlings- vertreter berufen werden, für die Heimat- vertriebenen sollen Kredite gewährt, das Bodenreformgesetz soll durchgeführt, das Flüchtlingssiedlungsgesetz in Kraft gesetzt, eine praktische Durchführung der gleich- berechtigten Arbeitsvermittlung in die Wege geleitet, der Bau von Wohnungen für die Flüchtlinge betrieben und eine Befreiung der Flüchtlinge von der Wohnungsbau- abgabe vorgenommen werden. pehu fahrt aus der ganzen Süd- und Vorder- pfalz und selbst aus dem Badener Ländle eingetroffenen Winzer- und Bauernge- meinden. Die ganze Stadt war in ein leben- diges und buntfarbenes Bild verwandelt, als sich die vielen pferde- und motorbespanti- ten Festwagen und Trachtengruppen vom Deutschen Tor aus in Bewegung setzten. Etwa 90 Wagen und Gruppen, teils zu Pferde, teils zu Fuß, wovon manche gerade- zu Als Sehenswürdigkeit zu bezeichnen Wa- ren, boten einen interessanten und vielfäl- tigen Einblick in die Eigenheiten, Sitten und Gebräuche unseres dörflichen Lebens. Sie gaben Zeugnis von der Winzer und Bauern Fleiß, Schweiß und ihrer Mühe Preis. Andere wieder verkörperten den un- verwüstlichen Humor. Ja, selbst hro Ma- jestäten, die Weinköniginnen von St. Mar- tin und Walsheim, sowie der„Duwaksko- nig“ von Rülsheim, Gott Bacchus von Mai- kammer und Frankweiler, die Pfefferminz- feen von Gommersheim und auch Vater Rhein mit seinen Nixen aus dem rheini- schen Fischerdorf Neuburg gaben der SU- WEGA die hohe Ehre ihres Besuches. Kein Wunder, daß die die Straßen flankierenden Mengen begeistert waren von dem einzig- artigen Korso der Schönheit, Lebendigkeit und des Frohsinns. Die Geschäftswelt von Landau und die Ausstellerfirmen der SU- WEGA haben es sich denn auch was kosten lassen und zur Prämiierung der schönsten Wagen Preise gestiftet, die sich sehen las- sen konnten. Dem Preisrichterkollegium unter Vorsitz des Landauer Künstlers und Graphikers Erwin Pfirrmann und des Oberbürgermeisters Dr. Krämer fiel die Wahl nicht leicht. Als dann am Nachmittag der Abteilungsleiter im Landwirtschaftsmi nisterium, Oberreg.-Rat Hahn, Koblenz, die Uebergabe der Preise an die Sieger vor- nehmen konnte, hatte der festliche Tag sei- nen Höhepunkt erreicht. Den ersten Preis — einen Motormäher— erhielt die Ge- meinde Nuß dor f. Rülsheim erntete einen zweiten und Maikammer einen dritten Preis. Insgesamt wurden die Festwagen von 21 Dörfern prämiert. gemo. die Lachmuskeln der Anwesenden. Er ver- stand es, dem Abend von Anfang an den notwendigen Schwung zu verleihen, die die Kapelle Statter mit ihren Tanzrhythmen aus alter und neuer Zeit auf der erreichten Höhe fortführte. Von der Polka bis zum Samba, jeder Altersklasse wurde Rechnung getragen, und die Damen durften sich aus- nähmsweise während der halben Nacht ihre Tänzer selbst wählen. Die anziehendste aller Ueberraschungen des Unterhaltungsabends war wohl die Tom bola, deren Lose in kürzester Zeit ausver- kauft waren. Allerlei schöne Geschenke der Ludwigshafener Geschäftswelt und aus „Privatbesitz“ ein lebender Hahn, winkten den glücklichen Gewinnern und trugen viel zu der freudigen Stimmung der Gäste bei. Der gut gelungene Unterhaltungsabend der Betriebsjugend der Firma Raschig, der bis in die Morgenstunden des Sonntags hin- ein zu den Klängen der sich tapfer halten den Kapelle andauerte wurde, wie der Vor- sitzende des Betriebsjugendausschusses, Emig, in seiner Begrüßungsansprache be- tonte, zugunsten der Betriebsjugend der Firma Raschig veranstaltet. Der Erlös der Veranstaltung soll ausschließlich, dazu ver- wendet werden, bedürftigen jugendlichen Betriebsangehörigen schöne und sorgenlose Ferientage zu ermöglichen, und die durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogene Jugendbücherei der Firma Raschig wieder aufzubauen.-bold. Neues uus der Plalz Erfolge Im Rahmen der Bundesmeisterschaften veranstaltete der Südwestdeutsche Schach- bund, dem die Verbände Hessen, Pfalz, Baden und Württemberg angehören, ein großes Problemturnier, an dem sich außer namhaften Komponisten aus Frankfurt, Karlsruhe, Konstanz, Worms und Mann- heim, auch zwei Pfälzer mit Erfolg betei- ligen. Die Problemmeisterschaft Abteilung A (Zweizüger) gewann K. Hasenzahl Franken- thal, vor P. Kniest, Frankfurt und E. Diet- rich, Konstanz, während L. Schaab, Pirma- sens in der Abteilung D(Märchenschach) erster Turniersieger wurde. Außerdem be- legten unsere beiden Landsleute in ver- schiedenen anderen Klassen ebenfalls be- achtenswerte Plätze. Rote-Kreuz- Schwestern* Als im Jahre 1945 das Deutsche Rote Kreuz von den Alliierten aufgelöst wurde, hatte auch die Schwesternschaft jegliche Bindung verloren. Es bedurfte erheblicher Bemühungen, bis von französischer Seite die Genehmigung zur Gründung des Vereins der Rote-Kreuz- Schwestern erteilt wurde. Am vergangenen Sonntag war es dann 80 Weit. Das Mutterhaus in Neustadt, dem etwa 320 Schwestern der Pfalz angehören, verantaltete im Kurhaus Kohler das Grün- dungsfest. Nach Festreden von Obermedi- zinalrat Lehner und Kommerzienrat Helf- rich wurde zur ersten Vorsitzenden Oberin Haas, zum stellvertretenden Vorsitzenden Obermedizinalrat Dr. Lehner und zum ju- ristischen Beirat Rechtsanwalt Dr. Wand gewählt. Abstecher. Die Teilnehmer an der anläßlich der Süddeutschen Hotel- und Gaststätten-Aus- stellung stattfindenden Delegierten-Tagung des württembergisch- badischen Gaststätten- Gewerbes unternahmen mit Omnibussen einen Abstecher in das Weinbaugebiet der Mittelhaardt. Sie besuchten die Sektkellerei in Wachenheim, anschließend bot man den Gästen in den geschmackvollen äumen des Winzervereins„Luginsland“ eine Weinprobe der edelsten Tropfen aus dem gesamten pfälzischen Weinbaugebiet. Die Zusammen- stellung dieser Proben lag in Händen von Weinbauinpektor Conrad(Neustadt). Kartoffelernte Die Kartoffelernte der mittelfrühen Sor- ten in der Pfalz ist zum größten Teil abge- schlossen und zeigt ein durchweg befriedi- gendes Ergebnis. Wie am Dienstag amtlich bekanntgegeben wurde, haben„holländische Erstlinge“ etwa 90 Doppelzentner Kartoffel je Hektar ergeben. Trotz der Trockenheit und des teilweise mangelhaften Saatgutes wird bei der Spätkartoffelernte mit einem durchschnittlichen Ertrag gerechnet. Guter Herbst Der Stand der Trauben in den Weinbau⸗ gebieten von Rheinland-Pfalz wird im all- gemeinen als gut bezeichnet. Man erwartet einen mittleren bis guten Herbst, so daß nach Ansicht von Kennern der 1949er den beiden vorhergegangenen Jahrgängen nicht viel nachstehen wird. . Fremdenwerbung Ueber Fragen des Fremdenverkehrs, der Werbung für den Friedelsheimer Qualitäts- weinbau sowie der Kultur- und Heimat- pflege wurde anläßlich der Gründungsver- sammlung des Friedelsheimer Verkehrs- vereins debattiert. Durch eine Veranstal- tung, bei der pfälzische Künstler mitwir⸗ ken werden, in Verbindung mit einer Probe der erlesensten Weine aus Friedelsheims Lagen soll für den neugegründeten Ver- kehrsverein geworben werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde W. Grill, zum zweiten Vorsitzenden der zweite Bürgermeister und Initiator des Vereins Werner Clemens ge- Wählt. Nach 15 Jahren Etwa 2000 Pfadfinder aus 18 Ländern werden zum ersten internationalen Pfadfin- dertreffen, das vom 23. bis 27. September in Bad Kreuznach stattfindet, erwartet. Das Treffen wurde 1934 zum letzten Male abge- halten. Wurstmarktunfälle Die ersten Wurstmarkttage in Bad Dürk- heim verliefen mit Ausnahme eines schwe- ren und eines leichten Verkehrsunfalles ohne nennenswerte Zwischenfälle. Zahl- reiche verlorengegangene Gegenstände wur- den bei der Polizei von ehrlichen Findern abgegeben und konnten den Eigentümern zurückerstattet werden. Die Zahl der in Bad Dürkheim parkenden und untergestellten Kraftfahrzeuge betrug am Samstagabend etwa 8000. Vereinsmeisterschulten der Schwimmer Abschied von der Saison/ Im Bad am Willersinnweiher Traditionsgemäß ist der 1. September eines jeden Jahres der Schlußtag für die Schwimmer. Weil wir jedoch einen be- sonders schönen sommer gehabt haben, glaubten es die Ludwigshafener Schwimmer verantworten zu können, ihr diesjähriges „Abschwimmen“ auf den zweiten Septem- bersonntag verlegen zu können, Sie hatten sich nicht getäuscht. Strahlend stand die Sonne am Himmel und brachte im Vereins- bad des SV am Willersinnweiher zum Schwitzen, ja selbst diejenigen, dle im Was- ser um die Vereinsmeisterschaft kämpften, jenes Schwimmereignis, das alljährlich die Saison schliebßt und in dem große Anfor- derungen gestellt werden, muß doch der je- weilige Vereinsmeister der Männer, Frauen und Jugendlichen eine ganze Lage“ schwimmen können.(Eine Lage ist eine Bruststrecke, eine Kraulstrecke und eine Rückenstrecke). Bei den Männern schaffte es in diesem Jahr Karl Rein, obwohl er in den drei Konkurrenzen nur einen Sieg verbuchen konnte. Vereinsmeister bel den Frauen wurde Helga Kress und Vereins- meister der männlichen Jugend wurde Arno Schramm. Außerdem wurde ein Schwim- men über eine lange Strecke(quer durch den Willersinnweiher) gestartet. Zwei Was- serballspiele, bel denen guter Sport gezeigt wurde, schlossen die Vereins meisterschaft der Ludwigshafener Schwimmer ab. Einzelergebnisse für Männer: 50 Meter Brust: 1. Engelberger Rudi, 35,8 Sekunden; 2. Haußzler Fritz, 36,9; 3. Rein Karl, 38,3; 50 Meter Kraul: 1. Haußler Fritz, 32 Sekun- den; 2. Latour Günther, 32,2; 3. Rein Karl, Günther, 43,8. Vereinsmeister: Rein Karl, Sekunden; 2. Haußler Fritz, 42,4; 8. Latour Günther, 43,8. Vereinsmeister Rein Karl, 1:50,86 Minuten(Gesamtzeit). Einzelergebnisse für männliche Jugend: 50 Meter Brust: 1. Schramm Arno, 40.5 Se- kunden; 2. Bien Hans, 41,8. 30 Meter Kraul: 1. Schramm Arno, 34,5 Sekunden; 2. Buckel Claus, 34,6. Vereinsmeister: Schramm Arno. Schwimmen über lange Strecke(etws 700 Meter): Männer: 1. Haußler Fritz, 10,05 Minuten; 2. Lenhart Rudi, 10,10, Frauen: 1. Kreß Helga, 12,51 Minuten. Männliche Jugend: 1. Schramm Arno, 11,55 Minuten; 2. Buckel Claus, 11.57; 3. Müller Werner, 11,58. Weibliche Jugend: 1. Lenhart, 12,53 Minuten; 1. Claß Blumen, 12,53; 2. Merz, 14,37. Seite 6 MORGEN Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied heute nacht unser lieber Vater, Großvater, Bruder u. Schwa- ger, Herr abhann deor9 Haun Kanalbauunternehmer im Alter von 73% Jahren. Er folgte nach kurzer Zeit unserer lieben Mutter nach. Mannheim- Neckarau, den 12. September 1949 Rosenstraße 55 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Georg Haun Familie Arthur Haun Familie Karl Eder — Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 15. Sept, nachmittags 14 Uhr, auf dem Friedhof Neckarau statt 1 im 65. Lebensjahre. Dühren, den 10. September Friedrich Kolb Dr.-Ing. Wilhelm Seb. Kolb 5 Enkelkinder, die Am Sonntag, dem 11. September Heute abend verschied nach kurzem, schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin, Frau Käthe Kolb geb. Steidel Schifferstadt/ Pfalz(Hofstückstr. 37), Mannheim(C 3, 18), In tiefer Trauer: und Frau Emma, geb. Kolb Dr. med. dent. Helmut Drautz und Frau Hilde, Karl Bertram und Frau Hermine, geb. Kolb, Trauerfeier am Dienstag, dem 13. Septeraber 1949, um 11 Uhr, im Trauerhause in Schifferstadt.— Beerdigung in Dühren bei Sinsheim am sleichen Tage um 3 Uhr nachmittags 1949. Bachmayer, Obervingenieur, Geschwister u. Verwandten 1949, verschied nach langem, mit groger Geduld ertragenem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Frieda Hoffmann geb. Giese im Alter von 63 Jahren. Mhm.-Feudenheim(Körnerstr. 40), den 11. September 1949. In tiefer Trauer: Josef Hoffmann und Anverwandte Beerdigung Mittwoch, 14. 9. 1949, Am 10. 9. entschlief in aller Stille mein lb. Mann, unser gut. Vater, Bruder, Schwager, On- kel, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Herr Johann Pfaff im Alter von 77 Jahren. Mh.-Rheinau, Karlsruher Str. 8 In stiller Trauer: Sophie Pfaff u. Angehörige Beerdigung Dienstag, 13. 9. 49, um 16 Uhr in Plankstadt ScukEll⸗ 1 ü 4 HARTGLANZ Bauholz nach Liste, ebm 117.— DM, frei Baustelle, nur von Ernst Lichtner, Heidelberg Anlage 34 Telephon 2688 Kurze Lieferfristen! Nervöses Altern!“ das ist die haufige form des Ali. werdens.. er guſe Verben hal, bleibt jung. Gule Nerven= leti- thinreiche Nervenzellen. Dr. Buer's KReinlecithin, der konzentrierte Ver- venndhrsloſf, wirłi nervenpflegend. nerbenlcraftaufbauend, namꝶmaltig. Für die Nervenpflege: gegen nerrõse Iſopf., Herz- Magen- nachm. 14 Uhr, in Feudenheim 0 immobsien 1 R. Kaiser, Immobilienbüro, Mhm.- Feudenh., Nadlerstr. 18, Tel. 519 14: BAUPLATZ in fr. schöner Villen; lage günstig zu verkaufen. Erstklassiges Ackerland, 37 Ar, in Käfertal zu verkaufen. Angebote unter Nr. 06880 an den Verlag. 1 Seldverkehr ö 2000 DM gesucht. Sicherheit: Acker. Angeb. unt. Nr. 06950 a. d. 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September, abends 7 Uhr, in der Roten-Kreuz-Küche in R 5 statt. Anmeldungen bei Bereitschaftsleiter Martin Marx, U 4, 18, und am Kursabend. Aufgebot: Der Ludwig Nicolaus, Mannheim, K 2, 19, hat das Aufgebot des Hypothekenbriefes über die Aufwertungshypothek von 2500, GM, eingetragen in Abt. III Nr. 2 des Heft 13 Lgb.-Nr. 3349(K 2, 19) beantragt. Grundbuches Mannheim, Band 193, Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am: Dienstag, dem 14. II. 1950, vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgericht hier, I. Stock, Zim. 214, seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, andernfalls wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim, den 9. Sept. 1949. Amtsgericht BG III. Das Vergleichsverfahren über die Firma Richard Gottschlich, Großhandel in Farben, Lacken. Polituren ete., Mannheim, B 5, 8, wird gemäß 5 91 Abs. 1, Vergleichs-Ordnung aufgehoben. Der Schuldner hat sich der Ueberwachung durch den bisherigen Vergleichsver walter bis zur Er- füllung des Vergleichs unterworfen. Mannheim, 31. Aug. 49. Amtsgericht. Mittwoch, den 14. September: Eröffnung der Pestalozzi seckenbheimer Str. 70 Telephon 406 14 Apotheker OTTO MAYER 2 Umzüge im Stadt- u. Fernverkehr. Alfred Kunz, Spedition Möbeltransport- Lagerung, Mhm., J 6, 9, Tel. 526 76. * Nanzen u. sonst. Ungeziefer vernichtet das Fachgeschäft O. Schöps. Mannheim J 2, 4. bei Rimmler. Tel. 44719 Herren- u. Damen-Trikotagen(Fut- ter ware) jedes Quantum, an Laden- geschäfte sof. lieferbar. Vertreter gesucht. Hugo Hoch, Trikotagen, Tailfingen/ Wttbg., Ludwigstraße 30. Für Ia Tafelobst sowie Wirtschafts- sorten werden noch Bestellungen angenommen. Auf Wunsch Liefe- rung frei Haus. Gutsver waltung Sulzbacher Hof, Sulzbach a. d. B. 0 Unterricht ö Gründlich. Klavierunterricht erteilt Angela Stegmann, Rathenaustr. 5. am Charlottenplatz. 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Und wenn Ministerialdirektor Podeyn, dessen gang aus der Ernährungsverwaltung be- in den nächsten Tagen erwartet werden n. kritischste Befürchtungen noch vor we- en Wochen über die gespannte Welternäh- lage aussprach. so kann doch der auf- same Beobachter„morgendlich leuchtend rosigen Scheine“ des Jahres 1950 eine ge- — pie Erträge der diesjährigen Ernte in den Ver- Igten Staaten werden nach den letzten Schät- zen des Us-Landwirtschaftsministerſiums mit ½ des durchschnittlichen Ertrags der Ernte- de 1023 bis 1932 um nur 7% unter den Ergeb- zen der Rekordernte von 1948 liegen. Die USA den somit in diesem Jahr die bisher zweit- — dee krnte zu verzeichnen haben, aus der außer den . gen ntin — N Stag It: + U. gen 50 nd ch; of, rg. nd 5 el 5 4 —ů— — en 7 f 7 m HPeckung des eigenen Bedarfs erhebliche gen land wirtschaftlicher Produkte für den port zur Verfügung stehen werden. ber Ertrag der Maisernte wird auf 1d. 3,25 Mill. hel(etwa 1,25 Mill. Hektoliter), das sind nur % weniger als im Vorjahre, geschätzt. Die Hährige Reisernte wird mit 90,1 Mill. Bushel I Mill. Hektoliter) den Ertrag der Ernte 1948 r um 11¼% übertreffen. Die Weizenernte wird schätzungen zufolge 1,129 Mill. Bushel(379 Mill. ktoliter) gegenüber 1,132 Mill. Bushel im Vor- dre ergeben. a Der Gesamtertrag der vier für die Ernährung tigsten Getreidearten, Weizen, Reis, Roggen Buchweizen, und der wichtigsten Futterge- ide wird auf über 165 Mill. Tonnen veranschlagt. ses Ergebnis wurde bisher nur durch die Re- kdernte von 179 Mill. Tonnen im Vorjahre über- en, Das Ernteergebnis bei den vier wichtig- A Oelsaaten, Sojabohnen, Erdnũssen. Flachs- Baumwollsamen, wird 6% unter dem Ertrag 1946, jedoch noch immer ein Drittel über dem ebnis einer Durchschnittsernte liegen. Auch für Hafer wird ein guter Ertrag ver- net. Die Tabakernte wird mit 905 Mill. Kilo- m um etwa 16% über dem Durchschnitt der re 1923/32 liegen. Für Kartoffeln dagegen wird rund 128 Mill. Hektoliter ein um 8% unter Durchschnitt und um 19% unter dem Ergeb- des Vorjahres liegender Ertrag angegeben. (dpa) se Balssestimmung auf dem internationalen ktreidemarkt verzeichnen. Ils das US-Landwirtschafts ministerium. des- eine Abteilung stets bemüht ist. Preise taufzudrücken, wenn sie von der anderen ſeilung dieses Amtes herunntergedrückt den sind. die Schätzungen der künftigen de bekanntgab. trafen sich in Chicago und San Francisco die großen Getreide- und mändler und beschlossen, ihrer Regierung bezulegen. langjährige Abnahmeverträge mit estdeutschland abzuschließen. Nicht etwa Arshallplanverträge, nein die westdeutsche Fölkerung solle in Zukunft keine Ernäh- hessorgen mehr haben., solle eben kaufen nen, was sie wolle, und wegen der Bezah- ig brauche man sich auch keine Sorgen zu dchen. 5 Aumählich hat es sich nämlich herumgespro- i, daß es unzwerkmäßig ist. Weizen und lie ins Meer zu schütten oder zu verbren- b. Es soll nach der neuesten Version besser A weckmäßiger sein. solche Waren auf Kre- an notleidende Wirtschaftsgebiete à fond kau abzutreten, denn diese jetzt notleidenden 518 Hallertauer Hopfenfirmen haben sich im Hur emer Versammlung in Mainburg dem Be- aß des Verbandes deutscher Hopfenhändler, Beruhigung des Hopfenmarktes eine zeitlich renzte Kaufruhe einzuhalten, angeschlossen. Freitag ruhen die Handelsgeschäfte. Ursache des Beschlusse waren die zu hohen Forderungen der Hopfenbauern. Im Spalter lengebiet zogen die Preise von 4 DM pro 50 Kg E September auf 450 bis 470 DM in den letzten hen an. In den Hallertauer Siegelbezirken en die Preise zwischen 300 un 340 DM. Die icklung im Spalter Anbaugebiet wird damit gründet, dag nur rund 8000 Zentner Hopfen ge- Reet wurden, von denen sich die deutschen Ruereien einen bestimmten Anteil sichern gallen.(dpa) schaktsgebiete könnten einmal als Käufer kireten und dadurch zur Lösung der Krisen- Ahricklung beitragen. 5 in Chieago und San Francisco haben sich e Getreide- und die Fettkönige der Welt ge- bien. Sie kamen aus nah und fern. aus ada, aus Australien. und natürlich auch is den USA. Die Einsicht zu der sie gelang- ku. die Weisheit die ihnen hier aufgegangen „ findet sich bereits in der Bibel und auch in n Büchern aus Aegyptens Vergangenheit. och alles ist schon einmal dagewesen. Doch wenn das Ausland zur Einsicht. zur bernunkt gelangte, sollte da nicht auch im In- dude die Einsicht reifen können. daß nicht ins laue gewirtschaftet werden kann.. Unsere Landwirtschaft befindet sich gewiß N Vorstadium einer großen Krise. von der koße Teile der Bevölkerung behaupten. dag nicht zu Unrecht eingetreten sel. denn der Fendwirt habe zuviel in den Tagen vor der Währungsreform verdient. Nicht zu Unrecht allerdings verteidigt sich wieder der Landwirt damit. daß er nicht anders handeln konnte, als er handelte. daß es ihm um die Erhaltung der deutschen Ernährungsbasis ging. Wennn wir aber die Dinge betrachten, die sich in Hallertau abspielen, wenn wir uns vor Augen halten, daß der Hopfentnarkt durch eine überaus günstige Ernte mit an Sicherheit grenzender Wahr scheinlichkeit zum Preis- rutsch kommen wird., dann müssen wir schon feststellen. daß unsere Landwirte nicht immer richtig liegen, daß sie auch einmal daran den- ken müssen, stabile Preise sind besser als schwankende Preise,. wenn es auch hie und da 5 5 schwankende Preise mehr zu verdienen Elbt. Freibeuter herrschen ü ber Wohnraum In Weinheim vermietete ein Hausbesitzer ein im Wiederaufbau bzw. Neuaufbau be- kindliches Häuschen. Die amtliche Mietpreis- festsetzung lautete DM 40,.— monatliche Miete. Nach Beendigung des Wieder- bzw. Neuaufbaues fand auf Anregung des Mieters eine neuerliche Mietpreisfestsetzung statt. Das Ergebnis: 29,.— DM monatliche Miete. Der betroffene Hausbesitzer rauft sich die ihm von den hohen Kosten des Baues grau ge- wordenen Haare. Das versteht er nun nicht, und es ist anzunehmen, daß diesen Schild- bürgerstreich einer zuständigen Preisbehörde wohl niemand verstehen wird. Das ist ein Einzelfall. Er mag sich oft, er mag sich nur selten wiederholen. Im Geschrei über die mangelnde Initiative im Wiederauf- bau, in dem Wohnungsbau, ist dieser Fall be- zeichnend, denn nicht nur er, die bloße Exi- stenz von Behörden, die, wie man ja sieht, will- kürlich und wenig sinnvoll in die private Sphäre des Hausbesitzers hineinamtieren kann, wird jeden Hausbesitzer dazu anregen, darüber nachzudenken, ob es von Vorteil ist, zu bauen, wenn irgend ein jemand, ein Mensch, der hin- ter dem grünen Tisch sitzt, ihm vorschreiben kann, wann und wie, wo und warum er Mieter aufzunehmen hat. Es wäre an der Zeit, sich nicht vor der Tat- sache zu verschließen, daß wer eine Wohnung braucht, sucht und findet, das Ziel nicht er- reicht, indem er aufs Wohnungsamt geht, son- dern daß ihm das Wohnungsamt, selbst wenn er unter großen Opfern an Arbeitskraft und Geld die Wohnung selbst aufbaut, nur noch die Knüppel vor die Füße wirft, um ihm den Ein- zug in die selbst erbaute Wohnung möglichst schwer zu machen. Gewiß, das Wohnungsamt verteidigt sich damit, daß es so und so viel Wohnraum erfaßt, beschlagnahmt und verteilt hat. Noch kein Wohnungsamt des westdeutschen Bundes konnte nachweisen, daß es auch Wohnungen erbaut hat, im Gegenteil, man könnte leicht schließen, daß der Aufwand der westdeutschen Wohnungsämter Mittel verschlingt, die aus- reichend wären, 400 neue Wohnungen aufzu- bauen und einzurichten. Ganz am Rande soll auch hier erwähnt wer- den, daß in eingeweihten Kreisen der Arbeits- verwaltung die Frage diskutiert wird, daß rund 120 000 Arbeitslose glatt am Arbeitsmarkt untergebracht werden könnten, wenn, ja wenn nicht Wohnungsämter und Zuzugsgenehmigun- gen ein unüberbrückbares Hindernis bilden würden. Dem Wohnungsamt sei das Recht seiner Exi- stenz nicht genommen. Es ist aber an der Zeit, klar zu erkennen, daß es nie seine Aufgaben voll erfüllte, bzw. erfüllen konnte, und daß dies jetzt um so weniger der Fall ist. Nichts einzuwenden gegen die Existenz eines Not- wohnungsamtes. Diese Aufgabe zu erfüllen wird zwar dem heutigen Wohnungsamte auch nicht einwandfrei möglich sein, aber in etwa wird es ihr gerecht werden können. Wehe aber, wehe den Wohnungssuchenden und wehe denen, die Wohnungen bauen, wenn das Woh- nungsamt weiter seine Aufgabe darin sieht, sie zu schikanieren. F. O. Weber Neue Einfuhren für die französische Zone. Wie wir aus Baden-Baden erfahren, sind ERP-Mittel für folgende Einfuhren in die französische Zone freigegeben worden: 40 000 t Weizen und Roggen, seeschwimmend unterwegs aus USA, 4185 t Brasil- Kaffee, Verschiffung Ende September, 1000 t Reis, am 8. September aus USA in Rotterdam ein- treffend. Schäbig behandelte Lehrlingsbeihilfe Vernachlässigte Lehrlinge und Lehrherren Der König fordere nicht Treue und Ge- horsam von seinen Untertanen, der nicht versteht zu wahren ihre Rechte. Die Pflich- ten derer, die gehorchen sollen, müssen sorgfältig abgewogen sein und dürfen die Grenzen der Freiheit und die Tragfähigkeit des Einzelnen nicht überschreiten. John Milton in„Areopagitica“ 1644 Es müßten diese Worte vor jedes Ministers Schreibtisch sichtbar an der Wand hängen, und es müßte jedes Rundschreiben einer Be- hörde mit diesen Worten beginnen. Vielleicht wäre dann weniger Unzulänglichkeit bei be- hördlichen Maßnahmen zu finden. Vielleicht aber würden sich obere und untere Instanzen scheuen, gewaltsam in Lebensgebiete einzu- brechen und hierbei achtlos begründete Ein- wände beiseite zu schieben. Voraussetzung eines fortschrittlichen. de- mokratischen und kulturell hochstehenden Staates ist die Förderung. ist die Unterstüt- zung des Lehrlingswesens. In Deutschland ist auf diesem Gebiete noch nicht viel mehr getan worden. als daß man sich auf die Ausbildung und Fortbildung der Lehrlinge beschränkt hat, daß der 14 bis 21 jährige junge Mensch An- spruch hat auf ein Dasein das ihm die Lehre zur Freude macht. nicht zur Quelle verdrieß- licher Not. zum Ursprung peinlichen Hungers und schäbiger Armseligkeit; dafür wurde scheinbar vergessen zu sorgen. Scheinbar nur., denn seit November 1948 werden zwischen den Organisationen der Ar- beitgeber in Württembers-Baden. den Ge- werkschaften und den württembergisch-badi- schen Behörden Verhandlungen geführt über eine Neuregelung der Erziehungsbeihilfen. die mit 25 bis 70 DM monatlich die Lehrlinge, das Jungvolk unseres Handwerks- und Fauf- mannsstandes, zwar nicht verkommen ließen. aber auch nicht vorbereiteten für die Würde des Standes. dessen Angehörige sie einmal sein sollen. Die Verordnung über die Lohngestaltung Vom 25. Nm 1937 und die Verordnung über die Vereinheitlichung von Erziehungsbeihilfen sind Maßnahmen, die unmittlbar mit den Vorbereitungen zum Kriege und dessen Durch- kührung„bis zum Endsieg“ zusammenhingen. Maßnahmen. die durchzuführen und zu erlas- sen dem sogenannten Reichstreuhänder für Arbeit überlassen wurden, weil verfassungs- rechtlicher Schutz der Beteiligten nach demo- kratischen Spielregeln nicht gewährleistet werden sollte. Deswegen anscheinend hat sich die Verwal- tung auch jetzt bei der Neuregelung der Er- ziehungsbeihilfen eingeschaltet. wohlweislich dafür sorgend. daß diese Neuregelung eine Gestalt bekäme, die„Wünsche“ befriedigt, aber nicht daran denkend. daß„Wünsche“ meistens den Notwendigkeiten nicht Rechnung tragen. Es war nämlich Widerstand laut geworderi gegen das von den Behörden festgesetzte Maß der Heraufsetzung. weil die Kehrseite der Me- daille betrachtet werden muß. Werden die Erziehungsbeihilfen. die der Unternehmer zu leisten hat, zu hoch angesetzt. so wird der Unternehmer abgehalten davon, das Opfer auf sich zu nehmen. Nachwuchs auszubilden, der ihm gleich teuer zu stehen kommt wie ungelernte Arbeitskräfte. mit dem er aber durch Lehrvertrag auf volle drei Jahre verbunden ist. Die Folge davon ist klar vorauszusehen: Die Schulentlassenen werden keine Lehrlingsposten mehr finden. Der Typ des ungelernten Arbeiters vermehrt sich, während gerade unsere Wirtschaft. wenn sie konkurrenzfähig bleiben soll. der Fachkräfte bedarf. Die Gewerkschaften wollten vermitteln, sie wollten die Frage der Ausbildungsbeihilfen für Lehrlinge in eine Tarifvertragsvereinba- rung einbauen. Dagegen wehrten sich die Ar- beitgeber. Sie hoben hervor, dag Lehrlinge mitunter nur eine unzulängliche Arbeitskraft darstellen mitunter aber auch eine Belastung für den Betrieb. und daß die Arbeitszeit der Lehrlinge durch die Teilnahme an den ver- 5 Lehrgängen, Schulen etc. verkürzt wird. Trotzdem entschloß sich das Staatsministe- rium für Württemberg-Baden. mit der Ver- ordnung Nr. 1056 die Ausbildungsbeihilfen für Lehrlinge wie folgt neu festzusetzen: Die Erziehungsbeihilfe beträgt monatlich brutto a) bei Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses vor Vollendung des 16. Lebensjahres Handwerks- Industrie- betriebe betriebe, Handel DM DM im 1. Lehr-(Anlern jahr 35.— 40.— im 2. Lehr-(Anlern jahr 45,.— 50,.— im 3. Lehr-(Anlern) jahr 55,.— 60.— im 4. Lehrjahr 70.— 75.— b . bei Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses nach Vollendung des 16., aber vor Vollendung des 18. Lebensjahres Handwerks- Industrie- Handel DM DM im 1. Lehr-(Anlern- jahr 40.— 45,.— im 2. Lehr-(Anlern- jahr 50.— 55.— im 3. Lehrjahr 60.— 65.— im 4. Lehrjahr 70.— 65.— 5 — bei Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses nach Vollendung des 18., aber vor Vollendung des 21. Lebensjahres Handwerks- Industrie- betriebe betriebe, Handel DM im 1. Lehr-(Anlern-)jahr 50.— 55,.— im 2. Lehr-(Anlern) jahr 60.— 65.— im 3. Lehrjahr 70.— 75.— im 4. Lehrjahr 80.— 85.— bei Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses nach Vollendung des 21., aber vor Vollendung 24. Lebensjahres d) Handwerks- Industrie- 9 8— betriebe betriebe, Handel 5 DM im 1. Lehr-(Anlern- jahr 60— 65.— im 2. Lehr-(Anlern-)jahr 70.— 75.— Lehrlinge als Form- und Anlernlinge, die schmied, Amboßschimied, Gesenkschmied. Ketten- schmied, Kesselschmied, Kernformer, Lehmformer, Sandformer, Walzenguß former, Hochöfner. tin- und Elektrostahiwerker, Metallhüttenwerker, Thomas-Stahlwerker, Walzwerker, Nieter, Berg- maschinenmann, Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Pflasterer, Betonbauer, Steinmetz, Glasmacher in der Hohlglasindustrie ausgebildet werden, erhalten folgende Zuschläge: in Gruppe à 10. DM in Gruppe b 12,.— DM in Gruppe-e 15, DM Gewährt der Lehrherr Kost und Wohnung. s0 kann er die Erziehungsbeihilfe monatlich um 36,.— DM kürzen. Es müssen jedoch mindestens 25% der in 8 2 und 3 festgesetzten Sätze gezahlt Werden. Wird nur Wohnung gewährt, so dürfen hierfür 7.— DM monatlich, Wird nur Kost ge- währt, so dürfen hierfür 28,.— DM monatlich ab- gezogen werden. Jedoch müssen auch in diesen Fällen mindestens 25% der in 88 2 und 3 festge- setzten Sätze gezahlt werden. Bevor diese Verordnung Nr. 1056, die nur deswegen offiziell noch nicht in Kraft ist, weil ihre Verkündigung vorläufig nicht erfolgte, Zu- stande kam, bewegten die sich mit dem Pro- plem der Ausbiidungsbeihilfen befassenden Stellen folgende zwei Fragen: Ist eine Ministerialbehörde zuständig für die Neuregelung der Ausbildungsbeihilfen. weil in Durchfimrung des Vierteljahresplanes ex 1936 der Reichstreuhänder für Aybeit mit der Rege- lung dieser Aufgabe befaßt war und die Be- kugnisse des Reichstreuhänders für Arbeit jetzt Mar- praktisch auf das Ministerium übergegangen sind? Die Frage ist nicht nur formal-juristisch, denn daß des Reichstreuhänders für Arbeit Ziele heute nicht mehr zu erfüllen sind, darüber dürfte wohl Klarheit herrschen. Es wäre daher notwendig, die Neuregelung dem Gesetzgeber zu überlassen. Die zweite Frage war die der Höhe der Bei- träge. Die Arbeitgeber erklärten wegen der Gefahr. daß ein großer Mangel an Lehrlings- posen auftreten könnte, als maximale Erhöhung linear den Betrag von 10 DM monatlich, wäh- rend nunmehr 15 DM festgesetzt worden sind (mit Ausnahme des Handwerks). Es ist nämlich noch etwas zu bedenken: Der Lehrlinge, die sich in einem im vorstehenden Gesetz nicht vorgesehenem Alter befinden. die mitunter 25 und noch mehr Jahre alt sind, gibt es Tausende. Fraglich ist, wie diese Lehrlinge, die aus der Kriegsgefangenschaft kommen, die aus bestimmten Umschulungsgründen zum Stift geworden sind, über Wasser gehalten werden sollen, inwieweit diesen Kräften auch jetzt noch entsprechende Ausbildung zuteil werden kann. Gewiß wäre es möglich(wollte die öffent- liche Hand mehr tun, als Lehrlinge als bloßes Uebel zu betrachten, mit dem sich die Lehr- herren abzuplagen haben, mit dem sie fertig werden müssen), ohne Belastung der Lehrlinge und ihrer Eltern mit weiteren Einschränkun- gen. ohne Belastung der Lehrherren und Un- ternehmen, den Lehrlingen einen Ausbildungs- zuschuß aus Staatsmitteln zu gewähren, der vielleicht nicht einmal unmittelbar gewährt werden müßte, der vielleicht in der Form ge- währt werden könnte, daß je Lehrling dem Lehrherren oder Lehre gewährendem Unter- nehmen monatlich ein Betrag von 5 oder von 10 DM von der Steuerverpflichtung abgezogen wird. Ursache nämlich— und das darf hler nicht vergessen werden der Notwendig keiten, die Ausbildungsbeihilfen zu erhöhen, ist in nicht geringem Ausmaße der Umstand, daß Waren und Güter, ja die ganze Lebenshaltung zu 30 bis 40 Prozent durch die untragbaren Steuern 8 e 3 5 5. Was Wunder, wenn betro en. Wirt⸗ schaftskreise gegen diese noch nicht 5 und deswegen noch nicht in Kraft gesetzte Ver- ordnung Sturm laufen, wenn sie sich bereit erklären, mit allen erdenklichen Mitteln ihre Inkraftsetzung zu verhindern, wenn sie sogar mitunter dazu bereit sind, die Verordnung nicht zu beachten, es auf Prozesse ankommen zu lassen, in denen wohl die Zuständigkeit der Verwaltung bestritten werden wird, das Lehr- lingswesen, das jahrhundertelang in Deutsch- land in Ehren stand, und gut funktionierte, jetzt zugrunde zu richten. Zugrunde zu richten gestützt auf Vollmachten, die einstens der „große Führer“ seinem zweitgrößten Führer als Vier jahresbeauftragten gab. Tex. Jakob Hirsch& Söhne nahm wieder Tätigkeit auf Wie wir erfahren, sind die Verhandlungen zur Wiedererrichtung der Firma Jakob Hirsch & Söhne in Mannheim, die in den Vorkriegs- jahren eine der bedeutendsten deutschen Im- portfirmen darstellte, so weit gediehen, daß die Etablierung der Firma bereits erfolgt ist. Die Handelstätigkeit ist vor einigen Wochen auf- genommen worden, und die Uebernahme des Rheinspeichers soll zum 1. November erfolgen, womit das Lagergeschäft ebenfalls in Gang kommen wird. Es ist beabsichtigt, den frühe- ren Generaldirektor der Hefft'schen Kunst- mühle in Worms, Herrn Moritz Wagner, der zur Zeit in Frankreich wohnt, als Geschäfts- führer der Firma Jakob Hirsch& Söhne in Mannheim zu bestellen. Eigenkapital knapp bemessen für Kreditinstitute Nach den Vorschriften des Umstellungs- gesetzes sollen den Geldinstituten Ausgleichs- forderungen gegen die öffentliche Hand in dem Umfange zur Verfügung gestellt werden, der erforderlich ist. um die Bilanz der Geldinstitute trotz der unterschiedlichen umstellungsrecht- lichen Behandlungen ihrer Aktiven und Pas- siven im Gleichgewicht zu halten und ihnen darüber hinaus ein angemessenes Eigenkapital zu belassen. Nähere Ausführungsvorschriften darüber, Was als angemessenes Eigenkapital in diesem Sinne anzusehen sei. enthält der gleiche Erlaß der 2. Durchführungs verordnung zum Umstel- lungsgesetz(Banken verordnung). Diese Vor- schriften wurden jedoch den tatsächlichen Er- fordernissen nicht gerecht. Sie sind daher durch die soeben von der Alliierten Banken- kommission erlassene Verordnung über das Eigenkapital der Geldinstitute(36. Durchfüh- rungs verordnung zum Umstellungsgesetz) ab- geändert worden. Demnach beträgt das Eigen- kapital höchstens 20 Prozent des früheren Reichsmarkkapitals oder 7% Prozent der in der Umstellungsrechnung ausgewiesenen Ver- bindlichkeiten. Der Satz von 20 Prozent des früheren Eigennkapitals kann jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen erreicht werden. Außerdem ist vorgesehen, daß Geldinstitute, die demnach ein vorläufiges Eigenkapital von mehr als 15 Prozent ihres früheren Reichs- mark- Eigenkapitals erhalten, den Mehrbetrag unter Umständen— das heißt bei günstiger Geschäftsentwicklung— durch Rückgabe von Ausgleichsforderungen in entsprechender Höhe wieder an das Land abführen müssen. t- Ost-West-Brücke wird gebaut Inter zonen handels- bespreehungen im Gange Zwischen dem Vizepräsidenten der Deut- schen Notenbank Berlin, Bös, und Vertretern der Bank deutscher Länder wurden am Mon- tag in Frankfurt Verhandlungen über die Verrechnungsabwicklung des Interzonenhan- dels gufgenommen. Am Dienstag beginnen die für etwa neun bis zehn Tage bemessenen Ver- handlungen zum Abschluß eines Interzonen- handelsabkommens. Die deutsche Wirtschafts- kommission entsendet dazu nach Frankfurt- Höchst als ihre Vertreter den stellvertretenden Hauptverwaltungsleiter für Interzonen- und Außenhandel, Mako wer, und den Leiter der Abteilung II in dieser Hauptverwaltung, Vandel. Zur Unterzeichnung wird der Prä- sident der deutschen Wirtschafts kommission, Or lo pp. erwartet. ut. Getreidebörse Mannheim. Die Mannheimer Produktenborse steht sichtlich unter dem Eindruck einer befriedi- genden Ablieferung von Inlandgetreide. In Rog- gen und Weizen erfolgten keine Freigaben. Für den 17. September wird der Dampfer Trene Star mit 10 000 t Weizen, der für die bizonale Reserve bestimmt ist, erwartet. Aus alten Beständen wur- den 7400 t Mais und 12 000 t Milocorn freigegeben, jedoch ist der Bestimmungszweck noch immer fraglich(Schweinemast oder Umtausch als Ablie- ferungsprämie). Die Teigwarenindustrie wurde mit Type 812 versorgt, und zwar gingen 12 700 t nach Württemberg-Baden und 3000 t an die an- deren Länder in der Bizone. Auf dem Mehlmarkt ist die Nachfrage durch das Angebot hinlänglich gedeckt. Die Abnahme von Roggen ist flüssiger geworden. Die Gerstenangebote stoßen infolge der hohen Preise(38,50 bis 40 D) auf Absatz- schwierigkeiten. Brauereien und Mälzereien zei- gen kein Interesse bei so hohen Preisen. Ein reichliches Angebot ist bei den Mühlen⸗ nachprodukten zu verzeichnen, hingegen ist bel Smaltigen Futtermitteln die Nachfrage erheblich, Am Rauhfuttermarkt stößt reiches Angebot auf Heu fast sehr stockende Abnahme, während in gar keine Angebote vorliegen. Am Kartoffelmarkt liegt insbesondere aus Norddeutschland— reichliches Angebot der Mittel- frünernte vor zum Preise von 5,50 DM je Doppel- zentner. Infolge der lange anhaltenden Trocken- heit ist die Nachfrage in Düngemitteln in letzter Zeit sehr gesunken. In Stickstoffdünger, mit Aus- nahme von Kalkstickstoff, ist das Geschäft noch ruhig. Kalisalze haben sich in der letzten Woche etwas belebt. Für Phosphorsäuredünger zur Zeit schleppende Nachfrage. Rk. Frankfurt. Das Angebot an Brotgetreide War unterschiedlich. Während in Roggen überreich- liche Mengen zur Verfügung stehen, die Nach- frage aber verhältnismäßig schwach ist, bleiben die Ablieferungen in Weizen noch weit hinter den Erwartungen zurück. Die Mühlen zeigen trotz guter anderweitiger Versorgung lebhaften Bedarf. In Gerste lagen gute Angebote vor, Brauereien und Mälzereien blieben aber im Einkauf wegen der nach wie vor meist zu hohen Forderungen abwartend. Wie verlautet, sollen demnächst grö- Bere Einfuhren von Auslandsmalz aus den Ost- staaten erfolgen. Hafer war in guten Qualitäten etwas besser angeboten und wurde flott aufge- nommen. Roggenmehl blieb sehr schwer verkäuf- lich, während das Angebot in Weizenmehl nicht dem Bedarf entsprach, der nur in beschränktem Umfange gedeckt werden konnte. Von Futtermitteln sind Weizenkleie und öl- haltige Artikel gut gefragt, jedoch schwer erhält- lich. Vollkleie und Roggenkleie begegneten, eben- so wie Hühnerfutter, nur mäßigem Interesse. In Heu blieben die Zufuhren sehr schwach. dagegen ist der Absatz in Stroh Weiter schwierig. Es no- tierten je 100 kg in PM(Großhandelspreis ab Ver- ladestation): Wiesenheu, gut, gesund, trocken 12 (in der Vorwoche 11 bis 12,50); Luzerneheu, gut, gesund trocken 14(13 bis 13,50); Weizen- und Roggenstroh, bindfadengepreßt 3. dto. drahtge- preßt 4; Haferstroh 4; Gerstroh 3 DM(ö). — Dus erste Viernheimer Pierderennen Mannheim bekam durch beschlagnahmten Platz Konkurrenz der erst inn Juni gegründete Reit- und verein e V. Viernheim kann mit Geneh- kleung der obersten Rennbehörde bereits sem tes Pferderennen am 2. Oktober durchfüh- ken, an dem in tadellosem Zustand sich be- dutengen Rermplatz wurde schon seit dem fünſanr gearbeitet. Eine Tribüne mit 1250 keplätzen wird erstellt. Toto und alles Zu- * werden von Frankfurt und Baden-Ba- len geliefert, alle notwendigen sonstigen Ein- ſctungen sind geschaffen, so daß die Vorbe- ingungen für ein geordnetes Rennen gegeben * Von den maßgebenden Stellen bekam It eranstalpung jede Unterstützung zuse- gt. Insgesamt werden sieben Rennen gelaufen: Preis der Landwirtschaft. 450 PR. m An dem Trabrennen für Klasse C neh- 1 besonders Karlsruher Trabrennpferde ollblut) teil. doch können auch FHalbblut- kerde mit 300 mn Vorgabe teilnehmen. 2. . von der Bergstraße. 800 DM. 9 m. Für Klasse B. Pferde, die in den letz- 2 12 Monaten keine 3000 DM gewonnen ha- 200 2 3. Preis von Starkenburg. dug, DA. 1200 m. Für zweiſährige Pferde. Zuber in Haßloch wurde nach dem Kriegs noch n Solches Rennen gelaufen.— 4. Preis be Industrie., 1550 DM. 2000 m. Aus- ichsrennen.— 5. Preis der Stadt 00 heim. 1550 DM. Hürdenrennen über 6 N vierjährige und ältere Pferde. 650 55 von Handel und Gewerbe. Dh. 1600 mn. Für Klasse B, Pferde, die in 2 letzten 12 Monaten nicht über 3000 D- Fonnen haben.— 7. Erütedankpreis. . 1200 m. Bauernrennen für dreijährige bder ältere Pferde, die in der Landwirtschaft en 5 Gewerbebetrieben Verwendung fin- eentliche dlutpferde und Pferde. die in öf- es en Rennen plaziert waren. sind ausge- . Zu reiten von Bauern, jungen Land- en und Angehörigen ländlicher Reiterver- eine: Berufsrennreiter, Amateure und Stall- angestellte sind ausgeschlossen. Kein Gewichts- ausgleich. Wie das Training zeigt. besteht gerade für dieses Rennen in der ganzen Ge- gend reges Interesse. Meldeschluß ist der 13. September. Der ermin und die Einzelheiten wurden im Wo- chen-Rennkalender veröffentlicht. Das Fach- blatt für Vollblutzucht und rennen, der „Sport-Courier“, hat schon über das Viern- heimer Rennen wohlwollend geschrieben, Es wäre dem Reit- und Rennverein Viernheim, der mit einem bewundernswerten Idealismus Und einer zähen Tatkraft die Vorarbeiten ge- leistet und die Rennbahn angelegt hat. nur zu wünschen., daß sein erstes Rennen ein voller Erfolg wird. cs. Polizeimeisterschaften 1949 Wasserschutzpolizei Mannheim erfolgreich Erstmalig nach dem Kriege wurden die württembereisch- badischen Polizei- Meister- schaften 1949 mit 600 Teilnehmern im Stadion und Schwimmbad von Ludwigsburg ausgetra- gen. Neben fast allen leichtathletischen Kon- kurrenzen wurden im Schwimmen. Schießen, Handball Faustball, turnerischem Geräte- kampf und im Polizeifünfkampf in allen Klassen die Polizei-Landesmeister ermittelt.. Die Entscheidungen in den leichtathletischen Disziplinen, die von Schauvorführungen der berittenen Polizei Stuttgart durch ein Jagd. springen und eine Quadrille, und durch fast artistische Leistungen in der motorsportlichen Vorführung der Landespolizei. sowie durch gymnastische Freiübungen von 100 Mann der Schutzpollzei. einem Schauturnen am Reck und Barren und einer Polizeidiensthunde-Vorfüh- rung umrahmt wurden. zeigten einen hohen Leistungsdurchschnitt. esenheit 5 5 vertrat die Wasserschutzpolizei die Stadt Mannheim. Trotz starker Kon- en d sich diese erfolgreich durchsetzen. der städtischen Schutzpolizei Besonders ist die Leistung des in der Altersklasse II startenden Schweiker, Mannheim, im 2-Bahnen- Brust- und Kraulschwimmen hervorzuheben, der in beiden Disziplinen Landesmeister wurde. Im Speerwerfen(offene Klasse) belegte Nicht, Mann- neim, den 2., und im Weitsprung mit 5,92 Meter den 3. Platz. Weiter wurden 3. Sieger: im 400- m- Lauf(Kl. II): Storz, Mannheim; im 100-m-Kraul- schwimmen(offene Klasse): Heydenreich, Mann- heim; 4. Sieger: 400-m-Lauf(offene Klasse): Kram, Mannheim, im 2-Bahnen-Kraulschwimmen(offene Klasse): Heydenreich, Mannheim. Darüber hinaus wurden weitere Plätze im Brustschwimmen, Poli- zelfünfkampf und im 300-m- Schwimmen belegt. *. D Box-Kampfgemeinschaft siegte in Schwetzingen Die Mannheimer hatten sich ihre Be- gegnung gegen die junge Staffel aus Schwetzingen leichter vorgestellt, und es war ein Glück, daß nicht zu viel Ersatz- leute berücksichtigt wurden. Die jungen ehrgeizigen Boxer aus Schwetzingen kämpf- ten mit großem Elan, so daß die Mannhei- mer alles brauchten, um zu siegen. Die Kampfgemeinschaft der Mannheimer kam im Endergebnis zu einem klaren 3:11 Sieg. 1 25 Klassetennis in Mannheim Dem Tennis- und Turnierklub Mann- heim ist es gelungen, die besten Baden-Ba- dener Turnierteilnehmer Dost ad, den au- genblicklichen Tschechoslowakischen Spit- zenspieler und Stingl, München, den zur Zeit stärksten süddeutschen Spieler, für kommenden Dienstag,(13. September) für einige Schaukämpfe zu verpflichten. An diesen Kämpfen wirken von Mannheimer Seite die Spitzenspieler Helmrich und Dr. Buss mit. Beginn der Veranstaltung um 17 Uhr auf den Tennisplätzen am Nek- karplatt(Grün-Weiß-Anlage). 10 000 Meter- Weltrekordmann Viljo Heino GCinnland) unternimmt am 13. Sept. in Abo Weltrekordversuche über eine Stun- de und 20 Kilometer.(sid) „Rummerhen“ Doppelsieger im Frankfurter Omnium Mit dem„Omnium der Steher“ wurde in Frankfurt über 4200 m Deutschlands längstes Flachrennen gelaufen. Sieben Pferde stellten sich dem Starter für das mit einem wertvol- len Ehrenpreis und 5500 DM. ausgestattete Ren- nen., von einheimischen Marius“, Pütz“ und „Silbermann“, aus München„Kammerherr“, Sieger des gleſchen Rennens 1947, und die beiden Stallgefährten„Trondheimér“ und Ka- tinka“. Vervollständigt wurde das Feld durch den aus Köln entsandten„Aquavit“. Nach kur- zem Aufenthalt gelang sogleich ein guter Start, nur„Silbermann“ kam etwas hinter der Linie ab.„Marius“ führte vor„Trondheimer“. „Silbermann“ und„Kammerherr“. Im Bogen nach den Tribünen setzte sich„Silbermann“ an die Spitze vor„Trondheimer“ und Ma- rius“. Als es zum zweitenmal an den Fribü- nen vorbeiging, hatte„Aquavit“ die Führung, der Ende der Gegenseite abfiel. Auch Ma- ius“ war hier geschlagen. Vor Besinn des Schlußbogens verbesserte„Kammerherr“ sei- nen Platz. erreichte als erster die Gerade, wo er seinen Rivalen„Pütz“ mit einer Länge Vorsprung schlug. Die Zeit des Rennens mit 4.51 Min. bedeutet für Frankfurt Bahnrekord. I.: 1. Reichstag(H. Walter) 2. Wille, 3. Nacht; ferner liefen Diana, Friosa, Luftwaffe Natascha, Krakeler, Chranichstein. Toto: 32, 24. 16, 105. E. W. 252:10. II.: 1. Akademie(G. Schweitz) 2. Exlen- kind, 3. Patriot, f. If.: Senior, Treues Mädel, Gralsbote, Zoo, Iquamarin, Capra. Toto: 20; 15, 37, 20; E. W. 12:10. III.: 1. Mancilla(S. Zuber), 2. Attaché, 3. Bethesda; f. H. Blaumeise, Cocktail, Frauenjäger. Toto: 207, 37, 14; E. W. 744:10. IV.: 1. Kammerherr(J. Starosta), 2. Pütz, 3. Aquavit; 1 If. Marius, Trondheimer, Katinka, Silbermann. Toto: 22; 14, 22; E. W. 252:10. V.: 1. Natal(J. Gutkäßz), 2. Osterinsel, 3. Forcato; f. If. Mickejus, Grimm, Fogato, Elsenhofer, Alte Liebesnacht. Toto: 92; 11, 11, 10; E. W. 34410. VI.: 1. Erlbach(K. Narr) 2. Traumwunsch, 3. Atlantik; f. If. Griet- che, Fafner, Adrian, Carrara, Tamina II. Toto: 40; 16, 23, 23; E. W. 372:10. VII., 1. Abtlg.: 1. Gold- traum(J. Gutkäß);: 2. Qustel, 3. Frauen würde; f. I.: Treuer Kerl, Wanderpreis, Offerte, Freundin, Nachtfalke. Toto: 23; 12, 13 13; E. W. 108:10. VII., 2. Abtlg.: 1. Isensee(H. Hiller), 2. Thetis, 3. Perl- chen; f. If. Balzer, Colombina, Ingo Organist. Toto: 24; 11. 11. 12; E. W. 64:10. Ergebnisse der Handball- Bezirksklasse Neulußheim— Hemsbach 7:7; Hockenheim — Laudenbach 8:3; SG Mannheim— Altluß- heim 5:5; Großsachsen— Schriesheim 518. Heidelberg: Schwetzingen Walldorf 6:4; Kirchheim— Handschuhsheim 4:8; Wies loch— Ziegelhausen 6:8; Dossenheim— Of- tersheim 5:18; Bammental— Wieblingen 10:2. Unsere Toto- Voraussagen Württemberg-Baden Nordbaden— Pfalz . Süd württemberg— Hessen Rheinland— Niedersachsen Westfalen— Bremen Hamburg— Brandenburg . Nordwürtt.— Sachsen-Anhalt(17.9.) Berlin— Bayern Sachen— Niederrhein SV Offenburg— Eintracht Singen . TSG Rohrbach— 1. FC Pforzheim VfR Aalen— Sportelub Stuttgart Norm. Gmünd— Union Böckingen VfL Neckarau— ASV Feudenbeim (17. 9.) VfL Kirchheim— SG Untertürkheim Rheinland-Pfalz Preußen Münster— Alem. Aachen Köln-Dellbrück— Arm. Bielefeld Erkenschwick— Vohwinker 80 TSV Eimsbüttel— Harburger TB Mainz 05— Mainz- Weisenau Vikt Aschaffenb.— IFC Rödelheim VfL Benrath— Bor. M.-Gladbach Nordbaden— Pfalz Rheinland Niedersachsen Westfalen— Bremen Süd württemberg— Hessen „ Berlin— Bayern SSV Wuppertal— Rheydter SpV. VfL Bochum— Meidericher SV ——— SSO e —= VV — 8 — 2 — d MORGEN Magie gehört an die Kette der Wissenschaft Ist Gröning eine gleichgültige Gelegenheits erscheinung? Das bayerische Innenministerium hat Bruno Gröning, dem auck auf sei- ner Fahrt durch Bayern Kranke und Glaubenskungrige zu Tausenden zuge- strömt sind, die Ausübung seiner Heil- tätigkeit gestattet, da sie als eine freie Liebestätigkeit betrachtet werden könne. In Rosenheim will Gröning, dem ein Teil der bayerischen Presse spalten- lange Berichte widmet, die erste„Grö- ning-Heilstätte“ einrichten; der Besitzer des„Traberhofes“ in Rosenkeim hat ihm zu dliiesem Zueck sein Grundstück und sein Haus zur Verfügung gestellt. Ein ärztliches Genie, wie es scheint, das in großem Stile aus einer natürlichen Bega- bung heilt und dadurch der Retter vieler geworden sein soll: eine illustrierte Zeit- schrift bemächtigt sich dieser Sache, und rüstet einen Trupp aus, der mit dem Wun- dertäter auf Reisen geht. Tongerät, Kamera- leute, Berichterstatter und ein wissenschaft- licher Regisseur sind dabei. Dramatische Berichte kommen heraus: Skepsis am An- fang, langsames Lüften der Einzelheiten, Tonbandprotokolle, Bilder behandelter Pa- tienten, die historische Villa in Heidelberg, der Wundertäter selbst in der Skala seines Gemütes, aber auch die Bilder des Sessels, auf den, wie es heißt, die magischen Kräfte übersprungen sind,— ein meßbares Kraft- feld, das Gelähmte aufstehen und gehen läßt und Schmerzgeprüfte von ihren Qualen befreit. Auch Fernheilungen ohne leitenden Zwischenkörper. Keine erkenntnismäßige Diagnose. Die Journalisten nennen das, was geschieht, Psychotherapie(weit ab von Freud Adler, Jung). Sie berufen sich auf den don Weizsäcker Heidelberg) und Jores Mam- burg) eingeschlagenen Weg einer„psychoso- matischen Medizin“, in der körperliche und psychischen Faktoren den gleichen Rang haben sollen. Herford verbietet. Die Ant- wort sind Demonstrationen, messianische Rede und heilende Gesten von einem Bal- kon. Die Behörde ist stärker: der Wunder- täter verschwindet, bei einem seiner An- hänger in Hamburg,— bis ihn die Zeit- schrift findet. Um die Sensation zu syste- matisieren, bestürmen seine neuen Freunde Prof. Siebeck(Universitätsklinik Heidelberg) und Prof. Weizsäcker um ein fachliches Gutachten. Nach den schlechten Er- fahrungen, die man in Herford und Biele- feld gemacht hat, möchten sie die Zeugen- schaft eines Hauses, in dem das Psychische besser gewürdigt wird. Siebeck ist nicht da. Weizsäcker zeigt Verständnis, gibt aber die Sache an einen Assistenten. Dann tatsächlich Probeheilen— in jener Villa unter Aus- Schluß Neugieriger. Die Kamera knipst, die Tonbänder laufen. Heidelberg war loyal genug, geeignete Fälle auszuwählen. Die näheren Umstände erinnern einer- Seits an Mesmer(den großen Suggestions- therapeuten von 1800, der seine Mittel aber für„tierischen Magnetimus“ gehalten hat), andererseits an unseren Zeitgenossen I. H. Schultz(Berlin), der die suggestive Vertiefung in den eigenen Organismus zu einer allgemein zugängigen Methode der systematischen Entspannung und gelenkten Verteilung gewisser nervöser Impulse durch- kormt hat. Mit Mesmer und seiner theatrali- schen Praxis, die ihn in Wien und in Paris nach großen Erfolgen unmöglich gemacht hat, ist die Atmosphäre des Hokus-Pokus, Künstliches Nordlicht Australische Gelehrte erzeugen künstliches Nordlicht, indem sie Bündel von Radiowellen in die Jonosphäre, eta hundert Kilometer über der Erde, abschießen. Elektrische Ener- gien von einer Million Kilowatt genügen nach Ansicht der Forscher azur Erzeugung einer Lichtstrahlung, die 5000 Quadratmeilen Land so hell wie Nordlicht erleuchtet. 18 8 Bodenuntersuchungen auf der Inselt Sylt naben ergeben, daß sich bei Westerland in einer Tiefe von 800 bis 1000 Metern radio- etive Quellen mit einer Temperatur von wa 45 Grad Celsius befinden müssen. Sollte s gelingen, diese Quellen au öffnen, so würde It zu einem Heilbad ersten Ranges auf- Hlühen. O NA * nents ist mit den Mitteln der des Uberspringens der Diagnose, der magi- schen Situation gemeinsam, mit dem als Arzt sehr nüchteren, kritisch bewußten I. H. Schultz die äußere Technik, den Patienten in Kutscherstellung und passiver Hellhörig- keit in sich hineinhorchen zu lassen. Die Sug- Sestionen, die Gröning setzt, lauten ähnlich wie die suggestiven Hilfen rational fundier- ter Arzte, denen eine gewisse Magie zu Gebote steht: dem Patienten wird gesagt, dag die Lähmung vorbei sei, die Ver- stopfung in 10 Minuten sich löse, die Schmerzen vergehen. Niemand bestreitet, daß solche Methoden manchmal Erhebliches leisten. Nicht nur bei Hysterikern, die an überintensiven Reak- tionen mit krasser subjektiver Mißweisung leiden. Auch zu Herzaktion, Kreislaufver- hältnissen, Atembewegung, Sauerstoffver- sorgung, Blutdruck, Magen- Darmtätigkeit und Wärmeregulation ergibt sich von dieser Seite ein Zugang, und zwar immer dann mit Aussicht auf Erfolg, wenn Entspannung und Lösung eines erlebnismäßig begründe- ten, ins Nervöse ausgedehnten u in das Organische übertragenen Krampfes der springende Punkt ist. Doch greift Gröning über diesen nüchternen Ansatz hinaus, in- dem er die Idee des meßbaren Kraftfeldes hereinzieht. Daß es psychische Kraftfelder mit spezi- ischen, von der Art der beteiligten Per- sonen abhängigen Spannungeng gibt, ist nicht zu bezweifeln. Es kennt jeder das Phänomen der gereizten Atmosphäre, in der es an Ruhe und Gleichgewicht fehlt, in der uns nichts einfällt öin der wir merkwürdig aufgebracht sind. Auch ist uns das harmo- nisierende Milieu geläufig, das uns wie Das Atlantropa- Projekt 660000 Quadratkilometer Neuland durch Senkung des Mittelmeer-Wasserspiegels Heimat und Friede anspricht. Ob man diesen begrenzten Begriff des psychischen Feldes auf elektrobiologische Kraftfelder ausdehnen kann, bleibt in der Schwebe. Und es hat zunächst nur den Charakter einer bedenklichen Sensation, wenn in den Berichten der„Illustrierten“ ein„Diplom- physiker und Psychologe“ auftritt, der diese Kraftfelder- Erscheinungen wissenschaftlich gesichert zu haben meint und physikalisch gemessen haben will. Gröning selbst weiß offenbar von der Beschränkung seiner therapeutischen Ansprüche auf psychisch- nervöse Fälle garnichts. Sie ist, wie es scheint von seinen neuen Freunden erst später erfunden worden, um ihn vor einem Teil der Angriffe zu schützen. Sonst hätte er schon in der Zeit, bevor ihn Professor Fischer mit seinem Rat beisprang, durch Ablehnung der ungeeignten Patienten eine klinische Urteilsfähigkeit sichtbar gemacht, die ihm vor dem Herforder Forum von Nutzen gewesen wären. Noch aus der Arbeit in Heidelberg gewinnt man den Eindruck, daß er Fälle wie den Bechterew und die Funktionsuntüchtigkeit der Nieren auch dann in Behandlung genommen hätte, wenn die bambusstabförmig versteiften Wirbel körper und die verknöcherten Wirbelbänder, die den Druck auf die Nerven wurzeln aus- üben, und der Verlust an Nierengewebe keinen Spielraum mehr für eine Mobili- sierung von der psychisch- nervösen Seite gelassen hätten. l 5 Obwohl diese Schwäche klar und deut- lich zu Tage tritt, wäre es falsch, den Fall über die Achsel anzusehen. Schon, daß Wenige Monate genügt haben, inn so sensa- tionell zu einer kleinen Volksbewegung Europa ist ein armer Kontinent geworden. So eng und arm, daß Millio- nen seiner Bewohner kei- nen dringlicheren Wunsch mehr haben, als auszuwan- dern. Große europäische Politiker haben immer wie- der auf die Möglichkeiten hingewiesen, die vor der Tür Europas, in Afrika, liegen. Ein kurzer Blick nur auf die Karte zeigt das Verlockende des Problems: zei kurze Staudämme nur würden genügen, um Euro- pa und Afrika zu einer Einheit werden zu lassen. Seit 1927 arbeitet der heute 64jährige Hermann SH r ge mit einem ausge- wählten Mitarbeiterstab an . Kongo- 2 D —— dem Atlantropa- Pro- jekt, das nunmehr dem Welt- Inge- nieur-Kongreß unterbreitet werden soll. In diesen Jahren hat Sörgel Ingenieure und Wissenschaftler aus aller Welt zu Rate ge- zogen; ihr Urteil:„Atlantropa ist keine Utopie, muß es zumindest nicht sein! Die Schaffung eines euroafrikanischen Konti- modernen Technik möglich und würde nur den vier- unddreigigsten Teil der Summe beanspru- chen, die der zweite Weltkrieg allein Ame- rika gekostet hat. Ziel dieser Arbeit— die sich über Gene- rationen erstrecken würde— ist die Aus- nutzung der im Mittelmeer schlummernden Wasserkräfte und eine Neulandgewinnung an der Mittelmeerküste und in Nordafrika. Auf diese Weise würde Afrika als Rohstoff- quelle und Absatzgebiet eng an Europa her- angezogen und aus beiden ein neuer Kon- tinent geschaffen werden. Damit würde auch ein Zustand wiederhergestellt, wie er vor Jahrtausenden bestanden hat. Man nimmt an, daß damals der Wasserspiegel des Mi- telmeeres um rund 1000 Meter tiefer gelegen hat und die Hälfte des heute von Wasser be- deckten Gebietes festes Land war, frucht- bar, bewohnt, wahrscheinlich die Wiege der mitteleuropäischen Frühkulturen. Das Mittelmeer verbraucht jährlich ca. 1 —..———..—..—— Kunst zwischen gestern und heute b „Französische Malerei im 19. Jahrhundert“ in Ham no ver Die Kestner- Gesellschaft Hannover zeigt nach einer Anzahl bester moderner Ausstel- zungen jetzt eine Schau„Französische Male- ei im 19. Jahrhundert“. Jüngst Vergangenes offenbart sich unmittelbar und vertraut wie etwas, was uns selbstverständliches Eigen- tum wurde.„Klassisch“ gewordene Werke, Manets„Barke“, Renoirs„Ehepaar Sisley“, van Goghs„Sonnenblumen“, Cézannes „Babndurchstich“ und Leihgaben deutscher Museen, geben die Akzente, hinzu treten als umumgängliche, wesentliche Aeußerungen der Zeit eine Fülle köstlicher Zeichnungen d Lithographie. Ssricaults„Auffahrende Artillerie“, Delacroixs„Sauhatz“ nach Rubens, auch Daumiers„Drama“ leben noch, voller dra- matischer Bewegtheit und großem Ge- schehen, voller drängender Helldunkel-Wir- kungen, von geheimen Verbindungen zum Barock. Alles ist— bis etwa zu Courbet hinauf— voller Substanz und körperlicher Dichte. Demgegenüber, Bewegung in Ee lichkeit, Schwärzen in flimmerndes Licht und strahlenden Glanz lösend und flüchtige Intimitäten des Alltagslebens fixierend, die jüngeren Meister des„Pleinair“, die Im- pressionisten. Bonnard und Vuillard streuen, echtestes, heiterstes Paris, mit gelockertem Stift einen zarten, pastellenen Farbpuder in momentan erhaschte Straßenszenen und heitere, bunte Interieurs. f Unwillkürlich kommt einem, überschaut man den Weg dieses Jahrhunderts, die vom Barock zum Rokoko laufende Entwicklung in den Sinn, der Wandel vom Ernst-Gewich- tigen zum Heiter-Grazilen; jenes Auf und Ab, jener Wellengang der Gezeiten, jener wechselvolle Wandel der Geschichte. Aber die letzte farbliche und figurale Auflocke- rung des Impressionismus, die sprühenden, selbstherrlichen Kapriolen der Farbe hier, die wie im Spiel alle Körperlichkeit ab- schüttelt und wie Blütenstaub über die Er- scheinungen gleitet und dort bei den Poin- tillisten und Cézanne, etwa— der neue Auf- ruf zu struktiver Einigung und eigengesetz- licher Harmonie: Wir spüren deutlich wie die Elemente unserer gegenwärtigen Male- rei, mögen sie sich auch zu andersartiger Bindung zusammenfinden und anderes aus- sagen, keimhaft dem 19. Jahrhundert ent- wachsen. Das ist es, was uns an dieser Kunst so nahegeht. Sie ruht in dem Ge- dächtnis unserer Zeit wie eine schöne, frühe Erinnerung. Jeder muß, erwachsen, anderes denken und anderes tun, als ihm in jungen Jahren notwendig schien. Dennoch: Es leben und wirken die gesammelten Eindrücke fort, und ohne daß wir es wissen, halten sie uns in ihrem Bann. Gerhard Händler „Die große Münchener“ Diese erste große Münchener Kunstaus- stellung nach dem Krieg könnte man fast ein illegitimes Kind der alten Glaspalast- ausstellungen und der berüchtigten großen deutschen Kunstausstellungen nennen. Von den ersteren hat sie die Tradition und den Geist geerbt, zumindest soweit er die Zu- sammensetzung der Jury aus den Künstlern selbst betrifft— von den letzteren aber das Haus, die Räume falscher Monumentalität. In ihnen sehen all diese Bilder und Plasti- ken(515 im ganzen) bescheidenen, zeitge- 4200 Kubikkilometer Wasser, da die starke Sonnenbestrahlung durch die von ihr her- vorgerufene Verdunstung von seinen zwei- einhalb Millionen Quadratkilometer Ober- fläche jahraus, jahrein eine 1,65 Meter hahe Wasserschicht abpumpft. Das Mittelmeer ist also ein Verdunstungsmeer. Es erhält von außen Zuflüsse, die den Verlust wieder aus- gleichen. Allein aus dem Atlantischen Ozean fliegen in jeder Sekunde 88 000 Kubikmeter Wasser durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer. Sörgel hat errechnet, daß jähr- lich 2762 Kubikkilometer Wasser aus dem Atlantischen Ozean und 152 Kubikkilometer aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer zugeführt werden. 230 Kubikkilometer lie- fern die mündenden Flüsse, vor allem die Rhone, der Po, der Nil, Die Jahresnieder- schläge spenden 1000 Kubikkilometer. Aus diesen Aufzählungen 1 ergibt sich Sörgels Projekt zwangsläufig. Stau- damme bei Gibraltar und bei den Dardanel- len würden diese Zufuhr abriegeln. Die da- durch herbeigeführte Senkung des Wasser- spiegels würde in 100 Jahren ungefähr 660 000 Quadratktometer Land aufsteigen lassen. In den Dämmen haben die großen Kraftwerke und Pumpstationen Platz. Die Kraftwerke würden eine fünfundzwanzig fache Energie des Niagarafalles erzeugen. mäßen Formats sehr verloren und in ihrer Gedrängtheit fast verängstigt Das ist zwar ein Eindruck am Rande, der mit der Sache selbst nichts zu tun hat. Aber 28 fehlt der hier ausgestellten Kunst eben an Faszinationskraft, solches vergessen zu ma- chen.* Die drei Münchener Künstlergruppen: die Sezession, die Münchener Künstlerge- nossenschaft und die Neue Gruppe haben diese Ausstellung gemeinsam ins Werk ge- setzt. In dem mannigfaltigen Nebeneinan- der der Stile heben sie sich kaum vonein- ander ab. Jedoch ist einzelnen Künstlern der Neuen Gruppe wenigstens der Versuch eines Avantguardismus nicht abzusprechen. Aber auch sie können im Grunde nur die Ergebnisse übernehmen, die andere vor ihnen, wie Cécanne, Matisse, Monet oder Pi- casso auf einem mühsamen Weg selbst ge- funden haben. Ohne den Weg gegangen zu sein, auch ohne ihn weiter zu wissen, erschöpfen sie sich im Rein-Formalen. Kulturnachrichten Im Nationaltheater Mannheim wird die Spielzeit 1949/0 am 15. September, 18 Uhr, mit der Aufführung der„Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand“(Ur- Götz) von Johann Wolfgang Goethe eröffnet. Damit gedenkt das Nationaltheater zugleich des 200. Geburtstages Goethes. Am 25. Septem- ber, 18 Uhr, folgt die Neuinszenierung der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner. ö In einer Inszenierung von Axel lvers bringt das von Heinrich Köhler-Helffrich ge- leitete Hessische Staatstheater in Wiesbaden am 15. September die Uraufführung von Franz Molnars„Arthur“ oder„Die Zaubereien des Dr. Cortin“ heraus. Eine Georg-Kaiser- Uraufführung bereiten die Städtischen Bühnen Brandenburg für den 19. September vor. Unter der Regie des Inten- * werden zu lassen, spräche dagegen. Voll Würdigen können wir das Gewicht der Sache nur dann, wenn wir an die soziologische Rolle des Mißtrauens denken, das zu einer psychischen Volkskrankheit geworden ist 3 und sich nicht nur gegen den Staat und die tenen Versuche, Kraftfahr 1 mit 3 Arzte richtet, sondern auf den Menschen losen Telephonapparaten auszustatten 5 zurückfällt. Auch in der Zivilisation braucht gesetzt und auch mit Erfolg von fegen 5 dieser Mensch das Irrationale, brauchen kriegführenden Mächten zu Ende gal wir manchmal Magie,— eine gezielte Spritze Seit Beendigung des Völkerringens beſostschec des Irrationalen über die Suggestion. sich Polizei, Gendarmerie, Wehrmadhharisrun- Es ist zwar technisch noch niemals so Feuerwehr in einzelnen Staaten diesindwigsk gut untersucht, für Diognose und Begrün- richtung, die von den USA seit drei IAgscheint dung der Therapie so viel getan worden wie besonders gefördert wird. Der S ehſhr unv heute. Es wird punktiert und gespritzt, blieb es aber vorbehalten, als erstes elumt d geröntgt, mikroskopiert, gezählt und gemes- jsches Land die modernste bekannte“ sen, auch therapeutisch mehr eingesetzt als richtenübermittlung im Juni dieses je. Auf den Patienten als Menschen aber 5 Jahr wird kaum noch gehört. Oft fallen persön- 8 N b liches Verhältnis und Dauerbeziehungen Nachstehend soll nun das Wesg ganz weg. Auch käme der psychologischen drahtlosen F mit u Diagnose als einem Teil der Gesamtdiag- e e 55 A nose und. Als Grundlage für eine umfas- A. i einn ln er Firn Brhhnter! sende, an den psychischen Reserven des B& Ge. in Baden der Menschen orientierten Therapie ein anderer 5 N 5 Aird n der Dar Raum zu. Chemisch-physologische und zugrunde gelegt wird. ö physikalisch- technische Untersuchungsme- 8 4 Stutt thoden haben sich über Gebühr in den Die ortsfeste Zentralstation ug 10 Vordergrund geschoben und einem zweifel- wird aus dem Wechselstromnetz gegenmini haften Nachwuchs, der früher, als die per- befindet sich in einer Telephonzentragpruch sönliche Magie noch etwas galt, selbsttätig besteht aus einer Sende- und Emplüber U ausgeschieden wäre, die Möglichkeiten er- gehörig öffnet, sich im Fache zu halten und kunst- aufrecht gerecht zu bewegen. So sollte denn: rational 8 zu bleiben und doch wieder magisch zu werden, das Ziel sein. Magie, nicht an die Kette der Wissenschaft gelegt, ist immer eine Gefahr. Verkehrt wäre es, Fälle wie Gröning als gleichgültige Gelegenheitser- scheinung zu behandeln oder gar lächerlich zu machen: die Dynamik, die in ihnen steckt, spricht zu deutlich und das Bedürfnis im Volke für eine gesunde, duren winsicht und Pflichtgefühl kontrollierte Magie. Dr. Karl Pintschovius — N einrichtung mit zwei neun Meter vol g, 8 ander entfernten Antennen; der Send un 8 eine Leistung von 25 Watt und einen! quenzbereich von 30 bis 30 Mfiz un!“ Me durch einen Kristall gesteuert; der 9 artig gesteuerte Empfänger hat eine fam g gangsleistung von 1 Watt und einen hemali Die gewonnene elektrische Kraft von 150 quenzbereich von 300 bis 3600 Hz. Der Mans Millionen PS könnten zur Bewässerung arbeitende Steuerautomat sorgt durdhlage fi der Sahara eingesetzt werden. Sörgel will belschaltung als Bindeglied zwischen zen Bes die tief gelegenen Gebiete der Sahara durch drahtlosen Teilnehmer und dem Draf licht ir Pumpwerke und Bewässerungskanäle mit Um die in größeren Städten auftreſhekannt dem Mittelmeer verbinden. Auf diese Weise Störungen zu vermeiden, werden Ultrazlage könnte man rund sechs Millionen Quadrat- wellen verwendet mit einer Länge vom kor kilometer autzlose Wüste in fruchtbares bis 10 Meter. ler am N Die fahrbare Anlage Das Mittelmeer-Projekt, zusammen mit 8. Düss dem alten Sahara- Projekt ist nur ein Teil ist im Prinzip mit denselben Appepeutsch des Atlantropa-Planes. Durch Ueberflutung Sleicher Stärke ausgerüstet, nur besorg higteriu des Kongo-Meeres würde die letzte Fieber- Line einzige Antenne Sendung und Em, ecke Afrikas ausgelöscht werden, und das Die ganze Anlage wiegt 30 Kg, und 9 Gleichgewicht der Erdkugel, das durch die Empfänger und das Anruf 98 Serwei Trockenlegung des Mittelmeers gestört wird, àgsregat, die alle auf einem ch en 1 wiederhergestellt. Rund um das Kongo-Meer Montagerahmen b ruhen, 1 Sieh fändisck könnte sich ein günstiges Klima entwickeln, Weiteres im Kofferraum unterbringen 8 15 15 lespras eine neue Heimat für weiße Menschen. In bei noch Platz für andere Gegenstände puchen. 8 5! 8 3 bleibt. Die Hörer- und Sprechmuschel fn. Weiteren Stadien könnten auch die Sumpf- Aa dent Art ne tis lauer gebiete des Tschad- Sees durch ein FTschad- e eee e e eee Besetz, en. Meer überflutet werden. Jeder Teil von Rückruflampe i 5 N Den I Sörgels Plan könnte, unabhängig vom Ge- 5 r 5 1. triebsstrom liefert die 6 bis 12 Volt; samtprojekt durchgeführt werden und würde Autobatterie. Um diese nicht zu übeleſpürtter allein schon unschätzbaren Nutzen bringen.. ist jedes Gespräch auf die Dauer Der Atlantropa-Plan verlangt gewaltige Minuten beschränkt, auch darf die f Umwälzungen der in Europa bestehenden nicht mehr als 30 Sekunden in An Verhältnisse. Würde England seine beherr- nehmen. Diese Beschränkungen ein schende Stellung Gibraltar aufgeben, und wendig, da während eines Gespräche wer würde es zulassen, daß sich Italien auf übrigen 29 fahrbaren Stationen ges gut das Doppelte vergrößert? Wer schützt werden, um so ein Abhorchen zu u das entstandene Land gegen die Möglichkeit, binden. das im Kriegsfall durch die Sprengung sines Dammes einfach versäuft würde? Wer schützt die Kraftwerke, die Bewässerungs- kanäle, die Hochspannungsleitungen? Gei- ständige Fahrzeugapparatur und ihre Mchen fa stige Voraussetzung für die Durchführung tage beträgt derzeit noch 6000 Fran gesetz des Projekts ist eine völlige Veränderung wenn jedoch bei einer entsprechen er 1 0 der europäischen Konstellation, die mit dem Serienherstellung die Erzeugungskosten in Mün alten Europa, seinen entgegenarbeitenden abgesetzt werden können, wird au des CS. Kräfte aufräumt. Und sicherlich würden sich Preis der Fahrzeuggeräte wesentlich geg itge unter der Jugend Europas genügend Tat- werden können. An laufenden Spesen N kräftige finden, die durch die Mitarbeit an pro Fahrzeug monatlich 18 Franken Neu den Bauten sich Anrechte in den neu ge- Telephondirektion zu bezahlen, aubet Bad wonnenen Gebieten erwerben möchten. Noch beträgt die Gebühr für jeden ist der technisch durchführbare, geniale 20 Rappen. a Plan ein Zukunftsbild, der vielleicht in Wenn einmal die jetzt noch besd hundert Jahren als die erste große Gemein- Verwendungsart auf den Lokalberei schaftsarbeit der Vereinigten Staaten von wunden sein wird, dann wird für Europa und der Vereinigten Staaten von Automobilisten der Anschluß an jedes Afrika verwirklicht wird. automatische Telephonnetz zur Tat. 1 5 Telephon im Au Während des zweiten Weltkriege“ den die schon vor 1938 vereinzelt àuEdaktio! * 4 N D as g 7 entlich lüge ih Kriegsge rbeits, Bom Stenrat „ Par, Die einmaligen Ausgaben für die icht. Betriebskosten Leopold Spelz 7 N Man kann in der Differenziertheit der Mittel, besonders im Gebrauch der Farbe, 5 eine Parallele zu der Zerfaserung des mo- Zu unserer gestrigen dpa-Meldung dernen Intellekts sehen. Kaum einer aber die Absage der Basser mann kommt mit Hilfe dieser Mittel zum Aus- spiele in Deutschland teilt die Konzer druck der Vergeistigung, der Entmateriali- tion H. Hoffmeister in Mannheim mis, sierung, wie ihn Beckmann in seiner„Heim- Bassermann lediglich sein Kölner Gast kehr“ erreicht. Neben diesem Bild gehören das auf den 17. September angeseti be eine„Johannispassion“ von Gilles, eine auf einen späteren Termin verschoben einem „nächtliche Szene“ von Geitlinger, ein Mäd- Das Heidelberger Gastspiel] zbeetflo, chen mit Kopftuch“ von Hofer und ein Mittwoch, dem 14., und am Donnerstag gulenn „igurales Bild“ von Baumeister, sowie 15. September wird ebenso pla Holzschnitte von Pankok zu dem Wesentli- durchgeführt, wie die Gastspiele am!“ chen und sehenswerten der Ausstellung. gen Montag in Frankfurt und am helf Sie alle aber, zum Teil Gäste, zum Teil Mit- in Offenbach. glieder der Neuen Gruppe, haben es längst 73 9 5 01 nicht mehr nötig, in der Besprechung einer Staatsakt für Richard Streuff Großen Münchener Kunstausstellung her- An der Bahre des verstorbenen 11 des de vorgehoben zu werden. Die anderen jedoch, nisten Richard Strauß fand am Monte nalen die Neuen, um deren Entdeckung es hier dem Münchner Ostfriedhof ein 81% Verden hätte gehen müssen— sie gaben sich— akt statt. An den Feierlichkeiten. vorsichtig ausgedrückt— noch nicht zu er- unter anderen der bayerische Ministef 9 kennen. Alex v. Hahn sident Dr. Ehhard, ferner Vertrete, gung e Stadt München, des bayerischen Lan zefaßor und Senats und des kulturellen Leben britann und Westdeutschlands und Osterreich n Nar Die Feier wurde von musikalischen aer bietungen des bayerischen Staatsorche ad unter der Leitung von Generalmus ii 5 tor Georg Solti umrahmt. Auch ein J ter der Dresdener Staatsoper legte Kranz nieder. Eine Gruppe von 21 Negerstudenten 4. eimapkän Bassermann spielt doch Wel och ir danten Curt Asmuz-Bach bringt das Theater die nachgelassene Komödie„Klawitter“ her- aus. 8 Das Baden-Badener Kleine Theater eröff- nete seine Spielzeit mit der deutschen Erst- 5 der musikalischen Komödie „Pfeffer und Salz“ von Renato Mordo— einem 1 2. 5 harmlosen Verwechslungsspiel mit noch harm- Howard. Universität befindet sich 55 g loserer musikalischer Begleitung. Es wurde Ueberfahr nach Norwegen. Wo 1 mit munterer Laune gespielt, insbesondere Einladung der norwegischen Regie tand die Tanz- und Bewegungsregie Rolf Schauspieltournee unternehmen 7 1 Arcos verdiente Beachtung. pmw. Vorstellungen, in deren Mittelpunkt e f kührung von Ibsens„Wildente“ steht, d 0 Das erste der Augsburger Sinfoniekonzerte heute in Oslo Zu dem Programm de dieser Spielzeit wird Fritz Rieger als Gast denten gehört ferner die Radioübe Arleieren. Auf dem Programm stehen: das von Owen Dodsons Version des„Pee Egmont-Vorspiel, ferner Beethovens zweite„Bayou Legend“, sowie eine Auf Sinfonie und Schuberts Siebente.(sis) Strindbergs„Fräulein Julie“. a 5