9/ N veröftentlicht unter Lizens- Nummer Jus ws 110 Verantwortliche Herausgeber: 5 r. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling 5 Bedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplaats „ Felefon: 44 151. 44 152, 44 153 4 nkkonten: südwestbank Mannhelm n, un ugemeine Bankgesellschaft Mannheim fahrunbostscheckkonten: aiger Berisrube Nr. 800 16s Berlin Nr. 861 88 5 a. Rh. Nr. 267 43 b 0 krscheint: Täglich außer sonntags er 5 rstebe pur unverlangte Manuskripte über- im u der verlag keinerlei Gewähr entfen r Mannheimer ORG E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gescehiftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 230 einheim. Hauptstraße 63. Telefon 2245 rs. Plöck 3 Telefon 4880 Rheinstraße 37 Telefon 2768 OM 2.80 zuzügl. Postbezugspreis . DM 54 Zustell- ezug: Monatl. 3.88 a. ch., nen infolge höherer kein Anspruch auf m Sd en die Jahrgang/ Nr. 190/ Einzelpreis 0,15 DI ergeben Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 16. September 1949 zur ein v. nt el kühlte achsen Alliierte Richtlinien für den 12 Zollgrenzdienst nahe Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Das Zwei- dener mächtekontrollamt gab in einem Schreiben mit Bun Oberdirektor Dr. Pünder Richtlinien rden, ür den Aufbau des Zollgrenzdienstes be- und fannt, der die Zahl von 17 000 Mann ohne e genſzenehmigung der Alliierten nicht über- Deutzgchreiten soll. In dem Schreiben wird wei- 3 hat er mitgeteilt, daß für den Zollgrenzdienst ragen h deutschen Binnengewässern 24 Schiffs- einmzkfutter eingesetzt werden können. Die Be- Orgen takfnung des Zollgrenzdienstes wollen sich abgenſie Alliierten vorbehalten. Grundsätzlich reich ird der Zollgrenzdienst nur leichte Waffen n mit krhalten, seine Ausbildung soll keinen dem Fampfcharakter tragen. Die Besatzungs- eistesthacht hat auch gewisse Vorbehalte bei der „ihn 2 5 von alliierten Personen durch den dlich eutschen Zollgrenzdienst gemacht. bestätz r sich ax Reimanns Sohn nach dem Westen irken geflohen vero J nokrat; Berlin.(dpa) Josef Reimann, der Sohn 1 Zur ſes Vorsitzenden der Kommunistischen Par- rsammei in Westdeutschland, Max Reimann, hat nnte, ich unter den Schutz der britischen Mili in Muärregierung in Berlin gestellt und wurde rvenänm Donnerstag als politischer Flüchtling hen ff dem Luftwege in die britische Zone tungen ſestdeutschands gebracht. larauf Der 22jährige Josef Reimann war, wie „ halb jon amtlicher britischer Seite bekanntgege- der en wird, am 12. September bei einer briti- kür Küßchen Dienststelle in Berlin erschienen und dammmatte um Asylrecht in der britischen Be- de Gratzungszone gebeten. Reimann habe als as diefrund für seine Flucht aus der Sowjetzone seines Ingegeben, er wolle dem dort herrschenden ht ihn ferror und insbesondere der Sowjetzonen- m az golizei entfliehen.„Nach sieben Jahren, die Spitze eh bei der ehemaligen Wehrmacht und spä- ztuung er in einem sowjetischen Gefangenenlager keine erbracht habe, befand ich mich wiederum rmlich h militärischer Ausbildung in Torgau. Ich „ die nöchte aber wieder als freier Mann leben“, wischt irklärte Reimann. 5 urücktl Reimann jr. hat ferner mitgeteilt, daß in Vater ihm vorgeschlagen habe, er solle und er neuen Polizeiformetion der Sowjetzone treten. Nach besonderen Abmachungen nem IIa it leitenden Beamten der Verwaltung des Hellpafnern der Sowjetzone und dem Zentral- kretariat der SED sei er auf die Polizei- ule nach Torgau geschickt worden. Sein urgang habe dort am 17. Juni begonnen. begleitete Ausbildung bei der Volkspolizei habe gen alem den wahren Charakter des Polizeisy- ms in der Sowjetzone jedoch klar vor chichte Wider die„Titoisten“ ch en d Frankfurt.(dpa) Der stellvertretende en Verl horsitzende der KPD, Müller, forderte am Aera HDonnerstag die KPD-Mitglieder zu einer stische(ofkenen Selbstkritik und zum Kampf gegen er gar( Tito-Leute“ in den Reihen der Partei auf. ls ral Piese„Titoisten“ hätten in einer Reihe von ins rtsgruppen und Kreisleitungen der West- pach zelkonen nicht die eigenen Fehler und Schwä⸗ er Erlen der KpP, sondern die Politik der kom- 1 Völs anistischen Partei der Sowjetunion und 21 er 850 für den Ausgang der Bundeswah- 5 Il verantwortlich gemacht. . Müller schreibt im Kpp-Zentralorgan Seiten Freies Volk“ und im Sozialistischen In- Demohrformationsdienst“,„es besteht Veranlassung, 86 Lille geutlich darauf hinzuweisen, daß die Par- Strochteiletungen falschen Auffassungen, Abwei- zungen und Argumenten parteifeindlichet 5 lenken gegenüber beide Augen zudrücken and innen duldsam gegenüberstehen.“ Remer stempelt werke“ Varel.(dpa) Der frühere Generalmajor taltete ztemer, bekannt als Liquidator des 20. Juli jon 4 4 ist, wie er einem dpa-RKorresponden- nde Seien mitteilte, arbeitslos geworden und en un Fempelt. Der kleine Vareler Baubetrieb. clarer n dem er nach Kriegsende das Maurer- o War, andwerk erlernte, entließ mit einem Teil rarbefffeiner Belegschaft auch Remer als dienst- Altur ſünssten Maurergesellen. Remer soll bei e Helthesssrer Arbeitslage wieder eingestellt werden. 1 4 9 von hmen A elbuuclb⸗ ulrale— Reiche Tri zler, ihr 15 Der bayerische Wirtschaftsminister Miten ese! ist am Mittwoch in einem Hotel Leituns, n von dem italienischen Ministerpräsi- gebil. e Gasperi empfangen worden. rer keen Prev; Die Kanzlei von Kardinal Konrad idschuß ehörde ins teilt mit, daß die sowjetischen 99 1 en den Vertrieb N er Pacis 0 trieb der neuesten Numm an ce aer Golechen Wochenschrift„Petrus-Blatt“ Jung di stzone verboten haben. Eine Begrün- u l. Brgieses Verbots Wurde nicht veröffenflicht. eil im ährun en. Der bremische Senator für Er- d, de Uhr i s und Landwirtschaft, Erhart Heldmann, 180 aſleich 1 der Nacht zum Donnerstag am Oster- und( Agen Bremen auf einen haltenden Last- ohonien denen auf und erlitt schwere Verletzungen, 8 Flag er aut dem Wege zum Krankenhaus sgesee werun. Das Sekretariat der Wirtschafts- 65 t ade en in der Sowjetzone hat den Rück- ache h 8 fü bisherigen Leifers der Hauptverwal- isn rule(8 Land- und Forstwirtschaft. Erwin bre ke aut ein Getanntgseben. Per Rücktritt bree es 8 ner leitenden such Hörnles erfolgt, der zu 0 1 Arbei e zun ademie 1205 b in die Verwaltungs- erufen worden sei. dpa/ UP Konrad Adenauer Kanzler der Bundesrepublik Mit 202 Ja- gegen 142 Nein-Stimmen bei 44 Enthaltungen gewählt/ Regierungserklätung voraussichtlich am Dienstag Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Der Bundestag hat gestern Dr. Konrad Adenauer mit 202 Ja- gegen 142 Nein-Stimmen bei 44 Enthaltungen zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Die Wahl erfolgte auf Vorschlag des Bundespräsidenten Prof. Dr. Theodor He u 5g. Der Auftrag der Regierungs- bildung liegt jetzt laut Artikel 64 des Grundgesetzes in den Händen von Dr. Adenauer, der die einzelnen Bundesminister vorschlagen wird, die an- schließend der Bundespräsident anerkennen wird. Man rechnet in Bonn da- mit, daß die Regierungsbildung in den nächsten 48 Stunden abgeschlossen werden kann. Die Regilerungserklärung wird am Dienstag erwartet. Fünf Minuten vor zwölf Uhr betrat der Bundestagspräsident Dr. Köhler die Tri- büne. Man sah zu diesem Zeitpunkt noch Dr. Adenauer im Gespräch mit Minister a. D. Blücher. Nach der Eröffnung der Sitzung gab Dr. Köhler bekannt, daß der Bundespräsident Prof. Heuß auf sein Man- dat verzichtet hat und daß die Abgeordnete Margarete Hütter Stuttgart) seine Nach- kolgerin im Bundestag geworden ist. Dann verlas er den Vorschlag des Bundesprä- sidenten, Dr. Adenauer zum Kanzler zu Wählen. Die Regierungsbänke waren noch leer. Der Schriftführer begann mit dem Namensaufruf. Die einzelnen Abgeordneten traten an die Urnen, um ihr Ja oder Nein abzugeben. Während der Stimmauszählung War eine starke Nervosität festzustellen. Wie sich ergab, stand auf drei Zetteln der Name„Adenauer“, Das war formal nicht richtig, denn es konnte nur mit Ja oder Nein gestimmt werden. Dr. Köhler be- fragte das Haus, ob es diese drei Zettel als Ja-Stimme gelten lasse. Es erhob sich keine Stimme dagegen. 5 Absatz 2 des Artikels 63 des Grund- gesetzes lautet:„Gewählt ist, wer die Stim- men der Mehrheit der Mitglieder des Bun- destages auf sich vereinigt. Der Gewählte ist vom Bundesprösidenten zu ernennen.“ Von 402 Mitgliedern hatten sich 202 für Adenauer entschieden, an den Dr. Köhler dann die Frage richtete, ob er die Wahl annehme. Dr. Adenauer erhob sich von seinem Platz in der Mitte der ersten Reihe. Er sprach ein klares, lautes„Ja!“ Nach einer Pause von 30 Minuten trat der Bundestag wieder zusammen, um über . photoꝛ aps Dr. Konrad Adenauer die Immunität der Abgeordneten Lo- ritz und Onnen zu befinden. Das Haus beschloß mit großer Mehrheit, daß die gegen beide Abgeordneten schwebenden Verfahren solange auszusetzen sind, bis eine Erklärung erfolgt. In beiden Fällen — Loritz(WA) steht wegen Beleidigung unter Anklage, Onnen FDP) wegen Ver- brechens gegen Kontrollratsgesetz Nr. 10— wurden die Verfahren bereits vor Eintritt der Immunität eingeleitet. Jetzt ist zu errtscheiden, ob der Artikel 45 Absatz 4 des Grundgesetzes auch diesem Falle gül- tig ist. Hierüber herrscht noch keine Ein- mütigkeit. Der Bundestag wird am Dienstag, um 14 Uhr wieder zusammentreten, um die Regierung zu vereidigen und die Regie- rungserklärung entgegenzunehmen. Im Anschluß daran wird die Aussprache über die Regierungserklärung eröffnet werden. Man rechnet mit äußerst langwierigen De- batten, die mehrere Tage in Anspruch neh- men und sich unter Umständen bis in die folgende Woche hinein erstrecken werden. Deulsche ostwärts der Zonengrenze nicht vergessen Das erste Interview mit dem Bundeskanzler Bonn.(UP) In seinem ersten Interview nach seiner Wahl zum Bundeskanzler, das in seinem Arbeitszimmer im Bundeshaus stattfand, erklärte Dr. Adenauer gegen- über einem Unfted-Preß- Korrespondenten: „Selbst wenn die vier Großmächte sien über Deutschland einigen sollten, ist diese Einigung für uns nur annehmbar, wenn sie gleichzeitig die Wiedererlangung der Frei- heit für unsere deutschen Landsleute ost- Wärts der Zonengrenze mit sich bringt.“ In scharfen Worten wandte sich der Regierungs- chef dann gegen die völkerrechtswidrigen Methoden der Sowjetunion, die deutsches Land ostwärts der Oder-Neiße-Linie den Polen zugesprochen habe. ‚Die Sowiet- union hat jedes Völkerrecht gebrochen, als sie unsere deutschen Brüder jenseits des eisernen Vorhangs der Freiheit beraubte und deutsches Land an Polen fallen lieg. Es wird meine Aufgabe sein, das Gefühl bei unseren Brüdern und Schwestern drü- ben wachzuhalten, daß sie nicht verges- sen sind“ Dr. Adenauer beantwortete die Frage, ob seiner Ansicht nach die Hohen Kom- missare die Politik der Militärgouverneure im wesentlichen fortsetzen würden mit der Feststellung, daß er im Vertrauen auf den Geist des Besatzungstatutes glaube, daß die drei Hohen Kommissare sich an die Tendenz des Begleitschreibens der drei Auhßenminister der Westmächte zum Be- satzungsstatut halten werden. In diesem Begleitschreiben war zum Ausdruck ge- Verwaltungsreform in Württemberg-Baden Vorschläge des Ministerpräsidenten z ur Vereinfachung des Staatsapparates Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier gab auf einem Presseempfang in der Villa Reizenstein einen Plan zur Staatsvereinfachung und eine Verwaltungs- reform in Württemberg-Baden bekannt. Der Ministerpräsident erklärte:„Heute sind es vier Jahre her, daß nach dem politischen und staatlichen Zusammenbruch eine deutsche Landesregierung in Stuttgart ge- bildet wurde. Es ist ein Tag der Erinne- rung an die Vergangenheit. aber noch mehr ein Tag neuer Entschlüsse für die Zukunft. Er fällt zusammen mit der Bildung einer deutschen Bundesregierung. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und somit das Auftreten einer Regierungsgewalt auf der Bundesebene wird die große Koalition in Württemberg-Baden nicht ändern. Sie wird aber Rückwirkungen auf die Landes- politik insofern haben, als eine Anpassung der staatlichen Organisation des Landes an die Organisation des Bundes zu erfol- gen hat. Die Länder hatten bisher eine große Anzahl von Aufgaben wahrzunehmen, die früher eine Angelegenheit des Reiches waren und jetzt wieder Sache des Bundes werden. Die sich verkleinernden Aufgaben der Lander erfordern eine Verkleinerung des Staatsapparates der Länder. mit ande- ren Worten eine Staatsvereinfachung und Verwaltungsreform. 5 Zu diesem Zwecke habe ich dem Mini- sterrat folgende Vorschläge unterbreitet: 1. Die Rückführung der Zahl der Landes- ministerien auf die sogenannten klassischen Ministerien, also grundsätzlich auf die Mi- nisterien des Innern, der Justiz, der Finan- zen, des Kults und der Wirtschaft. Dieses Ziel soll für Württemberg-Baden unter Wahrung der Erfordernisse der Praxis in folgenden Etappen erreicht werden: ) Das Befreiungs ministerium wird am 30. September aufgelöst. Die Abwicklung erfolgt durch das Staatsministerium. p) Das Arbeitsministerium wird am 1. Januar dem Wirtschaftsministerium ange- gliedert werden. 3 5 c) Das Verkehrs ministerium wird am 1. April 1950 entweder dem Wirtschaftsmini- sterium angegliedert oder evtl. dem Staats- ministerium.. d) Ueber das weitere Schicksal des Land- Wirtschaftsministeriums kann allerdings erst nach dem Wegfall der Zwangsbewirt- schaftung der Nahrungsmittel entschieden werden, also praktisch nach der Ernte 1950. 2. Der Wegfall von Staatsaufgaben, das heißt ihr Uebergang auf den Bund, muß zum Wegfall von Beamten, Angestellten und Ar- Von unserer Stuttgarter Redaktion beitern im Staatsdienst führen. Das Ziel muß eine planmäßige Verringerung der im öfkentlichen Dienst beschäftigten Personen in Höhe von 15 bis 20 Prozent innerhalb der nächsten drei Etatjahre sein. Die Mittel hierzu sind die Berücksichtigung der Alters- grenze, die Ueberstellung in die Bundesbe- hörden und die Ausschaltung der leistungs- schwachen Beamten, Angestellten und Ar- beiter. Die Leistungsfähigkeit der verblei- benden Personen kann jetzt nach dem Weg- fall der Ernährungsschwierigkeiten und der Verkehrsbehinderung erheblich gesteigert werden. 3. Ich werde bereit sein, auch mein eige- nes Amt anläßlich dieser Umgestaltung, falls es notwendig sein sollte, zur Verfügung zu stellen. Diese Neuorganisation war in mancher Hinsicht schon seit einiger Zeit spruchreif. Ihre Inangriffnahme ist aber durch die Ver- handlungen über den Südweststaat hinausgeschoben worden. Auf diesen 8 ũ d- Wweststaat wollen wir aber jetzt in die- ser Hinsicht nicht länger warten, sondern unser eigenes Haus in Ordnung bringen. Die Vereinfachungen sind unauf- schiebbar. Die Finanzlage aller Länder wird sich fühlbar verschlechtern. Würt⸗ temberg-Baden ist von dieser Verschlechte- rung stafk bedroht. Wir können ihr nur mit eiserner Sparsamkeit begegnen. Großschmuggel aufgedeckt Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Durch einen Zufall wurde in Hamburg eine Groß- schmuggelaffäre aufgedeckt. Ein für die Tschechoslowakei, die Schweiz und Däne mark bestimmter Zigarettentransit aus Holland ist vom Hamburger Freihafen aus weitergeleitet worden. Beamte der Ham- burger Zollfahndung überraschten die Schmuggler, als sie damit beschäftigt waren, Kisten, die von Antwerpen nach Hamburg transportiert worden waren, mit Sand und Mauersteinen zu füllen. 320 Kisten, die ursprünglich mit amerikani- schen Zigaretten gefüllt waren, wurden auf diese Weise neu beladen. Nach ersten Schätzungen handelte es sich um nahezu 13 Millionen Zigaretten, die wahrscheinlich auf dem Schwarzen Markt abgesetzt Worden sind. „Die Demontagefrage muß erneut beraten werden Anti-Demontageplan vom englischen Außenministerium zurückgewiesen London.(dpa) Das britische Außen- ministerium wies am Donnerstag den Vor- schlag des Labour-Ab geordneten Emrys Hughes Zurück, eine Reine deutscher Stahlwerke, die für die Demontage vorge- sehen sind, sollten Stahlhäuser produzieren. Staatssekretär Lord Henderson erklärte in einem Schreiben an Hughes, dieser Ge- danke lasse die Sicherheitsziele der Alli- ierten Demontagepolitik unberücksichtigt. Die deutsche Stahlindustrie sei von Hitler für Kriegszwecke wesentlich vergrößert worden. Gleichzeitig lasse der Vorschlag aber auch die wirtschaftliche Lage Deutsch- lands außer acht, weil die Deutschen für einige Zeit nicht in der Lage sein würden, die ihnen zugestandenen und vorhandene Stahlkapazität auszunutzen. Den Deut- schen weitere Stahlwerke zu dem vorge- schlagenen Zweck zu überlassen, würde Deutschland das Kriegspotential geben, das diese Werke darstellen, ohne daß dadurch auch nur ein zusätzliches Stahlhaus für den europäischen Bedarf gebaut würde. Hughes entgegnete auf dieses Schreiben, es sei zweifelhaft, ob eine große Stahlpro- duktion in einem künftigen Kriege über- haupt noch von Bedeutung sein werde. Ein viel stärkeres Kriegspotential werde in Deutschland vielmehr durch die Demontage geschaffen, nämlich Mißgunst und Hag gegen die demokratischen Regierungen, Hughes weist scharf die Ansicht Lord Hen- dersons zurück, daß in den Deutschen Stahlwerken kein zusätzliches Haus für den europäischen Bedarf gebaut würde. Was den schottischen Stahlwerken gelungen sei. könnten die Deutschen mit ihrer Erfahrung und ihrem technischen Können sicherlich auch erreichen.„Die Ereignisse in Europa verlaufen in schneller Folge.— Es wäre völlig wertlos und außerdem kurzsichtig. wenn man annehmen wollte. wir lebten noch immer im vergangenen Jahrhundert. Es ist klar, daß die ganze Demon tagefrage erneut beraten wer den muß, und je schneller das getan wird, desto besser wird es für die künftigen Be- iehungen zwischen uns und dem neuen eutschland sein.“ 5 kommen, daß Deutschland sobald als mög- lich wieder in die Gemeinschaft der freien Nationen aufgenommen werden sollte. Als ihm die Frage vorgelegt wurde, 11 welchem Umfang eine Beschränkung der alliierten Einmischung erfolgen werde, meinte Dr. Adenauer lächelnd,„je mehr, desto besser“. Er fügte hinzu, daß es nicht ratsam sei, gleich zu Beginn mit allzugro- Ben Forderungen von deutscher Seite auf- zutreten. Die Frage:„‚Befürworten Sie eine Ein- beziehung Deutschlands in den Atlantik- pakt?“ beantwortete Dr. Adenauer mit der knappen Feststellung„wir sind ein ent- waffnetes Land. Jene, die uns entwaffnet haben, sind damit eine Verpflichtung für uns eingegangen.“ Die größte Gefahr für die Bundesrepu- blik sieht Dr. Adenauer in links- und rechtsradikalen Elementen, die sich stärker herausbilden könne, wenn nicht bald eine vernünftige Lösung der Vertriebenenfrage, ein soziales Wohnungsbauprogramm und eine Verminderung der Arbeitslosigkeit erzielt werde. Jetzt muß er rudern“ Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der stellvertretende Bundestagspräsident Prof. Carlo Sehmid äußerte nach der Wahl Dr. Adenauers gegen- über Pressevertretern:„Jetzt muß er ru- dern“. Wie unser Korrespondent aus der SPD-Fraktion erfuhr, beabsichtigt diese, Dr. Adenauer in der Debatte um die Regie- rungserklärung hart anzugehen. Dr. Ade- nauer erklärte, als er am Donnerstag nach der Wahl seine Fraktion verließ:„Wenn wir jetzt mehr Kölner hier hätten, würden wir sagen: Et hätt'“ noch immer jud jejange!“ Papst gratuliert dem Bundes- präsidenten Bonn.(dpa) Der päpstliche Visitator für Deutschland, Bischof Münch, hat im Auf- trage des Papstes dem Bundespräsidenten Dr. Heuß ein Glückwunsch-Telegramm ge- sandt. Es lautet:„Seine Heiligkeit Papst Pius XII. entbietet Euer Exzellenz anlaß- lich der Wahl zum Bundes präsidenten auf- richtige Glück und Segenswünsche für Ihre Person und für das deutsche Volk“. Truman gratuliert Heuß Frankfurt.(dpa) Der amerikanische Pra- sident Harry S. Truman hat Professor Dr. Theodor Heuß zu seiner Wahl zum Präsi- denten der Bundesrepublik Deutschlands seine Gratulation übermittelt. Die Bot- schaft Präsident Trumans wurde durch das Büro des amerikanischen Hohen Kommis- sars übermittelt. Sie lautet:„Der Präsi- dent der Vereinigten Staaten übermittelt Ihnen seine Glückwünsche zu Ihrer Wahl als Präsident der Bundesrepublik Deutsch- land und seine besten Wünsche für eine erfolgreiche Tätigkeit“. Die Botschaft ist von Außenminister Dean Aches on unter- zeichnet, der sich Präsident Trumans Glück W N an Präsident Heuß angeschlossen at. 2282 Bundespräsident Heuß nach Berlin eingeladen Berlin,(dpa) Bundespräsident Prof. Dr. Heuß wurde von dem Berliner Stadtver- ordnetenvorsteher Dr. Suhr zu einem Be- such nach Berlin eingeladen. Auf der Sitzung der Berliner Stadtver- ordneten dankte Dr. Suhr dem Bundes- präsidenten ür die warmen Worte, die er nach seiner Vereidigung als Bundesprä- sident für Berlin gefunden habe. Schwabenwein für Präsident Heuß Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die sieben Schwa⸗ ben, personifiziert durch sieben reizende Schwabenmädel, erschienen am Mittwoch in Bonn, um des Bundespräsidenten die Glückwünsche seiner Heimat zu überbrin⸗ gen. Festlich geschmückt mit schönen Trachten überbrachten sie mit einem Glückwunschschreiben des Stuttgarter Ober bürgermeister verlegen knicksend, einen Blumenstrauß. In einem beigefügten Korb befanden sich zehn Flaschen schwa bischen Weins aus dem Jahre 1947, je zur Hälfte Cannstatter Rotburgunder und Untertürkheimer Diethof. Seite 2 MORGEN Freitag, 16. September 1949 Nr. 1 M nr N Freitag, 16. September 1949 Der erste Bundeskanzler Der Name Konrad Adenauer ist den meisten Deutschen in dem Geschehen der letzten Zeit geläufig geworden. Dennoch hat die sogenannte breite Oeffentlichkeit, die immerhin die Wählerschaft bedeutet, noch kein klares Bild von diesem Manne, der zum ersten Bundeskanzler der Bun- desrepublik gewählt worden ist. Ein sehr geschickter Politiker— ein Rechtsmann— ein Könner der politischen Taktik— ein Nationalist— ein Fronzosenfreund:— in diesen Redewendungen wird von Dr. Ade- nauer gesprochen, ohne daß sich eine bin- dende Formulierung ergibt. Vielleicht dürfte die schlichte Tatsache einiges zur Erkenntnis beitragen, daß der Mann, der wenige Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches der Kanzler des neuen deutschen Staates ge- Worden ist, wenige Jahre nach der Grün- dung des Kaiserreiches geboren worden ist. Im alten Deutschland vor der Jahrhundert- Wende hat Konrad Adenauer, heute ein Dreiundsiebzigjähriger, die entscheidenden Jugendeindrücke empfangen, in der rhei- nischen Bürgerlichkeit dieser Zeit ist die- ser Sohn Kölns groß geworden. Es war eine katholische Bürgerlichkeit; aber der rheinländische Katholizismus hat sich immer durch Weltoffenheit ausgezeich- net und es ist kein Zufall, daß Dr. Ade- nauer, in der alten Zentrumspartei politisch aufgewachsen, einer der eifrigsten Verfech- ter des Gedankens der Vereinigung der beiden christlichen Konfessionen in der Christlich-Demckratischen Union geworden ist. Es war auch eine Bürgerlichkeit, die sich trotz ihrer Kirchlickkeit dem algemei- nen liberalen Charakter diese Bürgertums um die Jahrhundertwende nicht verschloß. Wermn Dr. Adenauer in einer ausländischen Skizze seiner Person ein„kultivierter rhei- nischer Tory“ genannt worden ist, so trifft diese Formulierung im Sinne des Tory als des englischen Konservativen zu, der in vieler Hinsicht ein bürgerlicher Liberaler ist. Der überzeugte Katholik Adenauer hat vielfach lobende Worte für den Liberalis- mus des neunzehnten Jahrhunderts gefun- den und sein sehr eindeutiges Bekenntnis zu Prof. Erhard wurzelt wahrscheinlich in seinen tiefsten Gründen in dieser bürger- lichen Liberalität seiner Jugendlahre. Auch die entschiedene Kampfstellung des Politikers Adenauer gegen den So- zialismus erinnert durchaus an die Hal- tung des alten deutschen Liberalismus gegenüber den Sozialdemokraten und die Bezeichnung des Liberal- Konservativen dürfte auf den Bundeskanzler von 1949 am besten zutreffen. Es ist eine politische Etikette, die vielen für das Heute vergilbt erscheint. Sie kann aber in Zeiten nach großen Stürmen manchen neuen Glanz ge- winnen. Es gibt kundige Beobachter des Seschichtlichen und des gegenwärtigen Le- bens, die der Ansicht sind, daß Jahr- zehnte eines sehr bewegten Volkslebens ge- wöhnlich zumindest eine Atempause allge- meiner Sehnsucht nach Ruhe und fried- chem Leben folge und der gemäßigte Konservatismus zum Zug der Zeit werde. In der geschichtlichen Betrachtung wer- den diese Zeiten dann die Epochen der Restauration genannt, und diese Per- Spektive zeichnet sich für den Politiker Adenauer ab. Es wäre aber eine Verzer- rung dieser Perspektive, unter Restauration einfach das Beharren auf dem Althergebrach- ten und in Konrad Adenauer nur den Mann alter Vorstellung zu sehen. Der Kölner Oberbürgermeister Adenauer ist ein sehr modernes Stadtoberhaupt geworden und in den langen Jahren seiner Amtstätigkeit von 1917 bis 1933 hat die Stadt Köln ein sehr modernes Gesicht und ihr Oberbür- ger meister Adenauer den Ruf eines sehr Fortschrittlichen Verwaltungsmannes ge- wonnen. Es ist anzunehmen, daß Konrad Ade- nauer ein„Chef“ sein wird. Die neue Re- gierung wird sein Gepräge tragen. Der Bundeskanzler ist kein Vorsitzender des Ministerrates wie Frankreichs Premier. Er ist nach dem Grundgesetz das Haupt der Regierung. Er trägt vor dem Parlament die alleinige Verantwortung für die Regie- rung. Er trägt vor dem Volk die Verant- wortung, daß diese Regierung nach ihren Kräften die Aufgaben erfüllt, die ihr die deutsche und die europäische Gegenwart stellen. Dr. Alfred Rapp bewußt Das Sprachrohr des Heiligen Stuhls „Osservatore Romano“— die mächtigste Zeitung Kaum größer als e ein mittlerer Bauern- hof an Ausdehnung ist die Vatikanstadt: Wirklich nur 40 Hektar: ein bäuerliches An- Wesen von dieser Größe wird mit vier oder fünk Pferden bewirtschaftet. Aber die etwa 1100 Menschen, die hier in einem souverä- nen Staate leben, haben eigene Regierung mit Flagge und Wappen, Post- und Münz- hoheit, eigenen Bahnhof, Funkstation, Bot- schaften aller Länder- und nicht zuletzt eine eigene Zeitung. Der„Osservatore Romano“ seinem Namen mancherlei verklungene Stimmungen wecken, aber mit dem„Be- obachter“ aus München hat dieses päpst- liche Organ nicht das mindeste gemeinsam, Weder was die Auflagenhöhe noch den Druck und den Leserkreis, noch etwa— Machtanspruch angeht. Und trotzdem darf diese seltsame Zeitung ihrem Einfluß nach vielleicht als die mächtigste der Welt ange- sehen werden. Ihr Umfang beträgt nur acht Seiten, ihre tägliche Auflagenhöhe 60 bis 70 000. Das mag viel erscheinen für eine Tageszeitung in einer 80 kleinen Gemeinde., verschwin- dend wenig aber verglichen mit der Mil- lionenauflage der großen Weltzeitungen Wie etwa Daily-Expreß oder Chicago Tri- bune. Die Drucktypen halten sich in alten Formen, das ganze Aeuhßere erscheint kaum „moderner“ als etwa eine französische Zei- tung um 1700. Es ist offensichtlich, daß diese päpstliche Zeitung sich von aller journalistischen Sen- Sationsmache fernhält. Sofort herausbrin- gen, sofort kommentieren“, kann nicht der Leitsatz des Nachrichtenorgans des Vatikans sein, das sich seiner hoch über Parteien und Nationen stehenden Verantwortung ist. Daß die Nachrichten meist einige Tage alt sind, tut ihrer Bedeutung keinen Abbruch, der Leser weiß aber, daß ihr Wahrheitsgehalt untrüglich ist. Es ist bekannt, daß der außenpolitische Bericht der Papstzeitung der zuverlässigste aller inter- nationalen Pressedienste ist. Man weiß, daß sie auch über die Sowjetunion korrekte Meldungen bringt, obwohl der„Osserva- tore“— ohne sein eigenes Verschulden— dort keine eigenen Berichterstatter unter- hält. Der Heilige Stuhl sieht es als seine Auf- gabe an, die Kirche zu schützen. und kann sich deshalb ebenso überlegen mit Schwa- chen wie mit mächtigen Gegnern auseinan- dersetzen. Dafür blickt er ja auf eine jahr- tausendalte Tradition zurück, die ihn aus allen ‚Satansangriffen“ ungeschwächt her- vorgehen ließ. Der Papst ist bereit, mit jedem Partner in Verhandlungen einzutre- ten. Er mußte sich ja sogar mit dem Teu- kel einlassen, sagte einst der verstorbene könnte in Papst Pius XI, beim Gedanken an Musso- Iini. So unbedeutsam und„unmodern“ der „Osservatore“ auch erscheinen mag, er ist das Sprachrohr des Papstes zur gesamten Katholischen Christenheit, und das sind 360 Millionen Menschen, die über die ganze Welt verstreut leben. Von diesen erreicht er wohl nur einen auf etwa 5000— mittel- bar aber alle. Was die Kirche weiß und was sie beschließt, was sie für wahr und was sie für angemessen hält, das fließt unab- lässig an die Führer und Unterführer der katholischen Hierarchie in allen Weltteilen und erreicht damit die gesamte Weltge- meinde. Geschrieben ist der„Osservatore“ auf italienisch. Die päpstlichen Rundschreiben an die Bischöfe, die Enzykliken, die der ganzen Welt gelten, sind bekanntlich la- teinisch, doch kommen die. die an ein be- sonderes Land gerichtet sind. jeweils in der Landessprache heraus: zitiert werden sie mit den ersten Worten des Anfangsatzes. Ganz besonderes Aufsehen weckte ja die Enzyklika, die sich vor zwölf Jahren gegen den Nazismus richtete:„Mit brennender Sorge Wenn der Papst sich späterhin unmig- verständlich gegen die kommunistischen Uebergriffe wandte, so gilt dieser Kampf der Kirche, wie eindeutig erklärt wird, nicht den wirtschaftlichen Lehren des KRommunis- mus. Der Papst verurteilt aber jede welt- anschauliche Richtung, die Gott und das Uebernatürliche leugnet. Der in diesem Jahre ausgesprochenen Exkommunizierung des Kommunismus ist eine tiefgreifende und nicht sehr nachsichtig geführte Aus- einandersetzung zwischen dem„Osserva- tore“ und der„Prawda“ vorausgegangen. Uebrigens hat der Kreml drei Exemplare des„Osservatore“ abonniert. Kanzlit Reparationen an UdSSR eingestellt? Angeblich Dreimächte-Beratungen in Washington London.(UP) Aus Kreisen des Foreign Office wird bekannt, daß Besprechungen zwischen Großbritannien, den USA und Frankreich über eine mögliche Kürzung der westdeutschen Reparations- lieferungen an die Sowjetunion bereits gute Fortschritte gemacht haben. Die Beratungen wurden aufgenommen, weil die Sowjetunion ihren Verpflichtungen zur Durchführung gewisser Gegenlieferungen, die im Potsdamer Abkommen festgelegt worden sind, nicht nachgekommen ist. Gemäß den Bestimmungen des Potsda- mer Abkommens sollte die Sowjetunion 25 Prozent aller zur Demontage bestimmten Industriebetriebe Westdeutschlands erhal- ten. Zehn Prozent waren als reine Repara- tionslieferungen ohne Gegenleistung ge- dacht, während die Sowjetunion für die übrigen 15 Prozent Lebensmittel und Roh- stoffe liefern sollte. Beamte des Foreign Of- flce weisen in diesem Zusammenhang dar- auf hin, daß die Sowjetunion, die Getreide, Oel, Bauholz und Pottasche sowie andere Rohstoffe im Gesamtwerte von 31 Millionen Vorkriegsreichsmark zu liefern habe, mit diesen Lieferungen Weit im Rückstand Sei. Bisher seien nur Lieferungen im Werte von sechs Millionen Mark erfolgt, obwohl bis zum Juni dieses Jahres mindestens Liefe- rungen für 16 Millionen Mark in West- deutschland eingetroffen sein sollten. a Seit dem Zusammenbruch des Kontroll- rates im März des vergangenen Jahres wur- den keine neuen Reparationszuteilungen für die Sowjetunion vorgenommen. Von einer Einstellung der noch ausste- Auf Sklavenschiffen durch das Rote Meer In Saudi-Arabien gibt es eineinhalb Millionen Sklaven Aden— In dieser Stadt mit ihrem drückenden Klima begegnen sich die selt- samsten Menschen: Europäer, die dort Han- del treiben wollen, eingeborene Kulis, Be- amte des Suez-Kanals und Schieber aller Gattungen. Der letzteren wegen hatte ich mich in diese Stadt begeben. Ich hatte schon wiederholt von Sklavenhandel in Saudi-Arabien sprechen hören. Aber es ist recht schwierig, in einem so abgeschlos- senen Kreis Eingang zu finden, denn erst nach langen Wochen gelang es mir, die Be- kanntschaft Kapitän Pauls zu machen, den man mir als den obersten Chef der Gesell- schaft bezeichnet hatte. Stellen Sie sich ein altes Café im Hafen von Aden vor. Fast niemand befindet sich in dem geräumigen Saal, nur zwei Kunden mit griesgrämiger Miene sind zu erblicken. Mein Führer stellt mir einen Mann in den vierziger Jahren vor, der in marineblau gekleidet ist. a „Kapitän“, sagt er, dieser Mann ist neu- gierig! Er hat von Ihnen reden hören und möchte gerne mit Ihnen bekannt wer- den. Einer meiner Freunde hat ihn mir geschickt. Nun stellen Sie bitte Ihre Fra- gen!“ Der Angeredete mustert mich einen Augenblick stumm. Er hat das typische Ge- sicht derer, die lange Jahre in den sonn- verbrannten Sandwüsten Afrikas zugebracht haben. Ueber seine Vergangenheit bin ich bereits informiert. Mit 25 Jahren wurde er in die Fremdenlegion aufgenommen und zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, weil er einen seiner Offiziere getötet hatte. Es Auflösung des Zweimächtekontrollamtes Mitgliedern der Ruhrkontrollbehörde Von unserer Frankfurter Redaktion ens der Oberkommissare mit Frankfurt. Die Oberkommissare Me- Gloy, Robertson und Frangois- Poncet hatten am Donnerstagnachmittag ihre erste Besprechung mit sechs Mitglie- dern der internationalen Ruhrkontrollbe- Hörde. Es handelt sich dabei um die Ver- treter Frankreichs, Belgiens, Hollands, Lu- xemburgs, Englands und der USA. Die Ober- kommissare nahmen Vorschläge der Ver- treter der einzelnen Länder über die künf- tige Ruhr kontrolle entgegen. Wie verlautet, sollen Unterausschüsse einen Ar- beitsrahmen der künftigen internationalen Ruhrkontrollbehörde ausarbeiten. Weiter War zu erfahren, daß der Vertreter Frank- reichs in der Ruhrkontrollbehörde die Auf- fassung vertreten haben soll, daß der fran- L2ösische Standpunkt bei der Ruhrkontrolle entsprechend dem Anteil der französischen Industrie an der europaischen Produktion berücksichtigt werden müsse. Die Oberkommissare Mecloy und Ro- bertson gaben auf der 59. und letzten Sit- zung des Zweimächte- Ausschusses am Don- nerstagvormittag die formale Auflösung des Zweimächtekontrollamtes, das drei Jahre tätig war, bekannt. Mecloy und Robertson stellten fest, das Zweimächtekontrollamt habe die Arbeit der Militärgouverneure we⸗ sentlich erleichtert. Besonderen Dank wurde bei dieser Gelegenheit dem britischen Wirt- schaftsberater, Sir Cecil Weir und Mr. Logan, dem Generaldirektor der JEIA aus- gesprochen, die nunmehr ihre Aemter auf- geben werden. Die künftigen Oberkommissare beschlos- sen, daß die noch verbliebenen Aufgaben des Zweimächtekontrollamtes an die alli- jerte Oberkommission übertragen werden sollen. Es handelt sich dabei in erster Linie um das Militärregierungsgesetz Nr. 75, das sich auf die Reorganis a- tion der deutschen Kohlen, Eisen- und Stahlindustrie be- zieht. In Fällen rein amerikanischer oder britischer Belange sollen verbleibende Auf- gabengebiete den jeweiligen Oberkommis- sdren übertragen werden. Autobahn München— Salzburg soll gesperrt werden München.(dpa) Die Autobahn München- Salzburg soll demnächst für dauernd gesperrt werden, da der Flugplatz Mün- chen-Neubiberg auf Befehl der amerika- nischen Besatzungsbehörden vergrößert werden soll und die Autobahn einbezieht. Wie Staatssekretär Franz Fischer im Haus- haltsausschuß des bayerischen Senats mit- teilte, würde die Umleitung der Autobahn etwa zwei Millionen DM kosten. Be- mühungen der deutschen Behörden, die Linienführung der Autobahn beizubehalten, seien erfolglos geblieben. 8 gelang ihm jedoch zu entfliehen und nach Aden zu gelangen, wo er jetzt unter anderem Namen lebt. Warum ist er nie von der Polizei ver- haftet worden, die über seine Vorgeschichte sehr wohl Bescheid weiß? Geheimnis. Der Marm muß guter Laune sein; er scheint mir Vertrauen schenken zu wollen.„Ich möchte gerne der Ausschiffung beiwohnen, die in einigen Stunden in Bab Dhireiba vor sich gehen soll. Der Kapitän ist leicht überrascht und zuckt mit den Achseln.„Es ist wirklich selt- sam, daß Ausländer so gut informiert sind. Ich werde Ihnen nur noch eines sagen. Eine Ausschiffung findet wirklich statt, aber nicht in Bab Dhireiba. Mit derartigen Pa- rolen arbeiten wir immer, denn wenn wir auch mit einem gewissen Wohlwollen der Polizei rechnen können, so werden wir darum nicht weniger stark verfolgt. Die Arbeit ist gefährlich. Im allgemeinen führen wir nur zwei bis drei Transporte im Jahr durch das Rote Meer durch, das sind insgesamt etwa 3000 bis 4000 Männer und Frauen, die in Saudi-Arabien abgesetzt werden. „Wie bringen Sie diese Leute zusam- men?“„Es gibt in Lemen bestimmte Per- sonen, die von Zeit zu Zeit die Dörfer über- fallen und die Kinder von drei bis acht Jahren entführen. Diese werden dann in Lastwagen zu einem unbekannten Haupt- quartier gebracht, wo sie für ihre spätere Arbeit geschult werden. Man erzieht die Jungen zu tüchtigen Spezialarbeitern, und die Mädchen zu braven und tüchtigen Haus- frauen. Sie müssen tanzen, musizieren und die Kunst der Schönheitspflege lernen.“ „Offen gesagt, stellt dies eine Ausbildung zur späteren Prostitution dar?“„Dem ist so, außer wenn die Araber sie als„Mobi- liar“ für ihre Häuser kaufen. Da die ara- bischen Frauen der Liebe wenig zugetan sind, ziehen die Männer es vor, eine„Favo- ritin“ zu kaufen, die im Hause lebt, ohne daß sie jedoch deshalb als Sklavin ange- sehen wird. Sie muß von den anderen Frauen respektiert werden, und ihr Kind Wächst frei heran. Es ist nicht selten, dag ein Besitzer später die Tochter seiner ehe- maligen Sklavin legitim heiratet. Die Stel- lung eines Sklaven war übrigens früher beneideter als die eines Hausdieners. „Wie lange dauert diese Schulung?“ „Das kommt auf die Fähigkeiten der oder des Betreffenden an; und auch auf die Nachfrage, denn wir sind in erster Linie Geschäftsleute. Ich muß jedoch zugeben, daß seit einigen Jahren die Nachfrage das Angebot beträchtlich übersteigt. Zur stunde gibt es rund 1 500 000 Sklaven in Saudi- Arabien, das sind etwa 15 Prozent der Ge- samtbevölkerung. Die Mehrzahl von ihnen sind Frauen. Das Risiko spielt eine große Rolle in diesen Geschäften.“ Kapitän Paul ist an solche Risiken ge- Wöhnt. Nach den Informationen, die ich über ihn einholte, soll er ein riesiges Ver- mögen sein Eigen nennen. Seit zehn Jahren hat er nichts anderes verkauft als Men- schen.„Waffenschmuggel ist zu gefährlich“, erklärt er einem immer wieder, und fügt dann hinzu, daß er keine Dinge verkaufen will, die zum Töten gebraucht werden. EP henden Reparationslieferungen an die Sow- jetunion würde Deutschland keinen Vorteil haben, wie am Donnerstag von unterrichteter Seite in London betont wurde, Diese Reparationslieferungen wür- den der interalliierten Repara- tionsagentur in Brüssel zur Ver- teilung an die übrigen neunzehn Staaten zur Verügung gestellt werden, die Reparations- ansprüche an Deutschland haben. Die Meldungen, daß in Washington von den Außenministern über diese Frage ver- handelt werde, wurden am Donnerstag auf der Pressekonferenz des britischen Außen- ministeriums dementiert. Die vier Außenminister treflen sich wieder Washington.(UP) Die erste Besprechung der Außenminister Großbritanniens, der SA und Frankreichs in Washington fand am Donnerstag statt. Der französische Außenminister Robert Schuman traf am Mittwoch in Washington ein, um an der Fortsetzung der zwischen Acheson und Be- vin bereits aufgenommenen Unterredungen teilzunehmen. Es wird erwartet, daß sich die ersten Besprechungen erneut um Asien drehen werden, da Frankreich auch dort Interessen zu wahren hat. Außerdem ste- hen deutsche und österreichi- sche Fragen zur Debatte. Die Beratungen werden in politischen Kreisen Washingtons als Vorläufer einer Vier mächte- Außenministerbe- sprechung angesehen. Der sowjetische Außenminister Andrei Wyschins ki wird bekanntlich in Kürze zur Teilnahme an der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New Vork eintreffen. 5 Pfundabwertung? London,(dpa) Trotz aller offiziellen De- mentis halten sich in London hartnäckig die Gerüchte, daß eine Neubewertung des bri- tischen Pfundes geplant sei. Diese Ge- rüchte, die zunächst von Washington aus- gingen, nehmen in der britischen Presse großen Raum ein und haben sich auch an der Londoner Börse bemerkbar gemacht. Gegenwärtig knüpfen sich solche Spekula- tionen vor allem an die Ankündigung, dag Schatzkanzler Sir Stafford Cripps schon am Freitag vor dem offizielen Abschluß der Weltbankkonferenz nach London zurück- fliegen wird. Politische Beobachter in Lon- don führen die bevorstehende Rückreise des Schatzkanzlers darauf zurück, daß er am Samstag bei Kabinettsbesprechungen in London zugegen sein wolle. Ohne Ka- binettsbesprechung komme selbstverständ- lich keine Neubewertung des Pfundes in Frage. Die offizielle Mitteilung von einem solchen Schritt könne dann am Sonntag erfolgen, wenn die Weltbörsen geschlos- sen sind. Das aktuelle Porträt: Konrad Adenauer Der Vater mußte schon mit 4 Jahren Geld verdienen und hat c zum Kölner Kanzleirat gebracht. Der Konrad mußte als Gymnasiast Zur besserung der Familienfinanzen hilfeunterricht geben. Nun wur 73jährig, Bundeskanzler, der BU berhe republik Deutschland. Es ist das erste Amat das anzunehmen sich für den fr unter Oberbürgermeister von Köln lohnt. Later Kindheitsträumen Konrad Adenaueg Koli- hörte es nicht, einmal zu den Regien den dieser Erde zu zählen Als Pennäler pi Baucl er gern Blumen und träumte später g 3 einmal das beschaulich einträgliche eines Notars auf dem Lande zu führen politische Begabung entdeckte der 1 Jurist, nachdem er mit 30 Jahren ad Anwaltspraxis in die Kommunal hinübergewechselt war. In Kölns Runover wurde er zum selbstbewrußten rhein Rufe Bürger. l 1917 wählten die Kölner Stadt neten ihren um die Ernährungswirt der Stadt so verdienten„Zweiten bürgermeister“, und als solcher spieſ kann 3 1933 eine Rolle in der deutschen NM zu werden. des reichen Köln war er 5 regierte er parlamentarisch, und te regierte er alle Gegenspieler an die) ob es sich nun um die Gründung der versität oder eine Rheinbrücke nach Sinne handelte. Die neuen G Kölns, die so werbekräftige Presse, ebenfalls sein persönliches Bruder war Domkapitular. Freunden zählte er einen Stinnes einen berühmten Jesuitenpater. er in den Jahren der ersten Rhein vi besetzung gelegentlich heftige Auftri war Präsident des Preußischen Staa saß in zahlreichen Aufsichtsräten natürlich im Vorstand der Zentrums Schon im März 1933 wurde der fache Ehrendoktor der Kölner Univegger 8 der einer der mächtigsten Männer Wel gureo Preußens gewesen war, vom Nazireg 1 dem Kölner Rathaus entfernt. 193 1944 War er verhaftet. In der Zwische pflegte er den Garten seines Landbe zwischen Rhein und Drachenfels, Wunden dreier amerikanischer 0 an den Bäumen dieses Gartens waren! nicht vernarbt, da holten ihn die 40 kaner als Oberbürgermeister nach Die Engländer, gegen die er schon nicht überhöflich war, setzten ihn e Monate später wegen„Unfähigkeit“ ab durch konnte Dr. Adenauer seine ganze und seinen noch immer ungebrod Wirkungsdrang dem Aufbau der widmen, Er war auch hier bald der Mann, und bald zeigte sich, daß Dr. Sh macher von der Sp, der jahrelang= künftiger Kanzler oder Bundespri, galt, in ihm den Gegenspieler von Fog gefunden hatte. Adenauer genießt Freund und Feind Respekt. 1 noch darin mit, wenn seine Gegner iin d, alten Kommunalfuchs nennen. Op won 8. einmal im Preußischen Herrenhadz 45 Oberstadtdirektor. ist Konrad Adenauer zum zweiten Witwer. Er regiert seitdem auch“ Familie bis in den Alltag von Haus Garten. Er regiert als unbestrittener 5. chef mit strenger Hand auch über manchmal widerstrebenden linken H ersten deutschen Bundesregierung lich regieren. Das ist sein Lebenselenſ, Offenbacher Magistrat im Blitzlich Wahl des Chefarztes der Frauenklinik umstritten Düsseldorf.(dpa) Das„‚Füdische Ge- meindeblatt“ hat am Donnerstag unter der Ueberschrift„erster Bruch des Grund- gesetzes trifft die Juden“, ein Flugblatt zu den Vorfällen bei der Wahl des Direktors der Offenbacher Frauenklinik veröffent- licht. Der jüdische Arzt Dr. Herbert Le- win von der Universitätsklinik in Köln war vom Offenbacher Magistrat nicht zum Chefarzt der Frauenklinik ernannt worden. In dem Flugblatt, das den Bundesorga- nen in Bonn übergeben wurde, wird ein energisches Einschreiten der Bundesregie- rung gegen den Offenbacher Magistrat ge- kordert. Eine Untersuchungskommission müsse feststellen, ob der Offenbacher Ma- Sistrat gegen Artikel 3 Absatz 3 des Grund- gesetzes verstoßen habe, demzufolge nie- mand wegen seines Geschlechtes, seiner Ah- stimmung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens und seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe. Es enthält ferner den Abdruck eines Ge- heimprotokolls der Offenbacher Magist- ratssitzung, bei der ein anderer Bewerber als Dr. Lewin zum Chefarzt der Frauen- klinik gewählt wurde. Ein Kreis Kölner Journalisten hat be- schlossen, gegen den zweiten Bürgermeister von Offenbach, Dr. Kas per Kowitz, Strafantrag zu stellen. Dr. Kasperkowitz wird vorgeworfen, die Wahl von Pr. Lewin abgelehnt zu haben, weil Dr. Lewin als ehemaliger KZ Häftling seine Stelle mit den Ressentiments seiner Rasse und dem Rachegefühl des KZ Lagers antreten würde. Dr. Kasperkowitz soll ferner ge- äußert haben, daß man die Frauen Offen- bachs daher nicht einem Dr. Lewin anver- trauen könne. Die Kölner Journalisten erklären hierzu, daß entgegen der Darstel- lung des Offenbacher Magistrats rassische Gesichtspunkte für die Ablehnung 5 wins maßgebend gewesen seien. Das nis über Dr. Lewin gebe keinerlei zu einer sachlich begründeten Ableln Neues Programmschema im Südwestfunk Baden-Baden.(pmw-Eig.-Ber.) Der Hr kunkrat des Südwestfunks stimmte el neuen Programmschema zu, das der 2 nutzung der dem Südwestfunk infolge Kopenhagener Wellenplanes noch ef et benden Sendemöglichkeiten dienen und ab 30. Oktober in Kraft treten 1 chen 1 Da dem südwestfunk nur noch zwel N len zur Verfügung stehen, muß 30. Oktober ab ein Einheitsa ben sel programm über alle Stationen ges werden, um das Abhören nicht dgeg Ueberschneidungen zu beeinträchtigen. ses Abendprogramm wird jedoch„ Sätzlich abwechselnd von den Landessii gestellt werden und durchaus regio Charakter tragen. Darüber hinaus natürlich in den Tagesstunden, wenn ge seitige Störung ausgeschlossen ist, die sonderen lokalen Sendungen der Süd ohn funkstationen weiter. Grundsätzl 0 schieden sind ein Nord- und ein Si gramm für die beiden Hälften der 26sischen Zone. Europa-Union an Stelle von Poti Berlin,.(dpa) Der britische Sozialpol Lord Beveridge erklärte in einem 10 in der Berliner Hochschule für Pd allein die Bildung einer Europa-Union stelle des„sinnlosen Vertrages von dam“ könne eine befriedigende Lösdls, Deutschlandproblems garantieren. hinaus müsse eine Weltautorität gesch werden, die Streitigkeiten zwischen Völkern auf dem Vermittlungs wege 0 ten könne. * e MORGEN 1 2 .. . 949 1 Nr. 190/ Freitag, 16. September 1949 Der Ruf aus dem Aether: ler mit 1 hat tt. Der t zur zen Mehrere Stunden lang lagen deutsche Wurd Funkamateure vor wenigen Tagen in fie- 1 Bu berhafter Bereitschaft. Eine hannoversche s erste Amateurstation, H. B. 9 F. R., strahlte un- n fi unterbrochen SOS-Rufe im Auftrage eines hnt. 2 Vaters aus, dessen Sohn an einer schweren enauen Koli-Infektion Entzündung im Darm, in Regie den Gallen- und Harnwegen oder auf dem zäler pl Sauchfell) erkrankt war. Er benötigte päter 0 Aureomyein, das eirzige Medikament, das liche für eine Heilung seines Sohnes erfolgver- b führen sprechend schien. Bisher Waren alle Be- der bandlungsversuche, selbst mit Penicillin, ren au fehlgeschlagen. muna Von 21.05 Uhr bis 23.25 jagte der han- Funkamateur pausenlos S08- Plötzlich meldete sich gegen 23.30 Uhr eine schweizerische Ama- Stadt teur-Station die den Notruf aufgefangen Agswirt Hatte und sofort veranlaßte, daß dieses g 0 5 eiten Medikament mit einem Flugzeug r spiel Hannover abgesandt wurde. chen g. den keine Taste jedoch weiterhin:„Ich bitte Neichske um Lieferung von Aureomyein zur Behand- ürgerm ing des seit Monaten bestehenden Leidens. Wr. Natz Patient hat maximal noch sieben Lebens- ins Ra noversche rhein Rufe in den Aether. nach und tage. Zu senden an Friederikenstift Han- n die hover.“ ung der Zunächst meldete sich Bayreuth. Dann nach d antwortete Hamburg in Hannover. Bor- Grüng kum fragte an, ob die Schweizer Antwort resse, gehört worden sei. Anschließend meldete Werk zich durch Funk Minden und eine ameri- Zu kanische Einheit aus Heidelberg, die an- innes fragte, ob das Friederikenstift bereits das Medikament erhalten hätte. Selbst aus den Berlin USA kamen über den Funk Anfragen, wie- Rhein viel Aureomyein gebraucht werde. Auttritt pr. Baumgarte, der den Patienten behan- 1 Staah gente Arzt, fuhr sofort nach Erhalt der sräten Schweizer Meldung nach Hamburg-Fuhls- krumm püttel, wartete jedoch auf dem Flugplatz le der mehrere Stunden vergeblich. Keine der aus Univenger Schweiz kommenden Maschinen hatte aer Wer gureomyein an Bord. Die Quelle der my- laziregigteriösen Mitteilung konnte noch nicht er- b. 1984 fagt werden. Zwisch Vierzehn Stunden später traf in Han- Landbenover def Vertreter der„American Cya- ent t bamde Company!“ Walter Schur mit Waren! die A Die gute Tat: VV Schon ihn el teit“ ab 1e ganze 99 Bad Pyrmont(dpa) Im Versehrtenbheim gad Pyrmont werden seit Jahren Ampu- 8 Dr. gerte im Gebrauch ihrer Prothesen unter- aährelang Riesen. Ihnen soll damit ihr schweres Los % rleichtert und ihr Selbstvertrauen wieder- geben werden. Eine Kommission des bri- chen Roten Kreuzes hatte mit Geneh- igung der Abteilung für Gesundheits- esen bei der britischen Kontrollkommis- id der im dieser Heilstätte arbeitete das bri- mwager sche Rote Kreuz einen Ausbildungsplan halb Jenfür die Heil- und Beschäftigungstherapie veiten Aus und richtete neben einer Lehranstalt auch für Physiotherapie eine Klinik für chirur- n Haus n Orthopädie und funktionelle Be- ener Felgandlung, wie Heilmassage und dergleichen i über n Personal des britischen Roten Kreuzes ken Uitüdet hier praktizierende Medizinstuden- burg. fen aus der ganzen britischen Zone aus und Platz in leranstaltet Wiederholungslehrgänge. desc Der Hauptteil der Patienten bestand Asprünglich aus kriegsversehrten Soldaten. ett melden sich jedoch auch Zivilper- nen kür die Behandlung. Prothesen stehen ktet in ausreichender Menge zur Ver- lügung, so daß Amputierte mit mindestens mer Prothese ausgestattet werden können. ht ung Dr, f Das 4 erlei Ablehn Der Funkamateur in Hannover betätigte Von unserer norddeutschen Redaktion Aureomyein aus Hamburg ein. Inzwischen War bekannt geworden, daß das Medika- ment in solchen Mengen in Hamburg la- gert, daß es für die Behandlung von 200 Personen ausreicht. Drei Stunden nach Ankunft Schurs in Hannover begann der aus Hamburg inzwischen zurückgekehrte Arzt mit der Behandlung des Kranken, der bereits seit elf Monaten im Krankenhaus von Lemgo lag. In acht bis vierzehn Tagen will Dr. Baumgarte seinen Patienten wieder über den Berg haben. Bisher hat es in Deutsch- land einen derartig schweren Fall von Koli- Infektion noch nicht gegeben. Aus Amerika sind von einem Apotheker „Benötige dringend Aureomyein für lebensgefährlich Kranken“ Amateurfunker helfen bei der Suche nach einem Medikament vierundzwanzig Stunden nach dem ersten SOS- Ruf sechzehn Ampullen des Medika- ments in Hannover eingetroffen. Der Kranke mußte die ersten zwei Gramm durch den Mund einnehmen. Sechzehn Gramm kosten 39,50 DM. Die Hilfe-Rufe nach Aureomyein nah- men jedoch kein Ende. Ein Funkspruch kam aus Nürnberg:„Benötige dringend Aureomyein für eine lebensgefährliche Er- krankung!“ Verschiedene Amateurfunk- stationen fingen den Ruf auf, leiteten ihn nach Hamburg weiter und fünf Minuten später hatte der Nürnberger Amateurfunker die genaue Adresse des Hamburger Im- porteurs. „Der Schrecken von Bryansk“ Die Sühne für Menschenschinderei im sowjetischen Gefangenenlager Karlsruhe.(c. e.-Eig.-Ber.) Die Strafkam- mer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte am Mittwochabend nach eintägiger Ver- handlung den 34 Jahre alten verheirateten, in Pforzheim wohnhaften Kernmacher Al- red Scheib wegen gefährlicher Körper- verletzung in acht Fällen zu einer Gesamt- gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Acht Monate der erlittenen Unter- suchungshaft werden angerechnet. Der Staatsanwalt hatte in seinem Plaidoyer eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren beantragt. Dem angeklagten Scheib wurde zur Last gelegt, als„Brigadier“ in mehreren Sowꝗie- tischen Gefangenenlagern, in die er im Jahre 1944 als Unteroffizier der deutschen Wehr- macht eingeliefert worden war, besonders aber in dem berüchtigten Waldlager 252 bei Bryansk, zahlreiche unterernährte deutsche Kriegsgefangene schwer mißhandelt und mitunter so verprügelt zu haben, daß sie mit schweren Verletzungen zusammenbrachen. Diese Schinderei hat Scheib nach Aussagen zahlreicher ehemaliger deutscher Soldaten, die aus ganz Deutschland zur Zeugenein- vernahme vor dem Karlsruher Strafgericht erschienen waren, nicht nur am Arbeitsplatz selbst vorgenommen, sondern auch im La- Ser. Er wollte, wie er selbst angab, dadurch die Leistungen steigern. Prothesen jetzt in ausreichender Menge Das Beispiel des britischen Roten Kreuzes Frisch amputierte Patienten brauchen jetzt nicht länger als einen Monat auf ihre Pro- thesen zu warten. Das britische Rote Kreuz hatte seine Arbeit in Bad Pyrmont aufgenommen, nach- dem ihm die große Zahl deutscher Ampu- tierter auf den Straßen. Westdeutschlands besonders aufgefallen war. Untersuchungen über die Gründe hierfür ergaben, daß die ehemalige deutsche Wehrmacht erheblich mehr Bein- und Armamputierte hatte, als die britische Armee. Man führt dies darauf zurück, daß Deutschland weder über Peni- eillin noch über einen Bluttransfussions- dienst verfügte, wie ihn die alliierten Armeen während des Krieges hatten. Außerdem gab es in Deutschland zu wenig Versehrtenheime, in denen die Amputierten im Gebrauch ihrer künstlichen Glieder unterwiesen wurden. Da ihnen das Tragen der Prothesen Unbehagen bereitete, ver- zichteten sie vielfach auf diese Hilfsmittel. Als vor kurzem bekannt wurde, daß das Personal des britischen Roten Kreuzes Ende August aus Deutschland zurückgezogen werden sollte, wurde von der deutschen Aerzteschaft die dringende Bitte ausgespro- chen, einen Teil des Personals in Bad Pyr- mont zu belassen, damit das angefangene Werk vollendet werden könnte. Die bri- tischen Behörden haben dieser Bitte statt- gegeben. Ein Teil des Ausbildungspersonals Wird seine Arbeit noch mindestens neun Monate fortsetzen. Besonders drastisch schilderten zwei Zeugen die Wutanfälle Scheibs, der als „Schrecken von Bryansk“ bei vielen tausen- den Rußlandheimkehrern bekannt ist. Da- nach befahl Scheib eines Tages einem schwer erkrankten deutschen Soldaten, der im Revier untergebracht war und an dessen Wiederherstellung sogar die Aerzte zweifel ten, aufzustehen und die Stube zu reinigen. Als der Soldat vor Ermattung zusammen- brach, schlug Scheib mit dem Reisigbesen lange Zeit auf ihn ein und versetzte ihm noch zahlreiche Fußtritte. Zwei Tage später starb der Soldat. Ob er allerdings den durch die Hiebe Scheibs erlittenen Verlet- zungen erlag, konnte die Beweisaufnahme nicht einwandfrei ergeben. Einem anderen deutschen Soldaten stahl Scheib dessen Armbanduhr und versetzte sie bei einem sowjetischen Offizier gegen Schnaps. Einem ehemaligen Hauptfeld- Webel stahl er Lebensmittel. Ein weiterer Soldat sagte unter Eid aus, daß er, als er mit seinen erfrorenen Händen an Scheib heèrantrat mit der Bitte, sich am Lager- feuer erwärmen zu dürfen, von Scheib niedergeschlagen wurde. Mehrere Zeugen bekundeten übereinstimmend, daß Scheib oftmals in betrunkenem Zustand die Kom- mandos durchführte und wahllos auf die deutschen Soldaten, die infolge Unterernàh- rung die ihnen von Scheib befohlenen schweren Arbeiten nicht ausführen konn- ten, einschlug. Uebereinstimmend wurde auch ausgesagt, daß Scheib ein sehr gutes Essen bekam im Gegensatz zu dem ihm unterstellten Kommando, dem er sogar noch zum Teil das Essen entzog. Scheib gab zahlreiche Mißhandlungen zu, will jedoch unter einem gewissen Druck von Seiten der sowjetischen Lagerführung gestanden haben, was die Zeugen nur be- dingt zugaben und übereinstimmend be- stätigten, niemals von sowjetischen Posten oder der Lagerführung, sondern immer nur von Scheib geschlagen und schwer mißhan- delt worden zu sein. Die Karlsruher Falschgeldaffäre Karlsruhe.(c. e.-Eig.-Ber.) Im Zuge ein- gehender Ermittlungen konnte festgestellt werden, daß der Karlsruher Falschegeld- hersteller— ein Werkführer der Eisen- bahndirektion— sofort nach der Wäh- rungsreform 20 DM- Scheine fabrizierte, wovon insgesamt 20 000 DM in den Umlauf gesetzt wurden. Bei einer der in der Woh- mung des Werkführers vorgenommenen Hausdurchsuchung durch die Karlsruher Kriminalpolizei fand man eine Handpresse, die zur Herstellung dieser Geldscheine diente. Vor der Währungsreform stellte der Verhaftete in einem Privatbetrieb Leder- bezugsmarken für insgesamt 1500 kg her und brachte sie durch Mittelsmänner in Um- lauf. Wie der Leiter des Sonderkommissa- riats der Karlsruher Kriminalpolizei mit- teilte, sind in der Angelegenheit bisher ins- gesamt fünf Personen verhaftet worden, darunter ein Babhnbeamter. bun Guis LErzrE Srunnk EIN ABENTEUERROMAN VON HEINRICH RUM FE ma Der CFF! 1949 by Verleg des Druckhavses flempelhof, Berlin unte el 8 der. Ju11 nachmittags um Zwei Uhr 1 Dieser Tag, der für den siebenundfünfzig- ch den enrieen Apotheker Christian Brand in 1 Aanvard an der Grenze der südkanadi- reten schen Provinz der schwerste seines Lebens 1 5 kür das geruhsame Landstädtchen der muß Autresendste seit Menschengedenken wer- sabe ſen sollte, hatte genau wie die vorhergehen- en 7 mit einer früh einsetzenden Juliglut cht Jesonnen. Gegen zwei Uhr nachmittags las atigen der Fortier des Majestie-Hotels 31 Grad im och kuchatten vom Thermometer àb. dess til 5 region Um diese Zeit schritt über den reglos naus Earktplufchenleer in der Sonne brütenden enn get platz eine Dame, deren Erscheinen bei e baer Temperatur sicherlich die größere eilweise auch schönere Hälfte der An- itzlich Rar 8 an die Fenster gelockt hätte. Sie in Sückukf f Wa mittelgroß und sehr schlank; ihr er an kallend blasses Gesicht, ursprünglich von 8 90 harmonischer Beseeltheit, war von Fankheit oder Leid mit scharfen Linien d Potsiſseichnet und wie versteinert. ihre großen, len, etwas tief liegenden Augen zeigten kältende Leere, die niemand gern und ihre Kleidung— ein nacht kast schwarzes Kostüm aus matter von Parbe Owie ein breiter Strohhut derselben Lösung ler Ele verlieh ihrer Erscheinung trotz Der rah leganz etwas Düsteres, inmitten des gesch stgeen Sonnenglanzes eine beinahe be- schen 5 schemenhafte Unwirklichkeit. 55 cl ider war von all den wachsamen 80 areapaaren, die sonst den Marktplatz be- schten, und weder einen im Stadtbild neuen Pompadour, noch den verbundenen Daumen irgendeines Pferdejungen von einer der benachbarten Farmen zu übersehen pflegten, nur ein einziges auf Posten: Die Frau des Apothekers, Mrs. Patricia Brant, stand, im Begriff sich in die Bruthitze hinauszuwagen, innen an der Apothekentür und erkannte durchaus ihre Aufgabe, für all die Fehlenden mitzusehen. Als erstes stellte sie nach einem schnellen Seitenblick in den Spiegel des kürzlich gegen Mr. Brants Willen eingebauten Colgate-Schrankes mit Befriedigung fest, um wieviel jünger— also nahezu jünger— sie selbst in ihrem blau- weiß gemusterten Musselinkleid mit Bast- hut und buntem Sonnenschirm gegen diese Fremde wirkte, die doch an Jahren zweifel los bedeutend hinter ihr zurück war. Dann prägte sie sich geschwind einige erzählens- werte Einzelheiten ein, denn von ihrer Kusine Kitty, die sie gerade zum Dreiuhrzug begleiten wollte, wußte Mrs. Patricia dazu bereits eine kleine, beinahe pikante Vor- geschichte: Die dunkle Dame war gestern abend mit dem Expreß von Vancouver ge- kommen und im Majestic abgestiegen; bis spät in die Nacht hatte sie mutterseelen- allein in der Hotelhalle gesessen und un- heimliche Mengen Whisky getrunken, ohne auch nur die Spur ihrer damenhaften Haltung zu verlieren“. Sagte KEitty.(Ganz zuverlässig war sie ja in dieser Hinsicht nicht!) Das Kleid, das die Dame dazu trug, das einfach süße Hermelinjäckchen und der liliputgroße silberbeschlagene Lackkoffer, der beides sonst beherbergte. waren, nach EKittys Ansicht, ‚Sachen, die sich das ganze alte Winnyard auch in seinen kühnsten Träumen nicht halbwegs vorstellen konnte.. (Auch das sollte einstweilen dahingestellt bleiben!) Zu ihrer Genugtuung glaubte Mrs. Brant ferner aus eigenen Beobach- tungen noch eine Fortsetzung der Geschichte zu wissen: Heute morgen hatte ein mächtig staubüberzogenes Luxusauto mit einer Van- couver- Nummer einen sehr dicken, sommer- lich heiter gekleideten, doch— das hatte Mrs. Croß, die Bäckermeisterin selbst ge- hört— abscheulich fluchenden Herrn zum Majestic gebracht und nach zwei Stunden wieder entführt, und es bedurfte kaum Mrs. Brants seltener Kombinationsgabe, der sie blind vertraute, um die beiden auffallenden Besucher sofort miteinander in Verbindung zu bringen. Jetzt, als das unbarmherzige Sonnenlicht ihr das Gesicht der Fremden wie in einer Großaufnahme drüben im CAPITOL ent- hüllte, vervollständigte Mrs. Brant den zu- künftigen anderthalbstündigen Gesprächs- stoff durch die Schlußfolgerung, es sei gewiß nichts Harmloses, was diese beiden Ange- hörigen einer größeren— wenn auch nicht unbedingt besseren— Welt hier nach dem kleinen entlegenen Winnyard verschlagen hatte. Inzwischen schritt die Dame an dem müde plätschernden Nelson-Brunnen vorbei wahrhaftig nicht anders, als beabsichtige sie, die Apotheke aufzusuchen! Sogar bis zur Tür kam sie— innen zog Mrs. Brant sich schon diskret zurück— plötzlich aber, nach einem kleinen kaum bemerkbaren Zaudern gingen die Schritte draußen vorbei! Wäre es nicht so absurd, hätte Mrs. Brant geschworen, niemand anders als sie selbst sei die Ursache der Sinnesänderung. Bevor sie den Laden verließ. verfehlte sie nicht, den Apotheker schnell noch über den bemerkenswerten Gast des Majestic aufzuklären— ob sie ne Dame ist, weiß Der neue Sendeturm bei Mühlacker Seit Mitte Juli wird der neue Sendemast des Rundfunksenders Stuttgart montiert. Wie EN auf seine Spitze gestellter Bleistift wirkt der 278 Meter hohe Mast. Die Montage wird vier Monate dauern Photo: Pressephotogemeinschaft Fellbach Legale und Illegale hinter Stacheldraht Ein neues Heimatvertriebenenlager in Südbaden Von unserem PMW- Korrespondenten) Baden-Baden. Vor den Toren Freiburgs in Betzenhausen— wurde vor kurzem ein Auffanglager für Heimatvertriebene einge- richtet. Hier sollen neben Heimatvertriebe- nen aus Schleswig-Holstein, die nur vorü- bergehend bis zur Registrierung und end- gültigen Einbürgerung in die einzelnen Kreise eingewiesen werden, auch die wan⸗- dernden“ Vertriebenen und illegalen Grenz- gänger aus der Sowiet- und aus der Doppel- 20he untergebracht werden, die mitunter aus anderen als politischen Gründen Asyl suchen. Diese kommen in erschreckend wachsender Zahl in der Südwestecke Deutschlands an und können den geplanten Grenzübertritt in das nahe Ausland meist nicht tun. Man hat diesen Ausweg einer gemeinsa- men Unterbringung so verschiedenartiger Menschengruppen nur ungern und unter dem Zwang der Verhältnisse beschritten. Der Stacheldraht um das Lager ist geblie- ben, weil die Militärregierung an die Frei- gabe dieses ehemaligen Internierungslagers die Bedingung knüpfte, keinerlei bauliche Veränderungen vorzunehmen. Die illegalen Grenzgänger und Streuner beginnen jedoch eine ernste Belastung der staatlichen Fürsorge, der freien Wohlfahrt und der gesamten Oeffentlichkeit Südwest- deutschlands zu werden. Sie dürfen nicht mit den Teilnehmern der regulären Ver- triebenentransporte, deren erster am 12. September aus Schleswig- Holstein in Baden eintraf, verwechselt werden. Häufig befin- den sich auch Jugendliche unter den IIle- galen, die man möglichst schnell in Heimen unterbringen soll. In Offenburg hat man sich mit der Aus- fertigung von Wanderbetreuungskarten für illegale Grenzgänger durch die Babhnhofs- mission zu helfen versucht. Sie werden je- doch nur bei vollgültigen Papieren des Be- treffenden für drei Tage ausgehändigt und enthalten die Eintragungen über alle ge- währten Unterstützungen. Das Wohlfahrts- amt überweist dann diese wandernden Flüchtlinge in das Durchgangslager in Frei- burg. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, alle derartigen Personen an die Wohlfahrts- verbände zu verweisen. Nordbaden an der Spitze der Brotgetreide-Ablieferung Karlsruhe.(SWT). Nordbaden, das 55 000 Tonnen Getreide abliefern muß, steht mit der Ablieferung von 11 500 Tonnen Brotge- treide an der Spitze aller Lander der West- zonen. Das Land Württemberg-Baden trägt mit rund 130 000 Tonnen Brotgetreide zur allgemeinen Versorgung bei. Bisher wurden somit in Nordbaen etwa 25 Prozent des Brot- getreide-, 20 Prozent des Gersten- und 10 Prozent des Hafersolls abgeliefert. Briefmarken im Werte von 600 000 DMM verschwunden Frankfurt.(OP) Wie die Kriminalpolizei bekannt gab, ist eine umfassende Untersu- chung nach dem Verbleib der kostbaren Briefmarken im Gesamtwert von mehr 318 600 000 DM im Gange, die bei Kriegsende aus der Sammlung des früheren Reichs- postmuseums gestohlen worden sein sollen. Nach der Darstellung der Postbehörden ver- schwanden die wertvollen Marken, als die Sammlung im Jahre 1945 von Thüringen nach Westdeutschland transportiert wurde. „Kriegsgräberfürsorge“ Hamburg.(dpa) Zahlreiche Eltern und Frauen wissen heute noch nicht, wo ihre im Kriege gefallenen Söhne oder Männer die letzte Ruhestätte gefunden haben. Von diesen Gefallenen zu ihren Angehörigen WIII der„Volksbund deutscher Kriegsgräbes sorge“ jetzt eine Brücke schlagen. kündigt eine Werbenummer des vom I. Ok tober an wieder erscheinenden VDE= Mo- natsblattes„Kriegsgräberfürsorge e. V.“ eine fortlaufende Namensliste solcher Ge- fallener an, von denen nur die Gräber, aber nicht ihre Heimat bekannt sind. Unter der Bezeichnung„Die Brücke“ ist diese Rubrik besonders wichtig für die breite Oeffent- lichkeit, weil in Zukunft wahrscheinlich keine anderen Verlustlisten mehr veröf- kentlicht werden dürften. Die Zeitschrift„Kriegsgräberfürsorge“ beginnt mit ihrem Wiedererscheinen zu- gleich ihren 25. Jahrgang. Sie unterriclitet in Wort und Bild über die VDR-Arbeit und gibt einen Querschnitt durch die marmig- fachen Gebiete der Kriegsgräberfürsorge, auch im Ausland. Keine verbilligten Fahrten zu den Kriegsgräbern Konstanz.(dpa) Die Hauptverwaltung der Bundesbahn hat, wie der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge itteile, einen Antrag abgelehnt, den Hinterbliebe- nen von Gefallenen einmal im Jahr ei verbilligte Fahrt zum Besuch der Gräber zu gewähren. Die Ablehnung sei mit der angespannten Finanzlage der Bundesbahn begründet worden. ich nicht genau, aber aussehen tut sie wie das personifizierte Unheil!“— und Patricias Redeflüssigkeit hätte im Hinblick auf den Barometerstand heute doppelte Bewunde- rung verdient, wäre Mr. Brant überhaupt zu Aufnahme oder Bewunderung fähig ge- wesen. Er lag völlig abgekämpft im Hinter- grund des leidlich kühlen. niedrigen und langgestreckten Apothekenraumes, in der Rezeptur, in seinem altmodischen Ohren- sessel und versuchte im Schutz der über das Gesicht gebreiteten VANCOUVER- POST zum soundsovielten Male ein Nickerchen zu beginnen, dessen er überaus dringend be- durfte. Das einzige, was er von der Kund- gebung seiner Frau deutlich vernahm, war das gellende Klingeln der Ladenglocke, das ihren Abgang endlich bestätigte. Mr. Brant war ein hagerer Mann mit glattrasiertem überaus faltigem Pergament- gesicht und kleinen scharfen Augen, in denen es bislang recht vergnügt aufblitzen konnte. Leider wurde sein von Natur fried licher und freundlicher Charakter in der letzten Zeit immer häufiger von periodisch auftretenden merkwürdigen Erschöpfungs- zuständen und als deren Folge von starker Reizbarkeit auf die Probe gestellt, was ihm obendrein einen zermürbenden Kampf mit seiner Gewissenhaftigkeit aufzwang. Es war dies der Grund, daß er allmählich— und viel zu früh!— begonnen hatte, sich im Beruf, ja, in der Arbeit nicht mehr recht wohl zu fühlen. Aus allgemeinem und per- sönlichem Interesse mit vererbungstheoreti- schen Studien viel beschäftigt, erblickte Mr. Brant in dem vorzeitigen Nachlassen seiner Spannkraft die unvermeidliche Abnutzung der Brantschen Erbmasse: Sein Vater und der aus Deutschland, von Unterfranken her, einge wanderte Großvater hatten ihr Leben lang erst als Siedlęr, Farmer und Händler, später auch als Apotheker zum Wohl der weiten und weitesten Umgebung von Winn⸗ ard gewirkt, und zu Beginn der Urbar- machung des Landes waren es mit Seuchen, sing- oder porzellanfunkelndem Ger tiefere Kränkung für ihn als die 81 stellung seiner Apotheke mit den lärm Drugstores im benachbarten USA. er behauptete, in der Beseitigung alko scher Schäden ihr Hauptgeschäft zu schen Hungersnöten. mancherlei kleinen und grö- Beren Kriegen schwere Zeiten gewesen, in denen sie neben ihren hauptsächlichen Be- rufen auch die des Arztes,. Krankenpflegers, Leichenbeschauers und anderer inzwischen selbständig gewordener Tätigkeiten ausüben mußten.— Oft ohne Erwartung eines ande- ren Dankes als die Großmut des Betreuten, innen im Hinblick auf fernere Verwend⸗ barkeit den Skalp zu lassen. Und hatten sich die Vorfahren diesem anstrengenden Leben auch bis zur Selbstaufgabe geopfert, so konnte Mr. Brants ausgezeichnetes Erin- nerungsvermögen ihn nicht darüber hinweg täuschen, daß er mit seinen 57 Jahren älter und verbrauchter aussah als jene in ihrem Greisenalter. Begreiflicherweise war er— über nicht sehr erfreut. Andererseits erf ihn die ruhmreiche Tätigkeit seiner Famili die in dem alten Pionerbuch des Albronto einen hübschen Platz für anspruchen durfte, mit großem Stolz. sie und eine Reihe Provisorjahre in Deutse land gestützt, war es ihm gelungen, bi den unvermeidlichen Sodaausschank. den altdeutschen Charakter seiner Apotheke mit ihrer alterschwarzen Holztäfelung, den ech- ten Deckenbalken, mit altmodisch zu rein zu erhalten— selbst gegen die m fortschrittliche Gesinnung von Mrs. Pit die vor kurzem erst wieder den Ca! Schrank durchgesetzt hatte. Es gab Wie holi- schienen und beinahe mehr gewissen Nacht- klubs glichen als wis senschaftlichen Hilfs- instituten. Den schönsten Lohn für seine Traditionstreue bot ihm COORsS Reisehand- buch für Albronto, (deutschstämmig 3000 Einwohner) statt eines Museums die Bärenapotheke als Sehens- würdigkeit zu besuchen empfahl. das in Winnyard deim, Rheinkaistraße 2, Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 16. September 1949 U 4 Widerstand gegen die Besulzung Zu vier Monaten Gefängnis— ausgesetzt bis über seine Berufung entschieden ist wurde gestern nach zweitägiger Verhand- lung ein 30 Jahre alter Student vor dem S- Militärgericht in Heidelberg verurteilt, Weil er Schriften verbreitet hatte, deren Inhalt als„Widerstand gegen die Besat- Zzungsmacht“ bezeichnet wurde. Bei den Broschüren, die der Student mit einer alten Handmatrize vervielfältigt hatte, handelte es sich um die von Otto Strasser verfahten„Blätter zur Erneuerung Deutsch- lands“, in der behauptet wird, die Alliierten beabsichtigten mindestens 25 Millionen Deutsche verhungern zu lassen, und um eine Broschüre„Aviso“, in der jeder Deutsche, der für und mit Amerikanern ar- beitet, als Kollaborateur und Vaterlandsver- räter bezeichnet wurde. Diese Schriften hatte der Angeklagte an einen bestimmten Personenkreis versandt. Der Wahlkampf habe bewiesen, so meinte der Vorsitzende des Militärgerichts, daß die Amerikaner berechtigte Kritik vertragen können. Es dürfe jedoch keines Kommen- tars, daß es sich hier um Verleumdungen handle, gegen die es im öffentlichen Inter- esse einzuschreiten gelte. i 5 Wem wurde Zucker angeboten? Der Matrose Jakob Lieser, geboren am 3. Oktober 1886 in Trier, der zur Zeit wegen schweren Betrugs in mehreren Fäl- lei, in Köln in Haft ist, war bei seiner Ver- nehmung geständig, in der amerikanischen Zone, in Eltville, Oestrich Winkel, Schier- stein, Mainz-Kastel, Mannheim, Flörsheim, Frankfurt-Höchst, Frankfurt, Sachsenhau- sen, Groß-Auheim, Offenbach, Steinheim, Hanau, Heidelberg und Heilbronn Betru- gereien begangen zu haben. Lieser bot in allen, Fällen Zucker zum Verkauf an, den er aàtigeblich auf einem Schiff, auf dem er als Matrose beschäftigt sei, mitgebracht habe. Er nahm die Geschädigten mit zum Hafen, ließ sie unter dem Vorwand, den bereits vorausbezahlten Zucker holen zu wollen, jedoch am Ufer stehen, um dann zu verschwinden. Die Wasserschutzpolizei, Station Mann- Tel. 52893 und 53156, erbittet um sachdienliche Mitteilun- gen. Manöverfahrzeuge haben Vorfahrt Die Manöverleitung der amerikanischen Besatzungstruppen bittet die deutsche Be- völkerung, eine Anzahl von Fernverkehrs- straßen in Süddeutschland am kommenden Wochenende zu meiden. Mit dem Abschluß der großen ameri- kanischen Herbstmanöver am 17. und 18. September haben die Truppen, die vom Manövergelände zu ihren Standorten fah- ren, auf allen Straßen Vorfahrtsrecht. Be- sonders starker Verkehr ist auf den Straßen von Nürnberg nach München, Frankfurt, Stuttgart und Heidelberg sowie auf allen Verbindungen bei Bayreuth, Grafenwöhr, mberg und Nürnberg zu erwarten. 5 Expreß-Verkehr mit dem Ausland Die deutsche Bundesbahn nimmt ab sofort den seit Kriegsbeginn unterbroche- nen Bxpreßgut- Verkehr mit mehreren europäischen Ländern wieder auf. Nach einer Mitteilung der Eisenbahndirektion Hamburg werden Expreßgüter für die Be- förderung nach Großbritannien, den Nie- derlanden, der Schweiz und Oesterreich angenommen. 85 Mit Ausnahme der Niederlande kann die Fracht für die ganze Strecke in D-Mark vorausbezahlt werden. Im Verkehr mit den Niederlanden muß der Absender die Fracht bis zur Bundesgrenze in D-Mark und der Empfänger für die holländische Strecke in Gulden bezahlen. Die Einführulg direkter Expreßgut- Tarife für Belgien, Frankreich, Italien, Danemark, Finnland, Schweden und Nor- Wegen wird gegenwärtig vorbereitet. Stein kommt zu Stein Die Arbeiten an dem neuen Wohnblock in J 3 gehen fahrplanmäßig voran. Ein klei- ner Verzug, der durch das teilweise Nicht- Vvertrautsein der Arbeiter mit hier zum ersten Male angewandten Baumethoden entstanden ist, wird in Kürze wieder auf- geholt sein, so daß der Termin für die Fer- tigstellung des Blocks aller Voraussicht nach wird eingehalten werden können. Ob die Wohnungen allerdings noch vor Weih- nachten bezugsfertig sein werden, steht noch nicht fest. Es ist jedoch mit Bestimmt- beit spätestens bis Januar 1950 damit zu rechnen. Inzwischen sind schon ungefähr tausend Anträge auf Zuteilung von Wohnungen im J-3-Block beim Wohnungsamt gestellt wor- en. Die Verteilung und das Aussortieren der„sozial dringlichsten Fälle“ dürfte sich also sehr schwierig gestalten. Dies um 80 mehr, als die Hauptmasse der Anträge noch Usstehen dürfte. i In dem Wohnblock in der Zellerstraße werden Anfang Oktober die ersten Mieter einziehen.-der Wohin gehen wir? Freitag, 16. September: Nationaltheater 19.00 Uhr:„Im weißen Rössl“; Alster Lichtspiele: „Teufelskerle“; Capitol:„Eine Lady mit Ver- ngenheit“; Palast:„Das indische Grabmal“; Goethe-Saal, Rathenaustraße 5, 19.30 Uhr: „Christologie im Lichte moderner Geistes- Wissenschaft“, Vortrag von C. Stegmann(An- throposophische Gesellschaft); Filmpalast Nek- Karau:„Follo Fräulein“.. Samstag, 17. September: Nationaltheater 18.00 Uhr:„Geschichte Gottfriedens von Ber- ichingen mit der eisernen Hand“; Alster- Lichtspiele 22.00 Uhr: Meisterabend froher Unterhaltung mit Marita Gründgens. Drei Nik- Eels, Gustav Jürgens, Helmut Bacthaus. Harald Nielsen und Anika. 5 2* 85 0.. unbeständig Vorhersage bis Samstag früh: Am Freitag zunächst stärker be- wölkt mit örtlichen Schauernieder- schlägen. Später Bewölkungsab- nahme, in der Nacht vielfach klar. Höchsttemperatur 22 bis 24, Tiefst- Grad. Tagsüber mäßige südwest- Noch leicht werte 9 bis 12 liche Winde. egelstand am 15. Sept.: Maxau 318 n. Mann- ian af u, Worms 9(=). Caub 84(). ber Stein der Weisen: 2000 DI für 1000 DI eingekauft gekaufte Geld falsch, und das kostete zwei Jahre Zuchthaus Aber leider war das Zum ersten Male seit Kriegsende hatte sich das Landgericht Mannheim gestern mit einer Anklage wegen Münzverbrechen zu befassen. Erster Staatsanwalt von Mühlen- kels selbst verlas die Anklage der Großen Strafkkammer gegen den 30 Jahren alten Viehhändler und Metzger Georg Wiest und Präsident Dr. Silberstein führte den über- legenen Vorsitz. Mehr als sonst galt es in diesem Fall die finanzielle Lage des Angeklagten zu be- leuchten: Wegen seiner zweiten Frau hatte er sich von seiner ersten scheiden lassen, und gegen die zweite Gattin läuft augen- blicklich ebenfalls eine Scheidungsklage. Für die erste Frau und ihr Kind zahlt Wiest Unterhalt, der zweiten überließ er die zuvor gemeinsam betriebenen Gaststätte in einem Vorort von Mainz. Er eröffnete darauf eine Filiale seiner Viehhandlung in Schwet- zingen um die Osternzeit 1949. Für Vieh- einkäufe nahm er zwei Wechsel über je 6000,— DM auf, die er jedoch nur zu je 1000,— DM einlösen konnte. Zu den 10 000,— DM. Wechselschulden kamen dann noch weitere Schulden, wegen der zum Teil Prozesse gegen Wiest laufen. In dieser Situation wurde ihm dann sen 2-Liter-Mercedes- Personenwagen zu teuer. Er fuhr also nach Frankfurt. um ibn zu ver- kaufen. Am Zoo fand er auch bald einen Interessenten, der sich bereit erklärte, die geforderten 2 500,— DM zu zahlen. Aber als es ans Zahlen ging, holte der Käufer erst noch zwei seiner Bekannten. die Wies dann zunächst 1000,— DM, Tage später nochmals 1000,— DM und— mit dem Bemerken, sle hätten kein anderes und er könnte davon haben soviel er wolle— den Rest in fünf falschen Hundert-DM- Scheinen Mit echten 1000 DM kaufte Wiest dann die Woche darauf 2000 DM in Falschgeld. Einen der falschen Hunderte gab er beim Begleichen einer Zeche in Schwetzingen 1 Zahlung, doch als er es am Tag darauf nochmals probierte, wurde die Kellnerin aufmerksam. Irgendwelche, für verminderte oder be- dingte Zurechnungsfähigkeit in Frage kommende Momente, insbesondere physi- sche Folgen einer Kopfverletzung Wiest's, der während der Verhandlung sichtlich nervös und unruhig und schließlich erschöpft war, verneinte der medizinische Sachverständige und auch der Staatsan- Walt, der in scharfen Worten das Ver- brechen des Angeklagten geißelte und zweieinhalb Jahre Zuchthaus beantragte. Obwohl der Verteidiger, Rechtsanwalt Bauer, unter weitgehender Heranziehung eventuell als mildernd zu berücksichtigen- der Umstände eine Gefängnisstrafe sogar unter einem Jahr als ausreichend bezeich- nete, lautete das Urteil auf zwei Jahre Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, Aufrechterhaltung des Haft- befehls, Anrechnung der Untersuchungshaft von 90 Tagen wegen eines in Tateinheit mit Betrug fortgesetzt begangenen Münz- verbrechens. Der Angeklagte, so begründete Dr. Sil- berstein das Urteil, hätte in besten Ver- hältnissen leben können, seine Schulden habe er sich selbst zuzuschreiben und mil- dernde Umstände seien gerade bei einem derartigen Verbrechen ausgeschlossen. Die von der Verteidigung angeführte Tatsache, daß Wiest nach Erhalt der ersten fünf falschen Scheine einem Mainzer Kripo- beamten Meldung machte, sei nur als Rückendeckung gedacht gewesen, denn der Vorsatz, Falschgeld zu erwerben und in Verkehr zu bringen sei dadurch erwiesen, daßz Wiest dann die 20 falschen Scheine zum halben Nennwert erworben habe. Ob der Angeklagte tatsächlich dann die falschen, noch in seinem Besitz befindlichen Scheine in Schwetzingen verbrannt habe, werde unterstellt, könne aber nichts an der Schuld andern. Wenn nur auf die Mindeststrafe erkannt worden sei, so deshalb, weil Wiest geständig und kein großer Schaden ent- standen sei. Die Männer der Zentrale in Frankfurt aber, die Falschgeld in Massen vertrieben haben, sehen einer weit höheren Strafe als Wiest entgegen. Kk Weder Gesellen noch Meister fallen vom Himmel Maler und Schreiner arbeiten in der Wie das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden werden kann, wird gegenwärtig in der Mollschule gezeigt. Dort sind im Augenblick Malerlehrlinge aus dem Stadt- und Landkreis Mannheim dabei, den prak- tischen Teil ihrer Gesellenprüfung abzule- gen. Die dabei angefertigten Arbeiten kom- men dank des Entgegenkommens der Maler- Innung größtenteils der Schule zugute. So werden in Kürze vier neue Unterrichtsräume mit neuen Wandbemalungen und frisch ge- strichenen Türen und Fenstern prangen können. Ihr schriftliches Examen haben die mei- sten 18jährigen, aber auch älteren Lehr- linge und Umschüler bereits hinter sich. Die Wandmuster malen sie nach einem vorge- schriebenen Motiv. Dabei ist nicht nur die Die Bananen reifen erst in Mannheim Das Südfrüchte-Importgeschäft ist wieder angelaufen In den großen kühlen Lagerhallen einer Südfrüchteimportgesellschaft herrscht zur Zeit Hochbetrieb. Da stapeln sich Kisten über Kisten, tausende von Spankörben, die letzthin bei der Bühler Zwetschgenernte ge- braucht wurden, stehen ineinander ge- schachtelt und warten auf den nächsten großen SaisonansturFm „Es ist natürlich noch nicht so wie frü- her“, erzählt der Besitzer.„Da waren Frank- reichs Weintraubenlieferungen in Torfmull verpackt, und Holland schickte die ersten Frühgemüse schon um die Weihnachtszeit. Aus Italien kamen im April die frühen Mal- teser Kartoffeln und kalifornische Versand- Firmen verpackten ihre Sommeräpfel in Seidenpapier. Aber diese und jene Ver- bindung wurde heute doch wieder aufge- nommen. Datteln und Apfelsinen, Bananen, aber auch Weintrauben, frühe Tomaten und Gemüse kommen aus dem Ausland. Italien. liefert, Ungarn, Jugoslawien und Frank- reich, aber auch aus Cuba und Kalifornien werden wieder Südfrüchte importiert. Da gibt es Aepfelkisten, die aus Ueber- see kamen, leuchtend rote Schilder verkün- den„Manzanas de Chile“, flache Tomaten- steigen schickt Italien:„Pomodoro tondo liscio“„... aber am interessantesten ist es in der Bananenreifkammer. Bananen werden grundsätzlich nur in grünem Zustand verschickt, weil sie auf der Reise sonst allzu schnell weich werden und verderben. In langen, braunen Spezialkisten kommen sie aus Cuba und werden in der Reifekammer sorgfältig ausgepackt. Dort ist die Decke übersät mit kleinen und größeren Schlingen, in denen je ein Bündel der un- reifen Banane aufgehängt wird. Gasflam- men, die an den Seitenwänden, nahe über dem Boden angebracht sind, sorgen dafür, daß der Raum langsam und gleichmäßig er- hitzt wird und gaukeln den unreifen Bana- nen solange das feuchtwarme Klima ihrer Heimat vor, bis sie tatsächlich leuchtend gelb geworden sind. Heute ist es so, daß jeder Importeur im Rahmen der Verträge, die von dem Ver- einigten Wirtschaftsgebiet mit den einzel- nen Ländern abgeschlossen wurden, soviel importieren kann wie er will, das heißt, so- viel er abzusetzen vermag. Das ist nicht im- mer leicht zu übersehen, zumal gerade bei Frischobst sich die Preise oft von einem Tag auf den anderen ändern. Aber Mannheims Absatz ist gut, Wenn auch die Pfalz, die seit der Zonentrennung ihre Lieferungen selbständig aus Frankreich bezieht, nicht mehr wie früher zum Mann- heimer Absatzgebiet gehört und die Süd- krüchteimporteure haben zu tun und wäh- rend noch die Weintraubensaison aktuell ist und Kisten über Kisten mit Vaueluser Trauben aus Frankreich kommen, bereiten sie sich schon auf die Aepfelzeit vor und re- geln ihre Bestellungen für den Weihnachts- bedarf. i- tu. Mollschule an ihren Prüfungsarbeiten Exaktheit der Figuren Wertmesser für die Gesamtnote, sondern nicht minder auch der mehr oder weniger gezeigte gute Geschmack im Abstimmen der Tönung der Dekoration auf die Grundfarbe der Wand. Daneben muß sich der Prüfling auch auf Holztechniken verstehen, das heißt, Holz geschmackvoll mit Ornamenten bemalen, Holzimitationen und Schleiflacktafeln anfertigen können, kurz: der künftige Malergeselle muß auch von der modernen Flächenbelebung mehr als einen leisen Schimmer haben, wenn er ein gutes ädikat erreichen will. Einige Zimmer weiter erarbeiten sich Schreinergesellen ihre Meisterwürde. Es sind 30 Prüflinge. Manche haben der Meisterprü- kung noch einmal den Rücken gekehrt, um sich für das nächstemal besser vorzuberei- ten, nachdem sie sich von den hohen An- forderungen überzeugt haben. Ein freiwil- liger Verzicht, der sehr wohl als handwerk- licher Stolz bezeichnet werden kann. An den von den Möbelschreinern oft mit sehr viel Liebe und in hingebungsvoller Klein- arbeit gefertigten Meisterstücken, an all den plitzblanken Schreibtischen, Bücherschränken, Wohnzimmerbüfetts und anderen Möbel- stücken zeigt sich so recht der Unterschied zwischen Industrie- und handwerklicher Fer- tigung. Die einzelnen Stücke haben Gesicht, das heißt sie sind originell und individuell, ganz nach der Geschmacksrichtung und der persönlichen Note des Herstellers. Die Meisterarbeiten der Bauschreiner be- stehen in der Hauptsache aus der Anferti- gung von Türen, Parkettböden usw. Und auch hier sind recht originelle Ornamenta- tionen zu finden. Der Handwerker muß nicht nur Fertiger, sondern auch ein Berater des Publikums sein. Das ist der Grundsatz, nach dem die neuzeitliche Prüfungsordnung aufgestellt ist. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß die jeweils samstags stattfin- denden Lehrgänge für Holzfarbtechniken und moderne Flächenbelebung am 15. Okto- ber wieder anlaufen. Die Schule vor der Schule bewährt sich Die ersten„Absolventen“ des Schulkindergartens wurden eingeschult Der Schulkindergarten, der seit Februar dieses Jahres im Anschluß an den Schul- hort der Waldschule Gartenstadt besteht, ist selbst zwar neu, aber eine neue Er- scheinung in Mannheim sind Schulkinder- gärten nicht. Heute ist der Schulkindergarten, für den sich insbesondere Professor Langer, Rektor Stahl und nicht zuletzt der ver- storbene Oberbürgermeister Dr. Cahn- Garnier lebhaft einsetzten, im Rahmen der Schulreform als Vorstufe der Schue für die fünf- bis sechsjährigen Kinder gedacht. Dieser erste wiedererstandene Schulkinder- garten nahm aber vor allem solche Kinder auf, die zwar das Schulalter besaßen, Eigenilich macht dus Publikum die Filme Wolfgang Liebeneiner kennzeichnet die Zwangslage der Produzenten In einem Gespräch bei der Evangelischen Woche in Flensburg vom 6. bis 11. Septem- ber äußerten sich der bekannte Regisseur Wolfgang Liebeneiner und der Filmbeauf- tragte der evangelischen Kirche in Deutsch- land, Pastor Werner Hesse, zu dem Thema „Wahrheit und Gewissen im Film“. Liebeneiner vertrat dabei die Ansicht, daß der Film zunächst einmal ein Wirt- schaftszweig sei und der Produzent, um sich Wirtschaftlich halten zu können, Filme machen müsse, die das Publikum sehen wolle. Der Mensch suche heute Entspannung. Ablenkung und IIlusion und wünsche die Traumfabrik Da auch für den Film das Ge- setz von Angebot und Nachfrage gelte, müsse der gute Film vom Publikum ver- langt werden. Eine Erneuerung des Filmes könne im wesentlichen also nur vom Publi- kum her kommen. Gewinnbringend seien heute vor allem Filme, bei denen gelacht werden könne, Wobei es gleichgültig sei, mit welchen Mit- teln der Lachreiz hervorgerufen werde. Wenn man von Filmkrise spreche, handele es sich im Grunde nicht um eine Krise des Films, sondern nur um einen Teil der all- gemeinen geistigen Krise von heute. Liebeneiner erhob in diesem Zusammen- Hang die Gegenfrage, wo denn seit 1945 bei- spielsweise ein erlösendes Buch erschienen sel, und wo es einen Autor gegeben habe, der mit innerer Vollmacht ein Wort der Be- kreiung zu sagen gewußt habe. Zur Mitwir- kung der Kirche beim Film meinte er, es körme keine christlichen Filme ohne Chri- sten geben. Die Kirche müsse wieder an sich selbst arbeiten, sich von bloßen Thesen abkehren und sich wieder zum einzelnen Menschen hinwenden. Pastor Hesse meinte, wenn es sich so ver- hielte, wie Liebeneiner sagte, bedeute das die Beugung des Filmes unter die Diktatur des schlechten Geschmacks. Er glaubt es in- des, daß das gegenwärtige deutsche Film- publikum nicht in der Lage sei, kulturell ein Werturteil abzugeben. Es müsse aber in Betracht gezogen werden, daß ein Film beim Publikum um so filmischer gelte, je mehr Bilder er bringe und je weniger darin ge- sprochen werde. Diese Erscheinung mache den Zuschauer sehr schnell filmhörig, denn alles, was seine eigene Reflexion sein sollte, werde ihm bereits auf der Leinwand fix und fertig serviert. Er brauche also seine Ver- nunft nicht mehr und verliere seine Kritik- fähigkeit. Darin sah der Pastor sowohl Ge- fahren wie auch Möglichkeiten des Filmes. Weiter kritisierte er, daß die heutigen Film- stoffe nicht mehr verantwortlich gemig überdacht würden, sondern lediglich nur die effektvollste szenische Wirkung, aber nicht die Wirkung des Filmes auf das Gemüt des Publikums. i Die Kirche könne zur Hebung der Film- qualität zwei Wege beschreiten: Einma, könne der Gemeindepfarrer den Menschen bei der Beurteilung der Filme zur Seite stehen oder verantwortungsbewußte Männer der Kirche könnten sich mit geeigneten Filmregisseuren der Kirche zusammensetzen, um über den augenblicklichen„Krampf“ hin wegzukommen. 5 ng körperlich oder geistig-seelisch indessen aber noch nicht schulreif waren. Es Waren sehr oft Kinder aus kindereichen Familien mit bis zu zehn Kindern, deren Mütter 80 viel Hausarbeiten zu tun hatten, daß sie sich nicht viel um das einzelne Kind küm- mern konnten. Oder es waren Kinder von berufstätigen Müttern, die aus diesem Grund keine Zeit für die Kinder hatten. 25 Prozent der Kinder hatten keinen Vater, Weil er entweder gefallen oder vermißt oder von deren Mutter geschieden war. Ein erheb- licher Teil der Kinder war milieugeschädigt, geistig und seelisch völlig unge weckt und reagierte kaum auf Worte und Ansprachen. Beispielsweise kam der über künkjährige Junge einer geschiedenen Straßenbahn- schaffnerin im Zustand eines kleinen Tieres, Wälzte sich fröhlich auf dem Boden und antwortete auf keinerlei Anrede. Ein an sich intelligentes kleines Mädchen war durch irgendeine Einwirkung 80 gehemmt, daß es sich scheute, zu sprechen. Mit sehr viel Geduld und Einfühlung der befähigten Leiterin des Schulkindergartens gelang es, diese Verkrampfung zu lösen, so daß das Kind völlig normal eingeschult werden konnte wie alle anderen. „Man merkt sofort, welche Kinder im Schulkindergarten waren“, sagte der er- fahrene Lehrer der Waldschule, der diese ersten„Absolventen“ des Schulkindergar- tens in seine Klasse bekam.„Sie sind auf- merksamer, antworten ohne Scheu, wissen sich in der Gemeinschaft zu bewegen und ihre manuelle Geschicklichkeit macht sich beim Schreiben bemerkbar“. Und sicher haben viele dieser Kinder das erste Sitzen- bleiben und wohl auch die Uberweisung in eine Hilfsklasse durch diese Vorschulung gespart. Allerdings sehen die meisten Eltern eine Zurückstellung ihrer Kinder um ein Jahr, wenn es nicht unbedingt nötig ist, nicht gern. Darum hat jetzt die Waldschule ihre Erstklägler differenziert so auf drei Klas- sen verteilt, daß die Kinder durch tüchtige Pädagogen individuell behandelt werden können. Dadurch wird sich voraussichtlich die Zahl der Kinder, die zurückgestellt werden müssen, wesentlich verringern. Aber das schadet nichts, da auf diese Weise der Schulkindergarten auch seiner eigent- lichen Aufgabe der Vorschulung von Fünf- und Sechsjährigen dienen kann. Sehr bewährt sich auch in finanzieller Hinsicht, die Ehe zwischen Schulkinder- garten und Hort. Auis falsche Gleis rungie f Vier beim Umladebahnhof Secken beschäftigte Angestellte der Reich sowie die Frau und Schwiegertochter ältesten von ihnen, saßen auf der Aut bank des Amtsgerichtes, angeklagt erschwerten Diebstahls beziehung der Hehlerei. Die Angeklagten Güterwagen an unauffällige St rangiert und dann durch die mange verschlossenen Türen einiger. Weizen, Vierkantholz, der Hauptange aber auch größere Mengen— 70 konnten bewiesen werden— an S entwendet. N Der Hauptangeklagte, wie alle and bisher unbescholten, wurde mit s stelle 41 Dienstjahren zu drei Monaten, der HAnI dieb zu zwei Monaten und zwei Woõ W 18 ein Rangieraufseher sowie ein Güterbe Kais arbeiter für den Weizendiebstahl zu Wochen bzw. einem Monat Gefängnis ens urteilt. Alle vier sind natürlich bel bach, Bahn entlassen. Die Frauen wurden bach gesprochen. Schie der „Neue Heimat“ im Stadt- und preis Landkreis Mannheim Vom katholischen Männerwerk regt und weitgehend gefördert, wurde zunächst für den Landkreis 1948 aud den Stadtkreis Mannheim die„Neue mat“ Gemeinnützige Baugenossent eGmbfH., gegründet. 1949 sind in Leu hausen, Ladenburg, Neckarhausen, Ri weier, Reilingen, Hockenheim und Id tudi heim Bauvorhaben nicht nur geplant, Studi der auch ausgeführt worden. Die e(N Wohnungen sind bereits bezogen. FE gerwe licherweise können überall auch Flüchſh bericl in die neuen Wohnungen eingewiesen den. Dank der staatlichen Hilfe und“ Umsichtigkeit der Baugenossenschaft jetzt in keinem Falle eine Stockung Bauvorhaben eingetreten. Zum Jahres werden insgesamt 76 Wohnungen ben kertig. Ta Das war aus den Berichten der 2 Generalversammlung der„Neue Heim entnehmen., Die Größe der je Zweizimmerwohnung mit Küche und liegt durchschmittlich bei 50 qm nutz Wohnfläche. Die Höhe der Miete ist ö verschieden, je nach dem es sich um En jeher oder Erbpacht der bebauten SFrundzt handelt. Bankvorstand Ungefenk- burg sprach allen verantwortlichen ligten den Dank für ihre Arbeit aus, Während im ersten Baujahr zum f zweigeschossige Doppelhäuser mit a Ziel des nächsten Jahres sein, das e liche Siedlerhaus zu erstellen. Aufer“ Genossenschaftsanteil wird der Siedler che ben dem Eigenkapital in Höhe von ede 10 Prozent des rentierlichen Kostenaut brach auch unbezahlte Tagewerke beibrin em 1 000,— DM als Eigenkapital und rund! Arbeitsstunden sind Voraussetzung bei d sem Beginnen. Auskunft und Beratung weils freitagnachmittags in der Gesd stelle Mannheim, M 6. 12. Rurze„MM“- Meldungen Am Rande der SUHOGA. Unsdöne 8 nen gab es gestern kurz nach 21 Uhr vor Rosengarten, als ein Betrunkener ohne tigen Grund von sechs Beamten des 0 Ueberfallkommandos an Händen und gepackt und in den Pritschenwagen gewol wurde. Die Empörung umstehender At zeugen, die das Vorgehen der Polizei sg ständlich und übertrieben fanden, War Männerwallfahrt nach Speyer. Die fra nelle Mannheimer Männerwallfahrt führ, 18. September wieder nach Speyer. Der derzug fährt àb Hauptbahnhof Mannheim 13.00 Uhr. F rkarten bei allen Katholhmöge 5 und beim Reisedienst Sti hafen n 5 Freibankfleisch erst ab 1. November, ein Versehen berichteten wir gestern in rem Artikel„Der Almenhof hat endlich Omnibuslinie“, daß Freibankfleisch ab! tober nur noch im Städtischen Schlacht kauft werde, Tatsächlich ist der Termin nicht der I. Oktober, sondern der 1. Noreen Vorträge zur Ausstellung in der Ru halle. Im Rahmen der zur Zeit in der halle gezeigten Ausstellung„Kind und spricht morgen abend um 19 Uhr in der schaftshochschule Hans Friedrich Geist, „Moderne Kunst und Kinderzeichnung am 19. September an der leichen Stell. die gleiche Zeit Professor Leo Weilm über„Das biogenetische Grundgesetz glieder des„Freien Bundes“ und die 0e lichkeit sind zu diesen Vorträgen einge Per Omnibus zur Frankfurter Herbs Während der Dauer der Frankfurter f messe fahren täglich um 7.30 Uhr ab J turm Sonderomnibusse von Mannheim Frankfurt und zurück. Der Gesamtfahsg ist stark ermäßigt und beträgt 8,.— DM. karten sind erhältlich beim Hapag-Ress“ in O 4, beim Reisebüro Stürmer in P 6, u welt noch Platz vorhanden, an der Abl stelle. i* Sonderzug zur Bauausstellung in berg. Zur Bauausstellung in Nürnbpef sch. kehrt heute ein Sonderzus von Mam, Nürnberg, der Mannheim um 23.52 Uh läßt und am Samstag Nürnberg um 5 erreicht. Rückfahrt 18. September. Nil ab 23.20 Uhr. Mannheim an 19. Sep 4,33 Uhr. Fahrkarten mit 50 Prozent 1 gung am Fahrkartenschalter des Hau hofes Mannheim. Anton Haag, R. Wir gratulieren! Karlsruher Straße 42, begeht seinen 72 rina Moser, R 7, 39, ihren 75., und ch Höfer, Städtisches Altersheim, Lindenbos 76. Geburtstag. Barbara Keffer, U 6, 1 80, und Georg Bacher, Mittelstraße 41, 92 alt. Josephine Bröll, Almenhof, Im feiert ihren 90. Geburtstag. Gotttrl Therese Bechtold. Fabrikstafionstraße 1, goldene Hochzeit. Kar! Schuster, Friedrichstraße 38, kelerte sein 25 fähre 9 als Maschinensetzer D. Langjähriger Hausmeister des Kunst feiert goldene Hochzeit Heute feiern Anton Spänle und Frau Emilie. geb. Hertlein. goldene zeit. Der Jubilar ist durch seine Tätigkeit im Mannheimer Kunstver rend der tausende wertvolle Gemäl seine Hände gingen, in Mannheim. Durch den Krieg verlor das Ehepasf 10 gesamten Besitz und mußte nach al flüchten. Hier verbringen die beiden, gatten im Kurbrurmenweg 5 in besch. Verhältnissen ihren Lebensabend. 150 Nr. 190/ Freitag, 16. September 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ 3 Seite 5 gien Secken Reiche tochter r Aul eklagt unge ten bu Sängerweltstreit uuf der Süwega Hans Wolfgarten-Ludwigshafen dirigiert Am Sonntag, 18. September, treffen sich alle sangesfreudigen Kreise der Pfalz zu dem großen Sängerwettstreit in der SU WEGA-Stadt Landau. Zehn der besten pfäl- uüschen Chöre, die bereits anfangs August e FSi im Studio Kaiserslautern des Südwestfunks mange von sechs Musiksachverständigen ausge- 1 4 wählt wurden, kommen in der Landauer 9 Festhalle zu einem großangelegten Wer- 5 9 tungssingen zusammen. Jeder der Chöre hat einen Pflichtchor und einen solchen nach Ile and freier Wahl zu singen. Dem Schiedsgericht mit ee stellen sich der Chor der Badischen , der Nanilin- und Sodafabrik Lud ei Wo pi gs hafen a. Rh., der Stiftskirchenchor Züterbo Kaiserslautern, das Doppelduartett Pirma- al au dens sowie Chöre von Speyer, Haßloch, Nuß- h pach, Billigheim, Ingenheim, Niederauer- el! 5 5 urden bach und Hermersberg. Danach wird das Schiedsgericht die Wahl der besten Chöre der Pfalz vornehmen, denen wertvolle t- und preise, gestiftet von der Stadt Landau, win- m ken. Das um 16 Uhr beginnende Festkon- zert wird von allen zehn Chören bestritten. Werk u Anschliebend kommt das„Fuhrmannslied Wurde] auf der Weinstraße“ von Willy Fendt unter 48 auch der Stabführung des Ludwigshafener Kom- „Neue! ponisten und Chorleiters Hans Wolfgar- nossense fe n, gesungen von allen am Wettstreit teil- n nehmenden Chören zum Vortrag. Träger 11 der Veranstaltung ist der Südwestfunk, ebe Studio Kaiserslautern. gm. 5 Die e(Wir werden über den Verlauf des Sän- en. Hi gerwettstreites in unserer Dienstag-Ausgabe Flüchih berichten.) wiesen Ke und chaft ockung 4 Hühnermarder am Werk. Eine Ueber- l kraschung erlebte ein Landwirt aus Lud- der 20 Wigshafen- Oggersheim, als er am Morgen Heimat seinen Hühnerhof aufschloß und nur noch jewel die Köpfe von sechs Leghühnern und einer e und Truthenne Vorfand. Mit weiteren 14 Jung- n nutzu hühnern hatte ein„geschickter“ Hühner- te ist dh dieb die Insassen des Hühnerhofes, mit- um Er sehen“ lassen. 1 Jrundst„Hoffnungsvoller“ Nachwuchs. Früh übt enk-le ich,. dachten sich zwei Jugendliche, die chen g aus einem PK w in Ludwigshafen-Oggers- t aus, beim zwei Aktentaschen mit Geschäfts- ahr zun papieren und drei Paar Hausschuhen ge- mit al stochlen hatten. Die Täter kamen jedoch n, Wird dicht weit, se werden in Kürze vor dem das eig Kadi stehen. 5 0 Außer Unfreiwillige Verdunkelung. Der nörd⸗ Siedler liche Stadtteil lebte dieser Tage plötzlien 2 von Weder im Dunkeln. Durch Kurzschluß dostenau brach in einem Transformatorcnαhäuschen beibri ein Brand aus, der eine vorübergehende id rund Störung der Stromversorgung herbeiführte. ing bel Schuppenbrand. Heu und Stroh brennt zeratung bekanntlich sehr leicht. Besonders aber in Geschleiem Holzschuppen, der in Ludwigshafen- Maudach stand. Der Schaden beträgt etwa 1000 DM. Wem gehört die Uhr? Daß einem eine ingen fransparentscheibe auf den Kopf und geichzeitig eine Armbanduhr in die Tasche len kann, bewies eine Frau, die am r ole ſoerdelerplatz durch eine herunterfallende des Polk Glasscheibe erheblich verletzt wurde. Wie und Pi ros war aber erst das Erstaunen der en gewul fFrankenhausschwestern, als sie in der ddr Aue Jasche der Verunglückten eine Armband- lizei uu uhr fanden, die von der Frau nicht als ihr Pie A lieentum bezeichnet wurde. Vermutlich 11 fal gehört die Uhr einer hilfreichen Passantin, „ Der gie der Verletzten an der Unfallstelle be- annbelm bilflich war. Die Eigentümerin der Uhr Katholk möge sich bei der Kriminalpolizei Ludwigs- enst Stühafen(Dienststelle Polizeirevier 5, Garten- ASchöne 8 Ihr vor dd mber. Gerichtsreporter berichten: Eine bestiulische Tut fund ihre Sühne August und Alfred fanden einen milden Richter August Hermann, breitschultrig, 39 Jahre alt, Maurer von Beruf, aus Ludwigshafen und der hagere gleichaltrige Gipser Alfred Lauter saßen erwartungsvoll auf der An- klagebank des Ludwigshafener Amtsgerichts. Der kleine Sitzungssaal war voll besetzt, als der Amtsanwalt die Anklageschrift ver- las. Gefährliche Körperverletzung hieß das Delikt. Ein Delikt, das wohl öfters in den Akten der Gerichte steht, das sich jedoch in diesem Fall auf Grund der äußerst brutalen Handlungsweise weit von einer landläufigen Rauferei unterschied. Die fast zweistündige Verhandlung am Mittwochnachmittag ergab folgendes Bild: August, der bereits sechsmal vorbestraft ist — davon viermal wegen Körperverletzung und Alfred mit sieben Einträgen im Straf- register, hatten am 39. Mai 1949 in verschie- denen Lokalen gezecht. Und weil ihnen allem Anschein nach die Kehlen noch nicht feucht genug waren, besuchten sie nach Mit- ternacht noch ein Café im Stadtteil Hems- hof. War es nun Uebermut oder Antipathie, als August einer am Nachbartisch sitzende Frau ein Glas Wein ins Gesicht schüttete? Jedenfalls, der Wirt machte nicht viel Auf- hebens, packte die beiden und setzte sie an die frische Luft. Was dann geschah, kann nur als Ausgeburt von Brutalität ange- sehen werden. Die beiden Störenfriede der eine hatte sechs, der andere zwei Viertel Wein gebechert— bogen in die Kanalstraße ein, wo sie nach ihren Angaben plötzlich von einem Fremden angehalten worden Ludwigshalen im Spiegel des Tuges „Der übereifrige Polizist“, von dem wir in einem Gerichtsartikel am Donnerstag berichteten, will auf Anraten der Polizei- direktion gegen das Urteil beim Franken thaler Landgericht Einspruch erheben. Zu diesem Verfahren wird dem Verurteilten ein Rechtsbeistand des Betriebsrates bei- gegeben werden. Freibankfleisch. Vom städtischen Schlachthof Ludwigshafen werden am Freitag, 16. September, auf die Nummern 12 301 bis 12 700 Freibankfrischfleisch und abgekochtes Schweinefleisch ausgegeben. seien, der sich als Kriminalbeamter ausgege- ben hätte. Nach heftigem Wortwechsel sei es zu einer Rauferei gekommen, in deren Verlauf der Fremde bewußtlos in der Stra- Benrinne zusammenbrach. Statt nun von ihrem Opfer abzulassen, traktierten sie den Wehrlosen in unmenschlicher Weise. Die Folge war, daß der Niedergeschlagene neben gefährlichen Platz- und Schürfwunden eine schwere Gehirnerschütterung davontrug und 10 Tage in Lebensgefahr schwebte. Die Aus- sagen zahlreicher Zeugen, die den grausa- men Vorfall von ihren Wohnungen aus be- obachtet hatten, stimmten im wesentlichen überein. Nach Auffassung des medizinischen Sachverständigen war Alfred L. zur Zeit der Tat nicht voll zurechnungsfähig, da er als Kopf verletzter Alkohol genossen hatte und deshalb sehr leicht erregbar sei. Von einem pathologischen Rauschzustand könne jedoch keine Rede sein. Amtsanwalt Proß verneinte bei beiden Angeklagten Volltrunkenheit und geißelte in scharfen Worten die gemeine und brutale Handlungsweise, mit der sie die Gesundheit eines Menschen in höchste Gefahr gebracht hätten. Ein Jahr Gefängnis für August H. und acht Monate für Alfred L. lautete sein Antrag. Die Verteidigung versuchte die Schuld dem Niedergeschlagenen zuzuschrei- ben, da er durch sein Auftreten die beiden angetrunkenen Angeklagten gereizt habe. Das Urteil flel verhältnismäßig milde aus. Trotz der erheblichen Vorstrafen erhielt August H. nur acht Monate und Alfred L., dem der Paragraph 51/2 zugebilligt wurde, vier Monate Gefängnis. Die siebenwöchige Untersuchungshaft wurde beiden Angeklag- ten in voller Höhe angerechnet.-Atzl Neues aus der Plulz Purzelmarkt Das weit über die Grenzen unserer engeren Heimat hinaus bekannte Volksfest, der„Billigheimer Purzelmarkt“, soll in der herkömmlichen Art am 18. Oktober wieder festlich begangen werden. Die Vorbereitun- gen für Billigheims großen Tag sind bereits in vollem Gange. Rebmuttergärten Die Gemeinde Essingen hat große Reb- laussorgen. Es ist zu befürchten, daß bei dem augenblicklichen starken Umsichgreifen der Reblaus über kurz oder lang kein Weinberg mehr reblausfrei bleibt und in wenigen Jah- ren die gesamten Wingerte verloren sind. Man hat daher beschlossen, auf dem schnell- sten Wege innerhalb der Gemarkung unter Mithilfe aller Winzer Muttergärten anzu- legen. Zuckermarkenfälscher Eine süße Angelegenheit mit bitterem Nachgeschmack ermittelte die Polizei in Pir- masens. Zwei Helfershelfer einer in Karls- ruhe tätigen Fälscherbande brachten ge- fälschte Zuckermarken in größeren Mengen in Umlauf. Bis jetzt wurden Zuckermarken im Werte von 90 000 Zentner Zucker be- schlagnahmt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Verbandstag Der Rhein-Pfälzische Genossenschaftsver- band(Schulze- Delitzsch) e. V. Neustadt an der Haardt, hält am Sonntag im Theater- Indusiriegewerkschult Metall gegen Sonderverbände Die Landeskonferenz stellte Verschleppungstaktik der Unternehmer fest In Bad Münster a. St. tagte am 10. und 11. August die Konferenz der Fachgruppe Angestellte der Industriegewerkschaft Me- tall. In einer Reihe von Entschließungen Wurde u. a. die Notwendigkeit des gewerk⸗ schaftlichen Zusammenschlusses aller Schaf- fenden in den Industriegewerkschaften an- erkannt und jede Bildung von Sonderver- bänden mit aller Entschiedenheit abgelehnt. Die Konferenz billigte auch geschlossen die Haltung des Landesvorstandes und der Ta- rifkommission in allen bisher geführten Verhandlungen. Sie stellten ferner mit Empörung die seither von den Unterneh- mern geübte Verschleppungstaktik in allen Verhandlungen fest und forderte von Lan- des vorstand und Tarifkommission den be- schleunigten Abschluß aller schwebenden Verhandlungen. Zur Frage der Neuordnung der Sozialversicherung hat die Landeskon- ferenz folgende Resolution gefaßt: „Die in der Fachgruppe zusammen- geschlossenen Angestellten sind der Ueber- zeugung, daß die in der Sozialversicherung Leistungen nur erhalten und nach Möglich- keit gesteigert werden können, wenn die Neuordnung der Sozialversicherung sofort in Angriff genommen wird. Sie sind sich darüber klar, daß die Folgen der verbre- cherischen Verwendung der Gelder der Sozialversicherung für die Zwecke des Krieges eine Neuordnung außerordentlich erschweren. Sie fordern jedoch, daß zwi- schen dem bewährten Alten in der Sozial- versicherung und den Notwendigkeiten der neuen Verhältnisse eine Verbindung ge- schaffen wird, die den Angestellten die Ueberzeugung gibt, daß ihre berechtigten Wünsche erfüllt worden sind. Sie vertreten weiterhin die Meinung, dag die Neuord- nung nur dann Bestand haben kann, wenn sie allen schaffenden die soziale Sicherheit gewährt. Die Angestellten fordern, daß, be- vor entscheidende Entschlüsse gefaßt wer- den, innerhalb der Fachgruppe der Ange- stellten der Industriegewerkschaft Metall über die geplanten Aenderungen in der So- zialversicherung eine eingehende Informa- sdal des Saalbaues seinen 76. Verbandstag ab. Unter anderem wird Dr. Lang, Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes, über„Die künftigen Aufgaben des Deut- schen Genossenschaftsverbandes und der ge- nossenschaftlichen Prüfung“ sprechen. Uni- versitätsprofessor Dr. Nöll v. d. Nahmer, Mainz- Wiesbaden, Mitglied des Bundestages und der Hauptwirtschaftskammer, referiert über„Grundfragen der deutschen Wirt- schaftspolitik der Gegenwart“. Tagungen Zu einer wichtigen Tagung tritt am Frei- tag der Gesamtverband der gemeinnützigen Wohnungsunternehmungen im Kurhaus von Bad Dürkheim zusammen. Am gleichen Tage hält auch der Verband deutscher Elektro- techniker eine Sitzung ab. Ludwigshafener Stellenmarkt: Pfälzer Tabak hilft Devisen spuren Keine Absatzschwierigkeiten zu befürchten, Auf der diesjährigen Jahreshauptver- sammlung des Landesverbandes pfälzischer Tabakbauvereine am letzten Sonntag in der Festhalle zu Landau, erstattete Landwirt- schaftsrat Klemm einen Ueberblick über die Enwicklung des pfälzischen Tabakanbaues in den zurückliegenden Jahren. Während im Jahre 1909 die Anbaufläche nur 50 ha betrug Ernteertrag 2000 Zentner), steigerte sich die Anbaufläche im Jahre 1942 auf 3200 ha und einen Ertrag von 165 000 Zent- ner. In den folgenden Jahren verminderte sich durch Kriegseinflüsse die Anbaufläche auf 1091 ha im Jahre 1945, um dann wieder, langsam ansteigend, im Jahre 1948 2034 ha und einem Ertrag von 73 000 Zentner. Die Absatz möglichkeiten der nächsten Jahre beurteilte in einem weiteren Referat Ober- landwirtschaftsrat Dr. Meisner, Karlsruhe, zuversichtlich. Bei dem gegenwärtigen Be- darf der Tabakindustrie der Westzone mit 500 000 Zentnern müssen etwa 200 000 Zent- ner Rohtabak gegen Dollar importiert wer- den. Mit jedem Zentner Tabak, den wir selbst erzeugten, sparten wir Devisen, die für andere lebenswichtigere Güter zur Ver- fügung ständen. Um eine Erweiterung der Anbaufläche zu erreichen, fordern die Tabakbauern eine angemessene Bezahlung des Tabaks, den Aufbau der zerstörten bäuerlichen und Gemeinschaftstrocken- schuppen, die Senkung der allgemeinen Be- steuerung und der Tabaksteuer, die Beibe- haltung der Bestimmung des 8 69 des Tabaksteuergesetzes bezüglich des steuer- begünstigten Feinschnittes, die Schaffung der steuerbegünstigten schwarzen Zigarette und die Beibehaltung der Kontingentierung der Anbaufläche. Facharbeiter werden immer noch gesucht Jüngere Arbeitskräfte werden von den Arbeitgebern bevorzugt Wie wir bereits mitteilten, werden wir dieser Stelle den Stellenmarkt des Arbeitsamtes Ludwigshafen veröffent- lichen, um den Arbeitslosen eine kleine Brücke zu bauen, über die sie wieder in ihren Beruf finden können.. Gesucht sind nach wie vor Holz- facharbeiter: vier Rahmengla- ser, die mit allen Arbeiten vertraut sind und selbständig arbeiten können. Im Metallgewerbe werden ein Schlosser für Reparaturen an Landmaschinen, ein Heizungsmonteur für Wasserheizung per- fekt in Spiegel- und Winkelschweißen) sowie drei bis vier Waagenschlosser mit Kenntnissen in der Fabrikation von Nor- mal- und Spezialwaagen. Weitere Stel- lenangebote für Arbeitsplätze in Ludwigs- hafen sind für zwei Montage-Isolierer ausgeschrieben. Auch die stark überbesetz- ten kaufmännischen Berufe haben Ange- bote aufzuweisen. Allerdings liegen die Arbeitsplätze teilweise außerhalb Ludwigs hafens. So wird ein Buchhändler, erste Kraft mit überdurchschnittlichen Berufs- und Literaturkenntnissen, nach Köln ge- sucht. Ferner ein Reisender für Büro- bedarfsartikel mit entsprechenden Branche- kenntnissen. Auch ein kaufmännischer An- gestellter im Alter von 18 bis 20 Jahren kann in einem Büro und Lager unterkom- men. Ein branchekundiger Kaufmann wird von einer Großhandlung in Landesproduk- ten gesucht(Alter: 22 bis 35 Jahre). Vom Arbeitsamt Düsseldorf wird ein Mittelschullehrer mit der Lehrbefähigung für Zeichnen gesucht. Zuzug und Unter- kunft sind gewährleistet. Für technische Al¹ Maschinenbau Ingenieur(Konstruktions- erfahrungen im Maschinen- und Apparate- bau und Kenntnisse der Luft- und Wärme: technik, Alter bis zu 35 Jahre). Eine Ma- schinenfabrik im Ruhrgebiet sucht einen Maschineningenieur im Alter bis 28 Jahre, der Spezialkenntnisse in der Fördertech- nik nachweisen kann. Ferner können zwei Statiker Oipl-Ing.) nach Dortmund(Be- dingung: langjährige Er ohrung im Brük- kenhochstahlbau, Alter bis 50 Jahre). Ein Mannheimer Industrieunternehmen sucht einen Dipl.-Ingenieur mit Erfahrungen auf dem Patentgebiet der Fachrichtung Elek- trotechnik. Ein Heizungsingenieur, der in Heizungs- und Installations angelegenheiten sowie in der Berechnung von Kosten- voranschlägen firm ist, kann in einem mittleren Betrieb in Mannheim unterkom- men(Alter bis 35 Jahre). Und schließlich bietet ein größeres Industriewerk in der Nähe Mannheims einem Konstrukteur, der Kenntnisse in der Strömungslehre, Pum- pen- und Exhaustorenbau, abgeschlossene Berufsausbildung und Besuch einer TH oder Staatstechnikum nachweisen Kann, einen Arbeitsplatz. Für weibliche Stellensuchende liegen folgende Angebote vor: Eine Masseuse (Perfekt mit Prüfung) für Ludwigshafener Krankenhaus, eine Stenotypistin, die nach Diktat englisch und französisch stenogra- phieren kann. Alle Interessenten werden gebeten, bei der für sie zuständigen Vermittlungsstelle des Arbeitsamtes vorzusprechen. Wie das Arbeitsamt ferner mitteilt, wird den Wün⸗ schen der Bewerber um diskrete Bearbei- Vertreter(in) Versichg. gg. Höchstprov. gesucht. Anfr. 17. 9. 49, 9—16 Uhr,„Neues Tivoli“, Käfertaler Straße. 071¹³2 Tanz- U. Gesellschafts-Schuhe Edeler zeugnis erster Fabriken pi trabe 9) melden. den Angestellten zustehenden Rechte und tion und Diskussion stattfindet.“ Berufe sind folgende Plätze frei: ein tung in jedem Fall entsprochen. N — Geschäftsrad, H.- u. Damenrad zu Anker- Registrierkasse infolge Um- Stellen- Angebote verk. Faulhaber. B 4, 5. 07173 stellung abzugeben. Buch- U. Lehr- Der neue Schaftstiefel, braun, Gr. 42, zu ver- mittelhaus, Speyer, Am Wasser- für Modezeitung mit Kaufen, Grabenstr. 5 part. 07191 turm 17. 298, z u außer gewöhnlichen billigen Preisen Perfekter Fahrrad-Mechaniker für Fahrzeugteile-Großhandlg. per sof. gesucht. Ang. u. P 35234 à. d. Verl. 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September 1949 Die Beerdigung findet am Freitag, dem 16. 9. 1949, um 16.00 Uhr, vom Trauerhause 1. Seelenamt am Samstag, dem 17. 9. 49, 7 Uhr, in der St.-Galluskirche zu Ladenburg In tiefer Trauer: Frau Klara Götz Wwe. und Tochter Elisabeth Vögele, geb. Götz nebst An verwandten N pMA-TIRANSPORIE und Liefer fahrten Tel. 514 62. [Bims liefere laufend Bims, rechtsrhein. per Schiff(Körnung nach Wunsch) in jeder Menge. Firma Jos. Böhra & Sonn, Bimsversand, IrrlichRh. horn-Apotheke, Mhm., am Markt. Sonnelhransporte EE Telephon 308 64. Iren schmuck u. Goldsachen ver- 5 kaufen Sie am besten durch: Auktionshaus Rudolf Witt. Mann- heim. L 5 6 An alle Verwandte, Freunde und Bekannte die schmerzliche Nachricht, daß mein inniggeliebter, treusorgender Mann, mein herzensguter Vater, Herr Eugen Häussler im besten Mannesalter von 49 Jahren unerwartet für immer von uns gegangen ist. Mannheim(Egellstraße 3), den 14. September 1949. Die Trauernden: Hilde Häussler und Tochter Else Die Beisetzung findet am Freitag, dem 16. September 1949, um 14 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt Für die herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn wimelm üller sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrverweser Mönch für die trostreichen Worte sowie dem Gesangverein„Eintracht“ und den Schulkameraden. Mh.-Käfertal, den 16. Sept. 1949 Poststraße 9 Die trauernden Hinterbliebenen Billig! Billig! Billig! RüchENBU FETT . M. 190 cm 290.- Df N NN. BAUMANN& Co. Qu 5, 4 MANNHEIM au 5, 4 und Südd. Samenheus Consfantin Fernsprecher: 52606 MANNHFEM- Breite Streſße, F 1, 3 Bestellen Sie fjefz f Ibs. Baume Beeren-Siräucher & Löffler S.. Wegen deschansveriegung weit unterm Preis! 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Der Umstand. daß der deutsche Wald— insbeson- dere in der französischen Zone— mächtig abgeholzt worden ist. ist ja ein balkengroßer Dorn im Auge des deutschen Wirtschaftskör- pers und trägt zur Behebung der Arbeits- losiskeit gewiß nicht bei. Daß die Fabrikeli im Rhein- und Ruhrgebiet und auch andern- orts reihenweise dem Demontagehammer 1 1M traſze 535 Kung es er von dpf 7 0 Uhr. 5 Uhn, — Humor Doch FREM DE c ESAM buch HILFE FIN FUHE ElSENE AUSFUHR — 5 T 1 8( 15 —— i Gi 20 000 ntag iche als nönig nerstag Komödie lt Call Maria lexander 00, 20.00 stellung U zum Opfer fallen, ja. Du liebe Güte, Schwamm drüber. wenn es den Herren Mili tärgouverneuren eine Bagatelle erscheint, darüber zu sprechen. Wenn aber von der Arbeitslosigkeit gesprochen wird. ja, dann wird man automatisch auf alle diese Dinge wieder gestoßen. Denn es ist ganz selbstver- ständlich, daß Land- und Forstwirtschaft. die auf festen Füßen steht. die so gewissermaßen auf vollen Touren läuft, eben mehr Leute be- schäktigen kann, als am Rande des Abster- bens dahinvegetierende Agrikultur. Dazu kommt das Flüchtlingsproblem. In eine Wüste wurden acht Millionen Menschen geschickt. in ein Meer von Trümmern. von Schutthaufen. und jetzt macht man dem Ver- walter des Schutthaufens Vorwürfe, dag er nicht kür Beschäftigung zu sorgen versteht. Begreiflich. denn wo Trümmer sind. wo auf- gebaut werden soll, da gibt es Arbeit genug, mehr Arbeit als die acht Millionen Bevöl- kerungszuwachs binnen Jahresfrist leisten können. Die Alliierten waren sogar liebens- Würdigerweise bereit. Treibstoff zur Ver- tügung zu stellen, damit wenigstens die Trümmer abgeräumt werden könnten. Doch es sind Mittel notwendig. um sich dieser Trümmerbeseitigung, um sich dem Wiederaufbau zuzuwenden. Nicht nur Treib- Stofk. Nein. vorerst einmal die Mittel. um diesen Treibstoff zu bezahlen. Wo ist das Sitzen geizige Industriebarone, sitzen machtlüsterne Bankherren auf ihren Geld- säcken und lassen die Arbeitslosen hungern und darben? Haben sich Monopolkapitalisten verschworen, um aus dem Hunger. aus der Not der Arbeitslosen schnöden Gewinn zu ziehen? Anscheinend nicht. denn wenn es solche Leute gäbe. dann würden sie doch trachten, mren Geldbesitz zu vermehren. würden bauen. vermieten, produzieren und— ver- dienen. selbst wenn sie den Treibstoff schwarz einkaufen müßten. Doch dem ist nicht so. Die Wirtschaft ist zu weiser Vorsicht gezwungen. Sobald sich die„Hydra“ der deutschen Produktion regt. sobald Deutsche versuchen, zu beweisen, daß sie arbeiten, daß sie arbeiten können und nicht nur mit Panzerfaust und Maschinen- gewehr zu hantieren verstehen, dann kommt der liebe Nachbar, der damit rechnet. s Deutschlands Ausblutung noch mehr zu ges Minen. und regt sich auf:„Da seht die bösen eutschen. Verdienen wollen sie, verdienen. aum uns zugrundezurichten, denn wir gehen ugrunde. wenn wir nicht an ang verdienen können.“ ihrem Unter- Dem kleinen Mann von der Straße Hünkt, es läge eine gewisse Systema- i darin, daß dem deutschen Volke seit dier Jahren eine Last auferlegt wird. eine Last. die bisher kein Volk ertragen hat, daß außerdem durch Requisitionen. Demontagen, destitionen und ähnlichen„Erfrischungen“ zufgemuntert wird. Diese Last sind die Be- datzungskosten, diese Last ist das ewige Herumexperimentieren mit Behördenorgani- E FINANZIERUNG DER EINF UHR IN DIE BAP (Mouarsdugchschutrr i dor) 2 57 Verhältnis von Einfuhr und Ausfuhr ist ken für Westdeutschland bzw. für dle Bizone ſcrltenchneng, für die gesamte Wirtschaftsent- Aitunns. Während ig noch vier Fünftel der 8 aus Lebensmitteln bestanden und die durchs Ausfuhr nur 11 von insgesamt 61 Mill. ber ehschnittlicher Monatseinfuhr decken konnte, zulenn sten dieses Verhältnis im letzten, Jahre Stun mend zugunsten der deutschen Ausfuhrlei- Jahr 2 Verschieben, Im Mai und Juni dieses kurmes übertraf die eigene Finanzierung der Ein- en mit 79 bzw. 96 Mill. Dollar bereſts den tremde, vornehmlich amerikanische Hilfe eckten Anteil von 64 bzw. 68 Mill. Dollar. Ob- der Wert der Lebensmitteleinfuhren im N Halblahr 1940 nur um ein Sechstel gegen- 81. Durchschnitt von 1948 sank, verschob Semi las Verhältnis der Lebensmittel- zu den Ge- 40 ümporten von 59 Prozent 1948 auf 37 Prozeat 5 Globus-Karte Jassenen bzw. gekündi ee sationen und Verwaltunngsumbau. bei dem die Nachfolgeinstitution zeitlebens damit be- schäktigt ist, die vorangegangene Organisation 2 Uguidieren und ihre Fehler zu korrigieren. Das ist gewiß irrig. Irriger Zufall mag es sein. Nun, Wir haben es schon etwas weiter ge- bracht. Wie weit, das schildert Dr. Hermann Pünder in seinem an das Zweimächte- Kkontrollamt gerichteten Schreiben vom 10. Sep- tember mit den Worten: n. Habe ich immer den Standpunkt vertreten, daß eine gute Wirtschaftspolitik die beste Sozialpolitik ist, denn wie jedes andere soziale Problem kann auch das der Arbeitslosigkeit in Deutschland nur gelöst Werden, wenn die Produktion einen mög- Uichst hohen Stand aufweist und der Absatz Sesichert ist. Der Verwaltungsrat glaubt deshalb, daß die von ihm verfolgte Politik der sozialen Marktwirtschaft, weiche in der Zeit seiner Amtsführung den Produktions- inder von etwa 47 auf 85% des Standes von 1936 ansteigen lieg, auch als sozialer Erfolg Ferten ist. So Weit haben wir es gebracht. Es ist be- schämend, und es ist fatal, daß wir es noch nicht weiter brachten. Doch die Schuld liegt nicht allein an uns. Sehr interessant ist und aufschlußreich, daß(wie bereits mehrere Male in den Spalten dieses Wirtschaftsteiles ausge- führt worden ist) die Beschäftigtenzahl stieg, obwohl auch die Arbeitslosenzahlen gestiegen sind, daß von April 1948 bis August 1949 die Arbeitslosenzahl! von 462 432 Personen auf 1256 996 anstieg, während die Beschäftigtenzahl um rund 187 000 Personen auch angestiegen ist (von 11 931 900 auf 12 119 000). Bleibt zu untersuchen, auf welchen Gebieten hauptsächlich die Beschäftigungsabnahme zu suchen ist und auf welchen Gebieten die Zu- nahme liegt. Abnehmende Tendenz zeigt die Landwirt- schaft, die 228 000 Arbeitnehmer freistellte. Unglaublich dünkt dies, und doch ist es Tat- sache. Tatsache, die zweifellos damit zu- sammenhängt, daß die Landwirtschaft dank eines parteipolitischen Kuhhandels fast aus- schließlich für den Amtsschimmel arbeitet, fast ausschließlich in ihrer Produktion unter Zwang liegt. Hingegen zeigen jene Wirtschaftszweige, die der Bewirtschaftung entzogen wurden, einen Aufschwung, eine Zunahme der Be- schäftigungszahlen: In der Textilwirtschaft um 97 000 Personen, in der Metallwirtschaft um 160 000 Personen, in der Papiererzeugung, im Druck- und Vervielfältigungsgewerbe um 34 000 Personen, im Handel-, Bank- und Versiche- rungsgewerbe um 87 000 Personen, in der Nah- rungs- und Genußmittelindustrie um 40 000 Personen. Aus dieser Analyse geht hervor, daß im Mittelpunkt des Beschäftigungsproblems die Finanzierungsfrage steht, sie kann nur dann gelöst werden, wenn wir frei werden von La- sten, die zu tragen dem deutschen Volke wei- terhin unmöglich ist. Es sind, wie oben er- wähnt, nicht nur die Besatzungskosten, es ist auch die finanzielle Belastung mit Berlin, die ausschließlich eine Folge einer Politik außer- halb der deutschen Machtsphären ist. Es ist auch der großartige Bürokratismus, den uns die Besatzungspolitik in eigenen Reihen, innerhalb der deutschen Verwaltung beschert hat. Ein an Blinddarmentzündung erkrankter Patient wird mit Umschlägen behandelt, mit essigsaurer Tonerde, ihm wird zum Vorwurf gemacht, daß er nicht genesen will. gleichzeitig werden ihm aber die Mittel, die er auf die Operation verwenden könnte, weggenommen zur Bezahlung der Umschläge. Wird er ge- nesen können? Uns dünkt, daß am Ende doch die Vernunft siegen muß, die logische Einsicht, daß es s0 nicht weiter getrieben werden dürfe. Viel- leicht ist der Wunsch Vater dieses Gedankens. Mag sein. Aber wie dem auch immer sein mag:„Frei und demokratisch kann ein Volk nur dann sein, wenn ihm Freizügigkeit ge- währt wird.“ F. O. Weber Heilmittelwirtschaft reicht sich brüderlich die Hände Das Abkommen Bayers, Leverkusen, mit Schenley Industries Inc. Die Farbenfabriken Bayer, Leverkusen, eines der Hauptwerke der ehemaligen 18. Farbenindustrie AG, gibt soeben einen überaus interessanten Vertrag bekannt, den sie schon im Mai dieses Jahres mit den bekannten und größten amerikanischen Spirituosenfabrikanten, der Schenley Industries Inc., abge- schlossen hat. Der Inhalt des Vertrags ist kurz folgender: Für die Dauer der nächsten 15 Jahre sicher- ten sich beide Firmen gegenseitig die Ergeb- nisse ihrer wirtschaftlichen Forschung. die Weiterentwicklung der Laboratoriumsarbeiten urid ihre Erfahrungen auf dem kaufmännischen Gebiet in den sich gegenseitig ergänzenden Pro- duktionszweigen zu. Die eine der Tochter- gesellschaften von Schenley, die Schenley La- boratories Inc., die sich auf dem Gebiet der Antibiotica führend betätigt und zu dem zweit- größten amerikanischen Penicillinhersteller ge- hört, übergibt dem Leverkusener Werk sämt- liche Produktions- und Forschungsunterlagen ihrer Penicillin- und Streptemyzinprodukte, 80 daß Bayer umgehend mit dieser Produktion beginnen kann. Umgekehrt wird Schenley mit den neuesten Forschungsergebnissen von Bayer aus dem Bereich der Pharmazeutica versorgt, zu denen u. a. das von Bayer neu herausge- brachte Tuberkulosenmittel Conteben(Tb) gehört. Außerdem errichtet Schenley mit Mit- teln amerikanischen Ausmaßes unter vollstän- diger Unterstützung von Bayer ein großes La- boratorium, um gemeinsam noch immer unge- lösten medizinischen Problemen nachzufor- schen. Worin liegt nun die Bedeutung dieses be- achtlichen Clearings? Zunächst einmal ist die Initiative von dem Präsidenten des amerika- nischen Konzerns, Mr. Rosenstiel, aus- gegangen. Er hat im Mai dieses Jahres Bayer in Leverkusen besucht, um einen persönlichen Eindruck von den international führenden pharmazeutischen Laboratorien des Werkes zu erhalten. Rosenstiel, selbst ein Mann, der stets welt wirtschaftlich in weitem Raum und in großzügiger Weise zu denken pflegt, hat sich bewußt über die„spendid isolation“ der deut- schen Wirtschaft hinweggesetzt und mit diesem Forschungs- und Produktionsaustauschvertrag einen verheißungsvollen Auftakt begonnen, das Eis um Deutschland zu schmelzen. Inso- kern geht der Vertrag über die unmittelbaren Interessen der beteiligten Firmen weit hinaus. Anfangs nächsten Monats werden der Chef- wirtschaftler von Bayer, Dr. Mertens, und Dr. Mietsch sowie der Patentsachverstän- dige Dr. Cauer und der Verkaufsleiter der-“ pharmazeutischen Abteilung von Bayer, Wil- helm Mann, nach Amerika gehen, um persön- lich in den Betrieben von Mr. Rosenstiel die Gemeinschaftsarbeit, die bisher nur im Aus- tausch von Informationsmaterial und Produk- tionsgrundsätzen bestanden hat, zu vertiefen. Wie wir weiterhin hören, sind in Amerika be- reits zusätzliche Bauten zu Ende geführt, um bedeutende Produkte vom Bayerwerk auf den amerikanischen Markt zu bringen. Anderer- seits stehen in Leverkusen die Bauten zur Er- richtung der Penicillinproduktion vor der Voll- endung. Eine weitere Auswirkung des Ver- trags liegt darin, daß Bayer den Anschluß an die heutigen ausländischen Kenntnisse und Fortschritte auf diesem chemotechnischen und wirtschaftlichen Gebiet erhält, was eine Er- höhung auch der wirtschaftlichen Kraft für das Unternehmen bedeutet und zugleich damit im Sinne der so überaus dringend erwünschten Verbreiterung unseres Exports wirkt. Entspre- chendes gilt für Schenley, der nun mit den Li- zenzen und Produktionsunterlagen der pharma- zeutischen Abteilung von Bayer seine Markt- stellung wesentlich festigt und, wie man zu sagen pflegt, jetzt„vierspännig fahren“ 2 R.-H. JEIA stirbt langsam aber sicher Der Personalabbau bei der JEIA ist, wie von gut unterrichteter Stelle mitgeteilt wird, schon seit mehreren Wochen im Gang. Inzwi- schen hat weiteres amerikanisches ebenso wie deutsches Personal mehr oder minder lang be- kristete Kündigungen erhalten. Ein genauer Termin, wann die Auflösung der JEIA in ihrer bisherigen Gestalt vollzogen sein wird, kann zur Zeit noch nicht angegeben werden. Bei der JEIA selbst rechnet man damit, daß dies jedenfalls noch bis zum Spätherbst der Fall sein dürfte. Es besteht der Plan dem Amt des Hohen Kommissars für die amerikanische Zone eine Außenhandelsstelle anzugliedern, in der dann ein Teil der gegenwärtig noch nicht ent- gten Angestellten über- nommen werden soll. ut. Mineralöl vermehrt sich nicht a ber Zuteilungen wachsen Die Mineralölzuteilungen sind im vierten Quartal 1949 wesentlich höher als im dritten. So wurden insgesamt 245 000 ebm Vergaser kraftstoff gegenüber 224 000 cbm im dritten Quartal verteilt. Davon erhielt die Post 7800 ebm und die Reichsbahn 3170 cbm. Die Verteilung auf die Länder ist im einzelnen wie folgt: Nordrhein- Westfalen 67 103 cbm, Nieder- sachsen 30851 ebm, Hamburg 11 470 ebm, Schleswig- Holstein 11330 cbm, Bayern 45 839 cbm, Hessen 23 669 cbm. Württemberg- Baden 19 871 ebm, Bremen 3 982 und Berlin 3000 bm. Für die bizonalen Behörden vorge- sehen sind 1000 cbm, für JEIA-Coupons 10 000 cbm und als Reserve bei der Fachstelle 4000 bm. Werden diese Reserven nicht in An- spruch genommen, so werden die dort zur Ver- fügung gestellten Mengen am Schluß des Quar- dals auf die Länder verteilt. Die Gesamtmenge Dieselkraftstoff beträgt im vierten Quartal d. J. 240 000 Tonnen gegen- über 220 000 Tonnen im dritten. Auf die Post entfallen hiervon 3600 Tonnen und auf die Reichsbahn 5900 Tonnen. Nordrhein- Westfalen erhält 56 460 Tonnen, Niedersachsen 33 708, Hamburg 21,123. Schleswig- Holstein 18 597, Bayern 43 747, Hessen 20135, Württemberg Baden 18 492, Bremen 8808 und Berlin 2500 Tonnen. Für JEIA-Coupons wurden 300 Ton- nen und als Reserve 3980 Tonnen zurückgestellt. ut. Damoklesschwert über Häute- auktion Mit Préistreibereigesetz gedroht Die September-Häute-Auktion der US-Zone gewann dadurch eine besondere Note, daß das Wirtschaftsministerium Württemberg-Baden unter Hinweis darauf, daß die hiesigen Kalb- fellpreise doppelt so hoch wie die Weltmarkt- preise seien, die Auktionsleitung vor einem Weiteren zu erwartenden Ansteigen der Kalb- fellpreise warnte. Das Wirtschaftsministerium weist darauf hin, daß es auch bei Auktionen auf Grund des Preistreiberei-Gesetzes eingrei- fen könne, obwohl dies zunächst nicht beab- sichtigt sei. Man bedauert in Kreisen des Wirtschafts ministeriums, daß mit dem Eintref- fen von Kalbfell-Importen aus dem ERP noch immer nicht zu rechnen sei, da man sich hier- von preisdrückende Tendenzen verspricht. Be- dingt durch diese Sachlage wurden die ca 67 000 Kalbfelle aus Bayern, Württemberg und Baden nicht versteigert, sondern nach freien Verein- barungen zu folgenden Preisen verkauft(zum Vergleich die württembergisch- badischen Preise der Vor monate): Bis 4,5 kg: Sept. 7,35; August 7.43 bis 8.08; Juli 7,61 bis 7,73; Juni 7,80 bis 8,08; Mai 6.— bis 6,17;/ 4,6 bis 7,5 kg: Sept. 6,40; August 7.— bis 7,06; Juli 6,50; Juni 7,.—; Mai 5,40 bis 5,60;/ über 7,5 kg: Sept. 6,.—; August 6,40; Juli 6,03; Juni 6,10; Mai 4.60. Die oben skizzierte Tatsache hatte Rückwir- kungen auf die Preisbildung der leichten Häute, für die sich ein starkes Interesse bemerkbar machte. Gegenüber dem Vormonat zogen die Preise für leichte Häute um 5 bis 10% an und wurden wie folgt verkauft Preise des Ver- monats in Klammern): Ochsen-, Rinder-, Kuh- und Bullenhäute bis 14,5 kg 3,40(3,35); Ochsen häute 15 bis 24.5 Kg schwer 2,76 bis 2,91(2.81): Ochsenhäute 25 bis 29,5 kg schwer 2,53 bis 2,65 2.20 bis 2,48); Rinderhäute 15 bis 24,5 kg schwer 3,23 bis 3,64(3,25 bis 3,59); Rinderhäute 25 bis 29,5 kg schwer 2,55 bis 2,90(2.52 bis 2,95); Kuh- häute 15 bis 24,5 kg schwer 2.95 bis 2,99(2,60 bis 2,95); Kuhhäute 25 bis 29,5 kg schwer 2,50 bis 2,78(2,50 bis 2,90). 0 Die schwereren Häute wurden bei wesent- lich geringerem Interesse zu den gleichen Prei- sen des Vormonats oder mit Abschlägen bis zu 5% verkauft. Gegenüber dem bayerischen Ge- fälle konnte das württembergisch- badische An- gebot(einschließlich Südwürttemberg und Süd- baden) mit 23 000 Grogviehhäuten und 4000 Schaffellen höhere Preise erzielen. B. Buchführende und Nicht-Buch- führende steuerbegünstigt Wo bleiben die Angestellten? Der Direktor der Verwaltung für Finanzen hat am 15. September eine Verordnung über die Buchführung der Handwerker, Klein- gewerbetreibenden und freien Berufe erlassen, wie die Verwaltung für Finanzen, am Mittwoch mitteilte. Diese Verordnung ergänzt und än- dert den Paragraphen 8 der Einkommensteuver- durchführungs verordnung von 1949. Die neue Verordnung, die am 6. September 1949 in Kraft getreten ist, bietet den Angehöri- gen der handwerklichen und freien Berufe die Möglichkeit, auch die Steuerbegünstigungen in Anspruch zu nehmen, die das zweite Gesetz zur Neuordnung von Steuern vom 20. April 1949 den Steuerpflichtigen einräumt, die ihren Gewinn auf Grund ordnungsgemäßer Buchfüh- rung ermitteln. Es handelt sich dabei um die Bewertungsfreiheit für Ersatzbeschaffung be- weglicher Güter, um die Förderung des Woh- nungsbaus sowie um die Abzugsfähigkeit für nichtentnommenen Gewinn und frühere Ver- luste.(dpa) Obst und Gemüse im Inland genug Schwere Rückschläge für den deutschen Ge- müse-, Obst- und Gartenbau seien unausbleib- lich, wenn nicht bestimmte Obst- und Garten- bauerzeugnisse auf eine Schutzliste für aus- ländische Importe gesetzt werden. Dies er- klärte ein Sprecher des Verbandes des deut- schen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus auf einer Pressekonferenz in Frankfurt, auf der die deutschen Obst- und Gemüseeinfuhren aus dem Ausland eingehend erörtert wurden. Die hürzlich mit Holland abgeschlossenen Handels- vertragsverhandlungen deuteten die weit⸗ gehende freiheitliche Entwicklung des deut- schen Außenhandels an. Der Fortfall von Zah- lungswertgrenzen bedeute, daß zahlreiche aus- ländische Erzeugnisse des Gartenbaus in einem Umfang nach Deutschland eingeführt würden, der die deutschen Erzeuger, die sich von den Kriegs- und Nachkriegswirkungen betriebs- technisch noch nicht vollständig erholt hätten, in Schwierigkeiten bringe. Im Rahmen des deutsch- holländischen Abkommens sei eine Schutzliste für ganz wenige Warengruppen vorgesehen, zum Beispiel für gewisse Gemüse- sorten, Sämereien, Kartoffeln und Fische. Im Interesse des deutschen Obstbaus, der Baum- schulen und des Blumen- und Zierpflanzen- baus müsse erreicht werden, daß auch Obst- und Gartenbauerzeugnisse in eine Schutzliste aufgenommen werden. It. 300 Millionen DM Ost-West-HFlugß Die Interzonenverhandlungen sind am Mitt- woch weitergeführt worden, wobei sich die beiden Verhandlungspartner auf Vorschlag der Ostzonenvertreter das Ziel gesteckt haben, einen Warenaustausch in Höhe von 300 Mil- lionen DM zu vereinbaren. Dabei soll es bei- derseits zu keinen Auszahlungen kommen. Die Waren werden nach dem DM- Gegenwert der Westzonen abgerechnet, wobei ein Swing von 10 Mill. DM zugunsten der Ostzone offen bleiben soll. Ve Sicherung der Exporte weil! Kostensteigerung möglich Die VfW empfiehlt in einem Schreiben an das Zweimächtekontrollamt, zu prüfen, ob nicht künftig monatlich Rohstoff- und Fracht- kosten zusätzlich zu den laut JEIA-Memoran- dum 25 für langfristige Exportverträge vorge- schriebenen Inlandspreisen vom 6. Juli 1948 vergütet werden können. Da die langfristigen Exportverträge teilweise erst 1952 ausgeführt werden, beantragten die deutschen Lieferwerke einen Ausgleich etwa möglicher Kostensteige- rungen. Nach JEIA- Memorandum 25 ist eine Preisvorbehaltsklausel, durch die die Kosten- steigerung auf den ausländischen Käufer abge- wälzt werden könnte, nicht zulässig.. VELF läßt sich Schafwolle nicht rauben. Die Veranlagungs- und Ablieferungsverordnung für Inlandsschafwolle vom 18. Dezember 1948 bleibt, Wie die VELF mitteilt. bis zum 30. September 1949 in Kraft. Bu. Bananen aus Columbien BöS willige„Entstellung“ gut willig bestätigt Die im Handelsvertrag mit Columbien vor- gesehene Einfuhr von Bananen gegen Liefe- rung deutscher zweitrangiger Wirtschaftsgüter im Werte von 3 Mill. Dollar ist gegenwärtig Gegenstand von Verhandlungen. Die Meldun- gen in der Presse, die aus Kreisen des Han- dels stammen, sind, wie die VfW mitteilt, zum größten Teil irreführend, weil man annimmt, daß es sich um einen„Kauf“ von Bananen handelt und nicht um einen Austausch gegen deutsche Waren. Die Lieferung der Bananen ist abhängig von der Exportlizenz der Regie- rung von Columbien. Mit der JEIA besteht Uebereinstimmung, daß die Sicherstellung des Exports deutscher zweitrangiger Wirtschafts- güter in der vorgesehenen Höhe von 3 Mill. Dollar nach wie vor die Voraussetzung für die Durchführung des Bananengeschäftes bleibt und somit die Vorlage einer von der columbia- nischen Regierung erteilten Exportlizenz für die Bananen unerläßlich ist. ut durch das Gesetz Seite 7 Der Unvernunft Ausgeburt Wirkt sich unsozial aus Zahlreiche Streikmeldungen, die noch vor wenigen Wochen durch die Presse liefen, straften optimistische Darstellungen über die britische Wirtschaftslage Lügen. Indes haben die Amerikaner ein Trommel- keuer auf die Pfundfestung eröffnet. Die Labour-Regierung sieht sich stolz in ihren Reihen um und konstatiert eine Beschäftig- tenzahl von 22,17 Millionen Personen. Die Rekordhöhe der Beschäftigung ist erreicht. Lediglich 1.3 Prozent der Bevölkerung(261 400 Personen., darunter etwa 20 000 soeben Schul- entlassene) seien arbeitslos. b Der Weltbankpräsident Black hat eine Panzerfaust abgeschossen. nicht direkt. son- dern so diplomatisch. wie dies einmal ge- wiegte Bankleute und Diplomaten zu tun verstehen. Die„New Lork Times“ meldet die Pfundabwertung auf eine Relation von —.— 8 2 3,2 8 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als unmittelbar bevor- stehend. 4 Indes windet sich Sir Stafford Cripps wie eine Schlange zwischen den amerikani- schen Geschossen und den Steinwürfen aus eigenen Landen. Auch die Labour-Presse tut es und meint dazu resigniert.„Unser wirt- schaftliches Hauptproblem ist es. mehr Güter bei geringeren Kosten zu produzieren.“ Mit anderen Worten heißt das das Gegen- teil von dem. was eine gewisse Propaganda gerne herausposaunt. daß nämlich der Real- lohn in Großbritannien den Höchststand erreicht hat. Gewiß. soziale Vergünstigungen in Hülle und Fülle werden der trotzdem unzufriede- nen Arbeiterschaft gewährt. daß sie jedoch trotzdem unzufrieden ist, daß die Streiklage sich jetzt nur dadurch bessern konnte, daß anscheinend in Vorbereitung währungspoliti- scher Maßnahmen, deren Bevorstehen jetzt noch geleugnet wird. weniger vom Steuer- sektor her, als von der Geldschöpfung das Wirtschaftsdefizit refundiert wird. das ist noch nicht durchgesickert.. Es wird durchsickern. Wird mit Staunen und Entsetzen die Betroffenen erfüllen, die darauf kommen werden, daß jede Zeche ein- mal bezahlt werden muß, auch wenn man sie vorübergehend schuldig bleiben kann. Soziale Errungenschaften sind nämlich nur dann sozial und können es auch bleiben, wenn im voraus dafür die Voraussetzungen geschaffen werden. Die Labour Party steht vor der Notwendigkeit, die Wahrheit einzu- gesbehen. die bisher verschleiert werden konnte. Vielleicht wird das unangenehme Auf- wachen in Großbritannien die Einsicht reifen lassen. daß es doch auf die Leistung an- kommt. gleichgültig, ob nun Deutschland im Rahmen eines internationalen Leistungswett⸗ bewerbes auch wieder einigermaßen gesundet und dabei vorübergehend vielleicht besser gestellt sein wird als Großbritannien, dessen Labour Party unglücklich experimentierte, weil es der verhängnisvollen Versuchung unterlag. im Zuse eines wirtschaftlichen Ab- bröckelns sich den Luxus zu leisten, gut funktionierende Bestände niederreißen zu wollen. Es war ein deutscher Sozialdemokrat von großem Format, der die eindrucksvolle Fest- stellung prägte:„Eine Sozialreform oder gar Sozialrevolution durchzuführen. wenn das Volk und seine Wirtschaft aus vielen Wun⸗ den des Körpers blutet. ist genau so Inaugu- ration des Kapitals wie die Erhaltung Beste- henden zum Zwecke der wirtschaftlichen Ge- sundumng. an deren Abschluß die Hoffnung auf Reform. auf Revolution geknüpft Wird.“ Tex. Arbeitsruhe begründet Doppel- verdienst Klage wegen Il. Mai Das Arbeitsgericht Stuttgart entschied in diesen Tagen in erster Instanz, daß der 1. Mai kür Angestellte grundsätzlich zu bezahlen ist. Da Angestellte mit festem Monatseinkommen durch gesetzliche Feiertage, wie z. B. den 1. Mai, keinen Verdienstausfall erleiden, sah die Firma Mix& Genest, Fernmeldeanlagen, Stuttgart. keine Veranlassung, ihren Ange- stellten den 1. Mai zu vergüten. Die Ange- stellten waren anderer Meinung und erhoben, vertreten von dem Angestelltenverband, Klage beim Arbeitsgericht, das zu der oben wieder- gegebenen Entscheidung kam, zugleich aber die Berufung beim Landesarbeitsgericht für zu- lässig erklärte. Bei seiner Urteilsbegründung konnte sich das Gericht nicht der Tatsache entziehen, daß 1 über die Bezahlung von Feiertagen an sich nur ein tatsächlicher Ver- dienstausfall, wie er bei Lohnempfängern vor- liegt, vergütet werden soll. Die oben ange- führte Entscheidung würde aber bedeuten, daß die Angestellten für Feiertage einen zusätz- lichen Verdienst buchen könnten. In seiner Urteilsbegründung stellte das Arbeitsgericht Stuttgart fest, daß das Gesetz über die Lohn- zahlungspflicht an Feiertagen und die Begrün- dung hierzu keine Klarheit darüber schafft, ob durch den Begriff„Lohnzahlungspflicht“ nur ein Entgelt der Arbeiter gemeint ist oder ob darunter Vergütungen an Arbeiter und Ange- stellte zu verstehen sind. 8 Das Gericht stützte sich in seiner Entschei- dung weiter auf die Verordnung über die Sonntagsbezahlung aus dem Jahre 1941 und die Tarifregelungen, nach denen Angestellte für B. Ueberstunden Zuschläge erhalten. Kreditspitze für Bergbau Zunächst 50 Millionen DM Die ECA-Mission für Westdeutschland gab die Genehmigung für eine langfristige Inve- stitionsanleihe von 50 Millionen DM aus dem Gegenwertfords an den Bergbau der Doppel- zone bekannt. Die 50 Millionen DM sollen von der Wiederaufbaubank an bestimmte Zechen im Rahmen von Anleihen gewährt werden. Die bereitgestellten Beträge dürfen nicht für Betriebskosten oder zum Ausgleich von Ver- lusten verwendet werden, sondern ausschließ- lich für langfristige Anleihen.(dpa) , ,. . . 9 . . 2 — , a8 U), Aalue pern ul bet. 5 Die MEIRO rund! Eine Mischung aus amerikanischen und Orient- Tabaken. Kein künstliches Aromal Garantiert reiner Tabakgenuss! . F ee Seite 8 Die Synchronisation des preisgekrönten britischen„Hamlet“ Films ist beendet. Der Film wird in nächster Zeit in den deut- schen Kinos anlaufen. Ein faszinierendes Erlebnis: Hamlet steht auf der Zinne des Schlosses von Ilel- singör und spricht mit dem Geist seines Vaters. Dieser Hamlet des Films ist Lau- rence Olivier, Englands berühmtester Schau- spieler. In Großeinstellung bewegt er die Lippen, aber die Worte, die unser Ohr tref- fen, sind deutsch. Ja, mehr noche Nicht nur die Mundbewegungen, auch das Sprach- timbre entsprechen genau dem Typ Oliviers. Das außerordentlich komplizierte Hilfs- mittel, mit dem das erreicht wird, heißt Synchronisation, die zunächst einmal das Vorhandensein einer deutschen Ueberset- zung des fremdsprachlichen Filmtestes voraussetzt. Diese lag im Falle„Hamlet“ in der altbekannten Fassung August Wilhelms von Schlegel bereits vor. Die erste Arbeitsphase ist sodann die Zerlegung des Films in viele kleine Einzel- abschnitte. Jeder dieser sogenannten „Takes“ hat eine Längee von etwas über zehn Metern und enthält daher im allge- meinen nur Bruchstücke der jeweiligen Szene(die Vorführung eines„Takes“ dauert napp eine halbe Minute). Die„Takes“ selbst werden nun an beiden Enden zusam- mengeklebt und laufen daher als endlose Schleife durch den Vorführapparat— ein- mal, zweimal, zehnmal— so oft man will. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, der Versuch, den deutschen Test in genauer Entsprechung zu den Mundbewegungen der auf der Leinwand agierenden Schauspieler wiederzugeben. Das geschieht zunächst so, daß der englische Originalton noch leise zu hören ist, um die Rollenauffassung des Kirsten Heiberg und der Mannheimer Pe- ter Mosbacher spielen, wie bereits aus- führlieh berichtet, in dem neuen Real-Film „Hafen melodie“, der kürzlich in Hamburg uraufgeführt wurde. 4380 Pilmmeter in Zehn- Niete, Takes Zur Synchronisation des Hamlet-Films/ Von Christian Hallig englischen Schauspielers kennenzulernen. Dann wird der englische Originalton ab- geschaltet, die Schauspieler auf der Lein- wand bewegen nun stumm den Mund. Dazu spricht man jetzt die deutschen Dialoge. Dabei wird festgestellt, was noch zu ändern ist, denn oft stimmt zwar die Länge der einzelnen übersetzten Worte mit denen der Originalsprache überein, es entsteht aber doch eine Diskrepanz. Ein Beispiel: die Worte„I love you“ sind längenmäßig genau mit„Ich liebe dich“ übersetzt. Der englische Schauspieler aber rundet den Mund, wenn er„I love you“ sagt, während die deut- schen Worte„Ich liebe dich“ mit nur ganz Seringer Lippenöffnung gesprochen werden müssen. Diesen Vorgang des Angleichens der ein- zelnen übersetzten Dialoge an die Mund- stellung der auf der Leinwand agierenden Schauspieler nennt man„checken“. Wenn der Text genau sitzt, sucht man die Sprecher, die jede der einzelnen Rollen verkörpern sollen. Wesentlich ist dabei, daß sich die Stimme des deutschen Sprechers mit dem Typ des ausländischen Schauspie- lers deckt. Außerdem müssen sich die Stim- men der einzelnen Sprecher vdneinander unterscheiden, damit der Zuhörer sie klar herauskennt. „Bei Hamlet“ war das ein besonderes Problem“, sagt C. W. Burg, der Synchron- Regisseur dieses Filmes. Fünfzehn Hamlet- Darsteller ließen wir nach München kom- men und vorsprechen. Aber keiner lag richtig drauf auf Olivier— das heißt, keine der Stimmen deckte sich so genau mit dem Typ Oliviers, daß der deutsche Zuhörer dann im Kino das Gefühl hat: dieser Ham- let da oben spielt die ganze Rolle in deut- scher Sprache. Dann fanden wir den rich- tigen: Peter Lühr. Er hatte noch nie als Synchronisfersprecher gearbeitet— aber er nahm die Rolle an. „Und wie schafften sie es?“ „Ja“, sagt C. W. Burg—„wer's nicht hat, der kann's nicht erjagen. Die Schwierigkeit beim Hamlet“ lag daran, daß die langen Szenen in kleine Teile zertrennt werden mußten— eben in die„Takes“. Sehr oft schwang sich der Bogen einer Szene vom Ende eines Take in den Beginn des näch- sten hinüber. Da hieß es dann, mit der- MORGEN selben Intensität beim neuen Take einset- zen, mit der eben der vorhergehende ge- schlossen hatte.“ „Wie lange dauert es, bis ein Take auf- genommen ist?“ „Je nachdem— wie es klappt. Aber im Durchschnitt kann man eine halbe Stunde rechnen.“ „Und in wieviele Takes war der Ham- let-Film unterteilt?“ „In über vierhundert. Der Hamlet-Film ist ja mit seinen 4380 Metern überdurch- schnittlich lang, fast doppelt so lang wie ein sonstiger Spielfilm. Nach jedem Take ist man natürlich raus. Es entsteht eine Pause, bis der nächste Take in die Vorführ- maschine eingelegt ist. Man raucht eine Zigarette man plaudert etwas, um sich zu entspannen. Dann geht das Licht aus, und mit einem Ruck muß jeder Sprecher, Regis- seur, Tonmeister, Aufnahmeleiter wieder drin! sein.“ „Und wie geht es dann weiter, alle Takes aufgenommen sind..“ „Dann werden die einzelnen Takes wie- der zum Film zusammengesetzt, durch den Cutter, den Schnittmeister. Dabei ist es möglich, noch kleine Korrekuren durch das „Hinziehen“ des Sprachbandes auf das Bild zu machen. Bildband und Sprachband wer- den ja getrennt aufgenommen; am Schneide- tisch rollt dann das Bild auf einer etwa buchgroßen Projektionsfläche vor dem Schnittmeister ab, und— auf getrenntem Filmband— der Ton dazu. Wenn dann Bild und Ton sich genau decken, ist die Auf- nahme ‚synchron'.“ „Und damit ist——“ „Die Schlacht noch lange nicht gewon- nen, denn jetzt folgt die Mischung. So wie es ein Sprachband für sich gibt, existiert auch bei jedem Film ein Band für die Musik und eines(oft mehrere) für die Ge- räusche. Diese Filmbänder— Sprache, Musik, Geräusche— werden vom Tonmei- ster in einer komplizierten Apparatur zu dem endgültigen Ton! des Films vereint. Man kann auch dabei noch Korrekturen vornehmen— etwa die Musik sehr ab- dämpfen, wenn man eine Dialogszene gut herausarbeiten will. Mit der Mischung ist der Atelierprozegß beendet. Jetzt hat das Kopierwerk das Wort.“ Wenn Die neuesten Aufnahmen von Hannelore Schroth und Willi Fr its 0 aus dem N „Derby“, der kürzlich uraufgeführt wurde. In diesem Fm kann man die anmutige Rü Dem lerin als Trabrennfahrerin bewundern. Trabrennbahn unter Leitung von Hans Frömming trainiert. Woenn ein Kamel niest In einem Luftschutzkeller wird„Kalif Storch“ gedreht Ich weiß nicht, ob Kamele überhaupt niesen können. Auf jeden Fall sieht es sehr komisch aus. So ein dromedramatisches „Hatschi“ dauert, mit der Stoppuhr gemes- sen, genau 3,2 Sekunden und gliedert sich in sage und schreibe 65 verschiedene Schneuzphasen: beim ersteunten Nüstern- kräuseln angefangen, über verzweifelte Augenroller bis zum erlösenden zähneflet- schender Auspruster. Man schlage bitte nicht im Brehm nach— der zoologischen Wissenschaft sind solche Alltagsleiden der Wüstenschiffe natürlich unwichtig. Der ge- neigte Leser müßte schon zu Hans Held nach Hamburg kommen, wenn er die Rich- tigkeit der Schnupfenzahlen nachprüfen Will. Keine Angst— unser Held ist weder Tierbändiger noch Doktor med. vet., er hat die Niesbräuche der Kamele(in Hagen- becks Tiergarten am lebenden Modell, nur studiert und dann rekonstruiert, damit wir im Kino später darüber lachen können, Das influenziainfizierte Höckertie spielt nan, lich eine Hauptrolle in der exotischen Fabel Chancen des deutschen Films Zugegeben, gerade vom deutschen Nach- kriegsfilm, der in sein viertes Produktions- jahr trat, Wunderdinge zu erwarten, die ja auch in anderen Kunstdisziplinen nur in Ausnahmefällen zu verzeichnen sind, wäre unbillig. Die nüchternen Tatsachen sollen nicht unterschätzt werden Vor drei Jahren versuchte die deutsche Filmproduktion einen mühsamen Anlauf. Seitdem wurden rund 70 Filme uraufgeführt. Etwa 15 Filme, die sich z. Z. im Schnitt befinden, stehen kurz vor ihrer Premiere. Im Spieljahr 1949/50 hofft man sechzig Filme auf den Markt bringen zu können. Gewiß, bisher wurde keine neue avant- gardistische Stilrichtung entdeckt wie beim neorealistischen, improvisationsbetonten Film Italiens. Immerhin muß auch dem deutschen Filmschaffen eine langsame und stetige Entwicklung zugebilligt werden. Auszeichnungen bei internationalen Wett- bewerben, Aufführungen im Ausland, Zeit- filme wie Kortners„Der Ruf“ Liebeneiners „Liebe 47“, Neumanns„Berliner Ballade“, Matzigs„Ehe im Schatten“, Vorks„Die letzte Nacht“ sind Anzeichen dafür, daß sich die deutsche Filmproduktion ihrer künst- lerischen Verpflichtung trotz aller wirt- schaftlichen Schwierigkeiten sehr wohl bewußt ist. Wenn die deutsche Filmproduktion aus verständlichen Gründen der Absatzmisere und aus damit verbundenen merkantilen Erwägungen den Mut zum Experiment noch nicht wiedergefunden hat, so sollte sie doch an dem Problem des Jugendfilms, der in Amerika und England(Rank meldet für Venedig fünf Jugendfilme an) stärkste Coethes„Irgötz“ im Nationaltheater „Geschichte Gottfriedens von Ber Auch das Nationaltheater hielt es im Goethejahr 1949 für ein Gebot der Pflicht, dem Dichter zu Beginn der neuen Spielzeit, die der Intendant mit herzlichen Begrüßungs- Worten eröffnete, die schuldige Reverenz zu erweisen. Es wählte zu diesem Zweck die „Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hafid“, jenes in der Explosivität seiner zweiundzwanzig Jahre herausgeschleuderte dramatische Mosaik Goethes, den sogenannten„Urgötz“, der mit seinen(rund gezählt) vierzig szenischen Verwandlungen einst Herder die Galle ins Blut jagte und ihn veranlaßte, das ihm von Goethe übersandte Manuskript mit einer harten Kritik an den jungen Dichter zu- rück zuschicken. Erst nach mehrfacher Um- arbeitung ward dann aus diesem„Urgötz“ jener gemäßigte hoftheaterfähige„Götz von Berlichingen“, Welcher von beiden Fassungen gebfhrt nun der Vorzug? Für uns Menschen von 1949 gibt es da— trotz Herder- kaum einen Zweifel: wenn schon überhaupt Götz von Berlichingen auf dem Theater(„Meinem Sohn ist es nicht im Traum eingefallen, sei- nen Götz für die Bühne zu schreiben“ be- merkt einmal Frau Aja in einem Brief an den Schauspieler Großmann), dann diesen „Urgötz“, der, ungeachtet einer Reihe vor- genommener Striche, mit seiner viereinhalb- stündigen Spieldauer zwar sehr erhebliche physische Ansprüche an den Zuschauer Stellt, dafür aber an genialischer Unmittel- barkeit des Ausdrucks vor der letzten Um- arbeitung von 1773 vieles voraus hat. In der Urfassung schlägt denn doch aus 80 manchem Satz über die Gerechtigkeit der „Großen“ und das deutsche Elend die Glut lichingen mit der eisernen Hand- überzeitlicher und mehr als zeitgemäßer Er- kenntnisse. Und wenn man auch versucht sein mag, mit Richard Dornseiff, dem Inszenator der Aufführung, über das sehr breite Ausspielen der Szenen und das minutiöse Herausarbeiten der ganzen Fülle des episodischen Nebenbei zu rechten, so ist doch nicht zu leugnen, daß Dornseiffs Me- thode dem Zuschauer manche hintergrün- dig kritische Sentenz über Menschen und Zustände aus junggoethescher revolutionä- rer Seele als bittere Wahrheit zu schmecken gibt. Wird auch der„Götz“ nie als ein richtiges Drama empfunden werden kön- nen, so fügen sich die in greller Sprung- haftigkeit kunterhunt gereihten Szenen schließlich doch zu innerer Einheit zusam- men. Und dann: Vorgänge, wie das ge- spenstische Wesen des nächtlichen Zigeu- nerlagers, das blutrünstige Rasen der auf- rührerischen Bauern in seinem harten Na- turalismus, die dämonische Mischung von erotischer Triebhaftigkeit und politischer Intrige in der Figur der Adelheid, ihr schau- riges Liebesspiel mit dem Abgesandten des Femgerichts unmittelbar vor ihrer Ermor- dung, sind in der auf Theater wirkung ge- stellten Historie immerhin erregende Höhe- punkte, die in der späteren Fassung das Opfer gebotener weiser Vorsicht geworden sind. Und obschon Goethe selbst, gleichsam entschuldigend, die Verlagerung des Schwergewichts der Handlung im letzten Teil des Urgötz auf die Gestalt der Adel- heid als eine Art von„Verliebtheit für die reizende Frau“ erklärt, will uns doch heute gerade diese intensive Charakterisierung der in zwielichternder Problematik schil- lernden Weibseele als größere dichterische Förderung erfährt, nicht mehr achtlos vor- übergehen. Es handelt sich hierbei um nichts Geringeres, als das Publikum von morgen für den deutschen Film zu gewin- nen, den die Jugend im Augenblick noch bitte keine falschen Illusionen!— mit skep- tischen Augen betrachtet. Hiermit stelit im Ursächlichen Zusammenhang, dag dem Nachwuchs eine reelle Chance gegeben werden muß. Das kommende Produkionsjahr scheint sich, nach den bisher vorliegenden Projek- ten, in erster Linie dem Unterhaltungsgenre verschrieben zu haben, während der problemschwere Gegenwartsfilm. der beim Publikum wenig Gegenliebe fand, zunächst in den Hintergrund rückte. Mit Freude stellt man fest, daß einige bekannte Darsteller zum ersten Male wieder nach dem Krięege vor der deutschen Kamera stehen, so Käthe Dorsch(„Der Bagnosträfling“), Luise Ull- rich(„Die Nachtwache“), Brigitte Horney („Ulyssa), Rudolf Fernau und Dorothea Wieck(„Mordprozeß Dr. Jordan“), Gustav Knuth(„Des Teufels General“). Auch Brigitte Helm, Karin Hardt und Harry Piel wollen wieder mit von der Partie sein. Reinhold Schünzel, aus den USA zurück- gekehrt, dreht in München„Raub der Sabinerinnen“ mit Hans Albers in der Hauptrolle. Literarische Stoffe wollen Liebeneiner(„Marquise von O.“ und Schön- herrs„Weibsteufel“), Erich Engel(„Der Biberpelz“) und Hilde Körber(„Das tragische Schicksal der Elise Lensing“) ver- werten. Das Thema von der Luftbrücke, das in Amerika gleich viermal behandelt wird, hat Herbert B. Fredersdorf für einen doku- mentarischen Spielfiim„Der Silber, gel“ gewählt. Im Atelier befinden sich:„Schicksal aus gener We(mit Marianne Hoppe) Regie Wolfgang Staudte),„Das Fräulein und der Vagabund“(Regie Albert Benitz),„13 unter eilen Hüt“(Regie R A Stemmle).„Mads chen hinter Gittern“(Regie Alfred Braun). Viele Titel viele Pläne. Jegliche Prophetie wäre hier fehl am Platze. Aber eines ist sicher: die deutsche Filmproduktion läuft auf Touren. Im Spieljahr 1949%50 wird der auslän- dische Film wieder mit der deutschen Kon- kurrenz rechnen müssen Auch die Tatsache, daß französische, englische und amerika- nische Produktion sich mit dem deutschen Filmschaffen zu gemeinschaftlicher Arbeit zusammenfinden wollen, darf als günstiges Vorzeichen für die Zukunft vermerkt werden. Sehr mißtrauisch wird man hin- gegen auf längere Sicht den Dezentrali- sierungsbestrebungen des deutschen Films, der gleichzeitig in Berlin, München, Ham- burg, Göttingen, Düsseldorf, Wiesbaden usw. dreht. gegenüberstehen. Der groß- zügige Plan, aus dem Baugelände der Rahl- stedter Kaserne bei Hamburg eine zentrale Basis für die gesamte deutsche Filmwirt⸗ schaft zu schaffen, ist vorläufig an dem Nein der Hamburger Bürgerschaft gescheitert. Das letzte Wort ist hier aber wohl noch nicht gesprochen. Ein Weg, der aus der Zersplit- terung herausführt, muß aus technischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Gründen gefunden werden, so sehr auch die leiden- schaftliche Initiative unserer Filmleute allerorts als wichtiger Aktivposten z⁊zu buchen ist. A. E. K. Wahrhaftigkeit erscheinen als gewisse pene- trante Biedermannszüge in Götzens ideali- siertem Wesensbild. Friedrich Kinzler gibt den Götz kraft- voll und mit gesunder Derbheit als gedrun- genen Kriegsmann mit bäuerlichem Ein- schlag und behäbig breiten Zügen, sprachlich freilich noch zu sehr im ununterschiedenen Gleichmaß starker Töne. Kein überragend mitreißender, doch ein charaktervoll profilierter Götz. In seinem Bezirk ähnlich geartet erscheint der von Hans Joachim Recknitz dargestellte Weislingen, der in Wankelmut schicksalhaft zum Verräter wird. Ein aus Charakterschwäche willen los hin- und hergerissener Unglücklicher, kein Verbrecher. So kann man den Weis- lingen spielen, doch verträgt er besser eine um einige Grade härtere Kontur. Die Adelheid Heidi Kuhlmanns, zu Beginn noch tastend, erfüllte im Laufe des Spiels ihre Rolle mit verhalten lodernder zerstö- rerischer Dämonie— Verräterin noch im eignen Untergang und im Schlußteil des Epos eine stark wirkende Gestalt. Aus dem Riesenaufgebot des sorgsam geführten Darsteller- Ensembles noch: Clara Wahlbröhls etwas kühl wirkende Hausfrau Götzens, Irmgard Klebers hingebende, lie- bende Maria, Arnold Richters beweglicher Georg, Karl Thiedes interessanter Franz mit schwärmerischem Mortimer-Ton, ferner Hans Simshäusers fein gezeichneter Bruder Martin voll Weltsehnsucht, Rippert und Martsch als Sickingen und Lerse und noch manches andere charakteristische Einzel- Profil. Die schön gerundete, vor holzschnittartig wirkenden Prospekten, Interieurs und düste- ren Waldstücken Heinz Daniels sich ab- spielende Gesamtaufführung weckte beim sehr standhaften Publikum lebhaftes und dankbares Echo. Carl Onno Bisenbart Das Pfalzorchester jubiliert Sie hat dazu wochenlang auf der Hambu⸗ Photos: Real-Film Thie 5 klärte vom„Kalif Storch“— einem Tridtt Fehle dessen künstlerischer Gestalter der 26 in di. ner Hans. Held ist. ein k Es hätte nicht viel gefehlt und der/ und dreißigjährige säße heute in New oder Hollywood. Der Direktor des„ St Features“ Syndikat, das den am nischen Leser mit den drüben so belle Karikaturzeichenserien beliefert, hatte reits einen Vertrag mit Hans Held dd schlossen. Als der„Vater des Trickfig vorhe Walt Disney. Probeskizzen aus Helds I beabs sah, sagte er:„Eigentlich gehört d die 8 Mann hierher zu uns!“ Wirklich gute I Wisst filmschöpfer mit„eigener Handschrift“ darüt auf der ganzen Welt rar. Humor, Geist, lichke ginelle Einfälle kommen selten mit ug für geduld und technischer Sorgfalt zus 5 vor— und das alles erfordert der If fill. Trotzdem scheiterte Helds Amel plan an den üblichen Papierbarrikaden Die Hamburger„Burgfilm“, für dien jetzt arbeitet, wer nicht böse darübe Hans Georg Dammann, alter Ufa- Sr list, selbst von Hause aus Graphiker, 8 als Lizenzträger der neuen Gesellschaft Erhed mit einem erfolgversprechenden Start und 6 Pläne beginnen. Er will dem deutsd Publikum wieder zu guten Kurzfilmen helfen.„Kalif Storch“ wurde nur d eines Auftrags der britischen Film- Sec möglich Denn nach der Währungsreid Kreis tungs Stadt Wähn eine absicl trickfilm kostet doppelt soviel wie ein. Stadt Wöhnlicher“ Spielfilm gleicher Länge Werbe ehemaligen Luftschutzkeller eines Haul d der Hamburger Oberstraße hat sich „Burgfilm“ ihr Atelier eingerichtet. durchsichtiges Papier war nicht aufzut ben; das Cellophan rollte sich plötzlich alle schon getane Mühe war umsonst Doc ges heute sind diese Hindernissee überwöunde In wenigen Wochen soll„Kalif Sto d fertig werden. Im benachbarten NWD R- Funkhaus“ die„Burgfilm“ den Ton zu„Kalif Sto aufgenommen. Bernhard Minetti dem Zauberer Kaschnur seine Stimme dicke Ludwig Roeger brummbaßt Titelhelden, Lidy Schwieder flötet!“ verwunschene Prinzessin. Ein nambas 5 Aufgebot also für einen Film, der e 300 Meter lang wird und in zehn Minu über die Leinwand rollt. Eine gewall 8 Arbeitsleistung steckt dahinter,. Das 1 sende Kamel ist noch verhältnismäßig fach. Aber im„Kalif Storch“ gibt es Selk in denen auf einem Bild gleiche Feuerwerksraketen knattern, verzaube Störche in der Luft herumschweben, ner mit Turbanen wandeln und ein Had Laub vom Sturm hochgepeitscht wird!“ des einzelne Laubblatt dreht sich um“ deutse trofke eigene Achse, hat seine besondere 7 bahn und muß deshalb mit mathematis Aume Gründlichkeit vom Zeichner verfolgt sche den.. 0 sich zügen 30 Jahre erfolgreich dureh Glücks- und Krisenzeiten Das pfälzische Landessymphonieorchester. gemeinhin unter dem Namen„Pfalzorche- ster“ weit über die Grenzen seiner engeren Heimat hinaus bekannt geworden, blickt in diesem Monat auf sein 30jähriges Bestehen zurück. Als im September 1919, kaum ein Jahr nach dem ersten großen Zusammen- bruch, der Musikverein in Landau zuerst die Anregung gab, ein gröhßeres Konzertorche- ster zu gründen und aus dieser Anregung heraus der„Philharmonische Orchesterver- ein für die Pfalz, entstand, sah es finster aus in deutschen Landen. Die Zeitläufte schienen den Musen nicht günstig, aber die Pfälzer ließen sich von noch so großen Schwierigkeiten nicht schrecken, griffen den Gedanken begeistert auf, und schon Antang des Jahres 1920 konnten in verschiedenen pfälzischen Städten, die sich dem Ring en- geschlossen hatten, die ersten Konzerte unter der Leitung von Ludwig R ü t h veranstaltet werden. Man hatte freilich sehr schwer zu kämpfen, die Existenz des neuen Orchesters zu sichern und seinen künstlerischen Ruf auf weite Sicht zu festigen. In dieser Not erstand dem Ordlester in der Person des oldenburgischen Generalmusikdirektors Ernst Boehe der Mann, der vermöge seiner un- gewöhnlichen organisatorischen und künst- lerischen Qualitäten dem Klangkörper ein Wahrhaft hingebender Führer wurde, die Leistungsfähigkeit des Pfalzorchesters emi- nent entwickelte und sein Schicksal achtzehn lange Jahre hindurch mit einem Idealismus sondergleichen begleitete, bis 1938 der Tod diesen verdienstvollen Dirigenten abrief. Der zweite Krieg führte für das Orchester neue Krisen herauf, doch gelang es dem Nachfolger Boehes, Generalmusikdirektor melde Karl Friedrich, die Konzerte auff vorgezeichneten Linie erfolgreich weile! 8 führen. Außer ihm standen bedeutende lunge rigenten wie Bongarts, Zwißler, Lessings lle andere am Pult des Pfalzorchesters, b im Herbst 1944 endgültig Nacht Deutschland wurde und die Musen oder weniger gezwungenermaßen ihr H, verhüllten. Doch schon im nächsten He. in den Septembertagen 1945, fand sich; zersprengte Orchester allmählich m Ben zu neuem künstlerischen Tun zusam Vor allem ist es das Verdienst des Gene musikdirektors Bernhard Conz(dem mut Wuest als zweiter Kapellmeister ö Seite steht), das Pfalzorchester durch auferordentlichen Schwierigkeiten der e“ Nachkriegsjahre glücklich hindurchgell zu haben. Zwar ist auch heute die Las Pfalzorchesters, ähnlich wie die der mes Kulturinstitutionen, keineswegs rosiss wenn der Ludwigshafener Oberbürgern ster seinen Festgruß an das Orchester“ gleich mit der Bitte an die Landes“ Lone Provinzialreglerung und an die pfälzisd Städte verbindet, weiter nach Kräften zuhelfen, dem Pfalzorchester auch im wies Jahrzehnt seiner Geschichte den wol fie gründeten Ruf als maßgebenden Kull tor der pfälzischen Heimat zu erhalten Necke darf man hoffen, daß diese Mahnung das festliche Ereignis hinaus wirksam“. ben und nicht vergessen werden wre, 0 gend! * Jen Für die Mannheimer Akademie. Kan fi ist. wie wir erfahren, nach erfolgreich e tenen Verhandlungen mit der Militärrese nunmehr der Ufa-Palast zur Verfliguns stellt worden.