ö Fperöktentlicht unter Lizenz- Nummer 9/ Nr Ai WB 110 Gesehäiftsstellen: 5 a 8„. 57 schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 verantwortliche Herausgeber:. 5 1 5 eee, A Ann elmer inheim. Hauptstrage 63. Telefon 22 Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim. Wers, Plöck 3 Telefon 4336 Am Marktplaats n due geleton: 44 181. 44 182, 46 183 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Wollen Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Or en postschechktonten: ad mi fis ruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 561 58 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 83 a. ch., Rheinstraße 27 Telefon 2768 DM 2.80 zuzügl. Postbezugspreis: . DM„34 Zustell- ezug: Monatl. 3.85 elgenpreisliste Ny. 7 nen infolge höherer kein Anspruch auf tung des Bezusspreises„ Haften 0 int: Täglich außer sonntags r sind Erscheint: 8 8 e Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz platz g. Au 4 Jahrgang/ Nr. 195/ Einzelpreis 0, 15 DN Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 22. September 1949 „8000. wenn e m die] Kon„Weiteres Absinken der dene ae Seit gestern ist das Besatzungsstatul in Kraft WINTERMOT DIENST 812 Gewerkkschaftsrat zur Abwertungsfrage Oberkommissare und Bundeskanzler tauschten freundliche Worte des 5 etten 1 Stuttsart.„ Der Gewerk- Von unserer Bonner Redaktion Alliiertes Pressegesetz MORGEN „ ˖ͤ Ä. Bonn. Die alliierten Oberkommissare haben am Mittwoch auf dem Petersberg bei Mit dem Besatzungsstatut ist am Mitt 3 J 1 f g Bonn eine Erklärung über das Inkrafttreten der Besatzungsstatutes unterzeichnet. Das ch für die Bundesrepublik Deutschland 3 ö acht Iatuellen Rückwirkungen auf die deutsche Statut ist damit rechtskräftig in Kraft gesetzt worden. 8 e P Wie in den vergangenen Jahren, chachte Mark abgegeben. Zu den Aeußerungen maß- ein alliiertes Pressegeset z in Kraft Wiel guck dieser Winter 4 gebender deutscher Regierungsstellen, denen Bundeskanzler Dr. Adenauer stattete Europäische Föderation, die nach seiner An- getreten, dessen Hauptzweck nach der leidenden vor schwere Sorgen„ müsze zukolse eine äußere Abwertung der am Vormittag mit einem Teil seines Kabi- sicht auf einer engen wirtschaftlichen Zu- Aeußerung eines alliierten Sprechers ist, die h 1 8 be. künrt ip-Mark keine inne re Geldentwertung zur netts den Oberkommissaren auf dem Peters- sammenarbeit der Völker beruhe. Zu die- Freiheit der Presse in Deutschland zu ge- stellen. Schon 55 mmer e„ Folge haben würde, erklärt der Gewerk- berg einen ersten offiziellen Besuch ab, wo sem Zweck müfften auch die Verhält- währleisten. Das Gesetz reserviert der ihre kargen Mittel kaum ausge- 1 erregt fschaftsrat, eine derartige Zusicherung ei- eine Aussprache in Zzwängsloser Form statt- nisse an der Ruhr aus ihrer alliierten Hohen Kommission das Recht, reicht. Trotzdem haben sie alles 9 r E 85 Besgtli A 75 8 e e))CCCCCCV 0 daran gesetzt, die Verbindung mit 4. EI N* 5 2 2 2— 2 2 a8: uf das Inlandspreisniveau abzufangen. Die e 1 Ordnung gemacht werden. CCC dem Zeitgeschehen vient n 5 ditzer eßefahr einer Preissteigerung sei insbeson- schränkungen. Deutscherseits werd 9 Der i ee er e Rundfunkstationen konnen nur mit Zu- lieren. Sie haben deshalb solange zruhe ere bei den Lebensmitteln gegeben, da die sich bemühen, den alliierten Mächten eine gois- Ponce t erklärte in seiner Antwort: stimmung der alliierten Hohen Kommission es nur möglich war ihre Zeitung 5 Es int fällte des Bedarfs vom Ausland eingeführt maßvolle Handhabung leicht zu machen, um„Westdeutschland— und wir bedauern, neu angelegt oder an andere Kontroll- bezogen. Die durch den Winter ostbate erden müsse. Für die Lohn- und Gehalts- so den Wes zu wirklicher Freiheit zu ebnen. nicht ganz Deutschland sagen zu können— instanzen übertragen werden. Publikationen ht sätzlichen Auf- 1 u der finptenser sel ein noch weiteres Absinken Per Kanzler hob hervor, daß ein gesunder besitzt heute das Werkzeug, das ihm er- können von der alliierten Hohen Kommis-„„ 1 er Lebenshaltung untragbar. Falls es der Staat sich nur entwickeln könne, wenn die lauben soll, die Leitung seiner Geschicke sion verboten, und es können den Heraus- wendungen drohen sie jetzt davon 5 zu? Er Bundesregierung nicht gelänge, eine Er- wirtschaftliche Existenz fähige selbst in 08 Hand zu nehmen.“ Eine Re- Sebern gewisse Veröffentlichungen vorge- u trennen. f gt sich Hähung des Preisniveaus zu verhindern, keit garantiert sei. vision des Besatzungsstatuts wäre um so Schrieben werden. Zuwiderhandlungen wer- Der Winternotdienst des f ie uns fürden entsprechende Lohnerhöhungen un- 5 855 chnell i issenhafter das den mit Gefängnisstrafen bis zu fünf Jah- er 5 5 N ermeiabar sein. J%%ͤͤ0. ff)) ꝗ̃])«/ f 7, 000 DA Geldstrafe, sowie Morgen“ will ihnen diese neue g Können 3 2 3 Statut eingehalten werde. Franeois-Poncet ren oder 100 00 5 25 1 8 i 5 e versicherte im Namen seiner Kollegen und eventuel! Vermögensbeschlagnahme, be- Entbehrung ersparen. Versen Zundeskabinel bers! DM. Lage e in seinem eigenen Namen, daß die Hohe straft. Der„Morgen“ hat in den ver- 8 itten e 5 N Zur Beseitigung des Vertriebenenproblems Kommission jederzeit bedacht sein werde, Weitere, ebenso am Mittwoch erlassene Jahren durch seine. Keule] Bonn.(dg) Mitglieder der Bundesregie- bedürfe Deutschland der Hilfe der Welt und wohlwollende und wirkungsvolle Hilfe zu Gesetze betreffen die Veröffentlichung des enen i ö e an eine Eb get e denbend im die Bundesregierung werde es dankbar ge- jesten. lag werde es nicht Unterlassen zn A tierten Amtsblattes und die Definition Lebensmittelsammlung 1946, die g und anschluß an eine Kabinettssitzung in der grüßen, wenn die Oberkommissare in die- untersuchen, auf welche Weise durch eine der Begriffe: Besatzungsbehörden, Besat- Weihnachtsaktion für unterer⸗ bende ki kanzlei in Bonn, daß eine Abwer- sem Sinne in Washington, London und Paris inter nationale Intervention das zungsstreitkräfte, alliierte Streitkräfte, Ter- nährte Stadtkinder 1947 und die 1 9 1 1 11 e vorge- vorstellig würden. westdeutsche Bevölkerungs- ritorium der Bundesrepublik oder Bundes- Sonderaktion für alte Leute 1948 E mein 5 eine Angleichung an 8 2 5 N 8 8 itori 33 en Sie ie ausländischen Währungen. Das Kabinett Der Kanzler sprach sodann über die Problem gelest werden konne. ae seine Verbündenheit mit der gan- ö tte sich unter Vorsitz von Bundeskanzler zen Bevölkerung bewiesen. te?“ dr. Adenauer in seiner Sitzung haupt-* 4 Schlag fiedlicn mit der durch die Abwertung des R onn at Er tag egonnen Das diesjährige Hilfsprogramm Ebenen Pfundes entstandenen Lage be- wird nun dadurch eingeleitet, dan„ N 0 1 Fair en Dr. Schumacher antwortet auf Adenauers Regierungserklärung/ Die Forde rungen der Opposition durch den Winternotdienst ö aBlose lärte, daß den Oberkommissaren von. FFC 5000 Abonnements. schießt eiten der Bundesregierung bestimmte Vor- Bonn. Der Bundestag trat am Mittwoch Gewerkschaften. Dr. Schumacher fuhr fort: Im Namen der CDU/CSU-Fraktion betrat üstert Arläge unterbreitet werden sollen. Es wird in die Generaldebatte der Regierungs-„eh sehe Gefahr!“ Dr. von Brentano das Rednerpult, um für Rentenempfänger und Arbeits- 4 koch damit gerechnet, daß die Kommissare erklärung ein. War die Verlesung der Konkret verlangte der Sprecher der auf die Ausführungen Dr. Schumachers zu lose gegen Erstattung eines Un- Mensdiſtederum von den Entscheidungen ihrer Erklärung Dr. Adenauers noch in verhältnis- Opposition eine energische mangriffnahme antworten. Dr. von Brentano sagte: Ade- 5 6 henkt!“ serung abhängig sind. mäßiger Ruhe erfolgt, so brachte die Ent- des„Kardinalproblems“: Vollbeschäf- nauer habe ein Programm verkündet, Schu- kostenbeitrages von gegnung der Opposition, die Dr. Sehu- tigung, Beseitisu der starren macher eine Kritik, die sich am Schluß. Dr. Heimerich I. Vorsitzender des maeher als Sprecher gab, das Haus zum Geldpolitik der 4 Bank deutscher selbst als Programm bezeichnet hätte. Kon- DM 1,50 monatlich frei Haus Bundes für Bürgerrechte“ ersten Male in Bewegung. Länder und eine r höhung des krete Vorstellungen darüber, wie sich die 55 8 Schumacher betonte, Opposition bedeute Produktions volu mens und der Opposition die Lösung der deutschen Auf- DM 1,30 monatl. bei Abholung) ersplelf frankfurt.(UP) In Frankfurt ist am nicht konsequente Negation, sie stelle nichts Massenkaufkraft durch Preissenkung. gabe denke, hätten die Darlegungen Dr. 3 Tustag der„Bund für Bürgerrechte“ ge- Isoliertes dar, sondern sei Bestandteil der Zur Außenpolitik bemerkte Dr. Schumachers nicht hinterlassen. ausgegeben werden. ebene la, det worden. Der Sitz des Bundes wird gesamten Politik. In diesem Sinne werde Schumacher, daß die Einheit Europas nur a 8. 9 Zu den innerpolitischen Ausführungen füukkurt sein, der erste Vorsitzende ist die deutsche Sozialdemokratie arbeiten, bis auf der Basis der Gleichberechtigung ver- 0 0 5. der Rede Dr. Schumachers hob der Sprecher 5 Janzen iir Mannheim S* Oberbürger- sie die Mehrheit im Bundestag erhalten wirklicht werden könne. Aus dem europä- ger Union hervor, daß f 1 1 5 1 a verfüeb eis ter Dr. Heimerich. werde, um den demokratischen Sozialismus ischen Gesichtspunkt heraus beschäftigte er Gariiber Klar del, d e in e 1 1 I plik utungen, ei der Gründungsfeier in der hiesigen zu verwirklichen. sich auch mit der Notwendigkeit der Wie nicht gelte, einen neuen Staat zu 8 chaffen, Chinesische Vo stepu f men aſppersitat sprach u. a. Ministerialdirektor„Ich sehe Gefahr“ der herstellung der deutse hen sondern 8 85 48 1 A f Aber auf appstein über„die Rolle von Presse und Die wesentlichen Einwände Dr. Schu- Einheit. Diese könne nur in Freiheit De utschland neu zu organis le- gebi det 8 keen abu bei der Wahrung der Bürger- machers richteten sich gegen die Schluß- erfolgen und nicht in Form einer Sowjet- Selbst 8 ren und Friede, Freiheit und Selbständig- 1 kchtes. Knappstein regte eine enge Zu- folgerungen Dr. Adenauers aus dem Wahl- provinz. Dr. Schumacher forderte, daß keit in Füönsstiger Einheit vobzüpere ie 8 5 a New Kork(Gpe) Mao Tse Tung hat in Jerda Mpammenarbeit zwüschen dem Bund und ergebnis und gegen die Methode und Westdeutschland durch seine demokratische Schumacher habe in seiner Rede gesagt, das einer am Mittwoch in den USA aufgenom- mimbetesse und Rundfunk an. Anschliehend Art der Regierungsbildung.. und soziale Formung zu ee 5 Volk dürfe nicht zum Objekt der Politik menen Meldung des kommunistischen Rund- Famittelte der ehemalige deutsche Innen- Sprecher prophezeite, daß dieses Kabinett net 55 8 3.. der semacht werden. Gerade weil man diese funks die Bildung einer chinesischen Volks- Auster Wiielm Sollmann die Grüße bald in den Zwiespalt zwischen Steuer- vor, die efahr aus dem Osten von der Auffassung teile und den Menschen aus r 5 ler amerikanischen Civil Liäberties senkung auf der einen Seite und sozialen sozialrevolutionären Seite her zu nehmen. dieser unwürdigen Lage lösen wolle. sel republik bekanntgegeben. ange, Sollmann, der nach deri Vereinig- Leistungen auf der anderen Seite geraten Sie stecke in Wirklichkeit in der national- man für die Freiheit auch in der Wirtschaft. 10 1 In staaten emigrierte, ist zur Zeit Gast- werde, wobei die sozialen Leistungen sicher- revolutionären Parole. Besonders hervor- Die SD möge nicitt glauben, sie besitze ir Todesstrafe für Rajk beantragt Potessor an der ere Köln. Er hielt lich zu kurz kämen. Als Zweites kritisierte stechend kritisierte Dr. Schumacher auch Monopol auf s0 21a le Auf fas un Budapest.(UP) Der staatliche Ankläger ü kurze Ansprache, in der er darauf hin- der SPD-Vorsitzende das Festhalten àm eine gewisse Neigung, die sichtbar geworden gen und Zielsetzungen, sondern die CDV/ Gyula Alapi forderte am Mittwoch, den ehe- er Wes ies daß das Bür er rechts Bewuf ein Frankfurter Wirtschaftskurs und in diesem sei, den einheitlichen Grundcharakter des SsU fühle sich zum mindesten in glelcher maligen ungarischen Außenminister Laszlo chauen as gate iescen de 1 en der e Zusammenhang auch die starke Verbeugung Grundgesetzes zu verwischen. Dr. Adenauer 5 1. 8 Wei ial icht 8 ies Rajk und seine sieben Mitangeklagten z um— ut bei echen Demceheralje gel der Reglerungserklarung vor dem amerikes habe von Rechtseinheit gesprochen. Die Re- 9.. Tode zu Verüfzsien Ala es bes„Bu Die Grü Aan. chenden Ver- nischen Steuerzahler. während sie den gierung solle sich zußern, ob sie diess auf N- 25 Nmtten, Wedel er nicht e, Düselfibigng. 2 9 5 5 1 1 555 britischen Steuerzahler augenscheinfich ver- der Rbene des rückständigsten eder des 5. Kardtpal Mine ny 880 1e% Munde gest denn der Bürserrschte gessen habe. Vergessen habe Pr. Adenauer kortschrittlichsten der westdeutschen Länder Zum Vorwurf Dr. Schumachers, die Rolle maten und die verantwortlichen Politiker var ester e 8 eee! auch die Erwähnung der Arbeiter und der zu verwirklichen gedenke. der Gewerkschaften sei in der Re. Jugoslawiens und der USA als„Allkierte 1 nzen Aeammlung un 5 1— 1 Sierungserklärung nicht ausreichend berück- der Angeklagten zu bezeichnen, die den 5 4 eu en und Hei 8 1 7. ur sichtigt worden, entgegnete Dr. von Bren- j1elhah 5 5 5 5 Sturz der ungarischen Regierung geplant Deulsch- französische Wirtschaftszusammenarbeil de diese ase del deen besserte Bitte, ip Perebuldtgte Beit aut ds daß; zwei Gewerkschaftler im Kabinett mitangeklagten,„Diener ausländischer Im- angslä Folge der britisehen Anlehnung an USA? saßen. Man erweise den Gewerkschaften perialisten“ gewesen zu sein. W als ay släufige olge 8 aber keinen Dienst damit, daß man sie zum 55 5 Seu? Von unserem E. J.- Korrespondenten verlängerten Arm der SpD mache. 1 5 g ertung hat auflenpolitischen Beraters der Gaullist Als Sprecher der FD antwortete D FFV Die britische Pfundabw ng außenpolitischen aters der aullisten, is Sprecher der antwortete Pr, 8. 5 Lissabon Die portugiesische Regierung hat eee Kreise in ihrer Auffassung Gaston Pale ws ki. kaum von den Pariser Schäfer(Hamburg) den Ausführungen Bonn.(gn.-Eig. Ber.) 14 Abgeordnete der ſchlossen, den Escudo abzuwerten. Danach 1 8 i istri Vorsi 7 SU, der FDP und der DP haben am 2 77 1 mm bracht, die sonst nur schwer Zeitungen registriert wurde. Denn von des SPD- Vorsitzenden. Dr. Schumacher hehe DU 3 0 r 4 8 0 2 00 1 ee gewillt 442 sich zu einer gemeinsamen Seiten de Gaulles liegt hier zweifellos ein es als Ziel seiner Fraktion bezeichnet, der Mittwoch dem Präsidenten des Bundestages in Pfun. erling 80,. 3 7 5 1 inung menzufinden: Sozialisten und Versuch vor, sich an dem Wettrennen um Regierung ihren Willen aufzuzwingen. Das einen Antrag zugeleitet, in dem Frankfurt der 1 e 9 e ee e 1 Leon Blum beklagt im„Popu- die öffentliche Meinung, die im Grunde in solle ihr unbenommen bleiben. Aber in der als 3 5 5„ N 6 belgischen Fran. 5. 1* 8 1 7 1 3 1 5 1 112118 885 1 n en 8 e N er 12 18 1 Dollar werden statt 43,8275 Frank laire“ die Haltung Großbritanniens, weil die dieser Frage völlig einheitlich ist, zu be- Rede des SpP- Vorsitzenden sei wen g en 8 8 8 f Versicherungen inter- eiligen, um das Feld nicht allein den halten gewesen, was die Regierungsparteien unterzeichnet von den hessischen Abg. icht des 1 egltechen ace er ee in Strallburg gemäßigten Kräften Frankreichs zu über- zu einer Aenderung ihrer Haltung und ihrer Hilpert(CDU), Frau Heiler(D, ud beträgt statt 176 jetzt 140 Frank 80 selbständig durchgeführt wurde und lassen. Ueberzeugung veranlassen könne. Arndgen(CDU), Sabel(ch), Euler Viemsskkus. Die Vereinigten Staaten, Groß- damit ein weiteres Argument dafür ge- 5 FDP), Becker CDP), Faßbender ie mien und Frankreich haben am Bienstag liefert worden sei, daß Großbritan- FDP), Pr. Preusker GDP), Pr. läcnst re, Sg erschal! Laim ene nien Von Europa weit entfernt Schneider CDP), dem Abg. Mens a. August neu gebildete syrische Regierung 5 D, Rheinland-Pfalz. d bsvrisch 0 J liberale Paul Rey naud 0 von Rheinlan Alz, dem bayrischen mel anerkannt. sei. Und der FDP-Abg. Dr. Wellhausen, dem CDU- ird, vn, den serem Der ehemalige Chef des deut- S A Abg. Schuler von Südwürttemberg⸗ 0 hene rheitsdienstes in Amsterdam, Krimi- g ö 41 1 8 Hohenzollern und dem niedersächsischen t Willi Lages, ist am Dienstag von einem Die kontinentaleuropäischen Ziele Frank R in die Fondergericht i teilt reichs treten übrigens immer stärker in den.. 85 5 5 e e eee eil Serafin air, Vererzed be e ee e, en. Frankreich fühlt sich gerade nach der einen solchen Antrag eingebracht. Beide Anträge werden voraussichtlich erst nach Berlin. Abschluß der Debatte über die Regierungs- erklärung auf die Tagesordnung des Bun- destages gesetzt. in der 8 en dunn kenerln. der Vorsitzende der soialistischen Abwertung des Prundes mehr als bisher on rolle n ladtens. Dr. Lohia, hat am Dienstag bei noch berufen, die Interessen des Kon- it gen n Besuch in Berlin angekündigt, daß der tinents zu wahren, 1 een bei der UN eee besonders auch deshalb. weil durchaus . ren jetzi miu 1 1 3 8 ea nagen werde Peutsenland und Japan in damit zu rechnen ist. daß sich die amerika 1 iti beit weiter ver- aufzunehmen. n nisch-britische Zusammenar a unnturt. Der amerikanische Hohe Kom- tieft und die Pfundabwertung 71 1 85 8 Für Deutschland. Mecloy, hat am Diens- einer amerika nisch- britischer Olerst Gorden E. Textor zum Leiter der Wirtschaftsunion zu werden ver. Frau Heuß-Knapp und Rob. Margulies legen Landtagsmandat nieder Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Frau Elly lndungsabteilung seines Stabes ernannt 1 5 Heuß- Knapp hat nun ebenfalls, nach 7 5 5 5 spricht. 7 R a 8 5 ang bisner Birektor der Informations- Angesichts dieser Gesichtspunkte kommt ihrem Gatten, in einem an Landtags- 55 i der a merikanischen Militärregierung natürlich den Bemühungen um eine fran he, ard in seinem neuen Amt als persön- natür. ger Vertreter der er Pffohen 268 isch- deutsche Wirtschafts 8 it hervorragende Be- Pen Stare bei 4 i n und zusammenarbeit n i 5 9 5 unseren, alteren deutung zu. Es fiel deshalb auf, daß 1 75 Aan Mit dem Dokument Nr. 860 hat auch die Bewegung Generals de Gaulle 1955 0 10 Atabstein- Progeß am. für ein deutsch- 1 6818. are Beweisaufnahme abgeschlossen. mmengehen plötzli in 80 ent- f b eren des Gerichts, General 8 fm p. e Form einsetzt. Es ist verständ- zieht Pr. Kar! Helffenstein, Mann- Ih b verkündet a 5 0 i 0 5 5. ec am 8 ee darauf, bis 1„Al Herren, fangen wir an zu regie ren Originslzeichnung: Wolf Strobel heim, in den Landtag ein. Kei aun z. Oktober Vertagt 850 der Prozeß lich, wenn die entsprechende Rede des Also meine Herren, fang 9 8 8 0 1 präsident Kei! gerichteten Schreiben ihr Landtagsmandat niedergelegt. Weiter haben die Landtagsabgeordneten Margulies und Lausen dem Präsidenten mitgeteilt, daß sie infolge ihrer Wahl zum Bundestags- Abgeordneten das Landtagsmandat nieder- legen. Als Nachfolger für Robert Margulies lar tav n. Seite 2 MORGEN Dormerstag, 22. September 1949/ N Gestohlene Lohntäten Der Leiter des Instituts für Weltwirt- schaft in Kiel und SPD-Abgeordnete im Bundestag Professor Baade, erklärte am Mittwoch in Bonn einem dpa- Vertreter, daß die DM in demselben Um- fang wie das englische Pfund abgewertet Werden müsse. Sollte eine geringere Ab- Wertung den deutschen Stellen aufgezwun- gen werden, so ist dies nach Ansicht vor! Professor Baade ein Zeichen dafür, daß man eme Benachteiligung des deutschen Expor- tes im Vergleich zur britischen Ausfuhr erreichen will. In England löst es angenehme Ueber- raschung aus, daß die Abwertung des kana- dischen Dollars als Gegenmaßnahme durch- geführt wurde und daß sich infolgedessen der Brotpreis nur auf 5,5 Pence erhöht, Anstatt, wie vorgesehen, von 4,5 auf 6 Pence. Gewißs, die D-Mark- Abwertung ist in gegenwärtiger Lage, da Importe noch Ex- porte überwiegen, ein Uebel(deswegen Wurde sie bislang nicht durchgeführt). Aber Heute, da die Mehrzahl unserer Außenhan- Gelspartner abgewertet hat, heute, da unsere Preise infolge dieser allgemeinen Abwer- tunngswelle nicht nur nicht mehr wett- bewerbsfähig wären, sondern astronomisch hoch gegenüber dem Auslande, bleibt uns doch nichts anderes übrig, als auf Groß- britanniens Kampfwährung“, wie sie Mau- rice Petsche, Frankreichs Finanzminister, nemmnte, anders zu reagieren, als durch eine Anpassung mit unserer Währung. Was wollen eigentlich die Gegner der DM- Abwertung? Sie reden dem Volke ein, es würde eine neue Währungsreform durch- geführt werden, und verschweigen, daß es sich nur um eine Maßgverschlebung handelt, um eine Angleichung, die dadurch hervor- gerufen wurde, daß uns andere Länder Zzuvorgekommen sind, denn im Jahre 1948, im September war es, als der Führer der westdeutschen Sozialdemokratie, Dr. S c h u- macher, temperamentvoll erklärte: Der Umrechnungskurs von 30 Cent dGürke nieht beibehalten wer den, unsere Arbeiter müssen Brot haben, missen beschäftigt werden, und es sei der Fehler seiner parteipolitischen Gegner, daß eine Revision des Umrechnungskurses noch nicht vorgenommen wurde. Es ist nunmehr schwer verständlich, dag Dr. Schumacher plötzlich eine gegenteilige Ansicht vertritt, die seinen früheren Aus- führungen widerspricht. Nicht verständlich ist weiter, daß die publizistische Begleit- musik hierbei wiewohl sie doch eher eine den Alliierten gegenüber sehr reser- vierte Haltung betont— mit den Wünschen der Alliierten übereinstimmt. Von den be- achtlichen Ungerechtfertigten Währungsge- Winnen des Exporthandels bei dem gegen- Wärtigen Zustand soll gar nicht die Rede Sein. Es ist merkwürdig: aus Frankfurt kommt die Nachricht(siehe Wirtschaftsteih, die Alliierten hätten zum Schutze ausländischer Absatzmärkte vor dem Eindringen deut- scher Waren die Grenzen der DM-Abwer- tung möglichst knapp bemessen, wohl damit Deutschland möglichst wenig Absatz im Ausland fände. Und nun möchte man mei- nen, daß alle Deutschen gegen eine solche Abwertung Stellung beziehen. Mit nichten. Demagogisch vielleicht oder nur auf Dumm- heit begründet, wird inländisches Preis- niveau Real- und Nominallohn zusammen- gemengt, das ganze mit Lastenausgleich ge- würzt und mit einem Schuß großkapitalisti- scher Kabale den Lesern präsentiert. Man kann mitunter anderer Meinung sein, als die anderen Menschen, man kann mitunter ein Rufer in der Wüste sein, dessen Ruf ungehört verhallt und doch dabei Richtiges predigen. Man kann es. Doch man bilde sich nicht ein, daß ein Blinder der richtige Mann sei, um uns den richtigen Weg zu weisen. Gleichgültig, ob er es von sich mit starkem Aufwand an Ton und Klang be- hauptet, oder ob er arglistig täuschend seine Mitmenschen irre führt. Wenn schon das Programm der Vollbe- schäftigung verkündet wird, wenn schon eingestanden werden muß, daß der inner- deutsche Absatzmarkt nicht mehr aufnah- mefähig ist und noch mehr Aufnahmefähig- keit verlieren wird, weil ein weiterer sal- sonmäßiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten ist, darm kann der Export doch micht noch mehr eingeschränkt werden, denn dies bedeutet für die deutsche Arbei- terschaft, daß man ihr nicht nur aus der Lehntüte stiehlt, sondern daß man Ihr schlechthin die Lohntüte stiehlt. Wozu wohl? Wohl darum, daß die ganze„Morbidität“ des kapitalistischen Systems erwiesen wird und unsere Nach- barn jenseits des Eisernen Vorhangs nur zuzugreifen brauchen. F. O. Weber Messerschmitt-Verfahren drückt Baupreise Düsseldorf.(dpa) Professor Messerschmitt lat jetzt der deutschen Eisen- und Stahl- industrie für deren Wohnungsbauprogramm 1000 schlüsselfertige Häuser zu einem Preis von 28 DM pro cbm umbauten Raumes angeboten. Die Häuser könnten bis zum Frühjahr 1950 erstellt Werden. Die zustän- digen Stellen der Eisen- und Stahlindustrie haben bereits dem Bau von vorläufig 24 Messerschmitt Häusern im Bereich des Hüttenwerkes Huckingen zugestimmt, deren Preis sich wegen der geringen An- zahl pro cbm auf 34 DM stellt. Die Bestel- lung der übrigen 976 Häuser wird von dem Ergebnis dieses Versuches abhängig ge- macht. Wie die dpa aus Baufachkreisen erfährt, könnte das Anwenden des rationellen Mes- Serschmitt- Verfahrens zusammen mit dem Stahlwohnungsbauprogramm einen zusätz- lichen Preisrutsch auf dem westdeutschen Bausektor hervorrufen, nachdem bisher die Preise auf dem privaten Bausektor für einen ebm umbauten Raumes um 40 DM tendierten während im Rahmen des Stahl- arbeiter Wobhnungsprogramms eine Sen- kung bis auf 32,60 DM. erzielt werden Kormte. Was bedeutet das Lächeln Wyschinskis? Deutschland als unsichtbarer Gast in Lake Success/ Holpriges Ost-West-Gespräch New Tork. Der von Außenminister Wyschinski bei seiner Ankunft in New Lork zur Schau gestellte Optimismus hat offensichtlich auf die westlichen Außen- minister übergegriffen. Es herrscht in New Lork allgemein eine Stimmung, die durch die Hoffnung auf den Abschluß eines Frie- densvertrages mit Oesterreich getragen Wird. Aber es gibt auch andere Stimmen, die diesen Optimismus nicht ohne weiteres teilen. Zwar steht es auch für sie fest, daß die Sowjets alles daran setzen werden, mit dem Westen wieder in ein Gespräch zu kommen. Aber der Grund dafür liegt für sie weniger im österreichischen Staatsver- trag als in dem sowzetischen Wunsch, mit dem Westen über Deutschland zu verhandeln. Jedenfalls ist Deutschland seit dem Beginn der parlamentarischen Tätigkeit in Bonn 80 sehr in den Vordergrund gerückt, daß es— so wenig, wie es offiziell in New Lork ver- treten und sichtbar ist— bei den New Lorker Verhandlungen geradezu greifbar Allen beteiligten Mächten vor Augen steht. Und doch möchten die westlichen Außen- minister ein offizielles Gespräch über Deutschland vermeiden. Der Grund Hierfür ist offensichtlich der, daß die So- Wiets eine Aussprache hierüber suchen. Es ist nämlich nicht unbemerkt geblieben, daß das Lächeln des sowjetischen Außenmini- sters, das er so betont zeigte, als er vor der amerikanischen Fernsehkamera stand, von einigen Maßnahmen begleitet wird, die bei wohlwollender Betrachtung als Andeutun- gen eines sowietischen Einlen- kens gedeutet werden können. Hierzu gehört einmal die Tatsache, daß offizielle sowjetische Stellen bisher weit weniger scharf ihre Feindschaft zur westdeutschen Staatsbildung ausgespro- chen haben, als ihre Parteigänger in der deutschen Ostzone. Wichtiger aber ist es vielleicht, daß seit dem Beginn der Arbeit in Bonn von den Sowjets keinerlei Versuche unternommen worden sind, die Bildung einer Re- gierungim Osten zu beschleunigen oder 2zu forcieren, wie man geglaubt hatte, es erwarten zu können. Es wird sogar behaup- tet, der politische Berater der sowjetischen Militärregierung in Deutschland habe dem Kreml von solchen Schritten dringend ab- geraten. In New Vork möchte man den Grund für diese scheinbare Sinnesänderung der So- Wzets in der Tatsache sehen, daß dem Kreml bewußt geworden ist, wie sehr er in Deutschland bisher vom Westen überrollt Von unserem J. J.- Korrespondenten worden ist, und wie sehr die politische Situa- tion in der Ostzone durch die Vorgänge in Westdeutschland beeinflußt, und zwar ungünstig beeinflußt wurde. Die Sowjets— so meint man in den Ver- einigten Staaten— hätten erkannt, daß der wirtschaftliche und verwaltungsmäßige Fortschritt im Westen ihre Konzeption in der Ostzone ins Wanken gebracht hat. Bei einem Fortschreiten dieser Entwicklung müsse der Kreml mit ernsten Schwierigkei- ten rechnen, die ihn entweder zu drakoni- schen Zwangsmaßnahmen oder zum An- tritt des Rückzuges zwingen würden, da Moskau in der gegenwärtigen Situation wenig Neigung verspüren dürfte, sich noch Sicherheitsproblem- einen Unruheherd oder zumindest ein un- sicheres Gebiet am Rande seines Einflußge- bietes zu schaffen. Angesichts dieser Entwicklung scheint es verständlich— trotz des im Westen lebhaft geäußerten Wunsches, den„kalten Krieg“ beendet zu sehen— daß die Westmächte erst ihre jetzt erzielten Erfolge sich noch mehr konsolidieren lassen möchten. Dieser Ueberlegung dürfte die Vereinbarung zwischen den westlichen Außenministern entsprungen sein, eine offizielle Aussprache zwischen den„Großen Vier“ über Deutsch- land zu vermeiden, ganz abgesehen davon, daß der jungen Bundesrepublik diese Be- lastung erspart bleiben sollte. universales Problem Außennminister Acheson vor der UN- Vollversammlung New Vork.(dpa) Außenminister Ache- s On forderte die Sowjetunion am Mͤittwoch vor der UN- Vollversammlung zur Mitarbeit bei der Lösung internationaler Probleme Auf. In der ersten bedeutenden Rede der vier- ten Sitzungsperiode der Vollversammlung ersuchte Acheson die Sowjetunion, ihre bis- herige Haltung in der Griechenland- frage zu ändern und sich an den Be- mühungen um eine Lösung dieses Problems zu beteiligen. Acheson umriß die amerikanische Politik hinsichtlich der wichtigsten der Vollver- sammlung vorliegenden Fragen wie kolgt: Korea. Eine UN- Kommission solle auch weiterhin in Korea verbleiben. Allein die Vollmacht der Kommission, die dortigen Vorgänge zu beobachten und über sie zu berichten, könne zur Verhinderung offener Feindseligkeiten genügen. Palästina. Die Versammlung möge einen praktisch durchführbaren Plan für eine ständige internationale Verwaltung des Gebietes von Jerusalem und für den Schutz der Heiligen Stätten annehmen. Es sei fer- ner äußerst wichtig, daß die unmittelbar betroffenen Staaten die Verantwortlichkeit ihrer Regierungen in der Frage der arabi- schen Flüchtlinge anerkennen und auf sich nehmen. Italienische Kolonien. Die Ver- sammlung solle einen Plan für ein geeintes und unabhängiges Libyen aus- arbeiten, der in spätestens drei bis vier Jahren durchgeführt sein solle. Ferner solle sich die Versammlung mit Maßnahmen ein- verstanden erklären, durch die die Bevölke- rung von Eritrea sich mit benachbarten Regierungen zu einer gemeinsamen politi- sehen Struktur zusammenschließen und die Labour-Regierung vor Schwierigkeiten Attlee will Sondersitzung des Parlaments London.(UP) Wie nunmehr bekannt wird, hat der britische Premierminister Clement R. Attle e die Absicht, das gegen- Wwärtig in den Ferien weilende Parlament Anfang der kommenden Woche zu einer Sondersitzung zusammenzurufen. Die britische Regierung sieht sich sowohl einer wirtschaftlichen als auch einer politi- schen Krise gegenüber. Die Arbeiterschaft ist beunruhigt und Streiks scheinen unver- meidbar zu sein. London wird von einem „Langsam-arbeite- Streik der Eisenbahner bedroht, und selbst Parlamentsabgeordnete der Labour-Party scheinen mit der Lohn- stopp-Politik der Regierung und mit dem Beschluß zur Heraufsetzung des Brotpreises nicht ganz einverstanden zu sein. Es ist möglich, daß Attlee angesichts dieser Entwicklung im Zusammenhang mit der Abwertungsdebatte vor dem Parlament die Vertrauensfrage stellen Ein neuer Sensationsprozeß: Wir d. Schatzkanzler Sir Stafford Cripps soll beschlossen haben, unverzüglich mit Einsparungsmaßnahmen innerhalb der staat- lichen Verwaltungsstellen zu beginnen, um eine Senkung der Regierungskosten zu er- zielen. Die britischen Expoteure erhielten drin- gende Schreiben vom britischen Handelsmi- nisterium, in welchen sie zu schnellstmög- licher Ausnutzung der durch die Pfund- abwertung geschaffenen neuen Lage und zum„Einsteigen“ auf den Dollarmärkten aufgefordert wurden. Als Kennzeichen der gegenwärtigen Si- tuation in Grohgbritannien wird viel beach- tet, daß der britische Gewerkschaftskongreß (Tuc keinerlei Maßnahmen gegen die Ver- langsamungsstreiks der Eisenbahner getrof- ten hat, und daß er ferner Sir Stafford Cripps auch keine Unterstützung seiner neuen Bemühungen um Exportsteigerung und Hebung der Produktivität zugesagt hat. Bevölkerung von Somaliland unter ein Treuhändersystem gestellt werden könne. Menschenrechte in Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Die Ver- einigten Staaten befürworten eine Unter- breitung der Frage an den internationalen Gerichtshof, ob die drei genannten Staaten zur Durchführung ihrer Friedensvertrags- bestimmungen verpflichtet sind. Atomenergie- Kontrolle.— Die USA werden sich weiterhin um ein inter- nationales Kontrollsystem bemühen, das ein Verbot von Atomwaffen wirksam zu machen in der Lage ist. Wenn die Sowjetunion aber keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit zeige und einer internationalen Atomenergie- Kontrolle nicht zustimme, dann bestehe keine Hoffnung auf ein Uebereinkommen. In Indonesien entwickele sich ein Kolonialvolk zur Freiheit und Unabhängig- keit. Bei der Round-Table- Konferenz im Haag komme durch die Bemühungen von Holländern und Indonesiern eine freiwillige Staatengemeinschaft zustande. Das Sicherheitsproblem sei ein univer- sales Problem. Es könne nur durch die UN auf universaler Grundlage gelöst werden. Offenbacher Bürgermeister suspendiert Neuwahl des Chefarztes für Frauenklinik beschlossen Wiesbaden.(dpa) Der Regierungspräsi- dent von Darmstadt, Wagner, hat den Ofkenbacher Bürgermeister Kas per ko- wit z von seinem Amt suspendiert. Gegen Kasperkowitz und gegen Oberbürgermeister Rebholz sind im Zusammenhang mit den Vorkällen bei der Wahl des Chefarztes für die Offenbacher Frauenklinik förmliche Dienststraf verfahren eingeleitet worden. Etwa noch notwendige Maßnahmen werden voraussichtlich bis zum Wochenende be- kanmntgegeben werden. Am Mittwochvormittag hatte der Direk- tor der amerikanischen Militärregierung für Hessen, Dr. Newman, mit Ministerprä- sident Stock und Innenminister Zinn kann eine Unterredung über diese Ange- legenheit. Dr. Newman hat, wie Innenmini- ster Zinnkann später erklärte, hierbei seine Genugtuung über die von der hessischen Reglerung eingeleiteten Maßnahmen gegen die Diskriminierung eines jüdischen Arztes zum Ausdruck gebracht. Die Offenbacher Stadtverordnetenver- sammlung hatte am Dienstagabend in einer Sondersitzung dem zweiten Bürgermeister, Dr. Kasperkowitz. einstimmig das Mißtrauen ausgesprochen. Dr. Kasperkowitz ist nach den bisher vorliegen- den Berichten dafür verantwortlich, daß die Wahl des jüdischen Arztes Dr. Lewin zum Chefarzt der Offenbacher Frauenklinik rückgängig gemacht wurde. Ein zweiter An- trag, der ebenfalls einstimmig angenommen wurde, fordert eine Neuwahl des Chefarztes. Ein Mißtrauensantrag der KPD gegen Oberbürgermeister Rebholz Er hat 23 Millionen RM veruntreut Europas größter Industrieprozeß beginnt demnächst in Hamburg Hamburg. Aus Kreisen der Staats- anwaltschaft Hamburg erfahren wir, daß die Anklage gegen das frühere Vor- standsmitglied und zeitweiligen Allein- herrscher des Phrix- Konzerns(200 Millionen Mark Aktienkapita), Dr. Adolf Grom, unmittelbar bevorsteht. Es ist der größte Industrieprozeß, den es seit 1945 in Europa gegeben hat. Der 39jährige Dr. Grom, der das Ziel hatte, Deutschlands Textilkönig zu werden, wird beschuldigt, schon 1945, kurz vor dem Zusammenbruch, irn Zusammenhang mit der damals erfolg- ten Kapitalerhöhung der Phrix- Werke AG. (Von 50 Millionen auf 70 Millionen RW) rund 23 Millionen RM Inhaber- Aktien dieser Gesellschaft ver- untreut zu haben. Es handelt sich nach Auffassung der Anklage um von lan- ger Hand vorbereitete, raffiniert angelegte und sorgfältig getarnte Transaktionen, zu deren nachträglicher Sicherung von Dr. Grom zahlreiche Falschbuchungen vorge- nommen und ganze Korrespondenzen fin- giert wurden. Dr. Grom brachte zunächst ein langfristiges Darlehen von 1 Million RM, das er für die Phrix- Werke AG. er- langte, dieser aber verschwiegen hatte, an sich. Mit Hilfe dieser Million gründete er heimlich vier Gesellschaften. Dr. Grom wird ferner beschuldigt, Ende April 1945 aus dem belagerten Berlin weitere 9 Mil- onen RM Phrix-Kapital in seinen Besitz gebracht zu haben. Die Aktien erfuhren da- mals einen sensationellen Sturz, der aller- dings im Taumeléeder Nachkriegswirren von der Oeffentlichkeit kaum beachtet worden 2 Von unserer norddeutschen Redaktion War. Die Durchführung aller dieser Trans- aktion wurde entscheidend erst durch die Zeitverhältnisse unmittelbar vor und nach dem Zusammenbruch Deutschlands mög- lich. Einen Teil der veruntreuten Aktien verwendete Dr. Grom, um mit Hilfe von Strohmännern eine Reihe von Unternehmer verschiedener Art zu. gründen. Obwohl erst 39 Jahre alt, galt Dr. Grom in in- und ausländischen Finanzkreisen vor seiner Verhaftung am 28. Juni 1949 in seiner hochherrschaftlichen Villa„Felseck“ in Kö- nigswinter, die ehemals Robert Ley gehörte, als einer der einflugreichsten deutschen Industriellen. Der„Grom- Konzern!“ um- faßte rund zwei Dutzend Gesellschaften, die nach 1945 gebildet wurden. Darunter be- finden sich Filmgesellschaften, Textilbe- triebe, Möbelwerke, Maschinenfabriken, Handelsfirmen und holz verarbeitende Be- triebe. Grom trat bei seinen Mitarbeitern nie selbst in Erscheinung, beherrschte je- doch uneingeschränkt alle seine Werke. Auch in Oesterreich genoß er großes Anse- hen, insbesondere in dortigen Textilkreisen. Mit seinem großen amerikanischen Wagen, der österreichische Kennzeichen und die Standarte der österreichischen Delegation trug, unternahm Dr. Grom während der Nachkriegszeit ausgedehnte Fahrten. Dr. Grom ist in Donaueschingen geboren, wo sein Vater„Fürstlich-Fürstenbergischer“ Diener war.) Grom pflegte besonders Beziehungen zum Herzog von Tetuan und Fürsten Windischgrätz. Während des Krieges wußte Dr. Grom nach seinen eigenen An- gaben über seine spanischen Freunde in Madrid bereits von den allfierten Planungen der Zonengrenzen. Wie die Anklage be- hauptet, babe er rechtzeitig die Millionen seiner Freunde aus dem Osten nach dem Westen in Sicherheit gebracht. Bei seiner Verhaftung auf seiner Felseck⸗ Villa fanden Kriminal- und Steuerfahn- dungsbeamte ein umfangreiches Geheim- archiv, das in mehreren Wagen abtranspor- tiert werden mußte. In der Hauptsache be- stand das Grom'sche Archiv aus kfinglerten Korrespondenzen und Namensangaben seiner ausgedehnten Vertreter. Nach mehreren Monaten Haft wurde Dr Grom gegen 50 000 DM Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. In einjähriger Arbeit haben Staatsanwalt, Sachverständige und zwei Hamburger Buchprüfungsanstalten die Masse der Akten gesichtet. Die kertig- gestellte Anklageschrift zählt 235 Seiten. Mitangeklagt ist die Oesterreicherin Marlanne Meyer. Groms Freundin, die während Groms Haft geschickt den gesam- ten Grom-Konzern leitete. Auch das frü- here Vorstandsmitglied der Furon- Produk- tions-A.-G., Paul Vorwerk. wird sich zu verantworten haben. Bei der äußerst kom- plizlerten und weitschichtigen Materie ist mit einer mehrmonatigen Dauer des Pro- zesses zu rechnen, der selbst im Ausland größten Widerhall finden wird. Die Anklage liegt in den Händen von Staatsanwalt Dr. Baler unter Leitung von Oberstaatsanwalt Kramer, der aus den Prozessen gegen Reemtsma und Veit Harlan bekannt ge- worden ist. Notiz zum Tage: Kein Traumreich Wir haben nun eine Bundesregierung eine richtige parlamentarische Oppositiq wird wohl niemand in Deutschland geben diese Tatsache mit Jubel, Trubel und He ceit erfullt, denn daau ist wirlelich lein OU Die Regierungsbildung ist weiter nicht ein Schritt weiter auf einem sehr langen) dessen Ziel noch sehr im Dunkel liegt. weiteren Schritte wir auf diesem machen können, welche Stufen wir im I der nachsten Zeit erklimmen werden, hängt zu einem großen Teil von uns allen von der Geschicklicheit der Regierung der Arbeit des Bundesparlamentes, von Regierungsparteien ebenso sehr wie von dazu gehörenden Opposition. Wir haben leicht einen normalen Regierungsapparat, naben aber keineswegs normale Verhäg Und dies ist nicht zu vergessen, von der gierung nicht und von der Opposition nicht, von der wir mancherorts schon vernehmen, die leider etwas den Sim Realitäten vermissen lassen. Die Fragwürdigkeit unserer Situation vielleicht am besten dureh Berlin ch terisiert. Dessen Bürgermeister Dr. Frie burg erzählte gestern in Frankfurt 27 0 dieser Stadt, das sch wie ein grauer Sch uber den Festglanz von Bonn senkt. Fast gessen ist bei uns das politische Klima unglücklichen Stadt, die nach wie vor einer Besatzungsmacht umklammert ist, Politik„zumindest unfreundlich“ ist. absurde Währungssituation hat rund Westberliner ihrer Eæistenz beraubt. Patriotismus allein ann man auch in 5 nicht leben, und niemand ist es zu veri Wenn er sich seine Haare, wie Dr. Fried burg sagte, lieber im Ostsektor schne Laßt, wo er den gleichen Nominalbetrag im Westen, dafür aber im billigeren Ost aufzuwenden hat. Und ebenso sehr wie materielle Not lastet die moralische sc uber der Dreisektoreninsel. Almosen mas niemand glucklich, und was Berlin will, keine Spenden, sondern Arbeit, Arbeit, nochmals Arbeit. Berlin ist im Grund genommen gar agg anderes als ein Spiegelbild, ein zwar verzerrtes Spiegelbild, unseres eigenen le Aeußerer Schein hat hier im Westen o narte Wirklichkeit vergessen lassen: Die mut und die Not und die zähe, une zähe Arbeit, durch die wir allein auf Dauer werden leben können. Diese Erhe nig und das Wissen, daß wir noch lange souveränes Volle sind, muß über allen lungen stehen. Der Regierung wird es Tag sauer genug aufstoßen, und der sition muß man es anscheinend manch sagen. Des deutschen Michels Traum liegt längst in Scherben. 1 (SPD) wurde mit großer Mehrheit ad lehnt. Der Stadtverordnete Hebeisen beg in diesem Zusammenhang, daß die 89 verordneten jetzt die Stadt Offenbach ihre Bevölkerung vor der Welt rehabiliti miützten. Der Magistrat habe der Beh rung damit, dag er die Wahl des jüdis Arztes Dr. Lewin zum Chefarzt des fenbacher Frauenkrankenhauses annullit einen schlechten Dienst erwiesen.) fachärztlichen Gutachten verfüge Dr. len über Fähigkeiten und Kenntnisse, die 9 Als„zu gut für Otlenbach“ beurteilt y. den seien. Automobilisten sind gefährliche Irrsinnige Neulich feierte der Massachusetts-Aulo bilelub sein fünfeigjaänriges Bestehen, De seinerzeit nicht eta zur Propagierung, dern Bekũmpfung des Automobilsport schaffene Vereinigung, reichte einige Mol nach ihrer Grundung dem Kongreß in shington einen Gesetzentwurf ein, der fog den Wortlaut hatte: J. Automobilisten sind grundsdtzlich gefährliche Irrsinnige zu betrachten und halb vogelfrei. 2. Ndhert sich ein Automobil einer uni, slehtlicnen Straßenhreuzung, so hat def gasse für die Dauer einer Viertelstunde halten, au hupen, eine Pistole abzufeuem eine Kuhglocke zu schwingen. Zur Nach sind bengalische Feuer abꝛzubrennen,. 3. Trifft ein Automobil mit einem Pferden gezogenen Wagen zusammen ung Anlaß zu der Annahme vor, daß die scheuen, so hat der Automobilist soſon Vehikel zu verlassen und dasselbe in 8 Teile zu demontieren, daß dieselben ungen im Straßengraben verborgen werden fen 4. An Sonntagen ist jegliches Auto verboten. Den Mitgliedern des Massachue, Automobilclubs wird gestattet, auf ref Sonntagsautomobilisten mit Schrotfüinten zu machen, g 00 f 1. a Im Neu Vorher Stadtviertel Bronæu d kurzlich ein Heim für ruinierte Multi näre eröffnet. Der Stifter und Begründet ses Heims, Mr. Andrew Breeman, hat Asyl neben den Gebäuden auch% Millionen Dollar zur Verfügung geztel allerdings unter der Bedingung,. selbst auf Lebenszeit eine Wohnung resen bleibe, damit er eine Internunft habe er jemals sein eigenes Vermögen vel Das Heim bietet Platz für 160 Pe und ist derzeit voll belegt. Jeder Insasse fügt über eln kleines Appartement mit! je drei Personen haben ihren eigenen Zudem stenen den Pensiondren elegante lons, Speise- und Gesellschaftsrüume. Sportgelände zur Verfügung, edel 1 wöchentlien ein ausrelchendes Taschen und nat die Möglichteit, jahrlien. ene wöchigen Urlaub auf Kosten der Instit in einem Bad zu verbringen. 8 9 Seit der feurelich erfolgten Eropnun, Heimes haben sich bereits über tauseng Kandidaten zur Aufnahme angemeſde, jedoch warten müssen, bis der Tod iliße erforderlichen Platz macht. a In einer kanadischen Ortschaft 2. Ingenteur ein neues Verfahren 25, 801 lung von künstlichen und parfumierten 10 flochen vor. Um sein Können augen e demonstrieren, stieg er in einem Fluge 13 und beabsichtigte, die zahlreichen 95 8 wohlriechend zu besehneien. Statt de, flocſcen jedoch fiel nur eine goldene 0 Himmel und schlug einem Spastergünen Loch in den Kopf. Die Uhr genbtte 1 genieur, der sie in seiner Wut über n 7 agen seiner Eründung einfach aus de zeug geschleudert hatte. * In Landsherona(Schibeden) wurde 100 i wegen Tlerqudllerei zu 75 Kronen Se verurteiit weil sie einen noch lebenden sch abgeschuppt hutte.* 9/ Nr. h erung position gebe und He kein O. nichtz langen legt. pe gem ir im l erden, ns allen erung, 8, Von „ie von haben pra, Verhüli on der DSition schon n Sing udtion in cho r. Fried einiges uer Seh et. Fust Klima „ie vor rt ist, 4c ist. und ubt. h in de zu Veri 7. Fried Schneß betrag ren Ong nr wie che sch gen maß Nn will, Arbeit, 1 gar g 2 ar nen Leb sten oft en: Die „ unen ein auf se Erkeg Lange allen Ha rd es% der 0g mano Traum U iert rheit ah sen bei die Sta enbach e, dis 80g irteilt. eee ö innig ꝛtts-Aulol Ren. Dag terung, Nsportz ge Mon reß in der folg gütlich en und ner uni nat der elstunde been 1+ Nacht en. einem en und! 1 die 1% 80 fort In 80 n ungen den kön Autofaſ A8sde fu I ref flinten f 55 0 rong u Multi Nr. 195/ Donnerstag. 22 Sept. 1949 7 9 1 3 r. HALT bub, Seite 9 Verklungenes Gespräch mit einer großen Pianistin Ein Nachruf der in der vorigen Woche ver- schiedenen Elavier-Virtuosin Frieda Rwast⸗ Hodapp erfolgte bereits in unserer Montag- Ausgabe auf Seite 8. Hier ist eine Begeg- nung wiedergegeben, aus der sich das Bild der Künstlerin als Frau abzeichnet. Anlaß meines Besuches bei Frieda Kwast- Hodapp war ihr 50jähriges Künstlerjubi- läum gewesen. Ich mußte eine kurze Zeit in der Diele der ihr angewiesenen Wohnung am Fuße des Gaisberg, in Heidelberg, war- ten. Klavierspiel drang durch die Tür. Darauf war ich gefaßt gewesen. Kommt man zu einer Sängerin. hört man Triller, sucht man eine Bildhauerin auf, deutet zu- nächst der Hammerschlag auf den Meisel ihre Anwesenheit an.. Aber es war keine reine Freude, diesem Spiel zuzuhören. Die Läufe klangen hart, seelenlos. Das konnte unmöglich die Meisterin sein, Das war nicht die Verzauberung, die sie in ihren Konzerten auslöste. Die Erinnerung an ihre Meisterkurse 1943 an der Universität Heidelberg tauchte auf. Sie hatte die Far- ben eines Madonnenbildes, die Einsamkeit in dem Gesang eines Vogels in Worten ge- deutet und dann in Tönen so gemalt, daß man sich nach Italien oder in einen Wald versetzt fühlte. Sie hatte Debussy 80 schwerelos gespielt, wie sich eine Rose ent- blättert. Und doch saß sie am Flügel, als ich in ihr Zimmer trat. Ich hatte nicht den Mut ihr zu sagen, was ich vorher gedacht hatte. Aus dem Gespräch später fand ich für mich selbst eine Erklärung. Ob sie stimmt, bleibt für immer offen. Sie erwähnte nämlich einen von sich restlos überzeugten modernen jungen Künstler und dessen Auf- fassung über die Wiedergabe der großen Schöpfer, die ihrem Begriff von Musik voll- kommen entgegenstand. Das Gespräch verlief durchaus nicht in der Reihenfolge meiner vorher in Gedan- danken aufgestapelten Fragen. Es glitt in eine ganz andere Richtung und war doch eigentlich so, wie es der starken Eigenwil- ligkeit dieser gediegensten unter den Be- rühmtheiten am Flügel entsprach. Vor ihrer Frage:„Was wollen Sie nun eigentlich wissen?“ in der ein feiner Spott, aber auch mütterliche Nachsicht durchklang, empfand ich mein berufliches Interesse für ihre Persönlichkeit plötzlich nur noch als unangebrachte Neugier. Ich sagte ihr das ganz offen und auch, daß eigentlich nur ihr der Anspruch darauf zustand. nach Gutdünken über sich und ihr Leben etwas auszusagen. Damit war der Bann gebrochen, und wenn ich auch keinen Augenblick vergaß, vor einer begnadeten Künstlerin zu sitzen, 80 lag doch über allem, was nun gesagt wurde, jene köstliche Unbefangenheit, die erst den Zauber einer Begegnung ausmacht. Völlig schmucklos deutete sie in Daten und kurzen Tatsachen ihren Werdegang an, so, als sei das alles nichts und längst abge- schlossen. Aber sie konnte doch nicht ver- hindern, daß er sich fast wie ein Märchen ausnahm. Der liebe Gott muß das Lehrerkind aus dem hohen Schwarzwald schon besonders gern gehabt haben. Vom fünften Lebens- jahr an hatte es sich dem Klavier verschrie- ben. Mit sieben Jahren kam es nach Karls ruhe zur Musik- Hochschule. wurde aber von einem der Professoren dort als„unbe- gabt“ abgewiesen. Diesem in der Musik- und Kunstgeschichte nicht selten verzeich- neten Irrtum wirkte die Großherzogin Luise entgegen. Sie ermöglichte der von der Kla- vierkunst besessenen Schülerin ein vier jähriges Studium..„Denn ich war arm“, bemerkte Frau Kwast-Hodapp trocken. Die erste bedeutsame Sprosse auf der Leiter der Kunst wurde am Hochschen Konser- vatorium in Frankfurt erklommen. Pro- kessor James Kwast war ihr Lehrer an die- sem Institut, wo zur gleichen Zeit noch Klara Schumann lehrte und wo sich die angehende Virtuosin unter Julius Stock- hausen, Otto Klemperer, Hermann Zilcher und anderen Nachschaffenden und Kom- Aus Steinkohlenteer wird Blütenduft Niemand kann genau sagen, woher das Parfüm wirklich kommt. Die einen nen- nen Mesopotamien, die anderen Arabien als das Ursprungsland. Das Wort Parfüm bedeutet„par fume“, das ist„durch Rauch“ und bezieht sich auf die im Orient ge- bräuchliche Sitte, Tempel und Altäre mit Kräutern auszuräuchern, deren schwerer, betäudender Wehlgeruch diese Kultstätten dem Einfluß böser Mächte entziehen sollte. Aus der griechischen Mythologie erzählt uns Homer, wie Pallas die schlafende Penelope mit balsamischem Blütenwasser betäubte und Helena ihre zersetzenden Vorführungskünste einem Zaubermittel verdankte, dessen Formel ihr Venus selbst in einer Stunde göttlicher Offenbarung verraten hatte. Hippokrates verordnete damals bereits wohlriechende Essenzen zur Linderung nervöser körperlicher und gei- stiger Störungen. Diese seltsame Macht des Wohlgeruclis über Geist und Sinne hat im Laufe der Jahrhunderte nicht nachgelassen. Parfüm war immer ein getreuer Verbündeter weib- licher Schönheit und Verführungskunst. Die Geschichte gibt tausend Beispiele. Wenn man jedoch hört, daß aus fünfund- zwanzig Tonnen Veilchen nur eine ein- zige Unze Veilchenöl und aus einer Tonne Rosen nur zehn Unzen Blütenextrakt ge- wonnen werden, versteht man, warum Par- füm solange nur ein Privileg der Fürsten- höfe war. In den Du-Pont-Laboratorien und ande- ren großen chemischen Werken der ganzen Welt stellt man heute künstlichen Moschus und kümstlichen Blütenextrakt aus Stein- kohlenteer her. Moschus ist für die Par- kümherstellung unentbehrlich. Er ist ein sogenanntes Fixativ, das die Einzelgerüche, aus denen Parfüm zusammengesetzt ist, abrundet und die Verflüchtigung des Duf- donn Guus tes verhindert. Ehe man künstlerischen Moschus kannte, wurde dieses wichtige Grumdprodukt nur aus dem salbenartigen Inhalt der Vorhautdrüse der männlichen Moschustiere gewonnen, der einen starken Riechstoff, das Muskon, enthält. Die immer größere Nachfrage führte zur fast völligen Ausrottung des Moschuswildes. Vielfach wird die Meinung vertreten, daß Künstliche Stoffe nur Ersatz für die natür- lichen Erzeugnisse und deshalb schlechter seien. Unsere modernen Alchimisten wehren sich jedoch gegen diese Behauptung. Viel- mehr sollen sie die natürlichen Erzeugnisse an Reinheit und Dauerhaftigkeit übertref- fen, von den niedrigeren Beschaffungskosten ganz zu schweigen. Künstliche Blütenessen- zen sind, genau wie das Automobil und das elektrische Licht, das Ergebnis eingehender wissenschaftlicher Forschungsarbeit. Es ist schwierig einen einzelnen, klaren Geruch herzustellen. ber Parfüm- Chemiker muß Geruchkünstler und Wissenschaftle: zugleich sein, um einen hauchzarten, ange- nehmen Wohlgeruch schaffen zu können. Ein wahrhaft gutes Parfüm muß alle vier Hauptgeruchsarten— süß, herb, brenzlich und das, was als Bocksgeruch bekannt ist in einer genialen, man möchte fast sagen, göttlichen Mischung vereinen. Die besten Parfüms enthalten einen hohen Prozentsatz von diesen widerlich riechenden Einzelsub- stanzen, die selbst für die unempfindlichste Nase eine Beleidigung wären. Wenn wir heute in einen Laden gehen, um Parfüm zu kaufen, können wir nicht mehr feststellen, welcher Duft aus Steinkoh- lenteer und welcher aus natürlichen Blüten- essenzen hergestellt ist. Auch der Preis läßt keine Rückschlüsse zu, denn selbst teuere Parfüms sind eine gelungene Mischung künstlicher und natürlicher Substanzen. Lie Anne Weber LerzreE Srunbk EIN ABENTEUFERROMAN VON HEINRICH ROUMPFF cepyrigkt 1949 by Verleg des breckhasses Tempelhof, Berlie 5. Fortsetzung Mr. Brant war in die Rezeptur zurück- gekehrt; über dem Zusammenholen der ver- schiedenen Bestandteile des harmlosen Schlafpulvers blickte er auf die Uhr.„Noch über dreißig Minuten bis zur Abfahrt. Und zum Bahnhof ist' ein Katzensprung.“ „ne Seltenheit!“ stellte John Gill fest. kächelte sich mit dem Magazin Luft zu.„Sonst llegen sie auf diesem Strich don Albro meist ne Extrareise von der Stadt entfernt. In Ranvers zum Beispiel beinahe ne Stunde.“ „Sie wollen nach Ranvers?“ gab Mr. Brant höflichkeitshalber, doch etwas leer John Gill nickte.„Noch'in Stück weiter. ans Ende von Albro. Grad so gut könnte man sagen, bis ans Ende der Welt. Komme erst abends an, deshalb nehme ich die Pul- ver jetzt schon mit. Wissen Sie. ich trommle die Apotheker nicht gern aus dem Schlaf. enn's nicht unbedingt notwendig ist.“ Die wohltuende Menschenfreundlichkeit veranlaßte Mr. Brant, gegen seine Absicht, noch die Geschichte von den fünf Cents Na- tron der Mrs. Baddlock zu erzählen, und John gewann des Apothekers vollste Sym- pathie, als er sowas ne niederträchtige Schi- kane nannte. Vorübergehend fühlte der überanstrengte Mann sich nahezu erleich- tert; das Gespräch schien ihn auf andere Gedanken zu bringen. Bereitwillig hörte er zu, als John nun von seiner Schlaflosig- keit auspackte: Periodisch trat sie auf, Wo- chen, ja Monate hindurch spürte er nichts davon, fühlte sich kerngesund, schlief wie ein Bär—— aber dann kam das: drei, vier, oft auch mehr Tage hintereinander nicht ein Auge zu schließen! Man konnte den Verstand darüber verlieren. Hinlegen hatte gar keinen Zweck, der Schlaf blieb doch aus. „Alles habe ich versucht: Kaltwasser und Wärme, Nachtspaziergänge, Elektromassa- gen, Dutzende von Mitteln, Alkohohl nicht zu vergessen! Nein. Nichts! War fast ver- zweifelt. Bis mir n Schiffsarzt in Seattle, 60 'n alter Tropenfuchs, wissen Sie, dies Zeugs da aufschrieb. ne Art Medizinmann-Mi- schung nannte er's altes indianisches Ge- heimmittel. Und, weiß Gott, bisher half es jedesmal. Uebrigens: Morphium, sagten Sie? Davon steht doch nichts drauf?“ „Manche Aerzte schreiben alcaloid me- con, um eventuelle Beunruhigungen der Patienten zu vermeiden“, erklärte Mr. Bran: knapp.„Aber s ist genau dasselbe.“ Er hatte das dreifach gesicherte Giftfach des großen Wandschrankes aufgesperrt und war nun dabei, Morphium aus der kleinen breiten Flasche auszufüllen. 0,11 Divide in partes XI... Medizinmann! Alter Tropenfuchs!? Trotz der flatternden Nerven mußte der Fachmann in sich hineinlächeln. Wie leicht doch selbst zweifellos intelligente Burschen von der Sorte dieses Gentleman auf 80 Islands und anderen nordischen Ländern schwärmte. Viel kühler erschien mir ihr Verhältnis zu den Menschen, obwohl sie, wie ich weiß, vielen eine Freundin war. Sie wußte sehr viel Endgültiges über sie auszusagen. Ins- besondere über die Frauen. Erkenntnisse, die aus unendlichen Einsamkeiten entstan- den sein müssen und aus einer unnach- giebigen Selbstkritik, die den Blick für die Schwächen und Stärken der Mitmenschen schärft. „Wie töricht,“ sagte sie unter anderem, „sind wir Frauen doch in den Zwanziger- jahren mit unseren Wünschen und Vorstel- lungen. Wie interessant ist das Leben der Frau mit vierzig, und wie schwer lebt sich die Spanne zwischen fünfzig und sechzig, bis man sich endlich dazu bekannt hat, eine alte Frau zu sein!“ Eine alte Frau? Vor dieser in sich ge- schlossenen lebensvollen Persönlichkeit hatte der Begriff alt keine Gültigkeit. Auch äußerlich nicht. Hoch und kräftig gewach- sen, mit dem schlicht zurückgekämmten Haar, erinnerte sie fast an eine ostpreu- ische Gutsbesitzerin. Weil sie aber stets gewandet ging, ganz gleich, wo man sie traf, paßte aber auch dieser Vergleich nicht. War sie nicht ein Mensch. der mit gespann- ten Sinnen jede Regung jeglichen Lebens, sei es ein Mensch, sei es ein Gemälde oder ein blühender Strauch, in sich aufnahm, um sie kristallisiert am Flügel zu übertragen. Das Gespräch verlor sich nun in Ge- ständnisse innerster Dinge, die seltsamer- weise einem fremden Menschen gegenüber manchmal leichter sind als einem nahen, ganz vertrauten!“ Dabei lächelte sie mir etwas selbstironisch zu. Und sie sagte noch: „Alte Frauen schwatzen gern“. Ich hielt ihr entgegen, daß auch bei jungen Frauen diese Leidenschaft zum Mißfallen der Män- ner nicht selten sei, und wir lachten beide über uns und die Männer Ich sagte ihr noch, daß es doch bedauer- kreis. Der Großherzog empfahl sie an den lich sei, wenn nur wenige von ihren reichen Hof seiner Schwester in Rußland, Sie blieb Erlebnissen wüßten und ob sie nicht nieder- einige Monate in Moskau und Petersburg, schreiben möchte, was sie allein an Ge- trat in Orchesterkonzerten mit Zilotti und schichte erlebt hätte? Ich kann nicht Rachmaninow auf und ging bis zum Aus- schreiben, ich kann nur spielen. Jeder sol bruch des Weltkrieges immer wieder dort- das tun, was ihm bestimmt ist.“ meinte sie hin zurück. Inzwischen hatte sie sich mit noch. James Kwast verheiratet. Sie spielte vor Spielen konnte sie bis zur Vollendung. dem englischen Herrscherhaus, der könig- Einige, die sie in jungen Jahren noch er- lichen Carmen Sylva, in der Türkei und an lebten, behaupten, ihr Spiel sei damals hin- anderen Plätzen in Europa. reißender gewesen. Wieder andere sagen, Was sie an Glanz dort erlebte und wel- die wundervolle. 5 3 18 drucks sei der eigentliche Höhepunkt ihres . e 85 eee eee eee EKünstlertums gewesen. Wozu Vergleiche? sprach sie nicht. Begnadung ist immer beglückend, ob sie in „Herrlich war die Zeit. die ich in Ber- jugendlich unbewußter Reinheit oder in Un erleben durfte, als die deutsche Kapi- durch Leid und Glück gewonnener Zucht tale im Mittelpunkt europäischen Musik- ausströmt. Und Frieda Kwast-Hodapp war schaffen stand!“ Sehr temperamentvoll eine Begnadete Hm- griff die Künstlerin Erinnerungen an mu- Sikalische Erlebnisse damals auf. Busoni! D' Albert!„Sehen Sie den Bogen!“, rief sie aus.„Einst Wien mit den Klassikern. dann Paris mit den Impressionisten, zum Schluß Berlin und dann ein Schnitt. Eine andere wendiges Ubel, dem man den schuldigen Zeit, eine andere Richtung setzte ein“ Tribut entrichten kann— oder auch nicht. Das Gespräch nahm hier eine Wende Er ist eines der wirksamsten Schönheits- Kein Wort mehr von ihrer Laufbahn, nichts mitte! und außerdem Voraussetzung für von Reger, von ihrem Wirken als Päda- ein allgemeines Wohlbefinden. gogin. Meinen Versuch, darüber noch eini- Wer das Pech hat, zu denen zu gehören, ges zu hören, bog sie mit den Worten ab die nachts nicht schlafen können, weiß ein „Davon ist ja schon oft gesprochen und ge- Lied davon zu singen. Mit bleischweren schrieben worden.“ Hellsichtig und nüch- Gliedern im Bett liegen und sehnsüchtig tern setzte sich die Meisterin mit dem auf den Schlaf warten, um sich dann stun- schicksalhaften Zusammenhängen des ge- denlang von einer Seite auf die andere genwärtigen kulturellen Schaffens in Eu- vslzen zu müssen. grenzt an Tantalusqualen ropa auseinander und der Bedeutung, die Gespräche und Gesichter des vergangenen dem Einströmen einer anderen Kultur bei- Tages werden wieder lebendig, die kleinen zumessen ist.„Wir wissen nicht, wie sich und großzen Sorgen schalten sich in den alles entwickeln, ob die europaische Kultur Gedankengang ein und das Bewußtsein„ich sich behaupten wird!“ kann ja doch nicht schlafen!“ hemmt die Ihrem kleinen Ausflug in die Politik für das Einschlafen so nötige Entspannung. ließ sie eine Schilderung ihrer großen Rei- Tausend Methoden der Abhilfe drängen sich sen folgen. Und jetzt glitzerten und sprüh- auf. Irgend jemand hat gesagt daß man sich ten ihre Worte. Diese Frau hatte eine sel- einen schlafenden Hund vorstellen oder tene Gabe, die Landschaft zu erleben. Daß bis tausend zählen soll. sie, ungemein naturverbunden. auch aus Schlaf läßt sich nicht erzwingen! Aber dieser Guelle für ihr Spiel geschöpft hat, er läßt sich durch Uberlegung vorbereiten. wurde bewußt, als sie von der schweigenden Wesentlich ist, daß man sich das Gefühl Schönheit im nördlichen Eis, dem Zauber vollkommener Entspannung verschafft. Das ponisten bewegte. Mit achtzehn Jahren erhielt sie den Mendelssohn-Preis. Haupt- Preisrichter war Joseph Joachim. Dann ging es hinaus in die Welt.„Als selbständiges Wesen“, um die Worte der Pianistin zu gebrauchen. Am großherzog- lichen Hof in Hessen bot sich ein Wirkungs- Der Schlaf ist mehr als nur ein not- einen uralten Zauber reinfallen! Ohne das spenst zu verscheuchen. es gibt andere schmückende Beiwort würde dem dieses all- Wege, vielleicht nicht so angenehm und we- gemeine Schlafmittel womöglich nicht so viel niger ästhetisch helfen! Innerlich kopfschüttelnd legte er Man hätte sie nicht laufen lassen dür- die kleinen Gewichte in die Waagschale. fen! Das Telephon gellte. Mr. Brant erschrak„... Wenn Sie dann nicht n ausgeruh- übermäßig und ärgerte sich sofort über ten Kopf haben wie n Baby!“ klang es an seinen Schrecken, doch schien der junge sein Ohr. Er wiederholte mechanisch:„Wie Mann nichts davon gemerkt zu haben. n Baby! Gewiß!“ Es war Mrs. Browns langweilige Stimme.„Muß darum heut unbedingt meine sie- Sie wisse jetzt, wohin Mr. Brown gerufen ben Stunden runterreißen“, schloß John sel. Ein Gasrohrbruch. Oben an der Frank- Gill. lin-Avenue, gleich neben dem Haus von In dem schleppenden Tempo seiner Ar- Schullehrer Thomps beit war Mr. Brant jetzt endlich zum Ab- „Freilich muß er da absperren“, schnitt wiegen gekommen; er hielt eine der klei- der Apotheker gereizt ab.„Hab Ihnen ja nen Handwaagen aus Horn und begann vor- gesagt, s eilt momentan nicht so. Sobald sichtig etwas von dem weißen glitzernden er zurück ist.— Gut. Mrs. Brown.“ Er Pulver hineinzufüllen— aber seine Hand hängte ein. zitterte so— er mußte alles wieder hin- John Gill redete weiter. Was war n legen. Auch fehlte der Eingrammstein, Pa- unausgeruhter Mann in ner wichtigen Ver- tricia hatte doch vorhin aufgeräumt. Manch sammlung, wie sie morgen früh mit einer mal räumte sie zu gut auf. Das sollen Sie Reihe Fachleuten in Springfield auf ihn auch, Mister, enk— über das Glas Wärtete?„Wegen des Talsperrenprojektes. spähte er auf das Rezept—„Mister, en Werden sicher davon gehört haben!?“ Gill!“ ö „Wie bitte?“ fragte Mr. Brant geistes- Das Telephon gellte. Verzweifelt stützte abwesend. Die ganze Ablenkung war da- sich der Apotheker auf den Rezepttisch. hin; er war völlig unfähig zuzuhören, da Diesmal war es Dr. Glenn. der Arzt. Er er mit einer unheimlichen Halluzination zu brauchte sofort eine Dosis Strophantin. Zu kämpfen hatte: dauernd stand die Selbst- Mrs. Stouffer am Morris-Plan. Aber schleu- mörderin vor dem Rezepttisch! Der fremde nigst! Parfümduft lullte ihn förmlich ein, von den„Kann sie leider nicht schicken“, er- seltsamen Augen ging ein stummer gräß- klärte Mr. Brant matt. Bin ganz allein licher Befehl aus. Gequält schüttelte Buddy ist zum Schwimmen und erst abends Mr. Brant abwehrend den Kopf, aber es zurück.“ zuckte und fieberte in seinen Händen, die Nach einigen Vorwürfen entschloß sich das Mp-Glas hielten, und kalter Schweiß Dr. Glenn wohl oder übel, seine Assistentin stand auf seiner Stirn.. zu schicken. Mr. Brant empfand Widerwil- „Meine das Kraftwerk vor der Rams- len: es war immer dasselbe! Der Geizkra- gate- Schlucht bei Springfield. Sicher haben gen von Glenn wollte nur den Weg sparen Sie gelesen, daß wir da für die halbe Pro- und den Wagen! Bei dieser Hitze würde vinz Strom kriegen werden Mig Gantry schon nicht zu Fuß kommen „Ja, ja!“ antwortete Mr. Brant leer. Mit Er kannte auch Mrs. Stouffer und ihre An- größter Anstrengung versuchte er, das Ge- fälle. Auch ohne die kleinste Einspritzung Hilfe... ich kann Ehescheidung in anderen Ländern Die Bereinigung eines Ehebruchs ist in Samoa eine öffentliche Angelegenheit. Der Uebeltäter, der die Rache des Beleidigten fürchtet, muß mit allen männlichen Ange- hörigen seiner Familie vor dem Hause des Gekränkten erscheinen. Er wartet in tiefer Reue, bis dieser herauskommt— auch wenn es viele Stunden dauert. Bei dem heißen Klima in der Südsee kann das allein schon eine harte Buße bedeuten. Vielleicht erst am späten Abend erscheint der Beleidigte und spricht das Versöhnungswort. Ein allgemei- nes Gelage, bei dem der Uebeltäter wertvolle Matten als Entschädigung überreicht, setzt einen Schlußstrich unter die Angelegenheit. In Uruguay kann eine Ehefrau die Scheidungsklage gegen ihren Mann einrei- chen, ohne einen besonderen Grund anzu- geben. Erscheint sie im Laufe eines Jahres dreimal vor Gericht und bringt ihren Wunsch auf Scheidung immer wieder vor, 80 spricht das Gericht die Scheidung aus. Eine Form der Ehe, die auch in Asien selten vorkommt, ist die Gruppenehe. Sie ist in Hawaii zu Hause: Dort haben die Brüder einer Familie die gleiche Frau, wäh- rend die Schwestern einen gemeinsamen Mann heiraten. Die Frau in Abessinien nimmt im Volksleben eine hervorragende Stellung ein. Tritt sie als Klägerin vor Gericht auf, so gilt ihre Aussage unter Eid ohne weitere Unter- suchung. Wird eine Ehefrau angeklagt, 0 erscheint ihr Mann für sie vor Gericht. Er verbüßt auch an Stelle seiner Frau die Strafe. Im Ehe- und Familienleben in Mad a- gas kar steht die Sorge um zahlreiche Nachkommenschaft an erster Stelle. Das Mädchen ist dann besonders geachtet, wenn es die meisten Kinder mit in die Ehe bringt. Die Ehescheidung bedarf keines besonderen Zeremoniells. Man trennt sich und findet schnell wieder einen anderen Gefährten. Für die Frauen der afrikanischen Urwäl⸗ der ist das Kind die Erfüllung ihres Lebens. Hat ein Mann mehrere Frauen und bekommt die zweite oder dritte Frau zuerst ein Kind, so ist das eine große Schande für die erste Frau. Die junge Mutter muß gewöhnlich mit ihrem Säugling zu ihren Eltern ziehen, denn sie hat die Rache ihrer Nebenbuhlerinnen zu fürchten, die dem Kind nach dem Leben trachten. fem Kleine Winke— große Hilfe Vasen reinigt man innen mit Essigwas- ser, dem man eine Handvoll Salz beifügt. Gut durchschütteln und nachspülen. Nußbaummöbel werden wieder hell und frisch, wenn man sie nach dem Abstauben mit frischer Milch bearbeitet. Mit weichem Lappen gut nachpolieren. nicht einschlafen! ist möglich, durch richtige Atmung, Be- herrschung der Nerven und wenn man vor dem Einschlafen starke geistige Konzen- tration und Beschäftigung vermeidet. Mit dem Atem ist das so eine Sache. „Tief und regelmäßig!“ schreiben die Aerzte vor und manche raten denen, die unter star- ker Schlaflosigkeit leiden, zu der Uebung, gerade auf den Rücken legen, so daß Sehuf⸗ tern und Fersen den Boden berühren. Dabei einige Sekunden in Spannung bleiben, tief einatmen, um beim Zurückfallen langsam Ausatmen. Wer nachts aufwacht und dann nicht wieder einschlafen kann, soll sich ganz mit kaltem Wasser abreiben und ohne sich ab- zutrocknen, wieder ins Bett legen. Die Wirkung eines geruhsamen Einschla- fens und Schlafes ist überraschend. Manche Frau, die bis dahin gealtert und überan-⸗ strengt aussah, verjüngt sich nach wenigen Tagen. Die abgespannte, graue Gesichts- haut wird wieder frisch. Kleine Schönheits- fehler, wie geschwollene Lider und er- schlaffte Muskeln verschwinden. Welche Frau wäre nicht bereit, dafür eine kleine Anstrengung zu machen? istu. —..==...... Würde es ihr glänzend gelingen, mit ihrem unaufhörlichen Todesgerede ihre ganze Fa- milie um zwanzig Jahre zu überleben! Nach einem Blick auf seine Armband- uhr hatte sich John Gill aufseufzend in ein Magazin vertieft; er achtete auch nicht da- rauf, daß Mr. Brant auf alle Fälle zunächst das bestellte Präparat bereitlegte. Hastig kehrte der Apotheker an den Re- zeptisch zurück. Sein Kopf dröhnte, doch War er wieder abgelenkt und, wie er glaubte, von nahezu gewohnter Klarheit. Es gab ja auch keine Unklarheit. Alles lag bereit: Die Waage! Eingrammstein! Das . Mr. Brant begann abzuwiegen. „ dentur talis dosis& Ueber dem gewohnbeitsmäßigen flinken Mischen, über dem Falten und Füllen der zehn Papierkapseln quälte den Apotheker neben dem Kopfschmerz ein unbestimmter seelischer Druck. Wie eine Warnung aus dem Unterbewußten. Als läge etwas in der Luft! Er bezog es auf sich. Ob er krank würde? Hatte es damals mit der Stirn- höhlenentzündung nicht genau so angefan- gen?— Nein! Unsinn! Es war nichts anderes als die Selbstmörderin. Das nichtswürdige Weib, wie er sie plötzlich in seinen Ge- danken nannte. John Gill warf das Magazin hin und be- gann, ungeduldig auf der Tischplatte zu trommeln. Dieser lederhäutige Großpapa brauchte ja ne Ewigkeit. Ach so, der War selbst halbtot. John begann wieder zu reden, er war gern bereit zu helfen. Kann ich Ihnen nur empfehlen, mein Rezept! Machen Sie's sich selbst! Meinem alten Doktor Dean tut das nicht weh. ne Seele von Mensch. Sage Ihnen: ins Bett gelegt, zwei Pulver in n Glas Wasser, und in drei Minuten weckt sie kein Pompejis Unter- gang auf und kein San Francisco!“ n eee eee— Donnerstag, 22. September 1949/ Nr. 195 Seite 4 Autofahren uuf der Stelle Der Kraftmensch Max Hartmann hindert Zwei Personenwagen am Wegfahren 1. MN-Photo: Leix Der Kraftmensch Mar Hartmann bewies am Dienstagnachmittag der skeptischen Lokal- redaktion des„Mannheimer Morgen“ auf dem Marktplatz durch eine improvisierte Sonder- vorstellung, daß er in der Lage ist, zwei Per- sonenkraftwagen durch seine Körperkraft am Abfahren zu hindern Der Sessel krachte in allen Fugen, als sich der starke Max bei seinem Besuch auf der Redaktion des MM darauf niederließ. Und auch ohne daß er sich seines Hemdes entledigt hätte, um uns zu zeigen, daß er keine Marmelade in den Rnochen habe, hätten wir es ihm geglaubt, daß er ein Kraftmensch ist. Aber er wollte es unter allen Umständen beweisen. So holten wir denn zwei Autos aus der Garage, um uns auf dem Marktplatz etwas vorführen zu lassen. Max Hartmann hatte nämlich be- hauptet, die beiden Personenwagen könn- ten nicht wegfahren, wenn er sie mit seiner Muskelkraft zurückzuhalten versuche. Rasch Waren die Vorbereitungen getroffen, zwei starke Seile besorgt, eine Bandage und zwei Kissen. Die Wagen stellten sich vor den inzwi- schen neugierig gewordenen Straßenpassan- ten auf dem Marktplatz in jeweils ent- gegengesetzter Richtung auf, Maxe stellte sich dazwischen, je einen Wagen mit dem linken und rechten Arm und den beiden Seilen festhaltend. Dann auf Kommando versuchten beide Fahrzeuge anzufahren. Und zweimal gelang dem starken Mercedes auch der„Ausbruch“, doch beim dritten Male würgte Max die Fahrzeuge im ersten ang ab. Die beiden ersten Male hatte es 1 geklappt, weil das glatte Kopfstein- Pflaster des Platzes Maxe keinen„grif- en“ Halt geben konnte. Auf günstigerem en Will er jedesmal die Wagen zusam- menhalten, sagte er später mit schweiß- nasser Stirn und geröteten Armen und korderte alle Autobesitzer auf, ihn zu„ver- suchen“. Am Samstag, Sonntag und Montag will r täglich um 18 Uhr(am Sonntag auch um 15 Uhr) hinter der Feuerwache seine„Auto- emse“ zeigen und noch andere Kraft- te dazu. Wer's nicht glaubt, sehe sich's an. Wohin gehen wir? Donnerstag, 22. September: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“; apitol, 21,15 Uhr:„Frau Luna“(Künstler- gemeinschaft Heidelberg, ehem. Volkstheater). 5 23. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Was Ihr wollt“. Alster-Lichtspiele: Nelsons letzte Liebe“; Capitol:„Schlaf- nach Triest“; Palast:„Das indische Unbeständig Vorhersage bis Freitag früh: Am Donnerstag nach Auflösung ört- chen Nebels zeitweise stärker be- Wölkt, vorübergehend auch etwas Regen. In der Nacht Bewölkungs- auflockerung und gebietsweise r Nebelbildung. Höchsttemperatur 17 bis Wiefstwerte 10 bis 12 Grad, Schwache Winde. Vebersicht: Die atlantischen Störungen, denen der Weg nach Nordeuropa durch ein Hoch uber ö südlichen Nordmeer versperrt ist, ziehen eiterhin über die Biskaya ostwärts und erreichen abei auch unser Gebſet. 8 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe 3 degelstand am 21. Sept.: Maxau 319( 5), Mann- eim 144(. 2), Worms 75(), Caub 77 9. 55 eee Zuname Bestellschein Hier abtrennen wen, kasten werfen oder der MM- — Bereits am 22. Juli hatte der„Morgen“ die Geschichte des„klinkenputzenden Dok- tors“ geschildert. Jetzt tat es Tibor Helmut Schneider selbst vor dem Schöffengericht, in strammer Haltung, denn der Angeklagte hatte es als„Dr. agriculture“ und„Diplom- Landwirt“ nach langen Jahren bei der Wehrmacht bis zum Sonderführer gebracht. Achtzehn Jahre lang führte er diese Titel, bis man ihm anläßlich einer Verur- teilung in Karlsruhe wegen Landstreicherei und Heiratsschwindel nachwies., daß er sich seinen„Doktor“ selbst zugelegt hatte. Aber erst einer Bekanntschaft mit der Mann- heimer Kriminalpolizei bedurfte es, auen den„Diplom-Landwirt“ schachmatt zu setzen. Das geschah dann jedoch nur so nebenbei. Es ging in der Hauptsache darum, ihm möglichst viele der Fälle nachzuweisen, wo er— mit einer gefälschten Kennkarte ausgerüstet— an die Türen evangelischer und katholischer Pfarrhäuser. caritativer Einrichtungen und sonstiger hilfsbereiten Stellen anzuklopfen pflegte, seine Mär vom verlorenen oder gestohlenen und gar ge- raubten Geldbeutel oder von sonstigen pein- lichen Ereignissen erzählte, um dann um- „Fahrgeld nach Hause“, um dies oder jenes zu bitten, das er auch meistens erhielt. 77 solcher Betrugsfälle warf ihm jetzt gestern die Anklage vor. In einem anderen Fall, wo eine Sache mit einem ungedeckten Scheck nicht als vorsätzlicher Betrug be- wiesen werden konnte, erfolgte Freispruch. 77 Mal, und wahrscheinlich noch weit öfters hatte er das Mitleid Hilfsbereiter ausge- nützt, bis ein Pfarrer in Hemsbach Verdacht schöpfte und die Polizei anrief. der er alles gestand wie auch jetzt vor Gericht, dessen Urteil— ein Jahr und zehn Monate Ge- kängnis— er annahm. * Schon hatten sich der Vorsitzende und die beiden Schöffen gestern vormittag zur Urteilsberatung zurückgezogen, als der Staatsanwalt nochmals um Neuaufnahme der Verhandlung bat und seine Bitte damit begründete, der Angeklagte habe noch in 27 weiteren Fällen Dinge auf dem Kerb- holz, wie sie bereits vorher zur Dis- kussion gestanden waren. Damit belief sich dann die Liste auf etwa 60 Fälle, die fast alle nach etwa folgendem Schema abroll- ten: Man nehme einen x-beliebigen Zettel, besser noch vorgedruckte Rechnungsformu- Gegen die Wund von Unverstund und Egoismus Prof. Langer und Oberverwaltungsrat Schell über das Recht des Kindes Dem Geist nach war dieser Vortrags- abend am Dienstag in der Würtschaftshoch- schule eine Fortsetzung des Weismantel- Abends. Und wenn auch zweimal„Recht des Kindes“ besprochen wurde— menschli- ches und juristisches—, so ließ es sich doch auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Wohl des Kindes und Kampf gegen die Wand von Unverstand und Egoismus. Werm unsere Erziehung richtig wäre, müßte die Kurve des Fortschritts steil an- steigen, was sie jedoch nicht getan habe, meinte Professor Langer. Daraus lasse sich folgern, daß sie nicht oder noch nicht ganz richtig ist, vielleicht noch in veralteten Ge- damkengängen arbeitet. Seiner Ansicht nach kann das Kind nicht verstandesmäßig, son- dern nur durch Intuition gewonnen und in Erinnerung an die eigene Kindheit ge- wonnen werden, und in Wahrung seiner sieben Grundrechte. Da sei zuerst das„Recht auf sich selbst“, das schon bei der Zeugung beginne. Danach forme es sich als Dreiklang: Vaterklang, Mutterklang, Selbstklang. Und der Selbst- klang sei das Neue, das Heilige und Zarte, das sich ruhig und geschützt entwickeln müsse. Darum sei die hoffende Frau mit allem Schutz und Schönen zu umgeben. Das zweite sei das„Recht auf den Va- ter“. Wer einem Kind den Vater nehme, müßte bestraft werden. Denn der Vater, der die Distanz, die Kühle, das Erobernde ver- körpere und ein Vor weiser zu Geist und Gott sel, müsse als ebenso. wichtig angese- hen werden wie die Mutter, die Nähe und Wärme bedeute. ö Als drittes Recht nannte der Redner das „Recht auf den Kreis“, d. h. auf den Kreis der Geschwister oder der Gespielen. Das„Recht auf seine Einmaligkeit“ wurde als viertes proklamiert. Denn jeder Mensch sei einmalig. Es gebe auch keinen Besitzanspruch auf das Kind, sondern nur einen Verantwortungsanspruch. Ein Urbe- Bitte unfrankiert in den Brief- Trägerin mitgeben. Vorname Berut ene Wohnort Straße und Hausnummer Mannheimer MORE vom N an Datum num monatlichen Bezugspreis von UI 2220 Tel Haus An den 1 T Vertriebsqbteilung * . Unterschrift am morkiplau 5 1 MANNHEIM STADT UND LAND Von der„Kunst“, Gulgläubigkeit auszunutzen Der„arme Doktor“ und der„Bote“ schröpften in mehr als 130 Fällen lare, schreibe darauf„Bitte schicken Sie durch Willi vier Packungen„Collie“ oder „Safari“, vier„Gerdam“ oder„Tuareg“ oder andere, schreiben Sie bitte auf den Zettel, Was es kostet, komme dann selbst vorbei. Will es jemand mitgeben“, schreibe den Na- men eines in der Gegend bekannten Ge- schäftsmannes drauf und gehe in den nächst- besten Rauchwarenladen, wo man sich mit möglichst unauffälligem Gesicht die Zigaretten aushändigen läßt und— ver- schwindet, raucht die Zigaretten entweder selbst oder verkauft sie Kurt brachte diesen Trick, seine ur- eigenste Idee, wie er sagte, etwa sechzigmal fertig, einige Male klappte es auch nicht, und beim letzten Male flog er auf. Er war in Tabakläden in Frankfurt, Hanau, Mainz, ganz Nordbaden, bald hier, bald dort, da- bei wurde er insgesamt unter acht verschie- denen Namen in Stuttgart in eine Jugend- kolonie eingewiesen, wo er mit der ganzen Am Todestag Anton Sickingers(21. September) hatten die Kinder einen schul- freien Tag, und am Nachmittag trat im Turmsaal des Rathauses die„Sickinger- Gemeinde“ der Volksschullehrer Mannheims zusammen. Rektor Beil gab bekannt, dag Oberbürgermeister Dr. Heimerich den Vor- Sitz übernommen hat. Zu Ehren des ver- storbenen Oberbürgermeisters Dr. Cahn- Garnier erhoben sich die Teilnehmer von den Sitzen. Rektor Beil forderte auf, mit der„inneren Schulreform“ unverzüglich und mit Feuereifer zu beginnen, da ja nun doch die àußere offensichtlich noch lang auf sich Warten läßt. Ein Rechenbuch für Mann- heim, eine Heimatkunde, die sich zu einer Geschichte erweitern läßt, die Wiederein- führung des Handfertigkeitsunterrichts sind gewichtige Wünsche der Mannheimer Leh- rer. Freudig zu begrüßen sei Oberbürger- meister Dr. Heimerichs Ausspruch bei seiner ersten Amtshandlung: Mannheims Schule muß wieder das werden, was sie früher war. Damit sei die neue Linie für die Ar- dürfnis des Kindes sei der Kampf. Darum müsse ihm das Recht auf Kampf, später Spiel und schließlich Arbeit gewährt wer- den. Die Sparnung, die immer zwischen dem Reich der Erwachsenen und dem Reich des Kindes bestehe, müsse erlöst, nicht gelöst und das Kind zur Freiheit der Aktion geführt werden. 5 Das fünfte:„Recht auf seine Chane“ be- deute das Recht des Kindes, sich gemäß seiner Anlagen zurechtzufinden. Denn durchaus nicht immer sei das offene Kind begabter als das verschlossene. Das sechste:„Recht auf Gott“, sei das Recht auf den Geist, das Gute, das Höchst- väterliche. Erst Reife ertrage die Spaltung, Wie sie der Religionsunterricht bringe, Das „Recht auf Reife“ als siebtes Recht müsse sich gegen ein vorschnelles Reifen wenden. Denn je später ein Kind reife, desto älter werde es. Dem Recht des Kindes stehe als Antithese das Recht des Greises gegenüber, nicht das Recht der Eltern. Die Proklamierung dieser Rechte des Kindes bedeute keine Versentimentalisie- rung des Kindes. Denn es gehöre auch Zucht zu dieser Erziehung, die eines der aller wichtigsten Mittel zum Fortschritt sei. Aus Briefen an den„Morgen“ Amer ber Warte, warte noch ein Weilchen In Threr Ausgabe vom 7. September befand sich ein Leserbrief von A. H., Mannheim be- zliglich der Unterstellmöglichkeiten an der Straßenbahnhaltestelle Ebertbrücke. Zweifellos besteht ein Bedürfnis für eine solche Unterstellmöglichkeit. Die Verhältnisse liegen aber so, daß erst nach Vollendung der Friedrichsbrücke die endgültige Linienführung und die Organisation der Haltestellen erfolgen kann. Mit diesem Zeitpunkt wird eine wesent- liche Verlegung der Knotenpunkte eintreten und wird auch der Umsteigeverkehr an der Frledrich-Ebert-Brücke ganz wesentlich ent- lastet werden. Sobald man in diesem Punkte Klar sleht, wird auch die Frage der Unterstell- möglichkeiten an den verschiedenen Haupt- umsteigestellen ihre Erledigung finden. An der Friedrich-Ubert-Brücke wäre es beispiels- weise heute so, daß man sowohl in Richtung Feudenheim als auch in Richtung Käfertal und Feuerwache eine Unterstellmöglichkeit schaffen müßte. Würde man nur eine Unterstellmög- lichkeit errichten, so hätte dies zur Folge, daß beim Ankommen der Straßenbahnzüge die Fahrbahn überquert werden müßte, was bei dem starken Verkehr an der Ebertbrücke ein erhebliches Gefahrenmoment bedeutet. Aus all diesen Gründen muß es diesen Winter noch einmal bei dem bisherigen Zustand verbleiben. Stadtverwaltung Mannheim gez. Trumpfheller, Bürgerm. Balsam auch für Mannheims Heimkehrer In Ihrer Ausgabe vom 17, August erschien ein Leserbrief„Balsam für Heimkehrer“. Der Einsender stellt im letzten Abschnitt die Frage, ob sich unsere Stadt zu dieser oder ähnlicher Geste nicht auch gewinnen lassen könnte. Zu dieser Ausführung ist zu sagen, daß die Stadt Mannheim bereits 1947 an die Landes- arbeitsgemeinschaft für Kriegsgefangenenfra- gen Württemberg-Baden in Stuttgart, Fahr- scheinhefte der Städt. Straßenbahn Mannheim zur Aushändigung an die nach Mannheim heimkehreenden Kriegsgefangenen durch die zuständigen Entlassungslager überlassen hat. Diese Gepflogenheit ist auch heute noch in Uebung. und wenn der Heimkehrer die Stra- Benbahnkarte im Entlassungslager nicht er- halten hat, wird sie ihm bel seiner Vorsprache in Mannheim von der Betreuungsstelle für Heimkehrer in der Luisenschule ausgehändigt. Die neue Linie der Sickinger- Gemeinde Die Differenzierung ist ein Kernproblem der Großstadt-Erziehung Große Anfrage wegen Gasleitung Mannheimer Landtagsabgeordnete prote- stieren gegen das Wirtschafts ministerium Kleidung ausriß und einige Kameraden noch um das Geld für Paßbilder betrog, mehrmals wurde er wegen Landstreicherei gesucht und eingesperrt, und schließlich lan- dete er— wieder unter falschem Namen — im Landesgefängnis Mannheim. Es war schon eine ganz stattliche Liste von Taten, die der 18Jährige sich geleistet hatte. Voraussichtlich wird sich der württember⸗ Doch boten die Richter Kurt, mit Rück- gisch-badische Landtag noch im Laufe des sicht auf die mißlichen Familienverhält- Oktobers mit dieser Angelegenheit be- nisse, in denen er aufgewachsen war— schäftigen. die Mutter starb, als er sechs Jahre alt In der großen Anfrage heißt es: war, der Vater fiel im Krieg, er selbst Wirtschaftsministerium hat durch Vertrag kam nicht schlecht unter die Räder der vom 22. Juli Kriegs- und Nachkriegswirren— nochmal schaft in Essen trotz schärfstem Wider. eine Chance, obwohl auch seine beiden Vor- spruch der Stadt Mannheim. des württem. strafen ihn noch nicht zur Einsicht ge- bergisch- badischen Städte-Verbandes und bracht hatten und die Möglichkeit besteht, der Kommunalen Gasgesellschaft Südwest bei einem Verwandten sich eine Existenz m. b. H. das Recht eingeräumt, zwischen zu erarbeiten, was ihm jetzt nochmals drin- Viernheim und Mannheim durch städtische gend nahegelegt wurde. Mit elf Monaten Straßen eine Hochdruckgas-Fernleitung 2 Gefängnis kam er diesmal noch davon. nk. verlegen. Die der Ruhr-Gas-Aktiengesell- schaft durch das Wirtschaftsministerium erteilten Rechte stellen unseres Erachtens württembergisch-badischen Verfassung und § 37 des badischen Straßengesetzes vom 9. September 1931 dar, nach denen die er- schafts ministerium, sondern durch den Ge- beit der Sickinger-Gemeinde gegeben.. a 8 8„ meinderat der Stadt Mannheim zu erteilen Lehrer Marx von der Neckarschule griff mit 0 der Frage der Differenzierung ein Kern- Das Energie- Versorgungsgesetz vom problem der Großstadterziehung auf. Mit 13. Dezember 1935, auf das sich das Wirt- einer sorgfältigen Differenzierung müsse schaftsministerium bei seiner Entscheidung den Vermassungsgefahren begegnet wer- stützte, läbt in seinem 5 13 Eingriffe der den. In überfüllten Klassen lasse sich der erwähnten Art durch den Reichswirtschafts. einzelne nicht fördern. Gesellungstendenzen minister nur insoweit zu. als solche zur und Gruppenbildungen seien für Unterricht Sicherstellung der Landes verteidiſ und Erziehung nutzbar zu machen. Lehrer gung erforderlich sind und dem 9 Schuler sprach zum Problem der Differen- Unternehmen, also im vorliegenden Fall zierung nach Begabung und Leistung vom der Stadt Mannheim, zugemutet werden Standpunkt der Hilfsschule aus. Wichtig sei können. Ein solches Erfordernis dürfte ein langsames Vorgehen in der untersten wohl auch nach Meinung des Wirtschafts- Klasse, wobei die Unterschiede, sich klar ministeriums— zur Zeit nicht gegeben sein. herausstellen, wenn die Klassen nicht zu t groß sind. Schwachlernende seien möglichst riums ist für die Stadt Mannheim und in früh der Hilfsschule zuzuführen, um ihnen seinen späteren Auswirkungen auch für die wirklich helfen zu können. Professor Lan- übrigen Städte und Gemeinden des süd- ger gab zum Schluß bekannt, daß alljährlich westdeutschen Raumes nicht tragbar.“ am Sickingertag sechs Volksschülerinnen mit. besonders hervortretenden charakterlichen Acht Goldmedaillen für Konditorei und sozialen Eigenschaften durch eine Geld- Kiemle Gegen starke Konkurrenz Mannheimer prämie und ein Buch ausgezeichnet wer- den. ch. Kollegen und Fachleuten aus Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg und der Pfalz konnte die Mannheimer Konditorei Kiemle bei der Abschlußbewertung der Konditorenschau in der am 18. September zu Ende gegangenen SUHOGA erstaunliche Erfolge erringen. Dle 5 5 g g Konditorei bzw. bei der Firma Kiemle be- Und sie sei als ein Bekenntnis und ein schäftigte Konditoren konnten Weisen auf das Wegziel gedacht. für hervorragende Leistungen acht Gold- Oberverwaltungsrat Schell beleuchtete medaillen und einen Threnpreis erringen. das Recht des Kindes im B. G. B. und im Allein sieben Konditoren des modern Wohlfahrtsrecht und zeigte, daß wohl ein und komfortabel eingerichteten Cafés im Rechtsgefäßg da sei, das aber„gefüllt“ wer- Zentrum der Stadt wurden mit Goldmedall- den müsse. Im allgemeinen sei im B. G. B. len ausgezeichnet. Es handelt sich um dle „Vor lauter Elternrecht das Kind unter den Konditoren Stahl, Bertsch, Hauser, Kober, Tisch gefallen“, aber im neueren Eheschei- Moll, Kappler und Krause. dungsrecht und im Reichsjugendwohlfahrts- des Kindes“ in den Vordergrund. In der Praxis zeigten sich infolge der preisen und Diplomen aus. Rechtsbestimmungen noch viele Schwierig- keiten, für die er erlebte Beispiele anführte. Auf jeden Fall suche man immer wieder Mannheims beginnt heute die Familie zu stützen und die Harmonie 5 e Ungli zwischen Erziehungswerk und Eltern her- ee eee e* zustellen. Wo die Familie versage, geschehe heute früh vor der ersten Großen Straf- es oft daher, daß sie zu sehr belastet sei kammer beginnenden größten Schwarz- N aus einer Verkrampfung, in der sich schlachtungsprozeß Mannheims geladen, wo 55 ganze Volk befinde. In jedem ball sei unter Vorsitz des Landgerichtspräsidenten sich das Jugendamt durchaus der Tatsache selbst gegen einen Landwirt Anklage erho- 0 dag es heute eine sozialpädago- ben wird, er habe als illegaler Viehhäündler gische Aufgabe zu lösen habe. mit mehreren Helfern vom Frühsommer Der Vortragsabend wurde mit so großem 1945 bis zu seiner letzten Verhaftung vor 8 aufgenommen, daß in vierzehn genau zwei Jahren, mit Ausnahme während 3 ein Ausspracheabend darüber statt- Zwischenzeitlicher Verhaftungen aus dem nden soll. rei gleichen Grund, unter Verstoß gegen ver- schiedene Bestimmungen wöchentlich zwei bis drei Stück Großvien in Mannheim, im Neckartal und im badischen Odenwald auf- gekauft und mit gefälschten Transport- begleitscheinen nach Mannheim gebracht, i 5 59 1 dieses W in einem bereits un- Bereits im Entlassungslage 1 JFC ĩðĩà nach Mannheim zu ee e er dan Schlachthaus beschlachtet und das ein Merkblatt. das innen, wie es darin heißt, Fleisch über Mttelspersonen auf den während ger ersten Schrltte im wiedersgewon- schwarzen Markt gebracht worden. nenen zivilen Leben behilflich sein will. Ueber den Verlauf der Verhandlung Städtisches Wohlfahrtsamt werden wir berichten. gez. I. V. Heiler. Rurze„MM“- Meldungen Bewerbungen in„Unbekannt“ Raubüberfall? Nach einer bei der Polizei Wenn irgend eine Firma durch ein Zeitungs- inserat ee. 5 Person für die Besetzung eines vakanten Postens sucht, handschriftlichen vorgelegten Anzeige wurde ei imer Lebenslauf, Zeugnisse. ein Photo und mitunter Handelsvertreter 8 te e e, sogar auch etwas Vermögen fordert, dabei sich Seckenheimer Straße von drei bis jetzt noch hinter der Anonymität einer Chiffrenummer unbekannten Männern mit dem Anruf„Krimi- verbirgt, berührt das etwas peinlich, doch weit nalpolizei!“ angehalten. Dabei wurde ihm nach schlimmer ist die oft zu beobachtende Feststel- seinen Angaben von einem der Täter mit der lung, dall die betreffende Firma vielen Bewer- Hand ein Schlag ins Gesicht versetzt und ihm bern nach einiger Wartezeit— manchmal sogar Fleichzeitig die Aktenmappe mit Inhalt sowie Wochen und Monate— den ganzen Papierstapel seine Brieftasche mit 73. DM entrissen, e ohne auch dabel die Anonymſtüt Alle beide gestürzt. Nicht nur sich selbt, 1 5 sondern auch e rachte gate bes F f e f Rheinau zu Fall, als sſe in Höhe der ganzes Leben often ausbreitet, tun und lassen 815 85 e 10 tet.„ riper Straße d ten Was 8 Das Verhalten derartiger Fir- wollte, Das Madchen 3 3 12 1 Fhrlos, unautrichtig und unsozial, genn angefahren undd erlitt einen Arm- und Schulter- ier fehlt jedes Gefühl für Anstand dem Mit- gelenkbruch während der vom Motorrad Ge- 1 gegenüber. Es sollte doch in allen stürzte sich am Knie eine Nate a Un f 2 1 30 2 5 1 5—— 3 N dem das Bedauern schon 5*„ eee argen emant iet und der, nelnen Grug ug del. vollem finanziellen Autwand der Mitglleder nen Namen kennt. Was sind das für Me- thoden? W. F., Manne Pasdes era pe 3 des ü „Germania“ 5 ub, N Der Dank des Vaterlandes den in einer der deen Iichte l 205 Seit 1943 ist mein Mann verschollen, und ich Meter des 1, m hohen Maschendrahtzaunes, habe zwei Kinder von 6 und 7% Jahren Ich mehrere Dielen und eine Hochantenne gestok- komme zur Zeit eine Rente von 90,— PM pro len, Dieser schaden ſst für einen Sportvereſg, onat. ich kann einkach nicht mehr so Weiter- der Wie alle anderen mit jedem Pfennig rech- 3—.— 2„ nen muß, ein empfindlicher Verlust. vier Monate Krankenkassenschulden. Kleintier-Werbes und Der Staat hat uns unsere Männer und Väter Sonntag eee te genommen. Ich frage, haben Wir nicht mit„Mannhelmia“ auf seinem Zuchtplatz im Her, dem Ernährer alles verloren, gibt es noch zogenriedpark eine Kleintier-Werbeschau mlt F Was machen die Kinder ohne 1 75 Tombola und Wirtschaftsbetrieb. Beginn 5 amsta mitta ö „ 1 eine 7 555 bekom- 9 Uhr. i een ee ee 5 vom Lastenausgleich. Zu wem sol- Wir gratul B 12 len wir Vertrauen haben? Sind wir denn nicht straße g, 3 5 eee „ e Staat soll wenig- ler, Augartenstraße 61, und Florian Meckes 1 Ar ſorgen, heimer, Untere Mühlaustraße 5. en de „.., Mannheim 78. Tabel; eee Größter Schwarzschlachtungsprozeß insgesamt „Das der Ruhr-Gas- Aktiengesell- ö einen groben Verstoß gegen den 8 98 der Wähnte Zusicherung nicht von dem Wirt- Die Mannheimer Landtags- Abgeordneten Kuhn(CDU), Schilpp(CDU), Fischer(SFD) und die Abgeordneten Brück, Weinheim (CDU), und Hund, Hockenheim(SPD) rich- teten in diesen Tagen eine Protest-Anfrage an den Landtag, in der sie ihre größten Bedenken gegen den. Bau der geplanten Hochdruckgas-Fernleitung zwischen Mann- heim und Viernheim zum Ausdruck bringen, Die Entscheidung des Wirtschaftsministe- Neben diesem Betrieb zeichneten sh“ gesetz von 1922 trete doch mehr„das Wohl noch weitere 17 Mannheimer Firmen zun Teil mit Gold- und Silbermedaillen, Ehren- 1 r. 195 ung rote; rium meten (SPO) nheim rich- frage rößten lanten Mann- ingen, mber· fe des t be- „Das ertrag gesell- Wider. rttem· idwest ischen itische ng zu gesell- terium chtens 8 der g Und vom 1e er- Wirt- n Ge- teilen vom Wirt- zidung e der hafts- Au didi 7 ligten Falle erden kte hafts- 1 sein. niste· nd in ür die süd- brei eimer gart, onnte 1 der au in genen 1. Die e be- esamt Gold- gen. 88 im edail- n dle Tober, slch zum hren; olizei imer der noch rimi- nach der ihm owie bst, achte feld- der diten rad Iter⸗ Ge und zur ühe· eder ner- vur⸗ wölk mes, toh⸗ eln, ech · und rein ler- mlt unn 1 olz · um- tes das Nr. 195/ Donnerstag, 22. September 1949 ee e LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Wieder Betriebskrankenkasse bei der Anilin Dieser Tage wurde in der BASF Lud- wigshafen eine Abstimmung unter den Lohn- und Gehaltsempfängern mit éinem Monatsgehalt bis zu 600 DM durchgeführt. Es handelte sich um die Wiedereinführung der Betriebskrankenkassen, die gemäß einer Verordnung vom 1. Juni 1946 von den ACK übernommen worden waren und seit 1. Sep- tember 1949 wieder genehmigt sind. Rund 100 Prozent der Arbeiter und Angestellten haben sich an der Abstimmung beteiligt, berücksichtigt man, daß etwa 15 Prozent der Wahlberechtigten wegen Urlaub oder Krankheit verhindert waren. ihre Stimme abzugeben. Von 20 727 haben 18 394 gewählt, und zwar wurden 17 680 Ja-Stimmen, 600 Nein-Stimmen und 114 ungültige Stim- men gezählt. Prozentual waren es demnach 96,12 Prozent Ja-Stimmen. Ein Ergebnis, dag keineswegs überrascht: denn die Mit- gliedschaft eines Arbeiters oder Angestell- ten in der Betriebskrankenkasse brachte oft mehr Vorteile— da die Betriebskranken- kasse Zuschüsse vom Betrieb erhält— als es bisher bei der AOK möglich gewesen war. Auf gute Besserung Helmut, Albert und Heinz, drei Jugend- iche, lernten sich in Frankfurt kennen. mr Trip führte sie nach Ludwigshafen, wo sle die Gastfreundschaft des Caritas- heimes genossen. Das Auge des Gesetzes wachte jedoch über ihnen. Die Frankfurter Kripo fahndete nach den drei jungen Freun- den, die jetzt vor Ludwigshafens Amts- gericht standen. Sie hatten in der Goethe- stadt ein Gartenhäuschen erbrochen und eine Aktentasche und Strümpfe mitgehen lassen. Außerdem rührten Albert und Heinz im Topf des Mitleides ihrer Mitmenschen und bettelten von Haus zu Haus. Helmut hat nun drei Monate Zeit, um im Ge- fängnis über seine Taten nachzudenken. Albert und Heinz hatten mehr Glück. Weil sle erst 17 Lenze zählen, kamen sie niit sieben bzw. sechs Wochen Jugendarrest da- von. Kehraus auf der Dudenhofener Rennbahn Zum kommenden Sonntag, dem. Sep- tember, bringt die Rermleitung der Radrenn- bahn Dudenhofen den längst erwarteten Revanchekampf Schweiz— Deutschland. Die aus dem Rennen vom 6. Juni bekannten Fahrer Bucher-Born, Zürich, gehen an den Start und treffen wieder im Mannschafts- fahren auf deutsche Paare. Deckers-Bolten, Dortmund, Westerhold-Tabbart, Köln und Schertle-Barth, sowie Dinta- Klehr sind starke Mannschaften, wozu Schäfer-Grune- wald, Kaufmann-Tielemann aus Mannheim, Backof-Lösch und Dangel-Bock kommen. Man will diesmal dem Schweizer Paar eine Niederlage beibringen. Eine Sensation bietet das Jugend-Mann- schaftsfahren. Hier gehen Hermann Backof- Zipp an den Start und haben unter anderem die Herpersdorfer Neußer- Roßmann zum Gegner. Neußer befand sich im Endlauf der deutschen Meisterschaft der Jugend in Aachen. Der kleine Backof wird alles daran setzen, um die Saison mit einem erneuten Sieg gegen stärkste Konkurrenz zubeschlle- gen. Großstadileben Raffinierter Betrüger. Ein gewisser Ge- org Kiefer aus Mannheim entlockte einem Ludwigshafener Kohlenhändler 240 DM, um ihm angeblich Treibstoff zu besorgen. Als G. K. dag Geld in seiner Tasche hatte, ver- schwand er auf Nimmerwfedersehen. In- Wischen hat sich herausgestellt, daß dieser gewissenlose Betrüger schon mehrmals in Ludwigshafen aufgekreuzt war und auch andere Geschäftsleute in ähnlicher Weise geprellt hatte. Leiche geländet. Am 18. September wurde aus dem Rhein unterhalb des Winter- hafens eine weibliche Leiche gelündet. Die Pollzei gibt nachstehende ausführliche Be- schreibung der Person: Etwa 1825 Jahre alt, 1,55 Meter groß, kräftige untersetzte Gestalt, rundes Gesicht, stark eingebogener Nasenrücken, kleine Ohren mit durchloch- ten Ohrläppchen, großer Mund, vorstehen- der Unterkiefer, ein Eckzahn fehlt,(unten rechts), große gepflegte Hände, auf dem Handrücken der linken Hand an der Klein- engerwurzel eine zweimal zwel Zentimeter große Breiecksnarbe, dichtes dunkelplondes gewelltes Haar Bubikopf). Bekleidung: Dunkelblaue ripsstoffartige Ueberjacke mit drei Druckknöpfen), dunkelgrünes popelineartiges Kleid mit Gürtel und dunkel- braumem Tförmigen Brusteinsatz mit fünf Stokfnöpfen und kurzen, grau- grün-weig karierten Wollstoffärmeln, hellgrünes Tri- kotträgerhemd, rosaroter Strumpfhalter, helle Unterhose mit Gummizug, beige Strümpfe, schwarze Halbschuhe zum Schnü- ren, etwa Gröge 38. Mitteilungen und An- gaben über die Tote erbittet die Ludwigs- hafener Kriminalpolizei, Wittelsbachstr. 3. Kinder gehören ins Bett. Minderjährige Messebummler wurden von der Polizei nach Hause verwiesen, weil sie sich zu später Stunde noch auf dem Meßplatz berumtrie- ben. Die Ludwigshafener Polizel weist dar- aut hin, daß Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nicht unbeaufsichtigt auf der Straße sein dürfen Hygiene-Ausstellung. Unter dem Motto „Wir bleiben gesund“, wird am Freitag, 28. September 1949 um 16 Uhr in der „Brücke“ eine Hoygiene- Ausstellung eröff- net, die von der Stadt Ludwigshafen in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft kür Hygiene- Ausstellungen und hygieni- schem Lehrbedarf veranstaltet wurde, Alle interessierten Kreise sowie die Bevölkerung sind zu dieser Eröffnung und zu dem an- schließenden ersten Rundgang durch die Ausstellung eingeladen. Am gleichen Tag kündet um 16 Uhr die Vorführung von Farbfoto-Lichtbildern über ansteckende Krankheiten statt, die mit fachärztlichen rlauterungen dem Publikum gezeigt wer- den. Die Ausstellung dauert in Ludwigs- baten bis zum 9. Oktober. Sie wurde in Aus eigener Kraft: Eisenbuhn-NTusbesserungswerk Ludwigshaulen baut uuf Aus einem zerstörten Gasbehälter wurde ein Materiallager errichtet Wie fast die gesamte Industrie von Lud- Wigshafen, so wurde auch das Eisenbahn- Ausbesserungswerk, das seinen Eingang in der Frankenthaler Straße hat, von den Bom- ben des Krieges zum größten Teil zerstört. Unübersehbar waren die Folgen für das rol- lende, bzw. nicht mehr rollende Material der Eisenbahn. Wurden doch von zig-tau- senden ausgebrannter und zerschossener Waggons Gleise und Bahnhöfe verstopft und es war wirklich ein Wunder, wenn nun die Räder, die einstmals für den„Sieg“ rollen sollten, nach dem Krieg erst recht nicht für den Frieden rollen konnten. Die Hallen des Werkes waren zerbombt und ein Großteil der Maschinen kurz vor Kriegsende über den Rhein geschafft wor- den. Es bestand fast keine Aussicht auf eine Aenderung der katastrophalen Lage. Dennoch war der Aufbauwille groß und unermüdlich. Wenn nun heute über 20 Prozent der Zerstörungen beseitigt sind, so ist dies als eine Leistung zu würdigen, die lediglich vom Idealismus der Arbeiterschaft im fruchtbaren Zusammenwirken mit der Be- triebsleitung erreicht werden konnte. So wurden anfangs besonders durch Notlösun- gen die klaffenden Kriegswunden im We- sentlichen geheilt. Wenn man das große Materiallager sieht, das aus einem zerstör- ten Gasbehälter errichtet wurde, so ist dies wohl mit eines der treffendsten Musterbei- spiele der Improvisationskunst. Wenn auch Herbstliche Farben, schlichte Linie und leere Geldbeutel Auftakt der Herbstmodeschau im Pfalzbau Wie die Frühnebel, die klaren Sternen- nächte, das sich färbende und fallende Laub andeuten, daß es nun Herbst wird, so stellt sich auch die Mode ganz auf Herbst ein. Herbstliches Kolorit bestimmt denn auch in diesem Herbst ganz besonders die Garde- in Kurs. robe der modischen Dame. Wie deutsche Modeschöpfer diese kleidsamen Stoffe zu Modellen„geschöpft“ und verarbeitet haben, zeigte am Dienstag und Mittwoch das Lud wigshafener Textil- und Bekleidungshaus Nägele im Pfalzbaucafé. Die Schau war für Ludwigshafen der Auftakt. Wenn auch das Interesse an der Vorführung gegenüber dem Frühjahr offen- sichtlich zurückgegangen ist, so ist diese Feststellung doch nicht mit einer Desinte- ressiertheit der Ludwigshafener Frau am Modischen gleichzusetzten. Aber gerade der Ludwigshafener Haus- und Arbeiterfrau Lällt es heute schwer, das Notwendigste zu beschaffen, geschweige denn, für einen Ta- gesverdienst eine Modeschau zu besuchen und gar noch ein Modellkleid zu erstehen.— Das wissen auch die Geschäftsleute. In jeder der vier Modevorführungen ver- schenkte, vergab, versteigerte, oder wie man es nennen will, die Firma Nägele ein Mo- dellkleid und das Ledergeschäft Kühne& Aulbach stiftete die Tasche dazu. Jede Dame konnte zu einem netten und modi- schen Anzug kommen sie mußte nur haarscharf den Preis raten, den die„Schöp- fung“ wert war. Was brachte die Modenschau Neues?— Gedeckte, herbstliche Farben, von senfgelb über honiggelb bis zu den verschiedensten Variationen von lind- und olivgrün, flieder- farben, bischofsblau, sandfarben, rostbraun und das modische Uranblau. Der„Neue Blick“ gibt die Nylons einem noch modi- scheren„New Lock“ frei. Bis zu 38 bis 40 Zentimeter sind die Röcke hochgeklettert. Glockenröcke und Schößchen haben Plissee, Falten und Wasserfällen den Vorrang ge- lassen. Die Halspartie sieht vor allem Schalkragen— weniger den etwas strengen, unter der Lupe Heidelberger Universitätsinstituten von Fachärzten nach neuzeitlichen Gesichts- punkten hergestellt. Ein Teil des Materials stammt aus dem bekannten Dresdener Hygiene-Museum. Schwindlerin festgenommen. Eine aus Speyer stammende Frau, die sich seit Mo- naten ohne festen Wohnsitz in der Pfalz, besonders aber in der Ludwigshafener Ge- gend herumgetrieben hatte und allerlei Schwindeleien ausübte, ist nun in Winnwei⸗ ler festgenommen worden. Wer durch diese Schwindlerin geschädigt worden ist, möge sich bei der Landeskriminalpolizei Kaisers- lautern oder bei der zuständigen Gendar- meriedienststelle melden. Die Landsmannschaft Schlesien in Lud- wigshafen veranstaltet am Samstag 24. Sep- tember um 19.30 Uhr im großen Bürgerbräu eine Schlesierversammlung für Ludwigsha- ken und Umgebung. Eintritt für alle Schle- sler ist frei. Freibankfleischverkauf. Am Freitag kann ab 6.30 Uhr im Städtischen Schlachthof auf die Nummern 12 701— 13 100 wieder Frei- pank-Frischfleisch gekauft werden. aufgeschlagenen Kragen— vor. Für Nach- mittagskleider liebt man den Ausschnitt et- Was nach hinten verschoben. Dreiviertel lange Kimono- und Fledermausärmel ste- hen auch bei der diesjährigen Herbstmode Die Röcke sind nicht mehr so übertreiben weit und auch bei den Abend- roben kommt man auf eine vornehm- ele- gante Linie zurück. Das heißt, Ausnahmen bestätigen die Regell Denn die Firma Na- gele bewies, daß man zu einem Abendkleid 30 Meter Stoff und 60 Meter Spitzen ver- arbeiten kann. Träume Nicht vergessen sei, daß auch die Män- ner nicht nur zu Wort— Karhanns Wal- deck conférierte— sondern auch zu Gesicht kamen. FHerrenanzüge und Herrenmäntel wurden in preiswerter Ausführung gezeigt. An der Schau beteiligten sich noch weitere Ludwigshafener Firmen, die bei dieser Ge- legenheit die Leistungen ihrer Branche, wie Pelze, Taschen, Hüte, Schuhe, Schmuck und Frisuren zeigten. u- Wo bleibt das Elternrecht? noch Vieles zu tun bleibt— es fehlen noch Ueberdachungen, Verglasungen usw.— 80 sind in zahllosen Fällen Verbesserungen zu beobachten, die ausschließlich von den Ar- beitern des E. A. W. aus eigenem Antrieb heraus geschaffen wurden. Dem Beispiel ihrer älteren Kollegen folgten auch die Lehrlinge, die in unermüdlicher Kleinarbeit sich selbst ihre Werkstätte bauten. Im kommenden Jahr sollen in ihnen 120 Lehr- linge eine gründliche Berufsausbildung er- halten. Ueber die Bedeutung der Leistungsfähig- keit des E. A. W. machten Werksdirektor Kampfe und Betriebsratvorsitzender Frey interessante Angaben. So passiert in regelmäßigen Abständen das D-Zug Wagenmaterial der Eisenbahndirektionen Mainz und Trier das Ausbesserungswerk in Ludwigshafen, um halbjährlich oder nach 100 000 Kilometer Fahrstrecke auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Die peinliche Beachtung der Betriebssſcherheit ist hier einer der Hauptfaktoren. Ebenso werden die Personenwagen und nicht zuletzt die Waggons der Güterzüge in regelmäßigen Abständen auf eventuelle Fehlerquellen untersucht. Hier mögen einige Zahlen ein eindrucksvolles Bild vermitteln: Seit dem Kriegsende wurden 25 000 Güterwagen und fast 1400 Personenwagen durch das Ausbesserungswerk Ludwigs- hafen geschleust. Allein im Monat August 1949 verließen über 1000 Güterwagen repa- riert die Montagehallen. Mit einer weiteren beträchtlichen Leistungssteigerung wird ge- rechnet. Und den ersten Erfolg in dieser Beziehung konnte unter anderem das Werk mit dem Ausbau des sogenannten„Samba- Wagens“ für sich buchen, der in fünf Tagen fertiggestellt, nun mit dem inzwischen be- kannt gewordenen ‚Samba-Expreß den Kurs Mainz Bodensee fährt. oll Eltern gegen Verlegung des Schuljahrbeginns Versammlung des Elternbeirats der höheren Schulen Ludwigshafens Am Dienstagabend hatte der Eltern- beirat der städtischen Mädchenoberreal- schule Ludwigshafen eine Protestversamm- lung einberufen, in deren Verlauf eine Resolution gefaßt wurde, in der gegen die Verlegung des Schuljahrbeginns für höhere Schulen von Herbst auf Ostern Stellung genommen wird. Wörtlich heißt es in die- ser Resolution: „Die Elternversammilung der Mädchen- Oberrealschule in Ludwigshafen lehnt es einstimmig kategorisch ab, daß eine Aen- derung des Schuljahrbeginns ohne Befra- gen der Elternschaft verfügt werden soll. Gestützt auf unser auch vom Staat an- erkanntes Elternrecht, vertreten wir Eltern den Standpunkt, daß über derartige ein- schneidenden Maßnahmen in erster Linie die Elternschaft gehört werden muß, nicht aber zum Beispiel die Industrie- und Han- delskammer, deren Zuständigkeit auf ande- ren Gebieten liegt.“ Diese Resolution ist die Antwort auf ein Schreiben des Ministeriums für Kultus in Koblenz, aus dem zu entnehmen ist, daß die Schuljahrverlegung— die für die Volksschulen in Rheinland-Pfalz bereits rechtskräftig ist— auch für die höheren Schulen in Anwendung kommen soll. Dem- nach würde das jetzt laufende Schuljahr, das im Herbst 1949 begonnen hat, bis Ostern 1951 dauern(ausgenommen die beiden obersten Klassen)— rund ein und ein halbes Jahr! Gegen diesen unmöglichen Zustand nahmen nun in der Donnerstag- versammlung des Elternbeirates Über 500 Eltern und Lehrer in entschiedener Form Stellung. a In der ausgedehnten Diskussion kam immer wieder die ablehnende Haltung der einzelnen Eltern und Erzieher zum Aus- druck. So meinte ein Diskussionsredner: „Die Regierung in Koblenz glaubt vielleicht, mit derartigen Gesetzen für ein Jahr den Zustrom zum Arbeitsmarkt fernzuhalten, damit sich der Zudrang zu den Universi- täten und in die Berufe etwas absetzen kann.“ Besonders heftig begegnete man diesen Maßnahmen, weil, wie sich ein Red- ner ausdrückte, von der Regierung über den Kopf der Eltern hinweg bestimmt würde. Bisher habe man immer geglaubt, daß nunmehr auch die Eltern etwas zu sagen hätten, wenn es um Entscheidungen ginge, die ihre Kinder betreffen, Sämtliche Diskussionsredner wiesen eine Verlegung des Schuljahrbeginns von Herbst auf Ostern schärfstens zurück. Gestern morgen bereits wurde die in der Versammlung gemeinsam verfaßte Resolution nach Koblenz abge- schickt. Anschließend beschlossen die Ver- treter der Elternbeiräte von den vier höhe- ren Schulen in Ludwigshafen, in dieser gemeinsamen Sache auch gemeinsam gegen den wahrscheinlichen Regierungsbeschluß von Koblenz vorzugehen, ru- Neues aus der Piulz Versuchung Der Kirchenpräsident der pfälzischen Landeskirche wandte sich vor einigen Ta- gen in einer Predigt in Weilerbach gegen die Eröffnung der Spielbank in Bad Dürk- heim. Wie die Pressestelle der Landes- kirche in Speyer bekanntgab, forderte Stempel die christlichen Politiker auf, energische Maßnahmen gegen die Flut von Spielbanken zu ergreifen, die in einem krassen Gegensatz zu der unabsehbaren Not und der immer mehr umsichgreifenden seelischen Zerrüttung unserer Zeit stehe. Das Glückspiel bedeute für viele Menschen Versuchung und Verderb und trage maß- geblich zur Zerrüttung des Familienlebens bei. Frostwarnung. In Hochdrucklagen besteht seit einigen Tagen die Gefahr von Frühfrösten, die sich im Laufe des Oktobers wesentlich steigern wird und zu großen Schäden für die Land- wirtschaft führen können. Um alle inter- esslerten Kreisen rechtzeitig vor Frost- schäden zu warnen., wird vom Wetterdienst Rheinland-Pfalz ein Frostwarndienst ein- geführt. Die Frostwarnungen werden über den Rundfunk verbreitet oder im Kunden- dienst für das Gebiet der Pfalz vom Wet⸗ teramt in Neustadt durch fernmündliche rechtzeitige Benachrichtigung bezogen. Ferngas Schon seit längerer Zeit versuchen die in der Nähe der Ferngasleitung von Hom- burg Saar) nach Kaiserslautern liegenden Ortschaften den Anschluß an die Haupt- leitung der Saarferngas A.-G. zu erreichen. Die Ferngas A.-G. hat sich jetzt bereit er- klärt, falls sich 70 Prozent der Bevölkerung der betreffenden Orte für den Gasanschluß aussprechen, Anlagen zur Gasversorgung soweit selbst zu finanzieren, daß jeder Be- nutzer nur einen Kostenaufwand von 40 bis 60 DM aufzubringen hat. Registrierung Die französische Administration in Baden-Baden hat alle ehemaligen deutschen Soldaten und Wehrmachtsbeamten in der französischen Zone, die noch keine ord- nungsmäßige Entlassungspapiere besitzen, aufgefordert, sich bis zum ersten Oktober bei der französischen Gendarmerie ihres Wohnortes zu melden, da sie sonst weder Lebensmittel- noch Kennkarten erhalten. Reformbedürftig Die bestehenden, immer wieder ergänz- ten und abgeänderten Bauordnungen, die in ihren Grundzügen auf die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückreichen, sind veraltert und müssen völlig neu ge- schaffen werden. So lautete die wesent- lichste Forderung des erweiterten techni- schen Ausschusses des Gesamtverbandes der gemeinnützigen Wohnungsunterneh- mungen, der vor einigen Tagen in Bad Dürkheim tagte. Herbstmanöver Die französischen Besatzungstruppen halten vom 22. September bis 7. Oktober in Rheinland-Pfalz ihre Herbstmanöver ab. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich bei dem zu erwartenden lebhaften Straßenver- kehr besonders vorsichtig zu verhalten. Schweinemarkt Alle vierzehn Tage findet jetzt wieder auf dem Schlachthofgelände in Landau der bekannte und früher aus der ganzen Gegend beschickte Schweinemarkt statt. Wer will„Deuische Weinkönigin“ werden? Wahl und Taufe des„Neuen“ beim Neustadter Weinlesefest Die Wahl der Deutschen Weinkönigin wurde in Neustadt an der Haardt im Jahre 1929 erstmalig durchgeführt. Vor zwel Jahrzehnten waren sich die für die Förde- rung des Weinabsatzes und des Fremden- verkehrs Verantwortlichen darüber im Kla- ren, daß bei der Vielzahl ähnlicher Veran- staltungen eine neue Idee im friedlichen Wettbewerb der Weinbaugebiete und Frem- denverkehrsstädte geschaffen werden müsse. In der Pfalz haben in diesem Jahr die verschiedenen Weinbaugemeinden wenig- stens auf die Wahl einer örtlichen Schatten- Weinkönigin verzichtet und ihre Weinprin- zessin gewählt. Auch in den anderen Wein- baugebieten sollte man dazu übergehen, Weinprinzessinnen zu wählen und in den folgenden Jahren die hübscheste Landeskö- Aui der Lundstruſze sind sie zu Hause Bei„Jenischen“ und„Welschen“ in Hahnhofen, dem Winterquartier Glück muß man haben, wenn man fah- rendes Volk in den Sommermonaten„zu Hause“ besuchen will, Von März bis De- zember sind sie mit ihren wackligen Pferde- wagen, mit Kind und Kegel unterwegs, die „Jenischen“— so nennt sich das fahrende Volk—, die sich seit Jahrzehnten den Waldrand bei Hahnhofen zum Winter- quartier ausgesucht haben, Sieben Fami- lien sind dort ansässig, d. h. sie haben sich teils kleinere, teils größere Häuser gebaut, die sie auf ihre Art bewohnen. Meist stellen sie aber im Winter einfach ihren Wolmwagen am Straßenrand ab. Im Som- mer sind nur wenige, meist Frauen,„zu Hause“ anzutreffen, weil sie irgendwelche Verpflichtungen von der Straße fernhalten. Denn auch sie sind von jener inneren Un- ruhe, von der unserem Reporter eine junge Frau dieses Lagers berichtete:„Ich bin auf der Landstraße zu Hause, dort zieht es mich wieder hin.“ Alle Jenischen dieser Ansiedlung sind miteinander verwandt oder verschwägert. Die Familien haben fünf bis zwölf Kinder, die im Winter, wenn sie zu Hause sind, die Hahnhofener Schule besuchen, sonst aber mit ihrem Schulbüchlein einmal hier und einmal dort für einige Stunden den Unterricht besuchen. Von den Erwachsenen können wenige lesen oder schreiben. Wo ihre Vorfahren zu Hause waren, das wis- sen sie nicht. Sie wissen nur, daß sie auf der Landstraße geboren sind und daß sie hier ihr Winterquartier haben. Sie wissen vielleicht auch, daß eine Großmutter mal aus Frankreich kam, ein Großvater aus Un- garn oder einem anderen Land. Seit Kriegsende fühlen sie sich wieder frei. Sie dürfen wieder wandern. Ganz Deutschland bis zum Alpenrand ist ihr„Jagdrevier“. Korbmacherei, Schirmflickerei, Gottes weite Natur und sonstige Zufälle ernähren Sie. Unter sich gebrauchen die Jenischen ihre eigene Sprache, das Jenisch, die Händler- sprache, oder, wie böse Menschen sagen, die Gaunersprache, zu deren mefstgebrauch- ten Wörtern„gliste“ und„berestro“, Gen- darm und Polizei, gehörèes Denn nicht im- mer ist der„liste“ mit dem„kil“, dem Brot, das die„tschawis“(Kinder), die „runmme“ Frau) und der„tschawyo“(Mann) „eingekauft“ haben, einverstanden. Und s wie die Jenischen ihre eigene Sprache haben, so sprechen auch die Zigeuner, die sehr oft mit ihnen gemeinsam in Habhn- hofen Ouartier nehmen, ihre internationale Sprache. Gerade vor einigen Tagen lager- ten wieder einmal tschechische Zigeuner bei den Hahnhofener Jenischen, die fälschlich auch als Zigeuner bezeichnet werden, Sehr oft sind aber die Jenischen mit den Zigen- nern verwandt. Und auch in Hahnhofen ist es so, daß verschiedene Jenisch-Frauen in früheren Jahren Zigeunerfrauen waren, von allerlei fahrendem Volk und aus irgendwelchen Gründen die Zigeuner schlagen ihre Frauen häufls— ins andere Lager übergesiedelt sind. Ueber- haupt sind diese Zigeuner aus grobem Holz geschnitzt, halten aber nach außen hin und besonders der Polizei gegenüber sehr dicht. Wer ihre Sitten oder ihre Sprache an einen Außenstehenden verrät, gilt als„batschido“, als Ausgestogener und muß fliehen, Unter sich haben sie noch eine Art von Blutrache und das Rasiermesser, das jeder Zigeuner in der Hosentasche trägt, sitzt sehr locker. Das„Mitnehmen“ ist für die hausierende Zigeuner frau Pflicht und wird nicht als etwas Böses angesehen, Wehe, wenn sie ihr „Soll“ nicht erreicht; dann wird auch sie aus der Gemeinschaft verwiesen. Auch mit dem„Wahrsagen“ schlagen sich die Wel- schen durch das Land und durch das Leben und lachen heimlich über die dummen Menschen, die ihre erdichteten Voraus- sagungen für bare Münze nehmen. Jenische und Welsche, Könige der Land- straße. Sie verstehen und vertragen sich gut. Sie haben gemeinsame Wege, gemein- same Ziele und gemeinsames Betätigungs- feld und oft haben sie ein gemeinsames Winterquartier, wie es bei dem pfälzischen Dorf Hahnhofen der Fall ist. Auch für sie ist mit dem Kriegsende eine bessere Zeit angebrochen. Sie fühlen sich wieder frei, die Landstraße ist wieder zu ihrer Welt ge- worden.„bold nigin nach Neustadt zu schicken, das für die Wahl der deutschen Weinkönigin mit Recht den Patentschutz in Anspruch nimmt. Die Auswahl des abstimmenden Publikums, die Funktion des hohen Richterkollegiums, müssen dann in Form eines Wahl- Statutes noch festgelegt werden. Die guten Erfah- rungen, die die Pfälzer aber gerade mit rer letzten Weinkönigin gemacht haben, die als würdige Repräsentantin des Weines sogar zu einer Reise nach den Vereinigten Staaten eingeladen war, läßt doch erkennen, daß mit dieser Wahl zur deutschen Wein königin ein beachtlicher Werbeerfolg ver- knüpft ist. Besonders in diesem Jahr reißt man sich um den Titel Alle möglichen Kombinatio- nen werden angestrebt, dabei aber leider vergessen, daß eine Weinkönigin nicht „käuflich“ sein darf. Sie ist nicht nur eine würdige Repräsentantin und Symbol für den Wein, sondern sie muß auch die Ver- pflichtungen, die ihr ihr hohes Amt ein- bringt, erfüllen und dazu gehört die durch se verkörperte Verbundenheit mit dei Wein. Anmut und Liebreiz, Redegewandt- heit und nicht zuletzt auch eine gute Kin- derstube. Die Auserwählten bringen alle diese Vorzüge mit sich und der einzelne Be- sucher bei der Festveranstaltung am 2. Ok- tober in Neustadt an der Haardt kann sich gein eigenes Urteil über die von ihm Aus- erwählte bilden. Bislang hatten die Wein baugemeinden Rhodt, Billigheim, Gimmel- dingen, Edenkoben, Haardt, Hambach, Muß bach und St. Martin Weinköniginnen ge- stellt. In diesem Jahr bewarben sich Weinbaugemeinden um die ehrende Aus- zeichnung. Auch der„Neue“ bekommt wie- der seinen Namen, nachdem er 1929 Graf Zeppelin; 1930 Krakehler; 1931 Krisling; 1932 Ankurbler; 1933 Gleichschalter; 1934 Volltreffer; 1947 Knachenrappler; 1948 P- Markhupser getauft wurde. Unsere Leser, die für die Taufe des „Neuen“ geeignete Vorschläge unterbreiten können; werden gebeten, diese recht bald der Geschäftsstelle des Deutschen Weinlese- festes Neustadt Haardt, Haupttraße 12(Tel. 3380) einzusenden. Wie bei der Wahl der Weinkönigin unterliegt auch der Taufname des„Neuen“ der Abstimmung des„Wein- parlaments“. Der Name muß aktuell sein und entweder der politischen Situation oder der fachlichen Beurteilung der 1949er in humorvoller und witziger Form entsprechen. Um es gleich vorweg zunehmen, der„Bun- deswein“ ist schen vorgeschlagen. Seite 6 MORGEN Donnerstag, 22. September 1949/ Nr. 195 8 Nack längerer Krankheit verschied am 14. September 1949, kurz nach vollen detem 69. Lebensjahr, Frau Frieda Krebs Nach dem Tode ihres Mannes, Herrn Dr. Otto Krebs, gehörte sie der Haupt- verwaltung unserer Firma an. Die Verstorbene hat stets großes Interesse an der Weiterentwicklung unseres Werkes bekundet. Frau Frieda Krebs wurde in Bad Wiessee am Tegernsee, wo sie seit einiger Zeit weilte, auf ihren Wunsch in aller Stille bestattet Mannheim, den 20. September 1949 STREBELWWER K Gesellschaft mit beschränkter Haftung 4* WASCHE-SPECK Mannheim, C 2, 8, Paradeplatz Winterware eingetroffen Wollen Sie besser schlafen! Dann nehmen Sie das seit 30 Ihr. für Herz u. Nerven bewährte Energetieum Rein Rflanzl. 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September 1949 N e eee FFT INDULUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Fülle der Probleme Was s0IlIl geschehen? N Die Hölle scheint losgelassen worden zu in, denn in den Redaktionen reichen sich ie Besucher die Türklinken. Im Bundes- gag zu Bonn bricht der Redestrom nicht ab, nd das Thema Mark-Ab wertung beherrscht nes was da in Deutschland kreucht und feat 4 Es hat keinen Zweck, Tatsachen zu ver- keiletern und beschönigen zu wollen, genau o wie es zwecklos ist, Tatsachen zu ent- ſtellen und zu verschlimmern. Fein sachlich müßte dieses Thema be- 10 gandelt werden, und wenn hierbei etwas 0 bedauerlich ist, so ist es der Umstand, dag PA s zu politischen Zwecken mißbraucht wird. Die Kette der sich an die Pfund — wertung anschließenden Währungsmani- pulationen der anderen Lander kommt uns 8 enau so ungelegen, wie die Pfundabwer⸗ jung selbst, die den einzigen Vorteil in sich birgt, daß sie uns eine Lehre sein kann, gicht in Attlee's Fußstapfen zu treten und 65 dier ebenfalls einen in Großbritannien seit „ 4945 eingeschlagenen Kurs des leichten Beldes“ durch hohe Löhne und Einfuhr- kontingentierung durchzuführen. Die ver- spät- hüngnisvollen Folgen einer solchen Wirt- nd chaftspolitik, die„zurückgestaute Inflation“, nr die doch einmal zum Durchbruch dringen ub, sind uns aus der nicht allzuentfernten 15 Vergangenheit, der nationalsozialistischen 5 Wirtschaftsführung“ bekannt.(Wenn auch de England das hier erreichte Maß bei peitem unterboten wurde.) eee Für uns gibt es momenten nur ein pfoblem. Wir müssen uns zunächst dem guslande angleichen, angleichen in einem IE Maße, das der Wirtschaft am zuträslichsten Ft. Hier setzen die Ursachen ein, die dazu etührt haben, dag die oppositionellen „ bebe sich auf eine Obstruktionspolitik heim verlegen. Obstruktionspolitik deswegen, dne Feil in Grunde genommen es doch Klar ist, 10 bis ſag die Opposition gegen die Pfundabwer- Wee gung sich nicht durchsetzen wird, weil sie 1 Platz. u schwach ist. au und Aber diese Opposition sieht ihre Chancen Kosten. feigen, sieht die Möglichkeit eines neuer- Fragen, chen Aufziehens plan wirtschaftlicher Büro- Steuer- fratie erstehen. Prof. Baade, der SpD- . Abgeordnete des Bundestages und Direktor tschel, les Kieler Institutes für Welt wirtschafts- Str. 16, Jissenschaft hat bereits aus der Schule ge- Rlaudert, hat bereits verkündet, wohl im Auftrage seines Parteichefs, daß es darum geht: die Planwirtschaft zu erneuern. Im brunde genommen ist es ein Versuchsballon gewesen, den Baade starten ließ. in ähnlicher Versuchsballon, wie der, den die gegenteilig orientierten Kreise los- lezen, als sie sagten:„Wie man sich also zuch zu der Frage stellen mag, ob Deutsch- end den Schritt Englands mitmachen soll er nicht, sicher ist jedenfalls, dag eine gültige Festlegung des Umrehungs ses ausdrücklich vermieden le. Der Kurs von 21 Cents ständen genau so fehlerhaft sein, wie bisherige, allgemein als fehlerhaft an- kannte Kurs von 30 Cents. Die richtige wertung ergiht sich aus der Handels- und Noduktionsent wicklung. 5 Als im Jahre 1937 die Schweiz mit einer prozentigen Abwertung ihrer Devise einen u der Geschichte europàischer Währungen ehr überraschenden Schritt unternahm, da rparteten viele Leute ein jähes Ansteigen fer Preise. Nichts dergleichen. Die Schwei- er Hoteliere und deren Angestellte, die Labriranten und deren Arbeiter rieben sich lle arbeitsgewohnten Hände und„verdien- ne, was vorher nicht der Fall war, denn * die Schwerreichen konnten sich Schwei- fer Ferienreisen erlauben, nur sehr gering dar der Absatz der ansonst wegen ihrer ualitat berühmten Schweizer Uhren ge- orden. Wir haben in Deutschland bereits amal mit starrem Stabilitätsprinzip bei Fuusbildung sehr, sehr schlechte Erfahrun- ben gemacht. Man schrieb das Jahr 1931. Die Pfundabwertung wird— gleichgültig ob dauernd oder vorübergehend dem eugüschen Außenhandelsgeschäft, insbeson- dere der Ausfuhr einen enormen Auftrieb leben. Es liegt an uns, ob wir uns gänzlich Abschalten lassen wollen oder ob wir der ampf währung“ Englands eine Abwehr- Mäbrung gegenüberstellen. Vielleicht ist es möglich einen Angriff Luszuhalten, lebend davonzukommen, wenn Funn Motorsport-Einale, wer hört da nicht im eite dle Rennmotoren donnern, Motoren, die e 50 PS und mehr entwickeln, in einem Ver- Fennungsraum, der kaum größer ist als elne alteetasse. Blese 30 PS hält ein einzelner hem mit kast spielerischer Leichtigkeit in der 0 75 und lenkt sie mit aller Konzentration Aer, um Zentimeter genau durch die schar- 1 r ranlefurter Renn- der Friedel Schön, 00 erst geit 4„ wieder Straßen- unen bestreitet. ist seinem jüngsten 3 nen be- 1s deutgener Motor- Vtraßenmelster der gelbe, elliterklasse. Für wenn er in Pi er verlieren 2 e, ann ihm, mit 0 Puneten, feiner 0 den Pite! streitig aachen. Photo: Büttner, Karlsruhe 7 en Kurven. ſeicnte Durt 1 Motorsport-Finale, das ist der Aderkeſt ach verbranntem Rizinusöl, dem dem vereten Rennöl, das, mischte es sich mit iche brannten Alkohelgemisch, jenes magi- kerttgusanbarküm ergibt, das noch immer Hun- regen in seinem Bann hält und erst jene oben s Atmosphäre schafft, die zu einem 10 Rennen gehört. okors, FI ee bn eln auf den R 8 sind jene Männer im Lederdreß, die jahraus, jahr- im Kg ennplätzen der Welt zu Hause sind, 1 ain iert. Was ist es, was die Menschen 80 ö 5 an diesem edlen Sport der Männer mer, Atanen? Ist es das grausame Spiel der It ez 15 um jeden Preis Blut sehen wollen, Lena. Luft, — sensationsschwangere Stierkampf- Wo man Matadoren feiern will— Nein, es ist nichts von alledem. Mo- ge man sich nicht seiner Haut wehrt. Glück muß man dabei haben. Im Wirtschaftsleben spielt aber die„Glücksache“ nur eine unter- geordnete Rolle. Auf Bereitschaft kommt es an und auf die stete Leistungsfähigkeit Vor nicht allzulanger Zeit standen wir am Rande des internationalen Wirtschafts- marktes und waren Bettler, Bettler mit der Hut in der Hand, die Almosen empfingen. Heute sind wir daran, uns zu vollwertigen Handelspartnern zu entwickeln und deswe- Sen müsesn wir auch bereit sein, uns in die Arbeit zu stürzen, nicht wieder den Hut zu Ziehen und zu sagen:„Ach seht wie arm Wir sind. Gebt uns doch ein Almosen“ Eines steht fest. Wenn wir uns unsere Im- Porte nicht selbst verdienen, können wir damit rechnen, daß uns niemand mehr be- liefern wird, dann können wir gewiß Selin, daß unser Volk verhungert. Tex. Was ist der Stahlverein noch wert? „Trotz aller Erschütterungen und Be- lastungen und der noch zahlreichen grogen Unsicherheitsfaktoren entspricht der heutige Börsenkurs der Stahlverein Aktien von 14 bis 15 Prozent keines wesg dem inneren Wert der Gesellschaft“. erklärte Bankier Pfer dmen E es als stellvertretender Aufsichtsratsvorsit- zender der Vereinigten Stahlwerke A. G. Düs⸗ seldorf in der ordentlichen Hauptversamm- lung. Kriegsverluste und Entflechtung haben diesen großen Komern von seiner einstigen Marktstellung stark zurückgeworfen. 1939 er- arbeiteten 242 000 Arbeiter und Angestellte einen Umsatz von 2,6 Milliarden Reichsmark und der Konzern stellte 15 Prozent der Koh- lenförderung und 34 Prozent der deutschen Stanlerzeugung. Jetzt, nach der Entflechtung. beläuft sich zur Zeit die Belegschaft auf 67 700. die monatliche Lohnsumme auf 19 Millionen DM. die Stahlerzeugung auf 126 000 Tonnen oder 15 Prozent der westdeutschen Stahlpro- duktion. Der monatliche Umsatz stellt sich zur Zeit auf etwa 82 Milkionen DM. die Handels- gesellschaften nicht mit einbegriffen. Die Vermögenslage hat einen tiel fenden Einfluß erfahren. Wenn man berü sichtigt. daß in den Jahren 1933 bis 1946 der Konzern allein an Löhnen und Sonzialabga- ben 8 Milliarden RM bezahlte, davon freiwil- lige Sozialauf wendungen 400 Millionen RM. an Steuern 1.5 Milliarden RM ablieferte und 229 Millonen Dividende verteilte und Seit 1926 1,5 Millarden RM investierte. so kann man ermessen, was die Verluste an Demon- tagen bedeuten. von den fünf Millionen Ton- nen auszufahrender Stahlkapazität in West- deutschland entfallen 80 Prozent oder 400 Milllonen, Tonnen auf die Werke des Stahl- vereins oder. in Werten auf der Preisbasis 1938, 550 Millionen RM. auf der heutigen Preisbasis 1,2 Milliarden DM wovon allein auf Gelsenberg 150 Millionen entfallen. Die Gutschriften auf dem Reparations- konto lauten jedoch nur 95 Millionen DM für die Eisenwerke und 25 Millionen DM für Gel- senberg zusammen also 120 Millionen DM. Von dem Aktienkapital von 460 Millionen RM waren insgesamt 314,7 Millionen RM ver- treten. Man genehmigte einstimmig die rück- Hesenden Abschlüsse bis 1945 und nahm eine Neuwahl des zurücktretenden gesamten Auf- sichtsrates vor. in den neu Dr. Lehr. Staats- sekretär a. D. Schmidt und andere mehr ein- traten. Das Präsidium des Aufsichtsrates liegt Weiterhin in den Händen von Dr. Wenzel und Dr. Perdmenges. R. H. Einzelhandelsumsätze Die Umsatzentwicklung beim Einzelhandel gestaltete sich nach Mitteilung der Hauptge- meinschaft dieses Handelszweiges im Monat August sehr uneinheitlich. Bei Bekleidung und Schuhen haben die Umsätze im Vergleich zum Vormonat stark nachgelassen. Auch bei Nah- rungs- und Genußmitteln, Drogen, Büchern, Photoapparaten und Fahrrädern war ein Um- satzrückgang zu verzeichnen. Bei Möbeln, Eisenwaren, Hausrat. Glas und Porzellan ist der Umsatz angestiegen. Die Elektrobranche, der Papier- und Schreibwarenhandel, sowie Leder- und Galanterie-Geschäfte melden eben- alls leichte Umsatzsteigerungen. dpa Bremen knüpft Auslands- beziehungen an Carl F. Ewig fährt nach Amerika Als erster Vertreter der deutschen Nach- Kriegsschiffahrt in USA wird sich der Direktor der Bremer Lagerhausgesellschaft, Carl F. EWI g, Ende dieser Woche nach New Vork begeben, um dort eine Vertretung seiner Ge- sellschaft einzurichten, die zugleich die Bremer Hafen- und Schiffahrtsinteressen wahrnehmen soll. Für die Durchführung der Reise hat sich auch der Bremer Senatspräsident, Bürgermei- ster Kaisen, eingesetzt. Von amerikanischer Seite werden die Bemühungen um eine Wieder- herstellung der normalen Schiffahrtsbeziehun- gen zu den Vereinigten Staaten begrüßt. dpa Bist du Berliner so hilf dir selbst Die Interzonengeschäfte würden künftig unter weitgehender Ausschaltung Berlins ge- führt werden, äußerte Dr. von Broich, Vor- sitzender der Vereinigung Berliner Im. und Exporteure vor Vertretern des Berliner Außen- handels. Die Frankfurter Besprechungen stän- den heute noch genau wie am Anfang 0:0. Ber- Un müsse sich selbst helfen. Exporteure der Sowjetzone sollten zur Zusammenarbeit mit den Berliner Ex- und Importeuren herangezo- gen werden. Die Preise der Sowjetzone bilde- ten einen Anreiz. Bei ausreichender Qualität Würden die Exporteure der Sowietzone auch Waren ins Ausland bringen. dpa Der neue Kurs der D-Mark Während diese Zellen in Druck gehen, ist der neue Kurs der DM immer noch unbekannt. Fest steht nur, daß sich die D-Mark den Be- wegungen der meisten europäischen Währun- gen anschließen muß, und daß nicht die Ab- Wertung selbst. sondern nur noch ihr Ausmaß zur Diskussion stehen. Die Festsetzung des neuen Außenwertes der DM ist allerdings von so weittragender Bedeutung, daß die Entschei- dung ausschließlich von wirtschaftlichen, nicht aber von politischen Erwägungen bestimmt werden sollte. Leider wird man sich in dieser Hinsicht keinen übertriebenen Erwartungen hingeben dürfen. Das gilt nicht nur im Hinblick darauf, daß das letzte Wort darüber von den Besatzungsmächten gesprochen wird, die— wie gerade auch die Behandlung der Demontage frage zeigt— von diesem Grundsatz der Tren- nung von Wirtschaft und Politik nicht selten Abzuweichen pflegen. Es wäre daher in diesem Zusammenhang unklug, die Tatsache zu über- gehen, daß nicht alle drei Besatzungsmächte in gleicher Weise an einer Förderung des deut- schen Exports interessiert sind. Aber auch die Bundesregierung scheint— wie Heußerun- gen den Pre Erhard erkenhen lassen— offen- Werden par die Absicht zu haben, hier den weg des Ae 3 eng derftande 20 gehen. Oder mit en; anderen Worten: die Abwertung der DM so ge- ring wie nur möglich zu bemessen. Nun steht außer Zweifel, daß ein Kurs von etwa 24 oder 25 Ets. dem deutschen Verbraucher eine gerin- gere Mehrbelastung in Form erhöhter Einfuhr- preise zumutet, als ein Kurs von 21 Cents, wie er der Entwertung des Pfund Sterling entspre- 21 cents oder 24 cents chen würde. Man darf aber nicht übersehen, daß eine Senkung des Außenwertes der D- Mark auf— sagen wir— 25 Cents für den deutschen Export schon deshalb völlig unzu- reichend sein würde, da bereits der gegenwär- tige Kurs von 30 als überhöht gelten kann. In der Frage der Wechselkursbildung steht die Regierung daher vor der Alternative, ent- weder dem Verbraucher sofort nicht unbe- trächtliche Opfer aufzubürden, oder ihn vor- läufig noch auf Kosten des Exports zu schonen — in der stillen Hoffnung, daß man später, wenn sich die Ausfuhrsituatlon tatsächlich stark verschlechtern sollte, noch irgendeinen Ausweg — vielleicht mit Hilfe des Auslandes— finden werde. Diese Erwartung dürfte jedoch trügen, da das Ausland eine Abwertung der D-Mark zwar zu diesem Zeitpunkt, kaum aber in etwa sechs Monaten oder in einem Jahr zulassen wird. Die gleiche Erkenntnis hat auch die britische Regierung bewogen, eber zuviel als zu wenig abzuwerten, weil eine Verbesserung des Wechselkurses jederzeit möglich ist, eine Herabsetzung zu einem späteren Zeitpunkt jedoch auf den stärksten Widerstand des Aus- langes stoßen würde. Abwertung der D-Mark fallen sollte, würde man gerade den Kardinalfehler wiederholen, der England in seine gegenwärtige Lage ge- bracht hat. Man würde nämlich die Einfuhr künstlich verbilligen und gleichzeitig den Export erschweren, was in unserem Falle noch wesent- lich gefährlicher wäre, da England— trotz sei- Wenn daher die Entscheidung, die zu be- kürchten ist, zu Gunsten einer bescheideneren ner unausgeglichenen Dollarbilanz— immerhin noch seine Gesamteinfuhren mit seinem Ge- samtexport bezahlen konnte, während West- deutschland noch weit davon entfernt ist. Schon jetzt müßten wir um 550 Mill. Dollar im Jahr mehr exportieren, um auch nur über dieselbe Devisenmenge verfügen zu können, wie im ersten Marshallplan-Jahr. Dabei ist man sich darüber im Klaren, daß dieses Ergebnis auch unter der Voraussetzung gleichbleibender Rurs- relationen mit dem Sterlingblock nicht zu er- reichen sein wird. Ein Zurücbleiben hinter der Pfundabwertung würde aber nicht nur unsere Exportaussichten im Sterlingsgebiet, son- dern vor allem auch auf dritten Märkten— also gerade auch im Dollarbereich— nachteilig beeinflussen, auf denen deutsche Produkte mit. Erzeugnissen britischer Herkunft oder aus sol- chen Ländern konkurrieren, die sich jetzt dem Pfund angeschlossen haben. Im übrigen wird man die Mehrbelastung, die ein Kurs von 21 Cents, d. h. eine Abwertung um 30 Prezent bringen würde, nicht über- schätzen düffen. Die mit Dollar zu bezahlen- den Einfuhren werden im zweiten Mashallplen- Jahr voraussichtlich einen Gesamtwert von rd. 8950 MIII, Dollar erreichen, von denen 299. dem GARIOA-Fonds, 343 aus ERP-Mittein und der Rest aus kommerziellen Ausfuhren in Dol- larländer zur Verfügung stehen wird. Unter Zugrundelegung des gegenwärtigen DM- Kurses von 30 Cents würden dafür rd. 3,1 Mrd. DM, bei einem Kurz von 21 Cts. dagegen 4,4 Mrd. DM einzuzahlen sein. Der Ronsum und die verarbeitende Industrie hätten also rd. 1,8 Mrd. D-Mark zusätzlich aufzubringen— eine Summe, Vollendete Tatsachen? werden emsig beraten Innerhalb der nächsten 24 Stunden sei die Bekanntgabe der neuen Parität, also des neuen DM-Umrechnungskurses zu erwarten. Dies wurde unserem Korrespondenten von maßgeblicher Seite erklärt. In Frankfurter unterrichteten Kreisen verdichten sich die Vermutungen, daß eine nicht allzu scharfe Angleichung an die englische Abwer⸗ tung angestrebt wird. Das würde also bedeuten, daß mit einem neuen Außen- kurs der DM von 24 bis 25 Cen 1 Dollar zu rechnen ist, was einer Abwertung von rund 20 Prozent gegen 30 Prozent des englischen Pfundes entspricht. In diesem Zusammenhang verlautet weiter, das offensichtlich auch deswegen nicht so scharf abgewertet werde, weil alliierte Vereinbarungen getroffen worden seien, daß die deutsche Abwertung etwas hinter der englischen zurückbleibt. In Export- und Bankkreisen wird jedoch darauf verwiesen, daß es wahrscheinlich richtiger wäre, einen Kurs von 21 Cents zu bestimmen, da sich durch die mildere Form der Neufestsetzung möglicherweise ein Deflationsdruck mit dem Zwang zur Preissenkung ergebe, der sich bei den In vestitionsvorhaben, usw. sehr nachteilig auswirken könne. der Vorfinanzierung In den Abendstunden des Mittwoch wurde es in unterrichteten Kreisen für mög- Iich erklärt, daß vielleicht der Exporteurstan dpunkt sich dahingehend durchsetzen könne, 5 einen neuen Umrechnungskurs von 22% Cents zu wählen. Dieser Kurs entspräche einer 25prozentigen Abwertung, so daß das englische Pfund immer noch einen Wettbewerbs- vorsprung an den Weltmärkten haben würde. ö —.————́ä—ä4 Daus Motorsportfinale in Nürnberg Endlauf um die deutsche Meisterschaft für Motorräder toren sind das Wahrzeichen unseres Jahrhun- derts, und der Mensch unseres Jahrhunderts freut sich an der Entwicklung, er freut sich immer wieder daran, wenn der Mensch Sieger bleibt über die Maschinen, wen er sie bändi- gen kann, diese Kraft, die sich nur in Pferde- Kräften ausdrücken läßt. Motorenkraft sich dienstbar zu machen, das Leben zu exleichtern, es angenehmer zu 4 sich unabhängig zu machen, dazu sind die Motoren geschaffen. Sie sollen uns Freude bringen, diese Benz- Erfindungen, unseren Alltag erleichtern, Benz hat sle der Welt zum Geschenk gemacht, ein gottbegnadeter Urfinder aus Mannheim Was nat das aber alles mit Rennen zu tun? Fing nicht schon die erste Entwicklung im Motoren- bau mit Rennen an? Daimler, Gottfried, fuhr seine ersten Wagen in Rennen und sammelte dort Erfahrungen für die späteren Serien- Wagen. Und wir heute, was soll uns das heute helfen? Motoren bauen, die noch klei- ner sind und noch weniger Brennstoff ver- en bei höherer Leistung. Mehr Kilo- 85 5 1291 Tank, das ist die Devise für Uns heute. Erfahrungen dafür und Zerreißprüfun- gen, das sind die Aufgaben, die Wirtschaftlichen Aufgaben der Rennen. Die Auto- Union, kaum gegründet. hat sich entschlossen. sich Wieder aktiv am Rennsport zu beteiligen mit einem eigenen Rennstall. Wenn auch der Um- fang an die Vorkriegsjahre nicht herankommt. In der neuen RT 125 von DKRWstecken so viele Einzelheiten, die absolut vom Rennbetrieb aal- glatt auf die Serlenmaschine übertragen sind. Ns hat die Weiterentwicklung seiner Ma- schinen nicht zuletzt dem Rennsport zu ver- danken. Und BMW--Serienerfolge sind auch nicht auf dem Krautacker gewachsen. Das Motorsport-Finale am 25, September wird das größte motorsportliche Ereignis des Jahres sein in der Stadt der Motorradfabriken,„Nürn- berg“ i 11 unwagenklasse sehen wir Deutsch- 1 S und bekanntesten Renn- fahrer am Start: Hans Stuck auf AFM und Ve. ist. die gerade 2 Prozent des Volkseinkommens(auf 65 Mrd. DM geschätzt) entsprechen würde. Bei einzelnen Erzeugnissen würden sich natur- gemäß wesentlich stärkere Preissteigerungen ergeben. Diese Folgeerscheinung ist gewiß be- dauerlich und es wird zu überlegen sein, wie weit man mit der Erhöhung der schon jetzt ge- zählten Subventionen gehen kann. Eine letzte Grenze in dieser Richtung zieht jedoch der Zwang, die öffentlichen Haushalte im Gleich- gewicht zu halten. Die Mehrbelastung ist jedoch — Was meist übersehen wird— unvermeidbar. und auch notwendig. um eben jene Güter im Inlande freizusetzen, die das Ausland zusätzlich aufnehmen soll. f Es ist ein Verhängnis, daß die Entscheidung über das Ausmaß der Abwertung zu einem Zeitpunkt getroffen werden muß, zu dem mit einem beträchtlichen Steigen der Arbeitslosig- keit innerhalb der nächsten Monate zu rechnen Immerhin dürften gerade auch soziale Ueberlegungen für eine radikale Lösung spre- chen. Wird nämlich die notwendige Operation noch länger hinausgeschoben und der Export damit erheblich geschädigt, dann verringern sich automatisch auch die künftigen Bezugs- möglichkeiten aus dem Auslande— mit dem Effekt, daß unser Lebensstandard noch wesent- lich stärker gedrosselt werden müßte. Dr. G. Wirtschaftsfreiheit lockt und fördert stärkere Er Zeugung Die Oelfruchternte im Vereinigten schaftsgebiet ist nach Mitteilungen des St schen Amtes besser ausgefallen, als auf Gru der ersten Vorschätzung Ende Juni zu erwar- ten war. Der Gesamtertrag an Raps und Rüb- sen beträgt 122 000 t gegen 51 000 t im Vorza Die Hektar-Erträge von Mohn und Flachs gen um 6,3 bzw. 8,1 Prozent über den Ert Sen des Vorjahres. Die Anbaufläche für Win terraps stieg von 28 569 Hektar im Vorjahre auf 56 563 Hektar. dpa Export-Importbörse am 20. September 1940 Die Frankfurter Messe brachte durch zahl- reiche in- und ausländische Besucher am Mon- tag eine besonders starke Geschäftsbelebung der Export-Import-Börse. Das Interesse Roh- rentrierte sich besonders auf Maschinen, Instru- mente. Apparate, Elektrotechnik und Ersatz- teile. Die Pfundabwertung wirkte als Un- sicherheitsfaktor, so daß sich die Interessenten bei Abschlüssen teilweise zurückhielten. Des Interzonenhandelsangebot war wieder leb hafter.(nach VWSY) Börsen beraten Neuregelung einheitlichen Getreidehandels Am Freitag, dem 28. September, findet in München eine Vertreter- Versammlung der süd- deutschen Produktenbörsen statt, bei der der Platz Mannheim durch den stellvertretenden Vorsitzenden Karl Haag in Fa. Mayer& Haag und den Syndikus der Börse, Dr. Bug, vertreten sein wird. Gegenstand der Beratun- gen der Arbeitsgemeinschaft bildet vor allem die Neuregelung der Binheitsbedingungen im deutschen Getreidehandel, die von den deut- schen Produktenbörsen betreut werden. Hier- zu sind sämtliche süddeutschen Börsen, ebenso auch die Mühlen Industrie aufgefordert wor- den, etwaige Abänderungsvorsclläge einzu- reichen. Emmen weiteren Punkt der Bespre- ungen bildet die Frage des Aufbaues einer land wirtschaftlichen Marktordnung für Gerste. Hierzu liegt ein Entwurf des stellvertretenden Vorsitzenden der Warenbörse München, Herrn Christian Wirner von der„Baywa“ München vor, der davon ausgeht, daß die Aufhebung der Gerstebewirtschaftung voll und ganz möglich ist. Wir werden über das Ergebnis der Be- sprechungen in München in der kommenden Woche berichten. Bleibt Zucker bewirtschaftet: Die deutschen Anträge zur Zuckerbewirt⸗ schaf tung nach dem 1. OGktober 1949 sind vom Zweimächte-Kontrollamt zur Entscheidung den Hohen Kommissaren weitergeleitet worden. Wie von unterrichteter deutscher Seite verlautet, sollen die Hohen Kommissare erklärt haben, daß es sich hierbei um eine deutsche Angele- genheit handle, die von der Bundesregierung entschieden werden müsse. Da eine grundsstz- liche Entscheidung bis zum 30. September, dem Inde des Wirtschaftsjahres, kaum zu erwarten ist, sei beabsichtigt. die für 30. September vor- gesehene Zuckerbilanz vorerst zurückzustellen. Die am Ende jedes Zuckerwirtschaftsjahres not- wendige Sperre von Bezugscheinen sell vor- 1 5 8 Weiter sei beap- ichtigt, die Gültigkeit ger än befind- lichen Verngscheie be den ers old br zu verlängern und die Frage neuer Vorschuß mengen für Handel und Industrie bis zu der er- Warteten Entscheidung zurückzustellen. dpa Wichtig für Besitzer von Anlagekonten. Be- Kkanntlich ist die Verfügung tiber die Anlagekon- ten(Festkontem, die sen aus der Währungs- reform zwangsläufig ergeben haben, bis 1854 ge- Sperrt. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diese est konten zu mobilisieren und dazu höher ver- Einslich anzulegen: durch Zeichnung der 3½ kozentigen steuerbegünstigten Miindelsicheren lederaufbau-Anleine Auch mehrere Anlage- konten einer oder verschiedener Personen bsw. Unternehmungen können nunmehr Eu Teich- nungszwecken zusammengefaßt Werden und War auch dann, wenn sich die Anlagekeonten bei ver- schiedenen Instituten befinden. Nader Auskünfte ertellen sämtliche Banken, Sparkassen, Kredit- enossenschaften- Postscheckämter und Postspar- aAssenämter. Neuregelung des Veberweisungsverkehrs. Termin für die Neuregelung des Ueberwelsungs⸗ verkehrs gemäß Gesetz Nr. 60 über die Errichtung der Bank deutscher Länder, Artikel III, Ziff. 12, der ursprünglich auf den 18. Juli kestgelegt war, jedoch auf Veranlassung der Allfierten Benkkom- mission ausgesetzt wurde, ist jetzt endgültig auf den 3. Oktober 1949 festgesetzt warden. Die Neu- regelung wird entsprechend der im öffentlichen Anzeiger für das vereinigte Wirtschaftsgeblet vom 7. Juli 1949 erschienenen Bekanntmachung dureh- geführt, nach der der gesamte bankmägige Veber- Weisungsverkehr, der aus Aufträgen Dritter her- rührt und uber die Landesgrenzen hinausgeht, von den Kreditinstituten über ihr Konto bel den Lan- deszentralbanken abgewickelt wird. Als Aus- nahme wird zugelassen, daß die Anschaffung der Segenwerte beſ den Landeszentralbanken nieht durch die einzelnen Kreditinstitute erfolgen muß, sondern auch von den Zentralinstituten in deni betretfenden Land.(Giro Zentralen für Sparkas- sen, Zentralkassen für Genossenschaftem) bewirkt Werden kann. Der Hermann Lang auf AFM. Hanz Stuck hat in diesem Jahr auf AFM schon einige beacht- liche Auslands-Erfolge errungen. Er wird sich diesmal mit dem alten Mercedeschampion Hermann Lang ein heißes Rennen liefern, und Wir dürfen gespannt sein, wer die Siegespalme erringen wird., denn es starten in diesem Ren- nen auch noch die beiden deutschen Meister 1949. Toni Ulmen, Düsseldorf, und Karl Kling, Stuttgart, auf ihren Veritas-Wagen und nicht zuletzt ist der Nürnberger Fritz Riess auf seinem„H /H-48“ ein nicht zu verachtender Gegner, denn sein kometenhafter Aufstieg von einem unbekannten Rennfahrer zu einem beachtlichen Gegner in der Spitzen- klasse ist wohl in den letzten Jahren einmalig. J. P. Albig. Rekordfahrer Goldre Gardner Der britische Flieger- oberst Gardner, durch seine Vorkriegs- Re- kordfahrten auf der Franlefurter und Des- sauer Autobahn be- kannt, konnte am 15. September auf der Jabbe e- Autostraße bei Ostende drei neue in- ter nationale Automo- bilrekord für die Kl. J bis 500 cem aufstel- len. Mit fliegendem Start erzielte er über em ein Tempo von 5 24% 99 Jem n und uber 1 Meile erreichte er 246,801 mh, und uber 5 lem schaffte er 240,816 em h. Die von ihm selbst innegehabten Best- leistungen standen auf knapp Io emſh und Ratten noch Gültigkeit, da die auf dem Dop- pelrumpf.Speꝛialfahrzeug des Italieners Ta- rut erzielten Rekorde der 500-α οm-Klasse bis heute noch nicht anerkannt waren. Fhoto: Büttner, Karlsruhe Gelbe Scheinwerfer in Frankreich Wegen des in Frankreich üblichen Nebels verordnet der französische ‚Code de la Route“ ab Jahresbeginn 1950 die obligatorische Ver- wendung von gelben Scheinwerfern. Das Wird insbesondere die aus dem Ausland kom- menden Automobilisten verärgern. In der schweizerischen Fachpresse wird bereits da- gegen Stellung genommen. Der sechste Tiptag in Württemberg-Baden. Der I. Rang zahlt an 76 Gewinner je 1045 DRM aus, während 1253 Gewinner im II. Rang je 63,40 DM erhalten. Im III, Rang werden an 9305 Gewinner je 8,350 DM ausbezahlt. Insge- samt wurden 238 866,50 DM ausgeschüttet, Zweistellige Wurtresultate heim Handball Hohe Niederlage der Sd Lampertheim— Oftersheim und Schwetzingen vorne Schon frühzeitig klärt sich die Lage in den beiden Handballbezirksklassen. Die Mannhei- mer Staffel kann folgende Ergebnisse melden: HSV Hockenheim— 88 Lampertheim 91:2; Reichsbahn-SGd- TV Großsachsen 3:7 abgebr.; TV Schriesheim— TB Neulußheim 7:5; TV Altlußheim— TSV Viernheim 6:8; 99 Secken- heim— Sd Mannheim 1:4. Nach den letzten Spieler gebnissen führen Hockenheim und Großsachsen mit 6:0 Punkten, gefolgt von 88 Mannbeim 5:1 und TSV Viernheim 4:0 Punk- ten. Bei der Reichsbahn ist schon der erste Spielabbruch zu verzeichnen, da ein Spleler einem Platzverweis keine Folge leistete. Ebenfalls mit 8:0 Punkten führen TSV Of- tersheim und 98 Schwetzingen die Tabelle der Heidelberger Staffel an. Weitere zwei mit je einem Spiel Rückstand, und zwar TSV Hand- schuhsheim, ein alter Ligist, sowie Sd Nußloch, folgen mit vier Punktgewinnen. Die Ergeb- nisse des dritten Spieltages lauten: TSV Hand- schuhsheim— Sd Wiesloch 16:4; TV Bammen- tal— TSV Oftersheim 9716; S Walldorf— Ibd Heidelberg 5:41 TSV Wieblingen— 98 Schwetzingen 4.20; 88 Nußloch— 88 Kirch- heim 10:6. Den wertvollsten Sieg dürften da- bel die Oftersheimer in Zlegelhausen errungen haben. Erster Punktverlust der Ilvesheimer In der Kreisklasse A verloren die Ilves- heimer bei der Polizei einen Punkt, während die Rasenspieler in Käfertal den ersten Punkt gewannen; beide Spiele endeten 3:5. FV 09 Weinheim holte sich in Reilingen mit 5:4 die zweite Niederlage, während die Edinger in Brühl sicher 8:4 gewannen. Auch 46 Mannheim gewann mit 8:4 sein Spiel in Neckarau und liegt damit ohne Punktverlust äußerst günstig im Rennen. 124 Tore in der Kreisklasse B In der Kreisklasse B sind die zwei- stelligen Resultate an der Tagesordnung, wie dle letzten Ergebnisse bezeugen: ATB Heddes- heim— 1788 Ladenburg 1819: ASV Feuden⸗ heim— ASV Schönau 1318; T8 Neckarau Germania Mannheim 18:1; TV Neckarhausen = 88 Rheinau 11:8; Einheit Weinheim Sp- Vg Sandhofen 4:20; TV Oberflocker bach RSV Rheinau 5.14; TSV Neckarau, AB Hed- desheim und TSV Rheinau haben bi- jetzt am günstigsten abgeschnitten. Klankermaier-Wolz auf der Solitude ee Unser Bud zeigt in der Seitenwagenneluose bis 1200 cem das siegende Baar Klantermater/ Wola auf Bw auf der schnellen Betonbahn dei Stuttgart dpa- Bild denkbaren Gesichtspunkten Seite 8 MORGEN Feröftet 8 B Von Gott sei Dank.. ich atmete erleichtert auf: die junge Mutter hatte ihrem Buben endlich einen tüchtigen Klaps versetzt! Sie reiste, noch mit zwei weiteren Kindern mehr als unmündigen Alters versehen, im Zuge durch die weiten Ebenen Amerikas, und seit minctestens einer Stunde haben diese drei, wie ich gerne zugebe, überaus süßen Bälger, sich untereinander gezankt, die Nachbarn gepufft, die Mutter gequält und den ganzen Wagen in Atem gehalten. Die bekannte Kinderliebe der Amerikaner hatte angesichts dieses Treibens lange die Oberhand behalten. Die Mitreisenden schau- ten ihm mit einer Art von leuchtender Be- wunderung zu, und erst, als die„Hut- sctimur“ wirklich überschritten War, ver- zogen sich einige Mienen nach dem Säuer- chen hin. Als dann aber die schwer ge- prüfte Mutter zu jenem letzten Mittel elterlicher Erziehungskunst gegriffen hatte (das übrigens seine Wirkung nicht ver- fehlte), richtete sich eine Reihe vorwurfs- Voller Blicke auf die Mutter: wie kann man ein Kind„schlagen“; Kinder muß man Wachsen lassen, wie sie der liebe Gott ge- schaffen hat, sie hart anzufassen, schädigt die kindliche Seele und beeinflußt den gen- zen späteren Menschen; nur frei auf wach- sende Kinder ergeben ein freies Geschlecht, ein freies Volk; und wir in Amerika wol- len das freieste Volk der Welt sein Natürlich wurde dergleichen mit keiner Silbe laut. Selbst Vater dreier, wie ich hoffe, leidlich wohlgeratener Kinder, machte ich mir meine Gedanken, als der Zug durch die Landschaft weiterrollte. Erziehung ist ein Wort, das in den Vereinigten Staa- ten groß geschrieben wird. Mit ihren Prob- lemen beschäftigen sich die Menschen weit- hin(oder mindestens diejenigen, von denen das füglich erwartet werden kann). Eine Sroge populäre Literatur(Magazine) wie auch viele ernst zu nehmenden Bücher be- Handeln laufend alle mit der Vor-, Aus- und Fortbildung des Menschen und vor allem des Amerikaners zusammenhängen- den Fragen. Säuglinge, kleine und größere Kinder, Halbwüchsige, Mädchen und Buben, Männer und Frauen, Unverheiratete und Eheleute— die Probleme dieser und ande- rer Gruppen, seien sie allgemein-menschli- cher oder spezieller Art, werden unter allen studiert und diskutiert. Gewaltige Summen öffentlicher und- privater Gelder werden dem Erzie- hungswesen in seinen verschiedenen Spar- ten gewidmet. Gut ausgestattete Schulen, große öffentliche Bibliotheken, Stadien für den Sport, Abendkurse und anderes mehr sind in wachsendem Umfang in den letzten Jahrzehnten eingerichtet worden. Eine fast unübersehbare Fülle der verschiedenartig- sten Ausbildungsmöglichkeiten steht dem Lernbegierigen in diesem Lande offen, übri- gens zumeist kostenlos. Und von einer bes- seren Erziehung des Einzelnen erwartet man sich auch mittelbare(z. T. auch in Geid meßbare) Vorteile für die Allgemeinheit: so, daß zum Beispiel durch eine richtige Erzie- nung der Umfang der Kriminalität beein- flußt werden kann, daß Wissen Vorurteile beseitigt und damit zu einem besseren Zu- sammenleben der Menschen beiträgt, oder dag etwa die politische Urteilsfähigkeit durch entsprechende sachliche Unterweisung gehoben werden kann. Ueberall ist dabei das Bestreben vorhanden, die Persönlichkeit des Menschen zu entwickeln, dem Lernen- den die Freiheit zu lassen, seinen Weg selbst zu finden, und allgemein seine geistigen Kräfte weiterzubilden. Im ganzen könnte man unter dieses Kapitel die Ueberschrift setzen: Erziehung als Mittel und Weg zur Demokratie. 1 g Erziehungsprobleme werden gewiß auch in anderen Ländern und Erdteilen behan- delt, aber was hier vorliegt, ist ein beson- derer, spezifisch amerikanischer Erzlehungsenthusiasmus Er hat im heutigen Amerika natürlich seine Gründe. Das Land besitzt zwar weltbe⸗ Tänzerisches Abenteuer Erziehung und Hochschule in den Vereinigten Staaten POf. Adolf Schüle, Mannheim, 2. kannte Erziehungsstätten von großer Tra- dition und höchster Qualität, aber man wird daneben nicht übersehen dürfen, daß in der Vergangenheit auf dem Gebiete der Er- ziehung auch eim ziemlicher Wildwuchs vor- handen war. Bei der Art und dem Tempo der gesellschaftlichen und politischen Ent- wicklung Amerikas ist das nicht weiter ver- wunderlich. Einzelstaaten und Bund, Staat und Kirchen, Nord und Süd, West und Ost, das gewaltige Völker- und Rassengemisch, die starken sozialen und kulturellen Unter- schiede— das sind nur einige Stichworte, die Kräfte, Fronten oder Problemstellungen andeuten, welche durchaus verständlich ma- chen, warum in den Vereinigten Staaten auf dem Gebiet der Erziehung mancherlei nachzuholen ist, was in anderen Ländern mit relativ gefestigteren Verhältnissen und Weniger stürmischer Entwicklung schon seit langem unbestrittener Besitz ist. Gleichwohl muß diese optimistische Be- geisterung, die Menschen mit den Mitteln der Frziehung zu formen, gerade dem aus dem geschlagenen Deutschland kommenden Besucher Eindruck machen. Wir haben, jedenfalls in Westdeutschland, in der Zeit nach 1945 alles daran gesetzt, den Men- schen wieder Arbeit und Brot zu verschaf- ken, die Straßen, Fabriken und Häuser wie- der aufzubauen. Aber ist, neben diesem sicherlich notwendigen Bemühen, von unse- rem öffentlichen Bewußtsein wirklich er- faßt worden, daß der Aufbau unserer äuhberlichen Lebensbedingungen totes Werk bleiben muß, wenn wir nicht auch mit gleicher Kraft und mit gleichen materiel- len Mitteln an den Wiederaufbau der Men- schen, an ihre Ausbildung und Erziehung, vor allem der Jüngeren herangehen? Ich glaube, daß diese Frage nach dem bisheri- gen Stand der Dinge verneint werden muß. Die vor uns liegende Aufgabe muß als solche und in ihrer vollen Bedeutung von der Ge- samtheit zunächst einmal erkannt wer- den. Hernach werden alle in Frage kom- menden Kräfte dafür eingesetzt werden müssen. Daß dabei unsere Mittel und Mög- lichkeiten aus den verschiedensten Grün- den beschränkt sind, weiß jedermann. Aber wenn erst das Ziel der geistigen Schuttbeseitigung und die Notwendigkeit, neue Fundamente für die Anschauungen der Menschen zu legen, fest ins Auge ge- faßt ist, werden sich die geeigneten Wege schon finden lassen. Die Schulen übernehmen nicht die ganze, wohl aber einen Wesentlichen Teil der Erziehung der mensch- lichen Gesellschaft. Sie sind in Amerika, wie nahezu alles in diesem Lande, außerordentlich vielgestaltig; man müßte ein Buch schreiben, um sie dem Europäer auch nur in den Grundzügen nahe zu bringen. Ich selbst habe nur einzelne Erfahrungen aus dem Besuch einiger Universitäten, über die mich mein Reiseweg geführt hat, gewinnen kön- nen. Wenn nachfolgend darüber berichtet wird, so möchte ich nicht dahin mißver- standen werden, als ob bei der Erziehung alles auf die Hochschulen ankäme. Auch ist es selbstverständlich„unmöglich, ganze Erziehungssysteme, einzelne Schultypen oder auch nur bestimmte Unterrichtsarten in andere Länder einfach zu verpflanzen. Worauf es ankommt, ist, daß man aus den fremden Erfahrungen bestimmte Ric At punkte gewinnt, die bei der künftigen eigenen Entwicklung und ange- paßt an die eigenen Verhällnisse als Ziele gesetzt werden. Amerika ist so lange bei Europa in die Schule gegangen und hat sich inzwischen zu so großer Selbständigkeit und Eigenart entwickelt, daß es durchaus töricht wäre, wenn der Aeltere nunmehr nicht auch von dem Jüngeren etwas anneh- men würde, sofern es gut ist. Noch ein weiterer Einwand allgemeiner Art soll vor- weg entkräftet werden, nämlich daß das meiste von dem, was hier von uns als wich- tig dargelegt werden wird, viel zu viel Geld koste und aus diesem Grunde in dem verarmten Deutschland nicht in Frage kom- men könne, Zum Teil mag das richtig sein, aber das schließt keineswegs aus, daß man nicht versuchen kann, die Entwicklung unter solchen bestimmten Gesichtspunkten Strawinsky- Sensation in der Bayerischen Staatsoper Rudolf K ö1ling, der Choreograph und Georg Solti, der Dirigent schlagen in der Münchner Oper eine gewagte Schlacht. Strawinskys„Orpheus“ von 1947 und die „Frühlingsweihe“(„Sacre de Printemps“) von 1913 stehen zur Debatte. Des großen ost- westlichen Russen revolutionäres Werk spiegelt die Tragödie der Ent-Persönlichung der klingenden Welt. Aber nicht unmittel- bar, sondern aus ironischer Distanz vom „Ich“ gesehen, das sich nichtsdestoweniger des„Subjektiven“ erinnert. Das„Objek- tive Strawinskys ist die„Einfrostung“, Einsargung eines hochbedeutenden„Sub- jekts“, nicht aber dessen Ausmerzung. (Siehe Shakespeares„Könige und Narren“. Der„Narr“ als Negativum zur persona regla). Eine parallele Phase war dem national- russischen Balett beschieden, als es sich westwärts in die unpersönliche, Arithmetische Sphäre des ancien regime- Stils von Paris und dessen europaischen Vororten begab. Das„Persönliche am Rus- sen-Ballett war sein nationaler Charakter. Davon trennte es sich, ohne ihn zu verges- Sen. Strawinsky schreibt nicht, damit da- nach getanzt wird, sondern man tanzt ihn, weil er so schreibt. Er illustriert nicht „Bewegung“, sondern gibt Anstoß, sich zu bewegen und zwar in fast vollkommener Bewegungsfreiheit. Und so hatte es seine tiefen Gründe, daß Diaghilew zu ihm kam. Rudolf Kölling aber steht Rudolf v. Laban näller als dem russischen Tanz-Genie. Er muß also versucht sein, eine Synthese zu schaffen— oder einen Kompromiß? Hat Kölling Prima-Ballerinnen so großen For- mates wie die unaussprechlich vielsagende 4 Irina Kladivova(das„Opfer), die an der Grenze des Irrsinns sich in den Tod tanzt — hat er Sybill Verden, einen Pawlowa- Typ, deren Eurydike wie eine vom Luftzug getragene Feder an uns vorüberweht,(in- karnierter„Chopin“), so bleibt uns fast der Atem weg. Und auch mit Nika Sanftleben, mit Franziska Tona, ein„Todesengel“, voll nachdrücklicher Würde, während die Erstere eine liebevolle tänzerische Lieb- kosung, kann sehr glücklich sein. Kölling hat aber keinen Orpheus. Zur Zeit gibt es nur einen deutschen Orpheus: Kreutzberg. Ohne ihn ist das Hades- Ballett(ein Trauma von unwahrscheinlicher Ent- materialisierung) unaufführbar. Helmut Vetter, ein schöner, begabter Mensch kann nichts für seinen Rubens-Akt. Doch schon die leiseste Uberheblichkeit körperlichen Akzents kann die heikelste aller Phantas- 0 magorien zu Fall bringen. Die„gewagte Schlacht“, endete nicht mit einem Triumph über die Materie(der „Sacre“ hat noch nie so geendet), muß in- dessen als Avantgardisten-Vorstoß kühner Artung gelten). Die Bühnenbildner(Geit- linger für„Orpheus“, Hempel für„Sacre“) und Chagall beschwörend, gaben Eindrück- liches. Janni Loghis Bild zu Rimsky-Kors- sakows„Scheherezade“, dem dritten Ballett, das sich zwischen Pantomime und absolu- tem Tanz nicht entscheiden konnte und— mag es auch dem breiten Publikum gefallen haben— trotz der Verden, des erfreulichen Franz Baur, abzufallen verurteilt war, schien hübsch ausgeklügelt, enbehrte jedoch der vom Stoff erforderten Naivität. Solti führte das Orchester. Man weiß um die satanischen Schwierigkeiten dieser man von einer triumphal Z. USA voranzutreiben. Stillstand ist immer schlechter als Bewegung, und Teilerfolge sind besser als gar keine. Die deutschen Hochschulen sind im we- sentlichen darauf eingerichtet, dem jungen Menschen eine volle akademische Ausbil- dung in seinem Fach zu geben. Das ist auch gut und richtig so, soweit die eigentli- chen„studierten“ Berufe in Frage stehen, wie bei dem Arzt, dem Juristen oder dem Ingenieur. Aber bei dem Studiengang und dem Unterrichtsbetrieb sollten auch diejeni- gen Studenten berücksichtigt werden, die, gleichgültig aus welchen Gründen, ein vol Jes Studium nicht absolvieren können, son- dern die sich auf einer Hochschule nur et- Was weiterbilden wollen. Es sollte so sein, daß es sinnvoll ist, wenn ein Justizbeamter zwischen durch einmal zwei Semester Jura studiert oder wenn ein Automechaniker ebenso lange die Technische Hochschule be- sucht: nur mit dem Ziel, sich eine bessere Ausbildung zu verschaffen, wobei die ent- sprechende Vorbildung natürlich vorhanden sein mug. An sich wäre das auch bei uns möglich, aber es ist sozusagen systemwidrig und bleibt eine Ausnahme. In Amerika ist das nicht der Fall oder jedenfalls nicht im gleichen Maße. Hochschulen sollten nicht nur Vollakademiker hervorbringen, sondern zugleich breiteren Schichten des Volkes die Möglichkeit einer, wenn auch nur teilweisen akademischen Ausbildung geben. Art und Inhalt der Lehrfächer scheinen mir in Amerika den modernen Verhältnissen besser angepaßt zu sein als bei uns. In Deutschland wirkt insoweit das humanistische Erziehungsideal noch zu sehr nach. Ich unterschätze seinen Wert keines- Wegs und bin auch sicher, dag nicht alles das auf deutschen Hochschulen gelehrt wer- den sollte, war hierzulande in dieser Hin- sicht geboten wird, wie etwa Schauspielkunst (Wenn auch das hier aus einigen Universi- täten entsprungene Studententheater etwas ausgezeichnetes an sich hat). Aber es gibt doch zu denken, wenn außerhalb des medizinischen Bereichs menschliche Er- nährungslehre(mit Kochen), oder wenn öffentliches Gesundheitswesen(nicht nur Hygiene) gelehrt wird, oder wenn die Busi- ness Administration, unsere Betriebswirt- schaft mit allen Nachbarfächern, einen so breiten Raum einnimmt. Die Ausrichtung der Lehrpläne auf die praktischen Fragen von Staat und Gesellschaft ist offensicht- lich. g Die Selbstverwaltung der Hochschulen hat den Zweck, Stätten zu schaffen, in denen, unbeeinflußt von außer- Wissenschaftlichen Strömungen, die reine Wahrheit erforscht, gelehrt und gelernt werden kann. Wissenschaftliche Erziehung ohne Selbstverwaltung der Hochschule ist daher eine Unmöglichkeit. Diese Selbstver- Waltung ist bei den amerikanischen Univer- sitäten nicht überall gleich. Harvard etwa, eine der berühmtesten Universitäten des 5 Das Wohngebäude fur Studenten der„Penn- sylvania Universitat“ in Philadelphia Polyrhythmischen Verfilzungen, um Härte und Rasanz des Tons. Nun— hier kann gewonnenen Knor brachte Schlacht reden. Walther „Scheherezade“ überlegen und mit dem Reiz ihrer vermoderten Schönheit. Der Erfolg des mutigen Abenteuers war groß, Hoffen wir, im Interesse des tapferen Zweibundes, Kölling und Solti, daß er an- halten wird, hoffen wir es im Interesse der geistigen Regsamkeit der Kunst-Stadt München. Graf Kalckreuth. Kulturnachrichten Der Mannheimer Maler Rudi Baerwind zeigt vom 8. bis 22. Oktober in seinem Atelier im Schloß etwa 60 eigene Gemälde und Zeich- nungen, die einen Querschnitt durch seine Ar- beit der letzten zehn Jahre darstellen. Max Heinrich Fischer, von 1944-1946 Ober- Spielleiter der Oper am Mannheimer National- theater. wurde von Intendant Tietjen aufge- kordert, die Uraufführung einer Oper Francesco Malipiero an der Städtischen per, Berlin, zu inszenieren. „Das Theater des Volkes“ in Mannheim er- öffnet am Samstag, 24. September, 22.15 Uhr, im Ufa-Palast die neue Spielzeit mit der Pre- miere der Operette Monika“ von Nico Dostal; Regie führt Kurt Neufert. Eine erste Wiederholung der Aufführung findet am Sonn- tag, 25. September, 14.30 Uhr, gleichfalls im Ufa-Palast statt. Im Hessitschen Staatstheater in Wiesbaden mußte dieser Tage eine Aufführung von Ger- hart Hauptmanns Iphigenie in Delphi“ aus- fallen, da sich kein Zuschauer zu der Vorstellung eingefunden hatte. „Die Zauberflöte“ soll als erster Wiener Staatsopern-Farbfilm durch den englischen Produzenten Rudolph Cartier aufgenommen werden. Die musikalische Leitung dieser Auf- führung hat Herbert von Karajan. Einen Richard-Strauß- Dokumentarfilm wird die Continental-Film- Gesellschaft, München, in Kürze herausbringen. Der Film, der als eine Art Kurzbiographie das Leben des Komponisten 4 * erant u r. Karl dakti. lefon: nkkO llgeme stsche Eine Sitzung dès Schülerparlaments einer der New Vorker Junior High Schools in Freagiso de (New Landes, genießt sie kraft Tradition, weil vom Staate auch nicht unterhalten, in einem sehr viel höheren Grade als die jüngeren Staatsuniversitäten. Gleichwohl scheint mir auch bei diesem Typus die Unabhängigkeit sehr viel größer zu sein, als das bei uns jetzt wieder der Fall ist. Wir sollten endlich lernen, daß es weder eine bürgerliche noch eine sozialistische Wahrheit gibt, sondern einzig und allein das Bestreben, der Wahr- heit, von welchem Standpunkt auch immer aus, möglichst nahe zu kommen. Verschie- denartigkeit der Forscher- und Lehrpersön- lichkeiten, der Ausgangspunkte, der Me- thoden, der Meinungen und der Lehren ist fruchtbar und gehört zum Wesen der Wis- senschaft. Einseitigkeit ist ihr Tod. Berufun- gen auf die Lehrstühle, Geldverwendung, Lehrplangestaltung usw. sollten daher bei uns vom Staat den Hochschulen mehr zu eigener Verantwortung überlassen werden. Die staatliche Ordnung muß sich schließlich stark genug fühlen, auch einmal einen Vor- gang, eine Aeußerung oder eine Meinung auf einer Universität hinzunehwen die nicht ganz in die politische Linie der jeweiligen Unterrichtsverwaltung passen, sofern ge- wisse selbstverständliche Grenzen nicht überschritten werden. In Amerika sind Rektor SCräsident) und Dekane in der Regel vollberufliche Posten. Bei uns handelt es sich um zeitwei- lige Ehrenämter der Professoren. Bei den Dekanen mag das vielleicht nock hingehen Aber wie man erwarten kann, daß ein 80 schwieriges Geschäft, Wie es die Verwaltung einer deutschen Hochschule heute darstellt, von einem nur ein Jahr im Amt befind- lichen, möglicherweise verwaltungsmäßig unerfahrenen Rektor mit einigen wenigen Universitätsbeamten zweckmäßig wahrge- nemmen werden könnte, hat mich schon lange gewundert. Schließlich haben sich die Verhältnisse zwischen 1909 und 1949 einiger- maßen geändert. Auch die Ausstattung mit technischen Hilfskräften ist in Amerika(na- türlich) sehr viel besser als bei uns. leh habe hier keinen Professor gefunden, der nicht in der Universität sein Arbeitszimmer, sein Brüo und eine Sekretärin zur Verfü- gung gehabt hätte. Die deutschen Univer- sitätslehrer werden von Verwaltungs- und Schreibarbeiten erdrückt und können sich ihren eigentlichen Aufgaben nicht mehr genügend widmen. Die Zahl der Lehrkräfte ist an den amerikanischen Universitäten ganz erheblich größer als bei uns, und zwar an sich sowie im Verhältnis zu den Studierenden. Ein reiches Land mit ent- sprechend dotierten Erziehungsanstalten kanm sich das natürlich leisten. Aber man sollte sich doch darüber klar sein, daß die Intensität der geistigen und menschlichen Betreuung der Studierenden entscheidend gesteigert werden kann, wenn mehr Lehr- kräfte vorhanden sind, die sich um den schildert, ist kurz vor dem Tode Richard Strauß fertiggestellt worden. Das Ehepaar Paula Wessely/ Attila Hörbiger ist als persönlich haftende Gesellschafter ar einem in Bad Gastein neu eröffneten Kaffee- haus beteiligt. 5 F. A. Das Andersen-Museum in Odense hat durch Vermittlung des dänischen Außen ministeriums ein von dem deutschen Maler August Grahl gezeichnetes Porträt des berühmten dänischen Märchendichters gekauft. Das Gemälde be- fand sich seit über 100 Jahren in deutschem Privatbesitz. g Ein Großneffe Mark Twains hat Bernhard Shaw zu seinem 93. Geburtstag eine Mappe mit 200 Zeitungsauschnitten übersandt, die Zi- tate des berühmten irischen Dichters enthalten, und ihn gebeten, die athentischen von den er- dichteten zu sondern. G, B. S. unterzog sich dieser Mühe mit dem größten Vergnügen und stellte fest, daß von den 200 Zitaten nur 21, also rund 10 Prozent von ihm stammen. WI. Die Studiobühne der Frankfurter Universi- tät, die gegenwärtig mit der ersten Prosafas- sung der Goetheschen„Iphigenie“ in der briti- schen Zone gastiert, hat ein Angebot für Gast- spielreisen durch Holland und die Vereinigten Staaten angenommen. Das Schrifttum Rudolf Steiners In der Anthroposophischen Bücherstube sprach Karl Rittersbacher über die epochemachende Goetheforschungstätigkeit Rudolf Steiners, der die Natur wissenschaft- lichen Arbeitsmethoden Goethes der heuti- gen Generation wieder nahegebracht hat, in- dem er diese Methoden in einer nach klarer Bewußtheit strebenden Begriffssprache der Gegenwart darstellte. Rittersbacher betonte, Wie wichtig es für den Leser Steinerscher Schriften sei, die in ihnen dargestellten Er- kenntniswege praktisch übend sich zu er- arbeiten. Die Anthroposophische Bücher- stube wird auch weiterhin in Vorträgen Er- läuterungen des Schrifttums Rudolf Steiners bringen. 5 5 W. schaft seiner Universitat, Ben. mente, weiß sich der Partnerin fein 158 haltung chafter Einzelnen kümmern, In sachlicher Hin Süt kommt hinzu, daß mit mehr Lehrkia das Vorlesungsprogramm weiter gen Frei und reichhaltiger ausgestaltet wel andta, kann. Soweit es in Deutschland eitere möglich ist, die Zahl der eigentlichen Ieh“ stühle zu vergröhern, sollte alles venis zum werden, nebenamtliche Lehrkräfte aus gon de praktischen Leben heranzuziehen, em 60 Wissenschaftliche Qualifikation und ILgesetz interesse vorhanden sind. Ein Blick in hurde Vorlesungsverzeichnisse der amerikanispnthalt Universitäten zeigt mit Deutlichkeit, präside. in diesem Punkt hierzulande recht p ü zligig verfahren wird, nach meinem Wel dal zum Nutzen von Forschung und Lehre porläuft Das zweifellos wichtigste Problem zus der Schulen liegt in der Frage, in wiewei baden im Stande ist, nicht nur Wissen zu venztehe. teln, sondern auch den ganzen Mens zu erziehen. Mit Allgemeinbildung Londo Fachwissen, vermittelt durch eine H schule, ist es bekanntlich nicht getan, auch ihre wohltätige Wirkung auf und Seele stets zu spüren sein we Die Gesamterziehung kann nicht allein er- S dem offiziellen Unterricht geleistet wenfondon Es ist notwendig, ihn durch eine unmifisenba bare Eimflußnahme des Lehrers auf erkehr Schüler sowie durch besondere Formen doch! Zusammenlebens der Studierenden Mchnfo! sich zu ergänzen. Es darf nicht etwa soplreik kommen, daß der Einfluß der Univenbeteilig auf den Studenten mehr oder weniger Ponner! Hört, wenn er den Hörsaal verlassen Peisten Die amerikanischen Universitäten sind Prpla! meist in der glücklichen Lage, einen gu. Teil ihrer Studierenden in besonderen für u dentenhäusern zusammenzufassen.. wier abgesehen sind im wahren Sinne des Men bes tausendfache Möglichkeiten entwüßthen worden, um die Studenten unter sich dern, mit den Professoren außerhalb der Hôn a den! in Verbindung zu bringen. Wettbereſesterre Clubs, Ausflüge, Aufführungen, 8) 5 Spiel, auch Tanz— auf alle diese und Abe 75 liche Unternehmungen wird auf den Hegten schulen dieses Landes mindestens ebelſung re viel Wert gelegt wie auf den Unter beschäft Bei uns scheint mir in dieser Hinsicht die öste les im Argen zu liegen, zumal angestftent su des Fehlens von studentischen Verbind Fonmu gen, die— selbstverständlich mit n. Zielen und Formen— alsbald wieder 3 Leben gerufen werden sollten. Vor Ader Au aber sollten unter dem Einfluß der erleicht versität stehende Studentenheime gesd fen werden, auch wenn sie nur e Bruchteil der Studierenden aufn körmen. Eine der großen Lehren der rikanischen Universitäten ist es, dad sehr viel bessere Wege gefunden habel i wir, um den Studenten zum Glied 1 Gemeinschaft zu machen— der Ge erg aber als erholt h. stufe zu der Gemeinschaft seines Vol ee eingeste e Toro Toronto, Cello und Klavier brannte Sonatenabend im Goe these der 136 Margot Gutbrod, die Mannhe 127 1 Cellistin, gab(gemeinsam mit der Pian de Toe Katja Beckenbach) einen Sonatenab Gericht im Goethesaal mit anspruchsvollen el Nagten von Beethoven, Pfitzner und Cesar Fi ander d Das Spiel der talentierten Künstlerin om e gekennzeichnet durch eine nicht aul gat ta große, doch klanglich edle und(vermös sicheren Beherrschung des Griffbrett). Fran saubere Tongebung. Beethoven und en Franck scheinen ihrem Wesen gemäf pere sein als Pfitzner, dessen interèssante Ainkaut moll-Sonate(op. I) mehr als manches Frei dere seiner Werke dem Allgemeinverst 0 nis entgegenkommt, technisch und 1 isch aber doch eine überlegenere 18d dergabe verlangt als sie hier geboten Bei Beethoven dagegen(g-moll- Sonate d Nr. 2) fanden sich beide Instrumente einem außergewöhnlich sorgsam auste 9 genen, einheitlich tonschönen Zusamt spiel, und im Vortrag der Cesar Sonate trug die mit wachem Geist trollierte Herausarbeitung formaler klanglicher Details der Cellostimme sentlich dazu bei, die phantasievolle fg, keit der Franckschen Tonwelt zu ers An Katja Beckenbach hatte Margot ei brod eine vortreffliche pianistische 9 Sie ist das stärkere der beiden Ten 5 Vu amzupassen, obschon ihr entfesselter n N gde G. kalischer Energiestrom gelegentlich die Gattin fahr vorübergehender Erdrückung Celloparts heraufbeschwor, Es dürfte schwierig sein, hier noch den none Kräfteausgleich herzustellen. Beide? lerinnen fanden lebhafte Anerkenn g