feröffentlicht unter Llzenz- Nummer 110 49/ s e Herausgeber: r. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling daktion, Druck, Verlag: Mannheim am Marktplats leton: 44 151, 4 152, 44 133 ankkonten: südwestbank Mannhelm ugemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: arlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 udwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 ſcheint: Täglich außer sonntags r unverlangte Manuskripte über- Umm der verlag keinerlei Gewähr MG 88 — ee ee Mannheimer RGE Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: schw Karl-Theodor- Straße 16 Teleton 230 einneim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Telefon 4930 Nheinstraße 37 Telefon 2768 OM 2.80 zuzügl. Postbezugspreis: N. ou-, 34 Zustell- PVezug: Monatl. 3.85 a. ch., ſelgenpreisliste Nr. 7 nen infolge höherer kein Anspruch auf tung des Bezusspreises Jahrgang/ Nr. 196/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 23. September 1949 leine Gewerbefreiheit in Südbaden Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Der südbadische ndtag hat ein Landesgesetz zur Ordnung Handwerks(badische Handwerksord- 8) verabschiedet, das im Gegensatz zur gewerbefreiheit im amerikanischen Besat- ungsgebiet die Beibehaltung des roßen Befähigungsnachweises, in Freeziso der Meisterprüfung sowie die Beibe- haltung der Pflichtinnungen als Körper- chaften des öffentlichen Rechts vorsieht. ner Hin Lehrkri ter gen et we Südbaden verlängert Berlinhilfe Freiburg.(t.-Eig.-Ber.) Der südbadische ndtag hat ein Landesgesetz über die hland eitererhebung des„Notopfers Berlin und lichen Ieh!“ verabschiedet, das ursprünglich nur les vefshis zum 1. Oktober befristet war. Ein hierzu kte aus on der FDP eingebrachter Antrag, nach ehen, sem 60 Prozent der Einnahmen aus dem und LUgesetz für Berlin verwendet werden sollten, Blick inurde mit 23 gegen 15 Stimmen bei einer erikanipnthaltung abgelehnt. Zuvor hatte Staats- ichkeit, präsident Wohleb eine kurze Anfrage der recht Dp über die Verteilung der Notopfermit- einem[iel dahingehend beantwortet, daß Berlin d Lehre orläufig nur 20 Prozent der Einnahmen roblem zus dem Notopfergesetz erhalte, da in Süd- wie weil baden die Sorge für Kehl an erster Stelle 1 zu venztehe. n Mens bildung Londoner Eisenbahner streiken nicht 1(oh) Der für Mittwoch ange- und auf Donnerstagvormittag ein wer Uhr verschobene„Langsam- Arbei- it allein fler- Streik“ der 50 000 Eisenbahner Stet wer ondons ist abgesagt worden. Sowohl ne unm lisenbahnen als auch Untergrundbahnen rs alt ferkehren normal. Die Eisenbahner liegen doch bekanntgeben, daß sie damit auf ihre Lohnforderungen nicht verzichteten. Der treik wurde abgesagt, nachdem die Streik- teiligung in den Morgenstunden des nnerstag nur sehr schwach war und die erlassen Neisten Eisenbahner für die Fortsetzung des en Sint hrplanmäßigen Verkehrs eintraten. einen 8 5. nderen ür und wider Schilling-Abwertung Wien.(dpa) Der Beschluß des österreichi- en Ministerrates, die Relation zwi- en Dollar und Schilling nicht z⁊zu Adern, steht in einem gewissen Gegensatz den den Erwartungen weiter Wirtschaftskreise Iesterreichs, die sich von einer Abwertung . 4 3 0 le Sozialdemokratische Partei 1 libesterreichs hatte bereits in ihrer ung resultierende Exportbelebung und Voll- 1 Unten ſpeschäktigung hingewiesen, da gegenwärtig f le österreichischen Exporte bis zu 70 Pro- l angesient subventioniert werden müßten. Die Verbind kommunisten wenden sich gegen eine Ab- mit ne hertung mit der Begründung, daß dadurch W 5 Teuerungswelle und eine Senkung des London. Vor 4 Lebensniveaus des Arbeiters eingeleitet und 1 der Ausverkauf Oesterreichs an die USA der erleichtert werde. me gest nur e aufnel ö en der 4 mer eg, es, did 8 2 m habel g Glied e Faris. Ein Sprecher der französischen Regie- b Cem dns hat erklärt, daß Frankreichs Kohlenför- 185 erung sich in den letzten Monaten soweit + als 9 erholt habe, daß die Kohleneinfuhren aus den es Volle Jereigten Staaten in den nächsten Wochen eingestellt werden können. Toronto. Nach den letzten Meldungen aus er Toronto, konnten aus dem Wrack des ver- brannten Vergnügungsdampfers„Noronic“ bis- these! ber 136 Tote geborgen werden. Mannbel Budapest. Nachdem am Mittwoch im Buda- ler Piall gester Hochverratsprozeß für alle Angeklagten tende de Todesstrafe beantragt wurde, erteilte das naten ericht am heutigen Donnerstag den Ange- len Wel Fagten das letzte Wort. Sie betraten nachein- sar Fre ander den Zeugenstand und alle— angefangen stlerin en ehemaligen ungarischen Außenminister ht auf dae— bekannten erneut ihre Schuld., Am vermöge Samstag werden die Urteile verkündet. brett Frankfurt. Die Verwaltung für Ernährung, und ei bandwirtschaftt und Forsten in Frankfurt hat, gemäße is vom Fleischerhandwerk beantragte Auf- essante binterune des Markenrücklaufs und den freien nanches Fiaaut von Schlachtvieh abgelehnt. Ueber die invers klebe verschiedener Wurstsorten und eine in ver. 10 ünktige Schweinepreisregelung müsse der Bun- ind mus destag entscheiden. Markenpflicht für Fleisch- nere und Rohwurst sei jedoch in jedem Falle weiter oten wü nötig. Sonate 0 rumente ebrankkurt. Der Fernsprechverkehr zwischen des tdeutschland(einschließlich Westberlin) und n auste er Türkei ist, wie die Hauptverwaltung für Zusamm das Post- und Fernmeldewesen bekanntgibt, zar Fral. aufgenommen worden. Es sind nur ein- ches Privatgespräche zugelassen. Geist maler Frankfurt. Die Zahl der Arbeitslosen in der timme oppelzone ist in der ersten Septemberhälfte am 20 000 auf 1 267000 angestiegen. volle Fal an ere lanchen. Wie auf Befehl des Direktors der 9 Nn. aͤrregierung in Bayern ist gestern in der Jenn 5 Früheren Konzentrationslagers Dachau assengrab freigelegt worden, das schät- zanesweise j i-Häft⸗ pe ünge ee Leichen ehemaliger KRz 1 a dnberg: Der ehemalige tschechoslowaki- die Gt; 5 4 2 und ein zweiter Diplomat sind aus der 1 kicbschoslowakel bei Neualbenreuth im Kreis Tirse schenreuth in die US.-Zone geflüchtet. dpa/ up sandte in Moskau, Dr. Kasparek, dessen Der neue Kurs der D-Mark Der Vorschlag der Bundesregierung—„Keine Rückwirkung auf Preise und Löhne“ Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Wie in den späten Abendstunden am Donnerstag unserem Korrespondenten von Regierungsseite er- klärt wurde, steht der Kurs der Wäh- rungspolitik der Bundesregierung nunmehr fest. Am Donnerstagabend fanden im Hotel Dreesen neue Besprechungen der alliierten Finanzexperten statt. Deutscherseits wird betont, daß man in den zu fällenden Ent- scheidungen wohl durch die britische Pfundabwertung bestimmt werde, daß man jedoch in sämtlichen Entschlüs- sen frei bleibe von jeglichem alliierten Druck. Die Maßnahmen der Bundesregierung werden auf der Tatsache basieren, daß in letzter Zeit für drei Monate Vor- räte an Großgetreide und für sechs Monate Vorräte an Fett zum derzeiti- gen Preis geschaffen werden konnten, so daß Subventionen der Lebensmittel- preise aus anfallenden Steuergeldern erst nach diesem Zeitpunkt aktuell werden dürften. 5 Außerdem— so wurde uns von zustän- diger Seite erklärt— ist bereits vor Bildung des Kabinetts den deutschen Stellen in Vop unserer westdeutschen Redaktion Frankfurt mitgeteilt worden, daß die Bun- desregierung im Rahmen des Weltwei- z n- Abkommens Berücksichtigung kinden werde, wodurch eine gewisse Frei- zügigkeit des Einkaufs gewährleistet wira, die darin ihren Ausdruck findet, daß auf billigere Quellen als bisher zu- rückgegriffen werden kann. Nach deutscher Auffassung wird die Beseitigung der JEIA die Lage des Außenhandels und eine Aus- balancierung— bisher kamen die meisten Einfuhren aus Ländern mit harter Wäh- rung, während die Ausfuhren in Länder des Sterlingblocks gingen— künftig er- leichtern. Bundeskanzler Dr. Adenauer betonte zu der bevorstehenden Umrechnung, daß eine Störung des Exportes die Gefahr einer Steigerung der Arbeitslosigkeit heraufbe- schwöre. Zu Pessimismus sei kein Grund. Er hoffe zuversichtlich, daß die Festsetzung des Umrechnungskurses — man spricht heute im Bundeshaus von I DM 22,5 Dollarcents— die innere Entwicklung des deutschen Marktes nicht stören werde. Wie aus der Bundeskanzlei verlautet, richtete Bundeskanzler Dr. Adenauer ein Schreiben an den Vorsitzenden des deut- schen Gewerkschaftsbundes, Böckler, in dem er diesen bittet, baldmöglichst gemein- sam mit Vorstandsmitgliedern zu einer Aussprache über die wirtschaftspolitische Situation nach der Kursangleichung nach Bonn zu kommen. Man rechnet mit dieser Besprechung nach der Kabinettssitzung, die für Freitagmorgen 9.30 Uhr angesetzt wurde. Man ist der Auffassung, daß selbst eine geringfügige Erhöhung des Brotpreises zu schwersten Folgen auf das soziale Ge- küge führen müßte und bezeichnet es dar- um als eine Selbstverständlichkeit, daß die Regierung alles daran setzen wird, die durch die englische Abwertung entstandene Lage so zu meistern, daß keinerlei Schwie- rigkeiten entstehen. Sowohl der Bundes- kanzler wie auch der Wirtschaftsminister und der Finanzminister betonten im Ver- lauf des Donnerstagabends Vertretern unse- res Blattes gegenüber, daß eine An glei- chung der D-Mark keine Preis- und Lohnsteigerungen auslösen werde. Auch mit der Unternehmerseite sind Besprechungen über die zur Debatte stehenden Probleme in Kürze zu erwarten. Bonn hatte seinen ersten Parlamentstumult Bewegte Fortsetzung der Generaldebatte 5 Bonn. Der Bundestag hat am Donnerstag in seiner siebenten Sitzung die General- debatte über die Regierungserklärung fort- gesetzt. Nachdem am Mittwoch Dr. Schu- macher für die SPD, Dr. v. Bren- tano für die CDU/CSU und Dr. Schäfer für die FDP die Ansichten ihrer Fraktio- nen vorgetragen hatten, haben gestern die Fraktionen der DP, der Bayernpartei, der KPD, der WAV und des Zentrums ihre Stellungnahme erläutert. „Wenn möglich noch heute“ Als ersten Redner erteilte Präsident K Ghler dem Sprecher der Deutschen Par- tei, Dr. Hans Ewers, das Wort. Ewers stellte sich im wesentlichen hinter die Re- gierungserklärung. Die Bemerkung, daß die Bundesfahne bedauerlicherweise in der Praxis nicht„schwarz-rot- gold“, sondern „schwarz- rot-gelb“ sei, trug ihm einen Ordnungsruf ein und löste einen minuten- langen empörten Tumult aus. Der Redner bezeichnete die Linderung der Ver- triebenennot und die Erleichterung der besonders auf Schleswig- Holstein lie- genden Belastungen als die wiehtig- sten Aufgaben der Bundesregie- rung, die sofort,„wenn möglich heute noch“, gelöst werden müßten. Ewers be- grüßte die Möglichkeit einer klaren sozialen und wirtschaftspolitischen Linie. Er wandte sich mit Entschiedenheit gegen die Tren- nung von Bürger und Arbeiter. Deutsche mit Einschränkung In der Rede des Vorsitzenden der Bayernpartei, Dr. Seelos. stand die Befürchtung einer Mißachtung der Bayernpartei im Vordergrund. Auch durch die personelle Besetzung der Bundesregierung— in der übrigens nicht Weniger als fünf Bayern sitzen— sei der köderative Charakter des Bundes gefährdet, da zentralistische Persönlichkeiten wie Anton Storch und Jakob Kaiser der Rich- tung angehörten. Anton Storch habe bereits in Frankfurt auf Interessen der Länder keinerlei Rücksicht genommen. Die Bayern- Partei werde ein besonders wachsames Auge darauf halten, daß das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen nicht zu einem Mini- sterium zur Liquidation der Länder werde. Abschließend sagte Seelos:„Wir sind Deutsche— aber nur als Bayern!“ Von unserer westdeutschen Redaktion Die„Friedensgrenze“ Während der sich daran anschließenden Rede des KPD-Abg. Reimann kam es zu einem minutenlangen Tumult, als der KPD Abgeordnete die Oder- Neiße- Grenze als die Grenze des riedens bezeichnete. Bundestags- präsident Dr. Köhler erklärte. daß diese Ausführungen als eine Provokation des Hauses zu betrachten seien und rief Reimann zur Ordnung. Die Fraktionen der CDU/CSU und der DP wollten den Plenar- sda! verlassen. Sie nahmen jedoch die Plätze wieder ein, als ihnen der Bundes- kanzler und der Vizekanzler zuwinkten. Die allgemeine Verwirrung erhöhte sicli, als zwei Rußlandheimkehrer in völlig zer- rissener Uniform in das Plenum eindran- gen und versuchten, an Reimann heranzu- kommen. Die beiden Heimkehrer wurden DS daran jedoch von den Abgeordneten gehin- dert. Präsident Köhler forderte das Plenum auf. die Würde des Hauses zu wahren und die Sitzung in ordentlicher Weise zu be- enden. Nicht nur Deutschland. sondern die Welt schaue auf den Bundestag. Der Prä- sident gab Reimann noch eine Minute Zert. um seine Ausführungen abzuschließen. da der KPD- Sprecher die vorgeschriebene Militärregierung eine Einrichtung der Vergangenheit Charles P. Gross ist jetzt Landeskommissar für Württemberg-Baden Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der bisherige Direktor der Militärregierung für Württem⸗ ber-Baden, General Charles P. Gross, erklärte anläßlich des Inkrafttretens des Besatzungsstatuts in einer Ansprache über den süddeutschen Rundfunk, daß mit der Wahl des Bundespräsidenten und der Er- nennung des neuen Kanzlers die Militär- regierung zu einer Einrichtung der Vergangenheit geworden sei. Der Personalbestand und die Kontroll- funktionen der alten Militärregierungsor- ganisation würden nunmehr stark ein- geschränkt werden. Er selbst fua- giere nicht mehr als Direktor der Militär- regierung in einer völlig unabhängigen amerikanischen Besatzungszone, sondern als Landeskommiss ar. In gewissem Sinne sei der Landeskommissar der akkre- ditierte Vertreter der alliierten Oberkom- mission bei den einzelnen Ländern. Im Zuge der Errichtung der neuen Dienststelle des Landeskommissars ist in Württemberg-Baden das Personal der Mili- tärregierung seit dem 30. Juni um die Hälfte abgebaut worden. In den Kreisen werde der bisherige Militärregierungsofflzier nun- mehr„örtlicher Vertreter der Vereinigten Staaten“ heißen. Anmeldetermin für Soforthilfe wird nicht verlängert Bonn.(dpa) Anträge auf die rückwir- kende Soforthilfe vom 1. April an müssen bis zum 30. September eingereicht werden. Wie dpa von der Pressestelle des Bundes- Finanz ministeriums erfährt. können An- träge, die ohne triftigen Grund nach diesem Zeitvpunkt eingehen, nicht mehr berück- sichtigt werden. Redezeit bereits um zehn Minuten über- schritten hatte. Reimann bezeichnete den Kampf um die Einheit Deutschlands ais das Problem Nr. 1. Seine anderen Schluß worte gingen im Tumult und in Pfui-Rufen Unter. Nach diesen Tumulten gab Bundeskanz- ler Dr. Adenauer im Namen der Bun- desregierung eine Erklärung ab. Adenauer erklärte, daß die Regierung es unter ihrer Würde halte, Reimanns Reden, die dem Interesse des deutschen Volkes absolut zu- wider liefen, in Zukunft noch anzuhören. Loritz überrascht angenehm Nachdem man sich am Vormittag aus- getobt hatte, verlief die Nachmittagssitzung, in der Alfred Lorit z für die WAV, Helene Wessel für das Zentrum, Abg. Franz Richter für die„Nationale Rechte“ sowie die nordschleswig'schen Abg. Dr. Clau- sen(SSW) und Dr. Edert Deutscher Block) das Wort ergriffen, wesentlich ruhi- ger. Allgemein wurde die Rede des WAV- Vorsitzenden ihrer Sachlichkeit wegen mit Ueberraschung verzeichnet. Loritz erklärte, man werde die Regierung nicht nach ihren Worten, sondern nach ihren Taten be- urteilen. Die WA steht der Regierung nicht voreingenommen gegenüber, spende ihr jedoch auch keine Vorschußlorbeeren. Unter dem persönlichen Beifall des Bundes- Kanzlers sagte Loritz:„Jede Stunde, die die Regierung durch Debatten noch auf- gehalten wird, geht für praktische Arbeit verloren.“ Robertson bedauert Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der britische Ober- kommissar General Robertson empfing gestern den Vorsitzenden der SPD Dr. Schumacher auf Schloß Röttgen. Er sprach ihm den Dank der englischen Regie- rung für seine Erwähnung der Hilfe des englischen Steuerzahlers in den vergangenen Notjahren in seiner gestrigen Rede aus. Gleichzeitig äußerte Robertson sein Be- dauern darüber, daß der deutsche Bundes- kanzler Dr. Adenauer in seiner Regie- rungserklärung diese Hilfe nicht erwähnt, sondern lediglich von der amerikanischen Unterstützung gesprochen habe. 16 Anträge Bonn. Dem Bundestag liegen bereits 16 Anträge der Fraktionen vor., die nach Abschluß der Debatte über die Regierungs- erklärung auf die Tagesordnung kommen dürften. Die meisten Anträge hat bisher die KPD- Fraktion. Sie fordert in sieben Anträgen Bundestagsbeschlüsse zum Ruhrstatut, zur Demontage, zu den Besatzungskosten und zum sozialen Wohnungsbau. Die SDP for- dert den Bundestag in vier Anträgen zu Beschlüssen über den Bundessitz, über die Demontage und über Maßnahmen für Groß-Berlin auf. Die CDU/CSU hat bisher nur einen Antrag eingebracht. Sie fordert, daß ein Ausschuß Berlin gebildet wird, der für eine Eingliederung Berlins in die Wirt- schaft des Bundes sorgen soll. Die Deutsche Partei fordert in einem Antrag den sofor- tigen Abschluß der Entnazifizierung. Das Zentrum fordert in zwei Anträgen ein Amnestiegesetz und Wartegeld und Pensio- nen für Ostvertriebene Beamte. Außer diesen Anträgen liegt dem Bundes- tag, wie bereits gemeldet, ein von vierzehn Abgeordneten unterzeichneter Antrag vor, den vorläufigen Sitz der leitenden Bundes- organe nach Frankfurt zu verlegen. a Wirksame Flüchilingshille? Vorschlag des Weltkirchenrats vor der Entscheidung Genf.(UP) Wie ein Sprecher des Welt- kirchenrates bekanntgab, wurde Paul Hoffman, der Administrator des Europa- Hilfsprogramms, aufgefordert, zur Unter- stützung der zehn Millionen deutschen Flüchtlinge Mittel aus dem Marshallplan- Gegenwertfonds freizugeben. Der Welt- kirchenrat, der diesen Vorschlag unterbrei- tete, rechnet damit, daß Hoffman schon in Kürze eine entsprechende Anordnung er- lassen wird. Der Sprecher des Weltkirchenrates teilte weiter mit, daß der Rat im vergangenen Februar diesen Vorschlag zum ersten Male unterbreitete. Deutsche Vertreter hätten begeistert zugestimmt, so daß er an Paul Hoffman weitergeleitet worden sei. Es sei zu hoffen, daß die verantwortlichen Beam- ten der E. C. A. einsehen, welch große Gefahr die Flüchtlinge für den deutschen Wieder- aufbau seien und wie stark dieses Flücht- Iingsheer die deutsche Volkswirtschaft be- lastet. Der Sprecher wies darauf hin, daß 36 Prozent der Arbeitslosen Wéstdeutsch- lands Flüchtlinge sind. Des sollen Deutschen gleichgestellt werden Lemgo.(dpa) Vertreter der britischen Militärregierung und der Länder-Regierun- gen der britischen Zone haben auf einer Konferenz in Lemgo vereinbart, daß die heimatlosen Ausländer, die in Deutschland bleiben, in den Wirtschaftsprozeß eingeglie- dert und rechtlich den deutschen Staatsbürgern gleichgestellt werden sollen. Die Verteilung der heimat- losen Ausländer auf die einzelnen Länder soll ohne Rücksicht auf ihre Nationalitat so schnell wie möglich vorbereitet werden. Von den Kosten hierfür soll der Bund 85 Prozent übernehmen. Auf der Tagung wurde betont, daß dieser Plan erst ver- wirklicht werden könne, wenn die Rechts- stellung der heimatlosen Ausländer gesetz- lich geregelt ist. Es wird damit gerechnet, daß bis zu 60 000 heimatlose Ausländer in Deutschland bleiben wollen. Flüchtlings-Geistliche gegen Dr. Ott Göppingen.(dpa) Acht Flüchtlingsgeist- liche aus Württemberg haben die Ent- scheidung des bischöflichen Ordinariats in Rottenburg gebilligt, das dem als Kandidat der„Notgemeinschaft“ zum Bundestags- ab geordneten gewählten katholischen Pfar- rer Dr. Ott seine seelsorgerische Voll- machten entzogen hat. Die Geistlichen betonen in einer Er- klärung, daß disziplinäre Maßnahmen der katholischen Kirche nicht absolut unfehlbar sein müßten. Im Falle Dr. Ott habe das Ordinariat jedoch zweifellos richtig gehan- delt. Die Geistlichen fragen. wie ein Mann wie Dr. Ott,„der bis in die letzten Tage vor dem Zusammenbruch nationalsozialistische Propaganda getrieben habe. es wagen konnte, sich als Kandidat für den neuen deutschen Bundestag aufstellen zu lassen“. Es sei sehr zweifelhaft. ob die Wähler Dr. Ott ihr Vertrauen geschenkt haben würden, wenn sie über alle Dinge informiert gewesen wären. Sie wollen nicht mehr demontieren Duisburg.(dpa) Die beiden bei der De- montage der August-Thyssen-Hütte in Duisburg-Hamborn beschäftigten Firmen Lohberg aus Walsum und Harden bicker aus Wuppertal sind mit zusam- men 300 Arbeitern von ihrem Auftrag zu- rückgetreten. Damit haben jetzt fünf der Ursprünglich elf Firmen die Demontage- arbeiten bei der August-Thyssen-Hütte ein- gestellt. In Dinslaken sind Flugblätter ver- breitet worden, in denen der Demontage Unternehmer Gottlieb Knoop beschuldigt wird, er habé in dem letzten halben Jahr auf der Thyssen-Hütte unschätzbare Werte demoliert und die Arbeitsplätze von Tausen- den von Arbeitern vernichtet. Ruhrbehörde hat Tätigkeit aufgenommen Düsseldorf.(dpa) Der britische Vertreter in der Ruhrbehörde, Sir Vaugham Berry, hat am Donnerstag bestätigt, daß der organi- satorische Aufbau der Behörde abgeschlos- sen und die praktische Arbeit aufgenommen worden sei. Es sei beabsichtigt, z we! deutschen Persönlichkeiten die Posten eines Rechtsberaters und eines wirt⸗ schaftlichen Beraters anzubieten. sobald der deutsche Vertreter für den Rat der Behörde durch die Bundesregierung ernannt worden sei. Der Ruhrbehörde sei jedoch weder be- kannt, wer dieser Vertreter sein solle, noch ob Deutschland der Ruhrbehörde beitreten wolle oder nicht. Sir Vaugham kündigte an. daß die Ruhr- behörde als erstes die Kohlenexportquoten für das erste Quartal des kommenden Jahres festlegen wolle. Nach seinen Worten soll die Ruhrbehörde nicht weiter ausgebaut werden. Man wolle den Stand von fünfzig Beamten und Angestellten halten. Die Leitungen der vier Abteilungen seien bereits besetzt. Frankreich habe die Stahl- und Hollazd die Kohlenkontrolle. England die Statistik und Information und die USA den Schutz gegen diskriminierende Handels- praxis übernommen. MORGEN Freitag, 23. September 1949 Monde! Kommentar EN Freitag, 23. September 1949 e Welten . Amerika, du hast es besser. Dieser Stoß- seufzer, den sich in den vergangenen Jahren mancher abendländische Politiker abgerun- gen hat, beweist die ganze Fehlerhaftigkeit einer Entwicklung, in der sich unser alter Bontinent befindet. Denn wohlgemerkt, Europa war einst der Lehrmeister und Schrittmacher der überseeischen Lander und es gab keinen größeren Unterschied als den zwischen einem kulturstolzen Franzosen oder Engländer und dem verachteten Be- Wohner jener Bauernkolonien jenseits der Westindischen Inseln. Nunmehr aber haben sich die Brenn- punkte des Weltgeschehens so stark ver- lagert, daß zwischen den Weltmächten der Sa und der Sowjetunion eingekeilt die uneinigen Staaten von Europa nur noch die Rolle von Trabanten zu spielen verurteilt sind. Das ist das Ergebnis einer vernunft- losen Politik und eines Handelns, das in einem vorkopernikanischen Denkschema stecken geblieben, nicht begreift, daß zwi- schen Madrid und Moskau nur noch wenige Flugstunden Weges sind, und dem mit aller Raffinesse und Gewalt mittels Devisen, Pässen, Visen und Schikanen diese Entfer- nung trotz aller technischen Fortschritte Wieder auf seine mittelalterliche Länge aus- zudehnen gelungen ist. Dies festzustellen, war das eigentliche Stillschweigende Ergebnis zweier Reise- berichte von norwegischen Gewerkschaft- lern nach den Vereinigten Staaten und der Sowietunion, Reisen, die uns, die Leser der Berichte, fast zu der Ueberzeugung bekeh- ren könnten, daß die Wesensunterschiede Zwischen den beiden Weltkolossen weniger bedeutend sind als ihre gemeinsame Un- gleichheit zu unserem alten Völkerbabylon. as mag daran liegen, daß Traditionen und Unterschiedliche soziale Organisationen ute weniger entscheidend geworden sind s die Wirksamkeit einer technischen Ent- cklung und der motorischen Gewalt der Produktivkräfte. Und da gibt es allerdings Wesensverwandtschaften zwischen Amerika N 5 Rußland, die geradezu frappierend Wenn beispielsweise die norwegische Darstellung über die amerikanischen Gewerkschaftsbewegung zu be- richten weiß, daß sie mit ihren 15 Millio- nen organisierten Arbeitern zu einer der stärksten Wirtschaftsfaktoren der USA ge- worden ist und darum auch in ihrer poli- tischen Wirkung die Bedeutung der russ i- schen Staatsgewerkschaften er- reicht, so muß das einen europäischen Ge- werkschaftsmann mit Neid erfüllen, fühlt er doch, daß in Rußland wie in Amerika relativ mühelos ein Ziel errungen ist, nach dem die europäischen Arbeiterunionen Seit einem Jahrhundert unter vielen Opfern ergeblich gestrebt haben. In Amerika wie Ruhland kassieren die gewerkschaftlichen Bände nicht nur Mitgliedsbeiträge, m- derhalten nicht nur eine riesige Bürokratie und finanzieren dann und wann einen treik, sondern sie treten auf mit dem ge- Waltigen Anspruch, eine ausschlaggebende Sesellschaftliche Macht zu sein, die über das Wohl und Wehe der Wirtschaft wie der litik, über die Absetzung und die Wahl on Staatsmannern, Ministern und 1 2 Ja, die sogar mehr * l identisch wird mit dem Be- einer geplanten Produktion, der heute martigerweise sowohl Amerika wie Rug trotz aller Weltanschaulichen Pifferen- zen beherrscht. Wenn wir beipielsweise hören, das in den USA das Baugewerbe, die Kohlen- gruben, die Konfektions- und Glasindustrie, hlwerke, Eisenbahnen, Schiffahrt und ransport hundertprozentig gewerkschaft lich erfaßt sind, so bedeutet dies, daß die Schlüsselposition der ganzen Wirtschakt von den Gewerkschaften total gesteuert werden ann, Wenn sie es darauf ankommen las- Wollen. Die von Lewis geleiteten ver- 8 einigten Grubenarbeiter haben diesen Be- Weis vor nicht allzulanger Zeit erbracht. ute verdient der Bergmann das Doppelte 1939 und arbeitet nur noch sechs bis eben Stunden. Außerdem erhält er ein ahresurlaubsgehalt von hundert Dollar und Alterspension von monatlich hundert ollar. In den Wohlfahrtsfond dieser Ge- erkschaft geben die Unternehmer jährlich Millionen Dollar. Aus diesen Geldern der gezahlt, sondern wird sogar ein zes Forschungsprogramm wider die ublungenerkrankung bestritten. Dabei irn s man bedenken, daß ganze Industrie- zweige wie die Stahlindustrie bis Ende der iger Jahre überhaupt noch nicht ge- rkschaftlich organisiert waren. Aehnlich verhält es sich in der Sowijet- ion, Wo die Erfolge der Gewerkschafts- macht infolge der relativen Armut des gan- 3 Landes noch nicht so in die Augen ngen, wo aber immerhin die Tatsache verzeichnen ist, daß der Staatsmacht als uftraggeber und Abnehmer der gewerk- ktlich kontrollierte Betrieb als Unter- ehmer gegenübersteht. Wie das überhaupt is hervorstechendste und widerspruchs- ste Merkmal der Entwieklung sowohl in er USA wie in der UdSSR ist, daß die ur- drünglich unternehmerfeindliche Macht der organisierten Arbeit heute zu den größten ternehmen der Gesellschaft zählen. Es ist a bekannt, daß in der Sowjetunion die 8 rkschaften entscheidenden Anteil an der ellung der Produktionsprogramme, der Jahrespläne und der Durchführung der wirt- chaftlichen Sozialziele haben. Sie schließen ollektivverträge ab und haben in diesen Kollektivverträgen ein ganzes System von zialen, hygienischen und kulturellen Lei- stungen einbezogen, so daß der Reallohn des russischen Arbeiters an der ausbezahlten hnsumme eigentlich schon gar nicht mehr echnet werden kann, da sie von den un- bezahlten Vergünstigungen in vielen Fällen ertroffen wird. Veranstalten doch diese Gewerkschaften nicht nur Theater-, Film- Sportvor führungen, Museums-, Kunst- chulbewegungen, sondern haben sich n Wohnhausbau, die Lebensmittelver- sorgung, den Kurbetrieb und die Kinderbe- treuung maßgeblich eingeschaltet. Wenn wir nun erfahren, daß auch in deri USA 2. B. die Gewerkschaft der Damen- bekleidungsindustrie vier eigene Rund- kunkstationen, viele Ferienheime und Er- holungsstätten, Arbeiterfortbildungsschulen und Universitätsstipendien in groger Zahl organisieren, daneben einen Aufklärungs- kfeldzug gegen Rassenwahn und die Ver- achtung der Frauenarbeit führen, außer- dem einen Schatz von dreißig Millionen angesammelt haben, so mag man ermessen, . was für eine neuartige Macht, so ganz ver- schieden von europäischen Begriffen und Auffassungen hier in den letzten Jahi- zehnten entstanden ist. Darum nimmt es nicht Wunder, wenn die Arbeiter der USA und der UdssR mächtig stolz sind auf ihre Erfolge und der Arbeiter selbst sich nicht mehr als Paria und Ange- höriger des vierten Standes. sondern als Teilhaber einer regierenden Macht der Gesellschaft sieht und gerade aus diesem Grunde mit Verachtung auf das im Schatten seines mittelalterlichen Daseins versinken- Unser Interview mit Bundesminister Jakob Kaiser Wozu Ministerium für gesamtdeutsche Fragen? „Die Politik des Kernstaates steht unter dem Gesetz der deutschen Einigung“ Bonn. desregierung veranlaßt, ein Ministerium für gesamtdeutsche Fragen einzurichten?“ „Die Gründe liegen auf der Hand. Die Bundesregierung will damit das betonte Bekenntnis ablegen, daß die Politik des deutschen Kernstaates unter dem Gesetz der Einigung Deutschlands zu stehen hat.“ „Ist es nicht Aufgabe der gesamten Bundesregierung, ihre Politik auf die Not- wendigkeit der deutschen Wiedervereinigung abzustellen?“ „Ganz gewiß! Aber angesichts der Größe und der Schwere der Aufgaben, die schon im Gebiet des deutschen Kernstaates zu lösen sind, bedarf es einer Stelle, die in ganz besonderer Weise mit der Sorge für alle deutschen Länder beauftragt ist, die noch außerhalb des jetzigen Bundesgebietes liegen. Einer Stelle, die alle Maßnahmen und Entscheidungen der Bundesorgane in ihrer Wirkung auf die Bevölkerung dieses Gebietes abwägt.“ „Ist Ihnen bekannt, daß in russisch lizenzierten Zeitungen schon seit Tagen ein erbitterter Kampf gegen ein solches Mini- sterium geführt wird?“ „Ich habe davon gelesen. Es ist mir aber ganz unverständlich, daß dieser Kampf gerade von Presseorganen geführt wird. deren Spalten fast täglich mit Rufen nach Wiederherstellung der deutschen Einheit ge- küllt sind. Ich bin überzeugt, daß die Arbeit meines Ministeriums von allen verstanden und gebilligt wird, denen über jedes Partei- interesse hinweg an der echten Einheit eines wahrhaft freien Deutschlands gelegen ist.“ „Wie beurteilen Sie die ablehnenden Presseäußgerungen der SPD über das soge- nannte Ostministerium?“ „Es ist mit vollem Bewußtsein von der Schaffung eines Ostministeriums abgesehen „Welche Gründe haben die Bun-. Von unserer westdeutschen Redaktion worden, obwohl niemand aus einer solchen Bezeichnung die Anerkennung der Zwei- teilung Deutschlands herauslesen konnte. Ich bin davon überzeugt, daß die SPD die dringende innerdeutsche nationale Aufgabe dieses Ministeriums nicht verkennt, daß sie vielmehr um der deutschen Menschen außer- halb des jetzigen Bundesgebietes willen die allen Parteien gemeinsame Sorge für diese Menschen erkennt und bejaht.“ 5 Der Bundespräsident spricht zur deutschen Jugend Bonn.(dpa) Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuß wird am Sonntagnach- mittag in Bonn auf einer Bundesfeier der Jugend und des Sports im Gronau- Stadion in Bonn zur deutschen Jugend sprecher. Am Sonntagvormittag werden Staffetter! aus Berlin, Bayern, Westfalen. Hessen. Lü- beck und vom Bodensee dem Bundespräsi- denten Urkunden überbringen. Anschlie- gend wird dem Bundespräsidenten der an- Verlegenheit um China Wer wird die Volksrepublik zuerst anerkennen? London.(UP) In britischen Regierungs- kreisen wird zur Zeit die Frage erwogen, ob die neue kommunistische Regierung Chinas de facto anerkannt werden soll. In Kreisen des britischen Außenministeriums weist man darauf hin, daß es noch verfrüht sei, auf die Ausrufung der neuen chinesi- schen Regierung durch Mao Tse Tung zu reagieren. Aber es sei doch möglich, daß diese Tatsache den Beginn neuer diplo- matischer Aktionen bedeute, die nicht nur Großbritannien, sondern auch die Dominien Wyschinski Fußeet friedliche Absichten UN- Vollversammlung im Zeichen zarter Rücksichtnahme? New Tork.(dpa-REUTER) Der sowieti- sche Außenminister WyVschinski 2 i Vor er e f biße 92 05 Sen NT 15 ce. „KAI Sghen. Auf 558 5 Krieg“ Weitergehen werde. schinski lächelnd:„Ich will ihn nicht wei- 1 9„Kalte ter führen. Und sie alle würden ja auch keinen heißen Krieg“ wünschen.“ Der Lenkungsausse ñchuß der UN-Vollversamm- lung lehnte einen Antrag des sowietischen Außenministers ab, den Punkt 21„Bedro- hung der politischen Unabhängigkeit Grie- chenlands“ von der Tagesordnung abzu- Setzen. Wyschinski hatte erklärt, daß vor einer Bedrohung Griechenlands durch seine nördlichen Nachbarn keine Rede sein könne. Man müsse sich vielmehr fragen. wie dem „Faschistisch-monarchistischen Regime“ in Griechenland und dem Terror. den es aus- übe, ein Ende gesetzt werden könne. Er Wiederholte außerdem die Beschuldigungen, daß das Chaos in Griechenland auf die An- Wesenheit britischer und amerikanischer Militärmissionen zurückzuführen sei. Wy- Schinski forderte außerdem die Absetzung der Koreafrage und der Erörterung eines Berichtes der kleinen Versammlung“. Der Ausschuß sprach sich jedoch dafür aus, 3 Punkte auf der Tagesordnung zu be- lasse 7 5 Abschlugtermin für die gesenwürtige Sitzungsperiode der Vollversammlung wurde der 30. November festgesetzt. „Ein besonders friedlichen Akzent“ Argentinien hat seinen vor einiger Zeit gestellten Antrag auf Einberufung einer Sonderkonferenz der UN-Mitgliederstaaten jetzt zurückgezogen. Auf dieser Konferenz Die neuen Armen Europas Was bedeutet die Abwertung des Pfundes für England? London. Alles scheint sich in der Geschichte wiederholen zu sollen. Vor fast genau achtzehn Jahren, am 20. September 1931 wurde das englische Pfund vom Gold- Standard freigemacht. An diesem Tage brachten die Zeitungen die Nachricht, Hitlers Nichte habe Selbstmord begangen; die Banken schlossen zwei Tage lang, um Spekulationen zu verhüten: und Tokio erlebte ein Erdbeben. Der große Unter- schied zwischen 1931 und 1949 ist, daß mar! damals den Wechselkurs des Pfundes nicht festsetzte, sondern ab wartete. wie er sich international finden würde. Damals wie heute ahnte man nichts vorher. Finanzminister scheinen das Recht zu haben zu bluffen. Seit 1948 hat Sir Stafford Cripps neunmal erklärt. er werde den internationalen Wert des Pfundes nicht andern; und weil dieser Betrug ein frommer War, besteht auch kein Grund für ihn, zurückzutreten. Sir Stafford hat auch sicher- lich kein Doppelspiel getrieben, sondern ein- fach die Konsequenz aus dem Mißtrauen zum Pfunde gezogen. Es war ein auf die Dauer unmöglicher Zustand. sozusagen zwei Kurse für das Pfund in der Welt zu haben. Offiziell bekam man vier Dollars für ein englisches Pfund: aber wenn man eine Pfundnote in New Lork verkaufen wollte, erhielt man nur drei Dollar. Jeden Tag konnte man in der Zeitung lesen, daß das Pfund in der Schweiz für zwölf Franken zu kaufen war, Während der offizielle Was noch siebzehn war.. 8 t def. Der Argentinische Erwiderte WW sollte eine Revision der UNO- Satzungen unter besonderer Berücksichtigung des N 0 Schts 1 cherheitsrat erörtert wer- t 2 1 Beschluß vhurde dem Lenküngsausschuß der UN-Vollversamm- HUung Vor dern argentinischen“ Deéleglerten übermittelt. Er begründete den Schritt mit dem Wunsch Argentiniens, der vierten Sit- zungsperiode der Vollversammlung einen besonders friedlichen Akzent zu geben. 5 Vermutlich kein Außenministertreffen Eine Konferenz des Rates der Außen- minister der vier Großmächte während der gegenwärtigen Sitzungsperiode der UN- Vollversammlung wurde am Donnerstag von maßgeblichen Kreisen in New Lork für unwahrscheinlich gehalten. Lediglich die Außenministerstellvertreter dürften tagen. Sie haben sich mit den Ar- tikeln des österreichischen Staatsvertrages zu beschäftigen, über die sie sich während ihrer Londoner Besprechung nicht einigen konnten. Es war allgemein erwartet worden, daß die vier Außenminister— Bevin, A che— son, Wys Chins ki und Sehuman— die alle an der Eröffnung der UN-Vollver- sammlung teinahmen, die Gelegenheit zu einem Treffen wahrnehmen würden. In dem Schlußkommuniquèe der letzten Außen- ministerkonferenz in Paris hatte es aus- drücklich geheißen, daß in New Vork ein Termin für die nächste Konferenz des Außenministerrats festgelegt werden sollte. Von unserem Londoner Berichterstatter Dennoch kam die Ankündigung Sir Staffords in der Sonntagnacht als eine Ueberraschung, weil nämlich die erste Kon- sequenz die Heraufsetzung der Brot preise war. Keine Partei wirft der Reglerung vor, sie sei an dieser Pfundent wertung schuld, wenn auch die Konservativen erklären. man hätte diese Maßnahme früher treffen sollen. Lord Beaverbrooks Zeitungen haben seit Monaten geschrieben: setzt das Pfund frei! In allen Kreisen ist man sich jedoch darüber klar, daß neue Einschränkungen und Knapp- heiten folgen werden. England wird viel- leicht mehr exportieren können: aber der notwendige Import wird teurer und deshalb weniger erschwinglich sein. Als das Pfund das vorige Mal entwertet wurde, bot man der allgemeinen Depression einen Halt; man hofft, daß die Folgen diesmal ähnlich sein werden. Obwohl das Geheimnis der Pfundab- wertung gut behütet war, ist nicht daran zu zweifeln, daß besonders in den Ver- einigten Staaten viel spekuliert worden ist. Aber der innere Kaufwert des Pfundes wird natürlich zuerst nicht verändert wer- den, zumal wenn man jede Heraufsetzung der Löhne vermeidet. Londons ernsteste Sonntagszeitung, der„Observer“ hatte noch am Tage vorher einen Artikel mit der Ueberschrift„Die neuen Armen Europas“ gedruckt, in dem die Eng- länder als„neue Arme“ bezeichnet waren. Darin wurde geschildert, wie die englischen den alten Europa herabsieht. Selbst in Ruhland, wo die Lebensbedingungen wahr- haftig nicht beneidenswert sind, ist der Arbeiter darum der festen Ueberzeugung, daß sein Land und sein Volk in ein ähn- liches wenn nicht noch besseres glückliches Entwꝛicklungstadium hineinwachsen wird wie es in den USA herrscht. Und das ist allerdings ein Unterschied zu der Nieder- geschlagenheit und Gleichgültigkeit, die uns Europäer erfaßt hat. ob wir nun dem Stand der Arbeiter oder der Unternehmer ange- Bören. Dr. K. A. Notiz zum Tage: das Wort „Die Weimarer Demokratie ist an büͤgelten Hosen zugrunde gegangen“, Dal die uberraschende historische Erkennt die Zuhörer der Bonner Plenarsitzung g aus der Ansprache des D- Abgeordù Rechtsanwalt Ewers, ziehen konnten, des Gelächters des ganzen Hauses bit einige Abgeordnete betreten auf ihre i, Strohwitwertagen verwüsteten Hose Herr Ewers meinte weiter:„Die tör Aeußerungen eines gans unmaßgeb Vertreters der Partei haben natürlich ganzen Weltpresse ihren Widerhall gef — s 0 n gesagt R be, das Na Im 5 Wir sind keine Idioten“ bag ein Geheimnis!“ Die Versicherung, deutsche Jugend Wolle nichts von 8 Worten wissen, sondern verlange„Halſ quittierte Renner(KPD) mit dem schenruf:„Jawohl, stramme Haltung!“ Der Vorsitzende der Bayernpartei, Dr. läßlich der Jahrtausendfeier der Rhein- lande vom Reichspräsidenten Hindenburg gestiftete Rheinlandpokal überreicht wer- os, überreichte dem Prdsidenten den. nicht weniger reichhaltigen und bu f 2 Kranz von Stilblüten und machte Sowjetzonen-CDU verlangt Auflösung bapriziöse Ausflüge in die Geschichte Mythologie. In der Bundesregierung nach seiner Meinung„föderalistische zentralistische Antipoden“ und darum die Regierung ein„zentralistisches und ralistisches Janusgesicht.“ Carlo Schmid stand anscheinend die bayrische Hen angst. Aber als er den Redner wegen Diſetaturgeluste zurechtweisen wollte, auch er die aus besorgter Baluvaren tõnende Zurechtweisung hinnehmen: Professor, hören Sie auf, der Sie aa Württemberg die Allonge- Perücke des dezfursten als Staatspräsident umhäüngen ten!“ der DWR Dresden.(dpa) Im Namen der Sowjiet- zonen-CDU hat Professor Hiek mann ge- fordert, daß die Wirtschafts kommission für die Sowjetzone durch eine demokratische parlamentarische Konstruktion ersetzt wird, sofern die sowjetische Militärverwaltung keine ostdeutsche Regierung ins Leben ruft. Die nationale Front, so sagte der zweite Vorsitzende der Sowjetzonen-CDU auf einer Tagung des sächsischen Landesvorstandes, könne nicht verwirklicht werden, solange die Sowjetzone nicht wirklich demokratisiert sei. Es hänge jedoch nicht von den Parteien ab, ob ein ostdeutscher Staat mit einer eige- nen Regierung gebildet werde, sondern aus- schließlich von der SMV. r UNZ-Vollversammlung Wirken werde. Auf Grund der bisher? der britischen Regierung eingenomm Haltung herrscht in Paris die Auffas vor, daß mit einer raschen de fact erkennung der Regierung Mac- Tse durch Großbritannien zu rechnen ist. land werde den chinesischen Kommus außer Waffen und kriegswichtigen Roh fen alle Waren liefern, nach denen rage besteht. a Der Führer der der betreffen würden. In Regierungskreisen wird darauf hinge- wiesen, daß die Frage der Vertretung Chi- nas im Sicherheitsrat bald zu einem aktuel- len Problem werden dürfte. Inzwischen ist bekannt geworden, daß die chinesische Nationalregierung die Absicht habe, den Sicherheitsrat mit der Begründung anzuru- fen, daß Großbritannien den chinesischen Kommunisten Hilfe leiste, indem es mit ihnen über Honkong in Handelsbeziehungen getreten sei. Dieses Vorgehen der National- regierung könnte dazu führen, daß die bri- tische Regierung sich endgültig entschließt, das kommunistische Regime de facto anzu- erkennen. Die nichtüberraschende Ausrufung der chinesischen Volksrepublik wird in Pariser politischen Kreisen als ein Vorgang von großer Tragweite angesehen, der sich trotz aller Gegenbemühungen der chine- Aschen„Ienenslresteruns 1 aer dend chinesischen Kong der Eröffnungssitzung der„politischen ratenden Versammlung des chinesi Volkes“ in Peking proklamiert. Mao Tung erklärte dabei:„Wir müssen uns kern, insbesondere mit der Sowietuf und den neuen Volksdemokratien, zus menschließen, wenn wir im Kampf um Erhaltung unseres Sieges nicht allein st wollen. Die konstituierende Konferens betonte Mao Tse Tung, habe das Vertrus des chinesischen Volkes. Sie besitze di die Machtbefugnisse eines„natio nah Volkskongresses“. Mit der Kuom tang könne es keinen Komprom geben. Es bestehe nur die eine Wahl, d, Feinde zu vernichten oder selbst un Arete zu werden und zugrundezusel Unpolitisches Alis Paris „Du siehst aus wie ein 1 mein Schall Aber die„Garconne“ von 1949 hat Rehaugen/ Von P. A. Risius Paris, im September. Soeben noch lieb- haben sich vollständig verändert. Men! ten sie es, auszusehen wie unsere Grogmüt- den jungen Damen bei Christian Dior i ter einst ausgesehen haben. Die glückliche Jacques Fath die Haare kurz geschnlt Zeit um 1900 war das Vorbild. Aber die Pa- e. e ee e eee.. beweglichen onne s von 1924. Natürlich hat das Geist. Die Damen von 1949 fanden bald, kungen ausgeübt. Die Pariserin, die 1 daß die Reize von 1900, in der es Wðohl eine dern sein will— also beinahe jede ff Art Sensation für die neugierige Männer- wieder den Bubikopf. 1900 ist vergess welt war, wenn sich bei einem Windstoß Wir leben 1924, also in der Epoche, int herausstellte, daß auch die Frauen Beine sich die berühmte Emanzipation der“ N hatten, in unserer Epoche der großen Ent- in sehr, sehr selbständigen Manieren aug hüllungen bei den Badeanzügen nicht mehr— was damals neu war, Zu jener Zeit passen. Doch begann die große Umstellung das Buch von Victor Marguerite — sie kängt erst an, aber die Anzeichen Gargonne“ der Best-Seller Europas. Mond sind untrüglich— diesmal gar nicht bei den 1 5 8* Lerbier hieß das junge Mädchen, das Kleidern. Es waren die Köpfe, die den der neu errungenen weiblichen Freiheit“ neuen Stil der Pariserin einleiteten, es 4 0 l 0 ihr passend— aber von vielen anderen! waren die Friseure, die seine Schritt- passend— scheinenden Gebrauch mad macher wurden. Bei den Vorführungen der Ach, La Garonne“ war nicht gerade ö neuen Mode galt das Interesse diesmal we- was man ein moralisches Buch nennt(d. niger den Modellen selbst als den— Man- leicht daher der große Erfolg.) A nequins. In der Mode gibt es nicht allzuviel sein Titel gab einer ganzen. Generation ö Neues, aber die Frisuren der Mannequins jungen Frauen, die entschlossen waren eigenes Leben zu leben, den Namen. 4 War ein ziemlich wildes Leben, obgleich Gargonmes die Ehe durchaus nicht ablelb ten. Aber sie war für sie nur eine Ze, gemeinschaft, ungefähr das, was man W später„Kameradschaftsehe“ nannte und“ sollte auf die recht persönlichen Gepfe heiten der Gargonnes keinen Einfluß hab Victor Marguerite verlor dureh“ ö Skandal, den das Erscheinen seines Bi verursachte, das Kreuz der Ehrenleg aber die Auflage ging in die Hund tausende. Die„Gargonne“ wurde weit“ Frankreich hinaus der Typ, dem die jun Mädchen um 1925 nachstrebten, wenn se modern sein wollten. Sie würden, in ine Aussehen, immer maskuliner. Du sieb“ ja aus wie ein Mann, ne Schatz, begann ein damals viel ges ner Schlager. Und siehe da, nach Wiedererscheinen der kurz geschnitten. Bubiköpfe im Frühherbst 1949 verschwint“ in Paris allmählich auch wieder die dahin so betonten Hüften, und es dien danach aus als ob— wie man in der sprache so treffend sagt— die S Bedeutung verliert“. Bald siehst Du wer, aus wie ein Mann, mein Schatz Halt, doch nicht ganz. Die neuen Gare nes haben eine Eigentümlichkeit, das H. auge. Dieses sanfte, wehmütige Aue Rehes braucht nicht braun. zu sein. es kom nicht auf die Farbe, sondern auf den 1 druck an. Man erreicht ihn, indem 9 0 Augenbrauen nicht mehr abrasiert, de aber die Augenlider ein ganz klein e dunkel färbt, das Auge durch einen am äußeren Augenwinkel quasi ver! und so den Blick„vertieft“. Der besteht in der Möglicheit, einen 4 Europa- Reisenden mit ihren knappen Devi- sen an den vollen Tischen des Kontinents sägen, und von den Einheimischen mitleidig oder mit Schadenfreude betrachtet würden. Zu selten sieht man die Kehrseite die- ser Medaille. Zwar lebt man in Eng- land weitaus Karger als irgendwo auf der Welt, und daran Wird sich auch nichts durch die Pfundabwertung ändern; aber das Wenige, was man in England bekommt, er- Hält jeder. Bettler und Arbeitslose gibt es in England kaum, und selbst die Aermsten Kkörmen sich das Wenige leisten, das jeder zugeteilt bekommt. Mit der stoischen Ruhe, mit der man in England Schlange steht, nimmt man auch die Abwertung hin. Eine Flucht aus dem Pfunde war durch die strengen Devi- sengesetze einfach nicht möglich; keiner konnte sich vor der Entwertung schützen, weil man Pfunde schon seit langem nicht exportieren durfte. Und noch ist nicht be- kannt, ob nunmehr zum freien Verkehr in Devisen zurückgekehrt werden wird. Das Verhältnis des Pfundes zu den Goldwäh- rungen ist so niedrig festgesetzt worden, daß man viele Beamte sparen könnte, wenn man die Zwangsmaßnahmen zum Schutze des Pfundes aufheben würde. Aber es muß wohl erst abgewartet werden, wie die. mit Goldwährung auf die Ab- Wertung reagieren. Zwar wird der reisende unschuldige d. aul Erigländer im Ausland weitaus teurer leben Männer, 1 An 2 Boch in als bisher; aber er wird vielleicht mehr Retorte befindlichen Ser ene nicht gen Pflinde mit ins Ausland nehmen dürfen. gültig sind. 5 lang 6 Efes Der Abgeordnete hat nisten hat bekanntlich den neuen Staat:; allen freiheitlichen und friedliebenden? der lung Part gesse ner N Part Lanc Unte eng der fluß Hein stark beste nur ner und BI ü Die aus mini Fran Kabi 80 K Kat der Hein der! rasck 8 naue Luke schle als t. Volk . es, a Wes auch mog! Wohn natic Rie tutes 0 1 Wie reich reich N die beit, Fina ond träg bein N ben des zeig dure ents len — 949/ J — b Hat ist an g Jen“. Da eenntni tzung geß 1b geordh onnten. ses blig ihre in Hosen Die töri maßgebi Arlick in all gef as haf e lese ten! Baß Rerung von Seh e„Hal dem tung!“ tei, Dr. enten und bu achte chichte erung stische darum 2 und Schmid ne Hen wegen ollte, uren men: Sie sieh te des nängen! Nr. 196/ Freitag, 23. September 1949 r* 7 E MORGEN N * Wer und was sind die Männer in Bonn? Ein Doktor der Theologie und ein Tierarzt sind dabei Querschnitt durch das Kabinett Adenauer Dreizehn Männer sitzen neben dem Kanzler Pr. Adenauer auf der Regie- rungsbank des Bonner Bundeshauses, Dag die Regierung einen Querschnitt durch das deutsche Volk von heute darstellt, ist von einem Parteikabinett kaum zu erwarten. Nur in der Altersgliederung scheint ein ge- sunder Durchschnitt getroffen. Das Durch- schnittsalter der 14 Männer des Kabinetts Adenauer ist 56 Jahre. Dr. Adenauer ist mit seinen 73 Jahren mit weitem Abstand der Senior des Kabinettstisch geblieben. Der 41 jährige Minister Hellwege, Verbin- dungsmann zum Bundesrat, ist der Junior der Regierung. Ueber dessen Spitzenstel- lung in der schwarz-weiß- roten Deutschen Partei sollte man das Kuriosum nicht ver- gessen, daß der Benjamin des ersten Bon- ner Kabinetts einer der ältesten deutschen Parteien überhaupt nämlich der 1866 ge- gründeten weißgelben Partei der welfischen Hannoveraner entstammt. Der tüchtige Landkaufmann aus dem Obstgebiet an der Unterelbe ist zugleich der einzige im engeren Sinne Norddeutsche in der Bundesregierung. Auch daß durch Ein- fluß des Bundeskanzlers dessen engere Heimat am Niederrhein verhältnismäßig stark vertreten seig würde, hat sich nicht bestätigt. Denn aher Dr. Adenauer sind nur sein Innenminister der bisherige Esse- ner Oberbürgermeister Dr. Heine mann und sein Vizekanzler und ERP- Minister Blücher an Rhein und Ruhr beheimatet. Die Mehrzahl der neuen Minister stammt . ung bisher genomm Auffas e facto. a0-TSe. I en ist, ommung en Rohe denen n Con m Staat litischen chinesist Mao sen uns denden SowWjetu ien, Zug mpf um allein ste ferenz 8 Vertrag Sitze di tbionah r Kon mpron Wahl,„dg bst ung dezugelr hat ius t. Man! n Dior geschnit is der A. en„G51 at das, n, die de— fl vergess sche, in d n der n ren Aue er Zeit erite as. Moni n, das preiheit“ inderen ich fach gerade d nennt( 5 eration Waren, Jamen. obgleich cht able ine Zhen man W. ate und! Gepflog⸗ fluß habe durch nes Bull renleg Hundi Weit schnitten rschwin er die sieht 9 der Mos Büste Du Wiel en Garel das„es Auge el. es Kom, den aus Süddeutschland. auch der Ost- minister Jakob Kaiser. ein geborener Franke. Zwei Schlesier sind ebenfalls im Kabinett: Flüchtlingsleiter Dr. Luk a- gehek und Verkehrsminister Seebohm. 80 kommt es, daß der Konfession nach die Katholiken in der Bonner Regierung in der Mehrheit sind. Dafür ist Innenminister Heinemann, bei dessen Herkunft vom Nie- derrhein und aus Essen einigermaßen über- raschend, nebenamtlich ein besonders hohes Kirchenlicht im evangelischen Deutschland, nämlich Laienmitglied des Rates der EKD. keiner der neuen Minister hat bereits in der Weimarer Republik einen Posten als Reichsminister gehabt. Im politischen Le- ben vor 1933 dagegen haben mindestens sechs der vierzehn Männer des neuen Bon- ner Kabinetts bereits eine Rolle gespielt: Kaiser und mit Abstand Arbeitsminister Storch im Gewerkschaftswesen, Dr. Ade- nauer als Oberbürgermeister von Köln, Dr. Lukaschek als Oberpräsident von Ober- Schlesien, Finanzminister Dr. Schäffer als temperamentvoller Chef der Bayerischen Volkspartei und FDP- Justizminister Dr. Dehler, damals allerdings weniger be- kannt, bei Bayerns Demokraten. Wenn es auf Doktortitel allein ankäme, wäre der Regierung eine erfolgreiche Zu- kunft sicher. Bundeskanzler Adenauer ist gleich vierfacher Ehrendoktor. Innenmini- ster Heinemann ist zweifacher Doktor, näm- lich der Rechte und der Theologie, was für einen Bergwerksdirektor wohl einmalig ist. Minister für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Niklas ist Tierarzt und Professor für Tierzucht. Wirtschaftsminister Erhard ist ebenfalls als Wissenschaftler und Professor in die Politik gekommen. Nicht weniger als elf der vierzehn Minister haben ein akade- misches Studium hinter sich und besitzen praktische Erfahrung als Verwaltungsjuri- sten. Das mag eine Kinderkrankheit der jungen Bundesrepublik sein, deren über- zonales Gebiet ja bisher mehr verwal- tet als regiert wurde. Die Opposition allerdings wird es anders deuten, daß nur zwei der neuen Minister aus dem Hand- Wwerkerstand stammen, Kaiser als ge- lernter Buchbinder, Storch als Tischlerge- selle. Das Jahr 1933 hatte für alle Mitglieder des Kabinetts Adenauer eine Unterbrechung ihrer Laufbahn mit sich gebracht. Sechs von ihnen waren im KZ und aktive Mit- glieder der Widerstandsbewegung. An der Spitze steht hier Jakob Kaiser, der sich 1944 vor erneuter KZ-Haft und sicherem Todes- urteil nur durch die illegale Schattenexi- stenz in einem Keller am Stadtrand Berlins retten konnte. Blücher„überwinterte“ die NS-Zeit als Bankdirektor in Essen, Ver- kehrsminister Dr. Seebohm aus der ost- deutschen Bergwerksfamilie als Hüttenin- genieur, Postminister Schubert, der schon im ersten Weltkrieg ein Bein verloren hatte, als unentbehrlicher Hochfrequenz- kachmann bei der Reichspost in München. Wiederaufbauminister Wildermuth. Demokrat aus Württemberg, trug im zwei- ten Weltkrieg als Oberst der Reserve das Ritterkreuz. Er habe mit nur vier Mann Cewerkschaften in Deutschland und in USA beim ersten Einbruch in die Maginotlinie zwei feindliche Kompanien gefangengenom- men, konnte man im August 1940 dazu lesen. Später war der jetzt immerhin auch schon 59jährige Siedlungs spezialist Fe- stungskommandant von Le Havre. Erst im Juni 1946 kam er aus englischer Kriegs- gefangenschaft nach Hause. Der Name Wil- dermuth dürfte der einzige Name des neuen Kabinetts sein, der schon in den alten Le- xika verzeichnet ist, und zwar wegen jener Ottilie Wildermuth, die so viel rührende Geschichten für junge Mädchen schrieb. Das war die Großmutter des ersten Wieder- aufbauministers. Der Minister von heute hat die vielschreibende Dame aus der guten alten Zeit persönlich nicht mehr gekannt. 2 Rußlandheimkehrer als Gäste im Bundeshaus Bonn.(dpa) Zwei Rußland-Heimkehrer, die auf ihrem Weg zum Heimkehrer-Kran- kenhaus Bad Neuenahr am Dienstagabend in Bonn nicht veiterfahren konnten, wohn- ten am Mittwoch auf Einladung eines CDU-Abgeordneten der Plenarsitzung des Bundestages bei. Sie wurden Bundeskanz- ler Dr. Adenauer und Bundestagspräsident Dr. Köhler vorgestellt und von diesem in das Bundeshaus-Restaurant eingeladen, wo sie in völlig abgerissener Uniform und zer- lumpten Schuhwerk einiges Aufsehen er- regten. Für Donnerstag hatten sie eine Einladung von der SPD in das Bundeshaus erhalten. Die beiden Heimkehrer, ein früheres KPD-Mitglied und ein ehemaliger SS- An- gehöriger, haben, wie sie einem dpa-Korre- spondenten mitteilten, deri„einzigen Wunsch“ einmal mit Max Reimann von der KPD sprechen zu können. Der frühere KPD-Mann würde dies, wie er sagte, gerne vom Rednerpult des Plenarsaales aus tun, um Reimann lieber„zwei Fäuste als eine“ entgegenzuhalten. Deutsche Gewerkschaften zu dogmatisch, meint Arbeitsgerichtsrat Ringer Heidelberg.(Eig.-Ber.) Arbeitgerichts- rat Ringer, Feidelberg, der soeben von einem dreimonatigen Studienauf- enthalt aus Amerika zurückkehrte, gab im„Internationalen Presseklub“ einen Ver- gleichsbericht über die Arbeit deut- scher und amerikanischer Ge- Werk schaften. Er betonte, daß die Statistik hilft zu neuem Leben Die Hauptversammlung deutscher Statistiker in Freiburg Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) In der vergan- genen Woche hielten in Freiburg der Ver- band Deutscher Städtestatistiker und die Deutsche Statistische Gesellschaft ihre dies- jährigen Hauptversammlungen ab. Da kurz zuvor— vom 5. bis 10. September— in Bern eine Tagung des Internationalen Sta- tistischen Instituts stattgefunden hatte, war es, aulßzer den 100 bis 150 Teilnehmern aus Wesdeutschland, Berlin und der Ostzone, auch zahlreichen ausländischen Fachleuten möglich, nach Freiburg zu kommen. So Wolmten u. à. der Präsident des Inter- nationalen Statistischen Institutes, Stuart Rice, Washington, der Direktor des Insti- tutes, Dr. Goudswaardt, den Haag, so- Wie eine Reihe von Statistikern aus Frank- reich, Holland, der Schweiz, Italien, Oester- reich und der USA den Tagungen bei. Neben den ergiebigen Diskussionen über die einzelnen Sparten der statistischen Ar- beit, u. a. die Wirtschafts-, Verkehrs-, Finanz- und Steuerstatistik, verdienen be- sonders verschiedene aufschlußreiche Vor- träge über die Hilfeleistung der Statistik beim Wiederaufbau der Städte hervorgeho- ben zu werden. Dr. Fis eher, der Leiter des Statistischen Amtes der Stadt Kölm, zeigte in seinen Ausführungen auf, daß durch den Krieg und den Zusammenbruch entscheidende Verschiebungen in der sozia- len und altersmäßigen Struktur der Be- Joun Glls völkerung, ferner in der Wirtschafts- und Verkehrsstruktur, sowie in der Wohnungs- struktur eingetreten seien, die beim Wie- deraufbau in Rechnung gezogen werden müßten. Nur durch zuverlässige statistische Untersuchungen aber könne man genaue Unterlagen hierüber für die Wiederaufbau- planung erhalten. In einem zweiten Vor- trag über die Probleme der Baustatistik wies Dr. Ide, Hamburg, auf die Bedeutung der statistischen Erfassung der Bauleistung hin. Besondere Aufmerksamkeit erregte das Referat von Dr. von Guèrard, dem Direktor des Statistischen Amtes Düssel- dorf, der die Möglichkeiten mathematischer Methoden in der Statistik untersuchte. Die Freiburger Tagungen zeigten dem Nichtfachmann die weite Ausdehnung des Aufgabenbereichs der Statistik; sie ließen ihn aber auch die Gefahr erkennen, die bei dem Versuch, das menschliche Leben nur in Zahlen zu sehen und darzustellen, ent- stehen können. Hier war es Staatspräsident Wohle b, der in seiner Begrüßungsansprache die ver- sammelten Statistiker aufforderte, die Zahl zu ver menschlichen“, damit es der Statistik nicht so ergehe, wie dem Arzt, der falsch deute, weil er sich nur auf die Technik und damit auf die Teildiagnose verlasse, anstatt den ganzen Menschen zu untersuchen. Lerzrk Srunnk EIN AB ENTE UERROMAN VON HEINRICH RUN FF Copyright 1949 by 6. Fortsetzung „Aber ich brauche ja gar kein Schlafmit- tele, wehrte Mr. Brant ab: das ewige Reden vom Schlafen machte ihn nur noch müder. „Ich könnte hier auf der Stelle umfallen und schlafen wie n Klotz, Mr. Gill! Ich muß Ja wach bleiben!“ Hinter dem Mp-Glas sperrte er wie stets sorgfältig beide Türen zu: die kleine des Spezial-Giftfaches und die größere der Eittabteilung; die Schranktür blieb mei- stens auf. Hastig steckte er die zehn Kap- sem in eine kleine gelbe Schachtel und Sing zum Pult der Ladentheke hinüber, um das Rezept ins Buch einzutragen. Darüber geillte die Ladenglocke. Ueber die Schwelle stolperte Siddie! Atemlos, ein paar Härchen wirr in der Stirn. Natürlich ließ sie die Tür wieder hinter sich offen stehen und merkte gar nicht, daß John Gill hinging und sie mit Nachdruck schloß. Der Apotheker machte ein ängstliches Gesicht. Was brachte dieser Satankbrocken jetzt wieder für eine Be- unruhigung? * Siddie feuerte das Ammoniaktütchen auf die Theke— genau so. wie sie es vorhin bei Mr. Brant„blendend“ gefunden hatte. „Mam hat gesagt, S0 wenig Annamjak hätt sie noch nie bekommen für zehn Cents. Wennn Sie ihr nicht mehr geben wollten vorlag des Dreckhabses fempelbef, Berlis für zehn Cents, sagt Mam, dann sollte ich zum Krämer gehen, zu Mr. Red- Peta, da gäbs bestimmt mehr. Un hier wär der Annamjak zurück. Un Sie sollten man schön die zehn Cents wieder rausrücken. Sagt Mam!“ Mr. Brant wußte einen Augenblick lang nicht, ob er schimpfen sollte oder lachen; sicher war es klüger, neutral zu bleiben. Mit einer in John Gills Richtung gemur- melten Entschuldigung legte er zehn Cents auf die Theke, konnte sich aber trotz vieler schlechter Erfahrungen eine Lektion voll bitterer treffender Ironie(wie er dachte!) nicht versagen,„Bestell deiner Mutter, 8 würde mir ne Ehre sein, solche Kundinnen wie sie auf Lebzeiten zu erhalten!“ Siddie riß die Augen auf.„Warum denn? Sie hat doch gar nichts gekauft?!“ Mr. Brant drehte sich nachdrücklich um. „Lebewohl!“ Siddie war schon an der Tür.„Auf Wiedersehen!“ krähte sie seelenruhig. Laut gellend blieb die Tür hinter ihr offen. Achselzuckend wandte sich Mr. Brant an John, der die Tür belustigt wieder schloß. „Gerade hatte sie mir beigebracht, in ner Apotheke sagt man nicht auf Wiedersehen.“ „'s wird wohl drauf ankommen, wer's sag', lächelte John Gill etwas gezwungen. Allein jetzt war Mr. Brant mit der Eintra- gung fertig und beeilte sich, die neunzig Gewerkschaften in den Staaten eine ganz andere sozialpolitische Macht darstellen als in Deutschland und daß teilweise sogar der innerbetriebliche Zwang besteht, einer bestimmten Gewerkschaft anzugehören. Diese seien nicht nur eine Maschinerie wirtschaftlicher Planungen und Lohnver- handlungen, sondern unterhalten wissen- schaftliche Institute, die sich mit volks- wirtschaftlichen und juristischen Proble- men auseinandersetzen. An Stelle der Be- triebsräte würde den Vertrauensleuten der Gewerkschaften ein wieitgehendes Mit- bestimmungsrecht in personeller und wirt- schaftlicher Hinsicht zuteil. Der Arbeiter selbst gelte als ein Stück Kapital des Betriebes und werde dementsprechend behandelt, was durchaus im Einklang dazu stehe, daß der Arbeitslose in den USA sich in einer bedeutend ungünstigeren Lage befindet, als ein Arbeitsloser in Deutsch- land. Im allgemeinen mache mean den deutschen Gewerkschaften den Vorwurf, daß sie, im Gegensatz zur pragmatischen Arbeitsweise der amerikanischen Gewerk- schaften, zu dogmatisch seien. Arbeitsrichter Ringer regte an, in Zu- kunft vor allem deutsche Unternehmer für Studienreisen in die Staaten vorzuschlagen, um darauf hinzuwirken, daß sie sich— nach amerikanischem Beispiel darauf einlassen, mit geringen Gewinnquoten zu arbeiten, um im allgemeinen Interesse eine weit breitere Absatzbasis zu schaffen. Ein schlimmes Ende Tuttlingen.(dpa) Der seinerzeit gemel- dete Ueberfall der Mitglieder der„Schwä- bischen Künstlerklause“ in Stuttgart auf einen Tuttlinger Redakteur wegen schlech- ter Pressekritik hat nachträglich ein Todes- opfer gefordert. Die 40 jährige Schwägerin des Ueberfallenen ist im Krankenhaus an ihren bei der Schlägerei erlittenen Ver- letzungen gestorben. Cents zu kassieren. Mit einem Scherz schie- den sie:„Auf Wiedersehen!“ sagte John Gill, und der Apotheker antwortete:„Le- ben Sie wohl!“ (Seltsamerweise erinnerte er sich später ganz genau, daß er dabei gefroren hatte.) Die Tür schloß sich, die Glocke summte noch eine Weile— das Lächeln erstarrte um Mr. Brants Mund. Der dumpfe Druck schien nun über dem ganzen Raum zu lasten. War es allein die Hitze? Vielleicht sollte es ein Gewitter geben?— In einer rätselhaften Unruhe wie einer Alarmierung aus dem Unterbewußtsein, ging der Apo- theker mit schleppenden Schritten ein paar- mal auf und ab, tief unzufrieden mit sich selbst, mit seiner heruntergekommenen Lei- stungsfähigkeit. Noch vor wenigen Jahren hätten ihm zwei, drei Tage wie die letzten nicht soviel ausgemacht! Sein Blick traf den Radioapparat. Er versuchte es wieder. Noch immer kein munter plaudernder, ab- lenkender Mike, doch sanfte Walzermusik plätscherte ihm entgegen. Zum soundso- vielten Male an diesem verhexten Nach- mittag sank Mr. Brant in den Großvater- sessel und schlummerte augenblicklich ein. Statt der Müdigkeit quälte ihn nur ein fürchterlicher Traum: Siddie spielte eine Hauptrolle darin! Sie trug ein dunkles Trauerkleid, das sie seltsam gefährlich ver- wandelte, und jagte mit einem unheimli- chen schwarzen Eisenhaken hinter ihm her. Kurz vor dem Zusammenbrechen er- kannte der gehetzte Mann, daß es ein rie- senhaft vergrößertes Komma war 15 Uhr 30 Punkt halb vier kehrte Mrs. Patricia Brant zurück, beängstigend rot, völlig auf- gelöst und dabei platzend vor Neuigkeiten. Sie flel in denselben Stuhl. in dem John Gill gesessen hatte, fächelte sich mit dem- Das erste deutsche Bundeskabinett Unser Bild zeigt das erste deutsche Bundeskabinett nach der Vereidigung in Bonn am 20. September 1949. Von lines nack rechts: 1. Reine: Arbeitsminister Anton Storck(CD, Wirtschaftsminister Prof. Dr. Ludwig Ehrhard(CDU), Bundes kkanler Dr. Konrad Adenauer (CDU), stellvertr. Bundeskanzler und ERP-Minister Franz Blücher(FDP), Minister für deutsche Wiedervereinigung Jakob Kaiser(CDV), Justizminister Dr. Thomas Dehler FDP), Minister für Fluchtlingswesen Dr. Hans Lukaschek(CDV).- Zueite Reihe: Erndhrungs- minister Wilnelm Niklas(CSU), Minister für Wiederaufbau Eberhard Wildermuth.— Dritte Reike: Minister für Koordinierung Heinrich Hellwege DP), Postminister Hans Schuberth (CSI), Innenminister Dr. Gustav Heinemann(CDU), Finanzminister Dr. Frits Schaeffer (CSU), Verkehrsminister Dr. Hans Christoph Seebohm(DP). „Warten Sie den 10000sten Neubürger ab“ Baden macht Bekanntschaft mit dem Problem Nr. 1 unserer Zeit Von unserem Ft.-Mitarbeiter in Freiburg Freiburg. Die Aufnahme von Umsied- lern aus den Ländern der Bizone in Süd- baden hat nunmehr begonnen. Mit den ersten drei Transporten, von denen der eine bereits Mitte September eingetroffen ist, während die beiden folgenden für Ende September und Mitte Oktober erwartet werden, kommen die ersten tausend Neubürger in ihrer neuen süd- badischen Heimat an. Die Tatsache, daß bei der Eingliederung dieser Gruppe ernsthafte Schwierigkeiten wohl noch kaum auftreten werden, darf nicht dazu verleiten, die Dinge in einem ungerechtfertigten rosaroten Optimismus zu sehen. Die wahre Situation wird am ehesten mit dem sorgenvollen Ausspruch gekennzeichnet, mit dem der Leiter des ba- dischen Landesumsiedlungsamtes, Stein- mayr, kürzlich den Glückwunsch eines Pressevertreters zum reibungslosen Anlau- ken der Umsiedlungsaktion beantwortete: „Warten Sie ab bis wir den zehntausendsten Flüchtling hier haben!“ Es ist tatsächlich so, daß mit jedem eintreffenden Transport die Probleme, die heute noch in der Ferne den Horizont verdunkeln, die Fragen der Eingliederung der Flüchtlinge in die Ge- meinschaft und ihrer Beschäftigung näher- rücken und an brennender Aktualität zu- nehmen. In der Absicht, die zu erwartenden Schwierigkeiten zumindest bei der Einge- meindung der Neubürger etwas zu vermin- dern, hat die Regierung der badischen Ab- nahmekommission eine Weisung mit nach Kiel gegeben, nach der die Auswahl der Umsiedler nach konfessionellen Gesichts- punkten erfolgen soll. Diese Anordnung, die an sich sicherlich nicht für die breite Oeffentlichkeit bestimmt war. hat, als sie dennoch bekannt wurde, einigen Staub auf- gewirbelt. Zu ihrer gerechten Beurteilung muß jedoch beachtet werden., daß ein ka- tholischer Flüchtling in dem vorwiegend streng katholischen Südbaden eher von den Einheimischen verständnisvolle Hilfe und Unterstützung erhalten wird, als ein Pro- testant. Er wird sich daher schneller und reibungsloser einleben können. Im übrigen soll auf die konfessionellen Voraussetzun- gen verzichtet werden, wenn damit für den einen oder anderen Flüchtling unbillige Härten verbunden sein sollten. „Anfänger in der Flüchtlingsfrage“ Freiburg.(ft-Eig. Ber.) Vor dem süd- badischen Landtag erklärte Staatspräsident Wohleb auf eine sozialdemokratische Anfrage über den Verlauf der Flücht- selben Magazin wie er Luft zu und begann schnaufend zu erzählen. Mr. Brant hörte im Halbschlummer zu. Unheimlich voll war der Springfielder Zug heute gewesen. Das tat eben die Ver- steigerung von Pattersons Farm. Mrs. Baddlock hatte es auch gesagt, die ihre Schwester— du weißt, die Wohlfahrts- pflegerin von Colgary, sie hinkt etwas“ zur Bahn brachte. Und sich übrigens neben- bei beschwert über die Behandlung, die ihrer Haustochter heute früh in der Apo- theke zuteil geworden war. Mr. Brant grunzte Unverständliches, das nicht sehr freundlich klang. „Hab' alles wieder eingerenkt“, fuhr Pa- tricia überlegen fort,„zum Schluß hat sie sich sowas wie entschuldigt. Du darfst nicht vergessen, Mr. Baddlock ist von der Demokratischen Partei aufgestellt, und ich bin sicher, daß er durchkommt. und davon hängt dann die wahnsinnige Idee einer neuen Apotheke ab. Und s ist ja traurig für ne Pfarrersfrau— aber Virginia hat einen schlechten nachtragenden Charakter. Ja, was ich sagen wollte Endlich kam sie zu dem, was ihr bereits das Herz abdrückte:„Diese Fremde aus dem Majestic fuhr auch ab. Weißt du, die mit den siebzehn Whiskys oder wieviel und dem Lackkoffer— hab' ihn gesehen, ist wirklich sehr schön und bestimmt teuer. für meinen Geschmack allerdings zu auffallend. Und zu empfindlich, man sieht jeden Kratzer Ja, und ahnst du. wie sie heißt?“ „Liza Gambleen!“ murmelte Mr. Brant apathisch. Patricia knallte das Magazin auf den Tisch. Wie rücksichtslos, ihr die Pointe weg zunehmen!„Woher hast denn du das?“ fragte sie beinahe gekränkt. „Sie war hier. Mit nem Rezept.“ Patricia triumphierte schnell versöhnt. lingsaufnahme in Baden, daß 80 Pro- zent der eingetroffenen Heimatvertriebenen bereits Arbeit gefunden hätten. Entgegen den in der Anfrage gemachten Angaben, wonach bei der Einweisung der Umsiedler bereits Polizeieinsatz notwendig gewesen sein soll, sagte Wohleb, eine norddeutsche Transportbegleiterin habe ihm persönlich ihre Anerkennung für die reibungslose Aufnahme ausgesprochen. Lediglich in zwei Kreisen sei es aus noch unbekannten Grün- den zu Schwierigkeiten gekommen.„Wir sind“, so sagte Wohleb,„in der Flücht- Iingsfrage noch Anfänger, aber wir ziehen aus den ersten Transporten unsere Lehre“. Württemberg-Baden kann keine Flüchtlinge mehr aufnehmen Stuttgart.(dpa) Der Beauftragte für das Flüchtlingswesen in Württemberg-Badean, Willy Bettinger, erklärte vor dem Lan- desflüchtlingsbeirat, Württemberg-Baden müsse die Aufnahme neuer Flüchtlinge ab- lehnen. Der Ende August von der Arbeits- gemeinschaft der deutschen Flüchtlingsver- waltung gefaßte Beschluß, im Flüchtlings- ausgleich 75 000 Heimatvertriebene in Würt⸗ temberg-Baden anzusiedeln, trage den be- sonderen Bedingungen des Landes nicht Rechnung. a 0 Die Vertreter der Kreisunmittelbaren Städte Württemberg-Badens haben bereits vor einigen Tagen auf einer Sitzung in Heidenheim gefordert, daß zunächst die Länder der französischen Zone die durch- schnittliche Wohnraumdichte der Bundesre- publik erreichen müßten, ehe Württemberg Baden erneut Heimatvertriebene aufnehmen könne. Deutsches Komitee gegen Mädchen- handel Ravensburg.(dpa) Das Deutsche Nationalkomitee zur Bekämpfung des Mäd- chenhandels e. V.“, das 1899 in Berlin ge- gründet worden war, ist auf Veranlassung des„International bureau for the supression of traffic in women and children“ in Lon- don jetzt wieder ins Leben gerufen worden. Vorsitzender ist vortragender Legationsrat Dr. Ernst Kun dt. Bei dem vorläufigen Sitz des deutschen Nationalkomitees a Ravensburg in Württemberg, Leon- hardstraße 3 können Auskünfte über ange- botene Stellen im Ausland und über aus- ländische Vermittlungsagenturen eingeholt werden. „Hab' ich nicht gemerkt, daß sie rein Wollte?“ hre Ueberlegung stimmte sie nachträglich mißtrauisch. Aber warum tat sie s nicht, als sie mich sah?“ Mr. Brant hatte alle Trümpfe in der Hand, er wußte sie bloß nicht auszuspielen. „Das Rezept war gefälscht“, sagte er müde und vergaß ganz, daß dies in der Bären- apotheke zu Winnyard ungeheuerliche Vor- kommnis auf Patricia dieselbe Wirkung ausüben mußte wie vorhin auf ihn selbst im Augenblick der Entdeckung. Seine Frau richtete sich denn auch ker- zengerade im Stuhl auf. ebensosehr vor Schreck wie vor brennender Neugier, Ist das möglich? So erzähle doch! Was wollte sie mit nem gefälschten Rezept? Wer hatte 's denn gefälscht? Wie bist du dahinterge- kommen?“ Beschwörend blickte sie zur Decke.„Kann ein Mensch sowas begreifen: ein ganzes Drama erlebt er und läßt sich jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!“ ** „'s ist ganz ungewöhnlich interessant“, rief Pat, als Mr. Brant alles erzählt hatte. „Muß es sofort Kitty schreiben. Außer sich wird sie sein!“ Der Apotheker hob gequält die Hand. „Das wirst du nicht tun, meine Liebe.“ „Wie? Wieso nicht?“ Plötzlich unternahm sie trotz der Hitze einen blitzschnellen An- lauf, die Arme über dem Kopf zusammen- zuschlagen, und starrte ihren Mann mit einem Gemisch von Hochachtung und Em- pörung an.„Ahhhl Du hast es ihr gegeben?“ Und nach Mr. Brants müdem Wider- spruch deutete sie gebieterisch auf den Re- zepttisch.„Ich seh doch, du hast ne Hand- waage gebraucht. Vorhin hab' ich alles auf- geräumt und die Handwaagen an ihren Platz gehängt!“ „Für nn anderes Rezept, Pat“, knurrte Mr. Brant,„nicht für sie.“ Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 23. September 1949/ Zeindhe: Mord und Selbstmord Eine Eifersuchtsszene, bei der ein 28 Jahre alter Kriegsbeschädigter seine um vier Jahre jüngere ehemalige Verlobte mit drei Messer- Stichen in Nacken und Kopf verletzte und sich selbst durch einen Schnitt in den Hals das Leben zu nehmen versuchte, spielte sich gestern nachmittag in den K-Quadraten ab. Das Mädchen hatte eine Freundin be- sucht, die in der Wohnung, in der sich die Tat ereignete, in Untermiete wohnt. Hier War sie von ihrem früheren Verlobten auf- gesucht worden, der von ihr verlangte, sich ihm wieder anzuschließen. Auf ihre Ableh- nung hin entspann sich ein Streit, in dessen Verlauf er ein dolchartiges Messer zog und das Mädchen bedrohte. Eine ebenfalls in dieser Wohnung lebende Frau verständigte daraufhin die Polizei, bei deren Eintreffen der junge Mann auf das Mädchen dreimal einstach und dann versuchte, sich selbst zu töten. Nach Auskunft des Städtischen Kranken- Bauses konnte das Mädchen gestern abend nach ambulanter Behandlung wieder ent- lassen werden. Der lebensgefährlich ver- letzte Messerstecher wurde zu dieser Zeit noch operiert. nk Tradition Ehrensache Einhundertundsechs Briefträger strömen Tag für Tag wie die sich immer mehr ver- Astelnden Wasser eines Deltas von der Post- verteilungsstelle aus in die verschiedenen Stadtteile. Selbst wenn sie acht Tage lang ununterbrochen nur unbezahlte Rechnun- Sen, Zahlungsbefehle und ähnliche Hiobs- botschaften ins Haus bringen— im allge- meinen sind es gern gesehene Männer. Dagegen, daß sie Uniform tragen, ist nichts einzuwenden. Auch daß sie Sterne auf den Rockaufschlägen tragen, die den Postbeamten bzw. angestellten vom Post- facharbeiter unterscheiden, mag noch hin- genommen werden. 8 Daß sie aber teilweise heute noch in alter Frische die traditionsreichen Schirmmützen mit schwarz-weiß-roter Kokarde als Kopf- Hutz benutzen, das schadet ihrer Populari- tät. Nachdem wir nun schon seit reichlich vier Jahren den Schießkrieg unglücklich hinter uns gebracht und uns staatsrechtlich gerade recht Heuß-lich eingerichtet haben, sollten doch die alten Pleite-Embleme we- nigstens aus dem Verkehr gezogen werden. Denn sonst könnte möglicherweise jemand glauben, das gewisse Etwas über dem Kopf stünde mit dem Etwas im Kopf im Zusammenhang. rob 8 Sieben neue Gärtnergehilfen In der vergangenen Woche legten sieben junge Gärtnerlehrlinge des Stadt- und Landkreises Mannheim ihre Gesellenprü- kung in Gemüse-, Blumen- und Zierpflan- zenbau ab. Im Gasthaus„Schwobenhof“ in Käfertal Wurde die theoretische Prüfung abgehalten. Dieser Teil nahm den ganzen Vormittag in Anspruch. Der Prüfungsausschuß setzte sich aus einem Diplom- Gärtner, dessen Mit- Arbeiter, sowie vier TLehrmeistern aus Anserem Kreis zusammen. Zwei Vertreter „Junggärtnergruppe waren ebenfalls an- Wiesend. Als Grundlage zur Beurteilung der Lehrlinge dienten die Tagebücher, eine Schriftliche Arbeit, das Erkennen von Düngemittel und Samen. Mit der münd- lichen Prüfung des Fachwissens in Gemüse-, Blumen- und Zierpflanzenbau wurde der erste Teil abgeschlossen. Am Nachmittag fand in der Gärtnerei ser in Käfertal die praktische Prüfung Zum Schluß wurde in einer kurzen Be- prechung des Prüfungsausschusses die Ge- amtnote des Prüflings errechnet. Wohin gehen wir? Freitag, 23. September: Nationaltheater, 19.30 r:„Was Thr wollt“; Alster-Lichtspiele:„Lord Ions letzte Liebe“; Capitol:„Schlafwagen nach Triest“; Palast:„Das indische Grabmal“. Samstag, 24. September: Natiqnaltheater, 18.30 Uhr:„Geschichte Gottfriedens von Berli- chingen mit der eisernen Hand; Ufa-Palast, 2.15 Uhr:„Monika“(Theater des Volkes); Mäd- enberufsschule(Hugo-Wolf-Str., Lehrsaal 9, Uhr: Vortrag von Dr. Krüger, Stuttgart: „Rudolf Steiners Jugendzeit und sein Suchen nach Wahrheit und Wissenschaft“(Anthroposo- ische Bücherstube); Alster-Lichtspiele, 22.30 Uhr:„Kampf dem Krebs“. 5— 2 9— freundlich Wettervorhersage bis krün: Wolkig bis heiter, in den Morgenstunden zum Teil neblig. Höchsttemperaturen 20—23, Tlefst- werte 10—12 Grad. Schwache Winde 2 aus Süd- und Süd-Ost. HPegelstand am 22. Sept.: Maxau 337( 18), Mann- eim 170( 26). Worms 94(. 10), Caub 81( 0. Ueberwiegend Samstag Bühne Kino- Fußball, wie reimt sich dus zusummen? Die„Blendlaterne“ als Beleuchter für Theater, Kino und Fußballplatz/ Die Wandelhalle war dicht besetzt Es läßt sich nicht verleugnen: Die„Blend- laterne“ der(im Auftrage der Bevölkerung handelnden“) Abendakademie ist eine der meistbesuchtesten Veranstaltungen Mann- heims. Auch am dritten Abend— das Thema Bühne Kino Fußball stand zur Dis- kussion— war der Rosengarten(fast)„aus- verkauft“. Wie immer bestach die spritzige, aufgelockerte und ungezwungene Atmo- sphäre, ein Verdienst der Laternen-Halter, Professor Langer und Ernst Wodrich, die wissen, wie man's macht und der Ansicht sind,„ihr Kind“ sei kein Forum(Wo meist nur gemeckert wird). Als erster wurde des der Intendant Der 63jährige„Drachen“-Vater Allabendlich— wenn das Wetter gün- Stig ist— stehen hoch über dem OkEG- Bahnhof die„Drachen“ in der Luft, Boten des kommenden Herbstes. Am unteren Ende der FHalteschnüre sitzen zumeist einige Jungens, auch Mädels— und ein alter Mann. Ihm gehören die Drachen, die am höchsten steh'n, das heißt, einige ge- hören schon nicht mehr ihm, denn er ver- kauft sie nämlich. Natürlich hat er auch schon als echter „Mannemer Bu“ in früher Jugend schon Drachen gebaut, bevor er einen Beruf erlernte. Als er dann nach dem ersten großen Krieg arbeitslos wurde und nicht wußte, wovon er seine Familie ernähren soll, kam er zum ersten Male auf die Idee, Drachen zu bauen und sie am Neckarufer steigen zu lassen. Als ihm sogar Firmen Massenaufträge gaben oder fünf Meter große Drachen zu Reklamezwecken benütz- ten, da ging die Sache ganz gut, und man strich ihm die Arbeitslosen unterstützung Seit Ende des letzten Krieges ist er, der gelernte Werkzeugmacher, wieder ohrie Arbeitsplatz, ein Rentenverfahren läuft bis heute ohne Erfolg. Da holte er dann wie- der Schere, Leimtopf, Fuchsschwanz und Was man sonst noch braucht für einen zünftigen Drachen hervor und fing wieder an. Vor dem Tage& war es natürlich schwer, Leisten und Seidenpapier aufzu- treiben, aber seine bewährten schwanz- losen Drachen— er meint Schwänze seien unnötiger Ballast wurden wenigstelis gekauft. In diesem Jahr kommt höchstens mal in den ersten Tagen des Monats ein Junge, mit 2,50 in der Hand um einen „Großen“ zu erstehen. Die Kinder, die sonst um ihn herumsitzen, gucken seine Bauweise ab oder lassen sich hie und da beraten, wie man's macht. Manchmal aber kommt ein Vater, der vor 20, 25 Jahren selbst für einen Drachen von ihm sparte, um jetzt seinen Sprößlingen auch einen zu kaufen. Da wird dann lebhaft von der Zuten alten Zeit erzählt, als gute, hand- gemachte Drachen noch gefragt waren Theaters, Richard Payer, in die Arena geschickt.„Publikum“ und„Spieltrieb seien der gemeinsame Nenner der so ver- schiedenen drei Kulturäußerungen. Nur habe die Bühne es viel schwerer, als die beiden anderen Fakultäten, da in schlim- men Zeiten der„primitive“ Spieltrieb am stärksten sei. Deswegen müsse sich die Mühe um das Theater nicht nur darauf be- schränken, bei der öffentlichen Hand mit geöffneter Hand immer wieder vorzuspre- chen, sondern die Arbeit(um die Erhal- tung) gelte auch dem Ziel, die Resonanz beim Publikum zu vergrößern. Eine schwere Aufgabe, wenn man sich vorgenommen habe, die zartesten Blüten des„Spiel- triebes“, nämlich das Theater, nicht(der Not gehorchend) abzuschneiden, sondern sie (trotz allem) zu hegen und Zzu pflegen. Dr. Künzig von den Alster-Lichtspielen löste den sorgenvollen Theatermann ab. Die erste Ueberraschung: Das Kino— so meinte er— wolle das Theater gar nicht ver- drängen. Nur ergänzen.„Trauriges Volk, dem das Kino das Theater ersetzen kann!“! Denn ins Kino„geht“ man(80 zwischendurch), das Theater aber wird„be- sucht“. Nur eines dürfe nicht vorkommen: Der Film solle nicht Theater photographie- ren, und das Theater solle nicht mit filmi- schen Mitteln arbeiten. Beide seien Welten kür sich. Letzten Endes sei die Bühne doch „Fleisch und Blut“, das Kino aber Industrie- produkt. An diese mit tiefer Sachkenntnis vorgetragene Analyse knüpfte der Mann mit dem eleganten Bärtchen Betrachtungen über die Film- Schwierigkeiten, die der Besucher nicht kennt. So zum Beispiel das größere Risiko der Traumfabrik, weil riesige Sum- men zur Herstellung notwendig sind, die Zeit zwischen Herstellung und Aufführung (maximal) etwa 18 Monate beträgt und der so oft zitierte„Publikumsgeschmack“(der gar nicht so schlecht sei. wie er gemacht werde) stark bestimmend ist.„Unterhal- tung“, das werde groß geschrieben beim Film, aber es sei nicht einzusehen, weshalb es nicht möglich sein sollte. Unterhaltung mit einem gewissen künstlerischen Niveau auszustatten. Fazit: Theater und Kino— nebeneinander, aber nicht gegeneinander. Der Fußball hatte in Dr. Kulzinger, dem Vorstand des VfR, einen witzigen und wort- gewandten Fürsprecher, der nur unter einem litt: Er hatte sich vorgestellt, daß der Musentempel und die Traumfabrik ge- meinsam über ihn herfallen würden, und siehe da— nichts dergleichen. Beide tole- rierten den Sport nicht nur, sondern fanden ihn auch ganz am Platze. Jedes eben zu seiner Zeit und nach jedes Menschen Ge- schmack. So fiel das große Plädoyer des Rechtsanwaltes, der unbedingt den Sport verteidigen wollte, mangels Angriff ins Wasser, und Dr. Kulzinger klammerte sich an die„Vermassung“ und an die Fest- stellung, daß auch„intelligente“ Leute Sport trieben(was gar nicht bestritten worden War). Im übrigen könne man beides lieben, den Sport und das Theater. Als vierter trat der Professor nochmals vors Mikrophon und meinte. alles sei be- rechtigt(weil wir tolerant sind oder es noch werden wollen), nur die„Stilmischung“ sei von Uebel. Jeder solle in seinem Rahmen bleiben. Und Gefahr(für die Kultur) drohe eigentlich nur von Radio und Film, weil hier der Mensch nicht immer„ mitspiele“ und alles fertig serviert bekomme, ohne Aktivität aufwenden zu müssen. In der Feststellung, daß die drei Träger des Spiel- triebes miteinander und nicht gegen- einander Arbeiten sollen, liege der Sinn des Abends. Die Diskussion verlor sich— wie leider so oft— vielfach in(wenn auch oft inter- essante) Einzelheiten, die aber mitunter gar nichts mehr mit dem„roten Faden“ des Themas zu tun hatten und konnte zu den Ausführungen der Redner kaum Grund- Sätzliches beisteuern. Das taten umso mehr Sängerinnen und ein Sänger des Theaters, die„Zwischenmusik“ machten. die mit herz- lichem Dank aufgenommen wurde. Gnikomson Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel Das Rote Kreuz bietet für 60 Pfennige eine ausreichende Mahlzeit Gutes Essen für Währungsopfer, Rent- ner, Studenten und Berufstätige. „Schmeckt's gut?“„Das will ich meinen!“ antwortet der alleinstehende Rentner, der in dem freundlichen Speise- saal des Roten Kreuzes in R 5 zu Mittag igt. Im übrigen hat er recht mit seiner Zu- stimmung, denn das Essen— eine kräftige Suppe, Kartoffelbrei, neues Sauerkraut und ein Bratwürstchen— ist gute Hausmanns- kost und für 60 Pfennig recht billig. Ueber- haupt sind die Küchenzettel für diese und die nächste Woche, die zum Teil sogar Nach- tisch vorsehen, so, daß man erstaunt über- Mit Eiiersucht muß dus Recht gehütet werden Doch zuvor soll der Bürger sich seiner Rechte bewußt sein Bei der bereits gestern gemeldeten, von Oberbürgermeister Dr. H. Heimerich ange. regten Versammlung im Rosengarten, die den Beschluß zur offiziellen Gründung des „Bundes zur Wahrung der Bürgerrechte“ zum Ziel hatte, legte der Oberbürgermeister nochmals die Ueberlegungen dar, die in mehreren Städten Westdeutschlands— wie bereits mehrfach berichtet auch in Mann- heim— zur Bildung von Gruppen geführt haben, die es nicht dem Staat und den Be- hörden allein überlassen wollen, über die Grundrechte zu wachen, sondern selbst die Grundrechte wahren und Verstöße da- gegen brandmarken wollen. Dabei gelte es zunächst, durch planmäßige Aufklärung den Gedanken und das Wesen der in der Ver- fassung verankerten Bürgerrechte populär zu machen, um damit von dem Begriff„Bür- gerrechte“ auch deutlich greifbare Vorstel- lungen zu vermitteln, da der Bürger immer wieder den deutschen und Besatzungsobrig- keiten hilflos gegenüberstehe. Eigentliche Aufgabe des Bundes sei es, Fälle, in denen das Recht verletzt werde, aufzugreifen, durch Publikationen in Presse und Rundfunk, in eigenen Versammlungen, in Flugschriften und durch Einsprüche nach gründlicher Prüfung des Tatbestandes in Ordnung zu bringen. Dies sei nirgends 80 nötig wie in dem heutigen Deutschland, wo es darauf ankomme, Menschen- und Grund- rechte auch gegenüber den Besatzungsmäch- ten zu wahren. Anschließend kam Dr. Fehsenbecker, der vor einiger Zeit mit der Bildung der Gruppe Mannheim-Heidelberg beauftragt worden War, auf Organisationsfragen zu sprechen. Er hielt eine kleine Gruppe qualiflzierter Mitglieder aus der Rechts wissenschaft, der Verwaltung, der Publizistik und ähnlicher in Frage kommender Fachgebiete für wirk- sam genug, Rechtsbrüche unverzüglich zu erkennen, sie anzuprangern und ihre Besei- tigung in die Wege zu leiten. Daneben be- nötigte der Bund natürlich eine größere Zahl Passiver, aber zur Finanzierung beitragen- der Mitglieder. Dr. Ackermann stellte in der Diskussion die Notwendigkeit des Rückhaltes für den Einzelnen durch eine Vereinigung fest und führte als Einzelbeispiel die Fälle des in Mannheim bekannten Dr. Spiegel und des jüdischen Direktors im Offenbacher Kran- kenhause an, für den sich der Bund bereits in einer Resolution einsetzte.„Verein zur Hebung der Zivilcourage“ könne der neue Bund im Untertitel genannt werden, der unter anderem auch die Arbeit des Peti- tionsausschusses des Landtages näher unter die Lupe nehmen solle. Am Ende der angeregten Aussprache wurden verschiedene Herren und auf An- trag auch eine Dame für den Arbeitsaus- schuß benannt, der endgültig die Gründung der Gruppe Mannheim-Heidelberg vorbe- legt, wieso das Rote Kreuz gutes und ab- Wechslungsreiches Essen so billig abgeben kann, ohne zulegen zu müssen, was aller- dings gelegentlich auch vorkommt. Selbstverständlich ist dieser Mittagstisch keineswegs als Konkurrenz der Gaststätten gedacht, sondern allein zu dem Zweck ins Leben gerufen, Minderbemittelten eine gute, für ihren Geldbeutel erschwingliche Mahlzeit aufzutischen. Nach Belieben kön- nen sie sogar kombinieren. Beispielsweise igt mancher lieber einmal zwei Teller Suppe und einen Pudding zu je 10 Pfennig. Oder Suppe zu 10 Pfennigen, ein Stücke Käsekuchen oder Bienenstich und eine Tasse Bohnenkaffee mit Zucker je 25 Pfennigen. Ehrenamtlich arbeitende Damen des Roten Kreuzes geben das Essen Aus, und schon hier liegt eines der Geheimnisse der Verbiligung. Hinzu kommt die ehrenamt- liche Mitarbeit weiblicher Mitglieder des Ereisvorstandes des Roten Kreuzes, die zu- leich erfahrene Hausfrauen sind und die abwechslungsreichen Speisefolgen ausarbei- ten. Hinzu kommt auch der selbstlose Ein- satz des langjährigen Küchenpersonals der Küche in der Alphornstrage unter Leitung von Frau Riebel, die im nächsten Jahr ihr 40 jähriges Arbeitsjubiläum feiert. Gekocht wird heute nur noch in der schmucken Alphornküche, und zwar in acht 500 Liter-Kesseln etwa 1700 Portionen täg- lich, ab 1. Oktober 2500 Portionen. Außer- dem werden, jedoch völlig davon getrennt, pro Tag über 7000 Portionen Hoover-Spei- sung bereitet. An weißgedeckten und blu- mengeschmückten Tischen kann das Essen in den Speisesälen der Alphornküche und in R 5 eingenommen oder abgeholt werden. Eine weitere Ausgabestelle befindet sich im Städtischen Altersheim auf dem Lindenhof. Auch 51 Firmen mit je vier bis nahezu 300 Arbeitern und Angestellten, darunter auch städtische Betriebe, beziehen Rot- Kreuz-Essen und geben es ihren Beriebs- angehörigen zum Teil um die Hälfte des Preises ab, so daß das Rote Kreuz auch Werksküchen ersetzt, immer bereit zu sozialer Hilfe, wo sie not tut. rei 2¹ Schlägerei mit tödlichem Ausga Deutscher vom Heidelberger Militär gem freigesprochen N In einer Julisommernacht bemühten amerikanische Soldaten auf der Hauptstr in Heidelberg um einen betrunkenen meraden. Zwei deutsche Pärchen schau interessiert zu. Drei andere amerikanisd Soldaten forderten sie auf, weiterzugehe „Die Straße gehört jedem“, sagten die Del schen und blieben stehen. Da fingen 2 Amerikaner zu boxen an. Die Deuts schlugen zurück, ein amerikanischer Sold fiel zu Boden, und die Deutschen nahm Reißaus. Ein Amerikaner hinterher, en der Deutschen blieb stehen, der Soldat ho mal zum Schlag aus— doch der Deutsche 1 der flinker und der Angreifer sank, von eine ö kräftigen Hieb getroffen, nieder. Als MP ihn im Armeehospital einlieferte, n die S. er bereits tot. Monat Acht Zeugen wurden nun vom Feide Werte berger amerikanischen Distriktgericht al keilig geboten, um den Tatbestand zu klären. Juni Soldat war einer durch einen Schädelbnu Darus hervorgerufenen Gehirnblutung erlegen, 0 lagen, der Bruch durch den Hieb oder durch Aufschlag auf dem Boden verursacht ließ sich allerdings nicht mehr zweifeln 5 ermitteln. Auf Körperverletzung mit ches desfolge lautete also die Anklage gegen d chen, 21 jährigen Zahntechnizer, der den Fau was schlag geführt hatte. Die drei Belastung mali zeugen konnten jedoch die Anklage nid Jahre stützen, da keiner der amerikanischen 8 einen daten gesehen hatte, wer zu boxen anf ein 1 Umso eindeutiger waren indessen die Au am 8 sagen der Zeugen der Verteidigung, die d beits Beweis lieferten, daß der Getötete La Streit vom Zaun gebrochen hatte.„Je hat das Recht, auf der Straße zu stehe und zuzuschauen, wo er Lust hat“, 88 der amerikanische Richter und sprach Kurze„MM“- Meldungen Ar e Haarscharf unterm Vorderrad... Ein zue, kam einhalb Jahre altes Mädchen geriet gesten arbei um 14 Uhr in der Haderslebener Straße Schönau, als es mit einigen spielenden RU dern über die Straße in ein Haus und pl lich allein wieder herauslief, unter das li Vorderrad eines Lastwagens. Der Fah 8 hatte scharf gebremst und damit knapp e wir Ueberfahren des Kindes verhindert, di trotz dennoch schwere Verletzungen erlitt u erfab gestern abend noch in bedenklichem stand im Krankenhaus lag. Bewegte Diebesfahrt. Zwei Arbeiter ware nam! mit einem Motorrad an die Bergstraße gefeb ach ren, um sich illegal mit Obst einzudeche nach Als sie merkten, daß man ihnen auf der Spi Sion: war, schwangen sie sich auf ihr Motorrad u in M. fuhren davon. Die Verfolgung wurde ebenfad“ N auf einem Motorrad aufgenommen, und eh Beamter der Landespolizei in Schrieshen daß stellte sich an einer Wegkreuzung auf, um de erfab Diebe abzufangen. Beim Herannahen de Und Motorrades gab der Beamte mit rotem Lid Nach gas Haltezeichen, die Uebeltäter dachten ab Freig nicht daran, abzustoppen und überfuhren in n; 60—70-Km-Tempo das Faltezeichen. Nur in. letzten Augenblick konnte sich der Beam Migs durch rasches Beiseitespringen vor dem Ueber nis 0 kahrenwerden retten. Trotz ihrer verwegene zu R Flucht wurden die beiden jetzt ermittelt i noch ins Gefängnis eingeliefert. zei Diebstahl in der Kirche. Während eine. gestellte in der Jesuitenkirche am Abendm teilnahm, benützte eine Frau die Gelegenbe ihr die Handtasche mit Inhalt zu entwende.“ Die Diebin mußte später in ihrer Wohnum festgenommen werden, weil sie nicht dazu l. bewegen war, die der herauszugeben. Wer weiß etwas über sie? Seit 13. Septen. ten g ber wird die am 7. Mai 1922 in Knitting wir geborene ledige Telephonistin Margot Seri Tage zuletzt in Mannheim, Untere Mühlaustraße 1 iche wohnhaft, vermißt. Aus einem hinterlassen!“ zung Abschiedsbrief geht hervor, daß die Genannt! den Freitod gesucht hat. Es muß damit gere“ net werden, daß die Vermißte bereits den 10 19. f gefunden hat oder aber noch in der nähete: einer Umgebung umherirrt. Beschreibung: starke 1 Gestalt, dunkelblondes welliges Haar, ge. ein bräuntes Gesicht, ovale Gesſchtsform, hoe 60 U Stirn, graue Augen, bogenförmige Augen. · brauen, lückenhafte Zähne mit Füllungen, De Vermißte, die ein amerikanisches Hausklelt Pure und schwarze Sportschuhe trug, spricht hoch entle deutsch. Die Bevölkerung Mannheims und de haft, näheren Umgebung wird zur Mithilfe aufge. et fordert und gebeten, sachdienliche Mitteilungen des der Kriminalpolizei Mannheim, Zimmer f 50 oder dem nächsten Polizeirevier zugehen 1 ler lassen. 0 Teil Erfolgreiche Mannheimer Tänzer. Bei den War kürzlich in Wildbad veranstalteten Amate Schl tanzturnier um die südwestdeutsche Somme ein meisterschaft 1949, über das wir bereits be. gun richteten, konnte das Ehepaar Schader in det 8 A-Klasse für den Mannheimer Blau- Gold- C den zweiten Preis erringen. Durch ein Versehen 25 gestohlene Handtasche 1 dem war dieses Paar in unserem ersten Bericht ni genannt worden. 5 Wir gratulieren! Anna Zöller, Käfer!“ Mannheimer Straße 5, feiert ihren 76. Geburß“ Bestellschein Hier abtrennen Zuname Vorname Wohnort Straße und Hausnummer bestellt hiermit den 5 Mannheimer MOR EN . an zum monatlichen Bezugspreis von DI 2.80 frel Haus 8 Bitte unfrankiert in den Brief- kasten werfen oder der MM- Trägerin mitgeben. An den E Vertriebsabteilung am ſnarkiniatz Unterschrift Verschiedenes oi 5 reiten soll. nk 0 Der neueste 4. Kreis- 2709 4 Super mit mag. Auge. Anzahlung 60.— Monatsrate 22.— Das gute Spezialhaus för Foto und Radio Knabenstiefel(Gr. 38), braun, Nähe Rosengarten verlor. Abzug. gg. Bel. Hanna. Richard-Wagner-Straße 31. 30% Kohlenersparnis wenn Sie Ihre Heizungsanlage fach- männisch bedienen lassen. Kleine und größere Reparaturen werden billig mit übernommen. Angebote unter Nr. 07688 an den Verlag. Entschuttungsarbeiten zu vergeben. Angeb, unt. Nr. 07535 an d. Verlag. Fahrer mit eig. Lkw, 3 t, sucht Be- schäft. Ziege zu verkaufen. Mhm.-Käfertal. Lampertheimer Straße 136. 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Tnittlinge ot Serſch straße 12 erlassene Genantte nit gerech, 8 den Lo r näheren g: starke laar, ge- rm, hohe Augen. ungen, Di Hausklelt icht hoch 8 und del ke aufg. tteilungen amer l gehen Bei del Amatelul- Sommer- reits be: er in der Jold-Club Versehen richt nicht Käfertal Geburt eee. ch sparen tl Das er auch usfrauf! an le zum „ Böden zie wer aelos da krischer Aumeiber sommer Zarte Dunstschleier hüllen die morgend- ene Großstadt in diesig graublaue Pastell- tönungen und eine schon recht emfindlicne Kühle läßt uns trotz der höhkersteigenden Sonne zum leichten Mantel greifen. Wir stel- len unsere Uhren um und mustern leicht be- zorgt unsere Wollsachen. Was wir am eige- nen Leibe längst verspürten, bestätigen uns die Kalendermacher am 23. September gchriftlien: es ist endgültig Herbst. Und doch gibt uns gerade dieser 23. Mo- natstag einen kleinen Trost mit; denn auch der melancholische Herbst meint es noch ein- mal gut mit uns und soll sich nach Ansicht der Wetter forscher just von diesem Tag bis zum 30. September von seiner freundlichsten Feite zeigen.„Altweibersommer“ nennt man die Schönwetterperiode, die zumeist das letzte Monatsdritte! des September beherrscht. Die Wetterkunde rechnet sie genau wie die„Eis- heiligen“ im Mai und die„Schafkälte“ des Juni zu den sogenannten„Singularitäten“. Darunter versteht man ausgeprägte Wetter- lagen, die in den meisten Jahren kalender- gebunden auftreten. Natürlich kann sich der Beginn des Altweibersommers in einzelnen Jahren verfrühen oder gar verspäten, ein sol- ches Zugeständnis mussen wir inm schon ma- chen, doch wollen wir noch kurz erfahren, was die Wetterkundler im Falle eines„Nor- malwetters!“ errechnet haben. Alle sieben Jahre soll der 23., alle drei Jakre der 28. einen heiteren Tag bringen. Am e ein Drittel aller Jahre trüber Himmel, aber am 30. September liegen die Verhältnisse be- reits umgeſcehrt. Lassen wir uns deshalb durch diese kleine Vorhersage“ uberraschen und genießen wir die letzten Sonnentage. Ob uns der Abschied vom Sommer dadurch leichter fällt oder schwerer? Auch eine Auskunft Die Ludwigshafener Polizei, die uns bis- Ar stets mit großem Verständnis entgegen kam und mit der wir vorzüglich zusammen- arbeiten, hat uns gestern jedoch sehr ent- täuscht. Freilich—, und das sei hier aus- drücklich betont—, soll man nie verallge- meinern. Das wollen auch wir nicht tun. Aber jenem Polizisten am Viadukt möchten wir hiermit nur kurz mitteilen, dag wir trotz seines etwas eigenartigen Benehmens erfahren haben, was in den Morgenstunden auf dem Viadukt geschah. Der„presse- freundliche“ Hüter der Ordnung erklärte nämlich unserem Reporter auf die Frage nach näheren Einzelheiten über die Explo- sion:„Der MM. erfährt nichts, der soll sich in Mannheim erkundigen“. Nun, wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Ludwigshafener doch recht gerne erfahren, was in Mannheim vor sich geht. Und umgekehrt interessiert man sich in der Nachbarstadt, genau so für die täglichen Ereignisse auf der linksrheinischen Seite. Wir glauben gerade als Mannheim-Lud- Migshafener Zeitung diesem Wissensbedürf- nis der Bevölkerung bisher immer gedient zu haben und wir werden uns in Zukunft noch mehr darum bemühen. Auch die Po- lizei dürfte dies inzwischen bemerkt haben. Ludwigshafen im Endlich Stadtratssitzung. Am Montag, dem 28. September findet nach vier Mona- ten wieder eine Stadtratssitzung statt. Wie wir erfahren, stehen 22 Punke auf der Tagesordnung, der sich eine nichtöffent- liche Sitzung anschließt. Die Stadtratssit- zung beginnt um 14 Uhr. Magere Beute. In der Nacht vom 18. auf 19. September wurde in den Büroräumen einer Firma in Ludwigshafen-Mundenheim eingebrochen und aus einer Geldkassette 60 DM entwendet. Unverbesserlich. Erst vor 14 Tagen wurde er aus dem Ludwigshafener Kittchen entlassen, der in der Kanalstraße wohn- hakte Helmut Höning und schon zieht er wieder betrügenderweise links und rechts des Rheins umher. Bei einem Fahrradhänd- ler kaufte er ein neues Herrenfahrrad gegen Jeilzahlung und bezahlte nicht. Ein Textil- Warengeschäft fiel ebenfalls auf die Schliche dieses Schwindlers herein, gab ihm em Hemd mit Krawatte unter der Bedin- sung, daß die Ware bis zum 15. September Fünfzig Nzetylenfluschen flogen in die Luit Geistesgegenwart und polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen verhinderten eine Katastrophe Gestern morgen gegen 8.30 Uhr wurde die Ludwigshafener Bevölkerung durch rasch aufeinanderfolgende Explosionen erschreckt. und Stichflammen zischten empor. Uber dem Viadukt stand eine Qualmwolke Fünfzig Azetylen-Stahlflaschen, die ein Fahrzeug der Firma Lanz, Mannheim, geladen hatte, flogen unter ohrenbetäubenden Detonatio- nen durch die Luft. Wie durch ein Wunder wurden, dank der Warnung des Fahrers, durch die explodierenden Gasflaschen keine Straßenpassanten verletzt. Wie jeden Morgen fuhr der Bulldog mit Inhänger der Firma Lanz. Mannheim, in die Industriestraße, um 50 gefüllte Azetylen- Gasflasche. Er wußte, was es mit seiner gefährlichen Ladung geschlagen hatte. Gei- stesgegenwärtig sprang er sofort ab und Fensterscheiben war den Detonationen. Der Anhänger des Bulldogs, auf dem die Flaschen geladen waren, ist vollkommen verbrannt, die Zugmaschine selbst ist weni- ger beschädigt. Das Geländer des Viadukts wurde an zwei Stellen abgerissen und die Oberleitung der Straßenbahn teilweise zer- stört. Der Eisenbahnverkehr im Haupt- die Begleitmusik zu flaschen zu laden und sie nach dem Mann- heimer Werk zu befördern. Als er auf seiner Rückfahrt gegen 8.15 Uhr das Via- dukt vom Stadtteil Nord zur Innenstadt Passierte, stellte der Fahrer vor der Brückenabfahrt einen Brandgeruch hinter seinem Bulldog fest. Nach seinen An- gaben glaubte er, daß ein Reifen in Brand geraten sei. Und da bemerkte er auch schon eine kleine Flamme an einer die Straßenbahnen und Passanten. die er auf das zu erwartende„Feuerwerk“ aufmerk- sam machte. Um 8.28 Uhr krachte es dann warnte vorbeifahrenden Fahrzeuge, das erste Mal. Die restlichen 49 Flaschen explodierten nacheinander und verhinderten zeglichen Verkehr. Wie Geschosse flogen fast zwei Stunden lang(bis 10.10 Uhr) die brennenden Flaschen 300 Meter weit auf Häuser und Straßen. Das Geklirr der Erfreuliche Ingebote in den kauimünnischen Berufen Baufacharbeiter werden gesucht Auch die Technikbranche bietet Stellen an Wir veröffentlichen nachstehend den Stellenmarkt des Arbeitsamtes Ludwigs- hafen, um damit den vielen Arbeitsuchen- den eine kleine Hilfe zu bieten, die sie wieder in ihren Beruf finden läßt. Stellen- angebote haben vor allem die Bau- berufe zu verzeichnen, gesucht sind Bau- facharbeiter. Ein größeres Industrieunter- nehmen in Ludwigshafen bietet einem Steinmetz eine Dauerstellung. 10 Maurer, die selbständig arbeiten können. werden für verschiedene größere Bauunternehmungen in Ludwigshafen gesucht. Ferner können ein Betonfacharbeiter der Kunststeinherstel- lung mit langjähriger Berufserfahrung und zwei Gipser einen Arbeitsplatz finden. Ein Dachdeckermeister wird von einer Ludwigs- hafener Großfirma in Dauerstellung ge- sucht. Metallfacharbeitern bieten sich folgende Stellenmöglichkeiten: drei bis vier Waagenschlosser, berufskundig in Fabrikation von Normal- und Spezial- waagen aller Art; ein Heizungsmonteur mit Spiegel des Tages zu zahlen sei. Dann schädigte er einen Kell- ner und verkaufte in Frankfurt einen Radickofferapparat, der ebenfalls erschwin- delt oder gestohlen sein dürfte. Die Krimi- nalpolizei warnt die Bevölkerung vor die- sem Betrüger. g Zusammenstoß. An der Straßenkreuzung Schiller Dammstraße stieß am 20. Septem- ber gegen 17.30 Uhr ein LKW“ mit einem Straßenbahnzug der Linie 19 zusammen. Vier Fahrgäste wurden leicht verletzt und der Lastkraftwagen sowie die Straßenbahn erheblich beschädigt. „Hoher Besuch.“ Graf Ingo von Schlie- ben mit seiner Geliebten stattete auch Lud- wigshafen vor einiger Zeit einen Besuch ab. Es handelt sich hierbei um einen wegen Urkundenfälschung und unbefugter Füh- rung des Grafentitels vorbestraften jungen Mann, der angab, von Ostpreußen zu stam- men und sich von verschiedenen Personen Unterstützen ließ. Bei erneutem Auftreten des„gräflichen Paares“ wird um Benach- richtigung der Kriminalpolizei gebeten, guten Fachkenntnissen, der autogen schwei- Ben kann; eine Glockengießer für Franken- thaler Glockengießerei. Bei den HOIz- fa charbeitern werden sechs Rahmen- glaser gesucht, die mit allen Arbeiten ver- traut sind. Ferner werden ein Schneider und ein Metzger im Alter von 30 bis 35 Jahren, der eine Verkaufsfiliale leiten kann, gesucht. Ueberraschenderweise haben auch die stark überbesetzten kauf män nischen Berufe Stellenangebote, allerdings auch auberhalb von Ludwigshafen, aufzuweisen: Ein Verkäufer(erste Fachkraft) für Kauf- haus in Mannheim; ein Verkäufer Reisen- der) der Maschinen- und Werkzeugbranche nach Münster in Westfalen: ein Zentralein- käufer für Schuhwaren nach Köln(Alter bis 45 Jahre). Eine deutsche Transportvermitt- jung sucht in allen Städten über 10 000 Ein- wohner je einen kaufmännischen Angestell- ten, der ein im Aufbau begriffenes Groß- unternehmen vertreten und führen kann. Beziehungen zur Industrie und Wirtschaft sind erforderlich. Ein Verkäufer für Gar- dinen und Teppiche(Alter bis 30 Jahre) kann in Bielefeld einen Arbeitsplatz finden. Ferner sucht ein Tapeten- und Linoleum- geschäft in Ludwigshafen einen Verkäufer mit Branchekenntnissen. Bei den technischen Berufen sind folgende Plätze frei: Ein Konstrukteur mit Erfahrung vom Bau von Wärmeaus- tauschapparaten für Maschinenfabrik in Ludwigshafen; ein jüngerer Dipl.-Ingenieur in Mannheim Praxis nicht erforderlich); ein bis zwei junge Dipl.-Ingenieure für elektrotechnische Fabrik im Rheinland; ein Chemiker mit der Kenntnis von Bohner- wachsherstellung in Düsseldorf: ein Chemi- ker-Chemotechniker mit Kenntnissen auf dem Gebiet von wasserlöslichen Oelen und Schmierfetten ebenfalls in Düsseldorf. Ein Betriebsleiter(Tischlermeister) wird von einer Möbelfabrik in Paderborn gesucht (Alter bis 45 Jahre, Werkswohnung wird gestellt). Für weibliche Stellensuchende liegen folgende Angebote vor: Eine Stenotypistin nach Grünstadt. Ferner eine Masseuse für kurzfristige Beschäftigung und mehrere Krankensch western mit Examen. ö 5 4 8 bahnhof Ludwigshafen mußte über eine Stunde vollkommen stillgelegt werden. Drei Minuten nach der Explosionsmel- dung waren Polizei und Feuerwehr zur Stelle. Die Auf- und Abfahrt des Viadukts wurde von 40 Polizeibeamten für den Ver- kehr abgeriegelt und darüber hinaus im weiten Umkreis Sicherheitsmaßnahmen ge- troffen. Die Straßenbahnen richteten Pen- delverkehr ein. Nach Mitteilung der Polizei wurden keine Personen verletzt. Diese Tatsache dürfte vor allem auf das umsich- tige Handeln des Bulldogfahrers und der Polizei zurückzuführen sein, die alle Stra- gzenpassanten in sichere Deckung verwie- sen. Die Höhe der entstandenen Sach- schäden läßt sich bis zur Stunde noch nicht Übersehen. Ueber die Ursache der Hxplo- sion kann ebenfalls noch kein abschliegen- des Urteil abgegeben werden. Die Kriminal- polizei hat sofort mit ihren Spezialisten für derartige Katastrophen Untersuchungen aufgenommen. Nachdem in den Mittags- stunden des Donnerstags jegliche Gefahr beseitigt war, konnte der Verkehr über das Viadukt wieder in vollem Umfang freige- geben werden. Koblenz meldet: Neuordnung Die französische Militärregierung hat für Rheinland-Pfalz das Gesetz zur vorläufigen Neuordnung von Steuern genehmigt, das die Steuergesetzgebung des Landes an die Dop- pelzone angleicht. Bewerbungen Rheinland-Pfalz werde auf keinen Fall darauf verzichten, in wirkungsvoller Weise in der Bundesverwaltung vertreten zu sein, verlautet aus maßgeblichen politischen Kreisen in Koblenz. Die meisten Vorschläge und Bewerbungen würden allerdings von nicht in der Verwaltung tätigen Personen bei den zuständigen Stellen eingereicht, während die Beamten in Rheinland-Pfalz selbst nur in geringer Zahl wegen einer Uebernahme in den Bund bemüht seien. Wiederaufbau-Anleihe Das Finanz ministerium Rheinland-Pfalz Hat erklärt, die französische Zone sei bei der 5½prozentigen mündelsicheren Woh- nungbauanleihe der Kreditanstalt für Wie- deraufbau mit zehn Prozent am Anleiheer- trag beteiligt. Wohnungsbau-Darlehen Nach Ueberprüfung der bisher eingegan- genen Anträge auf Wobnungsbaudarlehen aus Landesmitteln hat der durch Minister- ratsbeschluß gebildete interministerielle Bewilligungsausschuß(Wiederaufbau-, Fi- nanz-, Wohlfahrts ministerium und der zu- ständige Regierungspräsident) Darlehensbe- willigungen über 1,15 Millionen DM in sei- ner ersten Sitzung erteilt. Mit diesen Dar- jehen werden 485 Wohnungen durch Wie- derinstandsetzung beschädigter Häuser oder durch Fertigstellung zeitweise stillgelegter Bauvorhaben neu gewonnen. Weinzucker In den nächsten Tagen werden 4000 Ton- nen Weinzucker in den drei Ländern der französischen Zone zur Verteilung kommen. Die Umlage erfolgt in Rheinland-Pfalz nach den dem Statistischen Landesamt Bad Ems vorliegenden Angaben über die Größe der Rebflächen. Prümer Bilanz Wie jetzt feststeht, beträgt der durch die Explosionskatastrophe in Prüm verursachte Immobilienschaden 2,75 Millionen DM, der Gebäudeschaden 1,75 Millionen D-Mark. an Enttrümmerungskosten müssen etwa 275 000 DM aufgebracht werden. Der Scha- den der land wirtschaftlich genutzten Fläche wird mit 200 00 DM beziffert. Die Kosten für die Behebung der Schäden am Tele- phon-, Elektrizitäts-, Straßen- und Kanali- sationsnetz werden mit rund 400 00 PM veranschlagt. Der Gesamtverlust an Mobi- lien erreicht 900 000 DM. Helfer beim Wiederuuſbuu Sie machen uns ein Dach über den Kopf Zwischen Bahnlinie und städtischem Schlachthof, unmittelbar vor den Toren der Stadt, wurde im Jahre 1896 eine kleine Zie- gelhütte in Betrieb genommen. Das kleine Werk vergrößerte und entwickelte sich rasch. Heute sind die Ludwigshafener Ziegelwerke H. Holz zum zweitgrößten Betrieb dieser Art in der Pfalz geworden. Die günstige Lage erleichtert das herbei- schaffen der Erden, des Ausgangsproduktes der Ziegelherstellung. Durch eine eigene Schienenlinie ist das Anwesen mit der Eisen- pahn verbunden, so daß auch die Bahnver- schickung an Ort und Stelle erfolgen kann. Während der Kriegsjahre wirkte sich die günstige Bahnlage der Ziegelwerke aller- dings nachteilig aus. 28 schwere Luftan- griffe zerstörten die Fabrikanlagen zu 70 Prozent. Rohmaterialien gibt es ‚en masse“. Der rote Ton wird in Freinsheimer Weinbergen abgetragen und der graue Lehm im Mau- dacher Bruch„gebuddelt“. Diese Materia- lien werden im Fabrikationsraum— nach einer Aufbereitung— gemischt, und kom- men dann als eigentliche Ziegelmasse in so- genannte Beschicker. Nach mehrmaligem Lauf über verschiedene Förderbänder, die kreuz und quer durch den Raum ziehen, wird die Ziegelmasse gepreßt und in„Ku- chen“ geschnitten. In einer Revolverpresse erhalten die Ziegel ihre Wellenform. Mit einem Holzrahmen versehen, wandern sie dann auf kleinen Etagewagen in den Trok- kenraum. Zehn Stunden lang werden zie zumfächelt! von 100 Grad Heißluft, einer Trockenprozedur ausgesetzt. An diesen Vor- gang schließt sich die Engobe an, zur Ab- kühlung und Härtung der Ziegel. Die Art der Engobierflüssigkeit verleiht den Ziegeln ihre jeweilige Dauerhaftigkeit, sowie die rote oder schwarze Farbe. Auf das Engobię- ren verstehen sich die Ludwigshafener Zie- gelwerke besonders gut; ihre Ziegel sind als besonders dauerhaft bekannt. Die nächste und längste Station des Fabrikationsvorgan- ges spielt sich im großen Ring-Brenn-Ofen ab. Mit Backsteinen untersetzt, damit die Heißlufttemperatur— etwa 1 100 Grad gut durchziehen kann, werden hier die Ziegel zehn Tage gebrannt. Und dann ist es so weit. Nach einer elf tägigen Fabrikationsdauer— von der Halde zur Sumpfgrube, in die Mischer, Beschicker und Förderbänder usw.— ist aus roter und grauer Erde der Dachziegel entstanden. Die Produktion genügt heute noch nicht den vorliegenden Aufträgen. Und die Ziegel- werke haben alle Mühe, ihren großen Kun- denkreis, zu dem sogar die Bewohner der Nordsee-Inseln zählen, mit einer— zur Zeit noch— viermonatigen Lieferzeit zu ver- trösten. Das Werk hat in den letzten Mo- naten den Wiederaufbau der Fabrik tat- kräftig in Angriff genommen, so daß schon bald mit einer entsprechend kürzeren Lie- ferzeit zu rechnen ist. rü Steſſen- Angebote 1 Einige Vergütung: Tagegeld rer Vertriebsabteif per sofort gesucht. Bewerber wollen sich in unse , Mannheimer Mo CE 9 Abonnentenwerber N und Provision. lung vorstellen Ordentl., nettes Mädchen als Haus- gehilfin in Einfamilienhaus ge- sucht. Gute Behandlung selbstver- ständlich. Unterkunft im Hause. Vorzustellen täglich ab 15.00 Uhr: Maikammer Straße 23. Perfekte Stenotypistin f. Industrie- betrieb zum sofortigen Eintritt ge- sucht. Ang. unt. P 36163 an d. Verl. Tücht. Tagesmädchen gesucht. An- gebote unt. Nr. 0767/1 an d. Verlag. 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Ganz be- sonderen Dank den Abordnungen der Feuerwehr, der Sänger- halle„Germania“ für die trostreichen Worte am Grabe und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden. Mum Neckarau, Rosenstraße 55 1 Die trauernden Hinterbliebenen Durch die Folgen eines am 14. 9. 1949 erlittenen tragischen Un- Diplom-Ingenieur Kurt Eichhorn nach nahezu 25jähriger Tätigkeit bei unserer Gesellschaft am 21. 9. 1949 aus unserer Mitte gerissen. Sein technisches Können und seine hohen menschlichen Eigen- schaften sichern ihm stets ein ehrendes Gedenken. Beton- und Monierbau West A.-G. Niederlassung Mannheim Die Beerdigung findet am Samstagvormittag, 10 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt DANRSAGUNG Für die überaus liebevolle Anteilnahme an dem Heimgange meines schlafenen Gatten, Herrn Josef Götz Zimmermeister sowie den zahlreichen Rranz- und Blumenspenden sage ich ein herzliches „Vergelt's Gott“. Besonderer Dank gilt denen, die ihn zur letzten Ruhestätte Ladenburg, den 23. September 1949 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Klara Schwiegervater und nach schwerer Krankheit sanft und An verwandte ent- Götz Wwe. 11 Tempo- Kastenwagen, generalüber- ö hänger Motorrad, 200 com, billig zu verkf. Herr Friedrich Handrich schieden ist. Hinterbliebenen: Therese Schneider 8 1.5-Tonner-Lkw, guter Zust., billig Allen Verwandten u. Bekann- ten die traurige Nachricht, dag 5 5 Topolino od. sonst. Kleinwagen zu 5 FKWw˖ bis 1,5 Ltr., gut erh., in fahr im Alter von 62 Jahren ver- Mannheim(B 8, G), 22. 9. 1949 Im Namen der trauernden Beerdigung: Samstag, 24. 9. 49, 9 N 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 14 Kraftfahrzeuge 1 Suche Pkw mietweise od. Seg. Bau- materialien. Ang. u. P 07630 à. d. V. BH- Motorrad (R 23— 250 com), Fugßschaltung, in sehr gepflegtem Zustand. 7000 km, zu verkaufen. Festpreis: DM 1200. Barzahlg. Angeb. an Tel. 416 89 od. schriftl. unt. Nr. 07597 an d. 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Oeffentliche Aufforderung über die Soforthilfeabgabe. die abgabepflichtig sind, werden hiermit aufgefordert, die Vermögens- anzeige und Selbstberechnung bis zum Ablauf der angegebenen Er- Oktober 1949 für Land- vember 1949 bei dem zuständigen Finanzamt einzureichen und die Zahlungen zu den angegebenen Fälligkeitstagen zu leisten. Die näheren Bestimmungen über den Kreis der Abgabepflichtigen Personen, die Be- steuerungsgrenzen, über die abzugebenden teren Fälligkeitstermine sowie über sonstige gesetzliche Einzelheiten können aus den öffentlichen Anschlägen klärungsfrist, 20. nommen werden. Baden in Karlsruhe. Karlsruhe, den 20. September 1949. Landesfinanzamt Wieder- Einführung: Ab Sonntag, 16 bis 19 Uhr Tanz-Tee mit Max Cremer als Plauderer U Eintritt frei! 8 Alle Personen, und Forstwirte am 20. No- Erklärungen und die wei- bei der Gemeinde ent- THEATER DES VOLK ES MAN NHEINN Mannheimer Künstlergemeinschaft UFA-Palast Mannheim 0 Samstag, 24. 9. 49, 22.15 Uhr sonntag, 28. 9. 49, 14.30 Uu Fröfmung der Spielzeit 1949/0 V 1054 5 0 Operette von Nico Dostal run Vorverkauf: Zigarrenhaus Schmitt, Kiosk Schleicher, bn sie Kasse. 10.00—13.00 Uhr und 15.00—18.00 Uhr, und Abend. 1 15 8 8 Par 582 MANNHE IAV g die J1, 6 Breite Straß a Telephon 446 35 80e ihre 880— trau Der EPfolg hat an- 2. Woche verlängert 8 0 289 1 N Kitty Jantzen 185. Frits van Dongen— Gustav Diess! 17 Hans Stüwe— Theo Lingen 2 Beginn: 10.00, 11.45. 13.45, 15.45, 17.45, 20.00 und 22.00 Uh. (Lach der Spätvorstellg. Straßenbahnverb. nach all. 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Ums Amt es ell fo Das, be deuts als skrupelloser Abenteurer die reizende Frau, die sich in ihre eigene Netze verstrickt der Komiker, der die Lacher auf seiner Seite hat, in: Pfaffenhuber, Marktpl., NH 1, 14 Nähmaschine versenkbar, preis w. zu verk. Reis, Käfertal-Süd. Dürkheimer Str. 52. 1 Damenmantel u. versch. Kleider Gr. 44-46 zu verk. Anzuseh. Sonnt. 10-13 Uhr. Rohn, Augartenstr. 107. Gebr. Küche, komplett, DM 150.—, Kleiderschrank, Nußb. pol., 2türig, DRM 80.—, Käseschneidmaschine mit Marmorpl. DM 30.— zu verkaufen. Hommel, Sandhofen. Hanfstr. 24. 3 neuw. versenkbare u. 3 Kasten- nähmaschinen ab DM 80.- und drei Fahrräder zu verkaufen. Haußer, Mhm.-Neckarau, Rheingoldstr. 3. Große Lautsprecheranlage, 40 Watt, Telefunken, mit 2 Lautsprechern u. Mikroph. u. gr. Büroblechschrank. Atlürig, billigst zu verk. Tel. 411 08. Oval. Mahag.-Ausziehtisch 140/110 erm Sünst. zu vk. Semmler. Augarten- straße 64. Kleinbild-Kamera, Leicaformat, m. Bereitschaftstasche, zu verkaufen. Angeb. unt. 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Der René- Clair Film bie Abenteuern mit MARLENE DIETRICH Beg.: Tägl. 15.43, 17.45, 20.00; 8 Sa.; 22.15 Uhr Spät-Vorstell.] Lier sPIELE 610 196/ Freitag, 2 1 LIND HANDELSBLATT Seite 7 2 2 3. September 1949 as wird aus der D-Mark? 9, 14.30 1 1 1 0 u Von Erich Klabunde Erich Klabunde ist Hamburgs sozialdemo- kratischer Stadtkämmerer. Seine Ausfüh- i rungen sind deswegen von Interesse, Weil icher, uh sie das Ergebnis einer mehrtägigen Bespre- Abendkaa chung des D-Mark-Kurs-Problemes in der Parteileitung der SPD in Hannover wieder- — bobben. Zur Wahrnehmung objektiver und völlig unbeeinflußbarer Berichterstattung hat sich 1 die Redaktion zur Veröffentlichung dieses Straße Artikels entschlossen, damit die Mannheimer 05 Sozlaldemokratie sich mit den Anschauungen punkten eins ist mit der Meinung Erich Kla- bundes, freut es uns doch, daß sich der Ver- fasser dieses in dem sozialdemokratischen Pressedienst erschienenen Artikels, auch mehr für eine Abwertung ausspricht, als gegen eine solche. Dies beweist, daß die Berichterstattung des„Morgen“ zu diesem Thema völlig unabhängig dem richtigen wirt- schaftspolitischen Gedanken folgte im Gegen- satz zu anderen Pressemeldungen, die eine Rede Dr. Schumachers mißverstanden haben und daran sachliche Unkenntnis zeugende Kommentare knüpften. Die Redaktion. n Jahr nach der Währungsreform ist die utsche Währung erneut Problematisch ge- den. Noch sind die Entscheidungen nicht fallen. Formell hängen sie überhaupt nicht n deutschen Stellen ab, sondern von den ierten. Tatsächlich wird die deutsche Mei- g bei der Gestaltung der Dinge wohl er- plich mitsprechen. III Eine Z0prozentige Abwertung bedeutet die prozentige Erhöhung des Goldankaufpreises. 1 zu dieser Grenze können Preise infolge Diessl f Abwertung steigen. Die allgemeine Er- krtung ist, daß der Preisauftrieb weit dahin- 2.00 Uhr! zurückbleiben Wird. Solche Preiserhöhun- nung müssen diejenigen Artikel am stärksten II. Richt zen, die ohne Verarbeitung im Inland an — deutschen Käufer gelangen. Für Erzeug- des deutschen Marktes ohne Auslands- ell treten keine unmittlbaren Preisfolge- aber die Entwicklung wird Preisauftriebs- enzen fördern, soweit die inländischen Akurrenzartikel erheblich teurer geworden 3 ſhrer Parteileitung über dieses Problem ver- — kraut machen kann. ert i Obwohl die Redaktion nicht in allen n Deutschland spricht für die Beibehaltung ——bberigen Kurses, daß unsere Einfuhr, die mer noch gut doppelt so groß ist wie die uhr, sonst schlagartig teurer würde. Der enpreis hätte heute schon zu einer erheb- hen Verteuerung aller Weizenerzeugnisse ge- rt, wenn nicht sehr namhafte Millionen- rage zu seiner Verbilligung zugeschossen rden. Man stände also bei einer Abwertung der Frage: noch höhere Zuschüsse aus den E 2 fentlichen Kassen oder erhebliche Preis- böbhungen. Aber mit dem alten D-Mark-Kurs e eine Verkümmerung unseres Exports kpunden, der heute für das Ausland schon zu id Elend er liefert. Damit wäre zugleich unsere Arkste Aufstiegshoffnung zerstört. 1 Die Lage des deutschen Exports empfiehlt o das sogenannte Anhängen an die Entwick- ig des Pfundes. Man erinnert sich, daß bei — pPpfundabwertung 1931 der Kurs der deut- + für n Mark gehalten wurde, was dem deut- 5 n Export sehr schlecht bekam. Eine Wie- 8 olung der damaligen Entwicklung läßt ein hebliches Ansteigen der Arbeitslosigkeit be- ſchten. Das Mitgehen mit dem Pfund in 1949 kutschland wird nicht nur zu Preissteigerun- n führen, die Käufer werden im Rahmen des gen Möglichen stärker kaufen als bislang, a man kann hieraus— mit Vorbehalten— Besserung der Beschäftigungslage er- Assen sich auch entgegengesetzte enn die Verteuerung der Alz die Vorteile et t wiegen Können. 1 andererseits an dem alten Kurs fest, so gung des englischen Beispiels fordern, Fürden damit eine wirtschaftliche Miß mung erzeugen, die uns noch nachteiliger en Kann als das zeitige Mitgehen mit der Indentwicklung. Wenn wir nicht unter al- Umständen den Kurs halten können, amt es darauf an, daß wir der Entwicklung rer ell folgen. ich in Das bedeutet ein erhebliches Problem für zickt deutsche Preis- und damit für das Lebens- Lacher lungs- und Lohnniveau. Wir stehen vor der 0 In England wird die Aicklung sicher eine gewisse Senkung der enshaltung zur Folge haben. ische Niveau liegt erheblich über dem uschen. Was in England offenbar unver- ibar gewesen ist, braucht für Deutschland nt zu selten. Es entsteht die Frage, ob wir, die Preise wahrscheinlich von Monat zu bat anziehen werden, auch von Monat zu cnat Lohnkorrekturen vornehmen müssen. ade weitere Frage, ob diese lohnpolitischen einandersetzungen mehr oder weniger dem all überlassen pleiben sollen oder ob hier- elne einheitliche Regelung erfolgen kann, a auf der Indexbasis, wie es in einigen alen des Auslandes der Fall ist. Was für Löhne und Gehälter in der Privatwirtschaft 1 Uebt, — SE AE e 148 erb Il AUS EU e C ον 17 ELFE] on 57035 n zel: 2 arbfilm äume“ 4 0 ö 75 e den Handel und Industrie unaufhörlich die schaftsrechnung einen Wieder- gilt, muß aber auch für Löhne und Gehälter m öffentlichen Diensten gelten, und vor allem für die Renten und Unterstützungen. Wie ist bei diesen ein automatisches Anpassen zu er- reichen? Damit werden auch die öffentlichen Haus- halte in eine kritische Situation gerückt. Sie müssen für den öffentlichen Dienst und die Rentner die Erhöhungen finanzieren. Ihnen werden aus nominell steigenden Umsätzen und nominell steigenden Einkünften höhere Steuern als bisher zufließen. Werden sie aber aus- reichen, um die erhöhten Verpflichtungen zu decken? Vor allem werden Industrie, Landwirtschaft und Handel sich mit den Preissteigerungen so- Weit wie möglich zurückhalten oder nicht? Werden sie vielleicht zu einer neuen Hortungs- politik übergehen, wenn ihre finanziellen Ver- hältnisse dies gestatten? Werden sie bei der Aufstellung ihrer DM- Bilanz., die jetzt gerade läuft, die Werte nach dem neuesten Stand der Währung korrigieren, um möglichst hohe Be- träge abschreiben zu können und dadurch mit hohen Abschreibungen Ersatz- und Neu- anschaffungen zu finanzieren, aber auf Kosten der Konsumenten? Eine Fülle von Fragen, deren Lösung nicht allein der„Wirtschaft“ überlassen bleiben kann, die ebensosehr die Verbraucher und die Arbeitnehmer entscheiden müssen. Sozialdemołkratischer Pressedienst Hannover * Druckfehlerberichtigung. In unserem Artikel „in der Sackgasse sterben oder in Freiheit gedeihen“ hat sich ein Berechnungsfehler ein- geschlichen, der hiermit richtiggestellt wird. In den letzten zehn Monaten haben wir für 1,95 Mrd. Dollar Waren eingeführt und für 1,36 Mrd. Dollar ausgeführt. Die daraus ent- stehenden Berechnungen lauten: Gleisnerisch getäuscehte Verbraucher Es ist Mode geworden. Mode der Herren in- und ausländischen Politiker, deutsche Wirtchaftler, deutsche Handwerker, Fabri- kanten und Kaufleute wucherischen Trei- bens zu beschuldigen. Hat doch da nicht ein Eierhändler, hört an, Welche Frechheit, dänische Eier, die fein säuber- Dollarwert D-Markwert vor der Abwertung Einfuhr 1,95 Mrd. 6,49 Mrd. Ausf uhr 1536 o Mrd. Deflzit 0,59 Mrd. 1,96 Mrd. Dollarwert D-Markwert nach 15% D-Mark-Abwert. Einfuhr 1,95 Mrd. 7,46 Mrd. Ausf uhr 1,36 Mrd. 5,20 Mrd. Deflzit 0,59 Mrd. 2,26 Mrd. Der Bundesbahnen Wehklage Dienst am Kunden könnte retten Es mögen gewissenhafte Historiker berech- tigte 2 in die Existenz des märchen- haften ken Harun al Raschid setzen. Eines ist gewiß, gleichgültig ob wegen seines krankhaften Mißtrauens oder ob mit dem Ziele, Gerechtigkeit walten zu lassen. Er verkleidete sich oft und mischte sich unter das Volk, denn soll er strafen oder schonen, muß er Menschen menschlich sehen. Die Bundesbahn bedürfte einiger solcher Harun al Raschids. Sie müßten auf Güterzügen herumklettern und in Eisenbahnwaggons fah- ren. Sie müßten in der Schalterhalle stehen und am Gepäckschalter. Vielleicht, vielleicht würde die Leitung der Bundesbahn, die— wie Gene- raldirektor Dr. Fritz Bus ch ausführte— von den besten Köpfen beratene Bundesbahnleitung noch besser beraten sein. Es war vor dem Jahre 1933 schon Sitte, daß einmal wöchentlich einer der Direktorialfunk- tionäre sich unter das„reisende“ Volk mischte und sodann, ausgerüstet mit einer gewöhn- lichen Fahrkarte IV., III., II. oder I. Klasse, seiner Direktion Bericht erstattete. Die Zeiten sind vorbei. Nationalsozialistische Dünkel haben die Befehlsstellung geschaffen, die es unnötig macht, selbst nach dem Rechten zu sehen. Am grünen Tisch wird die Wirt- schaftsrechnung der Bundesbahn geboren, am grünen Tisch werden die Fehlergebnisse bera- ten und neue Luftpläne entworfen. Wie sich doch die Zeiten wandeln. Vor un- gefähr hieß es noch, die Bundesbahn, damals Reichsbahn, leide infolge Kriegsschäden an Unterkapazität. Heute erklärt Herr Dr. Busch, sie leide an Ueberkapazität. Ist denn das Ver- kehrsvolumen so stark zurückgegangen? Mit- nichten. Trotzdem aber beharrt die Bundes- bahn auf ihrem Recht, jeden Konkurrenten zu verdrängen, die Straße und den Wasserweg, weil sie nämlich sonst, wie sie erklärt, pleite gehen muß. 15 5 Schöne Aussichten, diese Erklärungen, die Drohung, daß hunderttausende Arbeiter brot- los werden, wenn nicht hunderttausende Arbei- ter, die im Kraftfahrzeugverkehr, die in der Binnenschiffahrt Brot und Arbeit fanden, auf die Straße gesetzt werden. g Die Existenz der Bundesbahnen soll also die Notwendigkeit ihrer Erhaltung—- wenn auch mit Verlusten— erweisen. Undenkbar, daß wir bei dem gegenwärtigen Zustand ohne Bahnverkehr auskommen, sowohl in der Personen- als auch in der Güterbeförderung. Aber die Herren, dieselbst — auf Kosten der Bundesbahn— mit Autos fahren, statt dritt- und zweitklassige Eisen- bahnzüge zu benützen, die hätten doch am Wenigsten Ursache zur Klage. Die Einnahme- entwickhen Bundesbahnen ist hinter den Aru 5 0 1133 1 des Volzabres wiirden gie Einnahmen 3 750 000 D ge Atze W. Busch meint es eine vorsichtige Schätzung gewesen; da diese Schätzung im April über- 40 Millionen DM höheren 8ei l Experten, die prüften, zu einem um 40 Ergebnis gekommen seien. leise kann hier gelächelt werden. Denn bei einem derartigen Umsatzvolumen sind 40 Mil- lionen wahrlich nur ein Tropfen auf einen 48. Stein, ist ihr plus oder minus nichts- sagend. Nun, die Bundesbahn legt ein Ergeb- nis vorläufiger Einnahmen vor, das, verglichen mit den geschätzten Einnahmen. bis August 1949 folgendes Ergebnis zeitigt: Geschätzte Tatsächliche Einnahmen Einnahmen 1 6 Mill. DM Personenverkehr 371 Mill. DM 74176 g Güterverkehr 1455 MIII. DM 12372 MIII. DM Sonstiges 119 MiII. DM 121½1 NMIII. HM zusammen 2445 Mill. DN 2099,9 Mill. DI Ergibt ein Defizit von 550 Millionen DM, wenn an Hand dieser Einnahmen die voraussicht lichen Einnahmen bis Ende des Jahres 1949 auf 3,2 Mrd. DM geschätzt Werden. 5 Das ist das Defizit der Einnahmeseite. Auf der Ausgabenseite sieht die Sache nicht weniger bedrohlich aus. Die Gesamtausgaben betragen 4 073,2 Millionen DM. 80 daß der Geldbedarf zur Defizitabdeckung rund 873 Millionen DM beträgt. Hinzu Verschuldung von 1 278,2 Millionen DM. 1 f ahm hat allerdings in diese Wirt- Die Eisenbahn 99 0 Feten 955 lagen und Fahrzeugen einkalkuliert, der 2 8 Kosten soll, sowie Nachholung von Unterhaltsrückständen, die mit 94 Mill. DM schlagt sind. 5 Busen kündet an, daß die Entlassung von 10 000 Arbeitern und Angestellten notwendig sei, insgesamt seien somit jetzt im Laufe der Zeit nach der Währungsreform 60 000 teils abge- baut, teils zum Abbau vorgesehen. Ein Wei⸗ terer Abbau werde sich als notwendig erwei- sen, weil die Bundesbahn mit 457 000 Tage- Werkesköpfen 105 000 Tagewerksköpfe mehr be- schäftige als die Reichsbahn des gesamten Reichsgebietes im Jahre 1936. Im Wirtschafts- jahr 1950 müsse somit mit der Entlassung wel- terer 20 000 Eisenbahnarbeiter und Angestellter gerechnet werden. g. Wie Ministerialrat Dr. Maier mitteilte, wird die Bundesbahn demnächst Krisenzu- schläge für Gütertarife einführen, die bis spä- testens 31. Dezember 1950 befristet sein sollen. Die Gütertarife der Regelklasse PDD würden um 3,6 Prozent. der Klasse EEE um 7,9 Pro- zent, der Klasse FFF um 12.2 Prozent und der Klasse GGG um 15,7 Prozent erhöht werden. Der Beirat der Bundesbahn werde am 28. Sep- tember endgültig darüber entscheiden. Bei Diese die deut Leise, nur ganz kommt die Verschuldung per 31. Dezember 1948 mit rund 405 Millionen DRA, ergibt per 31. Dezember 1949 eine theoretische Zustimmung würde die Gütertariferhöhung am 16. Oktober wirksam werden. Daraus würde sich ein jährlicher Mehrertrag von 120 bis 150 Millionen DM ergeben. Das ist das trockene Ergebnis einer Presse- konferenz, die sichtlich im Zeichen der Wer- bung für die Bundesbahnen stand. Zu diesem Zahlenmaterial, zu diesen etwas einseitigen Darstellungen ist es notwendig. sich vor Augen zu halten, daß Herr Generaldirek- tor Dr. Fritz Busch. der gegenwärtig anschei- nend um einigermaßen Popularität kämpft, weil es gewiß erscheint, daß das Bundesmini- sterium den Posten neu zu besetzen wünscht, vor ungefähr Jahresfrist dem Wirtschaftsrat ein Exposé abstattete, in dem er ausführte, daß rund 170 000 Menschen zuviel im Eisen- bahnverkehr beschäftigt seien, daß allein 40 000 Personen schon deswegen ausrangiert werden müssen, weil ihre Einstellung mit der vei- minderten Leistungsfähigkeit des übrigen Pei sonals infolge der Ernährungsschwierigkeiten vor der Währungsreform zusammenhing. Dazu kommen wohl noch etwa 10 000 Personen, die damals noch dringend notwendig waren zur Sicherung der Transporte gegen Ueberfälle auf Lebensmittel- und Kohletransporte. weiter kommen hierzu rund 25 000 Personen, deren Beschäftigung wegen verminderter Fahrge- schwindigkeit notwendig war und wegen zu hohen Kohleverbrauches. Alles Umstände, de- ren Behebung auf der Pressekonferenz Direk- tor Busch sich und seinen Mitarbeitern als Verdienst anrechnete. Kurz. es sind im Vor- jahre, laut Dr. Busch, 170 000 Personen zuviel be- schäftigt worden. und es wird jetzt auf einmal damit Propaganda getrieben, daß 60 000, 80 000 Personen(seit der Währungsreform) ar- beitslos werden sollen. Dies dünkt irgendwie irreführend. Vielleicht hätte man, statt Entlassungen auszusprechen, die Wiederaufbau- und die Neuaufbauarbeiten. die Instandsetzungen intensivieren sollen. Frage: Konnte man dies tun? Gewiß., denn wenn rund 100 000 überzählige Arbeitskräfte vorhanden gewesen sein sollen, dann mußten sie entweder beschäftigt oder aber entlassen Werden. Es ist aber auch noch ein anderer Punkt unklar. Wenn die Kostenlage der Reichs- bahn, die jetzt Bundesbahn heißt. nicht ge- stattete. mit niederen Tarifen zu arbeiten, 22,5 oder 24 bis Ja wenn diese Kostenlage eine Erhöhung erfor- derlich machte, dann, ja, dann mußten eben die Tarife gleich. aber ausreichend erhöht wer- den. Die Auswirkungen auf die Preisgestal- tung wären nicht so schlimm gewesen. Dies zu untersuchen, soll Gegenstand eines anderen Aufatzes sein. Es dünkt, daß wir doch bei Harun al Ra- schid enden müßten. Die Kostenfrage allein entscheidet nämlich nur in den Hirnen rei- tungslos verkalkter Bürokraten den Preis. Den Preis entscheidet hingegen die bestehende Nach- frage. Daß die Straßenfahrzeuge die Eisenbahn verdrängen. ist letztlich nicht nur eine Frage der Kalkulation, sondern eine Frage der tech- nischen Leistung. und diese technische Leistung ist. nicht nur für den Reisenden, der mit etwa 100 Minuten Verspätung von Frankfurt a. M. nach Mannheim fahren muß, sondern auch in Gütertransport erheblich gering. Abgesehen von der fehlenden Anpassungsfähigkeit der Bundesbahn, deren Beförderungsbedingungen von anno dazumal noch immer ängstlich und genau eingehalten werden müssen., abgesehen davon, daß Reisen und Beförderung von die- sen Vorschriften, in deren Labyrinth selbst alte gewiegte Kenner und Beamte sich mitunter nicht mehr auskennen, also abgesehen davon!. Einmal ein anderes Beispiel. Ein Großhändler, der bei der Bundesbahn die Gewißheit hat, daß nur der über ein Prozent hinausgehende Schwund während eines Transportes ersetzt wird, daß nur über den Prozentsatz hinaus- gehend die Bahnen haften, er wird mit Ver- gnügen, er wird mit Freude zu einem anderen Verkehrsmittel greifen, das ihm bereits haftet, wenn der während des Transportes entstarr- dene Schwund ein pro Mille übersteigt. Die Eisenbahn klagt, sie kämpft und ringt um Anerkennung. aber sie tut aus sich selbst heraus herzlich wenig. um diese Anerkennung zu verdienen. Ein gemeinnütziges Unterneh- men wie die Bundesbahn muß auch leistungs- mäßig konkurrieren können, nicht nur durch Preisunterbietung mit Verlusttarifen, die das Defizit vermehren, nein. Das gebrannte Kind nämlich. es scheut das Feuer. Der Reisende, der Transportabsender sagt sich nämlich ge- nau so wie jeder andere Verbraucher mit- unter:„Besser gut gezahlt und besser gefah- ren, als schlecht bezahlt und schlecht gefah- ren.“ Tex, 25 cents I DM? Heute fällt die Entscheidung NA dd 11 tel e en haben den maßgeblichen deutschen Behör 85 mitgeteilt, daß Vorschläge zur P-Mark- Abwertung Gen ltere Ren i. scheidung vorgelegt worden sind. In Kreisen der Bd wird damit gerechnet, daß im Laufe des heutigen Abends oder der Nacht die Entscheidung über ale Abwertung der D-Mark fällt. Aus Kreisen, die dem Präsidenten des Zentralbankrates RK— stehen, verlautet, daß von deutscher Seite zwei Vorschläge„ von denen einer eine Abwertung auf 22% cents und der andere auf 24 bis 25 cents Gariabel) beantragt. In eingeweihten Kreisen wird angenommen, daß der erste Vor- schlag von der Bd ausgeht, während der zweite Vorschlag wahrscheinlich das Ergebnis der Kabinettsberatungen sein dürfte. Ein Vorschlag, der dahin geht, eine Abwertung auf 19 bis 21 cents durchzuführen, ist zwar von bestimmten Interessentenkreisen ausgearbeitet worden, wurde jedoch von den maßgeblichen Stellen als das allgemeine Preisgefüge gefährdend verworfen. Fleisch wirtschafts- Frage vor dem Bundestag Der Vorsitzende des Fleischerverbandes für die britische Zone, Bundestagsabgeordne- ter Fritz Mensing, will in einer der näch- sten Bundestagssitzungen beantragen, die Vieh- und Fleischbewirtschaftung aufzuheben. (dpa) Penicillin hat den Käse weggerollt Ei dams Spezialruf in Gefahr Durch die Behandlung der dänischen Kühe mit Penicillin haben die dänischen Meiereien große Verluste erlitten, weil dadurch Käse im Wert von mehreren 100 000 Kronen verloren ging. Das Penicillin tötet nicht nur dię Strepto- Kkokken, die die Euterentzündung der Kühe verursachen, sondern auch die Milchsäure bakterien, die für die Käsefabrikation unent- behrlich sind. Auf geht's in der Rundfunkindustrie Die Telefunken GmbH. hat bereits wieder mit 32 Ländern Verkaufsabschlüsse im Umfang von 315 000 Dollar getätigt, wurde anläßlich der Bekanntgabe des neuen Geräteprogramms des Unternehmens am Dienstag mitgeteilt. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, daß für Berlin kursmäßig gewisse Ausnahmebedin- gungen zugestanden worden sind. Es habe sich erwiesen, daß die Deutschen gerade auf dem Weltmarkt durchaus konkurrenzfähig sind. Die Absatzhemmungen seien vor allem auf die Ein- fuhrverbote des Auslandes zurückzuführen. Der Absatz im Inland zeige in der letzten Zeit eine merkbare Belebung. Dies gilt vor allem für Westdeutschland und wird fast aus- schließlich auf das eingeführte Teilzahlungs- system beim Kauf von Geräten zurückgeführt. Das Geschäft mit der Sowjetzone ist praktisch Sleich null. dpa Günstige Kartoffelernte 2 zu erwarten Kass andrarufe waren verfrüht Infolge des günstigen Wetters habe sich in der amerikanischen und französischen Zone die Kartoffelernte voraussichtlich gebessert. Wie der Fartokfelmarktbericht der Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten besagt. Aus Norddeutschland werden sehr gute Ernte- erträge gemeldet, wenn auch in Westfalen und in Niedersachsen wegen Auftretens der Phy- tophtora gewisse Qualitätsschäden sicher sind. Odenwälder Hartstein- Industrie Ad, Darmstadt. Im ersten Halbiahr 1948 erfuhren Versand und Umsatz eine weitere Zunahme. Der Absatz an Klein, schlag und Femmaterial für den Straßenbau und für Gleisbettung war befriedigend, der Absatz an Pflastersteinen gut. Auch die erhöhte Erzeugung der Betonwaren konnte voll abgesetzt werden. Zum 20. Juni 1948 ergab sich ein Gewinn von 43 465 RM(i. V. 82 000 Verlust), um den sich der Verlustvortrag auf 0,41(0,46) Mill. RM. ermäßigt. Schwäbische Textilwerke AG, Ebersbach/ Fils. Für das knapp sechs Monate umfassende Rumpf- geschäftsjahr zum 20. Juni 1948 ergab sich ein Rohüberschuß von 0,78 Mill. RM, von dem nach Verrechnung der Unkosten ein Gewinn von 79 214 RM verblieb, der sich um den Vortrag auf 120 172 RM vermehrte. AK 1,69 Mill, RM. ech Einzelheiten der Rekordproduktion August Zum Ansteigen des Produktionsindex in der Bizone von 87 Prozent des Standes von 1936 im Juli auf 91 Prozent im August gibt die Abteilung für Handel und Industrie des Zweimächtekontrollamtes bekannt, daß von den 17 Industriegruppen, für die Statistiken zur Verfügung stehen. 15 Gruppen eine Stei- gerung von 1 bis 10 Prozent verzeichneten. lich preisgebunden höchstens 30 Ppf. kosten sollen, zu sage und schreibe 38 Dpf. verkauft. Flugs wurde aber der Missetäter von der Zuständigen Stelle zur Verantwortung gezogen und büßt sei- nen jugendlichen Uebermut, seine kapitalistische Rückständigkeit mit einer Geldstrafe von 250 PM. Was tat der Eierhändler? Er diente seinen Kunden. Die beschwerten sich bei ihm, beschwer- ten sich über ihn, zeterten und schrien, daß die dänischen, die billigen Eier bereits in den frühen Morgenstunden des Ankunftstages ausverkauft seien, und daß sie— die Kunden— deswegen genötigt seien, die teuren, die inländischen Hier zu kaufen, das Stück zu 40 oder mehr Pfennige. Dem biederen Eierhändler aus dem Arbeiterviertel Kundschaft leid. Er miete dänische und einheimische Eier, er nahm den Durchschnittspreis und verkaufte zum Durch- schnittspreis. Da trat nun das Verhängnis ein. Er mußte Strafe zahlen. Er will nun einige dänische Eier zurücklegen, will den Eierkäufern jeweils einheimische und dänische Eier zum vorgeschriebenen Preise ver- kaufen, aber so, daß nicht die, die zuerst Kom- men, gleich alle dänischen Eier den Nachzüglern wegschnappen. sie müssen, wollen sie Eler kaufen, eben neben den dänischen Eiern auen ein- heimische abnehmen. Flugs kam da wieder die gestrenge, die ach so überflüssige Behörde und argumentierte messerscharf:„Kopplungsgeschäfte“ sind verboten, Strafbefehl(wegen Rückfalles ver- botener Handlungen) 300, DM. Nicht nur im Inlande ist es so. Auch im Auslande. Gerade jene Stellen, die am Wütendsten über angebliche deutsche Wuchergeschäfte mit Auslandswaren schel- ten, sie haben bei genauer Untersuchung der Angelegenheit in einer Großzahl von Fällen zugeben müssen, daß die Preisüber- höhung darauf zurückzuführen war, daß die Waren im Auslande planwirtschaftlieh global zu einem Zeitpunkt eingekauft wurde, in dem die Preislage gerade im Zeichen der Hausse(des Anstieges) stand. Nun sind aber diese Geschäfte allein nicht lukrativ genug. Zu einem großangelegten Dumping mußte man sich entschließen, um Großbritanniens innerpolitischen und wirt- schaftlichen Sehwierigkeiten Herr zu wer- den. Mit der Pfundabwertung tritt prak- tisch bei Beibehaltung des gegenwärtigen deutschen Umrechnungskurses folgendes ein: Die Importe werden billiger. Die Möglichkeit, sie durch Exporte zu bezahlen, wird geringer. Da aber die Importe doch irgendwie durch Exporte bezahlt werden müssen, müßte die deutsche Produktion die Löhne halbieren, vielleicht sogar vierteln, um nur konkurrenzfähig zu bleiben, Abge- sehen davon, daß in der Zwischenzeit der Arbeitslosigkeit Heer wahrlich zum Herr- scher Deutschlands geworden wäre. „Sachverständige“ heißt es verächtlich, „Sachverständige beweisen immer, wie eine Sache nicht zu machen geht.“ Diese Tonart kennen wir hier zu genau. Sie trieb noch vor einigen Jahren die einzig Vernünftigen in die Konzentrationslager, einzig deswegen, weil der Untergang des unfehlbaren, des alleinseligmachenden Führers urid Reichs, kanzlers sachverständig vorausgesagt Wort 1S8t. So mi nicht Wunder, daß von linksgerichteter Seite das Gerücht ver- breitet worden ist, daß das Kabinett des Bundes eine D-Mark- Abwertung auf 19 bis 21 Cents beantragt hätte. Obwohl von einem solchen Antrag weder dem Bundes- kabinett, das zwei Aberwertungsvorschläge unterbreitete(siehe an anderer Stelle des Wirtschaftsteiles) noch der Bank deutscher Länder etwas bekannt ist. Der Präsident des Zentralbankrates Karl Bernard und der Bundeskanzler sind sich, so heißt es in eingeweihten Kreisen, wohl dessen bewußt, daß die Abwertung sehr knapp dosiert sein muß, und zwar 80, daß das innerdeutsche Preisgefüge letzten Endes doch nicht ins Wanken kommt, und Sleichzeitig so, daß der deutsche Export nicht weiter absinkt. Die Presse, die für eine— natürlich maßvolle— Abwertung eintritt, befindet sich offensichtlich im Ge- gensatz zu den Alliierten, denn deren Sin- nen und Trachten ist wohl mehr von außen- politischen Gesichtspunkten regiert als von bloſzer Rücksicht auf die deutschen Verhält- nisse. Die Alliierten haben einen Rückhalt also nur auf der, Seite, die gegen jede Abwertung Stellung bezieht, das ist jener Teil der Parteipolitiker, dem es darum geht, verlorene Wählerstimmen wiederzugewinnen, beziehungsweise je- ner Teil der Presse, dem es darum geht, durch billiges Geschrei seinen Leser⸗ kreis zu erweitern. i Doch die Sache ist zu ernst, Wie gefähr- lich, wie schwierig die Situation ist, geht aus den in den Spalten dieses Wirtschafts- teiles seit drei Tagen veröffentlichten Arti- keln über die Problematik der Mark-Ab⸗ Wertung hervor, es geht aus Erich Klabun⸗ des Artikel„Was geschieht mit der D- Mark,, den wir als sozialdemokratische Meinungsäußerung veröffentlichen, hervor. Das Wohl und Wehe des deutschen Ar- beiters, des deutschen Angestellten, das Wohl und Wehe des deutschen Volkes steht auf dem Spiel. Wahrlich leicht kertig hieße es gehandelt, es als Einsatz hinzugeben für schnöden persönlichen Gewinn. der Stadt tat diese F. O. Weber FSARBATx N 221 Die METRO rund Eine Mischung aus amerikanischen und Orient- Tabaken. Kein künstliches Aroma! Garantiert reiner Tabakgenuss! eee e MORGEN Freitag, 23. September 1949. Ein Zentralarchiv des deutschen Films In Wiesbaden hat sich das Institut für Filmkunde niedergelassen Zwischen Mainz und Wiesbaden, un- mittelbar am hein und an der Straße nach Rüdesheim, liegt das Schloß Biebrich. In seinen alten hohen, vom Krieg wohl auch micht ganz verschont gebliebenen Räumen hat sich seit mehr als Jahresfrist der deut- sche Film niedergelassen. Curt Oertel, der bekannte Kulturfllm- Regisseur und Produzent des noch bekannteren Michel- Angelo- Films, hat es zuerst für diese Zwecke entdeckt. Er errichtete hier sein — leider nur kurzlebiges— Seminar für den Filmnachwuchs, in dem er angehende Filmschauspieler, Regisseure und auch die hohe Kritik mit den Problemen der Film- kunst und ihrer Gestaltung bekannt zu machen versuchte. Oertels Name steht noch an allen Türen und Fenstern der Schloß- front, die einen wunderschönen Park ab- schließt, und auch er selber„amtiert“ noch hier: als einer der maßgeblichen Männer der„Selbstkontrolle des deutschen Films“, die seit 15. Juli in Tätigkeit ist und am 28. September mit einem Festakt auch von den alliierten Besatzungsmächten der West- zone anerkannt worden ist. Gemäß den Statuten der Selbstkontrolle, zu der sich die Produktions gesellschaften und die Filmin- dustrie zusammengeschlossen haben, werden hier die Filme der deutschen Nachkriegs- produktionen überprüft, wofür die Produ- zenten eine Gebühr von 50 Pfennige zu zahlen haben. Seit einigen Wochen hat sich nun im Schloß Biebrich— das sich nur wenige Kilometer von dem gerade entgegengesetz- ten Ende Wiesbadens gelegenen Filmauf- nahmegelände der AFI FA, über das wir am 24. Mai 1949 berichteten, befindet— ein weiteres Institut niedergelassen: das Deut- sche Institut für Filmkunde“. Es ist das erste dieser Art in Westdeutschland und führt den schon in der früheren„Ufa-Lehr- schau“ verwirklichten Gedanken auf eine Allgemeine, über den einzelnen Produk- tionsgesellschaften stehende Basis. Im In- Stitut für Filmkunde soll alles gesammelt Werden, was in Deutschland und ebenso im Ausland über den Film ganz allgemein geschrieben wird. Ein Archiv soll es werden, eine Zentralbibliothek, die allen Filmschaf- kenden und am Film Interessierten zur Verfügung stehen und so Forschungsar- beiten ermöglichen und fördern wird. Dok- toranten, die ein Thema des Films zur Promo- tion sich erwählen, sollen sich, so ist es mit mehreren deutschen Universitäten bereits vereinbart worden, an das Institut wenden, um von hier auf besondere, der Durcharbeitung noch harrende Gebiete verwiesen zu werden, Neun Doktorarbeiten, darunter zwei fran- 26sische, sind auf Grund des hierfür zur Verfügung gestellten Materials schon in Arbeit, weitere werden folgen. Bibliotheks- und Leseräume, ja selbst eigene Unter- Kkunfts möglichkeiten sind zu diesem Zwecke geplant. Noch sieht freilich alles ein wenig im- provisiert aus, wenn man durch die Räume des Institutes geführt wird. Erst zu einem kleinen Teil sind die riesigen Regale mit Büchern gefüllt; 2000 Bände besitzt das In- stitut immerhin schon, auf eine wesentliche größere Zahl will man es in Kürze bringen. Denn hier soll ja alles zu finden sein: Bücher und Tabellen über Film, Theater, über Photo- und Kameratechnik, über das Wesen und die Form des Drehbuches, über Reklame und Plakatwesen, Mappen über Kunst, Kostüme, Architektur und Ausstat- tung., kurz, jeder Satz, der irgendwo das Wörtchen Film enthält. Einige Dutzend Leitz-Ordner liegen mit Berichten und Notizen aus deutschen und ausländischen Tageszeitungen und Zeitschriften. Neben den laufenden Kritiken, neben Ausführun- gen über künstlerische Problematik des Films werden hier auch Untersuchungen über seine Wirtschaftlichkeit zu finden sein, die gerade in diesen Nachkriegsjahren für die vielen kleinen und mittleren Gesell- schaften eine so entscheidende Rolle spielt. An den Kassen der deutschen Filmtheater wurden bis in den zweiten Weltkrieg hin- ein jährlich zwischen 200 und 220 Millionen Mark umgesetzt; allein in Berlin gingen täglich 170 000 Menschen ins Kino. Diese Das Paßbild Die amerikanische Fumschauspielerin Ann Sheridan kat eine Abneigung gegen Pa i bil- der. Während ihrer letaten UDeberfahrt nach Europa brach die Diva beim Anblick ihres Paßbildes in Tränen aus:„Wenn die franzö- sischen Zöllner mich auf diesem Bild nieht erkennen, darf ich nicht an Land, wenn sie mich aber erkennen, gehe ich ins Wasser!“ Zahlen haben sich heute ebenso verschoben, Wie sich die ganze Struktur des Filmmark- tes durch die Auflösung der großen Kon- zerne verändert hat. Eine umfangreiche Film-Literatur-Aus- stellung gab vor einigen Wochen im Kuppel- Saal des Biebrischer Schloßes einer breiteren Offentlichkeit zum ersten Male von der Existenz und der Arbeit des Institutes Kunde. Inzwischen hat Herr H. W. Lavies, der es begründet hat und heute leitet, so- Wohl mit ausländischen als auch mit deut- schen privaten und öffentlichen wissen- schaftlichen Instituten und Vereinigungen Fühlung aufgenommen und von dort bereits Anregungen und die Zusage, sich am Aus- tausch wertvollen Materials zu beteiligen, Laurenee Olivier und Vivian Leigh spielen die Hauptrollen in dem Fllm„Lord Nelsons letæts Liebe“, der heute in Mannheim anläuft. Photo: London-Fiim) 000000 · m-]. T een, Mack Harrell, ein großer Sänger Ein künstlerisches Ereignis Ein bescheiden als Liederabend ange- Kkündigtes Konzert des aus Texas gebürtigen amerikanischen Baritonisten Mack Harre! und seines Begleiters George Reeves wurde am Mittwochabend im dicht besetz- ten Vestibül des Amerikahauses zu einem ungewöhnlichen künstlerischen Erlebnis. Da lehnt am Flügel eine breit wuchtende Ge- Stalt mit einem Churchill-Gesicht, in dessen Zügen das Dunkel ernster Versonnenheit sich mit dem freundlichen Licht liebens- Würdigsten Heiterseins zu seltsamer Har- monie vereinigt. Die ersten Töne eines Händel-Arioso aus ‚Semele“ fluten mit pa- stoser Gewalt in den Raum, und sofort ge- winnt das Ohr den untrüglichen Eindruck einer ganz seltenen künstlerischen Drei- einigkeit von Technik, Geist und Gefühl. Welch eine große, herrlich kultivierte Stimme, welch ein freiströmender, von emi- nenter Atemtechnik getragener Wohllaut! Erste Verblüffung löst sich in spontanem Hingerissensein. Der Vortrag einer alten Volksweise(„ Westron Wynde“) aus dem 17. Jahrhundert, des Engländers Purcell heiter bewegtes, urwüchsiges Seemannslied(, J'Il sail upon the dagster“) und daneben die schöne, von verinnerlichter Inbrunst er- füllte Abendhymne des gleichen Komponi- sten bestätigen nicht nur die Höchstreife musikalischer Intelligenz und das Vermögen des Sängers, seine großen Mittel unter- schiedlichsten Ausdrucks anforderungen spie- lend dienstbar zu machen, sondern offen- baren zugleich einen erstaunlich differen- zierten Empfindungsreichtum und eine ent- Waffnende Charakterisierungskunst, die in den deutsch gesungenen Schubert- und Hugo Wolf-Liedern ihre triumphale Steige- rümg erfuhr. Wer auch hätte sich der faszi- im Amerikahaus Mannheim nierenden Wirkung so erregender Gegen- sätze entziehen können, wie sie zutagetraten in dem bezaubernd verinnerlichten Vortrag von„Wanderers Nachtlied“ und„Meeres- stille“ einerseits und dem mit stärkster, doch wunderbar beherrschter stimmlicher Spannkraft gesungenen„Schwager Kronos“ und der balladesken Erlkönig-Dämonie an- dererseits! Auch die Humore Hugo Wolfs in ihren zarten und kräftigen Formen weiß Mack Harrell sehr reizvoll musikalisch zu Plastizieren, und selbst die originellen bän- kelliedhaften Glücksrittersongs des Ameri- kaners John Jacob Niles werden in der geschmackvollen Interpretation dieses Sän- gers große Kunst. Die Standhaftigkeit der in Begeisterung geratenen Zuhörer ertrotzte mehrere Zugaben. Eine wahrhaft beglük- kende Begegnung!.O. E. Konzertdirektion und Kino Zur Förderung des Mannheimer Konzert- lebens haben sich die Direktion der Alster- Lichtspiele und die Konzertdirektion Heinz Hoffmeister zu einer Arbeits- gemeinschaft zusammengeschlossen. Sie werden in diesem Winter gemeinsam eine Reihe von Kammermusikabenden und Mei- sterkonzerten im schönen Haus an den Planken veranstalten, für die angesehene Vereinigungen und berühmte Solisten ver- pflichtet worden sind. Die Konzerte finden jeweils Donnerstag um 20.30 Uhr statt, und den Beginn macht am 27. Oktober das Stuttgarter Kammerorchester unter Leitung von Karl Münchinger mit hervorragenden Werken alter Kammer- musik. Am zweiten Abend(10. November) Konzertiert das Wiener Schneiderhan- erhalten. Er selbst beschäftigt sich außer- dem damit, wesentliche ausländische Film- literatur in deutscher Sprache herauszu- des Film- Publizisten Dr. H. H. Wollenberg gewonnen hat.) Auch Film- Literatur- einem Standort- register, das die Fachliteratur in den be- Bibliotheken Deutschlands nachweist, wird gearbeitet. So fast privaten Anfängen heraus, heute schon eine Form geschaffen, und zweckmäßig erscheinen lassen dürfte, das Institut für Filmkunde durch großzügige Unterstützung zu einer gewiß bald unent- bringen, bekannten (wofür er die Mitarbeit eriglischen an einer umfassenden Bibliographie und an deutenden allgemeinen ist, aus kleinen, die es der Filmindustrie reizvoll behrlichen Forschungs- und Archiv-Stelle des deutschen Films zu machen. Kurt Heinz Heinz Rühmann, der Redakteur der„Mlittags posts Interview zwischen Schein und Wirklichkeit Es ist für einen Journalisten zweifelsohne besonders vergnüglich, wenn er ein Film- atelier zu betreten glaubt und dabei mitten in eine Redaktion hineinplatzt, die ihn vor Neid erblassen läßt. Denn die Redaktion der„Mittagspost“, von der Comedia in Halle 6 des Geiselgasteiger Filmgeländes aufgebaut, kann sich wirklich sehen lassen: überall Wände aus Glas, moderne Möbel, Rohrpostanlage und was alles so zum Zeitungsbetrieb gehört. Reporter telefonie- ren, Schreibmaschinen klappern, es herrscht ein emsiges Treiben— und unsereiner könnte sich wirklich wie zu Hause fühlen, Wenn nicht plötzlich der Ruf ertönen würde: „Achtung, Aufnahme!“ Ein Mann stürmt eine Wendeltreppe herauf, durchquert eilig den Redaktionssaal, stürzt durch eine Flügeltür direkt auf das Zimmer des Chefs vom Dienst zu und teilt ihm aufgeregt etwas mit. Der Chef vom Dienst unterbricht ein Telefonat— kommt erregt aus dem Zimmer— eilt durch die Glasflügeltür— zum Zimmer des Chefre- dakteurs—„Aus!— Kopieren!— Neue Einstellung!“ ruft ein aufgeregter Herr in Hemdsärmeln und einem kleinen Zelluloid. schirmchen über den Brillengläsern, der Regisseur A. v. Szlatinay. Die Scheinwerfer erlöschen, man fühlt sich nach der Licht- fülle plötzlich wie im Dämmer Erst nach einer Weile erfahre ich, was den Chef vom Dienst so erregt hat. Er steht dem Chefredakteur Meinert— Hans Leibelt gegenüber und legt los: „Ich habe Ihnen gleich gesagt, wir sollen nicht auf das Interview mit dem Maharad- scha warten. Wir werden mit der Ausgabe zu spät herauskommen!“ „Was, das Interview ist noch nicht da? Wen haben Sie denn geschickt? Den Krüger „Nein, den Stock!“ „Warum nicht den Krüger?“ „Kollege Krüger war heute noch gar nicht in der Redaktion“. „Was?! Er war heute überhaupt noch nicht da?!“ „Nein“. „Das ist doch die Höhe! Wie oft ist er in dieser Woche schon zu spät gekommen?“ „Viermal“. „Den Kerl werde ich rauswerfen!“— Da entdeckte ich Heinz Rühmann, der etwas abseits hinter Glaswänden an einem Schreibtisch sitzt und sein Drehbuch studiert. Er spielt in dem Film„Ich mach' Dich glücklich“ den Reporter Krüger, und es scheint mir eine reizvolle Sache, ihn sozu- sagen als Kollegen zu interviewen. Er lächelt, und ich schieße los: „Der Chef wirft Sie also raus?“ „Keine Spur! Er droht mindestens jede Woche einmal, es zu tun“. „Vielleicht tut er es diesmal?“ „Bestimmt nicht, denn die Sache mit dem Maharadscha wird ihm einen tollen Ein- druck machen“. „Sie haben den Maharadscha also doch interviewt?“ Elfie Maperkofer und Hans Söhnker spielen in Geiselgasteig unter der Regie 05% Schweikart(links) in dem Camera-Film„Geliebter Lügner“. „So direkt nicht— die Presse wartete schon drei Stunden im Vestibül des Park- hotels— da hieß es plötzlich zu allem Ueber- fluß, der Maharadscha möchte sich erst noch rasieren lassen— „Pech!“ „Wie man's nimmt! die Lösung“. „Wieso?“ „Ich hab' ihn rasiert!“ „Noch eine Frage, Kollege Rühmann! len möchte gern wissen „Ich weiß.— Also, ich bekomme Vor- schuß und soll Chefredakteur der„Neuen Illustrierten“ werden“. „Ist ja grogartig!“ „Eben nicht, denn es kommt was da- zwischen“. „Eine Frau?“ „Erraten!“ „Welche Frau?“ „Barbara, die Tochter von Meinert. Sie hat an ihrem Geburtstag den merkwürdigen Für mich war das Augenblicklich wird gedreht in. München-Geiselgasteig: „Geliebter Lügner“(Camera). Buch: Helmut Weiß, Regie: Hans Schweikart, Prod.-Ltg.: Georg Richter, Kamera: Werner Krien, Bauten: Robert Herlth, Musik: Franz Grothe, Darsteller: Elfie Mayerhofer, Hans Söhnker, Gustav Knuth, Erich Ponto, Werner Fütterer, Hans Leibelt, Charlott Daudert. Margarete Haagen, Lis! Karlstadt, Marietheres Angerpointner. „Die Reise nach Marakesch“(Merkur). Buch: Benno Vigny, Regie: Richard Eichberg, Kamera: Franz Koch, Musik: Theo Mackeben, Bauten: Herrmann, Weidemann, Prod.-Lig.: Schier, Sperber, Darsteller: Carl-Ludwig Diehl, Maria Holst, Paul Dahlke, Luise Ullrich, Michael Kor- rontay, Grethe Weiser, Ludwig Linkmann, Ber- thold EFbbecke, Viktor Afritsch. »Ich mach' Dich glücklich“(Comedia). Buch: Tibor Lost, Regie Alexander von Slatinay, Kamera: Erich Claunigk, Bauten: E. Albrecht, Prod.-Ltg.: Erwin Gitt, Darsteller: Heinz Rüh- mann, Hertha Feiler, Fritz Kampers, Herbert Kroll, Harald Mann, Lotte Stein, Berthold Ebbecke. H. Lorenzen. „Der blaue Strohhut“(Gg. Witt). Buch: Emil Burri, Regie: Viktor Tourjanski, Musik: Alois Melichar, Kamera: Konstantin Irmen-Tschet, Bauten: Mellin, Seefelder, Prod.-Ltg.: G. Witt, Darsteller: Margot Hielscher, Gisela Schmitting, Karl Schönböck, Gustav Knuth, Mady Rahl, Hubert von Meyerinck, Walter Kottenkamp, Trude Hesterberg, Nikolai Kolin, J. Offenbach, Walter Janssen, Kurt v. Ruffin, Inge Köster, Theodor Dannegger. Hamburg-Wandsbek: „Ballade der Nacht“ Real-Film). Buch: Otto- Heinz Jahn, Regie: Eugen Vork, Kamera: Willi Winterstein, Bauten: Herbert Kirchhoff, Musik: Wolfgang Zeller, Prod.-Ltg.: Gyula Trebitsch, Darsteller: Hilde Krahl, Willy Fritsch, Carl Raddatz, Josef Sieber, Ursula Grabley, Hubert von Mayerinck, Karl-Heinz Schroth, Albert Florath, Franz Schafheitlin. Ursula Herking, Carl Voscherau. Hamburg- Bendestorf: „Guten Morgen, Frau Doktor“(Junge Film- Union, Rolf Meyer). Nach dem Buch„Das ver- Quartett und am dritten(9. März) das hochgeschatzte Freund- Quartett, beide mit klassischen und neuzeitlichen Werken. Ein viertes Konzert wird vom ungarischen Vegh- Quartett bestritten Werden. Die Eintrittspreise sind gegenüber dem Vorjahre erheblich gesenkt worden. Auch billige Schülerabonnements sind auf- gelegt, und außerdem erhalten die Besucher der Kammermusikabende Vorzugsbestell- recht und wesentliche Preisermäßigungen für die ebenfalls in den Alster-Lichtspielen veranstalteten solistischen Meisterkon- z erte mit berühmten Geigern, Pianisten und Sängern, unter ihnen Adolf Busch, der nach 16 Jahren zum erstenmal wieder in Mannheim spielt. Außerdem sind die Kammersänger Schmitt-Walter und Walther Ludwig, die französische Meistergeigerin Ginette Neveu, die Pianistinnen Monique de 1a Bruchollerie, Elly Ney, Branka Musulin und der Meisterspieler Walter Gieseking ge- Wonnen worden. Die„Tannhäuser“-Neuauf führung des Na- tionaltheaters beginnt am Sonntag um 18 Uhr unter der musikalischen Leitung von Fritz Rieger und der Regie von Hartmut Boebel. Die Titelrolle singt Georg Faßnacht, die Elisa- beth Grete Scheibenhofer, die Venus Anja El- Koff. Heinz Daniel entwarf die Bühnenbilder. Das Werk wurde vor zehn Jahren zuletzt in Mannheim gegeben. Georg Faßnacht, der Mannheimer Helden- tenor, ist eingeladen worden, bei den Inter- nationalen Festspielen in Barcelona im Ja- nuar Februar 1950 den Tannhäuser zu singen. Albert Bassermann wird am 26. September in Amsterdam mit einem Schweizer Ensemble in Goethes„Faust“ den Mephisto spielen. Else Bassermann wirkt als Marthe, Heinz Woester als Faust und Maria Schell als Gretchen mit. Die Regie führt Leopold Biberti. Für weitere Gastspiele sind Haag, Rotterdam, Utrecht und andere holländische Städte in Aussicht ge- nommen. Die Pfalzgalerie in Kaiserslautern E Wa genat emem borges. Höhe 5 5 Unr Einfall, einen wildfremden Menschen be re lich zu machen“. berg Und dieser wildfremde Menzingen Sie?! denato „ a „Aber das ist doch wunderbar! ja ein Glückspilz!“ „Denken Sie! Diese Barbara stiſ Unheil“. „Nämlich?“ sondern ich verliere Vorschuß, Ste sogar meine Braut. Und schließ ich, um wenigstens ihren guten Ruf es Ge ten, sogar heiraten“. ische „Aber am Ende werden Sie doch be lich glücklich?“ 1 Kollege Rühmann lächelt versdm Vor „Das ist doch selbstverständlid 5 Lieber“. 5 2 1 Weso?“ 8 affen „Na hören Sie— die Rolle der Schiffe spielt doch Hertha Feiler— meine 1 ln p aß. de James gnügliche Leben der Doktorin Löhnefitl. Beste, Regie: Paul Verhoeven, Kamerbi lit Oberberg, Bauten: Franz Schroedter, Rennen tionsleitung: Helmuth Volmer. Daans Gustav Fröhlich, Winnie Markus. Hilkspre. „13 unter einem Hut“(Junge Film Rolf Meyer). Buch: nach einer Idee Müller-Markleeberg. R. A. Stemmle un tere. Regie: Johannes Meyer, Kamera Benitz, Darsteller: Inge Landgut, Jestet Ursula Grabley, Rudolf Platte. Göttingen: f 98 „Frauenarzt Dr. Prätorius“(Hans dt gun Film). Nach dem Stück„Dr. med. H chin torius“ von Curt Goetz und Peter Kamera: Fritz Arno Wagner, Mus 8 Grothe, Regie: Curt Goetz. Bauten E d Haag, Darsteller Curt Goetz, Valerie erhat tens, Bruno Hübner, Erich Ponto. Zus Wies baden 5 „Wer bist Du, den ich liebe?“(Merkuſ 5 Hugo Maria Kritz, Hans Fritz Ba lame Regie: Geza v. Bolvary, Kamera: Fram Unte mayer, Musik: Theo Mackeben, Pankom Heinr. Schier, Darsteller: Jester Naefb he Hoven, Ivan Petrovich, Gisela Fakelde pelegat, Krüger, Adolf Gondrell, Viktor Aire Stöckl, Gustav Waldau, Hubert v. Mee 7 Düsseldorf: mein „Madonna in Ketten“(mHuphono-Film ehr 1 Theo Rausch, Regie: Gerhard Lam den y Kamera: Bruno Timm, Bauten: Bütoy, ler: Lotte Koch, Karin Hardt, Elisab Fd schildt, Heinz Schorlemmer, Elisa d fuptp: Frigga Braut, Emma Graetz, Paul Hede Richard Häußler, Rudolf Therkatz. Freiburg: i „Nach Regen scheint Sonne“(AGP Film). Buch: nach einer Idee von Hen hier J. H. Rösler und Erich Kobler, I Wash Klaus Rautenfeld, Bau: Zwierski, Rege ge Kobler, Prod.-Ltg.: Otto Lehmann, Dan ſfen ame Gert Fröbe, Sonja Ziemann, Ralph Loth enten Platte. Willi Reichert, Liesl Karlstad Paten Rose, Beppo Brehm, Gunnar Möller, des auss von Jagen, Renate Mannhardt, Fleone m 5, 0 Hartlieb. e esc ußten Dies ist Wiedereröffnung mit einer modernen Graphik-Aus s tellugn Die der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt Kaiserslautern angegliederte Pfalzgalerie, die seit der Evakuierung ihrer Bilder nach Passau geschlossen war, wurde am Mittwoch durch den Direktor der Anstalt C. M. Kiesel wiedereröffnet. Den Grundstock der Sammlungen bildet eine Stiftung des Hofrates Joseph Benzino aus Landstuhl, der als Mitglied der Bayerischen Abgeordneten- kammer mit Münchener Künstlerkreisen in Berührung kam und zur Einrichtung einer kleinen Gemäldegalerie angeregt wurde, die zumeist Bilder der Münchener Schule um- faßte. Zu dieser Sammlung gehören Bilder des biedermeierlichen Kleinmalers Heinrich Bürkel, des romantisch bewegten Christian Morgenstern, des Landschafters Eduard Schleich und des idyllischen Karl Spitzweg, Gemälde von Max Josef Wagenbauer sind darunter und des Tiroler Franz Defregger, von Theodor Pixis, der ein Bildnis des Stikters malte, und dem anmutigen Land- schafter Georg Dillis. Die 1916 eröffnete Benzino-Galerie wurde im Sinne des Stifters, der die Bilder seiner Zeitgenossen gesammelt hatte, erweitert durch den Ankauf von Werken zeitgends- sischer Künstler wie des repräsentativen Franz Lenbach, des aus Karlsruhe behei- mateten„Schönmalers“ Wilhelm Trübner, des literarischen Impressionisten Max Sle- vogt, den das Golgathabild in der Ludwigs- hafener Friedenskirche malte, von Albert Weisgerber, dem 1913 verstorbenen Führer der neuen Sezession, und dem Matisse Schüler Hans Purrmann, dessen Speyerer Tryptichon aus dem Kreisratssaal neben anderen Bildern im Pfalzmüseum Unter- kunft gefunden hat. Daneben gibt es eine Worbene Masareel, Otto Ritschl, Erich Heckel, Oscar ka, Ernst Geitlinger und Max A enthält. aus dem Besitz der Bayerischen Ste ferstag mäldesammlungen und auch von Seite bereichern die Ausstellung unter e rem um ein köstliches Demenbildn Anselm Feuerbach und das Bilan Familie des Bürgermeisters Weber d delberger b Schmidt, dessen Vorstudie sich im zischen Museum Heidelberg befindet Pran! stalt deutscher Bogen von Liebermann, Slevogt und 1 bis zu Max Beckmann, Karl Hofer un Sold Klee und enthält schöne Blätter un tive Graphiken 15 5 Weisgerber, Hans Purrmann, Kälte de Sue Witz, 1 Sint a8 La Barlach, Rudolf Großmann, René 5, fartef Orlik und anderen Künstlern del wart und jüngsten Vergangenheit, Reihe anderer„Moderner“, von denen Stock dings 32 Bilder, die 1937 der Aktien 22 „Entartete Kunst“ zum Opfer flelen Burde zurückgebracht werden konnten. Tn der s besitzt die Galerie eine Sammlung, de Stoch Teil gerettete, zum Teil aber auch ill in Blätter, meist Aquarell ur Er 1d f sutsch! Unold, Nolde, Edva Kü ſwerlos ce Angslage 8 5 i, Fran! Einige besonders schöne Lell hirtsche ung 2 Romantikers Georg Aschaktsy. Bei der Eröffnung gab der um die? um er Sowyi tung der Sammlung verdiente 15 u. Pfalzgalerie Dr. Hausen einen Schl ub blick über das Werden der Sammlung enden. die Entwicklung der pfälzischen Kun? Stutt hier ihre Pflegestätte hatte und WI halten soll. eck auf in Htoder 0 4 3 15 Fütuier, Eine gleichzeitig im Ostflügel de, Etuiere eröffnete Ausstellung model, 1 ſchaft⸗ Graphik bag ben als n eldater 4 henne von Hans Meic berdnet George Grosz, Alfred Kubin eltag