949/. 10 bttentlleht unter Lizenz- Nummer i rü ertönte, WB 110 5 rantwortliche Herausgeber: 1 E. Fritz v. Schillin Veigen 1 8 OXer ge uon, Druck, verlag: Mannheim am Marktplats st ere Der eee 44 181. 44 152, 44 153 nd der Aakkonten: Süudwestbank Mannheim uernd. gemeine Bankgesellscnatt Mannheim 1. . —— Mannheimer Unabhängige Zeilung Badens und der Pfalz Gesehiftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- straße 1 Teleton 239 Feinneim. Hauptstraße 63. Telefon 224 Ars. Plöck 3 Telefon 4880 Rheinstraße 37 Telefon 2763 rox 2.30 zuzügl. Postbezugsprels: N. on- Zustell- Bezug: Monatl. 3.83 a. Rh., igenpreisliste Nr. 7 Jaen infolge höherer kein Anspruch auf tung des Bezusspreises n in 1 iusrube Nr. 800 1 Berlin Nr. 961 88 hafen a. Rh. Nr. 267 43 er alles U wigs ine, an Scheint: Täglich außer sonntags 55 ihm unverlangte Manuskripte über- Ilanz unt der verlag keinerlei Gewänr hein, ah ndschnu ae die Jahrgang/ Nr. 201/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 29. September 1949 lerbindet“ Saal ger. Ind der Vizekanzler Blücher 121 geht nach Paris ſebsten karis(dpa) Der Bundesminister für gaggelegenheiten des Marshallplanes, Dr. fücher, wird der erste deutsche Mini- der nach dem Kriege Deutschland uf einer internationalen Konferenz vertritt. wird, wie in Bonn bestätigt wurde, am cktober nach Paris reisen, um bei der mmentritt des Rates der OEEC unter m Vorsitz des belgischen Außenministers In zeeland die Vertretung der Bundes- publik zu übernehmen. Bisher wurden e drei Westzonen in der OEEC durch die brüllt; lliierten vertreten. 5 en Fim Verlauf der Tagung des Rates der meg wird die Leitung der deutschen Dele- tion in der OEEC in feierlichem Rahmen deutsche Hände gegeben werden. Bis zu esem Zeitpunkt werden voraussichtlich bc alle bisherigen amerikanischen und it übertihitischen Abteilungsleiter und Experten legaphonsgeschieden und durch deutsche Vertre- Frau uuf ersetzt worden sein. Die Führung der indigen deutschen OEEC-Delegation in Aris wird Dr. von Mangold erhalten, er bisher unter alliierter Aufsicht den tschen Sachverständigenstab leitete. bgen, unf „Bullet Berliner Viermächtebesprechungen vorerst unterbrochen Berlin.(dpa) Der französische Stadtkom- dant von Berlin, General Gane val, at am Mittwoch im Namen der westber- er Kommandanten bekanntgegeben, daß e Berliner„Modus vivendi“-Besprechun- von den Westmächten so lange unter- „ist sie hat sich g der Bestrebungen zur Beilegung des liner Eisenbahnerstreiks erreicht sei. Im Anschluß an eine gemeinsame Sit- ung der Berliner Kommandanten erklärte eneral Ganeval, der Grund für diese Ent- Söhne niz len.“ ing Peidung der Westkommandanten sei die „ Foöllig unbefriedigende Erklärung“, die der Kersübengwjetische Transportchef General K wa- dem Regſehain in seinem letzten Schreiben den 2 bettet Netberliner Kommandanten zu dieser Aschneiderſtage gegeben habe. 1126 Westberliner Eisenbahner dürfen weiterarbeiten 5 1 Berlin.(dpa) Die sowjetisch kontrol- adungen! te Reichsbahndirektion Berlin erklärte noch nicht ausgeführten Kündigungen n Westberliner Eisenbahner für unwirk- aumtli licht geen. Dadurch behalten 1126 gekündigte Eisen- nach, da chner ihre Stellungen. Die UGO- Eisenbahn- rerkschaft will dafür eintreten, daß duch die übrigen 1000 nach Beendigung s Streiks entlassenen Eisenbahner Wie- er eingestellt werden. Sie nimmt an, daß le Anordnung der RBD auf einen direk- en Befehl Moskaus zurückgeht. e Der jugoslawische Gesandte in 1 strable, apest, Jovalowitsch, überreichte am Diens- h strahl as den Botschaftern der Sowjetunion und Tage“ 1 sowie dem amerikanischen Ge- nstrümpß ktsträger in Budapest ein Schreiben, in ckte Keen gegen die Verletzung des Friedensver- Stillen 01 757 durch Ungarn protestiert wird. a jungen Ipest v Der österreichische Gesandte in Bu- eit ann 1 nach einer amtlichen Mitteilung reisen kinga ienstagabend angewiesen, bei der un- re ö en Regierung erneut in schärfster 155 gegen die durch Landminen an der 1 Grenze verursachten Zwi- 1 en zu protestieren und sofortige Maß- 6 5 en zur Verhinderung weiterer Unglücks- el bert Larctestalle zu fordern. b 0 al ndon. Die britische Regierung hat Vor- dit den geulese zur Festsetzung eines Mindestlohnes in kür die haritannien abgelehnt. eute undi der, Der Umfang der deutschen Guthaben Pagani erst chweſe werde von den Alliierten stark Herm wel ätzt, heißt es in einem Bericht des in Abk Lerischen Bundesrates zum Washingtoner allem! 5 ommen über die deutschen Guthaben vom Iingende! 3 1946. ‚dien enz ankckurt Die Einwohner der Westsektoren roschent an ole erhalten voraussichtlich vom 1. Oktober Serölle sleichen Lebensmittelrationen wie die hrers! Stu tgart der Bundesrepublik. g die deut 3 Der„Bund der Kriegsblinden erg fell ier land e. V.“ ist am Dienstag von Ver- nd gute!“ 9 der westdeutschen Landesverbände der in und ii pessblinden in Stuttgart gegründet worden. Frankfurt 8 n 5 penal gerankkurt. Das höchste amerikanische Kriegs- 1 Getent in Frankfurt hat den Armeeangehörigen 1 1 5 Wesen. Totschlags zu 12 Jahren Zucht- 1 einge n erssrurteilt. Gates war zusammen mit drei 3 9 8 amerikanischen Soldaten angeklagt in Mai eptember auf dem Dampfer„Bismarck“ 1 inz in betrunkenem Zustand einen deut- 1 8 1 Kellner durch Schläge und Tritte tödlich cntig l tel 2 Daben 188 5 1 bentelngtedt. Die beiden amerikanischen Stu- m ko 1% auf n Warren Oelsner und Peter Sellers. die enkavale 1 Fahrradtour Anfang August ver- rolle 2b fung lich bei Göttingen die Zonengrenze über- 6 aben ten en und seitdem von den Sowiefs festgehal- 1 cle an gen 1 sind am Mittwoch mit dem Wa- Fürstin] Pest 3 General Hays über Helmstedt nach m Nespsd zurückgebracht worden. 1 10ů Virtsche baden. Der Arbeitsausschuß der Film- Operelle zune bakt hat am Dienstag in einer Entschlie- 5 1 die Bundesregierung gefordert, das r von 800 Tevalkü in Fragen der Gesetzgebung un Mitwirte lachten als Bundesangelegenheit zu be- . als 1 5 8 Von, zuständiger amerikanischer rst un. in Berlin wurde am Mittwoch bestätigt, a dal 1 Weise an der ehemalige Chefredakteur der amerika- Adenauer:„ Wir werden diesen Weg nicht beschreiten“ Alliierte Kommission schlägt neuen DM-Kurs vor- Bedingung: Erhöhung der Kohlenpreise · Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die alliierte Hohe Kommission hat den neuen Wechselkurs der DM nach mehr- tägigen ununterbrochenen Verhandlungen am Mittwochfrüh auf 23,8 Dollar-Cents fest- gelegt. Der Wert eines Dollars entspricht danach 4, 2017 DM. Am Mittwochfrüh hatte ein Vertreter des französischen Oberkommissars der Bun- desregierung den Beschluß der alliierten Oberkommission bezüglich der Umrechnung des DM- Kurses überreicht. Das überreichte Dokument hat folgenden Wortlaut: 1. Die alliierte Hohe Kommission erhebt keinerlei Einwände gegen die Festsetzung eines Umrechnungskurses kür die Deutsche Mark im Verhältnis zum Dollar zum Kurs von 0,238 Dollar für eine DM durch die Regie rung der Bundesrepublik Deutschland. Die Hohe Kommission stellt fest, daß jegliche etwa existierende diskriminatorischen Maßnahmen und jegliches Dumping aufzuhören haben und Maßnahmen getroffen werden müssen im Hinblick auf die Beser tigung irgendwelcher direkter oder indirek- ter Subventionen, die zur Unterstützung derartiger diskriminatorischer Maßnahmen es zu Dumpingzwecken gewährt werden. en. Dies hat bis zum 1. Januar 1950 zu gesche- Die Hohe Kommission ordnet eine sofort vorzunehmende Untersuchung an, um die zur Durchführung obiger Richtlinien notwendigen Maßnahmen zu bestim- Men. N 3. In Erwartung des Ergebnisses der durch die Hohe Kommission angeordneten Unter- suchungen bezüglich diskriminatorischer Handelspraktiken sind binnen sieben Tagen Maßnahmen zu treffen, die gewährleisten, daß die Interessen von Kohle im- portierenden Ländern nicht durch die gegenwärtige Abwer⸗ tung der DM geschädigt werden. Dies kann auf folgende Weise erreicht wer- den. 2) Aufrechterhaltung desselben Preises in DM für Exportkohle wie vor der gegen- wärtigen Abwertung oder b) Angleichung der Export- und der internen Kohlenpreise in der Weise, daß die Differenz zZ wischen den beiden nicht grö- 8 11 ist als vor der gegenwärtigen Abwertung. 5 885 3 8 ie Regierung der Bundesrepublik Deutschland wird der Hohen Kommission Maß- gen. Zu d dchen würden, bis eine befriedigende Ls nahmen zur Durchführung vorhergehender Bestimmungen vorzuschlagen haben. Die Reaktion des Kabinetts Der Beschluß der Hohen Kommission hat in Kreisen der Regierung und im Bun- deshaus wie eine Bombe eingeschlagen. Der Bundeskanzler suchte sofort nach Kennt- nisnahme des Dekuments um eine gemein- same Beratung des Kabinetts mit den Oberkommissaren nach. Diese wurde auch gewährt und wird am Donnerstvormittag um 9.30 Uhr stattfinden. Zur gleichen Zeit erfolgte am Mittwoch eine Fühlungnahme zwischen dem Bundeskanzler und der Opposition. Im Kanzleramt fand eine Aus- sprache Dr. Adenauers mit Dr. Schu macher und Professor Carlo Schmid statt. Auf einer Pressekonferenz, der ersten des neuen Kanzlers im Saal des Bundeshauses, gab Dr. Adenauer bekannt, daß die Bundesregierung einen Umrechnungskurs von 22,5 D 01 lar-Cents vorgeschlagen habe. Ueber die nunmehrige alliierte Entschei- dung lasse sich eine gewisse Enttäuschung kaum bestreiten. Dr. Adenauer gab be- kannt, daß das Kabinett in einer langen Sitzung am Mittwochmorgen einmütig be- schlossen habe, unter keinen Um- ständen einer schlagartigen Er- höhung des inneren Kohlen prei- ses zuzustimmen. Eine Anwendung des Absatzes 3b des Beschlusses der Hohen Kommission führe aber binnen sieben Tagen zu einer 25prozentigen Steigerung der In- landskohlenpreise und müsse zwangs- läufig eine Kette von Reaktionen wie Lohnsteigerung und eine völlige Ver- wirrung der Wirtschaft auslösen. Eine derartige Unruhe heraufzubeschwören könne die Bundesregierung nicht ver- antworten. 5 Vor dem Bundestag In einer Regierungser klärung, die der Bundeskanzler in der 9. Sitzung des Bundestages gab, nachdem die Tagesord- nung geändert worden war, setzte er das Haus gleichfalls von dem alliierten Be- schluß in Kenntnis. Dr. Adenauer hob hier noch einmal den festen Willen hervor, daß die Regierung nicht gewillt sei, die Folgerungen aus Absatz 3b des Be- schlusses der Hohen Kommission zu ziehen. Allgemein beachtet wurde die zwar reser- vierte, aber eindeutige Sprache Dr. Aden- auers. Neutrale Beobachter sind der Auf- kassung, daß hiernach, falls nicht ein Kom- promiß zwischen den Oberkommissaren und der Bundesregierung gefunden wird, mit einem Rücktritt des Kabinetts ge- rechnet werden müsse. Der Satz Dr. Ade- nauers, der sich auf eine Kohlepreissteige- rung im Inneren bezieht:„Wir werden diesen Weg unter keinen Um- ständen beschreiten“, wird als eine derartige Mindestforderung bezeichnet, über die es unter Umständen zu einer Krise kommen könne. Ganz besonders weisen Krisenstimmung in Bonn zuständige Kreise der Regierung darauf hin, daß die Pfundabwertung sicherlich nicht eine deutsche Angelegenheit gewesen Sei und daß man doch nun unmöglich den deut- schen Bürger die Zeche dieser Abwertung zahlen lassen könne. Der Standpunkt der Parteien Im Anschluß an die Erklärung des Bun- deskanzlers ergriffen die Sprecher der Fraktionen das Wort. Dr. Schumacher begann mit den Satzen:„Die sozialdemo- kraàtische Fraktion hätte es für besser ge- halten, wenn die Bundesregierung den Bundestag unmittelbar nacn Abscnluß der Kabinettsberatungen über die Festsetzung des neuen Wechselkurses der DM unter- richtet hätte. Die Stellungnahme des Par- laments hätte die Position des deutschen Volkes in dieser lebenswichtigen Angelegen- heit bestärkt.“ Dr. Schumacher brachte das Bedauern der SPD zum Ausdruck, daß die Hohe Kommission in einer Frage eu- ropäischer Solidarität auf Kosten der wirt- schaftlichen Interessen eines Landes zugun- sten anderer Interessen entschieden hät- ten. Er fordert die Bundesregierung auf, im Interesse der Verteidigung der Lebens- notwendigkeiten des deutschen Volkes keiner Regelung z Uuz ustimmen, die einseitig andere Länder a uf Kosten Deutschlands begün- stig t. Den Standpunkt der CDU/ CSU 8 läuterte Abgeordneter Dr. Buccerius. Er stellte sich hinter die Regierung und er- Kannte ihre Handlungsweise an, da ein Schweigen gelegentlich geboten sei. Es Werde nunmehr darauf ankommen, solange die Beratungen zwischen deutschen und alliierten Stellen schweben, die inmerdeut- schen Konsequenzen des Beschlusses der Hohen Kommissare zu bedenken. Buccerius unterstrich die Genugtuung der CDU/ CSU- Fraktion darüber, daß die innerdeutschen Kohlepreise unter keinen Umständen aus Anlaß der Pfundab wertung erhöht werden sollen. Er schloß mit den Worten:„Wir er- warten, daß das schwierige Problem durch eine gegenseitige Aussprache von der Bun- desregierung und den Hohen Kommissaren einer befriedigenden Lösung zugeführt wird.“ Für die Freien Demokraten sprach Minister a. D. Höppker- Aschoff. Er erinnerte daran, daß seinerzeit die drei alli- ierten Gouverneure dem parlamentarischen Rat versicherten, das Besatzungsstatut loyal zu handhaben. Als Höppker-Aschoff er- klärte: Diese Erwartungen sind enttäuscht worden“, machte Rei- mann den Zwischenruf: Ihr werdet noch mehr enttäuscht werden!“ Die Sprecher des Zentrums und der WA baten die Regierung zu erwägen, ob es unter den gegebenen Umständen nicht angebracht sei, ganz auf die Abwertung zu verzichten. Der Bundeskanzler richtete zum Abschluß der Debatte noch einmal das Wort an den Bundestag. Er begann mit einem Zitat aus der Wochenschrift„Die Zeit“, wonach ein Abgeordneter des deutschen Reichstages zum damaligen Außenministers von Bülow gesagt habe:„Meine Aufgabe als Volksver- treter ist es, die Meinung des Volkes zum Ausdruck zu bringen. Ihre Aufgabe als deutscher Minister wird es sein, diesen Scha- den wieder gut zu machen“. Der Kanzler Schloß mit der Feststellung, daß, da die Ge- spräche noch liefen, Zurückhaltung ange- bracht sei. Im Interesse der Oeffentlichkeit müsse er darauf hinweisen. daß bis zur Stunde nichts festliege und nichts vorge- schrieben sei, daß die Regierung aber fest entschlossen sei, den Vorschlag der Oberkommissare nicht anzunehmen. Ein Vorgang auf wellpolitischer Ebene“ Die Vorgänge um die Abwertung nennt Dôn Cock in dem„Herald Tribune“ vom 27. September ein schlechtes Beispiel für die Zusammenarbeit und die Beziehungen zwischen den Oberkommissaren und der Bundesregierung. Die Amerikaner seien darauf bedacht gewesen, die deutsche Bun- desrepublik durch einen niedrig gehaltenen Marktkurs wirtschaftlich auf die eigenen Füße zu stellen. Nach Ansicht der Hohen Kommission sollte die Abwertung die erste von der deutschen Regierung eingeleitete und durchgeführte Maßnahme Werden. „Anstattdessen hat sje sich zu „Wir ersticken geradezu in Beamten Gesetzentwurf über Zuständigkeit bei Beamtenernennungen Stuttgart. Ministerpräsident Reinhold Maier hat zu den gestern von uns ver- öfkentlichten Ausführungen des Innenmini- sters Ulrich Stellung genommen, in denen dieser auf die kaum überwindlichen Schwie- rigkeiten aufmerksam machte. die einer 15 bis 20prozentigen Kürzung des staatlichen Personalbestandes entgegen stünden. Dr. Maier unterstrich erneut die Notwendigkeit von rigorosen Sparmaßnahmen innerhalb der Verwaltungen.„Wir ersticken geradezu in Beamten“, sagte er,„und ich werde auf jeden Fall das Wirtschafts- ministerium von Grund auf umbauen und schon im kommenden Etatjahr fünf Prozent der Stellen streichen. Die Existenz der Bundesministerien müsse sich“. so fuhr er fort,„auf jeden Fall durch verringerte Lan- 1„% Dr. Maier ver- tritt den Standpunkt, daß 85 Prozent unseres tüchtigen und anerkannten Berufsbeamten- tums durch die restlichen 15 Prozent lei- stungsschwacher Beamten innerhalb der Be- völkerung desavouiert würden. Zu den Keußerungen Ulrichs über die Notwendigkeit der Unterbringung von An- gestellten und Beamten aufzulösender und aufgelöster staatlicher Dienststellen erklärte Dr. Maier, es gehe nicht an. daß jeder, der einmal beim Staat beschäftigt gewesen Sei. nach Beendigung seiner Funktionen das Ge- fühl habe, nunmehr für alle Zukunft gegen die wirtschaftlichen Ri- Siken dieses Lebens gefeit zu sein. Wenn man diesen Gesichtspunkt aui die Privatwirtschaft anwendet. dürfte kein kinanziell in Bedrängnis gekommener Be- trieb überflüssig gewordene Arbeitskräfte 5 Als 8 1 1 Schön Gesa enden Zeitung“ Wallenberg, für die abbauen. 5 elt. Die J 8 1 5 Ausgaben 3 Der Ministerrat hat dem Landtag e ünchen einen Gesetzentwurf über die Zuständigkeit 2 en ist. Wallenberg kehrte zu diesem pei der Ernennung von Beamten zugeher ahmen. Neck aus den USA nach Deutschland zurüdd, dpa/UP lassen, der die Durchführung des Artikels Von unserer Stuttgarter Redaktion 75 der Verfassung darstellt. Dem Entwurf zufolge werden die Landesbeamten des hö- heren Dienstes durch den Ministerpräsiden- ten ernannt, befördert, in den Warte- bzw. Ruhestand versetzt oder entlassen, die übri- gen Beamten durch den Fachminister. Der Präsident des Landesbezirks Baden, das Landesarbeitsamt, das Tech- nische Landesamt und die Landespolizei- direktionen Stuttgart und Karlsruhe sollen ermächtigt werden, die ihnen unterstellten Landesbeamten des mittleren und einfachen Dienstes zu ernennen und zu entlassen. An- träge auf Beamtenernennungen im Landes- bezirk Baden werden über den Landesbe- zirkspräsidenten den zuständigen Fachmini- stern und von diesen dem Ministerpräsiden- ten vorgelegt. Der Entwurf sieht ferner vor, daß die bisherigen Ernennungen, Beförderungen usw., die ohne Beachtung der Verfassungsbestim- mung, daß die Beamten durch den Mini- ster präsidenten oder durch eine auf Grund eines Gesetzes bestimmte Behörde zu er- nennen sind, vorgenommen wurden, legali- siert werden. Hierdurch soll insbesondere die Rechtsunsicherheit. die durch das bisherige Verfahren bei Beamtenernen- nungen im Landesbezirk Baden für die Be- amtenschaft eingetreten ist. beseitigt werden. Die Demontagepolitik wird unverändert ſorigesetrt Dreimächteangelegenheit, sagen die Briten Erneute Prüfung am Jahresende? London.(dpa) Ein Sprecher des britischen Außen ministeriums hat gestern erneut darauf hingewiesen, daß die britische Demontagepolitik in Deutschland nicht geändert werde. Die Demontage sei eine Preimächte angelegenheit, und Obwohl die betroffenen Anlagen in der Hauptsache in der britischen Besatzungs- zone liegen, können Anderungen der bisher verfolgten Politik nicht durch britischen Kabinettbeschluß, sondern höchstens durch Dreimächte- Entscheidung vorgenommen werden. Hierzu erfährt REUTERS diplomatischer Korrespondent aus gut unterrichteter Lon- doner Quelle, daß die drei westlichen Außen- minister es in der vergangenen Woche in Washington endgültig abgelehnt haben, die Demontagen in Westdeutschland aufzu- Schieben. Hingegen sei eine nochmalige Prüfung der Frage gegen Ende des Jahres in Aussicht, da man dann im Bilde sein werde, in welchem Maße die westdeutschen Behörden in gewissen Dingen mitgehen werden. Die Londoner„Times“ unterstützte am Mittwoch diese Verlautbarung, indem sie die Vereinigten Staaten und Frankreich auf- forderte, durch Wort und Tat zu beweisen, daß sie Großbritannien bei der Durch- führung der Demontage in Westdeutschland unterstützten. Das Blatt wehrt sich dagegen, daß Großbritannien allein mit der Verant- wortlichkeit für die Demontagen und in der daraus entstehenden Mißstimmung zwischen Deutschen und Engländern belastet wird. Der Us- Botschafter in London, Lewis Douglas, hat gestern eine Europareise angetreten und wird Paris und Frankfurt besuchen. Man meint, daß Douglas mit seinem Schwager, dem Oberkommissar Mecloy, die erneuten deutschen Bemühun- gen um einen Demontagestop beraten wird. einer politischen Schlacht er- sten Ranges innerhalb der Kom- mission entwiekelt“, schreibt Don Cock wörtlich. Vor einer Woche noch habe man der deutschen Regierung die Verant- wortung für die Festsetzung des Um- rechnungskurses übertragen und sich lediglich die Genehmigung vorbehalten wollen. Bei den Engländern in Bonn stößt man auf die Ansicht, daß es bedauerlich sei, daß schon eine Woche nach Inkrafttre- ten des Besatzungsstatutes eine solche grundlegende Mͤüßstimmung eintreten konnte. Der Oberkommissar MecCloy habe nachdrücklich vor den Auswirkungen der Meinungsverschiedenheit auf die amerika- nische und deutsche Oeffentlichkeit hinge- wiesen. Gemeinsam hatten der britische und der amerikanische Oberkemmissar versucht, falschen Schritten vorzubeugen. Englischerseits scheine man aber der Auf- fassung zu sein, daß noch nicht alle Karten im Spiel sind und daß man auch deutscherseits nicht zu voreilig und zu mißmutig reagie- ren sollte. Zweifellos den nachhaltigsten Eindruck machten die verschiedenen Er- klärungen der Regierung und Dr. Ade- nauers sowie der Sprecher der Fraktionen auf die französischen Beobachter Von ihnen hörte man, daß sie Dr. Adenauer und seine Methode gar nicht begriffen. Er habe einen falschen Ton in die Debatte ge- worfen und übersehe ganz, daß der alliierte Beschluß durch alle drei Kommissare, also durch MecCloy auch, unterzeichnet wurde. Wenn die Meinung der Hohen Kommissare zugunsten Frankreichs entschieden habe, so bedeute das ein Vorgang auf welt politischer Ebene. Es gehe hier letzlich um die Frage eines starken Frank- reich in Europa. Darüber aber sei die Ent- scheidung längst gefallen und könne sicher- lich nicht durch temperamentvolle Aeuße- rungen im Bonner Parlament geändert werden. Werften benötigen Kredite Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Die Direktion der Deutschen Werft in Hamburg er- klärte, daß bis Ende September etwa 1 500 Werftarbeiter entlassen werden müßten, wenn es nicht in letzter Minute gelänge, doch noch Aufträge für die stilliegende Werft zu bekommen. Die Deutsche Werft sei völlig mittellos; und alle Kreditanträge seien bis her abschlägig beschieden worden. Diese Nachricht ist besonders besorgniserregend klür die gesamtdeutsche Schiffahrt. Weil es sich hierbei nicht um einen Einzelfall han- delt. Aebnliche Entwicklungen zeichnen sich auch bei den übrigen deutschen Groß werf ten ab. Von allen Werften, die bisher ver- sucht haben, ihre Belegschaft mit Auslands- reparaturen zu beschäftigen wird erklärt, daß es zur Zeit trotz größter Anstrengungen nicht möglich ist, Abschlüsse zu tätigen. JJ... ͤ MORGEN Donnerstag, 29. September 1949/ Nr Kommentar Donnerstag, 29. September 1949 Koppelungsgeschäſte mit DN Ein Karusselltreiben scheint es zu sein, oder eine ähnliche Jahrmarkteinrichtung, der unser Schicksal ausgeliefert ist. Denn Während sich der eine Teil unserer verant- Wortlichen Regierungsstellen, mit dem Wirtschafts-, mit dem Finanzminister und dem Bundeskanzler bemüht, Preise durch Mehrproduktion, durch Rationalisierung ete. zu verringern, strengt sich der andere Teil, angestiftet von französischem Konkur- renzneid an, die Preise schön sicher und in nicht geringe Höhen hinaufzuschrauben. Ein Schlag ist es für die Bundesregie- rung diese Forderung nach gewaltsamer nach künstlicher Verteuerung der Kohle, um den französischen Nachbarn einen billi- geren Kohlebezug zu gewährleisten bei gleichzeitiger Schonung seiner Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie. Kein Wunder, daß dle Regierung sich Weigert einen endgültigen Beschluß über die Kursbewertung zu fassen, kein Wunder, daß sie von dem Koppelungsgeschäft mit Kohlepreisen nichts wissen will, denn sie ist nicht Urheberin der Abwertungswelle, die durch die westliche Hemisphäre ging, und auch die Bundesregierung zu Maßnah- men zwang, die bislang sorgfältig vermie- den worden sind, zum Schutze der inländi- schen Preisgestaltung, zum Mißfallen jener, die sich bereits vorher(aus Opposition oder War es wegen der Obstruktion), bevor die ganze Welt fast abgewertet hatte, für eine Herabsetzung des Wechselkurses einsetzten. Es spielen auch viel zu viel Dinge her- ein, die die Tragweite der DM- Wechsel- Kursfestsetzung an Bedeutung sogar mitun- ter überschatten. Da ist des Direktoriums der BdL., da ist das Zentralbankrates völ- Iliges Versagen in den Vorbereitungsar- beiten. Da ist der Umstand, daß der nun- mehr von den Oberkommissaren akzep- tierte Vorschlag von 23,8 Dollarcents von der Bd. ausging und— wie von einge- weihten der Bundesregierung nahestehen- den Kreisen behauptet wird— auf einen arithmetischen Fehler beruht, während die Bd behauptet, der auf einen Kurs von 22,5 cents basierende Vorschlag der Bun- desregierung sei die Folge von rechneri- schen Fehlleistungen. Da ist die Frage, wie die BdL, nachdem die Alliierte Bankkommission nun doch in Liquidation getreten ist, der Kontrolle des Bundestages und seiner Organe unterstellt werden soll. Da ist auch die Frage, ob die Verlagerung der Lebensmitteleinfuhren auf Sterling-Länder, die den überwiegenden Teil der durch die Abwertung eingetrete- nen Verteuerung abfangen soll, durchzu- führen sein wird, wenn der auslän- dische Bruck, der noch immer auf die Bundesregierung ausgeübt wird, anschei- nend doch nur das Ziel verfolgt, sifre rationelle und freie Wirtschaft nicht zu dulden, das Ziel verfolgt, der Bevölkerung des Bundes doch das Leben so schwer als nur möglich zu machen. Alle diese Fragen, bei denen auch ver- schiedene Kompetenzkonflikte mitspielen (bei der Frage der Bd ist es der Kom- petenzkonflikt zwischen Bundes wirtschafts- und Bundesfinanz minister, bei der Im- portfrage der Konflikt zwischen dem Bun- desernährungs- und Bundeswirtschaftsmini- Ster einerseits, wobei ERP-Minister Franz Blücher auch Forderungen anmelden zu müssen glaubt)— alle diese Fragen wer- den überschattet durch die Kohlenpreis- frage, von der selbst der unverwüstliche bajuvarische Optimismus Dr. Erhards sagt, sle sei von solch großer Tragweite, daß ihre Folgen vorläufig noch gar nicht abgesehen werden können. Vielleicht sind solche Fragen nicht mehr durch Kompromisse zu lösen. Vielleicht wird des Bundes Existenz dadurch so ge- kährdet und sein demokratischer Aufbau, daß es die Regierung nicht verantworten kann, die ihnen von den Oberkommissaren auferlegte Bedingung zu akzeptieren. F. O. Weber Paris und London befriedigt Paris,(UP) Ein Sprecher des französi- schen Außenministeriums bezeichnete am Mittwoch die Abwertung der deutschen Mark auf 23,8 cents als„annehmbaren Kompro- mig“ für Frankreich. Der Sprecher wies da- rauf hin, daß diese Maßnahme die Einbe- ziehung Westdeutschlands in das westeuro- päische Wirtschaftssystem gestatten würde. Wenn die deutsche Mark noch stärker ab- gewertet worden wäre, hätte sich Deutsch- land außerhalb der„normalen europäischen Handelskonkurrenz“ befunden. Der Sprecher teilte mit, dag Frankreich zunächst eine Ab- wertung der deutschen Mark um nur 15 Pro- zent gefordert habe. Die Briten und Ameri- kaner hätten eine Abwertung von 25 Prozent gewünscht, die Abwertung um 20,66 Prozent Stelle daher einen annehmbaren Kompromiß dar. Der Sprecher unterstrich die Bedeutung der von den Hohen Kommissaren geforder- ten Beschränkungen bei der Festsetzung der Kohlenpreise und der Verhinderung von Dumping und Subventionen. Diese Be- schränkungen müßten so schnell wie möglich in Kraft treten. Der neue DM-Kurs hat auch in Groß- britannien lebhafte Genugtuung hervorge- rufen. Die Abwertung der DM um etwa 15 Prozent gegenüber dem Pfund Sterling dürfte auch von den britischen Exporteuren begrüßt werden, da hierdurch die Gef ahr einer deutschen Konkurrenz mehroder weniger beseitigt wird. Auf Grund des neuen DM- Kurses würden die deutschen Waren auf den Weltmärkten etwas teurer sein als die britischen. Mit be- sonderer Befriedigung babe man in Ensland zur Kenntnis genommen, daß die drei Ober- kommissare in Westdeutschland Maßnahmen getroffen hätten, um zu verhindern, daß Deutschland seine Ausfuhr subventioniere oder durch andere diskriminierende Maß- nahmen“ stütze, Zu einer verfahrenen Situation: Sie können zusammen nicht kommen? Was liegt zwischen Stuttgart Tübingen und Freiburg? Stuttgart. Die württembergisch-badische Regierung glaubt, nach unseren Informatio- nen, keinerlei Veranlassung zu haben, in der Südweststaatfrage eine neuer- liche Initiative ergreifen zu müssen. Sie scheint auf den südbadischen Vereinba- rungsentwurf nicht offiziell eingehen zu wollen, da sie keine Möglichkeit sieht, ihn mit der Landesverfassung in Einklang zu bringen. Man betrachtet in den der Regierung nahe- stehenden Kreisen die Lage wie folgt: Vor einem Jahr hat die württembergisch-badi- sche Regierung eine klare Initiative ergrif- ken, die zu dem Ergebnis führte, daß die drei beteiligten Länder sich geeinigt und gemeinsam einen Antrag bei den elf west- deutschen Ministerpräsidenten eingereicht haben. Diese haben dann einstimmig zu- sammen mit Herrn Staatspräsident Woh- leb den Vorschlag der drei südwestdeut- schen Regierungen an die Militärgou- verneure weitergeleitet, die jedoch in sich uneinig waren und die Frage der Bil- dung des Südweststaates bis zum Erlaß des Grundgesetzes zurückstellten. Der Staatspräsident von Württemberg-Hohen- zollern, Dr. Gebhard Müller, hat dann nach dem Vorliegen des Grundgesetzes eine bemerkenswerte Initiative entfaltet, um ge- mäß Artikel 118 eine Vereinbarung zwi- schen den drei beteiligten Regierungen zu erreichen, Seinen Vorschlag hat Dr. Müller zunächst mit dem württembergisch-badi- schen Kabinett erörtert. Das Kabinett hat den wesentlichsten Teil dieser Vorschläge angenommen und Dr. Müller ermächtigt, auch namens der württembergisch-badi- schen Regierung mit dem Freiburger Kabi- nett zu verhandeln. Der Müllersche Vor- schlag stellt in seiner Konsequenz eine Ueberbrückung der lange aufrecht erhalte- nen Bedenken dar, daß ein Staats ver- trag niemals die Verfassung präjudizieren dürfe. Durch die prä- zise Formulierung der der Bevölkerung vor der Abstimmung bekanntgegebenen vier Fragen sollte— nach Annahme durch die drei Landtage— eine verfassungsrecht- liche Lage geschaffen werden, die eine Volksabstimmung über die Frage„Seid ihr kür den Südweststaat— ja oder nein“ ermöglichte. Die den Staatsvertrag umfassen- den vier Punkte sollten lauten: 1. Der Südweststaat gliedere sich in vier Regierungs- bzw. Verwaltungsbezirke. 2. Landeshauptstadt ist Stuttgart. 3. Hauptstädte der Regierungs- bzw. Ver- Waltungsbezirke sind Karlsruhe, Freiburg, Sigmaringen und Ludwigsburg. 4. Die gegebene verfassungsrechtliche Situation auf den Gebieten Staat— Kirche — Schule soll heute und in Zukunft geach- tet werden.— Wohlebs Alternativfrage Dieser Vorschlag Württemberg-Badens und Württemberg-Hohenzollerns wurde von Churchill hatte Cripps Rücktritt erwartet Der britische Oppositionsführer fordert vor dem Unterhaus Neuwahlen London.(UP) In seiner Rede am zweiten Tage der Abwertungsdebatte des britischen Unterhauses forderte der konservative Op- positionsführer Winston Churchill die baldige Ausschreibung von Neuwahlen. Dafür sprächen drei Gründe, sagte Chur- chill, die Finanzkrise, der Parteienstreit und die Krise um die Atombombe. Ueber allem stehe dabei das Problem der Atombombe, so bemerkte Churchill, welche die Russen vor den Briten, aber glücklicherweise nicht vor den Amerikanern geschaffen hätten. Der Oppositionsführer wies auf den Ernst der Wirtschaftslage Großbritanniens Hin, Er kritisierte die Hinauszögerung der Abwertung, die man seiner Ansicht nach schon früher hätte vornehmen müssen. Er wies auf die ungeheueren Anstrengungen hin, welche der britische Export jetzt machen müsse, und betonte, er würde den Pfundkurs jetzt nicht mehr starr festgesetzt haben, sondern hätte sich stattdessen zu einem freien Einpendeln des Pfundes ent- schlossen. Dabei gab Churchill seinem Er- Das Gelleimmnis der Arche Noah gelüftet staunen darüber Ausdruck, daß Sir Stafford Cripps nicht als Schatzkanzler zurückge- treten sei. Die Labour-Regierung habe alle natio- nalen Reserven der Nation verbraucht, sie hätten 40 Prozent des Nationalein kommens für Verwaltungszwecke ausgegeben und Großbritannien habe die höchsten Steuern der Welt, mit einer praktischen Konfls- kation der großen Einkornmen, so lauteten eine Reihe weiterer Vorwürfe des Opposi- tionsredners. Nur ein neues Parlament könne den richtigen Weg zur Bekämpfung der Krise finden, war die Schlußfolgerung, die Churchill aus seiner Auffassung von dem Ernste der Lage zog. Oberhaus gegen Abwertung London.(dpa) Das Oberhaus lehnte am Mittwoch mit 93 gegen 24 Stimmen den von der Regierung eingebrachten Antrag ab, in dem die Zustimmung zur Pfundabwer- tung gefordert wurde. Die Insel Helgoland, der Berg Ararat und die russigehe Atomexplosion Von unserem J. J. New Tork. Wichtiger fast als die Tat- sache der Atomexplosion in der Sowiet- union scheint amerikanischen Zeitungen die Geschichte zu sein, wie es dem Westen ge- lang, hinter das Staatsgeheimnis des Kreml zu kommen. Zwar müssen die meisten dieser abenteuerlichen Darstellungen ins Reich der Fabel verwiesen werden, aber nach Aus- schaltung des Unwahrscheinlichen ergibt sich doch, daß es sich hier um ein Meister- stück der westlichen Gegen- spionage handelt. Nach glaubwürdigen Angaben wurden zwei Methoden zur Feststellung der Atom- bombenexplosion in der Sowjetunion ange- wandt: Aufstellung neuentwickelter Geräte, die diese Art von Explosionen registrieren und Einsatz von Agenten. Bei den neuentwickelten Registriergerä- ten handelt es sich um eine Kombination von Barograph, Seismograph und anderer Meßapparate. Die Wirksamkeit dieser Meß- geräte wurde schließlich am 18. April 1947 erprobt, als die Royal Air Force die deut- sche Insel Helgoland bombar- dierte. Um festzustellen, ob die neuent- wickelten Geräte diese verhältnismäßig schwachen Erschütterungen würden regi⸗ strieren können, wurde ein System mit diesen Apparaten aufgebaut, das sich von Holland bis nach Italien erstreckte. Das Ge- rät bestand dabei die Prüfung, und die Fach- leute konnten nun sicher sein, daß der Ap- parat geeignet sei, selbst geringste Erschüt- terungen der Erde, die von außen her er- folgten, festzustellen. 8 Nun wurde das Netz dieser Apparate immer feinmaschiger gestaltet und schließlich sogar der Bluff einer amerikani- schen Expedition nach dem Ber- ge Ararat arrangiert. Angeblich sollte diese Expedition nach der Arche Noah auf dem Berg Ararat suchen, in Wirklich- keit ging es aber darum, in der Nähe Zen- tralasiens, nämlich im Kaukasus, eines die- ser Registriergeräte aufzustellen. Es gehört deshalb keineswegs in den Be- reich der Phantasie, wenn jetzt festgestellt wird, daß die Meldung über die vergeb- lichen Versuche, die Arche Noah zu finden und von der Rückkehr der Expedition fast genau mit dem Tage zusammenfällt, an dem nach den vorliegenden Informationen in der Sowjetunion die letzte und wahrscheinlich bisher stärkste Atomexplosion stattfand. Die Tagesordnung des Politischen IN-Ausschusses New Tork.(dpa) Der erste politische Ausschuß der UN-Vollversammlung trat unter seinem Präsidenten Pearson(Ka- nada) zusammen, um seine Tagesordnung festzulegen. Nach einstündiger Aussprache wurde beschlossen, die einzelnen Punkte in folgender Reihenfolge zu behandeln: 1. Die griechische Frage(Bedrohung der Unab- hängigkeit Griechenlands), 2. Das Schick sal der ehemaligen italienischen Kolonien in Afrika, 3. Der sowjetische Vorschlag über den Abschluß eines Friedenspaktes Korrespondenten zwischen den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates, 4. Palästina(Statut für Jerusalem, Schutz der Heiligen Stätten, Flüchtlingsproblem und anderes), 5. Das Indonesien-Problem, 6. Bericht des Sicher- heitsrates. Vor der Aussprache waren durch Zuruf gewählt worden: Als Stellvertretender Vor- sitzender Selim Sarper(Türkei) und als Berichter Mario De Diego Panama). Britisch-tschechoslowakischer Handelsvertrag London.(dpa-REUTER) Ein für fünf Jahre vereinbarter britisch-tschechoslowa- kischer Handelsvertrag wurde am Mittwoch in London unterzeichnet. Auf Grund des neuen Abkommens wird die Tschechoslo- Wakei jährlich Waren im Werte von zehn Millionen Pfund Sterling nach Großbritannien ausführen. Die tschechoslo- Wakischen Einfuhren aus Großbritannien werden jedoch unter zehn Millionen Pfund Sterling liegen. Der sich ergebende Aus- fuhrüberschuß soll zur Rückzahlung tsche- choslowakischer Schulden in Grohbritan- nien verwandt werden. Chinas neue Flagge Schanghai.(UP) Der chinesische Kom- munistenführer Tschu en Lai, der als zukünftiger Ministerpräsident betrachtet wird, erklärte, die neue demokratische Re- gierung, die in Peking gebildet werde, werde das Sowietsystem nach russischem Vorbild annehmen. Es werde jedoch nicht in alle Einzelheiten dem sowjetischen Vor- bild übereinstimmen. Während die Sowiet- union die Klassen abgeschafft habe, werde in China eine Einigung aller revolutionären Klassen angestrebt. Die beratende Nationalversammlung ge- nehmigte den Vorschlag über die Natio- nalflagge des neuen China. Es wird eine rote Flagge sein, mit einem großen gelben Stern in der linken Ecke, der von vier kleineren Sternen umgeben ist. Der große Stern ist das Symbol der chinesischen kommunistischen Partei und Armee, wäh- rend die vier kleinen Sterne die anderen Klassen des Volkes repräsentieren. Die Streiks in USA New) Lork.(dpa-REUTER) Die Streik- bewegung in den USA droht trotz der Be- mühungen der Regierung, der Industrie und der Gewerkschaften weiter um sich zu greifen. Es wird befürchtet, daß die Zahl der Streikenden sich bis Ende dieser Woche auf mehr als 1 600 000 erhöht. Durch den bereits neun Tage dauernden Streik von 480 000 Bergleuten sind etwa 27000 Eisenbahner beschäftigungslos ge- worden. In Pennsylvanien gehen 1100 Bergleute, die sich dem Streik nicht ange- schlossen haben, bewaffnet an ihre Arbeitsplätze. Sie sind nicht Mitglieder der Bergarbeiter-Gewerkschaft. Für Mittwoch“ nacht wurden 115 000 Arbeiter der Ford- Werke, Mitglieder der Automobilarbeiter- gewerkschaft, und für Freitagnacht die Stahlarbeiter zu Streiks aufgerufen. Staatspräsident Wohleb abgelehnt, in dem er einen Gegenentwurf ein- reichte, der eine Alternativfrage enthielt und zwar die Wahlfrage, ob die Be- völkerung für den Südweststaat sei, oder die Wiederherstellung der alten Länder wünsche. In Deutschland bestehen nun in bezug auf staatsrechtliche Praxis bei der Durch- führung von Volksabstimmungen nur ge- ringe Erfahrungen. Um so mehr aber z. B. in der Schweiz und den USA. Eine Volksabstimmung läßt grundsätzlich nur eine Fragestellung zu, bei der entweder mit ja oder mit nein geant- wortet werden kann. Für den ganzen süd- westdeutschen Raum müsse deshalb, der Auffassung ist man in Stuttgart, eine Frage vorgelegt werden. Die Stimmen würden in Baden und Württemberg durch- gezählt, das ist eine Konzession, die man Staatspräsident Wohleb schon in Bühl ge- macht habe. Würde der Südweststaat von einer Mehrheit verneint, dann müßte eine zweite Volksabstimmung mit der Frage fol- gen: Sollen Württemberg und Baden getrennt werden. Durch Vereinbarung gemäß Artikel 118 des Grundgesetzes sei das jedoch nicht zu erreichen, da dieser die Wahrung der jetzigen Verfassungen verlangt. Es bedürfe eines Bundesgesetzes oder eines Befehls der Militärregierung hierzu. Nach Ansicht maßgeblicher Stuttgarter Regierungskreise ist Wohlebs Entwurf Aber mit der Verfassung Württemberg-Badens, die die Möglichkeit einer Trennung gar nicht vorsieht, nicht zu vereinbaren Die Verfassung von 1946 wurde und wird nur als Vorstufe zu einem größeren, lebens- fähigeren Lande angesehen und nicht als einstaats rechtliches Provis ori- u m, das durch einfachen Mehrheitsbeschluß wieder zerrissen werden kann. Dr. Müller hat auch stets darauf gesehen, daß die Ver- kassungen der drei Länder geachtet werden. Wie würde wohl, frägt man sich in Stutt- gart, Herr Wohleb reagieren, wenn von Tübingen oder Stuttgart der Vorschlag einer Vereinbarung gemacht würde, die gegen die südbadische Verfassung verstößt? Stuttgart wird nicht antworten Auf jeden Fall kann im jetzigen Stadium der Verhandlungen nicht von einer Kontro- verse Dr. Maier— Wohleb gesprochen werden, sondern lediglich von einem poli- tischen Duell zwischen 2 wei CDU-Politikern, nämlich Dr. Müller und Wohleb, wobei Dr. Müller allerdings die Ansichten Dr. Maiers vertritt. Es scheint also als durchaus verfehlt, heute auf eine Antwort aus Stuttgart warten zu wollen. die Ehre der offlziellen Verlautbarung fällt in diesem Falle wohl der Tübinger Regierung zu. f Die Regierungen in Stuttgart und 85 bingen ziehen allet in der jetzigen ver- fahrenen Situation, noch dig Dreiländer-Vexg, einbarung einer Bundesgesetzgebunig vor und würden es als ein Armutszeugnis an- sehen, wenn der Bund zu Hilfe ge. rufen werden müßte, Die Wahrung der bestehenden Verfassung ist jedoch Vor- aussetzung für eine Dreiländer- Vereini- * gung. Das 5 Staatsrechtler in Karlsruhe, Stuttgart Tübingen. Sollte Herr Wohleb also seiner Alternativ-Frage bestehen bleiben läge die letzte Entscheidung tatsächlich h Bund. N Im übrigen vertritt man in Stuttgart Standpunkt, daß die alten Länder 3 und Württemberg wieder hergestellt den müssen, falls nach Beantwortung“ Frage ja oder nein zum Südweststaat i Mehrheit für letzteren zustande kom- sollte. Man würde dann mit zwei dr Mehrheit im Landtag die Verfassung 1946 ändern und die beiden Landes wieder trennen, verlangt also nur eh klaren gesetzlichen Weg. Es ist den durchaus verfehlt, von einer„Miba des Selbstbestimmungsrechtes durch Stuttgarter Demokraten“ zu sprechen das in altbadischen Kreisen neuerding schieht. 5 Vom deutschen Standpunkt aus geri müßte man jedoch eine Trennung au ordentlich bedauern und für falsch hal da unsere Kinder und Enkel uns in d Falle krähwinklerischer und engstirn Denkungsart zeihen würden. Man 5 vielmehr darauf. daß die Vernunft Badener im Absimmungskampf zugun eines größeren lebensfähigen Landes ge wird. Stadtverwaltung, Handel und werkschaften Mannheims haben mit ihrem Aufruf an die Bevölkerung schon ein schönes Beispiel gegeben. Notiz zum Tage: 1110 Minuten „DMͤ-Abwertungskampf „Ihr armen Menschen tut mir leid“ 90 die Worte des britischen Hohen Kommia Sir Brian Robertson an die in der Halle Hotel Petersberg versammelten Presseve ter, die unentwegt rund 18 und eine Stunde, von Dienstagvormittag bis Mittun früh sieben Uhr den ungewöhnlichen 2 Kampf der Hohen Kommissare um die wertung und Angleichung der DM verfog Der Schwerpunkt dieses Kampfes lag im partement 105 des Hotels, wo Andre Franz Poncet, Frankreichs Hoher Kommissar, den 18% Kampfstunden etwa sieben zur ꝓhonischen Verständigung mit seiner Regien benötigte, und im Gegensatz zu seinen bel Kollegen nicht einmal die Zeit fand, Speisesaal aufzusuchen. Nur am Haupteingang des Hotels wu die Presseausweise kontrolliert, in der ga Halle nicht ein einziger der oft so ls und arbeitshindernden Kriminalbeamten. Anwesenheit der hohen Gäste.. trotz spannungsreickhen, arbeitsgeladenen Stun erhielt die Presse entgegenkommend 4 kunft, von keinem der Beamten oder 4 stellten hörte man das in Bonn fast zum Rugelten Wort gewordene..„der Herf nister wünscht nicht angesprochen zu u den. in weiteres Vergleichsmoment, weiblichen Mitglieder der Hohen Kommis stäbe trugen sich keineswegs eleganter ihre Kolleginnen im Bonner Bundeshaus. U noch eins.. Pressevertreter durften o Auseinandersetzung und Kampf und ohne&. derausweise mit den Hohen Kommissaren ihren führenden Mitarbeitern den gleich Speisesaul teilen, sogar den gleichen Faß stel. Die Behauptung, daß die Spannung tef den drei Hohen Kommissaren zeitwese scharf gewesen sei, daß sie stundempeisaen brieflien miteinander verkehrt hätten Etage zu Etage, stellte sich als Uebertreihn heraus. Statisticer unter den anweseſtt Journalisten hatten aus Langeweile festgeſ daß innerhalb der 18½ Stunden elf Mal aß oder Tee serviert worden war und nur a mal Gin mit Soda. 91 Hollands versalzener Boden Gefahr für die Landwirtschaft/ Rhein wasser gefragt Amsterdam.(Eig.-Ber.) Holland hat eine Neigung bitter zu werden. Es betrifft dies nicht seine politische Daseinsbetrachtung. Es hat überhaupt nichts mit der Sphäre des Gefühls und des Denkens zu tun. Die Bit- terkeit bemächtigt sich der Grundlage, auf der die Holländer leben, ihres Erdbodens. Der Erdboden versalzt. Das Salz dringt mit dem Meereswasser ins Land. Dieses bohrt sich durch die Deiche und Dünen seinen Weg zu dem, unter dem Meeresspiegel lie- genden Landstrecken. Jüngst vorgenom- mene Messungen ergaben, daß der Salzge- halt in den Abzugsgräben und im Grund- Wasser beunruhigend gestiegen ist. 500 Milligramm Salz sind dem Grundwasser als normal zugestanden. Indessen fand men, dag in manchen Gebieten der Salzgehalt auf 1000, 3000 und selbst 10 000 Milligramm gestiegen ist. Hierdurch wird das Erdreich bitter, was wiederum den Pflanzenwuchs beeinträehtigt. Man hat ausgerechnet, daß täglich ein Quantum Salz ins Land gespült wird, womit bequem ein paar hundert Eisen- bahnwagen befrachtet werden könnten. Was ist hiergegen zu unternehmen? Die Küste nach Möglichkeit dichten, raten die einen. Also die Küstenlinie der Nordsee, die 1840 noch eine Länge von 1900 Kilometer hatte, heute aber auf 1200 Kilometer ver- kürzt wurde, noch mehr verkürzen und so jene Einbuchtungen beseitigen, die dem Meereswasser das Hereinspülen erleichtern. Gegen das Salzwasser eine verschärfte Ak; tion mit Süßwasser beginnen, raten die an- dern. Es sind jene, die es den deutschen Fabriken und Schachtbetrieben übel neh- men, daß sie ihre Abwässer in den Rhein leiten und so dessen süßes Wasser zu einem brackigen machen. Sie wollen die Sache so- gar aufs internationale Tapet bringen. Die Deutschen sollen gesetzlich gezwungen werden, die Abwässer, ehe sie in den Rhein fließen, gehörig zu filtern. Denn das süße Rheinwasser ist der große Gegenspieler des salzigen Meerwassers. Die Nachfrage nach Rheinwasser ist dementsprechend bei der holländischen Landwirtschaft in dauernder Zunahme begriffen. In Trockenheitsperio- den wie im letzten Sommer ist der Ein- strom von Rheinwasser kaum ausreichend. Holland muß dementsprechend, wenn es süß bleiben will, mit der deutschen Rhein- Wasserspende klug und haushälterisch um- gehen. Westeuropas Bevölkerung wächst an London.(P) Die Bevölkerungszahl der meisten westeuropäischen Länder ist gegen- wärtig schon wieder höher als vor dem Krieg. Die Zahl der Eheschließungen steigt, die Geburtenziffern steigen, die Sterblich⸗ keit geht zurück, aber die Zahl der Ehe- scheidungen nimmt in einem bi nicht gekannten Ausmaß zu. Eine Prüfung der Lage in allen wess europäischen Staaten bestätige, dab f überall eine Rekordzahl von Ehen gesch sen wird. Nur in Großbritannien Schweden ist die Zahl der Eheschliesung geringer als vor dem Krieg. Die Verbes rung der ärztlichen Betreuung der Beh kerung hat zu einer Senkung der Sterbl keitsziffern geführt. Nur in Deutsch land sind die Sterblichkeitsziffern 1. höher als vor dem Krieg. „Höherer Befehl“ keine Entschuldigung Mosbach.(dpa) Ein amerikanisches! litärgericht hat den Kreisvorsitzenden“ kommunistischen Partei von Mosbach,“ kob Brunner, wegen Verstoßes gegen“ Kontrolldirektive Nr. 40 zu vier Mona Gefängnis mit Bewährungsfrist und el Geldstrafe von 250 DM verurteilt. Brum hatte während des Wahlkampfes eine. schüre verteilt, deren Titelbild den„De schen Michel“ darstellte, der unter der E eines Blockes von fünf Milliarden DM satzungskosten zusammenbricht. Brun hat nach Ansicht des Gerichts dazu bet tragen, Mißtrauen und eine feindselige l tung gegen die Besatzungsmacht hervat rufen. Daß er auf höheren Befehl“ gehant habe, sei keine Entschuldigung. Wieder zwei Bauernhöfe wenige Bardel.(dpa) Auf Beschluß der fir Veränderungen an der deutschen 1 grenze zuständigen Pariser Kommis wurden, wie erst jetzt bekannt wird“ vergangenen Samstag im Gebiet Bel westlich von Bentheim, 36 Hektar Land“ Holland angegliedert. Damit hat Peas land in diesem Gebiet insgesamt 150 Hel Land verloren. Durch die neuen Landal tungen kommen zwei Bauernhöfe un Holzhäuser an Holland. Während de Deutschen Zöllner-Familien notdürfis Springbiel und Umgebung untergebige wurden, sind die 13 Bewohner der be Bauernhöfe auf dem jetzt unter hollin N Verwaltung stehendem Gebiet verblh en. OB Kolb lehnt ab Frankfurt. Der Frankfurter bete germelster Dr. K ol b hat eine Einladung Jenaer Oberbürgermeister zu einem Wen schwimmen im Jenaer Volksbad abgele Dr. Kolb dementierte gleichzeitig Pie meldungen, daß er für ein Wettschwinm mit ihm 1000 DM ausgesetzt habe. ist auch die Auffassung Nr. 19/ Nr. 1 assung 0 uttgart 1 0 1 bleibeg ichlich 10 tuttgart; 30 9 Sstellt. vortung tstaat le Komm Weil Dit assung N Landes 1 eh St dem Mach durch 0 rechen erding g mus ges ung aube sch hal uns in a engstirnig Man leid“ uu, Kommi er Halle Presseven eine is Mittun lichen 20 um die J erfolg lag im lre Frag missar, den zur, zer Regien einen bel Fand, tels un der gat 80 last amten. I. . brotz en Stun mend oder Af fast zum 1 Herr en zu u moment, Kommis legantef leshaus, U. trften aß d ohne 9 nissaren len gleich ichen Fal paRnung e zeitweise eis hätten, ebertreihn anweseſk e festgenl F Mal Baß d nur au 50 nem bit „ daß f en geschle nnjen chließung e Verbes der Beſt r Sterblieh Deutsch kern d ö allen 4 ine misches! tzenden osbach, s gegen er Mont und el llt. Brun 8 eine 5. den„De ter der L en DMI „ Brun dazu bes dselige H. t her volt l“ gehand wenigel der für chen de Kommis“ t wWirch! iet Bard ar Land! at Dead 150 Het Landabſi ke und dl md dle tdürktis iergebra der beit r hollänt iet verdi, g Oberbt madung 4 nem en i abgelell tig res schwümme E. r rg boll fan If PAUL Zelte 3 Hallo Fräulein! Darf ich mal in ihre Handtasche sehen? Ueber den Hosentascheninhalt der Män- ner wurde schon oft gewitzelt. wenn nicht gestöhnt. Ohne großen Erfolg. Die Frauen wissen es. Je mehr sie ihren Mann lieben, desto besser begreifen sie, daß bei der Sau- berung der Taschen neben dem Radier- gummi, abgerissenen Kinokarten, Notiz- fetzen, etwas größeren Kippen als noch vor anderthalb Jahren, und einer aufgelese- nen Schraube auch einmal eine auf Hoch- glanz polierte Kastanie zu finden ist. Der Knabe im Manne! Bei der Sammlung von Schmetterlingspuppen und verrosteten Na- geln oder eingesteckten Regenwürmern hatte es angefangen Aber auch die Männer haben genügend Anlaß, sich über den Inhalt der Hand- und Koffertaschen ihrer Frauen lustig zu machen. Sie wollen nicht einsehen, warum tagtäglich soviel unnützer Ballast von ihnen herumgeschleppt wird. Noch hat allerdings keiner— oder am Ende doch?— eine psychologische Abhandlung darüber ge- schrieben. Es würde sich lohnen und der augenblicklichen Sucht, aus allem und jedem auf den Menschen, seine Eigenschaf- ten und seine Seele zurückzuschließen, ent- sprechen. Stimmt es wirklich, daß die Frau so viel Unsinn in ihre Tasche hineinpreßt, bis sogar der Reißverschluß platzt? Auf einer kleinen Rundreise, bei der un- ser ganzes Sinnen zunächst auf Taschen und dann erst auf die Trägerin gerichtet war, konnten wir feststellen: Wenn nichts sonst auf Herkommen, Beruf und Art der Frauen schließen ließ, der Inhalt der Ta- schen lüftete sofort das Geheimnis. Und eigentlich hatte jeder Gegenstand darin seine Berechtigung. Die Minuten in der Butterdose „Gnädige Fraul Haben Sie Humor?“ mit diesen Worten traten vir an eine ältere Dame heran. Wenn wir uns auch nicht wie die Straßenräuber benahmen., die Arme wurde blaß. Obgleich wir ihr mit der letzten Liebenswürdigkeit aus dem aller- letzten Herzenswinkel klarmachten, warum uns ihre Tasche so sehr fesselte. gestattete sie uns keinen Blick hinein. Ich will gern sagen, was ich herumtrage, aber meine Tasche öffne ich nicht!“ Das sagte sie mit der eigensininigen Bestimmtheit eines Sup- penkaspars.— Nichts zu machen! Aber zwei bildsaubere, junge Mädchen hatten Spaß an dem Intermezzo. Die Ladung ihrer Taschen war mittelschwer. Für jeden Gegenstand fand sich eine Erklärung. Die leere Selter flasche? Für den mitgenomme- nen Kaffee zum Frühstück. Ein Pinsel? Für die Maschine im Betrieb! Zwischen dem Kittel, dem angebissenen Vesperbrot, einer Haarbürste für die Kleider und einem Wör- terbuch, in das sich der Kamm einge- schmuggelt hatte, leuchtete eine orangefar- bene Dose. Für die Butter natürlich?„Da hab' ich meine Minuten drin!“, belehrte das eine der fröhlichen Mädchen. Und weil Wir nicht begriffen. wieso Zeit neuerdings in Butterdosen eingeschraubt werden kann, machte sie den Deckel auf. Zusammen- gerollt lagen hier neben gefalteten Geld- scheinen Kontrollzettel für die in der Fabrik gearbeiteten Minuten, die nach der Anzahl der Streifen inzwischen zu Stunden ange- wachsen sein mußten. Wir lachten und dachten uns einiges. Vor allem, daß wir eine saubere kleine Ar- beiterin vor uns hatten. Kein Stäubeben konnte an die„Minuten“ herankommen. Bei der Kollegin flegelte sich zwischen dem fast gleichen Inhalt der Tasche ein Jonn Gus LETZTE Kamm etwas aufdringlich. Die Entschuldi- gung dafür fiel auf der Stelle. Bedenkenlos öffneten nachher viele Ar- beiterinnen ihre Taschen. Spiegel, manch- mal in feste Pappe eingerahmt, Eßwaren, ein kurz vorher wegen der plötzlichen Hitze ausgezogener Strumpfbandgürtel und die Strümpfe dazu, Kriminalromane, Lie- besromane, wenig oder gar kein Geld und keine Lippenstifte. Zwei etwas angejahrte Damen! Sie schlenderten gemütlich und munter schwat. zend dahin. Spaziergängerinnen? Ein Kassenblock lag neben den Tüten mit Tomaten und Birnen, der silbern ver- packte Pumpernickel neben der Brieftasche. Ein großes Paket mit Wäsche. Völlig ver- graben ganz unten der Schlüsselbund. Die kleinere Handtasche in der großen Tasche wiederum faßte Täschchen und Etuis, Eine berufstätige Frau, wie auch ihre Freundin, deren scheinbare Unordnung in der Tasche trotzdem System verrieten. „Bitte, Sie können hineinsehen“, sagte eine humorvolle Vierzigerin,„aber ich warne Sie!“ Schon nicht mehr liebliche Käseduft- wolken schwebten über Strickzeug, Päck- chen, Schachteln und Mappen. Wahrschein- lich das Abendbrot, der Käse. Einige einfache Hausfrauen mit Kinder- wagen und ohne: Und ob wir auch suchten, etwas Interessantes ließ sich in ihren Taschen nicht erspähen. In keiner einzigen fehlte das Strickzeug. Nur der Zustand der Lebensmit- telkarten-Mappen ließ einige Rückschlüsse auf sie selbst zu. Eine Studentin mit ihrer Kollegmappe mußte herhalten. Darin sah es schon recht bunt aus. Ein silberner Drehbleistift beglei- tet von einem Bleistiftstummel. Ein Lippen- stift in der Hülle, ein zweiter in Pergament- papier eingepackt.„Der wird benutzt, weil er die richtige Farbe hat“. Zeitungen, Zeit- schriften, Kamm, Spiegel und Puderdose. „Und die Wissenschaft?“ lautete unsere Frage.„Die steht auf dem Bücherregal zu Hause. Einstweilen muß ich erst mal wie- der Geld für das Studium verdienen!“ Der Kuchen im Hutkoffer Eine bepackte Dame stieg aus der Stra- genbahn. Sie fühlte sich gar nicht gestört, empfand auch keinerlei Indiskretion. Aus Noch einmal ihrer Tasche quollen ein Paar Schuhe her- vor, darunter Pakete und Päckchen in Sei- denpapier nebst einer Weinflasche.„Bitte, schau'n sie hinein! Alles für den Alten, bis auf die Schuhe. Dabei lachte sie herzlich und erzählte, daß sie den Besuch ihres Mannes in der Sommerfrische erwartet hatte. Er kam nicht, dafür kam sie.„Der Kuchen ist im FHutkoffer, wollen Sie sehen?“ Wir glaubten es ihr. Zeichnungen Bruno Kröll grüne, braune, rote, Theatertäschchen, schwarze Taschen haben wir gemustert. Nur zweimal fanden wir ein Bündel Briefe. Liebesbriefe? Wahrscheinlich! Sie wurden Allzu eifrig mit der Hand verdeckt. Erstaunlich war der Freimut fast aller Frauen, ihre Taschen auszukramen. Was sie mit sich tragen, brauchen sie. Das war ihre Meinung. Ganz langsam bürgert sich bei den Män- nern auch schon wieder die Sitte ein, ihrer Begleiterin die Tasche abzunehmen. Nicht ohne Seufzer, wohlgemerkt! Wenn diese Tugend erst zur Selbstverständlichkeit ge- worden ist, werden auch wohl die Frauen dazu übergehen, das wirklich Ueberflüssige aus ihren Taschen herauszulassen. Damit „Er“ nicht zu schwer tragen muß. Hm. Wie wohnt die berufstätige Frau? Das Problem des Frauenüberschusses ist mit der uns Deutschen eigenen Gründlich- keit oft erörtert worden. Es wurde von der ethischen, religiösen,. statistischen, wirt- schaftlichen, sozialen, soziologischen und nach mancher anderen Seite beleuchtet. Bleibt nur noch die praktische Seite übrig. Hier ist noch Spielraum für alle, die sich durch tätiges Eingreifen und Handeln mit dem Problem befassen möchten. Wie wohnt die berufstätige Frau, die wenig Aussicht hat, einen Ehepartner zu kinden? Eine Frage, die nach praktischen Lösungen verlangt. Früher war der möb- lierte Herr“ eine beliebte Figur in den Witz- blättern. Jetzt ist das„möblierte Fräulein“ aktueller. Nach anstrengender Berufsarbeit kristet es als Untermieterin sein Dasein, von dem Wohlwollen der Wirtin abhängig. „Besuch nach zehn Uhr auf dem Zimmer verboten“—„Wäsche waschen im Zimmer unerwünscht“—„Kochen im Zimmer nicht gestattet“—. Das häusliche Leben der berufstätigen Untermieterinnen nach des Tages Arbeit spielt sich zwischen solchen Verbotstafeln ab. Andere wieder haben als Familienmit- glieder im Familienhaushalt noch weniger Freiheit und Selbständigkeit. Der Ruf nach Wohnungen für die berufs- tätigen Frauen wird vor allem in der Groß- stadt immer lauter. Behörden und Organi- sationen haben ihn aufgenommen und hier und dort begonnen, ihn praktisch zu beant- worten. Die interessantesten Lösungsver- suche seien hier zusammengefaßt. EIN ABENTEUERROMAN VON HEINRICH R UMF F copyrigkt 194% by verleg des Druckhauses fempelhef, Berlin 11. Fortsetzung „Auch sie traf ein Blick von der Todes- kälte eines erloschenen Kraters—(der einige Stunden früher schon dem Apotheker Mr. Brant in Winnyard lebhaftes Unbe- hagen verursacht hatte). Schweigend schüt- lte die Dame den Kopf, beinahe erstaunt: nicht einmal hier, sozusagen mitten in der Prärie, ließ man sie in Ruhe! Mary wandte sich beleidigt. Dafür hätte sie die Schürze wahrhaftig nicht umzu- binden brauchen.„Oh, Miß!“ rief es da klagend hinter ihr her,„können Sie das Radio nicht abstellen? Ich habe so unerträg- liche Kopfschmerzen.“ Mary war sonst alles andere als un- liebenswürdig; jetzt aber freute sie sich direkt, rausgeben zu können. Tut mir leid!“ sagte sie von oben herab und gebrauchte die Worte, die Mike Minsky, der prächtigste von allen Rundfunkjungens. immer zu ge- brauchen pflegte, wenn er sich an seine Freunde auf dem flachen Lande wandte: „Wir leben hier fern von der Zie. Zie- valisitlon, Mylady! Der Radio stellt das einzige Verbindungs. eh. Verbindungs- stück dar für unsereinen. also für uns mit der Stadt, eh, mit der großen Welt. ver- stehen Sie! Was glauben Sie. hier kommen ja die Idioten aus der ganzen Gegend her, um was Neues zu hören. Kann mir vor- stellen, daß 80 Pflastertreter sowas nicht intrissiert, weil sie's alle Tage haben. Möcht auch mal 80 verwöhnt sein. Leider, Ma'am, kanns nicht abstellen. s Geschäft. Leider!“ Etwas befriedigter kehrte sie zum Büfett zurück. Natürlich hatte der Holzklotz von Barnwell K. über die Anstrengung des Zeitungslesens wieder verpaßt. auf wie ge- bildete Weise sie mit so eingebildeten Puten aus USA fertigzuwerden verstand. Während sle zum zweitenmal die Schürze unter das Büfett feuerte, fiel ihr Blick durch das Fenster auf den Bahnsteig. Da lief ja wahr- haftig noch ein fremdes Mannsbild herum! Hatte womöglich auch noch Lust, was zu bestellen Mary knurrte etwas Drastisches vor sich hin. Sie hängte ein Schild ans Büfett. „Also! Barnwell K.!“ zischte sie drohend. Barnwell K. legte die Zeitung schnell auf den Tisch. Er fluchte: dieser Idiot von Sim hatte natürlich wieder die Scheine ver- gessen!„Komme sofort wieder. Liebling!“ rief Barnwell K. und eilte mit den Papieren hinaus; noch hatte man Sims Klapper kasten nicht abbrausen hören. Abermals verschluckte Mary etwas Dra- stisches. Lieblingl! Und was der sich ein- bildete, einen M. Jolly warten zu lassen! Ste schnappte sich einen sorgfältig vorbexei- teten Eimer mit Eis und Getränken und klapperte hochstöckelig zur Ausgangstür hin- aus, im selben Augenblick. als von der anderen Seite, vom Bahnsteig her. ein mittelgroßer, gut, doch salopp gekleideter Herr eintrat, eine feine gelblederne Mappe unter dem einen Arm. an der anderen Seite Stund In Duisburg wird in diesem Herbst ein großer zweistöckiger Bau fertig, der 75 Ein- Zimmer wohnungen enthält. Neben den ein- gebauten Wandschränken ist eine Koch- nische mit elektrischer Kochplatte und Waschbecken vorhanden. Alle Zimmer haben Zentralheizung. Gemeinschaftsräume sind nicht vorgesehen— lediglich die Dusch- und Badeeinrichtungen auf jedem Flur werden gemeinsam benutzt. In Coburg nahm der Fränkische Frauen- Arbeitskreis den gleichen Gedanken auf. Dieser Entwurf sieht vor, daß je zwei Wohn- räume einen gemeinsamen Zugang haben sollen.— In Hamburg begann man ein Hochhaus zu bauen., das 288 Ledigenheime umfaßt. Aus Frankfurt. Köln und München werden ebenfalls Bauvorhaben für Allein- stehende gemeldet. In Stuttgart will ein großer Industriebetrieb für seine weiblichen Angestellten und alleinstehenden Arbeite- rinnen ein Wohnheim errichten. Wasch- und Reinigungsmittel richtig verwendet Leistungsschau der Firma Henkel& Cie. Seit Aufhebung der Bewirtschaftung auf dem für die Textilerhaltung wichtigen Gebiet der Waschmittelversorgung haben die Herstellerfirmen dieses Wirtschafts- zweiges eine Aufbauarbeit geleistet, die unbedingt Beachtung verdient. Die bedeutende Waschmittelfirma Hen kel& Cie. G.m. b. H. in Düsseldorf hat hellgrauen Staubmantel John Gill. Kleine Vorstellung: JOHN GILL Hätte man John Gill über das Leben be- fragt, das er bis zu diesem Tage führte, so würde er es einfach als fein“ bezeichnet haben. Er war eine von den seltenen Naturen, die alles fein finden, was Bewegung be- deutet. Im Geistigen wie im Praktischen Nur kein Stillstand! Den haßte er. Fein War es gewesen, als er neben dem Schmiede- handwerk, das ihn sein Vater Edward Medill, ein biederer, zeitlebens nicht mit Glücksgütern gesegneter Landkaufmann, er- lernen ließ, mit eines netten Schullehrers Hilfe die Abendkurse der Handelsschule seines Geburtsstädtchens Ketchell am Supe- rior-See in der Provinz Ontario belegen konnte! Als das, was er ausdrücklich Be- gabung, nicht Fleiß nannte, ihm mit ein paar in den Schoß gefallenen Stipendien den Uebergang in das New- Wessex-College zu Montreal gestattete, das er erfolgreich durchraste, ohne zum Stubenhocker zu werden oder den— Fußball zu vernach- lässigen. Fein“ war es, als die ganze Masse des leichterworbenen theoretischen Wissens ihm nicht ersparte, den Beruf eines Bau- Ingenieurs wie ein Lehrling mit dem Spaten in der Hand anzufangen. Als seine Leistun- gen ihn eines Tages wie von selbst Zahin stellten, wohin er— wenn auch nicht ganz scharf umrissen— immer gestrebt hatte auf einen leitenden Posten im Kultivie- rungsdezernat eines großen Landes. In diesem Falle Südwestkanadas. von wo ihn bald mancherlei Arbeitsbeziehungen und manche Anerkennung mit den benachbarten Städten von USA verbanden. John Gill besaß nicht das, was man land- läufig eine glückliche Hand nennt, dafür aber die sicher ebenso wertvolle Fähigkeit, drei ihrer Erzeugnisse nach langjähriger Forschungsarbeit mit neuen Wirkstoffen versehen, die eine längere Lebensdauer der Wäsche gewährleisten. Es handelt sich um Fabrikate, die gegenüber der Vorkriegs- qualität grundlegend verbessert wurden und um ein neues, hochaktives Waschmit- tel für Weißwäsche. Für die Behandlung von Feinwäsche aus Wolle und Seide gibt es wieder Spezial- Waschmittel in durchaus friedensmäßiger Zusammensetzung. Hier entspricht die Qualität wirklich dem neuesten Stand der Waschmittelforschung. Bei den Reinigungsmitteln ist die Frage der qualitativen Beschaffenheit ebenso gün- stig zu beurteilen. IMI, bekannt als Spül- und Reinigungsmittel für Berufswäsche, ist seit einiger Zeit wieder so zusammen- gesetzt, wie es vor dem Kriege der Fall war. Bei dem Scheuerpulver ATA kann man sogar von einer Verbesserung der Be- schaffenheit— verglichen mit der Vor- kriegsqualität— sprechen. Diese Angaben über das Fabrikations- programm nur einer Waschmittelfirma mögen deutlich machen, was in kürzester Zeit in Auswertung neuester, wissenschaft- licher Erkenntnisse geleistet wurde. Unse- ren Hausfrauen und nicht zuletzt ihrem wertvollen Wäscheschatz kommen diese Fortschritte zugute. Reisgerichte aus Weizen! In der Enge eines russischen Kriegs- gefangenenlagers hatte eine„Notgemein- schaft“ deutscher Soldaten theoretisch ein Verfahren entwickelt: Durch Befreiung des Weizenkorns von der unverdaulichen Hülle und Rohfaser sollte Weizen zu einem reisähnlichen Nährmittel werden. Die Hauptbeteiligten jener„Lebensmittelfor- scher“, darunter der in Plankstadt lebende hunderttausendste RuhBlandheimkehrer, ha- ben nach ihrer Rückkehr jene Gedanken- gänge und Versuche wieder aufgegriffen und in Oftersheim bei Schwetzingen eine Ver- suchsanlage errichtet. Die ersten Lieferun- gen konnten bereits dem Handel übergeben werden. Das neue Produkt, kann wie Reis verwendet werden. Es wird zehn Minuten in kaltem Wasser stehen gelassen, dreimal abgewaschen und erhält erst beim Gar- kochen eine mäßige Salzzulage. Suppen, Fruchtauflauf, Puddings und Tomaten Risotto daraus zubereitet, sind Gerichte von großem Nährwert.— * Hartgewordene Farbenpinsel: Man klopft die Borsten mit einem Hammer locker, reibt sie dann mit Schmierseife ein, läßt den Pin- sel vierundzwanzig Stunden liegen und reibt ihn mit warmem Sodawasser aus. Der unscheinbare Knopf Trotz aller hochentwickelten Technik des Reißverschlusses ist der Knopf noch immer unentbehrliches Mittel, die Kleider und An- züge des modernen Menschen zusammenzu- halten und zu schmücken, kurz gesagt ohne ihn geht es nicht. Die Neandertaler pflegten zwar ihre Felle mit spitzigen Dornen aneinander 2⁊u heften, die Griechen und Römer flochten ihre Gewänder mit bunten Bändern farbe 1 kreudig zusammen, und kostbare Broschen, Nadeln, Schlingen und Schleifen waren die immerhin recht standesgemäßen Behelts- mittel der führenden Schichten im frühen Mittelalter. Den weltenkundigen Kreuzfahrern blieb es vorbehalten, neben vielen anderen Din- gen, die das Abendland in Erstaunen setzte, den Knopf zur Revolutionierung der Klei- dung von Frauen und Männern nach Euro- Zeichnung: Lore-Lina Schmidt auch die schwerste Arbeit gern zu tun in der Gewißheit, daß sie ihn weiterbrachte. Die Fähigkeit, Mißerfolge. Rückschläge, Schwierigkeiten nicht mit Resignation oder Bitterkeit aufzufangen, sondern als kleine naturbedingte Hindernisse. ohne deren Be- zwingung es nun einmal niemanden möglich ist, ein Ziel zu erreichen. Er wußte nichts von Stunden der Verzweiflung, von Selbst- aufgabe oder Weltgroll des Verkannten er War ein tüchtiger Schwimmer und war bis jetzt durch allerlei Gewässer hindurch- gekommen, ohne davon kalt oder gar stolz zu werden. Als natürlicher Mensch war er nicht unempfänglich für die lauten Erfolge. die die leisen abgelöst hatten. doch sah er, nach wie vor bis in den Grund ehrlich und arbeitsbesessen, in sich nichts anderes als einen Kerl, der nun ganz genau weiß., was er will. Dabei war er nicht einseitig. Er hätte keinen stundenlangen Vortrag über Kunst halten können, aber er liebte die Kunst als den deutlich gewordenen Ausdruck des Schönen im Leben und des Guten im Menschen. Er versäumte bei keiner seiner häufigen Reisen nach New Lork. in die Metropolitan zu gehen, ohne sich auf einen Meister oder ein Werk besonders festzu- legen; er liebte ganz allgemein gute Musik. wie er gutes Theater und gute Bücher jebte wenn er auch hier ungeniert bekannte, daß ihm Kipling und Jack London und R. L. Stevenson die liebsten waren. Was endlich seine von Luft und Wasse! vieler Berge und Seen gestärkte Gesundhei! anbetraf, so hatte er eigentlich mit 35 Jahren zum erstenmal gemerkt, daß so ein Manns organismus schließlich auch aus abnutz baren Teilen besteht: da nämlich, als ihm am eigenen Leibe klar wurde, was der Lexikon: begriff Schlaflosigkeit“ in Wirklichkeit be- deutete Das war John Gill, im Beruf einer unserer nicht nur viel versprechenden son- pa zu bringen. Im Mittelalter brach eine wahre Knopfepidemie aus, und es gab Be- kleidungen, an denen drei- bis vierhundert Knöpfe keine Seltenheit waren. Vor allem die Männer wurden von der Leidenschaft der Knöpfe erfaßt. Die Modegecken der blühenden, reichen Handelshäuser trugen Enöpfe aus kostbaren Steinen, Gold und Silber. Die strengen Bekleidungsvorschrif- ten der Stadtväter änderten nichts an den immer kostspieligeren Knopfverzierungen. Es wurden oft kleine Vermögen angewen- det, seltene Knöpfe zu beschaffen. August der Starke, einer der prunkliebensten Für- sten seiner Zeit, hatte eine auswechselbare Knopfgarnitur von sechzig Diamanten. Die beinernen Knöpfe werden heute gern verwandt. Vor allem bei der Marine aller Länder, weil sie vom Salz- wasser nicht angegriffen werden. Knöpfe aus Ersatzstoffen, wie Kasein, haben sich nicht bewährt. Bekannt ist die Verschiedenheit des Rnöp- fens bei Männern und Frauen. Die Männer knöpfen rechts, da sie links das Schwert trugen, während Frauen links knöpfen, a sie meistens ihr Kind in der Beuge des lin- ken Armes hielten und mit der Rechten die Tücher um das Baby knöpften. Auch die Knöpfe auf den Aermelauf- schlägen der Paradeuniformen der Soldaten hatten einen Grund darin, daß man verhin- dern wollte, daß der einfache Mann immer seine Nase auf dem Aermel abputzte. Der Erfinder dieser Methode war Friedrich der Große. Auch die englische Marine hat aus ähnlichen Gründen diesen Knopfbesatz ein- geführt. Hier kam noch hinzu, daß die heißblütigen Matrosen schnell mit dem Messer bei der Hand waren und sie daan die umherflatternden Aermel und Kragen aufschläge beim Kämpfen störte. Bekanntlich wird alles in der Welt ge- sammelt, so auch Knöpfe. Ludwig der XIV. hatte die berühmteste Knopfsammlung sei- ner Zeit, die nach heutigem Gelde etwa vierzehn Millionen Mark wert war. Er war so vernarrt in seine Leidenschaft, daß er für zwei seltene Diamantknöpfe mehr als 30 000 Mark bezahlte. Vor einigen Jahren wurde eine Garnitur Knöpfe von hohem Sammelwert nach Ame- rika verkauft, zu derem kostbarsten Stück der Knopf von der Weste Ludwigs XVI. ge- hörte, die er trug, als er aufs Schafott stieg. Ein anderer Spezialist in Knöpfen ist ein englischer Eisenbahnbeamter, der die Uni- kormknöpfe von mehr als siebenhundert Eisenbahngesellschaften aus aller Welt zu ener sehenswerten Kollektion zusammen- gestellt hat dern ebensoviel haltenden Ingenieure, im Leben nichts als einfach ein feiner Kerl! bis zu dem Tage, an dem das Schicksal selbst ihm eine Falle stellte. ihn einer Gefahr überließ, über deren zufälligen oder beding- ten Charakter tausend Gelehrte tausend Ab- handlungen schreiben könnten. ohne jemals dahinter zukommen. Non Uhr his Uhr; John Gill sah eine lachsrosa bekleidete, lebhaft erblondete, doch anscheinend recht hübsche Person auf hohen Absätzen etwas stürmisch durch die gegenüberliegende Tür entweichen und stutzte kurz: so ein Wesen hätte mehr in einen Frisiersalon der West- staaten gepaßt als in einen muffig riechen- den Warteraum einer elenden Präriestation. Donnerwetter!— darüber vergaß er das lachsrosa sofort— geradezu skandalös sah es hier aus für eine Station der Königlich Britischen Dominions! Abbröckelnde Wände, ein museumsreifes Büfett,. durch Pappe oder Holz ersetztes Fensterglas und ein Mobiliar, das von Glücksrittern in Alaska als un- brauchbar abgesetzt schien! Eine Umsteige- station dazu! John freute sich bereits auf das Gesicht des Unterstaatssekretärs für ökkentliche Einrichtungen, den er nächste Woche bei der Grundsteinlegung des Volks- kunst-Semmars in Montreal treffen sollte und sofort mit den unhaltbaren Zuständen dieses wahrscheinlich typischen Albronto- Bahnhofes überfallen wollte. Darüber regi- strierte er als weitere Einzelheiten: am Hck⸗ tisch der Fensterseite eine elegante Dame in Trauer— Nachtblau. die große Mode- karbe, kannte er noch nicht!— sowie am Büfett ein Schild mit der klassischen Auf- schrift:„Vorübergehend geschlossen!“ Er kischte sich ein paar Zeitungen von irgend- einem Tisch, erkannte vergnügt den Lan- kee“, das amerikanischste aller amerikani- schen Druck- Erzeugnisse, saß schon irgend- wo, zufällig der dunklen Dame gegenüber. e MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 29. September 1949/ Nr 60 Jahre, eln Menschenleben und 90 Mark Es geschah am 10. Juni dieses Jahres, 6.33 krüh, am Bahnübergang Sandtorfer- Straße auf dem Waldhof. Eben waren dicht hintereinander zwei Züge nach Mannheim durchgebraust, und wie jeden Morgen mußte nun gleich in entgegengesetzter Richtung ein dritter Zug den Uebergang passieren. Da läutete das Telephon und meldete dem Bahnwärter einen vierten, außerplanmäßi- gen Zug an. Gleich darauf öffnete der Wärter die Schranken, die zur Arbeit stre- benden Menschen setzte sich in Bewegung, Allen voran ein junger Radfahrer da brauste der dritte Zug heran, die Maschine a ihn, schleifte ihn 50, 60 Meter weit — tot. Vor dem Schöffengericht versicherte nun der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte kast 60 Jahre alte Schrankenwärter, er habe das Anläuten des dritten Zuges durch das Telephonieren nicht gehört und so mit gutem Gewissen die Schranken geöffnet. Das Gericht belehrte ihn, er hätte sich zu- Vor auf jeden Fall davon überzeugen müs- sen, ob kein Zug, angemeldet oder nicht, herannahe, doch fand es das Verhalten des Angeklagten nicht grob fahrlässig“ und Verurteilte ihn zu 90, DM Geldstrafe. 5 Der Staatsanwalt, der auf drei Monate Gefängnis plädiert hatte, war damit nicht zufrieden. Er legte Berufung ein und for- dert eme Geldstrafe, die mindestens einem Monats verdienst entspricht(180.— DWò. Das sei schon immer Usus gewesen, wenn eine Freiheits- in Geldstrafe verwandelt Werde. Und auch das sei für ein Menschen- leben sehr billig, meint er. nk „Fröhlich Pfalz“ sehr zuversichtlich 8 Gewissermaßen zur Entgegennahme einer „Reglerungserklärung“ hatte der Präsident und seine Minister vom Elferrat des Kar- nevalvereins„Fröhlich Pfalz“ in das Stamm- 5 lokal„Eichbaum“, P 5, geladen. Vom ein- stigen Glanz des 1929 entstandenen Vereins, von der völligen Vernichtung seines Inven- ars samt der 180 Uniformen, der Perückea, Talars usw. durch den Krieg und von der zaghaften Neubelebung und der Sitzung im Vergangenen Fasching berichtete Präsident Blepp. . in der nächsten Faschingszeit, die in sechs Wochen bereits beginnt, plant die „Fröhlich Pfalz“ eine ganze Reihe von Sit- Zungen interner Art, dann auch für die Oeffentlichkeit im Rosengarten und in den Vororten. Der traditionelle 11. 11. wird von der„Fröhlich Pfalz, dieses Jahr auf den 12, November verlegt— ausnahmsweise und als offizielles Richtfest des Vereins, der keine Konkurrenz, sondern nur Zusam- menarbeit in einer Richtung mit den Bru- dervereinen kennt, gefeiert. Herzliche Worte des Dankes galten der„Grokageli“, die ihre Ausrüstung vergangenes Jahr leihweise zur Verkugung gestellt hatte, ohne die man auch in der kommenden Saison der Narren nicht auskäme, in der aber der Elferrat endlich 8 und nicht wie bisher aus neun Mini- stern bestehen solle. Eine Prinzessin könne man sich allerdings noch nicht leisten, ob- wohl der Finanzminister äußerte, die Kasse sei„gesund“. Oktoberfest in Mannheim Die Große Karneval- Gesellschaft Lin- dienhof, als„Grokageli“ bekannt und popu- lär, will es wagen, am 1., 2. und 3. Oktober auf der Rheinwiese beim Lindenhof zum ersten Male ir der Geschichte Mannheims ein richtiges Oktoberfest steigen zu lassen, unden mit einem Treffen sämtlicher Karnevalvereine der näheren und weiteren Umgebung. . ür die vom leiblichen Wohl abhängige Stimmung sorgen dabei der Festwirt Keller, und der Elferrat der Grokageli; im übri- gen soll selbst„Opa beim Samba“ zu seinem Vergnügen kommen und manche Ueber- 1 fällig sein; alles bei freiem Ein- . nk Wohin gehen wir? n onnerstag, 29. September: Nationaltheater 30 Uhr:„Was Ihr wollt“. g Freitag, 30. September: Nationaltheater 18.30 Uhr:„Geschichte Gottfriedens von Ber- lchingen mit der eisernen Hand“; Alster-Licht- spiele:„Die große Leidenschaft“; Capitol:„Ein rz schlägt für Dich“; Palast:„Vision am See“. * 1 Vorhersage bis Freitag früh: Bei schwacher Luftbewegung hei- ter bis wolkenlos. Oertliche Früh- nebel. Höchste Temperatur 23 bis 26 Grad, tiefste 6 bis 9 Grad. pPegelstand am 28. Sept.: Maxau 320(+0), Mann- heim 150(2), Worms 833(2), Caub 86—9. Weiterhin Altweibersommer 2 y d Die Berulsberutung sucht Zusummenurbeit mit der Schule vor„insularer Situation“ der höheren Schulen Warnung Die Leitung des Arbeitsamtes hatte am Dienstagnachmittag die Entlaß- Schullehrer der Volksschulen sowie Vertreter des Fach- schulwesens und der höheren Schulen zu sich gebeten, um ihnen die Stellungnahme insbesondere der Berufsberatung des Ar- beitsamtes darzulegen, Anregungen zu 22 ben für eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den Arbeitslenkungsbehörden und be- sonders auch, um auf dem Wege einer engeren Fühlungnahme zwischen Berufsbe- ratung und Pädagogen eine möglichst rei- bungslose Eingliederung der Schulentlasse- nen in das Erwerbsleben vorzubereiten. Regierungsdirektor August Kuhn, der Leiter des Arbeitsamtes, betonte dabei, das Arbeitsamt habe mit seiner Anschauung, daß die Unterbringung der in diesem Jahr besonders großen Anzahl Entlaßgschüler zu ermöglichen ist, Recht behalten. Von den 3000 männlichen Entlaßschülern seien nur 312 bis jetzt noch ohne Arbeit. Dieser Zahl stünden andererseits aber noch 128 offene Lehrstellen gegenüber. Bei der weiblichen Jugend sei die Situa- tion hingegen nicht ganz so positiv. 667 dieses Jahr schulentlassene Mädchen hätten noch keine Lehrstelle, 534 noch keine andere Arbeitsstelle gefunden. Seit der Schulent- lassung im Juli hätten 261 Mädchen in ein Lehr- oder Anlernverhältnis untergebracht werden können, während 260 als Hilfsarbei- terinnen oder Hausgehilfinnen beschäftigt worden seien. 450 Mädchen wollten die Handels- oder Berufsschule besuchen und 758 vorläufig sich im elterlichen Haushalt betätigen. Infolge des gegenüber früheren Jahren viel stärkeren Dranges weiblicher Arbeits- kräfte zum Berufsleben, der in Zusammen- hang mit der Geldumwertung und ihren Folgeerscheinen stehe, könne die Situation auf dem weiblichen Arbeitsmarkt nicht als befriedigend bezeichnet werden, obwonl mindestens ebenso viele, wahrscheinlich aber bedeutend mehr Entlaßschülerinnen als krüher hätten untergebracht werden können. Diplom-Volkswirt Beck, Leiter der Be- rufsberatung, bezeichnete zu Beginn seines Referates über„Berufsberatung und Schule“ die Mithilfe der Schule bei der Vermittlung einer Lehrstelle bzw. einem Beruf als un- erläßlich in einer Zeit stark differenzierter Berufsformen. Es sei Aufgabe der Eltern, gemeinsam mit der Schule geradezu dem Berufstalent der Kinder ‚nmachzuspüren“. Sinn der Berufsberatung sei, den jungen Menschen dem Beruf zuzuführen. in dem er sein Bestes leiste und nicht dem. für den er gerade„Lust“ verspüre. Der Redner ging näher auf die bei der Berufsberatung vorgenommenen psycholo- gischen Eignungsprüfungen ein und unter- strich, daß diese Tests keineswegs als Selbstzweck betrachtet würden, sondern als notwendige Ergänzung der in der Schule und Elternhaus gemachten Beobachtungen. Die Mitarbeit der Schule dürfe sich nicht auf die Ausfüllung der sogenannten Schüler- karten, in der die Eigenschaften und An- lagen der Schüler mit minutiöser Genauig- keit registriert werden können, beschränken, sondern müsse sich auch auf das Grund- sätzliche und Methodische des Unterrichts erstrecken. Das Ziel auch der Allgemein- bildung sei der tätige Mensch im wahrsten Sinne des Wortes. Die allgemeinbildende Schule müsse deshalb als„Arbeitsschule“ die Grundlagen für Berufs- und Arbeitsethos schaffen und über die Welt der Arbeit und des Berufs bestimmte Vorstellungen wecken und sichern. Die höheren Schulen aber sollten sich vor„insularen Situationen“ hüten, denn es sei schwer. einen ehemals „höheren Schüler“ ohne Abitur in das prak- tische Arbeitsleben unseres Wirtschafts- raumes einzureihen. Das Problem des künftigen Akademikers im Erwerbsleben müsse eingehend über- prüft werden, denn für die sogenannte Karriere sei keine Sicherheit mehr gegeben. Es könnte sein, daß die Hochschule wieder mit der Zeit ihren alten Sinn erhalte: den der Humanitas, der Bildung um der Bildung willen. rob Gespräche über die Ferienerholungsfürsorge 1949 Erfahrungen und Vorschläge der Lagerleiter und Mitarbeiter Ein Aussprachetag der Leiter und Mit- arbeiter der diesjährigen Ferienerholungsfür- sorge in und außerhalb Mannheims brachte eine Fülle von Erfahrungen und Anregun- gen. Am Vormittag rief die Aussprache über die Gesamtorganisation und insbesondere über die Zusammenarbeit der einzelnen Dienststellen bei der Auswahl der Kinder freimütige Kritik hervor. Man hat aus der Erfahrung den Schluß ziehen müssen, daß die Schulen allein hierzu nicht den nötigen Ein- und Ueberblick haben können und daß das Gesundheitsamt mit den ergiebigen Gesund- heitsfragebogen mitwirken muß, die es bei der Durchkämmung aller Schulen sammelt. Zu diesem Zweck wird man Kommissionen bilden, in die auch die freien Wohlfahrts- verbände eingeschaltet werden sollen. Die Platzverteilung auf die einzelnen Schulen soll vom qugendamt nachgeprüft werden. Und durch die Familienfürsorge ist auch die Beihilfe der Eltern selbst einzuschalten. Auf solche Weise sind umso eher nicht nur kör- berlich, sondern auch seelisch erholungsbe- dürftige Kinder auszuwählen. Zur Frage der Unterkunft und Einrich- tung der Lager stellte Oberverwaltungsrat Schell fest, daß aus den jeweils gegebenen Tatsachen das Bestmögliche herausgeholt wurde, wenn freilich auch immer noch ver- bessert werden muß. Aufgabe der Verbände bleibt es, die bewährten Lager zu halten und möglichst weitere hinzu zu gewinnen. Droht 1952 erneute Lebensmittel-Bewirtschuſtung? Mitgliederversammlung des Lebensmitteleinzelhandel- Verbandes Der Verband des Lebensmittel-Einzel- handels Württemberg-Baden e. V., Ge- schäftsstelle Mannheim, hielt gestern nach- mittag im„Zähringer Löwen“ eine gut be- suchte Mitglieder- Versammlung agg Josef Schwarz, Vorstand des Verbandes, sprach dabeſl zu dem Thema Der Lebens- mittel- Einzelhandel im Konkurrenzkampf nach Einführung der unbeschränkten Ge- werbefreiheit“ und„Die Schwierigkeiten und Nachteile für den Lebensmittelkauf- mann in Mannheim auf Grund der Unter- schiede in den Bewirtschaftungsvorschrif- ten in Mannheim und Ludwigshafen“. Er trat dafür ein, daß es dem Milchhandel künftig wie früher nach dem Milchgesetz nur noch erlaubt sein sollte, Waren in ge- schlossenen Packungen zu verkaufen, und wandte sich gegen die„harte Bestrafung“ verschiedener Lebensmittel- Einzelhändler, die aus Ludwigshafen und der Pfalz schwarz bezogenes weißes Mehl zu einem Ueberpreis verkauft hatten. Der Umsatz im Lebensmittel-Einzelhandel sei teilweise bis zu 50 Prozent zurückgegangen, nicht zu- letzt deshalb, weil die Kundschaft überge- laufen sei zu solchen Händlern, bei denen sie Mehl ohne Marken habe kaufen können. Außerdem hätten die Lebensmittel-Einzel- händler einen großen Ausfall dadurch, daß Mannheims Hausfrauen Mehl, Teigwaren und andere Lebensmittel markenfrei in Ludwigshafen beziehen könnten. Angesichts dieser unterschiedlichen Bewirtschaftung seien die für eine Durchstoßung der Be- wirtschaftungsgesetze verhängten Strafge- bühren im allgemeinen kaum tragbar. Es habe kaum eine Zeit gegeben, in der der Lebensmitteleinzelhandel in sol- chem Ausmaß über finanzielle Schwierig- keiten zu klagen gehabt habe wie heute. Schwarz beanstandete auch die„mitun- ter unbeschränkte Verkaufszeit“ der Er- kfrischungs- und Verkaufshäuschen und gab Zuname Bestellsehein Hier abtrennen . kasten werfen oder der MM- 7 Bitte unfrankiert in den Brief- Trägerin mitgeben. Vorname Beruf eee e „Mannheimer MöR CEN vom an Datum zum monatlichen Bezugspreis von An den Mammheimer 2 Vertriebs abteilung Mannheln am ſarkipiatz Unterschrift zu verstehen, daß der Lebensmitteleinzel- handel sich dafür interessiere, ob die Kon- trollen beim ambulanten Handel mit der gleichen Schärfe durchgeführt würden wie beim stationären Lebensmittel-Einzelhandel. Der Vertreter des Amtes für öffentliche Ordnung, Peterreit, gab einen Ueberblick über die Entwicklung auf dem Gebiet der Preisüberwachung, die ihre Aufgabe als Wachmänner über die Lohn- und Gehalts- gestaltung wichtigen politischen Lebensmit- telpreise zwar, wenn nötig, mit der er- forderlichen Konsequenz, aber doch auch mit großem Verständnis für den Einzelfall durchführe. Amtsrat Reichle vom Ernährungsarnt hob die Bemühungen hervor, die die Mann- heimer Bewirtschaftungsbehörden zur Be- seitigung von durch unterschiedliche Hand- habung der Bewirtschaftungsverordnungen eingetretenen Schwierigkeiten im Mann- heimer Lebensmitteleinzelhandel gemacht hätten. Es sei mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß noch weitere Erleichterungen gewährt würden, daß andererseits aber Brot, Mehl, Zucker und vielleicht auch Fleisch weiter rationiert blieben. Der Hinweis des Redners, daß dieser Zustand wohl bis zum Ablauf der Marshall- plan-Lieferungen(1952) beibehalten würde, wurde mit Migfallensäußerungen quittiert. Reichle betonte abschließend, daß es noch sehr ungewiß sei, ob nach der Einstellung der ERP-Hilfe eine zur Versorgung der Bevölkerung ausreichende Menge Lebens- mittel eingeführt werden könnte. Drohe dann nicht wieder„das Gespenst der Be- wirtschaftung?“ rob Ist doch von manchen Gaststätten selber der Vorschlag der Errichtung eines dauern- den Stützpunktes über die Ferienzeit hin- aus gemacht worden. Eine weitere Aufgabe ist in manchen Fällen eine Verbesserung der Lagerstätte durch Lieferung von Stroh- säcken und Decken, da manche Kinder nur eine Decke mitbringen können. Der Vor- schlag, an Stelle der zu zahlenden Saal- miete ein oder zwei moderne Zelte zu kau- ken, wurde nicht ohne die Einschränkung gutgeheißen, dag ein Nachtlager auch ira modernen Zelt nur für völlig gesunde und kräftige Kinder in Frage kommen sollte, Während es sich jedoch in der überwiegen den Mehrzahl um erholungsbedürftige han- delt. Für diese äußerte Med.-Rat Dr. Ste- phan ebenso wie Dr. Kirsch, der ärztliche Betreuer des Kinderheims Sandtorf, ernste ärztliche Bedenken. Beide Aerzte werden im kommenden Jahr vor Beginn der Fe- rienlager zu Kursen für die Lagerleiter und ihre Helfer zur Verfügung stehen. Oberverwaltungsrat Schell faßte das Er- gebnis in Mindest forderungen für das er- holungsbedürftige Kind zusammen, die außer nicht überbelegten Räumen für jedes Lager eine ärztliche Versorgung fordern, die jederzeit zur Verfügung steht(entweder Lagerarzt oder ein stets zu erreichender örtlicher Arzt). Außerdem soll entweder eine Revierstube zur Verfügung stehen oder die Möglichkeit rascher Unterbringung in einem Krankenhaus gegeben sein. Alle diese grundsätzlichen Erfordernisse werden in einem Merkblatt zusammengestellt wer- den. 5 Eine sehr eingehende Aussprache ergab die Frage des Elternbesuchs, der teilweise Wohl zu recht nachteiligen Erfahrungen bei den Lagerleitern geführt hat. Wo das Heimweh als Begründung geltend gemacht wird, ist es jedenfalls vielfach ein Heim- wen der Mutter oder anderer Verwandten und nicht des Kindes. Jedoch mußte Oberverwaltungsrat Schell wohl unter Hin- weis auf ein unbestreitbares Recht der Eltern die Frage dahin beantworten, daß sie allgemeingültig gar nicht zu lösen, und daß darum ein Kompromiß anzustreben sei Die Auswahl der Leiter und Mitarbeiter macht heute Mühe, da nicht so viele frei- Willig zur Verfügung stehen wie zu der Zeit, da eine solche Ferienarbeit zusätzliche Er- nührung bedeutete. Es ist aber auch eine systematische Helferschulung notwendig, da zumal die Junglehrer nicht die ausreichende Erfahrung mitbringen können. Die Fragen der Erziehung und der Frei- zeitgestaltung im Lager brachten nach einem umfassenden Referat Rösingers von der In- neren Mission eine besonders rege Aus- sprache. Sein Referat hatte bis in jede Ein- zelheit hinein Rat und Richtlinien gegeben. Oberverwaltungsrat Schell fand auch hier die gleiche Zielsetzung bei nur verschiedener Methode auf einem Wege, zu dem auch die- ser Aussprachetag wieder sehr befriedigende Ergebnisse beigetragen habe. Stadträtin Scherer sprach namens der an- wesenden Stadträte den Dank für die er- gebnisreiche Zusammenkunft aus, die auf allen Seiten die Geduld und die Liebe für die Jugend habe erkennen lassen, die wir heute brauchen. 0 th Neben der geistigen auch manuelle Erziehung In mehreren Mannheimer Schulen beginnt wieder der Werkunterricht Neu ist der Werkunterricht keineswegs in Mannheim, denn schon 1895 wurde er mit 80 Schülern und zwei Lehrern, die in zwei Arbeitsräumen vier Kurse abhielten, be- gonnen. Bis zum ersten Weltkrieg war er dann if rund 5000 Schüler, 119 Lehrer und 270 Kurse angewachsen und hatte bis 1939 rund 15 000 Schüler erfaßt. Nach der Unter- brechung von diesem Zeitpunkt an, lebt er jetzt wieder zum ersten Mal auf, denn ge- rade heute ist es notwendig, den jugendli- chen Betätigungstrieb in richtige und gute Bahnen zu lenken und den Wert einer sinn- voll produktiven Handarbeit zu zeigen. Da dieser praktische Unterricht nach pa- dagogischen Grundsätzen erfolgt, erzieht er die Schüler nicht nur zu Handfertigkeit, son- dern auch zu praktisch folgerichtigem Den- ken, zu Selbstzucht und zum Streben nach Vollkommenheit der Arbeit. Er vermittelt auch die Freude an der Arbeit, zumal jedes Stück, das der Schüler schafft, ihm auch ge- hört. Und dann: Richtigen Buben macht das Werken immer Spaß. Wie vergnügt und eifrig sind sie in einem großen Souterrain- raum der Sickinger-Schule mit Vorarbeiten beschäftigt! Da schmirgeln, schleifen, putzen sie Werkzeuge, die gerettet wurden, aber verrostet sind. Sechs Hobelbänke stehen schon arbeitsbereit da. f Doch gepfuscht darf nicht werden. Wie ganz genau wie bei den Buben nur mit Taschenmesser, Glas und Schmirge]l ein kunstgerechtes Staffettenholz hergestellt wird, sahen wir in einem der Lehrerkurse in der Uhlandschule. Da Werkunterricht nur noch von einigen älteren Lehrern er- teilt werden kann, muß auch ein Lehrer- Nachwuchs geschult werden, was gegen- wärtig durch Hauptlehrer Baumeister, den Leiter des gesamten Werkunterrichts, in zwei Kursen geschieht, die bis Osteri, lau- ken.) Hier sind nun Lehrer Schüler ge- worden, die mit wahrem Feuereifer arbei- ten und fast kein Ende finden. Dann räu- men sie ordentlich auf und fegen zum Schluß den Unterrichtsraum tadellos sau- ber.. Genau wie ihre späteren Schüler ler- nen sie den sachgemäßen Gebrauch der Werkzeuge, lernen aus einem Eisenband selbst ein Säge schlagen und repetieren nebenbei alle zugehörige Theorie. Und Lehrer wie Schüler gelangen schließlich zur sachgemäßen Anfertigung von Bleistift- kästen, Zeitungshaltern, Schachbrett, Do- minospiel, Nagelkasten, Schachtel! mit Deckel u. a. m. Und wer ganz tüchtig ist, lernt auch das Verbinden von Hölzern untereinander, Einlegen, Verzinken von Holz und Beizen. Während früher der Werkunterricht Holz, Papier und Metall behandelte, muß er sich heute noch auf Holz allein beschrän- ken, da er eben in jeder Hinsicht von vorn aufbauen muß. Bis jetzt hat er begonnen. oder beginnt noch, sobald die Werkzeuge geliefert sind, in der Uhlandschule und ihrer Filfsschule, in der Sickinger-, Neckar-, Humboldt-, Seckenheimer, Pesta- Iozzi- und Sandhofener Schule. Vorgesehen ist, daß nach und nach auch in den anderen Schulen wieder Werkunterricht erteilt wird. 5 rei 2 Aber es würden zum Färben nur seit lan- * zog sich eine Kopfplatzwunde 2 Karl und dus Gericht 1 waren verschiedener Meinung Er brauche nur eine Tat zu bereuen meinte Karl K. in seinem letzten Wort vor der Strafkammer, die andere, den Diebs habe er nicht begangen. Auch sein Verteidi. ger teilte diese Ansicht und hatte lang und sehr tiefschürfend die des Staatsanwalts an. gezweifelt, ja sogar angegriffen, im Dieb. stahlsfall Freispruch beantragt und für de Unterschlagung auf eine Geldstrafe plädlen Die Schöffen waren sichtlich beeindrud allein die Urteilsberatung dauerte lange, seht lange. Nur knapp unter dem Antrag des Staatz. anwalts fiel dann das Urteil aus: ein ar und einen Monat Gefängnis. Das Geridt stellte den Sachverhalt dann folgenderma- Ben dar: Der Angeklagte Karl K., 48 Jahe alt, Vater von drei Kindern, 25 Jahre treu bei der Bahn, wo er sich bis zum Stellwerkz. meister emporgearbeitet hat, habe einem Uhrmacher, der ihn nach Dienstablösung besucht und mit ihm einen Schnaps getrun. ken habe, und schließlich ziemlich angetrun- ken gewesen sei, nach Hause begleitet und ihm dabei aus der Brieftasche 400 bis 300 DM gestohlen. Die Schuld sei schon darau ersichtlich, daß Karl am Abend des glei. chen Tages, nachdem der Uhrmacher den Chef von Karl verständigt hatte, 200 D wieder gebracht und gebeten habe, die Sate nicht vors Gericht zu bringen. Der zweite Fall war klar und wurde zu. gegeben. Karl war eine in seinem Stellwerk haus gefundene Brieftasche ausgehändig worden. Als der Verlierer sich meldete, be. kam er zwar die Tasche, aber nicht die 40 DM, die darin waren, zurück. Karl hatte Sie herausgenommen UK Vitamine und etwas zu essen in der Reihe der Vorträge, die von der Konsum- Genossenschaft ihren Hausfrauen. Mitgliedern geboten werden, behandelte Nahrungsmittelchemiker Witte Fragen det Ernährung. Vitamine seien im allgemeinen sehr empfindlich und gingen schnell kaputt. Wenn die Hausfrau Gemüse anderhabd Stunden im Weckglas sterilisiere, werde es in der Regel wertlos. ken sterilisierten daher Gemüse bei 120 Grad 20 Minuten lang, wobei die Vitamine gro- Benteils erhalten blieben. Ob Gefrierge- müse besser als Konserven seien, beantwor- tete Witte mit der Feststellung, daß im ge. frorenen Zustand Vitamine und volles Aroma erhalten bleibe, aber beim notwen- digen Kochen vor Gebrauch dann eben„ die Vitamine zu Grunde gingen. 0 Sehr interessiert zeigten sich die Haus- frauen an der Frage des Färbens. Witte teilte mit, daß Obst freilich, vor allem Erd- beeren und helle Sauerkirschen aus ver- kaufstechnischen Gründen etwas gefärbt werden müssen, da die konservierten Erd- beeren grau aussähen und die hellen Sauer- kirschen völlig farblos. Schließlich esse das das Publikum auch mit den Augen und Wlinsche ein gefälliges Aussehen der Ware. gen Jahren erprobte, Farben verwendet. Kurze„MM“- Meldungen Zwei Selbstmordversuche. Ein Angestel. ter, der seit Montag als vermißt gemelde“ worden war, wurde bei einer Suchaktion von der Polizei bewußtlos hinter einem Gebüsche nahe beim Wasserwerk Käfertal aufgefun- den. Im Krankenhaus wurde eine Vergiftung durch Einnehmen einer Flüssigkeit festge- stellt. Nach einem hinterlassenen Abschieds brief wollte der Mann., der in Lebensgefahr schwebt, aus dem Leben scheiden. Ein zwei- ter Selbsttötungsversuch spielte sich in Käfer tal ab, wo ein polnischer Staatsangehöriger sich ein Taschenmesser in die Herzgegend stieß. Lebensgefahr besteht in diesem Falle nicht. Es wird vermutet, daß die Tat aus Eifersucht und infolge reichlichen Alkohol- genusses begangen wurde. ö Tüchtige„Hausgehilfin“. Eine Hausgehll- kin konnte des Diebstahls zweier Fahrräder überführt werden. Zunächst brachte sie das Kunststück fertig. ihrem früheren Geliebten dessen Fahrrad zu entwenden. umzubauen und es ihm dann wieder zu 40 DM zu Ver- kaufen. Beim zweiten Fahrraddiebstahl War ein Kriegsbeschädigter das Opfer. Die Diebin wurde, da sie heimatlos obne Ausweispapiere herumstreicht, festgenommen. Alle beide schuld. Ein durch die Frankfur- ter Straße in Mannheim-Waldhof fahrender Lieferwagen fuhr in der Dunkelheit auf einen in dieser Straße unbeleuchtet abgestellten Lw., der einem farbigen Soldaten gehörte Ein im Lieferwagen mitfahrendes füngeres völlig! Unschädliche rei mußte sofort einen Arzt aufsuchen. Fahrer des Liefer wagens, der anscheinend be- trunken war, wurde zwecks Entnahme einer Blutprobe nach dem Krankenhaus verbracht Beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädie. Die Milchkanne lenkte ab. Beim Einbiegen in eine andere Straße fiel eine im Wagen ste, hende Milchkanne um. Bei dem Versuch. die Kanne wieder aufzustellen, fuhr die Fahrerin auf den Gehwes und riß einen außer Betrieb befindlichen Gaskandelaber um. Zum Glüd kam die Fahrerin ohne Verletzungen davon, dagegen mußte der beschädigte Wagen abge- schleppt werden. Flüchtlingssänger erfreuen Kranke. De schnell bekannt gewordene Flüchtlings- Sän, ger vereinigung Ostland“ stellt sich heule abend um 20 Uhr zum zweiten Male im Städt. schen Krankenhaus für ein umfangreiches Konzert für Kranke. Schwestern und Aerzte zur Verfügung. 1 Auch bei„Textil und Bekleidung“ Sondel. unterstützung. Die Auszahlung einer ein maligen Sonderunterstützung von 20 DM an invaljde Gewerkschafts mitglieder, die minde- stens seit 1927 ununterbrochen bis zum hel tigen Tage(ausschließlich den Jahren vom 1. Mai 1933 bis 1945) Mitglied einer Gewerk schaft waren erfolgt ab sofort bis spätestens 15. Oktober in der Geschäftsstelſe E. 4 4. Stock, Zimmer 1. Zur Auszahlung ein vorzulegen: Mitgliedskarte und Renten“ bescheid sowie bei nichtpersönlicher Abho⸗ lung entsprechende Vollmacht.. Wir gratulieren! Michael Helbig, Secken heim, Rastatter Straße 43, Wilhelm Weilemann. R 4, 23, und Albert Becker, Waldhof. Schöngü siedlung, werden 70 Jahre alt. Katharina Lot, bacher, J 5, 6, begeht ihren 74., Gottkri Steinle. Werftstraße 41, seinen 75. und Ma Rihm, Käfertaler Straße 73, ihren 77, 90 tag. Amalie Herzog, Waldhof, Wachtstraße 5 vollendet das 78. Lebensjahr. Heinrich 3955 Ilvesheim Uferstraße 5. kann seinen 72. un Josef Bobenrieth, Alphornstraße 22, 8 75. Geburtstag feiern. 5 Die Konservenfabri-. Geburt gg. ga. coe.. — 8 12 Nr. 20. — a jung bereuen Vort vor ebstabl Verteidl. ang und valts an. m Dieb- für die plädlert indrucgt, nge, seht s Staatz. ein Jau Gericht ndermz. 48 Jahte hre treu werke. einem ablösung getrun. ngetrun. tet und bis 300 1 daraug les glei- ier den 200 DR de Sache urde au- ellwerk⸗ ehändig dete, be. ücht die arl hatte K sen ü von der skrauen. handelte gen det en Sehr kaputt. aderhalb verde eg enfabri- 120 Grad ine gro- ekriergg- dantwor. im ge- Volles notwen· ben auch e Haus- Witte em Erd-· nus ver- gefärbt en Erd- 1 Sauer- esse das zen und . Ware, zeit lan- mädliche rei ngestell⸗ gemelde tion von Jebüsche ufgefun⸗ ergiftung festge · bschiecꝭ · nsgefaht in zwei⸗ n Käler- zehöriger rzgegend m Falle Tat aus Alkohol- ausgehil- ahrräder sie das Jeliebten Zubauen zu ver- ahl War e Diebin is papiere rankfur- ahrender uf einen estellten gehörte. jüngeres nde 2 n. Der end be- 1e einer erbracht. schädigt. inbiegen gen ste- uch, die Fahrerin Betrieb n Glück davon, n abge- b. Dle 1s-Sän, heute Städtli⸗ reiches Aerzte Sonder- r ein- DM an minde- m heu- n vom Je werk⸗ ätestens 4 10 12 Sind Renten- Abho⸗ Secken! jemann, chönau- aa Lor⸗ ottkrlel I Maris ſeburtg abe 10, 1 Benz 72. und seinen ö ö Nr. 201/ Donnerstag, 29. September 1949 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Besserung der Verhältnisse bei der Knoll-Ae Kurzarbeit in den Chemisch-Pharmaz eut. Fabriken Ludwigshafens beendet Bei der Knoll-AG(Chemisch-Pharmazeu- tische Fabriken in Ludwigshafen) endet mit dem 30. September die bisherige Kurzarbeit. Nach eingehenden Erwägungen der verant- wortlichen Stellen des Werkes wird mit dem 1. Oktober eine 40-Stundenwoche(5mal 8 Stunden) eingeführt. In der letzten Zeit brachten verschie- dene Zeitungen Wirtschaftsberichte über die Knoll-Ad, die zu Unklarheiten und zu unnötigen Aufregungen bei den unmittel- bar betroffenen Werksangehörigen Veran- lassung gegeben hatten. Bekanntlich wurde die Knoll-AG empfindlich von der Demon- tage betroffen. Obwohl die befohlene voll- ständige Demontage auf Grund unermüd- licher Bemühungen in eine Teildemontage abgeändert wurde, waren die Auswirkun- gen in Verbindung mit der allgemeinen Wirtschaftsdepression jedoch noch so stark, daß die Werksleitung sich gezwungen sah, den werkjüngsten Teil der Belegschaft— etwa 200 Werksangehörige— zu entlassen. Mit diesen Entlassungen wurde der Stand der Friedensbelegschaft, der naturgemäß in den Kriegsjahren überschritten war, wie- der erreicht. Aber auch diese reduzierte Belegschafts- stärke erschien der Werksleitung in Anbe- tracht der Demontagen und der allgemei- nen Wirtschaftsnot noch zu hoch, zumal das ursprüngliche Absatzgebiet der Knoll-Prä- parate durch die unglückliche Spaltung Deutschlands in eine Ost- und eine West- zone sich um die Hälfte verringert hat. Alle diese Umstände stellten die Werks- leitung und den Betriebsrat vor die schwer- wiegende Frage einer zweiten Entlassungs- welle, die unweigerlich den Stand der Frie- densbelegschaft angeschlagen hätte. Dank der Opferbereitschaft der Belegschaft so- wie der Einsicht der Werksleitung konnte auf Vorstellungen des Betriebsrates durch Einführung einer auf ein Vierteljahr be- grenzten Kurzarbeit(3zmal 8 Stunden pro Woche) die Entlassung eines weiteren 3 der Belegschaft vermieden wer- en. ö Wenn nunmehr zu einer 40-Stunden- Woche übergegangen werden kann, 80 bringt diese Regelung zwar noch nicht das jedem Arbeitnehmer s0 bitter notwendige Volleinkommen, doch ist damit eine we- sentliche Besserung der augenblicklichen Verhältnisse bei Knoll-Ad eingetreten. Bf. Entschließung des Flieger geschädigtenverbands Der Fliegergeschädigtenverband Lud- wigshafen am Rhein hat über den Landes- verband Rheinland-Pfalz an Finanzministe- rium, Landtag und Bundestag eine Ent- schließung gerichtet. In dieser wird zum Ausdruck gebracht, daß die bisherige Lan- desgesetzgebung auf den Anspruch des Ge- schädigten, der sich auf den erlittenen Schaden gründe, so gut wie keine Rücksicht nehme. Neuerdings seien es das Hypothe- kensicherungsgesetz, die steuerlichen Vor- schriften des Soforthilfegesetzes und ins- besondere auch die Wohnraumabgabe, die von den Geschädigten immer wieder in ein- seitiger Weise Leistungen verlangen, weil eine Abrechnung mit dem Kriegsschaden- ersatzanspruch frühestens mit dessen An- erkennung im Lastenausgleichsverfahren möglich sei, Alle derartigen Belastungen, nicht nur die Abgaben gemäß Paragraph 24 und 25 SHG, hätten also ein beschleu- nigt durchzuführendes LA- Verfahren zur Voraussetzung. Da jedoch hierfür die ge- setzliche Grundlage noch fehle, sei es drin- gend erforderlich, daß für die Uebergangs- zeit zum Lastenausgleichsgesetz den Voll- zugsbehörden durch Verordnung bzw. Ver- waltungsanordnungen rechtlich die Mög- lichkeit gegeben wefde, auf die sozialen bzw. betrieblichen Verhältnisse des Ge- schädigten in weitestgehendem Maße Rück- sicht zu nehmen und bei Anwendung der gesetzlichen Vorschriften einen entsprechen- den Maßstab anzulegen; der Geschädigte müsse es ja naturgemäß als völlig unge- rechtfertigt empfinden, daß der Staat ihm gegenüber als Gläubiger auftrete. Eine bal- dige Liquidierung dieses unerfreulichen Provisoriums durch einen endgültigen Lastenausgleich sei dringender denn je er- wünscht. Neues aus der Pialz Sozialversicherung In Rheinland-Pfalz wurde nunmehr das Sozialversicherungs- Anpassungsgesetz ver- kündet. Die erhöhten Renten werden von Oktober an gezahlt. Flüchtlinge Im Verlauf einer Pressekonferenz er- Klärte der Leiter des„Bundes der Heimat- vertriebenen in Rheinland-Pfalz“, Robert Schwarzbach(Kehrig, Kreis Mayen), nach Angaben des Statistischen Landesamts in Bad Ems gebe es in Rheinland-Pfalz 47 000 „legal“, dazu noch etwa 15 000„illegal“ ein- gewanderte Flüchtlinge und Heimatvertrie- bene, darunter 16 000 Volksdeutsche und 6000 „Fremdvölkische“ aus den Ländern jenseits des Eisernen Vorhangs. Rheinland-Pfalz Werde auf Beschluß der elf Ministerpräsi- denten in den nächsten zwei Jahren 150 000 Flüchtlinge aufnehmen. 5 Ansprüche Um einen zuverlässigen Ueberblick über den Umfang der Ansprüche im Lande 0 Ludwigshalen im Spiegel des Tuges Pilgerfahrt in die Schweiz. Das Pfälzi- sche Reisebüro Ludwigshafen teilt mit, das- jeweils am 7., 14., 21. und 28. Oktober eine viertägige Pilgerfahrt nach Maria Einsiedel Schweiz) durchgeführt wird. Anmeldungen bei dem hiesigen Reisebüro müssen minde- stens 20 Tage vor der Fahrt aufgegeben werden, da die Paßformalitäten einer län- geren Erledigung bedürfen. Pfalzorchester-Jubilaum. Anläßlich des 30 jährigen Jubiläums des Pfalzorchesters findet am Samstag, den 1. Oktober, 17 Uhr, im Rheingold-Theater ein Festakt statt, zu dem die ständigen Konzertbesucher und Freunde des Orchesters herzlich eingeladen Werden. Die Ansprachen der Vertreter von Stagt, Bezirk und Kreis werden durch Or- chestervorträge des jubilierenden Orchesters umrahmt. Unter Leitung von Bernhard Conz wird die symphonische Dichtung „Taormina“ von Ernst Boche sowie das Meistersinger-Vorspiel von Richard Wagner aufgeführt. Der Eintritt ist frei. Wiedersehensfeier. Die Vorbereitungen für die Wiedersehensfeier aller ehemaligen Schüler des Gymnasiums Landau, die am 1. Oktober 20 Uhr in der Landauer Fest- halle stattfindet, sind abgeschlossen. Da nicht alle Anschriften ermittelt werden konnten— manche Einladung kam auch als unbestellbar zurück— ergeht auf diesem Münch, der Altmeister Pfälzer Humors, an dem Festabend mitwirken. Neue Kursbücher. Gleichzeitig mit dem Winterfahrplan gibt die deutsche Eisen- bahn neue Kursbücher heraus. Die Kurs- bücher für den südwestdeutschen Raum kosten 2 DM, für die drei Westzonen 5 DM. Rücksichtsvoll. Einem Mädchen, das beim Baden im Rhein seine Kleider am Ufer zurückgelassen hatte, wurde es trotz der Abkühlung ganz heiß, als sie bemerkte, daß ihr die Wäsche gestohlen worden War. Der Dieb hatte allerdings— und das dürfte dem Mädchen als Trost für den Heimweg gedient haben Schuhe und Kleid in „Tücksichtsvoller“ Weise liegen gelassen. „Dankbarer“ Sohn. Diese Feststellung mußte ein Vater machen, der von seinem Sohn mit einem Holzstück bearbeitet wor- den war und deshalb eine 15 em lange Kopfwunde davontrug. 5 Die ersten zehn Heimkehrer im Oktober, für die von der Shell Ad Ludwigshafen eine Ueberbrückungshilfe von je 50 DM gestiftet Wird, sollen auf Wunsch des Direktors der Shell AG nicht nur— wie in der Notiz Unserer Dienstag-Ausgabe gemeldet— durch den„Mannheimer Morgen“, sondern auch durch eine pfälzische Zeitung in Verbindung mit den zuständigen Behörden ermittelt Rheinland-Pfalz gegenüber den Sozialver- sicherungseinrichtungen der Schweiz zu er- Halten, fordert das Arbeitsministerium alle Berechtigten, auch Ausländer. auf, sich bis zum 1. Oktober bei der Landesversiche- rungsanstalt in Speyer hein) zu melden. Es handele sich besonders um Ansprüche gegenüber der Schweizerischen Unfallver- sicherungsanstalt in Luzern., der Schweizeri- schen Alters- und Hinterbliebenenversiche- rung und den Schweizerischen Bundes- bahnen. Fürstliches Lob Nach dem Besuch von Bundeskanzler Adenauer, den Landwirtschaftsministern der der Westzonen, der gesamten Regierung von Rheinland-Pfalz usw. stattete nun auch der frühere Kronprinz Rupprecht von Bayern der SUWEGA einen Besuch ab. Dem ehe- maligen Kronprinzen ist soeben sein Schloß bei Edenkoben, genannt Villa Ludwigshöhe, wieder zurückgegeben worden. Der Zufall Wollte es, daß am selben Tage der franzö- sische Armeebischof, Monseigneur de vequier, die SUWEOA besuchte. Die beiden Persön- lichkeiten äußerten Worte des höchsten Lobes über die Südwestdeutsche Gartenbau- Ausstellung. Straßennetz Da die Verkehrsverhältnisse nach wie vor schwierig sind, ist die Landesregierung er- sucht worden, einen Plan zur Wiederher- stellung des Straßennetzes aufzustellen und dabei zu prüfen, inwieweit dadurch gleich- zeitig eine produktive Arbeitslosenhilfe ge- fördert werden könne. Großer Frankenthaler Oktobermarkt Nur noch wenige Tage sind es bis zum Frankenthaler Oktobermarkt, der sich in den Jahren seines Bestehens zu einem großen Volksfest entwickelt hat. Heuer wird er vom 1. bis 4. Oktober wieder den frühe- ren Rahmen erreichen und viele Besucher aus Stadt und Land anlocken. Ein umfang. reicher Vergnügungspark mit modernen Fahrgeschäften, die Imbig-, Wurst- und Er- krischungsstände, sowie ein Bier- und Wein- Festzelt mit Stimmungsmusik und Tanz werden für volkstümliche Unterhaltung und Freude sorgen. Ein Höhepunkt der Festtage wird neben dem Hauptsonntag der Montag- abend werden, an dem ein Brillantfeuer- Werk abgebrannt wird, das in diesem Aus- maß weit und breit noch nicht gesehen wurde. Frankenthal hat es sich etwas kosten lassen, um dem großen Oktobermarkt wie. der sein altes Gesicht zu geben. Alle, die kommen, werden das sehen können und Blick ins Arbeitsgericht: Man dreht kein„unlauter es“ Ding mit seinem Chel Falscher Vorschuß, unrechtmäßige Kündigungen und andere Kleinigkeiten Nach einer vier wöchentlichen Ferien- pause wurden am Dienstag im Arbeits- gericht Ludwigshafen die Sitzungen mit einer Sühneverhandlung unter Vorsitz von Arbeitsrichter Dr. Hack wieder eröffnet. Der Sitzungssaal war vollbesetzt von Klägern und Beklagten. Die Liste der Fälle war sehr umfangreich. Zwei davon herausge- griffen: Der Kläger war ein Flüchtling. Er kam aus Thüringen von einer Firma, die Kunst- harzerzeugnisse fabrizierte. Nachdem die Fabrik von den Russen besetzt wurde, flüchtete der Mann in die Westzonen. Grund: Er hatte„unlautere Dinge“!— bezeichnete man die kleinen Vergehen, bei denen es angeblich um Millionen ging mitgemacht und wollte nun seinen Chef nicht mit seinem Kopfe decken. Dr. Hack konnte nicht umhin, einzuwerfen, daß man derartige unkorrekte Handlungen auch in den Westzonen fahnde. Vor seiner Flucht war dem Mann von dem Firmenbesitzer mündlich versprochen worden, ihn in einer Filiale in den Westzonen als Geschäftsfüh- rer zu beschäftigen. Damit wurde es aller- dings nichts. Der Mann ist heute 52 Jahre alt, sitzt auf der Straße, hat Familie und klagt im übrigen darauf, daß ihm die Firma noch Ueberstunden(etwa 3000 Ostmark) von dem Jahre 1946 schulde und daß ferner noch Gehalt ausstehe. Der Arbeitsrichter machte den Mann darauf aufmerksam, daß die ge- forderten Zahlungen zum Teil„in die Ge- schichte eingegangen“, zum anderen Teil nicht in Westmark urmggetauscht werden können. Ferner— so meinte der Vorsit- zende—„wird es wohl besser sein, wenn der Firmeninhaber einmal persönlich hier erscheint. Nachdem Sie von den dunklen Geschäften Ihres Chefs wußten, ja diese mitmachten, ist es wohl eher Sache des Staatsanwaltes, in diese dunklen Angele- genheiten einmal Licht zu bringen.“ Ein Arbeiter verklagte seine ehemalige Firma. In der Zeit vom 22. April bis 5. Mai 1949 hatte er freiwillig da keine Be- schäftigung vorhanden war— mit der Ar- beit ausgesetzt. Sein Arbeitgeber hatte mit ihm vereinbart, daß ihm trotzdem 48 Stun- den mit 50 DM bezahlt würden. Und er hielt Wort. Als die nächste Abrechnung kam, stellte der Mann allerdings fest, das die 50 DM als Vorschuß angekreidet waren. Der Fall lag ja damit klar. Was abgemacht Die„drei großen B“ verstei „Das Ereignis des Jahres“— so nannte man in Fachkreisen schon Tage vor dem Termin die gemeinsame Weinversteigerung der drei Aualitäts- Weingüter Geheimrat v. Bassermann- Jordan/ Deidesheim, Reichs- rat v. Buhl Deidesheim und Pr. Bürklin- Wolf/ Wachenheim, im großen Saslè der Winzergenossenschaft Deidesheim statt- fand. Von der Wahrheit dieses Wortes zeugte dann auch der starke Andrang zu dieser repräsentativen Veranstaltung: Die Prominenz des Weinhandels aus der Pfalz und den benachbarten Landstrichen gab sich ein Stelldichein. Militär- und deutsche Regierungsstellen, Rundfunk und Presse Waren, zahlreich vertreten. Kurz— man konnte von einer„Kundgebung für den. Wein“ sprechen. Dementsprechend waren auch die Preise, welche für die angebotenen Weine erzielt wurden. Zweiundzwanzig 1948er Weißweine im Stück(1200) und Halbstück sowie fünfundzwanzig Nummern Flaschenweine verschiedener Jahrgänge ist, muß man auch halten— obwohl der Arbeitgeber die Sache noch zu komplizieren versuchte. Da der Mann inzwischen auch seine Kündigung erhalten hat und dabei die Kündigungsfrist nicht eingehalten Wurde, beläuft sich die zu zahlende Summe mit Auslösungsgeld und anderen Kleinig- keiten— auf 70 DM. Der Arbeitgeber hat sich bereit erklärt, diesen Betrag baldigst zu begleichen. rü Ein junger Mann brauchte Geld Im Juli dieses Jahres war der Leiter eines Frankenthaler Kaufhauses nicht wenig erstaunt, unter seiner Post einen Brief unge- fähr folgenden Inhalts vorzufinden: „Sehr geehrter Herrli Ich weiß genau, dag Sie mit einem Mädchen ein Verhältnis ha- ben und werde dies Ihrer Frau mitteilen, sofern Sie nicht an der und der Stelle den Betrag von 250 DM hinlegen. Sollten Sie meiner Forderung nicht nachkommen, 80 werde ich außerdem Ihre Schaufenster de- molieren usw.. g Der Geschäftsführer hatte zwar weniger Angst vor seiner Frau, um so mehr aber vor der Drohung, daß sein Geschäft zu Schaden kommen könnte und ging zur Polizei. Der „Wildweststil“ des Drohbriefes ließ zwar darauf schließen, daß man es mit einem noch ziemlich„grünen“ Bürschlein zu tun hatte, jedoch man konnte nicht wissen.. und 80 Postierte sich die Kripo in der Nähe der Stelle, an der die„Moneten“ hinterlegt wer- den sollten. Sie brauchte aucl, gar nicht lange zu warten und schon zappelte der Fisch im Netz. Für diesen üblen Streich be- kam der 20jährige Karl Wißmann aas Fran- kenthal jetzt von der ersten Strafkammer sieben Monate zudiktiert.„Ich habe aus Not gehandelt“, beteuerte der Angeklagte. Die Not darf niemals zu einer hinterlistigen Handlung führen!“ meinte der Staatsanwalt und forderte ein Jahr.„Für Stehlen hätten wir noch eher Verständnis gehabt“ argu- mentierte der Vorsitzende und beließ es bei sieben Monaten. Notstandsgebiete in der Pfalz Der Grenzlandausschuß des Landtags hat den Westteil des Kreises Kaiserslautern und den Kreis als besonderes Notstandsgebiet aufgenommen. Weiterhin wurde anerkannt, daß Rheinland-Pfalz mit seinen Leistungen für die Grenzgebiete an die Grenze des Möglichen gegangen sei. gerlen Pfälzer Spitzenweine 3390 DM pro Fuder(1000) für„Rupperts- berger Kreuz Rslg.“ und stieg dann über „Königsbacher Idig Rslg.“(4050 DW) und „Wachenheimer Gerümpel Rslg.“(4700 DUN) bis zu 6010 RM für Deidesheimer Maus- höhle Rslg.“ und 6110 DM für„Forster Un- geheuer Gewürztraminer“. Die Flaschen- Weine erzielten gleichfalls beträchtliche Preise. So wurde 2. B.„1946er Peidesheimer Herrgottsacker Rslg.“ für 4 DM,„Igaxer Wachenheimer Rechbächel Rslg.“ für 6.90 DM,„1946er Deidesheimer Hohenmorgen Rslg.“ für 7.40 DM,„1946er Forster Kir- chenstück Rslg. Auslese für 13.30 DM, „1946er Forster Ungeheuer Rslg. Auslese“ für 12.90 DM. zugeschlagen. Die Krone ge- bührt allerdings den drei„Riesling Beeren- auslesen“— und zwar„1946er Wachenhei- mer Gerümpel“ mit 26 DM.„1948er Deides- heimer Kieselberg“ mit 30.10 DM und „1945er Deidesheimer Kränzler“ mit 36.20 DM(ö) pro Flasche. Sämtliche 47 Nummern fanden bei recht flottem Verlauf der Ver- Wege Einladung an alle früheren Angehöri- werden, d.h. die fünf Mannheimer wird der wieder wie ehedem sorgenlose, vergnügte(1942, 19451948) mit edelsten Erzeugnissen steigerung unter reger Anteinahme der gen der Schule, an dem Fest des Wieder-„MM. und die fünf Ludwigshafener eine Stunden in dieser gastfreundlichen Stadt der Mittelhaardt fanden ihre Liebhaber. Interessenten und der propierfreudigen sehens teilzunehmen. U. a. wird Paul pfälzische Zeitung nominieren. verbringen. Bei den Faßweinen begann es mit Gäste ihren Käufer. [Statt Karten! 1 0 Vermietungen. Verkäufe Wir geben hocherfreut die Ge- Für die herzl. Anteilnahme u. g burt Unserer Tochter 3 Büroräume, zus, 60 qm, im Stadt- die zahlreichen Kranz- und zentrum, sof. beziehbar, zu verm. Lociq Charlotte bekannt. Mannheim, den 23. 9. 1949 Karl-Ludwig-Straße 32 Egon Rappenecker, Dipl.-Kfm., u. Frau Charlotte, geb. Schniepp . Z, Privat-Entbindungsheim 8 Prof. Dr. Holzbach, o-Beck-Straße 24. „N Mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater u. droß- vater, Herr Otto Hacker Wurde heute früh unerwartet rasch in die ewige Heimat ab- berufen. Mhm.-Neckarau, 28. Sept. 1949 Traubenstrage 4 m Namen der Hinterbliebenen: trauernden Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Lang sagen wir uns. innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfr. Hörner, der Direktion und Be- legschaft Verein Deutscher Oel- fabriken und der Siedlergem. Waldhof für die trostreichen Worte am Grabe. Im Namen der Hinter- bliebenen: Babette Lang Wwe. Möbl. Zim. an 1 od. 2 sol. Herren zu verm. Ang. u. 08088 a. d. Verl. Möbl. Zimmer in gt. 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September 1949/ Nr. 201 Geprügelte Armut Es geht um die Kohle Nichts ist wohl so bezeichnend für die Neubewertung des D-Mark- Wechselkurses Als der Umstand, daß der neue D-Mark Wechselkurs nach der Meinung der fran- zösischen Stahlindustrie für„französische Interessen sehr befriedigend sei.“ Es wäre für die Bevölkerung des Bundes- staates, der erst kürzlich aus der Taufe ge- hoben worden ist. ein Unglück großen Aus- maßes. wenn— gleichgültig ob der Fran- zosen. Holländer. Belgier. oder Briten ete.— Interessent durch den neuen Wechselkurs verletzt würden. Aber es ist nicht für uns ein geradezu uner- meßliches Unglück, daß der neue Wechselkurs gerade für die französischen Stahlinteressenten „Sehr befriedigend“ ist. Für jene Stahlindu- Strien, die zwar einen ansehnlichen Teil des französischen Volkes beschäftigen, ihm zum Wohlstand verholfen haben, die aber nicht ein- mal für das gesamte französische Volk spre- chen können, geschweige denn zu Europa. Nordrhein-Westfalens sozialdemokratischer Wirtschaftsminister Dr. Nölting sprach in Köln vor in- und ausländischen Wirtschaftlern. Er sagte daß Europa leichtsinnig sei und verges- sen habe, daß es nur deswegen pausbäckig aus- sche, weil es im amerikanischen Rollstuhl ge- fahren werde. Wie aber nach Beendigung des Marshallplanes im Jahre 1952 dieses a„zersägte Europa“ sich weiter erhalten wolle. ohne nur einiger- mahen wirtschaftlich zusammengeflickt zu sein, das sei ihm noch schleierhaft. Nun ist wieder etwas„zersägt“ worden. Die französischen Forderungen bezüglich des Kohlenpreises., die in dem von den Hohen Kom- missaren verfaßten Kommuniqué an die Bun- desregierung enthalten sind. rühren an den Grundfesten der deutschen Wirtschaft. Nie- mand kann bestreiten, daß gerade diese For- derung viel katastrophaler ist, als die gewisser- maßen zur zweitrangigen Angelegenheit degra- dierte Angelegenheit des D-Mark- Wechsel- kurses. Wir entnehmen einem Gutachten des VfW über die Kosten und Ertragslage des westdeut- schen Steinkohlenbergbaues über den Kohlen- export die an anderer Stelle angeführten Daten. Was bedeutet praktisch Frankreichs For- derung? Wenn der Kohlenexportpreis infolge Abwertung sinkt. dann sind die Franzosen damit einverstanden, weil sie dann billig kau- ken können. sie wünschen aber, daß dieses Ab- Die Leitung des Volkswagenwerks in Wolfsburg ist über die Neufestsetzung des DM-Außenhandelskurses mit 23,8 Cents enttäuscht. Der Generaldirektor des Volkswagenwerkes, H. Nordhoff, erklärte am Mittwochmorgen in Frankfurt, daß die Abwertung des englischen Pfundes die Unsicherheit sowie Verzögerung in den Folgemaßnahmen für den Außenhan- delskurs der DM zu einem völligen Aus- stopp für Volkswagen geführt haben. Die Importeure in Holland, Belgien und Skan- dinavien haben ihre Aufträge vorläufig zurückgestellt, um die Neufestsetzung des DM-Außenkurses abzuwarten. dpa sinken des Export-Kohlenpreises möglichst aus- giebig von einer Erhöhung des Inlandpreises abhängig gemacht wird. bzw. daß die fehlende Deckung der Gestehunsskosten für Kohlen aus- Schließlich über die Angleichung zwischen In- lahds- und Auslandspreis erfolgt. Das würde zur Folge haben, daß die stark kohleabhängigen Produkte der deutschen Industrie. Eisen. Stahl. Maschinen ete. nicht mehr exportfähig bleiben (mitunter werden sie es erst durch die D-Mark- Neu wertung). sondern steigen. Daß eine solche kurzsichtige Politik der Weiteren„Zersägung“ Europas nie gute Früchte tragen wird. nie gute Früchte tragen kann, wird wohl allen Europäern plausibel sein, mit Ausnahme jener oben erwähnten französischen Stahlindustriellen und mit Ausnahme eines einzigen deutschen Journalisten, der „ablehnte, sich an den Betrachtungen darüber zu beteiligen. warum man in Frankreich die Initiative unserer geschätz- ten Bundesregierung nicht sofort freudig 5 aufnahm.“ Und doch zeigt ein einfaches rechnerisches Beispiel, daß die Franzosen nur darauf aus- gehen. unter dem fadenscheinigen Vorwand ein deutsches Exportdumping vermeiden und unfaire Exportmethoden verhindern zu wollen. den deutschen Export als solchen zu unter- binden. Nehmen wir an, daß eine Exportmaschine 5000 DM kostet, wovon der bisherige Kohlen- anteil(Stahl. Eisen, Schlosserei. Gießerei-Er- zeugung) 1500 DM betrug, so gestaltet sich die Kalkulation wie folgt: Vor der Abwertung des DM-Kurses Nach der Abwertung des DM-Kurses 1500 8 1190 f 450 8 357 G Exportpreis der Maschine 5000 DM Auteilige Kohle- kosten 1500 DM Bei Koppelung des Kohlepreises vermut- liche Erhöhung um 25 1850 DM— 440,30 Das ergibt eine Verteuerung des neuen Exportpreises auf 5350 DM= 1273,30 abgesehen davon. daß durch die gänzliche Verschiebung des inländischen Preisniveaus, die durch die Kohlenpreisverkoppelung hervorgerufen würde. zusätzliche jetzt noch nicht abschätzbare Ver- teuerungen mit sich bringen würde. Es mas den deutschen Stellen. gleichgültig. ob es sich nun um einzelne Organe der Bundes- regierung oder um Organe der Notenbank handelt vorwerfen. daß sie nicht rührig genug waren in den letzten zehn Tagen. daß sie nicht genügend Druck hinter die sofortige Lösung dieses brennenden Problemes setzten. Oder ist es vielleicht richtig, dag sich diese Stellen auf Geheiß irgend einer Behörde damit nieht be- fassen durften. Das deutsche Volk steht nicht mehr als Bett- ler auf dem großen Marktplatz der Welt, son- dern es steht in der Reihe der anderen Almo- senempfänger des Marshallplanes, als gleich- berechtigt, weil, mitunter gleichviel, mitunter weniger, mitunter mehr leistend, es sich am Wiederaufbau Europas beteiligt. Es wird davon abhängen, ob es sich wirklich beteiligen kann, oder ob es benachteiligt von seinen Kollegen fort getrieben wird. Es kann einem Volke nicht zugemutet werden trotz angestrengtesten Fleißes, trotz angestrengtester Mühe immer wieder in Unruhe in Chaos ge- stürzt zu werden. Nein. Soll Europa wirtschaft- lich wenigstens etwas zusammengeflickt sein bis zur Beendigung des Marshallplanes im Jahre 1952. dann ist es unbedingt erforderlich. daß man dem deutschen Volke, der deutschen Wirt- schaft Gelegenheit gibt mitzuflicken, mitzuhel- fen am Wiederaufbau. F. O. W. Internationale Milchmädchen-Rechnung Abwertungen sind kein Allheilmittel! Die Tatsache, daß der Anstoß zur jüngsten Abwertungswelle von den USA ausgegangen war, läßt darauf schließen, daß die davon betroffenen europäischen Länder von dieser Jaßnahme keine entscheidende Wendung der Dinge erwartet haben. Ob man in dieser Hin- sicht jenseits des Atlantik schärfer gesehen hat, wird sich erst zeigen. Ueber die Ursachen der aktuellen Krise hat es jedenfalls in den beiden Lagern zwei erheblich von einander abwei- chende Versionen gegeben, so daß es nicht wundernehmen kann, wenn man auch über die Therapie unterschiedlicher Auffassung war. Immerhin war ein Tatbestand unbestritten: nämlich die Ueberhöhung der europäischen Preise im Vergleich zu den Preisen in USA. Während letztere diesen Umstand jedoch der europäischen Lohnpolitik sowie einer allzu reichlichen Versorgung mit Zahlungsmitteln zur Last legten, wies die Gegenseite darauf hin, daß die Kluft zwischen den beiden Preis- ständen die unmittelbare Folge der außeror- dentlich starken Steigerung der Produktivität der amerikanischen Wirtschaft sei. Im übrigen hat die UN-Wirtschaftskommission für Europa neuerdings auch darüber Untersuchungen an- gestellt und nachgewiesen, daß die durch- schnittlichen Stundenlöhne in den meisten europäischen Ländern— und zwar gerade auch in England— hinter der Aufwärtsbewegung der amerikanischen Löhne beträchtlich zurück- geblieben sind, und daß die Preisdifferenzen, die bekanntlich durch die Abwertungen besei- tigt werden sollten, im wesentlichen auf das Konto der Amerikaner gesetzt werden müssen. Die UN- wirtschaftskommission spricht daher auch nicht von einer generellen Ueberbewer- tung der europäischen Währungen, sondern von einer Unterbewertung des Dollars, die auch darin zum Ausdruck komme, daß die Us nicht nur gegenüber Europa, sondern auch im Verkehr mit der übrigen Welt einen gewaltigen Ausfuhrüberschuß aufweisen, der sich 1948 gegenüber den außereuropäischen Ländern auf rund 2,7 Mrd. Dollar belief. Wenn das gegenwärtige Dollardeflizit Euro- pas beseitigt werden soll, dann müßte der bis- herige Export nach den USA um rund 300 Pro- zent erhöht werden. Selbst dann, wenn alle europäischen Länder, dem britischen Beispiel folgend, ihre Währungen um 30 Prozent ab- werten würden, wäre dieses Ziel damit allein — darüber besteht Einmütigkeit— niemals zu erreichen. Einigermaßen ernsthafte Chancen bestünden nur dann, wenn die USA ihre hohen Zollmauern abbauen würden. Eine solche Zu- sicherung haben die Amerikaner aber nicht einmal bei den letzten Besprechungen in Washington gegeben, wo sie Zollsenkungen nur im Austausch gegen entsprechende Zuge ständnisse ihrer Handelspartner in Aussicht stellten. Außerdem muß die Bereitschaft der amerikanischen Industrie, eine solche Flutwelle Zusätzlicher Einfuhren hereinzulassen, stark in Zweifel gezogen werden.„Der freie Welthandel ist ein ausgezeichneter Gedanke“, erklärte kürzlich ein führender Industrieller der ame- rikanischen Keramikindustrie,„aber nicht, wenn er für tausende amerikanischer Men- schen den Verlust ihres Arbeitsplatzes und damit unter Umständen ein Ab- sinken des Lebensstandards in ganz Amerika bedeutet“. Darüber hinaus werden sich auch die amerikanischen Empfehlungen an die europäischen Länder, ihre Bezüge aus den Dollarländern weitgehend zu kürzen, sehr bald als ein zweischneidiges Schwert erweisen, da sich die Landwirtschaft und große Teile der amerikanischen Industrie bereits in einem Ausmaß auf die Versorgung fremder Märkte eingerichtet haben, das nur unter schweren Opfern und wirtschaftlichen Verlusten wieder korrigiert werden kann. Im ganzen drängt sich angesichts der Vorgänge in den USA der Eindruck auf, daß dort ein relativ kleiner Kreis führender Persönlichkeiten— zweifellos vom besten Willen beseelt— auf Befreiung des Welthandels von allen Fesseln und auf Wiederherstellung der freien Einlösbarkeit aller Währungen hinarbeitet, der sich jedoch nicht nur über die unmittelbare Realisierbar- keit seiner Forderungen, sondern vor allem auch über die Amerika dabei zufallende Rolle sowie über die Bereitwilligkeit der amerikani- schen Kaufleute und Industriellen, die notwen- digen Konsequenzen daraus zu ziehen täuscht. Ist nun bereits die Europa gestellte Auf- gabe der Exportsteigerung fast unlösbar, 80 gilt dies vollends für Westdeutschland, das mehr als die Hälfte seiner Einfuhren aus Dol- larländern bezieht, die bisher nicht einmal zu einem Zehntel mit Ausfuhren dorthin bezahlt werden konnten. Die große Frage für uns ist daher, wieweit die erforderlichen Dollar u. U. durch Ausfuhren in dritte Länder beschafft werden können. Vor dem Kriege hat Deutsch- land seine Bezüge aus Uebersee zu einem erheblichen Teil mit seinen Ausfuhrüberschüs- sen nach europäischen Ländern bezahlt. Im vergangenen Jahr hatte Westdeutschland zwar einen bescheidenen Europaüberschuß erzielen können. Man glaubt jedoch nicht, daß sich die- ser auch nur halten, geschweige denn steigern läßt. Sollte die D-Mark außerdem noch gerin- ger abgewertet werden als das Pfund, dann werden wir in diesir Hinsicht noch einige unlieb- Westdeutschlands same Ueberraschungen erleben. Ebenso unna- türlich wie die fast ausgeglichene Europabilanz ist die derzeitige Stellung Englands als Europa-Ueberschußland, zumal es bis zum letzten Krieg wesentlich mehr von Europa gekauft hatte, als es dorthin lieferte. Auch diese, einer jahrzehntelangen Entwick- lung widersprechende Erscheinung wird durch die Starke Pf undabwertung eher gefestigt als — wie es wünschenswert wäre— beseitigt werden. Auch dem Ziel der freien Einlösbarkeit der europäischen Währungen ist man mit den Ab- wertungen allein kaum wesentlich näher ge- kommen. Denn einmal hat sich an dem Ver- hältnis dieser Währungen untereinander nicht allzuviel geändert. Und zweitens ging die Un- ausgeglichenheit der innereuropäischen Zah- lungsbilanzen weniger auf die früheren Wech- selkurse als vielmehr auf die Unterschiede in der Wirtschaftspolitik zurück. die in den em- zelnen Ländern verfolgt wurde. Erst dann. wenn diese weitgehend koordiniert würde, Könnte man an eine freie Einlösbarkeit der Währungen herantreten. Die Goldwährung hatte seinerzeit eine solche Uebereinstimmung einfach erzwungen. Kein Land konnte es sich leisten, eine Politik der Vollbeschäftigung und des leichten Geldes zu treiben! wenn seine Handelspartner nicht mitzogen. Heute jedoch treibt Belgien bewußt Deflationspolitik und setzt sich damit nicht nur in Widerspruch zu den Niederlanden. mit dem es— theoretisch eine Wirtschaftsunion verbindet. sondern auch zum übrigen Europa., das kaum noch imstande ist. seine Bezüge aus Belgien zu bezahlen. Den gleichen Deflationskurs wirft man in England Westdeutschland vor, der auch hier für einen Teil der Arbeitslosigkeit verantwortlich, ge- macht wird. Gleichzeitig treibt man in Eng- land eine Politik der Vollbeschäftigung, deren nachteilige Folgen für den britischen Außen- handel zwar vorübergehend durch die Abwer- tung abgeschwächt werden konnten. im Laufe der Zeit jedoch wieder stärker hervortreten werden. Solange die nationale Wirtschaftspolitik der europäischen Länder nicht auf einen Nenner gebracht werden kann, ist auch an eine Kon- vertierbarkeit ihrer Währungen nicht zu den- ken. Ebenso können Währungsabwertungen. die Fehlentwicklungen der Vergangenheit korrigieren sollen, nur dann mehr als eine ploßge Erleichterung für den Augenblick brin- gen. wenn gleichzeitig mit ihnen auch die Poli- tik einer Revision unterzogen wird, die zu die- sen Fehlentwicklungen geführt hat. DG Ausgleich erforderlich 2 Wischen Anträgen und Bewilligungen Ueber 2,2 Millionen Soforthilfeanträge sind bisher beim Hauptausgleichsamt in Bad Hom- burg eingegangen. Davon sind 856 708 Unter- haltshilfe- und 1 366 523 Hausratshilfe-Anträge gestellt. Das Hauptausgleichsamt verweist darauf, daß alle bis zum 30. September ein- gehenden Anträge überwiegend ab 1. April 1949 berücksichtigt werden. Beträge für die Hausrats- und Ausbildungs- hilfe könnten erst freigegeben werden, wenn die Ansprüche auf Unterhaltshilfe befriedigt Selen. Nach Ende September eingehende An- träge könnten im Genehmigungsfall zum Be- zug von Unterhaltshilfe vom 1. des der Geneh- migung folgenden Monats an berechtigen. Ein Schlußtermin für Anträge für Hausratshilfe sei nicht festgesetzt. Wie wenig im Grunde genommen vorerst einmal ausgezahlt werden kann, ist daraus er- sichtlich. daß die Länder zwar 60 Millionen DM kür die Hausratshilfe vorgeschossen haben, daß damit aber nur 400 000 Personen mit je 100 DM berücksichtigt werden können. Das Hauptaus- gleichsamt weist darauf hin, daß nicht beabsich- ligt sei. es dem Bundesflüchtlings ministerium zu unterstellen. Es wird als eine Sonder- behörde weiterhin eng mit dem Bundesfinanz- ministerium zusammenarbeiten.— Da Dr. Lukaschek, der bisherige Präsident dieses Amtes, nunmehr Flüchtlingsminister ist. wird ein Nachfolger für ihn noch bestimmt werden müssen. So geht es nicht Importeure beklagen sich Ueber die Durchführung des Reihenfolge- verfahrens und die Festsetzung der Repar- Saison-Ausklung bei fallendem Laub Vereinsmeisterschaften der Mannheimer Sportgesellschaft Die Leichtathleten, die mit den Schwimmern, Kanuten und Ruderern die sommerlichen Tem- peraturen zu ihren Leistungen benötigen, sam- meln sich nun beim Herbstbeginn auf ihren Plätzen. im ind auf dem Wasser, zum Ab- Schluß der Saison. So kamen alle Abteilungen der Msd auf dem Sportplatz am Neckarplatt zusammen, um ihre besten Sportler und Sport- lerinnen innerhalb des Vereins zu ermitteln. Besonders die Mitglieder des großen und klei- nen Raketts und die schlägerkreuzenden Hockeyer setzten sich sehr erfolgreich durch. H. Hohl(Hockey) konnte im Dreikampf und E. Tyroller(Tischtennis) mit schönen Leistun- gen überzeugen. Schöne von Mannheimer Fir- men gestiftete Preise waren der Lohn für die Sieger, die wir nun vorstellen: Schüler- Dreikampf: R. Beck und K. Ofkerhaus, 15 Pkt. Schülerinnen: J. Kalt- reuther 8, J. Buss 11 Pkt. Jugend: H. Krafft, 2159 Pkt. Weibliche Jugend: 100-m- Lauf: G. Nauerts, 15,4 Weitsprung: E. Baumgarten, 3,63 m. Männliche Jugend: 10 0 m: W. Eble, 13,7. Klasse: H. Krafft, 12,9 Sek.; Weitsprung: W. Eble. 4,68 m; Klasse A: H. Krafft 5,45 m; Kugels to- Ben: W. Eble, 8.21 m, Klass e A: R. Rupp, 9,37 Meter. Rasensportler, Männer: 100-m Eauf: H. Höhi, 12,1; 1500 m: G. Klaes, 612,3 Min. Weitsprung: H. Höhl 5.87 m; Kugel- 310 6 en: H. Höhl. 9,24 m; Dreikampf: E. Höhl, 1528,86 Pkt. Frauen: 100-mLauf: W. Hüttner, 13 Sek. Hochsprung: E. Car- bon, 124 m; Kugelstoßen: X. Dengler, 9,30 m; Dreikam pf: W. Hüttner. Ottener Wettbewerb. Männer: 200-m Lauf: H. Nawratil, 24,5 Sek.; 80 0 m: A. Kaltreuther, 210,1 Min.; Hochsprung: K. Hermann, 1,65 m; Diskus: H. Wassermann 30,95 m; Fünfkampf: K. Hermann. 2574 Pkt. Frauen: Weitsprung: W. Hüttner, 3,82 m; Kugelstoßen: A. Zipperle, 10.29 Meter, Speerwerfen: A. Zipperle. 30,10 m. Alte Herren: Fünfkampf: H. Buss, 2155 Pkt. Dreikampf: E. Tyroller, 1076,2 Pkt., 4100 Meter Staffel: 1. Hockey- Abteilung. 50,1 Sek, Frauen: Hockey-Abteilung. 62,3 Sek. Herbst-Regatta beim verein für volkstüm- lichen Wassersport Die Abschlußregatta des Vereins für volks- tümlichen Wassersport wurde wieder unter den besten Vorbedingungen abgehalten. Gutes Wet- ter, rege Beteiligung und beste Stimmung sorg- ten bei guter Organisation für beachtenswerte sportliche Leistungen. Wenn der Verein kanu- sportlich noch nicht so stark im Vordergrund anzutreffen ist, so zeigt der stattliche Boots- park doch von einer Breitenarbeit durch den Eigenbau von Booten. So konnte nach der Be- grüßung durch den Vorsitzenden Heußg feierlich der Renn-Einerkajaxk„Freiheit“ und der Zweierkajax„Vorwärts“ seiner Bestimmung übergeben werden. Die einzelnen Wettbewerbe brachten zum Teil recht knappe Entscheidun- gen. In froher Runde war man anschließend noch im Boothaus, das in seinem Wiederaufbau schöne Fortschritte aufweist, beieinander. W. Kr. B-Jugend: Einerkajak 300 m: 1. Samstag 2:13 Minuten. A-Jugend: 1. Jakobowsky, 1:42,33 Minuten; Alters- klasse: i. Kohl, 1:42 Min. Jugend- Zweier: 1. Hügel schreiner, 1:35,65 Män- ner, 40 0 m: 1. Körber Aiegler, 2:04, 2; Wei b- liche Jugend, 200 m: 1. Kohl, 1:16; Ge- tierungsquoten wurden in einer Sitzung des Import-Export- Ausschusses der deutsch-bel- gisch- luxemburgischen Handelskammer 111 Frankfurt am Main lebhafte Klagen geäußert. ES würden viel zu geringe Dollarbeträge ausgeschrieben. wodurch zu niedrige Re- partierungsduoten zustandekämen. Weiterhin wurde darüber geklagt, daß die Erteilung von Einfuhrlizenzen durch die belgische Stelle viel zu lange Zeit in Anspruch nehme. diese viel- fach aber auch einfach verweigert würde. el Stahl fürchtet Stahl Englische Stahlindustrie fkürchtet kontinentales Kartell Die britische Stahlindustrie befürchtet, daß auf dem europäischen Kontinent ein Stahl- kartell mit Westdeutschland und Frankreich als den wichtigsten Mitgliedern gebildet wird, will der Londoner Korrespondent des nor-ve- gischen„Arbeiderbladed“ in unterrichteten Kreisen erfahren haben. Diese Furcht komme in vorsichtiger Weise auch in einer Veröffentlichung der britischen Eisen- und Stahlförderation zum Ausdruck. In ihr werde darauf hingewiesen, daß, wenn Großbritannien und die USA sich nicht über eine gemeinsame Politik gegenüber der deut- schen Stahlindustrie einigen würden, mit einer Neugruppierung der europäischen Stahlinter- essen gerechnet werden könne, die Grohßbritan- nien außerhalb lassen würde. 5 Die Demontage in der deutschen Stahlin- dustrie trage nur dazu bei, die bestehenden Probleme zu verschleiern. Die entscheidende Frage sei nicht die Größe der Industrie, son- dern ihre Wirksamkeit und wer sie kontrol- liere. Vorläufig sei die deutsche Stahlindustrie ohne staatliche Unterstützung nicht konkur- renzfähig. Das könne jedoch sehr bald mit Hilfe von ausländischen Investierungen geän- dert werden Dann werde sich die Frage erge- ben, ob diejenigen, die die deutsche Industrie kontrollieren. mit anderen Ländern zusam- menarbeiten wollen, um eine harmonische Entwicklung der europäischen Stahlindustrie zu sichern. dpa) Gute Geschäfte Wenn man könnte wie man wollte Nach Abschluß der Utrechter Herbstmesse berichten beteiligte deutsche Wirtschaftskreise, daß das Geschäft außerordentlich gut gewesen sei. Es hätte noch viel mehr verkauft werden können. wenn das holländische Wirtschafts- ministerium einen größeren Devisenbetrag kreigegeben hätte. Das Kontingent von 500 000 Dollar war durch Aufträge auf Solinger Stahl- waren, Maschinen. Werkzeuge und Geräte, sowie Spielzeug und in geringem Umfang auch durch Bestellungen auf Textilien schnell aus- verkauft. Der Umfang der Nachfrage nach den deutschen Erzeugnissen ergab den Ein- druck, daß man Exportabschlüsse bis zu fünf Millionen Dollar hätte mit nach Hause brin- gen können. wenn der Devisenbetrag nicht begrenzt gewesen wäre. R.-H. Voigt& Haeffner AG, Frankfurt a. M. Durch Weiteren Aufbau der schwer zerstörten Anlagen konnte die Produktion bis Ende 1948 um etwa 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht werden. Auch 1949 ließ sich trotz mancher Schwierigkeiten eine weitere Ausdehnung ermöglichen, obwohl sich beim Groß- und Einzelhandel in jüngster Zeit die Tendenz einer verringerten Lagerhaltung be- merkbar mache, was auf den Absatz der Erzeug- nisse(u. a. Installationsmaterial, Schaltgeräte für Hoch- und Niederspannung, Wärmegeräte und Heizeinrichtungen) nicht ohne Einfluß blieb. Im Hauptwerk Frankfurt und den Zweigwerken Gel- senkirchen, Langen und Soden-Salmünster in Hessen werden gegenwärtig rund 2600 Arbeits- kräfte beschäftigt. e-ch Umgründung der Textilwerk Ludwigsburg. In Ludwigsburg Wurde die Textilwerk Mann GmbH. mit 0,4 Mill. DM Kapital von Adolf Mann und Dr. Erich Hummel, beide in Stuttgart, gegrün- det. Die Textilwerk Ludwigsburg wird mit 0,12 Mill. DM eingebracht. JTO. 2 Das Kohlenexportgeschätt laut Gutachten der VFV Der Umfang des Soll-Exports mit Dollar- ge. genwert errechnet sich nach der Moskauer Skala in Steinkohleneinheiten für ein Quartal bei einet Steinkohlenförderung von 333 000 t& 75 Arbeitstage = 24 975 000 t wie folgt; Steinkohle, abzüglich Selbstverbrauch, Deputate, Einsatzkohle für Kokereien und Brikettfabrken 12 946 620 Steinkohlenkokkss. 365383186 Steinkohlenbri kette 825 000 f Braunkohlenbriketts, einschl. Braun- kohlenschwelkoks. 2197 9074 Pechkohle„ 105 8386 t Verkokungsfaktor für Steinkohlenkoks 1 079 996 t 22 566 607“ Hiervon 20,81% it. Moskauer Skala. 4 696 110 f Abzüglich für I. Quartal 1949 festgesetz- ter Exportanteil von Braunkohlen- briketts in Steinkohleneinheiten 224 450 t Ex POrteptellanstein kohle, K Ok S und Steinkohlen- briketts 4 471 660 t Die 80 ermittelte Soll-Exportmenge stimmt an · nähernd mit den Zuteilungen für das II. Quartal“ 1949 abzüglich der Austauschlieferungen überein. Und zwar soll hiervon exportiert werden: 43,4% Steinkohlen 55,9% Steinkohlenkoks 0,7% Steinkohlenbriketts. Die Höhe der Exportmehrerlöse Für die exportierten Mengen an Steinkohle, Steinkohlenkoks und Steinkohlenbriketts wird ein Erlös erzielt, der über dem derzeitigen Inlands- preis liegt. Die Differenz zwischen dem auf der Basis des 30-Cents-Kurses auf DM umgerechneten Sollerlöses abzüglich der von der IEIA vorgeleg ten Talfrachten von Duisburg-Ruhrort bis Rotter. dam bzw. Antwerpen für seeseitige Lieferungen und dem Inlandserlös zuzüglich der Landfrachten bis zur deutschen Grenze für alle Exportlieferun- gen stellt den Exportmehrerlös dar. Die Ermittlung der Sollerlöse aus Exporten erfolgte auf Grund der durchschnittlich in den Monaten September bis November 1948 erzielten Bruttoerlöse. Es waren dies für Steinkohle. 5 14,47% Steinkohlenkoks.. 5 19,17/ Steinkohlenbriketts. 8 19,66/ Unter Zugrundelegung des oben angegebenen ein Durch- Mengenanteils ergibt sich hieraus schnfttsbruttoerlös von 8 17,13/ Export. Urmgerech. net sind das 571 DM. Hiervon sind die mit 0,5 DM /t Export auf Grund von Erfahrungszit. fern geschätzten JEIA-Vorkosten in Abzug 2 bringen, so daß sich ein Nettoerlös von 56,46 DRU ergibt. 8 75 steht ein Durchschnitts-Inlanderlös fur diese Exportlieferungen frei deutsche Grenze von 48,50 DM gegenüber(berechnet auf Basis der durchschnittlichen Inlandserlöse im September bis November 1948). Der Exportmehrerles errechnet sich hieraus mit 7, DM/ t Export. Bezogen auf die Soll- Förderung eines Quartals in Höhe von 24 975 000 t sind dies 5 1,42 PM /t verwertbarer Förderung. 5 In diese Rechnung wurden die Bayerischen Zechen mit ihrer Förderung einbezogen, da elne Ausschüttung der Mehrerlöse auch für diese Ze- chen in Betracht kommt. Die Exportmehrerlöse werden nach Maßgabe der Umsätze der Zechen verteilt, so daß die Ze- chen mit den hochwertigsten Produkten auch die verhältnismäßig höchsten Anteile erhalten. Keine Ausgleichsstelle a ber Devisentermin- Geschäft Der Zentralbankrat ist gestern zu einer neuen Sitzung zusammengetreten. die heute abgeschlossen wird. Neben internen Fragen der Pensionen usw. sowie solchen mit der Dll. Abwertung in Zusammenhangs stehenden Fra- gen wurde die Kurssicherung behandelt. wie wir zuverlässig erfahren, ist die Errich- tung einer in der letzten Zeit viel erörterten Ausgleichskasse nicht geplant, f Der Zentralbankrat beschäftigt sich vielmehr mit der Möglichkeit. wieder Devisentermin- geschäfte einzuführen und wird wahrscheinlich versuchen, eine Kurssicherung auf dieser Basis zu eftwickeln. Die Notwendigkeit. hier 80 rasch wie möglich zu einer Lösung zu komme wird auch deshalb als notwendig empfunden, weil die Pfundguthaben die höch- sten Devisen bestände bei det Bank deutscher Länder ausmachen, Schätzungen über die Kursverluste in diesem Sektor bewegen sich zwischen 60 und 80 Mil- lionen DM. Ve. Liberaler Außenhandel auch mit Oesterreich Handels vertragsverhandlungen zwischen Oester. reich und Deutschland. Auch dieser Vertrag soll, ähnlich wie die neuen Verträge mit der Schweiz Usw., auf der Grundlage der Liberal sierung des Außenhandels aufgebaut sein. Dies teilte das Wirtschaftsministerium mit. Infolge. dessen werden in diesem Vertrag nur wenige Positionen wertmäßig begrenzt. Westdeutsch⸗ land hat Oesterreich Ziehungsrechte entspre- chend den Pariser Abmachungen in Höhe von 50 Millionen Dollar zu gewähren, die im Fe- sentlichen durch Kohlenlieferungen West deutschlands beansprucht werden sollen. e 657,1 Millionen Dollar Marshallplangelder für Westdeutschland Frankfurt. Westdeutschland hat seit Anlau- ken des Marshallplanes am 3. April 1948 bis zum 31. August 1949 ERP. Zuwendungen in Höhe von 657, Millionen Dollar erhalten, wie das Marshallplan-Büro für Westdeutschland am Dienstag bekanntgab. 5325 Millionen Po- lar entfallen auf das Gebiet der früheren Pop- pelzone und 124 Millionen Dollar auf das kran⸗ zösische Besatzungsgebiet. dpa * mis chter Zweier: 300 m: 1. Reinig/ Reinig, 1:30,38; Altersklasse: 1. Völker/ Klein 1˙2⁵ Min. Verelns meister: 1. Körber/ Riegler, 208,4. Einer: 1. Sänger, 2:04,83 Min. Außen- bor drennen, 1500 m: 1. Ullrich, 2. Hof- mann. 38 Fahrer auf der Rundstrecke in Wallstadt Jugend und Nachwuchs trat feste die Pedalen Der Rad- und Kraftfahrerbund„Solidarität“ steigerte nach dem letzten Aschenbahnrennen, mit dem Wallstadter Rundstreckenrennen seine Aktivität. Unter begeisterter Teilnahme der Bevölkerung fegten die Fahrer in ihren Klas- sen über die durch eine scharfe Spitzkurve nicht leichte Strecke. Der Heidelberger Schüler Wagner passierte vor Friedrich(Heidel- berg) und Steinbach Gubach) als erster das Ziel und wird im Kommenden in der Jugend- Klasse seinen Mann stellen. In der Jugendklasse war der Viernheimer Kühlmann nicht zu schlagen er spurtete Draxler(Karlsruhe) und Reinhard(Heiligkreuzsteinach) davon. Bei der Klasse B,. die mit Drahtreifen fuhr, wurde ein Spurt getreten, der alle begeisterte. Hier fuhren drei Karlsruher in folgender Reihe durchs Ziel: Meinser, Rink und Kohler. In der Hauptklasse sah man die bekann- testen Fahrer aus Mannheim, Feidelberg, Karlsruhe und Viernheim über die 50-Runden- Strecke gehen. Der favorisierte Hammer schied durch einen Sturz aus. Erst in den letzten fünf Runden unternahmen Lorenz und Freudenberg einen Ausreißversuch. Das ganze Fahrerfeld nahm die Verfolgung auf, konnte aber Lorenz(Wallstadt) nicht mehr er- reichen, der von den Zuschauern jubelnd als Sieger gefeiert wurde. Auf den Plätzen folgten Ziegler(Mannheim. Freudenberg (Heidelberg), Dewald und Fleck(Mann- heim). F. Zul den Hundball-Feldem ging es hurt zu Erster Punktverlust TV Großsachsen— HSV Hockenheim 3:9 TSV Viernheim— 99 Seckenheim 7:5 Reichsbahn Sd— TV Laudenbach 13:5 SG Mannheim TV Hemsbach 73 Mit Ausnahme des Spieles bei den Reichs- bahn-Sportlern ging es diesmal in der Be- Zirksklasse hart auf hart. Der HSV Hockenheim sorgte selbst für die alleinige Tabellenfüh- rung durch einen schwer erkämpften Erfolg in Großsachsen. Viernheim hatte mit 99 Sek- kenheim einen schweren Stand, aber es reichte noch zum Sieg. Ebenso bezwang die SG Mann- heim den TV Hemsbach und wurde damit Ta- bellenzweiter. Achtung vor Sd Nußloch TV Bammental— TSG Ziegelhausen 6˙4 98 Schwetzingen— TSV Handschuhsheim 64 TBd. Heidelberg— Germania Dossenheim 4:6 Sd Wiesloch— 8d Nußloch 2·20 waren die Ergebnisse der letzten Begegnungen. Besonders hervorgetan hat sich dabei die Nuß- locher SG., die in Wiesloch mit 20:2 Toren den Tagesrekord aufstellte. VfR Mannheim warf zweistellig VfR Mannheim— Polizei Mannheim. 1 TSV 1846 Mannheim— TV Reilingen TV Edingen— SC Käfertal SV Ilvesheim— 88 Hohensachsen 9 Weinheim— TV Brühl 62 Weinheim IA— VfB Kurpfalz 88 In der Kreisklasse meldet sich erstmals der VfR. der nun einen Teil der früheren Waldhof- spieler zur Verfügung hat. Knapp. aber wichtig war der Sieg von Ilvesheim in Hohensachsen. Die übrigen Ergebnisse kamen nicht uner war- e — V. tet von TV Großsachsen Kreisklasse B ASV Schönau— Mimose Mannheim 122 Msd Manaheim— TSV Neckarau 400 Germania Mannheim— Sd Rheinau 37 ISV Rheinau— As Feudenhein ausgel. Einheit Weinheim— TV Oberflockenbach 7d Wallstadt und Ladenburg in Führung In der dritten Runde der Fußball-Kreis, klasse setzten sich Überall die favorisierten Mannschaften erfolgreich durch. Wallet Wahrte mit einem hohen Sieg über 96 Secken heim seine Tobellenführung, dagegen halte sich Ladenburg beim TSV 1846 mächtig zu wehren, um zu einem knappen Sieg zu kommen. Käfer. tal imponierte erneut durch einen torreichen Sieg über Brühl Auch der Neuling Schriesbein blieb ohne Punktverlust, da er Mannheim 0 schlagen konnte Plankstadt kam bei P80 Seckenheim mit 6˙1 und Neckarhausen gegen Heddesheim mit 5.0 zu hohen Ergebnisse während sich Kurpfalz und 08 Mannheim mi 1:1 trennten. 5 Der Tabellenstand vereine Sp. gew, un. verl. Tore Fkt. SV Wallstadt F FV Ladenburg 3 80 Käfertal 3 ͥͤ] Ey Schriesheim 77 150 Plankstadt ü„11„;ũᷓ; ¼ FV Neckarhausen S ͤĩ 7 D 15 vin Kurpfalz„55 C Fort. Heddesfiem 2 12 7 Fr Seckenheim 1 11 5˙11 20 FV Brühl VVV'Ä e 0 Mannheim 3— 1 2 4 1 07 Mannheim 33325%5%5%ĩ—⁵— 6.10 55 TSV 1840 Nannneim 8— 1 2 4 — 8 3 3:10 0 FC 96 Seckenheim 3 * * 1 Die log böte mo Nimm Oi Stra abwa⸗ 1 8 (trühe derzeit: An MANN. — — Die sch antiqua en Sie Schl uA N — — l — — 0 Joy. ie 1 Sitzer mügur Sle h uber Alge Badi des Baye 25 Rhei in a für im 6. 80 16 8e einkohle, Wird ein Inlands- auf der echneten vorgeleg · Rotter. ferungen Ifrachten lieferun- Exporten in den erzielten gebenen Durch · mgerech · dle m rungszit. zug 2 56,46 DBI rlös für enze von asis der mber bis errechnet gen aut öhe von 7erlschen da eine liese Ze · Maßgabe die Ze. auch die mn. 5 ahäft u einer e heute Fragen der DMl- en Fra · It. Exrich · örterten vielmehr termin- cheinlich er Basis hier 60 ommen prunden, höch- 1 det a chen. diesem 80 Mil- Ve. Anlau⸗ 1948 bis igen in ten, wie tschland en Dol en Dop- a8 kran- dpa 12ů2 4•8 3˙¹ ausgel. ch 7.9 rung Kreis · isierten allstadt Secken⸗ tte sich wehren, Käfer- reichen lesheim eim 1 78 gegen nissen, im mi N 92. 2 S e r 2 S 8 S * 201 Donnerstag, 29. Nr. 21 September 1949 Seite 7 0 Verschiedenes 4 Damenschneiderin nimmt noch Schneiderarbeiten an. Adr. einzus. unt. A 07998 im Verlag. Wer führt Gipserarbeiten aus? An- gebote unter Nr. 08034 a. d. Verlag. Strümpfe, Chemnitz., Makko, Wolle, Einder- u. Herrensocken bietet an: Offerten unt. Nr,. 08031 a, d. Verlag. 2 Sellen- Angebote ö Zuckerwarenfahrik spez. Herstellung gebr. Mandeln— sucht bei den gut. Detailgeschäften bestens eingef., seriöse Vertreter. Angeb. mit Aufgabe v. Referenzen an Libowerk, Lindau a. Bodensee. die Hlogen Froven don mon loben: — 224 460/ k mocht die Putzorbeit bequem, Existenz de Wohnung mollig, ongenehm. Für den hiesigen Bezirk wird e eee 5 5 seriös. Herr ame) zw. 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Vergleichstermin ist am Diens- tag, dem 25. Oktober 1949, 9 Uhr, vor dem Amtsgericht in Mannheim (Holzhaus), gegenüber dem Eisstadion, Zimmer 16. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst Anlagen— sowie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsſcht der Beteiligten niedergelegt. Mannheim, 26. Sept. 1949. Amtsgericht BG 8. Ueber das vermögen der Firma Heinz Koch in Mannheim, früher Insel- straße 10, jetzt Westring 3, Fertigungsbetriebe, wurde heute nach- mittag 15 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Vergleichsver walter ist Dipl.-Kfm. Heinz Bangert, Mannheim, 1 Moselstraße 12, Tel. 507 94. Vergleſchstermin ist am Mittwoch, dem 26. Oktober 1949, vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Holzhaus- beim 5 Eisstadion, Zimmer 8. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst trifft Anlagen sowie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen— sind auf a Berl der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Mann- *: heim, den 26. September 1949. Amtsgericht BG 3. Die Firma Otto Scherzinger, Kommandit- Gesellschaft, Isolierrohre, Pro- file u. Metallwaren in Mannheim-Almenhof, Friedrich-Böttger-Straße 6, 5 nat mit Antrag vom 24. 9. 1949 die Eröffnung des Vergleichsverfahrens zur Abwendung des Konkurses beantragt. Gemäß 5 11 der Vergl.-O. wird bis zur Entscheidung über die Fröffnung des Verfahrens der CCC y d y Diplom-Kaufmann Heinz Bangert in Mannheim, Moselstr. 12, zum vor- 5 läufigen Verwalter bestellt. Mannheim, den 24. 9. 49. Amtsgericht BG 2. Die nachstehend genannten Mannheimer Banken weisen die Be- Malerarbeiten und Tapetenkleben Ehepaar sucht vom 2. 55 9 Atzer von Wertpapieren darauf hin, daß das Wertpapierberei- sauber u. billig A f N 22 ugungsgesetz am 1. 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September 1940/ Die deutschen Ahnfraàuen der Kapkolonie Südafrikaner auf der Suche nach ihren Vorfahren in dem neuesten Band des Jahrbuchs für südafrikanische Geschichte“ hat der be- deutende Historiker und Genealoge Dr. J. Hoge unter dem Titel„Personalia of the Germans at the Cape, 1652— 1806“ zum ersten Male das gesamte erreichbare Quel- lenmateriak über die deutschen Einwande- rer veröffentlicht. Diese umfangreiche Ar- beit wird als einer der wichtigsten Beiträge zur südafrikanischen Ahnenforschung ange- sehen. Hoge stellt an Hand von Kirchen- büchern, Gerichtsakten, Familienchroniken und sonstigen Archiven in dem genannten Zeitraum etwa 14 000 Personen deutscher Herkunft fest, die als Soldaten, Bauern, Handwerker und Beamte der Handelsge- sellschaft an dem Aufbau der Kap-Kolonie während der ersten hundertfünfzig Jahre res Bestehens beteiligt waren. Vielfach sind ihre Familien in der männlichen Gene- ration ausgestorben, existieren aber meist noch in der weiblichen Linie weiter. Einige große Männer der südafrikani- schen Geschichte sind direkte Nachkommen jener ersten deutschen Ansiedler: Präsident Paul Krüger, dessen Vorfahr Jacob Krüger aus Sadenbeck 1714 als Soldat herüberkam und später Landarbeiter wurde; General Hertzog, der von dem Wagenbauer Johann Berthold Hertzog aus Braunschweig ab- stammt, und General Botha, ein Ur-Ur-En- kel jenes Bauernknechtes Friedrich Botha aus Wangenheim, in den sich die Frau sei- nes Arbeitgebers Jan Cornelissen so sehr verliebte, daß sie später bei einer Gerichts- verhandlung voller Stolz sagte, nicht ihr aAngetrauter Gatte, sondern Botha sei der Vater aller ihrer Kinder. Die ein wandernden Deutschen waren, von Ausnahmen abgesehen, durchweg or- dentliche und fleißige Leute, von denen es viele zu Geld und Ansehen brachten. Eine wichtige Rolle spielten die Lehrer und Pfar- rer, die zum Teil recht originelle Käuze gewesen sein müssen. Einer von ihnen mag vielleicht das alte Amorbacher Evangelien- buch aus dem heimatlichen Odenwald hier- her mitgebracht haben, das kürzlich bei Aufräumungsarbeiten in der Oeffentlichen Bibliothek von Kapstadt gefunden wurde. Der zweite Kommandant der Kap-Be- kestigung war Zacharias Wagner(genannt Wagenaar) aus Dresden, der als Offizier der ost- und westindischen Compagnie in fünf- unddreißig Dienstjahren weit in der Welt berumgekommen war. Er schenkte der Ko- lonie ein„Tierbuch“ mit 109 kolorierten Zeichnungen aller Tiere, die er im Kapland beobachtet hatte. Christian Hendrik Per- soon, der Sohn eines eingewanderten deut- schen Kaufmanns, wurde ein berühmter Botaniker und der Begründer der Pilz- kunde. Eine kleine, aber interessante Gruppe von Kap- Siedlern sind die deutschen Ari- stokraten, die, wie es scheint, mehr durch ihre Extravaganz als durch ihre Leistungen aufflelen. Joachim Nikolaus v. Dessin, ein leidenschaftlicher Büchersammler, hinter- ließ eine kostbare Bibliothek, die Dessinian Collection. Baron Carl v. Ludwig legte auf seinem Besitztum Ludwigsburg einen groß- artigen botanischen Garten an und kam täglich in einer Equipage mit sechs herr. lichen weißen Zuchthengsten zur Stadt ge- kahren. Ein nobler Herr, dessen ver- schwenderische Allüren ein beliebtes Ge- sprächsthema waren. Ernst Friedrich von Kamptz verkaufte seine Farm Ravensteyn für 10 000 Rds. an die Compagnie und ging 1786 nach Europa zurück. Ein Querulant, der den Behörden unaufhörlich Scherereien machte. Die Direktoren der Gesellschaft waren daher angewiesen, seine eventuelle Rückkehr in die Kolonie zu verbieten. Auch von dem Baron v. Bleichenröder, der 1803 mit seinem Freund Baron v. Knobel die Gegend bereiste, war man nicht sonderlich erbaut. Diese beiden Herren wollten am Kap phantastische Kolonisationspläne ver- Wirklichen, aber da sie nichts von der Sache verstanden, mißlang alles, was sie an- ingen. Nach den Polizeiberichten muß Bleichenröder ein cholerischer Prahlhans gewesen sein, der sich mit allen Leuten ver- feindete. Grollend verschwand er für einige Zeit, veröffentlichte in Holland zwei Bücher über die Kap-Kolonie, kam dann aber doch wieder und etablierte sich als Bauunternehmer. Seine Tochter heiratete den Baron v. Knobel, dessen Familie heute noch in Südafrika existiert. Kriminelle und Psychopathen waren unter den deutschen Kap- Siedlern nur selten zu finden, und es wurden relativ Wenig Verbrechen begangen. Die Urkunden erwähnen einen gewissen Silberbach, der In einer Bibliothen in Kapstadt wurde kürzlich bei Aufrdumungsarbeiten ein Evangelien buch gefunden, das anscheinend von deutschen Auswanderern im 17. Jahrhundert nach Sud- afrika mitgenommen worden ist. Das Evangeliar, das aus Amorbach stammt, trägt am Schluß eine handschriftliche Eintragung in lateinischer Sprache, die übersetzt etuad folgen- den Wortlaut hat, die im Zusammenhang mit der Mannheimer„Goetz“-Aufführunm inter- Sssunt ist:„Im Jahre des Herrn 1525, am Vorabend von Philippus und Jacobus, wurden Gold, Silber und Edelsteine auf dem Einband dieses Buches gestoklen, und zwar von einem Adligen namens Götz von Berlingen und einem anderen, dem Bauernfükrer Georg von Ballen- berg, von Beruf Metzger, der nach seinen Taten und den Berichten über ihn ein treuloser Mensch war, ein Lump, der nachdem er die eigene Ehre vertan hatte, Geistlichen des Adels und der Herren raubte, das Eigentum der ein Feind des Evangeliums und der Bestim- mungen des natürlichen Rechts, und darüber hinaus ein Zerstörer von Kirchen und geweihten Stätten, und der grausamste Würgeengel.“ Mannheim 1907 bis 1945 Ein neues Buch von Prof. Dr. Friedrieh Walter In Kürze legt Professor Dr. Friedrich Walter die Geschichte Mannheims 1907 bis 1945 vor. Dieses Werk setzt die zum Stadt- jubiläum 1907 erschienenen drei Bände „Mannheim in Vergangenheit und Gegen- Wart“ fort, die ausführlichste und gründ- lichste Darstellung der Geschichte Mann- heims. Der erste Band zeichnet die Geschichte Marmheims von den ersten Anfängen bis zum Ubergang an Baden auf und umfaßt in sorgfältig abwägender Darstellung Ge- schichte, Kunst und Kultur der Kurfürsten- zeit. Der zweite Band schildert das auf- strebende bürgerliche Mannheim bis zur Reichsgründung 1871; der dritte, eine Sam- melarbeit mehrerer Autoren von unterschied- licher Qualität, behandelt die durch die Industrialisierung und Kommerzialisierung gekennzeichnete Zeit bis zum Stadtjubiläaum 1907. a In diesem nun erscheinenden vierten Band spricht Friedrich Walter als Zeitge- nosse und Zeuge einer Entwicklung, die von der Glanzzeit der Stadt über verheerende Kriege und sorgenvolle Nachkriegszeiten in die Hitlerkatastrophe führte. Wie in den früheren Bänden schildert Walter das Schicksal der Stadt mit allen ihren Aus- strahlungen in Wirtschaft, Politik und Kul- tur. Nach den bereits vorliegenden Bän- den über die ältere Zeit Mannheims kann man ein Meisterwerk der Stadtgeschichts“ schreibung erwarten. Es darf auch ange- nommen werden, daß diese Geschichte nicht nur das Geschehen der jüngsten Vergangen- heit getreu schildert, sondern auch den Geist der schwer angeschlagenen Stadt neu be- kestigen wird.“ In diesem Zusammenhang darf erwähnt werden, daß Professor Walter im Oktober ausgewählte Kapitel der jüngsten Geschichte Mannheims öffentlich vorlesen wird. Im Anschluß daran soll die„Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz“ gegründet werden, die unter grundlegend veränderten Zeitverhältnissen Wesentliche Teile der Arbeiten des Mann- heimer Altertums vereins von 1859 fort- setzen, aber auch wesentliche zeitgemäße Bestrebungen übernehmen wird. Ober- bürgermeister Dr. Heimerich schrieb das Geelitwort zu dem im Verlag Fritz Knapp, Frankfurt, herauskommenden Geschichts- Werk. ch Kulturnachrichten Auserlesene Graphik von Edvard Munch zeigt die Galerie Rudolf Propst(Mannheim, Schloß) in einer Ausstellung, die am I. Ok- tober eröffnet wird. Ueber Kubismus spricht am Freitagabend im Mannheimer Amerikahaus Professor Maciet, der als hervorragender Kenner und Deuter des französischen Geisteslebens gilt. Der Vor- trag beginnt um 19.30 Uhr. Dr. Hans Braun, der bekannte Münchener Jounalist, Schriftsteller und Kritiker, wurde an der Universität München zum Honorarpro- fessor für Theaterkritik ernannt. Bis Das Hauptmann- Archiv, über dessen Ver- bleib das Kopfzerbrechen nicht abreißt. soll nach einer Meldung der Münchener„Abend- zeitung“ n die Schweiz gebracht worden sein. Angehörige der Familie Strauß. in deren Villa in Garmisch Kisten mit Gerhart Hauptmanns Hinterlassenschaften aufgehoben wurden, er- klärten einem dpa- Vertreter, daß Benvenuto Hauptmann, der Sohn des verstorbenen Dich- 1697 einen Franzosen erschlagen hat und außer Landes geflohen ist. Jacob Wemmers wurde 1764 wegen Diebstahl und Hehlerei aus der Kolonie verbannt. Magister August Wiedemann ließ sich aus Eifersucht und ver- schmähter Liebe zu einem Mordversuch hin- reißen und endete am Galgen. Gotthilf Leydenberger war lebensmüde und suchte den Tod, indem er einen anderen Menschen tötete. Auf diesem komplizierten Umweg erreichte er seinen Zweck und wurde 1760 hingerichtet. Einige Männer waren notori- sche Trinker und mißhandelten ihre Frauen, Kinder und Sklaven. Der Mangel an weißen Frauen lockte schon frühzeitig unternehmungslustige Abenteuerinnen in die Kolonie, die hier ihr Glück machen wollten. Bereits 1662 tauchte eine alleinstehende Deutsche. die Witwe Catharina Ustings auf. Sie heiratete und begrub am Kap vier Männer— eine Lei- stung, die zu dem Bild dieser zähen, sport- lich durchtrainlerten Amazone paßt. Zum Entsetzen ihrer Zeitgenossinnen trug sie niemals einen Hut, war braunverbrannt wie ein Indianer und pflegte auf ungesattelten Pferden zu reiten. Eine ebenso interessante Erscheinung war Lumke Thoole. die 1724, als Soldat verkleidet, unter dem Namen Johann Theunis am Kap aufkreuzte. Nach- dem sie sich wieder in eine Frau verwandelt hatte, ehelichte sie einen holländischen Siedler. Nach einiger Zeit stellte sich aber heraus, daß sie bereits mit dem Matrosen Thys Geertz verheiratet war— woraufhin die Behörden sie mitsamt ihrer Tochter schleunigst nach Deutschland zurück- schickten. So steigt aus verstaubten Archiven ein bunter Reigen von Gestalten auf, die alle einmal mit Wünschen, Hoffnungen, Sehn- süchten und Plänen in dieses Land einge- Wandert waren. Die meisten sind dort ge- blieben, und ihre Kinder und Enkel schufen eine neue Nation. Wenn wir heute in Süd- afrika Städtenamen wie Heidelberg, Frank- furt, Heilbronn und Hannover antreffen, so ist das nur noch eine Erinnerung an die deutsche Heimat, aus der die Vorfahren herkamen. Eva Patzig „Wie so stark war diese Stimme.“ Zu Karl Wolfskehls 80. Ge Der Name Karl Wolfskehl ist für immer mit dem Stefan Georges verbunden. Die Begegnung zuerst mit dem Werk und dann mit dem Menschen Stefan George war das entscheidende Erlebnis seines Daseins. Er wurde Georges Freund und engster Mit- arbeiter, nicht nur in den„Blättern für die Kunst“, sondern auch als Herausgeber der dreibändigen Sammlung„Deutsche Dichtung“, die unsere schönste Anthologie geblieben ist, der sich nur Rudolf Bor- chardts„Ewiger Vorrat deutscher Poesie“ an innerem Gewicht und geistiger Profilie- rung an die Seite stellen läßt.„Aelteste deutsche Dichtungen“, in Wolfskehls Ueber- setzung, sind in der Ausgabe der Insel bücherei auch in weiteste Kreise gedrun- gen. Die Wirkung seiner eigenen Dichtungen ging mehr in die Tiefe als in die Breite. Wolfskehl war noch bei Stéphane Mallarmé auf dessen berühmten Dienstagen in der Rue de Rome. Der große holländische Dich- ter Albert Verwey begrüßte ihn als„einen dionysischen Menschen, in den Nietzsches Funken flel“, und Hofmannsthal schrieb von ihm, veranlaßt durch seinen„Masken- zug“: „Wie so stark war diese Stimme, Wie so funkelnd dieser Schrei Dröhnend zieht es mich herbei.“ Wolfskehls erste Dichtung,„Ulais“, George gewidmet, wurde von Mallarmé be- geistert begrüßt. Es folgten„Die gesam- melten Dichtungen“ und Dramen, Schatten- spiele und Mysterien. Vor allem aber ist seine Gedichtsammlung„Der Umkreis“ zu rühmen und sein Essaysbuch„Bild und Gesetz, darin er unter anderem Wesent- liches über Jean Paul,„Dämon und Phi- lister“, gesagt hat. Sein populärstes Werk ist die Uebersetzung von de Costers„Ulen- spiegel“, eine Meisterleistung für sich. Gastlichkeit gegenüber allem Geistigen war Wolfskehls Lebensnerv, auch in der unmittelbaren Auswirkung der Leiden- schaftlichkeit seines unermüdlichen Ge spräches. Seine ungeschrieben gebliebenen Lebenserinnerungen würden ein Stück deutscher Geistesgeschichte geworden sein. In seinem Münchner Salon in der Römer- straße in Schwabing traf sich in diesen Jahrzehnten alles, was geistigen Rang hatte. Wolfskehl brachte Friedrich Gundolf zu Stefan George. Der im ersten Welfkrieg gefallene junge Hölderlin-Forscher Norbert von FHellingrath war einer seiner besten Freunde. Und von wie vielen mit Dehmel durchwachten Nächten, von wie vielen Spaziergängen mit Rilke wußte er zu er- zählen! „Die Stimme spricht“ heißt das ge- wichtigste Gedichtbuch Wolfskehls, das erstmals 1934, in schwerster Stunde, er- schien und später in einer Zweisprachen- ausgabe in New Vork neu aufgelegt wurde. Es gehört zu den stärksten religiösen Dich- tungen unserer Sprache, vergleichbar nur einigen Zyklen bei George, den Elegien Rilkes, Rudolf Alexander Schröders„Zwil⸗ Uingsbrüder“-Sonetten und den religiösen Gedichten in Werfels„Schlaf und Er- wachen“. 5 ters. die Kisten vor etwa vier Wochen abholen Heß., daß sie aber wahrscheinlich keine litera- rischen Werte, sondern lediglich persönlichen Besitz enthalten hätten. Es wird in diesem Zu- sammenhang interessieren, daß Pauline Strauß. die Witwe des verstorbenen Komponisten Ri- chard Strauß. für immer in die Schweiz gehen wird Ein neues Erinnerungsbuch Theodor Pliviers, des gegenwärtig in Wallhausen lebenden Auto- ren des Romans„Stalingrad“ ist zur Zeit im Entstehen Das Buch soll das Schicksal von deutschen Fliegern schildern, die während des Krieges über Moskau abgeschossen wurden. „Manege frei“ ist der Titel eines deutsch- französischen Gemeinschaftsflims um den großen Musikclown Grock, der in etwa vier Wochen in München uraufgeführt wird. Sigrid Pawallek, ein dreizehnjähriges Flücht- lingskind aus Schlesien. wurde in Northeim von der Film-Union für den Film„13 unter einem Hut“ verpflichtet. Der neue Filmstar“ ist gegenwärtig mit Fita Benkhoff. Ursula Grabley und Inge Landgut bei Außenaufnah- men am Niederrhein. Ein Agnes-Bernauer-Film wird von der fran- zösischen Filmgesellschaft Bup vorbereitet; mit den Aufnahmen in Tübingen, Bebenhausen und anderen Städten Südwürttembergs zu die- sem Film der den Titel„Gottesurteil“ tragen wird, ist bereits begonnen worden. Die Gebeine des ersten Kölner Erzbischofs St. Anno wurden in feierlicher Prozession aus der Servatius- Pfarrkirche in Siegburg bei Köln in die Abteei der Siegburger Benedik- tiner übergeführt. An den Feierlichkeiten, zu denen hohe kirchliche Würdenträger erschienen waren, nahmen etwa 30 000 Personen teil. „Frederico Generale“, eine Oper des franzö- sischen Komponisten Claude Arien wurde am Sonntag mit dem ersten Preis des in Venedig stattfindenden internationalen Musikwettbe- werbs ausgezeichnet. Mit dem Preis ist ein Geldbetrag von 20 000 Schweizer Franken ver- bunden. An dem internationalen Musikwett⸗ bewerb beteiligten sich Komponisten aus elf Staaten. burtstag am 17. September In Neuseeland, wo Wolfskehl sein letz- tes Lebensjahrzehnt verbrachte, schrieb er unter anderem seine Dichtung„An die Deutschen“, die kürzlich aus dem Nachlaß in 600 numerierten Exemplaren in Zürich erschien. Sie ist ein dichterischer Rück- blick auf die große Wende seines Lebens, eine erschütternde Absage an ein zutiefst geliebtes, aber irregeleitetes Volk. Seine letzten Jahre verbrachte der aus Darmstadt gebürtige Dichter in einem kleinen Zimmer als Pensionär. Er war fast erblindet, konnte selbst weder lesen noch schreiben und blieb auf knappest bemes- sene Hilfe angewiesen. Niemand, der auch nur annähernd seines geistigen Ranges ge- Wesen Wäre, war in diesen Lebensjahren um ihn. Nach fünf Monate währendem Leiden ist er vor etwa Jahresfrist seinem Meister in den Tod nachgefolgt. Nur die paar Menschen, die den Sarg getragen hat- ten, standen an dem Grab in Neuseeland, das jetzt die irdische Hülle dessen birgt, der einst der Getreueste des„Geheimen Deutschland“ gewesen war. Ernst Schönwiese 25 Jahre Büchergilde Cutenberg Die 1933 unterbrochene „Bücher voll guten Geistes, von schöner Gestalt! Bücher die wir lieben und die uns bereichern! Bücher für das schaffende Volk!“ Eine schöne Devise, ein vorbildlicher, hoch zu rühmender Ausgangspunkt für eine Verleger, Autoren und Leser eng umfassende Buchgemeinschaft, die sich, auf jeden Ge- winn verzichtend, allein in den Dienst der Literatur, in den Dienst der Pflege und För- derung eines großen, ewig lebendigen Kul- turgutes stellt. Durch Beschluß des„Ver- tretertages des Bildungsverbandes der Deut- schen Buchdrucker“ und auf Initiative sei- nes Vorsitzenden Bruno Dreßler, war im August 1924 die„Büchergilde Gutenberg“ im Volkshaus zu Leipzig ins Leben gerufen worden. Den Berufskollegen, den Buch- druckern also, sollten mit dieser Organi- sation gute und schöne eigene Bücher ge- geben werden. Bald aber wuchs sie aus zu einer großen, alle Volksschichten umfas- senden Buchge meinschaft, die es bis zum Jahre 1933 auf mehr als 85 000 Mitglieder brachte. Bruno Dreßler, der heute Sjebzig- jährige, und alle seine Mitarbeiter dürfen stolz auf diesen Erfolg sein, denn ihre An- strengungen. sind mit der Aufgabe, vor die sie sich gestellt sahen, gewachsen und über der Breite hat die Güte nicht verloren, hat das Ergebnis ihrer Arbeit nichts an Erlesen- heit und nichts an persönlichem Bekennt- nismut eingebüßt. Es mag nicht jedermanns Sache sein, die freie Auswahl seines Lesestoffes in andere Hände zu geben. Der Büchergilde Gutenberg durfte man sich anvertrauen. Was sie in den Jahren ihres Bestehens— die Zeit, in der sie von der DAF geschluckt worden war, abgerechnet— Herausbrachte, war das Beste aus der Weltliteratur. Es enthielt bedeutende Oberspielleiter Hartmut Boebel scheidet aus n Mannheim verliert einen Wie wir hören, hat der Intendant des Nationaltheaters, Richard Payer, den ver- trag des Oberspielleiters der Oper, Hart- mut Boebel„wegen nicht zu erzielender Künstlerischer Uebereinstimmung“ in bei- derseitigem Einverständnis zum Jahresende gelöst. Diese Nachricht kommt überraschend und wird in weiten Kreisen des Mann- heimer Opernpublikums mit lebhaftem Be- dauern aufgenommen werden. Ohne uns in den häuslichen Meinungs- streit einmischen zu wollen: wir halten das Ausscheiden Hartmut Boebels aus dem Ver- band der Mannheimer Oper für einen be- denklichen künstlerischen Verlust, ganz abgesehen von der durch eine solche tief- greifende Aenderung in der Spitze der Opernleitung hervorgerufenen Erschütterung der internen Situation des Theaters. Die Fassung der Mitteilung der Intendanz scheint bedauerlicher weise keine Möglich- keit einer Beilegung des Falles zuzulassen, und so muß man mit der Tatsache rechnen, daß zum Jahresende einer der wichtigsten Posten unseres Operntheaters verwaist Oder nur interimistisch besetzt sein wird. Hartmut Boebel hat sich in seiner etwa anderthalbjährigen Mannheimer Tätigkeit durch seine von bemerkenswertem künstle- rischen Vermögen zeugenden, von Publikum und Presse anerkannten Operninszenierun- gen starke Sympathien erworben. Mit Hindemiths„Cardillac“ führte er sich sei- nerzeit als Gastinszenator sehr vorteilhaft ein. Er ist alles andere als ein im Konven- tionellen stecken gebliebener szenischer Interpret, vielmehr eine durchaus schöpfe- rische Kraft, deren Inszenierungen selbst da, Wo sie sich ins Problematische vor wagten, rung und zum Teil auch beim„Tannhäl“ dünn gesät, und es dürfte nicht leicit für Hartmut Boebel den rechten Ersah Pnen-H finden. C. O iterpre Kobold eine arg sinnstörende Teufel schulden kommen lassen, indem er kühn ante hauptete, daß in Boebels Inszenierung Nopal.à Zeit zu Zeit der„Tristan“ erschienen gendien, Das ist natürlich barer Unsinn. Diese Püss, merkung gehört vielmehr an den d der Besprechung in den zweiten Sate von dem jahrelangen Verzicht auf Was ei Kunstwerk(„nur der„Tristan“ erschien Zeit zu Zeit“) gesprochen wird. ö dem 3. Oktober, im Heidelberger Te wird von Rudolf Beyer am Flügel bes Werner Göttig. mit der Musik von Jobe Strauß, die in Mannheim uraufgef wurde von Intendant Heinrich Köhler-Hel, für das Hessische Staatstheater Wiesbaden genommen. C often! Notizen über Bücher un Herbert Weichmann:„Alltag h Karl (Ernst-Hauswedell-Verlag, Hamburg, akuor Ein schwungvoll und sehr plastisch gef benes Buch über Amerika. Der Au selbst sieben Jahre in den USA gelebt düdeton: f setzt sich in die Rolle des Neuankömpgkkont und schildert die Lebensgewohnheiten meln gangsformen, den Lebensstandard, die le und die Mentalität, kurz: Amerika az Ntschecl nis. So ist aus eigener persönlicher Frahnsrube ein„Leitfaden für Europäer“ Se worden hasdigsh. die umfangreiche Literatur„Amerika ich es sehe“ um ein weiteres Buch verhene int: une Hermann Uhde-Bernays: Mittler um iumt d. ster.(Leibniz-Verlag. München). Dieser enthält eine Reihe von Aufsätzen und ½ des Nestors der deutschen Kunstges über deutsche Historiker Jakob Bur Jahrg: Gustav Freytag. Hermann Hettner). storiker Hermann Grimm, Georg Deni chard Muther Alfred Lichtwark, He Wölfklin) und Maler Böcklin. Makart Trübner. Liebermann u. a.). die ihren deren Reiz dadurch erhalten. daß zh der Behandelten dem Verfasser persönd kennt oder gar befreundet waren. So sini Bildnisse wahrhaft, con amore“ gezeidme das Buch strahlt eine menschliche Wärm] Stute die ungemein sympathisch berührt. nde de Friedrich Hebbel: In Paris. Briefe und ter a. bücher.(Südverlag, Konstanz). Hebbel hm de Jahr(September 1843 bis September 1840 in diesem schönen Tagebuch- und Brie sein fesselndes Spiegelbild. Gerhard hat die Aufzeichnungen, Briefe und G der Hebbels Entwicklung entscheidenden ser Zeit sorgfältig zusammengetragen. In erhielt der Dichter die ihn tief erschüt Nachricht vom Tode seines Kindes, hier r Lan- bereitete sich die schicksalhafte Trennugſstraun Elise Lensing vor, ein geheimer Vorgag ese K sich in den Gefühlsausbrüchen der Tage 4 86 und Briefe ergreifend enthüllt. In Parz f 1 vollendet der Dichter das Trauerspiel der, Magdalena“, hier schärfte sich Hebbeh Ing, die für das soziale Empfinden der Zeit, uigunstet erfuhr er starke künstlerische Anregung immun! Verkehr mit berühmten Zeitgenossen(u dens s Heine). Die weltoffene„schöne, herrliche E Ge wuchs ihm ans Herz. Daß„sie länger d 18 möge als alle Städte der Welt zusammengele men“, war sein Abschiedsgruß an Par Hut u Band ist mit einer Reihe zeitgenössischer] Das ser Stadtbilder geschmackvoll ausgestafte U gi Aatsmii J. v. d. Goltz:„Die Ergriffenen“. Gergsler Bertelsmann, Gütersloh). Der dem Kresfhmen, Dichter des ersten Weltkrieges zugel Autor, christlicher Lebensschau eng vert wendet sich in diesen fünf Geschichten schönem Ernst und in sauberer Sprache schenschicksalen unserer Tage zu, die, 1 Aud. Verwirrung, plötzlich von der Wahrheit 15 I Be fen werden. Fabse er Kom seine Nor kustadt bertritt Werke der zeitgenössischen deutscher Hlzogen ratur ebenso wie es die Amerikaner In ei London, Upton Sinclair und Sinclair I m den Spanier Ibanez und andere dänlug 2 norwegische und russische Schriftsteller de Ent kannt machte. Als eine Essenz des sich frteien reits als gültig behaupteten literarshren h Schaffens der Völker bot es sich in vonfutigen licher, auch höhere Ansprüche pefri der Gewandung dar. 9 5 Auf dieser Grundlage bereitet n „Büchergilde Gutenberg“ seit Jaht ihren neuen Start vor. Walter Kolbe 1 Erich Kästner, John Knittel, Jack La, William Bolitho, Anna Siemsen und Gogol, Balzac, E. T. A. Hoffmann und i 5 zuletzt Goethe finden sich unter den A alls der ersten 25 Nachkriegsbücher. Man itz (und begrüßt es dankbar), daß die Ling, 1933 80 jäh unterbrochen worden wat,, geführt wird und so gewiß neue, erm gende Erfolge zeitigen wird. Viele in alten Mitglieder haben wieder zur„Bic K gilde Gutenberg“ zurückgefunden, neue“ len in einer großen, dreimonatigen d aktion gewonnen werden. Mit Mark Twains Buch„Mit heizen de Augen“ begann die Büchergilde vor 25% Höhe ren ihre Arbeit. Sie konnte sich keinen Ae Vorle seren Schutzgeist erwählen als die lbeberwand offene Aktivitat, die Volksnähe und de n ter- optimistische Sinnenhaftigkeit und g. 1 zählerfreude Mark Twains, der selbs perlkan seinem Leben Verleger, Autor und aufm kannt. samer Leser war und damit eine Preiel ein. keit verkörperte, unter deren glück Maari, Stern die„Büchergilde Gutenberg“ in. am; Jahren ihrer freien unabhängigen pen 5 bis zur Stunde steht. ew Mitt ollxerse Linie wird fortgeführt 3 7 Athen fähigen Opernregisseur (wie es etwa in einer„Carmen“-Inste fgztrber sichtbar wurde), immer von einer haften künstlerischen Auseinandersenändi Zeugnis gaben und fruchtbare Disku über Mannheims Mauern hinaus au Seine Mozartinszenierungen(, Zaubef und„Entführung!), Saint Saens„S und Dalila“ 1 schütz“, um nur die wesentlichsten Arbeiten zu nennen, waren ausgezel Proben inszenatorischer Begabung. oder auch Lortzings 2 Inge Kk. 1 Rete. Opernspielleiter ommisg Auch befähigte ſchaktsmg ertrete 1 Barer Unsinn 5 0 In unserer„Tannhäuser“- Besprech Berli vom Dienstag hat sich der Drucite Amerika don Pra m br. U Aue ſenteche . Okto irstenm Alexander von Swaine tanzt am Meni Die Operette „Walzerzauber“ von ührt il erster llt For ein gen en n Jah 5