kentlicht unter Lizenz- Nummer Ius 10 twortliche Herausgeber: karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling ktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz fon: 44 151. 44 152, 44 153 onten: Südwestbank Mannheim meine Bankgesellschaft Mannheim escheckkonten: ruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 gshafen a. Rh. Nr. 267 43 N eint: Täglich außer sonntags unverlangte Manuskripte über- t der Verlag keinerlei Gewähr Mannheinner ORG E N Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. 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In er Begrüßungsansprache dankte Dr. d im Namen der bayerischen Staats- kerung kür die Ehre und Aufmerksamkeit, darin liege, daß der neuerwählte Aespräsident seinen ersten Besuch ch nicht lerns zugedacht habe. Das Land Bayern gin die Person des Bundespräsidenten este Vertrauen für ein Streben nach monie zwischen der Ganzheit und den „ hiduellen Einzelbereichen und hoffe, erzeit mit seinem Verständnis rechnen zu en, Dr. Ehard sprach abschließend die nung aus, daß es dem Bundespräsiden- Jr allem beschieden sein möge, mit len Deutschen den ersehnten utschen Friedenstag zu erleben. Nach den Begrüßungs worten des bayeri- n Landtagspräsidenten Dr. Horla cher des Senatspräsidenten Singer dankte Heuß kür den festlichen Empfang. Es m ein Bedürfnis, jetzt, da die Bundes- li Deutschland bestehe. Bayern durch n Besuch die Gemeinsamkeit des Atschen Schicksals zu zeigen. nig. Kü wollen nicht den genormten Einheits nach eischen“, sagte Prof. Heuß,„wir freuen der sprachlichen und politischen Dia- hab' geiſe Aber wir wissen, daß wir, um leben at, die N ünnen, als Nation aufeinander ange- äsindel! Pon sind.“ die A etwas Weil ez schon. 4 Das tschechoslowakische ministerium ließ den Botschaftern e Staaten Protestnoten gegen die Bil- des westdeutschen Staates über- , Die Tschechoslowakei, heißt es in eren, da in Deutschland„deut- Aspirationen auf tsche- owa kis ches Hoheitsgebiet“ aden seien. Die Westmächte duldeten eiungen zur Revision der deutschen ente und zur Abänderung des Be- es über die Ausweisung der Sudeten- ten aus der Tschechoslowakei. lun die rumänische Regierung hat dei en sowjetischen Protest gegen die Er- I deutschen Bundesregierung falossen, nachdem außer Ungarn und n begab dien auch noch Polen bereits ähn- aus IU schritte unternommen haben.„Die Re- zus der rumänischen Volksrepublik“, es in einem am Mittwochabend ver- ihn in müchten Kommuniqué,„ist der Auffas- 5 Holla daß die Bildung einer für die ameri- merstab, de britische und französische Besat- ne gelen Sone Deutschlands zuständigen separa- Adelt def esterune in Bonn durch die US. heute Ab hritannien und Frankreich einen euro- spielen zen Unruheherd schafft, der die fried- ger am Arbeit des rumänischen Volkes und 5 49 europäischer Nationen bedroht. ichen Kon —— Sodekel angton Die amerikanischen Botschafter 0 n osteuropäischen Staaten sind für den ſtlugnein tober zu cl 2 lußheim len wo 8 Konferenz nach London F Waldheh ng bein emston. Das amerikanische Außen- rend Sid ter br asichtist nicht, den bisherigen lei ei der nationalchinesischen Regie- 0 shton Stuart, nach Kanton zurückzu- . reschiedel il ten, Die Verteidigungsminister der a4 110 Jen Be t-Mächte haben sich in ihrer sein g ect öprechung über eine Koordination der 1 In n Anger Segen einen eventuellen sowieti- F Obelhe hertz ikt seeinigt und ihre militärischen AB fee paisen sofort mit der Prüfung stra- rtal 0 ban, robleme beauftragt. 6 Maude Die mit dem Studium des deutsch- 8 5 andel Handelsverkehrs beauftragte deut- 15 lde elsdelegation ist in Montreal einge- 5 Dü gebnisse, mort. In absehbarer n der erbänensation der deutschen Unterneh- ht. Der Pezertide segründet werden, die der Bun- e in Hug denne und dem Parlament als Vertre- g des 14 95 deutschen Unternehmerschaft bera- Seite stehen soll. Reid, 1 . Die Kommandeuse von Bu- itscheidu für Kriese Koch. die zur Zeit im Gefäng- zichsentse tach it verbrecher in Landsberg unter- 5 Pengekan, wird am 18. Oktober in das a Aichach bei Augsburg ge- 0 en. Gegen Ilse Koch sell im Früh- u Gerichte ut. und zwar vor èinem deut- ge dle nt icht verhandelt werden. zen de en des G, Die Abschaktung der Todesstrafe ide Gerichtundgesetz gilt auch für amerika- beten ee in Deutschland scweit ale nach 5 1 punkt setz Recht sprechen. Auf diesen e aber ks fad Corchle chifkere trot 5 ide Pl bei 1 Zeit soll eine cht in Nürnberg in ei 8. 5 erg in einem Gutach- 95 funk Todesurteile in lebenslängliche strafen umwandlelte. dp /UP stellte sich das amerikanische Be- Der deutschen Tragödie nächster eil Heute wird in Berlin die ostzonale„Volkskammer“ gebildet/ Regierungsbildung für 10. Oktober erwartet Berlin. Als Wahlersatz geht die Samm- lung und Veröffentlichung von Stimmen, die rascheste Regierungsbildung fordern, in allen Bevölkerungsschichten der Ostzone und des Berliner Ostsektors rüstig weiter. In manchen, dieser Verlautbarungen wird her- vorgehoben, daß die Westalliierten wohl über Hilfe für Westberlin seit Monaten oder Wochen berieten, die Stadt aber weiter aus- einanderrissen. Stimmen aus dem franzö- sisch besetzten Berlin-Tegel, die sich für die Ostregierung einsetzen, verleugneten nicht ihre Erregung über die anscheinend un- mittelbar bevorstehende Demontage der Borsigwerke, gegen die die UGO erneut Stellung genommen hat. Die Leitungen der CDU und LDP haben im Widerspruch zu zahlreichen Protesten ihrer Mitglieder nunmehr offiziell Ihren Verzicht auf augenblickli- che Wahlen erklärt, doch wünscht die CDU, daß die Regierung ausdrücklich als PTOvIiSsOrisch bestätigt und das Beiwort „Sesamtdeutsch“ weggelassen werde In Kreisen der West-CDU wird hervorgeho- ben, daß der Führer der Ost-CDU, Otto Nuschke, vor wenigen Wochen versichert habe, sein Amt niederzulegen, wenn nicht bis Jahresschluß neue Wahlen stattgefunden hätten. Die durch Gesetz festzulegenden späteren Wahltermine werden frühestens im Frühjahr, möglicherweise aber erst im Herbst 1950, stattfinden. Heute wird sich der„Volksrat“ zur „Volkskammer“ umbilden und die In- kraftsetzung des Verfassungsentwurfes be- schließen. Die ursprünglich geplante Volks- befragung durch Eintragung in Listen ist wieder fallengelassen worden. Am 10. Ok- tober soll die„Länder kammer“ von den fünf Ländern gebildet werden, die als- dann zusammen mit der Volkskammer den Präsidenten wählen wird, der seiner seits den Minister präsidenten bestimmt. Um die Person des Präsidenten de Republik ist noch ein lebhafter Mei- nungsstreit im Gange. Die beiden bſrger- lichen Parteien äußern starke Bedenken gegen die Kandidatur des SED- Vorsitzenden Pieck und präsentieren den LDP-Vorsit- zenden Professor Kastner. Man verweist dabei auf die günstige Wirkung, die Kastners Wahl zum ersten Präsidenten des Oststaates in Westdeutschland auslösen könnte, wo in der Person von Professor Von unserer Berliner Redaktion Heuß ein Mitglied„der westlichen Schwe- sterpartei der LDP an der Spitze der Bundesregierung stehe. Die Einverleibung Ostberlins in den neuen Staat ist zunächst zurück- gestellt worden, um den Charakter der Viermächtestadt bis auf weiteres aufrecht- zuerhalten. Der Minister präsident wird voraussichlich am 12. Oktober seine Kabinettsliste zur Bestaä-⸗ tigung vorlegen und die Regie- rungser klärung abgeben. Un- mittelbar nach ihrer Konstituierung wird die Ostregierung einen Fünfjahres- plan verkünden, der den zur Zeit laufen- den Zweijahresplan ablösen wird. Die festlichen Vorbereitungen für die Ausrufung der Republik sind bereits im Gange. Es sollen u. a. Fackelzüge, Paraden der Volkspolizei, Mas- s endemonstrationen sowie Stafetten- laufe aus den fünf Ländern nach Berlin — . ** D 8 N 0 0 N l te, 8 n, vn, Luliſ zwecks Ueberbringung der Glückwunsch- adressen stattfinden. In einer groß aufgemachten Entschlie- Bung stellt die SED die„Nationale Front“ stark in den Vordergrund, vor allem in Hin- sicht auf deren erhoffte Wirkung in West- deutschland. Es wird von der SED eine all- gemeine Amnestie für ehemalige Mitglieder der NSDAP, soweit sie nicht eine gerichtliche Strafe verbüßen, in Aussicht gestellt. Auch sollen sie un ein- geschränkt in ihre beruflichen Rechte wieder eingesetzt werden. Ausge- nommen ist allerdings die Tätigkeit in der Verwaltung des Innern, der Polizei und Justiz. Gleiche Vergünstigungen werden den früheren Wehrmachtsangehörigen einschlieg- lich der Generale versprochen. In polnischen Kreisen Berlins vird die Bildung der Regierung aufs wärmste begrüßt, weil eine baldige Legalisierung der Oder-Neiße-Linie von ihr Wird. erwaärtet Ne; 2 7 e 8328 OSTZzONERN 2 REGIA Runs 85 0 2 e e 8 g 2 — 1 2 Dos Knusper Rnusper Knäuschen— wer baut wem da ein Häuschen 2 Erhards Kohlenpreise, Hoffnung auf Demontagestopp Bewegte Tage in Bonn. Der Donnerstag war in der Bun- deshauptstadt wieder außerordentlich be- Wwegt. Der Blick ging überwiegend auf den Petersberg, wo in den frühen Morgenstun- den die Außenhandelskommission der Hohen Kommissare zusammentrat, um über das Inter zonenhandels abkommen zu verhandeln. Die Zuversicht des Bundeswirt- schaftsministers Professor Erhard hat sich erfüllt. Die alliierte Kommission beschloß nach eingehender Prüfung, daß keine Einwendungen gegen das Inter- zonen-Handelsabkommen zwischen der Ostzone und der Bundesrepublik Deutschland bestehen. Da dieser Punkt nicht auf der Tagesordnung der Konferenz der Oberkommissare stand, die um 16 Uhr begann, wurden die ent- sprechenden deutschen Stellen dahingehend informiert, daß ihnen die Unterzeichnung freigestellt ist Die deutschen Kohleexportpreis- Vorschläge Die beiden alliierten Kommissionen, der EKohleexportpreis-Ausschuß und die Außen- handelskommission, haben am Donnerstag die deutschen Vorschläge zum Kohleexport- preis an die Hohe Kommission weiterge- leitet. Im einzelnen wird zu den deutschen Vorschlägen bekannt, daß sie eine Staf fe- lung der Kohleexportpreise nach Sorten, Transportentfernung und dem Ab- wertungsgrad der einzelnen Länder vorsieht. Der in dem Memorandum verzeichnete mitt- lere Preis liegt zwischen 12.80 bis 13,10 Dollars je Tonne. Man glaubt deutscher- seits, daß damit den französischen Wün- schen genügend Rechnung getragen ist, die auf 12,75 Dollars je Tonne hinauslaufen, ohne daß die englischen Konkurrenzbesorg- nisse verstärkt wurden. Bei einer Annahme des deutschen Vorschlags liegt der weitere Exportpreis mit 11,80 Dollars immer noch weit unter dem deutschen Angebot. Prof. Erhard, der am Donnerstag auf dem Peters- berg verhandelte, wies bezüglich der alli- ierten Forderungen nach Abstellung dis- kriminatorischer Handelspraktiken darauf hin, daß in der Festsetzung eines niedri- geren Kohlepreises eine beträchtliche Dum- pinggefahr liege. Diese Erklärung wurde von alliierter Seite stark beachtet. Die Bundesregierung hat im übrigen ihre Bereitschaft erklärt, dem Punkt zwei des alliierten Beschlusses zuzustimmen, wenn er Bonn/ Moskauer Kohleabkommen soll Von unserer Bonner Redaktion auf internationaler Ebene Gültigkeit erhalte. Es wurde weiterhin bekannt. daß mit einer Revision der Verein- barung über den deutschen Kohle- export, die in Moskau 1947 beschlossen wurde, gerechnet werden darf. Die Berechnungen der deutschen Sach- verständigen über EXPO Tt verluste im Zusammenhang mit der Kohleexportpreis- gestaltung haben im übrigen ergeben, daß selbst bei Einbeziehung aller Möglichkeiten die Jahresverluste nicht über 5 bis 10 Millionen DM hinausgehen werden. Demontagestopp? Wie man erfährt, hat der amerikanische Journalist O. P. Armstrong eine lange Aussprache über die Demontagefrage mit dem amerikanischen Oberkommissar Me- CIoy gehabt. Armstrong, der als Privat- mann in Deutschland weilt, erklärte, daß die Beseitigung der Demontage eine Aufgabe sei, der er sich mit ganzem Her- zen annehme,. Er habe deutsche Vorschläge Mecloy vorgelegt. Ueber den Verlauf der Besprechungen, die streng vertraulich ge- wesen seien, könne er aber nichts sagen. Ueber die deutschen Vorschläge erfährt man, daß sie zwei Möglichkeiten vorsehen. Die eine, die am stärksten im Vordergrund steht, geht dahin, daß neue Werkanlagen an von den Alliierten zu bestimmende Länder ge- liefert werden, und zwar in demselben Um- fang wie bei einem Stopp der Demontagen deutsche Werkanlagen erhalten bleiben. Der andere Vorschlag greift erneut den Gedan- ken der Internationalisierung auf, wobei die betroffenen alliierten Länder und Deutsch- land gemeinsam die Treuhänderschaft für die Werke übernehmen. Bei Annahme der deutschen Vorschläge halten es auch alliierte Beobachter für durchaus möglich, daß mit einem De- montagestopp in nächster Zeit— man spricht von 14 Tagen— gerechnet werden kann. Berlin-Frage vor dem Kabinett In einer der nächsten Kabinettssitzungen sollen die notwendigen Hilfsmaßnahmen für Berlin beraten werden. Die Lage in Berlin, so erklären Berliner Abgeordnete im Bun- deshaus, Sei mehr als ernst. Sie ver- weisen darauf, daß für Freitag die Verlcün- dung der deutschen demokratischen Repu- blik durch den Volksrat bevorsteht, der Ber- revidiert werden lin zur Hauptstadt erwählt hat. Die 250 Mil- lionen DM, die der Stadt Berlin für 12 Mo- nate gewährt wurden, sind bereits inner- halb von zehn Monaten, und zwar bis Ende Oktober verbraucht. Die Bundesregierung steht vor zwei Finanzierungsproblemen., Ein- mal ist die Berliner Stadtverwaltung, die über starken Steuerausfall und die ansteigende Arbeitslosig⸗ keit klagt, finanziell zu unterstützen, auf der anderen Seite gilt es, der Berliner Indu- strie durch Aufträge und Kredite zu helfen. Queuilles Rücktritt angenommen Paris.(UP) Der Präsident der französi- schen Republik Vincent Auriol nahm das Rücktrittsgesuch des Ministerpräsidenten Henri Queuille und seines Fabinetts An. Die Entscheidung des Präsidenten wurde in einem Kommuniqué veröffentlicht. Darin heißt es, der Präsident habe den Rücktritt „nicht ohne Bedauern“ angenommen. Aus dem Kommuniqué geht hervor, daß Auriol dem Ministerpräsidenten am Mitt wochabend einen Brief zukommen ließ, in dem er ihn darum ersuchte, seinen Ent- schluß wenn möglich doch noch zu revidie- ren und im Amt zu bleiben. Queuille habe diesen Brief Donnerstagvormittag be- antwortet und erklärt, wegen der Diffe- renzen innerhalb seines Kabinetts über die Preis- und Lohnfrage sei es ihm unter kei- nen Umständen möglich, die Regierung wei- ter zu führen. Präsident Auriol ist am Donnerstag nachmittag aus Rambouillet nach Paris zu- rückgekehrt, um die Besprechungen über die Bildung einer neuen Regierung aufzu- nehmen. Herriot, der Präsident der Natio- nalversammlung, traf ebenfalls am Don- nerstag von Lyon aus mit dem Flugzeug in Paris ein, obwohl er zur Zeit krank und bettlägerig ist. Auch der Präsident des Rates der Republik, Monner ville, wird in Paris erwartet. Außenminister Sehuman bestieg am Donnerstag in New Vork den Ozeanclippel nach Paris, während Innenminister Moch von Rom, wo er Besprechungen mit sei- nen italienischen Kollegen führte, abgeflo- gen ist. Verteidigungsminister Ra madier wird bis zum Wochenende an den Atlan- tikpakt- Besprechungen in den USA teilneh- men. In Pariser politischen Kreisen bildet sich immer mehr die Ueberzeugung beraus, daß das Schreiben Daniel Mayers an Mini- sterpräsident Queuille von diesem als will- kommene Gelegenheit ergriffen wurde, sei- nen Riicktritt zu erklären. Queuille sei in seinen wirtschaftlichen Plänen unversehens von der vollen Wucht der Pfund a bwertung getroffen worden und habe diesem Stoß nicht ausreichend zu begegnen gewußt. Die Presse ist sich darüber einig, daß die jetzige Regierungskrise wegen der bestehenden Mehrheitsverhältnisse schwer zu lösen sein wird. Außenminister trafen sich ergebnislos New Tork.(dpa) Die Außenminister der Vereinigten Staaten, der Sowjetunion, Groß- britanniens und Frankreichs kamen am Don- nerstag erneut zusammen, um über den österreichischen Staatsvertrag zu beraten. Man nimmt an, daß es die letzte Beratung der Außenminister über dieses Thema sein wird. Die Außenminister trennten sich nach kast zweistündiger Sitzung, ohne daß ein Uebereinkommen erzielt wurde. Die Sonderbeauftragten für den österrei- chischen Staatsvertrag werden die Verhand- lungen am kommenden Montag fortsetzen. Inter zonenhandelsabkommen wird Samstag unterzeichnet Frankfurt.(dpa) Das Interzonenhandels- abkommen zwischen den Westzonen und der Sowjetzone wird voraussichtlich am Samstag in Frankfurt unterzeichnet werden. Der Ver- treter der deutschen Wirtschaftsxkommission der Sowjetzone, Orlopp, wird sich am Freitag nach Frankfurt begeben. Minister Stoß: Gefreideversorgung gesichert Verwaltungsreform ja, aber selbständiges Ministerium für Ernährung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Landwirtschaftsminister Hein- rich Stoß hat sich in einer Pressekonfe- renz hinsichtlich der Ernährungslage Würt⸗ bemberg-Badens optimistisch geäußert. Die Brotgetreide versorgung, so sagte der Mini- ster, sei infolge der guten Ernte als ge- sichert zu betrachten. Bis 30. September seien 70 000 t Getreide abgeliefert worden gegenüber nur 11 049 t im gleichen Zeit- raum des Vorjahres. Infolge der trockenen Witterung könne dagegen die Kartoffelver- sorgung des Landes nur mit Hilfe überge- bietlicher Lieferungen sichergestellt wer- den. Vom Bund aus würden aber auch hier keine Schwierigkeiten erwartet, Das Gleiche gelte für die Vieh- und Fleischversorgung, die immer mehr gelenkt werden solle. Emme endgültige Aufhebung der Bewirtschaftung hält Minister Stooß aber erst dann für angebracht, wenn es möglich sein werde, pro Kopf der Bevölke- rung 1500 bis 2000 g Fleisch aufzurufen. Der „Sättigungsgrad“ sei bei der jetzigen Ration von 800 g noch nicht erreicht, und es sei auch noch nicht klar erkenntlich, bei wieviel Gramm er liege und wo die Kaufkraft der Bevölkerung aufhöre. Stooß kündigte weiter an, daß ab 1. Oktober 1949 in den Westge- bieten zunächst bis zum 31. Dezember d. J. einheitlich 1500 g Zucker ausgegeben wer⸗ den würden. Forderungen der zuckerver- arbeitenden Industrie auf Freigabe von Scho- kolade und anderen Süßigkeiten wolle man möglicherweise durch die Ausgabe von so- hobenen Vo sicht zu ke genannten Globalkontingenten nachkom- men, um drohende Entlassungen vermeiden und den schwarzen Verkauf von ausländischer Schokolade eindäm- men zu können. Zur Verwaltungsreform äußerte der Landwirtschaftsminister, er gebe grund- sätzlich seine Zustimmung zu den vom Mi- nisterpräsidenten vorgesehenen Spar maß- nahmen, 2z. B. zur rigorosen Verringerung des Beamten und Angestelltenapparates. Sein Ministerium habe seit der Währungs- reform bereits 160 Kräfte entlassen. Er trete jedoch für ein selbständiges Mi- nisterium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten ein, da die großen Aufgaben der Steigerung der Lei- Stungs fähigkeit der Landwirtschaft, des Wiederaufbaus der Forsten und der Durch- führung der Bodenreform nicht von einem Anhängsel eines anderen Ministeriums“ durchgeführt werden könnten. Schließlieft erklärte der Minister zu den gegen das dwirtschaftsministerium er- ürfen im Zusammenhang mit 0 zeß5, die Oeffentlichkeit Urteilung dieses Falles vor dem Frank- solle sich bei Augen halten, hit welchen Schwierigkeiten * in den Jahren 8 s Hungers gerade sein Mi- nisterium ing pe eller und sachlicher Hin- hatte. Die weit über wie seiner Mitarbeiter habe in iger und treuer Arbeit rest- los ihre Pflicht getan. „„ 2 Seite 2 MORGEN 2 25 Freitag, 7. Oktober 1949 14 5 ORGE Kommentar 18 Freitag, 7. Oktober 1949 Vor zwei deutschen Regierungen Der Zeitpunkt für die Bildung einer deutschen Regierung in Berlin ist zweifellos nicht ohne Vorbedacht gewählt worden. Wenn heute mittag der Volksrat der Sowjet- zone zusammengetreten ist. um„im Wege der nationalen Selbsthilfe“ sich in eine Provisorische Volkskammer umzubilden, die eine„verfassungsmäßige“ Regierung auf- Stellt, so ist dabei gewiß der Wille der sowjetischen Besatzungsmacht maßgeblich gewesen, dem Faktum von Bonn ein eben- solches Faktum brutum in Berlin entgegen- zusetzen und man braucht sich wohl nicht lange den Kopf zu zerbrechen. um sich an künf Fingern abzuzählen. warum dies nicht schon vor Tagen zugleich mit der Bildung der Regierung Adenauer geschehen ist. Der Vorwurf des Separatismus ist ein zu ge- Wichtiges politisches Argument, als daß sich dies der russische Schachspieler hätte ent- gehen lassen. Schließlich kommt es im beliebten diplomatischen Spiel im Krieg wie im Frieden darauf an, den Gegner zu zwingen, den ersten Schritt zu tun und den Streit vom Zaun zu brechen. 5 Aber noch ein anderes mag für die Ver- 26gerung einer solchen Regierungsbildung Wesentlich gewesen sein. Man wollte offen- bar die psychologischen Wirkungen der Bonner Regierungsbildung erst abwarten, sehen, mit wieviel Begeisterung oder Ab- lehnung Adenauer aufgenommen würde, ehe man sich selbst zur Kabinettsbildung auf- raffte. Der Entschluß. nun mit den eigenen Plänen herauszurücken, beweist, daß man in Ostdeutschland mit dem Ablauf der Dinge im Westen nicht ganz unzufrieden ist, ins- besondere kommen dabei die Schwierig- keiten in den Kohlepreisverhandlungen und den Demontagen, mit denen das Kabinett Adenauer zu kämpfen hat., sehr zu paß. Triumphal verkündigten die Propagandisten des Ostens, daß die Alliierten je selbst deutlich genug werden liegen, daß sie die Bonner Männer nur als Marionetten an- sahen und ihnen keine souveränen natio- nalen Vollmachten einzuräumen gesonnen seien. Ob umgekehrt die Sowjetmacht einer Berliner Nationalregierung solche Zuge- stäncnisse zu machen bereit ist. wird sich erweisen. Einstweilen spricht man im Bannkreis von Berlin davon, daß diese kommende Nationalregierung des Ostens allerhand ge- Waltige Werbemittel in der Hinterhand Habe, so die Räumung ihrer Zone von den Besatzungsstreitkräften, das Zugeständnis einer eigenen deutschen Außenpolitik, Ab- schluß eines Friedensvertrages und andere, insbesondere wirtschaftliche Begünstigun- gen. Wieviel davon auf dem Papier steht und was echte Abmachungen sein werden, auch das wird sich erst erweisen müssen. Im Augenblick wäre es jedenfalls ver- fehlt, die Dinge zu bagatellisieren. Es ist durchaus nicht so, wie gewisse Leute, die das Gras wachsen hören., bisher gemeint haben, daß die Sowjetunion Deutschland von seinem Programm angesichts der Revo- lution in China abgeschrieben habe und darum wünsche, seine Kräfte aus der öst- lichen Besatzungszone zurückzuziehen, Das Gegenteil scheint eher zu stimmen, daß nämlich dem Zug im Osten ein Zug im Westen korrespondieren wird. Die Reini- gung, die die kommunistische Partei augen- blicklich in ihren Reihen vornimmt, weist darauf hin, daß die Zeit des ruhigen Sammelns dort vorüber ist und daß die Kaders zur politischen Offensive formiert Werden, Wenn man daher in der bürger- Uchen Welt die Vorgänge in der Ostzone noch immer mit einer leichten Ironie und als pures Machwerk propagandistischer Natur anzusehen beliebt, so könnte das sich sehr bald als gefährlicher Leichtsinn er- weisen, Jedenfalls ist nun der bedauerliche Zu- stand eingetreten, daß die Zerspaltung Deutschlands, die bisher gegen unseren Willen eine Realität war. nunmehr auch mit unserem Willen zu einer staats- rechtlichen Realität geworden ist. Deutsch- land West und Deutschland Ost werden damit gewissermaßen füreinander zu Aus- land, wenn auch die Regierungen beider- Seits sich alle Mühe geben, sich als gegen- seitige Exilregierungen zu statuieren. Für den gewöhnlichen Sterblichen bleibt die traurige Wirklichkeit, daß er vor Schlag- bäumen steht und seiner eigenen Mutter, seinen Brüdern und Kindern nicht einmal die Hand reichen kann. Und das wird ein ständig unhaltbarer Zustand bleiben, wie- vie! Staatsakte auch immer geschehen Mögen. W. S. Südbaden noch ohne Haushaltsplan Freiburg.(ft.-Eig.-Ber.) Der südbadische Landtag hat in seiner letzten Sitzung ein- stimmig einem Antrag des Haushaltsaus- schusses zugestimmt, in dem die Regierung ersucht wird, in der nächsten Sitzung des Hauses eine ausführliche Darstellung der Schritte zu geben, die bei der Besatzungs- macht unternommen wurden, um die Ge- nehmigung zur Beratung des Haushaltsvor- anschlags 1949/50 im Landtag zu erwirken. Der badische Landtag, so heißt es in dem Antrag, könne die Tatsache, daß nach Ab- lauf eines halben Haushaltsjahres die Haus- Haltberatung im Plenum nöch nicht habe aufgenommen werden können, nur als Vor- enthaltung seiner vornehmsten verfassungs- mäßigen Pflichten und Rechte bezeichnen. Nur noch vier Ministerien in Rheinland-Pfalz Koblenz.(dpa) Ministerpräsident Alt- meier erklärte vor dem Landtag von Rheinland-Pfalz in Koblenz, die Landes- regierung werde in der nächsten Landtags- sitzung Vorschläge unterbreiten, um die Zahl der Ministerien herabzusetzen. Diese Erklärung Altmeiers war eine Antwort auf einen FDP- Antrag, die Landesregierung 30 Umzubilden, daß außer dem Ministerpräsi- denten nur noch vier Ministerien bestehen bleiben. London sucht eine neue„Deutschlandlinie“ Laßt Taten folgen, fordert die Presse/ Angst vor Prestigeverlust London. Trotz der internationalen Hoch- spannung hat man in politischen Kreisen Londons in den letzten Tagen noch die Zeit gefunden, sich darüber klar zu werden, dag man gegenüber Deutschland langsam zu einer neuen politischen Linie kommen muß. Diese Erkenntnis kam offenbar aus Anlaß des Konfliktes über die D-Mark-Abwertung, bei dem sich herausstellte, daß Westdeutsch- land jetzt nicht nur über geeignete Spre- cher, sondern auch über ein Forum ver- kügt, seinen Standpunkt darzulegen, und daß sich so auch für die Westalliierten das Verhältnis und die Formen des Verkehrs ändern müßten. So einflußreiche Blätter wie die„Ti- mes“, Manchester Guardian“ und der„Observer“ liegen denn auch in ihren Stellungnahmen zum Deutschlandproblem in den letzten Tagen die Frage an ihre Re- gierung durchblicken, ob die seinerzeit ge- gebene Zusage, daß das britisch- deutsche Verhältnis nach Bildung einer westdeutschen Regierung auf neuem Boden gestellt wer- den soll, ernst gemeint gewesen sei. Wenn es ernst gemeint war, dann sei es ange- bracht, den Worten bald die Tat folgen zu lassen. Nun hat es nach Informationen aus unter- Von unserem KW- Korrespondenten richteter Seite den Anschein, als bereite die britische Regierung hier einen Stellungs- wechsel vor. Denn auch in britischen Regie- rungskreisen hat man das Gefühl, nach Bil- dung der westdeutschen Regierung sei es umangebracht, auch weiterhin über Partei- kunktionäre auf dieser oder der anderen Seite die gegenseitigen Fragen zu erörtern und die Wünsche der beiden Völker zu koordinieren. Aber was die Durchführung des britischen Wunsches auf Normalisierung des britisch- deutschen Verhältnisses und Ahtragen der Spannungen vor allem hemmt, ist die De- montagefrage. Die britische Regierung steht weiter auf dem Standpunkt, daß sie der unberechtigte Vorwurf treffe, der allei- nige Demontageunternehmer in Deutschland zu sein, denn diese Maßnahmen gingen auf Westalliierten Beschluß zurück, und es sei reiner Zufall, daß sich die zu demontieren- den Werke ausschließlich in der britischen Zone Deutschlands befänden. Aber London sieht ein, daß diese Frage gelöst wer- den muß, und Außenminister Bevin soll sich deshalb auch nicht gesträubt haben, das Demontageproblem zu Anfang des Jahres 1950 neu zu besprechen, um unter Umständen den Abbau der dann noch nicht demontierten Werke einzustellen, wie es die Vereinigten Staaten und Frankreich vorschlugen. Der Suezkanal wird zweigleisig In 15 Monaten soll die neue Fahrrinne fertig sein Amsterdam. Als im November 1869 der Suezkanal der Schiffsbenutzung übergeben wurde, ergab es sich sehr bald, daß seine Breite für den sich mehr und mehr ent- wickelnden Schiffsverkehr nicht hinreichte. Man wußte sich in dieser Schwierigkeit nicht zu helfen, da die Bodenbeschaffenheit es nicht erlaubte, den Kanal überall gleich- mäßig breit zu bauen. Erst jetzt ist man auf den Gedanken gekommen, auf der Strecke zwischen Kant ara und El Fer- dan einen zweiten Kanal anzulegen, der zu dem Suez-Durchstich parallel verlau- ken soll. Die Grabungsarbeiten sind von der Compagnie Universelle du Canal Maritime de Suez soeben vergeben worden und zwar an eine holländische Firma, die Amster- damer Ballastgesellschaft. Die Anlagekosten für dieses Projekt wurden mit 2200 Millio- nen Franken bzw. 22 Millionen Gulden fest- gesetzt. Die Ausschachtungsarbeiten sollen 15 Monate in Anspruch nehmen, Die dafür benötigten Maschinen kommen zum Teil aus Nantes, wWo sie für die Erweiterungsbauten des Hafens verwendet wurden, und zum anderen Teile aus Holland. Sie befinden sich bereits auf dem Wege zu ihrem neuen Verwendungsort. Auch die beim Bau be- schäftigten holländischen Arbeiter und In- genieure haben sich schon auf die Reise ge- macht. Zwölf Millionen Kubikmeter Sand müs- sen aus der ägyptischen Wüste ausgeschach- tet werden, Ein zweites großes Wasserbau- werk, das in diesen Tagen einer Gruppe holländischer Firmen zufiel, dient der Mit- hilfe bei der Anlage eines riesigen Nilstau- damms, der am Oberlauf des Stroms, bei den Owen- Wasserfällen in Uganda, also unter dem Aequator, errichtet werden soll. Der Damm wird eine Länge von 900 m, eine Höhe von 8 m erhalten und 3 639 540 Pfund Sterling kosten. Die erste Anregung zu dem Plan gab Winston Churchill, der schon vor 40 Jahren nach einem Besuch am Oberlauf des Nil geschrieben hatte:„Was für eine schöne Sache wäre es doch, wenn man den uralten Nilstrom seine Reise da- durch beginnen lassen könnte, daß man ihn durch eine Turbine tauchen ließe.“ Der Damm, durch den das Wasser des Viktoria- sees auf einen höheren Stand gebracht wird, gewährleistet nicht nur die Erzeugung un- geheurer, für die Industrie nützlicher elek- trischer Kräfte, sondern auch eine Re- gulierung des Nilpegels, mit der die sieben fetten und die„sieben mageren Jahre“ Aegyptens endgültig der Vergangenheit an- gehören werden. Interpress Voraussetzung für ein Niederschlagen des Demontageprozesses wäre allerdings nach Ansicht britischer Kreise, daß bis dahin a uch von deutscher Seite eine At- mosphäre im Demontagestreit geschaffen wäre, die England nicht mit der heiklen Prestigefrage belasten würde. Jedenfalls wächst in London die Einsicht, daß die Demontage in Westdeutschland das wichtigste Hemmnis für jene„neue Linie“ ist, die man politische mit der westdeutschen Bundesregierung gehen möchte. Ein neuer Deutschlandkurs ist aber angesichts der französischen Bemühungen, sich zum„Eini- ger des Kontinents“ aufzuschwingen, aus Wirtschaftlichen und politischen Gründen in gleicher Weise wichtig. Die Anti-Demontage-Tendenz im US-Senat Paris.(dpa) Zu dem Antrag der 44 Sena- toren auf Einstellung der Demon tage in Westdeutschland schreibt die Pariser Ausgabe der„New Lork Herald Tribune“ am Donnerstag, daß mehr als 50 Senatoren die Eingabe unterzeichnet hätteg, wenn genügend Zeit dazu gewesen wäre. Da der Senat 96 Mitglieder zählt, wäre dies die Mehrheit). Einen besonders nachteiligen Eindruck hat nach Ansicht des Blattes auf den ameri- kanischen Senat gemacht, daß die gegen- wärtige britische Demontagepolitixk weit- gehend auf eine Verschrottung deutscher Industrieanlagen hinausläuft, von der kein kriegsgeschädigtes Land einen Nutzen trägt. Das amerikanische Außenministerium sei tie beeindruckt, daß sich gerade die einfluß- reichen Senatoren für die Einstellung der Demontage ausgesprochen hätten. Die SA Regierung körme die Eingabe nicht über- gehen, da sie für die Bewilligung weiterer Geldmittel für das Militärhilfsprogramm auf die Mitarbeit der Unterzeichner angewiesen sei. Die Fortsetzung der Demontagen mache auf die amerikanische Oeffentlichkeit einen kast ebenso abträglichen Eindruck wie Auf die Arbeitslosen in Deutschland. Der Zugräuber aut dem Wagendach Aufregende Jagd im Stockholm Basel-Expreßg Kassel.(up) Beamte der Babhnkriminal- polizei haben nach aufregender, verwegener Jagd auf den Dächern des durch die Nacht jagenden FD 276 in der Nähe von Bebra einen Mann festgenommen, der wohl der Urheber zahlreicher Diebstänlè im Expreß Stockholm Basel sein dürfte, die sich in letzter Zéit ereigneten. Es handelt sich um den 23jährigen Jugoslawen Milorad Cas tra dove, der im April dieses Jahres mit einem gültigen Demobilisierungsschein nach Deutschland gekommen war. Er hatte auch eine deutsche Kennkarte bei sich, an der nichts zu beanstanden war. Die in den letzten Wochen durch den Diebstahl von wertvollem Schmuck in dem internationalen FD 276, der stark von Rei- senden aus den skandinavischen Ländern besetzt ist, eingeleiteten Untersuchungen waren ohne Erfolg geblieben, niemand hatte den Dieb zu Gesicht bekommen, da er sich nur während der Nacht an die Gäste der Schlafwagen heranmachte. Für die deutsche Bundesbahnpolizei ging es darum, den Ruf der Sicherheit der Züge im deutschen Ge- biet, der durch die fortwährenden Dieb- stähle beim internationalen Publikum sahr gelitten hatte, wieder herzustellen. Die Züge standen daher unter ständiger Kontrolle. Da die eingegangenen Personalbeschreibun- gen sehr unklar waren, hatte man im August drei Jugendliche aus der Ostzone als mutmaßliche Täter festgenommen, sie aber nach erwiesener Unschuld wieder lau- fen lassen. In der Nacht zum 3. Oktober nun be- merkte der wachhabende EKriminalbeamte den Schatten eines Mannes, der auf leisen Kreppsohlen durch die Gänge des Zuges gchlich und im letzten Wagen, in dem die internationalen Reisenden schliefen, die Gangbeleuchtung herausschraubte. Nach Mitteilung des Kriminalbeamten hatten die mitfahrenden Beamten einen eleganten, etwas salopp gekleideten Mann in Göttingen gesichtet, der auf der dem Bahnsteig abge- wandten Seite in den Zug gestiegen und dann verschwunden war. Als das Licht im letzten Wagen ausging, begaben sich die Kriminalbeamten auf die Suche. Der Un- bekannte wurde auf dem äußeren Trittbrett des mit großer Geschwindigkeit dahinrasen- den Zuges gefunden. Ein Kriminalbeamter offnete die Tür, um den sich draußen Anklammernden herein- zuziehen. Dieser aber schwang sich trotz der hohen Geschwindigkeit des Zuges auf das Wagendach. Der Beamte folgte ihm und es gelang ihm, den Fliehenden am Bein zu fassen und nach erbitterter Gegenwehr mit äußerster Anstrengung herunterzuziehen. All dies ging vollkommen lautlos vor sich, ohne die Reisenden zu wecken. Bei der Durchsuchung des Festgenom- menen fand man wertvolle Schmuckstücke, die darauf hin wiesen, daß er an den Dieb- stählen beteiligt gewesen ist. Man hofft, mit der Festnahme dieses Jugoslawen mög- licherweise einer internationalen Bande von Eisenbahnräubern auf die Spur gekommen zu sein. Diplomatie im Auftrag des Herzens Gräfin Melanie v. Bismarek— der„Engel der Internierten“ Der Fall des deutschen Zollbeamten H., der demnächst vor einem französischen EKrlegsverbrechertribunal verhandelt wird, sah lange Zeit für den Angeklagten hoff- nungslos aus, bis eine mutige junge Frau sich seiner annahm. Unter Schwierigkeiten schaffte sie aus der Schweiz entlastendes Material heran. Der Angeklagte sieht jetzt seinem Prozeß ruhig entgegen, aber er wird dem rettenden Engel nicht mehr danken können: Gräfin Melanie von Bismarck, der „Engel der Internierten“, verunglückte mit mrem Mann, Graf Gottfried von Bismarck, tödlich bei einem Autozusammenstoß am 14. September zwischen Rotenburg und Ver- den an der Aller. Auf einer Lichtung, etwa hundert Schritt entfernt vom Bismarckmau- soleum in Friedrichsruh, liegt sie neben Mrem Mann bestattet. Gräfin Melanie von Bismarcks Name wurde in der Oeffentlich- keit wenig genannt. Um so bekannter war er seit Jahren im Hilfswerk der evangelischen Kirche, bei internationalen Organisationen und alliierten Stellen, bei Diplomaten, Mili- tärgouverneuren und Militärtribunalen, in Gefangenen- und Interniertenlagern. In den Tagen der Pariser Außenministerkonferenz nahm die Gräfin als einzige deutsche Frau an den Empfängen teil. Die scharmante 33 jährige Gutsherrin von Aumühle bei Ham- burg machte bei solchen Gelegenheiten nicht nur Konversation, sondern verfolgte zielbe- wußt ihre Aufgabe, Als sie im Juli Außenminister Schuman in seinem Arbeitszimmer am Quai d'Orsay aufsuchte, war in der Hauptsache auch nur von dieser Aufgabe die Rede. Einer ihrer ausländischen Gesprächspartner sagte ein- mal:„Madame, Sie setzen sich für Kriegs- Verbrecher ein. Ihre Sympathien sind son- derbar. Wenn Ihre Schützlinge Kriegsge- fangene wären, könnten Sie unserer Hilfe . sein— aber Kriegsverbrecher nein!“ Sie ließ sich durch solche Widersprüche nicht entmutigen oder abschrecken, denn sie glaubte, daß nicht jeder als Kriegsverbre- cher angeklagte Deutsche wirklich ein Kriegsverbrecher sei. „Meine schwester tat immer, was schwie- rig und unpopulär war“, gestand Gräfin Hoyos, die Schwester der tödlich Verunglück- ten in Aumühle. Zum mindesten begann die Gräfin diesen Grundsatz während des zweiten Weltkrieges ganz energisch zu be- folgen, Damals half sie ungezählten ir Deutschland internierten Kriegsgefangenen und Franzosen. Manchen, der sich schon verloren gab, rettete sie aus der Vernich- tungsmaschinerie der Himmlerschen Polizei, bis sie selber im Zusammenhang mit dem 20. Juli als Sippenhäftling ins Gefängnis gesperrt wurde. Was sie in jenen Jahren getan hat, vergessen ihre französischen Schützlinge nicht. Sie durfte der Hilfsbereit- schaft zahlloser einflußreicher Franzosen für immer gewiß sein, und Gräfin Bismarck nahm sie nach der Kapitulation auch in An- spruch, denn in Zellen und Lägern gab es unzählige Deutsche, die unschuldig wegen irgendwelcher Kriegsverbrechen angeklagt waren, Es gab keine deutsche Regierung, und die deutschen Internierten hatten kei- nen Rechtsstatus. Auf Grund einseitiger Beweisaufnahmen wurden Urteile gefällt. Auslieferung an andere Staaten erfolgte nach Gutdünken, doch unablässig drang Gräfin Bismarck darauf, endlich rechtliche Verhältnisse zu schaffen, Sie ließ ihre Aus- lands verbindungen spielen und erreichte durch Briefwechsel und Vorsprachen, daß sich das internationale Rote Kreuz der Inter- nierten, Ausgelieferten und Verurteilten annahm. Ihrer Initiative ist es zu danken, daß im Februar 1948 endlich ein Ausliefe- rungstribunal geschaffen wurde, und Deut- sche nicht mehr ohne Prüfung ihres Falles an andere Staaten ausgeliefert werden. Auf ihr Eingreifen hin befaßten sich Englands Unter- und Oberhaus mit Rechtsmißständen. Interpellationen an die britische Regierung Waren die Folge. Schritt für Schritt wurde der Boden ordentlicher Justiz zurückgewon- nen. So wirkte Gräfin Bismarck als Diploma- tin auf eigene Faust und im Auftrage des eigenen Herzens. Sie bewegte sich dabei auf einem ihr von Kindheit an vertrauten Boden. Ihr Vater, Reichsgraf Hoyos, war K. u. K. Diplomat gewesen, Ihre Mutter stammte aus Frankreich. Die besten elter- lichen Eigenschaften verbanden sich in Grä- fin Bismarck zum Typus des„guten Euro- päers“. Im elterlichen Palais in Wiens Ples- sow-Gasse und auf dem ober österreichischen Gut Schwertberg war sie groß geworden. England und Frankreich trugen zur Erzie- hung des sprachbegabten jungen Mädchens bei. 1937, im Todesjahr des Vaters, heiratete Gräfin Melanie ihren um 15 Jahre älteren Vetter Graf Gottfried von Bismarck. Es gab drei Dinge, die die blonde, mittelgroße Frau über alles liebte: Ihre Familie, die Arbeit im Dienst der Menschlichkeit und schließlich die Musik. Sie plante eine Reise nach Salz- burg, doch der Tod sprach sein unerbitt⸗ liches Veto. Nur gelegentlich stieg sie zu Pferde, nur gelegentlich griff sie zum Ten- nisschläger,. Sie war keine ausgesprochene Schönheit, aber ein durch Scharme und Cha- rakterfestigkeit sofort faszinjerender Mensch. Von der Mutter hatte sie die Vor- liebe für den Pariser Chic geerbt. Sie galt als eine der bestangezogenen Frauen Deutschlands. Ihre verwaisten drei Kinder, der achtjährige Graf Andreas und die zehn- und elfjährigen Gräfinnen wendula und Barbara haben beim Fürsten Otto von Bis- marck, dem Bruder des verunglückten Va- ters, ein neues Heim gefunden. dd * Notiz zum Tage: — 22 5* Sie kämpten wieder Im privaten Geschäftsleben kann ein der nickt in der Lage ist, seine Ga zu führen, unter Kuratel gestellt wert den Staatsgeschäften ist dieses leide möglich. Dieser Gedanke eam einem man am Donnerstagvormittag die Pressekonferenz der Nationalen ten im Bonner Bundeshaus erxlebte Sprecher, Regierungsrat Dr. Mie hne klärte:„Wir können einen Großteil qe der NSDAP duch heute noch unterschte Er sei sich völlig bewußt, daß die da Rechte im Volk als Nazipartei gel müsse sagen,„wenn Hitler sich am g. staat gehalten hätte, Rätte es beinen gegeben, und wir wären vielleicht ae ganz zufrieden.“ Wenn! Hätte] de ner der Nationalen Rechten haben q nend nicht begrißſſen, was in den fureh zwölf Jahren in Deutschland passiert der Pressekonferens wurde lebhaft u von Machtkämpfen um die Führung Partei gesprochen und Dr. Dorls, u es inzwischen einen großen Krach g nat, marschiere nicht unter einer g Weiß- yoten Fahne, erklärte der Sprech Nationalen Rechten, sondern unter de, des nationalen Bolschewismus. Wir brauchen den gegenseitigen des gungen von Doris und Mehner nicht zuzusetzen. Die Klänge, die auf der konferenz angeschlagen wurden, sind schmacklos, daß es aum verlohnt, voß Notiz zu nehmen. Aber es wäre falsch Vorgänge zu bagatellistieren. Die une Reaktion des Auslandes würde 10 belehren, welche Gefahr in diesem tonten nationalistischen Auftreten Auch- Politiker steckt, die noch meh, minder in nazistischen Ideologien leben um, je früher sie mit Pauken und* ausgezählt werden, umso besser für da Querköpfe und Fanatiker bedeuten in gchuierigen Lage nur neue Gefahr, u Pressekonferenz im Bundeshaus ist eine liche Warnung. Der Bauernsohn auf dem Drachenthr Der Drachenthron in Peking, au irgene Bierz unter viele ist, 8e und schlur spült len F zige es de Roma einstmals die gewaltigen Herrscher Mandschu-Dynastie saßen, von dene heute noch in China nur mit Scen 1 furcht spricht, ist wahrscheinlich 1 verbrannt. Vielleicht steht er auch ing 5 amerikanischen Museum. Seine 3 nimrat heute ein einfacher Bürostul auf dem ein Bauernsohn in anspru Es Uniform, ohne Abzeichen, sitzt. BBI Balke häufig so, wenn in China Dynastien] derin selten. Während irgendwo in einer af Gouve Landes noch der letzte Herrscher der Kolon Dynastie in seinem Prunk thronte, J stillen dem keine Macht mehr stand. hatte wurde irgendwo anders ein Bauernsohn, von Die L. Schar Getreuer umgeben, vorläufig n linter gelassen und als Frucht langer Kämpf leb ik gen ein abgewirtschaftetes System] überm neues Regime proklamiert.— wie Die Formen haben sich gewandelt] Bal, Vorgang, der Mao Tse Tung zum f fen. scher Chinas machte, ist im Wesen Ein der gleiche gewesen. Heute wie damab] lunste es darum, die Macht einer Gruppe, deaf at d. politisches Geschick und militärische zu Minst! kraft nach oben gekommen ist, zu denen dieren. Dabei werden Reminiszenzen a in We Vergangenheit gern betont, wo es fo bilde erscheint. So war es mehr als nur en wee bol, wenn Mao Tse-Tung die Vos Ake blik China vor dem Himmelstempel i bbostat king Ausrief. Mao Tse-Tung übernim laben dem Staatsakt vor dem Altar des ff benht tums früherer Dynastien auch den auf Als seiner kaiserlichen Vorgänger: Das e on einen. Er wird sich hierzu eines Appef feiner bedienen, der eine merkwürdige Mei ber E archaischer und moderner Verwaltus d di men ist. Dem eingewurzelten Parti beach. mus der Chinesen tragen die Kommi ane 2 durch eine stark de zentralisierte, ren derahl Aufgliederung der Verwaltung Red bab es Seit August besteht eine„nordchine“. und seit September eine, ordostt 155 sche“(mandschurische) Regierung mit 5 N Parlamenten. Die fortschreitende Rot 1 U dierung wird voraussichtlich eine mitt Hare nesische(in Hankau), eine ostchinesiegd 18 Schanghaß, eine südchinesische an ef fue und ein oder zwei west- bzw. nordſe 10 en nesische Regierung sehen. Ueber 15 D. Verwaltungseinheiten, die jeweils eite nd zahl der altfiergebrachten„Provinzen fassen, steht die„Zentralregierung Volksrepublik China“ in Peking. Die Zentralregierung Hat als obefrt waltungsinstanz den„Staatsrat der f regierung“ geschaffen, das Kabine engeren Sinne, Sein Ministerpräsiden Außenminister ist TSschou En Le. bewährte Diplomat und Unterhändle Kommunisten seit je. Der„Staaten Zentralregierung“ gliedert sich in“ Ministerien(besser: Abteilungen), de Gruppen aufgeteilt sind Außerhalb“ Gruppen bleiben das Ministerpräsidu Außenministerium, das Informations] Bären rium(Propagandaministerium) 175 lort. wichtige Ministerium für Auslands- L412 sen. Die drei Gruppen sind die 17 glaub! ristische, die Wrtschaftlich-finanziele] den. die für Kultur und Erziehung. 6 die 8. Zahl der Ministerien erklärt sich al] stützt Notwendigkeiten des Aufbaus, die R Neben dem Kabinett wurde en 1 tionärer Militärausschuß“ als Oberste Laden tärische Instanz geschaffen, Schlee blank eine unabhängige oberste Justiz- 1 sieht, etwa dem früheren Kontroll-quan 5 Gena chen, offenbar mit den Funktionen ein wissen neralstaatsanwaltschaft. 1 eigent Hinter diesen regional und. mens. trennten Körperschaften steht die 8 Seit nistische Partei. Die Partei stellt 55 aut dh Tell der Inhaber der Staatsämter i mer aber das Band sein, das die dezente Sung ten Staatsgrgane zusammenhält. b osen Truman unterzeichnete dige! 8 Pr Daar Washington.(dpa- REUTEH e mel Truman unterzeichnete die 05 bald das Waffenhilfsprogramm. Da den 8 1314 000 000 Dollar zur Verkücun i eng allem die am Atlantikpakt betelle, de nen zu stärken. Die Hilfsgelder 5 Kkasche ganzen 14 Ländern zugute, die m Westeuropa, sondern auch im Na N Fernen Osten liegen. 1 Nr. 208/ Freitag, 7. Oktober 1949 MORGEN 2 9 ee Seite 3 1 ee eee 1949/ very Near: Oktoberfest“ ieder ann ein! 585 05 Es war wieder ein ganz richtiges, ein 15 i eur zünftiges Oktoberfest auf der Wies n. ö ein Nur die Ochsen haben gefehlt, die vier- ag die] beinigen, die Sebratenen, die früher am abe n i Spieß beim Münchener Oktoberfest gedreht erlebte] ꝓurden. Schon die gebratenen Händl haben 4 19 Auksehen genug erregt. ane Ein britischer Korrespondent photogra- c die za phierte sie von oben und unten, von innen rtei geg und von außen, über die Köpfe der Men- en am I schen hinweg und unter ihren Beinen hin- beinen] gurch. Er machte dazu ein recht unzufrie- 5 12 70 denes und mißmutiges Gesicht, das so aus- Raben 9 sah wie:„Und die wollen den Krieg ver- len fur boren haben? Ja, den Krieg haben sie verloren. Uud num feiern sie zum ersten Male nach zehn Jahren wieder das Fest, wie es sich gehört, das heißt, mit echtem I4prozentigem Wie- senbier, mit Brathändln vom Spieß am Spreche Holzkohlenfeuer, Schweins würstln und Inter der] Steckerlfisch. Und wenn einer gerecht ö sein will, muß er sich sagen, daß dies ein itigen de pest des Arbeiters, des Handwerkers und ner nieht ges Bauern ist genau so wie jedes anderen. uf der i Und daß auf die Wies'n schon lange vorher 17 gespart wird und es noch nichts mit Vol- re falsch] lerei zu tun hat, wenn an einem Tag Zehn- Die uni tausende von Brathändln vom Rost ge- nommen, in Papier geschlagen und an irgendeinem Holztisch in einem der großen Bierzelte oder draußen auf der Wies'n unter dunklem Nachthimmel, der durch das viele Licht rings umher kaum noch sichtbar ist, sachkundig von Mann und Weib, Kind und Kegel, zerzupft, zerrissen und ver- schlungen und mit einer Maß hinunterge- spült werden. Es ist vielleicht, und in vie- len Fällen ist es ganz bestimmt, das ein- ige Brathuhn im ganzen Jahr. Und wenn es dem Münchner Spaß macht, dieses Hüh- Roman einer Briefmarke ing, aul Herrscher a on dene In einem Prozeß in Frankfurt wurde t scheuer kürzlich die Blaue Mauritius genannt. einlich Diese überaus wertvolle Marke aus dem auch ine ehemaligen Reichspostmuseum in Berlin Seine ist seit dem Kriege auf geheimnisvolle Büros Weise verschwunden. anspruu] Es begann damit, daß Lady Gommon sitzt. B Ballkarten verschickte. Die schöne Englän- ynastien f derin langweilte sich. Ihr Gatte War der einer a Gouverneur von Mauritius der kleinsten scher der] Kolonie der britischen Krone. Auf den thronte J stillen Tropeninseln unweit von Afrika nd. hatte wurde der Ball zu einem großen Ereignis. Sohn, von die Lady. wollte um alles in der Welt nicht zutig u hinter dem Mutterland zurückstehen. Sie leb ihre Einladungskarten durch die Post übermitteln. Es waren Briefmarken darauf wie in England. Man schrieb das Jahr 19% und die Briefmarke war eben erfun- den. Ein vielseitiger Uhrmacher brachte das kunststück zuwege, die bunten Zettelchen aun Mauritius zu drucken, ein verkannter künstler vielleicht. Seine Marken glichen denen aus England genau, sogar die Köni- en war in Jungmädchenpositur darauf ab- bildet. Nur etwas Hatte der eifrige Mann ſerwechselt. Auf seinen dunkelblauen Aaken stand das Wörtchen„Postoffice“ bostamt) zu lesen. Richtig mußte es aber i beizen:„post paid“ Die Postgebühr ist J beꝛahlt). g Als der Fehler entdeckt wurde, waren i ichn alle Ballkarten verschickt. Auf der emen Tropeninsel herrschte Bestürzung. ber Einfall der Lady, eigene Briefmarken u drucken, wurde im ganzen Empire belächelt. Der Uhrmacher starb schließlich, ahne zu ahnen, wie gut sein Irrtum einmal bezahlt werden sollte, denn im Jahre 1847 gab es noch keine Philatelisten. Man mußte nit den neumodischen Papierschnitzeln uchts anzufangen. Die Ballkarten von der Insel Mauritius wurden achtlos weggewor- ken. Heute soll es nur noch vierzehn Exem- dare von der Unglücksmarke geben. Vor dem Kriege konnte man die Blaue Mauritius auch in Deutschland bewundern. im ehemaligen Reichspostmuseum in Ber- n. Damals war ihr Wert mit hunderttau- zend Mark notiert. Sie klebte deshalb in weils eine ovinzen regierung lg. Us obere at der 20% Kabinel präsiden En Lah, Gluls! Von Werner von Grünau neressen zu einem gemeinsamen Hühner- essen zu gestalten und es auf vierzehn Tage im Jahr zusammenzuschieben, wo ja auch bekanntlich zu dieser Zeit die Handl am zartesten und saftigsten sind und der Bauer sie ohnehin verkaufen muß, jetzt schon, 80 ist das nur eine vergnügliche und gemüt- liche Angelegenheit, die Gott sei Dan nichts mit der Frage zu tun hat, ob nun 8 den Krieg gewonnen oder verloren at. Da halten wir es lieber mit jener Ameri- kanerin, die zu vorgerückter Stunde, das heißt, vormittags um elf, bereits auf den Tisch sprang und vergnügt immer wieder den Refrain sang:„Every year: Cktober- fest!!“ und dazu ihren Maßkrug schwang, während die Musik schon längst bei der Rose vom Wörthersee angelangt war oder beim Bandl des Mariandl. Aber sie schien verstanden zu haben, daß es hier noch um etwas anderes ging als um einen riesigen Rummel, Todesbah- nen, Geisterstuben, um die Gaudi, die Röcke der Mädels wirbeln zu sehen und einiges andere, was nicht wirbelt, sondern daß die- ses Fest der Ausdruck eines unbändigen Verlangens nach Freude, nach Niederreißen der bösen Grenzen zum bösen und bei die- sem Fest doch so guten Nachbarn ist, mei- netwegen ein Sprung in die Illusion, näm- lich in die Illusion, daß es sich doch mit dem Nächsten recht gut leben läßt, auf der Wies'n zumindest, und sei er selbst ein Preiß'! Die anderen Ausländer haben es da immer noch leichter. Aber dieser Mut zur Illusion, das Durchbrechen der bösen Reali- tät durch Feste dieser Art wirkt nach, setzt sich ins reale Leben fort, und es ist schon richtig, daß der, der einmal die Wies'n so richtig erlebt hat, in irgendeinem Winkel Wo ist die Blaue Mauritius? einer eingemauerten Stahlkassette hinter einer besonders gesicherten Glasscheibe: 2 Pence, dunkelblau, auf einem Brief. Dane- ben ihre weniger bekannte Schwester: 1 Penny rotorange, lose. Tag und Nacht lösten sich die Wachtbeamten davor ab. Heute sind die beiden Marken verschwunden, über ihr Schicksal breitet sich Dunkel. Zwei Menschenalter lang hatte es keiner- lei Aufregung gegeben. Dann drang Kriegs- lärm in das Museumsgewölbe. Mit 100 000 anderen Raritäten wurden die Mauritius- Marken aus dem Museum verlagert. Im Jahre 1945 fanden amerikanische Soldaten ein paar Kisten in einem Kupferschacht bei Eisleben. Sie enthielten die Schätze des Reichspostmuseums. Nach langer Irrfahrt gelangten die Kisten in den Besitz der Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen in Frankfurt. Das war im Mai dieses Jahres. Längst war das Geheimnis der Kisten bekannt geworden. Es ließ sich nicht mehr überprüfen, wer sie geöffnet und wieder zugenagelt hatte. Neue Bestandsaufnahmen ergaben ein trauriges Bild. Es fehlten ganze Kollektionen. Man suchte auch vergeblich nach der Blauen Mauritius. Nur die Kartons Waren da. Kein Zweifel: hier mußten Sach- verständige am Werk gewesen sein. Aus der Romanze, die unter den Palmen einer fernen Insel begann, war eine Kriminal- sache geworden. Erst kürzlich wurde die Blaue Mauritius wieder genannt. Vor dem Landgericht in Frankfurt. Die Marke sollte aufgetaucht sein. Ehrbare Philatelisten folgten der Ver- handlung nur mit Widerwillen. Es kamen Briefmarkendiebstähle zur Sprache, ge- fälschte Wertstücke und Raubüberfälle. „Kübel voll Schmutz“ kommentierte der Richter. Vielleicht hat der Uhrmacher seine Brief- marke verflucht, als er an einem schwülen Tropenmorgen den Fehldruck bemerkte, Die Stücke, die davon nach Deutschland gelang- ten, brachten kein Glück. Die Blaue Mauri- tius bleibt unauffindbar. Wir können ihren Roman nicht zu Ende verfolgen. Es sei denn, das Leben hält noch eine Fortsetzung bereit. Rückblick auf das diesjährige Oktoberfest seines sonst noch so verstockten Herzens ein wenig anders geworden ist, ein wenig ein Wiesenbummler bleibt. Die Wies'n ist bekanntlich aus einem Pferderennen hervorgegangen, das aus An- laß der Vermählung des späteren Königs Ludwig I. abgehalten wurde. Dieses Rennen wurde ein solcher Erfolg, daß es von da ab jährlich wiederholt wurde. Bald gehörten Pfedeprämiierungen dazu und auch Stiere und Kühe wurden zunächst in nichtgebra- tenen Zustand vorgeführt. Daraus hat sich im Lauf der Jahre, in denen das Oktober- fest allmählich vom Oktober in den Sep- tember hineinglitt, eine große Landwirt- schaftsschau entwickelt. Und da wird gezeigt, daß die Wies'n nicht nur ein Fest der Belustigung ist, son- dern ein Fest, auf dem die Landbevölkerung beweist, was in diesem Jahr geleistet wurde. Dieses Jahr wurde ein vollständiger Bau- ernhof mit 70 Stück Vieh aufgebaut. Und während man hindurchgeht, denkt man wohl einen Augenblick an den Bauern am Abend zuvor, der einem den Arm um die Schultern legte, seinen Maßkrug ergriff und zärtlich zu einem sagte, das Kosewort, in dem alles beschlossen liegt:„I mog di. Du bist a Vieh!“ Aber daran soll man natürlich nun nicht denken, denn hier gibt es alles zu sehen, was es an neuem in Stalleinrichtun- „Kulturaufgaben des Ostdeutschtums“ Die Reihe der wissenschaftlichen Vor- träge im Rahmen der Ostdeutschen Kultur- woche wurde abgeschlossen mit einem Referat von Professor Böhm über Die Figenart der ostdeutschen Volksstämme“ und einem Beitrag von Professor Dr. Leh- mann zum Thema: Die Kulturaufgaben des Ostdeutschtums.“ Mit seinen Ausführungen über die Wesensart des Ostdeutschen, die sich von der Mentalität des Westdeutschen weitge- hend unterscheidet, versuchte Professor Böhm gleichzeitig Verständnis für diese Figenheiten zu erwecken, ihre Art zu er- klären und damit den Westdeutschen näher zu bringen. Professor Lehmann ging in seinem Vor- trag über die Kulturaufgaben des Ost- deutschtums mit konstruktiver Kritik auf dieses Problem ein. Er betonte, daß die ſast mytische Verehrung für Deutschland, von der die Ostdeutschen vor ihrer Vertrei- bung erfüllt waren, sich inzwischen zum Teil zu einer Glorifizierung der Heimat ab- gewandelt habe. Erst im Westen haben die Ostflüchtlinge die Heimat als Lebenssinn entdeckt, ihr ursprüngliches Minderwertig- keitsgefühl gegenüber Deutschland schlug um. So sei es nicht von der Hand zu weisen, daß die Gefahr einer späteren Abson- derung vom Reich bestehe,— falls die Ost- deutschen eines Tages zurückkehren sollten. Diese Tendenz sei deutlich in den Interes- senverbänden zu erkennen, deren Solidari- tät überraschend ist. Der Redner führte abschließend aus, daß es„Demontage am eigenen Geist“ sei, wenn der Westen die Kräfte des Ostens nicht aufzufangen wisse. Aus der echten Begegnung mit dem Westen kann für beide Teile ein tiefer Sinn erwachsen. Was bisher sinnlos schien— nämlich die Ausweisung der Ostdeutschen— könnte einem überge- ordneten Zweck dienen, wenn alle Teile sich ihrer Aufgabe bewußt wären: dem Zu- sammenwachsen eines wirklich deutschen Volkes. i-tu. Lehrgang für deutsche Iran-Aerzte Baden-Baden.(pmw) Für eine Reihe jüngerer deutscher Aerzte. die schon in allernächster Zeit nach dem Iran ausreisen, wurde in Tübingen in der Zeit vom 12. September bis 22. September 1949 unter der Leitung von Professor Dr. Ludolph Fischer(Tropenmedizin) ein von der Aerztekammer Nordwürttembergs unter- stützter Fortbildungslehrgang über„Krank- heiten des Orients“ gehalten. gen, Melkanlagen, Maschinen, Düngerbe⸗ handlung und Wohnungsbau auf dem Land gibt. Und daneben hat sich in diesem Jahr auch noch die Elektromesse aufgetan. Gehen wir zurück auf die Wies'n. Da schiebt sich und brodelt die Menschenmenge, das schreit und quietscht irgendwo in einem Tingeltangel, wo die Luftschaukeln aus dem grellen Licht der Tausenden von Lampen in den dunklen, samtenen Himmel stoßen. Und wieder zurück zur Erde. Aber das ist kein Grund zur Beunruhigung, zur Nieder- geschlagenheit. Wenn auch es gibt Menschen, die es noch immer beunruhigt, all die Menschen in dieser, von Gemütlich- keit gedämpften, Erregung zu sehen. Sind es nicht die gleichen Menschen, die morgen, wenn nur der Richtige kommt, der richtige Marktschreier, auch wieder etwas anderes als einen Hühnerknochen verwegen in der Hand schwingen werden? Und heute ist es der Lukas, den man schlägt, und morgen ist es etwas anderes, weil man nicht ewig den Lukas schlagen kann, und die über- schüssige Kraft irgendwo hinaus muß? Aber wer so denkt, denkt zu weit. Weil hier gar nichts anders im Spiel ist, als ein erfreulicher Ueberschuß an Lust zum Leber. Und der ist nicht nur bayerisch. Denn die Wies'n, das hat sie in diesem Jahr in ihren prachtvollen Trachtenzügen auch wieder veranschaulicht, wo die Tiroler neben den Alemannen und den Siebenbürgern 23 sehen waren, ist weit mehr als nur eine Münchner Angelegenheit, ein Volksfest in- nerhalb weiß- blauer Grenzpfähle(oh mei, hat doch da neulich ein Sportreporter bei einem Fußballspiel in Berlin die Bayern als Blau- Weiße bezeichnet, in einer an Blas- phemie grenzenden Nichtbeachtung der gottgewollten Farbenfolge). Es ist ein Volksfest, das ganz allgemein als Aeuße- rung süddeutschen Lebensgefühls gelten kann. Es wird nur in München veranstaltet. Das heißt, veranstaltet wird es nun eigent- lich gar nicht. Es entsteht irgendwie aus sich selbst, eben aus diesem Lebensgefühl, und läßt sich nicht organisieren. Es läßt sich höchstens verbieten. Man kann ihrn auch das Bier abgraben und die Hühnchen auf den Schwarzen Markt bringen. Aber es ist eben da, wenn man es zuläßt, wie die Theresienwiese auch da ist. Die Wies'n. Ein froher Abschluß des Sommers, ein ver- gnügter Sprung hinein in den Winter. Zu neuer Arbeit. Zu neuen Festen. Denn Feste kosten weniger als Krieg. Und darum: „Every year: Oktoberfest!“ Am Rande der Zeit VUeberschwemmung Eine Lehrerin aus Moensheim erhielt die Mitteilung, daß sie im bayerischen Fußball- Toto 30 000,— DM gewonnen hat. Trotz des Versuches, die Mitteilung geheim zu halten, wurde die Lehrerin in dem kleinen Ort mit Bittgesuchen um Geld über- schwemmt. Strengstens verboten Der Bürgermeister von Iffezheim, dem Austragungsort der Baden-Badener Pferde- rennen, hat auf einer Bürgermeisterver- sammlung des Landkreises Rastatt mitge- teilt, daß er in seiner Gemeinde das Tanzen von Samba und Rumba„strengstens ver- boten“ habe. „Geistig unauffälig“ Von einer Stilblüte besonderer Art iin Gesundheitszeugnis des Bamberger Gesund- heitsamtes wird aus Bern berichtet. Ein Student aus Bamberg benötigte zur Ein- reise in die Schweiz u. a. ein Gesundheits- zeugnis. Zu seinem und dem Erstaunen der schweizerischen Behörde konnte man darin lesen,„daß er frei von ansteckenden Krankheiten und in geistiger Beziehung „unauffällig! sei. Versäumt Ein junges Mädchen aus Schwäbisch Gmünd hatte versäumt, ihren ausgefüllten Wettschein für das Fußball-Toto abzugeben. Die Bestürzung des Mädchens war groß, als es feststellen mußte, daß der Tipzettel rich- tig ausgefüllt und ein Gewinn von 4 600 DM abgeworfen hätte. Ihre nachträgliche For- derung fand bei der Totostelle keinen Anklang. Verkleidet Bei einem Ueberfall auf einen Juwelier- laden in Mailand erbeuteten sechs Ban- diten Schmucksachen im Werte von 40 Mil- lionen Lire. Drei der Banditen hatten sich als Karabinieri verkleidet. Individuell behandelt Ein amerikanischer Zahnarzt hat sich eine Methode der„individuellen“ Zahnbe- handlung ausgedacht. Am Behandlungs- stuhl wurde ein Hebel angebracht, mit des- sen Hilfe man bestimmte Lämpchen zum Aufleuchten bringen kann. Grün bedeutet „Weiter bohren!“, wogegen Gelb leichte Schmerzen kundtut und Rot als„Haltesig- nal“ gilt.— Wie aber, wenn jemand bei der Behandlung infolge einer Aufregung das falsche Signal erwischt? Die Unterschiede hüben und drüben Die Erziehung in den Vereinigten Staaten ist optimistisch und praktisch „Zugegeben, die Ergebnisse nach sechs Jahren Grundschule sind in Amerika stoff- lich und wissenschaftlich gesehen, mitunter beträchtlich geringer als in Deutschland aber der junge Amerikaner hat bereits die Fähigkeit, seinen Mann zu stellen, seine Meinung zu äußern, zu diskutieren und die Meinung des anderen ruhig anzuhören, ach- ten und auch annehmen zu können, wenn sie besser ist— und davon dürfen wir uns ein Stück abschneiden“, sagte unter an- derem Oberstudiendirektor Prof. Herr, Hei- delberg, der im Mannheimer Amerika-Haus über seine Beobachtungen in den USA in einem Vortrag„Deutsche und amerika- nische Schulen im Vergleich“ berichtete. Prof. Herr hob besonders hervor, daß bei dem optimistischen amerikanischen Sy- stem der Schüler sich in völliger Freiheit fast selbst erziehe. Träger der Schulen seien „drüben“ die Gemeinden, die durch einen Bürger-Schulausschuß„ihre“ Schule ganz nach freien Stücken, auf jeden Fall zu dem kulturellen und allgemeinen Mittelpunkt des Ortes gestalteten, während die Zentralstelle der Regierung lediglich Gelder für die Schulspeisungen und den Schulomnibus an- weise und eine Kontrollstelle der einzelnen Staaten nur auf Antrag in das Schulwesen eingreife. Nach der etatmäßig sich ergeben- den notwendigen Geldsumme für die Finan- zierung der Schulen mit einem etwa viermal größeren Lehrkörper und doppelten Schul- hauszahl gegenüber Deutschland legten die Gemeinden jeweils die Höhe der Steuern fest. Durch dieses System erkläre sich die Mannigfaltigkeit der Schulen in den ein- zelnen Staaten, wo keine der anderen gleiche. Die allgemein übliche Dreiteilung der Klassen in„glänzende“,„durchschnittliche“ —e—ũ'. ErzrkE Srunbk EIN ABE NTEUERROMAN VON HEINRICH RUMHF F terhündle „Staatsle copyright 1949 by ich n——T— 1 Verlag des Oruekhauses fempelhof, Zerlin er), die gerhelb rpräsidin nationsmb m) Und slands-d 5 ie pulli 5 Gesicht nahm den Ausdruck un- inanzele] ben, en Verwunderns an. Sie blieb ste- 18. Die se 5 9 Während des folgenden, setzte sich all atlter mechanisch auf eine Stuhlkante, mate sich auf den Koffer auf ihrem Schoß, 18. Fortsetzung Bi in hier in der über sechzigjährigen kurt botheke zu Winnyard“, fuhr Mike 5 ein fe ie Knie trugen sie nicht mehr. oberste Laden nem Museumsstück von altem chlieblich dlank mit schwarzem Urvätergebälk und Justiz-Be] sient en Großmutter-Messingzeugs— man Juan en Be hier sind Gediegenheit. peinlichste onen eint Aa Tradition geworden. Man muß 1 egen Mr. Brant ist der dritte. nein d sadlled mens 105 der vierte Apotheker seines Na- t die kuf Seit in o iam weiter nichts: er ist o. k.! bellt nur eser Leit gesundheitlich nicht ganz mier. Sie widersta, Posten, deshalb vielleicht nicht so dezent] gung ie gegen die Ueberanstren- lt erne ler letzten drei Tage. s ist ne Ma- 5 958 pidemie in der Stadt mit ein paar hnete age killer blikaticnen. und Mr. Brants ein- J baar Tage, der Provisor Strail. ist seit ein R 1 mal„Asen in Urlaub. In den letzten drei- e Vor del erundewanzig Stunden gabs für den Damit 4 Secheigjänrigen Mann keine zwei Stun- igung, eng 7 ak hintereinander, die Ladenglocke eilisten] ich es und Nacht, und persönlich kann er Komm 1 85 mit der seltsamen Neuigkeit über- e nicht! en, daß gewisse Leute die Zeit 80 zwi- n Nabe schen zwei und vier Uhr morgens für be sonders geeignet halten, nen großartigen Abschluß in Hühneraugenpflaster oder zehn Baldriantropfen zu tätigen! Dazu die Hitze, die uns ausgeschlafene Leute umschmeißt— mit einem Wort: Mr. Brant war heute nach- mittag vollständig erledigt und glaubte, seinen Dienst nicht mehr versehen zu kön- nen. Wer aber sollte's denn tun, wenn keiner sonst da ist?— Das Unglück begann durch das Erscheinen einer fremden Dame in der Apotheke! Ein nahezu krimminelles Erlebnis, über das ich einstweilen nicht sprechen darf Liza Gambleen vermochte kaum zu atmen. Sie prehte die Hand fest gegen die Stirn, um sich zu überzeugen, daß sie nicht träumte, ihre Blicke hingen an dem Radio- apparat, der mit der phantastischen Be- stimmung der Dinge wohl eigens zum Zwecke dieser Eröffnung seinerzeit in Mary Gontersblooms Besitz geraten war. „.. eine Sache mit nem gefälschten Rezept, in dem ein vertauschtes Komma ne wichtige Rolle spielte. Dieses Komma ver- hakte sich in Mr. Brants unmenschlich überanstrengten Gedanken, gab ihm, gebil- det gesprochen, psychisch und physisch den Rest, so daß er beim nächsten Rezept. das ne kleine Dosis des gleichen Giftes ent- hielt wie das erste, tatsächlich mit dem Komma auch die Vorschrift des Arztes ver- wechselte! Statt eins Komma fünf in zehn Teile zu teilen, fertigte er zehnmal eins Komma fünf an! Fachmännisch ausge- drückt: er hatte die Vorschrift dentur talis dosis zehn, das heißt: gib zehn solcher Do- sen, im Kopf, und vorgeschrieben war: divide in partes zehn, das heißt: teile das in zehn Teile! Er gab also zehn Kapseln von je eins Komma fünf Gesamtinhalt aus, deren jede null Komma drei Gramm Mor- phium enthält, genug, vier bis fünf bären- starke und noch mehr Zzartbesaitete Zeit- genossen vom Leben zum Tode zu beför- dern!— Liebe Freunde, ich gebe zu, das hört sich etwas grob an! Ich wollte es an- fangs auch nicht recht begreifen. Jetzt aber, hier an Ort und Stelle und in Anbetracht des verteufelt unglücklichen Zusammentref- kens mehrerer Verwirrungsmomente möchte ich behaupten: nur wenigen von uns allen — uns!— wäre heute mittag an Mr. Brants Stelle nicht dasselbe oder was Schlimmeres passiert! Kein Versehen, liebe Leute: Ver- hängnis! Denn der Mann, der das Gift mit sich nahm, war n Fremder und kurz darauf ziemlich spurlos aus der Stadt Winnyard verschwunden!“ Liza bebte am ganzen Körper. Sie wollte aufstehen, hinausstürzen, fliehen vor die- sem schrecklichen Kasten, der so unbarm- herzige Mitteilungen auf sie herabhäm- merte— es ging nicht, eine eisige Kälte machte ihr die Füße schwer wie Blei, einer Ohnmacht nahe lehnte sie sich zurück, preßte die Finger auf die Lippen, um nicht dauernd zu schreien, die Botschaft zu über- schreien! Sie, sie selbst hatte Mr. Brant auf dem Gewissen! Das war ihr sofort klar ge- worden! Mr. Brant— und jenen anderen, dessen Leben so gut wie verwirkt war. Sie entsetzte sich vor sich selbst. fühlte sich wie ausgestoßen aus der menschlichen Gemein- schaft. Welch ein Dämon machte aus ihrem Vorhaben, die Welt und sich selbst von einem nutzlosen Dasein zu befreien, einen einen Mordversuch an einem wild fremden Menschen!? War sie verflucht? Wie oft schon hatte sie es gedacht und ver- worfen und immer wieder neu denken müs- sen! Wie oft war in ihrer bedrückten Phan- tasie gegen all ihren wissenschaftlich ge- schulten Verstand mit bestürzender Hart- näckigkeit ein einfältiges Bibelwort aufge- taucht. immer wieder das Bibelwort von den Sünden der Väter! Urgroßvater Ritherfor, der Sklavenhändler! und Großvater B.— Gott, was für Verbrechen er begangen hatte, außer dem, arm zu sein und reich zu wer- den—, sie wußte es nicht. Ohne Sünden war es sicher nicht abgegangen. Ja, es mußte schon so sein: Verflucht war sie! Die helle unbarmherzige, unaufhaltsam weiter- redende Stimme da drüben bestätigte es! „Denjenigen Gerechten im Lande, die sa- gen, sowas darf nicht vorkommen, sag ich nur: wartet den heutigen Tag ab! Wartet Mr. Brants Vernehmung und das Sachver- ständigenurteil ab, aber brecht einstweilen nicht den Stab über einen Mann, der sich nie im Leben das kleinste Vergehen hat zu- schulden kommen lassen, und der schon ganz gebrochen ist. Nein. Freunde, helft ihm, helft alle— ihm und uns! Denn das kann ich euch versichern: wir vom Rund- funk haben uns, ohne eine Sekunde zu überlegen, unverzüglich auf Mr. Brants Seite geschlagen.— Achtung! Achtung! Für Mr. Brant, einen ehrenwerten Mitbürger, der von einem Unglücksfall sein ganzes Lebenswerk bedroht sieht. eine Minute Ge- hör! Er ist euer Mitgefühl wert, Freunde, genau so, als ob ich selbst es wäre. Er und ich, wir fliegen dann sofort weiter nach Springfield, um John Gill abzufangen. Komme von unterwegs wieder. Achtung! Achtung: es spricht Mr. Brant!“ Ein Rtuschen sing durch den Aether, und„langsame“ Gruppen fand der Redner nachahmenswert, vorausgesetzt, die Eltern empfänden— wie in Amerika— diese für den Schüler vorteilhafte Teilung nicht als Diskrimierung oder, Degradierung ihrer Kinder, sondern würden im Gegenteil so wie drüben einen sehr guten Kontakt mit der Schule, mit dem„Beratungslehrer“, auch mit den Fachlehrern wahren und bei den Elternversammlungen und diskus- sionen ernsthaft sich mit den Problemen der Schule befassen. Ebenfalls vorzüglich und weit häufiger als bei uns fand der Vortra- gende die Sonderschulen für gehemmte Kin- der. Gehörlose, Epileptiker, Krüppel usw. Zusammenfassend stellte Prof. Herr die Notwendigkeit, ähnlich wie in den Staaten, wenn nur irgendwie möglich Fächer der verschiedenen Arten zur„Gesellschafts- lehre“ heranzuziehen, die drüben als„social studies“ eigenes Lehrfach ist, hauptsächlich mit Geschichte, immer in bezug auf den modernen demokratischen Staat, um den Bürger, nicht das Objekt zu formen, dann vom Dozieren und Abhören noch mehr frei zu kömmen zu individuellem Unterricht, um die Anlagen und Talente jedes einzelnen voll in ihrer Art sich entfalten lassen zu Können. Solche rasch und ohne große Um- stände einzuführenden Verbesserungen seien wichtiger und einfacher als eine Schul- reform, bei der die Gefahr bestehe, daß sie zu einer bloßen Kopie eines ausländischen Schulsystems würde. Eine Kopie sei auf je- den Fall abzulehnen, weil Deutschland ganz andere, traditionsmäßig und geographisch bedingte Voraussetzungen mit sich bringe. Lernen aber und annehmen, was gut ist, das sei unbedingt notwendig. NR. etwa wie es im Theater die überfüllten Parkettreihen entlangläuft, wenn die Haupt- person endlich in Erscheinung treten soll. Dann ertönte Mr. Brants müde, erregte, heisere Stimme, und es würde wohl in der ganzen Welt keinen Hörer geben, der nicht von der Erbarmungswürdigkeit ihres Aus- drucks ergriffen war.„Mitbürger, Mit- pürgerinnen! Denkt über mich, wie ihr Wollt, verurteilt mich, wie ich's selbst tue — aber helft mir! Helft John Gill zu fin- den bis heut abend, bis zum Schlafengehen! Sobald er zu Bett gegangen ist, ist er ein toter Mann! Und ich, Leute— ich würd's nicht über! Ein Knacken im Aether. Mike hatte es wohl für besser gehalten. Mr. Brant nicht Ausreden zu lassen. Zudem hatte jeder in Albronto, überhaupt jeder Hörer, wo auch immer, begriffen! Für die nächsten Stunden würde John Gill der populärste, der ge- kfragteste Mann sein im ganzen Land, ja in ganz Kanada, in halb Amerika. Liza saß wie betäubt. Sie slaubte, nie mehr fähig zu sein, sich zu bewegen, zu handeln, zu denken. Glaubte. am Ende aller Kraft angekommen zu sein. Aber auch am Ende aller Verzweiflung! Bis die nächsten Sekunden sie schnell darüber aufklärten, daß ihre verhängnivolle Rolle in dem Drama des Mr. Brant längst noch nicht aus- gespielt war. Mr. Spencar, der Funkhausdirektor, kam noch einmal persönlich und verkündete den Beschluß der Rundfunkleitung: demjenigen oder derjenigen, die John Gill direkt oder indirekt finden würden— und retten!(das natürlich auch) einen Anerkennungs- preis von fünfhundert Dollars sofort bar Auszuzahlen!„Wir vom Rundfunk sind zwar optimistisch genug, an einen glatten Ablauf der so kompliziert begonnenen Sache zu glauben. T r Seite 4 MANNHEIM SIADT UND LAND Freitag, 7. Oktober 1949/ Nr. Von sieben bis eli. „ereigneten sich gestern vormittag eine Reihe von Unfällen in Mannheim und Vororten, die in dieser Zahl selbst für eine Großstadt wie Mannheim ungewöhnlich ge- nannt werden kann. Es begann an diesem„schwarzen Don- nerstag“ damit, daß nach Zeugenaus- sagen— in der Casterfeldstraße ein Rad- fahrer mit einem Motorradfahrer gegen sieben Uhr im Nebel zusammenstieß, wobei letzterer— ein 27 Jahre alter Mann— im Gesicht verletzt wurde, so daß er ins Städ- tische Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Zwei Stunden später krachte es zwi- schen L 4 und L 3, als ein Kraftrad mit einem Personenkraftwagen in Kollision geriet. Auch dieser Motorradfahrer mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen zehn Uhr wurde dann ein Mann Ende der Vierziger zwischen K 1 und J 1 von der Stoßstange eines aus der Breiten Straße einbiegenden Lastkraftwagens mit Anhän- ger erfaßt und zu Boden geschleudert. Er erlitt eine Kopfplatzwunde und eine KRnöchelprellung. Etwa um die gleiche Zeit versuchte ein 28 jähriger lediger Kraftfahrer in seiner Wohnung in der Dalbergstraße durch Ein- nahme von giftigen Substanzen seinem Le- ben ein Ende zu bereiten, Mit Vergiftungs- erscheinungen wurde er in die Städtischen Krankenanstalten transportiert. Wie wir er- fahren, war der junge Mann der Bräutigam der Telephonistin, die vor kurzem in einem Waldstück in der Nähe des Birkenauer Bahnhofs als Leiche aufgefunden wurde(sie hatte sich vermutlich mit Luminal- Tabletten vergiftet. Mit dem Selbstmordversuch einer 37 Jahre alten Frau, die sich gegen 11 Uhr aus dem dritten Stockwerk ihrer in der Lange- rötterstraße liegenden Wohnung stürzte, findet diese Bilanz eines Vormittags ihren Abschluß. Die Unglückliche erlitt einen schweren Oberschenkelbruch. Das Motiv zur Tat ist noch unbekannt. rob. Der deutsche Skitag 1949 eröffnet Der deutsche Skitag 1949, der vom 7. bis 10, Oktober in Heidelberg abgehalten wird, findet heute seine Einleitung mit einem Lichtbildervortrag von Christel Cranz. Außer den Teilnehmern von Heidelberg, Manheim und Karlsruhe haben sich insge- Samt 150 bekannte Vertreter des Skisportes aus allen Teilen Deutschlands angesagt. Man vermutet, daß das Ergebnis dieser Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ski- verbände(ADSV) die Wiedererstehung des deutschen Skiverbandes sein wird. 40 Jahre Sorge für das Bein Auf den Tag genau 40 Jahre sind es heute her, daß Otto Hornung sein Geschäft auf den Planken gründete.„Strumpf- Hornung kennt seitdem jede Dame, die Wert auf elegante Strümpfe und Wäsche legt. Siebenmal mußte das Geschäftslokal — früher in O0 7— durch Kriegseiawir- kungen als Ruine zurückgelassen werden und bei Kriegsende ging der ausgelagerte Restbestand, soweit nicht geplündert, in Flammen auf. Es bedarf wohl nicht mehr Worte, um den Werdegang dieses aus kleinsten Anfängen durch seinen emsigen Gründer sich hochschaffenden Geschäftes aufzuzeichnen! Heute wird es von der Witwe des vor drei Jahren verstorbenen Otto Hornung umsichtig geführt. Außer dem Laden in P 6, der vorerst noch mit einem Stofkfgeschäft geteilt werden muß. unterhält „Strumpf-Hornung“ in R 7 eine eigene Fabrikation mit Großhandel von Tüllhauben für Damen und Herren. Hier ist auch Char- lotte Mergenthaler beschäftigt, der jetzt Prokura erteilt wurde. Sie ist seit Grün- dung, also seit 40 Jahren der Firma Hornung treu. Weil es unschicklich für einen Jeurna- Usten ist, mehr als unbedingt der Informa- tion halber notwendiges Interesse für Damenwäsche aller Art zu zeigen, unter- hielten wir uns mit der Inhaberin über hren Hauptartikel: Strümpfe, auch für Herren und Kinder und erfuhren dabei, daß die Ware teilweise aus der Schweiz wie auch aus Amerika mit Zollaufschlag bezogen wird, daß die früheren Lieferanten in der Ostzone ausgeschieden sind und auch die maschenfesten deutschen Strümpfe Hoch nicht wieder zu haben sind. Von links- und rechtsgewebt“ werden die Damen der treuen Kundschaft natürlich mehr ver- stehen nk Wohin gehen wir? Freitag, 7. Oktober: Nationaltheater 18.30: „Tannhäuser“; Alster Lächtspiele:„Die Kar- tause von Parma“; Capitol: Dschungelbuch“; Palast:„Sieg und Platz“. Samstag, 8. Oktober: Nationaltheater 20.00: „Fanny“; Ufa-Palast 22.15:„Monika“(Theater des Volkes). a Ruhiges „ 2— Herbstwetter Vorhersage bis Samstag frün: Teils bewölkt, teils aufheiternd, morgens und vormittags stark dunstig oder neblig. Weiterhin trocken. Höchsttemperatur 19 bis 21, Tiefstwerte 9 bis 12 Grad. Schwache Winde. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 6. Oktober: Maxau 308( 0), Mannheim 132(/ 2), Worms 67(), Caub 72(g 0). Fülscher von Benzinmurken für etwa 10 000 Liter hatten Glück. .. Weil das neue Wirtschaftsstrafgesetz nicht mehr von„Verbrechen“, sondern von„Vergehen“ spricht Ende Juli dieses Jahres tauchten allent- halben falsche Benzinmarken auf. Die Tankstellen in Nordwürttemberg- Baden hatten ihren Kummer mit den grünen JEIA-Marken über je zehn Liter; in der französischen Zone waren es die 20-Liter- Marken. Getrennt arbeiteten die Kriminal- beamten in Stuttgart und Mannheim an der Aufklärung dieser Fälschungen, gemeinsam folgte dann hier und dort der Zugriff. Der„Morgen“ berichtete hierüber seiner- zeit bereits in mehreren Artikeln. Gestern saßen nun die neun Haupttäter— zwanzig andere, weniger belastete kommen in einem eigenen Verfahren dran— vor der Ersten Großen Strafkammer, deren Anklagebank wieder einmal nicht ausreichte. Trotz des an und für sich umfangreichen Tatbestandes gelang es dank der geschickten „Regie“ von Landgerichtspräsident Dr. Sil- berstein ohne Zeugenvernehmungen und mit wohltuend kurzen Plädoyers des Staats- anwalts wie zum Teil auch der sieben Ver- teidiger auszukommen und nach etwa neun Stunden Verhandlung das Urteil zu ver- künden. Obwohl die neun Angeschuldigten noch nach der Kriegswirtschaftsverordnung an- geklagt waren, das von„Verbrechen“ spricht, erfolgte die Bestrafung nach dem erst dieser Tage in Kraft getretenen„Wirtschaftsstraf- gesetz“, das die in Frage kommenden Delikte als„Vergehen“ bezeichnet und nur in ganz schweren Fällen Zuchthaus vorsieht. Als„Spiritus rector“ bezeichnete das Ge- richt einen Mannheimer Handelsvertreter, der nach einer echten grünen 20-Liter-Ben- zinmarke der französischen Zone von einem Photolitographen einen Druckstock herstel- len und damit bei einem Schriftsetzer etwa kür 36 800 Liter falsche Marken herstellen lieg. Marken für etwa 20 bis 25 000 Liter gin- gen an den Auftraggeber, für 11 800 Liter etwa an einen der beiden mitangeklagten Italiener. Ueber verschiedene Mittelsmän- ner, die teilweise selbst wieder im Hinter- grund eine Hauptrolle zu spielen versuchten, entwickelte sich dann ein Verteilersystem, das von Lampertheim bis Stuttgart, von Mannheim bis Heilbronn reichte. Zumeist handelte es sich hierbei um unvorbestrafte Männer, die in irgeneiner Notlage steckten und zu Geld zu kommen versuchten. Auch ein Prokurist mit gutem Einkom- men ergriff die Gelegenheit. Ein techni- scher Kaufmann, einer der„Hauptmänner im Hintergrund“, gab dann den Anlaß zu weiteren Fälschungen und zwar der gelben 10-Liter-JEIA-Marken, von denen Marken kür etwa 8 700 Liter hergestellt und vertrie- ben wurden. Eine dritte Fälschung des Hauptmachers, des Handelsvertreters, waren dann auf der Rückseite gestempelte ver- fallene Oelmarken der französischen Zone. Wie hoch die einzelnen Gewinne aus dem Vertrieb der Fälschungen waren, konnte nicht genau geklärt werden, weder Staats- anwalt noch Gericht verlangte eine Ein- ziehung von erlösten Geldern, soweit sie nicht schon beschlagnahmt worden waren bei der Verhaftung. Die neun Angeklagten selbst waren im wesentlichen geständig, einige jedoch nach dem Hinweis, daß even- tuell doch noch auf Zuchthaus erkannt wor- den könne. Nach dem prägnanten Plädoyer von Staatsanwalt Zwicker, der Gefängnisstrafen Beumte in sicherer Position- sehr geirugt Die Herren wünschen häufig„ nichtamerikanisierte“ Mädchen „Es ist ein Jammer“, sagt die Inhaberin von einem der FHeiratsbüros, die Mann- heims Ehehimmel zu bevölkern trachten,— „aber seit ein paar Monaten hat das Ge- schäft schlagartig nachgelassen.“ Bis dahin wurden Ehen am laufenden Band vermit- telt. Amerikaner suchten deutsche Mäd- chen, Heimkehrer endlich eine treue Frau, von der Vielzahl der weiblichen Heirats- lustigen ganz zu schweigen. Sie sind natur- gemäß im Uebergewicht. Eine Folge von Kriegs- und Nachkriegszeit, die den männ- lichen Besucher der Vermittlungsstellen zum„Hahn im Korbe“ stempelt. Aber wie dem auch sei; eine solche Ehe- stiktung ist nicht nur eine heikle, sondern auch eine langwierige Sache. Sie beginnt da- mit, daß der heiratslustige Besucher zu- nächst in einen rot gepolsterten Plüsclisessel verfrachtet wird und wenn er sich eingebil- det hat, daß nun gleich das Sammelsurium schöner Mädchen bzw. mehr oder weniger begehrenswerter Männer in reizvoller Folge vor ihm ausgebreitet würde, so sieht er sich getäuscht. Denn die erste Aktion auf dem Wege zur Ehe besteht— wenn man ihn über das Heiratsbüro beschreiten Will— in der Ausfüllung eines Fragebogens. Und hier ist, wie bei allem, was mit Ehe zusammenhängt— äußerste Vorsicht ge- boten. Es nutzt nichts, in die Rubrik des Vaters— an Stelle„Maschinenschlosser“ „Landrat a. D.“ einzutragen, denn der Stempel der polizeilichen Meldestelle sorgt dafür, daß in bezug auf Herkunft und Ge- halt nicht zuviel versprochen wird und der zukünftige Partnef im Voraus richtig in- formiert ist. Wenn dann noch der gesetzlich geregelte Gebührensatz entrichtet wurde, ist es end- lich soweit. Dem FHeiratslustigen wied die Fülle der Partnerinnen, die nach sorgfälti- ger Prüfung seines Falles“ für ihn in Frage kommen können— vorerst photogra- phisch vorgestellt. Da gibt es Haustöchter und Aerztinnen, Lehrmädchen und Ge- schäftsfrauen, Blonde und Braune, Junge und Alte. Für besonders privilegierte Be- sucher wird die Sondermappe ans Tages- licht befördert. Da kommen, sorgfältig in Seidenpapier eingewickelt, Fabrikanten und Baronessen, ja sogar Rechtsanwälte und Tänzerinnen zum Vorschein und der Be- trachter hat mit der Wahl zugleich auch die Qual. Für die Dauer eines halben Jah- res hat er dann das Recht, sich die schön- sten der Schönen herauszusuchen und sich ihnen in persona vorstellen zu lassen. Die meisten Nachfragen gelten übrigens„nicht- amerikanisierten Mädchen“ und„Beamten in sicherer Position“. Erst wenn die Ehe beschlossene Sache ist, wird, prozentual nach Besitz und Einkommen des Ehemannes die Gebühr für die Ver- mittlung in Anrechnung gebracht. Dabei stellt sich heraus, daß ein„besserer Hern“ als Ehemann gelegentlich zweihundert oder auch fünfhundert PM wert sein kann, und eine Dame, die„Einheirat“ bietet, nicht viel weniger. Ob sie es wirklich sind, wird sich später herausstellen. Aber für das „Später“ übernimmt kein Vermittlungsbüro Garantie ibi. von 5 bis 15 Monaten und Geldbußen bis zu 2000,— DM gefordert hatte, gingen auch die sieben Verteidiger, darunter zwei aus Stuttgart, kaum über eine Viertelstunde hinaus, so daß das Urteil gestern abend Kurz vor 21 Uhr verkündet werden konnte. Alle Angeklagten wurden schuldig im Sinne des Paragraphen 2 des Wirtschafts- strafgesetzes, des Nachahmens von Bezugs- berechtigungen bzw. des Vertriebs für schul- dig befunden, der Inspirator zu 14, die beiden mit der Herstelung der Marken be- schäftigt gewesenen zu je neun, der Urhe- ber der zweiten Fälschungen zu zehn, der Prokurist zu acht, die anderen zu Gefäng- misstrafen von drei bis sechs Monaten ver- urteilt. Von der Verhängung einer Geld- strafe sowie von der durch den Staatsanwalt beantragten Ausweisung der beiden Italie- ner— da beide in Deutschland geboren— wurde abgesehen und bis auf die drei Meist- bestraften die Haftbefehle aufgehoben. Der Landgerichtspräsident bezeichnete es als er- freulich, endlich ein Gesetz zur Hand zu ha- ben, das vernünftige Strafen zu verhängen die Möglichkeit gebe.-k Mannheims Neubürger feiern Ein„Tag der Heimat“ wird am Sonntag von allen heimatvertriebenen Deutschen im Bundesgebiet und in Westberlin abgehalten. An diesem Tag wollen die Flüchtlinge in würdiger Form ihrer Heimat gedenken. Dabei sollen die kulturellen Werte heraus- gestellt werden, die von den Heimatvertrie- benen als„unveräußerliches Gut“ mit nach dem Westen gebracht worden sind. Vielleicht darf in diesem Zusammenhang noch darauf hingewiesen werden, daß wie der Leiter der Flüchtlingsvereinigung Mannheim mitteilt— der„Tag der Heimat“ in Karlsruhe gemeinsam von Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung im Geden- ken an die verlorenen Ostgebiete begangen wird. Die in Mannheim wohnenden Heimat- vertriebenen feiern diesen Tag am Sonntag um 11 Uhr in der Wandelhalle des Rosen- gartens. Der Eintritt ist frei. rob Tausend fuhren mit An der Sonderfahrt des MM nach Ann- weiler am vergangenen Sonntag nahmen über 1000 Personen teil, denen unter den Klängen einer Musikkapelle bereits auf dem Bahnsteig ein fröhlicher Empfang bereitet wurde. Nach fachkundiger Führung zu den Sehenswürdigkeiten nahmen die Teilneh- mer das Mittagessen ein, während Spiel und Tanz ab 15,30 Uhr im Hohenstaufensaal die gute Laune noch steigerte, Gegen 18 Uhr galt es, sangeslustigen Abschied von diesem schönen Teil Pfälzer Landes zu nehmen, und auf der Rückfahrt des Sonderzuges wurden in Landau und Neustadt die Gar- tenbauinteressenten bzw. Weinlesefestler und-festlerinnen mit Hallo wieder über- nommen, bis alles in froher Stimmung am Ausgangspunkt der Reise eintraf mit dem Bewußtsein einen schönen Tag verlebt zu haben. Das Rote Kreuz juhr siebenmal um die Erde Die Arbeit des Jahres 1948 in Mannheim in nüchternen Zahlen Aus dem Tätigkeitsbericht des Kreisver- eines vom Roten Kreuz Mannheim für das Jahr 1948 geht hervor, daß zu Ende des Jahres der Kreisverein 1025 aktive Mitglie- der und etwa 2600 passive Mitglieder um- faßte. g In dem Berichtsjahr wurden in den Rot- kreuzküchen Mannheim und Weinheim zu- sammen 172 000 Essensportionen, 8700 Liter Kaffee, 720 Liter Tee, 8400 Portionen Suppe, 45 000 Portionen Pudding und etwa 1,5 Mil- lionen Portionen Hooverspeisung ausgege- Es dreht sich um die Leinwand Palast:„Sieg und Platz“ Aus dem Roman von Edgar Wallace hat J. Arthur Rank ein harmloses, unterhalten- des Lustspiel gemacht, bei dem man sofort weiß, daß es trotz aller Verwicklungen am Ende alles gut geht und darum nicht einmal böse ist. Es dreht sich um Pferde, einen jungen, wohlerzogenen Mann der englischen Gesellschaft, der sein ganzes Geld durch seine Wettleidenschaft verliert und— Zu seinem Glück— auch noch die eventuelle Braut, nachdem diese von seiner Armut weil, ein anderes junges Mädchen, das viel besser zu ihm paßt(und ihn natürlich auch „kriegt“), ein paar komische Randfiguren, und eine Menge gut angezogener Leute, Der junge, ehrenhafte Mann gerät durch Intrigen in Verdacht, beim Pferderennen „geschoben“ zu haben., doch im Verein mit seinen Freunden und der anfänglich on ihm verkannten wahren Freundin gelingt es ihm, sich in der berühmten letzten Minute zu rehabilitieren, sein zunächst von der Renp- leitung gesperrtes Pferd doch starten zu lassen, das nach schrecklich aufregendem Zweikampf als Erster durchs Ziel geht, und ihm mit einem Male wieder den verlorenen Reichtum samt einer Frau fürs Leben zu- rückbringt, während die herzlose Mondäne ihr Auge bereits auf das nächste Opfer ge- worfen hat. Eine leichte amüsante Kost. die man, entspannt im Dunkeln sitzend, gern akzep- tiert. 2 I Filmarbeitsgemeinschaft— praktisch Die Film Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie bringt in den Alster-Licht- spielen am 9. Oktober um 10.30 Uhr ein Kulturfilmprogramm„Aus der Wunderwelt des Wissens“ 1.„Augen“, 2.„Kopernikus“, 3.„Die Kongreß- Bibliothek“, 4.„Film vom Photo“, 5.„Der Mond ist aufgegangen“ und 6.„Kristalle“ Dazu die neueste Wochen- schau. Dieser Film kann von jedermann be- sucht werden. Mitglieder der Film- Arbeits- gemeinschaft zahlen ermäßigte Eintritts- preise.(Mitgliedskarten zum Beitrag von DM 1.— vierteljährlich sind im Sekretariat der Abendakademie und an der Kàsse der Alster-Lichtspiele zu erhalten.) ben. Die Krankentransportstelle Mannheim mit den Nebenstellen Weinheim, Schwetzin- gen und Hockenheim führte für 17 374 Per- sonen 16 401 Transporte durch. Dabei wur- den 313 331 Kilometer gefahren. Der Suchdienst bearbeitete oder leitete Welter 1333 Suchanträge, 28 749 Stücke Post, 110 Päckchen, 36 Anfrage bei Delegationen, 1585 Erfolgsmeldungen, 86 Uebersetzungen, 217 Helimkehrer- Erklärungen, täglich etwa 25 Allfragen nach Feldpostnummern und Lagern, und täglich wurden etwa 120 Per- sonen in den Sprechstunden bedient. Der Bereitschaftsdienst des Roten Kreu- zes stellte 1608 Sport- und 364 sonstige Wa- chen, bei denen 3888 mal! Hilfe geleistet Wurde. Bei Straßenunfällen wurden durch 752 Helfer und 636 Helferinnen 1312mal ge- holfen. In 228 Fällen erteilten Helferinnen insgesamt 746 Tage Hauspflege, Bei dem Explosionsunglück in der BASF Waren vom Kreisverein Mannheim am ersten Tag 264 und am zweiten Tag 64 Hel- ler eingesetzt. In etwa 1100 Fällen wurde erste Hilfe geleistet. Dazu kommt der Einsatz von vier Sanitätskraftwagen, einem Küchen- Wagen und einem großen Omnibus. Bei die- sel Katastrophe repräsentierte das vom Ro- ten Kreuz zur Verfügung gestellte Ver- bandsmaterial usw. einen Wert von etwa 5000 DM. Bekanntlich verlor der Kreisver- ein bei dieser Hilfeleistung zwei seiner Mit- arbeiter, die tödlich verunglückten, wäh- rend eine Helferin bei den Rettungsarbeiten schwer verletzt wurde. Außerdem war der Verlust eines Sanitätskraftwagens, der völ- lig ausbrannte, zu beklagen. Bei dem Eisenbahnunglück in der Nacht vom 4. auf 5. November 1948 in Weinheim war der Kreisverein Mannheim mit zwei Fahrzeugen, sechs Helfern und zwei Helfe- rinnen zur Stelle. Tradition- Nebensache Sie hatten sich arg erregt, die Männ von der Post. Und dabei hatten wir das da 95 gar nicht beabsichtigt. Schließlich ist d, Geldbriefträger der beste Freund eines f De Journalisten. Es war uns halt nur aufgeſ 8 len, die Sache mit den Kokarden, den h Pr mer noch schwarz- weiß-roten auf den R Un bedeckungen. Darüber hatten wir gesch Det ben„Tradition Ehrensache“. Ehrensache?! Da Nebensache! schimpfte unser Geldbriefträg und dann sagte er noch einiges. Sonst ist De immer der freundlichste Beamte, den Un kennen. Deshalb tat es uns leid, dag Ve dreißig und nochmal zwanzig Pfennige q Un eigener Tasche bezahlen mußte für. hu neuen Kckarden und ein Posthorn, dien“, karde in bunten Bundesfarben Schwarz- 5 Gold und das Posthorn en miniature auch 5 Gold, alles vorne drauf auf die Mütze Da, nageln, mit eigener Hand. Ja, das tat leid, daß unser Artikel unseren Briefträg 5 solche Ausgaben einträgt. Aber gefreut ha 8 uns irgendwie doch, und schließlich Un unsere Post wieder mal bewiesen, wie A Da sie auf Akualität bedacht ist, auch aue! Du lich. Ehrensache Vn Ko! Kurze„MM“- Meldungen p Das Geheimnis unterm Strohhaufen. 80 erstaunt war ein Landwirt aus Wallstadt, er bei Feldarbeiten unter einem Strohhaut versteckt ein komplettes Klein-Motorra, Marke„Presto“, vorfand, das allem Ansche! nach aus einem Diebstahl herrührt und dem Dieb später abgeholt werden sollte,.) Motorrad wurde sichergestellt. K In fünf Minuten beinahe 65 DM verdie Bei einer Geschäftsfrau in der Oststadt schien ein junger Mann und bat die Frau, ihm] kurze Zeit den Betrag von 65,— DM zu leihe Er wolle in fünf Minuten wieder zurück 8 und ihr als Sicherheit ein Paket mit Bug und Margarine übergeben. Der Unbekam bekam tatsächlich die 65 DM und die Frau Paket. Als ihr die Zeit doch etwas zu lan wurde, und der Mann sich immer noch nid zurückgemeldet hatte, öffnete sie das Pa und fand darin Steine und einen alten 8 vor. Der Schwindler konnte jetzt auf der Nes erkannt und in Haft genommen werden. Teures Messevergnügen! Nachdem er seinen beiden Enkelkindern auf dem Meßpk eine Fahrt mit der Berg- und Talbahn hin sich hatte, mußte ein Oberstudiendirektor seinem Schrecken feststellen, daß er bei d kleinen Vergnügen seine Brieftasche mit e 300 DM Inhalt verloren hatte. Tüchtiger Großhändler! Zum Nachteil ein auswärtigen Konservenfabrik kassierte ein n Vollmacht versehener Großhändler von ort ur bei den Kunden nach und nach den Betrag n etwa 14 000,— DM. Anstatt nun, der Verel barung entsprechend, das kassierte Geld“ seinen Lieferanten weiterzuleiten, verwende er dieses für eigene Zwecke zum Einlösen Wechseln. Gründungsfest mit Schutzhundeprüfung, Ortsgruppe Mannheim-Waldhof des Verel für deutsche Schäferhunde hält auf ihre Uebungsplatz Gartenstadt am 9. Oktober Gründungsfest, verbunden mit einer Schutt hundeprüfung ab. Eine reichhaltige Tomb Tanzgelegenheit, Wein- und Bierzelt und ischimp dere Ueberraschungen sind geboten. Musik für Witwen und Waisen. Der de band der Körperbeschädigten und Finterble benen, Ortsgruppe Sandhofen, veranstaltet er ahn + 8. Oktober, um 20 Uhr, im„Morgenseer ich ga Mannheim- Sandhofen, ein Wohltätigkeits zert zu Gunsten von Witwen, Waisen Schwerkriegs beschädigten. Zahlreiche wirkende, darunter namhafte Mannheimer sangssolisten sowie der Handharmonika „Gut-Klang“ haben sich zur Verfügung gest „Der Heimkehrer und das KB-Leistung setz“, Ueber dieses Thema spricht K. Ha am 10. Oktober um 19.30 Uhr im Hotel„R. brücken“ bei einem vom Zentralverbanc, Heimkehrer veranstalteten Abend. Seckenheimer Heimkehrer treffen sich“ 8. Oktober um 20 Uhr treffen sich in 8e heim im„‚Goldenen Engel“ die Heim vorgefi 2 von Seckenheim zu einem zwangslosen te sammensein. Gäste sind willkommen. sie spricht der Vorsitzende des Kreisverber s Mannheim im Auftrage des Zentralverban der Heimkehrer. f Die Landsmannschaft Ostpreußen hält u anpkte nächste Monatsversammlung am Montag, de 10, Oktober, um 19 Uhr in der„Landiütsce gott in D 5 ab. 55 begreife seit 90 Jahren„Frohsinn“-Gesang. n L3 9, Oktober feiert einer der ältesten Geseſſpag e vereine Mannheims, der Männergesang ug ſebscht „Frohsinn“, im Saale des„Kaisergarten el 1 f; karstadt) um 15 Uhr sein 90jähriges Besteh bal is mit einer Felerstunde. hl, Junggärtner treffen sich. Am 11, Okoh, zander 20 Uhr, nält die Junssärtnergruppe des Steiſtiete e und Landkreises Mannheim in der Gastun orte“ schaft„Zum Engel am Meßbplatz eine Zus menkunft ab. Es spricht Diehlmann. Lampe heim. über Chrysanthemum“.; Weil's so schön war, nochmals in die Pai N Das Verkehrsamt läßt den Sonderzus, 4 letzten Sonntag mit großem Erfolg in die gefahren war, am nächsten Sonntag naa, starten und zwar ab Heidelberg um 8.00 ab Mannheim 8.23. Die Fahrt geht aun lesefest nach Neustadt a. d. H., nach Man mer-Kirrweiler, Edenkoben und erme neben Wanderungen zur Kropsburg. nach Martin und zum Hambacher Schloß auch Besuch der SH WEGA in Landau. Rücken 19.43 in Mannheim. um 20.19 in Heiden Fahrpreisermäßigung 60 Prozent. a Gesellschaftsabend des AAC, Der heimer Automobil-Club im ADAC verans am 8. Oktober um 20.30 Uhr im Far einen Gesellschaftsabend mit Ball. an 10 unter anderem namhafte Künstler mitwy Wir gratulieren! Die Eheleute Het und Anna Kremer, Schwetzinger Strate feiern ihre goldene Hochzeit. Ludwig 5 Registrator bei der Firma„Olex, Deus Benzin- und Petroleum-Gmbffi., hat 40 fh Dienstjubiläum. el 5 laß dare Tobelbad ers Elz Jonderangengl. Id. Dollosloure Auslegware-Läufer H. Engelhard-· Volz Tapeten- Teppiche Linoleum * ANAGO MA Wir veröfkentlichen an dieser Stelle regelmäßig aus unserem Jugendfriscua, faltenkraig, reine Gesichtshaut: ö DER SchONHElr! 9 2 aha okpfleefef Mkschez! Belastet mit Pickeln, Mitessern, anderen Hautunreinheiten, faltiger, erschlaffter Gesichtshaut, Krähenfüßen, VERZWEHITELT durch das Versagen zahlloser angewandter Mittel, So KAMEN sIE ZU UNS! DIE HAUT PFLEGE-KOMBINATION AUF WISSENSCHAFT TLICHER BASIS durch Höchstgehalt an Vitaminen Hormonen et., die Haut rei- nigend, nährend, slättend, gab NEUE JUGENDFRISCHR DER HAU, damit neues Selbstvertrauen neuen Lebensmut. ANAGOMA erwarb sich in kürzester Zeit den Dank Tausender! 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Dann loßt'r dich in Ruh]. briefträg 2 5 Sonst it; De„Neue“ fegt die Gorgel blank 2, den Unn putzt dein Mage aus, id, dad Verdunnt dei Blut, wo dick unn ran ennige 3 Unn treibt dein Kal als raus! 2 Für Du julscht debei dich erdewohl, 1 dient pie neugebore fascht 155 Unn hkoscht'n sehwerer Dampes mol, Mäütze; Dann lacht'r sich'in Ascht! 1 De„Nue“ nemmt de Kummer veg efreut 100 Unn keelt dei Sorge all, eshlich 1 Unn tringescht'n so mit Dreck und Sckpeck, 2, Wie 81 Dann doppscht wie n Gummiball, uch äuhe Dil singscht unn juwelscht wie e Lerch 1 Unn freescht dich schpät unn früh, Korzum, du werscht ganæ u 0er f werg! ngen Drum: Hoch die Suddelbrün! uten Hanns Glückstein Allstadt, 5 len Obsimesse auf der 80 WEGA 1 an Im Rahmen der SUWEGA findet vom S0llte, 5 8 bis einschließlich 11. Oktober 1949 in der roßen Ausstellungshalle auf dem Megplatz W zu Landau, eine Winterobst- Sonderschau n rau, ihmiſ Verbindung mit einer Obst-Messe statt. „Heimisches Qualitäts- I au leite vnter dem Motto: zurück 8 1 5. 4 obst“ wird erstklassiges Winterobst— Apfel 1 au und Birnen von der Leitungsfähigkeit 5„ des heimischen Obstbaues zeugen. Den Aus- noch ni stellungsbesuchern ist Gelegenheit zum Kauf das Pal zon Qualitätsobst in kleineren und größeren 11 engen gegeben. Besonders imponieren erden. dürften die Geschenkpackungen mit etwa in Aeg ant Prund mhalt. Außerdem bietet sieh bahn bin die Möglichkeit, die verschiedensten Sorten direktor Jon Aepfeln und Birnen in der Sonderschau r bei de 5 15 3 eu Geschmack hin zu kosten. Jeder 500. , Besucher erhält kostenlos eine 1 beschenkpackung ausgehändigt. An r von Mort und Stelle wird außerdem des fach- der Ven gemäße Sortieren und Verpacken des Obstes te Geld 1 verwende Zinlösen n brüfung, Gotthilk und Karl, zwei kräftige Männer in den besten Jahren, hatten wegen Unfugs, elt und inſsdumplens und Randalierens einen Straf- 15 Jelatel von je 20.— DM. erhalten. Da sie 1 der weder 20.— DM zahlen, noch dafür ansta lle ar hn Tage brummen wollten— sie fühlten Lorgenzer n gänzlich unschuldig— versuchten sie's alen einem Einspruch. Und sie sprachen che f klich ein, nämlich auf den Richter, der W Unschuldsbeteuerungen mit einigem monika munzeln quittierte. ung gest Ort der Handlung: Hinterhof im Stadt- Leistung Nord. Gebrüder Gotthilf und Kar! M. 58 10 eten mit einem Hausbewohner in hef- vers 1 Streit. Die Gemüter erhitzten sich und als des Hausbewohners Wort- en sich 2 anscheinend erschöpft war, lief die- a in 8e f katen folgen: Die erste und zweite Heim lasche verfehlte ihr Ziel, die dritte aslosen ite Gotthilf gerade noch auffangen, be- mmen sie ihm seinen Kopf demoliert hätte. den schaute als Schlachtenbummler aus rauer); em penster, während sein Bruder noch en alt In keisch mit handfesten Worten weiter- Montag, den mpfte. Landgut Gotthilt konnte nun vor Gericht nicht 6 ſerreiken, daß man ihn wegen ruhestören- 120 00 Lärms verknacken wollte.„Ieh hab' gesangven e e paar Worte g'saat, Sie wisse doch arten“(e bscht, Herr n Richter, wie des in em solche ges Besteht Lal 18, Der Amtsgerichtsrat wußte es hl, nattirlich nicht aus eigener Praxis, 11. Olten nur vom Gerichtssaal her, Er e des lilfeiste auch Verständnis und für die„paar er Gast horte“ Auch ein Kommunalproblem: Sonderstruſrecht der Stadtverwaltung für kleine Pg's Der Personalausschuß tagt/ Hört die Gerechtigkeit beim Geld auf? „Auch das Diktat einer demokratischen Mehrheit kann brutale Gewalt und Dema- 5550 Schäfer, Stadtschulrat Heute nachmittag findet in Ludwigs- hafen eine Sitzung des Personalausschusses der Stadtverwaltung statt, eine Sitzung, der inn Anbetracht ihrer Tagesordnung beson- dere Bedeutung zukommt, wird sie doch die Frage entscheiden, ob wir in Ludwigs- hafen in einer Stadt leben, in ger die Grundsätze der Demokratie, d. h. also die Grundsätze von Recht und Gerechtigkeit Gültigkeit haben— oder nicht. Anlaß zu dieser schwerwiegenden Entscheidung ist eine Begebenheit, die sich über ein Jahr hinzieht und der die Tatsache zu Grunde liegt, daß Ludwigshafen die einzige Stadt in Rheinland-Pfalz ist, die ein Sonderstraf- „recht“(besser: Unrecht) für kleine Ex- Parteigenossen geschaffen hat. Der Tatbestand ist folgender: Als die Spruchkammern 1948 in der französischen Zone den Höhepunkt der Wirrnis erreicht hatten, alle kleine Parteigenossen„gescho- ren“ waren, während die einstigen Größen des Dritten Reiches immer noch oder schon Wieder„ungeschoren“ umherliefen in dieser Situation also erließ General Koenig die Amnestien 133(Sommer 1948) und 1337 165(Herbst 1948). Sie betrafen jene„be- rühmten“ kleinen Pg.'s, von denen die Re- Blick ins Amtsgericht: den der Politiker aller Parteien drei Jahre lang gestrotzt hatten. Amnestiebedingung War damals gewesen, daß die in den Genuß der Amnestie Kommenden nur einfache Mitglieder der NSDAP waren und nie eine Funktion innehatten. Auch in Ludwigshafen wurden von die- sen beiden Verordnungen zahlreiche frü- here Beamte betroffen. Ihre Freude war groß, hatten sie doch— in der„teutschen“ Brust das gekränkte Gefühl:„Wir sind unschuldig.— nahezu vier Jahre als Hilfsarbeiter„wiedergutgemacht“, Und nun stand ihnen doch die„Krönung ihres be- amteten Lebenslaufes“, das Wiedereinrücken in die Stadtverwaltung, bevor. Ihre große Hoffnung war Ludwigshafens OB Valentin Bauer, denn der hatte schon etwa fünf Mal in Stadtratssitzungen und bei anderen Ge- legenheiten öffentlich darauf hin- gewiesen, daß in seiner Stadtverwaltung allzuviele Stümper säßen, die nichts vom kommunalen Arbeiten verständen, den gan- zen Apparat nur schwerfällig und teuer machten, und daß er, der OB., unbedingt seine gut geschulte Beamtenschaft wieder haben müsse e Am Verlauf der Monate Oktober, November, Dezember 1948 und Januar, Februar, März 1949 wurden dann über 40 ehemalige Beamte wieder eingestellt. Aus der Beamtenimmatrikualition der ꝛ⁊u- „Das Bud aui der Tenne“ und seine Folgen Die konsequente Magd nahm 300 DM„Sühnegeld“ mit Frieda Sch, stammt aus Ludwigshafen, zählt 27 Lenze und hatte sich bei einem Ruchheimer Bauern als Magd verdingt. Vielleicht wäre der Bauersmann vorsichti- ger gewesen, wenn er gewußt hätte, daß Frieda bereits mit fünf Vorstrafen insge- samt zwei Jahre hinter schwedischen Gar- dinen zugebracht hatte. Am Mittwoch stand sie nun wegen Diebstahls im Rückfall vor Ludwighafens Amtsgericht und versuchte die Tat als eine mehr oder weniger berech- tigte Repressalie ihrerseits darzustellen. Im Stall begann das ganze Drama. Frieda hatte gerade zehn Tage gearbeitet. Und weil man Cotihili konnte es nicht begreifen „„daß der Richter ihn wegen Ruhestörung„verknacken“ wollte 5 zahlen oder zwei Tage ins Kittchen gehen. Karl hingegen erzielte als lachender Dritte einen Freispruch. Flchsle-Berufung verworfen 43 00 DM hatte Wilhelm Füchsle als Buchhalter der Firma Wöllner unterschlagen und wurde deshalb am 27. August 1949 von Ludwigshafens Amtsgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Ehefrau und ein guter Bekannter H. W. erhielten Frei- heitsstrafen von vier bzw. neun Monaten. Diese drei Verurteilten legten gegen das Strafmaß Berufung bei der zweiten Straf- kammer des Landgerichts Frankenthal ein, Wo der ganze Fall am Mittwochnachmitag nochmals aufgerollt wurde. Die Verteidi- gung, die ihre Berufung bei Füchsle und H. W. auf das Strafmaß beschränkt hatte, be- antragte nach umfassender Würdigung des Angeklagten die Aufhebung des ersten Ur. teils und die Verhängung einer milderen Strafe, Für Füchsles Ehefrau sollte ein Freispruch erwirkt werden. Nach einge- hender Beweisaufnahme wurde die Beru fung von der zweiten Strafkammer unter Vorsitz von Landgerichtsrat Dr. Brinck in vollem Umfang verworfen. In der Urteils- begründung wies der Vorsitzende auf die Notwendigkeit einer fühlbaren Strafe hin. Den Angeklagten sei jedoch ihr bisheriger einwandfreier Lebenswandel zu Gute zu halten, weshalb auch die Srafkammer nach einer Teilverbüßung der Strafe ein Gnaden- gesuch befürworten werde. sich auch mal baden muß, tat sie das, wie es vielerorts auf dem Lande üblich ist, im Stall. Das wäre nun weiter nicht schlimm ge- Wesen, wenn die„bäuerliche Venus“ nicht Plötzlich die Blicke ihres Herrn und Bauern auf sich haften fühlte. Der guckte nämlich. den Aussagen Friedas zufolge, durch ein Fenster von der Scheuer in den Stall. Da- durch wurde Friedas moralisches Empfin- den erheblich aus dem Gleichgewicht ge- bracht, und konsequent wie sie war, kün⸗ digte sie ihre Arbeitsstelle. Ebenso konse- quent jedoch— vielleicht wollte sie ihrem Brotherrn neben einer Quittung für ihren Lohn auch eine für seine Neugier hinterlas- sen— nahm sie aus einer Brieftasche 300 DMM und entzog sich mit diesem Sümmchen Weiterer Beobachtung. Doch das Unglück schreitet schnell, und es kam zum Wiedersehen, wenn auch nicht im Stall zwischen Fenster und Badewanne, so doch an einem weit ungemütlicheren Ort, nämlich zwischen Gerichtsschranke und An- klagebank. Dort erhielt Frieda nun einen „Berechtigungsschein“ für neun Monate Tütenkleben, Die Folgen einer Fahrlässigkeit Der 45 jährige Schiffsmaschinist hatte am 5. Dez. 1948 auf einem Rheinboot Wache. Zu Besuch waren seine Braut mit ihren Kindern Herbert und Hans. Trotzdem nun der An- geklagte die Pflicht gehabt hatte, als Wach- mann das Schiff auf keinen Fall zu ver- lassen, ging er nachmittags allein auf den Fußballplatz. Während seine Braut sich inzwischen unter Deck mit Näharbeiten be- schäftigte, spielten die Kinder an Ober- deck, lösten einen Nachen von seiner Ver- täuung und ruderten mit ihm wenige Meter vom Boot ab. Als die Mutter nach ihren Jungen sehen wollte, erhielt sie von einem Augenzeugen die erschütternde Nachricht, daß soeben ihre beiden Kinder ertrunken seien, nachdem der Aeltere den ins Wasser gefallenen jüngeren Bruder retten wollte. Besonders eindrucksvoll waren die Aus- sagen der unglücklichen Mutter, die keines- falls den reuigen Angeklagten belastete, da dieser gerade für ihre Kinder in väterlicher Weise gesorgt habe. Den Antrag des Amtsanwalts auf vier Monate Gefängnis wandelte der Richter in eine Geldstrafe von 400 DM um, da Paul O. Reue zeigte und noch nicht vorbestraft ist. oll erst Eingestellten geht hervor, daß sie wieder in ihre alten Stellungen und Rechte eintraten(Inspektoren, Oberinspektoren usw.) Wie ein Blitz aus heiterem Himmel er- reichte eines Tages diese Leute die Bot- schaft, daß ihnen ab sofort ein Drittel ihrer tarifmäßigen Bezüge gekürzt werde. Gesagt— getan. Alle nach diesem Tag wiedereingestellten bekamen den Kürzungs- passus, für den es keinerlei rechtliche Hand- habe gab oder gibt, gleich in die Immatri- kulation geschrieben. Es gab damals einen „Sturm im Wasserglas“ ob dieser ober- bürgermeisterlichen Anordnung. Aber die kleinen Pg.'s, vier Jahre lang eingeschüchtert und daher verängstigt. vielleicht auch noch aus„großer Zeit“ das„Rand halten“ ge- Wöhnt, schwiegen schließlich Zur Sache selbst ist zu sagen: Diese Anordnung ist einmalig. Sie ist juristisch gesehen ein dilletan- tischer Mißgriff, werden doch funda- mentale Grundsäulen des Rechtes(nulla poena sine lege; nulla poena sine erimine) auf ekklatante Weise durch sie verletzt! Kein Wunder also, daß aus gut unter- richteten Kreisen führender Ludwigshafener Kommunalpolitiker verlautet, aufrechte De- mokraten wie z. B. der erste Bürgermeister, Dr. Reichert, oder der Rechtsberater der Stadt Ludwigshafen, Dr. Dr. Weindel, hiel- ten diese Maßnahme für nicht rechtens, Als eigenartig bleibt zu vermerken, daß OB Bauer seine Maßnahme mit dem Hin- Weis aufrecht erhält. die Stadt habe kein Geld! Demnach würde die Gerechtigkeit beim Gelde aufhören!) Als eigenartig bleibt auch zu bezeichnen, daß nicht gleichmäßig alle Wiedereingestellten von dieser Maß- nahme betroffen wurden, sondern nur die Hälfte. Und schließlich bleibt noch zu sagen, daß es tragisch und komisch zu- leich ist, daß das diesem Artikel vorange- stellte Zitat aus dem Munde eines Partei- freundes des Oberbürgermeisters stammt. Doch unbesehen all dessen: Am Freitag- nachmittag ist in Ludwigshafen Personal- ausschußsitzung. Die Rechtslage der Kür⸗ zungen wird debattiert werden und in Bälde Werden sowohl die Betroffenen als auch alle anderen Ludwigshafener erfahren, wel che Entscheidungen in bezug auf die ein- gangs formulierte Fragestellung gefällt Wurden-kloth Ludwigshafener Stellenmarkt:“ Stadtnachrichten zsie hauten auf die Pauke.“ Daß man mit wenig oder gar keinem Geld auch eine dicke Zeche machen kann, bewiesen ein 24 Jahre alter Hilfsarbeiter in der„Libelle“, der ein langes Gesicht machte, als ihm der Kellner die Rechnung in Höhe von 26 DM präsentierte. Im Geldbeutel hatte der mun- tere Zecher nur noch sieben ganze Mark. Ein Automechaniker aus Grünstadt ver- stand es in einer Wirtschaft im südlichen Stadtteil noch besser. Er hatte nämlich überhaupt kein Geld. Diese Tatsache hin- derte ihn jedoch nicht, ein ordentliches Quantum hinter die Binde zu gießen,. In diesem Fall wartet der Wirt noch auf 51 PM. Es brannte. Am Mittwochvormittag brach in einem einstöckigen Holzhaus in der Frankenthaler Straße ein Brand aus, dem das gesamte Mobiliar zum Opfer fiel. Der Sachschaden ist erheblich. Die Brand- ursache ist noch nicht geklärt. Einbrecher am Werk. Der Laden eines Lebensmittelgeschäftes in der Hohenzollern straße erhielt nächtlichen Diebesbesuch. Die Beute war jedoch nicht groß. Es waren nur zwölf Dosen Fischkonserven im Werte von 12 DM und 10 DM Wechselgeld. Sach- dienliche Mitteilungen über den Einbruch erbittet die Kriminalpolizei. Wer wurde geschädigt. Während des Gartenstadter Blumenfestes(vermutlich am 2. oder 9. Juli 1949) wurde durch einen Jugendlichen im Stadtteil Maudach aus einer großen schwarzen Einkaufstasche, die an einem Damenfahrrad hing. ein Geld- betrag von 70 DM gestohlen. Das Fahfrad stand in dem Anwesen Schowalter, Mau- dach, Kirchenstraße 10. Bei dem gestohlenen Geld handelt es sich um einen 5O-DM- und zwei 10-DM- Scheinen. Der Geschädigte möge sich bei der Kriminalpolizei in Lud- wigshafen melden. Wanderung des Pfälzer-Wald- Vereins. Die Ortsgruppe Ludwigshafen des Pfälzer- Wald-Vereins führt am kommenden Sonntag eine Wanderung von Neustadt durch das Schöntal- Finsterwald über den Totenkopf Maxburg- Neustadt durch. Start für die Ludwigshafener Teilnehmer ist am Sonntag. 8.05 Uhr, vom Hauptbahnhof Ludwigshafen aus. Herbstball der BASF- Kleingärtner. Am kommenden Samstag veranstalten die Klein- gärtner ihr bekanntes Herbstfest im BASF. Felerabendhaus. Alle Gartenfreunde sind von der Kleingärtnerfamilie eingeladen. Kerwe in Rheingönheim. Am 16. Oktober Wird es hoch hergehen in Rheingönheim. Gesangvereine, Sportverein. Jungbauern schaft wollen mit der Karnevalsgesellschaft „Klotzkrumbeer“ eine große Kerwefeier aufziehen. Junge Fuchorbeiter werden gesucht Ledige Stellensuchende ohne Wohnungsansprüche sind bevorzugt Wir veröffentlichen jeden Freitag an dieser Stelle die beim Arbeitsamt Lad Wigshafen ausgeschriebenen freien Arbeits- plätze, um damit den Stellungssuchenden eine kleine Hilfe zu bieten. Im Bezirk Ludwigshafen und Franken- thal sind nach wie vor Baufacharbei- ter gesucht. So können 23 Maurer, 3 Gip- ser, ferner 6 Rahmenglaser, 2 Bauschreiner, 3 Pflästerer, 1 Zimmermann, 1 Platten- leger, I. Betonfacharbeiter sowie 1 Dach- deckermeister sofort Arbeit finden. Nach Frankenthal wird außerdem 1 Maschinen- schlosser(35 bis 45 Jahre, jahrelange prak- tische Tätigkeit im Vorrichtungsbau) ge- sucht. Auch die kaufmännischen Berufe verzeichnen erfreuliche Angebote, Eine Metallwarenfabrik in der Vorderpfalz sucht zum sofortigen Eintritt 1 Verkaufs- korrespondenten Bewerber muß Vollkauf- mann sein und guten Briefstil schreiben, Alter etwa 35 Jahre.) Beli dem gleichen Unternehmen kann eine jüngere Kraft mit guten Anlagen ebenfalls als Verkaufskorre- spondent unterkommen(möglichst Abitur, ledig oder Pendler, da keine Wohnmöglich- keit). 2 bis 3 fachkundige Verkäufer kön- nen in der Herrenkonfektionsbranche eine Stellung kinden(Alter bis 40 Jahre), kührendes Bankinstitut in Ludwigshafen sucht einen Bankfachmann, der gute Kennt- nisse und praktische Tätigkeit in Außen- Ein Handelsgeschäfte besitzt(Alter bis 30 Jahre, nur Ledige oder Pendler). 1 zweiter Einkäu⸗ fer für größere Maschinenfabrik in der Vor- derpfalz, organisatorische Fähigkeiten sind Bedingung(Alter 25 bis 30 Jahre). Auch die te chnischen Berufe haben in dieser Woche einige Angebote aufzuweisen, aller- dings nicht im Stadtgebiet von Ludwigsha⸗ fen. So wird 1 Offertingenieur mit Erfah- rungen im Turbomaschinenbau von einer größeren Firma in der Vorderpfalz gesucht (Alter 25 bis 35 Jahre). Bei einer Filmge- sellschaft mit Sitz in der Vorderpfalz kann 1 Kino- und Verstärkertechniker(evtl, In- genieur) unterxkommen. 1 Laborant bzwy. Betriebsassistent wird von Dünge-Mischbe- trieb im Rheinland gesucht. In Mannheim kenn ein junger lediger Innenarchitekt eine Position finden. Die Weiblichen Stellen ange bote haben in dieser Woche nur einen freien Arbeitsplatz für 10 Kinder-Kranken- schwestern in Bad Dürrheim im Schwarz- wald zu verzeichnen. Ledige oder allein- stehende, fachlich ausgebildete Kräfte im Alter von 22 bis 40 Jahren können sofort eintreten. Alle Interessenten werden gebeten, beim zuständigen Arbeitsamt vorzusprechen. Den Wünschen der Bewerber um diskrete Bear- beitung wird in jedem Fall entsprochen. s Jertäoſe , n . Gut erh. Kinderwagen zu verkauf. H. Müller, Langerötterstraße 77. Krefttahrzeboge 8 , J J . N FF e muß Gotthilt nur noch 10 DM eine Zu in. 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Mannheim, Lameystraße 22 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Brechbilder Statt Karten! Allen, die unserem lieben Vater, Herrn Karl Hoßfelder beim Heimgang in aufrichtiger Teilnahme die letzte Ehre er- wiesen haben sowie für die trostreichen Worte des Herrn Pfr. Dr. Stürmer und für die Überaus zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden sei auf diesem Wege herzlich gedankt. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Hoßfelder Für die vielen Beweise aufrich- tiger Teilnahme sowie für die Kranz- u. Blumenspenden beim Hinscheiden unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Otto Hacker sprechen wir hiermit unseren innigsten Dank aus. Mhm.-Neckarau, den 6. 10. 1949 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Hacker, geb. Stierle Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heim- gang unserer lieben Entschla- fenen, Frau Eva Franziska Abba sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mannheim Wupperstr. 6. Familie B. Abba Muicuro HOrirs eki rasrKERBE b. R.. 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Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Auguste Freßle Familie Walter Freßle Hedwig Beckmann, geb. Freßle Marta Kranz, geb. Freßle Trude Wind, geb. Fregle Familie Otto Dettmer 0 Stellen-Angebete Tüchüger Hürschner gesucht. Ludwig Plappert, Kürsch- nermeister, Mhm., Nuitsstr. 18. Privatvertreter für d. Verkauf von Armbanduhren gesucht. erbeten an: Angebote Pforzheimer Uhren- haus, Friedrich Hess, Pforzheim in Baden, Postfach 88. Junger, fleißiger Metzgerbursche so- fort gesucht. Metzgerei W. Gaupp, Mannheim, U 6, 29. Sügwaren-Vertreter, gut eingeführt. von Großhandlung gesucht. Angeb. unter P 08660 an den Verlag. Tücht. Facharbeiter v. Naturstein- branche(Versetzer) in Dauerstellg. sofort gesucht.— Angebote unter Nr. 08696 an den Verlag. Führender IIlustrierten-Verlag sucht Bezieher-Werber. Wochenverdienst DM 180.— bis 250.—. Angebote unt. P 36223 an den Verlag. Handelsvertreter von mittl. rhein. Lackfabrik für d. Postleitgebiet 17a gesucht. Beim Handel nachweisbar Sut eingeführte Herren wollen sich mit Tätigkeitsnachweis, Lichtbild. Lebenslauf, Referenzen unter 4576 an Annoncen-ROSENSTEIN, Köln, Bonner Straße 87, bewerben. Tüchtige Schneiderin für Haus- und Straßenkleider ins Haus gesucht. Angeb. unt. Nr. 08658 an d. Verlag. Gewandtes junges Mädchen, über 21 Jahre, als Bürohilfe für Sana- torium gesucht. Stenographie und Maschinenschreiben Bedingung.— Angeb. unt. P 38221 an den Verlag. Weibliche Bürokraft, flotte Steno- typistin und Maschinenschreiberin, mit guter Handschrift, zum bald. Eintritt gesucht. Handgeschriebene Bewerbg. mit Gehalts forderungen unter P 38222 an den Verlag. Hausgehilfin, tüchtig, selbständ., bei guter Behandl. für Geschäftshaus- halt zum 1. 12. od. früher gesucht. Palmbräu-Automat, K 1, 4. Von Lebensmittel- Importfirma wird für möglichst sof. Eintritt eine menuge Stsnotpoistin gesucht. Perfekt in Steno- graphie u. Schreibmaschine Be- dingung.- Angeb. mit Gehalts- ansprüchen erbet. u. 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Der Bürgermeister. 11346 Der Kaufmann Kurt Engraf in Mannheim, U 4, 24, Einzelhandelsgeschäft in Offenbacher Lederwaren, hat heute Antrag auf Eröffnung des gericht- lichen Vergleichsverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Vergleichsverwal⸗ ter wird der Bücherrevisor Friedrich Zwick, Mannheim, Speyerer Str. 41, bestellt. Mannheim, den 4. Oktober 1949. Amtsgericht BG 1. Aufgebot. 4 F 2/49. Die Frau Elisabeth Ritz, geb. Hemmer, in Karlsruhe, Hübschstr. 23, hat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: 1 Hypo- thekenbrief über 4 796,50 Goldmark hinsichtlich der im Grundbuch von Ladenburg, Band 3, Heft 23, in Abt. III unter Nr. 7 eingetragenen auf- gewerteten Hypothek zu Gunsten der Städtischen Sparkasse Eppingen lastend auf dem Grundstück Lgb.-Nr. 41730. Der Inhaber der Ur- kunde wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am: Mitt- woch, dem 10. Mai 1950, vormittags 12 Uhr, vor dem Amtsgericht hier, 2. Stock, Zimmer Nr. 213, seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, andernfalls wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim, den 23. September 1949. Amtsgericht BG 5. nehtung! Raus- und Grundhesitzer! Wir machen darauf aufmerksam, daß wir unseren Mitgliedern zur Aus- füllung des Formulars über Vermögensanzeige und Selbstberechnung der Soforthilfeabgabe während unserer Geschäftsstunden Mo., Di., Do., Fr., von 9—12 Uhr und von 14—16 Uhr in unserer Geschäftsstelle P 3, 2, zur Verfügung stehen. Haus- und Grundbesitzer-Verein e. 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Oktober, 10.30 Uhr Aus der Welt des Wissens „Kopernikus“; 3.„Die Kongreß-Bibliothek“; 5.„Der Mond ist aufgegangen“; Die neue Wochenschau „Augen“; 2. 4.„Film vom Foto“; mit der Kulturfilm-Serie 6.„Kristalle“ 1 Ermäßigte Sonderpreise: 1—, 1.50, 2. DM— 0 NNHE TIN Breite Straße Telephon 44635 Ab heute bis Montag ein sensationelles Filmlustspiel 1940 nach dem Roman von Edgar Wallace 1940 1949 1949 sonders ſitsplatzb bas Un n Höchst at 5717 Im Beiprogramm das große Auto- und Motorradrennen auf dem Grenzlandring Beginn: 10.00, 11.45, 13.45, 15.45, 17.45, 20.00 Uhr Spät vorstellung Freitag bis Donnerstag 22.00 „Das SURDiGE Don“ mit Josef Eichheim Joe Stoeck! Hansi Knoteck der urwüchsige, bayerische Film Aewürtsc Inteilu den drir Laden Breite Straße, 12 000 DM. Miete 75, DM, sofort abzugeb. Anfragen: Telephon 422 63 zum Abendbrot empfehlen wir: Bratheringe liter · Pose 1.05 fettheringe 588 in Cumberlaudtun le. 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Oktober Gemälde und Grafik ETG ff nung: Es spricht Hans Maria Wingler, Frankfurt a. M. Samstag, 38. Oktober, 15.30 Uhr ert. lem Ang op u. deicher Fb re-. e samstag, 15. Okt., 20 Uhr, liest HEINZ RIrERT aus d. Werk des fert i Jéan Artur Rimbaud Sonntag. 23. Oktober, 13.30 Uhr: Unterhaltung im Atelier über Mannheim, Schloß, Mittelbau rechts zeitgenössische Eintritt fre Kunst Telephon 307 29 Freitag bis Montag Liebesbriefe Wochentags: 20.00 Uhr Mittwoch: 17.45 u. 20.00 Uhr: Samstag: 19.15 u. 21.30 Uhr Sonnt.: 14.30, 17.00, 19.15, 21.30 Dienstag bis Donnerstag ISN AN SEE Jar Ager un köchnapun mit La Jana f, Kitty Jantzen, Frits v. Dongen, Gust. Dießl, Alex. Golling, Hans Stüwe, Theo Lingen Beg.: tägl.(auch sonntags) 16.00, 18.00 u. 20.00 Uhr. Spätvorstell.: Freit., Sa. u. So. jew. um 22.00. Kindervorst.: Samstag u. Sonn- * tag jeweils um 14.00 Uhr 7 THEATER DES VOLKES MANNHEIM — Telephon 438 28 Samstag, 8. Oktober, 22.13 Uhr und Sonntag, 9. oktober, 14.30 1 UFA-PALAST Mannheim, die beliebte und erfolgreiche Oper ö große Operette in 3 Akten von Nico Dostal Vorverkauf: im Ufa-Palast von 1013 und 15—18 Uhr sowie Telephonische Kartenbestellungen unter Nr. 4388 Nach Schluß d. Spätvorstellg. Straßenbahnverbindg. ab Pa Wiederholung: Mittwoch. den 12. Oktober. 17.00 MOH Bekannte Vorverkaufsstellen u. Theaterkasse Abendka 28 erbeten. radepl. Uhr 5 Freitag, 7. Oktober 1040 KKK r INDUSTRIE- LND HANDELSBLATT Arbeitslosigkeit sinkt Peebärtistenzan! vermehrt e eine erste Uebersicht über die Zahl der Ihättieten in Württemberg-Baden ergibt ahl wird bekanntlich immer nur vler- Fäurlich festgestellt—. wurden Ende Sep- Ter rund 30 000 Personen(7 000 männliche 16 00 weibliche) mehr beschäftigt als Juni. Da diese Zahlen jedoch mit denen „as Arbeiter und Angestellte in Lehr- und itstellen untergebrachten Schulentlasse- übereinstimmen. ist die Gesamtzahl der käktigten, ähnlich wie im zweiten Quartal a ühmtem Jauch im dritten Vierteljahr nahezu un- dert geblieben. . Zahl der Arbeitslosen ist in Württem⸗ Baden im Monat September um 98 auf zurückgegangen. Dabei hat sich jedoch dchon seit einem Vierteljahr beobachtete Echiedliche Entwicklung der Arbeitslosen- bei den beiden Geschlechtern weiter n Film t: 0., und der Arbeitslosen in Württemberg- sischer männlich weiblich zusammen 40 0338 17 300 57 338 40 107 16 830 38 937 August 37 894 20 168 58 062 —+++ dbeptember 36 813 21 151 57 964 enn auch die Schulentlassenen die Zahl Aubeitslosen bisher wenig beeinflußt ha- 30 ist doch damit für die Zukunft zu rech- da bei den Berufsberatungsstellen der ö Neamter noch eine größere Zahl Jugend- ungen. für Ausbildungsstellen vorgemerkt Uhr Laber noch nicht vermittelt werden konn- pa die Unterbringung dieser Jugendlichen Lehrstellen kaum gelingen wird. wird in Herbst- und Wintermonaten ein Teil von Ii als Hilfsarbeiter den Arbeitsmarkt be- Be. t Juni prachel 8 ſe Juli — Ens hek“; u. Tristalle- und in Mannheim jah in Mannheim ist die Beschäftigtenzahl Db 9 düber dem Monate Juni 1949 um 3319 Per- h esstiegen, wenngleich auch hier die Zu- e der Frauenarbeitslosigkeit einen leich- 2 U M ustieg der Arbeitslosigkeit verursachte. die statistische Darstellung gliedert sich wie traßze 9195 be Zahl der Zahl der Arbeitslosen Erwerbstätigen N 1040 5209 127 319 ustspiel 1949— 1949 5 1049 130 638 onders interessant sind die Zahlen der Aisplatzbesetzungen, die im August 1949 dag Unterbringungen von Arbeitskräften Höchststand aufwiesen und im Septem- aur 5717 Besetzungen abfielen. de Zahl der arbeitslosen Männer ist im nber nur um 13 Personen angestiegen, end die der arbeitslosen Frauen sich um Vöpfe vermehrte, wobei 43,1 Prozent aller erdeitslos gemeldeten Frauen vorher kein Häktigungsverhältnis nachweisen konnte. der Beschäftigtenzahl von 130 6386 Per- it in Mannheim seit der Währungs- mein Höchststand erreicht worden. Die ame der Beschäftigten erstreckt sich mit der Landwirtschaft auf alle Wirt- ſeige. In der Landwirtschaft ist eine von 173 Personen zu verzeichnen. Nelslosenunterstützung wird 1943 im Be- es Mannheimer Arbeitsamt als arbeits- meldeten Personen gewährt. während 494 en Arbeitlosenfürsorge- Empfänger sind. Atwicklung des Arbeitsmarktes, sowohl femherg⸗ Baden, als auch in der Bizone. zun in dem auf Mannheim beschränkten Pattsraum, verrät, daß bei der Festset- E Besriffes Arbeitslosigkeit, wenn die igungsverhältnisse als Kriterium der rtschaft ausgewertet werden sollen, intellung der als arbeitslos gemeldeten n dringend erforderlich ist. Wir haben jetzt mit einer saisonbedingten Stei- der Arbeitslosigkeit zu rechnen, und es penn der Winter streng ausfällt zu abeblichen Verschleierung des tatsächli- ltanddes und damit zum Zustandekom- meeianeter Maßnahmen kommn. Tex. N 4 noteck ö — — 9 Endlich dämmerts Ad die Einfachheit siegt bnmt nicht von ungefähr, daß amerika- 5 firtschaftskreise sich für eine freiere Awerkügbarkeit der Privatwirtschaft in b.Ländern und damit auch in West- and einsetzen. Abgesehen davon, daß ledenz der Liberalisierung der Bestim- ohnehin zum Ausdruck kommt, der utschaft und damit der Privatinitiative fast pald zum Durchbruch zu verhelfen, an sich die Lage näher betrachten, in Le Initiatoren. die USA. im Augen- belinden, 15 ist, daß die US-Exporte von Juni U zurückgegangen sind und zwar in umfang(Von 1,1 Milliarden auf 890 Mil- bellar), der die Wirtschaft dieser hoch- Malislerten Staaten nachhaltig beeinflus- il. Angesichts der gegenwärtigen wirt- ligen und wirtschaftspolitischen Verhält- U ker Welt können sich die USA, auf deren Pen mehr oder weniger das Wohl oder 1 Länder in der westlichen Hemisphäre ABU I beskells eine Wirkschakfskrise lefsten. leb ener Exportkrise ihren Anstoß bekäme. NGELS 10 auch im Zuge der Bestimmungen 1 lieralislerung des Handels aller am DUNI khan teilnehmenden Länder einschließ- 1 VI sk liegt, die gegenseltigen Bezie- 1 c kreizügig wie nur möglich zu gestal- 5 zent der Vorschlag einer kreieren Pevi- Wiederkeit im Augenblick doch von der Ib wirtschakt bedrückenden Lage rück- er Exporte Aus. 9 1 anderen Seite werden aber die USA fen Fibdau der Ausfuhrzölle auf 250 ver- 5 95 Arzeugnisse den Marshallplanländern „Möglichkeiten für die Einfuhr einräu- e sich im übrigen aus der Neufest- 0588 zur Zeit laufende Besprechungen zwischen deutschen Stellen und Vertretern des Hoch- kommissars schließen— denkt man für West- deutschland an die Wiedereinführung eines Exportbonus. Man stützt sich dabei auf Erfah- rungen, die in den Handelsbestimmungen zwi- schen den verschiedenen Ländern und den USA seit der Währungsreform gemacht worden sind. Die holländische Regierung billigte ihren Ex- porteuren bekanntlich 10 Prozent ihrer Netto- Dollareinkommen aus Exporten nach USA zur freien Verfügung zu. Würde ein gleicher Pro- zentsatz den Exporteuren aller Marshallplan- Länder zur Verfügung stehen— und wir zwei- feln nicht daran, daß diese Staaten der ameri- kanischen Anregung folgen— 80 ergäbe sich damit zweifellos eine Ausweitung des Außen- handels dieser Länder mit den USA, die auch in Westdeutschland wohl nur begrüßt werden kann, da sich hiermit die gegenseitigen Bezie- hungen auf kommerzieller Basis vertiefen würden. Steuerreform vertagt? Es Wird weiter gewurstelt Werden Eine grundlegende Steuerreform dürfte vor- erst nicht zu erwarten sein. Es wird vielmehr angenommen, daß man auch zunächst zwangs- läufig wieder auf Uebergangsmaßnahmen sich beschränken wird. Demzufolge wird angenom- men, daß im Interesse der Beschleunigung nun eine Tarifsenkung vorgeschlagen wird, wobei der von den Alliierten im Juni 1948 abgelehnte Vorschlag wieder herausgekramt wird. Es wird für möglich gehalten, daß neben der Tarifsenkung noch einige kleine Gesetzände- rungen vorgeschlagen werden, wobei man vor allem eine Umgestaltung des 5 32a des Einkom- mensteuergesetzes für dringend notwendig hält und weiter daran denken soll, unter Umstän- den auch solche Aenderungen zu beschliehen, die der Verwaltungsvereinfachung dienen. Wahrscheinlich wird sich das Kabinett in etwa 8 bis 10 Tagen mit diesen Fragen beschäftigen. V Versuche, Das Finanzministerium in jetzt zum erstenmal Chefs, Finanzminis gehabt, daß jetzt erst Gelegenheit gegeben war, sich Auf einander abzustimmen. Neben dem Juni- Tarif liegen auch noch zwei andere mit Varia- tionen ausgestattete Tarife vor, die sich im wesentlichen auf die kleinen Einkommen be- ziehen. Unterrichtete Kreise bezeichnen es als durchaus möglich, dag nach der Einkommen- steuer die kleinen Einkommen bis zu 300 DM einkommensteuerfrei bleiben. Demontage-Fortschritt Die Demontagekolonnen der zehn Abbruch- firmen auf der August-Thyssen-Hütte sind in den letzten Tagen auf 750 Mann erhöht wor- den. Das Tempo der Verschrottung des größ- ten und modernsten tahlwerkes Europas Wurde damit derart gesteigert, daß alle neuen Austausch- und Gegenvorschläge noch zum Zuge zu bringen, zwecklos und„zu spät“ erscheinen dürften, falls nicht erst ein- mal umgehend ein Stop der Zerstörung erreicht werden kann. Der Betriebsrat des Werkes kündigte neue Entlassungen zahlreicher Beleg- schaftsangehöriger an. Demontage-Dementi Nachrichten, denen zufolge die westdeut- sche Bundesregierung an Stelle der auf der De- montageliste stehenden Betriebe andere Be- triebe zur Verfügung stellen werde, werden vom Bundeswirtschaftsministerium als völlig unzutreffend bezeichnet. In dieser Richtung seien keinerlei Verhandlungen geführt worden. Eisenbahnverkehr im August Der Personenverkehr der deutschen Bundes- bahn erreichte im August mit 95,1 Millionen beförderten Personen fast den gleichen Um- kang wie im Vormonat(95,5 Millionen). Trotz anhaltenden Urlaubsreiseverkehrs lag der Per- Sonenverkehr jedoch noch erheblich unter der Beförderungsziffer vom Mai dieses Jahres(104,7 Millionen). Der Güterverkehr hielt sich mit 15,651 Millionen Tonnen ungefähr auf der Höhe des Vormonats(15 658 Millionen Tonnen), dpa Lebenshaltungsindex fällt selbst demokratisch betrachtet In Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen wurden jetzt Arbei- ten an einer einheitlichen Bundesstatistik zur Errechnung des Lebenhaltungsindex zum Ab- schluß gebracht. Der Lebenshaltungsindex wurde statistisch auf eine neue Basis gestellt. Man ging von der fünfköpfigen Indexfamilie auf eine vierköpfige mit einem Hauptverdie- ner, einem Nebenverdiener sowie einem Kind unter vierzehn Jahren herunter. Als Ausgangs- summe wird ein monatlicher Betrag von 270 DM zugrunde gelegt. Gleichzeitig wurde die Versorgungs-Situation den zeitgemäßen Ver- nältnissen angepaßt. Als Grund und Ausgangs- basis wurde das erste Vierteljahr 1949(100) genommen. Gegenüber dem Durchschnitt dieses ersten Vierteljahres 1949 zeigt nun der Index im April einen Rückgang auf 97,0, im Mai auf 95,3 und im Juni auf 93,6. Er dürfte im Sep- tember weiter gefallen sein. Mit 100,2 über dem Durchschnitt liegen nur noch Genußmittel sowie Reinigung und Körperpflege, während Bekleidung auf 82,3. Hausrat auf 87,3, Ernäh- rung auf 93,8 zurückgegangen sind. Wohnung und Heizung liegen bei 100, Bildung bei 98,2 und Verkehr bei 96,8. H. 30 Millionen Remontagen Die aus verschiedenen Quellen stammenden, zum Wiederaufbau demontierter Anlagen vor- gesehenen Kreditmittel, sind in Nordrhein- Westfalen nach Mitteilung des Wirtschafts- ministeriums bis zur Höhe von 30 Millionen D-Mark bereits in Anspruch genommen wor- den. Mit diesen Geldern konnten in einigen durch die Demontage errichteten Engpaßindu- strien bereits Erleichterungen erzielt wer- den. R.-H. Flußgebiet der Emscher neu reguliert Kloake maxima im dritten Bett Dieser Tage wurde das Millionen-Projekt abgeschlossen, das der Kloake-Maxima des Ruhrgebietes ein neues, das dritte, Bett schuf, Wobei Wirtschaftsminister Prof. Dr. Nöilting die Taufrede hielt. Das bisher größte Projekt der Emscher- Genossenschaft fand dadurch seinen Abschluß. Das rheinisch-westfälische Industriegebiet ist heute das am dichtesten besiedelte Gebiet Deutschlands. Auf rund 800 Em/ Quadrat woh- nen rund 2 Millionen Menschen, gegenüber einem Durchschnitt von 200 Menschen je qkm in den Westzonen drängen sich hier 2500 Ein- wohner auf den qkm, also das Zehnfache wie üblich. Ueber dem ganzen Land liegt der Dunst der Schlote und Schächte und die Luft ist übersättigt vom Kohlenstaub. Zur Zeit werden jährlich etwa 85 Millionen t Kohle aus 170 Gruben an das Tageslicht gebracht ung rund 65 Prozent der Förderung aus den rhei- nisch- westfälischen Kohlenwerken fließt aus diesem Kernstück des Industriegebietes, das sich um die Emscher gruppiert. Neben den Schächten und Gruben erheben sich die Werke der eisenschaffenden und eisen verarbeitenden Industrie, der Großindustrie und zahlrgiche mittlere und kleihere Unternehmungen, II 5 122078 denz dieser Zusammenballung von An-, lagen de Bergbaues und der Industrie ergaben sich schwerwiegende Folgerungen für die Wasserwirtschaft. Der immer mehr sich nach Norden vorschie- bende Bergbau verursachte durch den Abbau der Kohle zum Teil,gehr flach gelagerte, zum Teil sehr sumpfige Emscher-Gebietssenkungen, in denen sich die Abwasser der Gemeinden undd industriellen Werke sammelten und eine Seuchengefahr bildeten. Die Stadt Hamburg zum Beispiel liegt heute 9 m niedriger über dem Meeresspiegel als um die Jahrhundert- wende. In etwa 10 Jahren werden 36 Pro- zent des gesamten Emscher-Gebietes durch Pumpen entwässert werden müssen. Häufige Ueberschwemmungen gefährdeten die großen Ortschaften, die Industriestädte. Landwirt- schaft und Bergbau. So nahm bereits um 1900 die eigens zu die- sem Zweck gegründete Emscher- Genossenschaft die sich drängenden Aufgaben in Angriff. um nach einheitlichem System die Vorflut zu regeln, die Abwasser zu reinigen, die errich- teten Anlagen zu betreiben, zu erhalten und Weiter auszubauen. Die Arbeit der vergan- genen Jahre dürfte bekannt sein, Es wurden insgesamt 68 km Emscher-Verlauf und 260 km Nebenbäche begradigt und zu offenen Abwas- serkanälen ausgebaut. 49 Pumpwerke entwäs- sern tiefer liegende Gebiete in Größe von 10 000 ha. 24 Kläranlagen wurden zur Reini- gung eingebaut. 16 Entphenolungsanlagen zogen die für die Rheinfischerei schädlichen Phenole und Kresole aus den Amoniak-Wäs- sern der Kokereien Darüber hinaus wurde bereits in den Jahren 1906 bis 1910 der Emscher Unterlauf 10 Em lang aus dem Absenkgebiet von Duisburg-Beck verlaę und in ein neues nördlich gelegs 5 neuen Mün- dung, 28 Kim F AWärts gert. Sehr bald nach der Fertigstellung dieses neuen Bet- tes— der sogenannten mittleren Emscher— er- folgten jedoch weitere Senkungen des Bodens. Da der Abbau der unter dem Emscher Unterlauf noch anstehenden großen Kohlenmengen auch für die Zukunft erhebliche weitere starke Senkungen erwarten ließ, mußte das jetzt voll- endete, große Projekt einer weiteren Emscher- Verlegung geplant und in Angriff genommen werden. Abermaliges Verlegen der Emscher- Mündungsstelle nach Norden in nicht abgesun- kenes Gelände, Polterung des gesamten Emsch- Gebietes unterhalb des Abstieges und Ausbau der abgeschnittenen Emscherstelle zum örtlichen Die Eisenbahntariferhöhung S Bit auf Sehwierigkeiten Unter dem Vorsitz des Bundesministers für Verkehr, Dr. Seebohm, trat der Bei- rat der Deutschen Bundesbahn am 5. Oktober in Offenbach zu seiner ersten Arbeits- tagung zusammen. Entsprechend dem Beschluß des Wirtschaftsrats des ehemaligen Ver⸗ einigten Wirtschaftsgebietes vom 24. Juni 1948 verstärkte sich der Beirat durch Beè- schluß um weitere vier ordentliche Mitglieder und deren Stellvertreter aus dem Kreise der Industrie, des Handwerks, der Banken, der Landwirtschaft und der Gewerkschaf- ten. Die beschleunigte Erweiterung des Beirats durch Vertreter des französischen Be- satzungsgebiets wurde eingeleitet. Der Beirat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben. Vertreter der Deutschen Bundesbahn legten eingehend die Finanzlage der Bundesbahn dar, die einen erheblichen Fehlbetrag in der Betriebsrechnung des laufenden Rech- nungsjahres erwarten lasse. Mit Rücksicht auf diese Tatsache sei der Beirat der Auf- fassung, daß der Deutschen Bundesbahn durch beschleunigte, sofortige Maßnahmen finanzielle Erleichterungen gebracht werden müßten. Hierzu erfahren wir, daß der Beirat folgende Erhöhungen der Eisenbahntarife be- fürwortet: Arbeiter-Wochen- und Kurzarbeiterwochenkarten um 25 Prozent. 5 Der Beirat hat daher zu der Frage der Erhöhung der Personen- und Gütertarife in folgendem Gutachten Stellung genommen: Für den Berufsverkehr befürwortet der Beirat eine Erhöhung der Preise der Arbeiterwochenkarten und Kurzarbeiterwochen- karten um 25 Prozent. Eine Erhöhung der Schülermonatskarten, Schülerwochenkarten und Schülerfahrkarten hat der Beirat dagegen unter sozialen Gesichtspunkten abge- lehnt. Im Güterverkehr soll ein Krisenzuschlag erhobei werden. Er soll auf die einzelnen Gütertarifklassen D und G uin verschiedener Staffelung verteilt werden und bis läng- stens zum 31. Dezember 1950 befristet sein. Die durch den befristeten Krisenzuschlag für Wagenladungsfrachten vorgesehene Er- höhung beträgt bei den Regelklassen D 3,6 Prozent, E 7,9 Prozent, F 12,1 Prozent und G 15,7 Prozent. Die Regelklassen A bis C sind von der Erhöhung nicht betroffen. Bei den Ausnahmetarifen, deren Sätze auf die Höhe der Klassen D und darunter liegen, findet eine entsprechende Erhöhung statt. Wir erfahren weiter hierzu, daß der Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm diesen Vorfluter erschienen die beste und dauerhaf- teste Lösung. 1938 wurde dieses Projekt in Angriff genommen, im Kriege mit Schwierig- keiten und Unterbrechungen weitergeführt und in diesen Tagen abgeschlossen. Im Verlauf dieses Vorhabens wurden bewältigt: Zwei Millionen qm Bodenaushub und Ein- bau in Deiche und Brückenrampen oder Absatz auf Schiffe, 208 000 qm Steinpackung und Be- tonplatten für die Flußbettbefestigung. 720 000 Quadratmeter Mutterbodenandeckung, 24 000 Quadratmeter Stahlspundwand und rund 36 000 Tonnen Stahlkonstruktionen und 24 000 ebm Beton für 28 Brücken. In einer zwölfjährigen Bauzeit wurde ein 100 m breiter und 14 km langer Geländestreifen für das neue Flußbett aAusgebaggert, gesichert und angelegt. 40 Wohn- häuser, die auf dem Gelände des neuen Fluß- laufes lagen, mußten„verlegt“ werden. Insge- samt 52 Verkehrswege mußten geschnitten werden. 5 Bis zur Währungsreform betrugen die rei- nen Baukosten rund 27 Millionen RM. davon 2,6 Millionen für den Grunderwerb. Insgesamt betrugen die Gesamtaufwendungen einschließ- lich der Verwaltungskosten rund, 46 Milliogen Reichsmark bezw. D-Mark, Träger dieser be- trächtlichen Kosten ist der Bergbau des Em- scher-Gebietes zu fast 100 Prozent. Der neue Lauf führt bei größtem Hoch- wasser rund 175 cbm/sek. Der verlassene mitt- lere Emscher-Arm soll durch einen Damm gegen den Rhein abgeschlossen werden. Fachleute der Wasserwirtschaft behaupten, daß mit Abschluß dieses Riesenprojektes die Hochwassergefahr für das Industriegebiet endgültig gebannt sei und auch Ort und Anlage des neuen Bettes die Grundlage für die weitere Entwicklung der Kohlenindustrie sowie der unmgesiedelten Städte gesichert und allen weiteren Folgerun- gen durch Absenkungen des Bodens weitest vorgebaut sei. Für die Techniker und Fachleute der Wasserwirtschaft war das große Projekt eine schöne Arbeit. ein Abschluß, eine befrie- digende Kerbe in jahrzehntelange Planungen. Im Fluggebiet der Emscher wird mit Ab- schluß des dritten urd wie erwartet letzten Verlegungsprojektes ein ähnliches Riesenpro- jekt wohl kaum noch erforderlich sein, doch die Erde unter dem Kohlenpott ist ständig in Be- wegung und die Schächte schieben sich der Kohle nach immer weiter nach Norden vor. Wenn die Emscher- Genossenschaft später ein- mal nur noch vor Aufgaben der Erhaltung und Inbetriebhaltung der bestehenden Anlagen steht, wird die bereits gegründete lippische Genossenschaft sich mit den im Bereich der Lippe erwachsenden Forderungen aus der sich in ihr Gebiet einbohrenden Kohle wirtschaft zu beschäftigen haben. Doch dies dürften Fragen und Aufgaben für Jahrhunderte sein, denn der Vorrat im Emscher Gebiet bis zu einer Teufe von 1200 m dürfte noch kür wenigstens 100 Jahre ausreichen. R.-H. Wohnbauanleihe neu verteilt Aber nicht erhöht Wie erst jetzt bekannt wird, haben die Fi- nanzminister der Bizone auf ihrer Tagung in Königstein beschlossen. einen neuen Vertei- lungsschlüssel für die aus der Wohnungsbau- anleihe zu erwartenden Mittel aufzustellen. Danach sollen aus diesem Aufkommen Hes- sen 9,5 Prozent. Württemberg-Baden 9,2 Pro- zent, Bayern 20 Prozent. Nordrhein- Westfalen 30 Prozent, Niedersachsen 16 Prozent, Schles- wig- Holstein 8 Prozent, Hamburg 5 Prozent und Bremen 1.5 Prozent erhalten. Die französische Zone wird ebenfalls an den Zeichnungen die- ser Anleihe beteiligt werden und zwar nach Seite 7 CCCCCCCCCTGTGGGCGTGGTTTTGTTTTTTTTT Gewerkschaitskongreß WII! Bundes- Gewerkschafts- bun d An dem vom 12. bis 14. Oktober in München stattfindenden Kongreß zur Gründung eines Gewerkschatfsbundes für das Gebiet der Bun- desrepublik Deutschland werden 487 stimmbe- rechtigte Vertreter der Gewerkschaften sowie 231 Gastdelegierte teilnehmen. 16 Gwerkschaf- ten der drei Westzonen mit zusammen 5 Mil- lionen Mitgliedern werden sich in dem neuen Gewerkschaftsbund zusammenschließen. Ge- werkschaftssekretär Reuter teilte auf einer Pressekonferenz in Frankfurt mit. das Präsi- döum des deutschen Bundestages, der Bundes- kanzler, sämtliche Bundesminister und die Ho- hen Kommissare seien zu dem Kongreß einge- laden. Gewerkschafts vertreter aus Frankreich, England, Schweden. Norwegen und den Ver- einigten Staaten hätten ihre Teilnahme an dem Kongreß zugesagt. Als Vertreter des interna- tionalen Arbeitsamtes Genf wird dessen Direk- tor Schuil teilnehmen. Auf dem Kongreß wird auch die Frage geklärt. ob der Gewerkschafts- bund seinen Sitz in Frankfurt oder Düsseldorf haben wird. Ve Neue Rentenzuschläge In Uebereinstimmung mit dem Anpassungs- Sesetz in der Sozialversicherung, welches durch Rentenzuschläge dem derzeitigen Verhältnis zwi- schen Löhnen und Preisen Rechnung zu tragen sucht, wurde mit dem„Gesetz über Verbesserung der setzlichen Unfallversicherung“ mit Rückwir⸗ kung vom 1. Juni 1949 auch die Erhöhung der ge- setzlichen Unfallrenten zugelassen. Diese Rege- lung Wird zwangsläufig eine Erhöhung der Um- lagen für die einzelnen Berufsgenossenschaften mit mindestens 10 Prozent zur Folge haben. Die neuen Rentenzuschläge werden den Schwerbeschä⸗ digten(über 50 Prozent) und den Hinterbliebenen Se währt. Ohne dag bestimmte Prozentsätze vor- gesehen sind, wird der Zuschlag von Fall zu Fall unter Berücksichtigung des jeweiligen ver- Sleichslohnes aus der ersten Häifte des Jahres 1949 von den versicherungsträgern testgesetzt, Wo- bei sie jedoch an Höchst- und Mindestgrenzen gebunden sind. Rente und Zuschlag zusammen- Serechnet dürfen bei voller Rente den Betrag von 200,.— DM monatlich, bei Teilrente den entspre- chenden Betrag nicht übersteigen. Bei Witwen renten, welche zwei Fünftel des Jahresarbeits- Verdienstes betragen, ist diese Höchstgrenze die Summe von 120, DM. Als Mindestsatz ist bel vollen Renten ein Betrag von 70. DPM monatlich, tür Witwenrenten ein solcher von 40, DM vor- gesehen. Die Rentenzuschläge werden nur für die Un- källe aus der Zeit vor dem 1. Januar 1949 ausbe- zahlt, da bei Rentenfestsetzungen für Unfalle aus der Zeit nachher bereits die neuen Lohnerhöhun- gen berücksichtigt werden. Durch das„Verbesse- rungsgesetz“ wurde dann noch die Frage der Un- kallhaftung auf dem Weg von und zur Arbeits- stelle zugunsten der Arbeitnehmer neu geregelt, und zwar hat die Unfallversicherung für diese Unfälle aufzukommen ohne Rücksicht auf ein Verschulden des Verletzten, es sei denn, dag es sich um eine vorsätzliche Herbeiführung des Un- kalles handelt. Nach dem bisherigen Rechtszu- stand konnte dem Verletzten bei grober Fahr- lässigkeit, die z. B. zu einem verkehrsunfall führte. die Rente bis zur Hälfte gekürzt werden. Diese Beschränkung zuungunsten des Arbeit- nehmers kommt nunmehr in Fortfall. Dr. E. N. Kurznuchrfefen. Zufriedenstellender Geschäftsgang. Die Woll deckenfabrik Weil der Stadt AG. schloss das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis 20. Juni 1943 mit einem Gewinn von 19 475 RM(1947: 29 00% RM Gewinn) ab. Der Gewinn wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Das Grundkapital beträgt. 450 0% Mark, Seit der Währungsreform 2 das Geschäft sehr gut entwickelt. Mit über 170 Beschäftigtensstellt die Firma, die über eine eigene Spinnerei, Wäscherei und Färberei verfügt, neben Wolldecken neuerdings auch Woll flausche und Oberstoffe her. Die Rohstoffe stam- men größtenteils aus Importen. Exportiert wird lediglich in geringem Umfange nach der Schweiz. Der Absatz der Erzeugnisse der Wolldeckenfabrik ist in vollem Umfang gewährleistet, die Kapazität voll ausgelastet und die Produktion bis Ende die- ses Jahres ausverkauft. Für das zweite Halbjahr 1948 rechnet man mit dem gleichen Gewinn wie im ersten Halbjahr, Der Abschluß für 1949 dürfte wesentlich günstiger aussehen. be Abschluß der Annweiler Emaillier- und Metall- werke für 194/88. Die Annweiler Emaillier- und Metallwerke, vorm. Ullrich Söhne AG, Annweiler Pfalz), konnten die Verkaufspreise ungefähr den Unkosten anpassen, wie aus dem Geschäftsbericht für 1947/8 hervorgent. Der Inlandsnachfrage konnte nur ungenügend entsprochen werden, da Export und Aufträge der Besatzungsmacht den Vorrang hatten. Der Wiederaufbau im Werk machte gute Fortschritte. Der Rohüberschuß stieg im Berichtsjahr auf 1,29(0,74) falle Werte in Mill. Reichsmark. Außerordentliche Erträge aus der Rücklage für Ersatzbeschaffung erbrachten 1,16 (0,09). Nach 0,05(0,12) Abschreibungen verblieb ein Reingewinn von 1,37(0,6, der sich um den Vor- trag auf 1,51(0,13) erhöhte und auf neue Rech- nung vorgetragen wird. In der Bilanz erscheint das Anlagevermögen mit 0,46(0,51). Einem Um- laufvermögen von 5,12(4,80) stehen Verbindlich- keiten von 0,81(0,99), darunter 0,31 Bankschulden in fremder Währung, gegenüber. Bei 1,10 AK be- tragen die Reserven 2,17(3,09). vVWAd Ueber Soforthüife(Lastenausgleich), Steuer- reform und DM- Eröffnungsbilanz finden in der Zeit vom 11. bis 28. Oktober, veranstaltet von den Industrie- und Handelskammern Mannheim und Heidelberg und von der Deutschen Gesell- schaft für Betriebswirtschaft Vorträge namhafter Sachkenner(Oberfinanzpräsident Prof. W. Aprath- Reg.-Dir. Dr. Vangerow, Dr. Herbert Köhler, Karlsruhe, Dr. Willi Meier, Bingen, und Dr. Heinz Meilicke) statt. Durch diese Vortragsreihe sollen die Kenntnisse vermittelt werden, die zur Bewäl- tigung der großen Anzahl neuer Probleme erfor- derlich sind. Karten zu diesen Veranstaltungen sind bei den Industrie- und Handelskammern Mannheim und Heidelberg erhältlich. Ungeklärte Restitutionsansprüche bei Salaman- der. Bei der Salamander AG in Kornwestheim werden bekanntlich seiten der Gruppe Levi-Weil, die ein namhaftes Aktienpaket besaß, Restitu- tionssnsprüche gegen die freien Aktionäre erho- ben, da diese Gruppe ihre Aktien unter dem Druck der Verhältnisse börsenmäßig verwertete. Die damaligen Käufer waren über die Herkunft dieser Aktien nicht unterrichtet. Zur Zeit werden vom Schlichter für Wiedergutmachung in Stutt- gart Feststellungen getroffen, wer diese Aktien, deren Nummern bekannt sind, zur Zeit im Besitz e der Wa 5 2 1 2 hat. Wahrscheinlich ist mit einem Probeprozeß , Währungen zum Us-Dollar noch Vorschlägen seine Billigung versagte, weswegen die endgültige Beschlußfassung ausge- Maßgabe der in den Ländern dieser Zone er- zu rechnen, der eine Klärung der schwierigen hen anschein nach— und darauf lassen setzt worden ist. folgten Zeichnungen. Frage bringen soll. 9 IK 5 5 Tesch ſis- Empfehlungen Verschiedenes. Vermietungen J op u. 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Im vorigen Som- mer, auf ihrer ersten Konzertreise durch Australien, traf Erna Berger zum ersten Male im Zoo von Adelaide Koalas. Die pos- Sierlichen Flauschbären haben auf sie einen Stärkeren Eindruck gemacht als die haus- hohen Bildplakate, die fetten Schlagzeilen, die Blumenkatarakte und Huldigungsbriefe, mit denen man sie als die„Größte seit der Melba“ feierte. Frau Bergers Reiseprogramm: Im Okto- ber singt sie im Londoner Royal-Covent- garden, wo sie bereits im Mai dieses Jahres ein Gastspiel gab. Von November bis März ist sie auf der Bühne der Metropolitan- Oper New Lorks zu treffen. Am 15. April 1950 winkt wieder Australien, das nach ihrer Meinung die schönsten Mädchen der Welt hat. Ihr Repertoire: die Hauptpartien in„Rigoletto“,„Zauberflöte“,„Traviata“ und„Rosenkavalier“ in England und Ame- rika. Und in Australien vor allem: Hugo- Wolf-Lieder. Erna Berger und Hugo Wolf“ lauteten die meisten Artikelüberschriften, die in Australien nach den Konzerten der deutschen Sängerin erschienen. Hugo- Wolf- Noten wurden über Nacht Best- Seller der Australischen Musikverlage, denn Erna Ber- gers deutsche Liederabende wurden von der Australien Broadcasting Company über das ganze Land verbreitet. Frau Berger, Sie haben mit Ihren zwei Stunden mehr getan, als ein Diplomat in 50 Jahren“, schrieb ein Schotte aus dem Innern. Ein Deutscher, der schon seit 1904 in Melbourne ansässig ist, schickte ihr ein in Europa noch unbekann- tes Aufnahmegerät, mit dem er alle Erna- Berger- Konzerte festgehalten hatte. Aus dem Nachbarzimmer ihres Hotels in New Vork hörte sie sich später die„Königin der Nacht“ auf einer Grammophonplatte singen. Der musikliebende Amerikaner war begei- stert, als er erfuhr, daß die„Königin der Nacht“ mit ihm Tür an Tür wohnte. Die kleine Dresdnerin mit den braunen Locken und den etwas schräg nach oben stehenden Augen hat ihre Jugend im Ur- wald verbracht. Ihr Vater besaß eine Farm in Paraguay. Heimweh trieb Erna Berger nach Deutschland zurück. Auf der Ueber- fahrt gab sie ihr erstes Konzert. Fünf deut- sche Damen verliebten sich in die glocken- helle Stimme der kleinen Dilettantin und ließen Geld für eine Erster-Klasse- Kabine springen. Ein paar Monate später nach kur- zen Studien holte Generalmusikdirektor Fritz Busch Erna Berger an die Staatsoper Dresden. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Schritt zum höchsten Ziel einer je- Fhacht vor„Haß Wiechert kehrt nicht en Ernst Wiechert. der in der Schweiz lebende deutsche Dichter, erklärte bei einem Besuch in Holland Pressevertretern gegen- über, daß er nicht die Absicht habe, nach Deutschland zurückzukehren. Das würde mm, wie er sagte, dort sehr übelgenommen. In einigen deutschen Kreisen werde er Als Verräter angesehen. Man werfe ihm sogar vor, daß er wegen der Schokolade in die Schweiz gegangen sei. Dabei liebe ich überhaupt keine Schokolade“, sagte Wie- chert, aber ich liebe die Freiheit. In Deutschland kann ich nicht mehr leben, Weil dort Haß und Feindschaft herrschen. Ich bin in der Schweiz ärmer als in Deutsch- land, aber dort lebe ich wenigstens als kreier Mensch!. Auf die Frage, ob Wiechert der kürzlich von einer Reise aus den USA den deutschen Sängerin: Mitglied der Ber- liner Staatsoper zu sein. Erna Berger schaffte es. Sie ist am glücklichsten, wenn sie ein Glas Rotwein und einen starken Mokka trinkt oder eine Partie Schach spielt. „Schachspielen bekommt meiner Stimme ausgezeichnet, man muß den Mund halten und ist doch nicht denkfaul.“ Leider kommt sie kaum dazu, Erna Berger hat kein Zu- hause. In ihrem kleinen, blauen BMW ist sie in den letzten Wochen immerfort zwi- schen Süd-, Norddeutschland und Berlin unterwegs gewesen,„damit die Deutschen meine Stimme nicht vergessen, wenn ich so lange fort bin.“ Das ewige Hotelleben sagt ihr wenig zu und verschlingt den größ- ten Teil ihrer Einnahmen.„Immer nur Re- staurant-Essen“, klagt sie etwas unmutig. „Dabei möchte ich doch so gerne einmal abends in meine Speisekammer gehen und zwei fette, selbstgekaufte Bücklinge zu einem Stück trocken Brot essen.“ ebu Deutsche Studenten filmen in Cambridge Ein Bericht über das College-Leben Im Anschluß an den Artikel„Mit der Kamerad nach Cambridge“ in Nummer 164 vom 17. August veröffentlichen wir heute einen zweiten Bericht der vier Heidel- berger Studenten, die für drei Wochen z2u Filmaufnahmen nach England einge- laden waren. Wir hatten für die drei Wochen unserer Filmarbeit in Cambridge Standquartier im Hause einer Arztin bezogen, die selbst zwar in Urlaub gefahren war, ihr Haus aber in einer sehr gastfreundlichen Weise für allerlei Studentenvolk zur Verfügung gestellt hatte. Da waren Studenten aus Frankreich und Belgien, aus Dänemark und Schweden, China und Südafrika, Polen und Griechenland, Studenten aus Irland und England selbst, und da waren auch wir Deutschen. Es herrschte ein turbulentes Leben, aber wir lernten schließlich, unser Drehbuch zu besprechen, während gleich- zeitig Klavier gespielt und Florett gefoch- ten wurde und Eisenbahn spielten. Gleich am ersten Morgen nach unserer Ankunft zogen wir mit unserem Freunde Peter los, der nicht müde wurde, uns Universität und Colleges zu zeigen. So lernten wir, daß es in Cambridge rund 6 000 Studenten und rund 600 Studentinnen (deren Zahl auf 10 Prozent aller Studieren- den beschränkt ist) gibt. Sie alle verteilen sich— bis auf die Verheirateten, die ein Zimmer in der Stadt haben— auf die 18 Colleges, von denen die kleineren kaum mehr als hundert, die großen bis zu sechs- hundert Studenten beherbergen. Ein College ist eine Art Internat. Jedes hat mehrere Gebäude mit Studenten- wohnungen, eine eigene Kirche, eine große Speisehalle, in der das Mittag- und Abend- essen gemeinsam eingenommen werden, und mehrere Gemeinschafts- und Lese- räume. Die meisten haben zudem eine eigene Bibliothek. Vor dem Kriege hatte kast jeder Student ein Arbeits- und ein Schlafzimmer für sich, und außerdem eine kleine Küche. Heute, da auch in England die Universitäten infolge des Andrangs der Kriegsteilnehmer überfüllt sind, müssen sie sich diese Räume mit einem zweiten Studenten teilen, oder aber sie haben nur ein Einzelzimmer für sich. Mit ihnen zu- sammen wohnen in den Colleges die Pro- fessoren und Dozenten, die ihnen als ihre „Tutors“ bei ihrer studentischen und wissenschaftlichen Ausbildung zur Seite stehen. in Bemerkenswert ist, daß die Cambridger Studenten während der Vorlesemonate auch außerhalb der Colleges und Hörsäle stets ihre schwarzen Umhänge tragen müssen und abends um elf oder zwölf Uhr zu Hause zu sein haben. Sie kennen auch nicht die Freizügigkeit des Studentenplatz- Wechsels, wie er in Deutschland üblich ist. Wer einmal sein Studium in Cambridge begonnen hat, führt es auch dort zu Ende. Dafür aber ist der Kontakt, zu den Profes- soren ganz anders als wie bei uns, und das Studium scheint in erster Linie darauf ausgerichtet, auf einen im Dienste der Gesellschaft verantwortlichen Beruf vorzu- bereiten. Die meisten Studenten, mit denen wir sprachen, besuchten wöchentlich nicht mehr als zehn bis höchstens 15 Vorlesungsstun- den. Alle treiben sehr viel Sport, besonders tennis; die Ruderwettkämpfe zwischen Ox- kord und Cambridge sind in der ganzen Welt bekannt. Vor allem aber unterhalten sie sich und diskutieren miteinander, sei es Auf den„parties“, die sie häufig in ihren Zimmern veranstalten, sei es im persön- lichen Gespräch, sei es in einem ihrer Clubs. Archiv-Bild Die Heidelberger Studentengruppe im Hof von Trinity College. Marcel Pagnol zum Cruß/ Von Ulrich Seelmann-Eggebert Marcel Pagnol, der französische Bühnen- und Filmdichter, trifft dieser Tage zu einem Deutschlundbesuch in München ein. Das Mannheimer National- theater spielt morgen Abend zum ersten Male Pagnols Marseiller Komõdie „F Un Nn N „Ich weiß, daß Du Des Anderen Weib niemals schreiben wirst, weil Du lieber Boule spielst und Pastis trinkst. Und selbst wenn Du das Drehbuch schriebest, so würde ich den Film nicht spielen, weil er das Pro- dukt eines Boulespielers und Apéritifsäufers wären, schrieb Raimu auf einem Zettel an Marcel Pagnol, die besonders beleidigenden Worte immer doppelt unterstrichen. Und während die Freunde und Bekannten noch einen Plan ausheckten, die beiden Kampf- hähne wieder zu versöhnen, aß Raimu schon wieder bei Pagnol zu Mittag. Zwanzig Jahre lang hielten die beiden es so, und diese zwanzig Jahre der Freund- schaft mit dem, nun vor drei Jahren ver- storbenen großen Schauspieler Raimu sind eines der bestimmten Elemente im Leben und Schaffen Pagnols gewesen. Für Raimu hat Pagnol die meisten und die besten seiner Stücke und Filme geschrieben, und Raimu trug den Dichterruhm seines südfranzösischen Landsmanns(und Zech- kumpanen)) hinaus in die Welt. Macel Pagnol, am 28. Februar 1895 in dem kleinen Städtchen Aubagne dicht bei Marseille geboren, gehört in die Reihe der drei großen provengalischen Dichter, die über das Regionale hinaus ins Weltgültige wuchsen: Frederi Mistral, Marcel Pagnol, Jean Giono. Und die Begegnung mit Jean Giono, dem nur vier Wochen jüngeren Dichter, hat zu der zweiten großen Freund- und Feindschaft“ a ch Deutschland zurück zurückgekehrt ist. auch Thomas Mann ge- troffen habe, erklärte der Dichter,„Ich habe ihn nicht getroffen und will ihn auch nicht treffen. Wie Thomas Mann nach Weimar gehen und gleichzeitig als Ver- teidiger der Menschenwürde auftreten kann, ist mir ein Rätsel“. Wiechert hatte in den Haag aus eigenen Werken gelesen. Seine Novelle„Der Rich- ter“ hinterließ einen starken Eindruck. Auch seine Lyrik, vor allem die Gedichte„Der Vater“ und„In der Dämmerung! wurden von einem zahlreichen Publikum beifällig aufgenommen. Wiechert wird während seines kurzen Besuches in Holland auch in Amsterdam und anderen holländischen Städten aus seinen Werken lesen,(dpa) Aus dem Nationaltheater Am Samstag, dem 8. Oktober, wird im Nationaltheater das Lustspiel Fanny“ von Maurice Pagnol zum ersten Male ge- geben. Dieses Stück führt uns in ein reiz- volles Milieu: in eine FHafenschenke in Marseille. Der Dichter behandelt in dem eigentümlichen und doch alltäglichen Schick- sal des einfachen Mädchens Fanny, das von seinem Geliebten verlassen wurde, das ur- alte Thema auf eine Komik mit Tiefsinn sonderbar verschmelzende Art. Ernst Langheinz wird den Gastwirt des„Goldenen Ankers“, Cesar, spielen. Die Darstellerin der„Fanny“ ist Hertha Rot h, die neu in das Ensemble des Theaters ein- getreten ist. Bei der Premiere der„Fanny“ Findet zugleich eine Ehrung von Ernst Langheinz statt, der nunmehr 25 Jahre zum Ensemble des Nationaltheaters gehört. Am Sonntag, dem 9. Oktober(11 Uhr), wird als Matinee das einaktige Lustspiel „Hinter verschlossenen Türen“ von Jean Paul Sartre gegeben. Drei sehr kom- Plizierte Naturen treffen sich nach ihrem Tod in der Hölle und versuchen, über ihr Leben ins klare zu kommen. Dabei wird der Mensch und seine Situation in eine ganz neue Beleuchtung gerückt. In der Galerie Rudolf Probst(Mannheim, Schloß) hält am heutigen Freitag, um 17 Uhr, Rudolf Probst die erste Führung durch die Ausstellung:„Edvard Munch— Auserlesene Graphik“. Die Veranstaltung endet am 20. Okto- ber, da am 22. dieses Monats bereits die näch- ste eröffnet wird, die den berühmten Graphik- Zyklus„Miserere“, eine Folge religiös inspi- rierter Arbeiten des greisen französischen Ma- lers George Rouault bringt. Die Munch- 2 schaft geführt, die Pagnols Schaffen ent- scheidende Züge aufgeprägt hat. Nach Gionos Roman„Regain!(Grummet) hat Pagnol 1936 seinen vielleicht schönsten Film inszeniert. Hier gewann— wohl zum ersten Male auf der Leinwand— das Leben der Sücdfranzosen bildhafte Gestalt; wirklich kein„Blut- und Boden“-Film, sondern die dichterische Vision bukolischer Erde, aus der heraus sich das Schicksal der Menschen erfüllt und über der Pans Lieder erklingen. Auch„Des Anderen Weib“(La femme' du boulanger, 1939) ist nach einer Novelle Gio- nos entstanden, wieder mit einer Pracht- rolle für Raimu: dem gehörnten Bäcker- meister, der so bezaubert war von der Schönheit seiner jungen Frau, so hilflos in seinem Unglück und so groß und mensgh- lich wieder, als er ihr schweigend verzieh. 1924 trat Pagnol zum ersten Male lite- rarisch hervor. Gemeinsam mit Paul Nivoix schrieb er das satirische Bühnen- stück„Marchands de gloire“(„Schieber des Ruhms“) das gegen die Ausbeuter der alten Kriegsteilnehmer polemisierte.„Jazz“ hieß sein nächstes Stück, dem 1928 das wirklich erfolgreiche„Topaze“ folgte eine Ver- spottung der bürgerlichen Gesellschaft sei- ner Zeit, deren Titelheld in Frankreich zu einer sprichwörtlichen Figur geworden ist. Von 1928 an folgte mit„Marius“,„Fanny“ und„César“ seine grohe Marseiller Trilogie, die ihn weltberühmt machte; vor allem das erste und dritte Stück daraus sind unter den Titeln„Zum Goldenen Anker“ und „Südfrüchte“ auch auf der deutschen Bühne bekannt. Unter dem klaren, hellen Him- mel des Midi, in der guten, heiteren, ge- ruhsamen Welt des französischen Klein- bürgertums spielt sich da eine Komödie von Fernweh und Heimkehr ab, ein wenig melo- dramatisch und doch von lebendiger Un- mittelbarkeit der Empfindung. Was an dra- matischer Straffung fehlt, hat es umso mehr an menschlicher Farbe. Dann ging Pagnol zum Film und insze- nierte dort diesen Zyklus.„Toni“ folgte, „Le Schpountz', eine bissige Persiflage des Theaterbetriebs mit dem herrlich grotesken Fernandel, und„Die Igchter des Brunnen- bauers“ La fille du püisatier, wieder mit Raimu und Fernandeh, um nur einige der bekanntesten zu nennen. Als erster Ver- treter des zur Kunstform gewordenen Films ist Marcel Pagnol, der ehemalige Volks- schullehrer, vor einiger Zeit zum Mitglied der Academie Frangaise gewählt worden. Sein letzter Film hat ihn auch in den deutschen Kulturkreis geführt. In diesern Farbfilm„Die schöne Müllerin“ spielt der bekannte Tenor Tino Rossi die Rolle Franz Schuberts. Eines etwas kitschigen, recht sangesfreudigen Schuberts zwar, der sich in eine Mühle verdingt, um der geliebten Mill lerstochter nahe zu sein; doch der reiche Gutsberr spannt ihm die Schöne aus. Wenn die Wolken im Mondschein ziehen, im ge- spenstischen Weben nächtlicher Schatten, akkompagniert von Schubert'schen Weisen. ist hier doch zumindest vom Malerischen her eine effektvolle und zugleich stilechte Ausdeutung der musikalischen Romantik erfolgt. Es war beileibe nicht Pagnols bester Film, aber schon die Themenwahl läßt den Deutschland- Besuch des Dichters unter einem besonders interessanten Vorzeichen stehen. j dd ner Ausstellung ist auch Sonntag von 10 bis 13 Uhr, wochentags von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Kunstauktion veranstaltet das Kunst- und Auktionshaus Dr. Fritz Nagel, Mannheim, am Freitag. 7. Oktober, in der Stuttgarter Liederhalle. Versteigert werden: Kunst- gewerbe, Zinn, Ostasiatika, Porzellane, Silber, Schmuck, Möbel, Teppiche und Gemälde, Aquarelle und Stiche u. a. von Lenbach, Men- zel, Splittgerber und anderen Künstlern des vorigen Jahrhunderts. Händels„Messias“ wird am Sonntag, dem 9. Oktober,(15 Uhr) in der Christuskirche auf- geführt. Die Ausführenden sind: Anneliese Luetjohann-Kiel(Sopran), Clara Oelschläger- Stuttgart(Alt), Herbert Heß- Frankfurt(Tenor), Fritz Krehl-Baden-Baden(Baß), der Bachchor und das Orchester des Nationaltheaters. Die Leitung hat Dr. Oskar Deffner. Neben Generalmusikdirektor Professor Bon- gartz wurde als Dirigent der Dresdner Phil- harmoniker der bisherige Intendant und musi- kalische Leiter des Landestheaters Coburg, Walter Stos cho k, verpflichtet. gis Dr. phil. Walter Reppe, Direktor der Badi- schen Anilin& Sodafabrik Ludwigshafen /Rheln- Oppau und Leiter der Forschungslaboratorien, wurde von der Technischen Hochschule Mün- chen die Würde eines Dr.-Ing. eh. verliehen, nachdem er bereits früher durch die Natur- wissenschaftlich- mathematische Fakultät der Universität Heidelberg zum Dr. phil. nat. h. c. ernannt worden war. Gelegentlich der Tagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Mün- chen wurde Dr. Reppe durch Verleihung der Adolf von Bayer-Medaille geehrt. Der Intendant des Staatstheaters Kassel, Hans Carl Müller, wurde mit Mitgliedern sei- nes Ensembles zu einem längeren Gastspiel im Sommer des nächsten Jahres an das deutsche Theater in Buenos Aires eingeladen. Carl Zuckmayers Schauspiel Barbara Blomberg“ bringen die Städtischen Bühnen Ulm/ Donau unter der Regie von Intendant Alfred Mendler am 7. Oktober heraus. Die Titelrolle spielt Ingeborg Egholm. gis 1 Notizen ũ Jakob Wassermann:„Faber oder die ver- lorenen Jahre“, Roman(J. G. Cottasche Buch- handlung Nachf., Stuttgart). Dieser Roman des 1934 verstorbenen Schriftstellers, der in einer Lizenzausgabe des Züricher Posen- Verlages nun auch in Deutschland neu aufgelegt wird. behandelt das nach den Katastrophen der ver- gangenen Jahre wieder aktuelle Heimkehrer- problem. Auch nach diesem Kriege sind unge- zählte Ehen daran gescheitert. daß die darin Vereinten nach langen Jahren der Trennung versuchten, ihre Gemeinsamkeit einfach da fortzusetzen. wo sie vor Jahren unterbrochen wurde, ohne dabei zu bedenken, daß beide Partner, deren Leben bis dahin gemeinsam ver- laufen war und dessen Charaktere sich mit- einander entwickelt hatten, nun auf getrennten Wegen weiter gegangen waren, selbständig und unter verschiedenartigen Einflüssen. Was- sermann führt das in der Geschichte des Heim- kehrers Eugen Faber gestaltete Problem einer Lösung zu. die aus der Erkenntnis seiner Ur- sachen, der beiderseitigen Wesens wandlung, nach vielerlei Umwegen den Pfad zu einem Neubeginn deutet Das Vierteliahrhundert, das seit dem ersten Erscheinen des Buches vergan- gen ist. hat an der Gültiskit dieser Lösung nichts geändert. W gl . Fedor Stepun: Vergangenes und Unver- gängliches. Aus meinem Leben, 2 Bände Ver- lag Josef Kösel. München). Der Name des Verfassers hat bei uns einen guten Klang als der eines feinsinnigen Mittlers zwischen dem Geistesgut seiner Heimat Rußland und seiner Wahlheimat Deutschland. wozu er durch Her- kunft und Bildungsgrad prädestiniert war In Rußland von deutschen Eltern geboren., stu- dierte er in Moskau und Heidelberg. lehrte in Rußland deutsche Philosophie. wurde 1922 aus- gewiesen und hat seither an deutschen Uni- versitäten Lehrstühle für russische Geistesge- schichte inne. In seiner vorliegenden Selbst- biographie schildert er seine Jugend auf dem elterlichen Gut und in Moskau, die Studenten- jahre in Heidelberg und seine Teilnahme(als England Es gibt in Cambridge über 200 C unter solche für Theaterspiel Presse(denn sie haben in Camb eigenes Studententheater und während des Semesters eine eigen zeitung beraus). Allein in den großen politischen Clubs, dem der vativen und dem der Labour-Part ungefähr 2000 Studenten an. Es g Studenten, der nicht in einem aber es gibt viele, die zweien d mehreren angehören. Gewiß ist eine der Voraussetu diese Großzügigkeit des Studiums finanzielle Situation der Studenten Universität. Die Studenten müssen 300 Pfund(etwa 4 000 DMW) be za, sind dann allen materiellen Sorg gehend enthoben. Kriegsteilnehmen ein volles Studium von der Regie zahlt(ähnlich wie in den d Staaten, wo jeder so viele 9 studieren konnte, wie er Soldat Der Eindruck, den wir vom e Studentenleben empfingen, war g nachhaltig, und wir hatten zu% Eindrücke in die Aufnahmen ungen zu übersetzen. Wir haben dann mit Kamera die Colleges nach allen Ri durchstöbert, die Studenten beoba uns überall sehr eingehende Er geben lassen. Auf diese Weise habe manche Anregung gewonnen, die unserem eigenen Studium zugute 1 wird. nion, i Nun sind wir wieder in Deu 2 Noch auf der Rückreise merkten a stark sich das englische Leben 90 Nati schen unterscheidet. Hatte uns auf d 3056 reise die Großzügigkeit der Zollkog; 1118 Ostende und Dover verblüfft, so wg wWe auf der Rückreise über die deutsdzeine kontrolle in Aachen verwundert. nen d. schen Zollbeamten revidierten den, D. einer Weise, die in uns die Vorstelind zu einer Kaserne wachrief und die ug gek lich ahnen lieg, was man im Ausles je. und da auszusetzen hat. Jeder estmäc scheint diesem Zollfeldwebel vonſätten. herein verdächtig, ein Schmuggler ne dus und wer gar auf die stereotype ische „Wieviel Kaffe haben Sie bei sida bm „Keinen!“ antwortet, der wird utreit angesehen und ist selbst verständigte en pelt verdächtig. 5 d In Heidelberg wurden wir von 7 bestürmt:„Wie hat man Sie behanlingu man Deutschland gegenüber feind on 5 kiel uns schwer, darauf zu antwortegg lag man hat uns überhaupt nicht„eln ge Wir waren normale Menschen, wümer Engländer und jeder andere Auemokre auch. Und feindlich? Skeptisch waendes ob es Deutschland diesmal glücken ein demokratisches Land zu werden“ Was! ende 3 de bb jetis er Bu e Sov en N robbri le Bild 18 Pot nd ur eden“ Web! Baz Müne kaudtag aden „Coyote“ auf Freilichtbül Festspiele und ein Ff Werner Nowack, der Fra Herausgeber der Abenteuer- Schriß „Coyote“, hat es übernommen, au See zwischen Hanau und Asche die„Coyote-Festspiele“ zu inszeni sollen am 7. und 8. Mai 1950 4 werden. Am Kahler See, dem Co-²ñ f Will Nowack noch in diesem Herb Dreharbeiten zu seinem Jugendfilm“ beginnen. Auch au Filmgesellschaften haben sich be gemeldet und wollen auf dem“ Gelände Kinderfilme in der australischen Streifens„Die Eins Mara-Mara“ drehen. keine Bei den Festspielen, die den nd R! Karl-May-Festspielen ähneln werden betei ungefähr 800 Kinder und Jugendiſ anste Alter bis zu 16 Jahren mitwireg amten gehören den verschiedenen Jugeniſit Län sationen an. Jugendgruppen aus 12 U Bun darunter Argentinien, Brasilien, Frag Italien, Osterreich, die Schweiz unde haben ihre Teilnahme bereits Ziel der Spiele ist die Völkerverstau Oberstes Prinzip für die Festept Sie dürfen Kinder und Veranstalle einen Pfennig kosten. Die Kinder, sich ihre Indianer- und Trapper- selbst anfertigen. Nichts darf werden.. ber Bücher 1 russischer Offizier) am Weltkrieg und Revolution. Beruht der Reiz des 2 1 wesentlich auf der liebevollen Ausm 19 7 behaglichen Lebens im alten Zaren re bei allerdings auch die Momente wing schlagep werden, die zwangsläufig zur tion führen mußten). 80 ist der sonders interessant als Beitrag zu des russischen Umsturzes und der Aera während welcher Stepun 1 1 aktive Rolle spielte. um dann nach der ergreifung durch den Bolschewisms unentwegter Bekämpfer(aber au. ster Interpret) zu werden. 1005 Keck Eugen Diesel: Autoreise 100 8300 lag. Stuttgart) Es ist weder die 3 dieses Buch eine Autoreise des bele, finders Dr. Rudolf Diesel mit en, durch Süddeutschland. die Schweie beschreibt. noch der Umstand. dab 7 pferdiges Schnaufer! mit einer elt 4 Last tapfer die Pässe der Apen die den Reiz dieser besinnlichen 2 ausmachen, sondern die imter t 5 ganz andere Welt. Rudolf Diesel f. eden Seinen durch das noch— f Friede 5 träumende Europa, das keine 5 dafür aber eine festgefügte Gesel gang der knatternde Benzinwagen als ies kommenden Entwicklung. an der, 1 b durch seine entscheidende Fee geblich beteiligt war. das erste Wet trug. Sein Sohn. der damals feng getreuer Chronist. und das kleine 108 seinen beiden Jungen widmet, 8 nur den Zauber der slückli wider. sondern mehr noch das Mens, N Zeit. die— obwohl sie nur ein wet zurück liegt— uns Heutige e.* ö Märchen. Auch hier beweist sict a8 wie in seiner ausgezeichneten 2 5 grogen Vaters als aufgeschlossen tischer Beobachter von Mensctte den und läßt hinter der schein Kühle seiner Darstellung das Feuer terseele ahnen.