49/ 14 Veräöktentlicht unter Lizenz · Nummer — 1s WB 110 yverantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim ö Am Marktplatz relefon: 44 151. 44 152, 44 153 Se word Zur Diez eit gerate zugemeine Bankgesellschaft Mannheim Gren postscheckkonten: „ Dani kansruhe Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 95 der ee Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 n Schon Bankkonten: Südwestbank Mannheim Frscheint: Täglich außer sonntags Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Posthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.30 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Uns 1 11 ph 35 3 2 4 B d d d pf 1 Bei Nichterscheinen infolge höherer heraue für unverlangte Manuskripte über- Gewalt besteht kein Anspruch auf 5 4 nimmt der Verlag keinerlei Gewähr nd Ang ige elfung* Sens un SN 12 die Rückerstattung des Bezugspreises XE. V. e en 1 Jahrgang/ Nr. 212/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 12. Oktober 1949 des. einer i 1 Komme ül des 1 msthals 232 1 9 Kommunistische Deut 1* 4 5 b 2 0 ERP 0 2 ff 2 5 2 BASF. Einrichtungen 8 sche Vertretung bei der ENP- Organisation in Paris i dee Wahlniederlage in Norwegen wandern nach Hollan 5 5 rere e er Weiterer Schritt zur Erweiterung der deutschen Verantwortlichkeit Abhsterdam,(ape) Die, zu de dorwegische Wahlen zeigen eine eindeutige Von unserer Redaktion bei der Bundesregierung. Reparationsagentur in Brüssel hat nach An- niederlage der Kommunisten, die fast die gaben der holländischen Presse der Ueber- werden Hälkte ihrer Stimmen verloren haben. Nach Bonn. Nach der Kabinettsitzung am Oberkommission überreicht worden seien, ter Seite erfährt, wird bei den Besprechun- gabe der Chlor- und Sodafabrikeinrichtung ester an] dem in den Spätnachmittagsstunden des ge- Dienstag gab die Bundesregierung in einem erfährt unser Korrespondent von Regie- Sen der Oberkommissare am Donnerstag auf der IG-Farben in Ludwigshafen zuge- rankreich] strigen Tages vorliegenden Ergebnissen aus Kommuniqué bekannt, daß sie von den rungsseite, daß dies nicht zutrifft. Man dem Petersberg wahrscheinlich auch ein stimmt. Die Fabrikeinrichtung. die einen Versallls 638 Landgemeinden und 42 Städten Nor- Oberkommissaren ermächtigt wurde, Dele- sei im Augenblick noch damit beschäftigt, Statut für Berlin beraten werden. Wie dazu Wert von 138 000 RM auf der Basis von 1938 egens liegt die Arbeiterpartei mit weitem Vorsprung in Führung. en Veraz 8 0 Das bisherige Zahlenverhältnis lautet: en Komi 3 tte abgegebene Stimmen 1 162 227(992 656) n Perg Arbeiterpartei 530 826(413 733) e Mantehf liberale 155 301(143 412) her g Konservative 133 972(113 538) christliche Volkspartei 111014(78 051) em Ele Bürgerliche Gemein- felenę de schaftsliste 89 470(73 250) n sein e Bauernbund 94 791(65 184) munen 25 Kommunisten 58 478(100 571) Splitterpartei 8375(— (n Klammern die Ergebnisse der letzten Storthingswahl 1946.) Die voraussichtliche Verteilung der Man- date im neuen Storthing ist, laut NTB, wie tolgt: Arbeiterpartei 87(76 im alten Stor- d Drang thing), Konservative 21(26), Liberale 20 amt und g), Bauernpartei 13(10), Christliche Volks- ea partei 8(8), Kommunisten 1()). — Diese Zahlen sind vorläufig und stellen ritik au noch nicht das endgültige Ergebnis dar. bhesad 6 der i Heidelb 5 8 2 Stehe] Noch mit Regierungsbildung amtheit tlchke beauftragt HFParis.(dpa) Staatspräsident Vincent guriol hat am Dienstagvormittag den bis- herigen sozialistischen Innenminister Jules Moch mit der Regierungsneubil- uld ug dung beauftragt. zal] Die letzten Verhandlungen Auriols mit n, die ertretern der bisherigen Regierungsparteien baben ergeben, daß nicht alle Gruppen den on Moch entwickelten Vorschlägen zur Lö- ung des Lohn- und Preisproblems Zustim- den. Der ehemalige Ministerpräsident Paul Reynaud erklärte als Sprecher von drei eineren gemäßigten Rechtsgruppen, die ie Regierung Queuille unterstützt hat- Jen, sie müßten die Pläne Mochs ablehnen, l u sie inflationistische Gefahren mit sich t dieser ächten. Die Sozialisten, die Volksrepubli- Haratten ner, die Radikalsozialisten und ihnen ihm gen zhestehende Radikale unterstützen da- a dder Hen geen die Vorschläge Mochs, deren Kern- amüsaul i fd die Bewilligung einer Zulage zu den ren, Hä lünen unter 15 000 Francs ist, die radi- elnder e alen Grupen mit der Einschränkung, daß er Brüig iese Zulage nur einmal gewährt werden aeschen ol. Diese Parteien stellen zusammen 307 i bseordnete in der Nationalversammlung. zarte, de ur Mehrheit sind 311 Stimmen erforderlich. lern mti ie wir bei Redaktionsschluß erfahren, bet Jules Moch am Dienstagabend den N z Ur Neubildung der ran zösischen Regierung ange- nommen. N 5 S eue? nd Wan 3. Die 8 Mon ufenden n die Uu ings weise en 2 ng parlan Anhören Lake Success. Ein Mitglied der amerikani- cen Delegation bei den Vereinten Nationen a mitgeteilt, die Vereinigten Staaten beab- Vchtieten, zu gegebener Zeit Gegenvorschläge enen n Außenminister Andrei Wyschinskis For- uch 2, terung nach einem Friedenspakt“ der Groß- ir den i michte vor zubringen. „ Einbeil 5 5 5 1200 Vashington. Präsident Truman hat anläß- 25 Bere z des Geburtstages der Gründung der chine- kten. de rden Republik dem nationalchinesischen r al lsidenten Li Tsung Jen eine Glückwunsch⸗ beelen Tboschakt übersandt. . Rom. 20 000 Drucker aus ganz Italien haben detern einen 48 stündigen Streik angetreten. zunde de 51 Streik erstreckt sich auf die alliierte Zone he 7 Triest. wodurch Gesamtitalien für zwei seinen und ohne jegliche Pressepublikationen sein alte und. 2 5 85(Arizona). Einen neuen Dauerflug- 1 5 9 von 1124 Stunden und 18 Minuten stell- 5 ob Woodhouse und Wood Jongeward sagen bate lontas in Arizona auf. Nach mehr als asigem ununterbrochenem Flug landeten die 0 1 85 lieger wohlbehalten auf dem Plus- nkfurt atz in Vumg. re. budapest. Jetzt noch in Ungarn lebende 1 1 es der deutschen Minderheit können taart Ar zende bleiben, wenn sie eine entsprechende bach 1 KI lärung Urter zeichnen. Geben sie diese Er- burs une micht ab. so werden sie nach Deutsch- th dad umgesiedelt 2 1 5 55 1 öhm Als„Alpenverein e. V.“ ist in men gegrü 5 der gesamtdeutsche Albenverein neu neen belstebdet worden. Vorsitzender wurde Gene- rbach ab del a D. Adolf Sotier. meim 1 ia Drei Tote, sieben Schwer- und ittsart erk nerchtverletete waren die Opfer eines Relssbrsunfalles, der sich am Montagabend in heim senen bei Düsseldorf ereignete. Auf einer ichen h 1 0 Straße war ein Autobus der akut 0 Nanger ann in Schleudern geraten. Der An- bach in ein latte eine Gruppe von Menschen. die e been er faltetelle auf den Omnibus war- Essen Teurüdtt abt und gegen eine Hauswand 8 99 1 shafen anbeldart In der Haushaltsdebatte des eit worden gauschen Tancltagses ist mitge. men Setzmpf n, daß das Staatskommissariat zur ch 4 von Korruption und Migwirt⸗ J Furde pis wor der Währungsreform gebildet 1 5 90 eis zum Jahresende aufgelöst wird. 1 5 07% dpa/ Up erg Sierte zu ernennen, die Deutschland in der Organisation für europäische wirtschaft- liche Zusammenarbeit(OEC) vertreten soll. Die Bundesregierung, so heißt es in dem Kommuniqué, begrüße die Aufforde- rung der Oberkommissare als einen weite- ren Schritt zur Erweiterung der deutschen Verantwortlichkeit und Selbständigkeit. Die deutsche Bundesregierung übernimmt da- mit Aufgaben, die bisher von den Beauf- tragten der drei Militärgouverneure wahr- genommen wurden. ERP-Minister Blücher wies im An- schluß an die Kabinettsitzung auf die grund- sätzliche staatsrechtliche Bedeutung hin, die in der ersten Zulassung deutscher Ver- treter als gleichberechtigte Teilnehmer an einem internationalen Gremium enthalten Sei. Zu Pressemeldungen, daß die deutschen Demontage vorschläge bereits der entsprechende Unterlagen zusammenzu- stellen und insbesondere mit den Stellen des Landes Nordrhein-Westfalen abzuklä- ren. Im Anschluß an die Kabinettsitzung er- klärte Wirtschaftsminister Prof. Erhard, das Bundeswirtschafts ministerium werde sei- nerseits eine Entnahme aus der laufenden Produktion vorschla- gen. Wie wir erfahren, begibt sich Bun- des- Arbeitsminister Storeh am Freitag und Samstag ins Ruhrgebiet, wo er in Hat- tingen, Gelsenkirchen und Hamborn Werke besichtigen und in Düsseldorf Besichtigun- gen vornehmen wird. Zu Meldungen über eine Aufwertung sogenannter Altspar konten wird von Seiten des Bundesfinanz ministeriums fest- gestellt, daß die entsprechenden Vorlagen in Bearbeitung seien. Wie man in Bonn weiterhin von alliier- „Kreuzzug gegen Demontage Amerikanischer Publizist bezeichnet Abbau als schweren politischen Fehler Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Auf einer Pressekonferenz erklärte Mr. O. K. Armstrong vom Stab der amerikanischen Zeitschrift Rea- ders Digest“, der sich zum Studium der Demontagefrage lange Zeit in den Westzonen aufgehalten hat. kurz vor seinem Rückflug in die USA. er wolle nach seiner Rückkehr sofort einen Kreuzzug durch- kühren, um einem großen„Verbrechen ge- gen die Menschlichkeit“ Einhalt zu gebie- ten. Armstrong bezeichnete die Zerstörung vor Industrie und Arbeitsplätzen in emem besiegten Land, viereinhalb Jahre nach Kriegsende als eine soziale Ungerechtigkeit und einen großen politischen Fehler. Mit- glieder des amerikanischen Kongresses hät- ten schon vor über einem Jahr erklärt. die Demontagen in Westdeutschland seien praktisch zu Ende. Er führe jedoch Photos dieser„geisterhaften Zerstörungen an der Ruhr“ mit sich, um zu beweisen, daß dies keineswegs der Fall sei. Er habe sich auch davon überzeugen können, daß niemals mehr als 30 Prozent der demontierten Aus- rüstungen an anderen Orten wieder ge- braucht werden könnten. obwohl die De- montagen unter dem Deckmantel der Repa- rationen begonnen worden seien. Unter kreiem Himmel habe er kostbare Maschi- nenanlagen gesehen, die dort seit Jahr und Tag verrosten. Es sei seiner Ansicht nach unsirmig, Deutschland im Rahmen des Marshallplanes Millionen Dollars zu gewähren zur Versor- gung des Landes mit Treibstoffen und Stahl, auf der anderen Seite aber die Fabriken für Synthetisches Bennin wie die Fischer- Tropsch-Attlagen niederzureißen und den Engländern zu gestatten, Deutschlands größte Stahlwerke zu zerstören. Abschließend erklärte Armstrong, er Werde versuchen, eine Kongreßgresolution durchzusetzen, die die Aufnahme neuer De- montageverhandlungen zwischen den West- mächten verlange. Es könne für die USA nicht so schwer sein, Frankreich und Eng- land auf den richtigen Weg zu bringen. Schließlich würden die amerikanischen Steuerzahler auch zur wirtschaftlichen Unterstützung von Großbritannien und Frankreich beitragen. verlautet, besteht die Absicht, Berlin in Zu- kunft nicht mehr als Land zu bezeichnen, sondern dem Westsektor die Bezeichnung eines„Stadtstaates“ zu geben. Augenblick- lich bemüht man sich noch, diesen Begriff rechtlich zu definieren, wobei sich die ame- rikanischen, englischen und deutschen An- sichten schon genähert haben sollen, wäh- rend die Franzosen noch zurückhaltend Seien. Bei einer für kommenden Freitag an- gesetzten Zusammenkunft zwischen Vertre- tern der Ruhrbehörde und der Oberkom- mission wird eine Abgrenzung der sich aus dem Ruhrstatut und dem Besatzungsstatut für beide Instanzen ergebenden RKompeten- zen auf der Tagesordnung stehen. Ums liebe Geld Bonn.(en-Eig.-Bericht) Der sogenannte Hauptstadtausschuß, der am Dienstag zu- sammentrat, beschäftigte sich mit der Frage der Gründung einer freien Zone in Bonn oder Frankfurt. Nach deutscher Berechnung Soll die Räumung Frankfurts 150 Millionen. die Räumung Bonns 39 Millionen kosten. Mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Ent- scheidung wurde Bundeskanzler Dr. Ade nauer vom Ausschuß gebeten, diese Frage in Verhandlungen mit der Oberkommission endgültig zu klären. Kaiser berät über Unterstützung Westberlins Berlin.(dpa) Der Minister für gesamt- geutsche Fragen, Jakob Kaiser, der zur Zeit zu einem offlziellen Besuch in Berlin Weilt, nahm gestern seine ersten Besprechun- gen mit dem Berliner Magistrat auf. In einer dreistündigen Sitzung wurden, wie Jakob Kaiser mitteilte, die politische und Wirtschaftliche Lage Berlins sowie die Mög- lichkeiten einer Unterstützung besprochen, die Berlin in seiner gegenwärtigen Lage von der Bundesregierung erwarten kann. Einzel- heiten der Besprechung, die morgen fortge- setzt wird, gab der Bundesminister nicht bekannt Unter allen Umständen zunächst eine Volksabstimmung Heute Südweststaat-Antwortnote Reinhold Maier an Leo Wohleb Stuttgart. Der ständige Ausschuß des Landtages beriet gestern zusammen mit dem württembergisch- badischen Kabinett über die Formulierung der Antwort an den südbadischen Staatspräsidenten Wohleb. Im Anschluß an die Sitzung wurde fol- gendes Kommuniqué herausgegeben:„Der ständige Ausschuß hat die Erklärungen des Ministerpräsidenten Dr. Maier über die Ent- Wicklung und den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen über das Problem des 8 ü d- weststaates entgegengenommen. Der Ausschuß stimmte der Auffassung der Re- gierung zu, daß in erster Linie auf Grund des Artikels 118 des Grundgesetzes eine Ver- einbarung der beteiligten südwestdeutschen Länder angestrebt und herbeigeführt wer- den solle, um die Verabschiedung eines Gesetzes durch den Bundestag zu erübri- gen. Die Auffassung des ständigen Aus- schusses ging einheitlich dahin, daß zunächst eine Volksabstimmung über die Schaffung des Südweststaates stattfinden solle.“ Sollte die grundsätzliche Abstimmung über diesen Staat verneinend ausfallen, 80 sei dadurch das Weiterbestehen des Staa- tes Württemberg-Baden vorerst nicht be- rührt. Nur im Wege einer Verfassungs- änderung könne die Voraussetzung für die Wiederherstellung der alten Länder Baden und Württemberg geschaffen werden. Hier- zu sei eine Zweidrittelmehrheit des Land- tages erforderlich. Ein solcher Beschluß müsse jedoch durch die Wähler von Würt⸗ temberg-Baden mit einfacher Mehrheit be- stätigt werden müssen. Ministerpräsident Dr. Maier erklärte gegenüber dem Korrespondentei des„Mor- gen“ gestern abend, die Antwortnote der Regierung an Staatspräsident Wohleb werde diesem noch heute zugeleitet und dann der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. Der Ministerrat beschloß, Finanzminister Dr. Kaufmann bis auf weiteres die Ge- schäfte des Landesbezirkspräsidenten für Nordbaden weiterführen zu lassen. Mannheim nicht Vorort von Heilbronn Stuttgart(tz-Eig. Ber.) In einer Erklä- rung nahm Wirtschaftsminister Dr. Her- mann Veit Stellung zu einem Interview der„Neuen Zeitung“ mit dem südbadischen Staatspräsidenten Leo Wohle b, in dem Von unserer Stuttgarter Redaktion dieser sich gegen den Südweststaat ausge- sprochen und u. à. erklärt hatte Mann heim dürfe nicht zum Vorort Heilbronns herabsinken. In der Erklärung Dr. Veits heißt es:„Staatspräsi- dent Wohleb ist kein Hellseher, deshalb in- teressiert es nicht, welchen Ausgang er der Volksabstimmung prophezeit. Warum hat er sie denn bisher mit allen Künsten zu ver- hindern gewußt, wenn er seiner Sache 80 sicher ist? Nicht nur Baden gibt in einem Südweststaat seine Eigenstaatlichkeit auf. sondern alle Länder, die sich im Südwest- staat zusammenschließen. Wenn alle Argu- mente für den Südweststaat den Staatsprä- sidenten Wohleb nicht überzeugen konnten, so liegt das nicht an den Argumenten. Die ohnehin geringe Steuerkraft des Landes Ba- den ist nach dem Grundgesetz durch die Entziehung vos allem der Tabaksteuer weit mehr geschwächt als die Steuerkraft von Württemberg. Womit will der Staatspräsi⸗ dent denn vier Hochschulen in Baden finan- zieren und fünf schwer zerstörte Städte auf- bauen? Mannheim ist nicht Vorort von Heil- bronn, heißt es in der Erklärung Veits, son- dern Eingangspforte in den schwäbischen Rhein. Karlsrhe wird es nicht besser gehen, Wenn Staatspräsident Wohleb dort seinen Einzug hält, denn der Staatspräsident hat gesagt, er blicke nach dem Westen. Er sollte mehr nach Deutschland schauen.“ Kanton hält sich nicht mehr lange Regierungsbehörden auf dem Wege nach Tschungking Dementi aus Paris Kanton.(UP) Generalissimus Tschiang Kai-Schek ist am Dienstag an Bord eines Kriegsschiffes der Nationalregierung zu einem kurzen Besuch im bedrohten Kanton eingetroffen. Eine Delegation, die sich aus den früheren Persönlichkeiten der National- regierung zusammensetzte, suchte den Ge- neralissimus an Bord auf. In hiesigen Krei- sen nimmt man an, daß diese Delegation, an deren Spitze der amtierende Staatspräsident Li Tsung Jen steht. mit Tschiang Kai- Schek über eine eventuelle kampf lose Räumung der Stadt verhan- delt habe. Li und das gesamte nationale Kabinett sollen— wie aus zuverlässiger Quelle ver- lautete— die Absicht haben, bereits heute aus Kanton zu fliehen. Bis Freitag werde der letzte Beamte der Nationalregierung die Stadt verlassen haben. In den von der Front vor Kanton eingelaufenen Berichten heißt es, daß die Kommunisten, deren Spitzen zur Zeit etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt stehen, die letzte Verteidigungslinie der Truppen der Nationalregierung bei Tsing- Jun umgangen haben und nunmehr sehr schnell und ohne auf nennenswerten Wider- stand zu stoßen, auf Kanton vorrücken. Die in Kanton residierenden diplomati- schen Vertreter der auswärtigen Mächte sind amtlich davon in Kenntnis gesetzt worden, daß die Nationalregierung bis zum kommenden Samstag die Stadt verlassen haben werde. Inoffiziell wurde den Diplo- maten dringend geraten, Kanton so bald als möglich zu verlassen und nicht bis zum Ende der Woche mit der Abreise zu warten. In amtlichen Nachrichten heißt es, daß die nach Tschungking evakuierten Regie- rungsbehörden dort am 20. Oktober ihre Tätigkeit aufnehmen werden. Der wichtigste Teil der Regierung dürfte jedoch nach der Inselfestung Formosa verlegt werden. Nach der Konferenz mit Tschieng hat sich Mi- nisterpräsident Jen HSsi-Schan im Flugzeug nach Formosa begeben. Li kehrte nach Kanton zurück und der Rreuzer mit dem Generalissimus an Bord fuhr flugab- Wwärts nach Whampu. Der neue chinesische Geschäftsträger in Frankreich Tu an- Mao-Lan hat eine kurze Erklärung herausgegeben, in der er dementiert hat, daß der gesamte Stab der chinesischen Botschaft in Paris seine Loya- lität kür die kommunistische Regierung in Peking erklärt habe. 5 5 Tuan gab bekannt, daß zwei Angehörige der Botschaft wegen„Insubordination“ ent- lassen worden seien. Der Rest des Perso- nals arbeite loyal mit ihm zusammen. darstellt, ist zum größten Teil für eine hol- ländische Kristallsoda-Fabrik bestimmt, de- ren Einrichtung während des Krieges nach Deutschland gebracht wurden. Senatoren gegen Demontagen Washington.(dpa) Eine Revision des De- montageprogramms in Deutschland forderte Zenator Wherry Demokrat) vor dem USA Senat in Washington. Wherry sagte, daß er mit dem Oberkommissar John J. MeCloy da- vüber gleicher Meinung sei, daß die planlose Demontage der deutschen Industrie beendet werden sollte. Die Fortsetzung der Demon- tagen bringe weitere Arbeitslosigkeit für die Deutschen und gleichzeitig erneut eine Be- lastung des amerikanischen Steuerzahlers mit sich, dessen Geld für den Wiederaufbau ler Industrie in Deutschland verwandt würde. Wherry kündigte an, daß er dem Senat in Kürze ein Schreiben von 44 Senatoren an Außenminister Acheson vorlegen werde, in dem ein Demontagestopp gefordert wird. Frankreich will Saar nicht isolieren Paris.(dpa) Die Erklärung des fran- zösischen Außenministers Robert Schu- man in Metz,„Frankreich sucht die Saar nicht von Deutschland zu isolieren“, wird von„Le Monde“ am Dienstag nachdrücklich unterstrichen. Zugleich betont das Blatt, der französische Außenminister fasse die geforderte deutsch- französische Zusammen- arbeit anders auf als General de Gaulle. Der Minister habe darauf hingewiesen, daß man zwischen einer Zusammenarbeit unter militärischen Voraussetzungen und einer Wirklich europäischen Politik wählen müsse. Zugleich habe er betont. daß die Beziehun- gen zwischen Frankreich und dem Sagr- gebiet nur einen vorläufigen Charakter hät- ten und erst in einem künftigen Friedens- vertrag endgültig geregelt werden würden. „Le Monde“ weist in diesem Zusam- menhang darauf hin, daß nunmehr auch von der deutschen Abteilung der Europa- bewegung die Forderung erhoben worden sei, direkte deutsch- französische Verhand- lungen über das Saarproblem aufzuneh- men. Ausdehnung der Streikbewegung in Nordfrankreich Paris.(dpa) Die Streikbewegung im nord- kranzösischen Bergbaugebiet dehnt sich aus, nachdem die wegen der Lohnforderungen der Arbeiterschaft entstandene Regierungs- Krise bisher nicht beigelegt werden konnte In den Departements Nord und Pas de Ca- lais beteiligen sich fast 95 Prozent der Gru- benarbeiter am Streik. Die Streikbewegung setzte sich durch, obgleich die christlichen Gewerkschaften und die sozialistische „Force Ouvriere“ die ihnen angeschlossenen Bergarbeiterverbände mit der Begründung vom Streik abhalten wollten, man müsse zunächst abwarten, ob die Forderungen der Arbeiterschaft bei einer Lösung der Regie- rungskrise anerkannt würden. „Unabhängige kein Sammelbecken für Nazis“ Wien.(dpa) Der Führer des„Verbandes der Unabhängigen“ in Oesterreich, Dr. Her- bert Kraus, hat sich schärfstens gegen Be- hauptungen gewandt, daß seine Partei ledig- lich ein Sammelbecken für ehemalige Nazis sei. Er sei jederzeit bereit, unter annehm- daren Bedingungen mit den beiden Regie- rungsparteien eine Koalition einzugehen Seine Partei, betonte Kraus, werde eine „strikte Politik der Mitte“ verfolgen. Die Tatsache, daß der Verband der Unabhöngi⸗ gen Stimmenzuwachs aus dem Lager der Volkspartei und der Sozialdemokraten er- halten habe, beweise, daß er sowohl bei den Industrie- als auch bei den landwirtschaft- lichen Arbeitern Zustimmung gefunden habe.“ „Wenn alle Nazis in Oesterreich sich mei- ner Partei angeschlossen hätten“, erklärte Kraus,„dann hätte sie doppelt so viel Stim- men erhalten.“ Die Unabhängigen erhiel- ten 489 132 Stimmen. Die Zahl der ehemali- gen Nationalsozialisten in Oesterreich Wird auf 750 000 bis 900 000 geschätzt. Nehru nach den USA unterwegs London.(dpa) Der indische Ministel- bräsident Pandit Nehru ist am Dienstag- vormittag im Privatflugzeug Präsident Tru⸗ mans nach den Vereinigten Staaten ab. geflogen. In London hatte Nehru Unterredungen mit Premierminister Attlee, Schatzkanz- ler Sir Stafford Cripps und Gesundheits- minister Aneurin Bevan. Nehru besucht die USA zum ersten Male in seinem Leben. Er wird während seine: dreiwöchigen Aufenthaltes auch emen Kux⸗ zen Abstecher nach Kanada machen. 20 Washington wird der indische Ministerprä- sident von Präsident Truman und UN. Generalsekretär Trygve Lie empfangen Werden 8 e 8 8 8 MORGEN Mittwoch, 12. Oktober 1949/ Nr. Mittwoch, 12. Oktober 1949 Der Weg der Gewerkschaften 8 Srtreter der westdeutschen Gewerk- schaften finden sich von heute bis Freitag in München zu einem Kongreß zusammen, der die Konstituierung des„Deutschen Gewerkschaftsbundes“ als Dachorganisation der 16 deutschen Industriegewerkschaften mit über fünf Millionen Mitgliedern be- Schließen soll. Damit findet eine Entwick- lung ihren Abschluß, die von allen Ge- Werkschaftlern seit dem Zusammenbruch im Jahre 1945 angestrebt wurde. Die formelle Auflösung der einzelnen Gewerkschafts- bünden Westdeutschlands, die im Verlaufe des letzten Monats vorgenommen wurde, Hat, wie erwartet, keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Nach den bereits Ende Juli von den Gewerkschaftsbünden in Heidelberg verabschiedeten vorläufigen Satzungen, die den einzelnen Landeskongressen zur Bera- tung vorgelegen haben, werden an Stelle der bisherigen Gewerkschaftsbünde für jedes Land Landesleitungen geschaffen Werden, während als unterste Organe die bisherigen Orts- oder Kreisausschüsse vor- gesehen sind. Als Zweck der Zusammen- fassung zu einem einheitlichen Gewerk- schaftsbund wird in den Satzungen die Wirkungsvolle Einheit und Vertretung der gemeinsamen Interessen der Arbeitnehmer auf allen Gebieten, insbesondere der Wirt- schafts- Sozial- und Kulturpolitik bezeich- net. In welcher Weise sich die Deutsche An- gestelltengewerkschaft(DAG) mit dem DGB einigen können wird, bleibt abzuwar- ten. Der Kongreß der Gewerkschaftsbünde in Heidelberg hatte bescnlossen, die Ange- Stelltengewerkschaft nicht in den künftigen Gewerkschaftsbund einzugliedern, da er sich Wiederholt der Anwerbung von Angehöri- gen anderer Gewerkschaften sowie des Streikbruchs schuldig gemacht habe. Dem- gegenüber steht eine Erklärung führender Kreise der Angestelltengewerkschaft, die besagt, es sei der Wunsch der Angestellten- Organisation— die notwendig sei— in den Rahmen des Gewerkschaftsbundes aufge- nommen zu werden. Die Differenzen über die Abgrenzung der Zuständigkeit könnten beseitigt werden. Die kommenden Aufgaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes sind inzwischen von Führenden Funktionären und Körperschaften bei mehreren Gelegenheiten präzisiert wor- den. So hat der Zweizonen- Gewerkschafts- rat sechs Wirtschafts- und sozialpolitische Forderungen an das Bundesparlament aus- gearbeitet, worin von den Bundesorganen Verlangt wird, die soziale Gerechtigkeit nicht nur als soziales Gebot zu proklamie- ren, sondern durch praktische Maßnahmen Zu verwirklichen. Von der Bundesregierung Wird eine Politik der Vollbeschäf- tigung und deren dauernde Sicherung, ein umfassendes Wobhnungsbauprogramm, die Sicherung des Existenzminimums und die Erhöhung des Realeinkommens der Arbeit- nehmer gefordert. Ferner verlangen die Ge- Werkschaften die Demokratisierung der Wirtschaft, eine Ueberfünirung entscheiden- der Wirtschaftszweige in Gemeineigentum, sowie eine cke ein einheitliches Arbeitsrecht kortschrittliche Sozialpolitik. Gewerkschaftlicher Zusammenschluß Die Vertreter von fast fünf Millionen Ar- beitern, Angestellten und Beamten sind heute in Munchen zum ersten Kongreß der Gewerk- schaften der drei Westzonen zusammengetre- ten, um die Gründung eines einheitlichen „Deutschen Gewerkschaftsbundes“ zu beschlie- Ben. Dieser DGB wird voraussichtlich 16 Ge- Werkschaften umfassen, deren wichtigste unser Schaubild verzeichnet. Der DGB soll in fol- gende sieben Landesbeꝛirke gegliedert werden: Rheinland- Westfalen, Niedersachsen mit Bre- men, Nordmark mit Hamburg, Hessen, Bayern, Württemberg-Baden und Rheinland-Pfalz mit Südbaden und Württemberg Hohenzollern. Die Sektoren in unserem Schaubild entspre- chen dem Anteil der einzelnen Landesbezirke an der Mitgliederzahl des DGB). Auherhalb des DGB steht lediglich die Deut- sche Angestelltengewerkschaft, die aber eben- sowenig wie cle Gewerleschaften des DGB eine Riektungs gewerkschaft darstellt. Während die Gewerkschaftsbewegung vor 1933 in verschie- dene Richtungen aufgespalten war, bekennt szen dliie neue deutsche Gewerkschaftsbewe-⸗ gung eindeutig zur parteipolitischen und welt- anschaulichen Neutralität. Ein klares Bekennt- nis zur Demokratie in Staat und Wirtsekaft 5 derbindet sie mit dem Willen zur Wakrung der Unabhängigkeit gegenüber den Arbeitgebern und dem Staat. 0 WF) Pieck Präsident der Ostzonen-Republik Verwaltungsfunktionen der SMV auf Sowijetzonenregierung übertragen Berlin. Auf einer gemeinsamen Sitzung der provisorischen Volks- und Länderkam- mer wurde in Berlin am Dienstagnachmittag auf Vorschlag Otto Nuschkes der Vor- sitzende der SED, der über siebzig Jahre alte Wilhelm Pie ck, zum Präsidenten der „deutschen demokratischen Republik“ ein- stimmig von beiden Kammern durch Ab- gabe des Handzeichens auf die Dauer von vier Jahren gewählt. Pieck war der einzige Kandidat, der zur Wahl stand. Er wurde Sofort vereidigt. Pieck dankte den beiden Kammern für das ihm erwiesene Vertrauen und versprach, sich stets als Sachwalter des ganzen Volkes zu betrachten. Er wandte sich leidenschaftlich gegen das Besatzungs- statut und griff heftig die Politik der westli- chen Besatzungsmächte an. In längeren Darlegungen zollte er volle Anerkennung der Unterstützung, die die Sowjetunion bis- 5 Von unserer Berliner Redaktion her der Ostzone gewährt habe und betonte die Notwendigkeit der Freundschaft mit der Sowjetunion, aber auch mit Polen und der Tschechoslowakei. Die Oder- Neiße Linie wurde auch in dieser Rede Piecks als Friedensgrenze bezeichnet. An der Sitzung im Gebäude der Deut- schen Wirtschafts kommission. wo die Wahl und Vereidigung Piecks stattfand, nahmen der sowjetische Oberbefehlshaber und Armeegeneral TSchuikow und der Botschafter Semjonow teil,. Volkskam- merpräsident Dr. Dieckmann(LDP) hatte vor der Wahl Piecks eine Erklärung ver- lesen, die General Tschuikow am Montag der provisorischen Volkskammer gegenüber bei einem Empfang in Karlshorst abgegeben hatte. Durch diese Erklärung wurden der Provisorischen Regierung der Deutschen demokratischen Republik“ die Verwal- Die letzte Fahrt der„Windjammer“ Ein romantisches Kapitel Von In diesen Tagen werden die beiden gro- Ben„Segel- Clipper„Pamir“ und„Passat“ in den europäischen Gewässern erwartet. Diese beiden Viermaster sind die letzten ihrer Art, die letzten transatlantischen Segelschiff-Frachter, die ausschließlich mit Windkraft getrieben werden. Wie so oft starteten sie in Port Victoria in Südaustra- lien, befrachtet mit australischem Weizen. Es ist ihre letzte Fahrt, denn wenn„Pamir“ und„Passant ihren Heimathafen Marie- hamn auf den finnischen Alandsinseln er- reicht haben, werden sie aufgelegt. Und da- mit endet ein romantisches Kapitel der See- fahrt von einst, aufrechterhalten bis in un- sere Tage durch die zähe Tatkraft eines Mannes des Seefahrtsrates Gustaf Erik son in Mariehamn. 8 Eine bewegte, jahrhundertlange Ge- schichte liegt hinter diesen trans atlantischen Viermastern, die die Seeleute bezeichnend als die„greyhounds of he sea“ oder auch „Windjammer“ getauft haben. Romantisch? Wohl weniger für die Mannschaft an Bord, als für die Weltpresse, die soviel über sie geschrieben hat und deren Vertreter die letzte Fahrt der letzten„Windjammer“ bis in den finnischen Heimathafen Mariehamm mitmachen. Diese Presseleute brauchen sich an Bord übrigens nicht zu überanstrengen. Beide Schiffe haben Radioempfänger und „Pamir“ auch einen Sender. Aber dieser ist kür die Herren der Weltpresse nur von theoretischer Bedeutung, da es nicht glückte, einen Radiotelegraphisten für die letzte Fahrt anzuheuern. Im 18. Jahrhundert war es vorwiegend die Aufgabe dieser transatlantischen Clip- per, die ersten Teernten von Chins nach Europa und Amerika zu bringen. Dann trat — bis in unsere Lage australischer Wei- zen und australische Wolle in den Mittel- punkt des Frachtinteresses. Doch die Kon- kurrenz der Dampfschiffe verdrängte die „Windjammer“ mehr und mehr aus dem internationalen Frachtmarkt. Aber der Reeder Gustaf Erikson in Mariehamn wollte seinen Kopf durchsetzen— und tat es. Um 1900 lagen die großen Segelfrachter billig auf dem Markt, er kaufte an Ozean-Segel- tonnage auf, was er bekommen konnte. Noch in den dreißiger Jahren betrug Erik- sons„Windjammer“ Flotte 30 Schiffe. Sie segelten in regelmäßiger Routenfahrt zwi- schen Australien und Europa, nur mit Wind- kraft, nicht einmal ein Hilfsmotor stand zur Verfügung. Manche von ihnen sind mit Mann und Maus untergegangen, man hat New Norker Tagebuch: der Seefahrt geht zu Ende unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmann nie mehr von ihnen gehört. Eines von ihnen war der schöne Viermaster„Lavenir“. Im Jahre 1937 verkaufte Erikson dieses Schiff an Deutschland, es wurde umgetauft in„Admiral Karpfinger“.„Umtaufen bringt Unglück“, sagen die Seeleute. Sie behielten recht,„Admiral Karpfinger“ ist im Jahre 1938 von seiner Australienfahrt nicht zu- rückgekehrt, kein Mensch weiß, wo es sein Schicksal ereilte. Im Jahre 1947 starb der Seefahrtsrat Gustaf Erikson, er war eine der großen Reeder- Persönlichkeiten unserer Zeit. Und jetzt verschwinden seine Windjammer“ endgültig von den sieben Weltmeeren, die Frachtkonkurrenz ist zu hart geworden. Wann werden die letzten der Mohikaner, „Pamir“ und„Passat“ den ersten europä- ischen Hafen anlaufen? Für die sieben letz- ten Reisen von Australien nach Europa hat „Passat durchschnittlich 99 Tage„Pamir“ 102 gebraucht. Der Rekord ist jedoch einmal für„Passat“ 87 Tage gewesen. Traditionell werden jedesmal in Amerika, Australien, England und Skandinavien hohe Wetten über die Reisedauer abgeschlossen, aber niemals sind die„Odds“ so hoch gewesen Wie bei diesem letzten„Windjammer“-Ren- nen Australien Europa. Und die an Bord befindlichen Vertreter der Weltpresse wer- den nach ihrer Heimkehr Interessantes zu berichten haben, hoffentlich nicht nur von Seekrankheit Ein wertvolles Archiv in Stuttgart: a Die Keimzelle eines Auswärtigen Amtes! Die Zukunft des Deutschen Büros für Friedensfragen Das Deutsche Büro für Friedensfragen, das seinen Sitz in Stuttgart hatte, wird in Kürze seine Tätigkeit einstellen. Noch ist es Ungeklärt, was daraus wird, ob es als„Keimzelle eines Auswärtigen Am- tes!“— wie es oft genannt wurde— in einem Staatssekretariat des Aeußeren aufgehen, oder ob es als wissenschaft- liches Forschungs-Institut für internatio- nale Fragen seine Tätigkeit fortsetzen wird. Dies wird nicht zuletzt von der Form und dem Inhalt der künftigen deutschen Außenpolitik abhängig sein. Wir bringen nachstehend einen Ueber- blick über die Arbeit des„Friedens- büros“. tungs funktionen der Sowjetischen Mli- tär verwaltung(SMV) übertragen, An Stelle der bisherigen Militärverwaltung tritt eine sowjetische Kontrollkommission, die die Aufsicht über die Einhaltung der Pots- damer mächtebeschlüsse auszuüben hat In den politischen Kreisen der Ostzolie hatte man allgemein erwartet,. daß die so- Wjetische Besatzungsmacht am Tage der Präsidentenwahl eine erheblich weiter gehende Erklärung mit größeren Zugeständ- nissen an die Ostregierung abgeben würde und ist infolgedessen enttäuscht, daß ledig- lich die Verlautbarung vom Vortage wieder- holt wurde. a Die mutmaßlichen Minister Zum ersten Male befaßt sich, laut U, gestern eine von den Sowjets lizenzierte Zei- tung mit der Zusammensetzung der Ostre- Sierung, die heute von Otto Grote wohl den beiden Kammern vorgestellt werden soll. Nach Ansicht der„Berliner Zeitung“ hat die voraussichtliche Ministerliste folgen- des Aussehen.„Als stellvertretende Mini- ster präsidenten Professor Kastner Otto Nuschke(CDU), und Walter Ulbricht (SED). Für den Chef der Staatskanzlei ist im Range eines Staatssekretärs Fritz Geyer (SED) vorgesehen. Außenminister soll nach diesen Kreisen Georg Dertinger(CDU) wer- den, mit Anton Ackermann(SED) als Staats- sekretär. Als Innenminister ist danach Karl Steinhoft(SED) vorgesehen, mit Hans Warnke(SED) als Staatssekretär. Planungs- minister soll Heinrich Rau(SED) werden mit Bruno Leuschner(SED) als Staatssekre- tär. Fritz Selbmann(SED) wird als künftiger Minister für Industrie genannt mit A. Wun- derlich NDP) als Staatssekretär. Handels- minister soll Georg Handke(SED) werden, sein Staatssekretär Ganter-Gillmann(CDU), als Arbeitsminister sind Luitpold Steidle (CD) mit Paul Peschke FDG) als Staats- sekretär vorgesehen. Minister für Volksbil- dung soll Paul Wandel(SED) werden mit Ruth Fabisch LDP) als Staatssekretär. Als Justizminister scheint Max Fechner(SED) festzustehen mit Dr. Helm. Brandt(CDV) als Staatssekretär. Als künftiger Finanzminister wird weiterhin Loch CDP) genannt und als Aufbauminister Dr. Lothar Bolz NDP). Für das Landwirtschaftsministerium ist Golden- baum(DBD) vorgesehen und als Verkehrs- minister werden Reingruber und als Mini- ster für Post- und Fernmeldewesen Fritz Burmeister(CDU) genannt. Von unserer Stuttgarter Redaktion Als es im Frühjahr 1947 danach aus- sah, als könnte die Londoner Konferenz den Frieden bringen, und anzunehmen war, daß deutsche Vertreter zumindest zur Vorlage von Schriftstücken befohlen werden könn- ten, beschlossen die Ministerpräsidenten der US-Zone die Schaffung einer gemein- samen Stelle für Friedensfragen. Diese sollte alles erreichbare Material für sämtliche Fra- gen der Friedensregelung zusammentragen. Als General Clay dann im März 1947 dem Württembergisch- badischen Staatssekretär Dr. Fritz Eberhard die Lizenz- Urkunde für das„Deutsche Büro für Friedensfragen“ Baseball schlägt Atombombe Vankees und Dodgers/ Geigerzähler ticken/ Hochöfen erkalten New Vork, im Oktober. They got it— Sie haben es!“, rief der Mann, der Bescheid wußte, und die Männer rund um die Theke echoten laut:„Haben sie es?“ Es war wie eine Explosion. Der Atombombe? Nuts. was auf ber- linisch„denkste“! heißt. Vergessen die Atombombe in Rußland, kein Gedanke an den Streik in der Stahlindustrie. weltenfern Aller europäischen Probleme: in dieser Woche hatte„ES“ im Leben, Denken, Träu- men und Reden der Amerikaner nur eine Bedeutung— die Weltmeisterschaft in den Baseball-Endspielen um den Siegeswimpel der American und der National La egue. Wie die New Lorker Lankees stehen und welche Chancen die Red Sox haben, ob die Brooklyn Dodgers siegen oder die St. Louis Cardinals, das war das Schlagzeilenthema der Titelseiten und der unerschöpfliche Ge- sprächsstoff von Bronx bis Fifth Avenue, vom Atlantik bis zum Pazifik. Dreh ein Radio an, und du hörst Sport- berichte. Schalte ein Fernsehgerät ein, und du siehts wilde Männer hoch in die Luft springen oder über den Boden rollen wie einen Zirkuscloun. Wer kein Radio im Auto hat, lehnte sich beim Stopplicht aus dem Fenster und fragte den Nachbarn nach dem letzten Stand. Ferngespräche mußten warten, weil das Fräulein vom Amt die Sportmeldungen abhörte. Sing wurde die Arbeit unterbrochen, um die Gefangenen wenigstens am Lautsprecher am Baseball teinehmen zu lassen, und dem kanadischen Außenminister sagt man nach, er habe als Vorsitzender des Politischen Aus- schusses der UN versucht. die Debatte über Griechenland zu verschieben, damit er sich die Wettspiele ansehen könne. Bis zum 2. Oktober dauerte der wilde Spuk. Dann hatten Vankees und Dodgers unter ohrenbetäubendem Jubel die Wimpel gewonnen. Baseball, sagt das Lexikon, „gehört zu der ausgedehnten Gattung zivi- lisſierter athletischer Wettkämpfe und stammt von dem primitiven Spieltrieb, einen Stein mit einem Stock über den Platz Selbst in Sing- zu treiben“. Heute ist aus diesem primitiven Spieltrieb ein hochbezahltes Spezialisten- tum geworden, und ob es bei diesen athle- tischen Wettkämpfen immer sehr zivilisiert zugeht, mag— unter Nichtamerikanern— strittig sein. Es wäre garnicht so verwunderlich, wenn ein Korrespondent der Moskauer Prawyda oder Izvestija den Baseballrummel als ein abgefeimtes kapitalistisches Manöver be- schreiben würde, das die amerikanische Oflentlichkeit von der Nachricht über die Atomexplosion in Rußland ablenken solle. Um die Wahrheit zu sagen: das Interesse für Trumans lapidare Mitteilung wäre auch ohne Baseball nicht übermäßig groß gewe- sen. Panik? Nicht die Spur. Die Russen haben sie also auch? Hoffen wir, daß sie uns nicht trifft, und im übrigen— reden wir von was anderem! Geheimberichte hatten es Wahrscheinlich gemacht, daß die Russen eine Atom- sprengung vorbereiteten. Flugzeuge stiegen hoch in die Luft, mit Geigerzählern an Bord. Und richtig— am 5. September gaben diese Geräte zur Feststellung radioaktiver Substanzen Klopfzeichen. Am 19. September war es zu 95 Prozent sicher, daß es sich tatsächlich um eine Atomexplosion gehan- delt hatte, Am 21. wurde die endgültige Be- stätigung dem Präsidenten übergeben. Drei Nächte und zwei Tage wurde bera- ten, ob man die Nachricht bekanntgeben solle oder nicht. Acheson war ursprünglich dagegen, Aber Truman ließ sich überzeugen, daß sie doch„irgendwie“ herauskommen würde, und statt es Wyschinski zu über- lassen, verkündete er sie lieber selbst. Um die Mittagsstunde des 23. September wurde der„flash“, die Blitzmeldung um den Erd- ball gefunkt.„Es gibt nur eines, was schlim- mer ist, als daß eine Nation die Atom- bombe besitzt“, kommentierte Nobelpreis- träger Urey:„Daß zwei Nationen sie haben.“ „Nach der Abwertung des Pfundes die Ab- wertung der Atombombe“, bemerkte ein Witziger Engländer. Die politische Reaktion war prompt und präzise. Senat und Repräsentantenhaus be- willigten die 1314 Millionen Dollar des Military Assistance Programs für West- europa(und den Pazifik), und wenn ur- sprünglich ein Fünfjahresplan zur Auf- rüstung Westeuropas vorgesehen war, 80 spricht man jetzt davon, die Zeittafel zu ändern und in zwei Jahren dafür 10 Mil- liarden als„Lebensversicherungsprämie“ aufzuwenden. Atomforschung und Atom- 335 sollen gesteigert wer- en. Auch die Mashallplanzuteilungen sind jetzt„durch“, und Trumann ist ermächtigt worden, die Zolltarife von über 100 Wa- rengruppen bis zu 50 Prozent zu kürzen, Gegenseitigkeit der begünstigten Länder vorausgesetzt. Das wäre nun alles gut und schön, hinge nicht der Streik der 500 000 Stahlarbeiter Wie eine dunkle Wolke über der amerikani- schen Wirtschaft, die gerade im Begriff stand, die„recession“ der vergangenen Mo- nate wieder auszubügeln.„Well“, hatte die Stahlindustrie gesagt,„wir sind bereit, 10 ets je Stunde für Alters- und Sozialver- sicherung zuzulegen, wenn die Arbeiter auch einen Beitrag leisten.“„No,“ hatte die Gewerkschaft geantwortet. Die Lohntüte dürfe nicht geschmälert werden. Wer wird es länger aushalten, die Arbei- ter, die(in der ganzen Stahlindustrie) jähr- lich 2 Milliarden Dollar Lohn empfangen, oder die Industrie? Die Autofabriken De- troit müssen in längstens 8 Wochen schlie- Ben, wenn kein neuer Stahl hergestellt wird, andere Industrien früher, und die Eisenbah- nen verlieren schon heute täglich gewaltige Summen an entgangener Fracht. Der Präsident greift nicht ein, vorläufig jedenfalls nicht, Roosevelt hat einmal von sich gesagt, er stehe„etwas links vom Zen- trum“. Truman steht noch einige Striche Weiter links, und er weiß, daß die beiden großen Gewerkschaften der AFL und CIO die unentbehrlichen Wahlhelfer der Demo- kratischen Partei sind. 75 8 Abmachungen und anderer Vier- CDP. Notiz zum Tage: Wird Grotewohl 28 2 2 unabhängig sein? Mit der Frage, inwieweit die neue ou zonen-Republił unabkängig sein wird, den sieh der„Nieuwe Rotterdamsche Coum Man habe durchblicken lassen, so schreibe Blatt, daß Grotewohl eine viel größere h hängigkeit haben werde als Adenauer. 1 werde zum Beispiel ein sowjetzonales ministerium erwartet, und die Hände Grotewohl sollen nicht dureh ein Besatz statut gebunden sein, wie es in Westdegg zand in Kraft sei. Aber alles dieses, 30%% der„Nieuwe Rotterdumsche Courant* jcönne nur völlig Uneingeweinte irre „Die Unabhängigkeit wird nur soweit gaß als sie mit den Auffassungen des Krems einstimmt, und wenn die Parteiführun 5 wird Grotewohl nicht in eine andere Reg gehen können, und das umso weniger, ab Soujetzonen-Republiu ausschlieich Schöpfung der Sowjets ist. Grotewohl ud Seinen stützen sich nieht auf die Meß eines demoxratisen gewählten Parlament Adenauer. Hierdurch haben sie keine nũngigleit gegenüber der Besatzung, die auer wohl hat, da er eine Stütze in gen g eigenen Volle findet. Grotewohl wird duch Bajonette der Soubjetunion gestützt, und int hängt sein Wohl und, Wehe abe(dp London antwortet Moskau London,(dpa) Die britische Antwort auf den sowjetischen Protest gegen die dung der westdeutschen Regierung, die 10. Oktober dem sowjetischen Gescht träger in London zur Weiterleitung Moskau überreicht wurde, ist am Dien in London veröffentlicht worden, Sie faßt fünf Punkte, in denen die sowjets Beschuldigungen zurückgewiesen wel Gleichzeitig betont die britische Regie ihre Bereitschaft, mit an det Besatz ungsmächten zusammen beiten, die gewillt sind, an der Wiede vereinigung Deutschlands friedlicher Grundlage mitzuwirken, und Errichtung eines politischen und wirtsch lichen Systems anstreben, das auf in deutschen Institutionen beruht. Zulassung Deutschlands zum Eur rat wird debattiert ö London.(dpa) Die Außenminister G britanniens. Frankreichs und der drei“ neluxländer werden, wie der diploma REUTER- Korrespondent Sylvain Maß geot von Beobachtern in der britise Hauptstadt erfahren hat, vermutlich E Oktober in Paris zusammentreten, um Haltung in der Frage der Zulassung f. deutschlands zum Europarat zu erörtern, in die Hand drückte, waren die Aufgtg und die Grenzen dieser Tätigkeit genaus rissen: es hatte sich lediglich auf die e i stellung und Sammlung von Tatsachen beschränken und keine Politik zu mat Die evtl. politische Auswertung des Mas rials hatten sich die Auftraggeber, die** nisterpräsidenten Bayerns, Hessens Württemberg-Badens und der Bremer& natspräsident selbst vorbehalten. Wertvolles Archivmaterial Das Friedensbüro“ nimmt für sieh i ö Anspruch, keine ähnliche Einrichtung Deutschland diesseits und jenseits des nen Vorhangs neben sich zu haben, dest Arbeitskreis ganz Deutschland einbene Die Zweizonenverwaltung, die Polit Parteien, die Länderchefs der anderen Jule und in jüngster Zeit auch der Parlameli rische Rat stützten sich wiederholt auf“ oft mühsam zusammengetragenen facts.“ in den Archiven sorgfältig registrierte! terial wird der Bundesregierng zweikel die Wiederanknüpfung der durch das; Satzungsstatut zugebilligten auswärtigen ziehungen nicht unerheblich erleiche 1 Das Kernstück des Archivs bildet die San lung ausländischer Zeitschriften und Zelt gen, Bücher, Broschüren, Denkschil ö usw., die sich in irgendeiner Form mit! deutschen Frage und dem Frieden aue andersetzen. Diese geradezu unersetibes Teile des Archivs dürften nirgends melt Deutschland existieren. Auch als die Aussichten auf einen fe densvertrag in immer weitere Fernen 1 ten, wurden die Aufgaben des Büros u geringer. Sie wuchsen vielmehr, als zahlreichen„Einzelregelungen der friele artigen Verhältnisse“ im Westen Fortsch machten. Dies zeigt schon ein kurzer der in den letzten Jahren ausgearbes 5 Denkschriften, Dokumenten-Sammluls“ Informationsberichten, Kommentaren 1 01 zu den verschiedensten Demontagelistel 1 Industrieplänen, den Grenzänderungem Ruhrstatut und vielem anderem met diese Fragen mußten ja genauesten 1 diert und auf ihre Auswirkungen hin ue sucht werden. Der Organisationsplen 4 Büros zeigt deutlich die manigfaltise% gabenpereiche: die erste Abteilung pee tet völkerrechtliche, staatsrechtliche 95. international privatrechtliche Fragen, rend an anderer Stelle Territora N Grenzfragen in Nord-, Ost und Möbel handelt wurden. In der dritten Ab 1 beschäftigte man sich mit Fragen del u schaftlichen Struktur der Beparattar den Problemen internationaler 4 11 licher Zusammenarbeit. Die e Kriegsgefangenen-Abteilung arbeit Be schiedene Denkschriften über die lung der deutschen Kriessgefens den einzelnen Gewahrsamsländern a C = 2 8 8. 2338388488 8 nick Ma Got gen erst gen Sein 1 Schr „La l zum Sie Son Lac Alle Die ! Unt. orcl ! mic neb hör 1 ral- g gan J Unz eue Sou bird, be e Court Schreibt here bu denauer. nales Alg Hände Besten W estdenh 8es, 80 g durant“ ixrefüh oweit gez Krems i Inrung i ere Rich niger, ahh Blick Wohl und! de Men rlamentz keine U 29, die 40 ze in gelt ird durch tet, und g 5.“(dpa), — skau Antworte gen die! Ung, dle Gesch eitung am Der n. Sie 1 SowWjetit en Welch e Reglen ander ammenzi Wie de an ds den, und 1 Wirtschz auf fe m Eurq t nister Ci ler drei! liplomais ain Ma! T britisch mutlich en, um i ssung de erörtern, 7 ie Aufge t genau i f die 8 itsachen richtung 8 des L ben, dest einbene politsetg deren Zo parlametſ ꝛ0lt auf f n facts. D. nk schul rm mit i den ausel ersetzbal⸗ ads mehr einen Ii ernen lie zelisten. ungen, de mehr. estens 6 hin und nsplan itigen 1 18 beruhe tliche. Nr. 212/ Mittwoch, 12. Oktober 1949 MORGEN Seite 3 Botschafter des Friedens Vor 25 Jahren flog Z. R. III. nach Amerika Es war ein Herbst, wie wir ihn auch in diesem Jahre wieder erleben, Tage vol jer Klarheit und Sonnenschein, als vor muimmehr 25 Jahren das erste nach dem Weltkrieg wieder in Deutschland gebaute Luftschiff LZ 126 mit der Bezeichnung ZR III nach seinen Probefahrten über Deutschland zum großen Sprung über den Ozean startete und vom 12. bis 14. Oktober 1925 in 81 Fahrtstunden die 8050 Kilometer von Friedrichshafen am Bodensee nach Lakehurst bei New Vork ohne jeden Zwi- schenfall zurücklegte. Uns, die wir es täg- lich erleben, daß die großen Verkehrsflug- zeuge mit Flugplangenauigkeit und mit weit größerer Geschwindigkeit Kontinente und Weltmeere überbrücken, mag diese Lei- stung, die nun ein Menschenalter zurück- liegt, gar nicht mehr so welterschütternd erscheinen, aber es ist nicht nur das gleiche strahlende Herbstwetter jener nun ein Vier- teljahrhundert zurückliegenden Tage, die es zweckmäßig erscheinen läßt, dieser denk- würdigen Fahrt zu gedenken, sondern die Situation unseres Vaterlandes führt zu einer Analogie, die in unserer schnellebigen und rasch vergessenden Zeit vor allem für die jüngere Generation wertvoll erscheint. Auch damals hatten wir einen Krieg ver- loren. Auch damals war die Luftfahrt uns verboten. Aber dennoch gelang es der Zä- higkeit Hugo Eckeners und seiner Mit- arbeiter, den Luftschiffgedanken dadurch zu retten, daß er Amerika dazu bewegte, ein Luftschiff auf Reparationskonto anzuneh- men— vorausgesetzt, daß dieses Schiff auf dem Luftwege nach Amerika gebracht und dort abgeliefert würde. Der größte Wider- stand den Eckener zu überwinden hatte, war die deutsche Regierung, die fürchtete, daß gerade diese Bedingung nicht erfüllt werden könnte. Man muß sich die Situation einmal ver- gegenwärtigen: das ff, vom Grafen Zeppelin erdacht und gegen tausend Wider- stände verwirklicht, war im Weltkrieg vor lem im Kampf um England zu einer Waffe geworden. Dann war ihm im schnelleren und beweglicheren Flugzeug ein tödlicher Feind entstanden, und der alte Graf selbst War zum Kaiser gefahren und hatte darum gebeten, die fe aus dem Kampf zu ziehen. Er hatte erkannt, daß sein Lebens- werk nur noch als Verkehrsmittel eine Auf- gabe erfüllen könnte, als Ueberwinder gro- ger Räume und vor allem der Weltmeere. Dann war das Kaiserreich zerbrochen, der alte Graf gestorben und Dr. Hugo Eckener sein Erbe geworden. Die Begriffsbestim- mungen für die Luftfahrt des Versailler Vertrages unterbanden praktisch Flugzeug- wie Luftschiffhau auch für die Zwecke fried- Uchen Verkehrs. Das Luftschiff aber war einmalig. Und darauf baute Eckener. Sein Glaube überzeugte die andern, überzeugte vor allem auch Amerika. Und in Friedrichs- hafen am Bodensee entstand das 126. Zep- pelin-Luftschiff mit 200, m Länge, einem Durchmesser von 27,6 m, einem Gasinhalt von 70 000 Raummetern und fünf Motoren mit insgesamt 2000 PS. 5 Als sich das Werk vollendete, waren die Augen der ganzen Welt auf die Halle am Bodensee gerichtet, und als in jenen Spät- Sommer- und Herbsttagen vor 25 Jahren sich die großen Tore öffneten und der sil bergraue Riese zu seinen Probefahrten auf- stieg, War man sich einig in der Bewunde- rung über die Leistung, die das besiegte und Wirtschaftlich ausgeblutete Land zuwege gebracht hatte. Für die damalige Zeit war die Höchstgeschwindigkeit von 116 kmist. höchst beachtlich und die Marschleistung von 80 km/st. sicherte einen kaum für mög- ch gehaltenen verkehrs wirtschaftlichen Ekfekt. Die große Frage aber war: kann dieses Schiff mit seinen fünf nur 400pferdi- gen Motörchen auch den Moloch Atlantik überwinden, der damals absolutes Neuland für die Luftfahrt war. Eckener mit seinen Getreuen, den Kapitänen Lehmann und v. Schiller, begleitet von dem amerikanischen Commender Rozendahl und einer Handvoll deutscher und amerikanischer Zeitungsleute wagten am 12. Oktober den großen Sprung. Die Welt hielt 81 Stunden den Atem an, die Schlagzeilen der Zeitungen kannten kein anderes Thema, bis der Funk die glückliche Landung in Lakehurst meldete, wo eine hunderttausendköpfige Menge jubelnd das stolze Schiff begrüßte, das mit der Landung seinen Namen ZR III gegen die Bezeichnung „Los Angeles“ vertauschte und unter das Sternenbanner gestellt wurde. Was kein Diplomat und kein Staatsmann erreichten, dem Zeppelin und seiner Füh- rung war es gelungen: man grüßte sie jen- seits des Ozeans als Botschafter des Frie- dens, als Künder einer neuen Aera völker- verbindenden Verkehrs, als Repräsentanten des Lebens- und Schaffenswillens eines Vol- kes, das die Schatten der Vergangenheit ab- schütteln und wieder zurückkehren wollte in die Gemeiischaft der Nationen. Die Fahrt von ZR III war schließlich auch der Anlaß zur großen Volkssammlung für das zweite Nachkriegsluftschiff LZ 127„Graf Zeppe- lin“, das dann auf seinen Nord- und Süd- amerikareisen, seinen Welt- und Nordpol- fahrten dem deutschen Namen neuen Glanz verschaffte. Die Krönung und zugleich das tragische Ende war schließlich das Luft- schiff„Hindenburg“— noch größer, noch schneller und noch leistungsfähiger das dann 1938 in Lakehurst verbrannte und des- sen Untergang den Schlußpunkt unter die Luftschiffahrt setzte soweit sie mit wasser- stoffgefüllten Schiffen betrieben wurde. Ob trotz der Fortschritte des Verkehrs- Huges das Luftschiff ganz der Vergangen- heit angehört, ist noch nicht entschieden. Als Eckener vor zwei Jahren aus Amerika zurückkehrte, berichtete er von dem großen Interesse amerikanischer Kreise am helium- gefüllten Zeppelin-Luftschiff. Kurt A. St. Jentkiewicz. * 2 A 9 „Vereinigung Südwest“ gegründet Nur lebensfähige Länder haben Stimme und Gewicht in Deutschland In Heidelberg haben Vertreter der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Verwaltung aus ganz Nordbaden eine vorläufige Vereinigung Südwest gegründet. Ein erweiterter Ausschuß, in dem alle Berufe, Stände und politische Richtungen ver- treten sind, soll gebildet werden. Von der Versammlung wurde dem Bundestags- Abgeordneten Richard Freudenberg der Vorsitz übertragen. folgende Entschließungen angenommen: „Ein gesunder Bundesstaat erfordert lebensfähige Länder. sehen wir ein solches Ziel nur im Zusammenschluß sämtlicher Länder. Der Ausschuß hat In unserem Bereich süd westdeutscher Nur ein starkes Land hat Stimme und Gewicht im Deutschen Bund. Im Augenblick, in dem ein Vertreter der klein- badischen Lösung in Nordbaden für seine Bestrebungen eintritt, halten sich die Unterzeichneten, die heute in Heldelberg zusammentrafen, für verpflichtet, sich zum Südweststaat als der einzigen staatspolitischen Lösung zu be- kennen.“ Amann, Bürgermeister, Heidelberg Angstmann. MdL, Mannheim Dr. Ball, Beigeordneter. Karlsruhe Boll. SPD-Vorstandsmitglied. Pforzheim Engelbrecht. Oberbürgermeister. Weinheim Dr. Karl Freudenberg. Univ.-Prof., Heidelberg Richard Freudenberg, MdDB. Weinheim Fries, Hauptgeschäftsführer der I.- und H. Kammer. Heidelberg Dr. Fuchs, Prasident der I.- und H.-Kammer Heidelberg. Dr. Geiler. Univ.- Professor. Heidelberg Dr. v. Golitschek. MdB. Heidelberg Dr. Hammerbacher, Präsident der I.- und H. Kammer Mannheim Hampe. Oberbaurat. Stadtrat. Heidelberg Dr. Dr. h. c. Heimerich, Oberbürgermeister. Mannheim Henk. Kreisvorsitzender der SPD. Heidelberg Herbstrieth, Fabrikant. Pforzheim Honikel, Oberbaurat. Stadtrat. Heidelberg Hund. Bürgermeinster. Md. Hockenheim A. Keßler, Stadtrat, Karlsruhe Dr. Keßler, Rechtsanwalt. Md. Karisruhe Dr. König, Bürgermeister. Pforzheim Konz. Regierungsdirektor,. MdL. Karlsruhe Krauth. Polizeipräsident. MdL, Karlsruhe Kuhn, Regierungsdirektor. Md, Manmheim Mammnschott. Bürgermeister. Schönau Dr. Nies, MdL, Heidelberg Sieber. Präsident der Handwerkskammer. Marmbeim Simons. Referent. Heidelberg Schloß, Prokurist. MdL, Schriesheim Schmutz, Gewerkschaftssekretär, Mannheim Dr. Schüle, Univ.- Professor. Heidelberg Schwan. Landrat, MdL. Tauberbischofsheim Steinle. Diplom-Volkswirt. Pforzheim Dr. Waldeck. Stadtrat, Präsident der Rechts- anwaltskammer Nordbaden. Mannheim D. Dr. h. c. Walz, Senatspräsident Verwal- tungsgerichtshof, Karlsruhe Warnecke, 1. Vorsitzender des Groß- und Außzenhandels verbandes W.-B., Mannheim Dr. Zutt. Rechtsanwalt. Mannheim Auswanderer bevorzugen Südamerika „Techniker, Ingenieure und Facharbeiter sind begehrt Armähernd 200 000 Deutsche sind nach Kriegsende ausgewandert. Ungefähre Schät⸗ zungen ergaben, daß auf den amerikani- schen Konsulaten in Deutschland ebenfalls etwa 200 000 Bewerbungen un Einwande- rungsgenehmigung in die USA ihrer Be- arbeitung harren, und die Zahl all derer, die sich Brasilien oder Kanada, Südafrika oder Australien als Ziel für eine neue Hei- mat gewählt haben, dürfte diese Ziffern noch um ein Beachtliches erhöhen. Noch hat— außer den Vereinigten Staaten, die für Deutsche eine jährliche Einwande- rungsquote von 28 000 festgesetzt haben— kein Land seine Grenzen grundsätzlich für eine deutsche Einwanderung geöffnet und der deutsche Staatsangehörige, der den Bo- den seines Landes verlassen will, sieht sich noch immer vor erhebliche Schwierigkeiten getellt. Erst eine Oeffnung der deutschen Grenzen wird in vollem Umfange zeigen, wieviel Deutsche in der Auswanderung die einzige Möglichkeit sehen, sich ein gesicher- tes und lebenswertes Dasein aufzubauen. Die Flucht aus dem überfüllten Deutschland, das mit Arbeitslosen, Flüchtlingen und Aus- gewiesenen aufzuwarten hat, während an- dere Länder dringend einen Bevölkerungs- zuwachs benötigen, birgt zwar nicht zu unterschätzende Probleme, ist aber vom Standpunkt des einzelnen psychologisch und sozial verständlich. Die Gefahren einer solchen Auswanderung liegen— abgesehen von den bevölkerungspolitischen Konsequen- zen— in der Hauptsache darin, daß bei einem übereilten Entschluß eine Orientie- rung über Arbeitsbedingungen und Lebens- verhältnisse fast außer acht gelassen wird über dem Gedanken: Auswandern um jeden Preis!“ l Aus dieser Erkenntnis wird von seiten der Arbeitsministerien und Auswandererbe- ratungsstellen immer wieder der Versuch gemacht, den Auswanderern zumindest eine gewisse Kenntnis von den Verhältnissen zu übermitteln, in die sie sich„drüben“ ein- zufügen haben. Grundsätzlich befürwortet wird nur die uneingeschränkte Auswande- rung jener Deutschen, die von ihren Ange- hörigen und Bekannten im Ausland ange- fordert werden und für die Zeit des Auf- baues einer neuen Existenz auf ihre Unter- stützung rechnen können. Das meistbegehrte Auswandererziel ist Südamerika, in dem schon seit Jahrzehnten eine größere Zahl deutscher Siedler seghaft geworden ist, und das im vergangenen Jahr 350 000 Einwanderern seine Häfen öffnete. Techniker, Ingenieure und Facharbeiter aus der Industrie werden bevorzugt. Doch sind die Zulassungen für deutsche Einwanderer noch immer gering. Zwar weiß man einer- seits, wie zum Beispiel in Brasilien und Ar- gentinien, den deutschen Facharbeiter zu schätzen, doch steht man ihm wegen seines Wunsches nach geschlossenen Siedlungen skeptisch gegenüber. Aehnlich ist es in Kanada. das eine Ver- mehrung seiner Bevölkerungszahl wünscht und monatlich 10 000 Menschen einwandern läßt, vorerst aber in der Hauptsache DP's. Qualifizierte Landarbeiter stehen auf der Auswanderungsliste für Kanada an erster Stelle und der deutsche Einwanderer ist hier, wie in der Südafrikanischen Union, den Bewerbern aus anderen Ländern prinzipiell gleichgestellt. Nicht so in Australien. wo sich zwar die Regierung dafür einsetzt, daß nach Erfüllung der für DP's vorgesehenen Quote auch eine größere Anzahl deutscher Arbeiter angesie- delt werden kann, unter der eingesessenen Bevölkerung aber eine ausgesprochen ein- wanderungsfeindliche Tendenz vorherrscht. So kommt es, daß gerade Australien trotz der ungeheuren Weite seiner unerschlosse- nen Räume vorerst als Wahlheimat nicht zu empfehlen ist. An erster Stelle stehen noch immer USA, Kanada und der südamerika- nische Kontinent. Aber auf dem Wege dort- hin ist die stärkste Schranke die Erlangung eines Exit Permit. Wer sich darum bemüht, weiß, daß sie für den vorrechtslosen„Nor- mal verbraucher! noch immer schwer zu überwinden ist. i-tu. Nachklang zur Kulturwoche des Ostdeutschtums Heidelberg.(Eig. Ber.) Seitdem am Sonntag mit Volkskonzert und festlichem Trachtentanz, Ueberreichung des Wander- preises der Stadt Heidelberg und einer An- sprache von Regierungsrat Happach die Festwoche der IDAD ausklang, hat man sich in internen Kreisen der Flüchtlingsvereini- gung auseinandergesetzt mit der Frage nach der propagandisischen und moralischen Wir- kung dieser Veranstaltung. Als wesent- lichster Faktor im Rahmen der Kultur- woche dürfte zu werten sein, daß sie gewis- sermaßen in Form eines Forums die Ab- geordneten der Flüchtlingsorganisatio der Bizone zusammenführte und ihnen an Hand von wissenschaftlichen Vorträgen und Unterlagen das Material überlieferte, mit dem Belange und Ansprüche der DAD zu unterbauen sind. Was die moralische Wir- kung anbetrifft, so gelang es mit Hilfe der Kulturwoche vor allem diejenigen Kräfte noch näher heranzuziehen, die ohnehin ein gewisses Verhältnis zu den Problemen der Flüchtlinge hatten. Hierzu zählt nicht zu- letzt die einheimische Jugend, die aktiv daran teilnimmt, Brücken zu schlagen zwi- schen Einheimischen und Flüchtlingen. Als einer der sichtbaren Erfolge der IDAD-Kul- turwoche ist überdies die Tatsache zu wer- ten, daß zwischen Flüchtlingsgruppen und einheimischen Volkstumskräften eine Ar- beitsgemeinschaft vorgesehen ist, die im Rahmen von Jugendbetreuung und Volks- kunstpflege sich in gemeinsamem Interesse verbinden wollen. Denn:„Wir wollen uns nicht abkapseln, sondern zusammenarbeiten und unser Volkstum pflegen, gleichgültig, ob in der alten oder in der neuen Heimat. i-tu. Regieren die Magengeschwüre die Welt? Aerger und Aufregung Die UN- Vollversammlung tagt in Lale Success, aber nur mit Sorge und freund- lichen Ermahnungen haben die Hadusärzte von Bevin, Schuman und Wyschinski ihren Patienten die Reise gestattet. Kaum ein Tag vergeht, daß nicht irgend- wo auf der Welt ein prominenter Staats- mann Aeußerungen seinem Parlament zu- ruft, die mit Ressentiments und Aerger ge- laden sind. Die sachliche Diskussion als Voraussetzung wirklicher Demokratie wird immer mehr zur Rarität des 20. Jahrhun- derts, das mit den Ausdrücken„Whisky- säufer“,„Kranker Mann im Weißen Haus“. „Verbrecher“, Gangster“ und„Bluthunde“ nicht gerade sparsam umzugehen pflegt. Worin liegt die Ursache dieser Verstimmun- gen?„Im kranken Organismus der betref- fenden Persönlichkeiten“, diagnostizieren die Aerzte. Die Krankheiten wiederum, mit denen die Staatsmänner der Welt reichlich gesegnet sind, finden ihren Ursprung in dem Chaos von Aufregung, Aerger und vergif- teter Atmosphäre, die für das politische Le- ben dieser Zeit typisch ist.„Wir töten unsere Staatsmänner durch übermäßige Ueberlastung“, stellte Dr. George Calver, Chefarzt des amerikani- schen Parlamentes, resigniert fest. „Wird die Welt von Kranken regiert?“ fragte kürzlich eine New Vor- ker Zeitschrift ihre Leser angesicht der Tatsache, daß fast alle bedeutenden leben- den Politiker mit einem Leiden belastet sind. Zur Eröffnung der UN- Vollversammlung erschienen der französische Außenminister Schuman mit Magenleiden, Außenminister Bevin mit Herzschmerzen, Außenminister Wyschinsky mit einer Gallenentzündung, und der gastgebende Außenminister Dean Acheson mit einem Magengeschwür. Große Staatsbankette können nur noch der Bedeu- tung, nicht aber dem Gehalt an üppigen Ge- richten nach stattfinden. Schon während der letzten Pariser Außenministerkonferenz blieben bei einem Essen die meisten Spei- sen unberührt, nachdem alle vier außen- politische Chefs abgewinkt hatten:„Bloß nichts Gebratenes!“ Selbst Zigaretten und Kaffee werden nur in sparsamsten Dosen verbraucht. Pillen und Tropfen dagegen zählen zu den ständigen Vor- und Nach- verursachen Krankheiten tischen der Staatsessen.„In den Koffern der Staatsmänner findet man mindestens so- viel Medizinflaschen wie Dokumente“, kom- mentierte ein amerikanischer Journalist: Aminophylin gegen zu hohen Blutdruck, Syntropan zur Beruhigung, Adrenalin und Dexedrin zur Auffrischung. Der amerika- nische Ex-Außenminister George Marshall hatte mehrere Packungen Demerol zur Be- täubung seines Nierenleidens in seinem Koffer, als er zu den Konferenzen nach Moskau und Paris fuhr. Schließlich mußte er aber doch kapitulieren und sein Amt auf- geben. Es blieb ihm nur noch übrig, fest- zustellen:„Magengeschwüre üben einen eigenartigen Einfluß auf die Geschichte un- serer Zeit aus. In Washington hatte ich mich außer mit vielen anderen Schwierig- keiten auch mit den Magengeschwüren von Botschafter Bedell Smith in Moskau, von Bob Lovett und Dean Acheson auseinander- zusetzen.“ Aber nicht nur die Außenpolitiker müs- sen mit ihren Leiden und denen ihrer Kolle- gen kämpfen, sondern auch Regierungschefs und andere Minister,. Stalin hatte mehrfach Herzanfälle, die ihm viel zu schaffen machen und auch die Reise nach Amerika zu per- sönlichen Besprechungen mit Präsident Fru- man verhinderten. Der britische Premier- minister Attlee litt bis vor kurzem unter Ekzemen an den Füßen. Heute plagt ihn ein Geschwür am Zwölffingerdarm.„Veberrei- zung der Nerven“, konstatieren die Aerzte. Sein franzöischer Kollege Queuille qualt sich mit Asthma und nervösem Magen- leiden. Den italienischen Regierungschef de Gaspari plagt ein Uberschuß an Magensäften und der Arzt schickte ihn während des letz- ten Wahlkampfes ins Bett. In der Reihe der kranken Staatsmänner darf auch der briti- sche Finanzminster Cripps nicht vergessen werden, dem ein chronisches Dickdarmieiden sein gequältes Gesicht formte. Angesichts dieser schweren Leiden nehmen sich die Herzstörungen des ersten deutschen Bundes- präsidenten Professor Heuß beinahe harm los aus, der fast täglich die Mahnung seines Arztes vergißt und mehr als drei Zigarren raucht, mit Genuß württembergischen Rot- wein oder englischen Gin trinkt. Sorgenvoll muß sich aber der Weltbürger des Jahres 1949 kragen:„Wird denn die Welt von Magengeschwüren regiert?“ Joun Gus LErzrE Srundk EIN ABENTEUFRROMAN VON HEINRICH RUM PFF Copyright 1949 by Vverleg des Dreckhasses fempelbhef, Serlis 22. Fortsetzung Als höfliche Frage gedacht. klang das nicht anders wie ein Befehl. Wortlos schob John seine Sachen in die Mappe. Er sah, ihre Hände zitterten. Mein Gott, eine Frau wird eben von so was mit- senommen! Bei ihr kommt die Reaktion erst nachher, viel später, als er dauernd an- Zenommen hatte. Er erhob sich, griff nach seinem Mante! Das Dachgartenkonzert wurde jäh zer- schnitten, Mr. Spencer warf sich dazwischen: „Ladies and. Liza war an der Tür zum Ausgang, nicht zum Bahnsteig, sie wankte.„So kommen Sie doch!“ drängte sie flehend.„ich werde zonst ohnmächtig.“ Sie hatte den kleinen ckkoffer mitgenommen; denn, wenn auch Ales unsicher war— eines stand fest: lesen Raum würde sie nicht mehr betreten! Mr. Spencer:„. Gentlemen! Wir unterbrechen das Konzert des Dachgarten- N. Liza(gleichzeitig): mich noch um!“ 25 John, mit Koffer und Diplomatenmappe neben ihr, seelenruhig:„So? Sehen Sie, ich höre des gar nicht.“ 1 1 Spencer(gleichzeitig): Balmo- 3 Palace in Vancouver, um Ihnen, wie. Hier fiel hinter Liza und John die Aus- Sangstür ins Schloß. 1 r. Spencer:„ versprochen, über das nslück das Apothekers Mr. Brant aus „Das Radio bringt Winnyard weitere Nachricht zu geben und den Aufruf nach dem mit dem Gift ver- schwundenen John Gill zu wiederholen Die Gründlichkeit der Ansagegepflogen- heiten hatte John Gills schnelle Rettung um zwei Sekunden verhindert. Drei weitere Minuten Sie traten aus dem Bahnhof. Beide un- schlüssig. Liza wußte nicht, was sie Wollte. John wußte es auch nicht und war darauf gespannt. Auf das, was sie wollte! Der Bahnhof Ranvers samt den Gleis- anlagen lag nicht unerheblich über dem Niveau der Prärie. Vor ihm war deshalb auf der umgebenden graugelben Wüste ein Stück aufgeschüttet und so etwas wie planiert worden— gerade groß genug. daß Sims Omnibus wenden konnte: die bergabfüh- rende ebenfalls graugelbe Straße zur Stadt Ranvers war in Wirklichkeit kaum mehr als eine breite ausgefahrene Wagenspur. Immer noch strahlte die Sonne von einem unbarmherzig wolkenlosen Himmel hernieder, die Luft war heiß. stickig, stau- big, man konnte kaum atmen: bloß ein schmales Stück vor dem Stationsgebäude lag bereits in kurzem Schatten. Vom Tanz- schuppen am Ende des Bahnsteiges wehten gedämpft die Klänge von M. Jollys Gram- mophan und Marys wohl ewig unendeckt bleibender Stimme herüber. Es War fast dreiviertel sechs, genau 17 Uhr 44, und weit und breit kein menschliches oder überhaupt nur lebendes Wesen zu sehen. Nur das neue Auto der RANVERS AND PRAIRILE GARA- GES O. M. BICREN BACK. das M. Jolly gleich zum Tanz- und Anstandskursus mit anschließendem Tee bei Mrs. Poppens, der Gattin des Sheriffs, nach Ranvers City bringen sollte, stand einsam und allein dicht am Haus. Sim hatte beinahe nicht zuviel gesagt. Es war ein hübscher Wagen, ein Cabriolet, etwas zu knallgelb vielleicht— das entsprach dem Geschmack der Ranver- ser, für deren Hochzeiten oder andere mehr freudige Ereignisse er gedacht war, etwas zu hochbeinig vielleicht für städtische Be- griffe, doch der Kundige wußte sofort, der würde gut auf Straßen, selbst auf Prärie straßen liegen. Liza sah den Wagen. Plötzlich hatte sie etwas. Immer noch nicht den Plan, die Ent- scheidung, zu der das rätselhafte Drängen in ihr sie trieb— aber den Weg. Ruhig tat sie die paar Schritte bis zum Wagenschlag. Für sie, die im Rahmen größen wahnsinniger Maßlosigkeit aufge- wachsen war, bedeutete es nicht viel, eine fremde Sache zu nehmen. um sie, natürlich nur leihweise. zu benutzen. Fremde Sachen, deren Wert sie nicht ersetzen konnte, hatte sie nie gekannt. Heute noch wäre sie ehr- lich erstaunt gewesen, zu hören, daß es Leute gab, die mit solchen Abschlüssen nicht einverstanden waren, wenngleich sie dabei nur gewinnen konnten. John betrachtete die Dame aufmerksam von der Seite. Sie hatte ihren Wagen hier stehen? Ja, war sie denn nicht heute nach- mittag in Winnyard gewesen? John hatte vor drei Jahren den Neubau der Eisenbahn- linie zum nördlichen Teil der Provinz über- wacht und mit der wachsenden Streche sich auch einige Monate lang durch die Gegend von Renvers hindurchgefressen. Er kannte die Straßenverhältnisse hier und im ganzen Land sehr genau und hatte deshalb seinen Roadster zu Hause gelassen: man kam mit dem Zug nicht nur bequemer vorwärts, son- dern auch schneller.„Dachte. Sie wären in demselben Zug gekommen wie ich?“ fragte John. Liza schüttelte bloß den Kopf. Sie hatte keine Eile. Auch keine Angst, es könnte jemand erscheinen, um sie zu hindern, den noch nebelhaften Weg anzutreten, und sei es durch Zufall selbst der rechtmäßige Be- sitzer des Wagens. Er würde ihn ja zurück- bekommen und viel Geld obendrein! Trotz- dem lag in ihrer Haltung eine entschiedene Aufbruchsbereitschaft, die sich John schnell mitteilte.„Sie wollen doch nach Ginsport, nicht wahr?“ fragte sie. John nickte. „Der Personenzug kommt erst um zehn Uhr in der Nacht an. Darf ich Sie einladen, mit mir nach Ginsport zu fahren?“ 5 Wenn sie gedacht hatte, jetzt von Ein- wänden und Fragen Johns behelligt zu werden, sah sie sich enttäuscht. John entgingen zwar die seltsamen Un- stimmigkeiten nicht: ihr Versuch! der Brief! ihr Warten! Und draußen stand ein im Vergleich zu ihrer Erscheinung etwas über- trieben munterer Wagen, der sie jetzt nach Ginsport bringen konnte?— Aber er äußberte nichts davon, sagte nur:„Gern! Wenn ich fahre!“ „Damit tun Sie mir einen großen Ge- fallen“, rief Liza wahrheitsgemäß. Sie wollte den Schlag öffnen— das System des Türgriffes war ihr fremd! John bemerkte es flüchtig befremdet. An Chauffeur gewöhnt! beruhigte er sich schnell und half ihr. Liza stieg ein. Gelassen legte John seine Diplomaten- mappe, den kleinen braunen Koffer sowie Lizas Lackkoffer in den Rücksitz. Dann setzte er sich neben sie.„Müssen bald tanken“, meinte er mit dem ersten gewohn- heitsmäßigen Blick über die Armatur. Der Schlag fliegt zu. Der Motor springt an. Nicht viel Lärm gibt es, aber doch einigen. John tritt den Gashebel. Gerade während Mr. Spencers Stimme drin im Warteraum beschwörend wieder- holte!„Suchen Sie John Gill!— Wenn wir ihn nicht finden, zählt sein Leben kaum mehr als fünf Stunden!“— gerade da macht O. M. Bickenbacks Cabriolet unter Johns kundiger Hand eine kleine elegante Schleife vor dem verlorenen Viehwagen von Ran- vers- Station, rollt dann in ausgefahrenen Geleisen holpernd. doch leicht federnd, schön langsam bergab, den Fahrweg hinab, Rich- tung Ranvers-City, verschwindet gemächlich um die Biegung der Präriefährte. Ein kleines gelbes Staubwölkchen wirbelt träge hinter ihm her. Sim, der sich nachlässig aus dem Tanzschuppen herausschiebt, hatte noch die Genugtuung, es zu sehen Z wischen 17 Uhr 46 und 18 Uhr 09 in RANVERS-CITX Als die der Grenze zunächstliegende Stadt Albrontos besaß Ranvers einige wirt- schaftliche Bedeutung, wenn sich auch der Verkehr nach den kaum zwan7ig Meilen entfernt liegenden USA auf Geschäfts- reisende, Cocks Motor Parties(ZEHN STUNDEN KANADA. PRAIRIE UND HOCHAERIRGEIU) und Viehtransporte be- schränkte. Und wenn die Ranverser auck mit Vorliebe Fremden gegenüber von hren verschiedenen ‚Stadtvierteln“ sprachen genau genommen gab es nur eine einzige, endlos lange Straße zwischen Bahnhof und Provinziallandstraße; an ihr lagen Amt liche Geschäftshäuser und sämtliche Wohn- häuser. Bickenbacks Garage, der Getreide- elevator und die Bars, die Presbyterianische Backsteinkirche sowie das nahezu groß- städtische„Etablissement Café Chantant mit seinen aufgemalten Alabastersäulen und den runden Marmortischen mit der Bezeichnung „Echt Paris“, an denen zu sitzen zwar er- hebend, jedoch unbequem war. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 12. Oktober 1949/ Nr. 212 m 20 000 Polar Gut gestunlen Orientalischer Mürchenerzühler hitte vor Neid erblussen können Sie hätten noch das Ordnance-Depot verkauft Sechs, vier, zwei Jahre, zweimal acht- zehn und einmal acht Monate Gefängnis lauteten die Urteile des amerikanischen Distriktsgerichts gegen die sechs Haupt- beteiligten an den umfangreichen Diebstäh- len aus dem Ordnance-Depot in den Kaser- nen zwischen Feudenbeim und Käfertal. Der„Morgen“ hatte Anfang August über das Vorergebnis der von der amerikani- schen und deutschen Kriminalpolizei meinsam angestellten Ermittlungen berich- tet, die schließlich zur Verhaftung von 14 Deutschen führten. Den davon gestern zur Verhandlung zitierten sechs ehemaligen Fahrern und Verwaltern des Ordnance-De- Pots war zur Last gelegt worden, insgesamt sieben große Sattelschlepperanhänger, 329 Kugellager und achtzig Kisten mit Sekurit- glas entwendet zu haben. Der 21 Jahre alte Fahrer Hans Kosslowski hatte den ersten Sattelschlepperanhänger aus dem Depot ge- fahren und seine Kollegen veranlaßt, sich ebenfalls an den Diebstählen zu beteiligen. Bis auf vier Anhänger konnte das ge- samte Diebesgut— im Wert von etwa 30 000 Dollars— wieder sichergestellt werden. Die Anhänger waren demontiert und die Ein- zelteile verkauft worden, wobei die Ange- lagten Gewinne von 50.— bis 1000. DM erzielten. Da alle Angeklagten sich für schuldig be- kannten und Staatsanwalt Lancian sich auf eine kurze Schilderung des Tatbestandes, die beiden deutschen Verteidiger Bauer und Vollberg sich im wesentlichen auf eine Dar- stellung mildernder Umstände für ihre Kli- enten— bis auf einen Flüchtling, zum Teil Familienväter, alle unvorbestraft be- schränkten, konnte die Verhandlung in FMapp vier Stunden zu Ende gebracht wer- den, Der Vorsitzende Richter Agate räumte ein, die lockeren Kontrollen im De- Hot seien eine große Versuchung gewesen. Hans Kosslowski wurde zu 6 Jahren, Alfred Henschel zu 4 Jahren, Bruno Antosch zu 2 Jahren Gefängnis abgeführt, zwel an- dere, darunter ein deutschstämmiger Italie- ner zu je 18 Monaten, der sechste zu 6 Mo- naten. nk Von 18 waren sechs„sehr gut“ Der Verem für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Mannheim- Waldhof, hielt am Sonntag seine letzte diesjährige Schutzhund- Prüfung, verbunden mit einem Gründungs- test, ab. 18 Hunde mit ihren Führern mußten unter Beweis stellen, was sie in den Som- mermonaten gelernt hatten. Als Richter am- lierte Leopold Köhler, Mörsch, der Landes- Abrichtewart der Landesgruppe Baden. Durch sein gerechtes Urteil erhielten sechs Hunde sehr gut“, acht Hunde„gut“, win rend der Rest im nächsten Frühjahr Gele- genheit hat, mit besseren Leistungen aufzu- Warten. Bei Musik, Tanz, Würstchen, Bier und Wein herrschte trotz des abendlichen Herbstregens eine frohe Stimmung. In später Abendstunde verließen die Festteilnehmer, manche mit einem schönen Gewinn aus der reichhaltigen Tombola, das große Festzelt. Oktoberfest der Kanuten Fröhliche, jugendfrische Ausgelassenheit kennzeichnete das diesjährige Oktoberfest der Mannbelmer Kanu- Gesellschaft am letzten Wochenende. Es war auch aller Grund vorhanden zu feiern, galt es doch, die Emnweihung der in kurzer Zeit mit eigenen Fräkten erstellten Aufenthaltsräumen zu begehen, nachdem kurze Zeit vorher das Hisherige Bootshaus für etwa 50 Boote eine entsprechende Erweiterung erfahren hatte. So sah Meister Noller auch auf diesem Ge- biet sein unermüdliches Wirken belohnt. Das Fest selbst war ungewöhnlich stark besucht, und da außer für Speise und Trank auch für Unterhaltung aus Laienkreisen so- Wie für gute Musik und Tanz gesorgt war, verlief das Oktoberfest der Kanuten bis zum letzten in nachahmenswerter Harmo- Nie. Zwei neue Kinderhorte in Mannheim Nach langen Bemühungen ist es nun gelungen, in Mannheim zwei weitere Kin- derhorte einzurichten und sie ihrer Bestim- mung zu übergeben. Es handelt sich um einen Kinderhort in K 2, 6 und in Sandho- fen in der Ausgasse 2. Beide Horte besitzen je eine Mädchen- und Knabenabteilung, Uri es ist beabsichtigt, ihnen im Laufe der Zeit noch einen Schulkindergarten anzuglie- dern, dessen Aufgabe darin besteht— wie Wir bereits mehrfach berichtet haben—, Kinder, die aus irgend einem Grund den Anforderungen der Schulpflichtigkeit nicht gewachsen sind, auf den Schulbesuch vor- zubereiten. Die unter der Leitung des Stadtjugend- amtes stehenden neuen Einrichtungen nehmen von heute bis einschließlich Sams- tag jeweils von 9 bis 12 Uhr Anmeldungen entgegen. Der eigentliche Hortbetrieb wird dann am kommenden Montag aufgenom- men werden. Auch Protestanten können nach Rom fahren Nach Mitteilung der katholischen Pilger- zentrale in Leverkusen können sich nicht nur Katholiken, sondern auch Angehörige der Protestantischen Kirche für die Pilger- züge zum Heiligen Jahr nach Rom anmel- den. Die Einbeziehung von Personen, die einer christlichen Bekenntnisform ange- Hören, ist nicht vorgesehen, da es sich nach den Vorten des Leiters der Leverkusener Zentrale um eine religiöse Wallfahrt und und nicht um ein Reiseunternehmen handelt Bisher sind für rund 20 000 Pilger die notwendigen Devisen in Aussicht gestellt Worden. Die bisher eingegangenen Anmel- dungen haben diese Zahl nicht erreicht. ge- Ruhiges Herbstwetter Vorhersage bis Donnerstag früh: in den Morgen- und Vormittags⸗ stunden vielfach Nebel oder Hoch- nebel, nach der Auflösung des Nebels heiter. Höchsttemperaturen 13 bis 19 Grad, Tietsttemperaturen Grad, Schwachwingig. 5 N am 11. Oktober: Maxau 304(1) Mannheim 128(), Worms 66(, Caub 80(). Der„amerikanische Oberst“ im Rosengarten war in Wirklichkeit ein phantasievoller deutscher Hochstapler Ein 27jähriger saß gestern auf der An- klagebank, laut seiner Kennkarte heißt er Alfred Herrmann von Holtenov und ist In- genieur der Aerodynamik, doch kann man das von FHoltenov“ und„Ing. aer.-dyn.“ ruhig weglassen— er hat es nämlich selbst in seine Kennkarte eingetragen Alfred ist— objektiv behauptet— Korb- macher und Landwirt. Aber als er nach Kriegsende zu seiner Frau, seinen beiden Kindern und Eltern nach Hause kam, da war es aus, weil ihm offensichtlich die Arbeit nicht mehr schmeckte. Auch als er und seine Angehörigen bei der Ausweisung aller Deutschen 1945 aus der CSR es beson- ders gut getroffen hatte und eine komplette Landwirtschaft mit Boden in der Ostzone zugewiesen bekam, ergriff er die Chance nicht, ließ den Betrieb verlottern, machte in Schwarzhandel und Vermittlung, ließ schließlich seine hochschwangere Frau im Stich und ging in die Westzonen. Der Landstreicher Herrmann tauchte bald hier, bald dort auf. In einem Hotel in Gotmadingen, nahe der Schweizer Grenze, lernte er die gleichaltrige wohlerzogene Tochter eines Großmühleninhabers kennen, pel der zu Hause in der Nordpfalz er rasch heimisch wurde. Es dauerte auch nicht lange und am Gemeindehaus hing das Auf- gebot„Freiherr A. Herrmann von Holtenov etc.“. Im April 1948 stieg die Hochzeit, der Schwiegerpapa staffierte seinen Schwie- gersohn von Kopf bis zu Fuß aus und drückte ihm noch einige Hunderter in die Hand. Zu sehr war er von den Papieren beeindruckt, die der, auf seinen Adelstitel gar keinen großen Wert legende, bescheidene„Frei- herr“ ihm gezeigt hatte: Direkt von der französischen Militärregierung in Koblenz ausgestellt das„Universalflugbuch Num- mer eins mit dem Pitel eines Kapitäns der Französischen Luftwaffe“, und ein amerika- nisches Schreiben mit allen Stempeln, die „Uebernahme als Werksingenieur der Schweizer Luftfahrt in amerikanische Dien- ste mit allen Rechten“? Um seiner„neuen Verpflichtung bei der amerikanischen Air-Way“ nachkommen zu können, siedelte er für einige Monate mit seiner Frau nach München über. hielt sich z ei Pkw's mit Chauffeuren und war abends ES ging um Schlucken und Porzellun Der Finanz- und Kulturausschuß des Landtags will Mannheim besuchen Zu Beginn der gestrigen Sitzung des Verwaltungsausschusses gab Oberbürger- meister Dr. Heimerich bekannt, daß laut Mitteilung des Minister präsidenten in der dritten Oktoberwoche die Mitglieder des Finanz- und Kulturausschusses nach Mann- heim zu einem„Lokalaugenschein“ kommen wollen. Es werden etwa 40 Herren erwar- tet, woraus hervorgehen mag, daß der Landtag der Stadt schon rein äußerlich eini- ges Interesse entgegenzubringen beabsich- tigt. Weiterhin gab der Oberbürgermeister bekannt, daß die Obliegenheiten des Ge- Werbeamts mit sofortiger Wirkung auf das Amt für öfkentliche Ordnung übergegangen sind. Infolge der Gewerbefreiheſt rechtfer- tigte der Arbeitsumfang nicht mehr die Aufxechterhaltung eines Apparates, dem immerhin elf Personen angehörten, Die Frage, ob von der Leitung des Amtes der Arbeitsschwund schuldhaft ignoriert worden Wäre, um das Amt nicht auffliegen zu las- sen, wurde verneint, weil die Entscheidung darüber, wohin die restlichen Tätigkeiten des Gewerbeamtes kommen sollten, zu lange in der Schwebe waren. Im Zusammenhang damit kündigte der Oberbürgermeister eine Aktivierung des Rechnungsprüfungs- und Revisionsamtes an, damit auch noch an anderen Stellen Verwaltungsvereinfachun- gen vorgenommen und Ersparnisse erzielt werden könnten. Oberbaudirektor Elsässer referierte über ein Gesuch des Großkraftwerkes von Zu- Weisung eines größeren Geländestreifens am Rhein, um Schlacken dort ablagern zu können. Da aber das von der Direktion des Großkraktwerks vorgeschlagene Gelände eine landschaftlich reizvolle Gegend in einer nicht vertretbaren Weise„industriealisie- ren“ würde, entspann sich um diesen Punkt eine lebhafte Debatte. Stadtrat Waldeck, CDU, hob hervor, daß die Pflege der Fluß- ufer in Mannheim zu den unangenehmsten Unterlassungen gehören, Daher gibt es hier nicht die schönen Uferanlagen wie in anderen Rheinstädten, wo die Bevölkerung Erholung finden kann. Eine Bedrehlung der Uferlandschaft müsse entschieden abgelehnt Werden. Beigeordneter Riedel machte darauf aufmerksam, daß es im Rheinauer Industriegelände an Aufschüttungsmaterial mangelt, man sollte die Frage studieren, ob das Schlackenmaterial des Großkraftwerks nicht dorthin gebracht werden könnte. Das Großkraftwerk hat allerdings diesen Schlackentransport als zu kostspielig abge- lehnt und sich auf das nahe Rheinufer kapri- ziert, auch schon eine Seilbahn in Auftrag gegeben Dem Verwaltunssausschuß wurde daher ein Antrag unterbreitet, ein landschaftlich reizloses, aus dem Waldver- band ausgeschiedenes Gelände zwischen Ki- lometer 416,4 und Kilometer 417,2 dem Großkraftwerk für die Auffüllung mit Schlacken zur Verfügung zu stellen. An den Eigentumsverhältnissen ändert sich dabei Aus Briefen an den„Morgen“ nichts. Das Großkraftwerk muß die gezo- genen Grenzen genau einhalten. eine Ver- schlackung“ der Gegend um die Silberpap- pel darf nicht in Frage kommen. Diesem sehr reduzierten Antrag stimmte der Ver- Waltungsausschuß mit Mehrheit zu, elne Stimme war dagegen. Der nächste Punkt betraf die Fayencen; und Porzellansammlung Hermannsdörfer, die von der Stadt in zwei Abschnitten, 1927 mit 275 000,— RM und 1944 mit 100 000 RM, er- worben wurde. Bei der Währungsumstel- lung schmolz der Restbetrag, den die Stadt noch zu zahlen hatte, auf 7000 DM zusam- men. Bankdirektor Hermannsdörfer hat aber 1944 mit der Stadt einen Vertrag abge- schlossen, der eine Klausel für alle Fälle von Geldwertminderung enthält, an den die Stadt gebunden ist. Gemäß dieser Klausel soll der heute 79 Jahre alte Bankdirektor eine„angemessene“ Leibrente auf Lebens- dauer erhalten, die bei seinem Ableben ent- sprechend vermindert, auf seine J74jährige Ehefrau übergehen wird. Mit dieser Ange- legenheit haben sich Verwaltungsausschußg und Plenum schon einmal beschäftigen müs- sen. Es ist heute kein leichter Entschluß für eine Stadverwaltung, eine in der Ver- gangenheit unter anderen Voraussetzungen eingegangene Vertrags verpflichtung emzu- halten, aber der Ausschuß ließ sich von dem Stadtsyndikus davon überzeugen, daß ein Rechtsstreit keine Aussichten böte, sich von dem Vertrag und seiner Klausel zu distan- zieren. Wenn Bankier Hermannsdörfer jetzt monatlich 400. DM Leibrente bekommen wird, kann er nach Ansicht mehrerer Spre- cher des Ausschusses mit der Regelung zu- frieden sein, andere Kapitalanlagen sind be- deutend schlechter aufgewertet worden. Die Sammlung ist übrigens noch vollzählig vor- Handen.) Gegen den Antrag stimmte der Vertreter der KpD: Diese Großzügigkeit gehe zu weit. ch immer sehr müde— Schwarzhandel treiben ist mitunter auch sehr anstrengend, und daß es dabei nicht immer ganz glatt abging, be- Wies sein blaues Auge und zerrissenes Hemd, als er„einen Piloten aus der explo- dierenden Maschine rettete Von Fol- tenov konnte alles bei seinen guten Be- ziehungen, sogar Ausxeisegenehmigungen nach Amerika besorgen, für Schwiegerpapa und ganze Familie, Schwäger und Schwäge⸗ rinnen. Natürlich brauchte er Geld dazu, zuerst einige Tausend RM. dann gute D- Mark. Dann erzählte er seinem Schwieger⸗ Papa, er könne spottbillig zwölf Waggon Gerste und vier mit Mais bekommen, der Großmühlenbesitzer interessierte einen Mannheimer Fachmann dafür und der gab 16 000 DM. Auch Reifen könne er wieder besorgen, sagte der Freiherr und ließ sich weiter Geld überweisen. Sein einflußreicher US-Chef„Mr. Becker“ schickte von FHolte- novs entzückende Frau sogar mächtige Blu- mengebinde und Grüße auf den Karten da- bei— einen„Mr. Becker“ konnte die Kripo nicht entdecken, stattdessen in Massen Frauen und Mädchen in gewissen Nachtlo- kalen, dieser und jener hatte der„Freiherr“ Heiratsanträge gemacht Aber er hatte nicht nur selbst diese Blumen gekauft ung die Karte geschrieben, sondern auch— kein Tag ohne Betrug— Telephongespräche fin- Siert: In der Silvesternacht 1948 spielte die Kapelle im Rosengartenrestaurant ein Tusch, und von Holtenov verkündete, er sei eben telephonisch mit sofortiger Wirkung zum Obersten der US-Streitkräfte befördert wor- den. Seiner Frau schenkte der frischgebak- kene Oberst voll der Freude einen Pelz- mantel und ein Pelzcapèé für fast 10 000 DM, sich selbst einen neuen Pkw. Tage später will er, der ständig„russi- schen Verfolgungen“ ausgesetzt war, da er unter anderem doch auch den Auftrag hatte, in den USA eine Armee gegen Rußland aus Deutschen zu bilden und in den Kampf zu führen, in seinem Pkw. von Polen ange- schossen worden sein. Der Mannheimer Kripo kamen die Einschüsse und die Kenn- karte merkwürdig vor— gestern stand Al- red Herrmann vor Gericht. Der Psychiater lehnte jegliche mildernde Umstände auf Grund eines Leidens ab, der Angeklagte selbst stritt ab, in seiner Heimat eine Frau mit drei Kindern sitzen zu haben Er wurde wegen Urkundenfälschung, Ab- gabe falscher eidesstattlicher Erklärungen, Wegen Doppelehe und fortgesetzten Betrugs zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Seine zweite Frau, die alles was ihr Herrmann erzählte, geglaubt hatte, hielt wie ihre Ver- wandten die Strafanträge aufrecht, die Ehe ist natürlich automatisch für nichtig erklärt 8 5 m Rücksicht auf Schulkinder. Die Nichtbeach- tung von Vorsichtsmahregeln durch manche Kraftfahrer in der Nähe von Schulautobussen, die Kinder ein- und ausladen, gefährdet ernst- haft Leben und Sicherheit der Kinder. Beim Halten des Autobusses hat der gesamte sich der gleichen Richtung bewegende Verkehr ebenfalls anzuhalten, bis der Autobus wieder fährt. Der in Gegenrichtung sich bewegende Verkehr soll verlangsamt werden und sick vor- 1 abwickeln, bis der Schulautobus vor- 2l ist, Viele Köche konnten sich hohe Preise holen Die Preisträger des Kochkunstwetthe werbs der Sühoga In der Gesamtbewertung der Leistungs- schau, Gruppe Kochkunst, auf der Südwest- deutschen Hotel- und Gaststättenausstellung in Mannheim konnten nachstehend genannte Mannheimer Unternehmen oder Einzelper- sonen beachtenswert ausgezeichnet werden: Weinstube Knaus eine Goldmedaille einen Ehrenpreis, ein Anerkennungsdi- Plorm. Rheincafé M. Ruffler eine Goldmedaille, einen Ehrenpreis, ein Anerkennungsdiplom; A, Ruffler eine Silbermedaille, ein Aner- kennungsdiplom Großer Hirsch eine Goldmedaille, einen Ehrenpreis, ein Anerkennungsdiplom; Küchenchef Sommer eins Goldmedaille, einen Ehrenpreis, ein Anerkernungsdiplom. ARENA Rennfahrer bei unfalrem Wettbewerb Als Teilnehmer an der Meisterschaft der Zeitungs- und Geschäftsfahrer fand ich es nicht gerecht, daß bei den Geschäftsfahrern auch Passjonlerte Rennfahrer beteiligt waren. Ich würde mich als Rennfahrer schämen mit einem einfachen Firmenfahrer in der selben Klasse zu fahren. Warum wurde keine Klas- senteilung vorgenommen? Außerdem ist diese Art der Austragung keine faire sportliche An- gelegenheit mehr, da in anderen Städten Renn- fahrer ausgeschaltet wurden. H. B., Mannheim Wie lange noch Notopfer? 1. Wie lange noch Notopfer Berlin? 2. Was geschieht mit den Millionen, die dafür ein- gehen? 3. Warum verschont man wenigstens die kleinen Einkommen nicht. Wo doch der ein- fache Arbeiter und der niedrig bezahlte Ange- stellte mit jedem Pfennig rechnen muß? Die Verstimmung unter der Arbeiterschaft ist groß und Abhilfe wird dringend gefordert, Die Gewerkschaften sollten nicht ruhen und nicht locker lassen, big dieses Geschwulst am Geldbeutel des kleinen Mannnes wegoperiert ist. E. M., Mannheim- Mit seinen Augen gesehen Zu Ihrem Bericht vom 6. d. M.„Weil 2400 Zigaretten fehlten“ möchte ich kurz Stellung nehmen;: 5 Der betreffende Lothar hat in der exwähn- ten Sache ein völlig reines Gewissen, Ex hat sich nur in der Angst um seine Stellung, die zu verlieren man ihm angekündigt hatte, falls er weiterhin nicht zugibt. zu einem solch uns in- nigen und unwahren Geständnis hinreißen las- sen. Dieses Geständnis widerrief er aber schon kurz danach, aber es half leider nichts. Lothar hatte an manchen Tagen sehr hohe Geldsummen zu kassieren, weiche immer auf den Pfennig stimmten. Es wäre doch eine sehr große Dummheit. von den Retouren, die man Selbst zurückbringt, Zigaretten wegzunehmen. Den großen Fehler, den Lothar machte, daß er sich die Retouren nicht sofort vom Lager- Verwalter hat abstempeln lassen, hat er ja zu- gegeben. Aber gibt es Menschen, die keine Fehler machen? Lothar und der Kraftfahrer Wollten den Diebstahl der Polizei anzeigen, wurden aber abgewiesen mit den Worten:„Ihr könnt Euch doch nicht selbst anzeigen, das muß die Firma tun.“ Hätte ich nun nicht das große Vergnügen, Arbeitlos zu sein, würde ich gerne ein paar D-Mark beifügen, um diesen Brief bestimmt zur Veröffentlichung zu bringen. Sie werden verstehen, daß ich keinen größeren Wunsch habe, als meine Ehre auch weiterhin rein zu halten, denn das ist mir das Heiligste. L. R., Mannheim Der Schreiber bezieht sich auf einen Ar- beitsgerichtsbericht. Ein kaufmännischer An- gestellter wurde fristlos entlassen, da er sich durch pflicht widriges Verhalten einer Unter- schlagung zumindest verdächtig gemacht hatte. Der Entlassene hatte beim Arbeitsgericht Ge- haltszahlung bis zum Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist eingeklagt, doch das Gericht wies die Klage ab. Es ist ein Irrtum des Briefschrelbers, anzu- nehmen, daß die Veröffentlichung einer Leser- zuschrift mit Geld„erkauft“ werden könnte. Der„Morgen“ hat seit selnem Bestehen die Veröffentlichung von Zuschriften noch von keinerlei Bedingungen abhängig gemacht. Die Redaktion,) Am Rande der Welt 15 Mit nachstehenden Zeilen mache ich mich zum Sprecher der Siedlung Mannheim-Neu- hermsheim, Die Stadtverwaltung wird dringend gebe ten, eine Omnibuslinie nach der von jeglichem Verkehr abgeschlossenen Sledlung Neuberms- heim einzurſchten Dies entspricht dem Wunsch aller Ehwohner. Die Stadtteile Almenhof und Gartenstadt haben bereits Omnibusverkehr. Im Interesse der Berufstätigen werden daher die fraglichen Stellen gebeten, obigen Wunsch hald zu verwirklichen, f 5 e H. H., Neuhermsheim Lehrling Sinn eine Silbermedaille, ein Aner- kennungsdiplom. Rosengarten-Gaststätte eine Goldme- daille, einen Ehrenpreis, ein Anerkennungs- diplom; Küchenchef Zeilfelder eine Gold- medaille, ein Anerkernungsdiplom; Koch Steinmann eine Goldmedaille, ein Anerken- nungsdiplom; Koch Oeder eine Silberme⸗ daille, ein Anerkennungsdiplom. Eistners Weinstube eine Silbermedaille. ein Anerkennungsdiplom. Landkutsche, Küchenmeister Dangwart eine Silbermedaille, ein Anerkennungsdi- plom. Gaststätte Siechen eine Goldmedaille, ein Anerkennungsdiplom; Küchenchef Wagner eine Goldmedaille, ein Anerkennungsdiplom; Koch Beck eine Silbermedaille, ein Aner- kennungsdiplom; die Lehrlinge Schabler und Werner je ein Anerkennungsdiplom. Weinhaus Traube eine Goldmedaille, ein Anerkennungsdiplom. Parkhotel eine Goldmedaille, ein Aner- kennungsdiplom; Küchenmeister Petzold eine Goldmedaille, ein Anerkennungsdiplom. Nürnberger Bierstuben eine Goldme- daille, ein Anerkennungsdiplom; Küchen- meister Rennecke und Gardemanger Mößin- ger je eine Silbermedaille und ein Aner- kennungsdiplom. Weldebräu eine Silbermedaille, ein An- erkennungsdiplom; Küchenmeister Stein- kamp eine Silbermedaille, ein Anerken- nungsdiplom, Städtisches Krankenhaus, Gertrud Pete- ler eine Silbermedaille, ein Anerkennungs- diplom. Gaststätte Turnhalle 1846, Küchenmeister A. Kohl und Koch W. Kohl je eine Gold- medaille und ein Anerkennungsdiplom; Lehrling Metzler eine Silbermedaille, ein Anerkennungsdiplom. Schloßhotel Mannheim, Paul Büttner eine Goldmedaille, ein Anerkennungsdiplom. Dorfschänke, Trudel Kraft eine Gold- medaille, ein Anerkennungsdiplom. Hotel Rheinbrücken eine Silbermedaille, ein Anerkennungsdiplom; Küchenchef Wei- denkopf eine Silbermedaille, ein Anerken- nungsdiplom. Ausstellungs-Mitropa-Wagen, Koch Na- gel eine Goldmedaille, ein Anerkennungs- diplom. Club der Köche eine Goldmedaille, einen Ehrenpreis, ein Anerkennungsdiplom; die Küchenmeister Geh und Elste je eine Goldmedaille und ein Anerkennungsdiplom, Küchenmeister Größmann und die Köche Reese, Pfaff, Hoff und Müller je eine Sil- bermedaille und ein Anerkennungsdiplom, Mitropa, Koch Ostertag eine Silberme- daille, ein Anerkennungsdiplom. ee Bischofsweihe in Munnheim Am 9. Oktober, erteilte Bischof Marcuz Maria Fatomè O. M., Frankreich, in Mann- heim-Waldhof die Bischofsweihe an den ersten Bischof der katholischen Kirche dez Mariavitenordens für Deutschland, Dr. Dr. h. c. Norbert Paulus-Maria Maas O. M. Die EKonsekration wurde nach dem Pontifikale Romanum vorgenommen. Die katholische Kirche des Mariaviten. ordens besteht in Deutschland zu 80 Prozent aus Flüchtlingen, der Orden wurde 1893 von Maria Franziska Kozlowska gegründet. Der erste Erzbischof des Mariavitenordens, Dr. Johann Kowalski ist 1942 ein Opfer im Kz Dachau geworden. Das Mutterkloster der deutschen Mariaviten befindet sich in Feliejanowy in Polen. Wo bleiben die Gewinne der Klassenlotterie? Solche und ähnliche Fragen kann man oft hören. Von zuständiger Stelle wird hier- zu folgendes erklärt: Die Staatlichen Lot terie-Einnehmer sind verpflichtet, s0 Wohl über die Gewinne, wie auch über die Namen und Anschriften der Spieler strengstes Stillschweigen zu wahren. Die Gewinner selbst aber haben aus naheliegenden Gründen kein Interesse daran, über einen größeren Gewinn unnötig zu reden. Das sind die Gründe dafür, weshalb man von den großen Gewinnen der Klassenlotterie in der Oeffentlichkeit nicht viel hört. Soviel darf jedoch ohne Verletzung der Schweigepflicht gesagt werden, daß in der letzten Lotterie wieder über 200 000 DN Gewinne von den Staatlichen Lotterie-Ein- nehmern in Mannheim ausgezahlt wurden, wodurch manche Not gelindert und mancher langgehegte Wunsch erfüllt werden konnte. In wenigen Tagen beginnt die neue Lotterie, bei der wieder rund 15 Millionen DM zur Verlosung kommen. Kurze„MM“- Meldungen Schlechtes Geschäft. Ein Geschäft auf ihre Art machten zwel Zigeunerinnen in einem Le- bensmittelgeschäft in der Alphornstraße, wo gie zwei Stücke Seife kaufen wollten. Sie legten der Geschäftsfrau- einen 50-Dhi- Schein vor, die diesen auch ordnungs- gemäß wechselte, Nach Ansicht der bei- den Zigeunerinnen stimmte aber das heraus- gegebene Geld nicht, so daß die Frau gezwun- gen War, das Geld vorzuzählen, Dabei gelang es den beiden Zigeunerinnen 10.— DM Wech- Selgeld zu„kassieren“. Ehe es die Geschäftsfrau bemerkte, waren die beiden Schwindlerinnen verschwunden. Man fand sie doch. An der Ecke Grauden- zer Linie— Senderburger Straße in der Schö- nausiedlung stieg ein jugendlicher Radfahrer mit einem amerikanischen Pkw zusammen, der, später festgestellt wurde, von einer Deutschen gesteuert wurde, Der Junge erlitt durch den Zusammenstoß eine größere Wunde am Hinter- kopf ung Prellungen am linken Oberschenkel, Während sein Fahrrad stark beschädigt wurde, Die Fahrerin kümmerte sich nicht im gering- sten um den Unfall und fuhr mit ihrem Wagen Weiter. Einige Stunden später konnte sie aber doch in ihrer Wohnung angetroffen und in vorläufige Haft genommen werden. 80 ging es schneller. Bei Nacht schnitten Unbekannte die Verdeckplane eines im Hofe eines Hauses in der Karl-Benz-Straße stehen- den Pkw auf und raubten ihn völlig aus, De Besitzer beklagt einen Schaden von rund 800, DM. Zwei Verkaufshäuschen in einer Nacht, Ein- mal mit Gewalt und das anderemal mit Hilke eines Nachschlüssels drangen in Neckarau un- bekannte Täter in zwei Verkaufshäuschen ein und nahmen dort, angefangen von der weiden Jacke bis zum Schokolade alles mit, was sie tragen konnten, Die beiden Inhaber— Rent⸗ ner— Werden durch den gewaltsamen„Aus- verkauf“ hart getroffen, Streuber war auch Turner. Zum Gedächt⸗ mis ihres vor 100 Jahren standrechtlich erschoß⸗ genen Gründungsmitgliedes, Gemeinderat Va- lentin Streuber, legte der Turn- ung Sportwer⸗ ein Mannheim 1840 am Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof ebenfalls einen Kranz nieder, Bunter Abend beim VfB Kurpfalz. Der VfB Kurpfalz Mannheim-Neckarau veranstaltet am 15. Oktober im Volkshaus Neckarau einen bunten Abend mit Tanz. Die Gesamtleitung liegt in Händen von Ph. Brimo. „Freut euch des Lebens“, So nennt die su- détendeutsche Landsmannschaft das von ihr am 16. Oktober im Gasthof„Fahsold“, T 2, 18, um 15 Uhr, veranstaltete Kaffeekränzchen mit Tanzunterhaltung, das gleichzeitig als Mitglle, derversammlung gilt. Kuchen, Milch und Zucker soll mitgebracht werden. l Monatsversammlung der Schlesier. Die Landsmannschaft Schlesien hält am 15. Oktober um 18.30 Uhr in der Wohlgelegenschule ihre nüchste Monats versammlung mit anschließen- dem Unterhaltungsabend ab, Zwel glückliche Wetter. Die nicht alltäglich hohe Quote von je 57 593 DM erhielten zwe. Wetter im württembergisch-badischen Toto. Im II. Rang entfielen bei elf Voraussagen a Gewinner je 994 DM und im III. Rang 17 10 680 Gewinner je 68,50 DM.— Beim Rhein land/ Pfalz-Toto gab es im I. Rang vier gew ner mit je 12 782 DM. Der II. Rang zahlt 20 87 Gewinner je 586 DM und der III. Rang 5 777 Wetter je 65,50 DM aus.— Der ie Fußball-Toto zahlt im I. Rang(elt Voraussage an 13 Gewinner je 1540 DM, im II Rang 79 179 Gewinner je 111,50 D und im III. Kang 1536 Wetter je 13 DM aus. 0 Vortrag über christliche Erziehung, kleuse abend um 19,30 Uhr spricht in der Christus kirche der bekannte Basler Schulmann E. Ben mann über„Die christliche Unterweisung 1 den verschiedenen Altersstufen des Kindes Eltern jeder Konfession sind willkommen, J Vortrag über Negerfragen. Oberst 2 ehemaliger Sachbearbeiter für Negerfragen 0 General Clay, wird in einem Vork e Freitag um 19,30 Uhr im Amerika-Haus 1 den„Einbau des Negers in die enten z industrielle Entwicklung Amerikas, 9 7 8 Das Rote Kreuz Suchdienst(Mann 1000 G 7, 12, sucht einen ehemaligen Ofkizler 775 aus Mannheim, der im September 1947 1 55 sen worden und im Lager 97a in Jelabuss wesen sein soll, die Angehörigen eines 1 helm Köhler aus Feudenhelm, der laut Weh kehrernachricht im November 1944 ee sein soll und dle Angehörigen eines 5 der Moigg, früher Mannheim. Brähmsstraße 6, jn Rußgland verstorben sein soll. 8 Veranstalter der Pelzmodenschau. Die 1— uns gestern besprochene Pelzmodenschau 3 Mannheimer Kürschmer-Inpnung wurde 405 dies sei der Vollständigkeit halber 3 1 1 Bitten des Veranstalters vermerkt. fei „Badischen Künstlerdienst“. R. Ciossek, delbherg. durchgeführt. f 1 Wir gratulieren! Die Eheleute Wäibenge 1 5 Philippine Weigand, Eichelsheimer Stra 5 feiern ihre silberne Hochzeit. 1 f Der Lagebe tember eingan; güter-I die Ab len. I ein st kommt verhält Baus! betrieb lebung versorg In vor all sekt o durch ihren gen er größten schen. infolge 3— Die errei nen herig 8. Ol beer terkriste Arm b War e! sere An Im E nahme schluß v. diglich teſen in tätigkei mit der Die Hons- u entspre- dieser höhten im Sep in den gegange Weihna⸗ bei Schmuck aus, D Peniger Zur Preisdyi und Zu Weite tolgendde benötigt enn züge mi ren Sta gung de agen lange geklagt. ist in 4 Proze Metally⸗ bezogen Sichlich Cpische und e lielert. Die baues Beträge heblich der von institute e 212 N arcug Jann den des r. Dr. L. Die kikale viten. Ozent 3 von Der „ Dr. n KZ der 1 in men hier- Lot Wohl amen Sstes inner nden einen Das von rie in J der 1 der DR Ein- den, cher nnte. terie, L aur tglie⸗ und Die tober Ihre gen- iglich Z Wel 9. Im 1 12² g an hein- Win- It an 18 an ische igen) g An 18 an leute stus⸗ Bau- E in des“ . Ray, 1 bei am über und chen. jeim, Joos itlas⸗ ge- Wil- elm: erben beter der von der und aut vom Hei- und 50, 5 Armbanduhren- 1 Nr, 212/ Mittwoch, 12. Oktober 1949 3 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT e Produktion steigt, Absatz gering Beförderung stockt Der Ende September 1949 abgeschlossene Lagebericht des Wirtschaftsministeriums Würt⸗ lemberg-Badens konstatiert, daß der Auftrags- eingang in allen Zweigen der Produktions- güter-Industrie noch immer schleppend ist und die Abnehmer häufig nur Kleinaufträge ertei- Im Maschinenbau wird zwar über len.. 1 2 5 starkes Kaufinteresse berichtet. jedoch kommt es infolge des Kapitalmangels nur zu verhältnismäßig wenis Abschlüssen. Die Baustoff- Industrie und die Zuliefer- betriebe des Baugewerbes sind durch die Be- lebung des Baumarktes gut mit Aufträgen versorgt. 5 i in der Konsumgüter-Industrie macht sich vor allem auf dem Textil- und Schuh- sektor eine Belebung bemerkbar, bedingt durch die Sommerschlußverkäufe., die mit ren erhöhten Geldeinnahmen Neupbestellun- gen ermöglichten. Die Webereien sind größtenteils für Monate mit Aufträgen ver- schen. Die Handschuhindustrie hat infolge der starken Nachfrage teilweise Lie- Die Westdeutsche Steinkohlenförderung erreichte am 10. Oktober mit 345 741 Ton- nen einen Nachkriegshöchststand. Die bis- herige Tageshöchstförderung wurde am 8, Oktober mit 342 939 Tonnen erzielt. dp Monaten, Auch die und Se Hmuck- warenindustrie verzeichnete eine bes- sere Auftragslage wie in den Vor monaten. Im Einzelhandel sind die Umsätze mit Aus- nahme der Möbelbranche nach den Sommer- schluß verkäufen wieder zurückgegangen. Le- diglich einzelne Einzelhandelszweise beobach- teten im September eine gesteigerte Einkaufs- tätigkeit, die der wirtschaftliche Lagebericht mit der D-Mark-Abwertung begründet. Die eben geschilderte Lage in den Produk- tons- und Konsumgüter-Industrien wirkt sich entsprechend auf die Kapital- und Geldlage dieser Industrien aus. Entsprechend dém er- höhten Auftragseingang wurde die Produktion im September wieder gesteigert, nachdem sie in den vergangenen Monaten laufend zurück- gegangen war. Das erwartete Herbst- und Weihnachtsgeschäft wirkt sich unter anderem bei Metallwaren(Edelmetall und Schmuckwaren. Bestecke) produktlonssteigernd aus, Das Handwerk ist mit Ausnahme weniger Zweige unterbeschäftigt. Zur Preislage wird festgestellt, daß der Preisdruck, bedingt durch Kaufkraftmangel und Zunahme der Konkurrenz. anhielt. Weiter führt der wirtschaftliche Lagebericht folgendes aus: Der für den Gütertransport benötigte Laderaum stand zur Verfügung. Wenn auch die Einrichtung direkter Güter- auge mit Stückgutwagen zwischen den größe- ren Städten im ganzen zu einer Beschleuni- gung des Transportes von Stückgütern beige- Hagen hat, wird doch noch vereinzelt über zu lange Beförderungszeiten bei der Eisenbahn geklagt. Die Zahl der gestellten Güterwagen t in Württemberg-Baden im August um 4 Prozent gestlegen. während die Zahl der insgesamt geleisteten Netto-Tonnen-kKkm. um 2 Prozent zurückgegangen ist, Im Interzonen- handel ergibt sich folgende Bilanz für die Zeit von Mai bis Ende September(in 1000 DM); Sowi. bes, Zone Westsekt. Berlin lerkristen bis zu vier Bezüge aus 5.073 6 629 Uleferungen an 3216 33 146. Saldo 1 + 26 517. Aus der sowietisch besetzten Zone werden nach Württemberg-Baden hauptsächlich ver- edelte Textilien, für die von württembergisch- badischen Firmen die Rohstoffe gestellt wer- den, Maschinen einschließlich Ersatzteilen, Metallwaren, Chemikallen und Glaser zeugnisse bezogen, während Württemberg-Baden haupt- sächlich Textil-Rohstoffe, feinmechanische und eptische Erzeugnisse, Metall- und Holzwaren l. Erzeugnisse ekert, 5 Die für die Finanzierung des Wohnungs- baus von Kreditinstituten bepeitsgestellten Beträge konnten in den letzten Monaten er- heblich gesteigert werden. So stieg die Summe der von den Boden- und Kommunal-Kredit- instituten in Württemberg-Baden für Woh- nungsbauten gewährten Darlehen in der Zeit vom 30. Juni bis 31. August von 33,5 Mill. DM auf 67, Mill. DM. Von den nordwürttember- gischen Sparkassen wurde an Wohnungsbau- Krediten bewilligt für: Neubauten Umbauten 4 644 000 DM 1 391 000 DM 935 000 OM 768 000 DM 4 201 000 DM 2 469 000 DM Bd Tausende von Jugendlichen ohne Arbeitsplatz Ein Aufruf In einem Aufruf zur Behebung des Lehr- stellenmangels wenden sich eine Reihe würt⸗ Juli und August 1. Viertelj. 1949 2. Viertel. 1949 tembergisch-badischer Institutionen, das Arbeits ministerium, Kult ministerium, Land- Wirtschaftsministerium, Wirtschaftsministerium, das Landesarbeitsamt, der sozialrechtliche Lan- desverband der Industrie, der Landesverband des Einzelhandels, der Landesverband des ge- nossenschaftlichen Groß- und Außenhandels, die Arbeits gemeinschaften der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammern und 80 der Landesinnungsverbände, an sämtliche Lehrherren dei Industrie, des Handwerks, Handels, Verkehrs und der Landwirtschaft. In diesem Aufruf wird darauf hingewiesen, daß in den Jahren 1949 bis 1955 die überdurch- schnittlich starken Geburtsjahrgänge 1935 bis 1941 zur Schulentlassung kommen(in diesem Jahr waren es in Württemberg-Beden 56 000 Entlaß- Schüler). Es heißt dann weiter:„Der grögere Teil der in diesem Jahre zur Schul- entlassung gekommenen Jugendlichen konnte erfreulicherweise bereits in Lehr- und Ar- beitsstellen vermittelt werden. Noch aber sind Tausende von Jugendlichen ohne den ersehn- ten Arbeitsplatz. Dies trifft besonders für die ländlichen Bezirke unseres Landes allgemein und die Städte Badens zu. Es gilt nun, auch diesen Jugendlichen den Segen einer gründ- lichen Berufsausbildung zuteil werden zu las- sen. Wir richten daher an alle Lehrherren die Aufforderung und Bitte, mit ganzer Kraft zur Dr. Busch verteidigt- Eisenbahner-Cewerkschaft Der Generaldirektor der westdeutschen Bundesbahnen, Dr. Bus ch, zeigte im Rah- men der verkehrs wirtschaftlichen Vortrags- reihe der Industrie- und Handelskammer Stuttgart die finanzielle Lage der Bundesbahn auf. Die Einnahmenplanung habe für das lau- fende Jahr 3790 Millionen DM vorgesehen, Die Gewinn- und Verlustrechnung wiese jedoch ein Minus von 338 Millionen DM(einschließlich 85 Millionen DM Verlustvortrag aus 1948) auf. Dr. Busch betonte, daß die Bundesbahn am liebsten auf eine Tariferhöhung verzichtete, daß nach Lage der Dinge aber keine andere Möglichkeit bliebe, wenn die Bahn weiter existieren wolle. Alle Sparmaßnahmen könn- ten nur Tropfen auf den heißen Stein sein— trotzdem kündigte Pr. Busch weitere Entlas- sungen an— es komme darauf an, den ge- samten Bahnbetrieb wirtschaftlicher zu gestal- ten. Dazu aber seien Kapitallen notwendig, die zur Zeit nicht zur Verfügung stünden. Allein durch die Elektrifizierung der Bahn- strecken könnte 30 Prozent Personal einge- spart werden. Wesentlicher als all dies sei die grögtmög- liche Kapazitätsausnutzung der Bahn und in diesem Zusammenhang die Rückgewinnung der zum Lastkraftwagen abgewanderten hoch- tariflerenden Güter. Die Bahn sei, so führte Dr. Busch aus, kein Feind des Kraftwagens, dessen Vorteile sle erkenne, Es sei deshalb Unsinn, die Entwicklung des Kraftwagens verklagt Bundesbahnen aufhalten zu wollen. Er sei jedoch der Mei- nung, daß die Entwicklung des Kraftwagens heute durch jeden einzelnen Steuerzahler we- sentlich gefördert würde. Es sei deshalb erfor- derlich, den Kraftwagen stärker als bisher mit den Kosten zu belasten, die er verursacht. Weiter müsse man der gemeinwirtschaftlich betriebenen Eisenbahn die Möglichkeit geben, in ihrer Tarifpolitik dort Ausnahmen zuzu- lassen, wo sie durch den Kraftwagen konkur⸗ riert werde. Neben der Befreiung von den „politischen Lasten“ trat Dr. Busch dafür ein, der Bahn die Vorbelastung, die aus ihrer Ge- meinwirtschaftlichkkeit resultiert, durch Son- derabgaben der privat wirtschaftlichen Ver- kehrsträger zu nehmen. Entsprechende Mög- lickkeiten würden zur Zeit in den verschle- densten Kommissionen beraten. Dr. Busch ging dann auf die Stillegung von unrentablen Nebenstrecken ein. Hier müsse der Bahn dadurch geholfen werden, daß die Länder und Gemeinden, die Interesse an der Aufrechterhaltung soleher Nebenstrecken hät- ten, dle Mehrkosten selbst tragen müßten. B In einer jetzt veröffentlichten Denkschrift über die krisenhafte Entwicklung der Deut- schen Bundesbahn nimmt der Vorstand der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands in scharfen Worten zu„Profitspekulationen der privaten Lokomotiv-Industrie“ Stellung. Die Lok-Industrie habe mit dazu beigetragen, daß Behebung des Lehrstellenmangels beizutra- gen und nochmals zu überprüfen. inwieweit es die betrieblichen Verhältnisse erlauben, weitere Lehrlinge einzustellen. Bd. sieb die Finanzlage der Bundesbahn ver- schärft hat. 80 habe es beispielsweise eine namhafte westdeutsche Lokomotiv-Firma seit der Währungsreform stets verstanden, unter Einschaltung der politischen Parteien, der Fachverbände, des Wirschaftsrates und der Presse die Bundesbahn zu veranlassen, ihre Lokomotiv- Aufträge zu Preisen zu vergeben, die weit über den tatsächlichen Selbstkosten der Firma gelegen hätten. Wie aus Kreisen der westdeutschen Lok Industrie bekannt wird, sollen gegen die Dar- stellung der GpED, die als„absurd und völlig falsch“ bezeichnet wird, beim Bundesverkehrs- ministerium und bei der Hauptverwaltung der Bundesbahnen von maßgeblichen Stellen der Industrie Schritte unternommen werden, Einzelklagen gegen Massenentlassungen angekündigt Die GDED will alle organisierten Arbeiter und Angestellten der Bundesbahn, denen bei der letzten Massenentlassungaktion trotz Ein- spruch der Gewerkschaft gekündigt wurde, in Einzelklagen vor den zuständigen Arbeits- gerichten der einzelnen Bundesbahn- Direk- tionen vertreten. Die Klagen sollen automa- tisch mit Einsetzen der Entlassungstermine eingereicht werden. Insgesamt werden hier- von im Bundesgebiet annähernd 10 600 Eisen- bahner betroffen. Kartoffelpreise machen Sorgen Die diesjährige westdeutsche Kartoffelernte lag im Durchschnitt um etwa 15 Prozent unter der des Vorjahres. Die süddeutsche Ernte ist von mäßiger Qualität, so dag ca. 50 Prozent nicht marktfähig sein werden, Im übrigen ist in Westdeutschland die Einkellerung auf dem Land und in den Mittelstädten nach In- formationen des BELF als gut zu bezeichnen. In Nordrhein- Westfalen machte sich in den letzten Tagen eine leichte Umsatzsteigerung bei der Industrie bemerkbar. weil die Kommunal Verbände Lohn vor- schüsse zur Einkellerung gaben. Erfahrungsgemäß ist in der zweiten Okto- berhälfte ein Preisansteigen für Kartoffeln zu verzeichnen, so daß Verbraucher. die mit der Einkellerung zögern, mit teuereren Kartoffeln rechnen müssen. Im allgemeinen haben sich die Kartoffelpreise inzwischen bereits ge- festigt, und zwar sind sie in den letzten Wo- chen um ca. 20 bis 30 Pfg. je 50 kg gestiegen. In zuständigen Kreisen wird damit gerechnet. daß man ernstlich daran denken müsse. Kar- toffeln aus dem Ausland einzuführen, sofern infolge mangelnden Angebots die Preiskurve weiterhin steigende Tendenz zeigen würde und die Versorgung des süddeutschen Bedarfs- gebietes sich nicht durch ausreichende Zufuh- ren aus den norddeutschen Ueberschußgebie- ten kurzfristig bessern würde. uk. Fleisch frei geben wenn Preise nicht steigen Es entspreche nicht den Tatsachen, daß das Bundesernährungsministerium bereits eine An- ordnung herausgegeben habe, derzufolge die Landesbehörden„nur noch auf Einhaltung der Preisbestimmungen für billige Fleischsorten achten sollten“. Solche Nachrichten werden als ZWeck meldungen bezeichnet. Es seien aber, wie wir aus unterrichteten Kreisen des Bundesernährungsministeriums erfahren, mit dem Handel und dem Fleischergewerbe lau- fend Beratungen im Gange, wie man eine Auflockerung der Rationierung erreichen könne, ohne daß die kaufkraft-schwächeren Teile der Bevölkerung dadurch benachteiligt würden. Diese Besprechungen, die sich auch auf andere Sektoren der Ernährungswirtschaft erstrecken, selen ein Beweis dafür, daß man so schnell wie möglich eine Lösung fänden wolle, um von der Rationierung abzukommen und die Preise weitgehend aufzulockern. Wahrscheinlich werde man auf dem Fleisch- sektor auch eine klare Abgrenzung des Be- Sriffs„billige Fleischsorten“ vermeiden, dle zur Folge hätten, daß es dadurch in das Er- messen des Gewerbes gestellt Wäre, selbst über die Sortenbezeichnung zu befinden, Ve. Vorläufer diplomatischer Beziehungen Zunächst einmal mit Uruguey Die Handelsvertragsverhandlungen mit Uru- guay stehen dicht vor dem Abschluß. Es ist lediglich noch über Fragen des Verrechnungs- Abkommens zu sprechen, wobei sich aber kei- nerlei Schwierigkeiten mehr ergeben würden. Der Vertrag wird als sehr günstig bezeichnet und beläuft sich nach unseren Informationen auf je 60 Millionen Dollar nach beiden Sei- ten. Das ist gegenüber dem abgelaufenen Ver- trag, der nur ein Volumen von 13,5 Millionen Dollar hatte, auch wieder nach beiden Seiten eine ganz beträchtliche Ausdehnung. Am 10. Oktober sind übrigens die Uruguayer Ver- handlungsvertreter in Bonn von Professor He ug, Dr. Adenauer und Professor Er- hard empfangen worden. Ve. Reis kommt nun endlich nach Deutschland Die Reis versorgung bessert sich zusehends. Nachdem für September-Oktober zum ersten Male nach dem Krieg 150 Gramm Reis auf- gerufen werden konnten, werden demnächst größere Aufrufe zu erwarten sein. Denn allein mit Italien sind für November schon 40 000 t Reis fest kontrahiert worden. Ein Monats- bedarf auf bizonaler Grundlage würde bei einer 500-Gramm-Ration 20 000 t ausmachen. Dabei bleibt es aber nicht. Wie wir weiter hören, werden wahrscheinlich auch aus Co- lumbien noch Reisimporte zu erwarten sein, für die eine Wertmenge jedoch noch nſcht kestgelegt ist. Insgesamt stehen für Reisaus- schreibungen noch 2 Millionen Dollar zur ver- fügung. Die Bevölkerung wird also in den nächsten Monaten und auf alle Fälle zu Weih- nachten Reis in größerer Menge kaufen lcön⸗ nen. Ve. Wenig Schiffsneubauten. Die Schifthaubetriebe sind gegenwärtig durchweg gut beschäftigt. Bei dem weitaus überwiegenden Teil der Aufträge handelt es sicli um Reparaturen, Während die Neubautätigkeit noch sehr darnle- derliegt. Mannheimer 8 8 2 eee 5 Seite 8 0—ͤ. DM- Umrechnungskurse Rückwirkend ab 19. September 1949 0.00 Uhr tritt das neue Wertverhältnis Us Dollarcents 23,8095 1 Deutsche Mark in Kraft. Der Devisenankauf und Verkauf wird ah sofort nach Maßgabe der nachstehenden Aus- führungen wieder aufgenommen. Verfügungen der akkreditierten Außenhandelsbanken über unsere Auslandskonten werden ab sofort nach Maßgabe der bisherigen Ermächtigungen wie- der zugelassen. 1 Die neuen Umrechnungs⸗ 84 2 e Für die nachstehend unter 1. aufgeführten Währungen gelten von den Stichtagen an die nachstehend aufgeführten Umrechnungssätze z um Us Dollar: 1. Englard mit Wirkung vom 20. September 1949 1 4. Us 2,80; Belgien mit Wirkung vom 22. September 1949 1 U8 8 bpfrs 50,.— Holland mit Wirkung vom 21. September 1949 1088= hf 3,80; Dänemark mit Wirkung vom 20. September 1949 1 U88= Mr 6.90714, Nor- wegen mit Wirkung vom 20. September 1949 1 088 2 nEr 7,4286; Schweden mit Wirkung vom 20. September 1949 1 U8 Fg Kr 3,1722, 2. Oesterreich unverändert 1 U88= 68 10. Tschechoslowakei unverändert 1 Us8 Ke 50,.—. 3. Schweiz(gemäß dem neuen Abkommen) 1 Us sfrs 4,30. Wozu noch Marken ohne Rüeklauf Der Bundesminister für Ernährung, Land- wirtschaft und Forsten hat am 10, Oktober in einem Erlaß an die Landesernährungsmini- sterien den Markenrücklauf für Zucker mit sofortiger Wirkung für nachstehende zucker haltige Waren aufgehoben: AAA) Marmelade und Fruchtsirup, BBC) Kunsthonig, SCC) Zucker waren, DDD) Vanillezucker, EEE) Schokolade einschließlich Schokola- denhaltiger Waren, FFF) Dauerbackwaren für Industrie- handwerkliche Betriebe, Gch Backfüllmasse Rüben⸗ sirup und Zuckersirup. Markenpflichtig bleibt nur noch der Zucker für die Mundzuckerration in Höhe von 1500 Gramm pro Kopf im Monat. dpa Stromerzeugung und verbrauch im September 1949 Die Stromabgabe der öffentlichen Kraft- Werke betrug im September 1949 1755 Mio KWh. Die Lieferung von Industriekraftwer⸗ ken betrug 252,3 Mio KWh. Aus dem Ausland wurden an Strom 24,1 Mio kWh. und aus anderen Zonen 151,7 Mio kWh. bezogen. Der Export in das Ausland belief sich auf 35,2 Mio KWh. und Lieferungen in anderen Zonen auf 266, Mio kWh. Der gesamte westdeutsche Verbrauch betrug 1872.3 Mio kWh. Wegebauten, Im August wurden für 86 neue Maßnahmen mit einem Gesamtkostenwert von 4 Millionen DM Förderungsbeträge aus öffent- lichen Mitteln in einer Höhe zugesagt, die 1— ein Drittel der gesamten Aufwendungen ecken. 1 und (Rohmasse), Konkurrent des Fiskus 1 der In der Vergangenen Woche haben die Preise auf den freien Wochenmärkten in Westdeutsch- land und in Berlin durchweg Weiter nachge- Seben. In immer stärkerem Maße macht sich eine Angleichung an die Normalpreise bemerk- bar, Die Geschäftslage war durchweg ruhig. Das Hauptinteresse verlagert sich mehr und mehr auf solche Waren, die unter Zoll herein- SC hWaTr Z e Markt kommen und dadurch unter den offiziellen La- denpreisen liegen. In München und in Bre- men war vor allem Kaffee recht Knapp. Da- Segen war durchweg Schokolade reichlich an- geboten. In Berlin war Kaffee stark angeboten, Während Zucker knapp war und um 2040 Pfennig pro Kilo anzog. Preise guf den freien Warenmärkten zum Wochenende DM je kg, Zigaretten Dpf je Stück Bremen Bohnenkaffee ungeröstet 20,50 Butter— Zucker— Amer. Weizenmehl— amer. Zigaretten 12,5 Berlin Bohnenkaffe ungeröstet 14,00 16,00 Butter 13,0014, 00 Zucker 2,202, 40 amer. Weizenmehl 1151.2 amer. Zigaretten 1315 Hannover Braunchweig Frankfurt 22,00 20,00 22,00 12,0014, 00 12,00 14,00 10,00 10,00 11,00 — 2,40 3,00—3,50 1.20 1.401,45 1,001.50 12.5 12 12,5 Hamburg München Stuttgart 16,00—18,00 14,00 15,00 12,0014, 00 8,00 9,60 3,60—4,00 2,50 37²⁰ 1.892,00 2,00 1.20 1243 11— 11 wer mit sich selbst zufrieden 115 Sind Sie mit sich selbst zu- e Oder machen Sie sich oft 7 1 daß Sie dies oder das 0 richtig gemacht hätten— sind 010 umuhig und unbefriedigt? bist Lecltninmengel die Ursachis Mus Beschwerden. Leeitnhin, der VWaurstofk tür Hirn, Rückenmark und 8 ist in der Normalnahrüung Dr enthalten, Parum nehmen Sie . Buer's Reinſecithin zusätzlich. 0 konzentrierter Nerven-Nähr- pleg es Wirkt nachhaltig, nerven- 55 Nervenkraft aufbauend. potheker u. Drogist führt es. Venn Nerven versagen: Nervöse Kop Herz u. Magen Sehmerzen— nervöse Unruhe und Schlaflosigkeit dann: N Auerz 232 Wanlecithin Wiede r in Friedensqualität 1 2 1 Qualität in Apo eken und Drogerien erhältlich, bann run diehspſotz 10 de Nasserhurd FFV Sei. Damentehaftgtiefel 1 nach Maß U a Frank, Schuhmachermstr., . 12, Tel. 519 06 0 Verkäbfe 1 Krefifahrzeuge 1 5 3 it 3—5 t LñʒW Diesel zu miet. gesucht, Damen-Winſermanſel cen Ser iche 2 n m.„nit Ertl. spat, Kauf.. Preſgangeb. u. Gr. 42, getragen, billig zu verkfn. Trutzschlerstraßge 13, parterre. sehr preiswert. 09049 Silbernagel, Neckarvorlandstr. 143. Neue Doppel-Bettcouch, formschön, mit gutem Bezug und Haarauflage, mit Bettkasten 250,.— DM. See- berger. Mannheim, 8 4, 16. 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Bekenntmechungen J In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Hans Albert Hirsch, Heidelberg, Mönchhofstraße 7a, wird gemäß 8 88 K. O. der Konkurs- verwalter ermächtigt. als Vergütung für seine Geschäftsführung und zur Deckung seiner baren Auslagen aus der Konkursmasse vorschüßlich den Betrag von 300,— DM zu entnehmen. Amtsgericht Iv. Zwangsversteigerung. Donnerstag, 13, Oktober 1949, um 14 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal (Schloßhof) gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich ver- steigern: 19 Küchenwaagen, 87 Rü- benköpfschippen, 10 Strahlrohre, 1 Tischdornpresse, 1 Bunkerofen, 1 Einkochappar., 16 Wärmeflaschen, 3 Sektkübel, 15 Alum.-Eimer, 21 Alum.-Milchträger(3). 122 Alum.- Salatseiher, 4 Futterquetschen, 7 Handzerstäuber, 1 Baumschere, 1 Haud-Kombi-Kultivator, 5zinkig. 14 Gartenhacken, 9 Feldhacken, 10 Gartenhacken, 3 Reihenzieher ein- fach, 3 desgl. 10scharig, 4 Reihen- zieher éscharig, 1 Schreibtisch, drei Drehbänke, ein Elektromotor, ein Schreibschrank, eine Schnellwaage u. a. Wehrle und Denk, Gerichts- vollzieher. 8 Eine Cigarette des Namens CON SU!“ muß eine Mischung enthalten, die dem Oedanken bester Repräsenfation über- zeugend Ausdruck gibt. Wie hier mit glücklicher Hand edle Import-Tabake in feinster Abstimmung zueinander für ein köstliches, herzhaftes Aroma und hohe Bekömmlichkeit gemischt wurden, das verdient die ganze Anerkennung einer Welt anspruchsvoller Raucher, FEIN STES AROMA HOHE BEKOMMLTICHREIT VOIIES GEWICHT 3 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Mittwoch, 12. Oktober 1949“ N 8* 3 5 8 8 5 5 f bayerisch Interessen di Studinuchtichten e besen en g die Bier- Bade Sea wee ee a Flotter Fassadenkletterer. Auf recht Sätze des Artikels 52 des bayerischen BG eigenartige Weise verschaffte sich ein Ein- brecher Zugang in eine Wohnung in der Wilhelminenstraße. Der unverfrorene Bur- sche benützte eine an der Rückwand des Hauses aufgehängte Leiter, um auf den Bal- kon einer im dritten Stock gelegenen Woh- nung zu gelangen. In der Wohnung durch- Wühlte er dann sämtliche Schubladen und Schränke und fend dabei 715 DM, die er Selbstredend mitnahm. Da zur Tatzeit fast alle Hausbewohner abwesend waren, hatte der Dieb leichtes Spiel. Bei dem Geschä⸗ digten handelt es sich um einen bekannten Radrennfahrer. Die Kriminalpolizei bittet um sachdienliche Mitteilung. 5 Selbstmordversuch. Eine 73jährige ner- venleidende Frau, die zu Besuch bei ihrer Tochter in Ludwigshafen weilte, versuchte sich am Ludwigshafener Strandbad(Sand- bank) zu ertränken. Badegästen gelang es jedoch, die schon über 10 Meter im Rhein treibende Frau vor dem sicheren Tod zu be- Wahren. Festgenommen. Auf Grund einer Aus- schreibung der Kriminalpolizei in Kassel, Wurde ein Spengler, der sich in Ludwigsha- ken niederlassen wollte, festgenommen. Es werden ihm Veruntreuungen, Konkursde- likte, Betrug und Unterschlagungen zur Last gelegt. 8 Aufgegriffen. Eine als vermißt gemeldete 23jährige Frau wurde im Caritasheim auf- gegriffen und zur Zwangsbehandlung in das Stäcktische Krankenhaus eingewiesen. Kellerdieb. Aus einem unverschlossenen Keller in der Rohrlachstraße wurde ein komplettes Herrenfahrrad sowie vier Ersatz- räder gestohlen. Leicht gemacht. Ein Textilwarenhändler Aus der Steinstraße ließ seinen Marktgeld- beutel mit 100 DM Wechselgeld auf dem Schreibtisch liegen. Ein„wachsamer Dieb“ steckte ihn kurzerhand ein und verschwand. Taschendieb. In den frühen Morgen- stunden wurde einer Frau auf dem Wochen- markt im Stadtteil Hemshof aus ihrer Schür- Zentasche ein Gelbeutel mit 20 DM Inhalt gestohlen. Sichergestellt. Der weiblichen Kriminal- polizei gelang es, ein Damenfahrrad sicher- Zustellen, das angeblich in Mannheim-Feu- denheim gestohlen wurde. Die Geschädigte kann sich ihr Eigentum bei der weiblichen Kriminalpolizei, Ludwigshafen, abholen. Neues vom Beamtenbund. Die Geschäfts- Stelle Ludwgishafen des Beamtenbundes ir Rheinland-Pfalz teilt mit. daß sie gegen- wärtig kür die pensionierten Beamten einen Musterprozeſ führt, in dem eine zwanzig Prozentige Kürzungsdifferenz eingeklagt werden soll. Alle Interessenten und Ruhe- Standsbeamten, deren Ruhegehalt sich nach den Satzungen der pfälzischen Pensionsan- herabgesetzt wurden, werden gebeten ihre Anschriften dem Bezirksverband Pfalz des Beamtenbundes in Ludwigshafen(Rott- straße 34) mitzuteilen. Für Ludwigshafen reichte es am Diens- Unfall- Statistik. Im Monat September tag nur noch zu einem kurzen Besuch. Die ereigneten sich im Stadtgebiet Ludwigshafen etwa 30 Herren und sechs Damen starke. 7 Verkehrsunfälle. Dabei wurden zwei unter blau-weißen Fännlein reisende Ge- Personen getötet, 31 Personen(darunter sellschaft legte nach ihrer dreitägigen Pfalz- drei Kinder) verletzt. An den Unfällen fahrt keinen großen Wert auf die bautech- Waren 51 Kraftfahrzeuge, drei Straßenbah- nen, 12 Radfahrer und vier Fußgänger be- teiligt. Nach der Statistik ist die Unfall- ziffer gegenüber dem Vormonat erheblich gestiegen. Versammlung der Körperbehinderten. Der vor kurzem gegründete Ortsverein Friesen- heim des Bundes der Körperbehinderten ung Hinterbliebenen in Ludwigshafen hielt eine Versammlung ab, in der Vorsitzender Hel- mut Zapf über die Durchführungsbestim- mungen zum Landesversorgungsgesetz re- ferierte. Dem Referat schloß sich eine rege Aussprache der zahlreich erschienenen Kör- perbehinderten und Hinterbliebenen an. Es wurde die Forderung erhoben. die Verschol- lenenrente der allgemeinen Witwenrente Zleichzustellen. Den Worten der einzelnen Diskussionredner konnte entnommen wer- den, daß die Not unter den Körperbehinder- ten und Hinterbliebenen gegenwärtig sehr grog ist. Vermißt und gefunden. Der letzte Poli- zei- Pressedienst meldet, daß die 16 jährige Schneiderin Silvia Schwan aus Ludwigs- hafen seit über einer Woche„vermißt“ sei. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, daß die kleine Silvia gar nicht auf geheim- nisvolle Weise abhanden gekommen ist, son- dern lediglich für eine Vergnügungstour auf der Kerwe längere Zeit benötigte, als dies sonst üblich ist. Sie wurde in Neuhofen auf- gegriffen und zu ihren Eltern zurückget- bracht. Ansehnliche Quoten in Rheinland-Pfalz. Der neunte Wettag beim Rheinländisch- Pfälzischen Fußball-Toto brachte nicht nur eine erhebliche Steigerung des Wettumsatzes (in jedem Rang gelangen 51 130 DPM zur Ausschüttung, sondern die überraschenden Spielausgänge brachten auch den Slückli- chen Gewinnern„runde“ Summen. Im ersten Rang sind es nur vier Teilnehmer, die sämtliche Ergebnisse richtig voraussagen konnten; sie erhalten je 12 782 DM. Im zwei- ten Rang gibt es 586 DM für 87 Teilnehmer, und mit acht richtigen Ergebnissen sind 777 Totofreunde beteiligt. Die Quote beträgt hier 65,40 DM. Herbsttanz der Turner. Am kommenden Samstag um 20 Uhr begeht der ASV Mut- terstadt mit großem Aufwand seinen dies- jährigen Herbstball. Der Tanz wird voraus- sichtlich nicht vor drei Uhr enden. nischen Probleme, die Ludwigshafen als „Sehens würdigkeiten“ bucht. So ließ man es bei einer„kühlenden Bootsfahrt“ durch die Ludwigshafener Hafenanlagen bewen⸗ den. Die Prominenz der Ludwigshafener Stadtverwaltung war zum Empfang an- Wesend, um dem Ausschuß Bayern-Pfalz— denn von diesem ist hier die Rede— in je- der Weise die„gebührende Ehre“ anzutun. Neben Prälat Walzer, der„Triebfeder des Anschlusses der Pfalz an Bayern“(50 nannte ihn kürzlich die Münchener„Süd- deutsche Zeitung) waren OB. Bauer, Ober- baudirektor Dr. Lochner und andere Promi- nente Persönlichkeiten erschienen. Man hatte den Pfalzbesuch dazu benutzt, die brüderlichen Bande der rechts- und links- rheinischen„Bayern“ zu verstärken und mit dem„Bundesbruder“ auf die alte Bundes- hauptstadt München anzustoßen. Sei es nun Neues vom Wochenmarkt Eine zufriedenstellende Auswahl an Ge- müse und ein reiches Angebot an jahres- zeitlichen Obstsorten wie Aepfel, Birnen und Trauben, wurden auf dem gestrigen Wochenmarkt(Goerdeler-Platz) angeboten. Die Preise sind immer noch verhältnis mäßig hoch, werden aber— dies ist beson- ders gegen Marktschluß festzustellen— von redegewandten Hausfrauen“ gerne„herun- tergehandelt“. Es kosteten pfundweise und im einzel- nen: Quitten 38 Pfg.; Eglcastanien 70 Pfg.; Trauben 70— 75 Pfg.; EBäpfel 20— 30 Pfg.: Kochäpfe! 12 Pfg.; Birnen 20—45 Pfg.; Zwetschgen 45—50 Pfg.; Spinat 15 Pfg.; To- maten 15—20 Pfg.; Sellerie 20—40 Pfg.; Kopfsalat 10—25 Pfg.; Rotkraut 10 Pfg.; En- diviensalat 10 Pfg.; Weißkraut 10 Pfg.; Kohl rabi, Stck. 6 Pfg.; Radieschen, Bund 10 Pfg.; Rettich, 3 Stck. 20 Pfg.; Blumenkohl 10—80 Pfg.; Meerrettich, 100 g 40 Pfg.; Wirsing 20 Pfg.; Lauch, Stengel 10—15 Pfg.; Zwie- bel 15 Pfg.; Erbsen 35 Pfg.; Einmachgurken im Pfund 10 Pfg.; Gelbrüben, Bund 10 Pfg.; Rotrüben, Bund 12 Pfg.; Bohnen 30 Pfg.; Steinpilze 70 Pfg.; Hammelfleisch 1,60 DM: Ziegenfleisch 1,60 DM; Kabeljau 70 Pfg.; Rheinfische 50 Pfg. Tut daß wir unsere Befehle von München bekommen Bayerische„Werbekolonne“ besuchte die Pfalz und Ludwigshafen die jedermann gern gewährte Pfälzer Gast- kreundschaft, oder sei es das laute Geschrei der wenigen„Blau- Weißen“., man schien auf jeden Fall tief beeindruckt vom Pfälzer Anschlußwillen wieder den Bus zu bestei- gen. Man hatte Wünsche und Anregungen ausgetauscht und beim persönlichen Ken- nenlernen festgestellt, daß die„Pfälzer Kri- scher“ mit ihrem Wein immer noch ganz passable Leute sind, die nur die eine Un- tugend haben: ihren„eigenen Kopf“. Und diesen„eigenen Kopf“, meinte der bayerische Präsident des Bayern-Pfalz-Aus- schusses, Hor la gher, wohl als er in einer Dankrede, die er zum Abschluß der Pfalz- reise hielt, darauf hinwies, daß die weni- Zen„treuen Mannen“ für den Anschluß der Pfalz ja— Achtung wörtliches Zitat!—: „Angst und Furcht“ haben müßten, wenn Nachrichten aus dem Landkreis Flüchtlingsbetrieb läuft an. Nachdem ili den letzten Tagen die Maschinen des in Mutterstadt in den Räumen des früheren Landratsamtes eingerichteten Flüchtlingsbe- triebes, einer Weberei, eingetroffen sind, wird in den nächsten Tagen die Arbeit auf- genommen werden. Als Arbeitskräfte wer- den Mutterstadter eingestellt. Schauernheimer Kriegsgefangenenstatis- tik. Die kleine Gemeinde Schauernheim, die 740 Einwohner zählt, weist zwölf vermißte ehemalige Soldaten auf. Ein Bürger befin- det sich noch in russischer Kriegsgefangen- schaft. Der vorletzte Kriegsgefangene ist Anfang September nach Schauernheim zu- rückgekehrt. Herbstkonzert der Naturfreunde. Am Wochenend hielten die Naturfreunde im Iggelheimer Waldhaus ein Herbstkonzert Ab, an dem die Mandolinenabteilung der Haßg- locher Natur freundegruppe beteiligt war. Humoristische und gesangliche Darbietungen schenkten den zahlreich erschienenen Be- suchern reiche Abwechslung. Autobuslinie nach Mutterstadt. Die Ge- meinde Mutterstadt hat angesichts der schlechten Verbindung mit der Stadt Lud- wigshafen, an der besonders der magere Fahrplan der Lokalbahn Schuld trägt, bei der Ludwigshafener Stadtverwaltung den Antrag um Verlängerung der Autobuslinie MundenheimMaudach nach Mutterstadt gestellt. Waldarbeiten in Mutterstadt. Auch der Mutterstadter Wald, der keine große Aus- dehnung hat. soll soweit es möglich ist, treten. Aber schließlich, so meinte Hay lacher, sei er ja auch noch da. Und als Bu destagsabgeordneter werde er schon bei passender Gelegenheit die nötigen Wort sprechen. Wit zlos, wie die Bayern m unter sind, schloß Horlacher seine Rede den Worten:„Den Pfälzern wünschen in Ewigkeit alles Gute— aber nur bei ung! Dr. Jäger TLudwigshafen) vom Bayer. Pfalz-Ausschuß stellte in seiner Antwoß „treffend“ fest, daß die Brücken Bapyerg. Pfalz weiter geschlagen werden. Der bay rische Gedanke wurzle tief in deg Pfälzer n. Un speziellen Kreisen zweit los).„Und hoffentlich ist der Tag nicht meh fern, an dem wir unsere Befehle wie der von München bekommen Dieser schöne Satz— zu dem man wirk nur„Bier- und Radi-Heil“ sagen kann entschlüpfte dem glücklich strahlenden Jäger selbstverständlich(wie könnte es ab. ders sein) am Biertisch in der„Ax“(Al. tienbrauerei), an dem die blau-weißen Gast ihr Mittagsmahl einnahmen. rü lol Am 11 herzer Schwi N im Alt großer Mannb . * die Be 11.30 U Nach 0 langem mit de u Fater, f um Alt Mannh. Die Be aufgeforstet werden. Gegenwärtig sind drei Arbeiter damit beschäftigt, in den bereitz angepflanzten Kulturen eine Bereinigung vorzunehmen. Weitere dreitausend Baum setzlinge sollen noch angepflanzt werden. Im Laufe der kommenden Monate ist d. Gemeinde Mutterstadt verpflichtet, hundert Festmeter Nutzholz in ihrem Walt zu schlagen. Operettenaufführung in Schifferstall Der Schifferstadter„Volkschor“ führte im Festsaal zum„Ochsen“ die Operette„Win. zer prinzessin Rosemarie“ auf. Außer Laien. darstellern wirkte der Leiter des Chores Wilhelm Purrmann, ein Opernsänger un Kapellmeister, mit. Die Operette wird von Schifferstadter„Volkschor“ in nächster Ze. auch in Neuhofen aufgeführt. Gesangsnachmittag in Meckenheim. An vergangenen Sonntag fand in der Mecken⸗ heimer Obsthalle unter Mitwirkung der Ge- sangvereine Meckenheim, Niederkirchen und eines Kinderchores ein von einer sanges. mener Nachmittag statt. freudigen Zuhörerschaft dankbar e* Zuckerrübenernte beginnt. In den näch- sten Tagen wird im Landkreis Ludwigsha- fen die Zuckerrübenernte beginnen. Der Erntebeginn hängt mehr oder weniger von sofortigen Aufnahmefähigkeiten del der 13.00 U! 1 Nach Got Kurzer, s unserer ZwWel- Tante, F. im Alter Man nh Im Fer bis Beer 15.45 Uhr, Heute nac melne lieb utter, m and Nichte Ern: um.-Alme truvestraſ In t 1 Hang meiste Frau Karl Frau Zuckerfabriken Frankenthal und Offstein ab. 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Oktober 1949 n n 2 3 N 3 3 E MORGEN Seite 7 — n diese am 11. Oktober wurde mein innigstgeliebter Mann, unser gehe, Vel herzensguter Vater, mein leber Sohn, unser Suter Bruder, inte Ha Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr ein Ir R ert Krinn ſchon he upp Er en Wort im alter von 55 Jahren von einem langen, schweren, mit vern mi großer Geduld ertragenem Leiden erlöst. „ 85 Rede m Mannheim-Luzenberg, Lerchenstraße 5 schen f rere bei un Margarete Krinner, geb. Schmalz, und Söhne i Hans und Kurt. 0 A 1 Maria Krinner, Mutter, und alle Angehörigen two bie Beerdigung ündet am Freitag, dem 14. Oktober 1949, um Bayern 1130 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. Der bay 1 1n de CCJ7777T7CC icht meh Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied heute nach nen, langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen zr mit den hl. Sterbesakramenten, mein lieber Mann, unser guter D 1 Kani Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr ann 4 nden 5. Andreas Sauer im Kaurhsus, 1 f 4 Bahnhofsvorsteher i. R. 5 gen Gaal in alter von ee Jahren. 0 Verschiedenes 815 0 Mannheim(Meßplatz 5), den 10. Oktober 1949— 10 Klo In tlefer Trauer: 5 1 15 88 N entl.. 7 eg. Belohnung abzugeben: Eis- 5 Erau Juliane Sauer diele, Schwetzinger Str. 7, 69031. Sohn Andreas Sauer jun. und alle Angehörigen N-Sleichwertige Vollwand- 1 0 0 0 2. steine in L-Form 36/25/12 em, àaus 1 bie. 13. 8 1949. um Ziegelsplittbeton(Verarbeitung des 5 5 190 Uhr au nheim statt. L-Steinmauerwerks 1d. 20, DM Je 1 sind dre ebm billiger als in Backsteinen] 5 n bereit zum Preise von 290, DM je 1000 4 reinig 1 Stück abzugeben. Ein L.-stein ist d an Sleich vier Backsteine. Angebote fach Gottes heiligem Ratschluß verschied Heute nachmittag nach Werden, kurzer, schwerer Krankheit, Wwohlversenen mit den Tröstungen e ist dle unserer heiligen Kirche, unsere liebe Mutter, Großmutter und et, Wel. Tante, Frau f 1 i Maria Florian Wwe. unter Nr. P 38933 an den Verlag. Herrenzimmer Bücherschrank. bestehend Aus Schreibtisch m. Sessel, rund. Tisch, ee Rauchtisch m. Marmorplatte und 4 Stühlen Sanz oder auch Einzel- stücke davon zu vermiet. Zuschr. em Wal C geb. Gerhart im Alter von 79 Jahren. kkerstadk tennheim CLudwig-Frank- Straße 46), den 10. Oktober 1949. unter P 38931 an den Verlag. ührte in rm Namen der trauernd Hinterbliebenen: 77 N 8 8 Immobilien ö te 12 Ferdinand Florian und Familie nebst Anverwandten 5 er Laien- pis Beerdigung findet am Mittwoch, dem 12. Oktober 1940, um 45 Uhr, aut dem Friedhof Neckarau statt Durch tragischen Unglücksfall verschied am 9. Oktober 1949 Unser Ib. Vater, unser Schwie- gervater und Großvater, Herr Reute nacht verschied sanft Heine lebe Frau, unsere gute im. An futter, meine einaige Tochter n. An e Nichte, Frau Mecken. der de Erna Werner Ludwig Helmslänter chen und geb. Ruff im Alter von 78 Jahren. Sanges⸗ Mannheim, Krappmühlstr. 19 hren. 5 4 ufgenom. i Ater von 32 Jahre Die trauernden Hinter- m.⸗Almenhof, 11. Okt. 1949 bliebenen ae 16 2 5 Feuerbestattung: Donnerstag, en näch In tleter Trau er: 18. Okt., 14 Uhr, Hauptfriedhof. dwigsha. fans werner, Schreiner- 1—.— 1 Frau Ruff Witwe 5 ier don Karl Brandenburger und L Stellen- Angebote ö ten der) Frau 5 1. f Eingeführter, rühriger Okksten erbestattung: Donnerstag, d. 1 i. aus dem ß 10 6h, 13.30 ur, Hauptfried- Vertreter äben in or Mennheim mit Pkw. für ausschließliche Tä- tigkeit gegen Fixum, Provision u. Spesenvergütg. zum Vertrieb eines Autozubehör- Artikels für Nord- baden und Rheinpfalz per sofort gesucht. Nur handgeschr. Bewer- bungen mit Angabe der bisherigen Tätigkeit erbeten unt. Nr. NX 10232 an Ann.-Exped. CARL GABLER, Nürnberg, Königshof. Vertretertinnen) für führende Krankenversicherung Sesucht. Burch günst. Tarife guten Verdienst, Vorzust. Donnerstag u. Freitag von 9 bis 11 Uhr bei Keil, Mannheim, Eichendorffstraße 34. unden und Bekannten zur Feuntnis, daß mein lieb. 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Aber lassen wir ihn die Ge⸗ schichte selber erzählen: „Dieses Mißgeschick, erzählte Old Joe,»lag daran, daß wir uns vom ersten Tag an nicht verstanden haben, die Sergeanten und ich. Die Brüder fangen doch immer erst mit freund- lichen Gesichtern an und so ganz allmählich wird's anders. Zuerst gibt es auch immer et- was Gutes zu essen, aber schon dabei hatte ich Pech. Ich esse zwei, drei Löffel und kann 1„nicht mehr, Ich packe also die Schüssel und 2 1 5 CI G ARE TT ES V trabe damit zu dem Sergeanten, der die Auf⸗ sicht hat. »Sergeanté, sage ich, des ist Sand in meinem Essen.“»Hör male, antwortet der und zieht ein schiefes Maul, bist Du hierher gekommen, um das Vaterland zu retten oder, um über das Essen zu meckern?—»Sergeanteé, sage ich, vich bin hergekommen, um das Vaterland zu retten, aber nicht, um es aufzufressenle 5 e We H HG 00 a 17 7 Z Ur ü ek Hautarzt Gérard Philipe NI. 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Zeitweise schien sie geradezu eine Prestigefrage zu Werden, die an das Wettrennen um die Ent- deckung des Südpols erinnerte. Die Amerikaner, über deren Expedition verschiedene Gerüchte kursieren, erlebten nicht nur eine schwere Enttäuschung, son- dern wären beinahe elend zugrundegangen. Fünfzehn Tage kletterten sie in der vulka- mischen Wildnis herum, hatten gefährliche Abenteuer mit kurdischen Banditen zu be- stehen und waren dem Verdursten nahe. Das Unglück wollte, daß sämtliche von Mauleseln getragenen Wasserkanister aus- liefen, und ein glühend heißer Sommer, Wie ihn die Türkei seit 90 Jahren nicht mehr erlebte, alle Bergseen ausgetrocknet hatte. Doch nimmt Dr. Smith nach wie vor an, daß die Arche auf der Nordseite des Sipfels irgendwo im Eise versteckt liegt. „Wir haben wenigstens die Wege für wei- tere Expeditionen geebnet“, erklärte er. Im nächsten Sommer will nun der Engländer Sykes sein Glück auf dem Ararat ver- suchen. Als die Amerikaner völlig erschöpft in Ankara eintrafen, brachten türkische Blät- ter eine sensationelle Meldung: Zwei türki- sche Journalisten haben die Arche gefun- den, allerdings nicht auf dem Ararat, son- dern auf dem 300 Kilomefer weiter südlich gelegenen Berge Dschudi im Dreiländereck Türkei-Syrien-Irak. Sollte diese Nachricht von der Wissenschaft bestätigt werden, 80 Psychologie Der erste Tag des vom Berufsverband deutscher Psychologen nach München ein- berufenen Psychologen-Kongreß stand unter dem Leitwort:„HSychologen im Le- ben“. Aus der Fülle der in drei Tagen dargebotenen Referate, die schließlich mit sehr gründlichen Ausführungen über das Thema Psychologische Diagnostik“ abge- schlossen wurden, fielen vor allem die bei- den Einleitungsansprachen von Ph. Lersch, München, und G. Kafka, Würzburg, auf, die einen interessanten, instruktiven Aufrig über das Gesamtgebiet der Psychologie Saben. Lersch, der die Anwendungsgebiete der Psychologie darlegte, begann mit der Fest- stellung: Das gegenwärtige Leben verlangt die Anwendung psychologischen Wissens; die Pychologie andererseits kann nicht Wissenschaft sein ohne beständigen Kontakt mit dem Leben. Im Lebensbereich der Erziehung ist die Kenntnis der Phasen seelischer Entwicklung unerläßlich. Zumindest dann, wenn das Kind „spielend lernen“ und sich die Erziehung nicht in Intellektual-Dressur erschöpfen s0lU In der Berufsberatung, die für bestimmte Berufe die geeigneten Menschen und für bestimmte Menschen den geeigneten Beruf aufzufinden hat, ist heute eine Kenntnis der Eigenschaften der Gesamtperson und der Wäre das ein Triumph des Islam über die christliche Ueberlieferung. Während es im ersten Buch Moses heißt:„.. ließ sich der Kasten nieder auf das Gebirge Ararat“, soll nach dem Koran Noahs Schiff auf einem Gipfel am Rande der Mesopotami- schen Ebene gelandet sein. Am Fuße des Dschudi liegt der kleine Ort Cizre. Dort ist in einem Felsgewölbe unter einer Moschee ein Grabmal, in dem Noah beigesetzt sein soll. Die beiden Jour- nalisten stiegen von hier zum Bergnest Dschudi auf und ließen sich dann von Ein- heimischen auf den Gipfel führen, wo sie eine imposante Trümmerstätte vorfanden. In Form einer Ellipse von etwa 115 Meter Länge und 25 Meter Breite lagen schwarzes Gebälk, von Schwamm überzogene Sparren und allerlei Knochen. Außerdem fanden sich zahlreiche mittelgroße, schwärzliche Steine, wie sie in dieser Gegend sonst nicht vorkommen. Sie dürften der Beschwerung des Archendaches gedient haben. Diese ge- heimnisvolle Stätte in 2500 Meter Höhe dient den Moslems seit altersher als Wall- kahrtsort. An jedem Freitag versammelt sich hier eine Gruppe von Muselmanen, um Al- lah für die Errettung Noahs zu danken und ein Rind zu opfern. Nach Berichten der Einheimischen soll die Arche noch vor we- nigen Generationen verhältnismäßig unver- sehrt gewesen sein. Die Entdecker meinen, daß das Schiff eine Größe von 55 000 Ku- bikmetern gehabt haben müsse. Für die modernen Prüfungsmethoden würde es schon genügen, wenn nur ein paar Holzreste gefunden würden. Durch radio- aktive Strahlen könnte genau ermittelt werden, vor wieviel Jahrtausenden das Holz geschnitten wurde. Die Türken verspre- chen sich von der Entdeckung der Arche auf dem Dschudi ein gewaltiges Anwachsen des internationalen Touristen verkehrs. Woll Schirrmacher im Leben vor allem der Jugendrichter Experte der Jugendpsychologie sein. Unsere durch Krisen ganz besonders ge- rüttelte Zeit macht endlich auch den Ein- satz der Psychologie in der Lebensberatung notwendig. Vor allem, wenn es darum geht, einem Menschen zu helfen, sein un- gelebtes Leben zu leben, ist aktive Mit- arbeit des Psychologen notwendig. Aller- dings kann nur der führen, dessen Dasein selbst in einer krisenfesten Weltanschau- ung steht. Gerade in Lebenskrisen ist die Bedeutung der Religion nicht zu leugnen. Kafka umriß in seiner Ausführung öber die Forschungsgebiete der Psychologie in der Gegenwart drei große Bereiche: Struk- turanalyse, Entwicklungspsychologie und Sozialpsychologie. Die Psychologie, so führte Kafka aus, darf sich nicht mit Erfahrungs- tatsachen abfinden. Sie verfehlt ihre Auf- gabe, wenn sie sich vor den metaphysischen und ethischen Konsequenzen drückt. zu denen psychologische Probleme von sich aus führen. Wenn wir die Struktur oder das Aufbaugesetz eines Menschen studie- ren, so finden wir immer, daß er unter dem Gesichtspunkt eines höchsten Wertes“ steht. Eine Tatsache ist etwas, was ist, ein Wert dagegen ist etwas, was sein soll. Kafkas Ausführungen wurden in den Referaten V. Rüfners(Bamberg) und W. Becks(Karlsruhe) nach der entwicklungs- Atomoffensive gegen den Krebs Aus einem eingehenden Gespräch mit dem Direktor der Göttinger Universi- täts- Hautklinik, Professor Dr. H. G. Bode, ist der folgende Aufsatz entstan- den, dessen Thema auch auf dem zur Zeit in Heidelberg tagenden Derma- tologen- Kongreß von Prof. Bode behan- delt wird. Seit dem Altertum ist der Krebs eine der kurchtbarsten Geißeln der Menschheit. Haben die Krebszellen ihren Ursprungsort erst einmal verlassen und die schützende Schranke des Bindegewebes durchbrochen. dann werden sie vom Blutstrom fortgetra- gen, um an irgend einer anderen Stelle des menschlichen Körpers eine Tochterge- schwulst, die sogenannte Metastase, zu bil- den. Von dieser Zwischenstation aus wie- derholt sich der Prozeß der Auswanderung; ist die Metastasierung aber erst einmal im Gange, dann kann auch das Messer der ge- schicktesten Chirurgen nicht mehr helfen. Aus diesem Grunde ist in den letzten Jahr- zehnten die operative Behandlung des Haut- krebses immer stärker hinter einer anderen Methode zurückgetreten, die darauf abzielt. die bösartigen Geschwülste durch die Ein- Wirkung hochwirksamer Strahlen biologisch zu schädigen bzw. zu vernichten, Seit den bahnbrechenden Arbeiten Rudolf Virchows unterscheidet man bekanntlich zwei Formen von bösartigen Geschwülsten, und zwar die eigentlichen Krebse oder Carzinome, sowie die aus dem Bindegewebe hervorgehenden sogenannten Sarkome. Beide wurden bisher mit wechselndem Erfolg mit Röntgenstrah- len behandelt. Die Grenzen dieser Therapie aber treten sehr bald zutage: zwar läßt sich theoretisch jede Geschwulst durch geeignete Dosierung genügend schädigen, um eine Be- seitigung des Krankheitsherdes zu errei- chen; da die Strahlen aber auch das gesunde Gewebe durchdringen und hier unter Um- Der zweite Nachkriegs psycho- logen- Kongreß tagte in München der Jugendamts- und Jugendfürsorgearbeit die Idee seiner Erziehung als Hilfestellung für den Zögling heraus. Fürsorgeerziehung, Ermittlungs- und Gerichtsdienst, Führung der Amtsvormundschaft, Jugendschutz usw., machen den Einsatz der Psychologie im Jugendamt notwendig. Der dritte Kongreßgtag stand unter dem Motto„PSychologie und Wirt- schaft“. Bemerkenswert dabei Scheides Forderung nach der Kritik der Presse ge- genüber der Reklame. Die Presse darf Wer- bung und Reklame nicht ignorieren, sondern muß ihr kritisch helfen, um den Menschen nicht gedankenlos jeder seelischen Infektion preiszugeben., Persönliche Kritik muß an die Stelle eines zentralgesteuerten„gesun- den Volksempfindens“ treten. Zu dem Thema Psychologie in der Rechtspflege sprechen der Strafrechtler E. Metzger, München,„Psychologische Fragen im neuzeitlichen Strafrecht“, Landgerichts- direktor W. Weber,„Der Einsatz der Psy- chologie in der Rechtspflege und G. Flick, „Jugendpsychologie im Strafvollzug“. Z. B. ist eine Beurteilung von Vergehen gegen die S8 16 und 31 BGB ohne das Urteil des psychologischen Sachverständigen kaum möglich. Die Frage, wann ein Warenzei- chen in den Schutzbereich eines anderen eindringt, oder auch die Frage, wann bei einer Blendung, die einen nächtlichen Ver- kehrsunfall hervorrief, die Sehfähigkeit ständen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, muß der Energiebetrag, mit dem ein Tumor erfolgreich„pombardiert“ werden müßte, von vornherein begrenzt werden. Das Geheimnis des Betatrons Um so größere Bedeutung kommt einem von dem Diplom-Ingenieur Dr. Gund bei den Siemens-Reiniger- Werken in Erlangen entwickelten Gerät zu, über dessen medizi- nische Verwendung der Direktor der Göt- tinger Universitäts-Hautklinik, Professor Dr. H. G. Bode, auf dem Hamburger Rönt- genologen-Rongreß zum ersten Male aus- kührlich berichtete. Diese nach den letzten Erkenntnissen der Atomphysik konstruierte „Elektronenschleuder“, wegen der von ihr ausgestoßenen Beta-Strahlen auch„Beta- tron“ genannt, bringt Elektronen auf eine extrem hohe Geschwindigkeit, die nahe bei der Licht geschwindigkeit(300 000 Kilometer pro Sekundel) liegt. Kurz bevor diese Höchst geschwindigkeit erreicht ist, treffen die Elektronen, die in einem flachen Va- kuumgefäß herumgewirbelt werden, auf eine Auffangvorrichtung. Diese wirkt wie ein Trichter: Zu einem Bündel zusammengefaßt prasseln die Elektronen durch ein kleines Fenster aus ihrem Behälter; in diesem Augenblick besitzen sie eine Energie von sechs Millionen Elektronen-Volt— ein Ge- schoßhagel von unerhörter Durchschlags- kraft! Gezielte Heilstrahlen Nach jahrelanger Kleinarbeit, technischen Verbesserungen und biologischen Vorver- suchen, an denen der Göttinger Atomphysi- ker Dr. Paul sowie der Leiter der Strahlen- biologischen Abteilung der Universitäts- Frauenklinik, Professor Gerhard Schubert, mit seiner Forschungsgruppe entscheiden- den Anteil hatte, entschloß sich der Göttin- ger Dermatologe Professor Bode im Früh- jahr dieses Jahres, die ersten menschlichen Tumoren mit schnellen, Elektronen zu be- strahlen. Der Erfolg dieses Experiments, das in dieser Form in der gesamten zivilisier- ten Welt zum ersten Male durchgeführt wurde, übertraf die kühnsten Erwartungen. Bei 37 Krebskranken, das heißt also bei Ge- schwülsten, die im sogenannten Epithel- gewebe entstehen, zeigte sich nach einmali- ger Bestrahlung ein glatter Heilungsver- lauf. Auch Blutgeschwülste kleiner Kinder Wurden mit bestem Erfolg bestrahlt. Keine Gewebs schädigung mehr Wesentlich aber und von größter Trag- Weite für die weitere Ausgestaltung dieses Verfahrens ist die Tatsache, daß das ge- sunde Gewebe von den Elektronenstrahlen nicht geschädigt wird, da diese ihre höchste Wirksamkeit erst in einer bestimmten Tiefe entfalten, um sodann in steilem Ab- Fall gleichsam zu erlöschen. Das bedeutet eine maximale Dosis am Krebsherd bei weitgehender Entlastung der Haut und der hinter dem Tumor liegenden Körperpartien, — ein Erfolg, der alle bisherigen Resultate 0 0 eröffent Aufsehenerregende Heiler fois WB I dureh„Beta“- Strahlen yerantwo br. Karl& mit Röntgenstrahlen weit übertrifft I gedaktion dem hat sich gezeigt, daß Tumore man bislang wegen ihres Flächen, gelefon: Tiefenwachstums und mit Rücksicht au gesunde Gewebe wochenlang in A Raten bestrahlen mußte, nunmehr i einmaligen Sitzung von nur zwei Nu postscheck Dauer zum Verschwinden gebracht uu. rule ohne daß die bei Röntgenstrahlen g deter fürchteten Komplikationen im Berelg 1 Bindegewebes auftraten. Grundsätzud scheint: steht also jetzt die Möglichkeit, je ur unve Krebsherd im menschlichen Köfph zumt de schnellen Elektronen zu erreichen man die Energie dieser Strahlen der g, ligen Tiefenlage des Herdes anpaft J Jahrg Kkonte gemein Nachbehandlung ohne Geil Auch Nachbehandlungen werd sie überhaupt notwendig sind, künflig Schwierigkeiten mehr bereiten, M krebskrankes Gewebe von Natur ausg lungsempfindlicher ist als das gesun“ Kais webe, genügt ein bestimmter zeitliche! stand zwischen den einzelnen Bestia] Baden. gen, um den gesunden Gewebszele 0 14 M Möglichkeit der Erholung zu geben lauter also auch bei mehrfacher Wieder dochm dieses„Elektronenbombardements“ jefPett fahr einer Dauerschädigung auszusd Daß bei der Verwendung einer Energe t zehn oder zwölf Elektronenvolt die peutische Reichweite der Elektronens der wesentlich vergrößert wird, die sichten auf Heilung tieferliegender schwülste also immer günstiger va liegt auf der Hand.„Die Bestrahlung schnellen Elektronen“, so erklärte Prg Bode,„wird sich das gesamte Gebie Röntgenoberflächentherapie erobern.] diese einzigartige Leistung deutscher senschaftler aber werden gerade au, Gebiet der Krebsbekämpfung neue We öfknet, die geeignet sind, unsere bib* Ergbnisse weitgehend zu verbesser% Beleg Entwicklung noch wirksamerer, das%( Ae energiereicherer Elektronenschlsuden? 5 von Professor Bode nur als eine Frag Zeit bezeichnet. Sie ist freilich auc der Bereitstellung der erforderlichen abhängig. Die Tatsache, daß weder ame London nische noch englische Forscher bislang feter We der Elektronenschleuder eine annizgnen für konzentrierte Wirkung erzielt haben n Furopa ein wesentlicher Ansporn sein, der deus pritisc Wissenschaft auf diesem der gesthhoch erkle Menschheit dienenden Forschungs gleiche auch weiterhin die Führung zu sicheher die bl Alfred Pülnkgierten f och offle Max von Laue 70 Jahte Der Nobelpreisträger für Physik ummissic zweite Direktor des Max-Planck- Inst, eigen für Physik in Göttingen, Professor Max ſennen. E Laue, wurde dieser Tage 70 Jahre Alt. riegsende Laue, der einer der besten deutschen Inet inte! ner der Einsteinschen Relativitätstheolten kann. wurde 1914 für die Entdeckung der 1 frequenzerscheinungen bei Röntgenstuuf Nobe mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, D 05lo, 0 seine Versuche wurden der Wissene Jahr 1 neue Wege gewiesen, die unter aug, egisch zur Erforschung des Baues der Alone I prochen zur Entdeckung neuer Elemente kunt 5 Auch die Arbeiten des Nobelpreisträses ulsruhe Physik von 1929, Prinz von Broglie, des! 8 deckers der Broglie-Materie- Wellen,. auf der Grundlage des Laueschen Verf Rarisru entstanden. Von seinen zahlreichen n ads Le Die dei erslauterr trages Deuts Wahrnehmungs- und Triebtätigkeit nicht mehr zu entbehren. Zum Beispiel für den Verkehrsberuf ist die Größe des Reizfeldes, der Ermüdbarkeitsgrad, das Reaktionstempo und auch die Verantwortungsbereitschaft und Zuverläàssigkeit festzustellen. In der Wirtschaft selbst hat die Psycho- psychologischen und sozialpsychologischen Seite hin erweitert. D. Brinkmann(Zürich) sprach über das völlig neue Gebiet der Psy- chohygiene und wies dabei auf die muster- gültige Jugendsiedlung in Friedensdorf bei Nürnberg hin, wo Flüchtlingswaisen woh⸗ nen, miteinander arbeiten, lernen, beschäf- wieder auftaucht, kann der qurist ohne Hilfe des Sachverständigen Psychologen nicht be- antworten. Unter den Veranstaltungen„Psychologie und Verwaltung“ war G. Munschs, Hamburg, Referat Psychologie in der Verwaltung“ aufschlußreich. Klar unterschied er die öfkentlichungen verdienen vor allem di at bewe beiten über das Relativitätsprinzip, mig ei über die Relativitätstheorie erwahnt Friedr. werden. Auch für den physikalisch Hfpebürget essierten Laien hat Max von Laue ein huttembei geschrieben, die vor einigen Jahren eaten un logie ihren Anwendungsort in der Arbeits- gestaltung(Anpassung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsmittels an den Menschen und umgekehrt), in der Menschenführung im Betrieb und in der Werbung. zu untersuchen. Aber nicht nur in der Wirtschaft, sondern überall, wo der Mensch in die objektive Weltordnung der Kultur und Gemeinschaft eingeflochten ist, ist der Einsatz der Psycho- logie nötig. So ist die Rechtspflege bei der Tatbestandsermittlung, Strafbemessung und im Strafvollzug auf die Hilfe psychologi- scher Sachverständiger angewiesen. Die Psychologie der Zeugenaussage ist längst, Wirklichkeit. Bei der Strafzumessung müßte tigt werden, und so— vorbeugend— der Kriminalität entzogen werden. Der zweite Kongreßtag„PSychologie und Erziehung“ brachte neben vielen anderen ein Referat von A. Fingerle, Mün- chen, über„Das Testinstitut des Stadtschul- amtes München“. In diesem Institut werden Prüfverfahren(Tests) entwickelt, die in der Schule für die verschiedenen Fächer und Schuljahre Anwendung finden. Durch sie Wollen Schulpsychologe und Lehrer über die Fassungskraft und Auffassungseigenart der Schüler in den verschiedenen Klassen und Fächern Auskunft erhalten. H. Luxembur- ger, München, arbeitete aus der Erfahrung Dresdener Staatskapelle in Bayreuth Eine Richard-Stra uß- Ehrung im Festspielhaus Als man am 11. Juni des 85. Geburtstages von Richard Strauß gedachte, war es auch Bayreuth als die Stadt Richard Wagners, die Ait der Verleihung des Ehrenbürgerrechts einen besonderen Daak an jenen abzustatten hatte, den eine nahezu 70 Jahre währende Freundschaft mit der Festspielstadt und da- mit dem Werke Wagners verband. Freilich machte dann der an sich unerwartet plötz- liche Tod Richard Strauß's den Plan eines Festkonzertes im Festspielhaus zu Bayreuth Urrter Anwesenheit des Jubilars zunichte, wie auch sein Wunsch, den er in einem Brief an Wieland Wagner vom 14. Juni 1949 aus- Sprach, keine Erfüllung mehr finden konnte, nämlich„zur Eröfnung der Festspiele noch- mels einen schönen Parsifal zu dirigieren“. Keine größere Huldigung konnte nun dem Verewigten dargebracht werden, als dahg gerade jenes Orchester, das nahezu alle großen Werke von Richard Strauß aus der Taufe heben half und das er selbst einmal als sein Meisterorchester bezeichnet hat die Dresdener Staatskapelle, in das Festspiel- haus zu Bayreuth zu einem Gedenkkonzert gerufen worden war. Man empfand es nicht nur als eine Huldigung für den genius loci, sondern für die Unteilbarkeit der deutschen Kunst, daß die Dresdener Staatskapelle unter Leitung von Generalmusikdirektor Joseph Keilberth das Konzert mit dem Vor- spiel aus Wagners„Lohengrin“ einleitete. Die eigentliche Feier für Richard Strauß eröffnete Wieland Wagner mit einer Ge- denkrede. Dann kam Richard Strauß selbst zu Wort, und zwar mit den 1945 entstan- denen„Metamorphosen“ einer Studie für 23 Streicher. Hierauf sang Christel Goltz die„Drei Hymnen“ nach Gedichten Hölder- lins und vermochte das leuchtende, alle Ge- fühle erregende Kolorit dieser Gesänge stimmlich wie ausdrucksmäßig außerordent- lich wirkungsvoll zu gestalten. Die Dres- dener Staatskapelle bewies vor allem auch durch die Wiedergabe der symphonischen Dichtung Tod und Verklärung“ ihre hohe Tradition. Ihr Dirigent, der aus Karls ruhe stammt, ging unerhört sensibel jeder Klangwirkung nach und ließ das Werk ganz aus seinem inneren Gehalt erstehen. Beifallsstürme durchbrausten das Fest- spielhaus, nicht zuletzt auch als Ausdruck der Freude darüber, daß die Tore des Fest- spielhauses sich wieder einmal geöffnet hatten, und der Zuversicht, daß das Jahr 1950 den Wiederbeginn der Festspiele mit sich bringen möge. Hans Lauterbach 1. Symphonie- Konzert in Heidelberg Fast in allen Glückwunschadressen, die dem Heidelberger Städtischen Orchester in so reicher Zahl zu seinem sechzigsten Ge- burtstag zugegangen sind, ist der Wunsch enthalten, daß die Heidelberger Bevölkerung sich seines Orchesters annehmen und ihm so über die augenblickliche Existenzkrise hin- weghelfen möge. Der erfreuliche starke Be- such des ersten Abonnements-Konzertes darf gewiß als eine Antwort auf diese bange Frage und als ein Zeichen dafür angesehen daß die Heidelberger das unter Werden, Musikdirektor Rwald Lindemann er- rungene Niveau des Orchesters selbst in der Hochflut großer musikalischer Ereignisse, wie sie Heidelberg zur Zeit in Atem halten, zu würdigen wissen. 5 Hintergründe des weitgehend gleichen Ver- haltens von Pflichtbewußtsein und blinder Autoritätsgläubigkeit. Autoritätsgläubige in diesem Sinne sind Mangelmenschen. Die Großzahl solcher unproduktiver Mangel- menschen drängt in die Verwaltung, die geradezu das Sammelbecken derer ist, die sich hinter der Anonymität des Auftrag- gebers verstecken. Munsch forderte vor allem eine Revision des Beförderungs- Wesens, das nicht nach abgesessenen Jahren reibungsscheuer Vorgesetztenhörigkeit, son- dern nach persönlicher, kritischer Leistungs- fähigkeit ausgerichtet werden soll. Photo: dpa Mummenschanz? Nein. ine Gesichtsmaske, die speziell für die Schönheitspflege verwendet werden soll. Dieses Modell wurde kürzlich in Frankfurt nene„Geschichte der Physik,. Gegemifen ver arbeitet der Göttinger Professor an 5. Theorie der Supraleitung. Diese Theorie 5 en! sagt, daß bei Temperaturen, die in der! 3 des alsoluten Nullpunktes— 273 C al 15 5 liegen, der Widerstand, den ein mi fen pt scher Leiter dem elektrischen Strum. 2 gegensetzt, praktisch aufhört. Die a 1 Klärung dieser Frage dürfte eine Revo nierung der gesamten Elektrotechnik beiführen. Nach dem Zusammen Mannhe wurde der Name von Laue gelegenflie“b unn, 80 Zusammenhang mit deutschen Arbeiten b A bi technischen Ausnützung der Atomen pattsmini gegeigt. es ist elektrisch heizbur und garan- Dr. W. J. Revers tiert unschädlich genannt. kArune; . fröfkentlic 5 ersehens Mit grober Sorgfalt und nuanciertem Ein- kühlungsvermögen hatte Ewald Linde mann auch dieses Programm wieder ein- studiert, das mit Rudi Stephans, des 1915 gefallenen hoffnungsvollen Komponisten „Musik für Saiten instrumente“, einem inter- essanten, sehr in sich geschlossenen und sub- stanziellen Werk, begonnen und mit einer umsichtig gestalteten Interpretation von Beethovens fünfter Symphonie abschloß. Zwischen diesen beiden Werken spielte Siegfried Borries das Violin Konzert von Brahms in hinreigender technischer Bravour und mit reiner, beseelter und doch nirgends ins Sentimentale abgleitender Ton- gebung. Eine Leistung, die mit spontanem, jubelnden Applaus aufgenommen wurde; Siegfried Borries mußte sich wieder und Wieder zeigen. K. H. Kultur nachrichten Das Nationaltheater Mannheim hat die deut- sche Erstaufführung des neuen Werkes von Annouilh„Ardele“ oder das Gänseblümchen übernommen. Die ‚Ardele gilt vielen als das stärkste Werk des berühmten französischen Autors, der in Deutschland vor allem durch seine„Antigone“ bekannt geworden ist. Der Sänger Jan Kiepura, der am Samstag nach Frankfurt am Main kam, um sich die Fritz-Fischer- Inszenierung der Czardasfür- stin“ anzusehen, war so begeistert, daß er einen Teil der Darsteller nach Paris verpflichten wWIII. up. Das Münchener Volkstheater und die Ham- burger Kammerspiele Ida Ehres wollen einige ihrer Inszenierungen austauschen. Ida Ehre wird u. a. mit den„Troierinnen“ Werkels in München gastieren. gis Ein neuer Komet wurde, wie„Tass“ meldet, vom Observatorium auf der Halbinsel Krim im Sternbild der Fische entdeckt. Der Komet ist zwölfte Größe und dem bloßen Auge un- sichtbar, Abstraktes Theater Eine Uraufführung bei Heinz Hilpert Als letzte Uraufführung hat Heinz Hilpert in seinem Deutschen Theater in Konstanz Carl Zuckmayers Barbara Blomberg heraus- gebracht. Diesmal wagte er, mit Max Kom- merells„Die Gefangenen“ abstraktes Thea- ter, das ganz im Gedanklichen wurzelt, zur Diskussion zu stellen. Max Kommerell war Schwabe, Germanist und Stefan-George- Schüler. Er schrieb das Stück 1942. 1944 ist er— erst 42jährig— in Marburg gestorben. Eines der so viel zitierten und so wenig aufgefundenen Schubladenstücke also. In einer von aller Realität(und damit auch von Allem pulsenden Leben) gelösten Form setzt sich der Wissenschaftler Kommerell mit dem Problem auseinander, wie sich der humane Mensch gegenüber der Macht behauptet. Das adlige Geschwisterpaar IIlarion und Helena und der Priester Sergius sitzen im Gefäng- nis, Weil sie„die Macht, die sie hatten, nicht zu halten wußten“. Ihr Gegenspieler ist der Kommissar Kyrill, willenloses und grau- sames Werkzeug des Präfekten, ein Renegat, in dem angesichts des adligen Paares die Stimme der Menschlichkeit leise aufklingt, und der deshalb ein Opfer des gnadenlosen Systems wird. Die Schwester stirbt freudig durch den geliebten Bruder, der ebenfalls liquidiert wird. Nur Sergius, der in seinem Ringen um Gott die eigentlich tragende und tragische Figur des Stücks ist, wird zum Leben verurteilt und findet angesichts des toten Paares seinen Gott wieder, den er ver- jloren geglaubt. Ein kluges und sublimes Stück, das aber auch kühl und blaß ist wie Marmor aus Carrara. Eine duftlose Hochzüchtung aus dem Garten Stefan Georges. ner R! Das spröde Werk, das sich schon 9* leicht liest, widersetzt sich der W 5 so mehr ist die Leistung Heinz Hilpe bewundern, der durch geschickte und Hen einen zügige Striche, die in Gedankenbläse dem Vor liebende Handlung straffte und 5 n Perso mühte, die Figuren glasklar und N. Washing in ein helles Schein werferlicht zu baru traf wenn auch der Text noch so sehr 20 eiwöchige schem Helldunkel verlockte. Die i Budapest Zucht und die prägnant knappe 1 beten inis ner Akteure schlug auch die Zuschae 8 Bann, die der Stütze der Textkenntnis 8 raten mußten. Hilpert steigerte ae gete zu f kriedigenden Schluß zu einem gen( Bertor melodramatischen Monolog(die kühn 0 zutschlang sik komponierte Fortnerschiiler gh ie Str, ner Henze) und nötigte dem Publ 15 ſbes gege mehr Bewunderung für die neee Welt W Aufführung als für das Professorens 1 8 Das Geschwisterpaar: Elisabeth 0 tleutsch ler, die ohne publikums wirken chenpianos irimitten der politischen, erpräsie nerie sich allein durch Menschlichken Ive haupten mußte, und Michael La 5 strohblonde Hamlet des Hilpertsca n sembles, dessen schöne Seele 80 ae, ige mit Melancholie umwoben ist. 99985 0 thur Mentz, der den mit Golt 110 Propheten in die Nabe des Holde Empedok les brachte. Der Kommis Andersson, dünnlippig, kalt ue den Respekt verdeckend, den das sterpaar in ihm erweckt. 3 Ein bemerkenswertes Ereig 1 Saal des Deutschen Theaters m1 g ganz zu füllen vermochte. Das 5 blieb teils reserviert, teils eee eins herzlichen Beifall.