r 1949/ 5 Feröktentlicht unter Lizenz Nummer 8 n 110 anken ſlertwortliene Herausgeber: 1 V Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling 0 i lei daktion, Druck, Verlag: Mannheim 9 Am Marktplatz Nackte g. leton: 46 151. 4a 152, 44 153 See konten: Südwestbank Mannheim 1 5 m f emelne Bankgesellschaft Mannheim N rlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 nawigshafen a. Rh. Nr. 267 43 elnt: Täglich außer sonntags r unverlangte Manuskripte über- mt der Verlag keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 5 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.30 frei Haus Posthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. 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Mit diesem Schritt iebe“ de Do nach Ansicht der SPD die K Ihalitionsvereinbarungen gebrochen. 7 19 Mänisterpräsident Altmeier hat den die Li aaritt der drei SPD-Minister angenom- am Sue Die zurückgetretenen sozialdemokra- it Erkagſ zen Minister teilten Pressevertretern mit, meß sen e nach Fünlungsnahme mit den Par- mit ate stanzen und aus entscheidend maß- klichen henden persönlichen Erwägungen gehan- 4er Zuge hätten. Die innenpolitische Situation Operette i gencbar verworren. Mit ihrem Rück- Weste wollten sie zur Bereinigung der Lage tragen und den Koalitionsparteien die das age Entschlug freiheit zurückgeben. zräutes c Flughafen großen 3 Wird les Bonn,(gn.-Eig.-Ber.) Das Bundesver- ca nicht el ebrsministerium gab bekannt, daß der egen de erat der Bundesbahn die Einführung der gespertt iisenzuschläge und die Erhöhung der „ daß ih ahrpreise für den Berufsverkehr, aller- tige“ mines gegen eine starke Minderheit, befür- maligen Jrtet nat. Das Bundesministerium wetzle Lufthan hanen kurzem entsprechende Beschlüsse an chen Lulen Bundestag, an den Bundesrat und Ka- schon im nett weiterleiten. „ Deutschland im Mittelpunkt egen dal ich bei J paris,(dpa) Die deutsche Frage wird osten des zentrale Thema der amerikanischen Kverkeht ichakterkonferenz sein, die heute in ner Manis beginnt. An ihr nehmen die USA- estalkung Itschatter in Frankreich, Großbritannien, Zrfols beten, der Tschechoslowakei, der SowWiet- e Böger don sowie der amerikanische Oberkom- zisseur Aar in Deutschland MocCloy, Marshall- galische Abotschakfter Harriman und der ſlerstaatssekretär für Europa-Fragen im Außenministerium George Perkins 1 Die USA- Botschafter dürften bei ihren prechungen zunächst die Widerstände en, auf die die amerikanische Deutsch- ringt die- Politix in Frankreich, Großbritannien aters He anderen Nachbarstaaten Deutschlands ichtspieln iht. Die Demontagefrage dürfte auf der g. nkerenz in dem größeren Zusammenhang manns kus Wiederaufpaus der europäischen Wirt- att und der Beseitigung hemmender delsschranken beraten werden. Aus Umgebung Harrimans soll in den letzten Isenzuschlag bei der Bundesbahn? n“, die fu wird nac i Paul am Frets aufgefübt inden dener elberg 19,30 adelsschranken zu beschleunigen. Berliner fe 29. Obe bie scharfe Kritik Bevins an Mecloy piel„e im Paris ur so sorgfältiger verzeichnet, b. b man einige Zeit glaubte, daß sich die er Meise ische Diplomatie von der Notwendig- nnd der t einer Aenderung der Demontagepolitik warts uſeneugt habe. tern“ in unden 2 S be inen 26 bel. Großbritannien, Norwegen und Däne- em J. a werden sich am 31. Oktober in London an den einem nordeuropäischen Verteidigungsblock racht d Rkanmen des Atlantikpaktes zusammen- in die 0 lieben. ler Jan A haskington. Das amerikanische Verteidi- lüsministerium hat bekanntgegeben, daß b Gesamtstärke der drei Waffengattungen Ig reichs amerikanischen Streitkräfte im Septem- 1 1592 700 Mann betragen habe. utscklun der Das belgische Abgeordnetenhaus n Donnerstag der Regierung Eyskens 10 Segen 66 Stimmen sein Vertrauen esprochen. Oslo. chneiden ud vor Der erste norwegische Atommeiler würde en werden können 1951 in Betrieb genom- 3 8 N Plenatet Die amtliche rumänische Nach- 1 meldet, daß die rumänische Nieten beschlossen habe, mit dem neuge- Faun ostdeutschen Staat diplomatische Be- e aufzunehmen. 1 Außenminister Bevin hat auf eine er der 1 0 Unterhaus mitgeteilt, daß Vertre- zel britischen Oberkommission, die Kul- inrich u 1 1 der Länder und die Rektoren der b. bn Vorb. gegenwärtig Voraussetzungen 1 1 wür dentungen für eine Neukonstituie- tuschenswerter“ deutscher Studenten- Sen erörtern. e Bo 8 eien. Die große Halle des Bochumer gottes der während des Katholikentages ich lettkende lenste mit über 50 000 Teilnehmern . Nonnen chen pril bird entgegen dem ursprüng- Schüle Perontert were ekebl Voraussichtlich nicht H„ Han bndurg. Vertreter fer Werftarbeiter der schen See in ein eee und Flugschiffswerften forder- N 5 en 18 uten fin Entschließzung, dag die Beschrän- de werden den deutschen Schiffbau aufgeho- Frankfurt. eammern im e 2 dle de e und Handels- In sich let der Bundesrepublik wol- 1 1 Nhe Oktober in Ludwigsburg in 8e Aren und Handelstag“ zu einer Anlgen, ation aut ZBundesbasis ver- dpa/ UP Zweite Sitzungsperiode des Bundestages Heute Regierungserklärung/ Zunehmende Aktivität des Bundesrates Bonn. Neben den Sitzungen des Bun- destages und Bundesrates beherrschten das politische Bild der Bundeshauptstadt am Donnerstagvormittag der Besuch Dr. Ade nmauers bei den Oberkommissaren und die weitere Verhandlung um die Berlin- hilfe. Die Atmosphäre war äußerst ange- spannt. Das wird u. a. auf das Fallenlassen der Unterredung zwischen Dr. Adenauer und Dr. Schumacher zurückgeführt, die deshalb nicht stattfindet, weil Schuma- cher nicht gewillt ist, eine gemeinsame Er- klärung der Parteien zur Frage Berlin und Ostdeutschand mit zu unterzeichnen, die im Anschluß an die Regierungserklärung heute im Bundestag erfolgen sollte. Daneben wird aber auch die zunehmende politische Akti- vität des Bundesrats stark beachtet, wobei man darauf hinweist, daß die 19 SPD- Stimmen von 43 Gesamtstimmen des Bun- desrates eine größere Stabilität aufweisen als die bürgerlich instruierten Stimmen, von denen 13 aus Ländern mit Koalitionsregie- rungen kommen und darum beeinträchtigt sind. In diesem Zusammenhang wird be- sonders vermerkt, daß Berlin unter Um- ständen Stimme und Sitz im Bundesrat er- halten soll, wodurch der sozialdemokrati- sche Einfluß noch verstärkt würde. Der Rücktritt der drei sozialdemokratischen Mi- nister des Landes Rheinland-Pfalz(wir be- richten darüber an anderer Stelle) wird in Von unserer Bonner Redaktion diesem Zusammenhang besonders unterstri- chen. Arbeitstag im Plenum Die Sitzung des Bundestages wurde ein- geleitet durch die Debatte über einen Ent- wurf der Zentrumsfraktion zu einem Am- nestiegeset z. Bundesjustizminister Dr. Dehler gab bekannt, daß die Bundes- regierung einen entsprechenden Entwurf in Bearbeitung hat, worauf das Plenum be- schloß, den Zentrumsantrag bis zur Fertig- stellung dieser Vorlage zurückzustellen. Anschließend wurde der Antrag des Zen- trums zum Schutz der Bundes far ben und Bundessymbole durchge- sprochen. In der Debatte vertraten die Parteien, mit Ausnahme der KPD, die An- sicht, daß man die Symbole schlecht durch Strafmaßnahmen schützen könne. Dr. Dehler kündigte hierzu eine Regierungsvorlage an. Die Vorlage drohe Gefängnisstrafe nicht unter drei Monaten und in besonders harten Fällen Zuchthaus an, falls die Verächtlich- machung öffentlich erfolgte. Ein interfraktioneller Antrag, dem zu- folge an den Sitzungen der Ausschüsse für das Besatzungsstatut, für Berlin, für ge- samtdeutsche Fragen und für ERP-Ange- legenheiten nur stimmberechtigte Mitglie- der teilnehmen dürfen, wurde angenommen. Die Kommunisten wandten sich dagegen und erklärten, daß dieser Antrag sich nur gegen eine Fraktion richte. Er schaffe ein Sonderrecht gegen Kommunisten. Zundlesrat: Die Not der Vertriebenen Der Schwerpunkt der Verhandlungen im Bundesrat lag auf der Flüchtlings- rage. Niedersachsen hatte beantragt, daß der Flüchtlingsausgleich entsprechend den Bestimmungen des Artikels 119 des Grundgesetzes zu behandeln sei und ein entsprechendes Ersuchen des Bundesrats an die Bundesregierung gerichtet werden müsse. Flüchtlingsminister Lukaschek vertrat demgegenüber den Standpunkt, dag man in dieser Frage auf der Basis der Frei- Wi 111i gkeit am weitesten komme und erklärte, daß die bisherigen Vorberatungen bereits ohne Zwang ein gutes Ergebnis ge- bracht hätten. Bei einer Regelung auf dem Verordnungswege lande man schließlich bei der Bundesexekutive. Flüchtlingsminister Albertz Nieder- sachsen) erwiderte, die Flüchtlingsnot sei ein europäisches und ein Weltproblem. Es dürfe darum nicht schwer fallen, sich dazu durchzuringen, daß die Bundesregierung die Verantwortung übernehme und den Arti- kel 119 des Grundgesetzes, der die Rege- lung der Flüchtlingsprobleme unter Um- ständen in die Hände der Bundesregierung lege, in Gang zu setzen. Justizminister Katz(Schleswig-Holstein) wies darauf hin, daß man sich drei Jahre in Verhandlungen bemüht habe, einen gütlichen Ausgleich zu finden. Wenn man in den Ministerien Angst habe, Verordnungen zu erlassen, bevor man sich mit den Ländern einig sei, dann könne „die Bundesregierung einpacken“. Die südwestdeutschen Länder befürwor- teten eine Ueberweisung des Antrags an den zuständigen Ausschuß. Angenommen wurde mit den Stimmen aller Länder ein weiterer niedersächsischer Antrag, die Ver- teilung der illegalen Grenzgänger auf Grund Artikel 119 des Grundgesetzes neu zu regeln. Zu Beginn der Sitzung hatte Bundes- finanzminister Schäffer einen Be- riecht über die finanzielle Sit- tuation gegeben, in dem er erklärte, daß die Lebensmittelsubventionen, die ur- sprünglich auf 225 Millionen DM. berechnet waren, auf 350 Millionen DM angestiegen seien. Die Abwertung sei ein Symptom da- für, daß man in verschiedenen Ländern die Notwendigkeit und den Sinn der europäi- schen Zusammenarbeit noch nicht begriffen habe. „Figaro“: Weiterhin angenommen wurde ein An- trag der Deutschen Partei auf Wieder- einführung der Selbstverwaltung auf dem Gebiet der Sozialversicherung und ein Antrag, der ein Kündigungsschutz- gesetz für ältere Angestellte verlangte. Von Seiten der SPD lag eine Aufforde- rung an die Bundesregierung vor, kurz- fristige Entwürfe für ein Heimarbei- ter gesetz und für ein Gesetz zum Schutz der berufstätigen Mütter Vorzulegen. Bundesarbeitsminister Storch versicherte, daß hierzu in Kürze Regierungs- vorlagen zu erwarten seien. In der Debatte um die Drucksachen 39. 73 und 10, in denen die DP. die SPD und die KPD Forderungen zum sozialen Wohnungsbau erhoben, verlangte der Abgeordnete Pau!(Karlsruhe):„Die Pri- Vatinitiative muß richtig gesteuert werden. Sie darf sich nicht austoben.“ Nach Ansicht der Kommunisten könnten Mittel aus 40 Prozent der Besatzungskosten, aus einer Sonderabgabe von Barvermögen über 50 000 DM und Sachvermögen über 100 000 DM gewonnen werden. Im Namen der CDU/CSU beantragte Dr. Etzel, die An- träge über sozialen Wohnungsbau an den betreffenden Ausschuß zu überweisen und bis zum 1. Dezember 1949 durchzuarbeiten. Die SPD verlangte eine Regierungsvorlage bis zum Schluß des Jahres. Es müßte sichergestellt werden, daß als Nahziel 250 000 Wohnungen bis Ende 1950 fertig- gestellt würden. Der Bundesminister für den Wiederauf- bau, Wildermuth, ergriff zum Schluß der Debatte das Wort und betonte, daß die Bauleistungen in den vergangenen Jahren höher als erwartet gewesen seien. Er bat, die Regierung terminmähßig nicht unter Druck zu setzen und kündigte an, daß etwa 2,5 Milliarden für die Lösung des Woh- nungsbauproblems notwendig seien und daß er in Verhandlungen wegen der Baufinan- zierung stehe. Gesetz Nr. 15 noch in Kraft Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Oberkommis- sion lehnte den Vorschlag der Bundesrepu- Plik ab, mit dem Inkrafttreten eines eige- nen deutschen Beamtengesetzes automatisch das alliierte Beamtengesetz Nr. 15 abzustel- len. Eine Aufhebung des Gesetzes Nr. 15 könne nur erwogen werden, wenn die Bun- desregierung dies besonders beantrage. Demontage sinnlos Innenpolitische Souveränität Deutschlands innerhalb von 18 Monaten? Paris.(dpa) In einem Aufsehenerregen- den Leitartikel erklärt die konservative Pariser Zeitung„Figaro“ am Donnerstag, die in Deutschland durchgeführten Demon- tagen seien sinnlos. Das Blatt sagt voraus, daß Westdeutschland innerhalb der nächsten 18 Monate auf inner politischem Gebiet seine völlige Souveränität wiedererlangen und auch auf außenpolitischem Gebiet weitge- hend selbständig sein werde. Die Politik der Westmächte gegenüber Deutschland hinke immer hinter den Er- eignissen her und führe erst zu Zugestäng- nissen, wenn sie durch die Entwicklung überholt und keine tatsächlichen Zugeständ- nisse mehr seien. Besonders die vom Quai d'Orsay eingeschlagene Verzögerungspolitik führe zu diesem„absurden“ Ergebnis, schreibt der„Figaro“ Holländischer Versuchsballon? Vorfriedensregelung mit Deutschland vorgeschlagen Amsterdam.(dpa) Holland hat den USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Luxemburg in einem Memorandum die, Ein- berufung einer Sechsmächtekonferenz vor- geschlagen, die bestimmte Abkommen be- züglich Deutschlands treffen soll, die „eigentlich zu einem Friedensvertrag gehö- ren“. Der Vorstoß der holländischen Re- gierung erhält eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Bildung der So- Wjetzonenregierung in Berlin. Dies meldet am Donnerstag die Amsterdamer Zeitung „Trouw“. Das holländische Außenminj- sterium hat auf Anfrage diesen Bericht nicht dementiert, eine Stellungnahme jedoch ab- gelehnt. Die holländische Regierung sei, wie „Trouw“ schreibt, der Ansicht, daß auf der vorgeschlagenen Sechsmächtekonferenz mit der deutschen Bundesregierung Abkommen über bestimmte finanzielle und wirtschaftli- che Verpflichtungen Westdeutschlands ge- genüber den Alliierten abgeschlossen wer- den müßten. Die bevorstehende Zulassung Deutschlands zu den internationalen Orga- nisationen wie der OEEC greife in gewissem Sinne dem Friedensvertrag vor. Normaler- weise werden ein besiegtes Land erst nach Abschluß eines Friedensvertrages in die Völkergemeinschaft wieder aufgenommen. Es könne jedoch noch längere Zeit dauern, pis ein Friedensvertrag mit Deutschland zu- stande komme. Holland sei aber an einer schnellen Regelung bestimmter Fragen in- teressiert, da es im Laufe der Zeit für die deutsche Bundesregierung immer schwieri- ger werde,„bestimmte Verpflichtungen zu erfüllen“. In dem Memorandum der holländischen Regierung wird, wie„Trouw“ ausführt, ins- besondere vorgeschlagen, das Reparations- problem, Fragen des deutschen Außenhan- dels und der auswärtigen Beziehungen der deutschen Bundesrepublik sowie die Rück- erstattung ausländischer Vermögenswerte durch Abkommen zu regeln. Holland wün- sche vor allem Klarheit in den Wirtschafts- beziehungen mit Deutschland. Dazu gehör- ten Abkommen über den Schiffsverkehr und den Transithandel, die holländischen Kapi- talinteressen in Deutschland sowie die Rückgabe von Schiffen und eine Regelung über holländische Aktienteile. Die holländische Regierung vertrete fer- ner die Ansicht, daß die deutsche Bundes- republik ein völkerrechtliches Statut erhal- ten müsse, durch das die Rechtskraft aller von Deutschland abgeschlossenen Vorkriegs- verträge wiederhergestellt werden könne. Die holländische Rheinschiffahrt werde ge- genwärtig„ernsthaft diskriminiert“. Die Beseitigung zahlreicher Hindernisse, die jetzt den Handelsverkehr mit Deutschland erschweren, solle den Vorkriegsstand wie- derherstellen. „Die Entscheidungen der Sowjets in Deutschland erfordern keine Umwälzung in der von den Westmächten angewandten Diplomatie. Sie verlangen aber gebieterisch, daß man mit den Widersprüchen und Ver- 26 gerungen aufhört, die sie lähmen. Es ist sinnlos, Fabriken zu demontieren, wenn man zu gleicher Zeit eine Milliarde Dollar zur Verfügung stellt, um ihren Wiederaufbau zu beschleunigen. Ebenso wenig sinnvoll ist es, den Schiffsbau oder die Erzeugung von Buna und synthetischen Treibstoffen in einem Lande zu begrenzen, das über keine Devisen verfügt. Die wirtschaftlichen Gründe, die die Engländer oder Franzosen geltend machen, stehen in keinem Verhält- nis zu dem, was politisch auf dem Spiel steht. Diese Gründe entsprechen eher denen von Kramladenbesitzern als denen von Dip- lomaten.“ Zwischen Bonn und Berlin sei ein Wett- kampf entstanden, schreibt der„Figaro“ weiter. Das Stalin-Telegramm werde zwar keine unwiderstehliche Ueberzeugungsge- walt auf die Deutschen haben, und die Zu- sammensetzung des Grotewohl- Kabinetts mache die Ankündigung der Souveränität der Sowjetzonenregierung bedeutungslos. Bonn müßten aber alle Chancen gegeben werden.„Die westdeutsche Regierung muß fähig sein, sich zu behaupten, auch an dem Tage, an dem der gleichzeitige Abzug der Besatzungstruppen es den Deutschen selbst überlassen wird, miteinander fertig zu werden. Bonn muß wie Berlin eine Volks- polizei haben.“ Frankreich als Bremsklotz London.(dpa) Zur neuen Diskussion über die Demontagefrage wird am Donnerstag in London erklärt, Außenminister Bevin habe bei den Washingtoner Außenminister besprechungen im September die Initiative für eine schnelle Beendigung der deutschen Demontagen ergriffen und den 1. Dezember dieses Jahres als Termin für die Beendigung vorgeschlagen. Dieser Vorschlag Bevins sei jedoch am Widerstand Frankreichs ge- scheitert. Zuverlässige Kreise sind sich darüber einig, daß der endgültige Demon tagestopp mit einem Reparations- SO PP Sleichzusetzen ist. Allerdings dürf- ten etwaige Sonderregelungen im Rahmen eines Friedensvertrages nicht außer acht ge- lassen werden. Kkerbewohner hatte Gualemala meldet 4000 Tote Guatemala.(dpa) Die Zahl der bei den Ueberschwemmungen in der mittelameri- kanischen Republik Guatemala ums Leben gekommenen Personen hat sich nach Be- kanntgabe von Außenminister Arevalo auf 4000 erhöht. 100 000 Menschen seien obdach- los geworden. Die angerichteten Sachschäden belaufen sich nach vorläufigen Feststellungen auf 50 Millionen Dollar. Die durch die Fluten abgeschnittenen Ortschaften werden von Flugzeugen durch Fallschirmabwürfe mit Lebensmitteln ver- sorgt. Jugoslawien im Sicherheitsrat New Vork.(dpa) Gegen die scharfe Opposition Wyschinskis ist Jugoslawien am Donnerstag für zwei Jahre in den Sicher- heitsrat gewählt worden. Im zweiten Wahl- Sang wurden 39 Stimmen für Jugoslawien abgegeben, während die Tschechoslowakei als Gegenkandidat nur 19 Stimmen erhielt. Der zweite Wahlgang War erforderlich, da Jugoslawien bei der ersten Abstimmung nur 37 Stimmen und damit nicht die erfor- derliche Zweidrittelmehrheit erhalten hatte. Jugoslawien nimmt im nächsten Jahr den Sitz der Ukraine ein. Als Nachfolger Argentiniens wurde Ecuador mit 57 Stim- men, als Nachfolger Kanadas Indien mit 56 Stimmen in den Sicherheitsrat gewählt. Unmittelbar nach der Wahl Jugoslawiens protestierte der sowjetische Außenminister Wyschinski gegen diese Entscheidung. Er erklärte, die Ostblockstaaten würden Ju- Soslawien nicht als ihren Vertreter aner- kennen. Die Wahl verstoße gegen die UN- Satzungen und gegen die bisherige Tradition bei den Wahlen für den Sicherheitsrat. Auch vor Beginn der Abstimmung hatte Wyschinski eine scharfe Erklärung abgege- ben. Er forderte die Delegierten auf, bei der Wahl daran zu denken, daß bei allen Abstimmungen in den letzten Jahren ein Gentleman- Agreement über eine angemes- sene geographische Verteilung der Sicher- Heitsratssitze bestanden habe. Mayer vor der National versammlung Paris.(dpa) Der Radikalsozialist Rene Mayer, der von Staatspräsident Auri o! mit der Neubildung der französischen Regie- rung beauftragt wurde, stellte sich am Don- nerstagnachmittag der Nationalversammlurig. Zur Regierungsbildung bedarf Mayer einer absoluten Mehrheit. Die Abgeordnetenbänke waren dicht be- Setzt, als Mayer mit der Verlesung seiner Erklärung über die von ihm beabsichtigte Politik begann. Zur französischen Deutsch- zand-Politik erklärte Mayer, er wolle eine Verständigung mit dem demokratischen Deutschland herbeiführen. Die Erfahrungen hätten jedoch gezeigt, daß Frankreich auf der Hut sein müsse, und in Uebereinstim- mung mit den anderen Alliierten die be- stehenden Möglichkeiten zur Kontrolle Deutschlands ausnutzen sollte. Um 19.55 Uhr unterbrach die National- versammlung ihre Sitzung bis 22 Uhr. USA-Kongreß vertagt Washington. Der amerikanische Kongreß hat sich am Mittwochabend vertagt. Er war Ende vergangenen Jahres gewählt worden und am 3. Januar d. J. zum ersten Male zusammengetreten. Ein genaues Datum für die Wiederaufnahme der Arbeiten wurde nicht festgesetzt, doch tritt der Kongreß ge- wöhnlich in den ersten Januartagen zusam- men. Unmittelbar vor der Vertagung hatte der Senat und das Repräsentantenhaus die letzten Einzelfragen zu der Bewilligung von Mitteln für das Waffenhilfsprogramm ge- klärt und den Betrag von 1,314 Milliarden Dollar für die Waffenhilfe bewilligt. Dieses Bewilligungsgesetz, daß in erster Linie Mittel zur Ausrüstung der Atlantikpakt- Staaten bereitstellt, geht nunmehr Präsident Truman zur Unterschrift zu. Bunkerbrand in ane Feuerwehr und Bun ker bewohner verhüteten Katastrophe Mannheim. Gestern abend brach kurz nach 20 Uhr in dem auf der Neckarstadtseite gelegenen Hochbunker an der Jungbusch- brücke ein Brand aus, der nach den ersten Feststellungen vermutlich auf einen Schaden an einem Transformator im Keller des Bun- kers zurückzuführen sein dürfte. Die vor- bildlich arbeitende, sofort eingetroffene Be- rufs feuerwehr, die von ortskundigen Bun- kerbewohnern hervorragend Unterstützt wurde, konnte das Feuer nach etwa vierzig Minuten löschen. Die Brandbekämpfung wurde sehr wesentlich erschwert durch eine heftige Rauchentwicklung. Von den etwa 250 Bunkerbewohnern mußten gestern abend sofort acht mit erheblichen Rauchvergiftun- gen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Anzahl der durch Rauch leichter in Mitlei- denschaft gezogenen Bewohner konnte ge- stern abend nicht mit Sicherheit ermittelt werden. Der überwiegende Teil der Bun- sich noch rechtzeitig vor der Erstickungsgefahr aus dem Bunker ins Freie retten können, in dem später nur mit Rauchmasken gearbeitet werden konnte. 89 . 4 . * 5 ö MORGEN Freitag, 21. Oktober 1949 Freitag, 21. Oktober 1949 Karlstuher Nachligallen Es ist schon so: die Chronisten werden einmal kopfschüttelnd vor den Akten„Süd- weststaat“ sitzen und sich nervös über die Hinterköpfe streichen. Südweststaat— ja, wer nicht täglich die Zeitungen liest und das Radio hört, findet sich bereits heute in dem Unterholz der Erklärungen und Gegen- erklärungen, den Grundgesetzparagraphen und den vorgeschlagenen Staatsvertrags- texten nicht mehr zurecht. Wann hat es eigentlich angefangen? Man mache die Probe aufs Exempel und frage den, der seine acht Stunden am Schraubstock steht und alle die, denen abends vor Müdigkeit beim Lesen die Augen zufallen: die wenig- sten werden es wissen. Es liegt auch schon zu lange zurück und die Tagespolitik hat ihr Uebriges getan, um das Problem in eine halbtotale Nachrichtenfinsternis hineinzu- menövrieren. N Aus dem Nebel der Themse kam die Frage der Reform der Ländergrenzen in der Form der sogenannten Londoner Empfeh- lungen über die westalliierten Militärgou- verneure erstmals auf den Konferenztisch der westdeutschen Ministerpräsidenten. Von da ab gab es ein Südweststaatproblem. Rittersturz, Hohen Neuffen, Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg: das sind ein paar Stationen. Es sind nicht die letzten. Dafür sorgen die politischen Knallfrösche, die aus Südbaden mit Schwung nach Norden geworfen werden und dafür sorgen auch die trojanischen Konventikel, deren Odysseus in Freiburg die operativen Bewegungen schmunzelnd verfolgt. In Karlsruhe, der früheren Landeshaupt- stadt Badens, wird im Augenblick besonders Stark für die Wiederherstellung von Alt- baden Stimmung gemacht. Sowohl auf ökkentlichen Kundgebungen als auch im Stadtrat hört man die Takte der Werbe- trommel. Wir wollen heute das Südwest- Staatproblem nicht zum soundsovielten Male Strangulieren, aber wenn wir einen Finger hochhalten, so spüren wir. wie scharf der Wind aus Süden, von der Kinzig her, und aus Freiburg, weht. Mit vollen Backen wird in Karlsruhe mitgeblasen. Die Devise, unter der die Diskussion verkauft wird, heißt: Dandeshauptstadt um jeden Preis. Karls- ruhe ist mit einemmal ehrgeizig geworden. Einer unserer Leser hatte schon recht, als er in den letzten Tagen schrieb, dem Streit um den Bundessitz werde sich der Krach um die Hauptstadt des Südweststaates an- schließen. Der südbadische Staatspräsident Leo Wohleb hat in den letzten Tagen dem Karlsruher Oberbürgermeister einen Bestich abgestattet. Wie man hört. will das Karls- ruher Stadtoberhaupt in der nächsten Woche zu einem Gegenbesuch nach Freiburg fahren. Es besteht kein Zweifel: Karlsruhe schiebt sich in den Vordergrund. Die trojani- sche Maschinerie arbeitet. Wohleb will, wie Gerüchtemacher uns zuflüstern, in nächster Zeit auch nach Mannheim kommen. War seine Kund- gebung in Heidelberg ein vorsichtiger Patrouillenritt? Nun. wir werden sehen. Vorläufig hat der südbadische Staatspräsis dent mit seiner Einkreisung“ in Karlsruhe halt gemacht. Er übereilt nichts, er läßt sich reichlich Zeit und hofft auf„Schwaben- Streiche. Und die Karlsruher hören die bewußten Nachtigallen tapsen. Wir auch. E. Sch-er Thema Südweststaat: Englands Schlagwort: „Im Geiste eines wirtschaftlichen Dünkirchens“ „Schweiß, Tränen und Wahrheit“, prophezeit Winston Churchill Wenn auch nunmehr feststeht, daß die englischen Parlamentswahlen erst im näch- sten Jahr stattfinden sollen, so ist man sich doch nicht ganz darüber klar, warum Attlee diese Ankündigung gemacht hat. Glaubt er, die wirtschaftliche Situation Würde sich zugunsten der Sozialisten ver- bessern? Bisher hat er den Wählern und dem Volke noch nicht richtig gesagt, welche Folgen die Pfundabwertung haben wird. Dafür haben es auch die Konservativen versäumt, auf ihrem soeben abgehaltenen Parteitag mitzuteilen, welches Programm sie für die kommenden Wahlen haben werden. Attlee hat nicht deutlich genug gesagt, daß England durch die Pfund- Abwertung ärmer geworden ist. Chur chill hat nur erklärt, er könne wiederum nur„Schweiß, Tränen und Wahrheit“ Pprophezeien. Gewinn der„dritten Kraft“ Die Tatsache, daß die beiden Haupt- parteien keine Wahlparolen ausgegeben haben, wird nun leider dazu führen, daß Sozialisten und Konservative in den näch- sten Monaten ihre gesamte Politik darauf einstellen werden, alle akuten Probleme vom Standpunkt des kommenden Wahl- kampfes anzusehen, was keineswegs zum Vorteil der Wirtschaftsentwicklung sein wird. Dennoch darf man Attlee den Mut nicht absprechen, angesichts der bevor- stehenden Schwierigkeiten, die sich mit der Zeit nur verstärken können, die Wahl ver- schoben zu haben: es ist ziemlich sicher, daß er dadurch viele Stimmen verlieren wird.. Wunder sind in den nächsten Monaten nicht zu erwarten. Und es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeiten, daß die„dritte Kraft“, die Liberalen Englands, aus dieser Situation Nutzen ziehen werden. Das letzte Mal haben die Wähler„soziale Sicherheit“ gewählt, ohne danach zu fragen, wie der Staat für solche Sicherheiten zahlen kann. Die Weigerung der Konservativen, Stimmen mit festen Versprechungen zu fangen, mag ehrenwert erscheinen, dürfte ihnen jedoch kaum eine Mehrheit zutreiben. Churchills Aufruf, im Geiste eines wirtschaftlichen Von unserem Londoner PEM- Korrespondenten Dünkirchens zu kämpfen und zu leben, ist ein zugkräftiges Schlagwort, aber kaum ein erstrebenswertes Ziel. Sozialismus und freie Wirtschaft Unter diesen Umständen ist zu hoffen, dag die Liberalen ein Programm aufstel- lem werden, daß soziale Sicherheit mit mehr Freiheit verbindet. Es läßt sich nicht leug- nen, daß die größten Schwierigkeiten Eng- lands aus der Tatsache resultieren, wirt- schaftlich isoliert zu stehen. So wie die Dinge heute liegen, konkurriert englischer Sozialismus auf der ganzen Welt mit freier Wirtschaft. Während man auf der Insel eine Sozialistische Industrie hat und keine Ar- beitslosen, muß man mit Ländern in Wett- bewerb treten, die Löhne zu drücken ver- mögen, weil es dort eben genügend Arbeits- lose gibt. Sozialismus in einem Lande und freie Wirtschaft mit allen ihren Nachteilen in allen anderen führt zu unüberbrückbaren Schwierigkeiten im Warenaustausch, im Ex- port, im Import, im Devisengeschäft. Und da die Vereinigten Staaten Europa mit Hilfe der Marshall- Anleihen in Abhängigkeit zur Idee der freien Wirtschaft gebracht ha- ben, läßt sich nicht vermeiden, daß England im Außenhandel benachteiligt ist. Der Konting und Großbritannien Noch fühlt man die Folgen der Pfund- abwertung in England nicht stark, aber dag neue Schwierigkeiten für das tägliche Leben der Inselbewohner bevorstehen, ist unaus- bleiblich. Der Unterschied in der Lebens- Weise auf dem Kontinent und in England ist groß und kann auf die Dauer den engli- schen Wählern nicht vorenthalten werden. Darum ist es nicht von der Hand zu wei- sen, daß die„dritte Kraft“, die englischen Läberalen, aus dieser Situation Nutzen zie- hen werden, wenn es im nächsten Jahr zur Wahl kommt. Kabinettsumbildung auch in Italien? Sforza und Scelba an der Reihe? Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. In diesen Tagen wird sich das Schicksal des italienischen Außenmini- sters Graf Sforza entscheiden. Die Kritik an seiner Tätigkeit hat sich nach den Mißerfolgen in der KFKolonialfrage derart Verstärkt, daß heute bereits ganz offen sein Rücktritt gefordert wird. Und was wichtiger ist: nicht die Opposition fordert ihn so sehr, Als vielmehr die sehr gewichtige Strömung der christlich-demokratischen„Linken“, die bereits seit langem mit Sforzas Arbeit un- zufrieden war. Die zuständigen Regierungskreise demen- tieren zunächst die Absicht einer Kabinetts umbildung, bevor dem Grafen Sforza nicht Gelegenheit gegeben worden ist, vor dem Kabinett über seine Versuche zu berich- ten, die italienischen Kolonien für Italien zu erhalten. Doch hat man den Eindruck, als ob sich das Dementi mehr auf die Ab- sicht einer allgemeinen Umbildung des Die Unregelmäßigkeiten im Landwirtschaftsministerium: Untersuchungen des Landtages Die Abg. Angstmann und Dr. Helffenstein im Ueberprüfungsausschußg Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der vom Landtag zur Ueber- prüfung der Unregelmäßigkeiten im Land- Wirtschafts ministerium eingesetzte zehn- köpfige Untersuchungsausschuß trat am Donnerstag zu seiner ersten vorbereiten: den Sitzung zusammen. Nach der Wahl des Stellvertretenden Vorsitzenden wurden als Berichterstatter im Fall Dubke der Mann- heimer SPD-Abgeordnete Angst- mann, im Fall Frank der CDU-Abgeord- nete Dörr und im Fall Dr. Eisemann der Mannheimer DVP-Abgeordnete Dr. Helffenstein bestimmt. Bei der Frage der Miteinbeziehung des Falles Dr. Eisemann in den Aufgaben- bereich des Ausschusses kam es zu lebhaf- ten Meinumgsverschiedenheiten unter den Ausschuß mitgliedern. Besonders der kom- munistische Abg. Schätzle setzte sich entschieden dafür ein und vertrat die Auf- fassung, daß die Mitglieder der bisherigen Karlsruhe will Hauptstadt werden Besuche und Gegenbesuche Wohlebs und Töppers 0 Von unserem ce-Mitarbeiter Karlsruhe. Oberregierungsrat Dr. Wer- ber hat sich auf einer CDU- Kundgebung in Karlsruhe unter lebhaftem Beifall der Versammelten erneut gegen die Bildung des Südweststaates und für die Wiedervereini- gung Gesamtbadens ausgesprochen. Ober- reglerungsrat Dr. Werber hatte erst vor wenigen Tagen im Karlsruher Stadtrat als CDU-Mitglied einen Entschließungsentwurf eingebracht, der einstimmig vom Karls- ruher Stadtrat angenommen wurde. Darin verlangt der Karlsruher Stadtrat, in einem zukünftigen Südweststaat oder aber in Gesamtbaden Karlsruhe zur Landes- hauptstadt zu machen. Auf der Kundgebung der CDU unter- strich Dr. Werber diese Forderungen noch- mals und sagte, daß er aktiv für die Wohlebsche Politik eintreten werde. Es sei verdächtig, so betonte er, wenn Stuttgart mit geschäftiger Eile versuche,„gegen eine unvermeidliche Entscheidung des Volkes Drähte zu ziehen.“ Es sei jetzt genug der „Schwabenstreiche“, die nicht um einen wei- teren vermehrt werden dürften, In der Dis- kussion wurde heftige Kritik an der Hal- tung der Karlsruher Gewerkschaften geübt, die mit ihrer Stellungnahme für den Süd- Weststaat ihre Neutralität verletzt hätten. Der südbadische Staatspräsident Woh- leb stattete dieser Tage dem Karlsruher Oberbürgermeister Töpper einen Besuch ab. Ueber die Südweststaatfrage soll dabei nicht gesprochen worden sein, doch hat Ober bürgermeister Töpper dem südbadi- schen Staatspräsidenten seinen offiziellen Besuch für die nächste Woche angekündigt. Bei diesem Besuch soll das Südweststaat- problem eingehend besprochen werden. 24:3 für Südweststaat Heidelberg(cs.-Eig.-Ber.) Der Heidelber- ger Stadtrat nahm am Donnerstag mit 24 gegen drei Stimmen bei zwei Stimmenthal- tungen folgende von der SPD eingebrachte Entschliegung an: 1 „Nachdem die Diskussion über die Schaf- kung des Südweststaates einen beträcht⸗ lichen Umfang angenommen hat, hält der Stadtrat der Stadt Heidelberg es für seine Pflicht, festzustellen, daß nach seiner Auf- fassung der Zusammenschluß des gesamten Württembergisch- badischen Raumes au einem gesunden, leistungsfähigen Staat eine unbedingte Notwendigkeit ist. Die Verein- kachung der Verwaltung, die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen lassen die Wie- derherstellung der ehemaligen Grenzen zwi- schen Baden und Württemberg als sinn- widrig erscheinen. Nur ein lebensfähiger Südweststaat wird sich im Bund Geltung verschaffen können. Hinter diesen großen wirtschaftlichen und staatspolitischen Zielen müßten alle kleinen Sonderinteressen zu- rückstehen.“ Der Abstimmung war eine Aussprache vorangegangen, in der Vertreter der CDU die Kompetenz des Stadtrats als Vertretung der gesamten Bürgerschaft zu dieser politi- schen Frage einen Beschluß zu fassen, be- stritten. Es könne jedes einzelne Mitglied nur seine persönliche Meinung ausdrücken, Wenn es für oder gegen die Entschliegung stimme. In den Kreisen der CDU seien die Ansichten geteilt. Der Vertreter der„Freien Wählervereini- gung“! nahm den gleichen Standpunkt ein und erklärte sich außerdem auch als Gegner jeder„genormten Meinung“ gegen die Ent- schliebhung. Von der CDU., bei der einige Stadträte fehlten, stimmten zwei Mitglieder gegen die Resolution. zwei enthielten sich der Stimme. Sonderberater für Flüchtlingsfragen Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Der ameri- kanische Oberkommissar MecCloy hat Mr. Swope zu seinem besonderen Sachberater für Flüchtlingsfragen ernannt. Mr. SwWwope wird sich über die Flüchtlingsprobleme in der UsS-Zone eingehend informieren und dem Oberkommissar darüber Bericht er- statten, in welcher Form die Vereinigten Staaten bei der Lösung der Flüchtlingsfrage helfen könnten. N Untersuchungsausschüsse gegen das Land- wWirtschafts ministerium allem Anschein nach ihre Aufgabe entschieden zu leicht genom- men bzw. sich zu schnell mit den Beteue- rungen des Landwirtschaftsministers Sto og zufrieden gegeben hätten. Auch die SPD-Vertreter erklärten, daß durch den jetzigen Ausschuß alles geklärt werden müsse, damit der Landwirtschaftsminister baldigst wieder rehabilitiert werden könne. Die CDU-Abgeordneten Andre und Er- sing erhoben Einspruch, da der Demcokra- tie mit einer fortwährenden Erörterung von Skandalfällen nicht gedient sei. Die Zu- stände im Landwirtschaftsministerium seien zum größten Teil auf die wiederholten Ein- griffe der Militärregierung in Personalange- legenheiten zurückzuführen, die bewährte Kräfte aus ihren Stellungen entfernt habe. Die Debatten in der ersten öffentlichen Sitzung dieses Ausschusses ergaben Einblick in Auseinander setzungen der. Fraktionen hinter den Kulissen, die durch die von Ministerpräsident Dr. Maier geforderte Verwaltungsvereinfachung ausgelöst wurden. Durch die beabsichtigte Auflösung des Arbeits ministeriums und des Verkehrs ministeriums als selbständige Mi- nisterien würde die SPD im Kabinett zwei Sitze verlieren, während mit der gleichfalls vorgesehenen Eingliederung des Landwirt- schafts ministeriums in das Wirtschaftsmini- sterĩium noch nicht so bald zu rechnen sein dürfte, und somit die CDU ein beträchtli- ches UDebergewicht hätte. Die nächste öffentliche Sitzung des Un- tersuchungsausschusses wird voraussicht; lich Anfang November stattfinden. An der Saar: Loslösung vom„Beinahe-Alliierten- Komplex“? Erkenntnisse und Tendenzen/ Zwischen Paris und Bonn Saarbrücken.(dpa) Auf dem Saarbrücker Wochenmarkt vor dem Stadttheater geht es lebhaft zu. Rotgelb leuchten aus großen Körben die Aepfel, Berge von weißgrünen und blauroten Kohlköpfen sind aufgefahren. Es ist die Stunde der saarländischen Bauern, die sie zu nutzen wissen, obwohl sie in Sorge sind: einmal um die Preise, die viel- leicht anziehen werden, zum anderen um den Absatz, der dann nicht mehr sicher ist. So kauft und verkauft man. Man muß sich umtun. Hier auf dem Markt ist der Herbst eine wirtschaftliche Realität, es wird scharf gerechnet und genau kalkuliert. Es kommt auf den Franc an. Der Franc und die Butter Aber was ist mit dem Franc? Die Franc- Abwertung hat sich im Saarland noch nicht voll ausgewirkt, Man berichtet, daß es bei den Möbelhändlern und auf dem Immobi- lienmarkt lebhaft zugehe. Aber Angstkäufe sind doch wohl vereinzelt geblieben. Butter und Milch sind zwar teurer geworden, die Butter sogar erheblich, aber das läßt sich auf jahreszeitliche Einflüsse zurückführen. Eine Preisbewegung, die auch die Löhne in Bewegung zu setzen vermochte, ist bis jetzt an der Saar noch nicht feststellbar. Doch die allgemeine unsichere Lage, im größeren politischen Zusammenhang gesehen, für die Frankreichs Regierungskrise nur ein Bei- spiel ist, strahlt auch auf das Saargebiet Kabinetts bezöge, als auf die Person des Außenministers. Denn die Opposition hat die günstige Gelegenheit benützt, um gleich- zeitig ihre Angriffe auf den Innenmi- nister Scelba zu verstärken. Nach Gerüchten, die zweifellos mit Absicht in die Welt gesetzt worden sind, habe angeblich der Papst Scelbas Rücktritt gefordert, weil bei seinem weiteren Verbleib die öffent- liche Ruhe während des kommenden Hei- ligen Jahres nicht gesichert sei. In Wirklichkeit liegen die Dinge nach zuverlässigen Informationen anders. Mini- sterpräsident de Gasperi dürfte kaum die Absicht einer Kabinettsumbildung auf brei- terer Basis haben, bevor die gegenwärtige Parlamentsperiode abgeschlossen ist. Be- sonders dürfte er auch den Ausgang des Kongresses zur Einigung der sozialistischen Parteien abwarten, der Anfang Dezember in Pisa abgehalten werden soll und von dem Vielleicht mehr als das Schicksal des Sozia- lismus in Italien abhängen wird: nämlich das Schicksal Italiens selbst. Denn wenn es den Sozialisten gelingt, sich nach jahrels gen Meinungsverschiedenhei- ten über zum Teil sehr zweitrangige Fra- gen wirklich zu einigen, so werden sie auch vor der Oeffentlichkeit anders als bisher auftreten können. Trotzdem erweckt die gegenwärtige Si- tuation in Italien sowohl bei Kreisen, die der Regierung nahestehen, wie bei der Op- position das gespannteste Interesse. Wenn Graf Sforza geht, wer wird dann an seine Stelle treten? Bisher sind mehrere Namen genannt worden, darunter der Erziehungs- minister Gonella, der Minister der Handels- marine, Saragat, der gleichzeitig der Chef der Rechtssozialisten ist, und der Außen- handelsminister Lombardo. Schmuggel mit Edelsteinen: Deutsche Arbeitskräſte billiger Diamantenschleifer verursachen Preisdumping in Belgien Brüssel.(ONA) Vier Diamantbörsen in Antwerpen, die den Mittelpunkt der belgi- schen Diamantenindustrie bilden, haben be- schlossen, gemeinsam gegen die Diamanten- händler vorzugehen, die die heimische In- dustrie in Gefahr bringen, indem sie billige deutsche Arbeitskräfte verwenden, um die Preise ihrer Waren herabzusetzen. Man wirft den betreffenden Diamanten- händlern vor, sie schickten ihre ungeschlif- kenen Rohedelsteine nach Deutschland, wo sie von deutschen Arbeitern geschliffen und poliert würden; die deutschen Schleifer er- halten einen wesentlich geringeren Wochen- lohn als die belgischen Diamantschleifer, die wöchentlich etwa 189 DM(2000 Francs) ver- dienen. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die Handler ihre Francs zum Schwarzmarkt- Kurs anstatt zum offiziellen Kurs einwech- selten, wodurch die Unkosten ebenfalls ge- senkt würden.. über. Presse und Rundfunk bemühen sich immer wieder, ein Bild zu zeichnen von der friedlich arbeitenden Saar- Bevölkerung die Statistiken des Arbeitsmarktes sind nicht ungünstig— die schwere Sorgen hätte, wenn es anders wäre und— etwa das Saarland zur deutschen Bundesrepublik gehörte. „ Kusknst. lens loc zicken Ne In der Debatte des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei in Sulzbach wurde von dem jungen Landesleiter der Falken“ ein Satz gesprochen, der in diesen Zusammenhang paßt: Nicht der wirtschaft- Notte Zum Tage- „Gewissen der Nation“ Der Ausschuß zum Schutze der Vera betrachtet sich nach einer Verlautbarußz C Pressestelle des Bundestages als„Geh der Nation“. Der Ausschuß, der bisher h deutschen Parlamentsgeschichte unbeh war, will mit Wachsambceit alle den Ben des demokratischen Staates gefährdenden aalen gange beobachten und abwehren. Dollar Frankfurt.(dpa) Die Luftbrücke hat gesamt 252 540 000 Dollar gekostet. Summe umfaßt nach Angaben des quartiers der amerikanischen Lutz kräfte für Europa sowohl Treibstoft Reparaturkosten, und den Bau neuen bahnen wie auch Sold, Unterhalt, ven gung und Kleidung des Luftbrückenge nals. Der Wert der nach Berlin geflg Güter ist nicht darin enthalten. Wurms Kritik an der Malmech, . Kommis ion 0 Stuttgart.(CN) Der württemberg weit e Altlandesbischof und frühere Ratsch m zende der EKD Dr. D. Theophil Wullsgentlie der sich seinerzeit besonders um de A elhweit klärung der gegen die Untersuchung 10 den in den Dachauer Kriegsverbrechen en e zessen erhobenen Anschuldigungen ben hat, erklärte einem CND-Vertreter 1 bh Feststellungen des Untersuchungsausier ses des amerikanischen Senats, die Kom 5 sion habe einen merkwrürdigen Berid utgel stattet. Sie habe doch wohl den Aufteess habt, die Tatsächlichkeit jener Vorfäl untersuchen und zu diesem Zweck mungen in Landsberg und Schwäbisch vorgenommen. Wenn es nach dem K slonsbericht auch nur wenige Fälle gen sein sollten, in denen Mißghandlungen gestellt wurden, so könne man doch! von einer„Möglichkeit“ sprechen, wenn gar nichts festgestellt werden 50 S0 sollten die in Betracht kommenden gane der amerikanischen Justiz doch mit dem Verdacht der„Möglichkeit“ be werden. „Der Ausschuß“, s0 heißt es in de fiche l klärung Bischof Wurms weiter,„wende Panben, dann einer anderen„Möglichkeit“ u s der offenbar die Aufmerksamkeit des blikums von Vorfällen, wie sie zum* spiel in der Schrift des Münchner Reg anwalts Aschenauer zur Frage einer vision der Kriegsverbrecherprozesse Der 27 eidesstattliche Erklärungen festgestelllf abgelenkt werden soll. Der Bericht u ies von der„Möglichkeit“ des Bestehens umdglie Planes, durch Diskreditierung der à ati nischen Militärregierung den national föner! schen Geist in Deutslchand wieder zu Mes i800 ben unf sogar Deutschland in engere fits, L ziehung zur Sowietimion zu bringen. echte kemn man nur sagen, die Militärregl hat sich durch die Art der von ihr b und sie hat viel dazu beigetragen, den nuf nalistischen Geist neu zu beleben, Der um ve n del eithin Klagert „„ Dann, so erklären die Börsenbem 1 würden die geschliffenen und pole Steine wieder nach Belgien geschmigz um die Einfuhrsteuern zu umgehen d die enormen, in Deutschland erzielten sparnisse könnten diese Händler die ehrm heimischen Produzenten rücksichtslos uu pag bieten. kuerlick Die Aufsichtsbehörden der Diamant 0 E sen haben deshalb die Regierung gehe ndtene ihnen bei der Lösung dieses Diemme helfen, vermutlich durch verstärkte ie ten sie die Gesellschaft der Diamanthin dee 2 in London, die eine Art Monopolstellung e Kugel Verkauf von Rohdiamanten innehat 1 ft de diejenigen Händler zu verkaufen, die 15 Bedarf nachweisen können, damit Kontrolle über die Lieferung ausgeübt f, — Willen und Verbitterung hervorgerufen 1 es seien vielmehr seine Begleitumstend es täten Er h kerabge 1 ble 1 em fu Auf der Seite der Sieger 8 Nun, so meint man in anderen 70 con Deutschland werde es doch schnengg andstt Saarvolk verargen wollen, daß es 4 er d wirtschaftliche Chance, die zugle 4h ros europkische Perspektive gehabt 2. nutzen wußte. Was man in 8 1 1 dagegen als fatal empfinden könn 12 al höchstens, daß gewisse Reden nh bende Maßnahmen den Eindruck erweckt le kenden als habe sich das Saarvolk auf die 5 ahne Sieger„gerettet“, nachdem es„ 10 Preußentum vergewaltigt worden 0 5 Eine Bemerkung, die diesen n die Allllerten-Komples“ auflöst, macht get began sen Tagen der Leiter des daun ge Informationsamtes Albert Do 10 4 05 (Christliche Volkspartei, CVI). 1 in die Monatsrundschau seiner Partei b tverl aurück sprach, daß es für die CVE 5 42 merle lich gewesen sei, daß Deutschlan e. Fläch Partner bei dem Gespräch über 1 0 wäre. Man dürfe nicht erstaunt det sich nach der Konsolidierung dieses g deutschland dieser Partner un 55 41 spräch einschalten wolle. Das N realpolitische Ueberlegungen. . 1 Uche Anschluß grundsätzlich sei es, 1 MORGEN Seite 3 Ar, 220 Freitag, 21. Oktober 1949 — 49 5 Nr. — tion“ r Verfa utbarung 0 8„Gelh Haare: uber& Co., München, rauft sich die er möchte Braun& Co. in Köln bi 11 jefern, aber es soll wieder auf 9„ 5 er nicht weiß, wann Meyer unbelt Banburg und die anderen faulen Kunden en können, die immer noch so insol- gent tun. Zu all dem muß Huber noch einen en Vertreter für Norddeutschland be- 1 von dem er nicht weiß, ob er das ten wird, Was er in seiner Bewerbung so artig verspricht. Kann man dem Braun it geben, ist Meyer nicht doch schon Apieder flüssig, ist der„Verkaufskanone“ zu en? des fh 8 8 75 5 5 0 b allein könnte diese Fragen nie 1* obwohl sie für ihn das Ge- Mint bedeuten. Er wendet sich an eine fan buskunftei und weiß auf Anruf oder spä- Asten in drei Tagen für 5 bis 10 DM, Was r wissen muß. Huber könnte ebenso gut ber Mr. Grenn in Kapstadt oder sonst je- der westlichen Welt Bescheid nand in was etwa 15 DM mehr almech, eon türe. Und diese Auskunft stimmt! Auskünfte aus der östlichen Erdhälfte, l t sie hinterm Eisernen Vorhang liegt, ant mehr beschafft werden können. ist entlich die wesentliche Veränderung im 5 10 ſehrelten Apparat der Auskunfteien. dungen anonymer Riesenapparat 1 Seit den 40iger Jahren des vergangenen 8 8 J citgeschäfte erstmals in den USA 4. sachlich und systematisch gegen 8 tgelt und unterm Siegel tiefster Ver- 1 Beridh nl 1 4 Uwlegenheit das zu tun, was man bis da- 1 Halten getens bei persönlichen Geschäfts- Verte ſtenzen bekommen konnte: Auskünfte veck Vale die Lage von Firmen und Gewerbe- wwäbisckeſuedenden zu beschaffen. Bald über die lem Ram tonalen Grenzen hinaus konnte man alle genen bis vor einem Jahrzehnt um den gan- düungen n Fraball Bescheid einholen lassen. In n doch ien Westzonen bearbeiten heute neben eini- rechen Jen großen Handelsauslcunfteien auch eine erden haſſeihe sog. Privat-Auskunfteien Handels- amenden chen und Kreditauskümfte. Da dies beson- i2 doch Acre Zuverlässigkeit und Sachkunde erfor- keit balſdert, wurde auch nach Deklaration der Ge- perbekreiheit die Lizenzpflicht für gewerb⸗ g in der iche Auskunfteien aufrecht erhalten. Wenn wende denken, Wärtschaftsverbände und Abzah- beit au inesgeschäkte Auskunftsapteilungen unter- keit des ie zum“ ner Bes 9 o zesse stgestellts 5 1 a»biese neue große Sendeanlage wird es stehens eumöglichen, daß die Hörer im Rheintal der amen desentlich besser empfangen können als nationd sher!“ Mit diesen Worten machte der der 2u echnische Leiter des Süddeutschen Rund- 1 engere fils, Dr. Rupp, im Rahmen einer Presse- ringen. Nichtigung die Journalisten und Film- litärregten porter mit einer Einrichtung auf dem Ge- n ihr beifade Mühlacker bekannt, an der seit Juri diskredl arbeitet wird und die zu Beginn des kom- (merikane enden Jahres in Betrieb genommen wer- en, den Rien soll. Es handelt sich um den neuen 9251„ i Meter hohen Sendeturm, der von Spezia- 5 den von BBC Mannheim errichtet Der Reisende erblickt diesen gigantischen um von weitem schon von der Bahn und e n der Straße aus. Denn er beherrscht ſeithin die gesamte Landschaft. Ihm vor- Kagert liegt das Sendehaus des Süddeut- „aden Rundkunks, das wie ein Wunder von nen Kriegsereignissen nicht betroffen nd bol rde, wahrend der alte 190 Meter hohe 1 turm, der an der Stelle des jetzt zu gehen Aferchtenden Sendeturms stand, beim Ab- 1 im Frühjahr 1943 von der Deutschen 125 gun ermacht gesprengt wurde() 5 ntslos uf das Sendehaus gleicht zußerlich wie nuerlich einem Elektrizitätswerk. Einfache, Diamantiſ date Fassaden, überall die„vertrauenser- ung geben ſecenden“ Schilder„Vorsicht Hochspan- Dilemmas uns Lebensgefahr“! Schalttafeln und U auge ke aeltsche mi a e Wah e mit roten und grünen Signa bmele beten, große saubere übersichtliche mant enhallen und was vor allem für Ie Anlagen des unvorstellbaren Energie- olstelluub ſereugerg und verbrauch charakteristisch 1 1 i dle kast menschenleeren Räume. en, dle 9 halten, so können sie es, sofern es ohne Li- zenz geschieht, nur für den eigenen Bedarf tum. Die Auskunfteien führen umfangreiche Karteien, in denen Millionen Firmen, die es zum Teil gar nicht wissen, mit ihren für die Geschäftsbeurteilung wesentlichen Da- ten, Tatsachen, Zahlen und Reverenzen er- faßt sind. Tausende von Ermittlern und Gewährsmännern suchen dies geheime Wis- sen aktuell zu halten und stehen für spe- zielle Aufträge zur Verfügung, wobei Aus- künfte nur unter der Bedingung gegeben werden, daß Vertrauensmänner und Quel- len nicht genannt zu werden brauchen. Ein Herr, der alles wissen will So erscheint denn, sofern eine direkte Befragung nötig und erwünscht ist, bei Braun und Meyer ein Herr, der heikle Dinge wissen will, wie das Geschäft ginge, Wie hoch die Außenstände und Verpflich- tungen, die Geschäftseinlage seien, wie groß das Einkommen, der Umfang des Um- satzes und Warenlagers sei,„im Interesse sachgemäßer Auskunftserteilung“ und um „von anderer Seite zugegangene Informa- tionen nachprüfen“ zu können. Andere Herren erkundigen sich inzwischen bei Ge- schäftspartnern, wie Braun und Meyer zah- len, ob Waren verpfändet, Wechsel geplatzt seien und wie überhaupt Meyer und Braun lebten, ob sie tüchtig und kreditwürdig Wären. Nicht unwichtig ist auch, ob eie Erbschaft zu erwarten ist. Im übrigen sind weitere, allgemeine Daten des Geschäfts schon aus Presse mitteilungen, der Bilanz und vertraulichen Nachrichten der Indu- strie- und Handelskammern, dem Grund- buch, Handels- und Güterrechtsregister und Publikationen der Amtsgerichte gegeben: wann und wo die Firma gegründet wurde, Wer ihre Teilhaber sind, wer Grundeigen- tum besitzt, in welchem Zustand und wie hoch belastet, ob Wechsel zu Protest glrz- gen, ein Offenbarungseid geleistet, Kon- kurs gemacht, verglichen oder liquidiert Wurde. Auch die Zahl der Beschäftigten, die maschinelle Einrichtung und ein festes Einkommen sind schnell festzustellen. Das haben die meisten Auskunfteien schon durch Fragebogen ermittelt. „„ und auch erfährt! Die Herren fragen taktvoll, doch uner- bittlich und erfahren auch meistens, was Mannheimer montieren in Mühlacker 5 Der 273 m hohe Sendeturm des Süddeutschen Rundfunks vor der Vollendung Draußen aber, einige hundert Meter entfernt, sitzen in schwindelnder Höhe die Mannheimer Monteure und bringen die letzten„Verspannungen“ an dem langen Mast an, der eine zylindrische Form hat. Diese Verspannungen werden in 235 Meter Höhe am Turm befestigt und zu den 220 Meter vom Turm entfernten Pardunen ge- führt. An den 145 Meter vom Turm ent- ernten Pardunen sind die Verspannungen in 80 und 145 Meter Höhe befestigt. Der Zylinder hat einen Durchmesser von 1,58 Meter und ist aus drei gewölbten Blechen, die 3,20 Meter hoch sind, zusam- mengeschraubt. Der Mast besteht aus zwei Teilen: bei 160 Meter ist er durch eine Iso- lationsstelle unterbrochen. Darauf aufgesetzt sind weitere 94 Meter. Unabhängig vom Sendemast wird darauf eine Ultra-Kurzwel- len-Antenne aufgesetzt. Diese neue An- tenne wird als selbststrahlender senkrech- ter Mast aufgebaut, in dessen Inneres Leitern mit Rückenschutz eingebaut werden. Auf 1050 Sprossen kann man zur Spitze kommen. Das Gesamtgewicht beträgt etwa 270 Tonnen, wobei 20 Tonnen für Winddruck mit eingerechnet sind. * Noch sind die Arbeiten nicht vollendet und die Mannheimer Spezialisten haben alle Hände voll zu tun, um den Turm bis Februar„sendeklar“ zu machen. Damit wird dann auch den Hörern des Bereiches Mannheim ein besserer Empfang der gesamten Sendungen des Süddeutschen Rundfunks gewährleistet sein. E. E. damit 0 5 55 55 7 III 1 LIS LETZTE Sro 1 15 E 0 EIN ABENTFUERROMAN VON HEINRICH RUM PFF Copyr let 149 by Verlag des beeckhasses Tempelhef, Berlin W 5 30. Fortsetzung allen Gedanken und 5 hilflos 2* hatte das T 1 entrückt, den Buckel des schotterbelegten mstäncz ſdenabgesetgt, D granitsctrwarzen Weges weiter und weiter de bleiche Gefährtin, die bestimmt von ansteigen. sie hörte das Gestein unter den ger lem furchtbaren Gerüttel ebensolche Kopf- Rädern knirschen und hinter ihnen gefähr- ren Kis aumerzen bekommen hätte, hätte sie sie nicht lich prasselnd zu Tal stürzen. aber wenn ren hon gehabt, auch nicht deshalb, weil die sie auch nicht ahnte, wohin es gehen sollte werte lendstraße nun weit hinter ihnen lag, auf— John Gill ernst, schweigsam, verbissen es la ger die mehr geahnten als erkennbaren über dem Rad neben ihr, strömte eine uglelen hertolger, zweifellos abgehangen, in den solche Sicherheit aus, daß sie ein unange- t 1 rden Raum sausten, sondern ganz einfach nehmes Angstgefühl wie etwa beim An: Deubseee Weges wegen: in nerzbeklemmender rucken eines Fahrstunis bald überwand. N 1 5 alheit stieg er auf unheimlich rut- Um so schlimmer traf es sie am Ende der i hi bunden, minter den Reiten zu Tal pol- Fahrt. f eckt„pindem Schotter wie ein Hasensteig am Plötzlich war die Wand des Bahndamms die Sele Bamdamm schräg empor fort, verschwunden, wie verschluckt— 1960 9 3— sie waren oben auf ihr angelangt. Und n bei- Minuten? EWig keiten? 5 7 Unvergeßlich! 0 ichte in 0 Die Steilkahrt hatte fast ohne Uebergang arlndſ, 8 Links war die jetzt mehr gelb- 17 mes denn schwarze Wand des Bahn- r ge dle 5 bedrückend nah, stieg mit ihnen eien aich ane rechts blieb die Prärie schnell better e wencwruchs an zu einer braungrünen, 0 4 0 5 ais schräg geneigten riesengroßen er einah n der Nahe mit rundem Buschzeug in, W. 3 g b fe hupkt, 18 1 mit startbereiten Ballons be- „ i Lerne goldleuchtend mit ihren a0 anderern: die vorhin verlassene e kachuch bi, 0s einen fahlweigen Strich ö is in die Unendlichkeit. Vor sich m eit. Vor 8 Rahmen des Frontfensters sah Liza, Liza konnte es anfangs nicht fassen. Schrie dann halblaut auf vor Entsetzen: Vor dem Wagen, direkt vor dem Kühler, keine zehn Fuß vor ihm, gähnte das Nichts! Leerel Abgrund! Ein ungeheures Tal dehnte sich tief unter ihnen, unübersehbar, von einem Fluß durchströmt, der aus endlosen Fernen kam, um in endlose Fernen zu fließen, dessen flache, geröllübersäte, weit gedehnte Ufer ein Hochwasserbett von unvorstellbarer Ge- kährlichkeit andeuteten. Tief in die sonst flache Prärie hatte sich dieses Flußbett seit Urzeiten eingegraben, aber 80 unvergleich- lich gewaltig es war— es hatte doch seinen Kann Mr. Grenn 15 Kapstadt zahlen? Ohne feinmaschiges Auskunfteien-Netz wäre das moderne Wirtschaftsleben stark gehemmt sie wissen wollen, entweder direkt oder in- direkt. Der„Beauskunftete“ weiß, daß die Gegenprobe gemacht wird, daß es sich lohnt, mit einer„guten Note“ und dem, was man selbst gern beachtet wissen möchte, in der Kartei zu stehen und daß eine ver- weigerte Auskunft— auch eine Auskunft ist, die vermerkt und weitergegeben wird. Tatsächlich bedeuten die umfangreichen, internen Kenntnisse, die sich eine Auskunf- tel von der wirklichen Geschäftslage ver- schafft, eine Macht, die respektiert und ver- antwiortungsbewußt gehandhabt sein will. Deshalb werden die Auskünfte, die die In- stitute gegen Entgelt weitergeben, ihnen zuvor vom den Befragten, wenn nicht im- mer gern, so doch gratis erteilt. Nicht ohne Stolz erklärt ein führender Betrieb:„Bei dem großen Geschäftsverkehr unserer Aus- kunftei erscheint es nahezu ausgeschlossen, daß es uns unbekannt bleiben sollte, wenn ein insolventer Schuldner wieder in den Besitz von Mitteln gelangt.. Man wird aus naheliegenden Gründen gerade an uns rascher zahlen!“ Und für Incasso bereits ausgeklagter Forderungen werden 15 Pro- zent Erfolgsprovision verlangt, neben den Gebühren. „Unverbindlich und diskret“ Wer falsche Auskünfte gibt, haftet nach dem Gesetz für den Schaden und kann evtl. auch wegen Verleumdung bestraft werden. Zwar kann ein Verschulden nur schwer nach- gewiesen werden, aber auch ohne dies Würden die Auskünfte nach bestem Wissen und Gewissen gegeben werden, denn Zu- Verlässigkeit und Objektivität gehören zu den Fundamenten des Gewerbes. Dennoch wird für die Richtigkeit der Auskunft keine Gewähr gegeben. Wenn es sich auch von selbst versteht, daß Tatsachen und Zahlen Zz. B. aus behördlichen Eintragungen richtig übermittelt werden, so sind doch Urteile der Gewährsmänner, daß der Angefragte „angesehen und tüchtig“, sein Geschäfts- gang„langsam“, seine Zahlumgsweise „schleppend“ und„noch eine Erbschaft zu erwarten“ sei, nur von bedingtem Wert. Auskünfte haben auch nur Wert, wenn sie dem neuesten Stand entsprechen, aber weiß man, ob nicht gerade gestern Braun und Meyer 50 000 DPM gestohlen oder ein- gefroren sind? Keine Auskunftei kann das Risiko tragen,„das mit der Verwendung von Angestellten, Vertrauensmännern und sonstigen Quellen verknüpft ist“. Im übri- gen hat der Auftraggeber die Entschlüsse, die er auf Grund einer Auskunft faßt, selbst zu verantworten. Die Männer, die alles wissen, legen Wert auf Diskretion, und der Auftraggeber, dem nachgewiesen würde, daß er die ihm ver- kaufte Auskunft weitergegeben hat, ist in jedem Fall zu einer Konventionalstrafe von 100 DM. und evtl. zum Ersatz der Kosten und des Schadens verpflichtet. Zur Diskre- tion der Handelsauskunfteien gehört auch, daß sie von Behörden, z. B. Finanzämtern, keine Aufträge entgegen nehmen. Geldnot- Konjunktur In der Geldtfülle der letzten Reichsmark jahre bestand für Handelsauskünfte wenig Interesse. Je mehr aber Produktion und Handel wieder Kredit in Anspruch nehmen mußten, desto größer galt es, die Kredit- Würdigkeit zu prüfen, und insolvente Schuldner dahin zu überwachen, ob sie Wieder zahlen können. Was die wieder stärker einsetzenden Abzahlungsgeschäfte mit Käufern ohne festes Einkommen anbe- trifkt, so ist heute in den meisten Fällen die Auskunft einer Auskunftei im Verhält- nis zum Kreditbetrag noch zu teuer, doch wird eine Anpassung des Tarifs erstrebt. Der weitaus überwiegende Teil der größe- ren Kreditgeschäfte aber kommt erst nach einer Auskunft zustande, womit die volks- würtschaftliche Funktion und Unentbehr- lichkeit des Auskunftswesens nachgewiesen ist, dies besonders in einer Wirtschaft, die krisenhaft und risiko- belastet ist. Dr. C. H. Wege Meister gefunden: Kraft und Intelligenz des rastlosen Menschengeistes hatten es be- zwungen. Zur Linken begann eine Brücke, eine schmale, schier endlose Eingleisbrücke, die sich auf unzähligen seltsam dünnen, immer länger werdenden Stelzbeinen über den Abgrund hinwegtrug und drüben, jen- seits des Flußbettes, im Grün eines niedri- gen bergaufkletternden Waldes verschwand. John war an seiner Seite schnell aus dem Wagen gestiegen und öffnete jetzt den Schlag vor Liza.„Kommen Sie!“ befahl er ruhig. Liza erschauerte. Sie sah nicht das hin- reißend schöne Gemälde vom Blau des Him- mels, vom Rotgold der bereits tiefstehenden Sonne, getragen vom flimmernden Weiß des Ufersandes, von dem grünsilbern schim- mernden Band des Flusses, von bizarren Felsblöcken und wie von Gärtnerhand be- schnittenen Rundgebüsch— sie sah nur den Abgrund. Der Wagen mit ihr schien zu schweben wie die Kabine einer unheimli- chen übermenschlichen Luftschaukel. Sie hatte das Gefühl, beim ersten Schritt auf das bröckelige Gestein abstürzen zu müs- sen, sie konnte nicht begreifen, daß der Wagen fest und unverrückbar stand. Doch unter Johns zwingendem Blick stieg sie aus. Seine Hand war da, eine feste, breite, Zu- versicht ausströmende Manneshand. Auch sein Arm war da, hielt sie, Liza spürte einen ruhigen unpersönlichen Druck, der sie, ob sie wollte oder nicht, voranzog bis dicht an das tödliche Tal vor ihren Füßen. Flüch- tig erkannte sie von dort. Eine ins Nichts hinausragende Brückenruine war es, ein ehemaliger Brückenkopf, auf dem sie stan- den. „Diese alte Brücke wurde vor etwa sechs Jahren von einem furchtbaren Zyklon zer- stört“, erklärte John Gill mit der gewand- ten Ausdruckslosigkeit eines Museumsfüh- „Hier spricht der Rheinfunk“ Die Empfangs- und Sende- Apparatur des Rheinfunks im Steuerkäuschen des Bootes BH I,. die am 19. Oletober dem Verkehr übergeben wurde.(Siene Berichte im„Morgen“ vom 20. Oktober) Foto: MM Leix Neues Wahrzeichen Stuttgarts Ein riesiger Gaskessel Stuttgart.(Eig. Ber.) Mit Staunen verfol- gen die Stuttgarter und die Bewohner des mittleren Neckartales, mit welchem Tempo im Gaisburger Gaswerk der neue Gaskessel, einer der größten der alten Welt, täglich um 1.30 Meter in die Höhe wuchs, um jetzt mit seinen 104 Metern das weitaus höchste Bau- Werk von Stuttgart und Umgebung zu sein Weit beherrscht der klobige Turm das Nek- kartal, ein eindrucksvolles, wenn auch kein sehr schönes Wahrzeichen der Stadt. Aber insgeheim gestehen die Stuttgarter, daß sie seinen 1926 erbauten und während der Kriegsjahre zusammengeworfenen Vorgän- ger doch ein wenig vermißt haben. Zwar ist der neue Gasturm mit seinen 104 Meter Höhe, seinen 67 Meter Durchmes- ser und seinen 300 000 Kubikmetern Inhalt nicht— wie immer wieder irrtümlich be- hauptet wird— der größte Gaskessel der Welt. In den Vereinigten Staaten von Ame rika stehen einige mit über 400 000 Kubik- meter Fassungsvermögen, aber für die näch- sten acht Wochen hat er zusammen mit einem Duisburger„Kollegen“ die Ehre, in Deutschland und Europa wenigstens der respektabelste zu sein. Aber schon bis Ja- nuar nächsten Jahres hofft die MAN— die den Stuttgarter Gasturm so vorfabrizierte, daß er in knapp achtzig Arbeitstagen auf- gebaut werden konntée— einen 347 000 chm großen Kessel in Oberhausen fertigmontiert zu haben. b 3 ˙ Am 1. November soll der im Volksmund „Rote Helene“ genannte Gaskessel zum ersten Mal mit Gas gefüllt werden. Bis dahin wird auch der Außenaufzug funktio- nieren. Bisher mußten die 120 Arbeiter und Ingenieure rund 500 Stufen auf den um den Turm führenden Eisentreppen erklimmen, bis sie 94 Meter über der Erde auf das „Dach“ des Riesen kamen. Leicht gewölbt, umfaßt die kreisrunde Fläche 3500 Quadrat- meter, während die Gesamtoberfläche auf über 53 000 Quadratmeter berechnet wurde. Ohne nennenswerte Unfälle verlief die Montage der 2 800 Mantelbleche aus 4,5 mm starkem Stahlblech, wozu über 1,1 Millionen Nieten gebraucht wurden; alle drei Zenti- meter sitzt eine Niete. Sein Gewicht? Nur 250 000 Zentner, ohne die dem Gas den nötigen Druck gebende Dichtungsscheibe, die mit einer Teerölflüssigkeit gegen die Be- hälterwand abgedichtet wird. Diese Scheibe allein wiegt über 9000 Zentner, wozu noch 10 000 Zentner Betongewichte zur zusätzli- chen Belastung kommen. Sollte trotzdem aber einmal Gas ausströmen, so kann dies durch die Oeffnungen des charkteristischen Aufbaues auf der Mitte des Turmes ent- weichen. „Sie riß einen Zug mit in die Tiefe, Lokomotive, Packwagen, vier Personenwa- gen. Sozusagen schwach besetzt: Neben acht Mann Zugpersonal nur mit einhundert- Ters. siebenundzwanzig Menschen, von denen kein einziger die Katastrophe überlebte. Insgesamt wurden einhundertfünfunddrei- Big Menschen etwas schroff den Aufgaben entzogen, die das Leben wohl auch ihnen gestellt hatte, und die sie, wie man anneh- men darf, wohl recht gern noch erfüllt hätten.“ a Er schwieg. 5 Liza hatte seine Absicht schnell erkannt. Sie fühlte sich gedemütigt und empörte sich in einem Winkel ihres Herzens über die simple schul meisterliche Methode, mit der ihr— ihr, Liza Gambleen!— jemand lehren wollte, was das Leben wert war! Das Leben, das Aufgaben stellte, das die Mühe vor den Erfolg setzte, das nur im Streben Erfüllung schenkte und wie derglei- chen wohlfeile Lehren mehr hießen! Das Leben, das ebenso gleichgültig die besten Herzen ohne den Bruchteil eines einzigen kleinen Milliönchens dahinvegetieren ließ, Wie es die Millionäre ohne den Lichtstrahl eines einzigen edlen Herzens dahinvege- tieren ließ. Angesichts des un wahrscheinlichen Bil- des, dessen Schönheit ihr vor seiner läh- menden Gewalt noch nicht aufgegangen War, vor der vielleicht guten Absicht eines vielleicht anständigen fremden Men- schen stieg eine solche Bitterkeit in der Frau auf, die das Dasein bisher um alles Schöne betrogen hatte, indem es, allem An- schein und tausend Druckberichten nach, das„Füllhorn des Glückes über sie aus- schüttete“— nur mühsam konnte sie sich beherrschen, nicht hemmungslos aufzu- schreien. 4 Aber trotz all dieser tiefen Empfindun- gen, aufrührerischen Wallungen war so viel Aber noch ist es nicht ganz soweit. Noch immer werken die Arbeiter in seinem rabenschwarzen Innern unter der 90 Meter über ihnen schwebenden Dichtungsscheibe; noch pfeift ein gasfreies Lüftchen um das Haupt der„Roten Helene“ und noch ste- hen diskret zwei Holzhäuschen mit ausge- schnittenen Herzen an der Tür im Wind- schatten des„Aufbaus“— hundert Meter über den Dächern der Stadt: Wie man sieht, hat die vorsorgliche Bauleitung in An- betracht der fast 500 Stufen auch in dieser Hinsicht alles getan, um jedweden„Kata- strophen!“ weitestgehend vorzubeugen Polizeispitzel beim Raubüberfall Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Wegen schweren Raubes verurteilte das Stuttgarter Schwur- gericht den 27 jährigen Friseurgehilfen Reinhold Dieringer zu vier Jahren und seinen Helfer, den 34jährigen Kaminski, zu zwei Jahren Gefängnis. Die beiden hatten am 1. Juni dieses Jahres einen Kassenboten in den Straßen Stuttgarts niedergeschlagen und ihm die Geldtasche mit 40 000 DM entrissen. Der Fall hatte in der Stuttgarter Offentlichkeit lebhafte Dis- kussionen ausgelöst, da die Polizei von dem geplanten Uberfall in Kenntnis gesetzt wurde und erst eingriff, als der Kassenbote blutüberströmt am Boden lag. Bei der zweitätigen Verhandlung stellte sich heraus, daß es sich bei dem Fahrer des Kraftwagens, den die Täter bei ihrem Uberfall benutzten, um einen Spitzel der Stuttgarter Kriminalpolizei handelte. Dieser hatte sich den beiden Tätern mit den Wor- ten,„er sei zu jeder Schandtat bereit“, zur Verfügung gestellt. Der Spitzel begnüg⸗ te sich aber nicht damit, die beiden Ver- brecher auszuhorchen, sondern ermunterte sie noch, als sie den Plan aufgeben wollten, zu der Tat. Als Dieringer resignierte, schrie der Spitzel ihn an: Los, sei kein Feigling, schlag ihn endlich nieder!“ Da- durch habe sich Dieringer, wie er vor Gericht erklärte, an seiner Ehre gefaßt ge- fühlt und sie zur Tat geschritten. Die Stuttgarter Polizei verfolgte seinerzeit am Uberfalltag die beiden Täter mit Hilfe von Funkwagen quer durch die Stadt. Auch der Uberfall selbst spielte sich„unter Polizei- aufsicht“ ab. erbärmliche Furcht und Schwäche in ihr, sie vermochte nicht. den starken schützenden Arm des fremden Mannes loszulassen. Auch zu sagen vermochte sie nichts. Später erst erinnerte sie sich in merkwürdig verkehrter Scham: nicht ein einziger Gedanke war in ihr gewesen, sich loszureißen, drei, vier Schritte zu tun, sich hinunterzustürzen in das Nichts, das für sie ein Sinnbild des Lebens war! Nachdem eine Zeitlang nur der warme, doch belebende Wind gesprochen hattè, der aus der Tiefe einen würzigen Duft nach Thymian und Wacholder und Wolfskraut mit heraufbrachte, deutete John Gill auf die Brücke.„An dieser Unglücksstätte haben die Menschen ihren Wagemut bewiesen. Sie haben über die Vernichtung triumphiert. So trivial es sich anhört— das Leben hat gesiegt.“ „Ich habe dran mitarbeiten dürfen, vor drei Jahren“, setzte er nach kleinem Zögern einfach hinzu. Liza preßte die Lippen zusammen. Wie sie ihn haßte in diesem Augenblick! Welche Banalität aus ihm sprach! Sicher ein uner- hört simpler Mensch, versuchte sie sich ein- zureden, Und ihr Arm zitterte in dem seinen. Ueber die Brücke kam ein kleines Ge- fährt. Liza wurde darauf aufmerksam, Weil John Gill angestrengt hinüberspähte. Ein Zug war es nicht. Ein Triebwagen? Nein! Ein Auto? Sie begriff es nicht: es war doch eine Eisenbahnbrücke. Erst als das Gefährt geräuschlos nähergeglitten war, so als würde es an einer unsichtbaren Schnur herange- zogen, erkannte sie: eine Draisine. Eine motorisch betriebene Draisine mit der dun- kelblauen, etwas derb geformten Karos- serle eines Autos. 77573 1 3 1 5 dees een eee ee 5 3 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Freitag, 21. Oktaber 1949/ Bei der Buhn scheint nicht alles im richtigen Geleis Leidenschaftlicher Protest gegen Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden vom Ausbesserungswerk Schwetzingen in einer stark besuchten Demonstra- tionsversammlung gestern vormittag in der Kantine des Bahnbetriebswerkes Linden- hof haben die Delegierten der Gewerk- schaft der Eisenbahner Deutschlands, Un- terbezirk Mannheim, scharf Stellung ge- nommen zu der fristlosen Entlassung des ersten Betriebsratsvorsitzenden des Eisen- bahn— Ausbesserungswerkes Schwetzingen, Dieser war nach den Ausfüh- rungen der Gewerkschaftsfunktionäre des- halb fristlos entlassen worden, weil er in Betriebsversammlung gesagt habe, dag„ein Abteilungsleiter sich die boden- lose Frechheit erlaubt hat, ein Betriebs- ratsmitglied in seiner Tätigkeit überwachen Kemptner. einer Zu lassen.“ Stadtrat Kober als Vertreter des Orts- ausschusses Mannheim des Gewerkschafts- bundes Württemberg Baden nannte die „Mschenschaft innerhalb der Bahnverwaltung“ und versprach, daß der Ortsausschuß Mannheim alle Industriever- bände mobilisieren werde, falls es den Ge- den entlasse- nen Betriebsratsvorsitzenden auf dem Ver- Entlassung Kemptners die einer reaktionären Clique Werkschaften nicht gelänge, handlungsweg zu rehabilitieren. Eine einstimmig angenommene Reso- lution bringt die Auffassung der Delegier- ten zum Ausdruck, daß die Worte„boden“ lose Frechheit“ nicht als persönliche Belei- digung aufzufassen seien, sondern daß damit die von dem Abteilungsleiter ange- wandte Arbeitsmethode gemeint gewesen sel. Die Delegiertenkonferenz sei weiter der Meinung, das Werkdirektor Schlag- kamp bzw. die Eisenbahndirektion in Stutt- gart ein Exempel an einem ,unerschrocke- nen Vertreter der Arbeitnehmerschaft“ hätten statujeren wollen. Eisenbahnober- rat Schlagkamp habe 14 Tage nach dem Amtsantritt des neugewählten Betriebsrats gesagt:„Mit diesen beiden(Kemptner und dem zweiten Betriebsratsvorsitzenden) Werde ich fertig werden!“, die Entlassung Kemptners veranlaßt und damit nicht nur gegen das Kontrollratsgesetz Nr. 22, son- dern auch gegen das Gesetz 708 der Regie- rung des Landes Württemberg-Baden über den Kündigungsschutz der Betriebsratsmit- glieder verstoßen, weil der begründete Verdacht bestehe, daß Kemptner nicht in seiner Funktion als Angestellter oder Ar- beiter, sondern als führendes Mitglied des Betriebsrats entlassen worden sei. Die Ehrliche Bemühung um die Sozlalfragen in Mannheim Für Winterbeihilfe stellt die Stadt 300 000 DM bereit Was man von der gestrigen Sitzung des Sozialausschusses mit nach Hause nehmen konnte war das Gefühl, daß die sozialen Belange der Mannheimer bei der Stadtver- Waltung in guten Händen liegen. Es gibt Fälle, in denen die Sozialpolitik Mann- heims im Vergleich mit anderen Städten geradezu bahnbrechend genannt werden kann. Mit umso größerem Bedauern nahm das Gremium einen Erlaß des Innenministe- riums zur Kenntnis, nach dem laut Militär- reglerung eine Freilassung der Rentenver- besserung nach dem Sozialversicherungs- Anpassungsgesetz von der Anrechnung auf die Fürsorgebezüge nicht möglich ist. Seinerzeit war vom Mannheimer Stadtrat der einstimmige Beschluß gefaßt worden, wenigstens die kleineren Renten von der Anrechnung auszunehmen. Den Sozialrent- nern aber wird mit der einen Hand wieder weggenommen, was ihnen mit der anderen Segeben wird. In Mannheim soll die An- rechnung ab 1. November e Werden. Nach dem Vorschlag von Städt- direktor Schell ist beabsichtigt, die dadurch freiwerdenden Gelder in Höhe von 125 000 DM für Nebenleistungen an Minderbemit- telte in Form von Hausrats-, Bekleidungs- und Möbelbeihilfen zu verwenden, wobei die Sozialrentner besonders berücksichtigt wer⸗ den sollen. Ein von der KP- Fraktion eingereichter Vorschlag für Gewährung einer Winterbei- hilfe an Empfänger öffentlicher Unterstüt- zung traf mit den Vorbereitungen, die die Stadtverwaltung zu unternommen hat, zusammen. Insgesamt sollen 300 000 DM zur Auszahlung von Win- terbeihilfen an Fürsorgeempfänger, Sozial- rentner und auch an Minderbemittelte, die diesem Zweck bereits sätze nicht übersteigt, ausgezahlt werden. An Brennstoffbeihilfen sollen bei Zugrunde- legung eines Kohlenpreises von drei Mark pro Zentner erhalten: Alleinstehende 18, Eheleute ohne Kinder 24, Ehepaare mit einem Kind 30, mit zwei bis drei Kindern 36, und an Familien mit vier und mehr Kindern 42 Mark, Die Kartoffelbeihilfen belaufen sich bei Annahme eines Verbrau- cherpreises von sieben Mark pro Zentner auf 14 Mark für alleinstehende Personen, 21 Mark für kinderlose Ehepaare, 28 Mark für Familien mit einem Kind, 35 Mark für Familien mit zwei, 42 Mark für Familien mit drei, 49 Mark für Familien mit vier und 56 Mark für Familien mit fünf und mehr Kindern. Aber auch durch Einrichtung von insgesamt 16 bis 17 Wärmehallen in allen. Stadtbezirken soll! den FHilfsbedürftigen über den Winter hinweggeholfen werden. Bei der Festlegung der Fürsorgerichtsätze war die Stadt Mannheim über den Satz von 25 bis auf 28 DM für Haushaltsangehörige über 16 Jahre hinausgegangen. Ein nach- träglicher Antrag wurde nun von Karlsruhe abgelehnt. Der Sozialausschuß will sich je- doch damit nicht zufrieden geben, sondern nochmals Verhandlungen in die Wege lei- ten, aber bis zum endgültigen Entscheid die bisherigen(höheren) Richtsätze weiter zah- len. Der Ausschuß will in seiner nächsten Sitzung die Frage aufrollen, ob und welche finanzielle Unterstützung die Stadt Mann- heim für das Kreiskinderheim in Laden- burg zur Verfügung stellen kann, 70 bis 80 Prozerit der dort untergebrachten Kinder stammen aus Mannheim. Auf Anfrage von Stadträtin Maurer(SPD) teilte Schell noch mit, daß sich das Gremium bei einer seiner nächsten Zusammenkünfte mit der beab- Delegiertenkonferena bedauerte,„daß der Personaldezernent der Eisenbahndirektion Stuttgart nur einseitig den Anschuldigun- gen des Werkdirektors gegen den Betriebs- ratsvorsitzenden Rechnung getragen und kurzerhand einen unserer besten Gewerk- schaftsfunktionäre zur fristlosen Entlassung gebracht hat.. ohne vorher Kemptner oder andere, an der Betriebsversammlung teilnehmende Gewerkschaftsfunktionäre zu hören“. Es wurde einstimmig gefordert die fristlose Entlassung Kemptners rück- gängig zu machen und Kemptner mit allen tariflichen Rechten als Arbeiter und Be- triebsratsvorsitzenden wieder einzusetzen und Werkdirektor Schlagkamp, der den „Wirtschaftlichen Frieden“ in einer hundert- Prozentig organisierten, einmütig hinter Kemptner stehenden, nahezu tausend Be- dienstete umfassenden Belegschaft“ gefährde, mit sofortiger Wirkung zu versetzen und eine Vollsitzung der Bezirkspersonalver- tretung einzuberufen. In der Entschließung heißt es weiter, die Delegiertenkonferenz erwarte zuversichtlich die Unterstützung der Einheitsgewerkschaft, um künftig derartigen„gröblichen Verstö- Ben und nazistischen Methoden ein für alle Mal eine Ende zu bereiten.“ Der„Fall Kemptner“ sei für die ganze Gewerkschafts- und Betriebsrätebewegung von grundsätz- licher Bedeutung und könne für die Arbeit- nehmerschaft von unabsehbaren negativen Konsequenzen sein, wenn die Gewerkschaft ihren Standpunkt in der Hauptverwaltung nicht durchzusetzen in der Lage sei. Hermann Siebig, Vorsitzender des Un- terbezirks Mannheims der Eisenbahnerge- Werkschaft, meinte, die Entlassung Kempt- ners sei als eine gegen die Gewerkschaft gerichtete Maßnahme zu betrachten. Zahlreiche weitere Delegierte setzten sich ebenfalls uneingeschränkt und oft recht leidenschaftlich für die Interessen des entlassenen Betriebsratsvorsitzenden ein. Kleintierzuchtverein Waldhof 40 Jahre alt In diesen Tagen beginnt der Kleintier- zuchtverein 1909, Waldhof, sein 40jähriges Bestehen. Zeugnis von den züchterischen Leistungen der Mitglieder gibt ein Rund- gang durch die vereinseigenen Parkanlagen hinter der evangelischen Kirche in Waldhof, Wo sich in den einzelnen Stallungen aus- gezeichnetes Tiermaterial— Geflügel und Kaninchen— besten Wohlergehens erfreut, wird doch durch ständige Mitgliederschu- lung alles dafür getan und suchen doch die Mitglieder Idealisten aus Liebe zum Tier— sich gegenseitig in ihren Züchter- leistungen immer wieder anzuspornen. Eine Jubiläumsschau wird Anfang Dezember ab- gehalten werden. Aber auch das gesellige Beisammensein wird bei den Mitgliedern des Kleintier- zuchtvereins 1909 Waldhof gepflegt. Am kommenden Samstagabend wird das Jubi- läum im Lokal„Brückl“ auf dem Waldhof Im Jugendgericht: Tragödien unserer Tage Was ist stärker: Verzeihende, helfende Liebe oder drakonische Strafe Im linken Schloßflügel hat etwa alle 14 Tage das Jugendgericht seine Sitzungen. Dabei hat es der qugendrichter Dr. Herrel nicht ganz so einfach wie seine Kollegen von der Erwachsenen-Fakultät. Ein Fall von neun ähnlichen der letzten Zeit sei hier einmal geschildert: 33 Wochen war Walter hat nämlich bereits vier Vorstrafen. Es war Anfang März, als ihn drei Al- tere Freunde am hellen Mittag aufforder- ten, mitzugehen, es„gäbe was zu verdie- nen“. Einer der drei— inzwischen Verur- teilten— wußte, die Wohnung seines Lehr- i Aber Weil man ihn kannte, schickte er die ande- ren hoch, die dann mit einem Dietrich auch den Abschluß öffneten, zunächst zwei Fla- schen Schnaps und im zweiten„Gang“, an dem dann auch Walter teilnahm, Geld holen Walters Komplice, der ihn mit- geschleppt hatte, steckte einige Dinge ein, Walter nahm zwei Armbanduhren an sich, Zu zweien standen sie hinter der Türe, als der Komplice auf sie zuschlag, Walter den Mo- ment benützte, um die Tür aufzureißen und Minuten später waren alle meisters müsse ohne Aufsicht sein. Sollten. als plötzlich Schritte hörbar wurden. eine Hausgehilfin ins Zimmer trat, zu türmen vier verhaftet. Im Anklagetext hört sich das Ganze un- heimlich kriminell an, weit verständlicher jedoch, wenn es der Täter selbst erzählt. Ibe-Heilstätte Collinistraße müßte uusgebuut weldt falt Aber die Stadt sagt, sie habe kein Geld— und es stimmt Von medizinischer Seite ebenso wie aus Bevölkerungskreisen wird schon seit länge- rem für den Weiterausbau des Tuberkulose Krankenhauses in der Collinistraße plädiert. Das jetzige Tb-Hospital ist seit 1946 als Lungenkranken- Station den Städtischen Krankenanstalten angeschlossen. Durch FKriegseinwirkungen war es stark beschä- digt worden, und auch jetzt fallen noch das dritte Obergeschoß und die beiden Gebäude- flügel des zweiten Obergeschosses für die Aufnahme von Kranken aus. Zur Zeit können 104 Patienten beherbergt werden. Durch einen Ausbau könnte die Bettenzahl auf 160 erhöht werden. Der gewichtigste Hemmschuh für einen an und für sich gewiß nicht allzu kostspie- ligen Ausbau ist nach Mitteilung von Stadt- direktor Platen und Dipl.-Ingenieur Klim- mer die angespannte Finanzlage der Stadt. Außerdem fürchtet die Stadtverwaltung, dag ihr die dafür aufzuwendenden Mittel aus dem Wiedergutmachungsfonds möglicher- Weise nicht wieder ersetzt würden, da das Gebäude als früheres jüdisches Altersheim und Krankenhaus(später Polizeikranken- haus) unter jüdischer Vermögensverwal- tung steht. Als Argument führt der Ma- gistrat dann noch„die ungünstige Verkehrs- lage inmitten der Stadt“ an. in Untersu- chungshaft. Als er seine Tat beging, stand er gerade davor, 18 Jahre zu werden. Ein nächstes Mal käme also ein ordentliches Ge- richt in Frage und dazu noch die straf- schärfende Rückfallsbedingung, denn Walter Fyoche Der erzählt dann auch, wie er en f sich im Gefängnis Kopierstift ins em di zu bringen— er wollte nicht den den uns anderen verhandelt werden, was er. em Oe auch erreichte. Er sei zwar leicht ze Nerabri flußbar, aber strafrechtlich voll ven Wortlich, hieß es in einem median Gutachten. Die bei den Verhandlungen des qu gerichts immer anwesende Vertretern! städtischen Jugendamtes bedauerte, Walter nicht rechtzeitig erziehung gekommen sei, jetzt sei 05 spät. Richter wie Verteidiger lehnten auch ab, ihn jetzt noch in ein Erziehn heim zu bringen. Auch der Vater, der nächst einmal feststellte, er habe meh den Antrag auf Fürsorgeerziehung g Sohnes gestellt, was aber abgelehnt 90 b sei, War der Ansicht, daß nur die väter 6 strenge Hand ihn wieder zur Besinp bringen könne. Im Gerichtssaal reit sie zunächst einmal dem Sohn, den Richter aufgefordert hatte, seinen ra Vater um Verzeihung zu bitten— e N Tränen auf beiden Seiten und die% sicherung, ein anderes Leben beginnen wollen. Einen harten Ton brachte noch der trag des Staatsanwalts„Gefängnis auf h bestimmte Dauer“. Solche Methoden I Pr. Herrel jedoch entschieden ab, nat einen neuen Antrag von einem Jahr eh gegen und sprach sein Urteil: Sechs Mo Gefängnis— durch die erlittene Unt suchungshaft verbüßt. Walter durfte Hause.. Ob er den rechten Weg wiel findet? 1 Polizei Dozent Dr. med. Hahn und Median Dr. Mittermeier, Leiter der Tb-Fürsorge d Staatlichen Gesundheitsamts C nistraße aus. Auch die Verpflegung soll nach Aus gen von aus den verschiedensten Heilan ten kommenden Kranken im Collinistrabe lich, sondern auch in ausreichenden Meng den Kranken zur Verfügung stehen. Aulz dem wird gerade ärztlicherseits die Eignu des Gebäudes für die Unterbringung Lungenkranken unterstrichen mit der B gründung, daß es dort keine großen 81 Nachts sondern kleine Krankenzimmer gebe, ebe Oegeret 80 fließendes kaltes und warmes Wasze ener K genügend Toilettenanlagen und Bäder wie einen großen, jetzt hergerichteten Güde Ges ten, in dem noch eine Liegehalle zu errich obere ten wäre.. lücke. „Der Not gehorchend“, sei das Geböllf r ein 1946 teilweise als Tb-Krankenhaus instand Huerle gesetzt worden, sagt Stadtdirektor Platefbeute Leiter des Referates Wiederaufbau, Abe diese Not ist heute nicht geringer geg den. Im Stadt- und Landkreis Mannheh Sibt es insgesamt 2329 an offener Tube zwar nicht ständig unterstützt werden, sichtigten Einrichtung eines Bordells zu be- mit einem zünftigen Familien- und Tanz- Die medizinischen Stellen jedoch wären kulose erkrankte Personen, von denen deren Einkommen jedoch die Fürsorgericht- fassen habe. rob abend gefeiert. an einem Ausbau der Tuberkulose- Station nichrt Käserniert sind. 100 Fan 5b. Oktober starb plötzlich ESteliungen von U OBIHIEN 1 1 KaurekEsUch J und unerwartet mein lieber Mann, herzensguter Vater und Großvater, Herr Ludwig Fuß im Alter von 63 Jahren. Mannheim, Güterhallenstr. 10 5 In tiefem Schmerz: Frau Margarethe Fuß 2 und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, 22. Okt. 10949, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof re statt Karten! DANK SA GUN G Für die zahlreichen Beweise aufricht. Teilnahme sowie für die vielen Kranz- u. Blumen- bvenden beim Hinscheiden mei- nes lieben Mannes Wimelm Rings Ingenieur und allen, die ihm das letzte Seleit gaben, sage ich herazl. Dank. Besond. Dank Herrn Pfr. Scharte f. die trostreich. Worte sowie der Direktion u. Beleg- schaft d. Stahlwerk mm. A.-G. Mh.-Rheinau, Casterfeldstr. 200 Frau Therese Rings, geb. Ruf 2 Statt Karten! Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Slumenspenden beim Heimgang unserer Ib. Entschlafenen, Frau Christina Kayser sagen wir allen uns. innigsten Dank. Mhm.-Neckarau, den 22. 10. 49. Angelstraße 100. August Kayser u. Angehörige b 10 rir sci vo RR Einlagerungsobst lieferbar frei Haus, gut und preiswert nimmt entgegen: Jeden Donnerstag u. Samstag auf dem Hauptmarkt Firma Wilhelm Weber aus Unterschüpf/ Bauland gd Wonnzümmer Nußbaum poliert Schlafzimmer in Eiche Nur QAualitätsardeit! A. GRAMLICH Genehm. Baupläne mit Grundstück (Erbpacht) weit unt. Preis zu verk. Angeb. unt. Nr. 09481 an d. Verlag. 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Die große Zahl der Firmlinge verteilt sich auk die einzelnen Pfarreien des ganzen De- ats je nach Größe der Pfarrei mit 100 ES handelt sich dabei durchweg Schulkinder von etwa el Jahren aufwärts, denn die Firmung soll bach dem Wunsch der Kirche nur nach ent- prechendem Unterricht empfangen werden. in den ersten Jahrhunderten der Kirche and die Firmung unmittelbar nach der laufe statt, wie es auch heute noch in der A giechischen Kirche üblich ist, in der Früh- aurche wurde die Taufe allerdings erst den Mirpachsenen gespendet. Es sind denn auch een 200 Erwachsene jetzt unter den Mann- heimer Firmlingen gewesen. wie die Taufe kann auch die Firmung zur einmal empfangen werden. Seit dem echten Jahrhundert etwa ist auch für die krmung ein Pate vorgeschrieben, der dem krmlüng bei der Spendung des Sakraments f* Stadtnachrichten Hgeute: Rauchwaren und Schreibmaschine. am 19. Oktober wurde in einem Rauch- che Mo rengeschäft in der Bismarckstraße einge- pochen. Es wurden Zigaretten, Zigarren und An abek im Werte von 1300 DM sowie eine e greibmaschine gestohlen. Die Täterversuch- en iure Beute in Koffern davonzutragen. Ein Fachmann der Süddeutschen Bewachungs- Kezellschakt, dem die beiden Burschen ver- ſaächtig ersctnienen waren, benachrichtigte die polizei und stellte sie dann. Nach kurzem Handgemenge versuchten sich die beiden kinbrecher bei Eintreffen der Polizisten 77 79 ebzusetzen“. Dabei wurde einer von ihnen ur Strecke“ gebracht. Ein Teil der Rauch- paren und die Schreibmaschine— beides par in eine Ruine geworfen worden— onnten sichergestellt werden. Der zweite kinbrecher wird sich ebenfalls nicht mehr unge seiner Freiheit erfreuen, denn die i pollzei hat ihn auf Grund einiger Gegen- de gende, die er verlor, bereits identifiziert. „Brandstiftung? In Ludwigshafen-Edig- beim brannte dieser Tage ein Strohschober plötzlich lichterloh. Die Polizei vermutet, daß Brandstiftung vorliegt. n Rauhe Methode. Auf recht seltsame Art und Weise verschafften sich Einbrecher des ogen 80 fachts Zutritt zum Dürerhaus in der gebe, ehe Oegersheimer Straße. Sie durchbrachen mit g aeg ener Kreuzhacke das Mauerwerk, machten Bäder n gewaltiges Loch und schlüpften so in teten Gal die Geschäftsräume. Dort packten sie eine 2u erfichrabere Menge Bekleidungs- und Wäsche- ö ücde, insbesondere wertvolle Trachtenklei- zun er ein und verschwanden wieder durch das lauerloch. Der Gesamtwert der Einbruchs- dau. Ahe 5 2 guter Ophut: Königin Elisubeih zer Tuber denen, 0 eee Jon Neustadt nach Landau führt eine ſertliche Landstraße, eine Landstraße, die waön glatt, schön breit und nicht allzu steil L eine Straße also, auf der sich's als enzinkutscher? wundervoll„träumen“ At. Allerdings, wenige Kilometer hinter deustadt steht rechts an der Straße ein Saher grellgelber Blickfang in einem Win- gert der die Träume unterbricht. Es ist en riesiges Transparent, auf dem in arzer Schrift verzeichnet steht:„Resi- a der deutschen Weinkönigin 1949/50— kabetn I. von Diedesfeld“. Für einen dackeren„Journalisten“ gab's da nur eines: enn— rechts schwenkt, marsch. Nun stelle sich aber keiner vor, daß das h ganz einfach ging, zu Elisabeth I. von Deedesteld vorzudringen. O nein, Hoheit aa derzeit gewichtigen Strapazen gesell- dlattlicher Natur ausgesetzt, und es ist am Beispiel ausgesprochen ungeschickt, zen man auch noch Samstags angehatscht amt. Aber es gibt auch hier— und wo abe es das nicht— einen Weg, um in die munlttelbare Näne der„hochgestellten Lame. vorzudringen. Allen nachkommenden meryiewern sei es kund getan: der Weg art über einen der treuesten Diener des enzdorfes Diedesfeld, der seit Jahr- anten im Gemeindehaus ein- und aus- ät. Der interessierte Besucher beginnt ul mum zweckmäfkiger weise zuerst ein wis- b. chaktüches Gespräch über Fachfragen aanein baus, vor allem der Schädlings- 1 weten. Ueber dieses Thema führt 1 Weg zu Freund Leo Zeter, dem Besitzer uur erößten Weinbrennerei in Diedesfeld. c nach Wetterlage wird man dann ent- Leo Zeter:„Wir wollen getreulich für die ganze Pfalz werben die Hand auf die Schulter legt und fortan kür seine christliche Erziehung besorgt sein soll. In Mannheim versieht gewöhnlich der Religionslehrer des Firmlings, der ja auch den Firmunterricht erteilt hat, diese Paten- stelle. Wenn bei der Größe des Dekanats jeweils mehrere Pfarreien zusammengefaßt werden mußten, so nahm Weihbischof Dr. Burger sich doch überall die Zeit nicht nur zu einer Predigt, sondern auch nach der Firmung zu einer Aussprache mit Stif- tungsräten, Vereinsvorständen und Mitglie- dern des Laienapostolats. In allen zwölf Fir- mungsstellen aber war die überaus große Teilnahme der Pfarrgemeinden am Bischofs- besuch, der am Samstag in der Hl. Geist- kirche seinen Abschluß findet, ein eindring- liches Zeichen der Verbundenheit von Bischof und Mannheimer Katholiken. th Harter Schlag für den TSV Neckarau Am Mittwochabend wurde die Berufs- feuerwehr um 20.29 Uhr von dem Pförtner der Kabelwerke Neckarau telephonisch da- von verständigt, aus der Holzbaracke des TSV Neckarau an der Casterfeldstraße stiegen Rauchfahnen empor, die von einem Feuer herrühren müßten. Eine Minute später rückte die Berufsfeuerwehr mit einem Tanklöschfahrzeug aus, konnte nach Ein- treffen an der Brandstätte unverzüglich zum Löschangriff auf das in hellen Flammen stehende Gebäude übergehen, das Feuer löschen und nach kurzer Zeit wieder ab- rücken. Ein erneutes Aufflammen machte um 22.26 bis 23.08 Uhr ein nochmaliges Ein- greifen der Berufsfeuerwehr notwendig. Die Branddirektion nimmt als Brandur- sache fahrlässige Brandstiftung, eventuell durch unvorsichtiges Hantieren mit Feuer an und beziffert den Wert der abgebrannten Umzkleidebaracke des Turn- und Sport- vereins mit 250 DM, den Fahrnisschaden mit 50 DM. Ob in der abgebrannten Baracke Sportgeräte untergebracht waren und eben- falls dem Feuer zum Opfer fielen, ist noch nicht geklärt. nk Schöffenwahl für 1950%51 Als Urliste für die Schöffenwahl für die Wahlperiode 1950 und 1951 wird die Wäh- lerliste für die Wahl zum I. Bundestag der Bundesrepublik Deutschland vom 14. Au- gust 1949 zugrunde gelegt. Als Schöffen kommen jedoch Personen unter 30 Jahren und die durch Wegzug inzwischen aus dem Gemeindeverband Ausgeschiedenen nicht in Frage. Die Urliste wird in der Zeit vom 24. bis einschließlich 29. Oktober 1949(Montag bis Freitag von 8—12 und 13—16 Uhr, Samstag 8—12 Uhr) in der Adremazentrale des Städtischen Wahlamts in K 5(Kellerge- schoß, Eingang Stadtwerke) zur allgemei- nen Einsicht aufgelegt. Etwaige Einsprachen gegen Eintragungen in der Urliste sind dort anzubringen. Auch den zugelassenen poli- tischen Parteien steht ein Einspracherecht 2u. Wohin gehen wir? Freitag, 21. Oktober: Nationaltheater. 20.00 Uhr:„Fanny“; Ufa-Palast. 20.15 Uhr: Urauf⸗ führung„Wir können uns das leisten“(Apollo- Ensemble); Alster:„Gottes Engel sind über- All“. Capitol;„Abenteuer in der Südsee“. Palast:„Diese Nacht vergeß' ich nie“. Rosengarten, 20.00 Uhr: W. R. Allgaier spricht über Grönings Heiltätigkeit in Rosenheim. Samstag, 22. Oktober: Nationaltheater, 20.00 Uhr:„Die Bohéme“. Weiterhin veränderlich Vorhersage bis Samstag früh: Wechselnd, zum Teil stark be- Wölkt. Zeitweise auch etwas Re- gen. Höchsttemperaturen 15-17, Tiefstwerte 38-11 Grad. Schwache bis mäßige südwestliche Winde. Uebersicht: Das Nordmeersturmtief füllt sich nur langsam auf. Wir liegen innerhalb einer westlichen Störung an der Grenze zwischen wei- ter nördlich fließender Meereskaltluft und wär⸗ meren im Süden gelegenen Luftmassen. Die Mög- lichkeiten zur Ausbildung schwacher Störungen bleibt damit erhalten. Amt f. Wetterd. Karlsr. Pegelstand am 20. Oktober: Maxau 293( 1), Mannheim 121—, Worms 55(—), Caub 60( 1). Ludwigshufen im Spiegel des Diesmal gab es harte Strafen Einmal muß die Langmut des Gerichts ein Ende haben Wo Großstädte sind, dort ist leider auch das Laster in all seinen Spielarten zu Haus. — Georg O. und Franz J., zwei Männer in den besten Jahren, wurden am Mittwoch gefesselt aus der Untersuchungshaft dem Ludwigshafener Amtsrichter vorgeführt, weil sie im Juli 1949 gegen den Paragraphen 175 verstoßen haben. Beide Angeklagten gaben ihre widernatürlichen Handlungen zu. Kennengelernt hatten sie sich auf der Straße. Wie fast immer in solchen Fällen konnten die Angeklagten dem Gericht keinen Aufschluß über die Motive ihres Handeln geben. Beide sind verheiratet. Als strafverschärfend fiel beim Antrag des Amtsanwaltes der Umstand ins Gewicht, daß durch solche Menschen die Oeffentlich- keit aufs Außerste gefährdet sei. Als straf- J. von Diedesfeld 60 „Schllabbern“ und„Laboratorium“, ein Raum also, in dem in der Pfalz„geistig experi- mentiert“ wird. Anmerkung der Redak- tion: Alle Marmheimer Journalisten wurden bisher unverzüglich ins Schlabbaratorium geführt!). Leo Zeter ist der Beschützer und stän- dige Begleiter der neuen deutschen Wein- Königin. Als welterfahrener Mann hat er sich nicht nur Elisabeth I., sondern auch seinem FHeimatort in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Und, Was nicht zu verachten ist, die wirklich hübsche Elisabeth kann für die Dauer ihrer„Arnts- zeit“ jederzeit seine Wanderer Lukus- Limousine benützen. a f Kaum War das erste„Verzehle“ im Gang, als es gewichtig an die Tür pochte:„Seine Majestät— Elisabeth von Diedesfeld“, pol- terte eine tiefe Stimme. Und da kam sie auch schon hereingeschwebt, die blonde, ein wenig zlerliche, neunzehnjährige Elisa- beth Kuhn, die nun für ein Jahr„residieren“ wird. In der nächsten halben Stunde er- zählte sie uns dann in einer angeregten Unterhaltung von ihren ersten„Amts- tagen“. Unzählige Besuche hat sie schon empfangen: Den Bellemer Heiner, Lęopold Reitz, die Süwega-Mädels, Vertreter des Verkehrsvereins, die Landsknechte der Weinstraße, die Karnevalsvereine und tau- send andere Leute dazu. Von Haus aus ist Elisabeth ein echtes Winzermädel. Sie kann alle Arbeiten, die in einem Weinbau- betrieb vorkommen, selbst ausführen„Und mit Pferden kutschieren“:„Na, das ist nur eine Kleinigkeit Ubriges, um ein wenig aus der Schule während es mildernd wurde Georg O. sein reumütiges Geständnis angerechnet, da er über die An- klage hinaus sich noch in fünf ähnlichen Fällen schuldig bekannte. Der Antrag lau- tete auf ein Jahr Gefängnis für ihn und vier Monate für Franz J. Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich wies ausdrücklich darauf hin, daß gerade junge Menschen auf die Ver- führungskünste dieser Leute leicht herein- fielen. Dies sei um so bedauerlicher, als am gerichtsbekannten Treffpunkt solcher Ele- mente die beiden Uebernachtungsheime stünden, somit also zahlreiche Jugendliche ständig in Gefahr schwebten. Der Amts- richter hielt in Anbetracht dieser besonderen Umstände eine harte Strafe ebenfalls für angebracht und verurteilte die beiden zu elf, bzw. dreieinhalb Monaten. -àatzel Auch die Post baut auf Nachdem die Ruinen des einstigen Haupt- postamtes Ludwigshafen an der Ecke der Bismarckstraße bis auf die Keller funda- mente abgetragen sind, wird jetzt das be- nachbarte Postscheckamt. das den ausge- bombten Postbetrieb zum Teil mit aufge- nommen hat, von Grund auf instandgesetzt. Hohe Baugerüste umrahmen bereits seit einigen Tagen die Fassaden. die vom Erd- geschoß bis zum Dach neu verputzt werden. Aber dies ist nur die Verschönerung der Außenfront. Wesentlich umfangreicher sind die Wiederaufbauarbeiten im Innern des stark angeschlagenen Amtes. das seine Zer- störungen hauptsächlich infolge des Luft- bombardements auf das benachbarte Haupt- postamt erhielt. In den letzten zwei Jahren war zwar einiges wieder zurechtgeflickt worden; aber es blieb doch nur Stückwerk. Jetzt werden sämtliche Räume, Gänge und Treppen wieder instandgesetzt. Auch die Wein und essen Servelatwürste, Gansbraten sein einen dreiviertel Liter werktags am liebsten sonntags Harrfrf Seit einigen Tagen gehört zum engeren Gefolge der Königin Elisabeth noch der Kunstmaler Hannes Fritz, der aus München herbeigeeilt ist, um Elisabeth zu porträtieren. Er ist ein oller Ludwigs hafener, seine Wahlheimat allerdings ist Diedesfeld. In den Jahren 1932 bis 1937 weilte er in Indien und porträtierte dort etliche Maharadschas, hohe britische Staatsbeamte und auch den Vizekönig Lord Willington. Nachdem sich Elisabeth I. noch ein wenig zur„Ruhe begeben“ hatte(am Abend stand eine Festlichkeit bevor) er- fuhren wir noch von ihren Beschützern, daß einige größere Reisen mit der Wein- königin geplant seien. Eine Werbung für unseren Wein— mit dem wir alle leben und sterben, so meinte Leo Zeter— sei heute wirklich erforderlich. Allerdings, die Diedesfelder wollen, so wurde uns ver- Zurze„M M“- Meldungen Halber Arbeitstag für die Behörden. Zu unserer gestrigen Mitteilung, wonach Aller- heiligen(1. November) kein gesetzlicher Feiertag ist und nur staatliche und städtische Dienststellen geschlossen halten, teilen wir ergänzend mit, daß diese Institutionen erst ab 13 Uhr ihren Dienstbetrieb einstellen. Es kommt alles an den Tag. Ein Arbeiter einer Farbenfabrik entwendete nach und nach von seiner Arbeitsstelle etwa 600 kg Leinölfirnis im Werte von rund 1500 DM und verkaufte diesen weit unter dem handelsüblichen Preis an verschiedene Malermeister, die natürlich aus einem solchen Einkauf profitierten. Der ungetreue Arbeiter wurde in Haft genommen, ebenso zwei weitere Arbeiter der gleichen Firma, die ebenfalls etwa 300 kg Leinölfirnis mit- gehen ließen. Wem gehören die Uhren? Im Fundbüro werden eine Anzahl Damen- und Herren- Uhren sowie ein gut erhaltener vierrädriger Handwagen aufbewahrt, deren Eigentümer bisher nicht ermittelt werden konnten. Alle Personen, die derartige Gegenstände ver- loren haben, wollen bitte umgehend im Amt für öffentliche Ordnung, L6G, 1— Fundbüro — zwischen 9 bis 16 Uhr vorstellig werden. Stromabschaltung in Rheinau! Zur Vor- nahme dringender Reparaturarbeiten muß die Stromversorgung am 23. Oktober, von 8 bis 13 Uhr, in den Teilen Altriper Straße- Casterfeld und Pfingstberg zeitweise unter- brochen werden. Wieder Schulungsvorträge des Gewerk- schaftsbundes. Am 24. Oktober nimmt der Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Mann- heim, die Reihe seiner Schulungsvorträge kür Betriebsräte und interessierter Mitglie- der wieder auf mit einer Veranstaltung in der Wirtschaftshochschule um 19 Uhr, bei dem Arbeitersekretär Jos. Maier über„Aus- Tages derzeitige Postschalterhalle, das Fernamt und die Räume der Telegraphie. Allerdings, der totalzerstörte Teil des Gebäudes, in dem sich einst das Selbstanschlußamt befand, das zur Zeit im Keller untergebracht ist, wird vorläufig nicht wieder aufgebaut. Die gegenwärtigen Arbeiten, die ohne Unter- brechung des Dienstbetriebes ausgeführt werden müssen, dürften etwa sechs Monate in Anspruch nehmen; doch wird sich die Fassade wesentlich schneller in ihrem neuen Kleid präsentieren. Vielleicht bleibt sogar bei diesen um- fangreichen Erneuerungsarbeiten noch ein kleiner Eimer schwarze Farbe übrig, um alle jene Briefkästen, die heute noch ohne Angabe der Entlèeerungszeiten sind, mit einigen Zahlen zu beschriften. fk. Mit dem Spaten in der Hand Folizei-Sportler helfen sich selbst Rührig wie die Polizei nun einmal ist, sei es bei der Aufdeckung von Verbrechen oder im Zücken des Notizbuches, so reicht ihr Eifer auch über die Dienstzeit hinaus, bis hinter ihre ehemalige Kaserne, wo zur Zeit täglich in freiwilliger Arbeit ein Sport- platz entsteht. Wie wir an anderer Stelle bereits erwähnten, wurde vor etwa acht Wochen der Ludwigshafener Polizei- Sport- verein gegründet, der neben einer Fußball- mannschaft auch eine Handball- und Damenabteilung ins Leben gerufen hat. Die Polizei-Sportler habe es der Firma Knoll A.-G. zu verdanken, daß sie in Zukunft über einen eigenen Platz verfügen, der in etwa vier Wochen spielbereit sein soll. Zug um Zug: wirkungen des Soꝛzialversicherungsanpas- sungsgesetzes“ sprechen wird. Anschließend freie Aussprache. Konzert der„Liedertafel 1926, Sandho- fen“. Am 23. Oktober gibt der Verein um 15 Uhr im„Morgenstern“ ein Konzert unter Leitung seines Dirigenten Dr. Wassermann. Als Solisten sind Lilo Busch(Sopran) und Hans Hugo(Violine) gewonnen worden. Am gleichen Tag ist um 19 Uhr ein öffentlicher Herbstball des Vereins angesetzt. Heimatabend Neckarauer Sänger. Die In- teressengemeinschaft der Neckarauer Ge- sangvereine veranstaltet am 23. Oktober im Volkshaus Neckarau um 20 Uhr einen Heimatabend mit einer Filmvorführung „2000 Jahre Neckarau, Sommertagszug 1949, Einweihung der evangelischen Kirche“. Wir gratulieren! Ihren 75. Geburtstag feiert Maria Kilb, Käfertal, Bäckerweg 64. Karl Schilpp, Neckarau, Friedrichstraße 7, vollendet sein 80. Lebensjahr. Das Fest ihrer goldenen Hochzeit begehen die Eheleute Christian und Johanna Kochner, Mannheim, J 7, 11, sowie Friedrich und Margarete Braun, Käfertal, Habichtstraße 72. Ein kühner SchWabe Nicht unter, sondern auf der Laterne treibt dieser junge Mann seine Scherze mit seiner Rendez-Vous- Partnerin. In seinem jugendlichen Leichtsinn und Uebermut hat er gar nock ein Fahrrad mitgenommen Wer diese beiden seltsamen„Heiligen“ sind?—„Zwei Rassos“ heißen sie und sind eine der zahlreichen Starnum nern im Programm des Großeireus Adolf Althoff, der gegenwärtig für vier Tage (Freitag bis Montag) in Ludwigshafen gastiert. — Ob das Publikum bei der Rassos- Nummer Herzklopfen bekommt?— Nun, als vor eini- gen Wochen Amerikas Zirkuskönig Ringling durch Deutschland reiste, kat er, nach dem Anschauen der Laternen-Arbeit, seinen Kau- gummi mit der Zunge bedücktig in die andere Backentasche geschoben und„okay“ gesagt und ansckließend mit dem Artisten verhandelt. Wegen einem Engagement nach„drüben“. Das soll ubrigens gar nicht so einfach gewesen sein — das Verhandeln, denn der junge deutsche Artist ist— ein zäher Schwabe Wiederaufbau der Städtischen Berufsschule Sieben neue Säle und eine Werkstattwerden errichtet Nachdem vor kurzem als erster Bauab- schnitt elf große Unterrichtssäle der Rhein- schule fertiggestellt und im Rahmen einer Feier der Städtischen Berufsschule für ihre Zwecke übergeben worden sind, kann damit grechnet werden, daß bis zum 1. Dezember Weitere Säle dem gleichen Zweck zugeführt werden können. Zur Zeit wird mit Hoch- druck an dem Ausbau des zweiten und eines Teils des dritten Obergeschosses ge- arbeitet. Hier entstehen insgesamt sieben neue Säle(künk im zweiten und zwei im dritten Stock) von je etwa 9,50 Meter Länge und 6,60 Meter Tiefe. In den erheblich be- schädigten Räumen muß fast alles Fenster, Türen und Fußböden) erneuert werden. Auch die Treppenaufgänge und Korridore Werden vollständig wiederhergestellt. Einer der Säle, der für die Ausbildung des Friseur- nachwuchses dienen soll, wird mit den für diesen Spezialunterricht erforderlichen Ein- richtungen versehen. Außerdem wird einer der großen Kellerräume zu einer Schuh- macherei umgestaltet. Die für die Unter- Die komplizierte Frage der Heizung des großen Schulgebäudes mit seinen hohen Sälen konnte ebenfalls einer befriedigenden Lösung zugeführt werden. Nachdem die Fernheizung, mittels der das Gebàude einst- mals beheizt wurde, zerstört worden ist, blieb nur der Einbau einer eigenen Kessel- anlage übrig, die bereits in den nächsten Tagen angeliefert wird, so daß die Säle, in denen bereits Berufsschul- Unterricht abge- halten wird, in spätestens vier Wochen be- heizt werden können. Auch die im Keller gelegene frühere Kochküche, in der in der Nachkriegs-Uebergangszeit große Kessel für Kinderspeisung aufgestellt wurden und die zur Zeit unbenutzt ist, wird wieder ihrem Zweck als Unterrichtsstätte für die Haus- haltabtéilung zugeführt. Statt der Kessel 1 die noch vorhandenen Herde aufge- Stellt. Als dritter Bauabschnitt ist die Wieder- herstellung des ganzen Dachgeschosses ge- plant. Außerdem ist vorgesehen, im Früh- jahr auch den zerstörten Flügel der Rhein- eder wieder hinauskomplimentiert oder zu plaudern(Reporter können das nicht sichert, keine Sonderwerbung für ihren richtszwecke erforderlichen Spezialmaschi- schule aufzubauen. Damit wird dann die en,. ins„Schlabbaratorium“ geführt. lassen): Hoheit wiegen 108 Pfund, haben Ort treiben, sondern getreulich für die nen stellt die Schuhmacher- Innung zur Ver- Städtische Berufsschule wieder eine voll- Scllabbaratorium ist eine Wortbildung aus recht hübsche Beine, trinken pro Tag ganze Pfalz wirken—kloth fügung. ständige Auspildungsstätte sein. Bff. 55 o fEE Ishein 4.13 3 Auch die besten Tabake ergeben eine gute Mischung nur dann, wenn sie mit Sorgfalt aufeinander abgestimmt sind. Die„Clipper“ zeigt, welch hoher Rauchgenuß durch die harmonische Verbindung von Orient- und Virginia-Tabaken erzielt werden kan Zusammenklingen O R IE NT VIRGIN Clipp 1A to Stück à o Pfg. eee ee P 3 ee e eee Seite 6 MORGEN g 1 Freitag, 21. Oktober 1949/ rum noch warten? Sie sollten hren Mantel nicht ers: kcufen, wenn die Kälte Sie deu zwingt, sich schnell zu entschei- den.— Jetztkönnen Sie in aller Ruhe Ihre Wahl treffen, können Preise und Qucilitdten ohne Hesi verglei- Shen. Die neuen Modelle sind da! Warum wollen Sie noch werten? Wir werden Sie gu bedienen! HAUPTPREISLAGEN 86. 98. 129. 164. MANNHEIM K 1.13 Hämorrhoiden jetzt heilbar, ohne Salben, ohne Zäpfchen, ohne Einnehmen. For- dern Sie über dieses neue, ein- fache, vielfach bewährte Ver- fahren Prospekt v. Kuranstalt „SERUHE II““, Bremernaven-M. 41 STAUP ECU das neue Staupemittel, rettete in kurzer Zeit vielen Hunden das Leben. 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Oktober 1949 Uu. 1 N Alle sind gleichberechtigt beistungs wettbewerb sichern 5 Start bedingungen Bundeswirtschaftsminister. 5 Nükrhard, hat sein Ministerium angewiesen, die Belange des Handels, des Handwerks, der PI Genossenschaften und der Verbraucher ein- genlleblich der Heimatvertriebenen mit beson- MID ü derem Nachdruck zu vertreten und zu bearbei- en. In einer am Mittwoch in Bonn veröffent- 1 Ichten Erklärung des Ministers heißt es, daß Professor Dr. ür alle an der Wirtschaft Beteiligten gleiche uud gerechte Startbedingungen gesichert seln zollen. Um den besonderen Eigenarten der genann- ach Haus ben Wirtschaftskreise Rechnung zu tragen, len bereits entsprechende Einrichtungen ge- haften worden. Als solche gelten die bera- enden Ausschüsse des Wirtschaftsministeriums, 20.30 Un dle Beiräte der Fachstellen, in denen Vertreter (leser Wirtschaftspartner Sitz und Stimme ben, sowie besondere Referate für Handel, ndwerk. Genossenschaften und Verbraucher in irtschaftsministerium. Durch diese Organe alle ein gerechter Interessenausgleich gewähr- tet und eine einseitige Beeinflussung des Fitschaktsministeriums verhindert werden. züntlichen Beamten seines Ministeriums, er- irt Professor Erhard. sei es zur Pflicht ge- lacht worden, bei ihren Entscheidungen im- rer an das Recht der wirtschaftlich Schwa- Mungen gen zu denken und diese in gleicher Weise zu art der perücksichtigen wie die übrigen Wirtschafts- uppen. dpa 10.30 Uhr 3 Konsumfinanzierung eit beut zwei Geleisen in Stuttgart n verbindung mit der Württ. Landesbank ſurde in Stuttgart die WRV(Waren-Kredit- ſemittlungs-G. un. b. H.) gegründet. Das Grund- epital beträgt 50 000 DM. Die Gesellschaft. die e Tätigkeit Anfang November aufnimmt, elabt sich mit der Konsum-Finanzierung bei Hedttwürdigen Empfängern von Lohn und t. Die Kredite sollen in erster Linie zur Jachakkung des dringendsten Bedarfes an leidung, Schuhe, Wäsche, Hausrat, sowie enstanden kür berufliche Zwecke verwen- e werden. Sie haben eine Laufzeit von zehn I zwölt Monaten; ihre Höhe richtet sich nach en Einkommen und der wirtschaftlichen deutscher Lege des einzelnen Kreditnehmers, Von ihm bd ein Zins von 1 Prozent je Monat erho- i N 0 Uhr — terschutz EN Straß 44⁵⁰⁵ gen. Die Verkäufer, die dem Verkaufsring leschlossenen Geschäftsinhaber, zahlen als Asleich ebenfalls einen gewissen geringen Ans Der Käufer selbst tritt als Barzahlungs- Käuter auk. Die WRV stützt ich nicht auf den Wammenschluß von Einzelhandels-Unter- Aehmen, sondern ist ein selbständiges Unter- genen, so daß die beteiligten Firmen kein Thanzielles Risiko tragen müssen. Sie zahlen ſatür die obengenannte Provision in Form von Einsen. 1 die Württ. Landessparkasse hat ihr Zweck- paren erweitert und auf langlebige Güter für laushalt, Gewerbe, Handel und Landwirt- chat ausgedehnt. Das Verfahren ist das iche wie bisher, in dem der Käufer zu- düst einen Kaufsparvertrag abschließt und uch verpflichtet, die Hälfte des vorgesehenen Henckel leutpreises in regelmäßigen Raten anzupas- lorath en, Die zweite Hälfte erhält er dann als grlehen. Der Sparer bekommt für sein Gut- 22.00 Uhr eben einen Zins von 2½ Prozent und hat für c Darlehen einen Zins von 8½ Prozent zu auen, Die gekauften Gegenstände müssen r Württ. Landessparkasse für die Dauer des halehensverhältnisses sicherheitshalber über- Welt zändern —— Württ. Landessparkasse genau wie die unsum-Finanzierungs-Gesellschaft ebenfalls leiräge ab. Die Verkäufer müssen sich ver- anten, eine Deleredere-Provision von 19% Deckung der Unkosten zu zahlen. Import-Obst und Gemüse ist preis gebunden Preisregelung für die Einfuhr von Süd- en, Obst und Gemüse aus Italien ist von I Außgenhandelsstelle des Finanzministe- as erlassen worden. Danach gilt als Ein- eis der in ausländischer Währung ge- ie Preis zuzüglich etwa in ausländischer rung zahlbarer Nebenkosten. umgerechnet 7 mländische Währung zum amtlichen Um- Aanungskurs. Die Handelsspanne des Ein- händlers darf bei teilbaren Sendungen Prozent, in größeren Mengen als einer Teil- kensendung 10 Prozent des Einstandspreises Ait überschreiten. Bei Abgabe von Zitronen en Verbraucher dürfen folgende Preise überschritten werden: Großfrüchtige bis on und kleintrüchtige bis 0,14 DM per A Bel Zitronen in Standardexportkisten Munter 37 kg Nettogewicht je Kiste wird ein Melchsbetrag von 3 DM. bei Zitronen lose eigen je 100 kg von 8 DM und bei Knob- 100 kg von 10 DM erhoben. Gleichzeitig Udsrauf aufmerksam gemacht, daß Subven- en irgendwelcher Art bei der Einfuhr von Alrüchten Obst und Gemüse aus Italien nicht 5 werclen. Ve. Wberstreifen für Autobesitzer leehts zustand vorerst in briti⸗ eher Zone wiederhergestellt Areuliches für einen großen Teil„ehemali- raktwagenbesitzer“ weiß die Landesregie- 15 von Nordrhein-Westfalen zu berichten. enig exquickliches Kapitel der Nach- buntahre gent seinem Fnde entgegen. Das aal Okice of tne Legal Adviser hat jetzt all- 0 Grundsatze àn die neu eröffneten ſraltungsgerichte herausgegeben, denen zu- e jetzt allen denjenigen Peutschen, deren Film: lramatisc hönheil 00 u. 200 wet werden. Mit den Verkäufern schllegst Kraftwagen in der Nachkriegszeit bis zum 31. März 1947 deutschen Straßenverkehrsämtern unter Berufung auf das Reichsleistungsgesetz oder einem Beschlagnahmebefehl oder Zwangs- beorderung der Militärregierung zum Opfer fiel, die Klage um Rückgabe ihres Wagens ge- stattet ist. Es ist dabei gleichgültig, ob die Ubertragung des Fahrzeuges an Behörden, gewerbliche Un- ternehmen oder Privatpersonen erfolgte. Be- kanntlich haben von Anfang an ungezählte Eigentümer gegen die seinerzeitigen Zwangs- maßnahmen als Gesetzwidrigkeit. Ermessens mißbrauch, Formverstoßg u. a. m. protesiert- ohne Erfolg— da durchweg fast immer die Militärregierung als spiritus rector vorgescho- ben wurde. Nunmehr können die deutchen Ge- richte wieder frei entscheiden und auch in ge- wissem Umfang Prozesse um sogenannte Beute fahrzeuge führen, da viele Fahrzeuge von der Besatzungsmacht als Beutefahrzeuge nominiert wurden, die nicht Eigentum der Wehrmacht, sondern Eigentum von Privatpersonen gewesen waren. Allerdings führte die britische Be- satzungsmacht einen neuen Rechtsbegriff für die Formel„Beute“ ein, den es sonst— wie es in einer amtlichen Mitteilung heißt— auf dem Kontinent nicht gibt. Man nimmt an, daß auf Grund der neuen Anordnungen die Gerichte mit zahlreichen Prozessen um Rückgabe rechts- widrig einkassierter Fahrzeuge beschäftigt werden. R.-H. Handelsabkommen Ungarn— Westdeutschland . Das Abkommen mit Ungarn sieht nach uns inzwischen zugegangenen Informationen einen Warenaustausch nach beiden Seiten in Höhe von rund 42 Millionen Dollar vor. Im einzel- nen wird Westdeutschland von Ungarn Rind- und Schweinefleisch in Höhe von 10 Millionen, Getreide in Höhe von 9 Millionen sowie Ge- flügel, Sonnenblumenöl, Obst und Gemüse bzw. deren Nachprodukte mit je 2 Millionen Dollar beziehen. Nach Ungarn werden für rund 5,5 Millionen Chemikalien, für 14,5 Millionen Maschinen, für rund 8 Millionen Eisen- und Stahlerzeugnisse, für 2,2 Millionen Fahrzeuge, für 1,7 Millionen elektrotechnische Erzeugnisse und Textilien, sowie Holz und Holzerzeugnisse für rund 1,5 Millionen, Eisenblech und Metall- Stahltreuhänderrat fest an der Pressekonferenz mit alliierten Stahlkontrolleuren Bei der ersten Pressebesprechung in Düssel- dorf kam eine interessante Debatte mit den drei alliierten Chefs der Stahlkontroll- gruppe um Eigentumsbegriffe, Treuhänderver- einigung und Altkonzerne zustande. Die alli- ierte Stahlkontrolle, die praktisch die vorge- setzte Dienststelle der Treuhandvereinigung für die Eisen- und Stahlindustrie ist, gab zu- nächst bekannt, daß sie den kurzfristigen Ter- min an die Treuhänder zur Durchführung ge- wisser Aufgaben auf dem Gebiete der Beschlag- nahme und der Uebereignung des Eigentums der entflochtenen Gesellschaften auf die Treu- händer vereinigung abgestoppt habe. Es hätten sich bei der zuerst vorgesehenen Reglementierung mehr Nachteile als Vorteile gezeigt. Bekanntlich sind, nachdem das„Lex Henle“ den Vorstands mitgliedern von Glöckner und Vertretern der Altkonzerne die Mitwirkung im Treuhändergremium nicht mehr ermöglicht habe, nur noch elf„Stahlapostel“ übrig- geblieben. Die Frage, ob beabsichtigt sei, die Altkon- zerne, die 15 bis 17 Prozent der deutschen Stahlerzeugung darstellen, weiterhin außerhalb des deutschen Treuhänderrates zu halten, wurde ausweichend beantwortet. Es wurde darauf hingewiesen, daß das Treuhänderkollegium aus Persön- liehkeiten und nicht aus Vertretern bestimmter Interessengruppen zu- sammengesetzt sei. Der Gegenfrage, ob damit zum Ausdruck ge- bracht werden soll, daß in dem„Teame von Persönlichkeiten“ keine Interessentengruppen enthalten seien, obwohl vielfach die deutsche Presse die Männer des deutschen Stahlwerkes als Vertreter gewisser Interessengruppierungen ansehe, wurde erwidert. daß diese deutsche Auffassung aus den Zeitungen bekannt gewor- den sei. Ohne Gegenäußerung der Alliierten Chefs der Stahlkontrollgruppe blieb die seitens der Journalisten aufgestellte Schlußfolgerung, daß der Stahlrat lediglich die Eigentümer, d. h. waren für ebenfalls 1,7 sowie feinmechanische und optische Erzeugnisse für rund 1,1 Millionen Dollar ausgeführt. Ve. Platinpreis erhöht Mit Wirkung vom 1. Oktober 1949 hat die Verwaltung für Wirtschaft den Ankaufspreis der Scheideanstalten und Händler für Platin von 7,80 auf 9,80 je Gramm fein und den Ver- kaufspreis von 8.35 auf 10,35 DM je Gramm fein erhöht. Ut. Wertschaffende Arbeitsfürsorge Die Bemühungen um einen produktiven Ein- satz von Arbeitslosen haben dazu geführt, daß in den letzten Monaten in Württemberg-Baden die Zahl der bei Notstandsarbeiten Beschäf- tigten dauernd angestiegen ist. Ende August waren 4260 Notstandsarbeiter, das sind 11 Pro- zent aller männlichen Erwerbslosen, bei Maß- nahmen der wertschaffenden Arbeitslosenfür- sorge, für die öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, gegen tarifmäßige Bezahlung beschäftigt. Bei dem Vorhaben handelt es sich hauptsächlich um den Bau von Wasserleitun- gen, Kanalisationsarbeiten, ferner Straßen- und Kandare die sogenannten Alpkonzerne als Interessenten; gruppe ansehe. Auf die Frage, ob Einwendun- gen dagegen bestünden, den Stahlrat wieder auf 12 Personen zu erweitern, wurde erwidert, daß dies, falls ein solcher Vorschlag von den Altkonzernen käme, Angelegenheit der Hohen Kommissare sei und daß wenig Aussicht be- stünde, daß ein solcher Antrag genehmigt wird. Sodann wurde mitgeteilt, daß bei der Reor- ganisation gemäß Gesetz Nr. 75 man die Vor- schriften des deutschen Aktiengesetzes und den juristischen und moralischen Rechtsbegriff des Eigentums in Deutschland lediglich in soweit berücksichtigen werde, als damit die alliierten Vorschriften über das künftige Gesicht der deutschen Stahlindustrie nicht beeinträchtigt werden. Die deutschen Mitglieder des Stahltreuhän- derrates beteiligten sich nicht an der Ausspra- che, sie enthielten sich auch jeglicher Meinungs- äubßerung. R.-H Gang in die Freiheit über Fachstellen In zuständigen Kreisen wird zur Zeit dar- über beraten. wie die restlichen Bewirtschaf- tungsaufgaben nach Auslauf des Fachstellen- geschäftes gehandhabt werden sollen. Es wird angenommen, daß das Fachstellengesetz nicht verlängert wird. sondern die Aufgaben der Fachstellen dem Bundes wirtschaftsministerium und den Ländern zurückgegeben werden, da vor allem die Länder auf dem Standpunkt stehen, daß in dem Fachstellengesetz hoheit- liche Aufgaben an die Interessenten selber übertragen worden seien. Man denkt daran. ähnlich wie auf dem Gebiet der Ernährung und Landwirtschaft, auch für den gewerb- lichen Sektor für die Einfuhrabwicklung 5 bis 6 Außenhandelsstellen zu errichten. Diese Pläne sind jedoch bisher noch im Stadium von Referentenarbeiten. Die Entscheidung dieser Frage ist auch für die kranzösische Zone von besdnderer Bedeu- tung. Aus diesem Grunde seller der Fachstellen, die bei der Chemie vund 70 Personen, bei Leder rund 40 und bei anderen Fachstellen 20 bis 25 Mitglieder umfassen. von denen etwa ein Viertel Gewerkschaftsvertre- ter sind. um je ein oder mehrere Mitelieder aus der französischen Zone erweitert werden. Bis zu einer gesetzlichen Neuregelung müssen dis Beirats Erörte ist nieht unkompliziert die Sprecher, das heißt die Fachstellenreferen- ten der Industrien. deren Schwerpunkt je- Weils in dem betreffenden Lande der franzö- sischen Zone liegt. und die die Devisenzutei- lungsbescheinigungen für den jeweiligen In- dustriezweig für die gesamte Zone ausstellen, ihre Aufgaben wie bisher erfüllen. Deshalb soll in den Bekanntmachungen des Kulturaus- schusses, soweit die Einfuhr im Fachstellen- verfahren erfolgt, die Importeure in der fran- zösischen Zone für die Stellung ihrer Anträge an die betreffenden Ministerien der französi- schen Zone verwiesen werden. Die Verbindungsstellen der Wirtschaftsmi- nisterien der französischen Zone in Frankfurt und die Dienststelle des Beauftragten für den Auhenhandel der drei Länder der französi- schen Zone in Baden-Baden sind ab 7. Okto- ber 1949 in das Stadium der Abwicklung ge- treten, die voraussichtlich bis Ende dieses Jah- res dauern wird. Ende dieser Woche wird der Sitz der Abwicklungsstelle des Beauftragten für den Außenhandel der drei Länder der französischen Zone nach Frankfurt-Höchst verlegt und Diensträume im IG-Farbengebäude beziehen. Ausländische Kredite übe Rwanden Stadium akademischer Erörterung * amerika Wir hören, soll die Freigabe der Kapitaleinfuhren bereits über das Stadium der u hinausgekemmen und eine entscheidende Verfügung zur Unterschrift dem chen Oberkommissar Mecloy vorliegen. Eine Bestätigung war bei der BdL zwar noch nicht zu erlangen, Eine solche Einfuhr würde natürlich noch gewissen Einschränkungen unterliegen. Doch hören wir weiter, daß man sich bereits mit der Errichtung von Investe- ment-Truß beschäftige. In ausländischen Kreisen werden die Annahmemöglichkeiten in Westdeutschland als außerordentlich günstig bezeichnet, wobei der Hinweis erfolgt, daß speziell die Börsenkurse, die einen im Vergleich zum Substanzwert sehr niedrigen Stand hätten, außerordentlich attraktiv wirken würden. Ve. Dekomplizierung der Steuer Wege zur Steuervereinfachung Vom Länderrat des Vereinigten Wirt- schaf tsgebietes und der Verwaltug für Finan- zen wurde vor einigen Monaten ein Steuer- vereinfachungs-Auschuß ins Leben gerufen, in dem Vertreter der Ländr, der Finanzver- waltung und der Wirtschaft sich mit der Auf- gabe befassen, ohne Rücksicht auf die zu- Künftige große Steuerreform die bestehenden überkomplizierten Steuergesetze nach Möglich- keit zu vereinfachen und für die Steuer- pflichtigen verständlich zu machen. In den bisherigen Beratungen bestand Uebereinstim- mung darüber. daß die vierteljährlichen Vor- auszahlungserklärungen für die Einkommen- steuer so schnell wie möglich durch feste Vorauszahlungen, die für das ganze Steuerjahr gelten, abgelöst werden müssen. Als Grund- lage für die Vorauszahlung ist die ordnungs- gemäße Veranlagung für das Vorjahr anzu- streben: für das Jahr 1950 könnten, um eine Verzögerung zu vermeiden. feste Vorauszah- lungen nach dem Durchschnitt der vier Vor- auszahlungserklärungen für 1949 als Ueber- gangslösung in Frage kommen. Für die Son- deraus gaben gemäß Paragraph 10 des Einkom- mensteuergesetzes will man die Unterschei- dung zwischen Ueber- und Unterfünfzigjähri- gen beseitigen und dafür die Höchstgrenze der Sonderausgaben verdoppeln und Pauschale für die Ersatzbeschaffung der Kriegsbeschädigten einführen, da sich die Erkenntnis durchge- setzt hat, daß eine Nachprüfung des Einzel- nachwelses doch nicht möglich ist. Für die Lohnnsteuerpflichtigen wäre eine Erhöhung des Pauschalbetrages für Sonderausgaben die natürliche Folge. Sie würde eine starke Ver- minderung der Einzelanträge auf Gewährung von erhöhten Sonderausgaben mit sich bringen. Viel Kopfzerbrechen machte der ominöse Paragraph 32a des zweiten Steuerneuordungs- gesetzes. Die endgültige Lösung der Gleicn- stellung von Kapital- und Personalgesellschaf- ten bei der Besteuerung des Gewerbegewinns wird man wohl der organischen Steuerreform überlassen müssen. Immerhin denkt man daran. Vereinfachungen in der Richtung ins Auge zu fassen, daß die Bestimmungen über die Verwendungsbeschränkungen wegfallen und das Damoklesschwert der Nachversteue- rung durch feste Pauschalierungen seinen dro- henden Charakter verliert. Sobald die Beru- tungen des Steuervereinfachungs- Ausschusses abgeschlossen sind, wäre eine weitere Realisie- rung seiner Vorschläge durch die Bundesge- setzgebung im Interesse der Wirtschaft und auch der Finanzverwaltungen dringend er- wünscht. Sie würde für beide Seiten eine ei- hebliche Arbeitsersparnis bedeuten. Ve. Also doch Oberbehörden Die Verwaltung für Wirtschaft arbeitet gegenwärtig einen Gesetzentwurf über die Er- richtung einer Bundesstelle für Außenhandel aus. Die Bundesstelle wird, wie VWD erfährt, die gleichen Aufgaben haben, wie die frühere Reichssfelle für Außenhandel, also zentrale außenwirtschaftliche Informationen beschaffen. Nach dem Gesetzentwurf ist die Bundesstelle eine selbständige Oberbehörde. Die Verwal- tung für Wirtschaft arbeitet gegenwärtig für das Bundeswirtschafts ministerium. dpa Der Lastenausgleich als betriebs wirtschaftliches Problem. Der dritte Referent im Rahmen der Vortragsreihe der Industrie- und Handelskammern Mannheim-Heidelberg Dipl.-Kfm. Teschner Hannover, befaßte sich am Dienstag mit den be- sonderen betriebs wirtschaftlichen Problemen der DM-Eröffnungsbilanz und des Lastenausgleichs 5 deren Auswirkung auf Betrieb und Wirt- schaft. Der Redner behandelte zunächst die Möglich- keiten des endgültigen Lastenausgleichs, wobei noch nicht geklärt sei, ob der Betrieb oder aber der Einzelne belastet werden soll. Ebenso unge- wWiß sei, ob nur das Vermögen— es war eine 50 prozentige Abgabe bei 4% Verzinsung und 1% Tilgung vorgesehen— oder evtl. auch der Ver- mögenszuwachs gegenüber dem 1. Januar 1940 herangezogen wird. Auf jeden Fall ist die Kopp- lung des Lastenausgleichs mit der DM- Eröffnungs- bilanz gegeben, da man von dem darin ausgewie- senen Vermögen ausgehen müsse. Im Mittelpunkte der weiteren Ausführungen stand die Frage nach der Bewertung der Ver- mögensteile. Der Paragraph 73 des Gesetzes über die Eröffnungsbilanz sehe zwar die steuerliche Nichtberücksichtigung zahlenmäßiger Veränderun- gen vor, lasse aber die Heranziehung zu dem spä- teren LA ausdrücklich unberührt. Wichtig sei das Verhältnis der allgemeinen Bewertungsgrundsätze nach 5 5 zu den besonderen Bestimmungen der 98 16, 18 und 20 u. a., die erstere auf keinen Fall ausschlössen. Neben der in vorstehend genannten Paragraphen gegebenen absoluten Begrenzung nach oben seien die Vorschriften ordnungsmäßiger Buchführung zu beachten. Wenn nun auch die Bewertung dem Einzelfall angepaßt sein müsse, 80 lasse sich doch grundsätzlich feststellen, daß sie auf den Lastenausgleich wohl kaum einen ent- scheidenden Einfluß haben wird. Die Niederbewertung führt zu geringen Ab- schreibungen und damit zu stärkerer Gewinnbe- steuerung, die Höherbewertung habe niedrige Ge- winne mit geringer Besteuerung zur Folge, führe aber u. U. zu Kapitalverlusten, die sich unsere Wirtschaft keinesfalls leisten könne. Die verschie- dene Erfassung beim LA durch unterschiedliche Bewertung sleiche schließlich die eee aus. 5 Seite 7 Besprechungen z wischen Sterling- Block und Bonn Die Ende September auf englische Initia- tive eingeleiteten Vorbesprechungen über die Aenderungen des Wirtschaftsabkommens zwi- schen Westdeutschland und dem Sterling-Ge-⸗ biet sind ab 19. Oktober wieder aufgenom- men worden, nachdem inzwischen eine ein- gehende Prüfung der beiderseitigen Wünsche stattgefunden hat. Gegenstand der Besprechungen ist die Schaffung der handels politischen und zah- lungsmäßigen Voraussetzungen für eine Er- weiterung des Warenverkehrs zwischen West- deutschland und dem Sterling-Gebiet insbe- sondere durch beiderseitige Anwendung der im Sinne der Pariser OEEG- Beschlüsse ver- ökfkentlichten Freiliste. Westdeutschland war von der englischen Freiliste bisher ausge- schlossen, da die für Deutschland aktive Ent- wicklung der Zahlungen im Verkehr mit dem Sterling-Gebiet die Möglichkeit englischer Dollarzahlungen in Westdeutschland mit sich brachte. Formlos erteilte Aufträge verlieren Gültigkeit Die Verwaltung für Wirtschaft hat mit einer Bekanntmachung vom 7. Oktober 1949 darauf hingewiesen, daß Dienst- und Werk- leistungen für die Besatzungsmacht im ameri- kanischen Besatzungsgebiet nur durch einen ordnungsgemäß ernannten Beschaffungsoffi- zier angefordert werden, der der Lieferfirma ein Spezialanforderungsformblatt Form 6G aushändigt. Firmen, die formlos erteilte Auf- träge ausführen, handeln auf eigene Gefahr und haben keinen Anspruch auf Bezahlung. Kreditbeanspruchung steigt an Das Volumen der kurzfristigen Kredite an Nichtbanken erhöhte sich in der ersten Okto- berwoche um weitere 16,2 Millionen DM. Die Neuausleihung an die Wirtschaft(plus 18 Millionen DM) hatte überwiegend die Form des Akzeptkredits. Daneben sind die Konto- korrentkredite um 8.4 Millionen DM erhöht, während sleichzeitig die sonstigen kurzfristi- gen Kredite und die Wechselobligo der Kund- schaft zusammen um 6,4 Millionen zurückgin- gen. Entsprechend der Tendenz nach dem Ultimo sind dafür aber die kurzfristigen Kre- dite an Geldinstitute um 41.7 Millionen ver- mehrt, die nunmehr mit über 1.08 Milliarden DM zu Buch stehen., und die der Nichtbanken- Kundschaft mit 3,01 Milliarden DM. Die Neu- regelung des Ueberweisungsverkehrs kommt in der Repräsentativstatistik schon sehr deutlich zum Ausdruck durch eine Schrump- fung bei Bankeinlagen um 159 und der Nostro- Guthaben um 121 Millionen DM. Ve, Werksfürsorgerinnen für soziale Betriebsgestaltung Ueber das Wochenende hatten sich auf Ein- ladung der„Arbeitsgemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung“ in der Stiftsmühle bei Hei- delberg Über 150 Werksfürsorgerinnen aus 145 Betrieben aus den drei Westzonen zu einer Arbeitstagung zusammengefunden. um die Grundlagen der Arbeit zu klären und zum anderen einmal den Gesamtaufgabenbereich zu umreißen. Im Mittelpunkt der Tagung stand das Referat des Geschäftsführers der ASB. Dr. Weiß, Heidelberg, über Die Werksfürscrge- rin im Rahmen der sozialen Betriebsgestal- tung“, in dem er hervorhob. daß bei der Be- urteilung der Fürsorgerin nicht die Frage der Ausbildung, sondern die der Persönlichkeit im Vordergrunde stehen müsse. Frau Dr. Ber g- haus, Heidelberg, machte von der sozlalpsy- chologischen Seite her mit dem Instrumenta- rium bekennt. dessen sich die Werksfürsorge- rin bei ihrer Arbeit zu bedienen hat. Frl. Dr. Hilger, Heidelberg. führte die Teinnehme- rinnen in das Arbeitsrecht ein. soweit es für ihre Belange von Interesse ist. und Dr. Nie- mann, Essen. sowie Dr. Hergt, Ludwigs- hafen, sprachen über die praktischen Auf- gaben bzw. über den werkärztlichen Dienst. Besonders stark vertreten waren die Unter- nehmen des Ruhrkohlenbergbaus, die bereits über eine jahrzehntelange Tradition sozialer Betriebsgestaltung verfügen und heute wieder infolge inrer besonderen Schwierigkeiten die- ser Aufgabe erhöhte Bedeutung beimessen. Olex Gmb. Von der Olex Deutsche Benzin und Petro- leum- GmbH. wird uns mitgeteilt:„Die bei- den zur Gruppe der Anglo-Iranian Oil Com- pany. Ltd., London, gehörenden Gesellschaf- ten, die„Olex“ Deutsche Benzin- und Petro- jleum-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamburg und die Runo-Everth Treibstoff- und Oel-AG., München. haben sich im Inter- esse der Vereinheitlichung ihrer Betriebe zusammengeschlossen und werden ihre Ge- schäfte künftig unter dem Namen der„Olex“ Deutsche Benzin- und Petroleum- Gesellschaft mit beschränkter Haftung abwickeln.“ Wie uns die Firma Olex ferner mitteilt. ist die Olex„eine deutsche Tochtergesell- schaft der Anglo-Iranien Oil Company. Diese englische Mutter- Gesellschaft ist ein rein englisches Unternemmen., dessen Aktien teils Regierungs- teils Privatbesitz sind. Es befan- den sich niemals Aktien dieser Gesellschaft in Händen der Standard-Oil- Company.“ Damit wird die in dem Artikel„Oel ist ein beson- derer Saft“(s.„Morgen“ vom 30. 8. 49) von Walter Liepmann getroffene Feststellung über die Besitzverhältnisse der Olex auf das rich- tige Maß zurückgeführt und erläutert. ein- Oli Mr — 55 Dein- Oli pflegi, 5 elt eme, mit denen man f Ehre einlegil. latemig, I* ang e; Tiger behaarte 1t⁰ 1 125 Wel ein, Flasche dolgen 5 baue, der zielnhäger 9³⁰ res 55 zeschäfe aesnet dilkeher er mul Wein 2 70 rten um: flasche zwungen, Di 5 25 b. Süd weine 4 g App. 2 D WEIN-OLI ziale S CHRFET Un-Tör- Idleltugsen J 20 keke sreſte Str. Tel. 44826 AlLES für Iule küner am Püradeptall. 30 finden Sie auch beute die große Aus wah! in Mänteln Rieidern pkkannt preiswert At Ei- Nals EER Nin Skschxrfs-ANMZ EISEN YDMA-IRANSPORTE und Lieferfahrten, Tel. 614 62. Einhorn-Kreuztee der ausgez. Gesundh.-Tee 1,50 DM in allen Apotheken. Herstell.: Ein- horn-Apotheke, Mhm., am Markt. 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Seit einer Reihe von Monaten werden„Unermeßlich groß sind die Ideen, die Sowohl die„Orient“ als auch die Webstuhl, auf dem Acker und im Stall, geleton einige Zeitschriften mit Inseraten belegt, die sich bei den einzelnen befinden“, lobpreisen„Palace“-Lichtspiele brachten in diesen beitet, von Beethovenscher Musik 89 f Bankko etwa so aussehen: Filmideen gesucht Für in- und ausländische Filmproduktionen suchen wir laufend Filmideen aus dem täg- chen Leben. Auch von Nichtfachleuten. Suter Nebenverdienst. Höchste Honorare. Fordern Sie unseren Prospekt gegen Rück- porto unter XYZ 500 Singen, postlagernd. Für das Preis ausschreiben eines Frauen- blattes wurden erst kürzlich rund 25 000 Film- ideen eingeschickt. Man kann sich also vor- Stellen, daß der Posteingang in Singen nichts mehr zu wünschen übrig läßt. Wer hinschreibt, erhält postwendend von der Firma„Venus, allgemeine Gesellschaft für Planung und Gestaltung neuzeitlicher und moderner Filmwerke“, Singen-Hohentwiel, Hauptstraße 52, einen vier Seiten langen Prospekt, dessen Inhalt ebenso erstaunlich wie töricht ist. Der Briefkopf dieser bemerkenswerten Firma ist in drei Sprachen abgefaßt. Da steht neben dem deutschen Text auf fran- zösisch:„Société Générale pour le project et la modification de films modernes et ac- tuels.“ In englischer Fassung:„General So- ciety for the planning and shaping of new and modern films.“ Sogar das Freiburger Postscheckkonto Nr. 4277 wird dreisprachig als„Postchequecount' und„Compte de chèeques“ angesprochen. Nur für den ellen- langen Prospekt sparte man sich den Dol- metscher, wahrscheinlich, weil man sich ja doch nur an die Dummen in der westdeut- schen Bumdesrepublik zu wenden gedachte. Die Ziffern lauten jedenfalls ausschließlich auf D-Mark- West, da man ja nicht anneh- men kann, daß auf dem Freiburger Konto eines schönen Tages Dollar oder Pfund ein- gezahlt werden. Die„verehrlichen Einsender von Film- ideen“ werden zunächst gebührend darauf hingewiesen, daß die General society ,‚neu- zeitliche und moderne Filmentwurfswerke bei den aufnahmefähigen inländischen und besonders bei den kapitalkräftigen auslän- dischen Filmproduktionsunternenmen“ un- terzubringen strebt.„Unsere Mitarbeiter“, 80 heißt es da,„setzen sich zum größten Teil aus bekannten Kapazitäten des In- und Auslandes zusammen.“ Und dann werden alle Berufsgruppen des Films vom Autor bis zum Star aufgezählt.„Unser Geschäfts- bereich umfaßt alle Länder, die am Film- kunstschaffen interessiert sind.“ Man ist sehr mutig in Singen:„Unersättlich groß ist im Inland und besonders auch im Ausland der Anspruch und der Bedarf an neuen Filmideen. Das Arbeitstätigkeitsgebiet (welch eine herrliche Sprachschöpfung der „Venus“) ist heute nicht mehr ein Arbeits- feld der Fachkräfte allein, sondern nicht minder auch sogenannter Laienschaf fender“, Heißt es an anderer Stelle, denn man möchte ja sein eigenes„Arbeitstätigkeitsgebiet“ auf die Geldbeutel weitester Volkskreise aus- dehnen. Die Venus in Singen hat sogar das Rezept gefunden, um unsere deutsche Film- produktion wieder flott zu machen:„Tat- sache dürfte sein“, stellt sie fest,„daß die erfolgreiche Weiterentwicklung des Film- Schaffens und der Filmproduktion mit dem Herausbringen von Filmwerken, der Groß- erfolg von nur neuen und guten Ideen, ab- hängen wird. Nicht nur die deutschen Film- produktionsunternehmen sind für neue Ideen aufnahmefähig, sondern besonders auch das Ausland, das mit Vorliebe neue deutsche Filmideen aufnimmt.“ Und dann tischt die Société Générale eine faustdicke Lüge auf, indem sie frech behauptet, von 682 Ideen allein 646 an den Mann gebracht zu haben. 5 200 000, DPM seien an die von ihr beglückten Autoren schon gezahlt worden, was einer Durch- schnittssumme von 8000.— DM pro Idee entspreche. In einigen Fällen seien es sogar je 50 000,— DM gewesen. Weitere Erfolge mit der Verwertung neuer Ideen würden sich„in absehbarer Zeit einstellen“. Die Herren am Hohentwiel sind also Betrüger, denen nach unseren Informationen in die- sen Tagen die Polizei den Laden dicht macht.„Die Venus ist in der Lage, die Un- terbringung der ihr übertragenen Filmideen besonders vorteilhaft und erfolgreich vorzu- nehmen“, steht im Prospekt, Auftakt mit Verdis„Aida“ die Singer Gangster in ihrer Werbeschrift. „Große und oft ungeahnte Werte schlum- mern bewußt oder unbewußt in elnem Dornröschenschlaf oder bleiben einfach un- entdeckt für eine Verwertung. Nur wenige sind es, die ihre Idee an einer Stelle un- terzubringen versuchen. Die Venus sucht hier Wandel zu schaffen. Eine jede Idee ist erwünscht, Voraussetzung ist nur, daß sich der Stoff und der Gegenstand der Idee im Rahmen des gesetzlich Zulässigen be- Wegt.“ Woraus zu ersehen ist, daß man in der Hauptstraße Nr. 52 in Singen durch- aus etwas vom„gesetzlich Zulässigen“ läu- ten hörte. In der Regieanweisung, wie eine solche Idee am besten abzufassen sei, lei- sten sich die Singer Betrüger mit ihrem „verehrten Publikum“ sogar einen kleinen Scherz, indem sie ihm empfehlen,„mög- lichst mit Maschinenschrift oder Tintenstift“ ganze Romane nieder zuschreiben.„Man Wolle beachten: Je ausführlicher die Ab- handlung einer Idee beschrieben wird, um- so Wertvoller wird die Idee in ihrem Wert.“ Womöglich sitzen jetzt schon einige tausend neuer Filmautoren im Venus-Auftrag zu Hause und beschmieren Bogen um Bogen mit ihren Filmideen. Erst auf der dritten Seite ganz unten ist endlich vom schnöden Mammon die Rede. Man hat zwar in Singen für über 5 Mill. D-Mark Filmstoffe an die Produ- zenten bereits verkauft, aber so ganz ohne Kostenvorschuß arbeitet keine richtige Ve- nus. Verdächtig gering sind die Venus- Vermittlungsgebühren nach geglückter Ver- kaufsaktion. Hier möchte man von einem Autor, der für seinen Stoff durch Venus beispielsweise 100 000 D-Mark erhielt, nur ganze 300, D-Mark abhaben, was gerade zu rührend in seiner Bescheidenheit ge- nannt werden muß. Unerläßlich ist es aller- dings, vorher eine Verwertungsgebühr in Höhe von DM. 40,.—— evtl. in zwei Raten einzuüzahlen, und zwar auf Compte de chèques No. 4277 in Freiburg. Erst dann wird die Filmidee„als verkäufliches Er- werbsobjekt bei einer der über 1000 Film- produktionsunternenmungen des In- und Auslandes untergebracht.“ Denn korrekt bleibt schließlich korrekt. Benjamin Bender 12 8 dpa-Bild Die„äöttliche“— schlechtgelaunt.. Greta Garbo bei ihrer Ankunft in New Vork. Tagen unter dem Titel„Entsagung“! den letzten Film Veit Harlans,„Kolberg“, heraus, der über die Tschechoslowakei in die Schweiz gekommen sein soll. Obwohl dem Film nach Zeitungsnachrichten die dicksten propagandistischen Anhängsel weggeschnit- ten worden sind, hat man das nazistische Kuckucksei, das den biederen Eidgenossen durch ein Hintertürchen ins Nest geschmug- gelt werden sollte, ziemlich einmütig abge- lehnt. Die„Neue Züricher Zeitung“ schreibt dazu:„Napoleon, der Kaiser der Franzosen, steht in der Potsdamer Königsgruft am Sarge Friedrichs des Großen und spricht gemessenen Tones, in einem Französisch, das zwar nicht korsischen, wohl aber sehr deutschen Akzent trägt, das berühmte Lob auf den preußischen König. Von ferne nur sieht man ihn so stehen und hört man ihn dem älteren Helden seine Heldenreverenz erweisen:„Stände ich hier, o großer König“, hört man ihn sagen,„wenn du noch leb- test?“ Und andächtig lauscht die in gebüh- rendem Abstand dem Schauspiel beiwoh- nende französische Generalität, aus welcher sich im weiteren Verlauf des farbenpräch- tigen Filmes einzelne Gestalten deutlicher abheben— sie alle werden als verbreche- rische, dem Kaiser kriecherisch ergebene, den eigenen Untergebenen gegenüber abe hochmutschreierische Offiziere charakteri- siert. Von ihnen heben sich die deutschen Offlziere als strahlende Helden, als Männer der persönlichen Courage und des aufopfern- den Einsatzes glanzvoll ab, und einzig der Stadtkommandant von Kolberg Paul Wege- ner), der einen französischen Namen ab- sichtsvoll natürlich führt, erweist sich preu- Bischer Offlziersehre nicht würdig. Napo- leon, dessen Maske jeder psychologischen Vertiefung entbehrt und durch wahnbeses- sene Starrheit abstoßend wirken soll, läßt die Stadt Kolberg, die sich nicht ergeben will, durch seine überlegene Artillerie er- barmungslos beschießen, und die Stadt sinkt in Trümmer, unter sich begrabend traute deutsche Häuslichkeit und Unschuld, wel- cher die so überschätzte Kristiane Söder- baum blauäugigen und strohblonden Aus- druck gibt. Warum wagt es der böse Feind. So reines Leben zu zerstören, das sich des Daseins freut, emsig in Küche und am Ein Salto mit dem Auto bringt 300 Dollar ein Von der Arbeit der Film- Doubles in Hollywood Vielleicht hat der kinofreudige Leser sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, aus wessen Köpfen das Blut sickert, wenn das Verbrecherwild gestellt wurde und die „cops“ ihre Magazine leergeschossen haben, wer den Salto mit dem offenen Auto schlägt und mit seinem Pferd die Brücke hinunterspringt? Der Follywooder Einge- borene kann ihm den terminus technicus verraten, es ist nicht der bekannte Film- schauspieler, der in dem gefährlichen Moment im Auto sitzt, sondern einer aus der Gilde der„Hardpans“ oder auch,stunt- man“, einer jener Namenlosen die für 36 Dollar Mindestgehalt in der Woche ihre Haut zu Markte tragen. Für sie übernimmt keine Versicherungsgesellschaft das Risiko, und das Studio selbst garantiert ihnen bevor sie sich in das Schlachtengetümmel stürzen, daß anfallende Krankenhaus- kosten und Arztrechnungen ersetzt werden und ihnen außerdem noch 26 Dollar Kran- kengeld winken. Für ganz schwere Betriebs- unfälle gibt es sogar 2000 Dollar. Was kann da also schon passieren! Es passiert aber auch wirklich nur höchst selten etwas. Die Hardpans haben ihrer Ansicht nach einen genau so ehrenwerten Beruf wie jeder Metzger oder Boxer und sie haben auch ihre Aufstiegsmöglichkeiten. Der Anfänger, der in einem Kampf nur fingierte Stöße und Schläge einzustecken hat, muß sich mit 35 Dollar, dem Mindest- gehalt für einen FHalsbrecher, zufrieden geben. Doch wenn sich der„stunt-man“ redliche Mühe gibt, wird er schon Karriere machen. Ein Salto mit einem Auto ist schon eine kleine„Sache“; sie trägt 300 Dollar ein. Macht man die Kleinigkeit mit einem Darmstadt gastierte in der Weinheimer Stadthalle Die vielen Glück und Segens wünsche, die unter den mannigfaltigen Gratulatio- nen auch in den Geleitworten des Inten- danten des Mannheimer Nationaltheaters und des Dramaturgen vom Landestheater Darmstadt zur Eröffnung der neuen Wein- heimer Stadthalle zum Ausdruck kamen, fanden im Eröffnungsabend eine erste glückhafte Verwirklichung. Das Gastspiel des Landestheaters Darmstadt, das seine auch außerhalb viel beachtete Insze- nierung von Verdis„Aida“ mitbrachte, war das große gesellschaftliche Ereignis zur Eröffnung der neuen Saison, zu dem schon seit Tagen alle Karten ausverkauft waren. Weinheim hat sein eigenes Theater. Es hat sich den würdigen, vortrefflich geeig- neten Raum mit verdienstvoller Einmütig- keit geschaffen. Es weiß ihn zu nutzen, in- dem es die schon bislang geflegten Ver- bindungen mit der Mannheimer und der Darmstädter Bühne systematisch zu erwei- tern und zu vertiefen versucht. An den Gästen wird es nun liegen, ihre geistige und Künstlerische Ausstrahlung über die lokalen Grenzen hinauszutragen und auf die schöne Stadt an der Bergstraße auszudelmen die keine Mühe gescheut hat, das eigenständige Kulturleben durch den Blick nach ,„drau- Ben“ zu bereichern. Das Urteil des Mannheimer Bühnen- bildners Heinz Daniel, daß die Weinheimer Bühne„die schönste und modernste in der ganzen Umgebung, einschließlich der be- nmachbarten Großstädte“ sei, ist in Wein- heim gewiß mit Genugtuung aufgenommen worden. Die größeren und günstigeren räumlichen Verhältnisse(meun Meter Bühnen- Tiefe), die vorzügliche technische Ausstattung(Schnürboden, Beleuchtung, Versenkung und anderes mehr), die ge- schmackvolle, in hellen Farben gehaltene Ausstattung des rund tausend Menschen fassenden Saales mögen in der Tat ein weiterer Anreiz zu wiederholten Gastspie- len sein. Von der Aufgeschlossenheit und Aufnahmebereitschaft des Weinheimer Theaterpublikums, die sich schon an diesem Abend so überzeugend manifestiert haben. gar nicht zu reden. 600 feste Abonnenten sind bereits ge- wonnen worden für die Reihe der Gast- spiele, die der Weinheimer Kulturbund mit den beiden benachbarten Bühnen verein- offenen Wagen, dann erhöht sich der Preis auf 500 Dollar. Man kann mit solchen „Mätzchen“, wie die Hardpans in aller Be- scheidenheit ihre Kunststücke nennen, schon als Geselle gelten. Allen Pomroy ist dagegen ein Kerl, der als Meister tituliert Werden muß. Eine Szene in dem Film „Manpower“, in der er einen Kampf auf dem Hochspannungsturm auszufechten hatte, trug ihm 800 Dollar im Tag ein. Und vor Clufk Lyons fücken die halsbrecheri- schen Statisten sogar anerkennend die Mützen. Er setzte in dem Film„Jese James“ mit dem Pferd von einer 18 Meter hohen Klippe herunter: das gab 1700 Dol- lar bar auf die Hand. Neben diesen Bravourstücken einzelner werden die Stunt-Männer auch in Gruppen engagiert, genau wie Chöre oder Ballette. Der Tanz, den sie aufführen, unterscheidet sich allerdings ein wenig von den Darbie- tungen wohlaufgemachter lächelnder Bal- lerinas, wiewohl auch ihr make-up kunst- gerecht und mit allem Raffinement vor sich geht. Statt Puder wird hier Schokoladen- Sirup verwendet, mit dessen Hilfe sich Wunderbar blutige Köpfe herstellen lassen. Narben werden aus Kollodium, Ohren aus Guttapercha geformt und eine in die Nase eingeführte Nuß ruft täuschend den Ein- druck einer gebrochenen Nase hervor, so daß der Schminkmeister jedesmal vor Ent- zücken außer sich gerät. Aber, wie gesagt, es passiert selten ein Unfall, denn die Stunts haben ihre Berufs- ehre. Sie blicken mit Verachtung auf An- fänger und Ungeübte herab, die sich in der Begeisterung wirklich die Köpfe einschla- gen und lächeln über Berufsboxer, die nicht „Filmgerecht“ boxen können. Andererseits aber sind sie nicht übertrieben ehrgeizig. Es macht ihnen nichts aus, als namenloser Doppelgänger von Robert Taylor oder Lay Milland aus dem Fenster zu springen. Sie wissen, daß dem Publikum die IIlusio- nen, die es sich von den Stars macht, er- halten werden müssen. Wer den Ruhm ein- heimst ist ihnen gleichgültig, solange sie nur— den Scheck bekommen. Wenn es sein muß, spielen sie sogar Frauenrollen, die sich allerdings bei ihnen keiner großen Beliebtheit erfreuen. In vielen Fällen kam es dann allerdings vor, daß die Diva eifersüchtig wurde auf ihr mutiges Double, das aus fahrenden Zügen hing und mit wilden Tieren kämpfte. Eines aber leisten sie sich, die Männer, die dem Tode jeden Tag freiwillig ins Auge sehen: ein Steckenpferd. Es gehört zum guten Ton in Stunt-Kreisen, dag man sich auf ein Fach spezialisiert. Man läßt sich also besonders gern von galoppierenden Pferden nachschleifen, wirft sich mit Vor- liebe vor rasende Autos oder fühlt sich erst wohl, wenn man vom 5. Stock in die Tiefe springt. Angst? Nein, nur ein kurzes Stoßgebet vorher und der tröstliche Gedanke an die 2000 Dollar, die man erhält, wenn. Im übrigen gewöhnt man sich an alles, und die Stunts lieben ihren Beruf, ja sie sind so mit ihm verwachsen, daß sie gar nicht daran denken, ihn aufzugeben, bis das Alter sie dazu zwingt oder— sie sich doch schließ- lich den Hals gebrochen haben. bart hat. Das klassische wie das moderne Schauspiel soll dabei zu Wort kommen, die Oper und die Operette vertreten sein. Das Landestheater Darmstadt bietet unter an- derem den„Urfaust“ und daneben„Die Verschwörung“, ein Stück um den 20. Juli 1944 von Walter Erich Schäfer an;„Hoff- manns Erzählungen“, Der Wildschütz“ und „Hänsel und Gretel“ können nach Wunsch der„Aida“ folgen. Das Mannheimer Natio- naltheater wird gewiß nicht versäumen, auch in diesem Jahr mit seinen besten In- szenierungen in Weinheim zu gastieren. Denn nur das Beste darf gut genug sein. Die Stadt Weinheim hat sich diesen An- spruch verdient. Ihn zu enttäuschen, wäre eine schlechte Repräsentanz gegenüber dem sich hier dokumentierenden Willen zur kul- turellen Tat. KH. Kultur-Notizen Im Musikstudio der Bonifatiuskirche spie- len am Dienstag, dem 25. Oktober(20 Uhr), die Geschwister Ruth Lochner und Frau Schon- der-Lochner Hindemiths Sonate für zwei Kla- viere über ein altenglisches geistliches Gedicht. Adolf Berchthold wird einen einführenden Vortrag halten. Die Heidelberger Städtischen Bühnen be- reiten unter Spielleitung von Friedrich Bran- denburg die Komödie Die Zeit des Glücks“ von Marcel Archard und in der Inszenierung des Intendanten Dr. Meyer Goethes„Urfaust“ vor. Max Noack von den Städtischen Bühnen Frankfurt wird den Mephisto spielen. Eine erste deutsche„Stegreifbühne“ wird gegenwärtig im Frankfurter„Werkheim“ von dem Maler Friedrich Simon vorbereitet. Alle Freunde der dramatischen Kunst sind einge- laden, an dieser Bühne völlig improvisierte Stücke zu spielen. Schillers„Wilhelm Tell“ wird nun doch in Dortmund gespielt werden, nachdem die von der Stadtverwaltung ursprünglich erhobenen Bedenken gegen„den zu frühen Zeitpunkt für eine Tellaufführung“ fallen gelassen wurde und auch der Kulturausschuß keine Einwendungen erhob. Der Regisseur Heinz Predöhl wird allerdings, wie dpa meldet, Schillers Schau- spiel„einer bisher noch nicht veröffentlichten Bearbeitung“ unterziehen. Rund 2 500 stellungslose Bühnenkünstler zählt die Genossenschaft deutscher Bühnen- angehöriger in Nordrhein-Westfalen gegen- wärtig. Von den 63 Bühnen der R-Markzeit haben sich 26 Theater erhalten können. Vor dem Krieg spielten im gleichen Raum 32 Büh- nen. Der Schriftsteller Hermann Kasack e Aiielt in einer Feierstunde den Berliner Fontane- Preis. Kasack wurde mit dem Preis von 4 000 Westmark für sein Werk Die Stadt hinter dem Strom“ ausgezeichnet. In der Düsseldorfer Rheinhalle findet am 30. Oktober eine große evangelische Kund- gebung zum Reformationstag statt. Bei der Kundgebung werden der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Bischof D. Dr. Dibe- ius, und Bundesinnenminister Dr. Heine- mann sprechen. ist und nichts Böses will? Und das 80 algeme ner Liebe fähig ist, wie sie zwischen Freikorpsführer Schill und der Bauer postsche ter Maria in seelenvollem Zartsinn erpal kartsru Und wie wunderschön, wie gewänlt Ludwig. grohgartig sprechen sie alle, die Bauern g Stschein Bürger, die Soldaten und Offiziere, dig germeister Nettelbeck und Kommanda Gneisenau, die sich, in treuer Mau freundschaft, reckengewaltig schluchzen die Arme sinken Während die fra sischen Gegner, allesamt dekadente 9 linge, in gegenseitigen Eifersüchteleien den Rang abzulaufen versuchen, Einig sie sich allein in ihrem Ziel der mie losen Vernichtung der unbotmäßigen 8. in welcher der Bürgermeister(Heinrich orge) den Nibelungenwiderstand bis letzten Atemzug organisiert hat. Bonn Damit ist der Zweck dieses Films Abckannt Veit Harlan im letzten Jahr vor dem Mfheodor sammenbruch des Dritten Reiches noch A hereits dreht hat, angegeben: das deutsche sen von verbrecherischen Gegnern in den. gezwungen, darf an Kapitulation nidit Vai ken, und wo sein Widerstandswille uu Fran lahmen droht, da muß er von neuem Kom gepeitscht werden. Bürgermeister Hema 8901 George hält denn auch eine flamme um 22. Rede, deren Vokabular ganz dem glei giherer rischen und begriffsdummen Pathos pern, Führerreden verpflichtet ist. Wieso n van zürcherische Kinos sich haben bereitung So. körmen, diesen Nazifilm, der übelsten icht, a aus der verdienten Versenkung herau gange holen, ist uns unersichtlich. Der gener Ges Schweizersinn wird gegen solche nach lende liche Infiltration nazistischen Gedanzenr ame schusses ohne Zweifel rebellieren; demſr die besteht die Gefahr, daß einiges hin zntszei bleibt von dem, was auf dem Wege der fandesk timentalität raffiniert insinuiert wird. J die Regie Harlans verfügt wie immer über eſcher V. bildungsbeladene prunkhafte Verlogel und ist, von einigen Sequenzen abgse Si (Schlachtenaufnahmen) höchst unf rreib träge und langweilig“. ſanlichk est“ 1 Amerikanische Filmproduliſe 95 in Deutschland geplant Iden I Amerikanische Filmgesellschaften tion eigenen Verleihorganen im Gebiet der Babadische desrepublik erwägen, wie dpa erfährt e bis! Deutschland amerikanische Filme für unter deutsche Publikum zu produzieren. Meter de den Firmen, die bisher für den Verleilel Die Westdeutschland in der MPEA(Motion plante ture Export Association) zusammengesd fer Geg sen waren und vom nächsten Jahr an sel ständig arbeiten, sind die Gesellsche glitgli Metro-Goldwyn-Mayer, Paramount, 2 Century Fox, Warner Brothers, Rl Fran! Pictures und Columbia. anners Als finanzielle Grundlage für die 3 duktion sollen die bisher blockierten 3 nahmen aus dem Verleih amerikeanim 1 Filme in Deutschland und auch private es ländische Kapitalinvestitionen dienen. Tentli 0 Teil der Firmen will die Filme in Deus ben land mit eigenen künstlerischen, Kaufm unden nischen und technischen Kräften di lerter während andere Gesellschaften ß 10 deutsche Schauspieler und vor allem def. 5 sches technisches Personal zu beschafft beabsichtigen. Einige amerikanische Filmgeselkchal pisse sollen drei großen westdeutschen Fim umgs duktionen angeboten haben, eine Reihe er 5 Spielfilmen— zum Teil in Gemeinschal Rege produktion— zu finanzieren. Die ae 10000 Kanischen Firmen wollen ihre in Dees gen land einkommenden Mittel zur Veri n stellen und fordern als Anteil 51 Pit fe aus den Einnahmen des Verleihs in Deus, koche land, sowie die gesamten Auslands- Welfen einkünfte. f der bi Deutsche Filmsachverständige fürth be daß diese amerikanische Konkurrent In kei Krise der deutschen Filmindustrie aul Amen Höhepunkt treiben wird. Während die dez. schen Produzenten ihre Filme fast ni igten, Wechseln und kurzfristigen Krediten ue, 3 zieren könnten, sei es für die amerii ig de schen Hersteller bei den laufenden Hint hecke. men, für die sie keine Steuern 2 e butze brauchten, einfach, große Beträge langt Mat el Copyright by AFP freizustellen. könn — 5 i„ vie 5 lie erko 7 17 beite Notizen über Bücher 1 René Gerhard: Aufbruch— Wohin?, Roman, (Südverlag, Konstanz). Dieser in der Zeit zwi- schen den Weltkriegen in den Hauptstädten Europas spielende Roman, welcher das geistige Suchen der damaligen Jugend zum Thema hat, ruft einen äußerst zwiespältigen Eindruck her- vor: wird man einerseits angesprochen von der europäischen Atmosphäre des Buches, dem Geist und der Sensibilität des Autors, 80 wir- ken andererseits die verwirrende Komposition und die mangelnde Distanz zum Thema über- aus ermüdend und verstimmend. Ein proble- matischer Roman um eine problematische Zeit, dessen Lektüre wehmütig stimmt, weil der Auf bruch dieser begabten Jugend im Massen- grab des Weltkrieges endete. Wf. Nico Rost:„Goethe in Dachau“(Willi Weis- mann Verlag. München). Was Intellektuelle, Was geistige Menschen in Dachau zu erdulden Batten. wie sie sich denkend. lernend und hof- fend siegreich zur Wehr setzten gegen Ernie- drigung und Todesgefahr. das schildert hier in Tagebuchform der holländische antifaschisti- sche Schriftsteller Rost. Jeder der Gefangenen legt auf seine Weise Rechenschaft ab. ob unser Kulturerbe nicht durch die äußere Machtlosigkeit ad absurdum geführt würde. Und jeder verpflichtet sich. kraft seiner höhe- ren Geistigkeit und seines größeren Wissens, dem Leben. Ein erschütterndes Buch. W. Sch. Burkhard Nadolny: Michael Vagrant, Roman (Hans von Hugo-Verlag, Hamburg). Früher als der erste Weltkrieg scheint der hinter uns lie- gende zweite einen Niederschlag in der Litera- tur zu finden: dauerte es damals fast schon zehn Jahre, bis Remarques„Im Westen nichts Neues“ das Eis brach und die Flut der nach ihm erschienenen Kriegsromane einleitete, so sind diesmal kaum vier Jahre seit dem Kriegs- ende vergangen und schon wagen sich die ersten Autoren an die Aufgabe, diesem unge- heueren Thema künstlerische Form zu geben. Nach Plievier und Bastian Müller legt nun auch ein junger, bisher unbekannter Autor, Burkhard Nadolny, einen solchen Versuch! den Roman„Michael Vagrant“, Sein 1 ist nicht nur der Krieg, sondern au „Dritte Reich“ und seine Begleiterscheinul mit denen sich der Held auseinander hat. Ein typischer Intellektueller, der in immer„dagegen“ ist, aber nicht die, 11 Buda bringt. aktiven Widerstand zu leisten. 4% Inga lebt und durchleidet er diese turbulene An u um aus ihr geläutert und gereift hefe ekestte gehen. Ein klug und überlegen gestellt Zeitgemälde, das ein getreues Bild dies. Montt seligen Epoche bietet. leute n wäh Deutsche Bücher von drauben 305 Im Jahre 1935 mußte unter dem 4 f der Verhältnisse der S. Fischer Vert nete Un geteilt werden. In Deutschland 155 2 der Verlag zunächst unter dem alten Nuſests 8. Fischer Verlag von Peter Suhrkamp d. 3 end, Dr tergeführt, bis er 1942 in Suhrkeng Jen Be umbenannt werden mußte. Dr. 11 I Wire Bermann-Fischer, der Schwiegersen. 8 5 etm 1934 verstorbenen Verlagsgründer 1 scher, begann 1935 seine Verlassar e 8 Ausland unter dem Namen Bermann Verlag. Zunächst in Wien, dann tenlliſleimen holm, New Lork, Amsterdam veröfle e lensver; der Verlag die Werke zahlreicher Aue Lüne des alten S. Fischer Verlages, die Fei volk land verlassen hatten. Viele Schri 1 5 von Rang, die früher in anderen 9. publiziert hatten, schlossen sich an. 1 Mun den Büchern schon bekannter Aue ge get schienen Werke bisher unbekannte. chung und bedeutende Uebersetzungen de. geg, Wein sind 112 Bücher von 62 Autoren 77 eimer mann-Fischer Verlag herzusgekommel unten 5 N„ wird jetzt du großer Teil dieser Bücher Wir Vent 10 f Einfuhren aus Holland, wo der Per nen Sitz hat, auch den deutschen zugänglich gemacht werden.