949/ Au ltentllent unter Lizenz Nummer s 1¹⁰ verantwortliche Herausgeber: pu. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schillins gedaktion, Druck. Verlag: Mannheim J Am Marktplatz A teton: 4 151. 4 182. 44 163 A benkkonten: südwestbank Mannheim lugemelne Bankgesellschaft Mannheim A postscheck konten: I Abenlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Auünisshafen a. Rh. Nr. 267 43 achelnt: Täglich außer sonntags u unverlangte Manuskripte über- dk. umt der verlag keinerlei Gewähr * 5 r Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Posthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.30 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises nd haben ebentel! Jahrgang Nr. 224/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 26. Oktober 1949 ben aus 5 m. S0 gt 1 ister 1040, sterklasse i eutung bog 2 Waldos Weilerer Abschnitt Kehls unier deuischer Verwaltung Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Am 26. Oktober, . Fecht Uhr wird ein weiterer Abschnitt der ichliegen dt Kehl wieder in badische Verwaltung btpene ergeben werden. Wie ergänzend zu er- uppe, 3 ren ist, sollte dieser Abschnitt schon vor 1 gehören Alger Zeit zurückgegeben werden. Durch Jugend. Jahnische Schwierigkeiten trat jedoch eine ungen vor ſerzögerung um etwa 14 Tage ein. 1 5 eln e ird. Rennbeh Lehn Millionen Rentenempfänger Gütersloh.(dpa) Der Landesvorsitzende „Reichsbundes der Kriegs- und Zivil- cädigten“ in Nordrhein- Westfalen, Hugo ch, bezifferte die Zahl der Rentenemp- Jockey Anger im Bundesgebiet auf rund 10 Millio- sritte im in bei 21 Millionen Erwerbstätigen. Von Belmontten Rentenempfängern seien 5,2 Millionen em Jah Fessopfer und Hinterbliebene. Dazu kä- Rekord G 35 Millionen Invalidenrentner. 850 000 reichte I allrentner, 650 000 Knappschaftsrentner 1 von Chünd 400 000 Renten-Empfänger der Ange- hinterein enversicherung. 5 Sturm über der Nordsee vahlmene Hamburg.(g. Kk.-Eig.-Ber.) Nach bisher „ Luxemdeff der deutschen Seenotzentrale vorliegen- 8 Fußballen Meldungen fielen dem seit Samstag von weden in Hand bis in die skandinavischen Gewässer 2-Sieg von enden Südweststurm, der bis zu Wind- 11 e 1 auftrat. mehrere Schiffe zum Op- ne nes 1 Darunter befinden sich das Küsten- Ar der A. Pochift„Gisela“, das gesunken ist, der Seit übe Tonnen große schwedische Dampfer d über., der gekentert, wahrscheinlich aber f. Harris funken ist, und das holländische Küsten- zurück. ſorschifk„Kasana“, das auf der Reise von u Ttalieniſpenhagen nach Aarhus auf eine Mine ge- 2 11 len und untergegangen ist. Das schwerste klande eeuc hat den über 2000. BRT großen Vereleich luchen Dampfer„Ivar“ betroffen. In sten Eisbu holländischen Gewässern nordwärts von 2 in Bad Pchelling lief das Schiff auf eine Mine mit 23. 0 5 8 Schlagseite. Nach den „ Braunsüfter eingetrokkenen Meldungen sind von ane Mköpkigen Besatzung nur zehn gerettet. l bie Nordsee hat seit zwei Tagen schwe- 1. Schelte Seegang. Die Küstenstadte stehen teil- ſcheſe unter Wasser. Wie bekannt wird, sind ere Herbststürme zu erwarten. Issagen N N mer Toth kommunistische Wahlniederlage nheim f Mien.(dpa) Die Kommunisten haben bei A 1 an Sonntag durchgeführten Wahlen zu 11 115 f ſearbelterkammern in Oesterreich eine 5 tele erlitten. Sie verloren gsburg 3 am Dienstag vollständig vorliegen- Frankl. A kteebnissen annähernd die Hälfte ihrer Dortm. faizen Sitze. Die sozialistische Partei Dortm. fireichs behielt überall die Mehrheit in urg ärbeiterkammern. i rau 5 Gmünd 5 Ungen rlsruhe M i falz Seat? München annheim 0 180 1 dad wer eee! UN-Delegierte hat l.. n Israels zurückgewiesen mscher ade im Lrak lebenden Juden einem f Sime unterworfen würden. r„% ehm Die persische Regierung hat die Worm ain Aller ausländischen Kultur- und 13 institute in den Provinzen ange- pütte. g ö zenau Work. Die fünf vertreter der sowieti- N dpetandelsgesellschaft„Amtorg“. die zm e Freitag wegen Verletzung der 8 en Fremdengesetze verhaftet n Waden. sind gegen Stellung einer von je 15 85 worden. 000 Dollar auf freien Fuß Der internationale Kinderhilfsfonds ungen Nationen hat einer amtlichen nervorrefflen 3 ung zukolge Deutschland und Ju- 0 55 5.000 Phiolen Streptomyein zum ee 11 bemacht. Dieses Heilmittel soll in Künstler* zur Behandlung Tuberkulöser ken 9. jugoslawischer Kinder verwen- itzige, f 4 aug Keandelto papst Pius XII. hat am von Pau f i 1 päpstlichen Visitator in Deutsch- J o Münch, in Privataudienz empfan- le monik ert Wesen 1525 In Stuttgart wurde der Landes- altung des lemderg 4 des HBuchbinderhandwerks für Amer ten B begründet. Die aus Baden kom- 100 80 atlug bt aer lehnten einen Zu- 5 e 1 5 5 1 Pindern ab. en württembergischen chubert ui Die RNeukonstituler 1 des Publ düuneungen* 5 5 8 20 guns beraten werden, die 0 6. Oktober in Mainz stattfinden einz Mahes Goldene klin. Piz c ID Fünfzehn führende Mitglieder der p, Wurden in Sach 1 6d Sachsen-Anhalt durch die 1 9 erdektet on 5 1 e politische Po- And, n„ohne daß ein ür die abgestulhe ins angegeben wurde. e großes Ge erlin. 3 Sterprs m Brief an den ostzonalen 1215 detenendenten Otto Grot 88 0 11 wird e Narizeslerung von der als„Partei der a a e bekannten„Nationaldemokra- 9 5 aufgefordert, ehemaligen Na- berechtt itaristen die staatsbürgerliche 0 Kreide wieder zuzusprechen. In 4 der Ostzone wird ange- urntasse 8 8558 Brief der Auftakt zu Anhängen den Amnestie aller ehemaligen auser in der Ostzone sein wird. che amen, de am zerlin. Aus den 5 er Uraum Ostrepublik en überfüllten Gefängnissen ektorat de f als ta ik wurden in den letzten Tagen k, nahme end Häktlinge in östlicher Rich- B abt. 8 er N tiert. Es handelt sich dabei um 8 die ihre langjährigen Wietunjon verbüßen müssen. UP /dpa Kirche 1õ Gemeinsamer Haushalt für Württemberg- Baden Weiterer Schritt zur staatsrechtlichen Einheit der beiden Landesteile Stuttgart. Der Finanzausschuß des Württembergisch- badischen Landtages be- wältigte in seiner Sitzung am Dienstag eine außerordentlich umfangreiche Tages- ordnung mit zahlreichen wichtigen Punk- ten. Ohne größere Debatte stimmte der Ausschuß dem Antrag des nordbadischen SPD-Abgeordneten Möller zu, in dem das Staatsministerium ersucht wird, für das neue Etatjahr für beide Landesbezirke einen gemeinsamen Haushalts- plan aufzustellen. Die bisherigen Haus- haltspläne wurden jeweils getrennt für Nordwürttenberg und Nordbaden aufge- stellt, beraten und verabschiedet. Durch die Aufstellung eines gemeinsamen Planes soll nicht zuletzt die staatsrechtliche Einheit Dekartellisierung Künftig auf Dreimächtebasis Von unserer Stuttgarter Redaktion und Verbundenheit dokumentiert werden. Ein Antrag des KPD- Abgeordneten Klausmann, der die Gewährung einer einmaligen Winterbeihilfe für Hilfsbedürf- tige zur Beschaffung von Kohlen und Kar- toffeln in Höhe von 30 DM für alleinste- hende Personen bzw. den Haushaltungs- vorstand und je 10 DM für die Frau und jedes Kind vorsieht, wurde zur Ueberprü- kung der finanziellen Auswirkungen befür- wortend an die Regierung weitergeleitet. Weitere Debatten entspannen sich über die Forderungen der Staatstheater Stubtgart und Karlsruhe mit 450 000 DM bzw 203 O00 DM. Die Ausschußmit- glieder vertraten übereinstimmend den Standpunkt, daß unter allen Umständen Württemberg-Baden US-Oberkommission prüft Hilfsmöglichkeiten für die Vertriebenen Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Auf seiner täglichen Presse- konferenz in Frankfurt ging der amerikani- sche Oberkommissar MeCloy am Dienstag in erster Linie auf das Problem der Vertrie- benen ein. Diese Frage sei, so betonte er, grundsätzlicheline deutsche An- gelegenheit. Andererseits aber sei es so groß und schwerwiegend, daß man Hilfs- möglichkeiten auf amerikanischer Seite stu- dieren müsse. Er habe deshalb Mr. Swope zu seinem Sonderberater für Vertriebenen fragen ernannt, der das Problem nicht nur in der amerikanischen, sondern mit Geneh- migung der beiden anderen Oberkommiss: re auch in der englischen und französischen Zone prüfen und Besprechungen mit den zu- ständigen deutschen Stellen führen solle. Mr. Swope werde danach einen Bericht über die Hilfsmöglichkeiten der amerikani- schen Oberkommission vorlegen. Im Augen- blick könne über die Art solcher Hilfe noch nichts gesagt werden, doch denke er evtl. an eine Freigabe von Mitteln aus den, Gegen- wertfonds. Mit Nachdruck erklärte der Oberkommissar, daß seiner Meinung nach allerdings dies Hilfe von außen das Ver- triebenenproblem ebenso wenig lösen könne, wie die Möglichkeit der Auswanderung. Auf die Frage, ob Deutschland nicht die Vertrie- benen eines Tages als Grund für eine Er- höhung seiner Industriekapazität anführen könne, antwortete MeCloy: Möglicherweise. Dekartellisierung Der Oberkommissar wandte sich dann der Dekartellisierungsfrage zu. Auf alle Fälle werde, so betonte er, die De- kartellisierungspolitik fortgeführt werden, und zwar in Zukunft auf Dreimächtebasis. Zur Zeit beschäftige sich die Oberkommis- sion mit dem Gesetz Nr. 75, um seine Aus- dehnung auf das gesamte Bundesgebiet zu erreichen. Zwischen den Engländern, und Amerikanern habe darüber bereits grund- sätzliche Einigung erzielt werden können. Es gelte nun, das Gesetz auch in Einklang mit den französischen Wünschen zu bringen. Mecloy betonte, er sei sich darüber im Kla- ren, daß die gesamte Dekartellisierung eine sehr komplizierte und langwierige Angele- genheit sei. Es habe z. B. 30 Jahre gedauert, um die Standard Oil Company in den USA zu entflechten. Dies müsse keine Entschul- digung für die Verzögerung auf diesem Ge- biet in Deutschland sein., aber es zeige die Schwierigkeiten des Problems. neue Wege zur Finanzierung der beiden Theater gefunden werden müßten, da im kommenden Etatjahr Zuschüsse in der bis- herigen Höhe unter keinen Umständen mehr geleistet werden könnten. Die Land- tagsfraktionen wurden vom Ausschuß be- auftragt, zu den beantragten Nachforderun- gen Stellung zu nehmen und darüber abzu- stimmen, ob diese Summen ausbezahlt werden sollen oder nicht. Ueber den An- trag der Stuttgarter Philharmoniker auf Erhöhung des Staatszuschusses von 50 000 auf 72 000 DM. wird zuerst noch eine ein- gehende Stellungnahme des kulturpoliti- schen Ausschusses eingeholt werden, ehe die Fraktionen hierüber entscheiden. Kredite für produktive Arbeit Im weiteren Verlauf der Sitzung befür- wortete der Ausschuß einen SPD- Antrag, in dem die Staatsregierung ersucht wird, über die Bundesregierung bei den Ober- kommissaren für die Aufhebung des 8 28 des Umstellungsgesetzes einzutreten in dem Sinne, daß die Finanzierung von Aus- gaben für produktive Zwecke im Rahmen eines außerordentlichen Etats und auf dem Kreditwege in den Ländern des Bundes- gebietes wieder möglich sein soll! Durch die Bestimmung, daß laufende Ausgaben der öffentlichen Hand durch laufende Ein- kommen gedeckt sein müssen, ist der Staatsregierung die Möglichkeit einer groß- zügigen Finanz- und Wirtschaftspolitik zur Förderung des Wiederaufbaues weitgehend genommen, denn auch die Bereitstellung von Staatskrediten für produktivéèe und Werteschaffende Arbeit innerhalb eines außerordentlichen Etats fällt unter dieses Verbot. 0 Eine Aenderung des Gesetzes über den Finanz ausgleich zwischen Staat und Gemeinden, derzufolge bei der Berechnung des durchschnittlichen Personalaufwandes für eine Lehrerstelle und der Berechnung des von der einzelnen Gemeinde zu lei- stenden Beitrages jeweils nicht die Zahl der vorhandenen. verwalteten Lehrerstellen zugrunde gelegt werden soll, wurde gleichfalls befür wor- wortet. Diese Aenderung bringt für zahl- reiche unter Schulraumnot leidende Ge- meinden, vor allem in Nordbaden, fühlbare Erleichterungen. Vorlage über endgültigen 5 im Frühjahr Entschädigung der Altsparer soll vorher gesetzlich geregelt werden Bonn. Finanzminister Fritz Schäffer kündigte am Dienstag in einem schriftlichen Interview eine Regierungsvorlage über den endgültigen Lastenausgleich für das kom- mende Frühjahr an. Die Vorarbeiten hier- für seien seit längerer Zeit im Gange und inzwischen soweit gediehen. daß sie etwa bis zum Frühjahr abgeschlossen werden könnten. Die Entschädigung der Altsparer soll vorher gesetzlich geregelt werden, um auf diese Weise wenigstens einen Teil der Härten der Währungsreform auszugleichen und das Vertrauen der Sparer wieder zu gewinnen. Auf der Kabinettsitzung am Dienstag wurde die Auslegung des Grundgesetzes und das Zusammenwirken aller Teile, wie Bundesrat. Bundestag und Bundesregierung, erörtert. Des weiteren befaßte sich das Kabinett mit der Frage des Bundessitzes und dem Demon- tageproblem. Es wurde festgelegt, daß von Regierungsseite die Meldungen über eine Beschleunigung des Demontage- tempos untersucht werden sollen. Keine„Volkspolizei“ in Westdeutschland Bundesminister Heinemann erklärte vor der Presse zu dem künftigen Aufbau des Innen ministeriums, daß alle politische Fra- gen bislang noch in den Händen der Länder seien. Es werde ein Bundeskriminalamt er- richtet werden, dessen Arbeit sich in der Hauptsache auf die Verfolgung von Dieb Stählen und dergleichen beziehen werde. Er erklärte, daß an eine Bewaffnung der Poli- zei im Stile der Volkspolizei nicht gedacht sei. Eine Zusammenarbeit mit der Ostzone in einzelnen Ressortfragen, etwa auf dem Polizeigebiet der Verfolgung von Verbre- chern, bezeichnete Innenminister Heine- mann jedoch als wahrscheinlich. Wie am Dienstagabend in Bonn bekannt wurde, werden die Auswirkungen der Pfundabwertung und der Neu- kestsetzung des DM- Kurses im Mittelpunkt einer Besprechung stehen, die der Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Dr. Böckler am Donnerstag mit Bundes- kanzler Dr. Adenauer haben wird. Das gleiche Thema werden Böckler und Prof. Erhard am Samstag in Bonn erörtern. „Nauheimer Kreis“ wieder aktiv Bonn.(gn-Eig. Ber.) Der französische Ober- kommissar Frangçois-Poncet empfing am Dienstagnachmittag den Leiter des„Nau- heimer Kreises“, Prof. No a c k, der bekannt- lich eine Neutralisierung erstrebt, zu einer Von unserer Bonner Redek tion Aussprache. Wie Prof. Noack anschließend erklärte, erörterte er mit dem Oberkommis- sar die Einwände Frankreichs gegen eine Neutralisierung. Prof. Noack sprach in den Abendstunden auf einer Veranstaltung des Kulturbundes für die demokratische Erneue- rung im Bürgerverein in Bonn. Hier kün- digte er an, am 18. und 20. November werde der„Nauheimer Kreis“ in Bad Ringsdorf bei Neuwied einen Deutschlandkongreß abhal- ten, zu dem bereits führende Persönlich- keiten des politischen Lebens, auch aus der Ostzone, darunter Otto Nus ch ke, zugesagt hätten. Müller will„koordinieren“ München.(dpa). Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Dr. Josef, Müller Sch) trat für eine Verständi- gung mit der Sowietregierung ein. In einem Interview mit dem Chefreporter des sowietisch lizenzierten Radio Berlin, be- tonte er, sein Vorschlag, ein Koordinie- rungsgremium Ost-West zu bilden, habe in weiten Kreisen Zustimmung gefunden. Dr. Müller erklärte, er würde es bereits als einen Fortschritt begrüßen, wenn sich ein solches Gremium vorläufig nur mit wirt- schaftlichen Fragen befassen würde. Deutschland sei 1870 auch aus einem Zoll- verein herausge wachsen. Ob man in einer, drei oder fünf Etappen zur deutschen Ein- komme, sei gleichgültig, aber man müsse zu ihr gelangen und mit der Arbeit dafür sofort beginnen. Deutschland brauche zum Wiederaufleben seiner Wirtschaft neben dem amerikanischen Kredit den Ostmarkt, nicht nur den Markt Ostdeutschlands, son- dern auch den sowjetischen und den Bal- kanmarkt. a Britisches Mißtrauen gegen Meſcloy Vermutungen über den London-Besuch des US-Oberkommissars London.(dpa) Ein Sprecher des bri- tischen Außenministeriums erklärte am Dienstag, der für die nächste Woche ge- plante Londoner Besuch des amerikanischen Oberkommissars in Deutschland, Me CIO y, gehe nicht auf eine Einladung der britischen Regierung zurück, und man sei in London nicht darüber orientiert. Mecloy hatte am Montagabend in Frankfurt bekanntgegeben, er werde wahr- scheinlich Anfang nächster Woche nach London und später vielleicht auch nach Washington, Brüssel und Den Haag reisen. In London wird vermutet, daß Melo den Wunsch hat, einige seiner öffentlichen Erklärungen zu erläutern, die in England scharfe Kritik ausgelöst haben. Man denkt besonders an seine Frankfurter Presse- erklärung, derzufolge er einen Demonfage- stopp und die Bildung einer gemeinsamen westeuropäischen Industrieverwaltung nac Art des Ruhrstatuts befürwortete. In London setzt sich die Auffassung immer mehr durch, daß der amerikanische Oberkommissar mit seinen Erklärungen über die Demontage und die Ruhrbehörde eine neue Entwicklung in der Deutschland- politik des USA-Außenministeriums vor- weggenommen habe. Kreise der amerika- nischen Botschaft in London ließen am Dienstag durchblicken, daß mit britischen Vertretern eine Fühlungnahme über den für nächste Woche geplanten Londoner Be- such Mecloys stattgefunden habe. Politische Beobachter schließen daraus, daß MecCloy an einer persönlichen Fühlungnahme mit britischen Vertretern in London interessiert ist. Unterrichtete französische Kreise in London sind der Ansicht, daß die bevor- stehenden Reisen MecCloys nach London und den Beneluxstaaten in Zusammenhang mit seinen Plänen stehen, eine breitere Basis für die internationale Ruhrbehörde zu schaffen. Das Anhalten der französischen Re- gierungskrise schiebt eine amtliche franzö- sische Stellungnahme zu den allgemein ver- muteten Bemühungen Mecloys, das De- montageproblem einer Lösung zuzuführen und das Besatzungsstatut so abzuändern, daß es den Charakter eines Friedensver- trages erhält, vorläufig hinaus. In Pariser politischen Kreisen wird viel- fach angenommen, daß es notwendig sein Wird, nicht nur noch einmal zwischen den Westmächten das Demontageproblem ab- zustimmen, sondern auch der deutschen Bundesrepublix im Westen diejenigen Rechte tatsächlich zu geben, die der Sowiet- zonenrepublik nur dem äußeren Anschein nach durch die sowietische Besatzungsmacht gegeben worden sind. sondern die Zahl der Ischechoslowakische Bischöfe geben nach Prag.(UP) Die römisch-katholischen Bischöfe haben die Priester angewiesen, die neuen Kirchengesetze der tschechoslo- Wakischen Regierung zu befolgen, soweit sie nicht„den Gesetzen Gottes, der Kirche und den natürlichen Menschenrechten“ widersprechen“ Wie aus einem Dokument hervorgeht, das am Dienstag in die Hände westlicher Kreise gelangte, haben die tschechoslowa- kischen Bischöfe in einer geheimen Zu- sammenkunft die erwähnte Entscheidung getroffen. Danach können die Priester der Regierung den Treueid leisten, die neuen von der Regierung versprochenen höheren Gehälter annehmen und ihre Be- reitschaft zur Wiederaufnahme der Ver- handlungen zwischen Kirche und Staat zei- gen,„wenn wir eingeladen werden“. CSR weist weiteren USA- Diplomaten aus Prag.(dpa) Das tschechoslowakische Außenministerium hat am Dienstag bei der amerikanischen Botschaft in Prag scharfen Protest gegen die Tätigkeit eines diplomati- schen Beamten, John G. Heyn erhoben. Heyn habe, so heißt es in dem Protest, seine Position mißbraucht. Die tschechoslowa- kische Regierung fordert, daß er das Land innerhalb 24 Stunden verläßt. US-Botschafter erörtern Beistands- maßnahmen für Jugoslawien London.(dpa) Praktische Beistandsmaß- nahmen für Jugoslawien und Maßnahmen gegen die sowjetische Propaganda in Ost- europa sollen nach Ansicht politischer Beob- achter die Hauptfragen gewesen sein, mit denen sich die Londoner Konferenz der UDSA- Botschafter aus den osteuropäischen Staaten beschäftigt hat. Die Konferenz wurde am Dienstagnachmittag beendet. Offiziell wurde über den Konferenzver- lauf strengstes Stillschweigen bewahrt. Es heißt jedoch, daß die USA- Botschafter eine Reihe inhaltsreicher Berichte und Empfeh- lungen ausarbeiteten, die dem USA-Außen- ministerium zugeleitet werden. Der Staatssekretär für europàische An- gelegenheiten im amerikanischen Außen- ministerium, George Perkins, erklärte am Dienstag in London, die Londoner und Pariser USA-Botschafter- Konferenzen seien in dieser Form zum ersten Mal in der Ge- schichte der amerikanischen Diplomatie durchgeführt worden. Wird Bidault durchhalten? Paris.(UP) Der mit der Bildung einer neuen französischen Regierung beauftragte Georges Bidault konferierte im Laufe des Dienstag erneut mit den führenden Vertretern der Sozialisten und der Radikal Sozialisten, um die noch immer bestehen- den Meinungsverschiedenheiten über die Zus. nensetzung des Kabinetts beizulegen. In Kreisen politischer Experten wird je- doch allgemein die Ansicht vertreten, daß Bidaults Chai keine bessere seien als die Mochs oder Mayers. Sollte Bidault jedoch auch scheitern, dann dürfte der be- reits laut gewordene Ruf nach Auflösung der Nationalversammlung und Abhaltung neuer Wahlen noch viel stärker werden. In politischen Kreisen zerbricht man sich schon den Kopf darüber, auf welche Weise die Nationalversammlung aufgelöst wer- den könnte, deren Amtsperiode bis 1951 läuft. Allgemein wird dabei betont, daß ohne eine Aenderung des Wahlgesetzes eine neue Nationalversammlung genau 80 wenig stabil sein würde als die gegen Wärtige. Briten sollen mehr und länger arbeites London. Die britische konservative Opposition will dem Unterhaus heute einen Abänderungsvorschlag zum Sparprogramm der Regierung unterbreiten. Der Vorschlag, der Gründe für eine Ablehnung des am Montag vom Premierminister Attlee be- kanntgegebenen Planes dargelegt, würde auf einen Mißtrauensantrag hinauslaufen. Das Unterhaus eröffnet heute die Debatte über das Sparprogramm. Ministerpräsident Attlee hatte einige Stunden nach seiner Rede im Unterhaus, am Montag, eine Ansprache im britischen Rundfunk gehalten, in der er dieselben Mitteilungen über die Einschränkungen und Sparmaßnahmen machte, wie im Unterhaus. Er bezeichnete die Lage Großbritanniens als kritisch und teilte der Bevölkerung mit, daß sie mehr und länger arbeiten müsse. Sie sollte ferner mehr sparen und weniger ausgeben. Indien im„Kalten Krieg“ neutral Ottawa.(UP) Der Ministerpräsident In- diens Jawaharlal Nehru erklärte hier in einer Pressekonferenz, Indien werde die Zu- sammenarbeit mit Kanada und den Ver- einigten Staaten begrüßen, werde sich je- doch im„Kalten Krieg“ nicht auf eine der beiden Seiten stellen.„Es ist nicht unsere Politik, uns irgend einem Block von Natio- nen anzuschließen“, sagte der Ministerprä- sident wörtlich. Er betonte allerdings gleich- zeitig, daß Indien ein Mitglied des Common- wealth bleiben werde, wenn es sich auch in etwa drei Monaten zur souveränen, unab- hängigen Republik erklären werde. Seite 2 AMOAGEN Mittwoch, 26. Oktober 1949 VN. Mittwoch, 26. Oktober 1949 Im Schatlen des Peiersberges Der Kanzler der Bundesrepublik Deutsch- land ist in diesen Tagen im Stadium ent- scheidender Verhandlungen über gesamt- deutsche Fragen ein ständiger Besucher auf dem Petersberg, dem Sitz der Oberkommis- sare, gewesen. Die Stimme der Oberkommis- sion, eine dreifache Stimme, klingt mit den Reden der Bundesregierung und den De- batten des Bundesparlamentes zu einem ge- mischten deutsch- alliierten Chor zusammen in der Melodie des Besatzungsstatuts. Nichts ist verständlicher, als daß diese Tonart deut- scher Politik deutschen Ohren mehr nach Moll als nach Dur klingt. Nichts jedoch ist unverständlicher, als daß sie für Viele über- raschend ertönt ist. Es war eine Fehlanzeige realistischen Sinns, als in den letzten Wochen beklagt wurde, daß sich„nicht jenes Maß von Sbuveränität gezeigt habe, das unter dem Besatzungsstatut hätte erwartet werden kön- nen“ Es war die Verwechslung von Erwar- tungen mit Realitäten, von Wunschtraum mit Wirklichkeit. Es hätte weniger Enttäuschte in den letz- ten Wochen gegeben, wenn es mehr Leser des Besatzungsstatuts gegeben hätte. Dieses Statut lesen, heißt schwarz auf weiß lesen, daß die Oberkommissare die Außenminister und die Außenhandelsminister der Bundes- republik sind und daß sie das Vetorecht gegen Bundesgesetze besitzen, den General- vorbehalt auf allen Gebieten wie die un- mittelbare Entscheidung auf den ihnen vor- behaltenen Gebieten. Das Besatzungsstatut ist das Statut einer Besatzung und es lebt noch im Klima der ,unbedingten Kapitu- lation“. Es schädigt das Ansehen der jungen demo- kratischen Institutionen nicht, wenn offen gesagt wird, daß ihre Macht noch sehr be- schränkt und die Erklärung, daß die Bun- desregierung nicht frei in ihren Entschlüssen sel, eine vorsichtige Umschreibung des Tat- bestandes ist. Es ist schädlicher, sich in Fiktionen zu gefallen, deren Unwirklichkeit sich dann doch ergibt. Der Eindruck, daß bei der Abwertung der D-Mark der Kursstand der Regierung in den Augen der Allgemein- heit um mehr noch als zwanzig Prozent ab- gewertet worden sei, hat nur aus der Selbst- suggestion einer fast schon wieder voll Auf- gewerteten Souveränität der deutschen Staat- Üüchkeit erstehen können. Daß auch kontrol- lieren entscheiden heißt, konnte nur über- sehen werden, wenn und weil man vergaß, daß Ratgeber nicht die richtige Uebersetzung von Kontrolleur ins Deutsche ist. Eine Situation falsch sehen, bedeutet immer, in falsche Situationen zu kommen, und der Mut zur Wirklichkeit bleibt auch und gerade in schwierigen Lagen der beste Ratgeber. Allerdings hat diese Abkehr von der Wirk- lichkeit in Manchen deutschen Vorstellungen vom Besatzungstatut Analogien in allierfen Aeuberungen gefunden, daß sich mit dem Besatzungsstatut die Bundesregierung der gleichen Vorrechte wie jede andere Regie- kung erfreue und lediglich durch begrenzte Kontrollen gemäß dem Statut, der Ruhr- kontrolle und ähnlichen Abkommen begrenzt wercle. Die Addlerung aller Kontrollen jedoch aller dieser Abkommen ergibt eine sehr aus- gedehnte Kontrolle, die fast ans Unbegrenzte reichen könnte, und die Erklärung, daß die Deutschen fortan eine konstruktive Rolle in der Entwicklung eines neuen Europas spielen und die Verantwortung für die Gestaltung der deutschen Zukunft tragen könnten, er- scheint beschönigend. Begrenzte Entschei- dungsfreiheit bedeutet überall begrenzte Verantwortung. Dem Maß der Belastung durch Kontrolle entspricht das Ausmaß der Entlastung von der Verantwortlichkeit. Die Folgerung ist, daß geteilte Souveränität geteilte Verant- wortung, wachsende Souveränität der Bun- tlesregierung wachsende Verantwortung für sie bedeutet. Auch diese Perspektive einer Revision des Besatzungsstatuts muß klar ge- sehen werden, daß sich mit den Rechten auch die Pflichten mehren werden Auch diese Erkenntnis gehört zur Real-Politik, deren Kernzug die Absage an Illusionen und Fiktionen ist. Es wird ebenso heilsam sein, sich keine Illusionen hinsichtlich der Schwere der deut- schen Verantwortung von morgen zu machen wie auch sich keinen Fiktionen über die Be- prenzung der deutschen Errtscheidungsgewalt im Heute hinzugeben. Sich dieser Grenzen nicht bewußt sein wollen, heißt sein Prestige nicht mehren, sondern es durch enttäuschende Erfahrungen mindern. Ihrer eingedenk sein, bedeutet, den Fortschritt zu erkennen, den jede Verlegung dieser Grenzpfähle darstellt, die noch um den Bereich der Bundesregie- rung abgesteckt sind. Die Unterstreichung der Tatsache, daß es ausländische Vertretungen nur bei den Ober- kommissaren und nicht bei der Bundesre- gierung geben kann, hat erwiesen, daß der Boden, in dem diese Grenzpfähle stecken, noch hart ist. Hoffnung auf seine Auflocke- rung zu hegen, ist das eine. Das andere bleibt, sich seiner Härte von heute bewußt zu bleiben. Dr. Alfred Rapp Menschliche Würde der Flüchtlinge unverändert Vatikanstadt(C ND).„Die menschliche Würde der Flüchtlinge bleibt immer die gleiche, so unglücklich auch ihre gegenwär- tige Lage sein möge“. erklärte Papst Pius XII. gelegentlich eines Empfanges aàmerika- nischer Abgeordneter, die sieh zum Stu- dium der Tätigkeit der amerikanischen Hilfsorganisationen in Europa aufhalten. Der Papst würdigte die großzügige ameri- kanische Hilfeleistung zur Linderung der Not in den vom Kriege heimgesuchten europäischen Ländern und bat die Abge- ordneten, sich die Frage vorzulegen, ob die gegenwärtige amerikanische Einwande- rungsgesetzgebung 80 großzügig sei, wie es c ie natürlichen Hilfsquellen eines so geseg- neten Landes zuließen und wie die Not der anderen Länder es zu fordern scheine. Brief aus Jerusalem: Die Wirtschaftslage ist„reichlich traurig“ Klare Planung könnte die bescheidene Lebenshaltung verbessern Es waren alarmierende Zahlen, die der israelische Versorgungsminister Dr. Jo- seph bekanntgab. Israel deckt seinen Be- darf an Brotgetreide nur zu zehn Prozent, seinen Bedarf an Futtermitteln zu fünfzehn bis zwanzig Prozent; Oelsaaten müssen ein- geführt werden, das gleiche gilt für Zucker, und Hülsenfrüchte. Bei Fleisch ist man zu 95 Prozent auf Einfuhr angewiesen, bei Milth und Michprodukten zu fast 60 Pro- zent. Besser sieht es mit Fischen aus, die nur zu 58 Prozent Importe erfordern. Bei Kartoffeln liegt die Eigenproduktion bei 40 Prozent des Konsums. Gemüse— die einzig befriedigende Zahl— wird zu 90 Prozent im Lande erzeugt. Diese Zahlen nannte der Minister„reichlich traurig“. Und nun sinnt man— nicht erst seit gestern nach Maßnahmen, wie dem Uebelstand abzuhelfen sei. Für ein Indu- strieland müßten jene Ziffern nicht so sehr besorgniserregend sein, falls Industrie- exporte genügend viele Devisen einbringen. Aber die israelische Industrie ist noch nicht allzu bedeutend und außerdem sind die Produkte am Weltmarkt billiger, als Israel sie auch nur herstellen kann. Die Bo- denschätze des Landes sind gering. Pott- asche ist der wesentlichste, fast der einzige Schatz. Seit eh und je konnte die passive Handelsbilanz dank der sehr aktiven Zah- lungsbilanz ausgeglichen werden. Auch ein Weltrekord: Von Dr. Ernst Linz Jerusalem) Spenden und Kapitaleinfuhr für Investi- tionen hatten in aller Vergangenheit alle aufgezeigten Nachteile aufgewogen, 80 dag das schwere Problem erst sichtbar wurde, als, zum einen, Spenden und sonstige Kapi- taleinfuhr geringer und die Ausgaben dank der Massenneuein wanderung und der not- wendigen staatlichen Ausgaben, zum ande- ren, höher wurden. Das Land befindet sich im ökonomischen Engpaß. Wie kann Abhilfe geschaffen werden? Die Regierung Israels sagt mit Recht, die land wirtschaftliche Produktion müsse er- heblich erweitert werden. Das erfordert die Urbarmachung weiter Strecken jetzt un- fruchtbare Boden sah vor wenigen Jahren und Wässerung, so glückt die Produktionssteige- rung aller Agrarprodukte. Auch der jetzt kruchtbare sah vor wenigen Jahren und Jahrzehnten nicht anders aus. Doch das er- fordert viel Geld und eine lange Zeit. Israel ist in einer ähnlichen Lage wie Großbritan- nien. Würde gar einmal das Land vom Meer und den Zentren des Importes abgeschnit- ten, so wäre man allein auf die eigenen Er- zeugnisse angewiesen. Die Regierung ist trotz dieser ungünstigen Verhältnisse den- noch nicht allzu pessimistisch. Der Versor- gungsminister wie in einer Pressekonferenz darauf hin, daß die Landwirtschaft im Jahre 1950 nach einem bereits vorliegenden Plan ihre Anbauflächen erheblich vergrö- Parlamentssitzung im D-Zugtempo In 120 Sekunden 273 Millionen Pesos bewilligt Die Möglichkeiten, ein Gesetz auch ge- gen eine heftige Opposition durchzupauken, sind vielfältig und verschlungen. Einen ganz neuen Weg fand das Parlament der argenti- nischen Provinz Cordoba. Es stellte ge- radezu einen neuen Weltrekord auf. Die Regierung von Cordoba hatte dem Provinzial-Senat eine Gesetzesvorlage zuge- leitet, die eine Anleihe über 273 Millionen Pesos für ein umfangreiches Programm öf- kentlicher Arbeiten ermöglichen sollten. Nachdem der Senat diesen Vorschlag inner- halb von zwei Tagen akzeptiert hatte, ging die Vorlage an das Parlament. Hier ging es nicht so glatt. Bei der er- sten Lesung brachte die Opposition schwer- wiegende Einwände vor: sie wies nach, daß die Schulden der Provinz, die in den letzten sechs Jahren ohnehin um 175 Millionen Pe- sos gestiegen waren, mit dieser Anleihe auf 550 Millionen anwachsen würden. Sie be- schuldigte das Finanzministerium, dem Se- Hat üer diese Summe falsche Angaben ge- macht zu haben. Sie beschuldigte weiterhin die Provinzial- Regierung, mit der Anleihe einen Teil ihres eigenen Etats decken zu wollen. Und so fort. Es stand schlecht um die Vorlage. New Lorker Tagebuch: Da legte der Präsident vor der zweiten Lesung eine einstündige Pause ein. Nun, Parlamentarier nehmen es im allgemeinen mit den Minuten nicht so genau. Die Abge- ordneten der Regierungspartei jedoch taten es diesmal. Die der Opposition zu ihrem eigenen Pech nicht. Als die letzteren nach genau 62 Minuten den Sitzungssaal wieder betraten, mußten sie zu ihrer großen Ueber- raschung feststellen, daß die bereits anwe- senden Vertreter der Regierungspartei in- nerhalb von zwei Minuten sämtlichen 13 Paragraphen der Vorlage nacheinander zu- gestimmt hatten, die zweite Lesung damit beendet und die Vorlage Gesetz war. 120 Sekunden hatten über 273 Millionen Pesos entschieden, die nach deutschem Geld im- merhin die runde Summe von 180 Millionen DM ausmachen. „Kein Wunder“, so schließt„La Prensa“ — die bedeutendste der wenigen argentini- schen Zeitungen, die sich die Regierung Pe- ron noch zu kritisieren getrauen— xesig- niert.„Wenn zwei oder drei Sitzungeir bei uns genügen, um die gesamte Verfassung des Staates zu reformieren, dann kann es nicht überraschen, daß 120 Sekunden aus- reichen, um Gesetze zu sanktionieren— selbst wenn sie noch so wichtig sind.“ J. N. Bern wird. Ob das mehr als der nur zu be- rühmte Tropfen auf den heißen Stein sein dürfte?! Dringend nötig wäre klare Pla- nung für einen längeren Zeitraum. Und vor allem bedarf auch die Viehwirtschaft, der man seither regierungsseitig vielleicht nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt hat, einer Vergrößerung. Israel steht hier eigentlich noch in den Anfängen. Eine ge- wisse Selbstzufriedenheit mancher Kreise der Landwirtschaft darf darüber nicht hin- wegtäuschen. Der letzte Jahresbericht der „Tnuvah“(das ist die große landwirtschaft- liche Genossenschaft, die mehr als 70 Pro- zent des Inlandmarktes versorgt) zeigte eine zu große„Autarkie“ solcher zufriedenen Be- scheidenheit. Gutes Wetter für politische Demagogie Daß die Landwirtschaft allein mit dem Problem nicht fertig werden kann, ist klar. Sie braucht Kredithilfe, Maschinen und noch so vieles andere, was nur der Staat ihr verschaffen kann. Und bei solcher Feststellung ist man gleich mitten in der Politik, und bei dem ganzen übrigen Fra- genkomplex, denen sich der junge Staat ein wenig unbeholfen— gegenübersieht. Sagten wir oben in anderem Zusammen- hang, Israel sei in einer ähnlichen Lage wie England, so gilt auf anderem Gebiet eine Analogie mit Deutschland. Man müßte nämlich manche Leute fragen: Was würden die Regierenden in USA tun und fertig bringen, wenn innerhalb eines Jahres mehr als viele Millionen Menschen neu einge- wandert wären? Was die Schweiz, hätte sie innerhalb eines Jahres weit mehr als eine Million neuer Menschen aufnehmen müssen? Und in dieser Proportion hat sich Israels Bevölkerung innerhalb von zwölk Monate vermehrt. Dabei liegt der Fall für alte Kulturländer verhältnismäßig ein- facher, in denen Industrie und Landwirt- schaft jene Basis seit langem haben, die den Neuen das Aufgesaugtwerden eher er- möglichen. Die Deutschen und die quden erlebten das Einströmen der riesigen Flüchtlingsmassen. Daß gerade diese bei- den in die gleiche Lage kamen, hat wahr- lich sogar ursächliche Zusammenhänge. Die Regierenden können jedoch nicht lange phi- losophieren und wehmütig Gedanken nach- hängen, sie müssen handeln. Im Falle Isra- els beschönigt niemand, daß eine ernste La- ge vorhanden ist. Die Lebensmittel sind knapp und die Lebenshaltung bescheiden. Es ist gutes Wetter für politische Demago- gie. Daß diese bislang so gut wie keine Er- folge verzeichnen konnte, ist ein erfreuliches Zeichen für die politische Reite der Men- Scllen. Immerhin darf kein Bogen über- spannt werden. Es wird viel Klugheit und Energie der Regierung vonnöten sein, um aus dem gegenwärtigen Tunnel herauszu- kommen. Henry Kaiser hielt eine Laienpredigt Columbus-Tag, Besitzerwechsel des Waldorf-Astoria und Soldaten mit Kinderwagen New Vork. Es ist immer alles ganz einfach, wenn man weiß, wie es gemacht Wird. Als Christoph Columbus im Hause des Kardinals von Mendoza das be- rühmte Ei hart auf den Tisch aufgesetzt hatte, da konnten die Herren es auch, die mit ihm an der Tafel saßen. So mußte auch einer als erster über den großen Teich fahren, damit Millionen ihm folgen konn- ten. Zum Andenken an diese glorreiche Fahrt, die sich in diesem Jahre zum 457. Mal jährt, sind am 12. Oktober 50 000 New Vorker unter klarblauem Himmel Fifth Avenue entlang marschiert. Es war die größte Columbus-Parade in der Geschichte der Stadt. Vielleicht hieße ganz Amerika heute Columbien, wenn der Genueser(und nicht Betty Mac Donald) das Buch„Das Ei und ich“ geschrieben hätte. Sd aber hat der deutsche Kartograph und Buchhändler Walzmüller die neue Welt nach Amerigo Vespucei benannt, der als erster einen Teil von ihr beschrieben hat. Und Amerigo ist die italienische Form des deutschen Namens Emmerich.. Es wär ein hübscher Gedanke des Präsi- denten Truman, seinen hohen Gast, den indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru mit den Worten zu begrüßen:„Das Schicksal hat es gewollt, daß auf der Suche nach einem neuen Weg zu Ihrem Land das unsere entdeckt wurde. Ich hoffe, daß auch Ihr Besuch in gewissem Sinne eine Entdeckung Amerikas sein wird.“ Der Präsident hat recht: es gibt hier immer Neues zu entdecken. Wo sonst könnte man um elf Uhr abends einen Anzug kaufen, als auf dem Broadway? Wo sonst hat man in jedem besseren Hotelzimmer ein Fern- sehgerät? Europfer empfinden es auch als eine Entdeckung, daß nicht die Frauen, wie sie glauben, Amerika regieren, sondern die Kinder. Ein französischer Journalist hat einen langen Artikel darüber geschrieben, daß er in einer Kriegsteilnehmersiedlung 305 ehemalige Soldaten zählte, die einen Kinderwagen schoben. Vor kurzem hat die„New Vork Times“ eine öffentliche und von ihrer Rundfunk- station übertragene Diskussion über das Thema veranstaltet:„Sollen die Gerichte die Eltern zur Verantwortung ziehen, wenn Kinder mit dem Gesetz in Konflikt gera- ten?“ Unter lautem Beifall seiner Alters- genossen meinte ein 13jähriger:„Bevor sie Einder haben, sollten die Eltern lernen, wie sie zu erziehen sind.“ Und als das Thema diskutiert wurde, wieviel Freiheit Kindern zu gewähren sei, wurde die Freiheit der Westdeutschland im Weltflugverkehr —.—̃ 0 222 85 eee r — 0 e. 0 z BEA, BUC mie, SS SAR Zee AOA FHD.— 2 E Noch besitzt Westdeutschland nicht die Möglichkeit, wieder mit deutschen Fluglinien am europäi- schen oder gar am Weltflugverkehr teilzunehmen. Aber durch die Flug- linien der großen ausländischen Fuggesellschaften, die Hamburg und Bremen, Düsseldorf. Frank- furt. Stuttgart und München wie auch Berlin anfliegen. hat sich ein innerdeutscher Flugverkehr ent- wickelt, der heute bereits weit mehr von deutschen als von aus- ländischen Fluggästen in Anspruch genommen wird.(8 Anwendung des Lippenstiftes vom 14. Jahre ab gefordert. Die Amerikaner haben ja auch einen besonderen Ausdruck für die 1319 jährigen gebildet: Teenagers, d. h. die (drei-, vier- usw. zehnjährigen) und ihre Probleme bilden eine ständige Rubrik der Zeitungen und Zeitschriften. Waldorf- Astoria Nun ist der große Rummel wieder vor- bei. Die Brocklyn Dodgers haben die Base- ball-Weltmeisterschaft erkämpft und 35 000 „kans“— Baseball- Fanatiker,— die extra zu den Weltspielen nach New Vork gekom- men waren, sind wieder abgereist. Die Bi- lariz: rund 12 000 000 Dollar, wovon der Lo- wenanteil auf Hotels und Restaurants ent- fällt. Wer in der Woche der World-Series in einer Bar Bier bestellte, wurde schief angesehen. Die Nachfrage nach Hotelbetten war so groß, daß die Hotels zum ersten Male seit dem Kriege ein Zimmervermitt- lungsbüro einrichteten. Die Woche hat aber in der Geschichte der New Vorker Hotels noch ein anderes großes Ereignis gebracht. Das Hotel der Fürsten und Könige, der Außenminister- konferenzen und großen Empfänge, wo man nicht„wohnt“, sondern„absteigté, das Waldorf- Astoria hat den Besitzer gewech- Selt. Nicht weit vom Waldorf-Astoria ent- fernt, in der Marble- Collegiate Church an der Fifth Avenue wurde am letzten Sonn- tag eine sehr merkwürdige Predigt gehal- tell. Henry J. Kals er, der während des Krieges Liberty-Schiffe am laufenden Band baute und jetzt eine 34-Millionen- Dollar- Anleihe bekommen hat, um im nächsten Jahr eine Art Volkswagen ach amerika- nischen Begriffen) für 1000 Dollar heraus- zubringen, sprach in einem Laien-Gottes- dienst über die vier Geheimnisse erfolgrei- chen Lebens: Erkenne dich selbst und ent- scheide, was du aus deinem Leben zu machen wünschst; benütze die großen Kräfte, die du aus dem Glauben an Gott und aus den verborgenen Kräften deiner Seele und deines Unterbewußtseins gewinnen kannst; liebe die Menschen und diene ihnen; ar- beite! Als Henry Kaiser neun Jahre alt War, verlor er seinen ersten job— als Bäl- getreter: er hatte mitten im Choral zu tre- ten aufgehört, weil er„mal sehen wolle, was dann passiert.“ Die 300 000 Stahlarbeiter haben noch immer nicht angefangen,„die Bälge zu tre- ten“, und wenn der Streik bis zum 1. De- zember andauert, werden in den USA fünf Millionen arbeitslos sein. Z. H. Aussicht besteht, auf den bisher eing Notiz zum Tage: zur st N.— Geld falsch verteilt 7 Der Bundesminister für den Wohnung Eberhard Wildermuth, sagte vor N tern in Tübingen, daß die falsche pers Altb des Geldes durch die Währungsreform] Altag Schuld an dem umfangreichen Bau von g und Geschäftshäusern trage. Der 5 stellte damit einen kritischen Bericht de Wissen- rektors des Stadtplanungsausschusses von fel Kk O cago, Zisman, richtig, der in Deutschland roche Vorrang für den Bau von Wohnungen stamm! Schulen vermißt.(dpa) gralsch Württer Obersck Muß Truman eingreifen? das He Washington.(UP) Nach erfolglosen 3 mittlungsversuchen zwischen Indus. und Gewerkschaftsführern ist der v 0 Regierung beauftragte Schlichter Cyrh 13 Ching am Dienstag wieder nach Wat. ton zurückgek 2 arschef rückgekehrt der, st b unft. in gut informierten Kreisen wird z nommen, daß Ching dem Präsidenten beim ur persönliches Eingreifen zur Beilegun Horb u Streiks vorschlagen werde, da ben Ingen, ergisch genem Wege zu einer Lösung zu kom sch. Das Hauptproblem, dem sich der fund do dent gegenübersieht, ist nicht die 1 hürtten wann das Weiße Haus direkt einsch guntabt, soll, sondern in welcher Form dies u% des schehen habe. Idas nap Fürtter 4 uch ein Anerkennung Tibets durch die Minen. erwogen Fine Washington.(dpa) Das USA-Außent l sterium soll zur Zeit, wie von unterrich Seite in Washington verlautet. die kennung der Unabhängigkeit Tibets gen. Die Anerkennung Tibets als unabhängigen Staates würde den Venen ten Staaten die Möglichkeit geben, de Preisack glerung des Dalai Lama im Rahmel Flach, Waffenhilfsprogramms zu unterstützen deu, 2 tibetanische Regierung soll, wie es Welt aldsb Washington heißt, an die amerika bräunlit Regierung halbamtlich die Bitte get haben, sie gegen einen evtl. Ansturm Kommunisten militärisch zu unters Es kommt nur darauf an., 5 München.(dpa) Der Landesvors hpassauuis der VVN in Württemberg-Baden, Abischofs Ketterer, erklärte in einer WWVhpischen sammlung in München, es sei ein S erhaltungstrieb der Demokratie, Men mit schlechten Absichten festzusetzen, gtd ehe sie etwas verbrechen. Es sei nicht enberg Srauenhaft, was nach politischer Verfiogheuden' aussehe. Es komme nur darauf an, wie urg, R es tue. Jedenfalls dürften die Insassen beim,. Internierungs- und Anhaltelagern nich ind w. quält werden. Flullenc und das Flaggenwechsel lie Tie Berlin. AM W-Eig.-Ber.) Die Fah fichafs Oststaszes soll am 7. November, aum a tag der bolschewistischen Hevolutiam fen dem Brandenburger Tor im Rahmen feierlichen Staatsaktes gehißt f Gleichzeitig soll die rote Fahne der S0. eingeholt werden, die seit der Einniss Berlins von dem Siegeswagen went. Rote Armee und die Volkspolizei f Ehrenformationen für den Staatsakt c Di eheim H am; a „In aufrichtiger Verehrung fensbe Berlin.(AWM-Eig.-Ber)„In aufris er Verehrung“ haben die beiden in den Madte lebenden Schriftsteller Heinrich Mannielen! Lion Feuchtwanger dem Präsideane 2 des Oststaates, Wilhelm Pie ck und sel lerdin, Regierungschef Grote wohl die Ge, abe Wünsche zur ostdeutschen Staatsgründfu dem ausgesprochen und gleichzeitig vers Wie daß sie mit Teilnahme das Geschick fadische jungen Republik verfolgen würden. i 0 ursten! Ein Jahr„Europäische Akademie amm Schlüchtern.(Pl-Eig. Ber.) Die Euldfeheut sche Akademie in Schlüchtern Geste ten von hervorragenden Persönlichkeiten, fe tert Wissenschaft und Wirtschaft am 24. Gir We ber v. Js. unter dem Präsidium von etz Dr. Karl Geiler gegründete Institut neigt es sich zur Aufgabe gesetzt, von einer nge senschaftlichen, Überparteilichen und inatten, konfesslonellen Plattform aus, unter gte A. zeitiger besonderer Berücksichtigung deutschen Situation, die europäischen leme zu klären und die Einigung Ful zu fördern. Es liegen bereits bedeut wWissenschaftliche Arbeitsergebnisse Vo Akademie verkennt trotz exakter n schaktlichkeit ihre realistische Aufgabe keiner Weise. Eine Gewähr dafur b der Umstand, daß sie Wissenschaftler Praktiker des öffentlichen Lebens in Gremien vereinigt. Zahlreiche promt ausländische Persönlichkeiten beteiligen als korrespondierende Mitglieder au Forschungsarbeiten der Akademie. Dure r We Die Berufung Sternberger; 5 5 Heidelberg.(St. Pr. St.) Die dieser, pt is in der Presse veröffentlichte Nachrichh ſchtun die Kongrehßbibliothek in Washington Jat Dan Deutsche zu„wissenschaftlichen Bern eror ernannt hat, ist vielfach dahin mige har,. den worden, als sollten diese eine Tati sergauf in Washington selbst ausüben. In u handelt es sich darum, daß die Europ! Abteilung der Bibliothek neuerding Fuß würtige Berater“(Foreign Consulam felsen verschiedenen europäischen Lüänden r die nennt, die über den Stand und Fol fſtzum bestimmter wissenschaftlicher Gebiel drogen mmren jeweiligen Ländern in größeren er hi abständen berichten und im übrige ich Austausch von wechselseitig interess meint. den Materialien vermitteln sollen nes er sem Sinn werden Professor Ernst 11 den U. Meyer, Wiesbaden, die politischen uc— schaften, Dr. Dolf Sternber ges, ſtssteir delberg, die Sozialwissenschaften les, Dr. Kurt Ueberreiter, Berlin, die ad 2 wissenschaften im Gebiete der del pes we Bundesrepublik jeder an seinem Orte ler. nehmen. Die Berufung ist auf die Frotz eines Jahres befristet. dcn Nindu bdekler wnnte berge! MORGEN Seite 3 949/ Nr. vr. 224 Mittwoch, 26. Oktober 1949 — 2— Zur staatlichen Neuordnung im Südwesten lt Wonnungz Presseben ne Verte] Altbaden, dieses Wort hörte man im gsreforn] zutag vor der Eröffnung der Aussprache au von z über die Neugestaltung des Südwestens Der da höchst selten. Wenn dieser Name in der erient da issenschaft und im Geschichtsunterricht isses von i fel, konnte darunter niemals das junge tschland e Großherzogtum, sondern nur das badische nungen stammland, die Untere und Obere Mark- gafschaft verstanden werden. Auch in ffürttemberg hätte bisher niemand gewagt, Oberschwaben, Rottenburg, Ellwangen oder dien? das Hohenlohische als Altwürttemberg zu I bereichnen. Deutlich wurde hier unterschie- olglosen eden zwischen dem wirtenbergischen Indusit Herzogtum und den neuwürttembergischen der von krwerbungen der napoleonischen Zeit, ter Cunz Iterreichischer, fürstlicher, gräflicher, rit- ach Wash derschaftlicher, deutschherrischer, bischöfli- der, stiftischer oder reichsstädtischer Her- n wWird al kunft. Schließlich wurden auch Mergent- äsicdenten deim und Hall, Heilbronn und Reutlingen, Zeilegun bord und Schramberg, Ehingen und Ried- da felge ingen, Wangen und Leukkirch gut württem- er eingese dergisch aber beileibe nicht altwürttember- Ach. Für Baden liegen die Dinge ähnlich zu konne eh 19 Jug doch so ganz anders. Während Neu- i fle A pürttemberg die Hälfte des Staatsgebietes t eingeht umkaßt, machen die neubadischen Gebiete n dies n do des Großherzogtums aus! Damit stellt eas napoleonische Baden im Gegensatz zu ffürttemberg einen neuen Staat dar, der uch einen anderen Namen hätte erhalten ch die I gönnen. Eine altbadische Ueberlieferung gibt es geder in den kurpfälzischen Städten Mann- unterria beim, Hleidelberg, Weinheim, Ladenburg, et. die Achwetzingen, Wiesloch Bretten, Eppingen, lsbach, Sinsheim, Mosbach, Boxberg, derbach, Schönau und Neckargemünd, noch den Ver n den altösterreichischen Städten Freiburg, eben, die Freisach, Endingen, Kenzingen, Waldkirch, Rahmel Flach, Staufen, Neuenburg, Todtnau, Schö- erstültzen deu, Zell i. W., Säckingen, Laufenburg, i Faldshut, Konstanz, Radolfzell, Stockach, zunlingen, Villingen, Triberg, Furtwan- zitte gert een und Achern. Sie fehlt im fürstenbergi- Ansturm ichen Donaueschingen, Vöhrenbach, Löffin- Untersti een, Hüfingen, Geisingen, Möhringen, Stüh- ſugen, Engen und Meßkirch, im altwürt⸗ K embergischen Hoinberg, Schiltach, St. an, Georgen und Gochsheim, im geroldseckisch- desvoreiig passatischen Lahr, im hanauischen Rhein- aden, A bischofsheim und Lichtenau, im löwenstei- A-Außent er VWMIpischen Wertheim. Desgleichen in den ei ein Sepürzburgischen, kurmainzischen, speiri- tie, Menschen, straßgburgischen, konstanzischen zusetzen, Atädten Lauda, Tauberbischofsheim, Freu- sei nicht lenberg, Walldürn, Buchen, Krautheim, er Verfoggeudenau, Waibstadt, Bruchsal, Philipps- k an, wie burg, Renchen, Oberkirch, Oppenau, Etten- Insassen beim, Meersburg und Markdorf. Altbadisch gern nichend weder die Reichsstädte Ueberlingen, Rullendorf, Offenburg, Gengenbach, Zell, uud das Reichstal Harmersbach, noch Städte ie Tiengen, Bonndorf, St. Blasien, Neckar- ſischofsheim, Adelsheim und viele andere. e jungen Industriestädte Singen, Rhein- lden, Gaggenau, Hockenheim oder Woll- erk scheiden aus dieser Betrachtung ohne- n aus. Was daher an altbadischen Städten brig bleibt, ist gering an Zahl: Die neuen Volution, Rahmen e übt Fei e der 80 725 Einnd idenzen Karlsruhe und Rastatt, außer- n went em Durlach, Pforzheim, Ettlingen, Kup- olizei del mein, Baden-Baden, Steinbach, Mahl- Us, Herbolzheim, Emmendingen, Sulzburg, ſlheim, Kandern, Lörrach und Schopf- % in; auch das ursprünglich ebersteinische hrung fensbach, das windeckische Bühl und das n aufriche erworbene Kehl mögen als altbadische in den adte bezeichnet werden, aber von 120 h Mannitazen und kleinen Städten Badens sind 28 a Präsidentene 20. Diesen altbadischen Städten sind k Und sehftlerdings noch eine ganze Reihe zuzurech- 1 die Glien, aber diese liegen in Württemberg und taatsgrünſit dem linken Rheinufer. ig verse fie kam es überhaupt zur Bildung der Geschick feischen Stammlande? Das Erbe der 1218 rden. sestorbenen Hauptlinie der Zähringer Aim Oberland an die Habsburger und Fürstenberger. Die untere Markgrafschaft kadlemit ſammt zu einem guten Teil aus dem Hei- Die Furaſesgut Judiths, der Tochter des letzten (klessen) sten von Calw. Dieser Besitz wurde er- ichkeiten feitert durch die Heirat Hermanns V. mit am 24. Oer Welfn Irmingard, die aus staufischem um von sitz einbrachte, bzw. für ihre braun- e Institut dweigischen Güter eintauschte, Durlach, zon einer üngen, Pforzhem, Eppingen, Sinsheim, en und eulen, Besigheim und Mundelsheim. Auf unter gem Markbrunnen von Besigheim erhebt atsakt 6 sich das Standbild eines badischen Mark- graken, und die Rathäuser von Besigheim und Altensteig zeigen das badische Wap- pen, denn auch die groben Schwarzwald ämter Altensteig und Liebenzell waren jahrhundertelang badisch. In welcher ba- dischen Schule aber hätten wir gelernt, daß die ältesten badischen Markgrafen in Back- nang tief im Württembergischen begraben liegen. Nur so versteht man die Wahl von Pforzheim als badische Residenz zu einer Zeit, als der badische Staat den nördlich- sten Schwarzwald umfaßte und vom Rhein über den Kraichgau weit ins Neckartal hineinreichte. Drei- bis vierhundert Jahre waren die genannten Gebiete württember- gisch und die letzten badischen Ansprüche urden erst Ende des 18. Jahrhunderts ab- elöst Altbadisches Land lag aber auch in der Pfalz mit der Herrschaft Gräfenstein und dem Weinort Rhodt, in Rheinhessen(Sprend- lingen), auf dem Hunsrück und an der Mosel. Wer weiß heute noch etwas von der großen badischen Herrschaft Rodemachern bei Diedenhofen und der Herrschaft Hespe- ringen, die bis vor die Tore der Stadt Luxemburg reichte. Wer ahnt, daß Idar- Oberstein, Birkenfeld, Kirchberg und Win- terburg bis zur französischen Revolution badisch waren. Wie oft mußten wir den „Schwaben“ im Donautiefland das Rätsel lösen, wenn diese ihre badische Urheimat auf der Landkarte nicht finden konnten, weil diese in der Grafschaft Sponheim oder in Luxemburg lag. Daher entbehrten die Vorschläge von Stein und Hardenberg der Bildung eines Großherzogtums Baden mit Trier und Luxemburg als Hauptstädten nicht völlig der historischen Begründung, denn die Achse Altbadens war keineswegs die Rheinlinie. Das ferne Markgräflerland führte ein Sonderdasein und sah seine Hauptstadt in Basel, wo der Landesfürst alljährlich im Markgräfler Hof einmal ab- stieg. Bei der Gründung von Karlsruhe wurde dessen Achse die Landstraße, die von Pforzheim über Durlach nach Mühlburg und über den Rhein führte. Die Karls- ruher Kaiserstraße wurde damit zum Denk- . 3 2 mal der altbadischen Staatsentwicklung. Jenes Baden war wie die rheinischen Bis- tümer, die Kurpfalz, Hanau-Lichtenberg und Vorderösterreich im Rhein verenkert, die Rheinbundstaaten aber kennzeichnet eine Parallelschaltung zum Rhein im französi- schen Interesse. Eine südbadische Denk- schrift ist anderer Meinung. Sie ruft Wil- helm Hausenstein als Kronzeugen auf:„Na- poleon hätte dieses Land gemacht? Der Rhein hat es gemacht!“ Der Dichter Hau- senstein in allen Ehren, aber auf das ab- schüssige Gelände der Geopolitik möchten Wir ihm nicht folgen. Da dünkt uns das Urteil J. P. Hebels richtiger in seinem Feld- bergrätsel:„Wer kann Berge versetzen? Napoleon kann es, der Starke! Einst stand chtigung— ischen. 5 53Wͤ 8. gung Eure g ts bedeute nisse vo ter Wi e Aufgabe g dafür b EIN AB ENTE UERROMAN VON HEINRICH RUM FFF schaftler bens in a 2 promi cepyr lebt 1949 by verlag des Dreckbhesses rempelhef, Berlin heteiligen 8 5 eder 5 34. Fortsetzung Sohle, von Urwaldgrün über wuchert, von emie. durch die großartigste Felsenlandschaft keines Menschen Ful je betreten ist. unter 1 Welt gleitet Daves Schienenauto, vor donnernden, blausilbern sischtenden Was- ergers 1 Felsen so winzig wie ein Zwergenwagen serfällen her, in deren Toben die Jahr- e dieser 5 Tor ins Riesenreich. Vom Brücken-— 3. 8 8 5 icht. es schnell inwa ichen Einsamkeiten, darin die unbesiegbar Tachrich fie 1 Trauer aller Kreatur zu hausen scheint— tung Ranvers; nach knapp zwei Meilen shington 75 800 Fade gestoppt und eine weiche bedient, 1 mihver und nachdem sein Spielzeug durch a und von da an geht es unaufhaltsam ine Tat 5 G0 8 in einem Schacht, einer Schlucht, Europilſde 8 man sagen, direkt in das Herz der 8 dings„ 5 hinein. salat en 5 Fuß ist die Gleisanlage aus den Lander ir die derausgesprengt. Oft ist die Sohle md Forttaum tte denen, so schmal— men hält es Gebiete frohen 5 r möglich, daß eine der riesen- öheren fler an eanadischen Hocharuck-Tokomotiven 5 i undurchkommen soll. wo eine Draisine übrigen Rich 8 mierte ſcheint aum mühsam hindurchzuwinden llen In is greunlanchmal eind die Sprensstellen unt Hilden erroten Gesteine an stehengebliebe- chen Wich e so kurchterregend deut- ger, stens 25 Augenblicke scheinen ein paar schaften les, w. onnen abstürzen zu wollen, um die Mund 2 be Srad unten ist. zu zermalmen er deute paz 4 Okt genug tun sie es auch. m Orte aller f ab man, ohne daran zu denken Und ar die Brot, indgelisen Elseskälte der Natur zum du 3 der Schienenweg unbeirrbar n grabesdumpfe Schluchten, deklemm n, Turmels, haarscharf an atem- enden Abgründen vorbei, deren — geht, unaufhaltsam, der Schienenweg der Menschen, verbindet Lebendes mit Leben- dem, Kanadisches mit Nordamerikanischem, und der völlig sichere, da nur mit Stahl- rädern und Maschinengewalt passierbare Weg des Gleises II 87 führt über die von Menschen kindisch ersonnene, von Men- schenhand kindisch errichtete Grenze, ohne daß auch nur ein Finger da ist. darauf hin- zuweisen. Ein kleines Bronzeschild klebt da jächerlicherweise auf den Felsen— die vor- überrollen, vergessen sogar meist, es sich anzusehen. 1 Als Liza wieder zu sich kam, brauchte sie lange, um zu erfahren, wo sie sich be- fand. Ihr von all der Todesangst und Podessehnsucht zermartertes Hirn versagte eine ganze Weile noch den Dienst; nach dem Ohnmachtsanfall war sie sanft und tief eingeschlafen. Ihre blinzelnden Augen nah- men zunäst nur einen Himmel aus dunkel- grauem Segeltuch über sich wahr; in Ver- bindung mit der stetigen Vorwärtsbewegung, die sie trug, hätte sie an jene Ochsen karren denken können, die Großvater Altbaden?. Von Friedrich Metz, Freiburg in Oesterreich ich, jetzo im badischen Land.“ Freiburg und der Breisgau sind nun einmal neubadisches Gebiet.„Entweder die Heirat oder kein Stück Breisgau und ich suche mir am Oberrhein einen willigeren Bundesgenossen“, hatte Napoleon erklärt. Und der Hegau wurde badisch, weil der Kurfürst 3000 Badener gegen den Kaiser von Oesterreich ins Feld führte. Den Taten dieser badischen Rheinbundtruppen sind in dem Offenburger Weltatlas vier Karten ge- widmet, während man dort eine Karte von Deutschland und auch von Oesterreich und auch einen Stadtplan von Berlin vergeblich sucht. Darin hatte Eberhard Gotheim zwei- fellos recht, daß die Rheinebene dieses künstliche Staatsgebilde zusammenhielt und der Erwerbspolitik die Wege wies. Aber die bis zum„See und an des Maines Strand“ vorspringenden und Württemberg umklam- mernden badischen Gebiete gehören in andere geographische Zusammenhänge und der Schwarzwald hat nicht nur eine steile oder rheinische Seite, sondern auch eine sanfte Abdachung nach Württemberg. Wenn aber in jener Denkschrift gesagt wird, der historischen Denkweise stände eine realpolitische gegenüber, dann haben die recht, die den zwingenden Forderungen der Gegenwart und der inneren Logik der gesamtdeutschen Entwicklung folgerid, einen tragfähigen Staat im Südwesten fordern. Die Pforzheimer können für sich in An- spruch nehmen Altbadener zu sein, denn dort liegt in der Schloßkirche der Organi- sator des neubadischen Staates, Karl-Fried- rich, begraben und daneben der Großherzog Earl und die Großherzogin Stephanie. In Freiburg erinnern allenthalben Wappen, Bilder und Straßennamen an die habsbur- gische Ueberlieferung. Die realpolitischen Pforzheimer aber fordern den Zusammen- schluß, im altösterreichischen Freiburg aber macht man sich— ein Treppenwitz der Ge- schichte— zum Wortführer der altbadi- schen Ueberlieferung. Reichsstädte, altwürt- tembergische und altösterreichische Städte werden nicht altbadisch, auch wenn man ihnen in höchst überflüssiger Weise noch einmal das Stadtrecht verleiht. Niemand von uns wird auf das verzichten wollen, was gut badisch ist, es sei alt- oder neubadisch. Aber mit dem Stempel„Altbadisch“ wird heute eine politische Scheidemünze in Um- lauf gesetzt, die sich leicht als Falschgeld nachweisen läßt. Am Rande der Zeit OB als Solist Der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Hoffmann wird an einem Symphoniekon- zert Zugunsten des Wiederaufbaus in Frei- burg am 1. November als Solist am Klavier mitwirken. Darauf hingewiesen Die Eisenbahndirektion Mainz hat jetzt alle Inhaber von Bahnhofsbuchhandlungen, Verkaufsstinden und Bahnhofsgaststätten darauf hingewiesen, daß der Verkauf von Magazinen und Druckschriften, die ‚ nach Aufmachung und Inhalt das sittliche Emp- finden beleidigen“ verboten ist. An Ju- gendliche unter 18 Jahren dürfen nur kür sie geeignete Druckschriften verkauft wer- den. Sie wollten nach Chile Die deutsche Wasserschutzpolizei brachte in Grettsiel ein kleines, nur für Küsten- fahrten zugelassenes Motorboot mit Hilfs- besegelung auf, mit dem elf Personen ohne jede seemännische Kenntnis über den At- leantik nach Chile auswandern wollten. Eine Frau mit drei Kindern, deren Kabine in- folge der unseemännischen Behandlung des Schiffes nach kurzer Fahrt voll Wasser lief, hatte darauf gedrungen, Grettsiel als Not- hafen anzulaufen. Sie ziehen an den Nil Riesige Kranich-Geschwader werden seit einigen Tagen von der Vogelschutzstation Lueneburg in Barskamp in der Elbmarsch beobachtet. Die Kraniche, die für den Win- ter an den mittleren Näl ziehen, rasten oft zu Hunderten für einige Stunden in den Elbwiesen. Beispiel Wien In Wien teilen sich Angehörige der vier Besatzungsmächte in den Dienst. genau abgegurkelten Plan besitzt abwechselnd ein Amerikaner, ein Engländer, ein Franzose oder ein Russe die Befehlsgewalt. Unser Bild zeigt eine aus den vier Besatzungsmächten zu- sammengestellte Mannschaft beim Waffenappell, Hinter ihm ein US- Hauptfeldwebel. offer abgenommen wird. Nach einem der von dem diensthabenden Soujet- Es geht auch so Ein Professor, der nicht schreiben kann Das Phänomen der„Wortblindheit“ „Ich kann mir nicht vorstellen, daß der junge Mann dumm ist, ich werde ihm nach besten Kräften weiterhelfen“, sagte vor Jahrzehnten der Rektor einer dänischen Schule von einem seiner Schüler. Dank sei- ner Förderung bestand der Junge alle Exa- men, besuchte die Hochschule und wurde später ein berühmter Professor, der sich als Forscher weit über die Grenzen seines Lan- des hinaus einen Namen machte. Aber noch heute kämpft er mit seinem Leiden, das ihm einst den Ruf der Dummheit eingetra- gen hatte: er kann nämlich keinen ortho- graphisch richtigen Brief schreiben. Er ist „Wortblind“. Eine besorgte Mutter in der Schweiz klagte einem Arzt ihr Leid. Ihr 19jähriger Sohn ist über durchschnittlich begabt. Er spricht fließend Deutsch, Französisch und Italienisch und ist ein ausgezeichneter Sti- list. Aber wenn er seine Aufsätze selber schreiben soll, wimmelt es darin nur so von Fehlern.„Ein Fall von Wortblindheit oder, wie die Wissenschaft es nennt, von Schreib- und Leseschwäche!, erklärte der Arzt. Phänomen der Wortblindheit schon seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts“. „Gott sei Dank“, sagte die Schweizerin er- leichtert,„wenn die Sache e Name hat, isch's doch ebbis, wo's gibt!“ Wortblinden geht die Fähigkeit ab, trotz normalem Gesichtssinn und einer sonst guten Auffassungsgabe Wörter als Ganzes sirmvoll zu erfassen, selbst wenn sie, Was nicht selten der Fall ist, sehr schnell buchstabieren können. Sie sind daher nicht in der Lage, die gedruckte oder geschriebene Sprache zu lesen oder sich schriftlich aus- zudrücken. Eine vollauf befriedigende wis- senschaftliche Erklärung ist allerdings noch nicht gelungen. J Wortblinde haben es nicht leicht, sich durchzusetzen. Ueben sie einen geistigen Beruf aus, so wird das Geheimnis, daß sie oft kaum mehr als ihren eigenen Namen schreiben können, im engsten Familienkreis ängstlich gehütet. Wortblinde Kinder wer- den oft für dumm oder geistesschwach ge- halten, weil sie in der Schule nicht Schritt halten können. Werden sie in eine Hilfs- schule gesteckt, so kommen meist seelische Hemmungen dazu. Wenn dann später ent- deckt wird, daß es sich bei ihnen nur um das isolierte Phänomen der Schreib- und „Die Aerzte befassen sich mit dem Leseschwäche handelt, müssen Jahre des Lernens mühevoll nachgeholt werden, ohne daß der Vorsprung der normalen Schulkin- der meist ganz eingeholt werden kann. Dabei sind diese Kinder vielfach Schü- ler mit beachtlicher Begabung. Bei einem der Klassischen Fälle der Wortblindheit handelte es sich um einen achtjährigen qun- gen, der die Intelligenz eines Zehnjährigen besaß, strebsam, konzentrationsfähig und Willensstark war und doch für ein Lese- stück, das Gleichaltrige in anderthalb Minu- ten bewältigten, 24 Minuten brauchte. Ein Wortblinder in Dänemark nahm auf seinem Tandem einen Verwandten mit nach Kopen- hagen, wo er ein Institut für Wortblinde besuchen wollte. Allein wäre er nicht im- stande gewesen, die Reise zu unternehmen, da er nicht einmal die Straßenschilder lesen konnte. Nach dem Besuch des Instituts legte er mit Erfolg sein Studentenexamen ab. Ein sportbegeisterter Siebzehnjähriger zwang sich, wenigstens bis zum Verständnis der Spielergebnisse in den Sportzeitungen durchzudringen— die Spielberichte selber blieben ihm verschlossen Der Prozentsatz der Wortblinden wir sehr verschieden angegeben, da bei der Er- fassung der Häufigkeit dieses Leidens sehr unterschiedliche Maßstäbe zugrundegelegt wurden. Die Schätzungen schwanken da- her zwischen 15 Promille und 11 Prozent. Nach einer dänischen Schätzung beträgt die Zahl der Wortblinden zwischen zwei und vier Prozent der Bevölkerung. Am häufig⸗ sten treten diese Hemmungen bei Kindern in den ersten Schuljahren zutage. Wo das Schriftbild stark vom Lautbild der Sprache abweicht, z. B. in englisch- sprechenden Ländern, liegt der Prozentsatz höher als bei Sprachen wie dem Spanischen, wo die Sprache im wesentlichen so geschrieben wird wie sie gesprochen wird. In England hat man Sonderschulen für Wortblinde eingerichtet und gute Erfolge damit erzielt, in Dänemark ebenfalls. Auch in Deutschland bestehen einzelne vorbild- liche Schulen für wortblinde Kinder. Nach Einrichtung dieser Schulen ist die Zahl der Schüler ständig gestiegen— nicht nur ein Beweis für deren Notwendigkeit, sondern auch ein Zeichen dafür, daß die Häufigkeit dieses den meisten Menschen unbekannten Leidens wohl größer ist. als früher ver- mutet wurde. GRNM mee— K—u—hk KK K—kPTͥ—..—. 5. Ritherfor oder Beedge durch die Steppen zum Glück geschaukelt hatten.(So man, Wie es die Welt gern tut, Reichtum mit Glück gleichsetzen will.) Allein die Bewegung war zu glatt. zu stetig für einen Ochsenkarren. Alle paar Sekunden gab es ein kleines Knacken, einen mäßigen Ruck, rhythmisch bestimmt. Nach einiger Zeit war Liza so weit: auch kein Auto! Eine Eisenbahn. Durch einen Spalt ihrer halbgeschlossenen Augen sah sie eine seltsam hoch über ihr schwebende Alp- traumleandschaft vorüberziehen. Atembe- klemmend schroffe Gipfel von einem fahlen, erbarmungslosen Todesgraul Riesige Felsen, wie geschliffen, ohne die Spur von Vege- tation, ach, von Leben überhaupt, ein Ge- pirge von Grabplatten, von namenlosen Grabplatten! Selbst der blaue Himmel dar- über erschien fahl, das aufstrahlende Son- nenlicht kalt, tödlich—— Liza erschauerte vor Angst und Ent- setzen. Sie spürte. wie die Erinnerung zurückkam gleich einem abgeleiteten oder gestauten Fluß, der mit Macht in sein altes Bett strebt. Aber sie spürte auch, Wie sich etwas in ihr dagegen sträubte. Eine ent- Setzliche Bedrohung stand im Unterbewußt- sein bereit und lauerte darauf, bewußt zu werden. Nach einer unbestimmten Zeit, die Se- kunden genau so gut wie Stunden gewährt haben konnte und in Wirklichkeit ein paar Minuten dauerte, stellte Liza gegen den inneren Widerstand beinahe sachlich fest: sie lag auf einer Art Autostuhl, den eine Sinnreiche Vorrichtung zurückzuklappen ge- stattete, ähnlich wie den Marterstuhl eines Zahnarztes. Der Stuhl befand sich in einem autoäbnlichen Gefährt, das durch Berge rollte. Sie war mit einer nicht gerade an- genehm duftenden kratzigen, schweren Baumwolldecke zugedeckt, einer Pferde- decke konnte man sagen. Die Polster waren eisern, ihre Glieder schmerzten., Neben ihr saß jemand und chauffierte Oh, mein Gott, die Draisinel Nun gab es keine Flucht, keine Feigheit mehr, man mußte den Kopf wenden, sehen, wer chauf- fierte! Liza wandte den Kopf, langsam, widerstrebend, als versuchte sie, damit die Last einer ganzen Welt beseite zu schieben, als hinge ihr Leben davon ab— und, wirk- lich, dachte sie später, es hing davon ab! Sie gewahrte einen unendlich großen Hut, ein hageres, pergamentenes, ausdrucksloses, von Wind und Sonne zusammengeschrumpf- tes Gesicht Neben ihr saß Dave! Unter ihr glitt Meile um Meile zurück. Hinter ihr, wußte sie, nun schnell zu voller Erkenntnis erwachend, war etwas Schweres, unfaßbar Schweres zurückgeblie- ben, ein Versäumnis, nein. schlimmer: Ver- brechen! Fahrlässigkeit nein, ein Mord Hier fuhr Liza mit einem dünnen qual- vollen Schrei in die Höhe.„John Gill!“ schrie sie. Dave warf einen flüchtigen Blick auf sie, ohne die Fahrt zu verlangsamen. John Gill beugte sich vor. Der Schrei war 80 voll tiefster menschlicher Not ge- wesen, voll Verzweiflung wie um unendlich Teures, das verlorenging— 80 erschütternd war das für ihn, daß diese Fremde, aus einer todesähnlichen Betäubung erwachend, mit solchem Ausdruck seinen Namen schrie. — es würgte ihn etwas in der Kehle, und das Echo, das sich schen früh in ihm geregt hatte, tief im Herzen, es durchbrach die Schleier des Unbewußten und erfüllte laut hallend seine, John Gills, klare Gedanken- welt. Erschüttert wollte der Mann antworten. Beugte sich von schräg rückwärts— er saß auf dem Notsitz hinter Dave— über sie, so, daß sich ihre Augen in gleicher Höhe trafen, er griff, ganz unbewußt, einem übermäch- tigem Zwang gehorchend zart an ihrem Kopf vorbei nach ihrer Hand, die sie in Abwehr gegen eine entsetzliche Gefahr halb erhoben hatte— keinen Ton brachte er über die Lippen. Beugte sich auch schnell wieder zurück: das tiefe ungläubige Staunen auf ihrem blassen Gesicht war ihm unerträg⸗ lich. Die Hand behielt er. Auch Liza war es gar nicht bewußt, daß seine Hand sie hielt, daß sie sie an sich preßte. Es war ein so ungeheures, nie empfundenes Glück, ihn zu sehen— alles andere, was je um sie und in ihr gewesen War, trat davor zurück. Er lebte! Er sag bei ihr! Sie hatte ihn nicht zurückgelassen auf jenem in unwirklicher Höhe über dem Leben schwebenden, von süßer Schwermut, milder Tragik umwehten Platz an der Brücke—— und sie hatte ihn nicht ermordet! Unaufhaltsam strömten Tränen über Lizas Gesicht. Es war ein erlösender Strom. Ohne daß sie es ahnte, schwemmte er viel hinweg, viel! Nicht, daß Zuneigung in ihr gewesen wäre! Dafür litt sie viel zu sehr unter der Schmach jener un verantwortlichen Frivolitàt, sein Leben aufs Spiel gesetzt zu haben. Dafür war andererseits die Entlastung ihres Ge- Wissens viel zu groß. Sie merkte wohl, daß seine andere freie Hand sie ungeschickt zu streicheln versuchte. Sie empfand es nicht als Liebkosung. Es war nur der Beweis seines Da- Seins, Beweis der lebendigen Nähe eines feinen großartigen Mannes, den sie nicht fahrlässig ermordet hatte. Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Kritik an der Verwallung bei einem Ausspracheabend der CDU in Waldhof- Gartenstadt Bei einem von der Ortsgruppe Waldhof- Gartenstadt der CDU veranstalteten Aus- spracheabend gab es einmal kein Referat, dafür aber aus dem Kreis der Besucher um- 850 offener vorgelegte Fragen Wünsche und Sorgen, zu denen fünf Mitglieder der Rat- hausfraktion, Stadträtin Lutz und die Stadt- räte Bartsch, Litters, Sauter und Stengel Stellung nahmen. Da ging es zunächst um den kommenden Buß- und Bettag, der in Baden früher stets am 16. November gefeiert wurde; das Wünschte man in evangelischen Kreisen auch ferner so beizubehalten und es nicht wie im vorigen Jahr— im letzten Augen- blick der Willkür des Oberbürgermeisters zu überlassen. Regierung und Landtag soll- ten rechtzeitig eine klare Regelung treffen. In Schulfragen wurde verlangt, daß die zu erwartende Lernmittelfreiheit auch Bücher für den Religionsunterricht einschließen müsse. Es wurde auch beklagt, daß manche Lehrer durch Sammeltätigkeit aller Art zu sehr belastet seien zum Nachteil des Unter- richts. Uber die Frage des Südweststaates wurde nicht lange debattiert— man war einhellig dafür. Umsomehr Zeit beanspruchte die Wohnbaufrage, die zum Hauptthema des Abends wurde. Die Wohnungen in den Reihenbauten, z. B. in der Zellerstraße, wurden zum Teil als zu klein bemängelt, andererseits fehlte es an Möbeln, sie auszu- statten. Sehr getadelt wurde, daß, obgleich von den staatlichen Zuwendungen zweidrit- tel kür den privaten Wohnungsbau, eindrit- tel für den genossenschaftlichen bestimmt Sei, dieses Verhältnis sich in Mannheim um- kehre. Es kam sogar zu einer Entschliegung, mit der die Förderung des privaten Woh- nungsbaues und die Bereitstellung von Sied- jungsgelände durch die Stadt verlangt und der Reihenbau wegen zu hoher Mieten und zu kleiner Wohnungen abgelehnt wurde. Es wurde dabei auch darauf hingewiesen, dab bei rechtzeitiger Forderung des privaten Wohnungsbaues manches Haus instandge- setzt worden wäre, das inzwischen wegen Einsturzgefahr von den Bewohnern ge- räumt werden mußte. So war den ganzen Abend eine Diskus- sion im Gang, an deren Lebhaftigkeit der Barometerstand der öffentlichen Sorgen ab- Zzulesen war.—th Jugendliche Brundstifter gefaßt Sie hatten auch die Umkleidekabine des TSV Neckarau angesteckt Innerhalb ganz kurzer Zeit brannten vor den Toren Neckaraus fünf Gartenhàuschen 8, ohne daß es gelungen wäre, der Brand- Stükter habhaft zu werden. In den Abend- Stunden des Montags wurde nun bei einer Personenkontrolle in den Gewannen Morch- feld und Casterfeld auf einem Feldweg zwei 15jährige Burschen aus Neckarau angetroffen, die sich dort trotz des strö- menden Regens herumtrieben. Die beiden waren in dem betreffenden Gebiet schon einige Tage zuvor angetroffen worden, so daß man sofort die Ueberzeu- hatte, in den beiden jungen Leuten die Brandstifter gefunden zu naben. Tat- sachlich wurde auch, während die beiden Täter noch auf der Polizeiwache saßen, der Brand eines weiteren Gartenhäuschens ge- meldet Dieses Gartenhaus lag in dem glei- chen Gebiet, in dem die beiden Burschen zuvor kontrolliert wurden. Durch sofortiges Eingreifen von Beamten des Polizei-Reviers Neckarau konnte das Feuer 80 weit ein- geclämmt werden, daß die Hälfte des Gar- fenhauses gerettet werden konnte. Bei dem anschließenden Verhör gab der eine der beiden Burschen die verschie- denen Brandstiftungen ohne weiteres zu, während sich der zweite erst nach hartnäk- kigem Leugnen zu einem Geständnis be- quemte. Welchen Fang man mit den beiden Brandstiftern gemacht hatte, ging aus der Tatsache hervor, daß die beiden auch für den vor einigen Tagen gemeldeten Brand in der Umkleidebaracke auf dem Sport- platz des TSV Neckarau verantwortlich Sind. Wilhelm Herz wieder genesen Der Lampertheimer Rennfahrer und Deutsche Meister der 350 cbm- Motorrad- Kompressor-Klasse, Wilhelm Herz ist aus dem Krankenhaus in Köln-Lindental entlas- sen worden. Er hatte bekanntlich beim Trai- ning am 30. September einen schweren Un- Fall erlitten, bei dem er sich eine Gehirn- erschütterung zuzog und den linken Arm brach. Unser Berichterstatter besuchte den Deutschen Meister in seinem Heim in Lam- pertheim und traf ihn mit den noch in Gips gelegten linken Arm an. Freundlich gab der Rermfahrer Auskunft über die Ursache des Unfalles auf der Kölner Rennbahn. Wie er bereits in der ersten Trainings- runde aus der Bahn getragen wurde, konnte er selbst nicht sagen, da ihm die Erinnerung (Fortsetzung auf Seite 5) Vorhersage bis Donnerstag krüh: Am Mittwoch tagsüber vorwiegend Wolkig, vorübergehend aufkom- ö mende sSchauerneigung. In der Nacht stärker bewölkt und zeit- * weise schauerartige Niederschläge. Höchsttemperaturen 17 bis 20 Grad, Tiefstwerte 10 Pis 12 Grad. Mäßige bis trische südwestliche, später auf Nordwest drehende, Winde. Uebersicht: Auf der Südseite eines neuen, Über den britischen Inseln gelegenen Sturmtiefs gerrscht zunächst wieder eine milde Südwest- strömung. Spater dringt Lon Westen her kühlere Meeresluft vor. Amt fu Wetterdienst, Karlsruhe. pegelstand am 25. Okt.: Maxau 293(0), Mann- heim 117(T), Worms 57(e, Caub 62(), Edo machte einen Strich unter seine Vergangenheit Aber es kam heraus, daß er in Italien schon verheiratet ist Er heißt Edo, ist Italiener und 32 Jahre alt. Gestern mittag saß er vor der Großen Strafkammer. Doppelehe geführt zu haben Warf man ihm vor, und er gab es zu. Das hatte er übrigens von vornherein getan. Den- noch saß er seit sechs Wochen schon in Un- tersuchungshaft— man hatte wohl befürch- tet, Edo würde sich allzu intensiv seiner Heimat entsinnen. Er dachte nicht daran, aber auch nicht mehr an seine Frau, die er 1938 in Italien als junger Soldat geehelicht und fünf Jahre später als nach Deutschland abkommandierter Arbeiter verlassen hatte, ohne daß sie ihm am Bahnhof Abschied winkte. Sie hatten nicht gut gelebt mitein- ander, sagte Edo In Deutschland hob Edo Schützengräben aus, als die Russen kamen, ging er rechtzei- tig türmen und zum Roten Kreuz, dann zu den Amerikanern, mit denen nach Mann- heim. Auf seinem Arbeitsplatz lernte er dann ein junges deutsches Mädchen kennen und lieben, er wohnte bei ihren Eltern und im Herbst 1946 wurde geheiratet. Edo, der sowohl bei der kirchlichen als auch bei der standesamtlichen Trauung angegeben hatte, ledig zu sein, bekam dann nach einigen Wo- chen Gewissensbisse und erzählte von seiner Frau und seinem Töchterchen in Italien. Raus kam die Sache aber dann doch an- ders. Denn Edos Frau im heißen Süden muß dies spitz oder ihren Gatten wieder lieb be- kommen haben. Jedenfalls interessierte sie sich kür ihn und über den Vatikan gingen Nachforschungen nach Deutschland. Hier mußte dann auch ein Pfarrer wahrheitsge- treu vermelden, Edo sei in seiner Gemeinde glücklicher und treusorgender Familien- vater. Ja, und dann saß Edo wie gesagt gestern vor dem Gericht und man konnte ihm noch nicht einmal böse sein. Selbst der Staatsan- Walt meinte es nicht schlimm, als er zehn Monate forderte, denn der Verteidiger Wwuhzte geschickt noch all die mildernden Umstände vorzubringen, die für seinen Man- danten sprachen. Das Gericht schloß sich denn auch dessen Ansicht an, die für Biga- mie vorgesehene Mindeststrafe von sechs Monaten sei zu einem Zeitpunkt festgesetzt worden, wo man an die Möglichkeiten noch nicht dachte, daß einmal ein Edo in ein fremdes Land arbeiten gehen müßte und Kriege kämen, die so manches an altherge- brachten Begriffen ins Wanken brächten. Es blieb bei der Mindeststrafe, wovon die Untersuchungshaft abgeht. Im übrigen durfte Edo wieder als freier Mann vorerst bis zur FHaftvollstreckung zu seiner deutschen Frau, die jetzt aber noch einige Sorgen haben wird. Denn eine Ungültig- keitserklärung dieser Ehe wird vom Gericht angestrengt und durchgesetzt Werden. Um offiziell heiraten zu können, wie Edo, dem es in Deutschland ganz gut gefällt, möchte, muß die Ehe in Italien erst noch ge- schieden werden. Und das ist dort gar nicht einfach, und wenn er es erreicht, wird er wohl auf eine richtige kirchliche Trauung in Deutschland verzichten müssen. Edo wird noch manche Nacht am Klavier sitzen und noch schwer schuften müssen, bis er alles erreicht hat, für seine junge deutsche Frau. mk Der„New-look“ kommt lungsum aus der Mode Münchener Meisterschule für Mode führt neue Herbstmodelle vor Von Paris, Wien und Uebersee über- stürzen sich die Meldungen aus der Mode- Welt. Der new-look hat abgewirtschaftet. Das Haar wird nicht mehr ganz kurz, son- dern schon wieder etwas länger getragen. Nicht mehr Seide oder Wolle herrscht vor. So löst eine Schöpfung die andere ab. Die Mannheimer Schneiderinnung hatte den gescheiten Einfall, die Deutsche Mei- sterschule für Mode in München, die sich um ihrer eigenwilligen Einfälle einen Na- men gemacht hat, herzubitten. In einer besonderen Veranstaltung für die Schneide- rinnen unterzogen sich die ehemaligen Schülerinnen sich nicht nur der kritischen Betrachtung, den hiesigen Meisterinnen bot sich auch gleichzeitig Gelegenheit, wert- Volle Anregungen für das eigene Schaffen mitzunehmen. Zunächst noch einige Erläuterungen über die Meisterschule für Mode in Mün- chen. Sie bildet seit 1931 junge Fachkräfte für den Beruf aus. Die Schülerinnen müs- sen die Gesellenprüfung abgelegt und zwei Jahre als Gehilfin in der Praxis gestanden haben. Nach zwei Jahren in der Meister- schule erfolgt die Meisterprüfung und nach Hier wird gespart Weltspartag am 28. Oktober Der diesjährige Weltspartag am 28. Ok- tober bedeutet für die Sparer und die Spar- kassen in aller Welt die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem der Welt- spargedanke zum ersten Male verwirklicht wurde. Aehnlich wie in unseren Tagen waren durch den ersten Weltkrieg und seine Folgen die Grundlagen der Wirtschaft zer- stört. In allen Ländern war der Spargedanke erlahmt. Ohne die Rückkehr zu den Grund- sätzen der Sparsamkeit erschien ein Wieder- aufbau unmöglich. Wenn jetzt der Weltspartag wieder be- gangen wird, so liegt sein Sinn auch darin, der Stimme der Sparer Geltung zu verschaf- fen. Rückschauend erwarten die deutschen Sparer, daß das Unrecht der Kontenumwer- tung in angemessener Weise ausgeglichen wird. Für die Zukunft erhoffen sie mit Recht jede denkbare Förderung der Spar- tätigkeit. Der Staat hat durch Einräumung wesentlicher Steuervorteile einen erfolgver- sprechenden Weg beschritten. In den ständig wachsenden Sparein- lagen findet der wiedererwachte Sparwille einen deutlichen Ausdruck. Die Sparkassen bereiten den 28. Oktober vor, um an diesem Tage den Spargedanken der Oeffentlichkeit nahezubringen. RUF.-Schau im Parkhotel Im Wettlauf mit der Zeit, die da man- chem manchmal recht teuer zu stehen kommt, obwohl sie mitunter doch so wert- 10s ist, werden immer neue Rationalisie- rungsmittel ausgetüftelt. um den gehetzten Gegenwartsmenschen wirtschaftlichere Ar- Aus Briefen an den„Morgen“ beitsmethoden an die Hand zu geben, mit denen er Zeit und Geld sparen kann. Mit das Neueste auf dem Gebiet der Betriebs-, und hier vor allem der Buchhaltungsorgani- sation, wird heute und morgen jeweils von 10 bis 19 Uhr auf einer Schau im Parkhotel gezeigt, die von der RUF- Buchhaltung in Karlsruhe veranstaltet wird. Die Ausstellung umfaßt vollautomatische Buchungsmaschinen mit automatischem Saldenauswurf usw., die neuesten Modelle von Additionsmaschinen, schreibende Re- chenmaschinen für alle vier Rechenarten, Standard- Schreibmaschinen. RU F- Bu- chungsmaschinen, Versenktische. Organi- sationsschränke. kurz alles, was in einem Bürobetrieb als arbeitssparendes Mobilar oder Mittel in den verschiedensten Kombinationen betrachtet werden kann. rob noch drei Jahren die künstlerische Diplom- prüfung. Die Modell- Kollektion? Um es gleich vorwegzunehmen: Bei allem Raffinement in der Herbst- und Winterkleidung erwies sich doch jedes Modell als tragbar. Und. be- zaubernde Einfälle waren technisch unter Wahrung der weiblichen Linie sehr sauber verwirklicht. An den Wintersportanzügen fielen die knapp herausmodellierten Keil-Hosen und vor allem das Decollete— zur besseren Bräunung der Haut— auf. g Bei den Mänteln, Tages- und Nachmit- tagskleidern spielt der hochgestellte Kragen mit den spitzaufsteigenden oder abstehenden Taschen die große Rolle. Die Tendenz der engen und geschlitzten Röcke bei den durch- geknöpften Kleidern wird durch die tief- eingelegte Falte an der vorderen Bahn ge- mildert. Die von Paris überkommene ton- nenartige Form insbesondere bei den Män- teln— eine nicht sehr kleidsame Uber- sbanntheit— klang hier nur in einigen Modellen an. Rocküberwürfe in Sonnen- plisse, besonders beim Cocktail-Kleid, nahmen sich sehr in ihrer gleichzeitigen Verwendung als Cape sehr schmeichelhaft Aus. 8 Die Bluse ist nach wie vor auch in den Abendanzug einbezogen. Ob sich zwar die Schleppe durchsetzen wird? Immerhin macht sie Figur. Passen, Tressen, sparsam verwen- dete Spitzeneinsätze, Borten aus Filz sowie Gold- und Silbergürtel schufen zarte Farb- gegensätze. Alles in allem: Die Meisterschule fand bei den Schneiderinnen in Mannheim sehr viel Anklang. Das zeigte sich im spontanen Beifall bei in Farbe, Schnitt und Verarbei- tung besonders wirksamen Modellen. Die Aly-Nieder-Kapelle unterstrich diese Zu- stimmung nicht nur musikalisch, sondern mit männlichem Volksgemurmel“ aus dem Hintergrund. 5 Kartei werden für die heutige Veran- staltung in den Femina- Gaststätten um 16 und 20 Uhr, im Büro des Hauses ausgege- ben. Hm. Ihr Beruf ist Spiel mit dem Leben Aus der Arbeit des Einreißtrupps der Berufsfeuerwehr Von Männern soll hier die Rede sein, deren Beruf die Gefahr ist. Anlaß dazu ist der Tod, der jetzt auch einem dieser Männer sein„Bis hierher und nicht weiter!“ entgegengerufen hat. Wir berichteten darüber. ES war am Donnerstag vormittag, daß ein Angehöriger des Einreigtrupps der Berufsfeuerwehr bei Abbrucharbeiten abstürzte und mit schwe- ren Verletzungen ins Krankenhaus eingelie- fert werden mußte. In den Abendstunden des Sonntag ist er gestorben. Er hinterläßt ARE UN CEN. e BESSHWE EN In Sachen Pilz contra Dahms Wer hat nicht seine volle Sympathie ge- habt für den Mannheimer Radichändler Dahms), der vom Schöffengericht seinen Frei- spruch erreicht hat von den unberechtigten Vorwürfen? Jeder hat aber den Eindruck, daß er nach zwei Instanzen auch in der letzten Instanz gnadenlos verurteilt worden wäre, wenn. ja wenn nicht die unerhörte Hetze und ihre Hintergründe in die Oeffentlichkeit gezerrt worden Wäre. Werten diese Zustände nicht ein merkwür- diges Licht auf unsere deutschen Rechtsver- hältnisse, sowohl in der Straf- wie in der Zi- vilgerichtsbarkeit? In unserer Gerichtsver- kassung fehlt eine Sicherung gegen solche Fälle offensichtlichen Ermessenmiß brauchs der Richter, deren Haftbarmachung sie dann vorsichtiger machen würde in ihren Entschei- dungen, die oft nur deswegen rasch ergehen, um die Sache vom Tisch zu haben, ohne die angebotenen Beweise restlos zu erheben. Lei- der geben sich die unterliegenden Streitteile zu oft mit Fehlurteilen zufrieden; um nieht noch große Kosten riskieren zu müssen, beu- en sie sich einem zugefügten Unrecht. 8 5 C. 2. Weinheim Wohltätigkeit und Garantie Kürzlich betüchteten sie über einen Mit- tagstisch, den das Rote Kreuz für 60 Pfg. gibt. Ich möchte dazu folgende Anregung geben: Im Laufe eines jeden Tages kommen verschiedentlich Menschen an die Glastüre, die um eine Kleinigkeit als Unterstützung bitten. Wenn es möglich ist, wird diese Leute niemand leer wegschicken wollen, obgleich manchmal nicht unberechtigte Bedenken auf- steigen wegen der Verwendung der Beträge, die dabei zusammenkommen. Wie wäre es nun. wenn das Rote Kreuz Marken à 10 Pfg. herausgeben würde, die dann dazu verwendet werden könnten. sie hilfesuchenden Menschen zu geben. Diese wären derm in der Lage, rnit ſe sechs solcher Marken ein Mittagessen bei dem Roten Kreuz zu erstehen.— zu anderen Zwecken ließen Sich diese Marken nicht verwenden.— Die Bevölkerung müßte sich dazu beim Roten Kreuz solche Marken in Vorrat kaufen. Auf diesem Wege wäre dem FHilfesuchen- den am besten gedient und dem Gebenden die Gewißheit gegeben, daß seine Gabe icht zu Zwecken Verwendung findet. die seiner Absicht entgegenläuft. Der Berufsbettelei wäre dadurch auch der Boden entzogen. R. S., Mannheim „Heureka bleibt Heureka. „„ meint der Erfinder des von uns kürzlich beschriebenen neuartigen Heizgerätes und schreibt uns: a In der letzten Mittwochausgabe schrieb ein Herr G. H. in Viernheim an dieser Stelle, Heu- reka sei nichts Neues und gibt an, eine Kü chenherdwarmwasserheizung bereits im Jahre 1937 als Patent angemeldet zu haben. Darauf habe ich zu erwidern, daß meine Er- findung in keiner Weise etwas mit obiger Er- findung zu tun hat. Herr G. H. kann sich da- von, in verschiedenen größeren Lokalen, Wo „Heureka“ bereits aufgestellt ist, überzeugen. Heureka beruht auf dem Prinzip des Natur- gesetzes des Saugens von kalter und warmer Luft, welches bereits in einem kombinierten Räucher- und Kühlschrank ausgewertet 18t und als Spezialität:„Brauns Räucherkammer B. R. G. M.“ bereits vor dem ersten Weltkrieg Vorl der damaligen Firma Johann Braun 83 Co., Gm. b. H., Mannheim, hergestellt wurde. Nachdem Heureka mit Warmwasserheizung nichts im geringsten zu tun hat, sondern le- diglich eine Auswertung des schon genannten Naturgesetzes darstellt, ist es also doch in seiner Art stwas ganz Neues und anderes. J. B., Mannheim Warum nicht astrologischen Wochen- kalender? Eine am vergangenen Mittwoch veröffent- lichte Leserzuschrift„Warum astrologischer Wochenkalender?“(die sich gegen eine der- artige Publikation in unserer Zeitung aus- sprach), hat auch die Gegenseite auf den Plan 5 88 Wir geben einen der Briefe hier wie- er: Mit Betrübnis und starkem Befremden mußte ich feststellen, daß es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind, mehr Verständnis für die Aufgaben einer Tageszeitung aufzu- bringen. Die Zeitung ist ein allgemeines Sprachrohr und muß somit, insbesondere im Hinblick auf die Zusammensetzung der Bevöl- kerung, für„jedermann etwas bieten können. Man kann daran glauben oder nicht, aber das ist jedermanns eigene Angelegenheit. Ich finde für die breite Masse Toto und Spielbank viel verderblicher, als diesen harmlosen astro- logischen Kalender. J. H., Mannheim eine Frau und zwei Kinder, ein drittes ist unterwegs.. Ironie des Schicksals, daß er ausgerech- net an einer ziemlich harmlosen Aufgabe scheitern mußte. Aber diese Tatsache un- terstreicht nur die Gefährlichkeit seines Berufs. Es sind mit dem Truppführer sieben Mann, die sich in dem Einreigtrupp der Berufsfeuerwehr zur Ausübung ihres hals- brecherischen Handwerks zusammengefun- den haben. Ihr Motto: Gefährlich leben! Und das ist in diesem Falle kein phrasen- haftes Lippenbekenntnis kleiner Gerne- große, sondern erlebter und gelebter All- tag. Bei rund 1500 Einrissen einsturz- bedrohter Ruinenhäuser in Mannheim haben diese Männer seit Kriegende tag- täglich in stiller Pflichterfüllung jene Eigenschaft bewiesen, die im Kriege als Heldenmut in allen Armeen der Welt mit Ordensverleihungen belohnt, im Frieden aber als Zivilcourage im Dienste der Oef- fentlichkeit allgemein stillschweigend über- gangen wird. Es ist wohl nicht zu hoch gegriffen, wenn 800 von diesen 1500 Ein- reigarbeiten als lebensgefährlich bezeichnet werden. Aber damit ist der Tätigkeitsbereich des Einreißtrupps nicht erschöpft. Von 1945 bis 1948 wurden insgesamt 83 Menschen gebor- gen. Aber sind nicht seit Kriegsende in Mannheim 21 Menschen bei Ruineneinstür- zen ums Leben gekommen? Gewig— doch Wie Klein ist diese Zahl im Vergleich mit anderen Städten! Nur ein Beispiel: Während der Sturmperiode im Februar und April wurden in unserer Stadt bei Einstürzen drei Menschen getötet— in Frankfurt am Main achtundzwanzig. 5 Wer den Männern des Einreißtrupps schon einmal bei ihren Kletterpartien zuge- sehen hat, kann nicht umhin, Respekt vor ihrer Arbeit zu empfinden. Der gefährlichste Augenblick ist der des Anseilens. Denn oft ist das schwere Seil das gerade noch fehlen- de Gewicht, um dem Ruinengebäude den letzten Rest zu geben— und dem darauf- stehenden Arbeiter. Aber obwohl die ein- zelnen Angehörigen des Einreißtrupps schon manche Schramme und auch leichtere Ver- letzungen abgekriegt haben, zu schweren Unfällen ist es Gott sei Dank noch nicht ge- kommen— bis eben vor kurzem. Und während der Verunglückte dieser Tage zu Grabe getragen wird, stehen seine Arbeitskameraden wieder auf schwanken- den Ruinenfassaden. Tag für Tag. Sie müs- sen jetzt seine Arbeit mitübernehmen, bis ein Ersatzmann gefunden ist. In den vier Mauern seiner sicheren „Häuslichkeit“ geborgen aber läßt irgendwo irritierter Hausbesitzer einen geharnischten Protest los, weil diese Männer fünf Ziegel- steine mehr abgenommen haben als er für notwendig erachtet. rob Mittwoch, 26. Oktober 1049/ „Mig Safe“ ist dal In Heidelberg sind am Sonntag nei Kühe des vierten Spendentransports aug! eingetroſen. Darunter befindet sich d Kuh der bisherigen Gesamtspende, Safe“, eine besonders schöne, preisgen Hochzuchtłkuk, die morgen im Rahmen kleinen Feier als Ehrengabe der Unie Heidelberg übergeben wird, weil von don die Aktion„Milchvieh für Deutschland die Wege geleitet worden ist. Die Spent SA sind kirchliche und caritative Och tionen, die das Geld für den Ankauf hochwertigem Milehvieh gesammelt Der Urkeber des Hilfsprogramms für Deu land ist Mr. Walter J. Pennigs dot, gebürtiger Deutscher, der seit Jahrzehnt Chikago lebt und die Wohlfahrtsorgan „SAFE,(Save d friend in Europe) in ch leitet. Mr. Pennigsdorf hat den leteten transport nach Deutschland begleitet und sieh fur einige Wochen in den Westzonen nalten. Es ist zu hoffen, daß auch Meß n ei m die in Aussicht gestellten fünf fur notleidende Kinder erhält. 1 Circus Krone kommt. Morgen wird aller Voraussicht Deutschlands größter Zelt-Zirkus in f heim eintreffen, um bier eine Gast reise abzuschließen, die ihn durch all Westzonen geführt hat. Als eines der gen Unternehmen, die auch in den helf Zeiten nahezu jeden Abend auf ein Haus stolz sein können, wird„Kron unserer Stadt sein letztes Gastspiel d Saison geben. J Mit dem Namen dieses Zirkus verd. sich die Erinnerung an Großleistu auf zirzensischem Gebiet. Mannheim wartet mit einiger Spannung, ob bel sem ersten Auftreten nach dem Krieg unserer Stadt der Name Kröffe auch b. nech unter den ersten genannt de darf, wenn von Leistung die Rede t Gebrauchshunde-Prüfung in Kii Die Ortsgruppe Manheim- Kit des Vereins für deutsche Schäterh hielt am vergangenen Sonntag ihre! Gebrauchshundeprüfung in diesem ab. Sieben Hunde waren gemeldet, denen zwei Hunde von dem Korrekt en renden Leistungsrichter Johannes. Lampertheim, mit vorzüglich bewertet den konnten, Den Preis für den be Hundeführer konnte Carl Metz(Tlerpi institut Metz) aus den Händen des Bel tragten für Nordbaden der Landesg Baden, Paul Spitz, für die vorzügliche! rung seiner Kiredale-Hündin Anka! sterflug, die mit 96 Punkten ein pale lich“ einbrachte, enigegennehmen. Die“ kungsleitung hatte Fritz Rückher, Ergebnisse: 5 Schäferhunde 1: Anka v. Elsterflug, daleterrier, Führer Metz, 96 P., Vorzig Cito v. Schloß Stockau, Führer Alois f her, 93 P., sehr gut; Elfriede v. d. Wat heimer Straße, Führer Braunnagel,. sehr gut. Schäferhunde II: Asta(Schäferhint Führer Schöndorfer, 97 Pkte., vorzid Dago v. d. Höllenspitze, Führer EB 93 P., sehr gut; Anni v. Altrheinst. Führer Gg. Alter, 92 P., sehr gut, (Schäferhunch, Führer Hag, 79 P., belt Kurze„MM“- Meldungen Von Autospringern. spät merkte ein Mannheimer Trans unternehmer, daß er auf der Strecke M heim Miltenberg a. M. Autospringem Opfer gefallen war. Die modernen 1 der Landstraße hatten den hinteren der Wagenplane am Anhänger dure ten und durch die entstandene Oe* 230 Kilo Palmin und 145 Kilo Marg entwendet. Zwei Treffer zu je 74 620 DM. pu Steigerung des Gesamtumsatzes aut 6050 im württembergisch- badischen Toto Kamel die einzelnen Ränge je 140 241 DM zul zahlung. Der I. Rang zahlt an wel 8 je 74 620 DM, der II. Rang an 94 Gemmnd, 1587 Dit und der III. Rang an 1033 Ge qe 144 DM. Beim Rheinland Pfalz. Toto, gabg pl 1. Rang drei Gewirmer mit je 19 509,20 91 II. Rang 72 Gewinner mit je 6650 pfl If. Rang 933 Gewinner init Je 6250 für den 12. Wettbewerb vorgesehe gh Borussia Dortmund— Horst Emscher 14 0 dafür tritt das Ersatzspiel Nr. 11 Kiel— TSV Eimsbüttel in Wertung. Der Hessische Toto gibt rolgendt 15 bekannt: I. Rang vier Gewinner z DM, II. Rang 53 Gewinner mit e und im III. Rang 354 Gewinner 51,60 DM. Wir gratulieren! Mannheim, U 4, Iga, g burtstag. Maria Ortelt, Mannhe n feldstrage 34, wird 81, Martin Dine stadt, Mosbacher Straße 34, wird alt. Barbara Wolf, Mhm.-Neckarau, straße 16, begeht ihren 70. Geb 0 Eleonore Bech feiert mmren dar Un dal wie PS 2uf übe 1949/ M. — * ntag neun ports aug sich die spende, preisgehn Rahmen g ler Uniben il von don eutsehland nt. ussicht kus in Il. ne Gast urch alle nes der f Astspiel kus verb nannt Jeg Rede ist emeldet, Forrekt au hannes N. bewertet sterflug, P., Vorzüg“ r Alois Fil v. d. Wee nagel,. chäferhünt „ Vorzüge wer E. 5. IItrheinst hr gut; ) P., befrk dungen gesucht. er Trans Strecke l springern lernen Fi hinteren r durchs ene Oel lo Marge M. Durch Au 605 n Foto kamel DM zur zwel Gel 4 Gewinn 1033 Geſt ab es rtung, lgende 9 er mit 1 ut je 9 yvinner de Bech men mheim, 0 dinkkel! 9 Wird 84 arau, K 9 hurtstas 1 gammen liegen und Bekanntlich besteht ein Gesetz über die fen- Gartenstadt wurde ein Chemiearbeiter . 8 e 2 n NSE 21 1 e . 224 Mittwoch, 26. Okteber 1949 MANNHEIM-LUDWICGS HAFEN Seite 5 Ein wichtiges Kommunalproblem deen.„ 2 1 80 e Stadtnachrichten ben. ien 5 Oppau fordert Wiedergutmachung durch„Iusgemeindung“. eee ,, Fühlen sich die Oppauer im Stadtverband Ludwigshafen tatsächlich nicht wohl? Bereits im zweiten Jahr unterhält der Mannheimer Morgen in Ludwigshafen eine Lokalredaktion. Immer wieder wurde in dieser Zeit aus Kreisen der Oppauer Be- völkerung ein Anliegen vorgetragen. Nach- dem dies nun erneut geschah, haben wir uns dazu entschlossen, einem größeren Ar- tikel Raum zu geben. Wir betonen aller- dings, daß sich der„MM“ in keiner Weise mit den Ausführungen des Oppauer Bür- gers O. B. identifiziert. Da uns jedoch ein Teil der angeführten Punkte begründet er- scheint. würden wir es begrüßen. wenn sich die Stadtverwaltung Ludwigshafens dazu verstehen würde, zu dem angeschnit- tenen Thema in einem Diskussionsbeitrag Stellung zu nehmen. Die Redaktion. Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Heimerich sagte bei seiner Amtseinfüh- rung:„Ieh bin niemals ein Freund einer übermäßigen Eingemeindungspolitik gewe- sen, Aber es gibt unter den benachbarter Gemeinden Aufgaben, die am besten ge- meinsam gelöst werden, vor allem wenn, wie hier an der Neckarspitze, etwa 20 Ge- meinden auf 670 Quadratkilometer nahe bei- insgesamt eine Ein- wWohnerzahl von ca. 650 000 Personen auf- weisen. Nichts liegt in einer solchen Situa- tion näher als die Bildung eines kommu- nalen Zweckverbandes.“ Gegen diesen gesunden kommunal- politischen Grundsatz wurde im„Dritten Reich“ wiederholt mit Gewalt verstoßen, u. 3. auch im Falle der Stadt Oppau. die einmal eine der vorerwähnten 20 Ge- meinden war. Sie war, wie kaum eine zweite Gemeinde, voller Lebenskraft und hatte ein starkes Eigenleben. Trotzdem wurde sie ihrer Selbständigkeit beraubt und zur toten Vorstadt gemacht. Am 1. April 1938 wurde sie gegen den einmütigen Willen der Bevölkerung auf Befehl des Gauleiters Bürckel der Stadt Ludwigshafen einverleibt. Heute, wo alles nach Wiedergutmachung für im„Dritten Reich“ begangenes Un- recht ruft, muß auch das der Stadt Oppau und ihrer Einwohnerschaft angetane Un- recht beseitigt werden, was nur dadurch geschehen kann, daß ihr die Selbständig keit wieder gegeben, d. h. daß Oppau aus dem Stadtkreis Ludwigshafen„ausge- mein det“ wird. Das von Ludwigshafen lange Zeit vor- bereitete„Attentat“ auf Oppau hatte nur das Vermögen und die Einnahmen dieser jungen aufstrebenden Industriestadt im Auge. Die vorgebrachte Begründung, daß Ludwigshafen zur räumlichen Ausdehnung seines Wohngebietes unbedingt die Gemar- kung Oppau benötige, war ein Vorwand. Bis heute wurde in Richtung Oppau weder gebaut noch geplant. Das Ludwigshafener neue Wohnbaugebiet erstreckt sich nach Wie vor in südwestlicher, also in entgegengesetzter Richtung. Im übrigen be- steht zwischen Ludwigshafen und Oppau kaum ein städtebaulicher Zusam- menhang. Für Eingemeindungen galt stets der Grundsatz, daß solche nur vorzunehmen sind, wenn ein Gemeinwesen sich nicht mehr selbst erhalten kann. Niemals aber sollten lebens fähige Städte und Ge- meinden ihre Selbständigkeit aufgeben. Mit welcher Hinterhältigkeit s. Z. die Eingemeindung betrieben wurde, geht da- raus hervor, dag Ludwigshafens Vertreter niemais unmittelbar an den Oppauer Fortsetzung von Seite 4) hier im Stich läßt. Ihm selbst habe man gesagt, daß er mit dem Motorrad gegen einen Lautsprechermast fuhr und bewußt Jos liegen blieb. Einer sofortigen, mehr- stündigen Operation durch Professor Kroh im evangelischen Krankenhaus in Köln- Iündental war es zu danken, daß der sehr stark gefährdete linke Arm nicht ampu- tiert werden mußte. Herz befindet sich auf dem besten Wege zur Besserung. Nach drei Wochen soll der Gips entfernt werden. Die Verletzungen im Gesicht sind sehr gut verheilt, nur noch ein dunkler Streifen läßt erkennen, daß die Nasenhaut stark mitgenommen worden war. Der Rennfahrer ist bereits wieder voller Zuversicht. Er wird bis zur völligen Hei- lung noch einige Wochen benötigen, aber dann, so sagt er, gehts wieder ins Training. Und im April 1950 will er bestimmt Wieder dabei sein. mh „Mur ein Pferd.“ Nicht immer müssen zwei Autos aneinan- der geraten, um Passanten an dem Ge- schehen durch Zusehen Anteil nehmen zu lassen, dessen Folge dann immer ein Enäuel dichtgedrängter Menschen ist, das von der Außenseite lawinenartig anwächst, ohne daß die Hinzugekommenen etwas von dem sehen, was mittendrin passierte. Wie gestern, kurz vor Mittag zwischen 1 und F 1. Da war ein schon betagtes Zug- pferd, das einen Speditionswagen 20g, auf der regennaßen Straße ausgerutscht— ein Auto War etwas zu nahe gekommen. Jetzt lag es da und bekam die Füße nicht mehr unter den Bauch und keinen festen Halt. Bis dann einige Umstehende handvollweise Sand beischleppten und auf die Straße vor das am Randstein liegende Pferd streuten, verging einige Zeit und das Roß war in- zwischen schon einigemale trotz der vielen drückenden, am Zaum und Schweif ziehen- den Hände wieder umgefallen. Dabei hatte sich das Pferd auf die Zunge gebissen— das Blut auf der Straße hätte man als die Spuren eines Mordes ansehen können Schließlich ging aber auch diesem Gaul einmal der Gaul durch und mit verzweifel- ter Anstrengung setzte er sich auf die Hin- terhand, noch ein Scharren, ein Ruck, und er stand.... Minuten später war er wieder angeschirrt und zog den Wagen weiter durch die große Stadt. Die es sahen, hatten Mitleid mit dem Tier, und es zeigte sich eben doch einmal Wieder, daß ein Pferd nicht einfach ,ein Se igt, sondern ein Lebewesen, mit Haut, Haaren und Herz. Und wenn wir noch hin- zukügen„mit Seele“ so ist das gar nicht 80 überheblich abzutun mk Lehrgänge auf dem Dilsberg abgeschlossen Mit einem ausführlichen Erfahrungs- bericht wurden dieser Tage die Lehrgänge der nordbadischen Berufsschulen auf dem Dilsberg abgeschlossen, an denen in vier Finzellehrgängen insgesamt 115 Jugendliche teilnahmen. Der Versuch, zum ersten Male auch nicht- vollsinnige Schüler in den Unterricht und in das Gemeinschaftsleben einzubeziehen— einige Schüler der Blindenschule Ilvesheim Varen eingeladen— erwies sich als durch- aus positiv; Zusammenarbeit und Kame- radschaftlichkeit dieses Kursus waren stär- er als in den übrigen Lehrgängen. Im allgemeinen war bei den Themen, die von einem zentralen Wertungsgesichts- Dunkt aus peleuchtet wurde. eine besondere Aufgeschlossenheit der Schüler zu verzeich- nen. Darüber hinaus wurde der Wunsch Seäußert, in Zukunft die Auswahl der Teil- nehmer nicht durch die Schulen bestimmen, sondern vielmehr die einzelnen Kiasseri hre Auswahl selbst treffen zu lassen. Für vacünktige Lehrgänge wurde außerdem ein 5 von jeweils zehn Tagen als Min- estmaß bezeichnet, um grundlegende The- men ausgiebig behandeln zu können. Wettbriefe verschwanden dan undewaneig Jahre war er der bis zn treue und zuverlässige Postschaffner Juf n, im Dienst. Dann machte er im uli diese Dummheiten Er stand unter Druck, und allzu grobe Sprünge kann auch ein Postschaffner nicht machen mit seinem Einkommen. Zu alle- dem hatte er auch noch die Unterhalts- pflicht aus seiner Scheidung zu tragen. Da verschwanden in dem Raum am Post- amt 1, wo Stephan zu tun hatte, Briefe. Ausgerechnet Briefe, die an Totoannahme- stellen adressiert waren, die also mit Si- cherheit Geldbeträge enthielten. Dringender Verdacht fiel auf Arthur. Als ihm das vor- gehalten wurde, gab er es auch sofort zu. Ja er sagte sogar, er habe das schon einen ganzen Monat getan, jeden Tag zwei Briefe, in jedem eine oder auch zwei und drei DM plus Portogebühr vorgefunden und einbe- halten. Auch gestern vor der Großen Strafkam- mer gab Arthur unumwunden seine Ver- kehlungen zu. Das Gericht bezeichnete den Antrag des Staatsanwaltes— ein Jahr, drei Monate Gefängnis— denn doch zu hoch, und lieg die Sache— die sich juri- stisch immerhin als teilweiser Gewahr- samsbruch, Verletzung des Postgeheimnis- ses, Urkundenunterdrückung und als Dieb- stahl darstellt— mit sechs Monaten Ge- fängnis bewendet sein, Seine Stellung bei der Post ist natürlich verloren. Q 6-Bunker wird Wanderer arbeitsheim Auf Initiative des Sozialreferats der Stadtverwaltung soll in Kürze im Luft- schutzbunker in 6 ein sogenanntes Wan- dererarbeitsheim eingerichtet werden. In Mannheim gestrandete, mittellose Durchwanderer, werden in diesem Heim in getrennten Männer- und Frauen- bzw. Fa- milienabteilungen für etwa acht bis zehn Tage Unterkunft finden. Während dieser Zeit wird ihnen vom Tiefbauamt Gelegenheit ge- geben, sich durch Arbeit einen Verdienst zu verschaffen, mit dem sie nicht nur ihr Quar- tier bezahlen, sondern auch ihre Weiterreise finanzieren können. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: den bedürftigen Durch- Wanderern wird weitergeholfen und der Bahnhofsmission wird ihre Arbeit erleich- tert. Denn dort wird sich dann sehr bald die Spreu vom Weizen, das heißt die Arbeits- unwilligen werden sich von den Arbeitswil- ligen scheiden. Für die Stadt aber wird das Wandererarbeitsheim kein Verlustgeschäft sein, da die Unterkünfte gegen ein, wenn auch geringes Entgelt abgegeben werden. rob Auch Schweden brauchen Betten Vor einiger Zeit übernahm— wie schon berichtet— die Handelshochschule Göte- borg in Schweden die Patenschaft für die Wirtschaftshochschule Mannheim. Nachdem der erste persönliche Kontakt durch einen Besuch von Studenten der Wirtschaftshoch- schule Göteborg gefunden war, wird nun eine Abordnung der FHandelshochschule Göteborg nach Mannheim kommen. Unter den 25 schwedischen Studenten befindet sich auch eine Sportmannschaft. Für die Unterbringung der schwedischen Gäste sucht die Wirtschaftshochschule für die Dauer des Besuches vom 4. bis 8. Novem- ber kostenlose Ubernachtungsmöglichkeiten in Privatquartieren. Mitteilungen erbittet das Sekretariat der Wirtschaftshochschule. Wichtig zur Feuerversicherung 1950 Zur regelmäßigen Einschätzung der Ge- bäude zur Feuerversicherung sind bis spä- testens 1. November bei der städtischen Versicherungsstelle— Gebäudeversicherung, — Rheinstraße 1, durch die Gebäudeeigen- tümer oder deren Vertreter zu melden: 1. Alle im laufenden Jahr erstellten Neu- bauten und Wiederaufbauten, sofern sie noch bis 31. Dezember 1949 unter Dach ge- bracht werden. 2. Alle Werterhöhungen(durch Vermin- derungen von Fliegerschäden, Anbau, Auf- bau, Umbau) und Wertverminderungen durch Abbruch, Einsturz und Baufälligkeit, die im laufenden Jahr eingetreten sind und nach Baupreisen vom 1. August 1914 minde- stens 200 Mark betragen. Im Schadensfall besteht für die nicht an- gemeldeten Neubauten kein Versicherungs- schutz. Neubauten, Umbauten und Verbes- serungen, die bereits durch Einschätzung mit augenblicklicher Wirkung versichert wurden, sind nicht anzumelden. Die Finschätzungen sind kostenfrei und treten am 1. Januar 1950 in Kraft. Stadtrat in dieser Frage herangetreten sind. Die Forderung zur Aufgabe der Selb- ständigkeit der Stadt Oppau zugunsten der Stadt Ludwigshafen wurde über den „Gauleiter“ erhoben. Der gesamte Op- pauer Stadtrat wurde damals nach Neu- stadt zitiert zur Entgegennahme des Be- fehls. Ohne Befragung der Stadträte stellte dann der seinerzeitige Oppauer Bürgermei- ster— er war von Ludwigshafen aus ent- sprechend„bearbeitet“ worden— den An- trag auf Eingemeindung, der formal beim Reichsstatthalter von Bayern vorliegen mußte. Dieser Vorgang im Kleinen erinnert schr an die großen„Eingemeindungen“ in das „Großdeutsche Reich“. Heute muß auch den Zzwangseingemeindeten Städten und Gemein- den die Wiedergutmachung zuteil werden. Dies ist in einigen Fällen bereits geschehen (Z. B. wurde Hambach wieder aus Neustadt a. d. Hdt. ausgemeindet). Ludwigshafen hat übrigens nicht nur eine Nachbargemeinde vergewaltigt, es hält sich auch heute kaum noch an die sogenannten „Eingemeindungsbedingungen“. Die Unzufriedenheit unter den Oppauer Einwohnern wächst immer mehr. Eine Abstimmung über die Frage der Aus- Blick ins Arbeitsgericht: Rückerstattung geraubter bzw. entzogener Vermögensobjekte. bei dem die Rechts- begriffe auch die Selbständigkeit einer Ge- meinde einschließen. Im Sinne des Gesetzes gelten Vermögensobjekte als entzogen, wenn sie der Inhaber eingebüßt hat infolge a) eines gegen die guten Sitten verstoßen- den Rechtsgeschäftes oder einer Drohung oder einer widerrechtlichen Wegnahme oder sonstigen unerlaubten Handlung, b) Wegnahme durch Staatsakt oder durch Missbrauch eines Staatsaktes. e) Wegnahme durch Maßnahmen der NSDAP. ihrer Gliederungen oder ange- schlossenen Verbände. Alle Merkmale dieses Gesetzes treffen auf die zwangsweise Eingemeindung der Stadt Oppau in die Stadt Ludwigshafen zu. Die Einwohner von Oppau vertrauen den maßgebenden Stellen Provinzialregierung Pfalz und Innenministerium), daß das ihnen angetane Unrecht wieder gutgemacht wird. Ein neuer Oppauer Stadtrat wird zwei- fellos zu Konzessionen gegenüber der Nach- barstadt Ludwigshafen a. Rh. bereit sein, Wie es bereits der alte Stadtrat war. Ein neuer Stadtrat wird z. B. in manchen Fra- gen gemeinsame Interessen im Rahmen eines Zweckverbandes zu regein bereit sein, genau so, wie dies in den ein- gangs zitierten Ausführungen des neuen Mannheimer Oberbürgermeisters vorgeschla- gen wird. O. B. Bei anhaltender Krankheit kunn gekündigt werden „Leute, die ihre Familie vernachlässigen, gehören eingesperrt“ Im Arbeitsgesetz ist u. a. angeführt, daß einem Arbeitnehmer bei anhaltender Krank- heit gekündigt werden darf. An dieser Klausel stolperte Frl. B., einzige Angestellte einer Ludwigshafener Baugenossenschaft. Mit Zustimmung des Arbeitsamtes war ihr am 22. Juli dieses Jahres gekündigt worden, da sie innerhalb von 17 Monaten acht Mo- nate krank gemeldet war.„In absentia“ ihrer einzigen Kraft hatte die Baugenossen- schaft ein anderes Arbeitsverhältnis abge- schlossen.— Was die Kündigung von Frl. B. nach sich zog. hre Klage auf Widerruf der Kündigung konnte vom Arbeitsrichter nicht befürwortet werden. Auch kann ihr keine kinanzielle Abfindung gewährt werden, da es sich bei der Baugenossenschaft um ein weni- ger finanzkräftiges Unternehmen handelt. Die Klage wurde zurückgewiesen. Frau Olga brachte in ihrer Klage gegen den Arbeitnehmer ihres früheren Mannes vor, daß dieser es wissentlich unterlasse, das Mehreinkommen ihres Mannes(140 PM auf- Wärts) ihr und ihrem Kinde zukommen zu lassen. Der Mann arbeitet bei einer Keks- und Brezelfabrik mit Provision.„Ich habe nichts damit zu tun, denn die Provision zieht der Mann sofort am Reingewinn ab.— Fest- gehalt bekommt er nicht“, meinte der Ar- beitgeber. Frau Olga stellte diese Behaup- tungen in Frage und pochte auf bessere Kenntnis des Sachverhaltes. Da der nicht zahlende ehemalige Ehemann bei der Ver- handlung nicht anwesend war, konnte keine Einigung erzielt werden. Der Arbeitsge- richtsvorsitzende erbat sich bis zur Ram- mersitzung von dem Keks- und Brezelfabri- kanten eine genaue Aufstellung der Provi- sionsbeträge aus und gab Frau Olga den Rat:„Ziehen Sie bis zur Klärung der Sache das Fürsorgeamt zu und erteilen Sie für Ihren Mann Strafantrag. Leute, die ihre Fa- milie verhungern lassen, gehören einge- sperrt.“ W. war seit 1946 in M.'s Apotheke als Provisor tätig.— Jetzt war ihm gekündigt worden. Grund: Unverträglichkeit mit den Apothekergehilfen und Helferinnen, Ueber- heblichkeit gegenüber dem Chefapotheker und dem Publikum. Beide Argumente wur- den von W. mit einer Handbewegung abge- tan.„In Wirklichkeit ist es so, dag M. einen Flüchtling„engagiert“ hat, der weniger Ge- halt bekommt.“ Zu Unstimmigkeiten sei es lediglich gekommen, als M. verschiedene Waren teurer auszeichnete, als es vorge- schrieben war. W. forderte in einer Klage Weiterbeschäftigung bis 30. Dezember. Da er im Dezember letzten Jahres die Konzes- sion für eine eigene Apotheke bekommen habe, bliebe er sowieso nicht mehr solange in dem Arbeitsverhältnis— eine Feststel- lung, die den älteren Chefapotheker aggres- giv werden lieg. Zu einem Vergleich schien es nicht kommen zu wollen.„Ich spiele nicht noch einmal Melkkuh— ich habe Urlaub und Gehalt auf Heller und Pfennig bezahlt“, sagte der Apotheker. Doch zwischen Tür und Angel— um die Sache zu bereinigen— bewilligte der Apotheker seinem ehemaligen Provisor 150 DM Weihnachtsgratifikation für 1949, zahlbar in drei Raten; W. verzichtete auf seine Weiterbeschäftigung. rü⸗ „Befehlsempfang“ in München e e Feen Wunschtraum einiger Politiker in der Pfalz: Befehlsempfang angetreten. „Ortsgruppe Blau-Weiß Ludwigshafen z⁊um „Befehle“ aus Koblens?„Befehle“ aus München? Wir glau- ben, daß die Pfälęer nichts von Befehlen halten, gleickgültig, wo sie herkommen Ludwigshafens„Vorortler“ sind theuterireudig Kulturring Oppau-Edigheim Der Aufruf, den die Arbeitsgemeinschaft Oppau-Edigheimer Vereine, Organisationen und Theaterfreunde in Verbindung mit dem städtischen Kulturamt zur Bildung einer festen Theaterbesucher-Organisation an alle Haushaltungen verteilen lieg, hat ein überaus lebhaftes Echo gefunden. Ueber 600 Oppau-Edigheimer erklärten sich zum Besuch von vier Theatervorstellungen im Winterhalbjahr bereit. Auch die Werbe- veranstaltung des Stadttheaters Worms mit Shakespeares„Was Ihr wollt“ fand eine kreundliche Aufnahme. Als erste Abonne- ment-Veranstaltung wird nun am 18. No- vember das gleiche Theater das musika- lische Lustspiel Warum lügst du, Cheri?“ in der neuen Jahnturnhalle in Oppau auf- führen. Das Lustspiel fand bei der Pre- miere in Worms glänzende Kritiken. Da die Turnhalle in Oppau nur 500 Men- schen faßt, ist die Leitung des Kulturringes bestrebt, die Besucherorganisation auf einen Stand von mindestens 800 Mitglie- dern zu erhöhen, um in zwei Abteilungen zählt bereits 600 Mitglieder von je 400 Besuchern eine zweimalige Be- spielung gewährleisten zu können. Den sozialen Verhältnissen Rechnung tragend wird allen Kriegsbeschädigten, Arbeitslosen und Sozialrentnern ein 50prozentige Preis- ermäßigung gewährt. Insbesondere wendet sich der Kulturring an alle noch abseits stehenden Theaterfreunde, die kein Abon- nement eingehen wollen, in der Erwartung, für einzelne Aufführungen Karten im Frei- verkauf erwerben zu können. Sollte sich nämlich die Teilung in zwei Abteilungen. infolge zu geringer Beteiligung, nicht mög- lich sein, so wird die Leitung des Kultur- ringes aus finanziellen Erwägungen ge- zwungen sein, zum sogenannten„Roll- system, einem Wechselverfahren, zu grei- ken, bei dem zwar alle Mitglieder des Kul- turringes in den Genuß der Theaterauffüh- rungen kommen, aber die Möglichkeit zu einem Kartenerwerb außerhalb des Abon- nements wegfällt.(Beitrittserklärungen nehmen vorerst noch alle Zahlstellen und die Geschäftsstelle(Ostring 48) des Oppau- Edigheimer Kulturringes entgegen) festgenommen, der an seinen 10- bezw. 12 jährigen Töchtern Sittlichkeitsverbrechen begangen hat. Abgehängt. In der Nacht zum 19. Okto- ber wurden aus einem Schuppen in der Leistadter Straße ein schwarzer Herrenwin- termantel, ein Damenlodenmantel und ein dunkelblauer Kindermantel sowie ein Ar- beitshemd gestohlen. Da die Kleidungs- stücke zum Lüften aufgehängt waren, hatte es der nächtliche Dieb nicht allzu schwer, die wertvolle Winterbekleidung abzuhän- gen. Fahrradmarder. Der Ludwigshafener Kriminalpolizei gelang es, einen ambulan- ten Händler aus dem Stadtteil Nord festzu- nehmen. Nach den bisherigen Ermittlungen konnten ihm neben einem Kofferdiebstahl fünf Fahrraddiebstähle nachgewiesen wer- den. Geblendet. Durch das grelle Licht eines Motorradfahrers wurde ein Radfahrer, der auf dem Wege zur Arbeitsstelle war, ge- blendet. Er streifte das Krad und wurde dadurch gegen einen Pfosten geschleudert. Er erlitt Verletzungen und mußte in das Städtische Krankenhaus gebracht werden. Der alte Jammer. Weil das Vorfahrts- recht Ecke Niedererd Elisabethstraße in Ludwigshafen-Oggersheim nicht beachtet wurde, stießen ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zusammen. Der Radfahrer erlitt eine Kopfverletzung und mußte ins Städ- tische Krankenhaus eingeliefert werden. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Fahrerflucht. In den Abendstunden des 21. Oktober wurde ein Radfahrer von einem nachkommenden Lkw in der Mannheimer Straße angefahren und schwer verletzt. Ohne am Unfallort zu halten, fuhr der LRkW in Richtung Rheinbrücke davon. Der Ver- letzte wurde in das Marienkrankenhaus eingeliefert. Zusammenstoß. Auf der Kreuzung Edig- heimer Virchowstraße in Ludwigshafen- Oppau stieß am 24. Oktober gegen 11.50 Uhr ein Lieferdreirad mit einem Lkw zu- sammen, wobei beide Fahrzeuge schwer be- schädigt wurden. Neues aus dem Parteileben. Die Freie Demokratische Partei in Ludwigshafen hält am Freitag, um 20 Uhr, in der„Wahlhalla“ in der Oggersheimer Straße eine Bürger- versammlung ab, in der die FDP-Stadträte Bertram, Wiedemann und Eberle über den Haushaltsplan der Stadt Ludwigshafen re- ferieren werden.— In einer CDU-Ver- sammlung im Stadtteil Mitte-Süd referierte Stadtrat und M. d. L. Reichling über aktuelle Tagesfragen. Unter anderem sprach er über die Folgerungen, die die CDU aus der Bun- destagswahl ziehe, über die Wohnungsbau- abgabe, das Betriebsrätegesetz, die Länder- grenzenfrage, den Wechsel des Oberregie- rungspräsidenten der Pfalz und über kom- munalpolitische Probleme der Stadt Lud- wigshafen. Seinen Ausführungen schloß sich eine rege Diskussion an. „Was Ihr wollt“, Mit diesem Schauspiel von William Shakespeare, aufgeführt vom Stadttheater Worms, wird am Donnerstag- abend im Volkshaus in der Gartenstadt um 20 Uhr die neugegründete Theatergemeinde der Vorortler ihr Debut geben. Anträge auf Soforthilfe. Unterhaltshilfe nach dem Soforthilfe-Gesetz wird rückwir- kend ab 1. April 1949 gewährt, wenn der Antrag bis spätestens 31. Oktober 1949 beim Amt für Soforthilfe Don Bosco-Haus) oder bei den vier Geschäftsstellen Rheingönheim, Maudach, Oppau, Oggersheim eingegangen ist. Bei Anträgen, die nach dem 31. Oktober 1949 eingehen, wird Unterhaltshilfe nur lau- fend gewährt. Um die Wahrung dieser Frist den Antragstellern zu ermöglichen, nehmen die obengenannten Stellen bis zum 31. Ok- tober auch Anträge entgegen, bei denen die vorgeschriebenen Belege fehlen. Sie können nachgereicht werden. Saftige Quoten. Trotz der auch an die- sem Sonntag zu verzeichnenden Ueberra- schungen konnten im Rheinländisch-Pfälzi- schen Fußballtoto drei Wetteilnehmer sämt- liche zehn Ergebnisse richtig voraussagen. Sie erhalten dafür zur Belohnung je 19 599 DM. Im zweiten Rang waren es immerhin schon 72 Tipper, die für neun richtige Er- gebnisse je 816 DM ausgezahlt bekommen, und je 63 DM streichen die 933 glücklichen Gewinner im dritten Rang ein. Der Gesamt- umsatz erhöhte sich im Vergleich zum ver- gangenen Sonntag um 15 000 DM, so daß von den insgesamt zur Verfügung stehenden 352 000 DM für jeden der drei Ränge 58 000 DM als Gewinne ausgezahlt werden. 1000 Fußbälle für die Volksschulen Um den Schulfußball in seiner alten Form wieder aufleben zu lassen, übernahm der„Fußballbund Rheinland“ mit den ihm zugewiesenen Toto-Geldern die Patenschaft für 1000 Fußbälle im Lande Rheinland- Pfalz. Als 1. Rate wurden ca. 80 Bälle in die Gegend Prüm gebracht. Der„Fußballbund Rheinland“ hat das am Fuße des Berghotel Rittersturz gelegene bekannte„Schweizerhaus“ übernommen und hier innerhalb kurzer Zeit eine mustergül- tige Sportschule geschaffen. Das Sportheim wird vorerst all wöchentlich mit jeweils 25 Jugendlichen aus Westdeutschland belegt. Diese erhalten kostenlos aus Toto-Geldern freie Unterkunft und Verpflegung und neh- men an den Kursen des Fußball-Lehrers Jakob Oden teil, der aus der Schule Her- berger mit Auszeichnungen hervorgegangen ist. Hier kommen also Toto-Gelder der Tip- Freunde in idealster Weise für den Nach- wuchs und die deutsche Jugend zur Ver- wendung. Der bekannte Schwimmverein Neu- Wied, der vor kurzem sein 40 jähriges Ju- biläum feierte, wobei sämtliche deutschen Spitzenkönner am Start waren, erhielt vom Sport-Toto Rheinland-Pfalz DM 1000, für die Wiedererrichtung der Sprunganlage, Da- rüberhinaus erhielten weitere Schwimm- vereine im Westen Beträge zur Abhaltung von Jugendlehrgängen. Der große Bruder Fußball beweist durch die Zurverfügungstellung von Geldmitteln für den Schwimmsport echte sportliche Kameradschaft. FFC eee W — 0 5 eee eee 1 eee eee eee FFC * ee Seide 6 LAND UND CARTEN Mittwoch, 26. Oktober 1949/ Nr. 224 l Margot Schubert Mein Gartentugebuch Der Oktober ist— kein Mensch mit Gar- tenverstand kann das leugnen— seit jeher so etwas wie der allererste Vorfrühlings- monat des kommenden Gartenjahres. Wer jetzt nicht richtig plant und vorsorgt, wird mit vielem, was da nach der großen Winter- pause wachsen und blühen soll, zu spät kommen. Es heißt also die Ohren spitzen und bei der Hand sein, zumal wir diesen Herbst endlich wieder vieles verfügbar haben, was wir lange Zeit schmerzlich genug vermissen mußten. Anfechtungen mit Blumenzwiebeln Das gilt in besonderem Maße auch für die Blumenzwiebeln, deren erste, noch spärliche Importe zwar schon voriges Jahr hereinkamen,— deren ganze Fülle aber erst jetzt wieder als große Lockung künftiger Frühlingsfreuden wirksam zu werden beginnt. Blumenzwiebeln sind eine gefährliche Sache. Sie sehen so harmlos aus, Wie sie da zu rötlich-braunen Hügelchen ge- häuft in den Schaufenstern der Fachgeschäfte liegen oder als vorerst noch papierenes Ver- sprechen von Duft und Farbe auf bilderrei- chen Katalogblättern ins Haus geflattert kommen. Und doch: wie schwer wird es manchmal, diesen Versuchungen zu wider- stehen,— die bescheidene Barschaft zu zäh- len, die für solche„Extras“ vom Haushalt- geld abgezweigt werden könnte Tulpenschönheit Neuheiten gibt es und alte, bewährte Sorten, daß einem die Augen übergehen. Diese früheste, großblumige Riesentulpe „Roter Kaiser“, die möchtest du unbedingt noch haben; und dort den„Scarlet Admi- ral“; den mittelfrühen scharlach- orange „Prinz von Oesterreich“, der noch dazu duf- tet; oder auch ein paar von den langstieli- gen Breeder Tulpen, die gleich den Darwintulpen und den in unwahr- scheinlicher Farbenpracht glühenden, oft doppelt gekraustblättrigen Papageitul- pen die meist etwas blütenärmere Zeit der zweiten Maihälfte bereichern. Kurzum: die Tulpomanie feiert Triumphe, vor denen selbst Schweinskoteletten und Nylon- strümpfe verblassen! Buntes Allerlei Narzissen Neuheiten, wie„Queen or the Bieblor“, mit größer goldgelber Trom- Pete, Warten; Schneeglöckchen, Scilla, Früh- Angskrokus, Muscari und die bis in den Dezember hinein pflanzbaren März becher sind wieder da. Auch Kaiser- krone, Zwiebeliris und Lilien werden jetzt schon angeboten. Sie sollten nach strengen Pflanzregeln eigentlich schon etliche Wochen oder gar Monate in der Erde sitzen— allein die ungewöhnliche Wtterung dieses Sommers läßt vielleicht auch hier Ausnahmen zu. Garten- und Treibhyazinthen Hyazinthen aller Spielarten sind gleichfalls wieder zu haben: große und Kleine, teure und ganz teure. Wer Lust dazu hat, kann nicht nur für den Garten einkaufen, sondern auch etliche eintopfen oder nach altem Brauch mit Glas und Schutzhäubchen zur Blumentreiberei rüsten. Allerdings soll man dann genaue Unterschiede machen und seine Auswahl für den einen oder anderen Zweck treffen. Ueberalterte Treibhyazinthen gnadenhalber noch in den Garten zu pflanzen, bringt meist nicht viel Erfolg. Zum Treiben aber gehört schon ein bißchen Sachkenntnis, damit man nicht bloß langgeschossene Blätter und sitzengebliebene Blüten erzielt. Maiblumen-Eiskeime Eine Sache für sich sind noch die Maiblumen-Eiskeime. Ihnen hat man durch künstliche Kühlhaltung eine seltsame Umstellung ihrer natürlichen Lebensgewohnheiten auferlegt. weil sie ja nicht im Mai, sondern zu Weihnachten ihre duftenden Glöckchen entfalten sollen. Aber da sie meist mit genauer Kulturanweisung geliefert werden, kann sich auch der Laie unbesorgt an diese reizendste Vorbereitung eines Fensterfrühlings“ wagen. Pflanzabstände Ein paar Faustregeln für das Legen der Blumenzwiebeln im Garten hatten wir neu- lich schon erörtert: nicht zu flach und nieht angießen gehören zu den wich- tigsten. Der Abstand bei Tulpen und Hya- zinthen schwankt je nach Größe zwischen 10 und 18 Zentimeter, bei Narzissen beträgt er durchweg 18 Zentimeter. Die Kaiser- krone soll 20 Zentimeter tief gelegt werden Und etwa 40 Zentimeter allseitigen Abstand haben. Das kleine Zeug wie Schneeglöck- chen, Märzbecher, Muscari, Scilla, Frühlings- krekus und was es sonst noch 80 gibt wird am besten truppweise, in Horsten gelegt. Uebrigens sei fürsorglich vermerkt, daß alle diese Zwiebelgewächse keinen frischen Dünger vertragen, der aber ohnedies in einem gut gepflegten Garten kaum mehr vorkommt, sondern gerade auf Blumenra- batten längst von sorgfältig kompostierten Nährstoffen verdrängt ist.(Hoffentlich ist es so)) Hochstammrosen dürfen nicht zu zeitig eingedeckt werden. Auf jeden Fall müssen sie völlig entlaubt sein und sollen erst einen stärkeren Nacht- frost bekommen haben, ehe man sie vor- sichtig vom Stützpfahl löst und— immer nach der gleichen Seite.— an den Boden niederbiegt. Keine Grube machen, den Stamm mit einem oder mehreren Bügeln aus Draht oder Holz leicht im Erdreich fest- haken, die Krone mit guter, nicht klumpiger Gartenerde oder Sand zuschütten. Die größten Gefahren für unsere Rosen sind: mangelhaftes Ausreifen des Holzes, zu zei- tiges und zu dichtes„Einwintern“, das weit mehr Schaden stiftet als der Frost. Das Einbinden in Papier oder Säcke ist völlig zu verwerfen. Bei Busch- und Kletterrosen wird lediglich der Veredlungsstelle durch Anhäufeln von Erde geschützt. In rauhen Lagen wird man Kletterrosen an Wänden und Zäunen außerdem vielleicht noch mit etwas Tannenreisig behängen. Auslese im Vor Eintritt der kälteren Jahreszeit soll man auch im Hasenstall„Großreinemachen“ veranstalten. Es bezieht sich nicht nur auf Säubern, Ausbessern und Dichtmachen der Boxen, sondern ebenso sehr auf eine strenge Auslese unter den Tieren selbst, bei denen darüber zu entscheiden ist, welche von ihnen als zuchtwürdig weitergehalten und welche zur Schlachtung vorgesehen werden. Zur Zucht für das nächste Jahr bestim- men wir in erster Linie die bereits bewährten Tiere, deren Vererbungs- 1ähigkeiten bekannt sind. Meist werden Zuchttiere viel zu wenig ausge- nützt und zu früh ausgemerzt. Mit guten Zuchthäsinnen kann man fünf Jahre und länger züchten. Selbstverständlich spielt dabei die Entwicklung der Jungtiere eine Rolle, weshalb man als rationell arbeiten- der Züchter über die einzelnen Würfe ge- nau Buch führen und auch die regelmäßig vorgenommenen Verwiegungen festhalten sollte. Wenn stalleigener Nachwuchs zur Zucht herangezogen wird, so darf man sich niemals nach dem Einzelexemplar richten, sondern muß stets die Qualität des Ges amtwurfes im Auge behalten, Haben wir etwa einen Wurf mit über- wiegend weniger schönen und froh- wüchsigen Tieren, jedoch ein oder zwei Musterhasen mit überdurchschmittlicher Entwicklung darunter, so werden wir auf sie trotzdem verzichten, da Rückschläge nach der negativen Seite möglich sind. Ein gleichmäßig gut entwickelter Wurf dagegen bietet die sichere Gewähr, daß hier auch das Einzeltier die allgemei- nen Erbanlagen ohne Einschränkung in sich trägt. Wo sich ein Rammler als Stammvater Was die Mannheimer Junggäriner wollen Gärtner haben einen schweren Stand, nicht erst heute und nicht nur, weil ihr Be- ruf sehr harte Arbeit, viel Schweiß und noch manches andere kostet, sondern weil man ihn— soweit ein Gärtner nicht einen reinen Handelsbetrieb unterhält— weder zum Handwerk noch zum Gewerbe zählt. Denn eigentlich gehört er, der Urerzeugnisse herstellt, zur Landwirtschaft. Aber auch hier kommt er oft nicht ganz zu seinem Recht. Den„Krauter“, der von Sonnen- aufgang bis Sonnenuntergang zwischen sei- nen Beeten steht, kennt jeder. Weniger aber weiß der Laie von den Gartenbautechni- kern, den Diplomgärtnern, von den vielen gärtnerischen Lehranstalten, von den mitt- leren und höheren Gartenbauschulen, wovon letztere technischen Hochschulen gleichkom- men, oder gar von der Gartenbauhochschule. Ein richtiger Gärtner muß ein sehr um- fangreiches theoretisches Wissen mit viel- seitigem Können verbinden. Das heißt: er muß beispielsweise nicht nur über prakti- sche Fähigkeiten und handwerkliche Ge- schicklichkeit verfügen, sondern seine Pflan- zen— Lebewesen also— auch fachgemäß behandeln, ihre Krankheiten erkennen und sie zu bekämpfen wissen, die Grundbegriffe Hasenstall bewährt hat, sollte man ihn weiterhalten. Er kann unbedenklich mit., seinen Töchtern und auch mit seinen Enkelinnen gepaart werden. Es steht sogar fest, daß diese Art der„Inzestzucht“ die guten Erbanlagen besonders günstig ausprägt und meist bessere Ergebnisse zeitigt als zu häufiger, etwa alljährlicher Blutwechsel, zumal neue Zuchttiere ja stets auch unbekannte Faktoren in den Stamm hineintragen. Wie wichtig die Qualität des Rammlers ist, geht allein schon aus einem einfachen Rechenexempel hervor: züchtet man z. B. in einem Jahr mit dem gleichen Rammler und fünf Häsinnen je zwei Würfe zu je sechs Jungtieren, so vererbt jedes Mutter- tier seine Erbanlagen nur zwölfmal, das Vatertier dagegen secchzigmal! Dies sind Gesichtpunkte, die auch der Kaninchenhalter ohne besonderen züchteri- schen Ehrgeiz bedenken sollte, wenn er jetzt an die Auslese seines Winterbestandes geht. Mit dem Schlachten der über- z ähligen Tiere wird man selbstver- ständlich bis zur Fellreife warten, die meist im November/ Dezember einzutreten pflegt. Bis dahin wird Mast fütterung mit eiweißreichem Kraftfutter und Kalk- zusatz empfohlen. Bohnenschrot, Erbsen- schrot und Schrot der Süß-Lupine, das so- gar dem Sojaschrot vorzuziehen ist, stehen für dieses Weichfutter zur Mast an erster Stelle. Ein täglicher Zusatz von 15 bis 20 Gramm Waldhof-Futterhefe- Flocken(nicht mitkochen) hat sich in vielen eingehenden Versuchen als sehr vor- teilhaft erwiesen. Eine wirtschaftliche, Mast soll nicht länger als 3 bis 4 Wochen dauern, gerade der richtige Zeitpunkt also, um jetzt alle Vorbereitungen zu treffen. rt Die Bienenzüchter Nordbudens ſugten Die Jahreshauptversammlung des Lan- desvereins badischer Bienenzüchter in Nord- baden, der 37 Bienenzuchtvereine umfaßt, fand in Eberbach statt. In Anbetracht der großen volks wirtschaftlichen Bedeutung der Imkerei für den Obstbau und die Landwirt- schaft, kam dieser Tagung im Zeichen des Wiederaufbaus der nordbadischen Imkerei besondere Bedeutung zu. Etwa 500 an der Tagung teilnehmende Imker hörten Fach- referate über„Das bienenwirtschaftliche Beobachtungswesen“,„Der Stand der Bie- nenseuchen und ihre Bekämpfung und über„Pflanzenschutz— Bienenschutz“. Die beim Landesverein gemeldete Gesamtzahl von 30 317 Bienenvölker stellt einen Ge- samtwert von 3 021 70 DM dar. Im Jahre 1945 gingen allein 12 000 Völker verloren, die einen Wert von rund/ Millionen DM bedeuten. In Nordbaden stehen zur Zeit 2 661 333 Obstbäume, wozu noch rund drei Millionen Beerensträucher in kultivierten Anlagen kommen. Wie aus den Referaten weiter hervorging, ergibt der direkte Nut- zen durch Honiggewinnug bei einem Durch- schnittsertrag von zehn Kilogramm je Volk einen Gesamterzeugungsertrag von 2115 190 DM. 5 Ein Spatz als Einsdtz Unser Beitrag über die Schwing- sche Spatzenf alle(Morgen Nr. 184 vom 9. September) hat weite Kreise gezogen. Von vielen Seiten kamen Zuschriften mi Erfolgsmeldungen über erstaunliche Fang- ergebnisse, so daß die Nützlichkeit dieses Fang-Räfigs außer Zweifel steht. Meldete ein Karlsruher Kleingärtner unlängst 37 Spatzen als Tagesbestleistung, 80 liegt in unserem engeren Heimatbereich Heidel- berg-Pfaffengrund das Ergebnis weit darüber, denn dort wurden Auf einem Siedlergrundstück mit einer Falle an einem Tag nicht weniger als 8 0 S tü ck ge- fangen. Es ist aber noch ein Trick dabei, den man wissen muß: ein Spatz soll als Einsatz im Käfig sitzen, damit er durch sein Schimpfen und Zetern die andern Spatzen anlockt. Diesen ersten Lockvogel zu be- schaffen, wird nicht immer leicht sein. Sonst muß man sich halt für den Anfang auf einen Zufallstreffer verlassen. Später läuft die Sache von selbst weiter. In den Rand geschrieben Monatserdbeeren gehören zu den dankbarsten und erfreu- lichsten Erscheinungen des Gartenlebens. Wer ihnen einmal seine Zuneigung ge- schenkt hat, wird sie nie mehr missen wollen. Von Mai bis Frosteintritt blühen und fruchten sie unermüdlich und bieten im Zusammenspiel von Weiß und Rot vor tief- grün glänzendem Laub als Wegeinfassung oder auch in Rabatten einen entzückenden Anblick. Gute Monatserdbeeren in reinen Hoch- zuchtsorten sind wohl etwas teurer als „richtige“ Erdbeeren. Aber die Sache lohnt sich, da die Fruchtgröße längst über das alte„Walderdbeermaß“ hinausreicht und man auch um diese Jahreszeit noch alle zwei bis drei Tage stattliche Ernten auf den Tisch bringen kann, Neben den beiden pekanntesten Sorten Baron Sole macher“(rankend) und„Rügen“(ran- kenlos) ist als hervorrägender Massenträger die ebenfalls rankenlose Pfitzersche Spe- Zzialzüchtung„Perle von Schwaben“ zu nennen. Endiviensalat ist sehr frostempfindlich. Zum Kälte- schutz im Freiland empfiehlt es sich, die Beete mit Brettern zu umbauen und zu überdecken. Noch sicherer ist es, die ganzen Pflanzen mit Wurzelballen auszuheben ung dicht nebeneinander in ein leeres Frühbeet zu setzen. Ist keines vorhanden, so genügt auch Einsetzen in flache Kisten, die frostfrei im Keller oder in einem Schuppen unter- gebracht werden. Ein Abbinden der einzel- nen Stöcke zum Bleichen ist dann nicht mehr notwendig, dagegen beim Einlagern dunkel halten und häufig lüften. der Botanik beherrschen. mehr als nur Grundbegriffe in der Chemie und anderen Elementarfächern haben und schließlich, besonders wenn er selbständig ist, genau wie ein Kaufmann rechnen und Bücher zu führen verstehen. Gärtner sind, das bringt wohl ihre Naturverbundenheit mit sich. grundehrliche Leute. Deshalb geben sie auch zu. daß leider nicht alle ihrer Kollegen diese Vorausset- zungen erfüllen. Aber weil sie sich damit nicht zufrieden geben und einmal— am besten noch in jungen Jahren— viel lernen und ihre unbestimmte Stellung im öffent- lichen Leben doch positiv festigen wollen, deshalb entstand bereits 1925 der Gedanke, eine Organisation der Jung- gärtner zu schaffen., die dann auch drei Jahre später tatsächlich mit dem Zusam- menschluß von 34 einzelnen Gruppen in Berlin gebildet wurde. Zur Aufgabe hatten und haben sich diese, auch nach dem vergangenen Krieg bald wieder aufgelebten Junggärtnergruppen gesetzt, den Gärtner- nachwuchs fachlich zu schulen und ihn schließlich zu Persönlichkeiten zu formen, die überall geachtet und geschätzt sind. Wer einmal Gelegenheit Hatte. einer Ver- anstaltung der Mannheimer Jung- gärtner gruppe, einem Vortrag nam- hafter Fachleute aller gärtnerischen Sparten, Lichtbildvor führungen, einem der alle vier- zehn Tage stattfindenden Schulungsabende oder aber einer internen Sitzung des Vor- standes der Gruppe beizuwohnen., der ist erstaunt über das, was hier ohne viel Auf- hebens geleistet wird. Manche weit stärkere und bekanntere Gruppe junger und auch zlterer Menschen könnte sich daran ein Bei- spiel nehmen. Daß dabei auch die Fröhlich- keit der Jugend zu ihrem Recht kommt, versteht sich am Rande. Mit herzlicher Freude denken wir wie alle Teilnehmer in diesem Zusammenhang an den„Tanz in den Sommer“, das Sommerfest der Mannheimer Junggärtner gruppe zurück, das so besonders ge. schmackvoll und ideenreich aufgezogen war. Seit Kriegsende suchten die einzelnen Gruppen in den verschiedenen Städten und Gegenden untereinander und auch mit dem Ausland wieder in Fühlung zu kommen. Geht es doch gerade im Gärtnerberuf un eine rege Verbindung nach innen wie nach außen, um sich weiterzubilden, Erfahrun- gen auszutauschen oder Lehrstellen zu ge. winnen. Die Gründung einer Dachorga- nisation kür die Westzonen war herzen um A1 4. Z. J bie B. auf de im Spätsommer der Zweck eines Zusam- 9 mentreffens von 150 Delegierten in Ham- e burg. Auch Gäste aus der Ostzone und batsch einige Auslandsvertreter waren zugegen. Fräulein Irmgard Busse aber, die a; zweite Vorsitzende der Mannheimer Jung. güärtnergruppe gleichfalls mit von der Partie auen war, wurde— wie Wir seinerzeit schon f bande kurz berichteten— in den siebenköpfigen J die tro Vorstand der Arbeits gemeinschaft nan: deutscher Junggärtner gewählt, vo sie seither mit zwei anderen Delegierten Eren die süddeutschen Interessen vertritt.— Wie aktiv die Mannheimer Junggärtner- fan gruppe ist, bewies neben den laufenden fach. lich gut fundierten Abendvorträgen beson- n aller ders die übers vergangene Wochenende im Chrysanthemen- schau, über die wir im Einzelnen schon be. Mannheim konnte durch diese Schau bemerkenswerter Züchtungen eines unserer schönsten Herbstblüher wenigsteng am Ende des Gartenjahres mit einer ent- sprechenden Veranstaltung aufwarten. Wi wünschen den Mannheimer Junggärtnern, die hier viel Mühe aufgewendet und mit Recht viel Lob geerntet hatten, auch weiter. l Parkhotel veranstaltete richteten. hin Erfolg in ihrer Arbeit. Blick uul die Märkie Weizen. Argentinien hat seinen Aus- kuhrpreis von 360 Pesos arg. auf 270 Pesos heruntergesetzt. Barussoweizen aus Argen- tinien dürfte frei Hamburg demit 86 Dollar die Tonne kosten und nicht mehr viel über dem Preis nach den Bedingungen des Welt- Weizenpaktes liegen. Futtergetreide. Futtergetreide ist am Markt sehr knapp. Mais ist kaum er- hältlich. Von einer seinerzeit festgelegten Einfuhrmenge sind nur noch 700 000 Tonnen übriggeblieben, so daß mit einer Erhöhung des Kontingents aus den USA um vielleicht Weitere 500 000 Tonnen verhandelt wird. Auch beim Mais hat Argentinien seinen Exportpreis mehr dem Weltmarktpreis an- gepaßt, der ab argentinischem Hafen 50 Dol- Jar kostet, gegen 53 Dollar für greifbare Hafen in Chikago. Der Kleiemarkt ist sehr still, die Mühlenabgabepreise werden oft unterschritten. Roggenkleie ab Mühle kostet 9 DM, Weizenkleie 10 bis 10.50 DPM. Rauhfut te r. Trotzdem noch eine ver- hältnismäßig gute Futterernte. im ganzen gesehen, eingebracht wurde. haben die Preise für Rauhfutter weiter angezogen. Luzerneheu ab bayerische Verladestation kostet die 100 kg 12 bis 14 DM, Kleeheu 10 bis 12 DM, Wiesenheu 10 bis 12 DM, alles lose. Mrahtgepregt entsprechend höher.) Kraftfutter. Die wichtigsten Kraft- futter in Norddeutschland wurden zu fol- genden Preisen gehandelt: Eiweißgkonzentrat für Geflügel 38 DM, Legemehl 29,40 DM, Geflügelkörnerfutter 31,50 DM. Schweine- mastfutter 26,80 DM. Kälbernährmehl 35,10 bis 37 DM, Milchleistungsfutter 24 DI, Rindermastfutter 21 DM, alles die 100 Kg. Kartoffeln. Bei anlaufender Hin kellerung sind die Preise fest. Es besteht lebhafte Nachfrage. Preise gemeldet in DM je 30 kg ab Station, kein Angebot Württemberg-Baden Bayern 5.00— 5550 Niedersachsen 4.60— 4,70 Westfalen 4.80— 4,90 Rheinland 5.00 Oldenburg 4.70— 4,80 Hessen 5.00— 5,20 Saatkartoffeln. Die Umsätze be- lebhafterem Markt auf früheste und aller früheste Sorten, wie dies früher üblich war, vom Züchter bzw. Vermehrer auf Lager genommen. Die Preise liegen ab norddeutscher Verladestation für anerkann- ten Nachbaun Klasse A, etwa wie folgt: (Alles DM. je 50 kg). Erstlinge 9,80, Ober- arnbacher Frühe 38,20, Vera 8.00. Früh mölle 7,30, Frühbote 8,30, Sieglinde 8,70, Bona 6,00, Böhms Mittelfrühe 6,00, Flava 6,00, schränken sich trotz? etwas Andere Sorten werden. Ackersegen 6,40, Aquila 6,10. Heida 6,90, Gemüse und Obst. Grundstimmun des Marktes ist bei größeren Umsätzen etwas freundlicher. Blumenkohl konnte bel meisten befriedigender Qualität an den. Plätzen flott abgesetz werden. Auch Weiß kohl hat mit der Zunahme kühlerer Tag mehr Interesse. Rotkohl blieb vernach lässigt. Rosenkohl wird gut bezahlt. Salat hatte schlechten Markt. Auch Spinat halte oft Absatzschwierigkeiten. Möhren sind seht unterschiedlich gehandelt, die Mehrzahl de Märkte behauptete die Preise. Das selbstlüftende Frühbeetlenster geschlossen 2 Zeichnungen: Otto Hodapp Die Nachricht vom Auftauchen eines technisch einwandfrei funktionierenden selbstlüftenden Frühbeetfensters wird für viele Gartenfreunde so etwas wie eine kleine Sensation bedeuten. War es doch bisher der Kummer aller jener, die ihren Garten nicht beim Haus haben, daß ihnen die Treiberei unter Glas als Krönung aller gärtnerischen Feinarbeit einfach aus der praktischen Unmöglichkeit richtiger War- tung und Pflege versagt bleiben mußte. Nun ist auch das überwunden: nach rund zehnjähriger Versuchsarbeit hat eine Endstellung Münchener Spezialfirma Wunderfenster auf den Mark! gebracht, db. sich auf eine bestimmte Tempera tus ein regulieren läßt und seine zweckmäßig angeordneten Scheiben mit dd selbst- Unsere und abnehmender Erwärmung tätig öffnet und schließt. 0 Zeichnung gibt einen klaren Eindruck Vol der Sache. Sie hat in Fachkreisen nicht nul berechtigtes Aufsehen erregt, sondern sic agen anerkanntermaßen auch schon hervorres. bewährt. Es wird sich lohnen, demnäc noch einmal darauf zurückzukommen. — Holländ. Blumenzwiebeln Seloing dene Spateentallen sind unerreicht! in reicher Auswahl, zu günstigen Preisen ei Södd. Samenhaus Mannheim, Breite straße F 1, 3 gedchten Sie bitte unser Fenster Constantin& Löffler 6. m. b. H. ngstroffen! Dieselben sind sofort lieferbar Julius VDagner mn. Heidelberg, Plöck 2 tlef dunkel, naturrein Aollandische Mumenswisben Liter nur 1.80 DM Gärtnerstraße 33 Samenzucht Samengroßhandlung Telephon 3141 Holländische Blumenzwiebeln in großer Auswahl liefert samenhaus Hauer, Waldhof, Speckweg 6 fel. 595 05 Kerzen u. Wachsstöcke in reicher Auswahl im Seifenhaus Böck, Qu 2, 13 Tulpen Krokusse Muscari Mei nhan d 1 ung Nick Hyazinthen Anemonen Ranunkeln Narzissen Scilla Iris Alles in erstklassiger Ware und reicher Auswahl im Fachgeschäft Naalsches Jamentaus M. 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Mannheim, Seckenheimer Str. 63 In tiefem 8 Frau Hilde Münch mit Töchterchen Hildegard und Angehörige bie Beerdigung findet am Donnerstag, 27. Oktober 1949, 13 Uhr, zul dem Hauptfriedhof Mannheim statt e vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die zahl- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ludwig Fuß ir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank der Betriebsleitung und der Belegschaft der Fa. Fundervollen Kranzspenden sowie Herrn Prediger Gutemann für Hannheim, Güterhallenstraße 10. Die trauernden Hinterbliebene e hmerz: Fendel für die n Tcandstrickwolle n allen farben eingetroffen Gebr. Berg 1 13(Kunststraße) 0 Spezial- Juwelen und Schmuck-Aukflon ceeignete Objekte werden lau- tend angenommen RUDOLF WITT verstelgerer, HANNHEINI„ kaut von Altgold u. Silber Täglich Freihandverkauf 9 O — 5,20 Atze be- — SklDb VERKEHR hafterem e Sorten, krüner rmehrer legen a0 nerkann- e folgt: 0, Ober- ). 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Laß Dir nie vor- machen, daß es Kriege geben muß, und wenn Du erst groß bist, aufpassen, daß Deine Leute keinen Krieg mehr machen le Bill verstand nicht viel von dieser Rede, aber er tatschelte Großvaters Arm und fühlte da plötzlich allerhand, was da wohl nicht hingehörte.»Was ist da all das Harte, was Du hier in Deinem Arm hast, Opa pc Bill, dann mußt Du darauf zu schmunzeln.»Kugelnc, sagte er.»Kugeln P staunte der kleine Bill, vbist Du denn auch im Krieg gewesen, Opa pc vNöæ, brummte Old Joe. va, aber- mit wem hast Du Dich denn geschossen, Opa pc- Ohe, knurrte Old Joe, v»mit jedem, der mir gerade PRINT Z färbt schön... Wie neu! Mannheim: 1 4, 40, D 3, 6, F 4, 1, Mittelstr. 1 und 111; Lindennot: Waldparkstr. 24; Rechsrau: Katharinenstr. 22; Wwaldnot: Oppauer Str. 35; Sandhofen: Schönguer Str. 18 Angebote mit gde 8 elne Plahate gründiien! 0 VERA TUNG EN D eakxurz 2 * 2 5 i* 8 1 Hüft genaü, was er darauf verspricht D wonunesraus cn Biete 2 Zi., Kü., Keller in Speyer; suche 1 Zi. u. 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Oktober 1949 IXDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 9 2 bt 9 deute: 7000 neue Arbeitskräſte Im der Arbeitsmarktauf Monatsbericht des Landesarbeitsamtes lutemberg-Baden für den Monat September 8 darauf hin, daß die Zahl der Arbeitslosen Herichtsmonat um 97 auf 57 965 davon 36 813 ec ber 1 Prinze 8 5 und 21152 weiblich) zurückgegangen Konzert) in diesem Zusammenhang wird nochmals Moira Lei die unterschiedliche Entwicklung bei den ien Geschlechtern hingewiesen und ausge- ut, dab die Zahl der männlichen Arbeits- on Ende Juni bis Ende September um mie gen von 1 111 N atnüllungg n gefallen, bei den weiblichen Arbeits- er Schwe en im gleichen Zeitraum aber um 22 Proz. S- Skeanez ist. le and der Beschäftigten stieg vom 1. Juni feld der J. September um 30 737, und zwar um 9 0% männliche und 12 645 weibliche. Die Zahl In beschäktigten Arbeiter, Angestellten und mien betrug damit am 30. September 19841 m, den g 407 Personen. Die Zahl der neu in den auß beisprozeß eingegliederten Arbeitskräfte bricht etwa der der schulentlassenen, in Wirtschaft eingegliederten Jugendlichen. FPeränderungen in der Zahl der Beschäf- en in den einzelnen Wirtschaftszweigen er- sick aus folgender Uebersicht: Zunahme(). Abnahme() Kschaftsabteilungen Männer Frauen Zusam. ü- u. Forstwirtschaft— 2133 423— 2556 r letrie u. Handwerk + 18186 + 9382 7 27568 1 Riel u. Verkehr + 2067 7 2462 + 4329 n Kent. Dienst u. private enstleistungen 13 + 801 + 788 1 EN keller Dienst i 15 7 428 405 det der Währungsreform hat sich die Zahl Frl. A geschäktigten in Württemberg-Baden um co erhöht. ber hohe Anteil der Jugendlichen an den deislosen(Ende August waren 13 000 Per- n unter 25 Jahre aſt= nahezu ein Viertel Arbeitslosen) stellt ein ernstes Problem bon den arbeitslos gewordenen männ- en Jugendlichen hat rund die Hälfte eine schlossene Lehre hinter sich. Von den ſhlchen haben dagegen nur etwa ein Zehn- eine abgeschlossene Lehrzeit abgeleistet. dei handelt es sich vorwiegend um Da- denneiderinnen und Büroangestellte. Von diesjährigen Schulentlassenen sind vor am die noch arbeitslos, die keinen Beruf nen wollen oder können, sondern Hilfs- el ennehmen möchten. Der Landesarbeits- bericht weist weiter darauf hin, daß zahl- den arbeitslosen Jugendlichen Wille und 2 dauer fehlt, Zeiten der Arbeitslosigkeit a 2 nutzen, ihre Berufskenntnisse durch 1 45 und Selbststudium zu ergänzen.— Die len aus dem ungenügenden Kenntnisstand jungen Berufsanfänger dürften, 80 heißt ucht ungenutzt bleiben. Den Jugendlichen, en in den Kriegs- und Nachkriegsjahren eine ungenügende Lehrausbildung zuteil de, müsse eindeutig klar gemacht werden, Je nur bei Ergänzung ihrer noch unzu- henden Berufskenntnisse sich im beruf- n Existenzkampf behaupten kann. ber die Notstandarbeiten wird folgendes 0 ekührt: g 4 1634 5 95 2460 2013 3503 del insgesamt 35 032 Empfängern vor Ar- losenunterstützung und Arbeitslosenfür- Inde September 1949 entspricht dies 7 71 5 von etwa 13 Notstandsarbei- n Pürttemberg 1 736. Seit der Wiecer ung der werteschaffenden Arbeitslosen Wurden insgesamt 462 Maßnahmen bewilligt.— Von den bis Ende Septem- bewilligten Förderungsmitteln(Grund- gung und verstärkte Förderung zusam- ſentkallen auf an 446 47 — nken Abend „ Dutilleu t, Böttgen Usterkasse 0 7 25 5 baren beschäftigt: a b Marz 1556 Notstandsarb. bei 25 Maßnahmen 63 r U. 4260 137 ember 4554 162 8 100% Unterstützungsempfängen Von standsarbeitern entfielen auf Baden Arbeitslosentagewerken anerkannt le reine Grundkörderung 3 418 500 Förde- Tage- rungsmit. werke 221 600 210 870 Gesamt- 5 kosten Kryersorgungsanl., Falssat. u. dergl. 5 456 000,— 1 822 000, enbeu 5 510 000,— 1 594 000,.— räumung und lattverwertung Fubeiten 139 660 90 210 81 570 3 787 000.— 1 445 000. 966 000.— 378 000. herdesserungen 2 086 000.— 353 000.— batlonen 1 184 000,— 407 000,— 656 075 dae Maßnahmen 1 862 000,— 417 000.— 64 360 leben der Grundförderung stellt die ver- ie Förderung für volks wirtschaftlich he- e wertvolle Arbeiten mit mehr als 2000 üklosentagewerken aus Landesmittel in u von Darlehen eine weitere Finanzie- Fulke dar. Für die Landesbezirke Würt⸗ — aged cher u erg und Baden waren für diese Zwecke je ung Muonen D vorgesehen; bis Ende Septem- lg waren davon allerdings nur 3 200 000 rocher! lenk für 436 000 Arbeitslosentagewerke be- 'orität! worden, Davon entfallen auf den Lan- erk Baden 2,4 Millionen DM für 66 esucher. Pehmen und auf Württemberg 0,8 Millio- - Wasch- di für 37 Maßnahmen. Diese Darlehen reis für mit 5 Prozent zu verzinsen und späte- nerhalb von 15 Jahren zu tilgen. Bd nieht. ben.) g N 5 Die Ueberraschung 2 3 5 rant it sinkender Arbeits- Man“ 10Ssig keit 3 eil darin, daß sie so ganz alle bisherigen platz altüchen Erfahrungen im wahrsten 0 e des Wortes„überfährt“ und ihnen Apricht. rikaten. et bst in den Jahren normaler friedens- ſber Wirtschaktsentwiclelung war nämlich * Ansteigen der Arbeitslosigkeit in hntermonaten zu verzeichnen. währen rühſahr ab bis zum Herbst der Höchst- kkttetenstand zu verzeichnen war. Dieses kungsgesetz das gewissermaßen als reel aller Arbeitswrrtschaftler galt. n Frühjahr die landwirtschaftlichen Flen anlaufen, die Bautätigkeit zunimmt und diese Mehrbeschäftigung wieder zur Alerung auf andere Produktionsmärkte „ weil je mehr searbeitet. desto mehr wert wird, diese Erfahrung ist also brochen worden. 185 due Zahlen zu wiederholen, die wir menen schon vielfach veröffentlicht Es ist ausreichend. sich den Gang 1948 beginnend bis etwa nach ertah neuen Jahres. Dann trat— ob- en w. Tungsgemäßz eine Senkung zu er- egen de. ein rapiader Anstieg ein. Die en Urscheinungen verdichteten sich 5 Herbstbeginm. deeatlen erstmals ein Absinken der Arbeits- ach ein, eine wellenförmige Bewe- 0 wan eich an und gab den Bankerotteu- Schul airtschaftlicher Prägung Auftrieb. len de kür die Zunahme der Arbeitslosen- dutelden e kweitlicheren Wirtschaftsordnung 8 5 denn wunmenr der Bericht des Landes- 2 Fabllte Württembers-Baden vor. der Wahme r zu verzeichnen hat. eine Pant jeh Arbeitslosen um 97 Personen, 5 15 uch bedingt mit einer Zu- db 55 zu rechnen gewesen ist. Mag ustlgere bn bironale Arbeitslosenstatistik Ergebnisse aufweist als die des 2 Tate „Musterländles“, weil die geringfügige Pro- duktionsbelebung., die in Württemberg- Baden zu verzeichnen ist, sich nicht linear auf alle Länder erstreckt, weil in Norddeutschland cher eine Stagnation zu verzeichnen ist. Wie dem auch immer sei. Die 15 Pige Steigerung der Arbeitslosigkeit, die nach den diesjährigen Schulentlassungen zu erwarten War, trat nicht ein, weil die Zahl der schul- entlassenen Arbeitskräfte der Zahl der neu in den Arbeitsprozeß eingegliederten Per- sonen entspricht. Somit hat sich die Zahl der Beschäftigten in Württemberg-Baden seit der Währungsreform, wie wir an anderer Stelle berichten, um rund 67 000 Personen erhöht. Widerlegt sind also die Argumente jener, die vor der Währungsreform mit Kassandra- Rufen warnten: „Eine Durchführung der Währungsreform vor Belebung des Produktionsmarktes ist unzweckmäßig, ist hinfällig, weil die Zahl der Arbeitslosen auf fünf bis sechs Mil- lionen Personen ansteigen wird.“ Widerlegt sind auch jene, die nicht wahr- haben wollen, und nicht wahrhaben wollten, Was zur Tatsache wurde, nämlich, daß die Befreiung der Wirtschaft von unhalt- und untragbaren Fiktionen die Lösung birgt. die nicht sehen wollen, daß wir einen ungeahnt hohen Beschäftigtenstand haben. Mit Stau- nen sah eine Reihe von ausländischen Jpur- nalisten dieser Tage den Wiederaufbau einer bedeutenden Mannheimer Großreederei. die auch Besitzerin industrieller Unternehmungen ist, vernahm die Erklärungen des Direktors: „Die amtlichen Zuweisungen waren im Jahre 1946 z wei Sack Zement und 500 Zie- gel, im Jahre 1947 vier Sack und 1000 Ziegel. Nun. ich habe es ohne Behörde ge- schafft und habe gebaut. weil ich 250 Arbei- tern den Arbeitsplatz erhalten mußte. weil ich daran dachte es ginge darum. zu exportie- ren und zu arbeiten anstatt zu feiern.“ Wir gehen den Monaten eines saison- mähßigen Anstieg es der Arbeitlosig- keit entgegen. Mag sein, daß dieser Anstieg nicht ausbleiben wird. weil er nicht ausblei- ben kann. Eines ist hingegen klar: Die Depression ist überwunden, sonst müßte er bereits jetzt rapid angesetzt haben. In einem Industrieunternehmen Mann- heims, dessen Produktion nach FHektolitern bemessen ist, verzeichnen die Statistiken bis zum September 1949 83 000 hl. während im gleichen Zeitraum des Voriahres rd. 89 000 hl produziert wurden. Absatzschwierigkeiten, erklärt der Fabrikant. Absatz schwierigkeiten. die damit zusammenhängen, daß die Bevöl- kerung kein Geld hat. um diese Ware zu kau- ken, die sie vor dem 20. Juni 1948 bedenken- los kaufte, denn das Geld war ja nichts wert. Eine Milchmädchenrechnung des Unter- nehmers, der auch zu stark beeinflußt ist von dem ständigen Geschrei nach„mehr Geld“. denn im Juni 19483 war der Absatz um genau 20 000 hl höher als im Juni 1949. Diese Zah- len von Mehr- Produktion und Absatz ver- schieben sich zusehends nach folgendem Schema: 1949 Produktions- u. Absatz- Senkung gegenüber 1948 20 000 hl 14 000 1 Januar bis Juni Januar bis Juli Januar bis August 8 000 hl Januar bis September 5 000 hl Schwer wohl, volk wirtschaftlich einwand- frei diese Entwicklung zu erklären. wenn mit bloßen Theorien gearbeitet wird, ja fast unmöglich. Leicht aber und allgemein ver- ständlich, wenn nicht vergessen wird. daß die Volkswirtschaft ein Bestandteil des organi- schen Lebens und Wachstums der Menschen ist, daß sie nicht nur mathematisch starren Gesetzen. sondern auch psychologischen Ein- Wirkungen unterworfen ist. Was besagen denn des greisen Abtes von St. Gallen Worte„grau ist alle Theorie und grün des Lebens sprossender Baum“ anderes, als daß nie vergessen werden darf, auch menschlich zu denken. F. O. Weber Sparen muß gelernt werden „Weltspartag. am 28. Oktober 1949 Wenn am 28. Oktober 1949 zum ersten Male seit langen Jahren wieder der„Weltspartag“ begangen wird. dann ist es vielleicht nicht ganz verfehlt das Augenmerk darauf zu len- ken, an welche Voraussetzungen der Sparpro- zeñ eigentlich gebunden ist und worin der Sparprozeß besteht. Voraussetzung des Sparens ist ein Ueber- schuß an Einkommen. Gleichgültig ob selbstän- diger Erwerbstätiger oder Lohn- bzw. Gehalts- empfänger. Sparer kann nur der sein, dem von seinem Einkommen soviel übrig bleibt, daß er es auf„die Kante“ legen kann. Hungerlöhne gestatten keine Sparkapitalbildung und der Lumpensammler Wird wahrscheinlich— trotz seiner begreiflicherweise geringeren Ansprüche — weniger sparen können als der Großunter- nehmer, vorausgesetzt, daß des Groß unterneh- mers Betrieb nicht eine einzige Pleite ist. Bei dieser Betrachtung ziemt es sich, die Ursachen zu untersuchen, die unser Einkom- men so schmälern, daß wir nicht mehr sparen können, ja daß viele unter uns überhaupt nicht sparen können., weil ihr Einkommen mitunter fast nicht ausreichend ist zur Deckung des Le- bensbedarfes. Wenn wir die Schichtung der Einkommens- gruppen im Bundesgebiet betrachten und die darauf lastende Besteuerung, so sehen wir bereits von der Einkommensteuerseite her, daß der Sparprozeg durch den Fiskus vorwegge- nommen wird, denn es haben: die darauf lastende Be- steuerung je Kopf des Lohnsteuerpflichtigen mit Sozialversichabgab. 0.— DM bis 36,80 OM 30,18„ 59,60 2. 44,40„ 8210 %% der Gehalts- empfänger Bis 220 DM Bis 270„ BIS 320 Bis 360„ Bis 460„ 5 Darüber hinaus 4.8 Praktisch kann also in die Gruppe der Spa- rer nur der Gehaltsempfänger mit einem Ge- halte über 460 eintreten, es sei denn, daß ihm anderweitige Einkünfte exmöglichen, einen Teil seines Gehaltes zurückzulegen. Dein schlechter Start für den„Weltspartag“, ese Betrachtung, und sie wird neck schlech- ter, wenn der Umstand erwogen wird., daß die Sparer der Vergangenheit. die sogenannten „Altsparer“, schlecht bedient worden sind für lie damit verbundenen Entbehrungen, daß sie anstatt Geld zu verbrauchen, die Sparbüchse fütterten. Dem Gedenken an die„Altsparer“, der De- monstration zur Berücksichtigung ihrer berech- tigten Ansprüche soll dieser„Weltspartag 1949“ gewidmet sein und es erscheint hier zweck- mäßig. Betrachtungen darüber anzustellen, wer eigentlich sparen könnte, Unser lieber guter Vater Staat macht sich ja das Leben leicht, ebenso leicht wie ein schlech- ter Lehrer, der das Versagen der ganzen Klasse auf die Ungezogenheit und Dummbeit der Schüler schiebt, ohne bei sich zu forschen und eigene Unfähigkeit zu entdecken, Daß nicht gespart wird, das heißt, daß nicht mehr ge- spart Wird, hat doch seine wesentliche Ursache in der hemmungslosen Verschwendungssucht. in der bodenlosen Leichtfertigkeit, mit der Staatsausgaben voranschlagt werden, die teil- weise noch von den seligen Zeiten herrührt., clie keine Kontrolle des Staatswesens, der Staatsrechnung dulddete, weil die Führerent- scheidung maßgeblich war. Nun hat der Staat gewiß Anspruch auf die Finanzierung eines seinen Aufgaben entspre- chenden Haushaltes. Der Umfang des Auf- gabenkreises regelt auch seine Ausgaben. Nicht leichtfertig aber sollen solche Aufgaben vor finanziert werden, ohne Rücksicht auf geldliche Verluste oder Einbußen. Da ist z. B. in unserem künftigen Bundeshaushalt eine Reihe völlig überflüssiger Posten vor- gesehen, die den Einzelnen nur Geld kosten. der Sparkapitalbildung nicht dienen. weil sie über den Steuersektor Realeinkommen ab- schöpfen und doch mit emsiger Beharrlich- 12,5 24,3 25, 1778 „ 71,10 103,50 131,10 keit zusammengeklaubt werden, damit der liebe, der gute, der haßgeliebte Büroapparat wenigstens den größten Geldumsatz bei- behält. Gewiß. es war notwendig den Berlinern alle erdenkliche Hilfe zuzusagen. Aber es war nicht notwendig, diese Hilfe in eine Blankovollmacht zu verwandeln, aus der gar nicht hervorgeht, zu welchen Zwecken die nach Berlin gehenden Geldern verwendet würden. welchen Umfeng die zu leistenden Zahlungen haben sollen. Es gibt auch bar- lamentarische Blitzlösungen für Dringlich- keitsfälle. aber es muß bei der Bewilligung von Budgetposten parlamentarisch vorgegan- gen werden, d h. die Kontrolle des Steuer- zahlers über die Ausgabenwirtschaft muß gewahrt bleiben, die von den in der Bundes- tagswahl berufenen Abgeordneten ausgeübt werden sollte. Berlin bekäme seine Hilfe nicht um einen Tag später. es bekäme diese Hilfe nicht in unzureichendem Ausmaße, wenn die Hilfe vorerst einmal mit einem be- stimmten Betrag auf einen beschränkten Zeit- raum festgesetzt worden wäre. Schlimmer ist es schon mit der Bewil- ligung von 900 Mill. DM Subventionen jähr- lich auf dem Ernährunssgebiet. die deswegen eine so abwegige Sache sind. weil wir brak⸗ tisch nur den überflüssig und deswegen ver- schwenderisch teueren Frachtwes in die land- Wirtschaftlichen Gebiete finanzieren. Es ist doch so. daß wir das Getreide bei Cif-Preisen ab Hamburg und bei Verteilung in die land- wirtschaftlichen Zuschußgebiete aus Importen viel sparsamer und rationeller verteilen könnten, wenn wir nicht durch unsinnige. noch immer dem Geiste der Vergangenheit entsprechende Verteilunssaufschlüsselung ge- zwungen wären, diese Sendungen von Ham- burg nach Süddeutschland zu spedieren. sie dort zu verarbeiten und zu lagern, um sie dann wieder nach Norddeutschland gehen 2u lassen. 2. 18 8 9 V ist 1 5 as deß Wahnhbau ziexung, über die inden Salt 805 Wirtschaktstelles Voreits 9255 derholt geschrieben worden ist. Der Direkt- zuschuß von zwei Milliarden jährlich für den sozialen Wohnuggsbau, der unbedingt erfor- derlich ist, um die vorgesehenen 250 000 Wohn- einheiten zu errichten, wird sich als Bume- rang der Finanzwirtschaft Deutschslands er- weisen, denn in derselben Zeit, in der diese zwei Milliarden investiert werden, verzinst die öffentliche Hand rund sieben bis acht Milliar- den Ausgleichsforderungen, was den Steuer- zahlern eine runde halbe Milliarde jährlich kostet, das ist der Betrag, der dazu ausreichen könnte, um den Bau weiterer rund 60 000 Woh- nungen zu finanzieren, wenn man sich dazu entschließen könnte, das Geld nicht nur dem Steuerzahler abzupressen, sondern ihm auch etwas dafür zu geben, vielleicht in der Form der Berücksichtigung der Altsparer, die bis- lang noch nicht einmal ihre bescheidenen Gut- habenbruchteile von den Festkonten beheben können. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Spar- kassen- und Giroverbände und Girozentralen in Frankfurt a. M. gibt bekannt, daß im zwei- ten Halbjahr 1948 die Auszahlungen um rund 505 Millionen DM die Einzahlungen überwogen, während im ersten Halbjahr 1949 die Einzah- lungen um rund 133 Millionen DM höher ge- wesen sind als die Auszahlungen. Die Monate Juli und August hätten sogar einen Einzah- lungsüberschuß von 64 bzw. 53 Millionen DM ergeben. Für den Monat September wird ein Weiterer Einzahlungsüberschuß von rund 30 bis 35 Millionen DM erwartet. Beachtliche Ergebnisse, die zur Kapitalbil- dung noch nicht ausreichend sind, nicht aus- reichend sein können, denn Voraussetzung der Kapitalbildung ist und bleibt das Vorbhan- densein von Kapital. Es ist auch völlig abwegig zu denken, daß Sparkapital nur durch bloßes Sparen ange- sammelt werden kann, wie es sich vielleicht der Laie vorstellt. Tatsächlich verhalten sich die Dinge doch So, daß das Sparkapital zur Gänze(wenn auch nur der durch die Geldreform nicht abge- schöpfte Teil) vorhanden ist und daß es von der öffentlichen Hand den Kreditinstituten be- ziehungsweise deren Gläubigern geschuldet wird. Statt aber diese Gläubiger, Allgemeinheit der Sparer in die Lage zu ver- setzen, mit ihrem Sparkapital zu arbeiten, wei- ters!“. zugunsten einer großzügigen e 15 8 möglichen, grassiert der Mord un jeslich Kapitalbildung durch den Steuerdolch- weiter und erfüllt so eine Devise, die in Abwand- lung bestimmter östlicher Schlagworte eigent- lich heißen müßte: Ex PTOpPriation der Ex PTOpriierten (Enteignung der Enteigneten) nämlich die Tex. „Japanische Versprechungen“ Mr. Logans Der frühere Direktor der JEIA. William J. Logan, erklärte vor japanischen Industriellen, daß er die Verwendung japanischer Schiffe zur Abwicklung des japanischen Außenhandels be- fürworte und sich für entsprechende Maß- nahmen einsetzen werder(nach Reuter) Baade bekehrt z um Glaube an Billigkeit Eine sehr optimistische Analyse der Zu- kKunftsaussichten des deutschen Agrarimports gab der Leiter des Instituts für Weltwirt⸗ schaft an der Universität Kiel, Prok. Dr. Fritz Baade, vor Hamburger Kaufleuten und Wirt- schaftlern. Nach Ansicht Prof. Baades wird die Agrarproduktion in den Marshallplanlän- dern in Kürze ihren Vorkriessumfang erheb- Uch überschreiten, während die Bevölkerung — auler in Westdeutschland durch politische Maßnahmen— nicht entsprechend angewach- sen ist. In Zukunft seien nur noch Großbri- tannien und Westdeutschland als kaufkräftige Absatzmärkte für die ständig steigende Agrar- überproduktion der Welt vorhanden. wobei Großbritannien seine Importe zum weitaus größten Teil traditionell aus dem Empire be- Einsicht reift langsam Weil Furcht vor wiegt Der Schatten der deutschen Konkurrenz lagert breit über Frankreich. Diesen Eindruck vermittelt ein Artikel der international ver- breiteten französischen Wochenzeitung La Tribune de Nation“. Das Blatt schreibt: „Großbritannien macht sick vestützt auf die in Wasnington erhaltene Zusicherung, an die Eroberung der Märkte Frankreichs und sucht sich gegen die französische und deutsche Kon- kurrenz zu verteidigen. indem es einen Teil der aus der englischen Abwertung herrühren- den Lasten auf Deutschland abwälzt. De- batte um den Ruhrkohlenpreis). Deutschland spielt den Märtyrer und sucht seinerseits den Ausgangspunkt für eine gewinnbringende Wirtschaftsoffensive. gedeckt durch den ame- rikanischen Schutz. Nicht ohne Berechtisung weist die deutsche Presse auf den inheren Widerspruch hin zwischen dem von der alliier- ten Hohen Kommission erhobenen Vorwurf des Dumpings und der Tatsache. daß der deut- sche Auhenhandel praktisch ausschließlich von den Amerikanern gelenkt wird. All dies dient kaum einer demokratischen Entwicklung in der Trizone.“ 5 Die Konkurrenz deutscher Produkte auf den gesättigten Weltmärkten sei heute keine Befürchtung mehr, sondern eine Tatsache, meint das Blatt. Das heutige„Deutsche Dum- pings“ sei möglich durch die amerikanische Unterstützung für die deutsche Wirtschaft. „Die Trizone hat jetzt bereits Handelsabkom- men mit mehr als 20 europäischen und über- seeischen Ländern abgeschlossen. Ihr jüng- ster Abschluß mit Argentinien sieht einen Export im Werte von mehr als 25 Millionen Dollar nach dort vor. Das ist viermal wehr als das was die französische Industrie im Jahre 1948 nach Argentinien verkaufte.“ Der Kanzler Adenauer“, so wird von der Haltung des deutschen Regierungschefs ge- sagt,„scheint, gestützt auf die Wirtschafts- Kreise, fest entschlossen, die neuen Möglich- keiten restlos auszunutzen. die sich ihm vor allem durch die Ueberlegung der Westmächte bieten, ihre Politik in Westdeutschland zu revidieren. Er Wartet nicht ihre Entscheidun- gen ab, um das Haupt zu erheben und laut eine Revision des Besatzungsstatuts zu for- dern, dazu die deutsche Ruhrkontrolle, die völlige Aufhebung der Fabrikdemontagen, die Schaffung eines Außenministeriums und den Eintritt Deutschlands in die internationalen Organisationen“. Die„Monde“ weist auf die Erklärungen des Vorsitzenden des deutschen Bergarbeiter- verbandes, August Schmidt. in Bochum hin. daß die Demontage von Fabriken. die Frie- densawecken dienen können. im Widerspruch zu internationalen Rechtsgrundsätzen steht. Die deutschen Gewerkschaften seien ent- schlossen, ihr ganzes Gewicht gegen solche Demontagen einzusetzen. Die Zeiten der Ge- duld seien vorbei. „Der Grund für diese neue Haltung der Gewerkschaften“, schreibt das Blatt.„scheint in der Beschleunigung zu liegen. mit der in der britischen Zone jetzt die Demontage- arbeiten vorangetrieben werden. Man scheint jeder der Einstellung der Demontagen gün- stigen alliierten Entscheidung von britischer Seite zuvor zu kommen und dabei noch die Schuld für die Verzögerung bei dem Zu- standekommen der Rettungsmaßnahmen auf Frankreich werfen zu wollen. Nach glaub- würdigen Berichten werden die Demontage maßnahmen gegenwärtig in einer solchen Hast durchgeführt, daß sie braktisch lecliglich eine Zerstörung der vorhandenen Anlagen darstellen.“ dpa zleht. Westdeutschland werde daher ein be- gehrter Handelspartner für die USA sein. da die Getreidevorräte in den Vereinigten Staa- ten enorm ansteigen. Allein in das laufende Wirtschaftsjahr seien 40 Millionen Tonnen übernommen worden, die größten Getreide- vorräte in der Geschichte der Menschheit. Westdeutschland wird sehr bald gute Chancen Haben, erklärte Prof. Baade, im Austausch gegen hochwertige Industriegüter billig Agrar- produkte einzuführen. dpa Bekanntlich gehörte der Bundetagsabge- ordnete Prof. Baade(SPD) bislang zu den Propheten einer kolossalen Verteuerung der Importsetreide. Glaube an Preissteigerung des wirtschafts wissenschaft- lichen Institutes Die Abwertung der Währungen hat, wie das Wirtschaftswissenschaftliche Institut in Köln mitteilt. zu einer gewissen Unstabilität der Preise auf dem Weltmarkt geführt. zwar keine größeren Schwankungen zu erwar- ten, die Auswirkungen könnten sich jedoch be- sonders für Deutschland als nachteilig heraus- stellen. da bisher bei der Berechnung der Sub- ventionen für Lebensmittelimporte immer von der Annahme ausgegangen worden sei, daß das Preisniveau unverändert bleibt. Das Institut wendet sich in diesem Zusem- menhang gegen den Plan des Ernährungs- ministers von NRW Lübke, 1,5 Millionen Ton- nen Mais für Futterzwecke einzuführen. Diese Einfuhr würde nach den Berechnungen der Ge- werkschaften, die nach wie vor darauf beste- hen, daß das Preisniveau des Deutschen In- landsmarktes für Lebensmittel unverändert bleibt, eine Erhöhung der für den Import von Lebensmittel notwendigen Subventionen um 200 Millionen DM bedeuten. dpa Weltweizenbilligkeit auch Deutschland zugänglich? Die Beteiligung Westdeutschlands und Ja- pans am internationalen Weltweizen-Abkom- men wird nach einer Mitteilung des US-Land- wirtschaftsministeriums auf der am 1. Novem- ber in London beginnenden Tagung des inter- nationalen Weizenrates erörtert werden. Günstige Aussichten fkür einige Millionen Dollar Die seit einiger Zeit mit Ecuador laufen- den Handelsvertragsverhandlungen scheinen günstig zu verlaufen. Mit den Vertretern Ecuadors ist nach unseren Informationen be- reits eine Art Uebereinkommen erzielt, das freilich vorläufig nur die Form einer Ab- machung durch beiderseitige Gegenzeichnung darstellt und durch die Regierung noch geneh- migt werden muß. Entsprechend der Größe dieses Landes wird der Warenaustausch nur „einige Millionen Dollar“ ausmachen. Eine deutsche Wunschliste ist seit einiger Zeit bereits nach drüben gegeben worden, ohne daß indessen eine Reaktion darauf erfolgte. Man hofft jedoch. mit Brasilien erneut ins Gespräch zu kommen. Bei der Abwicklung des Handelsvertrages mit Argentinien wirkt sich derzeit die mangelhafte Erteilung von Exportlizenzen ungünstig aus. Hierbei spielt offenbar der Dollarmangel eine ausschlag- gebende Rolle. 11 Es seien Das Lagerraum-Debakel in Mannheim Wir erhalten von interessierter Seite fol- gende Mitteilung: Infolge des Ueberangebots an Roggen, das seit einigen Wochen die inländischen Getreide- märkte beherrscht und infolge der stoßweigen Einfuhr von Getreide, wie sie im Behördenge- schäft vor sich gehen, hat es sich ergeben, dag überall, aber besonders am Oberrhein, ein aus- gesprochener Mangel an Lagerraum für Ge- treide eingetreten ist. Dies macht sich ganz besonders am Oberrhein fühlbar, welcher von jeher eine führende Stellung im Lagerungs- und Umschlagsgeschäft für Getreide eingenom- men hat. Die Lagerraumnot zwingt die Ge- treidewirtschaftsverbände und Lenkungsbehör- den Getreidebestände, die für die bizonale Re- serve bestimmt sind, bei kleinen Mühlen- betrieben und Lagerhäusern auf dem Lande unterzubringen, was im Interesse der Kosten- ersparnis und der sachgemäßen Behandlung der Ware ebenfalls nicht sehr angebracht er- scheint. Es ist bedauerlich, daß die in Mannheim mit großem Kostenaufwand neuaufgebauten La- gerhäuser am Rhein sich nur für die Lagerung von Stückgut eignen und nicht für Schüttgüter wie Getreide. Wofür die Einrichtungen leider fehlen. Es handelt sich dabei allerdings um Lagerhäuser mit einer Lagerfähigkeit von nahezu 50 000 Tonnen, die auch früher nur dem Stückgutverkehr gedient haben. Die oberrhei- nischen Lagerhausbetriebe haben daher in richtiger Erkenntnis der Sachlage den Be- schluß gefaßt, die früheren Getreidelagerhäu- ser weiter auszubauen, um zusätzlie ken Lagerraum für Getreide zu schaf- fen. Die bisherigen Finanzierungsschwierig- keiten sollen derzeit aus dem Wege geräumt werden. Wir hoffen hierüber bald Näheres be- richten zu können. 5 88 Hierzu stellen wir nach Rückfrage bei den maſjgeblichen Stellen des Getreidehandels und der Rheinschiffahrt fest. daß wohl der Wie“ deraufbau des Stückgutlagerraumes etwas schneller vonstatten ging, als die Wiederher- stellung des Getreidelagerraumes, daß aber beide Vorhaben im Rahmen der sehr Knapp zur Verfügung gestellten Mittel nach Möglich- keit den bestehenden Anforderungen entspre- chend berücksichtigt worden sind. Mannheim war einstens der größte Stücke gutbinnenhafen Europas und hatte dement- sprechend große Lagerräume zur Verfügung, die auch wiederhergestellt werden müssen, soweit dies noch nicht geschah. ö Ebenso wird die Erreichung der Vorkriegs- lagerkapazität des rund 200 000 Tonnen fas- senden Getreidelagerraumes noch einige Zeit benötigen, da vor allem nicht die nötigen Kapitalien zur Verfügung stehen. Wenn 88 auch immerhin bereits gelungen ist, etwa 690 bis 65 7% des Getreidelagerraumes aus der Vorkriegszeit wieder nutzbar zu machen. BdlL.-Ausweis Der Zahlungsmittelumlauf verminderte Sich in der zweiten Oktoberwoche um 218 auf 7199 Millionen DM. Damit lag er noch mit 21 Mil- lionen DM über dem Stand vom 15. September 1949. Entsprechend dem Zahlungsrückschluß hat sich auch die Kreditbeanspruchung furch die Landeszentralbanken um 233 auf 2593 Mil- lionen DM vermindert. Im einzelnen sind die Lombardkredite um 280 auf 758 vermindert bei gleichzeitigem weiteren Anstieg fler Wechsel um 46 auf 1835 Millionen DM. Die mit dem Auslandsgeschäft zusammenhängenden Auf: Weispositlonen zeigen im Saldo einen ee Effzahlungsüberschuß von 103 Millfonen D Kreditanstalt für Wiederaufbau macht sich stark 0 Die Kreditanstalt für Wiederaufbau konnte in diesen Tagen ihre eigenen Mittel auf nahezu 100 Millionen DM erhöhen. Die Mittel wurden ihr aus Counterpart Funds ohne Rückzah- lungsverpflichtung zur Verfügung gestellt, vor allem mit dem Ziel, der Anstalt einen erwei- terten Rückhalt für ihre Anleibe-Emissionen zu verschaffen. Zur Zeit läuft bekanntlich die Zeichnungs- frist für die 5,5 Prozent steuerbegünstigte Wie- deraufbauanleihe und die 3,5 Prozent steuer- freie Wohnungsbauanleihe, die bei allen Kre- ditinstituten. Postsparkassen und Postscheck⸗ ämtern erworben werden können. Beide Au- leihen können sowohl aus freien Mitteln als auch aus Anlagekohten gezeichnet werden, Die von der Bank deutscher Länder zum Zwecke der Anleihe-Zeichnung genehmigte Zusammen- legung verschietlener Anlagekonten ermöglicht es den Besitzern kleiner und kleinster Guk⸗ haben, diese sonst bis zum Jahre 1954 gesperr- ten Beträge freizumachen. 5 Die beträchtlich verstärkte Reservebasis der Wiederaufbaubank gewährleistet noch mehr als bisher die sichere Anlage von Ersparnissen und Unternehmergewinnen in diesen Emissionen. Nebenerwerbssiedlungen sollen Flüchtlingsnot lindern Die Heimbach- Siedlung in Schwäbisch Hall, deren Richtfest dieser Tage feierlich begangen wurde, ist eine der 25 Neben- erwerbssiedlungen, die zur Zeit in Württem- berg-Baden im Bau begriffen sind. Das Land für diese Siedlungen im Laufe der kommen- den acht bis zehn Jahre sollen 10 000 Sied- lungsstellen errichtet werden) stammt aus der Bodenreform. Das Landabgabesoll der 79 ab- gabepflichtigen Großgrundbesitzer wurde mit 14 000 ha ermittelt. Davon stehen allerdings mur rund 4000 ha für Siedlungszwecke bereit. da ein großer Teil dieses Landes(rd. 6000 ha) kleinen Pächtern gehört und ihnen nicht ge- nommen werden soll, und rund 4000 ha für Spezialbetriebe der Pflanzenzüchtung und Saatsutvermehrung beansprucht werden. Um möglichst großen Flüchtlingskreisen wieder zu einem eigenen Heim zu verhelfen, soll das Land in Siedlunesstellen mit acht bis 30 Ar Land aufgeteilt werden. Rund 40 000 bäuer- liche Familien haben in Württemberg-Baden Ansprüche auf Siedlungsland geltend gemacht. Sie sollen, da sie als ungelernte Arbeitskräfte oftmals nur ein unsicheres Auskommen haben. durch Siedlungsstellen krisenfest ge- macht werden und sollen sich vor allen Din- gen, wie Landwirtschaftminister Stooß anläßg- lich des Richtfestes in Schwäbisch Hall aus- führte, die Verbundenheit zur Scholle be- wahren. Die Heimbachsiedlung soll 100 Stedlerstel- len mit 200 Wohnungen umfassen. Im Roh- bau sind zur Zeit 50 Siedlerstellen fertig. Der Baukostenaufwand beträgt rd. 32 DM e ebm umbauten Raumes. Acetylen-Industrie in Karlsruhe Bereits seit über 20 Jahren versorgt die Fir- ma Hanseatische Acetylen-Gasindustrie AG, in Hamburg- Wilhelmsburg die badische und pfäl- zische Industrie und das einschlägige Handwerk über ihr Werk Ludwigshafen hein) mit ge- löstem Acetylen(Flaschengas). Die Firma hat jetzt auch in jüngster Zeit, einem dringenden Bedürfnis entsprechend, in Karlsruhe ein neues Acetylen werk errichtet, das Ende August d. J. in Betrieb genommen wurde. Die gesamte Werksanlage ist auf das Modernste eingerich- tet, und kann jeder Anforderung in der Erzeu- Zungskapazität gerecht werden. Hn. 8 Seite 10 MORGEN Mittwoch, 26. Oktober 1949/. Ministur-Farbwerke Ueber das ver fahren Farbfilm Bayer- Werke neue der nserer Ausgabe vom 20. Juli 1848 en wir die Nachricht von der Aus- lieferung der ersten Agſa-Color-Filme aus Leverkusen und einen anschlieben- den allgemeinen Bericht. Wir fügen heute einige Ausführungen über die Be- schaffenheit der neu entwickelten Filme AN. Das neue Verfahren öffnet endlich den Weg zur Herstellung von Papierbildern in natürlichen Farben. Sie waren bisher nur auf unständlichem Wege im Pigmentver- fahren, ähnlich dem Dreifarbendruck, her- Zustellen. Aber auch der Kinofarbfilm Wird daraus seinen Nutzen ziehen und der urmatürliche Blau- oder Gelbstich wird verschwinden. Die mehr oder minder starke Deckung der drei Grundfarben Rot, Gelb uiid Blau ergeben ein Bild in natürlichen Farben. Der Erfinder der Farbphotogra- ple, Lumière, verwandte feine gelbe, rote und blaue Farbpunkte, die Agfa verbes- Serte das Verfahren durch ein Farbraster, beide Verfahren sind zur Großhfabrikation zu umständlich. Dann kam der Agfacolor- um, der aber ebenfalls nur ein Bild in der Durchsicht oder Projektion zuließ. Bei ium sind drei Bromsilbergelatineschichten übereinander gegossen. Das Bromsilber ist mit farbstoffbildenden Substanzen verbun- den, die sich bei der Entwicklung in der einen Schicht zu einem gelben, in der zwei- ten Schicht zu einem roten und in der drit- ten Schicht zu einem blauen Farbstoff um- setzen. Während bei dem alten Farbfilm mit dem Umkehrverfahren eine Korrektur durch Filter nur bei der Aufnahme mög- Uch war, die aber immer von Schätzungen abhing, erfolgt die Korrektur beim neuen Agfacolorverfahren mit seiner Trennung vom Negativ und Positiv durch Filter beim Positivverfahren. Drei Mosaikfilterscheiben mit 25 nebeneinander liegenden Filtern ge- ben bei drei Probeabzügen die Gewähr für die Erzielung der besten Farben. Der prin- Apielle Aufbau des alten Agfacolorfilmes ist beibehalten, die drei Schichten sind für die Lichtstrahlen der Farbgruppen Blau- Violett, Gelb-Grün und Rot-Orange emp- Edelsteine aus Bitterfeld Kleine Schamotteöfen in einer fast men- schenleeren Halle und ein leises Zischen von Knallgasbrennern, so zeigt sich dem Besu- cher einer der seltensten und eigenartigsten Industriebetriebe der Welt, die Edelstein- fabrik von Bitterfeld. Hier wird planmäßig und nüchtern, so gar nicht in der Atmo- sphäre einer Alchimistenküche, das erzeugt, Was einst größten Seltenheitswert besaß und auch heute noch als Sinnbild des Reich- tums gilt: rote Rubine, blaue Saphire, was- serhelle Aquamarine und viele andere bunte Steine mehr. Man darf„künstliche“ Edelseine nicht als Zweitlelassig betrachten. Nur der Fachmann kann heute— und nicht einmal immer— entscheiden, ob ein Edelstein natürlich ent- standen oder künstlich hergestellt ist. Genau genommen sind nämlich die für Zwecke der Technik und Schmuckherstellung so bevor- zugten synthetischen Steine ebenso echt wie ihre in Indien oder Brasilien gefundenen natürlichen Brüder. Viele sind sogar ihrer Härte und Klarhet nach, d. h. in den für Edelsteine entscheidenden Eigenschaften, noch besser und„echter“. Das ist auch ganz verständlich. Die Erzeugung synthetischer Edelsteine erfolgt nämlich nach dem glei- chen Rezept, nach dem die Natur ihre kost- baren Kristalle schuf. Nur daß heute der Ingenieur und Chemiker einwandfreiere Rohstoffe zur Verfügung hat und den Her- stellungsgang peinlichst exakt überwachen kann, Chemisch sind Edelsteine, wie man schon lange weiß, sehr einfach aufgebaut. Es sind Kristalle, die einstmals aus einer flüssigen Schmelze erstarrten. Die einen, die Korunde, bestehen aus Aluminiumoxyd, also aus Tonerde; andere, Spinelle genannt, enthal- ten außer Aluminium- auch Magnesium- oxyd. Ihre schöne Färbung erhalten die Edelsteine durch Spuren metallischer Ele- mente wie Eisen, Chrom oder Kobalt. Die Synthetische Herstellung großer Steine ent- wickelte der ehemalige IG-Farbenkonzern in einem Werk, das heute zu dem Elektro- chemischen Kombinat Bitterfeld der Sowjet- kindlich, aber statt der natürlichen Farbe entstehen in den Schichten die Komple- mentärfar en. Beim Agfacolor papier sind ebenfalls drei Schichten mit farbstoff- bildenden Bromsilber verbindungen und Zw²ischen der oberen und mittleren Schicht eine Gelbfilterschicht vorhanden. Die Gelb- schicht reagiert auf Blau, die Purpurschichi auf Grün und die Blauschicht auf Rot. Nach der Entwicklung wird beim Negativ und Positiv das Silber aus der Schicht ge- 168t. Da Negativ und Positiv Miniaturfarben- fabriken auf kleinstem Raum sind, kann die Entwicklung und das Kopieren nur von Wenigen lizensierten Entwicklungsanstalten vorgenommen werden. Die Preise Ger Filme für den Geldbeutel des Amateurs sind beachtlich hoch, so daß der Schwarz- Weiß-Film seine Vormachtstellung nicht verlieren wird. Der Colorfilm 6/9 mit acht Aufnahmen wird einschließlich Entwicklung ungefähr 12.— DM, der Leicafilm mit 36 Aufnahmen 15.— DM kosten. Das Farb- bild in Postkartengröße, das vorläufig Allein hergestellt wird, wird etwa 4,50 DM kosten. Die Filmproduktion ist nicht einfach; in Leverkusen wurden eigens für diesen Zweck neue Anlagen und Gebäude errich- tet. Ein tausendstel Millimeter mehr oder weniger an der Dicke der Bromsilbergela- tineschicht erzeiigt bereits beim Schwarz- Weißg-Film ungleichmäßige Bilder, bei den vier Schichten des Farbfilms spielt die Gleichmäßigkeit eine noch größere Rolle, da von ihr die Wiedergabe der Farben ah- hängt. Die Konkurrenz des Auslandes nutzte die Offenlegung der deutschen Pa- tente und Geheimverfahren gründlich aus. Wichtiger aber als alle Patente sind die Er- fahrungen der deutschen Chemiker. Ste verbesserten inzwischen das Agfacolorver- fahren so, daß es jetzt die ausländische r. Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Das internationale Observatorium zum Stu- dium kosmischer Strahlen auf dem Jung- fraujoch wird künftig von der Schweiz für Zwecke der Atomforschung und des Studiums der Radioaktivität benutzt. Das in 3000 Me- ter Höhe gelegene Observatorium soll für die Wahrnehmung radioaktiver Wolken“ beson- ders geeignet sein. AG„Kaustik“ gehört. Hier wird die Er- zeugung synthetischer Edelsteine seit einiger Zeit wieder in großem Maßstabe betrieben, und zwar mit einer Ausbeute von einigen tausend Karat täglich! Das in Bitterfeld angewendete Verfah- ren ist verhältnismäßig einfach. In der Pra- xis gehört aber zu diesem Prozeß sehr viel Erfahrung, wenn klare und gleichmäßig ge- färbte Steine ohne Fehler entstehen sollen. Es ist daher keineswegs leicht, die künst- Klein— aber oho Diese neue Kleinstkamera wurde von einem Lübecker Konstrukteur entwickelt. Sie hat einen Durchmesser von 5 em und ist nur 3,5 em tief. Die Normalausführung hat ein dreilinsiges Zeiß- Anastigmat„Optor“ 1:2,8 und nur 2 em Brennweite. Mit Vorschlußgeschwin- digkeiten bis zu 1/300. Sekunde können 20 Aufnahmen hintereinander gemacht werden. Photo: dpa Erziehung des friedlichen Menscden Upper WIII Hellpachs Buch„Pax Futura“ Das Leitmotiv des neuen Buches des Heidelberger Psychologen Willy Hellpach, das der Verfasser als ein politisches Vermächtnis aufgefaßt wissen WiIII, ist die Frage der Erziehung des fried- lichen Menschen. Der Autor spannt einen weiten Bogen, unter dem er seine persönli- chen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse sammelt und ausbreitet. Er zeigt nicht ohne Nachdruck auf die bloßg- gelegten wertvollen Schätze, die er als In- vestitionskapital für einen Erziehungsprozeß empfiehlt: auf die Beispiele der konser- vativen Demokratie. In der Wahrung der überkommenen Werte, in der Synthese der urkon- servativen und der urdemokrati- schen Prinzipien, sicht Hellpach die einzig taugliche Voraussetzung, das Gesit- tungsgut aus Vergangenheit und Gegenwart der Erziehung des friedlichen Menschen dienstbar zu machen. Bevor der Autor zu diesem Resultat durchdringt, sucht er wie ein Wünschelrutengänger sowohl den Boden der Geschichte als auch den der Wissen- schaft ab. Er geht dabei dem sichtbaren Maschenwerk der schwierigen Problemstel- lungen ebensowenig aus dem Weg wie dem vermutbaren Schlinggewächs auf den halb- dunklen Pfaden. Aus der objektiven For- schung gewinnt Hellpach die subjektive Er- kenntnis von dem hohen Tauglichkeitsgrad der konservativen Demokratie. Manche Passagen aus dem„Vermächtnis“ Hellpachs möchte man den Abgeordneten des Bundestages als„Merkblatt“ gedruckt auf die Sitzplätze legen, weil sich unter dem Hitzedruck der Tagespolemik, mitunter manches Problem ins Abstraktum verflüch- tigt. Was aber nottut, ist die Abkühlung der illusionistischen Diskussion in der Be- rührung mit den Realitäten. Sie müssen für die Ausgangsposition des Erziehungspro- zesses zum friedlichen Menschen besonders klar erkarmt werden. Darüber enthält das wegweisende Buch Hellpachs eine Fülle kluger Gedanken. Erschienen bei Georg Westermann, Braunschweig, 320 S.) E. Sch-er Leo Blech wieder in Berlin Begeisterte Aufnahme des 78 j Ahrigen Dirigenten Nur wenige Künstler, die nach 1933 emi- grierten, waren bisher bereit, für immer nach Deutschland zurückzukehren. Neue berufliche Bindungen und die Dankbarkeit dem Gastland gegenüber, nicht etwa ein Ressentiment, waren für ihre Weigerung bestimmend. Der Städtischen Oper in Char- lottenburg ist es gelugen, den greisen Leo Blech dem Opernhaus zurückzugewinnen, wo er neben dem jungen ungarischen Diri- genten Ferenc Fricsay wirken wird. Das Theater war bis auf den letzten Platz be- setzt, als der 78jährige zum ersten Male wieder am Pult erschien, stürmisch be- grüßt von einem Publikum, das nicht nur seiner Freude über das Wiedersehen Aus- druck geben wollte, sondern auch von dem Bedürfnis nach einer endlichen Wiedergut- machung erfüllt war. An diesem Abend gab es„Carmen, eine Carmen, deren Schwer- gewicht ganz im Musikalischen lag und den Außersten Gegensatz zu der sensationellen Lepra- eine Ceiſßel der Menschheit tkentlich B 110 0 utwortll karl Acke blen, E Schon in der Bibel wird von dieser kurchtbaren Krankheit berichtet In unserer Ausgabe vom 14. Oktober berichteten wir auf Seite 3 von einem Lepra-Fall in München. Wir fügen die- ser Meldung heute die nachfolgende Abhandlung an, die sich mit der Lepra, ihrer Intstekung und Verbreitung be- schäftigt. 5 Vor drei Jahren besuchte ich in einer Münchener Klinik den Schriftsteller Hans Reiser, der durch seine Schelmenromane und seine farbigen Reisebücher„Abenteuer- liche Wanderung durch Peru“,„Einer ging in die Wildnis“,„Das Auge der Göttin“, „Shiri Kaipi vom Amazonas“ und„Indios“ bekannt geworden war. 1929 hatte er Deutschland verlassen und lebte mit einer Unterbrechung von kurzer Zeit jahrelang am Orinoco unter südamerikanischen India- nern. Dort holte er sich die furchtbare Krankheit, die ihn im August 1946 dahin- raffte— Lepra. Der Anblick seiner Hände, die einst den Aquarellpinsel genau so kühn geführt hatten wie seine Feder, blieb mir erspart. Er trug sie in Mullverbänden, Weil er sie sich, gefühllos gegen den Schmerz, an den heißen Lampen des Lichtbogens verbrannt hatte. Dabei entsann ich mich jener Geschichte von Jack London, wo der Arzt im Gesicht eines Mannes zwischen den Augenbrauen eine kleine Geschwulst entdeckt und wie zufällig die Glut seiner Zigarre in diese Stelle drückt, ohne daß der Gebrannte auch nur zusammenzuckt?— Lepra! Hier zwi- schen den Brauen nämlich prägt die furcht- bare Krankheit ihre erste Spur, und es kann Jahre dauern, ehe sie das ganze Ant- litz verwischt, vergröbert und jene schreck- lichen Züge entstehen läßt, die man als „Löwengesicht“ bezeichnet. Die Lepra ist nicht Klimagebunden, sie tritt überall zwischen dem Aequator und den Polen auf. In Deutschland ist sie so selten geworden(und wenn sie auftritt, handelt es sich stets um eingeschleppte Fälle) daß ihr gelegentliches Erscheinen geradezu als Sensation empfunden wird. Frünier spielte sie bei uns, aus dem Orient Synthetische Steine sind oft klarer und härter als echte liche Edelsteinfabrikation nach Belieben irgendwo nachzumachen. Ausgangsstoff ist eine chemisch vollkom- men reine Tonerde in Pulverform, gemischt mit genau bemessenen färbenden Zusätzen. Das Pulver rieselt in einem feinen Strom in die Flamme eines Knallgasbrenners, der nach unten auf einen Schamottestift gerichtet ist. Auf diesem schmilzt das Pulver bei etwa 2000 Grad Celsius zu einem Tropfen und erstarrt zu einem weißglühen- den Kristall. Ein Kunstgriff, der dabei an- gewendet werden muß, läßt jedoch durch Regeln der Temperatur die Oberfläche des Kristalls in flüssigem Zustand, so daß das weiter in den Brenner fallende Tonerde- pulver dauernd aufschmilzt und den Trop- ken nach oben wachsen läßt. So entsteht nach einiger Zeit mit der Spitze nach unten ein birnenartiger großer Kristall, der oft schon äußerlich die typische prismatische Kristallform zeigt. So gewachsene Rohedel- steine erreichen etwa sechs Zentimeter Länge, zwei Zentimeter Durchmesser und einige hundert Karat Gewicht. Da sie nicht ganz spannungsfrei sind, lassen sie sich, Was für die weitere Bearbeitung wichtig ist, leicht in zwei Teile aufspalten. Hinsichtlich der Farben kann eine Mannigfaltigkeit er- reicht werden, wie sie die Natur nicht kennt. Trotzdem hat die fabrikmäßige Herstel- lung von Edelsteinen nicht zu einer Entwer- tung schöner Schmuckstücke geführt, denn ihr Wert liegt nur zu einem Teil im rohen Stein und entsteht erst durch die Kunst des Schleifers. Auch sind z. B. Diamante und Smaragde bisher nur in der Größe kleiner Splitter technisch herstellbar. Im übrigen sind synthetische Steine vor allem in der Technik begehrt. Sie dienen hier für die Erzeugung hochwertiger Schneid- und Schleif werkzeuge sowie in großem Umfange als Lagersteine für Uhren. Wegen ihrer fehlerfreien und gleichmäßigen Struktur erfüllen sie die von der Technik gestellten Anforderungen meist besser als natürliche Steine. Felsensteinschen Inszenierung in der Ko- mischen Oper mit Klemperer darstellte, die bei Wiederherstellung der Urfassung mit gesprochenen Dialogen) in ihrer atem- raubenden realistischen Härte bis an die Grenze der„Oper“ ging. Bei Blech wurde das Szenische un wichtiges Beiwerk. Er mu- Sizierte. Wunderbar federnd wurden Dra- matisches und Lyrisches in inneren Bezug gebracht; strahlend blühten die Melodiebö- gen auf und die so populär gewordenen spanischen Lied- und Tanzweisen atmeten ursprüngliches, vitales Temperament. Am schönsten aber war die kammermusikali- sche Feinheit, mit der die Partitur inter- pretiert wurde. Man hörte plötzlich Linien, die als leuchtendes Geäder die Komposition durchziehen. Der Kontakt mit den Sängern (Klose- Carmen, Grümmer- Micaela, Beirer- José) und dem Chor war vollkommen. Ste- hend applaudierte am Schluß das Publi- kum, als Leo Blech, klein, weißhaarig und etwas hilflos so großer Begeisterung ge- genüber, vor dem Vorhang erschien. Sein erstes Komert wird er zum Besten der Unterstützungskasse des Orchesters dirigieren. Gertrud Pliquett Generalmusikdirektor Joseph Keilberth hat seinen Vertrag mit dem Dresdener Staats- theater für die nächste Spielzeit nicht er- neuert. Da zahlreiche Solisten und Mitglie- der der Staatskapelle dem Beispiel Keil- berths folgen wollen, ist an der Dresdener Oper eine Personalkrise entstanden. Keil- berth, der zur Zeit an der Berliner Staatsoper gastiert, wird im November in Süddeutchland 3 den Bamberger Symphonikern Konzerte geben. Prof. August Piccard beabsichtigt. in näch- ster Zeit mit seiner Tauchkugel in Subtropi- 18 Gewässern bis zu 4000 Meter hinabzu- auchen. N W. R. S. eingeführt, durch römische Legionäre ver- breitet und im Mittelalter durch die Kreuz- fahrer neu eingeschleppt, eine furchtbare Rolle. Andererseits aber führte der Anblick der Kranken und die panische Furcht vor der Ansteckung zu sozialen Maßnahmen von größter Tragweite: denn nicht zuletzt Hat gerade die Lepra zur Gründung der ersten Krankenhäuser und einiger Orden geführt, die sich die Pflege der Leprösen zur Auf- gabe machten. Im sechzehnten Jahrhundert begann die Lepra, die bis dahin seuchenartig grassiert hatte, in Europa zu erlöschen. Kleinere Herde bestehen heute noch im Baltikum, in Norwegen, Rußland, Rumänien und auf der iberischen Halbinsel. Das bekannte Lepro- senheim im deutschen Memelland beher- bergte in den Jahren von 18481941 vier- undneunzig Kranke, die dort in einer Art Dorfgemeinschaft in erschütternder Abge- schlossenheit lebten. Größere Ausbreitung hat die Lepra heute noch in Westafrika. China und Brasilien. Ein zuverlässiges Heilmittel kennt die Wissenschaft noch nicht. Der Erreger ist bekannt. Er ähnelt in seiner Stabform dem Tuberkelbazillus, besitzt jedoch an einem Ende eine kleine Verdickung. Auch die Art der Uebertragung ist noch unbekannt. Man Hält die Ansteckung durch Berührung mit Kranken, aber auch eine Infektion durch Insektenstiche für möglich. Ueberaus interessant ist die Hypotbese, die der deutsche Forscher Oberdörffer über Ursache und Entstehung der Lepra aufstellt. Bruno Babudieri berichtete darüber in einem aufsehenerregenden Artikel, der in der römischen Zeitschrift„Mercurio“ er- schien.— Oberdörffer machte in Westafrika die Beobachtung, daß der Höhepunkt der Ansteckungsgefahr mit dem Zeitpunkt zu- sammenflel, in dem das Hauptnahrungs- mittel der Eingeborenen eine Bohnenart bildete, die von den Botanikern als Colo- casia antiquorum bezeichnet wird. In Deutschland kennt man das Gewächs als eine schönblättrige Zierpflanze. Die Colo- casia nun enthält in beträchtlicher Menge eine giftige Substanz, das Sapotossin. Die- ses Gift hat die Eigenschaft, die roten Blut- körperchen zu zerstören. Oberdörffer be- hauptet nun, daß jeder Mensch von Natur in seinem Blut einen wirksamen Abwehr- stoff gegen die Lepra-Anfälligkeit besitze, der nur geschwächt würde, wenn eine Ver- giftung des Blutes durch Sapotossin eintrete. Es galt nun, da ja die Lepra nicht nur Noch einmal: Die Gewichtszunahme Auf den im„Morgen: vom 19. Ok- tober veröffentlichten Aufsatz„Die Ge- wichtszunahme der Breslauer Mädchen und einige andere merkwürdige Früchte vom Baum der Wissenschaft“ erhielten wir, neben einigen anderen die folgende Zuschrift eines Mannheimer Arztes: * „Die Ironisierung wissenschaftlicher Ar- beiten in Zeitungsartikeln birgt die Gefahr in sich, daß das große Publikum die Be- deutung wissenschaftlicher Kleinarbeit noch mehr verkennt und noch leichter großen Bluffern anheimfällt. Das derzeitige So- zialversicherungswesen macht es an sich schon unmöglich, die Errungenschaften der Wissenschaft der Praxis voll zugute kom- men zu lassen, welche Tatsache leider auf Konto der Aerzte und Wissenschaftler ge- bucht wird. Die Frage zum Beispiel„Ist die Verpackung der Zahnpasta in Metalltuben hygienisch einwandfrei?“ ist meines Erach- tens keineswegs unwichtig, ebensowenig wie deren Zusammensetzung. Ich habe an einer Universitätsklinik erlebt, daß für den Aus- bruch einer Basedowkrankheit eine gering- fügige Jodbeimengung einer Zahnpasta als verantwortlich nachgewiesen wurde.„Fort- schritte in der Medizin und überhaupt For- schung sind nur noch durch minutiöseste Kleinarbeit zu erzielen“, sagte uns Sauer- bruch auf einer Chirurgentagung vor dem Kriege. Es gibt Forscher, die ihr Leben der Erforschung des Flohs, der Mücken oder der fob: 4 le bei Colocasia-Essern auftritt, jene gn 9271 snhaltige Pflanze zu entdecken, die u deren tropischen und europäischen I duelue g Wo Leprafälle auftreten, die natinweckko Abwehrkräfte des Körpers schwächt Iuube Nr Errtdeckung gelang. Diese tückische gsbates ist die in europäischen Getreidef 2 wachsende Getreidenelke, ähnelt mit ihren rosa Blüten der Steh unverla Ihre kleinen, schwarzen Samenkugen t der stark sapotossinhaltig sind, verunem das Getreide und gelangen, wenn ge sorgfältig vom Korn getrennt werden Mehl und ins Brot.— Das Erlös Lepra in Europa ist also dem Umstau zuschreiben, daß durch die besseren den der Getreidereinigung im 16. Jah dert die Beimischung der Getreidene) che Samen abnahm, währeng die Gefap Leprainfektion nur noch dort bestel dun durch rückständige Reinigungsmabna das Mehl einen gewissen Prozentsau nn.( zerriebenen schwarzen Samenkörner enter in Tatsächlich ist das der Fall in jenen Gm Pap ten, wo die Lepra heute noch aufe egie Rumänien, Spanien, Portugal und aer Dr. Dort besteht auch die Möglichkeit och Uebertragung, während im übrigen duechland die Gefahr, von einem Leprosen ange duberer zu werden, kaum existiert. ih wire Oberdörffers überraschende Hypif zuck fi wird durch wiele Beispiele erhärteb stan denen das irische hier angeführt sel Pöchof zum Jahre 1100 war die Lepra in UA) unbekannt. Damals aß man in Irland en un aus einheimischem Getreide. Später uin im der Getreidebau auf der Insel aufg ausge und mit der Einfuhr des Roggens aus I die Fr mark tauchten die ersten Leprafalk eiten Die Krankheit erreichte einen seuchentach De gen Charakter, als die Qualität des kührten Getreides aus Monopolschptz keiten sank, und erlosch fast gänzlich 0 im 18. Jahrhundert wieder einwanen we Korn importiert wurde. Funck Noch beweiskräftiger für die bis scheinlichkeit der Hypothese aber si Bis das Gelingen eines Experimentes 20% aum! bei dem es zum ersten Mal glücz n B menschliche Lepra auf einen Affen zu en tragen, dessen Futter man lange die& der Getreidenelke beigemischt hatte. leitlich Vielleicht ergeben sich aus diesen rungen um das Wesen der Lepra wirnpise Methoden zur Bekämpfung einer 1 heit, die auch heute noch zu den seuftlen lichsten Geißeln der Menschheit zählt. ledur die Zahl der Kranken wird allein in M de auf drei Millionen geschätzt. Dr brgane nden ft der gewer der Breslauer Mädchen F Ameise, oder der Biene gewidmet 4 Ersteren ist es zu danken, daß der tionsweg der Pest erkannt und bell werden konnte, die Möglichkeit der. renzierung der verschiedenen Mücken die Malariabekämpfung ermöglicht 5 „langweilige“ und„typische“ Doktor uten ten sind über Flöhe und Mücken gest ben worden, aber deren Resultate mehr Menschen das Leben erhalten, Bemühungen sämtlicher europäischer außereuropàischer Politiker zusamme 10 20 nommen. 1 Beer Es gibt nichts, was zu klein od, wesentlich wäre, als daß es nicht im Auf men der Gesamtforschung zu größer! 8 deutung kommen könnte. Die Beweg eines Kronleuchters zu beachten, au Aandon. dieren und zu beschreiben, ist dem m K. sicher ein spleeniges Unternehmen, de d aus aufgestellten Pendelgesetze aber tür staunt er(oder auch nicht) und macht e to ihre Nutzan wendungen, öfter als er t seit zunutze.“ AKana Dr. med.(at aue a zun Eine Filmaufnahme des sekundensarfirnet, Wegs eines eingespritzten Kontrastmitteb Piet sie einer Armvene bis zum Herzen sole Verteilung über die Lungenschlagader un, Aorta ist dem Bonner Universttätspe Dr. Janker gelungen. Sein Verfahren d vor allem zur Erkennung der anatombe Ursachen der sogenannten Blausucht, de anderem Professor Derra in Düsseldort“ 855 Operation geheilt hat. 3 von beste ſgeset Köm d Para aber Kultur nachrichten Die Peter-Seibsche-Klavier-Akademie in Mannheim veranstaltete im Goethesaal einen Vortragsabend mit pianistischen Darbietungen junger Schüler. am Beispiel von meist klas- sischen Kompositionen, darunter anspruchs- voller Werke von Beethoven, Schumann und Chopin. wurden die pädagogischen Prinzipien Peter Seibs sichtbar. der auf ausgefeilte An- Schlagstechmik gelockertes Legatospiel beider Hände und auf gründliche Erarbeitung stili- Stischer Vortragsnuancen bedacht ist. mit dem Ziel einer allseitigen pianistischen Durchbil- dung des Schülers. Ein interessiertes Publikum 5 8 den Vortragenden aufmunternden Bei- all. 2. Das Stuttgarter Kammerorchester eröff- net am Donnerstag dem 27. Oktober, in den Alster-Lichtspielen die Reihe der diesjährigen Kammermusik-Abende in Mannheim. Unter Leitung seines Dirigenten Karl Münchinger ge- langen Werke von Scarlatti-Bonelli, Georg Philipp Telemann, Joseph Haydn ein Diverti- mento in B-dur für Streichorchester), Veracini und Bonelli zum Vortrag. Für die weiteren Konzerte sind das Schneiderhan-Quartett ange- kündigt, das in Mannheim besonders beliebte Freund-Quartett und das Budapester Végh- Quartett. Die 3. Morgenveranstaltung des Mann- heimer Nationaltheaters am Sonntag, dem 30. Oktober, 11 Uhr, ist Hans Pfitzner und Rich. Strauß, den in diesem Jahr verstorbenen Mei- stern gewidmet. Unter der musikalischen Lei- tung von Richard Laugs werden Solisten und Orchester des Nationaltheaters Pfitzners Vio- Iinsonate sowie Lieder und Orchesterstücke von Strauß und Pfitzner zu Gehör bringen. Als weitere Morgenveranstaltung wird am 6. November, 11 Uhr, der Einakter Der Kam- mersänger“ von Frank Wedekind aufgeführt werden. i Professor Joseph Haas, der bekannte, in diesem Jahr 70 Jahre alt gewordene Kompo- nist und Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik in München, tritt demnächst wegen * Erreichung der Altersgrenze in den 1 stand. Wie vom bayerischen Kultus mine mitgeteilt wurde, sel es schwierig, unte deutschen Musikern der Gegenwart eln eigneten Nachfolger zu finden, da die d, Komponisten- und Pirigentengeneratich viele Namen aufweise, die, der Musikauffassung mit einer Pers von hohem künstlerischem Rang b goslen Friedrich Schery. der Heidelberger er C. spielt am 26. Oktober(21.15 Uhr) u von Sendung des Süddeutschen undtunl heran. gart) in Bachmaninoffs Rhapsodie On and de Paganini-Thema für Klavier und Sprach die Solopartie. 5 datt Der Farbfilm„Die Fledermaus“ üg, Auben Freitag in Mainz in Anwesenheit dee deg darstellerin Marthe Harell für das Ge 1 Bundesrepublik erstaufgeführt. De Der DEF A- Fim„Der Biberpelz mig gleichnamigen Komödie Gerhart h wurde am Freitag in Berlin uraufgefilie wah Regisseur Erich Engel gab bei einer Betonung der sozialen Problematik 1 1 Tönen den Vorrang und erreichte dd mit der Kamera Bruno Mondis den ede Milieudarstellung. In den Hauptrollen on gen Fita Benckhoff, Käthe Haack. und Paul Bildt starken Beifall des Das Drehbuch hatte R. A. Ste schrieben. den f Die neue deutsche Film. Wochensdteg emeit am 1. Januar 1950 im Gebiet der Busgpgter un blik anlaufen. Eine Produktionsges die diese erste deutsche Nachkries schau vorbereitet, wurde in diesen 11010 gründet. Die Wochenschau wire 5 21 Pades und politisch vollkommen unabhan e und tritt in Konkurrenz mi amerikanisch kontrollierten „Welt im Film“, die als einz chige Wochenschau seit Eriegsende 1 601 J polstellung innehatte Man ee ee 9 andere deutsche und ausländische 5 ten das Gebiet der Bundesrepublik. chenschauen beliefern werden.