5 öktentlicht unter Lizenz Nummer Aerökkentl! 48 WB 110 5 antwortliche Herausgeber: 1 2 Ackermann. E. Fritz v. Schilling K. verlag: Mannheim am Marktplatz 51. 44 152. 44 153 kelelon: 44 1 ö ü k Mannheim nten: südwestban 20. Nov. bostscheck konten: Mi lsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 93 J 12.00 Wear 8 chan. Auplsshaten a. Rh. Nr. 287 45 cheint: Täglich außer sonntags nkKkO emeine Bankgesellschaft Mannheim 80 5 ur unverlangte Manuskripte über- acht(beg unt der verlag keinerlei Gewähr t Volksmug Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4380 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Posthezugspreis: DM 2.80 zuzuglich DM 9.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.30 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises it des cg a. ormusir FJuurane Nr. 241/ Einzelpreis 0, 13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 15. November 1949 nfeler lau-Friedii——— Veisen tunde nzert für bee Fealbergarbeiterschaſt gegen de im R ebe Jepachlung der Saargruben Shorgesang b 000 Saarbrücken.(dpa) Auf einer stark be- aten Revierkonferenz der Saarberg- beiterschaft in Sulzbach sprachen sich die dontert fergarbeiter am Sonntag gegen eine Ver- algen dſetung der Saargruben an Frankreich aus amm ener Entschließung wurde betont, daß tnis Ida fer Schritt nicht mit der Autonomie des landes harmoniere. Die Saargruben len dem Saar volk übereignet Werden. Nowskis per Vorsitzende 2. 12 Verd terverbandes, Alois Schmitt, kriti- e 0 saarländischen Ministerpräsiden- . Nimmerg 9 50 Sonntag dolse) b Hollmann, der gesagt hatte, die Forde- 1 us„die Saargruben dem Saarvolk“ sei usklang iz billiges Schlagwort. Schmitt befür wor- eine genossenschaftliche Form der Saar- ben und lehnte französische Eigentums- Fprüche scharf ab. Deutschland habe die er Landbote den seinerzeit zurückgekauft. Die Schuld- nusik, 90h Amme, nach seinen Angaben 900 Millionen une(auer nes, sei im wesentlichen bezahlt worden. Iss einer restlichen Schuldforderung könne in Eigentumsrecht abgeleitet werden. am Tage zuvor hatte der französische rel 0 3 a he Kommissar des Saarlandes, Grand- rledhöte ab in Sulzbach erklärt, Frankreich er- ler als Dlüclige, aul die Eigentumsrechte zugunsten Gespräch& Saarstaates zu verzichten, wenn es die Gespräch fewaltung der Gruben behalte. 2.(Bach, 0 che Volksleiſh hoo deutsche Arbeiter in Frankreich zentliche wia Düsseldorf.(dpa) Gegenwärtig leben uns ich Ilitteilung des Deutschen Gewerk- euer attsbundes 70 855 deutsche Arbeiter in n und der Nukreich. Der DGB stützt sich auf Zah- er Hörer? Pengaben aus dem Sekretariat des fran- Chorgesang Fischen Gewerkschaftsbundes„Force Ouv- Musik re, Man schätzt, daß noch rund 10 000 Glosslert fitsche Arbeiter in Frankreich von dieser mit der Nalelistischen Aufstellung nicht erfaßt wur- In zur Wes, so daß sich die Gesamtzahl auf etwa hund bereſlo erhöhen dürfte. Am 1. März waren isse 000 Arbeitsverträge früherer deutscher e Weltttenegsgefangener in Frankreich abgelaufen. 10 500 deutsche Arbeiter kehrten vor Ablauf isterstücke fer Verträge nach Deutschland zurück e. per kamen von einem Urlaubsaufenthalt in Balladen futschland nicht wieder. Am 1. August lacht(aaa ren noch 47 959 ehemalige Kriegsgefan- de als freiwillige Arbeiter in Frankreich rogramm(fählt. Diese Zahl hält sich seitdem auf dbüne der zg gleichen Höhe. 1948/49 wanderten außer- Studios due 23000 deutsche Arbeiter nach Frank- J, 11.45 Piu ein. 8 1 Reine Aenderung des Besatzungs- entfeler statuts? Benkeler I rankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Ein hriti- aus der üer Sprecher erklärte in Frankfurt, er zangliche de eine Revision des Besatzungsstatuts n Ergebnis der Pariser Außenminister- i Rräche kür unwahrscheinlich. Der Spre- en e begrügte die wachsende deutsche Ein- mm der, daß die Beziehungen zwischen lausmann; Aschland und den Alliierten nur dann einer gesunden Grundlage gehalten den können, wenn auf beiden Seiten die en 1 keitschakt bestünde, die gegenteiligen neimat fadpunkte einander zu nähern. In bezug rt. Deutschlands Eintritt in die OEEC er- Spo 12 1 er, daß die külne Aufnahme des 5 schen Einschlusses in die OEEC-ver- ndmusik Kims a 5 tonzert(ung, wie sie von einem Teil der deut- 183 80 laden Presse gezeigt worden sei. enttäuscht ohin Ealth ade. Dies stelle einen Mangel an kon- a der Noche dlletxer Einstellung dar und mache es für ausklanß, inder nur noch schwerer. die deutsche i an anderen Ländern zu verstehen, Uürde die europäische Zusammenarbeit Vsern. nau. Er. i a 1 Apundespräsident empfing T. S. Eliot 10 bonn.(dpa) Bundespräsident Prof. Theo- 0 a Heuß empfing in den Abendstunden ade Sting Sonntags den englischen Dichter und ihrer Sleristen Thomas Stearns Eliot, der sich te. Leit auf einer Vortragsreise durch West- war ein uschland befindet.. immt imuten dil“ as alles n eine Vorti Bron des At lt 4 —— 8 auf Sie. 0—ů— he ich gel daher Formosa). Generalissimus Tschiang aß ich 8 Waten klos von Taipen auf Formosa, wo sich Wag Aktien, befindet, nach Tschungking ab. 1 ört, von seinem überhör Pang Kuo begleltet. 8 p. 8 1 dardel Im Brüsseler Residentpalast ist die 1 Wie ein une Lollsttzung der Studiengruppe für eine ſdeische Zollunjon mit einer Rede des bel- alles verzes Nen Aufenministers van Zeeland eröffnet icht. 1426, 5 In dieser Sitzung sind alle Marshall- 10 de in Fun der vertreten. Als Beobachter nehmen kin ab Vertreter der alliierten Hohen Kom- 0e on im Deutschland, der britischen Domi- s War so Wen und der OEEC teil. 0 n 5 hruck, del kannover. Ein Transport mit über 900 deutschen chte LI 3 und Kindern aus dem polnisch besetz- ie fror* deutschen Ostgebieten, unter ihnen 43 Heim- kuhr John aner aus Kriegsgefangenenlagern in Polen. merkort 8 Bg Hannover an. 0 inne Baden. Die Sp Südbadens bekannte n einer Entschließung ihres Parteiaus- erneut zum Südweststaat. Luta Bundesratspräsident Karl Arnold len Büdontagabend in Stuktgart zu einem Pbsregteruen ein. Ihm zu Ehren gab die letzte Stu Reltuns von Württemberg-Baden in der in Buchikeben beitzenstein ein Abendessen, an dem n in nn 10 den Regierungen von Württemberg⸗ 1 Beltanzösi and Württemberg-Hohenzollern der apelhol, Beere ische Gouverneur Widmer(Südwürttem- erg) u 1 ene US-Landeskommissar Gross teil- ältesten Sohn Tschiang UP/dpa Hauptpunkt in Paris: Deutsches Demontageproblem Erklärung Schumans/ Französische Kapitalsinvestierung und Besatzungsstatutrevision nicht erörtert Paris.(UP) Robert Schuman, der Außenminister Frankreichs, erklärte am Montag, die Außenminister der drei West- mächte hätten bei ihrer Pariser Konferenz weder die Bewaffnung Deutschlands, noch seine Aufnahme in den Atlantikpakt, noch eine Vergrößerung der Deutschland erlaub- ten Stahlproduktion in Betracht gezogen. Schuman traf diese Feststellung, die er eine„feierliche Erklärung“ nannte, bei einer Pressekonferenz im französischen Außen- ministerium. Wie Schuman weiter erklärte, sei auch die Investierung französischen Kapitals in der deutschen Industrie nicht erörtert worden. Schuman gab zu, daß die Außenminister über die Möglichkeit einer Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland gesprochen haben. Eine Ent- scheidung sei jedoch nicht gefällt worden und die Frage werde noch geprüft. Eine Revision des Besatz ungsstatuts, fuhr Schuman fort, sei von den Außenmini- stern nicht beschlossen worden, weder sei- nem Sinn noch seinem Wortlaut nach. Schu- mans Ausführungen beschränkten sich im wesentlichen auf eine Aufzählung von Punkten, die von den Außenministern ent- Weder nicht berührt wurden oder über die keine neuen Entscheidungen getroffen wur- den. So sei von ihnen entschieden worden, keine Anderungen in den Produk- tionsbe schränkungen bzw. Pro- duktionsverboten für bestimmte deutsche Industrien vorzunehmen. Der wirtschaft- liche Zusammenschluß Deutschlands mit Frankreich und den Benelux-Ländern sei von ihnen nicht erörtert worden. Ueber das, was auf der Konferenz tat- sächlich besprochen wurde, sagte Schuman ihr Hauptzweck sei die Aussprache über die Demontage deutscher Industriebetriebe gewesen. Heule außenpolitische Debatte im Bundestag Von unserer Bonnet Redaktion Bonn. Die Tagesordnung der 17. Sitzung des deutschen Bundestages, die heute um 14 Uhr beginnt sieht die außen politi- sche Erklärung der Bundesregierung und anschließend eine Aussprache vor. Die Mehrheit des Hauses vertritt die Auffas- sung, daß die außenpolitische Debatte einen mehr grundsätzlichen Charakter haben wird, denn man erwartet nicht, daß der Kanzler bei seinem Besuch auf dem Petersberg(Sitz der Hohen Kommission), der für Dienstag- morgen vorgesehen ist, schon weitgehende Einzelheiten in ausreichendem Maße er- fahren wird. Dies unterstrich auch ein Sprecher der Regierung. Er erklärte, daß man mit langwierigen Verhandlungen rech- en müsse. Allerdings sei die Tats⸗che des Verhandelns schon als Erfolg zu verbuchen. Ueber die Besprechungen der Hohen Kommissare, die am Montagnachmittag in Wahn stattfanden, wurden Einzelheiten bis in die Abendstunden hinein nicht bekapnt. Man nimmt an, daß die Information des Bundeskanzlers der Gegenstand der Bera- tungen war. Angesichts dieser Sachlage wird beim Bundesrat eine starke Neigung sichtbar, die außenpolitische Debatte auf- zuschieben. Die Vorstände der Fraktion halten jedoch eine solche Verschiebung nicht mehr für möglich. Bankier Pferdmenges Innerhalb der Opposition ist davon die Rede, daß bei der Aussprache über die Re- „Beispief vorbildlicher Geisteshaftungg Berlin— die letzte Station des Deutschlandbesuchs Achesons Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Nach Bundespräsident Prof. Heuß und Vizekanzler Blücher empfing Berlin am Montagmittag den Besuch des amerikanischen Außenministers Acheson, der vom amerikanischen Stadtkommandan- ten und mehreren Offizieren sowie vom Ober bürgermeister Reuter und Stadtverord- netenvorsteher Dr. Suhr auf dem Flug- platz Tempelhof begrüßt wurde. Auf einer Pressekonferenz sagte Ache son, die Vereinigten Staaten wollten allen helfen, die sich selbst helfen. Von China Hätten die Vereinigten Staaten ihre Hände zurückgezogen wegen des völligen Versa- gens der chinesischen Politik. Berlin habe im letzten Jahr das Beispiel einer vorbild lichen Geisteshaltung gegeben und damit alle Welt ermutigt. Von gleichem Geist wie die Berliner Bevölkerung sei das Luftbrük- kenpersonal erfüllt gewesen. Noch seien nicht alle Schwierigkeiten Berlins behoben. Die Stadt werde weiterhin das Symbol fort- dauernder Kämpfe um die Lösung deut- scher Probleme bleiben. Zu deren Bewälti- gung sei Ausdauer und Entschlossenheit nötig. An diesen Eigenschaften würden es auch die USA und. wie er glaube, die ande- ren Staaten nicht fehlen lassen. Die schwe- benden deutschen Probleme müßten mit demselben Mut angepackt werden, den Ber- lin in so dramatischer Weise bewiesen habe. Nach einem Frühstück bei dem ameri- kanischen Stadtkommandanten und einer Rundfahrt durch die drei Westsektoren be- gab sich der amerikanische Außenminister in das Schöneberger Rathaus, wo ihm Ver- treter des Magistrats, des Stadtverordneten- Kollegiums und der Parteien vorgestellt wurden. Acheson und MecCloy trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Gegen Abend veranstaltete der ameri- kanische Hohe Kommissar einen Empfang zu Ehren Achesons. An dem Empfang nahm auch General TS chuikow teil. Gegen 21 Uhr trat Acheson den Rückflug nach den SA an. Hohe Kommissare wollen gierungserklärung das Frühstück im Hotel Königshof unter die Lupe genommen wird“. an dem neben dem amerikanischen Außen- minister Acheson und dem Bundeskanz- ler auch der Kölner Bankier Pferdmen- ges und der nordrheinisch- westfälische Fi- nanzminister Dr. Weiß teilnahmen. Der Gegenstand der Kritik an der Bundesregie- rung ist vor allem auch die völlige Un- kenntnis über die Vorsctiläge, die der Kanz ler gegenüber der Pariser Außenminister- konferenz gemacht haben soll. Nach wie vor werden die Einzelheiten streng geheim ge- halten. Die englische Zeitung„Observer mel- dete, daß Dr. Adenauer zwei Angebote ge- macht habe. U. a. soll der Kanzler auch die Vereinigten Stahlwerke in seine Vorschläge einbezogen haben, die, wie der „Observer“ behauptet, ihr Kapital von 575 Millionen DM auf 875 Millionen DM erhöht haben sollen. Drei Viertel dieser Erhöhung wären im Ausland zu finanzieren. Ein Spre- cher der Regierung bestritt diese Meldung entschieden. Ihm sei lediglich eine Denk- schrift der Vereinigten Stahlwerke bekannt, doch habe er nicht den Eindruck, als habe sich Dr. Adenauer diese Gedankengänge zu eigen gemacht. Auch die Einzelheiten aus dem Interview der„Baltimore Sun“, dem- zufolge Dr. Adenauer eine 40 prozentige Beteiligung an der Ruhrindu⸗ strie angeboten haben soll, die bislang bestätigt wurde, allerdings unter dem Vor- behalt, daß die Majorität bei den in Frage kommenden Werken in deutschen Händen bleiben sollte, werde jetzt als Mißgverständ- nis hingestellt. Kabinett für Verwaltungsreform Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Das württem⸗ bergisch-badische Kabinett beschäftigte sich in seiner Montag mit der Sitzung m Frage der Verwaltungsreförm in Württemberg-Baden. Wie Ministerpräsident Dr. Maier am Schluß der Sitzung be- kanntgab, hat das Kabinett im wesentlichen seinen Vorschlägen zugestimmt. Nähere Einzelheiten will der Ministerpräsident heute auf einer Pressekonferenz bekannt- geben. Auf die Frage unseres Korrespon- denten, ob man sich auch über die even- tuelle Auflösung des Landwirtschaftsmini- steriums unterhalten habe, entgegnete Minister Stoß, man habe nicht über Dinge gesprochen, die erst in Jahren geschehen Würden. Besazungskosten sparen Senkung der Personalkosten und schärfere Kalkulation Frankfurt.(dpa) Die drei Hohen Kommis- sare überprüfen zur Zeit die Besatzungsko- sten ihrer Zonen in der Absicht, künftig größere Summen einzusparen. Der Anlaß dazu soll, wie dpa erfuhr, ein in diesen Ta- gen der Alliierten Hohen Kommission vom Rechnungshof überreichter Bericht gegeben haben. In dem Bericht werden im Etatjahr 1948/49 in der Doppelzonè über 3,3 Milliar- den DM und in der französischen Zone 1,9 Milliarden DM Besatzungskosten festge- stellt. Die Kosten der amerikanischen Zone liegen um ein Drittel höher als die der bri- tischen Zone. Sie haben sich aber gegen- über dem Vorjahr um etwa 50 Prozent ver- ringert. 5 Zu den alliierten Einsparungsplänen wird im einzelnen bekannt, daß Ersparnismög- lichkeiten bei den Personalkosten, bei Wareneinkäufen und bei allgemeinen Aufwendungen erwogen werden. Es soll ver- sucht werden, jährlich bis zu einer Milliarde DM einzusparen. Bei den Personalauf wendungen soll festgestellt worden sein, daß ein großer Prozentsatz der bei alliierten Stellen tätigen deutschen An- frankreich und Deuischland sollen Freunde sein Sensationelle Erklärungen des Generals de Gaulle Paris.(UP) General de Gaulle erhob am Montag die Forderung nach einem direkten Vertrag zwischen Frankreich und West- deutschland als Grundlage für den allge- meinen europäischen Wiederaufbau. De Gaulle behauptete, die USA und Großbri- tannien versuchten zwischen Frankreich und Deutschland Uneinigkeit zu stiften und Außerte die Ansicht, nur durch eine unmit- telbare Verständigung zwischen den beiden Ländern könne der Aufbau der„Vereinig- ten Staaten von Europa“ ermöglicht wer- den. Der General gab diese Stellungnahme im Verlauf einer Pressekonferenz. Der General meinte, die beiden angel- sächsischen Mächte hätten versucht, zwi- schen Frankreich und Deutschland gewisse Meinungsverschiedenheiten aufrecht zu er- halten, indem sie den Deutschen beispiels- weise erklärt hätten, daß alles in Ordnung wäre und keine weiteren Schwierigkeiten entstünden, wenn von deutscher Seite den Franzosen entsprechende Zusicherungen Se- geben würden. Damit habe man naturge- mäß eine gewisse Verärgerung gegenüber Frankreich unter den Deutschen gefördert. Er sprach sich offen gegen eine Aufrüstung Deutschlands oder seine Aufnahme in den Atlantikpakt zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus, und fügte hinzu, daß jedes französisch- deutsche Abkommen gegenwärtig rein Wirtschaftlicher und kulturel- ler Natur sein sollte. Der General vertrat die Auffassung, daß der Besitz der Atombombe durch die So- wjetunion die europäische Verteidigungs- strategie vollständig geändert habe, und äußerte die Befürchtung, daß in einem zu- künftigen Krieg die amerikanische Hilfe Europa nicht rechtzeitig erreichen könnte. „Der Atlantikpakt war eine machtvolle Hilfe für Europa, solange die Vereinigten Staaten das Monopol auf die Atombombe besäßen“, sagte de Gaulle.„Nun ist alles verändert, und wir müssen genau prüfen, Wie wirksam diese Hilfe sein würde. Ich glaube, sie würde im Anfang sehr gering sein. Natürlich würde sie sich entwickeln, aber bis dahin würden wir alle tot sein.“ Sestellten in gehaltsmäßig höheren Grup- pen eingestuft sind, als es der deutschen Praxis und den beruflichen Qualitäten ent- spricht. Deshalb werde erwogen, die Ein- gSruppierung künftig deutschen Behörden zu überlassen.(Siehe„Morgen“ vom 12. No- vember: Besatzungskosten bleiben Alp- druck.) Bei Waren- und Sacheinkäufen für die Besatzungsmacht sollen künftig durch bes- sere Kalkulation, sorgfältigere Berechnung und Ueberprüfung der geforderten Preise durch deutsche Stellen größere Summen eingespart werden. Die Besatzungsmächte wollen ferner in einer größeren Aktion die Alliierten Bediensteten und Besatzungstrup- pen auffordern, durch größere Sorgfalt und Sauberkeit Sachschäden und ähnliche Ver- Stöße zu vermeiden. Der Rechnungshof hat die alliierten Auf- wendungen im Nettosystem berechnet. Da- bei sind die Zahlungen von Lohn- und Um- satzsteuern ausgeschlossen, da diese wieder in die deutschen Kassen zurückfließen. Photo: R. Schillings Einweihung der Bonner Rheinbrücke Minister präsident Arnold beim Begrüßungs⸗ trunk in Beuel Opposition halte keine Chancen in Portugal Lissabon.(dpa-REUTER) An den Wahlen zur portugiesischen Nationalversammlung, die am Sonntag ohne Zwischenfälle durch- geführt wurden, haben sich etwa 65 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Diese Ziffer wird in Regierungskreisen als unerwarteter Erfolg angesehen, denn nach dem geringen Interesse, das die Bevölkerung während des Wahlkampfes zeigte, war mit einer erheb- lich geringeren Beteiligung gerechnet wor- den, Wie das portugiesische Innenministerium am Sonntagabend bekannt gab, hat die Op- position, die nur in den beiden Bezirken Castello Branco und Portalegre eigene Li- sten aufgestellt hatte, eine schwere Nieder- lage erlitten. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen wurde nur ein Oppositionskan- didat gewählt. Alle selbständig auftretenden Opposi- tionskandidaten erhielten nur wenige Stim- men. Zu den Unterlegenen gehört auch der frühere portugiesische Ministerpräsident de Cunha Leal. Frankreich kein Satellitenstaat Metz.(UP) Der Außenminister Frank- reichs, Robert Schuman, erklärte in einer hier gehaltenen Rede, Frankreich schuide den Vereinigten Staaten großen Dank für die Marshallplanhilfe, es werde aber nie- mals zu einem„Satellitenstaat“ der USA werden.„So wie wir uns weigern, unsere Uhren nach der Moskauer Zeit zu stellen“, sagte Schuman,„so werden wir uns auch immer weigern, sie nach der amerikanischen Zeit zu stellen. Im Gegenteil, in einigen Fällen wäre es angebracht, wenn die Ver- einigten Staaten ihre Uhren nach europäi- scher Zeit stellten.“ Die westliche Welt sei in dem Wunsche geeint, den Frieden zu er- halten und die Grundlagen für eine sichere Zukunft zu legen, sagte Schuman weiter. „Wir müssen vereint bleiben, sonst Wird die ganze Welt zerfallen. Wenn wir uns auch ot über die Mittel und Wege streiten, 80 bleibt das Ziel doch immer in unseren ge- meinsamen Ueberzeugungen verankert.“ Bürgermeister Brauer in London London.(dpa-REUTER) Der Hamburger Bürgermeister Brauer traf am Montag an Bord des Schiffes„American Merchant“ in London ein. Er wird erst am Donnerstag die Weiterreise nach den USA antreten. Brauer werde eine Unterredung mit dem Leiter der Deutschlandabteilung im briti⸗ schen Außenministerium Sir Ivone Kirk patrick haben. Außerdem ist er mit dem britischen Landeskommissar für Hamburg, Dr. Dunlop, zusammengetroffen. Dunlop Hält sich gegenwärtig zu einem Besuch in London auf. Sühne für den Gandhi-Mord Ambala ndien)(UP) Der Mörder des Mahatma Gandhi wird heute in dem Ge- fängnis von Ambala hingerichtet. Der Atten täter, Nathuram Vinayak Gods e, der ein Mitglied einer extremen nationalistischen Organisation ist, hatte Gandhi vor neunein- halb Monaten in Neu-Delhi ermordet. Mit Godse wird ein weiterer Inder hingerichtet, der sich an dem Mordkomplott beteiligt hatte. Die indische Regierung hat das Gna- dengesuch des Mörders und seines Kom- plizen Anfang November abgelehnt. Mohammed Hatta feiert Triumphe Batavia.(UP) Der Ministerpräsident der indonesischen Republik Mohammed Hatt a wurde am Montag bei seiner Rückkehr von der Haager Konferenz auf dem Flugplatz Batavias von einer etwa 5000 Personen zählenden Menschenmenge begeistert be- grüßt. Hatta hielt eine kurze Ansprache an die Menschenmenge, in welcher er seine Zufriedenheit mit den Ergebnissen der Konferenz betonte und die Hoffnung zum Ausdruck brachte, daß das indonésische Volk die guten Ergebnisse“ der Konferenz günstig aufnehmen werde. Er hoffe, daß die Frage Neu-Guineas in Bälde zufrieden- stellend geregelt werde. Die zukünftigen Aussichten auf eine indonesisch- holländi- sche Freundschaft seien gut, sagte Hatta. Auf internationale Fragen eingehend er- klärte der indonesisch republikanische Ministerpräsident, daß die Vereinigten Staaten von Indonesien voraussichtlich die kommunistische chinesische Volksrepublik anerkennen würden, wenn diese ihrerseits den neuen indonesischen Staat anerkennen Würden. Hatta wurde bei seiner Ankunft von hohen holländischen und republikani- schen Beaniten und Vertretern des diplo- matischen Korps begrüßt. Die Freude der Menschenmenge war derart groß, daß dabei die Fenster des Flugplatzrestaurants in die Brüche gingen und zwei Personen verletzt wurden. Die Indonesen sangen die nationalistische Hymne und riefen im Sprechchor ihr Losungswort„Freiheit“. Der Schah fliegt nach den USA Teheran.(UP) Der Schah des Iran, Mo- hammed Riz a Pahle wi tritt heute seine Reise nach den Vereinigten Staaten an. Präsident Truman hat sein Flugzeug, die „Independence“, nach Teheran geschickt, um den Schah abzuholen. e eee eee eee e eee 5 bes weed „ MORGEN Dienstag, 15. November 1949 1 Dienstag, 15. November 1949 Adenauer und Schumacher In den ersten Tagen des Bestehens des Bundestages wurde aus gouvernementalem und aus offiziellem Mund die Hoffnung ver- kündet, daß sich in außenpolitischen Fragen das Parlament nicht in„kleine Koalition“ und Sozialdemokratische Opposition zu scheiden brauche und der notwendige Gegensatz von Regierungsmehrheit und Opposition sich bei den Entscheidungen über die Beziehungen zu den Besatzungsmächten zur natürlichen Gemeinschaft gleicher Stel- lung und gleichen Schicksals verwandle. Heute wird allen Anzeichen nach die große Debatte über die Pariser Konferenz der Außenminister zur offenen Feldschlacht zwischen Dr. Adenauer und Dr. Schu- macher werden. Es hieße. die tiefe Be- deutung dieser fast unerwarteten Entwick- lung verkennen, wenn man sie ausschließ- lich oder auch nur vornehmlich der Unter- lassung der grundsätzlich versprochenen Informierung der Opposition über bevor- stehende außenpolitische Aktionen der Re- gierung zuschreiben wollte. Es ist zwar unwidersprochen geblieben, dag die Leiter der sozialdemokratischen Fraktion zwei Wochen lang nicht unter- richtet worden seien über die Pläne des Kanzlers, die nach ihrer Ansicht unter- dessen der Oeffentlichkeit und den Besat- zungsmächten zumindest durch Erklärungen in der Presse bekannt geworden sind. Aber als sie dann mit dem Kanzler zusammen- traten, kam es nicht deswegen zu keiner Einigung, weil sie zu spät oder zu wenig von seinen Plänen erfuhren, sondern weil sie seine Pläne nicht billigten. Grundsatz- licher Gegensatz zwischen den außenpoliti- schen Konzeptionen Dr. Adenauers und Dr. Schumachers tat sich in einer entscheiden- den Frage auf. Das Stichwort der Außenpolitik des Bundeskanzlers war mit seiner wieder- holten Aeußerung gefallen, daß Geduld die stärkste Waffe des Besjeg- ten sei. Dr. Adenauer hat sich immer wieder zu dem Grundsatz bekannt, daß Deutschland nur Schritt für Schritt vor- wärts kommen könne und sich vor allem nirgends in den Vordergrund drängen dürfe, und er ist diesem Grundsatz auch angesichts der neuen Lage in der Ostzone sehr treu geblieben. Die Mahnung gerade aus dem Westen, jetzt keine„Erpressungspolitik 2u treiben, zeigte, wie naheliegend diese Ver- suchung war. Es ist kein Zweifel, dasz der Kanzler diesen Weg nicht gegangen ist. Er hat mit keinem Wort Zugeständnisse kür Deutschland mit dem Blick auf die Neu- ordnung in der Sowjetzone gefordert. Er hat im Gegenteil deutsche Zugeständnisse tür eine Wandlung der westlichen Politik gegenüber Deutschland angeboten Trotz aller Versicherungen westlich der deutschen Grenzen, daß das Vorgehen der Sowjets keinerlei Wandlungen im Westen bewirken werde, ist eine Konferenz zu- standegekommen, auf deren Tagesordnung „Die Lage nach der Ostzonenneuordnung gesetzt werden mußte, aber es war eim ame- rikanisches Blatt, kein deutscher Minister, der dieser Konferenz das Motto gab, dasz sie den ostdeutschen Staat mit einer positi- ven Lösung des ganzen deutschen Problems beantworten müsse. Es War der Bundes- kamzler, der alsbald der amerikanischen An- regung, Frankreich den Verzicht auf De- montagen durch Angebot verstärkter Si- cherheit zu ermöglichen, mit einer offenen und öktkentlichen Anerkennung des kran- 268ischen Sicherheitsbedürfnisses entsprach. Er nannte das französische Sicherheitsver- langen vielleicht unbegründet. aber eine Psychologische Tatsache und er bot den frei- Willigen Beitritt zum Ruhrstatut als Beweis der Achtung dieser Tatsache an. a f An diesem Punkte aber schieden sich die Geister. Bei näherer Betrachtung schieden sie sich nach optimistischer und skeptischer Auffassung des Erfolges einer Politik des Vertrauensvorschusses. Während der Kanz- ler die Auffassung des Ruhrstatuts als eines ersten Schrittes zur Kontrolle der europài- schen Schwerindustrie sinnvoll hieß, nannte Dr. Schumacher diese Perspektiven eine Chimäre. Während Dr. Adenauer unver- kennbar an eine Verständigung über die Saar glaubt, wenn Deutschland seinen gu- ten Willen gegenüber Frankreich durch sein Ja zur Aufnahme der Saar neben Deutsch- jand in den Europarat gezeigt hat. ist Dr. Schumacher des Glaubens, daß vollendete Tatsachen die unüberwindbare Barrikade gegen jede Revision dieser Tatsachen bedeu- ten. Entgegenkommen ermöglicht Revision — Entgegenkommen verhindert Revision; so lauten die beiden Konzeptionen. auf ihren Generalnenner gebracht, und so einig beide im Endziel der Revision sind, so voll- endet ist ihr Gegensatz im Weg zu diesem gemeinsamen Ziel. Ebenso wollen Dr. Adenauer und Dr. Schumacher gleichermaßen einen neuen deutschen Nationalismus verhüten. Aber was der Chef der Regierung Starrheit heißt, die er im Verhältnis zu den Siegern ver- Wirft, nennt der Leiter der Sozialdemokra- tie Selbstbehauptung, die allein Nationa- lismus verhindere, und im Zeichen dieser Selbstbehauptung besteht er auf der Be- hauptung der deutschen Position in dem sich wandelnden internationalen Kräftefeld. Von freiwilligen Angeboten spricht der Kanzler, von kampflosem Verzicht spricht sein Gegenspieler, und was Dr. Adenauer als Verständigungspolitik erscheint, scheint Dr. Schumacher Verzichtspolitik. Es versteht sich von selbst, daß auch innenpolitische Konzeptionen im Hinter- und im Unter- grund all dessen stehen und das Ruhrstatut dem Sprecher der Sozialdemokratie auch als das große Hindernis der Sozialisierung und diese Internationalisierung ihm als die goldene Internationale erscheint. Dennoch lägt sich dieser Gegensatz in seinen Tiefen nicht aus diesen Vorstellungen ergründen. Es sind zwei völlig entgegengesetzte Vor- stellungen von der Art deutscher Außen- politik, die sich in Dr. Adenauer und Dr. Schumacher entgegentreten, und diese grundsätzliche Scheidung gibt dem Wider- streit seine augenscheinliche Schärfe. Dr. Alfred Rapp Englands Doppelrolle: In Europa und im Empire Auch Churchill würde nicht anders handeln als Bevin/ Schlechtes Gewissen in Sachen Deutschland London. Jeden Morgen liegen neun Zei- tungen auf meinem Frühstücks-Tische; sie erscheinen allesamt in London, werden aber neben der rein lokalen Presse auf der gan- zen Insel zur gleichen Zeit gelesen. Die Neun bilden die sogenannte Nationale Presse“, eine Einrichtung, die man wegen der Kürze der Entfernungen nur in England kennt. Wenn man jedoch erfahren möchte, Was in Deutschland vorgeht, muß man eine zehnte Zeitung lesen, die gar nicht in Lon- don erscheint und eigentlich ein Lokalblatt ist: den„Manchester Guardian“. Der kommunistische„Daily Worker“ schei- det wegen seiner Rußland-Abhängigkeit als Informationsquelle aus; die beiden, kleinen Blätter,„Mirror“ und„Graphic“ befassen sich wenig mit Außenpolitik, und auger der „Times“, die wie immer eine Sonderstel- lung auf dem Zeitungsmarkt einnimmt, geben weder„Expreßg“,„Chronicle“,„Mail“ noch„Herald“ viel Platz für die deutschen Probleme her. Das liegt in der Hauptsache an zwei Gründen. Man hat kein ganz rei- nes Gewissen der englischen Deutschland- Politik gegenüber. Während in England, eine Industrie nach der anderen sozialisiert wird, blüht im neuen Deutschland nach der Währungs- reform die freie Wirtschaft, und der reine Kapitalismus hat niegeahnte Macht. Die Labour-Regierung führt auf der Insel ihr vorgeschriebenes Verstaatlichungsprogramm durch, während sich Bevins Außenpolitik wenig von der Churchills unterscheidet. Der von Amerika allein getragene Marshallplan, von dem auch das sozialistische England Profitiert, hat diese schiefe Situation her- Von unserem Londoner PEM- Korrespondenten vorgerufen, die man in London für nicht ungefährlich hält. Auf die Dauer wird es sich bemerkbar machen, wenn die verstaat- lichten Industrien Englands mit der Privat- wirtschaft Deutschlands auf dem Weltmarkt konkurrieren werden. Auf der anderen Seite aber favorisieren die konservativen Bläter eine Empire politik, weil sie der Meinung sind, Bevin kümmere sich zu wenig um die Common- wealth. Die Amerikaner haben es nicht nötig, die englische Außenpolitik zu beein- flussen, weil ihnen nur daran gelegen sein kann, daß Attlee und Bevin in beiden La- gern stehen. Es ist eine bewußte Irrefüh- rung der Torries, den Sozialisten Aufgabe des Weltreichs vorzuwerfen, weil auch sie Indien nicht hätten halten können; und es ist das anerkannte Verdienst Attlees, nicht abgewartet zu haben, bis diese Loslösung gegen den Willen der englischen Regie- rung erfolgt wäre Dadurch ist es ihm we- migstens gelungen, mit den neuen Herr- schern in Indien und Parkistan auf gutem Fuße zu bleiben. Amerika muß ein In- teresse daran haben, England mit einem Fuß auf dem europäischen Kontinent. mit dem anderen in der Welt zu wissen. Auf diese Weise werden den Vereinigten Stua- ten besonders im mittleren Osten Lasten und Verpflichtungen abgenommen, die Eng- land nur unter großen Opfern zu tragen in der Lage ist. So kommt es also, daß die englische Oeffentlichkeit aus parteipo li- tischen Gründen schlecht über die deutsche Entwieklung orien- tiert ist. Und der„Manchester Guar- dian“, das große liberale Blatt. beschäftigt sich allein in der heutigen Ausgabe(vom Die Atmosphäre darf nicht vergiftet werden Dr. Schumachers Opposition erinnert die Franzosen an die Vergangenheit Von unserem Pariser Paris. Zahlreiche politische Beobachter in der französischen Hauptstadt hielten es jetzt an der Zeit, gewisse Parallelen zwi- schen dem heutigen französisch- deutschen Verhältnis und dem von vor 25 Jahren zu ziehen und dabei auch Brian d, Strese- mann und Austen Chamberlain zu bemühen. Dabei konnte es nicht ausbleiben, daß Verfechter dieses Vergleiches heftigem Widerspruch begegneten, was verständlich ist, da für alle Franzosen— vor allem nationalistische— der damalige Außenmi- nitser Briand als Schwächling, Stresemann als deutscher Chauvinist und Austen Cham- berlain kurz gesagt als„fllou“ in der Er- innerung leben. Und wenn dementspre- chend der jetzige gubenmimister Schu- man mit dem damaligen Briand und Adengaller wit Stresemann verglichen Werden, 80 geschieht es Von dieser Seite mit dem gleichen Akzent. Europäisch denkende Kreise Hätten es überhaupt abgelehnt, sich an diesen Verglei- chen zu beteiligen, wenn nicht der deut- sche Sozialisten führer allem An- schein nach dazu herausgefordert hätte. Da glaubten sie doch— trotz der völlig ver- änderten Situation— auf gewisse Parallelen hinweisen zu müssen. Sie sind freilich wenig ermutigend, müssen aber nach ihrer Ansicht angestellt werden, um mög- Iiehst schnell die Atmosphäre zu entgiften, die scheinbare Aehnlich- keit nicht zur realen Uebereinstimmung werden zu lassen. Denn schließlich drohen erst die Steinwürfe, die Briand tatsächlich wegen seines Entgegenkommens gegenüber Deutschland auf dem Pariser Bahnhof hin- nehmen mußte, und es droht erst das Mar- tyrlum des neuen deutschen„Erfüllungs- politikers“, Adenauer, das den Deutsch- nationalen in den zwanziger Jahren so er- kolgreich bei Stresemann gelang. Was jeedoch die europäisch denkenden Kreise in Paris vor allem so bestürzt, ist die Tatsache, daß man die Ausführungen Dr. Schumachers als Beweis für demo- Kratische Unreife nicht nur der Der Schah von Iran E. J.-Rorrespondenten deutschen Sozialisten, sondern des ganzen deutschen Volkes nimmt. Ein besserer Vorwand kann je- doch den nationalistischen Kräften des We- stens nicht gegeben werden, um jede ehr- liche Verständigung zwischen Paris und Bonn zu hintertreiben, wo es nur geht. Es gilt schon jetzt als sicher, daß die Ausfüh- rungen Dr. Schumachers die erfolgreichsten Argumente der französischen Opposition gegen Außenminister Schuman in der auhenpolitischen Parlamentsdebatte am 22. November sein werden.: Wird es Schuman ergehen, wie es Briand ergangen ist? Franzosen, denen man diese Frage stellt. wissen nicht so recht, was sies darauf antworten sollen. Einer, den un- ser Korrespondent in der Nähe der„Hal- len“, des Pariser Groß marktes, traf: zog als Antwort auf diese Frage eine schon etwas zerknitterte Postkarte àus der Tasche. Es War eine Ansichtskarte aus Trebeurden, einem kleinen Bretagneort. wo Briand oft Erholung gesucht hatte, und das Bild zeigte ein Denkmal. Auf der einen Seite des Steins War die Bronceplakette mit dem Kopf Briands. auf der anderen Seite ein Palm- zweig und darunter die Worte: Il voulut pour nous la paix!“ Er wollte für uns den Frieden!“ „Er hatte den guten Willen“, sagte der einfache Franzose, der sich zur sozialistischen Partei bekannte.„aber es gelang ihm nicht. Was wir Franzosen uns wünschen, ist ein Staatsmann, dem wir auf seinen Grabstein schreiben können: Er brachte uns den Frieden!“ Wenn feststünde, dag der gegenwärtige Außenminister dieser Staatsmann wäre, unterbliebe die ganze Parlamentsdiskussion. So ist man mißtrauisch. er könnte den Deut- schen zu viel nachgeben und die Franzosen dadurch um den Frieden bringen, den sie sich wünschen. Aber“, und das ist die für einen Deutschen sehr peinliche Gegenfrage: „Was will eigentlich Dr. Schumacher, Wenn Adenauer versichert, daß er den Frie- den will?“ blickt nach Westen Washingtons Politik sorgt für Teheran Von United Press Redakteur Karl Lanz Die Kette der Besuche und Besprechun- gen ausländischer Staatsmänner in den Vereinigten Staaten reißt nicht ab. Nach Pandit Nehru, dem Ministerpräsiden- ten Indiens, beabsichtigt nunmehr der Schah von Persien einer Einladung Präsident Trumans zu einem Staatsbesuch in den USA Folge zu leisten. Er wird sich dort gleichfalls einige Wochen aufhalten. Die immer engere Annäherung des Iran an die USA kennzeichnet die politische Linie Schah Risa Pahlewi's, die zu einem klaren Einschwenken in das Lager der Westmächte führte. Ihre andere Seite wird durch die anhaltende sowietische Presse- Propaganda gegen die gegenwärtige iranische Regierung und den Schah, durch dauernde Grenzzwischenfälle in Aserbeid- schan, die gegenseitige Schließung der so- Wjetischen und iranischen Konsulate, sowie den innenpolitischen Kampf gegen die An- hänger der aufgelösten, mit der Sowiet- union sympathisierenden Tudeh- Partei charakterisiert. Der„Kalte Krieg hat das Iran schon weit krüher als andere Länder in Mitlei- denschaft gezogen. Es bedurfte schwerer Auseinandersetzungen außerhalb und inner- halb der Vereinten Nationen, bis im Jahre 1946 die sowjetischen Truppen als letzte ausländische Streitkräfte das Land wieder verließen, welches sie— zusammen mit britischen Streitkräften— im Jahre 1941 auf Grund gewisser Klauseln des so- Wjetisch- iranischen Vertrages von 1921 be- setzt hatten. Die Versuche, an der so- Wjetischen Grenze, in der Provinz As er- beidschan, eine Art selbständiges Re- gime zu errichten, wurden von den irani- schen Truppen vereitelt. Seitdem hat das Iran eine Anzahl innenpolitischer Krisen und die harte Opposition der Tudeh- Partei erlebt. Diese stützte sich auf die Ansätze iranischer Gewerkschaften und die sehr arme Landbevölkerung. der sie Agrar- reformen verspach. Programm und Taktik der sowietfreundlichen und stark kommu- nistisch eingestellten Tudeh-Partei wiesen hierin Aehnlichkeit mit den chinesischen Kommunisten Mao Tse-Tungs auf. Nach manchem außenpolitischen Lavie- ren und einer orientalisch vorsichtig- un- durchsichtigen Politik hat der Schah dann in diesem Jahre seinen Regierungskurs ein- deutig nach dem Westen festgelegt. Die Politik Washingtons kam ihm dabei entge- gen. Am 21. März richtete Präsident Truman über den Rundfunk eine Freundschaftsbot- schaft an das iranische Volk. Zwei Tage später betonte Außenminister Acheson, daß die USA an der Sicherheit Griechenlands, der Türkei und des Iran„äußerst interes- siert“ seien. Einem Revolverattentat, bei welchem der Schah am vierten Februar ds. Js. mehrere Schußverletzungen erhielt, folgte die Auflösung der Tudeh Partei und die Verkündung des Belage- rungszustandes. Am 21. April trat dann eine verfassunggebende Versammlung zusam- men, die eine Verstärkung der Vollmachten von Schah und Regierung anstrebte. Weitgehende technische und Erziehungs- Reformen sind im Iran erforderlich, dessen Bevölkerung nach iranischen Angaben zu neunzig Prozent aus Analphabeten besteht. Hierzu bedarf es ausländischer Hilfe und vor allem ausländischen Kapitals. Diesem Problem dürften sich die kommenden ameri- kanisch-iranischen Besprechungen anläßlich des Amerika- Besuchs des Schahs in erster Linie zuwenden. 10. November. Die Redaktion.) in zwei gro- Ben Artikeln und im ersten Leitartikel mit deutschen Fragen; aber dieses einflußreiche Provinzblatt wird von der Masse nicht ge- lesen. Es ist zweifellos das Bestreben der engli- schen Regierung, eine nicht von Amerika abhängige Außenpolitik zu führen; aber das ist natürlich nur in Verbindung mit der Commonwealth möglich. Die Selbständig- keit der einzelnen Mitglieder der Völker- familie hat ohne jeden Zwang während des letzten Krieges zum Eintritt Aller auf Seiten Großbritanniens— außer Irland geführt, und man unterschätzt das Zusam- mengehörigkeitsgefühl der einstigen Kolo- nien gewaltig, wenn man von einem Zerfall des Empires oder von einer Illusion spricht. Wie vorsichtig Bevin in dieser Richtung lavieren muß, ersah man erst vor Kurzem, als er für die Wahl der Tschechoslowakei in den Rat der Vereinten Nationen“ stimmte, während Amerika für Tito eintrat. Der englische Außenminister tat die zwei- kellos im Hinblick auf die unmögliche Situa- tion, in die so ein Präzedenzfall seine Re- gierung bringen könnte. wenn sich Süd- afrika zum Beispiel im Forum von Lake Success als unabhängig vom„Mutterland“ verhalten würde. Die Zeitungen geben kei richtiges Bild von der englischen öffentlichen Meinung den aktuellen außenpolitischen Problemen gegenüber; aber wenn die Wahlen nicht vor der Tür ständen, würde man sehen, daß sich Bevins Haltung in nichts von der Opposition unterscheidet. England ist sich der Doppelrolle: Europa-Nähe und Empire- Verpflichtungen bewußt, und die Verflechtungen mit der Commonwealth sind zu fein, um von Außenstehenden ganz begriffen zu werden. Und wenn auch die Wünsche Englands in bezug auf wirtschaftliche deutsche Angele- genheiten nicht erfüllbar sind. so bleibt ihr Interesse für alle anderen deutschen Fragen Wie die Ruhr, die Saar. die Sicherung des Friedens mit einem Wort bestehen. Warnungen an Minister Kaufmann Heidelberg.(Eig.-Ber.) Die Arbeitsge- meinschaft der Badener, Kreisgruppe Hei- delberg-Mannheim- Weinheim, hat an den württembergisch-badischen Finanzminister Dr. Kauf mann einen offenen Brief ge- richtet, in dem die Arbeitsgemeinschaft gegen den Rundbrief Dr. Kaufmanns, in dem ihrer Ansicht nach die Beamten vor des alten Landes Baden gewarnt werden, einer Propaganda für die Wiederherstellung des alten Landes Baden gewarnt werden, Stellung nimmt.„Ein solches Eingreifen, heißt es in dem Brief, in diese Dinge durch Sie, Herr Minister, betrachten wir Als Einen Versuch, die badische Angestellten“ und Beamtenschaft unter Druck zu setzen, und Wir müssen uns daher gegen ein solches verfassungswidriges Vorgehen Ihrerseits mit allem Nachdruck verwahren“, In dem offenen Brief wird hervorgehoben, daß die Arbeitsgemeinschaft der Badener in Zu- kunft ein wachsames Auge darauf richten Werde, ob Angestellte und Beamte, die für die badischen Interessen eintreten, Vergel- tungsmaßnahmen seitens vorgesetzter Stel- len unterlägen. Auflösung der ostzonalen Internierungslager? Berlin.(UP) Dr. Helmuth Brandt, Staatssekretär im ostdeutschen Justizmini- sterium, gab auf der Jahrestagung der chrislich- demokratischen Union in Leipzig bekannt, die sowjetische Besatzungsmacht habe die Absicht, die Internierungslager in der sowjetischen Zone aufzulösen und poli- tische Häftlinge deutschen Stellen zu über- geben. 5 Ost-CDU fordert gesamtdeutsche Wahlen Berlin.(UP) In einer Resolution, die auf dem vierten Jahrestag der ostdeut- schen CDU in Leipzig von ungefähr 300 Delegierten gegen zwei Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen wurde, heißt es: „Die Christlich Demokratische Union ist davon überzeugt, daß die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik und ihre Politik des Friedens und der Freund- schaft mit allen Völkern, und insbesondere mit den Völkern der Sowjetunion und den Volksdemokratien, auch den Weg krei- machen werden zur Wiederherstellung der deutschen Einheit. Die Stabilisierung des Friedens in Europa schafft die Voraus- setzung, West- und Süddeutschland aus den Verstrickungen westlicher Kriegsallianzen zu lösen und ihnen den Weg zu einem friedlichen Gesamtdeutschland zu öffnen. Die Christlich Demokratische Union be- grüßt den entschiedenen Willen der Regie- rung, alles zu tun, was der Einheit Deutsch- lands und dem Frieden dienen kann und alles zu verhindern, was dieses Ziel ge- kährdet. Dabei hält die Union an ihrer alten Forderung nach Wahlen zu einer ge- samtdeutschen Nationalversammlung fest.“ Dienstpflicht in der Ostzone? Dortmund.(dpa) Die der SpD naheste- hende„Westfälische Rundschau“ in Dort- mund berichtet am Montag über einen in der Sowjetzone bestehenden Plan, von März 1950 ab die zweijährige Polizeidienstpflicht einzuführen. Der Dienstpflicht, von der auch schon andere Zeitungen berichtet haben, sollen die Jahrgänge 1910 bis 1924 unterlie- gen, soweit sie nicht in den Betrieben des Uranbergbaues und in den Sowjet- Aktien- gesellschaften arbeiten. Wie die Zeitung meldet, sollen im Früh- jahr 1950 rund 150 000 Mann eingezogen werden. Dieser Beschluß sei in der vorigen Woche auf einer Besprechung zwischen meh- reren sowjetischen Generalen, dem Polizei- chef der Sowjetzonenrepublik, Fischer, In- nenminister Dr. Steinhoff und den aus Mos- kau zurückgekehrten Generalen Lattmann und Heinemann gefaßt worden. Notiz zum Tage: Ein Ruf nach Mätßzigu ö Nach Ansicht englischer Beobacht 1 die Antwort der britischen Lan auf die Demontagedenkschrift der 1 Sosialisten eine sehr diplomatische 55 die mehr den Geist des Foreign 05 6 den sorialistischer Solidarität atme f ist doch zu augenfällig, daß a Deutschland im wesentlichen die 00 bei einer Demontageeinstellung perla den, gegen die sieh die deutschen 90 in den letzten Tagen so stark gewandt Man macht deshalb kein Hehl darum britischen Sozialisten mit dieser Antün deutschen Soslalisten den Rat 2 ur gung kaben geben wollen, was 1 nichts anderes bedeutet, als daß 1 von der Bundesregierung verfolgte 0 einschwenken sollten. 9 Besonders fiel es auf, daß die Fart so lange mit der Antwort an Dr macher gewartet hat und ausgerech dem Augenblick diese Ratschluge ene auf der Pariser Auen minister. An vereinbart worden ist, Deutschland 0 Demontage und anderen Fragen eng jeommen, wenn Deutschland deren Sicherheitsgarantien ⁊u leisten. Das 00 den der britischen Sozialisten ist aa schein nach die erste Folge der Pufrize 1 ferenz, bei der die drei Außenminige, eingekommen sind, gegenüber Deu 9% htmägliene Einmütigkeit zu zen deine deutschen Hoffnungen auf Au der westlichen Alliierten gegeneinante erwecken. 9 — „Königlicher“ Empfang füt Heimkehrer Baden-Baden.(dpa) Einen„König Empfang bereiteten Freunde und Mitbeg an mehreren Abenden der letzten) Rußlandheimkehrern, die in Baden. eintrafen. Nach dem Beispiel der Toe die den ehemaligen französischen W gouverneur General Koenig auf Fahrten durch die Stadt zu begleiten g. ten, fuhr eine Abteilung, allerdings 3 Motorradfahrer, g iat an de Henan „Nicht an die Gewehre“ Wir veröffentlichten in unserer 5 vom 10, November auf der Titelselte der Ueberschrift„An die, Gewehre“ Bericht über die Sprengung efher Vent tung der Radikal-Sozialen-Freiheltg Rs) im Rosengarten, Von dem ng „Bericht erwännten Begrügungsredhel Albert Panther erhalten wir als del tigende Darstellung folgende Zuschtitt 1. Die Aufforderung:„An die Gepef habe ich nicht an die Versammlung gerd sonmern an den neben mir am Press sitzenden Referenten des Abends, Batz. mir sagte,„wir können jetzt anfangen“ hätte auch sagen können:„Auf in den kn Torero!“ 2.„Hitlergruß!“ Mir war am Vormittz 9. November von Presseseite mitgeteilt uf wir würden abends in der Versammlung 80 rigkeiten bekommen, weil angeblich die Strassergruppe“ angehöre. Ich stellte% Unsinn richtig, und es wurde mir dringe geraten, mich deswegen sofort mit den Wwerkschaftsbund in Verbindung zu setzen! tat ich und betonte, daß die RSF mit St und Hitler nichts zu tun hätte, sondern Gegner seien. Ich wußte also, daß de sammlung gestört oder gesprengt werden d Wie kann man mir bei dieser Sachlage zun die aufgeregte und brodelnde Versam ausgerechnet mit dem„Hitlergruß“ beg zu wollen oder begrüßt zu haben? Meine bewegung hatte den für jeden erkenn Sinn und Zweck, mir Ruhe und Gehör u schaffen. Nichts anderes. f Wenn die Versammlung ungestört vel wäre, hätte ich an Hand einer vorlieg Disposition ungefähr folgendes gesag Zung der Versammlung, der Presse, del glieder des Freiwirtschaftsbundes, Was it Was will die RSF? Sie ist eine demokrasf Partei, eine Partei schaffender Menschen Mittelpartei, die eine Brücke zwischen und rechts sein will, wie es auch die DB Wir nahestehen, anstrebt. Nach diesen einleitenden Worten hilt dann Herrn Batz das Wort erteilt zu% Vortrag. der sich mit den Tagesproblemen fassen sollte. Dr. Albert Panther, Mam Ruf an die Menschlichkeit Endlich, nach fünf Jahren, ist es aut möglich, zur Wahrheit Ja zu sagen, Zur heit. die Sie, Herr Oberbürgermeister D.! merich, Kamerad Supper und Prof. I., Schmid, am Sonntag im Rosengarten 80 felt, der Oeffentlichkeit dargelegt haben.„ Eben gerade der NK WD-Mühle“ ent haben wir unseren zurückgebliebenen l raden versprochen, uns tatkräftig für Heimkehr einzusetzen, und wir erfüllen!“ Versprechen, indem wir mit Prof.. sere mahnende Stimme an das Mela erheben, daß das Gerede von der Mencu nicht zur Phrase werde. Wenn sich 15 manches des über Jahre behaltenen G an die Heimat schon hach den ersten als Illusion erweist, wenn sich weder 5 5 tische Partei, noch die Kirche oder sons 5 Institution um uns Heimkehrer kümmert“ viele Kameraden bereits wenige Tage 120 5 Ankunft arbelten müssen, um sich ue Familie ernähren zu können, wenn 1 Fürsorge der öffentlichen Stellen noch wünschen übrig läßt, wenn das zärtlich 0 90 Bild von der deutschen Frau, deren reel wir in schwerster Zeit so oft besung kläglich zusammengebrochen ist, une 0% lich, wenn die Achtung vor der 1 deutschen Jugend von Tag zu Tag sin i glauben wir dennoch an die korlechg N Kräfte in unserem Volk, die Krätte t! g Prof, Schmid in seiner Rede aufwies e gh werden wir uns verbünden und für 925 0 Uche, friedliche Zukunft und das 54 Heimkehrer kämpfen. Mit ihnen werd ein freies Deutschland in einem demo Europa erreichen, in dem auch die 40% kangenen, die in jahrelangem Kampf 150% Diktatur und die Tyrannei ihr 15 03 hochgehalten haben, den ihnen 8 N Platz einnehmen. a Kries Heinz Seiler, Mane — Eir auf d und schlie! kaum baulic da er. Städte Blinde zu 8 denfül gebau die g No Abricl gedien der er bereit! Hund die N: verkii rassig len N. als 28 Woche ausgel pildun mit d bestät dafür. Die kältig stellt und Das 99 M. derne sie de die E ihre erst d licher wird. Unive „Die Stellt kührt mehr überb Vorst mit gerec heiten Lebel eines wenn Essen W gieru sicher eine unme Bild At o und nach scher Wohr Woh! 50 bf werd keine Von Wo n der * 1949 N — 1 digi obachte, Labon der den che J ion Of itme. 90 6 darth die Can Verlag zen uf ewandh 10 daraus, 60 r Axtug Zur. Was 1 a5 zie 0 N folgten 1 tsgererſ ge enel ster. Ruß Mand n entgegg bereh 5 55 0 Lok allen Purize) Minister 9 Deu Zeigen f Aug, eneinaſth ——ů ng füt ind Mit letzten) auf gleiten g dings re serer aug Titelseite de wehre“ iner Vert Freiheit dem ig ngsrednet wir als den Zuschrift wischen! die FO. ten Hit ilt zu Leh problemen er, Mannie keit t es auch! n. Zur ister 5 0 Prof. D., en 80 tele en. 7 le“ entiöl benen Be; ktig für! erküllen 1 k. Schmie⸗ Welte Mensch g sich auch nen Gh ersten“ der eine! ler sonst! immer f. Tage nac zich und enn auch, noch e tlich belt n Treue i ungen 9 8000 Jabel 5 sinkt. 7 tschritl ite, de les. Mit ir eine l, as Reclt Werden mokretse lle Eren 5 pf gegen eus Nr. 241/ Dienstag, 15. November 1949 N MORGEN Seite 3 — Kriegsblinde werden zuerst versorgt „Voran zum blauen Zebra!“ In Oftersheim wird die größte Blindenführhundschule der Welt gebaut Ein Jahr lang war der Leiter der Schule auf der Suche nach dem geeigneten Platz und den richtigen Pachtherrren, bis er schließlich beides in Oftersheim fand. Und kaum gelangten die ersten Nachrichten von baulichen Anlagen an die Oeffentlichkeit, da erklärten sich schleunigst auch andere Städte, Karlsruhe an der Spitze, bereit, die Blindenführhundeschule aufzunehmen. Aber zu spät. Heute wird in Oftersheim die Blin- denführhundeschule für Wüttemberg-Baden gebaut, die mit achtzig Hunden eines Tages die größte der Welt sein wird. Noch ist alles ein wenig improvisiert. Die Abrichter wohnen in Zelten, in einer aus- gedienten Wellblechhütte wird gekocht, aber der erste Lehrgang mit zwanzig Tieren hat bereits begonnen. In luftigen Boxen ist ein Hund neben dem anderen untergebracht und die Namensschilder über den Eingangstüren verkünden, daß es sich durchweg um rein- rassige Schäferhunde mit langen, klangvol- jen Namen handelt, von denen keiner älter als zwei Jahre ist. Innerhalb von zwölf Wochen werden sie zum Blindenführhund ausgebildet. Und— das muß man dem Aus- pildungsleiter, der sich seit zwanzig Jahren mit der Schulung von Hunden beschäftigt, bestätigen— sie können mehr, als im all- gemeinen von Blindenführhunden verlangt wird. „Der Blinde soll durch unseren Führ- hund in der Lage sein, sich tatsächlich wie ein Sehender zu bewegen!“ Und das ist viel verlangt. Es erfordert sehr viel Ueberlegung und sehr viel Ein- kfühlungsvermögen in die Psyche des Tieres. Denn, jeder Hund ist anders und reagiert um Nuancen verschieden, die ausgenutzt und gelenkt sein wollen.„Abrichten, heißt denken“ erklärt der Leiter und ein Blick in den sieben Hektar großen Hindernisgarten, in dem jeder Hund täglich zwei Stunden „arbeitet“, gibt eine deutliche Bestätigung dafür. Dieser Hindernisgarten, der an ein sorg- fältig ausgeklügeltes Labyrinth erinnert, stellt auf verkürzten Wegen ein Straßen- und Verkehrsnetz dar, das etwa einer Stadt Das Bild einer Atomstadt von 30 000 Einwohnern entspricht. Da gibt es Plätze und Treppen, ungezählte Bord steine, kleine Brücken und große, Sackgas- sen und Kellerlöcher, Gartenzäune und Hin- dernisse aller Art. Die Abrichter sprechen leise mit den Hunden, sehr leise sogar. und nur hin und wieder zischt ein„Nein!“ in die Stille, das dem empfindlichen Organ des Hundes bes- 2 88 Erinnerung bleibt als ein Peitschen- leb. So erfährt der Hund kein unrechtes Wort, am wenigsten eine Strafe und was auf diesem Wege einer verständnisvollen und sorgfältigen Schulung erreicht werden kann, ist überraschend. „Wie macht man es begreiflich?“ ist das Motto, das bei allen Einstudierungen im Vordergrund steht, obwohl man weniger vom Wort„begreifen“ spricht, als vielmehr von einem„verknüpfen“. Da ist zum Beispiel bei verschiedenen Hindernissen eine automatische Einrichtung, die den Hund in der ersten Zeit beim Wei- tergehen aufhält, und ihn schließlich nach wiederholten Malen lehrt, zu reagieren: „Halt, hier war doch was 5 Die natürlichen Instinkte des Hundes sind auf den Geruchssinn und sein Gefühl zurückzuführen. Aber es gilt, auch seinen wenig ausgeprägten optischen Sinn anzu- sprechen und— sein Gedächtnis zu stärken. Schwierig wird es für einen Hund erst dann, einen Blinden von einem Ufer zum anderen zu führen, wenn die Brücke sich plötzlich an einem anderen Teil des Flußes befindet, als zwei Minuten vorher. Ver- schiebbare Einrichtungen sorgen dafür, daß ein solcher Vorgang möglich ist.) Und in zwölf Wochen will allerhand gelernt sein. Da sind zuerst die Bodenhindernisse, Bordsteine und Treppen, später kommen die halbhohen: Briefkästen, vorstehende Fensterläden, alles was dem Blinden scha- den kann, muß der Hund in seinem Blick- feld haben und darüber hinaus diesen Dingen ausweichen. Die schwierigste Leistung der Oftershei mer Hunde besteht darin, daß sie den Blin- den auf ein bestimmtes Wort an acht bis zwölf verschiedene Orte führen.„Voran zum Blauen Zebra!“ sagt der Abrichter und künk Minuten später sieht er sich mit Sicherheit vor die Türe jener kleinen Be- hausung geführt. Nichts steckt dahinter als ein kleiner Trick und eine unbedinge Kon- sequenz, denn ein Hund gewöhnt sich schnell daran, den Weg zum, Blauen Zebra“ zu finden, wenn regelmäßig Honigplätzchen auf ihn warten, und ihn andererseits von der„Grünen Plaume“ zu unterscheiden, wo süße Haferflocken bereitgestellt sind Diese„Errungenschaften“ müssen sich in der Praxis bewähren. Deshalb werden die Hunde ein bis zweimal wöchentlich nach Mannheim oder Heidelberg gefahren, und hier zeigt sich, was es mit der neuen Lehrmethode auf sich hat. Durch Trüm- merfelder und belebte Verkehrsstraßen muß der Hund seinen Weg vom Betrieb ins Wirtshaus und von dort zum Freund des Blinden, der vielleicht separat im vierten Stock am äußersten Ende der Stadt wohnt, unbeirrt und sicher gehen. Um den Hund auf die besondere Eigen- art seines zukünftigen Besitzers einzuspie- len, wohnt der Blinde in den letzten vier- zehn Tagen der Ausbildung bei. Zu diesem Zweck will der Leiter der Schule, der sich— selbst schwerkriegsver- Sehrt— aufs Intensivste für den beschleu- nigten Aufbau der Schule einsetzt, ein Heim errichten, das der Führhundschule angeglie- dert ist und jeweils für vierzehn Tage Blinde aufnimmt. Vorerst sollen Kriegsblinde versorgt wer- den, aber es ist auch daran gedacht, die übri- gen Blinden in den Kreis der Versorgten ein- zubeziehen. Allerdings zunächst noch ein Problem, denn für diese Blinden gibt es im Gegensatz zu den Kriegsblinden, für die die Landesversicherungsanstalt aufkommt,, im allgemeinen keinen Kostenträger; aber man glaubt in Oftersheim, aus freiwilligen Spen- denbeiträgen dieses Unternehmen finanzie- ren zu können. Die ersten Schritte sind be- reits getan und hilfsbereit zeigen sich die Oftersheimer Bauern, die seit Beginn des Aufbaues freiwillig in den Abendstunden mithelfen bei Bau und Anlage der größten Blindenführhundschule der Welt. i-tu. Badischer Freischärler- amerikanischer Freiheitskämpfer Zu Franz Sigels 125. Geburtstag am 18. November 1949 Ein Reiterstandbild in New Vork, vom amerikanischen Volk an der 106. Straße, am River Side Drive, errichtet, ehrt für alle Zeiten den badischen Revolutionär und ame- rikanischen General Franz Sigel, der als Sohn des badischen Oberamtmanns Franz Moritz Sigel am 18. November 1824, vor 125 Jahren, in Sinsheim an der Elsenz ge- boren wurde. Die stadtgeschichtliche Samm- lung der Geburtsstadt zeigt gegenwärtig in „Wir Höhlenmenschen der Atomzeit.“ Mit Angst und Schrecken hört die mo- derne Menschheit das Wort„Atomenergie“; sie denkt an Entsetzen und Zerstörung. Aber die Entdeckung dieser Naturkraft hat auch ihre positiven Seiten, wie alles Natürliche erst durch die Anwendung und den mensch- lichen Gebrauch zum Segen oder zum Fluch Wird. Robert M. Hutchins, der Kanzler der Universität Chikago, hat unter dem Titel „Die Atomenergie baut“ zu diesem Problem Stellung genommen und dabei u. a. ausge- führt:„Die Atomenergie ist nicht länger mehr ein Traum, sondern eine Tatsache. Sie überholt alle unsere gewohnheitsmäßigen Vorstellungen, sie entfernt alle Grenzen, mit denen wir früher für unsere Tätigkeit gerechnet haben, sie heilt alle unsere Krank- heiten und eröffnet Möglichkeiten für ein Leben, das fast so unkompliziert ist wie das eines Eingeborenen auf den Südseeinseln, wenn er in der Sonne faulenzt und sein Essen vom Brotbaum pflückt. Wenn es uns gelingen sollte, eine Weltre- gierung zu bilden und den Frieden zu sichern— das heißt, wenn wir überhaupt eine Zukunft haben werden— ist es nicht unmöglich, sich ein halbwegs detailliertes Bild vorzustellen, wie ein Tag in der Atomstadt aussehen wird. Im großen und ganzen genommen, wird die Atomstadt nach wissenschaftlichen und funktionalisti- schen Linien gebaut werden, um den Ein- wohnern das Höchtsmaß an Komfort und Wohlbefinden zu geben. Die Gassen werden 50 bis 100 Meter breit sein. Die Gebäude werden weit voneinander liegen. Es wird keinen anderen Rauch geben als den, der von offenen Herden und Kaminen kommt. wo nur der Gemütlichkeit wegen, nicht aber der Wärme wegen geheizt wird. Gärten und Rasenplätze werden pracht- voll sein, denn mit Hilfe der Atomenergie werden wir Düngemittel erzeugen, die weit Wirkungsvoller sind als die augenblicklichen. Wir werden Blumen bewundern, die heute noch nicht existieren, denn die Atomkraft kann die Formen der Gewächse ändern, genau so wie sie die Atomstruktur des Stoff- kes zu ändern vermag. Man wird große Parkanlagen, Spielplätze und Erholungs- plätze schaffen, denn wir werden eine bei- nahe unbegrenzte Freiheit haben. Nur wenige Menschen werden einige Stunden am Tag arbeiten und dabei nur mit leichten Auf- gaben in den zentralen Atomkraftwerken betraut sein, die alles liefern, was man an Wärme, für Licht und Kraft braucht— und dies so billig, daß es nicht einmal wert ist, den Preis zu erwähnen. Man wird selbstver- ständlich auch in Zukunft Fabriken bauen. aber da die Atomenergie viel wirksamer ist als die Energieform, die wir heutzutage anwenden, werden sie nur einige wenige Stunden in der Woche arbeiten, um mehr Waren zu produzieren, als wir gebrauchen können. Wenn man glaubt, daß dies zu phanta- sievoll sei, so denke man blos darüber nach, wie unglaublich, wie ganz unwahrscheinlich sogar eine moderne Stadt einem Grotten- menschen vorkommen müßte, der in der Höhle vor einem Feuer saß, das er ange- zündet und dabei bloß einige vage Vorstel- lungen davon hatte, daß er in seine Hände eine neue Macht, eine neue Kraft— das Feuer bekommen hatte. Heute sind wird die Höhlenmenschen des 333 Jonn Guis LETZTE Srundk EIN AB ENTEUERROMAN VON HEINRICH ROMAFPFF cepyrigbt 194) by verlag de: brsekhabses rempelhef, Berlis 51. Fortsetzung Liza sagte nichts. Er fühlte. daß ihre Hand zitterte. Wieder schwiegen sie. Diesmal, wie Tommy gelangweilt fest- stellte— er hatte nichts verstanden, und vermutete womöglich ne blöde Liebes- geschichte, die keinen Hund hinter dem kleinsten Ofen von Scotland-Vard hervor- locken könnte—, nur vier Minuten. 22 Uhr 24. i * Ungefähr um dieselbe Zeit schlossen Mary und Mike eine äußerst knappe Be- ratung äußerst entschieden ab. Was war da auch zu beraten? Es gab nur einen einzigen Weg: Ueber die Schlucht! Mittels der stehengebliebenen Brückenhälfte über die Schlucht! Die Verteilung der Streitkräfte War ebenfalls durch die Umstände vorge- schrieben: Mike mußte allein voraus, und Mary— nun, Mary würde mit der Maschine folgen. Das heißt: soweit die Brückenruine mittat! Als sie sich nach dem schnellen Ent- schluß hastig und außer Atem die Hand reichten Mike mochte sich plötzlich nicht trennen. Irgend etwas stieg brennend in ihm hoch: Ebensogut wie drüben konnte die Maschine ja drunten landen! Mitsamt diesem schönen sympathischen Kind! Mit- samt diesen unerhört blauen Augen, die jetzt hinter dem Lichtkreis des Schein- werfers vor Aufregung ebenso tief schienen wie die Dunkelheit ringsum. Sekundenlang fragte sich Mike. ob das zu verantworten War. Nur sekundenlang. Mary machte sich los. Sie wußte, Was sie Wollte. Mike erkannte es.„Na, dann Hals- und Beinbruch!“ sagte er. Angesichts der harrenden Schlucht klang es alles andere denn banal. Er wandte sich, betrat den wie zu einer Großaufnahme bestrahlten Steg, der allsogleich zu zittern und zu schwanken begann. Vorsorglicherweise hatte der Sturm, seinerzeit nur die rechte Brückenhälfte weggerissen— Mike konnte sich jetzt an den Resten des Geländers fest- halten, was unbedingt nötig war. Das Schwanken verstärkte sich erstaunlich schmell. Auch rhythmische Geräusche kamen hinzu. Das knackte, dehnte, sperrte sich in dem alten Holzwerk— ein bedrohliches Sanftes Dröhnen, das sehr tief aus dem Abgrund heraufwehte. vermochte nicht alles zu übertönen. Auch das Herzklopfen blieb vernehmbar, das den in tausend Reportagefeuern Ausgeglühten durchbebte, Marys wegen! Schritt fügte sich an Schritt. Plötzlich war Mike drüben. Er blickte sich scheu um, nachträglich von Schwindel erfaßt. Mary zauderte nicht. Ob sie wirklich keine Angst hatte? Schon glitt der dampfende Lichtkegel von dem tückisch schwankenden Holz herunter, wandte sich. flitzte davon, einer Ausstellung Erinnerungen an Franz Sigel und an die Volkserhebung 1848/49. Der Vater war ein Revolutionär wie der Sohn. Wegen Beteiligung an der Erhebung von 1849 mußte er in der Schweiz Zuflucht suchen. In Abwesenheit wurde er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sieben Jahre lebte er in bescheidenen Verhältnissen in Nordamerika. 1857 begnadigt, kehrte er in die Heimat zurück. Seinen Lebensabend ver- brachte Franz Moritz Sigel bei seinem Schwiegersohn Brettle, dem Verwalter der Illenau. Der junge Franz Sigel besuchte das Gym- nasium zu Bruchsal; siebzehnjährig trat er in die Karlsruher Kadettenschule ein. Mit 19 Jahren wurde er zu einem Artillerieregi- ment nach Mannheim versetzt. Das Garni- sonsleben gefiel ihm keineswegs: er wandte sich dem Studium der Rechts wissenschaften zu. Der freiheitsliebende Student lernte den aus Echtersheim stammenden Freischaren- führer Hecker kennen. Als die Revolu- tion von 1848 aufflammte, stellte sich Sigel Leicht im Gewicht— groß in der Leistung „Motra- Wiesel“ heißt dieses neue deutsche Kleinkraftrad der Firma Motra in Nagold/ Württemberg. Es kostet DM 732,—, wiegt nur 40 feg, verbraucht auf 100 em 1,5 Liter Benzin und erreicht eine Geschwindigkeit von 75 lem in der Stunde. dpa-Bild die Promenade abwärts— als ob Mary auf- geben wollte. Sie wollte aber bloß einen Anlauf neh- men.„Verdammt tapferes Mädel!“ flüsterte der Reporter unbewußt vor sich hin. Er fröstelte. Unzweifelhaft waren diese Se- kunden die schwersten der ganzen Aktion. Nicht nur das Leben dieses verdammt tapferen Mädels hing davon ab, sondern auch das Leben John Gills. Der über fin- stere Baumkronen dahinstreichende Licht- kinger verriet ihm, daß Mary wendete. Er vermochte kaum zu atmen. Drüben kam donnernd der Scheinwerfer herangeschos- sen. Geisterhaft fahl tauchte das Brücken- brett vor ihm auf. unendlich lang, un- endlich schmal, ein Streichholz. beiderseitig vom schwarzen Samt der Schlucht einge- faßt— Mike hätte beschworen, das un- heimliche Knacken gehört zu haben, als die Maschine aufsetzte. Dabei ging alles im Motorlärm unter. Ach. kaum zu sehen war etwas— wie Mary mit mindestens sechszig Sachen die Schlucht überflog! Anders konnte es auch gar nicht gelingen: im Moment, wo der Vorderreifen Mikes Ufer erfaßte, sackte hinter dem Hinterreifen die Brückenruine zusammen, stürzte jäh. ge- räuschlos in den Abgrund. „Natürlich!— ergänzte Mary Mikes stimmungsvolle Schilderung später— ohne mich!“ 5 5 E Liza löste ihre Hand sanft aus der John Gills. Sie war müde, so seltsam glücklich müde, wie ein glückliches Kind sein mußte am Weihnachtsabend. Und doch sprach sie melancholisch ge- wandt:„Sie übersehen, daß ich eigentlich schon jenseits von Gut und Böse stehe. Das alles ist wie ein Traum für mich. Ich fürchte beinahe die Minute des Erwachens. Darum möchte ich eigentlich gehen.— Wa- an die Spitze eines Freiwilligenkorps. Ein Jahr später übernahm der Fünfundzwanzig- jährige die Führung der gesamten revolutio- nären Truppen. Er wurde General und Kriegsminister der provisorischen badischen Regierung. Den Kampf gegen die herbeige- eilten preußischen Truppen, die von Revolu- tionären zahlenmäßig weit überlegen waren, focht er bis zum bitteren Ende. Schwer litt er unter dem Zusammenbruch. Mit 80 000 Badenern mußte er die Heimat verlassen. Das freie Amerika war seine Zuflucht. In New Vork wurde Sigel zunächst Leh- rer, später Adqutant eines Milizregiments, Instrukteur der Offlziere, und schließlich Professor für Mathematik und Geschichte in St. Louis.. Als im Jahre 1861— Sigel war nun 37 Jahre alt— der Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten ausbrach, stand Sigel abeg- mals auf Seiten der Freiheitskämpfer unter den Waffen. Er stellte ein Fréiwilligenregi- ment zusammen, das zumeist aus Deutsch- Amerikanern bestand. Er wurde Brigade- general, dann Generalmajor. Immer War seine Haltung von untadeliger soldatischer Größe,. Dem volkstümlichen Manne strömten Tausende von Freiwilligen zu. Bei der in Arcansas gelegenen Missionsstation ent- brannte eine der härtesten Schlachten dieses Krieges. Die Kämpfe dauerten zwei Tage. Sigels Artillerie brachte die Entscheidung. Seine Reiter trieben den Feind in die Flucht, nachdem die durch die Artillerie geschwächt waren. Heer und Volk erkannten die Lei- stungen des tapferen Heerführers an. Nach Beendigung des Krieges bekleidete Sigel eine Reihe öffentlicher Aemter. Man kannte die Lauterkeit seines Wesens. Mate- rielle Güter hat dieser Idealist und Freiheits- kämpfer nicht gesammelt. In dürftigen Ver- hältnissen starb er am 21. August 1902. In seinem Geist wurden zahlreiche Orden und Logen gegründet, deren Sinn, vie der„Franz Sigel-Bote“, das offizielle Organ des Franz Sigel-Ordens in New Lork berichtet, die Pflege und Hochachtung deutschen Wesens, deutscher Sitten und Loyalität zum Sternen- barmer, Hilfe der Mitglieder in Not, Krank- heit und bei Todesfällen war. Glanzvoll wurde sein hundertster Geburtstag im Jahre 1924 begangen. Auch in St. Louis wurde ein Reiterstandbild Franz Sigels errichtet, in New Lork gibt es den„Franz-Sigel-Park“. Die badische Heimat und das amerikani- sche Volk gedenken an seinem 125. Geburts- tag dieses aufrechten Freiheitshelden. E. B. rum kann ich mich eigentlich noch nicht trennen?“ fragte sie mehr sich selbst. Kleine Pause für die Saxonboys. „Nein“, träumte Liza weiter vor sich hin,„es ist anders. Ich fürchte die Minute des Erwachens nicht. Es gibt keine. Das alles wird in mir beschlossen sein, tief, was auch kommt, niemand kann es mir nehmen. Dieser sanfte Windhauch oben auf der Brückenhöhe!l Dieser wunderbare Dave! Die blaue Schlucht! Und— das Bild eines Menschen, wie ich ihn bisher nicht kannte — bitte, verstehen Sie mich nicht falsch Ihr Bild, John Gill Hier zuckte sie wie unter einem Kälte- anhauch zusammen. Es war ihr jäh einge- fallen, warum sie sich nicht trennen konnte. Sie sprach ja zu John Gilll Sie seufzte tief auf: sie mußte ja der bitteren Pflicht ge- horchen! Niemand kann mitten im Sprung aufhören, die Richtung ändern und zurück- springen. Beide hörten, daß etwas anderes in ihrer Stimme War, als sie gleich darauf fortfuhr: „Und die Großmutterhalle hier, und die ferne Musik! Die Prärielieder. Ja Sie holte Atem und blickte in eine andere Richtung, tief beschämt über die Schnellig- keit, mit der ihr Plan klein und berechnena die innerliche Ergriffenheit durchbrach; sie scheute sich vor John Gills Augen.„Es fehlte nur noch, daß sie ein Lied spielten aus meiner Jugend. Ein altes Missourilied. Die werden es wohl gar nicht kennen.“ „Was war das für ein Lied?“ fragte John bereitwillig. Das Lied hatte existiert. Der einzige Mensch, der sie nahezu liebte, hatte es oft gesungen, Hezekiah, eine schwarze Kinder- frau. Jahrelang hatte Liza nicht an sie und nicht an das Lied gedacht. Am Rande der Zeit Tod auf dem Fußballplatz Bei einem Fußballspiel auf dem Sport- platz Waldbach bei Oehringen erlag ein Zuschauer plötzlich einem Herzschlag. Wenige Minuten vorher hatte er noch leb- haft an den Anfeuerungsrufen der Zuschauer teilgenommen. Nach Ansicht der Rerzte 18t sein Tod auf zu große Aufregung während des Spieles zurückzuführen. Mit Musik und Hurra 25 000 Liter Rum aus Jamaica und 9000 Liter Arak aus Batavia trafen mit dem hol- ländischen Motorschiff„Arak“ im Flensbur- ger Hafen ein. Es war die erste Rum- und Arak-Einfuhr für Deutschland seit 15 Jah- ren. Das Schiff hatte bei seiner Ankunft über die Toppen geflaggt. Die Flensburger begrüßten es mit Musik, Fahnen und Hurra- Rufen. Der holländische Reeder, der die „Arak“ auf ihrer Fahrt begleitete, erklärte bei seiner Ankunft, er komme sich vor wie St. Nikolaus, der Geschenke bringe. In Flensburg sind zahlreiche Rum- und Arak verarbeitende Betriebe ansässig. Die Flens- burger Destillateure hoffen, daß auch in Zu- kunft wieder größere Sendungen von Ja- maikarum und Arak eintreffen werden. „Der Schreck von Perlsreuth“ Anton König trug seinen Beinamen„der Schreck von Perlsreuth“ zu Recht. Er hatte seine Kuh ins Maul gebissen, so daß sie mo- natelang kaum fressen konnte, er hatte Kin- dern die Zähne eingeschlagen und seiner Tochter die Augen ausstechen wollen, Sein Strafregister enthielt 35 Strafen. Jetzt ist er tot. Seinem Schwiegersohn war die Sache zu bunt geworden. Er hatte„den Schreck von Perlsreuth“ im Zorn so gezüchtigt, daß dieser am nächsten Tag an den Folgen starb. Das Schwurgericht Landshut berück- sichtigt alle Umstände und verurteilte ihn nur zu einem Monat Gefängnis. Jugend ehrt das Alter Unter dem Leitwort„Jugend ehrt das Alter“ haben die Duisburger Lehrlingsgrup- pen des Schneiderhandwerks ein Kleines Hilfsprogramm beschlossen. Sie wollen am heiligen Abend etwa 1700 alte Leute über 70 Jahre bescheren. Das zehnte Volksschuliahr Schleswig-Holstein will zu Ostern 1950 ein freiwilliges zehntes Schuljahr für Be- schäftigungslose entlassene Schüler einrich⸗ ten, da zu diesem Zeitpunkt mit etwa 30 000 Jugendlichen ohne Lehrstelle gerechnet wird. Kultusminister Wilhelm Siegel erklärte, daß der verlängerte Schulbesuch das Wissen der freiwilligen Schüler festigen helfen soll. Baggerführer will Millionen erben Der seit zwei Jahren in Heidenheim wohnende Baggerführer Alois Grimm ent- deckte unter den Photos einer Reportage: „Anderthalb Milliarden suchen ihren Erben“, zu seinem großen Erstaunen sein eigenes Bild. Dem Text entnahm er, daß sein im Jahre 1892 in Melbourne verstorbener Groß- vater Franz Köhler ein Vermögen im Werte von 1,6 Milliarden DM hinterlassen hat, das nun auf die nächsten Verwandten aufgeteilt werden soll. Der“ Baggerführer war als Wai- senkind adoptiert worden und trägt daher einen anderen Namen als sein Großvater. Grimm setzte sich mit seinem Bruder in der Oberpfalz in Verbindung und erfuhr, daß dieser bereits amtliche Bestätigung für die Erbschaft in Händen hat. Grimm will, falls die auf ihn fallenden Millionen in Deutsch- land ausbezahlt werden, 10 000 DM zum Bau des geplanten Heidenheimer Freibades stif- ten. Ueberstunden Eine Dortmunder Rentenabteilung der Landesversicherungsanstalt Westfalen Will mit Ueberstunden arbeiten, um den Witwen und unmündigen Kindern die beantragten Renten noch vor dem Weihnachtsfest aus- zahlen zu können. Ritt nach Rom Die Turnierreiterin Gräfin Ellen von Hohenau beabsichtigt, aus Anlaß des heili- gen Jahres von Scharnitz in Oberbayern über Innsbruck und den Brenner nach Rom zu reiten. Sie will die Strecke auf ihrer Araberstute„Bella Gisela“ in 30 Tagen zu- rücklegen. „Unten am Fluß“, antwortete sie ganz leise.„Meinen Sie, die spielen es?“ John stand auf. Er hatte zuerst Tommy rufen wollen, aber Tommy war nicht zu sehen, weil er unter das Pult geduckt auf dem Boden saß. Es war auch besser, sowas selbst zu erledigen, und: es war auch gut, nach dem tiefen Erleben einmal aufzuste- hen, sich zu rühren. Einen Augenblick“, sagte John herzlich, bevor er durch die Halle zur Bartür und hinausging. Liza saß in einer seltsam widerspruchs- voll von Glück und Bitternis durchsponnenen Verzauberung. Daß er ‚einen Augenblick“ gesagt hatte und gleich wiederkommen würde— war es nicht das Schönste, was sie je erlebt hatte? Doch ihr Alleinsein mahnte sie Sie erinnerte sich an das,. was neben allem anderen auch Pflicht war. Pflicht in erster Linie. Sie schrak auf, spähte kurz durch die Halle Tommy, den Kriminalisten, sah auch sie nicht. Sie erhob sich schnell, glitt zu Johns Man- tel hinüber, der am Büffelhorn hing, im Schein des Feuers glitzerte ihr Kleid gefähr- lich wie Schlangenhaut. Sie fühlte an den Taschen— fand— zog etwas heraus— Tommys lohgelber Schopf schob sich über den Pultrand. mit hervorquellenden Augen sah er etwas Helblaues, ein kleines hellblaues Paketchen———! Die Haare sträubten sich ihm. Das wollte Liza Gam- bleen, eine Millionärin, sein und beklaute einen Mann, den sie kannte, der so nett zu ihr zu sein schien?— Tommy hielt das Taschentuch vor den Mund. um sich nicht . sein empörtes heftiges Atmen zu ver- raten. . e ebe 8 Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 15. November 1949/ Nr. 22 2 „Akademischer Winter“ Stadtverwaltung Mannheim veran- t in den Monaten November 1949 bis 1950 in der Aula der Wirtschaftshoch- Mannheim eine Vortragsreihe unter Titel„Akademischer Winter“, Die Vortragsreihe beginnt am 18. No- vember, 19.30 Uhr, mit dem Vortrag„Der ische Nihilismus und wir“, von Prof. Josef Brecht, von der Universität berg. In den folgenden Monaten sind Vorträge angekündigt über die The- men: Die Geburt der modernen Diplomatie Schule dem — Robert Bunsen— Rechtsstaat und Ju- sti:— Gesunde Lebensführung. Prok. Carlo Schmid schließt im April die Vor- tragsreihe mit dem Thema„Die Forderung des modernen Staatsbewußßtseins im Ueber- gang vom Spätmittelalter zur Renaissance“. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist krei. Zweifaches Jubiläum in der Lutherkirche Seit 65 Jahren dient der Kirchenchor der Mannheimer Lutherkirche der musikali- schen Ausgestaltung des Gottesdienstes, und es sind nun 35 Jahre, daß Kirchenmusik- direktor Fritz Leonhardt die Leitung des beachtlichen Chores innehat. Die Jubiläumsfeier stand mit ihrem er sten Teil im Zeichen der Vorläufer und Zeitgenossen von J. S. Bach, im zweiten Teil kast ausschließlich im Zeichen des gro- gen Thomaskantors. Der in Anbetracht sei- ner Verdienste um die Pflege der Kirchen- musik mit dem Titel Kirchenmusikdirektor ausgezeichnete Dirigent, hat den Chor zu ei- nem sehr leistungsfähigen Klangkörper her- angebildet. In Kantaten-Chorsätzen, meist mit Begleitung einer Streſchergruppe, be- wies er sein hervorragendes Können. Mit bemerkenswerter musikalischer Sicherheit sangen Debora Kramer und Käthe Leon- hardt(beide Sopran) die führenden Stim- men in einer Kantate von Bernhardt(1627 bis 1692). Eine willkommene klangliche Ab- Wechslung boten die instrumentalen Ein- lagen der beiden tüchtigen Flötisten Wil- kried Neuer und Werner Roose, zu denen sich Brigitte Kosack(Cello) gesellte. Stadtpfarrer Simon trug eindrucksvolle Worte der Bibel vor. Besonderes Geschick entfaltete der Kantor Ludwig Mayer an der leider nur einmanualigen Orgel, der außer der Orgelbegleitung zu sämtlichen Musik- stlicken sich mit einem Präludium von G. Böhm und einem besonders geschickt regi- strierten Orgelchoral von J. S. Bach auch als Solist betätigte. ch. Der„Feuerio“ meint: „etzt hawe ma unser Fett“ Die Mitwirkenden: Der Elferrat, angetan in Metzgersgewändern, mit Fritz Wölmer als Kopf und Georg Schäfer als„Köpfchen“. 24 von den ehemals 111 Prinzengardisten in des„Königs buntem Rock“(wie man frü- her sagte), ein stattliches Aufgebot von Büt- tenrednern und viel närrisches Volk, das die Turnhalle des 46er knüppeldick füllte, die fleißige Kapelle des Turnvereins, das Vokal-Quartett der„Liederhalle“ und viel gute, beste Laune. Es war(fast) wie einst, als noch Bier und Geld in Strömen floss Der Elferrat tkront über dem Motto, und Ru di Erlebnissen als Was das Beste war: Schwer zu sagen. Aber wenn man sagt, der ganze Abend war das Beste, stimmts Das Aergerlichste: Die Blitzlichter des närrischen Hofphotographen gingen meist dann los, wenn er gar nicht photographieren Wollte Was es mit der Eule auf sich hat: Sie ist Sinnbild der Weisheit. Deswegen schmückte sie beide Bütten. Und Narren sind nämlich im Grunde Weise. Im Scherz kann man die ernsthaftesten Dinge sagen. Weil's nicht jeder merkt. Und weil's keiner übel nimmt. Und deswegen: Henn hatte es mit Goethe und seinem Götz. In netten Versen mit hin- tergründigem Witz Vun drüwe rüwer: S'Pefferminzb'. Er stand in der Bütt', aber seine Pointen sahen. Köstliche Anekdötchen und Histör- Amerikanisches Geschenk un die Schloßbücherei Die amerikanische Besatzungsarmee hat der Städtischen Schloßbücherei ein wert- volles Büchergeschenk gemacht. Das Ge- schenk besteht aus rund 100 Bänden medi- Zinischer Literatur in englischer Sprache, die einen Querschnitt durch den Stand der Argtlichen Wissenschaft in den Vereinig- ten Staaten während der Kriegsjahre geben. Diese Werke stellen für die in ihren Anschaffungs möglichkeiten so behinderte Bibliothek einen schätzungswerten Zuwachs dar, der vornehmlich den medizinisch Interessierten unter ihren Benützern sehr Willkommen sein dürfte. Die Bücher be- rühren ziemlich alle medizinischen Gebiete wie Anatomie, Physiologie, Pathologie, Chirurgie, Innere Medizin, Psychiatrie, Neurologie, Dermatologie und Tropenmedi- zin, aber auch Nebenbereiche wie Rönt⸗ genologie, Orthopädie, Chemotherapie, Bakteriologie, Parasitologie, Hygiene und Pharmakopie. Nach Einordnung in die Bestände werden diese Werke bereits Anfang Dezember verliehen werden können. Die Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte hält vom 15. November ab jeden Dienstag und Freitag, von 17 bis 19 Uhr, im Hause des„Mannheimer Morgen“, R l, (Eingang) 12/13, Erdgeschoß, Sozial- redaktion, Sprechstunden ab. Kirchenbasare zu Martini Ganz entzückend haben es die Protestan- ten vom Christuskirchen-Sprengel bei ihrem Aufbau-Basar gemacht. Dr. Bergdolt, Pfar- rer Mayer und Dr. Weber zeichneten hier Verantwortlich, die„Baumeisterin“ aber war Brigitte Mayer, deren Pläne von Kirschen- lohr bzw. Fischer Gestalt und Farbe erhiel- ten. Ob das einladende Knusperhäuschen, Spielwaren von Hexelmann und Drechsel- mann, Frau Holle oder Schneewittchen- Stand, um nur einige zu nennen, sie boten alles, was ein Kinder- oder Hausfrauenherz begeistern kann. Hinzu kamen die lieben Martineweibchen, der„Festtagskuchen“, eine fabelhafte Tombola, die von großer Gebe freudigkeit zeugte sowie die Kinderspiele. Heinrich Hölzlin und Hilde Stolz verschö- nerten den Tag, und da für Essen und Trin- ken bestens vorgesorgt war, ist der Mas- senbesuch bei liebevoller Bedienung nur verständlich. Der klingende Erfolg wird manchen Schaden an den Gebäulichkeiten beheben helfen. Draußen in heudenheim haben die Katho- liken ihre großen Tage bis Montag ein- schließlich gehabt. Die Stiftungsräte Rüscher, Wohin gehen wir? Dienstag, 15. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Fanny“; Wirtschaftshochschule: 19.30 Uhr: Vortrag Prof. Brecht:„Der europa- sche Nihilismus und wir“(Erster Vortrag der Reihe„Akademischer Winter“). Mittwoch, 18. November: 19.00 Uhr:„Tannhäuser“. Nationaltheater. Wie wird das Wetter? Vorhersage, gültig bis Mittwoch frün: Tagsüber Wolkig bis aufheiternd. nachts vielfach Klar, Höchsttemperaturen 3—7 Grad. Nachts allgemein leichter Frost, örtlich bis zu minus 3 Grad. Schwache Winde aus nördlichen Richtungen. Pegelstand am 14. November: Maxau 330(+ 21), Mannheim 145(. 20), Worms 73( 19), Cab 64 (). Sauer, Mappes waren hier die Inspiratoren im Gemeindehaus einz Maze. Abgesehen von der reichhaltigen Tombola und unge- zählten anderen netten praktischen Dingen War in, anderen Dingen jedem Geschmack Rechnung getragen. Da gab es Preiskegeln, Wurtbude, ein prima Viertele ünd dito Kaf- lee nebst vielen anderen Genüssen, und das Kasperle war sehr stark gefragt von der Jugend. Wer hat wohl die Erbsenzahl rich- tig erraten und damit das schöne Rad ge- wonnen? Ansonsten waren Kirchenchor, Volks- tanzgruppe, Streichorchester und Kinder- gruppen fleißig am Werk, und so dürfte der Erlös für die Beseitigung der Kriegsschäden am Vereinshaus und zum Aufbau zerstörter Kirchen in der ganzen Erzdiöse bei dem guten Besuch befriedigend sein. Richtfest für den ersten Abschnitt Das Badische Bezirksbauamt Mannheim hatte am Freitagabend zu einer Feier in die Gastwirtschaft„Zum Zwischenakt“ einge- laden. Anlaß dazu war das Richtfest, mit dem die Rohbaufertigstellung des ersten Bauabschnittes(16 Wohnungen) des vom Land Württemberg Baden. Landesbezirk Baden(Landesbezirksdirektor der Finanzen — Hochbaureferat) finanzierten Wohnbau- Projektes Wallstadt-, Rheinhäuser- und Stolzestraße(insgesamt 72 Wohnungen) festlich begangen wurde. Baurat Winkler hieß die Richtfestver- sammlung willkommen und drückte seine Freude darüber aus, daß auch das Mann- heimer Bezirksbauamt mit diesem Projekt seinen Anteil am Wohnungsbau habe leisten können. Er begrüßte insbesondere die am Bau beteiligten Unternehmer(Adolf Toma- setti Söhne G.m.b. H., Neckargerach, Ehr- hardt& Fellmann, Birkenau- Weinheim, Beton-Fischer, Feudenheim, und andere), den Diplom- Architekten Schwarz. Architekt Jäckel sowie alle Bauhandwerker und die Angestellten seines Amtes. i Insgesamt mußten 5000 Kubikmeter Schutt entfernt werden. Der Bautermin wurde um zehn Tage unterschritten. Ein Bauführer, der im Namen der Bauarbeiter sprach, unterstrich die gute Zusammen- arbeit zwischen Bauleitung und-ausfüh- rung und erklärte mit Stolz, daß auch der Bauarbeiter und Arbeiter überhaupt heute wieder eine geschätzte und geachtete Rolle innerhalb der Volkswirtschaft und auch als Mensch spiele. Die Planfertigung und Bauleitung lag in den Händen des Badischen Bezirksbau- amtes Mannheim. Die voraussichtlichen Baukosten für die jeweils acht Drei- und Zwei- Zimmer-Wohnungen belaufen sich auf 190 00 DM, während die wahrscheinlichen Posten je Kubikmeter umbauten Raumes 40 DM betragen und die Miete mit 1, 10 DM pro Quadratmeter veranschlagt wird. Die Wohnungen werden im Mai bezugsfertig sein.-der Eheschließungen zu Weihnachten Unter den gegenwärtigen Verhältnissen begegnet die Beschaffung mancher Heirats- papiere Schwierigkeiten oder zieht sich lange hinaus. Verlobte, die zu Weihnachten heiraten wollen, sprechen deshalb zweck- mäß gerweise schon jetzt beim Standesamt vor, damit sie über die erforderlichen Heiratsunterlagen beraten werden und ihr Eheaufgebot noch rechtzeitig bestellen können. Das Ehe-Aufgebot hat sechs Monate Gül- tigkeit. Sprechstunden montags bis frei- tags von 8 bis 12 Uhr, außerdem Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 16 Uhr. chen traktierten das Zwerchfell. Weil sie 80 geistreich einfältig waren Vier seriöse Männer: Gewichtig, in schwarzen Hosen, weißem Hemd. Womit andere gurgeln, singen sie. Aber prächtig. Wer kann es sein— das Vokalquartett Keine Imitation: Der(echte) Pauken- heiner. Er hat eine traurige Kindheit hinter sich. Deshalb lacht alles, als er seine„Lito- graphie“ zum besten gab. Aber er ist ein Moderner.“ Sein Hut mit eingebauter Sende- anlage bewies es Burou erzählt in der Bütt' von seinen Bundestagsabgeordneter in Bonn. Stimmung bei„Fröhlich Fröhlich Pfalz: Laßt uns dem Humor ein Haus bauen Kopfüber stürzte sich erst am Samstag- abend im Eichbaum-Stammhaus die Karne- Valgesellschaft„Fröhlich Pfalz“ in die karnevalistischen Gewässer, in deren toll heiteren Wirbeln nur der nicht untergeht, der über das verfügt, was Wilhelm Busch mit dem„Trotzdem-Lachen“ meinte. Die kröhlichen Pfälzer schienen diesen Stoff diesmal monopolisiert zu haben. Da blieb kein Auge trocken, als der Elferat unter einem Pseudo- Richtbaum hinter der als Mauerwerk verkleideten Empore dern Au- mor ein Haus baute. Ein Haus? Es wurde eine Festung! Die Mitwirkenden— alles Leute vom Fach— setzten unermüdlich Stein auf Stein und auch das Publikum hilfsarbeitete tapfer mit. Die Stimmung— nun, es soll einige Karne- valtrotter gegeben haben, die sogar diesen Abend überlebten, ohne Schaden an ihrer Seele zu nehmen. Doch Spaß beiseite: man nahm es ver- dammt ernst mit dem Humor. Man— das waren vor allem die Büttenredner und Vortragskünstler beiderlei Geschlechts, die den Narrenkarren zu einem sicheren Sieg steuerten. Ihr Kraftstoff: Satire, Parodie, Persiflage, Gesang, Musik und Witze. Viele Witze. Aktuelle Witze. Ihre Namen: Ellen Rummel, Hannelore Mayer, Fritz Körner, Toni Haag, Fritz Platz, Peter Kohl, Helmut Esser, Wilhelm Bauer und Waltraud Bies. Vor allem Waltraud Bies. Die 19jährige ständige Unterhalterin der„Liederpalme“ war der Star des Abends. Sie spielte und sang sich mit Bravour und gewinnendem Lächeln in die Herzen der Anwesenden— auch der Frauen. Und das will viel heißen. Musikalisch eingerahmt wurden die Narreteien von der dezent aufspielenden Meierschen Kapelle. Summa summarum: die Männer und Frauen um Karl Blepp haben sich wieder einmal von ihrer besten Seite gezeigt. Die „Fröhlich Pfalz“ hatte einen fliegenden Die Karnevalsvereine eröffneten die närrische Saison Die Kinderstimme: R. Arnold hat sie, und dazu ein Talent für komischen Humor. Die„Familie Hartfett“ hatte ihre Last mit dem unartigen neugierigen„Kind“ Ein Rededuell: Zwischen Maurer und Ehrhardt. Mit einer„haarigen“ Pointe und schauspielerischer Begabung. Fach: Komi- Rer. Auf hohem Absatz: Gustl Reuther, der kleine Tenor mit der großen Stimme und dem ebenso guten Frack. Seine Liebe zum Chianti-Wein brachte die Hände in Bewe- . Der älteste in der Bütt: W. Reichert. Er nannte sich Theodor und in einem Atemzug mit dem Bundespräsidenten. Es bewies sich: Alter schützt nicht vor Humor Uralte Bekannte: Die Knorzebachin und Suppengriener. Reminiszenzen aus der „Filzbach“, die freudig akzeptiert wurden. „Auch- Musik“: Mit Pauke und Trom- pete erzählte und„sang“ das drastische „Feuerio-Quartett“ gar ergötzliche Vier- zeiler. Das Gebums ging fast im begeister- ten Beifall unter Ein glänzender Start: Rudi Burow als Bundestagsabgeordneter. Zum ersten Male in der Bütt, aber oho. Mit Esprit rieselten die Pointen nur so in den Saal Das Ende: Es wäre nicht abzusehen ge- wesen, hätte die Polizeistunde sich nicht „ Wie eine Schlinge um den Hals des Fröh- lichen gelegt. Aber die Rache kommt sicher noch. Schließlich fängt der Fasching ja erst 1 Gnikomson. Plalz“ und„Grokagel Start in die Karnevalsaison 1949/50. Ehren- elferrat Pfisterer lächelte vergnügt vor sich hin. i 1. Grokageli: Gertrud I. von Feudonesien demokratisch gewählt Die Große Karnevalgesellschaft Linden- hof e. v. hatte sich für ihre karneva- listische Sitzung am Freitagabend die „Femina“ ausgesucht. Das grokagelianische Losungswort des Abends:„Mehr Fett, mehr Humor— jetzt werds wieda klor“. Und ob- wohl das Lindenhöfer Narrenschiff, das sich als Eisbrecher gegenüber dem Publikum manchmal etwas schwer tat, anfänglich nur mit halber Kraft vorausfuhr— seinen Probelauf bestand es. Die ganze„Mannschaft“ hatte mit viel gutem Willen und großem Eifer zum Se- lingen beigetragen, an der Spitze das ur- Wwüchsige Unikum Toni Haag, der besonders als Hitler II. die Lacher auf seiner Seite hatte. Sehr ansprechend auch Richard Arnold, der das„Fritzle“ von Radi Stutt- gart, Benjamino Gigli, Jan Kipura und an- dere prominente Künstler kopierte. Emmilie Liebenwein wußte mit ihren Liedern und Jodlern zur Gitarre zu gefallen, während Richard Hirsch vor allem als Lingen-, Rüh- mann, und Moser-Imitator herzlich applau- diert wurde. Als Zeremonienmeister fun- gierte Wilhelm Bauer mit bewunderungs- würdiger Ausdauer, und Büttenredner Helmut Esser stand ihm hierin keineswegs nach. Höhepunkt der feucht-fröhlichen Ange- legenheit war die Wahl der Karneval prinzessin 1950, Gertrud I. von Feudonesien, die— rotblond und solide— ein recht ver- rücktes Regime unter ihrem Zepter ver- sprach. Das Jul-Danczak-Band sorgte ge- schickt für die musikalische Untermalung und spielte anschließend zum Tanz auf. rob Lili Marleen„persönlich.“ Zahlreich war das Aufgebot belm sechsten Abend froher Unterhaltung im Alster zunächtlicher Stunde bei asver- kauftem Haus.(Armes Nationaltheater übrigens!) Aber die Masse macht's nicht. Auch nicht allein die Schnelligkeit, mit der F. La Fontaine seine Pointen als Con- fereneier„verschluckte“. Uebrigens irrt er sich, wenn er slaubt, weil ein Sänger ot das gleiche singt, dürfe ein Ansager auch alte Witze bringen. Das sind zwei Paar Stiefel. Und daß„Fritzle“ von Radio Stuttgart haargenau die gleichen, wenn aueh guten Kindermund- Witze von sich gibt, wie au einem anderen Abend zuvor schon einmal trübte auch die Freude. Dann zeigte sich Camilla Horn von ihrer„besten Seite“. Wenn es gestattet ist; Ihre beste Seite gab es einmal. Daran ändert auch viel Schminke und zugestan- denerweise sehr viel Charme nichts. Pg kam auch bei einem träg dahinflieſenden Frage- und Antwortspiel nicht der rechte Kontakt zustande. Doch das Barometer stieg, als Lale Andersen vor die Rampe trat und(durchs Mikrophon) bekannte Lieder sang. Vom „Regenpfeifer“ und dem„Jungen an der Reeling“ und(wie konnte es anders sein) ihre„Lill Marleen“, Doch die Frage, wer Wen berühmt gemacht hat— das Lied die Sängerin oder die Sängerin das Lied bleibt nach wie vor ein Diskussionsthema. Das Bonbon des Abends servierte ent- schieden Helmut Zacharias mit seinen auf nonchalante Weise wildgewordenen vier Boys, die sichtlich besser wurden, je mehr das Musikprogramm dem Jazz zusteuerte. Mit lässiger(mitunter vielleicht zu lässiger) Frechheit hauten sie einen„hot“ hin unter ihrem einfallsreichen Helmut, der seine Violine brillant beherrschte, daß es dag Publikum zu Beifallsstürmen hinrigß. Ig kam denn auch zu den unausbleiblichen Zugaben. gniko Kurze„MM“- Meldungen Aus Vogelzug wurde Vogelsang. In unserer Samstag- Ausgabe veröffentlichten wir einen Artikel, der sich mit dem immer noch rätselhaften Vogelzug im Herbst und Frühjahr befaßte. Durch einen Uebertra-⸗ gungsfehler wurde aus der richtigen Ueber- schrift„Vogelzug— Zugvögel“ die Ueber- schrift„Vogelsang— Zugvögel“, Obwohl der Sinn der Abhandlung dadurch nicht entstellt oder gestört wurde, bitten wir, das Versehen zu entschuldigen. Kein Sport am Totensonntag. Am Toten sonntag(20. November) dürfen sportliche Veranstaltungen gemäß 8 12 Abs. 3 Nr. 2 des Gesetzes Nr. 161 über die Sonn-, Fest- und Feiertage vom 29. Oktober 1947 nicht stattkinden. Mit einer Genehmigung von Ausnahmeanträgen kann nicht gerechnet werden(8 17 des genannten Gesetzes. Listen fehlen noch. Die auf Grund der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober auszufüllenden Haushaltslisten wurden noch nicht restlos abgeliefert. Für Arbeitnehmer hat dies zur Folge, daß ihre Lohnsteuerkar- ten für 1950 nicht rechtzeitig zugestellt wer- den können. Die Säumigen werden gebeten, die fehlenden Haushaltslisten umgehend der Gemeindebehörde, Städt. Steueramt, K 7, Zimmer 121, zu übergeben. Wir gratulieren! Die Gemeinschaft der Ruhestandsbeamten, Beamtenhinterbliebe- nen und Waisen, Mannheim-Käfertal, teilt uns mit, daß ihr Mitglied, Zugschaffner a. D. Michael Seib, 75 Jahre alt wird. Ihren 77. Geburtstag feiert Eva Bauer. Mannheim- Seckenheim, Villinger Straße 7. Elise Strauß, jetzt Weinheim, Hildastraße 3, früher Mann- heim, Pestalozzistraße 29, wird 90 Jahre alt. Karl und Emma Mayer, Mannheim- Wald- hof, Huberstraße 28, begehen das Fest der silbernen Hochzeit. 5 Ius dem Mannheimer Vereinsleben Herbstfest des Odenwaldklubs In hellen Scharen kam die große Oden- waldklubfamilie in die Turnhalle des TV von 1846. 60 Jahre ist der Klub alt und fast ebenso alt ist sein traditionelles Herbst- fest. Nun, da der Sommer vorüber ist, hat alle die Abschiedsstimmung des Herb- stes gepackt, wie Vergnügungswart Freu- denberger treffend sagte, und zu den Ga- ben des Herbstes gehört die Vollendung im Zuge der Jahreszeit, denn nicht nur bei Sonne und schönem Wetter, sondern auch bei rauher, schlechter Witterung ist der Odenwaldklubler den saisonbedingten Schönheiten der Natur ergeben und durch- wandert die Heimat. In bunter Folge lief dann ein Unter- haltungsprogramm ab, das jedem Ge- schm Rechnung trug. Lia Hess mit ihrer Tanzgruppe steppte in Schwarz und Weiß und konnte später mit ihrem Holz- schuhtanz besonders gefallen. Philipp Soma erfreute mit seinem gepflegten Tenor, taktvoll begleitet von Erwin Pape. Karl Hoffmann(Heidelberg) wußte mit dem kleinen Einmaleins der Zauberei zu er- freuen und verblüffen. Der Gesangverein Sängerbund-Sängerlust gefiel mit seinen gepflegten Liedern, und schließlich war das jubilierende Orchester des TV 46 in ge- wohnter Weise auf Draht, wie es später- hin auch den unter Leitung von Tanzlehrer Ungeheuer geleiteten Tanz erfolgreich be- stritt. Ein Gabentisch lockte viele, der Raum aber war reichlich begrenzt. so daß der Zeiger schon wesentlich vorgerückt war, bis es etwas lichter wurde. Unentwegte ließen sich jedoch nicht davon abhalten, am Sonntagmorgen das Ballkleid mit der Wanderkluft zu tauschen. Reiterverein bald wieder im Sattel .. denn in Kürze soll nach einer Pause von über vier Jahren endlich wieder losge- prescht werden. Zu dieser einmütigen An- sicht jedenfalls neigte die etwas schwach besuchte, aber herzlich und humorvoll ge- führte Mitgliederversammlung im Park- hotel. Bevor es jedoch soweit sein wird. gilt es, noch einige schwierigen Hürden zu nehmen. Das Referat des Vorsitzenden E. Bender zeigte das Kernproblem: Voraus- setzung ist eine Reithalle, die an den nach wie vor als Uebungsplatz vorgesehenen Rennwiesen erstellt werden solle; die Be- dingungen hierfür seien nicht ungünstig, da die Fundamente des früheren Gebäudes zum Teil, die ehemals vom Rennverein übernommenen Stallungen vollständig be- nutzbar seien. Der Kostenvoranschlag sehe aber trotzdem noch etwa 8000 bis 10 000 DM vor, von denen über die Hälfte aufgebracht werden könne. Die Restfinanzierung von 3000 bis 4000 DM müsse durch verstärkte Mitgliederwerbung und Mäzene des Reit- Sportes versucht werden. Mit dem Bau aber wird, wie es der einstimmige Be- schluß der Versammelten verlangte, sofort begonnen werden. Die Reithalle ist nicht die einzige Sorge des seit 1945 nur noch formell bestehenden Vereins. So ist die Mitgliederzahl erheb- lich zurückgegangen. Auch das gesamte, vor allem Pferdematerial, müsse neu an- geschafft werden, doch seien das— stehe erst die Halle— alles lösbare Probleme. Jubiläum beim Männerchor„Schwaben“ 60 Jahre ist der frühere Verein der Mannheimer Schwaben, der 1940 seinen jet- zigen Namen erhielt, nun alt. Am 16. August 1889 wurde er als„Württemberger Arbei- terbund“ in G 5, 3 gegründet, hatte sich zunächst landsmannschaftliche Geselligkeit auf seine Fahne geschrieben und am 23. Ok- tober 1889 bereits hielten die sangesfreudi- gen Schwaben ihre erste Singstunde ab. Mannheim, von jeher ein gern angesteu- ertes Ziel der Schwaben, ließ ihn schnell aufblühen und 1926 hatte er seinen größten Erfolg in Pforzheim, als er unter Musikdi- rektor Sieh im erschwerten Kunstgesang mit 218 Punkten die höchste Tagesleistung vollbrachte und als Preis eine mit Brillan- ten besetzte Ehrenkette nach Mannheim entführte. Nun steht der Männerchor unter der Lei- tung von Musikdirektor Alfred Schetters. Günstiger Stimmenausgleich, markante Eck- steine in tiefem Baß, aber auch hohe Te- nöre zeigen den etwa 60 Mann starken Chor auch schwierigen Anforderungen gewachsen, wobei Rhythmus und Dynamik ein beachtli⸗ ches Niveau einnehmen. All diese Momente wurden im Jubiläumskonzert in der„Land- kutsche“ bestätigt, wo die Sänger Werke von Ludwig van Beethoven Vesper), R. Ayßlinger(Hymnus an den Gesang), G. Angerer(Junge Liebe und junger Wein), Baumann, Wengert, Siebold und Jüngst ge- diegen zu Gehör brachten. Fräulein Wernz verriet am Klavier mit ihren Schubert-Va- riationen Rosamunde) und Mozart(C-Moll- Fantasie) eine wohltuende Klaviertechnik. Als Gäste trugen die Heidelberger Lands- leute vom Gesangsquartett„Württembergia“ zwei Chöre sauber vor. Bliebe noch die Begrüßung durch Ehrenpräsident Joh. Le- derer, der Entwicklungsrückblick durch Gg. Haaf und schließlich die Ehrung 41 verdien- ter Sangesbrüder zu registrieren. 25 Jahre Schachklub Mannheim-Feudenheim Der Schachklub Mannheim-Feudenneim beging am Samstagabend sein 25jähriges Jubiläum mit einer Feier im„Goldenen Stern“. Zahlreiche Mitglieder und Freunde hatten sich dazu eingefunden. Begrüßung der Gäste, Rückblick auf das vergangene Vierteljahrhundert und die Ehrung ver- dienter Mitglieder nahmen den ersten Teil des Abends in Anspruch, wobei das Grün- dungsmitglied Rektor Müller der zahl- reichen im Laufe der bisherigen Vereins- geschichte errungenen Meisterschaften und Siege gedachte. Zu Ehrenmitgliedern wurden Fritz Schneider(zur Zeit 1. Vorsitzender), Paul Müller, Johann Weinacht, Bruno Müller und Erwin Kilthau als Gründungsmitglie. der und Hermann Gleigner und Kurt Morsch für besondere Verdienste ernannt. Anschließend wurden die zahlreichen, sämtliche durch das Ehrenmitglied Otto Ehrhardt gestifteten Preise, an die Sieger er einzelnen Jubiläumsturniere übergeben. Jubiläums- Klubmeisterschaft, Gruppe A: I. Bruno Müller, 2. J. Weihnacht; Gruppe B: Hanf; Gruppe C: Bier; Gruppe D: Mai- senhölder; Jubiläums-Blitz- Turnier: I. Brung Müller 1395 Punkte, 2. Hirschauer 13 Punkte. NI. 241 — Gerich — „Hen Etlic Saal, a Berufut Landge erst a0 reits 80 Vorbest „Und hineine nig ub die Fr Amtsgé Körper nis ve Strafe sich Se wehr 0 in sein mn. gericht objekt Hemsh in die einen ich nie genüge gesagt, zu Bek von de diert v wollte, gleitun jedoch Tür ei erschie man 1 glaube dem F mir ni mit de dann Bet ES Lage Hinsic besser gesehe könne Stein heim. Firma „Riese abend mit Söhne verein Tanz, herrsc die ni der A bunde Festre matra nehme gel. 18 wurde im Li dem hilfe 400 Büror den. Ab an, d geben weite Betrie werde 47 Pe mit 1 einen 20.45 stadt üben werk im C nach inhal nicht verli entke B im I. DM den den 12 S 8 2 5 Sver⸗ Eater cht. mit Con- rt er 1 oft Paar gart guten an amal, von t ist: Daran stan · nden echte Lale urchs der seln) Wer 1 die d jema. ent- 1 auf vier mehr erte. ziger) unter seine das ES ichen Miko In chten nmer und tra- eber- aber- Wohl nicht , das oten- liche Jr. 2 Fest- nicht von huet „der tober noch hmer Kar- wer⸗ eten, der K 55 der lebe teilt hren eim- aul, ann · alt. ald- der Atli- lente and erke . ein) ge- Va- Loll- mik. nds- gia“ die Le- Gg. lien; eim eim iges nen inde zung gene ver- Teil rün⸗ ahl- ins- und brit: paul iller lie- gurt unt. hen, Otto ger hen. ppe Phe Lai- und 300 Jovember 1949 Nr. 241 Dienstag, 15. MANNHEIM-LUDWICS HAFEN Seite 5 . Gerichtsreporter berichten: Her Richter, als ich dunn 80 uuf dem Boden lug. Messerstecher muß acht Monate hinter schwedische Gardinen Etliche Lachsalven ertönten im Gerichts- Saal, 318 Fritz Ga. aus Ludwigshafen seine Berufungsgründe„Waährheitsgetreu“ dem Landgericht vortrug.„Ich habe das Messer erst aufgeklappt“, sagte der 45 Jährige, be- reits sechzehnmal wegen ähnlicher Delikte Vorbestrafte,„als ich mich bedroht sah“— Und da ist Ihnen dann Ihr Opfer direkt bineingerannt?“ lachte der Vorsitzende, we- nig überzeugt. Der„Spitzer“, so nennen die Freunde Ga., war am 30. Juni vom Amtsgericht Ludwigshafen wegen schwerer Körperverletzung zu acht Monaten Gefäng- nis verknackt worden. Fritz war diese Strafe nicht nur zu hoch, sondern er kühlte sich ganz unschuldig.„Ich habe aus Not- wehr gehandelt“, kommentierte er deshalb in seinem Revisionsschreiben und schilderte un vor der II. Strafkammer des Land- gerichts Frankenthal von seiner Warte aus „Objektiv“ die damaligen Vorgänge im Hemshof. Er sei Friedlich“ gegen 23 Uhr in die Wirtschaft E. gekommen und habe einen Schoppen verlangt.„Ankreiden kann ich nicht und außerdem hast Du bereits genügend hinter der Krone“, habe der Wirt gesagt, worauf er sich an den Stammtisch zu Bekannten gesetzt habe. Dort seien ihm von dem Zeugen Z. zwei Glas Wein spen- dert worden. Als er dann später aufbrechen wollte, habe ihm der Zeuge B. seine Be- gleitung angeboten. Dieser habe ihm dann jedoch ohne Gründe und gleich vor der Tür eine geklebt. Gleich darauf sei auch Z. erschienen und mit noch einem Pritten habe man ihn verfolgt.„Und Sie können mir glauben, Herr Richter, als ich dann auf dem Boden lag und Z. über mir, da blieb mir nichts anderes übrig und ich fuhr ihm mit der Klinge über den Arm, und als er dann noch nicht abließ, stach ich ihm noch Eine„Fumilie“ feierte Betriebsfest der Firma Stein& Söhne Es gibt heute wenig Firmen, die in der Lage sind, ihrer Belegschaft in sozialer Hinsicht das zu bieten, was in früheren, besseren Jahren als selbstverständlich an- gesehen wurde. Zu den wenigen, die es noch können, gehört das Unternehmen von Kar! Stein& Söhne in Ludwigshafen-Munden- heim. Samstag auf Sonntag feierte die Firma in Mundenheims ältestem Lokal, dem „Riesen“, einen großartigen Belegschafts- abend. Die Belegschaftsmitglieder saßen mit ihrem Seniorchef und den beiden Söhnen zu einem fröhlichen Festschmaus vereint an einer großen Tafel. Bei Musik, Janz, Wein und herzlicher Ausgelassenheit herrschte hier der Ton einer großen Familie, die nicht nur beim Feiern, sondern auch bei der Arbeit auf das Engste miteinander ver- punden ist. Der Seniorchef wies in seiner Festrede darauf hin, daß die Draht- Matratzenlfabrik Stein das älteste Unter- nehmen dieser Art in der gesamten Pfalz gel. 1903 aus kleinsten Anfängen entwickelt, wurde das vergrößerte Unternehmen 1943 im Lagerhausweg total ausgebombt. Nach dem Kriege konnte unter tatkräftiger Mit- hilfe der ganzen Belegschaft eine rund 400 Quadratmeter große Werkshalle mit Büroräumen in Mundenheim errichtet wer- den. Abschließend kündigte Seniorchef Stein an, daß es noch Arbeit in Hülle und Fülle geben werde. Bis zum Frühjahr sollen noch weitere 40 Arbeitskräfte eingestellt und die Betriebsräume entsprechend vergrößert werden. 47 000 DM sollten erbeutet werden Aber die Einbrecher hatten Pech Pech hatten die beiden Unbekannten, die mit roten Tüchern vor Mund und Nase an einem Abend der vergangenen Woche gegen 20.45 Uhr einen Einbruch in das Schiffer- stadter Postamt verübten, oder besser: ver- üben wollten, denn sie irrten sich im Stock- werk und gerieten in eine Privatwohnung im Obergeschoß, die sie durchwühlten und, nach kurzem Suchen durch die Wohnungs- inhaberin gestört, fluchtartig(wohl weil sie nichts finden konnten) mit dem Wort„weg!“ verließen, um durch angrenzende Gärten zu entkommen. Beim Schifferstadter Postamt hatten sich im Laufe der vorangegangenen Tage 47 000 DM angesammelt, die jedoch wenige Stun- den vor dem Einbruch abtransportiert wor- den waren. eine ins Gesäß.“ Die Zeugenaussagen er- gaben manches Für und Wider, so daß das Gericht länger als sonst im Beratungs- zimmer weilte. „Die Zeugenbekundungen sind unserer Meinung nach alle etwas abgefärbt“, führte später der Vorsitzende aus.„Wir sind des- halb ganz den Einlassungen des Angeklag- ten gefolgt. Dieser hatte jedoch kein Recht, gleich von der Stichwaffe Gebrauch zu machen, und deshalb war die Berufung Kostenpflichtig zu verwerfen.“ Womit ent- schieden war, daß der„Spitzer“ nun doch acht Monate brummen muß. ** Im Wesentlichen gestand der 26jährige Karl H. aus Ludwigshafen seine Tat ein. Er hatte 40 Liter Benzin aus einem Kessel- Wagen der Firma Shell getankt, den er zu bewachen gehabt hatte. Ein Umstand, der Großstadtmelodie Offene Läden in Ludwigshafen, In Lud- wigshafen sind am kommenden Mittwoch (Buß- und Bettag) die Läden geöffnet. In Anbetracht der besonderen Verhältnisse haben dazu die Verwaltungsbehörden ihre Genehmigung erteilt, nachdem über die soziale Seite Uebereinstimmung zwischen Gewerkschaft und Einzelhandel erzielt würde. Zur Rattenbekämpfungsaktion, Bei der Rattenbekämpfungsaktion in der Zeit vom 14. bis 19. November kommen moderne Be- kämpfungsmittel in Anwendung, die für fleischfressende Tiere besonders gefährlich Sind. Es dürfte sich deshalb empfehlen, wäh- rend der Rattenbekämpfungstage Hunde und Katzen einzusperren. Kleine Totoquoten. Im Sporttoto Rhein- land/ Pfalz vom 13. November wurden zahl- reiche richtige Tips abgegeben, so daß die Quoten sehr niedrig ausfielen. 1. Rang: je 170,50 DM an 492 Gewinner 2. Rang: je 12,45 DM an 6521 5 3. Rang: je 2, 10 DM an 39074 8 Großzügiger Einkauf. Eine unbekannte Frau im Alter von 45 bis 48 Jahren kaufte großzügig in einem Haushaltsgeschäft zwei Toilettegarnituren, eine Küchenwaage, ein Dutzend Bestecke und 50 Dosendeckel im Gesamtwert von rund 139 DM. 15 DM zahlte Start in den Karneval: sich im Hinblick auf das grob verletzte Ver- trauensverhältnis ungünstig für den An- geklagten auswirken mußte. Karl hatte am 5. Oktober zwischen fünf und sechs Uhr am Kaiserwörthhafen abge- stellte Kesselwagen zu bewachen gehabt. Seiner Aussage nach will er mit einem ge- kundenen Eimer aus den Leerwagen die Benzinreste gesammelt und sie in zwei Ka- nister abgefüllt haben. Dies war wohl von der Shell A. G. geduldet, von der Polizei- direktion jedoch streng verboten. Durch einen Zeugen allerdings wurde festgestellt, daß Karl sich nicht tröpfchenweise das Ben- zin angeeignet, sondern kurzerhand bei einem vollen Wagen Plomben und Ver- schlußkappe gelöst hatte, um auf diese Weise den notwendigen Sprit für sein Mo- torrad zu erhalten. Der Amtsanwalt geißelte in scharfen Worten die Handlungsweise des Angeklag- ten, der statt Diebstähle zu verhüten, selbst zum Dieb geworden war. Aus diesem Grund, so betontè er, müsse das Strafmaß den sonst üblichen Rahmen überschreiten. Dem Antrag auf sechs Monate Gefängnis schloß sich der Richter an. in Dur und Moll sie an und ließ den Restbetrag mit angeb- lichen Wurst- und Fleischkonserven in An- rechnung bringen. Der gutgläubige Ge- schäftsmann nahm leider die Kostprobe zu spät, denn er mußte zu seinem Aerger fest- stellen, daß er erheblich geprellt worden war. Die Fleisch- und Wurstkonservenbüch- sen waren nämlich zum größten Teil mit Kartoffeln gefüllt. „Was Ihr wollt“. William Shakespeares Lustspiel„Was Ihr wollt“ wird am Mitt- woch(Buß- und Bettag), um 20 Uhr, im Theatersaal der Firma Raschig vom Stadt- theater Worms aufgeführt. Eine geringe Anzahl Karten wird es noch an der Abend- kasse geben. 5 Teures Kraut. Als zwei Frauen aus Lud- wigshafen- Oppau mehrere Köpfe Weiß- und Wirsingkraut der BASF stahlen. wur- den sie dabei überrascht. Auf dem Markt hätten sie es bestimmt billiger bekommen. Gestreift. Als am 10. November auf dem Viadukt ein Lkw. einen Pkw. überholen wollte, streiften sich die beiden Fahrzeuge. Es entstand lediglich Sachschaden. Gefährliche Ecke. Auf der gefährlichen Kreuzung Seilerstraße—Rohrlachstraße im Stadtteil Nord stießen am Montag um 12 Uhr ein Lastzug und ein Motorradfahrer zu- sammen. Es entstand nur leichter Sach- schaden. Ein Experiment des Ludwigshulener Arbeitsumies Fortbildungslehrgänge für Stenotypistinnen und junge Kaufleute Deutschland befindet sich in einer neuen Phase seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Im Mittelpunkt der Bestrebungen steht nicht nur(wieder) das Qualitätser zeugnis, sondern auch die dalifizierte Lei- stung des gesamten Unternehmens, und es ist eine heute ständig zu beobachtende Erscheinung, daß die den erhöhten Anforde- rungen nicht mehr entsprechenden Kräfte von den Betrieben nach und nach abge- stoßen werden. Der beste Gradmesser für diese Entwicklung ist das Arbeitsamt, das in verschledenen Berufszweigen den Be- darfsanforderungen nicht mehr entsprechen kann, während auf der anderen Seite zahl- reiche Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, die aber den Qualitäts anforderungen der Wirtschaft nicht genügen. 5 Um dieses Vakuum ausfüllen zu können, ist das Arbeitsamt Ludwigshafen jetzt zu einem Experiment geschritten. Am Mon- tagvormittag eröffnete Direktor van den Boogard einen ersten Fortpildungslehr- gang für Stenotypistinnen, die von der Wirtschaft auf Grund ihrer unzureichenden Kenntnisse wieder entlassen worden sind. Diese Kurse, von denen zunächst zwei ein- gerichtet wurden, laufen auf vollkommen freiwilliger Grundlage und sind für die Teilnehmerinnen kostenfrei. Bei einer ein- maligen Umfrage haben sich sofort dreißig junge Mädchen gemeldet. die nun in vier- wöchigen Lehrgängen in Stenographie und Schreibmaschine weiter ausgebildet werden. Wie Direktor van den Boogard in seiner Ansprache an die Teilnehmerinnen aus- führte, können diese, wenn sie sich im Zuge des Unterrichts die erforderlichen Kenntnisse angeeignet haben, nach mensch- lichem Ermessen auf ihre Wiedereinstellurig in einem Betrieb rechnen, da der Bedarf an qualifizierten Stenotypistinnen zur Zeit nicht gedeckt sei. In der gleichen Form sind. vorausgesetzt daß das erste Experiment. dessen Kosten aus der Arbeitslosenfürsorge bestritten werden, gelingt, Kurse auch für junge Kaufleute und Hausangestellte vorgesehen, In beiden Branchen besteht teilweise unge- deckter Bedarf, doch zeigen sich hier die gleichen Erscheinungen wie bei den Steno- typistinnen. Auch die Hausfrauen schicken die ihnen vom Arbeitsamt vermittelten jungen Mädchen vielfach wieder auf Grund ihres ungenügenden Könnens zurück, und den jungen Kaufleuten fehlen häufig trotz abgeschlossener Lehrzeit und Prüfungen die Bilanzkenntnisse. Das Arbeitsamt Ludwigshafen betrachtet es daher als seine Pflicht, den jungen Men- schen wie auch der Wirtschaft gegenüber, den Versuch zu unternehmen. hier einen ausgleichenden Weg zu beschreiten. Der Erfolg des Experiments liegt nun bei den Kursusteilnehmern, von deren gutem Willen es abhängt, ob sie ihre Arbeitslosigkeit nach vier bis sechs Wochen gegen eine neue An- stellung eintauschen wollen. Kerwe-Ausklung in Schiflerstadt Jazzband und Bauernkapellen wetteiferten Ein Erlebnis für jung und alt, ein Er- lebnis für die gesamte Bevölkerung des größten pfälzischen Dorfes war die Schif- ferstadter Kerwe, die am Sonntag und Montag erstmals im„Friedensstil“ gefeiert wurde und die erst heute abend mit einer Artistenparade der Internationalen Arti- stenloge ihren Abschluß findet. Der von Jahrhunderte alten Fachwerk⸗ gebäuden umsäumte Marktplatz war der Schauplatz des bunten kirchweihfestlichen Treibens, war der Treffpunkt für Einbei- mische und Fremde. Zuckerstand neben Zuckerstand, Schießbude neben Maroniver- käufer, Karussell neben Autoskooter, Schiff- schaukel neben Teufelsrad: das alles be- herbergte der große Marktplatz, an dessen Nicht um Rhein- um Fahrbuch liegt unsere Studt Große Gemeinde-Ratsherren-Sitzung der Rheinschanze/ Was sind Obbarer„Pan-Cakes“? „Nachfolgend zu lesen eine wahrheits: getreue Schilderung der ersten großen Ge- meinde Ratsherren Sitzung in unserer Stadt„Ludwigshafen am Fahrbach“ da- selbst abgehalten am 11. 11., 8 Uhr 11 Schauplatz der hochwichtigen, für die nächsten drei Monate entscheidungsschwe- ren Gemeinderatssitzung war die„Ax“. Auf den Bänken für das„gemeine Volk“ bestand Holz- und Tuchfühlung. Die Venti latoren surrten und die Luft konnte ge- schnitten werden. Zahlreiche Bürger mach; ten bereits vor Sitzungsbeginn einen wein seligen Eindruck,„nichtsdestotrotz“ harr- ten die„Massen“ geduldig dessen, was da kommen sollte. Schlag 8,41 Uhr: Unter den Klängen des Narrenmarsches und dem Ge- leit des Büttels feierlicher Einzug des ge- samten Magistrats. Nach mehr oder min- der behäbig- heftigen Bemühungen erklom- men die hochwürdigen„Stadtober- und -unterhäupter“ das weithin sichtbare Po- dest. „Ahoi!“— Die Sitzung ist eröffnet!“ Der OB Or. Adolf Heim) dispensierte sich sofort. Mit krächzender Stimme übergab er Amtsmiene und pflichten an den aktions- fähigeren zweiten Bürgermeister(Wilhelm Zickgraf). Es wurden Anträge vorgebracht. Die ideale Partei BBMW(die Partei der Banken, Bäcker, Metzger und Wirte) und ihre markantesten Punkte wurden demon- striert nach dem Grundsatz:„Unsere Par- tei verspricht alles, was sie nicht halten kann. Ein weiterer Antrag von kul- turhistorischer Bedeutung— die Umbenen- nung von Ludwigshafen am Rhein in„Lud- wigshafen am Fahrbach“— wurde ein- stimmig angenommen. Fortwährende Lästerrufe der„vox populi“ veranlagten den Büttel, strenge polizeiliche Maßnah- men vorzunehmen. Gegen Unschuldsrufe der kurzerhand in einen Käfig Gesperrten, donnerte das Volk:„Loast en net raus! Drin bleiwe muß er!“ Zwischendurch wur- den laufend neue Gäste in den großen Kreis mit aufgenommen. Ein Sortiment von„Klotzkrumbeeren“,„Dambnudle“, „Eulen“ und„Schlafzehen“ usw. hatte sich noch eingestellt. Mit zu spät erschienenen Rheinschanzen mitgliedern wurden laufend Masseneinsperrungen vorgenommen. Bei dieser Aktion stellte sich heraus, da⸗ das„Cachot“ noch nicht mit den Errun- genschaften modernster Hygiene versehen war. An„Rheinschanzen-Will“— neben- bei Händler mit derartigen Luxusdingen — erging deshalb„oberbürgermeister- liche“ Weisung. schnellstens die Lieferung vorzunehmen. Im allgemeinen Trubel und Aufruhr versuchten Büttenredner zu Wort zu kom- men. Alle waren sie wieder da: Die „Aule“, Heiner und Kurt Hofstätter und die Minna.— Nachdem noch einige Pro- teste und Anträge vorgebracht waren, wurde eine Schlachtplattenpause eingelegt. Punkt 11.29 Uhr: Mit stürmischem Jubel, Narrenmarsch und Ahoi-Rufen wurden die elf Obernarren zum Sitzungstisch geleitet. Dreifach donnernde Ahois schallten zu der wolkenartig verhangenen„Ax-Decke. Prinz Karneval hatte unter vollen Segeln das Rheinschanzenschiff zur traditions- und ruhmreichen Fahrt 1949/50 bestiegen. Und Ahoi, Ahoi, Ahoi schallte es aus ganz Narr- Halla zurück, wo Narrelesen und Närrin⸗ nen bereits dabei waren, alles zu rüsten, um ber der prunkvollen närrischen Hoknaliiing Seiner Majestät Prinz Karneval ein wür- diger Untertan zu sein 5 rü- „Allo-Hopp“ lautet der Schlachtruf der Obbarer Dambnudle Beinahe schien es so, als wollten die „Obbarer Dambnudle“ in diesem Jahr gar- nicht recht gar werden, so sittsam saßen die Mitglieder des Vereins noch 20.11 Uhr im „Pflug“ beisammen. Doch in den drei Stun- den, die bis zum Beginn der ersten Bütten- rede blieben, gingen die Dambnudle noch prächtig hoch und fingen regelrecht an zu brutzeln bei den schwierigen Fragen des 20:3. Und als dann um 11.11 Uhr der Elfer- rat mit Prinzessin Gerda und Prinz Tank- red, begrüßt von einem dreifachen„Allo- Hopp“, ihren feierlichen Einzug hielten, da konnte Präsident Siegels schon seine Dambnudle als wohlgelungen bezeichnen. Die Temperatur stieg weiter und weiter und erreicht ihren Höhepunkt, als„Aule“ als erster Redner in die Bütt stieg und so manchen Schwank zum Besten gab. Ihm folgten Minna und Hans. Der Eulenspiegel durfte natürlich auch nicht fehlen und hatte als Stotterer großen Erfolg. Und mitten im wogenden Meer der auf den Stühlen ste- henden, schunkelnden Narren saß, wie eine einsame Insel, still und verwundert ein Gast aus Uebersee. Doch auch sein Antlitz erstrahlte, als man ihm in Anbetracht der allgemeinen Narrenbruderfreiheit die Ehrennadel des Vereins überreichte und er Nordostecke das alte Schifferstadter Rat- haus aus dem Jahre 1558 in behäbiger Ruhe das Gewoge überschaute. Der malerische Lichterglanz des Abends verlieh der Schif- ferstadter Kirchweih einen besonderen Reiz. Aber nicht allein der Kerweplatz war Mit- telpunkt des kirchweihfestlichen Lebens, auch der„Wilde Mann“, die„Sonne“, der „Ochsen“ und viele andere Wirtschaften mit ihren blankgescheuerten Tanzböden schlu- gen die reifere Jugend und das Alter über die Kirchweihtage in ihren Bann. Es wurde Becher auf Becher geleert und Jazzband und Bauernkapelle wetteiferten in den Tanzlokalen. Tanz und Gesang, Freude und Fröhlichkeit durchpulsten das Schifferstad- ter Leben auch am Kerwemontag, der wie der Sonntag Feiertag war. Schifferstadts Kirchweih, die voll und ganz der Bedeutung des größten pfälzischen Dorfes entsprach, ist damit wieder auferstanden, ist zum ersten Male wieder, nachdem sie im ver- gangenen Jahre wegen der Maul- und Klauenseuche abgesagt werden mußte, in rer alten Form gefeiert worden. zeigte schließlich deutlich, dag ex mit der Ehrennadel auch die Sitten und Gebräuche der„pan cakes“(prich: Dambnudle) über das große Wasser zu nehmen gewillt war Nun, die Oppauer haben noch allerhand vor. Sie wollen sogar. im Vertrauen gesagt, einen Faschingszug machen. Und wenn sie mit der Begeisterung weitermachen, mit der sie am 11. 11. begonnen haben, dann wird in Oppau in diesem Jahr wohl wieder die Feuerwehr erscheinen, um mit langem Ge- sicht festzustellen, daß es erneut kein Brand, sondern nur die feurigen Dambnudle sind, die da so qualmen L. W. Vierzig Jahre„Klotzgrumbeere“ Gleichzeitig feierten am Samstag die Rheingönheimer Klotzgrumbeere“ in der Turnhalle ihr 40jähriges Bestehen. Nach einer Begrüßung durch den 1. Präsidenten, Wildt, hielt Vizepräsident Paul Kunz die Jubiläumsansprache. 1909 wurde der Verein als eine dem Turnverein Rheingönheim an- geschlossene Kneipgesellschaft gegründet, um sich dann 1911 als Karnevalsverein „Klotzgrumbeere“ selbständig zu machen. Durch die vergangenen schweren Jahre war jegliche Vereinstätigkeit unmöglich ge- macht worden, so daß erst im Januar 1949 die„Klotzgrumbeere“ neu erstanden sind. Nun rollten sie bei dieser ersten Veran- staltung in Massen durch den Saal und be- wiesen bei den Klängen der Kapelle Grün, daß sie durch die lange Einkellerung noch lange nicht eingefroren sind. ö ih, 27 0 1940 670 5 0 110 ö 0 0 0 0 10 0 10 0% 170 i 12 60 eee 1 4 2 TABAK WAREN-MUNcHE NN * f Selte 9 MORGEN Dienstag, 153. November 1949/ Nr. 241 Statt Karten! Tiefbetrübt geben wir davon Kenntnis, daß meine liebe Frau und Mutter meiner beiden Kinder, unsere Tochter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Maja Hofmann Spieß am 10. November von ihrem langen, schweren Leiden geb. durch den Tod erlöst worde n ist. Marmheim, Schwetzinger Straße 26(Kronen-Apotheke) Im Namen der Hinterbliebenen: Josef Hofmann, Apotheker Die Beisetzung hat auf Wunsch der Verstorbenen in Aller Stille stattgefunden. Mein lieber. guter Mann, mein treusorgender Vater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Georg Scheid Wurde im Alter von 56 Jahren nach langer schwerer Krank- heit für immer von uns ge- nommen. Mannheim, 12. Novbr. 1949 Langstragße 33. In tiefer Trauer: Elisabeth Scheid Loni Scheid Hanna Rösler, geb. scheid Dr. Georg Rößler und Angehörige Die Beerdigung findet am Dienstag, 15. November 1949, 14 Uhr auf d. Hauptfriedhof statt Für die erwiesene Anteilnahme sowie die zahlreich. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Brauch sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mannheim, 15. Novbr. 1949 Käfertaler Straße 35 Therese Brauch, Mutter und alle Verwandten Steppdecken se stes Fabrikat, hberr- Uche Muster, 1a Woll füllung. Monatsrate 10.— DM la- Markenporzellan Kaffeeservice, Monatsrate 10, Tatfeiservice. Monatsrate 20. Silber- Bestecke 908 Silberauflage, schwere Ware, kfriedensmägige, 5 erstklassige Ausführung Monatsrate 10.— DM Chrom- Bestecke das gute Besteck für den Alltag Monatsrate 5.— DM Reform- Haushaltwaagen Monatsrate 3. DM Hotelporzellan Gläser NRaRabis& Co., KG. Mannheim, Speyerer Straße 2 Tel. 405 50 in der Schillerschuie 1 S TEIIEN- ANGEBOTE BRN XLX G ESU O HT. AUF MANN zur Repräsentation Sung in MANNHEIM Seriöse Bewerber werden um ausführliche Bewerbg. mit handschriftl. Lebenslauf u. Lichtb. gebeten u. Nr. P 43 945 an d. Verl. von Fabrikniederlas- Zahlreiche Rehlamulionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einsendern sobald als möglich ihre Bewerbungsunterlagen zurückzureichen. Zeugnisse, beglau- bigte Abschriften und Photos stellen tür die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar, deren Wiederbeschaffung soweit überhaupt möglich— mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. MANNHEIMER MORGEN U knchlicne NAcHRICHTEN 1 Vertreter gewünscht, der Behörden, Evang. Kirche. Mittwoch, 16. Nov., Buß- u. Bettag. Baukollekte für arme Gemeinden unserer Landes- kirche. Trinitatiskirche: 9.30 Hg. mit HI. Abendmahl, Scharnberger; 20.00 Ag. mit Hl. Abendm., Voges. Konkordienkirche: 9.30 Hg. mit HI. Abendmahl, Weigt; 20.00 Ag. mit HI. Abendmahl, Weigt.— Christus- kirche: 9.30 Hg. mit HI. Abendm., Mayer; 17.00 Gd. mit HI. Abendm., Dr. Weber.— Neuostheim: 10.00 Hg. mit Hl. Abendm., Blail; 20.00 Ag. mit Hl. Abendmahl, Blail.— Friedenskirche: 9.30 Hg. mit Hl. Abendmahl, Staudt. Johannis- Kirche: 18.00 Hg. mit Hi. Abend- mahl, Emlein. Markuskirche: 9.45 Hg. mit Hl. Abendm., Speck; 18.00 Ag. mit HI. Abendm., Speck. Lutherkirche: 20.00 Hg. mit Hl. Abendm., Simon.— Eggenstr. 6: 20.00 Ag. mit Hl. Abendmahl, Len- mann.— Melanchthonkirche: 20.00 Ag. mit Hl. Abendm.(Mel.-Säle), Dr. Stürmer.— Stdt. Kranken- Hus: 20.30 Ag. mit Abendmahl, Steeger.— Theresienkrankenhaus: 9.15 d., Steeger.— Neckarau: 19.00 Ag. mit HI. Abendm., Kühn. Auferstehungskirche: 9.30 Hg. mit HI. Abendm., Walter.— Paulus Kirche(Waldhof): 9.30 Hg. mit Hl. Abendmahl, Hörner; 19.30 Ag. mit Hl. Abendmahl, simon.— Gnaden- kirche(Gartenstadt): 19.30 Hg. mit Hl. Abendm., Weber. Feuden- heim: 20.00 Ag. mit Hl. Abendmahl. Kammerer.— Friedrichsfeld: 9.30 Hg. mit Hl. Abendmahl(Kirchen- chor), Schönthal; 20.00 HI. Abend- mahl, Schönthal.— Käfertal: 10.00 Hg. mit Hl. Abendmahl(Kirchen- chor), Schäfer; 18.00 Abendandacht. 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Der Eatwurk stieg in der Airtschakt auf scharfe Ablehnung. weil er u. a. krrichtung eines Monopolamtes vorsah. und au dle Befürchtung ausgesprochen wurde. daß A undeschränkter Wettbewerb für eine Reihe rschaktszweigen nient mehr zugelassen erden könne.. nunmehr wurde dem Leiter der Abteilung Bundeswirtschafts ministerium. Mi- Dr. Risse, der Auftrag zuteil, Gesetzentwurf auszuarbeiten. An Entwurf war maßgeblich ein Preise inn Fierialrat en neuen sem neuen led der deutschen Abteilung des Zutun en„Dreimächteamtes für Kartellfragen“, I Günther, beteiligt. per Entwurf sieht zwar ein grundsätzli- cles Kartellverbot vor. räumt aber ge- uisse Ausnahmemöglichkeiten ein, wenn ies volks wirtschaftlich zu begründen sei. nie wir aus Kreisen. die dem Bundes wirt- daaltsminister Prof. Dr. Erhard nahestehen. Hahren, sollen jedoch gewisse Diktionen Dr. bestens in dem neuen Entwurf aufgenommen lenden. Offenbar wünscht Dr. Erhard auch in lem Entwurk seine marktwirtschaftliche meptlon gewahrt zu wissen. Veberckes wird von gut unterrichteter Stelle braut hingewiesen, daß das auf soziale Markt- krtschakt hinzielende Wirtschaftsprogramm r CDU unvereinbar sei mit einer Gesetzge- lung die sozialen Schutz der Verbraucher vor tschaftlicher Machtanballung nicht gewähr- in diesem Zusammenhang ist nicht unin- luressent, daß die gesamte Frage des Weit- bperbs, die im Rahmen einer neuen Gesetz- dung gereget werden soll, erhebliche Schwie- Ikelten verursacht. Is handelt sich darum. den Unternehmern Iutereinander gleiche Startbedingungen zu ge- Aübren, wofür die bisherige Gesetzgebung nicht reicht, weil die Voraussetzungen in objek- per und subiektiver Hinsicht unterschiedlich d, onne daß ein Ueber wiesen in objektiver ger subjektiver Hinsicht berauskristallisiert erden kann. Mit den Prinzipien zügellosen Läberalis- us erklärt sich keine der maßgeblichen Sei- einverstanden. Es muß hingegen festgehal- werden, daß der Gefahr der Zünftelei und ch der Gefahr des Monopolismus zu begeg- n ist, denn auch hieraus könnte eine Be- rächtigung des Leistungswettbewerbs ent- ehen. F. O. Weber bleiche Startbedingungen s geht um den Kohlenpreis „die westdeutschen Exportpreise sind zu och und aut die Dauer unfair gegenüber an nen Ländern zu bezeichnen“.„ Dies ist die Feststellung eines Memoran- ung über diskriminierende Maßnahmen in der lrtschaft der Bundesrepublik, das Wirtschafts- ſchverständige der Hohen Kommission fertig- stellt und den hohen Kommissaren überreicht den. in dem Gutachten wird weiter ausgeführt, g der Exportkohlepreis 49, DM zum Unter- led vom Inlandskohlenpreis(35 DM) je nne beträgt. Der deutsche Exportkohlenpreis he mit rund einem Dollar über dem Preis britischen Exportkohle. Nun, die Hohen Kommissare werden bis zum bezember 1949 eine Neuregelung des ſhlenpreises fordern, wobei sich anscheinend t vermeiden läßt, den Exportkohlepreis abzusetzen. chungen zu begrüßen. Jedoch hat West- kuschland nicht seit Jahr und Tag die Auf- hportwaren und Güter abzunehmen, Güter, die nicht nur global eingekauft erden, sondern bei deren Einkauf auch nicht kesche Stellen herangezogen worden sind. dieser Zustand wird sich ja künftig ändern, „ Unkäufe im Ausland wird der deutsche Im- Waren mit Einschränkung der Lieferungen elroht werden kann. Eines ist jedoch fatal l Westdeutschland, für seine Bevölkerung ud zuch für seine Regierung. Nicht einmal kallel geschaltet werden kann die Verbilli- zue der Exportkohle mit den zu exwartenden erbllligungsmaßnahmen auf dem Gebiete des portes, die dadurch erzielt werden sollen, h nach Bedarf und volks wirtschaftlichen ſhersamkeitsgesichtspunkten die Wirtschaft frei n Auslande einkaufen kann; sondern zuerst aug dieser kaum genesene Patient West- zuschlang schon wieder vorprellen, muß mit nen„Diskriminierungen“ im Außenhandel unören, bevor er gut machen konnte. was über— vielleicht ohne diskriminierende Ab- t— an ihm gefehlt worden ist. Jon offizieller deutscher Seite wird hierzu kürt, ein Kompromiß Könne helfen. Ein 5174: 20 20 KRAFT FAHRZEUG. f PeODUK TON 1 ARI 1948- Ju i 0 ARI 48. 3950 8 948 94 9 8 5 * Z2b SC 1184.5 WAFTNADEN 20 745 ef 568 abe O LAST NUN T ue. r MU E 35 222 Rar Traugztuck Pr RS-HKNAF T0. Dad uesst 124 4. 912 8 Wird. sondern der INDUSIRIE- UND HANTDELSBLALI Kompromiß, das darauf hinausläuft, entweder vom Auslande eine Bonifikation zu erhalten, oder aber noch eine Zeitlang den gleichen Exportkohlenpreis beibehalten zu Tönnen, vielleicht bis Ende des ersten Vierteljahres 1950. Eine Erhöhung der Inlandskohlenpreise zge unweigerlich Preis- und Lohnsteigerungen nach sich, auf allen Gebieten, eine Senkung des Ex- Portkohlepreises könnte nur durch Subven- tionen abgefangen werden, die jedoch wieder nur dasselbe Loch im Realeinkommen der Be- völkerung aufreißen. Beide Möglichkeiten wären Heraufbeschwö⸗ Seite 7 . rung des Gespenstes der Arbeitslosigkeit. Die einzige wirksame Hilfe bringt ein auf allen Ge- bieten geregeltes Außenhandelsgeschäft, das eben keinerlei Diskriminierung kennt, bei dem der Einkäufer Westdeutschlands als Ver- käufer von Kohle seine Preise der Weltmarkt- Preislage anpassen kann, weil er auf eine den Weltmarktpreisen entsprechende Kostenkalku- lation zurückgreifen kann, kurz, weil ihm eines eingeräumt ist, was ihm bisher versagt blieb: Gleiche Startbedingungen Tan Die Senkung der Lohnsteuer Pauschbeträge für Werbungs- und Sonderkosten unverändert In unserer Ausgabe vom 11. November beri kinanzministers, der neue Einkommensteuertar Steuerreform. mit denen das Bundesfinanzmi Eine wesentliche Rolle spielt bei der Lohn und sozlale Ausgaben, der, wie wir aus gut 312 DM jährlich für Werbungskosten und 312 chteten wir(s. Neujahrsgeschenk des Bundes- it) über die vorbereitenden Arbeiten zur nisterium beschäftigt ist. sbeuer der Pauschbetrag für Werbungskosten unterrichteten Kreisen erfahren. abermals mit DM jänrlich für Sonderkosten festgesetzt wer- den soll. Von einer Erhöhung dieser Pauschbe träge auf jährlich 780 DM insgesamt ist man abgekommen, weil die Steuervergünstigungen nach dem neuen Tarif an sich bereits große Vorteile für den Steuerpflichtigen mit sich bringen. Die Lohnsteuer soll sonst nach dem in unze Einkommensteuertarif berechnet werden. Rund um das Ste Von dem Steueraufkommen in Bayern im September von 183 Millionen DM. seien 71.8 Millionen DM oder rund 30 Prozent auf die Besatzungskosten entfallen, erklärte der bay- rische Finanzminister Dr. Kraus. Die Aus- gaben Bayerns für Heimatvertriebene betra- gen jährlich 427 Millionen und für Körper- beschädigte 337 Millionen DM. Der Finanzausschuß des Bundestages sprach sich auf seiner Sitzung nach lebhafter De- batte dafür aus, daß der Bund die Bier- steuergesetzgebung behalten soll. Einen An- trag der Bayernpartei, wonach der Bund die der konkurrierenden Gesetzgebung unterlie- gende Biersteuer den Ländern überlassen soll, wird der Ausschuß dem Plenum nicht zur Annahme empfehlen. Die Mehrzahl der Mitglieder war der Auffassung, daß der An- trag der Bayernpartei aus rechtlichen und verfassungsrechtlichen Gründen abgelehnt werden müsse. Der deutsche Städtetag hat den Ländern empfohlen, bei den Beratungen der kom- rer Ausgabe vom 11. November verötfentlichten uer aufkommen menden Haushaltspläne dafür zu sorgen, daß die kommunale Selbstverwaltung finanziell gesichert wird. Im Grundgesetz sei dies lei- der versdumt worden. Nach den Berechnungen des deutschen Städtetages entfallen von dem gesamten Steueraufkommen in der Bundesrepublik 51,5 Prozent auf den Bund, 22,5 Prozent auf die Länder, 3 Prozent auf die Hansestädte und nur 23 Prozent auf die Gemeinden. Dabei liege das Steueraufkommen der Bundesrepu- blik um rund 17 Milliarden höher als das durchschnittliche Steueraufkommen 192% in ganz Deutschland mit 14,8 Milliarden Mark. Früher hätten die Gemeinden jedoch 30 Pro- zent erhalten, dagegen das Reich nur 47,8 Prozent und die Länder 19,8 Prozent. Selbst wenn man die Besatzungskosten abziehe, die von Bund und Ländern getragen werden, sei der Anteil der Gemeinden am Gesamtsteuer- aufkommen niedriger als früher, obwohl bei ihnen das Schwergewicht des Wiederaufbaues liege.(dpa) Universalfahrzeug: Last- oder Krankenwagen, Omnibus Volkswagen werk Wolfsburg präsentiert Neuheit Das Volkswagenwerk, das jetzt bereits 9900 Menschen beschäftigt und täglich 218 Perso- nenwagen produziert— erst dieser Tage lief der 75 O000ste VW vom Band— erweitert seine bisher nur auf Personenwagen ausgerichtete Produktion ab Januar 1950 um die Herstellung elnes Nutzfahrzeugs. das im konstruktiven Auf- bau völlig neue Wege beschreitet und mit 825 kg Traglast universell vielseitig als Kasten wa- gen. als„Stations-Car“. ja sogar als achtsitzi- ger Omnibus und fahrbarer Kaufladen ver- wendbar ist und auch mit diesen Aufbauten geliefert wird. Durch Marktanalysen und hunderte von Einzelbefragungen kam das Werk zu der Er- kenntnis, daß es nicht der typische Halbtonner ali einem Pkwò.-Fahrgestell ist. der gesucht higere Dreivierteltonner mit möglichst großem Laderaum. Deshalb ging man nicht von einem vorhandenen Fahrgestell aus,. sondern eben vom Laderaum. Dieser Laderaum trägt vorn den Fahrersitz und hinten das Antriebsaggre- gat. Der Laderaum von 3 plus 1 am Bodenfläche sowie 5% Kubikmeter Volumen trägt vorn einen dreisitzigen Fahreraum mit beduemem Einstieg und guter Fahrbahnübersicht und hinten in einem abgeschlossenen, weiträumigen und gut zugänglichen Maschinenraum den Mo- tor mit Tank. Batterie und Reserverad. also die ganze Maschinerie, die damit weder den Lade-, noch den Fahrerraum stört oder beein- trächtigt. Der Lade- bzw. Nutzraum liegt also genau zwischen den Achsen. die Vorder- und Hinterradbelastung beträgt dementsprechend immer 1:1, ob das Fahrzeug beladen ist oder um 50 Prozent leistungsfä- nicht. Bei einem betriebsfertigen Gewicht von 875 kg hat der in selbsttragendem Ganzstahl- aufbau ausgeführte und mit dem luftgekühl- ten VW- Vierzylinder-Boxermotor von 25 PS Leistung angetriebene Wagen acht Liter Norm- verbrauch auf 100 km. läuft mit voller Last über 75 kmyst. und nimmt Steigungen bis 22 Prozent. Der neue VW-Nutzwagen ist mit allem ausgestattet, dessen ein zeitgemäßes Automobil bedarf. also mit splitter freiem Glas für alle Scheiben, mit Heizung. Scheibenent- kroster, verstellbarem Fahrersitz. Schwenk- scheibenbelüftung. Sisnallampen für Zündung. Winker. Oeldruck, Fernlicht. mit Fußabblend- schalter, doppeltem Scheibenwischer. Steck- lampen anschluß. Innenbeleuchtung, Ablage- und Werkzeugfächern. Schneektettenkasten und Vigot- Wagenheber. Der Preis beträgt 5850.— DM für dieses Universalgerät, das als Omni- bus, Post-, Lautsprecher- Kranken- oder Lastwagen eingesetzt werden kann. Das große Fragezeichen Inter zonenabkommenin der Bewährung Die wenigen Wochen, seit denen das Inter- zonenhandelsabkommen praktisch angewendet wird, haben die Skepsis gerechtfertigt, die man schon bei der Unterzeichnung seiner künf- tigen Bewährung entgegenbrachte. Es hat sich inzwischen eindeutig herausgestellt, daß die Konzessionen den frei wirtschaftlichen Partner stärker belasten, zu denen dieser stets 81 bereitfinden muß, sobald er mit einem plan- wirtschaftlichen Kontrahenten paktiert. Während der westdeutsche Außenhandel sich immer mehr nach der Läberalisierung orien- tiert, sind dem interzonalen Warenaustausch aus dem verstaubten Arsenal einer planwirt- schaftlichen Bürokratisierung stammende Fes- seln angelegt. Das deswegen, Weil das Inter- zonenabkommen mit der 2 ee nsätze belastet ist. So entstanden Ver- e die sich aus der Tatsache der getrennten Währungen in den beiden Wirt- schaftsgebieten ohne festes Kursverhältnis er- gaben. Die Einführung einer fiktiven Verrech- nungseinheit belegt den Handel automatisch mit erheblichen Beschränkungen. Sie finden ihren hemmenden Niederschlag in Formularen zur Verrechnungskontrolle, die der genauen Erfas- sung aller Lieferungen und Bezüge dienen und die neben den Warenbegleitschein treten. Das enttäuschend geringe Volumen des Warenaustausches ist das Ergebnis der ent- wecler geringen Lieferkapazität oder Lleferfreu- digkeit des Ostzonenpartners. Nur ein geringer Anteil an Gütern, die heutzutage als lebens- wichtig bezeichnet werden, wurde vom Osten als Gegenleistung angeboten. Andernfalls hätte einem Warenaustausch von 2 bis 3 Milliarden D-Mark nichts im Wege gestanden. Die Zahlen der land- und e 3 . 1 eradezu entmutigend. Das Gruben- e Ostzone liefern sollte, blieb z. B. weit hinter den Erwartungen zurück. Die ge- ringe Menge von nur 100 000 t Getreide kann immerhin noch damit erklärt werden, daß die eigentlichen eee 3 ds jenseits der Oder-Neiße-Linie lie- gen, dle knappen 40 000 t Zucker aus den ehe- mals bedeutendsten Zuckerexportgebieten Sachsen und Anhalt, die das Abkommen als Lieferungen nach dem Westen vorsieht, wirken entmutigend. 5 ape Wiederberstellung der arbeitsteiligen Verflechtung der deutschen Wirtschaft in Ost und West, die bei Beendigung der Blockade erhofft wurde, ist inzwischen im realen Licht des Abkommens und seiner Durchführung wie- der in die Ferne gerückt. Ein nachdrückeliches Autarkiestreben liegt auf beiden Seiten vor. Nicht allein, daß ein erheblicher Anteil der gegenseitig verlangten Güter Rohstoffe um- faßt, es kommen auch noch Einfuhrbeschrän- kungen zum Schutz verschiedener Produn (ionszweige hinzu. Die Befürchtungen vor Humpinglieferungen der Sowietzone haben Ab- wehrkräfte auf den Plan gerufen und die west- deutsche Wirtschaft war es selbst, die immer energischer behördliche Schutzmaßnahmen for- derte. Ihrem Prängen entsprechend wurden sie auch im Abkommen vertraglich festgelegt. Immerhin bedeutet das Interzonenabkommen mit seinem System der Verrechung und der testen Liefer- und Bezuglisten einen erfreu- ch lichen Schritt zur Konsolidierung gegenüber den früheren Zuständen der schrankenlosen Kom- pensation und hemmungslosen Barkäufe und -verkäufe. Seine bisherige Entwicklung konnte aber noch nicht den Beweis dafür erbringen, daß dieses Abkommen einen wesentlichen Schritt zur Wiederherstellung der deutschen Wirtschaftseinheit bedeutet. Importhandels-Härteausgleich zu Währungsverluste Um den Härteausgleich für entstandene Währungsverluste wird zur Zeit noch verhan- delt. Es ist eine Entschädigungssumme von etwa 20 bis 23 Millionen DM ins Auge gefaßt und nach unseren Informationen wird ein sol- cher Betrag jedoch nicht notwendig sein, da man bei diesem Vorschlag eher etwas zu hoch ge- griffen hat. als zu niedrig. Die Gelder hierfür werden von den Finanzministerien vorzu- schließen sein, von dem sie angefordert werden würden. Wie wir weiter hören, ist für Werk- industrie ein Ausgleich von etwa 3 Mill. DM und für die Seeschiffahrt ein solcher von 300 000 D(40 000 englische Pfund) vorgesehen. Selbstverständlich werden nur einige Sonder- fälle, zu denen gerade die Werften und die Seeschiffahrt zählen, beim Härteausgleich Be- rücksichtigung finden. BdL spielt Felsen auf den gebaut werden kann Der Zentralbankrat befaßte sich nach bis- her vorliegenden Informationen auf seiner letzten zweitägigen Sitzung mit währungs- politischen und Außenhandelsfragen. Be- schlüsse sind anscheinend nicht gefaßt wor- den. Offenbar haben Außenhandelsfragen bei der diesmaligen Diskussion einen weiteren Raum eingenommen als sonst. Durch die neuen Freilisten erwartet auch die Bdl. einen starken Run im Außenhandelsgeschäft mit dementsprechend großen Devisenanforde- rungen. Bisher hat sich die Bd, in diese Entwicklung nicht eingeschaltet. Es besteht auch kaum der Eindruck, daß sie es tun wird. Sie ist anscheinend gewillt, die Dinge laufen und falls die Ansprüche zu hoch wür- den, sie sich von selbst regulieren zu lassen. Kreditvolumen wächst weiter Das kurzfristige Kreditvolumen der Nicht- bankenkundschaft hat sich in der letzten Ok- eee eee toberwoche außerordentlich stark ausgedehnt und zwar um 168,1 auf 3339 Millionen DM. Diese Zunahme wird zum Teil auf erhöhten Kreditbedarf der Importeure zurückgeführt, wobei auch die Verpflichtung zur Bardepot- hinterlegung für Einfuhranträge bei den Außenhandelsbanken eine Rolle gespielt hat. Bemerkenswerterweise haben bei den 146,3 Millionen DM Neuausleihungen an die private Wirtschaft die Akzepte mit 96,3 Millionen DM die erste Stelle eingenommen. Anforde- rungen zum Monatsende haben die Liquidität angespannt, was einmal in der starken Ab- nahme der Barreserven um 204 und der Nostro-Guthaben um 76 Millionen DM, an- dererseits jedoch in der erheblichen Steige- rung der Rediskontierung. 63,8 und Umlauf eigener Akzepte= 56,4 Millionen DM zum Ausdruck kommt. Welche Schulden Können investiert werden Die Frage der ausländischen Kapitalinvesti- tionen ist offenbar insofern in ein neues Sta- dum eingetreten, als derzeit die Diskussion sich auf die Vorkriegsschuldenregelung konzen- triert. Wie wir hören, soll der amerikanische Oberkommissar Mecloy den Bundeskanzler Dr. Adenauer bereits dementsprechend angespro- chen haben. Unterrichtete Kreise bringen zum Ausdruck, daß die Anerkennung dieser Schul- den eine Selbstverständlichkeit sei. Allerdings wird die Zinsenregelung und zahlung als nicht einfach bezeichnet. Des weiteren kommt als neuer Fragenkomplex hinzu, welche Nachkriegs- schulden entstanden sind. so z. B. GARIOA,. ECA, UNRRA etc. Sicherheits- und Gewähr- leistungen sind endlich gewährleistet Das Gesetz über die Uebernahme von Si- cherheitsleistungen und Gewährleistungen vom 26. August 1949 wird nach einer Verfügung des Bundes wirtschafts ministeriums jetzt durchge- führt. Anträge auf Gewährung von Garantien und Bürgschaften sind. wie wir vor einiger Zeit bereits gemeldet haben, an die Hermes- Kreditversicherungs-A. G, Hamburg. Stein- straße 27 oder ihre Zweigstellen zu richten. die Interessenten über alle Einzelheiten Aus- kunft erteilen. Bekanntlich wird hierfür ein 2 von 120 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Schleswig-Holstein pumpt zuviel Konto für Schuldner gesperrt Von Ende November an soll das Land Schleswig-Holstein nach Beschluß des Treu- händer-Ausschusses für die Mittel der Arbeits- losen versicherung keine Vorschuß-Gelder mehr aus dem Stock der Arbeitslosen versicherung für die Arbeitslosenfürsorge erhalten. Schleswig- Holstein schuldet der Arbeitslosen versicherung bereits rd. 80 Mill. DM. die für die Zwecke der Arbeitslosenfürsorge ausgegeben wurden. R.-H. Getreidesilos gefüllt bis obenhin Lagerraummangel auch andernorts Von 90 461 t im Vormonat stieg der Güter⸗ umschlag in den Düsseldorfer Häfen auf 100 281. Tonnen im Monat Oktober, Verstärkte Ge- treideeinfuhren hatten den Hauptteil an der Steigerung. Die Getreidesilos sind bereits 80 gespickt voll, daß schon Lagerschiffe in Anspruch genommen werden mußten. Insgesamt wurden 523 Schiffe abgefertigt. Der Hafenbahnverkehr hielt sich mit 3509 Waggons und 55 403 beför- derten Tonnen in der Vormonatshöhe. R.-H. Stromerzeugung und Verbrauch im Oktober 1949 wieder gestiegen Die Stromabgabe der öffentlichen Kraft- werke des Vereinigten Wirtschaftsgebiets be- trug im Oktober 1884 Mill. ken gegenüber 1755 Mill. KWh im Vormonat. Die Lieferungen von industriellen Kraftwerken stiegen von 252,8 Mill. kWh auf 268. die Importe aus dem Ausland von 24,1 Mill. kWh auf 26.8 und der Bezug aus anderen Zonen von 151.9 Mill. KWn auf 192.1. Der Export ins Ausland betrug im Oktober 48,9 Mill. kWh gegenüber 35.2 im Vor- monat und die Lieferungen in andere Zonen 326,1 Mill. kWh gegenüber 266,4. Der gesamte Stromverbrauch für Oktober im Vereinigten Wirtschaftsgebiet belief sich auf 1984.9 Mill. KWh gegen 1872,3 Mill. kWh im Vormonat. Aushöhlung des Nheins Der Senkung des Wasserspiegels der Duisburg- Ruhrorter Häfen, der während der letzten 50 Jahre infolge einer fortschreitenden Vertiefung des Rheinstrombettes um etwa 150 em gefallen ist, soll jetzt durch eine Vertiefung der Hafensohlen be- gegnet werden. Es wird erwogen, unter den Häfen Bergbaustollen anzulegen, wodurch eine Senkung um etwa 120 em erreicht werden kann. VWD Allgemeiner Aufstieg Die Wirtschaftslage im September Die Einfuhr ist von ihrem Höchststand im August von 210 Mill. Dollar infolge der Wäh- rungsabwertung und der damit geübten Zu- rückhaltung im September auf 150,5 Mill. Dol- zar zurückgegangen. wie der letzte Lagebericht der Verwaltung für Wirtschaft besagt. Der Rückgang betrug in der Ernährungs wirtschaft 24,5 Mill. Dollar. in der gewerblichen 35,5 MIII. Dollar. Die Gesamtausfuhr erhöhte sich um 4,0 Mill. Dollar auf 93,1 Mill. Dollar, die der gewerbli- chen Güter um 5.1 Mill. Dollar auf 92,6 Mill. Dollar. Der Kohleexport sank um 4.8 Mill. auf 25,3 Mill. Dollar. Die Schrottausfuhr erreichte mit 8,7 Mill. Dollar hren Höchststand seit der Währungsreform. Der Exportanteil der Grund- stoffe Kohle. Holz und Schrott betrug im September 36,9 Proz., so daß die steigende Ten- denz bei den ausfuhrer wünschten gewerblichen Halb- und Fertigwaren anhielt. Der Maschinenbau ist mit 9.3 Mill. Dollar(August 7,8 Mill.) exportanteilmäßig an die zweite Stelle ach der Kohle) aufgerückt. Ausfuhrzunahmen haben ferner zu verzeich- nen die Textil- und Bekleidungs- industrie mit 8.5 Mill., die Eisen- und Metallwarenindustrie mit 7,6 Mill. die chemische und NE- Metallindustrie mit je 5,9 Mill. Dollar, ferner die Fahrzeugindustrie. Musikinstrumente und Spielwa⸗ ren. Der stärkste Ausfuhrrückgang ist nach der Kohle bei der eisenschaffenden und Giehßereilindustrie von 10.4 Mill. im August auf 8.3 eingetreten. Leicht rückläufig war ferner der Export bei der Elektro- technik und bei Glas und Keramik, Steine und Erden, Feinmechanik und Optik blieben unverändert. Die Steinkohleförderung stieg arbeitstäglich gegenüber August von 335 000 t auf 337 700 t, die Braunkohle förderung von 211 000 t auf 215 900 t. Die Kohleversorgung War im allgemeinen günstig. Knappheit trat nur bei bestimmten Sorten, wie z. B. bei Feinkohle, auf. Die Liquiditätslage des Bergbaus hat sich dadurch verschlechtert,. daß die Kohlelieferun- gen(35 Mill. DM) nach Berlin bisher nicht be- zahlt wurden. Der Produktionsindex der eisenschaf- fenden und Gießereiindustrie ist von 66.1 im August auf 63 Prozent, der der NE-Metalle von 73 auf 70 Prozent von 1936 zurückgegangen. Die Rohölförde- rung sank um 3 Prozent auf 74 483 t. Der Produktionsindex der chemischen Indu- strie ist leicht gestiegen, und zwar von 88 auf 98 Prozent von 1936. Die spätsommerliche Baukonjunktur führte im September zu einem weiteren leichten Produktionsanstieg bei Steinen und Erden. Beim Maschi- nenbau stieg der Produktionsindex von 66 auf 94 Prozent. Trotz der Erhöhung des ar- beitstäglichen Produktionsindex um 18 Pro- zent gegenüber August. hat der Stahlbau erst 61 Prozent von 1956 erreicht. Im Fahr- zeugbau hat die Erzeugung von Pkys um 4,3 Prozent. bei Lkws um 3,9 Prozent zugenom- men während die Fahrrad produktion rückläufig war. Die Produktionsentwicklung bei der Elektrotechnik zeigt eine allge- meine Tendenz der Aufwärfsentwpidelung. Sie ist ebenfalls günstig bel der Optik und Feinmechanik, wo nur die Mikroskop- erzeugung um 9.6 Prozent zurückging. Die Eisen- und Metallwarenin dustrie nat sich sichtlich erholt. Die Oefenfer fi- gung stieg saisonbedingt von 16 412 auf 21 045 Stück. Die Bautätigkeit hat im Septem- ber durch Geldzuteilungen aus den Länder- haushalten, aus dem Arbeitslosenstock sowie durch private Kapitalien eine leichte Belebung erfahren. Nachdem als Vorgriff auf die Sofort- Bilfe 60 Mill. DM und aus Mitteln der Wieder- Aufbaubank 81.5 Mill. DM auf die Länder ver- teilt wurden, sind nun auch im sozialen Woh- nungsbau Ansätze zu größeren Aufträgen vor- handen. In der Textil- und Bekleidungs- industrie hielt sich die Garnproduktion mit 35 907 t etwa auf dem Auguststand. Die Wir⸗ kereien und Strickereien konnten ihre Erzeu- gung um 22 Prozent gegenüber August steigern. Die Leder produktion ist um 3.2 Prozent auf 5375 t gestiegen, die Lederschuhproduktion um 33 Prozent auf 4.45 Mill. Paar. Glas- und Keramikerzeug ung war rückläu- fig. Die Erzeugung der Pk W.. DURk. und Krad decken stieg um 6,6, um 12,7 und um 9,2 Prozent die der Fahrrad decken blieb unverändert. Die Zellstoff- und Pa- Ppiererzeugung war mit Ausnahme von Zeitungspapier die um 11.6 Prozent auf 12 144 f stieg, rückläufig. Bei der holzbear bei- tenden Industrie war ein leichtes Ab fallen, bei der holzverarbeitenden ein leich- tes Ansteigen zu verzeichnen. Die Zigaret- ten produktion ging um 1,0 Prozent zu- rück, dagegen erhöhte sich die Zigarrenerzeu⸗ gung um 6,5 Prozent. Jar Getreidebörse Mannheim. Am Inlandsgetreidemarkt ist die Lage gegen die, Vorwoche unverändert; bei In- landsweizen, der stark gesucht wird, ist das An- gebot gering, wogegen Roggen nach wie vor über- reichlich am Markt erscheint. Die Roggeneinfuhr hat sich abgeschwächt. Aus der bizonalen Reserve wurden 3000 t Milo- corn und 1500 t Mais für Erfassung der Ernte und zu Notstandszwecken freigestellt, ebenso 2245 t Hafer. Der bizonalen Reserve werden zwei Damp- ker mit zusammen 14 00 t Weizen zugeteilt. Für die Teigwarenindustrie und die Brotversorgung sind keine Zuteilungen erfolgt. Am FHafermarkt sind infolge des Eigenver- brauchs die Ablieferungen der Landwirtschaft ge- ring. Futterhafereinfuhren stehen bevor. Indu- striehafer, da gute Bestände vorhanden, wird we- niger begehrt. Am Gerstenmarkt bleibt die ungeklärte Situa- tion unverändert. Die verarbeitende Industrie, die mit ca. 6065% eingedeckt ist, hält im Einkauf zurück, Durch bevorstehende Einfuhren guter Qualitäten rechnet man mit einem Absinken der hohen Preisforderungen. Afrikanische Industrie- gerste wurde infolge Qualitätsminderung als Fut- tergerste verwendet. In Hülsenfrüchten ist eine Belebung des Mark- teg eingetreten und werden Bohnen, Erbsen und Linsen gesucht. Weizenmehl ist infolge unzureichender Import- zutellungen in der amerikanischen Zone etwas knapp, Während reichlicheres Angebot in Rhein- land-Pfalz besteht. Roggenmehl ist bei geringer Nachfrage stark angeboten. Die übergebſetlichen Lieferungen beeinflussen immer noch das Ge- schäft. Der Futtermittelmarkt ist lustlos; Kleie ist schwer abzusetzen; Vollkleie aus der französi- schen Zone ist mit 9,50 DM angeboten worden. Oelhaitige Futtermittel sind nicht gefragt; Erd. nußkuchen ist jedoch gesucht. In Trockenschnitzel ist eine Belebung des Geschäfts festzustellen, die ab heute amtlich notiert werden. Zuteilungsmais wird sehr gesucht; freier Mais wurde zu 22 DM angeboten. Milchviehfutter ist stärker begehrt als Schweinemastfutter. Am Rauhfuttermarkt ist Heu etwas mehr an- geboten und zwar in 1. Schnitt; die Nachfrage i8t gut. Stroh ist aus allen Erzeugergebieten bei un- veränderten Preisen gut am Markt. Die heutigen amtlichen Notierungen für Rauhfutter lauten: Getreidestroh, drahtgepreßt 4,805, 20 DM; gebün-⸗ delt oder bindfadengepreßt 3,804, DM; Wiesen- heu, gesund, trocken, gut, 1. Schnitt 12,00—12,50; desgl. gesund, trocken gut, lose drahtgepreßt 13,5014, DM; Rotkleeheu, gesund, trocken, gut 12,50—13,00 Db. Luzernekleeheu wurde nicht no- tiert, da überhaupt keine Angebote vorliegen. Trockenschnitzel wurden heute mit 14,50 DM per e ab südd. Fabriken Fabrikpreis) amtlich rt. Am Kartoffelmarkt ist der Markt fest und haben die Angebote sehr stark nachgelassen Einkellerung kann mit 80 Prozent als nahezu ab- geschlossen betrachtet werden. Die heutigen No- tierungen für Speisekartoffeln im Großhandels- preis, Frachtbasis Mannheim sind mit 6,15—6,25 DM ber 50 Kilo unverändert. Tendenz: fest. Das An- gebot in Saatkartoffeln ist gut, bei Zurückhaltung im Einkauf. Frankfurt. Der Brotgetreidemarkt zeigt im großen und ganzen keine größere Veränderung der Lage im Vergleich zur Vorwoche. Das reich- liche Angebot in Roggen fand wegen des Weiter- hin nur schleppenden Roggenmehlabsatzes kaum Beachtung. Die Nachfrage nach Weizen hat sei- tens der Großmühlen stark zugenommen. Aus der bizonalen Reserve erfolgten nur geringe Frei“ Saben, während inländischer Weizen nicht offe- riert wurde. Weizenmehl verzeichnete flotten Ab- satz, den Bedarf stellten in der Hauptsache die kleinen Mühlen sicher, weil die Großmühlen 80 gut wie ausverkauft sind. Futterhafer wird wenig angeboten, auch die Nachfrage hält sich in engen Grenzen. Industriehafer fand wenig Interesse. Für Braugerste sind die bisherigen Ueberpreise kaum noch zu erzielen, obwohl das Angebot ge- ring blieb. Marokkanische Gerste wurde zu Fut- terzwecken in einigen Posten umgesetzt; weitere Zufuhren sind zu erwarten. Am Futtermittel- markt Rielt die Belebung an. Weizenkleie aus der Type 10350 wurde mit 9.80 bis 10 Mark je 100 kg obne Sack Frachtbasis Frankfurt gehandelt(amt- cher Preis 10,50). In Roggenkleie ist das Ange- bot wegen der geringen Vermahlung knapp. Fut- ter- und Nachmehle können gut untergebracht werden. Auch für ölhaltige Miſchfuttermittel be- steht gutes Interesse. Am Rauhfuttermarkt kam es zu kleinen Umsätzen in Heu zu erhöhten Prei- sen; Wiesenheu gut. gesund, trocken, 12,50—13,00 (12,00), Luzerneheu gut, gesund, trocken 14,50—15,00 (14,00 DM je 100 kg ab Verladestation. Stroh tand weiterhin kaum Interesse. e 3. Seite 8 MORGEN Dienstag, 15. November 1949 N. tröttentlie Der Fall Unglaub Von Werner Finck 1 Entschluß stand diesmal eisern fest. reiben, wenn es wirklich nicht zu t, nur im äußersten Fall. Schon Ii ein. Ich muß. Es ist der Fall les Schlächtermeisters Unglaub aus Hof in ist Ein fall gegen Knie fall, was da zur Debatte steht. Die Leser werden sich jenes Htes entsinnen, wonach Metzgermeister Aub, als er von einer Staatsreise unseres adespräsidenten hörte, einem Spanferkel- chen eine Fleischkarte ans Ringelschwänz- chen heftete und den Ausruf: Theo mach uns 1 mittels eines Plakates in den Mund legte ul: ich weiß; aber Luther schaute, wenn er die deutsche Sprache studieren wollte, den Leuten auch nicht auf den Mund..). Die Hofer Stadtväter fanden dieses Vor- gehen ihres Bürgers Unglaub(wie logisch und völlig passend wäre es jetzt, fortzufah- ren: unglaublich, aber jedes Wortspiel ent- wertet den Autor in Deutschland). Sie fanden also unmöglich. Die alte Be- rufskrankheit der Behörden: übelnehmen. Ob diese Demonstration gerade sehr ge- schmackvoll war(so sehr es Spanferkel sonst auch sind), das soll hier nicht erörtert werden. Wir wollen nur zu bedenken geben, daß manches, was einem andern als Honig um den Mund erscheint, einem Fleischermeister schon seiner Natur nach wurscht ist(und dag Hindenburg sich von derselben Seite her ein Porträt in Schweineschmalz gefallen lassen mußte). Dem Herrn Bundespräsidenten ist diese treuherzige Ansprache eines kleinen Ferkels bestimmt lieber als die formvollendetsten Er- gebenheitsadressen manch anderer Schweine, die nicht so leicht als solche zu erkennen Sind. Oder war es die familiàre Anrede:„Theo“, die unsere jüngsten FHofschranzen ja 80 schockiert hat? Keine Angst, meine Herren: ein Staats- Oberhaupt, das von sich bekennt— und zwar bei hochofflzieller Gelegenheit—: ich bin (Sozusagen) der Theodor vom Bundestor— ein solcher Mann hat es nicht mehr nötig. humorlos zu sein.(Beifall.) Meister Unglaub soll, wie weiter berichtet Worden ist, ein Photo seines Arrangements dem Bundespräsidenten selber zur Beurtei- lung geschickt haben. Es würde zwei Marksteine auf dem Wege zur inneren Freiheit des deutschen Volkes bedeuten, wenn er eine Antwort in diesem Sinne etwa bekommen Gardon, nicht zwei- mal würde. Würde bekommt uns nicht gut); in diesem Sinne bekäme: Welch Schwein du hast: ich hab' Humor und will dir helfen. Theodor. Oder wird vielleicht nur der provisorische Chef des Protokolls stellvertretend antwor- ten, die Befreiung der Spanferkel von der Zwangsbewirtschaftung fände in der Person des Herrn Bundespräsidenten zwar jede Un- berstützung, müsse aber, da seine Befugnisse leider sehr eingeschränkt seien, an Herrn Prof. Erhard weitergeleitet werden.(An merkung: Frage: Ist das die hochofflzielle Anrede?) So oder so, lieber Herr Unglaub. Um den Ausgang der Sache brauchen Sie sich wohl keine Sorge zu machen. Wenn es gar nicht anders geht, schicke ich Ihnen Ernst Penzoldts Powenzbande zu Hilfe oder alarmiere Werner Oehlschlägers Gesellschaft zur Verbreitung von Schrecken Aller Art Orovisorischer Sitz: RIAS, Ber- lin). Es gibt so wenig gute Witze, warum soll nicht auch einmal ein schlächter Witz zwi- schenhinein verdaut werden. * Notwendige Schlußbemerkung der Redak- tion: Inzwischen hat der Schlächtermeister Hans Unglaub einen Brief von Theodor Heuß bekommen, in dem folgendes zu lesen war: „Sehr geehrter Herr, Sie müssen entschul- digen, daß bei der Masse der hier eingehen- den Korrespondenz die Beantwortung Ihres Schreibens sich verzögert hat. Ich kann Sie versichern, daß der Hilferuf Ihres das Schaufenster zierenden Ferkels mich in kei- ner Weise gekränkt hat, sondern daß ich ihm ein freundliches Verständnis entgegenbringe. Ich hoffe sehr, daß sich in der Zwischenzeit die besorgten Behörden von Hof beruhigt haben. Mit freundlicher Hochachtung Prof. Dy. Theodor Heuß.“ Junge Kunst Quer durch den Sport Regenschwerer Boden hinderte den Spielſluß Punktverluste bei Neulußheim, Sandhofen und Altlußheim Fast sämtliche Vereine der Spitzengruppe in der Bezirksklasse mußten Punkte abgeben. Nur dem klaren 5:0-Sieg über die S6 Rheinau trug dieser Sieg wieder den zweiten Tabellenplatz ein. Sehr heftig ging es in Neulußheim zu, wo die Olympia Neulußheim schwer zu kämpfen hatte, um gegen die Leimener wenigstens einen Punkt zu retten. Mit dem gleichen 3:3-Resultat Sab Altlußheim gegen Kirchheim einen Punkt ab, während Eppelheim bisher nur mit wier Verlustpunkten, in Hemsbach sogar beide Punkte lassen mußte. Weinheim fand sich im Sturm nun besser zusammen und kam gegen Sandhausen nun zum zweiten Sieg. Dagegen steuert der alte Mannheimer Fuhballpionier Phönix, der Wiesloch 0:3 unterlag, immer mehr dem Schlußlicht entgegen. Neulugheim 16:10 12:4 Leimen 15:13 2:5 Schwetzingen 24:6 11:5 Sandhausen 712 68:6 Altlusheim 13:6 9:3 Kirchheim 12:13 3:11 Sandhofen 1378 9:5 Weinheim 12:22 5711 Ilvesheim 9·7 9:7 Oftersheim 4.10 4:10 Hemsbach 14:13 9:6 Phönix Mhm 7:19 3:11 Wiesloch 17:11 8:6 Rheinau 37 28 Eppelheim 13:14 8:86 Heddesheim geht in Führung In der Kreisklasse A spielte der führende Verein Ladenburg zum fünften Male unent- schieden und zum dritten Male 0:0. Das kostete die Tabellenführung, die nun Heddesheim durch ein 2:0 beim FV 98 Seckennbeim über; nahm. Käfertal, nun wieder in Schußlaune, blieb über 08 Mannheim Sieger. Die Schries- heimer hatten in Wallstadt nichts zu bestellen und verloren mit 1:3. Mit 2:1 setzten sich die Plankstädter überraschend in Neckarhausen durch. Aus der unteren Tabellenhälfte sind Siege des TV 1846 in Brühl(h. der Fr. SG Seckenheim gegen Kurpfalz, sowie das beacht- liche 0:0 von 07 Mannheim gegen den bisherigen Spitzenreiter Ladenburg zu verzeichnen. Heddesheim 10 8— 2 24:15 16:4 Plankstadt 10 7 1 2 18:8 Ladenburg 10 5 5— 18:8 15:5 Käfertal 9 8 2 1 180 14. Wallstadt 10 7— 3 24:10 14:6 Schriesheim 9 6— 3 18:19 12:6 Polizei„notiert“ vierzehn Tore Keine wesentlichen Veränderungen gab 28 in der Kreisklasse B. Der Polizei-Sportverein spielte in Hohensachsen und schoß dabei 14 Tore. Allerdings siegte auch Edingen, das damit dem Tabellenführer dichtauf folgt. In der Verfolgergruppe nahmen sich die Vereine gegenseitig die Punkte ab., wobei die 2:3-Nie- derlage der schußfrohen Unterflockenbacher in Schönau am meisten überraschte. Polizei SV TCC Edingen VVV 191 Viernheim%% 12˙2 Plankstadt erzielte ein Handball-Resultat In der Kreisklasse B-Süd war ein Füh- rungswechsel fällig, da Rohrhof beim SV Friedrichsfeld über ein 1:1 nicht hinauskam. Sonst setzten sich die Favoriten durch, Wobei Eintracht Plankstadt mit ihrem 10:1-Sieg über die MSsd Mannheim triumphierte. Reilingen blieb mit 3:2 über den TSV Neckarau Sieser und übernahm nun die Führung. Sc Reilingen 6 6 2 12 SV Rohrhof 7 11:3 SpVgg Ketsch 7 1 5 Eintracht Plenkstadt 5 4— 1 22:9 8˙2 HSV Hockenheim wur um ein Tor besser Die Vereine meldeten folgende Ergebnisse: Sd Lampertheim— Reichsbahn-SGd 11:8: TSV Viernheim— S6 Mannheim 4:3: TV Lauden- bach— TV Altlußheim 7:5; TV Schries- heim— HSV Hockenheim 3:4: TV Groß- sachsen— 88 Hemsbach 8:6. Der HSV Hockenheim hatte an diesem düsteren Sonntag Glück. daß er aus Schries- heim beide Punkte entführen konnte., da die Schriesheimer Stürmer das Tor nicht fanden. Lampertheim ist weiter im Kommen, dies mußte die Reichsbahn mit der 11:8-Nieder- lage verspüren. Die SG Mannheim mußte in Viernheim mit 3:4 eine weitere knappe Nie- derlage hinnehmen. Die Siege von Groß- sachsen und Laudenbach kamen nicht uner- Wartet. Nußloch der Favorit der Heidelberger Staffel TSG Ziegelhausen— Tbd Heidelberg 5.2: TSV Wieblingen— TSV Handschuhsheim 4:12: S8 Nußloch— TSV Oftersheim 9:5: TS86 Wiesloch— 88 Walldorf 3:6: 88 Kirchheim gegen TV Bammental 4:13. Nun ist auch in dieser Staffel die Vor- entscheidung gefallen. Nußloch konnte sich gegen Oftersheim mit 9:5 Toren behaupten. In einem prächtigen Kampf zeigten beide Mannschaften gute Leistungen. wobei die Nußlocher erst in den Schlußminuten den Sſeg sicherten. Die Lokalbegegnung der Sand nne A Ortsnachbarn Wiesloch und Walldorf entschie- den letztere für sich. Bammentals Sieg in Kirchheim ist überzeugend. auch Handschuhs- heim distanzierte Wieblingen eindeutig. Zie- gelhausen mußte kämpfen, um die Turner zu bezwingen. Kreisklasse unverändert Von den Spielen der Kreisklasse wurden nur zwei wichtige Ergebnisse gemeldet. Die Rasenspieler schlugen den TSV 1846 ohne Heiseck und Kretzler 8:3. Bis zum Seiten- wechsel(3:3) sah es gar nicht nach einem sicheren Sieg aus. Ilvesheim gewann gegen Edingen und wahrte damit seine Chancen. Die B-Klasse gab bekannt: TSG Laden- burg— TV Neckarhausen 7:10:„Einheit“ Weinheim— Mimose Mannheim 9:4: 48 Schönau— Germania Mannheim 6:4: Spygg Sandhofen— TSV Neckarau 11:7: Ms Mann- heim— TSV theinau 5:8. 8 Die SpVgg Sandhofen bezwang den 1T8V Neckarau. während am Vorsonntag Feuden- heim Sieger war. Die Mannheimer Ger- manen und auch die Segelflieger(Mimose) konnten zu keinen Siegen kommen. Bei den Frauen, die trotz unfreundlicher Witterung einige Spiele austrusen(war dies nötig?), siegten die Räsenspielerinnen über den SV Waldhof 4:1 und die Spygg Sand- hofen schickte TSV Neckarau mit 12:0 ge- schlagen nach Hause. W. K. * ene n r e e Starke Männer un den Gewichlen Essen zum sechsten Male deutscher Meister an der Scheibenhantel Im Endkampf um die deutsche Mannschafts- meisterschaft im Gewichtheben standen sich in Essen die Heberstaffeln von Av 1888 Essen und SV Fellbach gegenüber. Fast so spannend wie im Vorjahr in Fellbach, wurde auch dies- mal dieser Zweikampf der beiden besten Heber mannschaften, den die Männer vom Kohlenpott mit ganz knappem Vorsprung ent- schieden. Nachdem im Vorjahr die Essener mit 5 Pfund Mehrgewicht(3550:3545 Pfund) sich die Meisterwürde holten, betrug diesmal die Dif- ferenz 10 Pfund(3520:3510)0. Die Schwaben be- gannen sehr gut und führten nach der ersten Uebung, dem beidarmigen Drücken. mit 15 Pfund(1075:1060 Pfund), doch blieben sie, nach- dem sich die Essener in der zweiten Disziplin, dem beidarmigen Reißen, mit 1050:1045 Pfund knapp durchsetzten, noch mit 10 Pfund in Füh- rung. Das abschließende, beidarmige Stoßen, brachte dann aber die endgültige Entscheidung zu Gunsten Essens. Im Gesamtergebnis des olympischen Dreikampfes wurden sie mit 3520: 3510 Pfund zum sechsten Male deutscher Meister. Die Leistungen, der einzelnen Ge- wichtheber. welche von Hans Kestler(Mann- heim) vorbildlich abgenommen wurden, nun im Einzelnen: Fellbach: Drücken Reißen Stoßen Gesamt Sauerbeck 120 135 195 460 Wagner 160 165 21 540 Kurrle 135 150 200 505 König 175 190 250 615 Benzenhöfer 205 180 230 51 Aaldering 250 225 300 775 1075 10⁴⁵ 1390 3510 in Karlsruhe Eine Ausstellung der Künstlergruppe Der Kreis“ Die nordbadische Künstlergruppe„Der Kreis“ eröffnete im Hause des Badischen Kunstvereins in Karlsruhe eine nach in- neren und äußeren Dimensionen beachtens- werte Ausstellung. Glbilder, Aquarelle, Graphik und Wandkeramik, vorwiegend mrealistischen Charakters. Professor Otto Laible mit farblich bestechenden Landschaften(Rotes Gartenhaus mit Son- nenblumen“), die dem Impressionistischen noch nahe bleiben und doch wieder in einer eigenen, vergeistigten Art mit hand- Werklich vorzüglicher Technik behandelt sind. Bernhard Becker, Schwetzingen, mit einem interessanten Experiment„Süd- licher Hafen“, das die Perspektiven auflöst und zu einer etwas konstruktiven farblichen Komposition geworden ist. W. Müller- Huf schmid, der sich vom Gegen- ständlichen zu einem dekorativen, orna- mentalen Stil gewandelt hat, mit dämo- nisch- metaphysischen Versuchen(besonders die„Nachtblumen“). Professor Karl Hub- buek zeigt neben einem eindringlichen in starken Schwarz- Weiß- Kontrasten ge- ballten Holzschnitt„Myriam“ auch in dem Entwurf eines keramischen Wandbildes Anklänge an assyrische Kunst. Erwin S pu- ler ist in seinen Temperablättern über- zeugender als in den Entwürfen für Wand- keramik; ein vornehmlich malerisches Ta- lent, das sich auch in heiter getönten Ge- mälden aus dem Artistenleben bewährt. W. Baier Burcar do:: einige sehr feine, phantasievolle, an Klee gemahnende Zeich- nungen, in den Gemälden dazu farblich zauberhaft nuanciert. Professor Karl Kunz, Saarbrücken, neben Becker, der einzige Nicht-Karlsruher im„Kreis“ ist mit einigen einfachen und klaren, fast maillolhaften Aktzeichnungen vertreten. Drei Gast-Aussteller, nicht dem„Kreis“ zugehörig, sind mehr den Impressionisten verwandt. Horst Lemke, ein noch nicht dreißigjähriger Heidelberger, scheint der der künstlerisch Stärkste zu sein: farben- frohe Impressionen wie„Boote am Neckar“ und„Stadt im Herbst“, in den Tönungen reizvoll gesteigert, manchmal noch etwas spielerisch doch auch wieder von einer be- achtlichen Intensität in den Aquarellen. Walter Eimer, Heidelberg, zeigt stim- mungsstarke Aquarelle, Walter Becker, Tutzing, einige farblich starke Frauen- portraits. Ulrich Seelmann-Eggebert Allegro con brio „Volpone“ im Frankfurter Zoo- Theater Fritz Rémond, der Direktor und Spiel- leiter des Kleinen Theaters im 200 Frank- kurt bewies mit seiner dritten Inszenierung beinahe Verwegenheit: die tolldreiste Ko- mödie von dem goldsüchtigen Levantiner „Volpone“, der mit Hilfe seines durch- triebenen Dieners Mosca alle seine soge- nannten Freunde zu prellen sucht und zum Schluß selbst von Mosca in der vollkom- mensten Weise hineingelegt wird, wirbelte über die Bretter der kleinen Bühne. Stefan Zweig bearbeitete diese im Venedig der Renaissance spielende Verunglimpfung der schnöden Habgier von Shakespeares Zeit- genossen und Rivalen Ben Jonson frei, aber werkgerecht und ohne Umschweife oder Prüderie. Nach seiner Spielanweisung ist das Stück„als commedia dell'arte zu Essen: Drücken Reißen stoßen Gesamt Verley 140 135 185 460 Breßlein 150 155 22⁵ 530 Jansen 185 185 250 620 Wagner 200 190 270 660 Gottschalk 170 190 230 590 Bierwirth 215 195 250 660 1060 1030 1410 3520 Erfahrene„Ringfüchse“ führen in der Pfalz Während im Mannschaftsringen der badi- schen Oberliga die Ringerstaffel der SpVgg. 98 Brötzingen auf eigener Matte mit 5:3 Punkten, den KSV Kirrlach glücklich niederhalten konnte, fiel in der pfälzischen Oberliga bei der Begegnung zwischen SV Friesenheim und dem ASV Schifferstadt die Vorentscheidung für die Meisterschaft. Es gelang den Friesenheimern durch Siege von Gniers, Ländle. Haßglöcher, Stein, Gehring und Kärcher mit 6:2 Punkten die tapferen Schifferstädter nleder zuhalten. die nur durch Wahl und Ferber zu zwei Zählern kamen.. Pfalz-Tabelle K. 8. U. N. V. F. M. As Schifferstadt 4 3 0 1 23:9 6:2 SV Friesenheim 777 851 FK 03 Pirmasens 2 1 0 1 977 222 ASV Oppau 2 1 0 1 6 10 22 SV Siegfried L'hafen 3 0 1 2 9715 1:5 VII. Zweibrücken 0 0:16 0 spielen, leicht, rasch, eher karikaturistisch als naturalistisch, Tempo: allegro con brio“, Dies schien für Rẽmond und sein Ensemble das Stichwort: vor dem schön profilierten Bühnenbild Lothar Baumgartens, das den Blick auf eine Lagune freigab und in dem im übrigen Volpones Prunkbett dominierte, wurde gefeilscht und gesappert, gesoffen und geprellt, getanzt und gekuppelt, ge- weint und gelacht, kurz:— gespielt mit einem Spürsinn für das Komödiantische und Dramatische, mit einer Echtheit nicht nur in Gebärde und Wort. mit einem Mut selbst zu grotesk häßlichen Masken, wie es einem im heutigen Theater nur selten be- gegnet. R. Kulturnachrichten tag, dem 18. November, 20 Uhr, Werner Go thein, einer der namhaftesten Schüler von hein, einer der namhaftesten Schüler von Ernst Ludwig Kirchner sein neuestes Werk, die Erzählung in Holzschnitten, Die Seil- tänzerin und ihr Clown“ im Lichtbild vor- führen. Zur Einführung spricht Dr. Passarge kurz über die Bedeutung des Holzschnitts für die Kunst unserer Zeit. Die Vortragsreihe„Berühmte Kunststätten“ in der Mannheimer Kunsthalle beginnt am Mittwoch, dem 16. November. 20 Uhr., mit einem Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Gerke von der Universität Mainz, der über„Das alt- christliche Rom“ sprechen wird. Ab 15. November beginnen die Winter- öffnungszeiten der Mannheimer Kunsthalle, und zwar werktags(außer Montag) von 10-13 und 14-16 Uhr: sonntags von 10-16 Uhr durch- gehend. Das Gastspiel von Paula Wessely, Attila Hörbiger und Ernst Deutsch mit dem Ensemble des Josefstädter Theaters in Heidelberg findet nach einer Mitteilung der Intendanz der Städtischen Bühnen nun bereits am 4. Dezem- ber statt. In einer ersten Mitteilung war als Termin der 13. Dezember genannt worden. 5 110 uantwort! Karl Ack kon. kon: 43 onten gemeine! sscheckk Asruhe d . ſleshaf ſbelnt: 1 unverl unt der ſehrgant Ach pashin Das Länderpokal-Zwischenrundenspiel Südwest— Westfalen sak in Ludwigshafen N genmin nervorragende Torhüter bei der Arbeit. Schuß des Linksaußen Kelbassa. zählenden Zuschauerkulisse. „Erlenkind“ schlug Ueberraschung im Bei der Beurteilung der Aussichten des längsten Zweijährigen-Rennens. den im Jahre 1947 geschaffenen„Carl v. Weinberg-Pokal“ über 1800 m. mußte man davon ausgehen, wie die jungen Pferde über die lange Strecke kommen würden. Da hinsichtlich Stehver- mögen bei keinem der sechs Bewerber Be- denken begründet waren. konnte nur das Rennen selbst die Antwort geben. Favorit war Gestüt Waldfrieds„Marane“, die drei ihrer vier Siege in Frankfurt davongetragen hatte und geradezu als Bahnspezialistin galt, doch wurde hier in den Vorwetten der die„4711“ Farben tragende„Amok“ des Gestüts Rött-⸗ gen noch vorgezogen. Nach dem Start, bei dem„Amok“ durch schräges Abspringen gleich hinter das Feld zurückfiel, führte„Marane“ in guter Fahrt vor dem sonst geschlossenen Feld. An der ersten scharfen Ecke wurde„ Amok“ aus dem Linkskurs getragen, so daß er viele Längen verlor. Durch die Gegenseite ging„Marane“ unentwegt ihre Fahrt weiter vor den ge- schlossen marschlerenden„Ansager“,„Com- tesse“ und„Erlenkind“, während„Aquama- rin“ hier bereits den Anschlüßg verlor.„Er- lenkind“, eine hochbeinige Fuchsstute, die bis- her noch sieglos war, hielt mühelos das Tempo. In die Gerade kamen„Comtesse“ in- nen. in der Mitte„Ansager“ und außen das aufkommende„Erlenkind“, die sich einen er- bitterten Kampf lieferten. Es war ein packen des Bild, wie die drei Füchse in Linie am Richter vorbeistürmten.„Erlenkind“, von Rudi Zachmeier kräftig unterstützt. gewann um einen Hals gegen„Ansager“ und„Com- tesse“, die selbst nur um einen Kopf getrennt waren. Der unerwartete Ausgang drückte sich auch in den Quoten aus, da„Erlenkind“ auf Sieg 271:10 bescherte und der Einlauf 1048: 10 brachte. Der Tag, der auch sonst manche Ueber- raschungen bot, stand im übrigen im Zeichen der Doppelerfolge. Die Jockeys Richter und Lengert waren je zweimal erfolgreich., die Trainer W Wolff und G. Zuber sattelten je zwei Sieger, während Trainer H. Holtei sogar drei Pflegebefohlene siegreich zur Waage zu- röckführen konnte Ergebnisse: I.) 1. Sonnenalm(Schiemann), 2. Wille, 3. Marchetto da Padova; ferner liefen: sieben. Toto: 58; 15, 17, 15. E.-W. 416. II.) 1. Rosenblüte(Kretschmer), 2. Tristan,. 3. Wilja; ferner liefen: drei. Toto: 43; 18. 15. E.-W. 96. III.) 1. Hora(Lengert). 2. Pharao, 3. Falke- nier; ferner liefen: vier. Toto: 56; 13, 34, 12. E.-W. 1048. IV.) 1. Erlenkind(Zachmeier), 2. Ausager. 3. Comtesse; ferner liefen: drei. Toto: 271:84: E.-W. 1048. V.) 1. Palette(Kachur). 2. Natal, 3. Hofherr. Toto: 23; E.-W. 40. VI.) 1. Uno D'oro(Lengert), 2. Made in Germany, 3. Mesino; ferner liefen: sechs. Toto: 28: 14, 17, 27: E.-W. 84. VII.) 1. Gustel Richter), 2. Frauenwürde, 3. Wanderpreis; ferner liefen: zwei Toto: 38; 14, 14; E.-W. 60. VIII) 1. Dirigent(Richter), 2. Lümmel, 3. Mairo; ferner liefen: elf. H. H. „Bumbas“ Schmidt trainiert den„Club“ Nun ist es also doch Tatsache geworden: „Bumbas“ Schmidt hat einen Vertrag beim 1. FC Nürnberg unterschrieben und wird ab 1. Januar 1950 seinen alten„Club“ trainieren. 6 Der einstige internationale Seitenläufer des Cello- Konzert im Amerika-Haus Mit einem Gast aus U Ein Morgen-Konzert im Amerika-Haus vermittelte den interessierten Hörern die Bekanntschaft mit einer jungen begabten Cellistin, Mary Gray Clarke aus Roche ster(N. V.), die auf ihrer ersten Europa- Tournee in Mannheim Halt machte und Proben ihres Könnens ablegte. Sie bot zu Beginn des Programms die(von uns bereits gewürdigte) formklare Sonate c-moll op. 6 von Samuel Barber und legte weiterhin mit Beethovens Sonate op. 102 Nr. 1 in C- dur ein Bekenntnis zur deutschen Klassik ab. Technisch durchaus versiert, mit guter Bo- genführung und schönem Gesangston ließ die Spielerin ein reiches musikalisches Em- pfinden erkennen. An Stelle der ursprünglich vorgesehenen Begleiterin war Hannelore Müller aus Wiesbaden am Flügel einge- sprungen, mit ausgesprochener Spielfreude musizierend und nicht immer der nötigen Zurückhaltung beflissen. In der zweiten Programmhälfte hörte man eine von edler Leidenschaft erfüllte„Meditation hebral- que“ von Ernst Bloch, ferner spanische Rhythmen in einer Habenera von Ravael und eine Bogenstudie von Davidow. Dr. Ch. Liederabend Eleonore Bahnmayer Trotz des schlechten Wetters war der Goethesaal beim Debüt einer jungen Mann- heimer Sängerin Eleonore Bahn mayer, bis auf den letzten Platz besetzt. Mit un- leugbarem Geschick hatte sie eine Vortrags- folge entworfen, die ihre erfreuliche Be- gabung für den Liedgesang innerhalb der ihr gezogenen Grenzen erkennen ließ. Zu einer angenehm klingenden Sopranstimme (mit vorzüglichem piano) treten die Vorzüge Hier Im Hinter grund ein Ausschnitt „Weinberg-Pokal“- Rennen Sprung g enstagab der mächtigen g fängt Adam im schnellen Photo: 0h. f Favoritin„Marune“ e ble Uet leine Be 1. EC Nürnberg hat sich bei gleichlaütg kern Vertragsbedingungen seitens des von ihn Zeit betreuten VfR Mannheim für den 1 entschieden, da er in der Noris Wohn achesor Familie hat und das ständige Reisen le ident worden ist. Man darf gespannt sein, „Club“ unter Schmidts Leitung, der un cherte im Dezember 56 Jahre alt wird, einen ge haber Aufstieg erlebt und es„Bumbas“ gelingt. n et Schalke und VfR Mannheim auch dee wieder einmal zur„Deutschen“ zu fügen, wWa Ar hatter Französische Rugby- Spieler in Heidelberg Thor RO Fribourg— sc Neuenheim 114 Paris. Eine französische Rugby-Mannschaft, l beker Wochenende in der Rugby- Hochburg em Vors berg weilte. unterlag dem deutschen M nistisch SC Neuenheim sehr ehrenvoll. Die bagert he Ballbehandlung und die sicher vorget öschen Angriffe der Neuenheimer Fünfzehn ele alte ges Gäste die nur zeitweise technische Nie Vorle stückchen zeigten. nicht zum Siege kommeſgkkes“ he re Handschuhsheim— BS Offenbach fun re; RK Heidelberg— RG Heidelberg B Ergebnisse der Landesligen f ein G Bayern: TSV Straubing— Pfeil Nun 85 113; Bayern Hof— FC Lichtenfels 2% Pecke v Röthenbach— Landshut 2:2: ASV Cham g FG Haidhof 1:1. 1. Fe Bamberg— 0 ſitische Weiden 4:0: MTV Ingolstadt— Fe Bang 32.— Tabellenstand: MTV Ingolstadt Tore und 14:6 Punkte: Fc Bamberg 2040 London 1 88 Punkte: Straubing 18:14 Tore und chen unk te. n Hessen: Hessen Kassel— 86 Abe erst, 6:1: SV Kassel— SV Wiesbaden 13, le Stah Rödelhenm— Kassel 03 l:: Darms tswah! gegen Union Niederrad 2:0: Rofweiſ Flament kurt— Germania Bieber 2:0: Eintracht ommen lar— Hermannia Kassel 2:2: Borussia i Mittwö. gegen VfB Friedberg 2:2. klage, d ant zum Unsere Toto-Voraussagen iber n an die Toto Württemberg-Baden rent 1 VB Stuttgart— 1860 München 5 2 VfR Mannheim— Kickers Offenbach Fl 3 Vi Mühlburg— Be Augsburg g 4 FSV Frankfurt— Waldhof A pashin 5 05 Schweinfurt— Stuttgarter Kickers Kani 6 Bayern Münchem— Jahn Regensburg ent 7 SpVgg Fürth— Eintracht Frankfurt uch de: 8 Schwaben Augsburg— 1 Fe Nürnbers en Ind 9 Arminia Hannover— Hannover d en. F. 10 Preußen Dellbrück— Bor. Dortmund Asche! 11 Fortuna Freiburg— SV Tübingen hingto 12 VfL Schwenningen— SSV Reutlingen Rieden h 13 Hamburger Sy— Tbd Eimsbüttel A eine F 14 Holstein Kiel— Werder Bremden I nicht: Toto Rheinland-Pfalz flchtsho 1 VR Mannheim— Kickers Offenbach aündet, 2 FSV Frankfurt— Waldhof en Gen 3 Bayern München— Jahn Regensburr i, der 4 SpVgg Fürth— Eintracht Frankfurt Aden w 5 Hamburger SV Tbd Eimsbüttel ndert 6 Arminia Hannover— Hannover 9 haben 7 Worm. Worms— Phön. Ludwisshafen I an. 8 VfL. Neustadt— Eintracht Trier 3 9 Dtiisburg ds— Rotweiß Oberhawen ber O 10 Preußen Dellbrück— Bor. Dortmund I Jetzt 11 Preußen Münster— Horst Emscher I die v 12 UB Stuttgart— 1860 München Feen Ki 13 Mainz- Weisenau— FK Pirmasens A an e 14 Holstein Kiel— Werder Bremen ien. Mi SA: Mary Gray Clarke Münch einer sorgfältigen gesanglichen Schuld 1 85 wie ein gepflegtes messa di voce und e. 8 gute Atemführung hinzu. Mit einem aul en* lässigen Gedächtnis und anerkennens werfen p. musikalischer Sicherheit begabt, vermod die Sängerin ihren angeborenen Chan besonders vorteilhaft in heiteren Lie En dem Schatten meiner Locken“ von Hiftde, 2 Wolf) zu entfalten. An Jula Kauf manist gey die mit gewohnter Zuverlässigkeit Feinfühligkeit begleitete, hatte sie künstlerische Mitarbeiterin gefunden“ zum Erfolg wesentlich beitrug. Dr. daris.! erung Zu einer sonntäglichen Apendfelene in der evangelischen Kirche zu Käfer Pessgef Prof. Dr. H. M. Poppen mit dem Chef, 4875 Heidelberger Kirchenmusikalischen i gekommen, mit einer in Technik und mee 1 5 schem Ausdruck hochsensiblen, tadellos ge. 0 r ten Sängerschar. Von Sätzen der alten 3 anden Schütz, dessen schwieriger Chor„Selig ga erer Toten“ von H. Nalezinski dirigiert wurce senstr Bach(„ Lobet den Herrn, alle Heiden“ 1 zen und die Vokalvorträge zu Brahms atcae cht. Motette„Warum ist das Licht gegeben lambu Mühseligen“ und zu Heinrich Kamei be gebürtigen Schwarzwälders, gehaltveller tonung des 130. Psalms. Mit einer Cue cata über die oft variierte Melodie„Wie e leuchtet der Morgenstern“ vertrat ebenso würdig das Schaffen der Musik der Gegenwart. Der Eberhard Popp gestaltete, m aber stets formangepaßt registrierend. feinen, kürzlich eingeweihten Ins außerdem Werke von Buxtehude, von Zeitgenossen Pachelbel die bekannte 3 in f-moll und das elegisch Versponnee ralvorspiel„Herzlich tut mich e ed Brahms sehr eindrucksstark. Die Kir bis auf den letzten Platz gefüllt. f Köln. auf der Ge trum Aorker dess obers Cige Köln b i der Er