2 — veröktentlicht unter Lizenz Nummer U8 WB 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling 1 Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz releton: 44 151. 44 152. 44 153 gankkanten: sSüdwestbank Mannheim zuzemelne Bankgesellschaft Mannheim postscheck konten: karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 g Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Frscheint: Täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- ummt dr Verlag keinerlei Gewähr 5 Jahrgang/ Nr. 248/ Einzelpreis 0,15 DM 1— ä ** Wohleb war in Mannheim Mannheim.(Eig.-Ber.) Ein aus Geistli- chen und Laien zusammengesetzter Perso- nenkreis gab dem badischen Staatspräsident Hohle b am Montag im katholischen Ver- n: fer- einshaus„Zähringer Löwen“(Schwetzinger W. 6. straße) Gelegenheit, seine Idee der Wieder- ent. 3 zereinigung Nord- und Südbadens zu ent- 945 14, kickeln. Wohleb setzte sich besonders dafür 5 3 an, daß die Frage unbedingt eine Sache des A. H. bolkes bleiben müsse und nicht nach Partei- I darolen oder allein von der Regierungsseite dards ger gelöst werden dürfe. In der mit großer Uchards Offenheit geführten Diskussion wurde der chlosse. güdweststaat-Gedanke herausgearbeitet, so ait Al daß sich ein anschauliches Bild der sehr ge- r blieb eilten Meinungen zu den aufgerollten Pro- 1e 0 dlemen ergab. Bevölkerung von Watenstedt Wort protestiert ar den Matenstedt-Salzgitter.(dpa) Die ge- e zustan. zamte Bevölkerung von Watenstedt-Salz- Veiter zu gitter und die Belegschaft der Reichswerke an une. protestierten am Dienstag durch Einstel- ich ge. en der Arbeit gegen die Demontage der er Mor-] geichswerke. Um 14 Uhr wurde in den vorstan- geichswerken und allen Geschäften und age nach] getrieben die Arbeit niedergelegt. Die Be- en de tälzerung der Stadt und des Kreises kam 1 n mehreren Stadtteilen von Watenstedt- mnheim dalzgitter zu Protestkundgebungen zusam- gegeben. men. l Wlos aut Am Montag war ein kommunistischer e diesen] antrag, in einer Urabstimmung über einen aner abt generalstreik für Mittwoch zu entscheiden, 1 zon den Funktionären der Gewerkschaften doch in n Lebenstedt abgelehnt worden. Die vom das Nie. Gewerkschaftsvorsitzenden vorgeschlagenen brutale] protestmmaßnahmen wurden dagegen ge- legenden] billigt. Die kürzlich gegründete Wirt- arch eine] gchaktsvereinigung Watenstedt-Salzgitter ntrat. 90 hatte in einem Aufruf empfohlen, die Pro- 4 testaktion der Gewerkschaften zu unter- „kleinen fützen. Ater un, Festhalle des„Bochumer Vereins“ 1 doch demontagereif? nnement Düsseldorf.(UP) Das Kabinett von iert war Nordrhein-Westfalen beschloß, die große egen die falle des Bochumer Vereins in Bochum, in ore der im September der Katholikentag abge- halten wurde, entgegen der ursprünglichen ſen Absicht doch demontieren zu lassen. Die ugoslawische Reparationskommission habe, o wurde bekanntgegeben, an Stelle der ihr 1- usesprochenen Halle des Bochumer Ver- b. 12 ans eine naturgetreue Kopie der Bochumer 4 2 J falle gefordert. Da die Kosten für diese 2 eue Halle rund 2,7 Millionen DM betragen 2* und außerdem der Umbau der Halle des *= bochumer Vereins zur Festhalle weitere 1 bis 500 o DM kosten Würden, kam das „ 32 dabinett zu der Ansicht, die entstehenden 13 5 besamtkosten in Höhe von 3,2 Millionen DM 5 121 alen zu hoch. Die Demontagekosten für n 2 1 in Abbruch der Halle von rund 750000 DM m 1= erden nach Mitteilung der Landesre- erung Nordrhein- Westfalen wahrschein- 17 ic von der Bundesregierung getragen. 2 IJ Süddeutschland muß Strom sparen 1 Ka brankrurt.(dpe) Das Bundes wirtschafts- 9 1 Iansterium hat Stromsparmaßgnahmen für ick 2 3 Süddeutschland, ausgenommen Nord- 1 2 en, angeordnet. Diese Maßnahmen sol- 3 0 in den einzelnen Ländern nocm im 2— 3 dieser Woche in Kraft gesetzt wer- en 1 b. Sie sollen den Gesamtverbrauch in 13 t Württemberg Baden, dem 1* kranzösischen Besatzungsgebiet el f dem südlich Frankfurt gelegenen — 5 Essens um drei bis vier Prozent krabsetzen. Die Art der Stromeinsparung stimmen die Länder selbst. trotz hart. unüber⸗ ale rung bon 2 2 iterent. 8 15 une. 5 ähnlichen f 11 ja i. ſütelunn. Die Insel Helgoland war nach einer n oder def n der 5 2 8 britischen Luftfahrtsministeriums dow. den febungsan 1258 Mittwoch erneut das Ziel von allen itte Srikken der britischen Luftstreit- unc Walattrart. Der Leiter des evangelischen Hilfs- 10 1 fil 25 985 SDU-Bundestagsabgeordnete Dr. 1 der Nei. 1 hat auf Bitten des Bun- 58 teil,! Aonallsier 8 deutscherseits bei der Inter- mig zun Wender t des Vertriebenenproblems er- srates de dische 18 neutssben übernommen, Der ameri- 8 emaler in 5 Kommissar Mecloy hat Dr. Ger- e Male elch e einer ersten Fühlungnahme grund- sche Mae] grün eine Unterstützung zugesagt. lter 10 al ünchen Der bayerische Ministerrat be- alt 2 4 11 die Massengräber von ehemaligen KZ- en den de Obhat deskpaenm keeltenders bei Dachau in ö imm Roble bayerischen Staates zu nehmen. e bestind. Dt ie bisher zwischen der SPP und In Rae über eine Umbildung der Regierung Internat ad a kinland- Pfalz geführten Verhandlungen ence a Aces mem toten Punkt angelangt. Insbe- anfang 0 11 konnte über die Besetzung des Innen- schen balderuns. clas bis zum Ausscheiden der drei desterreich ber emokratischen Kabinettsmitglieder von 2 e denden besetzt war, keine Einigung erzielt ohl in 8 oh e bus urg. Ein mittleres amerikanisches 115 Gericht verurteilte zehn US-Soldaten tut. 8 der Military-Post Augsburg und des 1 Aschen onstapulary Regiments zu Strafarbeit f 1 und sechs Monaten. sowie zu en aus D! 7 sprach zahlreiche Degradierun- ehunden 5 erurteilten wurden für schuldig Ver krtenen 5 belästigt und dadurch das J Frankfurt 3 9 Seschäcligt zu haben)! 1 dent„Ma 1 er evangelische Kirchenpräsi- b. donatigen 5 55 Niemöller traf von einem drei- er Gee Leland in F. ufenthalt in Australien und Neu- Filmplöc rankfurt am Main ein. Up dp Ungbhängige Zeitung Badens und der pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4380 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.30 frei Haus Posthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 9.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nu. 7 Bei Nichterschetaevn inkolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 23. November 1949 27 Kinder kamen durch Flugzeugabsturz ums Leben Flugzeugkatastrophe bei Oslo forderte insgesamt 34 Tote/ 12jähriger Knabe einziger Ueberlebender Oslo.(dpa-Up) Einer der tragischsten Flugzeugkatastrophen der letzten Zeit sind 27 Kinder und sieben Erwachsene zum Op- fer gefallen. Nur ein 12jähriger Junge konnte lebend gerettet werden. Wie wir bereits in unserer gestrigen Ausgabe berichtet haben, war eine hollän- dische Dakoda-Maschine, die mit 27 jüdi- schen Kindern, drei schwedischen Frauen als Begleiterinnen und vier Mann Besatzung von Tunis nach Oslo fliegen Sollte, seit Sonntagabend überfällig. Seit Sonntagabend suchten tausende von norwegischen Zivil- und Militärpersonen, unterstützt von Flug- zeugen und Hubschraubern aller skandi- navischen Länder die vermißte Maschine, deren Wrack aber erst am Dienstagmittag auf der Halbinsel Hurum, am Westufer des Osio-Fjords, etwa 30 Kilometer südlich von Oslo, in einem einsamen Waldstück gefun- den wurde. Das Flugzeug hatte beim Ab- sturz eine über 40 Meter breite Schneise in den Wald gerissen. Aus den Trümmern sind bis jetzt 26 Leichen geborgen worden. Als einziger Ueberlebender konnte ein 12 jähriger Junge, der leicht verletzt aus dem Schwanzende des verbrannten Flug- Zzeugrumpfes herausgezogen wurde, einige Einzelheiten erzählen. Die Maschine sei kurz vor dem Absturz im Kreise geflogen, der Pilot habe anscheinend die Orientierung verloren. Der Knabe gehörte zu einer Fruppe von jüdischen Kindern, die vor mrer Reise nach Israel sich in einem Ferienlager in Südnorwegen erholen sollten. Sachverständige führen das Unglück dar- Auf zurück, daß der Pilot der Dakota-Ma- schine am Sonntagabend bei seinem Lan- dungsversuch in Regen und Nebel die Rich- tung verloren hat. Eine Tragfläche der Ma- schine ist wahrscheinlich mit den Kronen der Hohen Bäume in Berührung gekommen, die an der Unglücksstelle stehen. Das Flug- zeug rig dann die große Schneise in den Wald und prallte in einem Steinbruch auf. Ein Motor explodierte dabei. Das Feuer griff sofort auf die Maschine über, so daß von den Fluggästen keiner mehr ins freie gelarigen konnte. Lediglich das Heck der Maschine blieb von den Flammen verschont. Dort wurde dann der einzige Ueberlebende gefunden. Die Aschenwärme rettete den Jungen in den 2 kalten Winternächten vor dem Erfrieren. Die beiden Norweger, die die Maschine entdeckten, entgingen nur knapp dem Tode. Noch bevor sie die Unglücksstelle erreicht hatten, löste sich über ihren Köpfen ein rie- siger Felsblock und stürzte dicht neben ihnen nieder. Als die beiden Norweger den Jungen gefunden hatten, gaben sie ihm auf seinen Wunsch hin sofort Schokolade und Apfelsinen. Der Junge redete französisch auf sie ein, doch konnten seine Retter ihn nicht verstehen. Die norwegische Wohltätigxeitsorganisa- tion„Helft Europa“ gab ein Kommuniqué zum Absturz des niederländischen Ver- kehrsflugzeuges mit jüdischen Kindern heraus.— Im Kommuniueè wird erklärt, daß sich 35 Personen an Bord der Maschine befanden: 28 Kinder, drei Kinderpflege- rinnen und vier Mann Besatzung. Von den 35 Insassen kam nur der 12jährige Isaac Allal mit dem Leben davon. Er befindet sich jetzt im Krankenhaus in Drammen. Diese Flugzeugkatastrophe ist innerhalb eines knappen Monats die dritte, die einer größeren Anzahl Menschen das Leben gekostet hat. Ende Oktober kamen auf der Azoreninsel San Miguel 48 und Anfang No- vember in der Nähe des Flugplatzes von Washington 55 Personen ums Leben. Der Papst an die Kranken Caltelgandolfo.(UP) Papst Pius XII. er- klärte in einer Rundfunkansprache an die Kranken und Krüppel in aller Welt, sie würden auch dann der Ablässe des Heiligen Jahres teilhaftig werden, wenn sie nicht nach Rom kommen könnten. Der Papst hielt seine Redè auf italienisch. Der Text der Ansprache wurde vom Vati- kansender in 21 Sprachen verbreitet. Kopenhagener Wellenplan im West-Ost-Sturm Brüssel.(UP) Auf der internationalen Rundfunkkonferenz kam es am Dienstag zum Bruch, da die elf Delegierten der Westlich orientierten Mächte ihren Austritt erklärten. Sie wiesen darauf hin, daß die Stimmenverteilung ungerecht sei. Der So- Wjetblock habe sechzehn Stimmen, so daß die Rundfunkorganisation von Kommunis- ten beherrscht werde. Die ausgetretenen Mitglieder teilten mit, daß sie eine neue internationale Rundfunk- organisation bilden würden. Der sogenannte „Kopenhagener Wellenplan“ könnte durch den Bruch innerhalb der internationalen Rundfunkorganisation hinfällig werden. Bundesgerichl in Karlsruhe? Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Ministerprä- sident von Württemberg-Baden hat im Hin- blick auf die wirtschaftliche Lage der Stadt Karlsruhe beschlossen, bei der Bundesre- gierung zu beantragen, daß eines der oberen Bundesgerichte, insbesondere das Bundes- verwaltungs- oder Bundesarbeitsgericht, nach Karlsruhe verlegt wird. 5 Nach Artikel 96 des Grundgesetzes gibt es vier Bundes-Obergerichte. Das Finanz- obergericht hat seinen Sitz in München, das eigentliche Bundesobergericht in Celle, während der Sitz für das Verwaltungs- und Arbeitsgericht des Bundes noch nicht be- stimmt ist. Für die Beamtenstadt Karlsruhe würde die Beherbergung einer so großen Bundesbehörde sicherlich von wirtschaft- lichem Vorteil sein. „Badener“ kritisieren weiter Karlsruhe.(ce-Eig.-Ber.) An der Minister- ratserklärung vom vergangenen Donnerstag hat die„Arbeitsgemeinschaft der Badener“ in einem der Presse übergebenen Brief er- neut scharfe Kritik geübt. Darin wird in scharfen Worten gegen den Rundbrief des württembergisch- badischen Finanzministers Dr. Kaufmann Stellung genommen. Der Aufruf Dr. Kaufmanns an die Beamten sei ein Uebergriff der Befugnisse des Ministers. Die Arbeitsgemeinschaft erklärt, daß auch die Mehrheit der badischen Landtagsahge- ordneten in ihrer Stellungnahme zum Süd- weststaat im Widerspruch zu ihren Plänen stehe. Demontageeinstellung in zwanzig Werken? Kommuniqué über Verhandlungen Hohe Kommission— Adenauer am Donnerstag Bonn. 23 Punkte stehen auf der Tages- ordnung der 18. Sitzung des deutschen Bun- destages, die am Dormerstag um 10 Uhr be- Sinnen wird. Am Donnerstag wird auch der Bericht des Bundeskanzlers über seine Be- sprechungen mit den Hohen Kommissaren erwartet. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet über den Ablauf der Gespräche, daß mit einer teilweisen Einstellung der Demontage in zwanzig weiteren Werken gerechnet werden darf. Watenstedt Frankreichs Außenpolitik unter der Lupe Deutschlandpolitik im Vordergrund der Parlamentsdebatte Paris.(dpa-REUTER) In der französischen Nationalversammlung begann am Dienstag- nachmittag die außenpolitische Debatte, die sich vor allem mit Deutschlandfragen be- fassen wird. Die Zuschauertrihünen waren bei Beginn der Debatte überfüllt. Das fran- zösische Kabinett war vollzählig vertreten, die leitenden Beamten des französischen Auhßenministeriums hatten hinter Außenmi- nister Schuman Platz genommen. 28 Wortmeldungen lagen bereits bei Sitzungs- beginn vor. 5 Es ist möglich, daß die außenpolitische Debatte, die als die wichtigste seit Kriegsende angesehen wird, sich bis Donnerstag oder sogar Freitag hinziehen wird. Die Debatte wird durch den franzö- sischen Ministerpräsidenten Bidault ab- geschlossen werden. Als erster Redner in der außenpoliti- schen Debatte kritisierte der rechtsgerich- tete Abgeordnete General Aumeran die britisch- amerikanische Deutschland-Politik und tadelte die französische Regierung, daß sie sich ihr angeschlossen habe. Er bedau- erte, daß die Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg nicht eine Politik der Aufteilung Deutschlands in verschiedene Staaten ver- folgt hätten und forderte, daß in jeder Deutschland-Politik der Alliierten die Fran- zosen tonangebend sein müßten. Auhßenminister Schuman, der jeder- zeit in diese Debatte eingreifen kann, wird wie üblich nicht zu Beginn der Debatte sprechen, sondern erst dann, wenn sie am Donnerstag ihrem Ende entgegengeht. In Paris wird angenommen, daß die Fühlung- nahme zwischen Adenauer und den Hohen Kommissaren am Dienstag zu einem ge- wissen Abschluß kommen und Außenmini- ster Schuman in seiner Schlußansprache auf ihre bisherigen Ergebnisse anspielen wird. Die Schuman-Erklärung wurde in ihren Umrissen am Montagabend in einer mehr- stündigen Kabinettssitzung festgelegt. Das Geständnis auf der Schallplatte Warschau.(dpa-REUTER) Angebliche Geständnisse des kranzösischen Konsulat- angestellten Robineau wurden den aus- ländischen Korrespondenten im polnischen Außenministerium auf einer Schallplatte vorgespielt. Die vorgespielte Platte gab Ausschnitte aus dem Verhör Robinneaus durch die polnische Polizei wieder. Er er- klärte, daß er militärische, wirtschaftliche und politische Informationen gesammelt und an die französische Botschaft in War- schau geschickt habe. Nach Vorführung der Platte gab ein Sprecher des polnischen Außenministeriums bekannt, daß durch die Geständnisse Ro- bineaus, die sich mit dem bereits in Hän- den der polnischen Sicherheitspolizei be- findlichen Material deckten, ein Spionage- ring mit mehr als 100 Angehörigen liqui- diert worden sei. 5 Amerikanischer„Saboteur“ in Budapest verhaftet Budapest.(dpa-REUTER) Der aàamerika- nische Staatsbürger Robert Vogeler ist in Budapest verhaftet worden. Das unga- rische Innenministerium gab seine Fest- nahme und gleichzeitig die Verhaftung des britischen Staatsbürgers Edgar Sander bekannt. Beiden wird Spionage und Sabo- tage vorgeworfen. In einem amtlichen Kom- muniqué heißt es, die beiden Verhafteten Hätten ihre Schuld eingestanden. Außer innen wurde eine Reihe weiterer Personen festgenommen. Vogeler wird in dem unga- rischen Kommuniqué als Vizepräsident der „international Standard. Elektrik Company“ bezeichnet. Sander ist Budapester Vertre- ter dieser Gesellschaft. Von unserer Bonner Redaktion und Salzgitter bleiben allerdings hiervon ausgenommen. Ferner werde der Burdesre- publik der Eintritt in den Europarat und die Errichtung von Auhenhandelsvertretungen genehmigt werden. Die deutsche Gegenver- Pflichtung bestehe in der Durchführung der Dekartellisierung im Beitritt zur Ru hrbehör de und zum Sicherheitsamt. Das Treffen des Kanzlers mit den Füh- rern der Opposition und den Fraktionsvor- sitzenden ist auf Donnerstagvormittag fest- gesetzt worden. Ueber die Begegnung Me- Cloys mit den Führern der Opposition, die am Montagabend in Bad Homburg stattfand, erfährt man in Bonn lediglich, daß Mecloy eine Interpretierung der Pa- riser Außenministerkonferenz gegeben habe und sich anschließend zum sozialdemo- kratischen Standpunkt über das Ruhrstatut und Sicherheitsamt äußerte. Betonung auf„Verhandeln“ „Wenn alles so verläuft, wie es vorge- sehen ist, und der Zeitplan eingehalten werden kann“, so wurde am Dienstag äußerst vorsichtig in Kreisen der Bundes- regierung formuliert,„ist für Mittwoch mit dem deutsch- alliierten Abschluß-Kom- muniqué über die Verhandlungen auf dem Petersberg zu rechnen“. Ein Regierungs- sprecher wies noch einmal nachdrücklich darauf hin, daß das, was augenblicklich ge- schehe, sich wesentlich von dem unter- scheide, was bisher zwischen deutschen und alliierten Stellen üblich gewesen sei. Die Betonung liege auf dem Wort„verhandeln“. Mit starkem Interesse wurde in der Bun- deshauptstadt auch eine Aeußerung aus Kreisen der Bundeskanzlei aufgenommen die besagt,„daß sich über alle übrigen Fra- die Flucht aus Ischungking beginnt Regierung unterwegs nach dem nächsten Asyl/ Staatspräsident krank Tschungking.(UP) Angesichts der sich immer mehr nähernden kommunistischen Truppen begann am Sonntag und Montag die Flucht aus der provisorischen chine- sischen Hauptstadt Tschungking. Lange Kolonnen von Lastwagen bewegten sich auf der Straße nach Tschengtu(100 Kilo- meter nordwestlich von Tschungking), das die Nationalregierung nichtamtlichen Be- richten zufolge, zu ihrem neuen Sitz be- stimmt hat. Offiziell ist die Evakuierung Tschung- kings noch nicht angekündigt worden. 4 HAINAN 0 8 esd WIE NN VolrksREpüskik KANTON O MO ανοι 2 Dom Allerdings wird das Personal der Regie- rungsstellen stark reduziert, während ver- schiedene Behörden nach Formosa ver- legt werden. Die Abreise des amtierenden Staatsprä- sidenten Li Tsung- Len nach Hongkong hat in Tschungking starke Beunruhigung hervorgerufen. Marschall Tschiang Kai- Schek soll immer noch darauf bestehen. daß Li nach Tschungking zurückkehrt. Der stellvertretende Ministerpräsident Tschu Tschiahua soll in Kürze nach Hongkong flie- gen, um dort mit Li Tsung- Ven zusammen- zutreffen. Den drei noch in Tschung- king verbliebenen auslän- dischen Missionen, der ita- lienischen, der französi- schen und der südkoreani- schen, wurde ein Flugzeug für die Evakuierung nach Hongkong zur Verfügung gestellt. Der amerikanische Ge- schäftsträger bei der chi- nesischen National- Regie- rung, Strong, traf mit dem stellv. amerikanischen Mi- Utärattaché aus Tschung- king in Hongkong ein. Die USA- Botschaft in Tschung- king wurde geschlossen. Strong erklärte, an dem nächsten Regierungssitz Werde keine USA-Bot- schaft mehr eröffnet wer⸗ deni. SC HAHA S SSN 8 8 9 AMO 0 7 1 õοe 2 K N 2 Wire gen, namentlich über die Demontage, leich- ter reden lasse, wenn Deutschland erst einmal Mitglied der europäischen Organi- sationen sei, Während eine Verschiebung des deutsch- alliierten Gesprächs für den Fall mit Sicherheit erwartet werden dürfe, daß deutscherseits die Forderungen überbe- tont werden“. Keine Ratifizierung Von Regierungsseite wurde auf der Bun- des pressekonferenz am Dienstag betont, daß Dr. Adenauer das Abkommen mit den Ho- hen Kommissaren unterzeichnen werde. Eine Ratifizierung durch das Plenum des Bundestages werde nicht erfolgen. Streikdrohung gegen Regierungspolitik In der Kabinettssitzung am Dienstag wur- den die aus dem Ruhrgebiet kommenden Streikdrohungen nicht erörtert. Ein Regie- rungssprecher gab Einzelheiten über das Gespräch des Kanzlers mit Dr. Böckler, dem Vorsitzenden des DGB, bekannt. So sei die Beteiligung ausländischen Kapitals in deut- schen Industrien erörtert worden. Zwischen Dr. Adenauer und Dr Böckler habe Ueber- einstimmung darüber geherrscht, daß die deutsche Industrie Kapital benötige, daß dieses aber nicht in Deutschland Selbst auf- gebracht werden könne. Das Kommuniqué der Gewerkschaften zu dem Treffen stimmt mit diesen Aeuße- rungen überein, hebt jedoch hervor, daß in der Frage einer Kapitalbeteiligung noch keine Entscheidung vorweg genommen Sei. Die Proteststreiks in Reißholz, Oberbilk und Ruhrort-Meiderich, die sich gegen die Beteiligung ausländischen Kapi- tals in deutschen Industrieanlagen richten, werden als von kommunistischer Seite in- Szeniert bezeichnet. Die Staatssekretäre Bonn.(gn-Eig.-Bericht) Zur Frage der Unterstaatssekretäre erfuhr man am Diens- tag in Bonn, daß diese jetzt mehr oder we- niger geklärt ist. Vorläufig liegt aber nur ein kommissarischer Auftrag vor. Dies ist darauf zurückzuführen dag man wünsche, in einem gemeinsamen Kabinettsakt die Be- stallung für alle gleichzeitig durchzuführen. Als Chef der Bundeskanzlei gilt Dr. Wür⸗ meling, als Staatssekretär für Finanzen Direktor Hartmann, für Wirtschaft Dr. Schalfeje w, für Justiz Dr. Strauß, für Verkehr Dr. Frghne, für Wiederauf- bau Dr. Wanders le b. für gesamtdeutsche Fragen Dr. Thedieck, für das innere misterium Ritter von Lex. Außerdem nennt man Dr. von Maltzan für das ERP, Dr. Sonnemann für die Ernährung und von Merkatz für das Verbindungs- ministerium zum Bundesrat. Zuchthausstrafe für versuchte i Entführung Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Nach achtstün- diger Verhandlung fällte die große Straf- kammer in Berlin-Moabit am Dienstag das Urteil im Prozeß wegen versuchter Ent- führung an dem Leiter der„Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“, Dr. Rainer HII debrand. Vier von fünf Angeklagten wurden der versuchten schweren Freiheits- beraubung für schuldig befunden und mit je zwei Jahren Zuchthaus und je drei Jah- ren Ehrverlust bestraft. Mildernde Um- stände wurden wegen der besonderen Ver- Werflichkeit des Verbrechens versagt. Das Gericht stellte hierbei fest, daß die Verur- teilten nicht aus politischem Fanatismus. 3 aus reiner Geldgier gehandelt hät- en. ee eee eee N seite 2 ccc MORGEN 9 Mittwoch, 23. November 1949/ Nr. 208 — 1 Mittwoch, 23. November 1949 Sandtorf Einer unserer Leser, Herr Max Neu- ber(Mannheim), machte in unserer jenstagausgabe den Vorschlag der kom- Immmalen Selbsthilfe für die Aufbringung des Betrages von 90 000 DM zur Erwei- terung des Tuberkulose Kinderheims Sandtorf. Die Verärgerung unserer Leser über die Verweisung des Antrages des Abgeordneten Angstmann an das Finanz ministerium bzw. den Finanzaus- Schuß des Landtags, ist begreiflich. Ande- rerseits darf man wohl nicht so weit gehen, uns von einer Verschleppung in die trübe Sphäre der staatlichen Bürokratie sprechen und gleichzeitig mit dem Wahlzettel dro- hen. Denn so einfach liegen hier die Dinge nicht. Das Finanz ministerium ist doch die Mutter unserer Staatsfinanzen und hat in ihren vielen zerstörten Städten viele geld- hungrige Kinder, die sich alle bittend an den Staat wenden. So teilt uns das Finanz- ministerium mit, daß der Antrag des Abge- ordneten Angstmann längst nicht der erste und einzige seiner Art ist. sondern da⸗ 2. B. auch in Bad Mergentheim ein großer Tuberkulose-Krankenhausklomplex der Caritas auf Hilfe wartet, daneben ähn- che, dringend notwendige Bauten der Landesversicherungsanstalt usw. Insgesamt Also ein Betrag., der in viele Millionen geht. Es handelt sich hier um eine grund- S Atzliche Frage, deren Lösung Seh nicht mit der Bewilligung der 90 000 PM durch den Staat erschöpft und eine Bera- tung im Finanzausschuß durchaus gerecht- fertigt erscheinen läßt. Der Oberbürger- meister der Ruinenstadt Pforzheim, Dr. Brandenburg, hat ja auch in der Debatte über dieses Thema darauf hinge- wiesen, daß bei Bewilligung ohne Berück- sichtigung der Konsequenzen mit einer Kettenreaktion auf kommunaler Ebene zu rechnen sei. Was der einen Stadt recht ist, muß für das Ministerium der anderen Stadt billig sein und— vom Staat aus ge- sehen— müßte sich das Finanzministerium dazu entschließen, eine weit größere Sum- me als 90 O0 DM zur Wiederherstellung zerstörter Krankenhäuser und dergleichen im Etat zumindest in Reserve zu haben. Eine Konsequenz, die wir selbstverständlich durchaus befürworten, die es aber auch un- serem Leser Max Neuber verständlich er- scheinen lassen wird, daß der Staat in die- sem Fall im Recht ist, wenn er die Ange- legenheit Sandtorf im Finanzausschuß be- handeln will. Wie gesagt: Man erwäge Zwischenzeitlich, ob es in derartigen, letzten Endes kommunalen Angelegenheiten nicht zweckmäßiger wäre, den von Herrn Neuber vorgeschlagenen Weg zur Erhebung eines Opferpfennigs einzuschlagen. Ueber die Möglichkeit von Umgruppie- rungen im Etat ließe sich im übrigen auch reden, und diese Ueberlegung sei dem Finanzausschuß mit auf den Weg gegeben, denn es scheint uns 2. B. als den Nöten der Zeit nicht angepaßt, daß im Kapitel 4(Ge- päude der Allgemeinen Finanzverwaltung, ite! 516) für den Wiederaufbau des ehe- maligen erbgroß herzoglichen Pa- lais in Karlsruhe für 1949 der Betrag von 150 000 DM eingesetzt ist, während dem Kinderheim Sandtorf 90 00 DM fehlen. Wahrscheinlich ist die Kuppel des genann- ten Gebäudes aber inzwischen für 150 000 PM Wieder verglast worden. Für den Wieder- aufbau des sogenannten Kommandanten- Wohnhauses der Bruchsaler Schloßan- lage für 110 00 DM ließe sich das gleiche sagen und noch ähnliches mehr. Insgesamt sind im Haushaltsplan Nord- hadens für die Wiederinstandsetzung von Staatlichen Gebäuden für 1949 rund 23 666 000 DXM bereitgestellt. Man Sollte annehmen, daß sick die staatlichen Geld- verwalter angesichts des Falles Sandtorf hier und da zu einigen Korrekturen auf- raffen könnten, zumal der Landesteil Nord- Württemberg für die gleichen Zwecke 1949 nur 13,5 Millionen DM verausgaben Will. Fritz Treſfz Rücksichislosigkeit gegen die„anderen“ Die mörderischste Krankheit der Zivili- sierten Menschheit ist der Unfallteufel, der in tausendfacher Form täglich und zu jeder Stunde seine knochigen Finger nach jedem ausstreckt, der„Verkehrsteilnehmer“ ist, Wie der amtliche Ausdruck so schön lautet. Gewiß, die Polizei ist nach Kräften bemüht, durch Strafen und Verkehrserziehung die- sem Unheil nach Kräften zu steuern. Aber sind wir es auch? Natürlich, immer ist es der andere, der schuld ist. Aber„der an- dere“ kann jeder von uns sein, und darum sollte man einmal ein paar Minuten über diesen ärgsten Feind der modernen Mensch- Beit nachdenken. Vor ein paar Tagen fuhren wir über die Autobahn. Ein kurzes Stück nur. Noch keine hundert Kilometer. Und trotzdem zählten wil in dem trüben, unsichtigen November- Wetter auf dem kurzen Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim 14 Kraftfahr- zeuge, die unbeleuchtet auf der Fahrbahn standen oder ohne Rücklicht durch die Dun- Kelheit rollten. Zehn davon waren Last wa- gen oder Lastzüge, die restlichen vier Per- sonen wagen, Natürlich begegnete uns auch der obligate Unfall, oder besser, deren Zwei. Einmal war ein Lastzug eine hohe Böschung herabgestürzt, im anderen Falle ein Fahr- zeug auf das andere aufgefahren. Am glei- chen Abend zählten wir an einer gar nicht mal sehr belebten Straßenkreuzung inner- halb einer Viertelstunde zwölf Radfahrer, die ohne Licht fuhren. Die Unfallchronik, die täglich die Zei- tungsspalten füllt, spricht eine so deutliche Sprache, daß auch sie zum Nachdenken an- regen sollte. Wodurch entstehen Verkehrs- unfälle? Natürlich— durch Unachtsamkeit, durch Leichtsinn, vielleicht auch durch Trun- kenheit der Fahrzeuglenker oder durch tech- nische Mängel. Ist das richtig? Ja und vein. Natürlich gibt es Unfälle, die durch das Ver- Sagen der Bremse, durch einen Bruch, durch einen platzenden Pneu oder ein Loch in der Straßendecke verursacht werden. Es gibt auch verantwortungslose Menschen, die sich voll des süßen oder sauren Weines ans Steuer oder auf den Kutschbock setzen. Auch die Technik hat bisweilen Schuld. Die Mehr- zahl aber der kleinen Straßenunfälle wie der Katastrophen, die dann die Schlagzeilen abgeben, sind auf etwas anderes zurückzu- führen, und da muß man den Hebel anset- zen, will man dem Unfalltod wirksam be- Segnen. Es ist— man muß es einmal offen aus- sprechen— die Rücksichtslesigkeit! Die Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Nächsten wie gegenüber der Allgemeinheit. Das hat mit Technik nichts zu tun und auch nicht mit dem Verkehr als solchem, der ja ein Merkmal unserer Zeit und darum nicht ab- zuschaffen ist. Der Radler ohne Laterne, der Kraftfahrer, der seinen Wagen bei Dun- kelheit unbeleuchtet auf die Verkehrsstraße stellt, der Fußgänger, der bei„rot“ die Kreuzung überschreitet, der Rosselenker, der ohne ein Zeichen zu geben oder auf die hinter ihm Fahrenden zu achten, plötzlich abbiegt, sie alle sind rücksichtslos. Ihre Rücksichtslosigkeit richtet sich gegen die „andern“, aber sie übersehen, daß sie zu- gleich gegen sich selbst rücksichtslos sind, daß sie ihr eigenes Leben gefährden. Und das sollte sich ein jeder klarmachen. Diese Rücksichtslosigkeit, die uns im Augen- blick vielleicht bequem ist, die uns einen winzigen Vorteil schafft, ist ein gefährlicher Bumerang, der leicht auf uns zufliegen und tödlich treffen kann. Wir haben Zeiten er- lebt, sie legen noch gar nicht weit zurück, da war ein Menschenleben billig. Der Krieg hat uns hart gemacht, die Jahre danach machten uns nicht weicher. Es ist auch nicht nur im Verkehr so, sondern überall im Leben, Und im Straßenverkehr tritt es am deutlichsten in Erscheinung. Nur sind wir alle dabei Hammer und Amboß zugleich. Und wenn man das er- kennt, hat man viel gewonnen. Vorbild er- zieht, es wirkt besser als Strafe, die ja meist dann erst wirksam wird, wenn das Unglück bereits geschah. Rücksicht auf den anderen, Riicksicht nicht nur im Verhalten auf der Straße, sondern Rücksicht schon durch War- tung und Unterhaltung der Farzeuge ist das beste Mittel gegen den unbarmherzigen Teufel Unfall. J. Paris marschiert ohne London Ist der Aermelkanal breiter und der Weg über den Rhein kürzer geworden? Das Treuegelöbnis, das der britische Außenminister in seiner Unterhausrede am 17. November zu Frankreich ablegte, hat in Paris nicht den Sturm der Begeisterung hervorgerufen, auf den Downingstreet ge- rechnet hatte Man ist dort seit geraumer Zeit daran gewöhnt, daß die britische Außenpolitik immer dann solche Treue- bekenntnisse abgibt, wenn sie die Absicht hat, wieder einmal von dem europäischen Gaul abzusteigen und auf dem Pferd Empire, oder Commonwealth, wie der zeit- gemäßere Name lautet, weiterzureiten und es Frankreich zu überlassen, den schmäh- lich verlassenen Gaul in den Stall zu brin- gen, abzureiben und zu tränken. Trotz aller IIIusionslosigkeit war man denn doch in Paris gelinde überrascht, als man erfuhr, warum Feldmarschall Mont- gomery nach Washington und Ottawa abgefahren war und warum sein Kollege Slim sich auf dieselbe Reise vorbereitete. Schon als in britischen Regierungskreisen von der unbedingt notwendigen Rück- schraubung der britischen Militärausgaben und von der Zurückziehung der Truppen in Griechenland gesprochen worden war, Von Alfred Lang, Paris hatte man in Paris aufgehorcht. Nun erfuhr man, daß die beiden britischen Stabschefs in Washington und Ottawa vorstellig werden sollten, um ihren Verbündeten jenseits des Atlantik schonend mitzuteilen, daß John Bulls bedrängte finanzielle und wirtschaft- liche Situation es ihm verbiete, größere militärische Verpflichtungen außerhalb des Commonwealtng zu übernehmen. Was auf gut Deutsch heißt, daß London beim Atlantikpakt nicht so mitmachen kann, wie es die anderen gehofft und das gemeinsame Verteidigungsbündnis vorgesehen hatte. Glelchzeitig kamen aus Washington Nach- richten, die deutlich zeigten, wohin die bri- tische Haltung Frankreich und mit ihm Westeuropa führen würde. Es wurde be- kannt, daß ein Teil der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten angesichts der 26 gernden Entwicklung der europaischen Ver- teidigungsorganisation und der offensicht- lichen Unlust der Briten zu einer wirksamen Beteiligung offen die Aufstellung einer westdeutschen Wehrmacht als Allheilmittel anpries. Man erfuhr, daß das Washingtoner Pentagon gegenüber einflußreichen Politikern hatte durchblicken Wieder Zeppeline am Bodensee? Schweizerische Spekulation um ein neues Verkehrsprojekt St. Gallen.(dpa) Am Bodensee wird wie- der ein Zeppelin-Flughafen und ein zentral- europàischer Hafen für Wasserflugzeuge ent- stehen, wenn Pläne verwirklicht werden, mit denen man sich seit längerer Zeit in der Ostschweiz beschäftigt. Danach hat der Prä- sident der Goodyaer-Gummiwerke in Akron (Ohio) nach einer Besprechung mit Dr. Eckener verlauten lassen, daß dem USA- Kongreß Projekte für einen Zeppelin-Perso- nen- und Frachtverkehr vorgelegt worden Selen. Vorarbeiten zum Bau von vier Zeppe- linen von 250 Meter Länge und 45 Meter Durchmesser sollen bereits abgeschlossen sein. Der geplante„Weltluftschiffverkehr“ soll sich selbst finanzieren und von staat- lichen Subventionen unabhängig bleiben. Der Bodensee dürfte,— wenn diese amerika- nischen Pläne verwirklicht werden— zum europäischen Zentrum der Zeppelinlinien werden. In der Ostschweiz und in Voralberg wer- den bereits jetzt in diesem Zusammenhang mannigfache Spekulationen über den Ausbau der Oberrheinschiffahrt und die Errichtung neller Eisenbahn-Linien angestellt, die die Verbindung zu dem„internationalen Ver- kehrsknotenpunkt am Bodensee! herstellen sollen. e „Saargruben saarländisches Eigentum“ Saarbrücken.(dpa) Der saarländische Ministerpräsident Hoffmann trat auf einer Delegiertenkonferenz der christlichen Gewerkschaften des Saarlandes dafür ein, daß die Saargruben urid Saarbabhnen saar- ländischer Staatsbesitz sein sollten. In dieser Frage habe kein verantwortlicher Politiker des Saarlandes Konzessionen ge- macht. Obwohl das Eigentum an den Saar- gruben von den Alliierten grundsätzlich Frankreich zugesprochen worden sei, hät- ten maßgebende französische Kreise die Be- reitschaft gezeigt, das Eigentumsrecht dem Saarland zu überlassen. Die Grubenfrage im Zusammenhang mit deutsch- französischen Verhandlungen Zu behandeln, hieße, so sagte Hoffmann, die mit der politischen Autonomie verbundene Politik des wirtschaftlichen Anschlusses zu verkennen. Es komme darauf an, daß Frankreich ohne Rücksicht auf einen Frie- densvertrag schon jetzt bereit sei, dem Saarland das Eigentumsrecht zu geben, und daß dieses Recht ausgenutzt werde, ohne daß die lebenswichtigen Interessen Frank- reichs dabei ausgeschaltet würden. Hoff- mann wandte sich in diesem Zusammen- hang gegen die Entschließung der Bergar- beiter der Einheitsgewerkschaft, die sich am 13. November in Sulzbach gegen eine Ver- pacht ing der Gruben an Frankreich ausge- sprochen hätten. Verhaftungen in Sachsen-Anhalt Berlin.(UP) Der Minister präsident der Ostzonen-Regierung, Otto Grotewohl, gab die Verhaftung des ehemaligen Ostzonen- CDU-Landwirtschaftsministers von Sachsen- Anhalt. Leo Herwegen und von sieben an- deren führenden Politikern und Industriel- len der Sowjetzone bekannt. In einem von Grotewohl herausgegebenen Kommuniqué, werden die Verhafteten beschuldigt„Agen ten des Monopol Kapitals“ im Lande Sachsen-Anhalt zu sein, wo es ihnen gelang, sich in den Regierungsapparat und einige wirtschaftliche Institutionen einzuschleichen. Mansteir vrozeßg wieder vertagt Hamburg.(UP) Der britische General Sir Frank Simpson, der Vorsitzende des Gerichts im Prozeß gegen den ehemaligen Generalfeldmarschall von Manstein hat am Dienstag die Verhandlungen auf unbe- stimmte Zeit vertagt, da die Anklage und die Verteidigung sich wegen der Herein- ziehung britischer Generale und Admirale in einen großen Streit verwickelt hatten. Der britische Hauptankläger Sir Comyns Carr hatte dagegen protestiert, daß der Verteidiger Reginald Paget unter anderem den Fall der Beschießung und Versenkung der französischen Flotte vor Oran durch den Flotten verband von Admiral Sir James Somerville vorgebracht hatte. Paget hatte sich dabei auf das Zeugnis Winston Churchills berufen, der den Ueberfall auf die französische Flotte in seinen Memoiren beschrieben hat. Demgegenüber hatte der Ankläger erwidert, daß es nicht angehe, verdienten britischen Admiralen Morde“ vorzuwerfen, weil sie den Befehl gegeben hätten, französische Schiffe zu beschießen. Moderner Sklavenhandel Berlin.(dpa) Der Westberliner„Sozial- demokrat“ will erfahren haben, daß die Sowjetunion in den letzten drei Monaten 12 000 weibliche Kriegsgefangene, ehema- lige deutsche Rote-Kreuz- Schwestern und Wehrmachtshelferinnen, zur Arbeitsleistung an Polen ausgeliefert haben soll. Wie das Blatt berichtete, werden die Frauen in Po- len zu schwerer Arbeit in Bergwerken oder Ziegeleien gezwungen. Die Schichten sollen zwölf bis fünfzehn Stunden dauern. Die Frauen sollen bisher in den sowjeti- schen Gefangenenlagern Wieliczka, Mys- lowitz, Königshütte und Bala gewesen sein. In diesen Lagern habe es täglich meh- rere Tote durch Verhungern oder Selbst- mord gegeben. Die Leichen seien zur Ver- brennung nach dem früheren KZ Auschwitz gebracht worden. So habe es zum Beispiel im Frauenlager Königshütte bei einer Be- legung von 6800 Frauen in zwei Monaten 1350 Tote gegeben. Der Gemeindetag fordert: lassen, die europäische Front könne nur von einer französisch- deutschen Ar- me e verteidigt werden und dies im Kriegs- falle auch nur knapp solange, bis die er- sten amerikanischen Hilfstruppen ankom- men würden. Hinter der Forderung nach Be- wafknung Westdeutschlands steht anschei- nend der Generalstab, der es gar nicht erst Wagen will, vom Kongreß die Erlaubnis zur Verstärkung der amerikanischen Besatzungs- truppen in Deutschland zu verlangen, da sich dafür niemals eine Mehrheit finden würde. Frankreich kann auf den britischen Al- lierten nicht mehr rechnen. Es wendet sich entschlossen den anderen europäischen Partnern zu und übernimmt mit der füh- renden Rolle auch eine ungeheure Verant- wortung. Seine Bemühungen gelten zu- nächst einmal der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Es ist durchaus kein Zufall, daß die Pariser Wirtschaftsver- handlungen mit der Bundesrepublik einer- seits und der sogenannten Frita lu x Frankreich-Italien-Beneluxstaaten) ande- rerseits beinahe gleichzeitig angesetzt wur- den. Es bereitet sich, wie ein boshafter Ab- geordneter in der Pariser Nationalversamm- jung sagte, FRITZ ALUX vor. Der euro- päische Karren soll von dem Tandem Frankreich- Deutschland gezogen werden. London hat dazu mit Bevins Rede seine Segenswünsche gegeben und einen deut- lichen Rückzieher gemacht. Wobei man al- lerdings in Paris recht gut verstanden hat, daß der Rückzieher nicht endgültig ist und der britische Löwe sehr wohl, wenn etwas in der europäischen Gemeinschaft gegen seine Interessen gehen sollte, in Straßburg ganz gefährlich brüllen und die gemein- same Arbeit der anderen stören könnte. Darum kann keine Rede davon sein, daß die Pariser Europapläne die vollkommene Ausschaltung Großbritanniens vorsehen. Man wird London einen Sitz freilassen. Kurz nach der Befreiung Frankreichs wurde der bekannte rechtsstehende Hubli- zist Henri Beraud wegen seiner politischen Haltung während der Besetzung erst zum Tode verurteilt und dann zu lebensläriglicher Haft begnadigt. Beraud hatte einmal— und das war wohl der Grund, der seine Richter so gegen ihn aufbrachte— einen wilden polemischen Artikel geschrieben, der Frank- reich aufforderte, die Engländer zu Sklaven zu machen. Heute sitzt Beraud im Zucht- haus, aber eine Pariser Morgenzeitung bringt die Geheimdokumente des französi- schen Generalstabs aus den Monaten Mai und Juni 1940, aus denen bewiesen werden soll, daß das britische Expeditionskorps Belgier und Franzosen im Stich gelassen und an der Niederlage Schuld hat. Seit dem Herbst 1944 hat sich in Paris vieles geändert. Manche Zeitungen scheuten sich nicht, ganz offen den Briten vorzuwerfen, daß sie mit den Demontagen in Deutschland selbst- süchtige Ziele verfolgen. Je stärker sich die Uperzeugung von der Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit Westdeutsch- land in Paris durchsetzt, desto schwächer wird die„Entente cordiale“ mit London. Daß das Inselreich sozialistisch regiert wird, trägt zur Antipathie weiter Kreise der Mitte und der Rechten in der französischen Nationalversammlung bei. Der Armelkanal wird immer breiter. g Verwaltungszöpfe abschneiden Vorschläge der Gemeinden zur Verwaltungsreform Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Verbandsvorstand des württembergischen Gemeindetages hat sich in einer Entschließung energisch für die Verwaltungsreform ausgesprochen und sagt: 1. Die Gemeinden begrüßen die von der Regierung geplante Verwaltungsreform und erklären sich zur uneingeschränkten Mit- arbeit bereit. Sie haben den dringenden Wunsch, daß die Reform rasch und gründ- lich vollzogen und in einer Form durch- geführt wird, die auch die Gemeinden ent- lastet, insbesondere die Papierflut ein- dämmt, die sich täglich in Form von Erlas- sen, Statistiken, Berichten usw. über die Rathäuser ergießt. 2. Wenn die Verwaltungsreform einen Wirklichen Sinn haben soll, müssen mit dem Personal zugleich die öffentlichen Auf- gaben abgebaut werden. Insbesondere sind die Reste der Zwangswirtschaft unverzüg- lich zu beseitigen. Ihre künstliche Aufrecht- erhaltung macht die beteiligten Behörden vor der Bevölkerung lächerlich, schadet dem Ansehen der gesamten Verwaltung und bedeutet eine unverantwortliche Vergeu- dung öffentlicher Gelder. Zugleich muß in der Bevölkerung der Gedanke geweckt wer- den und sich durchsetzen, daß der Staat und die Gemeinden dem Bürger wohl nach ihren Kräften helfen, ihm aber die vor- gehende Pflicht der Selbsthilfe nicht abneh- men könne. Allzu viele Bürger sind des Glaubens, die Behörden seien nur für ihre privaten Interessen und für die Austragung ihrer persönlichen Streitigkeiten da. 3. Dringend nötig ist eine radikale Lich- tung des undurch dringlich gewordenen und weithin verdorrten Paragraphengestrüpps unserer Rechtsordnung, in dem sich nur noch Spezialisten zurechtfinden und Ge- richtshöfe gedeihen. Vor allem das öffent- liche Recht muß so durchsichtig gestaltet werden, daß es auch dem einfachen Mann verständlich ist. 4. Auf der Landesebene wird bei uns zu wenig regiert und zu viel verwaltet. Die Ministerien sollten sich für ihre eigentlichen größeren Aufgaben freimachen und zu die- sem Zweck einen erheblichen Teil ihrer Zuständigkeiten an die Kreis- und Orts- stufe abgeben. Dies kann unbedenklich geschehen. Die kommunale Selbst- verwaltung muß heute mit größeren Aufgaben fertig werden als denen der rem administrativen Verwaltung, die in ihrer Verfeinerung noch vielfach zum bürokrati- schen Leerlauf wird. 3. Im Zuge der Verwaltungsreform müs- sen endlich die aus dem alten Schreiber- und Polizeirat übernommenen, noch zahl- reich baumelnden Verwaltungszöpfe abge- schnitten werden. Viele Genehmigungsan- träge, Vorlagen, Berichte an die Aufsichts- behörden usw. sind überflüssig. Allerlei Einmischungen des Staats in Angelegenhei- ten der örtlichen Selbstverwaltung sind unangebracht, manch überspitzter Formei- kram für die Verwaltungs- und Rechnungs- führung der Vereinfachung bedürftig. . Der Gemeinderat wird der Regierung in nächster Zeit eingehende Vorschläge zur Durchführung dieser Maßnahmen unter- breiten. Keine Besserung im Zugverkehr Mannheim— Asbach Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Die Mannheger Landtagsabgeordneten Langendorf und Salm KPD) richteten kürzlich eine An. frage an den Verkehrsminister, in der 90 um Auskunft über die Möglichkeiten einer Beseitigung der schlechten Zugverhältnis auf der Strecke Mannheim—Fleidelberg Meckesheim Asbach baten. Schon zuvor hatte der Gewerkschaftsbund, Ortskartel Mannheim, eine entsprechende Anfrage y die Bundesbahndirektion Stuttgart gerich. tet: Hierzu teilt uns das Verkehrsministerium auf Anfrage mit, daß für den beantragteg weiteren Zug, der von Mannheim aus be. schleunigt bis Asbach gefahren werden sol die Betriebsmittel fehlen. Das starke. wachsen der Bevölkerung seit Kriegsende lasse es heute kaum mehr zu, im Berufsver- kehr Bahnhöfe und Haltepunkte zu durch. fahren. Dies würde zweifellos erheblich Angriffe von seiten der Betroffenen einbrin. gen. Durch die Früherlegung des P 2489 muh. ten die Anschlüsse vom E 502 aus Frankfur und vom P 3284 aus Bruchsal aufgegeben werden, so daß Reisende aus diesen Rich. tungen gezwungen sein würden, künftig Heidelberg zu übernachten, weil ihnen die letzte Heimfahrmöglichkeit fehlen würd Außerdem werde der Zug P 2488 Obrishein Heidelberg durch die Kreuzung mit P 200 auf der eingleisigen Strecke verzögert. Man könnte wieder nach Tirol Insbruck.(UP) Im Hinblick auf die kommende Wintersaison und im Bestreben dem Tiroler Gastgewerbe größtmögliche Erleichterung zu schaffen. hat der Hohe Kommissar für die französische Zone h Oesterreich angeordnet, die Besatzung, truppen aus einigen Orten zurückzuziehen In den letzten Tagen sind bereits Sau Anton-Arlberg und Kitzbühel von franz sischen Truppen geräumt worden, so def dort die Hotels wieder den Winterspol lern zur Verfügung stehen. Bricte an die Herausgabal Beamten- Götterdämmerung— Beamten- götter-Dämmerung Das Aufsehen, das die Ausführungen d. Mäinisterialdirektors Krauß vor der Presse hei. vorgerufen haben, veranlaßt mich zu eite Stellungnahme. In Wien erzählt man sich folgende Klein Geschichte, und da diese nicht nur dort. 80% dern auch in Stuttgart, Karlsruhe oder Mann heim sich begeben haben könnte, sei sie hoch deutsch nacherzählt. Der Franzl kommt a zurück und ist ra der Kriegsgefangenschaft 1 Jos, was er nun anfangen soll. Da erfährt e dasz sein Spezl, der Josef. inzwischen Min ster geworden ist. Also sucht er diesen ad und bittet inn um eine Verwendung im Staat dienst. Da hätte ich eine Stellug, gert geschaffen für dich, mein lieber Franzl“, 88g der Seppl, die 20 000 Schilling im. Jahre eit trägt.“ Boch unser Franzl ist zu bescheid und glaubt diesen Posten nicht ausfüllen können. Auch für die zweite Stellung, 05 nur 10 000 Schilling einbringt, kann sich Fran aus gleichen Gründen nicht entscheiden. Me ich möchte“, meinte er.„ist eine Stellung“ der ich 200 bis 300 Schilling im Monat 9e diene, die wäre etwas für mich.“„Eine Solch Stellung habe ich nicht zu vergeben“. mei der ministerielle Freund,„denn für eine sl, che Stellung muß man etwas können.“ 5 Diese kleine, boshafte Geschichte fiel m Ein, als ich den Aufruhr sah, der durck de Stich des Min'sterlaldirektors Krauß d Württembergisch-badischen Wirtschaftsministe rium in das bekannte Wespennest hervorger fen wurde. Dieser Aufruhr ist kein Sturm Wasserglas, sondern er rüttelt an dem Gru pfeiler unseres Staates. zu dem ein sauber pflichtbewuftes Berufsbeamtentum ohne al Zweifel gehört. Der Kritiker dieses Stand setzt sich leider sofort der Beschuldigung d Beamtenfeindlichkeit aus. wenn er die 1, sache als wahr unterstellt, daß weite Kres des Volkes nicht in jedem Beamten eine Diener des Staates sehen. Vielleicht u noch heute in manchen Behördenstuben Gespenst des Gott-sei-Dank ausgestorbene Militäranwärters, des 16- bis 20-, Enders. d. nie von seinen Kasernenhofgepflogenbeite loskam, und der als„Spieß“ in dem Rat- ul Hilfesuchenden vor seinem Schalter nichts deres als den„dämlichen Rekruten“ sah, dem er seine Minderwertigkeitsgefünle reagieren konnte. f Auch das Gefühl bzw. die Gewißheit, di wenn er nicht gerade Silberne Löffel“ stal keine Macht der Welt ihm seine wohlernu benen Rechte nehmen konnte, trug vielleid micht selten dazu bei, dem nichtbeamtel Untertanen die diesem anhaftende Inferiont eindrücklich zum Bewußtsein zu bringen, 0 Zusammenbruch im Jahre 1945 fuhr wWie e. Blitz in manches gerühsame, gesicherte Bean tendasein. Das unheilvolle Penazifizieruns gesetz, das die kleinen Parteigenossen aus iht bescheidenen Aemtern warf, den Großen 4e der allzu oft und allzu leicht Absolution“ teilte, drohte das gesamte Räderwerk Staates zum Stillstand zu bringen. Es mußt Ersatz für die Ausgeschledenen gefunden Wel den, und zwar rasch, denn File tat not. So a es denn, daß so mancher auf Grund eines allen oder neuen Parfeibuches, eines alten oder e neuerten Taufscheins, ohne innerliche Beruf als Beamter cder Angestellter„berufen“ wurd In nicht seltenen Fällen bewahrheitete 80 das Bibelwort„viele wurden berufen, wenige waren auserwählt“. Hier reinen Fe. zu machen, ist erstens die Aufgabe des 1 0 suchungsausschusses, der zu beweisen haben wird, daß er nicht, wie der„Rheinische Merkur vor kurzem schrieb eine„großßangeleg 5 dunklungsübung“ ist, und zweitens die A fie. einer Verwaltungsreform an Haupt und 6 dern. Daß diese so lange auf sich warten 507 findet seine Erklärung in dem nun einmel ci handenen kollegialen Zusammengehörien 0 gefühl, die der Behöndenbürokratie besen eigen ist Jetzt aber, wo dem ganzen n unsere Armut täglich mehr und mehr irt Bewußtsein kommt, wo das gesamte le schaftsleben und mit diesem der Steuertag unter der ihnen aufgebürdeten Last zum liegen zu kommen droht, muß die, wende kür manchen sdrmerzliche, Operation vors nommen werden. 10 Das zu erwartende Beamtengesetz des 1 des wird. so steht zu hoffen, ein sauberes, antwortungsbewußtes Berufsbeamtentum, der erstehen lassen, ein Beamtentum, den, Binsen wahrheit, daf der Beamte für das. und nicht das Volk für den Beamten da is zusagen mit der Muttermilch eingeflößt ein Beamtentum, das sich im besten Sinne 10 der als im Dienst des Staates befinde betrachtet. Dr. auß Karl Helffenstein, M. d. L. Mannbel Nr. Dipl „E tisch Plan plan. große Leute denn traut sich raden spring Kreis gegrif einer entste eine des K 288180 Mayer Heil gesch Frage Die Weste als di. schein bracht Zielen ein vo halter ihne ohne päisch Byrne densk begim darau Schlul gegen die es sacher klärur Wand und neu“. die D. auf be Partn. hedeu brück sonde Willer hande halter Wüns. von 1 daher berüh Sätzlic ersten Die sich Tages wie Russe und lunge Mülle in ein und 1 Tasch amer! des S gesch Kam; im Ke er na Verpr unter Ei: Boot meint Wasc nach Pl Sprac heim, War die v er W Nach durck 0 schör Bank Vate. Mitte Späte letzte klein dame noch imme das das haus Zutel kast den gute er Wort die heit, sorg Nr. 26 — kehr nhaitge t ung me An- der se eu einer nältnisge elberg 1 Zuvor tskartelt rage an erich. usterium ntragten Aus be. den sol, ke Au. iegsende rufsper. 4 durch. rhebliche einbrin. 489 mug. 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November 1949 MORGEN Seite 3 — Diplomatie des Mißtrauens Müssen die Russen so sein? Um sie zu verstehen, sollte man diplomatische Leitfäden aus dem 17. Jahrhundert studieren „Es ist schwer mit den Russen diploma- tisch auszukommen. Schlägt man ihnen einen Plan vor, so antworten sie mit einem Gegen- plan. Ihre Unterhändler sind nicht in der großen Welt aufgewachsen, sondern meistens Leute, die Rußland nie verlassen haben, denn Russen, die lange im Ausland lebten, traut man zu Hause nicht mehr. Sie können sich diplomatisch auch nicht auf einer ge- raden Linie bewegen und kommen nie zum springenden Punkt, sondern bewegen sich im Kreise darum herum. Die Worte werden auf- gegriffen und verdreht. bis jede Konferenz in einer Konfusion endet.“ Dieser Stoßseufzer entstammt nicht etwa einem Bericht über eine der letzten Tagungen mit Vertretern des Kremls, sondern einem Werk des fran- z68ischen Diplomaten Baron Augustin de Mayerburg aus dem Jahre des Heils 166 1. Er könnte heute nicht besser geschrieben sein, und er gibt Anlaß zu der Frage: Müssen die Russen so sein? Diese Frage hat die Diplomaten des Westens auf allen Nachkriegskonferenzen, als die Russen, alias Sowjets, wieder in Er- scheinung traten, fast zur Verzweiflung ge- bracht. Sie kamen nicht nur mit anderen Zielen, sondern man lernte in ihnen auch ein völlig anderes Denken und anderes Ver- halten kennen.„Verhandlungen mit ihnen s ind wie ein Tennisspiel ohne Grundlinien“, stellte ein euro- päischer Journalist resigniert fest. Und Byrnes sagte nach Ende der Pariser Frie- denskonferenz mit den Balkanländern:„Wir beginnen mit den Tatsachen und versuchen daraus, wenn auch in unserem Interesse, Schlußfolgerungen zu ziehen. Moskau da- gegen beginnt mit den Schlußfolgerungen, die es wünscht, und versucht ihnen die Tat- sachen anzupassen. Es wechselt seine Er- klärungen und Handlungen je nach dem Wandel der Lage, ist völlig unberechenbar und bilanziert seine Hauptbücher täglich neu“. Die Sowietdiplomaten übersehen, daß die Dauerhaftigkeit eines Abkommens dar- auf beruht, daß die gefundene Lösung beide Partner zufriedenstellt, und ein Kompromiß bedeutet für sie nicht die endgültige Ueber- brückung von Meinungsverschiedenheiten, sondern nur eine Etappe, um dennoch ihren Willen durchzusetzen. Ein wirkliches Ver- handeln gibt es für sie nicht, sondern sie halten sich einfach an den Buchstaben ihrer Wünsche. Sie sind dabei natürlich völlig von ihren Weisungen abhängig, antworten daher, wenn im Zweifel, stets mit ihrem berühmten„Njet“ und stimmen auch grund- sätzlich nie einem Vorschlag schon bei der ersten Erörterung zu. Die Diplomaten des Westens haben es sich deshalb schon zur Regel gemacht, die Tagesordnung zunächst einmal so schnell wie möglich durchzugehen, damit die Russen zu allem ihr Nein sagen können, und dann mit den eigentlichen Verhand- lungen zu beginnen. Die Methode der Im Waschtrog informellen Besprechungen außerhalb des Sitzungssaals lehnen die Abgesandten Mos- kaus als Uebertölpelungsversuche ab, und der Zwang des menschlichen Bestrebens anderen gegenüber freundlich zu sein und schon des guten Tons wegen nicht immer nur abzulehnen, ein Moment, das bei allen zivilisierten Konferenzen eine Rolle spielt, ist ihnen fremd. Freundlichkeit erzeugte hier keine Gegenfreundlichkeit und Kom- promißbereitschaft, nicht auch ein Ent- gegenkommen auf sowjetischer Seite. Das Mißtrauen, das man eigentlich aus- räumen wollte, übertrug sich so auch auf die andere Seite, bis sein Kreis geschlossen War. Es ist zum Kernproblem aller west- östlichen Beziehungen ge- Worden. Daß auch diese Atmosphäre nichts Neues ist, zeigt ein anderer, ebenfalls uralter Be- richt:„Die Moskowiter haben das größte Mißtrauen gegen Ausländer, die stets von der Geheimpolizei beaufsichtigt werden. Jede ihrer Bewegungen wird gemeldet. Russen empfangen Ausländer nicht in ihren Häusern und fürchten sogar mit ihnen zu viel zu sprechen. Anfragen an Behörden bleiben gewöhnlich unbeantwortet und wenn man drängt, so erhält man zur Ant- wort, daß der betreffende Beamte verreist oder krank sei. Die Erlaubnis zu Reisen in Rußland bekommen Ausländer nur unter den größten Schwierigkeiten, und dann werden sie während solcher Reisen scharf überwacht. Infolge dieser Kälte und dieses Mißtrauens sind die Ausländer in Moskau gezwungen, fast ausschließlich unterein- Amerikanisches Tagebuch ander zu verkehren“— so zu lesen in dem 1634 erschienenen Buch„Voyages à Mus- cowie, Tartarie et Persia“ des Adam Olearius. Und auch zwei Jahrhunderte später war es nicht anders. Das Werk des französischen Reisenden und Philosophen Marquis de Cus- tine„La Russie en 1839“ liest sich, als wäre es um 1600(oder heute) geschrieben und es wird jetzt in Washington geradezu als ein klassischer Leitfaden für den Umgang mit Russen betrachtet. Man muß für den Zaren nur Stalin und für Rußland die UdSSR einsetzen. Dabei war der Marquis, ein Vertreter des Ancien Régime, in das Rußland Nikolaus I. gekommen, in der kesten Absicht, dort alles besser und schöner zu finden als im revolutionären Frankreich. „Diese byzantinische Regierung“, so muß er jedoch bekennen,„und in der Tat ganz Ruß- land, betrachten das Diplomatische Korps und alle Fremden als neidische und übel- wollende Spione“. Und an einer anderen aufschlußreichen Stelle heißt es vom russi- schen Streben nach Weltherrschaft: Ein außerordentlicher Ehrgeiz, der nur in den Seelen eines selbst unterdrückten Volkes Wurzel schlagen kann und aus dem eigenen Elend genährt wird, hat von den Russen Besitz ergriffen. Sie leben dabei in einem solchen Zustand der Unterwürfigkeit, daß allein die Hoffnung auf Ruhm und Beute im Ausland, sie von dieser Schmach ablen- ken kann. Um sich von der eigenen Unfrei- heit zu reinigen, träumen sie von der Vision einer Weltherrschaft.“ 1634. 1661. 1839, 1949— es blieb immer dasselbe. Die Russen müssen wohl schon 80 sein. Und es hat auch, wie der Fall Jugo- slawien zeigt, nichts mit dem Gegensatz eines kommunistischen Systems zu anderen zu tun, sondern ist unter Nationalcharakter nachzu- schlagen. Schon oft haben sie an die Pror- ten Europas geklopft. Erst wollten die Za- ren die Gläubigen befreien, dann die Fan- Slawen ihre slawischen Brüder, und heute sind es nun die proletarischen Brüder. Aber es ist interessant, daß es territorial immer die gleichen Ansprüche waren. und der za- ristische Außenminister Sassonow 1914 in einer Denkschrift genau die gleichen Ziele proklamierte wie Molotow, im November 1940 in Berlin. ES geht immer um Donau, Balkan. Dardanellen und den Nahen Osten. Der zweite Weltkrieg öffnete innen das Tor Europas ganz weit und heute stehen sie an der Elbe. Stehen dort mit ihrem anderen Denken und ihrem Mißtrauen, von dem nie- mand weiß, ob es nur defensiv ist oder ag- gressiv. Und dieses Problem ist keine Frage, die man„lösen“ kann, sondern der man sich irgendwie anpassen muß. Die wirkliche Ausein andersetzung mit Mos kau findet daher auch weniger an Konferenztischenstatt, als in einem Bereich, der zwischen Di- plomatie und Krieg liegt. Denn Während die russischen Diplomaten in den Hauptstädten des Westens ihre Hinhalte- taktik spielen lassen, verändert der Kreml mit seiner anderen, weit wirksameren poli- tischen Technik in unglaublichem Tempo das Gesicht der Welt. Die Welt wird sich da- mit abfinden und es in Rechnung stellen müssen. Und vielleicht kommt sie auch im Begreifen des russisch- sowjetischen„Rät- sels weiter, wenn sie nicht mehr so viel von einer Sphinx spricht. sondern sich an jene andere Definition hält, daß die Rus- sen nicht das östlichste der westlichen, son- dern das westlichste der östlichen Völker sind. R. Goethe geht es in USA besser als Shakespeare Wahltag mit Television— Die Zeiten ändern sich— Küß' mich, Kätchen New Vork.(E. H.) Television ist an allem schuld. Als es neu war, hat es zwar die Familien um das Fernsehgerät vereint, gleichzeitig aber zum Schweigen verdonnert; denn hören und sehen und reden— das ist zu viel. Bald hat es die Familien jedoch wieder auseinan- der getrieben, denn die Kinder wollen lieber den großen Boxkampf sehen, Pa und Ma dagegen vor einer Uebertragung aus der Metropolitan-Opera in den Klängen der Traviata schwelgen. Das Fernsehen hat auch den Mann in Bettendorf im Staate Iowa eine Stange Geld gekoset, der in die Bar hereinkam, als die Uebertragung des Fußballspieles Oregon-Iowa bei 17:6 stand, und mit sämtlichen Gàsten wettete, dag „natürlich“ Oregon gewinnen würde. Der Arme ahnte nicht, daß es sich um das Spiel auf hoher See Wagemutige Berliner wollen nach Südamerika segeln Falmouth.(UP) Der 63 jährige Berliner Paul Mäller, der mit seiner 18jährigen Tochter in einem kaum fünf Meter langen Segelboot und nur mit einem Schulatlas und einem Taschenkompaß ausgerüstet, nach Süd- amerika reisen wollte, wurde vom Kutter des Seerettungsdienstes nach Falmouth ein- geschleppt. Müller, der nach zweitägigem Kampf gegen Sturm und schweren Seegang im Kanal recht ermattet schien, erklärte, daß er nach Uberholung seines Bootes und Neu- Verproviantierung einen neuen Versuch unternehmen wolle. Ein alter britischer Seemann, der das Boot Müllers fachmännisch begutachtete, meinte:„Sie kommen mit diesem alten Waschtrog bestimmt eher in den Himmel als nach Südamerika“. „Liebe tot“— Mann weg Neapel.(dpa) Eine junge italienische Frau fand dieser Tage beim Erwachen am leeren Bett ihres russischen Ehegatten zwei brennende Kerzen und einen Blumenstrauß. Zwischen beiden Kerzen stand ein Bild, das sie und ihren Mann darstellte. Die aus ihren Glücksträumen jäh erwachte Frau alarmierte die Nachbarn, die an den Tod des Eheman- nes glaubten. Die Nachforschungen der Po- lizei führten jedoch in eine Bar. Der dort entdeckte Ehemann erklärte:„Ich hatte meine Ehe mit einer Frau satt, deren Sprache ich nicht sprechen, und die selber nicht russisch reden konnte. Ich habe ihr nur andeuten wollen, daß meine Liebe tot ist“. Diamanten auf der Babywaage Paris.(dpa) Aga Khan will seiner chwiegertochter Rita Hayworth das Ge- icht des von ihr erwarteten Kindes in Diamanten als Geburtstagsgeschenk überrei- chen. Wie die Pariser Zeitung„France Soir“ aus Lausanne berichtet, wird in etwa zehn Tagen mit dem freudigen Ereignis gerechnet. Die amerikanische Filmschauspielerin Rita Hayworth ist seit Mai dieses Jahres mit Ali Khan, dem Sohn des märchenhaft reichen indischen Fürsten Aga Khan, verheiratet. Schuld- chickcat Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Copyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 1. Fortsetzung Plötzlich,— wer wußte. wer es war,— 5 Ja, da- heim, was mochten die jetzt wohl machen? War der Vater auch heute Abend wieder in die Wirtschaft an der Ecke gegangen? Kam er wohl auch heute wieder so spät in der Nacht zurück, um mit unsicherer Stimme durch die schlafende Wohnung zu brüllen? Ob die Mutter wohl auch heute an dem schönen Sommerabend draußen auf der Bank an der Bahnstrecke saß. und ob wohl Vater noch im Dienst war? Was war heute? Mittwoch? Richtig, da hatte der Vater doch Spätdienst und kam erst um zehn mit dem letzten Zug heim. Was machte wohl der kleine Heinz, das jüngste Brüderchen? Ja, damals als man fortmußte, da war er ja noch ganz klein und hatte beim Schlafen immer den Finger im Mund gehabt. Ob das wohl noch immer so war. wo Mutter das doch nie haben konnte?— Daheim, zu- Hause, Vater, Mutter.— Es war als ob ein Suter Geist durch den Schlafsaal ginge, und kast all die trotzigen Bubengesichter Wur- den hell im Denken an zu Hause. Und der sute Geist Schritt von Bett zu Bett, und wo er hinkam, da verstummten die lauten Worte, verklang das Lachen, da wanderten die Gedanken zu Vater, Mutter. zur Kind- heit, zu der Zeit, da man nicht als„Für⸗ sorgezögling“ aus den Reihen der lieben 5 Menschen herausgerissen wurde. an die man sich 80 geklammert hatte als der Betreuer vom Jugendamt einen abholte. Und der gute Geist schritt weiter die Reihe der Doppelbetten entlang, und eine wehmütige Glückseligkeit strömte aus seinen Händen in die Herzen derer, denen er mit unendlich sanfter Gebärde die wirren Haare aus der Stirne strich.„Wenigstens einmal sollt ihr das sein dürfen, was ihr seid: Kinder!“, flüsterte er unhörbar, und entschwand durch das offene Fenster hinaus in den lauen Sommerabend. Und wiederum plötzlich, ohne daß man hinterher sagen könnte, wer angefangen habe, löste sich die wehmütige Melodie aus der dunklen Masse der Betten im däm- mernden Saale: irgendwer hatte angestimmt, und die sonst so wilden Bubenstimmen fle- len zögernd ein: Die Fenster mit Eisen vergittert; Die Zelle ein finsteres Loch. Ja das kann uns kein Mensch mehr ver- 8 bittern, di vallero Bei Wasser und ei'm Stückchen Brot. Die Mutter, sie wollt mich besuchen. Der Pförtner, der läßt sie nicht ein. Er empfängt sie mit Schelten und Fluchen: di vallero Besuchen, das darf ja nicht sein. vom vorigen Sonntag handelte, das mit 31:34 geendet hatte. Und nun hat Television auch noch die „Demokratie“ gefährdet. Jedenfalls in New Vork, wo, sie sich bei Wahlen darin äußert, das die Geschäftsinhaber am Timessquare ihre Schaufenster mit dicken Balken und Stangen vor der wahlbegeisterten Menge zu schützen pflegen. Dieses Jahr aber war am Abend des ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November, dem traditionellen amerikanischen Wahltag, trotz schönsten Wetters kein„‚hullabaloo“, waren keine Menschenmassen unterwegs, und die 345 Po- lizisten mit 15 Leutnants, 6 Hauptleuten und 50 Detektiven hatten kaum genug zu tun, um warm zu werden. Da waren keine ah- glockena, Trompeten- und Konfettienthusia- sten; nur kleine Grüppchen versammelten Sich vor dem Gebäude der New Vork Ti- mes, um von der wandernden Leuchtschrift die Ergebnisse abzulesen. Der Grund für dieses geringe. Interesse, sagte der Polizei- Chefinspektor, sei in den Radio- und beson- ders den Fernsehübertragungen zu suchen. die in Wort und Bild den Sieg der beiden demokratischen Kandidaten, des wieder- gewählten Oberbürgermeisters O' DW Ver und des Senators Lehman verkündeten und feierten. Der Elefant, das Wappentier der Gop, der Grand Old Party, läßt traurig seine langen Schlappohren hängen, während der demo- kratische„Esel“ einen fröhlichen Tanz auf- führt. * Wie sehr die Zeiten sich geändert haben, spürt jeder, der das Vorkriegs-New- Vork kannte und heute zum ersten Male die Stadt Wieder sieht. Die„Skyline“, die Silhouette der Stadt, wird er nur um das Rockefeller Centre bereichert finden, das die„Himalaya- Linie“ mit dem Empire State Building als Mount Everest würdig fortsetzt. Aber ihm wird etwas anderes auffallen: die einstigen krassen Gegensätze von ganz reich Und ganz arm sind in einem erstaunlichen Maße zu Gunsten einer Hebung des mittleren Lebens- Standards verschwunden. Wenn Nylon- Und ist meine Strafzeit zu Ende, Der Pförtner, der öffnet die Tür: Er reicht mir zum Abschied die Hände: di vallero Betritt diese Anstalt nicht mehr. Wohin denn so spät noch am Abend? Wohin denn so spät noch zur Nacht? Zum Vater, zur Mutter, zum Friedhof, di vallero Sind beide schon so lange tot Nur einer sang nicht. Er war erst heute abend gekommen, und der Ordner hatte dem neuen„Zugang eines der oberen Betten angewiesen, das gerade frei war. Ueber- haupt, der Ordner.—„So, hier hast du dein Bett, das hier sind deine Kameraden, und das hier ist der Ordner, Joachim Ammer. Du wirst seinen Anordnungen folgen, und ich hoffe, wir werden uns gut miteinander ver- tragen“, hatte Herr Inglert zu ihm gesagt, und war gegangen, wegen seines Abend- brotes noch verschiedenes mit der Küche zu regeln. Und dann hatten ihn all die anderen Jungens so neugierig angesehen, daß er gar nicht wußte, wohin er mit seinen Händen und Augen sollte, vor lauter Verlegenheit. — Ein Zugang, ein Neuer! Das versprach Abwechslung und neue Unterhaltung im Kreis der alltäglichen Kameraden.— ES war ihm dann eigentlich ganz recht gewesen, daß es bald ins Bett ging, und nun lag Hans und starrte hinauf zu der grauen Decke des Saales, in der sich zwei Risse gabelten, wie das Geäst eines Bau- mes.„Oder wie Neckar und Rhein bei Mannheim“, dachte er noch. wie er es frü- her einmal auf der Karte in der Schule ge- sehen hatte.— Früher?— Ach du lieber Gott, das war schon lange her.— Wie lange wohl? Er wußte es gar nicht mehr und wandte den Kopf mit den weitaufgerisse- nen Augen hinüber, wo sich die Vierecke der Fenster grau von der dunklen Wand Strümpfe nur ein Dollar kosten, sind sie auch für das Ladenmädchen erschwinglich Die Engländer aber sind erstaunt, in New Vork viele englische Waren billiger angebo- ten zu finden, als in England selbst— Was offenbar zu den Wesenszügen der gelenkten Wirtschaft gehört. Von Nylon- Strümpfen allein kann man nicht leben. Man braucht auch Kaffee Die New Vorker Hausfrauen, die nie den Wirt- schaftsteil einer Zeitung anschauten, suchen jetzt eifrig nach der Rubrik„Warenmärkte“ und sind entsetzt, daß Santos I. der noch vor drei Monaten 27 Cents je Pfund kostete, auf 46 geklettert ist und weiter steigt. Und das macht etwas aus in einem Land, das von den 32,5 Millionen Sack des Kaffeewelthan- dels für sich allein 21 Millionen verbraucht — kast 20 Pfund je Kopf und Jahr! * 5 16 Deutschland war in dieser Woche micht nur wegen der Pariser Außenminister- konferenz und der Deutschlandreise Ache- sons, die ein sehr sympathisches Echo fand, Frontpage-News: daß Oberammergau einen neuen Christusdarsteller für die Passions- spiele bestimmt hat, war— fast ebenso interessant. Es wird höchste Zeit, daß in New Vork ein deutsches Reisebüro eröffnet Wird. Selbst in der romantischen Liebes- geschichte des„Veep“, des 71 jährigen Vize- präsidenten Barkley, an dessen Heirat mit der charmanten 38jährigen Mrs. Hadley das ganze Land rührend Anteil nahm, kommt Deutschland irgendwie am Rande vor: Barkley mußte seinen Goethe wieder hervorholen, um sich vor der sehr gebildeten Dame seines Herzens, die in der Schweiz zur Schule ging, nicht zu blamieren. 1„. Goethe geht es besser als Shakespeare. Während am Broadway die Musikkomödie „Küß' mich, Kätchen“— frei nach„Der Widerspenstigen Zähmung“— noch immer der große Schlager ist, wurde in einem etwas abseits gelegenen Theater die„richtige“ Ko- mödie mit dem Untertitel angezeigt:„Ori- gimalfassung von Kiss me, Kate in bißchen auf den Kopf gestellt, wie? abhoben. Scharf und klar standen die noch dunkleren Schatten der Fenstergitter vor dem dunklen Nachthimmel. Ueberall sind Gitter! Als ob jemand hier vom zweiten Stock runterspringen würde. —„Müssen die eine Mordsangst vor uns ha- ben“, dachte Hans noch und drehte den Kopf zur anderen Seite. Da neben ihm lag ein Junge, der hatte ihm gleich heute abend 80 gut gefallen.— Ja, wenn man den zum Freund gehabt hätte, dann wäre 80 vieles anders geworden, dachte Hans. Was die wohl alle so viel zu reden hat- ten, hier in der Nacht? Und jetzt sangen sie sogar noch! Hans starrte wieder hinauf zur Decke, wo immer noch die Risse wie Rhein und Neckar miteinander verschmolzen. Warum schlafe ich eigentlich noch nicht? War es Trauer, Schmerz. oder war es Ver- Zweiflung und Wut? Die Antwort auf seine Frage mußte sich Hans selber schuldig bleiben. Das also hier war die Anstalt! Die An- stalt, die ihm sein Meister mit so kürchter⸗ lichen Farben ausgemalt hatte, und mit der er ständig drohte:„Wart nur, dann kommst du in die Anstalt! war sein drittes Wort gewesen.— Und der Mann auf dem Ju- gendamt hatte immer wieder gesagt. er Werde es hier gut haben: Kameraden im gleichen Alter, und für Essen und Kleidung werde auch gesorgt, hatte der Herr noch gemeint. Es war überhaupt ein netter Mann gewesen, der da im Jugendamt mit ihm gesprochen hatte.— Aber beide, der Meister und auch der Mann auf dem Ju- gendamt, hatten gelogen.— Das wußte Hans.— Die Erwachsenen logen überhaupt 80 viel. So vieles, was Erwachsene zu ihm gesagt hatten, war gelogen. Und sie bilde- ten sich noch ein, sie hätten ein Recht dazu. Sogar die Frau hatte gelogen, die ihn da- mals der Polizei übergeben wollte. Und sie war noch vorher so zu ihm gewesen, daß Am Rande der Zeit „Es wurden befördert“ In einem Bericht über em dörfliches Schützenfest im Kreise Düren war gieser Tage wörtlich zu lesen: Im Laufe der Ver- anstaltung beförderte der diesjährige Schüt- zenkönig den Schützenmajor zum Schützen- oberst und den Schützengeneral zum Gene- ralfeldmarschall.“ Nicht auf der schwäbischen Eisenbahn Ein kanadischer Personenzug hielt über- raschend in einer völlig unwirtlichen Ge-: gend nördlich der großen Seen. Der Loko- motivführer hatte beim Niesen sein Gebiß verloren. Unter Mithilfe aller Reisenden fand er es nach kurzer Zeit am Bahndamm wieder. Im Zeichen der Hilfsbereitschaft: FUR UNSERE ALIEN IN BUNKERN UND KELLERN Aus allen Bevölkerungskreisen haben Wir bereits in den ersten Tagen unserer Weihnachtshilfs-Aktion eine Fülle von Zuschriften erhalten, in denen die Hilfs- bereitschaft der Mannheimer und ihr Ver- ständnis für die große Not unserer alten Leute zum Ausdruck kommt. Besonders herzlich spricht der nachstehend veröffent- lichte Brief von Sorge um die Not unserer Alten. e NOf Der 101 N MWIIEI VIER Von Ex Geschãtzter„MM“ Anbei übersende ich 3.— DM für die Weiknacktsaktion. Sie waren zwar für einen Zentner Brikett gemünat. Doch wenn es gilt, ein Opfer zu bringen für die alten Leute, bin ick dereit, denn ich habe jeden Tag Gelegenheit, mich von der Not und der Armut der Alten zu überzeugen. Bei meinem Schrebergarten wohnen so zwei alte Leut- chen(80 und 81 Jahre), für die ich nun bitte; denken Sie auck dieses Jahr an dieses Paar! Nock heute erzählen sie mit über- großer Freude von der Spende, die ihnen im letzten Jahr vom„MM“ auteil wurde. Gutes Gelingen zu diesem menschlieken Werle wünscht Ihnen von Herzen Weitere Sachspenden: 5 Hermann Schmidt, Möbel- und Polster waren, Mannheim, E 3, 2: 1 Küchenschrank, hell; Hermann Fuchs, O 5, 3: 1 Damenkleid; Kurt Warnecke, Fabriklager, Mollstraße 18: 1 Besteckgarnitur(24 Teile); Ungenannt: 1 kupferpl. Wärmeflasche; „Nordsee“, S 1, 1: 1 Präsentkorb; Mieder- und Wäschehaus Anna Busch& Co,, N 1. 11: 3 zweiteil. Damenwäschegarni- turen, 3 Damenstrickschlüpfer: Alfons Ernst, Dipl.-Kaufmann, Burgstr. 42: 1 elektr. Backform. Geldspenden: Uebertrag 65. DM Karl Heiser, Gartenfeldstr. 59 5. Schf. Gd. 20.— Ungenannt 10.— Ungenannt 10 K. A. 3.— Ungenannt 10.— 123, DM vergeßt unsere alten Leute nicht, schenkt ihnen eine Weihnachtsfreude. Helfen Sie bitte mit an der Weihnachts- aktion FUR UNSERE ALTEN IN BUNKERN VND KELLERN t(' er sie fast lieb gehabt hätte. Fast so wie früher seine eigene Mutter.— Mutter?— Wohin denn so spät noch am Abend? Wohin denn so spät in der Nacht? Zum Vater, zur Mutter, zum Friedhof, di vallero Sind beide so lange schon tot verklang das Lied noch in Hans' Gedanken. Und, er konnte es nicht wehren, er fühlte, wie seine Augen heiß wurden, wie es ihm vom Herzen hinauf zum Halse quoll, und da traten ihm— fast war er ärgerlich über sich selber— die heißen Tränen in die zwin- kemden Augen: Zum Vater, zur Mutter, zum Friedhof Plötzlich packte ihn der verzweifelte Schmerz, schüttelte ihn durch und durch, und ein schmaler Jungenkörper sank unter der Wolldecke zusammen und kauerte und bebte in wimmerndem, haltlosem Schluch- 2e. Da glitt von nebenan eine scheue Buben- hand hinüber zum Bette des Kameraden und strich zaghaft über die Decke: Armer Kerl! dachte er, als er das Zucken des anderen unter seinen Fingern spürte. „Du“, rief er leis hinüber und schüttelte ihn sanft. Doch mehrmals mußte er sein Rufen wiederholen, ehe den da drüben das Schluchzen losließ und sein Kopf sich wieder langsam aus den Decken heraus- gewühlt hatte. 5 „Du mußt nit weinen. Schau, es geht uns ja fast allen so“, sagte Werner, der Bettnachbar, und ließ seine Hand unbewußt kest in der des anderen liegen, nach der er gegriffen hatte. So lagen beide still neben- einander, hielten sich noch immer an der Hand, und beide schwiegen lange. Nur manchmal noch zuckten die Schultern des Jungen wieder auf in neu hervorbrechen- dem Weh, und der sanfte Druck der frem- den Bubenhand in der seinen mußte ihn wieder zurückführen in die dunkle Wirk- lichkeit des nächtlichen Saales. PPP 8 e Seite 4 rr rr rr MANNHEIM 0 Mittwoch, 23. November 1949/ Nr. 248 200 DM für ein paar Worte Der„Sückeutsche Meister im Ringen“ vergaß sich Es waren ziemlich handfeste Beleidigun- Sen, die da in einem Mannheimer Gasthaus zu vorgerückter Stunde dem Geschäftsmann M. an den Kopf flogen. Angefangen vom „dreckigen Maikäfer“ über den„Millionen- Schieber“ bis zum„Gauner und Verbrecher“. Dabei hatte G. keinen Grund gehabt, plötz- lich einen Streit vom Zaun zu brechen mit einem Mann, den er so gut wie gar nicht kannte. Aber er hatte auch noch etwas an- deres gesagt, und das erschwerte seine Lage vor dem Schöffenrichter um ein Wesentliches. M. war Halbjude und G. hatte sich in leicht Alkoholisiertem Zustand zu dem Ausruf: Den habe se vergesse zu vergase!“ hinreißen lassen. Und das war— nicht nur nach An- sicht des Staatsanwalts— ein Jargon, von dem man annehmen sollte, daß er heute nicht mehr gebraucht würde Aber G. zeigte sich anfänglich keineswegs bereit, die gegen ihn erhobene Anklage zu bestätigen. Auch davon, daß er später Stühle gestemmt und mit der Behauptung, emmal Süddeutscher Meister im Ringen gewesen zu sein, gedroht hatte, wollte er nichts mehr wissen. Zunächst berief er sich auf seine„ge- ringe Erfahrung im Umgang mit Gerich- ten“(Er war aber bereits dreimal mit der Justiz und anschließend mit dem Gefängnis in nähere Berührung gekommen). Bei der Beweisaufnahme erklärte er kategorisch: Das leugne ich ab! Da möcht' ich erst er- fahren, was die Zeugen sagen; nachher er- klär ich dann, wie es wirklich war“. Doch dazu sollte es nicht kommen. Vor allem die Aussagen des Beschuldigten, der vor Gericht empört erklärte, so etwas sei ihm selbst in der Zeit vor dem Umbruch nicht passiert, und die Aussagen des hinzugezoge- nen Wachtmeisters und der Wirtin belaste- ten ihn entscheidend. Das Gericht stimmte ei der Urteilsverkündung mit der vom Staatsanwalt beantragten Strafe überein. 200 DM macht es aus 8 i-tu. Parkverbot und Einbahnstraßen Für die Breite Straße zwischen Parade- platz und Ring wird jeweils für die Zeit von 7 bis 18 Uhr Parkverbot ausgesprochen. Das Parkverbot gilt für sämtliche Fahr- zeuge, einschließlich Fahrräder. Die Straßen zwischen den Quadraten P und P 2 bis U 1 und U 2 wird zur Einbahn- straße in Nordrichtung und die Straße zwi- schen K 1 und K 2 bis E 1 und E 2 in Süd- richtung zur Einbahnstraße erklärt. Gleich- zeitig Wird für diese beiden Straßen jeweils auf den in ihrer Fahrtrichtung links liegen- den Fahrbahnseite Parkverbot angeordnet. Deutsche„Falken“ erleben französische Weihnacht Im Sommer konnten wir darüber berich- ten, daß junge Franzosen der sozialistischen „Falken Bewegung mehrere Wochen in einem deutschen Jugenderholungslager der deutschen„Falken“ in Michelstadt zu Gast Waren, und daß damit ein begrüßenswer- ter Auftakt zu einem internationalen Aus- tausch von Jugendlichen gemacht wurde. Der damalige Anfang hat Früchte getragen: Am 20. Dezember fahren 20 Mannheimer junge Falken“ zu einem Gegenbesuch für fünf Wochen nach Paris, um dort im Kreise von französischen Familien das Weihnachts- fest zu verbringen. Die Einladung erging durch die Seine- Fédération der französi- schen Sozialistischen Partei. Dieses wirksamste Mittel der Völkerver- ständigung kann bei behutsamer und takt- voller Pflege wesentlich mit dazu beitragen, endlich eine wirkliche Freundschaft zwi- schen den beiden Nationen anzubahnen, die schon immer von fortschrittlichen Kreisen beider Völker angestrebt wird. „Stella- nigra“ wieder im Kommen Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg hatten sich in Mannheim einige Freunde zu einer Gemeinschaft zusammengefunden, die sich Pflege der Geselligkeit zum Ziel setzte. Aus diesem kleinen Kreis wurde sehr schnell der Klub„Stella- nigra“, der die Kleinkunst und den Tanz noch in seinen Wirkungskreis mit einbezog. Sehr bald wonnte der Klub im gesellschaftlichen Le- ben einige Bedeutung erlangen, wovon zahl- reiche öffentliche Veranstaltungen alten Mannheimern vielleicht noch in Erinnerung sind. Als markantestes Ereignis ist ein gro- Ber zweitägiger Kirchweihrummel im da- maligen Apollo-Theater im Gedächtnis, bei dem allein sieben Kapellen den musikali- schen Teil bestritten. Im Frühjahr dieses Jahres habens sich nun einige frühere Mitglieder zusammen- gefunden und beschlossen, den Klub wieder aufleben zu lassen. Das Programm der wie- dererstandenen Vereinigung bezeichnet Pflege und Förderung der Geselligkeit, Tanz, Spielabende, Ausflüge und Feste als Ziel. Auch eine Bibliothek soll dem Klub Wieder angegliedert werden, ebenso wird versucht, aus eigenen Kräften die Klein- kunst zu pflegen Klublokal ist der„Kleine Rosengarten“, in dem jeden ersten Samstag des Monats um 20.30 Uhr ein Klubabend mit Tanz und an jedem dritten Dienstag im Monat ein Spielabend abgehalten wird. Als nächste größere Veranstaltung hat der Klub für den 3. Dezember ein Weihnachts- kest, verbunden mit einer Nikolausfeier, Vorgesehen. Wohin gehen wir? Mittwoch 23. November: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Fidelio“; Ufa- Theater 15.00 Uhr: „Hänsel und Gretel“(Märchentheater„Kur- Pfalz). Donnerstag. 24. November: Nationaltheater 19.30 Uhr: Fanny“: Goethesaal am Charlotten- platz 20.00 Uhr: Drei Jungens— ein Mädel!“ (Mannheimer Kammerspiele). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mit- woch tagsüber wolkig mit gelegentlicher Zwi- schenaufheiterung Im wesentlichen gie der- schlagskrei. Im Laufe der Nacht wieder Ein: trübung mit nachfolgendem Regen. Höchst- temperaturen um 10. Piefstwerte zwischen 4 bis 8 Grad. Mäßige südwestliche Winde. Pegelstanſl am 22. November: Maxau 304 (3), Mannheim 125(0), Worms 59(0), Caub 8 80 Durch privules Vertruuen zur gemeinsumen Hilie Zahlreiche Körperschaften versuchen, den Aermsten eine Weihnachtsfreude zu bereiten Wenn wir mitunter dazu neigen, den Grad eines Wohlstandes, der sich in neuen Fassaden und in allen Farben leuchtenden Neonröhren dem Auge zeigt, zu verall- gemeinern, vergessen wir(häufig nur allzu bereit) die Not in den Straßen, die abseits liegen, das menschenunwürdige Ringen um die Erhaltung des nackten Lebens, die Kri- minalität, zu der es den wenig Wider- standsfähigen oft treibt, die Verzweiflung, die Apathie, den Lebensüberdruß, der sich immer stärker in einem Ansteigen der Selbstmordkurve in Mannheim bemerkbar macht. Fast täglich mußte die Presse in den letzten Wochen berichten: Der Gas- hahn als letzter Ausweg Tausendfältig sind die Probleme, die uns heute auf den Nägeln brennen, und keines duldet Aufschub. Nicht zuletzt liegt die Tragik unserer Zeit vielleicht darin, daß ſüberall zugleich angefangen werden müßte, um zu einem sichtbaren und spür- baren Ergebnis zu kommen. Doch meist zwingen die Verhältnisse dazu, ein Loch aufzureißen, um das andere zu stopfen. Die Beschlagnahme der 150 Schulräume mag dafür ein geradezu klassisches Beispiel sein. Nur durch ständiges Verlagern des Brennpunktes der Hilfe kann praktisch geholfen werden So nimmt es nicht Wunder, daß zu einer Zeit, da Hilfe not tut, sich viele bemühen, zu lindern, wie sie es im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu tun vermögen. Dem „Mannheimer Morgen“ ist es bereits sen seinem Bestehen ein ernsthaftes Anliegen, an seine Leser jedes Jahr zu Weihnachten heranzutreten mit der Bitte um Unterstüt- zung bei dem Bemühen, einem jedes Jahr wechselnden Personenkreis zu einer be- scheidenen Festfreude zu verhelfen. Zum ersten Male hat eine zweite Mannheimer Tageszeitung dieses Jahr ein ähnliches Unternehmen angekündigt. Durch diese Initiative angeregt, hat die Mannheimer Notgemeinschaft Fühlung aufgenommen mit den beiden Zeitungen und eine Koor- dierung mit den von privater Seite ge- tragenen Hilfsmaßnahmen der Arbeiter- Wohlfahrt, des Caritasverbandes, der Inne- ren Mission, des Roten Keuzes, des Sozial- reterates der Stadt Mannheim und des Ver- bandes der Körperbeschädigten vorgeschla- gen, bei der jedoch der individuelle Cha- rakter, der durch den persönlichen Kontakt der Spender mit den einzelnen Instituten besteht, gewahrt bleiben soll. Oberbürgermeister Dr. H. Heimerich hat sich bereiterklärt, für die Hilfsmaßnahmen der einzelnen Verbände das Protektorat zu Lung ist oft der UDmweg zum Frieden Der Alltag beim Friedensgericht Daß man vor Gericht auch sein Herz ausschütten und mit mehr oder weniger sanften Besen alle Falten der Seele von Staub freikehren lassen Kann, beweist ein Blick in den Gerichtssaal des Friedensge- richts, in die lange Folge der Verhand- lungen, die dort im Laufe eines Vormittags zur Debatte stehen und— in den meisten Fällen friedlich geschlichtet werden. Auf den ersten Blick sieht es allerdings nicht immer unbedingt nach„Frieden“ aus. Meist stehen sich die Vertreter der gegnerischen Parteien mit sehr viel Stimm- aufwand gegenüber und Liebenswürdig- keiten wie„alter Spitzbub“ und„Lause- bengel“ sind noch die gangbarsten unter der Vielzahl der„Sympathieerklärungen“. Mit drohendem Zeigefinger und vorgestreck- ter Markttasche versucht ein Kläger- oder, häufiger noch, eine Klägerin der anderen die Verwerflichkeit ihres Unterfangens, die Lächerlichkeit ihrer Klage und die Selbst- verständlichkeit des eigenen Rechtsan- spruchs deutlich zu machen. Leicht bedrängt von Klage und Gegen- klage und nicht immer in der Lage, sich mit normaler Lautstärke und vernünftigen Argumenten gegen die Hochflut der gegen- seitigen Beschuldigungen das Wort zu ver- schaffen, sucht der Wirrwarr das einzig wahre, das„salomo- nische Urteil“ zu finden. Und in der Tat, es ist nicht immer leicht die Dinge auf den ersten Blick zu durchschauen und. zu schlichten. Da er- stattet die Tochter Klage gegen die eigene Mutter,„Ich will meine Aussteuer haben, meine Mutter hält meine Bettwäsche zu- rück!“.. und der energiegeladene Vertei- digungsfeldzug der„‚hortenden“ Mutter bringt Dinge ans Tageslicht, die vielleicht doch besser in der eigenen Küche verhan- delt worden wären. Den größten Teil der mehr oder weniger friedlichen Kläger und Beklagten steller Untermieter und Hauseigentümer. Herr Schulze fordert die Herausgabe eines Woh- nungsschlüssels und anscheinend ist das Recht auf seiner Seite. Natürlich steht dem Untermieter ein Haustürschlüssel zu! Das große„Aber“ des Hausvermieters entrollt jedoch Dinge, die geeignet sind, Herrn Schulze auch fernerhin den Hausschlüssel vorzuenthalten. Dinge, an deren Anfang ein Sammelsurium von Mädchennamen steht. Als nächster Punkt der Verhandlung: ein Fahrradschuppen. Frau Maier entrollt mit überwältigender Ueberzeugungskraft, mit welcher Dringlichkeit das Fahrrad ihres Aus Briefen an den„Morgen“ Richter aus- all dem Mannes eines besonderen Platzes im Fahr- radschuppen des Hausherrn bedarf. Wo es bisher aufbewahrt blieb? Natürlich im Keller, aber. Frau Maier ereifert sich rasch: den Fahrradschuppen wird sie„kurz und klein hauen,— mit dem Hackbeil— jawohl! Wenn nicht ihr Mann Gewiß, das Schlichten ist keine Kleinig- keit, meint der Richter. Das Wesentliche ist, die Parteien einmal sprechen, sich abrea- gieren zu lassen und sie im geeigneten Mo- ment wieder aufzufangen. Wenn sie ihre kleinen Streitereien in die nächste Nähe bedrohlicher Paragraphen gerückt sehen, kommen ste meist zur Einsicht, auch wenn bis dahin Vernunft nicht gerade immer Trumpf war! Aber wenn irgendwo, dann ist hier mit lenkender Hand viel zu glätten, zu schlich- ten und wieder gutzumachen. Die Statistik beweist es. Die Mehrzahl der Fälle wird tat- sächlich ohne Paragraphen und ohne„Ent- scheidung“ Seschlichtet. i-tu. übernehmen und in einer öffentlichen Ver- sammlung am 68. Dezember(Uhrzeit und Ort sind noch nicht endgültig entschieden) die Bevölkerung Mannheims zu bitten, ihre Bereitschaft durch materielle Hilfeleistun- gen bei der Einrichtung, die das Vertrauen des einzelnen genießt, zu zeigen. Bei die- ser musikalisch umrahmten Feierstunde werden auch Vertreter der einzelnen Kör- perschaften das Wort ergreifen. Bei einer Besprechung aller beteiligten Verbände, die gestern abend im Rathaus in allseitigem Einvernehmen abgehalten wurde, konnten sich die Bevollmächtigten auf das gemeinsame Ziel und den indivi- duell zu beschreitenden Weg einigen. Um zu vermeiden, daß bei dem Personenkreis, an den mit der Bitte um Spenden herange- treten werden soll, durch Planlosigkeit der einzelnen Aktionen ein Ueberlaufenwerden eintritt, indem die Bittsteller sich gegen- seitig die Türklinke in die Hand geben, konmte eine ungefähre Abgrenzung erreicht werden, die gerade diese Befürchtung aus- schalten kann, wenn auch in einzelnen Fäl- len Ueberschneidungen nicht immer auszu- schalten sein werden. Doch ist dafür Sorge getragen, daß bei den in Frage kommenden Spendern insgesamt kein Gefühl der Zer- gerlichkeit aufkommen wird.. So ist Mannheim mit seinen ständig im Dienste der Wohlfahrt stehenden und den sich in den Dienst der Sache stellenden In- stitutionen bereit, alles zu tun, um einen Teil der Not zu lindern, an der niemand achtlos vorübergehen sollte, wenn er die Möglichkeit hat, helfend einzugreifen. Durch die Belassung der Individualität der Einzelverbände bei nur technischer Koordi- nierung des Sammelns und Verteilens von Gaben ist gleichzeitig der peinliche Ein- druck eines„Eintopfes“ vermieden, gegen den wir mit Recht eine Abneigung empfin- den müßten. mle Mietverhältnis geht weiter Alle kurzfristigen Benützer von städti- schem Gelände, die nicht im Besitze eines förmlichen Vertrages sind, werden darauf aufmerksam gemacht, daß ihr mit Ende des Kalenderjahres 1949 abgelaufenes Mietver- hältnis bis Ende des Kalenderjahres 1950 verlängert ist. Eine Meldung ist bis spä- testens 31. Januar im Rathaus K 7, Zim- mer 301, nur dann erforderlich, wenn das Gelände aufgegeben wird. Für das nach diesem Zeitpunkt nicht gekündigte Gelände wird die Verwaltungsgebühr für 1950 gefordert. Der politischen Arbeit fehlt noch dus, Echo uus dem Volk“ —— Das Referat des Landtagsabgeordneten Kurt Angstmann(SPD) am Montagabend in der Wirtschaftshochschule- im Rahmen der gewerkschaftlichen Schulungsvortragsreihe über das Thema„Vom Antrag zum Gesetz-“ war eine Aufforderung an die Oeffentlich keit, sich mehr für parlamentarische Fragen und politische Angelegenheiten zu interes- sieren, denn so erklärte der Redner—, in einem demokratischen Staat genüge es nicht, Ja und Amen zu sagen oder sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen. Der einzelne müsse selbstdenkend das politische Gesche- hen verfolgen und den Volksvertretern scharf auf die Finger sehen. Erst eine Syn- these der Meinungen von Bevölkerung und Abgeordneten gebe der demokratischen Staatsform ihren charakteristischen Wesens- zug und garantiere, daß Wähler und Ge- wählte gemeinsam an einem Strang ziehen. Das fehlende„Echo aus dem Volk“ sei es, das manchmal zu Fehlentscheidungen in der Politik führe. Angstmann hatte zu Beginn seiner Rede die ebenfalls aus der fehlenden Fühlung- nahme zu erklärenden, in der Bevölkerung kursierenden Meinungsirrtümer über die „kleinen Leistungen“ und„großen Diäten“ der Landtagsabgeordneten richtiggestellt, Ankeuneg N. za BECHER Wider bessere Ansicht? Während man sich in Ludwigshafen ernstlich bemüht. die San-José-Schildlaus ernstlich zu bekämpfen, stößt man in Mannheim auf un- sichtbaren Widerstand einer geräuschvollen Abneigung, obwohl der Kleingärtner und Selbstanpflanzer den Anbau oft nur betreibt, um seine soziale Lage zu verbessern. So viel auch in letzter Zeit bei der Zustel- lung der Rechnung über die SJS- Bekämpfung 19481949 geschimpft wird, und die Erheber der Stadtwerke keine Koseworte zu hören bekommen, so berechtigt war die Verfügung der Stadtverwaltung vom Oktober 1948 im „Mannheimer Morgen“ über die Winter- spritzung gegen die Schildlaus. Jedler Mannheimer, der sich benachteiligt fühlt, soweit er belastet wird. müßte einen Spazlergang nach dem Mühlfeld am Flugplatz machen und dort eine abgestorbene Anlage von ca. 200 großen Obstbäumen besichtigen, damit er eines Besseren belehrt werden wurde. K. W., Mannheim Vergünstigung mit Hindernissen In anerkennenswerter Weise hat die Stra- Benbahnverwaltung Schülern und Studenten eine verbilligte Monatsfahrkarte zuerkannt, die jedoch nur bis abends 19 Uhr und nur von Montag bis Samstagnachmittag gilt. Hat sich die Verwaltung dabei auch überlegt, daß der größte Teil der Studenten oft erst abends spät heimfahren kann und daß für viele auch der Samstagmittag keln Feiertag ist? Diese An- ordnung macht aber zwangsläufig die Lösung eines Fahrscheins während der besagten Zeit notwendig und hebt dadurch die bestehende Vergünstigung geradezu wieder auf. Es würden sich jedenfalls viele freuen, wenn eine dies- bezügliche Aenderung erfolgen würde. W. Sch., Ludwigshafen Gebühren oder Mittagessen Das Wobnungsamt hat bisher die Erteilung einer Aukfenthaltsgenehmigung auch für Stu- denten von der Zahlung von 3,30 DM, der Ver- längerung um jeweils ein Semester von 1.50 DM abhängig gemacht. Dieser Betrag mag manchem gering erschei- nen, aber wer die Unerbittlichkeit des Daseins- kampfes kennt, den die heutige Studenten- schaft führen muß, wird inn als Härte empfin- den. Es gibt Studenten, die sich oft überlegen müssen, ob sie sich am betreffenden Tag noch das Mittagessen leisten können. Die Erlassung dieser Gebühr an Studierende könnte den guten Willen der Stadt Mannheim, die notleidende Studentenschaft zu unterstützen, am besten dokumentieren. J. S., Mannheim Nochmals: Natur und Technik Auf den am 2. November veröffentlichten Leserbrief erhielten wir folgende Entgeg- mung: Vor Jahrhunderten war Mannheim ein idyllisches Plätzchen, sofern die wenigen Fi- scherhütten nicht auch schon als Technik und somit als Störenfriede wirkten., Dann aber kam das„böse“ 19, und 20. Jahrhundert und häufte gerade da, wo Rhein und Neckar ein schönes Landschaftsbild abgaben, Fabriken, Lagerhäuser, Krananlagen und ähnliches. Die technischen Gebilde breiten sich mehr und mehr aus., bemächtigten sich des letzten freien Flecks in dem so gewordenen Industrie- und Hafengebiet, auf welches Mannheim stolz ist und das ihm mit Recht das Attribut„die lebendige Stadt“ eingetragen hat. Lebendig sein aber heißt sich weiterent- wickeln. Die weitere Entfaltung der Technik brachte und bringt neue Industriezweige, wel- chen sich eine Stadt wie Mannheim nie ver- schließen wird. Als jüngeres Kind der Technik fand die Rheinkiesindustrie vor etwa einem Vierteljahr- hundert für ihre Umschlagsplätze eben nur noch das rechte Neckarvorland oberhalb der Friedrichsbrücke, wo die Voraussetzungen der zentralen Lage und günstiger An- und Abfahrt gegeben waren, Hier stören die Kräne und Silos nicht mehr, da sie nun schon nahezu drei Jahrzehnte das Bild des Ufers mitbestimmen. O. B., Mannheim MdL K. Angstmann sprach über die Landtagsarbeit und war dann auf das eigentliche Thema näher eingegangen. Bis heute hat sich dem- nach der württembergisch-badische Landtag mit insgesamt 1425 Anträgen befaßt— eine Tatsache, aus der das Arbeitsausmaß der Abgeordneten ersichtlich ist. Der Vortra- gende gliederte die verschiedenen, im Land- tag zu behandelnden Gesuche in die Kleinen Anfragen, die ein lokales Thema zum Gegen- stand haben, in die Großen Anfragen, die sich mit Angelegenheiten von überlokalem Interesse befaßten, und in die Anträge, die entweder die Aenderung eines bestehenden oder die Herbeiführung eines gewünschten Zustandes anstreben. An ihre Stelle tritt in allgemeinverbindlicher und örtlich nicht be- grenzter Regelung der Gesetzentwurf, des- sen Weg bis zum rechtskräftigen Gesetz der Sprecher eingehend erläuterte. Die Initiativgesetzentwürfe(der Landtag hat bisher 125 behandelt) werden teilweise von einzelnen Abgeordneten oder von einef Fraktion gestellt, kommen jedoch in ihrer Hauptmasse aus den Ministerien, wo zu- nächst die Juristen die Gesetzesform bera- ten. Federführend bei allen Gesetzen, die finanzielle Auswirkungen haben, ist das Fi- nanz ministerium. Der Entwurf wird dann dem Kabinett(dem Ministerrat) zugeleitet und dort durchgesprochen. Wird Ueberein- stimmung erzielt, so geht der Entwurf als Regierungsantrag an das Plenum des Land- tags und wird dort zur ersten Lesung vor- gelegt, Anschließend wird er in einem Aus- schuß nochmals beraten, und hier werden dann auch die Hauptkontroversen ausgetra- gen. Der Entwurf kommt anschließend oft mit vielen Aenderungen zur zweiten Le- sung in den Landtag. Nach der dritten Le- sung erfolgt eine Abstimmung, und erst wenn er von der Mehrheit angenommen wird, erlangt der Entwurf Gesetzeskraft. Auf die Frage der Ausschußarbeit ein- gehend, wies Angstmann darauf hin, dag bis jetzt neben etwa 145 Plenar- 400 bis 420 Ausschußsitzungen abgehalten worden sind. Manche Gesetze hätten geradezu durchge- peitscht werden müssen. Denn die Verwal- tung, insbesondere in Nordbaden, sei ge- neigt, sich nicht an bestehende Gesetze zu halten und Regelungen auf dem Ermessens- Wege zu treffen. Und das sei eine Methode, durch Dienstsiegel und Amtsschreiben noch gegen die sich die Bevölkerung, die sich allzu sehr ins Bockshorn jagen lasse, mit Händen und Füßen zur Wehr setzen müsse. Es genüge, wenn die Besatzungsmacht da und dort interveniere, gehe aber unter kei- nen Umständen an, daß auch noch deutsche Stellen ohne gesetzliche Befugnis Anord- nungen erlassen oder einfach Ausführungs- bestimmungen zu einem Gesetz zurückhiel- ten. Der Abgeordnete gestand offen: Die Bürokratie ist eine Macht, mit der auch das Parlament noch nicht fertig geworden ist“. Vielleicht deshalb nicht, meinte Angstmann, weil die Bevölkerung keine ausreichende Hilfstellung gebe. Es sef verwunderlich, sagte der Referent abschließend, in dem er auf die sogenannten Verfassungswidrigkei- ten(Lernmittelfreiheit, gleicher Lohn für gleiche Leistung, usw.) anspielte, daß sich die Bevölkerung doch noch soviel gefallen lasse. rob Ueber einem von der Europa-Union veranstalteten ökkentlichte 3 Der Heidelberger Toto-Rekord Beim 15. Wettbewerb im württembergisch. badischen Fußball-Toto fiel der einzige Haupt- treffer im ganzen Land für 12 richtige Vor. aussagen in Höhe von 201 502 DA nach Hei. delberg an den Maler Heinz Ebert, dessen Ekefrau den Tipzettel ausgefüllt hatte. Der glückliche Gewinner will den Gewinn mit sei. ner Frau und seinen Schwiegereltern teilen. Unser gayer-Bild zeigt Ebert im Kreise seiner Angehörigen.. Neue Rekorde in Hockenheim Nachdem die Panne mit dem Differential passiert war, entschloß man sich, die Re- kordfahrt nicht aufzugeben, sondern alles daran zu setzen, die Reparatur in kürzester Zeit auszuführen und von neuem zu star- ten. Ein befreundeter Rennfahrer, Oskar Karch, aus Oggersheim stellte leihweise die Aggregate seiner Hinterachse zur Ver- fügung, die zufällig genau der notwendigen Uebersetzung entsprachen. Es überraschte, daß die Fahrer bei dem neuen Angriff auf den internationalen Re- kord ihre Zeiten vom Vortage um rund vier Kilometer verbessern konnten. So bei der 50-Kilometer-Marke von 132,8 kmist auf 139,09 km/st und bei 200 Kilometern von 137,1 auf 140,6. Bei der 1000-Kilo- meter-Marke sank der Durchschnitt von 138,6 auf 135,4, da ein Radfahrer nachts auf der Rekordstrecke spazieren fuhr. So wurde Theo Helfrich, Mannheim, gezwun- gen, im Rekordtempo über die Waldtribüne zu fahren. Dabei beschädigte er seinen rechten Scheinwerfer. Er fuhr in dunkler Nacht mit den verbliebenen zwei Schein werfern weiter, bis ihm ein Hase an den Wagen sprang. Dabei ging der linke Scheinwerfer auch noch in Brüche. Die Fahrt wurde mit dem verbliebenen Bosch- Breitstrahler fortgesetzt. Der Aufenthalt an der Boxe nahm naturgemäß einige Mi- Hüken in Anspruch, und dadurch erklärt sich der abgesunkene Durchschnitt der 1000 Kilometer. pa Kurze„MM“- Meldungen Großer Sachschaden und kein Verletzter, Weil sie sich anscheinend über das Vor- fahrtsrecht nicht im klaren waren, fuhr ein von der Autobahn kommender Lastwagen an der Straßenkreuzung Schubertstraße Augusta-Anlage gegen einen Straßenbahn- zug der Linie 25 derart auf, daß beide Fahr- zeuge schwer beschädigt wurden und der Lastwagen abgeschleppt werden mußte. Ge- samtschaden etwa 2 100 DM. Verletzte sind nicht zu verzeichnen. Wem gehören die Autoreifen? Anfang November wurden in den Kellerräumen einer Hausruine in S 1 je ein Autoreifen Marke„Conti“, Größe 5,25& 16 und Marke „Phönix“, Größe 5 Xx 17 aufgefunden. Ver- mutlich wurden die beiden Reifen gestohlen und in dem Ruinengrundstück vorüber gehend versteckt. Der Eigentümer kann sich bei der Kriminalpolizei in L 6, 1 Zimmer 134 melden. Forum in Sandhofen. Am 25. November veranstaltet die Bezirksstelle Sandhofen der SPD um 20 Uhr im„Morgenstern“ in Sand- hofen ein öffentliches Forum unter dem Titel„Sie fragen— Stadträte, Abgeordnete der SpD und Verwaltung antworten.“ Die Fragen der Bevölkerung unterliegen keiner bestimmten Begrenzung. Europa mit oder ohne Deutschland: diese Frage unterhalten sich in öffentlichen Forum, am 25. November, um 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule, füh- rende Persönlichkeiten der Parteien und der Europa-Union. Als Sprecher werden Dr. Eugen Kogon, Dr. E. von Schenk, Frau Maler-Laule(SpD), Max Grande(CDU) und Paul Riedel FDP) genannt. In- und ausläntlische Singvögel zeigt der Kanarienzucht- und Vogelschutzverein Mannheim- Neckarau in einer Vogelschau am Samstag, von 9 bis 18 Uhr, und am Sonntag, von 11 bis 18 Uhr, im Gasthaus „Engel“ in Neckarau. 5 Liederhain 1861 e. V. wird wieder aktiv, Die ehemaligen Mitglieder des Vereins, der 1939 seine Tätigkeit einstellte, werden 8e eterf, sich am 27. November um 16 Uhr im Lokal„Prinz Max“(H 3, 3) einzufinden, um über das Wiederaufleben des Gesangvereins zu beraten. Neue, alte Geschäfte in Mannheim. In F 2, 1 hat ein Spezialgeschäft für Baby- und Kinderkleidung unter dem Motto „Alles fürs Kind“ den Verkauf einschlägiger Artikel aufgenommen. Im leichen Haus hat vor kurzem das bereits in Mannheim vor dem Krieg bestehende Fachgeschäft für Teppiche, F. Bausback, wieder eröffnet. Angehörige von Kriegsvermißten! Wir verweisen auf eine im Anzeigenteil Ver- Bekanntmachung der Orts- Krankenkasse Mannheim. Wir gratulieren! Adolphine Daubner, Neckarau, Schmiedgasse 1, wird 70 Jahre alt. Margarethe Löser, Rheinau, Relaisstr. 55 begeht den 72. Geburtstag. Marie Ehlhardt, Mannheim, Werderstraße 61, vollendet das 74. Lebensjahr. In ben meng der men es de Pelz verein krau Arbei wigsh spiel hall, „Run Lan Feier: und Abend schon Fraue ten, tätigk ter M gaben weiten gesehn. rufsal wolle. die F. und denn sollten und e genon Tatsa samte der E schle müsse ben, gemei Stimn 80 In beriel Einbr lersta „entf es in: kel 21 kersta hatte prüch zu ib menh aufge leistet werde Schif. Polize Wege zu ve N N l T7. A ge 8e Un Bl * Am Ser Alle Spi Sei! ls Me Gle die We 800 nig ble un 3 gisch. aupt- Vor- Hei- lessen Der it sei- len. Treise 1 ential Re- Alles zester Star- Oskar e die Ver- digen dem 1 Re- rund 0 bei km /st etern Kilo- von zachts r. So Wun- ibüne einen inkler Bein- 1 den linke Die osSch- athalt 2 Mi- t slch 10⁰⁰ Roa 5 tzter. Vor- ir ein vagen age bahn Fahr- der . Ge⸗ sind nfang umen reifen Marke Ver- ohlen über⸗ n sich er 134 e mber n der Sand- dem dneie Die deiner land? h in teten „ um füh⸗ d der 1 Dr. Frau ) und t der ſerein schau 1am thaus aktiv. 9 e 1 Se ar im A, Un ereins . In zaby⸗ Motto iger Haus heim t kür o. Wir ver- Orts- bner, Jahre tr. 9, Jarcdt, t dlas Nr. 248 Mittwoch, 23. November 1949 MANNHEIM-LUDWIGCSHAE EN Seite 5 3 Hausfruuendbend im Else Pelz-Langenscheid gab in vielen Städten Westdeutschlands ha- ben sich die Hausfrauen wieder zusam- mengeschlossen, um die frühere Tätigkeit der Hausfrauenvereine wieder aufzuneh- men und auszubauen, und nicht zuletzt ist es dem unermüdlichen Einsatz von Else pelz-Langenscheid vom Hausfrauen verein Kassel zu danken, wenn der Haus- frau von heute ihre so wenig anerkannte Arbeit erleichtert werden kann. Auch Lud- wigshafen soll und wird dem guten Bei- spiel folgen. Das zeigte der starke Wider- hall, den die Einladung zu einem Vortrag Rund um den Haushalt“ von Else Pelz Bangenscheid am Montag im BASF- Feierabendhaus fand. Rund 1000 Frauen und Mädchen kamen am Nachmittag und Abend zu den beiden Veranstaltungen, und schon am Nachmittag hatten sich etwa 85 Frauen gemeldet, die den Wunsch äußer- ten, auch in Ludwigshafen diese Vereins- tätigkeit wieder aufzunehmen. In amüsan- ter Weise schilderte die Rednerin die Auf- gaben der Hausfrau, die noch immer in weiten Kreisen als„Frau ohne Beruf“ an- gesehen werde. Hausfrauenarbeit sei Be- rufsarbeit, die gelernt und gekonnt sein wolle. Durch gewissenhafte Schulung soll die Frau eingeführt werden in Warenkunde und Beurteilung industrieller Erzeugnisse, denn Hausfrau, Industrie und Einzelhandel sollten eng zusammenarbeiten. Wie wichtig und ernst die Ausbildung für den Haushalt genommen werden müsse, zeige allein die Tatsache, daß nahezu 70 Prozent des ge- samten Volksvermögens durch die Hände der Hausfrau gehen. Sie könne Werte ver- schleudern, aber auch Werte schaffen. Sie müsse allerdings auch die Möglichkeit ha- ben, ihre Erfahrung in den Dienst der All- gemeinheit zu stellen. Sie sollte Sitz und Stimme in Bundestag, Landtag und Parla- „Kumpels“ wollten helfen Schifferstadter Einbrecher verhaftet In unserer Ausgabe vom 15. November beriehteten wir von einem mißlungenen Einbruch zweier Unbekannter in das Schif- lerstadter Postgebäude, bei dem 47 C00 PM „entführt“ werden sollten. Der Polizei ist es inzwischen gelungen, Licht in das Dun- kel zu bringen und zwei Brüder aus Schif- kerstadt als Täter zu ermitteln. Die beiden hatten seit jenem Posteinbruch weitere Ein- prüche verübt, die den eigentlichen Anlaß zu ihrer Festnahme bildeten. Im Zusam- menhang damit konnte der Posteinbruch aufgeklärt werden. Bei ihrer Festnahme leisteten die Einbrecher Widerstand und werden sich deshalb, ebenso wie weitere Schifferstadter, die sie aus den Händen der Polizei befreien wollten, außerdem noch Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu verantworten haben. ö BIS F-Feierubendhaus Ratschläge und Anregungen menten haben und darauf hinarbeiten, daß die Hausfrauenarbeit endlich gesetzlich auch als Berufsarbeit anerkannt werde. Das Referat von Else Pelz-Langenscheid, das im einzelnen noch viele Ratschläge über geschicktes Einkaufen, Prüfen der Waren- güte usw. gab, wurde von den Hausfrauen mit Beifall aufgenommen. Mit den Vorträ- gen War eine Ausstellung verbunden, in der sechs Firmen Markenartikel zur Schau stellten. Als Abschluß wurden 60 Preise verlost.— Nach dem regen Interesse, das die Ludwigshafener Hausfrauen gezeigt ha- ben, ist anzunehmen, daß ein neuer Haus- frauenverein einen schnellen und guten Start haben wird. L. W. Verwaltungsgericht arbeitet wieder Das Verwaltungsgericht Pfalz in Neu- stadt, das seit Juli 1949 infolge nicht voll- ständiger Besetzung keine mündlichen Ver- handlungen mehr durchführen konnte, ist seit dem 18. November wieder voll ak- tionsfähig. Es wird allerdings noch Monate dauern, bis die große Zahl bereits seit län- erer Zeit anhängender Streitsachen neben dem lebhaften Neueinlauf ihre Erledigung finden können. Das Verwaltungsgericht Pfalz arbeitete noch nach dem bayerischen Verwaltungsgesetz von 1878. Mit„krachledernem“ Humor gewürzt Vorzüglicher Lichtbildervortrag bei den Naturfreunden Nur selten ist der große Saal in der „Brücke“ so gut besetzt gewesen, wie dies am Montagabend der Fall war, als der be- kannte Alpinist und Bergsteiger Ludwig Stein auer aus München vor dem Lud- wigshafener Touristenverein„Die Natur- freunde“ seinen interessanten Farblichtbil- dervortrag„Karwendelfahrten“ hielt. In fast zweistündiger pausenloser Bild- folge führte der 46jährige Urbayer die Ludwigshafener Naturfreunde in das stei- nerne„Paradies“ des Karwendelgebirges, an reißenden Wildbächen vorbei durch dunkle Tannenforste bis, hinauf über Kan- ten, Risse und Kamine in die majestätische Gipfelwelt zwischen Inn und Isar. Seehs Wochen benötige damals(1947) der kühne Kletterer mit seinem Freund, um jene Grade zu erklimmen, die Wind und Wolken allein zu gehören scheinen. In überaus le- bendiger Form, gewürzt mit„krachleder- nem“ Humor, verstand es Steinauer seine Farb- und schwarz-weiß Diapositive zu er- klären, die in der Wahl ihrer Motive und technischen Vollendung einen ebenso guten Photographen wie Bergsteiger verrieten. Welchen Naturfreund wird es wohl nicht in diesen zwei Stunden hinaus gezogen ha- ben aus der erdrückenden Häuserenge un- serer Stadt, zu den lieblichen Almhütten und der würdevollen Ruhe wolkenum- säumter Bergriesen? oll Ludwigshalen im Spiegel des Die erste Baracke verschwindet Zur Freude der Geschäftswelt— zur Freude der gesamten Bevölkerung Es müssen nicht immer große Dinge ge- schehen, um Freude auszulösen. Diesmal ist es nur die bevorstehende Verlegung der „Straßenverkehrsstelle“ vom Ludwigsplatz zur Kaiser- Wülhelm- Straße, die uns mehr bedeutet und mehr sagt als sonstige„Um- züge“, und die wir mit besonderer Freude begrüßen. Die Verkehrsstelle befindet sich nämlich in einer der seit vielen Jahren den Platz verunstaltenden großen Baracken, und mit ihrer Verlegung wird nun auch der erste der häßlichen Holzbauten end- gültig abmontiert. Die Stadt hat zwar längst erkannt, daß sie den immer wieder nachdrücklich geäußerten Wünschen der Bevölkerung und nicht zuletzt auch der Geschäftswelt, den Ludwigsplatz von sei- nen Barackenbauten zu befreien und ihn Wieder zu einem repräsentativen Schmuck- platz umzugestalten, Rechnung tragen muß, aber die Frage. wohin mit den verschie- denen hier ansässigen Stellen bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen. Nun ist das Schweizer Hilfswerk, das sich bisher in der großen Baracke in der Kaiser-Wilhelm- Straße(neben der Arbei- terwohlfahrt) befand, nach der Pettenkofer- straße verlegt worden, so daß die Stadt diese freigewordene Baracke zur Zeit für die Zwecke der Straßenverkehrsstelle um- bauen kann. Nach Fertigstellung dieser Arbeiten erfolgt sofort der Umzug, und der Ludwigsplatz hat sich sein erstes Stückchen „Land“ zur„Wiederbegründung“ zurück- erobert. Nehmen wir dies als ein gutes Vorzeichen für das bevorstehende Ende des„Barackenzeitalters“ auf dem Ludwigsplatz Selbstmordversuch in einem Caféhaus. Ein 34jähriger Maler aus Ludwigshafen salz am 19. November in einem Cafs. Plötz- lich fiel der Mann in bewußtlosem Zustand vom Stuhl. Er wurde sofort in das Städti- sche Krankenhaus überführt. Dort wur- den starke Vergiftungserscheinungen fest- gestellt. Die Ermittlungen haben ergeben, daß der Mann in Selbsttötungsabsicht Gift in einem Glas Wein eingenommen hatte. Alter Kunde. Durch seine ständigen Be- trügereien ist Heinz Richter der Kri- minalpolizei kein Unbekannter mehr. Er wohnte zuletzt in Ludwigshafen-Oggers- heim in der Frankenthaler Straße Nr. 12. Vor einiger Zeit hatte er erneut einen Kohlenhändler aus Mannheim um 170 DM betrogen, Dem Händler hatte er verspro- Flüchtlingsuusschuß hielt erste Sitzung ub Wohnungsbeschaffung auf dem Land/ Arbeitsplätze in der Stadt Vor einiger Zeit wurde in Ludwigshafen ein neuer Ausschuß— der Flüchtlingsaus- schuß— gebildet. Dies geschah auf Grund einer Regierungsentschliegung des Ministeri- ums für Gesundheit und Wohlfahrt. Vorsit- zender des Ausschußes ist Beigeordneter Peter Trupp. Unter den neun Bürg- schaftsvertretern des Ausschußes sind vier Angehörige der Parteien, ein Gewerkschafts- vertreter und je ein Vertreter der vier Wohlfahrtsorganisationen(Caritas, Ianere Mission, Arbeiterwohlfahrt, Rotes Kreuz). Außerdem gehören dem Ausschuß neun Vertreter der Heimatvertriebenen an(diese Parität war erforderlich, da die Regierungs- entschließung durch das Flüchtlingsgesetz vom 17. August 1949 dahingehend geändert wurde, daß es hieß: Der Ausschuß muß mindestens sechs Mitglieder umfassen, von denen die Hälfte Vertriebene sein müssen). In der Zwischenzeit wurde, wie wir kürz- lich berichteten, der Bund der Heimatver- triebenen gegründet. Der Bund gibt die Zahl der Flüchtlinge in Ludwigshafen mit 1500 an, während das Wohnungsamt sogar die Zahl 1 800 nennt. Dieser Tage hielt der Ausschuß unter Vorsitz des Beigeordneten Trupp seine erste Sitzung ab. Er befaßte sich mit der Problematik der Arbeits- und Wohnraum- beschaffung der Vertriebenen. Die Ausschuß- Tuges chen, Briketts zu liefern. Mit dem Geld, das er als Vorschuß erhielt, ist Heinz seit diesem Tage verschwunden; auch die Bri- kettsendung ist ausgeblieben. Sachdienliche Mitteilungen über den Aufenthalt des Be- trügers erbittet die Kiminalpolizei. Selbstmord. Am Sonntagvormittag hat sich in seinem Zimmer in der Hauptstraße ein 63jähriger Landwirt in Ludwigshafen Rheingönheim erhängt. Als der Mann auf- gefunden wurde, war der Tod bereits ein- getreten. Der Grund zur Tat dürfte in einem Altersleiden zu suchen sein. Vermißt. Der Maurer Werner Platt, der am 9. Januar 1925 in Magdeburg ge- boren wurde und zuletzt in Ludwigshafen Gartenstadt, Herxheimer Straße Nr. 51, Wohnte, wird seit dem 28. Oktober ver- mißt. Personen, die Angaben über den Vermißten machen können, werden gebe- ten, sie der Kriminalpolizei mitzuteilen. Lehrer versammlung in Ludwigshafen. In der letzten Lehrerversammlung für den Stadt- und Landkreis Ludwigshafen wurde zu berufswissenschaftlichen Fragen Stel- zung genommen. Lehrer E. Reiland sprach über die Verdienste der Lehrervereine in der Vergangenheit. Anschließend sprach der erste Vorsitzende des Mannheimer Leh- rer vereins Rektor Stahl, Er skizzierte den . 5 2 3 e mitglieder hielten es in Anbetracht der katastrophalen Wohnungsnot in Ludwigs hafen für nahezu ausgeschlossen, dag für die Flüchtlinge in Kürze Wohnraum in der Stadt beschafft werden könne. Deshalb müsse die Devise lauten: Wohnungsbeschaf- kung in den ländlichen Nachbarorten, Ee- schaffung von Arbeitsplätzen in der Stadt. Allgemein wurde die Auffassung Vertre- ten, daß es Aufgabe des Bundesparlamentes sei, die Belange der Heimatvertriebenen gesetzlich zu regeln, um so ihre dringend- sten Bedürfnisse zu befriedigen. Bis es 30. weit sei, müßten jedoch die Wohlfahrtsver- bände, die Fürsorgeausschüsse und die Flüchtlingsausschüsse der Städte alles für die schwer heimgesuchten Menschen tun, Was im Bereich des Möglichen liege. Um auf diesem Wege einen Anfang zu machen, soll an die Provinzialregierung das Ersuchen gerichtet werden, die bei der nächsten Sammlung des sozialen Hilfswerkes einge- henden Gelder wieder ganz den Vertriebe nen zukommen zu lassen. An die Fußball- organisationen soll außerdem die Bitte ge- richtet werden, beim nächsten großen Fuß- ballspiel, zu dem wohl wieder 40 bis 30 000 Menschen kommen werden, einen 20prozen- tigen Aufschlag auf die Eintrittskarten zu Gunsten der Heimatvertriebenen in Lud- wigshafen festzusetzen. Vorsitzender Péter Trupp wies abschlie- Bend darauf hin, die Stadtverwaltung hoffe, daß sich eine friedliche, erfolgreiche und harmonische Zusammenarbeit zwischen dem städtischen Flüchtlingsausschuß und der Ortsorganisation der FHeimatvertriebenen ergeben werde. Weg der deutschen Lehrerschaft Nachkriegsjahren. Als Gast war der erste Vorsitzende des bayrischen Lehrervereins F. X. Hartmann zugegen. Nach längerer Debatte nahmen die versammelten Lehrer eine Entschließung an, in der an den pfäl- zischen Lehrerverein die Bitte gerichtet Wurde, bei der Provinzialregierung zu er- wirken, daß die vorgesehene Einführung der Konfessionsschule unterbleibt. In allen Debatten sprachen sich die Erzieher eindeutig für die Notwendigkeit der Erhal- tung der Gemeinschaftsschule aus. Schneldienst und kostenlose Woche. Wie uns die Firma Auto-Einig mitteilt, handelt es sich bei der kostenlosen Woche vom 28. November bis 3. Dezember nicht um eine „Ueberholung“, sondern lediglich um eine unentgeltliche Wagenpflege(Waschen ete⸗) der Kraftfahrzeuge, bei, der von den Kraft- fahrern nur das Material zu zahlen ist. Einsätze zum erhofften Glück ergaben beim Wettbewerb im Rbeinland/Pfalz-Toto für 49 Gewinner im I. Rang je 1824 DM; im II. Rang für 1268 Voraussagen je 70.10 DM und im III. Rang für 11 371 Tipper ze 7.50 DM. in den im Glauben an die ewige Heimat, Frau geb. Hertlein Kirche, verschieden. 8 Neuzenhof, den 22. November 1949 In tlefer Trauer: Jean Platz Hans Platz und Frau Käthe, geb. Haberland und Enkelkinder heim, Holzstraße 32 l seres unvergeßlichen Opas, Herrn Hotelier Blumenspenden danken wir auf diesem Wege Die trauernden Nach dem Willen unseres allmächtigen Vaters ist heute Juliane Platz im Alter von nahezu 70 Jahren nach schwerer Krank- heit, wohlversehen mit den Tröstungen unserer heil. Was uns verbleibt, ist die Erinnerung an einen Menschen mit einem großen Herzen, einem Herzen Voller Uebermaß an Güte, Sorge und Liebe. Wir bitten um ein stilles Gebet. Dr. med. vet. Willi Platz und Frau Wilma, Karl Platz und Frau Melitta, geb. Pföhler Beerdigung Donnerstag, 24. November 1949, 14 Uhr, in Viern-· 22. November 1949: Büxrbel- MAurgolf Unser ersehntes Mädel ist Emden ä heim Altendorf Konrad Kleine Lore Kleine, geb. Roßbach- Privatentbindungs- Mh.-Neckarau, Schulstr. 3 dann Romigal- Tabletten ſind ein hochwertiges, ſeit vielen Jahren bei Rheuma, Iſchias Bicht, leuralgien, heftigen Inluskel- u. Belenhſchmerzen bewährtes Spezialmittel 1200 ſchrifti. Hrzteanerkennungen u. a. vonsachörzten, Profeſſoren, Illedizinaträten fiarnſüureläſend, unſchädlich! Teiden Sie nicht länger, nehmen auch Zie Romigal 20 kabletten 1.10, Großpackung 2.98 in fleotheken.- AKO SAN, München 8 A — Jetzt sincl 3 ie guten, sch ocken in. % 1 Für die vielen Beweise h spenden beim Heimgang seres lieb, Entschlafenen, H geb. Adler reichen Worte, und der Belegschaft der 0 Anteilnahme sowie die zahl- reichen RKranz- und Blumen- August Luley sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfr. Kühn für die trost- der Direktion eral. Versjierte un- errn FVerlagstrerlireler 2 von führendem pfälzischen Verlag mit guten Objekten für Nord- baden, Pfalz und Rheinhessen gesucht. und Provision geboten. Eilangebote unter Nr. 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Blumenspenden unseren in- nissten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfr. Stobbies für sein lletempfundenes Bemühen in unserem groß. Schmerz, Worte des Trostes zu finden. CCC ĩ c Christ ner lieben 7 7 8 N WASchER-SPECR Mannheim, C 2, 8, Paradeplatz BETTUCHRBIBER Qualität, eingetroffen gute * Plötzlich und unerwartet ver- mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Schwa- ger und Onkel, Herr Karl Christ im 77. Lebensjahre. Mannheim, den 21. Nov. 49 Augartenstraße 67 In tiefem Leid: 5 Frieda Christ, geb. Burkhardt 5 Erwin Christ 1 Fritz Metz u. Frau, geb. Christ Kurt Kunz und Frau, Beerdigung: Donnerstag, 24. 11., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof 21. November 1949 geb. Statt Karten! Für die vielen Beweise auf- richtiger Teilnahme und für die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang mei- Frau Johanna Bauer geb. Fanz sage ich namens der Hinter- 5 bliebenen allen meinen herz- lichen Dank. Insbesond. danke ich Herrn Pfarrer Staudt für seine trostreichen Worte. Mannheim, 21. November 1949 Wilhelm Bauer Esch& Co. f. die letzte Ehrung. Mhm.-Neckarau, 23. Novbr. 1949 0 Friedrichstraße 115. Die trauernden Hinter- bliebenen T STEIIEN. AMS EBOoIE Bedeut. Hamburger Kraft wag.- Speditionsfirma sucht 1 gelernt. Spediteur, welch. b. d. einschl. Kundschaft gt. eingef. ist, zur Eröffn. einer Filiale in Mann- heim. Eig. Autofuhrpark vorh. Bewerb. m, d. übl. Unterl. erb. u. D 333 Anz.-Exp. Joh. Dahl- grün, Hamburg 36, Australhaus ö Tüchtiger Holzkaufmann Flinke Küchenhilfe, in ange- nehme Dauerstellung sofort ge- sucht. Aeltere, alleinstehende Her- ren bevorzugt. Nur handschrift- liche Bewerbungen erbeten unter Nr. H 310 an den Verlag. die auch an- Büfett aushelfen kann, für Gast- stätte in der Neckarstadt gesucht, Adr. einzus. unt. A 01914 1. Verlag VERTR ETER bestens eingeführt b. Apoth. u. Drog. Nordbadens, evtl. Pfalz,. von pharm. Großhandlung ge- sucht.- Nur erstklass. Fach- kräfte wollen sich handschriftl. bewerb. u. Nr. P 45 424 a. d. V. 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Wir machen die Ehefrauen von Kriegsvermißten, die für tot erklärt worden sind oder werden, darauf aufmerksam, daß sie berechtigt sind, die bei unserer Kasse bestandene Versicherung freiwillig fortzusetzen. Das gleiche Recht haben auch die Ehefrauen derjenigen bei unserer Kasse versichert gewesenen Kriegs- vermißten, die zwar nicht für tot erklärt worden sind, wegen deren Vermißtsein die Ehefrau aber die Verschollenheitsrente erhält. Ehe- frauen, deren kriegsvermißte Männer bereits für tot erklärt worden sind und Ehefrauen von Kriegsvermißten, die schon Verschollenheitsrente erhalten, müssen den Antrag auf Weiter versicherung sofort, spätestens aber binnen 3 Wochen stellen. Ehefrauen, deren kriegsvermißte Männer künftig für tot erklärt werden und Ehefrauen von Kriegsvermißten, die künftig Verschollenheitsrente erhalten, müssen den Antrag auf Weiter- Versicherung spätestens 3 Wochen nach Zustellung des Beschlusses über die Todeserklärung bzw. nach Zustellung des Bescheids über die Ge- Währung der Verschollenheitsrente stellen. Mannheim, den 23. November 1949. Der Leiter. Deber das Vermögen des Inhabers einer Maschinenbauwerkstätte Karl Gerhard in Mannheim-Käfertal. Lampertheimer Straße 130b, wurde heute, 16 Uhr, Konkurs eröffnet. Konkursverwalter ist Herr Friedrich Zwick, Mannheim, Speyerer Straße 41. Konkursforderungen sind bis zum 3. Januar 1950 beim Gerichte anzumelden, Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausschusses, zur Entschließung über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände ist am 6. 12. 1949, vorm. 9 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen am 10. Januar 1950, vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Mannheim, Holzhaus, Zimmer 16. Wer Gegenstände der Konkursmasse besitzt oder zur Masse etwas schuldet, darf nichts mehr an den Gemeinschuldner leisten. Der Besitz der Sache und ein Anspruch auf abgesonderte Befriedigung daraus ist dem Konkursverwalter bis 1. Januar 1950 anzuzeigen. Mann- heim, den 18. Januar 1949. Amtsgericht BG 6. Saleers 2 cer. ids für neimgestaſtung Heidelberg Fr Ebert Anlage? flbnel- Hleinmödel- Folstermöpel Za ra h B— n Rö Kk in: „Es war eine rauschende Ballnacht“ Ein dramatischer Film am zwei Frauen im Leben Peter Tschalflkowskys Täglien: 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr Voranzeige ab Freitag: 5 Robert Loung Maureen O'Hara- Clifton webb „SELVEDERE RRUMT Aug. Eine herz erfrischende Filmkomödie Zarah Leander— Marika Rök k in: Es wär eine rauschende Ballnacht“ Ein dramatischer Film um zwei Frauen im Leben Peter TSChaikowskys Beginn: 14.00. 16.30. 19.00 und 21.00 Uhr Voranzeige ab Freitag: Douglas Fairbanks, der König der Abenteurer, in „AUF LEBEN UND Ten Ein Sensationsfilm größten Stils Donnerstag letzter Tag! Der spann. Wildwestfſim „om Min- Der Wunder reiter“ I. Teil:„er Feuer vogel“ Beginn: 10.00, 11.40, 13.40, 15.40, 17.40, 20.00 Uhr. 22.00 Spätvorstellung: II. Teil:„Die Vergeltung“ 3, 6 Telephon 44 47 Am Meßplatz Telephon 311 86 Breite Str.] 1. 6 Telephon 446 35 Vor anzeige! Ab Freitag: II. Teil:„ie Vergeltung“ „Die Hlausef alle“ Sugar Einmaliges Gastspiel am 26. November 1949, in den Alster-Lichtspielen Mannheim Beginn: 22.30 Uhr Die„Kabärettische“ mit ihrem bestem Programm,. in Stuttgart 2 Monate ausverkauft war „undes Land des Lächelns“ das Lachsalve auf Lachsalve bringt Das mussen Sie gesehen haben! 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Gute Gründe, um bei ihrem kaofmonn gosdrückſich zu verlangen: iluX% E in regni der ESN URN WERKE LD WIOos HAFEN. Ta Da „Sle Frau, mit hinzu mörd dest ihre heckt ten, 1 des 1 bröcls sen Grup! 80 Ja. andel sabba keifte Stütz voller grabe Pünkt gekomme herum,* hoher L. wegen 2 Mangels, zu großer duktion. Merk ihre Arg Leidtrage lich des Leidtrage meßer de stens kei! anbrecher schnallen, beit anfe das Chaot logie mit eugbar i. Auf schreiben des Wür wird dare der Preis die Rinde Ses Papie nachbarte derum b preise den die mußten gewich daß de mit 10 F kestges liegt. In Ma Höchstpre Erfolg: 1 kommen litäten vo des anfall teste und mittelgute kamen sie ger selbst cen zen gerin diko-Präm die Brück deutsche zu verbin Mauer we fung. Der E Steuern Abgeordn- gelbe Stef Wählern bar, für Mitunt Steuerlast penn dar schaft ste Ju sind den, Im y. haben die garischen Abgeordne abgestimn für Weihr age von ach nach as Unte dusschusse chen, zu einach. erhöhen. Die Re dchweigen Morgen“ Achte Nac „L Bonn. Deutschen chnsteuer ſklkatione henig A Lorrespon derjum en kegierunge eg lohns Kündung berlastet, dube an n“ Dem v der Wahr: dest hat, Mnister! licht. Wie ualchen Be n Wür! deschlüsse landtage für ire Nun re — * 2 A 3 *. 1 UN. Nr. 248 Mittwoch, 23. November 1949 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 2 2. Taschenspieler-Tricks mit Preis behörden Da schrie ein Mann auf eine Frau deutend: Sle wollte mich ermorden“, und es schrie die Frau, die beschuldigt war,„Seht er droht mir mit dem Tode“, aber es kamen noch vlele hinzu und jeder beschuldigte den anderen mörderischer, verbrecherischer oder zumin- dest unzüchtiger Absichten, dabei war es nur ihre Phantasie, die all jene Verbrechen aus- heckte, deren sie sich gegenseitig beschuldig- ten, indes sie nicht acht hatten darauf. dag des hohen Turmes von Babel Simse ab- bröckelten und mit wuchtigen Gesteinsmas- sen sie bedeckte. War aber wieder eine Gruppe der schreienden von Schutt verdeckt 50 jagten tausende erneut über das Grab dei anderen und in einem nie endenden Hexen- sabbat schrieen und tobten sie, tanzten und kelften sie, anstatt sich der Sicherung der Stützung des Baues zu widmen, unter dessen vollends zusammenbrechenden Mauern sie be- graben wurden. Schilderung des Turmbaues von Babel nach einer flämischen Legende aus dem 16. Jahrhundert. 5 3 Dünkt es nicht, als ob diese Zeit wieder gekommen wäre. Da streiten sich die Leut zerum, wegen zu hoher Preise, wegen zu boher Löhne, Wesen zu niedriger Preise, wegen zu niedriger Löhne, wegen zu großen Mangels, wegen fehlenden Absatzes, wegen 11 grober Produktion, wegen zu kleiner Pro- duktion. 5 Merkwürdig, alle haben recht, werm man ihre Argumenten vom Gesichtspunkt des Leidtragenden aus sieht. Damit wäre eigent- lich des Rätsels Lösung gefunden, denn leidtragende sind ausnahmslos alle, Nutz- meer der deutschen Not niemand, wenig- stens kein Deutscher. Nun, wenn Notzeiten anbrechen, dann heißt es den Riemen enger zennallen, in die Hände spucken und die Ar- beit ankassen, aber hier gerade, hier tritt das Chaos zu tage, jenes Chaos, dessen Ana- logie mit der piblischen Ueberlieferung un- eugbar ist. Auf den Redaktionstisch flattert ein Schreiben des Ge werks chaftsbun- des Württemberg-Baden. Klipp und klar wird dargelegt, daß lediglich das Versagen der Preisbehörden schuld daran sei, daß die Rinderpreise steigen. Friedlich liegt die- ges Papier neben einer Feststellung aus be- nachbartem Lande, aus der Pfalz, die wie- derum besagt, nach Freigabe der preise kiel der Mehrpreis fort, den die Pfälzer bislang bezahlen mußten und das Pfund Leben d- gewieht kostet nur noch soviel, daß der Verbraucherpreis nur mit 10 Pfg. über dem in der Bizone kest gesetzten Höchstpreise liegt. in Mannheim gilt ab heute wieder der Höchstpreis, der amtlich festgesetzt ist. Der Frlolg: Die Mannheimer Hausfrauen be- kommen aus Mannheim nur schlechte Qua- lläten von Rindfleisch, denn neun Zehntel des anfallenden Schlachtviehes sind schlech- teste und schlechte Sorte, ein Zehntel ist mittelgute Ware. Aus der Pfalz aber, da kamen sie heute in hellen Scharen die Metz- ger selbst und ihre Sendboten mit Lastwa- e zörben und verkauften heiter und e ire, Allerdings nicht mehr ge- zen geringen Preisaufschlag, nein, die Ri- Ako-Prämie und die versäumte Zeit, über die Brücke zu gehen, die nicht nur zwei deutsche Gebiete durchschneidet, anstatt sie zu verbinden, sondern die zur chinesischen * ward kraft der Zwangsbewirtschaf- ung. Im Steuerwesen Der Bundes wirtschaftsminister hat die Steuern unmenschlich genannt. Jeder Abgeordneter, jeder Finanzminister hat die- gelbe Steuerlast— soweit er vor seinen Wählern sprach— für nicht mehr vertret- bar, für Weiterhin untragbar erklärt. Mitunter sind Ansätze vorhanden, die Steuerlast tatsächlich zu mildern. Aber penn dann die öffentliche Ausgabenwirt⸗ schalt stets neue Anforderungen stellt, im Ju sind dann die besten Vorsätze verges- den, im württembergisch-badischen Landtag laben die vom Volke gewählten parlamen- garischen Vertreter über einen Antrag des Abgeordneten M6IIer, Karlsruhe,(SPD) abgestiramt. Der Antrag sah Steuerfreiheit für Weihnachtsgratiflkationen bis zum Be- lage von 350 DM vor. Der Landtag einigte ach nach Anhörung des Steuerausschusses s Unterausschuß des Landtags-Finanz- ausschusses dahin, die Regierung zu ersu- cen, zu beschließen, die Steuerfreiheit bei Jeinnachtsgratiflkationen auf 200 DM zu erhöhen. Die Regierung verhielt sich bisher still chweigend, dagegen kam aus Bonn, die im Morgen! vom 19. November veröffent- lichte Nachricht: „Die Länder sind dagegen Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der Antrag der deutschen Angestelltengewerkschaft, den Uhnsteuerkreien Betrag für Weihnachtsgra- Aikationen auf 200 DM zu erhöhen, hat genig Aussicht auf Annahme. wie unser dorrespondent aus dem Bundesfinanzmini- ferium erfuhr. Die Vertreter der Länder- kzlerungen sollen sich gegen eine Erhöhung ies lohnsteuerfreien Betrages mit der Be- ſründung ausgesprochen haben, daß die berlasteten Länderhaushalte eine Ein- 3 Steuermitteln nicht erleiden dürf- „Dem Wähler, der die Abgeordneten mit * Wahrnehmung seiner Interessen beauf- bagt hat, der somit auch Auftraggeber der nister ist, schüttelt den Kopf, er falt es 78 Wie können die Finanzminister einen Aachen Beschluß fassen, denn nicht nur 1 Vürttemberg- Baden sind solche schlüsse gefaßt worden, nein, auch andere andtage haben mehr Verständnis gezeigt, ar hre Wähler, als die Finanzminister. Nun reihum haben wir die betreffenden — Finanzminister gefragt. Sie stellen, wie wir feststellten, die Mehrheit im sich aus den Finanzministern der Länder zusammenset- zenden Finanzausschuß des Bundesrates dar. Und alle erwiderten uns, auf unsere Anfrage: Im Sinne der Auftraggebung der Landtage haben wir für eine Erhöhung des steuerfreien Betrages bei den Weihnachts- gratifikationen gestimmt. Erstaunlich für- Wahr, erstaunlich aber trotzdem wahr. Das Finanzministerium Württemberg Baden teilt uns mit, daß Weihnachtszuwen- dungen(Neujahrszu wendungen), in der Zeit vom 15. November 1949 bis 15. Januar 1950 gezahlt werden, wie bisher von der Lohn- steuer befreit sind, soweit sie im einzelnen Fall 100 DM ü nicht übersteigen. Betragen sie mehr als 100 DM. so ist nur der überstei- gende Betrag lohnsteuerpflichtig. Das Fi- nanzministerium tritt auf Grund des Be- schlusses des Landtags bei dem Bundes- minister der Finanzen dafür ein, daß der Freibetrag für die Weihnachtsgratifikationen 1939 von 100 auf 200 DM erhöht wird. Da es jedoch fraglich ist, ob mit Rücksicht auf die schwierige Finanzlage einzelner Länder eine entsprechende Anordnung ergehen wird, dürfen die Arbeitgeber bei der Berechnung der Lohnsteuer aus der Weihnachtsgrati- fikation 1949 bis auf weiteres nur von einem Freibetrag von 100 DM ausgehen. Aber auch in der Rhein- Schiffahrt über deren„Freiheit“ in Abänderung der „Mannheimer Schiffahrts-Akte“ die außer- ordentliche Sitzung der Zentralkommission für Rheinschiffahrt am 28. November in Straßburg beraten soll, wobei Vertreter der deutschen Bundesrepublik nicht zugelassen werden, wird mit Diskriminierungen gear- beitet, statt positive Zusammenarbeit an- zustreben. Heißt es doch in dem angekun- digten Programm dieser Beratung, daß eine Ueberprüfung des Begriffes Freiheit der Rheinschifffahrt deswegen notwendig sei, weil Deutschland dessen Anwendung auf den innerstaatlichen Verkehr nicht zuläßt. 1. War es nicht allein Deutschland, das ausländischen Schiffen die Anteilnahme am innerstaatlichen Verkehr verweigerte, son- dern vor allem wohl Frankreich und 2. wäre doch zu berücksichtigen, daß von einer Verdrängung ausländischer Schiffahrt am Rheine durch deutsche Rhein- Schiffahrt überhaupt nicht die Rede sein sein kann, solange die deutsche Schiffahrt selbst auf deutschen Rheinschiffahrtsstra- gen nur einen verschwindenden Bruchteil im Vergleich zu den zahllosen ausländi- schen Schiffen darstellt. Eine erfolgversprechende Diskussion des schweizerischen und holländischen Antrages auf Zulassung zum innerstaatlichen deut- schen Rheinverkehr, ist nicht nur nach An- sicht deutscher Vertreter der Rheinschiff- fahrt, sondern nach der Ansicht einsich- tiger ausländischer Rheinschiffahrtskreise erst dann möglich, wenn der deutschen Rheinschiffahrt die gleichen internationalen Rechte gewährt werden, wie den Flotten der übrigen Rheinuferstaaten, Er verlautet, daß der Bundesverkehrs- minister zu dièsem Problem noch vor der Zentralkommission Stellung nehmen wird. Stellung nehmen aber müßten alle Be- teiligten, alle Interessierten, Stellung neh- men müßten vor allem aber auch die Des- interessierten, die sich übermütig sicher kühlenden maßgeblichen Kreise und Per- sonen. Stellung nehmen, indem sie be- kennen, n daß nur durch gegenseitige Verständi- gung Abhilfe geschaffen werden kann, daß nur durch Abschaffung der Furcht und des Mißtrauens, der gegenseitigen Beschuldigungen Ordnung entstehen kann.. F. O. Weber Die Predigt des Kleinaktionär.- Pfarrers Staatssekretär a. D. Dr. Schmidestellt Forderungen Als Sprecher von 150 000 Kleinaktionären und 50 000 Obligationsgläubigern der Grund- industrien reichte die Arbeitsgemeinschaft der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz an Bundeskanzler Dr. Adenauer einen Reformvor- schlag zur Entflechtung und Regelung der Eigentums verhältnisse der Grundindustrien ein, dessen Endziel in der„alleinigen deutschen Federführung unter alliierter Kontrolle“ liegt. Die Bundesregierung solle unverzüglich bei der Hohen Kommissjon ihre mitentscheidende Ein- schaltung in die Entflechtung von Kohle und Eisen betreiben. Eine sofortige Intervention bei den bekannten Verhandlungen der West- müächte untereinander über eine Revision des Militärgesetzes Nr. 75 sei zum Schutze des Eigentums und der Privatrechte unumgänglich notwendig. Eigentums verhältnisse müssen geklärt werden „Die im Vorspruch des Militärgesetzes Nr. 75 der Bundesregierung bzw. dem Bundesparla- ment übertragene Vollmacht zur Regelung der Eigentums verhältnisse in der Kohle- und Eisen- industrie sollte lediglich zu der Feststellung ausgenutzt werden, daß diè bestehenden Eigen- tumsrechte grundsatzlich unberührt bleiben, so- weit nicht Entflechtungsmaßnahmen Aenderun- gen bedingen und daß bei Umgründung von Gesellschaften die früheren Anteilseigner auf Antrag durch Aktientausch zu befriedigen sind. Dagegen wäre die Entscheidung über das Pro- blem Gemeinwirtschaft oder soziale Markt- Wirtschaft im Bereich von Kohle und Eisen un- abhängig hiervon einem späteren autonomen Akt der deutschen Gesetzgebung gemäß Artikel 14—15 des Grundgesetzes zu überlassen. Denn. dazu Wird es zeitraubender vrirtschafts- und finanzpolitischer Vorbereitungen bedürfen, während die Klärung der Eigentumsverhält⸗ nisse im Entflechtungsrahmen keinen Aufschub verträgt“, heißt es in der Vorlage. ES g 11 t, Rationalität zu erzielen „Seit rund vier Jahren herrscht“, so wird ausgeführt,„in der Kohle- und Eisen wirtschaft ein unmöglicher Schwebezustand, der vor allem durch das Experiment hervorgerufen ist, ent- gegen den natürlichen Wirtschaftsgesetzen das Eigentum von der Betriebsführung zu trennen.! Dieser Schwebezustand verfehle gänzlich den übergeordneten Zweck der Entkartellisjerung und Dezentralisierung, indem erstmalig in der deutschen Wirtschaftsgeschichte der gesamte Kohlenbergbau und die gesamte Stahlindustrie unter zentralen Kontrollstellen zusammen- gefaßt seien. Die angeblich nur als„Leber- gangslösungen“ gedachten Einrichtungen seien zur Gewohnheit geworden. Die Hoffnung, in absehbarer Zeit in die verfahrenen Verhält- nisse Ordnung zu bringen, hätte sich in keiner Weise erfüllt. Der Schwebezustand nehme der Kohle- und Eisen wirtschaft ihre Krisenfestig- keit und Kreditwürdigkeit. Das Endziel der Ge- sundung des deutschen Wirtschaftslebens werde immer weiter hinausgeschoben. Die gelegent- lichen Versicherungen bezüglich der Eigentums- rechte beträfen nur die formaljuristische Lage auf dem Papier, nicht aber den wirklichen Tat- bestand. In Wirklichkeit handele es sich um eine planmäßige„Demontage des Privateigen- tums und des Rechts“. Wenn wirklich die be- schlagnahmten Vermögenswerte der Eisen- industrie auf den Stahltreuhänderverband übertragen werden(wie bereits zum 30. Sep- tember 1949 befürchtet) und auch im Bergbau Eigentumsübertragungen stattfinden sollten, 80 wären dies flagrante Verletzungen auch der formellen Eigentumsrechte, die die zur Mit- Wirkung berufenen deutschen Persönlichkeiten vor die Frage stellen dürften, ob sie hierfür eine Mitverantwortung übernehmen können. deutsches Entflechtungs- programm „In dem wahrscheinlichen Falle“, so heifit es in der vorgelegten Skizze zum deutschen Ent- klechtungsprogramm,„daß die im Grunde natürlich immer anzustrebende Beseitigung des Gesetzes Nr 75 zunächst nicht gelingt, son- dern nur eine konkurrierende Zuständigkeit der Bundesregierung bei der weiteren Durch- führung und eine Mitwirkung bei der Revision erreichen läßt, sollte die Bundesregierung nach- stehendes Sofortprogramm vorbringen: 1. Begrenzung der Eingriffe auf Dezentrali- sjerung bei nachgewiesener übermäßiger Kon- zentration oder Sicherheitsgefährdung. Maß- nahmen aus Gründen der Rationalisierung oder einer kritischen Finanzlage sind ausschließlich in die deutsche Kompetenz zu verweisen. 2. Größtmögliche Beschränkung der Eingriffe in Uebereinstimmung mit dem Rechtsprinzip der Verhältnismäßigkeit, Verzicht auf über- flüssige Umwege und Umgründungsvorgänge, Wo Funktion und Substanz des Unternehmens gleichbleiben. 3. Bei Neugründungen Verwertung der Aktien der neuen zu Gunsten der Anteils- eigener der alten Gesellschaften(Aktientausch) unter gleichzeitiger Mobilisierung des Rest- wertes der Altaktien.. 5 4. Unantastbarkeit der Gläubigerrechte, d. h. keine einseitige Aufhebung der Haftung be- lasteter Vermögensobjekte, keine Bevorzugung einzelner Gläubigergruppen(z. B. neuer Gläu- biger gegenüber Altgläubiger). a 5. Rechtsschutz für die durch Eingriffe be- troffenen Unternehmungen zumindest in ana- loger Weise wie bei den allgemeinen Entkar- tellisierungsgesetzen der britischen bzw. ameri- kanischen Besatzungszone. darf nicht Jahrzehnte dauern Die Schutzvereinigung regte angesichts der Eompliziertheit und Eilbedürftigkeit der Mon- tanreform die Errichtung einer besonderen Ab- teilung im Bundesvrirtschaftsministerium oder zumindest einer besonderen Arbeitsgruppe, die sich überwiegend mit diesem Fragekomplex und demjenigen der IG-Farbenentflechtung be- schäftigen möge, an.„Wenn wir Deutschen, also die deutsche Bundesregierung die Vollmacht bekämen, diese soziale Neuordnung zu fabrizie- ren, wäre die Sache längstens in 12 Monaten kix und fertig“, erklärte der Vorsitzer der Schutzvereinigung und Verfasser des Reform- entwurfes Staatssekretär a. D. Schmid, Düs- seldorf, der sich selbst als„Kleinaktionärs- pfarrer“ bezeichnet. Wenn es aber so weiter geht, dann werde ich, auch wenn ich 90 Jahre alt werde, das Ende der Entflechtung nicht mehr erleben“. Nach Schmit würde die deut- sche Selbständigkeit in diesen Fragen auch viel zur Besserung der deutsch- alliierten Beziehun- gen beitragen, denn Demontage und Entflech- tung seien immer wieder die Punkte, die zu ständigen Reibereien führten. Entkomplizierung und Beschleunigung müsse die Generallinie sein. Konzern gewaltige und „Genosse“ Böckler Ehe er sein Werk in Schriftform gebracht habe, habe er sowohl mit der DKBL als auch den Stahltreuhändern, den„kernigen Repräsen- tanten der einzelnen Konzernverwaltungen“ und seinem„Kollegen und hochverehrten Ge- nossen“, Böckler,„Koordinierungsverhandlun- gen“ geführt. Auch mit der Bundesregierung habe er Kontakt aufgenommen. Eine gewisse Uebereinstimmung auf der mittleren Linie gebe zu der Hokknung Anlaß„agg sich allgenienfef Kontrakt handelt, erübrigt sich liche Vernunft doch mehr als im angenommen werde, durchsetze“. Lediglich an der Behandlung des Eigentumsproblems schie- den sich die Geister. Das Sozialisfjerungspro- blem dürfe aber nicht auch noch an dem Ent- klechtungsnagel aufgehängt werden, sonst komme man der Besatzungsmacht zu sehr ins Gehege und in dieser entscheidenden Frage be- halte sie sich in jedem Fall das Kontrollrecht zu. 8o kompliziert wie das Problem immer wieder gemacht werde sei es nicht, wenn es auch bald unter Gutachten und Denkschriften begraben sei. Vor allem müsse mit offenen Waffen gespielt werden. Er persönlich infor- miere als Mann der Mitte sowohl die Rechte Wie die Linke und habe den Eindruck gewon- nen, daß man auch in Bonn die Initiative als durchaus zeitgemäß empfunden und Interesse daran gefunden habe, auch wenn man sich noch nicht konkret dazu äußern wollte. R.-H. Geistiger Export Deutsche Ingenieure nach Australien Deutsche Ingenieure werden im Sommer 1950 in Australien erwartet, um den Aufbau einer von der Regierung des Staates Viktoria in der westdeutschen Bundesrepublik in Auftrag ge- gebenen Braunkohlenbrikettieranlage zu über- wachen. Durch die Anlage soll nach Angaben des Chefingenieurs der staatlichen victorianischen Elektrizitätswerke die Brikettproduktion in Victoria von 500 000 Tonnen auf 1 260 000 Ton- nen jährlich erhöht werden. VWD 44 „Jedermann“-Export Ein Plan, nachdem jährlich für 100 Millionen Dollar Verbrauchsgüter zu volkstümlichen Prei- sen aus Europa in die Vereinigten Staaten ein- geführt werden sollen, ist von einer amerikani- schen Gesellschaft, der„International Banding Maschine Company“, ausgearbeitet worden. Wie die Firma hierzu erklärt., ist der Plan, der eine moderne Verkaufs- und Verteileror ganisation vorsieht, von der Marshallplanverwaltung gün- stig aufgenommen worden. polen, CSR und Jugoslawien suchen Handels beziehungen Die Handelsattaches der Tschechoslowakei, Polens und Jugoslawiens in der deutschen Bundesrepublik sind nach Mitteilung der In- dustrie und Handelskammer Duisburg um eine reibungslose und rasche Abwicklung der Handelsabkommen mit ihren Ländern ernst- lich bemüht. Westdeutsche Firmen berichten, daß sie in letzter Zeit von den ausländischen Handelsbeauftragten immer häufiger aufge- sucht wurden. Das Interesse für deutsche Wa- ren sei offensichtlich sehr groß. VWD Renault-Importe oder Renault- Zweigwerk? Die Verhandlungen über die Einfuhr fran- zösischer Kleinwagen nach Südbaden zwi- schen dem Bundeswirtschaftsministerium und der französischen Automobilfirma Renault ha- ben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Falls die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können, besteht nach Mitteilung des Verbandes der Automobilindustrie in Süd- baden Interesse an der Errichtung einer Nie- derlassung der Firma Renault. Mitteilungen, nach denen die Firma ein Zweigwerk in Süd- baden aufbauen wolle, entsprächen nicht den Tatsachen. VWD Schweden verstaatlicht Gruben sogenannten deutschen Be- . 81 zes Die sogenannten deutschen Gruben in Schweden werden nach einer Meldung von „Morgon-Tidningen“ voraussichtlich in schwe- dischen Staatsbesitz übernommen. Der neue Staatsbesitz soll ein Aktienkapital von zehn Millionen Kronen und einen Reservefonds von zwei Millionen Kronen erhalten. Außer- dem soll eine Anleihe von acht Millionen Kronen garantiert werden. dpa Erhöhter Geldfluß drosselt Konkurszahlen Die Zahl der im Oktober im Bundesgebiet angemeldeten Konkurse lag mit 184 weit un- ter dem Monatsdurchschnitt der Konkursfälle im dritten Quartal dieses Jahres, der sich auf 278 Fälle belief. Auch die Zahl der Vergleichs- verfahren ist nach Mitteilung des statistischen Amtes des Bundesgebietes von 118 im Mo- natsdurchschnitt des dritten Quartals auf 86 im Oktober zurückgegangen. VWD Leder- und Schuhproduktion erfreulich Die Ledererzeugung stieg von September auf Oktober um 7 Prozent, und zwar von 5 500 t auf 5 900 t. Davon entfallen auf Oberleder rund 1 500 t im Oktober gegenüber 1 300 f im Sep- tember. Gleichzeitig ist die Schuhproduktion um etwa 4 Prozent gestiegen. Insgesamt wur- den im Oktober fast 7,5 Millionen Paar Schuhe gegenüber 7,2 Millionen Paar im September hergestellt, hiervon 4.6 Millionen Paar Leder- schuhe gegenüber 4,5 Millionen Paar im Vor- monat. Sicherheit im Ausfuhrgeschäft „Hermes“- Kredit- versicherungs- A. G., Mannheim Wie uns die Geschäftsstelle für Baden der „Hermes“ Kreditversicherungs- Aktiengesell- schaft mitteilt, wurde in Mannheim, zur Bera- tung und Bedienung badischer und pfälzischer Kreise der Exportindustrie eine Niederlassung gegründet, die ihren Sitz in Mannheim, Kaiser- ring 40, hat. 55 Das Bundeswirtschaftsministerium hat, Wie wir vor kurzem meldeten, nunmehr die prak- tische Durchführung der Uebernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährleistungen im Ausfuhrgeschäft verkündet. wobei die fran- zösische Zone auch in dieses Verfahren einbe- zogen ist, desgleichen Westberlin. Die größtmögliche Ausnutzung des zur Ver- fügung stehenden Garantiebetrags von 120 Mil- onen Dollar wird dadurch sichergestellt, daß nur der im einzelnen Geschäft laufende. im Risiko befindliche Betrag für die Festlegung des in Anspruch genommenen Garantiebetrags als maßgebend angesehen wird. Der hierfür zu- ständige Kreditausschuß wird Vorsorge treffen, daß das Instrument der Ausfuhrgarantien und Bürgschaften nicht zu einer Verschlechterung der Zahlungsziele führt. Der Kreditausschuß hat sich in seiner ersten Sitzung eingehend mit den Risiken des Jugo- slawiengesetzes beschäftigt, wobei nach unseren Informationen fest erteilte jugoslawische Auf- träge von ca. 35 Millionen DM im Vordergrund standen. Dem gegenwärtigen Aktivsaldo von 6,6 Millionen Dollar stehen Akkreditive in Höhe von 1,9 Millionen Dollar und Oktober-Novem- ber- Ausschreibungen im Gegenwert von ins- gesamt rund 20 Millionen Dollar gegenüber. Infolgedessen setzt sich die UWeberzeugung durch. daß die Gefahr eines Einfrierens deutscher Ex- portforderungen vorerst noch nicht als akut an- gesehen werden könne. Arbeitslosigkeit gestiegen im Bundesgebiet Die Arbeitslosenziffer ist nach den aus der Wirtschaft vorliegenden Berichten in der ersten Novemberhälfte erstmalig wieder erheblich angestiegen. Bekanntlich gibt das Bundes- arbeitsministerium seit einiger Zeit keine Zwi- schenmeldungen über den Arbeitslosenstand in der Monatsmitte mehr aus. In unterrichteten Kreisen bringt man diese Anordnung zur Ge- heimhaltung mit der Erfahrungstatsache in Zu- sammenhang, daß die Arbeitslosigkeit in der ersten Monaàtshälfte regelmäßig stärker in Er- scheinung tritt als am Monatser.de. Lenkung der Kohle statt Bewirtschaftung Die Kohlenversorgung hat sich so weit ge- bessert, daß ab 1. Januar 1950 die Bewirtschaf- tung mit der Maßgabe aufgehoben wird. daß lediglich gewisse Lenkungsmaßnahmen beibe- halten werden. Das von der Hohen Kommission festgesetzte westdeutsche Kohlenkontingent wird vom Bun- deswirtschaftsministerium in folgende große Verbrauchsgruppen aufgeteilt: Verkehr(ein- schließlich Bundesbahn und Binnen- und See- schiffahrt), Kraft- und Gaswerke, Eisen- und Stahlindustrie, übrige Industrie, Kleinverbrau- cher, Hausbrand und Besatzungsmacht. Nach der Neuregelung entfallen alle fachlichen Zu- tellungen an einzelne Industriegruppen und an die Endverbraucher der Industrie. Die Kohlen- verbraucher— ausgenommen Hausbrand und Klein verbraucher— geben ihre Bestellungen entsprechend ihrem Bedarf an ihre Lieferanten auf, die dann bei den Kohleabsatzorganisatio- nen zusammenlaufen. Es ist zu erwarten, daß die Bestellungen die vorgesehenen Bezugsmen- gen nicht überschreiten werden. Die Festsetzung der Bezugsmengen für Haus- brand und Kleinverbrauch erfolgt im Rahmen des Kleinverbraucherplanes. Die Auslieferung geschieht nach den Weisungen der zuständigen Landesstelle. Devisengeschäfte rücken in greifbare Nähe Die Verordnung über die Wiedereinführung von Devisengeschäften ist jetzt insoweit fertig: gestellt, als praktisch nur noch einige technische Dinge zu klären sind. Es darf also damit ge- rechnet werden, daß diese Verordnung nun- mehr bald über die Bühne gehen wird. Kartoffelmarkt Die Versorgung der Bevölkerung mit Kartof- feln für die Wintermonate kann in West- deutschland und in Westberlin im wesentlichen als abgeschlossen angesehen werden. Wider Er- warten ist die dringende Nachfrage Westberlins plötzlich zurückgegangen, so daß dadurch in Niedersachsen eine Entlastung des Marktes zu Gunsten der westdeutschen Bevölkerungsgebiete eingetreten ist. Das Angebot der Erzeuger geht insbeson- dere in Bayern stark zurück. Es war dem Han- del und den Genossenschaften jedoch möglich, sich mit den erforderlichen Mengen in Nieder- sachsen und Schleswig-Holstein einzudecken. Die in Holland zur sofortigen Lieferung ge- kauften 20 000 t Speisekartoffeln sollen als Win- 1 für den laufenden Bedarf in Berlin jenen. Schmalz aus Portugal Die Außenhandelsstelle des Bundesernäh- rungsministeriums gibt bekannt, daß aus Por- tugal die Einfuhr von reinem Schweineschmalz im Wert von 340 000 Dollar freigegeben wurde, Da es sich dabei um einen bereits genehmigten 8 Einreichen von Offerten. Ferner wurden freigegeben Frischgemüse- einfuhren neuer Ernte aus Holland im Wert von einer halben Million Dollar. Neue Aufgabe für Ruhr- kommission Die größten Blei- und Zinkerzvorkommen Europas ruhen im Ruhrgebiet, ergaben Unter- suchungen des Geologischen Landesamtes von Nordrhein-Westfalen Die Erzlagerstätten an der Ruhr reichen von Hattingen bis zur mittleren Lippe und von Ober- hausen bis Oelde in Westfalen. In rd. 100 Kohlen- zechen wurden bisher auch Erze gefunden. Ledig- lich auf der Zeche Augusta-Vietoria in Hüls bei Recklinghausen und der Zeche Christian Levin bei Essen werden diese Frzvorkommen allerdings auch abgebaut. Besondere Erzbohrungen wurden noch nicht durchgeführt. Die Erze sollen auch in Zukunft von den Kohlengruben aus erschlossen werden. Sie liegen als sogenannte Gangvorkom- men in Tiefen zwischen 500. bis 700 Meter, reichen Wahrscheinlich jedoch noch in sehr ertragreichem Ausmaß in größere Tiefen. Die Zechenverwaltun- gen gingen bisher aber nur zögernd an die Er- Schließung der Erzvorkommen heran, da die För- derung mit erheblichen technischen Schwierigkei- ten verbunden ist. Die Erze befinden sich vor allem in Gesteinsschichten, die der Bergmann wegen ihrer Kohlenarmut und besonderen Was- sergefahr meidet. Das Erzvorkommen der Zeche Augusta-Victoria bei Recklinghausen nach seinem Entdecker im Jahre 1934„William Köhler-Sattel“ genannt, liefert zur Zeit täglich 500 Tonnen Blei- und Zinkerze, d. h. 12 Prozent des deutschen Be- darfes. Die Erze werden von der Förderzeche auf- geschlossen und durch die Duisburger Kupfer- hütte verhüttet. R.-E. Welten her enen oe. och. MVANS VCM 1836 100 D durune o S ERBL Esel,, ER¹]πemv v Son NE AUF Miinummd dr fllt, ius stin Aunit vrsgriutt. * 5 S eee eee eee ee 5 3 1 eee eee Seite 8 MORGEN Mittwoch, 23. November 1949/ Nr. 240 Ehen unter dem Zeichen„Rh“ Ueber Säuglinge, die sterben. Kinder, die un- heilbar krank sich durchs Leben schleppen, Mütter ohne Aussicht, jemals wieder einem gesunden Kinde das Leben zu schenken, Aerzte schließlich, die diesem Todesdrama Wie einem unabwendbaren Naturereignis zusehen mußten,— das ist in kurzen Worten die Geschichte des Rhesusfaktors. Noch vor wenigen Jahren stand die Wissen- schaft wie vor einem Rätsel. Fast immer War es das gleiche erschütternde Bild, das sich den Aerzten bot: Gesunde, kräftige Frauen, die keinerlei Anzeichen einer aku- ten oder chronischen Krankheit erkennen legen, brachten nach der dritten oder vier- ten Schwangerschaft ein Kind zur Welt, das wenige Stunden nach der Geburt verstarb Bei den folgenden Entbindungen war es nicht anders: entweder waren die Kinder bereits tot, oder sie starben kurz nach der Geburt. Auch die seltsamen Begleitum- stände dieser unbekannten Erkrankung zeigten eine auffallende Uebereinstimmung. In der Mehrzahl der Fälle hatte sich das Blut der Säuglinge schon vor der Geburt völlig zersetzt. Die Haut der Neugeborenen wies eine graugelbe Färbung auf., die Leber War geschwollen, und nur wenige Kinder überlebten diesen Blutzerfall: als hilflose, geistesschwache Geschöpfe waren sie zu langjährigem Siechtum verurteilt. die Es ist das bleibende Verdienst des ame- rikanischen Nobelpreisträgers. Prof. Karl Landsteiner vom Rockefeller-Institut in New Vork, als erster Licht in dieses Dunkel gebracht zu haben. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wiener impfte Karl Landsteiner Meerschweinchen mit dem Blut, das er einem Rhesusaffen, einer in Indien vor- kommenden Meerkatzenart, entnommen hatte. Es war seine Absicht, den Grad der Verwandtschaft zwischen Mensch und Men- schenaffen festzustellen. Das Verhalten der Meerschweinchen aber führte den Gelehrten auf eine Spur, die ganz neue Zusammen- hänge sichtbar werden ließ. In Abwehr des ihnen eingespritzten fremden Affenblutes entwickelten die Meerschweinchen in ihrem Bedeutung des Blutserum nämlich einen Stoff, den Land- steiner als Anti-Rhesus-Serum bezeichnete. Dieses Serum setzte der Forscher daraufhin menschlichen Blutproben zu. Etwa 85 Pro- zent dieser Proben, die alle von verschiede- nen Personen stammten, wurde klumpig. Die roten Blutkörperchen ballten sich zu- sammen, um bald darauf zu zerfallen. Nur bei 15 Prozent der untersuchten Blutproben unterblieb dieser Zersetzungsprozeß. Wei- tere Experimente, sorologische Untersuchun- gen und statistische Erhebungen folgten. Schließlich bestand kein Zweifel mehr: Das Blut von 85 Prozent aller Menschen der weißen Rassen zeigte die gleiche Empfind- lichkeit gegenüber dem Anti-Rhesus-Serum wie das Blut der Rhesus-Affen selbst; es mußte also eine Eigenschaft ausweisen, die auch dem Rhesusblut seine sonderbare Eigen- tümlichkeit verlieh. Bald stellte sich heraus, daß man es mit einer neuen Blutgruppe zu tun hatte, einem bis dahin unbekannten, unterscheidenden Blutmerkmal. Nach dem Affen, dem sie seine Entdeckung verdank- ten, nannten es die beiden Forscher den Rhesusfaktor, in der Sprache der Wissen- schaft kurz„Rh'' genannt. In ihrem Verhalten ähnelt die neue Blutgruppe durchaus den sogenannten klas- sischen Blutgruppen A. B. AB und O. Auch das Rhesusmerkmal ist erblich. ebenso erb- lich aber ist auch der Tatbestand seines Fehlens. Entscheidend aber und von folgen- schwerer Bedeutung für die medizinische raxis war die Feststellung, daß beide Blute, das Rhesus-Blut und das Blut, das diesen Faktor nicht besitzt. sich wie zwei feindliche Brüder verhalten. Wird also Blut von einem rh- positiven Menschen auf einen Menschen ohne den Rh-Faktor übertragen, so ruft das Rh-Merkmal im rh- negativen Blut ganz spezifische Abwehrstoffe, die sogenannten Antikörper hervor. Bei mehr- maligen Uebertragungen festigt sich ge- wissermaßen die Abwehrbereitschaft des rh- negativen Blutes: die eingedrungenen Blutkörperchen vom Rh-Typus ballen sich unter dem Einfluß der Abwehrstoffe zu- 1370 Meter unter dem Meeresspiegel Ergebnisse der Tiefsee forschung Dr. Bartons Niemand ist tiefer unter der Meeres- oberfläche gewesen als der amerikanische Tiefseeforscher Dr. Otis Barton. Bei seinem letzten Versuch im Stillen Ozean ließ er sich in einer besonders gebauten Tauch- Kugel 1370 Meter tief senken. Er brauchte 57 Minuten, um beinahe 1,5 km tief zu kommen. Unten blieb er dann nur acht Mi- nuten, da die Kälte sich stark geltend Machte. Während der Fahrt nach unten, als die Kugel tiefer und tiefer ins Meer sank, sah Barton in eine phantastische Weit hin- Sin. Das Leben und die Farben, die er durch die dicken Kristallfenster sehen konnte, Waren so merkwürdig und fesselnd, daß er die eisige Kälte und den Sauerstoffmangel in dem engen Raum kaum bemerkte. In der kleinen Welt, in die der For- scher eingeschlossen war, konnte er weder Stehen noch liegen. Die ganze Zeit über mußte er zusammengekauert vor dem „Auge der Kugel sitzen. Die Kugel wurde mit ca. einem Liter Sauerstoff in der Mi- nute versehen. Die beim Atmen ausge- nhauchte Kohlensaure wurde durch beson- dere Chemikalien aufgenommen. Die ganze Zeit über stand Dr. Barton mit der Außenwelt in telephonischer Ver- bindung. Ein kräftiger Scheinwerfer sandte einen starken Lichtkegel in die dunklen Wassermassen, aber als die Kugel 1220 Me- ter lef eko. zn war. leb d. Lcnt plötzlich weg. Trotzdem ließ Dr. Barton sich weiter nach unten senken. Von früheren Versuchen her wußte er, daß die Farbe des Lichts im Wasser sich andern würde, je tiefer er sank— es wech- Selte von Gelbgrün und Grün zu Blaugrün — und daß die Lichtstärke ständig abneh- men würde. Ganz unten, ehe das Licht ganz verschwindet, ist das Wasser von einem zauberhaften Dunkelblau. Die ständige Aenderung des Tageslich- tes hinsichtlich Stärke und Farbe hat auf die eignen Farben der Tiefseetiere und ihre Seeorgane starken Einfluß. Die Eigenfarbe der Organismen, die an der Meeresober- fläche meistens blau oder blaugrau ist, ist in größeren Tiefen hochrot. In der Nähe der Wasseroberfläche sind viele miedere Organismen wasserklar. Es besteht kein Zweifel, daß die wechselnden Farben in erster Linie dem Schutz der Tiere die- nen. Die Tiere der größeren Tiefen haben auch die großen, her vorstehenden Augen gemeinsam, mit denen sie das Tageslicht so gut wie möglich ausnutzen. In 400 Meter Tiefe zeigen sich die ersten Tlefseeaale. Sie sind schlank, haben lange Kiefern mit spitzen Zähnen und schillern Sliberartig. In 500 Meter Tiefe ist es pech- schwarz, aber die großen Mengen selbst- leuchtender Fische führen ein eigenartiges Schauspiel auf. Gegen die Fenster der Tauchkugel rennt ununterbrochen ein Strom selbstleuchtender Garnelen an— es sieht beinahe so aus, als explodierten sie, wenn sie gegen die Kristallfenster stoßen. Einer der schönsten Fische der Tiefsee ist der so- genannte Sternbildfisch, den man nur einige Male beobachtet hat. Er leuchtet mit lan- Zen Strahlen gelben Lichtes, die wiederum von purpurrotem Licht umgeben sind. Man nimmt an, daß sich selbst in 7000 Meter Tiefe Tiere befinden, aber die Mög- lichkeit, in so großen Tiefen die Fauna je- mals beobachten zu können, ist nicht groß, und selbst wenn es eines Tages gelingen sollte, einen Fisch aus 7000 Meter Tiefe an die Oberfläche zu bringen, wird man an ihm nicht viel Freude haben. Die Druck- minderung ist so gewaltig, daß der Fisch einfach explodieren würde, außerdem ist die niedrige Temperatur in den großen Tiefen auch ein Hindernis. Während das tropische Wasser an der Oberfläche 25 Dis 30 Grad Wärme hat, ist es in den großen Tiefen nur 0 Grad warm. Eine derartige Temperatur veränderung würde sicher für den Fisch, der sein ganzes Leben in einer Art Eiswasser verbracht hat, vernichtende Folgen haben. Dr. Wilhelm Blanke Franz Kobell/ Dem Mannheimer Maler zum 200. Geburtstag Kobell ist ein alter Mannheimer Künst- lername. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sind acht Künstler aus der Familie Kobell hervorgegangen: Ferdinand, Franz und Wilhelm gehören der deutschen, Hendrik, Anna und drei Jan der holländi- schen Malerschule an. Der hedeutendste Kobell der deutschen Malerschule ist Franz, der vor 200 Jahren, am 23. November 1749 in Mannheim geboren wurde. Als Vollwaise mußte er sich schon sehr jung seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Bei einem Mainzer Kaufmann trat er in die Lehre ein, aber nichts war ihm mehr ver- haßt als dieser aufgezwungene Beruf. Jede kreie Minute benutzte er. um in der reis- vollen Umgebung von Mainz umherzu- Streiren und Skizzen und Studien dabei zu Sammeln. Schließlich vergingen auch die für ihn schier endlos dauernden vier Jahre im Mainzer Comptoir. Dann aber machte er energisch Schluß mit dem trocknen Kauf- mannsberuf. Nach Mannheim zurückge- kommen, besuchte er zuerst die Akadamie der bildenden Künste. Kurfürst Kar! Theodor, über sein Talent und seinen Fleiß erfreut, stiktete ihm ein Feisestipendium nach Italien. Es folgten Jahre eingehender Kunststudien für Franz Kobell: In Rom widmete er sich dem Architekturzeichnen; häufige Ausflüge in die Campagna und ins Albanergebirge weckten sein Auge für die Landschaft. Sie prägten Formen und Linien, denen man immer wieder auch in späteren Arbeiten Franz Kobells begegnet. Nach neun Jahren ging Kobell wieder nach Deutschland zurück und siedelte sich in München WO er nach 37jähriger Januar 1822 verstarb. Der ihn zum Hofmaler ernanmt, Kur ürst hatte die Münchener Akademie der bildenden Künste zu ihrem Ehrenmitglied. Die mei- sten Arbeiten Franz Kobells sind Hand- zeichnungen. Die Vorbereitungen und die gesamte Technik der Oelmalerei waren ihm zu umständlich und zeitraubend. Nur zwölf Oelbilder stammen von ihm. Die Zahl seiner Radierungen besteht in einer Samm- lung von 26 Blättern. meist wilde, felsige Gegenden darstellend. Lieber zeichnete er mit Stift oder Feder; so konnte er seinen meist blitzartigen Ideen viel schneller und treffender Ausdruck verleihen. Professor Speth, ein genauer Kenner von Franz Kobells Werken, schätzt die Zahl seiner Handzeichnungen auf 10 000. Etwa 2000 Rhesusfaktors im Blutbild sammen, zerfallen, lösen sich auf. Es tritt also die gleiche Erscheinung zutage, wie sie krüher bei der Uebertragung Sruppen- fremden Blutes nur allzu häufig beobachtet wurde. Schwerste Krankheitszustände sind nicht selten die Folge dieser Unverträglich- keit zweier Blutarten, die sich nur in einem einzigen, winzigen Merkmal unterscheiden. Eine geradezu unheimliche Wirkung aber entfaltet der Rhesus-Faktor in dem zarten Organismus der Neugeborenen. Heiratet zum Beispiel ein Mann mit dem Rhesus- Faktor in seinem Blut eine Frau, die zu jenen 15 Prozent ohne den Rh-Faktor ge- hört, so bringt das Kind vom Vater wie alle anderen erblichen Eigenschaften auch den Rh-Faktor mit, der bereits im Embryo wirksam ist. Da dieser aber dem Kreislauf der Mutter angeschlossen ist. kann das Rh-Merkmal unter bestimmten Vorausset- zungen auch in das Blut der rh- negativen Mutter gelangen. Dieses mütterliche Blut wird sofort zur Bildung der Antistoffe ge- reizt oder sensibilisiert. wie der Wissen- schaftler sagt. Im Verlauf der Schwanger- schaft, besonders in ihrem Endstadium, können nun solche Rh-Antistoffe wieder auf den kindlichen Blutkreislauf zurück- übertragen werden, so daß der Embryo der Wirkung dieser Antistoffe gegen sein eige- nes Rh-Blut ausgesetzt ist. Die furchtbare Folge ist eine mehr oder weniger ausge- dehnte Zerstörung des kindlichen Blutes. Soweit die Kinder überhaupt lebend ge- boren werden, zeigen sie schwerste Schädi- gungen, die als Neugeborenen-Erythrobla- stose bezeichnet werden. Freilich, beim ersten und zweiten Kind ist diese Anti- körperbildung noch zu schwach. als daß sie die unheimliche Zerstörung im kindlichen rganismus herbeiführen könnte. Aber die Abwehrstoffe verschwinden nicht wieder aus dem mütterlichen Blut; gewöhnlich beim dritten Kind sind sie so mächtig ge- worden, daß das Blut des Embryo ihnen erliegt. Kann man die„rhesus-kranken“ Kinder retten? Bis vor kurzer Zeit waren die Aussichten äußerst gering. Die Aerzte be- saßen kein wirksames Mittel, um gegen die Krankheit vorzugehen. Der nordamerikani- schen Forscher P. Levine war der erste ge- wesen, der überhaupt auf die Möglichkeit eines Zusammenhanges zwischen der Neu- geborenen-Erythroblastose und dem Rhe- susfaktor hingewiesen hatte. Auch in Deutschland hat sich die Wissenschaft dar- aufhin dieser rätselhaften Erkrankung an- genommen. Der Göttinger Serologe, Profes- sor Peter Dahr, einer der bedeutendsten europäischen Spezialisten auf dem Gebiet der Rhesusforschung, hat errechnet, daß in etwa 13 Prozent aller Ehen der eine Part- ner Rh- positiv und der andere Rh-negativ dpa-Photo Gröning im Panoptikum Der Wunderdoktor von Herford und Rosen- neim wurde von dem bekannten Hamburger Panoptikum auf der Reeperbahn in die Reine der Beruhmtheiten der Weltgeschichte auf- genommen. Unser Bild zeigt seine Porträt- buste, der gerade die charakteristische Haar- tolle zurechtgestutzt wird. davon befinden sich in Wien. ebenso viele in Paris; einige Kobell'sche Arbeiten ver- wahrt das Münchener Kupferstich- und Handzeichnungen-Kabinett. manche andere wanderten nach England. Bei dieser Viel- zahl der Arbeiten sind sie natürlich von unterschiedlichem Wert. Franz Kobell war Junggeselle und ver- brachte seine Abende meist in großem Freundeskreise, wo man ihn wegen seiner Witzig-launigen Einfälle und seiner ange- nehmen Unterhaltungsgabe immer wieder gern sah. Ein Stich von C. Heß stellt den Meister n seinen letzten Lebensjahren dar; er trägt die Unterschrift:„Als Mensch edel und groß, durch eignen Witz und festen Charakter höchst ausgezeichnet.“ E. H. 5 7 10 Das Ballett„Don Quixote Uraufführung in Berlin In der Deutschen Staatsoper Berlin er- lebte das Ballett„Don Quixote“(fünf Bilder) mit der Musik von Leo Spies(Inszenie- rung und Choreographie Tatjana GsoVSky) seine Uraufführung. Einen Vergleich mit dem Abraxas“ hält das Werk ebensowenig musikalisch wie hinsichtlich seiner tanzdich- terischen und choreographischen Qualitäten aus. Bis auf einige Oasen in den letzten beiden Bildern verfolgt die Komposition die Linie gehobener Unterhaltungsmusik. Recht geschickt(Von einigen Längen abgesehen) verarbeitet die Tanzdichtung in freier Ab- wandlung fünf Abenteuer des Ritters von der traurigen Gestalt deren letztes, der Kampf mit den Windmühlen, ihm den Tod bringt. Die Gestalt des Don Quixote(ge- tanzt von Werner Höllein) bleibt jedoch peripherisch, die Größe des Stoffes lastet Sichtlich auf dem Tanzspiel. Glücklicher ist die derb-komische Figur des Knappen Sancho Pansa(Michael Piel) getroffen. Auch die Mischung von klassischem Ballett, Pan- tomime, Akrobatik und Theater fügte sich zu keiner restlos überzeugenden Ganzheit. Einzelheiten dagegen, wie der Jongleur bei der Gauklertruppe, eine kapriziöse Seiltän- zerin oder Sancho Pansas drastische„Er- zählung“! von den Wechselfällen des ritter- lichen Lebens, waren bezaubernd. Der Er- folg für den Komponisten, die Ballettmei- sterin, den Bühnenbildner Paul Strecker und die technisch ausgezeichneten Solisten war stark. Gertrud Pliquett Karl-Heinz Stracke, der für rische Tenor- partien bis italienisches Zwischenfach am Mannheimer Nationaltheater tätig ist, wurde nach seiner Rückkehr aus der Schweiz, wo er als Herzog in„Rigoletto“ in zehn Aufführun- gen mit großem Erfolg gastierte, zu einem Gastspiel als Linkerton in„Madame Butter- fly“ an die Berliner Staatsoper und gleichzeitig zu Funkaufnahmen am Berliner Rundfunk (Rias) verpflichtet. ist. Seine Feststellung stützt sich auf dle laufende Ueberwachung von über 500 Fa- milien aus allen vier Besatzungszonen Deutschlands. Aber, so sagt Dahr beruhi- gend, in nur 0,4 Prozent aller Ehen ist es nachweislich zur Neugeborenen-Erythrobla- stose gekommen; nicht jedes Rh- positive Blut scheint demnach senibilisierend auf ein Rh-negatives Blut zu wirken. Auf dieser Erkenntnis hat der Göttinger Forscher seine Behandlungsweise aufge- baut. Er wird künftig den Rhesus-Faktor auf eine sehr wirkungsvolle Weise treffen: Frauen, bei denen zu erwarten ist, daß sie ein an Erythroblastose erkranktes Kind zur Welt bringen, erhalten während der Schwan- gerschaft eine Einspritzung mit Rh- positi- vem Blut. Auf diese Weise werden die in ihrem Blut kreisenden Rh- Antikörper gleichsam abgesättigt und damit um ihre verhängnisvolle Wirkung gebracht. Freilich erfordert dieses Verfahren eine genaue Un- tersuchung der Patientin; vor allem darf zu den Einspritzungen nicht das Blut des eige- nen Ehemannes genommen werden, denn dieses hat sich ja bereits bei früheren Schwangerschaften als sensibilisierend er- wiesen und dadurch die Kinder in höchste Lebensgefahr gebracht. Vielmehr muß irgend ein anderes Rh- positives Blut aus- gewählt werden, dessen neutralisierende Wirkung bereits während der schwanger- schaftsfreien Zeit eigens ermittelt wurde. Bisher hat sich die Medizin darauf be- schränken müssen, bei den leichteren Fäl- len von Erythroblastose durch Bluttrans- fusionen die schweren Schädigungen der roten Blutkörperchen auszugleichen. Auch wurde wiederholt mit Erfolg der Kaiser- schnitt angewendet, um so das Kind der Einwirkung der Rh- Antikörper, die be- kanntlich gegen Ende der Schwangerschaft besonders intensiv wird. zu entziehen. Um dem unheimlichen Rhesus-Faktor gleichsam in einem Groheinsatz entgegenzu- treten, ist in Göttingen eine besondere„Rh- Klinik“ ins Leben gerufen worden. In Ge- meinschaftsarbeit der drei Professoren Martius(Frauenklinik), Kleinschmidt(Kin- derklinik) und Dahr Unstitut für Blutgrup- penforschung) wird sich diese Spezialklinik der Erforschung, Verhütung und Behand- lung der Neugeborenen-Erythroblastose widmen. Sie dürfte bald die zentrale deut- sche Forschungsstätte für alle mit dem Rhe- sus-Faktor im Zusammenhang stehenden Krankheitserscheinungen werden. Alfred Püllmarn Aus Wissenschaft und Technik Deutsche Afrika- Expedition Der Heid berger Ethnologe und Arzt Dr. Hans Himmelheber wird in Kürze seine erste Nachkriegsexpedition nach Westafrika antreten, die völkerkundlichen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschungen dienen soll. Himmelheber hat vor dem Kriege mehrere Expeditionen nach West- und Zentralafrika und auch nach Alaska unternommen und besonders die Kunst bei den Naturvölkern untersucht. dpa Wenn der Mondauf die Erde fiele Auf Grund einer Leserzuschrift in einer populärwissenschaftlichen amerikanischen Wochenzeitschrift beschäftigten sich Fach- leute mit der Frage, wie lange es wohl dauern würde, bis der Mond bei uns an- käme, wenn ihm plötzlich einflele, herunter- zufallen. Das Ergebnis: ganze fünf Tage würde der Mondsturz dauern. In der Mond- entfernung nämlich ist die Anziehungskraft unserer Erde so gering geworden, daß die anfängliche Fallbeschleunigung eines Gegen- standes nur noch den 3600sten Teil der in unserer Erdnähe gültigen Geschwindigkeit ausmacht. Schm. Aussterbende Riesen autos? Der amerikanische Automobilkäufer ver- langt kleinere und billigere Kraftwagen. „Die Leute mit der locker sitzenden Brief- tasche— 80 formulierte es ein bekannter Verkaufsspezialist der Automobilbranche „sind fast alle versorgt. Die große Mehrzahl des Käuferpublikums von heute aber sind die Leute, die mit ihrem Geld rechnen müs- sen.“ Der anhaltenden Beliebheit kleiner europäischer Personenwagen sucht man in Amerika nun mit radikalen Produktions- umstellungen, wie sie von mindestens drei der„unabhängigen“ Autofabrikanten(Hud- son, Kaiser-Frazer und Nash) gemeldet Notizen über Bücher Konrad Tegtmeier: ABC der christlichen Seefahrt. Dr. Ernst Hauswedell& Co., Ham- burg). Dieses von Alfred Mahlau wunderhübsch illustrierte„kuriose Lexikon für Freunde der Häfen, der Schiffe und der See“ klärt in launig liebenswürdiger Form über vielerlei Begriffe der christlichen Seefahrt auf und ist so àamü- sant geschrieben und aufgemacht, daß es auch die letzte Landratte begeistern kann. Man wird aufgeklärt, was eine Karavelle ist und was ein Ochsenauge, findet garantiert echte Rezepte für Aalsuppe, Labskaus und Grog (Rum muß, Zucker kann, Wasser braucht nicht!) und lernt endlich Backbord und Steuerbord imterscheiden. Wenn man etwas tiefer in die Materie eindringt. offenbart sich einem das Kamel des Matthäus- Evangeliums, das partoüt durch kein Nadelöhr geht, als ein griechisches Ankertau(von Kamelos), und man vird dazu ermuntert. wieder einmal Goethes„Wahlver- wandschaften“ zu lesen, wegen des inzwischen berühmt gewordenen„roten Fadens“, den der Jubilar darin als eine Erfindung der britischen Marine preist.. Ohne den lehrhaften Zeige- finger auch nur zu ahnen, erfährt man genug, um mit Anstand in jeder„Köhminsel“(siehe Seite 53) ein zünftiges Garn spinnen zu können. gi. Münchhausens wunderbare Reisen zu Wasser und Lande.(Verlag Dr. Ernst Hauswedell& Co., Hamburg). In Bodenwerder, dem freundlichen Weserstädtchen, hat er gehaust, der„Lügen- baron“, und sein Landhaus, in dessen oberem Stockwerk er im Kreise seiner Freunde bei Punsch und Tabak seine unglaublichen Auf- Schneidereien zu erzählen pflegte, steht noch heute—- wenn es noch steht. 1785 erschienen die„närrischen und wunderbaren Reisen und Abenteuer“ Münchhausens, die zum Teil auf alte Volksschwänke zurückgehen, zuerst in London. Sie waren von dem wegen grober Veruntreuungen nach England geflüchteten Ar- chlvar und Direktor der kurfürstlichen Alter- tumssammlungen in Kassel, Rudolf Erich Raspe, gesammelt und durch eigene Zutaten (insbesondere von„Seeabenteuern“) ee in englischer Sprache herausgegeben worden. — Operation unterm Miikrosko˙ Erste Anwendung bei Schwer hörigkeit Es gibt Menschen, die ihr Leben wꝛig hinter einem gläsernen Vorhang verbringen Sie sehen alles, was rings um sie geschieht aber die Geräusche der Außenwelt dringen nur gedämpft zu ihnen. Sie hören wirklich durch eine Wand, eine KRnochenmauer, de nicht viel größer und stärker ist als de Hülle eines Reiskorns. Stauungen in einem bestimmten Blutgefäß unter dem Genirt können dazu führen, daß der Blutstrom im Innenohr gehemmt wird. Es bilden ich dann Ablagerungen. Allmählich verschmel. zen sie zu einer dichten Knochenmasse. Die Steigbügelplatte, die den Schall ins Oft leitet, wird nach und nach eingemauert So entsteht eine Form der Schwerhörigkel die Otosklerose. e Die Krankheit, die oft schon bei Men schen im jugendlichen Alter beginnt, ig seit einigen Jahren heilbar. Ein New Lor ker Ohrenarzt, Professor Lempert, hat ah erster gewagt, ein Loch in die winzige Knochenmauer zu bohren. Die Operatich wird jetzt auch in Deutschland ausgeführt und verläuft in vielen Fällen erfolgreich Wenn allerdings während der langen Ab. schnürung des Innenchres die Gehörnerpen Schaden gelitten haben, kann die Kunst des Arztes nicht mehr helfen. In seiner Macht liegt es nur, das Fenster in der Mauer nit größter Sorgfalt und ohne Verletzung de empfindlichen Gehörapparates anzubriggen Der Operateur trägt in den meisten Kliniken eine zwei- bis vierfach vergrö. Bernde Lupenbrille, damit er alle Einzel. heiten in der bohnengroßen Paukenhöhle hinter dem Trommelfell erkennen kann Professor Zöllner, der Direktor der Halt, Nasen- und Ohrenklinik in Freiburg in Breisgau, hat für diese Operationen sog ein Spezialmikroskop mit beweglicher Aut hängevorrichtung konstruiert. Die Freihh ger Klinik ist die einzige in Deutschland, h der Menschen unter einem Mikros operiert werden. In neun- bis dreißigfachet Vergrößerung sieht der Arzt das Opetz. tionsfeld vor sich. Der leichtesten Refle- bewegung des Kranken kann der Arzt 59. fort mit seinem Mikroskop folgen. Für di Operation eignen sich aber nur Schwer. hörige, die an einer echten Otosklerog leiden Dr. Herbert L. Schradg Werden, zu begegnen. Interessant ist in die sem Zusammenhang, daß sich durch die Fu der Riesenfahrzeuge, die seit dem Krieg Staaten ergoß, bisher unbekannte Verkehr beröktentli vs W 110 perant wort Dr, Karl Ach gedaktion. lelefon: 43 Bankkonte! Aügemeine vostscheck! karlsruhe Ludwiesha! krscheint t für unver ummt der — J. Jahrgan 558 fta! ple Room. speri sf Rede zur netenkam fands aut Mrtschaft ichen Wo Deutschla. der Links mit Bef Casper! nicht dar ron Bisme da sich D Zuropa ei es auf der schaftliche auch dort meht nun Deutschlai Freiheit v wünschen schen Vol! Irrtümer wortlich v freien Vo Ampathie schen Mi haben, mü gerer gan: „L'Um Sozialister de Gaspe schreibt d' nis für da mit der A ischen So darum, da Gemeinsck wieder di mit den IL Schaft lebe ende sich auf die Straßen der Verte das indus und Fahrprobleme ergaben. Al Blitz- Kaffeeröster Ein neuartiges Kaffeeröstgerät wurde qu (US) vorgeführt. Es röstet Kaffee inneg halb einer Minute mit Hilfe von infraroten Strahlen. Da verwöhnte Kaffeetrinker frisd gerösteten Kaffee jedem anderen vorziehen beabsichtigt die neugegründete Infra- Roast. Gesellschaft, diese Erfindung in großem Stil auszunutzen. Sie will in ganz Amerig Läden eröffnen und infra- gerösteten Kaffe tassen-, pfund- und sackweise verkaufen „ Schach- Roboter wird gebaut In den amerikanischen Laboratorien de Bell-Telephone- Gesellschaft wird eine. derne Elektronik- Rechenmaschine konstrl. jert, die so vollkommen sein soll, daß a später selbständig Schachblitzturniere Spie. len kann. Der eigentliche Zweck der neuen Maschine wird jedoch die Durchführug schwieriger mathematisch- statistischer Al, gaben zur Lösung bestimmter telephontec. nischer Probleme sein. kurzem einem Interessentenkreis in a . — 4 Euthanasie gleich Mord Die französische Akademie für Moral unt politische Wissenschaften sprach sich diese Tage gegen Euthanasie aus sozialen odg politischen Gründen aus. Es sei kein Grun vorhanden, das gegenwärtig bestehend Französische Gesetz, das keinen Unterschel 99 zwischen Mord und Euthanasie sche, zu an dern, nachdel., viele bisher als Unheil betrachtete Krankheiten heute erfolgrel behandelt werden könnten. ene ee. ee— Erst durch Gottfr. Aug. Bürger, der das Bud ams Deutsche zurückübersetzte und ebenfalls 9 Reihe eigener Geschichten hinzufügte, wurde die Münchhausiaden allbekannt und zu eine! echten Volksbuch, das in den anderthalb en hunderten seit seinem Erscheinen unzahe Male gedruckt wurde und wie der Till Eule splegel, der Gulliver oder auch der Don G. chote aus der Reihe der Schelmenpücher 1 Weltliteratur nicht mehr wegzudenken ist. 0 vorliegende neue Ausgabe stützt sich auf 9 Text der Bürgerschen Ausgabe von 1786. präsentiert sich in einem schmucken Band 1 das lustige Kunterbunt der unbändig ra Phantasie des Erzählers findet in den ud mütigen Zeichnungen von Curth Georg 05 sein würdiges Gegenstück. 05 0 Georg Kolbe: Auf Wegen der Kunst. 825 90 Abbildungen.(Verlag Konrad Lemmer, lin-Zehlendorf). Die Georg-Kolbe- Stiftung mit diesem gut ausgestatteten Band eine B von Schriften und Skizzerl aus dem Naé Georg Kolbes vor. der neben Barlach 2 ausdrucksvollsten und bedeutendsten hauern unseres Jahrhunderts gehörte. Es 5 den technisch hervorragend wiedergeges Photos seiner Plastiken die Entstehungs gegenüber. aus deren Vergleich man den vorragendsten Zug des Meisters. zu ordne, 0 klären, wegzulassen und das Wesentliche 1 6 auszuschäſen, leicht ablesen kann. Wie eth meinte, hat er selbst einmal ausgedrückt der Eröffnung einer Ausstellung 1 8 Plastik“ in der Mannheimer Kunstnalleig der Kunst dient, darf nicht wollen, mus hingeben. Theorien und Prinzipien mord 5 Nur das Werk kann zum Kunst 5 1 Leben. 1 aufsteigen, welches frei pleibt von den es lichkeiten des Geschmacks und der 1 Manier, die so viel mit Stil verwechsel Das wirkliche Kunstwerk trägt seinen? sich. ob einen freieren oder strengeren. Kunstwerk ist eine Uebersetzung des 4 in eine Sprache. Ein Sammeln und We zahlloser Eindrücke, ein Ordnen und en vorheben des Wesentlichen, des Wesens sichtbaren Welt.“ „Mod ere ment kür it.“ Zwe Fanam Panama dramatiscl stimmt, w glert. Dei beantragte nis, der Tevolte ab dert werd kung dar abgelehnt karlament zung„ar orden se Aerrigß er Die Jolksmen, tenpalast. der Rival Auntseid Die Polize das Feuer dasbomben De Rom. f Nenn- Soꝛ and die Casper! „erhielt 0 geger ein Vertr litt von ken he gelöst we keiner ch aalegen den über ang war Kerichtet. Halaliste ate Flut Ame 2¹ Washir ang der le Ausw Akonsuls Kordnet, mnisteriu Jurde. W. Jeiteren Jorden,* ben 80