Nr. 249 — pskop Wer- en wie bringen. schieht, dringen Wirklich uer, die zrigkel, ei Men- innt, ig eW Lor hat aß; Winzige peration Isgeführt kolgreich gen Ab- örnerven Tunst dez er Macht lauer mit zung des Ubringen meisten vergrö⸗ Einzel. kenhölle en kann er Halb, iburg in len sog er All. Freibür. chland, h Iik rose) iBigfacher 8 Operz. 1 Reflex. Arat 60. . Für die Schwer. tosklerog Schrade ist in dis, h die Flu n Kriegs ereinigte Verkehrs Al 55 Wurde y in Bostal fee innes infraroten ker frisch Vorziehen fra-Roas. oBem Stil Amerig en Kaffet verkaufen * ebaut torien de eine mo Kkonstrü- I, daß 8. niere Spie- der neuen echführumz zcher Au ephonfech. ahh or d Moral un sich diess jalen ode rein Grun bestehen Interschel he, Zu al. Unheilbe erfolgreid Beiſtel — r das Buch enfalls eint te, wurd 1 dae Flügel enthielt Arden, w. el beröttentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 Ferantwortliche Herausgeber: Dr, Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling pedaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz lelefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim zugemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: a karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwisshafen a. Rh. Nr. 267 43 krscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nummt der Verlag keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 233 Welnhelm, Hauptstraße 63, Telefon 2281 Heidelberg. Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Pasthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.30 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt desteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises eee Jahrgang/ Nr. 249/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 24. November 1949 . Rom.(dpa) Ministerpräsident de speri sprach sich am Dienstag in cchaktlichen Genesung zu ermutigen, ncht nur Komplicen gegeben. Au keien Völker zerer ganzen Sympathie begleiten.“ de Gasperis als besonders ais für das deutsche Problem stimmt Gemeinschaft einzubauen, ieder die Tür zum Leben zu öffne Pl. banama erlebte am Dienstag eine dramatische Sitzung. Seither ist es beantragte, der bisherige Präsident zung„auf brutalste Weise riß er sein Abdankungsschreiben. Die Abgeordneten und eine ler Rivale von Chanis, der bereits das bomben. De Gasperi hat gewonnen Jenni- Sozialisten zur Tagesordnung erhielt die italienische Regierun Segen 159 bei S kütt von drei lit dung war der zelchtet. Der Holialisten stimmte Antrag der Nenni-Sozi Amerikanischer Generalkons aus Mukden ausgewiesen 0 an, irston.(dpa-REUTERN) Die 12 ö der chinesischen Volksrepublik hat e Auswei S akonsul e Kordnet, Surg des amerikanischen misteriu Jurde. WW. ſeteren Konsulatsangestellten 95 Soll. en Außen ministeriums , 25 Ward von en Vollcsgeri A2 1 gerichtshof“ zu krurteilt Worden nden ist. und nun München. kanne denn 8 ame des wudlung 8 Zährige Idmarschalls 1 marsd 1e Teri Wirft der Betroffenen vor entli iskeit das mazistische Regime underter Zekördert zu haben, indem den gegen Jon Publikationen Hitlers M ie Ju 08 die christlichen Konfessionen Erich Wrdert, di Aureinen. llaliens Ministerpräsident plädiert für Deuischland Ga einer gede zur Debatte der italienischen Abgeord- netenkammer für eine Ermutigung Deutsch- nds auf dem Wege der politischen und kürtschaktlichen Gesundung aus. Die freund- chen Worte, die der Ministerpräsident für beutschland fand, wurden mit Ausnahme der Linksradikalen von allen Parteien mit Befriedigung aufgenommen. Gssperi hatte gesagt:„Kommen Sie mir nicht damit, den preußischen Militarismus ron Bismarck bis Hitler vorzuschieben, jetzt. da sich Deutschland anschickt. in das neue kuropa einzutreten. Wir haben die Pflicht, es auf dem Wege der politischen und wirt- De denn zuch dort hat es Verfolgte und Opfer und en in Deutschland gab es viele, die den Sinn für Freiheit verteidigt und bewahrt haben. Wir wünschen uns, daß es jenem Teil des deut- schen Volkes, der nicht für die tragischen Irrtümer und Schrecken des Krieges verant- wortlich war, vergönnt sein möge, daß alle seine Anstrengungen Ampathie verfolgen. Und wir, die wir zwi- schen Mitschuldigen und Opfern gelitten naben, müßten diese Anstrengungen mit un- mit „LUmanita“, das Blatt der Saragat- Sozialisten, bezeichnet diese Stelle der Rede wichtig schreibt dazu:„Die Formulierung de Gaspe- und genau mit der Ansicht des italienischen demokra- lischen Sozialismus überein. Es handelt sich darum, das deutsche Volk in die europäische den Arbeitern mn und mit den Demontagen Schluß zu machen, da das industrielle System für die Arbeiter- schalt lebenswichtig und ein nützliches Ele- ment kür den europäischen Wiederaufbau Zwei Präsidenten in Panama Panama.(dpa-AFp) Das Parlament von Höchst unbe- stimmt, wer in Panama als Präsident fun- dert, Der Minderheitsabgeordnete IIlueca Cha- nis, der am Sonntag nach einer Polizei- kevolte abdankte, solle vom Haus aufgefor- dert werden, die Gründe für seine Abdan- zung darzulegen. Obgleich dieser Antrag kbgelehnt wurde, erschien Chanis vor dem karlament und erklärte, daß seine Abdan- erzwungen“ dorden sei. Unter dem Beifall des Hauses riesige ſolksmenge zogen daraufhin zum Präsiden- kenpalast. Dort residiert Robert Chi ar i, seinen antseig Als neuer Präsident abgelegt hat. Die Polizei, die Chiari unterstützt, eröffnete das Feuer auf die Menge und warf Tränen- Rom.(dpa-Ayrp) Auf einen Antrag der — es and clie Ankang des Monats durch De basper! gelöste Ministerkrise zur Debatte g. mit 5 19 Stimmenthaltungen an Vertrauensvotum. Die durch den Aus- Ministern der Saragat-Sozia- en hervorgerufene Krise war dadurch bös worden, daß De Gasperi und zwei zmer christlich-demokratischen Kabinetts- dale Zeitweilig die freigewordenen Po- en übernahmen. Gegen diese Art der L5- alisten rechte Flügel der Saragat- für die Regierung. Der sich der Stimme. ul Regie- Gene- s in Mukden, Angus War d, an- Wie vom amerikanischen Außen- m am Mittwoch bekannt gegeben ard war am 24. Oktober mit vier K verhaftet eil er einen Chinesen mißhandelt Ein Sprecher des amerikani- bestätigte einem chinesi- s! einer einjäh- iheitsstrafe mit Bewährungsfrist freigelassen IN Vor der Hauptspruchkammer Mün- mn Mittwoch unter starker Anteil Publikums und der Presse die Vel Segen Dx. Mathilde Ludendorff. Die dener 1 die Witwe des 1987 verstorbenen uk Ludendorff. Die durch au ber- sie in aßnah- gegen achte“ 8 die sogenannten„überstaatlichen reimaurer) unterstützte. Der Kläger e Betroffene als Hauptschuldige ein- VUP/dpa Wer hilft der schulenllassenen jugend? Abg. Kuhn vor dem Landtag/ Obstbaumbestand in Nordbaden gefährdet Stuttgart. In der Landtagssitzung am Mittwoch wurden die katastrophalen Folgen der Schildlausplage in der nord- badischen Obstbauwirtschaft eingehend be- sprochen und von verschiedenen Abgeord- neten an die Obstbaumbesitzer appelliert, von sich aus durch sachgemäße Pflege ihren Teil dazu beizutragen, diese Pest des Obst- baues zu beseitigen. Der CDU-Abgeordnete BIäsi(Bruchsal) gab anhand von Zahlen einen Einblick in die Lage der Obstbaum- Wirtschaft Nordbadens, die seit dem Som- mer 1947 unter einem Massenbefall des ge- Tährlichsten Feindes der Obstbäume, der San-qosè-Schildlaus, zu leiden hat. Auch die Gebiete Mannheim, Karlsruhe und Hei- delberg sind durchweg verseucht, und es ist noch kein hundertprozentiges Mittel zur Vertilgung dieser Parasiten gefunden wor- den. Darüber hinaus kritisierte Bläsi die Organisation der Bekämpfung, die an vie- len Unzulänglichkeiten kranke. 1.2 Mill. DM für Bekämpfungsmaßnahmen Landwirtschaftsminister Stooß erklärte hierzu, die Wirkungen der San José- Schild- laus seien im Landesteil Nordbaden tatsäch- lich so, daß man sagen müsse, der Obst- bau sei in höchster Gefahr. Ge- linge die Vernichtung des Schädlings nicht, So entstehe in Kürze die gleiche Gefahr für den nordwürttembergischen Obstbau. Würt⸗ Lon unserer Stuttgarter Redaktion temberg-Baden habe aus eigener Eraft die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen nicht finanzieren können, so daß die Frankfurter Landwirtschaftsverwaltung im Haushalts- jahr 1948/49 3,8. Millionen DM für die Bi- zone, davon allein 3,2 Millionen fast aus- schließlich für Nordbaden, zur Verfügung stellte. In Nordbaden seien 240 Gemeinden, in Nord württemberg dagegen bisher nur vier Gemeinden von der Laus befallen. Für die Bekämpfungsmaßnahmen wür- den in diesem Winter aus Bundesmitteln 1,2 Millionen DM zur Verfügung gestellt, mit denen hauptsächlich Spritzmitteln be- schafft würden. Die Kosten für Löhne und Gesparme müßten jedoch in diesem Jahr von den Baumbesitzern selbst getragen werden. Auch andere Abgeordnete, u. a. Land- rat Dr. Gaa(CDU) und Dr. Knorr(SPD) behandelten das Thema eingehend und setzten sich übereinstimmend für die Ver- legung der Schildlausbekämp- kung auf die örtlichen Verbände ein. Sie forderten die Uebernahme der Kosten durch den Staat. Schließlich wur- den entsprechende Anträge zur weiteren Ueberprüfung an den Finanz- und Land- Wirtschaftsausschuß überwiesen. Eine nicht weniger ausgedehnte Debatte wurde dem Problem der Beschäftigung Bund für Amnestie zuständig Bundesrat will„Notopfer Berlin“ bis Ende 1950 verlängern Von unserer Bonner Redaktion Bonn.. der Sitzung des Bundesrates am Mittwochabend kam es zu lebhaften Debatten um die Frage der Zuständigkeit der Bundesregierung zum Erlaß eines Am- nestigesetzes. Die Vertreter Bayerns machten geltend, daß die Zuständigkeit der Bundesregierung nicht aus dem Grundge- Setz hervorgehe. Demgegenüber unterstrich Justizminister Dr. Dehler die Kompe- tenz des Bundes, da der Bund die Straf- rechtsgewalt besitze. Wenn der Bund Straf- gesetze erlassen könne, müsse es ihm auch möglich sein, sie wieder aufzuheben oder ihre Wirkung teilweise auszusetzen. Bei einer von dem Präsidenten des Bun- desrates gemachten Umfrage wurde die Zuständigkeit des Bundes mit 25 Stim- men gegen Baden, Bayern, Hamburg, Rhein- land-Pfalz und Württemberg- Hohenzollern bejaht. Der Bundesrat schlug vor, die Am- nestie auf Strafen unter sechs Monaten Dauer zu besemänken uiid in Gegensatz zum Entwurf der Regierung den 14. August als Stichtag zu bezeichnen. Gegen die Stimmen Bayerns, Badens und Württemberg-Hohenzollerns, die eine Befristung bis zum 31. März 1950 befürwor⸗ ten, stimmte der Bundesrat einem Gesetz- entwurf zu, der die Verlängerung des „Notopfer Berlin“ bis Ende des Jah- res 1950 vorsieht. schulentlassener Jugendlicher gewidmet. Abg. Kuhn(Mannheim), trug zunächst die Vorschläge des kultur- und sOzialpolitischen Ausschusses vor.(Wir be- richteten vor einiger Zeit ausführlich. D. Red.) Ein SpD-Antrag auf Verlän- gerung der Schul fortbildung wurde von den Ausschüssen als eine un- tragbare Lösung bezeichnet. da die Zahl der Schulentlassenen in den nächsten Jah- ren noch weiter steige, und man die jetzt entlassenen Schüler nicht auf die Stellen der kommenden Jahre verweisen könne. Der Landtag bat schließlich nach mehrstün- diger Aussprache die Staatsregierung, sofort gemeinsame Maßnahmen zu treffen und geeignete Einrichtungen zur Beschäf- tigung, Betreuung und beruflichen För- derung der schulentlassenen Jugendlichen 2zu schaffen. Die Debatte, an der sich Sprecher aller Parteien in teils temperamentvoller Weise beteiligten, lieg klar erkennen, daß die Ab- geordneten bemüht sind, das Migverhältnis zwischen den beschäftigungslosen Jugend- lichen und den offenen Ausbildungsstellen zu beseitigen. Die Forderung nach dem Bau von Lehr- Ilingsheimen und nach der Lösung des Problems der Lehrlingsunterbringung sowie die nach der gleichmäßigen Wertung von manueller und geistiger Arbeit als Vor- aussetzung für die Lehrlingsanwerbung zu Mangelberufen zog sich wie ein roter Fa- den durch die Debatten. Betriebsrätegesetz In anderem Zusammenhang wurde die Frage, wann das Betriebsrätegesetz in Kraft gesetzt werde, behandelt. Das Ar- beitsministerium lieh bekanntgeben, eine Offizielle Erklärung des Landeskommissa- riats über die Aufhebung der teilweisen Suspendierung liege noch nicht vor. Daher Werde sich die Regierung nunmehr in di- rekter Form an den Hohen Kommissar MecCloy selbst wenden müssen. Nach er- tolgter Antwort werde sie ihre Stellung- nahme im Kabinett beraten. Abg. Klein- Knecht(SPD) bezeichnete diese Antwort als äuhßerst fragwürdig und sprach die For- derung der Gewerkschaften nach beschleu- nigter Inkraftsetzung des vom Landtag mit großer Mehrheit angenommenen Gesetzes aus. — Ein gutes Stück vorwärts Heute Bekanntgabe der Ergebnisse der Verhandlungen Hohe Kommission— Bundeskanzler Bonn.„Das deutsche Volk kann mit dem, Was in den ersten Verhandlungen zwischen Bundesregierung und dem alliierten Hohen Rab erzielt worden ist, zufrieden sein“, er- klärte Bundeskanzler Dr. Adenauer am Mittwochnachmittag vor der CDU/ CSU- Fraktion des Bundestages. Bonn erwartet mit Spannung die Ergebnisse, die heute gleichzeitig in Frankreich, USA und Eng- land verkündet werden. Dr. Adenauer wird das Abkommen vor dem Plenum des Bun- destages verlesen. Von sSozialdemokrati- scher Seite wünscht man im Anschluß daran eine außenpolitische Debatte. Die Regie- rungsparteien widersprechen dem. Sie schla- gen vor, daß das sachliche Ergebnis erst in den Fraktionen und in den Ausschüssen gewogen wird, und daß die Debatte erst in der nächsten Woche stattfinden soll. Die rechtliche Auslegung Eine gewisse Meinungsverschiedenheit hat sich um die Ratifizierung des Ab- kommens ergeben. Die SPD neigt zu der Auslegung, daß es sich um einen völker- rechtlichen oder Staatsvertrag handle, wäh- rend Justizminister Dehler in einem Gut- achten feststellt, das Abkommen entspreche einem Verwaltungsakt im Rahmen der Besatzungssituation. Dieses dürfe sich besonders auf das Ruhrstatut beziehen, das der Bundeskanzler als eine gegebene Tat- sache angesprochen sehen will. So räumt er dem Abkommen nicht den Grad einer ge- setzlichen Verankerung des Ruhrstatutes ein, sondern er sieht in ihm die Möglich- keit, mit deutscher Hilfe dem Statut und der Ruhrbehörde„die Stacheln zu nehmen“ Gespräch mit der Opposition Dr. Adenauer erwartet die Vorsitzenden der SPD, wie bereits gemeldet, für heute vormittag in der Bundeskanzlei zu einer Aussprache. Man erwartet, daß im Rahmen dieser Unterredung ganz besonders die Frage einer Kapitalinvestition eine Rolle spielen wird. Der deutsche Gewerkschafts- bund verlieh am Mittwoch nachmittag noch einmal seinen Bedenken Ausdruck, die er auch feierlich formuliert dem Bund hat überreichen lassen. Der DGB ist der An- sicht, daß ausländische Kapitalhilfe wün- schenswert sei. Diese müsse aber an die Bundesregierung gegeben werden und in der Verantwortung der Regierung bleiben. Es ist bemerkenswert, daß Dr. Lehr(CDI), am Mittwoch in seiner Eigenschaft als Vor- stand der Vereinigten Stahlwerke mit dem französischen Hohen Kommissar Frangois- Ponce konferierte. Die Regierung hat, wie bekannt, der Pariser Von unserer Bonner Redaktion Außenministerkonferenz bereits einen Vor- schlag der Vereinigten Stahlwerke über- reicht, demzufolge das Aktienkapital durch 225 Millionen DM ausländischen Geldes er- höht werden soll. Arbeitsstätten bleiben erhalten Gerade im Hinblick auf die außenpoli- tische Situation sieht die Regierung die in- nenpoltischen Mißtöne, insbesondere auch die Streikdrohungen im Ruhr- revier, mit einiger Besorgnis. Der Kanz- ler betont, daß es in dieser Stunde darauf ankomme, nicht nur das zu sehen, was man Wünsche, sondern den Punkt im Auge zu behalten, von dem man ausgegangen sei. Man könne genau so wenig das Jahr 1933 Wie das Jahr 1945 übersehen. Niemand aber werde verkennen dürfen, daß die Bundesrepublik in der kurzen Zeit ihres Bestehens schon allein dadurch einen Er- folg erreicht habe, daß vielen Arbeitern ihre Arbeitsstätte erhalten blieb. Das gelte auch im Hinblick auf den Schiffsbau, der Schleswig-Holstein eine wesentliche Ent- lastung bringen werde. In unterrichteten Kreisen hört man, daß der Kernpunkt des Abkommens die Eingliederung der Bundes- republik in das westeuropäische System Sel. Vereinigte Stahlwerke und Auslandskapital Die Tatsachen im deutsch-französischen Gespräch Von unserem R. H.- Korrespondenten f Düsseldorf. Ein sogenannter„fertiger Plan“ der Vereinigte Stahlwerke-Ad spielte in den politischen Erörterungen der ver- gangenen Wochen in Paris eine gewisse Rolle. Bei den deutsch- französischen Be- sprechungen wurde er seitens der Bundes- regierung vorgelegt. Ein Vorstandsmitglied des Stahlvereins erklärte jetzt in Ergän- zung teilweise irreführender und verzerrter Darstellungen, daß man mit diesem Plan ein auch für andere Industrien und Firmen anwendbares Beispiel, wie man Auslands- kapital in Deutschland interessieren kann, ausgearbeitet habe. Die Stahlverein-Studie habe sich naturgemäß nur auf die Verhält- nisse des Stahlvereins beziehen können. Nach einer Milliarde Kriegsschäden und bis zum jetzigen Demontagestop weiteren 400 Millionen DM Demontageschäden sei beim Stahlverein ein Wiederaufbaubedarf von heute noch rund 700 bis 800 Millionen DM vorhanden. Die Studie sehe eine Ka- pitalerhöhung von 460 auf 760 Millionen DM vor, unter der sehr wahrscheinlichen Voraussetzung, daß das RM.- Aktienkapital des Konzerns dank der guten Reservepolitik der vergangenen Jahre 1:1 umgestellt wer- den könne. Dabei spiele allerdings auch der auf 170 gestiegene Baukostenindex eine Rolle, weil er eine Höherbewertung der verbliebenen Anlagewerte ermögliche. Da die Werke des Stahlvereins bereits durch alte Auslandsanleihen als dingliche Sicherheit zum größten Teil beansprucht seien und man die Altgläubiger in ihren Sicherheiten auch für die Zukunft nicht gefährden könne, bleibe nur der Weg der Aktien-Emission zur Kapitalbeschaffung. Der Plan sehe vor. 225 Millionen im Aus- land und 75 Millionen im Inland unter- zubringen, wobei das Inland vorwiegend durch die öffentliche Hand. und zwar durch die an den Werken interessierten Kom- munen, vertreten sein soll. Damit würde man auch der modernen Forderung nach der Beteiligung der Allgemeinheit an den Grundstoffindustrien in größerem Maße gerecht werden. Nach einer solchen Kapitalerhöhung werde es von der Konzernleitung als Selbstverständlich angesehen, daß die Kom- munen und die Arbeitnehmerschaft in den Aufsichtsrat mit gleichen Rechten und Pflichten, wie sie die bisherigen Mitglieder hätten, gewählt würden. Dieser Plan des Stahlvereins sehe keine Torpedierung des Gesetzes Nr. 75 vor, sei auch kein Weg, sich vor der Dekartellisierung zu drücken, son- derun sei anstatt eines politischen ein wirt- schaftliches Exposé, das entsprechend auch auf kleinere Werksgruppen übertragen werden könne. Die Konzernleitung selbst, so wurde er- klärt, sei durchaus für die Aufgliederung in kleinere Werksgruppen, für eine Ein- schaltung von Auslandskapital(das keines- Wegs nun immer nur amerikanisch zu sein brauche) allerdings bis zu höchstens gerade 30 Prozent und für einen Eintritt von Kommunen und Arbeitnehmerschaft in das Aufsichtsorgan des Vorstandes. Es komme heute in erster Linie nicht auf eine Besitz- frage, sondern auf eine Erhaltung der Werke und der Arbeitsplätze an. professor Gustav Radbruch Heidelberg.(Eig.-Ber.) Der bekannte Staatsrechtler und Rechtsphilosoph Reichs- justizminister a. D. Prof. Dr. Gustav Ra d- bruch ist am Mittwochfrüh, zwei Tage nach seinem 71. Geburtstag, an einer An- gina pectoris in Heidelberg gestorben. Prof. Dr. Gustav Radbruch, der laut dpa am 21. November 1878 in Lübeck geboren wurde, war ein Schüler des Berliner Rechts- Prof. Dr. Radbruch ¶ Nack einem Bildnis von Walter Eimer) Aufnahme: Archiv gelehrten Franz von Liszt. Er kam 1920 als Professor nach Kiel, wo er sich in einer Flugschrift„An die jungen Juristen“ für den Dienst in dem neuen Volksstaat ein- setzte. 1921-22 wurde der der SPD angehö- rende Gelehrte Justizminister im Kabinett Wirth und 1923 im Kabinett Stresemann. 1933 wurde Prof. Dr. Radbruch, der 1926 ordentlicher Professor des Strafrechts in Heidelberg geworden War, entlassen. Nach dem Zusammenbruch übernahm er 1945 trotz Krankheit erneut sein Heidelberger Amt, mußte es aber 1948 aus gesundheit- lichen Gründen endgültig niederlegen. Aus- druck seiner rechtsphilosophischen Ueber- zeugung in der Praxis sind die Errichtung einer nicht strafenden, sondern aufrichten- den Jugendgerichtsbarkeit und die Zulas- sulig von Frauen zum Schöffengericht, die bei der Urteilsfindung ihre Stimme für die Menschlichkeit erheben sollen. Zu seinem 70. Geburtstag wurde Prof. Radbruch zum philosophischen Ehrendok- tor der Universitäten Heidelberg und Göt- tingen ernannt. „Nauheimer Kreis“ kann in Hessen tagen Wiesbaden.(dpa) Das hessische Kabinett vertrat am Dienstag die Ansicht, daß nach der hessischen Landesverfassung Versamm- lungen des„Nauheimer Kreises“ von der Regierung nicht verboten werden können, Die Verfassung biete keine Grundlage, die ein derartiges Verbot rechtfertige. Der Frankfurter Magistrat hatte am Montag den Antrag Professor Noacks, ihm die Paulskirche für eine neue Tagung des „Nauheimer Kreises“ zur Verfügung zu stellen, mit dem Hinweis auf vertragliche Bestimmungen abgelehnt. Müller stimmt Wohleb zu Tübingen.(dpa) Die Regierung von Süd- Württemberg- Hohenzollern hat den Vor- Schlägen des südbadischen Staatspräsidenten Wohleb zugestimmt, in einer einzigen Abstimmung über die Bildung eines Süd- weststaates bzw. über die Wiederherstel- lung der alten Länder Württemberg und Baden entscheiden zu lassen. Ein entspre- chendes Schreiben hat der südwürttember⸗ lische Staatspräsident Dr. Gebhard Müller am 18. November an Wohleb gerichtet. Er aubßzerte darin seine Bereitschaft, sofort über die Neugliederung der Länder im südwest- deutschen Raum direkt zu verhandeln. Staatspräsident Dr. Müller billigte fer- ner den Vorschlag Wohlebs, vor der Zu- sammenkunft der Regierungschefs von Be- auftragten der beteiligten Länder den Text einer Vereinbarung ausarbeiten zu ssen. Als Beauftragter Südwürttembergs wurden Prof. Dr. Eschenburg und Oberregierungs- rat Dr. Thierfelder ernannt. England fürchtet das Ruhrgebiet London.(dpa-REUTER) Staatssekretär Mayhew vom britischen Außenministe- rium erklärte am Mittwoch im Unterhaus. der britischen Regierung seien keinerlei for- melle Anträge für ausländische Ka Pitalin vestitionen in der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhr ge biets vorgelegt worden. Der deutsche Bundeskanzler“, sagte Mayhew in Beant- wortung einer Anfrage, hat jedoch öffent- lich erklärt, daß er bereit sei, die Frage der Beteiligung ausländischen Kapitals im Ruhr- gebiet als Mittel zur Befriedigung der àlli- ierten Sicherheitswünsche in Erwägung zu ziehen.“ Die alliierten Regierungen wollten jedoch auf diesen Vorschlag nieht wei ter eingehen. Im übrigen sei die britische Regier fest entschlossen, die Vereinigt Stahlwerke zu liquidieren. 1 CFC ie e e r r 2 MORGEN 5 Donnerstag, 24. November 1949 Unzeitgemäßes Gerede Es Sibt keinen Zweifel darüber, daß die Diskussion westlicher Militärs über die zu- Künftige Rolle Westdeutschlands im atlan- tischen Verteidigungssystem die auf beiden Seiten des Rheines begonnene Arbeit der Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland einer starken Belastung ausge- setzt hat. Es gibt sogar Stimmen, die Von ener„systematischen Vergif- tung“ der Atmosphäre sprechen, Sben um diese Annanerung nicht Z Ustandekommen zulassen. Ande- rer wieder sprechen nur von einer„Gedan- Kkenlosigkeit“, die exponierte Männer gerade in diesem Augenblick ein solches Problem aufgreifen lieg. Nur politische Klugheit und Weitsicht wird den Führern und Trägern dieser Diskussion nicht nachgesagt, vor al- lem nicht General Clay, der als amerika- nischer Militärgouverneur in Deutschland noch Bedenken hatte, deutschen Förstern die Möglichkeit zu geben, der Kaninchen- und Wildschweinplage mit einem Jagdge- Wehr zu begegnen. Nach zuverlässigen Informationen hat je- doch Washington der französischen Regie- bung feste Zusicherungen gegeben, daß die Vereinigten Staaten die Sicherheit Frank- reichs garantieren werden. Washington hat Frankreich wissen lassen, daß es bei all sei- nen Schritten in Buropa dem französischen Sicherheitswunsch volles Verständnis ent- gegenbringe und bereit sei, mit all seinen Mitteln und dem ganzen Gewicht seiner Macht und Autorität Frankreichs Wunsch nach Sicherheit vor einem deutschen Angriff — genau so wie vor einer Gefährdung sei- ner Sicherheit durch den Osten— zu er- füllen. In Paris, wo sich in Gestalt der Rommu- nisten und der Gaullisten die Gegner und Befürworter einer mil tärischen Rolle West- deutschlands besonders scharf gegenüberste- hen, mißt man dieser Information über ein amerikanisches Garantie versprechen für die französische Sicherheit große Bedeutung bei. Man muß hierbei wieder einmal zuge- ben, daß offizielle Stellen der USA weit mehr europäisches Denken verraten haben Als Kreise, die nach Geburts- und Wohnort dem Namen nach Europäer zu nennen wären. Im übrigen hat die Reaktion der über- Wiegenden Mehrzahl der deutschen Zeitun- gen auf das„internationale Militärge- Schwätz, in oOfflziellen Kreisen der franzö- sischen Regierung eine gute Aufnahme ge- kunden. Hier scheint sich die Ueberzeugung durchgesetzt zu haben, daß die Deutschen in ihrer Mehrheit recht kopfschüttelnd den Erörterungen folgen und damit zum Aus- druck bringen, daß sie weder Neigung zei- gen, wieder Uniform zu tragen, noch geneigt Sind, in den strategselen Hirnen internatio- naler Kommisköppe nur rein zah- lenmäßig als„Landser“ gewertet zu wer- den. N E. J. Paris) Gesprach mit Prof. Carlo Schmid Baugesetz in Vorbereitung: Neubauten zehn Jahre grundsteuer frei? Großangelegtes Bauprogramm der Bundesregierung Weitgehende steuerliche Vorteile Bonn. Im Bundesgebiet fehlen vier Mil- lionen Wohnungen, wozu im Laufe der näch- sten zehn bis zwanzig Jahre durch Neu- haushaltsgründungen ein weiterer Bedars von einer Million Wohnungen kommen wird. Die erste Viertel-Million Einheit wird im Jahre 1950 geschafft werden. Das deutsche Baugewerbe ist in der Lage, wenn die ent- sprechenden Insestierungen gesichert sind, eine Stütze vol, rund 300 000 Wohnungen jährlich zu erreichen. Das große Problem ist die Finanzierung, die, wie Bundesminster Wildermuth erklärte, im ersten Baujahr rund 2,3 bis 2,5 Milliarden DM erfordert. Bereits in nächster Zeit wird dem Bundesrat ein Gesetz zur Förderung des Wohnungs- baues vorgelegt werden, nach dessen An- nahme unmittelbar die erste Phase des viele Jahre umfassenden s:Rlalen Woh- nungsbau programmes beginnen Wird. Das Finanzierungsproblem Weder im Ausland noch im Inland ist bekannt, daß bereits im Jahre 1949 rund 200 000 Wohnungen mit einem Kostenauf- Wand von zwei Milliarden DM gebaut wur- den, davon allein 166 000 mit öffentlichen Mitteln. Während im vergangenen Jahr die Länder noch erhebliche Summen aufbringen konnten, ist das jetzt nur noch in weit ge- ringerem Maße möglich. Der größte Teil der notwendigen Gelder wird über den Kapitalmarkt und seine In- stitute beschafft werden müssen, während auch die private Initiative auf Gewährung von steuerlichen Vorteilen angeregt wird. Zwangsmaßnahmen, wie Anleihen und so- ziale Abgaben, werden auf keinen Fall vor- genommen, wie auch die Inanspruchnahme von Auslandsanleihen grundsätzlich abge- lehnt wird. Rentabilität bei niedrigen Mieten Eine Rentabilität des Wohnungsbaues ist nur durch eine Senkung der Kosten und niedrige Mieten zu erreichen. Die Bau- kosten sind bereits im letzten Jahr gesun- ken. Der Preis für 1 chm bebauten Raum lag in den vergangenen Jahren zunächst bei 45 DM. In einzelnen Ländern ist man schon auf 28 DM heruntergegangen wäh- rend die zunächst erreichbare Norm bei etwa 25 DM für große Bauvorhaben liegt. Die Bewirtschaftungskosten, die ein we- sentlicher Faktor für die Festsetzung der Mieten sind, setzen sich aus ziemlich star- ren Beträgen zusammen und können kaum noch gesenkt werden. Aus diesem Grunde ist vorgesehen, die Grundsteuern, die im allgemeinen 10 bis 20 Prozent der Mie- ten betragen, bei Neubauten und Wieder- ausbauten für zehn Jahre wegfal- len zu lass en. Aft ellen reef agel Auswahlrecht des Eigentümers üm ersten Male nach dem Kriege wird den FHaüseigentümern wieder das Recht Von unserer Bonner Redaktion gegeben, sich ihre Mieter selbst aus einer Liste, die vom Wohnungsamt vorgelegt ward, auszusuchen. Dabei wird allerdings zur Bedingung gemacht, daß ein gewis- ser Prozentsatz von Wohnungen kinderreichen Familien zur Ver- fügung steht. Auch die Vertriebenen wer- den ausreichend berücksichtigt. Im Rahmen des umfangreichen Baupro- gramms in der Bundesrepublik werden nicht nur Neusiedlungen geplant, auch dei Wiederaufbau zerstörter Städte ist ein we- sentliches Teilvorhaben. Ungeheure Werte liegen noch unter den Ruinen in Form von Installationen und Kanalisationen, die wie- der nutzbar gemacht werden müßten.„Wir wollen nicht Rosen und Efeu über den Trümmern wachsen lassen“, erklärte Mini- ster Wildermuth. Ein neues Städtebau- gesetz sei ebenfalls in Vorbereitung. Schillingabwertung nach langem Zaudern Enttäuschte Wähler warten auf die„innere Befriedung“ Drahtbericht von unserem Wiener Wien. Das Kabinett Fi g zeigt deutlich, daß sich die egoistischen Interessen der Koalitionsparteien abermals durchgesetzt haben und dem Erneuerungswillen der österreichischen Bevölkerung wenig und nur mit Zögern nachgegeben wird. Be- sonders in der führenden“ Staatspartei, der österreichischen Volkspartei, verstärkt sich das Unbehagen über den eingeschlagenen Kurs maßgeblicher Persön- lichkeiten. Es ist verständlich, wenn eine große Zahl der GVP-Wähler sehr ent- täuscht und verbittert ist. Welche Verspre- chen wurden in der Angst und Not des Wahlkampfes nicht plakatiert! Als vor- dringlichste Aufgabe galt die innere Be- rie dung. Steuerreform un d Preistabilität waren weitere Ver- sprechen, die den Wähler veranlassen soll- ten, seine Stimme den Parteien zu geben. Wer aber heute in das Volk hineinnorcht, kann in weiten Kreisen Resignation und Pessimismus feststellen. Gewig, die so gefürchtete Wahl war— dank der Einsicht und Disziplin des öster- reichischen Volkes— noch einmal gut aus- gegangen. Aber man spricht eher von einem „Regierungsbund“ der beiden Großparteien als von einer Bundesregierung, von einem Pakt, bei dem bis auf den letzten Demo- kraten die Ministersessel revidiert wurden. „Dafür haben wir aber nicht gewählt“, sagt der Mann auf der Straße. Allen Problemen voran steht immer noch die Frage der inneren Befriedung. Es ist aber ein offenes Geheimnis, daß die bei der Wahl des— als Verfechter einer Be- friedung bekannten— OVP- Abgeordneten Gorbach zum Vizepräsidenten des Kabi- nettsrats abgegebenen 19 leeren Stimmzet- tel ausschließlich von GVP- Abgeordneten stammten. In diesem Migtrauensvotum will man eine Absage der OVP an die Befrie- dungspolitik sehen. Meit ernster aber als diese politischen Begebenheiten haben sich auf die Stimmung der Bevölkerung die akuten Schwierigkeiten ausgewirkt, in die die Wirtschaft geraten ist. Das Unglück, daß die Bombe der Pfun d- „Man muß die Affekte gegenstandslos machen“ Das Verhältnis Deutschland Frankreich/ Der Kardinalfehler der Weimarer Republik Bonn. Gebannt starrt der Deutsche, der um Politik und um seine Zukunft wissen Will, im Augenblick nach Bonn. Heute sollen die Ergebnisse der„Verhandlungen“ des Bundeskanzler mit den Hohen Kommissaren bekanntgegeben werden, und mancher Mann in Watenstedt- Salzgitter, in Ludwigshafen und Hamborn wird sich voll ernster Sorge fragen:„Werde ich meine Arbeit, werde ich mein Brot behalten?“ Vorweg wäre es zu Wünschen, dag die ganze Last unseres Schicksals, daß all das, was Deutschland, Was Europa, was die Welt belastet mit ei- nem Federstrich beseitigt werden könnte. Wem man dieses Bild gebrauchen darf: Deutschland befindet sich erst am Anfang jener schweren Bergersteigung, als deren Gipfel man vielleicht die Freiheit, das Leben ohne Furcht für alle, die guten Willens sind, bezeichnen könnte. Und schon ist ein Au- genblick gekommen, an dem es gilt, das Gepäck, das man aufgeschnallt hat, zu revi. dieren, ob nicht allzu viel unnötiger Ballast dabei ist. 5 Deutsche Außenpolitik Wenn eines den ersten Schritten unzu- träglich gewesen ist, dann war es der Aus- trag parteipolitischer Gegensätze auf dem Rücken und auf Kosten der Außenpolitik. „Deutsche Außenpolitik machen heißt heute, eine Außenpolitik machen, die aut Europa hinführt.“ Dieser Satz, den Professor Carlo Schmid, der Vorsitzende des außenpoli- tischen Ausschusses des Bundestages, sei- ner so umstrittenen Rede in der 17. Sitzung des Plenums voranstellte, stößt bei jedem vernünftigen Menschen auf ein zustim- mendes Echo. Aber genau so wird nie- mand dem Kanzler bestreiten, daß die Re- gelung des deutsch- französi- S chen Verhältnisses eine primäre Forderung auf diesem Weg ist. Die ver- schiedenen Anschauungen liegen in der Methodik. Sie auszutragen, sie zu Klaren, Wäre Sache des außenpolitischen Aus- schusses. Jedenfalls sah dieser seine Auf- gabe von vornherein in dieser Richtung. So darf wan die Tatsache, daß ein Sozlal- demokrat zum Vorsitzenden gewählt wurde, s Symptom werten. Hier soll. ohne der Parteien Gunst und Hader. wirklich zum Besten des Ganzen gearbeitet werden. Die Zielsetzungen, die Differenzierung der Auffassungen, das alles mag verschie- den sein, zueinandergetragen aber— und nicht auseinandergestritten— wird diese Arbeit am Ende der Regierung und dem Volk dienen. So etwa sieht Professor Carlo Schmid die Konzeption des Ausschusses. Er sieht sie auch heute noch so. auch trotz des Streites am 15. November. „Man hat geglaubt“, sagt er,„wir seien der Meinung, die Außenpolitik dürfe nicht 5 Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen von der Regierung gemacht werden, son- dern sei vom Parlament zu machen. Hal- ten Sie uns doch bitte nicht für so primi- tiv. Selbstverständlich hat die Regierung die Außenpolitik zu führen, aber wird nicht solider gebaut werden können, wenn sie sich bei wichtigen Entscheidungen vor- her versichert, was die Mehrheit des Par- laments über ihre Initiativen denkt?“ kor- muliert Carlo Schmid seine Ansicht zu einem Thema., das in der öffentlichen Mei- nung in den letzten Tagen viel Wirbel ausgelöst hat. Das unselige„Panta Rhei“ Um den Begriff des„Panta Rhei“ („alles ist im Fluß“)— hat sich der Streit zwischen Professor Schmid und dem Bun- deskanzler entzündet. Man spürt im Ge- spräch, wie Professor Schmid von dieser gamzen Auseinandersetzung abrückt.„Ich Bätte Dr. Adenauer antworten können. Man weiß., daß ich ein guter Feuerwerker bin, man erwartete von mir sogar, daß ich den Kanzler zur Rede stellte. Nicht nur meine eigenen Parteifreunde erwarteten das— aber dadurch wären wahrscheinlich die Mißverständnisse noch vertieft wor- den“, meint Schmid.„Meine Bemerkung ging gar nicht gegen Dr. Adenauer.“ Sie richtete sich gegen Dr. Seelos, der das„Panta Rhei“ in die Debatte geworfen hatte. an seine Adresse waren die Worte gerichtet:„Panta Rhei hat der Kollege Seelos gesagt. Auf diesem Gebiet halte ich es lieber mit Parmenides, dem Eleaten. (Vielheit und Veränderlichkeit des Seins. D. Red.) Das Schlimmste, was wir tun könnten, Wäre, wenn wir in dieser Phase der Ge- schichte den Kardinalfehler der Weimarer Republik wiederholten, nämlich mit einem dolus eventualis unterzeichneten, also mit dem Hintergedanken: Wir unterschreiben, und nachher wird man sehen. Das hat die ganzen Jahrzehnte zwischen den beiden Weltkriegen vergiftet und hat letzten En- des mit das meiste zur Katastrophe beige- tragen. Das gilt es richtigzustellen und nichts anderes.“ „Sehen Sie, so interpretiert Professor Schmid diese Aeußerung weiter,„in der deutsch- französischen Diskussion beißt man sich hüben und drüben die Leber ab, und es ist keine Ehrlichkeit in den Dingen. Die ganze Situation ist vergiftet duroh Affekte. Die Franzosen sagen: Wir sind doch immer die Dummen, wenn man den Deutschen die Handschellen ab- nimmt. Umgekehrt reagieren wir auf jede Maßnahme zu unseren Ungunsten. Aus dieser Atmosphäre muß der Bereich der Verständigung erst herausgehoben werden. Das kenn nicht nur durch den Verstand ge- schehen, durch Konzessionen und Handel. Man muß die Affekte gegen- standslos machen. Wenn die Grenzen kort sind, dann ist beispielsweise die Frage, wer im Saargebiet Regierungspräsident ist, keine Sache mehr auf Leben und Tod, son- dern sie interessiert keinen Menschen mehr. Wenn wir Europa haben, gibt es keinen Petersberg(Sitz der Hohen Kom- mission d. Red.) mehr, und Dinge, wie die Saar oder die Ruhrfrage, sind nicht mehr heißes Eisen für beide, für Franzosen und für Deutsche.“ Eine Außenpolitik, die vom Gesichts- punkt des Revisionismus her betrieben wird, hält der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses nicht nur für gefährlich, son- dern für falsch. Nach seiner Ansicht stehen Wir heute aber dort, wo wir uns vergleichs- weise 1924 befanden, also nach der Beendi- gung des Ruhrkampfes. Natürlich sei nichts einfacher, als sich jetzt in die Arme zu sin- ken, aber dies geschehe auf einem Boden voller Zündstoff, und der Wegweiser dleser Verbrüderung könne leicht auf 1932 zeigen. Bedingungen, die nicht gehalten werden können— dazu gehören vor allem die ein- seitigen Akte— dürften nach seiner Auf- fassung auch nicht unterschrieben werden. Es komme vielmehr darauf an, das, was zwischen den Völkern stehe. hart und Klar auszusprechen und miteinander auszu- tragen. „Das ist etwa so wie bei einem Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat“, erklärte Prof. Schmid.„Da hilft auch der schönste Diamantring nichts mehr.“ Die heißen Ei- sen müssen im vollen Bewußtsein dessen, wie heiß sie sind, angefaßt werden. Das sei sicherlich ein Gang voller Schwere und Bit- ternis, aber ein Gang auch zu einem Ziel. Die Entscheidung liege darin, daß die politi- schen Fundamente— und in dieser Stunde sei diese Chance noch gegeben— auf Fels und nicht auf Sand gebaut würden. Nur wenn man wirklich weiß, auch die, die nach uns kommen, werden gutheißen, was wir ge- tan haben und werden anerkennen können, was wir unterschrieben haben, dürften wir Ja sagen“, schloß Carlo Schmid das Ge- spräch. N Hessen beendet Entnazifizierung Wiesbaden.(UP) Der hessische Landtag beschloß am Mittwoch nach längerer Debatte gegen die Stimmen der KpD den Abschluß der Entnazifizierung in Hessen. Bei der Abstimmung enthielten sich die FDP- so- wie ein Teil der CDU-Abgeordneten der Stimme. Nach dem Beschluß werden künftig De- azifizierungsverfahren nur noch eingelei- tet, wenn die Klage auf Einreihung in die Gruppen der Hauptschuldigen oder Akti- visten lautet. Zur Zeit anhängige Verfah- ren werden abgebrochen, wenn nicht Klage auf Einreihung in eine dieser beiden Grup- pen vorliegt. Korrespondenten F. Ad am ab wertung mitten in die Wahlkam- pagne hineinplatzte, bewog bekanntlich die Parole:„Es bleibtalles beim alten“. Aber der Mann der Straße bestimmt mit sei- ner Meinung, wie gut eine Papier währung un Wirklichkeit ist. Das tiefe Mißtrauen in den Schilling, das sich insbesondere der großen Masse der Konsumenten bemäch- tigte, löste einen Run auf die Geschäfte aus und wurde seitens der Händlerschaft mit Preisexzessen beantwortet. Die Folge der Politik des Zauderns ist, daß die Kursberich- tigung, die jetzt, acht Wochen nach der Pfundabwertung, doch vorgenommen wer- den mußte, entschieden weiterreicht, als es im September notwendig gewesen wäre. Zu- dem ist es heute fraglich, ob die künftige Preisentwicklung durch die inländische Geld- not eine genügend starke Korrektur gegen die Auftrlebsmomente der Abwertung hält. Verfällt aber Oesterreich, etwa im Zuge einer behördlichen Preisstabilisierung, n die Wirtschaftsreaktionären Zwangstendenzen vergangener Jahre zurück, so ist niemand so naiv zu glauben, daß mit der vom öster- reichischen Volk geforderten Verwaltungs- reform, dieser Prämisse für eine Steuersen- kung, wirklich ernst gemacht wird. Inwie- weit sich die für frühestens 1. Januar 1950 angekündigte Binkommensteuerer- mäßigung von 20 Prozent auf das Preis- nivenu wie auch im Budget auswirken wird, t abzuwarten. Der Acker, der ihnen nicht gehört Italiens„Problem des Südens“: Die Agrarreform e Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Schweigend, wie zu einer Prozession, ohne Transparente oder poli- tische Parolen, aber mit einem entschlosse- nen Ernst in den Mienen zogen vor kurzem 5000 Sizilianer, Männer, Frauen und Kin- der, in die Umgebung ven Palermo. Was sie mit sich führten, war wenig— aber Alles, Was sie besgbben: Lin paar Kleiger- Bündel, einen Esel. Spaten und Hacke. Und Während die Frauen Wache hielten und das Essen auf primitiven Herden berei- teten, begannen die Männer, das brach- liegende Land zu bearbeiten, es umzugraben u. zu bestellen, Land, das seit Jahrhunderten keinen Pflug und keine Hacke mehr gesehen hat, Land, das nicht den 5000 gehört, son- dern jenen unermeßglich reichen Baronen und Feudalherren, die nur so viel bebauen lassen, um die Renten zu beziehen, welche es ilmen gestatten, in Palermo oder in Rom auf großem Fuße zu leben. Die meisten von ihnen wissen nicht einmal. was ihnen eigentlich gehört; es genügt ihnen, wenn sie von ihren Verwaltern Bericht und Ren- ten erhalten. Was sich in Sizilien, im Altertum die Kornkammer Roms, ereignete, hat sich in Kalabrien in heftigeren Formen wie derholt. Es kam zu Zusammenstögen, es gab Verwundete und Tote. Das„Problem des Südens“, mit dem sich jede italienische Regierung seit Jahrzehnten beschäftigt hat, ohne es lösen zu können, stand auf einmal wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Die Süditaliener, von den Rechtsanspruch auf Weihnachtsgratifikatiol Eine Stellungnahme des Arbeitsministeriums Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Für die Ge- währung von Weihnachtsgratifikationen gilt in diesem Jahr die gleiche Rechtsgrund- lage wie bisher. Danach ist, wie das Ar- beitsministerium uns mitteilt, in der Regel anzunehmen, daß, soweit Weihnachtsgrati- fikatlonen von Betrieben mindestens drei- mal nacheinander ohne ausdrücklichen Vorbehalt der Freiwilligkeit gegeben wur- den, aus dieser Uebung ein Rechtsan- spruch des Arbeitnehmers auf Gratifika- tion er wachse. Eine Kürzung oder Strei- chung einer solchen Gratifikation bedarf der Genehmigung des Arbeitsministeriums. Diese Genehmigung ist auch dann erfor- derlich, wenn nach dem 10. November 1948— Tag des Inkrafttretens des Geset- zes zur Aufhebung des Lohnstops— neue Tarifabmachungen getroffen wurden, da Weihnachtsgratifikationen in der Regel nicht vom Tarifvertrag erfaßt werden und somit nach wie vor den Lohnstopbedin- gungen unterliegen. Soweit Weihnachts- gratifikationen unter dem jeweiligen aus- drücklichen Vorbehalt der Freiwilligkeft ab- gegeben wurden, bedarf eine Kürzung nicht der Genehmigung. Das Arbeitsministerium empfiehlt jedoch, im Rahmen der betrieb- lichen Möglichkeiten auch die bisher gezanhl- ten Gratifikationen weiter zu gewähren. Ladenschluß an Weihnachten und Silvester Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Laden- schluß am 24. und 31. Dezember ist vom Wirtschaftsministerium wie kolgt kestge- setzt worden: Offene Verkaufsstellen für Lebensmittel sowie Verkaufsstellen auf dem Eisenbahngelände dürfen am 24. und 31. Dezember bis 15 Uhr für den Geschäfts- verkehr offengehalten werden. Das gleiche gilt für den Marktverkehr. Alle übrigen offenen Verkaufsstellen sind am 24. und 31. Dezember für den Ge- Donnerstag, 24. November 1949/ Nr. 20 — Wohleb will über Kehl verhandeln Freiburg.(dpa) Der Staatspräsident von Südbaden, Leo Wohle b, will— wie dpa von unterrichteter Seite erfährt am Samstag nach Straßburg fahren, um dort mit dem Prätekten über die Rauming Kehls durch die französische Bevölkerun zu sprechen. Die französische Bevölkerung Kehls besteht zum größten Teil aus ehe. maligen Einwohnern Straßburgs, für de bei einer Räumung Kehls in Straßburg neue Unterkunftsmöglichkeiten Seschallen werden müssen. Die südbadische Negle. rung verhandelt ständig mit den franzög. schen Besatzungsstellen, um zu erreichen daß Kehl früher geräumt wird. als es 15 Washingtoner Abkommen der drei Weg. mächte vorgesehen ist. Dieses Abkommen, das am 8. April die. ses Jahres von den Außenministern Ache. son, Bevin und Schuman in Washington unterzeichnet wurde, sieht unter anderem vor, daß die Stadt etappenweise Wied der deutschen Verwaltung unterstellt wird. Innerhalb von vier Jahren, nach dem in. krafttreten des Abkommens, soll Kehl vil. lig geräumt sein. Nach einer Erklärunz des französischen Außenministers Schul man soll bis Ende dieses Jahres ein Prit. tel der Stadt geräumt werden. Kehl hatte früher 12000 Einwohner. Zur, Zeit ist etya ein Sechstel der Stadt wieder von Deut. schen bewohnt. Heimatvertriebene gegen Dr. Ott Heidelberg.(UH.-Eig.-Ber.) Die Fot. gemeinschaft der vertriebenen Deutsc (NDVD)“ zog in einer Protestnote ihres Landesvorstandes Baden einen lareg Trennungsstrich gegenüber der politi. schen Notgemeinschaft und ihrem Bun- destagsabgeordneten Dr. Ott. Das Ver halten Dr. Otts im Bundestag wurde nid weniger scharf kritisiert wie seine Rech die er am Totensonntag in einer Heide. berger Vertriebenenversammlung gehalt hatte. In beiden Fällen wurde ihm unter Anführung umfangreicher, stenographisch belegter Zitate vorgeworfen, daß er hatlo- nalistische Propaganda getrieben habe, an- statt sich den brennenden Problemen des Vertriebenen zu widmen. Im Gegensau zu Dr. Ott und seiner Partei lehnt de NDVD die Bildung eigener Flüchtlings. parteien ab. 5 Bewohnern der Po-Ebene verächtlich„Ter. roni“ genannt, fanden Verteidiger bis nac Turin und Triest. ja selbst das politisch Moment fiel in der Argumentation wel gehend aus: handelt es sich doch hier un Fragen, die ganz Italien angehen und di ohne Ansehen der Unterschiede von Reich unnd Arm, Stadt und Land intsress leren“? Die Vorfälle in Siziſien und Kalabrien waren der unmittelbare Anlaß zu einem Gesetz über die Agrarreform in Süditalien das die Aufteilung des unbebauten Grob. grundbesitzes gegen Entschädigung d Besitzer vorsieht. Selten hat eine Mal. nahme im demokratischen Italien dg Nachkriegszeit so ungeteilte Zustimmung gefunden: Man ist sich von rechts bis lia darüber einig, daß der Großgrundbesitas der seinen Pflichten nicht nachkommt und sein Land auf Kosten der Allgemeinhel vernachlässigt, keinen Schutz verdient. Scat der Interessenvertreter der Grundbesitie hat ausdrücklich erklärt, sein Verband habe gegen die Gerechtigkeit der Maßnahmen michts einzuwenden, wenn sie sich auf he. Sitzer beziehen, die ihre Pflichten versäl, men. Freilich verlangt die Regierung 4 Gegenleistung von den Landarbeitern, di die illegalen Landbesetzungen sofort elt. gestellt werden. Und sie muß Weiten Steueropfer vom Italiener fordern, um de Milliardenbeträge aufzubringen, die für d- Durchfümhrung der Agrarreform in Süt italien erfordenlich sind,. schäftsverkehr ab 14 Uhr zu schließen. 1 Feilbieten von Waren auf öffentlichen Ne. gen, Straßen, Plätzen und an anderen. 005 ten ohne eine Vorherbestellung von Had zu Haus im stehenden Gewerbebetrieb. wie im Gewerbebetrieb im Umnerzehe ist nicht zugelassen während der Zeit der die Verkaufsstellen geschlossen Sind Hausratshilfe noch vor, Weihnachten Bonn(dpa). Noch vor Weihnachten Sollel neue Mittel für die Hausratsbilfe aue, schüttet werden. Im Bundestagsaussch tür den Lastenausgleich wurde festgestel daß nach Mitteilungen des Bundeskina inisteriums die erforderlichen 120 aun nen DM für die Hausratsbilfe vom Sofoll. hilfeamt zur Verfügung gestellt Werden können. 2 2 5 22 2 0 Um die Militärpensionen Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Zwischen def evangelischen Landesbischof Haug dem Bundespräsidenten Dr. Heuß 1 ein Briefwechsel über die Frage der 1 nen für ehemalige Berufssoldaten 1 bin tief betroffen über das Ausmaß des rechts“, heißt es dem evangelischen Fre dienst zufolge in dem Brief Haugs, das b. schon jahrelang geschieht und das bis 15 von fast allen Betroffenen stillechi e getragen worden ist.“ In der Oefkentlic 15 fehle jeder Hinweis auf diesen Tatbest 1 Bundespräsident Prof. Dr. Heuß 8 0 seiner Antwort darauf hin, dieses 158 1 sei mhm durchaus vertraut. Er habe c vor Jahren als erster deutscher Fubltang⸗ gleiche Frage aufgeworfen. Die, in ordentliche Schwierigkeit des ganzen genkomplexes beruhe aber nicht auf 0 deutschen Willen, sondern auf einem e. ständlichen Befehl der vier Besateu mächte, der Tausende von chemaligen rufssoldaten rechtlos gemacht habe. . 1 1 893 2 8 5 94 Heid hat.“ 5 rauf; Nr. 249 — ndeln nt von vie dpa — am um dort aumung kerung, derung Us ehe- kür ae raßzburg schaffen ö Regie. ranzösl. reichen, s es m i Wes pril die. N Ache. sbington Allderem Wieder llt wirg. dem In. Lehl vol. klärung 8 Schu- ein Brit. ehl hatte ist eßhyg n Deut. r. Ott Die„Fot. politi em Bun- Das Ver. rde nich me Rede Heide. gehalten am unter graphisch er hatio. habe, an. emen der Gegensau lehnt die üchthingz lich„Ter bis nad Politisch ion Weit „ Bier um und die van Reich teren“ Kalabrien zu einem Züdlitalien ben Grob. zung de ine Maß. lien dt istimmung s bis lil ndbesitzer ommt unt gemeinhel nt. Sogar mdbesitzer band habe agnahmen h auf he- n versdh jerung ah tern, das ofort eit. 6 Weitere n, um die lie für dhe in Su ation jehen. Da jehen e. deren Ol Von Hau vEtrieh 80 nherziehel e. Zeit, i. zen Sind hnachtel hten solle“ fe 7 g Sausschl destgestel idesfinan 120 Milli om Sofoll lt Werden 0 en bie aue anzen ls auf bös dem une Zesatzung fzaligen 5. be. bbb nf TAU, zeite 3 eee Originalzeichnung von Hanna Nagel Wie hilft man dem eifersüchtigen Kind? Genau genommen ist Eifersucht bei einem Kind nichts anderes als die Angst, nicht geliebt zu werden. Sie ist eine heftige und beunruhigende Gemütsbewegung, unter der das Kleinkind, dessen ganze Welt die Familie darstellt, im allgemeinen mehr leidet als das Kind im schulpflichtigen Alter, das bereits Interessen und Neigungen hat, die über den Familienkreis hinaus- gehen. Das an Eifersucht leidende Kind bedarf der Hilfe. Richtig gelenkt. überwindet es dieses Gefühl leicht und wird duldsamer, bis es zuletzt Selbstvertrauen und eine ge- wWisse innere Unabhängigkeit gewinnt. Hilft man ihm jedoch nicht in der richtigen Weise, so kann sein Charakter Schaden leiden. Unfreundlichkeit, Selbstsucht und Ueber- heblichkeit bei Erwachsenen sind oft nur Folgeerscheinungen ungelöster Eifersuchts- probleme der Kindheit. Manche Kinder zeigen ihre Eifersucht sehr offen, andere nur mittelbar. Ein Kind, das seiner Eifersucht unumwunden Aus- druck gibt, wirkt zwar oft lästig, aber es leidet weniger und man kann ihm leichter helfen als jenem, das seine Gefühle nur auf Umwegen verrät. Es stößt, zwickt oder schlägt das Baby oder és versucht, das Kleine aus seinem Bettchen zu werfen. Wie ein Kind seine Eifersucht verrät? Es benimmt sich selbst wie ein Baby, um genau so behandelt zu werden, lutscht am Daumen, will gefüttert werden oder seine Milch aus der Flasche bekommen. Es läuft der Mutter überall nach und klammert sich an ihrem Rock fest. Seine Angst und sein Zorn können sich aber auch in anderer Richtung äußern. Das Kind sucht Streit mit seinen Spielgefährten, es quält seinen Hund oder seine Katze, zerbricht seine Spiel- sachen und versagt in der Schule. Man muß dem älteren Kind helfen, sich an das Vorhandensein des neuen kleinen Erdenbürgers zu gewöhnen. Wenn die Mut- ter aus der Klinik zurückkommt, muß sie wissen, daß das erstgeborene Kind sie vermißt hat. Es hat schon lange auf sie gewartet. Man soll ihm nicht zumuten, sie sofort mit dem Neuankömmling teilen zu müssen. Das ältere Kind soll der Mutter alles sagen dürfen, was es auf dem Her- zen hat. Wartet die Mutter das Kleine, so soll dies in Gegenwart des älteren Kindes wie etwas ganz Nebensächliches geschehen. Kommen Verwandte auf Besuch, müssen die Eltern sehr auf der Hut sein. Onkeln und Tanten machen oft viel Aufhebens von dem Neugeborenen und beachten das ältere Kind überhaupt nicht. Man müßte immer daran denken, solche Taktlosigkeiten so- kort auszugleichen. Der Vater sollte es sich zum Grundsatz machen, beim Nachhausekommen zuerst das ältere Kind zu begrüßen und sich zu er- kundigen, wie es den Tag verbracht hat. Man sollte nicht sofort nach dem Klein- sten fragen, als hätte man nichts anderes im Kopf. Das ältere Kind braucht die kreundliche Begrüßung des Vaters viel mehr als der Säugling. Spricht ein eifersüchtiges Kind offen aus, was es fühlt, und sagt, es habe das Brüderchen oder Schwesterchen nicht gern, versuche man nicht, es vom Gegenteil zu überzeugen. Es ist vielleicht am besten, wenn die Mutter einfach sagt, daß sie es ebenso lieb hat. a Mit Ungeduld ist einem eifersüchtigen Kind nicht geholfen, wohl aber mit Zärt- lichkeit und Liebe. Dann erst läßt sich das Kind vielleicht auch von den Vorteilen überzeugen, die sein Aeltersein mit sich bringt. Margaret Jane Luydam Schuld- chicks Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann »Copyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 2. Fortsetzung Dort war es stiller und stiller geworden. Auch das letzte Flüstern war verstorben, und das gleichmäßige Atmen der Kamera- den erfüllte mehr und mehr das körperliche Dunkel.—— Noch immer hob sich scharf und klar der Schatten des Gitters aus dem helleren Viereck des Fensters, und noch immer sahen die beiden Risse da oben an der Decke aus wie der Rhein und der Neckar auf der Karte. 5 „Wie heißt du?“ „Werner.— Und du?“ „Hans! „Du, Werner?“ „Was?“ Sag mal, bist du schon lange hier?“ „Weihnachten werden's zwei Jahr.“ „Du Hans, wie heißt du denn noch?“ „Hans Helbri.— Und du?“ „Werner Tillmann.“— „Du Werner, wo kommst du denn her?“ 0„Mich hat zuletzt das Jugendamt Heidel- 11818 gebracht, weil die Frau, bei der ich in 9 War, mich der Pollzei verraten „Und warum bist du überhaupt hier raufgekommen?“ „Ach Mensch, das ist eine lange Ge- schichte, da müßte ich fast bis morgen früh erzählen.“—— 5 5 Beide schwiegen. Und in die Stille des schlafenden Saales klang hell und rein der Schlag der elften Stunde in die Nacht. Alles ringsum war ruhig. Kein Geräusch des wa- chenden Lebens klang auf, nur der gleich- mäßige Atem der Schläfer, hie und da unterbrochen, wenn einer im Traume irgend- etwas verloren murmelte, oder sich auf die andere Seite drehte. Und den beiden Buben stieg das selige Bewußtsein ins Ge- müt, allein beieinander zu sein im schlafen- den Dunkel. Ihre Hände hielten sich noch immer ge- kaßt und aus der überhängenden Fülle der Stunde wurde das Glück zweier Jungen ge- boxen: „Du Hans, ich hab mirs schon so oft ge- dacht, ich müßte einen Freund haben.— Weißt Du, einen richtigen Freund, dem man alles sagen kann, der einem immer hilft, und dem man selbst auch immer helfen will. Weißt du, einen Freund, mit dem immer, wenn man frei hat, zusammen ist und vor dem man gar keine Geheimnisse hat, aber auch gar keine.“ 1 „Gerade vorhin hab ich gedacht, wenn ich so einen richtigen Freund gehabt hätte in meinem Leben, wär manches sicher „Es geht um die Zukunft unserer Kinder“ Bitte an eine Der Mannheimer Stadtratsbeschluß, Schul- räume für Wohnungen freizumachen, veran- laßte den Mannheimer Frauenverein, sich an Mis Ruth. F. Woodsmall, Chef der Frauen- abteilungen der Besatzungsmacht in der US- Zone, Bad Nauheim, zu wenden, die inner- halb der amerikanischen Frauenbewegung eine bedeutsame Rolle spielt, und die sich durch ihre feinsinnige und verständnisvolle Art das Vertrauen vieler deutscher Frauen erworben hat. Da von Amerikanerinnen schon öfter betont wurde, in besonderen An- liegen ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. wurde an Miß Woodsmall folgender Brief abgesandt: Sehr geehrte Miß Woodsmall Der Ruf von Ihrer engen Verbundenheit mit den Frauen Amerikas und darüber hin- aus mit denen der internationalen Frauen- bewegung, der sich vor allem auf Ihr sozia- les Verstehen den Fragen des Lebens gegen- über gründet, gibt uns den Mut und eine stille Hoffnung, Hilfe von Ihnen in unserer großen Notlage zu erbitten. Die Bevölkerung der Stadt Mannheim steht vor einem schier unlösbaren Problem, das uns Frauen besonders schwere Sqrgen bereitet. Mannheim ist eine durch Flieger- bomben außergewöhnlich stark zerstörte Stadt. Trotz eifrigster Anstrengungen ist es bisher nicht gelungen, auch nur die drin- gendste Wohnungsnot zu beseitigen. Wir haben in Mannheim noch 7000 Familien, die keine Wohnung haben und in den schlech- testen Verhältnissen hausen müssen, 4000 davon leben in menschenunwürdigen Unter- künften. Sie sind teilweise in den zum Schutz vor den Fliegern erbauten Bunkern mit dicken Betonwänden, ohne Tageslicht, in stickiger Luft untergebracht, darunter eine Reihe Tbe.- Kranker, auch Kinder! Außerdem leben viele Menschen in den Rui- nen in ständiger Lebensgefahr. Familien mit sechs und sieben Kindern. In letzter Zeit sind mehrfach Todesfälle durch Einstürze zu verzeichnen gewesen. 155 Familien müs- sen sofort herausgeholt werden, da mit ein- tretendem Frost die Einsturzgefahr steigt. Von den vielen anderen Notunterkünften wie Kellern, ehemaligen Flakstellungen und Ställen wollen wir gar nicht reden. Wir haben durch die große Wohnungs- not wohl die größten Tuberkuloseziffern in Deutschland. Vor allem die Kindertuberku- lose ist in stetem Ansteigen begriffen. Die Stadt Mannheim ist durch die schlimme Verwüstung sehr arm geworden. Aus eige- nen Mitteln ist sie nicht in der Lage, die- sem Elend zu steuern. Nun hat der Stadtrat in dieser Angele- genheit einen Schritt getan, den man schon mehr eine Verzweiflungstat nennen kapn, Er hat von den ohnehin ungenügend vor- handenen 450 Schulräumen 150 für die Un- terbringung der dringendsten Fälle unter den Wohnungssuchenden beschlagnahmt. Das ist eine Katastrophe für unser ganzes Schul- wesen. Unsere Kinder, die ohnedies schon durch den langen Krieg und nachher durch die zerstörten Schulen weit hinter der üb- lichen Bildungsnorm zurückgeblieben sind, werden jetzt noch mehr zurückgeworfen. Es besteht nun ein Ausweg aus dieser Situation und der ist, verehrte Miß Woods- mall, ihre Hilfe. In Mannheim, der zerstör- ten Stadt, sind eine groge Zahl Besatzunęs- mitglieder untergebracht. Die Stadt Mann- heim muß für sie 904 Wohnungen mit 5000 Räumen und 7 Kasernen zur Verfügung stellen. Was bei der Bevölkerung nicht ver- standen wird, ist die Tatsache, daß von die- sen beschlagnahmten Räumen 200 schon län- gere Zeit leer stehen, aber bis jetzt nicht für die Bevölkerung freigegeben wurden. Die beschlagnahmten Häuser sind überdies sehr schwach belegt. Es gibt Häuser, die nur von zwei oder drei Personen bewohnt wer- den. Auch die Kasernen sind teilweise weit unterbelegt. Wenn wir eine große Kaserne freibekommen könnten oder wenigstens die unbewohnten, noch beschlagnahmten Woh- nungen, könnten wir eine kleine Linderung der ärgsten Not verzeichnen. anders gewesen. Ich hab schon so viele Freunde gehabt, aber alle haben sie, wenn es darauf ankam, nicht zu einem gestanden. — Ob es so einen richtigen Freund über- haupt gibt?“ „Vielleicht doch. Man muß nur den Richtigen finden!“ 5 „Meinst du nicht, daß wir beide uns gut verstehen würden?“ „Du Werner, willst du mein Freund sein? Wollen wir eine richtige Freundschaft miteinander schließen?“ „Ja, Hans, das wollen wir ehrlich!“ „Komm. gib mir noch deine andere Hand. So, und jetzt sag mir nach: Dein Freund auf immer und ewig!“ „Dein Freund auf immer und ewig!“ Ihre beiden Hände hatten sich gefunden und zwei echte Händedrücke bekräftigten diesen Spruch. Es war eine fast heilige Mi- nute über die beiden Buben gekommen, und nun lagen beide, stumm vor Glück, in ihren Betten. „Du Werner?“ „Ja Hans?“ „Bist du müde?“ „Mensch., wie könnte ich müde sein?— Ich möcht mich am liebsten die ganze Nacht mit dir unterhalten.— Bis morgen früh.“ „Ich auch.— Du hast doch vorhin gesagt, daß Freunde voreinander keine Geheim- nisse haben dürfen.“ „Dürfen sie auch nicht.“ „Wollen wir uns nicht ehrlich unsere Geschichten erzählen? Weißt du. wo wir herkommen, was wir alles gemacht haben und alles.“ „Au ja, das wollen wir, mußt anfangen.“ „Warum? Nein, du!“ „Nein du!“ „Nein, du!“— Doch im rechten Moment besannen sich beide auf ihre junge Freund- schaft, und es wurde ausgemacht, daß * Hans. Aber du Amerikanerin Wir Frauen des Mannheimer Frauenver- eins wenden uns an Sie, weil wir wissen, Sie werden uns als Frauen und Mütter verste- hen. Es geht um die Zukunft unserer Kin- der. Sie werden vielleicht einen Weg finden, um uns zu helfen. Hinter Ihnen steht ein großer Teil der Frauen Amerikas, und vor allem Mütter, die Ihre Bemühungen ia un- serer Sache sicherlich unterstützen werden. Wir sind uns bewußt, daß wir eine sehr große Bitte an Sie aussprechen, aber wir setzen unsere ganze Hoffnung in Sie! Für den Mannheimer Frauenverein Der Vorstand gez. Unterschriften Umtausch von Wäsche Nach der allgemeinen wirtschaftlichen Belebung auf dem Textilmarkt steht dem Kunden beim Einkauf wieder eine große Auswahl zur Verfügung. Damit wird auch seitens der Kundschaft der Wunsch geäu- Bert, fest gekaufte Kleidungsstücke umzu- tauschen. Schon vor dem Eriege bestand eine Abmachung für das Cabiet des damali- gen Deutschen Reiches, nach der Badean- züge aus hygienischen Gründen grund- sätzlich vom Umtausch ausgeschlossen waren. Die Kundin konnte die Anprobe des- halb nur in den Geschäftsräumen des Tex- tileinzelhändlers vornehmen. Was für den Umtausch von Badeanzügen gilt, trifft auch für Unterwäsche und Büstenhalter zu. Da sich in der letzten Zeit häufig gezeigt hat, daß Kunden ungehalten waren, wenn der Umtauschwunsch nicht erfüllt werden konnte, hält es der Verband des Textil- einzelhandels Württemberg-Baden für er- forderlich, auf diese schon früher bestehende Regelung erneut hinzuweisen. Der Kaufver- trag ist abgeschlossen, sobald die Ware dem Kunden ausgehändigt und der Kaufpreis bezahlt ist. Eine nachträgliche Aenderung des abgeschlossenen und erfüllten Vertrags kann nur erfolgen, wenn berechtigte Män- gel an der Ware festgestellt werden. Trotz- dem ist es selbstverständlich, daß jeder Kaufmann bestrebt sein wird, seinen Kun- den zur besten Zufriedenheit zu bedienen. Dazu gehört auch berechtigten Um- tauschwünschen nachzukommen, sofern der Umtausch innerhalb einer angemessenen Frist gewünscht wird. Der Umtausch bei rechtzeitiger Reklamation bedenkenlos, soweit es sich um Ware handelt, die über der Unterkleidung getragen wird. St Kleopatra war vollschlank Die berühmtesten Frauen der Weltge- schichte werden zu Unrecht als besonders schlank geschildert. Sie haben vielfach nur in der Phantasie der Dichter eine Wespen taille angenommen. So berichten altrömische Augenzeugen, daß Kleopatra zu der Zeit, als sie Mark Anton betörte, schon im reife; ren Alter stand und reichlich vollschlank War. Erst den Malern und Bildhauern, vor allem aber dem Film blieb es vorbehalten, aus der fülligen Aegypterkönigin einen spindeldürren„Vamp“ zu machen. BR. Für die Körperpflege Ein gewachsene Nägel lassen sich beseitigen, wenn sie abends mit einem öl- getränkten Läppchen umwickelt werden. Am anderen Morgen sind sie so weich, daß man sie bequem schneiden kann.. Durch tägliche Massage besei- tigt man dicke Fußfusseln. Die Massage muß von unten nach oben und mit Vaselme durchgeführt werden. Gegen Frostbeulen verwende man Hasenfett. Man muß es warm machen und über Nacht die kranken Stellen dainit bestreichen. Ein wunderbarer Badezusatz für empfindliche Haut ist Kleie. Für ein Vollbad näht man zwei bis drei Pfund in ein Säckchen. heute Nacht Hans, aber morgen Nacht Wer- ner erzählen sollte * Von Stunde zu Stunde klang das Slöck- lein drüben im Turm bis zum beginnenden Morgen, und drinnen stand Er, der all- mächtige Richter, schaute über ein Paar schmale Schultern und schlug das große Buch des Lebens auf.— Da standen auf der ersten Seite über einem Jungenschicksal die ungelenken Worte:„Ich hatte nie auf eurer Welt ein Recht.“ Und langsam wendete der gütige Meister Blatt um Blatt: „Als ich auf die Welt kam, da war mein Vater schon fort gewesen in der Fremden- legion. Meine Mutter hat mir oft von ihm erzählt damals, und ich habe immer ge- dacht, das müßte ein feiner Kerl sein, mein Vater.— Wenn ich damals gewußt hätte, was ich heute weiß, du, ich hätte noch viel mehr mit meiner Mutter jeden Abend ge- betet:„Lieber Gott, hilf, daß dem Vater in der Fremde nichts passiert.“— Ja. das waren prima Zeiten, damals. aber es ging nicht lang. Ich weiß noch genau, wie Mutter mir an einem Abend. wart mal, ich war grade in die Schule gekommen. muß also sechs Jahre alt gewesen sein. sagte, ich dürfe heute Nacht bei Tante Sofie schlafen. Tante Sofie war eigentlich gar keine rich- tige Tante, sondern nur eine Frau aus der Nachbarschaft, bei der meine Mutter immer verkehrt hat. Warum ich da schlafen sollte, hab ich zwar damals nicht gewußt, aber bald kam ich dahinter. Denn das War jetzt ökter so, daß ich bei Tante Sofie schlafen mußte, und da war es auch immer ganz gut. Aber einmal, da hab ich zu Haus ge- schlafen, und Mutter war, wie fast immer, noch fort gegangen.— Und, das werd ich nie vergessen und wenn ich hundert Jahre als werd. da bin ich aufgewacht. weil die Mutter zurückkam und Licht gemacht hat. Wie man Kerzen am Adventskranz befestigt Man zwicke von kräftigen Stecknadeln die Köpfchen ab. Eine der Kerzen befestige man auf einer Unterlage, so daß sie fest steht und zünde sie an. Nun nimmt man eine mit der Zange gefaßte Stecknadel in die rechte Hand, und in die Linke eine Kerze, halte die Nadel mit dem dicken Ende in die nebenstehende Kerzenflamme bis sie etwa zur Hälfte glüht. Dann drücke man dies glühende Teil am Docht entlang in, die Kerze ein. An der Kerze muß etwa 1% m weit die Nadelspitze herausstehen. Mit die- ser sticht man in den Ast und zwar so, daß die Kerze senkrecht steht. Allzu dünne Aeste eignen sich nicht. Die Kerzen sehen nun aus, als wüchsen sie aus dem Tannen grün heraus. Emka Wir rufen nach Hilfe: FUR UNSERE ALTEN IN BUNKERN UND KELLERN Die Bevölkerung von Stadt und Land weiß von der großen Not unserer alten Leute, die noch immer in Elendsquartieren, in feuchten Bunkern und dunklen Kellern wohnen müssen. Aber wer kennt das wirk⸗ liche Ausmaß der Not in unserer Stadt? Täglich entdecken wir auf unserer Fahrt kreuz und quer durch Mannheim neue Fälle bitterster Armut, besonders unter unseren Alten. Und immer wieder müssen wir aus dem Munde der alten Leutchen die bange Frage hören:„Wird denn für uns nichts getan?“ Die öffentliche Für- sorge und alle sonstigen Wohlfahrtsver- bände können es allein nicht schaffen. Wir wollen mit unserer ganzen Kraft an dem Werk der Nächstenliebe mithelfen mit Ihrer Unterstützung, liebe Freunde und Leser. Nein, unsere Alten in Bunkern und Kellern sind nicht vergessen. Das beweisen die Mannheimer durch ihre Hilfsbereit- schaft bei unserer Weihnachts-Hilfsaktion FUR UNSERE ALTEN IN BUNRERN UND KELLERN. Ie NOf Der 1e Uweinn anne J ſpende MANNHEIMER MORGEN Weitere bei uns eingegangene Spenden: Wagner& Co, H 1. 4. 2 warme Hauskleider. Adolf Kretschmann Ewald Winkler, Lameystraße 36, 2 Pelzmufftaschen Georg Wenneis, O 7, 2, 10 kg Lebkuchen Walter Meißner. Holzstr. 5. 1 Geflechtsessel Sunlicht-Gesellschaft A. G., Mhm-, Rheinau, 100 Sunlicht-Handstücke Sämtliche Vertriebsstellen unserer Zei- tung nehmen alle Arten von Spenden ent- gegen. Helfen Sie bitte mit an dem Hilfswerk für die Aermsten unserer Armen. Unter- stützen Sie die Weihnachtsaktion FüR UNSERE ALTEN IN BUNRERN UND KELLER N FFFFFFFFTFTCTCbCCbCCbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTVTV—VT—VT—T—T—T—V—TT—T—V—T—TWTWTWTW1WTWTWWwTwwww——p— — Nun, mußt du wissen., daß wir nur ein Zimmer gehabt haben, wo wir beide drin geschlafen haben. Ich auf dem Sofa und die Mutter in dem einen Bett. Und nebendran war dann gleich die Küche.— Aber bei der Mutter da war noch ein fremder Mann, der aber gar nicht so ausgesehen hat, wie der Vater auf den Bildern, die ich gesehen hatte. Und als der mich im Bett liegen sieht, da fängt er an zu schreien(ich glaube, er war halb besoffen):„Schaff doch den Balg aus dem Zimmer, damit wir unsere Ruhe haben!“ Und als ich mich gewundert hab weil die Mutter da drauf nichts, gar nichts sagte, hat sie mich aus dem Bett geholt ung wollte mich in die Küche bringen, und da Sing dem Mann das zu langsam, da hat er mich gepackt und an die Tür geschmissen, daß mir schwarz vor den Augen geworden ist. Und dann hat er auf mich losgeschisgen. daß ich gemacht hab. daß ich aus der Tür gekommen bin. Und dann saß ich die halbe Nacht in der Küche im Nachthemd am Herd und hab vor Kälte nicht einschlafen können. Hab mich dann auf den Boden gelegt, aber da ist es auch zu hart und zu kalt gewesen. — Lieber Gott, ich war all das damals noch nicht gewohnt gewesen.— Und drinnen hab ich gehört, wie sich der fremde Mann mit der Mutter abgegeben hat. Mensch, man ist doch schließlich auch nicht mehr doof, und ich hab natürlich bald gewußt, Was los war. Und das kam dann immer öfters vor, daß Mutter nachts Besuch gehabt hat. Wenn draußen die Tür ging, hab ich schon gehorcht, ob eine Männer- stimme dabei war, und dann hab ch ge- macht. daß ich in die Küche kam.— Und es Sing auch so ganz gut. Und dann hab ich mal einen ganzen Monat bei Tante Sofie wohnen und schlafen müssen, und als ich dann wieder nach Haus gekommen bin, hat es geheißen ich hätte ein kleines Brüder- chen bekommen. f MANNHEIM Donnerstag, 24. November 1949 Nr. 249 Musensdul- dieses Jahr warm Es ist während der letzten Weihnachts- und Karnevalsaison sehr oft über den„Saal eiskalter Musen! im Rosengarten geklagt Worden. Die Rosengarten-Verwaltung hat inzwischen Anstrengungen gemacht, den Kritikern oder denen, die es in der kom- menden Saison noch werden wollten, von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen— die bisweilen arktischen Tempe- raturen im Musensaal werden über den Winter 1949/50 einer molligen Wärme wei- chen müssen. Erreicht wurde dieser Temperaturum- schwung durch einen kleinen Trick. Man hat zwei dicke aus imprägniertem Nessel- stofk bestehende Decken eingezogen und auf ein Drahtnetz gelegt. Die aus sechs Oefen bestehende Umlaufheizung bläst nun mit ren Motoren die bis auf 80 bis 90 Grad erhitzte Warmluft mit einer Geschwindig- keit von viereinhalb Metern in der Sekunde in den Saal. Das tat sie schon vorher— aber jetzt wird diese Warmluft länger im Raum gehalten, da die Absaugvorrichtun- gen sich unterhalb der neuen Decke befin- den und das Ganze wie ein Luftsack wirkt. Was als vielleicht nicht immer ange- nehme Begleiterscheinung nun noch bleibt, ist das von den Heizmotoren der Wagner- Oefen hervorgerufene Geräusch. Da der Saal doch nach Auffassung von Fachleuten nur wenige Stunden vorgeheizt werden muß, rauchen die Motoren nicht den ganzen Tag u laufen, so daß sich sogar Konzerte im Musensaal veranstalten lassen werden. rob Freunde des Nationaltheaters Wie wir hören, fand sich in Mannheim eine Anzahl Bürger zusammen, um sich über die schwebenden Fragen des National- theaters zu unterhalten. Die Aussprache er- gab nach unseren Informationen Ueberein- stimmung hinsichtlich der Notwendigkeit, das Nationaltheater zu erhalten. Es soll eine Gesellschaft der Freunde des Nationalthea- ters auf breiter Grundlage ins Leben ge- rufen werden. Ein aus der Versammlung gewählter Ausschuß soll die Gründung vor- Dereiten. 8 Das Ende eines„vornehmen“ Mannes Wir berichteten vor kurzem von einem in Marmheim, Heidelberg und Umgebung aufgetretenen raffinierten Betrügers, der mit einem Mercedes-Benz-Wagen vorfuhr und für von ihm gekaufte Waren jeweils einen ungedeckten Scheck auf eine Trierer Bank in Zahlung gab. Der äußerst sicher und gewandt arbeitende Betrüger fuhr, als ihm hier der Boden zu heiß wurde, mit seinem Wagen in die Pfalz, um dort seine Einkäufe nach derselben Methode fortzu- setzen, was ihm auch gelungen ist. Aber als er sein Tätigkeitsfeld nach Nürnberg ver- legen wollte, hatte er Pech. Die dortige Kriminalpolizei bereitete ihm bei seinem ersten öffentlichen Auftreten auf Grund eines Fahndungsschreibens der Mannheimer Kriminalpolizei durch seine Verhaftung Sinnen entsprechenden Empfang. . und noch ein Ende Obwohl ihm die Zahlungsunfähigkeit seiner GmbH. bereits Ende letzten Jahres bekannt War, unterließ es der verantwort- liche Geschäftsführer, rechtzeitig die Eröff- nung des Konkurs- bzw. des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu beantragen. Erst Anfang Juli, als die Verbindlichkcei- ten die 100 000 DM Grenze bereits über- schritten hatten, bequemte man sich zur notwendigen Antragstellung. Zwischen- hinein wurde versucht, durch verschiedene ungedeckte Schecks über größere Beträge etwas Luft zu schaffen. Auch das Finanz- amt und die Ortskrankenkasse in Mannheim befinden sich mit größeren Forderungen un- ter den Geschädigten, weil die einbehalte- nen Steuern und FKrankenkassenbeiträge für einen größeren Zeitraum wohl einbe- Halten, aber nicht abgeführt wurden. Der Staatsanwalt wird sich jetzt mit der Sache etwas ausführlicher beschäftigen. Hänsel und Gretel im Märchentheater „Ende gut— alles gut!“ jubelte die Musik und Hunderte von Kindern, große und kleine, stimmten begeistert ein in die Freude über das glückliche Ende von„Hänsel und Gretel“, nachdem sie zwei Stunden lang mit Wärmster Anteilnahme das besondere Schicksal der beiden Märchengestalten auf der Bühne des Ufa- Theaters verfolgt hatten. Aber nicht nur mit besonderer Anteilnahme, Sondern auch mit Freudenrufen und spon- tenen Warnungen in kritischen Augen- blicken, denn es handelte sich ja um eine Aufführung für die Kleinen und das Märchenthegter Kurpfalz, von Ludwig Vaas, zeigte wieder einmal, was er kenn. Angefangen von hübschen, anschaulichen Bühnenbildern, netten Kostümen und dem bereits in Mannheim bekannt gewordenen „Fridolin“(Günther Baacke), der die Pau- sen mit gemeinsam gesungenen Liedern und allerlei Schabernack zu überbrücken Wwußgte, waren es vor allem Hänsel und Gretel selbst, die der kindlichen Welt, im besonderen entsprachen und auch den Ar- Waächsenen wieder ein eigenes Verhältnis zum Märchen zurückzugewinnen wußten. Hänsel und Gretel, von erwachsenen Schauspielerinnen mit unbefangener Laich tigkeit dargestellt, zeigten Leistungen, mit denen sie sich schnell in die Herzen der Kinder hineinspielten. Hübsche Darbietun- gen des Kinderballetts, bewußt jede thea- tralische Geste vermeidend, gaben den reiz- vollen Rahmen. i-tu. Wohin gehen wir? Donnerstag, 24. November: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Fanny“; Goethesaal am Charlotten- Platz 20 Uhr: ‚Drei Jungens— ein Mädel“ (Mannheimer Kammerspiele). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Am Domers- tag überwiegend stark bewölkt und noch ein- zelne Niederschläge. Höchsttemperatur 7 bis 9 Grad. In der Nacht bei örtlicher Bewölkungs- autlockerung Temperaturrückgang bis etwas über den Gefrierpunkt möglich, Auf West bis Nordwest drehende Winde. Pegelstand am 23. November: , Mannheim 129(, Sau 70( 3). Maxau 308 Worms 61(2), Eine Möglichkeit: Eine eigene Wohnung für 15 DM Die„Baugewo“ arbeitet nicht für Mieter, sondern für Stockwerkseigentümer! In Mannheim wurde von namhaften Großfirmen der Bauindustrie und Woh- nungssuchenden eine Baugenossenschaft ge- gründet, die neue Wege im Wohnungsbau zeigt. Der erste Weg muß als eine Art Lotterie bezeichnet werden: Man zahlt eine Eintrittsgebühr in Höhe von 15 DM, und beteiligt sich damit an einer Auslosung. die alle Quartal stattfinden soll und vier- zehn oder elf oder acht Wohnungen aus- losen wird. Jeder kann sich auch mit mehreren Eintrittsgeldern der Losen be- teilligen. Mit diesen Eintrittsgeldern finan- ziert die Genossenschaft die Hälfte der Baukosten, die andere Hälfte, die als Dar- jlehen oder Hypothek aufgenommen wird, ist von den glücklichen Gewinnern zu ver- zinsen und zu amortisieren. Man kann sich ausrechnen, daß ungefähr 5 000— 6 000 Losanteile notwendig sein werden, um eine Hauseinheit zu erstellen, die dann je nach Größe der Einheit vierzehn. elf oder acht Gewinnern zugute kommen wird. Nach der Auslosung ist das Eintrittsgeld vertan, und es kann ein neues Spiel um den hohen Ge- winn begonnen werden. Wenn man be- denkt, daß für alle möglichen Lotterien Woche um Woche doch verhältnismäßig große Summen auch von den kleinen und kleinsten Leuten ausgegeben werden, so kann man sagen, daß um des Ergebnisses willen dieses Auslosungssystem sehr wohl einen Sinn hat. Gebaut werden in drei, vier und fünfgeschössigen Wohnblockhäu- sern mit vierzehn, elf und acht Einheiten, Zwei- Zimmer- und Drei-Zimmer-Wohnun- gen mit Küche, Bad und Toilette. Die Küchen sind 12 bis 14,5 qm groß, die Zim- mer 14 bis 15 qm. Für Zinsen, Tilgung, Steuern usw. ist mit einer monatlichen Be- lastung bei Zwei- Zimmer-Wohnungen von 40 bis 45 DM, bei einer Drei-Zimmer-Woh- nung von etwa 53 DM zu rechnen. Eine eigentliche Mietzahlung entfällt, da der glückliche Gewinner Stockwerkseigentümer ist und mit den Hausgenossen zusammen „Miteigentümer zu Bruchteilen“. Die Genossenschaft erwirbt kein Eigen- tum und erhebt keine Miete. Sie arbeitet gegen eine genehmigte Verwaltungsgebühr von 25 DM jährlich. Sie übernimmt die Pflege der allen Bewohnern gemeinsamen Hauses. Diese Pflege von Treppenhaus, Außenwänden, Dach und sonstigen gemein- sam benutzten Teilen sind soausagen der wunde Punkt des Stockwerkeigentums und der Quell vieler Streitigkeiten unter den Hausbewohnern. Hier schaltet sich die Ge- nossenschaft ein und sorgt dafür, daß den Anteilseignern das Haus erhalten bleibt. Die Genossenschaft hat aber noch einen anderen Weg vorzuschlagen: Sie versucht diejenigen Wohnungssuchenden zusam- menzufassen, die über eigene Mittel in Höhe von etwa 3000 bis 6000 DM verfügen. Diese Wohnungen werden nicht verlost, sondern den Beteiligten direkt übereignet, die lediglich den Fremdkapital-Anteil an den Baukosten verzinsen und tilgen. Diese Einzelheiten waren in einer Besprechung zu erfahren, in der Rechtsanwalt Dr. Rau- denbusch, Rechtsanwalt Dr. Rimmelin und Architekt Pister das Programm der„Bau- gewo“(Baugemeinschaft der Wobhnungssu- chenden, eingetragene Genossenschaft m. b. H., Mannheim) erläuterten. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Wiedereinführung des in unserer Gegend seit rund 50 Jahren kaum mehr bekannten Stockwerkeigen- tums, das in seiner altrechtlichen Form zum Beispiel noch in Kraichgaugemeinden Das Wettrennen mit der Wohnungsnot Im J-3-Block bald 130 Am Montagabend wurde in der, Gast- stätte„Zum Weinberg“ das Richtfest für den inzwischen im Rohbau fertiggestellten J-3-Block gefeiert. Neben Bürgermeister Jakob Trumpfheller, Direktor Platz und weiteren Vertretern der Gemeinnützigen Baugesellschaft waren alle am Bau betei- ligten 130 Arbeiter eingeladen. Trotz vie- ler Schwierigkeiten konnte der Bautermin eingehalten werden dank des Arbeitswil- jens der Männer von der Hochtief-AG., denen Platz in einer kurzen Begrüßungs- ansprache dankte. 130 neue Wohnungen werden in kurzer Zeit beziehbar sein. Geschäftsführer Flörchinger von der Hochtief-AG. unterstrich in seinen Aus- führungen die reibungslose Zusammen- arbeit zwischen Bauleitung und-ausfüh- fung. Er bezeichnete es als glücklich, daß im Verlauf der ganzen Bauperiode mit einer einzigen Ausnahme, sich kein schwe- rer Unfall ereignet habe. Immerhin konnte auch diese einzige Ausnahme feucht-fröhlich mitfeiern. Die Quintessenz der von Flörchinger angegebenen technischen Einzelheiten: Manches neue Verfahren wurde an diesem Bau ausprobiert. Sowohl Holz- als auch Stahlschalung haben sich bei der Schütt- betonbauweise bewährt. Die besten Erfah- rungen aber machte man mit den Turm- drehkränen und ihrem außerordentlich gro- Ben Aktionsradius. Bürgermeister Trumpfheller zeigte sich erfreut über die geleistete Arbeit und be- sonders über die dabei erzielte Bau- geschwindigkeit. Obwohl Mannheim— 80 sagte der Bürgermeister— im Vergleich mit anderen gleichgroßen Städten der Bun- desrepublik hinsichtlich der seit Kriegs- ende vorgenommenen Wiederaufbauten an der Spitze marschiere, bleibe das Woh- nungsproblem der bedeutendste Faktor in der Kommunalpolitik der Rhein-Neckar- Stadt. Denn trotz der vielen in der letzten Zelt gemeldeten Richtfeste hält der Wie- deraufbau kaum Schritt mit der Woh- nungsnot: monatlich kommen im Durch- schnitt 800 alte, im Krieg evakuierte Mann- Wohnungen beziehbar heimer in ihre Vaterstadt zurück. Viele davon wollen lieber in einsturzbedrohten Ruinen hausen als sonstwo außerhalb der Stadt der Schlote und Fabriken wohnen. Die Schlußfolgerung heißt: weiterbauen! Das derzeitige Bauprogramm der Stadt- verwaltung sieht die Erstellung von 36 Wohnungen in der Landwehr- und von 270 Wohnungen in der Eisenlohrstrage vor. Daß das Wohnungsbausparen immer popu- lärer wird, läßt hoffen, noch weitere Woh- nungsbauprojekte beginnen und verwirk- lichen zu können, Unser zerbombtes Mann- heim und seine anhänglichen Einwohner haben es nötig!. existiert. Die Rechtsberater der„Baugewo“ glauben eine Rechtsform gefunden zu ha- ben, die dem Wohnungssuchenden das Stockwerkeigentum garantiert und die Kon- fliktmöglichkeiten ausschaltet. Der erste Block soll Anfang 1930 auf dem Lindenhof erstellt werden. Die näch- sten Blocks sind für das Stadtinnere ge- plant. Die Wohnungen werden übrigens stets vor Baubeginn unter den Angemelde- ten unter Aufsicht eines Notars ausgelost. Gebaut wird in der Schüttbeton- und in der Bims-Stein-Hchlblock-Bauweise. Die Genossenschaft hat im Haus Fürstenberg, Friedrichsplatz 1, ihre Geschäftsstelle ein- gerichtet, die Anmeldungen entgegennimmt. -h Wirksame Anzeigengestaltung Noch immer ist die Anzeige in Zeitungen und Zeitschriften für den Gewerbetreiben⸗ den eines der wirksamsten und zugkräftig- sten Werbemittel. In den Vereinigten Staaten werden nach statistischen Angaben beispielsweise von den bekannten Firmen Ungefähr sechzig Prozent der Werbekosten für Inserate ausgegeben. Zweck einer Re- Kklame- Annonce ist es, den möglichen Käu- fer zu interessieren, das heißt, seine laten- ten Bedürfnisse zu wecken. Es gibt da be- stimmte Spielregeln, die man kennen muß, wenn die Anzeige nicht wirkungslos bleiben soll. So hängt unter anderem sehr viel von der Wahl des Anzeigenorgans, der Zeitung oder Zeitschrift, in der das Inserat ver- öffentlicht werden soll, ab. Außerdem mu die Anzeige auffallen, einen Blickfang bil- den, wie man in der Fachsprache sagt, und auch der Text der Annonce muß beein- drucken. Es sind also insbesondere psycho- logische Faktoren, die den Wert oder Un- Wert eines Inserates ausmachen.. Diese Momente stellte Prof. Dr. Lysinski mit seinem Vortrag am Dienstag in der Wirtschaftshochschule„Die allgemein- psy- chologischen Grundlagen der Wirkung von Anzeigen“ in fachlich ausgezeichneter Dar- stellung heraus. Damit wurde gleichzeitig eine öffentliche Vortragsreihe, die unter dem Motto„Die Anzeige und ihre wirksame Ge- staltung“ vom werbewissenschaftlichen Se- minar der Wirtschaftshochschule veranstal- tet wird, eingeleitet. Prof. Lysinskis Aus- führungen wurden von den zahlreichen Zu- hörern dankbar und beifällig aufgenommen. -der Der Weihnachtsmarkt- ein lebendiges Märchenbuch Bei Einkäufen wird das Es gibt Ausstellungen und Ausstellun- gen. Manche haben nur Körper: das sind die, bei denen das Ausstellungsgut gewis- sermaßen ohne Rücksicht auf Verluste in bunter Vielfalt und chaotischem Durchein- ander eben— ausgestellt wird. Andere ha- ben sogar so etwas ähnliches wie Charak- ter: sle ordnen die Gegenstände. bringen sie gewissermaßen auf einen gemeinamen Nen- ner oder stellen sie nach bestimmten Abtei- lungen geordnet zusammen, wobei jede ihren eigenen Präsentierteller erhält. Ganz selten aber sind jene Ausstellungen, die neben Materie und Charakter auch noch 80 etwas wie eine Seele haben. Ein Beispiel dafür verspricht der diesjährige Mannhei- mer Weihnachtsmarkt zu werden. Dieses Fluidum geht schon von dem Rahmen aus, in den die Schau gestellt wird: ein Spalier von insgesamt 25, bis zu acht Meter hohen Tannenbäumen wird sie um- geben. Und auch was darüber. oder bes- ser: darin ist, ist alles andere als von Ubel Vieles, was im vorigen Jahr noch nicht er- möglicht werden konnte, wurde diesmal verwirklicht. Tausenderlei sind die Empfeh- lungen, die Einzelhandels- und Handwerks- betriebe für die Auswahl von Weihnachts- geschenken machen. Auch die K-ö5-Schule protestiert gegen Beschlugnuhme Denn nach dem Stadtratsbeschluß müßte sie ganz geräumt werden Der Stadtrat hat mit dem Beschluß, 150 Schulräume für die Unterbringung von Be- wohnern von Bunkern und einsturzbedroh- ten Gebäuden frei zu machen, ein heißes Eisen angefaßt. Nachdem bereits vor eini- gen Tagen hauptsächlich die Eltern der die Pestalozzischule besuchenden Kinder in einer Resolution eindeutig gegen diese Maß- nahme Stellung nahmen, hatten sich gestern abend die Eltern der K-5- Schulkinder, die in großer Anzahl versammelt waren, eben- falls in einer Entschließung schärfstens gegen die beabsichtigte Räumung dieser Schule ausgesprochen. In der Resolution wird darauf hinge wie- sen, daß die K-B5- Schule ein im Aufbau be- kindliches Lehrgebäude im dichtestbewohn- ten Stadtteil Mannheims sei. Es wird weiter zu bedenken gegeben, daß die Schülerzahl sich nach Fertigstellung des J-3-Blockes um etwa 200 Kinder vermehren wird. Daß ein Stadtrat im„Jahr des Kindes“ einen sol- chen Entschluß fassen könne, sei unfaßbar. Die Elternschaft betrachte es als ihre Pflicht, die mit der Räumung der Schule und dem Ubersiedeln der Kinder in die Sickinger Schule, entstehenden Gefahren energisch abzuwehren und sei entschlossen, „durch Schulstreik oder öffentliche Demon- stration oder andere Mittel wie Presse und Rundfunk, für ihre Schule einzustehen.“ Gleichzeitig fordere sie, den weiteren Aus- bau des Schulgebäudes und die Ausweisung der schulfremden Betriebe aus dem Schul- haus. Die Entschliegung wird vom während der Versammlung gewählten Elternbeirat dem Oberbürgermeister unterbreitet werden, Vorher hatte Rektor Drapal in einer Kurzen Ansprache bedauert, daß keiner von allen eingeladenen Stadträten der Ver- sammlung beiwohnte, Gerade die K-5- Schule— so sagte der Schulmann— werde von der geplanten Räumung mit am stärk- sten betroffen, da die in 19 Klassen einge- tellten und in zehn Zimmern untergebrach- ten 720 K-5-Schülern dann in die Sickinger Schule gehen müßten. Dort aber seien in der Rnabenabteilung bereits heute 18 Klassen in 12, und in der Mädchenabtei- lung 33 Klassen in 20 Schulräumen zu- sammengedrängt. Nach Verwirklichung des Stadratbeschlusses wären dann in der Sickinger-, nach Räumung der K-ö-Schule, insgesamt 70 Klassen mit etwa 3 000 Schü- lern in 32 Räumen zu unterrichten, Auf jede Klasse würden dann nur noch täglich zwei Stunden Unterricht entfallen können. „Wollen denn unsere Stadtväter, daß unsere Kinder ganz verdummenl“, rief der Rektor mit erhobener Stimme unter den Pfui- Rufen der Anwesenden aus. 2 Drapal wies dann auf die Folgen der beabsichtigten Maßnahme hin und meinte, daß die im Vergleich mit 1945 heute auf 20 Prozent gesunkene Jugendkriminalität damit wieder einen neuen Aufschwung er- leben würde. Wenn auch das schwierige Problem der umzusiedelnden Einwohner nicht verkannt werde, so sei doch diese Frage durchaus nicht neu und erst heute entstanden. Man müsse sich fragen, o es an fehlendem guten Willen oder an Unfähigkeit liege, daß sie noch heute nicht gelöst ist. Diese Familien hätten wohl schon längst— wahrscheinlich sogar mit geringeren Kosten— in Leichtbauten oder anderen Gebäuden untergebracht werdgen können. 5 Die Demonstration verlief äußerst tem- peramentvoll. rob Eintrittsgeld angerechnet Weihnachten ist ohne Kinder nicht denk- bar. So wendet sich der diesjährige Weih- nmachtsmarkt nicht nur, sondern vor allem auch an die Jugend. Im Mittelpunkt steht die„Märchenschau fürs Kinderherz“, die am Eingang des Rosengartens von Karl Hinte in Form eines Knusperhäuschens geschaffen wurde. Von einem strahlenden Lichterkranz illuminiert, ist sie zu einem Schmuckstück der Ausstellung geworden. Auf dem Giebel eine schwarze Katze mit„leuchtenden“ Augen. Ein Blick ins Innere aber läßt die bekanntesten Märchen wahr werden, Han- sel und Gretel, Rotkäppchen, die Bremer Stadtmusikanten, die häßliche Hexe, der böse Wolf., alle diese und noch mehr Märchengestalten sind hier in Form von „märchengetreu“ nachgebildeten Modellen lebendig geworden,. Und tatsächlich— sie bewegen sich! Rollen die Augen, machen den Mund oder das Maul auf und zu, bewe- gen Arme und Beine. selbst der Erwach- sene kann sich dem Zauber dieser plasti- schen Welt der Fiktion nicht verschließen. Ein weiterer Anziehungspunkt für junge oder junggebliebene Menschen ist die im Erdgeschoß auf einer Grundfläche von 30 Quadratmetern untergebrachte Modelleisen- bahn, die in der Lehrwerkstätte des EAW Karlsruhe- Hauptbahnhof angefertigt wurde. Sie ist 15 Meter lang und hat einen Wert von etwa 8000 Mark. Ein Kasperletheater wird täglich ab 14 Uhr— bei Bedarf auch schon vormittags ununterbrochen Vorstellungen geben, Als i us weis genügen die Kinderein- ten zur Ausstellung. Auch in Fäl- len, in denen Bitern ihren Sprögling nicht allein zum Kasperle 50 wollen, hat der Weihnachtsmann versprochen, nicht eng- herzig zu sein— der Weihnachtsmann, der eine oft gesehene Persönlichkeit im Rosen- garten sein wird. Er will die kleinen Be- sucher sogar ab und zu in seinen inhalts- vollen Sack greifen lassen. Das hat er ganz fest zugesagt. Damit der Weihnachtsmarkt von jedem und allen besucht werden kann, wurden die Eintrittspreise gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte verbilligt. Sie betragen für Erwachsene 50, für Kinder 25 und für ge- schlossene Schulklassen je 15 Pfennig. Be- triebe können bei Sammelbestellungen Er- Wachsenenkarten für 40 Pfennig das Stück erhalten. Außerdem will die überwiegende Mehrheit der Ausstellerfirmen bei Einkäu⸗ ken von mindestens zehn Mark eine Er- Wachsenen- und von mindestens fünf Mark eine Kindereintrittskarte anrechnen, so daß das Eintrittsgeld damit praktisch wieder zurückgezahl wird. Es ist nicht nur die Zahl der Aussteller gegenüber dem Vorjahr größer geworden, auch die Ausstellungsräume konnten erwei- tert werden. So wurden die Räume des frü- her im Erdgeschoß gelegenen Rosengarten restaurants und der neben dem Musensagl liegende Versammlungssaal für Ausstel- lungszwecke hergerichtet.„Nicht nur die Aussteller bemühen sich, Qualkät und Lei- stung zu betonen, auch die Ausstellungslei- tung war bemüht, die Leistung für Publi- kum und für Aussteller weiterhin zu stei- ern!“ sagt das Haus für Wirtschaftswer⸗ hung. Es scheint. als sei dies beiden ge- Hungen rob. — Bessere Verbindung Mannheim-Schwelzingen Wie wir erfahren, wird die Omnibuslinie Schwetzingen— Rheinau demnächst zu einer Verkehrsverbindung Schwetzingen Mann- heim Hauptbahnhof ausgebaut, um Fahr- planlücken in den Zugverkehrszeiten der Bundesbahn zu schließen. Die Omnibuslinie wird auch zu bestimmten Zeiten über Schwetzingen hinaus bis nach Hockenheim durchgeführt, so daß damit eine wesentlich bessere Verkehrsverbindung zwischen Mann- heim und den beiden inzwischen auf über 10 000 Einwohner angewachsenen Städten geschaffen wird. Die Strecke soll in nächster Zeit in Betrieb genommen werden. Fahr- pläne sind bereits ausgearbeitet worden. Wegen der Haltestellen sind noch Verhand- jungen zwischen der Stadtverwaltung und der Bundesbahndireklion im Gange. Br Spiegel der Zeit. Ein Brillantkollier von seltener Schön- heit, Hochzeitsgeschenk aus fürstlichem Hause, wurde dieser Tage auf einer Juwelen-Auktion in Mannheim zur Ver- steigerung ausgeboten, 6000 DM waren als Limit angesetzt. Ein Brillantkollier, zehn Karat die Steine, der größte 1,8. Und was dahinter steht: Vierzig Jahre eines Menschenlepens, vierzig Jahre Spiegel der Zeit. Ungeahnte Turbulenz der Ereignisse. Wie War das 1909, als der fürstliche Bräutigam bei einem namhaften Amster- damer Goldschmied das Kollier bestellt hatte und 17 000 Gulden auf den Tisch des Meisters legte? Sicher hatte die schöne junge Braut nichts geahnt von dem, was ihr bevorstehen sollte, als die Brillanten den Lichterglanz ihres Hochzeitsfestes widerspiegelten. Und dann kam Krieg, Nachkriegszeit und noch einmal Krieg. Im Winter 1945 brach eine alte Dame den ersten kleinen Stein aus dem Kollier und veräußerte ihn für Butter. Zucker, Brot. Und heute? Heute liegt das Brillantkollier gleißend auf dem Tisch des Versteigerers, damit in einem Dorf im Odenwald eine gealterte Frau das Geld für ihre Miete aufbringen kann Und die Interessenten zücken die Lupen, lassen das Kollier durch die Finger gleiten und zucken die Achsen„Sechstau- send DMͤI!“ ng Pisa— seit wann in den USA? Am Montagmorgen durchfuhr mich ein Schreck: Las ich da doch in einer Mannhei- mer Tageszeitung, daß der schiefe Turm von Pisa sich„von Jahr zu Jahr mehr senke“. Leider wurde die Meldung nicht ergänzt durch eine mathematische Berechnung, wann der Turm nun die Horizontale er- reicht haben würde. Doch war zumindest ein Bild des schiefen Turmes wiedergegeben, das die bedrohliche Neigung augenfällig demonstrieren sollte. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte, Der abgebildete Turm von Pisa ist nämlich gar nicht der Turm von Pisa. Es ist eine Nachbildung, die ein Amerikaner sich im Staate Illinois gebaut hat, um darin zu wohnen, weil er es apart fand. Nachdem er nun seit 1932 in seinem „schiefen Turm“ gewohnt hatte, wurde er es überdrüssig, sich ständig in Räumlichkei- ten aufzuhalten, in denen Möbel und Wände ständig um etwa sieben Grad gegen die Horizontale geneigt sind. Er beschloß daher, wieder ins Lot zu kommen und sich eine „richtige“ Wohnung in San Franzisko 2 schaffen. So entstand das Bild, das von det Marmheimer Zeitung als„bestürzende“ Nachricht wieder nach Italien souverän zu- rückverlegt und mit entsprechendem Text versehen worden war. Glauben wir, daß es ein„Versehen“ war Gnikomson Kurze„MM“ Meldungen Zwei Selbsttötungsversuche. Nach Mit- teilung des Krankenhauses wurde dort un- ter dem Verdacht einer Tablettenyergiffung ein Beamter aus Ludwigshafen eingeliefert. Am gleichen Tage wurde auch ein Arbeiter von hier aufgenommen, der anscheinend Leuchtgas eingeatmet hatte, um aus dem Leben zu scheiden, In beiden Fällen besteht Lebensgefahr. Auch ein Doppelschloß nützte nichts! In Ahwꝛesenheit des Wohnungsinhabers dran. gen unbekannte Täter über die Mittagszeit gewaltsam in eine Wohnung in der Richard- Wagner-Straße ein. Die an der Abschluß- tür vorhandenen zwei Schlösser wurden aus dem Türrahmen herausgerissen und an- schließend sämtliche Schränke und Fächer durchwühlt. Anscheinend wurden die Täter bei ihrer Arbeit doch gestört, denn die be- nützten Finbruchs werkzeuge wurden am Tatort zurückgelassen, während drei Uhren und einige Bekleidungsstücke im Gesamt- Wert von 230 DM mitgenommen wurden. Winterfest der Fleischerinnung. In die- sem Jahr hält die Fleischerinnung ihr tradi- tionelles Winterfest am 26. November, um 16 Uhr, im Volkshaus Neckarau ab. Dem eigentlichen Fest wird die Lossprechung der Lehrlinge vorausgehen. Bayerischer Theaterabend. Der Gebirgs- trachtenerhaltungsverein„D'Inzeller“ ver- anstaltet am 27. November, um 19 Uhr, im Lokal„Brückl“(Waldhof) einen bayerischen Theaterabend, verbunden mit Schuhplattler und historischen Tänzen. Der Verein ha sich vor allem die Pflege bayerischer Sitten, Gebräuche und Trachten zum Ziel gesetet. Schlesier feiern Advent. Die Eandsmann- schaft Schlesien trifft sich am 27. November um 15 Uhr in der Unteren Pfarrei am Marktplatz zu einer Adventsandacht, des ein Zusammensein im Jugendheim in C2 folgen wird. 5 Landsmannschaft Brandenburg/ Warthe⸗ land. Am 26. November treffen sich die An- gehörigen dieser Landsmannschaft um 15.00 Uhr im Eichbaum- Stammhaus(P 5) zu einer Mitgliederversammlung, bei der Flüchtlings- fragen auf der Tagesordnung stehen. Wir gratulieren! Der Kanalarbeiter Friedrich Back, Mannheim- Feudenhefm. Ziethenstraße 21, ist seit 25 Jahren bei der Stadt Mannheim tätig. In ist 8 Volle das gesch Räur Baug teil breck Jahr. Teil jedoc Grur (ebe um lände peric Gebo kann vor s öfkne groß Firm dann Verk rück! Ober gen. Dam größ ihrer in vi 2 War und Hält das: elner hau des derh. nelle das! gemi Spor den i einge die 60n Fritz der präl' erste Star Vere 17 U VVV 1 I 2 1 5 249 Iinie einer ann ahr- der linie über heim ilich am- über idten hster ahr- rden. land- Und Br mön⸗ chem einer Ver- n als teine, tte bens, ahnte tliche Ster- stellt n des chöne Was anten kestes Trieg, 8 den und „ igend nit in Frau kanm. Upen, leiten Stau- ng 7 1 ein mhei- g von ke“. gänzt nung, e er- inddest geben, Fällig it die Turm Turm e ein baut apart nem de er kei- Vände n die laher, eine o 2 n der ende“ n zu- Text aß es moon Mit- t un- ktung ekert. beiter inend dem steht ts! In dran- gezeit hard- hluß- n aus an- Acher Täter e be am Ihren samt- an. die- tradi- „ um Dem g der birgs⸗ ver- , im schen tler hat itten, setzt. nanm- amber i am der rthe⸗ An- 19.00 einer ngs- beiter heim, 1 der Nr. 249 Donnerstag, 24. November 1949 ee MANNHEIM- LUDWIGSHAFEN Es gibt keine Puuse in der Ludwigstraße wird weitergebaut Die Einweihungsfeier des Neubaues Klebs ist gerade ausgeklungen. Sie bedeutete die Vollendung des ersten Bauabschnittes für das hier geplante langgestreckte(später vier- geschossige) Geschäftshaus, und schon ist der Räumbagger Wieder angefahren, um nun die Baugrube für den anschließenden Gebäude- teil auszuheben. Der Bau soll keine Unter- brechung erfahren, denn bis Ostern nächsten Jahres ist vorgesehen, auch diesen zweiten ell bezugsfertig zu erstellen, Die Stadt hat jedoch zunächst einmal ein ihr gehörendes Grundstück in der Kaiser- Wilhelm-Straße (geben der Volksbank) enttrümmern müssen, um von hier aus eine Zufahrt zum Bauge- lände zu schaffen. Wie der„MM bereits vor längerer Zeit perichten konnte, wird in diesem zweiten Gebäudeteil das in Ludwigshafen altbe- kannte Schuhhaus Schneider, das sich bereits vor seiner Ausbombung hier befand, neu er- ötnen. Es erhält zur Ludwigstraße drei große Schaufenster(in gleicher Art wWie die Firma Klebs). Die gesamte Ladenfront wird dann 49 Meter umfassen. Die Erdgeschoß- Verkaufsfläche dieses neuen Teils, der nach rückwärts einen eingeschossigen Anbau mit Oberlicht erhält, wird etwa 400 qm betra- gen. Hinzu kommen noch die Büroräume. Damit dürfte die Firma Schneider eine der größten und modernsten Verkaufsstätten ihrer Branche haben. Die Ladenfläche wird in vier Spezialabteilungen aufgegliedert, und zwar je eine für Damen-, Herren-, Kinder- und orthopädische Schuhe. Ludwigshafen er- hält somit ein Schuhwaren- Unternehmen, das jeden Vergleich mit anderen Großstädten zu bestehen vermag. Der zweite Bauabschnitt sieht außerdem einen breiten Hausdurchgang zum Stadt- haus Süd vor, das zur Zeit einschließlich des neuen Stadtrat-Saales vollständig wie⸗ derhergestellt wird. Die Bauarbeiten am neuen Stadtrat-Saal sind soweit fortgeschrit- ten, daß in spätestens drei Wochen bereits das Dach gerichtet sein dürfte. Stolze Erfolge der Schwimmer. Zu einem gemütlichen Beisammensein hatten sich die Sportler des Schwimmvereins Ludwigsha- en in ihrem Sportheim am Willersinnweiher eingekunden. im Laufe des Abends wurde die Siegerehrung für die vergangene Sai- son vorgenommen. Der technische Leiter Fritz Hausler konnte bekannt geben, daß der Verein in der Mannschaftswertung aller pfälzischen Vereine mit 571.8 Punkten an erster Stelle steht. Bei insgesamt 189 Starts konnten die Wettschwimmer des Vereins 28 erste, 18 zweite, 17 dritte, 8 vierte, 17 fünfte und 14 sechste Plätze belegen. Wiederuuflbuu im Ludwigshafener Halen macht Fortschritte Bau der 120 Meter langen Halle I ist nahezu abgeschlossen/ Wann wird Halle II gebaut? Nach dem! das hohe Ministerium in Koblenz— im Zuge der Verwirklichung einer neuen deutschen„Presse-Freiheit“ selbst seinen leitenden Beamten verboten hat, Auskünfte an die Presse zu erteilen, War unser Besuch bei der Wasserstraßen; Verwaltung in Ludwigshafen, bei der wir den Stand der Bauarbeiten an der großen Lagerhalle am Winterhafen erfragen woll- ten, recht negativ. Damit ist der Journalist des neuen demokratischen Deutschlands im Zwerggebilde Rheinland- Pfalz gezwungen, die„chinesische Mauer“. mit der sich das Ministerium umgibt, irgendwie zu durch- dringen, und auf die Jagd nach Informa- tionen zu gehen, wenn er die Bevölkerung über das Geschehen innerhalb des bürockra- tischen Schonbezirks unterrichten Will. Die„chinesische Mauer“ am Rheinufer War nicht schwer zu„durchbrechen“. Das Gelände ist an verschiedenen Seiten offen. Nirgends stand ein Cerberus oder ein feuer- speiender Drache zur Bewachung: auch Fußangeln und Drahtverhaue waren nir- sends zu entdecken. Also konnte man den ersten Schritt in das Heiligtum eines jeder- mann sichtbaren Bauplatzes wagen. Das erste, was aufflel, war, daß die hier tätigen Baufirmen bereits beim Abbruch und Ab- transport ihrer technischen Hilfsmittel sind. Blick ins Arbeitsgericht: Woraus sich logischerweise schließen dag der Hallenbau zumindest in seinen wesentlichen Teilen beendet ist. Was uns auch die dort beschäftigten Arbeiter, denen der ministerielle Ukas fremd ist, bestätigten. Da außerdem große Mengen von Fenster- rahmen antransportiert und abgeladen wurden, darf der menschliche Verstand darauf tippen, daß nunmehr der Einbau der langen Fensterreihen in den beiden Obergeschossen vorgenommen wird. Ueber Bretter und Steingeröll schlichen Wir uns vorsichtig(wie die Forscher im geheimnisvollen Tibet) an den Bau heran. Da lag nun die 120 Meter lange Lagerhalle läßt, mit ihren 40 000 Kubikmeter umbauten Raum und ihren rund 9000 Quadratmeter Lagerfläche. Im Innern der Halle wurde der Zementboden gerade mit einem Glatt- strich versehen. Die Lichtleitungen sind bereits verlegt und auch die Fahrstuhl- schächte sind soweit fertig, daß die Aufzüge eingebaut werden können. Außerhalb der Halle, direkt an der Kaimauer sind drei respektable Verladekräne mit einer Spur- weite von etwa 12 Meter fertig aufmontiert. Alles befindet sich im letzten Zustand bau- licher Ausgestaltung, und es dürfte damit zu rechnen sein, daß diese erste Lagerhalle bereits im Januar ihrer Bestimmung über- Ein wahrhaft verständnisbereiter Arbeitgeber Um des lieben Friedens Werner ist schon als zweiter Maschinist auf hoher See gefahren, also nahm eine hie- sige Kiesbaggerei keinen Anstand, ihn als Alleinmaschinist auf ihrem Boot zu beschäf- tigen. Als das Boot nach etwa elf Fahrten durch Werners Schuld in die Luft flog, mußte er natürlich gehen. Er kam aber wie. der und durch die Gutmütigkeit seines Ar- beitgebers wurde er nochmals eingestellt. Man behielt ihn sogar noch weitere fünf Monate, trotzdem das Boot in der Zeit noch öfters stilliegen mußte. Aber dann kam die Strompolizei und machte den Besitzer dar- auf aufmerksam, daß Werner an einigen kleinen Diebereien beteiligt sei. Auch da drückte man noch ein Auge zu, und erst, als die Strompolizei durch die Firma Straf- anzeige forderte, da war auch die Engels- geduld des Arbeitgebers erschöpft und Wer- ner wurde mit Genehmigung des Arbeits- amtes fristlos entlassen. Aber für Werner „Dieser Munn hat ein großes Verbrechen begangen“ Für seine falsche Anschuldigung erhielt Ludwig vier Monate Gefängnis % Unverträglich und streitsüchtig!“) stand im Leumundszeugnis des 55 Jahre alten Eudwiig Sch. aus Ludwigshafen- Oppau, der sich am Mittwoch wegen falscher Anschul- digungen vor Ludwigshafens Amtsgericht zu verantworten hatte. Ludwig hatte nämlich, nachdem er mit Oswald B. im quni 1949 handgreiflich zusammengeraten war und wegen Körperverletzung 200 DM berappen mußte, denselben Oswald am 27. Juli angezeigt, ein schweres Verbrechen begengen zu haben, für das er seiner An- sicht nach mindestens zehn Jahre Zucht- haus bekommen müßte. Die Staatsanwalt- schaft ging der Sache auf den Grund und fand keinerlei Anhaltspunkte, die Oswald irgendwie belasten konnten. Doch auch in der Hauptverhandlung beharrte der streit- süchtige Ludwig noch auf seiner Anschul- digung und versuchte bis ins kleinste dem Richter zu erklären, wie ihm Anneliese B., die zweite Ehefrau des Beschuldigten unter Tränen in seiner Küche erklärt habe, daß ihr Mann eine ungeheure Straftat began- gen hätte. Doch Anneliese schüttelte ver- wundert den Kopf und nahm ihre Aus- sagen auf Eid nie in anwesenheit Bud- Wigs, geschweige denn in dessen Küche ge- weint zu haben. Auch von Straftaten ihres Mannes habe sie nie etwas gewußt oder erzählt. Auf Elsa B. nun, die erste Ehe- frau Oswalds, setzte offenbar der Ange- klagte seine letzte Hoffnung. Die wußte Aber auch nichts von irgendwelchen Ver- brechen ihres einstigen Mannes. Als dann schließlich auch die Ehefrau Ludwigs nichts Belastendes gegen Oswald sagen konnte, stand dem Amtsanwalt nichts mehr im Wege, den Angeklagten als überführt zu bezeichnen. Fünf Monate Gefängnis lautete sein Antrag. Die Verteidigung sah in der Handlungsweise des Angeklagten eine leichtfertige Anschuldigung und plädierte auf eine Geldstrafe. Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich jedoch verurteilte Ludwig zu vier Monaten Gefängnis, weil der Ange- klagte in überaus verantwortungsloser Art und Weise die Ehre eines Menschen gefähr- det habe.-AtzI willen zahlte er 100 DM War die Sache noch nicht erledigt. Er ließ seinem Brotgeber einen Zahlungsbefehl über 249,50 DM schicken wegen untertariflicher Lohnzahlung, fehlender Aufstockzahlung und Hitzegeld und brachte auch gleich die Tarif- ordnung für Rheinschiffer mit zur Verhand- jung vor dem Arbeitsgericht. Als er dann einsehen mußte, daß für ihn der Naßbag- gertarif in Frage kommt, und er danach richtig bezahlt wurde, verlangte er nur noch das Hitzegeld und den Aufstocklohn, da er ja eine Stunde vor dem Kapitän schon auf dem Boot sein mußte zum Einheizen. Es schien, als wollten sich die Parteien nicht einigen, aber:„Mer mache fertig, aber erst muß ich ihn noch uffkläre“, beruhigte der Beklagte den Vorsitzenden. Und Werner wurde„uffgeklärt“, daß er nämlich keine Aufstockzahlung zu fordern hätte, da sie ja schon in seinem Grundgehalt als Maschinist enthalten sei, und während der Hitzeperiocde hätte das Boot ja auch meistens stillgelegen. Aber er wolle gerne auf den vorgeschlage- nen Vergleich, nämlich 100,— DM netto bar aus sozialen Gründen eingehen, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Im nächsten Fall zeigten sich wieder ein- mal zwei grundsätzlich verschiedene Auf- kassungen einer Tarifvorschrift. Der Bauar- beiter K. schied am 31. August 1948 bei seiner Firma aus und bekam sein Urlaubsgeld aus- gezahlt, aber abgewertet 10:1 bis zur Wäh- rungsreform. Der Arbeitgeber vertrat den Standpunkt, dag das Urlaubsgeld bei jeder Lohnzahlung fällig werde und dann insge- samt bei Urlaubsantritt oder Beendigung des Arbeitsverhältnisses auszuzahlen sei. Danach habe die Abwertung ihre Berechti- gung. Der Gewerkschaftsvertreter war aber der Ansicht, daß das Urlaubsgeld in jedem Fall erst bei Urlaubsantritt oder bei Aus- scheiden fällig werde und nicht bei den je- weiligen Lohnauszahlungen; dann dürfte der Urlaubsgeldanspruch des Mannes auch nicht abgewertet werden, da er ja noch nach der Geldumstellung bei der Firma beschäftigt gewesen sei. In der Urlaubsvereinbarung vom 11. 8. 48 sind nun einige Unklarheiten, so daß sich das Gericht entschloß, die Ent- scheidung zu vertagen, um die grundsätz- lich gültige Auffassung klar zustellen. geben werden kann. Parallel hierzu werden übrigens(jedermann sichtbar) zur Zeit aueh in der Lagerhausstraße(am Luitpoldhafen) zwei der dort zerstörten großen Hallen (XIII und XV) wiederaufgebaut. Das sind die Geheimnisse die das Hafenbauamt infolge ministerieller Anord- nungen sorgfältig hüten muß. Wir wollen nun von unserer Seite noch hinzufügen, daß auf dem Baubüro am Winterhafen eine rege Tätigkeit herrscht. und daß man daraus schließen kann, daß hier Vorbereitungen planender Art für die Erstellung der z weiten großen Lagerhalle getroffen werden. Die Leser des MM“ wissen bereits aus früheren Berichten, daß vorgesehen ist, längs des Kais insgesamt drei neue Hallen zu erbauen, von denen die zweite etwa die gleichen Ausmaße wie die jetzt erstellte erste Halle bekommen soll. während die dritte etwa halb so groß wie die anderen werden wird. Der langgestreckte Hallen- komplem wird dann mit einem Hochhaus zur Kaiser-Wilhelm-Straße hin abschließen. Im Zwischenstück bis zur Rheinbrücke hat die Stadt eine große Schmuckanlage geplant, die einmal das„Vestibül“ oder„Foyer“ von Ludwigshafen ergeben soll. Es hat, wie gesagt, den Anschein, als ob der Bau der zweiten Halle vorbereitet wird und wir würden uns im Interesse Ludwigshafens freuen, wenn uns in absehbarer Zeit aus den ministeriellen Amtszimmern die Nach- richt von einem neuen Bauvorhaben er- reicht. Mangelhafte Verkehrsdisziplin Die Provinzialregierung in Neustadt hat einen Aufruf an die Bevölkerung der Pfalz erlassen, in dem es heißt: „Die Verkehrsunfälle nehmen in letzter Zeit in erschreckender Weise zu. In der Pfalz ereigneten sich im Monat Oktober 297 Ver- kehrsunfälle; 24 Personen wurden dabei ge- tötet, 205 verletzt. Wie die Statistik zeigt, sind die meisten Unfälle auf das vorschrifts- Widrige Verhalten von Radfahrern und Fuhrwerksbesitzern zurückzuführen. Die Provinzialregierung wendet sich da- her an die pfälzische Bevölkerung mit dem dringenden Appell, die Straßenverkehrsbe- stimmungen genauestens zu beachten. Ge- richte und Strafverfolgungsbehörden, Poli- zei und Gendarmerie sind angewiesen, schnell und wirksam gegen alle einzuschrei- ten, die bewußt oder fahrlässig gegen die Verkehrs- und Sicherheitsvorschriften ver- stoßen und dadurch Leben, Gesundheit und Eigentum ihrer Mitmenschen verletzen oder gefährden“. Stadtnachrichten Laufdielen gestohlen. In der Zeit vom 17. bis 19. November wurden aus einem unverschlossenen Abstellraum auf dem Friesenheimer Friedhof vier Laufdielen, die bei Beerdigungen verwendet werden, von bis jetzt unbekannten Tätern gestohlen. Wer kann Angaben machen? Angefahren. Eine 20jährige Hausgehil- lin aus Ludwigshafen wurde am 21, No- vember, gegen 17.40 Uhr. in der Wrede straße von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Das Mädchen mußte mit einer Kopfverletzung und einer Gehirnerschütterung in das Krankenhaus eingeliefert werden.— Am 21. November wurde in der Nähe des Hochbunkers in der Mundenbheimer Straße eine Radfahrerin von einem nachkommenden Motorradfahrer erfaßt und überfahren. Die Männer der Ar- beiter- Samariterkolonne leisteten der Schwerverletzten die erste Hilfe. Fahrräder können abgeholt werden. Mitte November wurde im nördlichen Stadtteil ein Herrenfahrrad(französisches Fabrikat) gefunden. Ein zweites Herren- fahrrad mit einer Stofftasche wurde um die gleiche Zeit im Stadtteil Süd gefunden. Die Eigentümer werden gebeten, ihre Fahrräder beim Fundbüro abzuholen. Wieder einmal Wäsche. In der Franken thaler Straße in Ludwigshafen-Oggersbeim verschwanden über Nacht von einer Wä⸗ scheleine vier Bettücher und fünf Tisch- decken im Wert von 200 DM. Die Polizei- direktion weist die Bevölkerung erneut darauf hin, zum Trocknen aufgehängte Wäsche nicht über Nacht im Freien hängen zu lassen. Zahlreiche Rußlandheimkehrer in der vergangenen Woche. In der zweiten No- vemberwoche(bis zum 12. November ein- schließlich) sind weitere 23 Ludwigshafener aus russischer Kriegsgefangenschaft in die Heimat zurückgekehrt. Der„MM“ begrüßt die Heimkehrer und wünscht ihnen einen guten Start.— Im einzelnen sind heim gekehrt: Alfred Abel, Justizangestellter, Diemerstraße 1 Hugo Beringer. Dre- her, Bremserstraße 47; Karl Boiselle, Malermeister, Gutenbergstraße 56; Oswald Bräuer, Zimmermann, Bessemerstraße 6; Karl Burger, Schüler, Schanzstraße 103; Willy Deutsch, Schreinef Kuckucksweg 3; Heinz Dietz, Schüler, Damaschkestr. 63; Hans Ehret, Schüler, Kanalstraße 18; Waldemar Engelhardt, Elektriker, Ruß- maulstraße 4; Josef Heller, Vorarbeiter, Rheingönheim, Max- Seiten-Strage 18; Hans Heinrich, Laborarbeiter, Geibelstraße 33; Wilhelm Heß, Schneider, Pettenkofer- straße 10; Kurt Hubert, Maschinenschlos- ser, Arndtstraße 6; Otto Lang, Metzger, Oppau, Welschstraße 23; Walter Maier, kaufm. Angestellter, Schillerstraße 1; Karl Page, Arbeiter, Rheingönheim, Friedens- straße 42. Eidgenössische„Maltenlüchse“ ringen in Ludwigshulen SV Friesenheim, SV Siegfried und ASV Oppau stellen eine Stadtmannschaft Erstmals seit dem Wiederaufleben des Schwerathletik-Sportes in der Pfalz, ist es nun nach langen Bemühungen gelun- gen, Schweizer Ringer zu Zwei inter- nationalen Mannschaftskämpfen zu ver- pflichten. Die kampferprobte Stadtmann- schaft aus Basel wird in Schifferstadt und Ludwigshafen an den Start gehen. In den Reihen der Baseler stehen Könner auf der Matte, die sich in einer Reihe internationa- ler Begegnungen einen Namen verschafft haben. So sind u. a. die mehrfachen Schweizer Meister im Feder- und Mittel- gewicht, Albert und Rieder, sowie die beiden Olympiateilnenmer von 1948 in London, Müller und Dannacher (Leicht- und Halbschwergewicht) die über- ragenden Könner der Baseler. Im ersten Kampf tritt die Baseler Stadtmannschaft am Samstagabend um 20 Uhr im Lokal„Zum Ochsen“ dem ASV Schifferstadt gegenüber, während am Sonn- tagvormittag um 10 Uhr das Ludwigs- hafener Lichtspieltheater„Rheingold“, der Schauplatz des zweiten Kampfes ist. Dort steht den Schweizern eine kombinierte Mannschaft der alten Ringerhochburg Lud- wigshafen, die sich aus Sportlern der Ver- eine SV Friesenheim, SV„Siegfried“ Lud-⸗ wigshafen und ASV Oppau zusammensetzt, gegenüber. Vor dem Auftreten der Base ler Ringer findet ein offlzieller Empfang durch die Stadt Ludwigshafen statt. Die beiden Vergleichskämpfe werden von dem ZBundesobmann des deutschen Athletenbundes für Gewichtheben, Hans Kestler(Mannheim) geleitet. Nach Oesterreich und Schweden sind nun die Schweizer dit dritten Gäste der Schwer- athleten die nach Deutschland kommen, um wieder dem Frieden dienende sport- liche Beziehungen anzubahnen. Wenn Nerven versagen: Nervöse Kopf., He- u. Magen. Smerzen— nervöse Unnihe und Schlaflosigkeit- dann: - Hos pn erfreuen zu WEIHNACHTEN Empfehle noch günsſig , üaenmappen, riet. dbasdnen, deinbörsen 7 Di Lederhandt 1 Pfister Wittels trage 21 9 8 * Ohne Gas! Ohne Strom! g Zevolio- Universal- wase Anbezahlte Artikel Werd. zutüekgelegt f Ohne Bürsten! Onduliereisen vorteilhaft hei SkschxTS-ANMZ EISEN Pelzmäntel und Wollsachen, mit seiner unerhörten 18 Hemden 3 Leistung u., verblüf- 5 8 8 kenden Waschwirkung in 5 Minuten! wäscht u. spült Ihre Wäsche in kürzester Gardinen und andere eignet! Bedeutende Ersparnisse an Wäsche, Waschmittel, Zeit, 1 N 4. Woche in Mannheim Achtung, Hausfrauen! Täglich Massenbesuchl Täglich Riesenbegeisterung! „NEU OTTO“ de Sensalon in der Waschtdchel ber Wwaschlag Ist Jol! Der Andrang wird immer größer, deshalb nochmals 3 Werbetage mit„RNEVOT¹I Tel Erproben auch Sie die beste und neueste Waschmethedel Riesenverteile bring ihnen„REZVOTI TO! 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November 1949/ Nr. 249 Finanzminister gekfkährden Geldpolitik Man erzählt sich in London, daß der Präsident der BdL, Vocke, bei seinem ersten in London abgestatteten Besuch vor ungefähr Jahresfrist— von seinem mit iam persönlich befreundeten Kollegen, dem Gouverneur des britischen Zentral- Noteninstitutes, etwas mitleidig empfangen Werden sei.„Was wollen Sie denn mit Ihrer D-Mark. Ich gebe nicht einen Pfif- ferling dafür“, soll der hochmögende Herr gesagt haben und er mag sich dessen er- innert haben, als er sich dem Diktate Sir Staffords beugend der Pfund-Abwertung beistimmate. Heute denkt Herrn Präsident Vockes britischer Kollege anders über die D-Mark, heute gibt er unumwunden zu, daß mit Schaffenskraft und mit Initiative eine stabile Währung geschaffen und erhalten werden kann. Doch es ziehen Gewitterwolken auf am Hoxizont unserer Geldpolitik, Gewitter- wolken, deren Bedrohung zu übersehen, leichtsinnig wäre und töricht. Nicht dag Geld gedruckt und einfach in den Verkehr gebracht wird, nein, aber trotzdem wird Geld zusätzlich geschaffen. Die Geschäfts- banken schulden dem Zentralbanksystem anstatt bei ihm Konten zu erhalten die Ein- lagenüberschüsse ausweisen. An und für sich wäre das noch nicht so bedrohlich, wenn für diese Schulden eine entspre- chende Deckung vorhanden wäre, die Dek- kung des Geldes. Aber dem ist nicht so, das Bankwesen ist nämlich genötigt sich beim Zentralbanksystem Geld auszu- leihen, weil ein großer Teil, ja der überwie- gende Teil der an Einleger geschuldeten Beträge den Banken von der öffent- lichen Hand geschuldet wird. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Situation ist rettungslos Verloren, weil die öffentliche Hand mit ihren Mitteln willkürlich erfährt, anstatt wie es volkswirtschaftlich vernünftig und zweckmäßig wäre Ausgleichsfor- derungen zurückzukaufen und dadurch Schulden zu tilgen. Nicht der Umstand, daß das Kredit- volumen weiter angewachsen ist, sondern die verbohrte fiskalische Vorstellung mit Der Zentralbankrat ist am 23. November zur turnusmäßigen zweitägigen Sitzung zu- sammengetreten. Besondere Bedeutung ist der dlesmaligen Beratung deswegen beizu- messen, weil die Akzeptkredite in der letzten Zeit außerordentlich zunahmen,. Die Frage der Kreditausweitung wird daher besonders eingehend geprüft und behandelt. In informierten Kreisen wird angenoni- men., daß die Zunahme der Bankakzepte auf folgende Ursache zurückzuführen sei: 1. Vor disposition für das Weihnachts- Seschäft, 2. Vermehrung der Inanspruchnahme durch 5 5 Import- Finanzierung. l Der Zentralbankrat wird möglicherweise die erneute Einführung von Kreditbegrenzun- gen verfügen. In den der BdL naheßtehen- den Kreisen verlautet, daß eine erneute Er- höhung des Diskontsatzes unwahrscheinlich sel, daß lediglich mit einer begrenzten Kre- ditrestriktion zu rechnen ist. die sich womög- nich nur auf das infolge seiner starken Aus- dehnung inflationistisch gebärdende Bank- Akzept beschränken wird. den Einlagen aus öffentlichen Mitteln ein Geschäft machen zu können. Verzinsungs- beträge einzukassieren, ist die Gefährdung unserer Währung. Was geht in dem Kopf eines Finanz- ministers vor? Wahrscheinlich denkt er: „Mein Land schuldet an Ausgleichsfor- derungen eine Milliarde. Die Verzinsung Kostet jährlich 35 Millionen, wenn ich nun aus dem Ueberschuß meiner, Staatshaupt- Kasse 300 Millionen gegen Verzinsung in Geschäftsbanken unterbringe, dann spare ich mir von diesen 35 Millionen rund zehn, vielleicht sogar 12 oder 15 Millionen DM.“ Auf der anderen Seite geht diese Milch- mädchen-Rechnung natürlich nicht auf. Denn irgendwoher muß das Geld kommen und wenn derselbe Finanzminister in Ge- meinschaft mit seinen Kollegen unter An- führung des Bundesfinanzministers listen- reich Steuern erfindet, mit denen er jede Kapitalbildung einfach unmöglich macht, 2 Länder brechen Zentralbankgesetz Die Länder der Bundesrepublik haben am 31. August 1949 mindestens 60 Prozent ihrer Mittel bei Geschäftsbanken unterhal- ten, obwohl sie nach dem Gesetz verpflichtet sind, etwa 87 Prozent ihrer Mittel, nämlich die aus Steuereinnahmen und Länder- erstaustattung stammenden Gelder, bei der Landeszentralbank zu deponieren. Diese Feststellung trifft die Bank deut- scher Länder. Die BdL ist der Ansicht, daß bei dieser Verteilung der Länderguthaben am 31. August Zinsinteressen keine ent- scheidende Rolle mehr gespielt haben kön- nen, da die Länder die Möglichkeit hätten, die bei den Landeszentralbanken unterhal- tenen Mittel in Ausgleichsforderungen anzu- legen, so daß diese Mittel praktisch mit drei vom Hundert verzinst werden, ohne ihren Oharakter als höchst liquide Reserven zu verlieren.(V. W.) Die öffentlichen Einlagen im Bank- system betrugen bis 31. August 4416 Mil- lionen DM und zwar: Staatshauptkasse der Länder 1068 Bill. BM Kassen der Gemeinden und Gemeindenverbände 694 Mill. DM Gelder der Militärregierung 670 Mill. DM Kirchen und charitative Verbände 115 Mill. DM Kosten der Soforthilfebehörde 108,5 Mill. DM Sozialversicherungen 780,6 Mill. DM Oeffentliche Einlagen bei den Geschäfts- banken 3 090 Mill. DM Im Zentralbanksystem 1325 Mill. DM zu letzterem Betrage kann der durch- geführte Rückkauf von Ausgleichs- forderungen in der Höhe von 313,3 Mill. DM zugezählt werden. dann ist es klar, daß die Stabilität unserer Währung gefährdet ist. Wie kann man dieser Gefährdung wohl begegnen? Im Landeszentralbankgesetz ist dem öffent- lichen Haushalt die Verpflichtung auf- erlegt worden, seine Ueberschußbeträge bei den Landeszentralbanken anzulegen, das war eine Möglichkeit, dieser Entwicklung vorzubeugen. Nachdem aber bekanntlich hohe Herren, sei es aus Bequemlichkeit, sei es aus Not, am leichtesten dazu neigen, sich über Gesetze und Vorschriften hin- Wegzusetzten, müßte jetzt eine andere Lö- sung gefunden werden. Vielleicht liegt sie darin, daß den Ländern die Möglichkeit eingeräumt wird, Ausgleichs forderungen zu lombardieren, d. h. daß sie nicht mehr Ge- fahr laufen müssen, in Liquiditätsschwie- rigkeiten zu kommen, wenn sie Ausgleichs- forderungen zurückkaufen. Die Entwicklung ist zu kraß. Abhilfe muß geschaffen werden bevor es zu spät ist. Wenn auch die Gefahr einer Inflation bei der gegenwärtigen Ausweitung der Produk- tion gering ist, so darf nicht verkannt wer- den, daß sie bestehen bleibt, solange der Stabilität der Währung von Regierungsseite entgegengearbeitet wird. Der Zentralbankrat befaßt sich gegenwär- tig mit der Frage. ob wieder einmal kurz ge- treten werden soll mit Kreditgewährung. Was würde wohl die Folge davon sein? Die öffentlichen Haushalte werden erneuten Be- lastungen ausgesetzt, werden erneut Finan- zierungsaufgaben übernehmen müssen und sie auch übernehmen, denn sie haben jetzt ja nur eine Scheu: Schulden zurückzuzahlen. Einmal aber wird diese Zeche bezahlt werden müssen. sie wird auch bezahlt wer- den, denn die Stabilität der Währung ist der Grundpfeiler unserer Wirtschaft und sämt- liche etatspolitische Willkür ist unmaßgeb- licher als die Erhaltung der Währung. Tex. Devisengeschäfte mit Wiedergutmachung Bankkreise bringen eine interessante Mel- dung aus Holland. Dort wird eine„Wieder- gutmachungsmark zum Kurs von 100 DM z 10 Dollar gehandelt. Man versucht zur Zeit festzustellen. ob es sich dabei nur um An- sprüche spezifisch holländischer Art(Besat- zungsschäden oder Schiffswegnahmen) han- delt oder auch nur um Ansprüche emisgrierter rassisch Verfolgter nach dem deutschen Wie- dergutmachungsgesetz. Exportbank-Gründung Vorbereitung auf lange Sicht Zu der beabsichtigten Gründung einer Exportbank in NRW erklärte ein Sprecher des NRW- Wirtschaftsministeriums, daß es die Aufgabe der neuen Bank sein wird, nach Beendigung des Marshallplanes den Export aus eigenen Mitteln zu finanzieren und vor allem kleinere und mittlere Exportfirmen zu fördern. Das Haftungs- kapital wird 20 Millionen DM betragen, wovon fünf Millionen DM bei der Grün- dung eingezahlt werden sollen. Der Sitz der Exportbank steht noch nicht 8 D-Mark gedeiht trotz Schwierigkeiten Der Monatsbericht der Bank deutscher Länder Die Bank deutscher Länder ist offenbar endgültig davon abgekommen, in ihrer konjunkturpolitischen Darstellung die Kon- sequenzen zum Ausdruck zu bringen, die gerade das zentrale Noteninstitut auf Grund seiner Uebersicht über die große Entwicklung am besten geben kann. Aller- dings ist die sich speziell auf Geld, Kredit und Finanz beziehenden Darstellungen nach wie vor außerordentlich instruktiv. Die BdL stellt fest, daß die Ersparnisbil- dung auf Sparkonten im Dezember infolge der wirtschaftlichen Unsicherheit, die sich nach der Pfundabwertung im letzten Mo- natsdrittel zeitweilig bemerkbar machte, einen gewissen Rückschlag erlitten hat. Obwohl auf die Abhebungswelle wenig Später wieder Einzahlungsüberschüsse folg- ten, weist das Gesamtergebnis des Septem- ber im Sparverkehr noch nur einen Ein- zahlungsüberschuß in Höhe von 52,9 Mil- lionen DM. gegen 82,4 Millionen DM im August auf. Im Oktober sei die Spar- einlagenentwicklung allerdings wieder gün- stiger gewesen. Ueberraschend hohe Investitionen Sehr interessant ist eine Analyse der gesamten Investitionstätigkeit im Bundes- gebiet während des dritten Quartals 1949. Einschließlich der counterpart funds ergibt sich folgende Aufteilung der Finanzierung von Netto- Investitionen: Kapitalmarktmäßig 30 Prozent Aus Mitteln der öffentlichen HFaushaltung 40 Prozent Aus eigenen Mitteln der In- dustrie einschl. kurzfri- stiger Bankkredite 30 Prozent Finanzierung der Nettoinvestitionen) im 3. Vierteljahr 1949 (in Millionen DM) 1. Finanzierung aus Mitteln der öffent- lichen Haushaltes) 2. Kapitalmarktausleihungen Geldinstitute(ohne Ausleihungen von aus Wertpapierunterbringung u. coun- terpart funds stammenden Mitteln) Wertpapierunterbringung Privatversicherungen(ohne Anlagen in Wertpapieren) Bausparkassen Arbeitslosenversicherung Counterpart funds 3. Finanzierung aus eigenen Mitteln (Selbst finanzierung) und kurzfristig ge- gebene Bankkredites9) 900 636 — 044 2 150 ) Teilweise geschätzt 5 2) Nach Schätzungen der Verwaltung für Wirtschaft 3) Als Saldo errechnet Die Höhe der Brutto- Investitionen im Bundesgebiet wurde von der Verwaltung für Wirtschaft wie folgt angegeben: Im 3. Vierteljahr 4,2 Mrd. DM Im 2. Vierteljahr 1949 3,9 Mrd. DM Von den Brutto-In vestitionen dürften nach den bisherigen noch verhältnismäßig um vollständigen Untersuchungen knapp 350 Prozent auf Ersatz- Investitionen erntfal- len, die normalerweise aus Abschreibungen finanziert werden. Die Netto- Investionen werden nach tiekerstehender Aufstellung mit dem Be- trag von 2150 Mill. DM voranschlagt. Durch diese Darlegung ist die gegen den Bundes wirtschaftsminister erhobene Be- schuldigung, er habe zuviel versprochen, als er zu Beginn des 3. Vierteljahres die Erfüllung einer IxnVestitions finanzierung von rund 2,8 bis 3 Milliarden DM ankün- digte, widerlegt. Bedenkliche Kredit- Ausweitung Bedenklich ist die Anspannung der Banken-Läiquidität im Oktober 1949. Aus- druck hierfür ist vor allem die Tatsache, daß die Verschuldung der Geschäftsbanken beim Zentralbanksystem folgendes Bild aufweist: Ende Juni 1 213 Millionen DM Ende September 2 082 Millionen DM Ende Oktober 2 761 Millionen DM Der sprunghafte 679 Millionen DM be- tragende Anstieg macht dem Zentralbank- rat erhebliche Sorgen. Die Nettoverschuldung der Geldinstitute an das Zentralbanksystem, d. h. der Saldo aus dem Stande ihrer Verschuldung und dem hauptsächlich durch die Höhe der Reservesätze bedingten Stand ihrer Einlage beim Zentralbanksystem, stieg im Oktober um mehr als 500 Millionen DM auf rund 1600 Millionen DM. Auch dies dürfte dem Zentralbankrat erhebliches Kopfzerbrechen bereiten, denn vier Monate zuvor, also Ende Juni 1949 waren demgegenüber die Giroguthaben der Geldinstitute noch grö- Ber als ihre Schulden beim Zentralbank System. Die Ueberschuß- Reserven betrugen im Oktober mit 103 Millionen DM nur noch 10,8 Prozent der Pflichtreserven. Ende Oktober hat die Summe der in Form von Akzeptkrediten gegebenen Wirt- schaftskredite erstmalig die Summe der Diskonkkredite überschritten, da die Wech- seldiskontkredite im Oktober nur noch um 17 Millionen DM gegenüber 85 Millionen DM im Vormonat gestiegen sind. Das Bank- akzept ist damit mehr als bisher schon Träger der Kreditgebarung der Geschäfts- banken geworden. Indem im Monatsbericht diese Entwicklung so eindeutig heraus- gestellt wird, dürfte schon zum Ausdruck kommen, daß man die Entwicklühg gerade dieses Akzeptstromes mit besonderer Sorg- alt verfolgt. Der Außenhandel des Vereinigten Wirtschaftsgebiets Erfreuliche Wirtschafts- belebung Die Produktionsbelebung der Wirtschaft stehe, soweit sich das feststellen lasse, in engem Zusammenhang mit einer bemer- kenswerten Erhöhung der Umsätze. Be- sonders auffällig sei die Zunahme der Ein- zelhandelsumsätze, namentlich soweit es sich um dauerhafte Güter handle. Ge- radezu sprunghaft ist der Absatz von Mö- beln, Nähmaschinen und sonstigen Einrich- tungsgegenständen gestiegen, so daß im Möbelgeschäft nunmehr wieder teilweise nur noch mit verhältnismäßig langen Fri- sten geliefert werden kann. Aehnlich sei die Lage bei Oefen und Herden. Bei Tex- tilien liege die Nachfrage in hohem Grade auf sogenannten großen Stücken, also An- zügen und Wintermänteln sowie Textil- hausrat(Teppiche und ähnliches). Völlig anders haben sich demgegenüber die Um- sätze in den Waren des täglichen Bedarfs, also im Lebensmittel- und Tabakwaren- Einzelhandel, in Drogerien usw. entwickelt. In diesen Bereichen sei in der letzten Zeit sogar ein Rückgang zu verzeichnen. Die Preise industrieller Fertigwaren sind in den letzten Wochen nur noch vereinzelt gesunken. Teilweise wurden sogar stei- gende Preistendenzen beobachtet. Man glaubt, daß sich die Tendenz zur Beendi- gung des Preisabbaues noch verstärkt hat, verweist aber gleichzeitig darauf, daß für eine generelle Versteifung der Preis- situation noch kaum Anzeichen vorliegen Würden. Gründender Außenhandel Die Ausfuhr des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes ist im September gegen- über dem Vormonat um 32 Millionen DM angestiegen. Es erhöhte sich als Folge der DM- Abwertung hierbei der Dollar-Betrag der Ausfuhr gegenüber August nur um fünf Prozent, während die Ausfuhr in DM gerechnet um 10 Prozent zunahm. wobei die stärkste Zunahme bei Halbwaren- Exporten zu verzeichnen ist. Die Einfuhr des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes ging im September gegen- über August um 157 Millionen DM zurück, wobei als Folge der Neufestsetzung des Wechselkurses die Einfuhr in Dollar- berechnung im September um 29 Prozent zurückging, während die Abnahme in DM nur 23 Prozent beträgt. F. O. Weber 1) davon 2 425 Millionen DM Diskont-Kredite. (in Millionen DW) Einfuhr Ausfuhr Monatsdurchschnitt Monatsdurchschnitt 8 2— 2 —— 2— 28 2 VVVV[[[f V;; 2 VF 5— JJ... „ VVV 4— 80.— 7 % R 8* 8 4 02 01 5 4 2 4 8 Ernährungswirtschaft 179,6 180,3 270,7 270,7 326,8 284,6 3.5 9,8 3,7 272 2,4 2.0 3 Wirtschaft 152,6 231,9 333,9 324,4 373,6 279,0 218,5 270,1 301,9 313,7 301,0 333,2 a von Rohstoffe 82,1 125,6 174,7 153,3 167,0 146,5 54,4 56,6 60,6 68,2 66,0 69,3 Halbwaren 51,2 66,6 86,9 86,0 35,4 79,2 66,8 94,6 96,9 84,5 76,4 92,6 . 18,7 39, 7 725%, 83,1 121,2 53,3 97.3 118,9 144,4 161,0 158,6 171,3 a von Vorerzeugnisse 10,9 21,3 28,2 30.7 29,1 26,7 31,1 60,5 64,4 71,8 74,1 70,9 Enderzeugnisse 778 17.9 44,1 52,4 92,1 26,6 46,2 38,4 30,0 39,2 84,5 100,4 Insgesamt 332,2 412,2 604,6 393,1 700,4 343,6 222,0 279,9 303,6 315,9 303,4 335,2 Subventions-Staffel von 581 bis zu 719 Mi1I. DM Der Subventionsbedarf für die Lebensmittel- einfuhren wird in einem Bericht der Bank deutscher Länder nach den neuesten Schätzun- gen des Bundesernährungs ministeriums vom 1. Oktober bis zum Ende des Wirtschaftsjahres am 30. Juni 1950 auf etwa 719 Millionen DM, davon 389 Millionen DM für das Halbjahr bis zum 31. März 1950, veranschlagt. Hierin sind die notwendigen Subventionen für Düngemit- teleinfuhr eingeschlossen. Das Bundesernährungsministerium beziffert die auf Grund des Importausgleichgesetzes an- fallenden Abschöpfungsbeträge auf 76,6 Mil- lionen DM, so daß die aus öffentlichen Mitteln zu bestreitenden Netto-Subventionsbeträge bis zum Ende des Haushaltsjahres auf rund 350 Millionen und bis zum Ende des Wirtschafts- jahres auf 642 Millionen DM zu veranschlagen Sind. Die Bank deutscher Länder weist in ihrem Bericht daraufhin, daß sich die Voraussetzun- gen für diese Berechnungen im Verlauf des Wirtschaftsjahres noch ändern können und die genannten Zahlen daher nicht als endgültig an- zusehen sind. Zum Beispiel würde sich im Falle eines Beitritts der Bundesrepublik zum inter- nationalen Weizenabkommen der Subventions- bedarf um 61 Millionen DM verringern, vor- ausgesetzt daß der Bundesrepublik der Höchst- preis des internationalen Weizenabkommens zu- gebilligt wird. VDMA wieder erstanden Maschinenmarkt in Württemberg Baden In Stuttgart fand am 22. November eine ordentliche Mitglieder versammlung der Ma- schinenbauanstalten in Württemberg-Baden statt, der insofern besondere Bedeutung zu- kommt, als gleichzeitig die Umwandlung der bisher auf Landesebene selbständigen Ver- einigung zu einer Landesgruppe des in Frank- furt auf der Tradition des alten Maschinen- bauverbandes gegründeten Vereins Deutscher Maschinenbauanstalten(VDMA) erfolgt. In Württemberg-Baden ist der Maschinen- bau nach der Textilindustrie der bedeutendste Güterproduzent. Der Umsatz belief sich im Jahre 1949 auf 381 Mill. DM(das sind etwa 80 Prozent des Jahres 1936). Nach der bis- herigen Entwicklung zu urteilen, wird der Umsatz in diesem Jahr 600 Mill. DM über- steigen. Bei einem Länderdurchschnitt von 60 DM pro Kopf der Bevölkerung ist Würt⸗ temberg-Baden mit 119 DM in der Maschinen- Herstellung weitaus führend.— Der mengen mäßige Produktionsindex(1936 100) stieg von 61 im Jauar dieses Jahres auf 85 im Sep- tember. Die Beschäftigtenzahl im Maschinen- bau Württemberg-Baden stieg von 46 000 im Januar 1948 auf 61 500 im Juni 1949 und hat sich seitdem gehalten. Sie beträgt damit 16,9 Prozent der im Maschinenbau der Bizone Beschäftigten. Die Zahl der Betriebe beträgt 590(Ende 1946 365). UFA im Saarland Wird liquidiert Der Hohe Kommissar im Saarland, Grandval, hat einen Liquidator für die im Saarland gelegenen Vermögenswerte der UFA GmbH. ernannt. Der Reinertrag soll der Regierung des Saarlandes zufließen. VWD „Zementierter“ Handelsweg im Kohlegeschäft wird auf- gehoben Unter Vorsitz des Bundesministers für Wirtschaft. Prof. Dr. Erhard, fand am 21. No- vember in Bonn eine Verhandlung zwischen der deutschen Kohlenbergbauleitung und dem Kohlengroßhandel der britischen Besat- zungszone statt. Die Verhandlungen wurden notwendig wegen der vom Bundeswirtschafts- ministerium beabsichtigten Aufhebung des „zementierten“ Handelswegs in der britischen Zone. Es wurde u. a. vereinbart. daß dem Großhandel das Hausbrandgeschäft überlas- sen wird sowie die Belieferung von Industrie- verbrauchern mit einem Jahresbedarf bis zu 6000 Tonnen. Die Aufhebung des sogenann- ten zementierten Handelswegs wird von der Bundesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 1950 angeordnet. Mit der Veröffentlichung dieser Anordnung ist in Kürze zu rechnen. ut. Güterfernverkehr endgültig aufgeteilt Die Konzessionen für den Güterfernverkehr sind jetzt endgültig auf die einzelnen Länder des britischen und des amerikanischen Besat- zungsgebietes aufgeteilt worden, teilt der Ver- band der Automobilindustrie mit. Danach ent- fallen von insgesamt 12 594 Konzessionen 4 369 auf Nordrhein- Westfalen. 1 042 auf Hessen, 1 050 auf Schleswig-Holstein, 1 250 auf Niedersach- sen, 1 032 auf Hamburg. 400 auf Bremen, 1 265 auf Württemberg-Baden und 2 186 auf Bayern. dpa Rückläufige Binnenschiffahrts- transporte Mit deutschem und ausländischem Raum wurden auf den Binnenwasserstragen des bis- herigen Vereinigten Wirtschaftsgebietes im Monat Oktober 1949 insgesamt 4 592 893 t gegen- über 5 052 143 t im September und 5 334 000 t im August befördert. Der Anteil der ausländischen Flagge betrug im Oktober 1 351 417 t oder 29,4% gegen 1 479 537 t oder 29,3% im September. Von dem Rückgang von 459 250 t entfielen rund 105 000 t auf Kies und Sand, rund 70 000 t auf Erze und 64 000 t auf Getreide- und Mehl- transporte. An den wichtigsten Massengütern wurden transportiert:. Kohlen 1939 311 42,2% Erz 384 977t- 3,4% Getreide u. Meh! 413 3038 t 9% Kies und Sand 901 403 tt 8 19,6% Bis auf die Kohlentransporte ist der Ham- burger Hafenverkehr in diesen Ziffern nicht enthalten. hh Schwundsätze für Reis. Der Bundesernah- rungsminister hat angeordnet, daß die Schwundsätze für Reis analog den Schwund- sätzen bei Hülsenfrüchten Großhandel 0,5 und für den Kleinhandel 2% betragen. Deutscher Außenhandel deutsch geworden Die Hohe Kommission hat durch eine Note den Bundeskanzler davon in Kenntnis ge- setzt, daß die Führung von Wirtschaftsver⸗ handlungen mit dem Ausland den deutschen tellen überlassen wird. Ueber den Zeit- punkt der Ausübung dieser Befugnisse ist eine Vereinbarung zwischen der JEIA und den zuständigen deutschen Stellen vorgesehen. Die näheren Einzelheiten sind in beson- deren Richtlinien niedergelegt. Die Unter- zeichnung der Verträge erfolgt durch die Ver- treter der Bundesrepublik bei Ratifizierung durch den Bundespräsidenten. wobei diese an die vorherige Einverständniserklärung der Hohen Kommissare gebunden ist. Deutschland ist bei dem Abschluß von Handelsverträgen verpflichtet, sich im Rah- men der internationalen Abmachungen. wie Hannover Charta. ITO- Bestimmungen des internationalen Währungsfonds. zu halten. ES muß weiter bei seiner Handelspolitik alle Maßnahmen erareifen. die es zu einem mög- lichst frühen Zeitpunkt von ausländischer Hilfe unabhängig machen. Diskriminatorische Maßnahmen sind verboten. Weiter bestehen auf anderen Gebieten. z. B. in der Zollpoli- tik. der Exportförderung nach bestimmten Gebieten. der Importerleichterung bezüglich der Vereinbarung über internationale Markt. regelungen. besondere Vorbehalte der Hohen Kommissare. Bewertungs-Klarheit bei DM- Eröffnungsbilanz Unklarheit Bei der bis zum 30. November 1949 2— stellenden DPM- Eröffnungsbilanz ist der Been tung des beweglichen Anlagevermögens beson- dere Beachtung zu schenken, da diese Bewertung auf Jahre hinaus für die Unternehmen be- stimmend sein wird und von ihr insbesondere die steuerliche Belastung abhängt. Nach 8 18 des DM-Bilanzgesetzes ist der Wert des beweglichen Anlagevermögens(Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung) zum 21. Juni 1948 neu festzusetzen, wobei die Bilanzkonti- nuität durchbrochen wird. Bei allen Gegenständen des beweglichen Anlagevermögens ist nicht wie bisher vom früheren Anschaffungs- bzvv. Herstellungswert auszugehen. sondern als Ausgangswert ist der Neuwert(Kaufpreis) am 31. August 1948 bzw. am 31. August 1949 zugrunde zu legen, wenn der letztere niedriger als der Neuwert am 31. August 1948 ist. Die Ermittlung dleses Neuwertes dürfte allerdings insbesondere in den Fällen auf Schwierigkeiten stoßen, in denen früher beschaffte Gegenstände bzw. Altere An- lagen am 31. August 1948 entweder in anderer Qualität geliefert wurden oder technisch über- holt und dadurch nicht mehr auf dem Markt Waren, so daß der Neuwert dieser Gegen; stände deshalb am 31. August 1948 bzw. 31. August 1949 nicht zu ermitteln war. In diesen Fällen ist auf Schätzungen Undexzah- jen) zurückzugreifen. Für diese Neuwerte ist die betriebsgewöhnliche, vom Finanzamt zuge- lassene Nutzungsdauer zu ermitteln, und dem- nach sind die Abschreibungen entsprechend der bereits verflossenen Nutzungsdauer abzuziehen. Es sind bei dieser Bewertung folgende drei Fälle zu unterscheiden: 1. Bewegliches Anlagevermögen, dessen Nut- zungsdauer am 21. Juni 1948 gerade abgelau- fen war. 5 Bewegliches Anlagevermögen, dessen Nut- Zzungsdauer am 21. Juni 1948 noch nicht abge- laufen war. Beweglicnes Anlagevermögen, dessen Nut- zungsdauer vor dem 21. Juni 1948 abgelau- fen war. Wertlos behält Drittelwert Soweit die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer gerade abgelaufen war, sind die Gegenstände auf Grund 8 18 Abs., 3 mit höchstens einem Drittel an- zusetzen. 5 Beispiel: Elne Maschine wurde 1938 mit 6000— RM angeschafft. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer betrug zehn Jahre. Der Wieder- beschaffungspreis wurde am 31. August 1948 mit 12 000,— DM und am 31. August 1949 mit 10 000 DM ermittelt. Der anzusetzende Neuwert beträgt da- ner 10 000,— DM. Da die Nutzungsdauer am 20. Juni 1948 gerade abgelaufen war, ist die Ma- schine höchstens mit einem Drittel, also 3333, DRM. anzusetzen. Um die jährliche Abschreibungsquote zu ermitteln, ist die Benutzungsdauer zu schätzen, und die 3333. DM sind dann auf die noch ver- bleibende Restnutzungsdauer zu verteilen und abzuschreiben. Halber Wert wird Neuwert Soweit die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer am 20. Jun 1946 noch nicht abgelaufen war, sind die Gegenstände mit höchstens einem Drittel des Neuwertes zuzüglich eines Zuschlags für die noch nicht abgelaufene Restnutzungsdauer anzusetzen. Beispiel: Die im obigen Beispiel genannte Ma- schine wurde 1943 angeschafft. Der jetzige Neu- wert beträgt ebenfalls 10 000,— DM. Wäre die Ge- samtnutzungsdauer am 20. Juni 1948 abgelaufen, so wäre die Maschine mit 3333, DM anzusetzen und zwei Drittel des Neuwertes, 6666,.— DM, wären in der betriebsgewöhnlichen Gesamtnutzungszeit abzuschreiben. Da jedoch bis zum 20. Jun 1948 mur die Hälfte der Nutzungsdauer abgelaufen War, so ist der Wert, der noch nicht abgelaufenen Nutzungsdauer zu den 3333,.— DM hinzuzufügen. Die Maschine ist also mit 3 333. DPM zuzüglich 2 ron 6 666. DN 3 333,.— DPM zusammen 6 666. DR 2 3 anzusetzen. Und nun der Neuwert Sofern die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer vor dem 20. Juni 1948 abgelaufen war, sind die Gegenstände mit einem Drittel des Neuwertes ab- züglich eines Abschlags für die Zeit vorzunehmen, tür die keine Abschreibungen vorgenommen Wur- den, weil die Gegenstände bereits auf 1— RM ab- geschrieben waren. Beispiel: Die oben genannte Maschine wurde 1935 angeschafft. Die Maschine wäre am 20. 1 1943 mit einem Drittel von 10 000.— D-Mark 3 333,— DM anzusetzen, wenn die Nutzungsdaue“ am 20. Juni 1948 gerade abgelaufen wäre. Da sie aber bereits nach zehn Jahren(1945) abgeschrieben War, beträgt die tatsächliche Nutzungsdauer 13 111 zuzüglich noch zwei Jahre, weil sie nach 194 schätzungsweise noch zwei Jahre Sebrauchs tai ist. Dementsprechend ist von den 3 333.— 1906 ein Abschlag für drei Jahre vorzunehmen, 0. nat die Maschine am 20. Juni 1946 einen Wert 175 einem Drittel des Neuwertes 3 333.— DM ee 3* 666,.— DM(1 998,— DM)= 1 332, DM. 84050 1 332,.— DM sind in den zwei Jahren nach 5 8 abzuschreiben. Ebenso ist mit den kurzlebige Wirtschaftsgütern zu verfahren, chen Obwohl der Bewertung des beweglich 5 Anlagevermögens. wie die obigen eee gen zeigen, nur ein verhältnismäßig. Spielraum gelassen ist, bleibt doch die n i keit, die einzelnenn Werte der Bilanzpolitik bel Unternehmens anzupassen. Es ist aber da 5 zu bedenken, daß sich das Unternehmen l geringer Ansetzung der Abschreibunssmös 1015 keiten beraubt, während bei hohen Werten 15 Gefahr einer höheren Heranziehung 2 Lastenausgleich besteht. Dr. Michalowsk) Automobil-Industrie für splendid isolation Der Vorstand des Verbandes der Aue“ mobilindustrie(VDA) hat seinen Mitglie- dern von einer Beteiligung an der Deut- schen Industriemessse Hannover 1950 ab- geraten. Die Wirkung der für 1951 im Bundesgebiet geplanten internationalen Autombilausstellung solle nicht durch eine vorherige Beteiligung an anderen Ausstel- lungen abgeschwächt werden. VV Ar. 249 Freu mein Onke im K 1949, Die! Birk Für ind Davic Dank Sitzer müse: Kistn Man. Hier- Mant vater gebot Kran Mhr ee ae ee ee eee e ee Beere Für plötzl sagen Stadt lieben Man Züs fit Nach kb heit ver! erwartet meine li mutter, Schweste Frau Ott Mhm.-W Im Hin Ade Die Bee 14 Uhr, Käfertal 13 ee Mein lie Vater, u der, Sch sohn, He wurde 11 54 Jahre gerissen. Nahm.-W. Alte Fra In t Hele: mit Joha Sowie verw Beerdigt 10 Uhr, eee Nach lär heute ut Helene am Alte: Mhm.-N Rathaus Die trau Die Bee tag, 25. auf d. 1 eee 1 Gabz A1 Kors, uch ih Mann — — dil Schm Jetzt 20 Aber me zusetzer jekten e Ru d. Ma Auch 4 — 17 Note ge- Ver- chen Zeit- ist . Son- mer Ver- rung e an der von Rah- wie des Alle mog- cher ische ehen poli- mten lich arkt⸗ ohen tzen. e Ma- Neu- le Ge- aufen, setzen wären gszeit 1 1946 aufen enen kügen. D dauer d die as àb: hmen, Wur- M ab- wurde Juni Mark dauer Da sle eben Jahre 10456 stäbig DM Somit t von üglich Diese 1 1049 bigen ichen grun- enger glich⸗ Kk des dabei ei 20 glich n Cie zum WSꝑiʒ V/ uto⸗ glie⸗ beut⸗ ab- im alen eine stel- D 2 n e Ur. 2 40 Donnerstag, 24. November 1949 MORGEN Seite 7 — . Onkel, Herr 1949, sanft entschlafen ist. Birkenau i. O., statt. sitzenden des Landesverbandes vater, Großvater, Schwager liste r Traue: Paul Engelter Enkelkinder: Henny, Reinhold und Uwe. Stadtpfarrer Simon für seine liebevollen Abschiedsgruß von üs eig t St e Nach kurzer, schwerer Krank- heit verschied plötzlich und un- erwartet meine liebe, gute Frau, meine liebe Mutter, Schwieger-⸗ mutter, Schwiegertochter, Oma, 5 Schwägerin u. Tante, rau Ottilie Kiefer geb. Schmidt Mhm.-Waldhof, Hupenstraße 28 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Adolf Kiefer Die Beerdigung findet am Don- herstag, dem 24. November 1949, 1 Uhr, auf dem Friedhof in Käfertal statt 2 FEC Mein lieber Mann, mein guter Vater, unser lieber Sohn, Bru- der, Schwager und Schwieger- sohn, Herr 5 Josef Esser gurde im blühenden Alter von 5 Jahren für immer von uns gerissen. 5 5 Anm.-Waldhof, 22. Novbr. 1949 Alte Frankfurter Straße 4 In tiefer Trauer: 1 Helene Esser, geb. Schulz, mit Kind Hans Johann Esser u. Frau Maria sowie Geschwister und An- verwandte 5 Beerdigung: Samstag, 26. 11. 49 10 Uhr, Hauptfriedhof 5 e bene längerem Leiden verschied eute unsere liebe Mutter, Frau 5 felene Senhwöbel We. 5 geb. Bissinger un Alter von 73 Jahren. hm.-Neckara 2 Wee 22. Nowbr/ 1949 Die trauernden Hinterbliebenen 1 Beerdigung findet am Frei- a 25. November 49, 13.30 Uhr, ut d. Friedhof Neckarau statt —. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Michael Müller im Alter von 65 Jahren am Donnerstag, 17. November Die Beisetzung fand am Totensonntag in seiner Heimat, Für die zahlreichen Beileidskundgebüngen sowie die Blumen- ind Kranzspenden und die trostreichen Worte des Herrn Pfr. Davidson sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Auch allen Geschäftsfreunden und besonders dem Vor- müse-, Kartoffel- und Südfrüchtegroßghändler e. V., Herrn Karl Kistner, Mannheim, herzl. Dank für das letzte Geleit. Mannheim(Windeckstr. 51) und Birkenau i. O., 22. 11. 49 Frau Elisabeth Müller, geb. Ehret Wilhelm Müller Loni Müller, geb. Zusann Karlheinz Müller Renate Müller Helga Müller Hierdurch die betrübende Nachricht, daß mein lieber Mann, unser lieber, unvergeßlicher Vater, Schwieger- Adam Engelter Milchhändler geboren am 29. März 1875, nach kurzer, schwerer Krankheit am 22. November 1949 sanft entschlafen ist. Mh m. Waldhof, Tannenstrahe 5. Margarethe Engelter, geb. Kleber Karl Engelter und Frau Luise Eugen Engelter und Frau Resi Otto Nied und Frau Maria Rosa, geb. Engelter Fritz Schneckenberger und Frau Elise, geb. Engelter Karlfried, Erich, Beerdigung: Freitag, 25. Nov. 1949, 14 Uhr, Friedhof Käfertal DANK SA GUN G Für die vielen herzlichen Beweise enger Anteilnahme am plötzlichen Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen, Frau Erna Knapp geb. Schmitt sagen wir unseren tiefempfundenen Dank; insbesondere Herrn der Württemb.-Bad. Obst-, Ge- und Onkel, Herr Leonore, trostreichen Worte und den Herrn Betriebsrat Flaskamp. mre Vermählung beehren sich anzuzeigen Gerhald Nillel hifa Eiffel geh. Eichin Mhm.-Feudenheim, 24. Nov. 49 Schillerstraße 19 * F 1 Wir haben geheiratet Karl Stätter Tilde Stätter, geb. Held Mannheim, den 17. Novbr. 1949 Schwindstraße 5 7 N e Für die anläßlich unserer Ver- mählung erwiesenen Aufmerk- samkeiten sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichst. Dank. Oftersheim, 24. Nov. 1949 Karlstraße 2 Erwin Laudenklos und Frau Selma, geb. 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Wie jener die walzerselige, lebensfrohe Be- schwingtheit des goldenen Wiener Herzens an der rechten Stelle zu fassen wußte, 80 traf auch Offenbach den Ton, den die Pari- ser um die sechziger Jahre herum hören wollten: den frechzüngelnden Witz im Text wie in der Musik der Chansons, dem geist- reichen Spott, der vor nichts Halt machte, Vor der Aufgeblasenheit einer höfischen Ge- sellschaft nicht und ebenso wenig vor dem steifen, faden Pathos, der sich mehr und mehr überlebenden„Großen Oper“. Mit sechzehn Jahren 1835 War Offenbach aus seiner Vaterstadt Köln nach Paris gekommen, um dort am Konservato- rium zu studieren. Dann brachte er sich als Cellist und darauf als Kapellmeister recht mühsam durch, bis ihm der erste große Wurk gelang: die Vertonung des ‚Chanson de ortunio zum„Chandelier“ von Musset. 1858 folgte der Sensationserfolg des„Orpheus in der Unterwelt“ Und von da ab gab es kein Rasten mehr für ihn. Er übernahm ein eigenes Theater, die„Bouffes Parisiens“, Kurz darauf das„Théatre Comte“. Elf Jahre später wiederum löste er alle Verpflichtun- gen, um nur noch zu komponieren, bis er— Aus finanziellen Gründen— 1872 doch wie- der eine festbesoldete Stellung annehmen mußte, die Leitung des Théatre de la Gate“. Von Paris aus eroberten sich seine Operetten die Bühnen Europas; zwei- bis dreihundertmal spielte man sie vor allabend- lich ausverkauften Häusern in Berlin, Leip- zig und vielen anderen Theatern. In Amerika allerdings, das vier Jahre zuvor Johann Strauß so triumphal empfing, blieb 1876 für Offenbach der erwartete„sa- genhafte materielle Erfolg aus. Zu diesem empfindlichen Rückschlag sesellten sich Wei- tere in Paris, das seit dem Kriege 1870/71 eine grundlegende soziale Gesellschafts- Wandlung durchgemacht und viel von seiner Leichtlebigkeit eingebüßt hatte. So war ein großer Teil seiner doch gewiß beträchtlichen Mittel zerronnen, als Offenbach 1880 daran- ging, die Oper„Hoffmanns Erzählungen“ zu schreiben. Er hat ihre Uraufführung nicht mehr erlebt, hat das Werk nicht einmal fer- tig instrumentieren können. Am 5. Oktober 1880 ist er gestorben, in Paris, dem er ge- huldigt, das er verspottet hatte und das ein Leben lang seine wahre Heimat gewesen ist. * Von etwa hundert Bühnenwerken wis- sen seine Biographen zu berichten. Nur weniges hat sich aus diesem imposanten Lebenswerk erhalten: der„Orpheus in der Unterwelt“, die„Schöne Helena“. Diese Stücke in textlichen Neubearbeitungen ſebendig zu halten, ja, von hier aus eins Offenbach- Renaissance ins Leben zu rufen, Hat man seither immer wieder versucht. In den Jahren 1928/29, und dann wieder, nach diesem Krieg, im nahen Heidelberg, als Heinrich Köhler-Helffrich neben diesen bei- den Operetten auch die„Großherzogin von Gerolstein“ mit genialischer Regiekunst zu grandiosen Triumphen eines echt komödian- tischen Theaters erhob. Dennoch blieben diese Beispiele ohne die erhoffte Resonanz. Die Operette, die Offen- bath einst ins Leben rief, hat längst ein anderes Gesicht bekommen. Sie ist sentl- mentaler geworden, süßlicher und dickflüs- siger, sie ist aus der schwebenden Atmo- sphäre des satirischen Esprits in die realen Gründe zeitgemäßer“ Wunsch- und Liebes- träume eingedrungen. Offenbachs wand- jungsreiche Melodik und die zündende Verve seiner Chansons halten der ekstatischen Rhytmik des Jazz nicht mehr stand. Er hatte den kühlen unbestechlichen Blick für die Schwächen seiner Zeit und den Geist, Quer durch den Sport Offenbach und seine Musik 5 sie in unübertrefflicher Weise zu parodieren. Um dem„Heldentum“ des 20. Jahrhunderts aufs Maul zu schlagen, bedarf es kräftigerer Knüppel. Was durchaus nicht gegen Offen- bach spricht. Denn in seiner Musik steckt mehr, als man auf den ersten Blick wahr- haben will: Es steckt die Sicherheit des Ein- kalls darin, die Humorigkeit eines intellek- tuellen Geistes und eine musikalische Schöp- kerkraft, die mit einem Minimum an äuße- ren Mitteln die„musiquette“, die kleine Form, zu höchst geschliffener funkelnder Form veredelte. Wem sonst ist es so wie Offenbach gelungen, das Element des Geis reichen, die Aura der Persiflage über das augenblickliche, zeitgebundene„Objekt“ hinaus in der Musik spürbar zu machen? Wie müßig ist es da, zu fragen, ob er wohl zu Höherem befähigt gewesen wenn seinem künstlerischen Sinn nicht die Geschäftstüchtigkeit eines Mannes, der Wußte, Was er wollte und konnte, zur Seite gestanden hätte! Offenbach hat sich erfüllt in der Form, die ihm gemäß War, die ihn zu unablässigem Schaffen antrieb. Und als er schließlich daran ging, sich nach zwei miß- glückten Versuchen noch ein letztes Mal der von ihm so oft geschmähten Oper anzuneh- men, da griff er mit instinktiver Sicherheit nach einem bizarr phantast'schen Stoff, fern aller Sentimentalität und doch nicht obne menschlich tragische Bezüge: zur magisch- hintergründigen Welt E. T. A. Hoffmanns. Kurt Heinz Ein Angstschrei in zwanzig Bänden“ E. T. A. Hoffmann und sein Werk Seine Zeit nannte ihn den Gespenster- Hoffmann und rechnete sein Werk, in dem das UVebersinnliche, Gespensterhafte mit allen seinen bizarren Fratzen in der durch- aus bürgerlichen Welt biedermeierlicher Sa- lons sein Wesen treibt, der Romantik zu. Heute würde man Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, der aus Verehrung für Mozart seinen Vornamen Wilhelm in Amadeus umwandelte, jener in Frankreich entstande- nen Kunstrichtung zugehörig betrachten, die für ihr künstlerisches Programm das Wort Surrealismus erfand. Ihre Anhänger wissen nicht genau, ob die Gestalten unserer Phan- tasie und unserer Träume nicht doch exi- stieren, und zweifeln, ob es vielleicht gerade das nicht gibt, was wir„Wirklichkeit“ nennen. Bei ihnen verwischen sich„Ein- bildung und„Wirklichkeit“ Sie schildern das„Un wirkliche“, als wenn es das„Wirk- liche“ wäre. Hoffmann führte ein merkwürdiges Dop- pelleben, ein Dasein zwischen Traum und Tag. Hinter der Ueberspanntheit der Cham- pagner-Nächte in den Weinstuben von Lut- ter& Wegener in Berlin, wo er mit seinem Freunde Ludwig Devrient zechte und spin tislerte, stand der gewissenhaft erfüllte Tag des Kammergerichtsrats, dem die Arbeit „frisch von der Hand ging“. Dieser fleißige Arbeiter und nüchterne Beamte war stets von der Ahnung geheimnisvoller Schreck- nisse, die in sein Leben treten konnten, ver- folgt. Er führte gewissenhaft Buch über seine Stimmungen, und nachts, wenn er schrieb, weckte er oft seine Frau und ließ sie bei sich sitzen, weil die geisterhaften Zerrbilder seiner Phantasie und Erfindungen seiner Dichtung: Klein Zaches, der Rat Krespel, Doktor Dapertutto und die wun- derliche Prinzessin Brambilla vor seinen Augen Gestalt annahmen und in sein Zim- mer traten. Der Teufel legt auf alles seinen Schwanz!“ war eine seiner Lieblingsrede- wendungen. Er hatte ihn immer Vor sich auf dem Schreibtisch: eine kleine schwarze Marionetten-Figur mit einem Horn auf der Stirn und einer lang heraushängenden roten Zunge. Auf seiner Schulter aber hockte der „Kater Murr“, dessen Tod der geniale Kam- Eiskunstläufer sollen 60 Grundfiguren erlemen Echte Amateure nicht erwünscht? Der deutsche Eiskunstlauf hat in Garmisch- Partenkirchen und in München seine Zentren. Von dort her stammen oder dort trainieren fast alle unsere bekannten Läufer und Läuferin- nen. Ihre Zahl ist nicht groß. Jahr für 12898 erscheinen die gleichen Namen bei Schaulau- ten und Meisterschaften. Ansätze zum Eis- Kunstlauf findet man sonst nur noch im Rhein- land. Warum gelingt es nicht, diesen schö- nen Sport auf eine breitere Basis zu stellen? Horst Faber meint. das früher in Deutsch- land so verbreitete Eislaufen sei überhaupt im Aussterben begriffen. Wir haben in den West- zonen den Winter über kaum noch Natureis- perioden ven längerer Dauer, die Anreiz zu einer sportlichen Betätigung auf den Schlitt- schuhen geben könnten. Aber selbst in den Städten die über eine Kunsteisbahn verfügen — es gibt deren immerhin schon wieder neun — regt sich nichts im Eiskunstlauf. Wo rund ein halbes Jahr lang die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen besteht. müßte doch der Eislauf blühen. Er tut es nicht. Also scheinen andere Gründe mitzusprechen. Um es im Eiskunstlauf zu etwas zu brin- gen, bedarf es guter Trainer und vieler Jahre Harten UDebens. Wenn ein Meister nicht vom Eimmel fällt. so gilt das Wort für diesen Sport. Nur durch eine umfassende Förderung der Jugend können die Vereine und der Deut- sche Eislaufverband die jetzigen Lücken schlie- gen und dem Eislauf neue Impulse geben. Be- gabungen gibt es genus in allen Schichten des Volkes. a Man müßte damit brechen. daß die Stars und Primadonnen des Eises fast ausschließlich nur aus jenen Kreisen kommen, die dank der väterlichen Brieftasche ihren Kindern die Zeit und Geld kostende Ausbildung gestatten kön- nen. Unter unseren heutigen Läufern der Spitzenklasse befinden sich nur Wenige, die diesen Vorzug nicht genossen haben. Und aucki innen wird es schwer gemacht, sich zu Halten und zu behaupten. Ein einfaches Beispiel sei dafür genannt. Von den rund 60 Grundfiguren, die für das Pflichtlaufen beherrscht werden müssen. wer- den jeweils nur sechs bei den deutschen und internationalen Meisterschaften gelaufen. Während diese sechs Uebungen für die dies- Wintrigen, in Oslo stattfindenden Europamei- Ein Problem des deutschen Eislaufs sterschaften bereits bekanntgegeben wurden. gelangen sie bei den deutschen Meisterschaf- ten erst kurz vor Beginn des Kampfes aus der Fülle der sechszig zur Auslosung. Selbst eine Zusammenstellung in bestimmte Reihen ändert an dieser Erschwerung nichts. Die an den Europameisterschaften teilnehmenden Ausländer können sich nämlich den ganzen Winter über auf die geringe Zahl der ver- langten Pflichtübungen vorbereiten. Die deut- schen Läufer aber müssen alle sechzig trai- nieren, weil sie nicht wissen. welche erlost werden. Das aber schafft auch der Begabteste nur, wenn er jeden Tag und von morgens bis abends auf dem Eise liegt. Man fördert hier also jene begüterten Läufer, die sich das leisten können, und andere, die einem Beruf nachgehen. von dem sie leben, und denen nur die Freizeit für ren Sport bleibt. stehen von vornherein auf verlorenem Posten. Selbst die vollendetste Kür kann den automatischen Punktverlust in der Pflicht nicht wettmachen. Man sollte die auf den Olympischen Spielen und bei den Europameisterschaften übliche Gepflogenheit der vorherigen Bekanntgabe der Pflicht übungen auch bei uns wieder einführen. Denn nichts läge näher. als sie den jeweiligen der Europamelsterschaften anzugleichen. vrie dies in der Schweiz, in Oesterreich und ande- ren Ländern der Fall ist. H. S. Mit Weltmeister Allais im Val d'Isère Zum Beginn der kommenden Wintersai- son rief die Firma Engelhorn u. Sturm die Skifreunde in die Wandelhalle des Rosen- gartens, wo sie durch Artur J. Keser als Fachmann und Schriftleiter der bekannten Wintersportzeitschrift„Ski, Bob, Eis“ den lehrreichen französischen Film„Ski de France“ mit Weltmeister Emile Alla is und seinen Kameraden der Nationalmannschaft zeigen ließ. Keser untermalte zunächst den Volksversöhnenden Charakter internationa- ler Sportbeziehungen und ließ eingangs den Film der XIV. Olympischen Spiele Ablaufen. Zeichnung: Anneliese Klotz Doktor Spallanzanis singender Automat Olym- bia, eine der Hauptfiguren aus Offenbachs phantastischer Oper„Hoffmanns FEraählun- gen“, die am Samstag im Mannheimer Na- tionaltxeater in neuer Inszenierung heraus- kommt. mergerichtsrat den Freunden auf einer lithographierten Karte anzeigte. Das Gegensdtzliche seiner beiden Leben übertrug er auf sein dichterisches Werk, in dem sich viele Begegnungen und Zufälle widerspiegeln. Aus dem Berliner Alltag läßt er anmutsvoll die buntesten Wunder erstehen, aus nächtlichem Nebel steigen Spukgestalten und Gespenster, die— Wie der trockene Archivar Lindhorst ohne welteres in den Flammen einer Feuerzan- genbowlé verschwinden oder sich in Gestalt eines Geiers vor aller Augen hoch in die Lüfte erheben. Mit ironisierendem Humor baut er dann dem Unwahrscheinlichen Brücken in unsere Wirklichkeit:„Aber sagen Sie nur, wertester Registrator, wie uns gestern der vermaledeite Punsch so in den Kopf steigen und zu allerlei Allotriis treiben konnte?“ fragt Konrektor Paulmann im „Goldenen Topf“, nachdem der Student An- selmus aus seinem gläsernen Gefängnis in einer„wohlverstopften Kristallflasche“ be- kreit worden ist Der kleine überspannte Hoffmann, der Es liebte, die absonderlichsten Grimassen zu schneiden, ist nicht alt geworden. Er wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren und starb am 25. Juni 1822 nach qualvollem Leiden in Berlin.„Nein, nein! Leben, nur leben— unter welchen Bedingungen es auch sein möge!“ sagte er bei der Feier seines letzten Geburtstages, bei der er nur Selters- Wasser trank. Er hatte es immer geliebt, dieses geheimnisvolle Leben, dessen Widrig- keiten er sich mit gesunder Tüchtigkeit ent- gegenstellte. Als er nach der Besetzung Warschaus, wo er Reglerungsrat war, aus dem Staatsdienst entlassen wurde, besann er sich des Kapitals seiner Talente: zu schreiben, zu malen und zu komponieren. Er wurde zunächst Musik- direktor und später Thaterkomponist, Deko- rateur und Architekt in Bamberg. Hier komponierte er lange vor Lortzing seine in Berlin erfolgreiche„Undine“, die Hans Pfitz- ner wieder ausgrub nach langen Jahren der Vergessenheit. Und hier begann er seine eigentliche literarische Arbeit mit den„Fan- tasiestücken in Callots Manier“, die der hm Den Entwicklungsgang des französischen Skisports aufzeigend, erfuhren die vielen Zuhörer zunächst, daß drüben der weiße Wintersport speziell im Abfahrtslauf seit den 1930er Jahren eine sprunghafte Auf- wärtsbewegung zu verzeichnen hat, nachdem man sich vom bequemen Pistenfahrer mit dem Skilift zum Sportskiläufer umstellte. Toni Luzia(Oesterreich) und Anton See- Jos(Seefeld) brachten das Wunder fertig, einen Emil Allais(1936 Olympiade Vierter in der alpinen Kombination, 1937 zusammen mit Christl Cranz in Chamonix Weltmeister inn Abfahrt und Slalom), James Couttet (1938 Weltmeister im gleichen Wettbewerb) und Henry Oreiller(1948 Olympiasie- ger in St. Moritz) herauszubringen. Im Val d'Isere(Savoyen) wird in Kilo- meterlanger Abfahrt die Schule durchge- führt. wobei vor allen Dingen die ausgefeilte Technik in Knie-, Arm- und Schwungarbeit in den Vordergrund tritt. Das Bremsen durch Stemmen und Pflügen wird rundweg abgelehnt, wie es auch heute daher bei uns angestrebt wird, den Skisäugling nicht zu sehr mit Stemmbogen zu belasten. Atem- raubende Schuß-Abfahrten mit elegantem seitlichem Abrutschen usw. verrieten den hohen Stand dieser extremen Schule. Gräskes Rekordversuche endgültig 4 eingestellt Auch der zweite Versuch des Mannheimer Eduard Gräske mit einem 1,5 Liter Veritas den Langstreckenrekord anzugreifen, mußte am Mittwoch eingestellt werden, nachdem eine 39%8stündige Reparatur notwendig geworden War und sich dazu noch dichter Bodennebel einstellte. e i Bereits am Dienstag mußte die Rekordfahrt zweimal wegen den bei der Kollision mit der Stehtribüne entstandenen Beschädigungen un- terbrochen werden. Die erste Unterbrechung dauerte zwar nur 14 Minuten, die zweite da- gegen aber fast zwei Stunden, so daß der Ge- samtdurchschnitt auf 122 Kmy/st absank. Für die Rekordsumme von 73 000 Dollar wurde in Harrisburg Gennsylvania) der Tra- ber Imperial Hannover verkauft. Das ist der höchste Preis, der jemals für ein Traberpferd bezahlt worden ist.(sid) befreundete Wein- und Buchhändler Car! Friedrich Kunz verlegte. Später, in Berlin, wieder in Amt und Würden, bezeichnete er seine Bamberger Zeit(1803 bis 1813) als seine Lehr- und Marterjahre. Der Dichter wurde von vielen seiner Zeit- genossen abgelehnt. Goethe mochte ihn nicht, Heine nannte sein Werk„einen ent- setzlichen Angstschrei in zwanzig Bänden“, Eichendorff behauptete, Hoffmann habe nur geschrieben, um trinken zu können, und ge- trunken, um schreiben zu können, der Eng- länder Scott sprach von„Fieberträumen „Die Verschwörung“ in Ladenburg Walter Erieh Schäfers 8 Das„Kulturwerk des württembergisch- badischen Unterlandes“, zu dem sich die Städte von Neckarsulm bis Walldürn, von Bad Rappenau bis Ladenburg zusammen- geschlossen haben, unterhält eine eigene „Volksbühne“, die unter Leitung von Franz Mosthav einen regulären Spielplan aufgestellt hat und nun mit Goethes„Ur- faust“, müt Lessings„Nathan“ und anderen Theaterstücken die Bevölkerung des flachen Landes besucht. Zum ersten Gastspiel in La- denburg brachte die Volksbühne„Die Ver- schwörung“, ein Schauspiel Walter Erich Schäfers, des ehemaligen Dramaturgen des Mannheimer Natichaltheaters, mit. Stück erfreut sich seit Monaten auf den deutschen Bühnen einer erstaunlichen Hu- blikumsgunst. Wie die sensationellen„Ent- hüllungen“ um die Machthaber des dritten Reiches gewissen Zeitschriften zu erhöhten Auflagen verholfen haben, so„zieht“ Auch diese reißerische Kolportage über die Ereig- nisse um den 20. Juli. Wem aber ist damit Wirklich gedient? Was zur Schuldfrage und zum heimlichen oder offenen Widerstand zu sagen ist und war, hat Zuckmayer Weit dichterischer und gültiger formuliert. Für die Männer um den Grafen Stauffenberg aber könnte man sich ein würdigeres Denk- mal denken als dieses Stück, dessen Autor allzu deutlich einmal auf Zuckmayer und dann wieder auf das Publikum zu blicken schien.. In der Aufführung durch die„Volks- bühne“ spielte sich Franz Mosthav, ein frü- heres Mitglied des Mannheimer National- theaters, stark in den Vordergrund. Seinen Partnern und Gegenspielern blieb so nur wenig Raum zu eigener Entfaltung. Sie nutzten ihn nach besten Kräften, und vor allem Fritz Klippel als Graf Loy und Wen- zel Hoffmann als reichlich verkalkter, vom Räderwerk der Geschehnisse ungewollt mit- gerissener General Frisch gelangen über- Ein begabter Nadw-Iuchs-Pianist Helmut Vogel im Mannheimer Goethe- Saal In dem Mannheimer Helmut Vogel Aclis ins Eine sehr bedeutende pi istl⸗ sche Begabung heran. Sein Konzertabend im überfüllten Goethesaal trug das Merk- mal des Außerordentlichen. Schon heute darf sich der junge Künstler vermöge sei- ner weit über das gewöhnliche Maß hinaus- gehenden Spieltechnik, die sich mit gebän- digtem Gestaltungswillen verbindet, an sehr anspruchsvolle Aufgaben heranwagen. Viel- leicht überwiegt das virtuose Moment im Musizieren Vogels das geistige heute noch um einige Grade, was bei dem prachtvollen jugendlichen Elan, der in diesem äußerlich bescheiden auftretenden Musiker flammt, nicht nur kein Wunder, sondern auch kein Schade ist. Jedenfalls war es erstaunlich, zu sehen, wie dieser Nachwuchspianist beim Vortrag der riesigen fünfsätzigen Brahms Sonate(der dritten in f-moll) gleich mit vollen Segeln ins Passionierte steuerte, ohne die trotzige Bestimmtheit des Maestoso-Aus- drucks zu schmälern, wie er die für das in- nere Leben der Brahmsschen Polyphonie so Scotland Vard greift ein Der größte Turischwindel uller Zeiten Beinahe ein sportlicher Kriminalroman in England Turfschwindel sab es schon auf allen Renn- plätzen der Welt. Vom einfachen Betrugsver- such wechselten die Rollen bis zu Pferderennen, die überhaupt nicht gelaufen wurden. Was sich Aber Seit Ungefähr einem Jahr auf englischen Turfplätzen abspielt, dürfte der größte Turf- schwindel aller Zeiten sein, der je praktiziert Wurde. Nicht kleine Leute. sondern höchste Gesellschaftsschichten sind in diese Betrugs- manöver verwickelt, so daß man zunächst ver- suchte, als die ganze Geschichte ruchbar wurde, die Angelegenheit mit Privatdetektiven intern, umter sich, zu regeln. Bis schließlich Scotland LVarct eingrift l Seit einem Jahr kraulen sich die Turfplatz- besucher Englands in den Haaren. Pferde, die als sichere Favoriten galten, wurden„abge- hängt“ und krasse Outsider konnten die bedeu- tenddsten Rennen gewinnen. Es war einfach zum Verzweifeln. Nie mehr konnte man eine Vor- aussage wagen, ohne Gefahr zu laufen, sein bißchen Geld, das man gesetzt hatte, dahin- schwinden zu sehen. Einzelne Leute wurden über Nacht zu steinreichen Millionären, andere wieder verloren ihr Hab und Gut. An und für sich waren es dieselben Personenkreise, denen riesige Gewinne zuflossen, selbst dann, wenn sie auf eine richtige„Krücke“ setzten. der man nie und nimmer irgendwelche Chancen gegeben hätte. Vereinzelt hörte man bald dar- Zuf munkeln, daß hier etwas nicht stimmen könne und schließlich griff sogar die Presse diese mysteriöse Fälle auf. Erst zwar noch etwas zaghaft, dann verlarigte die Oeffentlich- keit aber immer dringender eine genaue Auf- klärung. 5 Eine Anzeige bei Scotland Vard blieb jedoch aus. Und das aus ganz erklärlichen Gründen. Man wollte die Sache intern regeln und beauf- tragte deshalb ganze Legionen von Privatdetek- tiven, um diesen mysteriösen Angelegenheiten auf die Spur zu kommen, Nur nichts nach draußen dringen lassen! Denn die Besitzer der Rennställe gehören ausnahmslos den hohen und höchsten Gesellschaftsschichten an. Diese irgend- wie zu provozieren, schien unerträglich. Also schickte man Privatdetektive auf die Spuren. Würde ein Schwindel— von dem immer mehr gemunkelt wurde— aufgedeckt. so konnte man die Sache in diesem Falle noch bereinigen, ohne davon allzu großes Aufsehen zu machen. Die Entdeckungen der Privatdetektive waren jedoch niederschmetternd. Man stellte fest, daß Das — fedttentllent eines kranken Hirns“, während der Framzog* 15 Balzac sein dämonisches Talent hochschät 5 enntwort! Carlyle ihn ins Englische übersetzte a r Karl Acker Jean Paul sein literarisches Debüt mit en danktlon. b Vorrede begleitete. Dennoch ist er einer 0 8 meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit 1 leber 44 5 wesen. Er geriet in der Mitte des vergal, Aponten: genen Jahrhunderts in Vergessenheit 1 ine a erst in den 80er Jahren, nicht zuletzt durch ſleeme 5 check kor sruhe Nr. nisshafen Offenbachs unvollendete Oper„Hoffm Erzählungen“ erlebte sein Werk eine Ne. naissance, die bis zum heutigen Tage al gedauert hat. Werner Giles gent tas für unverlan unt der v 5— chauspiel um den 20. Juli lährgang zeugende Charakterisierungen. Da man 10 bee eee Tage vor der Aufführung noch irreführend Handzettel in Ladenburg verteilt hatte, m nur ein kleiner Zuschauerkreis erschiene der sich jedoch redlich bemühte, durch herz lichen Beifall den äußeren Mißerfolg eh zu machen. KB „NMlamba's Daugther“ Howard University Mannheim Players 11 11 Die Geschichte von„Mamba's Tochter die die Negerstudenten der Washingtonz 5 Howard Universität am Dienstag abend in b, Paris vollbesetzten Ufa-Palast mit ursprünglichen Bonn. 1 8 5 e Verhar Temperament darboten, war eine Seltsam 6 Mischung von anklägerischem Wedel i rachedürstendem Schönherr und sentimente an an ler Courths-Mahler(mit höchst tragischen Kutsche! Ausgang). Der Konfliktstoff ergibt sich àufinnen, b der Wiederholung des Schicksals von dei ſfnglichst, Generationen: Mamba, Mamba's Daugbteh 8 und the Daughter of her bringen sämtid ſudesreb uneheliche Kinder zur Welt. Vergewal azugliede gung und Erpressung, Kindesmord uh den E. opferwütiger Selbstmord sind die drama rotokol! 1 schen Effekte, die die Verfasser Dorothy au Du Bose Heyward ihrem mit rbythmbdeſeste llt Gesängen und Tänzen verbrämten Schaue Hud W d g stück aufsetzten. Gespielt wurde mit Iwahme der hafter Theaterbegeisterung unter der grob d Methe artigen Regie von Owen Dodson, der d. N rund zwanzig Mitglieder des Amate. Berli Theaters in ständiger Bewegung hielt mit sich 0 dem dabei Bilder von großartiger Farbigehuhr be vor den mit wenigen Versatzstücken aucheten ist gedeuteten Szenarien von James W. Butch 5 ir. gelangen. Das Publikum, deutsche Gad falbssenhe des Mannheimer Amerika-Hauses und Aufrecht 21 gehörige der Besatzungsmacht, folgten dae Ne u b manchmal turbulenten Geschehen auf d d die H. Bühne mit lebhaftem Interesse und zollte den Schauspielern gehörigen Beifall. we ehr e lande. ird. Das ndigur bmachun 8 Im Anscl vielsagenden Mittel- und Nebenstimmen augenminist die Oberfläche hob, ohne die kühne Archenber sin⸗ tektonik des Gesamtwerkes zu gefährdehtzeinigten Der Grundzug des künstlerischen Wesen Verein Vogels ist eine aus eminentem rhythmischeſprden, mit Gefühl geborene kraftvoll männliche Vital erörtern, tät. Die Sicherheit eines entwickelten Stifzelung de bewußtseins gibt überdies seinem Spiel ene Kommi überraschende Wandlungsfähigkeit, die d Kommi Eindruck erweckt, als wäre es jedesmal eftragt woe anderer, der da den komplizierten Brahm tere Pun den poetisierenden jungen Schumann m Mregelun, seinen brillierenden Abegg- Variationen flfhprechen den Namen seiner schönen Mannheims II. und Ballbekanntschafh, das an funkelnden in Bon Glanz des Vortrags kaum zu überbietend Zusam Chopin-Scherzo in cis-moll oder seine eigen 1 Be Komposition spielte, jene bereits über aa ans Rundfunk gegangene„Sonate 1949“, ein U spielerischer Freude gestaltetes, mehr in Virtuosen als im Gedanklichen verhaftel Parteie endlage Rau Werk, dessen vier Sätze trotz der äußer n Sonatenform anmuten wie freie Improwiz g Bundes! tionen in modernisiertem zeichnerisch el in die Klarigstil. c. Ob fledern. m men a 22 ³˙⁊ en wes! ballen G ſudesrepul u intern eh den ſusularver 0 arücklich die Schwindelaktionen bereits ein so grolefden Kom Ausmaß angenommen hatten, daß man ad erung 8. aubßerstande sah, sie noch gütlich zu regel ritte auf Wohl oder übel mußte deshalb Scotland Leferste lt herangezogen werden. Bald hatten die findige derheit 2 K 1 tert sammenge 8 3 umfangreiches Material zu ſülden müss Gerissene Turfschwindler hatten ren j seit Wochen einen besonderen Job ausgedach 0 ihre Man dopte frisch und munter darauf los 1 en sie einige der größten Buchmacherfirmen nate sich sogar einen besonderen Sport darau 5 macht, den weniger im Wettverhältnis günste“ M stehenden Pferden durch besondere, 7 schaften beim Rennen etwas nachzuhelte. Zehntausenden von kleinen Wettern wurde de mit das Geld aus der Tasche gezogen. Die Schwindler mischten vor den Renne ehe die Pferde zum Start seführt ae 0 Strychnin oder ähnliche Drogen in das h 5 Das bewirkte eine krampfartige Autstache ue 5 des Nervensystems und stachelte selbst ausge sprochene„Nieten“ zu Höchstleistungen au, 1 alt und aber ganz sicher zu gehen, verabfolgte man at f a0 den Favoriten eine entsprechende„Arne Meistens mischte man Opium in das Frs Die Pferde wurden dadurch müde und schl und versagten dabei beim Rennen, ohne 1 man dafür irgend eine Erklärung finden 0 Der Schwindel flog erst dann auf. 8 0 Altersschwache Krücke eine zu starke 1 ade Strychnin erhielt und kurz vor dem Start Herzkrämpfen zusammenbrach. Sofort 8t0 man das Rennen ab und untersuchte Pferde. Der Erfolg war erschütternd. 9 Ausnahme von nur fünf Pferden e gedopt, entweder mit Strychnin oder Opiafen nach„Bedarf“. Diese Tatsache beweist, skrupellos die Verbrecher vorg! Schwindel schwoll zum Skandal an, ads W Urde, dab selbst angesehendste Renns 10 diese unerquickliche Geschichte verwicke 75 Allerdings— nun will es wieder Keine! 45 sen sein. Die Gesellschaft distanzie in aller Form von diesen Vergehen und eng die Schuld den Jockeys und Plerdewärh 5 die Schuhe zu schieben Wie weit sies Versuch kommen wird, muß die handung ergeben. Die„chronique 88 ist auf alle Fälle wieder um Line Bede reicher geworden Ganz England warte auf den Prozeß, der in Kürze in Londor 5 rollen soll. as der tennjens dan dem al statiff annjens