lttentllebt unter Lizenz Nummer es WB 110 ketantwortliche llerausgeber: pr Karl ackermann. E. Fritz v Schilling n. Druck. Verlag: Mannheim —[ caaktio 7. Am Marktplatz Dez. beton: 44 151, 44 152. 44 153 Niachrich gaukkonten: Südwestbank Mannheim ben. Bankgesellschaft Mannheim a8, 13.00 Udth Augemeine potscheck konten: Berlin Nr. 961 93 Mannheimer 2 N Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4980 Nheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug Ludwigshafen a. Rh., 5 6 DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im a 385 10 8 0 Nr. 267 43 Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Gren unis Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 des Glauben Echelnt— 8 8 3 Bel Nichterscheinen infolge höherer Ev. Gem VVV Unabhäng 19e Zeifung Badens und der Pfalz Gewalt bestent kein anspruch aut * amt der—: die Rückerstattung des Bezugspreises ler Musik ung b n 2 2 4 de Jahrgang/ Nr. 259/ Einzelpreis 0,15 DN Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 6. Dezember 1949 nauartett. aer 1 und ask 5 ö onats + 2 imat Keine Aenderung 7 0 5 4 90 Add 1 1 2 b 9 N 95 8„Internationaler Bund auen. des Lohn- Preis-Gelüges alschverstandenes enaàuer-in erview Wirbe aub àu freier Gewerkschalten“ m 2. Adven) 5 8 a 5. lere(Bu Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Zu Gerüchten über Im deutschen Volk besteht keine Neigung mehr zum Landsknechtstum London.(dpa)„Internationaler Bund . ene eventuelle bevorstehende Renderung 5 Bene freier Gewerkschaften“ soll nach dem Sat- anne W im Preisgefüge wird am Montag von Re-„ zungsentwurf der in London tagenden Violinxonze gerungsseite in Bonn mit Nachdruck fest- ventslleder stellt, daß die Relation des Lohn-Preis- intag ſetüges in keinem Falle geändert werde. zefällt Gunz ö. Adenauer hat das in den letzten Tagen zoch einmal mit Entschiedenheit erklärt. braten den In Frage komme höchstens eine Erhöhung 9 i Lebensstandardes der Arbeiter, den die ler Freude ſegierung als eine ihrer wichtigsten Auf- abarett 2 ansehe.. — beutsch- amerikanisches Marshall 2 plan-Abkommen Nachrichten] Washington.(dpa-REUTER) Zwischen 14.25 Such, ſertretern der deutschen Bundesregierung nd der Marshallplan-Verwaltung wurde ene Einigung über ein zweiseitiges Ab- giosen Lebe ommen im Rahmen des Marshallplans er- ier iel. Wie Beamte der Marshallplan- Ver- n in. und tung erklärten, soll die Unterzeichnung des Wine nerhalb der nächsten zehn Tage erfolgen. Sik) 0 a Hilfswerk für Sowjetzonen- 1 flüchtlinge ae Wieder- Bonn.(dpa) In Bonn wurde das Hilfs- erk„Gedenket der Brüder in Not“ des ngene und itteldeutschen Freiheitsbundes(MFB) a Weihnachh urch die Bundesminister Jakob Kaiser unk) nd Dr. Hans Lukas chek eröffnet. Das Ausl., flkswerk will! durch den Verkauf von 511. Feinnachtskerzen zum Preise von 30 Pf. osslert düttel zur Unterstützung der Sowjetzonen- flüchtlinge beschaffen. Scan Jakob Kaiser appellierte an die Bevöl- slieder erung der Bundesrepublik. sich der Ver- ntermezo ftwortung für das Schicksal des Landes rüber imer der Oder-Neißge, der Fulda, Werra cher) d der Elbe bewußt zu sein. Je stärker spielt elsenſſer Kreis der Menschen ist, die sich im Be- ine lange Zu pußtsein dieser Verantwortung im Bundes- sicherer sei Seine Auf- orderung an die Sowietzonen-Bewohner Ausharren kann, wie Kaiser sagte. nur Unverständigen mißgdeutet werden In gebiet zusammenfinden. umso Nachrichten e ger Sowjetzone selbst sei sie verstanden ö tte port, Wett erden. genprogramm Sauerbruch scheidet aus Berlin.(UP) Der weltberühmte deutsche ſhirurg Professor Ferdinand Sauer- 1 8 zuch, der gegenwärtig Leiter der chirur- ieler schen Abteilung an der Charité im So- as der cht getsektor Berlin und Professor an der liche kerliner Universität ist, wird laut einein nde richt der sowrjetisch lizenzierten ADN auf genen Wunsch am Ende dieses Winters in en Ruhestand treten. Der 74jährige Medi- mer habe das Ruhestandsalter bereits um der Jahre überschritten, meldet ADN. Er erde jedoch Mitglied der Akademie der senschaften in Berlin bleiben. Der Ankündigung des ADN gingen bestätigte Berichte aus anderen Quellen raus, in denen es hieß, Sauerbruch sei a Anweisung des ostdeutschen Gesund- fats ministeriums entlassen worden. Folgen des Streiks Berlin,(dpa) Auf dem ersten Verbands- s der unaphängigen Berliner- Eisenbah- r.Gewerkschaft teilte der Gewerkschafts- ſerstzende, Heinz Bracht, mit, daß die ſetisch kontrollierte Berliner Eisenbahn- krektion seit dem Streik der Westberliner ker Sud Agenbahner 2626 Beschäftigte aus politi- 0 Musik zun n a der Studi est aus oe ichen“ n Henland wenig Wort eimat Tritik der 20 2 musik t Groote oven). In d h der Woche ben Gesel den Gründen entlassen hat. 225 andere der Jugend fbenbahner hätten nach dem Streik nicht ker deshab die Sowjetzone oder in den Sowjetsektor unſerlins zurückkehren können. Von den 23 achsen zie Streik verhafteten Eisenbahnern seien n der Wiloch immer nicht alle wieder freigelassen orden. Alle der unsphängigen Eisenbah- art, hier iuſezewerkschaft angehörenden Betriebsräte dich durch lungen us dem Eisenbahndienst entlassen Jädische Gemeinden wollen gehört werden Frankfurt.(dpa) Die Interessenvertre- uus der jüdischen Gemeinden im amerika her, 92 benen und französischen Besatzungsge- Körperkre ſet wandte sich am Montag in einem Te- 2 an zramm an Dr. Adenauer gegen die An- alt hier, ndieung des Bundeskanzlers, bei der 8 ind es ten ſmndesreglerung ein Referat für jüdische ch ihr ail füeelesenbeiten zu errichten. Pie jüdische geraten. kressenvertretung schlage vielmehr vor, jenn keine etasen, die die Juden in Deutschland praucht sich. mit den demokratisch gewählten ende— Pie. aaetern der jüdischen Gemeinden zu b wurdde bun e 80 3 1 am Anfang MIO EN- 2 2 „ Willi auc— „r ihm di heäollingen. Am Wochenende traf an der und selbe et eubersangstelle Bebenhausen ein Trans- de aud eiten 520 ehemaligen deutschen zivilinter- Rolf bekal An Frauen und Mädchen aus der Sowief- 2 An. Sie wurden über das Lager Fried- nen Will] Rölntiassen. einen dem ud n. Die ehemaligen Oberzahlmeister Leon- aut an u dutellb usch und Rudolf Schadwinkel, die Woche laß eue vst 1944 den später hingerichteten Leip- er mit 60 a0 Oberbürgermeister Gördeler verhaftet ssen.— f. ten aß sich erneut vor Gericht zu ver- et undd all ten ritzen haben. Der Oberste Gerichtshof für ggeschlagen fe zeitüsche Besatzungsgebiet in Köln hat auf 885 denn tr r Staatsanwaltschaft den von der sem, en en ranmer Lüdecke am 20. März v. J. gefäll- bst 80 pure eispruch aufgehoben. Das Verfahren dan zur neuen Verhandlung an das Lübecker Wurgericht zurückverwiesen. UP/dpa Bonn. Das Interview, das der Bundes- kanzler Dr. Adenauer dem Korrespon- denten des Cleveland Plain Dealer“, Mr. Leacacos am 3. Dezember 1949 gegeben hat, löste eine beträchtliche Reaktion aus. Wie man aus sozialdemokratischen Kreisen erfährt, ist im Augenblick nicht beabsich- tigt, die Frage einer deutschen Wiederauf- rüstung in den Bundestag hineinzutragen und dort zu erörtern. Die Zentrumspartei aber plant angesichs der zur Zeit schwe- benden Diskussionen den Antrag zu stel- len, die Bundesregierung um eine beschleu- nigte Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Sicherstellung des im Grundgesetz veran- kerten Grundrechtes zu ersuchen, wonach niemand gegen sein Gewissen zum Kriegs- dienst mit der Waffe gezwungen werden darf. Das Zentrum will den Gesetzentwurf in der Weise fordern, daß dadurch jede Möglichkeit Ur Einführung einer Wehrpflicht unterbunden wir d. Namhafte SPD-Abgeordnete erklär- ten, daß sie diesen Vorstoß unterstützen werden. Man mag darin erkennen, wie der Bun- destag zu der Diskussion über eine Remili- tarisierung Deutschlands steht. Aber auch aus dem ganzen Lad häufen sich die Stel- lungnahmen, die zum Teil an die Adresse der Bundestagsabgeordneten gerichtet sind. Insbesondere aus der Studenten- und Arbeiterschaft wird entschieden ge- sagt, daß man keine Sehnsucht nach Kom- mißstiefeln habe und nicht daran denke, auf irgendeinem Schlachtfeld für irgendwelche Ziele als Soldaten zu verbluten. Der Grundtenor der Zuschriften und Erklä- rungen basiert darauf, daß beide Kriege Deutschland so viele Männer kosteten, daß man sich einen dritten schon aus bevöl- kerungspolitischen Gründen nicht erlauben könne. Die Rechnung des letzten Krieges, der Bau der großen Verteidigungswälle, die Trümmer der Städte, die Reparationen, all das laste noch viel zu stark auf dem deutschen Volk, als daß es daran denken könne, eine eigene Armee wieder aufzu- bauen. Anscheinend hatte der amerikanische Journalist aber auch die Darlegungen Dr. Adenauers nicht ganz richtig verstanden. Laut„Plain Dealer“ soll sich der Bundes- kanzler für ein deutsches Kontingent im Rahmen einer europäischen Armee unter dem Kommando eines europaischen Haupt- quartiers ausgesprochen haben. Der stellver- tretende Bundespressechef, der dem Ge- spräch zwischen Dr. Adenauer und Mr. Lea- cacos beiwohnte, weiß zu sagen, daß diese Darlegung aus dem Zusammenhang gerissen und falsch sei. Unter dem Druck der Diskussion gab auch das Bundespresseamt unter dem Datum vom 5. Dezember einen Bericht. Darin wird das Interview, das über die großen Agenturen verbreitet wurde, irreführend“ genannt. Dr. Adenauer hat mehrere Male betont, daß die Bundesrepublik grundsätzlich ge- gen jede deutsche Wiederaufrüstung sei und ihre ganze Kraft dem Wiederauf- bau zuwenden müsse.„Auf die Frage des Korrespondenten“. heißt es in der amtlichen Erklärung weiter,„wie die deutsche Re- gierung sich zu einer Aufforderung der Britische Ee lenken gegen Lizenzauſhebung S Warum nicht Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Ein hriti- scher Sprecher der alliierten Hohen Kom- mission in Frankfurt erklärte zu der ame- rikanischen Maßnahme der Aufhebung des Lizenzzwanges für politische Parteien in der US-Zone, man teile briti- scherseits zwar die Meinung der Amerika- ner, daß Künftig die Maßnahmen zur Li- zenzierung politischer Parteien. Abhaltung von öffentlichen Versammlungen, Umzügen usw. der deutschen Zuständigkeit unter- stehen solle. Nach britischer Auffassung habe jedoch ein unmittelbarer Widerruf der alliierten gesetzlichen Vorkehrungen hin- sichtlich der praktischen Durchführung ge- wisse Nachteile. Erstens glaube man, da gemäß Grundgesetz eine Regelung solcher Art Angelegenheit des Bundes als Ganzes sei, daß das alliierte Vorgehen gleichzeitig im gesamten Bundesgebiet hätte erfolgen sollen. Zweitens sei man der Meinung. da das Grundgesetz in Artikel 21 bestimmt, daß die Bundesgesetzgebung die Einzel- heiten in bezug auf Bildung und Betäti- gung politischer Parteien zu regeln habe, daß den deutschen Behörden zur Ersetzung der alliierten Gesetzgebung und deren Auf- hebung ausreichend Zeit gewährt werden sollte, damit das entsprechende gesetzliche Atombomben lõnnen Maßnahmen für gesamtes Bundesgebiet? (Von unserer Prankfürter Redaktion) Volumen auf ein Mindestmaß beschränkt bleibe.: Man habe politischerseits inzwischen Schritte in dieser fichtung unternommen, indem man den gesamten Fragenkreis dem Rat der alliierten Hohen Kommission zur Entscheidung anheim stelle. Alliierten stellen würde, sich an der Vertei- digung Europas zu beteiligen, führte Bun- deskanzler Dr. Adenauer aus: Wenn auf einer Beteiligung Deutschlands an der Ver- teidigung Westeuropas bestanden würde, dann könne dies nur im äußersten Falle einer Konflagration und nur in der Form geschehen, daß ein deutsches Kontingent innerhalb einer europäischen Armee und unter europäischem Oberbefehl aufgestellt Würde.“ 1 Von Regierungsseite wird im übrigen darauf hingewiesen, daß der Bundeskanzler auch den Gedanken, gegebenenfalls etwa Freiwillige in Deutschland zu werben, als „Landsknechtstum“ abgewiesen habe. Diese Gefahr eines Migbrauches der deut- schen Jugend als Söldner beunruhigt be- sonders. Das wird sowohl von Seiten der Regierung als auch von Seiten der Oppo- sition herausgestrichen. Konferenz freier Gewerkschaften der neue, nichtkommunistische Weltgewerkschafts- bund heißen. Nach dem Satzungsentwuff, der am Montag diskutiert wurde, soll die oberste Behörde des neuen Bundes ein Kongreß werden, der alle zwei Jahre die Delegierten der angeschlossenen Gewerk- schaften der einzelnen Länder vereinen wird. Diese Kongresse sollen ihre Be- schlüsse mit einfacher Mehrheit fassen. Zwischen den Tagungen wird ein General- rat die Aufgaben der Gewerkschaftsinter- nationale wahrnehmen. Der Kongreß hat einen Exekutivausschuß aus 19 Mitgliedern zu wählen. Dabei können Europa und Nordamerika je vier, Asien und der mitt- lere Osten drei, Großbritannien und Süd- amerika je zwei und Afrika. Australien und Neuseeland sowie Westindien je einen Delegierten nominieren. Stuligart rüstet sich gegen Wohleb Ministerrat schlägt Abstimmungsmodalitäten vor Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Ministerrat befaßte sich in seiner Montagsitzung, an der auch Ober- landesgerichtspräsident Dr. Martens (Karlsruhe) und Ministerialrat Dr. Eschen- burg(Tübingen) teilnahmen. mit der Südweststaatfrage. Das Kabinett stimmte dem Vorschlag, daß die Fragen „Süd weststaat ja oder nein?“ und „Sind Sie für die Wiederherstel⸗ Jung der alten Länder Württem- berg und Baden“ in einer Volksabstim- mung gestellt werden. Württemberg-Baden wird jedoch vor- schlagen, daß der Südweststaat als bejaht Silt, wenn bei einer Aufteilung der heutigen Länder in vier Abstimmungsbezirke(Nord- baden, Südbaden, Nord württemberg, Süd- Württemberg mit Hohenzollern) sich in drei dieser Bezirke eine Mehrheit für den Süd- Weststaat ergibt. Außerdem werden Garan- tien vorgeschlagen, die eine Majorisierung eines der drei gegenwärtig bestehenden Län- der verhindern soll. Der Wortlaut der Antwort Württemberg Rätselraten über neue Osi-West-Gespräche Spekulationen bei den UN/ Enttäuschte russische Hoffnungen? Von unserem K. W.- Korrespondenten New Fork. In den Wandelgängen der UN- Vollversammlung machte sich zum Wochenende überraschend eine hoffnungs- volle Stimmung bemerkbar, die von einigen Delegierten ausging, die in gewissen Tat- sachen am östlichen Horizont einen„Silber- streifen“ glaubten erkennen zu können. Aber im Grunde ist eigentlich der plötzliche Optimismus wesentlich bemerkenswerter als die paar mehrdeutigen Tatsachen, auf die er sich stützt. Denn schließlich erscheint das Hauptar- gument, die weitere Anwesenheit des sowije- tischen Außenministers Wyschinski in New Lork, noch lange kein Ausdruck eines gesteigerten Willens der Sowjetunion, mit uns nicht schrecken! Deutschland hätte Schlimmeres erlebt, ist Englands Innenministers Ansicht London.(dpa-REUTER) Ein einziger Luft- angriff auf Hamburg während des letz- ten Krieges forderte mehr Todesopfer und richtete schlimmere Zerstörungen an als die Atombombe, die auf die japanische Stadt Na- gasaki abgeworfen wurde, erklärte am Montag der britische Innenminister Chuter E de. Der durch diesen Einzelangriff ver- ursachte Sachschaden in Hamburg habe sogar die Wirkung von zwei Atombomben gehabt. Ede, der vor einem Londoner Zivilverteidigungsausschuß sprach, wies darauf hin, daß man bei der Beurteilung der Möglichkeiten einer künftigen Atom- pombenkriegführung das richtige Maß anwenden müsse. Erst die Wirkung von 75 Atombomben käme den Gesamtzerstö- rungen gleich, die während des Krieges in Deutschland angerichtet wurden. Der Ver- glei bezieht sich jedoch auf die Sach- schäden und nicht auf den Verlust an Menschenleben. Die beiden schwersten Einzelangriffe im Krieg erfolgten nach den Angaben Edes auf Hamburg und Tokio. Auch der Brand- bombenangriff auf Tokio 1945 bewirkte größere Menschenverluste und Zerstörun- gen als die auf Hiroshima abgeworfene Atombombe, obwohl die Stadt Tokio damit nicht vernichtet wurde. Man sollte die verheerenden Wirkungen der Atombombe nicht zu verkleinern ver- suchen, betonte der Innenminister. Ebenso töricht aber wäre die Annahme, daß durch die Erfindung der Atombombe jede Art ziviler Verteidigung in der Zukunft bedeu- tungslos geworden sei. Sie sei im Gegen- teil in der Zukunft so wichtig wie in der Vergangenheit und müßte in der Lage sein, einen hohen Prozentsatz der normalerweise bei einem Atombombenangriff entstehen; den Menschenverluste zu verhindern. Das britische Innenministerium will demnächst ein Handbuch über die Wirkung von Atombomben heraus- geben. „Atomkontrollausschuß oder nicht,— das letzte Wort spreche ich!“ dem Westen zu einer Verständ gung zu kommen. Auch die Briefe, die die Vereinig- ten Staaten und Sowjetrußland auf den Vorschlag des Präsidenten Romulo Zur Frage der Atomkontrolle schickten, sind kein Grund, in Hoffnungen zu schwelgen. Denn in ihnen ist genau das zum Ausdruck gebracht, was von heiden Seiten wiederholt vorgetragen worden ist. Und das dritte Argument, das einige politische Beobachter veranlaßte, einen Silberstreifen zu sehen, die Schalmeienklänge aus Moskau, in denen zum wiederholten Male zum Ausdruck kommt, daß es sehr wohl möglich sei, daß das bol schewistische und das westliche System gut nebeneinander auf der Erde existieren könnten, ist auch nicht mehr neu. Aber— und das ist das Interessante an diesem New Vorker„Kulissen zauber auch die Kreise, die in dem„‚Silberstreif“ eine Fata Morgana schen, kommen auf Grund objektiver Ueberlegung zu der Ueber- zeugung, daß sich die Atmosphäre zwischen West und Ost weitgehend bereinigt hat und sich die Aussichten für ein neues Ost- West- Gespräch tatsächlich z Uunehmend bessern. Abel sie er- blicken den Grund für diese Verbesserung der Aussichten fast ausschließlich in der Tatsache, daß nun, da die amerikanische Militärhilfe für Europa anläuft und die Modalitäten der Verteilung, die sich weit- gehend dem System des Marshall-Plans annähern soll, geklärt sind, der Osten lang- sam einzusehen beginnt, daß sich seine Po- sition von Tag zu Tag verschlechtert. Der Zeitpunkt, da sich der Kreml so oder so entscheiden muß, ist in unmittelbarer Nähe gerückt, wenn er nicht Gefahr laufen will, später Verhandlungen beginnen zu müssen, die ihn in eine aussichtslose Position drän- gen. Insofern scheint sich die bereits früher geäuhberte Ansicht Washingtoner Kreise zu bestätigen, daß Moskau erst bereit sein dürfte, wirklich Zeichen seines guten Wil- lens zu geben, wenn der Westen bewiesen hat, daß er hart und einmütig zu bleiben gedenkt. Wahrscheinlich habe Moskau mit einem größeren Krach bei den Militärbe- sprechungen in Paris gerechnet, so meint man, und da dieser ausblieb, gedenke es die Fäden, die noch immer zum Westen führen, nämlich Oesterreich- Ver- trag, Atomkontrolle, und vielleicht auch die Deutschlandfrage, wieder etwas enger zu knüpfen. Auch ein Kompro- miß über den Balkan hält man durchaus tür möglich, da es den Sowjets die Ver- nunft verbietet, eine„Winter- Offensive“ gegen Jugoslawien zu führen. Badens wird der Oeffentlichkeit nach Ueber- gabe in Freiburg und Tübingen in diesen Tagen bekanntgegeben. Außerdem behandelte das Kabinett das von der Militärreglerung suspendierte Lan- des gesetz über Pensions zahlun- gen an Angehörige kriegsgefangener Be- amter und Angestellter des öffentlichen Dienstes, Es wurde beschlossen, dem Land- tag ein abgeändertes Gesetz vorzulegen. Ministerpräsident Reinhold Maier erklärte uns zum Schluß der Sitzung, die Verhandlungen des Ministerrates hätten unter dem Einfluß der Heidelberger Be- schlüsse der nordbadischen Politiker be- standen. Diesen komme zweifellos eine politische Bedeutung zu, da hinter ihnen Wie er meinte, mit Ausnahme einiger Außenseiter die gesamte Oeffentlichkeit Nordbadens stehe, die an dem Staat Würt⸗ temberg-Baden festhalten wolle. Die Be- schlüsse wichen, wie aus dem Kommuniqué ersichtlich ist, zum Teil von den Freuden- stadter Beschlüssen ab.. 5 Finanzminister Dr. Kauf mann er- klärte im Kreise von Journalisten, er glaube heute mehr denn je an das Kommen des Südweststaates. Gefragt, warum die Süd- Weststaatanhänger nicht aktiver seien, ant- Wortete er:„Ich will mein Pulver nicht zu früh verschießen, damit ich nicht heiser bin, wenn es darauf ankommt.“ Frangois-Poncet besucht Offenburg Offenburg.(ft-Eig.-Ber.) Der franzö- sische Hohe Kommissar Francois Pon- cet, besuchte am Montag auf Einladung des dortigen Oberbürgermeisters die Stadt Offenburg, wo er von 1901 bis 1902 Schüler des humanistischen Gymnasiums war. Zum Empfang des Hohen Kommissars waren u. A. Landeskommissar Pèene und der süd- badische Staatspräsident Wohleb nach Offenburg gekommen. Frangois-Poncet sagte in einer Ansprache, die aufrichtige Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich sei seine Le- bensaufgabe gewesen. An diesem Ziel arbeite er auch heute noch. trotz der bitte- ren Erfahrungen und Enttäuschungen der zwei vergangenen Weltkriege, rastlos wei⸗ ter. Der Kampf um diese Verständigungs- idee sei eine gebieterische Verpflichtung. Das Land Baden, so erklärte Frangois- Poncet an anderer Stelle, verdiene weiter- kin„Musterländle“ zu bleiben. es habe immer eine demokratische und föderali- stische Einstellung gezeigt. Im wieder- vereinigten Baden, so sagte er ab- schließend, möge das badische Volk bei sei- ner Eigenart verharren. „Fritalux“ leichter gesagt, als getan Faris.(UP) Die Wirtschaftsverhandlungen der„Fritalux“ Frankreich, Italien, Belgien. Holland, Luxemburg) umfaßgten am Montag im wesentlichen drei Hauptprobleme: die Liberalisjerung des Handels, Herabsetzung der Zölle und Aufnahme Deutschlands. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, wurden dabei beachtliche Fortschritte er- zielt, besonders über den freien Kapitalver- kehr innerhalb der fünf Staaten. Die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen be- ruhen zum größten Teil auf den gegensätz- lichen Auffassungen Italiens und Frank- reichs einerseits und der drei Beneluxstaa- ten andererseits. Während die Beneluxstaa- ten für eine weitgehende Liberalisierung des Handels, Aufhebung der Handelsein- schränkungen und Zölle sowie für eine so- kortige Aufnahme Deutschlands eintreten, Wollen Frankreich und Italien eine Entschei- dung über Deutschland verschieben. Sie tre- ten für einen allmählichen Abbau der Han- delsbeschränkungen und Zölle ein und wol- len jede schnelle Aktion vermeiden. Wie weiter gemeldet wird soll ein fran- zösischer Vorschlag, die Wechselkurse zwi- schen den fünf Staaten in ein festes Ver- hältnis zu bringen, auf den Widerstand der Benelux-Staaten gestoßen sein. Seite 2 MORGEN Dienstag, 6. Dezember 1949/ Nr.. [Kommentar 1 Dienstag, 6. Dezember 1949 Labour paßt sich an Politische Kreise in London, die zunächst die Deutschlandreise des Generalsekretärs der britischen Labour-Party, Morgan Philips, allein mit dem Bemühen briti- scher Politiker erklären wollten, den deut- schen Sozialistenführer, Dr. Schumacher, zur Mäßigung gegenüber der Regierung Adenauer zu raten, müssen aus gewissen Anzeichen erkennen, daß es bei diesem Kontinentsbesuch um wesentlich mehr ging Der tiefe Grund für die Reise des britischen Parteisekretärs war es offensichtlich, die Sozialisten des Kontinents mit der neuen Europa-Konzeption der Labour-Party be- kanmt zumachen und ihr die Unterstützung der Gesinnungsgenossen in Frankreich und Deutschland zu sichern. Diese neue Europa-Konzeption der La- bour Party dürfte nach Ansicht politischer Kreise Londons in einem Kompromiß zwi- schen dem sozialistischen Experiment in England und der Unterstützung der libera- ien Kräfte auf dem Kontinent bestehen, eine schwierige Aufgabe, die den Verantwort- Uchen im Foreign Office bereits seit einiger Zeit erhebliche Kopfschmerzen bereitet. Denn eine Zusammenarbeit mit Europa zwingt We der Cripp'sche Plan zur Liberalisierung des Handels bei der Konferenz der Orga- nisation zur wirtschaftlichen Zusammen- arbeit in Europa Anfang November zeigte die Labour- Regierung Großbritanniens, gegenüber Europa eine wesentliche freiere Gesinnung zu vertreten, als sie bereit ist, den Einwohnern des eigenen Landes zuzu- gestehen. Allerdings vertrat Großbritannien auch auf dem Kontinent die Kontrolle des Zahlungsmittelverkehrs, sprach sich also weiter für die Beibehaltung der Devisen- Zzwangswirtschaft aus— um sich ein Hin- tertürchen offenzuhalten. Nun flel aber auf, daß der amerikanische Druck auf Großbritannien, endlich einen Wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Verschmelzung Europas zu leisten, seit ge- raumer Zeit nachgelassen hat. Und wie be kannt wird, hat sogar Marshall-Plan-Ad- ministrator Hoffman nach eingehender Füh- lungnahme mit der britischen Regierung das Konzept seiner Pariser Rede geändert, die dann gegenüber England auch weniger „Seharnischt“ ausfiel, als allgemein erwartet worden war. Man fragt sich nun, welche Zusicherun- gen auf amerikanischer und britischer Seite gemacht worden sind. Derm daß Zu- sicherungen gemacht wurden, scheint fest- Zustehen, da hier und da schon von einem „Geheimabkommen zwischen Labour und Washington“ gesprochen wurde. Der Wahr- heit näher zu kommen scheint es, daß die Labotir- Regierung sich bereit zeigt, Wenige „do Ktrinär“ ihr sozialistisches Experiment zu verfolgen, und Washington seinerseits geneigt ist, der Londoner Regierung Zeit zu lassen, ihre Wandlung zu vollziehen. Dementsprechend kann es nicht mehr über- raschen, daß die Fehde der amerikanischen offlziellen und inoffiziellen Stellen gegen- über der„sozialistischen Dollarverschwen- dung in England“ stark nachgelassen hat. Und auch die Maßnahmen der britischen Regierung, über die Verstaatlichung der Stahlindustrie das Volk bei den allgemeinen Wahlen abstimmen zu lassen und von einer Verstaatlichung der Versicherungsgesell- schaften abzusehen, erscheinen daher in emem völlig neuen Licht. Der britischen Regierung und den bri- tischen Sozialisten geht es nun darum, an- gesichts des liberalen Windes, der in Eu- ropa weht, wenigstens einige sozialistische Positionen zu retten, was natürlich nur durch Herstellung der sozialistischen Ein- mütigkeit über die politischen Grenzen hin- weg erreicht werden kann. Dabei ist es bemerkenswert, daß die britische Regierung auch versucht. mit den Sozialisten Fühlung zu nehmen, die weniger im Brennpunkt der angestrebten europäischen Wirtschaftsein- Beit liegen. Und deshalb konnte die bisher noch nicht bestätigte Information, Großgbri- tannien strebe ein enges wirtschaftliches Zusammengehen und eine weitgehende Li- beralisierung des Handels mit Schweden an, das auch eine sozialistische Regierung hat, angesichts dieser sich anbahnenden Ent- wicklung nicht mehr überraschen. Wie weit diese neue Entwicklung der bri- tischen Labour-Party und ihre Versuche, für diese„undoktrinäre“ Europa- Konzep- tion auf dem europäischen Kontinent Ver- ständnis zu gewinnen, von der Ueberlegung Ausgehen, daß nur eine mäßigende Innen- und Auhenpolitik, eine undoktrinäre Poli- tik gegenüber Europa eine Chance eröffnet, die nächsten allgemeinen Wahlen zu einem neuen Labour-Sieg werden zu lassen, ist natürlich nicht eindeutig zu sagen. Aber daß man in der Leitung der Labour-Party auch daran denkt, ist nicht zu leugnen. RW Attentat auf englischen Gouverneur Singapur.(dpa) Der Gouverneur der bri- tischen Kolonie Sarawak in Nord- West- Borneo, wurde durch Messerstiche schwer verletzt. Die Attentäter sind zwei Malayen, die einer anti- britischen Organisation an- gehören sollen. Sarawak ist Großbritanniens jüngste Kolonie. 104 Jahre stand es unter der Herr- schaft des„Weißen Radschah“, Sir James Brooke, und seiner Nachkommen. 1888 wurde es britisches Schutzgebiet, aber erst 1946 trat der letzte Nachkomme des„Wei- Ben Radschah', Sir Charles Brocke, das Land an Großbritannien ab. Der Schwerverletzte Gouverneur von Sarawak Dumcan George Stewart, wurde in einem Flugzeug nach Singapur gebracht. Stewart war sofort nach dem Attentat ope- riert worden und soll den Flug gut über- standen haben. Der Attentäter ist ein 168 Jahre alter malayischer Schüler, der sich zusammen mit einem anderen Jugendlichen auf den Gouverneur stürzte, als dieser der Stadt Sibu im südlichen Sarawak einen Be- such abstattete. London sorgt sich um Iibet und Indien Das zweischneidige Schwert der Anerkennung Rot-Chinas London. In den süßen Wein, den Lon- doner City-Kreise in der bevorstehenden Anerkennung Rot- Chinas durch Großhbri- tannjen sehen, haben sich nun doch einige bittere Tropfen gemischt. Während London grundsätzlich bereit ist, die National- Chinesen zu opfern, weil sie keine reale Macht mehr darstellen, blickt man doch mit sehr gemischten Gefühlen auf die Konse- quenzen, die sich aus einer Anerkennung Mao Tse-tungs für Tibet ergeben kön- nen. Man ist in London nicht begeistert darüber, Tibet, das an Indien grenzt, den Kommunisten einfach überlassen zu sehen. Tatsächlich liegt in dieser Frage die Hauptschwierigkeit des Problems. Denn Tibet, eine der früheren fünf Außenpro- vinzen Chinas, die zwar die Oberhoheit Chinas anerkannten, aber meist weit- gehend autonom waren, ist der letzte Außenposten des einstigen chinesischen Reiches, nachdem die Mongolei, Mand- schurei, Korea und die Provinz Sinkiang (Chinesisch-Turkestan) dem kommunisti- schen Angriff erlegen sind, dem sich nur Südkorea mit amerikanischer Hilfe zu ent- winden verstand. Von unserem Londoner K. W.- Korrespondenten Was aber den Fall Tibet so schwierig macht, nachdem Rot-China die Forderung erhoben hat, dieses Gebiet unter seine Souveränität zu bringen, ist die Tatsache, daß sich hier zwei geistige Strömungen gegenüberstehen, die sich seit langem be- kämpfen und die es natürlich den Kom- munisten sehr leicht machen, Boden zu gewinnen. Die Häupter dieser geistigen Bewegun- gen, die das Land spalten, sind die beiden Lamas, der Dalai Lama in Lhassa und der Panchen Lama in Chi- gat se, beides Kinder und von ihren An- Bängern jeweils als Götter verehrt. Der Haß des Panchen Lama gegen den Dalai Lama hat nun die Lage erheblich er- schwert, da einflußreiche Anhänger des Panchen Lama nach Peking gereist sind, um den Schutz Mao Tse-Tungs anzurufen, ihn zu bewegen, das Land zu„befreien“. Nach Ansicht politischer Beobachter in London sind die Aussichten gering, daß es der britischen Regierung gelingt, durch An- erkennung der Regierung in Peking das Gondeln auf dem Markusplatz Katastrophale Ueberschwemmungen in Nord- und Mittelitalien Von unserem Dr. H. R. K.-Korrespondenten in Italien Mailand. Monatelange Trockenheit hat besonders im wasserarmen Mittel- und Süd- italien. aber auch in der Po-Ebene zu schärfsten Sparmaßnahmen in der Stroni- bewirtschaftung geführt. Die Situation hat sich jetzt mit einem Schlage geändert: Seit über einer Woche regnet es von den Alpen bis nach Sizilien fast ununterbrochen, und Während diese Zeilen geschrieben werden, kündigt die Wettervorhersage weitere Nie- derschläge an. 5 Am schlimmsten ist die Toskana be- troffen. Infolge des Sturmes, der einige Güterwagen auf die offene Strecke getrie- ben hatte, entgleiste vor einigen Tagen der Nachtexpreß Rom Turin bei einer Stun- dengeschwindigkeit von 105 Kilometern; ob- Wohl die elektrische Lokomotive und vier Wagen umstürzten, sind wie durch ein Wun- der nur Leichtverletzte zu beklagen. Kurz dar- auf wurde die Strecke, die Rom direkt mit Genua und der ligurischen Küste verbm- det, völlig unpassierbar, da der Fluß Cornia nicht nur die Geleise, sondern auch den Unterbau weggespült hat. In der Nähe von Livorno ist die Via Aurelia, die Rom seit zweitausend Jahren mit Ligurien verbindet. ebenfalls nicht mehr befahrbar; Hunderte von Bauernhäusern stehen bis zum Dach unter Wasser, und die Bewohner können nur unter Lebensgefahr der Retter durch Flöße und Känne in Sicherheit gebracht Werden. Das Vieh ist zum Teil durch die reißende Gewalt der Bergflüsse ins Meer Zetrieben worden, 5553 Zwischen Florenz und Pisa besteht kein Eisenbahnverkehr mehr; in beiden Städten ist der Arno über die Ufer getreten und wälzt seine gelben Fluten durch die Ufer- straßen. Selbst in Rom hat der Tiber den seit Jahren nicht gemessenen Rekordstand von 8,30 Meter erreicht. Nördlich des Apennins herrschen ähn- liche Verhältnisse. In Friaul sind bei den Gewitterregen Erdstöße wahrgenommen worden. Zwischen Bologna und Pistoia ist der Porretta-Paß nicht mehr befahrbar; in der Gegend von Modena sind ganze Dörfer unmittelbar bedroht. Bei Venedig stehen 3000 Felder vor der Ueberschwemmung durch die Brenta und in Venedig selbst hat die Sturmflut eine derartige Höhe erreicht, daß der Markusplatz nur mit Kähnen und Gondeln überschritten werden kann. Sturm fordert fünf Todesopfer Berlin.(dpa) Der orkanartige Sturm, der am Sonntag mit einer Geschwindigkeit bis zu 140 Kilometerstunden über Berlin hin- wegfegte, forderte nach den abschließenden Berichten der Berliner Polizei fünf Todes- opfer. Neun Personen wurden zum Teil schwer verletzt aus den Trümmern gebor- gen. Die Berliner Feuerwehr mußte wäh- rend der letzten 24 Stunden rund 170 Mal eingreifen, um Gefahrenstellen zu besei- tigen oder Verschüttete zu bergen. Wachsende Stärke Westeuropas Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Ueber At- lantikpakt- Besprechungen in Paris erklärte ein britischer Sprecher der Hohen Kommis- sion in Frankfurt,, zuständige britische Kreise seien der Meinung, daß die kürz- lichen Gespräche die wachsende Verbun- denheit und Stärke Westeuropas angesichts der Bedeutung durch den sowjetischen Im- perialismus veranschaulicht hätten. Es könnte kein Zweifel darüber bestehen, daß die von den Atlantikpaktstaaten entfaltete Entschlossenheit in hohem Maße zur Ver- minderung der Kriegsgefahr beigetragen habe. Nach britischer Auffassung könne der Westen einschließlich Deutschland durch die Betonung seiner Festigkeit seine Unabhängigkeit bewahren, ohne zu den Waffen Zuflucht nehmen zu müssen. Erhard fordert Liberalisierung a des Außenhandels 5 Nürnberg.(VWD) Die deutsche Wirt- schaft steht gegenwärtig in einer ebenso entscheidenden Phase wie kurz vor der Währungsreform, erklärte Bundeswiirt- schaftsminister Prof. Dr. Ex hard auf einer Werbeveranstaltung der deutsch- belgisch- luxemburgischen Handelskammer in Nürn- berg. Die Prinzipien der Freiheit, die er im Innern durchgesetzt habe. müßten auch auf den Außenhandel angewandt werden. Hurch die Liberalisierung der Handelsab- kommen mit Holland,. Oesterreich, der Schweiz und Belgien habe er die Teinahme Deutschlands am Leistungshandel der Welt sichern wollen. Prof. Erhard forderte ferner die freie Konvertierbarkeit aller Währungen in einer größeren Würtschaftseinhert sowie eine Wett- bewerbs wirtschaft. Als das Kernproblem der deutschen Wirtschaft bezeichnete er die Kapitalpolitik. Von dem jährlichen Kapitalbedarf von etwa acht bis zehn Mil- Harden DM könnten bestenfalls fünf Mil- Harden im Inland aufgebracht werden. „Fräulein Konsul“ ist verzweifelt Eine Nachrichten- Korrespondentin als Konsulatsersatz London.„Es wird höchste Zeit, daß Deutschland ein Konsulat in London ein- richtet. Ich kann es nicht mehr schaffen.“ Mit diesem Seufzer begleitet die Londoner Korrespondentin der Deutschen Presse- Agentur einen Bericht über ihre Arbeit. Brigitte Krüger ist jetzt zwei Jahre in Lon- don, und sie hat zu ihrer Ueberraschung nicht nur als Journalistin, sondern auch als Konsulats-Ersatz arbeiten müssen. Folgen- des sind einige ihrer Fälle“: Vor der Tür des dpa-Büros steht ein Bobby. Neben ihm ein hilfloses Männchen. „Ich weiß nichts mit ihm anzufangen, ver- stehe ihn nicht, und er versteht nichts. Viel- leicht kann er Deutsch“, sagte die Stimme des Gesetzes. Der Fremde war in Fleet street herumgeirrt und hatte Hilfe bei dem Polizisten gesucht. Vor einiger Zeit hatte die Fleetstreet, die Straße der großen Zei- tungen und Nachrichtenagenturen, schon einmal eine Ausländersensation gehabt, die Ankunft der ersten deutschen Journalistin seit dem Ende des Krieges. Daran er- innerte sich der Polizist wie an alles, vas in seinem Revier geschehen ist, und er meinte, die Ausländerin könne jetzt viel- leicht helfen. Er hatte sich nicht verrechnet. Seitdem verfährt der gemütliche Bobby in Fleetstreet mit jedem schwierigen Fall ge- nau 80.. Da kam ein Gelehrter, der wissen wollte, ob Fräulein Krüger einen Ausschnittdienst vertrete oder wo er sich sonst Material über die deutsche Literatur der Nachkriegszeit beschaffen könnte. Da kamen in England/ verheiratete deut- sche Frauen— eine nach der anderen— die eine Stellung suchten. Dann die Irin, die früher immer Leinen nach Deutschland aus- führte. f Die junge deutsche Aristokratin, deren Vater Engländer wurde, die aber selbst nach Deutschland zurück möchte. Die Schauspielerin, die nur eingeladen ist, aber länger bleiben möchte. i Der Münchener Student, der in einem Erntelager war, sich da verkracht hat und andere Arbeit sucht. „Sie fallen mir gerade ein“, sagt Brigitte Krüger,„aber sie stehen hier für viele Hundert, die Rat. Hilfe(und auch Geld) suchten, also eine offizielle deutsche Ver- tretung brauchten.“ Es ist noch nicht lange her, daß sich die Polizei an dpa- London wandte, als eine deutsche Hausangestellte von einem Polen ermordet worden war, ein- fach weil es keine zuständige Stelle gab, die die Eltern benachrichtigte und sich für die Beerdigung zuständig erklärte. Es war die Londoner Vertretung der Deutschen Presse- Agentur, die den Eltern ein Telegramm sandte und mit dem zuständigen Seelsorger wegen der Beerdigung sprach. Außer denen, die selbst kommen, tref- fen fast täglich Briefe ein, deren Beantwor- tung einer ehrenamtlichen Konsulartätigkeit entspricht. Anfangs waren es die Kriegs- gefangenen, die mit großen und kleinen Sorgen schrieben, heute sind es Eltern von jungen Mädchen, die als Hausangestellte in England arbeiten, Berliner Verwandte einer jungen Deutschen., die plötzlich in London starb, ein ehemals deutscher Journalist in Oxford, der Verbindung zu deutschen Zei- tungen sucht, oder auch der deutsche Land- arbeiter auf einer einsamen Farm, der für seinen Londoner Aufenthalt Auskünfte braucht. „Man hätte eine Vollbeschäftigung allein aus der Materialbeschaffung für interesslerte Stellen aller Art machen können. Da wa- ren Unterhausabgeordnete, die Uebersetzun- gen für deutsche Zuschriften brauchten, illu- strierte Blätter, die Bildmaterial haben woll- ten, Delegationen, die Adressenangaben für ihre Deutschlandreisen benötigten, Organi- sationen, die wissen wollen. wie sie sich deutsche Bücher und Zeitungen beschaffen könnten.“ Fräulein Krüger hofft, daß dies nun bald ein Ende nimmt. Ein wenig rech- net sie dabei auf die Eifersucht der Büro- Kkratie, der sie zwei Jahre lang ins Hand- Werk pfuschte. Es wird Zeit, zu beweisen, daß es ohne Kanzlei nicht geht. Es geht wirklich nicht“, sagt Fräulein Brigitte ver- zweifelt. 5 dpa gebaut. Weiterbestehen der tibetanischen Autono- mie zu erwirken, da keinerlei Möglichkeit besteht, einer entsprechenden britischen Forderung praktischen Nachdruck zu ver- leihen. Bisher hatte die britische Regierung jeweils die Oberhoheit einer chinesischen Regierung über Tibet anerkannt. Zudem scheint sich auch Washington noch nicht entschieden zu haben, wie es den Hilferuf des Dalai Lama zu beantworten gedenkt. Auffallend ist jedenfalls, daß Moskau das Verhalten der Westmächte mit scharfen An- griffen verfolgt und davon spricht, die Westmächte wollten Tibet zerreißen und daraus eine Kolonie und Militärbasis für dem Fernen Osten machen. Besonders bedenklich ist aber nach britischer Ansicht die Gefahr, die sich aus einer„Befreiung“ Tibets durch die chine- sischen Kommunisten für Indien ergäbe. Mao Tse-Tung würde damit direkter Nach- bar dieses britischen Commonwealth-Glie- des, und mit einer starken Beeinflussung seiner Bevölkerung im kommunistischen Geiste muß gerechnet werden. Nationalchinas Staatschef nach USA unterwegs Hongkong.(dpa- Reuter) Der amtierende chinesische Staatspräsident Li Tsung Jen, der sich seit einiger Zeit„aus Ge- sundheitsrücksichten“ in Hongkong auf- hielt, ist am Montag nach den USA abge- flogen. Angeblich will sich Li Tsung Jen in den USA einer ärztlichen Behandlung unter- ziehen. Inoffiziell verlautet jedoch, daß er sich dort um amerikanische Unterstützung für eine von Tschiang Kai-Schek unabhängige Nationalchinesische Splittergruppe bemühen will. Der amerikanische Rundfunkkommen- tator Drew Pearson will erfahren haben, daß Li Tsung Jen der USA-Re- glerung gegen Finanzhilfe für Nationalchina die Verpachtung der Insel Formosa auf 99 Jahre anbieten wird. Dieser Plan soll von Außenminister Acheson abgelehnt, aber vom USA Verteidigungsministerium be- fürwortet werden. Vor seiner Abreise erklärte Li Tstng Jen in einem Interview mit der Zeitung „China Mai!“ alle militärischen Hilfs- lieferungen der USA müßten ihm in seiner Eigenschaft als amtierenden Staatspräsi- dent und Oberbefehlshaber der national chinesischen Streitkräfte zur Verfügung gestellt werden. Kein einzelner. sondern nur der Staat dürfte Truppen unterhalten. Aus Formosa verlautet, daß dort zwei Drittel der nationalchinesischen Streitkräfte aus Ersparnisgründen entlassen werden. Der Sender der chinesischen Kommuni- Sendung zu, daß die Blockade der chinesi- schen Küste durch die Zentralregierung und nationalistische Widerstandskämpfer die Bemühungen der Kommunisten um die wirtschaftliche Stabilisierung Chinas stark beeinträchtigen. Es wurde zu erkennen ge- geben, daß Handel und Industrie vor allem unter der Blockade stark zu leiden haben. An der Siegtriedlinie trocknet Wäsche Friedlicher Aufbau zwischen den Westwall-Bunkern Vor den Toren von Monschau haben Ver- triebene aus Gablonz ihre Nissenhütten und Baracken dicht an der Höckerlinie des vor einem Jahrzehnt errichteten Westwalls auf- Sprengstoff ließ die hundert und aberhundert Bunker der Siegfried-Linie in sich zusammenbrechen. Nur die Höckerlinie steht noch und zieht sich, einem endlosen Friedhof gleich, durch die Landschaft. Sie nimmt seit Jahren der armen Eifel kostbare Ackerede weg, schlängelt sich über Höhen durch Wald und Feld, hundert und mehr Kilometer lang, und so breit, daß viele neue Höfe darauf errichtet werden könnten. Die Gablonzer trocknen an den Höckern des West walls ihre große Wäsche, Das eriglische Soldatenlied des letzten Krieges ist Wirk- lichkeit geworden: Wäsche hängt auf der Siegfried- Linie. 5 Aber die Zerstörung ist zu groß, als daß heute schon von einem Bild friedlichen Le- bens gesprochen werden könnte. Die De- montage der Betonklötze der Höckerlinie ist kostspisliger als ihr Bau. und jede Spren- gung reißt den Acker auf. Im Gelände des alten Westwalls hängen auf kriegszerstör- ten Brückenpfeilern die Schienen der Eisen- bahn noch in der Luft. Hinzu kommt die Zerschneidung des Schienennetzes durch die Grenz veränderungen. Die Verkehrsnöte be- reiten allen Grenzlandbewohnern große Sorgen. Schwere Panzer hatten die meisten Straßen zermalmt. Mühsam werden sie wieder zurechtgeflickt. 5 Von den rauhen Eifelhöhen., von denen Rundstedt vor fünf Jahren die letzte Winter- offensive um St. Vith und Malmedy ein- leitete, geht der Blick weit in das belgische Land. Stadt und Dorf haben gleichermaßen mit der Ruinen wirklichkeit zu kämpfen. „Achtzig Prozent zerstört“, neunzig Pro- zent zerstört“,„vollkommen ausgelöscht“, das sind die Angaben der Gemeindevor- steher und Stadtdirektoren. Und in die Dorfreste sind noch Flüchtlinge zu den Ein- heimischen gestoßen. Näher zur„roten Zone“, die eine tote geblieben ist, im Ge- biet um Prüm. Bitburg und Daun. wird es noch schlimmer. Das Land ist ein einziger aufgewühlter Kriegsschauplatz. Straßen be- stehen aus Schlaglöchern. Gelegentlich läuft die Chaussee an einem Platz vorbei, wo einst ein Dorf stand. Es ist nichts übriggeblieben außer einigen Fun- damenten und Kaminresten, aber auch sie sind überwuchert von Unkraut, Strauchwerk und jungen Bäumen. Mitleidig hat die Na- tur die Wunden von Menschenhand zu- gedeckt. Der vom Krieg geschändete Wald at aſs Popkmal siypnligser Wut stehen gehe. ben. Zerfetzt, durchlöchert, verkohlt sind die Baumstümpfe. Gelegentlich hat ein Wind- bruch das Chaos noch größer gemacht,. Ein- fache Holzkreuze mit einem verrosteten Stahlhelm darauf zeigen an, daß hier ein Soldat begraben liegt. Warntafeln rechts und inks der Straße. Einmal gelten sie der — Notiz zum Tage: Francos Dank Der Bremer Senator Wolters ist Schwer Herzens von seiner Reise durch Spanien Portugal heim nach Deutschland gekonnt Er hatte Gelegenheit, das spanische Inter 8 rungslager Nanclares zu sehen. i Kaum hatte es sich im Lager herum sprochen, daß ein Mann aus Deutschlang 75 Kommandanten weile, als sich eine 8 0% von 300 bis 400 deutschen Häftlingen vor g Fenster des Kommandantenzimmerz 1 melte und im Sprechchor rief:„iir da ThVHphus! Wir verrecken hier! Nimm Ing ft nach Hause!“ Als der Senator beschwichti 5 unter die Unglüchlickhen trat, warfen* iam au Füßen, umklammerten seine Knie 10 Winselten und fehten, er möge sie mit hn Deutschland nehmen. In spanischen Lagern werden rund 1400 deutsch ekemalige Kriegsgefangene ſesthehe ten. Unter denfbar schlechtesten Beda gen. Viele sterben an Unterernährung, 9 Kommandant von Nanclares teilte 80% Wolters mit, daß einem Abtransport der Hel schen in ihre Heimat nichts weiter im fen stünde, als das Aufbringen der Prapspa osten. Die Insassen sind in der Hauptzach deutsche Soldaten, die aus franzds 9 Kriegsgefangenschaft naeh Spanien hen Es ist unverständlich, weshalb die Bunden gierung in dieser Sache noch nichts un nommen hat. Andererseits ist es ver — wenn man nämlick bedenkt, wie es 5 zugenkt, wo Zwistigleiten und Belanglos ten die führenden Politiker in Atem 5 Ea steht zu hoffen, daß eine Regierung qe sich leisten kann, Millionen zu„verbauen die Mittel aufbringen wird, die Verelendeg aus Spanien heimzuholen. In bezug auf Spanien hat die skandal Behandlung deutscher Kriegsgefangener sofern ein besonderes Gewicht, da, wie weiß, Franco che Macht in erster Lin deutschen Waffenkilfe zu verdanten ha Rollege Hitler ihm großzügig gewährte, 9 Spanier waren einmal ein ritterlienes poi Diletatoren sind es nie, auck wenn sie aun mier sind. Für die Dautschen dürfte der has Francos eine unmißverständliche Lehte die Zukunft sein. mit Blutspenden sparsang umzugeken. Sie bringen. wie man sieht, go nicht einmal eine freie Bahnfahrt ein. U Rach Wieder 340 Todesopfer im Uranbergbau? Berlin.,(dpa) Der britisch lizenzen „Telegraf“ berichtet am Montag von ei neuen Bergwerkskatastrophe, die sich 2. Dezember in Annaberg im sächsisch Erzgebirge ereignet haben soll. Dabei fn den nach den Angaben des Blattes 340 Ben leute den Tod. Handschellen statt Nikolaus Trier.(dpa) Der Chef der Trierer N minalpolizei wurde auf Anordnung Kriminalpolizei überraschend verhaftet. Festgenommene nannte sich von Wreie heißt aber, wie jetzt festgestellt wu Ignaz Waczirek und hat bereits einn nach dem Kriege als Leiter eines Erni rungsamtes größere Unterschlagungen gangen. Waczirek war Ende 1947 vom maligen Innenminister Steffan zum ter der Trierer Kriminalpolizei ernannt den. Er würde vom Innenminister als h sonders befähigt bezeichnet. Waegzirek sich als Verfolgter und Halb iude aus behauptete, 1933 aus seinem Amt als 20 minalkommissar entfernt worden zu se Die von ihm vorgelegten Papiere stellt sich nunmehr als plumpe Fälschung heraus. Grenze, der ein Sperrgebiet vorgelagert l das nicht betreten werden darf, das ande Mal den Minen, die das Gelände noch el seuchen. Heute wird ein Landmann be der Winterbestellung von ihnen zerrissen morgen ist es eine weidende Ruh. 5 In aller Trostlosigkeit der Landschaft! das fleißige Volk der Eifel tatkräftig bell Wiederaufbau. Die Amtsstellen untersii zen die Grenzbevöſkerung mit Vorrang duni Geld und Material. Aber trotz vieler neu Fassaden und ganzer neuer Dorfstraßen 2“ met der Fremde auf, wenn er wieder ih Monschau einfährt. Monschau ist im gal zen Westen die einzige Stadt, die den re heil überstanden hat. 010 Bite an die Hessosgetz Demontage der Aktphotos Die Veröffentlichung des Artikels Demag tage der Aktphotos“ in ihrer Ausgabe Freitag gibt mir Veranlassung zu einigen schen Bemerkungen. Die Vertreter der an lichen Jugendverbände Mannheims haben den Landtag das Ersuchen gerichtet, unverin uch Schritte zum Schutz der Jugend n Schmutz- und Schundliteratur zu unternetugg Kein einsichtiger Mensch wird die Notwen 0 keit einer solchen Maßnahme verkennen. Troll dem habe ich Bedenken gegen einige in Schreiben gebrauchte Formulierungen, wel 0 befürchten lassen, daß man gedenkt, das 1 0 mit dem Bade auszuschütten, und weil die 0 fasser des Schreibens offenbar in Aanschauume befangen sind, die von großen Teilen une“ Bevölkerung nicht geteilt werden. gen Es handelt sich darum, welche Pubpllteate als„anstößig“ zu betrachten sind und chen nicht, Aus den von den Verfassern gebranen Wendungen kann man den Eindruck See 17 daß diese der Auffassung sind, jede bil I8ch Darstellung, vor allem jede photostag 75 Wiedergabe des nackten Menschen sei a“ 1 stößig anzusehen und falle damit von 1 05 unter den Begriff der Schmutz- und 80 hel literatur. Demgegenüber sind viele, Mens 8 heute der Auffassung, daß die Parstelung ee nackten Menschen durchaus nichts 1 an sich habe für jeden, dessen natürliches 0 inden nicht verbildet worden sel durch 115 kalsche Erziehung oder sonstige Beeinft d Mögen sich die Abgeordneten im La neng die Köpfe darüber zerbrechen, wie die a zu ziehen sei zwischen wirielich anstößige Publikationen und solchen, die nun von a Menschen als anstößig empfunden werden. 15 dle natürliche Unbefangenheit gegenüber ben menschlichen Lebensvorgängen verloren, le Allerdings: Alles an seinem Ortl Beet! Bur Musik- Symphonie gehört nicht auf den Aal. melplatz und Publikationen, die sich db gen gabe gestellt haben, das natürliche Emin zu fördern und darum für eine freie 1 175 ung von Menschen und gegen Keuche im Prüderei eintreten, gehören nicht neben lch nalreiger, Zubältergeschichten und à g 5 1 a „literarische“ Erzeugnisse. H. 1. Mannfein * 3 Spanien ad geomner sche Inteme ger herum Lischland b eine Cn ingen vor ae mers anzan „Wir Haba mm ung eschwiehtige darfen sie eine Knie 1 sie mit len 1 I ene ſestgehu 6% Bean nahrung, Der teilte Segal 5 port der Deu, eren e er Transpof er Hauch 5 Transösisehe, danien fachen die Bunten Richts ute s perstände Wie es in B0 Belanglose, Atem h gierung, u„verbauen 2 Vexelenah die skandal efangegef da, wie y ster Linie ngen hat, gewährte, da erliches vag benn sie t fte der an 6 he Lehte den saparsang an sieht, og rt ein. pfer 12 . ch lizenzieg tag von eng die sich ß n sächsische l. Dabei ttes 340 Be ikolaus f Trierer ordnung verhaftet. von Wreig stellt wur ereits einn eines Erni lagungen 1947 vom c an zum 1 ernannt e nister als h Waeszirek g jude aus up Amt als den zu 8 ere stelle Fälschung sche Vorrang du vieler neue „ rkstraßen 4% er wieder f 1 ist im en ie den 9. 3 n eee, kels„Dem 1 otog 5 0 5 abe vol Ae einigen 259 Dienstag, 6. Dezember 1948 MORGEN Seite 3 Am Rande der Zeit Tänzerin von Prof. Thorak Eine überlebensgroße Bronzefigur, eine Tänzerin“ von Prof. Thorak. wurde von bisher unbekannten Tätern vom Berliner Grundstück des zur Zeit in Bozen lebenden Filmschauspielers Luis Trenker„demon- tiert“ und gestohlen. Die Statue war von Trenker für 10 000 Mark gekauft worden. Diebe werden ehrlich Vor etwa drei Monaten wurden einem Geschäftsmann in Ringen(Bezirk Koblenz) 900 DM gestohlen. Die polizeilichen Ermitt- lungen blieben ergebnislos. Umsomehr war der Geschädigte überrascht, als ihm in diesen Tagen die gestohlene Summe in zwei Raten wieder zurückerstattet wurde. Ein Hund Ein ifi die Hasenjagd vertiefter Hund sprang auf der Straße Linsenhofen— Beuren einen Motorradfahrer an. Der Fahrer flog in hohem Bogen über die Straße, der Hund in den Straßengraben. Beide blieben unver- letzt. Zwei Hunde N Zwei in der Nacht frei herumstreifende Hunde töteten in Oetlingen 17 Stallhasen. Die verschlossenen Ställe waren von den Hunden aufgerissen worden. Entlaufene Schafe. Dem CDU-Landtagsabgeordneten Her- mann Kling, der bei Nürtingen ein Gut be- sitzt, waren dieser Tage vier Schafe ent- laufen. Einige Tage später wurde dem Ab- geordneten von der Landespolizei telepho- nisch mitgeteilt, daß seine„fünf entlaufe- nen Tiere“ auf der Wache abgeholt werden könnten. Als dann die Tiere zurückgegeben wurden, stellte Kling fest, daß eines der entlaufenen Tiere während seines mehr- tägigen„Ausfluges“ im Walde gelammt hatte. a Künstliche Kälber Insgesamt vierundzwanzig durch künst-⸗ liche Befruchtung erzeugte Kälber sind in den letzten Wochen in Schönfeld zur Welt gekommen. Die künstliche Befruchtung der Kühe war im vergangenen Herbst von einem Tierarzt vorgenommen worden, weil der Viehbestand der Gemeinde durch eine sogenannte Deckinfektion gefährdet war. Stopfnadel im Herzen einer Kuh Fin Landwirt in Bissigheim mußte die- ser Tage seine beste Kuh notschlachten las- sen. In dem Herzen des Tieres wurde später eine Stopfnadel gefunden. Wie die Nadel dahin gekommen War, blieb auch dem Vete- rinär ein Rätsel. 5 Menschen im Betrieb Soll der Werksarzt vorbeugen oder heilen? Er muß neben die Diagnose des Patienten eine Diagnose des Arbeitsplatzes stellen Im Rahmen einer Tagung der„Arbeits- gemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung“ (in der Stiftsmühle bei Ziegelhausen) sprach Dr. Wilhelm Heeg t, Chefarzt der BASF, zugleich staatlicher Gewerbearzt und Vor- standsmitglied der Aerztekammer Rhein- pfalz, aus der Fülle jahrzehntelanger Er- fahrungen über Fragen des werksärztlichen Dienstes. Wir berichten im folgenden über diesen Vortrag und über die Diskussion. Der Werksarzt ist Vorbeuge-, nicht Heil- arzt. Seine Aufgabe ist die, Arbeitsausfälle zu verhüten, Frühschäden zu erkennen, durch Rat an die Geschäftsführung einen Wechsel des Arbeitsplatzes zu veranlassen, wo es im Interesse des Menschen und des Betriebes notwendig ist, den Einsatz körperlich Unge- eigneter an falscher Stelle zu verhindern, am Kampf gegen die Unfallgefahren mit- zuwirken, die für gesundheitsgefährliche Betriebe gewerbepolizeilich vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen durchzuführen, ein Bindeglied zwischen Werksangehörigen und Hausarzt zu sein und in Invalidisierungs- fragen die im Interesse beider Parteien erwünschte Brücke zu bilden. Seine thera- peutische Tätigkeit bleibt auf die Fälle be- schränkt, in denen Krankheit ohne Arbeits- unfähigkeit vorliegt. Es wird dies vor allem kleine Chirurgie bei Furunkeln, Panaritien, eingewachsenen Nägeln, Splittern usw., interne Hilfe bei Erkältungen, röntgeneolo- gisch zu klärenden Verdachtsmomenten, betriebsmäßig begründeten Abnutzungspro- zessen, die mit Bädern, Massage oder Kurz- wellen behandelt werden können, und erste Hilfe bei kleinsten Unfällen. insbesondere an Auge und Ohr und der psychologische Rat sein. Ueber die Eignung zum Werksarzt ent- scheidet weniger das medizinische Wissen als die menschliche Gabe, zupacken und hin- hören zu können und Vertrauen zu erwek- ken, was nicht mit sentimentaler Beflissen- heit verwechselt werden darf. Er muß die Fähigkeit haben, mit einer körpermedizini- schen die psychologische und die sozialärzt- liche Diagnose zu verbinden: das Milieu vie- ler Arbeitssituationen hat die Eigenschaft, Reaktionslagen, die langsam in Krankheit und Leide hineinziehen, so zu verschärfen, daß akute Störungen, etwa am Herzen, am Kreislauf oder in der Magen-Darmschleim- haut(hier in Form des Geschwüres) auf- Wie können wir wohnen? Eine Schau neuzeitlicher Bautechnik und zeitgemäßer Möbel Stuttgart.(Eig. Ber.) Im Landesgewerbe- museum wurde die gemeinsam von den Landesgewerbeämtern Stuttgart und Karls- ruhe, der Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen und dem Werkbund organi- sierte Ausstellung„Wie wohnen?“, eine Schau neuzeitlicher Bautechnik, Möbel und modernen Hausrats, eröffnet. Der Präsident des Landesgewerbeamtes, Albert Pflüger betonte, die Ausstellung erhebe keinen An- spruch darauf, endgültige Lösungen zu zei- gen, sondern habe die Absicht, neue Vor- schläge und Anregungen zu geben, wie den Hunderttausenden, die noch keine Woh- nung haben, schnell und verhältnismäßig billig geholfen und wie auch auf beschränk- tem Raum eine behagliche Wohnung ge- schaffen werden könne. Ministerpräsident Dr. Maier wies auf die Erfolge Württem- berg-Badens hin, die im Laufe dieses Jah- res im Kampf gegen die Wohnungsnot er- rungen wurden. Er stellte fest, daß Würt⸗ temberg- Baden hier mit seinen Leistungen an der Spitze aller deutschen Länder liege. Sowohl der Ministerpräsident, als auch Landtagspräsident Keil versicherten wie- derholt die Bereitwilligkeit von Regierung und Landtag zur Schaffung neuen Wohn- raums. Der Landtag wisse, daß es sich hier- bei augenblicklich um seine erste staats- politische, menschliche, moralische und sitt- liche Pflichterfüllung gegenüber dem Volke handele. Ueber 400 Aussteller aus beiden Landes- bezirken zeigen in den drei Hauptabteilun- gen Bautechnik, Möbel, Hausrat neuzeitliche Schuld- chicks Die Geschichte eines Jungen aus Formen und Fertigungsmethoden. So sind in den Räumen für Bautechnik allein 30 verschiedene in den letzen Jahren entwik- Kelte Baumethoden an Origmalmodellen zur Schau gestellt. In Originalgröße werden drei Halisgrundrisse aufgebaut, die schöne Beweise des Ideenreichtums unserer Bau- techniker darstellen. So das sogenannte Sonnenfanghaus von Prof. Hering-Biberach, das mit einer gezahnten Vorderfront auch dem letzten Sonnenstrahk Zutritt zu allen Räumen gewährt. Den in der Ausstellung gezeigten Möbeln liegen größtenteils die preisgekrönten Ent- würfe eines im Sommer dieses Jahres ver- anstalteten Innenarchitekten- Wettbewerbs zugrunde. Offensichtlich sind die Hersteller bemüht, unter sparsamster Materialverwen- dung Möbel auf den Markt zu bringen, die den beengten Wohnverhältnissen unserer Tage angepaßt sind. Man darf annehmen, daß die Preise mit Qualität und Ausmaßen der teils eigenartig anmutenden Wohnungs- einrichtungen angepaßt werden, wenngleich es eigentümlich berührt, vernehmen zu müssen, daß sich verschiedene Aussteller weigern, die Preise in der Ausstellung be- kanntzugeben. Neben manchen formschö- nen, liebenswerten Möbeln sieht man solche, die mehr als exzentrische Experimente zu werten sind und sich auf dem breiten Markt wohl kaum durchsetzen dürften. Im gan- zen ist ja aber die Ausstellung— wie Pra- sident Pflüger unterstrich— mehr als ein Versuch zu werten, der dazu beitragen soil, neue Wege aus dem Bau- und Wohnchaos zu zeigen. dieser Zeit von Wolf Engelmann Copyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 8 12. Fortsetzung Nein, nein, da ließ man lieber die Ein- wenn man sich selbst noch eini- ger weg, germaßen lieb hatte. 5 ö Einmal kam Hans dazu. Maus, das Hans tief erschrak. stimmt kein verzärteltes Bübchen. ausstehen konnte. schlecht bei diesem Anblick. „Du sollst das lassen! Ende. n f Der Große wurde bleich vor Wut. »Und wer will mir das verbieten?!“ »Ich!“ Hans war auf alles gefaßt. wie Rolf eine die er aus der Falle genommei! hatte, sinnlos und gemein quälte. Während er das Tier, das jämmerlich in Todesangst quietschte, langsam an den Hinterbeinen auseinanderriß, spielte eine derart gemeine und boshafte Freude über sein Gesicht, i Nun war er be- Alles konmte er vertragen, aber Tiere quälen War ihm das Widerwärtigste, das er nicht Ihm wurde geradezu Das ist die größte Gemeinheit, ein Tier so unsinnig zu quälen!“— Damit trat Hans rasch an Rolf heran, schlug dem verdutzten Jungen das Dier aus der Hand, und als er sah, daß es sich nicht mehr fortbewegen konnte, machte er seinem Leiden auf dem Boden unter dem Eisen seines Stiefelabsatzes ein rasches „Du?— Mensch, ich schlag dir ja alle Knochen kaputt, du Saukrüppel du du brüllte der Große und hieb auf Hans los. Doch blitzschnell hatte der Junge sich geduckt, dem Aelteren ein Bein gestellt, daß der der Länge nach beim Vorstürzen zu Boden fiel. Jetzt packte auch Hans die Wut, und er schlug sinnlos auf den am Boden Liegenden ein. Im Nu waren die beiden umringt vom dichten Kreis der Kameraden. kein Zuruf kam aus den Reihen. Was sie alle dachten, wagte doch keiner auszuspre- chen: Hoffentlich kriegt Rolf mal ordentlich seine Abreibung 5 Herr Waikel mußte die Beiden gewalt- sam trennen. Rolf blutete aus Nase und Mund, während Hans, abgesehen von ein paar Schrammen ud Kratzern unversehrt aus diesem ungleichen Kampf hervorging. Schnell und Herr Waikel machte pflichtgetreu seine Schriftliche Meldung an die Anstaltsleitung. Beide wurden vorerst ohne Essen in ihre Zellen geschickt und eingeschlossen. Von diesem Tage an War Hans die Aus- nahme in der Gemeinschaft des festen 8 1 1 5 2 8 5— Kein Wort, war der Tatbestand ermittelt, treten. Er kann keine große Psychotherapie treiben, oftmals aber doch durch organisa- torische Winke helfen. So ergibt sich die Notwendigkeit, mit der Diagnose des Pa- tienten die Diagnose des Arbeitsplatzes 2 verbinden. Und es ist schon nicht ganz un- richtig, auch von einer politischen Aufgabe gleichsam am Krankenbette des Volkes zu sprechen. Nicht jeder wird ein guter Werksarzt, und es darf die Entwicklung unter keinen Umständen darauf ausgehen, eine Parallele zu dem Militärarzt entstehen zu lassen, der oftmals mehr dienstlicher Gehilfe und Ab- fertiger als Arzt im eigentlichen Sinne des Wortes gewesen ist. An sich verführt ja die Werksärztliche Ambulanz leicht dazu, Me- thoden des militärischen Revierdienstes zu übernehmen. Werksärztliche Tätigkeit setzt auch eine besondere Ausbildung voraus, deren sich die Arbeitsgemeinschaft mit planmäßigen Kursen annehmen will. Der erste Lehrgang ist für Januar angesetzt. Schon Betriebe von 2000 bis 3000 Ange- stellten und Arbeitern tragen einen haupt- amtlichen Werksarzt. Kleinere Betriebe haben die Möglichkeit, sich zu entsprechen- den Interessenge meinschaften zusammenzu- schließen. Der im Verhältnis zu kassenärzt- licher Vereinigung und Krankenkassen ge- gebene Gegensatz ist dadurch zu beherr- schen, daß alles vermieden wird, was die Interessen der privaten Praxis und der werksunabhängigen, neutralen Versorgung gefährden könnte. Die organisatorische Ein- stellung muß so sein, daß Hausarzt, Fach- arzt und örtliches Krankenhaus die Ambu- lanz des Werkes als eine begrüßenswerte Hilfe ansehen. Die Aussprache wogte in lebhaften Ar- gumenten vom Grundsätzlichen bis zu den Praktischen Spezialfragen. Direktoren, Per- sonalchefs, Vertreter der Arbeitgeberver- bände, Aerzte und Psychologen beteiligten sich. Grundsätzlich war wohl der wichtigste Gesichtspunkt der, daß es sich bei der den Wrksarzt fordernden Situation nicht um vorübergehende Folgen des Krieges, sondern um allgemeine, geschichtlich bedingte, durch die Wirren der Zeit nur beschleunigte Ver- hältnisse handelt, die eine ständige Aufgabe bdeuten. us Amputierter erbaute Industriebetrieb Ein Beispiel unbeugsamen Lebenswillens Auf einem ehemaligen Schuttablade- platz an der Landstraße von Bad Reichen- hall zum idyllischen Thumsee hat der Dop- peloberschenkelamputierte Gottlob Heinzel mann sich ohne Prothgsen, aus eigener Kraft und fast ohne fremde Hilfe ein schmuckes Landhaus mit Garage und einem größeren Holzverarbeitungsbetrieb erbaut. Wir treffen Gottlob Heinzelmann in seinem Büro, während nebenan in dem ge- räumigen Werkstätten die Maschinen rat- tern. Mit geradezu artistischer Behendig- keit schwingt sich der Doppeloberschenkel- amputierte, der wegen seiner zu kurzen Oberschenkelstümpfe keine Prothesen tra- gen kann, von seinem Stühl, greift zu seinen hölzernen Handstützen und führt uns, auf dem Fußboden dahinrutschend, durch sein kleines Reich.„Sie wundern sich vielleicht“, bemerkte der Schwerkriegsver- sehrte, daß ich mich gar nicht wie ein Krüppel benehme. Aber es hat mich auch genug Selbstüberwindung und Willenskraft gekostet, bis ich mich mit meinem Schick sal abgefunden habe“. Was nun folgte, darf wohl als einmaliges Beispiel eines unbeugsamen Behauptungs- und Lebenswillens gelten. Heinzelmann ließ sich seinen Bauplatz mit Mauerschutt, der aus den zerbombten Reichenhaller Stadtteilen abgefahren wurde, auffüllen und errichtete dann mit nur einem Hand- langer als einzige Hilfskraft selbst sein Haus mit Garten, Fünf-Zimmer-Wohnung und zwei Werkstätten. Trotz seiner körper- lichen Behinderung arbeitete der Schwerst- kriegsversehrte tagein, tagaus unermüdlich als sein eigener Dachdecker, Maurer und Zimmermann. 5 5 „Wie das Haus“, erzählt Heinzelmann weiter,„habe ich auch meinen Holzverar- beitungsbetrieb selbst eingerichtet. Die da- zu benötigten Maschinen lieg ich mir teils von ehemaligen Kriegskameraden aus Württemberg kommen, teils habe ich sie persönlich konstruiert. Bis zur Währungs- reform konnte ich zwölf Arbeitskräfe be- schäftigen, die unter anderem Einderspiel- zeug, Kleinmöbel und Nähschatullen her- stellten. Gegenwärtig erzeugen wir nach der Idee eines Reichenhaller Postbeamten hölzerne Farbenstempel. Anfragen nach dieser Neuheit liegen bereits aus vielen fremden, auch überseeischen Ländern vor, weshalb wir hoffen, recht bald neue Arbeitskräfte einstellen zu können“. Heinzelmann war vor dem Kriege ein begeisterter Bergsteiger und Skifahrer, dem heute als Sport nur mehr das Schwim- men geblieben ist. Er springt dabei sogar noch vom Drei- bis Fünf-Meterturm. Besondere Freude macht es ihm auch, mit Hilfe seiner überaus kräftigen Armuskulatur und der beiden Oberschenkelstümpfe auf— Bäume und Dächer zu klettern. Als Fortbewegungs- mittel stand dem Schwerstkriegsversehrten ursprünglich neben seinen beiden Hand- stützen nur ein Selbstfahrer zur Verfü- gung, wie ihn die meisten Kriegsopfer benützen. Heinzelmann fand dieses Fahr- zeug jedoch viel zu schwerfällig, um damit größere Steigungen bewältigen nen. Er baute daher einen gewöhnlichen DKW Personenkraftwagen nach seinen eigenen Ideen und Wünschen um. Der Gas- hebel wird in diesem Fahrzeug durch einen leichten Körperdruck auf den Sitz und die Kupplung durch einen solchen gegen die Rückenlehne betätigt. Eine Gleitvorrichtung bewirkt die Auslösung der Zwei- oder Vierradbremse. Durch eine eigene Ab- nahmekommission aus München ist dieser Wagen auf seine Verkehrssicherheit ge- prüft und ohne irgendeine Veränderung so- fort zugelassen worden. Er kann innerhalb einer Minute auf Normalbedienung umge- stellt werden. Der glückliche Besitzer dieses „Wunderwagens“ hat bisher damit 60 000 Kilometer zurückgelegt, ohne seine Kon- struktion verbessern zu müssen. top. Autofahren als Schulfach In Amerika nehmen über 200 000 Schüler an solchen Lehrgängen teil Autofahren und Verkehrsunterricht wur den während des letzten Schuljahres in die Lehrpläne von über 7750 amerikanischen höheren Schulen aufgenommen. Nach An- sicht von Verkehrsfachleuten stellt dieses Programm die bisher erfolgreichste Form der Fahrschule dar. In 4600 Schulen erfial- ten die Schüler neben theoretischem Unterricht im Klassenzimmer über Ver- kehrsregeln und Fahrtechnik auch prak- tischen Fahrunterricht. Wie der amerika- nische Pädagogenverband berichtet, neh- men heute über 200 000 Schüler an solchen Hauses. Die Kameraden begegneten ihn: mit einer Art scheuer Hochachtung. Sie mieden ihn, aus Furcht vor Rolfs Rache, aber verstohlene kleine Zeichen der Zu- neigung taten Hans wohl.— Nur Roif hatte einen unversöhnlichen Haß auf den Neuen geworfen, und seine Bosheit und Verschlagenheit ließen das Schlimmste befürchten. 5 Aber daraus machte sich Hänschen nicht viel.— 5 IV. g Aufgaben des Jugendamtes sind: J. Der Schutz der Pflegekinder gemäß 88 19—31. 5 Die Mitwirkung bei der Schutzaufsicht und der Fürsorgeerziehung gemäß 88 56—76 Die Jugendgerichtshilfe gemäß reichs- gesetzlicher Regelung 8 3, 117 VV 4. Die Mitwirkung bei der Beaufsichti- gung der Arbeit von Kindern und jugendlichen Arbeitern nach nähe rer, landes rechtlicher Vorschrift 5. Die Mitwirkung in der Jugendhilfe bei den Polizeibehörden, insbesondere bei der Unterbringung zur vorbeu- genden Verwahrung, gemäß nöherer, landesrechtlicher Vorschrift 83, VV 118 (R. J. W. G. Ila,§ 3) 5 In einer Seitenstraße steht ein hohes, finsteres Gebäude: Das städtische Amt. Einstmals waren die Sandsteinquader rot gewesen, das mußte aber schon lange her sein: jetzt war der Stein grau und düster geworden vom Ruß vieler Jahre, der stän- dig über der großen Stadt lag. Als Schule war das Haus früher einmal gebaut: Warum mußten Schulen immer 80 hoch, grau und streng aussehen? Schulen müßten draußen liegen, da draußen, wo die Stadt aufhört, und der Wald anfängt, wo die Vögel singen, wo Licht und Sonne freier leuchten, wo der Blick durch große Fenster Lehrgängen teil. Die Fahrschule findet in Kraftwagen mit doppelter Steuerung statt, in denen der Lehrer neben dem Schüler sitzt. Während bisher die Schüler im Stadt- verkehr angelernt wurden, richten die Schulen jetzt auch Uebungsplätze auf schul- eigenem Gelände ein. Einige der Schulen besitzen eigene Fahrzeuge, doch erhält die Mehrzahl Kraftwagen im Rahmen eines von amerikanischen Automobilhändlern und vom amerikanischen Automobilverband ge- 5 Programms zur Verfügung ge- Stellt. frei hinausgehen kann über weite Felder bis zu den fernen blauen Bergen. Es ist acht Uhr: Das graue Heer der Angestellten und Beamten flutet durch die hohen Türen, strömt durch Treppenhäuser und Stockwerke, verteilt sich über Gänge, Korridore, Fluren, bis, in die letzten Aemter, Vorzimmer, Direktionen, Bürorume, Schal- ter und Dienststellen. 2 Im ersten Stock, gleich rechter Hand: „Jugendamt, Abteilung Fürsorgeerziehung“, — so hat irgendein Bürodiener mit Tusche auf die Rückseite eines alten Aktendeckels geschrieben und ihn mit Reißzwecken pro- visorisch an die Tür geheftet. Drinnen ein hoher Raum: Das Klappern der Schreibmaschinen hört einen Augen- blick auf, kurz aufschauende Blicke heben sich von Papieren und Aktenbogen, dem Eintretenden entgegenblickend. Und dann geht das Klappern, Kratzen, Rascheln, das gedämpfte Murmeln wieder weiter. Man ist hier im Amt, und ein Stoß neuer Aktenvor- gänge wartet auf Erledigung. Rings an den Wänden klettern die Re- gale hinauf: Hier liegt der Niederschlag emsigen Fleißes ungezählter Bürostunden. Rührige Hände glitten über die Tasten der Schreibmaschinen, Fernsprecher surrten, Postengänge häuften sich zu Stößen, un- ermüdliche Beamtenhirne setzen das Ge- schehen in paragraphische Floskeln um, ehe das hier entstanden war: Die Personalakten- registratur. 5 3 Hier werden lebendige Schicksale junger Menschen zu Aktenstaub zerrieben, finden hren Niederschlag sauber gebündelt, ia Er- nebungsbogen, Ermittlungsverfahren, Wie- dervorlagen, Erkenntnissen und Führungs- berichten geordnet. Hier, in diesem hohen Raume sitzt das Zentrum, das Hirn jenes zu kön- schuhe; Un genannt— I wWollener Schlüp- Im Zeichen der Hilfsbereitschaft: FUR UNSERE ALTEN IN BUNKERN UND KELLERN Täglich mehren sich die Spenden aus Stadt und Land. Wir freuen uns besonders darüber, weil viele Spender von dem weni- gen Besitz. über den sie verfügen. noch etwas geben. Immer wieder erleben wir, daß Men- schen, die selbst hilfsbedürftig sind, für die alten Leute im wahrsten Sinne des Wortes ein Opfer bringen. Jede Spende ist ein Stein- chen zu dem großen Hilfswerk. Ob wir wirk- lich„helfen“ können? Bei dieser Not und dem Elend in den Bunkern und Kellern? Aber die Not lindern, unseren Alten gerade an Weihnachten ein klein wenig Freude schenken, das wollen und können wir— wir alle, die noch in Arbeit stehen.. e NO 10¹ Sachspenden: Ungenannt— 2 Gummischürzen. eine Damennꝛütze. 1 Da.-Garnitur. 4 He.-Hemden, 2 P. Socken, 3 P. Kinder-Fäustel. 2 Binder, 1 Ofen; Leonhard Weber, Plankenhof 2 Einkaufstaschen. 5 Geldbeutel. 6 Hosenträ- ger, 4 P. Sockenhalter, 3 Handtaschen; M. & H. Schürek, F 2, 9— 1 Wäschetruhe; Max Pfeiffer. G 7. 28— 5 Flaschen Wein; Wäschehaus Speck, D 1. 11— ein Hemd, 1 P. Handschuhe, 1 Schal. 2 P. Hosen- träger. 1 Unterkleid: TE GAH AUS. Tat- tersallstraße 12— 2 Bettvorlagen; Un ge- nannt— 1 Paar Herrenstiefel, 1 Paar Da- menschuhe: Ungenannt— Paket Lebens- mittel; Un genannt— 1 Tüte Lebensmit- tel: Un genannt 2½ Pfd. Reis, 2% Pfd. Linsen; Un genannt- 6 Löffel. 6 Gabeln; 1. Volksschulklasse der Sickinger Schule 1 Paket Lebensmittel; Un genannt vier Löffel, 3 Gabeln, 2 Messer. 2 Kaffeelöffel; Franz Schmitt. Langerötterstraße 32 1 Wollweste; Un genannt— 1 Herren- Weste, 5 Dosen Oelsardinen; Un genannt 2 Kaffeetassen, 1 Glas. 3 Teller. 1 Tüte Mehl, 1 Paket Haferflocken, 1 Tüte Haferflocken; J. F.— 2 Pfd. Zucker, 2 Pfd. Grieß, 4 Pfd. Mehl, 1 Paket Haferflocken, 1 Büchse Bir- nen, 1 Fl. Oel. 1 Paket Keks. 1 Paar Hand- ker; Un genannt— 1 Herren-Unterhose; 2 Krawatten; Un genannt- 1 Herren- weste. 1 Herrenhose; Un genannt— ein Griffelschieber, 1 Rasierapparat; Un ge- nannt— 1 Vorhang: Bastelber ger- 1 Rock, 1 Bluse; Un genannt— l Paket Zwieback; Un genannt— 1 Paket Zwie⸗ Back 2 Lebkuchen; Un genannt 5 sen Obstkonserven; Un genannt—- 1 Gemüsekonserven. Pfd. Reis; 8 nannt— I Damen- Stricweste, 2 Unterho sen: Un genannt— 1 Paar Damenschuhe Ungenannt— 1 P. Herrenschuhe. 1 Her renhose 1 Glas Kürbis. 1 Dose Johannisbeeren 3 Dosen Konserven. 1 Fl. Wein. 1 Tüte M. Geldspenden: Uebertrag Ungenannt(10, 2, 30. 50) Wilhelm Golembusch, Mannheim Chem. Fabrik Weyl, Waldhof ö 8 Ungenannt(10, 2, 10, 10) A. S. A. S. H. E. V. Hauer Kegelklub Alle Neun, Neckarhausen Bankverein Württemberg-Baden (Commerzbank) Eichbaum-Brauerei. Käfertaler Straße 162 a g 1245,50 DM Vergessen Sie bitte nicht, daß Sie auch unseren Zeitungsträgerinnen ihre Spend gegen Quittung mitgeben können. UND KELLER X HELFT UNSEREN ALTEN IN BUNRKERI Mechanismus, jener grauenhaften Maschi die mit so langsamer, tödlicher Sicherh Schicksal um Schicksal jungen Lebens zwi schen Aktenblätter preßt und ablegt. U. dieses Hirn arbeitet grausam, exakt, siche und fleißig: Davon zeugen die Stapel in den Regalen. Daß hinter jedem Aktenbi ein Menschenschicksal mit Höhen, Tief Verzweiflung, Freuden, Siegen und Nieder lagen steht? Ein Kapitel aus dem gewalti sten aller Bücher, die das Leben Selb schreibt?— Gewiß doch, ja— Aber das interessiert hier weniger. Das liegt außerhalb des Geschäfts- und Verfügungs bereiches. 1 Ja, seht ihr denn nicht die Gesichter Buben und Mädel, die über den Akten au den Regalen herausschauen? Fühlt hr denn nicht die fragenden Blicke aus großen deraugen auf euch gerichtet? Warum ge rade ich?— Und was habt ihr weiter mi mir vor? f„ Junger Mann, Sie sollten zu einem Ner venspezialisten gehen und sich einer gr chen Untersuchung unterziehen. Sie s nen überarbeitet! 5 f Ach, Fräulein, reichen Sie mir doch bit einmal den Vorgang Martin her, nein, nich Martin Heinz, sondern Martin Egon: Wisse Sie, wWwo der Vater im Gefängnis und de eine Bruder im Zuchthaus ist. Wissen das war doch der Fall, bei dem die Schv zter vorigen Herbst ins Wasser ging. bevor wir uns den Jungen zwangsvorführe lassen mußten, weil die Mutter ihn nich von sich geben wollte. Der Blick schweift über die sauber gelegten Aktenstöße: e Heß. Heßler Heil! Helbri, Hans, geboren: 23. M Seite um Seite rascheln — Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 6. Dezember 1949/ Nr. 259 Mit dem Nikolaus unterwegs Der Nikolaustag ist offiziell zwar erst heute, aber schon Tage vorher hat Knecht Ruprecht seine ersten Besuche abgestattet. Da sah in der Chronist einmal im Rosen- Sengartenrestaurant, wo er mit Hallo von den jungen, fröhlichen, um das Tanzmei- Sterehepaar C. u. E. Koch gescharten Schü- ler der Oberklassen der Mannheimer höheren Schulen begrüßt wurde. In lau- nischer Weise belohnte er die Tanzschüler mit geschmackvollen Geschenken, hatte aber auch Strafen auf Lager, die die„‚Sün- der“ in Form von„Straftänzen“ abbühßen mußten. Stürmischer Applaus war die Quittung. Dann tauchte der Nikolaus im Parkhotel auf bei der Studentenvereinigung der Wirt- schaftshochschule„Rheno Nicaria“ die mit ihren ersten Vorsitzenden W. Spielmann zu froher Runde versammelt war. Die Studen- ten hatten ihre Rektoren und Professoren als Gäste mitgebracht. Spielmann betonte, daß man sich von alter Ueberlieferung los- lösen und neue Wege finden müsse, da auch die Studenten einer neuen Gesellschafts- ordnung entgegengehen, Die Professoren bat er, den jungen Menschen diesen neuen Weg finden zu helfen. Dann kam der Nikolaus, der hier auch geistige Geschenke verteilte. Unter den fleißigen Klängen der„Goldenen Vier“ schwang man dann in ausgelassener Runde noch lange das Tanzbein. Eine andere Station war der„Große Hirsch“ in S 1, wo die Jugendgruppe der Deutschen Angestellten Gewerkschaft zum Abschluß der Gruppenarbeit versammelt War. Ingenieur Denzler hatte die jungen Menschen nach dem Imbiß mit einem netten Unterhaltungsprogramm überrascht. Große Freude löste auch hier das Erscheinen des Nikolaus aus, der allerlei Angebinde und Aufmerksamkeiten, wie Marzipanschwein- chen uswi. austeilte. Ein fleißig ausgenutz- tes Tänzchen schloß auch hier den Abend. Schließlich erschien der seltene Besucher noch im„Kleinen Rosengarten“, wo der im Zeichen des 30jährigen Bestehens stehende Klub Stella-Nigra, seine Freunde, und Anhänger zur Nikolaus- bzw. Weih- nachtsfeier in den sinnig ausgeschmückten Saal eingeladen hatte. Wo Stella-Nigra auf- tritt, herrscht Stimmung und Fröhlichkeit und das bewahrheitet sich hier nach langen Jahren wieder. Nikolaus kam gerade recht in das kleine, aber schöne Unterhaltungs- programm. An zünftigen Ueberraschungen fehlte es auch hier nicht und bei musikali- schen Klängen verstrichen die Stunden nur zu schnell. Adventsbasar der Lutherkirche Lange hatte sich die 12000 Seelen zäh- lende Luthergemeinde in der Neckarstadt auf dieses Ereignis vorbereitet, das zu einem vollen Erfolg führte. Was da an Spenden aufgebracht wurde, muß gerade bei der vielfach in dieser Ge- meinde herrschenden Armut, als vorbild- lich bezeichnet werden. Mit einem Kinder- nachmittag fing es in dem Gemeindehaus, der so starken Zuspruch fand, daß die Klei- nen nur in Raten von je 200 Köpfen einge- lassen werden konnten, und das Kasperle und der Nikolaus mit seinem Krabbelsack ordentlich ins Schwitzen kamen. Die einge- schaltete Adventsfeierstunde brachte auser- lesene musikalische Vorträge. Die aufgestell- ten Stände beschränkten sich auf Textilien, Süßigkeiten und Kuchen. Dafür aber war- tete die Tombola mit einer überwältigenden Vielzahl von Dingen auf. Frau Simon zeich- nete für die Gesamtorganisation erfolgreich verantwortlich. Wohin gehen wir? Dienstag, 6. Dezember: Nationaltheater 14.30 Uhr:„König Drosselbart“, 20.00 Uhr:„Ardele“; Palast: Menschen, Tiere, Sensationen“. Mittwoch, 7. Dezember: Nationaltheater 14.30 Uhr: König Drosselbart“, 19.30 Uhr„Hoffmanns Erzählungen“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Mittwoch früh: Ueberwiegend Stark bewölkt und einzelne, teils schauerartige Nieclerschläge, in höheren Lagen zum Teil ails Schnee. Tageshöchsttemperaturen 5 bis 7 Grad, nachts frostfrei. Mäßige, zeitweise stark auf- krischende und böige Winde zwischen Südwest und West. 5 Pegelstand am 3. Dez.: Maxau 316(E12), Mannheim 134( 15), Worms 62( 5), Caub 75(+ 4).„ Die echten Posträuber und der falsche Bischof Zwei aufregende Kriminalfälle endlich veröffentlichungsreif Endlich ist es gelungen, den am 9. Juni ausgeführten Straßenraub, bei dem den Tätern 160 000 DM in die Hände fielen, restlos aufzuklären, die seit drei Monaten in Haft befindlichen Täter zu überführen und zu einem Geständnis zu bewegen. Danach hat sch der Vorgang wie folgt abgespielt: Zwei in der Neckarstadt lebende Brüder konnten sich Informationen darüber beschaffen, wie die Post ihren Geldtrans- port zur Landeszentralbank in Mannheim durchführt. Sofort reifte in ihnen der Plan, sich in den Besitz des Geldes zu setzen, doch fehlte ihnen der Mut, die Tat Selbst auszuführen, und so wandten sie sich im März 1949 an drei Kriminelle, von denen zwei grundsätzlich ihre Zustimmung gaben. Der Plan war bereits in Einzelhei- ten festgelegt, als die Polizei die beiden als Haupttäter vorgesehenen Personen wegen eines vorher erfolgten Einbruchsdiebstahles kestnahm. Zwei Monate später konnten drei noch minderjährige Burschen erneut für den Plan der beiden Brüder gewonnen werden, die zuvor zunächst einen amerikanischen Pkw entwenden mußten und dann den Ueberfall am 9. Juni ausführten, nachdem er am 2. Juni gescheitert war. Die beiden Brüder hatten für sich lediglich weniger riskante Teilaufgaben übernommen. In der amerikanischen Limousine wurde der Postwagen in der Heinrich-Lanz-Strage erwartet und vom Bahnhof-Postamt aus über den Bahnhofplatz, den Kaiserring und die Bismarckstraße bis zwischen die Quad rate L 10 und L 12 verfolgt, wo bereits zwei der Haupttäter Aufstellung genommen hat- ten. Der Postwagen wurde durch Ueber- holen und Schneiden zum Stehen gebracht. Verabredungsgemäß traten die beiden war- tenden Täter von links und rechts an das Postfahrzeug heran, öffneten die Türen des Führerhauses und bedrohten die Beamten mit gezogener Pistole. Der links heran- getretene Jugendliche entriß dem Post- beamten dann den Geldsack. worauf die Täter das wartende Fahrzeug bestiegen, um den Wagen im Häfertaler Wald abzu- stellen und dort das Geld zu verteilen. 40 000 DM in bar und 45 000 DM. in Sachwerten konnten inzwischen von der Polizei sichergestellt werden. Das Bargeld wurde zum Teil in einem Speicher und zu „Liederialel“ Seckenheim bot Leckerbissen Mit einer ungewöhlich reichhaltigen Vor- tragsorunung wartete der Männergesang- verein„Liedertafel“, Mannheim-Secken- heim, am Sonntag im Saal des Turnvereins 1898 auf. Man wurde mit Ueberraschung gewahr, wie viele Schätze aus der beispiel- los reichhaltigen Hinterlassenschaft Schu- berts an Chören zu heben sind, besonders wenn günstige Voraussetzungen zusammen- treffen. So hob Musikdirektor Max Adam zwei neu gedruckte Chorwerke für Tenor- solo, Männerchor und Klavier sozusagen aus der Taufe, in deren ersten—„Nachthelle“ — sich ein reizvolles Wechselspiel zwischen dem Tenorsolo und den in motivischer Nachahmung antwortenden Chorstimmen entfaltet. Aehnlich anzjlehende Aufgaben für alle Beteiligten birgt die Vertonung des Goetheschen Gedichtes Im Gegenwärtigen Vergangenes“. Mit überraschender Reich- haltigkeit an dynamischen Zwischenstufen zwischen voller Kraftentfaltung und Zu- rückhaltung im piano wurde das gerne ge- hörte„Ruhe, schönstes Glück auf Erden“, geboten. Die Vortragsordnung enthielt noch wei- terhin Leckerbissen für Liebhaber sorgfältig abgetönter Schattierungen und Choreffekte, Wie eine raffiniert ersonnene und sorgsamst wiedergegebene Ausnützung der Brumm- stimmen als harmonischen Hintergrund in dem„Nachtgruß'!“ von Heinrich Kaspar Schmid(aus den Liedern eines Dorfpoeten nach Worten von Franz Peter Kürten). An der Durchführung des ebenso ge- schmackvollen wie in seinen chorischen An- sprüchen fesselnder Programmes war außer 30 Jahre Arbeit für von Aktiven, die unter Adams impulsiver Leitung ihr Bestes gaben, für die Chorbe- gleitung Paul Englert Seckenheim) erfolg- reich beteiligt. Eine sehr bedeutsame und umfangreiche Aufgabe war dem Tenor Karl Reuther zu- gefallen, der schon in den Solostellen der zu Beginn aufgeführten Chöre seine musi- kalische Sicherheit erwies. Die Leuchtkraft seiner aus dem vollen quellenden Tenor- stimme mit sehr schöner Höhe entfaltete er in Liedern von Schubert, Brahms und Richard Strauß. Unermüdlich führte Adam auch die Klavierbegleitung mit aller Sorg- falt und künstlerischer Ueberlegenheit und Einfühlung durch. Dr. Ch einem anderen Teil in einem Keller der Gartenstadt gefunden. Weitere Einzelheiten werden wir unse- ren Lesern im Zusammenhang mit der Schwurgerichtsverhandlung mitteilen, die vermutlich in den ersten Wochen des kom- menden Jahres stattfinden wird. Der Bischof war sein eigener Hirte Die Kriminalpolizei nahm am 19. Novem- ber den Anfang Oktober zum Bischof der römisch- katholischen Kirche der Mariavi- ten geweihten Helmut Norbert Maß fest. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen Priester einer nicht staatlich an- erkannten Sekte. Der Beschuldigte hatte sich strafbar ge- macht, indem er sein Zeugnis für die mitt- lere Reife, sein Reifezeugnis sowie eine Be- scheinigung über erfolgreiche Teilnahme am zweiten Kriegssonderlehrgang zur Aus- bildung römisch- katholischer Theologen gefälscht hatte. Auf Grund dieser Fälschung war es ihm möglich, mit„katholischen“ Sektenbischöfen Verbindungen aufzuneh- men und durch sie die Priesterweihe, bzw. durch die Mariaviten die Bischofsweihe zu erhalten. Außerdem trug er, um besser Ein- gang bei Dienststellen und Privatpersonen zu kinden, die Kleidung eines römisch- katholischen Geistlichen und nicht die eines Mariaviten-Priesters. Zu diesem Vergehen wegen unberech- tigter Titelführung, das auch ein Vergehen gegen das Reichskonkordat darstellt, kommt hinzu, daß er Gelder einer Sied- lungsgenossenschaft zum Teil für sich ver- wendet hat. Auch von Gläubigen seiner kleinen Gemeinde erhielt er unter Vorgabe un wahrer Aeußerung Gelder, die er eben- falls für sich verwendete. Die Ermittlungen gegen den Beschuldig- ten, der geständig ist, sich sowohl die Priester- als auch die Bischofsweihe er- schlichen zu haben, sind noch weitere Er- mittlungen im Gange. Von Leuten, die dus Leben mit Pflanzen verschönern Statt des Palmenhauses bald Schauhäuser für das Publikum Wie planvoll die Mannheimer Stadt- gärtnerei trotz beschränkter Mittel in der Stille arbeitet, zeigte ein Rundgang des Vereins„Naturschutzpark“ mit Gartenbau- direktor Buhjäger durch ihre zwölf Glas- häuser. Sie hat ja für mancherlei Zwecke zu arbeiten. Veranstaltungen und Festlichkei- ten der Stadt zu schmücken und die Pflan- zen zu liefern, die unsere Grünanlagen zie- ren sollen. Und endlich arbeitet sie wieder daraufhin, an Stelle der zerstörten Palmen- halle Schauhäuser mit schönen und interes- santen Pflanzen den Mannheimern zugäng- lich zu machen. Sehr umfangreich ist das bis jetzt wieder den eigenen Gurten Die Jubiläumsfeier der Mannheimer Kleingärtner und Siedler Fast war der große Saal des Volkshau- ses Neckarau zu klein, um die vielen Gäste aufzunehmen, denen die Bezirksgruppe Mannheim der Kleingärtner und Siedler zu ihrem dreißigsten Geburtstag am Samstag abend ein rechtes Familienfest bereitet hatte. Nach herzlichen Begrüßungsworten des ersten Vorsitzenden Martin Knapp über- hrachte Beigeordneter Paul Riedel an Stelle des in letzter Minute verhinderten Ober- bürgermeisters die Glückwünsche der Stadtverwaltung, rühmte die in Jahren erprobte hervorragende Zusammenarbeit mit den Mannheimer Kleingärtnern und stellte als nachträgliches Jubiläumsgeschenk schon für die allernächste Zukunft eine Neuordnung und Ausweitung der Stadt- planung für Kleingarten-Daueranlagen in Aussicht. Mit kluger Eindringlichkeit kennzeich- nete sodann der Vorsitzende des Landes- bundes der Siedler und Kleingärtner Würt⸗ temberg- Baden, Richard Beck- Stuttgart, die Gegenwarts- Situation des Kleingarten Wesens, das sich nach wie vor als wesent- liche Quelle der Volksgesundheit und als einer der wichtigsten Träger wirtschaft- licher wie ethischer Werte erweist. Er be- tonte das Anrecht gerade des arbeitenden Großstadtmenschen auf ein Stück langfri- stig gesicherten Grundes und Bodens und teilte mit, daß die Bezirksgruppe Mann- heim zum Dank für ihre vorbildliche Auf- bauarbeit vom Landesbund zwei Vorführ- Apparate erhält. Diese Gabe wird umso freudiger be- grüßt. als damit endlich ein Ersatz für die zu allen Fachvorträgen so dringend benö- tigten. aber im Krieg zerstörten Lichtbild- und Schmalfilmgeräte geschaffen ist. Als Referent für Pflanzenschutz beim Landwirtschafts ministerium hat Dr. Klett- Stuttgart besonders während des letzten Winters vielfach Gelegenheit gehabt, mit der Bezirksgruppe Mannheim zusammen- zuarbeiten. Die Herzlichkeit seiner Glück- wünsche, die er in Vertretung von Minister Stooßg zu überbringen hatte, gründete sich also auch hier auf persönlichen Erfahrungen und gereichte damit den Mannheimer Kleingärtnern wiederum zur besonderen Ehre. Die Reihe offizieller Gratulationen fand ihren Abschluß in kurzen Ansprachen der Bezirksgruppenvorsitzenden von Karlsruhe, Heidelberg und Bruchsal. Dann kam.— nach einem von der kleinen Sieglinde Kell- ner allerliebst vorgetragenen Prolog und dem Festgedicht von Ruth Eichin,— mit einem bunten Kleinkunstprogramm die Fröhlichkeit zu ihrem Recht. Es gab eine reichbeschickte Tombola, und schließlich wurde trotz drangvoll-fürchterlicher Enge sogar noch eine Art von Tanzfläche aus- gespart, auf der sich die Jugend(und auch manches beim„Gärteln“ jung gebliebene Paar der älteren Generation!) nach den Klängen der unermüdlich aufspielenden Kapelle Wahl-Neckarau bis weit über die Mitternacht hinaus im Tanze drehte. Viele Hunderte nahmen teil an diesem Fest. Fast ebenso viele Hunderte konnten beim besten Willen keinen Einlaß finden und mußten mehr oder weniger grollend Wieder heimgehen. Ihnen zum Troste wird es der Bezirksgruppe Mannheim hoffent- lich gelingen, ihre Jubiläumsfeier zur Sommerzeit in größerem Rahmen zu wie- derholen M. S. Seschaffene Dekorationsmaterial an Blatt- pflanzen noch nicht, aber es ist immerhin schon reichlich Kirschlorbeer vorhanden, Efeuwände, Lorbeerbäume und als schwache Erinnerung an einst zwei Dattelpalmen. Nebenbei: im Anzuchthaus zieht man wie- der Palmen aus Dattelkernen. deren größte aber erst zwei Hände hoch sind. Weit besser versehen ist die Stadtgärt- nerei schon mit Blumen. Sie besitzt bereits sechs bis sieben Sorten Begonien, die z. T. jetzt herrlich blühen. Und ihre Alpenveil- chen in vielen schönen Farben. z. T. als, „Rococotyp“ mit gekrausten und gefran- sten Blütenblättern, sind so wunderschön, daß sich schon ihretwegen der Besuch lohnte. Auch die schönen Farne zwischen ihnen und das großblättrige afrikanische Kreuzkraut, das bald blüht, können sich ebenso sehen lassen wie die stark blühenden Primeln und die Uzambara-Veilchen in anderen Häusern. Die Fliederprimeln allerdings und die Kurztagspflanze„Fleißiges Kärtchen“ sind noch nicht so weit. Zum Schmuck der Grünanlagen im kom- menden Jahr werden Geranien und Fuch- sien überwintert oder neben Heliotrop neu herangezogen. Für die geplanten Schauhäuser wurde schon eine ganze Reihe tropischer Blatt- und Blütenpflanzen selbst gezogen oder be- schafft, darunter mehrere Gummibaum- arten, Schraubenbaum, Kolbenbaum, Aga- ven, Passionsblume, Drachenbaum, Karda- momenstrauch u. à. m. Einen interessanten Einblick in die hier auch geleistete Kleinarbeit vermitteln die Anzuchthäuser, in denen 2. T. unter Glas aus Blattstücken, Blättchen oder kleinen Zweigen neue Pflanzen herangezogen wer- den. Für Kakteenliebhaber entschieden sehens- Wert ist heute schon das Kakteenhaus, das mannigfache Arten herrlicher Blatt-, Säu- len- und Körperkakteen aufweist, dazu Echeverien, d. h. amerikanische Fettpflan- zen und andere Mauerpfefferarten, Aloe- arten, Zimmerlinden, Riciniusstauden und als Rarität eine tiefrot blühende„Syrische Rose(Hibiscus). Daß hier auch eine Fülle feierlicher weißer Callas und schönfarbene Nelken zu sehen sind, sei nur nebenbei be- merkt. cht sehr viel zu sehen gibt es im Chrysanthemen-Kalthaus., da sie abgeerntet sind und sich zum Nachwuchs vorbereiten. Im übrigen ist der Bedarf an Chrysanthe- men zum Schmuck der Anlagen ziemlich groß mit 35 000 bis 40 000 Stück. Stiefmüt- terchen, im Freiland gezogen, braucht man 50 000 bis 60 000 und Sommerblumen 80 000 bis 90 000.— rei- Es hat ein Ende. Doch es gab noch Krach bei Marathon Es fing an aufzuhören, als der Arzt in den frünen Morgenstunden des Montag meinte, er könne nicht länger die Verant- Wortung dafür übernehmen, daß den Marg. thontänzern in den„Femina- Betrieben keine gesundheitlichen Nachteile aus ſhrer „sportlichen“ Betätigung erwüchsen. Die Geschäftsführung des Hauses, die längst schon ärgerlich geworden war über das, Was ihr da der Veranstalter ins Haus gebracht hatte, drängte daraufhin auf Abbruch des Unternehmens. Noch drei Paare waren zu dieser Zeit„im Rennen“. Doch sie Wollten unbedingt alle drei noch den Frankfurter „Rekord“ von 246% Stunden brechen. Dabei kam es dann zum Bruch. Weil sie sich nam. lich gedacht hatten, daß alle drei den Preis von 500 DM erhielten, wenn sie den abso- luten Rekord gebrochen hätten. Der Ver- anistalter war allerdings anderer Meinung. Nur ein Paar sollte die Siegesprämie be. kommen, und nachdem alle„Rekordinhaber“ Waren, sollte zu einem„Stichkampf“ bis zur radikalen Entscheidung angetreten werden. Zwei Paare fühlten sich ob dieses An- sinnens getrickt und lehnten empört ab. 80 wurde Nummer 6, das Paar Gysser- Baum- gärtner,„Sieger“ in der denkwürdigen Tanzmuskelschlacht. Mit einem neuen abso- luten Rekord, der eineinhalb Stunden über dem Frankfurter Ergebnis liegt. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie jetzt noch. Heil dir im Siegerkranz Ausbildungsbeihilfe aus Mitteln der Soforthilfe Für die Ausbildungsbeihilfen aus Mitteln der Soforthilfe kommen männliche und Weibliche Lehrlinge und Anlernlinge in Be- tracht, sofern sie Flüchtlinge, Spätheim- kehrer oder politisch Verfolgte sind. Flüchtlinge weisen durch einen gültigen Flüchtlingsausweis nach, daß sie antrags- berechtigt sind. Spätheimkehrer ist, wer nach dem 1. Januar 1948 aus der Kriegs- gefangenschaft entlassen wurde und in Württemberg- Baden Wohnsitz begründet oder dauernden Aufenhalt genommen hat. Politisch Verfolgte müssen sich durch eine Bescheinigung des öffentlichen Anwalts für die Wiedergutmachung ausweisen können. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren ist der Antrag vom gesetzlichen Vertreter zu stellen. Der Antrag ist beim Arbeitsamt Mannheim — Abt. Berufsberatung, Zimmer 114, ein- zureichen. Vordrucke können beim Arbeits. amt Mannheim, Mü 3a, sowie bei den Neben- stellen Weinheim, Hockenheim. Schwetzin- gen und Ladenburg abgeholt werden. Da die Anträge nach Möglichkeit bereits am 15. Dezember 1949 bei den Landesäamtern für Soforthilfe vorliegen sollen, ist Eile zu empfehlen. Kurze„MM“ Meldungen Zwei Verkehrsunfälle fordern einen Toten und einen Schwerverletzten Beim Ueberschreiten der Weinheimer Straße Wurde ein Wachmann von einem Personen- kraftwagen erfaßt und so schwer verletzt, daß er zwei Stunden später im Städtischen Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen ist.— Beim zweiten Unfall war es enn Radfahrer, der in Käfertal von einem Per- sonenkraftwagen von hinten angefahren wurde. Der Afigefahrene erlitt eine Unter- schenkelfraktur sowie eine Kopfplatz- Wunde. Lebensgefahr besteht nicht. Ob der Fahrer des Kraftwagens in diesem Falle unter Alkoholein wirkung stand, wird die Blutprobe zeigen. ODU-Forum. Am 7. Dezember veranstaltet die CDU, Neckarstadt-Ost, um 19.30 Uhr, im „Feldschlößchen“ ein öffentliches Forum, bei dem Stadträte und Abgeordnete der CDU Mannheim-Stadt zur Aussprache über aktuelle Fragen zur Verfügung stehen. Auch Abendakademie schulfrei. Da die Volks- und Oberschulen am 8. Dezember (Maria Empfängnis) keinen Unterricht haben, fällt auch der Unterricht bei der Mannheimer Abendakademie und Volks- hochschule aus. Kundgebung der„Falken“, Aus Anlaß der Tagung der sozialistischen Jugend-In- ternationale in Speyer veranstalten die„Fal- ken“ am 7. Dezember um 19.30 Uhr in der Wirtschaftshochschule eine Kundgebung, bei der u. a. ein Oesterreicher, ein Franzose 3 ein Schwede das Wort ergreifen wer en. Fünf Gewinne mit je 55 222 DM meldet der württembergisch- badische Fußballtoto im I. Rang. Aber auch der II. Rang kann an 1568 Wetter je 1568 DM und der III. Rang je 130 DM an 2115 Gewinner auszahlen. Wir gratulieren! Lina Kaufmann, 2. Zt. Bad Schwalbach, Parkstraße 5, wird 70, Luise Jekel, Mannheim, Augusta-Anlage 29, wird 74 und Josef Schumacher, Mannheim, ani Robert-Blum- Straße 21, wurde 78 Jahre alt. Peter Knopf, Mannheim- Rheinau, Durlacher Straße 113, vollendete das 83. Lebensjahr und Valentin Köhler, Mannheim-Feuden- heim, Feldstraße 28, begeht seinen 86. Ge- burtstag. 9 Steppdecken DL Skschxrs- AUER von 4108 5 tel vl Na 00 vie! ia · res us ene guten a fon 1 DAUNENDEEKEN eigene Fabrikate, bes. preiswert Unübertroffene Auswahl Reparaturen schnellstens Betten- Burk Eiltransport 2. 2, Telephon 427 28. Auto Orth Rheuma lschids, modernsten Apparaten: Lästige Naare u. Warzen entternt garantiert narbenfrei mit fjarnſüurelöſend, un Leiden gie nicht! bletten f. Spagh 90 B EK ANNI MACH 99 8, Neuralgien 5 Romigaf! 1 8 Romigal-Tabletten find ein hochwertiges, ſeit pielen Jahren bei Rbeuma, Iſchias Gicht, leuralgien, heftigen Inluskel- u. 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Str. 25 2 lemgerineim: Brog. Hone 12 S9. 282. — 727.1... ß ĩ ß 2 . . „ err err: Nr. 259 — thong Arzt in Montag Verant- Mara trieben s ihrer n. Die längst 8, Was ebracht ach des ren zu Wollten Kfurter 1. Dabei h näm- n Preis n abso- er Ver- leinung. nie be. nhabere bf“ bis getreten ses An- Ab. 80 Baum- ürdigen n abso- en über d wenn ie jetzt ani teln Mitteln 1e und in Be- ätheim- gültigen mtrags- st, wer Kriegs- und in gründet en hat. ch eine alts für nnen. ist der stellen. nnheim 145 ein- Arbeits- Neben- Wetzin- en. Da 2its am zämtern Eile zu einen Beim Straße rsonen- verletzt, ischen erlegen es eil m Fer- efahren Unter- ofplatz- . Ob diesem d, wird instaltet Ihr, im bei CDU aktuelle Da die zember terricht hei der Volks- Anlaß md-In-· „Fal; in der ng, bei anzose a Wer- meldet valltoto ann an Rang len. 2, rd 70, age 209, nheim, ire alt. rlacher nsjahr zuden- 6. Ge- tet das unheim 719 — n gut 88A- catige mallg Lange sty, 25 Sl. ld Ist. 20 r. 106 Sl. 26 Nr. 259 Dienstag, 6. Dezember 1949 . e MANNHEIM-LUDWICSHAE EN Seite 5 eee „Fahrten, Forschungen und Abenteuer in Iiriku“ Der bekannte Forscher Hans Schomburgk sprach im Feierabendhaus Wer am Samstagabend im Feierabend haus der BASF dem Farb-Lichtbildervor- trag beiwohnte, nahm ohne Zweifel etwas von der abenteuerumwitterten Atmosphäre und der unermeßlichen Weite der Menschen- und Tierwelt des geheimnisvollen, schwar- zen Erdteils mit nach Hause. „Fahrten, Forschungen. Abenteuer“, 80 lautete der durch über 100 Originalaufnah- men illustrierte Vortrag, den der weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Afrikaforscher Hans Schomburg k hielt, jener Pionier, den es schon mit 17 Jahren 1898, in den damals noch recht unbekann- ten Kontinent zog. wo er. wie er selbst sagte, seinen Vorfahren. deren Namen im „Brockhaus“ stehen, nacheifern wollte. Heute nun steht auch Hans Schomburgks Name in dem dicken Buch. Es ist der Name eines Forschers aus Berufung, der aus der Achtung vor dem Leben von Mensch, Tier und Pflanze, jene Erkenntnis gewann, durch die der heute 68jährige in echte menschliche Beziehung und Harmonie mit allem Natür- lichen gelangte. Durch die überaus lebendige Form seines Vortrages verstand es Schomburgk ausge- zeichnet, die große Zuhörerschaft in seinen Bann zu ziehen. Nach Südost- und Zen- tralafrika führte der Weg einer seiner ersten Expeditionen um die Jahrhundert- wende, einer Zeit also. in der noch keine PS zur Verfügung standen, die aber auch bei den späteren motorisierten Forschungs- reisen gar oft durch Mensch und Tier er- setzt werden mußten. Von ganz besonderem Reiz war die Fülle wohlgelungener Aufnahmen aus dem merschöpflichen Tierparadies. Schlanke Gazellen im undurchdringlichen Dickicht des Dschungels, prähistorisch anmutende Giraffen, stolze Löwen und plumpe Nas- hörner waren es, die dem Photographen ebenso prächtige wie gefährliche Motive Waren. So manchem Zuhörer dürfte es Wohl kalt über den Rücken gelaufen sein, als Schomburgk von seiner gefährlichen Elefantenjagd berichtete; denn, in der Tat, es muß kein angenehmes Gefühl gewesen sein, als er zwischen die Beinsäàulen eines solchen Dickhäuters zu liegen kam. Doch, und das betonte der Vortragende immer Wieder, es ging nicht um das willkürliche Töten, sondern um die Forschung im Dienste der Wissenschaft. Die nachfolgen- den Bilder zeigten Schomburgk in West- afrika, wo er die Natur mit ihren Men- schen und deren Sitten und Gebräuche be- lauscht hatte. Er, der furchtlose Weiße, kam als erster zu den Golamännern und konnte dort wertvolle wissenschaftliche Er- gebnisse über die Buschmann-Malerei und Plastik erzielen. Schomburgk war es auch, nachdem unter anderen der liberische Zwergelefant und das Zwergnashorn ihre zoologischen Namen erhielten. Zum Schluß seines Vortrages gab der Forscher seiner Hoffnung Ausdruck, daß es der deutschen Jugend bald wieder gelingen möge, sich aktiv in den Dienst seiner for- schenden Wissenschaft stellen zu können. * Bei einem anschließenden Interview teilte uns der Afrikaforscher mit, daß es einer Mädchenschulklasse im Berliner Ost- sektor gelungen sei, aus der Liebe zum Tier den ersten Schulzoo einzurichten, des- sen Schutzherrschaft er nun übernommen habe. Durch seine Vermittlung seien be- reits eine ganze Reihe von Kleintieren aus den verschiedensten Ländern diesem ein- zigartigen Z00 zur Verfügung gestellt wor- den. Ein wenige Minuten zuvor eingetrof- tenes Telegramm aus London kündigte den Versand von zwei Jungaffen an. 011 Festtag für die 35 ältesten Feudenheimer Mit der Einladung der 35 ältesten Feu- denheimer Bürger hatte der Feudenheimer Ortsverein des Roten Kreuzes unter Lei- tung von Vorsitzendem Strobel und Be- reitschaftsführer Ueberrein viel Freude bereitet. Rund 3289 Jahre saßen mit diesen 17 Frauen und 18 Männern im„Badischen Hof“ an den liebevoll weiß gedeckten Tischen, denen Ueberrein herzlichste Be- grüßungsworte widmete. 74 Jahre War der Jüngste, 91 Lenze zählten die beiden Aeltesten. Mit Kaffee und gutem Kuchen ung es an, leckere Tropfen folgten später. Dabei wurden die Aeltesten von den Jüng- sten des Roten Kreuzes, 12- bis 13jährigen Mädelchen der Mädchengruppe, eifrig be- dient. a Als die sich in den Dienst der suten „Sache stellende Kapelle W. Krämer gar mit Walzer und Rheinländer neben den gemein- gam gesungenen Volksliedern einschaltete, da tanzten eine ganze Reihe wie einst im Mai. Als Vertreter der Alten dankte H. Schmitt und stellte dankbar fest, daß sich hier klar abzeichne. daß das Rote Kreuz nicht nur Leidenden helfen. sondern auch Wirkliche Freude bringen könne. Zu betonen ist an dieser Stelle auch das schon wiederholt gezeigte Entgegenkommen des Gastwirts Gg. Spreng. Eindrucksvolle Blindenbescherung zu einem ebenso ergreifenden, wie kreudigen Erlebnis gestaltete sich die vom Badischen Blindenverein, Bezirksgruppe Mannheim durchgeführte Bescherung der im hiesigen Gebiet ansässigen 176 Blinden. Das Volkshaus Neckarau trug schönen weihnachtlichen Schmuck und hatte einen überaus zahlreichen Besuch zu verzeichnen. Vorsitzender A. Fröhlich fand zu Herzen gehende Begrüßßungsworte für alle Gäste und seine Schicksalsgefährten, und sein herzlicher Dank galt Mannheimer Spen- dern, die durch hochherzige Gaben die traditionelle Durchführung des Bescher- tages ermöglichten. Unter Leitung von Musiklehrer Blumer brachte der Chor des Blindenvereins den Beweis, daß er bei auffallend sauberer Intonation die Schönheit des Gesangs schön verinnerlicht wiederzugeben versteht. Orga- nist Rensch offenbarte mit seinem am Klavier mit Virtuosität vorgetragenen In- termezzo Es-dur von Brahms, daß er auch dieses Instrument meisterlich beherrscht. Wuchtig und gewohnt rein brachte der Kgnzertsanger Hans Kohl Bariton) J. S. % 770 1 . 2 4 2 Bach's Arie„Wenn Trost und Hülf erman- geln wird“ zu Gehör, wie anderseits auch die junge talentierte Inge Rnab im Larg- hetto von Händel und Fiocco's Allegro zeigte, daß sie heute schon die Violine in jeder Weise kunstvoll zu handhaben ver- steht. Hermann Eckert war beiden jeweils der feinfühlige Begleiter. Aufrichtiger Bei- fall belohnte diese künstlerischen Darbie- tungen. Die Bescherung fiel überaus reichlich aus und dankbare Freude beherrschte Alle. Nach Kaffee und Kuchen harrte der zahl- reichen Kinder noch eine besondere Ueber- raschung durch den Nikolaus mit seinem großen Geschenksack. Heimkehr im Advent Schauplatz: Ein Mannheimer Straßen- bahnwagen an einem Werktagabend. Ein Ehepaar mittleren Alters steigt ein. Der Herr trägt galant die große Einkaufstasche seiner Frau. Plötzlich an einer großen Um- steige. Haltestelle schaut die Dame sehr in- teressiert aus dem Fenster, winkt hinaus und sagt ein paar Worte zu ihrem Mann. Da steigt eine ältere Dame mit ihrem Sohn ein, und im Augenblick fallen sich die beiden Herren, der ältere und der junge, in die Arme, klopfen sich auf die Schulter, rufen: „ja Mensch, seit wann bist du da? wie ist's noch gewesen?“ und viele andere Fragen. Ihre Männerfreude ist so jubelnd und strah- lend, daß die Gattin und die Mutter mit- strahlen. Aber auch die Umsitzenden kön- nen gar nicht anders als sich ehrlich mit- freuen an diesen beiden Rußlandheim- kehrern, die sich hier treffen. Mit einem Mal sind nur Menschen da, die ihr Herz sprechen lassen. Und in dem nüchternen Straßenbahnwagen ist es wie Weihnachten. Um die Rückerstattung. Der Verein der In- naber rückerstattungspflichtiger Vermögen im Bezirk Mannheim und die Vereinigung für loyale Rückgabe(Sitz Baden-Baden) lädt alle Besitzer von Vermögen, die auf Grund des Ge- setzes 59 bzw. der Verordnung 120 rückerstat- tungspflichtig sind, zu einer Besprechung auf den 9. Dezember, 19 Uhr, in den Saal der In- dustrie- und Handelkammer Mannheim ein. Hasenjagd im Waldpark. Eine Knallerei veranstalteten am Sonntagnachmittag drei amerikanische Soldaten im Waldpark. Sechs Hasen waren bereits zur Strecke ge- bracht worden, als die Militärpolizei ein- traf und die Soldaten entwaffnete und mit- nahm. Nach Aussagen eines Jagdaufsehers sollen in den letzten Tagen gegen 20 Hasen und einige Fasanen abgeschossen worden sein. Erster Besuch Hohe Gäste pflegt man gleich am Bahn- hof mit allen offiziellen Ehren zu empfan- gen. Aber nur wenige der hohen Prominenz können für sich eine solche offene Herz- lichkeit und derartigen Jubel verbuchen, wie er am Samstagnachmittag„Belze- nickel“, dem großen Freund der Kinder, bei seiner Ankunft in Ludwigshafen auteil wurde. Allerdings war die Jugend wenig davon begeistert, daß der hohe Gast sie eine volle Stunde auf der Straße hatte war- ten lassen. Es war doch ungemütlich kalt und 60 Minuten sind eine lange Zeit. Aber als der Sonderwagen aus den„himmlichen Gefilden“ endlich eintraf und Belzenickel, der leider seit seinem letzten Erscheinen in Ludwigshafen vor vielen Jahren anschei- nend kurzsichtig geworden ist, denn er trug eine große Hornbrille, endlich sein Gespann bestieg, nahm der Kinderjubel kein Ende. Und dann regnete es Bonbons und die Jugend war versöhnt. Nur schwer konnte sich Belzenickel mit seinem Gefolge, dem Christkind und den Zwergen, auf dem mit Tannengrün geschmückten Wagen, uriter dem Freudengetummel in Bewegung setzen. Vor und hinter sich die Kinderschar, 80 ging es durch die Hauptverkehrsstraßen. Ueberall wurde St. Nikolaus von der war- tenden Jugend empfangen, und überall er- goß sich ein neuer Bonbonsegen auf die Kinderschar. Das letzte Straßenstück durch die Jubiläumstraße zum Pfalzbau brachte den Höhepunkt, und vergeblich versuchte Belzenickel, den Kindern vor dem Eingang zur Weihnachtsausstellung noch eine wohl- gemeinte Rede zu halten. Sie erstickte unter der tollen Begeisterung, und der Freude- sbender der Jugend war glücklich, sich endlich in den Pfalzbau„retten“ zu können. — Nun, am kommenden Samstag trifft er wieder in Ludwigshafen ein, und diesmal soll der Himmelswagen keine Verspätung haben, da die Bundesbahn für ihn ein Son- dergleis freigegeben hat. Für unsere Jugend noch die Mitteilung, daß am Mittwoch, im Pfalzbau, ein Mär- chennachmittag mit Darbietungen der Tanz- schule Hamm stattfindet. 2673 Totogewinne. Der Sporttoto Rhein- land-Pfalz zahlte für den 17. Wettbewerb im I. Rang an 14 Gewinner je 7650 DM, im II. Rang an 257 Tipper je 416 DM und im III. Rang an 2362 Gewinner je 45 DM. Herrenlos. Im Stadtteil Nord wurde ein fabrikneues Herrenfahrrad, Marke„Röhn“, gefunden. Der Eigentümer kann es beim Fundbüro der Polizeidirektion, Wittelsbach- straße 10, Zimmer 137, abholen. Eine verdiente Püdugogin nahm Ibschied 30 Jahre lang war Stud.-Prof. Maria Schneider im Schuldienst tätig Es war ein besonderer Anlaß, der am Samstagvormittag Schülerinnen, Lehrer und Gäste, unter ihnen Vertreter der Stadtver- waltung, der Militärregierung, der Quäker und der Konfessionen, in der Aula der Mädchenoberrealschule versammelt sah. Eine verdiente Pädagogin schied aus ihrem Amt. Stud.-Prof. Maria Schneider war seit nahezu 50 Jahren im höheren Schul- dienst tätig gewesen. In den letzten vier Jahren war sie Leiterin der Städtischen Mädchenoberrealschule. Es war nach so vie- len Jahren treuen Dienstes ein schmerz- licher Abschied. Der neue Leiter der Anstalt, Studien- direktor Braun, widmete dem Lebensweg der Scheidenden herzliche Worte. Fünf Jahrzehnte hindurch sei Stud.-Prof, Schnei- der mit dem Geschick der Schule aufs engste verbunden gewesen. Lebhaft erinnere er sich noch an die Zeit, in der die heutige Mädchenoberrealschule in Ludwigshafen mit vier Klassen noch in zwei Schulsälen in einer Wirtschaft untergebracht gewesen sei. Vor allem aber sei es die Not der Nach- kriegsjahre gewesen, die den Namen Maria Schneiders auf das tiefste und für immer mit diesem Erziehungsinstitut verbunden habe. Bereits 65jährig, habe sie 1945 nicht nur die Leitung der Schule übernommen, sondern auch die hohe Verpflichtung, die geistigen und die materiellen Trümmer, die eine apokalyptische Zeit hinterlassen habe, zu beseitigen. Sie habe sich mit diesem ihrem Wirken noch zu Lebzeiten ein Denk- mal gesetzt. 5 Im Namen aller Kollegen und Kolle- ginnen sprach anschließend Oberstudien- rätin Kriegelstein, die der Hoffnung Aus- druck verlieh, daß an der Ludwigshafener Mädchenoberrealschule immer Frauen tätig sein mögen, die im Geiste von Maria Schnei- der wirkten. Nachdem noch Bürgermeister Dr. Reichert ehrende und trostspendende Worte gesprochen hatte, dankte Maris Schneider allen, die sich bemüht hatten, ihr den Abschied zu erleichtern. eh werde mich auch jetzt nicht in die Rolle der pas- siven Zuschauerin schicken können, das war schon immer schwer für mich. Ich will auch weiterhin der Schule und dem Lehrkörper mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn es not tut.“ Die Feierstunde wurde von Darbietun- gen des Schulchors und von Gedichtrezita- tionen, in denen der Dank der Schule an die Scheidende zum Ausdruck gebracht wurde, umrahmt. „Wo man singt, du laß dich ruhig nieder. Festkonzert des„Mv Ludwigshafen Rheingönheim von 1865“ Es gibt neben den Fußballspielen heute noch Veranstaltungen, die fast immer aus- verkauft sind: die Konzerte der Männerge- sangvereine von Ludwigshafen. So oft man einer solchen Veranstaltung beiwohnt, über- rascht der gute Besuch(von den großen Sängerfesten mit ihren tausenden Teineh-⸗ mern ganz zu schweigen). Die Sänger sind nicht nur ihrem Verein, sondern auch ihrer Kunst treu. Und daß sie sie sehr ernst nen- men, bewies wieder einmal das Konzert, daß der Männergesangverein 1865 Rhein- gönheim am Sonntagnachmittag in der Turnhalle veranstaltete. Alle Hochachtung vor den Leistungen dieses Vereins, der sich seit etwa einem Jahr als Chorleiter Hans Wolf garten, dem jungen Ludwigshafener Komponisten und Leiter des MGV der BASF verpflichtet hat, und nun sein Können öffentlich der Kritik stellte. Wir möchten dieses Konzert als ein Schulbeispiel dafür hinstellen, auf welch künstlerisches Niveau ein Chorleiter seinen Gesangverein in verhältnismäßig kurzer Zeit emporheben kann, wenn er der geborene Chordirigent ist. Der MGV 1865 ist auf dem wege zur Leistung des BASF- Chores, und es war eine schöne Geste der Negro- Spirituals in Ludwigshafen Amerikanische Soldaten sangen, um Freude zuspenden Nachdem vor einiger Zeit acht farbige Soldaten vom 28. Truck-Transportation-Ba- tallon der US-Army im Mannheimer Ufa- Theater viel Beifall für ihre Gesangsdar- bietungen ernteten, war es am Wochenend ein aus 15 farbigen Soldaten bestehendes Chor-Ensemble der 33. und 427. Army Band, das in der Aula der Ludwigshafener Mädchen- Oberrealschule zahlreiche Besucher erfreute. Negro- Spirituals! Allein das Wort hat für uns etwas Faszinierendes, Dieser eigen- artige Volksgesang geistlicher Art, der in seinen Anfängen auf die frühen, primitiven Musikäußerungen der als Sklaven nach Nordamerika gekommenen Neger zurück- geht, nahm in der zweiten Hälfte des 18. und besonders des 19. Jahrhunderts durch die Missionsarbeit den Charakter religiöser Erweckungsgesänge und göttlicher Lob- preisungen an. Faszinierend vor allem darf die im Zentrum dieser Lieder ste- nende Synkope und das eigenartig-weh- mütige fallende Melos am Ende der Periode genannt werden. Ein ausgesprochener Ge- gensatz zu diesen sentimentalen Passagen sind dann jene glaubensfröhlichen Lopb- preisungen, die in einer irdisch-mensch- lichen Sprache von einem real greifbaren Jenseits handeln. Wenn auch nur wenige jener ganz typischen Spirituals, in denen ein erzählender Vorsänger und der ihn be- gleitende oder ihm antwortende Chor religiöse Motive behandeln, vorgetragen wurden, 80 gestatteten doch auch alle anderen Lieder tiefen Einblick in diesen Teil der amerika- nischen Volkskunst. Besonders relzvoll 10 16 777% , 72. War és, daß das unter Leitung von Ste. Booker T. Washington, einem Chi- cagoer Komponisten, singende Ensemble deutsche Lieder in seinem Genre zu Ge- hör brachte(u. a.„From Highest Heaven to Earth I come— Bachs„Vom Himmel hoch, da komm ich her“). In welchem Maße die Gäste von den Darbietungen der amerikanischen Soldaten beeindruckt wurden, bewies der nicht endenwollende Beifall, mit dem die Sänger bereits nach den beiden ersten Liedern („Glory to God“ und„Low How a Rose ever Blooming') überschüttet wurden. Ein Beifall, der sich nach dem ersten Auftritt der Negersopranistin Franzette Dur ant, der Gattin des Negerkomponisten und Bandleaders der 33. und 427. Army Band, zu einem kleinen Orkan steigerte. Berücksichtigt man, daß alle Mitglieder des Chorensembles zwar Musikstudenten, jedoch keineswegs professionierte Sänger sind, so darf auch die rein gesangliche Lei- stung als ansprechende bezeichnet werden. Für die einleitenden und verbindenden Worte hatte sich ein deutscher Freund der amerikanischen Soldaten, Dr. König, zur Verfügung gestellt. „Dieser Abend soll unseren deutschen Freunden Freude bereiten. Und er will ein kleiner Beitrag zur Völkerverständigung sein. Diese Worte hatte zuvor Mr. Will Meyers, ein amerikanischer Quäker in Ludwigshafen, gesprochen. Es darf be- stätigt werden, daß das uneigennützige Vor- haben voll und ganz gelungen ist. -Kloth „„ 0 . 5 1 1 Sangeskameraden der BASF, daß sie ihre herzliche Verbundenheit zu dem konzertis- rendem Verein dadurch Ausdruck verliehen, daß sie sich zum Schluß in deren Reihen mischten und gemeinsam mit den Rheingön- heimern die Schluß lieder„das Ringlein“ und „das Pfälzerlied“(von Scheller) sangen. Unter den vielen Darbietungen sei be- sonders das getragene„Morgenrot“ von Pracht hervorgehoben, das dem Chor Ge- legenheit bot, seine musikalischen Quali- täten voll zu entfalten. Das Programm wurde von Solodarbietungen des Cellisten Emil Kräuslich, der am Flügel von Hans Wolfgarten begleitet Sonaten von Boccherini(A-dur) und C. M. v. Weber (A-dur) sowie Chopins Nocturn Nr. 2 und zwei Werke(Andante und Scherzo) von Hans Wolfgarten spielte, in denen sich der verslerter und fein- Ludwigshafener als empfindlicher Komponist offenbarte. Der Beifall war überaus herzlich. BIT. Stadtnachrichten Kaum zu glauben. Wie wir laut Polizei- meldung vor einigen Tagen berichteten, wurde in der Friesenheimer Straße, durch Eindrücken der Gipsdecke ein Verkaufs- Häuschen aufgebrochen. Zwei Tage später wurden von einem abgestellten LKW., Vier Kisten Bananen gestohlen. Der Kriminal- polizei gelang es nun, einen II jährigen Volksschüler als Täter zu ermitteln. Zahlen sprechen. Im Monat November ereigneten sich im Stadtgebiet Ludwigs- hafen 59 Verkehrsunfälle. Dabei wurden eine Person getötet und 34 verletzt. àn den Verkehrsunfällen waren 68 Kraftfahrzeuge, neun Straßenbahnen, eine Eisenbahn, 12 Fahrräder sowie acht Fußgänger betei- ligt. Im Vergleich zum Vormonat(50) ist die Unfallziffer weiter gestiegen. Weihnachtsbraten vorsorge. In der Nacht zum 30. November wurden in der Mannhei- mer Straße in Ludwigshafen- Oggersheim zwei Hühnerställe erbrochen und insgesamt neun Hühner gestohlen. Vermutlich wurden beide Diebstähle von den gleichen Tätern ausgeführt. Trümmerschatzgräber. Aus dem Keller- raum eines totalbeschädigten Anwesens, in der Sterngasse, wurden ein gebrauchter, kupferner Waschkessel, zwei Bleiabguß- rohre, zwei Wasserhahnen, sowie etwa 100 leere Weinflaschen gestohlen. Eigenartiges Versteck. In Ludwigshafen- Oppau wurde in einer beschädigten Kanal- anlage eine Schreibmaschine, Marke„Ad- ler“, gefunden. Nach dem vorliegenden Sach- verhalt— die Schreſbmaschine kann ihrem Zustand nach, nicht lange dort gelegen haben — dürfte es sich um eine gestohlene Ma- schine handeln, Der Eigentümer kann sich bei der Kriminalpolizei melden. f 5 5 1 1 4 Seite 6 INDUSTRIE—- UND HANDELSBLATT Dienstag, 6. Dezember 1949/ Nr. 289 Haushaltsplanung aA Uf den Kopf gestellt Eine Volkswirtschaft, die nicht im Stan- de ist, die in ihrem Bereich erzeugten Güter zu konsumieren, muß den Absatz beleben, muß großzügige Investitionen einleiten, deren Rentabilität nicht die Konsumkraft einschränkt. Sie befindet sich in der um- gekehrten Lage einer Volkswirtschaft, deren Produktion nicht ausreicht, den Bedarf zu decken, deren Produktionsmittel einschließ- lich der Arbeitskräfte sparsam gehandhabt werden müssen und die Unterdeckung des Bedarfs zu überbrücken. Die Investitionen im ersten Falle müssen den Zweck verfol- gen, die Konsumkraft zu stärken, d. h. die Erzeugung billiger zu gestalten. Dadurch Werden Preise gesenkt und ein größerer Kreis vom Konsumenten in die Lage ver- Setzt, zu kaufen. Es ist jedoch nicht zweck- mäßig bei Unterproduktion den Weg zu be- schreiten, extensiv zu erzeugen, also auf Herstellungskosten keine Rücksicht zu neh- men, den Ablauf des Geldes zu beschleuni- gen und dadurch die Preise zu steigern, da- mit weniger gekauft wird. Werner Sombart, Vorlesungen über Nationalökonomie—„Die Krisen- bildung in der Wirtschaft“. Angesicht des Trümmerfeldes, das uns in Deutschland noch immer umgibt, angesicht der bereits durchgeführten, wenn auch in ihrer Fortsetzung abgestoppten Demontage, kann kein Zweifel darüber herrschen, daß der gegen- Wärtige Zustand noch immer im Zeichen un- zulänglicher Bedarfsdeckung steht. Dies trotz- dem ein großer Teil unserer Bevölkerung sich den Luxus leistet. mit Kreppsohlen einherzu- gehen oder Weißbrot zu essen, oder wie nun alle die kleinen Freuden dieses grauen deut- schen Alltagsleben heute heißen mögen, die sich die deutsche Bevölkerung je nach Ein- kommenslage mehr oder minder häufig leisten kann— sofern überhaupt die Möglichkeit be- steht, sie sich zu leisten. Doch es erklärte der minister: „Für Bayern Wert von 73 Pf., da kosten entfallen.“ Und das Institut berechnet bei einer dreiköpfigen Familie 531 Mark jährliche Belastung durch Besatzungskosten, da je Person diese Belastung 177 Mark be- trägt. Man kann diese Tonart beliebig modullie- ren, beispielsweise mit den Worten des heu- tigen Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Oberdirektors des Vereinigten Wirtschafts- gebietes, Dr. Pünder: bayerische Innen- besitzt jede Mark nur den 27 Pf. auf Besatzungs- kür Wirtschaftsforschung 335 Prozent des 12,7 Milliarden Mark betragenden Aufkommens aus den großen Reichssteuern müssen für Besatzungskosten aufgewendet werden“. Oder aber wie es die„Westdeutsche Rund- schau“ sagt, in dem sie schrieb: „Die Besatzungskosten beiragen rund 4,5 Milliarden, während die Marshallplanbilfe vier Milliarden ausmacht, daraus ergibt sich der eigenartige Zustand, daß die Hilfsgelder dazu dienen, Fehlbeträge auszugleichen, die aus der Höhe der Besatzungskosten ent- stehen“. 5 Man könnte auch folgende Aufstellung machen: 1. Kriegsfolge-Soziallasten 896 Mill. DM 2. Zahlungen an Kriegsbeschä- digte 1488 Mill. DM 3. Zuschüsse für die Soziol- versicherung 671 Mill. DM 4. Arbeitslosenfürsorge 255 Mill. DM 5. Für Heimkehrer. Umsiedler usw. 8 430 Mill. DM Ziffer 1—5 insgesamt 3740 Ill. DM 6. Besatzungskosten allein 3864 Mill. DM Die letzte Gegenüberstellung zeigt. daß die Besatzungskosten gewiß einen bedeutenden Posten darstellen, einen Posten, der bedeuten- der ist als die gesamten Kriegsfolge- und Sozialen Lasten. Gemessen an den für 1949 geschätzten Faushaltseinnahmen der drei Westzonen von 14,9 Milliarden Mark machen die Besatzungskosten tatsächlich mehr ais ein Drittel aus. In einer Zeit der Ueberproduktion, in einer Zeit des Bestehens von einem die Kaufkraft übersteigenden Warenangebot wäre diese Fülle des Aufwandes rein konsumptiver und micht produktiver Art zu begrüßen, denn die Beträge, aus denen sich die Besatzungskosten zusammensetzen, sind nur zum geringsten Teil Ausgaben für Sold- und Verpflegungs- kosten der Besatzungsangehörigen. Zu 80% fließen diese Gelder in deutsche Hände für Löhne und Gehälter an Lieferfirmen, Hand- Werker, für Transporte und hundert andere Arten von Dienstleistungen, für Mieten und Pachten. Im gegenwärtigen Zustand der deutschen Volkswirtschaft sind diese Besatzungskosten eine Verschwendung an Produktionsmitteln, denn es handelt sich um unproduktiven Auf- Wand. Der Konsummarkt wird nämlich durch ihr Bestehen, anstatt angeregt. bis zur Siede- Hitze gebracht und die Folge davon ist der Volks wirtschaftliche Leerlauf, der darin be- steht, daß— gewissermaßen von der Hand in den Mund— eben Produziertes sofort ver- braucht wird. Wohl bedacht wurde das Wort„Verschwen- Aung“ gebraucht, also eine Ausgabe, ein Ver- brauch für den keine volks wirtschaftliche Be- gründung gegeben werden kann. Vergeudungen Können nicht ganz ausgemerzt werden. In der Freien Wirtschaft nicht, und am wenigsten in der Planwirtschaft. in der die Büroorganisation zum verschwenderischen Parasiten wird. Es kommt darauf an, die Verschwendung in ver- nünftige Bahnen zu halten. nicht über wuchern zu lassen und mit ihr die Wirtschaft zu Grunde zu richten,. Vielleicht wäre es möglich, einen Ausweg zu finden, wenn nämlich bei der Etatisierung der Ausgaben von Bund und von Ländern einmal ein von bisherigen Gepflogen- und Gewohn- heiten abweichender Weg eingeschlagen würde. Nämlich der Weg des kommerziellen Haushal- tes, der nach Maßgabe der Ein nah- men die Ausgaben bemißt, während bisher die voraussichtlichen Aufwendungen zur Bemessung der notwendigen Einnahmen und Hamit zur Bemessung der zur Erzielung dieser Einnahmen erforderlichen Steuer- und Abgabe sätze führten. Vielleicht wäre es möglich, den Anfang bei dem brennendsten Kapitel der deutschen öffent- lichen Ausgaben wirtschaft zu machen, bei den Besatzungskosten, deren Revision von len Alliierten den deutschen Regierungsstellen bereits zugesagt worden ist. Im Hintergrunde lauern andere Ausgaben- posten, deren Gesamtheit noch immer zwei Drittel des Gesamtetats ausmachen. Die Sub- ventionen, denen auf Wunsch der Alliierten am 31. Dezember 1949 das Lebenslicht ausgeblasen werden soll. Mit allen daran haftenden Ver- waltungsunkosten betragen sie rund eine Mil- iarde Mark. Ihre Aufrechterhaltung entspricht dem vom Bundeskanzler gegebenem Wort, daß die Lebenshaltungskosten nicht steigen werden, und widerspricht gleichzeitig seiner und des gesamten Kabinettes Wünsche nach Liberali- sierung der Wirtschaft. Wie dem auch immer sei, es müssen Wege gefunden werden das Haushaltswesen zu refor- mieren, damit die Verschwendung auf Kosten der Produktivität aufhört; vielleicht wäre es ein Weg, anstatt der Subventionen dem Ver- braucher— vornehmlich auch dem sozial schwachen Verbraucher, der die Preiserhöhung am härtesten empfindet— durch Einräumung gewisser Steuervôrteile, die mit dem Konsum der Verbrauchsgüter und Lebensmittel verbun- den werden, eine Gleichstellung der Lebens- nmaltungskosten zu ermöglichen. Denn dem Verbraucher ist es gleichgültig, ob er wegen der Besteuerung von einer verdienten Mark mur 73 Pf. verbrauchen darf, oder ob er für eine Mark ebensoviel bekommt wie er heute für 73 Pf. kaufen kann. Der Mut zur Wahrheit gehört allerdings zu einem solchen Schritte, der Mut, auspendeln zu lassen, was selbstätig auspendeln muß, der Mut. Bremsen loszulassen, wenn es den Berg hinauf geht und prompt auch anzuziehen, wenn es bergab geht. F. O. Weber Findet sich kein Zahler? für Preußens Staatsschulden? Der Staat Preußen, der durch das Kontroll- ratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 aufgelöst worden ist, hat eine Staatsschuld an Anleihen im Nennwert von rund 600 Millionen Reichs- mark hinterlassen. Diese Staatsschuld ist nun- mehr auf Grund der Bestimmungen des Ber- liner Wertpapierbereinigungsgesetzes durch die Dienststelle der ehemaligen Reichsschuldenver- waltung in Berlin bei der Kammer für Wert- papierbereinigung des Landgerichts Westberlin angemeldet worden. Da die Wertpapierbereini- gung vor allem die Umwertung vorbereiten soll, ist die Frage entstanden, wer die hinter- lassenen Staatsschulden des aufgelösten Staates Preußen in dem aus der Umwertung etwa noch verbleibenden Umfang zu bezahlen hat. Bisher sind die Verbindlichkeiten des früheren Staates Perußens noch nicht auf die an der Ge- bietsübernahme beteiligten Länder übertragen worden. VWD Württembergisch-badischer Weihnachtszug 1949 der„Musterkoffer auf Schienen“ In fünfzehn goldgelben D-Zug-Wagen, die zur Zeit auf dem Heidelberger Bahnhof stehen, befindet sich die erste europäische D-Zug- Messe, die ihre erste Rundreise durch Würt- temberg und Baden macht. Mit eigenem Per- sonal. eigener Lokomotive und eigenem Fahr- plan ist der Ausstellungszug Ende November an Stuttgart aufgebrochen, bereiste die wich- tigsten Städte in Nordschwaben, kam über Heilbronn nach Heidelberg, um von dort aus nach Karlsruhe, Offenburg, Freiburg, Villingen, Tübingen und Reutlingen nach Stuttgart zurückzu- fahren. Die Reise dauert 33 Tage und geht durch 15 Städte, in denen jeweils 2—3 Tage Station gemacht wird. Dieses Unternehmen wird von der Würt- tembergisch-Badischen Messegesellschaft m. b. H. Stuttgart-Bad Cannstatt gestartet und sowohl von der Regierung wie von der Bundesbahn unterstützt. 2 Die neuartige Grundidee daran ist die Tat- sache, daß— umgekehrt wie bisher— eine ganze Messe zum Einzelhandel und zum Konsumenten kommt. Die fahrbare Aus- stellung entspricht insofern dem Interesse der Wirtschaft, als von diesem umfang- reichen Musterkoffer auf Schienen eine be- deutende Werbekraft ausgeht. Diese erste, speziell für Weihnachten arran- gierte Ausstellung ist allerdings nicht nur eine Muster- sondern auch eine Verkaufsmesse. Das letztere dürfte dem Einzelhandel in den berei- sten Städten vielleicht scheinbare Einbuße er- leiden lassen, da das Publikum auf dieser Messe aber auch mit völlig neuartigen Artikeln ver- traut gemacht wird, die es dann beim einheimi- schen Einzelhandel kaufen kann, handelt es sich nur um eine vorübergehende Erscheinung, die durch den propagandistischen Erfolg in der Zukunft, wettgemacht wird. Als Anregung bie- tet damit dieser fahrbare Musterkoffer auch für die einheimische Wirtschaft einen außer- ordentlichen Anreiz. Doch auf das Inland soll sich der Werbe- zweck nicht beschränken. Es sind im ganzen 6 Rundreisen durch alle Zonen und je eine Reise nach Frankreich und der Schweiz für das kommende Jahr geplant. Bei diesen späteren Fahrten werden reine Fachausstellungen ge- zeigt, 2. B. Textil und Leder, Elektrogeräte un! Radio, Nahrungs- und Genußmittel, Schmuck- und Metallwaren, Feinmechanik usw. Die Mehrzahl der diesmaligen Aussteller hat ihren Sitz in Württemberg-Baden. Ein kleinerer Teil kommt aus dem übrigen Bun- desgebiet und stellt vor allem Spezialartikel aus, oder gehörte zu den Lieferanten für den Bau der D-Zug-Wagen. Daß bisher— mit einer Ausnahme— keine Mannheimer Firma dabei ist. ist bedauerlich, angeblich liegt es daran, daß der Zug diesmal aus be- triebstechnischen Gründen nicht die Route über Mannheim nehmen konnte und die Mannheimer Firmen auch mit der Werbung nicht erfaßt wurden. Selbstverständlich sind die Kosten für die einzelnen Aussteller recht erheblich. Ihnen steht die Chance gegenüber, daß jede der ausstellenden Firmen dafür 15 Städte in fünf Wochen erfaßt und mit ihrer Werbung einen viel gröberen Kundenkreis ausreicht als es ih normalerweise der Fall wäre.. Der Ausstellungsleiter und Initiator dieses ganzen Unternehmens, Direktor Grand- Montagne, hat die Eisenbahn den motori- sierten Straßenfahrzeugen vorgezogen. Weil der Schienenweg von Zufällen unabhängiger und bequemer ist. Die D-Zug- Wagen stam- men aus dem Schrott der Bundesbahn und waren eigentlich nur noch Trümmerhaufen. Sie wurden neu instand gesetzt und mit den modernsten Errungenschaften der Technik ausgestattet. Licht, Telephon, Lautsprecher, Wasserleitung— alles ist vorhanden. Die s0- lide und geschmackvolle Innenarchitektur der Waggons ist ein anziehender Rahmen für die einzelnen Verkaufsstände. in denen, angefan- gen von Maschinen und Möbeln bis zu Deli- katessen und Bijouteriewaren, einfach alles zu sehen und natürlich auch zu kaufen ist. Mit dieser D-Zug-Messe wurde ein wahres Meisterwerk geschaffen, das auch im Ausland bereits größtes Interesse erweckt. So plant zum Beispiel Finnland, diesen Ausstellungszug mit finnischen Erzeugnissen durch Deutsch- land reisen zu lassen und damit für die fin- nische Wirtschaft zu werben. Züge verbinden Menschen und Völker über große Entfernun- gen. Dieser Ausstellungszug wird ein Bild von der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft über die deutschen Grenzen tragen. Tauziehen um Wettbewerb Der Entwurf ⁴ der Bundesregierung Aus gut unterrichteten Kreisen werden nunmehr Einzelheiten über den vom Bundes- Wirtschaftsministerium ausgearbeiteten Entwurf eines deutschen Entkartellisierungs- gesetzes und einer freien Wettbewerbsordnung innerhalb der deutschen Wirtschaft be- kannt. Der Entwurf spricht sich gegen Wettbewerbsbeschränkungen jeder Art und alle darauf hinzielenden Absprachen aus. Das künftige Gesetz verbietet die Aufteilung von Märkten und die Festsetzung von Produktionsquoten oder-kontingenten. Es soll dafür sorgen, daß die wirtschaftliche Entwieklung nicht beeinträchtigt und niemand in seiner wirtschaftlichen Bewegungs- freiheit beschränkt wird. Erfinder- und Urheberrechte dürfen nicht über den gesetz- lichen Schutz hinaus ausgedehnt, Produktions verfahren nicht unterdrückt und die tech- nische Fortentwicklung nicht gehemmt werden. Dagegen ist es bei Markenartikeln zulässig, die Preise für die nachfolgenden Wirt- schaftsstufen zu binden und Eigenhändler der Markenartikelfirmen auf einen bestimm- ten Markenbereich zu beschränken. gebunden und auf Marktbereiche beschränkt werden. Auchdürfen Lizenznehmer in der Preisstellung Eine Bundeskommision in der Stellung einer obersten Bundesbehörde soll nach dem Entwurf die Weittbewerbsbedin- gungen überwachen. kühren. f Sie soll zu diesem Zweck ein Register der Marktregelungen Unternehmen, die in das Register der Marktregelungen eingetragen sind. sind ver- pflichtet, ihre Lieferungen und Leistungen zu den üblichen Bedingungen ohne unge- rechtfertigte Benachteiligung an jeden zu bewirken, soweit nicht wichtige Gründe dies als zumutbar erscheinen lassen. Marktbeherrschende Unternehmen sollen verpflichtet werden, ihre Betriebs verhältnisse und ihren Absatz so zu gestalten, daß die bestmög- liche Versorgung des Markes gesichert ist. Marktbeherrschende Unternehmen, die ge- gen die grundsätzliche Entflechtungsabsicht verstoßen, sind nach dem Entwurf solche Unternehmen und Unternehmer Zusammenschlüsse, die den Wettbewerb auf einem Marktgebiet beeinträchtigen oder beeinträchtigen können. Die Bundeskommission soll entscheiden, ob ein Unternehmen den Dekartellisierungs- grundsätzen widerspricht. Gegen einen solchen Entscheid kann Beschwerde beim Obersten Bundesgericht eingelegt werden. Für Verstöße gegen die Gesetzesbestim- mungen sind Geldstrafen bis zu 300 000 Mark und Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren vorgesehen. Das deutsche Entflechtungsgesetz soll bisher gültige alliierte Bestimmungen ablösen. Der vorliegende Entwurf, der siebte seiner Art, soll in Kürze nach abschließen- den Besprechungen von Sachverständigen des Bundeswirtschaftsministeriums dem Ka- binett zur Entscheidung vorgelegt werden. Die endgültige Bezeichnung des Gesetzes— Dekartellisierungs-, Entflechtung, Monopol- oder Wettbewerbsgesetz— steht noch nicht fest. Die grundsätzliche Kontrolle über die Entflechtung bleibt auch nach Erlaß eines deutschen Gesetzes auf Grund des Besatzungsstatutes den Alliierten vorbehalten. Amerikanische Obligationäre verteidigen ihre Rechte Zu der New Lorker Meldung, daß für Si- cherung und Erhaltung der Rechte und zur Wahrnehmung der Interessen amerikanischer Abligationäre von deutschen Dollaranleihen versucht werde, eine Aenderung der beste- (dpa) henden Gesetzgebung zu erreichen, hören wir noch, daß dieser Gesetzentwurf die Lücke schließen soll, die bisher das Gesetz über die Bereinigung des Wertpapier wesens noch of- kenließ. Die amerikanischen Bankenvertreter haben sich also mit erfreulichem Interesse und im Anschluß an die kürzlichen Frankfurter Besprechungen mit größter Beschleunigung Werden daran gemacht, für die ausländischen Schuld- verschreibungen auch eine gesetzliche Rege- lung zu finden, die im Ausland Anerkennung Hndet. Der amerikanische Entwurf liegt dem Bun- desfinanzministerium bereits vor und wird dort umgearbeitet, da er sehr stark von Grundsätzen der amerikanischen Tecknik be- herrscht ist. Innerhalb kurzer Frist soll je- doch bereits der neue deutsche Entwurf in Uebereinstimmung mit der amerikanischen Vorlage fertiggestellt sein. Die schnelle Erledigung wird in offi- ziellen deutschen Kreisen als ein Zeichen da- für aufgefaßt, daß der Weg für eine neue ausländische Kredlithergabe freigemacht werden Soll. Uebrigens sind am 4. Dezember bekannt- lich erneut amerikanische Bankfachleute in Frankfurt, eingetroffen, die u. a. auch die Genehmigung privater ausländischer Kapital- beteiligungen in Westdeutschland besprechen „„ f 5 Als außerordentlich wichtig wird der ame- Fikanische Hinweis bezeichnet, das Gesetz Nr. 75 ebnfalls abzuändern. Schon in Frank- furt haben die amerikanischen Interessenver- treter, als sie mit Vertretern des Bundes- finanz ministeriums über die Regelung der Dol- larbons verhandelten, darauf hingewiesen, daß durch die Entflechtung und Entschachte- lung die Interessen der amerikanischen Gläu- biger nicht benachteiligt werden dürfen. ES ist also wohl anzunehmen, daß die bisher un- einheitlich betriebene Dekartellisierung, die alen gewisse volks wirtschaftliche Schäden nach sich zog, jetzt auf einen einheitlichen Nenner gebracht wird, was nur von Vorteil sein kann. Dekartellisierung nicht ohne 5 Kartelle Die gesetzliche Regelung des Wettbewerbs, die deutsche Aufgabe innerhalb der Dekartel- lisierung, ist überraschenderweise in ein neues Stadium getreten. Offensichtlich ist der in der letzten Woche vom Bundesministerium vorgelegte und mit Vertretern der Wirtschaft besprochene Entwurf nicht auf allgemeine Ge- genliebe gestoßen. Wie wir hören, ist Dr. Günther erneut mit der Ausarbeitung eines Entwurfs beauftragt worden, für den Rechts- anwalt Risse verantwortlich zeichnen soll. An der Ausarbeitung sollen auch die Herren Petrick(als Vertreter der Regierung Nord- rhein- Westfalens) und Dr. Sievers(Württem- berg-Baden) beteiligt sein. DGB nach wie vor positiv zum Ruhrstatut Andere Meldungen als „Störungs versuche“ abgelehnt Mit Nachdruck betonte der Deutsche Ge- werkschaftsbund in Düsseldorf erneut seine positive Stellungnahme zum Ruhrstatut und charakterisierte Zeitungsmeldungen, nach de- nen er diese geändert habe, als Versuche, die in den Reihen der Gewerkschaftler Verwir- rung stiften sollten. Der Standpunkt der Ge- werkschaften sei mit aller Klarheit und Deut- lichkeit formuliert und der Vorstand des DGB denke nicht daran, seine Stellungnahme in dieser Sache zu ändern. Alle Störungsver- suche müßten abgelehnt werden. R.-H. Konsulat für Rheinschifffahrt WIII Holland in Duisburg errichten Ein besonderes Konsulat für die Rhein- Schiffahrt will Holland an Stelle der Rhein- kommission in Duisburg einrichten. Die Rheinmissionen der Rheinuferstaaten sollen bis Ende des Jahres aufgelöst sein. Das neue hol- ländische Konsulat in Duisburg soll nicht dem holländischen Generalkonsulat in Düs- seldorf unterstehen, sondern direkt der zu- künftigen niederländtschen Zivilmission in der Bundeshauptstadt Bonn. Wahrnehmung der Interessen der holländischen Rheinschiff- fahrt und konsularische Betreuung der hol- ländischen Schiffer sind die besonderen Auf- gaben des Duisburger Konsulates. R.-H. Institut für Binnenschiffbau Die Gründung eines Institutes für Binnen- schiffbau wurde in Duisburg besprochen. Duis- burg soll eine Forschungsstelle, eine Versuchs- anstalt und ein Laboratorium bekommen. Zur Schulung des Nachwuchses im Binnenschiffbau soll die ehemalige Schifferschule wieder errich- tet werden. Vertreter deutscher Wasserstraßen- behörden und Vertreter des Schiffbaues nah- men u. a. an der Besprechung teil. R.-H. Bergbau-Lohnerhöhungen gütlich, weil vernünftig, vereinbart Die Verhandlungen über Lohnerhöhungen im Ruhrbergbau gehen nach kurzer Unter- brechung wieder weiter. Eine gütliche Eini- gung darf mit Fug und Recht erwartet wer- den da auf beiden Seiten vernünftige Leute sitzen“, erklärte das Arbeitsministerium Nord- rhein- Westfalen dazu. Meldungen über ein angebliches Scheitern der Lohnverhandlun- gen, wie sie mehrfach berichtet wurden, wur- den als unzutreffend bezeichnet. Es fand le- diglich eine Unterbrechung von einigen Tagen statt, um noch Unterlagen und Verhandlungs- material herbeizuschaffen. Es besteht aller- dings geringe Aussicht, daß die geforderte Lohnerhöhung von 3 DM je Schicht und Mann sich durchsetzen wird. Eine Erhöhung der Inland- und Exportpreise für Kohle und da- mit das Auslösen einer Schraube ohne Ende, dürfte die Folge von einer solchen scharfen Erhöhung sein. Man einigte sich aber auch bereits halbwegs auf eine Lohnerhöhung um 12 Prozent, auf die die Forderungen der Berg- arbeiter- Gewerkschaften heruntergingen und die zur Zeit diskutiert wird. Ein besonderer Unternehmungsauschuß berät die endgültige Regelung. R.-H. 280 Millionen Mark Soforthilfe- abgaben s ind bisher eingegangen Beim Hauptamt für Soforthilfe sind bisher rund 280 Millionen DM eingegangen. Diese Summe entspricht etwa 50 bis 60 Prozent der zu den ersten Zahlungsterminen erwarteten Soll- Einnahmen. Hausratshilfe 2,5 Millionen Anträge Beim Hauptamt für Soforthilfe wurden Ende November mehr als 2,5 Millionen Anträge auf Hausratshilfe registriert. Der Zuwachs betrug allein im vergangenen Monat 700 000. Es wird damit gerechnet, daß trotz der damit verbun- denen erheblichen Arbeitsbelastung der Lan- desämter die Mehrzahl der bereits genehmigten 1,2 Millionen Hausratshilfen bis Weihnachten ausbezahlt werden kann. Die Finanzierung erfolgt aus den insgesamt hierfür zur Verfügung stehenden 180 Millionen DM. während für die restlichen rund 1,3 Mil- lionen Anträge die entsprechenden Maßnahmen im nächsten Jahr noch getroffen werden müs- Sen. Das Hauptamt hat bisher für Unterhalts- und Hausrathilfe insgesamt 235 Mill, DM flüssig ge- macht. Genaue Zahlen über die Eingänge der zweiten Rate, die am 20. November fällig wurde, liegen noch nicht vor. So viel bisher zu über- sehen ist, dürfte aber nur mit etwa zwei Drit- tel gerechnet werden, da für den Rest Stun- dungsanträge eingereicht wurden. Mit Argentinien schleppender Warenaustausch Die für Montag angesetzten Verhandlun- gen über ein Zusatzabkommen zu dem am 31. März 1950 ablaufenden Handelsabkommen mit Argentinien mußten verschoben werden, da die argentinische Delegation noch nicht in Frankfurt eingetroffen ist. Der Warenaustausch zwischen Argentinien und dem Bundesgebiet läuft nur sehr schleppend an. Vor allem zeigte sich Argentinien bisher sehr passiv. In dem gegen- Wärtig geltenden Handelsabkommen vom Mai d. J. wurde ein Warenvolumen von 25 Mil- lionen Dollar im Export nach Argentinien gegenüber 33,8 Millionen Dollar für Importe mach Westdeutschland festgelegt. Während die Bundesregierung bisher für 12 Millionen Dol- lar Einfuhrlizenzen erteilt hat, die von den Importeuren bereits voll augenutzt wurden. hatte die Bundesregierung am 9. November erstmalig für Importe aus Westdeutschland Importlizenzen in Höhe von ca. 2,2 Millionen Dollar erhalten. Bei den von Argentinien im letzten Oktoberdrittel genehmigten westdeut- schen Importen handelt es sich lediglich um einen unbedeutenden Posten an Eisen- und Stahlwaren im Werte von nur einigen 1000 Dollar. Nach dem augenblicklichen Stand verfügt Argentinien in Westdeutschland über ein Effektiv-Dollarguthaben aus seinen bisheri- gen Warenlieferungen. abzüglich der 2,2 Mil- lionen Dollar erteilte Einfuhrlizenzen von 9,8 Millionen Dollar. Es liegt nicht nur im Interesse des deutschen Exportes, daß für die- ses Guthaben sowohl als auch für die rest- lichen 13 Millionen Dollar argentinischen Iin- porteuren von der Regierung in Buenos Aires sobald als möglich Einfuhrlizenzen erteilt werden. Häutepreise sinken Beruhigung ist eingetreten Die Preise für Rohhäute und Felle auf der letzten Auktion am 1. Dezember in Essen lagen niedriger als in Hannover am 15. No- vember. So sank zum Beispiel der Preis für Ochsenhäute der Gewichtsklasse 15—19,5 kg um 10,4 Prozent von 2,50 bis 2,60 DM auf 2,45 pis 2,51 DM; der für Kuhhätute um 11,7 Prozent von 2,20 bis 2,35 DM auf 2,15 bis 2,16 DM; der für Rinderhäute um 14.3 Prozent von 2,85 pis 2,90 DM auf 2,65 bis 2,70 DM und der für Bul- len um 12,5 Prozent von 2,40 bis 2,50 auf 240 bis 2,45 DM. In Fachkreisen wird der Preisrückgang da- mit erklärt, daß die Häuteimporte neben der Liberalisierung durch vier Millionen JEIA. Devisen intensiviert wurden, von denen je zwei Millionen Dollar für Argentinien und Uruguay vorgesehen worden sind. Hinzu kom- men 4,5 Millionen Dollar ECA- Devisen für Importe aus USA. Kanada und Südamerika. Die vier Millionen JEIA-Devisen sind den Importeuren vom Bundeswirtscheftsministe- rium bereits zugesagt worden. Die Bank deutscher Länder zögert jedoch, den Betrag freizugeben, im Hinblick auf die hohen Pas- sivsalden Deutschland gegenüber Argentinien und Uruguay. Ein weiterer Grund für den Preisrückgang ist anscheinend die einheimische Industrie und der Handel. die nicht mehr gewillt sind, Weltmarktpreise zu überbieten, weil Absatz- schwierigkeiten befürchtet werden. Die nächste Häuteauktion soll am 6. und 7. De- zember in Stuttgart stattfinden. In Fachkrel- sen wird erwartet, daß die Preise infolge des günstigeren süddeutschen Preisgefälles wieder etwas ansteigen werden. Zahlungsgenehmigungen ostzonaler Importe erschöpft Für bestimmte Einfuhrwaren aus der Ost- zone werden Anträge auf Zahlungsgenehmi- gung im Bundes wirtschaftsministerium bis auf weiteres nicht mehr bearbeitet, da die am 3. November veröffentlichten Ausschreibungen bereits erfüllt sind. Es handelt sich dabei um: Gegenstand Verrechnungs- einheit Standardschreibmaschinen für 353 000 Nähmaschinen für 66 000 Chemikalien für 500 000 Versch. Glas u. Glaswaren für 780 000 Keramische Platten 750 000 Geschirr, Porzellan u. Steingut für Möbel und Dekorationsstoffe für 100 000 500 000 Jetzt auch Zuckerspaltung Importe zu versteuerten Preisen Eine reichliche Belieferung mit Zucker im Rahmen der ECA-Importe wurde Vertretern des Bundesernährungs ministeriums auf einer Sitzung bei der Ernährungsabteilung der Hohen Kommission zugesagt. Amerikanische Vertre- ter erklärten den deutschen Unterhändlern, daß die ECA-Zuckterverschiffungen eine Ver- sorgung aus anderen Ländern weitgehend über- flüssig machen würden.* Wie verlautet, hat sich das Bundesernäh- rungsministerium entschlossen, die Zucker- angebote aus der sowzetischen Zone mit größter Zurückhaltung zu behandeln, zumal diese An- Ssbote preislich äußerst ungünstig liegen. Die Sowqetzone hat Zucker bisher nur zum ver- steuerten Preis angeboten. Es besteht sogar Grund zu der Annahme, daß in der von der Sowjetzone angebotenen Mengen Transitware aus den Ostblockstaaten enthalten ist, die eben- falls zum versteuerten Preis angeboten wird. dpa Verkehr in den Mannheimer Häfen im Monat November 1949. Der Gesamtumschlag betrug in der Zufuhr: 193 207 Tonnen, in der Abführ: 29 849 Ton- nen, Zusammen: 223 056 Tonnen. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 318 mit 43 277 t Ladung, Fahrzeuge ohne eigene Triebkraft 506 mit 149 930 k. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Trieb Kraft 316 mit 4 329t, Fahrzeuge ohne eigener Trieb- Kraft 304 mit 25 520 t Ladung. Insgesamt: 1644 Fahrzeuge. Getreidebörsen Mannheim. Am Inlandsgetreidemarkt bleibt Weizen gegenüber den anderen Getreidefrüchten Weiter im Rückstand was insbesondere auf eine zu erwartende Preiserhöhung seitens der Landwirt- schaft zurückzuführen sein wird. Das Angebot in Weizen ist gering. Die Bestände der Großmühlen Sind infolge des Fehlens von Importwelzen nahezu erschöpft. Roggen ist bei geringer Nachfrage reichlich am Markt. An Importen wurden lediglich Aus zwei Dampfern ca. 9000 t Mais der bizonalen Reserve zugewiesen. Futterhafer wird aus Bayern stark angeboten, und zwar teilweise unter dem Festpreis. In Industriehafer besteht nur Nach- trage für besondere Qualitäten. Am Gerstenmarkt ist die Lage ruhiger; der bestehende Bedarf wird zögernd eingedeckt und hohe Preis forderungen kaum bewilligt. Für Industriegerste besteht nur für die Kaffeeindustrie Interesse, die Ware ist reichlich am Markt. Für Futter zwecke steht eine Partie Marokko-Gerste frei Mannheim zur Ver- tügung, die sich auf ca. 26,00 per 100 kg stellen dürfte. In Hülsenfrüchten hat eine steigernde Nachfrage eingesetzt, und zwar in allen Sorten, insbesondere in Linsen. Gesucht werden weiße Bohnen und Chile-Linsen, ferner gelbe Erhsen. am Mehlmarkt hat sich das Geschäft nicht belebt. Das Ausbleiben der Weizenimporte macht sich stark bemerkbar, so daß Weizenmehl äußerst stark gefragt ist. Die Versorgung in der französi- schen Zone ist infolge des Eintreffens von Import- mehl besser, Roggenmehl ist reichlich am Markt und wird sogar mit Unterpreisen abgesetzt. Am Futtermittelmarkt sind größere Umsätze nicht restzustellen; die Nachfrage nach Kleie hat sich gebessert. Welzennachmehl stellt sich auf 20 bis 22 DM und Weizenfuttermehl auf 13,30 bis 15,50 DM Biertreber und Malzkeime wurden aus der Pfalz mit 17 bis 16 DM angeboten. Mais ist kaum am Markt. Der Bedarf an Hühnerfutter kann ge- deckt werden, In Trockenschnitzel ist das Ge- schäft ruhig bei einer unveränderten Preislage von 2414 DM per 100 Kg südd. Station. Am Rauh: kuttermarkt besteht gute Nachfrage nach Wiesen- heu, und lagen Angebote aus Bayern mit 13,80 bis 14,0 DM per 100 kg vor, ebenso für Rotkleeheu, Luzernekleeheu ist kaum am Markt. Die Nach: frage nach Futterstroh hat sich verstärkt und Werden erhönte Preise von 6,50 bis 6,80 Dea ab Rheinland, Westfalen und Oldenburg verlangt. Am Kartoffelmarkt ist in Speisekartoffel durch die Wetterlage der jahresbedingte Stillstand einge- treten. REE Frankfurt. Am Weizenmarkt lag kein Angebot vor, da die Erzeuger in Erwartung einer Preis- erhönung ab Januar mit Ablieferungen zurück. halten. Wider Erwarten sind keine Freigaben von importiertem Weizen aus der bizonalen Reserne erfolgt, so daß die Großmühlen nahezu ohne Pe. schäftigung sind. Für die nächsten Tage sollen einige Partien freigegeben werden., Der Roggen markt hat weiter starkes Angebot und bleiht ohne Nachfrage. Das Mehlgeschäft bewegt sich in 1 engen Grenzen, da Weizenmehl sehr knapp 48d. während Roggenmehl ohne Abnahme bleibt. Der Futtermittelmarkt hat sich saisonbedingt allgemein etwas belebt, so daß sich die Preise für Kleie wieder stark dem Festpreis nähern. Für n Futterartikel pesteht starke Nachfrage. Op hon bei den Oelmühlen genügend Ware lagert, Kön sich die Vorrats- und Einfuhrstelle in Hamburg u keinen Freigaben entschließen, wie in eins lg gigen Handelskreisen mit Bitternis bemerkt W 1 aus denen sich die Klagen über die Lengsamkel dieser Behörden mehr und mehr häufen, Körne mischfutter fand wieder bessere Nachfrage. Tur Schweinemastfufter besteht zur Zeit wenig Inte esse. In Braugerste lag weiterhin nur wenns Angebot vor, andererseits sind die Brauereien relativ gut versorgt. so dag kaum mehr Veen preise erzielt werden, Rauhfutter war bel teig weise leicht anziehenden Preisen nur schwach erhältlich, für Lüzerneheu zog der Preis ſe 100 tf ab Verladestation auf 14.50—13,50(14,5015) ab! 53 Stroh sind noch keine Aenderungen einge- reten. . 8 e 9 8 02 Nach 1 8 8 5 4 Nach grolze den v und e im Al M.-Fe Grün Feuer J De: 8E N 18 A0 en uf der Essen 5. No⸗ is für g um 45 pig rozem M; der 85 pis r Bul- uf 2,40 8 da- en der JEIA. len je a und kom- n für nerika. d den üniste- Bank Betrag 1 Pas- atinien ckgang dustrie t sind, Ibsatz- Die 7. krel- Le des wieder er im tretern einer Hohen Vertre- idlern, Ver- über- ernäh- ucker- rößter e An- n. Die Ver sogar on der itware eben- vird. dpa Monat in der 9 Ton- In ft: 43 277 t 506 mit Trieb Trieb- : 1644 bleibt Üchten ine zu wirt- bot in nühlen nahezu frage diglich onalen Zayern r dem . stellen gernde sorten, weiße urhsen. belebt. t sich ußerst mzösi- mport- Markt t. Am Vr. 259 Dienstag, 6. Dezember 1949 MORGEN e e Seite 7 FT N 1 am 3. Dezember 1949 verschied nach schwerem Leiden unser früherer langjähriger Einkaufsleiter, Herr Georg Ostertag Prokurist i. R. Der Verstorbene hat 30 Jahre lang seine unermüdliche Arbeitskraft und sein umfassendes Können in den Dienst unseres Werkes gestellt. In treuer Pflicht- erfüllung hat er sich von keinem übertreffen lassen. Er wird in unseren Herzen fortleben. Geschäftsleitung u. Belegschaft der f Bopp& Reuther Gmb. Mannheim-Waldholf Unsere liebe, gute, unermüdlich treusorgende Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter, Schwester und Großtante, Frau Anna Trefz Wwe. geb. Krämer ist im 88. Lebensjahr in Gott sanft entschlafen. Ladenburg(Hauptstr., 51), Heidelberg Hainsbach- weg), den 4. Dezember 1949, am 2. Adventssonntag. In tlefer Trauer: Ernst Trefz und Frau Luise, geb. Seitz Fritz Trefz und Frau Leni, geb. Wühler mit Enkelkinder Gertraude-Carla und Fritz Die Feuerbestattung findet am 7. Dezember 1949, 14.30 Uhr, im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. Nach schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser lieber Vater und Großvater, Bruder und onkel, Herr Johann Rothfelder Pferdemetzgermeister am 3, Dezember im Städt. Krankenhaus verstorben. Mannheim, Draisstraſe 47 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Auguste Rothfelder, geb. Hohl Hugo Spindler und Frau Else, geb. Rothfelder Hans Spindler. 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Florian trat näher, schlich in den Hüttenschatten und lugte durch einen Bretterritz. Das Innere der Heubarge wurde von einer Blendlaterne bestrahlt, die im Winkel des Balkenkreuzes stand. Der Fremde, der eine schäbige Lodenkluft trug, wog in der Rechten ein Bündel Briefe. „Geben Sie mir um Gotteswillen diese Briefe zurück“, bat das Weib, das Florian als die junge Frau des Architekten er- kannte, der seit Jahren im Tale ansässig War. „Und wie steht es damit?“, fragte der Mann, indem er Daumen und Zeigefinger rieb.—„Unmöglich“, beteuerte die Frau.— „In diesem Falle“, erwiderte der Fremde, „müßte ich mich an eine andere Stelle wenden, die den Preis für diese aufschluß- reichen Briefe Ihres Vaters gern zahlen wird!“ Und er trat an die Hüttenwand zu seinem Rucksack und steckte die Hand- Schriften hinein.— Florian hielt den Atem an. Der Rucksack lag unmittelbar vor ihm, nur die Bretterwand trennte.—„Sie wol- len die Briefe meinem Manne anbieten?“, fragte die Frau entsetzt.„Er würde Sie als Erpresser auf der Stelle verhaften lassen!“ —„Das wird er nicht tun. Wie ich ihn kenne, wird er die Briefe lieber ankaufen und es nicht darauf ankommen lassen.“ Florian löste vorsichtig einen Stein aus dem Erdboden unter der Bretterwand.— „Denunziant!“ entgegnete die Frau mit unsäglicher Verachtung. Der Mann zuckte die Schulter:„Ich brauche Geld. Entschei- den Sie sich.“— Florian löste geräuschlos einen zweiten und dritten Stein und langte mit beiden Händen durch das entstandene Bodenloch nach dem Rucksack.—„Bis wann Wäre das Geld fällig?“, fragte zögernd die Frau.„In drei Tagen werde ich Sie wieder hier in der Hütte erwarten.“ Florian zog das Briefbündel aus dem Rücksack, der außerdem Kleider und Pro- viant enthielt. Er hatte genug gehört und Sputete sich. Er schnürte den Rucksack Wieder zu, fügte die Steine wieder in den Sockel ein und verschloß das Bodenloch vollends mit Erde. Dann eilte er mit den Briefschaften hinter der Lawinenmauer davon. Einige Seillängen abseits verbarg er sich in den Latschen, brach getrost seine Adventszweige und wartete. Nicht lange, und die Tür der Heubarge klnete sich. Der Mann mit dem Rucksack schlug den Höhenweg ein. Die Frau gihiig entgegengesetzt, dquerte die Hochwiese und begann den Abstieg. Florian folgte ihr auher Sichtweite. Er überlegte, auf welche Weise er der ängstlichen Frau die Papiere zuschanzen sollte, ohne sich als Mitwisser ihres Geheimnisses zu verraten. Er dachte an die kleine Kapelle auf dem Lärchenhügel vorm Dorf. Dort mußte jeder vorüber, der ins Tal wollte. ö An der gekalkten Innenwand der Kapelle Hing ein Kreuz mit verwelkten Blumen Auf dem Absatz der Fenstermauer klebten Kerzenstümpfe. Florian brach ein Wachs- licht ab und zündęte es an. Dann legte er die erbeuteten Papiere auf die Eingangs- Stufe, träufelte Wachs auf das Bündel und Pflanzte die Kerze darauf. Dann verließ er den Ort und tauchte in den Lärchenbestand ein. Endlich näherten sich Schritte. Es war die Frau, die ein dunkles Tuch über Kopf und Schultern gezogen hatte. Als sie, das Hlackernde Licht bemerkte. stutzte sie und spähte nach allen Seiten. Nach einer Weile trat sie beherzt an die Kapelle und beugte sich über die Kerze. Plötzlich wurden ihre Bewegungen jäh. Sie ging in die Knie, faßte die Kerze und stellte sie neben sich Sie streifte die Schnur von den Papieren und blätterte hastig darin. Dann drückte sie den Packen an sich, spang auf und jagte mit wehendem Rock den Hügel hinab. Runden sind bis„Halbzeit“ beim Ber- liner Sechstagerennen schon gewonnen und verloren worden. Noch hunderte von weiteren Gewinn- und Verlust- runden werden registriert werden, bis das Rennen zu Ende ist. Wir wollen des- nalb in unserem heutigen Zwischen- bericht weniger von dem ständig wech- selnden Rennverlauf, als von dem Drum und Dran in der Halle am Funleturm berichten. N Der Berliner war schon immer erfinde- risch in der Wahl seiner Ausdrücke höch- sten Entzückens, und wer sich zum Liebling einer Radsportveranstaltung machte, hatte blitzschnell seinen Namen weg. Wer dieser Tage die Berliner Sporthalle am Funkturm betrat, glaubte sich während spannender Jagden der Sechs-Tage-Giganten in einer Großmarkthalle oder auf einer Gemüsever- steigerung versetzt, denn„Kilo, Kilo, brauste es in allen Variationen durch die Halle. Und Ki— lian- Lohmann jagten als erste Favoriten deutscher Teilnehmer so durch die halsbrecherisch anmutenden Holz- lattenkurven, daß die Berliner Sechstage-Fans einfach losbrüllen mußten. Denn„kiloweise“ wurde dort Kraft verbraucht, wurden die leichten glitzernden Rennmaschinen gemei- stert, um dem Ansturm der Australier, der Italiener, der Schweizer, der Belgier. Franzo- sen und Luxemburger ein Paroli zu bieten 15-DM-Plätze— und doch ausverkauft Braucht es einen schlagenderen Beweis für den Erfolg der 31. Berliner als das„Ausver- kauf“!-Schildehen, das schon jetzt für die kommenden Nächte an den Vorverkaufsstel- len prangt, obwohl die besten Plätze 15 DM kosten. Nur für die Nachmittagsveranstaltun- gen sind noch 2—3 DM- Plätze zu erhalten. Die Stimmung rund um das Oval der Funkturm- halle ist großartig. Man ist den Ausländern nicht böse, daß sie die Prämien am laufenden Band wegschnappen und man feiert die Australier Strom Arnold, wie man einst Kilo“ belt hatte. Der 25jährige Australier Arnold hat allerbeste Chancen, die Ehrenbürgerschaft von Berlin zu erwerben, so beliebt ist der Junge aus dem fünften Erdteil. Wenn er mit langer wehender Zipfelmütze durch die Kur- ven jagt, dann ist ein Hallo ohne Ende im Gang. Aber auch die besten deutschen Mann- schaften werden auf den Rängen gebührend beachtet. Die Hörmänner erfreuen sich als beste rein deutsche Mannschaft der ersten Tage großer Beliebtheit und auch der wak⸗ kere Schwabe Weimer hat sich die Sympa- thien der Berliner erobert. Er gilt als der Fahrer mit dem stärksten Antritt und ihm war es auch zuzuschreiben, daß Schwarzer/ Weimer in der zweiten Nacht ihren Rückstand von 13 auf nur noch drei Runden fast wieder gut machten. Auch die Ex-Breslauer Preiskeit Mirke haben es vielen Radsport-Fans angetan. „Preis-Mir“ schreit einer ihrer Anhänger fast unaufhörlich, wenn ihre beiden schweren Körper auf nur 160-Gramm-Reifen durch die Kurven wirbeln. Doch Rudi Mirke, der Frauen- Liebling, meinte:„Erst wenn 145 Stunden vorüber sind, ist man glücklich zu preisen!“ Matze, der Bürgermeister der Kojenstadt Er hat alle 31. Berliner Six Days mitge- macht, Matze Schmidt, der„Bürgermeister der Sechstage-Kojenstadt“. Matze's Allheilmittel gegen Sturzverletzungen und sonstige Be- schwerden sind die geheimnisvollen Medika- mente, die er in seinem unscheinbaren Koffer mit sich führt. Der Sechstage-Küche steht wieder Chefkoch Fritz Huber mit 13 Hilfs- kräften vor. 3500 Eier, sieben Zentner Fleisch Kein schwer verdauliches Schweinefleisch, sondern Rind und Hamme), 150 Hühner, drei Zentner Fisch bilden den wichtigsten Be- standteil der Hauptmahlzeiten. Für Zwischen- mahlzeiten und besondere Stärkungen stehen weiter zur Verfügung: ein Zentner Butter,. 50 Liter Milch. 30 Pfund Kaffee, 100 Kisten Wein und Selter wasser kistenweise Obst(Apfel- sinen. Bananen, Tomaten) und Gemüse(junge Erbsen, Bohnen, Spinat). Pokalspiele waren im Handball Trumpf Wänrend die Bezirksklassenstaffel 1 in die Pokalspiele eingeschaltet war., trug die Heidel- berger Staffel Punktespiele aus. Hierbei siegte Nußloch wiederum zweistellig über den Tur- nerbund Heidelberg und Bammental schlug Wiesloch gleich mit 16:7 Toren. Ziegelhausens 8:1-Erfolg über Kirchheim kam erwartet. Walldorf mußte schwer kämpfen. um Hand- schunsheim mit 7:5 Toren zu bezwingen. In den Pokalspielen gab es für die beiden Mannheimer, in der Heidelberger Staffel spie- lenden Vereine Sieg und Niederlage. Während Oftersheim knapp 7:5 in Altlußheim gewin- nen konnte, unterlag 98 Schwetzingen in Neu- lußheim 6:5. Großsachsen war auch auf dem kleinen Platz in Oberflockenbach nicht ge- fährdet, wie der 16:3-Sieg besagt. Die Rasen- spieler waren gegen SG Mannheiim schon 7:2 in Führung gelegen, mußten sich aber darin mit einem knappen 8:5 begnügen. Die Berg- straßenbegegnung Hemsbach gegen Lauden- bach gewannen erstere überraschend sicher 11:4. Ilvesheim war gegen den Bezirksligisten nicht gefährdet und sisgte mit 7:8 Treffern. Die einzisste Verlängerung gab es in Edingen Wo die Mannheimer Reichsbahn erst in der Verlängerung mit 7:8 die Entscheidung er- zwang. Das mit Spannung erwartete Spiel Lampertheim— Viernheim ist ausgefallen. Aus der Kreisklasse wo es um die Punkte ging. wurden folgende Ergebnisse bekannt: Germania Mannheim— Ladenburg 6:14; TV Neckarhausen— Mimose 12:5 und TV Fried- richsfeld— TV Brühl 5:8. 5 Von den Pokalspielen der Frauen wurde bekannt, daß Brühl zugunsten Neulußheims verzichtete. während eine nicht komplette Neckarauer Elf beim TSV 1846 durch eine 3:1 Niederlage ausgeschaltet wurde. Bezirksklasse Staffel I: HSV Hockenheim 9 9 0 0 74:36 19:0 Sd Grohsachsen h 2 n TV Schriesheim 9 6 ⅛ù 2 51:3 1226 TV Viernheim S 6 9 3 35:81 12:6 Reichsbahn Sp. G. 10 6 0 4 64:67 12:8 Sc Lampertheim 5 117 TSV Neulußheim 8 41 1 3 49 42 9:7 TV Altlußheim 1„ 1» 21 Sd Mannheim 1 2 1 ne 74 Sg Laudenbach 8 2 0 6 4068 412 TV Hemsbach 9 0 1 8 48:87 1:17 99 Seckenheim 10 0 1 9 50:84 4129 Staffel II: Sd Nußloch 10 10 0 0 108:37 20:0 TSV Oftersheim 10 9 0 1 13:47 18:2 SV 98 Schwetzingen 10 4 0 2 99:58 15:4 Sd Walldorf 10 6 1 3 68:52 13:7 TSG Ziegelhausen 1116 0 3 34:64 12:10 TV Bammental 10 3 1 4 973 11:9 TSV Handschuhsheim 11 3 0 6 23:66 1012 Germania Dossenheim 8 4 0 4 67:64 8·8 Sd Kirchheim C0 614 TSG Wiesloch 10 2 0 8 34:106 4216 TSV Wieblingen 8 d 0 8 19:98 0:16 Tbd Heidelberg 10 0 0 10 37:98 0 20 Das Spiel vom König Drosselbar Das Weihnachts märchen des Mannheimer Nationaltheaters. Ilebe Gunni und lieber Hans-Jürgen, ich hatte gedacht, ich würde Euch am Sonntag nachmittag auch im Theater tref- ten. Anette und Micha waren auch da und viele andere Freunde von Euch. Es gab „König Drosselbart“. Ihr kennt doch sicher das schöne Märchen von der stolzen Königs- tochter, der keiner ihrer vielen Freier recht ist, bis ihrem guten Vater die Geduld reißt und er schwört, er würde sie dem nächsten besten Bettelmann zur Frau geben, der vor seine Türe käme. Und wie dann der König Drosselbart kommt, den sie auch ver- schmäht hat, und wie er sich als armer Spielmann ausgibt, und sie Als seine Frau in eine armselige Waldhütte und dort so- lange arbeiten läßt, bis sie von mrem Hoch- mut und ihrem bösen Stolz geheilt ist. Dann läßt er ein großes Fest richten in seinem Schloß und gibt sich ihr zu er- kennen! Und dann wird die Hochzeit noch einmal gefeiert. Ich wollte, Ihr Wwäret auch dabei gewesen. Ich will Euch mal erzählen, was es alles zu sehen gab: Die Prinzessin war sehr, sehr schön anzuschauen und trug eine rich- tige kleine Krone in ihrem schwarzen Haar. Schade, daß sie immer so schnippisch war, sonst hätte man sie richtig gut leiden mögen. Und der arme alte König, der einen Pelzkragen mit niedlichen schwarzen Her- melinschwänzchen trug, so wie es die Kleiderordnung für Könige vorschreibt, konnte einem richtig leid tun mit seiner ungeratenen Tochtér. Dabei sah der junge Drosselbart gar nicht einmal so übel aus in seinem weißen Seidengewand, und sicher- lich viel adretter als die beiden komischen Prinzen von Zimpelstein und Rumpelbeen, die die Prinzessin vor ihm mit Schimpf und Schande davon gejagt hatte. Manches an- dere junge Mädchen tät sich freuen, enn es einen so hübschen jungen Mann bekom- men würde. Das meinte sogar die dicke Amme der Prinzessin und das meinten ihre beiden eingebildeten Pagen, die sonst ihre Nasen nicht hoch genug in die Luft recken konnten. Und er hatte einen so lustigen Diener, dieser König Drosselbart, der rich- tiges Pfälzisch sprechen konnte und das Herz auch sonst auf dem rechten Fleck trug. Er war es auch, der seinem Herrn den Rat gab, sich als Spielmann zu verklei- den und so doch noch die Braut heimzu- führen. Aber den Hergang der Geschichte kennt ihr ja selbst und ich will Euch lieber noch ein bißchen von den kleinen Schneeflöck- chen erzählen, die ein richtiges Ballett tanzten mit einem Schneemann und einer Schneefrau und von den roten kleinen Teufeln, die der garstigen Prinzessin nachts im Traum erscheinen und die der schöne Märchenprinz dann verjagt. Einen gehöri- gen Spuk gab es auch, für den der lustige Sepperl sorgte, um der Prinzessin einen Schreck einzujagen. Aber davon will ich Euch lieber nicht zu viel verraten, damit auch noch eine Ueberraschung bleibt, falls Eure Eltern mit Euch ins Theater gehen. Wenn hr sehr lieb seid, werden sie Euch sicher mitnehmen. Damit ihr Ihnen sagen könnt, wer alles mitspielt. will ich Euch das schnell aufschreiben: Walter Vits-Mühlen ist der König Drosselbart, Walter Pott ein när- Kreisklasse A: SV Ilvesheim n eee VfR Mannheim 9 6 1 2 88 13:5 9 Weinheim VVV TV Brühl 8 4 1 3 33:87 9:7 Polizei Spy 68 3 23 2 439 52 9:7 TV Edingen FVV 1 TV Friedrichsfeld 6 1 993 3630 66 46 Mannheim 0 628 Sd Hohensachsen„ 2 2 953 678 IV Reilingen B 388 5:11 VfB Kurpfalz 8 1 1 2:14 Sc Käfertal 83 9 1 3 22251 1:11 Kreisklasse B: TSV Rheinau 10 9 0 1 129:42 13:2 ATB Heddesheim 9 8 0 1 112:46 16:2 SV Sandhofen 9 7 9 2 197) 2 14:4 TSV Neckarau 10 7 3 er 18 TV Oberflockenbach VF ASV Feudenheim 3 3 0 3 75:40 10:6 TV Neckarhausen 7 4 0 3 3586259 8·6 Msg Mannheim 6 6:12 SG Ladenburg 7 3 o» 1 38650 6:8 ASV Schönau 1 3 0„ Fung 8 Sg Rheinau 9 2 0 7 486293 4:16 Einheit Weinheim 10% 2 0 383 164 116 Mimose Mannheim h eee 216 Germania Mannh. 7 0 7 2291 9:14 Die alte, einst in Deutschland gefürchtete, Spielvereinigung Fürth, zeigte im Spiel(1.0 gen VfR Mannheim ihr großes Können. Mit der Tabellenführung unterstrichen die 1155 blätter“ ihre stetige Form. Unser Bild zeigt ei ne Kampfszene im Mannheimer Stadion. 55 linſes Rößling, Jöckel, Schade. Hofmann, Keu erleber und Meier. Jäckel faustet einen Eck ball aus der Gefahrenzone. Schwetzingen winkt nun von oben herunter Sandhofen muß sich sputen, Durch den Auswärtssieg über die SpVgg. Sandhofen übernahm der SV Schwetzingen nun die Tabellenführung. Die Sandhöfer haben da- mit in den letzten fünf Spielen nur einen Punkt geholt, so daß ihre Chance auf einen Wiederaufstieg auf ein Minimum sank: Stark nach vorne schob sich der VfB Wiesloch, der nun den sechsten Sieg in unterbrochener Folge in Eppelheim erzielte. In Ilvesheim hatte der SV Hemsbach keinen leichten Stand und mußte sich mächtig gegen eine drohende Niederlage wehren. Mit diesem erneuten Erfolg blieben die Hemsbacher auf dem dritten Platz. Drei Plätze kletterte die Sd Kirchheim, durch den 3:1-Sieg über Oftersheim, empor. Bei dem Letzten, SG Rheinau, blieben die Sandhausener mit 2:0 ver- dienter Sieger. Weinheim zeigte gegen Phönix Mannheim endlich wieder ansprechende Lei- stungen undd zog mit 4:0 als Sieger von dannen. Die neben dem Sandhöfer Spiel wichtigste Be- gegnung fand in Leimen statt, wo Altlußheim gastierte. Auch die Altlußheimer mußten mit 1:3 erkennen, daß in Leimen kaum Punkte zu erben sind. a f Schwetzingen 30:6 15:5 ꝗwesheim 10:12 9:9 Neulußheim 26:10 14:4 Sandhausen 18:18 8:10 Hemsbach 19:16 13:7 Eppelheim 15:23 8:10 Wiesloch 25:18 12:6 Weinheim 16:22 7:11 Altlugheim 18:11 11:5 Phönix Mhm. 11:25 5:13 Kirchheim 17:15 10:10 Oftersheim 6:17 4714 Leimen 17:17 9:7 Rheinau 5218 2712 Sandhofen 15:12 919 Die Kreisklasse A ohne Ueberraschungen Wenn man von dem Punktverlust des FV Ladenburg absieht, der gegen Neckarhausen nur zu einem 2:2 kam, brachte der Spieltag nor- male Ergebnisse. Käfertal schlug Kurpfalz sicher mit 3:1 und rückte damit vor Ladenburg. Schriesheim hatte mit dem FV 98 Seckenheim Finale dul der Frunkfurter Rennbahn Am Sonntag nahm man Abschied von der schönen Frankfurter Rennbahn. Leider wurde der Besuch stark beeinträchtigt durch einen vor Beginn niedergehenden, wolkenbrucharti- gen Regen. Die Ställe, auch solche von aus- Wärts, hatten die letzte Verdienstmöglichkert genützt und fleißig gesattelt. so daß sogar ein Rennen geteilt werden mußte. Der völlig aufgeweichte Boden sorgte auch beute für kräftige Ueberraschungen; gleich im ersten Rennen ergab die Einlaufquote genau 100010 und zum Abschluß. wo die Siegquote 429 be- trug, für den Einlauf sogar 2104.10. Der gebotene Sport brachte viel Anregung. Hauptereignis war der mit„Letzte Chance“ bezeichnete Ausgleich III über 1800 m. Da „Pharao“ im Stall blieb. wurde die Situation noch offener. zumal„Grimm“ mal wieder nicht an die Bänder heran wollte. Schließlich sprang er aber doch mit dem Felde ab. das der favorisierte„Linus“ anführte. Im ersten Bogen ging„Spanier“ in Front und führte bis Mitte der Gegenseite vor„Linus“,„Falkemer“ und„Grimm“, am Schluß„Hyazinth“ hinter „Iltis“. Auf den Einlauf zu wurde der„Pilot“ von„Linus“ und„Grimm“ aus der Führung verdrängt während„Hyazinth“ groß aufrückte. „Iltis“ dagegen ganz abfiel. Im Schlußbogen ging„Hyazinth“ am ganzen Felde vorbei und rang in der Geraden den sich zäh wehrenden „Linus“ nieder. Einen guten Tag hatte der sonst nur in kleinen Rennen und wenig beschäftigte Jockey rischer Kauz, der Euch allerlei zu sagen hat, Karl Marx ist der alte König und Hertha Roth sein schönes Töchterlein. Die dicke Amme spielt Clara Walbröhl, Rudolf Stromberg den ulkigen Prinzen Zimpel- stein und Friedrich Kinzler den drolligen Prinzen Rumpelbeen. Arnold Richter sorgt als Zeremonienmeister dafür, daß alles seine Ordnung hat, Josef Renkert und Fritz Dühse sind zwei komische Märchensoldaten und getanzt wird von der Tanzgruppe und der Ballettschule des Nationaltheaters mit Eva Maria Eick und Paul Herbinger. Die schöne Musik von Erich Riede dirigiert Gerhard Luther und einstudiert hat das Ganze Hans Becker. Ich wünsche Euch, daß Ihr bald auch den„König Drosselbart“ ansehen dürft. Vielleicht bringt Euch der Nikolaus die Karten dafür. 5 Euer Ix Ypsilon. „Lucifer ante Portas“, das bei uns anläßlich seines Erscheinens in der Schweiz bereits aus- führlich besprochene Erinnerungsbuch von Ru- dolf Diels, des ersten Chef von Hitlers Gehei- mer Staatspolizei, ist jetzt auch in Deutsch- land, und zwar in der Deutschen-Verlags- An- stalt, Stuttgart. erschienen.(Vergl.„Mergen“ vom 10. 6. 1949). „Macht mir den rechten Flügel stark— den linken aber auch nicht!“ heißt das neue Pro- gramm des Düsseldorfer Kabaretts Kom- mödchen“ dessen Premiere ein großer Erfolg war. Max Werner Lenz führte Regie und Fritz Butz(beide vom„Cabaret federal“ in Zürich) machte die französisch-duftigen Bühnenbilder. Zu den alten Kommödchen-Autoren, Kay und Lore Lorentz und Thaddäus Troll waren noch Schweizer Texter Heinz Hartwig und Erich Kästner gekommen. Im Dezember wird das Kommödchen mit diesem und seinem letzten Programm in der Schweiz und in Süddeutsch- land gastieren. K. Schiemann, der drei Sieger durchs Ziel brachte, davon einen über Hürden. während bei den Trainern W. Thalau und O. Wehe zwei Sieger zur Waage zurückführen konnten. Ergebnisse: I. 1. Organist(K Schie- mann), 2 Heidedragoner. 3. Südost, 4. Cava- lier; ferner liefen fünf. Toto: 78; 31, 24, 19. Einl.-W. 1000.— II 1. Sonnenalm(K. Schie- mann). 2. Natascha. 3. Schwarzamsel, 4 Ta- eitus; ferner liefen acht. Toto: 16: 15. 19, 20, 80. E.-W. 64.— III. 1. Hyazinth(W. Helle brandt), 2. Linus, 3. Grimm; ferner liefen fünf. Foto: 30; 39. 15, 25. E.-W. 436.— IV., I. Abt. 1. Fafner(H. Kreuz), 2. Gin, 3. Falko. kerner liefen vier. Toto: 41; 15, 13, 11. E.-W. 176.— IV., 2. Abt. 1. Perlchen(K. Schiemann). 2. Adlolar, 3. Diana: ferner liefen vier. Toto: 43; 11, 10. 16. E.-W. 56.— V. 1. Mairo(R. Schmidt), 2! Lausbub, 3. Dirigent. 4. Sus; ferner liefen sechs. Toto: 176; 20, 23. 14, 27. E.-W. 692.— VI. 1. Gustel(G. Richter). 2. Of- ferte, 3. Zunft. 4. Mignon; ferner liefen sie- ben. Toto: 429; 22, 41. 17, 13. E.-W. 2104. H. H. Baskettball Bei den Spielen um die Badische Meister- schaft empfing der TSV 1846 Mannheim den BCH Heidelberg. Die neue Jugendmannschaft des TSV verlor gegen den Deutschen Ex-Ju- gendmeister klar mit 92:25 Punkten. Das Frauenspiel endete 17:17. Die 1. Männermann- schaft konnte einen knappen aber verdienten 30:27-Punkten-Sieg erringen. Hatte in Wuppertal(vgl.„Mannheimer Morgen“ vom 13. Oktober) die Regie sich zu einer„Modell-Aufführung“ zwingen lassen müssen, die sich genau an Brechts Berliner Inszenierung zu halten hatte. 80 ist die Erstaufführung am Orangeriehaus des Hessischen Landestheaters Darmstadt nun doch ihre eigenen Wege gegangen Die Inszenierung des Intendanten Dr. Sigmund Skraup hat zwar stellenweise den Ton Bertold Brechts und seines distanzierenden „epischen Theaters“ recht gut getroffen (etwa beim Song von der Großen Kapitula- tion), aber dann vielfach doch wieder zu direkt, zu theatralisch. zu sehr auf die karbig-schillernde Szene hin auszuspielen versucht. In den Nebenrollen reichte die schauspielerische Potenz des Ensembles oft nicht ganz, doch Erica Beermann als stumme Kattrin vermochte die nicht gerade leichte Rolle mit den hier allein gegebenen panto- mimischen Ausdrucksmöglichkeiten wirklich zu einem Gleichnis des leidenen Menschen an sich, der armen, hilflosen, geschundenen Kreatur zu gestalten. Zumindest kurios war es, wenn Ellen Krug, die Darstellerin der Titelrolle, immer wieder in ein nicht gerade dem Geist und dem Stil des Werkes ent- sprechendes, ansonsten zwar sehr charman- tes Weanerisch verfiel. Es mag sein, daß die darstellerischen Schwächen der Aufführnug die dramaturgi- schen Schwächen dieses betont„epischen“ Theaters stärker und ermüdender hervor- treten ließen; vor allem im ersten Teil wird sich, wenn nicht Bert Brecht selbst, so gewiß das Theater zu einigen Strichen entschließen mug n. Das Darmstädter Publikum hat den Wagemut seiner Intendanz. endlich Bert „Mutter Courage“ in Darmstadt Intendant Sigmund Skraup inszeniert Bert Brecht Photo: L. Gayer um den Anschluß zu halten mehr Mühe als erwartet, konnte aber mit 2 zum Siege kommen, während Wallstadt den MFC os Mannheim mit 2:0 abfertigte, Bei den TSV 1846 fand Plankstadt den erwarteten Widerstand und mußte mit 0:1 die Punkte ah. geben. Die FSG Seckenheim blieb in Brühl Ge. winner. Die Elf von 07 Mannheim wehrte sich müchtig gegen den Spitzenreiter Heddesheim mußte sich aber 1:2 geschlagen bekennen Heddesheim 28:17 20:4 FSG Seckenh. 2326 200 Plankstadt 32:12 19:5 TSV 46 Mhm. 18:21 f Wallstadt 38:10 18:6 Brühl 16730 70 Käfertal 32:12 16:6 MFC 08 Mhm. 8.27 3% Ladenburg 20:12 16:8 07 Mannheim 15:26 5% Schriesheim 21:10 14:8 FV 98 Seckh. 10.27 4% Neckarhausen 30:19 12:10 Kurpfalz 13:33 30% Ketsch schoß neun Tore In der Südgruppe der Kreisklasse B schel- nen vier Vereine die Meisterschaft unter sich ausmachen zu wollen. Eintracht Plankstadt fel sich bei dem TSV Neckarau nicht von der Fühl. rung verdrängen und sicherte sich mit 4.1 de Punkte. Aber Ketsch, das gegen 788 Fried. richsfeld neun Tore schoß, sowie FV Rohrhot mit einem 4:1-Sieg über TSV Rheinau, folgen dicht auf. Reilingen liegt mit fünf Verlust. punkten ebenfalls aussichtsreich im Rennen Am Tabellenende überrascht der 4:3-Sieg det SG Mannbeim über Neckarstadt. Die MSe Mannheim feierte mit 3:1 bei der Reichsbahn SV den zweiten Sieg. TSV viernheims erste Niederlage Während der Polizei-SV bei Rhein-Necka 2:0 und Fortuna Edingen in Hohensachsen 3 siegten. mußte der TSV Viernheim bei Schöne mit 0:2 die erste Niederlage hinnehmen. Der Rekordsieg meldete Laudenbach, die über Blu- menau ein 8:1-Resultat erzielten. Leutershausen N Unterflockenbach 3:1. Einen harten Alnpf lieferten sich Einheit Weinheim und Sulzbach, wobei die Gäste mit 3:4 knapp die Oberhand behielten. f. b Unsere Toto-Voraussagen Toto Württemberg-Baden 1 Stuttg Kickers— Jahn Regensburg 2 Waldhof Mhm— 1. FC Nürnberg 3 1860 München— VfR Mannheim 4 VfB Mühlburg— Eintr. Frankfurt 5 SpVgg Fürth— VfB Stuttgart 6 BC Augsburg— Kickers Offenbach 7 FSV Frankfurt— Schwab. Augsburg 8 05 Schweinfurt— Bayern München 9 Schalke 04— Rot-Weiß Essen 10 Bremerhaven 93 Werder Bremen 11 1. Fœ Pforzheim— ASV Durlach 12 Spygg Feuerbach— Union Böck. 13 SG Untertürkh.— 1788 Ulm 46 14 Sportfr. Stuttg.— VfR Aalen Toto Rheinland/ Pfalz 1860 München— VfR Mannheim 21 SV Waldhof— 1. FC Nürnberg 1 SpVgg Fürth— VfB Stuttgart Kick. Stuttgart— Jahn Regensburg S e 04— Rot-Weiß Essen 6. 1. FC Köln— Alemania Aachen 7 Duisburger SV- SpVgg Erkenschw. 8 Phön. Ludwigsh.— 1 FC Kaisersl. 9 FV Engers— Mainz 05 10 Bremerhaven 93 Werder Bremen Ersatzspiele: 11 VeB Mühlburg— Eintr. Frankfurt 17 1 2 3 4 5 nnen == 12 FSV Frankfurt— Schwab. Augsburg 1 13 VfB Lübeck— Holstein Kiel 1 14 Boruss. Dortm.— Rot-Weiß Oberh. 17 —— Brecht wieder zur Diskussion zu stellen trotz der gewissen Unzulänglichkeiten de Abends mit langem und überaus herzlichen Applaus begrüßt. Seelmann-Eggebert Konzert in der Notkirche Otto und Elisabetn Bücher, von Rundfunk und Konzertpodium bereits vor- teilhaft bekannt, boten im Holzbau der 10 kirche in R 2 einen fesselnden Abend 15 Kompositionen auf zwei Klavieren, 6 nend mit einer Gigue von Haller 5 Schumann und Brahrns bis herauf zu de schwer gepanzerten Variationen in eg von Sinding. Hier trat besonders sinnfällis die wohlfundierte Beherrschung des vieres der beiden Künstler und des 1 10 5 staunlich hohem Grad gediehene fusend Zusammenspiel der beiden Künstler zutage Auch die Sopranistin EIlen in Mannheims Konzertsälen Rundfunk ein gern gesehener trug mit ihren Gesängen(Schuberts macht“ und Regers Wiegenlied) sowon 5 Raum wie der Adventszeit geschickt Ble 5 nung. Frau Reibold-Pfeil Wurde abwecn und in Gast, selnd von Otto und Elisabeth Bücher mit 0 aller erdenklichen Sorgfalt begleitet un entzückte wieder durch ihren im Hinblick auf den Wiederaufbau Konkordienkirche, in dessen Dienst alle Künstler bereitwilligst ihre Kräfte ges 7 hatten, besonders erfreulich War. „ wird Tizians„Madonna mit dem Schleier“ Wil in diesen Tagen vom Bonner Kunstgauf Küb⸗ pers in einer Kunstauktion Fer Bl. Bild brachte 1937 den Betrag von 185 dieses man erwartet, daß es jetzt die Hälfte Preises erzielen wird. * 0 Kla- 9 0 Preiß Al 7 beseelten n Vortrag. Der Abend war gut besucht, 5 drel tell 0 berötte Us W verantv pr Kar! gedakti kelefon Bankko allgeme postsche karlsru! Ludwigs etschelr für un ummt — 1. J ahr e 0 Stut ausscht Finanz! zur Di men in auf ein dafür 30000 Verwal mende Zweck Auberd amt 1 de Wa Kultivi, 1750 00 dem G Kriessf der) Se. 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