e Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Posthezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.30 Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., Donnerstag, 8. Dezember 1949 5—* 5 5 949/ Nr, keröttentllent unter Lizenz Nummer N a 0 1 us WB 110. 0— 1 verantwortliche Herausgeber: 5 Während da yr Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling 65. enheit gegez nen Druck, verlag: Mannheim N 5 let, abgesehe 5 am Marktplatz den Möglich. 41 132. 44 153 einzuspare!] keleton: 43 151, 52. 44 1 itlichen Ver. bankkonten: Südwestbank Mannheim Sezeigt, gg algemeine Bankgesellschaft Mannheim 1 platten ostscheck konten:. 5 keien ne une Nr. 300 16 Berlin Nr. 561 95 5 i i latten. Nat Nr 5 de Nadi lulwissnaten a. nh. Nr. 287 43 0 b 5 5 über, die h] krscheint täslich außer sonntags 55 50 1 5 e ts lane en aeg en enenene waste ue. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz igkeit von 3 keinerlei Gewäh B. 3400 10 nimmt der Verla einerle 1 ent führt. 05 1— en wird an Jahrgang/ Nr. 261/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim nachdem n stellt hat*— 55 chen und ww 2 g gente 8 Seflecht if 2 2 K f 8 di 9 f a acht. gen Volläulig keine Beendigung des N N wee eee ur Verwaltungsreform kann den Staat reiten antiek. u Iiegszustandes mit Deutschland aftungsreform 50 dae London.(dpa) Die Außenminister der Ministerpräsident Maier erläutert seine Vorschläge vor dem Landtag eee ſestmächte haben sich auf ihrer ꝛetzten. Von unserer Stuttgarter Redaktion i pariser Konferenz darüber geeinigt, daß„ 5 8. l 5. 8 rungen schen ede der drei westlichen Besatzungsmächte Stuttgart. Vor überfüllten Zuschauertribünen gab Ministerpräsident Dr. Rein- nach Reaktion der Beamtenschait scheitern weckmäßi 10 5 der Benelux-Staaten, Norwegen und hold Maier dem Landtag den Generaiplan zur Verwaltungsreform in Württem- oder gelingen werde. Verbündeten diese sich 900 Tante Se ark ihre Einstellung zu der Frage berg-Baden bekannt und beantworte zugleich Anfragen über die Aeußerungen des Mi- mit einem Ressortegoismus, so müsse eben verden bert 17 5 endigung des Kriegszustandes mit nisterialdirektors Krauß zur Leistungsfähigkeit der Beamten und Anzestelſten Würt- ein anderes Verfahren gewählt werden, Mer, in der 1 bechlnd einzeln überprüfen sollen, er- temberg-Badens. Der Landtag, der die mehr als einstündigen Ausführungen des di. Die Gewerkschaft öffentliche Dienste 115 11 20 3 oner d 25 115 nisterpräsidenten mit starkem Beifall quittierte, wird heute in die Debatte eintreten. habe sich schon zur positiven Mitarbeit be- ntwickel de. Quelle. Bisher habe jedoch noch u der bereits Anträge der Fraktionen vor liegen. reit erklärt. Deren Mitwirkung streben wir vor enen. Regierung ihre Haltung offiziell dar- Der Ministerpräsident begann seine Dar- gebe es Bummelanten, die ihr persön- deshalb an, sagte Dr. Maier, weil wir von Kriegs- Flat 05 g oder mit einer anderen interessierten legungen nach einem Hinweis auf die in liches Wohlergehen im Amt in den Vor- allem Anfang an einer tendenziösen Piffa- ist. Ein Je lacht Fühlung aufgenommen. Eine Kon- aller Welt seit langem diskutierten Möglich- dergrund stellten, anstatt ihre Persön- mierung der Verwaltungsreform als der en lag im be. 815 über diese Frage sei daher in ab- keiten einer Beschneidung der öffentlichen lichkeit und ihr Können voll einzusetzen. Einleitung der Wiederentfernung in die garn, Rotte ghbarer Zeit nicht zu erwarten. Ausgaben mit den Worten:„Wir brauchen Dièesen sei ihre mangelhafte Pflichtauf- Aemter aufgenommener Nichtparteigenossen Walde ist pi, 5 ichte, daß schon für Januar 1950 uns gar nicht zu streiten. welche Aufgaben fassung doppelt übel zu nehmen. die Spitze abbrechen wollen ind! Beri„ 5 über sie Wegzufallen haben. Große Bezirke von Ministerialdirektor Krauß habe die Be- 5 a. 3 5 Suu im ka eine Konferenz der Großmächte über die 5 f. Keineswegs soll mit der Verwaltungs rofzkähne mn 5 digung des FKriegszustandes mit muede zin zedon Weerelallen un der amen und Anse ener ee en reform der Auftakt zu einer reaktio- e 1 elan JTCçCã⁰¼ fffd.ß.ßd fd. nären Personalpolitik gegeben werden. 5 bis 30 80 ere des Bitis enen Außzenministeriums weder Versuch, die heutige Situation um- ene e dann 5 35 1 Der Tüechtige 8011 bleiben, ohne Rück- 1 5 5 5 g zudeuten, ist zum Scheitern verurteilt. chen Atemzug zurückgenommen habe.„Nie- 0 1 5 1 5 ah emen erz 7 3 23 ee 5 85 Wenn die Regierung in der Frage der Ver- mand wird sich auf Prozentsätze festlegen, sicht ob alt. 3 Beamter oder ie Dänen auf zmmennante ctaitlester Vorbereitungen Pe. Waltungsreform die Initiative ergritt, 30 sagte der Mlinisterpräsident„Die Rates.**. anen-Rünft e e 1 A t 1 4 gd will sie das Etatrecht des Landtages nient 1 N 12 25 als 4 ist Unser e Ben a 5 15 dr. a e schmälern. Sie legt der Volksvertretung nichts einzuwenden“. ie Gegenerklärung sich in den na en Jahren stark ändern. vunterschiedlichen Standpunkte notwendig auf Grund ihres Einblicks in die Gesamt- der Ministerlaldirektoren der anderen Mi- Einerseits kann sich der Staat und können nache. Auch aus rein strategischen und mi- verhältnisse einen Generalplan vor.“ nisterien bedauerte Dr. Maier und sagte, die Gemeinden den großen Stab hochbe- 5 ltärischen Gründen scheint man in London Dr. Maier legte den Abgeordneten dann keine Verwaltung habe einen Anspruch zahlter Beamten nieht mehr leisten, anderer- be ener formellen Beendigung des Kriegszu- gie der Oeffentlichkeit durch die Presse be- darauf, sich in Selbstgerechtigkeit zu wie- seits kann die heranwachsende Generation ö gandes mit der Bundesrepublik vorläufig reits bekanntgegebenen Vorschläge der Re- Sen.„ die teuren Ausbildungskosten nicht mehr Den- gegatiy gegenüberzustehen und die Beibe- gierung zur Durchführung der Verwal- Die Stetigkeit, die der Ministerrat in der aufbringen“. f haltung des gegenwärtigen Zwischenzustan- tungsreform vor(wir berichteten seiner Zeit Verwaltungsreform zur Zeit entwickele, sei Der überwiegende Teil der Beamten- il sehr eh m. Gerade t des noch für geraume Zeit vorzuziehen. 5 Schließlich betont man auch, daß die Been- leimhauttuteſ gung des Kriegszustandes nicht nur Vor- ers der Ra tele, sondern auch eine Reihe von ul U Nachteilen für die Bundesrepu- Se blik mit sich bringen würde. Der USA- Außenminister Dean Ache son erklärte in Washington, die Frage einer Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland werde von Vertretern Groß- bpritanniens, der USA und Frankreichs ge- Prüft werden. Er betonte, die Beendigung des Kriegszustandes müsse nicht unbedingt durch einen Friedensvertrag erfolgen. Kein Kurswechsel Berlin.(dpa) Ein amerikanischer Beam- ter der Hollen Kommission in Berlin sagte, daß die an MeCloy vom amerikanischen bedarf aber Außenministerium zugestellten neuen Di- Arztlichen I rektiven über die amerikanische Deutsch- dung des If andpolitik keine Weisung für einen„Kurs- wechsel“ enthielten. Die neuen Direktiven eien bereits im April d. J. ausgearbeitet worden, als der Zeitpunkt für die Ablösung Ader Militärregierung durch zivile Dienst- dellen in greifbare Nähe gerückt gewesen del. Sie stellten praktisch die Dienstanwei- zung für die Hohe Kommission zum Beginn rer Arbeit dar und entsprächen ähnlichen Anweisungen, die die Militärregierung bei rem Arbeitsbeginn erhalten habe. Inhalt- Ich bewegten sich die Direktiven auf der Unie, die mit der Byrnes-Rede in Stuttgart besonnen und über das Besatzungsstatut aum deutsch-alliierten Petersberger Ab- ommen geführt habe. Neue Besorgnis in Paris Paris.(dpa) Als neue Besorgnis ist in deris die Möglichkeit einer Zusammen- arbeit zwischen den Kommunisten und So- en Aeldemokraten Westdeutschlands aufge- positiven cüc aucht. Die Auseinandersetzungen zwischen racht. aden SpD und der Bundesregierung Über 2 ſuhenpolitische Fragen wurden aufmerk- zan verfolgt, Dabei schenkte man den Be- mühungen der KPD, die Opposition der Arb gegen die Saar- und Ruhrpolitik Pr. 15 Adenauers zu einer Annäherung zu benut⸗ 5 zen Starke Beachtung. Die Rede des KPD- mmer nieren dnsttsenden Max Reimann, in der die alaburger Fes ED. punktionäre des Ruhrgebiets zur Zu- zammenarbeit mit der SPD aufgefordert zurden, wird in Paris als Auftakt verstärk- er kommunistischer Bemühungen zur dchakkung einer gemeinsamen Oppositions- ont von SPD und KPD betrachtet. Jorwürfe gegen Hopkins unbegründet Washington.(dpa) Das amerikanische uſeuzenministerium gab bekannt, daß der aus Ozeanelfwietunion auf Grund des Pacht- und nschliche Pe. ſhablkormens von 1943 vier Exportlizen- 5 kür die Lieferung von Uran und schwe- . Wasser erteilt wurden. Aus den Alkten 110 jedoch nicht hervor, daß irgendwelche 1e ſerungen erfolgten. Damit nahm das 5 Plicuntsterium zu den„Enthüllungen“ 18 degeroktiziers Jordan über die an- A Auslieferung amerikanischer Ge- Jun nisse der Atombombenherstellung Stel- 8 Jordan hatte den früheren Sonder- at Roosevelts, Harry Hopkins, be- zuldigt, er habe die Uebermittlung von Jecheimdokument äten ind tragen f die Sowzets 1 80 225 1 Radargeräten an m, Tieren 1 N Se. wandeln l seinem Effe itwirkung d ig ist, den! n muß,. fentuberkul ung im 5 Erprobung Se, ch Und si igeführt de verlaufend n entschied Völker ung 8 n Heidelbel ichen Sau Indianer- schufen 4 ien express e von bizerte i. die Zweck abarkeitsribe auber. Ande hres Träge Kostüm, 1 er suggest 6 im Sinne e 8 Aut einer Tagung der Präsidenten e japanisci 5. E ndesarbeitsämter des Bundesgebietes Bühne gelt en 8 Goslar mitgeteilt, daß in Niedersach- schen. Pape iche 5 0 000 Lehrstellen für 100 000 Jugend- den„die Ostern aus der Schule entlassen Wer- ksfesten e frau Verfügung stehen. kultische 1 zäünchen. Henriette von Schirach, die Frau sich das 91 5 Von Schirachs, des ehemaligen Reichs- ärer Konvel ion Wiankers und späteren Reichsstatthalters E. zufungsen Wurde von einer Münchener Be- Air 9 8 als Mitläuferin eingestuft. Die de nachrleste Sühne von 200 Di git durch leistet dem Spruch der ersten Instanz ge- 5 en 2000 Reichsmark als getilgt. Up /dpa 2 — ausführlich darüber). Dann kam er auf die Qualität der Beamtenschaft zu sprechen und sagte, man erweise dem tüch- tigen, untadeligen Teil der Beamtenschaft keinen Dienst, wenn man die Dinge nicht bei ihrem Namen nenne. Es sei etwas faul im Staate und man bedürfe einer generel- len Kraftanstrengung, um die Gesamt- und die Einzelleistung zu heben. Es gäbe Be- amte und Angestellte, die ihre Pflicht nicht Voll erfüllten und solche, die ihrer Aufgabe micht voll gewachsen seien, Keine Beamtenkategorie sei tadelsfrei. eine umfassende Vorbereitung und gleich- zeitig eine Vorberatung des Staatshaushal- tes 1950/51. Es müsse rechtzeitig Luft ge- schaffen und bis zu den kommmenden Etat- beratungen des Landtags eine Anzahl ge- nügend freier Stellen geschaffen werden, um weitgehende Streichungen zu ermöglichen. Die Regierung vertraue heute nicht allein auf die Initiative der Ministerien und der Landesdirektorien. Auch von außen her müsse durch den beratenden Ausschuß mit Sachkunde und Stoßkraft auf die Dinge ein- gewirkt werden. Mit diesem Ausschuß aber werde bewußt ein Versuch gemacht, der je und Angestelltenschaft, fuhr Dr. Maier fort, brauche persönlich nichts zu fürchten, denn er sei intakt, unanfechtbar, von großem Können und voller Pflichtbewußtsein. Der Plan der Verwaltungsreform aber sei in die- ser Form ein Plan zur Rettung des Staates. Beamte und anderes Staatspersonal würden wir immer brauchen, aber auf die Beamten- bürokratie könnte die Demokratie verzich- ten.„Krempeln wir diese unser Bürokratie so um, daß wir an unserem Staatswesen auch noch einmal eine Freude erleben!“ rief Dr. Maier unter dem Beifall der Ab- geordneten aus. „Wir wollen leine Söldner und Landsknechte“ „Unter Umständen könnten aber, sagt Adenaũer und blickt nach Osten püsseldor f.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer wandte sich auf dem Partei- tag der CDU Nordrhein-Westfalen am den Krieg. Mittwoch in Düsseldorf entschieden gegen „Nach dem, was geschehen ist, wenden wir uns wirklich mit Abscheu vom Krieg ab. Wir sind absolute Gegner des Krieges“ sagte er. Der Bundeskanzler wies darauf hin, daß sein Interview über das Thema Remilitari- sierung mit einer amerikanischen Zeitung, das auf ausdrücklichen Wunsch der ameri- kanischen Besatzungsbehörde stattgefunden habe, falsch wiedergegeben worden sei. Die Alliierten, die Deutschland entwaff- net hätten, seien jetzt auch für die Sicher- heit Deutschlands verantwortlich. Die Span- nungen zwischen Ost und West hätten sich in letzter Zeit verschärft. Man hoffe, daß Rein Krieg komme. Wenn sich zwei Mächte aber militärisch vorbereiteten, sei es mög- lich, daß etwas geschehe. Deutschland liege dann schutzlos und entwaffnet dazwischen. Es könne nicht verlangt werden, daß Deut- sche in fremden Armeen dienen.„Wir wol- len keine Söldner und keine Lands- knechte“. Wenn eine europäische Föderation von Deutschland verlange, zum Schutz Europas beizutragen, dann„könnten unter Umständen unsere Leute genauso wie die Engländer, die Franzosen oder andere europä- is che Nationen an dieser Streit- macht beteiligt werdend. In Anbe- tracht der östlichen„Volksarmee“ müsse man den Alliierten zurufen:„Ihr dürft uns nicht ohne Schutz lassen“. Dr. Adenauer appellierte an die Oeffent- lichkeit in Frankreich, England und den USA, den„Sepktakel der SPD!“ zum Pe- tersberger Abkommen nicht ernst zu neh- „lnternationaler Bund freier Gewerkschaften Kongreß des antikommunistischen Weltgewerkschaftsbundes beendet London.(dpa-REUTER) Rund 50 Mil- lionen Gewerkschaftler der nicht kommu- nistischen Staaten verfügen seit Mittwoch- vormittag über eine neue Organisation. den „Inter lationalen Bund Freier Gewerkschaften“. Er ist auf dem Londoner Gründungskongreß ins Leben ge- rufen worden. Die Bildung dieser neuen Gewerkschafts internationale erfolgte. aach- dem der kommunistisch beherrschte„Welt- gewerkschaftsbund“ von den kommunisti- schen Gewerkschaftsorganisationen in die politischen Zielsetzungen des Ostblocks ein- gespannt und damit gespalten worden War. In der Mittwochsitzung wurde mit 55 gegen 19 Stimmen beschlossen, daß die europäischen Gewerkschaftsbünde 5 von 20 Sitzen im Volzugsausschuß des„Inter- nationalen Bundes Freier Gewerkschaften“ erhalten. Ursprünglich waren ihnen nur 4 Sitze in dem Ausschuß zugedacht. der itis- gesamt 19 Mitglieder zählen sollte. Die Er- höhung der Sitzzahl wurde von dem ita- lienischen Delegierten Enrico Parri bean- tragt und von den europaischen und amie- rikanischen Gewerkschaftsvertretern unter- stützt. Die nicht- kommunistischen Gewerk- schaften hoffen, diesen fünften Sitz zu erhalten. Die fünf europäischen Vertreter im Vollzugsausschuß des„Internationalen Bun- des Freier Gewerkschaften“ werden vor- aussichtlich von Deutschland, Frank- reich, Italien sowie den skandinavischen Ländern und der Benelux gestellt. Die übrigen 15 Sitze entfallen auf Nordamerika (4), Asien(3), Großbritannien und Süd- amerika(je 2) sowie Afrika, Australien, Neuseeland und Westindien(je ein). Der Vorsitzende des Gründungskongres- ses, der Belgier Paul Fi net, gab nach der Abstimmung über die Satzungen der neuen Gewerkschaftsinternationale bekannt, daß sich die Vertreter von 46 380 000 Gewerk schaftsmitglieder für die Aufnahme ufd damit gleichzeitig für die Aufnahme in den Bund ausgesprochen haben. Die christlichen Gewerkschaften Bel- giens und Frankreichs mit insgesamt 1 300 000 Mitgliedern enthielten sich bei der Abstimmung über die Satzungen der Stimme. 5 Brüssel wurde zum Sitz des Sekretariats der neuen Gewerkschaftsorganisation ge- Wählt. 5 5. 5 Der holländische Delegierte J. H. Oldenbröck wurde ohne Gegenstim- men zum Generalsekretär des neuen Inter- nationalen Bundes Freier Gewerkschaften gewählt. In seiner Antrittsansprache er- kläret Oldenbröck, daß er von seinem bis- herigen Posten bei dem Internationalen Transportarbeiter Verband zurücktreten werde, um seine neuen Pflichten zu über- nehmen. ö 8 men. Die große Mehrheit des deutschen Volkes begrüße dieses Abkommen. Der Bundeskanzler erklärte, daß er den britischen Außenminister Bevin„dies- mal ausdrücklich loben“ müsse, denn der maßgebende Anstoß zu dem Petersberger Abkommen sei von Bevin ausgegangen. Im Auftrage des britischen Außenministers habe ihn der Hohe Kommissar Sir Brian Robertson darauf hingewiesen, daß die Demontagefrage nur gelöst werden könne, wenn Deutschland in der Sicherheits- und Ruhrbehörde mitarbeite. l Wenn er die so dargebotene Hand nicht ergriffen hätte, sagte Dr. Adenauer, wäre die Demontage radikal beendet worden, bevor die vier Außenminister erneut zusammengekommen wären. Es sei daher das historische Verdienst der CDU, entscheidende Werke vor der De- montage gerettet und Tausenden Arbeitern ihre Arbeitsplätze erhalten zu haben. Im übrigen hätte die Ruhrbehörde auch ohne deutsche Beteiligung weiter bestanden. Polizei darf schneller schießen Düsseldorf.(R.-H.-Eig.-Ber.] Nach einer schon vom 26. September datierten, aber jetzt erst bekannt werdenden Anweisung der Hohen Kommissare ist den deutschen Ländern eine Verbesserung der Bewaffnung der Polizei und eine Lockerung der Vor- schriften beim Gebrauch der Schußwaffe zugesagt worden. Ein deutscher Sprecher, der dies in Düsseldorf bekanntgab, meinte, daß die Polizei wohl nunmehr hoffen könne, künftig mit ihren Schußwaffen hoffentlich die Hälfte des Wertes der Waf⸗ fen der Verbrecher zu erreichen!. Die neuen Schieß vorschriften werden sich auf den Be- stimmungen aus der Zeit vor 1933 aufbauen und den in den letzten Jahren schwer 8e fährdeten Polizeikräften die Möglichkeit g= ben sich bei einem Angriff„schon früher als bisher verteidigen zu dürfen“. „Das Unrecht der Vergangenheit erkennen Bundespräsident Heuß zur jüdischen Frage Wiesbaden,(UP) Bundespräsident Theo- dor Heuß, wandte sich am Mittwochnach- mittag in einer Ansprache vor der christ- lich- jüdischen Gesellschaft in Wiesbaden, in Anwesenheit des Kommissars John Mecloy und zahlrei- cher Vertreter der Kirche und des öffent- lichen Lebens, gegen die Behauptung, daß die Judenverfolgungen im Dritten Reich eine„Kollektivschuld“ für die Deutschen nach sich gezogen hätten. Heuß erklärte, es müsse endlich zur Sprache gebracht wer- den, daß dieser Ausdruck das Ausmaß der tatsächlichen Schuld bagatellisiere. In Wirk- lichkeit trage jeder einzelne. der zu jener Zeit in Deutschland geweilt habe, die Schuld. Die Zeit der Nürnberger Gesetze, der Synagogenbrände und des Abtranspor- tes jüdischer Menschen in die KRzis dürfe amerikanischen Hohen niemals vergessen werden. Es handele sich nicht darum, in den extremen Fanatismus eines Sühnegedankens zu verfallen, sondern einfacl darum, den Mut zur Liebe und die Kraft zur gegenseitigen rein menschlichen Bewertung zu finden. Man müsse das Un- recht erkennen, das in der Vergangenheit getan wurde.. f Die Eriedhofschändungen der jüngsten Wochen bezeichnete der Bundes- präsident als die Lausbubereien unverant- Wortlicher Kreise denen es darum gehe, daß Westdeutschland seine neue Stellung in der Welt wieder verliere. Die Schändungen hätten nichts mit Antisemitismus zu tun, je- doch in jedem Falle verliere Deutschland eine weitere Schlacht im Kampf um die EB mit den freien Völkern der rde. Gortsetzung Seite 2) 4 Bonner Jeleplonal: Neue Entwicklungen bahnen sich an Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Innenpolitik der Bundesrepu- Glik zeigt eine zunehmende Bewegung. Nach- dem die außenpolitische Lage durch die ziemlich überrraschend zusammengerufene Pariser Konferenz und des Petersberger Ab- kommen eine erste Ausbalancierung erfah- ren hat, und diese Vorgänge vorerst abge- stoppt erscheinen, wenden sich das Interesse und die Arbeit stärker den inneren Vor- gängen zu. Probleme werden sichtbar, die bislang unter der Decke schwelten. Einiges deutet auf neue Entwicklungen hin. Das Ergebnis der Oberbürgermeister- Wahl in Essen, wo die CDU/CSU überraschend in Führung ging, in einer Stadt also, in der die Sozialdemokratie stets eine erste Geige spielte, hat in der SPD einiges Nachdenken ausgelöst, das sich wahrscheinlich in der Veränderung der Taktik auswirken wird. Schon in der Rede, die Dr. Schumacher am vergangenen Sonntag in Düsseldorf hielt, vernahmen aufmerksame Hörer einige neue Nuancen, aus denen zu spüren war, daß die Sozialdemokraten unter Umständen eine CDU/ EsU-Minderheit eher tolerieren wür- den als die derzeitige„Kleine Koalition“. Auch die bemerkenswerten Ausführun- gen des Bundesratspräsidenten Karl Ar- nold(CDU) auf der Lonferenz des Partei- vorstandes der Christlichen Demokraten des Rheinlandes am Mittwoch enthielten ähnliche Züge. In dieser Richtung bewertet werden muß auch die interessante Erschei- nung, daß die sozialdemokratischen Mini- Ster bei der Schaffung der nordrhein-west⸗ fälischen Verfassung wesentlich entgegen- kommerider Waren, als etwa seinerzeit im Parlamentarischen Rat. So liegt es auf der Hand, daß in der Bundeshauptstadt der- artige Symptome aufmerksam registriert und Kombinationen daran angeknüpft wer- den. Diese Kombinationen werden genährt durch einige Aeußerungen der Freien Demokraten, die im Gegensatz zu den Kon- zeptionen des Bundeskanzlers und einiger maßgeblicher Persönlichkeiten der CDU/ CSU stehen. Hier ist das energische Pochen des Köl- ner Bundestagsabgeordneten von Rechen- berg FDP) zu verzeichnen, der in die- sen Tagen in Düsseldorf erneut, zum zwei- ten Male innerhalb von acht Tagen den „Herrn-im-Haus- Standpunkt“ der Industrie betonte und sich gegen das Mitbe- Sti mmungsrecht der Arbeitnehmer stellte. Auch der Verkehrsminister Dr. Seeboom(DP), der eine maßgebliche Rolle in den Unternehmerverbänden spielt, hat keinen Zweifel daran gelassen, daß ihnen die Form des Mitbestimmungsrechts, wie es die CDU/CSU in ihrem Ahlener Programm und in ihren Düsseldorfer Leit- sätzen vermerkt hat, keinesfalls behagt. Sicher wäre es noch zu früh, von einem olkenen Konflikt zu sprechen, aber das po- litische Barometer zeigt immerhin Wetter- veränderungen an, die aufschlußreich sind. Die Innenpolitik wird in den nächsten Monaten weitgehend beherrscht sein von der Diskussion um Sozialgesetzvor- lagen, Sozialprobleme und wirtschaft- liche Spannungen. Das Mitbestimmungsrecht, der Woh- nungsbau, die Lohnpreisgestaltung, die Ver- triebenenhilfe, die Steuerreform und das Problem der Aufwertung der Altsparkon- ten, sind Punkte der politischen Tagesord- nung, die für die Koalition, wie wir sie heute sehen, voller Fallgruben und Praht- verhaue sind. Eine größere Toleranz der Sozialdemo- kraten auf der einen Seite, ein Abrücken der FDP und der Deutschen Partei von der CDU/CSU-Fraktion auf der anderen Seite, — das sind Nuancen im Spiel, die auf neue Aspekte hinweisen, wie sie durch die Ge- gensätzlichkeit in den sozialen Anschau- ungen erfolgen werden. Aus diesem Blickwinkel heraus stammen die Erwägungen, ob die heutige Koali⸗ tion von Dauer ist. Die Frage einer möglichen Minderheits⸗ regierung hat an Realität gewonnen, wobei die alte Praxis des Zentrums, mit wechseln den Mehrheiten zu arbeiten, eine Verlok- Kung und eine Gefahr zugleich wäre, denn die Regierung ist ohne eine ausreichende Mehrheit für ihre Vorlagen im Parlament zu schwierigen Kompromissen gezwrungen und mußte oft beträchtliche Zugeständnisse machen. 2 Darüber hinaus weiß niemand, wie lange eine Sozialdemokratische Loyalität anhalten Würde. Die Angriffe Schumachers gegen Adenauer stimmen mehr als skeptisch Die CDU/CSU wird praktisch wenig Neigung haben, Positionen vorschnell aufzugeben, die ein gutes Kompensationspfand darstellen. Jedenfalls aber stehen die christlichen De- mokraten vor schwerwiegenden Entschei- dungen. 5 * cchlägen dicht vor. Politische Kreise in Freiburg be- Seite 2 MORGEN FEemmentar Donnerstag, 8. Dezember 1949 „Ohne mich“ Ich sehe mich etwas stark genötigt. mich zu räuspern. Denn erstens möchte ich meine Meinung sagen, zweitens bin ich etwas ver- wundert und drittens meine ich, daß denen, die es angeht. etwas Senf aufs Brot gestri- chen gehört. Es ist nämlich hochinteressant, Was man da zu hören genötigt ist. Es ist nämlich wegen des deutschen Kontingents in einem europäischen Heer oder sowas. Es ist wegen des Barras, damit ich von jeder- mann verstanden werde. Ich heiße Christian Wilhelm Altsack (Rufname Willi), Obergefreiter a. D., Trup- penteil: leichte Flakabteilung II/94 mot.(S.), Beruf: Fliesenleger. Größe 1,76 m, Gestalt: schlank. Gesicht: oval, Haare: blond, Bart: ohne, Augen: grau, besondere Kennzeichen: Narben am Gesäß und an linker Wade(Ver- wundungen), Ehefrau: Gisela geb. Burhage, zwei Kinder, sieben und drei Jahre alt, Wochenverdienst: 47.56 DM netto. Mitgemachte Schlachten und Gefechte. Westfeldzug, Einsatz im FHleimatkriegsge- biet zum Schutze des Hamburger Hafens, Feldzug in Jugoslawien, Einsatz im rumä- Nischen Erdölgebiet, Feldzug gegen die UdssR. Erste Verwundung: 13. September 1941 bei der Kesselschlacht von Kiew, nörd- lich Konotop in einem Tabakfeld an einer Windmühle(vier Granatsplitter im Gesäß); 2. Verwundung: 9. August 1942 beim An- griff auf Pjatigorsk im Kaukasus am Fuß des Berges Beschtau(Infanteriedurchschuß durch linke Wade). Orden und Ehrenzei- chen: Kampfabzeichen der Flakartillerie (ür 12 Flugzeugabschüsse), EK II(„ wegen Tapferkeit vor dem Feinde“), Erdkampf- Abzeichen der Luftwaffe(sechs mal„Ein- bruch in die feindlichen Linien und Kampf Mann gegen Mann“). So hieß es damals, er- irmern wir uns? Tech, Willi Altsack, bin elfmal gegen Pocken, Typhus, Ruhr und Cholera ge- impft. Ich habe Gelbsucht und Ruhr gehabt und Erfrierungserscheinungen an beiden Füßen. Drei Batteriechefs sind gefallen, außerdem von meiner Batterie gefallen zw. verwundet etwa 55 Unteroffiziere und Mannschaften. In meinem Soldbuch waren die zehn Gebote abgedruckt, nicht die des Moses, sondern die für die Kriegsführung. In meinem Soldbuch stand zu lesen, daß ich bei Gefangennahme nur Name, Dienst- grad und Heimatanschrift angeben dürfe, Nichts anderes, wenn ich mehr sage, breche ich meinen Soldateneid und sei ein ehrloser Landesverräter. Und in meinem Soldbuch Stand noch die Sache mit den Kälteschäden, Erkennung, Vorbeugung und erste Hilfe. lch war fünf Jahre und zehn Monate lang Soldat, zuerst ein Held, 1945 ein Ver- Precher im Kollektiv. Ich sage alles des- wegen mit soviel Umständlichkeit, weil ich es deutlich machen muß, wie das War. Lech bin Obergefreiter a. D. Altsack. 5 Es ist nichts dabei herausgekommen bei den fünf Jahren und zehn Monaten. Als ich im Mai 1945 hinter den Stacheldraht kam, verscheuerte ich meine Orden gegen drei Chesterfield. meine Armbanduhr und ein Drehbleistift gingen gratis und franko in den Besitz des anderen über., der mein Feind zu sein vorgab, und nach zwel Mo- naten hatte ich von meinem Lebendgewicht von 74 Kilogramm noch 56 gerettet. An jhren Rippen sollt ihr sie erkennen, sagten meine Kameraden höhnisch, denn der Wind lies damals nicht nur durch meine Bak- ken, sondern durch meine Rippen. Wir lagen, 300 000 Deutsche. auf einem Kartokfelacker bei Mutter Grün und vler Monate lang, Sommer 1945. Und wir hör ten es plausibel und aus berufenem Mund, daß wir allesamt keine Soldaten, sondern Verbrecher und Mörder gewesen seien und die Uniform geschändet hätten. Wir kühl ten uns schauderhaft diabolisch und ver- Worken und erbärmlich und sozusagen wie das letzte Häufchen Dreck. Und wir dach- ten, in punkto Uniform ist es aus. wir dach: ten kühn und verwegen: nie mehr wird uns ein Korporal was von Geländekunde, Karabiner 98k und Vorbeigehen in gerader Haltung vorerzählen. Nie mehr Nie mehr werden wir die H. Dv. 130. die Ausbil- Gungsvorschrift für die Infanterie, senen und nie mehr Grundstellung und Griffe, Wendungen und Hinlegen. Laden und Si- chern zu üben brauchen, nie mehr, sage ich, Obergefreiter a. D. Altsack. Und nun, knapp viereinhalb Jahre da- nach, sollte wieder der Barras vor der Tür Stehen und wieder plädieren mit dem gro- gen Pathos: Kaiser, König, Vater, Mutter, Weib, Kind? Meine Herren, sagt Ober- gefreiter a. D. Altsack: ohne mich, Sanz ohne mich diesmal. Zur gefl. Kenntnis- nahme. Kein Deutscher karm zum Kriegs- dienst gezwungen werden. So steht es 111 Bonner Grundgesetz. 8 Auf alle Fälle getrennte Abstimmung Freiburg. Ct-Eig.-Bericht) Bei der süd- badischen Regierung in Freiburg liegt die Antwortnote der württembergisch-badischen Regierung zu den letzten südbadischen Vor- in der Südweststaatfrage noch zeichnen jedoch die Stuttgarter Vorschläge in der durch die Presse bekannt gewor- denen Form als einen Versuch, die Länder- renzenfrage im Südwesten von vornherein zugunsten eines Südweststaates zu entschei- gen und Südbaden durch unbedingtes Fest- Halten an dem Staatsverband Nordwürt⸗ temberg- Nordbaden zu isolieren. 5 Die Garantien, die Stuttgart gegen ein Majorisierung eines der gegenwärtig be- stehenden Länder vorschlage, seien nichts anderes als eine Vorbeugungsmaßnahme gegen eine mögliche pro-badische Entschei- dung der Mehrheit der nordbadischen Wäh- ler. Eine derartige Abstimmung, die von vornherein durch ein undemokratisches Ab- stimmungsverfahren beeinflußt werde, brauche gar nicht erst durchgeführt zu Werden. Südbaden bleibt nach wie vor auf der von Stuttgart bereits bei den ersten Be- sprechungen in Bühl im vergangenen Jahr zugestandenen getrennten Abstim- mung in den chemaligen Ländern be- Stehen: Im Mittelpunkt der Landtagssitzung: Große Sparsamkeit- gesunder Staat Volkswirtschaft steht auf dem Kopf/ Finanzierung der Trümmerbeseitigung * (Fortsetzung des Landtagsberichtes von Seite 5 Stuttgart. Zur Frage der Auflösung und Zusammenlegung von Ministe- rien sagte Dr. Maier vor dem Landtag, nur das Befreiungsministerium solle aufge- löst werden. Bei den anderen komme nur eine Zusammenlegung in Betracht, die erst im Zusammenhang mit der Verwaltungsre- form sinnvoll werde.„Wir vollen keine ver- meidbaren politischen Schwierigkeiten schaf- fen und deshalb nur die Wirtschaftsministe- rien zusammenlegen. Wir wollen einige Wochen abwarten und uns das Bild ansehen, das diese Ministerien nach ihrer Neuaufrich- tung durch den Wegfall großer Teile der Zwangswirtschaft und dem Uebergang um- kassender Zuständigkeiten auf den Bund bieten. Mancher Streit, der heute heftig tobt, wird in ruhige Betrachtung übergehen, wenn diese Ergebnisse vorliegen., Viele Re- formen sind seit einem Jahr fällig. Das War- ten auf den Südweststaat hat uns abgehal- ten, krüher einzugreifen. Wir müssen aber unser Haus unbekümmert um diese Möglich- keit jetzt in Ordnung bringen und damit Wir ihn machen, dann deshalb, weil Er- bringen wir gleichzeitg zum Ausdruck, dab wir keinesfalls in einen Südweststaat mit einer„Bürokratie“ eintreten werden. Wenn sparnisse im gesamten gemacht werden.“ In diesem Zusammenhang wandte sich Dr. Maier gegen die vom Rhein her ausgehen- den Bestrebungen der Aufrechterhaltung einer großen Bürokratie“(gemeint ist das Verhalten der Karlsruher Beamtenschaft D. Redaktion). Schließlich gab der Ministerpräsident den Volksvertretern einige Vergleichszah- len über den Aufwand für die Versorgung der Beamten und Beamtenhinterbliebenen der heutigen Landesverwaltungen im alten Landesgebiet Württemberg bekannt, da ihm gleiche Vergleichszahlen von Baden nicht zur Hand waren. Die Pensionen erforderten demnach 1913 jährlich rund 7 Millionen Mark, 1928 Warum Amnestie? unserer Stuttgarter Redaktiop Millionen Mark und 1949 rund 45 Millionen Mark. Im Jahre 1949 treten dazu noch 9 Mil- lionen DM Verdrängtenversorgung und 5 Millionen DM Wehrmachtsversorgung, so daz sich eine Pensionslast von 59 Millionen DM ein einem einzigen Jahr ergibt. Der gesamte Aufwand für den gesam- ten Staatsbedarf im alten Württemberg be- trug 1913= 118 Millionen, 1928= 158 Mil- lionen, heute jährlich 1,4 Mͤillliarden DM. Der Ministerpräsident schloß mit den Wor- ten: Die Verwaltungsreform, die jetzt vorgeschlagen wird, bewegt sich noch auf den Gedankengängen: Wegfall von Per- sonal nach erfolgtem Wegfall von Auf- gaben. Es kann eine Zeit kommen. wo Nachfolger von uns zu drastischeren Maß- nahmen greifen und das Rezept anwenden müssen, Wegfall von Personal um Wegfall von Aufgaben zu erzwingen. Wir wollen von den Steuerlasten der körperschafts- und einkommensteuerpflichtigen Unterneh- men gar nicht sprechen. Sie stellt unsere Volkswirtschaft schon längst auf den Kopf. Wenn irgendwo in einem deutschen Land, so sind bei uns noch die Kräfte vor- handen, die den in der Bevölkerung leben- digen Sparsamkeitsgedanken in der Politik zur Wirkung bringen wollen. Der württem⸗ bergisch-badische Landtag hat überall und immer diese gesunde Auffassung bekundet. Die Regierung ist überzeugt, daß er hier auch nicht versagen wird“.(Lebhafter Bei- fall). Finanzierung der Trümmerbeseitigung Die Hilferufe des Abgeordneten Bran- denburg Eforzheim) und der Oberbür- germeister von Mannheim, Karlsruhe, Heilbronn und Ulm auf Entschädigung für ihre Aufwendungen bei der Trümmerbesei- tigung wurden von der Regierung insofern erhört, als sie nunmehr eine gesetzliche Grundlage über die Finanzierung der Trümmerbeseitigung geschaffen und dem Von rund 25 Landtag vorgelegt hat. Abg. Brandenburg schilderte den Abgeordneten die Situation der zerbombten Städten, und wies auf die gähnende Leere ihrer Kassen und die Ver- pflichtung des Staates zur finanziellen Hilfe- leistung hin. Er beleuchtete das Problem von allen Seiten und bezeichnete die Trüm- merbeseitigung als die Kardinal krage der Beseitigung wirtschaftlicher Schäden und des sozialen Elends. Die Städte, die schwer zerbombt seien, kämpften einen verzweifelten Kampf um ihren Aufbau und um die Wohl- fahrt ihrer Bürger. In ihnen fielen die Entscheidungen in Zukunft nach der negativen oder positiven Seite. Innenminister Ulrich gab die Gründe der Verzögerung der staatlichen Zahlungen bekannt. Die Leistungen des Landes seien unerläßlich und dürften nicht mehr länger hinausgezögert werden. Die gesetzlichen Möglichkeiten dazu biete das nunmehr dem Landtag vorliegende Gesetz. Die Ver- pflichtung zur Vergütung der bereits ausge- gebenen Summen an die Städte und Ge- meinden erkenne der Staat an, jedoch hätten ihn bisher die in viele Millionen gehenden, Mittel dazu gefehlt. 2,8 Millionen Anträge auf Hausratshilfe Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der stellvertre tende Präsident des Hauptamtes für So- forthilfe, Dr. Conrad. erklärte vor dem Lastenausgleichausschuß des Bundestages, daß bis Ende November aus der allgemei- nen Soforthilfe etwa 310 Millionen DM, aus der Sonderabgabe auf Vorratsvermö- gen 65 Millionen DM ausgegeben worden seien. In der zwischenzeit habe sich die Zah! der Anträge auf Hausratshilfe von 1,2 auf 2,8 Millionen erhöht. — Milde für ertappte Sünder Gnadenakt Der Bundestag will sich morgen mit dem Problem einer umfassenden Amnestie be- schäftigen und ein entsprechendes Gesetz verabschieden. Der nachfolgende Aufsatz untersucht die Frage, aus welchen Gründen ein solcher Gnadenakt notwendig gewor- den ist, Die Red.) 5 Seit jeher sind Amnestien verkündet worden, wenn im Staatsleben ein besonders erkreüllener Anlaß dazu gegeben War In krüheren Zeiten gehörten Thronbesteigun- gen, Jubiläen, Friedensschlüsse und ähn- liches hierzu, später wählte man die Ver- kündung wichtiger neuer Gesetze, Verfas- sungen und dergleichen, um einen Gnaden- akt damit zu verbinden. Diese kurze Zu- sammenstellung zeigt, daß die Amnestie Ursprünglich aus einer Zeit stammt, in der die Rechtspflege noch nicht die gegenwär- tigen Formen angenommen hatte und mehr als heute von dem Willen des Staatsober- hauptes abhängig war. Dessen„Gnade“ ver- mochte dann durch eine Amnestie manche geschehene Willkür auszugleichen. Immer aber war auch der andere Gesichtspunkt maßgebend, auch gegen echte Missetäter einmal Milde walten zu lassen und auf die Strenge der Gerechtigkeit zu verzichten. Eltern pflegen es ja mit ihren Kindern nicht anders zu machen. Amnestien in der Weimarer Republik In neuerer Zeit sind noch andere Motive für eine Amnestie hinzugekommen. Auch in Zeiten wirtschaftlicher Not oder politi- scher Verwirrung mußte der Buchstabe des Gesetzes mit gleicher Strenge angewendet am Beginn einer neuen staatlichen Entwicklung werden wie in normalen Zeiten. Viele wur- den dadurch bestraft, die sonst niemals mit dem Gesetz in Konflikt gekommen wären. Zweifel an der unbedingten Richtigkeit und Zweckmäßigkeit des nahezu ein Jahrhun- dert alten deutschen Strafgesetzbuches ka- men hinzu. So hat in der Weimarer Repu- blik eine Amnestie dię andere in schneller Folge abgelöst, um zeitbedingte Erschei- nungn nicht zu verewigen, Verbunden, da- mit war immer die Hoffnung auf eine bes- sere künftige 1 der Verhältnisse und der Menschen. ö Hier hat zweifellos eine Gefahr vorgele- gen, Allzu häufige und umfassende Amnestien gefährden schließlich die Achtung vor dem Gesetz und damit die Rechtssicherheit und die Ordnung im Staate. Menschliches und soziales Ver- ständnis dürfen nicht zu falcher Milde ver- leiten, ganz abgesehen von parteitaktischen Gesichtspunkten. So haben auch zum Bei- spiel die Versuche der Weimarer Republik, gegenüber den Ausschreitungen im politi- schen Kampf Milde walten zu lassen, nur zur Verschärfung des braunen Terrors ge- führt. Wie jede Staatsumwälzung hat dann im März 1933 schließlich auch die„nationale Erhebung“ ihre Vorkämpfer amnestiert und damit die Rechtsunsicherheit gesteigert. Reif für umfassende Amnestie Trotz der erwähnten Bedenken kann auf die ernste Frage, ob gegenwärtig in der Bundesrepublik eine Amnestie erforderlich und richtig sei, nur die Antwort erteilt wer- den, daß unsere Gegenwart reif ist für eine umfassende Amnestie. Mit dem Beginn einer eigenen staatlichen Entwicklung und der Rückkehr an den internationalen Ver- handlungstisch ist der freudige äußere An- laß gegeben. Verbunden dafnt ist der Ab- schluß der hinter uns liegenden verworre- nen Nier Jahre, die beginnende Neuerdnung nach dem allgemeinen Zusammenbruch al- ler festen Regeln und Werte. Gewiß muß weiterhin bestraft werden, was in dieser Zeit an besonders schweren Missetaten be- gangen wurde und auch unter normalen Umständen begangen worden wäre. Eine Fülle von Vergehen aber ist nur aus der Not und Unsicherheit dieser Zeit heraus zu erklären und begangen worden. Hier darf heute nicht mehr allzu streng geurteilt werden. Kaum einer der Lebenden hat in diesen Jahren die umfassenden Vor- schriften der Bewirtschaftung und des staatlichen Eingriffs in alle Lebensgebiete befolgen können. Im Grunde ist also jeder schuldig geworden. Alle aber, auch die er- tappten Sünder, sind wichtig für die Neu- ordnung und den Wiederaufbau: Sie sollten deshalb nicht durch späte Strafen nach der. Strenge des Gesetzes zurückgestogen, son- dern mit der Milde des Vergessens behan- delt werden. So werden die Schatten der Vergangenheit am besten überwunden. U. H. Europäische Behutsamkeit mißtraut jeder Eile Die deutsch- französische Zusammenarbeit kann nicht mit der Peitsche erzwungen werden Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Die Haltung Frankreichs in der Frage der Deutschlandpolitik gab in der deutschen Oeffentlichkeit zu manchen Kri- tiken Anlaß und wurde ganz offenbar nur von Wenigen verstanden. Man war ver- sucht, kleinlichen Egoismus unversöhnliche Ressentiments und mangelnden guten Wil- len festzustellen und fand nicht den Schlüs- se! zum Verständnis des französischen Standpunkts. Dieser Standpunkt, und zwar nicht nur der der Pariser politischen Exekutivorgane, sondern auch der des Volkes, ist gar nicht kompliziert. Das Verlangen nach Sicher- heit, das man in Deutschland oft geradezu als Sicherheitspsychose aufgefaßt hatte, ist nicht mehr der entscheidende Faktor in den Gedankengängen der Franzosen, seit zu der deutschen Unsicherheit die noch ge- Waltiger erscheinende und dro- hende russische Unsicherheit Hinzutrat. Es ist auch nicht abzuleugnen, daß viele politisch denkende Franzosen das Verlangen nach Sicherheit für Frankreich durch das Verlangen nach Sichtrheit für Deutschland und Frankreich ersetzt haben und an eine europäische Sicherheit den- ken. Der spekulative Gedanke an ein Um- schwenken Westdeutschlands nach Osten und eine Sow/jetisierung der Bundesrepu- blik für den Preis der Revision der Ost- grenzen wird von den Realisten abgelehnt. Das Mißtrauen, das dieser Gedanke verrät, ist verständlich: nach den Erfahrungen Frankreichs mit Deutschland kann man nicht ein brüskes Umkehren zu freund- schaftlichem Vertrauen erwarten. Aber auch dieses Mißtrauen, so lebendig es in breiten Schichten des Volkes sein mag, ist nicht der hauptsächliche Beweggrund für die tastende und zögernde Haltung der französischen Diplomatie. Was die Franzo- sen ein solch starkes Migbehagen bei der Verwirklichung der Zu- s Am menarbeit mit Deutschland empfinden läßt, ist etwas ganz anderes. Diese Zusammenarbeit liegt in der Linie der Weiterentwicklung des europäischen Ge- dankens, der zum Gedankengut der franzö- sischen Nation gehört. Die Versöhnung mit einem alten, scheinbar unversöhnlichen Feinde ist nichts neues für die Franzosen, die ihren jahrhundertealten blutigen Zwist mit England ja auch erst im 19. Jahrhun- dert begruben, Frankreich war durchaus bereit, das Zwiegespräch mit Deutschland aufzunehmen und zwar mit aller gebotenen Vorsicht und Umsicht, jedoch mit Ent- schlossenheit und realistischem Blick das Band mit dem Nachbarn zu knüpfen. Nun aber haben sich die Dinge im We- sten ganz anders gestaltet, als nach dem ersten Weltkrieg. Frankreich besitzt nicht mehr die Machtmittel, die es früher besaß, und fühlt sich schwach. Die Schwäche aber schrieb seinen Diplomaten ganz besondere Behutsamkeit bei politischen Entscheidun- gen ersten Ranges vor. Das erstrebte Ziel mußte Schritt für Schritt und immer auf der Suche nach Sicherungen erreicht wer- den, ähnlich wie der Kletterer eine steile Wand erklimmt. Um bei diesem Vergleich zu bleiben: von bedachtsamem Klettern konnte aber gar keine Rede sein, weil der Amerikaner einen Aufzug gebaut und den Franzosen hineingedrängt hatte. Mit einer gutmütig und gleichzeitig gewalttätigen Ge- bärde: Nux los, bei mir wird Ver- ständigung im Eilzugtempo ge- macht. Dann drückte er auf den Knopf „Deutsch- französische Zusammenarbeit“ und der Aufzug stieg hinauf. Viel zu schnell für den Geschmack des Franzosen, dem etwas schwindlig dabei zumute war und der nun oben auf der Plattform steht, vor einem Michel, der ihm die Hand entgegenstreckt, als ob nichts gewesen wäre Ein Michel, vor dem ihn ein alter Instinkt warnt und von dem er nicht recht Weiß, ob er ihm nicht bei kommt. der nächsten Gelegenheit einen Tritt ver- setzen wird, der ihn vom Gipfel hinunter- schleudert. Die weltpolitische Entwicklung hat Frank- reich, das nach den dunklen Kriegsjahren dringend eine Periode der Ruhe und der Sammlung gebraucht hätte. wWwie eine Lawine mit sich gerissen. Ohne recht zu wissen, wie das alles gekommen ist— 80 blitz- schnell überstürzten sich die Ereignisse befand es sich im Zentrum der amerikani- schen Konstruktion, bekam seinen Platz zugewiesen, war im Verband des Nord- atlantikpakts, soll aufrüsten. muß sich mit Deutschland einigen, und all das in einer solchen Hetze, in einer solchen Uebereilung, daß zum Nachsinnen und zum Planen gar keine Zeit mehr bleibt, Tu dies, tu jenes, sagt Washington, hier sind die Dollars, hier sind die Waffen, hier ist Dein neuer Freund, die Bonner Bundesrepublik. garantiert demokratisch. Garantiert friedlich— wir werden vielleicht ein paar deutsche Divi- sionen aufstellen, aber das ist zu Deiner eigenen Sicherheit. Wenn Dir Feldgrau nicht gefällt, wegen der alten Erinnerungen, so können wir sie blau anziehen. Nur keine Angst, Onkel Sam paßt auf. daß allés aufs angenehmste vonstatten geht. Dagegen haben die Franzosen Bedenken. Sie machen gern ihre Politik allein und können sich nur schwer daran gewöhnen, daß ein dritter sie für sie macht Sie glau- ben auch, daß die Europäer mehr von Eu- ropa und seinen Notwendigkeiten verste- hen, als die Leute aus Washington mit ihrem unbekümmert frischen Draufgünger- tum und ihrer Verachtung für historische Tatsachen und Ueberlieferungen. Sie rei- sen gern auf den eigenen Beinen und Hiecht mit einer Lawine. Man ist dabei nicht sicher, ob man lebendig an- Und es ist kein Trost, daß man die letzte Reise mit dem alten Gegner, dem uen Freun maenlkt 2 Donnerstag, 8. Dezember 1949 Nr. 200 Notiz zum Tage: Lieber Teddybären Mit Lautsprecherwagen, eingesetzt Frankfurter Frauenorganisationen Jugendverbänden, wurden die Inhaber 15 Spielzeuggeschäften und Buden auf 40 Franlfurter Weinknacktsmarłt aufgeforden geglienes militärisches Spielzeug wie Pistolen Tanks und ähnliches aus den Auslagen 20 100 fernen. Die Eltern wurden gebeten, für ge Kinder leber ungefährliches Spielzeug 135 Teddybaren und Puppen, einzukaufen And die durch einen Käuferstreiß gegen die Gesch tůcektigkeit gewisser Ladeninnaber 2 zu setzen. Wie verlautet, wollen die 1 7 00 furter Frauen organisationen und Jagen bände diese Propaganda in den nächsten 1 gen noch erheblich verstärken. 15 Von den — Das Schicksal der Spanien- Internierten 5 Madrid.(dpa) Einer Rückkehr der 300 Deutschen, die sich noch in spanischen Internierungslagern befinden, steht Span. scherseits nichts mehr im Wege. Ein Ste. cher des spanischen Außenministeriumz er klärte, eine Heimkehr dieser Internierten sei bisher immer daran gescheitert, da Deutschland keine Transportmöslichtelte stellen konnte. Der Sprecher dementfege damit Gerüchte, daß noch Tausende n Deutschen, die bei Kriegsende nach ghz. a8 flüchteten, dort zurückgehalten die en. e Die Internationalisierung Jerusalems New Vork.(dpa-REUTER) Ein Rompfb mißvorschlag zur Lösung der heiß um. strittenen Frage des künftigen Staats vm Jerusalem wurde soeben den UN Vorge- legt. Die Niederlande und Schweden brach. ten im zweiten politischen Ausschuß einen Entschließungsentwurf ein, der nur für die heiligen Stätten, nicht aber fit die ganze Stadt eine UN-Verwaltung vd. sieht. Israel und Jordanien würden danach weiterhin die Gebiete kontrollieren, die ge jetzt besetzt halten. Doch ist eine langsam Demilitarisierung Jerusalems vorgesehen Kostoff-Prozeß begann Sofia.(dpa-Reuter) Ein neuer Ssensgtio- neller Prozeß gegen einen ehemals führen. den osteuropäischen Kommunisten begann in Sofia. Angeklagt ist der ehemalige stell vertretende Ministerpräsident Bulgarieng Kostoff. Die Anklage lautet auf Hoch verrat, Zusammenarbeit mit den West. mächten, Verschwörung gegen das bulgaf. sche Regime und Unterstützung Marschall Titos. Zusammen mit Ko. stoff sind weitere 10 Personen angeklagt. Kostoff erklärte sich als nicht schuld in den Hauptanklagepunkten. Vor diese: Erklärung Kostoffs hatte der Gerichtspräs, dent die Angeklagten aufgefordert,„offen zu sprechen, damit die ganze Wahrheit ent. hüllt werden kann“. Der Gerichtspräsidef Wies außerdem darauf hin, daß das Gericht bei der Beratung über das Urteil die Ein geständnisse der Angeklagten berücksichtl⸗ gen werde. N 8 (Siehe hierzu unseren Artikel in strigen Ausgabe. Die Red.) Ger ge a Reimann rügt 5 Düsseldorf.(dpa) Der KPD-Vorsitzende Max Reimann schen Funktionären des Rhein-Ruhr-Ge. bietes„opportunistische. nationalistische und sektiererische Auffassungen“ inner- halb der KPD.„Dies, Genossen. muß anden werden“, sagte er. Auch titoistische Bestrè-. bungen innerhalb der Partei würden in Zu- kunft nicht mehr geduldet In seiner Rede, die von der KPD per, ökkentlicht wurde, forderte Reimann eine engere Zusammenarbeit mit den Sozial demokraten und die konsequente Verwilk. lichung er nationalen Einheitsfront, Fit eine Aktionsfreiheit zwischen Sozialdemo. kraten und Kommunisten gäbe es gerade jetzt in der Bundesrepublik große Möglich. keiten. etz au dig Hesausgsbg Miete und beschlagnahmte Einfamilienhäuser Der durch die Nachkriegseinwirkungen als allen Fugen geratene Rechtsgedanke, die ele- mentarsten Grundrechte eines Volkes und sb. mit eines Staates selbst, noch sehr unter den Auswüchsen der vergan- genen Epoche. Nicht allein bei dem einzelnen Bürger kann dies festgestellt werden, sondern auch in der Hauptsache bei solchen staatlichen Stellen, denen die Einhaltung des Rechts ober. ster Grundsatz sein sollte. Gesetz und Recht sind die Fundamente eines georrineten Staats. wesens, dessen Sicherheit in der Rechtsgleich- heit der Staatsbürger gewährleistet ist. Gleiches Recht für alle ist der Sinn und Rechtsgedanke des Gesetzes. Eline schöne Sache wenn diesem Rechtsgrundsatz verfahren zvürde, Das folgende Beispiel beweist das Gegel teil. Die Besitzer der beschlagnahmten Fin. kfamilienhäuser beklagen sich mit Recht det über, daß ihnen die Nutzungsentschädiguns Miete— nach rein willkürlichen Methoden 95 währt wird. Mit Recht wird der Ausdrut „nach rein willkürlichen Methoden“ gebrauch, weil die Art und Welse für die Feststellunk der Nutzungsentschädigung— Miete— im ge. tenden Mietrecht fremd ist und zudem nie ausreicht die Miete so zu bemessen, wie dem sehr umfangreichen Schrifttum des Mees rechts entspricht. Gesetze und Rechtsverordnungen sind u wohl für jeden Staatsbürger als auch für 0 wicler für den Staat rechts verbindlich. Me einem Fachministerium noch dem Staaken sterlum steht das Recht zu, das allgemes 7 tende Mietrecht nach seinem Willen 0 chend von den, dem Mietrecht zugrunde genden Regeln anzuwenden, auch dann. eh wenn es sich um die Festsetzung der Miete Eimfamilienhäuser handelt, denn auen wech gelten die Rechtsgrundsätze des Mielroci nach denen die Höhe der Miete festzuse e. Daß das geltende Mietrecht auch für 8210 familienhäuser rechtsverbindlich ist. aden wohl nicht bestritten werden, Wenn. glese das Finanzministerium dazu übergeht Recht zu negieren, dann bedeutet diet ge anderes als Entrechtung, eines Teiles Staatsbürger-Einfamilienhausbesitzer- lung Das Mietrecht macht pei der Fests inter des Nutzungswertes— Miete— keinen Jrus schied in der Art und Nutzung der olche stücke. Wenn das Finanzministerium entlie Unterschiede macht, verstößt es Wissen gegen das Mie recht. 3 rügte vor kommunisg. leiden auch heue Johannes Huber, Mm. ⸗Neudenheim ist 80 da un tet von den tionen nkaber don „ auf dem aufgeſoren bie Pistolen agen 20 ent. 1 Staats ven UN Vvorge. eden brach.“ schuß eine ht aber für Faltung vor. eden danach ren, die se ne langsame orgesehen- inn er sensatio nals führen ten begann malige stel.“ Bulgariens, t auf Hoch. den West. das bulgar. Stützung ten mit Kb. angeklagt. cht schuldig Vor diese erichtspräst dert,„offen ahrheit ent. tspräside“ das Gericht eil die Ein. berücksicht in ger. Vorsitzende Kommunist. in-Ruhr-Ge. tionalistische“ 2 en ce irden in Zu. r KPD ver- eimann eine den Sozial. te Verwik⸗ front, Fir Sozialdemo. e es gerade milienhäuser kungen as ake, die ele- les und s0. auch heute der vergan- em Einzelnen eil, sonden n staatlichen Rechts ober. 2 Und Recht neten Staats- Rechtsgleich⸗ t ist. er Sinn und schöne Sache ahren würde das Gegen- ahmten ln. Recht dar- zchädigung Methoden ge. er Ausdrütt n“ gebrauch, Feststellunb te im gel zudem nichl sen, wie de im des Miel zen sind 80, auch für und idlich, Wedet 1 Staatsmin. ligemein bel illen abwer zugrunde le Hann nice ger Miete fal auch mierfüt 5 Mietrecht ztzuse zen 18 kür die 5 geht t dies 1 Teiles det u Nr. 261 Donnerstag, 8. Dezember nboll. ITA Aufl, Zeite 3 Goldene Herzen und glitzernde Post- kutschen, rote Herzen mit silbernen Schlüs- eln, Köcher, mit Gott Amors zielsicheren pfreilen gespickt., von all diesen hübschen kleinen Maskottchen hat eine verliebte Modelaune sich noch immer nicht trennen Glitzernd und schillernd beleben die Anstecknadeln einfarbige Kleider und dunkle Mäntel und geben der Trägerin Ge- legenheit, den bronzenen oder gar vergol- deten Blickfang für ihren Geschmack, ihre Eigenart und schließlich auch für ihr Tem- perament sprechen zu lassen. Sich eine grin- zende Teufelsmaske en miniature an den Kragenaufschlag des Kostüms zu stecken, ist ein Wagnis. Aber vielleicht ist ein leuch- tend rotes Herz ebenso gefährlich,— zumal wenn die passenden Schlüssel gleich ange- hängt sind. 2 Für die großen und kleinen Lukulluswürfel: 125 g Palmin in Stücke bröckeln und auf kleinster Flamme mit drei bis vier Eglöffeln Kakao und drei Ehlöfkeln Zucker, nillinzucker den Topf und nach und nach ein verschlagenes Ei und drei EBIöffel Milch oder Dosensahne dazugeben. Die Masse gut verrühren. Einen kleineren flachen Blechkasten mit Perga- memtpapier und ein bis eineinhalb Paket Leibnizkeks abwechselnd einschichten und Kaltstellen. Ueber das Thema Aufklärung ist schon ebensoviel gesprochen wie geschrieben wor- den. Erzieher, Psychologen, Soziologen und Mediziner haben sich intensiv damit be- schäftigt, haben versucht zu klären und zu erhellen, und sie haben sich bemüht, den Eltern in diesem schwierigen Punkt der Erziehung zu helfen. Während die Schule sich ihrer Aufgabe nicht entzieht und darin das ihr Mögliche leistet. ist es oft er- schreckend, festzustellen. wie viele Eltern dieser Forderung nicht gewachsen sind und einfach versagen! Oft ist es Hilflosigkeit, die den richtigen Zeitpunkt verfehlen läßt. Trotz ungezählter Hinweise, die immer wieder auf die Dringlichkeit dieser Klärung aufmerksam machen, wälzen sie aus Be- quemlichkeitsgründen die Erledigung dieser Angelegenheit allein auf die Schule ab, glücklich darüber, daß sie sich auch dieser Frage annimmt. Jedem Einsichtigen ist es aber klar: Die Schule wird auf Grund ihrer Gegebenheiten diese Aufgabe niemals vollkommen erfüllen können. Der Lehrer wird sich nicht dem einzelnen Schüler, sondern immer nur der Gesamtheit der Klasse zuwenden können. Hier liegt schon die Bedingtheit der Aufklärung in der Schule! Der Lehrer kann sich nur allgemeiner Ausführungen bedienen. weil er sich be- müht, jedem etwas zu geben. Da aber Menschen, wenn auch gleichen Alters, nie auf dieselbe körperliche und geistige Linie zu bringen sind, wird er doch nur sehr wenige ansprechen können. Ein Teil der Klasse wird dadurch zu wenig. ein anderer Teil zu viel erfahren. weil eben alle in ihrer Aufnahmefähigkeit gegenüber zu sehr verschieden sind. Hinzu kommen die Momente der Furcht und der Scham, die den Schüler hindern. Fragen zu stellen. Der Junge oder das Mädchen also — abgesehen von jenen sehr Zahlreichen, die sich schon zuvor auf Grund des Ver- sagens ihrer Eltern von schlechten Kame- raden oder irgendeiner zweifelhaften Lek- türe aufklären ließen— stehen mit ihren Fragen ganz allein da. Wer hilft ihnen— wenn nicht auch das Mittel ihrer schon „kortgeschrittenen“ Kameraden? Die geschlechtliche Aufklärung wird Also immer in erster Linie die Sache der Eltern sein müssen, soll sie fruchtbar sein. Der Photo: Reinhold Leßmann Leckermäuler einem Päckchen Va- Schule kann hier nur eine ergänzende Rolle breiartig abrühren. Dann zugebilligt werden. Und wollen die Eltern von der Flamme nehmen schwere seelische Schäden an ihren Kindern nicht aufkommen lassen. dann müssen sie sich einfach ernsthaft mit dieser Frage aus- einandersetzen!. Batsam ist es, wenn die Mutter für das Mädchen und der Vater für den Jungen diese Aufgabe übernehmen. Es geht nicht darum, einfach irgendeine Theorie anzu- wenden, sondern es gilt, in das Wesen des auslegen, Schokoladenmasse diesen Dingen Obere und untere Schicht sind Schokolade. Nach ein bis zwei Tagen das Papier ab- ziehen, den Kuchen in Quadrate oder Rechtecke schneiden und nach Belieben in geriebenen Mandeln, Nüssen oder buntem Perlrucker wenden. a Ellen Key über (1849—1926) Mut beruht vor allem auf dem Willen, ihn zu haben. Schokoladensplitter: 125 f RBlockschoko- lade und 50 g Palmin im Wasserbad flüssig machen. 150 g in Streifen geschnittene Mandeln hinzufügen, gut verrühren und auf ein Pergamentpapier Häufchen setzen. Die Splitter an der Luft trocknen. Nußkonfekt: 250 f Haselnußkerne reiben und mit zwei Eglöffeln Wasser und 125 8 Zucker zu einem dicken Brei kochen. einem EBlöffel Fett die Nußmasse etwas an- bräunen und auf eine mit Wasser abge- Mit spülte Porzellanplatte streichen. Nach einer Viertelstunde können daraus Kugeln, Bre- zeln oder kleine Brote geformt werden, die nach Belieben eine Staubzuckerglasur er- halten. Cornelia * sind nicht 80 grausam oder 80 Wir dumm, so kleinsinnig oder 80 unedel, wie wir scheinen. Wir sind nur viel feiger, Als wir ahnen. Aus Feigheit mißhandeln wir, quälen wir, unterdrücken wir, verkürzen Wir einander im Recht. * 5 6 Frei ist nur der Mensch, der weder von seinen eigenen Gelüsten noch durch den Willen der anderen dazu getrieben wird, gegen seine Natur zu handeln. Ein Mensch, der nie in irgend einer Form Zweifel und Empörung gezeigt hat, —......... b chicks Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Copyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 85 14. Fortsetzung 4. Januar 1946 Familienfürsorge: Bericht und Stellungnahme zu den er- korderlichen Maßnahmen. Erhebungsbogen ist vorzulegen. ö I 15. Februar 1946 Hans Helbri betr.. Wegen der Unterbringung des obigen Kindes wurde s. Z. nochmals mit der Mutter Rücksprache genommen. und festgestellt, dag Fürsorgeerziehungsmaßnahmen nicht unbedingt erforderlich sind. Familienfürsorge: K f 9 Februar 1946 Zu den Akten Hans Helbri. Der Oberstaatsanwalt Amtsanwaltschaft Aktenzeichen Pls. 3071/33 Anzeige gegen: Helbri Hans, geb. 23. 5. 1932. Wieland Willi, geb. 11. 6. 1931. Müller Robert, geb. 10. 1. 1931. wegen Diebstahls. I. Gegen die Obengenannten wurde ein Verfahren eingeleitet. II. Das Verfahren gegen die Beschul- digten wegen zweier Di- bstähle aus Kellern wurde eingestellt, weil die Beschuldigten d daher fre htlich nicht verantwort- . durch Feindeinwirkung zerstörter Häuser zur Tatzeit noch nicht 14 Jahre alt waren t 55 8 lich sind.§ 83 R. J. G. G. Eine richterliche Ermahnung wurde ausgesprochen. III. Soweit den Beschuldigten eine ge- meinsame Sachbeschädigung von Geschirr im Keller zur Last gelegt wurde, wird das Verfahren eingestellt, weil der strafverfol- gungsnotwendige Strafantrag nicht gestellt wurde. Ueberdies sind die Beschuldigten noch nicht 14 Jahre alt,. und daher straf- rechtlich nicht verantwortlich. IV. Nachricht hiervon.— Unter Bezug nahme auf die von der weiblichen Kriminal- polizei dorthin vorgelegte Durchschrift der Meldung. Der Staatsanwalt Man soll sogar darüber sprechen Kindes hineinzuhorchen, in ihm Vertrauen zu wecken, ihm Kamerad zu sein! Man weiß wohl, was man zu sagen hat, aber nicht, wie man es sagen soll! Und an diesem „Wie scheitern sehr viele Eltern! Aber ist es denn so schwierig? Es wäre falsch, sich zum gegebenen Zeit- punkt schon vorher all das zurechtzulegen, was man zu sagen gedenkt. Wichtig ist, ein Gespräch aufkommen zu lassen, in dem sich Muter und Tochter und Vater und Sohn von Mensch zu Mensch begegnen. Man wird dann sehen können, wie die ganzen schwie- rigen und doch so natürlichen Fragen auf- gefaßt und aufgenommen werden. Daran wird man erkennen, was das Kind weiß und was es nicht weiß. Und daraus wird man wiederum erfühlen können, was man sagen kann und was nicht. Man wird ein Maß haben, die eigenen Worte zu wägen. Hat man aber erst einmal das Vertrauen des Kindes, hat man es frei gemacht von Gabriela Am letzten PEN-Kongreiz in Venedig nahm unter vielen, in aller Welt bekannten Schriftstellern auch eine Frau teil, deren Name vor wenigen Jahren selbst Fachleute nicht kannten und die auch heute noch in Europa so gut wie unbekannt ist. die Chi- leriin Gabriele Mistral. Einige Menschen in der übrigen Welt, die das Glück hatten, sie persönlich kennenzulernen, erinnern sich an eine große, etwas behäbige Frau mit ruhi- gen Gebärden, kurzen, nach hir ten gekämm- ten Haaren und einem Gesicht, dessen Güte die Leiden und Enttäuschungen ihres in- maltsreichen Lebens erkennen läßt. Vor we- nigen Monaten ist sie sechzig Jahre alt ge- worden. Als die Schwedische Akademie Gabriela Mistral 1945 den Nobelpreis für Literatur zuerkannte, gerieten die Fachkreise in Auf- regung. Man wußte so gut wie nichts über sie; nicht einmal in modernen Nachschlage- werken war ihr Name verzeichnet. Gabriele Mistral— oder Lucila Codoy de Alcayaga, wie ihr richtiger Name lautet — ist keine Frau, die viel Aufhebens um ihre Person macht. Sie hat keine Romane geschrieben, ihre veröffentlichten Gedichte geben knapp auf vierhundert Seiten, und nur wenige südamerikanische Zeitungen können sich rühmen, etwas von ihrer zarten und doch ungemein eindringlichen Lyrik veröffentlicht zu haben. Die Dichterin hat ein schweres Leben Hinter sich. Nach einer tragischen Jugend starb in jungen Jahren der, den Sie liebte. und viele ihrer Gedichte trauern um ihn. „Meine Heiterkeit ist nichts anderes als be- den Menschen besitzt keine Persönlichkeit. Und wo keine Persönlichkeit ist, da kann auch kein Glaube und kein Gehorsam eine Null zu einem persönlichen Wert machen, mit dem man rechnen muß. 8* Wenige Menschen können Ausnahms- menschen werden. Aber wenn auch bloß wenige den Stoff zu einer großen Persön- lichkeit in sich haben, so könnten doch die meisten, trotz der Mißgriffe der Erziehung, einen gewissen Grad von Persönlichkeit entwickeln, wenn sie sich im vollen Ernst mit sich selbst befaßten. (Zum Abschluß der Veranstaltungen zum„Jahr des Kindes“ spricht Frau Dr. Hildegard Hachen- burg am Samstag, 19 Uhr, in der Wirtschaftshoch- schule über Ellen Key.) richte zugegangen. Nun wurde er wiederum von der amerikanischen Polizei festsenom- men, weil er in die Unterkunft amerikani- scher Soldaten eingedrungen war und Ziga- retten entwendete. Die Nachbarn klagen sehr über das Verhalten des Jungen. Frau Helbri erklärte, daß sie nicht mehr kähig sei, den Jungen auf den richtigen Weg Zu bringen. Sämtliche Mittel hätten bis jetzt keinen Erfolg gehabt. Die Einleitung von weiteren Erziehungs- maßnahmen scheint für Hans Helbri drin- gend geboten. 5 S. Kriminal- Sekretar 25. November 1946 1. Laufkarte und Statistik erledigt. 2. Familienfürsorge. 5 Zur Nachschau und zum Bericht. Sind Erziehungsmaßnahmen erforderlich? 11. Januar 1947 B III. Freiwillige Schutzaufsicht über Helbri Hans, geb. 23. 5. 1932 betr. Dortiges Schreiben vom 3. Dezember 1946. Da Herr Valentin Selm als sehr gut peleumdet genannt wurde. haben wir ihn Furcht und falscher Scham, dann wird man auch offen mit ihm sprechen können. Dann erst wird das Gespräch fruchtbar sein! Aber es darf nicht bei einem Gespräch bleiben! Wie töricht wäre es, zu glauben, eine glück- lich überstandene Lektion genüge, die Pflicht sei nun erfüllt! Je mehr der Junge und das Mädchen gehend werden, je weiter sie in ihrem Wissen und in ihrer Menschenbildung kommen, umso zahlreicher werden auch ihre Fragen nach dem Leben sein. Und immer wird eine Antwort verlangt werden! Die Antwort der Eltern wird immer die beste sein! Man liest immer wieder von der Gefahr, die für die Jugend durch die Verbreitung von Schmutz- und Schundliteratur besteht. Die Eltern können, wenn sie ihren Kindern das Wunder des Lebens in rechter Weise offenbaren, jener Gefahr das Drohende nehmen! Günther Spang Mistral zähmter Schmerz“, sagte sie einmal. Sie hat nie geheiratet, und so widmete sie ihr Leben den Kindern anderer Menschen. Es ist bewundernswert, daß Gabriels Mistral es in einem Erdteil, in dem sich das Leben einer Frau in der Tätigkeit für ihre Familie erschöpft, in zweifacher Hinsicht zu hohem Ansehen gebracht hat: als Dichterin und als Staatsbeamtin. Aber beide Tätig- keiten verbinden sich in ihr zu einem Gan- zen. Ob sie soziologische Artikel oder Ge- dichte schreibt, ob sie als Konsulin oder ic pädagogischen Dienst arbeitet: sie verkör- pert den echten Humanismus. Nicht in einer ästhetischen, kulturell verfeinerten Atmosphäre, sondern da, wo man ihn in die Praxis umsetzen kann. Nach einigen Jahren als Dorfschullehre- rin leitete sie in einem Arbeiterviertel der chilenischen Hauptstadt Santiago eine Schule mit solchem Erfolg, daß sie von der mexi- kanischen Regierung berufen wurde, das Völlig rückständige Schulwesen Mexikos zu reorganisieren. Hier konnte sie ihre kort- schrittlichen Erziehungsideen in die Tat umsetzen, und der große Erfolg des gera- dezu revolutionären mexikanischen Erzie- hungsprogramms ist nicht zuletzt auch der Erfolg Gabriela Mistrals. Dort begann nur! auch ihre Laufbahn als chilenischer„Kul- turkonsul“, Sie übernahm an verschiedenen nord- und südamerikanischen Universitäten den Lehrstuhl für Hygiene, beteiligte sich an- pädagogischen Reformplänen, wurde von Chile in einen Völkerbunds-Ausschuß dele- giert und leitete nacheinander die Konsulate in Madrid, Lissabon, Nizza und Rio de Ja- neiro, wWo sie eine tiefe Freundschaft mit Arnold Zweig verbindet. Heute ist sie in Los Angeles als Konsul tätig. Aber das sind mehr äußere Eigenschaf- ten. Daß der Mensch Gabriela Mistral in den Herzen der südamerikanischen Jugend und ihrer Mütter lebt, ist ihr wirklicher Er- folg. Ihre kleinen Gedichtsammlungen sind selbst in Südamerika wenig bekannt; aber ihre Verse stehen in den Fibeln der ABC- Schützen, mit ihren Reimen zählen die Kin- der ab, ihre Sagen und Märchen erzählen die Mütter ihren Kleinen und sie singen sie mit Gabriela Mistrals Wiegenliedern in den Schlaf. Die Wirkung dieser wunderbaren Frau geht ausschließlich von ihrer warmen Güte aus. Ihre Werke fließen über von Liebe und Verständnis für die Mütter und Kinder aller Völker. Und auf dem Lande, in den Dörfern und Städten ihrer südame- rikanischen Heimat ist der Name Gabriela Mistral ein Begriff von Mexiko bis zum Mannheim hut: FUR UNSERE ALTEN IN BUNKERN UND KELLERN Wie wir in unserer gestrigen Ausgabe veröffentlichten, wird die Stadt Mannheim in der Zeit vom 10. bis 13. Dezember eme Weihnachtssammlung zu Gunsten der Not- leidenden durch die Mannheimer Not- gemeinschaft(Arbeiter wohlfahrt, Caritas- verband. Innere Mission, Rotes Kreuz, Städtische Sozialverwaltung) und den Ver- band der Körperbeschädigten mit der Mannheimer Presse durchführen. Der „Marnheimer Morgen“ hatte in den ver- gangenen Jahren an Weihnachten stets eine Hilfsaktion für die in Not geratenen Mitbürger unserer Stadt veranstaltet und dabei aus allen Bevölkerungskreisen tat- kräftige Unterstützung erhalten. In diesem Jahr wollten wir besonders an die alten Leute denken, die noch in Bunkern und Elendsquartieren leben müssen. Das Echo auf unseren Hilferuf beweist das Ver- ständnis für die Notlage unserer Aermsten der Armen. Die Mannheimer Notgemein- schaft, in der alle sozialen und karitativen Verbände sowie die Städische Sozialver- waltung zusammengeschlossen sind, ruft nun in diesem Jahr zu einer Weihnachts- sammlung auf, in deren Rahmen der „Mannheimer Morgen“ seine Hilfsaktion FUR UNSEREE ALTEN IN BUNRERN UND KELLERN stellt. Sachspenden: Mar duis& Co, Speyerer Str. 2 zwei ISteil. Kaffee-Servicen Chipp., weiß, zwei 24teil. Chrom-Bestecke; Un genannt — 2 Stück Handbeile, 800 g mit Stiel, 1 Stück Bügelsäge. 80 em, 3 Stück Bratpfannen; St EG Kaufstätte, Inh. Wilhelm Götz, Ambfl., S 2, 4— 1 Pullover; Herm. Fi ne R (Wollhaus Daut), Q 1. 5-6— 1 Herren-Regen- Metzgerei mantel„Ivoled- Standard“; Klingler Lenaustraße 57 5 Pfund Schweinefett; Charlotte BO hI mann, L. 11, 8— 200 Gramm graue Strümpf wolle, 1 Dose Oelsardinen, 1 Stück Waschseife. z Wel Stuck Toilettenseife, 1 Tüte Aepfel: R. B. 2 Paar Herrenschuhe; Un genannt— eine Kaffeemühle. 2 Stücke Stoff; Un genannt — Zigaretten. Tabak und Zigarettenpapier; Ungenannt— 1 Tüte Erbsen, 2 Tüten Makkaroni, 1 Dose Oelsardinen; von einer Rentnerin— 1 Tüte Makkaroni, 1 Tüte Telg- Waren, 1 Paket Haferflocken, 1 Glas Mira- bellen, Ungenannt— 6 Messer. 6 Ga- peln; Ungenannt— 2 Hamdtücher, eine Tischdecke; Josef Müller, Langerötter- straße 72— 1 Brotkasten und Lebensmittel; Ungenannt 1 Herren- Wintermantel Ungenannt— 1 FHerren-Wintermant . 2 Paar Herrensocken. 1 Dos Schmalz, 1 Dose Sardinen. 1 Dose gesüßte Kekao,„ Pfd. Kaffee, Pfd. Rosinen, eine Schürze, 1 Tüte Bonbons; Frau K n a u b. Schulstraße— 1 Strickweste. g 8 Geldspenden:„ Uebertrag 1445. DM H. W. 23 9.—. Ungenannt(3, 2. 3, 5. 5). 18.— H. Wa. 2.—„ 1 33 Ungenannt. Feu. 1 5.— 8. 5.—„ Ein Heimkehrer 2 O. K.„ W. O. 5.— 2 . 1503. D vergessen Sie bitte nicht, daß Sie auch die kleinste Spende unseren Zeitungs- trägerinnen mitgeben können. NELFT UNSEREN ALTEN IX BUNKERN J. N. Feuerland. 5 28. Januar 1947 Arbeitsamt Geschäftszeichen- 6221 eing: 31. Januar 1947 An das Städt. Wohlfahrtsamt Beilagen: 0 Betrifft: Helbri Hans, geb. 25. 3. 1932. Vorgang: Ihr Schreiben vom 23. l. 1947 . g B III. Helbri wurde ab 17. Januar 1947 als Lehrling zu Gärtnermeister Mende, hier, vermittelt. 8 Im Autrage: L. 1. An den evang. Gemeindedienst 2. Wiedervorlage am 4. Mai 1947 B III. 25. Februar 1947 An das Städtische Wohlfahrtsamt Abteilung Stadtjugendamt Weiterleitung mit der Bitte um Ueber- prüfung der häuslichen Verhältnisse und Führung des Jugendlichen. Vorschlag er- forderlicher Maßnahmen. 5 5 Pfleger: Herr Valentin Selm Betr.: Hans Hel br i, geb. 23. 5. 1932. 21. August 1947 gez. 2. dieserhalb gebeten, die obige Schutzaufsicht eidi . 4„ 8 Polizeidirektion fertigt: gez. Unterschrift ü 5 5 Ausge 11 1 8 zu übernehmen. ez. K. 1. Pol dier 5 15 Januar 1947 Geschäftszeichen: 16. Februar 1946 An das Stadtjugendamt. 1. Laufkarte und Statistik 2. Ablage T. K 20. Oktober 1946 Polizeipräsidium Kriminalpolizei eingegangen: Statistik: erfaßt: 23. Oktober 1946 beantwortet: betrifft: 23825 Betr.: Helbri Hans, geb. 23. 5. 1932. eber den obengenarmten Jungen sind der dortigen Stelle bereits schon einn 8 — mal Be. 1. Wird Herr Valentin Selm zum Helfer bestellt. 2. Bestallungsurkunde. a 3. Evang. Gemeindedienst: Auf den Vor- schlag hin haben wir Herrn Valentin Selm zum Helfer bestellt und bitten, entsprechend zu verfahren. Amtsgericht:. Die Ueberwachung wird von uns im Benehmen mit dem evangelischen Ge- meindedienst ausgeübt. Herr Valentin Selm ist zum persönlichen Helfer bestellt. 5. Wiedervorlage: 21. Januar 1947. Ausgefertigt am 16. Januar 1947: 8 Fernruf: 28615 Strafanzeigel Haft! Tatort: Keller des Hauses Marktstraße 8. Tatzeit: 20. August 1947, gegen 1.20 Uhr. Strafbare Handlung: Diebstahl 8 242 St. G. B. Gegenstand: 83 Stück amerkanische Ziga- retten, Lebens- und Genußmittel. Anzeige an: Staatsanwaltschaft. Zuname: Ebel Vorname: Walter Beruf: Polizei-Unterwachtmeister Alter: 27 Jahre Familienstand: ledig zeigt an: 8 geboren am 23. 5. 1932 am 20. September 1947 UND KELLERN daß der 15 Jahre alte Hans Helbr i, gegen 1.20 Uhr in der Marktstraße 8 das Kellergeschoß erbrach und Zigaretten sowie Lebens- und Genußmittel entwendete. Der Täter ging flüchtig. Sofort eingeleitete Maß- nahmen bestätigten den Personenverdacht. Mit ihm ging flüchtig: f Wieland Willi, geboren am 11. 8. 1931. Müller Robert, geboren am 10, 1. 1931. Fahndung wurde eingeleitet. Es besteht dringender Verdacht, daß der Jugendliche auf einem Fahrrad, das er dus dem Nach- barhause entwendete, flüchtig gegangen ist. W. Ebel, Polizei-Unterwachtmesiter. Nachricht hiervon: Herrn Pfleger Selm, Schutzaufsicht. 9 n 12. September 1947 Der Oberstaatsanwalt 5 bei den Landgerichten 5 Anzeige gegen: Helbri Hans, geboren im 23. 5. 1982. wegen Einbruchdiebstahls unter ersch renden Umständen im Wiederholungsfalle. Gegen den Obengenannten habe ich heute ein Strafverfahren eingeleitet. Dop pelschrift der Anzeige liegt bei. Ich bitte um baldige Zusendung von Bericht und Fragebogen.. „„ e beglaubigt: An das Stadtjugendamt. Justizsekretär, g 5 15. September Städtisches Wohlfahrtsamt Geschäftszeichen B III Fürsorgeerziehung über. Helbri Hans, geb. 23 5. 1932 in P.-B. Segen den im Betreff genannten Jugend- lichen ist Fürsorgeerziehung beantragt. Er war zuletzt im elterlichen Hause. Dort ist er am 20. September 1947 entwichen, um sich unter Mitnahme eines gestohlenen Fahr- rades der Festnahme zu entziehen. f 1977 5 5 Seite 4 MANNHEIM Nr. 26 4 1950 Einrichtung einer Flüchilingsbetreuungsstelle 8 Weil das jetzige Referat zu vielseitige Aufgaben hat Einen recht bewegten Verlauf nahm die Dienstagnachmittag abgehaltene Sit- Zung des Flüchtlingsausschusses. Es war insbesondere Amtmann Kurt Viebig, der Leiter der Flüchtlingsvereinigung Mann- heim e. V., der heftige Attacken gegen das Füchtlingsreferat der Stadtverwaltung ritt. sich vor allem darüber ungehal- die Heimatvertriebenen bei der der Neubauwohnungen in der und im Ludwig-Frank-Block micht genügend berücksichtigt worden Seien. Ferner seien die in dieser Frage durch das Wohnungsamt von der Flücht- g nigung angeforderten Vorschläge kaum beachtet worden. Die Frage Viebigs, ob die Stadt für den Neubau von Flücht- Iings wohnungen staatliche Zuschüsse er- halte, konnte Stadtdirektor Schell nicht beantworten. Da außherdem Stadtrat Mayer als zu- Alm ten, daß Vergebung Ständiger Vertreter des Wohnungsamtes der Zusammenkunft nicht beiwohnen Konnte, blieben auch andere, im Zusam- menhang mit dem Wohnungsproblem der Vertriebenen aufgeworfenen Fragen ohne endgültige Beantwortung. Stadtrat Bartsch hatte sich im Verlauf der Sitzung noch nach dem Verbleib eines von ihm an den Oberbürger meister adres- sierten Schreibens erkundigt, in dem er gegen die Behandlung der aus Danzig kommenden Flüchtlinge als ausländische Staatsangehörige— sie hätten bei den letz- ten Wahlen zum Teil nicht einmal Wahl- karten erhalten— als gegen das Flücht⸗ lingsgesetz Nr. 303 verstoßend Stellung nahm. Stadtdirektor Schell versprach Ab- hilfe zu schaffen und dafür zu sorgen, daß dieser Personenkreis künftig als deutsch- stämmig betrachtet und behandelt würde. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand jedoch die Reorganisation des Flüchtlings- referats in der Luisenschule, die nach tem- peramentvollen Debatten zum 1. Januar be- schlossen wurde. Die Flüchtlingsvertreter drängten auf diese Entscheidung, nachdem — wie sie behaupteten— die Flüchtlings- Fürsorge zu kurz komme, weil das Referat nicht nur Vertriebenenfragen, sondern auch Zuzugs angelegenheiten für früher in Mann- heim wohnende Personen und andere be- arbeite. Zum neuen Jahr soll also auf An- trag der Flüchtlingsvereinigung eine Flücht- lingsbetreuungsstelle eingerichtet werden mit vier Sachbearbeitern, die sich aus- schließlich mit Flüchtlingsfragen befassen sollen. Diese Vertriebenenstelle wird dem Wohl- fahrtsamt angegliedert, während die bis- her mit Zuzugsangelegenheiten beschäftig- ten Beamten des jetzigen Flüchtlingsrefe- rats dem Wohnungsamt unterstellt werden Sollen. der Nationaltheater senkt Preise für ausgewählten Personenkreis Jugendliche bis zu 18 Jahren. Studenten und Schüler, Erwerbslose. Schwerbeschä- digte und Rentner erhalten an der Abend- kasse des Nationaltheaters— sofern der Allgemeine Verkauf dies zuläßt— Eintritts- karten mit 50 Prozent Ermäßigung und zwar im Schauspiel für Plätze in der Preislage von 2. DM an aufwärts und in der Oper für Plätze in der Preislage von 3.- DM an auf- Wärts. Daneden werden zehn Pfennige Sozialabgabe und für Altersversorgung und zen Pfennige für den Wiederaufbau des Nationaltheaters erhoben. ö Die Karten werden nur gegen Vorlage entsprechender Ausweise(für Jugendliche Ausweis des Jugendausschusses Mannheim) in Verbindung mit der Kennkarte abge- geben. Beim Betreten des Zuschauerraumes (Spätestens zehn Minuten vor Beginn der Vorstellung!) müssen außer der Eintritts- karte auch Ausweis und Kennkarte dem Kontrollpersonal vorgezeigt werden. Bezüglich der Preisermäßigung für Stu- dierende, die sich Eintrittskarten im Vor- Verkauf erwerben wollen. verbleibt es bei der bereits bestehenden Regelung. Selbstverständlich sind Eintrittskarten zum Normalpreis für die billigsten Platz- gattungen(50 und 1. DM für Schauspiel und 1,50 DM für Oper) nach wie vor ohne Ausweis auch im Vorverkauf erhältlich. Sammlung des Zentralverbandes der Heimkehrer Durch eine Verfügung des Innenministe- riums wurde dem Zentralverband der Heimkehrer e. V. eine öffentliche Samm- lung durch Versendung von Werbeschreiben an Wirtschaftskreisen erlaubt. Soweit diese Werbeschreiben ausgereicht haben, wurden sie vom Kreisverband Mannheim bereits verschickt. Leider war die Zahl sehr gering, 80 daß der Zentralverband auf diesem Wege Mannheimer Geschäftsleute bittet, die Sammlung zu unterstützen. Seldeinsendungen können auf das Post- scheckkonto Karlsruhe 11 883 des Kreisver- andes Mannheim der Heimkehrer einge- gandt werden, während Warengutscheine an die Geschäftsstelle des Kreisverbandes Mannheim, U 4, 194 erbeten werden. Im Namen der bedürftigen Heimkehrer sagt der Verband schon heute im Voraus seinen Dank. Heimkehrer fordern Der Zentralverband der Heimkehrer e. V., Kreisverband Mannheim, U 4, 19a, wendet sich mit nachstehenden Forderungen erneut an die Oeffentlichkeit: 1. Gerechter Ausgleich für die von euch vorgeleisteten Reparationen und Opfer, Steuerermäßigung, Entschädigung, Lasten- Ausgleich. 2. Bevorzugte Unterstützung im Beruf, Ausbildungsbeihilfen, Gebührenerlaß an Schulen und Hochschulen, sofortige Zulas- sung Begabter zum Studium. 3. Bevorzugte Zuteilung an Wohnraum. 4. Angemessene Unterstützung für die Familien der Vermißten und Kriegsgefan- genen. 5. Zentrale Ausschöpfung aller Aus- Kkunfts möglichkeiten über Kriegsgefangene, Internierte und Vermißte. 6. Nachdrückliche Vorstellung bei den Gewahrsamsländern durch den Bund, zwecks beschleunigter Entlassung, nicht nur der normalen Kriegsgefangenen, sondern auch unglücklicher Kameraden, die in der Ge- kangenschaft zu 5 bis 25 Jahren Zwangs- arbeit ohne Benachrichtigung der Angehöri- gen verurteilt wurden. 7. Eine echte Heimkehreranmnestie, die sich von der Einsicht leiten läßt, daß ein Spätheimkehrer seine formale Schuld mehr als abgebüßt hat. Heimkehrer! Angehörige und Vermißten! Erscheint zu den Versammlungen und Ver- anstaltungen des Zentralverbandes der Heimkehrer, Kreisverband Mannheim. Tre- tet dem Verband bei und wendet euch in allen Nöten und Sorgen an den Zentral- verband der Heimkehrer e. V., Geschäfts- stelle Mannheim, U 4, 19a, täglich 13 bis 20 Uhr. Weihnachtspakete auch nach dem 6. Dezember Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen weist darauf hin, daß Weihnachtspakete auch nach dem 6. Dezember unbeschränkt angenommen und befördert werden. Die vor einiger Zeit geäußerte Bitte. Weihnachtspakete bis zum 6. Dezember auszuliefern, um eine rechtzeitige Zustellung zu gewährleisten, bedeutet nicht, daß nach diesem Termin aufgelieferte Weihnachtspakete nicht mehr zugestellt werden. Die Post ist bemüht, den gesamten Weihnachtsverkehr reibungs- 10s abzuwickeln. Rektorutsübergabe und Immutrikulutionsieier Josef Braun und Prof. Schnabel Ehrensenatoren der Wirtschaftshochschule Gestern vormittag hielt die Wirtschafts- Hochschule ihre diesjährige Jahresfeier in der festlich geschmückten Aula ah. Neben zahlreichen geladenen Gästen benachbarter Hochschulen, der Regierung und der Ver- Waltung sowie Vertretern der Besatzungs- mächte versammelten sich der Lehrkörper und die Studentenschaft, um im würdigen Rahmen den Rektorenwechsel und die Im- matrikulation zu vollziehen. Zum Auftakt gab ein Streichquartett vom Orchester des Nationaltheaters mit Schu- berts I. Satz des g-moll-Quartetts der Feier einen würdigen Rahmen. Danach erstattete der ehemalige Rektor Prof. Dr. Dr. Waffen- schmidt den Jahresbericht. In sachlichen Worten umriß er die bisherige Aufbarar- heit, die seit der Wiedereröffnung der Wirt- schaftshochschule geleistet wurde. Im ge- meinsamen mühevollen Schaffen gelang es der Hochschule nicht zuletzt durch die tat- Wohin gehen wir?. Donnerstag,. 8. Dezember: Nationaltheater, 20.00 Uhr:„Walzerzauber“ Freitag, 9. Dezember: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Fanny“; Alster-Lichtspiele:„Reise ohne Hoffnung“; Capitol:„Ritter der Nacht“; Palast: Die Andere“ a Wie wird das Wetter? Tagsüber noch mild Vorhersage bis Freitag früh: Am Donners- tag Bewölkungszunahme. Tagestemperatur 8 bis 10 Grad. Am Mittag einzelne teils schauer- artige Niederschläge, zum Abend und in der Nacht zum Freitag erneute Schauer, die in Höheren Lagen wieder Schnee bringen. Mäßige, später auffrischende südwestliche bis westliche Wincle. Pegelstand am 7. Dez.: Maxau 336(+ 14), Mennbeim 160(4 23), Worms 92( 22), Caub 10. 5 kräftige Unterstützung seitens des Kultus- ministeriums und der Stadtverwaltung Mannheim, ihren alten Ruf als Lehrstätte der Wirtschafts wissenschaften wiederzuer- ringen. Mit dem augenblicklichen Stand von 853 Studierenden und 35 Lehrkräften ist die Besetzung des Lehrkörpers auch zahlenmäßig— entsprechend den zeitbe- dingten Gegebenheiten— als gut zu be- zeichnen. Besondere Aufmerksamkeit fan- den die Worte, in denen auf den scharfen Maßstab bei der Verleihung des Doktor- titels hingewiesen wurde. Demnach werden zur Promotion nur besonders begabte Kan- didaten zugelassen. Den sozialen Gegeben- heiten und Bedürfnissen entsprechend, konnten an die Studierenden im Vorjahr für 22 000 DM Stipendien bzw. Gebühren- erlaß verteilt werden. Nach dem Jahresbericht umrig der vom Senat neu gewählte Rektor Prof. Dr. le Coutre in prägnanten Worten die Ziele sei- ner Hochschulführung. Demnach tritt der Betriebswirt und Bilanzfachmann für eine organische Verbindung aller akademischen Disziplinen ein und lehnt ein einseitiges Fachstudium ab. In Anbetracht ihrer hervorragenden Ver- dienste für die Wiedererrichtung der Hoch- schule wurden dem bekannten Historiker Prof. Dr. Schnabel München) sowie Ober- bürgermeister a. D. Josef Braun die Würde von Ehrensenatoren verliehen. Die Festrede hielt der Wirtschaftsgeo- graph Prof. Dr. Plewe über„Alexander von Hymboldt“. Der Vortragende schilderte das Laben des klassischen Forschers humanitä- rer Prägung, des Weltbürgers im frucht baren Sinne, der doch Deutscher blieb. Nach Ablegung der Gelöbnisformel wur- den die Neuimmatrikulierten in die studen- tische Gemeinschaft aufgenommen. Das Allegro aus Beethovens op. 18 Nr. 5 be- endigte die eindrucksvolle Feier. nach Weihnachten zu verlegen. Vertrauenskrise . kann eine böse Krankheit sein Der Mensch gewöhnt sich an alles, sagt eine alte Weisheit. Aber nur langsam, könnte man hinzusetzen. Besonders, wenn er noch den Schock der schlechten Erfah- rung in den Knochen hat. Wir erinnern uns der Zeit, da freundliche Automaten nach Ladenschluß den Straßenpassanten immer noch die Möglichkeit bot, für ein paar Groschen einen kleinen Imbiß oder ein paar Zigaretten oder gar die unent- behrlichen Rauchwahren zu erstehen. Das war bequem, praktisch und eine liebens- würdige Art des Kundendienstes. Doch dann kam die Zeit der Vertrauensentwer- tung, des Kleingeldmangels und der Wa- renknappheit, und gar mancher Apparat ließ außer dem Geräusch des hinunter fal- lenden Zehners nichts mehr von sich hören. Mehr und mehr tauchten die Schil- der auf„Außer Betrieb“, und es dauerte nicht mehr lange, da verschwanden die Automaten ganz aus dem Straßenbild Wenn der Chirurg den letzten Handgriff bei der Operation getan hat, ist die Lebens- gefahr zwar vorbei, aber der Patient ist noch nicht gesund. So schweigen heute die Kanonen, aber wir leiden noch am Krieg. Wir sind voller Mißtrauen gegen alles, was uns angeboten wird, weil wir es noch nicht so recht glauben können, daß wir nicht ge- und enttäuscht werden. Wird das Wechsel- geld auch tatsächlich wieder herauskom- men, fragen sich viele, die in den letzten Tagen vor den neuen Automaten standen, die seit ein paar Tagen am Paradeplatz und in den Planken wieder aufgetaucht sind? Es ist so unwahrscheinlich, daß es wieder ehrlich zugehen sollte, meinen andere. Mag das Migtrauen mitunter auch och) berech- tigt sein, hier richtet es sich gegen das fal- sche Objekt. Die gelb-blauen Apparate sind chne Arg und Falsch. Wir müssen uns den Instinkt wieder heranzuzüchten, zu wittern, wo Unheil droht und wo nicht. Und wir dürfen zwei Dinge nicht tun: Weder die guten, noch die schlechten Erfahrungen verallgemeinern. Ob wir das jemals schaffen werden 2 Denn dazu gehört viel Weisheit! Gnikomson Heute abend, 19.30 Uhr, im Uia-Pulust: Feierstunde als Auftakt für die Weihnachts- sammlung zu Gunsten der Notlei- denden in Mannheim. Es sprechen Oberbürgermeister Dr. Heime rich, Pfr. Lutz für die karitativen Verbände und E. F. v. Schilling für die Mannheimer Presse über die Not unserer hart getroffenen Stadt und die Bemühungen, sie zu lin- dern. i Die Feierstunde wird von einem Kinderchor, Konzertmei- ster Mendius und Kapellmeister Popelka(Nationaltheater Mann- heim) musikalisch umrahmt. Durch einen zahlreichen Besuch kann die Bevölkerung zeigen, daß sie bereit ist, zur Linderung der Not beizutragen und die Notleidenden nicht alleine zu lassen. Der Eintritt ist frei. Gesammelt Wird von der Notgemeinschaft und der ihr angeschlossenen Ver- bände am Samstag, Sonntag und Montag. Abendakademie schaltet auf Winter um Für den Herbstabschnitt der Abendaka- demie und Volkshochschule ist der 16. De- zember der letzte Unterrichtstag. Der Win- terabschnitt beginnt mit dem 9. Januar 1950. Die neuen Arbeitspläne sind ab sofort im Sekretariat der Abendakademie, bei den Lehrkräften und in den Buchhandlungen erhältlich. Es wird gebeten, Anmeldungen für den Winterabschnitt rechtzeitig vorzunehmen. Die Abendakademie erinnert bei dieser Ge- legenheit noch einmal an ihr„Film-Arbeits- gemeinschaft“, die für die Teilnehmer wesentliche Vorteile bietet. Mitgliederkar- ten werden im Sekretariat der Abendaka- demie erneuert. Neue Banknoten und Münzen Die Bank deutscher Länder wird in Kiirze neue Banknoten zu 5 DM und neue Münzen zu 50 Pfennig in Umlauf setzen. Die neue 5 DM Banknote ist durch ein Kopfwasserzeichen und durch einen in das Papier eingebetteten Metallstreifen gegen Fälschung gesichert. Die Hauptfarbe der Banknote ist grün. Diese Note wird als erste die Unterschriften des Präsidenten der Bank deutscher Länder, Dr. Vocke, und ihres Vizepräsidenten Koermnecker tragen. Die neue 50-Pfennig-Münze ist etwas Kleiner als die bereits im Verkehr befind- lichen 10-Pfennig- Stücke. Sie besteht aus silbergrauer Kupfer-Nickel-Legierung. Gegen die Ueberfülle an Weihnachts- feiern Durch die Häufung von Weihnachts- feiern kirchlicher und weltlicher Vereine werde die eigentliche Bedeutung des Weibnachtsfestes in auherordentlicher Weise herabgesetzt, heißt es in einem Be- schluß des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Schwelm(Westfalen). Kinder und Erwachsene seien oft durch das Uebermaß der bereits vorher gefeierten Feste übersättigt, wenn Weihnachten tat⸗ sächlich gekommen sei und die Feier im Familienkreis stattfinde. Alle kirchlichen Vereine und auch die Schulen werden da- her gebeten, auf die Veranstaltung eigener Feiern zu verzichten oder sie in die Zeit Fliegergeschädigte werden ungeduldig Die im Zentralverband der Flieger- und Währungsgeschädigten in der Trizone ver- einigten Kriegs- und Kriegsfolgegeschädig- ten fordern nach wie vor mit aller Ent- schiedenheit die baldige Verabschiedung des endgültigen Lastenausgleichgesetzes. Es ist bedauerlich, so heißt es in einer Mitteilung der Kreisgruppe Mannheim, angesichts der Regierungserklärung und damit Zusage einer gerechten Kriegslastenverteilung pro- minente Vertreter des Staates glauben, die reale Durchführung des Lastenausgleichs immer wieder in Zweifel ziehen zu müssen. Ohne den Lastenausgleich werden die tiefen sozialen und politischen Spannungen im deutschen Volk nicht beseitigt werden kön- nen. Alle Geschädigten protestieren einmütig gegen ihre ungerechte Zurücksetzung. Damit der Zentralverband in der Lage ist, den Bundesbehörden gültiges Material vorzulegen und ein wahrheitsgetreues Bild über die heutige Notlage der Geschädigten zu vermitteln, führt jede Kreisgruppe in ihrem Gebiet eine Erfassung durch. Wer sich hierbei nicht meldet, zeigt, daß er an der Erfüllung seiner Forderungen nicht mehr Kleine Nachlese vom Nikoluustug Schwimmer einmal ohne Sorgen Eine spritzige Angelegenheit wurde der diesjährige Nikolaustag wieder für den Schwimm- Verein Mannheim im„Kleinen Rosengarten“, wo bei gefälliger Baienkunst und Vorträgen ausgezeichnete leibliche Ge- nüsse schon am Nachmittag den Damen des Vereins geboten wurden. Für den Abend waren dann die Herren und die Rennmannschaft zur gemeinsamen altherkömmlichen Nikolausfeier eingeladen. Der Nikolaus ließ auch nicht allzu lange auf sich warten und sorgte bei seinen vielen originellen strafportopflichtigen Mitbring- seln bei Poesie und Prosa für weitere Stimmungssteigerung. Als schließlich die beim Landesjugend- kampf Pfalz— Baden in Pirmasens siegreich gebliebenen Teilnehmerſinnen) strahlend landeten, war die Sportlerfreude vollkom- men, Besonderen Dank verdiente sich an diesem Abend die eifrige Hauskapelle. 400 Kinder bei„Hänsel und Gretel“ Eine hübsche Ueberraschung bereiteten die Sunlicht-Werke den 400 Kindern ihrer 1000 Betriebs angehörigen im Ufa-Theater Leibhaftig sahen die Kleinen„Hänsel und Gretel“(Märchentheater Kurpfalz“) vor sich, das Sandmännlein und die Engel und die bitterböse Hexe mit dem leckeren Leb- kuchenhäuschen. Zwischendurch sangen die Gäste Kinder- liedchen mit dem„Lustigen Fridolin“ dann kam aber der gute Nikolaus und hatte allen Kindern schöne große Weihnachtstüten mit- Donnerstag, 8. Dezember 1949 Nr. 281 i — 1 interessiert ist. Der Zentralverband wic hei seinen künftigen Finanzierungsvorschlz. gen nur noch von den ermittelten Schäden ausgehen. Jetzt oder nie gilt es! Der K um den Lastenausgleich ist damit in dein letztes Stadium eingetreten. Die Meldung, besonders für Nichtmitglie. der, kann in Mannheim bis zum 31. Dezent. ber erfolgen, montags, mittwochs und Keel. tags jeweils 9—12 und 14—17 Uhr in der Geschäftsstelle der Kreisgruppe, Elisabeh. straße 6, persönlich oder durch Postkarte Anzugeben ist: Name, Vorname, Gebt jahr sowie derzeitige genaue Anscheitt Weiter ist nur zu vermerken, welche Sch. densart vorliegt. Gebäude= G, Betrieb g Hausrat- H. Sonstige Angaben sind z nächst nicht erwünscht. f Der Antragsteller erhält eine Bestätt. gungskarte. Ab 1. Januar 1950 Werden de weiter erforderlichen Angaben eingefordert Meldungen, die nach dem 31. Dezember eh. gehen, können für die anschließende pe. stellungsaktion nicht mehr berücksichtig werden. a gebracht. Darin war ein feiner Kleiner Fußball für die Buben, oder ein fast noc keinerer bunter Ball für die Mädchen außerdem Aepfel, ein großes Lebkuchen herz und Weihnachtsgebäck. Kindern, die ein Gedichtchen aufsagſen gab er„goldene Aepfel“, ein unartiges Mä. delchen aber hätte er fast in den Sack ge. steckt, wenn„Fridolin“ nicht für sie gehe ten hätte. St. Nikolaus im Samba- Schritt Auch bei zwei bekannten Tanzschule War Nikolaus ein gern gesehener Gast, Vid jugendliche Herzlichkeit kam dem Himmel. boten entgegen, als der recht furchtlose Au-. kängerkurs der Lamade- Schule seine obligs. torische Strafpredigt geschluckt hatte, Abe kür die nächsten Stunden hatte der Gestreng seine guten Himmelssitten in den sanften Armen Terpsichores dann völlig vergessen. Altmeister Stündebeek hatte seine orig, nelle Idee, als er einmal nicht seine„Jugeni für einige frohe Stunden um sich scharte sondern„älteren Semester“ einen gelung.“ nen„Familien-Ball“ gestaltete, der del „Ehe-Kurs“— ausschließlich verheirater Paare— versammelte. Und nach allen Re. geln der Kunst bewiesen die Fröhlichen vou! „ewigen Walzer“ bis zur modernen„Kreuz samba“, daß auch sie zur Jugend zählen!“ Nikolaus hatte eine besonders Treizügige Hand und streute mit Muster-Tänzen der“ Schul-Leitung und ausgezeichneten Stepp-.“ Darbietungen der Meister-Tochter Fräulen“ Stündebeek mehr als eine glitzernde Pere in die fröhlich-junge Runde. f Werbung als Wissenschalt Aber grau ist alle Theorie Ein fast zu akademisches Referat über die Ausgestaltung von Werbeanzeigen nach psychischen Motiven las Dipl.-Kaufmann Walter Woynar im Rahmen der Vortrags- reihe des Werbewissenschaftlichen Semi- nars am Dienstagabend in der Wirtschafts- hochschule. Woynar ging dabei von den verschiede- nen Typenlehren der Psychologen aus, die versuchten, den Menschen von der psychi- schen Seite her zu typisieren, ohne ihn da- bei nivellieren zu wollen oder in der Lage zu sein, die Einmalpersönlichkeit in ihrer Ganzheit zu erfassen. Nach Berücksichti- gung von Umwelt und Anlage, die in stän- diger Wechselwirkung stehen, schälte Woy- nar dann zwei Grundtypen heraus, den Ex- travertierten, den auf die Umwelt ausge- richteten Charaktertyp und den Introver- tierten als dessen Gegenstück mit seiner nach innen gekehrten Geisteshaltung. Nach der Deutung des Redners ist der extravertierte Mensch ein Farbseher, Ganz- heitsbeachter mit weitem Aufmerksam- keitsfeld, großer Ablenkbarkeit, betonter Gefühlswelt, flüssigem Vorstellungsverlauf, hoher Beeinflußbarkeit, starker Tendenz, Ideen zu verbinden und Konsequenzlosig- keit, während sich der introvertierte dar- stellt als ein Formseher, Teilbeachter mit enger Aufmerksamkeitssphäre, geringer Ab- lenkbarkeit, Gefühlsverhaltenheit, unbe- Wweglichem Vorstellungsverlauf, geringer Be- einflußbarkeit, schwacher Neigung, Vorstel- lungen zu verknüpfen und starker Behar- rung. Abschließend demonstrierte der Re- kerent die typographische und bildliche Ausgestaltung der Werbung, insbesondere des Inserats, nach diesen typologischen Per- sönlichkeitsneigungen und kam auf den Be- Völkerungsanteil der beiden Typen in den verschiedenen geographischen Breiten zu sprechen. So sei der Extravertierte am stärksten in südlichen Ländern zu finden (mit dem Höchstmaß der Extraversion in der Südsee), während der Introvertierte vor allem im Norden(Norddeutschland, Eng- land, Dänemark, Skandinavien usw.) ver- treten sei. Professor Lysinski hat wohl recht ge- habt, als er zum Abschluß der Veranstal- tung sagte, daß man mit theoretischen Er- Wägungen in dieser Richtung nicht weit komme, wenn sie sich nicht auf praktisches Erfahrungsmaterial stützten. Auf jeden Fall ist es gewiß eine Frage, ob eine Werbung mehr Erfolg hat, wenn siè sich speziell und jeweils nach einem der beiden beschriebe- nen Typen ausrichtet, anstatt als„kombi- nierte Reklame“ beide ansprechen zu wol- len. Denn der Mensch läßt sich nicht 80 leicht typisieren, weil er in der Regel zwar nach der einen oder anderen Richtung ten- dieren mag, in seiner Gesamtheit jedoch mit wenigen Ausnahmen ein Mischtyp ist. Jetzt bis Hauptbahnhof Mannheim Ab 8. Dezember, wird die Bundesbahn- Omnibuslinie Schwetzingen— Mannheim Rheinau bis Mannheim Hauptbahnhof ver- längert mit Haltestelle am Bahnhof Neckarau. Abfahrtszeiten Mannheim und Schwetzingen sowie umgekehrt zu jeder Vollen Stunde. Fahrpreis für die Einzel- fahrt 80 Pfennige. Fahrzeit Schwetzingen Mannheim und umgekehrt 35 Minuten. Aus- Künfte und Fahrpläne am Bahnhof und bei den Ommnibusschaffnern. 5 e Kurze„MM“- Meldungen War die Torte verdorben. Nach dem Genuß anscheinend verdorbener Torte, die eine Hausangestellte ihren Angehörigen von einer Geburtstagsfeier von einer amerikani. schen Familie mitbrachte, mußten alle Per- sonen, die davon gegessen hatten, mit Ver- giftungserscheinungen ins Städtische Kran- kenhaus eingeliefert werden. Die Haus. Angestellte sowie zwei Kinder konnten in. zwischen wieder entlassen werden, während zwei Erwachsene zunächst noch im Kran- kenhaus verbleiben müssen. Auch einig amerikanische Kinder sollen erkrankt sell Die Angelegenheit wird zur Zeit von dn“ amerikanischen Behörden eingehend Unter. sucht, um festzustellen, ob und inwiewe für die Herstellung der Torte nicht ein Wandfreie Materialien verwendet worden sind. a Illegale„Steuerfreiheit“. Durch die Eil. minalpolizei wurden zwei Männer und ein Frau in Haft genommen, die sich schon sel Monaten mit dem illegalen Ein- und Ver- kauf nicht versteuerter Genußmittel belal ten. An die 1000 Kilo Schokolade, 500 Kilb Kaffee und 200 Kilb Kakao wurden ab. gesetzt und dabei der Staat um el 12 000 DM an Zöllen und steuern geschädigt November brachte mehr Unfälle, A der Zunahme des Straßenverkehrs im Ne. vember zeigt die Statistik auch ein An. Wachsen der Verkehrsunfälle um rund zehn Prozent gegenüber dem Vormonat. Von de“ Polizei wurden insgesamt 175 Fälle aul- genommen, wobei es vier Tote und 89 Schwer- und Leichtverletzte gab. Naturkundlicher Vortrag. Am 9. Pe. zember hält um 20 Uhr E. Roloff einen Vor trag über das Thema„Die Insel Haiti, on einem Naturfreund gesehen“. Der mi Lichtbildern illustrierte Vortrag in det Kunsthalle ist eine Veranstaltung des Ver. eins für Naturkunde. Der Kleintierzuchtverein„Einigkei““ Mannheim-Schwetzingerstadt, hält am I und 11. Dezember m Lokal„Zähringer. Wen“(Schwetzinger Straße 103) eine Ausstel⸗ lung ab, die einen Ueberblick über die Jahres, zuchtarbeit gibt. Tombola, Kauf- 11 Tauschgelegenheit geben die Möslichte zum Erwerb von Rasse-Geflügel und Rasse. Kaninchen. Freibank-Fleischverkauf. Am 9. Deze. ber, wird von 8 bis 14 Uhr und am 10, De. zember von 8 bis 11 Uhr beim Städtischen Schlachthof Freibank-Fleisch verkauft, Verhandlung in Sachen„Schmutz und Schund“. Der Hauptverhandlungstermin 5 der Strafsache gegen Erich Zuehlsdorf au Mannheim und zwei andere wegen Herster lung und Verbreitung unzüchtiger Schrit, ten ist nunmehr endgültig anberaumt au 13. Dezember, 9 Uhr, vor dem Schökenge richt in Mannheim(Schloß, westl. Flügel Zimmer 216). Wir gratulieren! Lina Lahnert, Edingen Rathausstraße 5 b. Horn und Peter Plistel Mannheim- Gartenstadt, Westring 54, Wel den 70 Jahrè alt. Magdalena Kiefer, Mann? heim, Käfertaler Straße 50, vollendete ds 73. und Mathia Schlecht. Mannheim, Böck. straße 9, das 75. Lebensjahr. Sophie Zeller, Mannheim, Städtisches Altersheim Linden-“ hof, begeht ihren 76. Geburtstag.— Mare Andris, Mannbeim, Werftstraße 17, feiert ihren 82. Geburtstag. f Fr. 261 Donnerstag, 8. Dezember 1949 ZWISCHEN RHEIN, NECKAR UND RIED Seite 5 ä— and wird Vorschld. Schachen Seit der letzten Tasumg in Schwetzingen Regierungsrat Adler bemerkte hierz 5 1 3 8 41 A 4 U 81 Kant batte sich Wieder eine Fülle von Stokt ange dall das Gleiche wie für landwirtschaftli 78 in gen] sammelt, über den die Bürgermeister des Grundstücke auch für die Versorgungs- heim, diesesmal in IIVves- betriebe der Gemeinden gelte. Die pri- * Landkreises Mann sich aussprachen. Bürgermeister vaten Betriebe stehen sich besser, weil sie atmitglze heim, 5 n 55 d 0 9 lreher-Ofters eim konnte als Ver- ja ihre Reservemittel weni 8 1 5 1 beter des Landrats den Nachfolger des nach Prozent retten konnten,. 8 Ge. 1 Frenkkurt berufenen Nes era een Ziegler, meindebetrieben nicht der Fall War. Diese e geglerungsrat Adler begrüßen, ferner den können nun nicht etwa den Wasserpreis er- Postha 1 neugewählten Bürgermelster Mater von höhen, das ist verboten; der Ausfall könnte Gebut Großsachsen; des im Krankenhaus liegen- nur auf steuerlichem Wege gedeckt werden. Anscut den Hockenheimer Bürgermeisters Hund ge- Man könne nicht die Gemeinden belasten che Sch dachte er mit dem Wunsche baldiger Ge- wie die anderen Betriebe, nachdem man trieb g] besunk. Bürgermeister Vögele-Ilves- ihnen alle Mittel weggenommen habe; hier eb 5, 0 die Gemeindeoberhäupter 1 Sei 1 e 1 sind u beim hielh die Gemeindeoberhäupter in gel- sei offenbar eine Lücke im Gesetz gem„Kleinen. e Re. Bürgermeister Rufer sehr le hei 86 1 8 überbrachte die Grüße kritisterte den Bau von Häusern 0 rde des 85 kenden Mitteln des Landkreises; dieser sel 5 nicht der billigste. Bei Aufstellung des Die Soforthilfe der Gemeinden Große Sorge bereitet den Gemeinden die tten in das Haushaltsjahr hereinge- schneite Forderung nach Sokorthilfeabgabe, die eine unmöglich zu tragende Belastung nt sich bringt. Der Verband, Padischter Ge- meinden, hat daher einen Vorstoß bei der erung unternommen, mit dem Fgundesregierun ziel der Befreiung der Gemeinden voôn der otorthilfeabgabe, wie dies in Südbaden bereits angeordnet wurde. Es wurde em- bkuchen.] pfohlen, zunächst Stundungsantrag zu sbel- 8 Kreishaushalts im nächsten Jahr solle man vorsichtiger sein. ö Kreisrat Stadler, Altlußheim ver- teidigte die Maßnahmen des Kreises. Der Bau von Häusern sei notwendig, und dab man ihn gerade an den Brennpunkten der Wohnungsnot vorgenominen habe, sei selbst- verständlich. Auch daß das Kreisgebäude inn Mantheim eine Notwendigkeit sei, werde wohl niemand bestreiten, Im übrigen habe der Kreis mitten im Haushaltsjahr eine hohe Auflage für Straßenbaukosten vom Staat erhalten. Es werde schon gut überlegt, wenn der Etat aufgestellt werde. nde Fegt. icksichtg mt Körber, Brühl, kellte ergänzend mit, dag es ratsam sel, die Abgabe für die lan dwirschaft⸗ lichen Grundstücke zunächst nicht zu bezahlen; anders liege allerdings der Fall bei den gemeindeeigenen Mie grund- maschuleg] stücken. 5 en. Aufsagten l f 4 a rgermeister tiges Mi. Bürg Das heiße Eisen: Wohnungsamt Ein Antrag einer Gemeinde des Kreises Bruchsal, der zur Debatte gestellt wurde, verlangt, daß die Wohnungszuweisung nicht Letzte Bürgermeisteriugung 1949 im Lundkreis Mannheim Alte Fragen, alte Sorgen— neue Fragen, neue Sorgen mehr von örtlichen Wohnungsämtern, son- dern von überörtlichen Stellen erfol- gen soll, da in vielen Gemeinden niemand mehr die Leitung des Wohnungsamtes über- nehmen wolle. Bürgermeister Rempert-Reilin- gen erklärte sich gegen diesen Vorschlag; die Gemeinde müsse ihre Fälle selbst re- gell. Er berichtete in diesem Zusammen- Harig Über eine bisher trotz Hinzuziehung der Polizei nicht durchführbare Räumung einer widerrechtlieh bezogenen Wohnung Und beleuchtete die passive Rolle der Lan- despolizei in dieser Angelegenheit. Schmitt, der Leiter der Landespolizei des Landkreises Mann- heim, der inzwischen eingetroffen War, machte einige klärende Ausführungen zur Räumungsfrage. Die Aufforderung zur Räu- mung muß dem betreffenden Mieter schrift- lich zugehen. Die Landespolizei hat nicht, das Recht, eine Räumung mit Gewalt vor- zunehmen, sie ist nur zum Schutz der die Räumung durchführenden Behörde da. Bürgermeister K öTber- Brühl sieht es kommen, daß die Wohnungsangelegen- heiten den Gemeinden genau so entgleiten Oberkommissar Winterspritzung billiger? Landrat Dr. Gas hat im Landtag bean- tragt, daß die Kosten der Spritzmittel für die Winterspritzung gegen die San-Jose- Schildlaus der Staat übernimmt. und vor- aussichtlich wird auch 89 verfahren werden Die Gemeinden haben ihrerseits dann nur noch die Tage- und Tuhrlöhne zu tragen. Die Feststellung des Vorsitzenden, daß da- durch eine Verbilligung eintrete, wie anderen Behörden die Lebensmittel- be wi zuführen. heim ist dagegen. Die Bürgermeister seien die gewählten Vertreter der Gemeinde und müßten auch mit den unangeneh- men Fragen fertig werden. über machte Bürgermeister K 6 ber dar- gzuf aufmerksam, daß die Wohnungsfragen nur Auftrags angelegenheiten sind. Bür- ger meister Baust- Plank tete Ein Bürgermeister muß. Verantwortung auf sich nehmen, er muß den Mut haben zu heim beklagte sich über zu große Gut- gläubigkeit beim Landratsamt. nungssuchende Sachbearbeiter prüfen. Sein Kollege aus kKenbach ist anderer Ansicht: das Errpfinden, daß der Sachbearbeiter im Landratsamt die Dinge nicht 80 entgegennehme und entscheide. sentlich billiger zu machen. Die Spritzung komme auf nur zwei Pfennig je Liter. aktung. Er hielt es für zweck- mäßig den Verschlag einer überörtlichen Der größte Teil der Landwirte Wäre Stelle auch im Landkreis Mannheim durch- auch bei der letzten Spritzung um die Nachdem aber Hälfte billiger gefahren. die Preise vom Pflanzenschutzamt vorge- schrieben waren, hätte man dies ja nicht verlangen können, bemerkte Bürgermeister Maier- Großsachsen. Die Bergstraße werde wohl allgemein mit der Hälfte der bisherigen Kosten durchkommen. Bürgermeister Rufer- Schriesheim. Warf die Frage der Vorschüsse auf, Die Gemeinden seien nicht in der Lage, die Kosten der Spritzung vorzuschiegen. Man müsse gemeinsam in Stuttgart ver- Bürgermeister Rufe r-Schries- Demgegen- stadt pflich- seinem Schriesheimer Kollegen bei: entscheiden, wenn er auch bei der einen a g 8 oder andern Person dadurch an Ansehen langen, daß die Gemeinden einen Vorschuß eren erhalten. Bürgermeister Bormann- 8 Weinheim teilte mit,. daß in Weinheim durch einen Feldhüter die Menge der jeweils für ein Grundstück verbrauchten Spritz. brühe kestgestellt und die Kosten sofort erhoben werden. Diese Methode wurde von aliderer Seite nicht für anwendbar er- achtet, da ein und derselbe Bauer ja in verschiedenen Gewannen Bäume habe. Es wurde beschlossen, mit Stuttgart we- gen einer Bevorschussung zu verhandeln. Weiter wurden noch folgende Fragen vor- gerbacht: Die Kosten der von den Amerika- nern vorgeschriebenen Chlorierung des Trinkwassers, die Zuwendungen an Heim- kehrer, der Verkauf von Feuer werkskör- pern an Jugendliche, die Schließung der Bau- lücken, die am besten auf dem Wege güt⸗ licher Vereinbarung geregelt werden könne, das Herhergswesen und die Wiedererrich- tung von Wanderarbeltsstätten.. Mit guten Wünschen für Weilnachten und das neue Jahr schloß Bürgermeister Kircher die Tagung. Nach dem gemeinsamen Mit- tagessen besichtigten die Teilnehmer noch die Blindenschule. e Bürgermeister Gerstner-Heddes- wenn Woh- Beschwerde führen. Der sollte die Angaben genauer Ober flok- er habe wWanllos Im Ubri- wern man die Woh- gen sei es falsch, Uberörtlichen nungsangelegenheiten einer Instanz Überlassen Würde. wurde bezweifelt. Demgegendber rechnete der Vorsitzende aus, daß in Offers heim 2, B. die Spritzung um die Hälfte buliger komme; mit den Bauern sei eine entspre- chende Vereinbarung für die Fuhrlöhne ge- troften. Auch in Leutershausen haben sich, wie Bürgermeister Kunkel mitteilte, die Bauern in vernünftiger Weise beren erklärt, die Arbeiten in diesem Jahr We- Gast. Vel“ Himmel. klose Au-. ne Obligz.! ate. Aber“ Gestrenge n sanfte i 5 5 ergessen. ine orig. 0„Jugend h scharte gelunge.“ der den? heiratete? allen Re. 5 ichen von“ 1„Kreu-? d zählen Treizügige“ men der“ n Stepp⸗ Fräulen nde Perle“ gen lach dem Torte, de rigen von merikanl.“ alle Per-“ mit Ver-“ e Kran- ie Haus- unten in.. „Während“ im Kran- ich eine ankt seil.“ von den“ nd unter- inwiewel licht en-! t worden 1 die K. Und eine schon sel und Ver- tel befal E „500 KUE trden ab-“ um eb zeschädig jälle. MI 8 im No-. E Ein An?ß rund zeln Von der Alle aul“ ote und ab.* 9. be. inen Vor. Haiti, von Der mit in der des Ver- Einigkeit“ Am inger L e Ausstel- 1e Jahres- u- und ö glichkel nd Rasse- . Dezem- 4 n 10. De- tädtischen auft, autz und ermin in Sdorf aus Herstel- 1 Schrit⸗ zumt aul hölfenge⸗ . Flügel Edingen, r Pfistel, 54, Wel: r, Mann- dete das m, Böck 1 * Seite 6 MANNHEIM-LUDWICS HAFEN Donnerstag, 8. Dezember 1949 Nur. 2 Lokalpatriot mit Bunqnenschule Verlockend hängen auch in Ludwigshafens Obstläden leuchtend gelde Bananen in den Schaufenstern. Und es wandelte mich die Lust an, eines dieser tropischen Gewächse zu erstehen. Voll Trotz wider mein Erwachsen sein verzehrte ich die Frucht auf offener Straße. Und schon zuckte meine Hand, um sien in elegantem Schwung der nunmehr lästi- gen Hülle zu befreien. Doch halt! Im letzten Moment regte sich mein gutdundesstaatsbur- gerliches Gewissen und lieg mich mitten in der Bewegung innehalten. Mein Auge spähte suchend nach einem Papierkorb. Boch vergebens. Zwar lachten mich einla- dend die Ruinen mit allen möglichen Abfällen an, aber nein— ich wollte der Versuchung widerstehen. Nach angestrengt logischem Den- ken kam der rettende Einfall. Straßenbahn- Raltestelle.„Ordnung ist die erste Bürger- vffieht,“ ging es mir durch den Kopf. Da mußte man eben auch mal einen Umweg ma- chen. Mit schamhaft verborgener Bananen Schale eilte ich also zu den Hauptschlagadern des Ludw¾igshafener Verkehrs. In meinem Fall Zuerst einmal zum Bahnhof. Nichts. Ich ließ mick nicht entmutigen und das Vertrauen in die Fürsorglichkeit der Stadt blieb unerschüt- tert. Nächste Station: Ludwigsplatz. Welch frohe Ueberraschung. Gleich zwei Papierkörbe auf einmal. Dock o wek. Beide Körbe wa- ren 30 voll, daß ieh mick entscheiden mußte, entweder einen anderen au suchen, oder aber mehr Unheil zu stiften als der Ordnung zu dienen. Denn nur ein Jongleur hätte es fertig- gebracht, die Schale 80 2 placieren, daß nicht der ganze Berg in sich zusammen und auf die Straße gestürzt wäre. Alg letzte Rettung schwebten mir nun die Ffalzbauhaltestellen Dor. Vielleicht war da ein bigenen vom Mann- keimer Geist mit herübergekommen. Als aber auck diese Hoffnung fehlscklug, senleuderte ich die Ursache meiner langen Wanderung, die Bandnenschale, mit letzter Kraft in die aufnahmebereiten Trümmer.„Ord- nung ist die erste Bürgerpffichtè,„schäumte mein lokalpratriotisch-enttäuschtes Bundes- Staatsburger- Gemüt. Oder sollten zwei Papier- körbe für unsere„aufblühende City“ wirfelick genügend? N piep Ab Samstag Weihnachtsmarkt Seit Beginn der Woche prangt Ludwigs- hafen allabendlich in vorweihnachtlichem Lichterglanz. Ueber die beiden Hauptstraßen Sind bunte Lampenketten gespannt, an den Brennpunkten und freien Straßenecken sind mächtige Tannenbäume aufgestellt die allerdings noch nicht an die Stromlei- tung angeschlossen sind— und die Lud- wigshafener Geschäftswelt tut alles, um mit glanzvollen und strahlenden Fenster- auslagen die Sehleute zu Kaufleuten zu machen. Trotz Ruinen und Schutt ist noch man- ches erhalten geblieben, was an die vor- weihnachtlichen Wochen früherer Jahre er- innert. Und wer könnte sich nicht mehr an die Märchenwiese auf dem Ludwigsplatz erinnern? In diesem Jahr hat man die er- halten gebliebenen Märchenfiguren wieder hervorgeholt und den Staub der letaten zehn Jahre abgepustet. Das knusperige Hexenhäuschen, die Hexe und Hänsel und Gretel werden auf dem Ludwigsplatz auf- Sestellt sein. Die heutige„Barackenwiese“ Sibt nur noch Raum für das„Rotkäppchen“, das auf der oberen Hälfte placiert wird. Das„Dornröschen“ wird in der Bismarck straße vor der Bayerischen Staatsbank seinen Schlaf weiterschlafen, während „Schneewittchen“ seine sieben Zwerge auf dem Jubiläumsplatz finden Wird. Die Weihnachtsmesse mit weihnacht⸗ lichem Budenzauber und leckeren Zucker- ständen wird am Ludwigsplatz abgehalten. 50 ambulante Schausteller werden vom Samstag, dem 10. Dezember, bis Freitag, dem 23. Dezember, jung und alt einladen. Das zeitgemäße Interview: Fachärziliche Berutung für Kriegsversehrte hut sich bewührt Um den Schwerbeschädigten die zustehende Rente zu sichern, Es hat manche Mühe und UDeberzeu- Sungskraft gekostet, bis alle berechtigten und unberechtigten Vorurteile und Befürch- tungen von seiten der Bestzungsmächte überwunden waren und der Bund für Kör- perbehinderte und Hinterbliebenen gegrün- det werden konnte. Ein Bund also, der es sich zur Aufgabe gemacht hat. die Interes- sen der vom Krieg am härtesten betroffe- nen Menschen zu vertreten, um ihnen be- sonders in sozialer Hinsicht eine Stütze zu Sein. „Bund für Schwerkriegsbeschädigte, So- zialrentner und Hinterbliebene“ nennt sich seit einigen Tagen diese Organisation, die durch ihre vierjährige positive Arbeit zur Genüge bewiesen hat, daß das anfängliche Mißtrauen der Besatzungsmacht, der Bund könne ein Zusammenschluß„eingefleischter Patrioten“ werden, unberechtigt war. Der Bund, der um seinen weiteren Aufbau ständig bestrebt ist, kam schon Ende des vergangenen Jahres zu der Ueberzeugung, daß einerseits angesichts der Unwissenheit der Schwerkriegsbeschädigten in Renten- angelegenheiten, andererseits aber auch durch unberechtigte Forderungen gar zu häufig die gerechte Versorgung der ein- zelnen in Frage Sestellt, und somit eine fachliche Beratung unbedingt für notwen- dig erachtet wurde. Da nun aus dem Be- schädigungsgrad, bzw. aus den Folgen einer Beschädigung die Rentenfestsetzung resul- tiert, richtete der Kreisverband Ludwigs hafen des Bundes einen fachärzt liehen Beratungsdienst ein, der seine Mitglieder auf vertrauensärztlicher Basis berät und nötigenfalls Gutachten bzw. Obergutachten auf wissenschaftlicher Grundlage ausarbeitet. Durch diese Gut- achten wurde es besonders in den letzten Monaten möglich, eine schnelle Klärung der okt äußerst komplizierten Fälle herbeizu- führen und damit der Landesversorgungs- anstalt in Landau ein Großteil der sonst ihr zufallenden Arbeit zu ersparen. Bei einem Interview mit Dr. Hanns Probst, dem Initiator und Leiter des ver- trauensärztlichen Dienstes für den Kreis Ludwigshafen war uns Gelegenheit zur Einsicht zahlreicher Akten gegeben, aus denen die wohlwellende Haltung der Landauer Dienststelle(Landesversor- Sungsanstalt) hervorging. Ebenss konnten wir uns von der gutachtlichen Arbeit über- zeugen, die, wie Dr. Probst ausdrücklich betonte, nur nach dem Grundsatz:„Recht bekommt, wem Recht gehört“, gehandhabt wird, das heißt, daß einerseits den soge- nannten Rentenjägern scharf auf die Ludwigshulener Strußenräuber vor dem Richter Der 17jährige Hans Kraus spielt noch mit Puppen Vor etwa vier Wochen gelang es der Ludwigshafener Kriminalpolizei, einen Raubüberfall wenige Stunden nach der Tat aufzuklären. verhaftet wurde damals der erst 17 Lenze zählende Hans Kraus aus TLudwigshafen-Oppau und sein 18 jähriger Komplize Egon Dornick. In seiner letzten Sitzung verhandelte die Große Strafkammer des Landgerichts bereits gegen die jugend lichen Schwerverbrecher. Die Verhandlung ergab folgenden Tatbestand: Im August wurde bereits das„Ding“ gedreht. In einer Wirtschaft hatten die Burschen einen angetrunkenen Mann aus Edigheim kennengelernt, dem sie Beglei- tung für den Heimweg anboten. Unterwegs auf der Chaussee schlugen sie ihn nieder, zerrten ihn in einen Feldweg und zwangen ihn unter wüsten Drohungen, sich seiner Kleider zu entledigen. Als der Mann pu- delnackt war, durchsuchten ihm die Bur- schen alle Taschen nach Geld und Wert- gegenständen, fanden jedoch nichts außer ener Börse, die einen Schlüssel enthielt. Verärgert über ihren Mißerfolg verabreich- ten Dornik und Kraus dem Opfer noch einige kräftige Kinnhaken und machten sich aus dem Staube. Einige Tage später überfielen die bei- den einen 70prozentigen Invaliden. Dies- mal hatten sie Erfolg. Da die beiden Gang- ster wußten, daß der Invalide Zahltag ge- habt hatte, beobachteten sie ihn in einem Lokal. Als der Mann gegangen war, über⸗ holten sie ihn mit den Fahrrädern, lauer- ten ihn in einer dunklen Straße auf und sprangen ihm von hinten an die Kehle. Danach wurde er in den Straßengraben ge- Worfen.„Geld raus!“ befahl Kraus mit verstellter Stimme, unn wann De kreischt, schlaache ma Dich doot!“, 50 DM wurden dem Ueberfallenen geraubt. der trotz teil- Weiser Blindheit die Täter erkannte und die Kriminalpolizei verständigte. Verhaftet ga- ben die sauberen Bürschchen dann außer den Raubüberfällen noch einen dreisten Diebstahl zu. Als Zeuge vernommen., machte der Va- ter von Kraus über den Geisteszustand sei- nes Sohnes— der 17jährige Hans Kraus kann weder lesen noch schreiben und spielt jetzt noch mit Puppen verschiedene Aus- sagen, die das Gericht veranlagten, die Sitzung zu vertagen, um einen Psychiater zu Rate zu ziehen. Ludwigshafener Arbeitsmarkt werden wissenschaftliche Gutachten ausgearbeitet Finger gesehen wird, die oft durch zahl- reiche hausärztliche und andere Atteste zu einer höheren Rentenfestsetzung gelangen Wollen, andererseits aber auch jenen Schwerkriegsbeschädigten zu ihrem Recht verhelfen würde, die auf Grund ihrer Wehr- dienstbeschädigung einen höheren Rentensatz beanspruchen können. Kurz gesagt: der vertrauensärztliche Dienst hat die Verpflichtung übernommen, in kameradschaftlicher Form unter Wahrung strenger Objektivität dem Heer der Schwerkriegsbeschädigten und Hinter- bliebenen beratend gegenüberzutreten, bzw. auf Grund von fachwissenschaftlichen Gutachten eine Rentenerhöhung abzuleh- nen oder zu befürworten. Der Bund hofft nun, daß diese Einrich- tung, die bisher weder vor noch nach 1933 bestanden hat, über den Kreis Ludwigs- hafen hinauswächst, um auf der genannten Basis im ganzen Land die Anträge schnell, objektiv und gerecht zu bearbeiten zum Nutzen des einzelnen, der Gemeinschaft und nicht zuletzt auch zum Nutzen der staatlichen Behörden. 011 Tätigkeitsbericht der Feuerwehr. Die städtische Berufsfeuerwehr wurde im Mo- nat November 21 mal alarmiert. Die Alarme betrafen acht Brände. zwei Auto-, zwei Keller-, einen Pechsiederei- einen Werk- statt- und zwei Schuttbrände.) Außerdem wurde 13mal bei Verkehrshindernissen, Wasserschäden und sonstigen gefahrdrohen- den Zuständen Hilfe geleistet. Statistische Erfassung der Hüchtlinge. Auf Grund des Landesgesetzes über die Be- treuung der Flüchtlinge werden gegenwär⸗ tig an alle Flüchtlinge und Zuge wanderte Anträge zur Erlangung eines Ausweises ausgegeben. Die Antragsformulare können bis zum 12. Dezember bei den Bürgermei- sterämtern in Oppau, Oggersheim, Mau- dach und Rheingönheim. bei den Außen- stellen des Ernährungsamtes in Munden- heim, im Stadthaus Nord und beim stati- stischen Amt im Stadthaus an der Wittels- bachstraße in Empfang genommen werden. Wer will nach Großbritunnien? Mehrere hundert technische Zeichner können nach der Insel fahren Der Ludwigshafener Stellenmarkt bietet in verschiedenen Bau- und Handwerksbe- trieben in Ludwigshafen und Umgebung zahlreiche Arbeitsplätze an. Zum soforti- gen Eintritt werden zwei Isolierer, ein Bau- und Möbelschreiner, drei Rahmenglaser, künf Gipser für größere Arbeiten und 15 Maurer mit Lehrzeit und längerer prakti- scher Tätigkeit gesucht. Die Sparte kauf- männische Berufe bietet Arbeitsplätze für einen Bilanzbuchhalter Beherrschung des Taylorixsystems und Erfahrung im Mahn- und Klagewesen werden gefordert), einen Verkaufskorrespondenten, einen Reisever- treter, einen Industriekaufmann und zwei Metallhändler. Bei allen Arbeitsplätzen sind Erfahrung und Branchekenntnisse Voraussetzung. In der Sparte technische Berufe sind Arbeitsplätze für einen Metallfachmann, einen Ingenieur Konstrukteur) einen Che- miker, einen Werbe fachmann und einen Ist der Lehrling nur ein Unkostenfaktor? Ein Gespräch mit dem Jugendsekretär des Gewerkschaftsbundes, Ortsaussc huß Mannheim Mittel und Wege zu finden, den arbei- tenden jungen Menschen anzuleiten und ihm behilflich zu sein, über die Wirrnisse der vergangenen Jahre hinweg in ein ge- sundes Verhältnis zu Leben und Arbeit zu- rückzufinden, ist heute eine unserer Wesentlichsten Aufgaben. Ein Gespräch mit dem Jugendsekretar des Gewerkschafts- bundes Mannheim zeigt einige der Fragen auf, die im Mittelpunkt der Jugendarbeit stehen. 5 Nicht die in Großbetrieben beschäftigten Jugendlichen sind es, die dem Jugendsekre- tär besondere Sorge bereiten, sondern viel- mehr jene, die in handwerklichen Klein- betrieben bei einem Meister in die Lehre gehen. Die Punkte der Jugendgesetzordnung: „Wird die Zeit für die Berufsschule vom Arbeitgeber bezahlt?“,„wird die Arbeits- zeit von 48 Stunden in der Woche einge- Eine wahre Geschichte: Kleines Mädchen halten und der tägliche Arbeitsschluß nicht über Gebühr hinausgezögert?“ und„Ist eine induktive Berufsausbildung für 5 den Lehrling gesichert?“ werden im Kleinbe- trieb nicht selten wenig beachtet, und über die Zahlung von Erziehungsbeihilfen und Anspruch auf finanzielle Vergütung im Krankheitsfalle herrscht oft eine Ansicht, die mehr oder weniger vom Lehrherrn dik- tiert wird. Auch die Erhöhung der Erzie- hungsbeihilfen wurde vom Handwerk das sich auch heute noch entschieden wei- gert, die neuen Sätze anzuerkennen— be- anstandet, während die Umstellung bei der Industrie reibungslos verlief. Von nahezu 30 Segwerbezweigen sind inzwischen beim Landssgewerbeamt Anträge eingelaufen, die sich für die Abschaffung der erhöhten Erziehungsbeihilfe aussprechen. „Wie hoch belaufen sich Ihrer Erfahrung nach die jährlichen Unkosten, die der Be- trieb für einen Lehrling aufbringen muß uuf großer Fahrt Aber nicht jedes Mädchen weiß sich zu helfen wie Liselotte Die zwölfjährige Lieselotte sollte auf ein paar Wochen von Leipzig, wo ihre Eltern Wohnen, in die Pfalz zu ihren Großeltern reisen. Fürsorglich telegraphierten die Eltern des Rindes an die Großeltern:„Ankunft Frankfurt mit Interzonenomnibus.“ Irrtüm- licherweise wurde bei der Ausfertigung des Telegramms aus dem„Interzonenomnisbus“ ein Inter zonenpaß“. Infolgedessen wollte die ahnungslose Großmutter das Kind auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt abholen. Zwei ganze Tage lang wartete sie alle Züge aus Richtung Leipzig ab, doch keiner brachte die Enkelin. m Abend fährt sie beküm- miert wieder nach Hause. Mittlerweile war Liselotte aber plan- mähig mit dem Interzonenbus in Frankfurt angekommen, und fand zu ihrer großen Enttäuschung die Großmutter nicht vor. Jemand brachte das Kind zum Verkehrs- büro, das ihm ein Zimmer zum Uebernach- ten zuwies. Am Morgen bezahlte Lieselotte ihre Rechnung und ging zum Bahnhof, um mit der Bahn nach Mannheim zu fahren, aber ihr Geld reichte nicht mehr ganz. Liese- lotte war ratlos, bis der Bahnbeamte den Ausweg fand, ihr eine Karte bis Mannheim Waldhof zu geben. Allein Lieselotte wollte ja zum Hauptbahnhof und blieb deshalb im Zug sitzen, als der Zug auf dem Waldhof Bielt. Schon war sie durch die Sperre am Hauptbahnhof, als der Beamte die Sache merkte, das Mädchen anhielt und zur Ver- Waltung führte. Sie erzählte dort ihre Reise mit Hindernissen, zeigte ihre Papiere. Der Beamte notierte die Anschrift der Groß- eltern, sagte, die Großeltern hätten 1,10 DM für sie nachzuzahlen und ließ sie laufen. Als Liselotte vor dem Hauptbahnhof stand, entschloß sie sich, nach Neckarau zu einer Tante zu gehen, um sich dort das Geld zur Weiterfahrt zu holen. Eine anteilneh- mende Frau beschrieb ihr den Weg und gab dem Kind das Straßenbahn- Fahrgeld nach Neckarau. Die Tante in Neckarau half auch, so daß Liselotte endlich ans Ziel ihrer Reise gelangen konnte. Wenn auch Liselotte die ganzen Schwierigkeiten ihrer Irrfahrten meistern konnte, so hätten sie doch vermie- den werden körmen, was bei alleinreisenden Kindern immer empfehlenswert ist: Bei ir- gend einem unvorhergesehenen Zwischen- fall, wende dich an die Bahnhofsmission, sie hilft dir! Denn schließlich wird nicht jedes kleine Mädchen mit so vielen Problemen fertig, wie Liselotte. rei und wie stellen Sie sich zu der Auffassung des Wirtschafts ministeriums, wonach diese Summe sich auf einen Unkostenbeitrag von 3000 DM jährlich beläuft?“ „Das trifft unserer Ansicht nach nur in jenen Betrieben zu, die ihren Lehrlingen zum Lernen Material in die Hand geben, das später auf dem Schrotthaufen landet. Hier mag die Summe stimmen. Aber auch ein Teil dieser Betriebe stellt sich allmäh- lich auf einen produktiveren Arbeitseinsatz um.“ Anders ist die Situation in kleineren Betrieben. Hier kann ein Lehrling nach sorgfältiger Berechnung bei ordentlicher Berufsausbildung seinem Meister im ersten Lehrjahr 20 Prozent der Leistung eines Facharbeiters ersetzen, im zweiten Jahr 50 Prozent, und im dritten Jahr 70 Prozent. Nach Abschluß der Lehre sollte ein Stand erreicht sein, der bis zu 80 Prozent der Lei- stung eines Facharbeiters entspricht. Aber schließlich macht sich auch weniger produktive Arbeitsanleitung eines Tages bezahlt. Große Werke, die sich die Ausbil- dung ihrer Lehrlinge etwas kosten lassen können, ziehen doch damit hochqualifizierte Facharbeiter heran. „Was unternehmen die Gewerkschaften speziell in der Frage der Weiterbildung der Jugendlichen?“ „Durch unsere in Fachgruppen unter- teilten Jugendverbandsgruppen werden die Lehrlinge in Fachvorträgen geschult, Filme und Kurse vermitteln fachliches Wissen, vor allem Werkzeugkenntnis. Eine Möglichkeit, aus der Situation der Zeit einen Ausweg zu finden, und eine konstruktive Abhilfe zu schaffen, ist nach Ansicht des Jugendsekretärs in dem plan gegeben, Lehrwerkstätten mit angestellten Fachkräften zu errichten. Hier sollen Jugendliche, denen zur Zeit noch keine Lehrstelle nachgewiesen werden konnte, eine kostenlose Berufsausbildung erfahren, die zumindests als eine Vorbereitungszeit zu Werten ist. Damit können vor allem Jugendliche, die sonst zwangsläufig den Weg eines Hilfsarbeiters gehen, einer sorg- fältigen Berufsausbildung zugeführt wer⸗ den. Zunächst sind Unternehmungen dieser Art noch an der Finanzierungsfrage ge- scheitert. Aber das Jugendsekretariat des Gewerkschaftsbundes plant, die Unternch- mungen zu forcieren und Lehrwerkstätten so bald wie möglich zu errichten. tu. Heizungsingenieur offen. Auch hier werden im allgemeinen überdurchschnittliches Kön- nen und längere Praxis zur Bedingung ge- macht. Nachdem sich der Ludwigshafener Stellenmarkt bereits vor vierzehn Tugen durch eine Ausschreibung von Arbeits- plätzen nach Uebersee hervortat, bietet er auch in dieser Woche wieder eine Be- sonderheit. Für Betriebe der Elektro- Industrie und des Maschinenbaus in Großbritannien werden einige Hundert technische Zeichner gesucht.(Keine Schiffbauzeichner). Es kommen Bewerber mit foglenden Be- rufskenntnissen in Frage: 1. Planzeichner mit Erfahrung in allen Typen von Schalt- und Steuergeräten von 6,8 kv bis 220 kv; 2. Maschinenzeichner mit Erfahrung in hand-, elektromagnetisch-, elektrisch und preßluftgetriebenen Maschinen; 3. Maschi- nenzeichner mit grundlegenden Erfahrun- gen in der Produktionstechnik. Das Arbeits- amt Ludwigshafen weist ausdrücklich darauf Hin, daß Bewerbungen von Interessenten für die Arbeitsplätze in Großbritannien bis spätestens 12. Dezember beim Ludwigshafe- ner Arbeitsamt vorliegen müssen. In sonstigen Angestelltenberufen sind Plätze für einen medizinisch- technischen Assistenten, einen Kommunalarzt und einen Volljuristen zu vergeben. Die weiblichen Stellenangebote beschrän- ken sich auf eine selbständige Köchin im Al- ter von 25 bis 35 Jahren, mehrere flotte Verkäuferinnen für ein Lederwarengeschäft und eine tüchtige Verkäuferin für ein Spe- Zialflschgeschäft. Alle Interessenten werden gebeten, sich an das Arbeitsamt in Ludwigshafen zu wen- den. — Stadtnachrichten Bundesbahn enttrümmert. Nun hat sich auch unsere notleidende Bundesbahn zum Teil-Abriß und azur Enttrümmerung 0 Reste ihres einstigen stolzen Verwaltungs. gebäudes am Bahnhof entschlossen. Zu. nächst allerdings arbeitet der Räumbagge; lediglich in der Bismarckstrage, yo dee Brüchigkeit der Ruinen bereits Sroße Ce. kahrenmomente verursacht hatte. Das Vor. dergebäude wird in ähnlicher Form pie das gegenüberliegende und bereits einge. ebnete Gebäude der Hauptpost bis auf die Unterkellerung abgetragen. Ueber irgend. welche Neubau- Absichten an dieser Stelle ist jedoch vorläufig noch nichts bekannt Wünsche und Hoffnungen in dieser Rich. tung dürften sich bei der fmanziellen 0 der Bundesbahn auch in absehbarer 2 kaum verwirklichen lassen. Erweiterter Paketdienst. Um den anfal. lenden Paketverkehr vor Weihnachten bes. ser bewältigen zu können, hat die Postyer. waltung Ludwigshafen für den silbernen und goldenen Sonntag auch Sonntagsdiengt. stunden vorgesehen. Am 11. Dezember Wird der Paketschalter im Postamt I am Haupt. bahnhof von 14 bis 18 Uhr und am 18. De. zember den ganzen Tag über geöffnet sein Katastrophaler Tiefstand. Der Hafen- umschlagsverkehr im Ludwigshafener Ha- fen hat durch den niedrigen Wasserstand im Monat November einen weiteren Rück. gang erfahren. Das staatliche Hafenamt meldet einen Gesamtumschlag von 107 435 Tonnen. Damit ist der Tiefstand des Mo. mats Oktober(130 981 Tonnen) noch Um rund 23 000 Tonnen übertroffen worden. Der An- teil der Brennstoffe beim Umschlag belief sich auf 41 291 Tonnen; angekommen sind 438 Schiffe während 462 abgingen. Per Frachtraum konnte wie im Vormonat nut bis zu einem Drittel ausgenutzt werden. Die hauptsächlichsten Güter bei der Ankuntt Waren außer Brennstoffen Kies und Sand, Weizen, Bauxit und Phosphate. Die haupt- sächlichsten Güter waren beim Abgang Gasreinigungsmasse und Chemikalien. Weihnachtsferien der Volkshochschule. Die Weihnachtsferien der Volkshochschule Ludwigshafen wurden für alle Kurse und Arbeitsgemeinschaften wie folgt festgelegt; Letzter Kurstag Samstag, 17. Dezember; ex- ster Kurstag Dienstag, 10. Januar. Der letzte Vortrag in der öffentlichen Vortrags. reihe findet am Mittwoch, 14. Dezember, der erste Vortrag am Mittwoch, 4. Januar statt. Weihnachtsfeier der„Sozialen Hilfe“. Ihre diesjährige Weihnachtsfeier wird die r. 261 eee l el . ö dle nde I. L. Backa erster N -Ltr.- II.! parfüm! st asiera! . l II. B. Feihnac kerzen, I. k. ö Nalkast rellma lasten f Lehr Jeichen- 0 — MANNI — 1 „Soziale Hilfe“ am Samstag im„Wittels⸗ bacher Hof“ in Oggersheim abhalten. Zur Feierstunde der Organisation sind Gäste herzlich eingeladen. Musikalische Vorträge und sonstige künstlerische Darbietungen Werden den Abend umrahmen. Weihnachtsfeier des ADAC. Die Orts- gruppe Ludwigshafen des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs wird am Sams- tagabend im Kasino der BASF die erste Weihnachtsfeier des Klubs seit der Neu- ZSründung abhalten. Freibank Ludwigshafen. Eine besondere Bekanntmachung in den Zeitungen über Freibankfleischver!kauf erfolgt bis auf wei⸗ teres nicht mehr. Die Verkaufstage werden künftig durch Anschlag am Freibank- Ver- kaufsraum bekanntgegeben, Verkaufszeit ist jeweils von 8.30 bis 12.00 Uhr. Omnibusbetrieb. Ab Dezember Wird an Sonn- und Feiertagen der Omnibusbetrieb der Linie A 4 auf der Strecke Bahnhof Mundenheim— Niederfeldsiedlung wie an Werktagen bis 23.10 durchgeführt. Ferner ist in die seitherige Verkehrslücke der Linie A 2 zwischen 19,43 und 21,20 Uhr eine Fahrt (20.30 Uhr ab Bahnhof Mundenheim nach Maudach) eingelegt worden. Volksbad wieder geöffnet. Nach Durch- führung der Reparaturarbeiten ist das Volksbad in der Mozartschule in Rheingön- heim wieder geöffnet. Außer diesem Bad sind die Bäder in der Schillerschule in Mundenheim, in der Schillerschule in Og- gersheim, in der Hochfeldschule in der Gartenstadt und in der Pestalozzischule in Oppau für Männer donnerstags und sams- tags von 10—19 Uhr und für Frauen Frei- tags von 10—19 Uhr geöffnet. Das Volks- bad in der Gräfenaustrage ist kür Männer mittwochs, donnerstags und samstags von 10—19 Uhr und für Frauen dienstags und freitags um die gleiche Zeit geöffnet. Glücklich strahlende Kinderuugen im Shell-Huus 100 kleine Ludwigshafener und Mannheimer wurden bewirtet und beschenkt Lange vor 14 Uhr war es, als am Niko- laustag an der Hand der Mutti oder Oma die kleinen Knirpse, in Mantel und Kapuze gepacht, durch das regnerische Wetter zum Shell-Haus tippelten. Hier sollte für 50 Ludwigshafener und 50 Mannheimer Kinder eine große Weihnachtsbescherung sein. Dieser Nachmittag wurde von der Shell gleichzeitig in vier anderen Städten abge- halten). Was es wohl alles geben würde? Aepfel, Nüss' und Mandelkern das essen Kinder immer gern. Aber der„gute Onkel Shell“— wie die Kleinen Direktor Kar! Munzert nannten— hatte an noch viel mehr gedacht. Der weihnachtliche Zauber und die liebevolle Fürsorge, mit der sich das Shell- Haus zu dieser Ueberraschung gerüstet hatte, empfing die Kinder schon im Poytal, als sie von den Eltern„abgegeben“ wurden. Zwei große brennende Weihnachtsbäume rechts und links des Eingangs strahlten mit den Kinderaugen um die Wette. Und was für ein Jubel gab es erst, als sie in der mit buntgemalten Bildern und Tannen ge- schmückten großen Shell-Küche an den Tischen sitzen durften. Vor jedem Kind stand ein Gedeck mit Schokolade— zum unbegrenzten Nachfüllen und leckeres Zuckergebäck. Hinter den Kulissen, d. h. unter einem langen gelb- roten Tuch, lagen die Ueberraschungen, die vorerst nur zu ahnen waren. Es war einfach spannend, und Direktor Munzert ließ seine kleinen Gäste diese erwartungsvolle Vorfreude auskosten. Das schönste Erlebnis für ein Kind wird immer das tiefe Geheimnis des brennenden Weihnachtsbaumes und die symbolische Be- scherung sein. Für die erwachsenen Gäste Wär es am Dienstag ein besonderes Ereignis und wohl das schönste vor weihnachtliche Erleben, dieser Shell-Feier beizuwohnen. Wieviel reine Freude und Dankbarkeit kön- nen aus zwei Kinderguckerln leuchten Die für ihr Alter schmächtigen und blaß aussehenden Kinder waren durchweg aus armen Familien(die Shell-Ad hatte sie ge- meinsam mit den karitativen Organisationen der Schwesterstädte ermittelt). Beim Losen konnten acht Jungen und ein Mädel ein großes Shell-Auto aus Holz gewinnen. Für jedes Kind gab es außerdem einen wunder- schönen Gummiball. Und was das wichtigste War: einen Gutschein in Höhe von 10 P zum Kauf von Kinderkleidung. Mit den Mannheimer Kindern war Stadt- direktor Schell, der Dezernent der Wohl- kahrtsfürsorge, gekommen, FEr dankte im Namen des Mannheimer Oberbürgermeisters und der Kinder für die großzijgige Einla- dung. Nach einem gemeinsamen weihnacht⸗ lichen Lied durften sich einige Kinder mit einem Solo einen Extra-Ball ersingen. Al- lerdings scheiterte dann diese Idee an dem ausgehenden Ball- Vorrat, der für soviele mutige Sänger und Sängerinnen nicht ge- rüstet war. Ganz zum Schluß, die Muttis waren be⸗ reits wieder zum Abholen erschienen, mel- dete sich ein zartes Stimmchen zu Wort. Ein kleines blasses Mädchen, Inge Fluck aus Oggersheim, wurde zum Onkel Shell gebracht. Ganz aus sich heraus dankte das Kind für die Feierstunde und die Geschenke. Für Direktor Munzert mag diese instinktive Dankbezeugung des kleinen Mädchens die schönste Anerkennung und Belohnung, die ihm kür diesen vor weihnachtlichen Nach- mittag gezollt werden konnten, gewesen 2 75 i . Maar lan per lit Ah * Vorkt Gen, hafen 88 85 ** 8 . 8* 8 8 8 8 855 5 7 N 2 N 531 0 85 e . 1 8. Dezemger 19 105 N. l— 8 l 25 55 87 2 ö g at 8 2 E M 1 am 4d Zahl reid: I Stschr OR GEN. ung 5. 85 Rel f 2 70 IS. ANZEIGEN i ö valtung 0 7 1 440 GNU Eil bo 9. 8 ESI . 18 18 5 von Bewerber lionen len. ehmid i die 1 e e L 8 795 n V u 8 Wie Rasierpi 8. imbagger de ünden in uns. Ab 0 A e uns, die P 8 3, 67, Ruf Nr. 528 69 15 5 eee, 11. 3 15 bur 8 dle 1 Abteilungen: 1 e elzmäntel 9. ener l 5 01 EE 2 Seite 7 8 AN en, 7 kert. a 8. 5 Da 1 e en. See Mas Selennaus Bück, du 2 N Mannheim,. 7 5 orm wie ackartikel, Spiri euruck ewerbu als Pelxh marbeit 5 13 ahr des Ki 2! mmm Wie„Spirituosen 5 zureich mgsunter! Aus Schüri ungen. Im Rei indes 1949 25 een en 2 a bit en eu aten ehüritz Im Reich 5 n dee et 5 Abechrtet enisse. beg N 6, 16 des Obermagi 5 0 auf d 12 1.-F, von 2.— DM tür die en und Ph au- 3 Kk R A. 94407 agiers e g an Bew. otos s 14 FTF 5 oder f irgend, II. 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Kfz osser, mögl. mi und Spriegel en, mit 1 0. 03133 5 0 18 E 3— el 4 n 48 13 N 555550 2 2 22 1 110 V Kasten-Li VE R K K 5 22 nah westelle 3 due ed Sue eee en, F 5 aupt⸗ 5 auf, Nachwei ungen mi ge- waren Alle em olse Pl 5 1 ti Weis it Leb N Bestecke e Fahrz 5 atzman ö 7 Abgang 13 ee bisherigen 22 5 ANN HEIM——. in gutem, fahr Bil 2 gels geben Wir E R I E Monnhei 8 35 F 47570 Se u, R* 2 3 item Zustand 53 ilkig 1 80 e 2 nheim— P nsch an den e eee N 2 35 5 5 A0 l- öbel 5 5 Ziehun 5 lankenhof ule, 1. 5. ocker àb 250 ab 9 5 1 boch N 55 NE. 11.—, Flechtses Schemel 1,30, Stũ 77 0 1 2 98 MaNNHE AN- 575 99 e 1 2 5 re 8 Annen EK 9 K 2 5 26,—7 bee Süddeuis che Ste che f* f 0 Schlaf ou f gelegt.: 4.6 eee de des Elek 8 F555 o au S AUMAN R 5 3 Klassen] 5 de ee eee enen u af 11 orterie — kau tliche B auf f N ephon 444 au 5 5 Der von Altgold an Siem ewerbun gesucht. a 4 30, 405 135 U 5 gen 5 N je schö 5 37 E 5 ortrag 1 Mannhei ens-Schucker erbeten anti Insten ö. 8 eim, N 7 rtwerke AG. tiquarisch und selte tutz-F 1 1 6 5 1 Sah, cl e 33 dugel(in osereverong ni esam: f N 5 Aus. 2 5 in der Er fin V M Wie deh* 8 9 nicht vergess 1 7 Januar EFfahr 5 Schlüter-Bu 1 lercedes.. 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Zweifel darüber herr- Lösung ein Ergebnis 1 mühung zwischen Födera- Zentralismus, eine Kompromiss kinden— Schattenseiten aufwei- 8 en Ueberwindung erst eine Praxis mit sich bringen kann. Gratifikation fürs Steueramt oder zum Weihnachtsfest U 8 nere Ungere Nun steht das Weihnachtsfest vor der Türe. Ein Teil der Parteien, vor allem f Kreise des politischen Lebens, die zundnis aufbringen für die Nöte des Mannes, trat für die Erhöhung der freigrenze bei Weihnachtsgratifika- bis zu 300 DM ein. In Württem- 2 den brachte der SPD-Abgeordnete Möller einen solchen Antrag ein, der dunn vom Landtag als ein an das Kabinett ge- Stelltes Ersuchen verabschiedet worden ist, wobei nach Prüfung der Finanzlage der Landtag den Antrag Möller abänderte: Nicht 300 DM, sondern 200 DM sollten steuerfrei sein. Das württembergisch- badische Kabinett jedoch entschied: Die Sache mit der Weihnachtsgratifika- tion muß auf Bundesebene entschieden werden. Dann sprach der Finanzausschuß des srats ein gewichtigtes Wort, die in m Finanzausschuß vereinigten Finanz- ster erklärten es als untragbar, solche Vergünstigungen zu gewähren. Sie sagten: „Es muß bei 100 DM Steuerfreigrenze bleiben“. Doch das letzte Wort war nicht gespro- chen. Der Bundestag fällte auch Entschei- dungen, und zwar sagte er: „Weihnachtsgratifikationen bis zu 300 DM sollen steuerfrei sein“. Und nun werden Gerüchte laut, daß der Bundesrat dagegen Einspruch erheben wird. Der Vorsitzende des bundesrätlichen Finanzausschusses Hes sens, Finanzminister Dr. Werner Hilpert, dementiert zwar: „Das Land Hessen hat gegen den Be- schluß des Bundestages, Weihnachtsgratifi- kationen bis zur Höhe von 300 DM steuer- krei zu lassen, nicht Einspruch erhoben“. Hilpert behielt sich eine Stellungnahme über die Steuerfreiheit für Weihnachts- zuwendungen bis zur Sitzung des Finanz- ausschusses des Bundesrates am kommen- den Dormerstag vor. Er ist Vorsftzender dieses Ausschusses. Bundes Finanzminister Schaeffer erklärte in der Kabinettssitzung, daß der Entscheid über eine Erhöhung des steuerfreien Betrages der Weihnachts- gratifkation Sache der Länder sei. Die ganze Frage gehöre zum Bereich der Einkommensteuer. Den Beschluß des Bun- destages über die Erhöhung der Steuerfrei- e Werde er an den Bundesrat weiter- Die Finanzminister der Länder hät- ten sich jedoch bereits gegen einen höheren Freibetrag bei der Weihnachtsgratiflkation ochen. zminister Schaeffer wies darauf ag eine grundsätzliche Steuerreform tigt sei. Es sei deshalb besser, eine meine Steuersenkung herbeizuführen, eine FHerabsetzungen in Details zu Hen. Im übrigen würde die Durchfüh- des Bundestagsbeschlusses umfang- Verwaltungsarbeiten erfordern, da dere seit dem 15. November Zahlungen für Weinhnachtsgratiflkationen geleistet und bucht worden seien. urzer Traum des weihnachtlich „Sratifizierten“ Steuerpflichtigen, daß er ganze 300 DM nicht zu versteuern brauche, geht zu Ende. Oder geht er nicht zu Ende? Die Tatsache, daß die Finanzminister re G äfkte lediglich als Kassierer, die Bestand und Eingang ibrer Kassen be- „betreiben und nicht als Finanz- rtschaftler, vermag traurig zu stimmen. Ist es nicht aber so, daß die Finanzmini- ster sich dem Gebote ihrer Auftraggeber beugen werden müssen. Der Länderfinanz- minister Auftraggeber sind die Landtage. Sieben von den 11 im Bundesgebiet vor- * Ss m Wi Der Landesbezirk Nordrhein-Westfalen des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat Ministerpräsident Arnold gebeten, im Bun- desrat dafür einzutreten, daß Weihnachts- gratifikstionen, wie vom Bundestag be- schlossen, bis zu 300 Mark steuerfrei blei- ben. Die Meldung, daß dieser Bundestags- beschluß noch nicht endgültig und bindend sei, habe unter den Arbeitnehmern Un- ruhe ausgelöst. handenen aktiven Finanzminister stehen Landtagen gegenüber, die ebenso wie Württemberg-Baden— sich für eine Er- höhung der Steuerfreigrenze ausgesprochen haben. Wenn es nicht mit dem Teufel zugehen sollte, wenn nicht der letzte Rest des Ver- trauens der Wähler erschüttert werden soll, müßte bereits der bundesrätliche Finanz- Ausschuß mit einer Mehrheit von sieben immen für eine Erhöhung der Steuerfrei- bei Weihnachtsgratiflkationen ein- 1 n und selbst. wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann müßte in sieben von den elf Ländern der Bizone diese Steuerfrei- erhöht werden. Nicht immer auf 0 DM. sondern wie das Beispiel Württem- Berg- Baden lehrt, auch auf 200 DM aber immerhin erhöht. F. O. Weber Eine Mill'arde Eier SOIlen Eier markt 2 T SChIagen Es beliebte der Bundesernährungsmini- er, Staatsrat a. D. NIK las vor Presse- vertretern zu plaudern über die bevorste- hende Einfuhr von sage und schreibe Einer Milliarde Eiern und er hat diese Geschichte nicht nur am Kamin er- zählt dicht nur in einer Pressekonferenz oder in einem Interview, das zu dementie- ren heute billigste politische Handlung ist, nein er verkündete sie laut und vernehm- lich im Bundestag vor den gewählten Ver- tretern des Volkes. Rund 41 Eier also werden im kommen- den Jahre nach Minister Niklas Worten aus Einfuhren den deutschen Normalver- braucher laben, wobei erreicht werden soll, daß die inländische Hühnererzeugnisse ver- billigt werden sollen. Ob sie verbilligt werden hängt davon ab, ob es dem Bundesernährungsminister auch möglich sein wird nicht nur Schäden von der Landwirtschaft, von dem Handel tragen zu lassen und die Gewinne auf die öffentliche Hand abzuwälzen, wie es noch bis vor kurzem der Fall war, da(siehe „Morgen“ vom 2. Dezember„Wucher mit Eiern“) noch„Abschöpfungsbeträge“ in der Höhe von 5 bis 8 Pfennige je Importei aus Holland von Staatswegen erhoben worden sind. Ab 6. Dezember werden diese„Ab- schöpfungsbeträge“ nicht mehr erhoben. Die Läger des Handels sind jedoch von oben bis unten mit Eiern angefüllt die noch „Abschöpfungsbeträge“ gekostet haben. Allein ein Eierhändler in Mannheim hat, Wie wir erfahren, an diesen durch Ab- schöpfungsbeträgen verteuerten Eiern rund 8 00 DM verloren, denn er kann dem Drucke der billiger nachkommenden Eiern nicht folgen. kann von der Handelsspanne in der Höhe von einem halben oder wenn es gut geht— einem ganzen Dpf 5 bis 8 Dpf nicht decken. Nun hat sich ein Gremium gefunden, dem es gelang den Stein der Weisen zu entdecken: Die Handelsspanne müsse kon- trolliert, müsse festgesetzt werden. Die Handelsspanne, bei der es sich wie oben erwähnt, um maximal einen, zum großen Teil jedoch, nur um Bruchteile eines Pfen- nigs handelt. Wäre es nicht besser, statt festzusetzen, abzusetzen. Abzu- Setzen nämlich den Verantwortlichen für die Verluste des Handels, die normaler- weise nie entstanden wären und die das Ei ausländischer Herkunft um je 5 bis 8 Pf verteuerte. Es geht nämlich nicht an, immer den Schuldigen dort zu suchen, wo er nicht sitzt. Dies kann irrtümlicherweise ein-, kann zweimal passieren, kann aber nicht auf die Dauer in einem demokrati- schen Staatsgebilde fortgesetzt werden, des- sen Wirtschaft sich erholen soll. Die Folge hiervon wird nämlich sein, daß die Men- Der Agrarausschuß des Bundestages be- schloß auf seiner Sitzung am Dienstag, daß zur Vermeidung einer Ueberhöhung der Eierpreise die Handelsspannen für Import- eier künftig festgelegt und zugleich mit dem Preis bekanntgegeben werden sollen. Die Abschöpfungen im Rahmen des Importausgleiehs gesetzes sollen, wie verlautet, für Eier a b sofort wegfallen. Darüber hin- aus soll geprüft werden, inwieweit generell auf Abschöpfungen verzichtet werden kann. schen, die an und für sich dazu neigen, ich durch Scheinheiligkeit ihrem Geschicke zu entziehen, gezwungen sein werden, die Scheinheiligkeit bis auf den Höhepunkt zu treiben, denn die Erfahrung lehrt, daß Scheinheiligkeit von allen bösen Beispielen das ansteckendste ist. Eine Milliarde Eier. Sie könnten die Preisentwicklung heilsam beeinflussen, wenn es gute Eier sind, wenn es Eier von Größen- und Gewichtsklassen sind, die ihrem Preise entsprechen, wenn sie im Ein- kauf im Ausland und im Verkauf im In- lande so gehandelt werden, wie es den Ge- setzen einer gesunden Wirtschaft entspricht, nicht global eingekauft, sonst passiert uns dasselbe Unglück, wie mit unseren Ge- treideeinfuhren, nämlich daß wir im Aus- lande die Preise hoch treiben um sie bei uns zu drücken. Kaum glaubhaft erscheint es, daß eine Milliarde Eier, deren Devisen- aufwand rund 50 Millionen Dollar betragt. in rund 6000 bis 7000 Waggons anrollen werden. Ein Traum vielleicht des mit Eiern frei- giebigen Ernährungsministers, ein Traum auch der eierhungrigen Bevölkerungs- schichten, die, wenn es aus diesem Traum zu einem bösen Erwachen kommen vid, im Gegensatz zu dem freigiebigen Mini- sterium, die Zeche bezahlen müssen dafür, daß in einer Zeit, in der auch inländische Eier zu normalen Preisen, wie z. B. im Frühjahr d. J zu 20 bis 25 Pf. erhältlich sind, aus dem Auslande eingeführt werden. Es geht nichts über die Zweckmäßig- keit. Vielleicht liegt sie im Falle der einen Milliarde Eier allein darin, daß sozial den- kende Verdienst- Aspiranten daran denken von einer Eier-Import- Gesellschaft zu pro- kitieren. Man könnte dann gleich einen Bundeseier-Stand errichten bei dem alle Eier billig abgeliefert werden müssen, damit die Importverluste ausgeglichen wer- den können. Dann wird allerdings der Handel nicht mehr zu klagen haben, denn die etwaigen Verluste die trägt ja der Steuerzahler, dem vorgespiegelt werden kann, daß die Eier billig geblieben sind. Doch billiger als Eier sind Dementis. Und wenn die Fülle der Eiermeldungen der letzten Tage verglichen wird mit ähnlichen Nachrichten des vergangenen Jahres, dann entsteht der Verdacht, daß im Jahre 1950, wenm der Eierpreis im Frühjahr normaler- weise sinken wird, die zuständigen Stellen wieder darauf vergessen werden, daß es notwendig ist eine entsprechende Menge Eier— nicht gleich eine ganz großspurige Milliarde— einzukaufen. Ein Vergessen, das umso mehr bedau- ert werden muß, denn mit Paniknachrich- ten, die niemand ernst meint, kann wohl der Spekulant geschreckt nicht aber der or- dentliche Handel und Wandel gelenkt wer- Aen. Tex Hamburger Eierimporteure haben von ihren dänischen und schwedischen Geschäfts- freunden die Mitteilung erhalten, daß bei den im Rahmen der Handelsabkommen mit beiden Ländern vorgesehenen Eierlieferun- gen erhebliche Verzögerungen eintreten werden. Dänische Lieferanten können erst nach Weihnachten Eiersendungen nach Deutschland abfertigen. während schwe- dische Lieferanten bisher von ihrer Regie- rung noch keine Ausfuhrgenehmigung für Eierlieferungen nach Deutschland erhalten haben. Rätselraten um Bergbau-Rentabilität Isolierender Spleen oder Splendid Isolation Im November hat der Steinkohlenbergbau Westdeutschlands eine Tagesdurchschnittsför- derung von über 361 500 t erreicht. Ein aus- gezeichnetes Ergebnis, wenn man es mit den Ziffern der letzten Jahre vergleicht, die bei 200 000 und 300.000 t lagen. Im September d. J. waren es erst 337 600 t, im Oktober 346 300 t im Tagesdurchschnitt. Es ist daher verständlich, daß die Frage aufgeworfen wird, wird die deutsche Kohlenwirtschaft schon rentabel? Seitens der dem Bergbau nahestehenden Kreise wird die Meinung vertreten, daß die Ze- chen rentabel wären, wenn man ihnen, wie es früher war, auch wieder den Nutzen des Koh- lenhandels ließe. Früher seien über die Syndi- kate auch die Handelsspannen aus dem Koh- lenverkauf bis zum letzten Verbraucher in die Taschen der Zechen gegangen und hatten we- sentlich dazu beigetragen, der deutschen Volks- Wirtschaft einen wirklich billigen Kohlen- preis zu ermöglichen. Eine Betriebsunter- suchung der Zechen des Steinkohlenbergbaues Westdeutschlands ergibt das überraschende Bild, daß zahlreiche gute Betriebe bei den heu- tigen erhöhten Kohlenpreisen ab Werk schon Urchaus in einer ausgezeichneten Rentabilität liegen, wobei die Gewinne unter Abrechnung aller Betriebs-, Kapital- und Abschreibungs- kosten bis zu 25 Prozent der Erlöse gehen. Aber dies ist die Minderheit. Wir haben auf der Seite der roten Zahlen— der Verlustabchlüsse — die Mehrzahl der Zechen und diese haben Verluste bei den heutigen Kohlenpreisen, die bis zu 45 Prozent der Erlöse ausmachen. Der britische Chef der Vereinigten Kohlen- kontrolle in Essen erklärte dieser Tage, daß die Fördersteigerung auch die Zuschußquote im Ruhrbergbau je Tonne Förderung ermäßigt habe. Diese Zuschußquote betrug im Septem- ber 1948 noch 3,70 DM je t Steinkohle, im März 1949 1,63 DM je t, im Juli 1949 1,50 DM je t, im Jumi nur noch 1 DM je t und dürfte sich gegen- Wwärtig auf etwa 0,85 DM je Tonne stellen. Dies ist auf die gesamte Förderung umgerechnet. Auf den Ertragskonten der Zechen sieht das Bild etwa wie folgt aus: Nach britischer Mit- teilung arbeiten zur Zeit 5 etwa 65 Prozent der deutschen Steinkohlen- zechen mit einem buchmäßigen Gewinn, ein kleiner Prozentsatz mit einem echten Ge- winn, der Rest mit großem Verlust. Die Ein Qu Nach den großen Anstrengungen deutscher Arbeiter in der Ostzone und nach den Planmel- dungen der kommunistischen Presse wirkte die trockene Feststellung des Industriemini- sters Selbmann in Leipzig vor den Ver- tretern der volkseigenen Betriebe wie eine kalte Dusche.„Der heutige Zustand bei der Grundstoffindustrie ist noch absolut unbe- friedigend.“ Seine Vorwürfe gegen die Produzenten trafen zwar nicht den Kern des Sachverhalts, die unzureichende und von Moskau bestimmte Planpolitik. Sie zeigten aber, daß die Ostzone mehr und besseren Stahl um jeden Preis herstellen soll. Welche Voraussetzungen liegen dafür vor? Vor 1945 waren die mitteldeutschen Stahl- werke im Flick- Konzern mit den Wer- ken Henningsdorf, Riesa. Brandenburg. Max- hütte und Gröditz zusammengefaßt. Sie er- zeugten zusammen mit den beiden außerhalb des Konzerns stehenden Werke Thale und Döhlen sowie einigen kleineren Betrieben 1936 eine Rohstahlmenge von 1,2 Millionen Tormen. Diese Zahl konnte sogar im Kriege auf rund 1.5 Millionen Tonnen erhöht wer- den.— Das bedeutet 1940 für Henningsdorf 133 920 Tonnen., für Brandenburg 336 351 Ton- nen, für Riesa 360 379 Tonnen., für die Max- hütte 214 195 Tonnen, für Gröditz 71 705 Ton- nen und für die Werke Döhlen 201 655 und Thale 92 633 Tonnen. Nach Kriegsende schien das Schicksal die- ser Werke besiegelt. Mit Ausnahme der Werke Thale und der Maxhütte, die beide sowjetische Aktiengesellschaften wurden. ge- rieten alle anderen Werke auf die östliche Demontageliste. Nicht nur die technischen Anlagen sondern auch die Werkhallen wur- den nach Rußland geschafft. Damit blieben nur die Maxhütte und Thale betriebsfertig und lieferten eine Rohstahlmenge von zusam- men 200 000 Tonnen im Jahr. Mit dieser ge- ringen Erzeugung ließen sich aber besonders nach dem Aufbrauch von Beutelagern und den aus der Kriegsfertigung stammenden Rohstoffvorräten die viel größeren Repara- tions forderungen der UdssR nicht erfüllen. Das ist der Grund, warum die Russen dle Mexhütte den deutschen Stellen als volks- eigenen Betrieb mit neuen Forderungen zurückgegeben wurde. Diese 65 Prozent des Mister Collins von der britischen Kohlenkontrolle haben zu der Nei- gung verführt, 1 des deutschen Steinkohlen- bergbaus schon als rentabel hinzustellen. Da diese Rechnung der britischen Stelle je- doch einige Voraussetzungen enthält, die im allgemeinen nicht berücksichtigt, von einigen Stellen bewußt verschwiegen werden, entsteht bedauerlicherweise ein falsches Bild der Lage. Bei der Rechnung der Control-Groupe hat man nämlich den Kapitaldienst, also die Verzinsung des Anlage wie des Anleihe kapitals nicht berücksichtigt, ferner die not- wendigen Abschreibungen nur mit knapp einem Drittel eingesetzt, also eine Kosten- kalkulation aufgestellt, die nach den Rechts- auffassungen des deutschen Wirtschafts- . rechtes 3 STA ETA T1. ist, weil sie einen falschen Gewinn erbringt und bewußt die Substanz der Werke auf- zehrt. Wenn jedoch eine kaufmännisch saubere Kalkulation zugrunde gelegt und den norma- len Abschreibungs- und Erneuerungsbedarf der Zechen, der gleichbedeutend ist mit Erhaltung der Lebens- und Leistungsfähigkeit der deut- schen Kohlenwirtschaft Rechnung getragen wird. dann ergeben sich ganz andere Größen- oreinungen. Dann stellen sich nämlich heraus, daß bei den heutigen Preisen eine volle Kosten- deckung plus Verzinsung und Abschreibung nur etwa 25 Prozent der Zechen erreichen, etwa 45 Prozent zwar die Kosten voll, aber sonst nicht viel mehr aufbringen, auch nicht Zinsen und volle Abschreibungen, und daß der Rest mehr oder weniger in Verlustwirtschaft lebt, wobei bei einigen Betrieben die Verlustwirt- schaft damit zusammenhängt, daß die Unter- nehmen ihres Rückhaltes in der Eisen- und Stahlproduktion der ihrer Verbundenheit mit Kohlenveredelungsbetrieben beraubt sind. Ob es der geplanten Neuordnung im Kohlen- bergbau gelingen wird, durch Zusammenfügen von Gewinn- und Verlustzeichen rund 18 neue Werkskomplexe zu schaffen gegen jetzt 41 Einzel-Zechengesellschaften bleibt abzuwarten. Die Erfahrungen der Vergangenheit lehren, daß der Isolationismus, der die derzeitige deutsche Kohlenführung beherrscht, nicht sehr glücklich „Abwertung gel lug Würde vel ist, weil er mehr aus dem Gefühl, sich auch einmal aus der„Knechtschaft des Stahls“ zu be- kreien, geboren zu sein scheint als aus wirt- schaftlichen Erkenntnissen. Es wäre peinlich, wenn die„Isolation“ statt„splendid“ zu wer- den, zu einem„Spleen“ wird. Dann hat nie- mand davon einen Vorteil, am wenigsten der Kumpel. Eine vernünftige und übersehbare Verbundwirtschaft in Kohle und Eisen wird ganz natürlich heute unüberwindbar erschei- nende Schwierigkeiten lösen. R.-H. Kohlepreis im neuen Licht durch Dämmerung erkennt- liches Kartell Bei der seinerzeit im Zuge 50 Pf und- kerten neuen Kohlspreirege- 1 l ang 88 835 Jahres die Preise erneut zu überprüfen. Wie wir hören, sind Bestrebungen des Auslandes im Gange. als einseitige Maßnahme den inner- deutschen Kohlepreis um etwa acht DM je Tonne, d. h. also auf rd. 40 DM je Tonne zu erhöhen. Dies würde in Auswirkung über das gesamte Preisgebäude zu einem neuen Handicap für die innerdeutsche Produktion und für die Konkurrenz fähigkeit der deut- schen Ausfuhr führen.. In deutschen Fachkreisen verweist man dagegen auf anderslaufende Bestrebungen, die eine vernünftigere und langfristige Rege- lung vorsehen. Danach würden in den Haupt- kohleländern Europas z. Z. Untersuchungen an- gestellt, das europäische Kohlepreisbild sowohl mit Inlands- wie mit den jeweiligen Auslands- preisen genau gegenüber zustellen. um einen Allgemein gültigen Satz für alle beteiligten Länder und Interessenten zu finden. Auf die Exportpreise bezogen, käme man dann also zu einer ähnlichen internationalen Verein- barung, wie sie nach dem letzten Weltkrieg die europäische Stahlindustrie in der IREG, der damaligen Internationalen Rohstahl- Export- Gemeinschaft, gefunden hatte, so daß man jetzt schon von einer„Kohlen- IRE G“ spricht. also einer Art neuem inter- nationalen Kartell mit erstmalig wieder maß- geblicher deutscher Teilnahme. R.-H. oOostzonale Stahlwirtschaft alitäts⸗ Da sich auch der Handel mit dem Westen nicht in der von Rußland gewünschten Form einspielte, erließ die SMA 1947 Befehle. die Ostzone hätte die Werke Riesa und Hennings- dorf mit eigenen Mitteln wieder aufzubauen. Bei dem vorherrschenden Mangel an wich- tigsten Maschinen und Materialien gelang dieser Aufbau trotz aller Zwischenbefehle nur unvollkommen. S0 erhielt 2. B. Hen- ningsdorf 1949 vier Siemens-Martin-Oefen zu je 60 Tonnen und zwei Walzstraßen, Riesa fünf Siemens-Martin-Oefen zu je 100 Tonnen, eine große Mitteleisenstraße, ein Rohrwalzwerk und eine Rohrstumpf- schweiß anlage. Infolge der völligen Demon- tage konmten Walzwerkanlagen solchen Um- fangs in der Ostzone nicht hergestellt wer- den. Daher wurde auf Anweisung der SMA ein Kompensationsgeschäft nach dem anderen auf privater Grundlage mit dem Westen angeschlossen. Die Gegenblockade des Westens unterband diese Entwicklung und zwang die Sowjetunion zu einer außerge wöhnlichen Maßnahme, Die demontierte Anlage von Gröditz wurde aus Ruhland wieder zurückgeschickt. Wie wichtig das war, erhellt besonders die Tatsache., daß Gröditz neben zwei Feinwalzstraßen, einein Rohrwalzwerk, einem Blechwalzwerk auch das Bandagenwalzwerk Zurückerhielt. Ohne Randbandagen und Siederohre, welche sonst in der Ostzone nicht erzielt werden können, läuft kein Reparationszug und der Verkehr liegt still. Das war außer dem allgemeinen Engpaß an Blechen und Rohren der wahre Grund für die„großmütige Schenkung der Sowietunion“. Gröditz konnte jedenfalls sein altes Bandagenwerk auf den früheren Fun- damenten wieder errichten. Berücksichtigt man bei diesem improvisier- ten Aufbau das Alter aller Werkanlagen, dann zeichnen sich nach den Unterlagen deut- scher Ingenieure hinter allen Plan versprechen kolgende Produktionszahlen ab: Für die Werke Henningsdorf, Riesa, Gröditz, Maxhütte, die S As Thale und Flettstedt(nur für Walz- bleche) wird eine Walzwerkskapazität Ende 1949 von 771 800 Tonnen pro Jahr angenom- men, dagegen die mögliche Produktion mit 489 700 Tonnen für 1950 benannt. Aehnlich ver- hält es sich bei der Rohstahlkapazität, die zu Beginn 1950 mit 674 000 Tonnen geschätzt wird und Reparations problem bei einer nur möglichen Produktion für 1950 von 524 000 Tonnen. Aus dieser Gegenüber- stellung geht klar hervor, daß die volle Kapa- zität nicht ausgenützt werden kann. Es fehlen vor allem Transporteinrichtungen, Schrott- und Gießkräne sowie Chargier maschinen. 8 Zu dieser Erkenntnis hätte man auch ohne Selbmanns Vorwürfen gegen das Werk Hen- ningsdorf kommen können. Er sagte in Leip- zig:„Es hat einen etwas fatalen Beigeschmack, wenn das Stahlwerk Henningsdorf alle Be- triebe der Republik zur Uebererfüllung des Planes aufgerufen hat. Gerade dieses Werk hat bis zum 31. Oktober seinen Produktions- plan in Rohstahl nur zu 75 anstatt zu 84 Pro- zent erfüllt. Sein Produktionsplan in Walz- stahl wurde sogar nur zu 49 Prozent erfüllt“. Solange nämlich die guten Zusatzstoffe, schwe- felsaure Kohle, Stahlroheisen, Dolomit und Kernschrott fehlen, können die früheren Schmelzleistungen trotz aller Wettbewerbe nicht erreicht werden. Dazu kommt der Man- gel an Facharbeitern und Ingenieuren. Bei solchen Voraussetzungen erreicht die Ostzone bestenfalls 35 Prozent der Höchstleistungen vor dem Zusammenbruch. Das bedeutet bei einem geforderten Walzeisenbedarf von 2 Mil- lionen Tonnen im Jahr und bei einer mög- lichen Erzeugung an Rohstahl von 524 000 Ton- nen unter Berücksichtigung eines Walzwerk- einbringens von 75 Prozent nur eine Erfül- zung von 18 Prozent der Anforderungen, Das sind sehr bescheidene Zahlen, wenn man dann noch die dürftige Qualität dazu- rechnet. Wie unzureichend gerade diese ein- geschätzt wird, zeigt ein russischer Befehl, der nicht einmal den Thomasstahl der Ost zone für Reparationsliefe- rungen zuläßt. Das allgemeine Qualitäts- programm liegt nämlich noch darunter zwi- schen Siemens-Martin-Stahl und Thomes- Stahl. Hochwertige Stähle können bei den ge- genwärtigen Verhältnissen nicht geschmolzen werden. Für die Edelstahlerzeugung fehlen Legierungselemente und technische Einrich- tungen für die erforderliche Wärmebehand- lung. Hieraus ergibt sich der zwangsläufige Hunger der Ostzone nach QAualitätsstahl, aus dem die ständigen Versuche nach Wirtschafts- abkommen mit dem Westen resultieren. Deutsche Fachleute sind darüber hinaus der Ansicht, daß der ganze Zweijahresplan der Ost- zone mit den Stahl- und Maschinenlieferungen aus dem Westen steht und fällt. . Donnerstag, 8. Dezember 1949 Nr. N Butter wird teuerer Margarine billiger Die Beschlußfassung des Agraraus des Bundestages über die Neuregel Milch- und Butterpreise ist auf den 10. zember verlegt worden. Im Ausschuß 3 90 soll jedoch, Wie VWD erfährt, Veberem b mung darüber bestehen, daß der Butter auf 5,80 DM je kg bei einem Wassergehalt 18 Prozent festgesetzt wird. 00 Wie aus den Erörterungen im Ernäht Ausschuß hervorging, fehlen bei einer mont. 9 lichen Butterration von 250 Gramm zur 20 a etwa 50 000 Tonnen Butter jährlich, fü ae Einfuhr rund 50 Millionen Dollar aufgehen werden müßten. Die im Rahmen der e Preisplanung erfolgende Erhöhung der Butter preise soll der Stärkung der Inlandserzeug. dienen. b 0 Noch keine Klarheit besteht über den kit tigen Margarinepreis. Er wird voraussichid* 5884 um 0,12 DM je kg herabgesetzt. geile a 0 10 Bezuslich der beabsichtigten Buttepg f e erhöhung ist der Handel mit der ihm lte Nover dachten Spanne nicht zufrieden. Der Zente ahne verband glaubt ferner, daß man bereit f 12 11 Januar 1950 bedenkenlos mit dem Vertal ſertahren 3prozentiger Trinkvollmilch beginnen Kötz enn Die der Buttererzeugung dadurch entzagn e A K Fettmenge falle für die Gesamtremonfder nicht ins Gewicht. Sie werde in den ent der vier Monaten des Jahres schätzungswee uch imm. 3000 Tonnen oder fünf Prozent der Gesa] s ich buttererzeugung der Bundesrepublik betrage Konku angsver! Auch Häute 8 Solche werden billiger Nach den Preiserhöhungen der Mons Oktober und November gaben die Preise al der Dezember-Häuteauktion am 6. Dezenie für das württembergisch-badische Geli gegenüber dem Vormonat um 10 bis 15 pn zent nach(Preisabschläge bei Kalbfellen 25 schen 5 und 10 Prozent). Sie haben sich dan den Preisen sowohl der Mainzer als auch d Hannover und Hamburger Häute- und auktionen angeglichen und im Durchs du wieder den Stand vom September 1949 6. reicht. Bei einem Angebot von 183 Großviehhäuten, 17 730 Kalbfellen, rund 4 Schaffellen und 273 Roßhäuten nahm d württembergisch- badische Auktion einen 10. malen Verlauf. In flüssigem Geschäft wurde alle Partien verkauft. Im einzelnen ergaben sich folgende Prei (in Klammern die des Vormonats): Kalbfel bis 4,5 kg 7.10 bis 7.20 DM(7.60 DNN); zwisc 4,6. und 7,5 kg 6.10 bis 6.20 DM(6.60 Dꝗ) über 7,6 kg 5.70 DM(6, 10 DM). Die leicht Ochsen-, Rinder-, Kuh- und Bullenbi rangieren zwischen 3.30 und 3.73 DM 4D Für die mittleren Gewichtsklassen wurd bis 4.49 DM); bei Kühen 2.67 bis 3.26 DM 6 bis 3.66 DM) und bei Bullen 2.30 bis 3.30 D (2.75 bis 3.65 DW). Die Häute schweren[ wichtsklassen kosteten 1.84 bis 2.52 DM bis 2.75 DM.) Fünfzigiacher Schweineauftrie Lehre für Zwangs wirtschaft Die Freigabe der Schweinepreise im I. d. J. scheint im November die in diese kerungsmaßnahmen gesetzten Hoffnungen erfüllen. Bei stark zunehmenden Aufträ ist auf der Mehrzahl der Märkte ein mel licher Preisrückgang feststellbar. Plötzli Gaftin und 8e ber-Wochen 1948 nur insgesamt 2 309 Schwe 8 31. Oktober bis 27. November 1949 in d ersten Woche von 235 418 auf 29 650 in der 20 ten Woche. Nach einem leichten Rückgang der dritten Woche auf 28 581 erreichte er der vierten Woche 30 777 Stück. wolle Man: Beerdit zwischen 100 kg und 119,5 kg sanken die Pre Perel „Seele von Anfang bis Ende November je 50 Kg Hamburg von 162 auf 159 DM. in Hanno von 1504168 auf 140160 DM. in Essen von! bis 158 auf 143149 DM. in Kassel von 160 4 158 DM, in München von 170 auf 158 DM. der dritten Berichtswoche lagen sie auf all- Märkten am niedrigsten. a 155 1 Mutter, K un Alte Mann Wirtschaftliche Situation stabilisiert sich Der Ende November abgeschlossene ur schaftliche Lagebericht des Wirtschaftsmi sterlums Württemberg-Baden wiederholt d bereits bekannten wirtschaftlichen Daten vermerkt nichts Neues, wenn er dara weist, daß entsprechend der Marktbeleg 5 durch das Weihnachtsgeschäft die Textil, b kleidungs- und Schuhindustrie nach Wie 1 einen starken Auftragseingang zu Verein, habe, der weiterhin eine gute Beschäftien garantiert. Die Zunahme der Kreditkaufmôe lichkeiten habe zu einer verstärkten Nachftel nach Radios, Fahrrädern, Nähmaschinen 1 dergleichen geführt. Der Absatz von 11 und Stumpen läßt nach Berichten der ta a0 verarbeitenden Industrien weiter nach. 5 in der Möbelindustrie mache sich nach der 1 lebung der letzten Monate eine erneute 10 rückhaltung bemerkbar. In der Seifenimduge liegt ein Ueberangebot an Ware vor. 100 keine entsprechende Nachfrage gegenagſi Das Baugewerbe ist nach dem wirtscha f f Lagebericttt, einschließlich Handwerk. 15 5 schäftigt, wenn auch das Aultr ane nicht ausreiche, den jetzigen Beschäftlig grad für längere Zeit aufrechtzuerk b Straßenbau mußte aus Mangel an öffen Mitteln fast völlig eingestelit werden. i Der Interzonenhandel Württemberg. Bic entwickelte sich wie folgt:(in 1 000 DM. auf w. Stille e 1949 Bezüge aus Monat: sowj. Zone Berlin- West Juli 16086 1573 August 1 4³2 2 706 September 32225 2.417 Oktober 6 7⁴⁵ 6 136 8 November 2 670 7 370. 949 Lie fer ungen an an ana sowj. Zone Berlin-Wes 2110 5„ Juli 9⁵¹ 15 402 1000 l baeibt August 1165 9 935 1 lh Alec September 08 6 55 9 378 eech 5 en 2 25 10 000 12 a0 eenna ts /e OVvem* Im Ausfuhrgeschäft württemberg 850 ehe ergibt sich folgendes Bild:(in Mill. ür di 1948 1949 8 — 2: — 2 607 Aerzen, 1 5 8 8 2— 85 3 ER 8 2 79 * 5 2 2 0 90 328 32 5 8 50 Von 8„ —* 8 55 7 5 1 900 Rohstoffe 245 160 136 11 li eter in Halbwaren 781 2 044 1796 157 O ſoleken Ernährung 6 79 112 44 un Fertigwaren.— 250 8 Lengede 301% 592 4 9 15 115„ Enderzeugnisse 1102 9 421 15 983 1. g 12 049 17 847 22 650 20 486 5 Honnerstag, 8. Dezember 1949 INDUSTRIE UND HANDELSBLALI Seite 9 W 49/ Nr. 51 ö rer er in der heu den 19 be. b bend schud sei ib. ebereinstin. Verhältnisse i. e ute 7 5 gehalt in; 11 Fülle iner mont. l h, für deren flo Konkursvezfahren Normalisierung der Verhältnisse aut 0 der Wirtschaft, der wir ja, nach 85 zwangsläufig auch die umgekehrten n der Kassenlage herbeigeführt. em 20. Juni 1945 gab es praktisch keine itätskragen, Geld hatte jeder in Hülle bevorrechtigten e Gelannappnelt wedentet heaven nicht Erna le Empfänger niederer Dährüng, aur 8 pekemmen auch die Unternehmen um bst müssen mit dem Rechenstift an die zur Zei sopleme der Zeit herangehen. Rechte gewähren. n Aufgewende allaltat handelt, wenn also die Kassenlage Voraussetzungen der steht, während noch genügend nenn a en da ist und Aussicht besteht, daß der Butter] Jermöge eraelein Aden kann„riehter liehe Vertragz- genommen werden. Rei- + 3 1 Deckung draussichſi jven aus, dann muß wohl das Aus- Lusssdchlüdf di feng v erfahren eingeleitet werden che„Morgen“ vom 30. August 1940„Auch elne tiven sind mitunter pleite“ und vom ite. in Anspruch, er den künt. den die Aktiven nu lei ihm zug Ahnleris keiten). r Der Zentis. im Nachstehenden behandelt unser juristi- n bereits f per Alitarbeiter die Frage des Konkurs Aigen. Danach wird der Konkurs aufgehoben. Reicht die vorhandene Masse nicht einmal zur em Vierkau] ſerkahrens, also jenes men köndte] wenn h entzogene Aktiven einen Bruchteil Verfahrens, das eintritt. ntrersorzu der Passiven ausmachen. Frage. d den este der ſangsvergleich“ 2 1 5 der Monaz, e Preise a1 6. Dezenihe ehe Geld bis 15 pu Ibpfellen 2 n sich dan als auch d - Und pete Durchschal 5 der 1949 e von B 1. rund 40 nahm d einen 0 gende Preis S): Kalbfel M); zwischg .60 D) u. Die leicht Bullenbän DM(4 D sen Wurd DM(274. 97 DN 3.26 DM 6A tz uch im Konkursverfahren selbst ist noch 9 Möglichkeit gegeben. eine Ausschüttung sich auf alle nicht bevorrechtigten t einem sogenannten gläubiger, unabhängig davon, ob sie überhaupt gesamten ehemaligen deutschen vermeiden. Im Falle am Konkursverfahren teilgenommen, ob sie lik betragen Konkursmasse mi 0 abgestimmt oder sogar gegen den Zwangsver- trennte Verwaltung hat. s solchen Zwangsvergleichs schneiden die am 8. Dezember um 19.30 Uhr im Ufa-Palast, die den Auftakt bildet zu einer Weih- nachissammlung zu Gunsten der Notleidenden der Stadt Mannheim, an der sich die Mannheimer Notgemeinschaft(Arbeiter wohlfahrt, Caritasverband, Innere Mission, Rotes Kreuz, Städt. Sozialverwaltung), der Verband der Körperbeschädigten und die Mannheimer Presse als Helfer beteiligen. a f bei Durchführung des Konkursverfahrens, 80 tigen Zeit daß sie häufig geneigt sein werden, den Konkursgläubiger von dem einzeln 5 6 zu ermöglichen, und des- verlangen. Der Zwangsvergleich 81 et Wegen auf einen Teil ihrer Forderungen ver- raussd ung e Celdretorm endlich— wenn auch mit zichten. Ein Zwangsvergleich ist nur zulässig, egelung dt ernden und manchmal auch mit vorüber- 0 Zwangsvergleich zu 0 wenn der Gemeinschuldner einen bestimmten en Rückschlägen— entgegengehen, Lergleichsvorschlag macht und zwar vor der Genehmigung der Schlußverteilung. Die Wirkung des Zwangsvergleichs erstreckt onkurs- sich nicht ohne weiteres als Nachfolgerin der Reichspost An die Beot terung unserer Stadl ergeht die Einladung zu einer Feierstunde beteiligten Gläubiger meist günstiger ab als gleich gestimmt haben. Die in dem Zwangs- vergleich zugesagte Befriedigung können die gleiche werden. Bundespost Darüber hinaus Schuldner Idet einen zur Vollstreckung geeigneten Titel. Ueber den Zwangsvergleich hinaus haben die Gläubiger keinen Anspruch auf Befriedigung. Beim Zwangsvergleich soll die Ausschüt- tung mindestens 20 v. H. betragen, kann aber Auch der Zwangsvergleich muß allen nicht auch geringer sein. Konkursgläubigern Ein derartiger Vergleichs- Die Beendigung des Konkursverfahrens 1 durch einen Zwangsvergleich ist jedoch in der Einkommen zu vorschlag des Gemeinschuldners bedarf der Praxis verhältnismäßig selten, weil jeder ergaben sich 808,6 Millionen Einnahmen, denen Prüfung durch das Konkursgericht und einen Geschäftsmann bestrebt ist, ein Konkursver-. etwa bestehenden Gläubigerausschuß. Auf fahren wegen der dadurch bedingten Vermin- Antrag des Gläubigerausschusses oder auch des es slch nur um Vorühgergehende Konkursverwalters kann dieser unter gewissen meiden. zurückgewiesen 5 Letzten Endes entscheidet über die Annahme erbindlichkeiten voll bezahlt werden kön- des Vergleichsvorschlages beim Zwangsver- 1 leich eine Versammlung der nicht bevorrech- tigten Konkursgläubiger, und bedarf es zum Abschluß des Zwangsvergleichs einer beson- ders geregelten Mehrheit. 5 muß auch der angenommene Zwangsvergleich Büste durch das Konkursgericht bestätigt werden. „Bullerpres de Kovember ibo„Auswege bei Zahlungs- Nach rechtskräftiger Bestätigung sind die Mas- sengläubiger und die bevorrechtigten Konkurs- gläubiger aus der Konkursmasse zu befrie- derung seines Kredits über haupt zu ver- Kr. auch Defizitposten Die Verwaltung für das Post- und Fern- meldewesen veröffentlicht nunmehr die vor- läufige DM- Eröffnungsbilanz, die nach Abzug von 303 Millionen Passiven ein Sonderver- mögen von 1575,22 Millionen DM ausweist. Dieser Bilanzaufstellung kommt deswegen nur vorläufigen Charakter zu, weil in ihr die fünlt, da die Ostzone ja eine von 13. Dezember. erhöht. und etwa 70 Millonen Voung- Anleihen. Bilanzierung dieser Altverpflichtungen er- Rohöle und Petroleumprodukte aus Südamerika scheint der Verwaltung für Post und Fern- meldewesen deshalb problematisch, weil sie lar, Spezialhölzer aus Südamerika für 150 000 Dollar. Die Quote für die Einfuhr von Steinen und Erden aus USA wurde von 215 000 Dollar ihr ge- auf 242 000 Dollar erhöht, die für Eisenerz und Eisenkonzentrate von 268 000 Dollar auf 258 000 Die Regelung dieser Frage müsse also der Bundesgesetzgebung überlassen bleiben. Im übrigen werden 1229,1 Millionen DM Einnahmen und 1307, Millionen DM Aus- gaben ausgewiesen, so daß sich also ein Defizit von 78,3 Millionen DM ergibt. Hiervon wur- den 60 Millionen DM durch die Ausgabe von Postschatzanweisungen gedeckt und 18,3 Mil- lionen DM auf den neuen Haushalt übernom- men. Das Sachvermögen hat sich nungsjahr 1948 um 168 Millionen DM erhöht. Im ersten Halbjahr 1949(April bis September) 840,1 Millionen DM Betriebs- und Anlageaus- gaben gegenüberstehen, woraus sich ein neuer- liches Defizit von 31,5 Millionen DM. errech- net, das sich um die rückständige Gehalts- und Lohnabrechnung von 21,0 Millionen DM ECA- Einfuhren Anträge und Genehmigungen Im Rahmen des ECA-Einfuhrprogramms 1949/50, dessen erste Tranche 85 Millionen Dol- lar beträgt, wurden folgende im September und Oktober gestellten Anträge im November vom 1 ECA Washington genehmigt. Tabak aus USA alten Anleiheverpflichtungen noch nicht ent- für 1 Million Dollar, Knochen und Hautab- halten sind. Diese werden von der Verwal- schnitte aus Amerika für tung mit etwa 370 Millionen angegeben. und Befriedi. 1 Aubi zwar 300 Millionen Postschatzanwselungen und ö aus,. e eee Die Dollar, Penizilin aus USA für 100 000 Dotlar, 350 000 Dollar, Schweineborsten aus USA für 300 000 Dollar, Wurzelharz und Kiefernöl aus USA für 200 000 und dem mittleren Osten für 2,6 Millionen Dol- Dollar herabgesetzt. Zusätzlich genehmigt wur- den 50 000 Dollar für Industriediamanten un 36 000 Dollar für Elektrogeräte aus USA. Ferner wurden beantragt: Lezithin und Soja- bohnen aus USA für 75 000 Dollar, Baumwolle für 857 000 Dollar, Streubaumwolle für 170 000 Dollar, Tierhaare aus Amerika für 250 000 Dol- lar. ätherische Oele für 300 000 Dollar, andere tierische und pflanzliche Erzeugnisse für 740 000 Dollar, Wurzelharz für 260 000 Dollar, Menthol für 50 000 Dollar, Häute und Felle aus Kanada für 2,125 Millionen Dollar, Ne-Eisenerze und Konzentrate aus Südamerika für 900 000 Dollar, Nickel aus Kanada für 250 000 Dollar, Glanz- metalle aus USA für 100 000 Dollar und Ne- Metalle aus USA für 60 000 Dollar. In Fachkreisen wird erwartet, daß die An- träge noch im Dezember genehmigt werden. Auch Klöckner stellt AK IRM: 1 DM um An den Börsen glaubt man, daß auch die Elöckner-Werke AG ihr Aktienkapital von 105 Mill. Ru werde im Verhältnis 1:1 umstel- len können. Der Kurs liegt zur Zeit zwischen 60 und 65 Prozent. Wie wir von der Verwal- tung hören., wird auf der HV am 9. Dezember der Aufsichtsratsvorsitzer Dr. Jarres auf die Fragen des derzeitigen Wertes des Unterneh- mens und seine Beschäftigungslage eingehen. Aus den der HV vorzulegenden Bilanzen, die bis 30. Juni 1947 gehen, ist zu entnehmen. daß bel der Klöckner-Werke AG. Duisburg. die Kriegs- und Kriegsfolgeschäden 94,9 Mill. RM betragen. jedoch voll gegen Reserven und Rückstellungen aufgerechnet werden können. Wir können die Not nicht wenden, aber Wir können lindern Bei der Feier werden der Oberbürgermeister, ein Vertreter der karitativen Verbände und ein Vertreter der Mannheimer Presse die Notwendigkeit der Hilfe für unsere vom Schicksal benachteiligten Mitmenschen in Erinnerung bringen. Die Feierstunde wird von einem Kinderchor und musikalischen Darbietungen bei freiem Eintritt umrahmt. Die offizielle Sammeltätigkeit der genannten Verbände beginnt am 10. und endet am Geld- und Sachspenden, die an diesem Abend noch nicht erbeten werden, wollen bitte an nachfolgend genannten Orten abgegeben werden: Geschäftsstelle der Mannheimer Notgemeinschaft, Mannheim, E 6, I Geschäftsstelle des„Mannheimer Morgen“, Mannheim, R I. 4-6 Geschäftsstelle der„Abend-Zeitung“, Mannheim, RI Geschäftsstelle der„Rhein-Neckar- Zeitung“, Mannheim, F 6 Geschäftsstelle des Verbandes der Körperbeschädigten, Mannheim, Renzstraße(AOK) bis 3.30 chweren 52 DM eauftri gg chaf tl eise im, 1 diese Lo kenungen n Aufträge e ein mei vier Noxen 309 Schwein ichsabschel ar stieg vd 1949 in de in der zw Rückgang eichte er „ertklasse en die Prei je 50 Kg mn Hannoef l ssen von 1 e von 109 a 158 DM. ie auf alle Plötzlich und unerwartet wurde heute meine liebe, treue Gattin, Unsere herzensgute Mutti. Schwiegertochter und Schwägerin, Frau 5 Monika Schwörer wohlyorbereitet in die Ewigkeit abgerufen Mannheim Freiheitsplatz 4), den 6. Dezember 1949 Beerdigung: Freitag, 9. Dezember 49, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof. 1. Seelenamt: Freitag, 9. Dez., 6.45 Uhr, Ln geb. Walter Im Namen der trauernden Angehörigen: Adolf Schwörer und Kinder in St. Paul, Almenhof Nach kurzem Krankenlager ist unsere treubesorgte, Uebe Mutter, Schwiegermutter, Grogmutter und Tante, Frau n Katharina Sieber wwe. h ossene Wit geb. Krauß e m alter von 76 Jahren heimgegangen. Daten Mannheim GMeerwiesenstraße 37, den 4. Dezemper 1949. 0 ü Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: L. 5 l b Tentll⸗ Be Lisa Dann, geb. Sieber je 0 i 1 i ach Wie aut wunsch der Verstorbenen fand die Beisetzung in aller ver zeichne Sti eschäftig n Stille statt ditkaufmoôg, n Nachfraz schinen u on Zigarte der tabe Gaby⸗Leibbinden nach. Au fü dedensnrter Qualität wieder lach der ef haben. erneute u LEER S DE R bkenindusti.. Jetzt: du 1, 17 fur die vielen Beweise auf- richtiger Teilnahme und die Kranz und Blumenspenden, so- wie allen, die unseren lieben Entschlafenen, Herrn NEN vor. del August Vogt enübersten tschaftliche rk. gut b ragsvolume chäftiguns rhalten. De ökkentliche len. e E- Badens 000 DM) 18 1000 us st 2 3 11 4250 A de 14 10 240 F. n 4 „ zusamm erdens i 16 354 9 975 ſenlecilhim, 0 i 1240 dend er onten g= Bu lens ill. D es Altern fen t die ndufige Form des A. 1¹ 1 dleibt jung. Cue Nerven · ſeci. eiche Nervenzellen. Or. Buer's off, wirt nerbenpflegend, entraftaufbauend, nechhaftig. die Nervengflege- seren herzlſchen Dank. Meßgkircher Straße 60 die trauernden Hinterbliebenen Rkur letzten Ruhe geleiteten, un- f Mhm.-Seckenheim, 7. Dez. 1949 „ W Lee Eur 43 Ich habe mich nach 4½ jähriger Tätigkeit im Städt, Kranken- haus Mannheim als prakt. Arat niedergelassen. „ Wer gute Veruen Dr. med. Werner Hersch lrierie Ner- Mannheim- Feudenheim Hauptstraße 105, Telephon 5035 71 Sprechstunden; MO. Fr. 15—17, gen nerudse Inf., Herz-, agen- MI. 18—19 und Sa. 10—12 Uhr N [Dcnetsdenz! großen Kleiderschra 2— 6-Kreis-Super, neuw.; suche 1 Klei erscheank at 50 in Frledensqualität in Apo- stermöbel. Angebote unt. Nr. 03102 und Drogerien erhältlich, an den Verlag. gankkonten der Mannheimer Notgemeinschaft: Badische Bank 2200, Nach fast 7 Jahren wurde uns die schmerzliche Gewiß- heit, daß unser lieber Helmut Dahlbokum Oberleutnant und Regimentsadjutant im IL. R. 546 am 25. Januar 1943 bei den letzten Kämpfen in Stalin grad, Absctmitt Nord, schwer verwundet wurde und am 30. Januar im Alter von 26% Jahren den Tod ge- kunden hat. Josef und Ida Dahlbokum Karl und Karen Dahlbokum und Kinder Südwestbank 30401, Städtische Sparkasse Mannheim 4715 — 22440 9 Li, tri 118 [Drertre ERS TEISERUN SEN. 2 1 47 22 Landhaus im Neckartal, neu, beziehbar, preiswert zu Verkaufen. Adresse einzus. unt. A 03085 im Verlag. 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Heute kostet das Porto eines Fernbriefes 22 Pf. Sie könmen also— wenn sie den heutigen Preis ihres Zeltungsabonnements umrechnen— noch keine 13 Briefe versenden. sie sehen also an diesem Beispiel, daß die Kosten für die Zeitung bei weitem nicht so sehr gestiegen sind, wie die aller sonstigen Verbrauchsgüter A1 — Manmmeimer Ge N 8 EK ANNTMACHUNGEN Biete 3 Zi., Kü., Bad(50,) in Lu' [DME SsUchE selbst Gelegenh. zum Unterst. eines Handwagens. Ang. u. 03094 a. d. V. sucht leeres od. teilmöbl. Zimmer. Angeb. unt. Nr. 03079 an d. Verlag. Kurses Angeb. unt. Nr. 03120 a. d. Verl. zumelden. hafen; suche gléiches in Mhm. od. Freibankfleischverkauf im Schlachthof: Freitag, 9. Dez. 49, von 6—14 Uhr Vorort. Angeb. u. Nr. 03088 a. d. V. und Samstag, 10. 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Herr,. 38 J., 18. 11. 1949, wonach das Anschlußkonkursverfahren eröffnet wurde, ist aufgehoben. Mannheim, den 53. Dezember 1949. Amtsgericht BG 6. NE UOS THEIR Suche Pkw-Garage mögl. Nähe Feuerbachstr., bei sofortiger Mietvorauszahlung f. 1 Jahr. 5 WOLFGANG RUF Feuerbachstr. 28, Teleph. 416 12 Wir suchen für einen unserer leitenden Angestellten eine 2.9 Immer-Wwonnung mit Küche, Bad, in Mannheim ock. leicht erreichbarem Orte an fler Bergstraße. Gegebenenfalls wird Baukostenzusch. gewährt. NOT HILFE Krankenversicherung V. a. G., Mannheim, Erzbergerstraße 9-13 [Dskrknlieuke n Geflüge-Groffarm in guter Lage Nähe Mannheims sucht zum weiteren Ausbau stillen oder tätigen Teilhaber. Sicherheit vorhanden. Angebote unter Nr. 03086 an den Verlag. UNTERRI ch 1 TANZ. See Helm FPanzkreis Sonntag B 6, 15. Kurse für junge u. ältere Teilnehmer be- ginnen Anf. Januar. Anmeldg., erb. Der Weihnachtsmann Wunschzettel N der Familie Sedlmeyer Inge liebt den Samba. 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N Wenn erreicht wurde, daß das Mann- eimer Nationaltheater wieder ein wenig mehr in den Mittelpunkt des Gesprächs gerückt ist und man sich sogar neuer- dings au einem Kreis der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters zusam- menfinden will, so scheinen uns das durchaus positive Ergebnisse unserer Veröffentlichungen zu sein. Wir wollen offen, daß sich so auch Mittel und Wege finden lassen, die ohne allzu ein- schneidende Veränderungen aus der Krise Rerausführen. Ein neues Haus tut's nicht allein Meine beiden größten Wünsche wären: 1. Spielt gutes Theater und 2. spielt(bitte) gut Theater. Sicher: es kann nicht jeden Tag Zuckmayer oder Ancuilh sein. Aber sind Stücke wie„Fanny“ von Pagnol wirk- lich nicht zu vermeiden?.. Bei der letzten Faust-Aufführung saß ich neben einem Rußgland- Heimkehrer. Er war, wie ich, Nicht-Mannheimer, wir- waren zu früh da, vor der Vorstellung(dafür ist nach der Vorstellung die OEG öfter weg und man darf eine Stunde auf die nächste warten!) und hatten gut Zeit, uns über die Diskus- sion um Theaterkrise in Nr. 243 des„Mor- gen“ zu unterhalten. Er ist mit mir der Meinung, daß die Schauburg ein ganz ordentliches Haus(vorerst) ist, wenn nur Wirklich gut darin gespielt wird. Ich glaube, daß auch ein glanzvolles neues Haus im Augenblick nicht besser besetzt wäre wie heute die Schauburg... Man könnte end- lich auch einmal berücksichtigen, daß dicht um Mannheim herum sehr viele Menschen leben, die gern ins Theater und in Kon- zerte kämen, wenn das leidige Fahrgeld nicht wäre. Könnte da nicht etwas getan Werden? Annemarie Tropf, Ladenburg. Die Gagen sind zu hoch! Die recht enormen Ausgaben der Thea- ter, welche zu nicht unerheblichen Defizits und Zuschüssen führen müssen, könnten meines Erachtens sehr wesentlich gesenkt Werden, wenn man die Gagen und Bezüge der Künstler entsprechend senken würde. Dem Künstler oder Musiker wird ein sol- ches Vorgehen einleuchten, denn es ist doch sicher besser, sich zu einer Einkommens- kürzung bereit zu finden, als auf eine unzu- reichende Erwerbslosen unterstützung ange- wiesen zu sein, wenn das Theater eines Ta- ges schließen muß.. Warum führt man im Theater nicht wieder die früher üblichen und so beliebten sogenannten„Volksvor- stellungen“ zu einem Einheitspreis für alle Plätze— früher war der Preis 40 Pfennige — ein? Ich glaube, auch dies würde dazu beitragen, die gröbere Masse der Bevölke- rung, welcher es jetzt, bei den nicht niedri- gen Eintrittspreisen, nicht möglich ist, ins Theater zu gehen, wieder für das Theater zu interessieren. Besonders die Jugend, die eigentlich das Theater überhaupt nicht kennt. Es ist wahr, es werden verschiedent- lich Schüler vorstellungen veranstaltet, aber meines Erachtens noch viel zu wenig. M. K. B. Eckart, Mannheim. Billigere Eintrittspreise Wenn einer Toto spielt, so versucht cz damit sein Glück, indem er Geldgewinn er- hofft; 1 DM kann man aber schon riskie- ren. Eine Kinovorstellung(zu 1 DMW) ist auch noch billiger wie ein Theater, ebenso der Sportplatz oder wenn man bei einem Gläschen Wein sitzt. Um ein gutes Theater zu besuchen, gehört aber mehr dazu, mehr Geld und vor allem die entsprechende Klei- dung, um so in richtiger festlicher Stim- mung zu sein. Beides aber fehlt dem Volk“ Ein Vorschlag: Verkaufen Sie doch gute Theaterplätze auch zu 1 DM. Der Erfolg dürfte sicher überraschend sein, und vor allen Dingen spielen sie eben Theater, das im Volk Resonanz findet. Ilse Himmel, Hemsbach. Das Theater soll zum Volk Wie ist es möglich, die Masse des Volkes in eine Beziehung zu den Kulturschöpfun- gen zu bringen, in ihr das Verständnis für wahre und echte Kultur zu wecken und zwar so zu wecken, daß regelmäßiger Be- such von Konzert und Theater zu einem Lebensbedürfnis werden, wie essen, trinken und atmen? Ist das überhaupt möglich, nach der Sintflut von Leichtheit und Kitsch, der über uns hereingebrochen ist und noch täglich hereinbricht, die den Massengeschmack verdorben Hat und noch weiter verdirbt? Können wir das in der heutigen Zeit, wo jeder Pfennig zehn- Georg Kaiser:„Das Floß der Medusa“ Eine Aufführung der Heilbronner Jungen Bühne“ September 1940:„In der vergangenen Nacht wurde der Dampfer„Stevenson“, wel cher 1000 Kinder aus bombardierten Städteti von England nach Kanada bringen sollte, auf hoher See torpediert. Nur wenige Kin- der entrannen in Rettungsbooten dem nahen Tode des Ertrinkens“. Die sachliche Zei- tungsmeldung traf den Menschen Georg Kaiser in seinem Schweizer Exil. Er ver- dichtete sie zu seinem„Floß der Medusa“. Das Drama verdankt seinen Namen jener Schiffskatastrophe zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, die der französische Maler Géricault in seinem„Notfloß der Fregatte Medusa“ erbarmungslos dargestellt hat. Kaiser schildert in einer Folge von sieben Tagen das Schicksal von dreizehn Kindern auf dem Floß, auf das sie sich nach der Torpedierung des Schiffes gerettet haben. Mit dem Aberglauben Erwachsener steigern sie sich in panische Angst: solange sie ihrer dreizehn sind, kann ihnen keine Hilfe wer- den. Als endlich das Rettungsflugzeug kommt, haben sie mit dem Kleinsten und Hilflosesten unter ihnen die verderbenbrin- gende Judaszahl über Bord geworfen. Ein Rnabe, der sich zum Beschützer des unnüt- Ouer durch den Sport zen kleinen Fressers gemacht hatte, folgt seinem Gefährten freiwillig in den Tod. Es gibt wohl kaum ein Schauspiel, das sich über den aktuellen Anlaß zu einer so abgeklärten, ällgemeingültigen Aussage der Humanität erhebt. Ohne jeden Kunstgriff der modernen Dramatik ist die Atmosphäre des Stückes trotz aller Realistik gänzlich entmaterialistert. In der kindlichen Naivität der Dialoge gelingt es Kaiser, seine Aus- sage von allem Sentiment und aller Ten- denz zu entkleiden. Die Tatsache, daß das Stück nur von Kindern gespielt werden kann, macht es den meisten Theatern unmöglich, sich seiner an- zunehmen. Die Heilbronner„Junge Bühne“, deren Ensemble aus Sechs- bis Vierzehn- jährigen besteht, hatte sieben Monate daran gefeilt, es herauszubringen. Die Aufführung — wir wollen das Spiel von Kindern nich! durch ein Lorgnon betrachten— war zurück- haltend und geschlossen.„Memento mori“ stand über dem Programmheft. Als das Floß der englischen Kinder in die Heilbron- ner Premiere segelte, jährte sich zum fünf- ten Male der Tag, an dem die Stadt ver- nichtet wurde. SUZ. Wide Jugden über die Berliner Holzpiste Entscheidung zwischen Australiern und Italienern Nach wie vor zeigen sich die Australier und das italienische Paar als sehr stark, 50 daß sie als Favoriten angesehen werden müssen. In die Herzen der Zuschauer hat sich allerdings auch die neue Kombination Naeye (Belgien)/ Schwarzer ODeutschland) gefahren, die einen sehr starken Eindruck machte. Die Sowjietzonenvertreter Zoll/ Funda waren auch in der fünften Nacht noch gut im Schuß und bekamen viele Sonderprämien. Gut erholt hat sich auch die neue Kombination Sillen (Luxemburg)/ K. Hörmann ODeutschlanch, die einen guten Mittelplatz halten konnte. Nach- dem das italienische Paar lange Stunden mit Rundenvorsprung führten, konnten die Australier wieder an die Spitze gehen, als Terruzzi wegen einer Sturzverletzung vor- übergehend aus dem Rennen mußte. Die letzte Nacht und der letzte Tag sind bereits ausverkauft. Dieser starke Zustrom der Berliner und zahlreicher auswärtiger Gäste düfte die Veranstalter zu einem baldi- gen neuen Sechstagerennen ermutigen. Prämiensegen und Küsse Bei den Wettbewerben in der fünften Nacht und den vielen Prämien, zeigten sich besonders die beiden Italiener als spurt⸗ schnell. Mit ausgezeichneter Ablösung ope- rierten sie sehr geschickt und waren kaum zu halten, auch nicht von den Australiern, die sich offenbar in den Spurts Schonung auf- erlegten. Rigoni(Italien) war auch erpicht auf den Kuß einer Bardame, sowie auf einen Barbetrag von 107 DM. Er verzichtete auf eine Ablösung durch seinen Partner und fuhr fünf schnelle Spurtrunden allein auf Sieg, ohne sich von der Spitze verdrängen zu lassen. ndessen vermochten die Prämien und auch die Wertungsspurts am Mittwochmorgen bis zur Neutralisation um 6 Uhr neue Jagden nicht mehr zu entfesseln. Nach drei Uhr wurde das Tempo immer langsamer und die Fahrer schlichen förmlich um die Bahn, Auch anfeuernde Rufe vom„‚Heuboden“, der bis zum Schluß ausharrte, mochten die Fahrer nicht aus ihrer Reserve zu locken. Australier führen mit 173 Punkten Zu Beginn der Neutralisation am Mitt wochmorgen nach der fünften Nacht war der Stand des Sechstagerennens wie folgt: 1. Strom/ Arnold 173; 1 Runde zurück: Terruzzi/ Rigoni 143; 3 Runden zurück: Kamber/ Keller 203; 4 Runden zurück: Naeye/ Schwarzer 150; Saager/ Berger 144; Gillen/ K. Hörmann 124; Spelte/ Ehmer 33; 5 Runden zurück: 20ll/ Funda 62; 6 Runden zurück: Seres/ Lamboley 72; 12 Runden zurück: Mrke/ Preiskeit 136 Punkte.(dpa) Kunstlauf-Asse im Eisstadion .. und Spiele mit dem kleinen Puck Nach der erfolgreichen Beier-Premiere sind nun am kommenden Wochenende das Paar Baran/ Falk und Helge Dudzinski an der Reihe, den Mannheimer Eissportfreunden ihre schwierige Kunst zu zeigen. Die mehrfachen deutschen Meister Ria Baran und Paul Falk sind ein Kümstlaufpaar, das mit entzückenden neuen Tänzen Proben seines Könnens zeigen wird. Das junge Paar wird im kommenden Frühjahr, auf Rollschuhen, an den Welt- meisterschaften teilnehmen. Aber auch die junge deutsche Meisterin Helga Dudzinski wird mit Charme und Eleganz ihre Kür vor- führen.: Neben dem Kunstlaufen werden die beiden Eishockey mannschaften, der Ms Mannheim und Münchener Schlittschuhklub, sich am Samstag gegenüberstehen. Der Sonntag sieht die Paarung des MERC Mannheim gegen die Münchener vor. Karl König 70 Jahre alt Ohne Karl König, der heute seinen 70. Ge- burtstag feiert, wäre der Kraftsport in Mann- heim nicht so volkstümlich und der sportliche Ruf unserer Stadt bekannt geworden. Dieser vorbildliche Sportsmann, der in Verbinduns seiner Freunde Schneider, Schaller, Beierlein und Kieser, selbstlos und in sportlicher Hin- gabe, mehr als 50 Jahre an der Förderung des Kraftsportes mitgearbeitet hat, ist heute noch an Körper und Geist jung geblieben. In jungen Jahren war er ein erfolgreicher Schwer- und Leichtathlet und ging aus Schönheitskonkurrenzen als Sieger hervor. Lange Jahre verwaltete er die Finanzen des Athletenclubs Mannheim Neckarstadt zur vollsten Zufriedenheit und seine Söhne sind heute noch aktive Turner beim TSV 1346 Mannheim. Die große Sportgemeinde, vor allem die veröll MORGEN Donnerstag, 8. Dezember 1949/ f Al es w. — verant und regt zum Verständnis, ja zur Begierde 5 8 an, einzelne Teile aus Oper, Ballett oder egal Schauspiel, die im Betrieb gezeigt wurden, auch im Zusammenhang auf der richtigen relefo Bühne zu erleben. Bankk Das müßte auch der Weg unserer Kul- Allgem . 1 g 5 turschaffenden sein— der Schöpfer wie der postscl mal in den Fingern gedreht wird?— Ich Interpreten:— Hin zum schaffenden Men- Faris behaupte: Ja,— trotz allem ja. Aber nur schen, der ihin durch seine Steuern die Le- Luüwie dann, wenn neue Wege kühn beschritten bensmöglichkeit gibt. 1 werden. 5 krsche Dieser Weg ist natürlich nur möglich, für u. Einen neuen Weg möchte ich an einem wenn sich die Kultur-, Gewerkschafts- 15 erlebten Beispiel schildern: Während meiner und Parteiorganisationen in den Betrieben 5 Gefangenschaft war ich in einer Stadt, die ihrer kulturellen Aufgaben bewußt und zur. zuletzt weniger als 200 000 Einwohner Mitarbeit gewonnen sind; denn sie hätten zählte. Trotzdem besitzt sie ein eigenes die organisatorischen und finanziellen Auf- 4. Jab Theater(Schauspiel, Operette, Oper und gaben zu meistern. 8 r ich— i eres- 3 ee e 1 Dieser Weg ist ebenfalls nur erte ziert. Wie ist das möglich? Man könnte wenn auch auf seiten der e einwenden, daß das russische Volk mehr als den manches Norurteil überwunden Wird. unser Volk Balle ri% Wenn sie sich ihrer kulturellen Sendung in ett und Operliebe besitzt. n 2 8 5 Und tatsächlich kann ich mich an keine unserer Zeit, in der Zeit der demokratischen übe Vorstellung erinnern, die dort nicht aus- Entfaltung bewußt werden: Wahre und verkauft War. Aber dieser russische Volks- echte Kutur auch dem Letzten im Volke 1 5 geschmack war kein Zufall, er war wohl zugänglich und verständlich zu gestalten. 0 vorbereitet. Die Kulfurschaffenden scheu- Wenn das aber gelingt, dann wird eine 5 ö un ten sich nicht, dorthin zu gehen, wo sie die aus der Not geborene Lösurg auch in Zu- 5 5 5 9 8 Masse des Volfes treten können: in die fünft tester Bestanatell der kulturellen el b Bee ee 5 Betriebe und Werke. Dort bringt man dem Darbietungen bleiben. n das das Mannheimer Nationaltheater 5 den B schaffenden Volk die Kulturgüter entgegen Fritz Stürmer nachten herausbrachte. Photo; Hel 1 — 8 6 1 1 U d Bon Kunstpãdagogischer Kongreß in Fulda 5 deskine Musikalische Erziehung als Damm gegen den geistigen Zerfall rt Zul 0 Der hessische Kultusminister Dr. Stein und Bildungswesen ausgesprochen anti- führung getreten sei. Dies Gesetz der eh 3 eröffnete unter der Leitung von Prof. Dr. Leo gotisch und amusisch, d. h. es entbehre der gen Wiederholung sei für den moderne 300 Di Weis mantel in Fulda einen Kunstpäda- letzten Würde, die dem Geiste von den Pädagogen nichts anderes als für def ster w. gogischen Kongreß, zu dem über tausend Künsten her zukommt. modernen Physiker das Gelingen der Anf Lage u Gäste aus Deutschland, Oesterreich, Skandi- Als Weitere Tatsache führte Professor spaltung. Wie dem Gelingen der Atome der m navien und der Schweiz erschienen waren Weismantel an: Schon Goethes Zeitgenes- tung die alte Physik zusammenbrec manzr Namhafte Referenten behandelten das sen hätten eine Theorie entwickelt, an die breche mit dem Gelingen, die Theorie d der Be Thema„Kunsterziehung“ unter dem Blick- auch Goethe selber glaubte und die wir Gesetzes von der ewigen Wiederholung u gatione punkt des drohenden Kulturzerfalls und der heute das„biogenetische“ oder„psycho- pädagogischen Akt anzuwenden, die di steuert Notwendigkeit der Aktivierung aller kultur- genetische“ oder„geistesbiologische“ Grund- Wissensschule von der Universität bis ad nach“ schöpferischen Kräfte in Erziehung und gesetz nennen, oft auch das Gesetz der Grundschule zusammen. Es gelte destal heblich Unterricht. Wiederholung“, dessen Bedeutung für den den 1 in 11. e Zu erte ten Ae 1 1 2 1 vom Lehrer am Kinde zu vollziehenden sen. Die Schlüsselstellung aller modem 1 285 3 e 1 1 8885 pädagogischen Akt seit zwei Jahrzehnten in Pädagogik liege in den Provinzen der Rum gegenwärtigen Situation, die durch eine zu- 8 1 1 3 5 5 15 1 nehmende Auflösung der Bindungen reli⸗ das Stadium der wissenschaftlichen Beweis- pädagogik. anz Huh Bon glöser, künstlerischer und wissenschaftlicher datzung Art gekennzeichnet sei, darauf ankomme, 1 olitisc dem inneren Substanzverlust der abendlän- Neue Symphonie von Hans-Wierner Henze 1055 dischen Kultur gegenüber die Seele des. 5 1 i 4 mission Menschen zu heilen. Er glaube, die Kunst, 5 rakter e Ansicht die heute das Gesicht der Zeit in sich selber Es hat den Anschein, als sei der Rund- Höhepunkt, der die Zwölftongrenzen spreuf britisch trage, körne in Verbindung mit dem Gött- funk dazu äusersehen, in der modernen Der Dirigent Hans Müller-Kri Wang lichen dazu berufen sein, die rettenden Kunst den schon zu lange verwaisten Thron hatte das Werk mit dem Rundfunkorchef aufgeht Kräfte auszulösen. Die musische Erziehung des fürstlichen Mäzens neu zu besetzen. Der sorgfältig einstudiert. Er lief der glam Meinun als Integration der Erziehung überhaupt Süddeutsche Rundfunk gab bei dem drei- len Aufführung Mendelssohns Violinkomf mssske könne das Gelenk sein, das den theoreti- undzwangzigjährigen Komponisten, Hans-(Solist Tibor Varga) und Mahlers erste 5 fassen. schen und praktischen Unterricht zusam- Werner Henze, eine Symphonie in Auf- phonie folgen. Die Mehrzahl der Zub Für menbindet, und damit einen Beitrag zur trag. Damit servierte er seiner Residenz die Henze einen freundlichen Achtungseri besteht Reform der Schule bilden. Stuttgart in einem öffentlichen Konzert wie- bereitet hatten, waren gern bereit, sich] ische Prof. Leo Weis mantel, der Leiter der einmal eine Uraufführung, ein Hors Mahlers ländlichem Idyll wie auf ein B des Pädagogischen Instituts in Fulda, stellte d'oeuvre, das seit der Währungsreform bei Sonntags- Nachmittags- Ausflug von 0 0 in seinem Referat„Goethes kunstpädagogi- den auf gut bürgerlich abgestimmten Speise- Zwölkton-Strapazen zu erholen. Hans- Ve sche Ideen und die Lage der Kunsterziehung karten der Stäcktischen Und staatlichen Or- ner Henze arbeitet indessen an seiner Bon der Gegenwart“ fest, daß bereits Goethe chester selten geworden ist. Der junge Kom- ten Symphonie, die der Süchwestdeuts erte 8. eine unvermeidliche Katastrophe vorausge- Ponist, der sich schon mit einer Reihe von Rundfunk Baden-Baden bei ihm beste ken 801 sehen habe, für den Fall, daß das Bildungs- Arbeiten, besonders seinem Vielinkonzert hat. Susanne Ulriſ zustand wesen nicht auf neue Grundlagen gestellt und seiner ersten Symphonie über Deutsch- der Bu werden würde. Unsere Zeit sei gekennzeich- land hinaus einen Namen gemacht hat, diri- Kultur nachrichten den na net durch eine Ehrfurchtslosigkeit gegen- giert und schreibt seit einigen Monaten 5e Tanzschule Heidi Dretier-Cauf zaufnehr über den übernommenen Kulturgütern. Der Bühnenmusiken für Hilperts Deutsches K l 49135 5 85 2 des Kindes 4 Verbinc gegenwärtige Zerfallsprozes könne nicht Theater in Konstanz.. N 11. Dezember. 15 Uhr. im Ufa-Palast Vertret, von der Wissenschaft, sondern nur von der Henze hat sich bei Wolfgang Fortner in Tanzmärchen Im Reiche des Obermagieſ Linsetz Kunst her aufgespalten und zur Umkehr Heidelberg das handwerkliche Rüstzeug ge- auf. ten Ko. gebracht werden. Es sei höchste Zeit, end- holt für seine durchaus selbständige und Der Mannheimer Maler Franz Xaver 5 Bei lich die vier Kapitel der Pädagogischen eigenwillige Sprache. In der zweiten Sym- eröffnet heute. Donnerstag. 11 Uhr vormitef mischte Provinz, aus„Wilhelm Meisters Lehr- und phonie bedient er sich nicht zum ersten Male im Weinzimmer des Rosengartens eine Af de Ve Wanderjahren“ zu beherzigen und das Pri- der Zwölfton- Methode. Der erste Satz stellung seiner Arbeiten Die Schau it f ar Ho mat des Musischen in der Erziehung zu ver- CLento), in dem mattschimmernde Streicher- Ende Dezember zu besichtigen. Jahrs Wirklichen. Gegen den aufziehenden Bil- klänge vorherrschen, ist weites Fortspinnen Karl Friedrich Meß, ein junger Mau ändig- dungsschwindel der Enzylklopädisten, den eines lyrischen Gedankens. Im Tempo des mer Flötist und Schüler von Kemmeram Jerhan- Goethe das„Chaos des Endes“ heraufführen„Allegro vivace“ schzumt der Hlittelsatz Pühlerz fernt im 5g een Jan Pitt sieht, beschwört er die„Religionen der Ehr. über von bunt aneinander gereihten bur- n 7 kurchte und die Künste. Die heutigen Schu lesken Einfällen. In seiner Form und in der tine, dentsch-kranzüössche, merge e ws len lassen die Kinder Goethesche Gedichte tänzerisch- urwüchsigen Lebendigkeit kommt sellschaft wird, neute. Donnerstag. dsa gen fan a 5 8 g 5 zember, um 20 Uhr. im Lokal„Schwan Akanisc auswendig lernen, die Festredner zitieren in er dem Charakter eines Scherzo nahe, Den Schiff“ Heidelberg gegründet. Anlällg nat am unverbindlicher Schaumschlägerei seine dritten Satz läßt Henze von einem Adagio der rc hält Untes meister Worte, in seinen pädagogischen und kunst- in ein Allegro hineinwachsen. Ein Bach- tätsprofessor Millédueant einen Vor wündig Pädagogischen Ideen aber nehme ihn nie- Zitat aus dem Choral„Wie schön leuchtet in französischer Sprache über den Dich 119 8 mand ernst. So sei unser heutiges Kunst- der Morgenstern“ bildet den überraschenden Verlaine. gung ——— e eee,„ 5 l 5 a J Cespra Athleten und die Sportredaktion wünschen 3 22 2 22 3 1 noch 4 Jahre Glück un e Kleine Bällchen Von Meisterhänden geschlagen 7 eit.* 10 e Berliner halten drei deutsche Meistertitel im Tischtennis nerike ine neue Sprungschanze Drei deutsche Meisterschaften für Berlins Jugendlicher mehrere Male in der Ber Byroe im Schwarzwald Tischternisspieler, das war das Fazit der Auswahlmannschaft mitspielte. Nicht zu de menkur Die Schwarz wald-Ski-Meisterschaften in diesjährigen deutschen Meisterschaften, die in wechseln ist Heinz Raack mit dem Hoca der Pla der Nordischen Kombination(Lang- und Rheydt ausgetragen wurden, Bei den Herren repräsentativen gleichen Namens. 80 mums v Sprunglauf) werden am 28. und 29. Januar in War die Ueberlegenheit der Berliner in die- größte Stärke ist es, sich bei derartigen Todtnau durchgeführt werden. Für dieses sem Jahr besonders deutlich, denn von den anstaltungen einzuschießen“ und über 1 Wintersportliche Ereignis sind die Vor- vier Teilnehmern erreichten zwei die Vor- selbst hinauszu wachsen. In Fachkreisen bereitungen in vollem Gange. Der Bau der schlußrunde und auch der deutsche Meister man der Ansicht daß Heinz Raack nich“ Berli neuen Sprunsschanze an der Feldbergstrabe Wurde von Berlin gestellt. Aber nicht nur im schlagen ist. wenn seine Aneritfsmaschf den Pl am Ortsausgang nach Brandenberg geht der Einzel. sondern auch im Doppel waren die einmal auf vollen Touren läuft. e mme Vollendung entgegen. Die Schanze liegt an Berliner tonangebend. Hier setzten sich eben- Die alte und neue deutsche Meisterin Hi per ti einem steilen Nordabhang, der scimeesicher falls beide Paare bis zur Vorschlußrunde Buß mann Düsseldorf) ist dem Tischtenn Polen 8 und vor allem sehr windgeschützt ist. Sie hat durch und Raack erkämpfte sich mit seinem sport seit 1930 verfallen. Sie begann in Dig geutsch eine Höhendifferenz von 80 Meter. Der An- Partner Felske die zweite Meisterschaft. Da- seldorf und wurde innerhalb kurzer zurückz lauf beginnt mit einem Gefälle von 35 Grad, mit trat der gleiche Fall ein wie 1947 in Meisterin ihres Bezirks. Ein großer Von bis Fah das bis zum Schanzentisch bis auf fünf Grad Göttingen, wo sich Heinz Raack ebenfalls zwei für sie War, daß sie gute männliche Pala abnimmt, während die mittlere Neigung des Titel sicherte. im Training fand, die ihr eine hervorrate Aufsprungs 36 Grad beträgt und der kritische Das Erfreuliche war diesmal das Vordrin- Technik beibrachten. In Rheydt sette a Punkt bei 52 Meter liegt. An der Schanze gen der Nachwuchsspieler, So hat sich beson- doch wieder ihre Routine und Sicherheit“ wird eine Gedenktafel zu Ehren der Todt- ders der Niedersachsenmeister Dettmer in die folgreich durch. International hat die Men nauer Skipioniere die den Skilauf im Reine der besten Acht durchkämpfen können. rin schon sehr grolle Erfolge erringen fun] wies Schwarzwald eingeführt haben und 1891 den Dieses Jahr konnte sich wieder ein An- Sie nahm bereits fünfmal an den Wellen dux bes ersten Skiclub Deutschlands gründeten, ange- griffsspieler die Meisterschaft erkämpfen, sterschakten teil. Dabei gelang ihr einmal of zur eine bracht werden. b H. V. nachdem sich in den letzten Jahren mehr dle große Wurk. Siegeslorbeeren im Doppel au ef datttind Aus den Vereinen eee 2 898 auf- ringen! Dies war im Jahre 1939 11 boi 5 e ne e piel war zweifellos die Vor- sie zusammen mit der Wienerin„„ Koble 11 2 eee Rae schlußrunden-Begegnung zwischen dem Titel- diesen e Titel holen konnte f esierun den zweiten Weihnachtsfeiertag, die letzter Zeit stark in den Vordergrund getre- tene Manschaft von Wormatia Worms zu einem Freundschaftsspie!l zu verpflichten. Das Spiel wird auf dem Waldhofplatz(14 Uhr) ausgetragen. 8 85 Gräske, Mannheim, mit seinem Rekord- wagen in der Stadturve. Der rechte und linke Scheinwerfer des Lö- Hiter-Veritaswagen sind beschüdigt, so daß nur nock die mittlere Boschlompe funſetionierte. Foto: F. P. Albig verbeidiger Mauritz und dem westdeutschen Meister Hoffmann. Letzterem gelang es erst- malig in seiner Laufbahn, dem Abwehrkünst⸗ ler Mauritz eine Niederlage beizubringen. So wurde der erste Satz in diesem Spiel beim Stande von 5:2 für Mauritz nach 20 Minuten Spieldauer abgebrochen, nachdem es bis zur 19. Minute noch 2:1 gestanden hatte. Mit dem gleichen Ergebnis endete auch der Entschei- dungssatz. Aber diesmal War Hoffmann der Glücklichere. Bei den Frauen gab es im Gegensatz zu den Männern kein neues Gesicht bei den Mei- Sterschaften. Auch diesmal war wieder Frl. Bußmann uüsseldorf) die Beste, die sich nummehr s sechs deutsche Einzelmeister- schaften pfte und ihre Veberlegenheit m Ti. en sport nicht besser zum Ausdruck bringen konnte. Heinz Raack war in Hochform Der neue deutsche Meister Heinz Raa ck (Berlin) ist 33 Jahre alt und von Beruf Stadt- inspektor bei der Berliner Stadtverwaltung. Raack betreibt den Tischtennissport seit 1929 und kommt. wie so viele andere Tischtennis- sportler, vom Fußballsport. wo er bereits als dem Luzenberg. Glasstraße 8 waohnend. sehr überrascht, als seine Nachbar! freudige Kunde, die über den Sücd kam, mitteilten. schein trug die Nummer 717 936. außerdem noch mit der sleichen 8 wunde den Pokal für Ländermannscharten geg der ddr Die„Goldene Acht“ ö Wien Beim Weibhnachtstoto in Württemberg⸗k gmünd den steht das Motto:„Wenn Fortuna m dacht, dem lächelt jetzt die„Goldene, Auf dem normalen Wettschein mit 14 Pas, gen dürfen unter den zwölf ordentlichen 1 ö len acht nach Belieben in jeder Tipreine it gesucht werden. Wer alle acht ausgews 5 1 5 05 Begegnungen in einer Reihe richtis a ee 5 Sagt, kommt in den ersten, wer sieben 9 udn tige Tips abgibt in den zweiten Rang. Zonn 0 übrigen Felder haben leer zu bleiben. 1 desgeple die Wette Gültiekeit haben soll. Pie bens Berli Ersatzpaarungen müssen aber in jeder nende reihe mitgetipot werden.„ Klel Vurde Der sechste Volkswagen, den der 5 einn de land- Pfalz- Toto zusätzlich als Prämte der So lost. fiel nach Mannheim. Albert Meier. khrenw 6 omm arn ihm“ 5 wWestkll Well Der glückbringende