or karl ackermann. E. Fritz v. Schilling N kbelabtlon. Druck, Verlag: Mannheim N Am Marktplatz geleton: 44 151, 44 152. 44 153 uukkonten südwestbank Mannhelm gemeine Bankgesellschaft Mannheim 5 stscheckkonten: M earlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 1 der gn ubnissbaten a. Rh. Nr. 287 43 u eacbeint taglich außer sonntags b unverlangte Manuskripte über- umt der verlag keinerlei Gewähr Unggbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor-Strabe 16 Telefon 234 Welnheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5-7 8 Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DR 3.60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzelgenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., Jahrgang/ Nr. 274 Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 23. Dezember 1949 Ausbildungsbeihilſe um 15 Millionen erhöht Frankfurt.(dpa) Der Kontrollausschug im Hauptamt für Soforthilfe hat beschlos- en, noch 15 Millionen DM für die Ausbil- ingshilfe freizugeben. Damit wird die erste Aktion der Ausbildungshilfe abgeschlossen 101 en, für die schon früher 10 Millionen DM u asgegeben wurden. Spätere Ausbildungs- den sollen nicht als Gemeinschaftshilfe. andern individuell gegeben werden. Das Aufkommen der Soforthilfe betrug a l 8. Dezember 392 Millionen DM. Bis zum Dezember sind 239 Millionen DM an Un- zrhaltshilfe und 132 Millionen an Hausrats- lle gezahlt worden. Doch nicht vor Weihnachten? Bonn.(dpa) Das Amnestiegesetz, das n Donnerstag von dem Gesetzprüfungs- schuß der alliierten Hohen Kommission Kprükt wurde, wird entgegen bisherigen ſermutungen doch nicht vor Weihnachten billigt werden. Wie dpa aus alliierten mation, de kreisen erfährt, soll der Ausschuß der An- nsch dent sein, daß der Inhalt des Gesetzes zu f ſeitreichend ist, als daß innerhalb einer so en Frist endgültig entschieden werden unte. Diese plötzliche Verzögerung in der Bil- g des Gesetzes, das vor wenigen Ta- vom Bundesrat in letzter Lesung ver- chiedet worden war. machte den Wunsch i Bundesjustizministers Dr. Dehler zu- achte, der die Amnestierten bereits vor eihnachten entlassen sehen wollte, f Bundesrepräsentation für Berlin Berlin.(dpa) Auf der letzten diesjährigen ung des Berliner Stadtparlaments gab lerbürgermeister Reuter unter starkem tall bekannt, dag die Bundesregierung ürze eine Bundesrepräsentation in Ber- n einrichten werde. Darin sollen alle Mi- terien vertreten sein. 5. und Fernmeldevollmachten bonn.(dpa) Die Alliferte Hohe Komfis- en hat der Bundesregierung neue Voll- ich Bug wnten im Post- und Fernmeldewesen Jibatragen. Danach kann die Bundesregie- nunmehr mit gewissen Einschränkun- Selbständig alle internationalen Ver- lungen über das Post-, Fernsprech- und Aegraphenwesen sowie über finanzielle gen der Post führen. Auch bei Maßnah- an im innerdeutschen Post- und Fernmel- esen ist die Zustimmung der alliierten en Kommission nicht mehr erforderlich. Einschränkungen beziehen sich auf die lleilung von neuen Rundfunkwellenberei- sowie auf die Einrichtung neuer Rund- anlagen. g ver Ehrendoktor der Wirtschafts- hochschule 5 annheim.(W.-Eig.-Bericht) Die Wirt- Haktskhochschule Mannheim hat dem frü- n Präsidenten der Vereinigten Staaten, frbert Hoover, in Würdigung seines se- nsreichen Wirkens für die deutsche Ju- ud, insbesondere auch für die akade- Aue sche Jugend, sowie im Hinblick auf seine ral Ch senschaftlichen Verdienste den Grad und ung freue Rechte eines Doktor rerum politicarum den benorts causa verliehen. Dr. Herbert Hoover A das Ehrendoktorat mit anerkennenden horten angenommen. 5 i Wen e, 1e 1 8 0 london. Die Rundfunkgesellschaften von cu zukreich. Belgien, Holland und Italien ten e den Großbritannien ersucht, im nächsten 010 Ver eine Konferenz nach London einzuberu- Fare aut der eine nichtkommunistische natio- ie Rundkunkorganisation gebildet werden „ Wie die britische Rundfunkgesellschaft ae bekanntgab, sei das Hauptthema der Ta- II ein Zusammenschluß der europäischen a Pomndkunkgesellschaften, der eine weitgehende sionen Nammenarbeit in der Frequenzverteilung t. Im gal sslichen soll. labrien Per Vork. Zum ersten Male seit den Tagen sens diinnen wird dieses Jahr ein König am 10 Iwachtsabend in Bethlehem sein. König N zullen von Jordanien teilte der UN mit, er Al beide der Christmesse in Bethlehem beiwoh- Bourbob er, 5 Museum dio de Janeiro. Der Botschafter Pimentel 1 und aso wurde am Donnerstag zum brasilia- duet, 3 Vertreter der allilerten Hohen In Garbe iSsion in der Bundesrepublik ernannt. . lad wird unverzüglich nach Frankfurt die Selfgen. 28 Mu from. Die alliierte Hohe Kommission gab ge Leit! 5 daß es in den westeuropäischen Län- nach eh 7 5 deutschen Kriegsgefangenen mehr de Vein dle Hohe Kommission gab diese Erklä- die Bes im Zusammenhang mif dem Brief des Geskanzlers ab, in dem dieser darum bat, 15 kentschen Forderungen auf Freilassung mehr ten essekangenen in den osteuropäischen orderun ten zu unterstützen. Fuscheure. Der Landesverband Hamburg der 1 5 en Konservativen Partei wünscht, daß h andestag das Urteil gegen den ehemali- Ir Gnerslfeidmarschalt von Manstein in 14 dosbe ad n sprache behandelt. Der Landesver- it 108„ aznak sich mit einer entsprechenden Bitte Im ue Bundestagskraktion der Nationalen npej en gewandt. ber Nemurs, Der ehemalige Reichsarbeits- Put onstantin Hier! wurde von der Zen- ch mehrts samer für Nordwürttemberg 5 iger Verhandlung in die Gruppe Uldigen eingestuft. hm wurde on tünk Jahren Arbeitslager auf- e Areijährige politische Haft wird ngerechn UP/dpa bei Adenauer mit Gewerkschaften einig Uebereinstimmung in der Frage der Entsendung eines Gewerkschaftsvertreters in die Ruhrbehörde Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dr. h. c. Böckler 8 stattete am Donnerstagvormittag dem Bundeskanzler den angekündigten Besuch ab. In Böcklers Begleitung war der zweite Vorsitzende Mathias Foecher und die Vorstands- mitglieder Georg Reuter und Ludwig Rosen berg. Gegenstand der Unterredung war die Erörterung der Aufgaben der Ruhrbehörde und der Kompetenzen des von den Gewerk- schaften vorzuschlagenden Stellvertreters in der Ruhrbehörde. In dem von beiden Sei- ten gemeinsam herausgegebenen Kommuniqué wird gesagt, daß eine Uebereinstimmung erzielt werden konnte. Der Bundesvorstand des DGB werde in bezug auf die vorzuschla- gende Persönlichkeit mit dem Bundeskanzler in Verbindung bleiben. Gerade der letzte Satz wurde mit einer gewissen Hellhörigkeit in der Bundeshaupt- stadt zur Kenntnis genommen. Dr. Böckler betonte, daß der Vorstand des DGB in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr über einen fachlich und charakterlich ge- eigneten Mann beraten werde. der dem Vi- zekanzler und ERP-Minister Blücher in der Ruhrbehörde zur Seite gestellt werden könne. Der Vorsitzende des DGB hob nach der Besprechung hervor, daß auf deutscher Seite ursprünglich die Meinung bestanden habe, es würden drei Vertreter in die Ruhr- behörde delegiert. Einer davon sollte ein Gewerkschaftler sein. Darum bedeute es ein gewisses Entgegenkommen des Bundeskanz- lers, daß nunmehr. nachdem feststehe, daß nur ein Vertreter und ein Stellvertreter der Bundesregierung in die Ruhrbehörde ein- treten, einer dieser Männer ein Gewerk- schaftler sein werde. Dr. Böckler kündigte an, daß der Stell- vertreter nicht mit einer gebundenen Marschroute in die Ruhrbehörde entsandt werde. Er halte, eine sachliche Zusammen- arbeit zwischen ihm und Minister Blücher für eine Selbstverständlichkeit und erwarte, daß er an allen Beratungen und Besprech- ungen teilnehmen werde. Es sei anzuneh- men, daß bei der Ueberlastung des Vize- kanzlers ein sehr großes Maß Arbeit auf den Stellvertreter abgewälzt werde, der eine hauptamtliche Funktion habe. Auf einem Zusammenwirken zwischen Minister Blücher und dem Gewerkschaftsvertreter würde sich zum Besten der deutschen Wirt- schaft und des deutschen Volkes eine Ar- beit kollektiven Charakters entwickeln, die von dem Gesamtzweck, dem sie zu dienen habe, ausgehen werde. Auf die Frage eines Pressevertreters be- zeichnete Pr. Böckler es als selbstverständ- lich, daß auch die Sozialpolitik eine hervor- ragende Rolle spielen werde. Das heiße Distanzierung von Niemöllers Erklärung Eine Stellungnahme des evangelischen Landesbischofs Karlsruhe.(UP) Der evangelische Lan- desbischof von Baden, D. Bender, nahm in Karlsruhe in einer Pressekonferenz u. a. zu den Ausführungen des Kirchenpräsiden- ten Martin Niemöller Stellung, die dieser Vor einigen Lagen gemacht hat. Der Lan- desbischof distanzierte sich von den Erklä- rungen Niemöllers, nach denen die west- deutsche Bundesrepublik ein gemeinsames Werk Roms und Washingtons sei.„Es ist gut, wenn ein Kirchenmann seine Grenzen nicht überschreitet. zumal dann nicht, wenn er nicht für sein ganzes Volk reden kaun“, sagte D. Bender. In seinen weiteren Aus- führungen wandte sich Landesbischof Ben- der scharf gegen die Pläne des Auslandes, die sich mit einer Remilitarisierung Deutsch- lands befassen. Die Kirche halte es für veraptwortungslos, irgendwelche Besprechungen, die zu einen Einschlüß Deutschlands in eine militärische Front führen würden, zu fordern oder zu dulden. Dies hätte nur zur Folge, daß am Ende Deutsche gegen Deutsche im Bruder- kampf stünden. In einem in Deutschland nicht allgemein bekannten Interview mit der amerikani- schen Zeitung„New Vork Herald Tribune“ vor einigen Tagen hat Niemöller gesagt, daß die Deutschen sich notfalls mit einer kommunistischen Diktatur abfinden wür⸗ den, wenn dadurch die Einheit Deutschlands tung“, die auf Grund dieses Interviews einen Korrespondenten zu Niemöller schickte, um sich über dessen Haltung zu vergewissern, hat er nochmals gesagt, daß das deutsche Volk. wenn es vor die Wahl zwischen Einheit und Spaltung gestellt Würde, lieber die Herrschaft einer rus- sischen Diktatur ertragen würde. Niemöller hat ferner erklärt, die Mehr- heit der Deutschen werde nach seiner An- sicht nicht für die Erhaltung des westdeut- schen Bundes kämpfen, den er folgender- maßen charakterisierte:„Mit der Errich- tung dieses westdeutschen Bundes, der in Rom gezeugt und in Washington geboren ist, hat Deutschland seine frühere Stellung als stärkste protestantische Macht auf dem europäischen Kontinent verloren, denn der Bund ist heute ein katholischer Staat.“ nicht, daß der entsandte Stellvertreter seine Aufgabe als Gewerkschaftler schlechthin aufzufassen habe, sondern er bleibe allein seinem Gewissen verantwortlich, müsse aber„Sozialpolitik im Blut“ haben. Natürlich bleibe der Mann der Gewerk- schaften nur solange in der Ruhrbe- hörde, wie das dem Nutzen der Arbeiter- schaft diene. Bezüglich„evtl. sich ergebender wider- sprechender Auffassungen“ erklärte Dr. Böckler, daß die Bundesregierung selbstver- ständlich„bevorrechtigt“ zu reden habe. Das bedeute jedoch nicht, daß ihr Delegier- ter„Befehlsempfänger“ sei. Die beiden Männer würden wohl nach kurzer Zeit ge- naue Sachkenner ihrer Materie sein und eine kundige Regierung wisse, daß man die Leute in der vorderen Linie immer zuerst hören müsse, ehe man Anordnungen erlasse. Zu den Besprechungen mit dem Kanzler teilte Böckler noch mit, daß es darum ge- gangen sei, die Stellung zwischen dem Ver- treter und dem Stellvertreter, die Position beider zur Bundesregierung und schließlich Grundsätze der Zusammenarbeit zu klären. Es habe sich eine Uebereinstimmung er- geben. Von besonderem politischem Interesse War die Feststellung, daß über die Teil- nahme der Gewerkschaften an der deut- schen Vertretung in der Ruhrbehörde schon vor dem Petersberg- Abkommen Bespre- chungen stattgefunden hatten, also vor der Debatte über dieses Abkommen im Bundes- tag, in der sich die Gewerkschaften im Gegensatz zur SPD stellten und den Kurs des Kanzlers billigten. Auch in der Présse- konferenz wurde von Seiten Böcklers eine sehr sachliche Linie verfolgt. Er erklärte U. A., daß der Kanzler klug genug sei, den Wert der Neutralität der Gewerkschaften SOWI i arteipolitischen wie auch in kon- fessionellen Fragen anzuerkennen. ist erlaupt. Straßburger Europa- Besprechungen beendet Straßburg.(dpa-Reuter) Der von der be- ratenden Versammlung des Europarates ein- gesetzte Ausschuß für allgemeine Angele- genheiten beendete am Mittwochabend seine dreitägige Aussprache über die Wege zu einer europäischen Regierung: Der Ausschußb sandte einen Bericht an die europäische Marshallplanor ganisation(OEEC) in Paris und an den Konsultativrat der Brüsseler Signatarmächte. Diese beiden Gremien sol- len zu den Ergebnissen, die jetzt in Strag- burg erarbeitet wurden, bis 20. Januar Stel- lung nehmen und je zwei Vertreter in die nächsten beiden Tagungen des Ausschusses Ende Februar entsenden. Die nächste Ta- gung des allgemeinen Ausschusses Will kon- krete Vorschläge über die künftige Europa- regierung vorbereiten. In der Straßburger Ausschußberatung einigte man sich, den belgischen Staatsmann und letzten Vorsitzenden der beratenden Versammlung, Paul Henri Spa ak, zu bit-⸗ ten, er möge die britische Regierung ersu- chen, zu den Commonwealth- Besprechungen Vertreter des Europarates hinzuzuziehen. Dann könne das Commonwealth seine An- sicht über Großbritanniens derzeitige und Künftige Teilnahme am Europarat festlegen Deutsche Fischdampfer und Norwegen Oslo.(dpa-REUTER) Die baldige Ab- schaffung der„sinnlosen Verbote“ für deutsche Fischdampfer, norwegische Häfen anzulaufen, empfiehlt die„Harstad Ti- dende“, nachdem am vergangenen Freitag die Hafenpolizei von Harstad eine Sonder- genehmigung hatte einholen müssen, weil der deutsche Fischdampfer„Cranzé“ wegen Kesselschadens einlaufen wollte. Nach den zur Zeit gültigen Bestimmungen dürfen deutsche Fischdampfer norwegische Häfen nur anlaufen, wenn sie in Seenot sind. Nicht einmal die Uebernahme von Ver- Pflegung oder die Erganzung von Material Französische Vorbehalte gegen Südweststaat Neugliederung der Ländergrenzen erst bei Abschluß des Friedens vertrages? Stuttgart.(dpa) Nachdem sich die zu- ständigen deutschen Stellen über das Ver- fahren bei der Neuordnung des Südwest- deutschen Raumes langwierigen Verhand- lungen nahezu geeinigt hatten, werden jetzt von französischer Seite Vorbe- halte gegen die Bildung eines Südwest- staates geltend gemacht. Württemberg-Ba- dens Ministerpräsident Dr. Maier unter- richtete am Donnerstag einen dpa-Vertreter von der Ansicht des französischen Hohen Kommissars Francois-Poflcet, daß die Artikel des Grundgesetzes, die die recht- Verantwortungsgefühl des einzelnen muſb noch mehr wachsen Weniger Betonung der offiziellen und staatlichen Stellen, sagt MeCloy Frankfurt. Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt gab der amerikanische Hohe Kommissar Mecloy einen Ueberblick über die bisherige Tätigkeit der Hohen Kommission und die Aussichten für das kommende Jahr. Da die Hohe Kommission erst kurz bestehe, so betonte MecCloy, sei ein großer Teil der jetzt getroffenen Maß- nahmen auf die Bemühungen der Militär- regierung zurückzuführen und sei das Ver- dienst seiner Vorgänger. Der hervor- ragendste Erfolg des alten Jahres sei die Wahl einer freien deutschen Regierung in geheimer Abstimmung. Leider müsse ein Teil des deutschen Volkes noch unter einer Regierung leben, die diesen Namen nicht verdiene, da sie nicht aus freien Wahlen hervorgegangen sei. Daraus müsse ge- schlossen werden, daß man sich in der So- Wjetzone nicht traue. eine Wahl durchzu- führen, bevor nicht die Bevölkerung dort weiter in bestimmter Richtung bearbeitet worden sei. Seit der Errichtung der westdeutschen Regierung hätten sich alle Entscheidungen und Maßnahmen der Hohen Kommission an den Geist gehalten, der zur Errichtung dieser Regierung geführt habe. Deutsch- land sei ein gleichberechtigter Partner der europäischen Marshallplan- Länder- Ge- meinschaft geworden, die sich zusammen- geschlossen hätten, um ihre Handelsschran- ken zu reyidieren. 5 Mit diesen und anderen Maßnahmen hät- ten die alliierten Regierungen und die alli- ierte Hochkommission dem deutschen Volk bewiesen, daß sie es ernst meinten mit jhrer Unterstützung Westdeutschlands. Die Grundaufgaben der Zukunft la- gen in den Händen der deutschen Re- gierung und des deutschen Volkes. Als wichtigstes Problem bezeichnete Mecloy die Arbeitslosigkeit, die Vertriebenenfrage und das Woh- nungsbauprogramm. In bezug auf die Umerziehung und Reorientierung des deutschen Volkes erklärte der Hohe Kom- missar, kein Volk könne ein anderes reorien- tieren. Das führe nur zu Ressentiments. Aber man könne mit gutem Bei- Von unserer Frankfurter Redaktion spiel vorangehen. Westdeutschland müsse als Richtlinie stets den Willen zu einem liberalen und demokratischen Staat vor sich haben. Viele Anzeichen der Entwick- lung deuten auf einen solchen liberalen Geist in Deutschland hin, und er wäre nicht hier und würde nicht, an einem FHilfspro- gramm für Westdeutschland mitwirken, wenn er glaube, daß sich Deutschland noch einmal in einem neuen Nazismus verirren könnte. Im kommenden Jahr käme es darauf an, das Verantwortungsgefühl des Einzel menschen zu steigern und er hoffe, daß wie in anderen Ländern, auch in Westdeutschland eine größere Betonung des Einzelbürgers und weniger der offiziel len und staatlichen Stellen eintreten werde. Das wichtigste sei jedoch, daß die Haupt- entscheidungen nicht im Verantwortungs- bereich der Hohen Kommission, sondern auf deutscher Seite lägen. Durch ehrliche, offene Zusammenarbeit mit der Hohen Kommission werde Deutschland viel mehr erreichen, als ü durch Agitation. Hinsichtlich eines Memorandums der IG- Farben- Aktionäre betonte der Hohe Kom- missar. die alliierte Kontrolle der IG habe nicht übermäßig zur Hebung des Arbeits- prozesses beigetragen. Die Vorarbeiten für eine Re- und Umorganisation der IG-Far- ben durch die alliierte Hohe Kommission seien keinesfalls aufgegeben worden, son- dern stünden vielmehr vor einem baldigen Abschluß. Das gleiche gelte auch für die Ruhrindustrie. Tuversicht im Wiederaulbauminis“erium Wandersleb sagt:„1950 wird gebaut“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Staatssekretär im Wiederauf- bauministerium Dr. Wandersleb erneu- erte am Donnerstag im Namen von Bundes- minister Wildermuth die Zusage, daß zu Beginn der Bausaison 1950 die Mittel für das Wiederaufbauprogramm zur Verfügung stehen werden. Die Bundesregierung zeigte gegenüber Plänen, Auslandskapital in den Wohnungsbau hineinzustecken, eine gewisse Zurückhaltung weil befürchtet werde, daß hierdurch die Wirtschaftlichkeit des Bauens und die Mieten gefährdet werden könnten. Trotzdem scheine jetzt der Weg zur Siche- rung der Mittel in gemeinsamen Besprech- ungen mit den Ländern, Gemeinden und Kreditinstituten gefunden worden zu sein. Dr. Wandersleb bat in dieser Frage, Ver- trauen zum Wiederaufbauminister zu ha- ben, der über eine zwanzigjährige Finanz- praxis verfüge. Von seiten der Kredit- institute sei eine gewisse Furcht vor Be- lastungen und Zwangsmaßnahmen zum Aus- druck gebracht worden, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft, nach besten Kräften mitzuarbeiten. Auch die Länder hatten ge- beten, ihnen ihre für den Wohnungsbau vorgesehenen Mittel nicht wegzusteuern, so daß von einer Sicherung des Wohnungs- baues durch Sondersteuer Abstand genom- men worden sei. Dr. Wandersleb wandte sich gegen Be- kürchtungen, daß die Fertigstellung des Ge- setzes und die Beratungen im Kabinett, im Bundesrat und im Bundestag zu einer Ver- z6 gerung des Bautermins führen könnten. Er wies darauf hin, daß schon vorweg im Rahmen anderer Gesetze für die Bauinter- essierten Maßnahmen eingeleitet und be- schlossen worden seien. So sei in der No- velle des Einkommensteuergesetzes eine Absetzbarkeit für Beträge vorgesehen, die dem Wohnungsbau zufließen. Darüber hin- aus dürften durch die Steuerreform weitere Beträge auf dem Baumarkt in Erscheinung treten, so daß man mit Berechtigung ver- muten könne, daß das wichtigste Problem, nämlich die finanzielle Frage, bereits vor den eigentlichen Beratungen über das Woh- nungsbaugesetz gelöst werden könnte. liche Grundlage für die gebietliche Neuord- nung darstellen, bis zum Abschluß eines Friedensvertrages als suspendiert gälten. (Artikel 29 und 118.) Einem Bericht der„Welt“ zufolge, er- klärte ein Sprecher des französischen Außen ministeriums hierzu, daß die deut- schen Länderregierungen nicht berech- tigt seien. von sich aus die Initiative zur Anderung der augenblicklichen Länder- Grenzen zu ergreifen. In Paris werde er- klärt. daß es zunächst zu den Kompetenzen der Hohen Kommissare gehöre, die Länder- regierungen prinzipiell zu ermächtigen, eine Anderung der Landesgrenzen, insbeson- dere zwischen Baden und Württemberg, vorzunehmen.„ Ministerpräsident Dr. Maier betonte, falls Frangois-Poncet an seiner, der Regierung eines süddeutschen Landes gegenüber ge- äubßerten Ansicht festhalte, sei nicht zu er- warten, daß die Hohen Kommissare die Bildung des Südweststaates genehmigten. Die beiden Artikel des Grundgesetzes, die nach der Ansicht Frangois-Poncet als suspendiert gelten, sind die Artikel 29 und 118. Der Erstgenannte bestimmt, dag das Bundesgebiet unter Berücksichtigung der Gegebenheiten durch Bundesgesetz neu ge- gliedert werden kann. Er bestimmt ferner das Verfahren für Volksbegehren und Volksentscheide. Artikel 118 läßt eine Neu- gliederung Südwestdeutschlands durch die i beteiligten Länder Baden. Württemberg⸗ Baden und Württemberg- Hohenzollern in direkter Vereinbarung zu. Der Innenminister von Württenberg- Hohenzollern, Viktor Renner, ist der An- sicht, daß der von französischer Seite ange- führte Artikel 118 des Grundgesetzes gül- tig ist. Er hält es jedoch durchaus für mög- lich, daß dieser Artikel suspendiert wird. In Bonner Regierungskreisen hat die ablehnde Erklärung des französi- schen Hohen Kommissars Francois-Poncet über eine Neuordnung der südwestdeut- schen Ländergrenzen Ueberraschung aus- gelöst. Juristische Sachverständige in Bonn weisen auf die entsprechende Regelung im Grundgesetz hin, die ausdrücklich den be- teiligten Ländern Baden, Württemberg Baden und Württemberg- Hohenzollern das Recht zugesteht, eine Vereinbarung äber die Neuordnung ihrer Ländergrenze zu treffen. Die alliierte Hohe Kommission wandte sich am Donnerstag in einer amtlichen Er- klärung gegen Pressemeldungen, denen zufolge der französische Hohe Kommissar Francois-Poncet offiziell seine Absicht ge- äußert haben soll, sich der Bildung des Südweststaates zu widersetzen. Die Hohe Kommission betont, daß alle Nachrichten, wonach sie gemeinsam oder einzeln eine Stellungsnahme zum Südweststaat abge- geben hätten, jeder Grundlage entbehrten. Jeder Vorschlag, ein solches Staatengebilde zu schaffen, müsse von den Hohen Kom- missaren gebilligt werden. Bundeskanzler Dr. Adenauer sei bereits in diesem Sinne unterrichtet worden. 5 MORGEN Freitag, 23. Dezember 1949 Nr. 2 — Freitag, 23. Dezember 1949 Beispiele ſehlen Hoffentlich bringt die Dummheit oder Bösartigkeit eines einzigen Bundestagsabge- ordneten auch in Deutschland keinen neuen Rassenwahn zu Wege, obwohl wir genau Wissen, daß viele von ihrer eigenen Minder- Wertigkeit geplagten Geister nur auf die Stunde warten, da sie erneut Schaufenster demolieren und Feuerbrände in die Gottes- häuser werfen dürfen. Sicher hat auch das Ausland diesen einen Mann, auch wenn noch so viele Tausende unbelehrbarer Nar- ren hinter ihm stehen sollten, nicht für das ganze deutsche Volk angesehen und eben- sowenig wollen wir von neuerwachendem Antisemitismus reden, wenn ein Hedler eine ebenso geschmacklose wie bornierte Goeb- belsrede losläßt. Dennoch ist nicht genug getan, wenn nur der Bundestag einen solchen aktiven Fall von dementia antisemitica mit dem Aus- Schluß des wildgewordenen Abgeordneten beanwortet. Uns fehlen die positiven Bei- Spiele der inneren Ablehnung solcher Men- schenverhetzung, wie sie von Zeit zu Zeit von anderen Völkern geliefert werden. Wir erinnern nur an den Fall Dreyfuß in Frank- reich, an Disraeli in England, an die unvor- eingenommene Faltung des Nobelpreis Komitees in Schweden, an die Gesetzgebung der Sowjetunion, an die Enzyklika des Pap- Stes„Mit brennender Sorge“ und wie die Demonstrationen alle heißen, die eine deut- liche Sprache gegen die Rassenhetze spre- chen. Wie würden wir als Deutsche wieder an Ansehen in der Welt gewinnen, wenn wir auch nur einen einzigen solcher Exempel aufzuweisen hätten, wie es neuerdings in den Vereinigten Staaten eine kleine private Militärakademie, nämlich das„Jefferson Military College“ im Staat Mississippi, ge- geben hat. Wir sind gewiß weit davon ent- fernt, in den Vereinigten Staaten Gottes ei- genes Land sehen zu wollen, und wissen Sehr genau, wie intolerant und bis zur Un- menschlichkeit verblödet dort gewisse Kreise sind. Wir möchten nichts beschöni- gen, noch übertreiben, aber das Beispiel des Jefferson College hat es uns angetan. Fünf- zig Millionen Dollar, eine schöne Summe, auch für amerikanische Verhältnisse, wollte Richter Armstrong der Akademie stiften. Richter Armstrong gehörte dem Aufsichts- rat der Schule an und wußte, daß das In- stitut in einer sehr schwierigen finanziellen Lage war. Alle Not für Lehrer und Schüler hätte auf einen Schlag aufgehört, wenn die Schulleitung die unerhört reiche Stiftung annahm. Aber die Direktion des College lehnte rundweg ab und mehr noch, sie brach jede Beziehung zu Armstrong ab und Weigerte sich für alle Zeit, von ihm auch nur einen Pfennig anzunehmen. Warum? Wegen einer einzigen Bedingung, die Richter Armstrong an sein Vermächtnis Eknſipfte: Das College sollte die Ueberlegen- heit der weißen über alle anderen Rassen zum Grundpfeiler seines Erziehungspro- gramms machen und nur christlichen Schü- lern weißer Hautfarbe zugänglich sein. Die Schulleitung aber lehnte es ab, sich von einem Rassehetzer kaufen zu lassen, sie Weigerte sich, den obersten Grundsatz der humanistischen Erziehung, den Satz von der Gleichwertigkeit des Menschen unbe- schadet seiner Herkunft, Farbe oder Nation, für einen Haufen Silber preiszugeben. Und das ist in unserer Zeit immerhin ein Beispiel, wie wir in Deutschland leider keines aufzuweisen haben, ein Beispiel, das vieles zwar nicht ungeschehen, aber weni- Ser unverzeinlich macht, was auch jenseits des großen Wassers im Punkte Rasse ge- sündigt wird. Hätten wir solche Beispiele, die Hedlers würden es sich wohl überlegen, Was sie sprechen, so aber vertrauen sie dar- Auf, daß die reichen Männer mit den Sil- berlingen auf ihrer Seite stehen und daß der qudaslohn auch gern genommen wird. Das ist das Uebel. Dr. K. A. Weiterer Abbau der Bewirtschaftungsämter Stuttgart.(tz-Eig.-Bericht) Nach einer Bekanntmachung der Landesregierung wer- den die Holzwirtschaftsämter Stuttgart und Karlsruhe am 31. Dezember aufgelöst. Als Ahwicklungsstellen wurden bestimmt: im Landesbezirk Württemberg das Landwirt- schafts ministerium(Abteilg. Forsten, Holz- Wirtschaft und Jagd), für den Landesbezirk Nordbaden der Präsident des Landesbezirks Baden, Abteilung Finanzen Forstabteilung). Straßenbahnerstreik wegen Personal- einstellung Recklinghausen.(dpa) 27 Städte des Ruhr- gebiets sind von einem am Donnerstag aus- gebrochenen Generalstreik der städtischen Straßenbahnen in Recklinghausen betroffen Worden. Der Hauptvorstand der Industrie- gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, hat den Streik gebilligt. Mit diesem Streik wenden sich, wie der DGB mitteilt, die Betriebsangehörigen gegen die Wiedereinstellung des früheren kaufmänni- schen Direktors Alois Greve, der 1945 als ehemaliger Obersturmbannführer aus sei- nem Amt entlassen und als Minderbelaste- ter in Gruppe III eingestuft wurde. Greve stehe noch von seiner früheren Tätigkeit her Bei der Belegschaft in einem schlechten Ruf, 80 daß seine Neueinstellung den Arbeitsfrie- den stören würde. Grotewohl geschieden Berlin.(dpa) Frau Grotewohl, die zur Zeit bei Verwandten in der Bundesrepublik Weilt, ist, wie das SED-Organ„Neues Deutschland“ schreibt, die geschiedene Frau des Sowietzonen-Ministerpräsidenten. Die „frühere geschiedene Frau des Genossen Grotewohl“ habe nichts mit den Geschich- ten zu tun, die im Zusammenhang mit der Erkrankung ihres früheren Mannes gemel- det worden seien. Das Blatt kündigte eine Pressekonferenz Grotewohls an, zu der nach dessen endgültiger Genesung insbe- sondere die Journalisten eingeladen werden sollen, die für die„Falschmeldungen über die Krankheit Grotewohls verantwortlich“ seien. Und Dreieck Paris-Bonn-Rom im Entstehen? Kein Wiederaufleben der„Achsenpolitik“ angestrebt, aber Westdeutschland als Bundesgenosse erwünscht Rom. Trotz der Erklärung des deutschen Bundeskanzlers, dag die„Pilgerfahrt“ nach Rom wahrscheinlich verschoben werden müsse, rechnet man weiter in Italien damit, daß der Besuch noch vor Ostern erfolgen Wird. Man ist geneigt, die durch Dr. Ade- nauer angekündigte notwendige Ver- schiebung zu verstehen, glaubt aber nicht, daß sie allein ihren Grund in der Arbeits- überlastung hat. Man wäre in Rom noch nicht einmal er- staunt darüber, wenn es sich bestätigen Sollte, was hier und da als Vermutung ge- äußert wurde, daß es nämlich der deutsche Bundeskanzler im gegenwärtigen Augen- blick für zweckmäßiger hält, erst einmal die Aussöhnung Westdeutschlands mit Frankreich und Großbritan- nien weiter zu verfolgen, ehe die hinter den Kulissen schon sehr weit vorgeschrit- tene Fühlungnahme mit Rom ihren äußeren Ausdruck findet. Das liegt durchaus auch im Interesse Italiens, denn schon die An- kündigung des Rom- Besuches des deutschen Bundeskanzlers hat Paris und London im guten Sinne„alarmiert“, und wenn es auch wenig angebracht erscheint, von einer neuen„Achse Rom Bonn“ zu sprechen, so steht doch fest, daß sich Italien und Deutschland gegenseitig außerordentlich zu stützen und bei internationalen Konferen- zen oder europäischen Gesprächen sich ge- schickt Bälle zuzuwerfen vermögen. Es ist kein Zufall, wenn Graf Storz a bei allen geeigneten Anlässen warme Worte für Deutschland findet. Es scheint aber, als gehe es im Palazzo Chigi, dem Sitz des italienischen Außenministers, dabei wert weniger allein um die Annäherung zwischen Rom und Bonn. Graf Sforza gilt nämlich allgemein als guter Europäer und Freund der Franzosen. und diese Linie muß deshalb als europäische Linie“ be- zeichnet werden. Und dementsprechend glaubt man auch, daß die Fühlungnahme Graf Sforzas mit Bonn dem ehrlichen Be- mühen entspricht, den Franzosen zu beweisen, daß West- deutschland Vertrauen verdiene. Von unserem G. M.- Korrespondenten Damit leistete Sforza Westdeutschland bereits einen wertvollen Dienst und ver- mehrte seinen Kredit in Paris wesentlich. Es ist nicht zu leugnen, daß die Haltung des italienischen Außenministers viel æum Stimmungswandel begetragen hat, der sich in Paris anbahnt. Bei diesen italienischen Bemühungen ist es natürlich unausbleiblich, daß man 111 Italien immer weniger von Neigungen zur Bildung eines„lateinischen Blocks“ spre- chen kann und vielmehr darauf bedacht ist, durch Zusammenführen von Paris, Bonn und Rom einen Kristallisations- Burma fühlt sich kern zu schaffen, der stark genug wäre, nicht nur die Benelux-Staaten. sondern auch Großbritannien anzuziehen. Denn genau so wie in Frankreich, steht man auch in Italien trotz zahlreicher britisch-italienischer Gegensätze— auf dem Standpunkt, daß Großbritannien zu Europa gehört. Und Graf Sforza geht es bei sei- nen Bemühungen zur Bildung des Dreiecks Paris— Bonn— Rom keineswegs dqarum, ein Gebilde zu schaffen, das eine Spitze gegen England darstellt, sondern nach der britischen Insel weit geöffnet bleibt. allein nicht wohl Reumütige Rückkehr in den Schoß des Commonwealth? Von unserem KW- Korrespondenten London. Hinter der so schnell erfolg- ten Anerkennung Rot-Chinas durch die Regierung Burmas glaubt man in Londoner politischen Kreisen weit mehr den Versuch Rangoons zu erkennen, gutes Wetter für sich zu machen als eine Sympa- thiekundgebung zu veranstalten. Zwar ist das Telegramm der burmesischen Regie- rung an das Pekinger Außenministerium recht herzlich gehalten gewesen und hatte zum Ausdruck gebracht, daß man in Burma der Ansicht sei, die chinesische Volksre- gierung genieße das volle Vertrauen atfler Chinesen, und es sei die natürliche Fort- kührung der traditionellen burmesisch-chi- nesischen Freundschaft, wenn die Regierung Burmas nun die Anknüpfung offizieller diplomatischer Beziehungen vorschlage. Aber hinter diesen schönen Worten steht die große Sorge Burmas, daß Rot-China Anspruch auf Nord-Burma erheben könnte und überhaupt versuchen werde, mit den burmesischen Aufständischen noch engere Beziehungen als bisher aufzunehmen. Die Auffassung, daß diese Wühlarbeit besser überwacht werden könne, wenn Rot-China eine offizielle diplomatische Vertretung in Rangoon unterhalte, scheint eine Täuschung zu sein, und man erwartet sogar eine se- Staatsanwalt gegen Krankenkassen Bemerkenswerte Aussagen in einern Kölner Prozeß Köln.(UP) Vor dem Landgericht Köln Wurde dieser Tage über einen Fall verhan- delt, der geeignet ist, die gesamte deut- sche Aerzteschaft von grundlegender Be- deutung zu werden. g Ein praktischer Arzt war der fahrlässi- gen Tötung einer jungen Frau angeklagt, well er és Unterlassen hatte, die Kranke, die an Gehirnkrämpfen und epileptischen An- Tällen litt, nach Einnahme von 20 Lumina: tabletten so rechtzeitig ins Krankenhaus zu bringen, daß ihr Leben gerettet werden konmte. Der Arzt entschuldigte sich bei der Ver- handlung mit der Erklärung, die Frau sei zwar bewußtlos, ihr Puls und Atem aber zufriedenstellend gewesen. Er habe die Ueberführung in ein Krankenhaus erst angeordnet, nachdem sich ihr Zustand ver- schlechtert hätte. Der Sachverständige Dr. Vertreter der Aerztekammer Brandt, ein stellte die Scheinwerfer auf Bayern: Schuld des Angeklagten und die Vernach- lässigung seiner ärztlichen Pflicht fest, wurde nachher aber zu seinem Verteidiger, als er von einer indirekten Schuld der Krankenkassen sprach. Die Aerzte— 80 sagte er— seien von den Kassen angewie- sen, Wirtschaftlich zur arbeiten. Aus diesem Grunde verschrieben die gerate Vielfgen, Aamente, die eigent- keine Rezepte für Med nich verschrieben werden müßten. Singen Aerzte über die Vorgeschriebene Sätze hinaus, so würden sie den Kassen gegen- über regreßgpflichtig. Eine Aerztin fügte hinzu, daß 64 Prozent der Kölner Aerzte in einem Quartal keine 3000 Mark und 250 nicht einmal 1000 Mark verdienten. An 250 Aerzte stellten die Kran- kenkassen gegenwärtig Regregansprüche. Staatsanwalt Dr. Dützner sagte zu die- sen Feststellungen, es sei untragbar, daſ⸗ den Aerzten als den Hütern der Volks- gesundheit von den Krankenkassen der- artige Schranken gesetzt würden. steigerte Aktivität der Aufständischen mit rot- chinesischer Unterstützung. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn man sich in Rangoon ernste Sorgen um die Zukunft macht und bereits zu be- reuen scheint, nach Beendigung des Krieges die Lostrennung vom britischen Commonwealth so schnell voll- 20 gen zu haben. Nachdem bei den verschiedensten Anlässen bereits davon gesprochen wurde, daß Burma wieder An- schluß an das Commonwealth-Statut sucht — besonders seitdem durch das neue Com- monwealth- Statut die republikanische Re- gilerungsform kein Hinderungsgrund mehr darstellt— verdichten sich jetzt die In- formationen nach denen auf der bevor- stehenden Commonwealth Außenminister- konferenz in Colombo, im Januar, eine Wiederaufnahme Burmas in das Commonwealth eingeleitet werden soll. Wie es heißt, hat sich der burmesische Außenminister, der zur Zeit in Indien weilt, für die Wiederangliederung an das Commonwealth ausgesprochen und erklärt, Burma habe eine Einladung zur Colombo- Konferenz erhalten, und die Bedeutung, die die Regierung Burmas dieser Einladung beimesse, gehe daraus hervor,; daß der bur- mesische Premierminister selbst an der Konferenz teilnehmen werde. In London meint man, die Neigung Burmas zur Rückkehr werde vor allem von dem Gedanken geleitet, durch die Zu- gehörigkeit zum Commonwealth einen größeren Schutz gegenüber dem rot- chine- sischen Vordringen zu haben und wenn möglich in das neuzuschaffende Verteidi- gungs- und Filfs-System einbezogen Zu werden. Bei der Post gehts immer schneller Steigendes Interesse am Fernschreibnachrichtenverkehr Frankfurt.(dpa) Das Bundespostministe- rium veröffentlichte eine Reihe von Ver- gleichszahlen, in denen die gegenwärtigen Leistungen mit der Vorkriegszeit verglichen werden. Sie lassen erkenrien, daß sich die Inanspruchnahme der Post in immer stär- kerem Maße auf die schnelleren Nachrich- tenmittel verlagert. Während bei der Briefpost im Jahre 1949 ein leichter Rückgang der Leistungen gegenüber dem Vergleichsjahr 1938 ver- Will München,, Stadt der Bewegung“ bleiben? Monarchisten und nationalistische Splittergruppen treten an die Oeffentlichkeit München, Seit der Aufhebung der Par- tei-Lizenzierung schießen in Bayern die Rechtsparteien wie Pilze aus dem Boden. Nach einer Reihe von Splittergruppen, die früher oder später wieder verschwinden werden, gibt es zwei Neugründungen. die das Interesse der Oeffentlichkeit auf sich ziehen: Die„Volksfront“ und der„Bayeri- sche Heimat- und Königsbund“. An„historischer Stätte“, im Münchener Sterneckerbräu, hat der ehemalige SED- Parteisekretär Hans Abel unter der Be- zeichnung„Volkfront“ eine neue politische Partei gegründet. Abel ist im Sommer die- ses Jahres aus Thüringen geflohen, wo er Ministerialrat im Mirtschaftsministerium War. Nach seiner Ankunft in München versuchte er zunächst, mit Karl Feitenhansl, dem Leiter der„Vaterländischen Union“ Von unserem D. St-Mitarbeiter (VU) in Verbindung zu kommen. Nachdem jedoch mehrere Kundgebungen der VU durch Sozialdemokraten und Kommunisten gesprengt worden waren, hatte er nicht mehr das rechte Vertrauen in die„Durch- schlagskraft“ dieser Bewegung und er be- schlog,„Politiker zu werden“. Damit kein Zweifel über den Weg ent- stehen könnte, den Hans Abel einzuschlagen gedenkt, verlegte er die Parteigründung in das Sterneckerbräu. Dort ist er— auch hier eine wohl nicht übersehbare Parallele- mit einem 25- Punkte- Programm an die Oeffent- lichkeit getreten. Abel will in seiner Partei die Anhänger Strassers, Ostaus, Feitenhansls und der übrigen deutschen Rechtsgruppen vereinigen. An der Spitze des Programmes des früheren Parteisekretärs der SED steht US-Munition explodierte in Prüm Die neuesten Feststellungen über die Ursache der Katastrophe Prüm.(dpa) Die Explosionskatastrophe, die am 15. Juli dieses Jahres das Städtchen Prüm in der Eifel stark zerstörte, ist nacn neuesten Feststellungen auf die Explosſon von Munition amerikanischen Ursprungs Zurückzuführen. Prüms Bürgermeister, Amtsgerichtsrat i. R. Kiefer. erklärte emem dpa- Vertreter, daß der Bunker im Früh- jahr und Sommer dieses Jahres bis zum Katastrophentag mit insgesamt 500 Ton- nen hochbrisanter Explosivstoffe— ame- rikanischer Plastik— und Plattenmunition, Knallzündern, Hohlladungen zu acht und 16 Kilo, Bengalo-Stangenladungen und TNT-Unterwasser-Sprengmunition in 25 Gramm- Packungen— gefüllt worden sei. An deutscher Munition seien nur acnt Tellerminen dabeigewesen, die in der Um- gebung gefunden worden seien. Die fran- zösische Militärregierung von Rheinland- Pfalz hatte nach der Katastrophe mitge- teilt, daß hauptsächlich alte deutsche Sprengstoffhestände in dem Bunker lager- ten. 5 Der Ursprung der explodierten Muni- tionsbestände wird eine große Rolle bei der Schadensersatzklage der Stadt Prüm gegen die Provinzialversicherungsanstalt spielen. Die Sachversicherer hatten in einer im Jahre 1947 gefaßten Entschliefmg die Haftung für alle Schäden abgelehnt, die durch die Kriegsereignisse oder damit im Zusammenhang stehende Geschehnisse ver- Uursacht werden. Einem Bericht der„Allgemeinen Köl- nischen Rundschau“ zufolge leben die der Sabotage verdächtigten Bunkerwärter, ein Jugoslawe und ein Ungar, in Australien. Sie hätten sich die Ausreisegenehmigung lange vor dem Unglücktag besorgt. Ravensbrück-Urteile gemildert Rastatt.(dpa) Das oberste französische Gericht in Deutschland verkündete am Donnerstagvormittag das Urteil im Be- rufungsverfahren gegen die ehemaligen SS- Aufseherinnen des KFKonzentrationslagers Ravensbrück. Die Urteile erster Instanz wurden zum Teil erheblich abgemildert und zwei ursprünglich zum Tode Verurteilte freigesprochen. Ein Todesurteil wurde in lebenslängliches Gefängnis umgewandelt. Die beiden jetzt freigesprochenen Ange- klagten konnten nachweisen, daß sie zu der Zeit, in der sie nach Aussagen der Be- lastungszeugen Kriegsverbrechen begangen haben sollen, gar nicht in Ravensbrück wa ren. Zwei Verfahren wurden abgetrennt. die kompromißlose Bekämpfung des Kom- mumismus“. Die Partei, deren Leiter er- klärt, er sei„rechtsstehend, aber antimilita- ristisch“, hat sich bereits einen„Sicherheits- und Informationsdienst“ eingerichtet.„Si- cherheitsdirektor“ dar Volksfront ist ein ge- wisser Müller, ein früherer deutscher Fünf- kampfmeister. Einem Münchener Journa- listen, der einen nach Ansicht Abels„un- freundlichen“ Bericht geschrieben hatte, drohte der Sicherheitsdienst, die Wohnung kaputt zu schlagen. Zuverlässigen Infor- mationen nach sind 80 Prozent der Mitglieder des SD der„Volksfront“ ehemalige Mitglie- der der SA. Die andere Neugründung, die von vielleicht noch unmittelbarer politischer Bedeutung sein kann, ist der„Bayerische Heimat- und Königsbund“(BKB). Gründer und erster Vorsitzender des BKB ist Professor Dr. An- ton Berr, früher prominentes Mitglied der Bayernpartei. Der alte„Bayerische Heimat- und Königsbund! wurde 1933 von Hitler, eine neugegründete Partei desselben Namens 947 durch die Militärregierung verboten, In einem Aufruf erklärt Professor Berr, der „Königsbund“ wende sich an alle heimat- treuen Bayern und Bayernfreunde mit dem Ziel der Wiederrichtung des„Souveränen Königreiches Bayern“, Dem Haus Wittels- bach wird offizielle und legitime Anspruch auf die Bayerische Krone ausdrücklich zu- erkannt. Professor Berr gilt als Wortführer des „konsequenten“ bayerischen Separatismus und war sogar für die Bayernpartei un- tragbar, nachdem er in einem„außenpoli- tischen Memorandum“ an Lord Vansittart und Präsident Truman um Hilfe gegen die Preußen“ gefleht hatte. Trotzdem er darauf- hin aus der Bayernpartei ausgeschlossen wurde, haben Dr. Baumgartner und Gene- ralsekretär Dr. Falkner seine jetztige Neu- gründung begrüßt. Baumgartner forderte in einem Interview alle Monarchisten in der Bayernpartei auf, im BKB mitzuarbei- ten. Wie vor 30 Jahren versuchen heute auf der einen Seite separatistische Monarchisten Bayern von Deutschland zu spalten und auf der anderen glauben neue Nationalisten von Hier aus den„Marsch ins Reich“ antreten Zu Können.. Notiz zum Tage: „Holen Sie Ihren Scheck bei Wohleb!“ Der„Pforzheimer Zeitung“ entnehmen 0 aus einem Bericht uber die letzte Stadtraz sitzung dieser Stadt einen Absatz, der elne gewissen Tragikomix nicht entbehrt: „Landesverband der Arbeitsgemeinschaſt 0% Badener“ stellte beim Stadtrat den Antrag a Gewährung eines finanziellen Zuschussez 10 mit dem schönen Schlugwort„Frischauf, gez Badner Land“ schloß. Der Stadtrat stellte gc allerdings auf den Standpunkt, daß er deten Antrag nicht zustimmen könne, da Pforzßen eindeutig den Sudweststaadt fordere und 10 solche Organisationen unterstützen könne 15 für den Südweststaat arbeiten. Die Ablehnn dieses Antrages erfolgte eintimmig bei 2 4 wesenden, wobei sich stel Stadträte de Stimme enthielten. Stadtrat Buch konnte geh die Bemerkung nicht verkneifen:„Der ana stellende Verein soll sich seinen Scheck he Herrn Wohleb abholen.“ 5 Weltbürger wartet im Regen Paris.(dpa) Der Weltbürger Garry Payiz saß am Donnerstag noch immer an der Reh. ler Brücke, wo ihm die französische Geh. darmerie nach wie vor den Uebergang nach Deutschland versperrt. Davis wird von Sei. nen Freunden von der Straßburger Uniper⸗ sität verpflegt. Die Straßenbahnlinie 1 bringt ständig Schaulustige heran. Die letzte Nacht verbrachte der Weltbürger im strömenden Regen unter einer Zeltplane. Am Donnerstag begab sich der Kabinett. chef des Straßburger Präfekten persönlich an die Kehler Brücke, um Garry Davis hon der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen überzeugen. Der Polizeipräsident und en größeres Aufgebot von Polizisten begleitet ihn. Es kam zu einer öffentlichen Nele schlacht, bei der Davis sich nicht überzeugg lieg. Polizei und Obrigkeit zogen darauflh wieder ab. Nur zwei Gendarmen blieben zurück. Hedler will weiter reden Rendsburg.(dpa) Der DP- Bundestag. abgeordneter Hedler dementierte in Ren. bürg die Nachricht, daß ihm von der Dei. schen Partei bis zur endgültigen Klär der gegen ihn erhobenen Vorwürfe verdb ten worden sei, auf öffentlichen Kunde. bungen zu sprechen. Er werde nach vor in Versammlungen reden. Hedlers In. munität als Bundestagsabgordneter vom Bundestag aufgehoben worden, n eine gerichtliche Untersuchung der in vorgeworfenen antisemitischen und ant. demokratischen Aeußerungen zu erm. lichen. Der Ortsverband Eckernförde d Deutschen Partei hat in diesem Zusammes. hang Hedler sein Vertrauen ausgesprochen Er sieht in den Vorwürfen lediglich ein „üble Verleumdung“. 5 zeichnet wird, hat sich der Luftpostverkeh, der Fernsprechverkehr und das Fenn schreibwesen in starkem Maße ausgedehn, Bundespostminister Hans Schuberth e glich diese Entwicklungstendenz in einem Vortrag vor dem Institut für Verkeln politik der Frankfurter Johann-Wolfgans- Goethe- Universität mit der zunehmende Verlagerung des Personen- und Warenver, kehrs von der Schiene auf den Kraftwagel! und fügte hinzu, daß es hier um Entyis. C lungsvorgänge gehe, die nicht aufzuhaler seien und denen man sich daher anpast müsse. Aus volks wirtschaftlichen Gründe allerdings dürfe diese Verlagerung nit plötzlich von heute auf morgen geschelen sondern sie müsse nach und nach Valle werden, damit die Gesamtwirtschaft dun dieseri Prozeß nicht ernsthaft geschidt werde. 5 Nachi den Zahlen, die das Postmiht- rium veröffentlichte, wurden im 5 1938 imm Inland 3135, Millionen Biel; gegenüber nur 2000 Millionen 1949 belt, dert. Nach dem Ausland wurden 1939 10 152,4 gegenüber 130 Millionen 1949 und dem Ausland 64,8 gegenüber 65 Millan 1949 befördert. Im Luftpostverkeht 9 gegen stieg die Leistung der Post 9 2 Millionen nach dem Ausland und 2%. lionen aus dem Ausland im Jahre 100 ablaufenden Jahr auf 17, Millionen n dem Ausland und 18,5 Millionen aus de Ausland. In gleich starkem Maße stieg Zahl der Pelephongespräche 1 Inland: Von 179,8 Millionen 1938 aut 9 Millionen 1949. Die Zahl der Ferngesplen von und nach dem Ausland ging demgese über auf Grund der Devisenbeschränkus gen etwas zurück. Die Zahl der Gesprac, nach dem Ausland von 176 auf 0 6 Zahl der Gespräche aus dem Ausland 1 1,1 auf 0,9. Nach Mitteilungen des 1 post ministeriums steigt außerdem 51 das Interesse der Wirtschaft am Perl schreibnachrichtenverke h daß die Post bemüht sein muß, ihre Riß zität zu erweitern. 1 Beim Paketverkehr ist imm 1 0 ein erheblicher Rückgang zu verge von 155,9 Millionen 1938 auf nur 90 5 nen 1949. Stark zugenommen hat 1 der Paketeingang aus dem Ausland, 75* etwa 1,1 Millionen ausmachte und 1 sieben Millionen gestiegen war. Der pa versand nach dem Ausland ist 10 4 Millionen 1938 auf 0, Millionen 1 rückgegangen. „Süddeutscher Rundfunte nimmt Kündigungen zurück at dt Stuttgart.(dpa) Der Verwaltungs 4 Süddeutschen Rundfunks in Stutteere mächtigte den Intendanten Dr. Fritz el Rar d, die mit dem Ziele von eee tfestsetzungen vorsorglich ae 1 Kündigungen von rund 150 Angeste rückzunehmen. Außerdem wurde die! 4 digung von zwei aus Norddeutschland 1 g menden Sprechern annulliert, die 1 0 lich süddeutschen Sprechern Platz e sollten. Die Gehälter der unteren 1 ten des Stuttgarter Senders zollen in ster Zeit aufgebessert Werden. 1 11 N vers gelal rigst sich 91 2 Leh Spre erhi- wort eine A200 inter verk dies- Zeit müs; drei, Tage auf Wet der einte auf ganz liern Sond ist d jetzt malr: wird Ar ist?“ und müh die nom MORGEN Seite 3 Am Rande der Zeit In Westdeutschland: Der Teufel dient dem Finanzamt Der Präsident des Landesfinanzamtes Nordbaden hat den Teufel in den Dienst des Finanzamts kestellt. Auf einem Brief- poststempel des Finanzamts Karlsruhe er- scheint er, gehörnt, mit Pferdefuß und 1715 Schwanz, und ruft, auf einer langen, zwei-„ Düsseldorf. Oezember 1940) Um die Quoten der französischen Rennen an schaft 0 Unkigen Gabel reltend. dem Steuerzahler 1% Ohr besnnen die großen französischen eigene Funkzentralen der F 69 3 zu:„Sei steuerehrlich— alles andere ist Rennen. Zur Hochsaison kommen mitt- allen größeren Städten. Deren Funker, erst- gefährlich.“ Fußballtoto und Sparkasse Rund 250 00 DM werden monatlich in Ulm sowie im Stadt- und Landkreis Neu- Ulm für den württembergisch- badischen Wocns und am Wochenende die deutschen Trabrennen hinzu. Dann haben die 300 Buchmacher in den Ländern der Bundes- republik Hochbetrieb. Notizbücher werden gezückt, die Zigaretten hastiger geraucht, Erfahrungen ausgetauscht. und bayrischen Fußballtoto verwettet. Diese 3 3 duren Blitzgespräche 1 summe übertrifft den monatlichen Zuwachs Wenn das Telephon schrillt, herrscht herangeholt. trdte 1 an Spareinlagen in den beiden Donau- Ruhe. Ueber Funk Peris und die eigene„Das ist ein kostspieliger Kundendienst“, onnte g städten um fast das Doppelte. Kinsleitung kommen bereits zehn Minuten wird mir versichert.„Der Funkdienst ver- er aui, Branchefremd nach„ der Rennen die Ergep- schlingt monatlich über 50 C00 DM. Die ehech 10 Göppinger Geschäftsleute veranstalten asse durch:„Erstes Rennen Sieger 104. deutsche Post verdient an den Buchmachern Siegquote 66:10“. Dann lösen sich die Ge- winner aus dem Menschenknäuel. Sie lassen sich den über sechsfachen Gewinn auszah- len. Und belegen das nächste Rennen. „Das Gros der Wetter wird von den zur Zeit einen Schaufenster- Wettbewerb, alle vier Wochen über 30 000 DM. Die An- bei dem es darum geht., die in den Schau- fenstern gezeigten Gegenstände ihrer jewei- gen Branchengruppe zuzuteilen. Die Be- Wert von mehreren 100 000 DM.“ 5 iligung an diesem Wettbewerb ist außer- f Aber auch Gauner gibt es 155 19 ae groß, die Zahl der. kleinen Leuten Sestellte, erfahre ich bel der Vor wenigen Wochen hatte ein Buch- be Ge Lösungen dagegen gering. Ein Einsender Huchmacherzentrale. Ein Besuch in den macher in Westdeutschland unbekannten ang na] üppte schwer daneben, als er eine tote Wettlokalen der westdeutschen Städte be- Besuch. Einige tausend DM wurden in e Fliege, die zufällig in einem Schaufenster stätigt diese Behauptung. Der größte Teil einem französischen Rennen gesetzt. Als r Unter. lag, als„branchenfremden Artikel“ bezeich- der Steegs(Wettscheine) wird zu den Min- zwei Minuten später Sieger und Quoten e 1 bringt] nete. destsätzen von zwei DM plus 30 Pfennig keststanden, hatte der Buchmacher 60 000 a lac bie Reihen fest geschlossen tür die Steuer ausgestellt.„Interessenten, PM. auf den Tisch zu blättern.„Es gibt die höhere Wetten abschließen“, erklärte der Buchmacher,„lassen sich persönlich nicht sehen. Sie schicken einen Boten oder geben Gauner“, sagte mir der Chef der Buch- macherzentrale,„die noch rascher sind als der Funk und unsere Blitzgespräche.“ Eine„geschlossene Front“ von 133 Bür- germeistern des Landkreises Bamberg be- schloß auf einer Bürgermeisterversamm- römenden N Kabinett. 5 5 1 ihre Wetten telephonisch ab eigenem Wett-. persönlich! r. konto.“ Der Beruf eines Butt gere 55 Lichtblick Darts u] Samba gespielt wird. Der Landrat hatte Lordert ein Anlaufkapita! von etwa Ein Lichtblick: 20 00 DM. Er gilt als krisenfest, und es war eine kleine Sensation, als zwei von ihnen in den letzten Monaten Konkurs machten. Die monatlichen Umsätze haben wieder eine beachtliche Höhe, Städte wie Diisseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, München führen mit 90 00 DM vor Essen, Dortmund mit 380 000, Mittelstädten mit 40 000 und ausgesprochenen Arbeiterstädten mit 15 000 bis 30 000 DM. 5 e nur dabei„Elfer“ und 21„Zehner“ mit zu- sammen 1200 DM. Kostspieliger Kundendienst przuii Im vergangenen Jahr wurden durch die N 1. der in den USA Buchmacher innerhalb der Bundesrepublik ah lebende frühere Hohenstaufener Bürger Wetten im 5 1 5 1 5 5 August Fröhlich, dentet auch an alles. Als vereinnahmt. Allein die britische Zone die alten Leute àus der Gegend der be- rechnet dieses Jahr mit 60 Millionen. 1674 sonders verkehrsgefährdeten Sonnenbrücke Prozent der Einnahmen kassiert der Staat. in Göppingen bei der Altenspeisung waren,„Da kommen wieder unsere billigsten Voll- 55 5 5 5 sbeamten“, sagen die Finanzamtskassie- traf von Fröhlich ein Blitztelegramm fol- Zug 5 5 5 genden Inhalts ein:„Meine lieben Sonnen- rer, wenn die Geldbeutel abgeliefert wer- vorher auf Anfrage erklärt, er könne Samba nicht verbieten. Glück lägt sich nicht erzwingen Für den 19. Wettbewerb des württem⸗ bergisch- badischen Fußballtoto am 18. De- zember setzten einige Konstanzer Ge- schäftsleute 20 000 DM für 40 000 Tips. Die Gewinne entsprachen jedoch keineswegs dem Einsatz. Die Geschäftsleute erreichten Wir ärgern uns okt. Natürlich tun wir das mit Recht. Es ist nicht schön, wenn der Schaffner auf der Straßenbahn abklingelt, ehe sich alle Fahrgäste auf die Plattform schwingen konnten. Es freut den Bürger auch nicht, wenn er eine Amtsstube betritt und geduldig und unbeachtet warten muß, bis das Butterbrot verzehrt oder der EB napf leergegessen ist. Auch kann einem der Kragen platzen, wenn man im Galopp den Bahnhof erreicht, rasch die Fahrkarte kaufen will, um den Zug noch zu erwischen, und hinter dem Schalter über die Ergeb- nisse des Fußball-Toto debattiert wird. Aber— wir sollten trotzdem nicht verges- 5 f den. An den FEinzahlungsterminen der sen, daß auch hinter den Schaltern und in W iin h 5 5 ichs Buchmacher— alle fünf Tage— haben sie den Amtsstuben Menschen sitzen. Men- W 5 14 Khöne Srug ein Paßt mir ja gut auf, viel Geld in der Kasse. Ein Teil der Be- schen mit Herz. Menschen, die helfen. Und träge wird für die staatlich gefördertes einer von diesen kann mit einem Hundert N imweg über die 1 5 55 ee Saen denk dee ae See In Pferdezucht verwandt. J N 8 5. 110 Eurem Alter heißt es vorsichtig sein. Euer Die„Agence France Press“ funkt die kleine Vorkommnis erzählt, das sich kürz- lich eins lich vor einem Schalter zugetragen hat. Im großen Bahnhof der großen Stadt steht verhärmt und ein wenig verzagt ein August Fröhlich.“ zuerst durchs Ziel gegangenen Pferde und 0 N 0 Mütterchen. Eine Frau vom Lande, ver- E.„Hotel auf halbem ge 10 wirrt vom Wirbel um sie herum. Verwirrt 8 N 3 5 auch vom schmerzlichen Erlebnis des Tages ie Wartezen Zyigenen wei Kontinenten und seiner großen Enttäuschung. Sie War 1 2 5. 8 1121 8 in die Stadt gekommen, um den Sohn zu 5 Das Hotel beherbergte 308 Personen 11 Amerikaner setzen Franzosen System und in 5.. 1 verschiedener Nationalitäten. Es war die Ziel der Gallup-Forschungen auseinandér. holen. Den Jünssten, der 5 langen Jah- gelangweilteste, gereizteste und wißbegie- Engländer legen jedermann dar, nach wel- ren aus Rußland kommen sollte. Nun war er nicht dabei gewesen, als der Zug mit den Heimkehrern einlief. Der Transport war gekommen, aber der Junge hatte gefehlt. Und ein Kamerad hatte ihr doch geschrie- ben, daß er jetzt ganz bestimmt käme. Das Lager aber, wo man ihr Auskunft hätte er- teilen können, war weit. Hilflos stand sie herum und fragte jeden, dessen sie nur habhaft werden konnte. Bis man ihr riet, im Lager anzurufen. Dies alles kam langsam und umständlich aus ihr heraus— am Schalter für Fern- gespräche. Und der Beamte hörte sie ruhig und geduldig an. Auch wir, die mit ihr warteten, hatten Geduld. Der Mann hinter rigste Sammlung von Menschen, die man sich überhaupt vorstellen konnte. . Das Hotel„Terra Nostra“ hat nur 91 Zimmer. Einige Gäste mußten also in Lehnstühlen schlafen. In 17 verschiedenen Sprachen fragten sie:„Wie lang dauert es noch bis wir hier wegkommen?“ Und alle erhielten sie samt und sonders die Ant- Wort:„Wenn das Wetter besser wird“. Mit dem Hotel„Terra Nostra“ hat es eine eigene Bewandtnis. Es liegt auf der Aoreninsel Santa Maria, und ist ein von internationalem Geist durchwehtes Luft- verkehrshotel. So wie alle anderen Hotels dieser Art in der ganzen Welt ist es zur Zeit fast immer überfüllt; denn im Winter müssen die Passagier flugzeuge mit zwei, drei, vier und manchmal sogar noch mehr Tagen Aufenthalt rechnen— und geduldig jeies auk eine Wetterbesserung warten. Es klingt sonderbar, aber dieses schlechte Wetter trägt zum gegenseitigen Verständnis der Völker vielleicht mehr bei als die Ver- lone einten Nationen. Während die Passagiere auf den neuen Start warten, kommen sie t von] ganz ungezwungen miteinander in Kontakt. chen Prinzipien die Labour- Regierung arbeitet. Vor allem aber lernen im Hotel „Terra Nostra“ alle, die hier zwangsläufig zusammentreffen, daß Glaube, Hoffnung und Liebe samt einem gehörigen Maß an Geduld die einzigen Maximen sind, die für den Winterflugpassagier gelten. Den Mannschaften der auf den Erdboden gebannten Flugmaschinen wird recht viel zugemutet. Mehrmals am Tage müssen sie erklären, warum es nun einmal nicht mög- lich ist, daß das Flugzeug startet, daß Ge- Senwind einen Flug um zwei Stunden ver- zögern könne, daß es sehr von gutem Wetter und der Belastung abhängt, wie der Pilot mit dem Treibstoffvorrat auskommt und es gehört schon ein gerüttelt Mags an Diplomatie dazu, zum soundsovielten Male zu bekennen, es täte einem unendlich leid, dag man nach neunstündigem Flug doch wieder umkehren müßte. Aber wenn dann doch noch die Start- stunde schlägt, wissen die Logiergäste des Hotels„Terra Nostra“ Einzelheiten über Indonesien, die amerikanischen Wahlen, kennen die Eingeborenenprobleme in Bri- Auf nach Oesterreich! Wien.(dpa) Für die Reisen deutscher Touristen sind nur die Westzonen Oester- reichs freigegeben. Auf Grund des Handels- vertrages mit der Bundesrepublik sind 52 Millionen Schilling für Reisen bereitgestellt worden. Dadurch können im kommenden Jahre 60 000 Deutsche ihren Urlaub in Oesterreich verbringen. Jeder Tourist klassige Spezialisten, entschlüsseln die Mei- dungen und reichen sie der Telephonistin. Die drückt nur auf den Knopf, und alle Buchmacher ihres Bezirks hängen an der Ringleitung. Die Ergebnisse der deutschen lage der Ringleitungen repräsentiert einen Jährlich 100 Millionen Rennwetten! Eigene Funkanlagen der Buchmacher Blick hinter die Kulissen In München entdeckte man, daß diese Hochstapler die ex(kt arbeitende Bundes- bahnleitung benutzten. Dolmetscher der Militärregierung nahmen für den„Renn- sport“ die Militärleitung in Anspruch. Ganz raffiniert legten es einige Leute an, die sich ein Ladenlokal gegenüber der Wettan- nahmestelle mieteten. Ihr Mann auf den Rennplätzen gab durch„Blitz“ das beste Pferd bekannt, wenn es gerade das Ziel- band passiert hatte. Ein Strohmann im Wettbüro wurde durch Zeichensprache ver- ständigt. Seine Einsätze lagen natürlich immer goldrichtig. Im Rennsport sind viele Dinge möglich. Die Sucht, rasch und mühelos zu Geld zu kommen, hat schon viele Leute auf Abwege gebracht. Da sind es einmal die„guten Be- ziehungen“, die jemand unterhält, da ist es ein andermal eine Zusammenarbeit mit den Angestellten des Buchmachers. Durch gute Bezahlung— die Gehälter der Gehil- ken, die ja später selbst einmal Buchmacher werden möchten, liegen bei 600 bis 1000 DM monatlich!— versuchen die Buchmacher. sie und sich zu schützen. Betont wird aber nach wie vor:„Wir sind vor Ueberraschun- gen nie sicher!“ Erlebnis 111 Fahrkartenschalter Menschliches Mitfühlen überwindet die Hindernisse der Vorschriften dem Schalter suchte die Nummer des Lagers heraus, er meldete die Verbindung an, und als das Gespräch kam, verschwand das Möütterchen in der Zelle. Sie sprach; sprach lange, denn sicher verband man sie mit vielen Stellen. Sie sah ein wenig hoffnungs- voller aus, als sich die Zellentür hinter ihr schloß. Der Apparat auf dem Tisch des Be- amten schrillte.„Sechs Mark achtzig“, wie- derholte er geschäftsmäßig die Gebühren- ansage. So viel hatte das Gespräch ge- kostet. Die Augen des Mütterchen wurden erst grog. Dann füllten sich diese Mutter- augen mit Tränen, die über die Sorgenfal- ten liefen und auf das Brett vor dem Schal- ter tropften. Der Beamte sah erstaunt auf. Mit ein wenig zitternden Fingern kramte die alte Frau aus der Börse eine Mark nach der anderen, einen Zehnpfennigschein und wieder einen. bis die Summe vollzählig War. Der Mann hinter dem Schalter griff nicht nach dem Geld. Er fragte etwas, was wir Umstehenden nicht hören konnten. Die Mutter nickte und sagte fast tonlos:„Nun kann ich nicht wieder nach Hause fahren“. Da geschah etwas, das festgehalten zu werden verdient. Ohne ein Wort zu sagen, faßte der Beamte nach dem Hörer. Er ließ sich das Fernamt geben und bat die Ober- aufsicht an den Apparat. Es war kein sehr langes Gespräch. Er berichtete, was sich an seinem Schalter zugetragen hatte. Und dann strahlte sein Gesicht plötzlich. Er legte den Hörer wieder auf. nahm mit der Pedanterie des Bürokraten den Federhalter und ein Lineal und zog einen dicken Strich durch die Anmeldung des letzten Gespra- ches. Dann setzte er Namen und Datum da- zu. Jetzt erst wandte er sich an die alte Frau, schob das Geld zurück und sagte: „Ich habe mit der Oberaufsicht gesprochen. Wir haben das Gespräch gestrichen.“ Das Mütterchen wußte erst nicht, was ihm geschah. Sie fuhr mit der Hand fiber das tränennasse Gesicht, sie nahm das Geld und tat es sorglich in die Börse. Der Be- amte reichte ihr die Hand:„Kommen Sie gut nach Haus, und sicher ist ihr Junge bald daheim!“ Sie wußte ihrem Dank keine großen Worte zu verleihen, aber sie hatte unter den Tränen glückliche Augen. Und alle, die Zeugen dieses kleinen Vorfalls geworden waren die länger warten mug ten auf ihre Verbindung. empfingen einen kleinen Strahl dieser Menschlichkeit, die hier einmal durch ein amtliches Schalter- 7 C 1 1 2%7 l. Chinesische Reisende erklären Austra- tisch- Westindien und haben ein klares Bild kann einen Schillingbetrag in Höne von fenster brach und den trüben Winterabend e 1980 U liern Einzelheiten ihres Bürgerkrieges, von der Krise in Palästina. 500 DM erhalten. 1 vergoldete. Es war ein winziges Geschehnis nen nes aus det ß Dꝓæ/ /// T0000 d'Argent. Er wäre tot. Da ich ein Menschen- freund bin, habe ich auf meinen Urlaub verzichtet. Ich denke, ich werde im Winter stieg d che 3 auf 2 MARGUERITEN IM BLAUEN FELD gespräc nach Samaden fahren zum Skilaufen. Ich lemgegen ROMAN VON HANNSULLRICH VON BISSING habe keine Ahnung davon. Wenn Sie sich crank von Ihrer schrecklichen Zigarre trennen Gespräch Copyright by H. H. Nölke verlag, Hamburg, 1940 könnten, könnten wir jetzt hinüber in das 099, 0 Schlafzimmer gehen. Ich werde sie dort sland N ü mit Roger d'Argent bekannt machen, ob- 3 Bundes 3. Fortsetzung„Natürlich wissen Sie es nicht...“ gleich er wohl nicht mehr viel Freude an a laufen 3 f 5 fügte Ungersbach hinzu. Sie müßten die Ihrem Anblick haben dürfte.“ Fern Auf dem Schreibtisch brannte 1 Steh geltungen genauer lesen. lieber Freund. Ungersbach legte seine Zigarette neben ehr, J m ies leerhellte den Raum nur schwacn. aber ich weig, Sie lesen sie überhaupt nicht. die Zigarre des Kriminalrats auf den Ire Kan r Licht kiel eigentlich nur auf die 8 Genau so wenig, wie Sie sich mit Heraldik Aschenbecher und führte ihn durch das EB- Kassen Zeitung, die noch an der gleichen beschäftigen. Aber beruhigen Sie sich, wir zimmer und die Halle in das Schlafzimmer. telle las, an der sie der Journalist vorge- kommen noch dazu! D Argent, Roger Er schaltete auf dem Wege das elektrische m mla kunden hatte. Auf diese Zeitung stellte q Argent ist, oder besser gesagt, war ein Licht ein, und so lag das Haus jetzt in eien] Ungersbach jetzt eine Kiste Zigarren. Forschungsreisender! Er interessierte sich hellem Glanz. Auch in dem Schlafzimmer 00 e, das eing ja verhältnismäßig schnelle, lebhaft für den Buddhismus und ist Jahre ließ er die Deckenbeleuchtung aufflammen. t dasebe stellte er mit einem Blick auf seine Arm- hindurch in Himalaja herumgekrochen, um Bevor der Kriminalrat sich dem Toten 1 der u banduhr fest,„zweiundzwanzig Mmuten des Buddhismus Sitten und Gebräuche 2u— 5 10 feind erst seit meinem Anruf vergangen. studieren. Nun ist er in Nirwana einge- Die heutige Fortsetzung von er Pabe] Jollen Sie nicht eine Zigarre rauchen? Ich gangen und wird nun wohl genau wissen,„ScHULD ODER ScCHICRSAL“ von 1 Neis, Sie bevorzugen Zigarren. mein lieber was er so erpicht war zu erfahren. Seine befindet sich auf Seite 3 10 0 Krnntnalrat. Versuchen Sie diese hier!“ irdische Hülle liegt drüben auf dem Bett in— 5 f Klausen sah den Journalisten aufmerk- seinem Schlafzimmer. Es sieht so aus, als widmete, blieb er Sekunden hindurch an zam an, ohne jedoch ein Wort zu sagen. wäre er friedlich und sanft entschlafen. Ich jenem Platz stehen, an dem vorher im „Was halten Sie von Margueriten 2“ sage, es sieht so aus. Was rauchen Sie da Schein der Taschenlampe jener Gegenstand Ak kragte Ungersbach plötzlich. Margueriten nur für eine schreckliche Zigarre?“ gelegen hatte, der der Grund der Unacht- rück um blauen Feldel Hübsch, nicht wahr? Be- Ja.% entgegnete der Kriminalrat e 3. zonders als Wappen! Aber ich bin nicht 0 betrachtete nachsichtig den brennenden Per Frimin stan rt wie ein Hund, i8srale] dünkelhaft. Es ist nicht mein Wappen. Es n 5 ige- und Mittel- der Witterung aufnimmt. Es schien, als a 5 5 Tabak zwischen dem Zeige- un 1 die At h des R F sich ist das Wappen des Hauses, in dem Sie sich.. Hand je stammt ließe er die Atmosphäre des Raums auf si . kinger seiner linken Hand.„.. sie s einwirken. Dann ging er zu dem breiten jetzt befinden, mein sehr verehrter Krimi- nalrat, und ich wette tausend zu eins, es wird uns allerhand Scherereien bereiten. 18 ist das Wappenzeichen der Familie belersent Wissen Sie, wer Roger d'Argent aus einer Kiste, die ich vor zwei Jahren zu Weihnachten von Agathe bekommen habe! Sie ist genau so aufdringlich!“ 5 Ungersbach entzündete eine Zigarette Bett und betrachtete den Mann., der dort regungslos lag. Diese Betrachtung nahm geraume Zeit in Anspruch. „Wie merkwürdig.., sagte er nach und fuhr fort:„Bevor ich zur Bahn fahren einer Weile, ohne den Blick von dem Toten wollte, um meinen Urlaub anzutreten, zu lassen. 5 a 928 80 Friede dieser Absicht. erreichte mich in 9 125 wahr? Ungersbach gab seinen meiner Pension ein Telephonanruf. Man Platz an der Tür auf und kam langsam forderte mich auf, nach hier zu kommen näher, der Kragen ist geöffnet, die Im Schlafzimmer dieses Hauses läge Roger Krawatte aufgebunden und die Schuhe 3 Der Jounalist machte eine kleine Pause und lächelte dem Kriminalrat. der sich be- ähte, eine Zigarre in Brand zu setzen, Seb mer Zigarrentasche ent- — stehen vor dem Bett! Nun frage ich Sie, gibt es einen normalen Menschen, der sich den Kragen öffnet, die Krawatte abbindet, die Schuhe auszieht, sich ins Bett legt und stirbt?“ Aber der Kriminalrat schwieg, Ungersbach fügte hinzu:„Ich könnte der Sonne liegen und meinen Urlaub vollen Zügen genießen!“ „Jetzt um ein Uhr in der Nacht?“ er- kundigte sich Klausen trocken. „Haben Sie den spöttischen Mund des Toten bemerkt?“ fragte der Journalist, ohne auf die Bemerkung des Beamten einzu- sehen,„er scheint sich darüber lustig zu machen, daß wir uns über seinen Tod den Kopf zerbrechen! Es war recht unheimlich, als ich mit ihm allein war!“ Der Kriminalrat, hob den Kopf, als warte er auf eine präzisere Erklärung. Uagers- bach sah in sinnend an und sagte:„Als ich vorhin den Toten hier in dem Raum fand, war man 80 liebenswürdig, mich mit ihm einzuschließen. Ich würde meinen Urlaub hergeben, um zu erfahren, wer es und in in War.“ Er sah das erstaunte Gesicht des Kriminalrats und lachte leise: Da Sie die Räumlichkeiten dieses Hauses nicht 80 Sut kennen wie ich, will ich Ihnen sagen, wie ich wieder herauskam. Dort drüben durch das Fenster! Ueber die Terrasse kam ich wieder in das Haus und so in die Biblio- thek. Von dort habe ich Sie angerufen. Zu meiner Erleichterung war die Tür von dem Wohnzimmer zur Terrasse nicht ver- schlossen.“ Ungersbach ging auf die andere Seite des Bettes. Er mußte mit einem Bein auf der Matratze nien, um die Schulter des Toten zu erreichen. Kaum hatten sie mit viel Mühe den Oberkörper des Mannes auf- gerichtet, als sie ihn wieder in seine ur- sprüngliche Lage brachten. Ungersbach am Rande unseres Alltags gewesen. Man sollte ihm nicht mehr Gewicht beilegen, als ihm innewohnt. Aber es wiegt schwer, wenn wir es recht zu werten wissen. Und es versöhnt mit manchem, über das wir uns ärgern. vor Schalter fenstern und leider mit Recht. K. J-. Im Zeichen der Hilfsbereitschaft: FUR UNSERE ALTEN IN BUNKERN UND KELLERN Noch am Vorabend des Weihnachts- festes erhalten wir aus Stadt und Land, aus der engeren und weiteren Umgebung von Mannheim Sach- und Geldspenden für die notleidenden alten Leute in den Bunkern und Kellern. Durch die Mithilfe aller unserer Mitarbeiter war es möglich, bereits in den letzten Tagen mit der Aus- gabe der Geschenke zu beginnen. Dank der echten Hilfsbereitschaft aller Bevöl- kerungskreise können wir nun weit mehr alte Leute bescheren als ursprünglich vor- gesehen war. Was in unseren Kräften steht, werden wir unternehmen, um zum Heiligen Abend auch in die letzte Not- wohnung Mannheims, in der alte Leute wohnen. ein wenig Weihnachtsfreude zu bringen. Sachspenden: Ungenannt— 1 Paap Damenschuhe, 1 Paar Unterhosen, diverse Babywäsche und Kinderkleidung; Brendel. Uhlandstr. 13 —. 1 Lebensmittelpaket: Christa und Christel— 5 Pfund Aepfel, 3 Würste, 1 Dose Gemüsekonserven: 5. Klasse der Pestalozzischule— 1 Karton mit Keksen und Schokolade(Hooverspeisung eines Tages!); Un genannt— 1 Tüte Boh- nen. 1 Tüte Haferflocken, 1 Tüte Grien; Frauenfachschule— 4 Karton Ge- bäck; Frl. Brennecke- 1 Decke., 1 elek- trischer Kocher, 1 Paar Ueberschuhe. Le- bensmittel: Un genannt 2 Tüten Mehl: Ungenannt- 1 Büchse Margarine. eine Büchse Fett; Auto Häfele. O 7. 1/2— 9 Hocker; Konditorei Korhammer, Sek- kenheimer Straße 11— 30 Pakete Lebku- chen; Lu. K.— 1 Paket Nährmittel: Unge- nannt— 1 Tüte Nudeln; Ungenannt — 7 Krawatten. 4 Päckchen Rasierklingen; Otto Dor n. Stahl- und Messing waren, F 2, 4 2 DLöffelbleche komplett mit Löffel, 6 emallierte Wasserbecher. 3 Salatseiher, 2 Wellhölzer, 2 Reibeisen, eine Spring- orm mit doppeltem Boden; Irne Gel- bert. Oppauer Straße 8— 7 Stück Reib- eisen. 5 Schaumlöffel, 4 Suppenschöpfer, 5 Kaffeesiebe, 40 Kartoffelstößer, 50 Schnee- Schläger, 5 Topfhalter. 10 Handtuchhalter, 3 elektrische Kocher. 60 Handtuchleisten, drei Fleischklopfer, 100 Kleiderhaken, 230 Kämme, 100 Glasöffner. 2 Baukästen, 6 Holzlokomo-⸗ tiven mit Wagen, 28 Möbelgriffe. 1 Paar Herrenschuhe: Ungenannt— 2 Täten Nudeln; Fa Karl Dosch, D 4. 5— Zi- oarettenpapier: Ungenannt— 2 Bett- bezüge, Trockenmilch, Makkaroni. Nudeln und Mehl; Carola Casper in Rechberg⸗ hausen— 1 Dose Schokoladesirup. 1 Pfund Zucker: Un genannt 2 Fasenfelle, ein Herrenhemd. 2 Herrenunterhosen. 3 Unter- hemden, 8 Paar Socken. 1 Paar Herrenstie- fel; Un genannt— 2 Paar Herrenschuhe 1. Herrenhemd. 2 Bademäntel; Un ge nannt— 1 Uhr; Un genannt— zweit! Karton Gemiüsekonserven: Un genannt 1 elektrischer Kocher. 1 Wolldecke. 1 Jacke, 1 Damenpullover, 3 Dosen Milch. 1 Dose Schweineschmalz. 1 Mütze. 1 Schal und di- Verse Lebensmittel. 1 Paar Gummistiefel: Ungenannt— 1 Koffer mit 7 Handta- schen. 1 Geldbeutel. 9 Einkaufsnetze. 6 Ige- lit-Beutel; Ungenannt— 1 Paket Le- bensmittel. Un genannt— 3 Paar Schuhe; Emma Jakoby, R 1. 14— 2 Tüten cnit Lebensmitteln und Obst; Ohr. Eisele, Großhandlung. Beethovenstr. 7 20 Geschenkteller mit Butterdose, Gebäck und 1 Stück Seife; F. H.— 1 Herrenunter- 1 hose. 1 Herrenunterjacke. Mehl: Unge: nannt— 1 Lampe. 1 Bett mit Matratze; Adolf Maaß, Friedrichsfeld, Altkirchen- straße 7— 1 Wintermantel; Ungenannt — 5 Pfund Schmalz; Lydia Rasokat Wwe., Langstraße 68— 5 Mettwürste. 5 Geldspenden: Uebertrag. A. Mayer-Wiesen. Hetzbach Ungenannt(3,60; 10,.—: 50. Ungenannt Weinheim Schiele. Güterhallenstraße 18 3.— Lackfabrik Rheinau. G. Dinkler Stierle, Hochdruck Economiser, 3797,58 DPM 5.— 63,50„ rümpfe ein wenig die Nase. Dies war ein unerfreulicher Anblick hatte etwas dieser Art vermutet. meinte er gelassen, und manchmal ist der Unterschied bemerkenswert.“ Bibliothek. Kriminalrat Klausen hatte te phonisch mit dem Polizeipräsidenten— sprochen und die Mordkommission Alar- miert. Es war bezeichnend, daß vorerst so- wohl der Kriminalrat als auch Ungersbach schweigend Diese waren recht unterschiedlich, Während Kriminalrat Klausen nüchtern den Zeit- punkt errechnete, an dem die Wagen der Mordkommission eintreffen mußten, ergeben festzustellen, daß er wohl kaum vor Morgengrauen zu Hause zu sein ver mochte, Sympathische weibliche Organ, Grund seiner Anwesenheit in diesem Hause geworden war. 5 junge Stimme gewesen. Erregung sie vielleicht im Ton hatte helle erklingen lassen. 5 Gesicht vorzustellen, dem gehörte. Aus dieser interessanten Beschäf- tigung wurde er durch den Kriminarat Auf- gescheucht, der unvermittelt 8 Sie, mein lieber Ungersbach, erstens wurden 815 in dieses Haus gerufen, zweitens Wurden 12 schlossen, aus unbekannter Veranlassung den Kragen geöffnet, Schuhe ausgezogen! Jene phon war, wie Sie sagten, eine weibliche Stimme. Es ist möglich, daß sie den Apparat dort auf dem Schreibtisch benutzte. Ich halte es sogar für wahrscheinlich. Könnten Sie sich vorstellen, daß die gleiche J Person Sie in i s Karl-Ludwig-Strage 14 509 K. G. 2 Ungenannt 2 5 9 95 5,.—* B. L., Almenhof 2 Eine Heidelbergerin„ 3979,18 DM gewesen, aber er „Jede Sache hat eben zwei Seiten“ 5 Kurz darauf saßen sie wieder in der ihren Gedanken nachhingen. Um dachte der Journalist 23 das det Zweifellos war es ein wenn auch die Er versuchte, sich da diese Stimm sagte: Hören in dem Zimmer des Toten einge- und drittens hat man dem Toten die Krawatte gelöst und die Stimme am Tele- weibliche iesem Schlaf MANNHEIM Freitag, 23. Dezember 1949/ Nr. 27⁴ 13 weitere Läden und ein Kleinkino im allen Kauſhuus Der Technische Mit einer ziemlich umfangreichen Tages- ordnung hatte sich der Technische Ausschuß der Stadtverwaltung gestern zu befassen. Wichtigster Punkt war wohl die beabsich- tigte Erweiterung der Hadefa-Läden im Shemaligen Rathaus in N I. Mit dem zwei- ten Bauabschnitt wird so bald wie möglich begonnen werden. Der Uebersichtsplan des Hochbauamtes sieht 13 weitere Laden- geschäfte vor. Neben einer Expreßgutabfer- tigungsstelle der Bundesbahn wird der Ge- bäudekomplex im krüheren Stadtkassen- gebäude auch ein Kleinkino aufnehmen. Das Gesamtprojekt kommt auf 218 000 DM. Der Ausschuß wird beim Stadtrat beantra- gen, daß die Stadtverwaltung die Bürg- schaft für diesen Betrag derselben Bank gegenüber die den ersten Bauabschnitt kre- Fiskus hilit der Kunst Werke lebender Künstler sind steuerlich absetzbar Es ist keine Neuigkeit, wenn gesagt wird, daß der freischaffende Künstler in unseren heutigen Tagen, da sich vorwiegend alles um die Existenzerhaltung dreht, sich recht oft vergeblich bemüht, seine Werke zu ver- kaufen. Doch soll die Ungunst der Zeit nicht dazu führen, das kulturelle Leben— das ja immerhin auch in einem gewissen Sinne für den Künstler eine Existenzfrage bedeutet— zugunsten der Materie abster- hen zu lassen. So ergibt sich die schier un- Iösbar scheinende Frage, beides, die leib- iche und geistige Welt, gemeinsam au pflegen, zu erhalten und zu fördern. So hat sich die Finanzverwaltung ent- schlossen, durch eine großzügige Auslegung der Steuergesetze ihren Teil zur Erhaltung des kulturellen Lebens beizutragen. S0 wurde die Anordnung erlassen, Werke le- bender Künstler wie„abnutzbare bewegliche Anlagegüter' im Sinne des Paragraphen 7 der Einkommensteuer Durchführungsverord- nung zu behandeln, obwohl ein Kunst- werk im absoluten Sinne im Lauf der Zeit gerade entgegengesetzt im Wert steigt. Diese Vorschrift, die es gestattet,„abnutz- bare, bewegliche Anlagegüter“ im Jahr der Anschaffung voll abzuschreiben, wenn die Anschaffungskosten im neuen oder ge- brauchten Zustand 500 DM nicht Aberstei- gen, kann also von nun an auch auf Bilder Oder Plastiken lebender Künstler ange- wandt werden. Der entsprechende An- schaffungspreis kann vom steuerpflichti- gen Einkommen abgezogen werden. Das Entgegenkommen kann aber nur von Steuerpflichtigen in Anspruch genom- men werden, deren Gewinn in ordnungs- gemäger Buchführung ermittelt wird. Eine weitere Begrenzung liegt darin, daß die Kunstwerke für Zwecke des Betriebs er- worben und auch dort verwendet werden, wie etwa zur Ausschmückung einer Hotel- Halle, eines Sprechzimmers oder eines Gemeinschaftsraumes. Bei Beschaffung für Privatzwecke fällt die Begünstigung fort, es sei denn, eine Privatperson ist Flücht- ling, Vertriebener, Fliegergeschädigter, poli- tich, rassisch oder religiös Verfolgter, der im Rahmen der Höchstgrenze auf Antrag Ersatzanschaffung für verloren gegangener Kunstwerke als Sonderausgabe steuerfrei Absetzen kann. Stadtreklame und Verkehrsverein im neuen Heim Die schönen Schaufenster der Hadefa- Ecke(N 1) gegenüber von Kling& Echter- becker verdrehen den eiligsten Passanten, die eigentlich gar nichts sehen und nur rasch voran kommen wollen, die Köpfe. Stadtreklame und Verkehrsverein werben mit reizvollen Schaubildern aus Gegenwart und Vergangenheit für Mannheim. Hoch- bauamt(Oberbaurat Klimmer) und Innen- architekt Illmer haben einen großen, klar, sauber und nett gehaltenen Raum geschaf- ken, der für einen größeren Publikumsver- kehr eingerichtet ist. Die Leute von der Stadtreklame haben vorerst das Ueberge- wicht in diesem hellen und luftigen Laden. Dahinter liegt noch ein größerer Raum für die Männer, die Plakate an Litfaßsäulen, Straßenbalmwagen, Omnibussen, Hauswän- den und Zäunen anzuschlagen haben und an einer Probe- und Mustertafel Anschau- ungsunterricht über eine wohlabgestimmte Placierung bekommen. In einem kleinen Raum hat Geschäftsführer Dipl.-Volkswirt Meinecke seinen Sitz, dem Stadtreklame und Verkehrsverein in Personalunion un- terstehen. Wie bei der Uebergabe des Lo- Kals aus Ansprachen von Oberverwaltungs- rat Klemann, Rechtsanwalt Dr. Kulzinger und Dipl.-Volkswirt Meinecke hervorging, ist die Geschäftsstelle des Verkehrsvereins Jedliglich als eine Keimzelle zu betrachten, deren Wachsen und Gedeihen von der zu- nehmenden Inanspruchnahme durch Publi- kum und Geschäftswelt abhängig sein wird. Stadtreklame und Verkehrsverein fügen sich sehr gut in den Kreis der Hadefa- Ge- schäfte ein, die zu einem wahren Magnet in dieser vordem recht eigentlich verkehrs- armen Gegend geworden sind. Im kommen- den Jahr wird dieser Kreis der Fachge- schäfte auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses oder Rathauses geschlossen. In Vorbereitung ist ein Kiosk des Verkehrs- vereins, der am Hauptbahnhof den ankom- menden Auswärtigen mit Auskunft und Rat zur Verfügung stehen wird. Werbung urid Verkehrspflege haben damit würdige Stät⸗ ten in Mannheim gefunden. ch. Wohin gehen wir? Freitag, 23. Dezember: Nationaltheater 18.00 Uhr:„Die Walküre“; Alster-Lichtspiele:„Kö- migsliebe“; Capitol:„Die Reise nach Marra- Kkesch“; Palast:„Um eine Nasenlänge“. Samstag, 24. Dezember: Nationaltheater 15.00 Uhr:„König Drosselbart“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Zunächst ver- preiteter Nebel. Nach Nebelauflösung am Mit- tag gebietsweise autheiternd und stark dunstig. Trocken, Tagestemperaturen 3 bis 5 Grad. Nach anfänglich klarer Nacht erneut neblig. Oertlich jeichter Frost. Schwache Winde aus Nord bis Ost. Ausschuß trat vor Jahresende noch einmal zusammen ditierte und unter den gleichen Bedingun- gen übernimmt. Eine längere Diskussion umspülte den „Lebensnerv des Städtischen Krankenhau- Ses: die Sterilisierungsanlage, Die Ent- keimungsapparate wurden dort 1922 ein- gebaut und 1928 ergänzt. Heute entspricht die Anlage technisch und bakteriologise nicht mehr den Erfordernissen. Sie kann nur durch die Operationssäle betreten wer- den, S0 daß die Gefahr von Operations- infektionen besteht, Die Kosten für die An- schaffung neuer Instrumente würden sich auf 52 780 DM belaufen, und für die Mon- tage wären weitere 3000 DM erforderlich, „ein ganz erheblicher Brocken“, wie Bür- germeister Trumpfheller lakonisch sagte. „Und trotzdem ein Stück Verantwortung für die Stadt“. Letzten Endes bewog das Ver- antwortungsgefühl das Gremium, sich grund- Sätzlich mit dem Projekt einverstanden Z⁊u erklären. Die Angelegenheit wird dem Stadtrat voraussichtlich durch Offenlage zur Entscheidung vorgelegt werden. Erster Schritt zu einer von der Stadt- verwaltung geplanten Einbeziehung aller dazu geeigneten Vororte in die Müllabfuhr war der Beschluß der Versammlung, in Neuhermsheim einen freiwilligen Müllad- transport einzurichten, da die Einbeziehung des Ortes in die obligatorische Abfallab- fuhr aus betrieblichen Gründen nicht mög- lich ist, und es der Stadt vor allem an Mülltonnen mangelt. Die Kalkulation sleht einen ungedeckten Aufwand von monatlich ungefähr 92 DM vor. da die zu erhebenden Abfuhrgebühren bis jetzt haben sich 80 Prozent der Einwohnerschaft bereit erklärt, sich an der freiwilligen Müllabfuhr zu beteiligen die Kosten nicht ganz deckten. Unter„ferner liefen“ wurde auch der Antrag einer Siedlungsgenossenschaft be- handelt, in der Straße am Dünenrand (Suebenheim) einen Kanal zu bauen. Die Siedler wollen 3 000 von den dafür erfor- derlichen 9 720 DM vorschiegen, während die Stadtverwaltung den Restbetrag über- nimmt. Weiter soll auf Initiative der Stadt Ludwigshafen, der vom Land Rheinland- Pfalz für ihren Anteil an dem auf 80 00 DM kommenden Projekt 40 C00 DM zur Verfügung gestellt worden sind, der südliche Gehweg an der Straßenbrücke über den Rhein hergerichtet werden. Der auf Mannheim entfallende Kostenanteil wird vom Land Baden getragen. Die Ein- richtung einer Kraftwagenhalle der Polizei in der Hochuferstraße war schon bei einer Sitzung besprochen wor- den; die Mittel für die Erstellung einer dafür notwendigen Heizungsanlage i Höhe von 6 500 DM wurden jetzt bewil- ligt. Zurückgestellt bis zu seiner Wieder- gesundung wurde ein Antrag des Beige- ordneten Ritter, den Fußpflegeraum im Herschelbad zur Einrichtung eines Er- krischungsstandes freizumachen. 40 Arbeitslose mit vier Stammarbel- tern können bei der beabsichtigten Her- stellung einer Grünanlage auf der Anschut- tung am Stefanienufer 13 Wochen beschaf- tigt werden, während bei der Anlegung einer Grünfläche in Friedrichsfeld für die gleiche Zeit acht Erwerbslosen Arbeit ge- geben werden kann. Die Ausschußmitglie- der genehmigten die beiden als Notstands- arbeiten etikettierten Projekte. Im Zu- sammenhang mit der Forderung des Bei- geordneten Riedel, in Vororten an Stelle von Grünanlagen Dauerkleingartenanlagen zu schaffen, erklärte Bürgermeister Trumpf- heller, daß die Stadtverwaltung gezwun- gen sei, im neuen Jahr relativ viele Klein- gärten zur Gewinnung von Baugelände einzuziehen. Vor Beginn der nichtöffentlichen Sit- zung wurden noch weitere, jedoch weniger wesentliche Fragen besprochen. Insbeson- dere die Einrichtung von Parkplätzen be- zeichnete der Bürgermeister als dringend erforderlich. Er schlug den Platz zwischen Straßenbahndepot und Tankstelle an der Friedrichsbrücke als dafür geeignetes Ge- lände vor. vorhergehenden Winterfeier der SpD. Einer alten Tradi- tion folgend feiert die Sozialdemokratische Partei Mannheim auch dieses Jahr ihr Win- terfest wieder am zweiten Weihnachtsfeier- tag, um 15.30 Uhr, im Rosengarten. Das Un- terhaltungsprogramm, dem sich ab 19 Uhr in beiden Sälen des Rosengartens ein Tanz anschließt, wird von Kräften des National- theaters bestritten. Hortkinder dürfen ins Theater, Die Mann- heimer Notgemeinschaft hat 500 Theaterkarten gestiftet, um 500 Hortkindern am Nachmittag des 24. Dezember Gelegenheit zu geben. die Aufführung des„König Drosselbart“ im Na- tionaltheater zu besuchen, Kirchenmusik in der Unteren Pfarrkirche. Der Kirchenchor bringt am ersten Weih- nachtsfeiertag., 10.30 Uhr, neben Werken be- deutender Meister eine Messe von W. A. Mozart für gemischten Chor und Orchester. Musikfreunde, ganz besonders aber Ostver- triebene, sind hierzu freundlich eingeladen. — Der Huuplungeklugte wollte sich die Pulsuder öffnen Dramatische Gerichtsverhandlung um zwei falsche Hundertmarkscheine Es ging dramatisch zu in der gestrigen Verhandlung vor der Großen Strafkammer, in der sich drei junge Männer wegen Münzvergehen zu verantworten hatten. Der erste Akt dieses Dramas vollzog sich zunächst auf dem Boden der Rechts- sprechung und gipfelte in einem Urteil, das nicht nur vom Publikum mit Erschüt- terung und Befremden aufgenommen wurde. Während noch der Vorsitzende in einer ausführlichen Urteilsbegründung die An- sichten des Gerichts erläuterte, brach plötzlich einer der Verurteilten auf der Anklagebank unter Stöhnen zusammen. Im Zuschauerraum schrien zwei Frauen auf. Polizeiposten sprangen herbei, ergritf- fen den Fallenden und hatten ihm im nächsten Augenblick den Arm abgeschnürt: der Verurteilte, Theodor D, hatte versucht, sich mit einer Rasierklinge die Pulsader aufzuschnetden, aber— bewußt?— dane- bengeschnitten. Während des allgemei- nen Tumults— der Angeklagte blutete und zeigte alle Anzeichen eines Nervenzu- sammenbruchs— griff seine Ehefrau mit heftigen Worten das Gericht an und wei- gerte sich, auch auf die wiederholte Auf- forderung des Vorsitzenden, den Saal zu verlassen, mit dem Ruf: Nach Hause? Dann dreh ich nur den Gashahn auf!“ Aber es hätte nicht einmal dieser Auf- tritte bedurft, um den Prozeß in den Mit- telpunkt eines allgemeinen Interesses zu rücken. Der Angeklagte„‚Grogßschieber von Format“, wie der Vorsitzende erklärte, hatte dreißig Dollar und eine Kiste flüssi- ger Schokolade unter der Hand verkauft. Der Erlös dafür bestand in zwei Hundert- markscheinen. Als er später— nach Ab- schluß des Handels— entdeckte, daß es sich bei diesen beiden Scheinen um Falsch- geld handelte, zog er seinen Schwager und seinen Freund ins Vertrauen. Ihnen gelang es den ersten Schein in einer Mannheimen Wirtschaft wechseln zu lassen. Beim zwei- ten Schein in einer anderen Wirtschaft wurde der Schein als falsch erkannt. Der Wirt holte sofort die Polizei herbei Staatsanwaltschaft und Verteidigung plädierten auf zwei verschiedene in ihrem Stratmaß völlig unterschiedliche Paragra- phen. Während der Oberstaatsanwalt die Tat als ein Münzvergehen anerkannte und nur auf Grund der Jugend der Angeklag- ten von der in diesem Fall vorgeschriebenen Zuchthausstrafe absah und ein Jahr und sechs Monate Gefängnis beantragte, plä- dierte der Verteidiger auf„Abschieben von Der Weihnachtsmann setzte zum Endspurt un Zwischen Schreibmaschine und Journal. Für ene Privathandelsschule ist eine Weihnachtsfeier eigentlich nicht„obligato- risch“, Umso mehr Freude vermittelte die Handelsschule Grone ihren zahlreichen Schülern und deren Eltern gestern nachmit- tag im Parkhotel mit einer ungewöhnlich kultivierten Veranstaltung, die vom Ge- schmack und Stilempfinden der Inspiratoren zeugte. Das mit eigenen Kräften bestrittene, umfangreiche, fast zu umfangreiche Pro- gramm gliederte sich in einen ernsten Teil, der wirkliche Innerlichkeit der Stimmung schuf und einen zweiten, heiteren Teil, der als Höhepunkt ein reizendes, getanztes Bil- derbuch bescherte. Mit echter Herzlichkeit wurden die Darbietungen gegeben und ge- nommen. Viel Freude bereitete Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht bei der Vertei- lung von Geschenken. Der phantasievoll gestaltete Nachmittag wird sicherlich 2WI- schen Stenographie- und Maschinenschreip- unterricht seinen Platz als glückhafte Er- innerung behaupten. Heimkehrer feierten im Rosengarten. Der Zentralverband der Heimkehrer e. V., Ortsverband Mannheim-Stadt, ver- anstaltete am Mittwochabend im Rosen- garten eine Weihnachtsfeier, der unter an- derem als Vertreter der Stadtverwaltung die Stadtdirektoren Schell und Elsässer so- wie Direktor Weßbecher, der Leiter des Wohlfahrtsamtes und Landtagsabgeord- neter Kurt Angstmann beiwohnten. Heinz Seiler, der erste Vorsitzende des Verbandes, hieß die Gäste willkommen Und dankte der Stadtverwaltung für ihre tatkräftige Unterstützung. Künstler des Nationaltheaters, die sich uneigennützig zur Verfügung gestellt und großen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hatten, gaben der Feststunde eine feierliche Note. Christa Beier gefiel mit der Rezitation von Gedichten von Roland Marwitz. Theo- dor Storm und Josef von Eichendorff und Elfriede Ersing, Alt, mit Liedern von Peter Cornelius. Auch Walter Loes' Celo-Soli wurden herzlich applaudiert. Kurt Schu- macher erfreute mit seinem Tenor, während Joachim Popelka und Alfred Stadler am Flügel mit großer Einfühlungskraft indivi- duell begleiteten. Nach der Feier wurden bedürftige Heim- kehrer und Angehörige von Vermißten und Kriegsgefangenen mit Spenden der Stadt- verwaltung und aus Bevölkerungskreisen beschert. In Horten und Schulkindergärten. Ein Hinführen zu Weihnachten und seinem tiefsten Sinn sollten die mit schlich- ten Mitteln hübschen Weihnachtsfeiern der elf Mannheimer Schulhorte und zwei Schulkindergärten sein, sowie auf An- regung zur Weihnachtsgestaltung in den Die Bundesbahn, die strengt sich mächlig un Reizvolles Programm für die Freunde des Wintersportes Noch ist die Stadt grau und ohne Schnee. Der Trubel der Festtagseinkäufe treibt die Menschen durch die nassen Straßen, läst sie sich drängen in Warenhäusern und Trep- penaufgangen, beladen mit Paketen, mit Teddybären und Festtagsbraten, mit Tan- nenbäumen und Kerzen. In den Bergen wirbeln indessen wieder da und dort die Schneeflocken und wohl wissend um die vielen heimlichen Wünsche der Städter hat sich die Bundesbahn von dem weißen Wirbel anstecken lassen, den Mixbecher der Pläne und Vorschläge kräf-⸗ tig geschüttelt und eine Reihe von Winter- sportfahrten aufs Programm geworfen, die sich sehen lassen können. Aber nicht nur ausgesprochene Winter- sportfahrten mit 50 Prozent Ermäßigung, sondern auch Sonderzüge für den Weih- nachtsverkehr werden eingesetzt. Für alle FD-Züge sind Vor- und Nachzüge vorge- sehen und je nach Bedarf werden weitere Verstärkungen hinzugezogen. Die um 33 Prozent verbilligten Festtagsrückfahrkarten werden in diesem Jahr zum ersten Male nach dem Kriege wieder nach allen Bahn- stationen des Bundesgebietes ausgegeben. Auf den Bahnhöfen verkünden Sonder- plakate die Schneelage im nördlichen und stidlichen Schwarzwald, in der Schwäbi- schen Alb und im Allgäu, und jeder Win- tersportler hat Gelegenheit, sich zu orien- tieren, ehe er seine Brettin schultert und sich entschließt, mit dem„Fidelen Sonn- tagsbummler“ ins Oberbühlertal zu fahren oder gar mit dem Märchenexpreß in die Al- pen zu reisen. Die Bundesbahn hat speziell für Fahr- gäste aus Mannheim einen Wintersport Sonderzug in den nördlichen Schwarzwald eingerichtet und fährt mit ausgesucht Schö- nen Wagen und einem eingelegten„Tanz- expreß“ mit Musik und Unterhaltung jeden Sonntagmorgen um 5.22 Uhr nach Otten- höfen, um am Abend gegen 20.48 Uhr nach Mannheim zurückzukehren, zu einem Zeit- punkt, der auch nach Schwetzingen, Hok- kenheim und dem Odenwald den Anschluß noch sichert. Aber auch ins Feldberggebiet geht ein Sportzug, der samstagsfrüh um 2.40 Uhr Mannheim verläßt und am Sonntagabend um 19.56 Uhr wieder in Mannheim ein- trifft. 2 Und wer es sich leisten kann, mit dem Alpenexpreß oder mit dem Märchenexpreß für eine Woche oder länger in die Alpen zu fahren, braucht für einen siebentägigen Winteraufenthalt in einem der schönsten oberbayerischen Gebirgsorte einschließlich Verpflegung und Reisekosten nicht mehr als etwa 70 DM zu zahlen. Daß der Wintersportverkehr sich plan- mäßig ab wickelt, glaubt die Bundesbahn versichern zu können; sind doch an allen von Schneewehen gefährdeten Stellen Schneezäune errichtet worden und in nächster Nähe Arbeiterkolonnen bereit, die bei jedem starken Schneefall eingesetzt werden können. Wenn dann die Schneelage so„günstig“ ist, daß auch das Zugpersonal zu den mit- geführten Spaten greifen muß, um die Ar- beiter zu unterstützen, bleibt zu hoffen, daß der Wunsch der Mannheimer Direktion in Erfüllung gehe und auch eine Fahrt in den Odenwald möglich sein wird, eine Fahrt, die zunächst nur mit einem Fragezeichen versehen auf dem großen Programm steht und wenn Petrus gnädig ist, auch für den mageren Geldbeutel günstige Aussichten bieten dürfte. i⸗tu. Familien der Kinder. Darum hatten Buben und Mädels auch alle kleine Geschenke ge- bastelt für Mütter und Geschwister und zierlich verpackt. Im übrigen genossen sie richtig ihre Hortfeiern, die sie selbst trugen durch ihre Weihnachtslieder, Gedichte, Schatten, Weihnachtsspiele und anderes mehr. In dem netten neuen Innienstadthort in K 2, 6, der erst seit etwa acht Wochen be- steht, hatten sich die Buben und Mädel doch schon zu einer Gemeinschaft zusam- mengefunden, die mit ganzem Herzen bei der Sache war und sich nicht wenig freute über Spiele, Baukästen und sonstige Spiel- sachen, die ihr zum Schluß beschert wur- den. Hausfrauentugend ist erlernbar. Hausfrauliche Tugenden zu lernen steht neben allgemeiner Wirtschaftslehre und sonstigen Fächern im Stundenplan der städtischen Frauenfachschule. Diese Kunst zu pflegen nützten die Schülerinnen bei ihrer Weihnachtsfeier aus, die sie für alte Ehepaare aus Heimen und Notwobnungen gestalteten. Schon in dem aus eigener Idee entwickelten Programm war der Eifer zu spüren, weihnachtliche Stimmung zu ver- breiten. Es gelang ihnen ganz besonders bei ihrem Spiel aus:„Die Wallfahrt nach Bethlehem“ von Professor Leo Weismantel. Sie zeigten dabei, daß trotz einfacher Mit- tel der Zauber der Christnacht Wirklichkeit werden kann. Sehr hübsch klangen auch die Chorge- sänge. Beim gemütlichen Teil legten die Mädchen selbstgebackenen Kuchen vor, der mit sichtlichen Vergnügen geschmaust wurde. Auf dem Gabentisch fanden sich neben Naschwerk und herzhaften Lecke- reien für die Festtage von den Schülerin- nen gearbeitete nützliche Sachen. Zum Ab- schluß wurde der Weihnachtsbaum mit süßem Behang aus der hauseigenen Küche und Kerzen an ein Ehepaar verlost. Die Freude an dieser Weihnachtsfeier— das War offensichtlich— lag bei Gästen und Gastgeberinnen. Eine kleine Lehrschau gab einen Ein- blick, nach welchen Gesichtspunkten die Schülerinnen in der Kunst des Backens unterwiesen werden. Gut, aber billig, lautet der Grundsatz. Dabei müssen die Plätz- chen und Brezeln, die Stollen, Pralinen und Mandelhäufchen aussehen, als kämen sie vom geprüften Konditor. Und es schmeckte vorzüglich. Mädels spielten im Girls Center Wochen vorher hatten sie sich schon darauf gefreut, die kleinen Mädchen aus dem Girls Center des GVA, ihr Spiel von der„Prinzessin im Walde“ aufführen zu dürfen, dieses Spiel, das einem amerika- nischen Märchen nachgestaltet ist und mit seinem friedlichen, alle Zwietracht über- prückenden Grundgedanken für diese Zeit so recht geeignet scheint. Was die kleinen Theaterspielerinnen vorgestern in An- wesenheit von Mrs. Renecker leisteten, sicherte ihnen einen freundlichen Erfolg und erwies sich gleichzeitig als Empfehlung für die Girls Center Gruppe. Elfen und Zwerge wirbelten über die Bühne, ein Schneeflockenballett tanzte und eine kleine Spitzentänzerin zeigte ihre Künste. Mit einer Reihe deutscher und amerikanischer Weihnachtslieder klang die fröhliche Feier aus. Falschgeld“, ein strafrechtlich relativ leicht bewertetes Delikt und beantragte die für diesen Fall vorgesehene Mindeststrafe von drei Monaten. Das Gericht entschied. Ein Jahr und zwei Monate Gefängnis für den Hauptan- geklagten. Je ein Jahr für den Schwager und den Freund. Die Höhe der ausgespro- chenen Strafen wurden mit bezug auf eine Reichsgerichtsentscheidung begründet, wo⸗ nach das verhandelte Vergehen überdies auch noch als Betrug anzusehen ist. 5 „Alle Experimente mit Falschgeld dür- fen im Interesse unserer Währung nicht als Bagatell-Delikte aufgefaßt werden“, meinte der Vorsitzende. Sekunden später brach der Verurteilte zusammen. Vermutlich wird das Verfahren in absehbarer Zeit vor der nächsthöheren Instanz noch einmal aufge- rollt werden. 1510 Kurze„MM“. Meldungen Ihm wurde das Handwerk gelegt. Der Einbruch in ein Lebensmittelgeschäft, in den L- Quadraten, war die letzte Tat eines Einbrecherpaares, das jetzt hinter Schloß und Riegel gebracht wurde. Nahezu drei Wochen verfolgten die Friminalbeamte Tag und Nacht die Spuren dieser Ein- brecher. Ihre Anstrengungen wurden he- lohnt, gestanden doch die beiden Burschen bis jetzt insgesamt 20 Einbruchdiebstähle ein, bei denen ihnen Waren und Gegen- stände im Werte von über 6000 DM in die Hände gefallen waren. Erfreulicherwelse konnte ein großer Teil des Diebesgutes sichergestellt werden. War das nicht sehr gewagt? An der Straßenbahnhaltestelle Collinistraße wollte ein Straßenbahnschaffner kurz vor einem ankommenden Straßenbahnzug, der Linie 16, die Fahrbahn überschreiten, wobei er von einem die Straßenbahn überholenden Lastkraftwagen erfaßt und zu Boden ge- schleudert wurde. Mit mehreren Rippen- brüchen und einer Brustquetschung mußite der Verunglückte ins Städtische Kranken- haus gebracht werden. Heimtückisches Bodenwachs. Bei der Herstellung von Bodenwachs in einem kleinen Betrieb der Oststadt, erlitten zwel Arbeiter Verbrennungen an den Händen, so dag bei beiden Krankenhausaufnahme erforderlich wurde. Während der eine nach ärztlicher Behandlung wieder entlassen werden konnte, mußte der andere im Rran- haus verbleiben. Es wird angenommen, daß durch die entstandene Dämpfe der Deckel des Kessels hochgedrückt wurde und die beiden Arbeiter vermutlich versuchten, den Deckel mit den Händen zuzudrücken, wo⸗ bei sie durch die ausströmenden Dämpfe Verbrennungen erlitten. Die Industriegewerkschaft„Druck und Papier“, Mannheim, teilt uns mit, daß am Samstag, 24. Dezember(Heiliger Abend, ind am 31. Dezember(Silvester) das Büro geschlossen ist und keine Sprechstunden abgehalten werden. Herrenlose Tiere. Bei dem Mannheimer Fundbüro sind zwei Stallhasen, zwei Hüh⸗ ner und eine Gans als gefunden gemeldet, Eigentümer dieser Tiere könnn sich im Amt kür ökkentliche Ordnung, Mannheim, L 6,, Zimmer 2a, in der Zeit von 9 bis 16 Uhr melden. Die Siechen- Gaststätte in N 7, Kunst- straße(Inh. Robert Schellenberg) hat nach vollendetem Umbau wieder eröffnet. Archi- tekt J. Holzamer wurde mit der neuen Raumaufteilung allen— den kleinen und den großen— Ansprüchen gerecht. Holz- verschalte Glaswände trennen den vorneh- men, intim- gemütlichen Vorderraum von dem größeren, gut bürgerlich gestalteten Mittelsaal, der sich für gesellschaftliche Veranstaltungen gut eignet. Vorherrschend ist ein warmer, einladender Holzton, wert. volle Gemälde(u. a. von Prof. Nagel) schmücken die Wände. Der sich anschlie- bende dritte Raum trägt mit seinen gemüt⸗ lichen, kaminartigen Nischen einen zünf- tigen, fast bayerischen Charakter. Wir gratulieren! Elisabeth Beißwengel, Mannheim, Rüdesheimer Straße 2, wird 70 Jahre alt. Gerhard Helffenstein, Mannheim, Parkring 2a, begeht seinen 73. Geburtstag. Wilhelmine Wörns, Mannheim- Rheinau, Zündholzfaprik und Jakob Delz, Mannheim Feudenheim, Wartburgstraße 19, vollenden das 75. Lebensjahr. Die Eheleute Karl Ilg, Mannheim, Käfertaler Straße 83, feiern ihre silberne Hochzeit. Ebenfalls das Fest der silbernen Hochzeit begeht das Ehepaar Rechtsanwalt Richard und Lore Bauer, Mannheim, D 3, 16. „Die Fledermaus“— und keine Plätze Auf Grund der Spielplan- Vorausschau die das Nationaltheater im November be, kanntgab, sind sofort für die„Fledermaus am Silvesterabend Karten vorbestellt Wor- den, Da das Theater, wie allgemein be· kannt, schriftliche und telephonische Kar. tenbestellungen entgegennimmt., konnte bei dieser Vorstellung von diesem Brauch nicht ohne weiteres abgegangen werden. Ein allgemeines Vorkaufsrecht für Mie- ter konnte aber nicht eingeräumt werden, weil unschwer vorauszusehen war, daß die Wünsche auch nur eines Teiles der Weil über 4000 Mieter bei den vorhandenen 900 Plätzen nicht befriedigt werden können. Als dann die Vorbestellungen immel umfangreicher einliefen(von einzelnen. stellern bis zu zehn, meistens aber vier bis sechs Karten), sah sich die Intendanæ Ver“ anlaßt, durch die Presse bekanntzugeben daß in erster Linie die von Mietern einge gangenen Bestellungen— und auch. 0 nur nach Möglichkeit— berücksichtig werden würden. Es darf deshalb vorausgesetzt werden, dag auch die Mieter, deren Wünsche bel der beschränkten Anzahl von Plätzen a besten Willen und zum Leidwesen der In tendanz nicht befriedigt werden könne den gegebenen Tatsachen Verständnis en gegenbringen. 1 Wegen der starken Nachfrage wird 95 „Fledermaus“ sofort am 1. Januar 1950 W. g derholt und später in das Abonnement al genommen. 4 drüc Gar ren, Aug der dau. bitte nate ist, gend gung salz nicht Liste sich Nove melt Neuf Woe vert. Gros eins Gem ansts Sefun 80 fi bene denk Hein Lieb. ten gane Ang. Hein Gabe Bund küge, stitu Mun viele aber herv 3 in ines log drei unte Ein. be chen ähle gen- die else tes der ollte inem Line 1 nden ge· pen- ußte ken der nem Zwei den, hme nach issen ran- dab ckel die den wo- pfe * un! an end, 7 Büro nden imer Aüh⸗ Aclet, Amt 3 verwaltung, die 5 Uhz unst⸗ nach chi- euen und Holz- neh · von beten liche wert- agel) lie- müt⸗ Zink- ger, rd 70 heim, tstag. nau, eim nden 1 Ilg, ihre t der paar auer, lätze chau, „ naus“ wor- 1 be- Kar- e bei nicht Mie rden, 6 die Weib n 900 n mmer 1 Be- r bis ver- geben, inge; diese chtigt erden, e bei beim r In- nem ent⸗ 9 3 Kklagebank, einem Rentne a f ben aus dem Stall geholt hatten. In der Nr. 274 Freitag, 23. Dezember 1949 MANNHEIM-LUDWICS HAFEN Seite 5 Der Stadirut beschloß: Miederieldsiedlung erhält ein eigenes Schulgebäude In der letzten Stadtratssitzung des Jahres wurden zah Fünfzehn Punkte verzeichnete am Don- nerstag nachmittag die Tagesordnung für die letzte Sitzung des Ludwigshafener Stadtrates in diesem Jahr. Nachdem Punkt eins, die Bildung eines Friedhofausschusses, dessen Aufgabe es sein wird, dem Stadtbau- amt bei der Ausgestaltung der einzelnen Friedhöfe zur Seite zu stehen, ohne Kom- mentar genehmigt worden war, wurde eben- go schnell der Vorschlag Oberbürgermeister Bauers, den zu bildenden Messe- und Markt- ausschuß mit vier Parteivertretern und drei Sachverständigen aus der Bürgerschaft zu besetzen, akzeptiert. Als Sachverständige für diesen Ausschuß, der von Bedeutung sowohl für die Stadt als auch die Schau- steller, Händler und Geschäftsleute ist, wurden der Vorsitzende des Ambulanten Gewerbes, H. W. Stoeer, und zwei Ge- gchäftsleute bestellt. Ohne Debatten wurden dann bei Punkt drei der Tagesordnung ver- schiedene Aenderungen in der personellen Besetzung einiger Ausschüsse des Stadt- rates genehmigt, die durch das Ausscheiden K- Wagners und durch den Uebertritt K- Müllers in die SPD erforderlich geworden waren. Im wesentlichen wurden deren vor- malige Funktionen an die KP-Fraktionsmit- glieder Dell und Baumgärtner vergeben. Die erste Redeschlacht der Sitzung war bei Punkt vier— Gewährung einer Weih- nachtsbeihilfe an städtische Beamte, Ange- stellte und Arbeiter— fällig. Städtischer Personalamtschef, Amtmann Ullrich, verlas die Eingabe des Betriebsrates an die Stadt- nachdem zahlreiche andere Städte, 2. B. Mainz, Frankenthal, Neustadt, Speyer usw. zu Vergleichen her- angezogen worden waren— damit schloß, daß der Betriebsrat für Lehrlinge eine Gratifikation von 25 DM, für Ledige 35 DM und für Verheiratete von 50 DM vorschlage. 0 500 Dv wären für den Vorschlag auf- zuwenden gewesen. Der Flaupt- und Finanzausschuß habe dann in eingehender Sitzung beraten und Gratifikationen in Höhe von 10, 15 und 20 DM für zene städtischen Bediensteten, die, abzüglich der Kinderbeihilfe, weniger als 300 DRMœL verdienen, vorgeschlagen,— eine Grati- fikation. die die Stadt Ludwigshafen rund 30 00%%ũ ũoNM kostet. In der Sitzung habe dieser Vorschlag zwei Gegenstimmen Ein schlecht verduuier Husenbruten FDP- Wiedemann kunden. tadtoberhaupt und Stadtväter begrün- deten ihre ableimende Haltung damit, daß die Landesregierung mitgeteilt habe, sie sehe sich außerstande, den Staatsbedienste- ten auch nur einen Heller zu zahlen, Eine Stadtverwaltung aber, die jetzt Aufwendun- gen für Gratifikationen mache gar, wann noch unklar sei, wie sie den aufgewendeten Betrag im Etat abdecken wolle, könne nicht damit rechnen, daß ihr der Staat später treiwillig Zuwendungen mache. KP-Stadt- rat und städtischer Betriebsrat Süß gab an- schließend bekannt, die Arbeitnehmer der Stadt seien ob der niedrigen Zuwendungen erbittert. Willi Feller(KP) fand hierzu, es sei eine komische Parteilogik. wenn SpD- Betriebsräte der Stadt Anträge stellten und diese dann im Ausschuß und Stadtrat von SPD- Genossen zerschlagen würden. Das- selbe gelte für die FDP- Argumentation, denn in Neustadt und anderen Orten habe die FDP für die 50-DM-Sätze gestimmt. Feller machte abschließend den ursprüng- lichen Antrag des Betriebsrates zum eigenen und OB Bauer — ge- lreiche wichtige Entscheidungen gefüllt und sagte, es sei sinnlos, soziale Reden über das Weihnachtsfest zu halten, wenn men nicht nach ihnen handle..„Sehr richtig, sinnlos“, griff geschickt OB Bauer in die Diskussion ein und führte aus, daß es tat- sächlich sinnlos sei, hohe Sätze zu be- schließen, denn die Landesregierung ver- biete sie dann(Beweis: Frankenthal) und die städtischen Bediensteten bekämen schließlich garnichts. Entgegen den Anord- nungen der Regierung habe er, OB Bauer, den Beschluß des Ludwigshafener Haupt- und Finanz ausschusses durchführen lassen, obwohl auch dieser Beschluß Aerger in Kob- lenz verursachen werde, denn offiziell sei nur eine Kinder zuwendung von 8 DM ge- stattet.„Schließlich“, so schloß Bauer ener- Zisch,„hätte ich mich hinter der Autorität der Landesregierung verstecken können, dann hätte es nichts gegeben Die Ab- stimmung ergab Stimmenmehrheit(SP/CDU) kür den OB, der selbst ausdrücklich seine Ausschuß-Gegenstimme wiederholte. Im nächsten Punkt der Tagesordnung be- schloß der Stadtrat einstimmig eine Erhöh- ung der Fürsorgerichtsätze. Rückwirkend ab Auch in Ludwigshufen wird protestiert Ein Volksentscheid gegen die Wohnungsbauabgabe wird vorbereitet in Ludwigshafen wurde, wie in zahl- reichen anderen Orten des Landes, dieser Tage ebenfalls ein Ausschuß zur Vorberei- tung des Volksentscheides gegen die Woh- nungsbauabgabe gebildet. In einem Aufruf, für den Vorsitzender Kurt Ritzing er namens des Ausschusses verantwortlich zeichnet, werden die Ludwigshafener auf- Sefordert. sich gegen die unsoziale Woh- nungsbauabgabe zu wehren und fristgerecht Einspruch zu erheben, Die Ablehnung einer derartigen Steuergesetzgebung, so heißt es weiter, sollen die Ludwigshafener durch zahlreichen Besuch der Protestversamm- lungen, die der Ausschuß in Kürze ein- berufen will, beweisen. In einem Kom- muniquéè zur Gründung des Ausschusses heißt es wörtlich: „In diesen Tagen, sinnigerweise kurz vor Weihnachten, werden nun auch in dem schwer kriegsgeschädigten Ludwigshafen die Veranlagungsbescheide für die Woh- Unerquickliche Geschäfte mit Radioapparaten Georg und Rosa Sch. waren Bekannte. Wohlgemerkt„waren“, denn am Mittwoch alen sie in respektvollem Abstand vonein- ander auf Ludwigshafens Amtsgerichts-An- kla„ Weil sis im Wonnemonat 1947 in Oppau-Edigheim vier Ha- Hauptverhandlung versuchte sich Rosa durch allerlei Ausflüchte reinzuwaschen, sie belastete ihren damaligen Partner, bis sie es unter dem Druck der klaren Beweis- auknahme vorzog, ihre Tat einzugestehen. Georg nahm sie eines schönen Abends als Socia auf seinem Fahrrad mit nach Oppau. Der mitgenommene Sack sollte angeblich nur zum besseren Sitzen dienen. ES war schon stockdunkel, als man am Drahtzaun eines Gartens in der Goethestraße ange- kommen war, den die zangen- und messer- bewaffnete Rosa aufzwickte. Aus dem un- verschlossenen Stall nahm sie dann einen Hasen nach dem anderen bei den„Löffeln“ f und schlachtete sie kurzerhand kunstge- recht an Ort und Stelle ab. Anschließend machten sich die beiden mit ihrer Beute auf den Weg nach Frankenthal, wo sie Ge- legenheit fanden, ausgiebig von den damals noch hoch im Kurs stehenden Tierchen zu mahlzeiten. Georg bestritt zwar, von dem Diebstahl der resoluten Rosa gewußt zu haben. Und Wenn nicht seine unverkennbar großen Fußspuren gar zu deutlich von den Ab- rücken seiner Begleiterin in der feuchten Gartenerde zu unterscheiden gewesen wä⸗ November 1949 0 führte Mun N küge, an Lielerorts abgewiesen. Zu zen, hätte er eventuell mit einem blauen Auge davon kommen können, So aber stieß der Braten, wenn er auch schon längst ver- daut ist, nach zweieinhalb Jahren nochmals bitter auf, denn Rosa muß nun vier Mo- nate und Georg, weil er schon vorbestraft ist, künk Monate ins Kittchen.-At2z] * Ein nicht alltäglicher Fall wurde anschlie- bend verhandelt. Betrug und Unterschla- gung in 14 Fällen lautete die Anklage. Da saß nun die 23jährige Ruth Sch. und hörte nicht sonderlich aufmerksam zu, als ihr der anklagevertreter die nicht enden wollende ite ihrer Betrügereien vorlas, nach der sich Ruth in der Zeit vom September bis in 14 Radiogeschäften je 5 Weihnuchisteier tler Im Geiste enger Verbundenheit versam- melten sich am Mittwochabend über 600 Neubürger, die dem Ruf des vor einigen ochen gegründeten Bundes der Heimat- vertriebenen zu einer Weihnachtsfeier im Großen Bürgerbräu gefolgt waren. Ortsver- Ansvorsitzender G. M undt, stellte mit Genugtuung fest, daß die erste Großver- Anstaltung des Bundes ein erfreuliches Echo sekunden habe. Wenn auch in diesen Tagen, dt aus, so mancher Vertrie- ene mit Wehmut an die verlorene Heimat enke, dann sei doch an diesem Fest die Heimat immer dort, wWo die Familie sich in Liebe vereine. In herzlich gehaltenen Wor- ten gedachte dann der Vorsitzende der andsleute, die noch immer das harte Ge- Angenenlos zu ertragen haben. Um allen eimatlosen in Tudwigshafen eine kleine abe bescheren 2zu können, habe sich der zund, da er über keinerlei Geldmittel ver- 8e Geschäftsleute und karitative In- stitutionen gewandt. Leider, 80 stellte Mundt mit Bedauern fest, habe man ihn großem Dank * und das hob der Redner besonders r, k sich der Bund dem e vang e- einen KRundfunkempfänger geben lieg, einige DM anzahlte(oder auch nicht), und dann kurzerhand die Geräte einige Tage später an andere Geschäfte zu Spottpreisen von 30 bis 100 DM wieder abzusetzen 3 325 DM kosteten itisgesafnt die fleuen Apparate, für die die Kkreditwürdige Ruth 381 DM angezahlt hatte. Den Erlös in Höhe von 1175 DM schluckte der Haushalt. Eine Handlungsweise also, für die selbst ein Gangster mit leichtem Dachschaden nur ein überlegenes Lächeln übrig gehabt hätte. Ehemann Ludwig aber verstand keinen Spaß. Denn als der hinter die Schliche kam — er trug sowieso Ruth nicht auf Händen durch die DM- schwache Zeit, sondern gab ihr neben 150 DM Haushaltungsgeld seinen eigenen Angaben zufolge, alle vier bis fünf Wochen eine tüchtige Abreibung— zeigte er seine bessere Hälfte selbst an. a Ruth bezeichnete ihr Handeln als Ver- zweiflungsschritt. Wegen der Abreibungen nämlich. Die habe sie immer bekommen, wenn das Haushaltungsgeld— und sie habe Wirklich sparsam gelebt— nicht mehr aus- reichte, Nun muß Ruth sieben Monate für die 14 Rundfunkempfänger brummen. Ohne Haushaltungsgeld und— ohne Abreibun- gen. In der Urteilsbegründung wies der Richter auf die grobe Fahrlässigkeit der Geschäftsleute hin.„Atzel 7 150 00 DM für Ludwigshafen. Nachdem die stark zerstörte Stadt Ludwigshafen vom Regierungspräsidenten der Pfalz aus dem Treuhandfonds für Grundpfandrechte bis- her nur 70 000 DM zugesprochen bekam, ist es Oberbürgermeister Bauer durch direkte Verhandlung mit dem Beauftragten des Wiederaufbauministeriums gelungen, diesen Betrag auf insgesamt 150 00 DM zu er- höhen. Kellerdiebe. Aus dem Keller eines zer- störten Hauses, in der Schuckertstraße, in Ludwigshafen- Friesenheim, wurden eine elektrische Waschmaschine und ein kupfer- ner Waschkessel im Gesamtwert von 300 DM gestohlen. Die Täter hatten gewalt- sam die Kellertür aus den Angeln gerissen. Heimatvertriebenen lischen Hilfswerk, mit Pfarrer Groß an der Spitze, sowie den Mennoniten verpflichtet, die es in echter Nächstenliebe mit ihren Gaben ermöglicht hätten, daß Wenigstens jenen Familien, die mehr als vier Kinder haben, eine Weihnachtsgabe für die Kleinen überreicht werden könne. Nach den Grüßen des rechtsrheinischen Bundes, die ein Vertreter der württember- gisch- badischen Organisation überbrachte, erzählte ein Landsmann das Märchen vom Weihnachtsmann, der dann zur Ueberra- schung der Kleinen mit weißwallendem Bart in den Saal stapfte und die mitge- brachten Geschenke verteilte. Gemeinsam gesungene Weihnachtslieder, Musik und Gedichtvorträge ließen die Stunden zu einer eindrucksvollen Feier werden. Zum Schluß konnte Fritz Schott, der Sachbearbeiter für das Flüchtlingswesen und Vorsitzender der Arbeiter- Wohlfahrt in der Pfalz, die erfreuliche Mitteilung ma- chen, daß im Januar in Ludwigshafen ein Flüchtlingslehrlingsheim mit 50 Betten ein Projekt von 60 O00 DM— errichtet wird. 1—0l1 Ludwigshulen im Spiegel des Iuges nungsbauabgabe den Einwohnern zugestellt. Trotz der eindeutig ablehnenden Haltung der Gesamtbevölkerung von Rheinland- Pfalz gegen dieses unsozialste aller Gesetze, trotz unzähliger Protestresolutionen und Beschwerden aus allen Bevölkerungsschich- ten und Betrieben, hat die Regierung gegen den Willen ihrer Wähler lediglich eine Um- kormung des Gesetzes beschlossen. Die Praktische Auswirkung der neuen Fassung des Gesetzes zeigt nach erst teilweiser Zu- stellung der Bescheide, wie schwer der Mig. griff ist, der mit der Inkraftsetzung des Ge- setzes begangen wurde und daß es in seiner Praktischen Auswirkung eine schwere Be- lastung der arbeitenden Volksschichten dar- stellt. Es ist nicht notwendig, einzelne Härtefälle anzuführen, weil ganz einfach jede weitere Schmälerung unseres Einkom- mens durch derartige Abgaben in allen Fäl- len eine unerträgliche Härte ist, gegen die sich die ganze Bevölkerung unserer schwer zerbombten Stadt geschlossen und entschie- den zur Wehr setzen muß. Es ist jedem vernünftigen Ludwigshafener klar, daß sein Einkommen bei den augenblicklich sehr hohen Lebenshaltungskosten keine weitere Kürzung mehr verträgt. Nur den Volks- vertretern in Koblenz scheint dies nicht klar zu sein. Sie allein scheinen nicht zu wissen. daß nicht nur die Ausgebombten sondern auch alle übrigen Ueberlebenden des Krie- ges Anschaffungen an HKleidern und andere Lebensnotwendigkeiten machen müssen, deren Preise in keinem gesunden Verhältnis zu ihrem Einkommen stehen. Die festgesetz- ten Abgabebeträge sollen nun, wie aus den Tageszeitungen zu ersehen ist, durch An- wendung strenger Maßnahmen eingetrieben Werden. Deshalb muß die Bevölkerung von dem ihr zustehenden Rechtsmittel des Ein- spruchs Gebrauch machen. Das unsoziale Wohnungsbauabgabegesetz muß annulliert Werden. Wenn die Regierung sachlichen Einwendungen und den Willen des weitaus größten Bevölkerungsteiles mißachten zu können glaubt, muß die Beseitigung des Ge- setzes erzwungen werden durch Volks- begehren und Volksentscheid“. Soweit das Kommuniqué. Um allen Einwohnern der Stadt mit Rat i 8 1. 9 5 4 f und Tat, insbesondere bei Abfassung der wäre bereit gewesen, alles neu anzufangen. Einsprüche behilflich zu sein, hat der Aus- schuß, so wird abschließend mitgeteilt, fol- gende Sprechstellen eingerichtet: 1. Lud- wigshafen, Gewerkschaftshaus; 2. Munden- heim, Lokal Kehr; 3. Oggersheim, Kaiser- straße 37; 4, Friesenheim, Taubenstraße 1. Die Kriminalpolizei bittet um sachdienliche Mitteilungen. Zwei ausgewachsene Stallhasen wurden in der Nacht zum 19. Dezember aus ihrer Obhut, im Donnersbergweg, von unbe- kannten Tätern entführt. In der Nacht zu- vor waren es zwei Gänse, die aus einer Kleintierstallung, in der Kettelerstraße, „deportiert“ wurden,. 1 Wieder einer. Im nördlichen Stadtteil konnte ein 48jähriger Maler und Tüncher festgenommen werden, der versucht hatte, Kinder zu unzüchtigen Handlungen zu verleiten. g Reingefallen. Zwei wertvolle Rundfunk- empfänger händigte ein Ludwigshafener Radiohändler einem wegen Betrugs be- reits vorbestraften Vertreter, aus Sippers- feld, aus. Der geschäftstüchtige Vertreter Sab an, die Geräte für die Firma verkau- fen zu können, In Wirklichkeit setzte er die Radioapparate unter Preis ab und ver- Wendete das Geld für sich. 5 Sich selbst beschenkt. In der Nacht zum 20. Dezember wurde in einem Blumenhaus im Pfalabau eingebrochen, und aus einem Geschenkkorb eine Flasche Weinbrand, eine Flasche Likör, drei Dosen Fischkonserven und Weihnachtsgebäck entwendet. Die Tä- ter hatten einfach die Schaufensterscheibe aus dem Rahmen gelöst und waren So in das Geschäft eingestiegen. Ladenschluß am 24. und 31. Dezember. Am Heiligen Abend und an Silvester dür- len Ladenverkaufsgeschäfte für Lebens- mittel(einschließlich Milch- und Tabak händler) sowie alle Verkaufsstellen auf eisenbahneigenem Gelände, bis 16 Uhr offen halten, Für alle übrigen Verkaufs- geschäfte wird der Ladenschluß, 80 teilt der Einzelhandelsverband Pfalz mit. auf 14 Uhr kestgesetzt. Wir gratulieren! Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am 23. Dezember die Ehe- jeute Leonhard und Barbara Häcker, geb. Remmel, in Ludwigshafen-Mundenheim, Maudacher Straße. 5 * 1. November sollen Alleinstehende 48 DM bisher 45), Haushaltvorstände 43 DM(40), Haushaltsangehörige über 16 Jahren 30 DM (26), Kinder 22 DM(18) und Pflegekinder 36 DM(30) monatlich erhalten. Die Erhöhung sei, so sagte Beigeordneter und Leiter des Wohlfahrtsamtes P. Trupp, geringfügig. Dennoch koste sie monatlich 22 900 DM, das seien für den Rest des Rechnungsjahres 115 000 DM. Ebenfalls einstimmig beschloß der Stadtrat eine Erhöhung der Freigrenze kür unterhaltspflichtige Angehörige, die in Familiengemeinschaft mit einein Fürsorge empfänger leben, von 80 auf 100 DM. Anschließend entbrannte um die für den Wiederaufbau der Stadt dringend erforder- liche Bausperre im Stadtteil Mitte, eine heftige Diskussion zwischen FDP— KPD einerseits und den anderen Fraktionen, dem OB, Bürgermeister Reichert und Baudirek- tor Lochner andererseits. Das Abstimmungs- ergebnis erbrachte Stimmenmehrheit(SPD/ CDU) für die Bausperre. Ueber die Debat- ten um diesen wichtigen Punkt sowie über die Diskussionen um die Punkte 9, 10 und 11— in ihnen wurde der zweite Bauab- schnitt des Stadthauses Süd mit einem Kostenaufwand von 591 200 DM sowie die Instandsetzung des Stadthauses Nord mit 100 00 DM und der Bau einer Schule in der Niederfeldsiedlung mit 300 000 DM be- schlossen— wird der MM in der nächsten Ausgabe berichten.-kloth Großstadt-Mosaik Am 24. Dezember geschlossen,. Das Pfalz- bautheater teilt mit, daß am 24. Dezember keine Kinovorführungen stattfinden. Ab Freitag, den 23. Dezember, läuft das Fest- programm, das als Erstaufführung für die Pfalz den deutschen Farbfilm„Das kleine Hofkonzert“ bringt. In den Spätvorstellun- gen wird der Fim„Illusion“ mit Johannes Heesters in der Hauptroll aufgeführt. i Die Einbrecher wußten gut Bescheid. In der Nacht zum 20. Dezember wurde in der Kanzlei der Oberrealschule an der Leusch- nerstraße eingebrochen und aus der Schreib- tischschublade drei Briefumschläge mit ver- schiedenen Geldbeträgen(Gesamtbetrag 150,80 DM) entwendet. Folgenschwerer Unfall. In der Mann- heimer Straße in Ludwigshafen-Oggers- heim fuhr am 21. Dezember, gegen 23 Uhr. ein Landwirt aus Großkarlbach mit seinem Pkw gegen einen Baum. Der Fahrer wurde durch den Anprall so schwer ver- letzt, daß er bereits auf dem Weg ins Kran- kenhaus verstarb. Das Kraftfahrzeug wurde stark beschädigt.. Beim„Einkauf“ ertappi. Als am 20. De- zember zwei Frauen, aus Roxheim, in einem Geschäft, in der Ludwigstraße, ein Kinderkleid verschwinden lassen wollten. wurden sie ertappt und festgenommen. gchüld⸗ schicksal Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Copyright 1940 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 27. Fortsetzung Hans ging an einen der Tische ganz hinten in der Ecke. Trübe sah er nieder auf die Zigarettenreste im Aschenbecher, die Bierlachen auf der Platte. Trüb sah es aus: droben über der grauen Stadt; drinnen in einer zerstörten Seele. Mechanisch tauchte er den Finger in eine der schmutzi- gen, abgestandenen Bierlachen und zog ein dunkles, feuchtes Fragezeichen quer über die hölzerne Platte. Der Ober kam, brachte ein Bier und blieb wartend stehen:„Hast Hunger?“ „Nein.“— Kopfschüttelnd ging der Kellner hinter die Theke zurück und gähnte. Was mochte dem über den Weg gekommen sein? Nun, ihn ging's nichts an. Er machte noch bis 21 Uhr seinen Dienst. dann hatte er frei: Heute war Heilig-Abend. Heute ist Heilig-Abend. Das gleiche dachte der Junge hinten am Tisch. Jetzt würden in den Häusern die Kerzen am Baume angesteckt werden. Die kleinen Ge- schenke würden darunter liegen, und die Menschen waren zusammen. und waren Slückklich, weil sie sich lieb hatten. Lieb hatten?— Ihn hatte niemand lieb. Flüchtig dachte der Bub daran. wie es wohl sein würde, wenn er jetzt bei Herrn Selm oder bei Herrn Inglert wäre. Doch das war nur ein flüchtiges Erinnern an Dinge, die es kür ihn nicht geben durfte.— Jetzt könnte er bei Frau und Herrn Riegel auch unter dem Lichterbaum stehen. Ob die jetzt wohl an ihn dachten, an ihn, den entlaufenen Fürsorgezögling Hans Helbri? Aber nein, die hatten ihre eigenen Gedanken, ihre eigene Freude und Günther hatte seine eigenen Geschenke.— Da War für ihn kein Platz mehr. dachte der Junge ungerecht. Ja, das wäre was gewesen. Und er, Hans Was hatte er sich vorgenommen. Alles, alles sollte gut werden. Er. Hans, wäre ein anständiger Junge geworden, der frei auf der Straße laufen konnte. der nicht bei jeder Schutzmannsuniform. die auftauchte, Herzklopfen bekommen mußte. Ja, es wäre ein unfaßlich schönes Dasein geworden. Aber das wäre zuviel Glück. das durfte es für ihn, den Zögling Helbri nicht geben. — Nein, die Menschen wollten von ihm nichts mehr wissen. Sperrten ihn ein, weil sie inn fürchteten.— Weil er ein Verbrecher geworden war. g Nein, wer konnte oder sollte eine solchen Kerl noch lieb haben? Schwer sank der blonde Schopf auf die Tischplatte mit den schmutzigen Bierlachen nieder. Haltlos, bitter brach der Schmerz aus dem gequälten Jungen heraus Draußen läuteten die Glocken in die Christnacht hinein: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen VIII Organe der ößentlichen Jugendhilje sind die Jugendwoklfahrtsbenörden(Ju- gendãmter, Landesjugendamt. Reichs- jugendamt), soweit nicht gesetelich die Zuständigkeit anderen öhentlienen Kör- persckhaften oder Einrichtungen, insbe- sondere der Schule, gegeben ist. Die öffentliche Jugendhilfe umfaßt alle behördlicegen Maßnahmen zur För- derung der Jqugerndwohlfahrt Jugend- pflege und Jugendfürsorge) und regelt sich, unbeschadet der bestehenden Ge- selge nach den folgenden Vorschriften (R. J. W. G. I.& 2) So hatte die Polizeistreife ihn damals gefunden. So hatten sie ihn, den völlig Willenlosen, mitgeschleppt aufs Polizeiprä- sidium. So hatte er die heilige Nacht in der Zelle des Notgewahrsams gehockt, und seine verwüstete Seele hatte nicht zu Gott ge- schrien, sondern sich hart und trotzig dem Teufel verschrieben: Wollten ihn die anderen nicht mehr haben, nun gut, es würde auch ohne die gehen. Oh, Hans Helbri konnte seinen Weg sehr wohl allein finden, auf den man ihn gezwungen hatte.— Aber daun sollte auch keiner kommen, und ihm Vorwürfe machen wollen.„Ihr habt es ja nicht anders mit mir gewollt!“— So würde er ihnen nt gegenschreien. t 8 Es war eine finstere Entschlossenheit über Hans gekommen. Eine Düsterheit, die sich im Unrecht gefiel, das ihm zugefügt gehen.— Na ja, die würden noch staunen. Saal ein Wort gefallen wäre. Das sortierte Maisstroh kam rüber an die Längstische, wo wieder lange Zöpfe daraus flochten. Nagel war in die daran wurde angeknüpft und die jangen Maisschnüre wuchsen in den Raum. schafft werden, und Herr Böhm war gerecht und streng. den, wieder die ruhige Stimme des Aufsehers: War.— Hätte der Junge um die Geschichte der Menschheit gewußt, so würde er sich wohl in der Rolle eines Freibeuters gefühlt haben, die zu allen Zeiten ihre Ausgesto- Benheit zur Freiheit des Unrechts erhoben hatten. Man hatte ihn wieder hier rauf gebracht. Es War alles noch so wie damals. Die gro- gen Gebäude rings um den Hof, der an die- sem eisig kalten Januar gen in frischen, blendendem Schnee glänzte, der alte Turm dort in der Ecke, das feste Haus, in das man ihn ja nun dchl bringen würde. Es War ihm alles recht. Oh, die würden noch ihr Wunder mit ihm hier erleben. Mit gänzlich anderen Augen betrachtete Hans heute das alles, Nicht mehr die kind- liche Neugier oder Furcht vor dem Neuen beseelten ihn, sondern das trotzige Wissen und die Entschlossenheit, ein Leben abseits der Menschen zu führen, in dessen Mittel- punkt er sich selbst stellte. Er kam ins Haus. Herr Waikel begrüßte ihn, wie damals. Mit boshafte Freundlich- keit, wie es Hans schien. Gleich ging es in den Arbeitssaal: Da saßen noch viele der alte, Kamera- den von damals, da war auch manch neuer, ihm unbekannter Junge dazwischen. Hans blickte flüchtig die Reihe der Gesichter durch. Plötzlich stutzte er: Das war doch Mensch das war doch. 2 „Mann, Wilfried, wie kommst denn du hierher?“ Hans, Mensch alter Kumpel. Is ja prime Und wie gehts dir. 2. 1 Wilfried verstummte. Sein Blick ging unter den gesenkten Brauen zur Tür, wo der Aufseher soeben eingetreten war. Eine ber zeichnende Kopfbewegung deutete auf spa- ter.— Nachher, in der Mittagspause würde man Gelegenheit haben über all das andere 2u reden. Ja, wahrhaftig, den sommersprossigen Wilfried hatten sie auch erwischt, und der saß nun auch hier. Hans war froh, leich den richtigen Anschluß gefunden zu haben. Er war bestimmt dabei. wenn es galt, tolle Dinge zu drehen. „Los, meine Herren! Darf ich bitten, die Arbeit wieder aufzunehmen!“ Herr Böhm stand noch immer. Hände auf dem Rücken, in der Tür. „Der Neue da, wie heißt du.— Hans —.— Helbri—? Ja, richtig, du warst schon einmal bei uns.— Dich hat wohl auch die Sehnsucht wieder zurück getrieben? 3 Setz dich daher an den freien Platz. 8 Wie's hier zugeht, das weißt du ja. Die Arbeit hier dürfte dir nicht ganz unbekannt sein.“ 8 — Hans nahm seinen Platz ein. und griff nach dem nächsten Maisstrohbündel. Das mußte sortiert werden. Kleine Blätter rechts, große larige Blätter links. Fein säuberlich geschichtet und gebündelt, Sonst Sabs gleich eins hinter die Ohren oder Ar- rest, wenn das Quantum nicht bis Mittag geschafft war. Nun, als Neuen würde Herr Böhm ihn wohl heute Vormittag nicht 80 streng halten. Hans fing an zu sortieren. Die Kleinen rechts, die Großen links. War das Bündel leer, so lag schon ein neues da, und die sortierten Blätter sammelte ein Junge, der hinter den Bänken lief, gleich wieder ein Drückende Stille herrschte in dem über- heizten Raum. Ein eigener Geruch, eine Mischung von Menschenkörpern und Mais- stroh lag über den gesenkten Köpfen und den gebeugten Rücken. Hans sah verstoh⸗ len zur Seite, Neben ihn saß ein schmaler, blasser Junge. Mein Gott. was der für Finger hatte: Lang und durchsichtig blaß. Ganz weiß sahen die Hände aus wenn sie nach dem Strohbündel griffen.— 5 Die sahen überhaupt alle so blaß aus, hier drin,— dachte Hans. als er einmal schnell rechts und links schaute. Kamen Wohl wenig raus hier. Und dauernd in der Bude drin hocken, da mußte ja jeder ein- Lautlos wurde gearbeitet. ohne daß im andere Jungen standen und Nagel neben andleiste geschlagen, wie gelbe Schlangen Zwanzig Meter mußten ge- Ab und an der Schritt der Einsammeln- 5 ein kurz geflüstertes Wort. Dann „Nicht sprechen, sondern arbeiten.“ Sonst nur das Rascheln des Maisstrohs. INDULSTRIE- UND HANDELSBLAII Seite Nr. 27 Freitag, 23. Dezember 1949 Romanze aus dem Süden Aber woher ist der Stoff? Der Strafgerichtsprozeß gegen die Brüder Genaro und Franco Carpentieri, der sich vor einigen Tagen vor dem Amtsgericht in Mann- heim abspielte, er dürfte wohl nicht eingehen in die Geschichte der Schauprozesse und Monstreprozesse des deutschen Strafgerichts- Wesens, denn es handelte sich um eine rich- tige amtsgerichtliche Bagatellsache. Die An- Ssklagten„hatten im Laufe des Sommers bis zu ihrer Verhaftung am 1. November bzw. Mitte Oktober, Kleider- und Anzugstoffe von mittlerer Qualität mit gefälschten englischen Phantasje Firmenzeichen ver- sehen und zu Ueberpreisen verkauft“, be- auptete die Anklageschrift. Trotzdem es, wie gesagt, kein Monstre- Prozeß war, hatten sich im Zuhörerraum des Gerichts etwa 80 bis 100 ausländische— mei- stens italienische— Gäste eingefunden, die teilweise von weither gereist waren, um den Verlauf des Geschickes zu beobachten, das Sowohl Genaro als auch Franco beschert worden ist. Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren, beabsichtigen Kreise der briti- schen Textilindustrie über ihre parla- mentarischen Gewährsleute eine Anfrage an die britische Regierung zu richten, die sich mit dem Mannheimer Amtsgerichts urteil gegen Gennaro und Franeo Carpentieri befassen soll. Nach der Meinung dieser Kreise, ist die Fälschung von Warenzeichen, selbst wenn es sich um Phantasiemarken handelt, als Doku- mentenfälschung zu werten, weil der Gebrauch des Ausdruckes„Trade Marke“ gewissen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt. Es handelt sich nämlich um eine ziemlich weit, zumindestens über das ganze Bundes- gebiet, verbreitete zwanglose— etwa an Drei-Groschen-Oper-Milieu mahnende Organisation, die sich mit Stoffhandel befaßt und die Wohltat der Gewerbefrei- Reit flugs z ur Plage des Volkes aus- arten läßt. Die Umsätze dieser fliegenden Stoffhänd- ler aus dem Süden sind nicht abschätzbar. Da aber immerhin Taxifahrten bis zum Niederrhein aus dem Erlös en detail ver- kaufter Stoffe finanziert werden können, und da das Verbreitungsgebiet von Wesel bis nach Südbayern reicht, ist vorstell- bar, daß der angeblich geforderte Preis— das Gegenteil Konmte gerichtsnotorisch nicht erwiesen werden— von 20 DM je Meter eine so hohe Gewinnspanne nicht abwerfen kann. Selbst dann nicht abwerfen kann, wenn die Aussage des Sachverständigen stimmt. daß es sich um billige Stoffe italienischer Her- kunft handelt, deren Ursprungsland des- wegen mit an Sicherheit grenzender Wahr- scheinlichkeit festgestellt werden kann, weil bei der Warenprobe das Vorhandensein von „Lanital“ nachgewiesen werden konnte. (Lanital“ ist ein nur in Italien gebräuch- liches Zelluloseprodukt, mit dem deutsche Ekzeugerfirmen nicht arbeiten.) Unkönigliche Kaufleute Wahrlich müssen die Leute genannt wer- den, die, eingestandenermaßen englische Warenzeichen— Trade Marke— mit Ab- ziehbildern in minderwertige Stoffen ein- bügeln, um diesen Ramsch loszuwerden, wobei des Erlöses Vorteil offensichtlich der ist, daß er in hochwertigen deutschen Stof- ten angelegt werden kann, die auf densel- ben Schmuggelwegen aus dem Bundesge- biet transportiert werden, wie die auslän- dische, die minderwertige Ware hereinge- bracht wird. Unkönigliche Kaufleute, die nicht nur den Staat schädigen, in dem sie die De- visenlage des Bundesgebietes belasten und Zoll und Steuern hinterziehen, sondern auch den Verbraucher betrügen und obendrein die Behörden und Gerichte, denen ein Ein- schreiten schwer gemacht wird solange nicht einwandfrei nachgewiesen werden Karm, daß die Stoffe— gemesen an ihrem Werte— zu überhöhtem, dem vorgespiegel- ten englischen Ursprung entsprechendem Preise verkauft worden sind. Denn es ist doch ohne Zweifel, daß so- wohl die Behörden, die sich mit dem Falle befaßt haben, als auch der Staatsanwalt Selbst den Angaben keinen Glauben schenkte. die Stoffe seien mit 60 DM je 3-MeterCupon gehandelt worden, wenn englische Stoffe 58 bis 60 DM je Meter kosten. Wozu dann das mühevolle betrügerische Einbügeln britischer Warenzeichen. taxen und eigenen Automobilen Deutsch- land bereisen, angebend, sie führten eng- lische Stoffe mit sich, die bei näherem Be- sehen sich als Fälschung herausstellen, Worauf flugs reumütig„eingestanden wird“, daß die Bezugsquelle im Odenwald liegt. Erstaunlich fürwahr, daß aus dem Oden: wald italienische Stoffe kommen sollten. Unglaubhaft fast, und vielleicht auch nur kolgendermaßen erklärlich: Signore G. kauft im Odenwald Stoffe, läßt sie ordnungsgemäß fakturieren, bezahlt und übernimmt die Ware ordnungsgemäß. Gleichzeitig aber hat er in irgendwelchen Friseurläden oder Eisdielen oder gar ge- tarnten Textilgroßhandlungen seiner Lands- leute in München oder in Düsseldorf, in Frankfurt oder in Mannheim, in Stuttgart oder in Hamburg geschmuggelte italienische Ware gekauft. Es mag ein Kompensations- geschäft sein, denn einige von dieser. Leut- chen sollen, wenn den Angaben der Fama geglaubt werden darf. diese Art von Ge- schäften en gros betreiben, italienische Stokfle en masse gegen deutsche Stoffe in kleinerer Menge. Dazu kommt der Devisengewinn. Die italienischen Behörden zerbrechen sich seit geraumer Zeit darüber den Kopf, wie diesen Gangstern der Grenze, die heute im Bundesgebiet sitzen und morgen in Pa- ris, die alle Winkel und Ecken verborgener Grenzübergänge kennen, das Handwerk ge- legt werden könnte. Die deutschen Behör- den tun daselbe wie die italienischen, sie tun aber noch etwas, sie tun sich leid. denn sie können wegen noch bestehender Fesseln und Schwierigkeiten, die aus der begrenzten Möglichkeit zum eingreifen resultieren, nicht erfolgreich arbeiten. Wir befinden uns hier auf einem politi- schen, wirtschaftlichen und administrativen Glatteis, das mancherlei Unfall zur Folge haben kann. Es wird höchste Zeit, daß diese in Tateinheit Zollschmuggel, Steuerhinter ziehungen, Devisendelikte, Unlauteren Wettbewerb begehenden Elemente ausgeschaltet werden. Das schlechteste Mittel ist nicht, den Bock zum Gärtner zu machen, ihnen einen or- dentlichen Handel zu ermöglichen, das zu werden, was der deutsche Kaufmann. be- freit von der Scheinheiligkeit der Zwangs- Wirtschaft, sich wieder zu werden bemüht, nämlich königlicher Kaufmann, der in der Qualität und Preiswürdigkeit der Ware seinen Vorteil sucht im Umsatz, kurz. im ordentlichen Handelsbetrieb. Möge die Verhandlung beim Amtsgericht in Mannbeim, die so zahlreiche Besucher aus allen Teilen der Bundesrepublik und auch aus dem Auslande selbst anzog. möge dieser Verhandlung— ein Bagatellfall an sich— diese Einsicht in den Gemütern und in den Köpfen der Zuhörer geweckt haben. Verfehlt wäre es und es würde sich rächen, wenn Spekulation auf eine milde Verurtei- umg und einen Freispruch, die abenteuer- lichen Geister anspornen würde, den Ueber- mut weiter zu treiben, der weder vom Ver- praucher, noch von der Wirtschaft noch von den Behörden geduldet werden kann. Bislang haben die Behörden versagt. Es ist viel daran gelegen, daß die volkswirt- schaftliche Wichtigkeit dieses Problemes, die darin besteht, daß der Fall Carpentier! ein Einzelfall unter hunderten, gar tausen- den ist, nicht erkannt worden ist. Aber es darf nicht verkannt werden. diese„RoB- täuscherei“ beschränkt sich nicht nur auf „Tücher aus Sorrent“, sondern sie wieder- holt sich mit Kaffee, mit Zigaretten, mit Tee und mit Schokolade, sie beschränkt sich nicht nur auf Italiener, sondern erstreckt sich auf viele tausende Ausländer, die hier ihren Wohnsitz, aber keine ordentliche Be- schäftigung haben. Man darf nicht generalisieren. Viele tau- sende Ausländer gehen auch in der Bundes- republik ordentlichem Erwerb nach. Sie wurden aufgenommen, weil sie das getan haben, was erforderlich ist, um in der bür- gerlichen Gemeinschaft sich zu bewähren und nun von ihr aufgenommen werden, weil sie gearbeitet und geschafft haben. Arbeiten und schaffen, das ist die große Chance auch für alle jene, die ein ungünsti- ges Schicksal, Kriegs- und Nachkriegswehen nach Deutschland verschlagen haben. F. O, Weber Großzügigkeit der Kreditbanken IAR Die Inanspruchnahme der Landeszentral- banken durch die Geldinstitute stieg im No- vember weiter um 644,3 Millionen DM und hatte damit einen Stand von 3,4 Milliarden DM erreicht. Sie war bereits im Oktober um 675,6 Millionen DM gestiegen. Allein bei den 112 in der Repräsentationsstatistik der Bd. erfaßb- ten Bankinstitute nahmen die kurzfristigen Kredite an die Nichtbankenkundschaft im No- vember um fast 258 Millionen DM zu. Der Rückgriff der Geldinstitute auf das Zentralbanksystem war stärker als die eigene Kreditgewährung. Die Kreditausweitung bei den Banken wird für November auf 630 Mil- lionen DM geschätzt. Von den Geschäftsban- ken sind somit in den letzten beiden Mona- ten rund 1,44 Milliarden DM,an zusätzlichen Krediten gewährt worden. Die Tendenz zum Akzeptkredit. die dem Bestreben nach Umgehung des Abbaus der Wechselbestände und nach Kreditgewährung in refinanzierbarer Form entspringt. ist noch stärker in Erscheinung getreten. Der Bank- akzeptumlauf hat im November schätzungs- weise den Betrag von 1,7 Milliarden DM er- reicht. Er hatte sich per 31. August auf nur elne Milliarde DM belaufen. Die Bd fordert hier im Interesse einer gesunden Bankpolitik eine Korrektur. Trotz der Zunahme der eige- nen Kreflite waren die Banken gezwungen auf ihre Wechselbestände zurückzugreifen. so daß der Wechselbestand aller Banken von 1.9 Milliarden PM per Ende August auf nunmehr etwa 1,4 Milliarden DM zurückgegangen ist. Hierdurch erhöhten sich die Indossamentsver- bindlichkeiten per Ende November auf 2,4 Mil- liarden DM gegenüber 1.7 Milliarden DPM per Ende August. Die starke Kreditexpansion, die im Novem- per zu einer Ausdehnung der Kurzkredite um 630 Mill. DM führte, win! im Konjunktur- bericht der Bd. eingehend untersucht. Dabei Wird festgestellt, daß hierbei besonders Ham- burger Banken beteiligt gewesen sind. Die Starke Ausdehnung sei zu einem erheblichen Teil durch den gesteigerten Geldbedarf für Zwecke der Importfinanzierung bedingt ge- wesen, wobei eine entscheidende Rolle ge- spielt habe, daß bei Import-Bewilligungsanträ- gen von Mitte Oktober bis Anfang Dezember 1949 ein Bardepot bei den Landeszentralban- ken zu stellen war, das bei einer Reihe von Ausschreibungen auf 100 Prozent der Antrags- summe festgesetzt war. Infolge der enormen Ueberzeichnung einzelner Devisen-Ausschrei- bungen habe sich hieraus zeitweilig ein ganz außer gewöhnlicher Geldbedarf ergeben, dem von den Banken offenbar in sehr grogzü- giger Weise entsprochen worden War. ES sel klar, daß auf der Grundlage dieser weit- gehenden Kreditbereitschaft der Banken Bar- depotgestellungen in solchem Umfange über- haupt erst möglich waren und daß damit der eigentliche Zweck der Bardepot-Gestellungen, die Ueberzeichnung von Devisen-Ausschrei- bungen zu beschränken, vereitelt wurde. Geld- politisch allerdings sei die so verursachte EKre- ditaufblänung, abgesehen von ihrem Einfluß auf die Bankenliquidität, im wesentlichen neutral geblieben, da sie im Umfang der jeweiligen Zardepots lediglich zu einer Geldstillegung im Lentralbanksystem geführt habe. Anfang De- zember sei übrigens auf eine weitere Bar- depot-Gestellung verzichtet worden, Weil die mit ihr erstrebte Regelung der Import-Anträge Z UT Kreditexpansion per Das Zentralinstitut stellt allerdings weiter- hin fest, daß auf die Kreditentwicklung wahr- scheinlich aber auch die taktische Entwicklung der Einfuhr, die seit geraumer Zeit in star- kem Anstieg begriffen ist, von Einfluß ge- wesen sei. Dabel ließen im Gegensatz zu früher jetzt selbst bevorstehende Erhöhungen der Einfuhr vielfach bereits einen steigenden Geldbedarf entstehen, da nach der Mitte Juli dieses Jahres vollzogenen Umstellung des Im- port-Zahlungsverfahrens auf einen normalen Devisen-Kaufvorgang die DM-Gegenwerte der benötigten Devisen sofort bei der Akkreditiv- Eröffnung auf die Loro-Konten der Auhßen- handelsbanken bei der Bd einzuzahlen sind, während früher die Einfuhrbezahlung prinzi- piell erst bei Eingang der Waren fällig wurde. Tatsächlich sind die Loro-Konten bei der Bdl, allein im November um 138 Mill. DM gestiegen. Die gesamten Einfuhrzahlungen Haben sich im gleichen Zeitraum auf 904 Mil- lionen DM gegen 729 Mill. NM im Oktober er- höht. Allerdings— und diese Bemerkung er- scheint uns sehr trefflich— lasse sich der ur- sächliche Zusammenhang zwischen Importstei- gerung und Kreditexpansion statistisch nicht ermitteln, weil es völlig ungewiß sei, aus welchen Quellen die Mittel stammten, mit denen die Importeure ihre Einzahlungen vor- nehmen. Man könne also auch nicht sagen, daß die Kreditexpansion lediglich der Import- fmanzierung gedient habe, sondern es Sei durchaus denkbar(und im Grunde genommen sogar Wahrscheinlich), daß in ihr auch noch andere Ursachen eine Rolle gespielt hätten. Bei einer Betrachtung der verschiedenen Geldkreisläufe ergebe sich indessen, dag Kre- ditexpansionen auch in den letzten Wochen Geldbewegungen gegenüberstanden. die die geldpolitischen Wirkungen der Kredit- schöpfung weitgehend neutralisierten. Da- neben sei aber auch noch zu berücksichtigen, daß eine ziemlich starke Geldkonzentration auf den öffentlichen Guthaben im Zentral- excellence banksystem stattgefunden habe. Bei dieser „Neutralisierung“ der Kreditschöpfung handle es sich jedoch nicht um etwas endgültiges. Den Inhabern der noch vorhandenen Bar- depots stehe es frei, diese nach der nunmehr erfolgenden Auflösung nach Belieben zu ver- wenden, sie also nicht zur Kreditabdeckung, sondern für neue Zahlungen zu benutzen. An- dererseits ist noch in Rechnung zu stellen, daß jetzt aus den Counterpart-Funds 600 Mill. DM kreigegeben worden sind und etwas mehr als weitere Freigaben in Höhe von 400 Mill. DM zu erwarten sind. Vorzeichen der Steuerreform Benachteiligung der Flüchtlinge und Ausgebombten Das Bundesfinanz ministerium hat den Län- derreglerungen empfohlen, die in dem Regie- rungsentwurf zur Senkung der Lohn- und Einkommensteuer vorgesehenen Freibeträge für Flüchtlinge, Bombengeschädigte und poli- tisch Verfolgte vorerst nur zur Hälfte anzu- wenden. Dies soll als Uebergangsregelung 80 lange gelten, bis das Einkommensteuergesetz vom Bundestag beschlossen und vom Bundes- rat gebilligt worden ist. Flüchtlinge. Bombengeschädigte und poli- tisch Verfolgte können demnach vorläufig die folgenden monatlichen steuerfreien Beträge beanspruchen: Für unverheiratete 20 Mark, kür verheiratete 25 Mark und für verheiratete mit Kinderermäßigung 30 Mark. Diese Beträge stellen Höchstsätze dar,. Grundsätzlich sollen bel Flüchtlingen, Bombengeschädigten und po- litisch Verfolgten vorerst nur 10 Prozent des Lohnes von der Steuer befreit werden. Die durch diese Uebergangsregelung zu viel gezahlten Steuern werden nach Inkrafttreten der im Gesetz vorgesehenen Freibeträge von 40 bis 60 Mark vergütet. 16 soll in drei Gesellschaften aufgeteilt werden meinen Beamte der Zu dem von den deutschen Aktionären Wunsch, die Dekartellisierung des legen(siehe„Morgen“ vom 20. Dezennber 1949„IG Schutzvereinigungen der daß ein solcher Plan unter Umständen im Rahmen teilt werden, meinen die amte der amerikanischen Regierung, der von den vereinigten Staaten in Deutschland verfolgten Politik liege. daß es sich bei den von den Aktionären vorbe- Dekartellisierung der 16 Farben und nicht um hinter der der 1G-Konzern in seiner augenblick- müsse dafür die Gewähr gegeben sein, reiteten Entwürfen tatsächlich um die den versuch einer Tarnung handele, lichen Gestalt bestehen bleibe. Von der gleichen Seite wurde hervorgehoben, licherweise auch noch in anderen Fällen den tellisierungs- Vorschlägen übertragen werden. einen bestimmten Stichtag festsetzen, bis zu dem diese Entwürfe anschließend von amerikanischer ziehen. Die Beamten sagten ferner, daß das amerikanische Einzelheiten zu der vorgeschlagenen Entflechtung des 16 Farb en-Konzerns in die Hände der amerikanischen Regierung der 16 Farben- Gesellschaft geäußertem Aktionäre zu soll in drei Gesellschaften aufge- Wertpapierbesitzer“), erklärten Be- Allerdings daß die Vereinigten Staaten mög- Deutschen die Ausarbeitung von Dekar- Für diese Vorschläge würde man dann sie fertiggestellt sein müßten und Seite einer Ueberprüfung unter- Außenministerium bisher keine 16 Farben- Konzerns erhalten habe. Sollten jedoch diese Pläne nicht mit den von den Vereinigten Staaten für Deutsch- land ausgearbeiteten politischen Richtlinie nische Hohe Kommissar in Deutschland de n übereinstimmen, so werde der amerika- m Us- Außenministerium einen alle Einzel- Arbeitslosigkeit angestiegen Im Bundesgebiet wurden am 15. Dezember nach vorläufigen Angaben 1 498 851 Arbeits- lose gezählt, davon 1 068 682 Männer und 430 169 Frauen. Damit hat die Arbeitslosigkeit in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember um 115 019 zugenommen. In der Berichtszeit sind hauptsächlich Män- ner— etwa 93 000 arbeitslos geworden. Das Bundesarbeitsministerium weist am Mittwoch darauf hin, daß der Hauptanteil der Zunahme mit 40 032 auf Bayern entfällt. Der Arbeitslosenzuwachs könne hauptsächlich auf den jahreszeitlich bedingten Beschäftigungs- rückgang in der Landwirtschaft und im Bau- gewerbe zurückgeführt werden. Revidiertes Eintuhrverfahren Die bisherige Praxis des Einfuhrverfahrens hat zu lebhaften Beanstandungen geführt. Nach den geltenden Bestimmungen hat der Antragsteller das Recht. nach Erteilung eines Bescheides von dem geplanten Importgeschäft zurückzutreten. wenn seinem Antrag nicht in vollem Umfange stattgegeben wird. Bei Re- partierung, wenn also von der beantragten Summe auch nur ein Prozent abgestrichen wird. braucht er von der Genehmigung nach Erteilung des Bescheides keinen Gebrauch zu machen. Er kann dann von der Außenhandels. bank die eingezahlten Beträge wieder zurück- verlangen. Deshalb werden bekanntlich die Ausschreibungen überzeichnet. Da die Bareinzahlungen bei den Außenhan- delsbanken sich nicht als ausreichende Bremse erwiesen haben, ist in Zukunft folgende Rege- lung geplant. In den Ausschreibungen soll im Gegensatz zu bisher keine Summe mehr be. Kkanntgegeben werden. Man verfolgt dabei die Absicht, möglichst den vollen Betrag der An- träge zu genehmigen: die Möglichkeit, daß der volle Betrag geteilt wird. werde auf diese Weise vom Wirtschaftsministerium in der Schwebe gehalten. Der Antragteller, der in seinem Antrag von vornherein einen viel höheren Betrag neun als er für das beabsichtigte Geschäft anzuwen⸗ den gedenkt, soll auf diese Weise gezwungen werden, nach Genehmigung seines Antrages Importe für die volle Summe seines Antrages zu finanzieren. Das bisherige„Windhund- verfahren“ soll also im Grundsatz beibehalten und damit zum Reihenfolgeverfahren mit unbegrenztem Devisennachschub werden. Künftighin sollen mehrere Importanträge unstatthaft sein und Zuwiderhandlungen nach dem Bewirtschaftungsnotgesetz bestraft wer- den. Diese Prohibitivwirkung soll außerdem noch dadurch verstärkt werden, daß man Ein. fuhren aus möglichst zahlreichen Ländern gleichfalls ausschreibt. Bisher wurde das Gesamfkontingent monatlich bzw. viertel- jahrsweise ausgeteilt. Um die Gesamtsumme der Anträge genehmigen zu können, sollen in Zukunft die einzelnen Devisenkontingente unter Umständen in einem größerem Umfange nachgeschoben werden. Frankfurter Effektenbörse vom 22. Dezember Erneut einsetzende, wenn auch kleinere, An- lagekäufe in Montanwerten gaben dem Aktien- markt einen guten Halt, Die Kursbesserungen bewegten sich im allgemeinen zwischen 0,5 und 15 Prozent, Von Montanwerten gewannen Stahlyerein, Mannesmann und Hoesch je 1 Prozent. Klöckner 0% Prozent. Am Elektromarkt lagen Siemens und, Bekula je 0,5 Prozent, Licht/ Kraft 1,5 und Lah- meyer 2 Prozent fester, Siemens Vorzüge dagegen wurden nach Pause 1,5 Prozent niedriger mit 30 bezahlt, wodurch sich die Differenz zu Stamm: aktien auf 5 vergrößerte. Bei Industrie-Aktien setzten Junghans ihre Aufwärtsbewegung um Prozent fort, Buderus waren wiederum um 2 Prozent befestigt, Daimler zogen um 1,75 Pro: zent, Demag um 2 Prozent an, Conti Gummi wur- den 1,5 Prozent über dem gestrigen Geldkurs gehandelt, Heidelberg. Zement gewannen 1 Pro- zent, Lindes Eis und Löwenbräu je 1,5 Prozent, Wintershall und Aschaffenburger Zellst. je 0% Prozent, dagegen waren Kali-Chemie um 1 und Rheinmetall um 0,25 Prozent leichter. Nordd. Lloyd wurden um weitere 2 Prozent auf 15 u- rückgenommen, blieben aber zum Kurs gefragt, auch Hapag waren 2 Prozent schwächer, Ver. kehrswesen um weitere 1,5 Prozent anziehend. Von Großbanken Dresdner Bank um 1,5 Prozent leichter, Commerzbank und Deutsche Bank ge- halten.— Renten bei ruhigem Geschäft gut be- hauptet. Im Freiverkehr wurden Gute Hoffnung mit 69,5—70, Eisenhütte Köln mit 41, Schering mit 30 und Dessauer Gas mit 17,25 bezahlt, 13. Gehalt beitragspflichtig Das Bundesarbeits ministerium weist aut Klarstellung noch einmal darauf hin, dab frei- willige Zuwendungen, die Arbeitnehmern aus Anlaß des Weihnachtsfestes gewährt Wenden, nach einem Erlaß des Bundesarbeitsministers vom 14. Dezember 1949 in der Sozialversiche- rung beitragsfrei sind. Zuwendungen, die vel traglich oder tariflich vereinbart sind. wie das 13. Monatsgehalt, gelten nicht als kreiwillis. Dagegen sind auch die Weihnachtszuwendun⸗ gen beitragsfrei, die zwar gewohnheitsmäbig, aber ohne vertragliche oder tarifliche Verein- barung gewährt werden, da es im Einzelfalle schwierig wäre, ihren rechtlichen Charakter festzustellen. Unkönigliche Kaufleute, die in Auto- offensichtlich nicht zu erreichen war. heiten enthaltenden Bericht zuleiten. eee 1 0 VERKAUFE 1„»-»?!-̃ ä[ erschfis- AES EN Won Nunesfausch 28 N 1 F Her soch' 0. in we Mannheim 1 85 1075 f PMA TRANSPORTE zu tauschen gegen eine ähnl. Woh- ö hr! ö nung 5 16h Das„1. Mannheimer Wurstloch! in der Breiten Straße, T I, 5 ist er- öffnet u. empfiehlt Ia Wurstwaren. Klavier Weine Geigen. die Mannheim begeistern! Wahl. Hoyer Orig. Niersteiner Domthal 5 Liter o. Gl. 2,.— Pfälzer Rotwein 5 Geiegenheitskauf! Sehr bequeme 8 1, 6 8 Liter o. GI. 1,0 Doppelbett- Couch, 2 eichene Bett- Orig. Span. Malaga stellen 1:2 m, günstig abzugeben. % FI. O. Gl. 4,70 Keßler, Rheindammstraße 19. Orig. Span. Taragon Akkordeon(Contulia 96/ III, 5 Kom · 8. 1 1 85 Gl. 4.50 bi-Register), umständeh. zu verkf. W 1. 5 Adr. einzus. u. A 03975 im Verlag. ermut FI. o. 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Dezember 1949 tesemanmstraße 15 n tieter Trauer: Frau Babette Unrath Im Namen aller Angehörigen 5 eerdigung: Samstag, 24. 12. 49, e Uhr, Hauptfriedhof. 777 l eee nser lieber Vater, Großvater,. dchwiegervater, Schwager und Tenkel, Herr Karl Horn Ii heute im Alter von 76 Jah- en sanft entschlafen. um⸗-Rheinau, Winterstr. 48. die trauernden Hinterbliebenen eerckgung am 24. Dezember, A bhr, Friedhof Rheinau. Pröfen Sie Ihr GSWwieht mit der kleinen Personenwaage Von 48,— DM an Ib. fed. Sehntz& podle, 0 6. 8 Telephon 435 67 —— — auf den Aannneimer Morgen Weihnochtsgeschenk — —— — in groger Auswahl eee eee eee, dee 1 Fran nNAc hsc Gott der Herr hat heute unsere liebe Mutter, Schwester, Schwä- gerin, Tante und Kusine, Frau Elise Kirn geb. Friedel m Alter von Last 61 Jahren, nach einem arbeitsreichen 1. 1190 kurzer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, Beilstraße 12, den 2 In tiefer Trauer: Theo Kirn, 2. Z. vermißt Karl Friedel und Angehörige Gustav Friedel und Angehörige Oscar Friedel und Frau Schwiegermutter, Katharina Dannecker, seb. Hemmer st em 22. Dezember 1949 heimgegangen. In tiefer Frauer: Wilhelm Dannecker und Frau Else, geb. Hummel Dr. med. Gerhard Weber u. Frau Rosel, geb. Dannecker Emma Steiner Wwe., Seb. Dannecker Beerdigung findet am 24. Dezember 1949, 9.30 Uhr, auf dem Haupt- Todesanzeige Dienstag, 20. Dezember, verschied unsere liebe, gute Mut- ter und Oma, Schwägerin und Tante, Frau Anna Siebeneck Wwe. geb. Hammes Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 149 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie August Rettig, Professor Aut Wunsch der Entschlafenen fand die Beerdigung in aller [DLs en Verwandten, Freunden Kontoristin m. daß meine se- i Perf. Stenotypistin i eben 2. Dezember 1949. 8.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim Großmutter, Urgroß- N 9 Tochschwan wald Wochenendfahrt mit geheizten Omnibussen nach dem winter- lichen Neustadt i. Schw. Abfahrt: Samstag, 31. 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Feiertag, 14.00 Uhr: Der schöne Märchentonfſilm ENIEDER UND SATRHERTLIESeRHEAN In Spätvorstellungen, 22.45 Uhr, an beiden Feiertagen Der reizende Film: DER ENGETI MIT DEN SAITENSIEIL mit Hans Söhnker und Hertha Feiler OI Lientspiele Rafertal * III Lichtspiele Mannheim G 7, 10 Ruf 509 77. Heute bis Donnerstag: Der Zirkusfilm mit René Angelika Hauff, Deltgen, Gardy Granaß, Gustav Knuth u. a. Beginn: Tägl. 16, 18 u. 20 Uhr. Für Kinder: am 2. Feier- * tag um 14 Uhr 4 e Fg rER Wal Ruf 509 77. Heute bis Donnerstag: DOUGLAS FAIR BANKsS jun. in Aal Leben dad m. Helena Carter, Rich. Greene und Patricia Medina Beg.: Wo. 10 u. 20.30 Uhr; an bei- dden Feiertagen: 16, 18 u. 20.30. Für Kinder: am 2. Feier- tag um 14 Uhr NN N HEIM K 2, 31/32 Telefon 41276 In den renovierten Räumen täglich von 19.00 bis 3.00 Uhr Tanz und Barbetrieb I. Weihnachtsfeiertag ab 16 Uhr Konzert 2. Weihnachtsfeiertag ab 16 Uhr Tanztee Es spielt die Kapelle Jul Dancz ak mit seinen Solisten mit Max Cremer Hans Tolksdorf, Tenor, Ellen Fritsch, Violine, Gerhard Stauff, Lieder zur Laute Einritt frei! Verzehrkarten! Tischbestellungen Teleph. 427 90 EISSTA lo FRI RIeH SPARK An beiden Weihnachtstagen- jeweils 19 Uhr: GE SCHUSTER Pas K URT SGNNING, Schweizer Meister 1948/49 Eis hock eyspiel MSG MERC Karten im Vorverkauf und an der Tageskasse— Telefon 418 58 Ain laben 1. Feiertag: nachmittags und abends N I, ASZ LO GoRx mit seinen Solisten. 2. Feiertag: nachmittags: Eintritt frei LASZ LO GOR mit seinen Solisten. 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Dezember 1949/ Nr. 2 tte er Wie 8 wirklich War/ Von Zarah Leander nd ikrer ersten Nachkkriegs- Deutschland ist Zarah nickt überall so begeistert auf- men worden, wie sie es wohl er- Es waren dabei allerdings die nachfolgende Er- vermuten ließe, politische Als vielmehr gewissen„Star- nie bei ihren Gastspielen be- durch m imm Jahre 1935. Max Hansen und 1 damals in Wien zusammen in ette„Axel an der Himmelstür“, kolg, der mir bei dieser Gelegen- wurde, veranlaßte Hollywood und die Ufa, ihre Netze nach mir auszuwerfen. Ich konnte und konnte mich zunächst nicht entscheiden. Zum Schluß wählte ich Berlin, deshalb, weil mir sehr daran lag, die Erste in meinem Fach in Europa darzustellen, als inen Stern von verminderter Leuchtkraft in Hollywood, das bereits einen Ueber- schuß an prominenten Künstlern meines Typs aufzuweisen hatte. Zudem war es mir auf diese Weise möglich, ständig Kontakt zu meinen Kindern in Schweden zu halten. Ein anderer Punkt, der mich veranlaßte, Berlin den Vorrang zu geben, war der, daß ich die deutsche Sprache vollkommen beherrschte. Als junges Mädchen habe ich in Riga Musik studiert. Im übrigen war zu bedenken, daß ausländische Filmschauspie- ler in Amerika 40 Prozent Steuern abzu- führen hatten, während man sich in Deutschland mit vier Prozent begnügte. Alles sprach also dafür, daß ich mir eine einmalige Position auf dem europäischen Filmmarkt schaffen würde. Und ich wüßte keinen schwedischen Künstler, der eine der- artige Chance ausgeschlagen hätte, wenn sie ihm geboten worden wäre. Was wußte ich und was wußten wir alle von der Weltlage 1936? Es war das Jahr der Olympiade, und schwedische Sportler und Massen von Touristen besuchten Berlin. Ein einziges Mal während meines Deutsch- lendaufenthaltes traf ich mit Hitler zu- sammen. Das War, als ich in meiner Eigen- schaft als populärer Star der Ufa zum „Tag der Deutschen Kunst“ nach München eingeladen wurde. Dort wurde ich dem Reichskanzler vorgestellt, der sich mit mir eine halbe Stunde über Film und Theater unterhielt. Ebenso habe ich Göring nur ein einziges Mal in Karinhall besucht, und zwar anläßlich eines Diplomatenempfangs. Die Verhältnisse brachten es jedoch mit sich, daß ich mit Goebbels oft zusammen- traf. Immer wieder wollten Gerüchte mich zur Geliebten des Propagandaministers stempeln— seine Schwäche für das„ewig Weibliche“ ist ja bekannt und erwiesen. Es wird nicht zu Unrecht behauptet, daß zahlreiche junge Schauspielerinnen auf dem Wege zum Erfolg die Privatwohnung von Goebbels passieren mußten. Daß das bei mir nicht der Fall war, versichere ich. Ich traf, wie gesagt, Goebbels sehr häufig, aber darin liegt nichts Merkwürdiges. Er ver- körperte die höchste Instanz des deutschen Filmwesens und war der„Ufa-Diktator“ schlechthin. Außerdem zeigte er jede Woche in seinem privaten Vorführungsraum die letzten englischen und amerikanischen Filme, und es war ein ganz besonderes Vergnügen, in dieser Zeit Englisch in Ber- in sprechen zu hören. 1941, als Deutschland in Europa auf der Höhe seiner Macht stand, erreichte mich auf dem Ufa-Gelände die Nachricht, daß Goebbels mich im Ministerium zu sprechen Wünsche. Ein Wagen stand vor dem Atelier bereit. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf mich Goebbels' Erk ärung:„Frau Lean- der, Sie müssen Deutsche werden!“„Ich Franz Marc/ Zu einer Ausstellung in Ni innheim Die Galerie Probst im Mannheimer Schloß beginnt keute eine Ausstellung von Aquarellen von Franz Marc. Wegen des bevorstehenden Festes wird Rudolf Probst die offizielle Eröffnungsansprache am 2. Weinnachtstag um 11 Uhr halten. Gleicherweise in seinem künstlerischen Werk wie in seinen„Briefen aus dem Feld“ lebt Franz Mare, der 1916 im Alter von 36 Jahren vor Verdun fiel, noch heute als immittelbar inspirierender Genius und als Bannerträger der Idee einer zukünfti- gen neuen Menschheit unter uns Für die Jüngere Generation wurde dies beim Be- such der kürzlich in München veranstal- teten Ausstellung ‚Der blaue Reiter“, in der Marcs Bilder nochmals aus aller Welt zu- sammengebracht waren, zu einem über- Wältigenden Erlebnis. Die Ziele der„Reinheit“ und„Wahr- Reit“, die Marcs Schaffen in ständiger Steigerung durch alle Phasen— von der naturalistischen Natur wiedergabe bis zur Symbolkraft seiner beseelten Tierbilder und der schließlichen geistigen Aussage der ab- str kten Periode— auszeichnen. machen uns den Namen dieses Vorkämpfers für ein neues Europa und die Gestaltung einer eigenen Kultur des 20. Jahrhunderts noch heute so liebens- und verehrenswert, wie er es für alle Freunde und Mitkämpfer zu seinen Lebzeiten war. Marc„wußte um das Heil“, das— nach seinem eigenen Aus- spruch— stets der Gestalt, das ist der Kunst und Kultur vor ausgeht. Dies Wissen ließ ihn in der kurzen Spanne von 1903 bis 1915 einen Weg künstlerischer Entwicklung zurücklegen, der einzigartig dadurch ist, daß er einer tiefen mensch- lichen Selbstverwaltung entspricht, die weit über das Sondergebiet bildender Kunst hinaus vorbildliche Bedeutung hat. Dieser Vorgang, wie Franz Mare, aus- gehend von der liebevoll naturbingegebe- nen Malerei seines Vaters, Hülle für Hülle der erstarrten Tradition des 19. Jahrhun- ...... Quer durch den Sport derts abstreift und Stufe für Stufe zu neuen Gehalten und schließlich weltbewegenden Ideen künstlerischer Formgebung empor steigt, ist ein Phänomen, das uns Wie wenig anderes die begeisternd großartige Aufgabe unseres Zeitalters klar macht und zündende Kraft für alle hat, die nach der neuen Sinngebung des Lebens in einer produkti- ven Selbst- und Weltverwandlung suchen. Als Gelegenheit zu solcher Verwirk- lichung soll die gegenwärtig durch eine Reihe deutscher Städte laufende Ausstel- lung, die in einer Kollektion von Aqua- rellen und Zeichnungen den künstlerisch- menschlichen Werdegang von Franz Mare lückenlos von 1903 bis zu seinem Tode dar- stellt, dienen— ein Beitrag zur„Erziehung des Menschengeschlechts“. In München und Stuttgart, in Freiburg und Karlsruhe, wo sie bisher gezeigt wurde, hat sie durch ihre Ueberzeugungskraft einem innersten Be- duürknis Breitester Kreis Nahrung geschenkt und den Glauben an den Sieg des Geistes über die Widerstände roher Materie und plinder Sentimentalftät gestärkt. In Mann- heim, der Stadt, für die als einzige(außer München) ich 1947 die umfassende Gedächt- nisausstellung der Oelbilder des Künstlers vermitteln konnte, ist der Boden hierfür bestens vorbereitet. Für das Gemeinwesen unserer Stadt haben ja auch die propheti- schen Sätze, die Franz Marc bereits vor dem ersten Weltkrieg niederschrieb. beson- ders aktuelle Bedeutung:„Gerade die neuen Europer müssen die Selbstbeherr- schung üben, kein Aergernis zu nehmen an den Gräbern und Ruinen, zwischen denen sie leben werden. Der Mensch lebt immer zwischen Gräbern, und an seiner Würde, mit der er sich zwischen ihnen bewegt, erkennen wir seine Zukunftsart. Der schaf · fende Mensch ehrt die Vergangenheit da- durch, daß er sie ruhen läßt und nicht von ihr lebt.— Traditionen sind eine schöne Sache, aber nur das Traditionenschaffen, nicht von Traditionen leben.“ Rudolf Probst Englund hut eine neue Radsporisensution Selbst Fachleute schütteln den Kopf über Ken Joy Es gibt in der Welt des Sports genug Beispiele dafur, wie zäh und widerstands- standsfahig mancher Sportler ist und wie verbissen er um den Lorbeer des Sieges a streitet. Wie oft kommt es zum Beispiel * vor, daß ein Fußballspieler nach allzu- 5 hartem„tackling“ verletzt auf dem Bo- den liegen bleibt, vom Platz getragen 5 0 werden muß und man schon um die Ge- 7 sundheit des Betreffenden bungt Nicht ö 1 selten aber springt derselbe Spieler schon nach wenigen Minuten wieder auf 3 den Platz und, mag auch der Schmerz in den Gliedern ziehen, was macht das aus, wenn es gilt den Sieg zu erringen. Ein Beispiel für solche unbeugsame Kũdmp- — fernaturen ist der Engländer Kenneth Joy, der vor kurzem auf der traditionel- 3 f len 104 Meilen lungen Strecke London 1 Brighton London unter wahrhaft dra- * matischen Umständen einen neuen Re- 4 kord mit seinem Velo herausfuhr. — Die Hafenarbeiter in den Londoner Admi- ralitätsdocks zu Sheerness wußten einiges über ibn zu erzählen. Fragte man einen dieser öl- beschmierten nach Teer und Seewasser rie- ö chenden Leute nach dem 26jährigen Maler 3 Kenneth Joy, so erhielt man nicht selten die 1 Antwort:„Well. wenn Sie Ken Joy meinen. den verrückten Radfahrer, so ist er ein aus- gesprochener Narr!— Oder was halten Sie von einem Menschen, der sich nach Feierabend noch aufs Rad schwingt und seine Knochen über Entfernungen traktiert, die unser einer höchstens im Urlaub zurücklegt?“ 2 Doch Ken Joy scherte sich herzlich wenig 13 um das alberne Geschrei. Mochten sie ihn nun 1 schon seit fünf Monaten als Narren ver- 1 schreien, er Wußte nur zu genau. was er ö wollte. An einem trüben, nebligen Herbstmorgen war es endlich so weit. Die letzten Vorberei- 5 tungen waren getroffen. Es galt. auf der tra- ditionellen Strecke London Brighton London den Rekord Frank Southhalls, den dieser seit 14 Jahren mit 1:36 08 Std. hielt, zu brechen. 17 Die Wetterfrösche“ und mit ihnen die Fach- 4 jeute schüttelten den Kopf. Rain, storm and mist, well, this is à hopeless job!“— Die Uhr zeigte die fünfte Morgenstunde. als Ken in Nacht und Nebel zu seinem Vorhaben startete. Nun begann eine Fahrt, die mit den schwierigsten Etappen der„TOUR“ würdig Schritt halten kann und die das letzte von dem einsamen Fahrer und seiner Maschine erfor- derte. Zwölfmal stürzte Ken so schwer, daß ein einsamer Straßenpassant, der dem verbis- sen dahinradelnden verwundert nachblickte, keinen Pfifferling mehr um seine Gesundheit gegeben hätte. In Stokwell zum Beispiel rutschte Ken auf dem fettigen und ölig glän- zenden Straßenpflaster aus, schlitterte mit Sei- nem Rad in den Straßenbahnschienen lang hin und landete mit blutigen Oberschenkeln auf dem Bordstein, so daß der Begleitwagen schon das Rennen abbrechen wollte. Doch Ken ließ sich für sein zertrümmertes ein anderes, neues Rad reichen, wies Aerzte und Betreuer von sich und ehe die Verdutzten noch richtig be- griffen hatten, war Ken schon wieder ihren Blicken entschwunden. Und wie war es in Brighton als ihm in einer Kurve der Schlauch des Vorderreifens platzte und er kopfüber auf das Straßenpflaster flog, daß man glaubte, einen Toten wegschaffen zu müssen!— Seiner Verletzungen schien der baumlange Radfahrer überhaupt nicht mehr zu achten. Für ihn gab er nur das eine: Durchhalten und einen neuen Rekord fahren. ö „A bike, aà bike! The biggest you've got!“ rlef er einer Gruppe von Arbeitern zu, die sich gerade um den Toten bemühen wollten. Und als die sichtlich verwunderten Arbeiter immer noch unschlüssig dastanden und Maul- affen feilhielten, riß er dem nächst besten sein Rad aus der Hand, schwang sich mit ge- übtem Schwung drauf und jagte schon wieder um die nächste Kurve. Das geborgte Rad hatte aber nur eine einfache Uebersetzung und Ken mußte sich gewaltig strecken um die Hügel zu erklettern. Jetzt zeigte sich, was ein un- beugsamer Wille und ein terboten. tulation überbrachte? phantastisches Kämpferbherz zu vollbringen imstande waren. Mit einem bewunderungswürdigen Endspurt, den man diesem menschlichen Wrack über- haupt nicht mehr zutraute, erreichte er das Ziel und hatte den alten Rekord um nicht we- niger als eine Minute und 55 Sekunden un- ö Wen wundert es noch, daß Frank Southhall der Erste war, der Ken seine Gra- — Die Fachleute aber schüttelten den Kopf. sie wollten es immer bin mit einem Schweden verheiratet“, ant- wortete ich, und ich liebe mein Vater- land, ich denke nicht daran, meine Nationa- lität zu wechseln.“„Das läßt sich arran- gieren“, wandte Dr. Goebbels ein. Sein Vorschlag ging dahin, mein Sohn solle deut- scher Offizier werden, meine Tochter eine einzig dastehende Staatsausbildung erhal- ten, und Lönö, mein Landsitz in Schwe- den, solle für das größte Gut in Preußen eingetauscht werden. Goebbels war sehr erregt und beendete die Unterredung mit der Drohung, er würde Wilhelm Weigand Der Schriftsteller Wilhelm Weigand ist am Dienstag in München im Alter von 87 Jahren gestorben. Er wird in seinem Heimatort Gissigheim in Nordbaden beige- setzt werden. Der Verstorbene hat sich in seinem Werk, das sowohl Lyrik wie Dra- men, Erzählungen und Romane umfaßt, als ein Hüter der Tradition, ein Bewahrer und Verwalter des literarischen Erbes von Kel- ler, Raabe und ihrer Geistesverwandten ge- zeigt. Neben dem Roman„Die Franken- thaler“, einer Darstellung fränkischen Volks- tums, seien„Die Fahrt zur Liebesinsel“ aus der Zeit Ludwig XV. und die Renaissance- Tragödien„Lorenzino“,„Borgia“ und„Sa- vonarola“ erwähnt. Als Essayist ist Weigand mit Arbeiten über Voltaire, Rousseau, Taine, Sainte-Beuve, Stendhal und Balzac hervor- getreten.— Am Vorabend seines 85. Ge- burtstages hatte Weigand eine Neuauflage seiner Uebersetzung der Briefe des Abbé Galieni abgeschlossen. Der Hebel- Preis der badischen Regierung, der Ehrenbürger- brief der Universität Heidelberg, der Dich- terpreis der Stadt München und der Fried- rich-Rückert-Preis sind einige Ehrungen, die die Bedeutung des Verstorbenen unter- streichen. dpa Joan Greenwood in dem Farbfum„Königs- liebe“, der seit heute in einem Mannheimer Licktspielkaus gezeigt wird. Hochsprungmeister Gustav Weinkötz 2 Der Hochspringer Gustav Welnkötz. der langjährige deutsche Meister, kam vor 14 Tagen aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Köln wo er sich seinerzeit nach dem Studium niedergelas- sen hatte. Die ersten beiden Wochen seiner Freiheit mußte er in einem Kölner Kran- kenhaus wegen einem Magenleiden zubrin- gen. Im Augenblick aber ist er bereits auf „Erholungsurlaub“ in Friedrichsfeld, seinem Heimatort. wo er bis Neujahr bei Muttern sich herauszumachen hofft. Der„Guscht“. so heißt er bei den Friedrichsfeldern, geht nun schon bald in das Friedrichs feldern“ geht nun schon bald in das 37. Jahr Seinem äußeren Aussehen nach ist er noch immer der schlanke. sehnige Sports- mann geblieben. Und dennoch ist er Realist. Er will zunächst einmal„wieder zu etwas kommen“. Es ging ihm im Kriege 80 ziemlich alles verloren Er hatte ja früher in Köln seine eigene Sportschule. Die kann er aber jetz nicht wieder eröffnen, da ihm die dafür not- wendigen Mittel fehlen. Er hat bereits einige Eisen im Feuer. Der Leiter des Instituts für Leibesübungen an der Universität Heidelbergs, sein Freund Dr. Neumann. möchte inn Wohl gern nach Heidelberg holen. Der Leichtath- letikverband bat ihm auch schon eine Stelle angeboten. Vielleicht kann er auch wieder Frühgymnastik im Rundfunk geben. wie krü- her lemge Zeit am Kölner Radio. An eigene Höchstleistungen kann er nicht mehr glauben. Die 1.90 Meter von denen er neulich in einem Rundkunkinterview sprach, will er vielleicht noch schaffen. vorausgesetzt. daß er wirklich wieder zu seinen alten Kräften kommt. Der Deutsche Sport heißt Weinkötz will- kommen als den Mann von großem Können. von reicher Erfahrung in internationalen Sportwettkämdfen und nicht zuletzt von ge- rader Menschlichkeit. 2 Edmund Conen, der 28fache Sturmdirigent de deutschen Nationalelf vor dem Kriege, veröffentlicht im Januar in einer Artikelserie noch nicht glauben. So etwas hatten sie noch irn„Sportbericht“ Stuttgart seine Erinnerun- nie erlebt. 18D gen und Erfahrungen als Fußballspieler. mich ausweisen. Meine Undankbarkeit sei erwiesen, wenn ich ein derartiges Angebot ausschlüge. Das war mir denn doch zuviel. Ich machte den kleinen deutschen Doktor darauf auf- merksam, daß man so mit einer schwedi- schen Dame nicht spricht und verließ osten- tativ den Raum. Damit hatte ich Goebbels zum letzten Male gesehen. Die Behauptung, ich habe mich an der deutschen Propaganda beteiligt, ist eine Lüge. Kein Wunder, daß ich allmählich das deutsche Filmleben leid wurde. Mein Ver- trag lief vom März 1937 bis März 1940 mit weiteren drei Jahren Prolongationsrecht für den deutschen Film. 1942 hatte ich endgültig genug und brach meinen Kon- trakt. Ich verlor dadurch einen Film, der mir 80 000 Mark eingebracht hätte. Ich möchte nicht verfehlen, darauf hinzuwei- sen, daß ich bereits vor Stalingrad kon- traktbrüchig wurde. Journalisten gegenüber, die sich mit meiner deutschen Epoche befaßten, habe ich immer betont:„Versuchen Sie, mir nachzuweisen, daß ich mich in irgendeiner Form an der deutschen Propaganda betei- ligt oder mich in die Politik eingemengt habe. Ich war und bin Schauspielerin, und ich habe Politixk und Kunst stets klar unterscheiden können. Kein Mensch hat mir beweisen können, daß ich die Unwahrheit sage. Aus diesem Grunde entbehrt die Hetze, die Jahre hindurch gegen mich ge- startet wird, jeglicher Grundlage. 5 Professor Hartlaub über Venedig Vortrag im„Freien Bund“ Selbst einem Wissenschaftler vom Range Dr. Hartlaubs, der am Mittwochabend in der Mannheimer Kunsthalle die Vor- tragsreihe„Berühmte Kunststätten“ fort- setzte, geriet seine sonst 80 gefestigte Sicherheit der Disposition vor dem lapidar gestellten und Unermeßliches einschließen- den Thema„Venedig“ ein wenig ins Schwanken. Er fragte sich, ob er das Thema vom Geschichtlichen oder etwa vom Kul- tur- und Sittengeschichtlichen her angreifen solle, oder ob es besser an Hand von Dar- stellungen der Malerei oder gar der Lite- ratur zu erschließen sei, was immerhin möglich und, wie einige Canaletto-, Bellini- und Turner-Bilder aus Venedig in Verbin- dung mit Zitaten aus Briefen Aretins an Tizian erkennen ließen, ganz reizvoll ge- wesen wäre. Dr. Hartlaub entschloß sich jedoch zu einer Teilung des Themas. Er wird am 4. Januar an gleicher Stelle einen zweiten Vortrag über Venedig halten und wählte nun zunächst den Weg sachlich topographischer Orientierung seiner Hörer über die Entstenung der Lagunenstadt auf jenem gegen das Meer hin durch die Dünen- Wälle der Litorali geschützten„gewachsenen 18 ſerant „Kar! N daktie Jahre 4 Photo: NDF-Filmaufbaufschorchtfim Luise Ullrich stent in dem von Dr. Har Braun inszenierten Film„Nachtwache“ 10 ersten Male nach dem Krieg vor der Kunen, Der Film wird nach Weihnachten in Mun heim gexeigt. 5 Grund“, gab einen kurzen Abriß ihrer g. schichtlichen Entwicklung und unternahg dann als geschickter Cicerone mit de Hörern eine interessante Kreuz- und e,, fahrt durch Venedigs alte Gassen und s. nen von ehrwürdigen Palästen flankiert sch. Canal Grande, durch enge, düster- roman. 5 80 tische Nebenkanäle mit ihren Brücken mil Brückchen. Man sah sie im Bilde wieder 3 die berühmten Pizetti, die Campl uf Gn Campielli, allen voran den Markuspah 7 122 mit der byzantinischen Pracht des fill. ſulen 5 fach gekuppelten Markusdoms und jene 15 dum ragenden Wahrzeichen Venezias, dem wat 0 seinem Einsturz zu Beginn des Jahrha 1 1 derts so rasch in alter Gestalt wieden ie Hil. standenen Campanile, dem Dogenpehſzen an und dem Gebäudekomplex der Prokusf tien. Herrliche Blicke taten sich auf, f etwa der vom Canal Grande in Höhe% Palazzo Cavalli auf den großartigen Andes g chenbau von Santa Maria della Salute) ufpkrieg so erhielt man immerhin einen ungefähm pie g. Gesamtüberblick über die bauliche An Lane der Stadt und ihre wichtigsten architekt nischen Sehens würdigkeiten, von den einzelne im nächsten Vortrag eingehend betrachtet werden sollen. C. O Kulturnachrichten Die Mannheimer Kunsthalle ist an den bei- den Weihnachtsfeiertagen von 10.00 bis 16.00 Uhr durchgehend geöffnet. Am Samstag, dem 24. Dezember, bleibt die Kunsthalle ge- schlossen. l Das Künstlerehepaar Albert und Else Bas- sermann will auf Einladung des Intendanten Dr. Rudolf Meyer im Juni 1950 bei der Ur- aufführung des Bühnenstückes„Lotte in Wei- mar“ an den Städtischen Bühnen Heidelberg mitwirken, das der Schweizer Autor Hans Feist nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann gestaltet hat. dpa. Dr. Wilhelm Furtwängler dirigierte am Sonntag in Berlin ein Konzert der Berliner Philharmoniker im Titania-Palast, bei dem Gerhard Taschner das Violinkonzert mit Kam- merorchester von Wolfgang Fortner in An- wesenheit des Komponisten spielte. Die Phil- harmoniker spielten ferner den Trauermarsch aus der„Götterdämmerung“ von Richard Wag⸗ ner und das Meistersinger-Vorspiel von Wag⸗ Die letzte Runde der Fußball-Kreisklasse (Nord) brachte nochmals wichtige Begegnun- gen unter den Vereinen der Spitzengruppe. Zwar war der Polizeisportverein, der als Halbzeitmeister feststeht, spielfrei, aber seine Verfolger TSV Viernheim und Fortuna Edin- gen trafen in Viernheim zusammen. In einem torreichen Treffen, gelang es dem Edinger Sturm. mit einem 6:3-Sieg, die wichtigen Punkte zu bekommen. Die Entscheidung um den vierten Tabellenplatz fiel in Leutershau- sen, wo Schönau, trotz guter Spiele, diesmal klar mit 4:0 verlor und damit auch noch Un- terflockenbach, dem 4:1-Sieger über Einheit Weinheim, den Vortritt lassen mußte. Eine anhaltende Formverbesserung hat auch der SB Rhein-Neckar mit 5:1 über Blumenau auf- zuweisen. Hohensachsen unterlag in Lützel- sachsen mit 0:4. während Sulzbach aus Lau- denbach mit 1:1 einen Punkt holte. Polizei 60:12 22:2 Lützelsachsen 24:36 11:13 Edingen 52:18 21:3 Sulzbach 21:27 10:14 Viernheim 48:17 18:6 Laudenbach 20:32 8:14 Leutershausen 34:13 17:7 Hohensachsen 12:57 4.20 U'flockenbach 39:25 13:11 Einh. Weinh. 15:44 3:19 Schönau 24:32 13:11 Blumenau 1367 3:21 Rhein-Neckar 32:26 11:13 Noch keine Entscheidung gefallen Die Kreisklasse B(Süd) ist noch mit ihren Spielen rückständig. Die entscheidende Begeg- nung Ketsch— Plankstadt fiel aus, dagegen gelang es Reilingen in Hockenheim bei dem VfL mit 4:1 beide Punkte zu holen und da- mit den Vorstoß der Hockenheimer zur Spit- zengruppe abzuschlagen. Die restlichen Tref- ken hatten nur für die Plazierung in der Ta- bellenmitte, sowie der unteren Hälfte Bedeu- tung. TSV Neckarau schlug Rheinau knapp 1:0, während TSG Friedrichsfeld gegen den Sc Neckarstadt 1:4 unterlag. Die S Mann- heim schlug die Msd Mannheim 3:2 und wech- gelte mit dieser den Tabellenplatz.* Eintr. Plankst. 47:14 17:3 Sc Neckarst. 14:17 9: SpVgg. Ketsch 27:11 14:4 TSV Neckarau 15:26 FV Rohrhof 24:12 14:4 92 Friedrichsf. 14:45 Sc Reilingen 28:18 15:5 SG Mannheim 12:29 TSV Rheinau 25:15 12:10 Ms Mhm. 20:39 VII. Hockenh. 32:24 12:10 Reichsbahn SV 10:27 Aus den Vereinen Mannheimer Fechtelub 1884 im VfR. Die Vorbereitungen bei den Fechtern sind so weit abgeschlossen, daß am Freitag, dem 6. Januar 1950, in der Turnhalle der Wohlgelegenschule mit dem Lehr- und Trai- e. n n D Ee n d. ningsbetrieb begonnen werden kann. Der Club Halbzeit bel der Fubbull Kreisklasse 1 Fortuna Edingen schlug den TSV ner, Robert Schumanns Ouvertüre zu 1 fred“ und die dritte Symphonie von Braun Vertrag mit dem Staatstheater gekünde, Bürgermeister von Miller erklärte, dad d Stadt bisher jährlich 600 000 DM Zuschle gezahlt habe. Es sei der Abschluß eines He Vertrages mit anderen Zuschußbedinguns geplant. i „Sprechende Bücher“ gibt es in Bun Aires zu kaufen. Als erstes Werk diesel ist„Bodas de Sangre“(Bluthochzei) ven derico Garcia Lorca erschienen. Neben de üblichen Buch erhält der Käufer Scha ten, die mit den wichtissten Szenen des ches besprochen worden sind. Viernheim und wurde Zweiter verfügt über einen Bestand von Fecht silien, womit heute manche Lücke bei dh Fechtern ausgefüllt werden kann Der ue in 1884 beginnt gleichzeitig einen Anfänger fett gang im Herren-Florett, wozu vorerst if 1155 Sportkleidung benötigt wird. kualtsve! ADAC. Zum ersten Male nach d ketärit Kriege sind deutsche Autofahrer zu der in bevisch nationalen Monte-Carlo- Sternfahrt einselif unter Als einzige deutsche Mannschaft nehmen er Pee Mitglieder Graf Einsiedel Crankfur) Age: von Görne(München) mit einem Serke each gen Volkswagen teil. Sie starten am 28 7 8 nuar in Stockholm.. e ur t. Das Flonieru im Feldschſtieh u Radrennelub-Endsp Jubiläum des Vereins wurde b chen“ festlieh begangen und folgende feine at glieder mit der goldenen Ehrennaag Arie g. den ersten Vorsitzenden Walter Müller zn trau ehrt: Emil Lenz, Georg Walter, Werne 4 ter, Alois Schwer, Franz Ebersoll. 8. un 6 Graf, Hermann Meliset, Helmut nommt. Schnabel und Schreiner. 16 1„Sch Sportgemeinschaft Mannheim. Mit der dufmerika die Schülertürnwartin Frau Zick mit 1 usch Liebe und Verständnis für 180 Kinder tb nich geführten Weihnachtsfeier der früheren c auf einigten Freien Turners he fast d es viel Freude. als nach einem Fro 0 das n kolaus das Vereinsheim auf der el aul ge Fr betrat. Aus seinem goldenen Buche gefng 2 2 all die„Sünden“ die die Kleinen in A teln Uebereifer taten und kritisierte aud 90 0 u kein ler der Schülerleiter. Manches Gedi 10 mer g wurde ihm vorgetragen. und dann 1 Jen ur sich mit den Kindern an einem nete meint von Schülerinnen und Schüler aug nord Sportprogramm erfreuen. Zum Schlul 1 2 5 0 chen die Kinder kräftig dem von en schaftlichen Einrichtungen im reich 16 64„i iktete Aka 1 chen zu. Als obne gestifteten Kakao und Ku Ronen wausset noch für jedes Kind ein Paket 1 mne et verteilt wurde. gab es blanke. 2 —— 51 0 lellei Fußball- Wochenkalender 1830,(Verlages ſllige, druckerei Otto Kuhn. Lampertheind. enendinen Mit einem schönen Wochenkalender n Stack dieses Mal Füßballfreunde. Aberken gat werd Unseren Lesern bekannte Photograph 5 15 ddaule nahm 53 aktuelle Photos auf, die 14 80 dunt 5 Pfosch beteéxtet wurden. Das Vorwor bung 8 45 8 1e Bilder bi nicht Dr. Peco Bauwens. Die 7005 packende und lebendige Szenen volkstümlichen Fußballsport. ugen. 4 1 0