Nr. 1 es aedaddr Rath lar . 22.15), ast fur 3er Fr. t) musik laubens listen) morgen (Konzert 00 Musik 5 Aligs mittag ma von tt in m 0 zy spielt n tt eee ee, Hessen Sende- 9 17.45 Leben auenzeit- einander“ ums) ch 85 ieder- und m ub Gör⸗ 1?— Schu- r Christ sitäten olkslieder en Form. nig Worte at ert nento in onik des folge) baude ieee eee —— Raumes Bultriger r Mam ich been. Knall au lich ver- ndlich 20 U at haben ch Ihnei 1 werden sich dan Man mu itzen, ul r sich e Wunsch! bestätigt en breite t werden der Aus, m letztes ann sage m Trau im blaue re große lagen dukt de n im Hin mlich sti 2e Hache sei es W e es jede ausgesuſ einen G veigen besondere n Sie uf ie versdd 3 veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: sSüdwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mu innheimer FRE E Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor-Sstraße 10 Telefon 224 welnhelm, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5.7 Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:„ DRM 2,80 zuzüglich DM o, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DN 2,50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspretses Ludwigshafen a. Rh., 3. Jahrgang/ Nr. 2/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 3. Januar 1950 Sheik bei Daimler-Benz Mannheim.(Eig. Ber.) Seit Montag- morgen streiken 800 Arbeiter der Mann- heimer Niederlassung der Firma Daimler- Benz. Es sind dies die Arbeiter der Gieße- rei, Modellschreinerei und Modellschlosserei. Der Streik wurde dadurch ausgelöst, daß die Generaldirektion einen Betriebsingenieur ohne die Genehmigung des Betriebsrates einstellte und damit das bestehende Be- triebsabkommen, das das Mitbestimmungs- recht des Betriebsrates auch bei der Ein- Stellung aller leitenden Angestellten vor- sieht, verletzt haben soll. Jannings gestorben Wien.(dpa) Der Schauspieler Emil Jan- nin gs ist am Montagabend in Zinkenbach am Wolfgangsee im Alter von 63 Jahren ge- storben. EKD will Niemöller-Reden erörtern Hannover, 2. Jan.(dpa) Der Rat der evan- gelischen Kirche in Deutschland will nach Mitteilung seiner Kanzlei in Hannover auf seiner Tagung am 17. und 18. Januar in Halle voraussichtlich die Ausführungen von Kir- chenpräsident Niemöller erörtern. Niemöller, der selber dem Rat der evan- gelischen Kirche angehört, hatte sich in den letzten Wochen nach seiner Rückkehr aus Australien verschiedentlich zur politischen Lage geäußert. Nach Mitteilung der Kanzlei der evangelischen Kirche haben sich viele prominente Zeitungen und auch die Landes- bischöfe von Württemberg und Baden gegen die Aeußerungen Niemöllers ausgesprochen. Deutschnationale wieder aktiv Stuttgart.(dpa) Die Deutschnationale Volkspartei, die unter den Rechtspartelen in der Weimarer Republik eine maßgebliche Rolle spielte, ist jetzt aktiv in das politische Leben der Bundesrepublik eingetreten. Sie wurde am 11. Dezember des vergangenen Jahres in Hameln neu gegründet und will ich an den Landtagswahlen Nordrhein- daten beteiligen. Der Neuaufbau der DNVP ist, wie ihr erster Vorsitzender Hansjoachim Gotts- leben, einem dpa- Vertreter mitteilte, im britischen Besatzungsgebiet am weitesten vorangeschritten. Besonders günstig habe sich ler Umstand ausgewirkt, daß die Mit- gliederlisten der alten Deutschnationalen Volkspartei noch vorhanden seien. Von den alten Mitgliedern seien bisher kaum Ab- sagen gekommen. Der frühere Parteivor- sitzende Hugenberg habe ihm, sagte Gotts- leben, seine ideelle Unterstützung zugesagt. Grotewohl geschieden Berlin.(UP) Ein Sprecher der ostdeut- schen Regierung gab bekannt, daß Mini- sterpräsident Otto Grotewohl von seiner Gattin Martha geschieden worden ist Grotewohl habe seine Sekretärin geheiratet. Der Sprecher lehnte es ab, weitere Einzel- heiten bekanntzugeben. In gewissen deut- schen Kreisen wird die Ansicht vertreten, daß Frau Martha Grotewohl, die gegenwär- tig in Westdeutschland weilt. vielleicht selbst gar nicht wisse, daß sie von ihrem Manne geschieden wurde. Martha Grote- Wohl kam gegen Ende Dezember bekannt- len in Braunschweig an, urn Verwandten emen Besuch abzustatten. Grotewohl hat in der vergangenen Woche Ein sowietisches Mülitärhospital ver- lassen, nachdem er wieder genesen ist. Er nahm am Neujahrsempfang der Sowiet- Zonenregierung teil. Eine Stadt setzt sich für ihren Arzt ein Manchester New Hampshire.(UP). 605 von 650 Wahlberechtigten Einwohner von Candia, einem Vorort der Stadt Manchester im amerikanischen Staat New Hampshire, unterzeichneten am Neujahrstag eine Bitt- schrift für Dr. Hermann N. Sanders, der eine an Krebs erkrankte Frau aus Mit- leid tötete und deshalb unter Mordanklage gestellt wurde. Dr. Sanders befindet sich gegen eine Kaution von 25 000 Dollar auf freiem Fuß. Keiner der Einwohner, die gebeten wur- den, die Bittschrift zu unterschreiben, sprach eme Weigerung aus. Die 45 Einwohner, deren Unterschriften fehlen, wurden nicht 2 Hause angetroffen. Unter den Unter- Zeichnern befindet sich auch ein Geistlicher, an dessen Neujahrsgottesdienst Dr. San- ers mit seiner Familie teilgenommen hatte. Amsterdam. Holland soll 30 646 Kilogramm Gold im Werte von rund 131 Millionen Gul- den zurück erhalten, die während des Krieges von den Deutschen aus Holland abtranspor- tiert wurden. Das Gold wurde zum Teil in Deutschland selbst, zum Teil in den Ländern Wledergefunden, die während des Krieges von Deutschland besetzt waren. Berlin. Auf einer Festveranstaltung zum hundertjährigen Bestehen der Oberpostdirek- tion Berlin forderte der Leiter der Abteilung Post- und Fernmeldewesen des Magistrats. Stecſtrat Dr. Holthöfer, daß die Westberliner Post an die Bundespost angegliedert werden Soll. V/ dpa Migbilligung des Wiederaufbaues der Werſtindustrie Aeußerungen amerikanischer Schiffbauerkreise lösen Beunruhigung aus Hamburg. Mit starker Beunruhigung Von unserer norddeutschen Redaktion sind in der deutschen Werftindustrie die Worte des Präsidenten des Schiffbauer-Rat es in den USA, H. Garrish Smith, auf- genommen worden, der erklärte, es sei ange sichts des starken Auftragsrückganges bei britischen und europäischen Werften eine Ironie, die deutschen Werften mit dem Geld amerikanischer Steuerzahler wieder aufzuk auen. a Nach den Ausführungen von Smith hat die amerikanische Schiffsbauindustrie im Jahre 1949 lediglich zwei Aufträge auf see- tüchtige Handelsschiffe erhalten. Die deut- sche Industrie weist dagegen an Hand von Lloyd-Register nach, daß nach 1946 tatsäch- lich der Baubestand auf den Werften der Welt um über eine Million BRT auf 4,6 Mil- lionen gestiegen ist. Darunter stehen die englischen Werften mit 2,1 Mill. BRT an erster Stelle. Dann folgen die USA mit 650 Mill. BRT. Die deutschen Werften weisen daraufhin, daß es nicht darum gehe, durch möglichst viele Schiffsneuheiten die Krise im Weltfrachtenmarkt zu verschärfen, son- dern ausschließlich darum, Deutschland, wie allen anderen Nationen, eine eigene Han- delsflotte zu ermöglichen. Es gelte, weit über 250 Mill. Dollar Transportkosten jähr- lich einzusparen, die für lebensnotwendige Importe gebr cht würden. Als eine Groteske betrachte die deutsche Schiffahrt den Umstand, daß fast zur glei- chen Stunde, da Garrish Smith den Wieder- aufbau deutscher Werften als„überflüssig“ bezeichnet habe, der in Amerika weilende Bürgermeister Max Brauer vor Pressevertre- tern erklärt habe:„Der deutsche Wunsch, wieder eine seefahrende Nation zu werden, kindet in Amerika stärkste Billigung“. Im Augenblick ist die Beschäftigungslage der Werften in den Küstenländern unver- ändert schlecht. Die Werften unterbieten einander, um durch Reparaturaufträge ihren Personalbestand zu halten. Allein in Ham- burg stehen rund 1000 Werftarbeiter in Kurzarbeit. Treibende Treibstoffpreise Frankfurt.(Eig.-Ber.) Vertreter der Zen- tralarbeitsgemeinschaft des Verkehrsgewer- bes werden am Mittwoch in Bonn Bespre- chungen mit dem Verkehrsminister See- bohm über die Preiserhöhung für Mineral- öl führen. Wie dazu verlautet, sind in der gleichen Frage Verhandlungen zwischen der Spitzenorganisation des Verkehrsgewerbes und der FDP und SPD geführt worden. Mit der CDU haben keine mündlichen Be- sprechungen stattgefunden. Die Vertreter der FDP und der SPD seien mit der Zen- tralarbeitsgemeinschaft der Auffassung. dab die am 1. Januar in Kraft getretene Preis- erhöhung von Treibstoffen zu hoch sei Die SPD wird im Bundestag einen Antrag ein- bringen, der sich gegen den Erlaß der Treib- stoffpreiserhöhung auf dem Verordnungs- weg wendet und vorschlägt, daß der Bun- destag sich noch einma! mit der ganzen Materie befassen soll. Saarländische Polizei hat Grenzdienst übernommen Saarbrücken.(dpa) Am 1. Januar wur- den die bisher an der saarländischen-deut- schen und saarländischen- luxemburgischen Grenze stationierten französischen Grenz- Polizeibeamten von Saarländern abgelöst. Ihnen obliegt die Paß- und Visumkon- trolle. Die Zoll- und Devisenkontrolle wird nach wie vor von Beamten des französischen Zolles vorgenommen. An den Uebergangs- stellen sind Schilder mit saarländischen Wappen aufgestellt worden. „Gemäbzigtere Gangart in der Sowjetzone? Vermutungen über eine Zusammenkunft Stalin— Ulbricht Berlin.(dpa) Mit besonderem Interesse ist in Berliner politischen Kreisen bemerkt worden, daß der stellvertretende Minister- präsident der Sowjetzonenrepublik, Walter Ulbricht(SED), der die deutsche Dele- gation zum Geburtstag Stalins nach Mos- kau führte, nicht mit der Delegation zu- rückkehrte. Da Ulbricht anstelle des ur- sprünglich vorgesehenen Präsidenten der Sowjetzonenrepublik, Wilhelm Pie ck. von Stalin persönlich empfangen wurde. wurde in Berlin angenommen, daß Ulbricht als eigentlicher Vertrauensmann des Kremls in Moskau über die künftige Politik der Verteidigungsminister und vier Labour-Abgeordnete sind geadelt worden London.(dpa) Die am Montag bekannt- gegebene Erhebung des britischen Vertei- digungsministers Alexander und vier weiterer Labour- Abgeordneter in den Adelsstand wird von Londoner politi- schen Beobachtern übereinstimmend als ein Anzeichen gedeutet, daß Premiermini- ster Attlee sich für Februar- Wahlen entschieden hat. Da die neuernannten Peers ihre Unterhaussitze verlieren und ins Oberhaus einziehen, wären bei einem spä- teren Termin für die allgemeinen Parla- mentswahlen Nachwahlen erforderlich. Ob- wohl die Labour-Party in den betreffenden künf Wahlbezirken bei den letzten Parla- mentswahlen eine starke Mehrheit erzielt hatte und Nachwahlen ohne weiteres ris- kieren könnte, würden im jetzigen Zeit- punkt fünf Nachwahlen nach Auffassung der Wahlexperten eine viel zu starke Kon- zentration der Partei-Apparate auf lokale Angelegenheiten bedeuten. Ferner spricht für Februar-Wahlen, daß Verteidigungsminister Alexander sein Mi- nisterium bis zu den Neuwahlen weiter verwaltet. Dies bedeutet, daß Premiermini- ster Attlee bis dahin Unterhausanfragen an das Verteidigungsministerium selbst beant- worten muß. Die Verleihung der Peers- würde an Alexander, die seine ministerielle Laufbahn beendet— denn traditionsgemäß muß der Verteidigungsminister ein Mit- glied des Unterhauses sein— ist einge- weihten Kreisen nicht überraschend ge- kommen. Alexanders Ansehen im Unter- haus und in seiner Partei hat zwar gelitten, seitdem er im vergangenen Jahr bei der Behandlung der Wehrdienstfrage eine ge- wisse Unsicherheit gezeigt hatte. Dennoch werden seine langjährigen Verdienste um die Labor- Party und die Genossenschafts- bewegung in Parteikreisen anerkannt. „Barackenstadt Schleswig-Holstein“ wird kleiner Hamburg.(gk.-Eig.-Ber.) Für rund 140 000 Vertriebene in Schleswig-Holstein soll das Jahr 1950 der Wendepunkt ihres bisherigen Barackendaseins sein. In den nächsten Ta- gen beginnen die Vorarbeiten für die Um- siedlung von 140 000 Flüchtlingen aus Schleswig-Holstein in andere deutsche Länder. Im Gebälk der Sozialstruktur des Landes wird es trotzdem knistern, denn diese 140 000 Flüchtlinge sind nur zehn Prozent aller heute noch in Schleswig- Hol- stein untergebrachten Flüchtlinge, die im- mer noch nicht in festen Wohnräumen le- ben. Die Umsiedlung der ersten 140 000 Flüchtlinge nach Süddeutschland wird das Verschwinden der„großen Barackenstadt Schleswig-Holstein einleiten. Sowjets in Mitteleuropa orientiert werden und neue Direktiven empfangen sollte. Die späte Rückkehr Ulbrichts— der wegen seines Aeußeren oft der deutsche Lenin“ genannt wird— scheint das zu bestätigen. Bei seiner Ankunft auf dem sowjetischen Flugplatz Schönefeld bei Berlin wies Otto Nuschke(CDU) darauf hin, daß Ulbricht „Auge in Auge“ Stalin gegenüber gestan- den habe. Ulbricht erklärte, Stalin habe ihm als bedeutsamste Aufgabe die„Eini- gung des demokratischen Deutschlands“ übertragen. Unterrichtete Kreise aus der Umgebung Ulbrichts deuten an, daß die Besprechungen in Moskau nicht sehr Zufriedenstellend verlaufen ssien. Gewisse geugerungen zu- 28 e e 80e re 6 ken haben, daß die wirtschaftlichen Lei- stungen der Sowjetzone an die Sowjetunion nicht den ursprünglichen Zusagen entspro- chen hätten. Allgemein dürfte Ulbricht von seinen sowjetischen Gesprächspartnern zu einer „gemäßigten Gangart“ angehalten worden sein. Gespräche mit leitenden Funktionären der Sowjetzonenparteien lassen ebenso wie die Neujahrsleitartikel der sowietisch li- zenzierten Presse erkennen, daß die Na- tionale Front“ als die größte propagan- distische Waffe im Jahre 1950 von der So- wjetzone herausgestellt werden soll. Daraus kann geschlossen werden, so wird argu- mentiert, daß die verantwortlichen Politiker der Sowjetzone sich auch künftig bemühen würden, den Status quo aufrecht zu erhal- ten, um stärkeren Einfluß in der Bundes- republik zu gewinnen. Demnach werde mit umstürzlerischen Handlungen in der So- Wietzone ebensowenig zu rechnen sein wie mit dem früher oft propagierten festeren Anschluß der Sowjetzone an die Staaten des osteuropäischen Blocksystems. Tito erhält Flugzeuge aus USA Washington.(dpa- REUTER) Die USA- Regierung hat die Ausfuhr von Verkehrs- flugzeugen nach Jugoslawien gestattet. Die Genehmigung erstreckt sich auch auf Moto- ren und Ersatzteile für Ver kehrsflug-⸗ zeuge, jedoch nicht auf Militärmaschinen. Amtliche Kreise Washingtons erklärten da- zu, die amerikanische Exportpolitik nach Jugoslawien sei zwar liberalisiert worden, „zurzeit, seien militärische Lieferungen aber noch nicht möglich. Die Genehmigung zum Ankauf von Verkehrsflugzeugen sei in Uebereinstimmung mit der amerikanischen Politik erteilt worden, Marschall Tito be- grenzte Unterstützung zu gewäh- ren, die jedoch keine Militärhilfe einschließt. Jugoslawien hatte vor einigen Monaten um die Genehmigung zum Ankauf von Ver- kehrsflugzeugen und Ersatzteile nachge- sucht. Die ausschließlich nichtmilitärische Un- terstützung Jugoslawiens, so betonten Was- hingtoner Kreise, bedeute nicht, daß die 29A an einer Stärkung Jugoslawiens gegen einen eventuellen Angriff von der Sowietunſon her nicht interessiert seien. Präsident Tru man habe erst kürzlich betont, daß die USA einen Angriff auf Jugoslawien für ebenso schwerwiegend ansehen würden, wie einen Angriff auf irgend ein anderes Land. Jugoslawien soll bereit sein, mit Grohbri- tannien und Frankreich Verhandlungen über Zivilluftfahrt abkommen aufzu- nehmen. 4 Stimmen mehr für Bidaults Budget Paris.(UP) Die französische Nationalver- sammlung trat gestern Nachmittag zusam- men um über die im Zusammenhang mit der Budgetdebatte vom Minister präsidenten Georges Bidault drei Mal gestellte Ver- trauensfrage abzustimmen. Da die Ver- trauensfrage jeweils mit einem Antrag zum Haushaltsplan verknüpft worden War, müs- sen auch drei getrennte Abstimmungen stattfinden. Es handelt sich im Einzelnen um drei Anträge der Regierung. deren erste die Erhebung zusätzlicher Steuern vorsteht, durch die das„Loch“ im Staatslraushalt ge- stopft werden soll, das dureh die von der Kammer beschlossenen Kürzungen entstan- den ist. Der zweite Antrag würde praktisch alle weiteren Abänderungen des Haushalts- planes während seiner ersten Lesung un- möglich machen. In dem dritten Antrag wird der Haushaltsplan als Ganzes gebilligt. Die französische Regierung hat in den Abendstunden das erste Vertrauensvotum (nach inoffizieller Zählung mit 300 gegen 296 Stimmen) erhalten. Bayernpartei unter Masken München.(dpa) Ein großer Maskenball der Bayernpartei, auf dem für„jeden När- rischen Platz sein wird“, findet am 19. Ja- nuar im Münchener Augustinerkeller statt. Das Faschingsfest, zu dem neben„seiner Tollität“ die gesamte Prominenz der Partei eingeladen worden ist, wird vom FKreisver- band München der Bayernpartei veranstal- tet. Ueberraschungen aller Art und eine „Pfundsgaudi“ sollen, wie der Kreisverband mitteilte, breiten Volkskreisen für 1.50 PM Eintritt zugänglich sein. USA wollen peling- Regierung vorläufig nicht anerkennen Formosa wird nicht besetzt/ Wahrscheinlich begrenzte Unterstützung Tschiang Kai- Scheks New Vork.(dpa-REUTER) Präsident Truman und der Verteidigungsrat der Ver- einigten Staaten sind übereingekommen, For mos a nicht durch amerikanische Trup- pen besetzen zu lassen. Wie der diploma- tische Korrespondent der demokratischen „New Vork Times“, James Reston, berich- tet, haben Truman und der Verteidigungsrat sich ferner dafür entschieden, die kommu- Diplomatischer Angriff gegen Finnland Rußland verlangt Auslieferung verborgener Kriegsverbrecher Helsinki.(dpa) Am Samstag von der Sowjetunion in einer Note erhobenen Vor- würfe, Finnland gewähre 300 als Kriegs- verbrecher gesuchten sowjetischen Staats- bürgern Asyl, wurden in Helsinki mit größtem Ernst aufgenommen. Minister- präsident Fagerholm erklärte, die so- Wjetische Note und das darin enthaltene Namensverzeichnis der gesuchten Personen würden genau geprüft werden. Personen, die unter die Auslieferungsbestimmungen des Friedensvertrages fallen, würden in die Sowjetunion zurückgesandt werden. Die Namensliste der Personen, die nach sowie- tischer Darstellung als Kriegsverbrecher in Finnland Asyl haben, wird nicht veröffent- licht, um niemand vorzeitig zu warnen. Die finnische Regierung war am Sonn- tag im Palais des Staatspräsidenten Pa a- Siki vi zusammengetreten, um die durch die sowjetische Note entstandene Lage zu prüfen. Es wird damit gerechnet, daß es wegen der Sowietnote zu einem innen- politischen Burg frieden in Finn- land kommt. Die Gewerkschaften hatten eine zebnprozentige Lohnerhöhung se- fordert, und die bürgerlichen Fraktionen wollten von der Regierung bis Sonntag- nachmittag wissen, ob sie den Reichstag einberuft, ehe sie die Forderung der Ge- werkschaften beantwortet. Die finnische Regierung hat wegen der unerwarteten außenpolitischen Inanspruchnahme eine Antwort auf die Forderung der bürger- lichen Fraktionen verschoben. N Als unangenehmes Zusammentreffen wurde es in Helsinki empfunden, daß die sowietische Note im finnischen Rundfunk unmittelbar nach der Neujahrsansprache des Staatspräsidenten Paasikivi bekannt- gegeben wurde. Er hatte die im Zusam- menhang mit den Vorbereitungen für seine Wiederwahl die von der kommunistischen Presse gegen ihn gerichteten Angriffe mit einem Hinweis auf seinen persönlichen An- teil an dem Zustandekommen einer Ler- ständigung mit der Sowjetunion erwidert. Paasikivi nahm dabei auch auf den sowie- tisch- finnischen Beistandspakt vom April 1948 bezug und erklärte, er verwirkliche einen von ihm angeregten Gedanken daß Finnland auf sowjetischer Seite kämpfen werde, wenn ein Angreifer finnisches Ge- biet als Basis gegen die Sowjetunion be- nutzen wollte. 2 nistische Regierung in Peking amerika- nischerseits nicht anzuerkennen. Man will dagegen prüfen, ob den chine- sischen Nationalisten auf Formosa begrenzte finanzielle und technische Hilfe gewährt wer- den kann. Der Nationale Verteidigungsrat besteht aus dem Außenminister, dem Ver- teidigungsminister, den Ministern der drei Waffengattungen und dem Vorsitzenden des Ausschusses für strategische Hilfsquellen. Wie Reston von zuständiger Seite erfah- ren haben will, nimmt die USA-Regierung zur Formosa-Frage folgende Stellung ein: 1. Trotz der strategischen Bedeutung For- mosas ist diese Insel nicht wichtig genug. einen zweiten ‚Spanienfall!“ heraufzube- schwören, bei dem die Sowjetunion die chi- nesischen Kommunisten unterstützen wür- den, während die USA den Nationalchine- sen Rückhalt geben. s 2. Da Formosa völkerrechtlich gesehen noch zu Japan gehört, wäre es bei einer japanischen Friedenskonferenz ohne so- Wjetische Beteiligung denkbar, die Insel un- ter HNO-Treuhänderschaft zu stellen und sie damit ohne militärische Aktion den chinesischen Kommunisten vorzuenthalten. 3. Außen- und Verteidigungsministerium sollen gegen eine militärische Besetzung Formosas durch USA-Truppen sein. Das Au- Benministerium weist besonders darauf hin, daß die chinesischen Kommunisten eine be- Waffnete amerikanische Intervention auf Formosa für ihre Propaganda ausnutzen und die Sorge der Fernostvölker vor einem Wiederaufleben des westlichen Imperialis- mus aufs neue entfachen könnten. Außer- dem würden dadurch die amerikanischen Beziehungen zu anderen Staaten im Fer- nen Osten und in Südostasien getrübt. 4. Eine Anerkennung der chinesischen Kommunisten zum jetzigen Zeitpunk würde im USA- Kongreß auf starken Widerstand stoßen. Auberdem haben die Kommunisten noch nicht bewiesen, daß sie die internatio- nalen Verpflichtungen Chinas übernehmen wollen. Reston glaubt zu viissen, daß in der USA- Regierung und in Kongreßkreisen Mei- nungsverschiedeneiten über die Formosa Frage bestehen. Mao Tse Tungs Moskauer Pläne Moskau.(dpa) Die Sowjetunion plant, de. chinesischen Volkrepublik eine Anleihe zu gewähren., geht aus einem Tass- Interview mit Mao Tse Tung hervor. Der Präsident der Pekinger Regierung, der sich bereits seit Mitte Dezember in Moskau aufhält, gab be- kannt. daß er mit dem Kreml außerdem über einen Ausbau des sowietisch- chinesischen Freudschaftsver- trages verhandelt, der seit 1945 zwischen der Regierung Tschiang Kai-Schek und der Sowjetunion besteht. Ferner sind. wie Mao Tse Tung mitteilte, Besprechungen über den Abschluß, eines Handels abkom- mens zwischen Moskau und Peking im Gange. Mao Tse Tung kündigte an, daß er sich für einige Wochen in der Sowjetunién auf- halten werde. Die Dauer seines Besuches werde davon abhängen, wie lange die Klä- rung von„wichtigen Fragen der chine- sischen Volkrepublik“ in Anspruch nimmt. Die militärische Lage in China entwickle sich„günstig“. Die Kommunistische Partei und die zentrale Volksregierung seien zur Zeit im Begriff, sich dem friedlichen wirt⸗ schaftlichen Wiederaufbau zuzuwenden. Vor seiner Rückkehr nach China will Mao Tse Tung eme Anzahl von Städten und Ge- bieten der Sowjetunion besuchen, um sich mit dem wirtschaftlichen und kulturellen Aufbau im sowjetischen Staatsgefüge bes- ser vertraut zu machen. 1 1 1 4 1 — Dlenstag, 3. Januar 1950/ Nr. Dienstag, 3. Januar 1950 Rech ist unleilbar Sonclert man aus der Fülle der Ereig- nisse des vergangenen Jahres Spreu und Weizen, trennt man Agitation und sachliche Bemühung, dann bleiben einige Strukturen und Probleme, an denen sich aus der Schau eines Jahres heraus Erxreichtes und zu Er- Strebendes wägen lassen. Schon im Ringen um das Grundgesetz standen die Begriffe Rechtsstaat und Rechtseinheit, zu denen sich am Jahresanfang Bundes- justizminister Dr. Dehler erneut als Ziel seiner Bemühung bekannte, im Mittelpuiikt. Schnittpunkte der Ausein andersetzung sind die Gegensätze zwischen einheitlichem un- Ssteiltem Recht und Juristenpartikularis- mus, aber auch Wechselvorstellungen, die sieh aus dem ursächlichen Zusammenhang von Recht und Freiheit ergeben. Recht kann nicht obne Freiheit, Freiheit nicht ohne Recht sein. Daß die Verwirklichung der„rechtsstaat- lichen Idee“ in einem besetzten Land pro- blematisch sein würde, darüber gab es schon im Parlamentarischen Rat kaum Meinungs- Verschiedenheit. Das Jahresende beweist das mit Schärfe. Zwischen der Koblenzer traße und dem Petersberg der Bundesre- sierung und der Hohen Kommission also, Rat sich eine Diskrepanz um das durch den Bundestag und durch den Bundesrat akzep- tierte Ammestiegesetz ergeben. Ein bedroh- ches Anzeichen! Die Rechtsgrundlage ist das Fundament des jungen Staates. Recht ist unteilbar. Die Verletzung die- ser These war einer der Ausgangspunkte es Hazistischen Wahns, der für verschie- ene Kasten verschiedenes Recht gelten lieg. Die daraus resultierende Auflösung des Rechtsbewußtseins setzte sich nach der Ka- pitulation fort. Kraß gesagt, es stand der „Militärerlaß“ gegen Pflicht und Recht zum eben, das Du sollst nicht stehlen“—. in seinen unzähligen Varianten— gegen gött- che und natürliche Prinzipien. Die Zerset- zung nahm katastrophale und immer arm- seligere Formen an. Eine erste wirtschaft- ne Korrektur trat durch die Schaffung der D-Mark ein, die„als funktionsfähiges Geld“ den Wirtschaftsablauf und das Wirt- schaftsgebaren umdiktierte. Nächste Schritte, so durch eine Steuerreform, Klärung be- tigter Ansprüche etwa ostvertriebener samter, ehemaliger Offlziere sind weitge- ehen. as Feld, das es zu beackern gilt, hat esige Konturen, man denke an Verfolgte, an den ganzen politischen Schadenkomplex, denke an den Altsparer oder an die Alt- ubiger aus den Vereinigten Staaten, die bedingt wieder Vertrauen gewinnen en, wenn neues Geld nach Deutsch- kommen soll. Dabei sind vereinzelte ahmen unzulänglich, sondern der ge- TKornplex muß geschlossen betrachtet Handelt werden, wobei eine politische un Artschaftliche Amnestie als Voraus- setzung und erster Schritt zu gelten hat. Es muß Schluß werden mit Verfolgern und Verfolgten, mit Geschädigten und Schädi- genden, mit Sondergesetzen und Sonderan- prüchen oder der neue Staat wird ohne aatsbürger“ sein. geklärte Rechtsverhältnisse und man- Indes Rechtsbewußtsein sind die Götter- eise daes Deklassierten in der Politik. ler Vertrauensschwund zu Lasten der sierung kräftigt die Position all dessen, N„unabhängig“ auf seine Freudenchor der Böllerschüsse und m, der nach über 350jähriger hol- souveränen Vereinigten Staaten von ndonesien verkündete, ging ein anderes eignis fast lautlos und unbemerkt vor- Ein Ereignis, das weniger spektaku- als die Zeremonien von Amsterdam id Jakarta dennoch nicht weniger ein ukstein auf dem Wege darstellt, den die änder mit der Aufgabe Indiens zuerst beschritten und der den Rückzug aus Asien unwiderruflich eröffnete: Wir meinen die letzten Tage des vergangenen Jahres zogene Uebertragung der Regierungs- im Vietnam an dessen Staats- ao Dai. Damit hat die Aera des zö6sischen Protektorats in Asien ein Ende nden. i ir erinnern uns. wie schwer und er- ich dieser neue, dem Namen nach un- hängige Staat im Fernen Osten gewor- War. Die Anerkernung der vietna- en Republik durch Frankreich im 46 war ein Stück Papier geblieben. Verhandlungen mit dem verschla- Chef der vietnamesischen Nationa- dem moskauhörigen Ho Chi Minh, scheitern, und die sich aus diesem 1g ergebenden Gespräche mit dem minder gerissenen Ex-Kaiser von „ Zuerst in der Bucht von Along, a Senf und schließlich in Cannes, über zwei Jahre in Anspruch und on beiden Seiten mit Hartnäckig- d Geduld geführt. Inzwischen aber der blutige und an Opfern reichie gen Ho Chi Minh und seine kom- den Aufständischen mit unver- ja vermehrter Heftigkeit wei- läßt die Zukunft des Experiments in einem fragwürdigen, ja trüben scheinen. Mao Tse Tunes Truppen den Grenzen des Staates, der auf l f Truppenunterstützung nicht verzichten können. Indien, das uriter Nehrus kluger Führung mehr und lie Vormacht des nichtkommunisti- Asiens zu werden verspricht, ist tend. und auch sonst scheint man t“ des einstigen Souveräns entgegenzubringen. ch der Versuch ausgehen 0 tn wie auch seine Nachbarstaaten Laos und Kambodscha durch die lesen Bande der französischen Union an Europa zu ketten: das Schwin- den des europäischen Einflusses in Asien ist nicht mehr aufzuhalten. wenn auch mehr oder weniger illusorische Bande wie die niederländische Königskrone, das Com- monwealth oder die Union frangaise eine Fiktion aufrecht zu erhalten suchen, die kaum über den Verlust einer Quelle un- erschöpflicher und leicht erworbener Reich- tümer hinwegtrösten mag. Inwieweit diese jungen Nationalstaaten tatsächlich ihre eigenen Wege zu gehen vermögen und in welchem Ausmaße die Rolle Europas in diesem Teil der Welt nun von den Ver- einigten Staaten übernommen und gespielt werden kann, wird sich bald erweisen. HH 15000 Deutsche in Kattowitz Die Industrie läuft auf hohen Touren Die Kohlen- und Eisenstadt Kattowitz mit ihren verwitterten Bürgerhäusern, den deutschen Fassaden aus dem vorigen Jahr- hundert und der rauchenden Atmosphäre ist unverändert geblieben. Zweimal wurde die oberschlesische Hauptstadt vom Krieg über- rollt und trotzdem merkt man kaum etwas davon. Außer einigen kleineren Beschädi- gungen an Gebäuden und Wohnhäusern im Zentrum der Stadt, die durch kurze Stra- Benkämpfe verursacht wurden, blieb alles unversehrt. Im Gewühl der Menschenmas- sen vor dem Bahnhof fallen die kräftigen Gestalten der russischen Soldaten und Offi- ziere auf. Vor dem Bahnhofsgebäude par- ken, wie früher, viel Taxis, und das gegen- über liegende Monopol-Hotel mit seinen ele- ganten Restaurationsräumen erfreut sich bei der polnischen Prominenz größter Be- liebtheit. Auch das Stadttheater auf dem Kattowitzer Ring ist erhalten geblieben. Der Spielplan weist außer Stücken von russi- schen und polnischen Autoren auch einige englische und italienische auf. Die Umgebung des Stadttheaters wurde von den Polen infolge der Kriegseinwir- kungen verändert. Das Café„Europa“, das Theaterrestaurant und das alte Rathaus. das an der Ecke zur Poststraße stand, sind ver- Schwunden. Der Blick ist frei vom Ring über die Johannesstraße bis zum Kino „Rialto“ Auf der ehemaligen Friedrich- straße, die jetzt wie alle anderen Straßen einen polnischen Namen trägt, herrscht ein sehr reger Verkehr. Wo früher die Synagoge stand, wird jetzt getauscht und gehandelt. Ein„Schwarzer Markt“ im Wahrsten Sinne des Wortes wickelt sich hier ab. Es ist alles zu bekommen. angefangen von knappen Le- bensmitteln bis zu den luxuriösesten Gegen- ständen. Gezahlt wird Währungen, sogar die Deutsche Mark wird hier gehandelt. Im Wirtschaftsleben sind grümcdlegende Veränderungen eingetreten. Jegliche Bewirtschaftung ist aufgehoben. und für teures Geld ist alles zu, hahe. Al. lerdings macht sich immer noch der Mangel an Fleisch und Fettigkeiten bemerkbar. Da- durch gibt es ab und zu vor den Läden Schlangen. 5 Die Kattowitzer Industrie läuft auf Hochtouren, und die Arbeiter erfüllen ihr Plansoll im Akkordverfahren. Für sein ver- dientes Geld kann sich ein Arbeiter isdach nicht viel leisten, da die, Textilien und Le- derwaren, abgesehen von den teuren Le- bensmitteln, nur zu sehr hohen Preisen käuflich zu erwerben sind. Die in Kattowitz erscheinende polnische Zeitung„Dziennik zachodni“(Westzeitung) berichtet in großer Aufmachung über die Plnerfüllung und cle Leistungssteigerung und bringt in den Leitartikeln Abbildungen von Arbeitern, die ihre„Norm“ überschritten haben. In den Betrieben und Werken sollen große Plakate und Transparente zu erhöhten Ar- beitslelstungen anspornen. Die Einwohnerzahl von Kattowitz be- läuft sich auf 140 000 Polen. Unter innen befinden sich auch, nach polnischen Sta- tistiken, etwa 15 000 Deutsche, sogenannte „Autochtonen“(Urbewohner), die polnische Staatsangehörige wurden. Sie erfüllen heute die einfache Voraussetzung für den polni- schen Bürgerbrief, nämlich pomische Sprachkenntnisse zu haben. E. M. die in verschiedenen A ORGEN Rom im Zeichen des„Heiligen Jahres“ 5 Millionen Pilger aus aller Welt werden 200 Milliarden Lire nach der ewigen Stadt bringen Von unserem nach Rom entsandten Dr. H. R.- Berichterstatter Rom. Wenn jeh nach Rom komme, nehme ich seit vielen Jahren mein erstes Mittag- essen in einer kleinen„Trattoria“ in der Nähe des Kolosseums ein. Diesmal kam ich, ausgehungert und gerädert von einer unbe- quemen Nachtfahrt, am Vormittag an, sog kast krühlingswarme Luft ein und machte mich unverzüglich auf dem Weg zu „Signor Paolo“ am Kolosseum, wie mn seine Stammgäste vertraulich nennen.„Sig- nor Paolos“ Unternehmen gehört zu denen, die man im Süden besuchen muß, wenn man wirklich gut essen, wie ein alter Freund des Hauses bedient und in keiner Weise übervorteilt werden will. Der Inhaber selbst ein wenig zu rund für seine Jahre, flan- kiert von einem Kellner, der alle Weltspra- chen radebrecht, und einem Jungen, der dem Gast die Wünsche von den Augen abzulesen sucht und die fünfzig Lire Trinkgeld am Ende mit der„gentilezza“ eines geborenen Fürsten annimmt— der Inhaber selbst er- kundigt sich nach den Wünschen, macht Vorschläge, führt einen in die Küche, wWo seine Frau am offenen Herde brutzelt und brät, preist die Vorzüge der Gerichte und weil genau, welcher Wein zum gebratenen Hirn oder zur gedünsteten Leber am besten mundet. Man kann sich beruhigt seiner Führung anvertrauen. Preise„ein klein wenig erhöht“ In der richtigen Annahme, ich sei zum Heiligen Jahre nach Rom gekommen „gepilgert“, drückte sich„Signor Paolo“ aus , überredete er mich zu einem Fisch- gericht; damit müsse man, meinte er mit geradezu theologisch geschulter Bered- samkeit, das Heilige Jahr in Rom beginnen. Ich überzeugte mich an Hand der Karte, daß „Signor Paolo“ dem Heiligen Jahre auf seine weiße Rechnung trug, indem er die Preise ein klein wenig erhöht hatte, war aber von seiner und meiner Wahl keines- wegs enttäuscht: Die Tintenfische waren wirklich vorzüglich. 5 5 Das„Heilige Jahr“ warf seine Schatten auch sonst in„Signor Paolo“ Trattoria. Am Zur Diskussion gestellt: Nebentisch saß eine englische Dame unbe- stimmbaren Alters, und„Signor Paolo“ flüsterte mir zu, sie sei eine Wirkliche Pil- gerin, keine von denen, die mit Schnellzü- gen, Dampfern und Flugzeugen aus aller Herren Ländern nach Rom kommen und bestenfalls das Stück vom Bahnhof oder vom Plugplatz bis zu den Hauptkirchen zu Fuß zurücklegen: Nein, sie sei vom Aermel- kanal zu Fuß gekommen, aber nicht mit dem Rucksack wie die deutschen und öster- reichischen Pilger, die von den Alpen herab- gewandert waren, sondern mit einem eigens zu diesem Zwecke konstruierten Wägelchen, das sie vor sich herschob und in dem sie die nötigsten Reiseutensilien verstaut hatte. Und dann machte er mich auf einen jungen Marm aufmerksam, der einige Tische weiter seine Apfelsine schälte: Das war ein fran- 2868ischer Akrobat, der eines Tages vom Trapez abgestürzt, wie durch ein Wunder unverletzt geblieben war und nun ein Ge- jübde in Rom erfüllen wollte. Trotz des Feiertages herrscht auf den Straßen der Ewigen Stadt das lärmende Hin und Her, das Rom seit Kriegsende zur unruhigsten Stadt Italiens gemacht hat. Nur an den Baustellen wird heute nicht gearbeitet(man hat mir erzählt, Rom habe deren mehr als 1 900, obwohl es doch außer am Güterbahnhof von Luftangriffen so gut wie verschont geblieben ist), und der fehlende, so typisch„römische“ Lärm der Bagger und Walzen,. Motoren und Dampf- hammer breitet eine fast unnatürliche Stille über die Ewige Stadt. Sünderströme pilgern über die Engels- f brücke Auch sonst herrscht in Rom heute eine ungewohnte Atmosphäre. Je mehr man sich dem jenseitigen Tiber-Ufer nähert, über dessen Parks und Häuserfronten die altersgraue und doch ewig junge Kuppel des größten Domes der Christenheit in den veilchenblauen Himmel ragt, um so schwie- riger wird es, die Straßenkreuzungen zu Niemöller Und die Bischöfe Interviews, Pressemeldungen und eine kritische Prüfung Kirchenpräsident D. Martin Niemöller ist mit Seinen, von inm mehrfach wiederholten Aeußerungen in bezug auf die Rolle des zweigeteilten Deutschland in dem Kraftfeld der Ost-West-Spaimung in letzter Zeit sehr stark in das Blickfeld der öffentlichen Mei- nung gerückt. Wir halten die Erklärungen und auch die Segenerklärungen einiger Bischöfe für das politische Gespräch wichtig genug, anschließend einer Zuschrift, die als Disküsslonsaufsatz zu bezeichnen ist, aus- Fkührlich Raum zu geben. O. Redaktion Es ist erstaunlich, mit welch unge wohn- ter Promptheit gewisse Duddez-KRicchen- kürsten auf die jüngsten Aeaßerungen Nie- möllers zu unserer politischen Lage rga- gierten und ihm das Recht abspi chen, im Namen des deutschen Volkes solche Fest- stellungen zu trotten wie die, daß eine kommunistische Diktatur einem deutschen Bruderkampf zwischen Ost und West vor- zuziehen sei. Wann aber hat Niemöller je- mals den Anspruch erhoben, im Namen des deutschen Volkes zu spreche.? Soviel ich mich erinnere, hat er immer gerade darin seinen kirchlichen Biftrag gesehen, das ssgen, was die Mehrheit nicht hören wollte So war es in den Jahren 1933—35. Wie hat man da immer wieder betont, Niemöller sei ein Heißsporn, der viel zu sehr ins poli- tische Gebiet übergreife. In politischen Din- gen sei das deutsche Volk mit Hitler ganz einig, urd die Kircie müsse daher beson- ders im Plick auf ds Ausland seine Poli- tik voll und gatz unterstützen. Wie heißt es heute? Die Erklärungen Niemöllers könn- ten uns im Auslande chaden und die eben erst angeknüpften Verbindungen wieder ze stören. 5 Daß die bürgerliche Mentalität in West- deutschland von dem Kommunismus nichts wissen will, und auch einen Bruderkarapf in Kauf nimmt, besonders wenn dan dabei die Hoffnung hat, nicht selber in vorderster Linie mitmachen zu müssen ist eine Bin- senwahrheit, so daß jeder, der sich 1 Badische CDU zweigleisig? Wirrungen, Windungen und Wandlungen Von unserem vt· Korrespondenten Freiburg. Der Vorsitzende der CDU in Nordbaden, Heurich, hielt sich am Wo- chenende in Freiburg auf, Wo er u. a. auch mit Staatspräsident Wohleb zusammentraf. Ueber den Verlauf der Zusammenkunft wurde von den Beteiligten strenges Still- schweigen bewahrt. ö Die gesamtbadische CDU wird ihre Neu- tralität in der Südweststaatfrage möglicher- weise zu Gunsten einer pro-badischen Fest- legung aufgeben. Diese Ansicht vertreten gut unterrichtete politische Kreise zu den Heurich vor neun Monaten Zur Frage des geplanten südwestdeut- schen Staates erklärten die CDU-Landesvor- sitzenden von Nord- und Sudbaden, H e u- rich(Karlsruhe) und Dichtel(Freiburg) übereinstimmend, daß darüber allein das Volk zu entsckeiden hätten und nicht die Politiker. Die CDU Nordbadens wünsche nach wie vor die baldige Verwirklichung des Sudeststaates. 5 5 Auf dem Landesparteitag der CDU am 3. April 1949 in Karlsruhe.) a Besprechungen, die Heurich mit Stautspra- sident Wohleb, dem südbadischen CDU- Vorsitzenden, Anton Dichtel, und anderen südbadischen CDU- Politikern über eine ge- meinsame Linie der badischen CDU zum Südweststaat führte. 5 5 In diesem Zusammenhang wird àn die vor kurzem abgegebene Heurichs erinnert, daß nord CDU angesichts 1 Presseerklärung prüfen müsse. Men nimmt an, daß auch die Notwendigkeit einer strafferen Partei- disziplin sowohl innerhalb der nord- badischen als auch der südbadischen D erörtert worden ist. Anläßlich eines Neujahrsempfangs für eine Abordnung der„Arbeitsgemeinschaft Schwarzwälder Volksleben“ in der badischen Staatskanzlei erklärte Staatspräsident Woh- leb am Montag, für die süd westdeutsche Ländergrenzenfrage gäbe es keine andere Lösung als die Wiederherstellung Badens. In Baden achte, ehre und Hebe man den Würt⸗ tembergischen Nachbarn; Baden gehöre je- doch zu Baden. Als südbadischer Staatspräsi- dent, so sagte Wohleb, habe er die Pflicht, für die Wiederherstellung Badens ein- zutreten. 5 5 Zürcher:„Reine Erfindungen“ Zu den in letzter Zeit von württembergisch- badischer Seite aufgestellten Behauptungen, derzufolge die südbadische Regierung die Schweiz um Unterstützung für die Wieder- herstellung Altbadens ersucht haben 80lI, sagte Wohleb, der Wahrheitsbeweis für diese Behauptung könne schwerlich erbracht Wer- den. Allerdings sei man in Südbaden für das Eintreten bürgerlicher uncl auch sozial- demokratischer Kreise der Schweiz für die Wiederherstellung Badens dankbar. Auch der südbadische Oberlandesgerichtspräsident Dr. Zürcher bezeichnete alle Nachrichten, denen zufolge er in der Schweiz und bei um als Sprecher dieser bürgerlichen Gefühle macht, des allgemeinen Beifalls gewiß sein canm. Wenn men aber vor die Wahl gestellt ist, welches von den beiden Uebelm das Kleilere ist: die Selbstzerfleischung der beiden Hälf- ten Deutschlands oder die Wiedervereini- gung unter der bolschewistischen Zesat- zulssmacht, dann kann ich sehr wohl ver- stehen, wenn dem zu iten der Vorzug g- geben wird. Niemand wird sich ein len, daß die Kirche es dan leichter hätte als euté'. Wann aber Hätten jemals für de Kirche solche Gesichtspunkte ausschlag- gebend sein dürfen? Nach ihrer eigenen Lehre hat sie alle Nachteile, ja sogar die Verfolgung willig auf sich zu nehmen, wenn es darum gcht, einen solchen Masse imord zu vermeiden, wie es ein rieg, gleichgültig ob Bürgerkrieg oder Weltkrieg, zn einmal darstellt. i Darum scheint mir Niemöller kirchlicher und verantwortungsbewußter gesprochen 20 haben als alle, die sich jetzt von seiner „impulsiven Art“ distanzieren zu müssen glauben und ihm gouvernantenhaft eine Re- serve in politi. den Dingen em Shlen, Merken sie denn eigentlich gar nicht, wie sie sich ihrer selbst spotten? Gewiß ist es ein großes Glück für sie, daß sie nicht auch so impulsiv sind wie er, sonst wären sie Wahrscheinlich auch in das Konzen- trationslager gekommen und hätten sich nicht so ohne weiteres selbst auf ihren allerherrlichsten Führer vereidigt. 1935 sagte einmal einer von den Herren der Kirchenleitung, Niemöller und die anderen von der Bekennenden Kirche seien die Landsknechte; der Generalstab(das war er selbst!) müsse seine Entscheidungen nach ganz anderen Gesichtspunkten fällen. Man hielt eben das Lavieren für wichtiger als das Bekemmen, und wer da zu stören suchte, dem warf man vor. er sei in den Rlicken gefallen! Heute heißt es, er habe auf einen falschen Knopf gedrückt und ein Torpedo gegen die eigene Flotte 108ge- jagt. Bisher nahm ich an, daß der Unter- schied in einem verschiedenen Grad des Glaubens- und Bekennermutes liege. Wenn es nun aber partout ein Charakterunter- schied sein soll, dann will ich mich dem auch fügen. Nur wäre dann meines Er- achtens der Charakterfehler nicht gerade bei Niemöller zu suchen. 5 Darauf deutet ja auch schon die ver- schiedene Handhabung der konfessionellen Frage hin. Die einen hetzen bintenberum, ergehen sich in Andeutungen. welchen großen konfessionellen Gefahren Wir aus- gesetzt sind, daß eine Gegenreformation größten Ausmaßes begonnen hat, daß man aber um des konfessionellen Friedens Wylllen nicht öffentlich davon sprechen dürfe. Niemöller dagegen sagt frei und offen, was er denkt. Ich vertrete zwar nicht seine Meinung, daß das nur an den Katholiken liege. Die Hauptschuld daran sind die Protestanten selbst. und zwar nicht nur die einzelnen, sondern die Kirche. Wenn sie es nicht besser versteht, ihre Glieder auf ihre Sache zu verpflichten, dann ist sie nicht mehr wert. Als daß sie endlich das Zeitliche segnet. und nicht aus bloßen Traditionsgründen ihr Leben wei⸗ ter fristet. Aber immerhin. Niemöller hat nicht nach außen schön seten und heimlich mit den Zähnen geknirscht, sondern hat das ausgesprochen, was die anderen nur zu denken wagten. Aus allen diesen Gründen werde ich trotz aller entstellten Interviews und trotz aller tendenziösen Pressemeldungen auch in Zu- kunft immer zunächst einmal annehmen, U daß bei Niemöller das größere Recht und die richtigere Auffassung ist. bis ich mich passieren. Auf der Brücke, die zur Enge burg führt, kommen mir die Verse Dant aus dem 18. Gesang der„Hölle“ in Eri nerung, wo er den auf- und abwallen Strom der Sünder mit den Pilgerscha vergleicht, die im ersten Jubeljahr d römischen Kirche, 1300, diese le Brücke überschritten. Und da man au damals des Verkehrs kaum Herr werd konnte, kam man auf die gleiche Idee W heute: Man regelte den Verkehr, inde man in der Mitte der Brücke ein Gelände errichtete, daß alle, mit der Stirn nad dem Kastelle(der Engelsburg), auf en Seite nach Sankt Peter wallen“, währen! sie auf der anderen Seite, mit dem Gesich gegen die Berge, ins Zentrum Roms Zzuri kehren. Das ist die erste klassische Schi derung einer Verkehrsregelung vor 6 Jahren, und daran hat sich bis nichts geändert, nur daß heute keine Ge länder nötig sind, sondern die adrett römischen Verkehrspolizisten den Strom d 5 Pilger leiten. 5 Doch das ewig Erstaunliche an die Stadt bleibt, modernen rationalisierten Verkehrs m Autobussen, Privatwagen. Straßenbahn Droschken harmonisch in das Bild antiken und christlichen Rom einglie Während die letzten Modelle der ame kanischen Autofirmen., die in Italien u beim Vatikar akkreditierten Diploma zur Peterskirche fahren, schreiten Schar von Seminaristen und Klosterschülern, v. einem Priester geführt, gesenkten Haupte durch das Getriebe der Welt, als ginge sie überhaupt nichts an. Und unter dunkel gekleideten Passanten mit dem Fi, gerabzeichen, bemerkt man Zzahlrei heut wie sich das Bild eine Männer und Frauen, die im Gebet versun un ken ihrem Ziele zustreben; es braucht viel Phantasie; sich unter ihnen den g ten Pilger des Jahres 1300, Dane Alien in Gedanken an sein unsterbliches Gedi, versunken, vorzustellen.. Fernsehen, Rundfunk, Farbfilm a Heute wälzt sich der Strom der Pilger n zum Hauptportal des Petersdomes, sonde zu der kleineren„Heiligen Pforte, Pius XII. am Heiligen Abend mit drei s bolischen Hammerschlägen geöffnet hat. war das erste Mal in der Geschichte d. Kirche, daß alle technischen Mittel in d Dienst der heiligen Handlung gestellt wu den: Fernsehen, Rundfunk, Farbfilm wa ebenso vertreten wie Presse, Diplomatie un 50 000 geladene Gäste, darunter die eben ei getroffenen ersten Pilger aus Deutschlan Wer, wie vor wenigen Monaten der Berich erstatter. Pius XII, bei der Privataudienz an laglich eines wissenschaftlichen Kongress hat sprechen hören, wird sich über die 4 wendung der technischen Mittel nicht wun⸗ dern: Es dürfte seit der Renaissance n Wenige Päpste gegeben haben, Welche d Entwicklung der Wisse t kraft rogge Teilnahme verfolgen als Pius Im Inneren der Peterskir Besucher diesmal wie stets 5 nisse verloren. Man weiß nicht, unter 1000 oder 3000 Menschen befindet relativ wird die Zahl inmitten dieses Ra mes. Von irgendwoher tönt Gesang; 1 nach längerer Zeit wird man gewahr, welchem Altar die Chorknaben stehen. D. Merkwürdieste aber ist das Licht in d krühen Nachmittasesstunde. Es wirkt in Brechung der großen Ruppelfenster so ei tümlich mystisch, daß die Seele un will ich zur Andacht gestimmt wird, am me vor der in seheinmnisvollem Helladunkel lie genden Nische, über der Michelange „Pfets jp strahlender Blässe leuchtet Das Heilige Jahr hat eben erst bego nen; sein größtes religiös- theologisches eignis steht am 8. Dezember 1950, Kurz seinem Abschluß, noch bevor. Wie sicherer Quelle verlautet, soll an dies Tage, der Feier der unbefleckt Empfängnis, die Himmelfah der Jungfrau Maria àa1s Dog! der katholischen Kirche verki det werden. Bei dieser Gelegenheit wer in Rom die katholischen Bischöfe aus Welt zusammenkommen und der Verki dung des Dogmas beiwohnen. Wie die Ewige Stadt den zu er wartend Fremdenstrom bewältigen wird, ist n nicht abzusehen. Schon normalerweise es in Rom nicht immer leicht ein Hote mer zu bekommen; mein eigenes verdan ich heute nur der Tatsache, daß ich es v0 drei Wochen bestellt habe. Insgesamt rech net man mit fünf Millionen Pilgern 20. Millionen UDebernachtungen, vom ü lichen Verkehr in einer Hauptstadt gan abgesehen. Die Pilgerunterkünfte sind pra tisch, hygienisch und billig, aber sie Werde nicht genügen. Päpstliches Hilfswerl Fremdenverkehrs- und Hotelier verband konferieren und planen; seit Wochen ge staltet die italienische Staatsbahn iht Fahrpläne nach den erhöhten Anforderum gen des Heiligen Jahres. Die Anden und Devotionalienindustrie arbeitet Hochtouren, und der Papst hat ze Bedenken gegen die komm Zz 1 elle Auswertung schon meh Ausdruck gegeben. Trotzdem damit, daß Waren und Dienste im We von 200 Milliarden umgesetzt werden nicht zuletzt dem italienischen Staatsha halt durch Steuern zugutekommen werd Italiener feierten gefährlich Rom.(dpa) Aus allen Teilen Italiens ten Meldungen über Körper verletzungen der Silvesternacht ein. Es hat sich her gestellt, daß das Polizeiverbot gegen die ditionelle, gefährliche Art, Silvester zu fei nirgends eingehalten worden war. Der V. brauch an Feuerwerkskörpern war genau stark wie in den Vorjahren. Es sollen le- lich weniger Pistolen- und Gewehrscht abgefeuert worden sein. In Mailand, Neapel wurde besonders ausgelsss- durch eigene kritische Prüfung von dem Gegenteil überzeugt habe. T 50/ Nr. r Engels. ze Dante in Erin. wallendeg erscharen jahr det gleich nan auc r werden Idee wit r., inden Gelände irn nag H eine Während m Gesich is Zurück he Schi. vor 69 is heute eine Ge. adrettef Strom de an diese ziild eine ehrs im enbahnen Bild de ingliedent r ameri alien und iplomatel 1 Schareg lern, vo Hauptes ginge unter del dem Fil zahlreich et versun, ucht nich den gröh. Alighien s Gedlich Hm llger nich 8, Sonder rte, di drei sym- st hat. nchte de el in del tellt Wur. Im waren matie und eben ein. utschland r Bericht. idienz an- Longresse die An icht Wun. zance nut velche die 8085 en Ge mverhalt⸗ man sich kindet 8 eses Rall. sang; ers Wahr, 4 hen. 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Seit mehr als drei- ig Jahren, ja sogar schon von dem Tage seines Inkrafttretens an, sind wir gewöhnt, zu hören, daß es veraltet ist und auf den Rechtsanschauungen eines längst überwun- denen bürgerlichen Zeitalters beruht. Als es am 1. Januar 1900 nach lang- wierigen Vorarbeiten endlich Geltung er- langten, wurde es in ganz Deutschland fast mit der gleichen Begeisterung begrüßt, wie etwa siebzig Jahre vorher die Arrichtung des Deutschen Zollvereins oder gar die Grundung des Deutschen Reiches iht Jallré 1870. Zum ersten Male galt in ganz Deutsch- land ein einheitlicnes Recht. Wenn zwei artner aus verschiedenen Orten ein Ge- schäft miteinander abschlossen, brauenten Sie nicht mehr sorgfaltig vorher festzule- gen, ob für seine Durchlührung das römi- sche, bayerische oder vielleicnt Hamburgi- sche Recht maßgebend sein sollte. Wenn ein Mann starb, dann hing das Erbrecht seiner Hinterbliebenen oder die Gültigkeit seiner Testaments nicht mehr davon ab, in welchem der sechsundzwanzig Länder des Reichs er seinen letzten Atemzug getan hatte. Es war nicht mehr möglich, daß eine Ehe in einem Lande als grundsätzlich un- trennbar salt, aber jenseits der Landes- grenzen, also vielleicht nur wenige Kilo- meter entfernt, wegen beiderseitiger un- überwindlicher Abneigung ohne weiteres geschieden wurde. Rechtseinheit, das be- deutete die endliche Beseitigung der Rechts- Unsicherheit, unter der das Volk seit dem frühen Mittelalter gelitten hatte. Wenn wir heute, auch über die trennenden Zonen- grenzen hinweg, diese Rechtseinheit haben und als eine Selbstverständlichkeit emp- inden, so können wir uns aus Anlaß dieses Jubiläums ruhig einmal daran erinnern, daß wir sie zu einem großen Teil dem viel- geschmähten Bürgerlichen Gesetzbuch ver- danken. Es ist fast unverändert geblieben in die- sen fünfzig Jahren.. Nur das Eherecht und das Arbeitsrecht haben sich selbständig gemacht und eine eigene Entwicklung genommen. Und nur die Bestimmung des Familien- rechts, in denen die Frau als ein nicht ganz vollberechtigtes Anhängsel des al- lein bestimmenden Mannes angesehen wird, erscheinen wirklich dringend er- neuerungsbedürftig. Die große Mehrbeit seiner 2385 Paragra- phen hat aber ohne ernstliche Erschütte- rungen allen Krisen und Umwälzungen un- 8 unruhigen Jahrhunderts standgehal- ten. Diese immerhin erstaunliche Lebenskraft spricht nicht nur für eine solide, gediegene Arbeit, sie ist vor allem das Ergebnis einer vorher unbekannten Gesetzestechnik. Frü- here Gesetze, wie etwa das viel umfang- reichere Preußische Landrecht, hatten sich bemüht, für alle erdenklichen und mögli- cherweise vorkommenden Fälle eine bis in alle Einzelheiten gehende Regelung zu tref- fen. Das Bürgerliche Gesetzbuch wäre, wenn es die. gleiche Methode angewendet hätte, wohl schon nach zehn Jahren hoff- nungslos veraltet gewesen. Die neuen Erfindungen und die Umwäl- zungen des Wirtschaftslebens brachten eine Unzahl von Rechtsverhältnissen und gänzlich neuen Situationen mit sich, die selbst der beste Gesetzgeber nicht hätte voraussehen können. So hätte die Gesetzgebungsmaschine stän- dig- im Eiltempo arbeiten müssen, um nur die notwendigen Ergänzungen eines solchen Gesetzes zustande zu bringen und mit der stürmischen Entwicklung der Technik und Wirtschaft Schritt zu halten. Das BGB be- wichtigsten Revisionswünsche nötigt solche Ergänzungen und Nachträge nicht. Es hatte von vorneherein darauf ver- zichtet, Einzelfälle zu regeln, und hatte statt dessen übergeordnete Begriffe wie Schuldverhältnis. Willenserklärung, Vertrag, Gemeinschaft und Gesellschaft geprägt. auf die seine Bestimmungen Anwendung finden. Selbst das modernste und unvorhergesehen- ste Rechtsverhältnis muß sich unter einen dieser Oberbegriffe einordnen lassen und findet so gleich bei seinem Entstehen seine gesetzliche Regelung im BGB vor. Aber es zibt keinen Fortschritt, ohne daß alte, liebgewordene Gewohnheiten schwinden müssen. In einem Gesetzbuch al- ter Art hätte jeder Laie ohne Schwierig- keiten feststellen können, welche Rechte und Pflichten er etwa aus einem abgeschlos- senen Abzahlungsgeschäft hat und was ihm geschieht, wenn er mit einer Rate im Rück- stand bleibt. Im BGB würde er statt dessen nur abstrackte Begriffe wie Kaufvertrag, Erfüllung, Fälligkeit und Verzugsfolgen fin- den. So konnte das Bürgerliche Gesetzbuch trotz der Begeisterung, mit der er bei sei- nem Erscheinen begrüßt wurde, doch nie- mals wirklich volkstümlich wer- den. Wir wollen ihm das heute nicht zum Vorwurf machen. Wenn es uns weiterhin die Rechtseinheit und Rechtssicherheit ge- währleisten kann, mag es trotz mancher Altersschwächen weitergelten bis eine Zeit kommt, die sich stark genug fühlt, etwas Besseres an seine Stelle zu setzen. Macht der Winter jetzt ernst? Erste gewaltige Kälteansammlung über Nord- und Osteuropa Da im„Eiskeller“ Europas 30 bis 50 Grad Kälte gemessen werden, scheint die An- nahme berechtigt zu sein. daß sich in Kürze die bisherige milde Wetterlage in einen mehr winterlichen Typ verwandelt. Für Mittel- europa wird die Gefahr einer Kälteperiode dann akut, wenn im sogenannten Eiskeller Europas, über Skandinavien Nordrugland — Sibirien, ein starker Temperaturrückgang einsetzt. Dieser ist in der letzten Dezember- woche eingetreten. Nach den Meldungen der dortigen Wetterstationen werden 30 bis 50 Grad Frost gemessen. Ueber Skandina- vien und den baltischen Ländern erfolgte ein jäher Temperatursturz von fünf Grad Weltbürger warten am Petersberg „Da muß man mal die Polizei aufmerksam machen“ Bonn.(UP)„Wir werden bei den Hoch- kommissaren unsere schriftliche Eingabe mit der Bitte einreichen, Garry Davis die erklärten die iden Weltbürger St Bergschneider und Willi ger aus Herne, der UP in einer Unterhal- tung vor ihrer neuen Behausung auf nalber Höhe des Petersberges. Genau an der Grenze, wo das Hoheitsgebiet der Hohen Kommission beginnt, bilden ein Zelt aus amerikanischem Heeresbesitz, zwei aus der gleichen Quelle stammende Schlafsäcke auf primitivem Strohlager, ein Jeep, gut erhal- ten, mit der Aufschrift„Stop Wwar“ an der Windschutzscheibe, bis auf weiteres das Heim der beiden Vorkämpfer. „Wir weichen nicht eher, bis unser Wunsch erfüllt ist und wenn wir ein Viertel Jahr hier wohnen sollten, aber wir setzen große Hoffnung auf den französischen Hoch- Kommissar Frangois-Poncet, der unsere Eingabe(in deutsch, englisch und französisch, von Weltbürger freunden in Königswinter unentgeltlich hergestellt) entgegennehmen will. Bundespräsident Pro- fessor Heuß hatte die beiden am Heilig- abend zu einer kurzen privaten Unter- redung empfangen und ließ sich über die Ziele ihrer Arbeit unterrichten,„Wir wol- len den Weltfrieden und sind entschieden gegen jegliche Remilitarisierung, unsere Devise ist: Du sollst nicht töten“. Außerdem ist die„Petersberg-Aktion“ nun auch von den deutschen Behörden still- schweigend akzeptiert worden. Als zweite Tdelber- FPFFFCCCCCC———————— MARGUERITEN IM BLAUEN VELD Behörde erschien die Post, um den Welt- bürgern eine ebenfalls„ordnungsgemäße Adresse“ zu geben, sie lautet: Weltbürger (mit oder ohne Namen) Petersberg bei Königswinter am Rhein.. „Wie kommen Sie nun finanziell rund“ ist die nächste Frage die angeschnitten Wird, während der 26jährige Willi Idelber- ger, Besitzer einer Garage und Tankstelle in Herne(in der sein Schwiegervater ihn bei Weltbürgerreisen vertritt), trockenes Reisig für die Feuerstelle sucht, zeigt Berg- schneider eine Zeitung, das Organ seiner Bewegung, der„Weltkurier“, die in der 10. Nummer vorliegt und nach seinen Angaben in rund 45 000 Exemplaren nur durch Stra- genverkauf abgesetzt werden. Hier ist er Journalist und Mitherausgeber. Finanziell haben also beide nicht zu klagen, mancher ihrer Groschen fließt der Weltbürger- aktion zu. Inzwischen sind einige Beamte der Hohen Kommission, vom Petersberg kom- mend, am Zelt vorbeigefahren, nicht ohne liebenswürdig lächelnd zu winken, einige halten auch an.„Wir haben in der kurzen Zeit schon Freunde gewonnen“, meinten die beiden„besonders unter den Amerika- nern“, Mit den Königswinter Bürgern ist es noch etwas anders. Straßenarbeiter, mit Wegebauarbeiten rund um den Berg be- schäftigt, meinten auf eine Frage nach den Zeltbewohnern:„Ach, das sind verrückte Wandervögel“ und eine Blumenfrau sagte: „Da muß man mal die Polizei aufmerksam machen, man weiß nie was dahintersteckct“. ROMAN VON HANNSULLRICEH VON BISSING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 11. Fortsetzung Hachenberg erhob sich und verließ an der Seite des Direktors das Privatbüro, Bevor sie die Direktionsloge betraten, Sagte er:„Sie fragten, ob ich einen beson- deren Grund hätte. Ich habe einen beon- deren Grund, und ich werde Ihnen diesen Grund nennen. Der Besitzer dieses ge- schmackvollen Wappenzeichens ist in einer der letzten Nächte gestorben. Man sagt, er se grmordet worden.“ Der Direktor, pfiff durch die Zähne. „Kannten Sie ihn?“ „Nein„ entgegnete Hachenberg,„er verkaufte mir vor einigen Wochen verschie- dene Antiquitäten. Das beißt, er selbst brachte sie nicht in mein Geschäft. Eine junge Dame kam zu mir und bot mir diese Kuriositäten an., Sie sah etwas merkwürdig Aus, diese junge Dame.“ Er sagte dies in einem so seltsamen Ton, daß der Theaterdirektor ihn fragend ansah, bevor er endgültig die Tür zu der Direktionsloge öffnete. „Ich glaube, selten hat sich eine Frau so in der Farbe ihrer Garderobe vergrif- ken, wie in diesem Fall“, ergänzte Hachen- berg seine Worte,„aber wenn man einige Jahre nur Anstaltskleidung getragen hat, ist es wohl etwas schwer, sich wieder im Zivilleben zurechzufinden.“ „Sie meinen, diese Dame war gar keine Dame?“ Hachenberg aut betrat die Loge, und Grund der lärmenden Musik beugte er sich zu seinem Begleiter, der inzwischen sei- nen Platz eingenommen hatte und sagte: „Sie haben eine bewunderungswürdge Gabe, unausgesprochene Gedanken zu verstehen.“ Und dann vertiefte er sich in den Anblick des begabten Balletts, das in aufreizend entkleidetem Zustand über die Bühne steppte. Inzwischen überlegte der Jounalist, Wo der Antiquitätenhändler geblieben sein Könnte. Aber bis zu der zweiten Pause blieb dieser unsichtbar. In dieser Pause sah Irene Kirsten an der Seite eines Mannes durch die Wandesgänge promenieren. Obgleich sie ihn gesehen haben mußte, verriet sie es mit keiner Bewegung. Ungersbach stellte be- trübt kest, daß seine Chancen bei mr wohl hoffnungslos waren. Ihm fiel ein, daß er der Hauptdarstellerin der Revue, die er flüchtig kannte, einen Besuch in ihrer Garderobe abstatten könnte. Er erkundigte sich bei einem Ballettmädchen nach der Garderobe der Tänzerin. Als er die Garde- robe betrat, hörte er die helle Stimme Christa Maritas, und gleich darauf stand sie ihm in all ihrer Lebhaftigkeit gegenüber. „Sagen Sie nur, Sie wünschten ein Inter- view“, meinte sie lachend. aber darm er- kannte sie den Jounalisten und fuhr ort: „„ en, e es! Sie sind der einzige Lichtblick an diesem trostlosen Tag! Haben Sie gehört, daß das Orchester jeden Finsat? verpatzt?“ Wärme auf 15 bis 25 Grad Kälte, begleitet von schweren Schneestürmen. Auch über ganz Innenrußland schneit es bei weiter sinkenden Temperaturen. Gleichzeitig hat der Gegenspieler der Winterkälte, der die milden Westwinde auslösende Tiefdruckherd des Atlantischen Ozeans, seine Aktivität an den westeuropäischen Küsten erheblich ver- ringert. Von den schweren Sturmwirbeln, die in der letzten Zeit West- und Mittel- europa beunruhigten, ist nichts mehr zu schen. Damit ist auch der Zustrom milder Westluft ins Stocken geraten. so daß sich dem Vordringen der sehr kräftigen Kalt- luftfronten wesentlich geringerer Widerstand entgegensętzt als bisher. Die Entscheidung über die Wetterent- wicklung fällt in Südwest- und Süddeutsch- land, denn hier findet sie einige Gegen- spieler, die weniger mit dem Atlantischen Ozean, sondern mit dem Mittelmeerraum zu tun haben. Wenn die Kaltluft die skan- dinavischen und baltischen Länder verläßt, muß sie über die Ostsee. Deren Wasser ist noch ziemlich warm, so daß die Kälte bereits i di. gemildert die deutschen Küsten erreicht. Aber es ist anzunehmen, daß Süddeutschland im Falle einer Kältewelle von Kaltluft an- gesteuert wird, die über Polen und die Tschechoslowakei westwärts flutet. Sie er- wärmt sich weniger. Erst in den südwest- lichen Gebieten Deutschlands erfährt sie durch Gegenwirkung der noch verhältnis mäßig warmen Bodenoberfläche(falls kein Schnee gefallen sein sollte) eine erhebliche Milderumg. Darüber hinaus wird aber unsere Zone bei Kältewetterlagen sehr häufig von warmen Tiefdruckausläufern gestreift, die vom Mittelmeer über die Alpen und durch das Rhonetal nach Südwestdeutschland vor- stoßen. Manchmal sind diese Wirkungen 80 stark, daß strenger Frost vermieden wird, fast immer führt eine solche Situation zu Schneefällen. Allerdings haben wir Anfang Januar 1940 erlebt, daß bei einer ähnlichen Großwetterlage wie der jetzigen die Kalt- luft mit solcher Vehemenz ausbrach, daß sie in 48 Stunden ganz Mitteleuropa in einen Eiskeller verwandelte. Nach langjährigen statistischen Aufzeichnungen südwestdeut- scher und süddeutscher Klimastationen be- steht Anfang Januar und Mitte Januar (Hochwinter!) eine besondere Neigung zu Frostwetter. Wenn diese auch in den letzten beiden Wintern nicht Wirklichkeit wurde, so besteht darum keine Veranlassung zu einer Unterschätzung der im Osten unsere; Erdteils bereit stehenden Kaltluft. „Das Pubilkum hat es nicht bemerkt“, tröstete Ungersbach sie,„es ist doch ein toller Erfolg! Die Männer werden sich um Sie reißen!“ 5 ö „Die Männer. erwiderte die junge Tänzerin und warf einen Blick auf die auf- flammende Lampe über der Tür, die das Lichtzeichen zum Beginn des neuen Aktes gab,„ die Männer! Sind Sie schon mal einem richtigen Mann begegnet, mein Lie- ber? O Gott, sind Männer selten! Wollen Sie nicht nach der Premiere eine Tasse Tee bei mir trinken? Der Alte fährt heute Abend nach Paris. Ein Agent hat in irgendeiner Spelunke einen Star entdeckt. und der traditionsgemäße Premierenabend wird ver- schoben. Sagen Sie nicht nein, und holen Sie mich am Schluß der Vorstellung an dem Bühnenausgang ab! Ich verspreche Ihnen hoch und heilig, Sie nicht zu verführen, Und nun machen Sie, daß Sie hinauskommen! Ich muß mich umziehen.“ Ungersbach meinte, er würde es sich überlegen. Kurz darauf erreichte er wieder seine Loge, und nun sach er auch Hachenberg, der gerade seinen Platz eingenommen hatte. Bevor er ihn aber fragen konnte, wo er während des zweiten Aktes gewesen sei, setzte die Musik ein, und im Zuschauerraum erlosch das Licht. Im Rhythmus von Tanz und Musik verlief die letzte Stunde der Ausstattungsrevue schnell, aber als der Vor- hang das Bild der letzten Szene freigab, glaubte Ungersbach, seinen Augen kaum zu trauen. Den Hintergrund der Bühne bildete ein überdimensionales Wappen, und sein Zeichen waren erstaunlich wirkungsvolle Margueritenblüten auf blauem Felde Ungersbach überraschte der Anblick des Bühnenbildes derart, daß er noch still und nachdenklich auf seinem Stuhl saß. als unter dem rauschenden Beifall des Publi- Nach Feiertagen „Wie geht's meiner Patientin?“ „Hitz hot'se, segt se, hett se— Kiehlung, segt se, maänt'se, bräucht'se (Ein lustiges Bild auf diesen Mannhei- mer Ausdruck aus den Beständen des Schlogß museums). Wieviel Menschen kann die Erde ernähren? Die Schätzungen schwanken zwischen 10,4 und 13,3 Milliarden Albrecht Pen ck schätzte die wahr- scheinlich größtmögliche Einwohnerzahl der Erde aufgrund der Ertragsfähigkeit ihrer einzelnen Klimagebiete auf 7,7 Milliarden Menschen. Alois Fischer hat diese bei vollkommenster Anwendung aller gegen- Wärtig verfügbaren Existenzmittel auf nur 6,2 Milliarden berechnet. Noch 1924 lebten auf unserem Planeten 1800 Millionen, heute aber schon zwei Mil- arden. Dieses Anwachsen der Menschheit kanm nicht mit einem Male aufhören, aber sich auch nur bis zu einer gewissen Höhe fortsetzen. Diese wird gegeben durch die von dem Ertrag der Erde bestimmte poten- tielle Bevölkerung, die ihrerseits bedingt ist durch Boden, Klima und menschliche Arbeit. Von diesen Gesichtspunkten aus- gehend, hat W. Hollstein eine Menschen- zahl von 13,3 Milliarden für möglich erach- tet. Dies wäre das Zweieinhalbfache der heute aufgefüllten Erdteile, nach der Schät- zung Pencks vom Jahre 1924 aber das An- derthalbfache. Wenn das Wahrscheinliche in der Mitte liegt, so hätten wir mit einer höchstmöglichen Gesamtzahl von 10,4 Mil- narden Menschen zu rechnen, die unsere Erde alleräußerst ernähren könnte. Für jedes Land ist die Volksdichte mathematisch zu ermitteln. Man faßt sie nach Dichtestufen zusammen, die in Kur- venform ausgedrückt werden. In den ein- zelnen Erdteilen sehen die Kurven der Volksdichte verschieden aus. Gemeinsam ist allen, daß sie mit einem sanften Anstieg dann mit scharfem Bug steil begirmen und dann n. empoörsckinellen. Boch ist bei Eurasien, also den zusammenhängenden Erdteilen Europa und Asien, die geringe Aufwärtsbewegung nur kurz, bei den anderen Kontinenten da- gegen lang. Umgekehrt ist es mit dem stei- len Anstieg. Darin kommt zum Ausdruck, daß die Volksdichte von Eurasien fast acht- mal so groß als die aller anderen Landge- biete ist, und daß Europa und Asien zusam- men, obwohl beide Erdteile noch nicht den dritten Teil der gesamten Landoberfläche, nämlich 52,3 von 147,9 Millionen Quadrat- kilometern einnehmen, mehr als drei Vier- tel aller Menschen beherbergen. Eurasien enthält die drei großen Zu- sammenballungen der Menschheit: Europa, China-Japan mit Vorderindien und Keime einer solchen in Insulinde, wo die Insel Java das dichtest besiedelte Land der Erde von mehr als 100 000 Quadratkilometern ist. Reichlich Platz für Menschen ist noch im übrigen Insulinde, in Hinterindien und alten Kulturländern Vorderasiens, die heute noch immer unter den im Laufe der letzten Jahrhunderte erlittenen Verwüstungen leiden. Sie könnten das Doppelte ihrer jetzigen Bewohnerzahl aufnehmen. Die Kurve der Volksdichte könnte also in Eurasien noch viel steiler ansteigen, als dies heute der Fall ist. Dasselbe gilt noch in höherem Maße für kums die Revue in einem feenhaften Finale ihr Ende fand und Hachenberg ihn fragte, was er denn für ein dummes Gesicht mache. Ungersbach riß sich zusammen. und pflicht- schuldigst fiel er in den Applaus ein. Etwas später ging er nachdenklich an der Seite des Antiquitätenhändlers dem Ausgang des Theaters zu. Er war selten in seinem Leben von einer Sache so benommen gewesen wie von der Tatsache, jenes Wappenzeichen, das er auf dem kleinen Elfenbeinetui entdeckt hatte, hier in der Revue als Bühnendeko- ration wiederzufinden. Er fand. es war ein wenig unheimlich. Er hatte mit Hachenberg das Portal des Theaters erreicht. vor dem die langen Reihen wartender Automobile standen, als er unvermittelt stehen blieb. Er verabschiedete sich etwas überstürzt von Hachenberg und ging von dem Portal durch das Foyer zu den Büroräumen des Theaters. Hier fragte er nach dem Direktor und fand inn in seinem Privatbüro bereits in Hut und Mantel, mit einer Aktentasche bewaff- net und im Begriff, das Haus zu verlassen. „Fragen Sie mich um Gottes willen nicht nach meinen Plänen für die nächste Revue, Ungersbach“, stöhnte er. als er den Jouna- listen sah,„in zwanzig Minuten geht der Schnellzug nach Paris drüben vom Bahnhof ab, und schließlich hat meine Frau auch noch ein Anrecht auf mich! Was zum Teufel wollen Sie von mir?“ „Ihnen eine gute Reise wünschen“, sagte Ungersbach freundlich. „Danke! Sonst nichts?“ „Nur eine Kleinigkeit“. erwiderte der Jounalist und nahm respektlos eine Ziga- rette aus der Schachtel, die vor dem Direktor gulf dem Schreibtisch lag. Er zündete sie an und sagte:„Ich möchte mich nur bei thnen erkundigen, wer Sie auf diesen geniale Idee der Bühnenausstattung des letzten Aktes dieser Revue gebracht hat? Ich neine, Nordamerika. Dort könnten, wo sich nur in den Nordoststaaten eine Zusammenbal- lung von Einwohnern infolge der euro- päischen Einwanderung entwickelt hat, 1,6 mal so viele Menschen als in unserem Kon- tinent leben. Die Volksdichte der USA bleibt mit 6,9 weit hinter der von Europa mit 51 und auch noch hinter der von Eura- sien mit 32 zurück, ist aber immerhin schon doppelt so groß wie die der Süderdteile. Wir verstehen unter den letzteren Afrika, Südamerika, Australien und die Antarktis. In allen diesen Gebieten gibt es noch weite, menschenleere Flächen. Gänzlich unbe- Wohnt ist die Antarktis, die fast andert- halbmal so groß wie Europa ist. top Am Rande der Zeit Hano Einigermaßen überrascht war eine Ge- schäftsfrau in Gaildorf, als dieser Tage ein Mann samt Motorrad durch das Schau- kenster in den Laden kam. Der Motorrad- fahrer hatte die Herrschaft über sein Fahr- zeug verloren und war in das Schaufenster gefahren. Als er wieder zu sich gekommen war, meinte er:„Hano, das isch mer jetzt doch noch net passiert.“ Nicht zu verbieten Die Tänze Samba und Rumba können nicht verboten werden, da es keine gesetz- liche Grundlage dafür gibt. Diese Stellung nahm das Landratsamt Bad Aibling zu einem Verbot der Tänze durch den Ge- meinderat Hohentann. Es sei nur zulässig, so heißt es, einzelne anstößig tanzende Personen aus dem Lokal zu weisen. Neueste Trauermusik Mit Samba-, Rumba und Swing-Klän- gen wurde die sterbliche Hülle des neun- zehnjährigen Bergarbeiters Pierre Roland aus Courcelles bei Charleroi zum Friedhof geleitet. Er hatte sich vor seinem Ableben im Testament ausbedungen, daß man ihn mit Tanzmusik beerdigt. Allzu schlagfertig Der Spieler Alfred Würstel(Tus För- bau), der im Spiel gegen den SK Schwar⸗ zenbach den Schiedsrichter k. o. geschlagen und einem Platzordner einige Zähne ausge- schlagen hatte, wurde mit Gefängnis be- straft und aus dem Bayerischen Fußball- verband ausgeschlossen. Neue Verwendung Das 50 Kilometer lange Fernsprechkabel, das Hitlers Haus auf dem Obersalzberg mit der Außenwelt verband, wird von der Postverwaltung abgebaut. Das Kabel, das einen Gesamtwert von vier Millionen DM hat, soll zwischen Bonn und Köln im Dienst der deutschen Bundesregierung verwendet werden. woher kennen Sie das Wappenzeichen der weißen Margueriten im blauen Felde?“ Der Direktor schwieg einen Augenblick. „Ich fand es in einem beraldischen Werke, erwiderte er dann ruhig, ‚und falls es Sie interessieren sollte, würde ich Ihnen raten, das gleiche zu tun. Im übrigen kön- nen Sie meine Zigarette auch draußen rau- chen! Ich habe nun wirklich keine Zeit mehr!“ „Ich hatte auch nicht die Absicht, Sie aufzuhalten“, erklärte Ungersbach höflich, und zwei Dinge wurde ihm unmittelbar be- wußt. Erstens empfand er. daß der Direktor offensichtlich auf seine Frage vorbereitet gewesen war. Und zweitens verspürte er ein seltsames Verlangen nach einer aroma- tisch duftenden Tasse Tee. So verließ er das Theater durch das Hauptportal, um auf der anderen Seite des Häuserblocks an dem Bühnenausgang auf die Tänzerin Christa Marita zu warten. Der Regen hatte nach- gelassen, und die Luft war wärmer und angenehmer geworden. Ungersbach sah die Mädchen vom Ballett in kleinen Gruppen das Theater verlassen. Nach einer Weile, die er auf- und abgehend auf dem Bürgersteig verbrachte, entdeckte er endlich die Tänze- rin. Ihr helles Haar wehte im Wind. „Schnell eine Taxel“ rief sie ihm zu, wir trinken wie abgemacht erst eine Tasse Tee bei mir, und bis dahin werden wir eine Idee haben, wie wir die angebrochene Nacht zu Ende bringen.“ Ungersbach winkte einen Wagen herbei. Als die Taxe an dem Portal des Theaters vorüberfuhr, sah der Journalist den Anti- quitätenhändler in Begleitung einer jünge- ren Dame aus seinem Geschäft kommen. Einen Augenblick glaubte Ungersbach das Gesicht der Frau zu erkennen., aber der Wagen zog unvermittelt an, und so verlor er das Paar aus den Augen. Seite 4 MANNHEIM Trügerisches Eis fordert Opfer Gestern nachmittag gegen 18 Uhr brach die Eisdecke des Kutzerweihers im Luisen- park, auf der ein zwölf jähriger Junge, etwa 25 Meter vom Ufer entfernt, gespielt hatte. Das Kind versuchte, sich schwimmend ans Uter zu retten, erlitt aber anscheinend einen Heraschlag und ging unter. Zahlreiche Pas- BSanten hatten den Vorfall beobachtet, ohne helfen zu können. Beim Eintreffen der Be- rutsteuerwehr befand sich der Junge be- bereits einige Minuten unter Wasser. Er 9 geborgen. Wiederbelebungs- versu blieben erfolglos. Jugendherberge muß geräumt werden! Nun ist das Pferdehaar doch gerissen und das Damoklesschwert entsprechend un- seren in dem„Jugendherbergssorgen“ be- titelten Artikel vom 24. Dezember geäu- Herten Befürchtungen auf die Mannheimer Jugendherberge herabgefallen: gemäß einer schriftlichen, an den Jugendausschuß in Mannheim adressierten Anordnung des Hauptquartiers der amerikanischen Armee in Heidelberg muß das Gebäude in der Me- dicusstraße 1 bis spätestens 10. Januar ge- räumt und an die Besatzungsmacht abge- treten werden. 0 In dem von Oberst P. J. Lloyd unter- zeichneten Schreiben heißt es in deutscher Uebersetzung unter anderem:„Es wird be- dauert, daß diese Maßnahme notwendig ge- Worden ist, ohne Ihrer Organisation weitere Unterstützung in der Unterbringung der Jugendherberge gewähren zu können. Um- stände, die die Quartierbeschaffung betref- ken und außerhalb der Befehlsgewalt unse- rer Dienststelle liegen, machen diese Maß- nahme jedoch erforderlich.“ J In der Jugendherberge haben allein im August 1750 Personen übernachtet, und ihre Leitung rechnete mit mindestens 15 000 Vebernachtungen für dieses Jahr.„Es ist bedauerlich, daß die Amerikaner die sich doch sonst immer für die Jugend ein- setzen— dem Jugendherbergsgedanken so wenig Verstndnis e. gegen bringen“, sagt Stadtschulrat Stengel, der erste Vorsitzende des Mannheimer Jugendherbergsverbandes. Es wird davon gesprochen, daß in dem Haus Medicusstraße 1 Amerikanerinnen einquartiert werden sollen. der Nächste Sprechstunde der Sozial- ö redaktion Unsere Sorlalredaktion, dle für jeder- mann kostenlos allgemeine und Rechtaus- künfte gibt, hält ihre nächste Sprechstunde am kommenden Donnerstag im Parterre unseres Verlagsgebäudes in R 1, 4-6, von 17 bis 19 Uhr ab. „Theater des Volkes“ in Sandhofen Mit dem Besuch des r 970 Vol N 1 heim“ im Sandhofener„Morgen- 8 die Erstaufführung des nach Wühelm lauft bearbeiteten Märchens „Zwerg Nase“ brachte, wurde zweifellos eine besondere Freude bereitet. Unter Paul Ehmann's geschickter Regie folgten die Jungen und Mädels begeistert der Märchen- Handlung in ihrer vielseitigen wechselvol- len Ausgestaltung mit dem versöhnenden Ausgang. Elselore Fischer(Zwerg Nase) fand sich vortrefflich in die Hauptrolle, Gisela Spa- nisch(Prinzessin) und Trieloff Hofmarschall Zirlefitz) gaben ein erfreuliches Debut, wie auch P. Ehmann(Koch), Jutta Lohfink (Köchin) und vor allen Dingen J. Grether Als verwunschene Hexe) sowie nicht zuletzt Werner(der gute König) für eine freund- uche Belebung der fünf Aufzüge bei acht Bildern sorgten. Für die musikalische Um- rahmung zeichnete Gg. König mit seinen Mannen erfolgreich. Dankbarer, von ju- gendlicher Begeisterung getragener Beifall lohnte die Darbietungen, denen ein besserer Besuch zu wünschen gewesen wäre. Anders bei den Erwachsenen am Abend. in volles, erwartungsvolles Haus ließ sich den angebotenen Neujahrscoktail mit der Aufführung der Schwarzwald-Operette von Nico Dostal„Monika“ nicht entgehen und schlürfte ihn genießerisch in vollen Zügen. Für die erkrankte„Monika“ Arendt sprang I. Weber als anmutiges ‚Monele“ ein, für Burow als Sonnenwirt der temperamentge- ladene Neuffert. Und da auch noch in an- deren Rollen Umdisponierungen vorgenom- dem Ensemble umso anerkennenswerter. Störend wirkten bei beiden Vorstellungen weils der zeitraubende, durch bühnen- echnische Schwierigkeiten bedingte Büh- aenumbau, doch kann alles— am Grad des herzlichen Beifalls gemessen— als voller Erfolg gebucht werden. 5 Wohin gehen wir? Dienstag, 3. Januar: Nationaltheater. 19,30 Uhr: Walzerzauber“;„Zum Morgenstern“, Sandhofen, 15,00 Uhr:„König Drosselbart“ onaltheater). ittwoch, 4. Januar: Nationaltheater, 14,30 König Drosselbart“; 18,30 Uhr:„Hoff- 1s Erzählungen“; Behrenssaal der Kunst- „ 20,00 Uhr: Prof. Dr. G. F. Hartlaub icht über Venedig(II. Tei im Rahmen der Vortragsreihe„Berühmte Kunststätten“. 5 Wie wird das Wetter? 8 Milder orhersage bis Mittwoch früh: Bei zeitweise ischendden westlichen Winden stark be- wölkt und einzelne leichte Regenfälle. Milder als bisher. Tagestemperaturen auf etwa 75 Grad ansteigend, nachts wechselnd noch unbe- ender Frost. ebersicht: Das mitteleuropäische Hoch- druckgebiet wurde durch starken Druckfall aus Nordwesten nach Südosteuropa abgedrängt. Dadurch gelangen wir in den Randbereich nordatlantischer Störungen, die mildere Luft- massen heranführen. Amt kfür Wetterdienst Karlsruhe. gelstand am 2. Januar: Maxau 328( 0, Mann eim 16s(— 5. Worms 177(ich. Caus 8 men werden mußten, ist die gute Verstän- digung zwischen Orchester Gg. König und Trotz Cewperbelreiheit- last 1000 Meisterprüfungen in Mannheim Das Handwerk hält den„großen Befähigungsnachweis“ nach wie vor für erforderlich Die Debatte um die im Januar 1949 von der(damals noch) US- Militärregierung an- geordnete Gewerbefreiheit ist heute noch keineswegs abgeschlossen. Immer wieder wird hauptsächlich von Handwerkerkreisen die Frage aufgeworfen in wieweit die von der Besatzungsmacht eingeführte Regelung tatsächlich auf deutsche Verhältnisse abge- stimmt sei und ob die amerikanische Devise: gleiche Chancen für jeden! sich nicht als Freibrief für das Eindringen fremder, destrutiver Elemente auswirken könne. Dem wird von anderer Seite gegenüber- gehalten, daß niemand außer dem Käufer berechtigt sei, die Brauchbarkeit eines zu verkaufenden Gegenstandes zu beurteilen, da unter dem Deckmantel, den Käufer schützen zu wollen, gefährlich zu werden drohende Konkurrenz aus egoistischen Gründen abgewürgt werden könne, häufig zum Nachteil des Publikums, das damit einer Art Monopol ausgeliefert sei. Die von den Handwerkskammern ermit- telten Zahlen, wonach in Württemberg Baden täglich etwa 50 neue Handwerker- betriebe eröffnet werden, während nur 20 Prozent der neuen Inhaber eine Meister- prüfung abgelegt haben, werden gerne dazu benutzt, den Eindruck zu unterstreichen, Als stelle die schrankenlose Gewerbefreiheit tatsächlich eine Gefahr dar, die den Hand- werkerstand, als das Kernstück des Mittel- standes, in seiner Existenz bedrohe. Ein Rückblick auf die 1949 vor der Handwerkskammer Mannheim abgelegten Meisterprüfungen dagegen scheint geeignet, diese Bedenken an Gewicht verlieren zu lassen. Im vergangenen Jahr beęwarben sich 958 Prüflinge um die Meisterwürde. Dlese Zahl erreicht fast die Höhe des Vorjahres und ist noch immer fast doppelt so hoch wie in den Jahren vor dem Kriege. Hilfe für Junglehrer Mitte Oktober dieses Jahres haben über 100 Junglehrer und Junglehrerinnen nach gut bestandenen Examen die Lehrerbil- dungsanstalt Heidelberg verlassen. Noch aber müssen sie warten, bis eine Stelle für sie frei wird. Für viele bedeutet diese War- tezeit eine harte Zeit, da sie ohne jeglichen Verdienst sind. Deshalb wenden sich die Junglehrer mit einer Bitte an die Eltern in Stadt und Land: s Ihr Eltern in der Stadt! Wenn Eure Kin- der einen guten Nachhilfeunterricht nötig haben, so werdet Euch an uns! Wir em⸗ pfehlen Euch eine gute Lehrkraft, und Eure Kinder werden es Euch danken. Ihr Eltern auf dem Lande! Wenn Ihr einem dieser Junglehrer Verpflegung und Unterkunft bieten könnt, werden Bure Kin- der in gute Hände kommen. Zudem wird die Lehrkraft Euch gerne in Eurem Be- trieb behilflich sein. Alle Wünsche und Aufträge, für die wir schem im voraus herzlich danken, bitten wir 2zu richten an: Hilfsaktion für Junglehrer, Heidelberg, Keplerstraße 87. Unter den 834 Prüflingen, die bestanden haben, sind entsprechend Mannheims überwiegend industriellen Charakter— die Schlosser mit 88 neuen Meistern führend. Hierunter zählen auch mehrere Prüflinge, die nicht die Absicht haben, sich selbständig zu machen, sondern in der Industrie be- schäftigt sind und von ihrem Arbeitgeber zur Prüfung beauftragt wurden, um nach der Prüfung den Posten eines Ausbilders oder Werkstattleſters zu übernehmen. Diese Tatsache gewinnt an Bedeutung, wenn in Erwägung gezogen wird, daß in der Indu- strie der sogenannte„kleine Befähigungs- nachweis“— Wonach zur Lehrlingshaltung die abgelegte Meisterprüfung Vorbedingung ist— nicht gefordert wird. Den Schlossern folgen zahlenmäßig die Bäcker, bei denen 79 von 84 Prüflingen er- folgreich abgeschlossen haben, während die Bäcker der Fachschule Weinheim, die eben- falls in Mannheim ihre Meisterprüfung ab- zulegen hatten, bei 148 Prüflingen auch 148 Meisterbriefe in Empfang nehmen konnten. Die Elektroinstallateure hatten es mit ihrer Prüfungsaufgabe besonders schwer, weil bei der noch immer geringen Neubautätig- keit eine ausreichende Meisterarbeit— die Elektroinstallateure müssen einen Neubau nach eigenen Plänen vollständig installieren selten zu finden ist. Inzwischen konnten immerhin 54 von 84 Prüflingen zu einem Abschluß ihrer Meisterprüfung kommen. Von den Kraftfahrzeughandwerkern mußten nur zwei Drittel die Aufgabe zu älteren mehr nach meistern, für einen Lastwagen Modells, für den keine Ersatzteile hergestellt werden, eine Oelpumpe eigenen Plänen anzufertigen. Die Maler indessen malten— wie im Vorjahr— zwei Räume in der Gewerbe- schule meisterhaft aus, um dann— auch wie im Vorjahr— die übliche Gebühr für die„Benutzung der Schulräume an die Stadtkasse entrichten zu müssen Zahlreich waren auch die Schreiner, die Maurer, Damenschneiderinnen und Schuh- macher, während die Goldschmiede und Kürschner, die Steinmetzen, Wagner und Korbmacher mit einstelligen Zahlen auf- warteten. Reichlich vertreten waren die Küfer von der Bergstraße und aus dem Odenwald, und unter den Müllern war gar eine junge Müllermeisterin. Diese Zahlen demonstrieren in gewis- sem Sinne den Standpunkt des Handwerks, das noch immer darum kämpft, den „grogen Befähigungsnachweis“— wonach nur einen Handwerksbetrieb eröffnen darf, der auch eine Meisterprüfung abgelegt hat — doch wieder als erforderlich zu dekla- rieren, mit der Begründung, daß diese For- derung sich nicht eigentlich gegen die Ge- werbefreiheit richte, sondern eine Sache der Ausbildung sei, Eine Lösung, die— nach Ansicht des Handwerks— gleichen Start für jeden garantiert und gleichzeitig einen Schutz für die Allgemeinheit 5 0 i-tu. Die Cesundheitsbilunz des Jahres 1949 Die alte Erfahrung: Gesundheit geht parallel mit sozialem Wohlstand Da die Gesundheitsverhältnisse in einer Großstadt immer weitgehend von dem Zu- stand der Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitspflege abhängig sind, wurden auf besondere Anordung hin diese Einrich- tungen in Mannheim im abgelaufenen Jahr besonders eingehend vom Staatlichen Ge- sundheitsamt besichtigt. Es ist wenig be- kant, was inzwischen an Wiederaufbau arbeiten auf diesem Gebiet von der Stadt- verwaltung geleistet wurde. um die Was- ser versorgung, die Abwässer. und die Ab- rtallbeseitigung, das Badewesen und die Le- bensmittelversorgung in hygienisch ein- Wandfreier Weise sicherzustellen. Trotzdem wird es noch weitere An- strengungen kosten, um auf allen Gebieten zu befriedigenden Verhältnissen zu kom- men, so zum Beispiel beim Schulhausbau. Dabei wird es auch vom schulhygientischen Standpunkt aus notwendig sein. sich nicht auf den Wiederaufbau der alten Schul- gebäude zu beschränken., sondern eine Wesentliche Auflockerung des Schulhaus- baues mit Anpassung an die modernen Unterrichtsmethoden durchzuführen. Die Gesundheitsverhältnisse der Mann- heimer Bevölkerung lagen im vergangenen Jahr nicht ungünstig. Wesentliche Seuchen sind nicht aufgetreten, wenn auch die Zahl Traditioneller Neuſuhrsumtrunk der„Liederhalle“ Seit Jahrzehnten ist es Brauch bei den Mitgliedern von Badens größtem Gesang verein— wie Musikdirektor Friedrich Gel- lert die Liederhalle Mannheim mit Recht nannte— sich jeweils am ersten Tag eines neuen Jahres zu einem traditionellen Um- trunk zusammenzufinden, sich gegenseitig viel Glück zu wünschen für die nachsten 365 bzw. 366 Tage und ein paar vergnüg- liche Stunden miteinander zu verbringen. Diesmal war es die Gaststätte„Dur- lacher Hof“, die sich die sangesfreudigen Märner mit dem Gold in der Kehle für Mren Neujahrsumtrunk ausgesucht hatten. Nachdem die kraftvoll aufspielende Sechs- Mann- Hauskapelle einige schmissige Stücke intoniert hatte, ergriff der Vorsitzende Georg Schäfer das Wort zu einer kleinen An- sprache, in der er zunächst die Ehrengäste, befreundeten Gesangvereine, Vertreter des „Feuerio“, Jubilare und Ehrenmitglieder Willkommen hieß. Drei Wünsche äàußerte Schäfer fürs neue Jahr: daß jedes Vereins- mitglied nebst Angehörigen gesund bleiben möge, daß die Mitglieder der Liederhalle und dem deutschen Lied treu blieben und „daß uns der Hergott vor einem neuen Kriege bewahren möge“, g Vor der Ehrung von Vereinsmitgliedern für 15-, 25 und 40jährige„Aktivität“ bzw. „Passivität“ sprach Musikdirektor Gellert, der verdiente Chormeister des Vereins, einige Worte über das Konzert der Lieder- Halle, das im Frühjahr unter dem Motto „Hymnus an die Natur“ im Rosengarten gegeben werden soll. Immer wieder wurden die Darbietungen der conferierenden, glossierenden und paro- dierenden Hans Scheibe und Ellen Rummel, der„Rnorzebachin“ und des„Suppegrüner“ mit Liedern der„Aktivität“ des Vereins garniert, dessen ausgezeichnetes Stimmen material unter der straffen Stabführung Gellerts in Klangeffekte von fast instru- mentaler Reinheit zusammenflog. Eine viel- ! ausgestattete Tombola bot für viele viel. Erst spät in den Abendstunden ging man auseinander. Was zurückblieb war das Ge- fühl, daß ein wertvolles Gut, das deutsche Lied, bei der Liederhalle gut aufgehoben ist. Dud· Mit Unglerten Briefen Frankfurter Postschaffner bestahl Mannheimer Totobriefe Dieser Tage konnte der Leiter der hie- sigen Postüberwachungsstelle einen recht mysteriösen Kriminalfall klären, der ihm von der Mannheimer Kriminalpolizei übergeben worden war und in Kürze vor einem Frank- furter Gericht verhandelt wird. Es fing damit an, daß im August bis Sep- tember vor dem Hauptbahnhof in Mannheim an die Mannheimer Totozentrale gerichtete Briefe gefunden wurden, die alle geöffnet worden waren und nur noch die ausgefüllten gegen Ausbeutung jugendlicher Arbeitskrult Die Fälle, in denen jugendliche Arbeits- Kräfte von Arbeitgebern skrupellos aus- genutzt werden, häufen sich immer mehr, sagen die Gewerkschaften. Immer und immer wieder würden die Jugendschutz- bestimmungen nicht eingehalten. Dafür nur ein Beispiel: Ein 15jähriges Lehrmädchen hat 171 Ueberstunden in sechs Wochen. Ihr Arbeitgeber aber verweigert die Bezahlung, und als sich die Gewerk- schaft einschaltet, entlägßt er sie— am letzten Tag der allgemein auf ein Viertel- jahr beschränkten, in diesem Fall aber nach mündlicher Vereinbarung bereits innerhalb von vier Wochen beendeten Probezeit. In dem Bemühen, solchen und àhn- ichen Fällen entgegenzutreten und die Lebenshaltung der arbeitenden Jugend zu verbessern, veranstaltet der Gewerkschafts- bund Württemberg Baden. Ortsausschuß Mannheim, Jugendsekretariat. vom 9. bis einschließlich 13. Januar eine„Jugend- Sschutzwocheln, in der in Mannheim und Vororten Jugendversammlungen für Lehr- linge und jugendliche Hilfsarbeiter abge- halten werden, auf denen junge Gewerk- schaftler über Jugendschutz. Fragen der Erziehungsbeihilfe, die Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt und andere Themen sprechen, 9 5 1 2 15 „ 5 Gleichzeitig werden Fragebogen ausge- geben werden, durch deren Auswertung die Gewerkschaften sich einen Ueberblick über die Verhältnisse der Lehrlinge und Jung- Hilfsarbeiter verschaffen wollen. Die darin enthaltenen Fragen lauten: 1. Lehrling: In welchem Beruf wirst Du ausgebildet?; Hilfsarbeiter: In welchem Industriezweig bzw. Gewerbe arbeitest Du? 2. Wie alt bist Du? 3. In welchem Lehrjahr stehst Du? 4. Lehrling: Wieviel Erziehungsbeihilfe er- hältst Du?; Filfsarbeiter: Wie hoch ist Dein Stundenlohn? 3. Erfolgt die Auszah- lung Deiner Erziehungsbeihilfe bzw. Deines Lohnes regelmäßig? 6. Wird Dir die Berufs- schulzeit vergütet? 7. Wieviel Arbeitstage Urlaub hast Du im Jahre 1949 erhalten? 8. Arbeitest Du waöchentlich mehr als 48 Stunden? 9. Wenn ja, werden Dir die Ueberstunden bezahlt? 10. Leben Deine Eltern noch? 11. Wieviel Geschwister hast Du? und 12. Bist Du der einzige Ver- diener in Demner Familie? 6 Es bleibt dem Befragten überlassen, ob er seinen Namen oder/und Betrieb auf dem Fragebogen, der unfrankiert in den Brief- kasten geworfen werden oder auf dem Jugendsekretariat des Gewerkschaftsbundes in L. 4, 15 abgegeben werden kann, ver- merkt oder nicht. 5 rob 3 der infektiösen Darmerkrankungen(Typhus, Paratyphus, Ruhr und bakterielle Lebens- mittelvergiftungen) immer noch überhöht ist. In den ersten Monaten des verflos- senen Jahres hat eine Grippeepidemie unter den Säuglingen und älteren Personen meh- rere Todesopfer gefordert. Bei der Tuberkulose scheint der Höhe- punkt der Erkrankungsziffer erreicht zu sein; die Erkrankungszahlen liegen immer noch sehr hoch, dagegen sind die Unter- bringungs möglichkeiten für die Erkrank- ten noch sehr beschränkt. Auffallend ist, daß der zu erwartende Anstieg der Tuber- kulosesterblichkeit absolut und relativ nicht so hoch geworden ist, wie nach dem ersten Weltkrieg. Sicher ist, daß dabei die bes- sere Diagnostik und die erweiterten Be- handlungs möglichkeiten eine wichtige Rolle spielten. 5 Die Säuglingssterblichkeit ist in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres von 8,7 im Jahre 1948 auf 7,1 gesunken, hat damit aber die Vorkriegswerte noch nicht erreicht. Der Allgemeinzustand bei Kindern und Jugendlichen hat sich im allgemeinen wei ter gebessert. Neben solchen, die heute schon wieder einen friedensmäßigen Kör- perzustand zeigen, finden sich aber doch noch zahlreiche mit schlechtem Gesund- heitszustand. Die vom Stadtjugendamt in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt durchgeführte Kinder-, Heil- und Erho- lungsfürsorge ist hier eine wesentliche Hilfe. Für die Gesundheitsverhältnisse der Kin- der ist nicht nur gefährlich, daß infolge der Wohnraummot immer noch viele in Bun- kern, Kellern und sonstigen Unterkünften hausen müssen, sondern noch größer ist die Zahl derjenigen, die unter der erheblichen Wohnungsdichte in Mannheim gesundheit- lich leiden müssen. Es gilt, nicht nur die akute Wohnraumnot zu beheben, sondern auch die Wohndichte aufzulockern. Es bestätigt eich also immer wieder die Erfahrungstatsache, daß der Gesundheits- zustand der Bevölkerung parallel der Sozialen Not verläuft, daß aber auch gesund- heitliche Schäden längere Zeit zum Aus- gleich brauchen.. auls Glulteis geführt 0 Tipzettel enthielten, während die diesen Briefen sonst beigelegten Totogebühren Tehlten. Der Mannheimer Kriminalpolizei wurde die Sache angezeigt und sie beauftragte den Postfahnder mit der Aufklärung des Falles. Obwohl man von Anfang an einen be- stimmten Verdacht hegte, der sich später als gerechtfertigt herausstellte, waren wochen-, ja monatelange Ueberwachungsaktionen er- forderlich, bevor das Fischlein, das sich so dreist in trüben Totogewässern tummelte, im Netz zappelte. Und siehe da, am Angelhaken hing ein Frankfurter Postangestellter, Ende der Vier- ziger, und schon seit 30 Jahren in postalischen Diensten. Er hatte seit einiger Zeit regel- mäßig aus Gießen, Frankfurt usw. stam- mende, rait dem Abendzug Frankfurt Mann- heim beförderte und an die Mannheimer Totozentrale adressierte Totobriefe ihres geldlichen Inhalts beraubt. Festgenommen wurde er, als er gerade ein Hotel aufsuchen wollte, um dort seine Beute umzusetzen. Als Agents provocateurs wurden von der Polizei flngierte Toto-Briefe, die ebenfalls die Aufschrift„Totozentrale Mannheim“ trugen und in den Postwagen des Zuges ein- geschmuggelt wurden, benutzt. Und tatsächlich,— der Frankfurter Be- amte konnte auf diese Art in flagranti er- tappt werden. Als sich der Abendzug in den Nachtstunden im Mannheimer Hauptbahnhof verschnaufte, ging sich der Posträuber ein wenig die Füße vertreten. Von den Argus- augen der Gesetzeshüter verfolgt, warf er dabei alle paar Schritte vor dem Haupt- eingang einen zerknüllten Totobrief weg, ohne zu wissen, 8 Schreiben waren, die er erleichterte. Insgesamt konnten 117 Toto- und drei Ein- schreibebriefe mit Inhalt, die der Postschaff- ner in seine„Sammelaktion“ einbegriffen Hatte, sichergestellt Norschtigten umgehend zugeleitet Werden. 78. Geburtstag. Das 86. Lebensjahr volle daß es diesmal fingierte und den Empfangs- Wieder in der Heimat Auch nach Weihnachten trafen wieder mehrere Heimkehrer in Mannheim ein. De Unserer Gepflogenheit entsprechend ver- ökkentlichen wir die uns bekannt geworde- 1 nen Namen: 1 dür Hans Hertenstein, Zellerstraße 57(738800, 8 Karl Hamm, Untere Mühlau 25(7108/1), aug Heinrich Herberger, Fahrlachstraße 111 4 ent 7862/11), Adolf Hübner. Mönchwörthstrage A2 158(7315), Willi Reichert, J 7. 8(1518/6), 1 2855 Hans Johann Schmitt, Hansastraße 198 Woge (7280 /), Emil Sacherer, J 7, 9(7280/3), 8 Georg Scheller, Ackerstraße 31(7414/1), en Heinrich Meyer, Riedfeldstrage 24(7414/8), 8 Paul Muth, Wohlgelegen 33(2040), Eugen liche Moll, Untere Mühlau 179(720%), Karl! 55 Schneider, Neckarspitze 9(7414/15), Gün- Gb ther Holzschuh, Waldparkstraße 4(7602), 995 Kurt Bischoff, K 2, 8(7414/2). Helmut Helm, Haul F 2, 16(7315/½), Kurt Bruch. Käfertaler 8882 Straße 81(7388/13), Emil Valtin. Dalberg- 5 straße 6,(7149/2). 5 ö Hermann Klemm, U 4. 192(7148/5), Sar Karl Krieger, Garnisonstraße 4(2041), stanc Gottfried Reitmeier, H 7, 14(2041), Helmut Stanc Kohler, Meßplatz 2(710%, Eil Gropp, Jung Friedrichsring 42(2021), Karl Frank, Feu denheim, Kirchbergstraße 20(2071), Heinz Fischer, Feudenheim. Scharnhorststraße 13 Filn eee (7488), Wilhelm Kilgus, Feudenheim, Tal- straße 11(7315/0. Willi Henrikus, Fried- richsfeld, Vogesenstraße 26(Melitopol 7424/), Fritz Diehm, Friedrichsfeld, Vo- gesenstraße 16(7896). Ottomar Juch, Käfer tal, Bäckerweg 18(7518/6), Kurt Rudolf, Käfertal, Obere Riedstraße 32(7708). Karl Wagner, Käfertal. Wormser Straße 174 (4389), Heinz Dewald, Neckarau. Trauben- straße 2(7280/3). 3 5 Xaver Leitmeier, Neckarau. Schulstraße 30(7518/4), Karl Bordt. Neckarau, Wil- N helm-Bloss-Straße 5(7401/½), Günter Rauprich, Neckarau, Traubenstraße 7. bel Jehle(iss), Eduard Gredel. Neckarau, Get Rheingoldstrage 71(7414/3), Englbert Hal- Zwes las, Neuostheim, Seckenheimer-Land- Straße 2(7280/5), Walter Schork, Sandhofen, Ried. Ir bei Langnickel(7295/8) mact Schefflenzes Kapé stimi gartenstraße 65, Kurt Eschelbach, Wallstadt, Straße 12(742%), 5 Wir wünschen den Heimkehrern viel Er- olg im neuen Jahr und einen glüchaften Start in ihren Berufs- und privaten Leben. Abe Kurze„MM“. Meldungen Ausübung der Hasenjagd im Stadt- und Landkreis Mannheim. Durch Verfügung des die Büros des Landes-Kommissars in Stutt- Gitte gart wurde auf Antrag des Kreisjagdamtes werd und der Württembergisch- Badischen Jäger- vereinigung die Jagd auf Hasen bereits mit F dem 31. Dezember 1949 geschlossen. Damit ist auch der An- und Verkauf von Hasen EI mit Wirkung vom genannten Tage ab aus Unte dem Kreise verboten. Dies gilt selbstver- Gold, ständlich außer für Angehörige der Besa schni zungsmacht auch für deutsche Jäger, Wild- einen brethändler und sonstige Verbraucher. walti Aus Tapeten wurde Parkett. Zum 1125 Jahresabschluß hat uns der e N Druckfehlerteufel noch eine Bösen Streidt gespielt: In unserer Silvester-Numm geber machte er das seit 30 Jahren bestehende de Tapeten- und Linoleumgeschäft, Jakob 1 5 Bölinger, arn Wasserturm, zu einem Par- kettgeschäft und bereicherte überdies de Namen des alteingesessenen Mannheimer Fachgeschäftes zu Unrecht um ein h. Wir bitten diese technischen Uebertragungs- fehler zu entschuldigen. Wir gratulieren! Emilie Baumann, Mann- heim-Seckenheim, Rastatter Straße 1, K tharina Hochlenert, Mannheim-Friedrichs- feld, Trautenfeldstragße 32 und Theod Heberle, Mannheim, Kobellstraße 32, wer⸗ den 70 Jahre alt. Gottliebin Lutz, früher Mannheim, jetzt Gochsheim, begeht ihr 75. und Anna Feuerstein, Mannheim- Il. dil vesheim, Neue Schulstraße 35, feierte ihren Und Kam der einer 1 855 det Luise Lederle, Kochertürn, früher Mannheim, Rheinnäuser Straße 19. Der I haber der Firma Widmann& Sohn, Mann heim-Rheinau, Franz Heller, Mannhei Weinbietstraße 16, feiert sein 40jähriges Geschäftsjubiläum. Die Eheleute Manx und Emma Preuß, Mannheim-Käfertal, Habicht straße 77, haben silberne Hochzeit. Seinen 381. Geburtstag begeht Wilhelm Jecke Mannheim, H 1, 12. 77 Pressebericht der Polizei Kettenreaktion. Unbekannte amerikani sche Soldaten machten sich anscheinend ein Vergnügen daraus, einen brennenden Feuer- Werkskörper in einen offenen Verkaufsstand in U 1 zu werken, so daß sich die auf dem Verkaufstisch liegenden Feuerwerkskörper entzündeten und zur Explosion kamen. De Verkäufer entstand ein Schaden von etwa DM 500.—. 5 33 Bewußtlos und durchnäßt. Auf der Ne Kkarwiese wurde in den frühen Morgenstu den in der Nähe des Städtischen Kranken hauses ein 23 Jahre altes Mädchen in be Wwußtlosem Zustande aufgefunden. Da d Kleider der Aufgefundenen völlig durchnäf Waren, muß angenommen werden, daß 81 das Mädchen im Neckar ertränken wol Blutübersträmt und vernehmungsunfähig Vermutlich als Resultat einer schwert Schlägerei wurde in der Viehhofstraße Mann blutüberströmt auf dem Gehweg aul gefunden. Er wurde sofort in das Städtische Krankenhaus gebracht. Der Verletzte; anscheinend eine schwere Gehirnerschütte⸗ rung erlitt, war noch nicht vernehmungs fähig. Zwei weitere Männer, die in ünm telbarer Nähe des Verletzten lagen und an- scheinend mit der Schlägerei in Vebbindun gestanden haben dürften, wurden vorläu festgenommen. 1 Tod am Ende und Anfang. Kurz 0 Jahresschluß ereignete sich in der Sch zinger Straße noch ein tödlicher Verkeh unfall. Ein 52 Jahre alter Bauarbeiter wu dort beim Ueberschreiten der Fahrbahn einem aus Richtung Neckarauer Ueberg. kommenden Personenwagen erfaßt etwa 18 Meter mitgeschleift. Der Ung liche verstarb auf Grund der schweren V letzungen auf dem Transport zum Krane haus. Wohl infolge Schwermut Krankheit hat sich in den Nachmittagsstus den des 1. Januar ein älterer Mann in de Wohnung seines Behelfsheimes erhän Der Tod war bereits eingetreten, a Wohnungsinhaber von einem Nachbar! deckt Wurde. 3555 . Nr. 2 wieder n ein. 1 ver- worde 388 /), 108/1), E I a8traßge 7518/6), 6e 18 7280/3), 7414/1) 7414/3), Eugen Karl Gün- (7602), Helm, ertaler alberg- 7 7 148/E), (2041), Helmut Gropp, „ Feu- Heinz aße 13 „ Tal- Fried- elitopol 1, Vo- Käfer- Rudolf, ), Karl! 3e 17a auben- straße „ Wil⸗ Günter 7, bel ckarau, t Hal- Straße „Ried- 7398/B) Fklenzer iel Er- haften Leben. n t- und Ing des Stutt- damtes Jäger- its mit Damit Nr. 2 Dienstag, 3. Januar 1950 MANNHEIM-LUDWICS HAFEN Seite 5 Die uralte Tradition- der Meufahrstrühschoppen Der„beste Chor der Pfalz“ begoß im BASF-Feierabendhaus seine Erfolge „Uralte Tradition und dringendes Be- dürfnis sind es, die uns zusammenführen“. — So sagte man uns, als wir nach einem ausgedehnten Silvesterbummel„per acei- dent“ in den Vormittagsstunden in den Anziehungsbereich des BASF- Feierabend hauses kamen. Eine himmelhochjauchzende Woge, berstend von Stimmung, Tanz, Musik und Gesang schlug uns aus dem vollibesetz- ten Saal entgegen. Was ging hier vor? Was War da los?— Wäre dieses unmißverständ- liche Treiben in den frühen Mittagsstunden des ersten Tages im neuen Jahre nicht Grund genug für einen spießerischen Zaun- gast, über solchen Frevel mißbilligend das Haupt zu schütteln?(Gott sei Dank waren gerade keine Spießer da) Dirigent und Komporiist Hans Wolf- garten mit seinem BASF- Männerchor standen im Mittelpunkt. standen sämtliche Familienmitglieder vom Jüngsten bis zur Oma.(Seit den letzten Eumspiegel: Rheingold:„Opium“ — Nach Akten des Innen ministeriums der USA(Abteilung Rauschgiftbekämpfung) wurde dieser spannungsgeladene., aber auch instruktive Film gedreht, der das weltum- spannende Netz der Rauschgiftbekämpfung, die— wenn man dem Film glauben darf über nationale Grenzen hinweg reibungslos Hand in Hand arbeitet, in Aktion zeigt gegen eme ebenso international verzweigte Ver- brecherbande, die Opium nicht allein zu Gewinnzwecken bereitet und über die Welt verteilt, sondern damit auch politische Zwecke verfolgt. In einer reißerisch, aber gekonnten Auf- machung zeigt der Film die internationalen Kapazitäten auf der Suche nach einem be- stimmten Anbaufeld des Mohns(dem Aus- gangsprodukt des Opium), das irgendwo in Aegypten liegen muß und auch nach vielen Abenteuern und Strapazen unter(im wahr- sten Sinn des Wortes) einer Rosenplantage gefunden wird. Zugleich wird der Trans- Hasen ab aus bstver- Besat- „Wild- er. Zum üchtigte umme port des fertigen Rauschgiftes so lange über- Wacht, bis nach dramatischen Situationen die Zwischenhändler und Empfänger des Giftes bekannt sind und kestgenommen werden können. Pfalzbau- Theater:„Goldgräber“ Ein Film mit ernstem geschichtlichem Unterton. Nicht das Schicksal eines einzigen Goldgräber-Abenteurers, sondern ein Aus- schnitt aus jenen Zeiten, in denen vor rund einem Jahrhundert Abertausende in ge- waältigen Trecks das Innere Australiens durchzogen, um ihr Glück auf den Gold- 6 tehende Jakob m Par- leg den eimer h. Wir Ag unngs⸗ „Mann- 1, Ka- edrichs- Theodor 2, Wer- Früher rt ihren eim-II- e ihren vollen. krüher Der In. Mann- unheim jähriges ax und Labicht⸗ Seinen Jeckel, erikani- end ein 1 Feuer- Afsstand ruf dem Skörper en. Dem m etws er Nek⸗ zenstun- ranken in be Da di Archnäaß dag Sich Wollte unfähn chwerel aße ei schütte Wmungs⸗ i Unmit⸗ und an- bindung vorläuß urz vo SchwWel er kehr, r wur ahn vd bergan st. un Inglück⸗ ben Ve ranken. ut un ag s Stu 1 in die erhäng Als de 11 Arn S 3 berfielen wühr feldern zu suchen. Städte und riesige land- Wirtschaftliche Nutzgebiete verödeten und fleber erkaßt, alles verließen, was jahrzehntelanger Mühe aufgebaut hatten. Hier setzt der Film ein. Er schildert den Kampf der Regierung gegen die Verödung der Wirtschaft unnd gegen den Teufel Gold. Es wird zum Staatsproblem, wie gleichzei- tig die Masse der Abenteurer sich zu einer Gefahr für das Land gestaltet. Ist es Schuld der Menschen die letzten Endes ihr Recht auf„Glück“ fordern, auch wenn dieses nur fragwürdig ist oder Schuld der Verwaltung, die mit der veränderteten Situation nicht Schritt halten konnte, daß sich durch einen solchen Zwiespalt gefährliche Ron- Aiktstoffe ergeben? Unter dem„Kreuz des Südens“ als Fahnensymbol der Freiheit schließen sich die Goldsucher zusammen. Und dieses„Kreuz des Südens“ wurde zur Nationalflagge des neuen Australiens. Außen herum ha f drei Jahren habe man diese Feierliciteit kamiliengerecht erweitert, sagte man uns) 14,11 Uhr War die orfflzielle Startminute. Das närrische Komitee, der Fünferrat unter Vorsitz von Präsident Richard Reb- Holz, gab mit seinem Einzug den Auftakt zu dem traditionellen Frühschoppen,— dem Startschuß kür die närrische Saison 19501 „Det die Welt mehr singe un lache, dann bräucht se kü Atombombe zu mache“, echote Präsident Rebholz und stiftete dem„Ver- brecher“ dieses trefflichen Satzes eine Fla- sche Wein. Der 29jährige Peter Hoch, unveräußerliches Inventar des Gesangver- eins und von Fachkreisen als kommender Stern in der Bütte bezeichnet. brachte dann als„Fuhrmann von der Landstraße“ mit Ziehschimmel und Wagen bauchfellerschüt- ternde Albernheiten. l Sängergruß, rheinische Weisen, Tanz- liedchen und vieles andere mehr jubelten dann die Anilingesangler noch aus ihren Kehlen und sonnten sich im Beifall. Vereins- Vorstand Jakob Rebholz schwang zu diesem traditionellen Frühschoppen die traditionelle Rede und drücicte dem Birigen- ten des Chores seinen und der Sänger Dane aus. Immer wieder trat das herzliche Ein- vernehmen zwischen dem Chor und seinem Dirigenten hervor und es ist nicht übertrie- ben, wenn uns Hans Wolfgarten beim Ab- schied bat, nicht zu vergessen, die von sei- nen Männern gezeigte innige Verbundenheit mit ihm lobend zu erwähnen. Und nach dieser spritzigen Tour am Neujahrsmorgen im Familien-Kreise der Anilinler, können Wir diesen Wunsch nur unterstreichen. Mord im Personenzug Hoteldiener erstach seine Geliebte— Mo- tiv: Eifersucht 5 In den Personenzug Mainz Worms stie- gen am Montagvormittag der 43 Jahre alte Hans Kiefer aus Worms, Hausdiener des Mainzer Bahnhofhotels, und seine Ge- liebte, die 41jährige Hausfrau Martha Gaedlein aus Marienborn(Kreis Mainz) ein. Zwischen Mettenheim und Alsheim die beiden waren gerade allein im Abteil 20g Hans Kiefer ein Messer und ermordete durch drei Stiche in den Hals sowie mehrere Stiche in die Arme und in den Unterleib seine Geliebte. In Alsheim verließ Kiefer — er wurde dabei beobachtet— fluchtartig den Zug. Kurze Zeit später wurde er in Alsheim verhaftet. Kiefer war bei der Fest- nahme sofort geständig, die Tat begangen zu haben. Er gab an, das Motiv für den Mord sei Eifersucht gewesen. Winterschlußverkuul In Abänderung der letzten Notiz teilen wir mit, daß die Einzelhandelsver os e von Pfalz, Nordbaden und Rheinhessen beschlos- sen haben, keinen Antrag auf Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen für den Winterschlußverkauf zu stellen. Der Win- terschlußverkauf beginnt also nach der heute noch gültigen gesetzlichen Regelung am letzten Montag im Januar das ist der 30. Januar 1950. Pseudo-OB wünschte dem echten viel Eriolg für 1950 Erstmals wieder Gratulationscour der Karnevalsvereine Rot, blau, rosa und orange quoll es aus den Omnibussen, die am Neujahrsmorgen, um 11 Uhr, vor der Residenz unseres Ober- bürgermeisters in der Wittelsbachstrage hielten. Leise klingelten die Schellen an den Narrenkappen. Es waren die Elferräte sämt- licher Ludwigshafener Karnevalsvereine, die in vollem Ornat, mit allen Orden- und Ehrenzeichen behangen, dem wohlwollen- den Stadtoberhaupt ihre Neujahrsgratula- tion darbringen wollten. Und schon stürmten sie auch die gehei- ligten Hallen, aber der gegen alles Unge- stüm gewappnete OB hielt mit bemerkens- werter Fassung dieser plötzlich ihn umge- benden Farbenpracht stand. Allerdings hatte er als Rückenstärker seine getreue Frabanten, Bürgermeister Dr. Reichert, Bei- geordneter Trupp, Stadtkämmerer Dr. Stab- ler, Dr. Moll, Leiter des städtischen Amtes und Säkreteuse Moll zur Verfügung. Rasch hatte man sich gruppiert, und als erster trat Präsident Dr. Heim von den Ncheinschanzlern, der Pseudo-OB der när- rischen Gemeinderäte, in sattes Rot geklei- det, gewichtigen Schrittes vor, um dem ge- treuen Stadtoberhaupt das Beste, was man sich nur denken kann, nämlich gute Ein- fälle und Erfolg bei der Arbeit, zu wün- schen und nicht zuletzt Prinzessin Ursula I. vorzustellen. Zartes Rosa umwallte Präsi- dent Max Siegels von den Obbarern Damb- nudlen, der als nächster seine Gratulation aussprach und das Prinzenpaar Friedel und Ruth samt Gardemariechen der stadtlichen Ludwigshaulen im Spiegel des Tages Volltreffer mit Sprengkörpern Kurz vor der Jahreswende, um 23.45 Uhr, mußte die Städtische Berufsfeuerwehr aus- rücken, um einen Kellerbrand in der Haardt- straße zu löschen. Ursache des Brandes war ein Sprengkörper, der, in den Keller gewor- ken, die im ler gelagerten chemischen Produkte, unter anderem Schwefelblüte, zur Entzündung gebracht hatte. Die sofort her- beigeeilte Berufsfeuerwehr konnte den Brand, der keinen nennenswerten Schaden anrichtete, in wenigen Minuten löschen. In den Vormittagsstunden des 1. Januar entstand ein größerer Brand in einer Roh- produktenhendlung in der Heinigstraße. Das dort gestapelte Altpapier ging in Flam- men auf und unter schwierigen Umständen mußte dem Feuer mit einem kompletten Löschzug zu Leibe gerückt werden. Dureh den Einsatz von fünf Schlauchleitungen konnte das hochauflodernde Feuer gegen 11 Uhr gelöscht werden. Auch dieser Brand, den größeren Sachschaden verursachte, 18t — so vermutet die Städtische Feuerwehr durch einen Sprengkörper entstanden. ptberuflichen Musiker treffen sich am Samstag, 7. Janusr, vormittags, im Feier- abendhaus der BASF zu einer Aussprache mit dem 1. Vorsitzenden der Gewerkschaft Kulturschaffende. Es sollen wichtige be- rufliche Fragen besprochen werden. Drei Fahrräder wechselten hren Besitzer. Einem Formermeister aus Ludwigshafen-Og- gersheim wurde sein Fahrrad(Marke, Adler“, Nr. 1 407 237), im Werte von 148,— DM, das er vor der Wirtschaft„Zum Feldschlössel“ abgestellt hatte, gestohlen; aàus einem un- verschlossenen Hof in der Frankenthaler Straße entwendeten unbekannte Täter einer Witwe ein Damenfahrrad(Marke, Suprema“, Nr. 857 747), und im 4. Gartenweg mußte ein Student feststellen, daß sein Herrenfahrrad (Marke„Adler“, Nr. 1 515 960) im Wert von 200,— DM verschwunden war. .und sichergestellt wurden. drei Fahrräder, und zwar am 8. Dezember in der Toreinfahrt des Hauses Friesenheimer Str. 48 ein Herrenfahrrad„Expreg“; am 17. Dezem- ber in der Edigheimer Str. Ludwigshafen-⸗ Oppau) ein Damenfahrrad(Marke„Dür- kopp); und am 27. Dezember in Rheingön- heim(Gewann„Kappes“) ein Herrenfahrrad (Marke„Phönix- Harburg). Die Fahrräder sind noch gut erhalten. Die Polizeidirektion Ludwigshafen bittet die Eigentümer, sich beim Fundbüro, Wittelsbachstraße 10, zu melden. Plane verloren. Am 21. Dezember wurde in Ludwigshafen-Maudach eine große Wa- genplane gefunden, die vermutlich ein Mehl- transport-Lkw verloren hat. Die Polizei- direktion Fundbüro) erteilt nähere Auskunft. Feinschmecker am Werk. Mehrere Fla- schen Weinbrand, Lebkuchen, Zigaretten und Zigarren im Wert von etwa 100. DM ließen bisher noch unbekannte Täter aus einem Lebensmittelgeschäft mitgehen. Die Ein- brecher hatten in der Nacht zum 23. Dezem- ber in der Edigheimer Straße(Oppau) die Schaufensterscheibe des Geschäfts ein- geschlagen und kamen dadurch zu dieser Speisekammer interessent. Am 28. Dezember stieg ein unbekannter Täter in der Limburg straße vom Hof des Anwesens eines Bäcker- meisters in ein offenstehendes Fenster ein und verschwand mit 5 kg Margarine sowie Fett im Gesamtwert von 21, DM. Sie liebten„scharfen Stoff“, In den Abend- stunden des 28. Dezember wurden von einem Lieferkraftwagen einer Mineralwassergroß- handlung, der vor der Wirtschaft„Zur Mühlau“ unbeaufsichtigt abgestellt war, ins- gesamt 4 Flaschen Branntwein im Wert von 50, DM entwendet. Als Täter konnten vier Jugendliche ermittelt werden. Anschließend war es möglich, drei Flaschen dem Eigen- tümer wieder zurückzugeben. Selbstbediener mit Glasschneider. Am 30. Dezember wurde in der Filiale Schreiber in der Wredestraße 37 eingebrochen und Nah- rungs- sowie Genußmittel im Gesamtwert von 350, DM. gestohlen. Wie die Nach- forschungen ergaben, hatten die Täter die Schaufensterscheibe mit einem Glasschneider aufgeschnitten. Die Kriminalpolizei Lud wigshafen bittet um sachdienliche Mittei- lungen. Wir gratulieren! Heute feiert Frau Margarethe Bayer geb. Wagner, Wwe., Ludwigshafen, Hems- hof Straße 32, ihren 82. Geburtstag. Die Jubilarin ist die Teilhaberin der altbekann- ten Ludwigshafener Speditionsfirma Gebr. Bayer. Obwohl Frau Margarethe Bayer im ersten Weltkrieg zwei Söhne verlor und auch im letzten Krieg zwei ihrer Enkel ge- fallen sind, blieb ge bis in ihre hohen Tage rüstig und ungebrochen. Im Haushalt ver- richtet sie heute immer noch ihr Tagwerk. Der„MM“ gratuliert ihr herzlich Erneut vertagt Der Prozeß gegen den kommunistischen Ludwigshafener Landtagsabgeordneten Willi Feller und den verantwortlichen Redakteur der kommunistischen Tageszeitung, Hans Ritter, wurde nach zweitägiger Verhand- lung am Wochenende erneut vertagt. Ee ergeht folgender Gerichtsbeschluf: Der Mi- nisterpräsident der Ostzonenrepublik, Otto Grdtewohl, die SED-Spitzenfunktionärin, Käthe Kern, sowie Franz Dahlem sollen vom Amtsgericht Berlin-Mitte kommis- Sarisch vernommen werden. Außerdem soll der angeblich von Landtagsvizepräsident Paul Röhle in der NS-Zeit àn das Sicher- heitshauptamt gelieferte Bericht, sowie die Geldabrechnungsliste der V-Männer in Ber- Un beschafft und dem Landgericht zugelel- tet werden.(Angeblich befinden sich der genannte Bericht und die Quittungen über Gelder, die die Gestapo an ihre Spitzel zahlte, im Besitz von Otto Grotewohl und der SED-Zeitung„Neues Deutschland“.) Huld empfahl. Im folgten das Elferratsmit- glied der Eulen, Hermann Will, in könig⸗ lichem Blau und in flammenden Orange Präsident Josef Orth vom Verein Hans Warsch. Auch die Klotzgrumbeeren hatten es sich nicht nehmen lassen, zwei Abgeord- nete zu schicken. Als alle ihr Sprüchlein gesagt hatten, trat endlich Ruhe ein und Oberbürgermei- ster Bauer ergriff das Wort mit der Fest- stellung, daß es ja bekanntlich bei der Stadtverwaltung nichts zu lachen gäbe und er daher als Büttenredner nicht geübt sei. Dennoch freue er sich über die Aktivität der Vereine und hoffe, daß im nächsten Jahr diese Gratulationscour unter stärkerer Teilnahme der Bevölkerung vonstatten gehen könne. Mit ihren Schlaclitruten„Ahoi“ und „Allo Hopp“ setzte sich die närrische Ver- sammlung wieder in Bewegung und zwar in Richtung Aktienbrauerei, wo es in schöner Eintracht einen gemütlichen Frühschoppen gab. Aber er war nicht von langer Dauer, denn selbstverständlich hatten sie alle noch viel vor, eine Farbe nach der anderen räumte das Feld. In ihren, heimatlichen Ge- kilden“ Konnte man sie dann allerdings noch lange„wirken“ sehen. L. W. Ein vorzügliches Ergebnis Alle Lehrlinge des Schreinerhandwerkes bestanden die Gesellenprüfung Die am 30. Dezember abgeschlossene Ge- sellenprüfung des Schreinerhandwerkes Lud- wigshafen zeitigte zum ersten Male nach Kriegsende wieder ein durchweg ausgezeich- netes Ergebnis. Es bestanden alle 27 Schrei- nerlehrlinge ihre Prüfung. Außerdem wur- den überraschend hohe Durchschnittsleistun- Zen erzielt, die von dem Prüfungsausschug im fachtheoretischen Teil mit gut, im pralr- tischen Teil sogar mit gut bis sehr gut be- wertet wurden. Die Prüflinge der Jahre zu- vor hatten im Durchschnitt nur die Note 3 erreicht.) Wie hierzu von Seiten der Kreishand- Werksschaft mitgeteilt wird, konnten dank der günstigeren wirtschaftlichen Verhältnisse zum erstenmal nach rund 10 Jahren wieder hochwertige Hölzer und Zubehörteile ver- wendet und Arbeiten angefertigt werden, die nicht allein den Ausdruck reiner Zweck müßigkeit trugen. Das qualifizierte Material regte die Prüflinge auch teilweise wieder zu kunsthandwerklichen Leistungen an. In Anerkennung der überraschend tzuten Leistungen werden sämtliche Prüfungs- arbeiten(Küchenbüfetts, Wohnzimmerbüfetts, Klein- und Ziermöbel) am 7. und 8. Januar in der Rheinschule öffentlich ausgestellt. Außerdem hat bis zu diesem Tage die Firma Textilhaus Nägele in der Bismareltstrage mre Schaufenster zur Verfügung gestellt, wo einige der besten Arbeiten vorgeführt wer⸗ den. Der Prüfungsausschuß setzte sich zusam-: men aus den Schreinermeistern Philipp Fi- scher(Vorsitz), Anton Köhl und Wilhelm Martin sowie Studienrat Schönewald. Bff. Der„Tour de France“ Sieger 1947, Jean Ro- bie Crankreich) sowie sein Landsmann André Brulé haben für die großen italienschen Rad- rennen Mailand—San Remo. Giro d'Italia und Lombardei-Rundfahrt sowie für weitere vier Veranstaltungen einen Vertrag mit der italle- nischen Firma„Viscontea“ abgeschlossen. Ro- bic wird Kapitän eines Tearns sein. dem weiter die Italiener Gebr. Ricei, Volpi, Sforaedil. Za nettini und Gandini angehören. Die Quelffat spricht für sic! Urfzilen Sie selbsf! 5 Zigareitenfabrik AT0OS GmbH., Schweizingen —— een — — 5 1 1 Seite 6 MORGEN Dienstag, 3. Januar 1950/ Nr. 2 ü- chicksul Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Coopp rig 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 35. Fortsetzung. Wie sie den Plan sefaßt hätten, den Nachtwächter umzubringen, wie Rolf die zwei Flaschen organisierte, wie dann die Nacht gekommen War, wie sie gerufen hat- ten, und Herr Schmitt öffnete, wie erst er, Rolf Troll, dann Hans Helbri zugeschlagen hätten. Alles das stand da in tadellosem Hochdeutsch, und beschwor Hans in flie- genden Sätzen noch einmal jene furchtbare Nacht in allen ihren Einzelheiten herauf. So, und das sollte Hans unterschreiben. Mit zitternder Hand malte er, die ungelen- ken Buchstaben darunter:„Hans FHelbri.“ — War das wichtig für's Todesurteil? Hans wußte es nicht, und konnte auch nicht mehr fragen, denn schon hatte der Herr das Schriftstück an sich genommen, nach der Tasche gegriffen und mit flüch- tigem Gruß die Zelle wieder verlassen. Dann war nochmal einer gekommen, hatte sich von Herrn Kleiber noch einen Hocker bringen lassen, und Hans aufgefor- dert, sich ihm gegenüber zu setzen. Auf dem Bett konnte man nicht sizen, weil das ja über Tage an die Wand hochgeschlossen wurde. Und dann hatte ihn der fremde Herr allerhand gefragt. Wie das und jenes da- mals gewesen wäre. g Und was er dabei gedacht habe, als er den Mann umbringen wollte.„Nicht wahr, du wolltest ihn doch gar nicht töten. Du wolltest doch nur den Nachtwächter betäu- ben, um dann die Schlüssel an dich nehmen zu können.“ Hans wunderte sich:„Ja, aber das hat der Rolf doch alles schon zugegeben, daß Wir ihn umbringen wollten und so.“ „Ja, aber vielleicht hat dein Kamerad das alles nur so in der ersten Aufregung gesagt, oder vielleicht hat er es auch wirk- lich gewollt, aber deshalb kannst du doch anders gedacht haben.“ „Und war es nicht so, daß der andere Junge dich eigentlich zu dieser Tat angeregt hatte? Hat er nicht solange auf dich einge- redet, bis du schließlich nachgabst, und 80 zum Teil mitschuldig wurdest?“ l So ging die seltsame Fragerei noch eine ganze Weile weiter. Hans wußte nicht, was er davon halten sollte. Dazwi⸗ schen schrieb sich der Herr verschiedene Notizen auf ein Zettelchen, und schließlich ging er wieder mit einem freundlichen Kopfnicken. „Auf Wiedersehen.“ Hans blieb in zweifelhafter Stimmung zurück. Der Junge kannte ja noch nicht das Ge- baren der erwachsenen Welt, und er wußte ja nicht, daß das sein Verteidiger sewesen war. Und dann war schließlich, vor wenigen Tagen erst, der Herr Pfarrer gekommen. Den kannte Hans schon von der Anstalt her, wo er jeden Freitag bei ihm Religion gehabt hatte. ö Dieser Junge, der da vor ihm stand, War noch ein Kind, trotz seiner schweren Tat, die er hinter sich hatte.— Das sah der er- kahrene Blick des Seelsorgers sofort. „Na Hans, wie gehts? Ich wollte dich doch auch einmal besuchen,“ eröffnete der Geistliche das Gespräch. „Schlecht, Herr Pfarrer, schlecht.“ „Fehlt die irgend etwas? Hast du nicht genug zu essen?“ „Doch, alles. Auch Herr Kleiber ist 80 gut zu mir.— Und ich hab's— doch gar nicht verdient.“ Spielte der Junge Theafer? Markierte er den Reumütigen?— Ein Blick belehrte den geistlichen Herrn eines anderen: Nein. Diese tiefen, flimmernden Augen versteilten sich nicht. Das war das Flackern der in Ge- danken durchwachten Nächte, das ihm hier entgegenleuchtete. Diese blasse, magere Gestalt da vor ihm konnte nicht lügen. Der Junge muß Furchtbares durchlitten haben, hier in der Zelle.. „Nicht verdient?— Du wolltes ein Men- schen umbringen. Hans, was hast du dir nur dabei gedacht?“ „Gar nichts,— flüsterte der Junge.— „Ich weiß das heute alles nicht nehr.— „— I[ch versteh das alles heute selber nicht mehr. Ich bin ja ein Mörder!“— „Mörder“ flüsterte der Bub mit beenden Lippen, als wolle er sich beim Klang dieses Wortes in der eigenen Qual weiden. Der Pfarrer machte einen unwillkürli- chen Schritt auf ihn zu. Legte ihm die Hand auf die Schulter: „Meinst du, daß Gott, der Vater im Himmel nicht alles vergeben kann in sei- ner allmächtigen Güte?“— „Gott im Himmel? Gibt es den über- Haupt? Wie könnte der zulassen, daß ein Mensch so schlecht ist?“— „Gott stellt uns ins Leben hinein, damit wir uns bewähren, mein Junge.“ „Und ich bin schlecht geworden.— 80 schlecht!“— wimmerte der Bub wieder. „Aber wer da aufrichtig bereut, dem wird vergeben werden, sprach der Herr.“ „Aber ich bereue ja, Herr Pfarrer.— Alle Leute waren so gut zu mir. Herr Selm, der Lehrer Müller, Herr Inglert, Werner, Herr Riegel, alle. Und ich war 80 schlecht. Alle sind so viel, viel anders, bes- ser als ich.— Und jetzt ist sowieso alles Aus.“ Aus der Aktendurchsicht hatte der geist- liche Herr sich über das Schicksal des Jungen unterrichtet. Er wußte, daß die Welt S0 vieles an diesem jungen Leben gutzu- machen hatte. Er ahnte auch in seinem gütigen Herzen, über wessen Haupt der Stab gebrochen, das„Schuldig“ gesprochen werden mußte.— Ergriffen lauschte er jetz. diesem Ausbruch der Selbstanklage. „Mein Junge, glaube fest an die Bot- schaft unseres Heilandes, dann kommt er auch hierher zu dir.— Kann ich sonst noch etwas für dich tun? Grüße ausrichten oder Wünsche bestellen?“ „Nein, Herr Pfarrer. Und ich dank auch schön für den Besuch.“— Der Geistliche ging, der Junge blieb allein zurück.— An die Botschaft des Hei- lands glauben? Ja, das wollte er. 5 Dunkel ahnte der Junge den gewaltigen Trost, den die Menschen in ihrer Torheit verlassen haben:„Ich bin gekommen, zu suchen und selig zu machen alle, die da verloren sind.“ Erinnerte sich Hans an seine ferne, ferne Zeit, da er zum Religionsunter- richt gegangen war? „Lieber Gott, mach mich fromm, daß ich in den Himmel komm, Hans griff sich an den Kopf. Das war alles aus. Vorbei. Nie, nie mehr würde ihn ein Mensch oder Gott lieb haben.— Nie. Niemals!—— Ez war ja alles aus, seit jener furchtbaren Nacht. Plötzlich erschrak der Junge, wurde lei- chenblaß und taumelte gegen die Wand Ein furchtbarer Gedanke war ihm gekom- men: Hatte er nicht in den Romanneften gelesen, daß die Verbrecher, bevor man sie hinrichtete, noch einmal vom Geistlichen besucht wurden?—— 8 — Dann war es also bald so weit. War deshalb der Pfarrer hier— 5 Meine liebe Frau, meine gute Mutti, unsere Tochter, Schwester und Schwiegertochter, Frau Gertrud Karen Lenz geb. Krause ist am 28. Dezember 1949 von uns gegangen. Heilbronn/ N., Olgastraße 13 Eu fitter rauer; Albert Lenz und Sohn Joachim Familie Adolf Krause, Mannheim, Höferstr. 1 Familie Karl Lenz, Mannheim, Windeckstr. 19 Die Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. Für die uns erwiesene Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden sagen wir herzlichen Dank. Statt Karten! Innigen Dank für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Heinrich Pfleiderer Besonders danken wir Herrn Pfr. Mayer für die ehrenden und trostreichen Worte. Mannheim, den 2. Januar 1950. Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie für die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Elisabeth Walter geb. Meinhardt 5 sagen wir uns. innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfr. Blail f. seine trostreich. Worte, der Diakonissenschwester Maria für ihre jahrelange Pflege. Mhm.-Neuhermsheim Die trauernden Hinterbliebenen Tieferschüttert geben wir die traurige Nachricht, daß meine Innigstgeliebte Frau, uns. gute Mutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Frau husnelda Dope geb. Knöllinger nach schwerer Krankheit im Alter von Tast 62 Jahren für immer von uns gegangen ist. Mmm.-Sandhofen, 2. Jan. 1950 Oppauer Kreuzweg 16. 1 S TEIIEN- ANGEBOTE 5 lich ihre Bewerbungsunterlagen zurückzureichen. Zuhlreiche Rehlumalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einsendern sobald als mög- Zeugnisse, beglau- bigte Abschriften und Photos stellen für die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar, deren Wiederbeschaffung— soweit überhaupt möglich mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. MANNHEIMER MORGEN- Anzeigen- Abteilung SCHWIMMBAGGERBAU Zucht Menge Hanstrunleuke 1 Die bewährte Kamounhoiclal Salbe Anuvalin wieder lieferb. Fordern Sie Gratis- Prospekt an Anuvalin- Gesellschaft Or. Herm. Schellenberg& Co., Düsseldorf 227 Golzheimer Straße [ ekschkrrs- AEO EN — Eiltransport aut 2. 2. Telephon 427 26. Auto- Orth Lästige Haare u. Warzen entfernt garantiert narbenfrei mit modernsten Apparaten: Kosmetik- Institut Erna Liebert, Mannheim. L. 8, 3. Massagen— Höhensonne. zum Soforligen antritt. Bewerber müssen mehrjähriges selbständiges Arbeiten auf diesem Spezialgebiet nachweisen können. 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Vater, Schwie- gervater und Opa, Herr Ludwig Schreckenperger im Alter von 81 Jahren. Mannheim, Wohlgelegen 62 4 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 2 Katharina Schreckenberger geb. Conrath nebst Kindern und Angehörigen Die Beerdigung findet am 3. 1. 50, 14 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. DANK SAGUN G Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unserer lie- ben Entschlafenen, Frau Maria Dörr sagen wir allen unseren innig- sten Dank. M.-Feudenheim, Schwanenstr.32 Die trauernden Hinterbliebenen f beutsche schäternündin, schw.-gelb entlaufen. Abzugeben gg. Beloh- nung Telefon 531 78. Grün. Wellensittich entflogen. Ge- Segen Belohng. bei Zimmermann, Waldhofstraße 118 abzugeben. Slattstrichböden f. Hof, Werkstatt u. Bürgersteig, Maurer- u. Beton- arbeiten. Ang. u. 04459 a, d. Verl. Adoption(Pflegschaft). Suche Adop- tiv-Eltern für neugeb. ges. Jung. Näher. u. Nr. 04435 a. d. Verlag. Sind sie„autosicher“. 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Kal.- Vj. 49(Viertelj. Zahler) unter Abgabe einer Lohnsteueranmeldung, Fäl- lig 10. 1. 30, 2. Einkommen- und Körperschaftsteuer- nebst Kirchensteuer-Vorauszah- lung und Abgabe Notopfer Berlin Tür 3. Kal.-Vi. 1949 unter Abgabe einer Erklärung nach bes. Vordruck. Sofern bes. Vorausz.-Bescheide zugestellt wurden, sind die darin festges. Beträge zu zahl., fällig 20. 1. 50, Umsatzsteuer für Dezember 1940(Monatszahler) bzw. für 4. Kal.-VI. 49 (Viertelj. Zahler) unt. Abgabe einer Voranmeldung. Nichtbuchf.(Land- Wirte, die nach Richtsätzen versteuern, zahlen ohne Voranmeldung), fällig 10. 1. 30,. N 5 4. Soforthilfesonderabgabe(zweite Rate), fällig 20. 1. 30, 5. Abschluß und Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Steuer- usw.- Bescheide. 8 6. Sühnebeträge auf Grund zugestellter Sühnebescheide bzw. Spruchkam- merurteile. J Einzelmahnung erfolgt nicht mehr. Rückstände werden unter Berech- 80 eee U NIERRIC H nung der S.- Zuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstr.-Verf. einge- enthalten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt richten. Die Finanzämter Mannheim, schwetzingen, Weinheim. staatlich gen. Priv.-Realgymnasium ür Knaben und Mädehen überwachung. Anmeldung u. Sprechstunden mittwochsvor- und nachm. und samstagsvormittags in Mannheim, Kalmitplatz 11, Tel. 416 82 u. 470 76. zogen. St.-Nr., angeben! Briefe, die Schecks und sonst. Zahlungsmittel 7 1 Sexta Oberprima Abiturlehrgange Umschulungen Aufgaben- 5 Die Schulleitung. Englisch, Franz., Span. u. Russisch. Neue Lehrgänge für Anfänger und Fortgeschrittene. Fremdsprach- Instikut Mawrizki, staatl. anerk. Schule, K 3, 4. Telefon 513 11. Tanzschule HMnupp Anfängerkurs beginnt 9. Jan. Ein- zelstunden jederzeit. Anmeldungen Kepplerstr. 19 Nähe Tattersalh) erb. sache. Vielen Fahrern fällt das Steuern res Wagens schwer. Es [Dstrkitkk. cEs uch fehlt an den Nerven— Es fehlt an Lecithin. So urteilt Obering. Fr. Hans Lutze, Hamburg 19:„Nach einer schweren Angina war ich wochen; lang sehr mitgenommen. Mein All- gemeinbefinden war damals 80 schlecht, daß mir beispielsweise das Fahren meines Wagens geradezu zur unter Nr. 04467 an den Verlag. Jantär- und Helzungs-ugenieur 1. Fachkraft, mit langjähir. Erfah- rung, sucht leit. Stellung. Angeb. Zual wurde. Nachdem ich nun eine Zeitlang mr Dr. Buers Reinleelthin VERTRE TUN GEN genommen habe, machen mir selbst Jängere Autofahrten keine Schwie- rigkeiten mehr. Mein Allgemeinbe- nden ist wieder ganz in Ordnung, so daß ich meinem schweren Beruf wieder vorstehen kann. Bekannten, denen ich Dr. Buers Reinlecithin Führendes Werk der Getränke- artikel-Industrie au cht Ver- bindung mit Persönlichkeit empfahl, loben es ebenfalls.“ „Wenn Nerven versagen: Nervöse Repl- Herz u. 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Januar 1950 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT Seite 7 e Prei„ Nano rinz Karneval f Steuerrefermer 1 muß es schon zugeben, unsere Groß- J. h. also unsere Herren Minister Ebene“ oder aus dem Bundes- sind streng konservativ; 80 kohser als sle ängstlich verhaftet sind platten S rüchen und ähnlichen Banalitä- ten für jede Lebenslage, wie z. B. dem Sprich- wort: „ES RkOommtnie was Besseres nach“. Wahrlich nur Schlechtes, und von der lang- Wierig in dem Bundesfmnanz ministerium vor- bereiteten Steuerreform kann man nur sagen, sse schlägt dem Faß den Boden aus! Womit man wieder unseren verehrten und lieben Landesvätern gerecht wird, weil, rem Beispiele folgend, sich auch für diese Lebens- lage sogleich ein nettes Sinnsprüchlein fand. Die Hoffnung, eine Steuerreform gemäß den Ankündigungen in der Regierungserklä- rung Dr. Adenauer würde die Wirtschaft, würde das Volk von dem niederträchtigen Drucke befreien, mit dem parasitär und wer⸗ Wolfar der Fiskus den deutschen Lebens- faden abzuschneiden droht, diese Hoffnung also, sie schwand, als der Regierungsvorschlag zur Steuerreform bekannt wurde. Denn es hatte sich herausgestellt, daß die Tarife zwar gesenkt, die Vergünstigungen aber im Steuer- Wesen abgeschafft werden sollen, zum min- destens aber so eingeschränkt, daß alles beim Alten bleibt. Das wäre nicht das Schlimmste vom Schlim- men; wir haben ja schon so viele Enttäuschun- gen erlebt, daß wir auch diesem Ereignis mit mutiger Fassung gegenüberstünden. Aber es hat sich etwas getan, was unvor- stellbar ist, selbst für jene, die in der Politik und in der Wirtschaft an Ueberraschungen ge- Wöhnt sind. Der Bundesrat, dessen parteipolitische Mehrheitszusammensetzung gerade das Gegen- teil ist der Mehrheitsbildung im Bundestag, der Bundesrat also fand: Daß alles beim Alten pliebe sei unzulänglich, daß mehr noch geplant werden müsse, wann, wo und wie man dem armen Steuerzahler hie und da etwas ab- zZwacken könne. Mit großzügiger Geste strichen die Herren Finanzminister und die Herren Ministerpräsi- denten da weg, was selbst bei heutigen Steuer- sätzen dem Volke noch geblieben wäre. Denn das Volk kann darben, hat. keinen Anspruch auf Wohnungen, wenn der Woh- nungsbau nicht staatlich finanziert unter der Parole der Gemeinnützigkeit, der sozialen Aktion, den Anschein einer Wohlfahrtsunter- bringung in sich birgt. Deswegen ist es not- wenclig, den Arbeitern, den Angestellten den Gewerbetreibenden den Unternehmern das Geld aus Lohntüten und Taschen zu ziehen, denn niemand kann so genial undurchsichtig planen wie die Herren, die in völlig undurch- sichtiger Weise eine Steuerreform durchfüh- ren, die von dem Begriffe Steuererleichterun- gen in so nebelhafter Ferne liegt, daß man nur die Erschwernisse findet. 5 Nun ja, der Bundestag wird sich mit die- sen Dingen befassen müssen, aber seine Ent- scheidung ist vorweggenommen durch des Bun- desrates Haltung. Hinterher kommen aller- dings einige Parteien mit Gegenvorschlägen angerückt, die den Zweck des Augenaus- wischens verfolgen. Ernst meint es niemand mit den Erleichterungen für die Empfänger Riedriger Einkommen, wenn auch behauptet Wird, daß gerade ihnen— die übrigens inner- halb des Gesamtsteueraufkommens die bedeu- Ddste RG 1 2 95 Bulk 2 ehören gerade sen an, die mit effektvollen Steuer- Reform- Gegenvorschlägen operieren. Und diese Her- ren! inisterpräsidenten haben es zuwege ge- bracht, 5 daß den Flüchtlingen und den Ausge- bombten Vergünstigungen gestrichen wer- den. Sie haben es zuwege gebracht. daß fler Monat Januar— Eintausendneunhun- dertundfünfzig— der Monat also, in dem die Steuerreform das Volk aufatmen las- sen sollte— höhere Abzüge, größere Be- lastungen bringt. Es ist nicht einzusehen, warum solche Kar- nevalsschwänke bösartiger Natur den Karne- val begleiten soll... Stoßseufzer des kleinen Mannes der dieses Treiben, ebenso wie der Weiseste unter den Weisen nicht verstehen kann: „Es scheint mir,„Prinz Karneval von Narre- tanjen“ läßt jetzt sein Szepter auch auf ande- rem Gebiete strahlen. nämlich im deutschen Steuerwesen“ F. O. Weber Michels Wirtschaft Wird auch einmal gelobt Die künftige Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland wird in Schwei- zer Wirtschaftskreisen recht zuversichtlich be- urteilt. In dem welt wirtschaftlichen Lage- bericht, den ein führendes Schweizer Bank- atis zum Jahreswechsel veröffentlichte. wird der steile wirtschaftliche Aufstieg des Bundes- gebietes als bestimmender Faktor der gesamt- 8 Zartiges Luropäischen Wirtschaftssituation besonders 5 hervorgehoben. Die relative Freiheit, die dem 25 2 einzelnen Deutschen wenn auch nicht de jure. . 80 doch de facto gegeben wurde, habe sich sehr Wilb 8 günstig ausgewirkt. Die Deutschen seien sich Seit 1887 5. g Wiischaftsentwicklung 1919 in Würftemberg- Baden F E% le ehen Junuer= 100 625 — B„ 5 jon 12(am n 406 16 1: i 124 0 Prociukkion(Jndüstrie) 533 0 7 2⁰ 1 700 b . 5 7 Einzelhandels- Ums fg 1 1 J 0. ö ö ö Nn e lebensnollungskosten e, N 13 0.* 5 225 97 720. W* 4 e—,% 7 4 FFC 6 5 E 5 N ee 388 122 ö l 5 4 1 1 9 5 U Jan, feht Nate April iat Jun jut Aug. Sept Oer Non Dez — 2 . Insgesam n t he cht stellen als auch bei den bewußt. daß sie ihre Konsumfreudigkeit zu- gunsten des Wiederaufbaus scharf einschrän- ken müßten. Die Folge davon sei, daß bei verhältnismäßig kümmerlichen Lebenstandard des Einzelnen seit Kriegsende Investitionen ge- macht werden könnten, wie sie keine staatliche Planung jemals zuwege gebracht habe. Der Bericht schließt mit der optimistischen Prog- nose: „Wir sind der Meinung, daß wenn weder die Außen- noch die deutsche Innenpolitik sich in den nächsten Jahren ändern werden, Wir in drei bis fünf Jahren wieder einen voll pro- dunierenden und voll konsumierenden Nach- barn haben“. 5 Englische Furcht scheut Wettbewerb Der Präsident des amerikanischen betriebs- Wirtschaftlichen Institutes, Jackson Martin- dell, erklärte nach seiner Rückkehr aus Europa, wo er mit führenden Persönlichkeiten die wirtschaftliche und politische Entwicklung auf dem europäischen Kontinent besprochen hat, die industrielle Ueberlegenheit Deutsch- lands sei bereits jetzt in einigen Produktions- sbarten erkennbar. Die deutsche Technik werde in absehbarer Zeit wahrscheinlich der jeden anderen Landes in Europa oder Asien über- legen sein. Die englische Presse spiegele eine wächsende Furcht vor der Konkurrenz Deutschlands und Frankreichs und von den Empfängern der Marshallhilfe im allgemeinen wider. Akzepte in dänischen Kronen können von Außenhandels banken gehandelt werden Die Außenhandelsbanken sind ermächtigt worden, Akzepte anzukaufen, die über däni- sche Kronen lauten und in Dänemark zahlbar sind. Den Akzepten müssen deutsche Exporte nach Dänemark zu Grunde liegen. Der An- kauf erfolgt zum Umrechnungssatz von zur Zeit 100 dänischen Kronen= 60,65 DM, die Rückrechnung unbezahlt gebliebener Wechsel zum Umrechnungssatz von zur Zeit 100 däni- schen Kronen= 60,87 DM. Nach dem Währungskrieg 8011 Handels krieg kommen Die Abwertungswelle und Deutschlands industrieller Wieileraufstieg, so erklärte Mar- tindell weiter, würden nach Ansicht zahlrei- cher Europaer zu einem internationalen Han- delskrleg in nie vorgesehenem Ausmaß füh- ren. Die Abwertung des britischen Pfundes und die darauf folgenden Abwertungen in zahlreichen europäischen Ländern hätten zu einem regelrechten Währungskrieg geführt. Auf dem europäischen Kontinent befürchte man, daß in den kommenden 1% Jahren ange- sichts des bevorstehenden Auslaufens des Mar- shallplanes eine weitere Abwertungswelle über Europa hinweggehen werde. Eine große An- zahl maßgebender europäischer Persönlichkei- ten rechneten mit dem Zusammenbruch einiger Währungen, zum Beispiel des Franken und der Lira, wenn die Marshallhilfe aufhöre. Das trojanische Pferd gegen die Privatwirtschaft Bundesrat bereitet steuerliche— somit totale— Versklavung Die kleine Steuerreform ist in Gefahr, Die Bundesregierung hat bekanntlich einen 7 50 PM, jedoch nicht mehr als 7 50% DR ab- Gesetzentwurf vorliegen, zu dem der Bundesrat in verschiedenen Punkten Gegenvor- schläge gemacht hat, die weitere Einschränkungen zu Ungunsten des Steuerpflichtigen enthzlten: keine Abzüge für Verluste in der Ostzone, Einschränkung der Bewertungsfreiheit für Ersatzbeschaffungen, Einschränkung der Steuerbegünstigung für Kapitalansamm- lungsbeträge, Fortfall der Steuerbegünstigung für den Mehrarbeitslohn. Mit diesen Vorschlägen hat sich die Bundesregierung grundsätz- lich einverstanden erklärt. Das ist verwunderlich. Die Begründung der Regierungs- vorlage setze sich nämlich mit allen vom Bundesrat angezogenen Argumente im vorn- herein auseinander und wiederlegt sie. Für die nunmehrige Haltung der Bundesregie- rung scheinen politische Erwägungen ausschlaggebend gewesen zu sein. Der Bundes- finanzmi inister befürchtet offenbar, daß Gegenbeschlüsse des Bundestages, die über die Regierungsvorlage in der vom Bundesrat vorgeschlagenen Form hinausgehen, ein Veto des Bundesrates auslösen werde. Ein Veto des Bundesrates aber gefährdet die Tarif- senkung überhaupt. Gesetzesvorlage zurückzuziehen. Die Bundesregierung würde vielleicht sogar gezwungen sein. ihre Es ist auch anzunehmen, daß der Bundesfinanzmini- ster gegen jede vom Bundestag etwa beschlossene Aenderung der Regierungsvorlage Widerspruch erheben wird. Ein etwa vom Bundesrat mit qualifizierter Mehrheit ein- gereichtes Veto gegen die Beschlüsse des B umdestages dürfte bei der schwachen Mehr- heit, von der die Koalition getragen wird, nicht zu überstimmen sein. Die Gesetzesvorlage selbst soll erst in der zweiten Januar-Woche vom Bundestag bera- ten werden. Bekanntlich hat bereits vor Ein- bringung der Regierungsvorlage das Zen- rum einen Gegenentwurf einge- bracht, der insbesondere einen wesentlieh niedrigeren Einkommensteuertarif vor- sieht Aus Kreisen der SPD verlau- te t, daß diese sich besonders gegen die ihrer Ansicht nach zu niedrige Einkommen- fkreigrenze und für die niedrige Ein- kommenstufen unzulänglich be- rüeksichtigende Tarife wenden wird. Die Gewerkschaften haben be- reits gegen diese zu geringe Berücksichtigung der Belange der Arbeitnehmer protestiert. Andererseits haben die vereinigten Industrie- und Handelskammern Vorschläge unterbreitet, die weit über die Regierungsvorlage hinaus- gehende Vergünstigungen, insbesondere für die Gewerbetreibenden, vorsehen. Fraktions- beschlüsse der Regierungskoalition sind noch nicht bekannt geworden. Die erste Lesung des Gesetzentwurfes sowie die Ausschußberatun- gen dürften zu lebhaften Meinungsverschie- denheiten führen. Diesteuerlose. die chaotische 1 Sade anzämfer 1 8 11. In heit und Unsicherheit. Die Arbeitnehmer sind mit Recht darüber aufgebracht. daß die Finanzämter die Bearbeitung der auf dem zur Zeit geltenden Recht beruhenden Ermägigungs- anträge im Hinblick auf die noch völlig un- gewisse Gesetzesordnung zurückstellen. Der Gewerbetreibende, der ein Ersatz wirtschafts- gut anschaffen will, das nach dem geltenden Recht zu 50 Prozent abgeschrieben werden 5 kann, befürchtet, diese Abschreibungsmöglich- keit bei Annahme der Abänderungsvorschläge des Bundesrates zu verlieren. Die Sparkassen, Bausparkassen, Wohnungsbaugenossenschaften gierungsvorlage noch die Stellungnahme des Bundesrates enthält Ueberleitungsvorschrif- ten, die zu Gunsten der Steuerpflichtigen un- bedingt erforderlich sind. Wie war es bisher? Nach dem geltenden Recht bestehen fol- gende Steuererleichterungen bei der Einkom- mensteuer für den Wohnungsbau: Nach 8 10 Abs. e Ziff. 2b des Einkommensteuergesetzes sind Beiträge an Bausparkassen und nach Z ff. 20 Aufwendungen für den ersten Erwerb von Anteilen an Bau- und Wohnungsgenossenschaf- ten als Sonderausgaben steuerfrei. Die Auf- wendungen sind bis zu einem Jahresbetrag von 800 DM in voller Höhe abzugsfähig. Die- ser Betrag erhöht sich um je 400 DM im Jahre kür die Ehefrau und für jedes Kind. Bei Steuerpflichtigen über 50 Jahre erhöht sich dieser Betrag außerdem auf 1600 DM bzw. 800 DM für die Ehefrau. Es können höchstens gezogen werden,. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes zur Aenderung des ESTG die Streichung der Ziff. 2 des 8 10 vorgeschlagen. Das würde eine nicht unwesentliche Erschwerung der Finanzierung des Wohnungsbaues bedeuten und wäre umso bedauerlicher, als die Finanzierung des Wohn- bauprogrammes von jährlich 250 000 Wohnun- gen mit einem Gesamtkostenaufwand von 2,5 Milliarden DM ohnedies noch sehr problema- tisch ist. Nach 8 7b des Einkommensteuergeset- zes bestehen weitgehende Abschreibungsmög- lichkeiten bei Gebäuden, die nach dem 31. De- zember 1948 errichtet sind und die zu mehr als 80 Prozent Wohnsparern dienen. Danach kön- nen in zwölf Jahren 50 Prozent der Herstel- lungskosten abgeschrieben werden(anstelle der normal bedeutend niedrigeren Abschrei- bungssätze). Nach einem besonderen Erlaß sind Ueber- stunden von Arbeitnehmern steuerfrei, die ihre Ueberstundenlöhne den Gemeinden für Zwecke des Wohnungsbaues unentgeltlich zur Verfügung stellen. Steuerpflichtige mit ondnungsmäßiger Buch- führung Können nach§ 7e des Einkommen- steuergesetzes Zuschüsse und unverzinsliche Darlehen zur Förderung des Wohnungsbaues im Jahre der Hingabe als Betriebsausgaben absetzen, wenn diese Zuschüsse und Darlehen gegeben werden an gemeinnützige Wohnungsunternehmen Organe der staatlichen Wohnbaupolitik, gemeinnützige Siedlungsunternehmen, Zur Ausgabe von Feimstätten zugelas- sene Unternehmen, e) sonstige Wohnungsbau- und Siedlungs- unternehmen und private Bauherren, soweit durch Zuschüsse oder unverzinsliche Darlehen der Bau von Wohnungen gefördert wird, die hinsichtlich der Größe, Ausstattung und Miete (Mietwert) den Vorschriften entsprechen, die für die unter a) bis e) senannten Unterneh- mungen gelten Auch auf Empfehlung des Bundesrates Die Treibstoffpreiser höhung faupten Können. Die Neufestsetzung der Preise erfolgt ster seinerzeit erteilten Vollmacht, Preisfests pfehlung der im Bundesrat um, Ministerialblatt des Bundeswirtschaftsmi ö Fee Treibstoffpreise verkündet, von vereinigten ums Fire! telgende Neufest- e auf Grund der dem Bundeswirtschaftsmini- etzung vornehmen zu können und einer Em- Minister präsidenten. Sie dürfte auf den Widerstand des Bundestages stoßen, der vor einiger Zeit einen eigenen Ausschuß zur Ueberprüfung dieser Frage eingesetzt hatte. Dem Ausschuß ist jedoch noch nicht gelungen, sich bezüglich des Ausmaßes der Erhöhung zu einigen. Es wurde aber deut- lich erklärt, daß eine 50prozentige Erhöhung(wie sie angeordnet ist) über das Maß des Notwendigen und daher auch des Tragbaren hinausschieße. I. Höchstpreise für Vergaserkraftstoffe Der Zapfstellenpreis je 100 1 beträgt: II. Höchstpreise für Dieselkraftstoffe für Benzin 60, DM, für Benzol 70, DM. und Versicherungsunternehmen fürchten, daß Zapf- Kesselwagen frei Gebinde und Kapitalansammlungsbeträge, die im Vertrauen stelle Empfangsstation Tankwagen auf die Weitergeltung der bisherigen Vor- je 100 Kg Je 100 Kg je 100 kg schriften über die abzugsfähigen Beträge der A. Grundpreis 45.— DM 42,50 DM 54. DM Sonderausgaben geschlossen worden Sind, I. techn. Zwecke zollfrei 15,— DM 17,50 DM nicht eingehalten oder sogar gekündigt wer- 2. techn. Zwecke zollbegünstigt 17,40 DM 19,90 DM den. Diese sich zwangsläufig ergebenden Wir- 3. Landwirtschaft 19,10 DM 21.60 DM kungen der Abänderungsvorschläge des Bun- 4. Notstromaggregate der öffentl. desrates und der Abänderungen, die die Re- Elektrizitätsversorgung 14.— DM 16,50 DM gierungsvorlage selbst enthält, sind offenbar B. Sonderpreis Bunkerpreis sowohl von ö als auch 5. Binnen- u. e Zzollbegünstigt 11,30 DM 12— 5 vom Bundesrat übersehen worden. 6. Hochseefischerei zollfrei 9,50 DM— Abgesehen davon dürfte schon jetzt fest- 7. Binnenschiffehrt. 14. DM 16,50 DM stehen, daß dieses Gesetz zur genderung der 8. in See gehende und von See Einkommensteuer selbst frühestens im März kommende Schiffe 11. DM 13. DM 1950 bekanntgegeben werden kann, falls die 9. Deutsche Gesellschaft zur Rettung Hohe Kommission ee 3. Seküffbrüchiger 5 58 12, DM 7%%VCCCVCVVC0TTCCTCCGCTCGTT0T(T0TCTCCT(T(TTTT(T(TCTTTbT0T0TTbT III. Höchstpreise für Petroleum JJJVVààCCCCCVCC0V0V0V0TGGTC0T 1.) bei Abgabe für motorische Zwecke je 100 1 99.— DR 5 e der Vorkauter des jetzigen 1 8 5 17 1 0 e e ee 43.— DM . 8 5 5 8 sonstige Zwecke je 3,.— DU 8 1 1 ee eee 8 2. Der Verkaufspreis 155 Einzelhändlers an den Verbrau- Januar 5 8 8 5 erst am 20. April 1949 verkündet wurde. e e 47. DM Irgendwelche Schwierigkeiten ergaben sich 5) in Landkreisen 48.— PM n.. IV. Höchstpreise für Treibgas g Sen i a) bei Abnahme in Flaschen bis zu 1034 kg auf einmal je 100 Kg 74. Pb. JJJFCCC%VVVVVTCVCCCTCCC b) bei Abnahme in Flaschen bis zu 3472 kg auf einmal je 100 KS 72, PM gen pistter dem Steuerpflichtisen zustehender e) bei Abnahme in Flaschen über 3472 kg auf einmal je 100 E 70. PœL Vergünstigungen enthält, dürfte jedoch nicht V. Höchstpreise für Methan ab Zapfstelle 5 5 85 ohne weiteres möglich sein. Weder die Re- Reinmethen mit hu= 8550 WB/ ebm je 100 ebm 55.— DM bürgerlichen Rechts vom 13. Januar 1949. Die Frage der Verjährung ist wieder akut Das Jahresende zwingt einen jeden Kauf- mann zu einer Ueberprüfung seiner ausstehen- den Forderungen im Hinblick auf die Verjäh- rung. Ansprüche des täglichen Lebens Verjäh- ren bekanntlich nach den 88 196, 197 BG in 2 bzw. 4 Jahren. Die Verjährung der Ansprüche beginnt in der Regel nach Ablauf des Jahres, in welchem die Lieferung oder Leistung er- kolgt ist. Leider sind die gesetzlichen Bestim- mungen über die Verjährungsvorschrikten in den vier Zonen keineswegs einheftich. Das Verjährungsrecht bietet daher ein besonders deutliches Beispiel der in Deutschland gegen- wärtig herrschenden Rechtszersplitterung. Im einzelnen sind bei der Berechnung der Ver- jährungsfristen eine ganze Fülle gesetzlicher Bestimmungen zu beachten. Es sind folgende: 1. Verordnung über die Verjährungsfristen vom 9. Dezember 1943, RGBI. I S. 668. Darin war bestimmt, daß der Ablauf der kurzen verjährungsfristen von zwei bis vier Jahren aus Ansprüchen des täglichen Le- bens und aus Ansprüchen auf wiederkehrende Leistungen! der 58 196/197 BGR nicht vor Schluß des Jahres 1944 eintreten sollte, Die Verordnung trat am 15. Dezember 1943 in Kraft. Durch sie wurden die Ende 1943 ab- laufenden Verjährungsfristen nicht gehemmt. sondern bis zum 31. Dezember 1944 verlängert. Das Wesen der Hemmung besteht darin, daß der Zeitraum, währenddessen die Verjährung gehemmt ist, in die Verjährunssfrist nicht eingerechnet wird. 8 32 bis 34 der 2. Kriegsmaßnahmenverord- nung vom 27 September 1944. RGB]. I S. 229. Darin war bestimmt daß sämtliche Vet: jährungsfristen vom 15. Oktober 1944 bis 31. Dezember 1945 gleich 1 Jahr und 78 Tage ge- nemmt sind. 3. Die in den Westzonen ergangenen Verord- nungen, die die Hemmung der Vverjährungs- fristen in der französischen Zone bis Ende 1947, in den Ländern des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes bis Ende 1948 ausdehnten, wo- bei jedoch die unten angeführte Sonderrege- lung der britischen Zone zu beachten ist. 4. 88 30, 31 der Vertragshilfeverordnung vom 30 September 1939, RGBI. I S. 2329, in der Fassung vom 3. November 1941, RGBI. 1 S. 684. Darin war bestimmt, daß für einen beson- deren Personenkreis(Wehrmachtsangehörige, sonstige ortsferne Personen, insbesondere also Kriegsgefangene) die Hemmung der Verjährung sechs Monate nach Wegfall des Grundes endet. Diese Sonderregelung tritt erst mit Ablauf der allgemeinen Hemmungs- fristen in Kraft. In der französischen Zone also bereits am 1. Januar 1948, in der Bizone am 1. Januar 1949. Die Vorschriften des BGB. 88 201 bis 206. In Berlin sowie in den Ländern der Ost- zone ist die Hemmung der Verjährungs- kristen nicht über die reichsrechtliche Rege- lung hinaus ausgedehnt worden. Die Hem- mung ist also gemäß der in der 2. Kriegs- maßnahmen verordnung vom 27. September 1944 vorgesehenen Regelung mit dem Ende des Jahres 1945 abgelaufen. Eine Ausnahme be- steht lediglich für das Land Brandenburg, welches die Hemmung bis Ende 1946 ausge- dehnt hat. Für die britische Zone ist noch bemerkenswert eine Verordnung über die Besgfligung der Hemwmimg von Verlährungs⸗ und ähnlichen Fristen auf dem Gebiete des insbesondere der Darin ist folgendes bestimmt: „Die in den Jahren 1939 bis 1948 angeordnete Hemmung der Verjahrungs- und sonstigen Fri- sten auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts und der bürgerlichen Rechtsfolge gilt als nicht erfolgt.“ Ansprüche, die am 1. September 1939 noch nicht verjährt waren, verjähren jedoch frü- hestens, falls die Verjährungsfrist für sie bis zu zwei Jahren beträgt, mit dem 1. Juli 1949. Falls sie über zwei bis zu vier Jahre beträgt, mit dem 1. Januar 1950, falls sie über vier bis zu zehn Jahre beträgt, mit dem 1. Januar 1951 und falls sie über zehn Jahre beträgt, mit dem 1. Januar 1952. Die Frage, welches Verjährungsrecht gilt, wenn Gläubiger und Schuldner in verschie- denen Zonen ihren Wohnsitz haben, ist dahin zu beantworten, dag regelmäßig das am Wohnsitz des Schuldners gültige Verjah- rungsrecht zur Anwendung gelangt, es sei denn, daß als Erfüllungsort ein Ort außer- halb der Zone des Schuldners vereinbart worden ist. In letzterem Falle tritt das am Erfüllungsort geltende Verjährungsrecht in Kraft. Es wird noch darauf hingewiesen, daß die Verjährung oft durch Abschlagszahlun- gen, Zinszahlungen, Bestätigungen des An- spruchs und ähnliche Anerkennungshandlun- gen des Schuldners unterbrochen wird. Bei einer Unterbrechung der Verjährung beginnt die Verjährungsfrist jeweils von neuem zu aufen. Wo jedoch zum Jahresende Verjüh- rung droht, kann diese nur durch Klage erhebung(Zahlungsbefehle), Anmeldung im Konkurs, Aufrechnung im Prozeß. Streitver- ündung oder Vornahme einer Vollstreckungs- handlung bis zum 21. Dezember d. J. abge- wendet werden. BdL.-Aus weis 2 Um Jahres- Ultimo Die Zunahme des Kreditvolumens hat Sich in der nur sechs Tage umfassenden dritten De- zemberwoche nicht weiter fortgesetzt. Die kurzfristigen Kredite an die Nichtbanken kundschaft haben sich sogar um 23,3 auf 3536, 2 Millionen DM vermindert. Der Rückgang des Bargeldumlaufs um 96,7 Millionen DOM spie- gelte sich bei den Repräsentativinstituten in einer Verstärkung der liquiden Mittel wider, die Barreserven, insbesondere die Landes- zentralbankguthaben der Institute, sind um 175,6 auf 631,9 Millionen DM gestiegen bei einem gleichzeitigen unbedeutenden Anwach⸗ sen der Nostro-Guthaben um 3,3 auf 685,3 Mil- lionen DM. Bei den Nostro- Verpflichtungen (662,4 Millionen DM) und den eigenen Akzep- ten im Umlauf(986,2 Millionen DW) sind offenbar unter dem Einfluß des Jahresultimo wesentliche Veränderungen nicht eingetreten. Kompensationsgeschäft mit dem Saarland möglich Da der im deutsch- französischen Handels- vertrag vorgesehene Warenverkehr keineswegs den traditionellen Wirtschaftsbeziehungen Zwi- schen dem Saarland und der Bundesrepublik Rechnung trägt. besteht für die Saar die Mög- lichkeit, darüber hinaus auf dem Wege über das„Office de Commerce du Rhin et de la Moselle“ in Straßburg in einem Warenaus- tausch mit dem Bundesgebiet auf dem Kom- pensationswege zu treten. Auf diesem Wege konnten bereits beachtliche Abschlüsse getätigt werden indem saarländische Wünsche auf Bezug von Ersatzteilen aus der Bundesrepu- blik sowie auf Absatz von Fertigwaren im Bundesgebiet erfüllt worden. Import- und Exportanträge dieser Art können bei der In- dustrie- und Handelskammer Saarbrücken ge- stellt werden. Schluß-Akt der Pariser Handels vertrags- ver handlungen Freiherr von Maltzahn vom Bundeswirt- schaftsministerlum ist am Montag nach Paris abgereist. um dort die Handelsvertragsver- handlungen mit Frankreich abzuschließen. Wie aus Kreisen des Bundeswirtschafts ministeriums verlautet. hofft man, in drei bis vier Tagen Zur Unterzeichnung zu kommen. Bürgschaften und Garantien Nach einer Bekanntmachung der Bd fal- len unter die Bürgschaften und Garantien (einschliehlich Sicherheitsleistungen für Aus- schreibungen) Angebots-, Lieferungs-, Lei- stungs- und Auszahlungsgarantien, die im Zu- sammenhang mit der Durchführung von Ex⸗ Hortgeschäften erforderlich werden. Die Außenhandelsbanken sind verpflichtet, in die von ihnen auf Grund der BdL-Geneh- migung zu erstellenden Garantien die Klausel aufzunehmen, daß im Falle einer Inanspruch- nahme aus der Garantie die Zahlung nach Maßgabe der Auslagen für den Handel und Zahlungsverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land, aus dem der Ex- porterlös hereinkommen soll, geltenden Be- stimmungen erfolgen wird. Wenn die Durch- führung der Garantiestellung für die Bd., erfolgt, ist zu unterscheiden, ob ihr in dem Land, in dem die Garantie erstellt werden soll, für derartige Zwecke Avallinien zur Ver- fügung stehen oder nicht. Die Bd kann hier- über nur von Fall zu Fall nach Prüfung des Antrags befinden. 5 Frankfurter Effektenbörse Vm 2. Januar 19889 Der erste Börsentag des Jahreès zeigte wieder auern der Aufwärtsbewegung am Aktien markt. Im Vordergrund standen hierbei die schweren Werte, von denen man ebenfalls Sür⸗ stige Kapitaluimstellungen erwartet, Südd. Zucker hatten hierbei einen Gewinn von 10%, Dt. Ling- leum einen solchen von 4,5, ebenso Metaligesell- schaft, Lindes Eis von 5 und Heidelberger Zement von 5,5%. Außerdem waren Buderus, Conti Gum- mi und Degussa 6—9% höher taxiert, die Kurse wurden mangels Material gestrichen. Fehlende Limitserneuerungen machten sich ebenfalls de“ merkbar. Bei Montanwerten bewegten sich die Kursbesserungen zwischen 1 und 3.5%, Marmes⸗ mann und Hoesch waren um je 3,5, Rhein. Braun Kohle um 2,3, Rheinstahl um 2% gesteigert. Von Elektrowerten waren Siemens Vorzüge um 43. Siemens Stämme um 1,5. RWE um 3, Lahmever um 2,5, AEG um 2,25% erhöht. Stärkeres Kauf- interesse bestand auch für Motorenaktien, wobei Kleyer 4,5, Daimler 4, BMWũ] 4,5 und Lanz 5% höher lagen. Großbanken waren wiederum bis 1,% befestigt. Auch Schiffahrtswerte eine Klei- nigkeit freundlicher.— Der Rentenmarkt blieb bei kleinem Geschäft gut behauptet.— Im Frei- verkehr wurden Gute Hoffnung mit 75—7 5 Eisenhütte Köln mit 44,5—44—45 und Schering mit 33,5—33 bezahlt. Getreidebörsen 5 Mannheim. Die allgemeine Umsatztätigkeit in Getreide, Mehl und Futtermittel ist in Nachwir⸗ kung der Feiertage gering. Die Zuweisung aus Importen für Januar in Weizen beläuft sich auf 10 000 Tonnen und zwar für Württemberg-Baden, die freigegeben sind. Für die Teigwarenfabriken wurden 3050 Tonnen Weizen freigestellt, ferner Wurden der bizonalen Reserve 3400 Tonnen Rog Sen zugewiesen Aus der Weizenzuweisung ist es den Miihlen freigestellt die Mehltype 312 oder Grieß Type 350 zu verarbeiten. Am Brotgetreide- markt fehlt es an Weizen; Inlandweizen wird zu regulären Preisen kaum angeboten. Aus Indi- vidualeinfuhren werden ca. 2 800 Tonnen Weizen aus der CSR, sowie eine Partie von 1 320 Tonnen Ungarnweizen erwartet, wodurch eine bessere Versorgung für Januar besteht, Roggen, der stark angeboten ist, bleibt nahezu umsatzlos. Die Lage am Hafermarkt ist gedrückt. Bayerischer Hafer, der angeboten ist, bleiht infolge hoher Frachten unberücksichtigt. Ausländischer Hafer ist Zu 2150 bis 22 DM ab Nordseehäfen offeriert. Die Nach- trage bleibt klein, ebenso bei Industriehafer. Die Marktlage bei Braugerste ist ruhig; bei rückgän- iger Preisbewegung. Die Angebote und die Fach- Trage ist gering. Für bayerische Braugerste wür- den 3834,50 DIA, für Taubergerste 34-8 PH und für Pfälz.-rheinhessische Braugerste bis zu 7 DM Eskordert. Auslandsmalz ist stark angeboten, da- Segen Industriegerste wenig. Am Hülsenfrüchten⸗ markt ist die Nachfrege ruhig, insbésondere bei Bohnen. Jugoslawische weiße Bohnen, die erwar- tet Werden, stellen sich auf 50-00 DM per 100 Kg ab Grenze je nach Qualität und algerische Einsen auf 85—4112 DM per 100 kg ab Mannheim Die Nachfrage nach Erbsen ist abgeschwächt. Am Mehlmarkt ist Weizenmehl noch immer stark gefragt, was durch die Knappheit der Offerten gekennzeichnet ist. Die Angebote aus linksrheini- schem Gebiet haben nachgelassen. Roggenmehl ist stark am Markt und kaum begehrt, in Fut⸗ termittel besteht kleine Nachfrage, die befriedigt werden kann. Erdnußkuchen und Soyaschrot hat bei ungenügendem Angebot Nachffage. Freier Mais Wurde vereinzelt bei rückgängigen Preis von 23,50 DM umgesetzt. Roggenkleie liegt etwas fester; für Weizenvollkleie wurden 1113 DM und für Weizenkleie& 10,50 bezahlt. Roggenkleie wurde zu 9,25 DM., Weizenfuttermehl mit 16 BM und Weizennachmehl mit 19 DM per 100 Kg an- geboten. Malzkeime werden zu 16 bis 16,50 BRN und Blertreber zu 16,5017, bei kleiner Nach- frage angeboten. Am Rauhfuttermarkt hat das Angebot an Wiesenheu zugenommen; die Preise haben sich um 50 Pf per 100 kg ermäßigt; die Strohpreise haben ebenfalls um 20 Pf nachgege- ben. Das Kartoffelgeschäft ist sehr ruhig gewor- den und hat der Versandt aufgehört.. Gütertarifreform der Bundesbahn. Wie Wir erfahren, hat der Bundesrat die von der Deut- schen Bundesbahn beantragten Krisenzuschläge bzw.-abschläge auf der Grundlage des Offefi⸗ bacher Kompromisses genehmigt mit der Ein- schränkung, daß a) der Stüccgutverkehr von den Krisenzuschlägen freigestellt bleibt, h) die Kri- senzuschläge auf Entfernungen von über 8390 em abgeschwächt werden. Die Bundesbahn trifft alle Vorbereitungen, um die bis 31. Dezember 1939 be- fristeten Tarifänderungen zum 1. Janugr 1930 durchzuführen, Von den Krisenzuschlägen Fer- den ausgenommen: AT 6 B 11 Steinkohfen A 8 B 14 Braunkohlen. AT 11 B I Dlingemittet und Anhang AT 11 B 11 Stalldünger, die Seehafen⸗ tarife und der Durchfuhrtarif Dollartariß). 3 MORGEN Dienstag, 3. Januar 1950/ Nr. Trinksitten Von Georg Britting Ich habe einen guten Freund, der lebt jetzt nicht mehr in Deutschland, der lebt jetzt in England. Wenn ich mit ihm zusam- men saß, und wir tranken Wein, so stürzte er das Glas in einem Zuge hinunter. Er machte das nicht nur mit dem ersten Glas So, er machte es mit jedem Glas. Er trank nicht mehr als wir, er wartete, geduldig und höflichgenau, bis wir andern, den Wein schluckweis trinkenden, auch unser Glas leer hatten. Dann goß er die Gläser voll, und seins trank er dann wieder leer in einem einzigen habgierigen Zug. Ich fand es etwas grobschlächtig, so zu tun, und fand es auffallend bei einem so artigen Mann, der er ist, und einmal sagte ich ihm: Tu langsam! Er sah mich nur lächelnd an und sagte: Laß mich 80! Dann begegnete mir diese Verhaltens- weise wieder. In Köln war ich mit einem bperühmten Dichter zusammen. Der hatte seine Gedichte im Rundfunk gesprochen, und nach der Lesung erwartete ihn ein Ge- lehrter, von großem Namen auch er, der nur gekommen war, von dem Hochverehr- ten, den er noch nicht von Angesicht zu Angesicht, nur aus seinen Versen kannte, sich das Glück auszubitten, daß er ein Glas Wein mit ihm trinke. Wir gingen in die Wohnung des sonderbaren Schwärmers. Er hatte aus dem Keller den besten Jahrgang geholt. Feierlich-umständlich entkorkte er die Flasche und füllte die Gläser mit dem flüssigen Gold: das Zimmer duftete davon. Er stieg mit dem Dichter, dann mit mir an, und da geschah es: der Dichter stürzte sein Glas in einem einzigen Zug hinunter. Ich erschrack über das Unangemessene. Der Wein war ein hochedles Gewächs, bei einem einfacheren hätte es noch angehen mögen. Der gelehrte Herr erschrak sicher nicht weniger als ich, ließ sich aber nichts anmerken und schenkte dem Dichter das Glas sofort wieder voll. Und wieder leerte der es n einem tiefen Zug. Unser Wirt War zu vornehm, ein Wort darüber zu ver- lieren. Ich sagte auch nichts, mir war mein Freund in England eingefallen. Dann rede- ten wir, dieses und jenes, und der Dichter mußte zu seinem Zug, und wir begleiteten ihn zur Bahn. Unerschüttert aufrecht schritt er dahin. Ich trinke, auch wenn ich Schnaps trinke, das Glas nicht in einem Zug leer. Das liegt nicht in meiner Natur. Doch Weis ich, daß es beim Schnaps viele mit dem Aufeinenzug“ halten. Bei einem Verleger, der aus dem Schwarzwald ist, gab es einen Himbeergeist, herrlichen, alten, der roch, wie ein ganzer Himbeerschlag riecht, wenn er in der Sonne glüht. Ich nahm, wie ge- wohnt, meinen Schluck, der Verleger kippte ein Glas kopfüber hinab. So sei és richtig! agte er tadelnd, jeder Schwarzwaldbauer mache es so. Das gäbe einen slühenden Stoß bis in das Herz. 8 85 Feinmal versuchte ichs auch mit dem „Aufeinenzug“. Es war eine leere Stunde, traurig war mir zumut, ohne Grund, und da fielen mir die Aufeinenzug-Leute ein. Ich hatte eine Flasche Burgunder stehen, die holte ich hervor. Ich goß mir das Glas voll und leerte es, ohne abzusetzen. Und ein zweites hinterdrein. Eine Feuerwolke umhüllte mich. Es war eine Wärme, die kein Ofen spenden kann. So himmlisches Feuer gibt nur der Wein. Es war ein plötz- liches Glück. Die Traurigkeit war fort, und in rosigen Nebeln dampfte die Welt. Die gedrungene Burgunderflasche gefiel mir, und ich legte die Hand um sie, wie um eine Frauenhüfte. Ich begann zu sprechen, ob- wohl ich allein war, und lauschte meinen Worten, die ein anderer sprach. Ich glaube, habe Weises gesprochen und Schönes, obwohl es sich nicht reimte. Zuletzt dann sprach ich in Reimen, und die Reime fielen mir zu, wie Aepfel vom Baum fallen, in der rechten Stunde. Seitdem bin ich wieder zu meiner alten Gewohnheit zurückgekehrt. Ich trinke, wie es sich gehört, den Wein in kleinen Schluk- 5 ken, seine Würze zu schmecken. Aber viel- leicht haben die andern recht, mein alter Freund auf der Insel, und der Dichter, der nun schon tot ist. Doch so oder so: Honny 801i, qui mal y pense! Am Jahresende ist es üblich, die Börsen- notfierungen durch eine Bilanz zu ersetzen und die Höhe der Dividende zu nominieren. Kann man daraus nicht auch das Recht ab- leiten. die Rundfunkarbeit auf ihren„Er- trag“ zu untersuchen und eine Jahresbilanz er Kulthrarbeit zu ziehen? Es ist in utschland nicht üblich. dag der Hörer sei- en monatlichen Betrag dem Sender zu- eist, den er sich selbst auswählt, und enso wenig finanzieren sich die Stationen us den Reklamfonds großer Firmen, so daß uns kostenlos als Werbeartikel ins Haus gesendet werden. Wir dürfen also„unserem Sender zum Jahresschluß als Beteiligte ch einmal offen unsere Meinung sagen. ohl kaum eine Institution ist so der Kritik ausgesetzt, wie der Rundfunk. Da er am weitesten in die breite Oeffentlichkeit ingt, ist dies auch gut so. Wie die Presse st er ja nicht nur Informationsorgan, son- zum großen Teil auch Bildungsmittel. — Waren die westdeutschen Stationen im Jahre 1949 stärker als früher auf dem Weg zu uns, ihren Hörern—. Den Nachtprogrammen und Abendstudios ller Stationen werden die zahlreichen eunde dieser Sendungen ein fast uneinge- schränktes Ja einräumen. Viel Beachtung nden die von mehreren Sendern gebrach- n Einführungen ip die großen Bücher un- serer Zeit und die Diskussionen über fast alle Sparten der bildenden Kunst und der eitgenössischen und sakralen Musik. Am umstrittensten blieb die Hörspielar- beit einzelner Stationen. Nicht umsons! spricht man bei den Sendern vom Prama- turgen- Probelm bleibt es doch gerade die- en vorbehalten, wertvolle neue Stoffe aus- 55 Ouer durch den Sport Eine plerderennsporiliche Plauderei in Zuhlen Eine Rückschau auf das Rennjahr 1949 Mit der Schlußveranstaltung des Rennvereins Mülheim-Ruhr am zwei- ten Weihnachtstag fand die Galopp- Rennsaison 1949 ihr Ende. Wenn auch zu übertriebenem Optimismus kein Anlaß besteht, beweist die Statistik. daß es auch im Rennsport ein Stück aufwärts gegangen ist. Mit einer Gewinnsumme von 237 050 DM steht das Gestüt Schlenderhan auf einsamer Höhe und hat damit zum 17. Male seit seinem Bestehen die Spitze erobert. Schlenderhan hatte in den dreijährigen Klassestuten „Asterblüte“ und„Aubergine“ sowie in dem zweijährigen Hengst„Asterios“ nicht nur die besten ihrer Jahrgänge auf der Bahn, sondern auch eine ausgesprochen glück- liche Saison. Auf knapp die Hälfte der Ge- winnsumme kam mit 115 00 DM Gestüt Er- lenhof, dessen im Frühjahr wieder gut in Gang gekommener„Tannenwald“ leider an einem Herzfehler einging. Auch hier war eine Stute die Hauptverdienerin, die dreijäh- rige„Ilbenstadt“, die kurz vor dem Derby ganz außer Form geriet, aber zum Herbst noch eine Siegesserie feierte., die sogar die Frage nach dem bzw. der besten Dreijährigen Wieder ernstlich aufwarf. Gestüt Zoppenbroich verdankt seinen dritten Platz vor allem dem vorzüglichen„Nebelwer fer“. der als Ge- winner des„Großen Preises von Nordrhein- Westfalen den Hauptanteil an der Gewinn- summe von 112 950 DM hat. Der Krefelder Stall der Gebrüder Rösler überschritt kurz vor Toresschluß mit 101 300 DM gleichfalls noch die Grenze, wofür hauptsächlich „Schattenfürst“,„Advent“ und „Egoist“ eintraten. Gestüt Ravensbergs Dreigestirn:„Schütze“, Treiber“ und „Geweihter“ hielt innerhalb des Derby- jahrganges nicht das, was man sich von ihm versprach, und die an 6. Stelle stehenden„4711 Farben des Gestüts Röttgen fielen durch eine Hustenperiode zurück. Daß auch die süd- deutschen Ställe im Gesamtbetrieb des deut- schen Rennsports ein gewichtiges Wort mit- sprachen, beweisen die Frankfurter Ställe Eichhorst, Fohlenhof und Sternenfels. die im- merhin unter den ersten Zwölf rangieren. Hier waren Marius“ bzw.„Hon ved“ und „Ataman“ die Hauptverdiener. Damit sind gleichzeitig auch die erfolgreich- sten Flachpferde erwähnt. Die Derbysiegerin „Asterblüte“ konnte als einzige mit 102 200 DM eine sechsstellige Gewinnsumme erreichen. In weitem Abstand folgt ihre Ge- fährtin Aubergine“ vor Nebel wer- 1er, Ilbenstadt“,„sün der“, Hon ved“, Treiber und Silberfaäs an. Den neunten Platz hält mit 22 300 DM als erster Zweijähriger„Asterios“, der be- rufen scheint, dem Gestüt Schlenderhan in der kommenden Rennzeit erneut eine führende Rolle zu sichern. 5 Bei den Hindernispferden war an„Sturm- klut“ eine vierjährige Stute mit acht Siegen und einer Gewinnsumme von 18 525 DM am erfolgreichsten. Sie, die als totsichere Sprin- gerin in unserem noch auf schwachen Füßen stehenden Hindernissport ein Anziehungspunkt hätte werden können, ging leider an Hirnhaut entzündung ein. Daß an„Infried“. ‚Schatten- kürst“.„Silbermann“ und Sauna“ an„Advent“ und„Marius“ durchweg jüngere Pferde unter den ersten zehn sich befinden, läßt erhoffen. dag es wieder aufwärts geht. Das Championat der Vaterpferde fiel dem Graditzer„Artaman“ zu, dem in„Abend- frieden“ ein weiterer Graditzer Hengst kolgt. Wäre nicht Alchimist“ in den Wir- ren von 1943 spurlos verschwunden, so würden fraglos drei Graditzer die Liste eröffnen. „Athanasius“ wanderte nach den USA und„Oleander“ mußte als 25jähriger nach einem Beinbruch getötet werden. Da der nächste, Wahnfried“, auch bereits 17 Jahre alt wird, könnte man hinsichtlich des Bestan- des qualifizierter Deckhengste besorgt sein, doch ist hier jeglicher Pessimismus vötlig unberechtigt: denn schon den nächsten Platz nimmt der noch junge„Magnat“ ein. ob- wohl er erst neun Nachkommen auf der Bahn hatte, der auch an Rennklasse kaum unter den genannten stand Der Erlenhofer Dein? könnte schon bald seinen Vater„Athana- si us“ ersetzen, und vielleicht wird der erfolg- reichste Zweijährige„Asterios“, der wür- dige Nachfolger seines großen Vaters„Ole ander“, dessen Linie auch der Fohlenhofer „Hon ved“ erfolgreich fortsetzen könnte Bei den Reitern hat Hein BOI IO w seinem ersten Championat aus dem Jahre 1948 gleich ein weiteres hinzugefügt, das er mit 75 Siegen errang. 1931 war es Otto Schmidt, der mit 81 Siegritten die Spitze hatte und jetzt mit 53 an zweiter Stelle steht. Wie so viele andere ist er im Herbst aus der Ostzone herüber gewechselt. Da sein Stall Erlenhof auch auf süddeutschen Bahnen ein häufiger Gast ist, dürfte speziell in Frankfurt das„Otto-Otto“, genau wie vor 25 Jahren, wieder häufig zum Anfeuerungsruf werden. Erfolgreichster Hindernisreiter wurde mit 33 Siegen Bruno Ahr. der diesen Rang zum ersten Male einnimmt. H. Cohn und K. Hammer sind mit 21 und 20 Siegen die nächsten vor unserem langjährigen Hindernis- Champion Seppl Unterholzner. der zum Trainerberuf übergegangen ist und nur noch gelegentlich in den Sattel steigt. Daß es bei uns noch einen Amateursport gibt, der ebenfalls wieder stark im Aufblühen ist und sich im vergangenen Jahre wiederholt Der Kopfball Löttxes wird von dem Pforahei mer Torhüter gerade noch pariert. Im Hin- i tergrund ist Altig sichtbar. Eine Kampfszene aus dem Freundschaftsspiel VfR Mannheim Photo: L. Gayer 0 gegen 1. FC Pforzheim, das 3:0 endete. in internationaler Konkurrenz erfolgreich be- tätigte, zeigen die elf Siege des HI. Bischoff, der damit das Championat unter den Amateuren errang. Hoffen wir, daß das Jahr 1950 auch im Rennsport einen Aufstieg weiter fortsetzt. und gönnen wir den edlen Vollblütern die wohl- verdiente Ruhe nach einer anstrengenden Rennzeit in der Gewißheit, daß sie uns diese auch im neuen Jahre durch genußreiche Stun- den lohnen werden, wenn schon Mitte März wieder die Startglocke ertönt. Hans Harbarth Deutsche Springerelite imponiert hei ihren Kuslundsturis Sepp Weiler setzte seine Schweizer Siegesserie fort N Die deutsche Länder mannschaft der Ski- springer bestritt über die letzten Tage des alten und die ersten Tage des neuen Jahres Auslandsstarts. Die berühmten Schweizer Win- tersportplätze hatten bessere Sportmöglichkei- ten und mit wenigen Ausnahmen waren die besten Springer von Oesterreich, der Schweiz. Italiens und Deutschlands zu diesem Vierlän- der- Wettbewerb vereint. Nach vier von fünf vorgesehenen Springen lag der deutsche Sprin- gerkönig Sepp Weiler(Oberstdorf) unange- kochten an der Spitze. Nachdem ihm ein Sturz auf der Olympiaschanze in St. Moritz um den Sieg gebracht hatte, triumphierte er um 80 eindrucksvoller in Lenzerheide, Arosa und Davos. Es war schade, daß der Schweizer Weltrekordmann Fritz Tschannen bei diesen Bewerben nicht mitmachen konnte, da er als Kapellmeister über die Tage der Jahreswende andere Sorgen hatte Für Sepp Weiler scheinen nicht nur die deutschen Schanzen zu klein zu sein. Auch in der Schweiz bewies er seinen großen Mut und ging außerhalb der Wettbewerbe zu Angriffen auf die bestehenden Schanzenrekorde über. So stand er in Arosa mit 73 m neuen inoffiziellen Schanzenrekord. und in Davos verfehlte er mit 81 m die von Sigmund Ruud- Norwegen gehaltene größte Weite nur um einen halben Meter. In St. Moritz flel Weiler durch einen Sturz bei 69,5 m zwar aus, aber die deutschen Ver- treter belegten hinter Lorenzi(Italien), Note 219(67 und 67 m), durch Heini Klopfer, Oberst- dorf,(67,5 und 66.5 m) und Toni Brutscher, Oberstdorf, ehrenvolle zweite und dritte Plätze. In Lenzerheide triumphierte dann erst- mals Weiler bei vorsichtigen Sprüngen von 54 und 60 m(Note 229) vor Keller(Schweiz) und Heini Klopfer. Beim Silvesterspringen. in IV. Internationale Wintersportwoche in Garmisch Schwedische Bobfahrer mit neuen Bobs Die schwedischen Bobfahrer haben ihr Em- treffen zur VI. Internationalen Wintersport- woche in Garmisch- Partenkirchen für Mitte Januar angesagt. Der schwedische Bobverband hat dazu bei dem bekannten Schweizer Bob- Konstrukteur Karl Feierabend zwei Zweier- und zwei Viererbobs gekauft. die von der Schweiz direkt nach Garmisch- Partenkirchen geliefert werden sollen. Garmisch- Partenkirchen erwartet Medloy Das Organisations-Komitee für die VI. In- ternationale Wintersportwoche hat vom Ho- hen Kommissar für Deutschland, John J. Me Cloy die Zusage erhalten, daß er bereit ist, dem Ehrenausschuß für die VI. Internationale Wintersportwoche in Garmisch Partenkirchen vom 20. bis 29. Januar 1950 beizutreten. An- läglich dieser ersten großen internationalen Wintersportveranstaltung Deutschlands werde er selbst nach Garmisch- Partenkirchen kom- men, sofern es ihm zeitlich möglich sei. Auch der amerikanische Landeskommissar für Bayern, Clarence M. Bolds sowie der stellvertretende Landeskommissar Kenneth E. van Buskirk sind dem Ehrenausschuß der VI. Internationalen Wintersportwoche beige- treten. dem außerdem noch viele maßgebliche amerikanische Persönlichkeiten angehören. Zusage des österreichischen Rodelverbandes Zu den Deutschen Rodelmeisterschaften, die im Rahmen der VI. Internationalen Winter- Sportwoche am 25, und 26. Januar 1950 auf der Olympia-Bobbahn am Rießersee ausgefahren werden, hat der Präsident des Oesterreichi- schen Rodelverbandes eine starke österreichi- sche Mannschaft angesagt. E. E. Snügen. Arosa verstauchte sich Kopfer den Fuß und schied für die weiteren Wettkämpfe aus. Wei- lers Sprünge von 64 und 70 m wurden mit 222 am höchsten bewertet Diesmal kamen ihm der Innsbrucker Steinegger(215) und die Ita- liener Lorenzi und Trivella am nächsten, wäh- rend Schäfer der jetzt für Füssen startet. den Schweizer Kombinationsmeister Stump noch auf den sechsten Platz verweisen konnte. Es war bemerkenswert, daß hier der Schweizer Däscher mit 72 m inoffiziellen Schanzenrekord aufstellte. Er kam aber für den Gesamtsieg nicht in Frage, weil bei seinem ersten 65-m- Sprung die internationalen Kampfrichter den Sprung als„gestürzt“ werteten. mit Ausnahme des deutschen Vertreters. Auf der heimischen Schanze in Davos wollten es die Schweizer am Neujahrstage dann genau wissen. Aber mit 71 und 69 m(Note 226) war Weiler wieder unerreichbar und Georg Keller. Davos. Note 323(69 und 70 m), Däscher. Davos. Note 220 (67 und 68 m) mußten sich mit den Plätzen be- Kurzmeldungen Im„Heiligen Jahr“ wollen Italiens Sport- verbände eine große sportliche Veranstaltung mit olympischen Programm durchführen. Es ist geplant, hierzu die besten Sportler aus aller Welt ohne Rücksicht auf ihre Religions- zugehörigkeit einzuladen Schwedens Ski-Verband hat für die FIS Weltmeisterschaften in den nordischen Diszi- plinen, die vom 30. Januar bis 5. Februar 1950 in Lake Placid(USA) stattfinden, eine Betei- ligung von 27 Aktiven angekündigt. Eishockey-Weltmeister Tschechoslowakei er- wartet am 25. und 27. Januar die schwedische Nationalmannschaft, die bekanntlich vor Wo- chen in Stockholm nach einer 3:5-Niederlage die sieggewohnten Tschechen 3:0 bezwingen konnte. Vor diesen Prager Begegnungen tra- gen die Londoner Harringay Racers vom 10. bis 20. Januar sechs Spiele in der Tschecho- slowakei aus. f. Frankreichs Bob-Meisterschaften 1950 wer den am 14. und 15. Januar auf der Bob-Bahn von Chamonix ausgetragen. An diesen Titel- kämpfen sollen insgesamt 15 Mannschaften teilnehmen. 3 Kanadas Eishockey- Vertretung für die Lon- doner Weltmeisterschaft, die Edmonton Mer- curys, die kürzlich die Meisterschaft in der westkanadischen ersten Amateur-Liga gewan- nen, wollen mit einer neuen Angriffstaktik den Weltmeister-Titel nach Kanada zurück- holen. Bei diesem„ganging attacks“-System greifen die drei Stürmer mit den beiden Ver- teidigern jeweils gemeinsam an, Ueber 50 000 Zuschauer wohnten in Moskau einem Eishockey-Meisterschaftsspiel zwischen den Moskauer Rivalen ZDKA und Spartak (3:2) bei. Diese Besucherzahlen werden in an- deren Ländern nur bei großen Fußballspielen erreicht.(sid) 1 5. 5 Stationen auf dem Wege zu uns! Die Kulturarbeit des Rundfunks im Jahre 1949 findig zu machen. Frankfurt darf für sich das Recht in Anspruch nehmen, daß Aus- wahl und Produktion weit unter dem Nive- au blieben. Weder waren geeignete Stoffe vorhanden, noch brauchbare Regisseure und Funkspieler.(Schauspieler und Nachrichten- sprecher sind noch lange keine Funkspieler) Litt Frankfurt an wirklichen Kräften, 80 war es in Stuttgart der seit einem Viertel- jahr andauernde innere Kompetenzstreit, der die früher gepflegte Arbeit lahmlegte. Aber auch der NWDR litt unter ähnlichen Erscheinungen. An Mitteln fehlt es dem Nord westdeutschen Rundfunk keineswegs, denn keine andere Station kann für Hör- spiele einschließlich der Gagen und Produk- tionskosten bis zu 10 000 DM ausgeben. Der Autoren- Anteil beträgt 2000 bis 3000 D und für Wiederholungen 1000 bis 1500 DM). So verblüffend diese„Wertschätzung“ er- scheint, so schwer ist es gerade für den Nachwuchs, in Hamburg Gehör zu finden In Frankfurt begnügt man sich mit„vorge- druckten“ Rücksendungen, und in Stuttgart und München dauern die Entscheide oft mehrere Monate. Da der Südwestfunk diese Erscheinungen nicht kennt, ist sein zeitnahes und weltweites Repertoire vielsei- tig und interessant. Frankfurt brachte neben zahlreichen Uebernahmen aus eigener Produktion an Beachtenswertem nur Schäfers„Die Ver- schwörung“. Stuttgart und München liegen eine Reihe bekannter Bühnenautoren zu Wort kommen. Vom Süddeutschen Rund- funk erwarten wir von der für 1950 geplan- ten Hörspielserie„Glaube und Gegenwart“ interessante Gestaltungen junger Autoren Daß gute Hörspislarbeit nicht allein von hohen Gagen abhängig ist, haben Baden- Baden und Stuttgart bewiesen. Obgleich dort die Autorenhonorare zwischen 500 und 1000 DM liegen, waren fast alle Sendungen regielich abgerundet. Nichtssagende musikalische„Berieselun- gen“ beherrschen noch oft die Abendsende- zeiten Frankfurts und Stuttgarts. Zwar ver- stand es der Hessische Rundfunk, den sich stetig steigernden Strom der Beanstandun- gen in richtige Bahnen zu lenken, doch scheint die„Funklotterie der Hörerkritiken“, bei der jede zehnte Einsendung prämiiert wird, mehr eine geschickte Selbstverteidi- gung zu sein, als ein Grund zu größeren Aenderungen am wohl gehüteten Programm- klischee. Die Programme des NWDR, von den Funkhäusern in Hamburg, Köln und Berlin bestritten, leiden noch immer unter einem chronischen„Aenderungsbazillus“. Ist es ein Wunder, wenn die Hörer verschnupft und verstockt werden? RIAS und Bremen, neben Stuttgart nach ihrer Festhörerzahl die klein- sten Stationen, haben im Laufe des letzten Jahres mehr Gesicht bekommen. Zieht man die Jahresbilanz, so steht der NWDR unter objektiver Berücksichtigung des Gesamtprogramms an erster Stelle, ge- kolgt von Baden-Baden, München und Stutt- gart. Wollte man nach der Praxis des ver- gangenen Jahres einen Wegweiser für die einzelnen Sparten aufstellen, so sind Ham- burg für Hörspiele und Nachtprogramm, München für literarische Kabaretts und Baden-Baden für Wortsendungen besonders zu empfehlen. Funkfeuilletons, Theaterbe- richte und Bücherlesungen werden von der Anspruchsvollen im NWDR, in München und in Baden-Baden bevorzugt. Für Oper und Operette, Symphoniekonzerte und Kammermusik gesellt sich dazu der Hes- sische Rundfunk. 8 5 f 5 8 5 5 Giovanm Mathias 1. Die Goldich Acht Vor dem Fescht, war des e Jacht beim Fußball um die goldig Acht: Die Bawett, des Kettche, der Schorsch und dee Ware sich enig, desmol gehe mer dran[Jeg Des Woihnachtsgeld wärd do genumme. Ma wolle doch d zu 2ichdausend kumme. Am zwette Feschttach kere se dann Durck de Funk sick die Fußbullergebnisse d Sie riwwle die Händ,'s werd fescht gelacht, Si haue zwee sitbwener und e acht,. Des is doch goldisch wie ma so sacht. Vor Freed un Neigier duese brenne Wann werde dann de Funk die uodde nenne“ De Funk hot Verschtändnis, was er sunscht ni Die Gewinnsetz bei de Nochrichte sacht mach Im erschte Rang secht er zweeesechaig o Im Zuette kumme fünf markfuffzich do. 4 Jetzt sin se ganz schtill, ziehe die Gewinner. 5 bruscht oi. Ha wann des so is, do falle mer jo NO 4 Die lunge Gesichter wollèe se kaum bewege Des Geld is beim Deifel, gewem halt de Sege Un wanners verschmerat, eier Portemonnuie Vergeßt jo nie mehr flottgemach Die goldicehe Acht!„ E. Büchler Preußen Krefeld schlug EV Krefell Die junge Mannschaft des Krefelder Eis. laufvereins unterlag am Neujahrstag dem gro- Ben Lokalrivalen Preußen in einem schnellen, fairen undd technisch schönen Punktekampf der Eishockey- Oberliga mit 4:8(2:0, 1:5, 1:3) Toren, Smits Winterbahnmeister der Radamateure Die Winterbahnmeisterschaft der deutschen Radamateure wurde in der Münsterlandhalle mit dem letzten Lauf abgeschlossen,. Deutscher Meister in der Einzelwertung wurde der Hol länder Smits mit 18 Punkten vor Tertilte (Münster) mit 13, Gibken(Münster) mit 12 Und Borkowski Dortmund) mit sieben Punkten Den Titel in der Mannschaftswertung sicher. ten sich Borkowski-Gibken Dortmund Mün- ster) mit 47 Punkten vor Terxtilte/ Smits(Mü ster/ Holland) mit 37, Beldmann Krachten (Münster) mit 34 und Hexen Intra(Münster Frankfurt) mit 31 Punkten. e Unsere Toto-Voraussag Toto Württemberg-Baden Stuttg. Kickers— FSV Frankfurt Mannheim- Waldhof— VfB Stuttgart. VfB Mühlburg— VfR Mannheim Bayern München— 05 Schweinfurt Schwaben Augsburg— SpVgg. Fürth . 1. FC Nürnberg— Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt— Austria Wien Werder Bremen— Hamburger Sv Rotweig Oberhausen— Rotweiß Essen ASV Villingen— SV Tübingen Sportfreunde Lahr— Ss Reutlingen Se Eislingen— 8d Untertürkheim ASV Ebingen— SV Rastatt „Ulm 46— SpVgg. Feuerbach Toto Rheinland-Pfalz 1. FC Nürnberg— Kickers Offenbach Bayern München— 05 Schweinfurt . Mannheim-Waldhof— VfB Stuttgart VfB Mühlburg— VfR Mannheim. FR Pirmasens— Phön. Ludwigshafen 21 Tus Neuendorf— 1. FC Kaiserlautern Rotweis Oberhausen— Rotweiß Essen 8. Mar. Remscheid— Preußen Dellbrück Werder Bremen— Hamburger SS St. Pauli— 1. FC Saarbrücken Kickers Stuttgart— FSV Frankfurt 2. Borussia Dortmund— 1. FC Köln VfL. Osnabrück— Göttingen 05 4. Horst-Emscher— Duisburger S 2 Sd 9 A gn g d= Freiburgs neues Theater Festliche Eröffnung mit den„Meistersingern von Nürnberg“ Am vorletzten Tag des alten Jahres wurde, wie wir bereits meldeten, das wie- deraufgebaute„Große Haus“ der Städti- schen Bühnen Freiburg mit einer Fest- aufführung von Richard Wagners„Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet. Es hätte sicherlich bei vielen der An- wesenden nicht erst der erinnernden Worte des Intendanten Franz Everth bedurft, um in der Stunde des Erfolgs die Gedanken nochmals auf die Schwierigkeiten zu len ken, gegen die die termingerechte Verwirk- lichung des umstrittenen T. iterprojektes erkämpft werden mußte. Da war vor allem die Frage der Finanzierung. 2,8 Millionen Mark waren die Kosten für den ersten Bauabschnitt errechnet worden. Dieser Be- trag mußee in aufopferndem persönlichem Einsatz des Oberbürgermeisters Dr. Hoff- mann im wahrsten Sinz. des Wortes sammengesucht werden. Durch Kreditauf- nahmen, Verkauf von Sonderbriefmarken, eine Wiederaufpaulotterie Transaktionen konnte Dr. und andere Hoffmann, der zum gleichen Zweck selbst als Pianist in einem öffentlichen Symphoniekonzert zwei Mal auftrat, den Theaterbau finanzieren, ohne daß der Wohnungsbau der Stadt da- durch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der errechnete Kostenvoranschlag konnte genau eingehalten werden. ö Es ist ein schönes Theater, das nun der Oeffentlichkeit übergeben wurde, aber doch kein Prunkbau. Außen wie Innen hat man den architektonischen Ballast des früheren Theatergebäudes zu Gunsten klarer und schlichter Linien wegfallen lassen. In dem in hellen Farben gehaltenen Zuschauer- raum mit seinen 1 141 Sitzplätzen hat man provisorisch 19.30 Uhr die frühere Einteilung mit kleinen.. Parket drei Rängen und der Galerie aufgegeben und dafür ein vergrößertes Parkett unc nur zwei Ränge eingebaut. Die dadurd verminderte Höhe des Raumes ergab we sentlich bessere akustische Verhältnisse schickte Raumeinteilung ermöglichte ne genügend breiten Treppen und Gän auch ein geräumiges Foyer und einen 60 Plätze umfassenden Konzertsaal, die i ersten Bauabschnitt allerdings beide nu ausgebaut werden konnt Selbst ein Kino soll in diesen Baukomple eingefügt werden. Auch die modernen technischen Einrich tungen sind erst zum Teil vollende Immerhin ist schon eine imposante, viel seitig verwendbare Beleuchtungsanlage un eine elektro-akustische Anlage in Betriel die einen Teil der Sitzplätze mit selbs, regulierbaren Kopfhörern. An maschine! Anlagen besitzt die Bühne. die 25 Mete Breite, 20 Meter Tiefe und 28 Meter H hat, eine Rundhorizontanlage und vo fig 25 Dekorationszüge. Durch beweg Ueberdeckung des Orchestergrabens a das Proszenium in den Bühnenraum eim, bezogen werden. Die Größe der Bühnen öffnung zum Zuschauerraum kann du ein bewegliches und maschinell betriebe Portal verändert werden. In der Mannheimer Liebfrauenkirche f det am Heilig-Drei-Königs-Tag. am 6. Jan, eine Abendmesse mit levifier Hochamt statt, bei der der Chor der krauenkirche die Missa brevis in C von Mo mit Orchester zur Aufführung bringt. 5 Kita Clermont liest am 9. Januar im R men der Kindermärchenstunge im Manf mer Amerikahaus Verse von Wilhelm Bust 1