Nr. 2 m Hin- annheim „Gayer 2 undd des n Je me mme. nisse an gelacht, fit. le nenne! ischt ni t mach Rig o o. ewinner. * 20¹ bewege de Sege ronndie gemacht Büchler Krefeld der Eis- dem gro- schnellen, ampf der 3) Toren. àmateure deutschen landhalle Deutscher der Hol- Tertilte ät 12 und Punkten, g sicher- Madl/ Mün⸗ its(Mün- (Krachten (Münster — * en t 2 art 1˙¹ l 2• . 1˙¹ ürth bach 21 ien 1˙ Essen J- en 27 dach 2⸗ t 1.1 gart 1 affen 2 rutern 2 Essen 1 drück 2 rk berg“ Parkett gegeben ett un dadurd gab We isse Ge te nebe Gängen einen 60 die if ide nu. kontiten Komples Einrich. vollendel ate, Viel lage un Betriel t selbst chinelles 25 Mete ter Höh Von lä weglich as Kan! um eim Bühnen. in durch triebene Fi rche fig . Janda vitierten er Lieb n Mozat 5 im Rah Mannheh m Busch beim chemali veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Postscheckkonten: 5 Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 93 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 10 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 22895 er Straße 5-7 HReldelberg, Rohrbacher e Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., B. Jahrgang/ Nr. 3/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 4. Januar 1930 Bildung einer Badenpariei? Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Stuttgarter po- litische Kreise haben aus Freiburg erfahren, daß in dortigen CDU-Kreien befürchtet Wird, Anhänger Altbadens würden bei der Beibehaltung der Neutralität der CDU in der Südweststaatfrage nach dem Muster der Bayernpartei eine extreme, badische Inter- essen verfolgende Badenpartei gründen Er- örterungen darüber sollen bereits stattge- kunden haben. In diesem Zusammenhang wird von einem bevorstehenden Besuch des Bundeskanzlers Dr. Adenauer in Freiburg gesprochen, der für Mitte Januar erwartet Wird. Südwestdeutsche Länderchefs bei Frangois-Poncet Bonn.(dpa) Am Dienstagmittag waren die südwestdeutschen Länderchefs Gäste des französischen Hohen Kommissars, Frangois Poncet, auf Schloß Ernich bei Remagen. Der Besuch hatte rein privaten Charakter. Erweiterung der Funktionen der Ruhrbehörde? Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Wie aus gut informierten britischen Kreisen in Frankfurt verlautet, werden sich führende britische Beamte heute in Frankfurt tref- en, darunter der Wirtschaftsberater des britischen Hochkommissars Sir Gordon Me- Ready und Sir Vogan Berry, britisches Mit- glied der Ruhrbehörde, sowie Beamte der Stahl- und Kcohlenkontrollgruppen. Es handele sich bei der Konferenz um einen Meinungsaustausch, in dem die britische Haltung zu gewissen Fragen geklärt wer- den soll, die im Zusammenhang mit einer möglichen Erweiterung der Funktionen der Ruhrbehörde stehen. Entscheidungen seien bei der Konferenz nicht zu erwarten, da diese nur auf Grund internationaler Ver- einbarungen getroffen werden könnten. Neujahrsempfang bei Heuß Bonn.(dpa) Mit einem Neujahrsempfang knüpfte Bundespräsident Heuß am Diens- tag an die Tradition Uäktorshöhe empfing ex 5 2 nett, das Bundesratspräsidium und 5 Bundestagspräsidenten Dr. Köhler, die ihm ihre Glückwünsche zum neuen Jahr über- brachten. Auch Vertreter der Presse, der Bürgermeister und der Stadtdirektor von Godesberg sowie Ober bürgermeister und Stadtdirektor von Bonn und das Personal der Viktorshöhe cprachen ihre Glück wünsche aus. e 2 7 Washington. Die USA-Regierung hat Ungarn ersucht, die ungarischen Konsulate in New Lork und Cleveland mit Wirkung vom 15. Januar zu schließen. Teheran. Der Schah von Persien kündigte am Montag in Teheran nach seiner Rückkehr von einem sechswöchigen Besuch in den USA drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Korruption an. Heisinki. Die bürgerlichen Parteien des finnischen Reichstages haben eine vorzeitige Einberufung des Parlaments zum 9. oder 10. Januar zur Behandlung der Lohnfrage be- antragt. Der planmäßige Wiederbeginn der Sitzungsperiode war der 30. Januar. Die fin- nischen Gewerkschaften haben bereits vor einiger Zeit eine Erhöhung der Stundenlöhne um 10 Prozent gefordert. Belgrad. Russisch, Englisch, Deutsch oder Französisch werden künftig als obligatorische Fremdsprachen in jugoslawischen Schulen ge- lehrt werden. Diesen Beschluß faßte das Zen- tralkomitee der kommunistischen Partei Jugo- slawiens. 5 Regensburg. Bohumil Lausmann, ehemali- ger tschechoslowakischer Industrieminister, ist nach Bayern geflohen. Er hat am Neujahrstag gegen 8 Uhr morgens die Grenze bei Jäger- hof im Landkreis Kötzing überschritten und wurde von der deutschen Grenzpolizei in Neukirchen-Heiligenblut aufgegriffen. Wien. Ein schweres Bergwerksunglück er- eignete sich am Dienstag in einer Kohlen- grube in Fohnsdorf in der Nähe von Graz, bei dem nach den bisherigen Feststellungen sechs Bergleute ums Leben kamen und acht weitere verletzt wurden. Das Unglück wurde durch schlagende Wetter verursacht. Die Rettungs- arbeiten sind noch im Gange. 5 Sarasota(Florida). Robert Edward Ring- ling, der Generaldirektor des großen Zirkus- unternehmens Gebrüder Ringling und Barnum und Bailey, ist im Alter von 52 Jahren in Sarasota verstorben. Er war ein Sohn von Charles Ringling, einem der fünf Brüder, die die„größte Schau der Erde“ gründeten. Uelzen. Weder die Bundesregierung noch das Flüchtlingsdurchgangslager Uelzen-Bohl- damm beabsichtigen, illegale Grenzgänger zwangsweise in die Sowjetzone zurückbringen zu lassen. Mit dieser Feststellung werden von Zuständiger amtlicher Seite Pressemeldungen dementiert, denen zufolge Sowietzonenflücht- inge, die kein Asylrecht erhalten. in die So- Wietzone zurückbefördert werden sollen. Bogen. Der Vorstand des Neubürgerbundes erwägt einen Sternmarsch der Flüchtlinge nach Bonn, wenn die Bundlesrepublik sich nicht zu einer positiven Flüchtlingspolitik ent- schließe, erklärte der Vorsitzende des Neu- bürgerbundes und Bundestagsabgeordnete Günther Götzendorf in einer Versammlung Vor Heimatvertriebenen. Aachen. An der belgisch- deutschen Grenze wurden 1929 ungefähr 50 000 Schmuggler von der deutschen Grenzpolizei gefaßt, als sie Waren aus Belgien nach Deutschland zu schmuggeln versuchten. Braunschweig. Mit der Demontage des Ofen Nr. 5 der Reichswerke Watenstedt-Salzgitter wurde begonnen. UP/ dpa Abbau der Staatsverwaltung beginnt Erster Schritt der Verwaltungsreform in Württemberg-Baden Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Im Landwirtschaftsministerium wurde noch vor Weihnachten eine ganze Reihe von Kündigungen ausgesprochen, die sich teilweise schon jetzt ausgewirkt naben. Der größte Teil der jetzt gekündigten Angestellten wird jedoch erst am 1. März aus den Diensten des Ministeriums ausscheiden. Eine größere Anzahl von Personen ist freiwil- lig aus dem Ministerium ausgetreten. Ueber den Umfang der Entlassungen wurden noch keine Angaben gemacht, da die vorbereitenden Erwägungen noch nicht abgeschlossen seien. Im Zusammenhang mit der Verwaltungs- reform schieden in diesen Tagen gleichfalls drei leitende Ministerialbeamte des Landes aus dem Dienst, von denen zwei das 70. Lebensjahr überschritten haben. Mini- sterialdirektor Möhler vom Wirtschafts- ministerium wurde mit Wirkung vom 31. Dezember pensioniert. Ministerialdirek- tor Stierle vom Justizministerium wird zum 1 Janauar aus dem Staatsdienst aus- scheiden. Auch der kommissarische Leiter des Staatskommissariats für das Flücht- Iingswesen, Ministerialdirektor Kiefer, wird zu diesem Zeitpunkt pensioniert werden. Ueber die Besetzung dieser Stelle ist noch nichts Näheres bekannt. Auch in der Frage der Besetzung des Postens des Landespoli- zeidirektors für Nord württemberg, der seit über Jahresfrist kommissarisch versehen wird, hat das Kabinett noch keine Entschei- dung unter den zahlreichen Bewerbern ge- troffen. Erleichterungen für Heimkehrer Bonn.(gu-Eig. Ber.) Alle ehemaligen Wehrmachts angehörigen, die nach dem 1. Ja- nuar in die Heimat zurückkehrten, sollen nicht mehr den Bestimmungen der Entnazifi- zierungsgesetze unterliegen. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der bereits in den nächsten Tagen vom Kabinett dem Bun- desrat zugeleitet werden soll. Alle Gefan- genen, die nach diesem Zeitpunkt heimkeh- ren, sollen für jeden weiteren Tag der Ge- e e ee eee ee en de, a pfeck vil 9925 i Wesideuischland 15 fangenschaft einen Geldbetrag von 1.— bis 2, DM erhalten, da die Arbeit nach diesem Stichtag als Reparationsleistung angesehen und von der Bundesrepublik zu vergüten ist. Fernerhin sollen einheitlich im Bundes- gebiet eine Ueberbrückungshilfe von 200 DM an die Heimkehrer zur Auszahlung kommen. Um einen Anreiz für die bevorzugte Einstel- lung von Heimkehrern zu schaffen, ist in dem Regierungsentwurf vorgesehen, den be- treffenden Betrieben für die Einstellung von Heimkehrern Steuererleichterungen zu ge- Währen. Schweizer Torpedos gegen den Südweststaat? Freiburg.(ft.-Eig.-Ber.) Zu der vor kurzem über den Südwestdeutschen Rund- funk abgegebenen Erklärung des württem- bergisch- badischen Landtagspräsidenten Keil äußerte sich der südbadische Ober- landesgerichtspräsident Dr. Zürcher un- serem Korrespondenten gegenüber, er bleibe auch jetzt bei seiner Behauptung. daß er nicht im Auftrag der südbadischen Regierung bei Schweizer Industriekreisen um Unterstützung für die Altbaden-Be- strebungen gebeten habe. Dr. Zürcher deutete jedoch an, daß sich die an der Wiederherstellung des alten Badens inter- essierten Kreise in der Schweiz von sich aus an ihn als maßgebliches Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft der Badener“ ge- Wandt hätten. In Freiburg ist man der Auffassung, daß das Interesse der Schweizer Industrie in Oberbaden und bei Basel eng mit der Frage der internationalen Nord- Süd-Bahn- verbindung verknüpft ist. Weite Kreise in Basel sollen befürchten, daß bei der Bil- dung eines Südweststaates die Rheintal- strecke Franfurt-Basel von Stuttgart aus zu Gunsten der Linie Stuttgart-Zürich be- nachteiligt werden wird. Bidaulis Schwierigkeiten Paris.(dpa) In drei Kampfabstimmungen konnte die französische Regierung Bidault in der Nationalversammlung endlich ihren Haushaltsplan für 1950 durchsetzen. An diese drei Abstimmungen hatte die Regie- rung das Vertrauensvotum geknüpft. Alle drei wurden von der Regierung mit aller- dings sehr knappen Mehrheiten gewonnen. Die Annahme des Budgets erfolgte nach außerordentlich heftigen Auseinanderset- zungen in der Nationalversammlung, in de- ren Verlauf Bidault öfters von der Waffe des Vertrauensvotums Gebrauch machen mußte. Nach 42tägigen Beratungen ist nun der neue Haushaltsplan, der allerdings noch dem Rat der Republik zugeleitet werden muß, in Höhe von 2225 Milliarden Franes genehmigt worden. Die französische Regie- rung hat sich verpflichtet bis zum 1. Juni Einsparungen in Föhe von 20 Milliarden Francs vorzunehmen. Ministerpräsident Bidault sieht sich nur einer neuen großen Schwierigkeit gegen- über. Die Forderung nach Rückkehr zu freien Lohnver handlungen z-wwi- schen den Gewerkschaften und den Unter- nehmern. Während in der Budget-Debatte die stärkste Opposition aus dem Lager der Rechten kam, ist in dieser Angelegenheit die größte Schwierigkeit von der Linken zu erwarten. National- China bittet die USA um militärische Hilfe Meinungsverschiedenheiten amerikanischer Politiker/ Demokraten gegen Intervention auf Formosa Washington.(dpa-REUTER) Das ameri- kanische Außenministerium hat bekannt- gegeben, daß die chinesische Nationalregie- rung die Vereinigten Staaten um Hilfe er- sucht haben. Die Nationalregierung, deren letzter Zufluchtsort die vor der chinesischen Küste gelegene Insel Formosa ist, hat dabei auch um militärische Unterstüt- zung sowie um die Entsendung militäri- scher, politischer und wirtschaftlicher Rat- geber gebeten. e Kongreß der„Nationalen Front“ in Hannover? * Berlin.(dpa) Der Staatspräsident der Sowietzonenrepubik Wilhelm Pie ck, kuün- digte an, daß noch in diesem Jahr ein Nationaler Kongreß der„Nationalen Front“ in Westdeutschland, wahrscheinlich in Hannover, stattfinden werde. Die West- mächte könnten einen solchen Kongreß kaum verbieten, wenn er richtig vorberei- tet und von einer„breiten Volksbewegung“ gefordert werde. Sollte trotzdem ein Verbot kommen, würden schon Mittel und Wege gefunden werden, daß man zum deutschen Volk sprechen könne. Pieck machte diese Ankündigung vor einer Delegation von Mitgliedern des Polit- büros und der Landesvorstände der SED, die dem Präsidenten zu seinem heutigen 74. Geburtstag Glückwünsche überbrachten. Kriegsgefangene wurden Zwangs- arbeiter Göttingen.(dpa) Etwa 30 Prozent aller deutschen Kriegsgefangenen, die gegenwär- tig noch im Gebiet von Baku sind. wurden nach Mitteilung von Heimkehrern zu fünf bis zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie seien fast ausschließlich ehemahlige Angehörige der Polizei, des Sicherheits- dienstes, der Division„Groß- Deutschland“ und der SS-Division„Wiking. Die Heimkehrer erklärten übereinstim- mend, daß der endgültige Entlassungstermin für die letzten Kriegsgefangenen nach Mit- teilung sowjetischer Stellen von Ende März auf den Spätsommer verschoben wor- den sei. Vergessene Kriegsgefangene kehren heim Hamburg.(g. K.-Eig.-Ber.) Die Spanien- reise des Bremer Senators für Wirtschaft und Arbeit, Wolters, der als erster Ver- treter der Bundesrepublik am 19. November V. J. ein spanisches Konzentrationslager besuchte, in dem sich seit Jahren deutsche Kriegsgefangene befinden, hat Erfolg ge- habt. Wie jetzt bekannt wird., sollen An- fang Februar rund 350 Deutsche, die von spanischen Behörden in Gefängnissen und Internierungslagern festgehalten worden sind, von der spanischen Hafenstadt Vigo nach Hamburg zurückgebracht werden. Die insgesamt 1500 Spanieninternierten, von denen der größte Teil aus der Kriegsgefan- genschaft in Frankreich in die vermeintliche Freiheit nach Spanien geflüchtet war. wä⸗ ren mit Unterstützung der Bundesregierung bereits Heiligabend in Deutschland gewesen. Acht Tage lang stand ein Sonderzug der Bundesbahn an der Grenze, mußte jedoch wieder umkehren, da die Visa für die Spaniendeutschen nicht rechtzeitig vor- lagen. Der republikanische Senator Taft for- derte auf einer Pressekonferenz in Wa- shington, daß die Vereinigten Staaten die Eroberung Formosas durch die chinesischen Kommunisten nötigenfalls durch„direktes Eingreifen“ verhindern sollten. Wenn die UN nicht handele, müßten die Amerikaner die Initiative ergreifen, indem sie die ame- Tikanische Marine einsetzen, um die Insel gegen die chinesischen Kommunisten zu schützen. Er sei nur bereit, sagte Taft. die chinesische Nationalregierung zu stützen, wenn sie stark genug sei, Formosa zu hal- ten.„Wir wollen den chinesischen Nationa- Uisten nur helfen, wenn sie von dieser Hilfe Gebrauch machen. In erster Linie ist es unser Interesse, die Ausbreitung des Kom- munismus zu verhüten.“ Senator Taft setzte sich auch für die Anlage einer amerikani- schen Marinebasis auf Formosa ein. Auch der Vorsitzende des außenpoliti- schen Ausschusses des Repräsentantenhau- ses, John Ke e, hat sich nun in die Debatte über die Chinapolitik eingeschaltet. Wäh- rend der frühere amerikanische Präsident Herbert Hoover wie Senator Taft, der Ansicht ist, daß Formosa um jeden Preis gehalten werden muß, glaubt Kee, daß eine Entsendung amerikanischer Flot- teneinheiten nach Formosa zu einem neuen Weltkrieg führen würde. Es gebe nur zwei Möglichkeiten, erklärte Kee. Man könne die Lage in der Schwebe halten, oder aber Formosa verteidigen, was wahr- scheinlich zu einem neuen Weltbrand fünren würde. Er persönlich glaube nicht, daß die D-Mark noch keine internationale Währung Mecloy beantwortet Fragen der Presse Berlin.(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar John MeeCloy sagte am Diens- tag auf einer Pressekonferenz in Berlin vor der deutschen und ausländischen Presse, daß die Lebensmittelbewirtschaf- tung im Jahre 1950 noch nicht restlos auf- gehoben werde. Einige Lebensmittel wür- den weiterhin rationiert bleiben. Er be- zweifle auch, so beantwortete Mecloy eine Frage, daß die D-Mark während des kom- menden Jahres eine internationale Währung werde. 5 Zur Frage allgemeiner Wahle n in ganz Deutschland sagte der amerikanische Hohe Kommissar, es bestünden keine neuen Pläne. Die Wahlen im Bundesgebiet hätten bewiesen, daß die Westmächte jederzeit zu freien Wahlen bereit seien. Die Lier- plane am grünen lisch? Informatorische Zusammenkünfte ehemaliger Offiziere wahrscheinlich Frankfurt.(dpa) Ein amerikanischer Sprecher der Hohen Kommission erklärte am Dienstag in Frankfurt, den alliierten Behörden sei nichts von einem geheimen Aufbau einer neuen deutschen Wehrmacht durch ehemalige deutsche Generalstabs- offiziere bekannt. Es bestände auch kein Programm für die künftige Verwendung ehemaliger deutscher Offiziere. Der Sprecher dementierte damit aus- ländische Agenturmeldungen, denen zufolge einige Hundert frühere Mitglieder des deutschen Generalstabs in Westdeutschland im Geheimen am Neuaufbau einer deut- schen Wehrmacht arbeitefl, um verschiedene bei der Kapitulation verlorengegangen Gebiete zurückzuerobern und die deutsche Einheit wieder herzustellen. In den Mel dungen war behauptet worden, daß die westlichen Alliierten und die Bundesbehör- den von der Tätigkeit dieser Gruppe Loge der Brüderschaft“ wüßten. Die West- mächte hielten ein Einschreiten für un- zweckmäßig, da man sich mehr und mehr der Tatsache bewußt werde, daß man im Falle eines heißen Krieges auf die mili- tärischen Kenntnissen und Erfahrungen der deutschen Militärs zurückgreifen müsse Der amerikanische Sprecher erklärte, daß man mit laufenden informativen Zu- sammenkünften ehemaliger deutscher Offi- ziere rechnen müsse, die dabei wahrschein- lich ihre Erfahrungen austauschen und ihre Meinungen und eventuellen Pläne zu aktuellen politischen und militärischen Fra- gen äußerten. Seite jedoch nicht, daß diese Zusammen- treffen irgend etwas mit dem Aufbau einer deutschen militärischen Organisation zu tun habe. 8 Man glaube auf alliierter mächteverhandlungen auf Grund der Be- schlüsse der Pariser Konferenz seien wäh- rend der letzten Monate„ohne Schwung“ Sewesen. Es gebe keine sowjetischen Fühler zur Wiederaufnahme dieser Gespräche. Zur Frage der Vertriebenen betonte MecCloy, daß dieses Problem nicht durch amerikanische Gesetzgebung geregelt wer⸗ den würde.„Die Flüchtlingsfrage in Deutsch- land ist eine deutsche Frage und ist nicht durch Auswanderung zu lösen“, sagte der Hohe Kommisar. Er äußerte die Ansicht, daß Deutschland aus der Aufnahme von Flüchtlingen Nutzen ziehen würde und daß es in der Lage sei, sie zu„absorbieren“. 25 Millionen Ausbildungsbeihilfen Düsseldorf.(dpa) 25 Millionen D-Mark aus den Mitteln der Soforthilfe sind bisher, Wie auf einer Pressekonferenz in Düssel- dorf bekannt gegeben wurde. Studierenden urid Lehrlingen in der amerikanischen und britischen Besatzungszone zugebilligt wor- den. Die erste Rate von zehn Millionen läuft bereits, während die zweite Rate Mitte Dezember vom Kontrollausschuß beim Bundeshauptamt für Soforthilfe gebilligt worden ist. Die Ausbildungsbeihilfe wird für Flücht- linge, Spätheimkehrer und politisch Ver- kolgte verwendet, bei der zweiten Rate kön- nen auch Sachgeschädigte einen Antrag stellen, während Währungsgeschädigte bis- her nicht berücksichtigt werden. Von der ersten Rate sind 2,5 Millionen an Studie- rende an Hochschulen, vier Millionen für Lehrlingsheime, eine Million für landwirt- schaftliche Schüler und 2,5 Millionen für Berufsanwärter in Handwerk und Indu- strie vorgesehen. Die Ausbildungsmittel für Hochschulen und Universitäten werden zu 90 Prozent an Studierende der beiden letz- ten Semester gegeben, zu zehn Prozent an besonders Begabte der unteren Semester. Kommunisten China, nachdem sie es nun erobert haben, auch verdauen“ können. Sowietisch- chinesischer Handelsverirag Hongkong.(dpa-REUTER) Das Bestehen eines sowjetisch- chinesischen Handels vertrages wurde von der Amtlichen Nachrichtenagentur des kommu- nistischen Chinas bekanntgegeben. Der Ver- trag wurde nach Ansicht politischer Kreise bereits vor dem Abbruch der Beziehungen zwischen Moskau und Nationalchina von den Sowjets mit Mao Tse Tung ge- schlossen. Er bezog sich zunächst nur auf den Handel zwischen der Sowjetunion und der Mandschurei. Während der drei letzten Monate soll jedoch die Sowjetunion um- fangreiche Lieferungen von Eisenbahn- material und technischen Ausrüstungs- gegenständen nach ganz China durchge- führt haben. Diese Lieferungen sollen die Pekinger Regierung instand gesetzt ha- ben, die Eisenbahnlinien zwischen Peking und Hankau und zwischen Hankau und Kanton wiederherzustellen. Die Sowjetunion hatte am 2. Oktober die Beziehungen mit Nationalchina abgebro- chen. Bereits im September hatte Tschiang Kai-Scheck in Moskau gegen die Unter- zeichnung eines Vertrages mit den chinesi- schen Kommunisten protestiert, doch wurde dieser Protest von der Sowietregierung nie- mals beantwortet. Auch Siam in Nöten Bangkok.(dpa-REUTER) Mit dem Ein- treffen der kommunistischen chinesischen Streitkräfte an den Südgrenzen Chinas ha- ben sich- wie in Vietnam in Siam auch die Spannungen verschärft. Einheiten der sia- mesischen Streitkräfte halten nachts Straßen- sperren an strategischen Punkten in der Hauptstadt Bangkok besetzt. Ein höherer Of- flzier erklärte, diese Maßnahme werde auf- recht erhalten,„bis die innere und àußere Lage sich geklärt hat“. Der siamesische Minister präsident Mar- schall Pibul Son ggram ist, wie aus Re- Sierungskreisen verlautet, bemüht, einen mittleren Kurs zwischen den rivalisierenden Gruppen der drei Teile der siamesischen Streitkräfte einzuhalten. Im Februar ver- gangenen Jahres kam es bei einem von der Marine versuchten Staatsstreich in Bangkok zu Straßenkämpfen mit Einheiten der Ar- mee. Noch jetzt wird die militärische Siche- rung der Hauptstadt derart durchgeführt, daß Marine- und Luftwaffeneinheiten sowie Heerespatrouillen in Sektoren Wache Halten, die durch Demarkationslinien voneinander getrennt sind. Einzelne Gruppen der sia- mesischen Streitkräfte genießen die poli- tische und finanzielle Unterstützung der vier Millionen zählenden chinesischen Minderheit. Es wird auch angenommen, daß die Kom- munisten Einfluß auf Gruppen nehmen, die den Sturz der Regierung anstreben. Neue Tagungsperiode des US- Kongresses Washington.(UP) Die zweite Session des 81. amerikanischen Kongresses wurde am Dienstagmittag eröffnet Die Eröffnungssit⸗ zung war lediglich eine Routine-Angelegen- heit und die eigentliche Arbeit des Kon- gresses wird nach Bekanntgabe der drei Botschaften des Präsidenten beginnen („State of the union“. Wirtschaftsbericht, Budgetbericht), die Mittwoch. Freitag und Montag verlesen werden. — A8 MORGEN Mittwoch, 4. Januar 1950/ Nr. 3 Mittwoch, 4. Januar 1950 Der Weg des geringsten Widerstandes Der Beginn des Jahres 1950 wird durch eine eindeutige Verlagerung des politischen Schwergewichts nach dem Fernen Osten charakterisiert. Der britische Außenmini- Ster Ernest Bevin hat sich dieser Tage in Port Said eingeschifft, um an der am 9. Januar auf Ceylon beginnenden Common- Wealth-RKonferenz teilzunehmen, auf der wohl die weittragendsten Entschlüsse für die zukünftige Entwicklung dieses Erd- tells Setroffen werden dürften. Denn das Gesicht Asiens hat sich seit Beendi- gung des zweiten Weltkrieges in grund- legender Weise verändert. Moskau hat dort mit dem Sieg Mao Tse Tungs über das korrupte Kuomintangsystem und mit der Eroberung des Reiches der Mitte eine in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzende Position errungen. Die demokratischen Mächte des Westens versuchen ihrerseits, dem auf dem Pferde des Nationalismus da- pan- asiatischen Kommunis- n zu verbauen. indem sie nolens volens die Völker mrer jahrhunderte- alten Kolonien unter der Führung gemä- Nationalisten in die Freiheit ent- lassen. Diese Freiheit ist zwar gefährlich, wie heute Burma den etwas übereilten Austritt aus dem Schutzverband des bri- tischen Reiches zu bereuen beginnt, mischt sich auch in Jakarta, das gestern noch Hol- ländisch Batavia hieß, in die Siegesfreude die Sorge und die bittere Erkenntnis der m Schwäche. Indien, das das seltene Glück hat, in der Person des Pandit Nehru emen Staatsmann von hohen Graden zu be- zen, hat als aufstrebende Vormacht die- Weltteiles die Konsequenzen aus der en Lage in Fernost gezogen, den Stier usagen bei den Hörnern gepackt und als 0 nicht kommunistisches Land die plomatischen Beziehungen zur Roten Re- erung von Peking aufgenommen. Mit der britischen Anerkennung Mao 8e Tungs ist in diesen Tagen wohl mit er Sicherheit zu rechnen; die Abge- sandten der übrigen Commonwealth-Mit- glieder werden in der alten Kaiserstadt uch bald erschenen und versuchen, eine Mine zu einem für sie unguten Spiel g 1 machen. Es scheint dies wirklich der ernimftigste Weg zu sein, denn ohne Zweifel würde ein orthodoxes Verharren uf doktrnärem Standpunkt den mächti- Mann Chinas nur noch mehr in die des Kremls treiben und das riesige mia vielleicht doch noch zu einem Satel- ſtenstaat Moskaus machen., der er heute N keinesfalls ist. Realpolitik hat eben t den Idealen, unter deren Anruf Mar Völker in Kriege zu locken pflegt, wenig ein. Das zeigt sich auch im Falle Spa- dessen einst von den Mächten herz- ch akklamierte republikanische Exilre- erun heute in Paris ein vergessenes gattendasein führt. Auch Tschiang Kai-Scheks Existenz auf oss wird in Zukunft mehr oder wWeni⸗ fragwürdig sein. Die seiner Vertre- den Vereinten Nationen ist es schon; er Streit um den chinesischen Sitz im heitsrat hat eine Situation heraufbe- oren, auf deren Klärung man gespannt kann. Der amerikanische Entschluß, in 0 China vorläufig einmal alles beim n zu lassen— Was also kein Entschluß L und zu Rotchina noch keine diploma- en Beziehungen aufzunehmen, gehorcht ich in erster Linie innerpolitischen Sründen. Denn es ist auch der an Kapriolen eichen amerikanischen Außenpolitik nicht t, das Steuer herumzuwerfen, Aber die legungen, die sich der überzeugte An- munist Pandit Nehru zu eigen machte ad Führer des britischen Common- ealth ebenso leiten werden wie die der rigen interessierten Mächte der Erde, wer- Ahrscheinlich auch der amerikanischen jerung einleuchten, jedoch ist deren Ent- eidung an den Kongreß gebunden, des- Wähler weltpolitischen Erwägungen nur Zeit zugänglich gemacht werden Immerhin erlaubt der Beschluh, „ das völkerrechtlich immer noch nes Staatsgebiet ist und das daher meral MeArthur leicht in die Hand men werden könnte, nicht zu beset- en Schluß, daß eine Verschärfung die- telle vermieden werden soll. Mit der endung einer militärischen Mission auf sel dürfte erst einmal einige Zeit ver- in der dann ein Rat kommen mag. ser Rat aber wird kommen müssen, jeh der Westen und vor allen Din- die Vereinigten Staaten ihrer Position ernost nicht begeben wollen. In Wa- n wird man sich zu einer etwas enteren Ostasien-Politik und sicher Opferung erheblicher materiel- bequemen müssen. Der Anspruch Mrung schafft Verpflichtungen an sche Weisheit, die auen an 81e artliche Einsicht. Europa sehen, fast möchte man idlos zu. Aber nicht uninteressiert. ite uns nur recht sein, wenn Wir, sch gesehen, etwas Provinz wür- sieh das Getümmel des sogenann- ten Krieges anderenorts vergnügt. ste Gang scheint hier für die Frei- wonnen zu sein, doch weiß man nur „daß es der letzte nicht War und in den kommenden mehr auf Euro- ne Stärke ankommen dürfte als auf n augen. 9 nützt man die Zeit. Leider die Zeichen, und statt sich mit fahren zu beschäftigen, pre- Herren Europas unter sich auch leichter zu Kliche Gefahr aber . standes Tendenzen und Entwicklungen: Ost-West- Warenstrom abseits der Politik Westdeutschlends wirtschaftliche Verknüpfung mit deutschen und außerdeutschen Märkte Bonn, In der Bewegtheit um Weihnacht und Neujahr flel eine Meldung unter den Tisch, die an sich Beachtung verdient hätte. Die JEIA hat einen Auftrag der kommu- nistischen chinéesischen Regierung an die Exportabteilung der Vereinigten Stahlwerke „Stahlunion“ und an„Klöckner& Co.“ zur Lieferung von 78 500 Tonnen Eisenbahn- schienen vorläufig abgelehnt. Den betref- tenden Firmen wurde allerdings nahe ge- legt, wegen einer Genehmigung des Handels mit Rot-China in einigen Monaten erneut vorstellig zu werden. Es handelt sich bei diesen Eisenbahnschienen um einen Auf- trag, den ursprünglich National-China er- teilt hatte, den der Alliierte Hohe Rat dann aber im Hinblick auf die Entwicklung in China sperrte. Diese Sperrung erfolgte auf Grund einer Klausel des Marshallplan-Ab- kommens, die die Lieferung von kriegs- wichtigem Material nach„bestimmten Ge- bieten“ untersagt. Durch diesen Vorgang ist eine Frage gestellt, die die deutsche Wirtschaft seit längerem beschäftigt. Man wei hier, daß beispielsweise Großbritan- nien sehr entschieden darum bemüht ist, die Geschäfte mit dem Roten China in Fluß zu bringen. So drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf, daß im Hintergrund wie- derum Konkurrenzgründe eine Rolle spie- len. Das ist jedoch nur zum Teil richtig. Wandlung der roten Bemühungen In weitaus größerem Maße beherrschen politische und psychologische Probleme al- les das, war wir im Zusammenhang mit der deutschen Situation überhaupt„West- Ost- Spannung nennen. Die Entwicklung der Bundesrepublik hat den Sowjets mehr 2zu schaffen gemacht, als das nach außen hin den Anschein haben mag. Neben der Rück- gabe weiter Teile der deutschen Souveräni- tät an Regierung und Parlament in Bonn, neben der starken Beteiligung an den freien Wahlen zur Bundesrepublik war es vor al- lem die wirtschaftliche Erholung in West- deutschland, die Bindung an die westeuro- päischen Nationen und die Kraft der ame- rikanischen Marshallplanhilfe, die den So- wiets Sorgen bereitete. Ihr weiteres Vor- dringen gegen Westen wurde nach dem Fall von Prag durch amerikanische Initia- tive gestoppt und selbst die Blockade er- wies sich als ein Fehlschlag. Versuche des sowjetischen Außenministers in Karlsbad, in Beratungen mit Regierungsvertretern aus Warschau und Prag einige attraktive Faustpfänder zu gewinnen und die Voraus- etzungen für die Rückgabe gewisser Teile des deutschen Gebietes zu schaffen, schei- terten ebenfalls. Seitdem hat die sowjetische Politik in be- zug auf Deutschland fast unmerklich, aber sehr konsequent, eine Wandlung erfahren, wobei das eigentliche Ziel, die Gewinnung ganz Heutschlands nicht aus dem Blick ver- loren wurde, sondern mit neuen Maßnahmen und Mittelm erstrebt wird. N Illegaler Handel Bemerkenswert sind die Bemühungen des Kreml, der Ruhrindustrie osteuropäische und Ein Experiment: von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen asiatische Märkte zu erschließen. Ueberhaupt haben die Sowjets nichts unversucht gelas- sen, die wirtschaftliche Verknüpfung mit Westdeutschland, wenn notwendig auf ille- galem Wege, zu vertiefen. Die ostzonalen Preisunterbietungen, vornehmlich auf dem Gebiet der elektrotechnischen Industrie, aber auch bei der Einfuhr von Papier-, Glas- und Porzellanwaren, Bürstenwaren, Radiogeräten und Schreibmaschinen sind Symptome dieser Tendenz. Die Waren wurden zu unverhält⸗ nismäßig niedrigen Preisen unter Ausnut- zung des freien Wechselkurses von 15,6 An- geliefert und, darüber liegen authentische Unterlagen vor, durch Trägerkolonnen in Rucksäcken und Körben bei Nacht und Nebel über die Zonengrenze gebracht. Es konnte festgestellt werden, dag auch beträchtliche Warenmengen aus volkseigenen Betrieben nach Westdeutschland geschleust wurden, deren Preise unter den westdeut- schen liegen. Es ist bekannt, daß auf Grund der nationalen Arbeitsteilung, wie sie sich Lor dem Kriege entwickelt hatte, heute irn Westdeutschland mancherlei Waren fehlen und die Sovrjets versuchen, diese Sachlage auszunutzen. Da man in Westeuropa im Zuge der Nachkriegserholung mit einer ste- tigen Steigerung der Produktion rechmen kann, nimmt gleichzeitig auch die Sorge um Absatzmärkte zu und insbesondere die Ruhr- industrie wird nur allzu leicht versucht sein können, ihren Blick gen Osten zu richten, o alte verlorene Absatzgebiete ihrer harren. Die innerdeutsche Emigration Das hat man von englischer Seite aus ziemlich klar herausgestrichen und in Whitehall wird immer wieder auf die so- wietische Tendenz hingewiesen, das Bonner Regime in eine Zwangslage zu bringen. Dieses soll unter der Parole„Ost-West- deutscher Handelsverkehr geschehen, um so der westdeutschen Industrie gegenüber den Westalliierten eine Visitenkarte in die Hand zu geben. Ein anderer Teil der sowjetischen Bemühungen, die Bundes- Mutmaßungen über die Düsseldorf.(dpa) Die Stadtverwaltung von Prüm hat Klage gegen die Provinzial- feuerversicherungsanstalt der Rheinprovinz in Düsseldorf erhoben. Die Klage ist zu- nächst auf einen Betrag von 60 000 Mark als Schadensersatz für die Zerstörung von Objekten der Stadtverwaltung bei der Ex- plosionskatastrophe vom Mitte Juli v. Js. begrenzt, bei der ein großer Teil von Prüm durch die Explosion von alten Munitions- bestünden vernichtet worden War, Der Rus gang des Prozesses dürfte auch für andere Geschädigte maßgebend 8. Von großer Bedeutung dürfte die Frage nach dem Ursprung der explodierten Muni- tionsbestände werden, Der Verband der Sachversicherer vertriut den Standpunkt, das Junge Menschen- altes Schloß Erziehungsarbeit unter der Obhut des dänischen Roten Kreuzes Im Schloß Wolfsburg im Braunschweigi- schen ist ein Flüchtlingsdurchgangslager sehr besonderer Art untergebracht. Dort leben jetzt mehr als hundert aus der Ost- zone geflüchtete Jugendliche unter der Ob- hut des dänischen Roten Kreuzes, gut ver- pflegt mit Lebensmitteln, die wöchentlich aus Dänemark herangeschafft werden. Nach- dem der niedersächsische Flüchtlings- minister den Dänen die Gebäude zur Ver- fügung gestellt hatte, verbanden sich einige junge Menschen aus der dortigen Volks- hochschulbewegung mit ebensovielen deut- schen Lehrern, gingen ins Flüchtlingslager Poggenhagen und brachten eine Gruppe von den Jungen, die dort monatelang ziel- und planlos herumsaßen und warteten, nach Schloß Wolfsburg. Dieses Durchgangslager hat man gleichsam inoffiziell und nebenbei zu einer Heimvolkshochschule gemacht. In Vorträgen, Arbeitsgemeinschaften und Kur- sen will man diese jungen Menschen„dem Geist näherbringen“, nachdem man sie zu- nächst aller materiellen Sorgen enthoben Bat. Jeder kann seinem Interesse in irgend einer Richtung nachgehen und sich in Muße bilden und beschäftigen. Man leistet also Volksbildungsarbeit; die Dänen helfen mit der Erfahrung aus den. Bauernhochschulen ihres Landes, die Deutschen mit ihrer Er- kahrung aus den letzten Jahren, und beide mit ihrem Wissen, ihrer Menschenkenntnis und ihrer Hilfsbereitschaft. Dieses In-Kontakt-mit-dem-Geist-Brin- gen aber ist nicht das Letzte. Man bemüht sich vielmehr, durch die Atmosphäre des Zusammenlebens zu bilden. Eine Atmo- sphäre freien, freundschaftlichen und offe- nen Verkehrs miteinander, einer Atmo- sdhäre der Hilfsbereitschaft und Zusam- menarbeit. Es geht dabei weiter darum, das Bewußtsein für die geistige Situation im heutigen Deutschland zu bilden und ein Verantwortungsbewußtsein jedes Einzelnen über sich selbst hinaus. Wenn fünf Monate verflossen sind, verschafft man diesen Ju- gendlichen in Zusammenarbeit mit den Ar- beitsämtern Lehr- und Arbeitsstellen. Man schickt sie in der Hoffnung ins Leben hin- aus, daß etwas von diesem erlebten Heim- geist in ihnen nachwirken möge, daß sie draußen etwas von dem Weitergeben, was sie hier an sich selbst erfahren konnten: eine bewußte politische Haltung und menschliche Einsatzbereitschaft im weites ⸗ ten Sinne. Durch diese Kettenreaktion hofft man eine gewisse fruchtbare Breiten wir- kung zu erzielen. Diese Hoffnung auf Brei- ten wirkung und Weiterwirkung gründet sich also nicht auf die Lehre, sondern auf ein Erlebnis, auf ein Gemeinschaftserlebni gegenüber all dem Entmutigenden, die Jungen gekommen sind 8 Dabei ist man sich klar darüber, dab viele Mühe umsonst gewesen sein wird, aber wenn nur einige aus diesem Erlebnis Welterleben, und noch wenigere aktiv in den Jugendgruppen, in der Gewerkschaft oder irgendwo Weiterwirken, war die Ar- beit nicht umsonst. Und die Erfahrung hat das bereits bewiesen. Es ist ein Versuch unter anderen. Sie sind alle nötig. Es ist mehr als bloße karitative Hilfe, es ist ein produktiver Ansatzpunkt, entstanden aus der ehrlichen Anteinahme und Hilfsbereit- schaft ehemaliger dänischer Widerstands- kämpfer am Schicksal der deutschen Ju- gend. 5 Und was sagen die Jungen selbst dazu? Natürlich freuen sie sich über das Essen, die gute Unterkunft und„man kann Was lernen.“ Aber sie beherrscht eine Frage: „Was nützt uns das alles, wenn wir keine Stelle kriegen?“ Und dann begreift man, daß es die Not dieser jungen Menschen ist, warten zu müssen. Sie sind des Wartens müde und wünschen nur noch eines: die Möglichkeit, arbeiten zu können. Vielleicht kann man darin die Anzeichen einer ge- wandelten geistigen Haltung der Jungen erkermen. Nicht mehr die politische und moralische Gewissensnot ist das Beherr- schende, man will nicht mehr einfach„die Zeit überbrücken“. Der Krieg scheint weit zurückzuliegen, jetzt will man arbeiten und voran kommen. ö Se regierung in die Enge zu drängen, kann in dem Problem der innerdeutschen Emigra- tion gesehen werden. Bundesminister Jakob Kaiser wies erst in diesen Tagen wieder darauf hin, daß neben der Schwä⸗ chung der Widerstandskraft gegenüber dem Kommunismus in der Sowjetzone selbst, die soziale Belastung der Bundesrepublik das augenscheinliche Ziel der von den Sowjets geförderten Abwanderung aus der Ost- 20e sei. Die Bundesrepublik verhält sich allen Fühlern gegenüber ablehnend, die bislang vom Osten aus nach Westdeutschland herübergestreckt worden sind. Ihre Kon- zeption in dieser Frage ist das Wort von der Wieder vereinigung in Freiheit, das heisst: nur über freie Wahlen und nach einer Uebereinkunft auf Viermächtebasis kann die Wiederherstellung Gesamtdeutsch- lands erfolgen. Würde man in Bonn von dieser Linie abgehen, so wäre zu befürch- ten, daß die amerikanische Energie um die Bildung Eurcpas und die Einbeziehung Deutschlands in dieses Europa erlahmen müßte. Es bestünde die unbedingte Gefahr, daß Deutschland zum Niemandsland zwi- schen den Fronten wird und allmählich Stärker und stärker, und zwar ohne irgend- welche kriegerischen Eingriffe, in die öst- liche Einflußsphäre hineingeriete. Hierauf basiert jedenfalls die sowjetische Deutsch- landpolitik, die mit Aufmerksamkeit jeden Kurswechsel in Washington vermerkt und glaubt, daß die Zeit für sie arbeitet. Chinesischer Auftrag abgelehnt Frankfurt.(Up) Ein amtlicher Sprecher im Amte des amerikanischen Hohen Kom- missars gab bekannt, daß sein Amt den Auftrag der kommunistischen chinesischen Regierung an die„Vereinigten Stahlwerke“ auf Lieferung von 100 000 Tonnen Eisen- bahnmaterial nach Veberprüfung abgelehnt habe, Pressemeldungen, die von einer noch- maligen Revision des amerikanischen Ent- scheids wissen Wollen, seien unbegründet. Prüm klagt gegen Versicherungsanstalt Ursache der Explosion die Versicherungsbedingungen aller Feuer- versicherungsunternehmen jede Haftung für mittelbare und unmittelbare Kriegsschäden ausschließen. Daher haben die Versiche- rungsgesellschaften auch in Uebereinstim- mung mit dem Versicherungsaufsichtsamt einen Schadenersatz aus der Explosjons- katastrophe von Prüm abgelehnt. g . 5 95 Besprechungen Seebohms mit Ver- tretern des Straßenverkehrs Bonn.(En.-Fig.-Ber.) Bundes verkehre minister Pr. Seebohm hat für heute die Vertreter des Lerkehrsgewerbes zu einer Besprechung gebeten, um die Folgen der Preiserhöhungen für Benzin und Diesel- treibstofk zu erörtern und sich über die gegenseitigen Standpunkte zu unterrichten. Es wird darauf hingewiesen, daß die Preis- erhöhung nicht vom Verkehrsministerium, sondern vom Bundeswirtschaftsministerſum verfügt wurde und daß in gewissem Rah- men auch das Finenzministerium zustän- dig sei. Amnestie durchgeführt Stuttgart.(tz.-Eig.⸗Ber.) Die von dem vom Bundestag verabschiedeten Amnestie- gesetz betroffenen Häftlinge württember- gisch-badischer Strafanstalten, die Haftstra- ken bis zu sechs Monaten zu verbüßen hätten, wurden nach Mitteilung des Justiz- ministeriums bereits vor Weihnachten ent- lassen. Bei Geldstrafen wurde die Voll- streckung zunächst aufgeschoben. Solche Verfahren, bei denen mit Sicherheit zu er- warten ist, daß die Strafe unter der im Amnestiegesetz vorgesellenen Grenze von sechs Monaten Haft bzw. 500 DM Geld- strafe liegen wird, wurden eingestellt. Schulrektoren dürfen Briefe öffnen Stuttgart.(dpa) In der letzten Zeit haben verschiedentlich Verlage die Schüler in Württemberg-Baden brieflich aufgefordert, anstölnlige Bücher und Schriften zu bestel- len. Das württembergisch- badische Kultus- ministerium hat nunmehr in einem Erlaß bestimmt, daß Brief- und Postsendungen an ganze Schulklassen oder mehrere Schüler einer Schule vom Rektor geöffnet und auf ihren Inhalt überprüft werden sollen. Nach Ansicht des Ministeriums verstößt dies nicht gegen die Unverletzlichkeit des Postgeheim- Nisses, da sich die Schüler einer Lehranstult in einem besonderen Anstaltsverhältnis be- kinden. Die Anstaltsleitung sei zu Maßnah- men zur Aufrechterhaltung der sittlichen Ordnung berechtigt. 5 „Gut gepflegt und normal genährt“ 5 Bischöfe über ihre Weihnachtsbesuche in den Ostzonen-RZ=s Berlin.(dpa) Berliner Geistliche, die Während der Weihnachtsfeiertage vor In- sassen der Speſletzanee Ranzepet den ieder predigen konnten, haben nach den bisher vorliegenden Berichten dort im allgemeinen den Eindruck einer menschlichen Unter- bringung gewonnen. Berlins evangelischer Bischof D. Dr. Dibelius äußerte, daß wohl alles viel aufgelockerter, offener und menschlicher in den Konzentrationslagern sei als in der nazistischen Zeit. Die Beschöfe vergägzen aber niemals, daß hinter den Hun- derten, denen sie bei der Abendmahlsfeier ins Angesicht sehen durften, noch Tausende stünden, die sie nicht zu sehen bekämen. Diese Menschen seien seit Jahren für ihre Angehörigen verschollen und von allem Le- ben der Welt abgeschnitten. l Der katholische Weihbischof Paul TKkotsch schilderte die Freude der Men- schen, die nach langen Jahren der Isolie- rung wieder einmal mit ihm als einem Bo- Außenwelt in Berühru 8 den, daß er nach Genehmigung durch die sowjetische Kontrollkommission die Lager erneut besuchen könne, Ihn beschäftige vor allem die Frage, weshalb die KZ-Insassen Nicht mit ihren Angehörigen in Verbindung treten dürften und warum Jugendliche, die nach seiner Schätzung jetzt 15 bis 16 Jahre alt seien, seit vier oder fünf Jahren in den Lagern festgehalten würden. Propst D. Grüber, der Bischof Dibe- lius ins KZ. Sachsenhausen begleitet hatte, Unterstrich den Unterschied zwischen den Zuständen unter der nazistischen Herr- schaft, die er selbst als Häftling erlebte, und den heutigen Verhältnissen, unter denen„die Menschen nicht Nummern, sen- dern Individuen seien Jetzt standen hier Menschen in zwangloser Unterhaltung her- um“, sagte er,„gu angezogen. Jeder trug seine eigenen Sachen, gut gepflegt und nor- mal ernährt.“ Die ganze Haltung sei, soweit in einem Lager überhaupt möglich, unge- Seinen 140. Geburtstag. Wie d Gestern wählte Aegypten Kairo.(dpa) Die Wahlen zum Agyptischen Parlament verliefen am Dienstag ohne ZwI Schenfälle. Als in den späten Nachmittags stunden die Wahllokale geschlossen wWẽurs den und man mit der Zählung der Stim- men begann, lagen nur aus Kairo Meldun- gen über vereinzelte Demonstrationen vor, die jedoch sofort von der Polizei unter- drückt werden konnten. Die Schwierigkeiten eines Welt⸗ bürgers i Paris.(dpa) Der Gründer der Weltbür gerbewegung Garry Davis stößzt bei der Versuch, sein Zelt am Kehler Brückenkop durch ein kleines winterfestes Haus zu e setzen, auf den Widerstand der Bürokratie Die Zoll- und Gendarmeriebeamten hatten zwar ein Auge zugedrückt, als Davis sich ein Zelt baute, nachdem ihm die Einreise nach Deutschland bisher nicht genehmigt wurde. Als nun aber das Material für eine Schrebergartenbude einschließlich eines ei sernen Kanonenöfchens herangeschafff, würde, verging den Beamten bei der Vor- stellung, in Zukunft die schäbige Brette bude mit einem rauchenden Ofenrohr v Augen zu haben, die Lust. Garry Davis er- hielt die Mitteilung, daß die von ihm als Baugelände gewählte Prückenauffahrt dem Fiskus gehört und er ohne behördliche Ge- nehmigung dort auf keinen Fall bauen dürfe. Straßburger Weltbürger haben de Präfekten von Straßburg gebeten, Day, eine Baugenehmigung zu erteilen. Einbruch im Gefängnis Tokio.(dpa-REU TER) Ein waghalsiger japanischer Dieb verübte einen Einbruch in dem Gefängnis von Kotschi auf der Insel Schikoku und erbeutete Kleidungsstücke so- Wie 2500 Zigaretten, die für die Gefängnis- insassen bestimmt waren. Die Polizei von als Kotschi teilte dazu mit, daß der Dieb mis Hilfe einer Leiter über die Gefängnismauer geklettert sei und auch den gleichen Weg zu- rück ins Freie genommen habe. Feldpostbrief 33 Jahre unterwegs Venedig.(dpa-AFP) Nach 33 Jahren er- hielt am Montag ein Familienvater in Venedig die Geburtsanzeige seines im zwe ten Weltkrieg gefallenen Sohnes, die ihm seine Frau 1916 an die österreichische Front geschickt hatte. Der Feldpostbrief hat damals den frischgebackenen Vater nicht mehr erreicht, weil er in Gefangenschaft geraten war, Der Brief folgte ihm dann durch mehrere Nachfolgestaaten der Donau- monarchie und überstand in verstaubt Postfächern auch die Wirren des zweiten Weltkrieges. Mit dem Vermerk„zurück Absender, Adressat nicht zu ermitteln“ traf die Geburtsanzeige wieder in Vened ein. 2 i Ein Aktivist des Lebens Moskau(dpa- REUTER) Der sowjetische Kollektivbauer Mahmud EIWasSoO. feierte ler Moskauer 118 Nachkommen. Zühlung entlassener Beantter Stuttgart.(Up) Das Innenministerium 0 von Württemberg-Baden hat die Landrats Wiesen, bis zum 18. Januar alle ehemalig Beamten statistisch festzustellen, die 3 amten- oder tarifrechtlichen Gründen“ ent- lassen wurden. Die Zählung, die auf ei Anordnung des 1 1 zurückgeht, soll die Grundlage für ein Bun- desgesetz nach Artikel 131 des Grundgeset- zes zur Regelung der Versorgungsansprüche der entlassenen Beamten bilden.. Blick auf die Uhr vermittelt a Bekanntschaften Frankfurt.(dpa) Leute, die zu schüchtern sind, eine Bekanntschaft durch Anspreche anzuknüpfen, können sich in Frankfurt e neue originelle Idee zunutze machen. Si. blicken auf die Uhr und schreiben dann del Organisation„Die Brücke“ Ort, Datum und Uhrzeit ihres Blicktausches sowie einen Treffpunkt oder ihre Adresse. Die Chefin der Camilla-Mayer-Hochseiltruppe, Galind Zimmer, von der diese Idee stammt, ver., gleicht die eingehenden Schreiben bringt die aneinander interessierten Pa ner zusammen. Hat der Funke nur einsei gezündet, so teilt sie dies dem Einsende mit. Sie verlang für hre Dienste nur ei kleine Vermittlungsgebühr. 5. „Die Brücke“ will schon in den nächsten Tagen einen Propagandafeldzug eröffnen, um alle auf diese Möglichkeit des Sichk nenlernens aufmerksam zu machen. Deutschland ein Neutralitäts- Staat? Trotz der Versicherung der Bundesregie- rung, eine Wiederaufrüstung Deutschlands komme nicht in Frage, ist das deutsche Voll besorgt, was es bei einer etwaigen Auseinan dersetzung in Europa für eine Rolle spie soll. Es ist wirklich traurig, dag man nach solch einem Elend, wie es die Welt hinter 8 nat, wieder davon reden muß. Sind den dies vielen Millionen auf der Welt durch ihre Ver bände und Parteien nicht im Stancte, das 5 fürchtete Unheil jetzt schon im Keime zu er sticken? Selbst die Kirche, die solch eine Mach hinter sich hat, könnte es verhindern. Eine Tierschutzverein hat man, wWo bleibt der M. schenschutzverein? Unglaublich! Wenn 0 Staaten miteinander in Streit geraten, dan sollen sie es alleine ausmachen und nicht ein, ganze Welt ins Unglück stürzen. Das hat in von den unglückseligen Bündnissen. 5 Soll man es für möglich halten, daß ein Handvoll Menschen über Hunderte von Ni lionen bestimmen, wenn sie dagegen sind Kommen wir wieder soweit, daß ein Führe befiehlt und wir folgen? Das ist alles, keine Demokratie, Und nun einen Vors kür untere kfurchtsamen früheren Gegn Macht uns zu einem Neutralitätsstaat, ähnl Wie die Schweiz und ihr habt die Sorge vor einem deutschen Angriff d 5 auch geholfen, Das wäre ein d. tigungsfeld für unsere Bundes eder Deutsche würde hinter ih „ Votteler, Gr: 193 dic take Nr. 3 —— ischen e Zwi- littags⸗ Wur- Stim- leldun- en Vor, unter- elt eltbür⸗ ei dem cenkopf 2u er- okratie, hatten vis sich zinreise jehmigt Ur eine nes ei- eschaflff er Vor- Zretter- Hr vor avis er- hm als irt dem dhe Ge- bauen en den Davis Halsiger ruch in r Insel icke 80“ kängnls⸗ zei von jeb mit ismauer Weg zu- Wegs wen er- ater in m zwei- die ihm 1e Front hatte r klicht enschaft m dann Donau- staubten Zweiten rück an mitteln“ Venedig 3 jetische W Keierte loskauer eh Sehn 2 K ter isterium andrats- 8 Alge maligen die seit als be⸗ en“ ent- auf eine steriums in Bun- ndgeset- sprüche elt hüchtern sprechen furt eine hen. Sie dann der tum und e einen e Chefin Galinda mit, ver- en und e Part- einseitig insender nur eine nächsten eröffnen, Sichken⸗ eee bel arena rern taatꝰ? desregie itschlands che Volk Luseinan- e Spielen nan na inter sich den dies“ ihre Ver- „das ber 1 Zu er ine Mach en. Einen der Men- nn We en, dan gicht eine hat mal daß eine von Ni, en sind n Führer Ules, nuf Vorschlag Gegner t. ähnlich Sorge lh uns wäle res Beth ung un en. Waldhof s gesamt, Nr. 3 Mittwoch, 4. Januar 1950 MORGEN 8 Seite 3 Hochstapler unter uns(J) Arzt aus Wir beginnen heute mit dem Abdruck einer Artikelserie„Hochstapler unter uns“, den wir in zwangloser Folge fortsetzen. Die Serie schildert die sensationellsten Schwin- delaffären aus den Nachkriegsjahren. In der Praxis Dr. med. Klaus Nierths in Mülheim(Ruhr) klingelte in den frühen Morgenstunden des 2. November 1946 das Telephon ohne Unterlaß. Ob Dr. Nierth krank sei, wollten die Anrufer wissen und wann denn die nächste Sprechstunde statt- finde. Die Auskunft der jungen Sprechstun- denhilfe war stets die gleiche:„Herr Doktor ist verreist, die Sprechstunde fällt vorläufig aus.“ Dasselbe erfuhren die Patienten, die an diesem Morgen zur Sprechstunde erschienen. Daß sie mit einer Unwahrheit abgespeist wurden, erfuhren sie erst später. Dr. med. Klaus Nierth, praktischer Arzt, Vertragsarzt beim Versorgungsamt Essen und Schriftfüh- rer des Mülheimer Arztvereins, war nicht verreist. Er war am Tage vorher verhaftet worden. Ganze 22 Jahre war Klaus Nierth alt, als er verhaftet wurde. Seine Jugend hatte er in Leipzig verlebt. Der Vater war Groß- kaufmann gewesen. In der Schule lernte Klaus nicht schlecht, aber er war das, was die Lehrer ein„schwieriges Kind“ nennen. Die Eltern gaben ihn früh in ein Inter- nat. Dort schon interessierte er sich mehr Für alles, was mit der Medizin zusammen- hängt, als für fremde Sprachen und Mathe- matik. Vielleicht hätte Klaus ein guter, ein echter Mediziner werden können— wenn nicht der Krieg gekommen wäre. Als er ausbrach, war Klaus 15 Jahre alt. In dem jungen Internatschüler erwachte die Aben- teuerlust. Für die Luftwaffe war er zu jung, ebenso für Heer und Marine. Blieb noch die Waffen-SS. Sie nahm den 13jähri- gen auf und verwendete inn, den es nach Erlebnissen drängte, zunächst im Sicher- heitsdienst. Zufall Im Frühjahr 1945 schließlich wurde dem jungen SS-Führer eine Aufgabe übertragen die seine Zukunft entscheidend beeinflussen sollte. Ein Transport geheimer Waffen war nach Berlin zu bringen, neuartige Preßluft- granaten, deren Einsatz— so glaubte man damals noch— eine Wende des Krieges in letzter Minute herbeiführen konnte. Aber Berlin war bereits belagert, und die alliierten Flieger beherrschten den Luft- raum über Deutschland. So entschloß man sich, die todbringende Ladung auf Sanitäts- Wagen nach Berlin zu bringen. Zum Trans- portführer wurde Klaus Nierth bestimmt. Man steckte ihn dazu in die Uniform eines Oberarztes der Luftwaffe und versah ihn mit falschen Papieren. Zufall oder Schick- salsfügung? Nierth machte sich keine Ge- danken darüber. Aber die Verwandlung wurde ihm zum Verhängnis. Weder Nierth noch sein Transport er- reichten das befohlene Ziel. Die Preßluft- Sranaten blieben als Strandgut des Krieges an irgendeiner Landstraße vor Berlin liegen. Luftwaffen-, Oberarzt“ Nierth aber landete im amerikanischen Kriegsgefangenenlager Rheinberg— gerade zur rechten Zeit, um im Lager die Leitung des Krankenreviers zu übernehmen. Es war, als ob man in Rheinberg auf den energischen jungen Oberarzt gerade ge- Wartet hätte. Hunderte von Soldaten waren täglich zu behandeln. Im nahen Linfort mußte ein Krankenhaus eingerichtet wer- den. Zu allem war Dr. Nierth der richtige Mann. Mit Umsicht und Tatkraft baute er die neue Heilstätte auf. Was lag für ihn näher, als nach ihrer Fertigstellung selbst die Leitung der chirurgischen Abteilung zu 1e Nierth zögerte nicht, es zu Aber der junge„Arzt“ hielt es nicht lange hinter Stacheldraht aus. Er erbat und . dann war der Bart ab Eine Vollbart-Story mit geschichtlichem Hintergrund Von unserem norddeutschen Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg. Eine der originellsten Voll- bartgeschichten hat jetzt in Hamburg mit einigen kühnen Scherenschnitten eines deut- schen Friseurs ihr Ende gefunden. 145 Tage lang durfte Sergeant Alec Bartman von der Südafrikanischen Militärmission in Ham- burg seinen Vollbart tragen. Er trug ihn mit dem Stolz, der allen Vollbartträgern eigen ist und zum Neid seiner bartlosen Kamera- den. Sergeant Bartman durfte als einziger Soldat in der britischen Besatzungszone einen Vollbart tragen. Mit Genehmigung des südafrikanischen Generalstabes. Vor einigen Tagen begrub Alec Bartman seinen Vollbart, vielmehr die Ueberbleibsel deon, in einer einfachen, aber bewegten Zeremonie. In den Minuten, in denen er sich unbeobachtet glaubt, streicht er sein glatt- Tasiertes Kinn. Nichts zu machen, der Bart ist: Ab. Die Sondergenehmigung zum Tragen und Wachsenlassen eines Vollbartes war ab- gelaufen. Einhundertundelf Jahre liegt der Anfang dieser Bartgeschichte zurück. Am 16. Dezember 1838 bestimmte ein Krieg die Geschicke Südafrikas für die Zu- kunft. Die zur Besiedlung der Kap- Kolonie ausgezogenen„Voortrekker“ konnten den mörderischen Ansturm der Eingeborenen abfangen und die Zulus in der Schlacht am Blutfluß besiegen. Von diesem Zeitpunkt an War der Weg frei für die weiße Zivilisation. Die Südafrikaner beschlossen, zur Er- innerung an ihre tapferen Vorfahren, die damals zum„grogen Treck“ ausgezogen Waren, ein würdiges Denkmal zu bauen. Die Grundsteine legten sie am 16. Dezember 1938, einhundert Jahre nach jenem Kampf gegen die Zulus. Aber erst elf Jahre später, am 16. Dezember konnte Ministerpräsident Dr. Malan vor 250 000 aus aller Welt herbei- geeilten Südafrikanern das Denkmal ent- hüllen.„Ons vir jou, Suid- Africa“, alles für dich, Südafrika, steht auf einer Marmor- tafel an diesem gewaltigen Granitgebäude. Gottesdienste wurden zu Ehren der Woortrekker“ abgehalten, Salutschüsse dröhnten. In historischen Kostümen waren MARGUERITEN I Viele erschienen, um diese Einweihung mit- zuerleben. Männer kamen mit den damals üblichen Vollbärten, um das Ereignis zu symbolisieren. Auch Sergeant Alec Bartman — einer jener Pioniere war ein Bartman, ein Vorfahre von ihm— wollte nach Süd- afrika reisen. Zu Ehren der Denkmalsein- weihung gab der Generalstab der South African Army zeitig in diesem Jahr Wei- sungen heraus, daß die südafrikanischen Soldaten die Erlaubnis erhalten sollten, sich Vollbärte wachsen zu lassen. Sergeant Alec Bartman schrieb an die Wand seines Büros die Notiz:„Vollbart: 26. 7. 49, Es war der letzte Tag, an dem sein KFEinn das Kratzen eines Rasiermessers fühlte. Die ersten Wachstumstage seien schrecklich gewesen, meinte Bartman.„Das Kinn war anzurüh- ren unangenehm und anzusehen schreck lich.“ Unter ständiger Pflege nahm sein Bart nach einer Woche die Gestalt eines Vollbartes an.“ Ein Vollblut-Vollbart, auf den jeder stolz sein konnte.“ Sergeant Bartman war es nicht lange. Kaum ließ er sich in Uniform und mit Bart auf der Straße sehen, blickten sich sämtliche vorbeikommenden Besatzungssoldaten nach ihm um. Vor Neid erblaßten sie. Wie ist es möglich, daß er einen Vollbart tragen kann? grübelten sie. Militärpolizisten stoppten ihre Jeeps und zückten ihre Notizbücher.„Wissen Sie nicht, daß das Vollbarttragen verboten ist?“ Bartman erklärte und erzählte ihnen die über hundertjährige Geschichte. Sein Vollbart wurde zum Tagesgespräch der Be- satzungssoldaten. Bartman verschwand künftig beim Anblick von M's schleunigst um die nächste Ecke.„Ein Vollbart erfordert einen gewissen Aufwand an moralischer Courage“, sagte er. Auch die größte Freude währt nicht lange. Es nahte der 16. Dezember, der Tag der Denkmalseinweihung. Bis zu diesem Tage galt die Vollbarterlaubnis. Traurig suchte Bartman einen Friseur auf. Der Bart war àb.„Ich hatte mich so an den Vollbart gewöhnt, daß ich ihn nicht selber abnehmen konnte. Das hätte wie Mord ausgesehen.“ M BLAUEN YEL D ROMAN VON HANNS ULLRICH VON BTSSITING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 12. Fortsetzung 5. Kriminalrat Klausen sah den Fall c Argent vorerst als einen der vielen Fälle an, die ihm im Laufe der Jahre in seiner beruflichen Tätigkeit begegneten. Die Sache ließ sich an sich auch ganz fut an. Die Beamten der Mordkommission hatten gute Arbeit geleistet. Es hatten sich die üblichen Merkmale einer Mordtat ergeben, und die Unterlagen dieser Untersuchungen lagen hübsch geordnet in einer Akte. die neben anderen Akten auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers im Polizeipräsidium ruhte. Trotzdem war dem Kriminalrat nicht ganz wohl bei dieser Geschichte, Schließlich besaß der Tote einen international bekann- ten Namen, und die Presse erhob nach dem ersten kurzen Polizeibericht ein nicht un- erhebliches Geschrei und schlachtete den Vorfall in Verbindung anderer Fälle weid- lich aus. Klausen war diese Methode jounalisti- scher Berichterstattung nicht neu, aber er liebte sie nicht sehr. Etwas zurückhaltender als die in sensationeller Aufmachung er- scheinenden Abendzeitungen verhielten sich die großen Tagesblätter, und auch hier machte die Zeitung, an der, wie der Krimi- nalrat wohl wußte, ein gewisser Ungersbach beschäftigt War, eine rühmliche Ausnahme. Diese bestand darin, daß die Zeitung einen ausführlichen Bericht über die Arbeit des Forschers brachte. Sie erinnerte en die mannigfaltigen Expeditionen, die d'Argent bisher unternommen hatte, und stellte sach- lich, aber etwas verwundert fest, daß all diese Expedition von einem eigenartigen Unstern begleitet gewesen wären. Sie hatten zwar recht bemerkenswerte Resultate er- bracht, aber das gesteckte Ziel nicht ganz erreicht. Und das Blatt richtete in diesem Zusammenhang die Frage an die Oeffent- lichkeit, ob die Persönlichkeit des Forschers dem Ruhm entsprach, den man so plötzlich nach seinem Tode gewillt war, ihm zu spenden. Offensichtlich verfolgte dieser Artikel, der in seinen weiteren Ausführun- gen sogar ziemlich scharf formulierte An- griffe gegen die Person des Forschers rich- tete, einen unbekannten Zweck. Merkwür⸗ digerweise war der Artikel nicht gezeichnet. Die Art des Stils verriet aber dem Krimi- nalrat den Einfluß Ungersbachs, wenngleich die wissenschaftlichen Unterlagen durch einen Fachmann zusammengestellt waren. Und hier witterte der Kriminslrat, der kein schlechter Psychologe war. nicht mit Unrecht den Anlaß der Veröffentlichung. Er hätte gerne gewußt, was Ungersbach auf die Idee gebracht hatte, diesen heftigen Angriff auf den Wert der Ergebnisse der Expeditionen des Forschers zu richten, und was er sich davon versprach. Es war ja wohl lächerlich, anzunehmen, daß d'Argent dem Neid oder der Mißgunst eines Konkurrenten zum Opfer gefallen war. Obgleich Klausen nicht Eine Schwindelaffäre der Nachkriegszeit Von Peter George f erhielt seine Entlassung. Gern bescheinigten die amerikanischen Aerzte ihrem tüchtigen deutschen Kollegen seine medizinischen Fähigkeiten. War er nicht ein vom Schicksal geschlagener, muße man ihm nicht weiter- helfen? Die Bescheinigung der amerikanischen Aerzte und der Entlassungsschein waren die einzigen Unterlagen, die Nierth vorweisen konnte, als er sich kurze Zeit später beim Versorgungsamt Essen als Vertragsarzt be- warb. Sie genügten. Sie genügten auch, un ihn in die freigewordene Praxis eines Mül- heimer Arztes gelangen zu lassen. Der Wunsch des Medizinbesessenen war erfüllt. „Doktor“ Nierth praktizierte. Er praktizierte nicht schlecht. Er prak- tizierte sogar vorzüglich, wenn man die Patienten zum Maßstab nimmt, die täglich sein Sprechzimmer überfüllen. Um so er- staunter war man, als sich plötzlich die Kriminalpolizei für Dr. Nierth interessierte. Sie hatte einen Fingerzeig bekommen und da nachgeforscht, wo nachzuforschen von anderer Seite versäumt worden war. Dr. Nierth wurde verhaftet und blieb in Haft, auch als seine einstigen Patienten in Scharen bei seinem Anwalt erschienen, um zu bezeugen, daß kein anderer Arzt sie so gut, so rücksichtsvoll, so individuell behan- delt habe wie Dr. Nierth. Klaus! Traum von der ärztlichen Karriere war ausge- träumt. Aber noch wollte er sich nicht ge- schlagen geben. In der Untersuchungshaft wurde er„geisteskrank“ und benahm sich so, daß die Gefängniswärter in Verzweiflung gerieten. Man überführte den Häftling in ein Irrenhaus. Hier gelang es ihm, die ver- lorene Verbindung mit der Außenwelt wie- der herzustellen. Es dauerte nicht lange und Patient Dr. Nierth, weit davon entfernt, geisteskrank zu sein, war ausgebrochen. Im Auto eines Freundes gelang ihm die Flucht. Doch bald darauf ereilte ihn sein Ge- schick zum zweiten Male, diesmal während einer Eisenbahn-Razzia. Das war Pech. Fortan gaben die Wärter besser acht, und auf dem Umweg über die Heilanstalt Gü- tersloh landete Nierth im Gefängnis von Duisburg. Es war die letzte Station seiner merkwürdigen Arztlaufbahn. Als die Duis- burger Strafkammer den falschen Doktor im März 1948 zu eineinhalb Jahren Ge- Farignis verurteilte, nahm der Angeklagte das Urteil ruhig entgegen. Euthanasie in den 08 In New Vork traf ein Bericht der Uni- versität von Toronto ein, in dem für schwie- rige Herzoperationen eine zeitweilige Eutha- nasie, auch„Gefrierschlaf“ genannt, mit an- schliebender Wiederbelebung empfohlen wird. Der Gefrierschlaf verursacht Bewußt- losigkeit, wenn die Körpertemperatur unter 32,2 Grad Cesius sinkt. Dabei v V n Herz schlägt langsamer, und für die Auf- rechterhaltung des Lebens wird weniger Sauerstoff benötigt. Dr. W. G. Bigelow hat das Euthanasie- Verfahren gemeinsam mit einem Stab von Wissenschaftlern zunächst an Hunden er- probt. Nachdem sie die Tiere durch Kälte betäubt hatten, legten sie deren Herzen frei, führten die vorgesehene Operation aus und vernähten die Hunde wieder. Obwohl das Herz während der Operation zu schlagen aufgehört hatte, kehrte der Herzschlag wie- der zurück, und die Hunde erholten sich. Der nächste Schritt sieht die Anwendung des Gefrierschlafes bei Herzoperationen am Menschen vor. Dr. Temple Fay wandte ihn vor etwa drei Wochen bereits bei einer Krebsoperation in Philadelphia an. Die Mediziner von Toronto sehen den Hauptvorzug der neuen Methode in der Tat- sache, daß sie ihnen mehr Zeit für Herz- Operationen läßt als die üblichen Betäu- bungsmittel. Sie hoffen, mit ihr einen viel- versprechenden Schritt vorwärts auf dem Gebiete der„Ausbesserung schlecht funk- tionierender Herzen“ getan zu haben, wie es in der Verlautbarung heißt. Laut Agen- turbericht soll ein Mensch tagelang bewußt⸗ los im Gefrierschlaf gelegen haben, ohne daß sich üble Folgen zeigten. NP men sich sämtliche Körperliche Reaktionen. Das I Wos 117 Aus unserer Verſcehrs-Spielgeugkiste 0 So endete ein„Liebesstreik“ Und die alte Hebamme darf sich weiter acht Wochen ausruhen Monte Falvio,(Italien).(UP) Vor zwei Wochen hatten die Hausfrauen des italieni- schen Dorfes Monte Flavio beschlossen, in den„Liebesstreik“ zu treten— das heißt, nicht mehr mit ihren Männern das Ehebett zu teilen. Die 300 Frauen von Monte Flavio wollten damit ihre Männer dazu zwingen, beim Gemeinderat die Einsetzung einer ihnen genehmen Hebamme zu erreichen. Vor zwei Monaten war die bisherige Hebamme in Urlaub gegangen und durch eine andere vertreten worden. Die„Neue“ berechnete für eine Geburtshilfe nur die Hälfte der Summe, die die bisherige Heb- amme gefordert hatte. Als der Urlaub der alten Hebamme ablief, wollten die Frauen die neue nicht wieder abziehen lassen, und forderten den Gemeinderat auf, die alte zu entlassen und dafür die neue auf Dauer einzustellen. Der Gemeinderat weigerte sich— und die Frauen Monte Flavios traten in den Streik. Ob es nun so war, daß die Mitglieder des Gemeinderats durch den Streik in ihren eigenen Schlafzimmern zum Nachgeben be- wegt wurden, oder so, daß die Demonstra- tionen aller Verheirateten Männer beim Bürgermeister den Erfolg herbeiführten die Entschlossenheit der Frauen erreichte zwar nicht ihren vollkommenen Sieg, aber doch einen für sie vorteilhaften Waffen- Stillstand: Der Urlaub der alten Hebamme wurde um zwei Monate verlängert. Worauf die Frauen sich großzügig bereit erklärten, ihren Streik zu beenden. Ihres endgültigen Sieges sind sie gewiß, denn sie rechnen da- mit, daß die Männer während der zwei- monatigen Frist eine endgültige Regelung treffen werden, die sie nicht der Gefahr eines neuen Streiks aussetzt. Fahrplanmäßige Narrenzeit in Köln Köln.(dpa) Ueber 80 Bälle und Kostüm- feste und über 100 karnevalistische Sitzun- gen sind in dem Festkalender aufgezählt, den der Festausschuß des Kölner Karnevals und das städtische Verkehrsamt veröffent- icht haben. Der Auftakt der närrischen Zeit wurde auf großen Silvesterbällen der Kar- nevalsgesellschaften gegeben. Der erste Hö- hepunkt folgt am 13. Januar mit dem„Pa- radiesvogel“, der die Kostümfeste einleitet. Der„Paradiesvogel“ ist ein Kostümfest der Kölner Werkschulen, die mit ihrem Ball seit über 20 Jahren die Kostümfeste des Kölner Karnevals eröffnen. Mit dem Reingewinn des Festes werden bedürftige Schüler der Werkschulen unterstützt. Das ausgelassene und fröhliche Treiben steigert sich bis zur feierlichen Proklamation des Prinzen Karneval, des Bauern und der Kölner Jungfrau— der Symbole der närri- schen Zeit— am 8. Februar. In lückenloser Reihenfolge geht der Trubel auf Bällen und Sitzungen weiter bis zum 16. Februar, der Weiberfastnacht. 24 Stunden lang schwingt das Weib die klatschende Narrenpeitsche. Kein Oberbürgermeiser, kein Regierungs- präsident und kein noch so hoher„Offlzio- sus“ haben in dieser Zeit etwas zu sagen. Am 20. Februar kommt der närrischste Tag der Session mit dem Rosenmontagszug „Kölle wie et ess und wor zick 1900 Johr“. Während des Zuges wird ein karnevalisti- sches Tagesfeuerwerk stattfinden. Mit dem Fischessen der großen Karnevalsgesellschaf- ten am Aschermittwoch(22. Februar) wird der Karneval für 1950 vorbei sein. Ursula erbt nichts Berlin.(dpa) Aus der Millionenerbschaft der Berlinerin Ursula Bauer wird nichts. Ursula Bauer hatte vor einigen Monaten einen amerikanischen Sergeanten gehei- ratet, um dann als amerikanische Staats- bürgerin in den Besitz der ihr— wie es da- mals hieß— zugesprochenen Garrett-Mil- lionen zu kommen. Der mit der Geschäftsführung der deut- schen Interessengemeinschaft in den USA beauftragte Berliner Rechtsanwalt Dr. Sei- bel teilte am Dienstag mit, daß nach einer Entscheidung des Nachlaßgerichts in Phila- delphia nur die Familien der Nachkommen der Brüder von Christoph Schäfer— des Vaters der Erblasserin— as Erben in Be- tracht kommen. Der direkte Erbe der Gar- rett- Millionen ist der 1945 in Bad Nauheim verstorbene Neffe des Christoph Schäfer, Johann Schäfer. Dessen Verwandte treten in die Rechte des Erbenden ein. Die An- sprüche des Vaters der Ursula Bauer wur- den bereits vor längerer Zeit vom Nachlaß- gericht als unbegründet abgewiesen. Wie Dr. Seibel außerdem mitteilte, haben Tausende in Hessen, Württemberg und Westfalen in dem Glauben gelebt, das Gar- rett- Vermögen als Erben beanspruchen zu können. Dem zuständigen amerikanischen Gericht lagen 26 000 Anträge vor. Tellermine gegen Hauptmieter Monschau.(dpa) Ein Arbeiter aus Kester nich(Kreis Monschau) warf am Neujahrs- morgen einer Familie, mit der er als Unter- mieter seit einiger Zeit in Streit lebte, eine Tellermine in den Hausflur. Wie sich bei den polizeilichen Ermittlungen herausstellte, War die Mine nicht scharf. Während ein Zeuge aussagte, der Zünder sei beim Wurf der Mine herausgefallen, erklärte der Täter, er habe in selbstmörderischer Absicht die Mine, die keinen Zünder mehr gehabt habe, mit Streichhölzern zur Entzündung bringen Wollen. Er habe den Streit nicht mehr er- tragen können und daher das Haus in die Luft sprengen wollen. Die polizeilichen Er- mittlungen sind noch nicht abgeschlossen. .. ̃7˙˖———————— daran zweifelte, daß auch in diesen Kreisen mitunter eine erbitterte Gegnerschaft be- stand, und der Ehrgeiz hier wesentlich kon- kretere Formen anzunehmen vermochte, als sie das tägliche Leben anderer Berufe all- gemein aufwiesen. Die Untersuchung hat ein überraschendes Resultat ergeben. Selten waren derartig viele Fingerabdrücke in unmittelbarer Nähe des Tatorts vorgefunden worden wie in dem Haus in der Dahlienstraße. Es lagen die Fingerabdrücke von zumindest sieben Per- sonen vor, und der Krimmalrat war im Grunde genommen davon überzeugt, daß sich der Fingerabdruck des Täters nicht unter ihnen befand. Die am folgenden Tage erfolgte ausführliche Vernehmung der Haus- angestellten Eva Arndt hatte wesentliche Ergebnisse nicht zutage gefördert, außer der beachtlichen Tatsache, daß d'Argent doch häufiger Besuch empfangen haben mußte, als es Eva Arndt wahrhaben wollte. Sie blieb bei der Behauptung, d'Argent hätte ein verhältnismäßig zurückgezogenes Leben geführt. Erst als der Kriminalrat ihr eine Anzahl Briefe und Photos vorgelegt hatte, die in dem Schreibtisch des Toten gefunden worden waren, und er sie fragte, wie diese mehr oder weniger geschmackvollen Beweise eines unbekümmerten amourösen Lebens wohl mit ihrer Ansicht übereinstimmten, mußte sie zugeben, daß hier ein Wider- spruch vorlag. Aber nach wie vor blieb das Mädchen bei der Behauptung, ihr sei davon nichts bekannt, und während ihrer Tätigkeit hätte sie auch keine dieser Frauen in dem Haus gesehen. Ueber die Tat selbst oder die Gründe vermochte sie keine Aussage zu machen. Die Köchin aber. die die täglichen Mittagsmahlzeiten zubereitete. wußte Sar nichts, Sie bestätigte nur die Großzügigkeit d' Argents in materieller Hinsicht, ung die beiden Frauen, die jede Woche den Haus- putz vorgenommen hatten. stimmten in diese Lobeshymnen ein. Die Gewohnheit, Menschen nach der Großzügigkeit in geld- lichen Dingen zu beurteilen. war dem Kriminalrat bei den Vernehmungen des Personals derartiger Häuser öfters begegnet. Er gab nicht viel darauf. Wer war objek- tiv bei derartigen Beurteilungen, wenn er von der Person, über die er ein Urteil ab- geben sollte, materiell abkängig gewesen war und wesentliche Vorteile besessen hatte. Selten der unbelastende Sinn einfacher Menschen. Und wer schließlich hatte das Recht, d'Argent einen Vorwurf daraus zu machen. Aber es blieb die Tatsache, daß der Tote einem größeren Kreis von Per- sonen bekannt war, vielleicht. soweit es sich um Frauen handelte. mit ihnen in intimeren Beziehungen gestanden hatte, als er es seinem Leben in der Dahlienstraße nach wahrhaben wollte. Und dies war für die Aufklärung der Tat immerhin von nicht geringer Bedeutung. Der Kriminalrat war an diesem Morgen nicht gerade in bester Stimmung. Er hatte an dem vergangenen Sonnabend seine Schwägerin Agathe über sich ergehen lassen müssen. Auch war seine Schwiegermutter zu Besuch gekommen. und um die alte Dame nicht zu beleidigen, hatte er den Gedanken, der Premiere der neuen Revue beizuwohnen, aufgegeben. Im Polizeipräsidium aber harrte ein Berg Arbeit auf ihn, zumeist Bürokram, der ihm sowieso zuwider war. So War es nicht verwunderlich, daß er aufatmete, als um neun Uhr der Journalist Ungersbach gemeldet wurde, und er so einen Grund fand, den Stoß unerfreulicher Aktenstücke beiseite zu legen. Aber kaum sah Kriminalrat Klausen den Journalisten das Zimmer betreten, als er die Stirn in Falten legte, das untrügliche Zeichen einer Migfallensäußerung. Und in der Tat machte Ungersbach einen höchst merkwürdigen Eindruck. Er schien über- nächtigt zu sein. Als er nach einer kurzen, unfreundlichen Begrüßung auf dem Stuhl! vor dem Schreibtisch Platz nahm gähnte er mehrere Male recht unbekümmert. Sein Zu- stand war nur mit dem eines Menschen zu vergleichen, der ein Glas zuviel getrunken hatte. Trotzdem besaß er so etwas wie Haltung. Zuerst putzte er sich umständlich die Nase. Als er hiermit fertig war, meinte der Kriminalrat: ‚Sie scheinen einen gott- begnadeten Chef zu besitzen!“ Und mit einem bezeichnenden Blick auf seine Arm- banduhr setzte er hinzu: Wo kommen Sie nur in diesem Aufzug her? Es ist gerade neun Uhr, und Sie sind schon betrunken!“ „Noch“, stellte der Journalist richtig. Er schien aber nicht gewillt. weiter auf diese Anspielung einzugehen. Er gähnte noch ein- mal herzhaft und holte dann aus der Innen- tasche seines Mantels eine kleine Flasche hervor, deren Etikett das Warenzeichen einer alten und berühmten Kognakfirma zeigte. Einer anderen Tasche entnahm er ein Glas, stellte beides auf die Kante des Schreibtisches, holte aus einer dritten Tasche einen Korkenzieher bervor. öffnete die Flasche, füllte gewissenhaft ein Glas, barg die Flasche wieder in seinem Mantel, trank den Kognak bedächtig aus und meinte dann „.. und führe mich nicht in Versuchung Da Sie, mein Lieber, im Dienst sind, Wil! ich es auch nicht tun. Man soll die zehn Gebote achten. Warum waren Sie gestern nicht im Theater?“ a „Agathe bekundete der Kriminal- rat und vermochte ein Lächeln nicht zu bezwingen. „Ja, ja, bestätigte der Journalist, „Sie haben so Ihre Erfahrungen mit den Frauen! Kennen Sie den Namen Christa Marita?“ MANNHEIM Mittwoch, 4. Januar 1950/ Nr. Ausgerechnet im Pfarrhaus Wegen Diebstahl im Rückfall verurteilte gestern das Amtsgericht den Hilfsarbeiter St., der erst vor nicht allzu langer Zeit aus dem Zuchthaus entlassen worden war und von der Höhe einer zweistelligen Straktatenziffer recht mißvergnügt ins Leben blickte. Was den ehemaligen Frem- denlegionär allerdings nicht daran hin- derte, sich ein„freies Leben“ dadurch zu sichern, daß er es mit dem arbeiten nicht Allzu genau nahm und bei Gelegenheit im- mer wieder straffällig wurde. Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus hatte er es recht bald wieder dahin ge- bracht, wo er schon so oft gewesen War: er Verkaufte, was nicht niet- und nagelfest War, nächtigte im Walde und suchte schließ- ch einen als wohltätig bekannten Pfarrer auf, der armen Burschen gelegentlich eine Rente von monatlich 10 DM aussetzte. Ausgerechnet im Hause des Pfarrers beging er die Straftat, wegen der er sich gestern zu verantworten hatte: er stahl einen Wintermantel und einen Schal, um sich einige Wochen später„reumütig“ selbst der Polizei zu stellen. Der Richter hielt dem Angeklagten zu- gute, das er tatsächlich vom Pech verfolgt gewesen sei. Den einzig annehmbaren „Job“ verlor er bald wieder, weil er eine Blutvergiftung bekam und sein Arbeit- geber, der ihn in keiner Kasse angemeldet hatte, m kurzerhand die Türe wies, als er 400 DM Arztkosten entrichten sollte. Vier Monate Gefängnis, urteilte der Amtsrichter, und damit eröffnet sich für t. immerhin die Aussicht, während der ka testen Monate des Jahres nicht gerade im Walde nächtigen zu müssen Ltu. innliche Feierstunde für Heim- 8 kehrer Eine nachahmenswerte Einrichtung der Pfarrgemeinde Lutherkirche sind die seit Hjährlich um die Jahreswende veran- Stalteten besinnlichen Feierstunden für die uke des Jahres zurückgekehrten Heim- So versammelten sich auch am Neujahrs- tag im festlich ausgeschmückten Gemeinde- haussaal in der Eggenstraße eine stattliche zahl der 1949 zurückgekehrten ehemaligen Kriegsgefangenen der drei Pfarrsprengel, um m Kreise ihrer Familienangehörigen diese Stunde schlicht, aber eindrucksvoll zu be- len. Umrahmt von Gesangsdarbietungen des Mädchenkreises der Westpfarrei, rlesenen Cello- und Klaviervorträgen von chweikert sen. und seinem 15jährigen Sohn Klaus, schuf Pfarrer Lehmann mit der Ver- esung eines Briefes eines Heimgekehrten en Höhepunkt. Mit dem inhaltsschweren dicht„Von guten Nächten“(Bonnhöfer) wurde der auf hohem Niveau stehende Abend schlossen, bei dem dieses Mal leider keine it mehr verblieb, die Heimkehrer selbst ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Dies oll bei nächster Gelegenheit nachgeholt werden. a treik bei Daimler-Benz beigelegt Wie wir gestern berichteten, streikten seit Montagfrüh bei der Mannheimer Nie- erlassung des Untertürkheimer Werkes Daimler- Benz- AG, 800 Betriebsange- e der Gießerei, Modellschreinerei und Moclellschlosserei, weil im Mannheimer ü ein Betriebsingenieur erschienen war, sen künftige Tätigkeit der Betriebsrat micht für notwendig hielt. Der Betriebsrat bezog sich dabei auf ein internes Abkom- men zwischen Direktion und Betriebsrat, wonach auch keine leitende Angestellte ohne Zustimmung der Arbeitervertretung be- chäftigt werden sollen.. Gestern Nachmittag wurde nach voraus- gangenen Verhandlungen, um 14 Uhr, die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die irektion die Zusicherung gegeben 1 ie Frage der Besetzung der Gießerei em neuen Ingenieur mit dem Be- riebsrat zu besprechen. Der Ingenieur Wurde zunächst nicht eingestellt. Vorläufig keine Oesterreich-Reisen die Verhandlungen über die Freigabe eutsch- österreichischen Touristenver- hrs noch zu keinem greifbaren Ergebnis ührt haben und vorläufig vertagt wor- ist, ist kaum mit der Möglichkeit von Oesterreichreisen vor dem Frühjahr zu chr Denjenigen, die noch in diesem Würr holung in Sonne und Schnee fin- n wollen, ist daher dringend zu empfeh- n, sich jetzt schon Quartier zu sichern. Be ders die schneereichen Orte Ober- bayerns und des Allgäus werden bald aus- ch den Alpensonderzugfahrten der Tbeitsgemeinschaft DER-Geselischaftsrei- % an denen Weihnachten 1949 125 Pro- mehr Reisende teilnahmen als 1948, herrscht bereits stärkste Nachfrage. Diese 1 deren Preise äußerst günstige Pau- schalaufenthalte einschließen, starten jeden tag. Anschluß möglichkeit ist von Bahnstation aus gegeben. Die Schmell- führen direkte Kurswagen nach fast größeren Wintersportplätzen. Reise- in Oberbayern sind Oberammergau, isch, Grainau, Mittenwald. Krim- au, Schliersee, Bayrischzell, Tegernsee, ch-Egern, 1 Reit im Winkl, olding und Berchtesgaden, im Allgäu en, Hohenschwangau. Pfronten, Ober- ten, Hindelang-Bad Oberdorf, Fischen, wach, Oberstdorf und die Orte de en Walsertales. Wohin gehen wir? Mittwoch, 4. Jan. Nationaltheater 14.30 Uhr: T6. Drosselbart. 18.30 Uhr:„Hoffmanns ählungen“; Behrenssaal der Kunsthalle 9 Uhr: Prof. Pr. G. Hartlaub spricht Über (II. Tei) im Rahmen der Vortrags- Berihmte Kunststätten“. Wie wird das Wetter? Unbeständig Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mitt- woch meist stark bewölkt, zeitweise Regen. Höchsttemperatur 3 bis 5 Grad, in der Nacht ölkung zum Teil auflockernd. Zeitweise 5 85 g, örtlich leichter Frost. Nordwest- N e. 5 5 zegelstand am 3. Januar: Maxau 320(8), tennheim 161— 0), Worms 96(0), Caub 109 Alls* len. Beging Mariunne Six auch wirklich Selbstmord? Das Dunkel um den Tod einer Mannheimer Aerztin/ Aufrollung eines Die Vorgänge um den Tod der in Mann- heim geborenen Heidelberger Kinderärztin Marianne Six im Februar 1946 werfen be- zeichnende Schlaglichter auf Zustände, wie sie bei uns nach Beendigung des Krieges herrschten. Marianne Six war die Tochter eines Mannheimer Tapeziermeisters und stand mrem Bruder Franz, der als SS-Brigade- Führer einen hohen Posten im Auswärtigen Amt bekleidete und u. a. eine Professur für Auslandskunde an der Hochschule für Poli- tik in Berlin innehatte, besonders nahe. Franz A. Six war seit dem Zusammenbruch unauffindbar. 5 Es kam zunächst zu ergebnislosen Ver- hören bei der Familie Six durch CIC-Be- amte. Dann beginnt die zweifelhafte Rolle des ehemaligen SS-Untersturmführers Wal- ter Hirschfeld im Leben der Marianne Six. Wie berichtet wird, ist zu vermuten, daß er einen seiner Gehilfen als„Freund“ des Bruders und alten SS- Kameraden vor- schickte, um das Vertrauen der jungen Aerztin zu erschleichen. So bekam man Auskünfte, die Ende 1945 die Verhaftung des Bruders Franz A. Six ermöglichten. Die Rolle des Liebhabers der Aerztin wurde trotzdem mit Geschick weitergespielt und die ahnungslose Marianne schließlich zur Aufspürung zahlreicher gesuchter SS-Leute mißbraucht. Das ging so lange, bis wahr- scheinlich Mariarne Six eine Ahnung be- kam, daß hier mit ihren Gefühlen ein un- aufrichtiges Spiel getrieben wurde. Am Abend des 13. Februar 1946 wurde Marianne bei ihren Eltern in Mülhausen bei Wiesloch verhaftet. Der sie„verhaftete“, war kein anderer als— Walter Hirschfeld aus Hel- delberg. Am nächsten wird sie gegen 11.30 Uhr im Schlangenweg bewußtlos gefunden und von zwei Passanten in die nahe Werrgasse hinübergeleitet. Als das Rote Kreuz alar- miert wird, ist sie bereits völlig bewußtlos. Nach drei Tagen stirbt Marianne Six in der Klinik, ohne das Bewußtsein wieder er- langt zu haben. Der tägliche Gast, der sich nach ihrem Befinden erkundigt, ist— Wal- ter Hirschfeld. Die Obduktion der Leiche ergibt„Tod durch Gift.“ In Mariannes Tasche wurde ein nicht abgestempeltes Rezept auf Veronal gefunden, das sie sich selbst ausgeschrieben hatte. Als * Von der Ortsgruppe Mannheim des Vereines„Naturschutzpark e. V.“(Sitz Stuttgart) wird uns eine Festschrift zum 40 jährigen Bestehen des Vereins über- mittelt, aus der wir nachstehend einen Auszug aus der Geschichte des Vereins Wiedergeben. Das mit großartigen Naturaufnahmen pyeich illustrierte Heft in gediegener 32 Seiten umfassender Glanzdruckausgabe gibt einen hervorragenden Einblick in die in der Oeffentlichfeit leider nicht im- mer sehr bekannte, aber wertvolle Arbeit um die Erhaltung besonders schöner deutscher Landschaften: Das wehmütige Wort von Hermann Löns „In einem halben Jahrhundert wird man auch von der Lüneburger Heide sagen kön- nen„Es war einmal! ist durch die Arbeit des Vereins Naturschutzpark widerlegt. Als Dr. Curt Floericke, der bekannte Ornithologe, nach dreijährigem Aufenthalt in Afrika nach Deutschland zurückgekehrt war, hatte er in sein Tagebuch geschrieben: „In der Ueberfülle meines Glückes, im harzduftenden Bergwald die so lang ent- behrte Heimat wieder gefunden zu haben, Aus Briefen an den„Morgen“ junge Aerztin konnte sie sich auf ihren Aus- weis Veronal frei kaufen. Es ist anzunehmen, daß Marianne, die nach ihrer Verhaftung ihren Bruder Gustav noch einmal getroffen hatte, am nächsten Tag am Bismarckplatz in Heidelberg über die neue Brücke ging und die 20 Tabletten Ve- ronal zu sich nahm. Sie setzte ihren Weg Weiter fort, bis sie nach etwa einer halben Stunde die Wirkung des Giftes zu spüren be- gann. Da zog sie sich in den Wenig be- gangenen Schlangenweg zurück, wo man sie fend. Marianne hatte vielleicht Selbstmord be- gangen, nachdem sie erfahren hatte, wie sie mißbraucht worden war, und wie man sie vielleicht mit Hilfe von Erpressungen weiter zu mißbrauchen gedachte. mysteriösen Vorganges von 1946 Wenn die Obduktion kein genaueres Re- sultat als nur den„Tod durch Gift“ ergab, wobei immerhin Barbitursäure, die im Vero- nal enthalten ist, festgestellt wurde, so ist damit nur bekräftigt, daß diese erste ge- richtsmedizinische Untersuchung nach dem Krieg reichlich oberflächlich verlief, zudem man wußte, daß es hier um eine„politische Leiche“ ging. Das Gefühl der Unsicherheit bestimmte damals noch das persönliche Verhalten. So kann man sich nicht wundern, daß sich um den Tod der unglücklichen Marianne Six ein mystisches Dunkel wob. Der Fall wird heute weiterhin von der Oberstaatsanwalt- schaft zu klären versucht. E. v. D., Es geschuh im alien, und es geschieht im neuen Jahr Spät, aber nicht zu spät Besser zu spät, als überhaupt nicht, mag sich der Vorsitzende der Stammtisch-Gesell- schaft„Bloomaul“ gedacht haben, als er vorgestern bei der Lokalredaktion des MM erschien und uns einen selbstverfaßten Be- richt über eine— Weihnachtsfeier anbot. Wir wiegten zunächst bedenklich den Kopf, weil wir immer bemüht sind, Aktualität groß zu schreiben und etwas, das schon Wochenlang zurückliegt, eigentlich nicht mehr für interessant zu halten. Aber keine Regel ohne Ausnahme! Wär haben ein Auge zugedrückt, da die Originalität des Per- sonenkreises und des Vorganges uns zumin- destens ein Schmzeln abnötigte, und wir überdies auch keine Unmenschen sind. Also es war am 17. Dezember, als das für die Beteiligten denkwürdige Ereignis im Stammlokal in der Neckarstadt sich ab- spielte im Beisein von etwa 50 Mitgliedern samt Familien angehörigen. Der Vorstand hatte sich alle erdenkliche Mühe geg ben, den ersten Teil der Feier mit 12 Programm- nummern würdig zu gestalten und im zwei- ten Teil des Abends eine zwanglos-heitere Gabenverlosung zu arrangieren. Und für den 24. Dezember hatten sich die Herren des Stammtischs gar etwas Be- sonderes ausgedacht. Eine Reihe von Per- sonen über 70 Jahren waren eingeladen worden die mit Unterstützung durch den Gastwirt des Lokals mit Speise und Trank bewirtet wurden. Bei Musik, Gesangsvor- trägen und Tanzaufführungen ging der Hei- lige Abend für alle viel zu schnell vorbei. erkannte ich fest und klar, daß sie vor der alles nivellierenden Vernichtung bewahrt werden müsse, und mein in dieser Stunde gefaßter Entschluß, die Errichtung von Naturschutzparken anzuregen, formte sich zu einem heiligen Schwur.“ Er unterbrei- tete den Inhabern des Kosmos-Verlags seine kühnen Vorschläge zur Schaffung von grogen deutschen Naturschutzparken und fand bei ihnen eine so begeisterte Zustim- mung und tatkräftige Hilfe, daß seine Pläne im Gktober 1909 durch die Gründung des Vereins Naturschutzpark e. V. mit dem Sitz in Stuttgart feste Gestalt angenommen hat- ten. Durch unermüdliche Vortragstätigkeit, Aufklärungsarbeit durch den Verein und nicht zuletzt durch die Monatshefte„Kos- mos“ war im wahrsten Sinne des Wortes zu- gunsten des Naturschutzparkgedankens eine Volksbewegung entfacht worden, die durch keine geistigen, religiösen oder politischen Erwägungen gehemmt alle Kreise erfaßte. Man hatte die Schaffung von drei Natur- Schutzparken nach erdkundlichen Gesichts- punkten ins Auge gefaßt: Einen Tieflands-, einen Mittelgebirgs- und einen Hoch- AmREau nE BEN Das Bauproblem— vom Hausbesitzer aus Immer wieder wird gesagt. daß ohne Geld nicht gebaut werden kann. Obwohl das richtig ist, kommt es doch darauf an. Mittel und Wege zu ersinnen, wie man auch ohne sofort greif bares Bargeld mit der Zeit doch ans Ziel kom- men kann. Bekanntlich ist der Arbeitslohn die größte Ausgabe beim Bauen. Wäre es denn nicht möglich daß sich diejenigen, die eine Wohnung in einem ausgebombten Haus wün- schen., sich mit Arbeitsleistung beteiligen? 80 Wäre es doch manchem Hausbesitzer leichter, Wohnraum zu schaffen. Für die geleistete Ar- beit könnte dem künftigen Mieter an der mo- natlichen Miete ein für das Haus tragbarer Ab- zug gewährt werden. Ick halte es auch für falsch, daß das Woh- nungsamt n über neuausgebaute Wohnungen verfügt. Der Hausbesitzer muß zum Wiederaufbau meist große Hypotheken aufnehmen mit einer hohen Zinslast. Er will sich daher seine Mieter sehr sorgfältig aus- suchen und begreiflicherweise den Wunsch ha- ben, pünktlich zahlende Mieter zu bekommen. da er ja auch seine Hypothekenzinsen pünktlich bezahlen muß. Gewiss will jedermann eine Wohnung ha- ben, aber dem Hausbesitzer müßte die Aus- Wahl der Mieter doch vorbehalten bleiben. Dies würde auch gewiß das Bauen anregen. Wer will sich aber mit dem Bauen absorgen, wenn er doch kein Recht über sein Haus hat und Gefahr läuft, durch unzuverlässige Mieter selbst in Zahlungsschwierigkeiten zu kommen? 5 H. S., Mannheim. Behörden gehen eigene Wege Am 15. August 1949 richtete die Stadtver- waltung ein Schreiben an die Bewohner der Garnison- und Zellerstraße, in dem die in die- Ser Straße wohnenden Mieter aufgefordert wurden, ihre elektrischen Geräte bis zum 30. September 1949 von 110 auf 220 Volt umzustel- Jeder Empfänger dieses Briefes mußte auf Grund des Schreibens annehmen, daß die zu dem genannten Zeitpunkt die elektrische Spannung in diesem Gebiet umgestellt würde, Wie das in der ganzen Stadt etappenweise ge- schehen soll. Wer seine Geräte nun termin- gemäß umarbeiten ließ, hatte wieder einmal das Nachsehen, denn statt am 30. September erfolgte die Umstellung tatsächlich erst am 20. November. Es gab daher eine ganze Reihe von Familien, die gar nicht oder nur unter sehr 5 erschwerten Umständen von elektrischen Ge- räten Gebrauch machen konnten. Wenn die Privatindustrie so arbeiten wollte, Wie es die Stadt in diesem und vielen anderen Fällen tut, dann ginge ihr mehr Kun- den verloren, als ihrer Rentablität zuträglich Wäre. Nur die Behörde kann sich derartige Dinge erlauben. Wann wird bei ihr endlich einmal wirtschaftlich und vom Gesichtspunkt derer aus, für die sie ja schließlich da ist(und nicht um ihrer selbst willen), arbeiten? R. H., Mannheim. Vergeßt die Kriegsgefangenen nicht Mit großer Freude habe ich seit meiner Rückkehr aus der Gefangenschaft die Feststel- lung gemacht, daß Du in Deinen Artikeln auch die Millionen Menschen nicht vergessen hast, die ein Opfer unserer Zeit geworden sind. Wie notwendig es ist, immer Wieder den Gedan- ken des Mitgefühls zu erwecken, beweisen uns die Statistiken über den Verbleib der vielen Deutschen in Rußland. Dieser Gedanke soll das gefühlsmäßige Band mit unseren Ange- hörigen in Rußland und anderen Ländern auf- rechterhalten und ihnen die Kraft und den inneren Halt geben, die Zeit ihres Fernseins zu überstehen. a In der langen Zeit der Gefangenschaft nei- gen viele Menschen zum poetisieren. S0 ist auch das nachstehende Gedichtchen entstanden, das nicht der Feder eines großen Dichters ent- stammt, mir aber doch gut gefiel, weil es in einfachen Worten die Gefühle fast aller Kriegs- gefangenen zum Ausdruck bringt: Der innere Halt Märchen der Vergangenheit! Du so oft ersehntes Glück in der stillen Einsamkeit wann kehrst endlich Du zurück? Frohe Stunden ferner Zeit werfen ihre Hoffnungsstrahlen in die graue Wirklichkeit über Raum und Jahreszahlen. Ueber Wälder, blaue Wogen; Durch das weite Himmelszelt trägt zu uns des Windes Kosen, Bilder einer andern Welt. Bilder, die so fern ihr scheinet; ahne Euern Hoffnungsschimmer, wär des Lebens grauer Alltag öde, leer und tot uns immer. Riasan im Juli 1048. leicht erst in Jahren verheilen. Die Stammtischbrüder hatten damit sich und den 56 bescherten alten Leuten, die zusammen über 4000 Jahre zählten, eine ganz besondere Freude bereitet. Mannheim im Januar 1950 Soeben legt der Verkehrsverein sein monatlich erscheinendes und bereits ver- traut gewordenes kleines, geschmackvolles Druckwerk vor, das in übersichtlicher Form in Wort und Bild auf feinem Glanz- papier dem Fremden alles Wissenswerte über Mannheim und über die wesentlich- sten Veranstaltungen des Monats vermit- telt. Wieder finden wir An- und Abfahrts- zeiten der Züge vom Mannheimer Haupt- bahnhof, die Liste der führenden Hotels und der Sehenswrürdigkeiten. Textlich wird der Leser in einer liebe- vollen Einführung mit dem von Professor Friedrich Walter geschriebenen und kürz- lich erschienenen Werk über Mannheims Geschichte von 1907 bis 1945 bekannt ge- macht. Weitere Seiten enthalten wichtige Anschriften, den Theater- und Ausstellungs- kalender, Hinweise auf das Konzert- und Vortragsleben und— nachdem wir der Karnevalszeit entgegengehen— die Veran- staltungstermine der drei großen Karne- valsvereine Mannheims. Ind nicht zuletzt fehlt auch in dieser Nummer nicht das Ver- zeichnis empfehlenswerter Gast- und Un- terhaltungsstätten, Garagen und Tankstel- len sowie der Januar-Spiele der Sportver- Se. Die unberührte Landschaft- eine Duelle der Kraft gebirgspark. Was lag näher, als für den Tieflemdspark die charakteristische Lüne- burger Heide zu wählen. So hatte es ein- stimmig die Gründungsversammlung in München beschlossen. a Heide hatte zur gleichen Zeit— ohne von desen Bestrebungen zu wissen— Pastor Wilhelm Bode, Egestorf, fast hoffnungslos um die Erhaltung des Wilseder Berges ge- kämpft(der höchsten Erhebung der nord- deutschen Tiefebene), der durch Villen- und Hotelbauten verunstaltet werden sollte. Der rührige und verdienstvolle Landrat Ecker, Winsen, war durch eine Zeitungsnotiz auf den Naturschutzpark-Verein aufmerksam geworden und brachte Pastor und Verein zusammen, der sofort eingriff und die zum Ankauf nötigen Geldmittel zur Verfügung stellte. 25 000 Mark waren dazu von den Stuttgartern Mitbegründern und einem Frankfurter Gönner unter Verzicht auf spä- tere Rückzahlung gegeben worden. Der Wälseder Berg war in letzter Stunde dem Zugriff einer Bauspekulantengruppe ent- zogen, und der Grund zum Heidepark War 1910 gelegt. Die nächsten Käufe brachten den malerischen Totengrund und weitere Ausgedehnte Heidelandschaften und alte Niedersachsenhöfe in den Besitz des Ver- eins. genehmigte Lotterie brachte einen Rein- Sewinn von eineinhalb Millionen Goldmark die in großzügiger Weise zu weiteren Grundstückskäufen verwendet wurden; denn nur das kann wirksam geschützt wer den, Was im Eigenbesitz ist. 1912 war a 5 St. auch der Naturschutzpark in den Hohen Tauern Salzburgs Wirklichkeit geworden. 1920 wurde der Naturschutzpark Lüne- burger Heide in den Kreisen Soltau und Winsen in einem Ausmaß von 200 km als Naturschutzgebiet erklärt und damit auf eine öffentlich-rechtliche Grundlage gestellt. Eine Schutz verordnung sichert auch die- jenigen Heidegrundstücke, die sich noch im Privatbesitz befinden, vor den Eingriffen der Spekulation. Heute umfaßt der Eigen- besitz des Vereins im Heidepark rund 4500 ha. Der ursprünglich mit 1500 ha ge- plante Alpenpark(Stubach-, Dorferöd-, Ammer- und Felbertal nördlich der Glock- nergruppe) konnte 1940 durch den Ankauf des Unter- und Obersulzbachtals(unterhalb der Venedigergruppe) mit schönen Gams- und Wildbeständen auf insgesamt 5000 ha erweitert werden. Der Alpenpark steht bis auf weiteres unter der treuhänderischen Verwaltung der Gesellschaft für Natur- schutz und Naturkunde in Wien. Der. Verein darf mit Recht stolz sei das Erreichte. Leider sind seit 1045 1 85 Heidepark durch Manöver, Sprengversuche usw. der britischen Armee so große Zerstö- rungen entstanden, daß diese Wunden viel- 2* De 2 müclliche Kampf, den ee Hans Domizlaff, Egestoruf, noch heute gegen die Vernichtung von weiten, Heidestrecken, herrlichen jahrhundertealten Wacholder- gruppen, Steinmalen, Höfen führt, hatte leider nicht den erwarteten Erfolg. Die An- strengungen zur Erhaltung dieses letzten Stückes charakteristischer Landschaft gehen Weiter, trotz der schweren Lage, in der sich der Verein befindet.. 55 Dieser vier Jahrzehnte umfassende Rück blick sollte ja zwar mit erkreulicheren Fest- stellungen abgeschlossen werden können, aber der Verein will sich trotz allem nicht unterkriegen lassen; denn es müssen doch einmal wieder die wahren Quellen schöpfe- rischer Kräfte zu Ansehen kommen. 5 1 In der Lüneburger Eine von der preußischen Regierung Nurze„MM“- Meldungen Werkskonzert fällt heute aus. Das tür heute nachmittag vorgesehene Werkskonzert des Nationaltheaterorchesters bei der Fa. hi Sunlicht AG. in Mannheim-Rheinau muß aus betriebstechnischen Gründen auf einen noch nicht näher bestimmten Termin ve schoben werden. „Was Ihr wollt“ für die Jugend. Das Nationaltheater Mannheim gibt am 7. Ja- nuar um 14 Uhr eine Sondervorstellung von 4 Shakespeares Schauspiel„Was Ihr wollt“ zu sehr verbilligten Preisen von DM* i bis DM 1.50. Eintrittskarten können Ju- gendliche vom 14. bis 25. Lebensjahr im Vorverkauf beim Städtischen Jugendsekre- tariat Mannheim, Hugo-Wolf-Str. 3(Ma chenberufsschule) erhalten. Besonders die nichtorganisierte Jugend und die Schüler der Ober-, Berufs- und Fachschulen wer- den auf die Möglichkeit des verbilligten Theaterbesuchs aufmerksam gemacht. Hirnverletzten- Versammlung. Am 8. J. nuar 1950, 9.30 Uhr, findet im„Kaisergarten“, Zehntstraße, eine wichtige Hirnverletzten- Versammlung statt. Es referieren: Dr. K. Möller Mannheim)) über„Die ärztliche Son- derbetreuung der Hirnverletzten“ und Herr Kühn(Karlsruhe) über„Aus der Praxis der Sonderfürsorge für Hirnverletzte“. Wiederholung des Tanzmärchens. Heidi Dreher-Claussen wiederholt auf vielfachen Wunsch das Tanzmärchen„Im Reiche des Obermagiers“ am 8. Januar im Ufa-Palast, um 15.00 Uhr. Nächste Monats versammlung der 08 preuſßßen ist am 9. Januar. 19.30 Uhr, im Lo- kal Faßhold. Am 12. Januar, 20 Uhr, wire im gleichen Lokal ein ostpreußischer Heimat- abend durchgeführt. Vollzähliges Erschein ist zu diesen beiden Veranstaltungen er- Wünscht. Winterfeier der Bäcker. Die Organisatio- i nen des Mannheimer Bäckerhandwerk (Bäckerinnung und Bäckergenos senschaft) sowie der Silcherbund(die Sängerrunde der Bäckerinnung) veranstalten Al 7. Januar, 20 Uhr, im Rosengarten ein Winterfeier mit Tanz, bei der ein umfang- reiches Programm geboten wird.* Markttendenz lustlos. Der erste Wochen. markt nach Neujahr zeigte sich recht lust- Es klafften ziemliche Lücken in de Reihen der Verkäufer, aber auch die Käufer offenbarten wenig Kauflust trotz zum Teil gesunkener Gemüsepreise. Obst notierte mit Pfundpreisen: Kepfel 25 bis 40, Oran- gen 45 bis 60, Bananen 1 DM. Mandarinen 65 bis 70 Pfennig. Gemüse kosteten im Pfund: Rotkraut und Weißkraut von 10 bis 15, Wirsing 15 bis 18, Gelberüben Rotrüben 15 bis 18, Lauch 30, Sellerie Kastanien 40, Rosenkohl 60 bis 65, Schwarz- wurzeln 70 bis 80, Meerrettich 1.80 DN Feldsalat 1.— bis 1.20 DM, Fresse J Chicorée 1. bis 1.20 DM, Zwiebeln 20 25 Pf. Mit Stückpreisen waren vorhanden Blumenkohl zu 60 bis 80, Kopfsaiat zu 60. Endiviensalat 20 bis 30 Pf. Wettbewerb für ein Schulhaus. Der Land Kreis Mannheim will in Scl 11er e Schulhaus bauen, das die Gewerbe, Han dels- und Haus wirtschaftliche Berufsschul aufnehmen soll. Um gute Entwürfe zu er. halten, schreibt der Landrat in der heutigen Nummer unserer Zeitung einen Wettbewerb aus, an dem sich alle in Nordbaden an- Sässigen Architekten, freischaffende und b amtete, beteiligen können. Drei Preise sind ausgesetzt, außerdem werden zwei Entwürfe angekauft. Pressefest 1950. In sämtlichen Räumen d des Hotels„Schwarzes Schiffe in Heidelberg 8 findet anf 28. Januar das„Pressefest 1950 statt. Veranstalter ist der Internationale Presseklub Heidelberg. Die Mitglieder des Klubs und ihre Damen werden an diesem Abend mit einer durch die Raumverhält nisse begrenzten Zahl von Gästen da 1. Heidelberger Pressefest begehen. Reinertrag fließt sozialen Zwecken 2 Ehrenkarten werden aus diesem Grunge nicht ausgegeben. Der Festausschuß is über Buchhendlung Klinge, Heidelberg Akademiestraße 2, Telephon 2147, zu er chen.. 5 8 Wir gratulieren! Josephine Geist, Mann- heim- Waldhof, Oppauer Str. 39, und Eugen Nieschwitz, Mannheim- Waldhof, Sonderbur ger Straße 34, werden 75 Jahre alt. Hermann; Romanski, Mannheim-Friedrichsfeld, An Fußballplatz, begeht seinen 86. Geburtstags N Frau Theodor Haushalter, Heidelberg, Mark Scheide 11(früher Mannheim, Rheindamm straße 64), kann ihren 90. Geburtstag feiern Margaretha Vath, Mannheim, Riedfeldstr. 24 vollendet das 76. Lebensjahr. Philipp Schrei ner, Marnheim-Luzenberg, Glasstraße 10 wird 81 Jahre alt. 1 5 Pressebericht der Polizei Es ging schnell. In den Abendstunde wurde das Neckarauer Polizeirevier von ver schiedenen jüngeren Mädchen davon ver, ständigt, daß sie kurz zuvor von einen Exhibitionisten verfolgt und belästigt wur den. Etwa eine halbe Stunde später konnt der Gesuchte schon festgenommen werden. Was war in sie gefahren? Blutend und mit erheblichen Gesichtsschwellungen er schien auf der Polizeiwache in Rheinau ei Mann, der sich in einer Schwetzinger Wirt schaft in freundschaftlicher Weise mit zwe weihen amerikanischen Soldaten unterhalte hatte, und von diesen in ihrem Wagen mitge nommen wurde. Auf der Nachhausefahrt wurd er plötzlich ohne jeden Grund von dem neben ihm sitzenden Soldaten angefallen, ge schlagen und am Halse gewürgt. Glücklicher Weise hielt der am Steuer sitzende Soldat da Fahrzeug an, so daß der Ueberfallene na heftiger Gegenwehr die Tür des Wagens auf stolzen und flüchten konnte.„ Von einem Auto zum andern. In der Näht des VfR-Platzes wollte eine 58 Jahre alt Frau die Käfertaler Straße überschreiten als sie von einem in Richtung Käfertal fab renden amerikanischen Lastkraftwagen er. faßt und zur Seite geschleudert wurde. Hoch im Bogen landete die Frau auf dem Kühle eines aus entgegengesetzter Richtung kom. menden Personenwagens. Mit einem Unter- schenkelbuch und einer Gehirnerschütterun wurde die Verletzte nach dem Städt. kenhaus gebracht. Zunächst besteht Lebensgefahr. 8 5 8 “ Nr. 8 Nr. 3 Mittwoch, 4. Januar 1950 MAN N H E 1 M* LU DWI G 5 HAF E N Seite 5 N 8 5— An 2 0* 1 . eee Keine Berufsnot für Jugendliche in unserem Bezirk i Ernter Bericknig den Fina ler Fa. u muß f einen in ver- d. Das 7. Ja- ing von wollt“ DM 70 en Ju- ahr im dsekre- (Mäd- ers die Schüler n wer- dilligten t. n 8. Ja- garten“, letzten- Dr. he Son- ad Herr Axis der HFleidi elfachen che des -Palast, er Ost- im Lo- nr, wird Heimat- scheinen gen er- Misatio- ndwerks schaft) zerrunde n Alu en eine umfang- Wochen- cht lust- in den Käufer zum Teil notierte 0, Oran: ndarinen ten im t von 10 üben 15 llerie 30 Schwarz- 1.80 DM. 88 1% n 20 bis rhanden At Zu 60, er Land- J— 2, Han- ufsschule e Zu ex- heutigen ttbewerb den an- und be- eise sind Entwürfe Räumen eidelberg est 1950“ nationale eder des diesem erhält- ten das en. Der ken zu Grunde chuß ist idelberg zu errei- t, Mann- d Eugen nderbur- Hermann ld, Am burtstag g, Mark: indamm- ig feiern, eidstr. 24 p Schrei- trage 10 1 dstunden von ver- von ver- n einen igt Wur- r Konnte Verden. tend und igen er- einau ein zer Wirt. mit zwiel terhalten en mitge⸗ art wurde on dem allen, ge- icklicher- oldat das ene nach gens aul der Nähe hre alte schreiten, tal fah- agen er- de. Hoch n Kühler ng kom: n Unter- rütterung It. Kran: at kein *. hielt eine Firma in der Rheinstraße ihre Geldkassette, und stets verschlossen war auch der Schreibtisch, in dem die ver- schlossene Geldkassette aufbewahrt wurde. Trotzdem gelang es in den letzten Wochen, 240,— DM zu entkommen. Selbstmordversuch. Eine 24jährige Ver- käuferin war des Lebens müde und ver- suchte am ersten Tag des neuen Jahres, sich umzubringen. Der Selbstmordversuch durch Einatmen von Leuchtgas wurde jedoch rechtzeitigt bemerkt und verhindert. Zwei Fußballspieler kehrten zurück. Aus russischer Kriegsgefangenschaft sind die Ludwigshafener Fußballspieler Hans Hübinger und J. Jung zurückgekehrt. Be- sonders Hübinger dürfte den Fußballfreun- den noch in bester Erinnerung sein. Die Rückkehr der beiden Sportler wird für Vogel Phönix eine angenehme Bereicherung seines Gefieders sein. 8 Fahrerflucht. In der Silvesternacht ge- gen 23,45 Uhr wurde in der Nähe der Stra- Benkreuzung Friedhof—Edigheimer Straße ein Radfahrer aus Frankenthal von einem in gleicher Richtung fahrenden Lkw ange- fahren und verletzt. Der Kraftfahrzeug- führer suchte, obne sich um den Verletzten zu kümmern, das Weite. Der Flüchtige konnte ermittelt werden, wobei festgestellt wurde, daß er unter Alkoholein wirkung ge- Sbanden hatte. Unterschenkelbruch. Beim Ueberqueren der Bismarckstraße wurde eine siebenjah- ige Schülerin von einem PR angefahre und erlitt einen Unterschenkelbruch.. Zusammengestoßen und verletzt. Auf der Straßenkreuzung Dalberg- und Indu- Striestraße stießen am 30. Dezember gegen 14,15 Uhr ein Pkw mit einem Lieferwagen zusammen, wobei beide Fahrzeuge stark beschädigt und die Fahrer leicht verletzt wurden. Es konnte festgestellt werden, daß einer der Fahrer unter Alkoholem wirkung Stand. b Kraftrad contra Lñw. Auf der Kreuzung Imdustrie—Dalbergstraße stieß am 31. De- zember gegen 14,30 Uhr ein Kraftrad auf einen LꝑñEWẽ. Das Krad wurde erheblich be- schädigt, der Fahrer erlitt Verletzungen. Tödlich verunglückt. Auf der Weinstraße in Herxheim am Berg fuhr ein achtjähriger Junge mit seinem Fahrrad aus einem ab- schüssigen Feldweg kommend gegen einen PRW und wurde tödlich verletzt. Ein In- Sasse des Pkw erlitt am Hals Verletzungen durch Glassplitter. Arbeitszubilare. Das Verbandsmitglied der Pfälzischen Hypothekenbank, Martin Haag, feierte am Neujahrstag sein 40jäh- riges Dienstjubiläum. Gleichzeitig trat Martin Haag in den verdienten Ruhestand. — Drei Mitarbeiter der Deutschen Shell- Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Lud- wigshafen, feiern am 3. Jartmar ihr 25jäh- riges Arbeits jubiläum. Es sind dies: Fried- rich Wolf, Jakob Kühn und Hans Stadt- müller. — e Aus Briefen an den In einer gesunden Lehrstellenpolitik sieht das Arbeitsamt eine Kapitalanlage für die Zukunft In ganz besonderem Maße hat sich das Ludwigshafener Arbeitsamt im vergange- nen Jahr mit der Jugendlichen vermittlung befaßt. Hiebei wurde vor allem eine be- stimmte Lehrstellenpolitik getrieben, eine Politik, die verstärkt auch in diesem Jahr betrieben werden soll. Der nachstehende Artikel, der im wesentlichen auf Ausführun- gen des Arbeitsamtes basiert, versucht eine Darstellung und Begründung dieser Lehr- stellenpolitik zu geben. * Noch immer werden in Ludwigshafen Lehrstellen gemeldet, obwohl der Strom der Jugendlichen Versiegt ist. Zwar erscheinen in der Statistik noch die Zahlen einiger Hundert zu vermittelnder Jungen. Aber in diesen Zahlen sind auch immer jene ge- zählt, von denen noch nicht festzustellen ist, Wo sie geblieben sind. Zum Teil arbei- ten sie im elterlichen Betrieb, zum Teil Be- suchen sie Schulen. Die Fülle der Arbeit läßt das erst im Laufe eines Jahres erken- nen. Begabte Jungen jedenfalls stehen nicht mehr zur Verfügung. Und die Berufsbera- tung muß, um den Bedarf zu decken, mit anderen Bezirken Fühlung nehmen, um von dort die Jungen zu vermitteln. Der letzte schulentlassene Jahrgang ge- langte zu 65 bis 70 Prozent in Lehrstellen. Die Zahl der so Vermittelten greift zweifel los bereits über die Anzahl der wirklich für Facharbeit begabten Jugendlichen hinaus. Die Verhältnisse in Ludwigshafen weichen Weitgehend ab von den Verhältnissen in anderen Teilen unseres Landes. Von einer Berufsnot der Jugend kann beispielsweise in Ludwigshafen keine Rede sein. Trotzdem hält es das Arbeitsamt für notwendig, noch Weiterhin Lehrstellen und Arbeitsplätze für Jugendliche, zu werben. Denn drei Faktoren dürfen nicht vergessen werden: Das An- steigen der Schulentlaßzahlen in den kom- menden Jahren, die Zuwanderung von Flüchtlingen und endlich die Notwendig- keit, den Aemtern ärmerer Bezirke der Pfalz helfend beizuspringen. Das Zusam- menwirken dieser drei Faktoren wird für die kommenden Jahre eine starke Span- nung ergeben, und das Arbeitsamt wird al- les daran setzen, aus diesen starken Jahr- gängen, aus diesem großen Zustrom der Jungen möglichst viele Facharbeiter(be- sonders für die Mangelberufel), herauszu- holen. Denn es wäre falsch, nur diesen gün- stigen Augenblick ins Auge zu fassen und darüber die nachste Zukunft zu vergessen, in der die Lage eine völlig andere sein wird. Schon in wenigen Jahren wird die Ueberzahl an Jugendlichen wieder sin- ken. Sie wird so tief sinken, daß sie den tiefsten Stand aller bisherigen Jahrgänge weit unterbieten wird. Wir führen hier mit Absicht die Ge- burtenzahlen der Bizone und nicht die- jenigen der Pfalz an, weil in ihnen auch die Flüchtlinge enthalten sind. Von 524 000 im Jahre 1933 steigt die Zahl auf 790 000 im Jahre 1945. Dann aber fällt sie auf 438 000 im Jahre 1945. Es läßt sich leicht daraus errechnen, in welche Lage in wenigen Jahren die Mangelberufe in einem so hoch- industriellen Bezirk wie Dudwigshafen kommen werden. Denn wenn die von früheren Jahren bekannte Erscheinung des Mangelberufs heute auch nicht spürbar ist, 8o wird sie sich sofort wieder zeigen, wenn der Nachwuchs nicht mehr in großer Zahl zur Verfügung steht. Von diesem Gesichtspunkt aus erscheint dem Arbeits- amt heute die Ausbildung einer über- großen Zahl von Lehrlingen als günstigste Kapitalanlage für die Betriebe. Denn wenn die deutsche Wirtschaft wirklich übergehen sollte zu Produktionssystemen, die weniger Fachkräfte als bisher benöti- gen, so wird diesen Prochiktionssystemen doch stets eine Grenze gesetzt sein, und zwar aus der Materialknappheit heraus. Fließbandsysteme sind an Länder gebun- Nur qualifizierte Geistesurbeiter haben eine Chunte Der erste Stellenmarkt verzeichnet keine freien Plätze für Handwerker Der erste Stellenmarkt des Arbeitsamtes im neuen Jahr bietet wieder zahlreichen Fachkräften Arbeitsplätze. In der Sparte kaufmännische Berufe wird ein Verkäufer bis zu 25 Jahren mit Kaufmannsgehilfen- prüfung und Erfahrung im Dekorieren in Dauerstellung für ein Lebensmitteleinzel- Handelsgeschäft in Speyer gesucht. Ein ge- lernter Kaufmann im Alter von 30 bis 40 Jahren mit Buchhaltungspraxis(möglichst auch englischen und französischen Sprach- kenntnissen) kann bei einer chemischen Fabrik in Ludwigshafen unterkommen. Eine Firma für Bürobedarf sucht einen Reisenden mit Branchekenntnissen im Alter bis zu 40 Jahren. Langjährige Erfahrung im Spedi- tionsfach und umfassendes Wissen im Zoll-, Am RGUN GEN BS CWEREEN Ein Schaffner antwortet Vor einigen Tagen wurde in der Rubrik „Leserbriefe“ eine Zuschrift unter der Ueberschrift„Eile mit Weile“ veröffentlich die die Schaffner und Wagenführer der Straßzenbelm betraf. Ich möchte an den beschwerdeführenden Herrn eine Emladurig ergehen lassen: Kommen Sie bitte nur acht Tage zu mir und fahren Sie meine Kurse mit mir, ich bin überzeugt, daß Sie Ihre Meinung grundlegend ändern werden. Denn gerade in den frühen Morgen- und späten Abendstunden ist jeder Zugführer bemüht, ein bis zwei Minuten über die vor- geschriebene Abfahrtszeit zu warten, um dem Fahrgast, der sich nicht von seinem Bett oder einer Geselligkeit trennen konnte, doch noch Gelegenheit zu geben, sein Fahrtziel zu erreichen. Da die Fahrzeit bei Früh- und Spät wagen sehr knapp bemessen ist, dürfte es klar sein, daß die Fahrtgeschwindigkeit er- höht werden muß, um auch wieder pünkt- lich zu sein.(Es ist mir nicht bekannt, daß ein Wagen wegen zu schnellen Fahrens ent- gleiste,) Vielleicht werden die ängstlichen Steuersünder in der Zwischenzeit beim Finanzamt vorstellig, und es ist der Stadt- verwaltung möglich, aus den zufließenden Geldern neue Wagen in den Dienst zu stel- len, so daß auch in der Hauptverkehrszeit der Verkehr sich reibungsloser ab wickelt, Zwei Bitten noch an alle Fahrgäste. Halten Sie uns den Schaffnerplatz frei und verteilen Sie sich beim Einsteigen an alle Türen, der Verkehr wickelt sich rascher ab Ansonsten: Auf gutes Einvernehmen im neuen Jahr! J. E., Schaffner 436 Randbemerkung der Redaktion Der kürzlich von uns veröffentlichte Leserbrief des Herrn Tab. aus Ludwigs- hafen-Oppau hat sehr viel Beachtung ge- funden, vor allem in Kreisen der Wagen Führer und Straßenbahnschaffner. Die Re- daktion nimrat die Gelegenheit wahr, um nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß die Veröffentlichung eines Leserbriefes in keiner Weise etwas mit der Auffassung der Zeitung im einzelnen Beschwerdefall zu tun hat. Es ist erfreulich, daß sich nun doch ein Schaffner gefunden hat, der den tieferen Sinn und Zweck der Aussprache- ecke„Anregungen. und Beschwerden“ rich- tig versteht und einfach kurzerhand eine Gegendarstellung gibt, eine Gegendarstel- lung, die von der Redaktion in der Rubrik „Leserbriefe“ genau so veröffentlicht wird, Wie der Brief des Herrn Tab. aus Oppau. Von Seiten der Redaktion sei hier ange- kügt, daß es ohne Zweifel sehr klärend ge- Wirkt hätte, wenn die Straßenbahndirektion selbst in einer Zuschrift in entsprechender Welse Stellung genommen hätte, denn das die Beschwerde des Herrn Tab. nicht ganz und gar aus der Luft gegriffen War,— dafür sprechen mehrere Leserbriefe, die inzwischen— offenbar angeregt durch die Erstveröffentlichung„Eile mit Weile“ auf unseren Redaktionstisch flatterten. Lokalredaktion Ludwigshafen des„MM“ Fußball-Toto— so oder 80 Warum bekindet sich in Mannheim keine temberg-Baden? Viele Mannheimer tippen doch bei Rheinland-Pfalz. Sie müssen alle, Wenn sie— 7 100prozentig sichere Brief- wette ablennen, nach Ludwigshafen. Man sollts doch hier den beiden nur durch den Rheinstrom getrennten Städten Mannheim und Ludwigshafen Rechnung tragen. Oder läst die Konkurrenz eine solche Maßnahme nicht zu? Das wäre traurig. Warum gibt Radio Stuttgart am Sonntag pei den Sportdurchsagen nicht die Ergebnisse von Rheinland-Pfalz mit durch? Hunderte von Wettern warten auf diese Nachrichten. Oder ist die Rundfunkgebühr der Mannnei- mer nicht soviel wert wie die schwäbische Gebühr? Im übrigen hat jeder im Nachrich⸗ tenwesen Tätige gelernt. daß die Zahl„zwei als„z auszusprechen ist, um jede Ver- wechslung zu vermeiden. Das dürfte auch der Sportsprecher von Radio Stuttgart 1 5 2z igen. Steuer- und Versicherungswesen benötigt der Bewerber, der als Speditionskaufmann von einer Speditionsfirma in Landau/Pfalz ge- sucht wird. Nach auswärts können ein lei- tender kaufmännischer Angestellter mit gu- ten pharmazeutischen Kenntnissen(Alter bis zu 35 Jahren), ein Verkarifsleiter von der Markenartikelbranche, der praktisch im Wer- bewesen tätig war, ein technischer Kaufmann (bis zu 35 Jahren) mit Kenntnissen in Ein- und Verkauf, Buchhaltung und Korrespon- denz und bei einer Mützenfabrik in Bremen ein Lager- und Verkaufsleiter sowie ein Ein- käufer(Einrichter) in Dauerstellungen ver- mittelt werden. Ein chemischer Betrieb in der Vorder- pfalz sucht einen Verkaufs- und Projek- tierungsingenieur mit abgeschlossener Hoch- schulbildung für vollständige chemische An- lagen im In- und Ausland; eine Gießerei und Maschinenfabrik sucht einen Konstruk- teur für Pumpenbau, einen Konstrukteur für Hochdruckdampfkesselbau und einen Ingenieur für Kreiselpumpenbau. Nach Nordrhein-Westfalen können Stellen für einen Betriebsingenieur der Herd- und Ofenbranche Refakenntnisse, Erfahrung in Blechformung, Galvanik und Montage) und ein Kontrollingenieur mit Erfahrung in Serien- und Mengenfertigung des Prä- zisions-Maschinenbaus vermittelt werden. Als über durchschnittlich befähigte Nach- Wuüchskraft ohne Berufserfahrung kann ein Künstlerisch befähigter Architekt(Bau- ingenieur) und ein Katastertechniker mit Technikerprüfung(bis 40 Jahre) bei einem westfälischen Katasteramt eingestellt wer- den. Ein Betriebsleiter mit langjähriger Erfahrung in der Produktion elektrischer Apparate und Anlagen wird von einer elektrotechnischen Fabrik und Eisengieße- rei gesucht. Außerdem sucht eine moderne Groß-Sparkasse im Rheinland einen Spar- kassendirektor. den, in denen die Masse des Materials keine wesentliche Rolle spielt. Die Stärke der deutschen Wirtschaft wird schon des- halb immer in der Qualitätsarbeit liegen. Diese aber fordert den erstklassigen Fach- arbeiter. Wenn also in den nächsten Jahfen selbst eine etwas überhöhte Zahl an Lehrlingen zur Einstellung gelangt, so ist vorauszu- sehen, daß diese Lehrlinge erst ihre Aus- bildung beenden, wenn die Zahl der zur Verfügung stehenden Jugendlichen bereits zu sinken beginnt. Und wenn sie selbst kür ein bis zwei Jahre nicht benötigt wer- den sollten, so werden sie nach dieser Zeit mit höchster Wahrscheinlichkeit gesuchte Facharbeiter sein, besonders wenn man noch erwägt, daß wir infolge der allge- meinen Ueberalterung im kommenden Jahrzehnt einen rapiden Verlust an Fach- kräften zu spüren haben werden. All diese Gründe sind maßgebend dafür, daß das Arbeitsamt Ludwigshafen seine intensive Lehrstellenpolitik fortsetzen wird. L Neue Schulsäle Vor einigen Monaten berichteten wir über die städtischen Bauvorhaben im Stadt- teil Friesenheim, wo vor allem weitere Unterrichtssäle für die dortigen Schulen sowie der Bau eines neuen Kinos in der Turnhalle der Oberrealschule für Jungen in der Leuschnerstraße vorgesehen waren. Bei dem Kino dürften die Maurerarbei- ten in etwa drei Wochen(je nach Witterung) beendet sein. Inzwischen hat die Halle ein neues Dach erhalten und die Splitterschutz- wände des Kellers, der einst als Luftschutz- raum diente, wurden entfernt. Man hofft, die Arbeiten so forcieren zu können, daß das Kino mit rund 600 Sitzplätzen bis Mitte Februar als weiteres modernes Lichtspiel- theater Ludwigshafens eröffnet werden kann. In der Luitpoldschule wurden die Arbei- ten in vier weiteren Schulsälen abgeschlos- Sen, Drei Klassenzimmer werden gegenwär- tig noch renoviert. Das ganze Gebäude mußte auf Grund von Dacharbeiten mit einem Gerüst umgeben werden. Im zweiten Obergeschoß sind jetzt sämtliche Fenster eingesetzt. Der Südwestflügel der Schule dürfte bald wieder ein friedensmäßiges Ge- sicht tragen, In 18 Sälen kann bereits wie- der Unterricht abgehalten werden. Lediglich kür den Wiederaufbau von zwei Räumen müssen noch Geldmittel angewiesen werden. Dann wird die Luitpoldschule wieder über 23 Unterrichtsräume, von denen verschie- dene bereits mit vollständig neuem Mobilar (Bänke, Pulte und Schränke) ausgestattet worden sind, verfügen. An der Friedrichsschule in der Spaten- straße wurden die Arbeiten wie vorgese- hen vorläufig auf die Erneuerung des ab- gebrannten Daches beschränkt, und das Gebäude zunächst vor weiterem Verfall zu schützen. Für den Ausbau dieser Schule sind zur Zeit noch keine Mittel vorhanden. In der Oberrealschule für Jungen in der Leuschnerstraße sind augenblicklich 16 Un- terrichtsräume wieder benutzbar. Hier wur- den auch der Physik- und Chemiesaal wie- Im Lande Rheinland-Pfalz wurden auf Grund des Selbstverwaltungsgesetzes, wie wir seiner Zeit mitteilten, die Bezirksver- bände des Landes neu gebildet. Der Bezirks- tag der Pfalz wurde nun vom Regierungs- präsidenten für Montag, 16. Januar, nach Neustadt zur konstituierenden Sitzung ein- berufen. Der Bezirkstag, der die Bedeutung eines Provinzparlamentes hat, ist eine große par- lamentarische Selbstverwaltungskörper- schaft und hat im Rahmen der Provinz ähn- liche Aufgaben wie das Landesparlament. Allerdings kann er keine gesetzgeberischen Akte vollziehen. In sein Aufgabenbereich fallen Feststellung der Haushaltspläne und Jahresrechnungen, Festsetzung der Bezirks- umlagen sowie Verwaltung des Bezirksver- mögens. Das wichtigste Organ ist der Be- zirksausschuß, der im Provinzmaßstab ähn- liche Obliegenheiten wie die Kreistage in den einzelnen Landkreisen hat. Die Abge- ordneten des Bezirkstages Pfalz, der nach rund 15 Jahren erstmals wieder zusam- mentritt, sind die Landtagsabgeordneten der einzelnen Parteien. Es stellen also die CDU 13, die SPD 15, die FDP vier und die KPD drei Abgeordnete. in Friesenheim derhergestellt und im dritten Obergeschoß ein Saal als Zeichensaal ausgebaut. Weitere Ausbaupläne liegen für diese Schule zur Zeit nicht vor. Zu erwähnen ist noch, daß die Leichen- halle und die Einsegnungshalle auf dem Friesenheimer Friedhof— nachdem beide bereits im Sommer ein neues Dach erhalten haben— jetzt auch im Innern neu her- gerichtet worden sind, so daß sie wieder ein würdiges Bild abgeben. Großstudi-Mosdik Zwei Verletzte. Ganz ruhig verlief die Silvesternacht in Ludwigshafen doch nicht. in einer Wirtschaft in der Berthold- Schwarz-Straße gab es eine solenne Schläge- rei, in die das Ueberfallkommando ein- greifen mußte. Zwei Personen wurden verletzt.(Aber nicht vom Ueberfallkom- mando.) Für 100,.— DM. Ein Musiker wird be- schuldigt, eine Ludwigshafener Straßen- bahnschaffnerin bestohlen zu haben, und zwar soll er ihr einen Fahrscheinblock für über 100,— DM und eine silberne Arm- banduhr entwendet haben. Auch ein Trick. Großspurig ging am 30. Dezember ein 22jähriger junger Mann aus Pirmasens in eine Weinverkaufsstelle in der Wörthstraße in Ludwigshafen, wo er eine größere Menge Wein angeblich für seine Eltern bestellte. In einem unbewach⸗ ten Augenblick griff er in die Ladenkasse und ließ daraus einen 50 DM-Schein ver- schwinden. Den Wein wollte er am näch- sten Tag abholen, erklärte der Langfinger dem Geschäftsmann und verschwand. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte der Dieb in den letzten Tagen bei zwei weiteren Ge- schäften vorgesprochen, wo er jeweils grö- Bere Posten von Düngemitteln und Farben bestellte. Da die Geschäftsleute diesem Frieden jedoch nicht trauten, wurden ihm die Waren nicht auf Kredit überlassen, 60 daß größerer Schaden vermieden werden Kommte. Verschönerungsurbeiten im Ebertpark gehen weiter Fernziel aller Bemühungen: Die große Gartenbauausstellung 1953 Die Ausgestaltung des Ebertparks macht trotz der wenig günstigen Witterungsver- hältnisse sowohl in baulicher als auch in gärtnerischer Hinsicht weiter erhebliche Fortschritte. Kurz vor dem Fest wurde die alte stark beschädigte Blumenhalle neben dem„Brandenburger Tor“ abgebrochen. Sie ist zur Stadtgärtnerei transportiert worden, wo sie zur Unterbringung von Dekorations- bäumen und dergleichen wieder aufgebaut wird. an Stelle der abgebrochenen Falle legt das Gartenamt vorerst eine große Rasen- fläche an, so daß der längst geplante Durch- „Veritas“ im Großformut um laufenden Bund Ein Besuch in der Zigarettenfabrik Atos-GmbH. in Einem Raucher, der die Zigarette„Good boy“ kennt, der die Marke„Fakir“ pro- piert hat und nun seit etwa sechs Wochen die großformatige„Veritas“ bevorzugt, braucht man nicht lange zu erklären. was es mit dem Wort„Atos“ auf sich hat. Atos- GmbH., Zigarettenfabrik, Schwet⸗ zingen, steht auf der Rückseite der roten Schachteln. Eine Stäbchen-Fabrik in der Nahe der Großstädte Mannbeim-Ludwigs- hafen, das mag Grund genug sein, dort ein- mal einen Besuch zu machen. Ein modernes Werk ist entstanden Es hat sich längst herumgesprochen, daß etwa seit Oktober 1948 eine Zigaret- ten fabrik draußen im Industriegelände an der verlängerten Scheffelstraße einen grö- ßeren Gebäudekomplex erstellt; aber wann kommt man schon mal in diesen abgelege- nen Stadtteil? Inzwischen sind die Bau- arbeiten soweit gediehen, daß der Betrieb Mitte Dezember aus Heidelberg-Pfaffen- grund, wo er in gemieteten Räumen arbei- tete, nach Schwetzingen verlegt werden konnte. Mit 80 bis 100 Arbeitskräften, in der Mehrzahl Frauen, ist die Produktion der Marken„Fakir“ und„Veritas“ ange- laufen. 5 Wenn so kurze Zeit nach dem Umzug auch noch manches an der Innen- und Außeneinrichtung des Betriebs während der nächsten vierzehn Tage zu vervollständigen sein wird, so gewinnt man doch schon jetzt den Eindruck, daß am Rande der Stadt ein nach neuzeitlichen Gesichtspunkten groß- zügig geplantes und in vorbildlicher Arbeit einheimischer und auswärtiger Handwer- ker sauber aufgeführtes Werk entstanden ist, welches das wirtschaftliche Aufstreben Schwetzingens vorteilhaft repräsentiert. Die Atos- Gmb nimmt für sich in Anspruch, in Schwetzingen mit eine der modernsten Amlagen der Zigarettenindustrie geschaffen zu haben, und wer sich einmal die Mühe gemacht hat, den Betrieb zu besichtigen, Wird keinen Zweifel darein setzen. Für das soziale Verständnis der Ge- schäftsführung, der die Herren Istikian und Lehr vorstehen, spricht die Tatsache, daß bei der Bauausführung größte Rück- sicht auf gesunde Arbeitsbedingungen für die Belegschaft geübt wurde. Man hat große, lichte Räume geschaffen und für die Ausstattung der sanitären Anlagen und Gefolgschaftsräume keine Kosten gescheut. Auch das„Erste-Hilfe!-Zimmer wurde nicht vergessen Schlager auf dem Zigarettenmarkt Im nordbadischen Ländchen, in dem die Zigarrenfabrikation heimisch ist, spricht man seit Jahren von einer tödlichen Krise der Tabakindustrie. Die Zigarettenfabriken sind von der Krise nicht verschont geblie- ben, haben aber weniger durchstehen müs- sen als die Zigarrenhersteller. wenn sie in der Lage Waren,„Schlager“ auf den Markt zu bringen. Im Konkurrenzkampf siegt die essere Qualität, die auf der Verwendung erstklassiger Rohtabake, einer besonderen Mischung und einer guten Verarbeitung beruht Das sind auch die drei Gesichtspunkte, denen die Atos- GmbH. ihre Konzentrierte Aufmerksamkeit widmet. Sie verwendet als Rohmaterial ausschließlich Tabake aus Amerika, Griechenland, Bulgarien und der Türkei. Während die amerikanischen Ta- bake noch zugeteilt werden, sind die Ta- pbake des Balkans und der Türkei bereits frei im Handel Eine vorzügliche Verarbei- tung gewährleistet der Betrieb durch sein gut geschultes Personal und modernste Ma- Schwetzingen schinen, die eine Tagesleistung bis zu 2 Wei Millionen Stück haben. Ueber das streng gehütete Geheimnis der Mischung war na- türlich nichts zu erfahren; für ihre Güte bürgt aber die Tatsache, daß die Marken „Fakir“ und„Veritas“ auf dem Markt sehr gut eingeschlagen haben. Die Produktion steigert sich von Tag zu Tag, so daß es bald notwendig sein wird, weitere Arbeitskräfte einzustellen. Vom Rohtabak zur fertigen Zigarette Halb Schwetzingen raucht Veritas“; wer aber weiß, welche Arbeit notwendig ist. bis die weißen Stäbchen wohlverpackt aus- geliefert werden? Aus dem betriebseigenen Transit--Lager gelangt der Tabak in den Mischraum, wo er auf Transportbändern aufgezupft, angefeuchtet und gemischt wird. Moderne Maschinen(Stundenleistung 250 kg) stehen bereit, um den Tabak zu schneiden. Ein Luftansauger, der das Gut zugleich von allen Fremdkörpern reinigt, befördert den Tabak in den dritten Stock auf ein Fließ- band, das ihn Über die Röstanlage(nur die amerikanischen Tabake werden nach Be- dark fein gedämpft) direkt in die Zigaret- tenautomaten leitet. Das sind höchst kom- plizierte Maschinen, mit einer durchschnitt- lichen Tagesleistung von 400 000 bis 500 000 Stück je Automat, die den geschnittenen Tabak in die Papierhülle wickeln, diese zukleben und das fortlaufende Stäbchen in Zigarettenlängen schneiden, Dann lagern die fertigen Zigaretten im Trockenraum bis zur Packreife Die letzte Arbeit verrichten die neuzeit- lichen, vollautomatischen Pack- und Ban deroliermaschinen. In einem Arbeitsgang zählen sie die Zigaretten ab, schlagen sie in Staniol und Papier ein, legen die Bande- role um und stapeln die fertigen Packungen Ab, die dann in den Versand kommen. blick zum See geschaffen wird. Die alte Blumenhalle wurde schon immer als ein das landschaftliche Bild störender Bau empfun- den, Allerdings fehlt nun auch dem einsa- men„Brandenburger Tor“ seine Daseins- berechtigung, und es bleibt ernstlich zu überlegen, ob es lediglich aus„Traditions- gründen“ sein unmotiviertes Dasein auf die Dauer weiter führen soll. 8 Auch die Uferböschung am See wird jetzt mit der geplanten Sandsteinmauer einge- faßt. Darüber hinaus entstehen als Erweite- rung des Parkes zur Zeit drei neue ausge- dehnte Sondergärten, von denen zwei rechts vom Haupteingang auf dem Trümmerfeld des ehemaligen Weinhauses angelegt wer- den. Jeder dieser Gärten, die bis zum Früh- jahr fertig gestellt sein sollen, erhält als be- sonderes Schmuckstück einen Springbrun⸗ nen aus Travertinstein. Der dritte große Sondergarten, der von einer Heidegarten: partie umschlossen wird, entsteht auf dem früheren Gelände des Forstgartens. Er wird als Schmuck einen Vogeltrinkbrunnen aus gelben Sandstein erhalten, der bereits in Arbeit ist. Außerdem sind zur Zeit noch größere Flächen in gärtnerischer Bearbei- tung, die bis zum Sommer zu einem Dah- liengarten ausgestaltet werden sollen. Der Ebertpark wächst. Doch bei allen An- lagen, auch den baulichen, arbeitet man nicht nur auf den kommenden Sommer hin. Die gesamte Planung zielt bereits weit darüber hinaus auf das bedeutungsvolle Jahr 1953, Wo im Ebertpark aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums der Stadt Ludwigshafen eine große Gartenbau-Ausstellung abgehalten werden soll. Bis zu jenem Zeitpunkt wird der Park auf mehr als das Doppelte seiner jetzigen Größe ausgedehnt sein. Mitte Januar beginnt nun auch der Wie- deraufbau des vollständig zerstörten linken Flügels des Turmrestaurants. Er wird in seiner einstigen Form und Größe wieder- erstehen und bis zum Sommer fertiggestellt sein. Um das Turmrestaurant schweben noch weitere Baupläne, über die zur gegebenen Zeit berichtet werden soll. Auch der neue Haupteingang wird in diesem Jahr noch nicht seine endgültige Form erhalten. Die jetzt im Bau befindlichen Steinmauern rechts und links von den zukünftigen Kassenhäus- chen erhalten später noch ein anderes Ge- sicht. Wenn man wieder zu dieser Um- mauerung geschritten ist, durch die der jetzt gewohnte freie Durchblick zum Park etwas eingeengt wurde, so liegt der Grund darin, daß rechts und links hinter dem Mauerwerk wieder eine größere Anzahl von Verwal- tungs-, Kasesn- und anderen Räumen sowie auch die Toilettenanlagen angebaut werden missen. Bff. Sele 8 MORGEN Mittwoch, 4. Januar 1950 Nr.“ 1 Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Sooppyright 1849 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 8 a 36. Fortsetzung — Nein, nein, nein!!—— wehrte das Slühende Leben sich in ihm segen die Un- erbittlichkeit dieses let Bald darauf hatte H beim Zellendurchgang gemeldet: dem Herrn Amtsgerichtsrat werden. Schon Tage vorher hatte er diesen Ge- danken zu einem gewaltigen Entschluß durchgerungen, dessen überwältigende Be- deutung für den F ben nur der ermessen kenn, der sich vor Augen hält, daß der 15 jährige Junge in seiner Lage von Strafmaß Und Art der Verfehlung keinerlei Ahnung hatte.— Schon Tage vorher hatte er sich mit dem Entschluß getragen und heute nacht war er am Ende seiner Kraft an- gelangt. Er konnte wirklich nicht mehr. Und totenblaß hatte er am Morgen sein Anliegen vorgebracht: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, Hatte er an ein Sprinwort denken müssen, das er irgendwo einmal gehört hatte, und das für ihn jetzt so furchtbare Bedeutung haben sollte. ans sich morgens Er wolle vorgeführt jetzt aus dem Jungen heraus: Herr Kleiber hatte die Meldung pflicht- gemäß weitergeleitet. Und jetzt war ein Schutzmann gekommen, nahm ihn zur Seite und so legten beide die wenigen Schritte. zimnüber zum Gerichtsgebäude, zurück. Der Herr Amtsgerichtsrat saß im Büro, war noch beschäftigt. Hans mußte auf der Bank im Flur draußen warten. Noch einmal ging ihm die Entscheidung durch den Kop“, die er jetzt herausfo- dern wollte. Sollte er nuit doch lieber urnkeh- ren?— Noch war es nicht zu ät.— Aber Was dann? Dann saß er wieder Tag um Tag in der Zelle, in verzwei der Ungewißheit. Nein! Es war doch besser so. Lieber ein Ende mit Schrecken alis „De. Herr Amtsgerichtsrat läßt bitten, öffnete das Fräulein die Tür. Drinnen, hinter dem Schreibtisch, saß Herr Amtsgerichtsrat Dr. Maier:„Nun, Sie wünschen?“ Flüd,tig hob sich der Blick über den Rand der Brille.— Jetzt, jetzt war zs 80 Weit. Jetzt mußte es heraus.— Hans War alt geworden in diesen letzten Wochen. Ihn hemmte nicht mehr die Umgebung des Raumes, der Bücher, die er nicht verstand, die Luf der Akten und Papiere. „Herr Amtsgerichtsrat, ich wollte— ich möchte Sie bitten Verzweifelt brach es Die Zanze, abgrundtiefe Qual all der Tag? und Nächte in der Zelle: ‚Wenn ich doch hingerichtet werden soll— dann tun Sie das doch bitte gleich. Warum eine so endlose Quälerei?— Ich halte das nicht mehr aus!!“ Der Mann am Schreibtisch blätterte weiter in seinen Papieren. Der Finger fuhr über die Blätter des Terminkalenders: „Ja hier, Rolf Troll, Hans Helbri am 25. Februar. Ich kann vor der Verhandlung nichts über das Strafmaß sagen. Aso bis dahin mußt du dich noch gedulden.“ Ein leichtes Kopfnicken und ein gleich- gültiges Lächeln beendeten die kurze Unterredung. Hans war entlassen. Das hieß also weder ja noch nein. Ge- brochen wankte der Junge hinaus, und wäre er auf der Treppe gestolpert und ge- stürzt, hätte der Schutzmann ihn nicht noch im letzten Augenblick gehalten. Es war eine Abendstunde des 24. Februar 1948.— Linde Dämmerung brach durch die Gitter des Fensters von draußen herein, füllte die kleine Zelle mit einem fast ge- mütlichen Schein bis in den letzten Winkel. Bald würde die Sonne hinter den Wäldern dort auf den fernen Höhen in die Nacht hin- ab sinken. Doch das würde Hans schon nicht mehr sehen! Dann war er, Hans Helbri, schon längst in einem Land, wo es anders wie hier, ganz anders sein würde. Seine Mordtat war dann gesühnt, da würde es kein Jugendamt, keine Fürsorge, keine Anstalt und kein Gefängnis geben. Alles würde dort ruhig und friedlich sein. So friedlich und ruhig, wie jetzt hier um ihn her alles war. Und dort, in dem fernen, fernen Land würde auch sein Vater sein. Der würde dann seinen Kopf in beide Hände nehmen, würde ihm über's Haar streichen:„Armer Bub, was hast du bei den Menschen alles leiden müssen.— Aber jetzt ist ja alles gut.“ Und dann würde er auch wieder weinen können.— Hier konnte er's schon seit Tagen nicht mehr. Hans war es gelungen, eine Rasierklinge vom Abfallhaufen mit in seine Zelle zu schmuggeln. 5 Jetzt war es soweit. Der Junge setzte sich auf den Hocker, lehnte sich in die Wandecke.— So würde Herr Kleiber ihn dann finden. Aber dann war er, der Zög- ling Hans Helbri schon weit. weit weg. Ganz weit. Der Bub krampfte die eine Faust zusammen, bog sie über das Hand- gelenk zurück, daß die Adern bläulich her- Vortraten. In die andere Hand faßte er die Rasierkingle, setzte an,— schnitt zu.— Er hatte gut geschnitten: Hoch auf, quoll das Blut aus der geöffneten Lebensader, lief ihm über Hand, Hose, hinab auf den Boden. Hans mußte die Augen schließen. Rote und blaue Kreise liefen vor seinem Blick meinander. Und dazwischen tauchten in rasender Folge die Gesichter all der Men- schen um ihn her auf, die seine Lebensbahn je gekreuzt hatten. Seine Mutter, sein Vater, Herr Selm, Müller, Inglert, Riegel Werner! Waikel, Robert, Willi, Rolf, Schmitt— im- schoben sich gegeneinander, erschiene wieder, jetzt drei, vier, fünf auf einmal. Alles im Bruchteil von Sekunden. Dann wurde er müde. Unsagbar sel müde.— Schlafen. Schla— f— e n Gottes Engel sind allgegenwärtig in ver schiedenster Gestalt. Auch der alte Gefäng nisaufseher ward, ohne daß er's wußte, 20 Handlanger Gottes, als er just in diesen Augenblick durch das Beobachtungsfenste in die Zelle sah. 5 Blutüberströmt lag der der Ecke. Hier hieß es handeln. Im Nu War dd Türe offen, der alte Mann kniete nebe dem Jungen. Sah die Klinge in den vel krampften Fingern, und wußte, g Wunde zu suchen, das verströmende Lebe aufzuhalten hatte. Ein fester Griff, die Blutung stockte. Notdürftig band der Mann die Ader a Junge drin 1 Dann erst horchte er nach dem Herzen. De lebte noch. Gott sei Dank. Aber e Bub galt, keine Zeit zu verlieren. Der Arzt war schnell verständigt, Hag würde ins Krankenhaus geschafft.— D Verletzung war verhältnismäßig ungefäm lich, es War lediglich die Schwächung durd den Blutverlust, die in einigen Tagen durd Rinne Wo er dd 1 Nr. 3 mer schneller, rasender stiegen sie auf, ve . E ES das SO WO! men- trägt. Ge Zunge gen s Demo gen, der Ausei gefüh der damit Sam Di gen des eine scheic deutu De nächs Ruhe, gutes Essen und Pflege überwunde Gesa! werden konnte. Der Engel Gottes stand 2 Werd Häupten des Krankenbettes, und lächelſ Neue Still.—— darin Wirts, STELIIEN- A 1 NSE ROTE 7 UNTERRICHT Tieferschüttert geben wir die traurige Nachricht, dag unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Frau Katharina Michel Wwe. geb. Scheidel nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von fast 75 Jahren in der Nacht vom 2. auf 3. Januar für immer von uns gegangen ist. Mannheim Verbindungskanal, linkes Ufer 24), Heidel- berg, Woodstock-N. V., den 3. Januar 1950. In tie er rauer: Wilhelm Michel und Frau Ellen, geb. Reiß Maria Wipf Wwe., geb. Scheidel Louis Scheidel und Enkelkinder Elke und Gert Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 5. Januar 1950, 11.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt Meine liebe Frau, unsere liebe, treusorg. Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Maria Lipponer geb. Baier wurde von ihrem langen, 689 Jahren erlôst. Mhm.-Feudenheim(Pfalzstraße 19), den 3. schweren Leiden im Alter von Januar 1950. rere rue: Geo rg Lipponer und Kinder sowie alle Anverwandten Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 5. Januar, nachm. 14 Uhr, auf dem Friedhof Mhm.-Feudenheim statt Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unsere gute Mutter. Großmutter, und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin Tante, Frau Maria Hf; geb. Gräble im Alter von 75 Jahren, ver- schen mit den bl. Sterbesakra- menten, von ihrem langen mit großer Geduld ertragenem Lei. den erlöst. Ma eim, den 3. Januar 1950 Frledrich-Ebert-Straße 19 Ini tiefer Trauer: Friedrich Höß Gend.-Hauptm. i. R. und Angehörige Beerdigung, Donnerstag, den 5. Januar 1950, 13.30 Uhr, Haupt- kriedhof. N Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. EKranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn 1 Eduard Voit 5 agen wir allen unseren innig- Sten Dank. Besonders danken Wir Herrn Pfarrer Staubitz von Eäfertal-süd für seine trost- reichen Worte. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Frau Paula Voit Witwe, Seb. Menton. Reformhaus Ruth Bauer Ludwigshafen, Rohrlachstr. 16, Halte- stelle Hemshofstr. d. Linien 3 und 9 Telefon 3493 f 1 Einfamilienwohnhaus in Heidelberg, 1 u EIRA T N Kaufmann, 44/165, evgl., in guter Position sucht Frl. od. Frau ohne Anhang zwecks spät. Heirat ken- nenzulernen. Vermittlg. zwecklos. Gefl. Buldzuschr.(zurück) erbeten unter Nr. 04492 a. d. Verlag. Jg. Mann, 30 J., 1,66 gr., dunkel, SV., mit Transportgeschäft wünscht nettes Mädel von 23—28 J., aus gut. Hause, das Lust z. Geschäft hat, Zwecks späterer Heirat kennenzu- lern. Bildzuschr. u. Nr. 04477 a. d. V Seriôsem redegewandtem Herrn Umgangsformen bietet sich ein Besteingeführtes Fachgeschäft der Raumausstattung sucht Siadtvertrete: Einsatzfreudigkeit ein entsprechendes Einkommen garantiert. 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De Aber e zt, Haß — D mngef aht ing durd en durd rwunde stand 2 lächelſ ERDE! Nielsen amatik O Uhr Mou 10 oBfilm 2 E öhnker Uhr Erfolg re 0 Uhr INDUSTRIE- IND HANDELSBLATT Seite 7 z Ungs kosten und Bürokratie Es darf darüber kein Zweifel bestehen, im eben gewordenen Bundesstaate lie Ausgaben- als auch die Einnah- 2 rovisorischen Charakter Gewig ist es bequemer, Auseinanderset- zungen zu vermeiden. Auseinandersetzun- gen sind jedoch das tragende Prinzip der Demokrati Nicht autoritäre Entscheidun- gen, nicht möglichst große Uniformierung der Meinungen, sondern die in schwerer Auseinan tzung der Meinungen herbei- geführte Einigung und Verständigung ist der wahre Garant der Demokratie und damit der Garant für ein geordnetes Zu- sammenleben im Staate. Die Fortsetzung der Bundestagssitzun- gen nach den Feiertagen hat in dem Leben des bundesstaatlichen Parlamentarismus eine für sein zukünftiges Bestehen ent- scheidende und somit eine historische Be- deutung. Dem Bundestag obliegt nämlich in den nächsten Wochen die Entscheidung über die Eimahmen- und Ausgabenwirtschaft des Gesarmtstaates, dessen etwas plötzliches Werden, wie schon gesagt, eine provisori- sches Notlösung erforderlich machte, die darin besteht, daß zuerst die Einnahmen- Wirtschaft gesichert sein muß und sodann erst die Ausgabenwirtschaft festgelegt wer⸗ den kann. Dabei befindet sich des westdeutschen Bundesgebietes Steuer- und Etatwesen zwi- schen Scylla und Charybdis (iges zwischen Besatzungskosten und Plan- Wirtschaft). Die Besatzungskosten selbst betragen zwischen 30 und 40 Prozent des gesamten Steueraufkormmens aus den großen Reichs- Zur Erhebung von Abschlagszahlungen auf die Einkommen- und Körperschafts- steuer 1950 hat die Bundesregierung dem Bundestag einen Gesetzentwurf zugeleitet, dem der Bundesrat bereits zugestimmt hat. Danach werden, vorbehaltlich einer anderweitigen gesetzlichen Regelung, auf die im April, Juni, Oktober 1950 und Januar 1951 zu leistende vierteljährlichen Einkommensteuervoraus zahlungen monat- liche Abschlagszahlungen erhoben, die je- weils am 10, der Monate Februar, März, Mai, Juni, August, September, November und Dezember 1950 in Höhe eines Drittels der Vorauszahlungen für das unmittelbar vorangegangene Kalendervierteljahr zu leisten sind, Die Abschlagszahlungen wer- den auf die Vorauszahlungsschuld ange- rechnet. Dies gilt entsprechend auch für die Körperschaftssteuer. Kk-Film 1 85 N richt land- leger: 0 30 Uhr eee — ren achn.) ab ate. For- reisliste. Arst: Pfd. 2, 70 wantiert, Knahme, Iber u rages- ter verar- m, 8 6, 18 — —— Billig! 5„— 75, 8,— 36,— 5.— 135, 9.— 140.— 8.— 148, ,— 235, 5„— 445, Qu 3, 4 riger incder net 21. narel steuern, ohne daß ihre Etatisierung kontrol- liert und überprüft werden kann von jenen, denen die Last der Abgabe von vier Mil- Harden bis fünf Milliarden zu tragen be- Schleden ist Es ist ein ungesunder Beitrag zur GereslsEiis(en Erziehung te— sen grölßzter Einzelposten, nämlich die 89 satzungskosten, fiæ und fertig alif die Aus? gabensefte hingeworfen wird, nimmt die Verabschiedung des Etats und die Ueber- Wachung der Ausgabenwirtschaft des Staa- tes Vorweg. Nimmt also Rechte des Volkes vorweg, die es durch seine gewählten Ver- treter ausüben muß. wenn der tiefe Sinn einer wahrhaften Demokratie erfüllt wer⸗ den soll. Mit 5864 Millionen DM wurden von Pessimisten die Besatzungskosten ver- Anschlagt, müt rund 4000 Millionen von Optimisten. Es mag die Mitte zwischen optimistischer und pessimistischer Betrach- tung richtig sein; aber wenn sogar selbst der Optimisten Hoffnung unterboten würde Und die Besatzungskosten unter 4000 Mil- lionen DM lägen, so bilden sie noch immer eine Last, die mit 100 DM jährlich auf ſedem Finwobhner des Bundesgebietes liegt, Zleichgültig ob er erwerbsfähig ist oder ein Säugling, oder ein 90jähriger Greis. Der Bundesfinanzminister hat sich mit Odysseus, dem listenreicher Krieger aus Ithaka verglichen, als er vor einigen Tagen nicht nur von der Scylla der Besatzungs- kosten sprach, sondern auch von der Cha- rybdis, die in Form von Planwirtschaft von übermäßiger Beauftragung der Staats- verwaltung mit Aufgaben, die gar nicht in ihr Bereich fallen, gesprochen hat. Hier Aber setzt die eigentliche, die auf deutscher Seite und von uns Deutschen zu verant- Wortende Fehlerhaftigkeit unserer Etat- Politik ein. Es geht nicht nur darum, daß die im Bundesrat versammelten Länderchefs noch keine einzige Ueberlegung darüber angestellt haben, daß mit dem Ent- stehen übergebietlicher Verwaltungs- apparaturen eine Zusammenlegung, eine Einsparung in den unteren Instanzen erfolgen könnte, sondern es geht vor- wiegend darum, daß zetzt schon wieder Keime gelegt werden für eine anwach⸗ sende sich verbreitende Bürokratie, in- dem an Stelle liduidierter Apparatu- ren, die in müßiger Geschäftigkeit nur Fehlleistungen hervorzubringen vermö⸗ gen, neue Aufgabenbereiche ersonnen werden, mit denen kaum entsprießendes, neues Leben abgewürgt wird. Hält man es kür möglich, daß beispielsweise in dem Kampf um die Planstellen in den Länderhaushalten ebenso große Be- schäftigungszahlen erörtert werden, wie sin in den Jahren 1946 und 1947, also in der Zeit erfolgreichsten Blühens er- Lolglosester Zwangs wirtschaft, zu ver- zeichnen waren. Naturgemäß müssen jedem Finanzmini- nister die Grausbirnen aufsteigen, wenn er sieht, daß die von ihm zu versorgende Fa- milie sich nicht verringert, daß die Kopf- zahl der von ihm zu Entlohnenden die Sleiche bleibt, jedoch ihm Steuereinnah- men abgezwackt werden. über die selbst- herrlich zu schalten und zu walten ihm bis- her gegeben war. Der Bund nimmt den Ländern Steuer- einnahmen, die Länder festhaltend am Staatsgedanken en miniature genannt Föderalismus“(obwohl Föderalismus das Gegenteil bedeutet, nämlich Rationelität), Verringern ihre Ausgaben nicht. Sie zei- gen allerdings die aus dem Wunsche ihrer Chefs entspringende Neigung, die Bundes- aufgaben auch Vielfältig und umfassend au gestalten, damit er sich in Kleinigkeiten und auch in Kleinlichkeiten erschöpfe. Und es ist lohnend, sich eine Existenz im Staatsgetriebe zu erhalten, denn für Sich, für ihre eigenen Belange, da sorgen die Kreise, die ausschlaggebendes Zünglein an der Waage in der Steuergesetzgebung Sirid. Die staatsbeamteten, die ministeriellen Fersönlichkeiten, sie haben nicht vergessen für ihre steuerlichen Vorteile Sorge zu tra- een, und die staatsbeamteten bundestaat- lichen Persönlichkeiten, die so vieles auszu- setzen hatten, an dem Entwurf eines Ge- setzes zur Aenderung des Einkammen- Steuergesetzes, haben es auch vergessen, den Artikel zu beanstanden, der beweist, daß der steuerliche Mittel verbrauchende, der steuerliche Mittel empfangende Büro- krat sich auch eine steuerliche Vorzugsstelle geschaffen hat, in dem er in Absatz 11 des § 3 der Steuerreformgesetze seine Vorteile Wie folgt einbaute: Steuerfrei sind die aus öffentlichen Kassen gezahlten Entschädigungen und Reisekosten. Es zeigte den ganzen Tiefstand, den Man- gel an politischer Erkenntnis des deutschen Volkes, daß es auf das höchste demokra- tische Recht, auf die Kontrolle des Finanz- gebarens des Staates, widerstandslos ver- zichtet hat, und dem ersten Bestreben Adolf Hitlers nachgab, sich dieser Kontrolle zu entziehen. Eine wirtschaftspolitische Aufgabe ersten Ranges hat der Bundestag zu lösen. Es darf das Budgetrecht nicht der Kontrolle des deutschen Volkes entzogen werden. Der Steuergesetzgebung erste Aufgabe ist, Umgehung des Steuergesetzes zu vermeiden, einer solchen Umgehung vorzubeugen. Das beste Mittel dazu sind nicht kniffliche Steuerparagraphen, son- dern tragbare Steuersätze. Und deren Voraussetzung wiederum ist Sparsamkeit. Sparsamkeit in der Aus- gabenwirtschaft des Staates auf allen Sek- toren, denn das deutsche Wirtschaftsschiff — ihm gelingt es entweder zwischen der Scyllas Besatzungskosten und der Charyb- dis planver wirtschaftlicher Verschwendungs- sucht hindurchzukommen, oder es geht unter. F. O. Weber Ein Ausweg für den Wiederaufbau? Daß heim Wiederaufbau unserer Städte alle Kredit möglichkeiten ausgeschöpft werden müs- sen, igt ein zwangsbedingtes Gebot der Raum- Knappheit, So wird auch die Wieddereinfüh- rung des Stockwerkeigentums als ein Weg be- für ortet, um auf möglichst breiter Tell- nehmerbasis den Bau von Wohnhäusern zu Ananzieren. Die in Mannheim neugegründete Baugemeinschaft der Wohnungsuchenden(ein- getragene Genossenschaft mbH), die„Bau- gewo“, hat besonders gerade diese Möglich- keit, im Verfahren des Stockwerkeigentums zu einer eigenen Wohnung im eigenen Haus zu kommen, als eines ihrer Hauptziele propa- Zlert: „Nicht mehr Mieter, sondern Wohnungs- eigentümer.“ Die Justizministerien haben bereits schon län- gere Zeit Gesetzentwürfe in Vorbereitung, um diese neuen Vorschläge auch gesetzgeberisch zu lösen, Wie die eng zusammengebauten 1 54 1 eee durch ie rung ockwerkeigentums zu bewältigen suchten, so sind auch wir heute vor die gleichen Notwendigkeiten gestellt, den vernichteten Wohnraum so schnell wie möglich Wieder zu ersetzen, Da nach der Währungs- reform die Kapitalarmut, es dem privaten Grundbesitz unmöglich macht, aus eigener Finanzkraft den Wiederaufbau vorwärts zu bringen, sind die Bestrebungen, durch Heran- ziehung vieler mitfinanzierender Teilnehmer die Ruinengrundstücke wieder aufzubauen, nur verständlich. Vor allem soll durch das Stockwerkeigentum eine gewisse Anziehungs- kraft auf die Mieterkreise dadurch ausgeübt werden, daß derjenige, welcher mitfinanziert, nicht nur Darlehensgeber des Hausbesitzers, sondern selbst dinglich Mitberechtigter am Haus wird. Der Geldgeber, der jetzt noch ver- lorene Bauzuschüisse gibt, ist dann nicht mehr Mieter, sondern wohnt in der eigenen Woh- nung. Wie ist nun die Rechtslage? Das Stock- werkeigentum ist schon in früheren deutschen Rechten bekannt, welche das Eigentum ver- schiedener Personen im gleichen Grundstück anerkannten, und zwar von der horizontalen Teilung in Stockwerken bis zum Sondereigen- tum an einzelnen Räumen. Das Stockwerk eigentum— auch Geschoßeigentum oder Her- bergsrecht genannt— hat sich am stärksten im französischen Recht(Code eivi) erhalten, wäh- rend die deutschen Länderrechte vielfach unter dem Einfluß der Uebernahme des römischen echts den Gedanken des Stockwerkei e Ulgaben. Aus dem Code civil 5 un 2e Skockwersetgenfum r 430 bad 5 72505 recht übernommen., Das auf 1. Januar 1900 in Kraft getretene Bürgerliche Gesetzbuch hat das Stockwerkeigentum fallen lassen und den Grundsatz aufgestellt, daß wesentliche Be- standteile einer Sache, also z. B. Räumlichkei- ten auf einem Grundstück, nicht Gegenstand Das Stoekwerkeigentum besonderer Rechte sein können. Durch diese Vorschrift sollte durch das Gesetz die Min- derung des Gesamtwertes einer Sache ver- mieden werden, die daraus entstehen könnte, daß einzelne Teile jeweils verschiedenen Eigentümern gehören. Im Einführungsgesetz zum BGB Artikel 182 wurde jedoch festgelegt. aß bereits bestehendes Stockwerkeigentum nach Maßgabe der bisherigen Ländergesetze bestehen bleiben soll. So kommt es, daß wir gerade in Oberbaden noch Stockwerkeigentum vorfinden. Nur ist eben keine neue Begründung von Stockwerkeigentum mehr zulässig. Artikel 121 des Einführungsgesetzes erlaubt dagegen nock den Ländern, ein gemeinschaftliches Verhält- nis, Welches dem Stockwerkeigentum ähnlich ist, auch weiterhin beizubehalten, Aber kein Land hat von diesem Vorbehalt Gebrauch ge- macht. In Baden wurden die alten Vorschrif- ten über das Stockwerkeigentum aufgehoben unter Fortbestchenlassen des bereits vorhan- denen Stockwerkeigentums. Als letztes Land hat Thüringen mit Wirkung vom 1. Januar 1947 sämtliches Stockwerkeigentum abgeschafft. Das echte Stockwerłeigentum önnte also nur durck eine Aenderung des BGB im Wege der Bundesgesetzgebung wieder eingeführt werden. Dieses Stockwerkeigentum stellt ein aus ge- teiltem und ungeteiltem Miteigentum gemisch. es Reehtsverhͤltnis dar, in dem einerseits Teile eines Hauses(die Stockuerkwoknungen) in selbständigem Eigentum(Sondereigentum) stenen, und andererseits hinsichtlich der der gemeinsamen Benutzung dienenden Teile des Hauses(Grund und Boden, Treppenhaus, Ka- nalisation, Hof, Dach) ein gemeinschaftliickes Eigentum(Miteigentum) vorliegt. Die In- standhaltung des Sondereigentums obliegt dem Sondereigentümer, die Erhaltung der ge- meinschaftlichen Teile der Sache der Mit- eigentumsge meinschaft. Es ist einleuchtend, da das Rechtsverhältnis des Stockwerkeigen, tums eine Fundgrube für Rechtsstreitigkeiten ist und das Einvernehmen der Gemeinschafts- angehörigen aufs Schwerste gefährden kann. Gerade die gemeinsam benutzten Teile des Hauses und deren Instandhaltung führten in der Praꝶis au vielen Prozessen. Die Auffassungen über die Notwendigkeit der Wiedereinführung dieses Stockwerkeigen- tums sind nicht einheitlich. Manche halten die Aenderung des BGB. für notwendig, weil sie von der Wiedereinführung des echten Stock- wer heigentums ein auftrieb fur den Wieder- e in Stärke rem e 1 855 0 Weisen darauf kin, daß dieses Sonder. Erhentum Eine 928 9 1 22 7290 f 0 erleichterte Ryreditgebung sei. Denn wenn der einzelne, dessen Stockwerkeigentum hypothe- leariseh belastet wird, zahlungsunfähig und zahlungsunwillig wird, könnte diese Hypothek schlecht bewertet werden, zumindest solange die Wohnungszwangswirtsckaft besteht, Dann seien die verwiekelten Rechts verhältnisse un- ter den Stockwerkeigentümern keineswegs verlockend. Ueberdies genügen die Vorschrif- ten des BGB., um den Wiederaufbau eines Hauses aueh durch mehrere Bauwilligen auf der Grundage eigentumsmäßiger Mitbeteili⸗ gung æu ermöglichen. In jedem Fall kann nach dem BGB. ein dem Stockwerkeigentum ànnliches Rechtsver- nũltnis hegründet werden, indem die ver- schiedenen Bauwilligen ein Grundstück in Mit- eigentum entsprechend ihrer Anzahl, zum Bei- spiel in Miteigentum au je ein Fünftel Anteil, erwerben und dann innerhalb der Miteigen- tumsgemeinschaft die einzelnen Stockwerken unter sich verteilen, wobei diese Verteilung in Form von dinglicken, im Grundbuch ein- tragungsfänhigen Wohnungsrechten gesichert werden kann. Für eine solche Miteigentums- gemeinschaft an einem Hausgrundstuck ſcann auch die Teilungsklage ausgeschlossen werden, eine Beschränkung, die ebenfalls im Grund- huchk eingetragen werden kann. Da der ein- zelne Miteigentumer selbstùndig belasten, ver- dußern und erwerben kann, haben wir im Endergebnis ein sogenanntes uneigentliches Stochewerkeigentum. Für Rui nen besitzer besteht die Mög- lichkeit, im Wege des Erbbaurechts ein Haus dureh einen oder mehreren Wohnungsuchen- den aufbauen zu lassen. Der Aufzubauende braucht dann nieht den Grund und Boden zu bezahlen, sondern lediglich einen Erbbauzins als Vergütung für die Benutzung des Grund und Bodens zum Zuecke eines zu erstellenden Wohnhauses. Das Erbbaurecht, dessen wirt- schaftlicher Inhalt das Gebäude ist, stellt eine Durchbrechung des Grundsatzes dar, daß der Boden und das auf ihm errichtete Gebäude nur einem Eigentümer gehören kann. Staat, Gemeinde und öffentlich rechtliche Körper- schaften überlassen durchweg ihr Gelände nur im Wege des Erbbaurechts zum Bau von Wohnhäusern. Auch dieses Erbbaurecht, wel- ches mekreren anteilig zustehen kann, ist selb- ständig belastbar, vererblich und auck über- tragbar. Hinzu kommt noch die Möglichkeit der Genossenschaft, die im Endergebnis die von ihr aufgebauten Häuser stockwerkmäßig ihren einzelnen Genossen zukommen läßt. Gerade diese altbewährte, typisch deutsch- rechtliche Einrichtung der Genossenschaft verdient es, für den Wiederaufbau eingesetzt zu werden, da die Vielzahl kleiner Geldgeber, die bisher ihre Bauzuschüsss an den Vermie- ter gaben, sich zu gemein Werk zusam ge für einé menkun Abe. e* Das bestehende Recht hat also genügend Möglichkeiten, um den Wiederaufbau auf breiter Grundlage zu stellen und auch klei- neren Geldgebern die Möglichkeit des Woh- nens im eigenen Heim als„Wohnungseigen- tümer“ zu geben. a Dr. E. M Trotz Benzinpreiserhöhung Keine Aufhebung der Treibstoff⸗ bewirtschaftung Die Verlängerung der Anordnung über die Bewirtschaftung von Treibstoffen bis zum 31. Januar 1950 hat zu der irrtümlichen Auffas- sung geführt, nach diesem Termin könne mit der Aufhebung der Bewirtschaftung auf die- sem Gebiet gerechnet werden. Wie VWD von zuständiger Seite erfährt, wird sie jedoch auf- rechterhalten werden. Die Kurzfristige Verlän- gerung der Anordnung erfolgte, weil erwartet Wird, daß Ende Januar das Grundgesetz für alle noch notwendigen Bewirtschaftungsmaß- nahmen die parlamentarischen Instanzen durch- laufen hat. Um zwischen dem Ablauf der alten Bewirtschaftungsanordnungen und dem neuen Bewirtschaftungsgrundgesetz keinen Leerlauf Eintreten zu lassen, wurde auf dem Treibstoff- gebiet diese Uebergangsregelung getroffen. Filmbank gegründet Zukunft noch ungeklärt in München ist am 3. Januar eine Film- finanzierungsgesellschaft gegründet worden, die entweder Filmfinanzierungs- GmbH. oder Film- Kontor GmbH. firmieren wird. Gründer sind die Bayerische Staatsbank und fünf andere Münchener Kreditinstitute. Das Anfangskapital wird zunächst 100 00 DM betragen. Diese Gründung soll vorerst eine Zellenbildung dar- Stellen. Es wird eine Ausweitung durch mittel- und norddeutsche Institute geplant, Wozu bereits Verhandlungen eingeleitet sind. Dem Vorstand wird ein dreiköpfiger Beirat ange- gliedert werden, dem wahrscheinlich ein Ver- treter des bayerischen Wirtschaftsministeriums angehören wird. Es war kein Gold sondern eine Dollarschuld In Verbindung mit der Wiederaufnahme der Wirtschafts- und e zwischen Westdeutschland und Großbritannien war berichtet worden, daß Großbritannien in den vergangenen Monaten beträchtliche Men- gen Gold an die westdeutsche Bundesrepublik Rabe abführen müssen. Hierzu wird uns aus maßgeblichen Kreisen der Bdl, erklärt. daß im Rahmen des normalen Zahlungsaussleichs gemäß Anweisung der OEG in Faris per Inde September ein Ausgleich vorgenommen worden sei. Dabei habe es sich aber nicht um eine Gold-, sondern um eine Dollerzahlung gehandelt.. Bekanntlich werden die Zahlungen, die sich aus dem Warenaustausch der beiden Länder ergeben, in englischen Pfunden Über die in London unterhaltenen Konten verrechnet. In den damaligen Vereinbarungen zur Abwick- lung dies Zahlungsverkehrs War vereinbart worden, daß dann eine Ausgleichsverpflichtung in Gold oder Dollar wirksam werde, wenn der Betrag von 7,5 Millionen Pfund Sterling über ⸗ Schritten sei. Kanalprojekt Bundes- Angelegenheit Rhein- Schelde- Projekt übergebietliech Das Rhein Schelde-Kanal-Projekt wird jetzt von der Bundesregierung und nicht mehr wie bisher vom Land Nordrhein-Westfalen bearbeitet. Ein Sprecher des Verkehrsministe- riums in Nordrhein- Westfalen teilte mit, das man auf deutscher Seite an dem Projekt zwar interessiert sei, es stünden jedoch hierfür keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Belgien zeige starkes Interesse an einem direkten Schiffahrtsweg zum Rhein. Man müsse aber abwarten, ob Belgien einen Teil der Finanzie- rung übernimmt und ob Mittel aus dem Mar- smallplan hierfür zur Verfügung stehen. Das Projekt sient den Bau eines Kanals vom belgischen Albert-Kanal bei Lüttich über Viese, Aachen, bis zum Rhein bei Neuß in der Nähe von Düsseldorf vor. Daimler-Benz verbilligt z Um zweiten Male Die Automobilfabrik Daimler-Benz AG. in Stuttgart-Untertürkheim hat mit Wir- Kung vom 1. Januar die Preise für vier Kraft- Wagentypen ihrer Produktion gesenkt. Der Mercedes 170 V kostet nunmehr 7 380 DM (bisher 7800), der„170 D“ 8620 DM(bisher 9200) und der„170 8“ 9450 DM(bisher 9850). Der Preis für den 3,25 Tonnen Lkw. als Pritschen- Wegen wurde auf 13 750 DM herabgesetzt(bis- her 14 500). Damit haben die Daimler-Benz- Werke seit der Währungsreform bereits zum zweiten Male die Preise für ihre Kraftwagen gesenkt. Bank deutscher Arbeit liquidiert— Bank für Gemein- Wirtschaft entsteht Der Cheftreuhänder der Bank der Deut- schen Arbeit AG., Julius Nischik in Düs- seldorf, teilt mit, daß mit den Auszahlungen der Guthaben bei der Bank der Deutschen Arbeit AG. mit dem Zeitpunkt des Eintritts der Bank in die Liquidation, der in Kürze erwartet wird, zu rechnen ist. Als Liquidatoren sind die neugegründeten Banken vorgesehen: Bank für Gemeinwirtschaf t,. NRW, AG., Düsseldorf, Bank für Gemeinwirt-⸗ schaft, Hessen, AG., Frankfurt Main, Bank für Gemeinwirtschaft AG., Hamburg, Bank für Wirtschaft und Arbeit AG., München. Den Kunden der Bank der Deutschen Arbeit AG., die sich bisher noch nicht bei den ge- nannten Bankniederlassungen gemeldet haben, wird anheimgestellt, dieses nachzuholen. Ein- leger der Bank aber, die ihre Guthaben ord- nungsgemäß angemeldet haben, werden gebe- ten, von Rückfragen abzusehen. Kinderkrankheiten der Liberalisierung Nach der Liberalisierung des Westdeutschen Außenhandels haben die Einführanträge Deut- scher Importeure eine derartige Höhe erreicht, daß bereits die ersten Bedenken über die Ent- Wicklung der Zahlungsbilanz aufgetreten sind. Wie der Verein der Außenhandelsfirmen in NRW mitteilt, beträgt allein der Wert der beantragten Einfuhren aus Holland 200 Mil- lionen Dollar. Der Vorsitzende des Import- ausschusses der Wirtschafts vereinigung Groß- und Außenhandel, Bertram, hat dem Bun- deswirtschaftsministerium mitgeteilt, daß„ge- wisse Auswüchse“ zwar nicht geleugnet Wer- den können. ES sei jedoch zu erwar- ten, daß diese Entwieklung von S lbst in ruhigere Bahnen kom- men wird, da nur allzuschnell eine gewisse Marktsättigung wegen der begrenzten Kauf- kraft erreicht würde. Dies werde zu einer grö- Beren Vorsicht bei der Stellung von Finfuhr⸗ anträgen führen. Angst vor Torschluß Wann ERP aufhört Ein grohzügiges, langfristiges Auslands- anlageprogramm der amerikanischen Privat- Wirtschaft mit Regierungsgarantien vor Allem in den unentwickelten Gebieten— wäre ein geeignetes Mittel, dem Marshallplan ab- zulösen und einen Ausgleich der Leistungs- bilanzen leichtern, schreibt das Institut für Wirtschafts- forschung, München, zur Frage„was geschieht nach dem Marshallplan?“ In seinem Informa- tionsdienst. Die USA würden auch weiterhin im Ausland weniger ausgeben als sie von dort einnähmen. Es komme darauf an, die Ueber- schlisse der Leistungsbilanz dem weltwirt- schaftlichen Kreislauf in irgend einer Form wieder zuzuführen. Daher werde das Kar- dinalproblem des Welthandels auch nach Ab- lauf des Marshallplanes nur durch die Gewäh- rung von Anleihen oder Geschenken lösbar sein. Eine wesentliche Rolle könnte dabei der Einkauf von Investitionen in Europa mit Hilfe des für die unentwiekelten Gebiete bereit- gestellten amerikanischen Privatkapitals sple- len. Erfreuliche Arbeitsmarkt-Entwicklung Beschäftigungs zahlen steigen welter Die Zahl der Beschäftigten in der Indu- strie Württemberg-Badens Getriebe mit zehn und mehr Beschftigten) ist seit der Wäh- rungsreform bis Ende Oktober 1949 um über 110000 auf 490 000 angestiegen; sie liegt da- mit um 90 000 über der Beschäftigtenzahl von Mitte(936.— Das Produktionsvolumen der Industrie(ohne Nahrungs- und Genußmittel- gewerbe und ohne die Elektrizitäts- und Gaserzeugung) lag bekanntlich im Oktober 1949 im Durchschnitt sämtlicher Industrie- gruppen nur noch vier Prozent unter dem des Jahres 1936, so daß es vom Standpunkt des Arbeitsmarktes nicht uninteressant ist kestzutellen, daß zur Zeit die Wirtschalt Württemberg Badens mit einem Produktions volumen von 96 Prozent der Industrieer zeugung von 1336 über 70 000 Arbeiter unf 25 00 Anges elle mehr beschäktigt als im Vergleichsjahr 1936. Arbeitslosigkeit sinkt vorläufig Die Zahl der Arbeitslosen ist in Württem⸗ berg-Baden im November nochmals um 295 auf 56 449 Arbeitslose zu Ende des Monats zurückgegangen. Der Arbeitsmarkt wird trotz der vorgerückten Jahreszeit im allgemeinen noch als fest bezeichnet(Sehr geehrter Herr Weber: ich möchte Sie in diesem Zusammen- hang auf die pessimistischen Rechnungen des Präsidenten des Landesarbeitsamtes hinge- wiesen haben, die er vor drei Monaten im Hinblick auf den Arbeitslosen-Fürsorgestock machte. Es ist also erneut das eingetreten, was noch jedes Jahr geschah, daß nämlich enorme Mittel für Arbeitslosen- und Kurz- arbeiterunterstützung verplant wurden, die man nie brauchte, Im Baugewerbe trat infolge der güanstigen Wittterung keine nennenswerte Stockung ein. Aus der Zigarrenindustrie wurde dagegen im November infolge der Absatz- krise eine beträchtliche Anzahl von Anträgen auf Entlassung größeren Umfangs gestellt, wovon vor allem die badischen Bezirke be- rokten wurden. innerhalb der Weltwirtschaft zu er- Spar- und Steuermoral Offener Brlef an die Herren Landtagsabgeordne- ten der Reg.-Parteien Krieg und Währungsreform haben der Spar- und Steuermoral der Bevölkerung einen Schlag versetzt, der bis auf die Knochen ging. Der Fis- kus, in seiner Verkörperung als Land, Kreise Ge- meinden usw., als öffentlicher Nutznießer von Sparkapital und Steueraufkommen, sah es des- nalb nach diesen drastischen Ereignissen als seine vornehmste finanzpolitische Maßnahme interner Art an, Spar- und Steuermoral wieder zu begrün- den und sodann zu vermehren. Ueber die Tech- nik solcher Maßnahmen hinaus, mußte als tra- gende Grundlage das Vertrauen der ange- sprochenen Bevölkerung wieder gewonnen wer- den, Der Grundsatz von Treu und Glauben mußte strengstes Gesetz werden, das beide Teile, — den Bürger einerseits, den Fiskus andererseits — sinn- und vernunftgemäß bindet, sollte ein gu- tes Ergebnis erzielt werden. Um Sparkapital zu erhalten, verordnete der Gesetzgeber u. a.:„Sparst du regelmäßig und verzichtest du drei Jahre lang auf dein Verfü- gungsrecht über dein Sparkapital, dann ermäßige ich deine Lohnsteuer bei dem und dem Spar- betrag um 11,— DM monatlich. Wir beide haben den Nutzen.“ Der Bürger vergift gewaltsam alle bösen Ex- fahrungen und schließt trotz großer Bedenken, gelenkt auch vom Willen zum persönlichen und staatlichen Wiederaufbau, den bilateralen Vertrag zum 1. August 1949 ab. Am 5. Dezember 1949 errechnet er sich abends bei der Veranschlagung der Weihnachtsunkosten, daß er tatsächlich über 511 53, DM ersparte Lohnsteuer verfügen kann. Am 7. Dezember 1349 erhält der Bürger von der Gemeinde Ludwigshafen einen Steuerbescheid über die Wohnungsabgabe für Abgabepflichtige in Höhe von monatlich 11.— DM, rückwirkend ab 1. August 1949 und er stellt fest: Ersparte Lohnsteuer 55,.— DM Rückständige Bauabgabe 55,„ Ergebnis: a) Vermögen 0.—„. b) Vverpflientung: 3-jährige Sparver- tragslasten! Sodann kommt der Bürger zu folgenden Schlüs- sen: Der Fiskus ist finanziell gesehen unteilbar, Es ist seine ureigenste Aufgabe, sich in seinen Glie- dern Land, Provinzen, Gemeinden) harmonisch und biologisch richtig zu koordinieren und in seinem Steuergebahren ehrlich zu bleiben. Was er rechts als Lohnsteuer gegeben hat, darf er nicht links unter einer anderen Bezeichnung wie- der nehmen, um dem geprellten Kontrahenten eine Sparverpflichtung am Halse zu lassen, die dieser bei der neuen Sachlage nicht oder nicht in der ursprünglichen Höhle abgeschlossen hätte. Ein solches Verhalten verstößt gegen Treu und Glau- ben! Der Bürger fühlt sich glatt betrogen. Wenn der Gesetzgeber, d. h. die Herren Land- tagsahgeordneten der Regierungsparteien von Rheinland-Pfalz, das mit Vorsatz getan hätten, könnte sie der geschädigte Bürger dem Staatsanwalt als Betrüger meiden und im Privatprozeß wege vielleicht wieder zu seinem Geld kommen. Da die Herren Landtagsabgeord- neten das aber bestimmt nicht vorsätzlich getan haben können, müssen sie fahrlässig oder irrtümlich gehandelt haben, In beiden Fällen wäre es möglich, den begangenen Fehler zu be- richtigen. Dies ist der Zweck des vorstehenden Offenen Briefes an die zuständigen Herren Abgeordneten des Landtages Rheinland-Pfalz. Im gemeinsamen Interesse aller gut willigen Staatsbürger und ihrer ihnen verantwortlichen Abgeordneten liegt es, bei der Steuerfindung die Gesetze der fiskalischen Harmonie, in der Treu und Glauben einbeschlos- sen ist, zu beachten. Der Ausschuß zur Vorbereitung des Volks- begehrens gegen die Wohnungssteuer. Niedriger Zins durch freien Kapitalmarkt „Ein halbes Jahrhundert Kreditwirtschaft“ ist die Devise, unter der das Heft 1, Jahr- gang 1950, der„Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen“ steht. Dieses halbe Jahrhundert War, wie eine Reihe von Beiträgen illustriert, das„Zeitalter der Inflationen“, zugleich War es gekennzeichnet durch wachsende Unfrei- heit der Märkte des Geldes und des Kapitals. Eine Reihe bekannter Autoren beschreibt in historischer Schau die Wirrsale und Kata- strophen dieser fünfzigjährigen Entwicklung, nicht nur unter den Gesichtspunkten der Banken, sondern auch unter wirtschaftspoli- tischen Aspekten. Was den Kapitalmarkt an- langt, so schildert ein Aufsatz von Geheim- rat Professor Dr. Adolf Weber mancherlei Irrtümer und Fehlleistungen der letzten fünf- zig Jahre. Der bekannte. Münchener National- ökonom legt u. a. dar, daß, wie mehrfache Historische Erfahrungen beweisen, der vom Standpunkt der Kosten erwünschte niedrige Zins nicht durch Zwangsmaßnahmen er- reicht werden kann, sondern daß dieser nie- drige Zins stets das Produkt einer kreiheit- lichen Kapitalmarktentwieklung ist; aus sich selbst heraus kommt der Markt am rasche- sten zu elnem richtigen und auf die Dauer niedrigen Zins. Adolf Weber schließt seine Betrachtungen mit folgenden Feststellungen: „Die Erfahrungen der Vergangenheit spre- chen mit aller Deutlichkeit für einen freien Kapitalmarkt. Er gehört zum Wesen der Marktwirtschaft. Entscheidend trägt er dazu bei, der Volkswirtschaft die Vorzüge eines allgemein zugänglichen nachhaltig billigen Zinses und damit die Voraussetzung für eine soziale Marktwirtschaft zu verschaffen, Ein der jeweiligen Knappheit des Kapitalangebots entsprechender Zins ist der unentbehrliche Regulator für eine gesunde Fortentwicklung der Volkswirtschaft. Zu niedriger Zins ver- leitet die Wirtschaft, mit Hilfe der Technik Augenblickskonjunkturen auszubeuten; er er- leichtert es der öffentlichen Hand, Experi- mente zu wagen, die ungewollt zu einer Ra- pitalvergeudung führen; er gibt der Börsen- Spekulation einen verhängnisvollen Auftrieb; auf dem Gebiet der Wohnungswirtschaft, ins- besondere führt er Unterschiede in der Kin- kommensgestaltung und Einkommensverwen⸗ dung herbei, die das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit sind. Vergessen wir nicht, daß der niedrigste landesübliche Zins und zu- gleich der relativ größte soziale Fortschritt Ende des vorigen Jahrhunderts erreicht wurde, zu einer Zeit, wo sich Kapitalbildung und Kapitalverwendung im Rahmen eines freien Kapitalmarktes vollzogen. Frankfurter Effektenbörse vo m 3. Januar 1950 Den auch an der heutigen Börse anhaltenden Aktienkäufen der Bankenkundschaft stand 2. F. nur geringes Materiel gegenüber, so daß es wliederum zu Kurserhöhungen kam. Lepheft ge- handelt wurden Aktien östlicher Gesellschaften, die Gewinne bis zu 3% erzielten. Siemens Stäm- me und Vorzüge je 3%, AEG 2%, Bekula 1, 75% gesteigert. In Montenwerten bewegten sich die Umsätze auf letzter Basis, nur Härpener lagen 1,5% fester. Von Elektrowerten zogen Lahmever um weitere 2,3 und RWE um 1% ab. Auch Kali- Aktien waren stärker gesucht, wobei Wintershell 4 und Salzdetfurth 1,5% profitierten, Scheide anstalt kamen zum gestrigen Taxkurs 6% Uber der letzten Notiz, Accu 8%, Buderus ebenfalls 8% é und Conti Gummi 11% über der letzten Notiz zum Handel. Lindes Eism. waren um weitere 3 ½, Holzmann ebenso um 3%, Rheinmetall und Aschaffenbg. Zellstoff um 2%, Daimler um 3,5% befestigt. Heidelberger Zement wurden wiederum 4,5% Böher nur teilweise zugeteilt, Südd. Zucker und Lanz waren nach der gestrigen Steigerung 1% abgeschwächt.— Großbanken nicht einheit lich, Commerzbank um 1,5% und Deutsche Bank um 3% über gestern, dagegen Dresdner Bank um 1,5% ermäßigt.— Renten auf Trennung der Januar- Coupons 2. F. leicht rückläufig.— Im Freiverkehr wurden Gute Hoffnung mit 7675,25, Schering mit 36—33,5—37, Eisenhütte Köln mit 44,544, Dessauer Gas mit 22,5, Salamander mit 81890, bezahlt. 5 —— Verkehr in den Mannheimer Häfen im Monat Dezember 1949. Der Gesamtumschlag betrug in der Zufuhr 178 948, in der Abfuhr 29.887. Zusam- men: 208 605. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 282 mit 41 256 Tonnen, ohne eigene Triebkraft 360 mit 137 692 Tonnen. Abgang: Fahr- zeuge mit eigener Triebkraft 285 mit 9 258 Ton- nen, ohne eigene Triebkraft 370 mit 20 599 Tonnen. — 8 1 1 FFF MORGEN Mittwoch, 4. Januar 1950/ Nr. verö Der Sprung über ein halbes Jahrhundert Fünf Jahrzehnte Naturforschung— Fluch oder Segen der Men s chheit? Es grenzt an Vermessenheit, aus dem überwältigenden Bilde der Schöpfung Sleichsam heraustreten und wie ein unbe- teiligter, wenn gleich höchst interessierter Zuschauer dem Gesetz nachspüren zu wol- len, dem die große kosmische Einheit ge- horcht. Eingewoben in das vielfältige Ge- schehen der Natur ist der moderne Mensch dazu verurteilt, aus den Bausteinen der verschiedensten wissenschaftlichen Diszi- plinen sich ein Weltbild zu errichten, das in dem Augenblick, da es entsteht, bereits alle Züge der Unvollkommenheit in sich trägt. Die schöne Eintracht zwischen Wissen und Glauben ist verloren gegangen, der Wunsch, eine geschlossene Weltschau auf der Grundlage reiner natur wissenschaft- licher Erkenntnis zu gewinnen, bleibt un- erfüllbar; auch die Wissenschaft wird auf die Beantwortung der letzten Fragen Verzichten müssen. Was allein sie zu geben vermag, ist eine Bestimmung des Stand- orts, ist die Möglichkeit, die Abhängig- keiten begreiflich zu machen, in denen sich auch unser menschliches Schicksal im- letz- ten manifestiert. Dièe geordnete Welt Anders ausgedrückt: Was wir erkennen können, ist die Ordnung! Mit ihr beherr- schen wir die Natur, solange sich nicht er- weist, daß es eine falsche Ordnung war, die wir hineingedeutet haben in die Man- nigfaltigkeit des Naturgeschehens, solange nicht ein unverrückbar erscheinendes Ge- Setz durch ein anderes abgelöst wird, von dem wir wiederum hoffen, daß es die letzte, Allerletzte Erkenntnis sei, die wir dem Kosmos abzuringen imstande waren. Dieses logische Begriffs- und Gedankengebäude in Wundervoller Architektonik errichtet, die Gesamtheit einer halbwegs geordneten Welt zum Gegenstand eindringlichster wissen- schaftlicher Untersuchungen gemacht zu haben, ist vielleicht das größte Verdienst des vergangenen Halbjahrhunderts natur- Wissenschaftlicher Forschungsarbeit. Wenn man die Frage stellen würde, so etwa hat der bedeutende Hamburger Physiker, Pro- fessor Pascual Jordan es einmal ausge- drückt, welches die bewunderungswürdig- sten Leistungen der modernen Naturfor- schung seien, dann wäre an zwei Leistun- gen in erster Linie zu denken, nämlich an den von den Erbforschern erkannten Me- chanismus der Erbanlagen und anderer- seits an die von den Astrophysikern durchgeführte Ausmessung des Reiches der Spiralnebel. f Das Atom als Ausgangspunkt Hier wird der Ausgangspunkt sichtbar, von dem aus alle Fäden natur wissenschaft- lichen Denkens in den letzten 50 Jahren wie ein feinmaschiges Strahlennetz in die verschiedensten Wissensgebiete eingedrun- gen sind. Erbanlagen und Viren, Elektro- nen und„Quanten“,— das ist die Welt des Allerkleinsten, jene mikrophysikalische Unterwelt, deren Durchdringung den Na- Professor Werner Heisenberg Von Alfred Püllmann turforschern ganz neue Einsichten in das Wesen des Lebens erschlossen hat. Es ge- nügt, zwei Namen zu nennen, um die tiefe Zäsur in der naturwissenschaftlichen Welt- Betrachtung zu bezeichnen, die fast genau mit der Jahrhundertwende zusammen- fällt: Max Planck und Albert Einstein. Planck und Einstein Am 14. Dezember des Jahres 1900 trat der damals 42jährige Berliner Professor für theoretische Physik, Max Planck, zum ersten Male mit der kühnen Behauptung an die Oeffentlichkeit, daß das Licht sich gänzlich anders verhalte, als man bis da- hin angenommen hatte. Ein erwärmter Körper, so wies Planck nach, kann Strah- lungen nicht in beliebig kleinen Portio- nen, also„stetig“ abgaben, sondern nur in ganz bestimmten Beträgen, den sogenann- ten„Quanten“, Bei ihrer Ausstrahlung han- delt es sich aber nicht um einen gleich- mäßig fließenden Energiestrom, wie er sich etwa aus einer Wasserleitung ergießt, son- dern um die einzelnen„Geschesse“ einer Maschinengewehrgarbe, die stückweise aus ihrem Ursprungsort hervorbrechen. Diese neuartige Erkenntnis hatte eine ungeheure Wirkung auf die sogenannte„klassische“ Physik: Mit einem Male sprang das Tor zur Welt der Atome auf, in die Physiker und Biologen, Chemiker und Erbforscher seitdem mit einer kaum jemals für mög- lich gehaltenen Beharrüichkeit eingedrungen sind. Es bedurfte noch der fundamentalen und grundstürzenden Einsicht Albert Ein- Steins, um das Bild abzurunden und eine Naturansicht zu liefern, die— aus Plancks Quantenlehre und Einsteins Relativitäts- theorie aufgebaut— den Kosmos vor unse- rem geistigen Auge wieder zu einer ge- schlossenen Einheit auftürmte. Man be- greift die grenzenlose Verblüffung, die Ein- steins Theorie auslöste, wenn man nur den folgenden Gedanken einmal nachzudenken sich bemüht: Nach der sogenannten New- tonschen Mechanik schien den Physikern das Gesetz der Bewegung völlig bekannt zu sein. Plötzlich trat Einstein mit der Be- hauptung hervor, daß diese Newtonschen Gesetze nur für relativ geringe Geschwin- digkeiten gelten, dag aber etwa bei der Lichtgeschwindigkeit(300 000 Kilometer pro Sekundel) starke Abweichungen eintreten. Bei sehr großen Geschwindigkeiten, So konnte Einstein sehr bald nachweisen, bleibt die Masse eines Körpers durchaus nicht unverändert, im Gegenteil, sie wächst in dem gleichen Maße, wie die Geschwin- digkeit zunimmt. In atemberaubendem Tempo Mit diesen Erkenntnissen, die hier nur angedeutet werden können, war das Funda- ment gelegt, auf dem eine Generation von Naturforschern weiterzuarbeiten vermochte. In der Atomforschung hat diese Wissen- schaft den einen ihrer Höhepunkte er- reicht, ja man darf sagen, daß die Atom- bombe bis zu einem gewissen Grade gerade- Professor Ma Plunch „Naturbursche, Welten wanderer, Cefühlsmensch“ Zum Tode des Schauspielers Emil Jannings Der Schauspieler Emil Jannings ist, wie bereits kurz gemeldet, am Montagabend in Zinkenbach am Wolf- gangsee im Alter von 63 Jahren ge- storben. In den letzten Nachkriegsjahren war es Still geworden um Emil Jannings, aber Wer Fünfundzwanzig Jahre zurückdenken Kann, sieht ihn als eine der stärksten und schöpfe- rischsten Begabungen auf den Bühnen, und im Film von Erfolg zu Erfolg eilen. Das Leben hat es ihm nicht leicht gemacht. So etwas wie die Unruhe eines fahrenden Komödianten muß dem jungen Jannings im Blut gelegen haben. Die bürgerliche Enge des Elternhauses, das ihn erst in Zͤrich, dann in Görlitz zu behüten suchte, lastete unerträglich auf den Abenteuer suchenden Sinn des Knaben. Er spielte mehrere Male den Ausreißer, versuchte sein Glück er- folglos als Schiffs junge und wechselte dann als kleiner Schauspieler jahrelang von Bülne zu Bühne. Kurz vor dem ersten Weltkrieg faßte er in Berlin Fuß. Er wurde Mitglied der Reinhardt-Bühnen und nun begann sein blendender Aufstieg. Sein Philipp, sein Wallenstein, der Wehrhabn in Hauptmanns„Biberpelz“, sein Unvergleich- licher Adam im„Zerrbochenen Krug“ und viele andere Rollen haben ihm Weltruf ver- schafft, den er sich auch als Filmdarsteller durch zwei Jahrzehnte hindurch bewahrt hat. Hollywood nahm drei Jahre dieses reichen Schauspielerlebens für bedeutende filmische Aufgaben in Anspruch und Amerika überhäufte ihn mit Geld und Ruhm, bis Jannings über Nacht theater- müde wurde, das Dollarland konrrakt- widrig verließ, um als Bauer im Salzkam- mergut einen neuen Lebensweg einzu- schlagen. Freilich blieb auch dies nur ein Inter- mezzo in diesem so wechselreichen Leben, denn er wurde bald wieder aktiv als Mit- glied des Deutschen Theaters und ab 1934 des Staatlichen Schauspielhauses in Berlin. Auch dem Film verschrieb sich Jannings erneut: sein„Traumulus“ ist weltberühmt geworden. Später folgten der„Robert- Koch,-Film,„Der Herrscher“, neben an- deren auch„Ohm Krüger“ und schließlich das heiter-ergötzliche Lustspiel„Altes Herz wird wieder jung“, das man auch in der Nachkriegszeit dann und wann wieder zu sehen bekam. 0: Seit dem Kriegsende lebte Jannings in Oesterreich, in seinem Haus in Zinkenbach am Wolfgangsee. In Deutschland hatte er zunächst Auftrittsverbot. In den letzten Monaten war jedoch mehrfach von neuen Filmplänen Emil Jannings die Rede ge- Wesen; er sollte unter anderem beabsich- tigen, eventuell in Hamburg zu drehen. Nur über den Stoff sei er sich noch nicht klar. Auch von argentinischen Gastspiel- Plänen hörte man hin und wieder. 5 „Es ist seine Stärke“, so hat Joseph Gregor den Schauspieler Emil Jannings einmal charakterisiert,„immer Jannings zu bleiben, etwas Naturbursche, etwas Welten Wanderer, etwas Ironiker, etwas Sangui- niker, immer aber Gefühls mensch. Nicht Heros des Gefühls, sondern einfacher, oftmals sogar bescheidener Gefühlsmeasch. Er leidet sozusagen privatim. wie Tausende, zu zum naturwissenschaftlichen Spiegelbild unserer Zeit geworden ist. An ihrem An- kang steht die Entdeckung des Apothekers Klaproth, der bereits im Jahre 1789 bei der Untersuchung sächsischer Pechblende auf ein bis dahin unbekanntes schweres Metall stieß, dem er den Namen Uranium gab. Aber noch sollten mehr als hundert Jahre vergehen, ehe der französische Gelehrte Henry de Becquerel die aufsehenerregende Wahrnehmung machte, daß Uranverbindun- gen die Eigenschaft besaßen, automatisch zu zerfallen und dabei Strahlen der ver- schiedensten Art auszusenden. Zwei Jahre nach dieser Entdeckung gelang dem fran- zösischen Forscherpaar Curie der Nach- weis, daß dieses Uran in ganz geringen Mengen eine weitere„radioaktive“ Sub- stanz enthielt, das sogenannte Radium,— das„Strahlende“. Mit den Alphastrahlen des Radiums beschoß der englische Expe- rimentalphysiker Sir Ernest Rutherford im Jahre 1918 Atomkerne und zwang sie da- durch zur Abgabe von Energie. Die Ent- Wicklung der Atomphysik nahm ein immer atemberaubenderes Tempo an. Die Geburt der Neutronen Im Jahre 1930 aber trat ein Ereignis ein, das der Atomforschung ganz neue Wege wies, es bezeichnet geradezu den Wendepunkt, von dem ab der ungeheure Aufschwung der Kernphysik datiert. Im Heidelberger Kaiser-Wilhelm- Institut stellten die beiden deutschen Wissenschaftler Bothe und Becker fest, daß Alpha-Strahlen, sobald sie auf einige sehr leichte Elemente trafen, dort eine außer- gewöhnlich durchdringende Strahlung her- vorriefen. Die Erklärung für dieses rätsel- hafte Verhalten ließ nicht lange auf sich warten: bereits zwei Jahre später konnte der englische Gelehrte Chadwick mit Sicherheit nachweisen, daß diese eigenartige Strahlung aus unendlich winzigen Partikel- chen bestand, die im Gegensatz zu den übrigen Bausteinen des Atoms, den soge- nannten Protonen und Elektronen, keine elektrische Ladung besaßen. Als„Neutro- nen“ sind diese elektrisch neutralen Ele- mentarkörperchen inzwischen zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel der modernen Atomforschung geworden, Sehr bald stellte sich nämlich heraus, daß die Neutronen über eine Eigenschaft verfügten, die sie für bestimmte atomphysikalische Reaktio- nen besonders geeignet macht: das Fehlen einer elektrischen Ladung sowie ihre außer- ordentliche Kleinheit befähigt sie dazu, in Alle Atomkerne einzudringen. Dort wirken sie wie ein Fremdkörper, indem sie das innere Gleichgewicht des Atomkerns, seine „Stabilität“, empfindlich stören und unter bestimmten Voraussetzungen sogar völlig umstoßen. Dringt ein solches Neutron aber in den an sich schon nicht sehr stabilen, das heißt zum ständigen Zerfall neigenden Urankern ein, dann ereignet sich eine Katastrophe: Der Kern des Uran-Atoms explodiert! Die beistung Otte Hachns Dieses ungeheure Experiment, die Spal- tung des Urankerns mit Hilfe von Neu- tronen, wurde im Dezember 1938 zum ersten Male von den deutschen Atom- forschern Otto Hahn und Fritz Straßmapn durchgeführt. Schon früher hatte man beobachtet, daß Atomkerne beim Beschuß mit Neutronen gewisse Umlagerungen ihrer inneren Struktur erfuhren; der Urankern aber zer- platzte völlig in zwei annähernd Sleich- große Teile, und außerdem entstanden, gleichsam als hochwilkkommenes Nebenpro- dukt, einige neue Neutronen, die nun ihrer- seits imstande waren, weitere Urankerne zum Platzen zu bringen. Der Weg zur soge- nannten„Kettenreaktion“ war damit frei, der technischen Auswertung der Atom- energie stand theoretisch nichts mehr im Wege. g g Weitere Untersuchungen, an denen sich die bedeutendsten Laboratorien aller großen Länder beteiligten, führten zu der Erkennt- nis, daß die Urankern- Bruchstücke bei der Explosion in entgegengesetzter Richtung auseinander fliegen, wobei sie gewaltige Energie von 150 bis 200 Millionen Elektro- nenvolt entwickeln; diese Energie entspricht etwa einer Sekundengeschwindigkeit von 10 000 bis 30000 Kilometern. Schon im Jahre 4 und daher müssen sich die Tausende dau- ernd in ihm wiederfinden. Diese natür- lichen Kräfte setzen sich über die fehlende Verwardlung hinweg, und gerade dieses letzte, immer verbleibende Stück von Jan- nings, dessen Gefühlsreichtum wir aus je- der Geste und aus jedem Worte spüren müssen, bewirkt die Tragik.“ 5 Wie so manchem großen deutschen Künstler, ist es auch Emil Jannings in der Zeit des„Dritten Reiches“ ergangen: man benutzte den Glanz seines Namens als Aus- 222CrC(ß ſſddddſʒjỹꝗ:ſg⸗ꝗw:; sm r ß Eine zwölf Meter hohe Atomzertrümmerungsd nlage der Westinghouse- Laboratorien in Piti burgk, die erste, die für industrielle Zwecke hergestellt wurde. 1 5 5 1940 waren alle wissenschaftlichen Voraus- setzungen gegeben, um auf der Grundlage der Hahnschen Urankern-Spaltung die Herstellung einer Atombombe ernsthaft in Angriff zu nehmen. BO mbar dierte Eiweiß körper Welche Auswirkungen diese Erkenntnisse auf das Gesamtgebiet der Naturwissen- schaften hatten, kann hier nur in Umrissen aufgezeigt werden. Gleichsam in aller Stille hatte sich in der Erbforschung eine Einsicht durchgesetzt, die geradezu reèvolutionierend in das Bild der organischen Lebenszusam- menhänge einbrach, Die Träger der Erb- masse, die sogenannten„Gene“, kleinste Eiweißkörperchen von molekularer Gröge, die in die innere Struktur des Zellkerns eingebettet sind, zeigten die verblüffende Eigenschaft, unter dem Anprall atomarer „Geschosse“ wenn auch nicht zu zerplatzen, so doch eine Aenderung ihres inneren Auf- baus und damit eine Wandlung im Erb- bild des betreffenden Lebewesens hervor- zubringen. Der Griff ins Universum Heisenberg, Nobelpreisträger und Physi- ker von höchsten Graden, griff mit kühnem Vorstoß ins Weltall das Problem der so- genannten kosmischen Strahlung auf und wies nach, daß die„Mesonen“, eine beson- dere Art von Elementarteilchen, in be- stimmten Schichten der Atmosphäre unter sewaltiger Energie- Einwirkung entstehen. Man nimmt heute an, daß diese Mesonen, die einige hundertmal schwerer als die Elektronen und immer nur sehr kurzlebig sind, in einer Höhe von etwa 30 Kilometern unter dem Einfluß von komischen Strahlun- gen entstehen, mit anderen Worten, daß in dieser Zone die ungeheure kosmische Ener- gie in Materie verwandelt wird. Auch zwi- schen den Ergebnissen der Atomforschung und der modernen Anschauung über die Ent- stehung des Universums ergaben sich er- staunliche Zusammenhänge. Man gelangte nämlich zu der Vorstellung, daß der gewal- tige Raum des Weltalls, zu dessen Durch- querung wir einige Milliarden Lichtjahre benötigen würden, zu einer bestimmten Zeit aus einem einzigen Punkt entstanden sein muß. Der Durchmesser des Elektrons, der noch hunderttausendmal kleiner ist als der des Wasserstoff-Atoms, hat eine Länge, die sich nur in mathematischen Formeln ausdrücken läßt: sie beträgt 2 geteilt durch hängeschild, machte ihn zum Staatsschau- spieler, Kultursenator und zeichnete ihn mit dem„Adler-Schild“ aus. Welches seine wahre Rolle in diesen Jahren war, darüber gehen bis heute die Meinungen noch recht weit auseinander. In einem aber ist man sich Wohl auf beiden Seiten einig: die Größe und die Kraft seiner künstlerischen Per- sönlichkeit gaben dem deutet i Theater Impulse, wie es sie in diesem Jahrhundert vori nur wenigen Schauspielern empfangen HSR N N g„ Der Marburger Crünewald- Fund“ Sechs Hand zeichnungen in der Müllgrube gefunden Prof. Kippenberger vom Marburger Mu- seum und Hermann Bauer, der Verleger der„Marburger Presse“, luden zu einer Pressebesprechung ein, um die gegensätzli- chen Auffassungen über den unge wöhnli⸗ chen Fund in einer Müllgrube unweit Mar- burgs zu erörtern. Man glaubt hier sechs vom Maler Otto Brinckmann durch Zufall entdeckten Handzeichnungen dem großen deutschen Maler Matthias Gothart-Neithart, auch Grünewald genannt, zuschreiben zu können. Gewisse Merkmale, der plissierte Mantel der Maria, die von Gewandzipfeln umschlungenen Baumstrünke und die für Grünewald charakteristische freie Abwand- lung der überkommenen Bildmotive, spre- chen dafür. Obgleich bereits vierzehn Tage seit der Auffindung vergangen sind, hat noch niemand alte Besitzrechte auf die Zeichnungen geltend gemacht. Dr. Medding und Dr. Wesenberg aus Marburg glauben jedoch erklären zu können, wie die Blätter gerade in die Marburger Gegend gekommen sind. Der Berliner Bestand an Grünewald Zeichnungen stammt aus dem Besitz des berühmten deutschen Rechtslehrers Fried- rich Karl von Savigny. Dieser lehrte auch einige Jahre in Marburg. So könnte hier also ein Teil seiner graphischen Sammlung verblieben sein. Zweifel an der Eigenhändigkeit hat da- gegen Prof. Hamann-MeLean geäußert, Wobei er unter anderem auf sterotype Vebereinstimmungen mit dem bekannten Werk Grünewalds verwies, was bei einem bedeutenden Künstler nie anzutreffen wäre. Der bekannte Marburger Kunsthistoriker Prof. Richard Hamann, der Vater des Ge- nammten, hat sich bisher einer Stellung- nahme enthalten. Noch haben auch nicht jene Wissenschaftler ausgesagt, die einen Teil ihres Lebens dem Studium des großen Malers widmeten, Max Friedlaender, W. K. Zülch und Wilhelm Fraenger. Bei näherer Betrachtung der sechs Ori- ginale tauchen tatsächlich Zweifel auf, die eine Eigenhändigkeit auszuschließen schei- nen. Nirgends bei Grünewald findet man diese„Schönheitlichkeit“ in den Gesichtern. Auch erscheint die Innenzeichnung zu weich, bs Vera Dr. K Reda Telef Bank Allge Städt Posts Karls Lud Erscl Für nimn dpa- Fot 100 000 000 000 000 Zentimeter, und die „Elementarlänge“ scheint genau dem Durd messer zu entsprechen, den unser Welte in der Stunde seiner Geburt aufwies. N diesem kosmischen„Feim“ aus hat 8 vermutlich alles Leben im Weltall vor ei burt drei bis vier Milliarden Jahren entwicke am f in Grenzen des Erkenntnis- an. vermögens Inte Je tiefer die Forschung in das Reich d sehr Natur vorstieß, um so stärker„entmaterid nur sierte“ sich unser wissenschaftliches Der Ohr. ken, das heißt um so klarer wurde es d deut Wissenden, daß es der Mensch selber, Eine um dessen physische, psychische und gd zwis stige Existenz sich alles Bemühen um nes Deu Einsichten letzten Endes drehte. Es mei Wahrlich kein Zufall, daß gerade u Planck am Ende seines Lebens ein I 2 religiöser Mensch wurde; hatte noch He Nie mann von Helmholtz das Wort prägen kü ner en, das letzte Ziel aller Naturwissenscht mus sei, sich in Mechanik aufzulösen,. d es man heute zu der im tiefsten beglücken r Feststellung gelangen, daß sich aus de Sek brauenden Nebeln der Theoreme ein nem lage Wissen erhoben hat, eine Weisheit, die- mug und darin liegt vielleicht das Charakter wide stikum des verflossenen Halb jahrhundert möc — uns zum ersten Male mit Kristallene len.“ Klarheit auch die Grenzen unseres Erkenn 5 nisvermögens hat erkennen lassen. b Ein düsteres Menetekel? Der Aufriß eines solchen Ueberblic muß zwangsläufig Stückwerk bleiben, es“ lediglich möglich, die Kräfte aufzuzeige 1 die wie ein geheimnisvolles Wirkungssyste die 211 diesen neuen Erkenntnissen zu Grund gern liegen und ihnen auch für die Zukunft d trot— Richtung angeben. Es ist denkbar, so u gise! der Herausgeber des offiziellen Berichts d lage amerikanischen KEriegs ministeriums ü die Entwicklung der Atombombe, M. Smyt einmal gesagt, daß noch vollständig ande Methoden zur Umwandlung von Materie Energie entdeckt werden. Die Möglichke aber, nur einige wenige Prozent irgel eines gewöhnlichen Materials in Energie! verwandeln,„würde der Zivilisation d 1 Mittel in die Hand geben, freiwillig Selb“ mord zu begehen.“ Dieser düstere Aspel ist das Menetekel, das als furchtbare Wa nung über der weiteren Geschichte d Menschheit steht ö Arbe die Umrißgführung hingegen zu hart Kon stiert im Vergleich mit den bekannt Handzeichnungen des Meisters. Der Fu erscheint jedoch in jedem Falle von grob Bedeutung. Drei der Zeichnug en offenba den Geist Grünewaldscher Kunst so deutlit daß wir hier zumindestens die Hand eins begabten Schülers vermuten können. W. scheinlicher noch ist es jedoch, daß uns b ein Kopist aus späterer Zeit verloren gangene Schöpfungen Grünewalds über“ fert hat. Dr. Günther Herzb Kulturnachrichten Das„Théatre des Mathurins“ Paris gas unter Leitung von Jean Marchat am Mittwes 11. Januar, in den Städtischen Bühnen He Sind delberg mit Molièeres„Tartuffe“. lei Tantiemen auf urheberrechtsfreie Wel 5 in Höhe von etwa einem Prozent hat 4 i Leiter der Abteilung. Kultur und Erziehun Bayerischen Rundfunk zur Linderung der der freien lebenden Schriftsteller vorgesdl gen. Ueber die Verteilung müßte ein 6 mium gleich dem der„Deutschen Wiss schaft“ entscheiden. 15 5 Josef Haas und Mark Roland haben Aemter(als Präsident des„Berufsverband deutscher Komponisten“ und als Verbands sitzender) niedergelegt und sind außerdem“ Beiratsmitglieder der GEMA ausgeschied“ Professor Haas erklärte in seinem Rücktritd“ schreiben, daß seine Bemühungen um Einig der deutschen Komponisten gescheitert ses Während Mark Roland die„mangelnde Stau festigkeit“ der deutschen Komponisten“ klagte. Der Rücktritt von Haas und Ralz ist, Wwie aus München gemeldet wirel, von Mitgliedern des„Verbandes deutscher Komp. nisten“ erzwungen worden. Man halte“ schen Gründen nicht für befähigt, eine de repräsentative Stellung einzunehmen. J. Haas und Mark Roland waren die Grün des Verbandes.