0/ Nr. —— in Piti dpa- Fot und dies lem Durd er Welte wies. U s hat 8 1 vor ehh entwicke nis Reich d tmateria ches Del, rde es d Selber& und ge n um nel ES rade M ein iel noch He, rägen kü issenschl D. S 5 3. U der Vergangenheit viel gelitten. Ich re- glückend aus de ein neue leit, die- haraktel rhundert Kristallene s Erkenn ln. K EI? Jeberblic iben, es! ufzuzeige ungssyste zu Grund ukunft d ar, 80 b. zerichts d ums übe M. Smyt dig anden Materie Möglichke nt irgen Energie! sation d lig Selb ere Aspel bare Wa nichte d — art konthf bekannt Der Fuß von grob offenbat 50 deutli Hand ein an. Wal 6 uns h rloren as über! r Herzbe 1 aris gast n Mittwe⸗ hnen He eie Wel at hat ziehung“ ng der vorgesch e ein 61 225 Wiss 80 haben 1 fsverband rbandsvi Berdem“ sgeschied Rücktrit m Einig tert seit nde Stan nisten und Rol . von& ter Komp halte J künstlef eine der- nen. Jos e Grün heit“ seinen Urlaub angetreten. veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WEB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 3800 16 Ludwigshafen am Rhein Berlin Nr. 961 95 Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr 2 Mannheimer N Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 Telefon 234 Weinhelm, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 57 : 5 Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DRM3, 60 einschl. Porto. 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Eine offizielle Mitteilung des Bundes, der die Mittel für die Bauvorhaben zur Ver- fügung stellen muß, liegt noch nicht vor. Der Oberbürgermeister von Koblenz, Schnorbach, teilte ergänzend mit, daß für das militärische Sicherheitsamt das kur- Fürstliche Schloß in Koblenz wiedergestellt wird. Bürgermeister Brauer widerspricht Niemöller New Vork.(dpa-REUTER) Der Ham- burger Bürgermeister Max Brauer trat am Mittwoch, nach fünfwöchigem Besuch in den Vereinigten Staaten. die Heimreise an. Bürgermeister Brauer sagte in einem Interview, daß seine Aufnahme in Amerika sehr freundlich gewesen sei. Er habe nicht nur offene Türen, sondern auch offene Ohren gefunden und habe frei über deutsche Angelegenheiten sprechen können. Eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland sei wichtig. zumal es große ge- meinsame Interessen gebe. Zu der angeblichen Erklärung Pastor Niemöllers, daß Deutschland um sei- ner Einigkeit willen auch den Kommunis- mus in Kauf nehmen würde, sagte Bürger- Mester Brauer:„Pastor Niemöller hat in spektiere seine Haltung im Konzentrations- lager. Doch der jetzt geäußerten Ansicht muß von jedem Deutschen schärfstens widersprochen werden. Niemand von uns möchte die Einigkeit mit Sklaverei bezah- len,“ 4. Südweststaatkarren wieder in der Sackgasse Wohleb für getrennte Volksabstimmung in Baden und in Württemberg/ Ablehnung der Stuttgarter Vorschläge Von unserem Ft- Korrespondenten Freiburg. Der südbadische Staatspräsident Leo Wohleb hat die Stuttgarter Gegen- vorschläge vom 7. Januar vorigen Jahres über die Modalitäten für die Abstimmung fler Ländergrenzen im Südwesten abgelehnt. Er hat dies am Montag dem Ministerpräsi- denten von Württemberg-Baden, Dr. Reinhold Maier, im Auftrag der südbadischen Regierung in einem Schreiben mitgeteilt. In dem Brief Wohlebs heißt es, die ba- dische Landesregierung habe mit Befrie- digung davon Kenntnis genommen, daß die Stuttgarter Regierung sich mit der Stellung einer Doppelfrage über die Neugliederung des Südwestraumes in einer einzigen Volks- abstimmung bereit erklärt habe. Dagegen bedauere die südbadische Regierung, den Weiter geschlagenen Bedingungen hin- sichtlich der Zahl der zu bildenden Abstim- mungsbezirken nicht zustimmen zu können. Sie sei durch die Beschlüsse der sie tragen den Mehrheitspartei(CDV) in Freudenstadt gebunden. An den schon in Bühl auch von den Regierungen von Württemberg-Baden und Wöürttemberg- Hohenzollern zugestan- denen z wei Abstimmungsbezirken (Gesamt-Baden und Gesamt- Württemberg) solle festgehalten werden, ebenso wie an dem Grundsatz der Auswertung der Abstim- mungsergebnisse getrennt in den beiden alten Ländern Baden und Württemberg- Hohenzollern. Jede der gestellten Fragen solle nur dann als bejaht gelten, wenn sich in jedem der alten Länder eine Mehrheit da- kür ergebe. Die badische Landesregierung sei der Auffassung, daß in den Fragen der Neugliederung allein dem Volk die Entschei- dung zustehe und daß der Vorwegentschei- dung durch einige prominente Vertreter des Volkes keine ausschlaggebende Bedeutung zukommen dürfe. Die Abgeordneten der Volksvertretungen, deren Mandate schon auf das Jahr 1946 zu- rückgehen, könnten nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, die Meinung der Mehr- heit des Volkes zu repräsentieren. Die mo- difizierten Vorschläge der Stuttgarter Re- gierung könnten, so wird weiter betont, darauf hinauslaufen, die Wiederherstellung der alten Länder unmöglich zu machen, da durch sie die Volksabstimmung ihrer eigent- lichen Bedeutung einer freien Willensent- scheidung des Volkes beraubt werden würde. Die Annahme erscheine gerechtfer- tigt, als sich selbst bei Ablehnung des Süd- „Titoisten“ in der Mannheimer KPD W. Grimm, A. Langendorf und F. Salm vom Vorstand gerügt Düsseldorf.(dpa) Der KPD-Vorstand hat die„Bereinigung der Partei von den Trä- gern feindlicher Ideologien und titoistisch- trotzkistischen Agenten sowie die ideolo- gisch-politische Festigung auf der Grund- lage des Marxismus-Leninismus“ beschlos- sen. In einer Resolution, die der Tagung des KPPD-Vorstandes am Jahresende in Frank- kurt a. M. vorgelegt und nunmehr uin Düs- Seldorf voröffentlicht wurde, wird der„ver- räterischen deutschen Großbourgeosie und ihrer Regierung in Bonn“ der Haupfkampf angesagt. Die grundsätzliche Politik der kommu- nistischen Partei in Westdeutschland wird in elf Paragraphen festgelegt und begrün- det. Es heißt zunächst, die Sorglosigkeit in ideologischen Fragen habe dazu geführt, daß feindliche Agenten mit ihrer Zersetzungs- arbeit in Partei- und Landesleitungen Er- folg gehabt hätten. Die Partei sei jetzt von den Trägern dieser feindlichen Ideologie zu reinigen. Die Resolution erwähnt sämtliche Landesverbände und kritisiert ihre Arbeit. Einzelne führende Parteimitglieder wie mr 4. 2 Lendon. Die britischen Gold- und Dollar- reserven sind im letzten Viertel des Jahres 1949 um 94 MIII. Pfund Sterling angestiegen. Wie Schatzkanzler Sir Stafford Cripps bekannt- Sab, betrugen diese Reserven am 31. Dezember des vergangenen Jahres 603 Mill. Pfund. wäh- rend sie sich am 30. September auf 509 Mill. Pfund Sterling belaufen hatten. Diese Zahlen sin nach der neuen Dollar-Pfund-Parität gleich 2,80 Dollar für ein Pfund Sterling be- rechnet. Paris. Der Vorsitzende der deutschen Gruppe der internationalen Handelskammer. Dr. Richard Martin ist mit Jahresende in das Präsidium des Europaausschusses der inter- nationalen Handelskammer berufen worden. Kiel. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat jetzt ihre Ermittlungen in der Strafsache gegen den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hedler Deutsche Partei) abgeschlossen und die An- Klageschrift der Strafkammer des Landgerichts Kiel zugeleitet. Die Hauptverhandlung soll in Kürze vor einer Kieler Strafkammer in Neu- münster stattfinden. Berlin. Der Ministerpräsident der Sowiet- Zzonenrepublik Otto Grotewohl hat„nach voll- Ständiger Wiederherstellung seiner Gesund- Er wird den Urlaub, wie aus einer offiziellen Verlaut- barung hervorgeht, ing einem Kurort in der Sowietunlon verbringen. München, Papst Pius XII. hat der deut- schen Presse seinen Dank für die Bericht erstattung über das Heilige Jahr ausgespro- chen. 5 dpa/UP. der bisherige nordrhein-westfälische Lan- des vorsitzende Hugo Paul, die Parteivor- standsmitglieder Willy Grimm, Frau An- nette Langendorf und Fritz Salm aus Württemberg- Baden, Fischer aus Bayern und Müller aus Rheinland-Pfalz werden gerügt oder als Tito-Agenten bezeichnet. Die Landesvorstände seien oft zu duldsam und nicht genügend wachsam gewesen. Die kommunistische Partei des Saarlandes habe den parteifeindlichen Charakter persönlicher Differenzen nicht erkannt.(Willy Grimm zeichnet für die Chefredaktion des„Badi- schen Volksechos“ verantwortlich. Frau Annette Langendorf ist Stadträtin und Landtagsabgeordnete. Fritz Salm ist eben- falls Abgeordneter des württembergisch- badischen Landtages. D. Red.) Auch eine Reihe kommunistischer Zei- tungen werden gerügt, darunter das„Nord- deutsche Echo“ und die„Hamburger Volks- zeitung“. Den unteren Parteiorganen wird befohlen, Pflichtversammlungen und Pflicht- bildungsabende in den wichtigsten Betriebs- gruppen zu veranstalten. Alle kommunisti- schen Zeitungen sollen die in der Resolu- tion gestellten Probleme systematisch er- läutern und fortlaufend Material über Ein- zelfragen veröffentlichen. Führende Funk- tionäre aus den Ländern sollen vom 6. bis 8. Januar zu Kursen zusammengefaßt wer- den. Allen Mitgliedern der KPD wird das „bedingungslose Eintreten für die Politik der Sowjetunion“ und eine Unterstützung der Volksdemokratien befohlen. Die West- grenze Polens sei als die unerschütterliche Friedensgrenze zu betrachten. Jede Hetze dagegen sei eine imperialistische Provoka- tion. stimmungsbezirken in den beiden badischen Ab- im württembergisch- badischen Landtag keine qualifi- zierte Mehrheit für die Aenderung der württembergisch- badischen Verfassung kinden würde. Ein späteres Verfassungs- Plebiszit würde ebenso daran scheitern müssen, daß die nordbadische Minderheit durch die nord württembergische Mehrheit majorisiert würde. Die badische Landes- regierung vertrete aber den Standpunkt, daß jeder Eingliederungsmöglichkeit(alte Länder oder Südweststaat) gleiche Er- folgsaussichten gegeben werden müßten. Die Stuttgarter Vorschläge ent- sprechen jedoch diesem Gerechtigkeits- grundsatz nicht. Diesen Standpunkt ver- trete auch die Regierung von Württemberg- Hohenzollern, die sich am 18. November 1949 schriftlich bereit erklärt habe, wieder direkte Verhandlungen auf der Grundlage des südbadischen Schreibens vom 7. Nov. 1949 aufzunehmen. 5 Abschließend wiederholt Wohleb in sei- nem Schreiben sein Verhandlungsangebot vom 7. November und teilt mit, daß er den Staatspräsidenten von Württemberg-Hohen- zollern, Dr. Gebhard Müller, bitten Werde, die bestellten Vertreter der drei Landesregierungen zur Vorbereitung einer Vereinbarung nach einem von ihm zu be- stimmenden Ort einzuberufen, um die Vor- arbeiten für eine Zusammenkunft der Re- Sierungschefs zu leisten. Weststaates Ein Sprecher des württembergisch-badi- schen Staatsministeriums teilte am Mitt wochabend mit, die württembergisch-badi- sche Regierung würde der neuen Erklärung Wohlebs zur Südweststaatfrage keine be- sondere Bedeutung beimessen. Die Regie- rung in Freiburg habe in gleicher Weise wie die in Stuttgart positive Kenntnis da- von, daß Frankreich jetzt Bonn selbst da- von unterrichtet habe, daß es den Artikel 118 des Grundgesetzes, die gesetzliche Grund- lage für eine Neugliederung Südwestdeutsch- lands bis nach Abschluß eines Friedensver- trages für suspendiert halte. Man werde daher den neuen Schritt Wohlebs als Ab- lenkung von einer Situation auffassen müs- sen, die von Freiburg selbst herbeigeführt wurde und die man heute dort in der Oef- fentlichkeit als unangenehm und schädlich empfinde. Keine Baden-Partei Karlsruhe.(dpa) Der Vorsitzende der nordbadischen CDU, Fridolin Heurich, wandte sich gegen Gerüchte, denen zufolge ihm der südbadische Staatspräsident Woh- leb ultimativ nahegelegt habe, die Auf- fassung in der Südweststaat-Frage der der südbadischen CDU anzupassen, da sonst in Südbaden eine„Baden- Partei“ gegründet werden müsse. Auch die Behauptung, daß wegen der dadurch zu erwartenden Schwä⸗ chung der CDU im Bundestag eine Bespre- chung mit Bundeskanzler Dr. Adenauer stattgefunden habe, sei frei erfunden. Auf der Besprechung mit Wohleb und dem Vor- sitzenden der südbadischen CDU am Jah- resende in Freiburg sei lediglich beschlos- sen worden, unter allen Umständen an den Freudenstädter Beschlüssen über den Ab- stimmungsmodus festzuhalten. Von irgend- einem Ultimatum könne nicht die Rede sein. Heurich betonte, daß er eine solche Forde- rung der südbadischen Vertreter auch auf jeden Fall zurückgewiesen hätte. Es sei ein Kurswechsel der nordbadischen CDU weder besprochen noch beschlossen Wor- den. 5 Aktionsgemeinschaſt- Allbadener und bayrischer Plälzer? Ludwigshafen(Eig. Ber.) Wie aus gut unterrichteten Kreisen in Ludwigshafen ver- lautet, liegen sichere Anzeichen dafür vor, daß der„Bund Bayern- Pfalz und die„Ar- beitsgemeinschaft der Badener“ in Zukunft in gemeinsamer Zusammenarbeit den Be- strebungen des Vereins Kurpfalz entgegen- treten werden. bekanntlich im engeren Sinne die Ver- einigung der linksrheinischen und rechts- rheinischen Gebiete der ehemaligen Kur- pfals an. Im weiteren Sinne setzt er sich für den Süd-West-Staat mit Einbeziehung der Pfalz ein. Der„Bund Bayern-Pfalz“ wünscht die Wiedervereinigung der Pfalz mit Bayern, während die„Arbeitsgemein- schaft der Badener“ das alte Land Baden wieder herstellen will. Aus den Bestrebun- gen der beiden letztgenannten Interessen- gruppen ergeben sich gemeinsame Berüh- rungspunkte, die in Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Politik gegen den Verein Kurpfalz ausgenutzt werden sollen. Wie ferner bekannt wird, hält der„Bund Bayern- Pfalz, am 7. Januar in Neustadt eine interne Ausschußsitzung ab. Es ist da- mit zu rechnen, daß bereits auf dieser Ta- gung über eine Zusammenarbeit des Bayern- Pfalz- Ausschusses mit dem„Verein der Ba- dener“ beraten wird. Auch Briten für allgemeine freie Wahlen Bonn.(dpa) Britische Kreise in Bonn be- grüßten am Mittwoch die Erklärung des amerikanischen Hohen Kommissars Mecloy, daß allgemeine Wahlen in ganz Deutsch- land jederzeit stattfinden könnten, falls die Sowjetunion die wirkliche Freiheit solcher Wahlen in der Sowjetzone garantiere. Der britische Sprecher betonte jedoch, daß ab- solute Sicherheit für die freie und geheime Durchführung der Wahlen in der Sowiet- zone gegeben werden müßte. Eine Bjlanz der Kriegsschäden und Kriegslasten von Dr. Adenauer angekündigt/ Der Bundeskanzler erörtert die wichtigsten Gegenwartsprobleme Bonn.„Noch Jahre werden vergehen, ehe wir das Trümmerfeld. das National- Sozialismus und Krieg uns hinterließen, überwunden haben“, erklärte Bundeskanz- ler Dr. Adenauer auf der ersten Bun- des pressekonferenz des neuen Jahres. Dr. Adenauer nahm zu drei großen Fragen- komplexen Stellung: dem sozialen, dem wirtschaftlichen und dem außen- politischen. In den nächsten Monaten wird die Bundesregierung eine große Bilanz der Kriegsschäden und Kriegsfol- gen aufstellen. Hierin soll all das zusam- mengefaßt werden, was an Ansprüchen der Von unserer Bonner Redaktion Heimatvertriebenen, der Bombengeschädig- ten, der Kriegsbeschädigten und der Wäh- rungsopfer besteht. Der Bundeskanzler erklärte zu diesem Versuch die Lasten der Bundesrepublik aufzuzeichnen. das alles sei bislang zu sehr stückweise betrachtet worden, und niemand habe ein volllständiges Bild gehabt: Ieh fürchte. es wird erschreckend sein“. betonte er wörtlich, je tiefer man in die eigentliche Problematik eindringe, umso klarer erkenne man das riesige Trümmerfeld. Die Regie- rung wolle, so gut es gehe, alle ihre Ver- Pflichtungen erfüllen. Besonderes Gewicht legte Dr. Adenauer Zuviel Stahl in Europa? UN-Wirtschaftskommission befürchtet europäische Stahlüberproduktion Genf.(VWD) Die UN-Wirtschaftskom- mission für Europa veröffentlichte einen Bericht über die voraussichtliche Entwick- lung der Stahlproduktion in Europa. Darin wird vorausgesagt, daß sich unter Beibehal- tung der Produktionspläne der einzelnen europaischen Länder im Jahre 1953 eine Ueber produktion von acht Millionen Tonnen Stahl und ein gefährlich scharfer Wett- bewerb zwischen den europäischen Stahl- produzenten ergeben würde. Die Kommission vertritt die Ansicht, daß die europäischen Stahl- Produzenten 1953 eine Produktion von 62 Millionen Tonnen Rohstahl auf den éuropäischen Märkten und im Export nach anderen Ländern unterbrin- gen können. Nach den Produktionsplänen der einzemen europäͤischen Länder sei je- doch eine Gesamterzeugung von 70 Millio- nen Tonnen vorgesehen. Gewisse Märkte inner- und außerhalb Europas, so fährt der Bericht fort, zeigten bereits Zeichen einer Sättigung oder seien durch währungstechnische Ein- schränkungen daran gehindert, ihre Pro- Um die Herstellung synthetischen Benzins Heute Entscheidung über das Schicksal der Fischer-Tropsch-Werke Bonn.(dpa) Die alliierten Hohen Kom- missare werden heute über das Schicksal der Fischer-Tropsch- Werke entscheiden. Die Werke hatten am 31. Dezember ihre Produktion einstellen müsen, und es muß von den Alliierten beschlossen werden, ob die Herstellung synthetischen Benzins wei- terhin verboten bleibt oder ob die Arbeit fortgeführt werden kann. Eine Einstellung der gesamten Produktion würde bedeuten, daß noch in dieser Woche viele Arbei- ter entlassen werden müßten. Das Bundes wirtschaftsministerium hat der Hoben Kommission einen Plan vorgelegt, nach dem die beiden großen Fischer-Tropsch- Anlagen„Gewerkschaft Viktor“ in Castrop- Rauxel und Krupp in Wanne-Eickel inner- halb von acht Monaten auf neue Produk- tionsverfahren umgestellt werden sollen, wo- bei Benzin nur noch in geringer Menge als Nebenprodukt anfallen Würde. Die Hohe Kommission wird voraus- sichtlich auf ihrer heutigen Sitzung darüber beraten, ob entsprechend den deutschen Wünschen die Produktionsgenehmigung der Fischer-Trosch- Werke für ihre bisherige Pro- duktion um acht Monate verlängert wird, so daß in dieser Zeit die Umstellung auf das neue Verfahren vorgenommen werden und vermieden werden kann, daß die Belegschaf- ten der Fischer-Tropsch-Werke acht Monate arbeitslos sind. dukte abzusetzen. Die Stahlproduktion in verschiedenen europäischen Ländern sei auch bereits zurückgegangen. Diese Tendenz werde auch auf andere Länder übergreifen. falls es nicht gelinge, den Verbrauch zu er- höhen und die Zahlungsschwierigkeiten jener Länder zu beseitigen, deren Stahl- bedarf noch ungedeckt ist. Die Kommission empfiehlt dann, keine Unterschiede zwischen Inlands- und Export- preisen zu machen und die Preise in einem vernünftigen Verhältnis zu den Gestehungs- kosten zu halten. Wenn gemeinsame Maß- nahmen ergriffen werden, einige der abnor- malen Faktoren zu beseitigen, die für die hohen Preise der europäischen Stahlproduk- tion verantwortlich sind, so heißt es wei- ter, gebe es keine Gründe dafür, warum die europaischen Stahlerzeugnisse im Wettbe- werb mit amerikanischen Produkten auf überseeischen Märkten nicht erfolgreich be- stehen sollten. N Ruhrbesprechungen in Frankfurt Frankfurt.(dpa) In Frankfurt begannen Besprechungen darüber, wie die Funktionen der Ruhrbehörde möglicherweise erweitert werden können. An den Erörterungen, die keinen amtlichen Charakter haben sollen, nehmen der Leiter der deutschen Wirt- schaftsabteilung im britischen Auswärtigen Amt, Roger Stevens, der Wirtschafts- berater des britischen Hohen Komissariats, Sir Gordon MacReady, der britische Vertreter in der Ruhrbehörde. Sir Vaughan Berry, und britische Beamte der Stehl- und Kohlen-Kontrollgruppen teil. Die Be- ratungen sollen sich auf rein innerdeutsche Fragen beschränken. Es sollen die Möglich- keiten untersucht werden, verschiedene Aufgaben der Alliierten Kontrollgruppen für die Stahl- und Kohlenindustrie der internationalen Ruhrbehörde zu übertragen. Unterrichtete Kreise messen den Bespre- chungen für die künftige Entwicklung der Montanindustrie des Ruhrgebietes beson- dere Bedeutung bei. auf das Wohnungsbauprojekt der Bundes- regierung. Er hoffe, daß die Finanzierung von 250 000 Wohnungen gesichert sei und daß ab März mit einer Belebung des Woh- nungsmarktes gerechnet werden könne. Ziel der Maßnahmen sei, allen ein Heim z u schaffen, aber auch, die Gestaltung des wirtschaftlichen Lebens zu beeinflussen. 1,5 Millionen Arbeitslose seien keine leichte Hypothek, allerdings besage die Statistik der Gewerkschaften, daß die Zahl der Be- schäftigten angestiegen sei. Sie betrug im Dezember 1949 12 209 000. Vergleichsweise waren es im Durchschnitt des Jahres 1936 in dem gleichen Gebiet 11 568 000, wobei al- lerdings die Verdichtung der Bevölkerung berücksichtigt werden muß. Der drückenden Arbeitslosigkeit hoffe man durch den Woh- nungsbau und durch Auslandskredite be- gegnen zu können, die der westdeutschen Wirtschaft neuen Auftrieb geben würden. Ausländische Investitionen setzten je- doch die Bereinigung der alten Schuld voraus, und er richte deshalb im Na- men der Bundesregierung die Bitte an die Alliierten, eine Neuordnung der alten Schuldenverhähtnisse recht bald in An- griff zu nehmen. Auf sozialer Ebene kündigte Dr. Adenauer an, werde der Neuregelung des Verhältnisses der Arbeitnehmer in Betrieb und Wirtschaft die Aufmerksamkeit ge- hören. An Arbeitgeber und Arbeitnehmer aber richtete der Bundeskanzler die Mah- nung, wirtschaftliche Kämpfe unter allen Umständen zu vermeiden, da sie der Auf- bauarbeit Schaden zufügen und für Deutsch- land in der gegenwärtigen Situation nicht 2U ertragen seien. Konsequenter europäischer Kurs Mit Schärfe wandte sich der Kanzler so- dann Segen verschiedene Aeußerungen über eine Gewichtsverlagerung der deutschen Anlehnung vorwiegend nach Frankreich oder vorwiegend nach England. Derartige Gesichtspunkte seien antiquiert. Wer sich mit ihnen identifiziere, beweise nur, daß er den ganzen Ernst der Lage und die Schwäche der europäischen Situation nicht erkenne. Die Bun- desrepublik, d. h. er selbst, beabsichtige nicht. den einen gegen den anderen auszu- spielen, sondern wolle eine neue Poli- ti k. Er habe auf das Ziel der deutsch- französischen Zu- sammenarbeit als ein echtes Anliegen schon 5 häufiger hingewiesen und glaube, daß sich hiermit auch die engere Zusam- e mit Großbritannien verquicken asse. Nach den größeren Souveränitäten be- fragt, die er für 1950 erwarte, entgegnete Pr. Adenauer, daß eine UDeberprüfun 8 des Besatzungsstatuts erst für den Herbst vorgesehen sei. Er halte es daher für kalsch, schon im Januar hierzu Stellung zu nehmen und mit einem Katalog deut- scher Forderungen aufzuwarten. Der Verein Kurpfalz strebt — MORGEN Donnerstag, 5. Januar 1950/ N. Donnerstag, 5. Januar 1950 Rom- Paris Bonn Die italienische Presse hat in den letzten Wochen in zunehmendem Maße die Frage der künftigen deutsch- italienischen Bezie- ungen diskutiert und sie überwiegend in bejahendem Sirme kommentiert. Besonders der geplanten Romreise des Bundeskanzlers wurde im Zusammenhang hiermit sehr oe Aufmerksamkeit gewidmet. Das„Be- Verstehen“ des Besuches mußte bereits mehrmals dementiert werden. Stellenweise Wurde davon gesprochen, daß Dr. Adenauer Eits inkognito“ in Rom gewesen sei, Was rum von der Bundeskanzlei abgestrit- wird. Jedenfalls schließt man aus dem Allgemeinen Aufsehen, das die beabsichtigte Reise des Bundeskanzlers nach Rom aus zste, auf ein starkes Interesse Italiens an er Aktivierung der Beziehungen zur Bundesrepublik. Das kommt auch in ver- schiedenen Aeußerungen des italienischen Auhbenministers Graf Sforza zum Aus- druck, daß ,ein gesundes und lebensfähiges Europa ohne Deutschland nicht geschaffen erden kann.“ In Kreisen der Bundesre- erung verzeichnet man die verschiedenen italienischen Stimmen mit großem Interesse d stellt fest, daß man dem neuen deutsch- ienischen Handelsabkommen, über das eiten im Januar und Februar be- rochen werden sollen, gleichfalls größten ſert beimißt. ö Welche Beachtung man der günstigen wicklung der deutsch-italienischen Be- lehungen schenkt, das geht auch aus einer eUlungnahme der Pariser Zeitung„Le Monde“ hervor. Die Zeitung knüpft an einen Artikel des„Messagero“ an, der sich ut den Versuchen einer wirtschaftlichen ammenarbeit zwischen Frankreich und talien auseinandersetzte und darauf hin- Wies, daß dieses Experiment nicht ganz ein- ach sei, weil die italienische und franzö- ische Wirtschaft einander kaum ergänzten. sei bei Deutschland und Italien anders. Monde schließt aus diesem Artikel, „einflußreiche italienische Kreise die ſchaftsunion zwischen Frankreich und bereits für tot und begraben anse- und daß Italien sich mehr und mehr ch Deutschland zu orientieren gewillt sei. dürkte von einer gewissen Bedeutung inn; daß sich der Informationsdienst„Aus- land, der Bundesregierung am leichen age, an dem Freiherr von Maltzahn zur dortführung der deutsch- französischen andelsbesprechungen nach Paris reiste, gleichfalls mit der Aktivierung der Be- chungen zwischen Deutschland und Italien befaßte. Aus der Bonner Perspektive be- dt, scheint die deutsch- französische ammenarbeit auch auf wirtschaftlichem zebiet noch nicht so zu funktionieren, wie m das nach den Aeußerungen der letz- Wochen erwarten durfte. Pie erneu- ten Förderungen des Senators Ha mon AR, der vor der französischen Kammer Hangte, daß Kohle von der Ruhr nach ringen gebracht werden solle, da sich ohlentransport wesentlich preiswerter e Als der Erztransport, ist in Bonn zur Kenntnis genommen worden, genau so wie on dem französischen Außenminister man angekündigte Bau von drei n Stahl werken in Lothrin⸗ Hamon vertrat in seiner Rede vor der ischen Kammer die Auffassung, daß uch kür die deutsche Wirtschaft„die Sste Hypothese sein werde, künftig Aus Lothringen zu beziehen. rührt mit an die Kernfrage dieser Sachlage, wenn der römische Korrespon- dent der Brüsseler Zeitung„Le Nation ige, in einem Artikel, der sich mit dem ürtschaftlichen Aufstieg Deutschlands be- faßt, feststellt, daß Deutschland heute schon der Lage sei, die ausländische Konkur- enz auf den wichtigsten Märkten zu extra- en. Seine Produkion habe die italienische 5 in der Türkei wie in Oesterreich be- eschlagen. Angesichts dieser Sachlage fragt man Rom, wie man die deutsch-italieni- Handelsbeziehungen am schnellstens eine umfassende Grundlage stellen nne. In Italien überwiegt die Ansicht, irgendeine europäische Wirtschaftsorga- tion, an der Deutschland nicht teil- nehme, sinn- und wertlos sei. Italien werde irh die Abwesenheit Deutschlands in mer solchen Organisation mehr geschädigt Is irgend ein anderes Land. Neutrale Be- ter in Bonn glauben, daß man der- Feststellungen nicht überschätzen obwohl es recht aufschlußreich ist, sich das FRTTALUR-Projekt, einer der lanten europkischen regionalen Zusam- ischlüsse, ständig größeren Schwierig- en gegenübersleht.„Le Monde meint einem Artikel vom 2. Januar, wenn es endgültig herausstellen sollte. daß die chaftsunion zwischen Frankreich und en unmöglich sei, dann müsse Frank- die Wirtschaftspolitix gegenüber chland einer Revision unterziehen und peellen, Deutschland in einen organi- Kontinent einzubeziehen. Hugo Grüssen jener Arzt bestätigt japanischen Bakterienangriff (dpa) Der Wiener Arzt Dr. H. t bestätigte in einem Brief an die Zeitung, Der Abend“, daß die Ja- wahrend des Krieges in China Bak- gritte durchgeführt haben. Dr. ler als Chefarzt der UNRRRA und Roten Kreuzes mehrere Jahre in China r, berichtet, daß im Dezember 1941 Stadt Tschangteh. dem Zentrum des gels in Mittelchina. eine Pestepide- ausbrach, nachdem ein japanisches zeug Wattepäckchen und Reiskör- die vermutlich mit Pestbazillen infi- waren, abgeworfen hatte. Die Seuche Sedämmt worden. als die Stadt andlungen einge- „Einfache Ziele- aber keine geringen“ Präsident Trumans„State of the Union“— Botschaft vor dem Kongreß/ Optimistische Zukunftspläne Washington.(dpa) Präsident Truman verkündete am Mittwoch vor gemeinsamer Sitzung beider Häuser des USA- Kongresses die herkömmliche Botschaft zu Beginn der neuen Rongreßperiode. Seine optimistischen Darlegungen erläuterten vor allem die ge- setzgeberischen Absichten der Regierung zur Untermauerung des„Fair-Deal- Programms. Außenpolitisch forderte Pruman Weiterführung des eu- ropäischen Wiederaufbaupro- gramms. Gegen dessen Einschränkung wandte er sich mit der Begründung:„Wenn wir dieses Hilfsprogramm, eben weil es sich als Erfolg erweist, einstellen oder ent- scheidend einschränken wollten, täten wir genau das, was die Feinde der Demcekratie sich von uns wünschen. Wir wären 80 töricht wie jemand, der aus falscher Spar- samkeit kein Dach auf sein Haus setzt, nachdem er den Grundstein gelegt und die Mauern gebaut hat.“ Truman betonte die im vergangenen halben Jahrhundert außerordentlich ange- Wachsene Verantwortung der USA.„Wir sind vom Rande ins Zentrum der Weltpro- bleme gerückt. Andere Nationen erwarten von uns den vernünftigen Einsatz unserer wirtschaftlichen und militärischen Stärke. Wir werden sie nicht enttäuschen. Unser Ziel in der Welt ist der Frieden.“ N Weitere Punkte in Trumans außenpoli- tischer Uebersicht waren: Unterstützung der UN, Inkraftsetzung der gemeinsamen Ver- teidligungspläne, Ausbau der Weltwirt- schaft, Beitritt zur internationalen Han- delsor ganisation, Unterstützung der unterentwickelten Gebiete besonders in Asien und Annahme der Herausforderung des Kommunismus mit„seinen falschen Versprechungen“ und mit„seinem rück- Sichtslosen Machtstreben“. Truman sagte: „Die militärische Dienstpflicht ist ein wesentlicher Teil unserer Verteidi- gungspläne und muß deshalb beibehalten bleiben.“ Trumans irmerpolitishe Forderungen standen unter dem Leitwort:„Die USA müssen ein Land.der Möglichkeiten für uns alle sein“. Er sprach sich gegen wirtschaftliche Monopolbildungen aus und verlangte die Schließung der Lücken in der Gesetzgebung, die jetzt noch monopoli- stische Zusammenschlüsse gestatten. Für Finnlands politische Schwierigkeiten Kabinett Fagerholm gefährdet Helsinki.(dpa) Die durch die bürgerliche Opposition veranlaßte Einberufung des fin- nischen Reichstages für den kommenden Dienstag hat die finnische Regierungskrise in ein akutes Stadium gerückt. Selbst in Sozialdemokratischen Kreisen wird mit dem turz des Kabinetts durch ein Mißtrauens- votum gerechnet. Die bürgerliche Opposi- tion verfügt im Parlament über eine Mehr- heit von acht Stimmen. In der bürgerlichen Presse Finnlands werden jedoch auch warnende Stimmen laut.„Ein Sturz im Kampf für eine Lobn- erhöhung“, schreibt„Huvudstadsbladet“, „würde für die Sozialdemokraten nach der Präsidentenwahl zweifellos eine günstige Ausgangslage vorbereiten. Bis dahin dauert es aber noch einige Wochen, und in der schwierigen außenpolitischen und inneren Lage erscheint ein provisorisches, geschäfts- führendes Ministerium als ein bedenklicher Zustand. Ministerpräsident Fa gerholm selbst bedauert es, daß die Front um Paasikivi durch den parlamentarischen Konflikt ge- schwächt wird. Er erklärte dem Korrespon- denten des Stockholmer„Expressen“, nach der Präsidentenwahl werde eine Koalitions- regierung auf breiter Grundlage gebildet werden müssen. Werde das Kabinett jetzt durch ein Mißtrauensvotum gestürzt, so sei die Sozialdemokratie nicht bereit, sich wieder an der Reglerungsbildung zu betei- ligen.„Ich selbst habe nichts dagegen, fügte Fagerfiolm hinzü eine Weile auszu- ruhen und einmal offen zu reden, wie hoff- nungslos es ist, gewisse poelftische Oliquen zu Vaterländischem Denken zu bewegen.“— Drei kommunistische Abgeordnete for- dern die Einberufung des außenpolitischen Ausschusses des finnischen Parlamentes, um die letzte sowjetische Note an Finnland und die in diesem Zusammen- hang von der finnischen Regierung durch- geführten Maßnahmen zu prüfen. Die erste Fühlungnahme zwischen dem, nach langer Abwesenheit auf seinen Posten zurückge- kehrten sowjetischen Gesandten. General- leutnant Sowonenkow, mit der kinni- schen Regierung wird mit Spannung erwar- tet, Politische Kreise befürchten, daß die Sowjetunion ihren Beistands- und Freundschaftsvertrag mit Finn land kündigen könnte. Der Gesandte der Sowjetunion war am Dienstag aus Mos- kau eingetroffen, nachdem er dort fast einen Monat zwecks„Rücksprachen“ zuge- bracht hatte. b 5 Nationalistischer Wahlsieg in Aegypten Kairo.(dpa) Die extrem- nationalistische Walfd- Partei errang bei den ägvypti- schen Parlamentswahlen einen entscheiden- den Wahlsieg. Obwohl das Gesamtresultat noch nicht vorliegt, steht nach der Auszäh- lung eines Drittels der abgegebenen Stim- men bereits eindeutig fest, daß die Wafd- Partei im neuen Parlament über eine klare Mehrheit verfügen wird. Die Wafd-Partei wurde 1918 gegründet und erhielt ihren Namen von einer Dele- gation(Wafd) ägyptischer Nationalisten, die nach London ging, um über die Unabhän- gigkeit für Aegypten zu verhandeln. In den nächsten Jahren erkämpften die Wafdisten dann für Aegypten die Unabhängigkeit. Doch ist der Vertrag mit Großbritannien von 1936 immer noch heftig umkämpft. An den letzten Wahlen hatten sich die Wafdisten nicht beteiligt, nachdem sich zu- vor ein Teil der Wafd-Anhänger von Na- has Pascha, dem jetzigen Wafd-Führer, losgesagt hatte. Die Anhänger Makrams konnten jedoch 1945 nur 30 Sitze erringen, Während die Saadisten, die bei den diesjäh- rigen Wahlen vernichtend geschlagen wur- den, mit 124 Mandaten die stärkste Partei Aegyptens wurden. Die Saadisten vertreten vor allem die Interessen des Großggrund- besitzes und der Geschäftswelt. 5 Tito setzt sich auf der Donau durch Wien,(dpa) Marschall Tito hat den ju- gosla wischen Donaukähnen den Weg nach Wien mit der Drohung an die Sowjetunion geöffnet, andernfalls den Donauverkehr am „Eisernen Tor“, der jugoslawisch-rumäni⸗ schen Grenze, für die Schiffe der Volksde- mokratien zu sperren. Dieser Grund für die Erteilung der sowzjetischen Transitgeneh- migung wurde am Mittwoch. in Wien ber Kkäfint, nachdem der erste jugoslawische Schleppzug mit einer Ladung von 2700 t Ryrit Ungarn und die Sowietzone Oesterg reichs auf der Fahrt nach Regensburg pas- siert hatte. Die jugoslawischen Schiffe wer- den für die Fahrt donauabwärts Ruhrkohle laden. 5. Damit hat Jugoslawien eine Runde im Kampf um die Beherrschung der Donau- schiffahrt gewonnen, Die erste hatte im Au- gust 1948 mit der Ausschaltung der West- mächte aus der Donaukommission geendet. Die zweite brachte im November 1949 mit der Donaukonferenz in Galatz die Kaltstel- lung Jugoslawiens im Donauverkehr. Neben den Vertretern der Sowejetunion und ihrer Satellitenstaaten saß in Galatz zum ersten- mal seit dem Kominformstreit ein Jugoslawe am gleichen Konferenztisch. Jugoslawien wurde aber nicht einmal ins Sekretariat der Donaukommission gewählt, der einzigen Or- ganisation der Kominformstaaten, der es noch angehört. Belgrad hatte daher am 20. November erklärt, Jugoslawien werde die Beschlüsse der Donaukommission nicht an- erkennen. Die Herrschaft der Sowjetunion und ihrer Verbündeten über die Donau war bisher eine der wichtigsten Waffen im Wirt- schaftskrieg gegen Tito. Die Kominform- blockade gegen Jugoslawien führte zu einem scharfen Rückgang des Donauverkehrs, ob- Wohl die Belgrader Donaukonferenz von 1948 den Beschluß gefaßt hatte, den Donau- verkehr gegenüber der Vorkriegszeit zu Steigern. * die Arbeitnehmerschaft wünschte Truman Schutz und Förderung kollektiver Lohn- Verhandlungen. Die gegenwärtige Gesetz- gebung sei einseitig auf Maßgregelungen ausgerichtet und mit demokratischen Idea- len nicht vereinbar. Die Behebung des „immer noch akuten Mangels in Wobhnun- gen für die niederen und mittleren Ein- Kommensgruppen“ denkt sich Truman durch Förderung der Wohnbau-Genossen- Schaften und des sozialen Wohnungsbaues. Die Mietpreiskontrolle müsse um ein wei- teres Jahr verlängert werden. Bei den Sozialleistungen em- pfahl Truman Ausdehnung und Er- höhung der Renten sowie der Alters- und FHinterbliebenenversicherung, Anpas- sung der Arbeitslosen versicherung an die Erfodernisse der heutigen Zeit und Schaf- fung eines Krankenversicherungssystems, das allen Amerikanern gute ärztliche Für- sorge sichert. Schließlich wünschte Truman Erhaltung sowie wissenschaftliche Durchforschung und Ausnutzung der Naturschätze und empfahl die Gründung. einer Stiftung zur Förderußg der Wissenschaften. Truman nannte seine Wünsche„einfache Ziele, doch sind es keine geringen“. Er sagte:„Sie sind wesentlich mehr wert als alle Imperien und Eroberungen der Ge- schichte, sie können nicht durch militärische Angriffe oder politischen Fanatismus er- zielt werden. Man muß sie mit bescheide- neren Mitteln erreichen: Durch harte Ar- beit, durch Selbstbeherrschung im Verkehr miteinander und durch tiefe Hingabe an die Grundsätze der Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung. 3,3 Milliarden Defizit des US A- Haushalts . Washington.(dpa) Die erste Hälfte des laufenden Finanzjahres der USA hat nach einem Bericht des amerikanischen Finanz- ministeriums mit einem Defizit von fast 3,3 Milliarden Dollar abgeschlossen. Der Fehlbetrag des amerikanischen Staatshaus- halts für das Finanzjahr 1950, das am 30. Juni 1950 abschließt, war ursprünglich mit 5,5 Milliarden Dollar veranschlagt worden. Den größten Posten auf der Ausgabenseite hatte der Militär haushalt. Die Aus- gaben für das Europahilfs pro- gramm stehen an dritter Stelle. 5 Fester Chinakurs Londo 8 London.(dpa) Die britische Presse r net nach wie vor damit, daß Großbr nien, Australien und Neuseeland kurz Eröffnung der Konferenz der Comme Wealth- Außenminister in Colombo 9. Januar die Anerkennung der kom nistischen Peking- Regierung aussprec werden. Aus inoffiziellen Aeußerungen Unterrichteter Londoner Kreise gewꝛi mar den Eindruck, dag Großgbritann trotz der jüngsten Tendenzen der ameriß nischen Fernostpolitik an der baldigen 4 erkennung Pekings festhält.. Man ist in London anscheinend nicht 8 beeindruckt von dem lebhaften Prop gandafeldzug der republikanischen Us Senatoren für eine aktive Intervention Formosa. Statt dessen baut man mehr die amtlichen Erklärungen des U Außenministeriums und die Meinun äußerungen einflügreicher politischer Ro mentatoren wie Walter Lippman, vor der Gefahr einer selbständigen ame auf Kosten Partnerschaft mit den europäischen Grog kanischen Ostasienpolitik mächten und den britischen Dominig Warnen. Die Haltung, für die sich die Us Regierung anscheinend entschieden h nämlich die Entsendung von Waffen einer„technischen Mission“, aber keit Truppen nach Formosa, wird in London Versuch einer Kompromiß s ung zwischen den Republik nernund den Demokraten gewert Die Demokraten sind im allgemeinen geg amerikanische Verpflichtungen auf Fe mosa. Obwohl man es für möglich hält, d die britisch- amerikanischen Beziehung durch dieses inner amerikanische Tauzieh um den Fernostkurs einer lastungsprobe ausgesetzt werden. man in London doch mit einer Lösung, die britischen Argumente für die Anerken nung Pekings berücksichtigt. Zu vielen Meldungen der letzten über eine mögliche Trübung der britis amerikanischen Beziehungen, im Hinbli auf die Anerkennung der kommunistisch Regierung in China, erklärte ein brit s Cher Sprecher der alliierte Hohen Kommission in Frankfu die britische und amerikanische Freu schaft und Interessengemeinschaft sei fest gefügt, daß auch Meinungsverschied heiten in Einzelfragen ihr nichts anhab könnten. Die amerikanische Regie werde offenbar hauptsächlich mit Rück auf einflußreiche Kongreßkreise läng Zeit nicht zur Anerkennung schreiten, a sie habe auf die britische Regierung auszuüben. Stuttgart muß sparen 500 Millionen Defizit im kommenden Haushaltsjahr? Von unserer Stut Stuttgart. Der Landtag wird sich am kommenden Mittwoch mit dem Entwurf eines Nachtrags des Finanz ministeriums zum Staatshaushalt 1949-50 beschäftigen. Wie wir Kierzüi vom Pinanzministerium er- fahren, wurde ein Nachtragsetat in erster Linie durch erhöhte Anforderungen des Bundes, dureh den Finanzausgleich der Westdeutschen Länder und durch die Auf- wendungen für die sogenannte Niedersach- senklausel des Finanzausgleichsgesetzes notwendig. Württemberg-Baden wäre sonst mit aller Wahrscheinlichkeit in der Lage gewesen, die Aufwendungen für die im Nachtragsetat aufgeführten Posten durch Abstriche bzw. Minderausgaben in einzel- nen Kapiteln des Haushaltsplanes von 1949-50 zu decken. 0. Die. Gesamtausgaben im Nachtragsetat belaufen sich auf rund 140 Millionen DNôL. von denen aber rund 73 Millionen DM durch Einsparunigen und Abstriche im lau- fenden Etatsjahr ausgeglichen werden kön- nen, so daß der effektive Mehraufwand 67 Millionen DM, beträgt. Die im Staatshaus- Haltsgesetz 1949-50 festgelegte Endsumme wird sich dadurch von 1 718 000 000 auf, 1 785 000 00 DM erhöhen. In dem effekti- ven Mehraufwand von 67 Millionen DM ist ein außerordentlicher Nachtragshaushalt in Höhe von 16 Millionen DM einbegriffen. Der Hauptanteil des ordentlichen Nach- tragsetats entfällt mit 64,5 Millionen DM auf die zweite Halbjahresrate für den Finanz- ausgleich, mit weiteren 4 Millionen PM auf die Erfüllung der Verpflichtungen des Lan- des aus der Niedersachsenklausel und mit rund 29 Millionen DM Beiträgen an den Bund, die in erster Linie für Lebensmittel- Zu viel Anträge zu wenig Gesetze 3 Verhältnis 20:1/ Kürzung der Redezeiten/ Fragestunde der ee Von einem innenpolitischen dpa- Korrespondenten Bonn. In den letzten Wochen haben sich die Stimmen derer gemehrt, die eine Aen- derung des bisherigen Arbeitsverfahrens des Bundestages fordern. Die FDP-Fraktion im Bundestag hat sogar einen Antrag ein- gebracht, der eine Reorganisation der Par- lamentsarbeit anstrebt. Es sei notwendig, 60 wurde der Antrag von Mitgliedern der Fraktion begründet, die Flut der Anträge abzudämmen, deren Ergebnis meist nur die Aufforderung an die Regierung zum Erlaß eines Gesetzes sei. Es wäre besser, diese Anträge so umzuformen, daß sie nach einer kurzen Anfrage an die Regierung innerhalb weniger Minuten beantwortet werden könn- ten. Der ehemalige Direktor der Verwaltung für Ernährung, Dr. Schlange- Schöningen, der vor 1933 auch dem Reichstag angehört hat, hat ebenfalls darüber geklagt, daß die Flut der Anträge der Fraktionen jede gere- gelte Arbeit an der Gesetzesmaterie unmög- lich macht. 5 Wie aus dem Verzeichnis der Druck- sachen, das vom Bundestag herausgegeben wurde, zu ersehen ist, hat sich der Bundes- tag bisher weit mehr mut Anträgen als mit Gesetzesvorlagen beschäftigt. Erst nach einem Viertefjahr seines Bestehens wurde das erste Gesetz verabschiedet. Dieses Ge- setz betraf die Verkündung von Rechtsver- ordnungen und besaß nach übereinstimmen- der Meinung des Par! ische Bedeutung. — 1 poli- di Die Kritiker der bisherigen Arbeit, des Bundestages bemängeln weiter, daß sich das Parlament in vielen Fällen über seine Zu- ständigkeiten nicht völlig klar sei. Wie aus Unterhaltungen mit Abgeordneten hervor- geht, bestehen für den Bundestag und seine Miglieder die Schwierigkeiten nicht zuletzt in der durch das Grundgesetz völlig verän- derten Lage gegenüber der Zeit vor 1933. Sie sind übereinstimmend der Meinung, daß es noch geraume Zeit dauern wird, bis eine gewisse Stabilität und Kontinuität der Ar- deit im Parlament erreicht werden wird. Von den bisher gestellten rund 200 Au- trägen befassen sich über 50 mit sozialen Fragen. Der Zahl nach bilden diejenigen Anträge die zweite Gruppe, in denen eine Steuer- oder Abgabensenkung verlangt Wird. Beim Verwirklichen aller im Burides- tag bisher eingebrachten Anträge Sozialpoll- tischer Natur würden nach sorgfältigen Be- rechnungen Mehrausgaben in Höhe von etwa drei Milliarden DM entstehen. Die- jenigen Anträge, die eire Senkung der Steuern oder Abgaben für einzelne Schich- ten oder die ganze Bevölkerung zum Ziel haben, würden eine Minderung der jetzt an den Staat fließenden Gelder um viele hun- dert Millionen DM nach sich ziehen. Außer- ordentlich vielfältig ist außerdem die Zahl der Anträge, in denen lokale Probleme oder ie Probleme ganz bestimmter Schichten ten werden„ WI Um eine Kenderung des bisherigen Zu- standes herbeizuführen, soll nach Ansicht der Kritiker des Parlaments vor allem mit den langen programmatischen Reden der Fraktionssprecher aufgehört werden. Die Kritiker Verlangen die strikte Einhaltung der Vorschrift der Geschäftsordnung, nach der frei gesprochen werden muß, damit die Redner auf die in der Debatte aufgeworfe- nen Gründe eingehen und sich so ein wirk- liches Gespräch der politischen Gegner und Partner entwickelt. Eine Kürzung der Rede- zeit soll ferner dazu beitragen, An die Stelle der verstreuten einzelnen Sitzungen des Parlaments sollen Sitzungsperioden tre- ten, in denen die Vormittage mit Ausschußg- sitzungen und die Nachmittage mit Bundes- tagssitzungen ausgefüllt sind. Der Abend sei dann für Besprechungen der Fraktionen krei. Zwischen den einzelnen Sitzungs- perioden soll den Abgeordneten Gelegenheit gegeben werden, sich ihren beruflichen oder Privaten Geschäften zu widmen und mit ihren Wählern Verbindung zu halten. Schließlich soll nach britischem Muster eine Fragestunde an die Regierung eingerichtet werden, in der kurze Fragen, die vorher schriftlich eingereicht werden. von einem 8 der Regierung beantwortet wer- en. Flut der Anträge am besten eingedämmt werden, so daß sich das Parlament sein eigentlichen Aufgabe, der Gesetzgebung, en Rane f f 3 5. tgarter Redaktion subventionen Verwendung kinden. Im os dentlichen Nachtragsetat finden sich ferne die vom Kabinett bewilligten 5 Millicnht DA für Winter beihilfen und 4 Millionen Bei den 16 Millionen DM des ordentlichen Nachtragsetats H l ausnahmslos um produktive unmittelbar wieder der Bauwirtschaft Landes zugute kommen. Es handelt s dabei u. a. um die lang erwarteten Res raten für den sozialen Wohnungsba Höhe von 5,3 Millionen DM. Währeng außerordentliche Nachtragsetat auch d Darlehen gedeckt werden soll, hofft Finanz ministerium, die Aufwendungen den ordentlichen Nachtragsetat durch höhung der Steuersätze(also keine Steu erhöhungen, die den Steuerpflichtigen tr fen) decken zu können. 5 5 In diesem Zusammenhang äußerte s ein Vertreter des Finanzministeriums à zur voraussichtlichen Gestaltung des St Haushalts 1950/1 unter Zugrundele der von der Verwaltung veranschlagten forderungen, der geringeren Steuereingän und vor allen Dingen durch den Weg der im letzen Jahr vorhandenen einme gen Deckungsmittel Erstausstattung, Ha Haltsüberschüsse des Landesbezirks No württemberg und Ueberträge aus d Etatsjahr 1947/48 in der Gesamthöhe rund 200 Millionen DH) sei mit ein mutmahlichen Fehlbetrag von rund Millionen DM zu rechnen. Nur dun äußerste Sparsamkeit und durch dras sches Zurückschrauben der Anforderu der Verwaltungen könne diesem Jahr fehlenden Kungsmittel, die ausschließlich zur Anh belung der Wirtschaft verwendet wurd möglich sein werde, wieder über 100 M den sozialen Wohnungsbe lionen DM füß ö abzuzweigen, Sei zweifelhaft. Eisenbahnergewerkschaft klagt gegen Bundesbahn Kassel.(dpa) Vor dem Arbeitsgericht Kassel begann ein Prozeß der Gewerks der Eisenbahner Deutschlands gegen Bundesbahndirektion, die im Herbst vori Jahres im Direktionsbezirk Kassel 140 Eis bahner wegen der schlechten Finanzlage e lassen hatte. Die Gewerkschaft möch durch den Spruch des Arbeitsgerichtes ge rell entschieden haben, ob durch die Ent sung von 10 000 Arbeitern der unters Lohngruppen die finanziellen Schwierig! . behoben werden k en. i Die Gewerkschaft vertritt die Ansicht durch Entlassungen in den untersten Loh gruppen die Schwierigkeiten nicht behg werden können. Das Jahresdeflzit der B desbahn betrage im Durchschnitt 400 Milli, nen Mark. Durch die Entlassung der 100 Arbeiter würden aber nur 30 Millionen 7,5 Prozent des Defizits, eingespart. Dr. Adenauer 74 Jahre alt Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ko Adenauer begeht heute seinen 74. Auf diese Art und Weise werde die Teilen der Bundesrepublik sin Bundeskanzlei bereits rei Wünsche eingetroffen abe in dem Meinungsaustausch ini, London niemals versucht, irgend einen Prud J! 8 2 1 50/ Nx. ndom esse rec rogbrite Kurz Comm ombo r Komm Assprech ungen g Sewing britanng ameriꝶ digen nicht seh n Prop hen Us vention mehr les U Meinung her Ko man, zen ame osten Groh Dominic die U8g eden affen d er Keiß ondon g o mi 1 1e u blik 1 Se werte men gege auf Po 1 hält, di ziehung Tauziehe Sten Be . rech sung, di Anerken tzten 20 r britisch 1 Hinblie mnistische 1 brit. liierte An K fur Freund ft. sei rschiedeg s anhaben Regierung Rücksich längen eiten, abe tausch mi inen Druc üben. 1. Im or sich ferne Million lionen Dl en Woh les. Au elt es sich gaben, die schaft de ndelt Sich eten Rest. ngsbau i ährend del much durch hofft das lungen fi durch Er. ne Steuer tigen trel Berte sid iums aud des Staat; undelegun lagten Al. lereingäng n Weglal n einmal, ang, Hau irks Nori aus den thöhe 9 mit einen rund Nur dure ch Gras orderunge es Deli chts der ligen Del ur Anki at Wurden 1 100 Mf hnungsbe klagt gericht Werkschl gegen d bst vorig 140 Eisen nzlage el kt möcht chtes gen die Entli unterste nwierigle rden kon nsicht, d sten Lol at behob⸗ t der Buß 400 Milli der 100 lionen I 8 alt Dr. Kontt en 74. 6 adespress ler berel dnn akk ünsche Aus alle id in d 1 Glüch Fun boll fir lf PH un, 3 — K. Zeite 3 Deutschlands Frauen Deutschlands Zukunft Eine Amerikanerin sieht Deutschland/ Von Dorothy Thompson Dorothy Thompson, Amerikas große Journalistin und Kommentatorin, ver- tritt im Namen der Frauen und Mütter in aller Welt eine Politik des Herzens. Wir veröffentlichen heute einen Bericht von ihr, in dem sie zu den deutschen Problemen Stellung nimmt. Zu jeder Zeit und in jedem Volk lebt der Drang nach Gerechtigkeit. Die Deutschen Waren und sind davon keine Ausnahme Sie blicken heute um sich und sehen Ruinen- stäckte, eine aus ihrer Bahn geschleuderte Jugend, Millionen besitzloser Flüchtlinge. und die vier Siegermächte. Die große Fra- ge:„Was ist Wahrheit?“, die sich jeder halb- wegs Vernünftige stellt, läßt sich nicht mit steigenden Produktionsziffern, der Wäh- rungsreform und wachsender Kaufkraft be- antworten. Die Deutschen wissen: man kann all das haben und doch mit Sicherheit dem Untergang zusteuern. So wird Deutschland heute vom Geist der Skepsis, ja selbst von Zynismus be- herrscht. Und doch Sibt es eine große Gruppe Deutscher, die noch immer hoffen, noch immer glauben und die in opfervollem Schweigen ihre persönlichen Interessen in den Aufgaben der Menschlichkeit aufgehen lassen— oder sie wenigstens in einem grö- eren Maße aufgehen lassen als irgend- welche andere: die deutschen Frauen. In ihren tiefen mütterlichen Instinkten schlum- mert— meist un ausgesprochen— die Kritik an der Gesellschaftsordnung; in ihrer Liebe zu ihren Kindern, in den Hoffnungen. die sie an sie knüpfen, liegt eine Kraft, die ge- waltiger ist als die Kräfte des Intellekts, 5 Ganz Deutschland huldigt einem Männ- lichkeitskult und hier liegt vielleicht mehr als irgendwo anders die Wurzel des Uebels. Bereits im vorigen Jahrhundert machte der englische Schriftsteller George Meredith auf diese Tatsache aufmerksam, die seiner Ansicht nach in weitem Maße die Neigung der Deutschen zu Strenge und Mi- litarismus erklärt: daß den Frauen niemals gestattet War, ihren mäßigenden und ver- nünftigen Einfluß geltend zu machen. Alles für den Hausgebrauch Schürzen— einmal anders Daß Schürzen nicht immer nur ein not- wendiges Uebel sein müssen, sondern auch sehr reizvoll aussehen können, beweisen unsere drei Vorschläge, die leicht nachzu- arbeiten sind. Die Kittelschürze ohne Aermel erfordert nur geringen Stoffverbrauch und wird auf der linken Schulter und an der Seite ge- schlossen. Der eingefaßte, spitze Ausschnitt macht sie besonders kleidsam. Die aparte Schürze mit angeschnittenem Schulterteil erinnert fast an ein Modell- kleid. Sie wird möglichst aus festem Stoff hergestellt, mit andersfarbigen Blenden verziert und im Rücken mit Knöpfen ge- schlossen. Leicht nachzuarbeiten ist auch die Schürze aus einem Stück, die mit einem praktischen Banddurchzug für jede Figur tragbar wird. 5 Wenn die Haushaltskasse leer ist Zwiebackauflauf: 350 g Zwieback oder 6 bis 7 alte Brötchen(in Scheiben geschnit- ten) werden in eine gefettete Auflaufform gelegt und etwa 50 g Rosinen dazwischen gestreut. Einen halben Liter Milch wird mit einem Ei, 2 bis 3 EßBlöffel Zucker und etwas Vanillin gut verrührt und gleichmäßig dar- über gegossen. Man läßt das ganze ein bis Wei Stunden weichen, gibt einige Fett- Nöckchen darüber und überbäckt im Oten bei Mittelhitze etwa 20 bis 25 Minuten. Da- zu gibt es Fruchttunke oder eingemachtes Obst. Kleine Schuhpflege-Fibel Um die Schuhe in Form zu halten, soll man sie unmittelbar nach der Benutzung auf Leisten ziehen. Zum Einreiben des Schuhpflegemittels weiche Tücher(alte Strümpfe) verwenden. Scharfe und harte Bürsten nur bei festem Leder. Schmutz greift das Oberleder an, deshalb sol- len beschmutzte Schuhe sleich nach dem Trocknen gereinigt und niemals ungeputzt beiseite gestellt werden. Schuhereme nur dünn auftragen, damit das Leder nicht ver- krustet. Wildleder vorsichtig mit feinem Schmirgelpapier reinigen, jedoch nicht zu okt, da sonst das Leder angegriffen wird. Kreppschlen mit einer leichten Seifenlauge Waschen. Helteren Lackschuhen verleiht man durch Abreiben mit einer frischange- schnittenen Zwiebel neuen Glanz, im übri- gen werden Lackschuhe mit Lacklederöl be- handelt. Gummischuhe gut abwaschen, aber nicht in Ofennähe trocknen; anschließend leicht mit Oel einreiben. Derbe Schuhe (Sportschuhe, Berg- und Skistiefel) ab und zu mit Rizinusöl einfetten. Schuhereme und Reinigungsmittel sind gut geschlossen zu halten, weil sie sonst austrocknen. MARGUERITEN IM BLAUEN VE IL ROMAN VON HANNSULLRICH VON BISSING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 13. Fortsetzung „Nie gehört!“ „Sehen Sie, das ist ein Mangel an kultu- reller Bildung! Und was macht d'Argent?“ „Nun, was dies anbelangt“, meinte der Kriminalrat, der unmittelbar den Eindruck hatte, als sei der Journalist gar nicht 80 betrunken, wie es zuerst den Anschein Se- habt hatte,„was dies also anbelangt, habe ich einige Neuigkeiten für Sie. Es ist inter- essanltes und überraschendes Material. DArgent hatte zum Beispiel drei Bank- konten, aber die Gesamtsumme des ihm zur Verfügung stehenden Geldbetrages War recht bescheiden. Es kann natürlich möglich sein, daß er Werte, Aktien oder dergleichen besaß, die uns vorerst noch unbekannt sind. Aber mir scheint, er war wohl kaum ein Krösus. Er besaß auch einen ziemlich großen Bekanmtenkreis. Sehen Sie sich dies einmal an! Es sind recht hübsche Aufnahmen dar- unter. Doch ich bin gewiß. daß die Mehr- zahl dieser Frauen nur eine Menge Geld gekostet hat. Und mit diesen Worten schob er eine Anzahl photographischer Aufnahmen über den Schreibtisch, die er einer vor ihm liegenden Akte entnommen hatte. „Er scheint keinen beständigen Ge- schmack gehabt zu haben. Ob blond. ob braun, ich liebe alle Frauen— heißt es in dem, kleinen Chanson.“ „Eine Anzahl mehr oder Weniger sut Se- trokkener Photgraphien hübscher Frauen ist kein stichhaltiger Beweis für ein ausschwei- fendes Liebesleben“, erklärte der Journalist, in die Betrachtung der aparten Frauen- gesichter vertieft. Er wandte eins dieser Bilder unvermittelt um und studierte ein- gehend die leere, weiße rückwärtige Fläche. „Diese Aufnahmen sind ein wenig alt. Finden Sie das nicht?“ sagte der Journalist. „Warum?“ Ungersbach holte zum zweiten Male die Flasche aus der Tasche. Aber diesmal War der Kriminalrat vorbereitet, und während der Journalist das Glas suchte, ergriff Klausen die Flasche, stellte sie in ein Seiten- fach seines Schreibtisches und klappte dies vernehmbar zu. „Das sind väterliche Allüren!“ schimpfte Ungersbach und vertiefte sich resigniert in das Studium der restlichen Aufnahmen. Aber plötzlich war er nüchtern. Er starrte auf ein Photo in seiner Hand and hielt den Atem an. Das ist ja aller- hand!“ meinte er überrascht.„Wissen Sie, wen dieses Bild darstellt? Er machte eine kleine Pause und sah den Kriminalrat ver- blüfkt an. a „Sie können es nicht wissen“, fügte er dann hinzu. Und er dachte darüber nach, daß er mit der Frau, die diese Aufnahme zeigte, noch vor wenigen Stunden in einer exklusiven Bar an einem Tisch gesessen hatte. 5 Er wandte das Bild um, und nickte mit dem Kopf, als habe er eine Vermutung be- Aber gerade unter Frauen in Deutsch- jand habe ich jenes Insichgehen gefunden, dessen Fehlen ich woanders so bedauerte. Ich fand, daß sich die deuf en Frauen viel weniger mit den äußeren ormen beschäf- tigten als mit dem menschlichen In- halt ihrer Gesellschaftsformen, mit den grundlegenden Werten. mit den Kernfragen menschlicher Benehungen. Für sie ist„De- mokratie“ nicht irgendetwas, das in USA kür die amerikanischen Verhältnisse, oder in England, Frankreich oder der Sowjet- union hergestellt wurde und unvermeidlich aus den geschichtlichen Erfahrungen und Problemen dieser Länder gewachsen ist. Für die deutschen Frauen bedeutet De- mokratie die Verwirklichung— im Staat und außerhalb der Sph e des Staates der Prinzipien, die eine gute Familie regie- ren: die Autorität des Vaters, gemildert dur n das liebebestimmende Feingefühl der Mutter; der Gehorsam der Kinder unter Berücksichtigung, daß sie der Freiheit und der Selbstbeherrschung als der Grundlagen ihrer Entwicklung bedürfen; die Pflicht des Stärkeren, den Schwächeren zu beschützen und die Pflicht des Schwächeren, den Stär- keren zu respektieren, die Ausweitung des Verwandtschaftsverhältnisses von der Fa- milie auf die Gemeinschaft, die Bruder- schaft der Menschheit. „Aller wirklicher Wiederaufbau in Deutsch- land“, sagte eine deutsche Frau zu mir, „müß beim einzelnen Menschen anfangen. Man kann keine Gesellschaftsordnung än- dern, indem man das System ändert; man kann sie nur ändern, indem man das Ver- halten der Menschen ändert— das aber kann nur nach einem Ideal neugeformt werden. Was die Frauen in Deutschland denken— wonach sie sich sehnen, worauf sie ansprechen— kann entscheidend wer- den für dieses Land, dessen Zukunft noch im ungewissen liegt. Denn die Frauen sind den Männern gegenüber in einer erstaun- lichen Ueberzahl, und sie werden es in allen Altersgruppen bleiben, bis die Jugend, die heute unter achtzehn ist, einmal heran- gewachsen ist, um Positionen im Leben der Nation einzunehmen. Erst in den Alters- gruppen unter dreizehn Jahren ist das Ge- Schlechtsverhältnis ausgeglichen. Zwischen vierzehn und neunzehn sind die Mädchen nur wenig in der Ueberzahl. Aber unter den Deutschen zwischen zwanzig und vierzig, den Jahren der größten Aktivität und Kraft, überwiegen die Frauen in einem erstaun- lichen Maße. Unter allen Deutschen haben bisher nur die Frauen demonstrativ ihren Dank an die Außenwelt für die Hilfe durch den Marshallplan und die vielen freiwilligen privaten Hilfssendungen aus allen Ländern zum Ausdruck gebracht. a b Arme Frauen und verhältnismäßig reiche Frauen, Frauen mit Kindern auf den Armen und Kindern, die sich an den Röcken fest- hielten, Flüchtlingsfrauen— die bedauerns- wertesten in Deutschland— alle kamen. Zwei Arbeiter frauen, zwei Geistes arbeiterinnen, zwei Künstlerinnen und zwei Studentinnen sprachen zu der versammelten Menge, und als die erste Studentin das Wort ergreifen wollte, brach sie in Tränen aus. Ein Kin- derchor sang ein Lied des Dankes, Die Kundgebung wurde in anderen deutschen Städten wiederholt. Die deutschen Frauen halten nichts von Aggressivität nicht einmal segen Kom- nuunisten. Ihre Hilfsdienste stehen allen zur Verfügung— Katholiken und Protestan- ten, Konfessionslosen, früheren Nazis, Kom- munisten, Sozialisten; sie stellen keine Fra- gen, zu welcher Weltanschauung sich einer bekennt— nur, wie bedürftig er ist.„Laß Dich nicht durch das Böse überwinden, son- dern überwinde das Böse durch das Gute], sagte eine deutsche Frau. Ich bezweifle, ob es in der ganzen Welt irgendwelche Menschen gibt, die den Krieg besser kennen und mehr hassen als die deutschen Frauen, die Säuglinge und kleine Kinder im Bombenregen sterben sahen. stätigt gefunden.„Dies ist eine neue Auf- nahme“, sagte er.„aber es ist zweifelhaft, ob es uns einen Schritt vorwärts bringt. Sie können nämlich dieses Photo an den meisten Zeitungskiosken kaufen.“ „Und wer ist diese Frau?“ fragte der Rriminalrat, und energisch tippte er mit dem Zeigefinger auf das Bild. das Ungersbach dem Stoß der Photographien entnommen hatte. 5 „Eine äußerst begabte Tänzerin“, erklärte er dann, ich würde Ihnen raten, sie sich heute abend anzusehen. Christa Marita heißt sie“, sagte Ungersbach, Christa Marita! Schöner Name, nicht wahr? Er hat mich eine schlaflose Nacht gekostet. Aber ich habe nicht einmal gewußt. daß das Bild dieser Frau in dem Schreibtisch eines Hauses in der Dahlienstraße lag, in dem ein Mord geschah.“ Der Kriminalrat betrachtete einige Minu- ten schweigend das anmutige Gesicht der Tänzerin. Dann hob er plötzlich den Kopf und fragte unerwartet: Woher Wissen Sie, daß das Bild in dem Schreibtisch jenes Hauses lag?“ „Weil ich die Photographien in dem Fach des Schreibtisches liegen sah, als ich einen Rotstift suchte. Ich fand es nicht geschmack- voll, sie durchzustöbern. Wie gesagt, ich suchte einen Rotstift.“ „Und weshalb suchten Sie einen Rot- stikt?“ „Weil die Zahl auf dem Rand der Zei- tung, die auf dem Schreibtisch lag, in roter Schrift dort stand.“ „Und haben Sie einen Rotstift sefunden?“ „Nein! Ich habe auch nicht erwartet. zinen Rotstift zu finden.“ „Und warum war es nicht zu erwarten?“ „Weil, mein lieber Kriminalrat, diese Zahl nicht mit einem Rotstift geschrieben Drei Könige aus dem Morgenlande Zeichnung von Vvonne Stein Fünfundsiebzig Klingeln an einer Iür Duisburg baute ein Haus für alleinstehende Frauen Die Jüngste ist vierundzwanzig, die älteste vierundsechzig. Jede hat ein Zimmer von 18 Quadratmeter, eine kleine Kochecke, Wandschränke, eine Couch mit Bettkasten, abwechselnd einen Balkon oder einen Erker, einen Tisch, zwei Sessel, einen eigenen Briefkasten und eine eigene Klingel. Fünf- undsiebzig Klingeln mit Namensschildchen gibt es beiderseits der Eingangstür des „Hauses am Park“ im südlichen Teil von Duisburg an der Straße nach Düsseldorf. Vierzehn Tage vor Weihnachten sind die Räume bezogen worden. Fünfundsiebzig von einhundertachtzig alleinstehenden, berufstä- tigen Frauen aus Duisburg, die mit ihren Wohnungsansprüchen auf dem Amt immer als letzte rangierten, haben ein eigenes Heim bekommen. Sie zahlen mit 40 DM im Monat nicht mehr als für ein durchschnitt- liches möbliertes Zimmer. Im„Haus am Park haben sie kostenlos den Vorteil dazu, für sich allein zu wohnen und doch keine Bequemlichkeit zu entbehren. Fünf andere deutsche Städte haben bereits ihre Fach- leute nach a geschickt, um zu er- fahren, wie man das macht. Das Duisburger Beispiel dürfte bald Nachahmer finden. Auf den Gedanken, dieses Haus zu bauen, kam der Duisburger Wohnungsdezer- nent eines Tages durch einen Bericht aus Schweden, wo solche Häuser bereits errichtet wurden, und nachdem er schon länger die Beobachtung gemacht hatte, daß die Allein stehenden Frauen immer wieder an das Ende der Schlange derer, die Wohnungen suchen, geschickt wurden In Duisburg gibt es eine Wohnungsbau- Gesellschaft, die im Besitz der Stadt ist, das Land zahlt kommunale Zuschüsse. Einige Kuflagen, die das Ministerium in Düsseldorf machte, blieben auf dem Papier, denn als sie kamen, war der Rohbau bereits bis zum ersten Stock gediehen. In den Einzelheiten waren Planung und Ausgestaltung schwieriger, als es heute aus- sieht. Das Prinzip des Hauses ist das Indi- viduelle. Es sollte kein Heim werden.„Wir hätten, unserem Prinzip entsprechend, die Zimmer ebensogut in einzelnen Pavillons innerhalb eines Parks einrichten können“, sagt der Dezernent. Das hieße also: kein Gemeinschaftsraum, keine gemeinsame Küche, kein Pförtner oder Hausmeister, an dem jede Einwohnerin vorbeipassieren muß und der die gesamte Post sieht bevor er sie verteilt. Daß auf je sechs Frauen eine Toi- jette und auf je zwölf ein Badezimmer kommt, liegt nur daran, daß der Bau sonst übermäßig teuer geworden wäre. „Soviel Freiheit wie möglich, 80 Wenig Zwang wie nötig“, das ist der Leitspruch der Hausordnung. Daß eine junge Witwe mit Kind ebenso abgewiesen werden mußte wie ein Mädchen, das seine minderjährige und elternlose Schwester mitbringen wollte, bedingt diese Hausordnung, denn eine ge- wisse Ordnung muß sein, um das Experi- ment des„Hauses am Park überhaupt zum Erfolg führen zu können. Und es ist ein Experiment. Die Anre- gung, die der Duisburger Wohnungsdezer- nent aus der Praxis seines Amtes empfing, berührt eine der großen sozialen Einzel- fragen, die meistens übergangen werden, weil andere dringlicher erscheinen: das Problem der Frauen, die nicht verheiratet sind und wahrscheinlich auch keine Ehe mehr eingehen werden, weil sie den Män- nern gegenüber in der Ueberzahl sind. Sie stehen in den verschiedensten Berufen, und da das Experiment des„Hauses am Park auch ein soziologisches ist, hat die Stelle, die aus einhundertachtzig Bewerberinnen künfundsiebzig Frauen auswählen mußte, nur solche Frauen ausgewählt, die eine Re- ferenz aufzuweisen hatten, und zugleich auf einen Ausgleich der Berufe geachtet. Das Ergebnis ist, daß eine Insassin, die als Na- herin bei einer Textilfirma arbeitet, und eine Berufsschuldirektorin die beirlen soziologi- schen Pole darstellen. Ob die Bewohnerinnen des„Hauses am Park! harmonisch nebeneinander leben kön- nen und ob diese Lösung die alleinstehenden und berufstätigen Frauen glücklicher machen wird, bleibt abzuwarten. Frei von der Ge- fahr, das Individuelle zu normieren, sind Unternehmen dieser Art nie. Das ist eine alte Erfahrung der Siedlungspauer. Das Duisburger Haus ist auch architek- tonisch seinem schwedischen Vorbild nach- geahmt. Hinter den großen Glastüren des Portals ist der Eingangsraum mit einigen Wandzeichmungen, einer Kommode und Blumen trotz seiner Einfachheit anziehend. Die sechs Flure, je einer rechts und links in den drei Stockwerken, sind voneinander nicht zu unterscheiden. Das gilt auch für die Einrichtung der Zimmer. Das Namensschild- chen an der Zimmertür ist die erste persön- liche Note, die der Besucher antrifft. Einzig wie die Standardeinrichtung des Zimmers ergänzt und variiert wird, ist Sache jeder einzelnen Bewohnerin. WI. Aus der Welt der Frau Lise Meitner wird Schwedin Die bekannte Atomforscherin Prof, der Chemie Lise Meitner erhielt die schwedische Staatsbürgerschaft. Lise Meit⸗ ner wurde 1878 in Wien geboren, sie war Assistentin des berühmten Vertreters der theoretischen Physik, Prof. Max Planck und Mitarbeiterin des Nobelpreisträgers Prof. Otto Hahn. Zusammen mit Prof. Hahn ent- deckte sie einen wichtigen Schlüssel zur Freistellung von Atomenergie. Im Jahre 1938 flüchtete sie aus Deutschland und erhielt durch Prof. Manne Siegbahns Hilfe die Ein- reiseerlaubhnis nach Schweden. wurde.“ Dieses Frage- und Antwortspiel bereitete dem Journalisten sichtbares Ver- gnügen. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Womit denn sonst, zum Donnerwetter?“ „Mit einem Lippenstift“, erklärte Ungers- bach und amüsierte sich über das verblüffte Antlitz des Beamten. „So.. Mit einem Lippenstift!“ wieder- holte der Kriminalrat, wie sind Sie denn darauf gekommen?“ „Wahrscheinlich sind meine Erfahrungen bei dem weiblichen Geschlecht doch nicht so mangelhaft, wie Sie sie immer hinzustellen belieben. Jedenfalls reichten sie aus, um den Unterschied zu bemerken.“ „Kennen Sie die Bedeutung der Zahl, die guf der Zeitung stand?“ „Ich werde sie nie vergessen. Sie lautet 23 33 23.“ „Und das ist ohne Frage eine Telephon- nummer.“ „Natürlich ist es eine Telephonnummer“, erwiderte der Journalist, ,und ich kann Ihnen auch verraten, daß es die Telephon- nummer der Pension Ballaschke ist. Und Sie wissen, daß ich in dieser Pension wohne. Was ist denn daran so bedeutungsvoll?“ „Bedeutsam ist die Tatsache, daß die Frau, die Sie in der Pension anrief, Sie letzten Endes kennen muß. Und nicht nur Sie persönlich, sondern auch Ihre Telephon- nummer. Was sagen Sie dazu?“ „Das ist ein interessanter, aber in diesem Zusammenhang völlig belangloser Gedan- kengang“, erwiderte Ungersbach und begann plötzlich wieder zu gähnen. Ich kann Ihnen nämlich beweisen, daß diese Frau gar nicht daran dachte, mich in der Pension anzuru- ken.“ „Das ist doch Unfug“, erklärte der Kri- minalrat. „Das ist gar kein Unfug! Ich habe näm- lich festgestellt, daß um die gleiche Zeit, genauer gesagt, einige Minuten voher, ein Telephongespräch für mich beim Verlag Vor- lag, und erst, als ich dort nicht anzutreffen war, ließ man sich die Nummer der Pension Ballaschke geben. Wenn Sie wollen, kann es Ihnen die Telephonistin, die zu der Zeit den Dienst in der Zentrale des Verlagshau- ses versah, bestätigen.“ „Das beweist nicht, daß die Dame Ihnen nicht bekannt ist.“ „Es beweist höchstens, daß diese Dame meinen Namen kennt. Dies ist kein Wunder, er steht täglich in der Zeitung. Sie braucht mich also nicht einmal persönlich zu kennen, sondern aus meinen Arikeln, die ich über manchen Kriminalfall geschrieben habe. Und damit wieder kann sie mir völlig unbekannt sein.“ „Sie behaupten also, diese Stimme am Telephon nicht erkannt zu haben.“ „Ich habę keine Ahnung, wer es War.“ „Na ja“, meinte Klausen,„ich kann Ihnen das Gegenteil nicht beweisen. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber dieses Telephonge- spräch ist doch eine recht merkwürdige An- gelegenheit.“ „Kennen Sie eigentlich einen gewissen Hachenberg?“ wechselte Ungersbach plötz- lich das Thema. „Hachenberg?“ „Jal Den Antiquitätenhändler meine ich! Er hat seinen Laden gegenüber dem Revue- theater, in dem die Tänzerin Christa Marita jetzt aufritt. Er kauft und verkauft die aus- gefallensten Dinge.“ „Nein. Ich kenne ihn nicht. Ich kaufe keine gebrauchten Gegenstände.“ Ungersbach schwieg eine Weile. „Haben Sie sonst etwas interessantes er- fahren?“ erkundigte er sich dann. J MANNHEIM Donnerstag, 5. Januar 1950/ Nr. Sandhofens ältester Einwohner Am 7. Januar wird er 94 Jahre alt. Er hat fünf Kriege erlebt und keinen mitgemacht „eigentlich sollte ichf schon längst nicht mehr hier in meinem Sessel sitzen. Was über 90 Jahre geht, sollte vom Bezirksamt verboten und gestrichen werden“, meint er humorvoll und ein verschmitztes Lächeln legt sich über sein Gesicht, in das 94 Jahre harten Lebens ihre Züge, geg haben. Nein, wer mit solchem Humor und geistiger Elastizität noch die Stufenleiter unserer Tage hinaufklettert, unverdrossen, voll in- neren Gleichmuts und äußerer Regsamkeit noch Morgen und Abend erlebt wie Jo- hann Adam Wittner, der älteste Einwohner Samdhofens, den hat die Zeit noch nicht ausgezählt. J. K. Wittner, Sandhofen, Lorscher Str. 10, ergriff als junger Mensch den Beruf sees Vaters und wurde Schreinermeister. Daneben erfüllte er bis zum 80. Lebens- jahr noch das Amt des Leichenbeschauers und Begräbnisordners und war Hauptsarg- Ueferant für Sandhofen. So wie das Schick- sal ungewöhnlich früh ihn schon von sei- nen sieben Geschwistern trennte, so mußte der Jubilar auch den Tod zwei seiner Kin- der in frühen Jahren beklagen. Aber er verzagte nicht, lebte seiner Arbeit und rich- tete neben seiner Schreinerei noch eine Gastwirtschaft ein. Seine Tätigkeit in Sand- hofen, das er sein ganzes Leben nicht ver- lieg, diente auch den kulturellen Leben sei- ner Gemeinde, und er darf heute als einzi- ger noch lebende Mitbegründer das 70jährige Jubiläum des Männerchores Sandhofen feiern. 5 „Ich habe fünf Kriege erlebt und keinen einzigen mitgemacht“, erzählt das Geburts- tagskind in seiner erstaunlichen Lebhaftig- keit.„An 1866 zum Beispiel, erinnere ich mich noch sehr gut. Die Preußen zogen da- mals durch Sandhofen. Ich war zehn Jahre alt und brauchte noch nicht mit. Und 1914 gehörte ich schon wieder zum alten Eisen.“ Die schönsten Jahre? Die„gute alte eit“, ja, von 1890—1910, das waren meine schönsten Jahre. Aber heute? Ich habe nichts mehr zu erhoffen, meint Herr Wittner. Doch uns will es gar nicht so scheinen. Jeden Morgen och liest er allein seine Zeitung den „Marmheimer Morgen“ vom ersten bis zum letzten Blatt.„Informieren muß man ich ja schließlich doch.“ Vnsere letzte Frage:„Herr Wittner, ver- raten Sie uns doch re Lebensprinzipien; haben Sie nach einer bestimmten Methode gelebt?—„Methode? Nein, nur eines habe ch mein ganzes Leben befolgt: regelmäßig gearbeitet, wenig getrunken, nicht se- Denk. Wau Noch eine Eisenbahn Fune schöne Idee haben sich drei junge Burschen im Alter von 19—23 Jahren aus- gedacht. In gemeinsamer Arbeit haben Sie in einem Raume der St. Nikolaus-Pfarrel in der Neckarstadt eine Modell-Elektro-Eisen- bahnanlage der Spur 0 aufgebaut, die in rer Größe und in ihrer originellen Ge- staltung und Reichhaltigkeit so leicht nicht li überbieten sein wäsd. Mit einer Schie- nenlänge von über 200 m. einem Wagenpark ven acht Maschinen aller Arten, etwa 50 meist beleuchteten Personenwagen und Unzahl sonstiger Eisenbahn-Einrich- tungen we 2. B. die mit geringsten Mitteln affiniert attrappierten Turmels, zeigt die lage vollautomati und fernsteuerbar, eisterhafte Klarheit und instruktive Na- turtreue. Das gesamte Material konnte ent- weder aus eigenem Besitz der Veranstalter genommen werden oder wurde von ihnen dreiwöchiger Nachtarbeit angefertigt. Die Ausstelhmg ist als eine kleine Freude für die Kinder dieser Pfarrei gedacht und wird bis einschließlich 8. Januar dauern. Hleidelberger Karneval startet „ im Rathaus ie Freunde des Karnevals in Heidel- 5 naben sich als Auftakt der diesjäh- rigen kurzen Regierungsperiode des när- rischen Prinzen für den 8. Januar um 15 Uhr ein originelles Spiel ausgedacht, en Schauplätze der große Sitzungssaal Heidelberger Stadtrates und der Haupt- In einem närrischen Spiel„Perkeo redi- visvus!“ sind als Mitwirkende neben der stalt des Perkeo und einem Till Eulen- piegel auch der Oberbürgermeister der stadt, Dr. Swart, das gesamte Stadtrats- ollegium sowie die Elferräte des Heidel- berger Karnevalvereins und der Karneval- gesellschaften„Feuerio“ und Fröhlich lz“ aus Mannheim vorgesehen. Ein Or- chester sowie Fanfarenbläser in mittel- terlichen Kostümen besorgen die musika- 1 Umrahmung einer heiteren Hand- lung, die durch Lautsprecher auf die das aus umgebenden Plätze übertragen wird. i a Im Anschluß an das Narrenspiel im Rat- haus werden sämtliche Stadt- und Elfer- ate und Ehrendamen, an der Spitze Perkeo md der Oberbürgermeister, eine Umfahrt in offenen Fahrzeugen durch die Stadt ſternehmen, um sich anschließend zu einer großen karnevalistischen Sitzung in Klingenteich- Turnhalle zu begeben. Dort wird der Oberbürgermeister eine Büt- rede an sein„närrisches Volk“ halten.— n Novum für Heidelberg, das bisher sich ir den Karnevalsgedanken nicht so aufge- schlossen gezeigt hatte, wie dies seit Jahr- zehnten bereits im benachbarten Manaheim der Fall ist. Wohin gehen wir? Donnerstag, 3. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr: Das Opfer der Agnete itag, 6. Januar: Nationaltheater: 19.00 „Tannhäuser“.„Nachtwache“. tol:„Grobe Freiheit 7%. Palast: mlet“ Wie wird das Wetter? Weiterhin Niederschläge Vorhersage bis Freitag früh: Ueber wiegend stark bewölkt bis bedeckt und zeitweise Nie- derschläge, in tieferen Lagen größtenteils 318 Regen. Tageshöchsttemperaturen zwischen 3 und 6 Grad, nächtliche Tiefsttemperatur um jen Gefrierpunkt schwenkend. Schwache bis aäbige Winde aus westlichen Richtungen. Pegelstand am 4. Januar; Maxau 326( 0), annheim 160(—), Worms 96(0), Caub 109(0). Alster: Nr. zu suchen seien. „Einbrecherkönige“ mit Clurk-Guble- Burt und Genllemen-Beburen Aber zunächst mußte nur ihr biedermännischer Komplice mit eineinhalb Jahren dran glauben Die gestrige Verhandlung vor dem Schöf- kenrichter hatte etwas von der Atmosphäre gewichtiger Prozesse, obwohl sie nur die Vorstufe für eine Verhandlung darstellte, die etwa Ende dieses Monats zu erwarten iSt. Immerhin wurden zwei der Haupt- angeklagten des kommenden Prozesses, die der Richter als„Einbrecherkönige“ bezeich- nete, gestern im Fall Franz N. aus der Untersuchungshaft vorgeführt. um ihre Zeugenaussagen zu machen. Der Angeklagte Franz N. konnte wenig- stenz den Vorzug für sich in Anspruch neh- men, nur“ an dreien von den 47 Einbrü- chen beteiligt gewesen zu sein, die seinen 8 bis jetzt zur Last gelegt wer- Eigentlich hätte man dem 31jährigen N., der eine verhältnismäßig sehr gut bezahlte Stellung inne hatte und sich gestern mit der Miene eines Biedermannes zu seinen Straf- taten bekannte, die Teilnahme an regel- rechten Einbrüchen gar nicht zugetraut. Und doch Das Gericht verhandelte in chronologi- scher Reihenfolge und begann mit der An- klage wegen eines Einbruches im Sommer 1948, Wo N. sich von einem seiner„Freunde“ hatte überreden lassen, am Einbruch in einem Textilhaus teilzunehmen. „Ich bin halt etwas leichtsinnig veran- lagt“, meinte er entschuldigend. Die Vor- strafen gaben eine Bestätigung dafür. Mit der langen Liste der entwendeten Sachen, die von dem Textilhaus vorgelegt wurden, wollte er sich allerdings keines- wegs einverstanden erklären; er habe bei der ganzen Angelegenheit nur zwei Hem- den und einen Schlips ergattert. Schließ- lich sei der Wachmann im ungeeigneten Augenblick erschienen und habe sie ge- Stört. Der größte Teil der Sachen sei zurückgeblieben. Die Verkäuferin des Textilhauses wollte es Kündigungs widerruf oder 2100 DM Entschädigung Das alte Lied: Entlassung aus Es ist nicht selten das Attribut„betriebs- bedingt“, mit dem Kündigungen vom Arbeit- geber begründet werden. Und es ist auch nicht weniger häufig, daß diese Begründung bei einer prozegualen Entscheidung vor dem Arbeitsgericht nicht anerkannt wird. H., seit März 1934 mit Unterbrechung Während seiner Kriegsdienstleistung und Ge- fangenschaft- als Buchhalter bei ein und derselben Firma beschäftigt, wurde mit Schreiben vom 29. Oktober auf den 31. De- zember 1949 gekündigt. Infolge einer betrieb- lichen Rationalisierung sei er entbehrlich ge- worden, sagte der Arbeitgeber. Da er die neuen Anforderungen nicht erfüllen könne, sei seine Entlassufig betriebsbedingt. Außer- dem seien seine betrieblichen Leistungen teilweise mangelhaft, so daß auch der Be- triebsrat der Kündigung zugestimmt habe. 8 Die Beweisaufnahme ergab im wesent- lichen nur buchhalterische Rückstände, de- ren Ursachen nach Auffassung des Gerichts nicht in groben Verstößen des Gekündigten Nachdem außerdem irn Kündiguhgsschreiben das Verhalten des An- gestellten unbeanstandet geblieben war, wurde angenommen, daß die Kündigungs- maßnahme nicht ernstlich darauf basiert. Aber auch das Vorliegen einer betriebsbe- dingten Notwendigkeit wurde vom Gericht verneint. Aus H.s langer Zysehörigkeit 2u der Firma schloß es nicht nuf auf eine gute dienstliche Qualifikation, sondern auch auf seine Betriebsverbundenheit. Im Hinblick auf diese Tatsachen, so meinte Arbeitsge- richtsrat Altmann, verdiente der Arbeitneh- mer besondere Rücksicht bei notwendig werdenden Entlassungen. Außerdem hatte die Firma fünf oder sechs neue Angestellte „betriebstechnischen Gründen“ und vor der Kündigung schon weitere zwei Kaufleute eingestellt. Auf eine sachliche Prüfung einer betrieblichen Kündigungsnot- Wendigkeit ist der Betriebsrat offenbar nicht eingegangen, so daß seiner Zustimmung zur Entlassung keine besondere Bedeutung bei- gemessen wurde. Die Firma wurde verurteilt, die Kündi- gung zu widerrufen und für den Fall der Ablehnung H. eine Abgangsentschädigung von 2100 DM— das sind fast 6/12 seines letzten Jahresarbeitsverdienstes— zu zah- len. besser wissen und zitierte: zwanzig Hemden, zehn Herrenhosen, Nachthemden, Strümpfe und Krawatten, um schließlich bei der Sum- me von 2395 DM einen Punkt zu machen. „Da ist öfter eingebrochen worden“, meinte N.„Jetzt kommt halt alles auf mein Konto.“ Wegen der zweiten Sache war er schon einmal verurteilt worden. Das Gericht hielt inn damals für den Hehler. in Wahrheit war er der Stehler gewesen, der über eine Mauer in den Betrieb eingestiegen war, die Fenster- scheibe einschlug und Elektromotoren ab- montierte Als er damals wegen Hehlerei zehn Wo- chen Gefängnisstrafe verbüßte, lernte er Viktor kennen, jenen Zeugen Viktor, der demnächst als einer der Haupangeklagten vor den Schranken des Gerichts stehen wird mit Wildlederschuhen, Clark-Gabie- Schnurrbart und einer Kennkarte, die be- stätigt, daß er zwanzig Jahre alt ist Mit eben diesem Viktor brach N. in die Züroräume der Spiegelfabrik ein und ent- wendete eilige Schreib- und Addier- maschinen. Aber die Polizeistreife entdeckte die beiden, Die Beute ging auf der Flucht verloren und Viktor hatte immerhin das Glück, der ihm nachgesandten Kugel zu ent- gehen. Auch N. entkam zunächst— aber nicht für die Dauer. Vor dem Schöffenrichter stand er gestern für seine Taten ein, versuchte nichts zu be- schönigen und erklärte, er selbst verabscheue seine Handlungsweise am meisten. Das rechnete ihm das Gericht offensicht- lich als strafmildernd an und verringerte den Antrag des Staatsanwalts von einer Gefäng- nisstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten auf eineinhalb Jahre. i-tu. Nicht Walzer oder Samba, sondem Walzer und Samba Was heute als ordentlicher Tanz Was des einen Eule, ist des andern Nach- tigall. Das ist eine Binsenwahrheit. Aber gerade solche selbstverständlichen Wahrhei- ten werden am ehesten vergessen, wenn es gilt, etwas zu beurteilen. Weil der Zyniker vielleicht nicht daran denkt, daß andere Menschen Romantiker sind oder der Spieß- bürger von sich aus schließt, andere müßten 80 sein wie er und deshalb zu den gleichen Wertungen kommen. Wie selten sind dage- gen die Mitmenschen, die so tolerant sind, einzusehen, daß jeder auf seine Weise Recht hat und auch nur so recht haben kann, weil unserer menschlichen Unzulänglichkeit die absolute Objektivität fehlt. Die gibt es übri- gens nicht, so lange wWir Menschen bleiben, die ihr Urteilsvermögen aus ihrem Milieu, aus ihren Lebensumständen, aus vielleicht zufällig erworbenem Wissen. aus ihren per- sönlichen Erfahrungen und aus ihrer indivi- duellen charakterlichen Veranlagungen be: ziehen. So stehen dann die Dinge, die an sich Sie urbeiten, daß andere ruhig schlafen können Was tun die Männer der Wach- und Schließgesellschaft? Die Wach- und Schließ gesellschaft Mann- heim mbH geht auf die 1902 in Straßburg gegründete Bewachungsorganisation von Ludwig Levidéè und Norbert Blum zurück: Sie wurde 1904 ins Leben gerufen und dürfte somit wohl die älteste Institution ihrer Art in der Rhein-Neckar-Stadt sein. Entstanden ist sie mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffenen Berufswächtertum der priva- ten Wirtschaft, das die jahrhundertelang für wi Bewachungsaufgaben eingesetzten Ratswäch- ter— jene bärtigen Männer mit Horn, Helle- barde und Stallaterne, die heute schon zu fast sagenhaften Gestalten geworden sind abgelöst hat., Als Hinweis auf die Bedeutung der Mann- heimer Gesellschaft sei nur die Tatsache angeführt, daß bis 1945 rund 300, und mit denen, die während des Krieges an Stelle der Landesschützen im Westen eingesetzt waren, ungefähr 2000 Wachmänner in ihr organi- siert waren. „Die Gesellschaft hat es in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch sehr schwer gehabt, wieder zu ihrer alten Be- deutung zu kommen“, erzählt der Leiter des Unternehmens, der schen im Bewachungs- gewerbe seit Jahrzehnten unter anderem auch in Leipzig, Dresden und Berlin tätig gewesen ist und in den zwanziger Jahren deutscher Jiu-Jitsu-Meister war. Die In- stitution wurde während des Krieges total ausgebombt und wegen der Uniform, die die Wachleute trugen, den Waffen, die sie nicht mehr trugen und vielem anderen gab es Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Aber es geht auch hier aufwärts. Denn in der Wirtschaft scheint sich mit der Rück- kehr zum Normalen auch wieder die alte Ansicht durchzusetzen, daß ein Berufswäch- ter doch einen besseren Schutz für das ihm anvertraute Eigentum bietet als es irgendein schulungsmäßig nicht vorbelasteter und Schlecht ausgebildeter Privatwachmann es jemals sein könnte. 5 Welches sind nun dies Aufgaben der Män- ner von der Wach- und Schließgesellschaft, die im Volksmund ungerechtfertigt einige Zeit lang Nachtwächter hießen? Grundsätz- lich werden Sonder- und Revier wächter un- terschieden. Den ersteren wird vor allem die seperate Ueberwachung von Kaufhäusern, Baustellen und Fabriken anvertraut. Aber damit ist ihr Aufgabengebiet noch nicht er- schöpf: sie bedienen darüber hinaus Heizun- gen und Stechuhren, machen Rundgänge, nehmen Ferngespräche in Empfang und er- ledigen eine Reihe anderer einschlägiger Nebenarbeiten. Aber der Revier wächter hat noch weit mehr zu tun. Es ist ein Mann, der jede Nacht 25 bis 40 Kilometer zu trampen hat. Seine Kunden sind jeweils eine Anzahl in einem Revier zusammengeschlossener Abon- nenten, in der Hauptsache Bankhäuser, Geschäftsetablissements usw. Auch sein Arbeitsgebiet beschränkt sich nicht nur auf den Schutz vor Einbnuch und Diebstahl. Er hat ebenso bei Wasser- und Feuer- schäden, als erste Hilfe bei Unfällen, zur Sicherstellung verlorener Gegenstände, bei bedienen. Gas- und elektrischen Störungen auf der Hut zu sein. Seine Tätigkeit führt ihn bei Nacht und Nebel in die gottverlassensten Stadtbezirke und in Gegenden, die man nicht gerne bei Dunkelheit allein betritt. Er muß oft dreißig oder vierzig Schlösser kontrollieren, das Licht für Schaufenster- beleuchtungen an- und wieder abstellen es ist eine Menge Kleinarbeit, die seine Berufsarbeit ausmacht. Die dritte Gruppe der Wachmänner umfaßt den Einlaß- und Ordnungsdienst, meist ältere Leute, EKriegsbeschädigte, Rentner usw., die bei Veranstaltungen, Kassenführung, Kontrolle von Eintrittskarten, zum Parkdienst un anderem betraut werden. N Alle Wachmänner werden bei ihrer Ein- stellung vom Amt für öffentliche Ordnung auf ihre Zuverlässigkeit geprüft und zu- nächst ein halbes Jahr auf Probe und zur Ausbildung beschäftigt. Ihre Schulung nennt die Leitung der Organisation ihre Wichtigste Aufgabe. Gut ausgebildete Wachmänner stellen ein Kapital dar. Und die Rendite fällt nicht nur der Organisation zu. sondern weit mehr noch denjenigen, die sich ihrer zum Schutz gegen den Verlust ihrer Habe rob- Rumba. gilt, war früher auch umstritten Weder gut noch böse sind. sondern es erst durch unsere Einstellung zu ihnen werden, zwischen uns und erregen die Gemüter. Und immer neues findet der Mensch, an dem er sich reiben kann(weil der einzelne im Grund seines Herzens ein Weltverbesse- rer, ein Prediger, ein Moralist, ein Recht- haber ist). Einmal ist es die Hautfarbe eines anderen Menschen, die ihn ärgert, ein ander mal ist es„50 ein verrückter moder- ner Tanz“, gegen den er eifert. Das ist ge- nau gesehen der gleiche Vorgang, nur die Folgen können verschieden sein. Dabei haben die, di“ heute gegen die „närrische Gliederverrengung“ zu Felde zie- hen, längst vergessen, daß etwa der Walzer (den sie als„ordentlichen“ Tanz anerken- nen) zur Zeit, als er„modern“ zu werden begann, genau den gleichen Anfeindungen ausgesetzt war wie heute ein Samba oder Es gab Zeiten, da hielt man den Walzer für„unanständig, Würde- und schamlos“ urid vieles andere mehr. Heute denkt das wohl kaum noch jemand, es sei denn, er lehne den Tanz überhaupt ab. Ein zweites kommt hinzu: Was man 80 in Lokalen und bei Bällen als moderne Tänze deklariert, ist ja meist nur eine— wenn auch ungewollte— Parodie. Wir haben daher einmal einen Mannheimer Tanz-Club besucht, der gewissenhaft unter anderem auch den modernen Gesellschafts- tanz pflegt. Und was sich hier als Samba, Conga, Rumba oder wie die Tänze, die jetzt das Parkett beherrschen auch heißen mögen, zeigt. verdient auf jeden Fall ernst genommen zu werden. In diesem berufenen Kreis wird das Peinliche zur Aesthetik, das Verzerrte zu unbefangener Heiterkeit, dag Gezwungene zur Grazie. Und man nimmtz den Eindruck mit nach Hause, der moderne Tanz, der zweifellos ein Ausdruck unserer Zeit ist, kann ebenso geschmack voll, ebenso so seriös, ebenso elegant sein wie der Rheinländer unserer Väter. Es kommt letztlich nicht darauf an, was man tanzt, sondern vie man tanzt. Und hier sei empfohlen, einmal scharf zu trennen: Näm- lich nicht darauf zu achten, welchen Tanz jemand tanzt, sondern was er aus diesem Tanz macht. Denn ein Rüpel wird auch einen Walzer unschön tanzen, genau so wie ein Aesthet auch einen Samba zur Augen- weide machen kann. Zur kommenden Ball- und Faschings- saison sei's einmal gesagt. Gnikomson Dus erste Mannheimer Lehrlingsheim wurde ferlig Caritasverband eröffnete auf dem Almenhof das Lehrlings heim St. Paul In aller Stille hat der Mannheimer Cari- tasverband schon vor Weihnachten sein Lehrlingswohnheim St. Paul auf dem Almenhof als erstes in Mannheim in Betrieb genommen und damit einen neuen wertvol- jen Beitrag zur Jugendfürsorge geleistet. Schmuck ist dieses auf vier Stockwerke verteilte Heim geworden, hell, modern, freundlich und so wohlgeordnet, daß ein Junge hier eigentlich garnicht schlampig sein kann. Da sind die sechs adretten, lufti- gen Schlafräume, mit blanken Linoleumbö- den,, mit weißerlaillierten, zunächst zwei- stöckig“ aufgestellten Betten, mit nagel- neuen Matratzen, Wolldecken, Federkissen und Bettwäsche, in denen 48 Jungen im Alter von 14 bis zu 18 Jahren untergebracht werden können.(Wenn der Ergänzungsbau fertiggestellt ist, sollen die Betten nur„ein- stöckig“ aufgesellt werden). Eingezogen sind bis jetzt 23 Lehrlinge, die hier in der Lehre sind, deren Eltern aber in größeren Entfer- nungen auswärts wohnen oder auch nicht die richtige Gewähr bieten für eine gute Erziehung ihres Sohnes. Weiße Nesselvor- hänge mit blauweiß kariertem Besatz unter- streichen den freundlichen Eindruck der Räume. Dann ist da noch ein großer hübscher Tagesraum, dessen helle und zugleich warme Tönung schön mit der Holztäfelung zusammenklingt. Hier wurde bereits ein stimmungsvolles Weihnachtsfest gefeiert. Kleine mit grünem Linoleum belegte Tische gestatten ein individuelles Zusammensitzen der Jungen. Ein großer Tisch für Tischtennis und andere Tischspiele ermöglicht heitere Beschäftigung während der Freizeit. In einem großen Wandschiebeschrank befinden sich auch Bücher, mit denen sich die Jungen auch in das nette kleine Lesezimmer zu- rückziehen können. Ein Radio freilich, schmerzlich vermißt, fehlt leider noch. Vorbildlich schön ist der aus zwei Kel- lerräumen geschaffene Duschraum, der neun Brausen in geplättelten Einzelkabinen ent- hält. Auch die übrigen sanitären Einrich- tungen stehen ihm nicht nach. Sehr Pralz- tisch in der inneren Raumordnung sind die Spinde für jeden Lehrling, die im Dachge- schoß Aufstellung gefunden haben. Essen müssen die Jungen einstweilen noch in der freundlichen Baracke, in der auch die Jugendlichen des Almenhofbunkers essen. In der Regel handelt es sich nur um Frühstück und Abendessen, da die Lehr- linge das Mittagessen zumeist mitnehmen und bei ihrem Meister verzehren. Wenn der Querbau, der noch geplant ist, fertig sein wird, können hier 100 Jungen aufgenommen werden. Außerdem werden darin auch die Küche und der Speisesaal ihren Platz finden. Das Heim wird geleitet von Direktor Hollerbach und anderen Ordensgeistlichen (Salesianern), die besondere Erfahrungen auf den Gebieten der Erziehung und Ju- gendfürsorge besitzen.. 1ei Für die Planung des neuen Heimes zeich- neten die Architekten Chr. Rummel(Außen- arbeiten) und J. Holzamer Unnenausstat- tung) verantwortlich. 5 Mädchen begangen und auch im August Eine Bitte an die Vogelfreunde Der„Mannheimer Vogelvater“ Jakob Str bel, vielen Mannheimern noch durch seine jahrelange Tätigkeit im Waldpark in Eri 5 nerung, schreibt uns: 9. 15 Der Winter wird uns wohl nicht verges. 2 sen haben und dürfte demnächst seinen Ein- den zug halten. Die Zeiten der Lust und Freude Lilli für unsere treuen Winterstandvögel sind da. Man. mit dahin, schwere Tage der Not und Ent.. behrung werden folgen. Der Hunger Wird Rum viele unserer Sänger aus den Wäldern und gen vom Felde weg in die Nähe der Städte und rasct Dörfer treiben. Werden sie freundliche Men- ange schen finden, die ihnen über die drohenden und harten Tage hinweghelfen? 0 N Man reiche ihnen in erster Linie ölhaltige„Lib Sämereien, wie Hanf, Sonnenblumenkerne neus Hirse, Mohn und Leinsamen. Sehr willkom- Tisck men ist allen Vögeln geriebenes Weißbrot ange doch darf es nicht feucht werden. Schwarz: Inh brot darf nicht gereicht werden, denn be! dens Uebergang zur Gärung würde es gesund.* heitsschädigend wirken. Sehr willkommen tung sind auch Ameiseneier, Nußkerne, Rosinen Man und namentlich für unsere Meisen ungesal- wege zener Speck, ferner Zwieback, getrocknete Poli- Holunder- und Heidelbeeren. Getrocknete Trauben, wilder Wein und Hagebutten wer* den gleichfalls nicht verachtet, Bitte aber Schi wer Vögel füttern möchte, tue dies regel- tag, mäßig, womöglich schon am zeitigen Morgen, Ball denn die Vögel können nach den langen Win- U ternächten nicht lange ohne Nahrung sein Frei und finden sie an ihrem einmal gewohnten Lud Futterplatz nichts vor, dann verfliegen sie das sich und würden sehr leicht zugrunde gehen. land Bitte, liebe Vogelfreunde, beherzigen sie dete diese Regel besonders. Vogelvater Strobel, dem ber Kurze„M“- Meldungen Forum der Heimkehrer. Der Ortsverband 1 Mennheim des Zentralverbandes der Heim- kehrer veranstaltet am 8. Januar, um 11 Uhr, dies in der„Landkutsche“ ein öffentliches Forum, Stac zu em Mitglieder sowie die Bevölkerung ein- Süd geladen sind. 0 teil Winterfest des MGV„Pfingstberg“. Am plat 7. Januar veranstaltet der Männergesangverein Obe „Pfingstberg“ im Saal des Turn- und Sport- vereins Rheinau um 20 Uhr ein Winterfest mit aud Tanz, wozu er alle Freunde und Gönner des g Vereins einlädt. 5 Sonder vorstellung der Filmarbeitsge- 1 2 meinschaft. In den Alster-Lichtspielen wer. 05 den am 7. Januar um 22.45 Uhr und am 8. 85 Januar um 10.30 als Sondervorstellungen 1 5 der Filmarbeitsgemeinschaft der Mannhei- 8011 mer Abendakademie die beiden Filme„Na- Ja nuk, der Eskimo“ und„Derby der Pedale“ die (Deutschlandfahrt 1949) gezeigt. Die Vorstel- Pol jungen werden zu ermäßigten Sonderprei- sen gegeben. 5 Di. Das Rote Kreuz sucht die Angehörigen eines Georg Pfisterer, etwa 45 Jahre alt Brauereibesitzer, Seckenheim bei Mann- heim, der laut Heimkehrernachricht im August 1947 an Herzschlag verstorben sein soll auf dem Bahnhof Kiesel auf dem Weg zur Heimreise. 5 bar Wir gratulieren! Karl Schmoll, Mann- Ste heim, T 6, 31-32, feiert seinen 60, Ceburts. Je tag. Seit 1928 ist er Inhaber des Autchau: i: ses Schmoll, das er durch persönliche Fleiß, Umsicht und Energie zu einer Groß, Fes Werkstätte ausgebaut hat, in der er selbst 1 16 die Leitung ausübt. Theodor Reiser, Mann- heim-Rheinau, Relaisstrage 67, begeht sei- nen 72. Geburtstag. Johann Boos, Mann- heim- Gartenstadt, Weißtannenweg 22, voll- endet das 82. Lebensjahr. 6 Pressebericht der Polizei Licht alles ist fein, was glänzt. Ein 30 Jahre alter Autolackierer konnte, nach- dem man ihm schon seit einiger Zeit auf den Fersen war, jetzt durch die Polizei in Haft genommen werden. hatte er sich vorübergehend eine Auto- Lackiererei errichtet und von verschiedenen auswärtigen Lackfabriken größere Posten Lacke bezogen, ohne sie zu bezahlen. Von seinen Kunden ließ Betrugs, Heiratsschwindels usw. vor. Zusammenstöße. Junge fuhr mit dem Rad in der Baldur- straße gegen einen fahrenden Personen- wagen. Durch den wuchtigen dert und fiel hinter dem Wagen zu Boden. Mit einer Kopfverletzung und einem Schlüsselbeinbruch wurde er ins Städtische Krankenhaus überführt. Lebensgefahr be- steht nicht. Infolge Nichteinräumung des Vorfahrts-. rechts kam es auf dem Luisenring zu einem Zusammenstoß zwischen zwei wobei ein Sachschaden von mehreren tau- send Mark entstand. Der Stragenbahnver- N kehr mußte für etwa 20 Minuten umgelei- tet werden. ö Es kam noch mehr zum Vorschein. Wie bereits berichtet, konnte in Neckarau ein junger Mann festgenommen werden, der sich verschiedenen weiblichen Personen gegenüber in unsittlicher Weise genähert hatte. Der Täter gibt zu, etwa im Juli 1949 in der Nähe des Großkraftwerkes unzüch- tige Handlungen vor zwei unbekannten 1949 auf der Straße„Im Lohr“ das gleiche getan zu haben. Auch im November vori- gen Jahres ist er verschiedenen weiblichen Personen gegenüber in Erscheinung getreten, Mädchen oder Frauen, die glauben, von dem jetzt in Haft Genommenen in sitt- licher Hinsicht belästigt worden zu sein und noch keine Anzeige erstattet haben, werden gebeten, sich sofort mit der Kriminalpoli- zei in Mannheim-Neckarau in Verbindung zu setzen. Was ging hier vor? Kurz vor 24 Uhr In Mannheim er sich Vorauszzah- lungen leisten, um mit dem Geld rechtzei- tig zu verschwinden. Gegen den Verhafte- ten liegt eine ganze Reihe Anzeigen wegen Ein 12 Jahre alter Anprall ö wurde der Junge über den Wagen geschleu- Lastzügen, wurde zwischen M 5 und M 6 ein junger Mann bewußtlos aufgefunden, der nach seiner späteren Angabe von zwei Polen überfallen, niedergeschlagen und dabei seiner Brieftasche mit Geld und Papieren beraubt worden sein will. Im Städtischen Krankenhaus wurde festgestellt, daß der Ueberfallene eine Gehirnerschütterung da vongetragen hat. Nr. 4 nde ob Stro- n seine n Erin- verges- len Ein- Freude sind da- ad Ent- er wird ern und dte und 8 Men- dhenden zMmaltige enkerne, villkom- eißbrot, chwyarz- enn bel gesund- ommen Rosinen ungesal- rocknete rocknete en wer- te aber, s regel- Morgen, en Win- ing sein Vohnten gen sie gehen. gen sie Strobel. verband Heim- 11 Upr, Forum, mg ein- * Am 1gvereig Sport- kest mit mer des beitsge- en Wer- d am 8. ungen anmhei- ne„Na- Pedale“ Vorstel- der prei- örigen hre alt Mann- cht im en sein m Weg Mann- eburts- r selbst Mann- ht sei- Mann- 2, Voll- Zt. Ein „ nach- zeit auf lizei in anheim Auto- iedenen Posten en. Von auszah- echtzei- erhafte- Wegen alter Baldur- rsonen- Anprall aschleu- Boden. einem ädtische ahr be- rfahrts- 1 einem stzügen, en tau- zhnver- mgelei- in. Wie au ein n, der ersonen chäbert 11 1949 Mzüch- tannten August gleiche r vori⸗ blichen treten. n, von n sitt⸗ in und werden jalpoli- indung 24 Uhr junger nach Polen dabei apieren tischen a8 der a8 da- Nr. 4/ Donnerstag, 5. Januar 1950 MANNHEIM-LUDWICSHAEEN Stadtnachrichten Ball der„Haute Couture“. Am Montag 9. Januar, veranstaltet die Damen- und Herrenschneider-Innung Ludwigshafen für ihre Beschäftigten und deren Angehörige in den Räumen des Pfalzbaus einen Ball. Lilli und Karl Knöller werden als Tanz- Manager fungieren, während Laszlo Gory und seine Mannen für die entsprechenden Rumba-, Samba- und sonstigen Weisen sor- gen werden. Lustige Tanzspiele und Ueber- raschungen sind für diese Veranstaltung angekündigt. Noch eine Schlägerei. Auch in der „Libelle“ gab es in den ersten Stunden des neuen Jahres eine Schlägerei. Mehrere Tische, Stühle und Gläser wurden von den angetrunkenen Raufbolden beschädigt. Der Inhaber wird Strafanzeige wegen Hausfrie- densbruch und Sachbeschädigung stellen. Wieder einmal. Im Caritas-Uebernach- tungsheim wurde ein 18Jähriger junger Mann, der von einem auswärtigen Gericht wegen Diebstahls gesucht wird, von der Polizei festgenommen. Ball der Schiffer. Der Mannheimer Schifferverein hält am kommenden Sams- tag, um 20 Uhr, im Pfalzbau einen großen Ball ab. Den großen und kleinen Kindern zur Freue. Am Sonmtag gastiert um 15 Uhr in Ludwigshafen-Oggersheim im„Pfälzer Hof“ das älteste Marionetten-Theater Deutsch- lands, und zwar das bekannte, 1759 gegrün- dete Schichtl-Theater aus Heidelberg. Neben dem Märchenspiel„Kasperle und die Zau- perflöte“ stehen noch andere bunte und lustige Unterhaltungsspiele auf dem Pro- gramm. Bereitschaftsdienst der Apotheken. In dieser Woche haben folgende Apotheken im Stadtgebiet Bereitschaftsdienst: Stadtteil Süd: Mohren-Apotheke, Jägerstraße; Stadt- teil Nord: Viktoria- Apotheke, Gördeler- platz; Mundenheim: Fortuna-Apotheke, Oberstraße 1; Mie letzte Bereitschaft gilt auch für Gartenstadt, Maudach und. Rhein- Herrenlos. In letzter Zeit sind verschie- dene Hunde zugelaufen, deren Besitzer sich bis heute noch nicht gemeldet haben. Es handelt sich um eine Schäferhündin, einen Schwarz-weiß gefleckten Spitz, einen Schä- ferhund, einen Terrier, einen jungen schwarzen Schäferhund, einen braunen Jagdhund sowie ein Schaf. Die Eigentümer dieser Tiere mögen sich beim Fundbüro der Polizeidirektion, Zimmer 137, melden. Die bunte Sportecke 300000 DM standen zur Verfügung Eines der wichtigsten Arbeitsgebiete der städtischen Verwaltung, das wenig im Blickpunkt der Oeffentlichkeit steht, ist die Wiederinstandsetzung des während des Krieges stark angeschlagenen Kanalisa- tionsnetzes. Auf diesem Gebiet konnte die Stadt Ludwigshafen im vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte machen. 18 der „MRM“ seinerzeit berichtete, erhielt Lud- Wigshafen aus Mitteln des Landesstockes für Arbeitslosen-Versicherung ein Dar- lehen von 150 000 DM für seine Kanali- sationsarbeiten vom Landesarbeitsamt Pfalz. Auch die Stadt selbst stellte einen Betrag in gleicher Höhe zur Verfügung, so daß es möglich war, ein Arbeitsprogramm von 30⁰ 00% DM durchzuführen. Wie wir vom Kanalbauamt hierzu erfah- ren, sind von diesen Mitteln bis Ende des vergangenen Jahres rund 200 000 DM ver- braucht worden, so daß bis Ende des Rech- nmungsjahres(am 31. März 1950) noch 100 000 DM zur Verfügung stehen. Von den 9 040 km zerstörten Hauptsammlern- und Nebenkanälen waren bis Ende ver- gangenen Jahres 6474 km wieder herge- stellt. Davon entfallen auf das Jahr 1949 Ueber 1026 km. Insgesamt wies das Kanalnetz 800 große und 200 kleine Schäden an Straßenkanälen auf. Zur Zeit sind davon noch 269 große und 40 kleinere Schäden zu beheben. Mit zu den wichtigsten Arbeiten des Vorjahres gehörte die Bereinigung der umfangreichen Schäden an dem großen Doppelkanal Nord in der Kanalstraße, der die gesamten Abwässer des Schlachthof- viertels wie auch der Gartenstadt auf- nimmt. Dadurch ist auch die Möglichkeit gegeben, jetzt noch die Einzelschäden im Schlachthofvierte!l in Angriff zu nehmen. Weiterhin sind die Wiederherstellung der Hauptsammler Friesenheim-Ost und Frie- senheim-West, sowie des Sammelkanals im Zuge der Platen-, Nietzsche- und Gutten- bergstraße zu erwähnen. Hierdurch funk- tionierte der Hauptabfluß für den gesamten Stadtteil Friesenheim wieder. Aebnlich lagen die Verhältnisse in Oppau, wo sich die Arbeiten auf den Hauptsammler Indu- strie— Friedrichstraße und Weiherhof kon- zentrieren. Als nicht weniger bedeutungs- voll zeigten sich die Kanalschäden auf der Parkinsel, da sich hier die großen Trink- Sachen, die alle Leute nicht im Hause haben wollen Auch in den Vororten wird der Müll jetzt zweimal wöchentlich abgefahren schmutz angefüllt sind. »Wir haben mit, jenen Sachen zu tun, die alle Leute nicht zu Hause haben wol- len“— meinte der Leiter des Ludwigshafe- ner Fuhrparkes, H. Jenfer, als wir ihn die- ser Tage über die geleistete Arbeit im ab- gelaufenen Jahr und über seine Pläne bzw. Arbeitsziele für das neue Jahr befragten. Trotz der bei jeder Planung hinsichtlich der notwendigsten Reparaturen, Neuan- schaffungen, Wiederaufbau der Gebäude usw. auftretenden Geldschwierigkeiten, gibt die Schlußbilanz dieser städtischen Institu- tion ein befriedigendes Bild. Müllabfuhr, Straßenreinigung, Leichentransport und Abortgruben-Entleerung sind die einzelnen Pflichten, die die steuer zahlenden Bürger auch vom Ludwigshafener Fuhrpark ver- langen. Im vergangenen Jahr legten die fünf Müllautos 45 000 Kilometer bei einer Be- wältigung von 35 000 Kubikmeter Müll zu- rück. Ab Januar 1950 werden sechs Wagen laufen, was eine zweimalige Müllabfuhr nun auch in den bisher stiefmütterlich be- handelten Stadtteilen Oggersheim, Oppau und Edigheim ermöglicht. Es besteht auch Schotten sind Weltmeisterschufisiavoriten Rückschlüsse aus der Länderspielsaison 1949 auf Rio de Janeiro (ISK) Die FIFA ist der größte Sportver- band der Welt. Ihr gehören mehr als 50 Staaten an. Wenn daher im kommenden Jahr in Rio de Janeiro um den Jules Rimet- Pokal der Fußballer gekämpft Wird, so. ist das die Ssrößte 8p veranstaltung des Jahres. Obwohl! 16 Länder an dem Endrunden-Turnier teil- nehmen dürfen, interessiert das Turnier überall, Wo Fußball gespielt wird. Im ab- gelaufenen Sportjahr wurden von 43 Staa- ten insgesamt 144 Länderkämpfe ausgetra- gen. Im Hinblick auf Rio de Janeiro ist ein Querschnitt durch diese Länderspiel- — Bilanz besonders reizvoll. Die Länder- tabelle: Länder Sp. Sew. un. verl. T. Ungarn 12 8 3 1 43:18 Brasilien 8 12 0 13 Belgien 9 6 2 1 23:12 England 10 7 0 3 33:14 Oesterreich 12 10 0 5 27:24 Frankreich 13 6 3 8 26:24 Italien 83 17:11 Schottland 6 6 0 0 20:3 Paraguay 8 9 2 21:13 Schweden 9 8 2 28:17 Jugoslawien 8 eee 2 2335 Schweiz 9 4 7 4 1816 Tchechoslowakei 13% 191 Mexiko V Dänemark 6 4 0 2 14:8 Die französische Länder-Elf war die am meisten beschäftigte Mannschaft. Sie schei- terte aber im Ausscheidungs- Wettbewerb an Jugoslawien und reist also nicht nach Südamerika. Ungarn, Oesterreich und die Tschechoslowakei bestritten je 12 Spiele und auch England brachte es mit 10 Spielen auf eine beachtliche Anzahl, doch wurden diese Spiele hauptsächlich im innerengli- schen Länderspielverkehr verzeichnet. Besonders eindrucksvoll ist die Bilanz der Schotten, die in sechs Spielen unbesiegt blieben. Sie gelten zusammen mit den Eng- ländern als die aussichtsreichsten Vertreter des alten Erdteils in Rio. Ungarn und der Titelverteidiger Italien mußten je eine Niederlage hinnehmen. Neben diesen vier europäischen Mannschaften gelten die Süd- amerikaner als erste Anwärter auf den Weltmeistertitel. Brasilien und auch Argen- tinien wurden von Südamerikafahrern, vor allem den dort tätigen englischen Schieds- richtern, als so kampfstark bezeichnet, daß es als wahrscheinlich gilt, daß der Welt- meistertitel wieder nach Südamerika kommt. Schon bei der sten Weltmeister- schaft 1930 in Montevideo sorgte Uruguay kür die große Ueberraschung des Turniers. 1934 und 1938 siegte jeweils Italien. Nach- dem jetzt erstmals Engländer und Schotten teilnehmen, werden es die Südamerikaner aber nicht so leicht schaffen wie beim ersten Welt-Turnier in Montevideo. Oesterreichs Teilnahme en Fußball- Weltmeisterschaft fraglich Die Teilnahme der österreichischen Fuß- ball-Nationalmannschaft an den Weltmeister schaften 1950 in Brasilien steht noch nicht fest. Den zahlreichen Stimmen, die aus Pro- pagandistischen Gründen eine Teilnahme be- kürworten, sind in den letzten Wochen in steigendem Maße Fachleute entgegengetre- tren. Dlese bezeichnen mit sportlichen und wirtschaftlichen Argumenten eine Teilnahme Als untragbar. Der Präsident der Staatsliga. Dr. Fritz Meznik, hat nach einer Untersuchung aller W 1 möglichen Kombinationen in den vier Spiel- gruppen festgestellt, daß die österreichischen Aussichten auf eine gute Platzierung in je- dem Falle nicht günstig sein würden. Da außerdem die zweite Serie der öster- B e aus klima- tischen wie z. B. in Italien, würden sich Termin- schwierigkeiten ergeben. Weitere Kosten würden dadurch entstehen, daß die Vereine kür die durch die Weltmeisterschaftsvorberei- tungen bedingte Spielausfälle entschädigt werden müßten. Eine endgültige Entschei- dung ist in Kürze zu erwarten. Boxende„Vorhangzieher“ „Vorhangzieher“ nennt man in Amerika jene Kategorie Boxer, die in Vierrunden- kämpfen den Auftakt zu Veranstaltungen geben. Oft befindet sich gut veranlagtes und vielversprechendes Material unter ihnen. Aber diese Jungens, deren Kampfbörse durchweg 50 Dollar im Lande beträgt, kommen nicht zum Zuge. Sehen wir uns einmal an, was ihnen davon bleibt. 33% Prozent oder 16.60 Dollar erhält der Manager, 3.80 Dollar kosten Masseur und Trainingsraum, 7.50 Dollar kassieren die Hel- fer in der Ecke und der Lohnausfall zweier Arbeitstage beläuft sich auf 17 Dollar. Das sind zusammen 46.90 Dollar. Für 3.10 Dollar läßt ein solcher„Profi“-Boxer also seine Fäuste fliegen, riskiert, daß er Prügel bezieht oder gar weichgeschlagen wird, und das alles in der vagen Hoffnung, vielleicht doch ein- mal bekannt zu werden. Kaum einer kommt aber je über das„Vorhangziehen“ hinaus. Die Leute, die die Hauptkämpfe bestreiten, sind meist noch nicht einmal die besseren Boxer. Aber sie wenden„gemacht“, sie bilden eine Kategorie für sich, über die andere Promoter bestimmen. H. St. Eine ergötzliche Lokal-Storz: In Shorts, bluiorungeſurbenem Trikot u Wanderfreund Clemens Grün, ein 67ger, schaffte die Strecke Bad D Wie schon so oft, wurde der runde, blank- gescheuerte Lindenholztisch in Otto Neu- bauers Lokal„Zum Schanzenbuckel“ eines schönen Abends— es sind erst einige Tage her— den Stammgästen wieder einmal zum Weinfreudigen Hort angeregter Gespräche. 15 Mann zählte die muntere Runde. Alles alte Bekannte, mit und ohne Schnurrbart, mit und ohne Altherren-Speck. Viel Zigar- renrauch stieg an jenem Abend. an dem der neue Erpolsheimer 80 ausgezeichnet schmeckte, an die Decke empor und hing über den disputerregten Gemütern. „Also, Grien, des gibt's jo garnet, waß do sagscht“, Philisterte Clemens Grüns Gegenüber und tippte sich dabei mit dem Zeigefinger dorthin, wWwo beim homo sapiens gewöhnlich der Verstand sitzt. „Do missen Beweise her“, stimmig die»Stammtischrunde. Clemens Grün aber gab sich einen Ruck, seine Miene straffte sich, und der männliche Stolz schoß wie eine lodernde Flamme unter Sei- nem Chemisette empor.„Denne werr ich's beweise!“ 5. 5 Und was hatte der gute Clemens Grün num versprochen?— Er tat ebenfalls einen tiefen Schluck, zwirbelte seinen Schnurrbart und sprach die gewagten Worte gelassen ais: 8 „In dreiehalb Stunn' spazier ich von Derkem doher zum Schanzebuckel“ aren es doch 25 Liter köstlichen Erpols- forderte viel- den nicht so früh beginnen karm, die berechtigte Hoffnung, daß für den Stadtteil Süd einschließlich der Parkinsel Mülltonnen beschaffen werden könnten, da- mit auch hier der Zeit- und Arbeitskraft ersparende pneumatische Müll-Abfuhr-Wa- gen eingesetzt werden kann. Dle Aussichten der Benzin-Versorgung werden im kommenden Jahr wohl um ein Viertel schlechter werden, da Angleichung an die Bizone beabsichtigt ist. In weiser Voraussicht hat man daher im vergangenen Jahr in Ludwigshafen sämtliche Fuhrpark- „Vehikels“ auf Diesel umgestellt. Als eine für den Laien interessante Fest- stellung ließen wir uns den sogenannten „Spion“ erklären. Eine Papierscheibe mit vorgedruckten Zahlen, Rubriken und dem Namen des Müllwagen-Fahrers. Täglich werden von diesem im Auto eingebauten Apparat die Fahrtroute, Beginn, Ende, Un- terbrechungen und Kilometerzahl automa- tisch eingetragen. Vor Gericht ist dieser „Spion“ in Unglücksfällen rechtlich als Zeuge anerkannt. Zwei Wagen des Fuhrparkes besorgen die Abortgruben-Entleerung. Eine unange- nehme Arbeit für jene, die unmittelbar da- mit zu tun haben, jedoch eine Tätigkeit, die nicht umgangen werden kann. Täglich wer- den etwa 40 Kubikmeter Abgußwässer ab- gefahren dm Jahr ungefähr 11 500). Als wir H. Jenfer fragten, wie dieses Problem in anderen Städten gelöst werde, sagte er uns, dag Ludwigshafen keineswegs— wie viel- leicht anzunehmen wäre—, rückständig sei. In anderen Städten gebe es wesentlich mehr Hausbesitzer, die überhaupt noch keinen Kanal- Anschluß haben. Ansonsten hofft men im Ludwigshafener Fuhrpark, daß auch 1950 die Bemühungen, den alten Leistungszustarid im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung anzustreben, erfolgreich fortgesetzt werden können. Werbeabend des Roten Kreuzes Die Ortsgruppe Ludwigshafen des Roten Kreuzes wird am Samstag, 7. Januar, eine Werbe-Veranstaltung abhaſten. Um 19 Uhr sollen in der Kantine des Eisenbahn- Aus- besserungswerkes in der Frankenthaler Straße im Rahmen einer Wohltätigkeitsver- anstaltung Waisenkinder, Heimkehrer und bedürftige Mitglieder des Roten Kreuzes beschenkt werden. Der theoretische Unterricht für Hilfe- leistungen, den die Ortsgruppe Ludwigs hafen abhält und der von Kolonnenarzt Dr. Leschner geleitet wird, beginnt wieder am 20. Januar, um 20 Uhr, in der Wittelsbach- schule. Teuerer Silvester-Braten, In der Nacht zum 31. Dezember wurden einem Landwirt aus Ludwigshafen- Oggersheim vier Gänse im Wert von rund 100 DM. gestohlen. Die Vögel wurden vom Täter an Ort und Stelle ab geschlachtet. Die Ermittlungen der Kri- minalpolizei ergaben, daß die in der nähe ren Umgebung des Tatorts ausgeführten Kleintier- und Kleiderdiebstähle auf den- Selben Täter schließen ließen. Der Dieb konnte in Mannheim festgenommen wer- den. l heimers, die alldieweil den 67jährigen in seinem sportlichen Ehrgeiz stärkten. Mutter Grün, im trauten Heim in der Ludwigshafe- ner Schanzstr hielt von solchen Stammtis sonderlich viel. Und trotzdem, am folgenden Tag war's soweit. wird er 68 und ist begeisterter Wanderer— stieg am nächsten Morgen aus dem Bett und kurz entschlossen in die bis knapp über die Knie reichenden braunen Shorts, während ein blutorangefarbenes Trikot, hand- gestrickte Söckchen und die bestens ein- gelaufenen Sonntagsfutterale die Marathon- Kombination vervollständigten. Eine große Dose Gerlach's-Gehwohl-Präservativ-Krem bereiteten Grüns Füße für die kommenden Strapazen vor. 11,46 Uhr bestieg er die Rheinhaardtbahn in Richtung Bad Dürk- heim. Schorsch Sehmitt war unterdessen mit seiner Tretmaschine unterwegs. Als Aufpasser. Punkt 13 Uhr mitteleurophischer Zeit, ausgerüstet mit einem Dürkheimer polizeilichen Beglaubigungsdokument— es steht jetzt wohlverwahrt in Mutter Grüns Küchenschranknische in der Schanzensraße hinter Glas— begann drahtiger Clemens von Schorsch zu Rad gewissenhaft begleitet und beobachtet, mit forscher Bein-, Hüft- und Armarbeit die 22-km- Strecke anzu- znabbern. Der Erfolg blieb nicht aus. 13,46 Uhr Lokal in der Feuerberg-Senke in Sicht! Hier entpuppte sich Begleiter Schorsch aße 93, vierter Stock, links, chwetten nicht Clemens Grün, seines Zeichens Reichsbahnpensionär— im April zwei Drittel des Ludwigshafener Kanalisationsnetzes sind wieder intakt Wasserbrunnen befinden und die Gefahr bestand, daß die schädlichen Abwässer durch Versickerung in den Grundwasser- strom unter Umständen die Hauptwasser- versorgung verunreinigen konnten. Auch dieser Gefahrenmoment wurde beseitigt. Zur Erschließung neuer Wohngebiete mußten in verschiedenen Straßen vollkom- men neue Kanäle eingebaut werden, so in der Weinbietstraße(Mundenheim), in der Rückertstraße(Friesenheim). Richard-Wag- ner-Straße und Friedrichstraße(Oppau) und am Affengraben im Siedlungsgebiet Og- gersheim. Die Bedeutung der geschilderten Arbei- ten vor allem für die Gesundheit der Be- völkerung wird klar, wenn wir uns an die warmen Sommermonate der Jahre 1946/47 und 1948 zurückerinnern. Was für ein widerlicher fauliger Gestank stieg damals aus den Kanalisationsschächten und Ruinen- grundstücken auf. Dieser Migstand ist nun, wenn auch noch nicht vollständig, 80 doch schon in weitgehendem Maße, beho- pen. Außer der Instandsetzung der rest- lichen 2,5 km Hauptsammler- und Neben- kanäle bleibt als wichtigste Aufgabe für die nächsten Monate die Reinigung der ge- samten Anlagen, da große Profile teilweise noch mit Trümmerschutt, Sand und Kanal- Es geht um die Existenz der Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz Die Leiter der einzelnen Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz haben auf der Haupt- versammlung des Verbandes der Volks- hochschulen eine Resolution gefaßt, die an den deutschen Städtetag gerichtet wurde. Wir geben die Resolution nachstehend im Wortlaut wieder: „Die von fast allen des Landes Rheinland-Pfalz beschickte Hauptversammlung des Verbandes der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz an Bad- Münster à. St. hat festgestellt. daß nur in sehr wenigen Fällen im Lande Rheinland- Pfalz eine ausreichende Unterstützung und wirtschaftliche Förderung der Existenz und der Arbeit der Volkshochschulen vorgese- hen ist. Bei der großen Bedeutung und Not- wendigkeit der Volkshochschularbeit ist eine Sicherung der Existenz und der Lei- stung unbedingt notwendig. Es kann nicht verantwortet werden, daß die Volkshoch- schulen und ihre Entwicklung sich selbst und dem Zufall überlassen bleiben. ES ist unerläßlich, sie in den Städten und Landkreisen durch eine ausreichende Hilfe, die- im Haushaltungsvoranschlag vorgese- hen sein müßte, zu sichern. Der Verband des Landes Rheinland- Pfalz bittet wiederholt um Verständnis für die großen volkspädagogischen. kulturellen und politischen Aufgaben der Volkshoch- schulen im Rahmen der Erwachsenenbildung und erwartet von der Einsicht und Ver- antwortung der Städte und Kreise eine ent- de Berücksichtigung der Volkshoch⸗ im Etat des nächsten Rec jahres. Die Volkshochschulen sind ge- meinnützige Bildungseinrichtungen, die einem Bildungsanspruch und Bildungsbe- dürfnis verschiedenster Schichten nach- kommen und dadurch der gesamten Oet- fentlichkeit und besonders der Jugend die- Volkshochschulen schule nen.“ ist Trumpf „Das Wandern ist des Müllers Lust. Auch in diesem Jahr will der Pfälzer- Wald-Verein seine Mitglieder und alle Freunde des Wanderns aus den Trümmern hinausführen und ihnen in Wald und Flur die Schönheiten unserer Pfälzer Heimat zeigen. Neben der Erholung und Entspan- nung vom Trubel des Alltages, die das Wan- dern bietet, will der Verein seine Freunde auch mit den Sitten und Gebräuchen der bäuerlichen Bevölkerung vertraut machen. Außerdem soll in altgewohnter Weise das Heimatlied gepflegt werden. Nachstehend veröffentlichen wir die von der Ortsgruppe Ludwigshafen geplante Wanderfolge für 1950: i 15. Januar: Edenkoben, Kropsburg, St. Martin, Maikammer; 12. Februar: Wein- heim, Juhöhe, Weinheim; 12. März: Bad Dürkheim, Wachenheim, Odinstal, Heiden- löcher, Deidesheim; 16. April: Blütenwan- derung an die Haardt; 14. Mai: Albers wel ler, Gleisweiler, St. Annakapelle, Burweiler, Rietburg, Rhodt, Edenkoben; 11. Juni: Wei- denthal, Forsthaus Isenach, Hönningen, Altleiningen; 16. Juni: Hauptausflug: Heller- platz; 13. August: Annweiler, Dahn; 10. Sep- tember: Schriesheim, Schriesheimer Hof, Schönau, Neckargemünd; 15. Oktober: Bad Dürkheim, Herzogweiher, Geistal, Schlag- baum, Lindemannsruhe, Leistadt, Bad Dürk-⸗ heim; 12. November: Rheinau, Altrip, Ref- Rechnungs- 1 Otterstadt; 10. Dezember: Neustadt, Log, Alster weiler, Maikammer. Vor- gesehen: Kreuznach, Münster à. Stein(Aen- derungen vorbehalten). Die genauen Abfahrtszeiten für jede Monatswanderung wird der Verein jeweils einige Tage vor dem Termin wieder in den Tageszeitungen bekannt geben. Eröllnung des Schötlengerichies um 18. Jununr Namensliste der Haupt- und Hilfsschöffen für Amts- und Jugendgericht Wie wir bereits vor einiger Zeit berich- teten, wird am 18. Januar erstmals wieder das Schöffengericht in Ludwigshafen Recht sprechen. Nachstehend veröffentlichen wir die Liste der Haupt- und Hilfsschöffen beim Amtsgericht Ludwigshafen. Hauptschöffen: Leonhard Kirn, Meister, Krä- merstraße 2; Max König, Elektriker, Gördeler- platz 6; Jak. Krug, Kontrolleur, Haardtstraße 35; Lina Herbst, Hausfrau, Schulstraße 85; Adolf Hahl, Masch.-Arbeiter, Oppauer Straße 43; Wilh. Schäfer, Kaufmann, Karl-Bröger-Straße 3; Karl Folz, valide, Maudach, Kirchenstraße 4; August Heim, Ing., Senefelderstraße 2; Adolf Deutsch, Spengler, Gartenstadt, Maler-Müller-Weg 9; Paul Eichberger, Kaufm., Leuschnerstraße 66; Rudolf Hoffmann, Spengler, Finkenweg 16: Erwin Boller, Spengler, Gartenstadt, Schlehengang 9: Christian Kirchhardt, Dreher, Rheingönheim, Bismarck straße 1; Otto Gutermann, Schlosser, Ruchheim, Mutterstadter Straße 23; Heinrich Magin, Land- Wirt, Mutterstedt, Dr.-Hugo- Str. 15: Erich Busch, Hauptlehrer, Böhl, Hauptstraße 37; Adolf Brehm, 1 nd Sonntags schuhen ürkheim—“Ludwigshafen in 2 Std. 48 Min, plötzlich als Verführer.„Du hoscht massig Zeit“, meinte er,„kumm mer hewen ener“. Verächtlich jedoch spuckte Clemens einen Stein seiner Zehn- Dörrzwetschgen-Marsch- verpflegung in hohem Bogen aus, kühlte nach seinem restlichen Proviant. einem Apfel, und schritt zügig weiter aus, den Blick entschlossen auf„Ziel Ludwigshafen“ gerichtet. Dort rüstete man bereits Ecke Schanz- und Falkenstraße zum Empfang. Da, man war noch bei den Vorbereitungen, leuchtete Kämpfer Grüns blutorangrotes Trikot durch die graue Menschenmenge, die sich vorm Schanzenbuckellokal angesammelt hatte. Beifall umbrauste den wackeren Marschie- rer. Kaum zu glauben, 15.48 Uhr zeigten die Stopuhren. Und damit hatte der fast 68 jährige seine Wette noch um 42 Minuten unterboten. Das waren 7,86 Kilometer Stun- dendurchschnitt! Unter den Klängen des „Jägers aus Kurpfalz“ zog man in den Schanzenbuckel, wo Sieger Grün mit über legener Miene jede Ehrung ablehnte. Er massierte seine strammen Waden, schlürfte einen zweistöckigen Bohnenkaffee und machte sich auf den Heimweg, nicht ohne die lokonische Bemerkung:„Mei 25 Liter Erpolzemer hol ich mer heit owend.“ Es ist nun in Ludwigshafen so, wie überall in der Welt. Wer eine Leistung voll- bringt, der findet Neider. De EKohle-Neser“ 80 erzählt man sich rund um den Schan- zebuckel“—„hot g'sagt, des is jo gar nix, Laborant, Fußgönheim, Karl-Bosch-Str. 17; Franz Braun, Kaufmann, Iggelheim, Jägerstraße; Ernst Haase, Werkmeister, Altrip, Römerstraße 32; Josef Geier, Postbote, Neuhofen, Mozartstraße 23; Otto Biickensdörfer, Landwirt, Limburgerhof, Kohl- hof; Karl Bauer, Schlosser, Mutterstadt, Goethe- straße 15; Ernst Hartmeyer, Kupferschmied., Lim- burgerhef, Brunck- straße 39b; Ludwig Beringer, Feuerwehrmann, Oppau, Bismarckstr. 74; FErfed- rleh Krug, Dreher, Westendstr. 30; Karl Arnold, Schlosser, Mühlstraße 1; Josef Krug, Kaufmann, Rossinistraße 4; Fritz Kirn, Angestellter, Schul- straße 65; Ludwig Dissinger, Ingenieur, Schwan- thalerplatz 14; Berta Bieber, Hausfrau, Haardt- straße 15; Ludwig Blaumeister, Angestellter. Schwanthalerplatz 4; Karl Hart, Schlosser, Mun- denheim, Hofstraße 10; Karl Reuther, Kaufmann, Hohenzollernstraße 101; Franz Preikluft, Kauf- mann, Oggersheim, Alt-Mannheimer-Straße 7; Dominikus Krautschneider, Angestellter, Oppau, Friedrichstraße 94; Fritz Gönnheimer, Angestell- ter, Humboldtstraße 36. Hiltsschöffen: Franz Krug, Dreher, Schauern- heim, Speyerer Straße 3; Werner Bangel, Kauf- mann, Böhl, Kirchenstr. 41; Ernst Hecht, Meister. Limburgerhof, Königsplatz d; Fritz Horter, Ar- Heiter, Limburgerhöf, Brunckstraße 11a; Emil Hirsch, Dreher, Limburgerhof, Brunckstraße 12; Ernst König, Schlosser, Eschenbachstraße 1; Franz Schönhöfer, Kaufmann, Maxstr. 55; Killan Dither, Schlosser, Mundenheim, Florastraße 11; Karl Heiseck, Bäckermeister, Fabrikstraße 19; Johann Veil, Betriebsarbeiter, Böhlstraße 3; Otto Lehr, Kaufmann, Luitpoldstraße 47; Philipp Braun, Pensionist, Bessemerstraße 5; Jakob Schwarz, Schlosser, Friesenheim. Brunckstraße 57; Wills Hahl, Angest., Frankenthaler Straße 155; Maria Krick, Hausfrau, Mundenheim, Schwarzstraße 10; Paul Liebel, Gewerkschlaftsangestellter, Landeck- straße 37; Richard Goldate, Angestellter, Brech- lochstraße 10; Kart Hoock, Elektr., Karl-Klemm- Straße 35. Hauptschöffen für das kleine Jugendgericht: Johannes Dambach, Pensſonist, Böhl, Schulstr. 14; Emil Hartmann, Schriftsetzer, Mutterstadt, Zep- pelinstraße 10; Friedrich Schuster, Angestellter, Neuhofen, Ludwigsstraße 6; Georg Setzer, Behör- denangestellter, Haardtstraße 35; Ernst Kern, Ge- Bahnhofstraße 39: Willy Marx, IV. Gartenweg 4a; August Wasner, Schwalbenweg 32; Karl Schmitt, Gewerbestudienrat, Oggersheim, Jahnstraße 14 Willi Rieble, Kaufmann, Lisztstraße 148; Rai- mund Wetzelberger, Kaufmann, Brahmsstrage 1. Hilfsschöffen des kleinen Jugendgerichts: Alfred Dell, Schlosser, Oggersheim, Mozartstraße 10; Werner Eid, Kaufmann, Leuschnerstraße 129; Anna Zahn, Fürsorgerin, Lennerstraße 13; Andr. Bayer, Studienrat, Hfalzgr kenstraße 67; Georg Bertram, Tünchermeister. Welserstrage 18. Feterikerla Ks essae 5 schäftsführer, Fachmeister, Fachmeister, des Gedös, was die do machen, des bissel Weg kennt er noch viel schneller laafe.“ Kein Zweifel. Der„Kehle-Neser“, Haupt- sproß und Ringerkönig der bekannten Lud- wigshafener Sportler- Familie, war einmal eine ganz große Kanone. Aber ob er beute noch„so dapper laafe“ kann— na, soll er's doch im Mai, wenn Vater Clemens Grün von Kaiserslautern nach Ludwigshafen mar- schieren will, neben ihm probieren. Im „Schanzebuckel! können ja dann derweil schon 20 oder noch mehr Flaschen Erpolzhei- mer kaltgestellt werden, die der„Kohle- Neser dann vielleicht bezahlen muß oll/rü Seite 6 MORGEN Donnerstag, 5. Januar 1950/ Nr. 4 chuld⸗Schicksat Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Soopyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 37. Fortzetzung Zur selben Stunde krachten zwei Schüsse, und die beiden Begleiter des Für- Sorgezöglings Wilfried Helm brachen im Auto tot zusammen. Doch das war viele hundert Kilometer weit fort von jener kleinen Stadt zu Fühen der Anstalt. XI. Ein Jugendlicker ist strafrechtlich ver- antwortlich, wenn er zur Zeit der Tat nach seiner sittlichen und geistigen Ent- Wieklung reif genug ist, das Unrecht der Tat einzusehen, und nack dieser Ein- sicht zu handeln. Zur Erziehung eines Jugendlichen, der mangels Reife straf- rechtlich nicht verantwortlich ist, kann der Richter dieselben Maßnahmen an- ordnen, wie der Vormundschaftsrichter. (R. J. G. G. 1/1 S 3, J) Der 25. Februar 1948: Das Städtchen hatte seine Sensation.— Der Schöffensaal des kleinen Amtsge- 5 war schon ein Viertel vor neun über- üllt. Da drängte sich die kleinstädtische Neu- gierde, der Müßiggang neben wirklichem beruflichem Interesse.— Ganz vereinzelt nur saßen Menschen in den gedrängten Reihen, die ergriffen Anteil nahmen an den Geschehnissen dort vor den Schranken. Die da heute verhandelt wurden, woll- ten einen Menschen umbringen. Das war ja furchtbar. Ja, das war die heutige Jugend: Keine Achtung mehr vor dem Leben, vor dem Alter. Leichtfertig, verkommen, ver- Wahrlost, und wohin das führte, hatte man ja jetzt vor Augen. Und zweie solltens gewesen sein, die Herrn Schmitt, den Nachtwächter von droben, ermorden wollten. Mein Gott, Herrn Schmitt von der Brunnengasse, den kannte doch fast jeder hier. Richtig, da vorne saß er ja.— Es war eigentlich ein sonderbares Gefühl, den Mann da sitzen zu sehen, den der Tod um Haaresbreite ge- streift hatte, der eigentlich schon gar nicht mehr leben sollte, wenn nicht zufällig—. Ein leichter Schauer lief trotz der Wärme des überfüllten Saales über die Rücken der Zuhörer. Nein, nein man hatte schon recht:„Ueb immer treu und Redlich- . Eine sonderbar erregte Stimmung lag über den Menschen. Es war fast wie im Kino, bevor der Vorhang aufgeht, wenn ein spannender Kriminalfilm gezeigt werden Soll. Jetzt legte sich das eintönige Summen der gemurmelten Gespräche, Hälse reckten sich vor, man flüsterte sich's einander zu: Das ist er.— Der Angeklagte wurde herein- geführt. Doch was war das?— Es war ja nur einer, und in der Zeitung hatte man doch von zweien gelesen: Rolf Troll und Hans Hel.. Flelli— Hebi. oder so ähnlich. — Wo war der zweite Junge?— Nun man würde sehen.— Einstweilen war so die eckige, schlanke, ungelenke Jun- gengestalt da vorne im Brennpunkt der Blicke. Der sollte also den Vorsatz gehabt haben, einen Menschen kaltblütig zu ermorden. Es War schauderhaft. Gewiß, der machte auch einen ordentlich verkommenen Eindruck. Und doch war er ja nur ein Junge, fast noch ein Kind. Mein Gott, was für Ab- wege es gab! Schrecklich! Rolf wußte nicht, wohin er vor lauter Verlegenheit mit seinen Händen sollte. Ein- mal steckte er sie in die Tasche, zog sie aber, gleichsam über sich selbst erschrocken, schnell wieder heraus. 55 Wie die Leute ihn anstarrten! Er blickte zu Boden auf seine Fingerspitzen. Wenn's doch nur schon losgehen wollte. Ja, in der Zelle da war das alles ganz anders. Da War man allein gewesen, und die Erfahrung, die er durch Hören und Sehen in seinem jungen Leben schon gewonnen hatte, ließ ihn über das Maß der Strafe ziemlich im Klaren sein. Und so hatte er eine Art freche Sicher- heit an den Tag gelegt, die aber jetzt, vor der beklemmenden Feierlichkeit des Saales, den vielen Menschen dahinten, den Schran- ken, den Tischen da vorne auf dem Podium, doch einer ängstlichen Spannung gewichen war. Und das alles seinetwegen und Hans. Fast wollte ihn eine Art trotziger Stolz be- schleichen: Ja, seht her, das bin ich, Rolf Troll, der einen aus eurer Mitte ermorden wollte. Das bin ich, der sich über die Grenzen eurer Welt hinweg setzt, der nichts mehr zu ver- lieren, nur noch alles zu gewinnen hat.— Die Flügeltüren wurden geöffnet: das hohe Gericht trat ein. Talare und Roben rauschten, die Herren nahmen an den vorbestimmten Sitzen ihre Plätze ein. Lautlose Stille lag über dem Saal, als jetzt der Richter mit gewohnter Feierlichkeit sein Barett sich auf den Tisch legte. Das hohe Gericht erhob sich: „Die Verhandlung gegen die beiden an- geklagten Minderjährigen Rolf Troll ge- boren am 6. Februar 1931 und Hans Helbri geboren am 23. Mai 1932 steht zu Termin. Gegen den einen der Angeklagten, Hans Helbri, muß in Abwesenheit verhandelt werden, da er an den Folgen eines gestern Abend verübten Selbstmordversuchs im Krankenhaus in noch nicht verhandlungs- kähigem Zustande liegt.— Bestehen Be- denken betreffs der Verhandlungsaufnahme gegen Hans Helbri?“ Ein schneller Blick streifte hinüber zum abnahm und vor. Ein Kopfschütteln antwortete von dort:„Nein.“ Es war ja nur eine for- melle Angelegenheit, man hatte ja schon vorhin eingehend über diesen Fall ge. sprochen.—. „... Nachdem seitens des Verteidiger Bedenken wegen der Verhandlungsauf,. nahme nicht bestehen, erkläre ich hiermit die Verhandlung für eröffnet!“ Man setzte sich wieder, der Richter blät. terte in dem vor ihm liegenden Akten. pündel:„Zivilklage wurde nicht erhoben 0 Herr Schmitt, als der in Mitleidenschaft ge. def zogene, ist als Zeuge anwesend.“ 5 Nun wurde der Fall auf Grund der Vor. untersuchung in all seinen Einzelheiten noch einmal wieder aufgerollt und dann er. teilte der Vorsitzende dem Staatsanwalt das Wort. Es erhob sich eine junge, energische Gestalt am Ende des Tisches. Mit lebhaften Gebärden und leuchtenden Blicken sprach er kurz, Klar, eindrucksvoll, rekapituliert noch einmal die Vorgänge und fuhr dann fort:„Nachdem ich mit dem eben Gesagten zeigte, daß die Tat in kalter Ueberlegung geplant, und mit unmenschlicher Grausam. keit durchgeführt wurde, ist es eigentlich nicht mehr als nur ein Zufall, der ferrg Garu Schmitt noch unter den Lebenden Weilen Pe läßt. Es liegt also der einwandfreie vorbe. Bele dachte Mordversuch unter erschwerenden Bet 5 Umständen im Sinne des Gesetzes vor un 1 ich plädiere auf härteste Strafen, hohe Gerichtshof!“— Verteidiger: Hane Arbe gleid mehl zend V ist d Unsere hochverehrte Teilhaberin, Frau geb. Scheidel wahrt bleiben. Mannheim, den 4. Januar 1950 Katharina Michel Wwe. ist in der Nacht vom 2.3. Januar von uns gegangen. Die Ver- storbene lebte infolge ihres langjährigen Leidens sehr zurück- gezogen. Bei allen Betriebs angehörigen war sie überaus beliebt und geachtet. 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Mit diesem Lehrgang wendet sich die Abendakade- Gebiet bisher im Lehrplan vermißt haben. Ab- sicht des Lehrenden ist, nach Herleitung der Formeln eine möglichst große Zahl von Beispielen zu bringen, bei arbeit der Teilnehmer sehr erwünscht ist. Schüler, Studenten und die in der Praxis stehenden Techniker, Chemiker und Volkswirtschaftler kommen dabei auf ihre Rechnung. 5 „Trigonometrie“. Die Trigonometrie ist die Ergänzung der einfachen Techniker, Landmesser, Astronomen können ihre Berech- nungen ohne die Formein und Tabellenwerke dieses Teilgebietes der Mathematik nicht durchführen. wendigen Formeln abgeleitet und der Teilnehmer hat Gelegenheit, an einer grogen Zahl von Beispielen seine Fertigkeit zu schulen und zu „Geometrie“, Während die Notwendigkeit der Beherrschung der Algebra in vielen praktischen Berufen sofort empfunden wird, ist dies bei der Geometrie nicht der Fall, weshalb man sie oft vernachlässigt. Man über- sieht jedoch, daß sie Grundlage jeder technischen Konstruktion ist. Auch der Freund eines logischen Gedankenaufbaues zieht sie endlosen Formelentwicklungen vor. gang die Anwendung geometrischer Lehrsätze am Dreieck, Viereck und neue Unterrichtsabschnitt. Aus der Fülle Stenografenverein Mannheim. Er- öffnung neuer Kurse in Einheits- kurzschrift für Anfänger, Fortge- schrittene, Geschäftsstenografen u. Praktiker in der Sickingerschule, U 2, montags und donnerstags von 19.00— 20.30 Uhr. schaften werden ebenfalls einge- richtet. Persönliche Anmeldung am 9. Januar in der Schule erbeten. Vors. straße 44. Aulounanzierungsgeselschar bietet Autohandelsfirmen Geschäfts- verbindung. Anfragen, die vertrau- lich behandelt werden, unter Nr. H 465 an den Verlag. . durch VUebungsgemein- Telefon Nr. 519 93. Lanz-Bulldog 36 PS, vollgummibereift, in fahr- bereit. Zustand, zugelassen, preis- günstigst zu verkaufen oder gegen Schrott zu tausch. 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L Curry 200 * EE rei AG. hafen, emünd ee Nr. 4/ Donnerstag, 5. Januar 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Ungeklärte Frage ist das Mitbestimmungs⸗ recht Aus der Erkenntnis heraus, dag eine richtige Wirtschaftspolitik, Voraussetzung einer befriedigenden, allen Kreisen der Be- völkerung Rechnung tragenden Sozialpoli- tik sei, haben sich bereits zahlreiche Unter- nehmerktreise dafür eingesetzt, die Frage des Mitbestimmungsrechtes der Betriebs- pelegschaften positiv zu lösen. Es War wohl kein anderes Land, als das vom Kriege und seinen Folgen zerstörte Deutschland prädestiniert hier die ersten Schritte zu unternehmen, denn am Wieder- aufbau des deutschen Volksvermögens, gleichgültig ob es sich um Großgbetriebe oder um kleine Produktionsstätten und Handelsunternehmungen handelt, sind die Arbeiter und die Angestellten in fast dem gleichen Ausmaße beteiligt, wie der sich mehr oder minder auf Zufallsbesitz stüt- zende Unternehmer. Von einigen Gewerkschaftskreisen selbst ist die Feststellung gemacht worden, daß es darum geht, den Betriebsegoismus auszu- schalten, der wie manches Beispiel lehrt die Belegschaften und die aus ihnen gewählten Betriebsräte mitunter dazu verleitet, nur das zu tun, was dem betriebseigenen Ar- beiter und Angestellten vorteilhaft sein kann, ohnę Rücksicht auf die Gesamt- Wirtschaftslage, ohne Rücksicht auf Interes- sen anderer Arbeiter und Angestellten. Am krassesten ist wohl diese Gegen- Sätzlichkeit in dem bekannten Streit zwischen den Verl. ehrsträgern, zwischen der Eisenbahn und dem Kraftwagenver- kehrsgewerbe hervorgetreten, wo sich eine Gruppe von rund 450 000 Arbeitnehmern gegen die Interessen nicht nur der 500 000 Arbeitnehmer der Konkurrenz, sondern auch der rund 250 000 Arbeitnehmer von Waggon-, Lokomotiv- und Zubehör-Industrien wehrt, um den eigenen Bestand zu erhalten, ihm zu dienen. Solche Erscheinungen werden nicht aus- zumerzen sein, solange nicht eine überge- bietliche Organisation geschaffen wird, die das Mitbestimmungsrecht für Fragen regelt, die auf außerbetriebliche, auf allgemeinwirt- schaftliche Fragen Bezug haben. In einigen Betrieben wird sowohl von Arbeitnehmer- als auch von Arbeitgeber- seite her viel gesündigt gegen die Voraus- setzungen eines Arbeitsfrieden gewährlei- stenden Mitbestimmungsrechtes, indem die Arbeitnehmer augenblickliche Arbeitskräfte- mangel- Erscheinungen ausnützend weitge- hende Konzessionen forderten, die sie na- türlich nicht gutwillig aus der Hand geben wollen. Auf der anderen Seite haben sich mitunter die Arbeitgeber— dem Wunsche folgend durch eine möglichst vollständige Belegschaft die Koflkurrenz zu schlagen zu Konzessionen gefunden, deren Dauer- Haktigkeit unterschätzt wurde, weil eine Allgemein gültige gesetzliche Regelung zu 5 früherem Zeitpunkte erwartet worden ist. g Hier haben sich bekanntlich die Besat- ehe s emmschu 4 8 haben Wie dem auch immer sei, zwei Fälle ereignet bei denen anscheinend Porzellan zerschlagen worden ist, auf dem Wege zur Erzielung einer gerechten Lösung des Mitbestimmungsrechtes. Die Ursache dieser beiden Ereignisse mag wohl weniger darin gelegen sein, daß„spontane Aktio- nen starteten, sondern daß politische Inter- * vorlagen Aktionen„spontan“ zu star- en. Der eine Fall trug sich in Singen in dem dortigen Werk der Mag gi- AG. zu, wo der Betriebsrat gegen die Entlassung des Personalchefs erfolglos protestierte. Ein Streix war die Folge, den die Wiederein- stellung des Personalchefs beendete. Es mag hier— weil keine näheren Angaben über die Gründe, die zur Entlassung vor- lagen, erhältlich sind— wohl eines festge- halten werden: Ein gesundes Mitbestim- mungsrecht ist, und seine Ausübung ist wirtschaftspolitisch und sozialpolitisch ver- tretbar und wünschenswert, wenn unbe- rechtigte Kündigungen vermieden werden, Wiewohl doch eine Lücke in der Arbeits- Zesetzgebung zu vermuten ist, wenn Arbeit- nehmer nicht ihre Rechte vor Gericht er- kämpfen können.. Der Unternehmer muß seine personellen Maßnahmen begründen, er darf nicht will- Kkürlich handeln. Katastrophal wäre es und wenig wün- Schenswert, wenn durch Streikparolen, durch Migbrauch des Mitbestimmungsrech- tes erforderliche, begründete Entlassungen verhindert würden. Das würde der Sache nicht dienen die bezweckt werden soll. Im Falle der Daimler-Benz Zweigstelle, Mannheim, scheint die Spontanität der Arbeitsniederlegung gleich- kalls nicht nur für den Betriebsrat Selbst, —. der sich erst nachträglich einschaltete, um dann zu vermitteln, sondern auch für die Gewerkschaften, die durch die Meldung im Morgen“ erst unterrichtet worden sind, überraschend gewesen zu sein. In dieser Angelegenheit wurde dann zur gegenseitigen Beruhigung eine glückliche Zwischenlösung gefunden. Die Firmenlei- tung erklärte den Ingenieur. der da auf einmal aufgtaucht war, als vorzeitig er- schienen und noch nicht fix angestellt, der Betriebsrat nahm dies zur Kenntnis, und die Arbeit wurde wieder aufgenommen. Bemerkenswert ist lediglich eines in die- sem obigen Falle: Der Betriebsrat ver- Wahrte sich gegen die Einstellung einer Wissenschaftlichen Kraft in der Gießerei, Obwohl die Anstellung von der Betriebs- leitung damit begründet worden ist, daß Wis senschaftliche Kontrolle rationelleres Arbeiten ermögliche, Fehlguß einspare ete. Gegen die Person des anzustellenden Sta 24 jährigen Ingenieurs erhob der Be- triebsrat keine Einwendungen. Es ging ihm lediglich darum, sein Veto zu behaup- ten, den einmal durch eine Betriebsabma- chung angeblich erworbenen Anspruch auf Mitbestimmung bei Einstellung selbst lei- tender Angestellter, zu bewahren, Dies dünkt uns bei objektiver Betrachtung eine gefährliche Auslegung des Mitbe- stimmungsrechtes, denn ebenso wie der Unternehmer ohne Grund niemand ent- lessen dürfen soll, ebenso müßte der Be- triebsrat seine Einwendungen segen die Einstellung neuer Angestellter begründen. Dies ist auch im Sinne des Betriebsrätege- setzes und des— leider nicht in Kraft ge- setzten Gesetzes über die Mitbestimmung der Betriebsräte— vorgesehen, denn dem Sesetageber lag daran, sowohl seitens der Arbeitgeber als auch seitens der Arbeit- nehmer Willkürhandlungen vorzubeugen. Falsch wäre es, die Tatsache, daß sich diese beiden Fälle ereignet haben, nun als pro oder als contra Mitbestimmungsrecht auszulegen. Mitnichten. Die Vorfälle sind wert- volle Beiträge, sind Wegweiser für die Ge- setzgeber bei der Formulierung des Mit- bestimmungsrechtes, denn es kommt ja nicht darauf an, wie es sein könnte, sondern es kommt auch darauf an, für den Gesetzgeber, zu wissen. Wie es nieht sein darf. 5 Tex. Holland will Arbeiter a us Deutschland 7 Eine größere Werbekampagne in Deutsch- land. um deutsche Arbeitskräfte anzuwerben. plant Holland zum Jahresanfang 1950, nach- dem man mit den in den letzten Monaten an geworbenen rd. 509 deutschen Arbeitskräf- ten, in erster Linie handelte es sich um Frauen für die holländische Textilindustrie, besonders gute Erfahrungen machte. Man hofft, weitere deutsche Arbeitskräfte zu den Arbeitsplätzen in den Niederlanden ziehen zu können. Achn- liche Versuche mit Belgien verliefen enttäu- schend. Durch günstige Lohn- und Transfer- bedingungen will die niederländische Textil- industrie jedoch in Deutschland mehr errei- chen. R.-H. Verschwundene halbe Milliarde verdoppelt dureh die erlistete Treibstoffpreis erhöhung Die Treibstoffpreise sind bekanntlich er- höht worden. Die Erhöhung wurde vom Bun- deswirtschaftsministerium auf Grund der Emp- fehlung des Bundesrates vorgenommen. Der Bundesrat wiederum entschloß sich zu dieser Maßnahme auf Betreiben des SPD-Minister- Präsidenten Kopf, des nordrheinisch-west⸗ rälischen Ministerpräsidenten Arnold Gu- gleich Bundestagspräsident) und auf Empfeh- lung des Ministerpräsidenten Hessens des vom Finanzminister Dr. Werner Hilpert bera- tenden Christian Stocks. Die Länderkassen, die bisher am Benzin- preis ebenso heimlich wie beschämend mehr als eine halbe Milliarde Mark aus den Ueber- Preisen die für, Treibstoffe„verdienten“, wer- den somit mehr als eine Milliarde Mark Ein- nahmen ohne Gegenleistung zu verzeichnen haben. Aehnlich wie Zeus, als Herakles nach 20 jähriger Pein Prometheus vom Felsen erlöste, obwohl ihn der Griechen-Gott-Vater länger quälen wollte, befriedigt worden ist, in dem Prometheus einen Ring tragen mußte der einen Teil des Felsens enthielt, an dem ex ein- stens angekettet war und angekettet bleiben sollte, ähnlich also zieht sich die Regierung aus der Affäre dem Volke gegenüber. Trocken und sachlich erhlärt sie, daß die Benzinpreiserhöhung im unmittelbaren Zu- sd mmenhaunge mit dem am 31. Dezember 1949 stattgefundenen Ablaufe des Zollbegünsti- »Die erste Folge— abgesehen von den aus den verschiedensten Teilen des Bun- desgebietes kommenden Protesten— war, daß die Schwarzmarktpreise für Benzin beträchtlich anzogen. So mußte an ver- schiedenen Stellen für einen 20 Liter fas- senden Kanister gegenüber bisher 14—15 DM, 1920 DM gezahlt werden. gungsgesetzes zusammenhinge. Daß also mit Beginn des neuen Jahres für Kraftstoffeinfuh- ren wieder Zölle in voller Höhe erhoben wer- den.„ Dies ist wohl der erste Beitrag fiskalischen Krämergeistes zur europdischen Zollunion. Es ist am Platze, zu untersuchen, wie sich der Benzinpreis zusammensetzt. Unser Frank- furter Korrespondent macht uns darüber fol- gende Angaben, deren Richtigkeit uns von der Leitung des Zentralbüros für Mine- 1316 1 G. m. b. H., Frankfurt a. M., bestätigt wird. 8 Infolge des Preisstops für Mineralöl Waren die Preise für Vergaserkraftstoff und Diesel- Wohl sich die Kosten für die Einfuhr mit den höheren Dollarpreisen und der Markabwer- tung erhöht haben, ebenso die der deutschen Erzeuger infolge Ansteigen des gesamten Preisniveaus. So stieg der Einfuhrpreis für Vergaserkraftstoff von 5,4 Pf je Liter im Jahre 1939 bei einem Dollarkurs von 2,48 auf 13,5 Pf je Liter 1949 bei einem Dollarkurs von 4.20. Wenn trotz höherer Einfuhr- und Erzeu- gungskosten die Verkaufspreise bisher gleich geblieben sind, so lag das an einer Anordnung der Besatzungsmächte, wonach Kraftstoffe in die Güter der Kategorie A einzureihen waren. bei deren Einfuhr grundsätzlich keine Zölle erhoben werden dürfen. Das Zentralbüro für Mineralöle, das den gesamten Einkauf und Absatz von Kraftstoffen steuert, hatte an die Bank deutscher Länder für importierten Ver- gaserkraftstoff 160 DM und für importierten Dieselkraftstoff 130 DM je Tonne abzuführen. Der Erlös betrug jedoch für Vergaserkraftstoff 533 und für Dieselkraftstoff 319 DM je Tonne. Der ersparte Zoll abzüglich der Mehrkosten bei der Einfuhr gegenüber der Vorkriegszeit sowie der inländischen Frachtmehrkosten er- gab einen beträchtlichen Ueberschugß, der grundsätzlich vom Zentralbüro für Mineralöle auf ein Sonderkonto abgeführt werden mußte. Aus diesem Sonderkonto wurden jedoch er- hebliche Beträge zur Subventionierung der deutschen Erzeugung gezahlt. da die Erzeuger keine Möglichkeit hatten, ihre Mehrkosten abzuwälzen. So sind Preisausgleichs-Maßnah- men insbesondere mit Rücksicht auf die Er- höhung der Kohlenpreise, der Eisenbahntarife der Materialpreise und Löhne, getroffen wor- den, zu denen auch Zuschüsse zur Hydrierung, für den Benzol-Beimischungszwang und für eine unrentable Kapazitätsausnützung zählen. Diese Zahlungen erfolgten auf Grund von An- Weisungen der Verwaltung für Wirtschaft, wobei die Mehrerlöse für Treibstoff als Aus- gleich der von den Eisenbahnen zu bezahlen den Kohlenrechnungen verwendet worden ist. Laut Feststellung aus Binnenschiff- kahrtskreisen ist der Kohlepreisindex für die Binnenschiffahrt mit rund 280 Prozent gegenüber den Vorkriegszeiten um ca. 50 Prozent mehr angestiegen, als der Kohlepreisindex für die Bun- desbahn, der sich nur auf rund 230 Pro- zent beläuft. Die ersparten Zölle haben also bisher sowohl die Erhöhung der Einfuhrkosten als auch die der deutschen Produktionskosten aufgefangen. Darüber hinaus sind erhebliche Ueberschüsse entstanden, die von Zeit zu Zeit dem Fiskus überwiesen wurden. Der Preis von Vergaserkraftstoff eif Ham- burg, unverzollt, ist gegenüber 1939 um rund 8 Pf je Liter gestiegen. Es würde also eine Preiserhöhung von 40 auf 48 Pf je Liter ge- nügt haben, um die gestiegenen Einfuhrkosten voll aufzufangen. Setzt man außerdem noch die beim mländischen Vertrieb entstandenen Verteuerungen in Rechnung, so ergäbe sich ein gerechtfertigter Preis von etwa 53 Pf. Bei Dieselkraftstoff ist der eif-Preis. unverzollt, um rund 8 Pf je kg gestiegen, so daß hier eine Preiserhöhung auf 40 Pf je kg zum Ausgleich der Mehrkosten infolge Erhöhung des cif- Preises und der Markabwertung ausreichen würden. Dazu kommt, daß neben dem 40ll plus Tarazuschlag= 149,70 DM je Tonne für importierten Dieselkraftstoff noch eine Abgabe von 55 DM zugunsten des sogenannten DK- Fonds erhoben Wurde. Da Synthesewerke nicht mehr arbeiten und dementsprechend die Zweckbestimmung des DEK-Fonds entfällt, kann diese Abgabe gestrichen und damit ein Preis einschließlich der höheren inländischen Vertriebkosten von 38 Pf je kg ab Zapfstelle gegenüber 45 Pf nach der Anordnung des Wirtschaftsministers als ausreichend erachtet werden. Das Verkehrsgewerbe hat die Bundesregie- rung nicht im Unklaren gelassen, daß es ent- sprechende Abwehrmaßnahmen treffen will, für den Fall der Beibehaltung der erhöhten Treibstoffpreise. In diesen Tagen werden sich Vertreter des Verkehrsgewerbes mit dem Ver- kKehrsminister Dr. Seebohm über diese Frage unterhalten. Von dem Ausgang der Verhand- lungen wird es abhängen, ob ein Streik des Verkehrs auf der Straße vermieden werden kann. Inzwischen haben sich auch die politi- schen Parteien; namentlich die FDP und die SPD eingeschaltet, um zu erreichen, daß die Preisanordnung rückgängig gemacht und der Entscheidung nicht nur des Bundesrates son- dern auch des Bundestages überlassen bleibt. Treibstoffverbrauch vom 1. Juli 1938 bis zum 31. März 1950 ebm Vergaser- t Diesel- Kraftstoff Kraftstoff 3. Quartal 1948 190 500 210 100 4. 85 1948 185 500 201 400 1. 5 1949 177 330 160 000 31 1 1949 187 464 196 000 3 5 1949 224 000 220 000 4 8 1949 245 000 240 000 1„ 1950 222 000 200 000 1431 994 1 427 400 1.073 995 t Kraftstoff bis, Ende 1940 gleichgeblieben, ob- 8 10 dernsprechtariie der Ks ten lage angepaßt Das Burdespostministerium überprüfte ge- genwärtig die im Bundesgebiet geltenden Fernsprechtarife, um durch eine Reihe von Aenderungen und Verfeinerungen die Gebüh- ren für die einzelnen Fernsprechleistungen in stärkerem Maße den Kapitalkosten der An- lagen anzupassen, als dies bei den bisherigen Tarifen der Fall ist. Die Post betont, dab Stärkere Angleichung der Gebühren an die Kosten der alleinige Zweck der Reform sei und das Ergebnis der Untersuchungen daher auch nicht etwa eine allgemeine Tariferhöhung sein wende, 5 Opel dankt General Motors Exportehancen Der Vorstand der Adam Opel AG. Rüssels- heim, deren Aktien seit 1928 zum überwiegen- den Teil in Händen der amerikanischen Gene- ral Motors Corporation sind, erstattete der deutschen und ausländischen Presse einen Rechenschaftsbericht über die Entwicklung und Pläne des Werkes. Gleichzeitig wurde erst- mals der neue Opel Personenwagen Typ „OTympia“ Modell 1950 vorgeführt. General Motors habe den Opelwerken— 80 Wurde von der Firmenleitung erklärt nach deren Anschluß die gesamte weltumspannende Verkaufsor ganisation mit mehr als 5000 Aus- jandshändlern in 195 verschiedenen Staaten der Welt zur Verfügung gestellt. Seit 1931 bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges seien dadurch insgesamt 159 000 Opelpersonen- und Lieferwagen exportiert worden. Im letzten Jahr vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges habe der Opel-Exportumsatz Über 50 Millionen Mark betragen. Bereits 1949 seien wieder annähernd 7000 Wagen ins Ausland geliefert worden. Der Export solle in den nächsten Jahren sprunghaft gesteigert werden. Opel-Olympia 1950 mit 3 Gang- Ssynchron- Schaltung In technischer Hinsicht unterscheidet der neue Wagen sich nicht sehr stark von seinem Vorgänger. Es wurden die gleichen Bau- elemente verwendet und die Verbesserungen erstreckten sich in erster Linje auf die Moder- nislerung des äußeren Gewandes. Nach wie vor wird der 1,5-Liter-Motor mit hängenden Ventilen verwendet, der eine Dauer- Höchstleistung von 37 PS abgibt. Hurch einen verbesserten Vergaser konnte der Brennstoffverbrauch von bisher etwa 10 Liter je 100 km auf 6.5 Liter nerabgedrückt werden. An Stelle des bisher verwendeten Viergang- getriebes erhielt der neue Olympia ein Drei- gang-Synchrongetriebe. Der Schalthebel 18t vom Getriehedeckel verschwunden und liegt nun in der bei den amerikanischen Wagen üblichen Weise unter dem Lenkrad. Eine Neuerung ist ein über dem Schalthebel liegen- der zweiter jedoch wesentlich kleinerer Hebel, durch den die Winker betätigt werden. Aeußerlich hat der Wagen durch neue brei- tere Stoßstangen und Kotflügel elegantere Form angenommen. Bedauerlich ist es daß der Kofferraum nicht vergrößert werden konnte. Die Preise sind gegenüber dem Vor- modell umverändert geblieben. Kohleverkauf neu aufgeteilt Der Absatz von Steinkohle und Braunkonle ist mit Genehmigung der alliierten Kohlen- kontrolle zu Beginn dieses Jahres getrennt worden. Während der deutsche Kohlenver- kauf DRVW)CL als Organisation für den Absatz der Steinkohle bestehen bleibt, ist der„rhei- nische nlenbrikettverkauf“ nach Mit- teilung aus dem Kölner Braunkohlenrevier abgesondert worden. Der gesamte Absatz von Steinkohle und Braunkohle war von dem „North German Coal Distribution Office“ seit dem 1. Oktober 1946 in einer stark erweiter- ten Organisation in Essen koordiniert worden. Maßgebende Braunkohlenkreise sehen in. der Trennung einen Erfolg der Bemühungen der Braunkohlenwerke zur Erhaltung des Eigenlebens und zeine erste Lösung auf der Stufe der Verständigung“. Bei der Koordinie- rung im Herbst 1946 sei nicht berücksichtigt worden, daß die rheinischen Braunkohlen- werke seit 1902 über eine gemeinsame Ver- kaufsorganisation für ihre Union-Briketts ver- fügten und mit Kohlenhandel und Verbrau- cherschaft gut zusammenarbeiteten. Wie aus Essen verlautet, ist auch der Verkauf der Helmstedter Braunkohle vom DKV getrennt worden. Deutsch- französische Handels-Vertrags-Fortsetzungs- RO man tik Die deutsch- französischen Handelsvertrags- verhandlungen, die am 1. Dezember in Paris angelaufen waren, sind am Dienstag nach einer latägigen Unterbrechung wieder aufge- nommen worden. Die Unterbrechung war not- wendig geworden, da die französischen Ver- handlungspartner unter dem Druck ihrer, Vor der deutschen Konkurrenz besorgten Indu- strie nicht bereit waren, eine so weitgehende Aufhebung der Beschränkungen im deutsch- französischen Handelsverkehr vorzunehmen, wie sie von deutscher Seite vorgeschlagen wurde, Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen wurde von französischer Seite angenommen, daß die Besprechungen in etwa 10 Tagen ab- geschlossen werden könnten. Die Fortsetzung der deutsch- französischen Wirtschaftsverhand- lungen findet im übrigen im Schatten der am 11. Januar beginnenden britisch-deutschen Handelsvertragsverhandlungen statt, von de- nen man in Paris eine erhebliche Erweiterung des Umfengs des deutschen Außenhandels er- wartet, falls die Bezahlung der deutschen Ausfuhr nicht in Dollar oder Gold zu erfol- gen braucht. Zu grob gemahlen ergibt unlauteren Wettbewerb Wieder einmal wird von der Textilfirma Alfons Müller in Wipperfürth gesprochen., die schon in ihrem Streit um das Jedermann- Pro- gramm und dann durch die schwimmenden und fahrbaren Verkaufsläden bekannt bzw. gekannt wurde. Die Firma darf mal wieder nicht so wie sie zu gern möchte. Der Verein gegen Unwesen in Handel und Gewerbe hat einen richterlichen Beschluß erwirkt. dem- zufolge es der Firma untersagt wurde, weiter- hin gegen Vorlage eines eigenen Zeitungs- inserates dem Käufer von Bekleidungsstücken der Alfons-Müller-Fabrikation einen 10prozen- tigen Rabatt zu gewähren. Die Firma findet sich allerdings mit dem Beschluß nicht ab und will gegen die einstweilige Verfügung Protest einlegen. R.-H. Kampf gegen Schund auch in der Baustoffindustrie Als Ausdruck des allgemeinen Bestrebens. Wirklich einwandfreie Wohnungen zu erstellen gerade angesichts des bevorstehenden großen Bundes-Bauprogrammes und mit Rücksicht auf ständige Preisunterbietungen durch qualitativ nicht immer vollkommene Außenseiter sind in der Baustoffindustrie Westdeutschlands Be- strebungen im Gange gleichermaßen wie frü- her schon einen gesetzlich verankerten Güte- Schutz Wiedereinzutühren. Es ist. Ant, n. de Sued e daß f tung neuer Utesch 1 Anger 1 setze. In einigen westdeutschen Ländern, 80 in Nordrhein- Westfalen, sind teilweise bereits wieder Güteprüfungen erfolgt und entspre- chende Schutzbestimmungen 2. B. für die Leichtbauplatten-Industrie ab 1. Januar 1950 verfügt worden. Entsprechende Vorschriften werden jedoch auch für Zement, Dachziegel. Dachpappe und andere Baustoffe angestrebt und ihre Durchführung und Gültigkeit auf Bundesbasis gefordert. R.-H. Post auch für Schuldnermoral f und Rückzahlung Wie wir von der Arbeitsgemeinschaft der Schutzvereinigungen für Wertpapierbesitz e. V. Düsseldorf erfahren, wurden ihre Bemühun- gen um Bedienung alter Anleihen nicht nur von der Bundesbahn zusagend beantwortet, sondern auch die Deutsche Post ist bereit, sich vor Auflage neuer DM- Anleihen noch in posi- tivem Sinne mit den Inhabern der Alt- Emissionen auseinander zusetzen. Vom pri- vaten Kapitalmarkt wird die Bereitschaft, den natürlichen Verpflichtungen nachzukommen, Als Voraussetzung für jedes künftige Anleihe geschäft der Post angesehen. R.-H. Weitere Hoffnungsschimmer pei Kapitalumstellungen In Kreisen der rheinisch- westfälischen Börse, die meist über Einzelvorgänge in gro- Ben deutschen Aktiengesellschaften sehr unter- richtet sind, rechnet man in Kürze mit der Be- kanntgabe Weiterer Kapitalumstellungen im Verhältnis 1:1 bei folgenden Gesellschaften: Hanfwerke Füssen AG., Torpedo- werke AG.(die bereits einen Kurs bis zu 145 erreicht haben), Andreae Noris Zahn AG., Süddeutsche Zueker AG., Mann- heim, Veith-Gummiwerke AG,, Rhe i- mische Elektrizität, Gerreshei- mer Glashütte vorm. Ferd. Heye AG. und Dingler- Werke AG. R.-H. Wie uns die Leitung der südd. Zucker AG. mitteilt, eilen diese Nachrichten den Tatsachen bedeutend voraus. Es werde noch geraume Zeit dauern, bis endgültige Beschlüsse gefaßt werden können, da zur Zeit überhaupt von Seiten des Gesetzgebers noch viele Fragen zu klären sein werden, die maßgeblichen Einflug auf die Bewertung. und damit auch auf die Umstellung des Aktienkapitals ausüben kön- nen. g Frankfurter Effektenbörse vom 4. Januar An der heutigen Börse führten Glattstellungen des Berufshandels zu überwiegend schwächeren Aktienkursen, zudem die seitherigen Anlage- Käufe nur in geringem Maße in Erscheinung tra- ten. Lediglich einige zurückgebliebene Aktien konnten noch Kursgewinne erzlelen, so Dt. Erdöl, die um 2%, Junghans, die um 3% und Feldmühle, die um 2% befestigt waren. Die gestern favori- slerten Werte hatten die größten Einbußen, 80 verloren Siemens St. 3, desgl. VA 2, AEG 3,25. Von Industrieaktien büßten Daimler 2,5, Lindes Eis, Rheinmetall, Salzdetfurth, Demag und Scheideanstalt je 2%, Metallgesellschaft 2,23, Waldhof 1,5 und Heidelberger Zement 1% ein. am Montanmarkt waren Rheinstahl gehalten, Stahlverein gingen um 3, ebenso Hoesch um 3, Klöckner um 2,5, Mannesmann um 1 und Har- pener um 4% zurück. Fest lagen noch Bauaktien, wobei Berger 3% profitierten und Holzmann wurden 0,5% über gestern bezahlt. Großbanken nicht einheitlich, Dresdner Bank unverändert, Commerzbank 0,73% fester, dagegen Dt. Bank um 1.5% ermäßigt. Renten blfaben auch heute gut behauptet. Im Freiverkehr gute Hoffnung mit 7472, Eisenhütte Köln mit 40, Schering mit 34,534 34,5. Salamander mit 79 und Dessauer Gas mit 23 bezahlt. Wucher wird getrieben Milliarden vergeudet Es gehört zu den besonderen Eigenheiten des Menschen nach Aeußerlichkeiten zu ur- tellen, dem Ursprung der Dinge nicht nach- gehen zu wollen und Sich darauf zu be- schränken, daß„der Splitter ins eigene, ins wehe Auge mehr und stärker eingerieben welrd“, denn beseitigt. 4 Jeremias Gotthelf„Uli der Knecht“ Als dem Bundeswrirtschaftsminister, dem damaligen Direktor der Verwaltung für Wirt- schaft, eine Ermächtigung des„Wirtschafts- rates für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet“ zuteil wurde, die Preise für einen großen Teil von Gütern festzusetzen, beziehungsweise frei zu geben, da war der Widerstand gegen eine solche Blanco-Vollmacht erheblich, denn die Inappe Hälfte der 100 Abgeordneten des Wirt- schaltsrates hegte Befürchtungen, daß Prof. Dr. Emmard dem Handel, der In du strie, Möglichkeiten gewähren würde, die Preise unermeßglieh steigen zu lassen. beträchtliches Die Praxis hat zwar ein be 1 jedoch war Ansteigen mit sich gebracht, 0 es nicht 80 beträchtlich, daß die Wirt- schaft ernstlich gefährdet wurde, Kinder- krankheiten der Freiheit im Handel, so konmte die Entwicklung der Dinge bezeichnet Wer- den, Kinderkrankheiten, die jetzt im Allge- meinen und im Besonderen überstanden sind dank der von der Wirtschaftsfreiheit abge- legten Bewährungsprobe. Doch Teuerung beherrscht die Wirtschaft noch immer. Wucher wird getrieben bei jedem Streichholz, mit dem die arme Flüchtlingsfrau die hre Notunterkunft notdürftig erhellende Kerze ansteckt. Wucher wird getrieben mit jeder Zigarette, für die der an ihrer Fertigung beteiligte Bauer, Knecht, Fabrikant und Fa- briksarbeiter einen Bruchteil dessen einneh⸗ men darf, was der Fiskus einstreicht im Wege der Besteuerung. Doch wer das Gut seiner Väter verwirt⸗ schaftete und doch nicht weithen will von sei- nem Posten, nicht aufgeben will die bislang getriebene Verschwendung, der muß fortfah- ren im verschwenden, muß nach anderen Quellen der Finanzierung suchen, die geheim- nisvoll sein müssen und undurchsichtig, da- mit der Nimbus nicht schwinde, der die Verwaltung beherrschende Staatsmann sei ein gerechter, ein sparsamer und sorg- samer Sachwalter seines Amtes, nur bedacht die Vorteile des Volkes wahrzunehmen, für das zu sorgen er sich anmaßgt. Sorgen und Sorgen ist zweierlei. Es Aünkt manchmal, als ob diese demokratisches Volks- vertrauen prellenden Wohltäter der Verwal- tung nur eine Sorge hätten, nämlich dafür zu sorgen, daß das Volk nicht aus den Sorgen herauskäme. 5 Sie übersehen es, daß wir uns im Stalin- grade der deutschen Wirtschaft befinden, daß nur ein vernünftiges Einlenken Abhilfe schaf- ten kann, eine Abkehr von der staatlichen Verschwendungssucht, die es verstand Auf einem Hof bei Röllshausen, Kreis Ziegenhain, erschien dieser Tage der Voll- streckungsbeamte des Finanzamtes, um bei einem Landwirte die längst fällige Sofôrthilferate in Höhe von 300 DM zu kassieren. Das Bäuerlein konnte aber wiederum nicht zahlen, es versprach aber, innerhalb 24 Stunden das Geld aufzutrei⸗ ben.. Der Landwirt lief alo von Linen Fund und Nachbarn zum anderen, rachte aber nur 180 DM zusammen. Die Lage schien hoffnungslos. Da traf er einen in seinem Hause wohnenden arbeits- losen Flüchtling, dem er seinen Kummer mitteilte.„Da kann ich ihnen vielleicht helfen“, meinte der Flüchtling, Ick habe heute gerade Soforthilfe-Zahlung erhal- ten, von der kann ich ihnen die 120 DM leihen“, Gesagt— getan. Und so wanderte das Geld der Soforthilfe von dem, der sie erhalten hatte zu dem, der sie bezahlen sollte, damit ein dritter wiederum Sofort- hilfe erhalten könne. 5 dem deutschen Volke 670 Millionen DM in Form von Ueberpreisen für 2 501 385 Tonnen Treibstoff zu entziehen, und die darüber hinaus demselben Volke zumutet, weiteren Wucher zu ertragen, indem der Preis für Treibstoffe noch weiter herauf gesetzt wird. Wenn nun in der Zeit vom 20. Juni 1948 bis 31. Dezember 1949 ins- gesamt 2 300 000 Tonnen Treibstoff ver- braucht worden sind, dann ergäbe sich für die nächsten zwölf Monate eine neuerliche Ueberpreiseinnahme von ca. einer Mil- liarde DM, die verpulvert wird zur Dek-⸗ kung einer glücklich total pleite gewirt⸗ schafteten Eisenbahn und einer vielfältige und geheimnisvolle Sonderfonds verbrau- chenden Verwaltung der Länder und der Staatsregierung. Dieselben Reglerungen aber, die auf diese Art undd Weise der eigenen Monopolfeindlich- keit Hohn sprechend finsterste Preisvergewal⸗ tigung und Monopolwirtschaft treibt, dieselbe Regierung also, die gleichzeitig nicht scheut, jeden ehrbaren Kaufmann und Handwerker, jedem Bauern und Industriellen, ja selbst jedem Angestellten und Arbeiter mit dem Odium ein kriminelles Subjektes zu belasten, wenn er die Gelegenheit wahrnimmt. sich des untragbaren Steuerdruckes zu entledigen, oder wenn er versucht wirklichkeitsfremde, starre Gesetzgebung übergehend durch Preiskalku-⸗ lationen aus Schwierigkeiten zu gelangen. Diese Regierungen entpuppten sich bei ge- nauem Besebhen als Verscehwenderin nen von Volksver mögen u nA Volkseigentum. Es ist dabei eine Milchmädchenrechnung, die da aufgestellt wird, denn es geht nicht mehr um Gefühle und um die bloße Trauer des in seiner Lebensexistenz durch hohe Preise geschmälerten Verbrauchers, sondern es geht darum, dag die Existenz eines Staatswesens, dessen Bürger und Einwohner Zielscheibe eines ständigen Rechtsbruches sind, dessen Wirtschaft hinterrücks überfallen und ge- meuchelt wird, daß eine solche Existenz unweigerlich zusammenbrechen muß. Das mögen sich die Herren Ministerpräsi- denten, daß mögen sich die Herren Mitglieder des Bundesrates vor Augen halten, die eine politische Machtanballung in den en der Wirtschaft als ddas ärgste Uebel hinstellen und dabei eine Rolle ausüben, die dem kleinen Manne von der Straße, dem zum Paria herab- ge würdigten„Normalverbraucher“, der sich nicht aus Ueberpreisen und nicht aus Steuer- geldern, sondern nur von seiner Hände Arbeit erhalten unt ernähren soll(ob er es kann ist ire andere Frage) den Stoßs er Entlocket: Sie vertrieben den Teufel aber Sie sind Beelzebuben, der reu 1e Oberste. F. O. Weber Boudoir in roter Seide „Meine Nichte Susanne“ in den Göttinger Film-Ateliers Die zweitgrößten Nutznießer der Tat- Sache, daß Göttingens Filmatelier eine gute Stunde zu Fuß vom Stadtkern entfernt liegt, Sollen die Taxichauffeure sein. Auf die Bitte„Zum Atelier“ öffnen sie die Tür noch um einiges schneller und ehrerbietiger. Dann tickt die Zähluhr ein teures Weil⸗ chen. Die Filmleute haben's ja. Genau die Begenteilige Ansicht vertreten die Herren der Produktion. Sie sagen, als Taxibesitzer liege es sich in Göttingen wohlfeil leben. Die mittlere Linie etwa stimmt: jeder muß heute sein Geld sauer verdienen. Von Film jedenfalls leben in Göttingen eine ganze Anzahl Leute aus den verschiedensten Be- rufen, auch die Schloßbesitzer in der Um- gebung. Sie verleihen ihre kostbaren alten Stilmöbel als Filmdekorationen. All das ge- schieht zum höchsten Ergötzen des Finanz- amtes, des Nutznießers Nummer eins. Allmählich sind die gern als nüchtern charakterisierten Göttinger stolz auf ihr Filmatelier geworden. An den Wänden der Gaststuben hängen Schauspielerfotos mit Autogrammen.„Hier trank Willi Fritsch einen Kognak. Ich habe ihn bedient“, strahlt ein Ober. Noch wichtiger als der tägliche 5 Umgang mit der Filmprominenz dünkt das Bewußtsein, daß in Göttingen gute Filme entstanden sind.„Liebe 47“ und„Nacht- wache waren erstklassige Visitenkarten; der letztgenannte zudem ein gutes Geschäft. Gerade ist im Atelier Curt Goetz's „Frauenarzt Dr. Prätorius“ von dem Lieben- einer-Film„Meine Nichte Susanne“ abge- 8 Der deutsche Raumfilm im Werden Die Filmproduktion in drei Dimensionen soll in den nächsten Monaten an einem ersten bbescheidenen Versuchsflm““ vor einem Kreis von Fachleuten in München erprobt werden, wie das bayerische Wirtschaftsmini- sterium am Montag bekanntgab. Eine deutsche Erfindergruppe arbeitet seit Jakren an der Realisierung dieses Planes nach dem Prinzip der„zirkularen Polarisation“. Nach sicht des Wirtschafts ministeriums berech- igen die bisherigen Vorarbeiten und Bespre- nungen zu Erfolgskoffnungen. Die Oeffent- ichkeit soll über die nächsten Fortschritte ler Arbeiten weiter unterrichtet werden. Bis- bekannt wordene Versuche in der So- wjetunion bedienten sich des Rasterverfah- rens, während amerikanische Firmen für das gleiche Vorhaben das Prinzip der„linearen larisation“ verwenden. Beide Verfahren sol- len jedoch nicht als vollkommen bezeichnet werden können. 5 55 Ist worden. Ende des Jahres beginnt Eugen Lorck mit einem Kriminalfilm. Der über siebzig Jahre alte Carl Foehlich, der vor genau zwanzig Jahren Deutschlands ersten W dreht, hält sich seit längerem in der Stadt auf und will im Frühjahr mit einem Lustspiel ins Atelier gehen. Die größte Sorge, das Atelier könne leerstehen, scheint für die kommenden Monate gebannt. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Zwar Sibt es genug Leute, die Filme produzieren Wollen, aber das leidige, ach so knappe Geld.. n Ein Bundestagsabgeordneter besuchte Kürzlienh offiziell das Atelier und ließ sich alle Sorgen berichten. Das A und O der ganzen Filmmisere ist die Ueberschwem- mung mit ausländischer Produktion.„Wir müssen das Gleichgewicht wieder herstel- len. Auf jeden eingeführten Film muß ein deutscher kommen“, sagen die Produzenten. Uinks an der holperigen Landstraße liegt Friedlich das weiffgetünchte Atelier. Die große rote Lampe mahnt schen draußen zur Ruhe. In Halle B wird gedreht. Im Eingang stehen eine Menge Menschen; sie wollen sich s Komparsen bewerben. Komparserie 18t der Job vieler Göttinger Studenten. 10 bis DM pro Tag helfen ihnen über manche ise hinweg. 5 8 Beim Eintritt ins Atelier fühlt man sich eine andere Welt versetzt: Paris 1880. In dem zauberhaften, mit rosa Seide ausstaf- klerten Boudoir atmet man förmlich den Duft zarter Negligés. Die Lehne des apar- ten Stünlchens vor dem Frisiertisch hat die estalt einer keck lächelnden Negerin mit Quer durch den Sport 8 weigen Zähnen, goldenen Ohrringen und wohlgeformten Körperteilen. Aber ein Blick nach rechts und der Ruf„Fertigmachen“ (-Heimatsprache in diesen Atelierwänden ist waschechter Berliner Jargon). zerstören für ein paar Augenblicke die IIlusion. Schein- werfer blenden auf, und ein gepflegt aus- schauender Herr mit grauem Haar hält sich den Spiegel zur Prüfung vors Gesicht, ob auch ja die Schminke nicht verwischt sei. Der Herr heißt im Film Onkel Heliodor und in Wirklichkeit Harald Paulsen. Wolfgang Liebeneiner hat das Drehbuch beiseite gelegt und ist von seinem Regie- stuhl aufgestanden. Er gibt seiner Frau Hilde Krahl, die als Susanne die Hauptrolle sbielt, noch einige kurze Regieanweisungen. um sich dann für Hubsi von Meyerincks Schnurrbart zu interessieren. Mit einer Brennschere werden an den Bartspitzen zierliche Löckchen gedreht.„Was wir hier drehen, ist ein Spaß. Aber auch der Spaß wird von uns ernst genommen. Ich halte die„Nichte Susanne“ für einen zarteroti- schen Stoff. Komisch ist er auch. Na. und die Kostüme. Die letzten Sätze sprach der Drehbuchautor Liebeneiner. Schon am nächsten Morgen ist das Bou- doir wie ausgestorben. Statt dessen hört man lautes Stöhnen im Zahnarztzimmer. Dort ist das reinste Museum zu finden: eine Bohrmaschine mit Tretvorrichtung, die mit Lachgas gefüllte, große Stahlflasche. der obligatorische Spülnapf und ein an der Wand hängendes, furchterregendes Leopar- denfell. Der Zahnarzt saust mit einem Ketscher hinter seinem wilden peruanischen Patienten her, um ihn durch Betäubung mit Lachgas„reif“ zum Zahnziehen zu machen. Mit schmunzelndem Gesicht steht Archi- tekt Walter Haag im Hintergrund. Er hat die vielen Dekorationen dieses Films ent- worfen.„Was das für Arbeit macht, weis kein Mensch zu würdigen“, stöhnt er und schwärmt von den teuren, großzügigen Bau- ten im Korda-Film„Lord Nelsons letzte Liebe“,„das war einmal, das kommt nicht wieder.“ 5 So hat jeder beim Film seine Sorgen Der Produktionsleiter Pflughaupt bangt um die Ueberstunden, denn sie sind teuer. Die Gedanken des Aufnahmeleiters schweifen schon ein paar Tage voraus. Dann nämlich kommt ein original kubanesisches Orche- ster, das in dem Film mitwirkt. Auch Wer- ner Finck wird erwartet. Er soll die Rolle eines Apothekers spielen.„Die Kubaner und dazu der Finck— dann ist es vorbei mit der Ruhe im Atelier“, prophezeit man. Hans Hebecker Siegfried Breuer. Sir Laurence Olivier Hauptdarsteller und Regisseur des großen englischen Hamlet- Films, der ab 6. Ja- nudar in einem Mannkeimer Lichtspieltheater gezeigt wird. 5 Filmstars über Filmstars Geraldine Katt: „Selbstverständlich gehe ich gerne ins Kino und ich will im Vertrauen mitteilen, ich schaue mir fast jeden Film an. Erstens interessiert es mich natürlich, wie meine werten Kollegen mit ihren Problemen kertig werden, und andererseits bereitet es mir ein besonderes Vergnügen, für ein paar Stunden im Zauber des Filmstreifens zu Stehen. Paul Hörbiger-Filme kommen mir menschlich am nächsten.“ 5 Paul Kemp: 1 „Mein größter Spaß waren immer ame- rikanische Lustspielfilme. Leider entbehren die jetzt gebotenen Filme des Humors und ich sitze sozusagen auf, dem Trockenen. Mein Lieblingsschauspieler, aus der Per- spektive des Zuschauers betrachtet, ist AAD Birgel will den Cesellschaftsfilm In Düsseldorf eröffnet er eine eigene Produktionsfirma 13 U Im Januar wird in Düsseldorf die neue „Willy-Birgel-Film-Produktion eröffnet. Tausend seit Monaten aufgestellter Pläne warten auf Verwirklichung.„Ieh will vor allem den guten Gesellschaftsfilm pflegen“. sagt Birgel,„später kann ich dann vielleicht Auch ans Experimentieren gehen“, Zunächst stehen drei Film auf dem Programm. In dem ersten— eine Liebesgeschichte.„wei- ter wird nichts verraten!— will Produk- tionschef und Regisseur Birgel selbst mit- spielen. Gedreht wird in den Ateliers der „Euphono“. 8 a Bald werden Deutschlands Birgel-An- hänger wieder bewundern können: Wie er weltmännisch den Hut lüftet— wie er sich „unnachahmlich“ den Mantel zuknöpft— wie ein spöttisches Lächeln seine Mund- winkel umspielt. Als er in den dreißiger Jahren in Berlin eine breite Bühnentreppe herabstieg, so berichtet die Filmhistorie, ge- riet ein UFA-Gewaltiger im Parkett in helle Begeisterung. Der Kölner Goldschmiedsohn, der sich an den Theatern in Bonn, Rachen und Mannheim als jugendlicher Held die ersten Lorbeeren erspielt hatte, war für den Film entdeckt.„Ein Mann will nach Deutschland“ hieß der erste Streifen. mit Vom Skisprung zum Skiflug 5 Große Sprungschanzen und nur wenige Klassespringer In den Wintersportgebieten Deutschlands übt ite ka ch einen Ort, der nicht ber eine größere Schanze verfügt. Beson- ders nach Kriegsende stürzte man sich mit ahrem Feuereifer auf den Bau von neuen chanzen, auf denen man 60, 70 oder gar 90 m Sit springen kann. Die Anregung zum Bau ing neben den Sportlern in sehr starkem e von den Fremdenverkehrsvereinen àus. Im fast sinnlos scheinenden Konkurrenzkampf vergißt man dabei, darauf zu achten daß es in Deutschland gar nicht genügend Sprin- er Eibt, mit denen man Wettbewerbe auf den neuen Sprungschanzen durchführen kann. Die wenigen deutschen Könner, die in der ge sind. eine 80-m- Schanze sicher und gut zu springen. kann man bald an den Fingern zählen. Zumeist wohnen sie obendrein noch n einigen wenigen Orten des Allgäus oder Oberbayern. Die Mittelgebirgsländer Baden- Württemberg, Niedersachsen(Harz) oder West- deutschland(Sauerland), die ebenfalls Groß- nzen gebaut haben, verfügen im Ganzen höchstens sechs Springer. die auf diesen Anlagen Wettbewerbe durchführen könnten. a Holmenkollen liegen in der Gegend Fragna-Säteren unzählige kleinere, mitt- und große Schanzen dicht an dicht. Das r Grund, der den norwegischen Sprin- auch heute noch eine bei weitem domi- Stellung sichert. Der kleine Norwe- gerbub macht, kaum daf er laufen kann schon eine ersten kurzen Hupfer von einer kleinen Schneeschanze. Wenn er ein paar Jahre älter ist, gent er dann zu den nächsten Schanzen Und springt erst 10. dann 15 oder 20 m. 6 und 17 jährigen Jugendlichen springen 1 Norwegen meist Schanzen mit einem kriti- Punkt von 35 bis 40 m. Sind sie er wach- n, starten sie auf Anlagen. die 60 bis 80 m ulassen. So ist das Springen dort kast zu einem Volkssport geworden, der nicht nur einigen enigen besonders Kühnen und Begabten steht... n Deſitschland fehlt vielfach dieser orga- che Aufbau. Es gibt viele Orte die nur einzige Großanlage besitzen. Hier wird niemals ein Nachwuchs . * entwickeln kön- nen. Denn es ist unmöglich, von einer klei- nen Schneeschanze, die vielleicht 15 m Weite zuläßt, auf eine Anlage mit einem kritischen Punkt von etwa 50 Metern überzugehen. Da- grit soll natürlich nicht gesagt sein. daß es ein Fehler war. in Oberstdorf eine neue Riesen- schanze zu bauen. Diese Anlage, die nach den Bestimmungen des deutschen Skiverbandes in Deutschland einmalig bleiben soll, hat tatsäch- lich ihre Berechtigung. Denn hier wird man nicht mehr mittels der Skier springen, sondern fliegen. Vielleicht bildet sie den Be- ginn einer Entwicklung. die ein Münchner Bergsteiger und Skiläufer bereits angedeutet hat. Er machte im vergangenen Winter Ver- suche mit Flügeln die er sich am Rücken und an den Armen anschnallte. ähnlich wie einst- mals Otto Lillenthal, der Begründer des Segel- klugsports. Vielleicht wird man schon in eini- gen Jahren so weit sein, daß man als Ski- Segelflieger Höhenunterschiede von mehreren hundert Metern in einem schnellen Gleitflug überwindet. Am 28. Februar soll nun in Oberstdorf der bisher größte Sprunghügel der Welt unter internationaler Beteiligung einge- Weiht werden dann wird es sich zeigen. ob der Mensch in seinem ständigen Drang nach technischer Fortentwicklung und größerer Lei- stung nicht zu weit gegriffen hat. Nach dem jugoslawischen Ort Planica, wo der Schweizer Fritz Tschannen 120 m stand, nach Bischofshofen in Oesterreich, wo Sepp Weiler 108 m' erreichte. und nach Oberstdorf sind nun noch eine Reihe weiterer Anlagen gebaut worden. Oesterreich will ebenfalls die größte Skiflusschanze der Welt besitzen Im Salzkammergut wurde am 1023 m hohen Kulm ein Skistadion errichtet. in dem außer einer 135-m- Schanze auch noch eine 70 und 40-m- Anlage, sowie Slalomhänge und ein Sessel- Skilift zur Verfügung stehen. Unter Urpstän- den wird man auch in Füssen, wo Sepp Wei- ler im vergangenen Jahr auf der Kobelschanze 94 m erreichte, in diesem Jahr die 100-Meter- Marke überschreiten. Denn die Schanze wurde erheblich verbessert und kann theoretisch bei guten Bedingungen Sprünge über 100 m er- lauben. Gerd Mehl. dem Birgel sich die Herzen des Kino- publikums im Sturm eroberte.„Der Gang N Visitenkarte“, sagten Leute vom ach. 5 33 5 Nach Kriegsende wurde es still um Willy Birgel. Achtundvierzig erfolgreiche Spielfilme lagen hinter ihm. Er verließ seine zerstörte Villa in Berlin, in der er seit 1935 wohnte, und ließ sich endgültig in Süd- deutschland nieder. Nur mit seinen Haupt- oder Titelrollen in den Bühnenstücken„Des Teufels General“,„Der Statsmann und die Kühe und„Das letzte Abenteuer“ machte er von sich reden. Der einzige Nachkriegs- film Birgels hieß„Zwischen gestern und morgen“. Seine Partnerin war Sybille Schmitz. Ich wollte dem deutschen Film damit wieder etwas auf die Beine helfen“. sagt er jetzt. In wenigen Wochen wird er es mit einer eigenen Produktionsfirma tun. Zur Zeit liest er Lehrbücher„‚en masse Fünf Filmstoffe hat er bereits erworben. Zwei schrieben bekannte und zwei junge Autoren, die Birgel zum ersten Male der Oeffentlichkeit vorstellen will.„Es ist für phantasievolle junge Menschen wahrschein- lich einfacher, einen Filmstoff zu schreiben. als einen Gedanken für die Bühne drama- tisch zu gestalten“, sagt er. ebu „Punktwette“ in Württemberg-Baden Beim Werben um ihre Kundschaft gehen dle Toto- Gesellschaften die verschiedensten Wege. Neben den zusätzlichen Eigenheim-Ver- losungen und Prämien in Form von Automo- bilen, Wohnungseinrichtungen und wertvollen Gebrauchsgegenständen spielen dabei die Va- riationen in der Wettscheingestaltung die erste Rolle. So hatte Bayern zweimal mit Sei- ner„lelchten Sieben“ seinen durchschlagenden Erfolg, und auch seine neue Zusatz wette in Form einer ger-Reihe hat großen Anklang ge- funden und wird vorerst beibehalten. Würt⸗ temberg-Baden brachte an Weihnachten die „Goldene Acht“ mit fast 1,6 Millionen Mark Einsatz. Während aus Hessen bekannt wird, daß die dortige Toto-Gesellschaft vom 8. Januar von der I2er- zur loer-Tipreihe übergeht, über- rascht Württemberg-Baden mit der Ankündi- gung einer Zusatzwette besonderer Art., die den bisher leer ausgehenden„Beinahe-Gewin- nern“ entgegenkommt. Es handelt sich um eine „Punktwette“ für einen Sondereinsatz von 50 Pf mit Gewinnen in zwei Rängen bei glei- tender Skala. Der Wetter, der im normalen Wettbewerb keinen Gewinn erzielt. aber in zwei Tipreinen eines Wettscheines die nächst- höchsten richtigen Voraussagen hat, nimmt mit diesen beiden Tipreihen an dem zusätzlichen Wettbewerb teil. Normalerweise sind die bei- den Ränge bei 9 9 18 Punkte und 9 + 8 2 17 Punkte erreicht. 5. bonnebeur süß nie in einem Bool. .. und doch erfand er Erst als er längst schon ein berühmter Trainer war, gestand Hiram Connebear, das lediglich die Angst, Stellung und Brot zu ver- lieren, ihn zum Entdecker des seinen Namen tragenden modernen Ruderstiles werden lieg. Die Universität von Washington hatte Con- nebear 1907 als Hilfscoach für Fußball ver- pflichtet und trug sich mit dem Gedanken, ihn wieder zu entlassen, da sie seinen Posten mit dem eines Rudertrainers kombinieren wollte. Connebear, dem das zu Ohren kam. ließ ver- lauten, Ruderer trainieren, das könne er auch. Dabei hatte er noch nie zuvor in seinem Leben eine Regatta gesehen.„„ Die Rennruderer der Universität entdeckten das natürlich bald, so daß ihrem„Trainer“ 0„ Wie ist Hollywood Wirklich! Ein amerikanischer Regisseur plaudert aus der Schule „Wie ist Hollywood nun wirklich?“ wurde der amerikanische Filmproduzent und Regisseur Mr. Gordon kürzlich auf einer kleinen Cocktail-Party in Berlin gefragt. Die Antwort lautete: gendes Beispiel erläutern“. „Da sitze ich eines Tages in Hollywood in meinem Büro. Das Telephon läutet. Ein mir bekannter Manager sagt:„Ich habe eine wunderbare Rolle für Dich. Du mußt sie unbedingt spielen.“ Nun. ich bin zwar früher mal Schauspieler gewesen, Seit Jahren habe ich aber nur als Produzent und Regisseur gearbeitet. Ich antwortete also„ausgeschlossen“ und hängte Ab. Eine Sekunde später läutete er wieder an:„Wir wurden eben getrennt“, sagte er, „Du mußt die Rolle unbedingt spielen.“ Ich wiederholte ihm, daß ich keine Lust dazu hätte. Er:„Du kannst verlangen, was Du willst. Der Regisseur sagt, Du wärest der einzige, der für die Rolle überhaupt in Frage kommt.“ Nu gut“, sagte ich endlich,„dann ver- lange ich 2000 Dollar die Woche und zehn Wochen Garantie.“ „Gemacht, 2000 Dollar die Woche. Aber die Rolle dauert nur höchstens zwei Wochen“, sagte er. „Dann interessiert mich die Angelegen- heit nicht.“ Ich hängte ab. Nach einer halben Stunde rief er wieder an und er- klärte mir, sein Auftraggeber hätte die 20 000 Dollar bewilligt. Man schickte mir sofort aus dem Film- manuskript einen langen Dialog, den ich zu einer Probeaufnahme bis zum nächsten Tag auswendig lernen sollte. Es waren sechs Schreibmaschinenseiten. Ich hatte jeweils eine ganze Seite zu sprechen. Dazwischen sagte mein Dialogpartner Ja“ oder Nein“. Als ich vorschlug, die Rolle meines Partners zu übernehmen, sagte man mir. das ginge nicht. Also büffelte ich mir den Dialog von „Das soll Ihnen fol- einem Tag zum anderen ein. Sind 20 000 Dollar auch in Hollywood Pappenstiel. 5 Am nächsten Morgen fuhr ich zu 5 aufnahmen ins Atelier. Der Maskenbildt nahm mich in Empfang und schminkte eine chinesische Maske zurecht. Ich Sc einen chinesischen General darstellen. V duzt schaute ich in den Spiegel und sag „Lassen Sie Mr. Gordon eintreten.“„Wien kragte der Maskenbildner noch verduz „Sie sind es doch selbst.“ Ich hatte mich der tollen Maske nicht wiedererkannt. im Kostüm eines waschechten Chine begann ich vor der Kamera meinen müh auswendig gelernten Dialog zu sprech Nach dem ersten Satz unterbrach mich“ Regisseur:„Was sprichst Du da für ein Dialog?“„Das ist doch ein Teil Eurem Film“, sagte ich.„Keine Spur““ widerte er,„die Stelle haben wir lat gestrichen.“ 1 Nun bekam ich einen anderen ebel langen Dialog zu lernen. Tags darauf wWũã⁸¼5“ ich wieder bis zur Unkenntlichkeit schminkt und kostümiert, dann von und hinten, oben und unten photograph Zwei Tage später sagte mir der Agent Telephon:„Du bist großartig. Alle von Deinen Probeaufnahmen begeistert. bekommst gleich den Vertrag zugeschich Ich Wartete. Es verging eine Woch vergingen zwei Wochen. Nach vier Wo kragte ich mal telephonisch an, Wo Vertrag bliebe. „Dein Vertrag? Ach ja. mein Guter. wärst wirklich ganz ausgezeichnet. das Filmprojekt, für dessen Vorbereitu bereits eine halbe Million Dollar ausgeg wurden, ist inzwischen längst aufgeg und in den Papierkorb gewandert. „Sehen Sie“, meinte Mr. Gordon Berlin,„das ist Hollywood.“ 7 52 eine Sche 1 Fred Blô „Ende gut- alles gut“ Ein neuer alter Shakespeare in München Ein junges Mädchen wirbt um einen jungen Mann. Diesen aber dürstet nach Taten und so verläßt er seine junge Frau, ihm de jure aber nicht de facto vermählt, um in den Krieg zu ziehen. Die so Ver- schmähte begibt sich auf Pilgerfahrt und findet ihren jungen Helden in Florenz in höchst zweifelhafter und nicht wenig pikanter Umgebung wieder. Hier werden rasch die Rollen getauscht: So kindet er sie an Stelle der von ihm begehrten jungen Florentinerin in deren Schlafgemach. Die Ehe wird hier endlich de facto vollzogen, je- doch von seiner Seite aus unwissend, da er sie in der Dunkelheit nicht erkennt. Wer ihm nun das Glück dieser ersten Nacht ge- schenkt hat, erfährt er nach vielen Ver- wicklungen und Migverständnissen erst ganz zur Schluß. Wäre es anders; 80 gäbe es kein gutes Stück, kein gutes Lustspiel, und es körmte nicht wie dieses„Erde gut — alles gut“ heißen. Daß es sich aber um ein gutes Lustspiel handelt, bestätigte der Erfolg der Silvesterpremiere in den Mün- chener Kammerspielen. Bleibt noch die Frage nach dem Autor Zzu klären. Man staune: William Shakespeare! Ja, ein in Deutschland fast in Vergessenheit, ge- ratener sehr früher Shakespeare, ist hier von dem bekannten Uebersetzer Hans Rothe neu bearbeitet worden. Wenn man auch von 60 Prozent Rothe-Anteil gegen- über 40 Prozent Shakespeare flüstert Was tuts? Wenn wir auch die Narrenweis- heit des großen Dichters vermissen, wir er- halten dafür handfeste Situationskomik, über die sich herzhaft lachen läßt. Es reicht, um beschwingt über dieses Jahresende hin- über zukommen. Die Schauspieler haben außerst dankbare Rollen, aus denen sie unter der theatergerechten Führung von In- Einen glanzvolleren Auftakt hätte sich das deutsche Radsportjahr 1950 wohl kaum wün- schen können. Dreimal läutete die Startglocke Rahmen, der nicht wenig dazu beitrug, tendant Hans Schweikart etwas in machen verstehen. Hier muß vor alk dire Willfried Seyferth genannt werden, tre ehesten noch an die großen Shakespen Mo schen Witzbolde gemabhnend, während“ ber Rolle der Kurtisane in ihrer Realistik. ver aus Rothes Feder zu stammen scheint. H erk Wilhelmi spielt sie wunderbar nüchte er Peter Lühr ist ein unsagbar komisd erf alter König, Luise Cleve besonders? Au. in ihrer verschämten Werbung um 0 l widerspenstigen Gatten, der von M. Christian Blech etwas zu gewollt nag 5 burschenhaft gegeben wird. Die Bühne N bilder und Kostiime von Wolfgang„ menacek, dieser phantastisch bu 425 Aufführung zu einem köstlichen Erleh nab des alten Jahres zu machen. Axel v. 5 e e 2 Kulturnachrichten Eine Gedächtnisausstellung für Theodor Heine, den bekannten, 1948 im 4 von 80 Jahren in Stockholm verstor Zeichner des„Simplizissimus“, veranste der Heidelberger Kunstverei Sonntag, dem 8. Januar, in der Ausstellun halle des Kur pfälzischen Museums Heidelbe Dr. H. C. Gossard(ehemals Univers Neu-Mexico) setzt seine, von einem präd gen bunten Lichtbildmaterial unterstützte lische Vortragsreihe am Donnerstag, 5. Jan (19.30 Uhr) im Amerika-Haus fort. In„Ine Life und Culture“ soll vorwiegend die Fr zeit der amerikanischen Indianer-Kultur handelt werden. g Das Deutsche Bühnenjahrbuch 1930, das eben im 58. Jahrgang von der Genossensd Deutscher Bühnenangehöriger herausgeget“ wurde, verzeichnet in der Bundesrepublix Subventionjierte und 34 prüvate Bühnen 1438 Schauspielern, 810 Schauspielerinnen, Sängern und 476 Sängerinnen. f Rudsport in Münster, Berlin und München 5 Holländischer Ex-Weltmeister Jan Derksen begeistertBerlin scherens dann im abschließenden S0-Em- lt 15 schaftsfahren mit dem jungen Schwenn n Hans Müller einen überlegenen Sieg. in der Silvesternacht und am Jahresanfang in Münster, Berlin und München, und jedesmal gab es ein aus verkauftes Haus. Darüber hin- aus aber konnten sich die deutschen Fahrer diesmal weit besser in Szene setzen, als im Vorjahre. So holten sich in Münster die west- kalischen Asse Kilian/ Lohmann wig Hörmann zusammen mit dem Belgier Naeye bei den Münchner„1001 Runden“ selbst die Berliner Sechstagesieger Rigon 9 Terruzzi, erkämpfte sich Georg Vog- genreiter bei der Berliner Fliegerkraft- probe mit so starken Fahrern wie Jan Der K- sen(Holland) und Jeff Scherens den zweiten Platz. 1 5 Einwandfrei stärkster Fahrer in diesen be- geisternden Fliegerkämpfen aber war der hol- jändische Ex-Weltmeister Jan Derksen, der als einziger seine vier Vorläufe gewann und auch im Endlauf mit einer halben Radlänge vor Voggenreiter, Scherens und dem Franzo- sen Jacopone! 11 siegte. Der bärenstarke Voggenreiter jedoch brachte dem siebenfachen Weltmeister Scherens die einzige Niederlage in einem Zweierlauf bei, als„Poeske“ mit seinem berühmten„Tigersprung um Sekun- denbruchteile zu spät kam. Dafür sicherte sich den modernen Ruderstil nichts weiter übrig blieb, als seine Lage den Studenten offen zu bekennen.„Gebt mir eine Chance., bat er sie. Und er erhielt sie auch. 1 5 Num ging Connebear mit der Unbefangen- heit des Laien. aber mit großer Gründlichkeit an das Studium des ihm fremden Sportes. Nach Monaten des Grübelns schließlich ent- deckte er den Stein des Weisen. Einen neuen rationellen und deshalb vollendeten Schlag mit dem Riemen.— Als der Universitätsachter von Washington ihn zum ersten Male in einem Rennen benutzte, kam er mit Längen vor den Booten Harvards und Vales durchs Ziel die bisher die schnellsten Amerikas waren. Eine neue Aera des Rudersportes setzte ein. H. St. ein? Vier- Stunden-Mannschaftsrennen, schlug Lud- Mannschaftsrennen. Fast unaufhörliche Jad“ und Spurtkämpfe— der Stunden-Bahnre Gm wurde auf 49,120 km verbessert— ein Mas in sturz nach 80 Minuten und die ausgezei 50 Form der überlegenen Weihnachtssfeger? vels ber g/ Vooren konnte den Sieg alten Routiniers Kilian/ Lohmann nicht hindern. Unwiderstehlich spurteten die N kalen in den zehn letzten Wertungen schlugen so die favorisierten Holländer 186,750 km mit 14 Punkten Vorsprung. Mit einem Pfeifkonz ert für die nicht schienenen Kilian/ Lohmann begann die chener Neujahrs veranstaltung. Am End „1001 Runden“ aber gab es Beifall fü Lokalmatadoren Ludwig Hörmann und se belgischen Partner Naeye. Diese Manns war in den Spurts so erfolgreich, daß 8d die Berliner Sechstagesieger Rigoni Ter trotz aller Anstrengungen um Punkte ges gen blieben.. Spiele mit dem schnellen Puck EV Tegernsee unterlag den Oxforder denten in einem Eishockeytreffen auf Natureisbahn mit 2:4(0:1, 2:3. 0:0). deutschen Eishockey- Altmeister Sc Riesse gelang ein 3:2-Sieg über Goeta Stockholm. heftigem Schneetreiben verliefen die eit nen Drittel 2:0, 1:0, 0:2.— Das britisch kan sche Eishockey-Team Nottingham Pan schlug in einem schnellem Spiel Sc. Soe taelje 5:4(2:1, 1:2, 2:1).— Aik Stockholm, anläßlich der Eröffnung des Natureisste gegen den EV Tegernsee an und siegte legen 12:0(5:0, 2:0, 5:0). * Aus den Vereinen VfR Mannheim. Zum Spiel Mühlburg am 8. Januar fahren Omnibusse Lastkraftwagen. Interessenten erhalte kunft in der Geschäftsstelle in N 7, 8 44429). 5 Schüler- und Jugend-Fußballeiter. Die gendleiter der fußballtreibenden Vereine Kreises Mannheim haben heute aben Uhr im Lokal„Kleiner Rosengarten“, eine wiehtige Sitzung. f