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Sc Riesse Stockholm die eit ritisch kan am Pant S. Soeß Stockholm atureisstad d siegte i on des VfR Imnibusse erhalten n N 7, 8 leiter. Die 7 Vereine abend garten“, 9 veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 verankwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktlon, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: sSüdwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORG E Unab zan Zeitung Badens und der pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 236 welnhelm, Hauptstraße 63, Telefon 2201 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5-7 5 Telefon 4980 Kheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:- DM 2,80 zuzüglich DM 0,34 Zustellgebühr. 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Eine Protestkundgebung gegen die Er- höhung der Treibstoffpreise veranstalteten in Hannover die niedersächsischen Landes- verbände der Kraftverkehrswirtschaft, des ADAC und der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr. Ein Pla- kat trug die Inschrift:„Wir protestieren gegen die Demontage des Kraftverkehrs.“ Generaldirektor der JEIA TZürüick⸗ getreten Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Wie der amerikanische Hohe Kommissar MecCloy in Frankfurt bekanntgab, ist der General- direktor der JEIA, Mr. Logan, zurückge- treten. Zu seinem Nachfolger wurde Mr. Morris S. Verner ernannt, der Mr. Logan bereits während seines Japanaufenthaltes vertreten hatte. In einem Brief an Logan erklärt Hochkommissar MecCloy u. a., daß er die Tätigkeit Logans im besten Sinne als erfüllt betrachte, da die JEIA vor ihrer Auflösung stehe. Mathilde Ludendorff Hauptschuldige München.(dpa) Die Hauptspruchkam- mer München stufte am Donnerstag Dr. med. Mathilde Ludendorff in die Gruppe der Hauptschuldigen ein. Als Sühnemagß- nahmen wurden zwei Jahre Sonderarbeiten verhängt. Frau Ludendorff verliert Titel und Vermögen. Das Vermögen Frau Luden- dorffs wird bis auf 5000 DM eingezogen. Von ihren gesamten Einnahmen muß sie 50 Prozent an den Wiedergutmachungsfonds abführen. Sie verliert sämtliche erworbe- nen Approbationen und Titel und hat kei- nen Pensions- und Rentenanspruch mehr. Außerdem wurde ihr Wohnungs- und Auf- enthaltsbeschränkung auferlegt und auf Le- benszeit verboten, in einem freien Beruf tätig zu sein. Mathilde Ludendorff darf künftig nur mit gewöhnlicher Arbeit be- schäftigt werden. Das Verfahren gegen Frau Mathilde Ludendorff war der letzte und komplizierteste große Entnazifizierungs- all in Bayern.. Noch keine Entscheidung über Fischer-Tropsch-Werke Bonn.(dpa) Die alliierten Hohen Kom- missare haben auf ihrer Sitzung am Don- nerstag noch keine Entscheidung über das Schicksal der Fischer-Tropsch-Werke ge- trokken. Wie aus einem Kommuniqué her- vorgeht, wurden die deutschen Vorschläge über eine Produktions verlängerung und Umstellung von den Hohen Kommissaren entgegengenommen. Sie beabsichtigen, vor einem endgültigen Beschluß in der näch- sten Woche Besprechungen mit Bundes- kanzler Dr. Adenauer zu führen. Eigendemontage Dortmund.(dpa) Die Erwin Müller- GmbH. für Eisen konstruktion und Planbau in Dortmund und die Maschinenfabrik Hugo Berkenkampf in Dortmund, die beide als Demontagefirmen bei den Fischer-Tropsch- Anlagen bekannt wurden, sind seit dem De- montagestop zu Entlassungen übergegangen. Demontage-Müller, der bis zur Einstellung der Abbrucharbeiten bei den Dortmunder Paraffinwerken 140 Arbeiter beschäftigte, hat bereits 120 Arbeitern gekündigt. 30 De- montagearbeiter wurden bei der Firma Berkenkamp entlassen. moe Paris. Der französische Ministerrat beschloß am Mittwoch die Aufhebung der Kaffeeratio- nierung. Damit ist die Bewirtschaftung von Lebensmitteln in Frankreich völlig abgeschafft. UP/ dpa Frankfurt. Für dieses Frühjahr bestehen Pläne, die westdeutschen Autostraßen auszu- bauen. Zunächst soll die Strecke Frankfurt (Rhein-Main-Flughafen)—Köln über Limburg kertiggestellt werden. 5 Freiburg. Der Unterausschuß des Bundes- tags-Grenzland- Ausschusses besichtigte das durch den auf französischer Seite geplanten Rheinkanal von der Versteppung bedrohte Oberrheingebiet. Berlin. Die Sowjets sind jetzt dazu über- gegangen, auch ehemalige höhere deutsche Wehrmachtsoffiziere gruppenweise aus der Kriegsgefangenschaft zu entlassen. Am Jahres- ende zurückgekehrte ehemalige Stabsoffiziere rechnen damit, daß die bisher bekannte Stabsoffizierslager bei der gegenwärtigen Eut⸗ lessungsquote in absehbarer Zeit aufgelöst werden.. Hamburg. Die norwegische Brigade in Schleswig- Holstein mit dem Kommandositz in Schleswig wird im Februar durch eine neue Brigade abgelöst. USA lehnen militärische Unterstützung National-Chinas a Trumans Antwort auf Tschiang Kai-Scheks Hilferuf/ Nur Fortsetzung der Wirtschaftshilfe 5 Washington.(dpa) Präsident Truman gab am Donnerstag bekannt, daß die Ver- einigten Staaten Formosa keine militärische Unterstützung gewähren werden. Truman teilte weiter mit, daß die Regierung der Vereinigten Staaten den chinesischen Streit- kräften auf Formosa auch keine Ratgeber zur Verfügung stellen werde. Er betonte er- neut, daß die amerikanische Politik der„offenen Tür“ auch gegenüber Formosa beibe- halten wird. Truman sagte: „Die Vereinigten Staaten werden den chinesischen Streitkräften auf Formosa Weder militärische Hilfe noch Rat zur Ver- fügung stellen. Die USA haben keine räu- berischen Absichten auf Formosa oder ir- gendein anderes Stück chinesischen Gebie- tes. Die USA streben nicht danach, Sonder- rechte auf Formosa zu erlangen oder mili- tärische Stützpunkte auf der Insel zu er- richten. Sie beabsichtigen auch keineswegs, sich mit Hilfe ihrer Streitkräfte in die gegenwär- tige Lage einzumischen. Die Re- sierung der Vereinigten Staaten wird kei- nen Kurs einschlagen, der sie in den chine- sischen Bürgerkrieg verwickeln könnte“. Der Präsident gab diese Erklärung auf seiner all wöchentlichen Pressekonferenz in Washington. Er erinnerte daran, daß die Vereinigten Staaten am 1. Dezember 1943 mit China und Großbritannien die Kairoter Deklaration unterzeichneten, die bestimmte, daß von Japan geraubte Gebiete wie For- mosa an China zurückgegeben werden sollten. Die Durchführung dieser Bestim- mung sei in dem von den USA unterzeich- neten Potsdamer Abkommen bekräftigt worden. In Uebereinstimmung mit dem Potsdamer Abkommen habe Japan bei sei- ner Kapitulation die Verpflichtung zur Rückgabe Formosas übernommen. Formosa wurde Tschiang Kai- Scheck übergeben, und die USA sowie die anderen Alliierten hätten die Ausübung der Regierungsgewalt über Formosa durch China in den vergangenen vier Jahren gebilligt. Truman wies dar- auf hin., daß nach Ansicht der USA-Regie- rung die auf Formosa zur Verfügung stehenden Hilfsquellen ausreichen, um die erforderliche Verteidigung der Insel durch- zuführen. Die Vereinigten Staaten seien bereit, die Wirtschaftshilfe im Rahmen des ECA- Programmes fortzusetzen. Eine Beantwortung von Fragen zu sei- ner Erklärung lehnte Truman mit einem Hinweis auf die bevorstehende Pressekon- ferenz von Außenminister Acheson ab, der zu dieser Angelegenheit nähere Erläuterun- gen abgeben werde. „Noch ist China nicht verloren“ Tokio.(dpa-REUTER) Die USA werden China nicht aufgeben, erklärte der ameri- kanische Sonderbotschafter Jessup bei einer Pressekonferenz in Tokio. Die ame- rikanische Politik der Freundschaft und Hilfeleistung an China werde fortgesetzt, denn man betrachte China noch nicht als „Verloren“. Die amerikanische Chinapoli- tik werde nach wie vor von dem Grundsatz der„offenen Tür“ bestimmt. wie sie im Washingtoner Vertrag von 1922 festgelegt sei. Dies bedeute jedoch nicht die Unter- stützung einer bestimmten Partei. Jessup, der soeben aus der U8A Tokio eingetroffen ist. nahm auch in zur Verständnis für deutsche Kreditwünsche Echo der Adenauer- Pressekonferenz in London Frankfurt. Aus gut unterrichteten Krei- genügend sen der britischen Hohen Kommission ver- lautet, man habe in London volles, Ver- ständnis für die Bedeutung, die Bundes- kanzler Dr. Adenauer auf seiner Presse- konferenz am Mittwoch in Bonn der Frage ausländischer Kredite für die Bundesrepu- blik beigemessen habe. Der Kreditbedarf der deutschen Wirtschaft sei von britischer Seite immer anerkannt worden, Er werde mit dem Ansteigen der deutschen Arbeits- losigkeit noch dringender. Die Frage aus- ljändischer Privatinvestitionen in die deut- sche Wirtschaft liege gegenwärtig der Al- Uiierten Hohen Kommission vor. Die Materie sei aber äußerst kompliziert, so daß sich die Besprechungen bedauerlicherweise in die Länge zögen. In Finanzkreisen sei man jedoch der Meinung, daß auch nach einer Regelung des Problems, die der Gewährung neuer Privatkredite den Weg öffnen würde, nicht mit einem großen Zustrom auländi- schen Kapitals, zumindestens nicht in na- her Zukunft, zu rechnen sei. Die inner- deutsche Kapitalbildung werde also auf längere Zeit voraussichtlich die Hauptquelle kür die private Finanzierung bleiben müs- Sen. Wie weiter verlautet, hätten die übrigen Ausführungen des Bundeskanzlers in Lon- don die Aufmerksamkeit auf eine Seite der deutschen Wirtschaftslage gelenkt, die so- wohl von ausländischen Beobachtern wie auch von der deutschen Oeffentlichkeit un- Wirtschaftliche Aufschwung seit der Wäh- rungsreform habe geblendet. Es werde in London anerkannt, daß die wirtschaftlichen Erfolge nicht ohne den energischen Auf- bauwillen und Fleiß der deutschen Bevöl- kerung möglich gewesen wären. Ausländi- sche Beobachter hätten aber die Wirt- schaftslage nur zu oft nach dem Glanz der Schaufenser und der Reichhaltigkeit der Speisekarten in Restaurants beurteilt, ohne an die starken Ungleichheiten in der Le- benshaltung zwischen gut gestellten Krei- sen und weiten Schichten der ärmeren Be- völkerung zu denken. Man warne in Lon- don vor deutscher Selbstgefälligkeit, die die deutschen Verdienste zu sehr herausstelle und die Hilfe der Westmächte vergesse. t werde. Der erstaunliche nen Aufgaben als Staatschef Vietnams wie el 4 mien Werde, In Saigon verlautete, daß Bao Frage der erwarteten Anerkennung der Pekinger Regierung durch Großbritannien Stellung und sagte:„Wir erkennen an, daß andere uns befreundete Regierungen das Recht haben, über ihre Maßnahmen selbst zu entscheiden“. Die USA würden jedenfalls dem Kommunismus und dem Imperialismus weiterhin Widerstand lei- sten und sich für das Recht aller Völker einsetzen, ihre Regierungsform ohne aus- ländisches Diktat selbst zu bestimmen. Pakistan anerkennt Mao Tse Tung Karachi.(dpa-Reuter) Pakistan hat die kommunistische chinesische Regierung in Peking anerkannt. Nach Burma und Indien ist Pakistan der dritte nichtkommunistische Staat, der die Peking-Regierung anerkennt. Frau Tschiang Kai- Schek reist nach Formosa New Fork.(dpa) Frau Tschiang Kai- Sche k, die sich über ein Jahr in den Ver- einigen Staaten aufgehalten hat, wird in den nächsten Tagen zu ihrem Gatten nach For- mosa reisen, um ihn beim Ausbau Formasas zu einem gegen den Kommunismus gerich- teten Brückenkopf zu unterstützen. Frau Tschiang Kai-Schek war im Dezember 1948 nach den Vereinigten Staaten gekommen, um Hilfe für die nationalchinesische Sache zu erbitten, und hatte seit dem Scheitern ihrer Mission zurückgezogen in einem New Vorker Vorort gelebt. Bao Dai als Ministerpräsident zurückgetreten Saigon.(dpa) Der vietnamesische Staats- chef Bao Dai ist am Donnerstag von sei- nem Posten als amtierender Ministerpräsi- dent zurückgetreten. Die vietnamesische Regierung wurde damit aufgelöst. Bao Dai erklärte, daß er sich in Zukunft allein, sei- Dai den früheren Außenminister Nguyen Phan Long mit der Neubildung einer viet- namesischen Regierung beauftragt hat. Phan Long soll den Auftrag angenommen haben. Griechische Regierung zurückgetreten London.(UP) Die Regierung des Mini- sterpräsidenten Alexander Diomedes ist am Donnerstag zurückgetreten. Die Regie- rungskrise entstand durch den Rücktritt der liberalen Minister unter Führung des stell- vertretenden Ministerpräsidenten S. Ven i- 2 elo S. Anschließend überreichte Diomedes König Paul von Griechenland das Rück- trittsgesuch des Gesamtkabinetts. Ein Verteidiger Niemöllers „Aus der westdeutschen Sprachregelung ausgebrochen“ Von unserer Frankfurter Redaktion Oldenburg.(dpa) In einer Stellungnahme zu den in jüngster Zeit gewährten Presse- interviews Pastor Niemöllers erklärte der oldenburgische Oberkirchenrat Dr. Her- mann Ehlers, die Gegner Niemöllers und die Verteidiger der Bundesrepublik machten sich die Dinge zu einfach, wenn sie den Westen und das Christentum gleéichsetzten. Man diene dem Versuch einer Staatsbildung in Westdeutschland nicht damit, daß man die Bundesrepublik einfach als Teil und Neue Sorgen für Berlin Bundesfinanzminister will Berlin-Etat kürzen Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Die Ankündigung des Bundesfi- nanzministers, die Haushaltszuschüsse für den Berliner Etat in Höhe von 60 Millionen Mark je Monat bereits jetzt um je 5 Millio- nen Mark je Monat zu kürzen, hat in der Berliner Wirtschaft Bestürzung hervorgeru- fen, da durch die Kürzungen die wirtschaft- liche Gesundung und finanzielle Entspan- nung der Stadt gefährlich beeinträchtigt werden kann. In Berliner Magistratskreisen werden die Kürzungen als engstirnig, kurz- sichtig und den bisherigen Zusagen wider- sprechend bezeichnet. Man habe mit der Herabsetzung der Zuschüsse, die zum Teil als Darlehen gegeben würden, erst ab Som- mer gerechnet. Die Kürzungen würden vor allem die Schuldenbildung verzögern, die Unterstützung der Arbeitslosen erschweren und somit deflationistische Wirkungen ha- ben. Der Oberbürgermeister hofft, daß das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist. Schumacher bekennt sich zu Berlin Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Anläßlich der Tagung des SPD- Vorstandes in Berlin leg- ten sowohl der Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher als auch Vertreter der Landesverbände ein eindeutiges Bekenmnt- nis zu Berlin: ab. Schumacher sagte: Der Kampf um die deutsche Einheit ist der Kampf um Berlin. Der Kampf um die Ost- zone ist der Kampf um Berlin. Der Kampf um die Freiheit in Buropa ist der Kampf den Mut zur Freiheit hatte und hat. um Berlin. Berlin aber kann nicht nur vom Applaus leben. Die Stadt ist wirtschaft- lich ausgeblutet und verelendet. weil sie In Berlin sein und die Freiheit lobpreisen, heißt nicht Phrasen dreschen, sondern hel- fen, auch unter eigenen Opfern. Die Ber- liner haben das geleistet. was man von ihnen— auch wenn man anspruchsvoll war — verlangen konnte. Jetzt gilt es, ihren Kampf wirtschaftlich zu fundieren.“ Grübers potemkinsches Dorf Berlin.(dpa) ‚Wenn Propst Grüber sagt, er habe in den Konzentrationslagern der Sowjetzone nur Menschen in zwang- loser Haltung, gut verpflegt und normal ernährt angetroffen, dann hat er entweder ein vorgeführtes„Potemkinsches Dorf“ für die grausame Wirklichkeit genommen, oder er hat gelogen“. Mit dieser Erklärung wendet sich die Berliner„Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit“ am Donners- tag gegen die Schilderungen Propst Grü- bers über seinen Weihnachtsbesuch im Konzentrationslager Sachsenhausen. In der „den Tatsachen hohnsprechenden“ Darstel- lung sei besonders die Antwort auf die Frage zu vermissen, warum 15. und 20 jährige Jugendliche seit vier oder fünf Jahren in den Konzentrationslagern fest- gehalten würden und warum die KZ-In- sassen nicht einmal mit ihren Angehöri- gen in Verbindung treten dürften. Vorposten des christlichen Abendlandes aus- gebe. Auch wenn Niemöller in seinem er- sten Interview gefährliche Formulierungen gebraucht habe, so sei sein Hinweis doch richtig, daß sich die Deutschen diesseits und jenseits des„Eisernen Vorhanges“ in keinem Augenblick mit der Teilung Deutschlands zufrieden geben dürften. Ausgerechnet Niemöllèr als einen Pro- pagandisten der totalitären Gewalt hinzu- stellen, der Deutschland ihr ausliefern möchte, sei, sagte Dr. Ehlers, ene solche dumme Unterstellung, daß es sich nicht lohne, ein Wort darüber zu verlieren. Es scheine nicht unwichtig, daß Niemöller aus der auch in Westdeutschland üblichen „Sprachregelung“ einmal ausgebrochen sei. Es könnten sich sonst„hinter den Parolen, die man schon bald zum Ueberdruß gehört hat“, Entwicklungen verbergen, die man aus Verantwortung gegenüber Gesamt- deutschland nicht haben wolle. Niemöller erläutert Vorschlag einer UINO- Besatzung Kirchenpräsident Niemöller erklärte einem Vertreter des Evangelischen Presse- dienstes in Bielefeld, er habe mit seiner Forderung, daß eine UNO- Truppe an die Stelle der vier Besatzungsmächte treten solle, einen praktischen Vorschlag machen wollen, um der seiner Ansicht nach fort- schreitenden Kriegsgefahr entgegenzutreten. Die Zurückziehung aller Besatzungstruppen aus Deutschland allein könne nach seiner Ansicht einen Bürgerkrieg heraufbeschwö⸗ ren. Eine UNO-Regime wäre jedoch in der Lage, in ganz Deutschland freie Wahlen zu veranstalten. Daß die UNO derartige Situa- tionen befriedigend lösen könne, habe sie in Indonesien erwiesen. Er bedauere, daß die lebhafte Diskussion über seine Erklärungen häufig diesen Punkt unberücksichtigt ge- lassen habe, obwohl er für ihn der Aus- gangspunkt gewesen sei. Bis Mai ausverkauft Leverkusen.(dpa) Die Plätze für Pilger; fahrten nach Rom sind nach Mitteilung der nord westdeutschen Pilgerzentrale in Le- verkusen bis Ende Mai ausverkauft Der nächste Zug fährt am 15. Januar von Dort- mund ab. FFF 5 Wieder freie Lohnvereinbazungen in Frankreich Paris.(dpa-REUTER) Ministerpräsident Bidault konnte den zweiten Abstim- mungserfolg dieser Woche erzielen, als die Nationalversammlung in der Nacht zum Donnerstag mit 331 gegen 185 Stimmen für die Regierungsvorlage über die Wieder- einführung freier Lohnverein- barung annahm. Er mußte sich, um die Annahme der Vorlage durchzusetzen, aller- dings dazu bereitfinden, seine ursprüng- liche Forderung auf Einführung der obli- gatorischen Schiedsgerichtsbarkeit bei Lohn- streitigkeiten fallen zu lassen. Am Mitt- wochabend hatte sich die Nationalversamm- lung mit großer Mehrheit gegen diesen Punkt ausgesprochen. Die Inanspruchnahme der Schiedsgerichtsbarkeit steht den strei- tenden Parteien nunmehr frei, während die Schlichtung der Lohnkonflikte selbst zwin- gend ist. 5 Der Grundsatz der freien Lohnverein- barung zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern war 1939 bei Kriegsausbruch außer Kraft gesetzt worden. Seitdem wurde die Höhe der Löhne von der Regierung festgesetzt. Auch Lohnerhöhung in Finnland Stockholm.(dpa) Die finnische Regierung hat am Donnerstag eine Erhöhung der Stun- denlöhne um 7,5 Prozent beschlossen, die am 15. Februar in Kraft treten soll. Das Finanz- ministerium werde angewiesen. eine ent- sprechende Aufbesserung der Beamtengehäl- ter vorzubereiten. Die finnischen Gewerk- schaften hatten eine 10prozentige Lohn- erhöhung gefordert, was vom Arbeitgeber- verband abgelehnt worden war. Mit diesem Kabinettsbeschluß wird das bisherige System der Indexlöhne außer Kraft gesetzt. Nun- mehr gilt der Grundsatz freier Lohnverein- barungen zwischen Arbeitgeber und Arbeit- nehmern. Wenn innerhalb von drei Monaten keine Einigung zwischen den Parteien zu- standekommt, entscheidet ein Schiedsspruch der Regierung über die Lohnhöhe. Nationalistischer Kurs in Aegypten Kairo.(dpa) Die WAF D- Partei, die die Parlamentswahlen vom Jahre 1945 boykot- tiert hatte, ist bereit, nach ihrem Wahlsieg die Regierungsgewalt wieder zu überneh- men. Ihr Führer, Nahas Pascha, war bereits sechsmal! Ministerpräsident. Da er 1944 von König Faruk aus diesem Amt ent- lassen wurde. entschied sich die Partei ful den Wahlboykott. Nahas Pascha hat die Aufhebung des Kriegsrechts, die Wieder- herstellung der bürgerlichen Freiheiten, die Lösung der innenpolitischen Probleme, den Abzug der britiechen Besat 2 Uungstruppen und die Einheit Aegyp- tens mit dem Sudan unter der ägyptischen Krone versprochen. Obwohl die Ergebnisse aus 56 Wahlbe⸗ zirken noch ausstehen, ist es bereits sicher, daß die Partei Nahas Paschas die absolute Mehrheit im neuen Parlament erzielt Bat. Von den insgesamt 319 Parlamentssitzen fie- len ihr bis jetzt 160 zu. Die endgültigen Wahlergebnisse werden nicht vor nächster Woche bekannt, wenn die Stichwahlen in den Bezirken durchgeführt worden sind, Wo kein Kandidat die erforderlichen 51 Pro- zent der abgegebenen Stimmen erzielen konnte. Bis Donnerstag früh wurde be- kannt. daß in 37 Wahlbezirken Stichwah⸗ len stattfinden müssen. Gegenüber den 160 Sitzen des WAFD konnten die Saadisten, die im letzten Par- lament die Mehrheit hatten, nur 21 Sitze erzielen. Die Liberalen erzielten 20, die Un- abhängigen 24, die Nationalisten 4 und die Sozialisten einen Sitz. Die Sozialisten, früher eine faschistenfreundliche Partei, werden das erste Mal im Parlament ver- treten sein. Händedruck mit Blücher Düsseldorf.(dpa) Der deutsche Dele- gierte in der Internationalen Ruhrbehörde, Vizekanzler und ERP- Minister Franz BI ü- cher, wurde am Donnerstag auf der ersten Sitzung der Ruhrbehörde im neuen Jahr von jedem Delegierten begrüßt. Im Anschluß an die Sitzung fand zu Ehren Blüchers im Hause des amerikanischen De- legierten Parkman ein Bankett statt. Wie im Anschluß an die Donnerstag- sitzung verlautet, hat der britische Vertreter Sir Vaughan Berry dem Rat mitgeteilt, daß die Frankfurter Besprechung über die Uebertragung gewisser Befugnisse der Kohle- und Stahlkontrollen auf die Ruhr- behörde ohne positiven Beschluß beendet wurde. Nach Ansicht unterrichteter Kreise wird die Ruhrbehörde daher vorläufig mit den bisherigen Kontrollbefugnissen weiter arbeiten. 5 Frau Grotewohl auf der Rückreise Köln.(dpa) Frau Martha Grotewohl hat Köln am Mittwochmorgen wieder verlas- sen, um über Braunschweig nach Berlin zu- rückzukehren. Sowietzonen-Mifnlisterpräsi- dent Grotewohl hatte seiner Frau einen Wagen nach Köln geschickt, der sie abholte. Frau Grotewohl erklärte, sie sei von den Verlautbarungen überrascht worden, denen zufolge ihr Mann die Scheidung betreibe. Bekannte der Familie halten es für ausge- schlossen, daß Grotewohl derartige Schrifte 1155 Abwesenheit seiner Frau eingeleitet Abe. 5 3. Seite 2 MORGEN Freitag, 6. Januar 1950% 1 M Tommenlur Freitag, 6. Januar 1950 Gebt dem Volke, was des Volkes ist Der Hase schlägt einen Haken, wenn er in die Enge getrieben wird. Staatspräsident Wohleb schlägt bereits den zweiten. Als er vor einem Jahr vor die unangenehme Ini- tiative einer Volksabstimmung gestellt war, wich er aus und verlangte einen Staats- Vertrag. Nachdem die Widerstände gegen die Volksabstimmung soweit ausgeräumt sind, verlegt er sich auf eine neue Finte, indem er die Existenz Nordwürttemberg-Nordbadens sozusagen negiert und eine getrennte Abstim- mung nach den Gebieten des alten Badens und des ehemaligen Württembergs verlangt. Die Sache ist nicht schlecht ausgedacht und macht dem ehemaligen Gymnasialprofessor alle Ehre. Er hat den Schlachtplan von Can- nae gut studiert Aber es ist zweifelhaft, ob den Gefallen tut, auf diese Elefantenstrategie einzugehen. Es gibt zwar Leute, die be- haupten, Wohleb sei gar kein Hannibal, son- dern sozusagen ein römischer Zauderer, der den Feind durch Ermattungsstrategie lahm- legen wolle. Und es hat fast den Anschein, als Ob es ihm gelingen sollte, den Südwest- staat auf diese Weise museumsreif zu machen. l Nun scheint uns aber, daß es nicht die Ab- sicht der Bevölkerung von Württemberg und Baden sein kann, im 20. Jahrhundert einen Zustand zu verewigen, der uns hinter den dreißigjährigen Krieg zurückwirft. Dünkt es uns doch, als ob es ganz bestimmte Mächte und Kräfte seien, die nach dem Grundsatz „teile und herrsche“ sich an unserer all- gemeinen Ohnmacht erfreuten. Ist es nicht beschämend für uns, wenn wegen dieses Sturmes im Wasserglas bereits eine Stim- mung im Entstehen begriffen ist, die alle Ge- fühle von Neid und Hag, Religionsfeindschaft und Bruderkrieg. die wir innerhalb unserer engeren Heimat schon zugrunde gegangen wähnten, wieder emporwirbelt? Und das in einer Zeit, in der die Weltpolitik mit ei- nem vereinten Europa trächtig geht, und kein Staatsmann von Format diese Zwerg- gebilde inmitten Europas, die man über- Baupt nicht als Staaten bezeichnen kann, ernst nimmt. Wie gesagt, wüßten wir nicht, dag der Geist Richelieus noch immer hinter den Vogesen hervorblickt, wir könnten uns nur lustig machen über dieses überflüssige Repetitorium geschichtlicher Vergangenheit. Selbst in Freiburg, im Zentrum Wohle- biens, ist es Gang und Gebe geworden, in zwei Zungen zu reden. Einmal im privaten Kreis bekennt man sich selbstverständlich zum Südweststaat, zum anderen aber als Mitglied oder treuer Anhänger der Karls- ruher Exilregierung, spricht man Präsident Wohleb, dem Staatslenker und Kultminister und Herrn Zürcher, dem Leiter der Justiz Auffällig nach dem Mund. Darum ist auch ctie Süidbadische Presse absolut regierungs- kromm, mag man sich in den Redaktionen darüber auch noch so die Haare raufen. Werm aber von den fünf Bürgermeistern der Stadt Freiburg allein vier südwestlich gesinnt sind, dann mag man ungefähr er- sehen, vie die Dinge bei einer unbeeinfluß- ten Abstimmung verlaufen. Nun ist aber eine Abstimmung nach den alten Ländern Baden und Württemberg kein einwand- freier Abstimmungsmodus, dern es werden dadurch die Resultate sozusagen vorher festgelegt, indem das alte Baden ein vor- wiegend katholischer, das alte Württemberg aber ein vorwiegend protestantischer Stimm- bezirk wäre. Und das hat gerade in dieser Frage ganz bestimmte Auswirkungen. Wir bilden uns nicht ein, wie der Laub- frosch auf der Leiter, das politische Wetter Voraussagen zu wollen, wir haben auch garnicht die Aufgabe, unsere Leser auf die eine oder die andere Lösung, auf den Südweststaat oder auf Altbaden zu präpa- rieren, aber in einer Richtung glauben wir doch eine Verpflichtung zu haben, nämlich dahingehend, die Angelegenheit nicht im Sande verlaufen zu lassen, Wäre Deutsch- land eine Einheit oder wäre das erträumte Europa eine Tatsache, dann allerdings könnte uns der Verwaltungsstreit um Württemberg und Baden kaum berühren. Nun sind wir Aber nicht soweit, sondern müssen uns mit den Gegebenheiten abfinden, in die wir hin- Eingestellt sind. Das Schlimmste, das uns heute passieren kann, ist die Gefahr, die Lebensnotwendigkeiten in dem stagnieren- den Sumpfe der Verwaltungsbürokratie ver- sinken zu lassen. Daß dies nicht geschehen kann, dazu sind wir da. Wir werden daher nicht ablassen, zu ver- langen, daß die Entscheidung über das Wohl und Wehe unserer Heimat in die Hand derer gelegt wird, die es angeht. Und das sind wir, die Bürger von Württemberg und Baden. Wenn man in Freiburg oder in Stuttgart vor lauter Prestigefragen amt- lichen Charakters und Rechtsfragen for- maler Natur nicht mehr über den Aktenberg Binaussieht, der sich da seit Jahren schon angehäuft hat, so soll man seine Unfähigkeit encllich eingestehen und die Angelegenheit in die Hand des Volkes zurücklegen. Ob Herr Wohleb mitmacht oder nicht, wir in Nord- Württemberg und Nordbaden könnten endlich einmal durch Volksentscheid fest- Stellen, was wir wollen. Zusammenbleiben in Nordwürttemberg- Nordbaden und in dem größeren Süctweststaat oder auseinander- gehen in unsere alten„Vaterländer“. Wenn Hier endlich einmal eine vollzogene Tatsache geschaffen würde, so wäre damit auch schon die Entscheidung pro oder contra Wohleb gefällt. Bekennt sich die Bevölke- rung von Nordwürttemberg-Baden in ihrer größeren Mehrheit zum Südweststaat, so Zweifeln wir nicht, daß die Bevölkerung 1 Südwürttembergs sich in Kürze dem alten Kernland angliedert. Wenn dann Südbaden 2s Weiterhin vorzieht, ein Sonderziiglein zu fahren, so mag man es ruhig gehen lassen. Man wird ja schen sehen, wie weit es kommt. Entschließt sich jedoch die Mehr- heit unserer Bevölkerung für ein getrenntes Baden und Württemberg, dann ist erst recht die Entscheidung eindeutig. Wozu also noch länger zaudern? 5 a Wir appellieren an unseren Ministerprä- sidenten Dr. Reinhold Maier und an unse- ** der politische Gegner dem kleinen Hannibal ren Landtag, daß er die Entscheidung in diesem Sinne kerbeiführt und uns damit von einer Unsicherheit befreit, die auf die Dauer unsere Wohlfahrt behindert, unsere Steuerlasten steigert, den ganzen Wieder- aufbau nicht unerheblich bremst und die Begeisterung für die demokratische Neuord- nung erlöschen läßt. Dr. K. A. Doch französischer Einspruch Stuttgart.(dpa) Bundesminister Eber- hard Wildermuth bestätigte am Donnerstag in Stuttgart die Berichte über einen fran- zösischen Einspruch gegen die Bildung des Sücdweststaates vor dem PFriedensschluß. Auf dem Parteitag der Demokratischen Volkspartei Württemberg Badens ver- sicherte er, die entscheidende französische Stelle in Bonn habe der Bundesregierung offiziell mitgeteilt, daß die staatsrechtlichen Verhältnisse in Südwest-Deutschland nach Ansicht der französischen Regierung nicht vor dem Abschluß eines Friedensvertrages neu geordnet werden könnten. In einer Erklärung der württembergisch- badischen Regierung zu den letzten Vor- schlägen des südbadischen Staatspräsiden- ten Wohleb über die Bildung des Südwest- staates heißt es, man messe in Stuttgart der neuen Stellungnahme Wohlebs keine Bedeutung mehr bei, da„die Regierung in Freiburg in gleicher Weise wie die Stuttgarter Regierung positive Kenntnis davon hat, daß Frankreich jetzt die Bundesregierung selbst davon unterrichtet hat, es halte den Artikel 118 des Grundgesetzes(über die Neugliederung der südwestdeutschen Län- der) bis nach Abschluß des Friedensvertra- ges für suspendiert“. Die letzte Stellung- nahme Wohlebs müsse man deshalb als ein Ablenkungsmanöver in einer Situation auf- fassen,„die von Freiburg selbst herbei- geführt und von der dortigen Oeffentlich keit als unangenehm und schädlich empfun- den wird“. 3 Tuchfühlung mit der Welt wieder enger Die ersten„Kundschafter“ der Bundesrepublik im Ausland Bonn. Fünf Instanzen beschäftigen sich auf der Regierungsebene mit außenpoliti- schen Angelegenheiten. Es sind dieses das „Organisationsbüro für die konsularisch wirtschaftlichen Vertretungen im Ausland““, die„Verbindungsstelle zur alliierten Hohen Kommission“, das„Büro für Friedensfra- gen“, der„Protokollchef im Bundespräsi- dialamt“ und das ERP- Ministerium. Die ersten drei Behörden befinden sich im Kanzleramt. Das Organisationsbüro für konsularisch wirtschaftliche Vertretungen rechnet für den 1. April, wie aus dem Haus- haltsplanentwurf der Bundesregierung her- vorgeht, mit deren Errichtung. Schon heute befinden sich einige„Vorfühler“ in den Vereinigten Staaten, Dänemark und Kana- da. In New Lork arbeitet das Coast Air Office, ein ständiges Büro der deutschen Industrieausstellung. In Kopenhagen sitzt der frühere Schiffssachverständige der ehe- maligen dortigen deutschen Gesandtschaft. Im Auftrag der Handelskammer Hamburg vertritt er seit 1945 inoffiziell deutsche wirtschaftliche Interessen. Die deutsch-kanadischen Handelsbezie- Hungen fördert in Ottawa ein Referent der früheren Verwaltung für Wirtschaft, der seine Tätigkeit auch weiterhin ausüben Wird. Insgesamt ist geplant, etwa 77 Kräfte für die Aufgabe des Organisationsbüros ein- Von unserer Bonner Redaktion zustellen. Die Leitung wird ein Ministerial- direktor haben. Die Vorarbeiten sind schon weitgehend gediehen. So wird beispiels- Weise, um die Möglichkeit der Drahtverbin- dung der Auslandsvertreter sogleich nach Uebernahme ihrer Dienstgeschäfte im Aus- land sicherzustellen. ein Chiffrierdienst in Angriff genommen, der die Geheimhaltung der Uebermittlung sicherzustellen hat. Den Verkehr mit der alliierten Hohen Kommis- sien pflegt die„Verbindungsstelle“, die auf Anordnung von Dr. Adenauer geschaffen wurde. Schon die kurzen Wochen des Bestehens dieser Einrichtung haben gezeigt, daß für ihre Tätigkeit nicht nur eine eingehende Kenntnis der politischen Gesamtlinien ge- nügt, sondern daß sie auch über wesent- liches Detailwissen verfügen muß. Aus diesem Grund wird eine Untergliederung in Sachreferate geschaffen. Diese Notwendig- keit wird verständlich, wenn man erfährt, daß die Verbindungsstelle zahlreiche Auf- gaben wahrgenommen hat, die normaler- weise Angelegenheit eines Außenministe- riums ist. Im Rahmen dieser Darstellung ist der Staatsprotokoll zu erwähnen. Sein Chef steht im Rang eines Ministerialdirigenten. Er ist für die Einführung der diplomatischen und konsularischen Vertreter beim Bundes- präsidenten und bei der Bundesregierung zuständig. Außerdem regelt der Staat die protokollarische Seite des Verkehrs des Bundespräsidenten und der Bundesregierung mit den Hohen Kommissaren und unter- richtet alle ins Ausland reisenden amtlichen und halbamtlichen Vertreter über die inter- national üblichen Regeln. Im Rahmen des Bundes ministeriums für Angelegenheiten des Marshallplanes sind zwei größere Vertretungen, eine in Paris und eine in Washington, zum Teil bereits errich- tet, zum Teil im Ausbau begriffen. Die Dele- gation der Bundesrepublik in Paris ist bei der Organisation des Ausschusses für euro- päische wirtschaftliche Zusammenarbeit ak- kreditiert und arbeitet dort bei der Aufstel- jung der Programme mit. Missionschef ist ein Gesandter erster Klasse, dem die Ent- scheidung bei allen Angelegenheiten von politischer Tragweite obliegt. Amtlicher ver- antwortlicher Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in ERP- Angelegenheiten in Wa- shington ist ein außertariflicher Angestellter. Seiner Leitung untersteht die Delegation, die an Ort und Stelle grundsätzliche Fragen mit der Marshallverwaltung bespricht und klärt. Insgesamt sieht der Stellenplan für diese Vertretung eine Stärke von 24 Personen vor. Dollars haben und Asien- zweierlei Dinge Englands Stellung in Fernost/ Vor der Commonwealth-Konferenz in Colombo Als England am 15. August 1947 In- dien und Pakistan den Dominion- Status zugestand, als es am 4. Januar 1948 Burma aus kolonialer Vormundschaft in völlige Unabhängigkeit entließ und genau einen Monat später auch Ceylon die Stellung eines Dominions einräumte, mein- ten nicht wenige Beobachter, England habe endgültig darauf verzichtet, in Asien eine politische Rolle zu spielen. Verhielt es sich Wirklich so? Nein, England hatte nur ver- standen, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten. Sie besagten nicht mehr und nicht weniger als dieses; Europa hat nur dann noch eine Zukunft in Asien, wenn es dem leidenschaftlichen Freiheitsverlangen 1 durch den zweiten Weltkrieg zu vollem pô- Üütischem Bewußtsein erweckten asiatischen Nationen weit entgegenkommt. Zum Befremden Londons ließen Frankreich in In- dochina und Folland in Indonesien diese realistische Einsicht und Selbstbeschei- dung lange vermissen, wofür sie einen hohen Preis an Blut, Geld und Ansehen zählen mußten. England blieb also fest ge- Willt, eine aktive Asienpolitik zu führen, wenn auch mit anderen Mitteln als zuvor, nämlich mit den Mitteln, die die neue Situa- tion in Asien verlangte. Noch immer ist England„primus inter pares“ im britischen Commonwealth- Verband, dessen Schwerge- wicht sich mit dem Eintritt Indiens. Paki- stans und Ceylons nach Asien und in den Pazifischen Ozean verlagert hat. Daß Eng- land bereit ist, dieser Schwerpunktverlage- rung willig Rechnung zu tragen, zeigt sich schon in der Tatsache, daß die jetzige, am 9. Januar beginnende Commonwealth-RKon- ferenz in Ceylons Hauptstadt Colombo, also der Hauptstadt eines asiatischen Con- monwealth- Mitgliedes, abgehalten wird. Drei maßgebende Interessenfaktoren wollen in der britischen Fernostpolitik be- rücksichtigt sein: 1. Englands Besitzungen im Fernen Osten— Malaya, Singapur, Britisch- Borneo und Hongkong, unter denen das als Kautschuk und Zinnlieferant für England so wertvolle Malaya seit fast zwei Jahren Schauplatz kommunistischer Terroraktio- nen ist, die aus dem Dschungel gegen die britischen Pflanzer und gegen die nicht- kommunistische Bevölkerung der malay- ischen Halbinsel vorgetragen werden. Während den britischen Gegenmaßnahmen bisher enttäuschend wenig Erfolg beschie- den war, machten die Bemühungen, durch eine Annäherung der demokratischen ma- Von Jürgen W. Flinke layischen und chinesischen Teile der Bevöl- kerung ein gemeinsames malayisches Na- tionalgefühl aufkeimen zu lassen, erfreu- liche Fortschritte. Britisch- Borneo wird von der großen Politik nicht berührt und befindet sich in ungestörter wirtschaft- cher Entwicklung. Hongkong dagegen ist nun zu einem Brennpunkt der Fernost- politik geworden. An den Grenzen der Kronkolonje stehen Rotchinas Soldaten Gewehr bei Fuß; so wenig wahrscheinlich ein militärischer Angrift aut die britische Kolonie ist, s gewiß wird Mao Tse Tung früher oder spater auf diplomatischer und Wirtschaftlicher Ebene die Auseinander- setzung um Hongkong eröffnen. 2. Die Mitgliederstaaten des Commonwealth im asiatischen und pazifischen Raum— Indien, Pakistan, Cey- jon, Australien und Neuseeland. Indien nimmt in den britischen Fernost-Ueberle- gungen zweifellos den breitesten Raum ein. Diese indische Priorität erklärt sich aus folgender Tatsache: Beißende Kritik an den zahllosen sozialen Mißständen übend und gleichzeitig geschickt an das nationale Emp- finden der Asiaten appellierend, ringt der Kommunismus um Asiens Seele. Das nicht kommunistische Asien steht und fällt mit Indien, seinem größten Kräftepotential. Durch seine staats- männische Indien Entscheidung vom 15. August 1947, dem indischen Unab- hängigkeitstage, hat England dem aslati- schen Kommunismus die Möglichkeit eines leichten Sieges in Indien— das gegen eine wachsende kommunistische Beeinflussung seines Freiheitskampfes kaum immun ge- wesen wäre— entwunden. Auf dieses In- dien, das zwar für seine Sicherheit heute zuerst selbst verantwortlich ist, konzen- trieren sich daher noch immer Englands Asien-Ueberlegungen, die in diesem Falle mehr wirtschaftlicher als stra- tegischer Art sind. Selbst, ja, gerade wenn Indien seinen unabhängigen außen- politischen Kurs beibehält, entsteht mit In- dien als Fürsprecher asiatischer Selbstbe- stimmung und asiatischer Selbstbesinnung, als Kristallisationskern einer asiatischen „Dritten Kraft“ zwischen Kommunismus und Reaktion und als Schrittmacher einer kreundschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westen ein antikommunistischer Wall geistig-politischer Art in Asien. wie ihn sich London und Washington gar nicht besser denken können. Die britischen Fernost- Gesetz gegen Schund und Schmutz Bundesinnen ministerium bereitet Entwurf vor Bonn.(dpa) Dr. Lueders vom Bundes- innen ministerium, der zur Zeit an einem Ge- setzentwurf gegen Schund und Schmutz ar- beitet erklärte vor Pressevertretern in Bonn, das Gesetz solle in erster Linie ein Jugend- schutzgesetz sein. Der Entwurf werde sich eng an das Reichsgesetz gegen Schund und Schmurtz aus dem Jahre 1926 anlehnen. Die Schmutz- und Schundliteratur, so betonte Dr. Lueders, habe nach dem Kriege einen immer größeren Umfang angenommen. Die in Frage kommenden Schriften hätten meist um 50 000 Abnehmer, überwiegend aus Krei- gen der Jugendlichen unter 25 Jahren und der Männer über 50 Jahre. Das Gesetz solle diese Literatur nicht grundsätzlich verbieten, da dies nach dem Grundgesetz nicht möglich sei. Es solle lediglich verhindern, daß eine gewisse Art von Literatur der Jugend zu- gänglich gemacht werde. Die Zusammenset- zung der Prüfstellen solle den Ländern über- lassen bleiben. Es sollten keine staatlichen Stellen geschaffen werden, vielmehr sollten sie durch Verleger, Jugendorganisationen, Erzieher und Künstler besetzt werden. Eine Bundesprüfstelle solle die Einheit der Ar- beit gewährleisten. Nach dem Gesetzentwurf sollen Schriften, die von einer Prüfstelle als jugendgefähr- dend erklärt werden, auf eine Liste gesetzt und bestimmten Vertriebsbeschränkungen unterworfen werden. Diese Schriften sollen nicht durch Händler auf freien Plätzen ver- kauft oder öffentlich sichtbar ausgelegt wer- den und dürfen auch nicht an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben werden. Beschlagnahme von Schundliteratur München.(dpa) 350 Exemplare der Zeit- schrift„Dr. Faust“ wurden in deñ letzten Tagen in München nach Mitteilung des Po- lizeipräsidiums beschlagnahmt. Der Maß- nahmè lag ein Beschluß des Amtsgerichtes zugrunde. Gegen 78 Verbreiter soll Anzeige erstattet werden. Das Heft enthielt auf dem Beilageblatt„Der Postillon“ eine Ankündi- gung unzüchtiger Bilder. über Asien cdiplomaten werden es daher nur begrüßen wenn Amerika Indien in Zukunft bei der Erfüllung seiner asiatischen Aufgaben un- terstützen und England damit von einem Teil der Verantwortung befreit, die es noch immer für Indien fühlt.. 3. Englands Wirtschaftsbezie- hungen zu China haben eine lange Tradition und sind umfangreicher als die irgendeiner anderen westlichen Macht. Um eine günstige Atmosphäre für den zukünf- tigen Chinla-Handel Englands zu schaffen, Wollen viele britische Stimmen die neuen chinesischen Realitäten so bald wie mög- lich von ihrer Regierung anerkannt wissen. Es scheint heute so, als Reich der Mitte Englands und Amerikas sonst so gleichartige Wege tatsächlich tren nen. Während Washington der weiteren Ausbreitung des Kommunismus in Asien am besten entgegenzuwirken glaubt, wenn es dem kommunistischen Regime in Peking die Anerkennung versagt, möchte London sich mit den neuen! Herren Chinas zumin- dest auf handelspolitischem Gebiet auf guten Fuß stellen. Westliche Wirtschafts- Hilfe, so argumentiert man an der Themse, verringert Rotchinas xealpolitische Ab- hängigkeit von Moskau und— mit diesem Gedanken liebäugelt man immer wieder gibt Mao Tse Tung die Möglichkeit, eines Tages dem Vorbild des jugoslawischen Marschalls zu folgen. Während Amerika durch die frühere Unterstützung Tschiang Kai-Scheks belastet wird. mit dem Eng- land höchstens die Waffenbrüderschaft des Zweiten Weltkriegs verbindet, ist England frei, seine zukünftige China-Politik reali- stisch neu zu gestalten, wodurch das Hongkong-Problem allerdings nicht aus der Welt geschafft wird. Diese drei wesentlichen Interessenfak- toren der britischen Fernostpolitik werden die Grundlage aller Ueberlegungen bleiben, ob man sich nun mit der chinesischen Frage(Anerkennungsproblem, Hongkong), mit den chinakommunistischen Ansprüchen auf Tibet, mit dem Problem des japani- schen Friedensvertrags und einer japani- schen Auswanderung nach Südostasien, mit der Unabhängigkeit der Vereinigten Staa ten von Indonesien, die im britischen For- eign Office warm begrüßt wurde, oder mit der Lage in Indochina, beschäftigt. England hat seine direkte Verfügungsge- walt im Fernen Osten großenteils verloren, seinen Einfluß und seine Kenntuisse un d den Fernen Osten dagegen nicht. Die Amerikaner haben das Geld, mit dem heute in Asien Armut, Hunger und Unwissenheit bekämpft werden müssen. Doch Dollars haben und Asien kennen— das ist noch immer nicht dasselbe. Und deswegen verdienen Eng- lands weitere Schritte in fernöstlichen An- gelegenheiten besonderes Interesse. Vier brandenburgische LPD- Abgeordnete geflohen Berlin.(UP) Vier der fünf LPD-Abge⸗ ordneten des brandenburgischen Landtages, deren Darteizugehörigkeit wegen angeb⸗ licher anti-sowejtischer und aufpaugefähr- dender Aeußerungen suspendiert wurde, haben in Westberlin Zuflucht gesucht, er- klärte der Vorsitzende der Westberliner LDP, Carl Hubert Schwennicke. Bei den vier geflohenen Abgeordneten handelt es sich um, Willy Hein, Helena Ortmann, Franz prlefert und Max Gaedicke. Ueber den Verbleib des fünften LDP-Abgeordne- ten des brandenburgischen Landtags, Hans Baumann, ist nichts bekannt. sollten sich im Notiz zum Tage: Gehälter Das Jahresgehalt eines Bundesministers h trägt 36 000 DM, dazu commt noch eine Diem aufwandsentschädigung von 720 D zan lich. Ein Stadatssekretdr bezieht im Jahr 269 DM und zusätzlich 400 DM für Aufwaß Diese Zaklen sind in dem Haushaltsplan eg galten, mit dem sich am Donnerstag der Hai Raltsausschuß des Bundestages zum erst Mal beschäftigte. Nach dem gleichen BA steht dem Bundeskanzler im Jahre 45 000 Gehalt und eine Aufwandsentschädigung u 24 00 DM zu. Zur Bestreitung außergewöß ncher Aufwendungen ist ein weiterer Fo von 50 000 DM vorgesehen. Ausgaben aus dd sem Fond mussen einzeln belegt werden. F die Zeit vom I. September 1949 bis 31. MU 1950 sind für die Bundeskanzlei in Nebenste len Gesamtausgaben von 2 987 600 DMA ver scklagt. Darunter fallen 146 50 DM für d Anschaffung von 15 Kraftwagen und fünf M torradern. l Der Bundesprũsident bezieht nach de Haushaltsplan ein Jahresgehalt von 50 000 D. im Gegensatz zum Reichs präsidenten, der 600 RM Einkommen hatte. Seine Aufwandseg schũdigung beträgt 100 00 D. Fur den Bu desprũsidenten und seine Dienststellen fur die Zeit vom September 1949 bis Marz 19 909 400 D vorgesehen. Davon sind ruf 500 0% DM einmalige Unkostep, die bei Einrichtung der Dienststelle entstanden si 70 O DM wurden für die Anschaffung Kraftwagen ausgegeben. Für die Gehälter d Bundeskanzlers und der Minister wurden d Bezuge in der Weimarer Republik zum Ma stab genommen. Nicht berücksichtigt wurd dabei die Preiserhöhungen, die seitdem d allen Gebieten eingetreten sind. 1 Rückgabe der Dorndorfi-Schuhfabrike Neustadt.(Schn-Eig.-Ber.) Durch eine EU scheidung des Obersten Landgerſchtes d Pfalz in Neustadt wurde soeben zum erst Male in den Nachkriegsjahren ein größen Objekt in der Pfalz, das im Dritten Rel unter den bekannten Zwangsmaßnahme der Jahre 1938 verkauft werden mußte, a die rechtmäßigen Besitzer zurückgegebel Es handelt sich um die Dorndorfsche Schuhfabriken in Zweibrücken. Die Sequ sterver waltung, unter der der Betrieb 8 Kriegsende stand, wurde ab sofort aufg hoben. Die Dorndorfsche Schuhfabrik Zweibrücken firmiert nun unter dem Ne. men„Langmann Schuhfabrikation, Dor dorf, Schuhfabriken in Zweibrücken.“ Der Industrielle Konsul Richard Gr ei. ling, hatte im Jahre 1938 von dem dam: ligen rechtmäßigen Besitzer, H. Langmam die Dorndorfsche Schuhfabrik mit 1,8 MI lionen RM weit unter deren Wert gekauf Gleichzeitig erwarb Greiling noch eine A. zahl anderer Fabriken, die ebenfalls ji dischen Eigentümern gehörten. Nach den Kriege strebten die rechtmäßigen Erbe Langmanns— H. Langmann selbst lebt nic mehr— einen Prozeß gegen Richard Gre, Ung an. Die erste Entscheidung wurde be reits von der Restitutionskammer des Land gerichtes Zweibrücken vor längerer Zeit g Fällt. Diese Entscheidung besagte seinerzi! daß die Fabrik mit allen Liegenschaften 2 1 den Besitz der Langmannschen Hrben E. dies sind Mutter und Sohn, die gegen wr in Amerika leben— überzugehen habe. Der Entscheid, gegen den Richard Grei. ling Berufung eingelegt hatte, wurde nus vom Obersten Landgericht in Neustadt be stätigt und damit rechtskräftig. 5 Hugenberg abseits Braunschweig.(UP) Alfred Hugen⸗ berg bestritt, daß er sich erboten hab bel der Schaffung einer neuen deutsch tionalen Volkspartei mitzuhelfen. Hugen berg, der ehemalige Vorsitzende der deutsc nationalen Volkspartei, bekleidete in de ersten Zeit der Nazi-Regierung den Poste des Wirtschafts- und Ernährungsministen In einem Entnaziflzierungsver fahren wurd er in die Gruppe IV eingestuft. Es Wurd ihm u. a. verboten, sich irgendwie politisd zu betätigen oder eine offlzielle Stellung bekleiden. In westdeutschen Zeitungen 1 kürzlich gemeldet worden, Hugenberg hab an der Gründung der neuen deutschnatid nalen Volkspartei mitgewirkt. Wie Huge berg sagte, seien alle Berichte, die behaup tet hätten, er und Dr. Hjalmar Schach h ten bei einem Treffen der neuen Partei Hameln zugesichert, ihr idielle Untersti zung zu gewähren, unzutreffend. Er kent auch den Gründer der neuen Partei, Hal Joachim Gottleben, nicht. Dr. Schacht hat bereits vor ein paar Tagen erklärt, er wis nichts von der Gründung dieser neuen PA tei und er habe keine Verbindung zu oder einer anderen politischen Partei. hig an die Tee Niemöller und die Bischöfe 5 Auf den unter dieser Ueberschrift in„ Ausgabe vom Dienstag veröffentlicht Artikel erhielten wir folgende Zuschrift: 1. Um Gegner einer Teilung Deutschland und gleichbedeutend damit Kriegsgegner 1 sein, brauchen wir noch lange kein unter wetrussischer Besatzung stehendes Land werden. Strengste Neutralität aller Zone würde jeden Bruderkrieg vermeiden. 1 2. Warum soll, um eine Zweiteil Deutschlands zu vermeiden, ausgerechnet Wjetrußland das ganz e Deutschland besetzee Seit wann ist es demokratisch, daß Wen deutschland als die Mehrheit(ca. 26) sich d Minderheit fügen soll? 5 3. Wenn dem Einsender so sehr an Deutsc lands. Einigkeit gelegen ist(das möge, auch Herr Niemöller sagen), warum schlägt“ nicht vor:„Die russische Zone kommt Westzone“. Damit wäre die Einigkeit West- wie Ostzone, d. h. also Gesamt-Deutsd land, erklärt und bekennt sich zur strenge Neutralität; jeder Deutsche erklärt und d. kennt sich als absoluter Kriegsgegner, dann 1 jeder Krieg für uns Deutsche vermeidbar. Meines Erachtens ist auch das Urteil d Einsenders über die protestantische Kirche 05 lig ungerechtfertigt. Die Kirche, d. h. in Pastoren, hat allein Gottes Wort zu predige Pastoren haben sich als Pastoren zu betätige nicht aber als Politiker. Will ein Pastor% politisch betätigen, so steht dem nichts en gegen, sofern er die Konsequenzen zieht sein kirchliches Amt niederlegt und Polit wird. Was hindert eigentlich Herrn Niemölk daran, ins politische Leben zu treten?. Margaretha Meyer, Mannheim sandhof e deut Weh Dem Staa Wure Gros aner der die rech lebe tung er Volk Den ist 2 hat Vier nisters ne Diem DOM jäh Jahr 269 Auf wan Splan en der Hai im erste chen H 45 000 U gung ergewöß erer q n aus di erden. N 5 37. Mü. Nebenste M verg M für funf N nach de 50 000 D. der 600 fwandsen den Bij ellen 81 Marz 10 sind ru ie bei d nden Sig Fung w 2Rälter d burden d zum Maß gt Wurde itdem d rike eine En Nhtes d um erste 1 größen tten Rel Abnahme mußte, Kgegebel adorfsche Be Sequt etrieb 8e rt aufg Fabrik dem Ne n, Dor ken.“ rd Grei, em dam Langmann t 1,8 MI. et gekauf eine An. nfalls ji. Nach den zen Erbe b lebt nich dard Grel wurde be des Land r Zeit ge. Seinerze agen wärt u habe. ard Gres vurde nu Ustadt be Hu gen, oten Hab deutschnz Hugen er deutsch te in de den Poste sministen ren wurd ES Wurd ie politisd stellung ungen w. werg ha utschmatie ie Huge ie behaup chach hi, Partei Unterstih Er ken Wtei, Hal acht hat t, er WIS aeuen Pd ing zu i artei. eee gebe! fe mrift in d örtentlicht Zuschrift: eutschlan sgegner! n unter 8 Land ler Zone, n. Zweiteilu rechnet 8 d besetze daß Wes 6) sich c. n Deutzt möge 8 1 schlägt! commt igkeit ni-Deutsd strengste t und d er, dann eidbar. Urteil Kirche d. h. ih u predlige u betätige Pastor nichts e zieht id, Politik Niemöll en? Sandhofe Nr. 5 Freitag, 6. Januar 1950 MORGEN Selte 3 Mikggriffe der Bürokratie versklaven den Staatsbürger Aller Anfang ist schwer— und gerade aus Fehlern ist viel zu lernen Sicherlich wollen die Regierungsstellen als Diener des Staates letzten Endes das Beste für ihn. Der Staat als übergeordnete Körperschaft hat aber die staatsbürgerlichen und privaten Rechte seiner Bürger zu achten und zu wahren. Sie werden in einem demo- kratischen Staatswesen mit den lokalen oder gesamtstaatlichen Abstimmungen festgelegt. Die Durchführung obliegt den Beamten auf den Regierungsstellen und von ihnen wer- den auch heute noch manchmal Verfügungen erlassen oder verzögert, die weit über die Verantwortungsberechtigung der betreffen- den Dienststellen hinausgehen. Es herrscht die Bürokratie! Gegen sie setzt sich der deutsche Staatsbürger leider kaum zur Wehr, oftmals bleibt er nur der unbeholfene Demokrat. Denn er ist nicht als bewußter Staatsbürger aufgewachsen, sondern ihm wurde nach den Worten von General Ch. P. Gross„zu viel Respekt vor den Behörden“ anerzogen. Aus diesem Grund ist der„Bund der Steuerzahler“ ebenso zu begrüßen wie die„Gesellschaft zur Wahrung der Grund- rechte“, Es sollte aber noch ein im Alltags- leben tätiger„Schutzverband gegen Verwal- tungs-Uebergriffe“ gegründet werden und er könnte die Demokratie im deutschen Volke realisieren und lebendig machen. Denn so manches, was heute vor sich geht, ist alles andere als„demokratisch“ Ein selbstbewußtes demokratisches Volk hat wenig Verständnis dafür, wenn ein im Verwaltungsverfahren gewählter Landrat von einer Staatsbehörde suspendiert wird, ohne daß vorher ein Mißgtrauensvotum sei- tens des Kreisrates beschlossen war(vgl. Regierung aus dem Hinterhalt“, MM 4. Jahr- gang, Nr. 43 v. 21. 3. 1949).— Es ruft fast eine Empörung hervor, wenn eine Behörde die in ordentlichem Verfahren namhaft ge- machten Anwärter für Schulrat- und Rek- torenposten nicht prompt ernennt, sondern re Berufung monatelang verzögert.— Es 18 zu verurteilen, wenn eine öffentliche Dienststelle von sich aus eine Aufwertung ansetzt(mit der Gebäudeversicherungs- Umlage, vgl. MM Nr. 48 v. 26. 3. 1949) und selbst nach abschlägigem Verwaltungs-Ge- richtsbescheid den Gemeindekassen aufgibt, diese Umlage ohne gesetzliche Grundlagen einzuziehen. Seit Herbst 1948 sind in Heidelberg zwei Rektorenstellen unbesetzt, im Frühjahr 1949 kam eine dritte hinzu und vor allem wurde mit dem 1. März 1949. eine Schulratstelle frei. Heute sind die noch immer frei(die Schulratstelle wurde am 21. Dezember 1949 besetzth). Aber alle Eltern haben ein Inter- esse, daß ihre Kinder, in einem geordneten Schulwesen gut erzogen, etwas für ihr Le- ben lernen. Endlich schrieb die zuständige Dienststelle in Karlsruhe am 20. Mai 1949 die Stellen zur Bewerbung aus. Nach dor- tiger Bearbeitung der Meldungen und nach Erhalt der geprüften Meldeliste gab die Stadtverwaltung mit den Beschlüssen des Schulausschusses und des Stadtrates ihr 1950: Ein Jahr höchster Aktivität der Planeten Aufblick zum Sternhimmel im Januar Auch das Jahr 1950 wird uns, astreno- misch gesehen, wieder eine Reihe prächti- ger himmlischer Schaustellungen und selte- ner Gestirnskonstellationen bieten. Es ist zwar— ebenso wie das vergangene Jahr— arm an Extra veranstaltungen von der Art, wie sie ideal zu beobachtende Sonnen- und Mondfinsternisse darstellen. Ja, von der Be- obachtung der beiden einzigen Sonnenfin- sternisse des Jahres. einer sogenannten „ringkörmigen“ am 18. März und einer to- talen am 12. September, sind wir Mittel- europaer diesmal sogar ganz ausgeschlossen; und von den beiden vorkommenden Mond- finsternissen des Jahres, einer totalen am 2. April und einer ebensolchen am 26. Sep- tember, werden wir nur die zeitlich für uns deteigebee O N 1 . 5 Rigel sich die zwischen 20.10 Uhr bis 23.19 Uhr mittel- europäischer Zeit abspielt, in unseren Brei- ten in ihrem ganzen Verlauf zu sehen be- günstig gelegene vom 2. April, kommen. Dafür bietet sich uns aber im Jahre 1950— wie kaum in einem der ver- gangenen Jahre— die Möglichkeit, den ver- wickelten Lauf aller fünf mit freiem Auge sichtbaren Planeten oder Wandelsterne be- sonders deutlich zu verfolgen, drei von ihnen in glänzenden„Oppositionsstellun- gen“ zur Sonne zu erblicken und eine auf- sehenerregende„Planetenkonjunktion“(die scheinbare Zusammenkunft von Jupiter und Venus am Aprilhimmel) zu verfolgen. Wie rasch Planeten vom Abend- zum Morgenhimmel herüberwechseln können. sieht man heuer am besten an Merkur und Venus, den beiden„jüngsten Kindern der Sonne“. Der sonnennächste von ihnen, Mer- kur, ist Anfang Januar beispielsweise noch Abendstern. Aber schon Mitte des Monats verkraucht er sich in den Strahlenfittichen der Sonne, um dann Ende Januar, Anfang Februar wieder auf der„anderen Seite“, MARGUERITEN I ROMAN VON HANNS U das heißt als Stern am Morgenhimmel auf- zutauchen. Auch die schöne Venus ist zu Anfang des Jahres noch Abendstern. Doch mit Riesenschritten nähert auch sie sich, „rückläufig“, wie der Astronom sagt, dem strahlenden Sonnenball, mit dem sie am 31. Januar in„Konjunktion“ gerät. Nur ein paar Tage ist sie für uns sichtbar. Dann Wird auch sie wieder Morgenstern und da- mit das auffälligste Himmelsobjekt für Frühaufsteher. 1 Der erste Planet, der heuer in Opposi- tion zur Sonne gerät, ist der beringte, die Sonne in 30 Jahren einmal umkreisende, Saturn. Bei Jahresbeginn noch nach 22 Uhr zusammen mit dem Sternbild„Löwe“! im Osten aufgehend, ist er zur Zeit seiner Op- position, am 7. März, bereits von Dunkel- heitsanbruch bis zum Morgengrauen am Himmel. Ein Charakteristikum des Jahres 1950 ist, daß die sogenannte„Ringöffnung“ des Planeten allmählich immer flacher wird. Das geht so weit, daß wir die Ringe fast garnicht mehr wahrnehmen. Erst im Herbst. wenn Saturn von neuem am Morgenhim- mel auftaucht, können wir wieder ein Zu- nehmen der Ringbreite konstatieren. Zweiter„Oppositionsplanet“ des Jahres wäre der jetzt im Januar nach Mitternacht aufgehende, im Sternbild der„Jungfrau“ stehende Mars. Er erreicht. wenn er am 23. März in Opposition zur Sonne gelangt, fast die Helligkeit des Sirius, unseres hellsten Fixsternes am irdischen Himmel. Als dritter und letzter der 1950 in„Ge- genschein“ zur Sonne kommenden Großpla- neten rangiert Jupiter, der, zu Jahresan- fang nicht beobachtbar Ende März, Anfang April zwischen den Sternbildern„Stein- bocle“ und„Wassermann“ am Morgenhim- mel auftaucht, wobei er am 5. April eine Begegnung mit der Venus hat. In Oppo- sition zur Sonne gerät er am 26. August 1950. Der heimatliche Fixsternhimmel zeigt jetzt in der klaren Januarnacht sein typi- sches„Wintergesicht“. Gegen 22 Uhr kul- miniert die herrliche Sternfigur des Orion. Helle Sterne— wie die„Kapella“ aus dem Fuhrmann, die Lichter des„Perseus“ und die„Positionslampen“ des weitgestreckten Sternbildes Stier“, zu welchem auch die Plejaden und Hyaden zählen— zieren jetzt nachts die Himmelsmitte. Während im Osten die Tierkreissternbilder„Löwe“ und „Jungfrau“ langsam den Dünsten des Hori- zontes entsteigen, versinken dafür, allabend- lich etwas früher, der„Andromeda“ und des„Pegasus“ im Westen. Walter P. Schmalbach M BLAUEN TEIL D LLRICGH VON BIS SING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 14. Fortsetzung Eine unwahrscheinlich große Menge ver- schiedener Fingerabdrücke haben wir ge- funden. Und ich weiß nun auch, wo der Schuß d'Argent erwischte. Auf dem Läufer zwischen dem Speisezimmer und der Biblio- thek. Er weist geringe Blutspuren auf. Na- türlich ist es noch keineswegs sicher, daß er dort stand.“ „Wie können Sie nur eine echte Perser- brücke einen Läufer nennen?“ klagte Ungersbach mit vorwurfsvoller Stimme, und er schien darüber nachzudenken, ob sich durch die Erklärung des Kriminalrates eine neue Situation ergeben hatte, aber schließ- lich war d'Argent ja nicht im Bett erschos- sen worden. Plötzlich nahm er eine in ihrem Format ungewöhnliche Zeitung aus der Tasche und begann zu lesen. Der Kriminalrat sah ihn erbost an. „Wenn sie Zeitungslektüre betreiben Wollen, so legen Sie sich gefälligst zu Hause ins Bett“, sagte er unwirsch. „Ihre guten Ratschläge in Ehren“, er- widerte der Journalist, ohne seine Lektüre zu unterbrechen,„aber ich habe wenig Aus- sicht, sie zu befolgen. Kennen Sie diese Ta- geszeitung?“ Er faltete das Blatt auseinander und zeigte dem Kriminalrat die Titelseite. „Es ist die Ausgabe eines führenden Blattes der Provinz. Sie ist heute morgen erschienen, Sie enthält einen äußerst inte- ressanten Artfkel. Und wissen Sie über wen? Ueber unseren lieben guten d'Argent! Und der Inhalt dieses Artikels ist ohne Zweifel eine Entgegnung jenes Artikels, der in einer hiesigen Zeitung erschien. Jene war vom Sonnabend datiert. Sie werden erstaunt sein, wenn Sie lesen, mit welchem Elan die For- schungsergebnisse d' Argents hier verteidigt werden. Der Verfasser besitzt erstaunliche Kenntnisse veröffentlichter und unveröffent- lichter Arbeiten d' Argents. Aber er ist ge- nau so wenig genannt, wie der geistige Ur- heber jener Abhandlung, in der d' Argents Expeditionen angegriffen werden. Falls es Sie interessieren sollte, kann ich Ihnen diese Zeitung leihweise überlassen. Sie sollten nun Wirklich die Flasche herausrücken]! Ihre Er- ziehungsmethoden treffen ein völlig untaug- liches Objekt.“ „Sagen Sie, Ungersbach“, der Kriminal- rat nahm die Zeitung entgegen, die der Journalist ihm über den Schreibtisch reichte, „es sieht so aus, als wäre dieser Streit nicht ohne eine gewisse Provokation entstanden. Es ist doch immerhin der Beachtung wert, daß Jahre hindurch an dem Wert der Per- sönlichkeit d'Argents und seiner Arbeit kei- nerlei Zweifel bestanden und nun nach sei- nem Tode eine Debatte darüber entsteht, inwieweit seine Forschungsergebnisse wis- senschaflicher Nachprüfung standhalten.“ „Sie sind ein kluges Kind“, lächelte der Journalist,„aber wäre es nicht wichtiger zu erfahren, wer diesen Artikel inspiriert hat, der eine so scharfe Klinge für d'Argent führt? Er muß außerordentliche Kenntnisse pesitzen! Sie sind so umfassend, daß er sich Einverständnis. So weit war alles in Ord- nung geschehen, zwar ziemlich langsam aber doch der demokratischen Staatsidee entsprechend. Da verlangte auf einmal die- selbe Karlsruher Behörde die Namhaft- machung weiterer Bewerber! Verständlicher- weise lehnte sie der Heidelberger Stadtrat sofort ab und protestierte neuerdings(am 22. 12. 1949) gegen die verzögerte Rektoren- ernennung. Es frägt sich, ob eine Behörde das Recht hat, ein ordentliches Verfahren wieder auf- zurollen, obwohl alle Bedingungen schon er- füllt und der Volkswille durch den Stadtrat eindeutig zum Ausdruck gekommen ist. Es. erscheint nicht vertretbar, daß Stellenbe- setzungen zur Entrüstung der Eltern(welche die Schulen durch ihre Steuerzahlungen finanzieren) und zum Schaden der Kinder (mißmutige Lehrer lähmen den Lerneifer der Kinder) die Einrichtung geordneter Schulverhältnisse verzögert. Nach Art. 19 der württembergisch- badischen Verfassung hat der Staat die erforderlichen Einrichtun- gen zur geistigen Wohlfahrt der Jugend zu schaffen, sie aber nicht zu verzögern. Eine bürokratische Verschleppung ist nicht nur undemokratisch, sondern gar verfassungs- widrig. Der andere Fall: wenn eine öffentliche Dienststelle heute Umlagen in Deutscher Mark erhebt, um Schadensfälle zu regulie- ren, die vor zehn Jahren eingetreten sind, so nimmt sie eigenmächtig eine Aufwer⸗ tung vor und verletzt ergangene Gesetze, hier die Währungsverordnungen der Mili- tärregierung. Daß der erweiterte Verwal- tungsrat der Behörde diese, gemäß 8 251 Abgaben- Ordnung mit dem Steuer zwangs- vollstreckungs-Verfahren einzuziehenden Abgabe einstimmig billigte und sie noch als„freiwillig“ bezeichnete, wird ziemlich befremden. Tatsache ist, daß nach abschlä- gigem Verwaltungsgerichts- Entscheid eine Widerspruchsklage erhoben wurde, in dem das Urteil noch aussteht. Trozdem weist die Behörde, wenn auch mit gewissen Ein- schränkungen, die untergeordneten Ge- meindekassen an, die dem Gesetzes-Sinne widerlaufenden Umlagen zu erheben, d. h. sie„in Vollzug der bestehenden Bestim- mungen kostenpflichtig einzutreiben“. Selbst wenn„zu dieser beschränkten Aufwertungs- maßnahme die Genehmigung der Dienst- aufsichtsbehörden der Gebäudeversiche- rungsanstalt sowohl in Nordbaden wie auch in Südbaden vorliegt“, so hat qie Dienst- stelle zwar bürckratisch richtig gehandelt, aber eigenmächtig eine Gesetzesauslegung vorgenommen, für die nur das Gesetzge- bende Organ, d. h. der Landtag, zuständig wäre. In allen drei Fällen hat eine allgewal- tige Bürckratie Angelegenheiten aufgegrif- ken, die sie in demokratischer Form ebenso gut ohne Aufwendung ihrer Machtmittel lösen konnte. Wenn ein ordentlich durch- geführtes Verfahren tatsächlich umgestoßen werden muß, sind die betreffenden Stellen aufzuklären. Sonst ruft eine geheim tuende Bürokratie nur berechtigtes Müiß- trauen hervor und erscheint direkt undemo- kratisch. Wenn eine öffentliche Dienststelle Maßnahmen ergreifen will, die gesetzlich, wie die Tatsachen bewiesen haben, zu be- streiten sind, so sollte sie bis zur endgülti- gen Gesetzes-Auslegung von eigenen Maß- nahmen absehen und jene auf dem Dienst- wege bei dem zuständigen Landtage zur gesetzlichen Regelung beantragen. Heute ist ein deutsches demokratisches Staatswesen aufzubauen. Die Behörden des Staates haben sozusagen„von amtswegen“ eine demokratische Staatsverwaltung durch- zuführen. Dabei ist jene volksfremde Büro- kratie auszuschalten. Sonst wird es noch Jahrzehnte dauern, bis der Beamtenkörper umerzogen ist und man dann von einer deutschen Demokratie sprechen können Wird. Dr. F. Runge Der Orgedbauer ist mit Liebe und Hingabe bei seiner auf jahr- zekntelange Erfahrungen zuruückgreifenden Arbeit. Die Orgelpfeifen sind seine Lieblings- kinder, denen er etwas von seiner Seele ein- zunauchen sucht, die er einordnet in die tau- sendstimmige Pfeifenfumilie. Der moderne Orgelbauer muß Handwerker, vorab Elektriker und Künstler zugleich sein. Mit einer in Jahrzehnten bewährten Sorgfalt ist auf dem Bilde der Intonateur beim Einstimmen der Metallpfeifen. Der Geist einer besondere Sorg- falt er fordernden Berufsausübung nat diese wa- chen und gesammelten, auf einer tiefen Ge- lassenheit ruhenden Züge geformt. Photos(3): H. Bachmann Jetzt klingen sie wieder/ Bildbericht vom Orgelbau Im Laufe des Jahres 1949 wurden auck in Mannheim und Umgebung meh- rere kriegszerstörte Orgeln ausgebessert oder neu errichtet. Unser Bildbericht gibt eine Vorstellung von dem Werde gang einer Orgel. Ein Blick in das Innere eines Orgel- gehäuses ruft Erstaunen hervor über die gesetzmäbßig bedingte Schönheit des Pfei- fenaufbaues, von denen Tausende— bei ganz großen Werken bis zu 16 000— alle in der charakteristisch aufsteigenden Linie an- geordnet, einen Wald von Orgelpfeifen bil- den, von der kleinen, zierlichen Oberton- stimme von 7,5 em Höhe bis zum ausge- wachsenen Fünfmeter-Baß-Riesen. Ver- schiedenartigste Klangwirkungen wohnen in der großen Familie der Orgelpfeifen. Sphärenhaft fernes, zartsilbriges Klingen „Wie die Orgelpfeifen dl.— Blick in das Pfeifenwer im Schwellkasten. Der Aufbau ist gesetzmäßig bedingt. 2482 Pfeifen enthält die Seckenheimer Orgel. sogar auf Arbeiten beruft, die der Oeffent- lichkeit noch gar nicht zugänglich gemacht worden sind. Es muß also ein intimer Freund, vielleicht sogar ein Teilnehmer einer Expedition d' Argents gewesen sein. Andernfalls wäre es unmöglich, daß er die Zusammenhänge so genau kennt. Und er- staunlich ist die prompte Reaktion, mit der diese Art der Widerlegung erfolgte. Ich möchte fast sagen, es war eine im Affekt erfolgte Handlung“. „Und was versprechen Sie sich davon?“ „Zumindest eine recht interessante Un- terhaltung mit diesem unbekannten Mann. Ich werde mich jedenfalls mit der Redaktion dieser Zeitung in Verbindung setzen, um seine Adresse zu erfahren. Und bei meinem guten Ruf werden sie mir dort Namen und Wohnort des Verfassers nennen.“ „Ich denke, wenn Sie weiter die Nächte S0 durchbummeln, dann ist ihr guter Ruf bald dahin. Glauben Sie, daß zwischen die- ser Tänzerin, wie hieß sie doch. 2“ „Christa Marita“ ergänzte Ungersbach und strahlte über das ganze Gesicht. „. ja also, dieser Christa Marita und d'Argent intimere Beziehungen bestanden? Sie War wohl seine Geliebte? Wie?“ 5 „Sie haben eine schmutzige Phantasie, mein lieber Kriminalrat“, sagte der Jour- nalist vorwurfsvoll,„Christa Marita ist eine anständige Frau.“ N „So? Sie haben wohl in der vergangenen Nacht einen Korb bekommen?“ „Ich habe mich nicht darum bemüht“, entgegnete Ungersbach seelenruhig,„da Sie die Flasche nicht herausrücken, werde ich jetzt nach Hause fahren. Anschließend bin ich in der Dahlienstraße zu erreichen. Falls Imre Sehnsucht, mich zu sehen, unwider- stehliche Formen annehmen sollte“, fügte er beschwingt hinzu. „Was wollen Sie denn in der Dahlien- straße?“ f oder ein volltöniges, allgewaltiges Brausen zaubert die kundige Hand aus ihnen ber- vor. 5 Bei einem Rundgang durch die Werk- statt eines Orgelbauers erzählt uns der Meister vom Werden der Orgel. Den Haupt- teil bildet neben dem Spieltisch, von dem aus alles dirigiert und registriert wird, die Gebläseanlage und das Pfeifenwerk, das auf Windladen aufgebaut ist. Und das ist das Besondere am Handwerk des Orgel- bauers, daß jede Orgel, die ihren Weg aus der Werkstatt nimmt, zeit seines Lebens unter der Obhut ihres Erbauers bleibt gleichsam ein Stück seiner selbst. In einen besonderen Raum sitzt der Intonateur, der Herrscher über tausend Stimmen und Klangfarben, an der Intonier- lade und ist mit dem Einstimmen der Me- tallpfeifen beschäftigt, das hier bereits auf das peinlichste durchgeführt, dann beim Einbau der Orgel in der Kirche vollendet wird. Im Gegensatz zu den einfachen aller- ersten Rohrpfeifen der Panflöte sind die Orgelpfeifen von heute für den Laien recht komplizierte Wesen mit Lippe, Labium und Kern. Der Kunst des Intonateurs obliegt es, diese veränderlichen Teile in ein bestimm- tes Verhältnis so zueinander zu bringen, daß der Ton in tadelloser Reinheit und in der erforderlichen Klangfarbe das für feinste Schwingungsunterschiede äußerst empfind- liche Ohr des Meisters befriedigt. Neben den Metallpfeifen kommen auch Holzpfeifen bis zu fünf Meter Länge zur Verwendung; sie werden in der Werkstatt des Orgelbauers selbst hergestellt. Ihr Tonbereich sind des Basses Grundgewalten. Das Zusammenspiel und die Mischung der Klangfarben von Holz und Metall ergibt jene berauschende Klangfülle und Vielfalt der Harmonie, die neben anderen Eigen- heiten und Möglichkeiten die Orgel an die Spitze aller Instrumente rückt. Viel Geschick und großes handwerk- liches Können erfordert der Bau der Wind- lade. Rein äußerlich ist das ein großer flacher Kasten mit Löchern verschiedener Größe und Anordnung. In sie werden die Pfeifen aufgesteckt. Das Innere der Wind- lade jedoch ist eine komplizierte Anord- nung von Klappen, Gängen, Ventilen und Kanälen. Diese verschlungenen Wege muß der im Blasebalg entfachte Luftstrom pas- sieren— einem gebändigten Sturmwind vergleichbar— um die Pfeifen zum Tönen zu bringen. Geduld und mühsame Kleinarbeit ver- langt das Einrichten des Orgelspieltisches mit dem feinen Regiewerk, einem Nerven- zentrum gleich, sind hier doch 36 Register mit insgesamt 2482 Pfeifen und durch zwei Manuale und ein Pedal zu bedienen. Vier bis sechs Monate benötigt der Bau einer Orgel mittlerer Größe, bis zu dem Augen- blick, in dem sie auf der Empore der Kirche aufgebaut ist. Dann wird ihr Spiel uns andächtig stimmen, ihr Brausen künden von Gottes Allmacht, uns aufrüttenn oder erschauern lassen oder ein Orgelwerk von Joh. Sebastian Bach in aller Schönheit er- strahlen. Herbert Bachmann Auf der Empore werden die Prospektpfeifen eingesetzt, die Längen bis zu fünf Meter . erreichen. „Haben Sie eigentlich festgestellt, ob d'Argent Verwandte besaß?“ erkundigte sich Ungersbach, ohne auf die Frage des Kriminalrats einzugehen. „Ja, bestätigte Klausen,„aber er war, wie Sie wissen, in Luxemburg geboren, und das Resultat meiner Recherchen liegt noch nicht vor.“ 5 „Ich möchte wetten, Sie finden keine Seele, die mit ihm verwandt ist! Aber es können ja auch nicht alle Menschen so eine reizende Schwägerin haben. Haben Sie et- Was gesagt?“ „Kein Wort“, erwiderte der Kriminalrat, „Was wollen Sie in dem Haus von d' Ar- gent?“ „Ich möchte meine Kenntnisse in Heral- dik erweitern“, erklärte Ungersbach,„Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich im Augenblick für das Gebiet der Wappen- kunde interessiere. Ich hoffe, in der Biblio- thek die Entstehungsgeschichte der Margue- riten im blauen Feld zu finden. Auf Wieder- sehen, verehrter Freund!“ Der Journalist zog seine Handschuhe an, erhob sich und ging zur Tür, aber kaum hatte er die Türklinke in der Hand, wandte er sich dem Kriminalrat noch einmal zu: „Vergessen Sie heute abend nicht, in die Revue zu gehen! Sie werden Ihre helle Freude an der Ausstattung der Bühnenbil- der haben. Und hoffentlich bekommt Ihnen mein Kognak! Und dann zog er die Tür endgültig hin- ter sich ins Schloß und ließ den Kriminal- rat hinter einem Berg unfreundlicher Akten an seinem Schreibtisch ein wenig verwun⸗ dert zurück. 6. So interessiert der Kriminslrat Klausen der Unterhaltung mit Ungersbach gefolgt war, so sehr ihn die Gedanken des Journa- listen angeregt hatten, so sehr war er aber auch davon überzeugt, daß alle diese Argu- mente, mit denen Ungersbach fast spiele- rich das Ungewisse des gewaltsamen Todes des Forschers d'Argent zu klären versuchte, an dem Kern der Dinge vorbeigingen. Klau- sen besaß ein gesundes Maß Realismus. Er verdankte ihm seine Erfolge. Er war für ein klares Geständnis des Täters oder für eine lückenlose Kette von Indizien, die zur Uber- führung des Schuldigen führte. Er war ein ausgesprochener Praktiker, und seine Er- folge schienen die Richtigkeit seiner Taktik zu bestätigen. Und so lieg er sich auch nicht von den geheimnisvollen Umständen am Tatort in der Dahlienstraße beirren, sondern nüchtern betrachtete er die Liste der in die- sem Zusammenhang bekannt gewordenen Namen. Hier mußte seiner Ansicht nach der Hebel angesetzt werden, wenn man Schritt kür Schritt in dieser Sache weiterkommen wollte. Und in dieser Richtung war er auch entschlossen, seine Erkundigungen aufzu- nehmen. Hierbei schaltete er das Personal im Hause d' Argents vorerst aus,. Weder ein Hausmädchen, noch eine der beiden Putz- frauen, noch die korpulente Köchin besaßen die Kaltblütigkeit, mit einem Revolver be- waffnet, d, Argent gegenüberzutreten, um ihn zu erschießen. Auch besaßen sie ihre Alibis, das heißt, sie konnten nachweisen. wo sie sich an dem betreffenden Abend auf- gehalten hatten. Die beiden Putzfrauen waren in ihrer Wohnung gesehen worden, dies konnten Hausbewohner bezeugen. va Arndt war in der Stadt und anschließend im Kino gewesen, zusammen mit dem Haus- mädchen von Professor Csatow. Und wenn diese Aussage auch noch der Ueberprüfung bedurfte, so zweifelte der Kriminalrat kei- neswegs an einer Bestätigung. Er vermochte glaubwürdige und unglaubwürdige Aussagen zu unterscheiden. MANNHEIM — Freitag, 6. Januar 1950/ Nr. Tödlicher Benlebsuniall bei MWII Gestern nachmittag ereignete sich in einer Werkstatt der Mannheimer Motoren- Werke ein schwerer Betriebsunfall, dem ein lange Jahre im Betrieb beschäftigter Schlos- ser zum Opfer fiel. Der 64jährige, verheira- tete Fartieführer war an einem Prüfstand damit beschäftigt, sogenannte Betätigungs- Zylinder, die als Bremszylinder für Nutz- Kraftfahrzeuge Verwendung kinden, auf ihre Druekkestigkeit zu kontrollieren. Un- ter normalen Bedingungen herrscht in die- sem etwa 30 em hohen und 15 em im Durch- mesger starken Zylinder, in denen ein Kol- ben läuft, ein Druck von 6 Atmosphären. Um einen möglichst hohen Sicherheitsgrad zu erreichen, werden in der Firma die Zy- linder mit etwa zehn bis zwölf at geprüft. Bel der Prüfung wird die Dichtigkeit zwischen Zylinder und Zylinderkopf an Stelle des Kolbens durch unter Druck in den Zylinder eingeführtes Wasser erprobt, Der Verunglückte hatte die Aufgabe, festzustel- len, ob unter diesem Druck zwischen den beiden Teilen Wasser hindurchdringen konnte und mußte sich dazu in jedem Fall mit dem Gesicht unmittelbar über den Zy- inder beugen. Durch noch nicht ermittelte Umstände hielt in einem Fall der Zylinderkopf der Beanspruchung nicht stand, wurde durch den Wasserdruck von seinem Sitz losgeris- sen und zertrümmerte mit starker Gewalt den Schädel des Prüfers, der sofort tot war. Die Stärke des Wasserdrucks wird durch die Tatsache veranschaulicht, daß der Zylinder- kopf die vom Fußboden sieben Meter ent- fernte Tuffsteindecke durchschlug. Zylinder und Zylinderkopf, an dem zwei Stehbolzen glatt abgerissen waren. wurden don der Polizei zur Ermittlung der Gründe für diesen Unfall sichergestellt, ebenso die Manometer, die den Wasserdruck in at an- zeigten und von einem Lehrling überwacht rden waren. mle. Polen besteht auf polnischen f Briefadressen Die polnische Postverwaltung hat er- neut mitgeteilt, daß die Adressen auf Brie- en, die nach Polen und nach den unter mische Verwaltung gestellten deutschen ieten gerichtet sind. in polnischer rache gehalten sein und die polnische eichnung für den Empfangsort tragen üssen. Dostsendungen, auf denen die deutsche Bezeichnung für den Bestimmungsort an- geben ist(wie etwa Warschau, Posen, omberg, Freie Stadt Danzig oder Goten- hafen) werden ohne weiteres in den Ab- sender zurückgesandt. Postsendungen, eren Anschriften eine zusätzliche nicht- mische Bezeichnung tragen(Ostpreußen, zutschland, Germany., besetztes Gebiet oder polnische Zone) werden ebenfalls nicht bestellt. Sonntagskarten für„Heilige Drei Könige“ Die Bundesbahn gibt zum kirch- chen Feiertag„Heilige 3 Könige“ am „ Jenuar Sonntagsrückfahrkarten in den kannten Verbindungen aus. Die Karten elten zur Hinfahrt vom 5. Januar 12 Uhr 8. Januar 24 Uhr, zur Rückfahrt bis anuar 1950 12 Uhr. diesem Tag verkehren in Nord-Würt⸗ alle Züge wie an Sonntagen. Da in in Teilen von Nord-Baden(wie zum zeispiel in Mannheim) am 6. Januar ge- beitet wird und in diesen Gegenden die Wie werktags verkehren, ist es ratsam, or Antritt einer Reise sich über den Zug erkehr zu unterrichten. i 8 Die Narretei beginnt Bereits am kommenden Samstag beginnt neuen Jahr das närrische Treiben der 1 ögten Mannheimer Karnevalsvereine „Feuerio“,„Fröhlich Pfalz“ und„Große alsgesellschaft Lindenhof“. Wir ge- s Veranstaltungsprogramm der drei ine soweit es bis jetzt vorliegt, be- eri“: 12. Januar:„Erste karnevali- Sitzung! um 19.11 Uhr im Saal des und Sportvereins von 1846/ 21. Ja- „Zweite kanevalistische Sitzung“ um ie gleiche Zeit und am gleichen Ort. „Frthlich Pfalz“: 7. Januar:„Erste karne- alistische Sitzung 1950“ um 20.11 Uhr im chbaum- Stammhaus in P 5, 9 14. Ja- mar:„Große Karnevalsitzung“ im Lokal Bernauer„Brückl“, Mannhsim-Waldhof, uer Straße 6. N „Große Karnevalsgesellschaft Lindenhof“: muar:„Drste Karnevalsitzung mit Tanz“ n 20.11 Uhr in der Eisenbahnerkantine in er Lindenhofstraße/ 14. Januar:„Große 5 alsitzung um 20.11 Uhr im Feuden- r Gasthaus„Zum Schwanen“ 21. Ja- „Große Karnevalsitzung mit Tanz“ 20.11 Uhr im Siedlerheim der Siedlung nau(Holzgebäude)/ 28. Januar:„Große Alsitzung mit Tanz um 20.11 Uhr im „Brückl“, Waldhof, Oppauer Straße 9. Wohin gehen wir? tag, 6. Januar: Nationaltheater 19.00 Tannhäuser“; Alster:„Nachtwache“; Ca- Srobe Freiheit Nr. 74, Palast:„Ham- Sbfrauenkirche 19.30 Uhr: Abendmesse issa brevis in C von Mozart für Chor ches ter. Stag, 7. Januar: Nationaltheater 14.00 Was Ihr wollt“(für den Jugendaus- 5 19.30 Uhr:„Die Fledermaus“; Alster 45 Uhr: Nanu, der Eskimo“ und„Derby der Pedale“; Eisstadion 19.30 Uhr: Maxl und Wie wird das Wetter? Unpeständig, mild sage bis Samstag früh: am Freitag st bedeckt, zeitweise Regen. Höchsttem⸗ tur 7 bis 9 Grad, In der Nacht Bewölkung tüch etwas auklockernd. Tiefsttemperatur 2 ad. Mäßige südwestliche Winde. t: Mit dem Vebergreifen des Tiefdrucksystems auf Westeuropa ich gie Zufuhr von Meeresluft verstärkt. Alt das undeständige, verhältnismäßig ulde Wetter an. 2 5 Amt kür Wetterdienst, Karlsruhe. istand am 3. Januar! Maxau 231(. f. im 107( 7), Worms 96(). Caub I).. 5 stadt. * Die Kruftstofl-Hehler Sehnitten besser ub Diesmal Verhandlung gegen die Nutznießer des gestohlenen Benzins aus Us-Beständen Nachdem im vergangenen Monat die Diebe, die als Fahrer der Besatzungsmacht jahrelang Benzin und Dieselöl der US-Ar- mee veruntreut hatten, zu insgesamt eini- gen hundert Jahren Gefängnis(nicht Zucht- haus, wie in unserem Artikel vom 15. De- zember:„232 Jahre Zuchthaus für sieben Angeklagte“ irrtümlicherweise stand) ver- urteilt wurden— übrigens glaubt die Ver- teidigung mit der von ihr eingelegten Be- rufung Aussicht auf Erfolg zu haben— hatten sich gestern die Empfänger der ent- wendeten Güter, die Hehler, vor dem amerikanischen Gericht in Mannheim zu verantworten. Die Verteidigung der vier Angeklagten, die alle noch nicht vorbestraft sind, hatten die Rechtsanwälte Bauer und Dr. Förderer übernommen. Sie führten zur Entlastung ihrer Mandanten allgemeine und persön- liche Milderungsgründe ins Feld, die das Gericht denn auch in Erwägung zog. Einen Einwurf Bauers, ob die Staatsanwaltschaft zugebe, daß die ganze Sache von amerika- nischen Besatzungsangehörigen begonnen worden sei, daß sie es gewesen seien, die zuerst Benzindiebstähle begangen hätten, wurde vom Richter pariert mit dem Hin- Weis, das sei keine Entschuldigung für die Deutschen, das gleiche zu tun. Die tatsäch- lichen Feststellungen der Staatsanvralt- schaft wurden von den Verteidigern nicht bestritten. Karl S. ist Vater von vier Kindern; seine Frau erwartet im Februar das fünfte. Seit 1937 in den Diensten eines bedeutenden Mannheimer Unternehmens, leitet er seit 1948 den 16 Kraftfahrzeuge umfassenden Wagenpark der Firma, von der er— wie die Staatsanwaltschaft selbst anführte— aufgefordert worden war,„schwarzes“ Ben- zin zu besorgen. Oer zuständige Ange- stellte des Betriebes wird sich in einer spä- teren Verhandlung zu verantworten haben) So argumentierte denn die Verteidigung, daß S. aus migverstandener Pflichttreue zum Hehler geworden sei. Auch Otto K. hat vier Kinder. 1945 aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, nahm er sofort wieder seine Arbeit als Platzwart auf. Thron wechsel Es wird ihm in diesen Tagen nicht anders gehen, wie weiland der bösen Hexe in„Hänsel und Gretel“: Er wird in den Ofen gesteckt. Das ist das Ende seiner glanz- und prachtvollen Karriere. Man wird ihm Glanz und Flitter abnehmen, ja selbst sein Gewand muß er lassen, das 50 viel besungen wurde die Tage vorher. Vorbei ist die Herrlichkeit, und er taugt nur noch zur prasselnden Entzündung des häuslichen Herdes. Geknickt. zerhackt, zerfleddert, ein wirres Häuflein hilflos sich reckender, sich gegen die Enge der Ofentür sträubender, dürr gewordener Aestlein, das ist übriggeblieben von der Pracht, die einst Kinderaugen leuchten ließ. Und man ist sogar noch böse auf ihn, weil er überall seine Nadeln verstreut, auf Tep- pichen, auf dem Fußboden und in der gan- zen Küche.„Jetzt ist Schluß, ich will end- ich wieder in die Ordnung kommen“ sagt jemand, der noch daran denkt, daß die ganzen Wachstropfen auf dem Tischtuch mit Bügeleisen und Löschpapier entfernt werden müssen So vergeht aller Ruhm, und Neues nimmt die Menschen wieder gefangen. Die Nar- retei beginnt ihr Zepter langsam zu schwin- gen, und allmählich verblaßt der Gedanke an die Festtage, die hinter uns liegen, und die doch immer wieder kommen. Das Leben geht weiter, und nur in den Augen der Kinder schimmert es wie leise Trauer, Wenn die bunten Kugeln verpackt werden, um ein weiteres Jahr irgendwo zu liegen, bis man sie wieder sucht gni Seine Straftaten als Aufkäufer gestohlenen Benzins beging er größtenteils vor der Wäh- rungsumstellung, einer Zeit also, in der- wie der Verteidiger plädierte- es auch anderen Normalverdienern sehr schwer fiel, sich selbst und ihre Angehörigen über Wasser zu halten. Nach dem Tage X hat er 160 DM aus dem Weiterverkauf des Benzins profi- tiert, während sein Gewinn in Reichsmark nicht feststellbar war. Der dritte Angeklagte, Fritz S., von Be- ruf Autoschlosser, hat ebenfalls eine Fami- lie mit vier Kindern, über deren Verbleib er aber— er ist Ostflüchtling— bis heute nichts in Erfahrung bringen konnte. Er fand in Mannheim Arbeit als Tankwart. Mit dem aus dem Weiterverkauf von 2500 Litern gestohlenen Benzin erzielten Erlös von etwa 500 DM schaffte er sich Kleidungs- stücke und Ausstattungsgegenstände an. Der vierte und letzte im Bund war der 20jährige Günther P. Er hatte, ebenfalls als Tankwart, das Geschäft seines fast 70 Jahre alten Vaters zu führen. Als ihm 1000 Liter Dieselkraftstoff in der Tankstelle fehlten, deckte er dieses Manko durch„schwarze“ Einkäufe. Alle vier Angeklagten waren von Anfang an geständig, und erleichterten so die Ermittlung der Benzin- bzw. Dieselöl- diebe durch den Fahndungsdienst. Karl S., der vier Jahre Gefängnis er- hielt, wurde gegen Gestellung einer von seinem Arbeitgeber vorgeschossenen Kau- tion von 10 000 DM auf freien Fuß gesetzt. Wenn ihre Verteidiger jeweils 1000 DM Kaution an das Gericht zahlen, brauchen auch die zu drei bzw. zwei Jahren verur- teilten Otto K. und Fritz S. ihre Strafe vor- läufig nicht anzutreten und der zu 18 Mo- naten verdonnerte Günther P. wird dan mit diesen gegen persönliche Bürgschaft freigelassen, da eine endgültige Entschei- dung durch eine Berufungsinstanz getrof- ken werden soll, nachdem alle vier Verur- teilten Berufung eingelegt hatten. rob. Es kum nicht zu der gefürchteten Sicherheitsverwahrung Das Leben des Verurteilten gleicht einem billigen Kriminalroman 8 Angeklagte Georg Kiefer, ein Mann in den besten Jahren, der bereits annähernd Zwölf mal 365 Tage hinter den Gittern von Gefängnis und Zuchthaus zugebracht hat, stand gestern abermals vor seinen Richtern. Vor sehr sorgfältigen Richtern übrigens, die in der Instanz der Großen Strafkammer Eiefers Serienbetrügereien bis in alle Ein- zelheiten überprüften und sich allein mit dem Vorleben des Angeklagten mehr als eine Stunde lang beschäftigten. Das geschah einerseits, weil Kiefers Strafregister inzwischen auf mehrere statt- liche Aktenbündel angewachsen war und anidererseits, weil es um mehr als eine bloße Verhandlung wegen Serienbetrü- gereien ging: Ueber dem Prozeß gegen Arthur Kiefer schwebte das Damokles- schwert der Sicherheitsverwahrung, eine Strafe, die im vergangenen Jahr in Mann- heim nur zweimal ausgesprochen wor- den ist. Das Aktenbündel der Vorstrafen des perufslosen Angeklagten erinnerte denn auch an eine Mischung aus mehreren Kri- minalromanen, doppelt unverständlich, wenn alle sieben Geschwister und beide Sönne des Angeklagten den besten Leumund haben, und in guten Verhältnissen leben. Das Strafregister beginnt 1920, als Kie- fer zwei Kaufleuten versprach, sie mit Platin und Silber im Werte von über 100 000.- RM zu beliefern, und 30 000. RM als Vorschuß in Empfang nahm. Er lieferte auch, aber Eisendraht und Blei.— Das brachte die erste Gefängnis- strafe. Später schloß er sich mit zwei Spieß gesellen zusammen, die sich— man schrieb 1923— als kfranz sische Kriminalbeamte ausgaben, um bald darauf seinen größten Coup zu landen: Er stahl mit mehreren zusammen aus einem Eisenbahnwaggon Tuche im Wert von 550 000 Goldmark Später verlegte er sich auf Kuppelei und Wechselfälschungen, um schließlich in Hei- ratsschwindel zu machen. Nicht ohne Erfolg übrigens, denn die Frauen fielen auf ihn herein. Sei es auf sein gutbürgerliches Aeußeres oder auf seine guten Umgangs- formen Jedenfalls lieferte eine stattliche Anzahl arbeitsamer Hausangestellter ihm die ge- samten Ersparnisse aus. Auch die leicht- gläubige, 48 jährige„Witwe mit einigem Vermögen“ und die lebenstüchtige, ge- Wandte Kontoristin. Das brachte ihm 1034 vier Jahre Zuchthaus und Sicherungsver- Wahrung ein, eine Strafe, die er heute nicht mehr anerkannt sehen wollte, weil sie im„tausendjährigen Reich“ ausgesprochen wurde und ihre letzte Phase im KZ Maut- hausen verlief, Wo er 1945„befreit“ wurde. Daß er anschließend in amerikanische Dienste kam und zentnerweise Lebensmit- tel und Wein verschob, gab er unumwun- den zu. Befragt, woher er die Zeugen kenne, die er— und das waren die Anklagepunkte der gestrigen Verhandlung— in verschiedenen Fällen um Einzelbeträge im Gesamtwert von eta 200.— DM geschädigt hatte, er- klärte er unbefangen:„Die kenn' ich vom Schiewe her“. Folglich waren es u. u. ein Lebensmittelhändler, ein Textilkaufmann, ein Kohlenhändler und Hausfrauen, die von dem Angeklagten betrogen wurden, darun- ter ein Pfälzer Gemüsehändler, der mit einer Sintflut sich Üüberstürzender Vorwürfe und Anklagen das Gericht in Atem hielt und auch auf den Vorschlag des lächelnden Vorsitzenden, endlich einen Punkt zu machen, immer noch ein Romma daran- hängen Wollte 5 Der Sachverständige bezeichnete den Angeklagten als„Charakteropathen,“ bei dem nicht die Psyche, wohl aber Charakter und Moral„angeschlagen“ seien. Der Staatsanwalt beantragte, Kiefer als gefährlichen Gewohnheits verbrecher mit einer Zuchthausstrafe von drei Jahren zu belegen, ihn zu vier Jahren Ehrverlust zu verurteilen und die Sicherungsverwahrung anzuordnen. Der Urteilsspruch der Großen Strafkam- mer lautete auf drei Jahre und fünf Monate Gefängnis und Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte für die Dauer von zwei Jahren. 5 5 5 tu. Wieso Luzenberg? „Luzenberg“? Komisch, sagt wohl man- cher hier neu Zugezogene. Müßte das nicht vielleicht Luzienberg heißen? Der Einhei- mische, der meist den Namen ohne zu über- legen als gegeben hinnimmt, steht ein big- chen verblüfft da und weiß selbst nicht so recht, wie dieser Name eigentlich zustande kam. Darum mag es interèssieren, daß sich hier einst das Gut Luzenberg befand(viel- leicht nach einem früheren Eigentümer Lutz genannt), das zu Anfang des 19. Jahr- hunderts dem Hofbibliothekar und Hofge- richtsrat Karl Theodor von Traitteur ge. hörte. Als dieser am 13. Januar 1830 starb, wurde bei der Erbteilung nach dem Käfer taler Grundbuch folgende Vereinbarung getroffen: Die Witwe von Traitteur überläßt an Frau Magdalena Deurer, geb. von Traitteur, und General Wilhelm von Praitteur die ganze Verlassenschaft des Verstorbenen, darunter das Gut Luzenberg auf dem Sand in Käfertaler Gemarkung, taxiert zu 6135 Gulden, so enthält mit Inbegriff der Bau- Vor 40 Jahren wurde Feudenheim eingemeindet Halb Villenvorort, halb Bauerndorf/ Als das„Milchbähnl“ noch fuhr Am Mannheimer Meßplatz standen ehe- dem— es war noch wenige Jahre vor dem ersten Weltkrieg— nicht weniger als drei Bahnhöfe: der damals noch sehr bescheidene Weinheimer Bahnhof der OEG, der hessi- sche Bahnhof für den Vorortverkehr ins Ried und endlich etwa an der Stelle des Turmes der Hauptfeuerwache das Feuden- heimer Bahnhöf'l. Bis die Strecke nach Feu- denheim von der Städtischen Straßenbahn übernommen wurde, ließ hier der Feuden- heimer Ratschreiber seine Schmalspurbahn hin- und hersausen, ein gemütliches Bim- melbähnchen von der Art, wie es in nällerer Umgebung nur noch an der Bergstraße in Betrieb ist. Die Feudenheimer Bauern brauchten nicht mehr jeden Morgen mit ihren Milchfuhrwerkken den langen Weg nach Mannheim zuckeln, die Bembel“ machte das schneller und beduemer. Um jene Zeit, am 1. Januar 1910, wurde das Dorf Feudenheim nach Mannheim ein- gemeindet; es Hatte damals 6400 Einwohner und eine Bodenfläche von über 780 Hektar, also ein beachtlicher Zuwachs für die auf- strebende und ausdehnungsbedürftige Groß- Bald zeigte sich, daß Feudenheim zwel Seelen in seiner Brust hatte; die eine entschied sich-Für das konservative Bauern- turn, blien den Aeckern und den kleinen Häusern der Vorfahren treu und ist es auch heute noch, die andere aber wurde„städ- tisch“ was sie sogleich durch die Ansied- lung elnèer ständig sich vergrößernden Vil⸗ lenkolonie bewies. Feudenheim-Ost und Feudenheim- West, das ist ein deutlich sielit- barer Unterschied, der aber nicht daran Hin- dert, verträglich mit- und nebeneinander zu leben. Als drittes Element kam vor We- nigen Jahren noch das Amerikaner-Viertel dazu. Die kleinen USA-Bürger und die „Feilemer Buwe“ verstehen, vergnügen, verhauen und vertragen sich ausgezeichnet, Mancher Jonny oder Tommy wird altes Feudenheimer Sprachgut nach drüben mit- nehmen, und nur, wenn er zufällig einen ein wandernden Feudenheimer trifft. wird er mit seinem„Lellembollem“ oder„Lallege- giller“ auf Verständnis stoßen. Für den ganzen Stadtteil kann man auch „Lallehag“ sagen, aber die Feudenheimer hören es nicht gern, obwohl es sich doch nicht um einen Sprachfehler, sondern eben um altererbte Eigenart Handelt, wie ja auch die benachbarten Heddesheimer ihr Heimat- dorf Hellese nennen. Daß Feudenheim als Siedlung minde- stend s0 alt ist wWie Mannheim, sei nur ne- benbel erwähnt. Die erste urkundliche Er- Wäbhnung stammt von Anno 767. Manches Bauwerk ist noch aus alter Zeit übrig geblieben; am interessantesten ist vielleicht der Turm der katholischen Kirche. dann zahlreiche Häuser im alten Ortsteil, nicht zu vergessen der Gasthof„Zum Och- sen“, ein schönes, gepflegtes Fachwerkhaus von 1632. 8 85 Feudenheim halt auch ganz gut einen Vergleich mit Rom aus, das bekanntlich auf sieben Hügeln erbaut ist. Und gibt es nicht in Alt-Feudenbeim den Kirchberg, den Paulusberg, den Aubucktel, den Schelmen- buckel, den Wingertsbuckel, den Atzel- buckel? Das sind nicht nur Namen, son- dern tatsächlich gehen die Straßen und Gassen im alten Ortsteil auf und ab. Die Buckel sind da, ohne Zweifel; nur schade, daß die Weingärten auf dem Wingerts⸗ buckel verschwunden sind Von 105 auf 6 Die Zahl der Angestellten beim Heidel- berger Wirtschaftsamt ist im Jahre 1949 von 105 auf 6 herabgesetzt worden. Wie aus einem Bericht der Stadtverwaltung hervor- geht, sind die restlichen Aufgaben des Wirtschaftsamtes bald abgeschlossen. ohne Ausweis im Vorverkauf erhältlich. lichkeiten 15 Morgen drei Ruthen. Wie in den„Mannheimer Geschichts- blättern“ von 1906 weiter angeführt ist, er- scheint der Name des Gutes im alten Käfer- taler Stockbuch mit Lutzenberg. Nach einer Taxation von 1813 ist in dem Stockbuch der Wert des Anwesens mit 5.012 Gulden ange- geben. Es bestand aus einem zweistöckigen Wohnhaus, das päter als katholisches Pfarr- haus diente, einem Stall, über zwei Morgen Weingärten(auch der Hausgarten war mit Weinstöcken angepflanzt), ferner aus zwei- einhalb Morgen Baumstücken und drei Morgen Ackerfeld. Dazu kamen Gehölz, Wiesen, Gräben und dergleichen, so daß sich die obengenannte Gesamtfläche ergab. Es ist also der alte Name Luzenberg oder. Lutzberg, der an diesem Teil des Waldhofes haftet, der aber mit dem weiblichen Vor- namen Luzie nie etwas zu tun hatte, wie oft vermutet wird. Tel. Musikalische Akademie gewährt Preisermäßigung Jugendliche bis 18 Jahre, Studenten und Schüler, Erwerbslose, Schwerbeschädigte und Nentner erhalten an der Abendkasse an den Konzertabenden— sofern der allge- meine Verkauf dies zuläßt— Eintrittskar- ten mit 50 Prozent Ermäßigung und zwar für Plätze in der Preislage von DM 4,— an aufwärts. 5 Die Karten werden nur gegen Vorlage entsprechender Ausweise(für Jugendliche Ausweis des Jugendausschusses Mannheim) in Verbindung mit der Kennkarte abgege⸗ ben. Beim Betreten des Konzertsaales spä- testens(Zehn Minuten vor Beginn des Ron- zertes) müssen außer der Eintrittskarte auch Ausweis und Kennkarte dem Kontroll. personal vorgezeigt werden. N Selbstverständlich sind Eintrittskarten zun Normalpreis für die billigen Platzgat- tungen von zwei und drei DM nach wie vor Viertel zechs Kurze„MM“. Meldungen „Monika“ und„Zwerg Nase“ in Nek. karau. Das Theater des Volkes gastlert am 8. Januar, um 20 Uhr, im Volkshaus Nek- karau mit der Operette von Nico Dost „Monika“. Am Nachmittag geht das Mär, chenspiel in sieben Bildern„Zwerg Nase um 14,30 Uhr, über die Bühne. 9 Lokalschau für junge Boxer-Hunde. D Gruppe Mannheim Ludwigshafen de Boxer-RKRlub München, veranstaltet g. Januar, von 14 bis 17 Uhr, im„Klein Rosengarten“, U 5, 19, eine Loekalschau N junge Boxer-Hunde im Alter bis zu einen Jahr. Jeder Aussteller ist Willkommen Meldegebühren oder Standgeld wird mich entscheidet, welches der schönste Boxer 180 Die Schau gibt auch die Möglichkeit einen Boxer zu erwerben oder zu verkaufen. 4 „Max und Moritz“ für Mannheimer Ibu gend. Aus Anlaß des 42. Todestages vo Wilhelm Busch findet am 9. Januar, ug 15 Uhr, eine Einderstunde im Ameri Haus statt. Zu„Max und Moritz“ die Bunt-Lichtbildern vorgeführt werden, Wð²Iit die Fllmschauspielerin Rita Clermont di Verse Wilhelm Buschs sprechen. 2 Die katholischen Schlesier treffen 8 am 8. Januar, um 14,30 Uhr, zum Hocham in der Heiliggeist-Kirche und anschließen zum geselligen Beisammensein im Pfar heim. 1 Vere die hun Keine Klebestreifen mehr. Ab sofort 15 3 bei Drucksachen und Geschäftspapieren Faltbriefform ein Verschluß durch klein Klebestreifen oder Siegelmarken nicht me gestattet. Nach Form und äußerer schaffenheit unterliegen Drucksachen Geschäftspapiere nun den Bestimmunge der Postordnung, nach der die Sendun offen, und zwar entweder als Brief ode unter Kreuzband, umschnürt oder in einen offenen Umschlag oder einfach zusammen: gefaltet eingeliefert werden müssen, so dal der Inhalt leicht geprüft werden kann Einfach zusammengefaltete Drucksach müssen so beschaffen sein. daß sich anden 5 Sendungen nicht in die Falten hineinschie“ ben können. 5 Wir gratulieren! Margarete Mannheim-Rheinau, Zwischenstrage, Wurd mit terv tere Org Best ents dies trau 75 Jahre alt. Ebenfalls den 75. Geburtstag feiern Elise Bernet, Mannheim. Versch keltstraße 18 und Georg Fanz. Mannhe Feudenheim, Wallstadter Straße 25. D 76. Lebensjahr vollenden Katharina Diehm Mannheim K 4, 25 und Wolfgang Moft Mannheim, Lange-Rötter-Straße 49, Ott Hefner, Mannheim- Waldhof. 0 Wachtstraze 22, begeht seinen 80. Geburtstag und Bertha Rietheimer, Mannheim-Neckarau, Morch. keldstraßge 80, ihren 90. Geburtstag. Valen- tin Gaubatz, der Inhaber der„Turm Weinkellerei in Mannheim-Wallstadt, feiefl 25 jähriges Geschäftsjubiläum. Der Polizeibericht meldet: Nicht alles war Schutt. Zwei im Lager bei der Lüttich-Kaserne bescht Arbeiter waren mit dem Aufladen und de Transport von Schutt beauftragt. als sie au den Gedanken kamen, unter dem Schutt bequem einige Autoreifen und andere Sachen verstecken und aus dem Lager herausschaffen zu können. Diesen Gedan. ken setzten sie sofort in die Tat um. Fünf Autoreifen, fünf Schläuche und fünf Felgen Waren ihre Beute. Die beiden Arbei konnten von der Kriminalpolizei ermittel und das Diebesgut an den Eigentümer zurückgegeben werden. Zigeunerbaronin. ES war schon Mitter nacht vorbei, als im Jungbuschgebiet ein 15 jähriges Madchen von der Polizei auf gegriffen wurde, das sich zuvor in verschie- denen Lokalen dem Tanzvergnügen bin gegeben hatte Angeblich wohnen ih Eltern in einem Volkswagen in der und hausieren mit Stoffen. Das Mädchen, das sich anscheinend ziel- und mittel herumtreibt, kann weder lesen noch schrel. ben. 45 Wem gehören die Räder. Angesichts de Tatsache, daß 80 viele Fahrräder abhanden kommen, dürfte die Mitteilung interessi ren, daß von der Kriminalpolizei ein- He renfahrrad mit Brotbeutel und Kochgeschirr ein Herrenfahrrad mit Regenmantel sou ein fast neues Herrenfahrrad,„Mark „Wittler“, aufbewahrt werden, die im Lau der letzten Zeit im Mannheimer Stadtgebi aufgefunden wurden. Personen, die 4 Eigentümer in Frage kofnmen, wenden si an die Kriminalpolizei Mannheim, L 6, Zimmer 134, 5 5 Kurze Freude an der Beute. Währene der Nachtstunden zertrümmerte ein bis jetzt noch unbekannter Dieb die Schaufe sterscheibe eines Pelzwarengeschäftes un holte aus der Auslage zwei Pelzjacken und eine Pelzmütze im Werte von rund 2000 D heraus, Zum Glück war der Besitzer an send, der sofort die Verfolgung des 13 aufnahm., Als dieser merkte, daß der stand zwischen ihm und seinem Verfolg immer geringer wurde, warf er seine Ben weg und konnte in der Dunkelheit en kommen. Wird Heidelberg doch ein 5 Monte Carlo? Heidelberger Geschäftsleute und Inte essenten am Bau des in Erwägung gezog nen Spielkasinos hatten die Heſdelber Bevölkerung am Mittwoch zu einem Forut eingeladen, das außerordentlich gut besuch War. Stadträte und Vertreter der Universite waren erschienen, um die öffentliche Me nung über eine Frage zu erforschen, Übe die Heidelbergs Stadtväter in ihrer letzt Stadtratsitzung sehr geteilter Meinun Waren. Von etwa sechzehn Diskussionsrednef des Forums sprachen sich dreizehn für d Errichtung des Splelkasinos aus. Eine a schließende Resolution lautéte dahingehen dag ein Hotel„International“ als Spie kasino erbaut werden solle. mit der Be dingung allerdings, daß der Reingewin ausschließlich für den sozlalen Wohnung bau zu verwenden sei. Die Resolution der Stadtverwaltung vorgelegt werden. Auf keld Nr. n Nek tlert am us Nek Dos te as Mär, Nase) nde. Dig en de tet 35 „Kleine chau f u einen kommen rd nich dublikug oxer ist ait eine ken. imer Ju; ges vo uar, ug Amerik % die len, wir aont di en sid Hocham chließeng n Pfarr sofort i dieren h klein cht men rer Be- hen unt nmungen ndungen rief ode in einem sammen. 2, 80 daf n kann icksachen h anden jeinschie- Zieglen e, wurd eburtstag Verschaf. anheim. 25. Daz à Diehm ng Moff, 49, Otto chtstraße id Bertha Morch⸗ Valen- „Turm“ dt, feiert et: im Sti mäktid, und deß Is sie auf m Schutt Alidere m Lager 1 Gedan· m. Fünt af Felgen Arbeiter er mittel gentümer a Mitter⸗ ebiet ein 1261 aul verschie- gen hin- nen ihre der Pfall Mädchen, mittellos h schrei- sichts def abhanden nteressie eini- Her- Hgeschirf, tel so wWIe „Marke im Laufe tadtgebie die ab nden sich , Während ein bis Schaufen- iktes un cken und 2000 Dx er anwe⸗ es Täter der Ab: Verfolge mne Beute heit em- in id Inter- g gezoge⸗ delberget m Forum it besuch niversitat che Mei- len, Uher ö letzten Meinung isrednefl n für ale Eine ab- ingehend Is Spiel- der Be- inge w/ inn ohnüungs. ition 801 den. Nr. 5/ Freitag, 6. Januar 1950 MANNHEIM- LUDWIGSHAFEN Seite 5 Gerichtsreporter berichten: lrmgurd greift zweimul tief in die Geldkussetle Dabei blieben 1 500 DM an ihren Fingern kleben/ Erstmals Schöfkfensitzung im Landgericht Nach ausgedehnter Pause über Weih- nachten und Silvester öffneten sich Lud wigshafens Amtsgerichtspferten am Don- nerstag zur ersten Strafsitzung im neuen Jahr. Angeklagt war das junge Ehepaar und Otto E., sie als Diebin, er als Hehler. Im Herbst vergangenen Jahres wechselten beide vom morgendlandzonalen Deutsch- land nach dem Westen, da Otto angeblich die Aussicht hatte, samt seiner EFhehälfte in Frankreich Arbeit zu finden. Bei der Germersheimer Meldestelle allerdings klappte die Sache mit dem Ausland nicht ganz, und so wurde das Ehepaar nach Lud- wisshafen verschlagen, wo es bald darauf dem Caritas-Hilfswerk gelang, wenigstens für Irmgard bei einem Pferds-Metzger- meister eine Stelle als Hausmädchen zu besorgen. Doch die 40 DM Lohn reichten nicht aus, auch nur die dringendsten Lebensbedürfnisse zu befriedigen. Und so kam es denn zum Griff in die Kassette. Zweimal und nicht so knapp. Irmgard wischte Staub im herrschaftlichen Schlaf- zimmer und merkte dabei, daß der Wäsche- Inierview mit Bürgermeister Dr. Beichert „Null plus Null ergibt Null“, meint der 1. Vorsitzende des Vereins Kurpfalz Vor einigen Wochen hat sich der in Lud- wWigshafen gemeinsam von Ludwigshafener, Heidelberger und Frankenthaler Persönlich- keiten des öffentlichen Lebens gegründete Verein„Kurpfalz“ die Aufgabe gestellt, die kulturellen und wirtschaftlichen Bezie- hungen zwischen den links- und rechts- rheinischen Gebieten der ehemaligen Kur- pfalz zu pflegen und einen Zusammenschluß im Rahmen eines größeren deutschen Lan- des anzustreben. Bürgermeister Dr. Rei- chert, der 1. Vorsitzende des Vereins hat zwei in Ludwigshafen verbreiteten Tages- zeitungen, die dem Südweststaatgedanken mit Einschluß der Pfalz nahestehen, ein In- terview gegeben, dessen Zweck es ist, von interessierter Seite gegebene falsche Dar- legungen klarzustellen,. Frage 1: Herr Bürgermeister, welche Auf- gaben sehen Sie, nachdem der Verein Kur- „ pfalz seine Tätigkeit aufgenommen nat, als besonders vordringlich an?!“ Antwort: Augenblicklich sehen wir un- gere Hauptaufgabe neben dem Aufbau einer Organisation darin, propagandistisch den Bestrebungen des Bayern-Pfalz-Ausschusses entgegenzutreten, um die Bevölkerung auf fliesem Wege mit unserem Gedankengut ver- traut zu machen. Bedauerlicherweise wur- den wir durch die anfängliche Weigerung der Militär-Regierung, den Verein zuzulas- sen, ein wenig gehandicapt. Trotzdem bin ſch der Auffassung, daß wir bisher ein recht günstiges Echo bei der Bevölkerung gefun- den haben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich aus- drücklich darauf hinweisen, daß kein Englund stautliche Entwicklung Ein Vortrag Professor Schätzels in der Volkshochschule Ludwigshafens Volkshochschule hatte für ihren ersten Vortrag im neuen Jahr den bekannten Staatsrechtler Professor Pr. Walter Schätzel, Universität Mainz, zu Gast, der am Mittwochabend im Feier- abendhaus der BASF über das Thema: „Wie wird England regiert“ sprach. Nichk auf die derzeitigen Regierungs- Wethoden, Sc begann Dr. Schätzel seinen Vortrag, wolle er eingehen, sondern in er- ster Linie die Frage beantworten, wie sich die Staatsform Englands im Laufe seiner Geschichte entwickelt habe. Demnach ist von einem staatsrechtlichen Aufbau zur Zeit des römischen Eroberungs- keldzuges, der die Besetzung des südlichen Teils der Insel zur Folge hatte, nichts Überliefert. Die damalige Bevölkerung, die Kelten, wurde im fünkten Jahrhundert von den festländischen Germanen, den Angelsachsen, überschwemmt, und später wurde der Normanneneinfluß so stark, daß eine innige Vermischung mit franzäsi- schem Kultur- und Sprachgut einsetzte. Um das Jahr 1250 könne man klare staatsrechtliche Linien unterscheiden, wo- bei die sogenannte Magna Charta eine Grundlage des öffentlichen Rechts und nationaler Freiheit bildete.. Nach einer Darlegung über den hundert- jährigen Sultzesstonskrieg mit Frankreich kam der Referent auf die innerpolitischen Kämpfe zu sprechen, die 1834 zu einem parlamentarischen Staatssystems führten. Anschliegend skizzierte Dr, Schätzel die in- nerpolitischen Kämpfe, die die Volksver- treter(Unterhaus) gegen die Vertreter des Adels(Oberhaus) führten— innerpolitische Kämpfe, aus denen das Unterhaus nach dem Kompromiß von 1911 bereits siegreich hervorging. Dieser Kompromiß(Vetorecht des Oberhauses) wurde bekanntlich 1947 noch zu Gunsten des Unterhauses erweitert. Abschliegend gab Dr. Schätzel noch einen Mitglied des Vereins Kurpfalz auch nur im entferntesten persönliche Interessen vertritt, ein Umstand, von dem dahin- gestellt bleiben muß, ob er auch für den Bayern-Pfalz-Ausschuß zutreffend ist. „Frage 2: Würde der Verein Kurpfalz, Herr Bürgermeister, einem Anschluß der Pfalz aun den noch zu bildenden Sudwesistaat gutheißen, Wenn in diesem Staat die Pfälzischen Belange gewahrt würden? Antwort: In unseren Satzungen wird ge- sagt, daß der Anschluß an ein größeres deut- sches Band angestrebt wird. Festgelegt hat sich der Verein keineswegs, denn— der Süd- Weststaat ist ja noch keine politische Rea- lität. Allerdings, nach seiner Bildung werden ohne Zweifel die meisten Mitglieder für einen Anschluß der Pfalz eintreten. Im Augenblick ist diese Frage jedoch noch offen. Um Irrtümer zu vermeiden, möchte ich her- vorheben, daß wir, entgegen anderen Be- hauptungen, noch keine offiziellen Verhand- lungen mit Vertretern des Südweststaates geführt haben. Auch die Behauptung, wir hätten mit Stuttgarter Ministerien konferiert, ist nicht richtig. Das Land Rheinland-Pfalz, gegen das wir gegenwärtig keine große Kontro- verse führen, halten wir für einen Zu- fallsstaat. Die pfälzische Bevölkerung ist nach unserer Auffassung in ihrer Mehrheit gegen ein Ver- bleiben in diesem Staatsgebilde. Als Fö- deralisten streben wir Länder an, die man auch als solche bezeichnen kann. Abschlie- gend betone ich, daß im Verein Kurpfalz dies beweist übigens auch seine Zusammen- setzung- in keiner Weise parteipolitische In- teressen vertreten werden, denn die zu re- gelnden Fragen sind Angelegenheiten des ge- samten Volkes. Frage 3: Was halten Sie, Herr Bürger- meister, von den Bestrebungen des Bayern- Pfalz-Ausschusses und der Arbeitsgemein- schaft der Badener, die in vieler Hinsicht ge- meinsame Interessen vertreten und die einen Teil ihrer Tätigkeit koordinieren möchten? Vergl. zu dieser Frage:„MM vom 5. Januar, Seite I.) Antwort: Zu dieser Frage möchte ich sagen, daß meines Wissens Null plus Nullim- mer noch Nullergibt. Ludwigshalen im Unverschämter Einbruch. Am 2. Januar wurde in der Mittagszeit in das Pfarrbüro der Gemeinde St. Dreifaltigkeit im Hemshof eingebrochen. Rund 100 DM Opfergeld, das auf dem Tisch lag, wurde von den Tätern entwendet. Unter dem Verdacht, die Tat ausgeführt zu haben, stehen zwei Männer, die am Vormittag des gleichen Tages im Pfarrbüro um ein Almosen nachgesucht ha- ben. Die Täter werden wie folgt beschrie- ben: Beide etwa 175 Zentimeter groß; einer von ihnen trug einen hellen Anzug, während der zweite mit einer dunklen Jacke und einer Mütze bekleidet war. Beide sprachen ortsfremden Dialekt. Warnung vor Taschendieben. Auf dem Wochenmarkt im Stadtteil Nord gelang es einem geschickten Taschendieb einer Witwe ihr 6 das 80 DM enthielt, zu Stehlen. Schon wieder Fahrerflucht. Am Mitt⸗ Woch gegen 16 Uhr fuhr im Stadtteil Mau- dach in der Rheinstraße ein Personen wa- gen auf ein dort parkendes Pferdefuhrwerk auf. Es entstand dabei schwerer Sachscha- den an dem Fuhrwerk. Ohne sich weiter um den Unfall zu kümmern, fuhr der Kraft- fahrer weiter. Er konnte jedoch später er- mittelt werden. Es wurde festgestellt, daß schrankschlüssel auch zur Geldkassette paßte, schloß auf und ließ 500 DM ver- schwinden. So geschehen Ende November 1949, Neu eingekleidet brauchten nun Irm- gart und Otto den Winter nicht mehr zu fürchten, Beim zweiten Griff, einen Monat später, ließ Irmgard gleich 1000 DM in ihre Schürze gleiten. „Eigentlich wollte ich nicht so viel neh- men“, sagte sie. Es seien zwischen den Zehnerscheinen leider auch größere gewe- sen, die sie nicht gleich bemerkt habe. Weil Weihnachten nahte, wollten Otto und Irmgard ihren ostzonalen Angehörigen mit Paketen eine Freude bereiten. Doch der Zweck heiligt nicht die Mittel. Und wenn das Gericht nicht mildernde Umstände zu- gebilligt hätte. bereits für 1 200 DM Geld- und Sachwerte sind zurückgegangen — wäre das Urteil wohl noch schärfer aus- gefallen. Ungetreue Irmgard mußte sechs Monate und Hehler Otto vier Monate Ge- kängnis einstecken.-atzl- * Die erstmals im neuen Jahr tagende Große Strafkammer des Landgerichts, die jetzt Zusätzlich mit zwei Schöffen besetzt ist, verhandelte als Berufungsinstanz gegen das Ehepaar H. aus Ludwigshafen-Oppau, dem im Juni vorigen Jahres vom gleichen Gericht wegen Abtreibung mit Todesfolge eine Gefängnisstrafe von je neun Monaten zudiktiert worden war.(Der„MM be- richtete seinerzeit ausführlich in dem Ar- tikel„Eigene Tochter fahrlässig getötet“) Nach mehrstündiger Sitzung, in der die über vier Jahre zurückliegenden verhäng- nisvollen Geschehnisse nochmals aufge- rollt wurden, beschloß das Gericht mit Rücksicht auf die noch fehlenden Ausfüh- rungsbestimmungen der Amnestie vom 31. Dezember 1949 das Verfahren einzustellen. Ebenfalls vier Jahre zurück liegt die Tat, wegen der sich der 49 Jahre alte Transportunternehmer Heinrich L, aus Ludwigshafen zu verantworten hatte. Der Angeklagte, ein bisher unbestrafter Mann, hatte im Jahre 1946 ein in seinem Hause Wwohnendes Mädchen zu sich gelockt und einen Notzuchtversuch unternommen. L. gab die Tat zwar zu, versuchte sie aber zu bagatellisieren. Auf neun Monate Gefäng- nis lautete das Urteil, bei dessen Begrün- dung Landgerichtsdirektor Dr. Knögel be- tonte, daß zwar das Verbrechen des Ange- klagten eine einmalige Entgleisung sei und etliche Jahre zurückliege, es aber nicht im Sinne des Jugendschutzes liege, derartige Delikte auf die„ſeichte Schulter“ zu neh- men. Ein sowohl körperliches als auch geistiges menschliches Wrak saß in der Person des 28 jährigen August J. aus Ludwigshafen, auf der Anklagebank. J., der im Krieg beide Beine und eine Hand verlor und seit Kriegsende mit Schizophrenie behaftet ist, wurde zur Last gelegt, im Januar/Februar 1949 ökkentliches Aergernis erregt zu haben. Der Beschuldigte, wurde in die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster eingewiesen, in der er sich auf Grund eines verwaltungs- gerichtlichen Entscheides bereits befindet. Spiegel des Tuges Schaden: etwa 60 DM. Auf einer Bau- stelle am Brückenaufgang wurden einem Bauunternehmer ein schwarzgrau gemuster- ter Stutzer, eine goldene, randlose Brille mit Etui und ein Paar grüne Wollhandschuhe entwendet. Der Schaden beläuft sich auf rund 60 DM. Polizeisport. Am kommenden Sonntag spielt der Polizeisportverein Ludwigshafen um 14.30 Uhr auf seinem Sportplatz an der Sdarlandstraße gegen den Sportverein Ung- stein.(Verbandsspiel der Kreisklasse). Erster großer Maskenball. Die Obbaer Dambnudele haben sich auch für 1950 das Ziel gesetzt, die ersten zu sein, die einen großen Maskenball in Ludwigshafen starten. Beginn: 20 Uhr, Samstag, im Saale„Deut- sches Haus“ in Oppau. Kammetkonzert in der Mädchenober⸗ schule. Nach längerer Pause stellt sich der Madrigalchor des Beethovenchors wieder der Oeffentlichkeit vor. Er wird am Sams- tag unter Leitung seines Dirigenten, H. Lehmler, das Programm des KRammerkon- Lerts in der Aula der Mädehenoberrealschule bereichern. Das Programm verzeichnet Werke von Haydn, Mozart, Schumann und Filmspiegel Rheingold:„Nachtwache“ Man darf diesen Film ruhigen Gewissens als ein Ereignis bezeichnen. Es ist eine der selten gelingenden, aber häufig versuchten Auseinandersetzungen mit Problemen, die einen ernsthaften Menschen unserer Zeit be- schäftigen müssen, ohne daß er dabei aller- dings zwangsläufig auch zu den gleichen Lösungen, wie sie der Film zeigt, kommen müßte, es sei denn, die Drehbuchautoren (Harald Braun und Paul Alverdes) wollten die konfessionell eingekleidete Behandlung des Themas symbolisch verstanden wissen wie etwa Goethe den Schluß seines zweiten Faust-Teiles. Von der nicht immer offenkundigen Gewißheit, daß der(äußerlich wiederherge- stellte) Mensch in seinem geistigen Dasein, in seiner Konzeption des Weltbildes im wei- testen Sinne durch den Krieg Schaden ge- nommen hat, der noch nicht geheilt ist, geht der Film aus. Verbissenen Trotz über das eigene Erleben, Verzweiflung, die sich nach außen in abweisender Skepsis und schein- barer Fröhlichkeit, in Zynismus und der Unfähigkeit, an mehr zu glauben, als greif- bar ist, äußert, deutet er dafür als Zeichen. Am Beispiel einer Aerztin, der Luise Ulrich als Darstellerin großartige innere Echtheit verleiht und eines Schauspielers, dessen hoffnungslosen Glauben an nichts René Deltgen mit eruptiver Kraft wieder- glbt, schildert der Film mit messerscherfen Dialogen, die die verborgenen Tiefen un- seres Daseins berühren, wie diese beiden Menschen durch äußere Ereignisse die Kraft wiedergewinnen, an Sinn und Ordnung eines, wenn auch dem menschlichen Er- kenntnisvermögen nicht erreichbaren höhe- ren Prinzips zu lauben, während der evangelische Geistliche(Hans Nielsen), der innen dabei den Weg weist, an den gleichen Ereignissen fast strauchelt. In bezug auf Regie, Kamera, Musik und Darstellung bildet der Film eine außerge- Wöhnliche Einheit mit dem Drehbuch. Seine Ernsthaftigkeit und Seriosität der Aussage über Nachkriegsprobleme geistiger Art verbietet jeden Vergleich mit anderen deutschen Filmen, die bisher den Versuch unternahmen. ähnliches zu behandeln. EG gibt nur eine Ausnahme:„Liebe 1947“ Der Film läuft am Freitag im Ludwigs- hafener Icheingold-Theater an. Um 20 Uhr findet eine festliche Erstaufführung statt, zu der Vertreter des öffentlichen Lebens ge- laden wurden. gchüd⸗chicksal Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Coopyright 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. 38. Fortsetzung Es war nicht zu verkennen, seine Worten hatten einen sichtlichen Eindruck im Saale hinterlassen. Hie und da sah man während seiner Ausführungen ein beifälliges Kopf- nicken, ja zeitweilig war ein unterdrückter Ausruf:„Sehr richtig!“—„Jawohl!“— laut geworden. Rolf war zutiefst entsetzt. Mein Gott, das konnte ihm ja an Kopf und Kragen gehen. Nein, so hatte er sich das nicht vor- gestellt.— Der Verteidiger erhob sich:„Hohes Ge- richt!— Daß die Jugendlichen zur Tatzeit nicht verantwortlich, und im Sinne des Ge- setzes nicht sittlich reif waren, das Un- gesezliche ihres Tuns voll zu erfassen, lehrt uns sowohl die Einsichtnahme in die Akten, als auch ein Blick auf die Anklagebank. Daß man Kinder für die Folgen einer un- überlegten, impulsiven Handlungsweise voll verantwortlich macht, ist wider jede Ver- nunft und Ueberzeugung. Im Angeklagten Troll mag wohi er geistige Urheber der Tat zu sehen sein, jedoch ist der Jugendliche Hans pri ent- schieden der Deberredete und in keiner Weise fähig gewesen, die Folgen der Tat zu bedenken. Außerdem leidet der qunge durch die erbühte Untersuchunshaft an schwer- sten seelischen Depressionen, wovon ja auch das jüngste Geschehnis der gestrigen Abendstunde Zeugnis gibt, Ich glaube nicht umsonst an das menschliche Herz zu appel lieren, wenn ich ausspreche, daß im vor- liegenden Fall bereits ein stärkerer Arm als der Unsrige gestraft hat. Der Zustand des Angeklagten Hans Hel- bri ist, wie ich mich noch heute morgen durch Rücksprache mit dem Arzt des hiesi- gen Krankenhauses überzeugen konnte, derart, dag nur durch eine sofortige Blut- transfusion die Gefahr für das Leben Hel- bris abgewendet werden konnte. Hoher Gerichtshof: ich bitte Sie, auch die Schuldfrage nick ohne weiteres hinzu- nemmen, sondern einmal die Frage aufzu- werfen, wem das„Schuldig“ des Gerichtes zu gelten hat, wenn man die Frage der Gründe zur Verwahrlosung aufgreift. Br⸗ Fahrungsgemäß ist der Jugendliche, wer er sich ohne fremde Hilfe, in eine Welt der Gleichgültigkeit und Ablehnung hkineinge⸗ stellt sieht, den Gefehren des Lebens, das in vielfältiger Verlockung an ihn herantritt, willen und hilflos ausgeliefert. Das, hoher Gerichtshof, bitte ich in Erwägung zu zie- hen, bevor das Urteil über ein jugendliches Schicksal und damit iber ein ganzes Men- schenleben ausgesprochen wird!“ Mit warmem Feuer hatte der Verteidi- ger sich für die Sache seiner jungen Klien- ten eingesetzt. Und auch seine Worte ver- fehlten ihre Wirkung auf die Wandelbare Menge auf den Bänken hinter den Schran- ken niclit. Man sah hin und wieder Ta- schentücher vor aufschluchzenden Frauen- und auch mancher teilnahms- „ hinüber zu Rolf volle, männliche Blick flog Troll. Er war wieder beruhigt. Ja, das war die richtige Tour, das hatte der auf der Schattenseite des Lebens Erfahrene auch schon gelernt. In der Rolle des armen, ein- samen, verführten Jungen, da hatte er noch die meisten Aussichten. Das wußte auch sein junger, und doch schon 80 raffiniert schlauer Kopf.— Daß man ihm die Schuld zuschob, und Hans als den Verführten hin- stellte? Nun gut, ihm war das egal. Seine Jährchen würde er so und so abbrummen müssen, und vielleicht konnte man Hans damit irgendwie rausreißen. „Wir wollen den J ugendlichen selbst zur Sache hören,— ließ der Richter sich ver- nehmen. Rolf stand auf. Aufmunternd nickte hm der Verteidiger zu. „Nach dem, was der Herr da eben gere- det hat, habe ich nicht mehr viel zu sagen. — Doch, vielleicht noch, daß ich schon lange keine Eltern mehr habe. Die sind beide im Osten auf der Flucht erschossen worden, wie die Polen gekommen sind. Und dann bin ich weiter mit Bekannten, bis hierher zum Amerikaner. Und weil ich dann nicht mehr gewußt hab, wohin, haben mich ein paar Kameraden, die ich kennen gelernt hatte, durchgehalten. Das war in Hannover gewesen. Und ich war damals 14 Jahre Alt. Und dann war die Sache mit den Edel- weiß piraten rausgekommen, und da mußten Wir abhauen. Bin dann zwei Jahre überall gewesen, und keiner hat mich haben wol- jen. Und da hab ich mir gedacht, daß ich dann halt selber mein Leben in die Hand nehmen muß.“. Jetzt schien der Junge sich an etwas zu erinnern, eine merkliche Lebhaftigkeit kam über ihn als er nun fortfuhr:„Ja, damals, als wir noch zu Hause waren. Da war ich im Jungvolk. Da haben wir Fahrten ge- macht, und Lager gehalten, und man hat uns die Begeisterung für den Führer und die Nazis eingetrommelt. Und wir haben daran geglaubt, wie an eine heilige Sache. Und dieselben erwachsenen Leute, die uns diesen Glauben beigebracht haben, sagen uns heute, all das sei verbrecherisch ge- wesen, und alles, was man uns damals gesagt hat, ist nun auf einmal nicht mehr Wahr!— Warum?— Das möchte ich einmal wissen!“ Endlich ergriff der Richter das Wort, und wie erlöst blickten die Menschen auf seine Lippen:„Ich glaube, der Jugendliche Hat mit seinen Ausführungen das Maß des Zu- lässigen überschritten, jedoch sprechen sie im Sinne des Verteidigers, und es wird not- wendig sein, zu berücksichtigen, wie weit die Verführung der Jugendlichen zu den fal- schen Ideologien der Vergangenheit dazu beigetragen hat, sie in moralische Haltlosig- keit zu stürzen. Wollen Sie sich noch zur Sache äußern, Herr Staatsanwalt?“ „Nein danke. Ich stelle das Strafmaß der Entscheidung des hohen Gerichtshofes anheim.“ „Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück.“— Der Richter hatte nach seinem Barett gegriffen, die Herren erhoben sich, und die Talare fauschten zu den geöffneten Flügeltüren Hinaus. ar ue kr Im neuen Jahre EDC Hilger! Damen-Stiefeletten Kreppsohle, Warm gefüttert, DM 29,80, Nas. Enlallcken leder name! braun Leder, mit „Hechter“ Natur- 2 3˙⁰⁰ Sto 70 75 Ueberblick über das englische Wahlrecht. er unter Alkoholein wirkung stand.. Brahms. YDMA-TRANSpORTE und Lieferfahrten Tel. 514 62. 4 1 5 27 22 Erle sung von dauernder Gus! f Einhorn-Kreuztee 15 nden auch Sie durch der ausgez Gesundhree 1/5 DM 1 Aas bewebrte 41 aller Keese ee m horn-Apotheke I., am Markt. SNB eee J ee de ee Len Päsbilder-zehneldienzt f U 5 licher Feststellung— ein f— 1 Bruchband benötigen, KH 4, 28(Jutigbuschstr.) FOTO-FEIGE 8 5 1 dann wählen Sie ein Spranzband, 4 8 88 8 18 das sich bel vielen Tausenden seit BETE Hebe u- Jahrzehnten bewährte. 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Die An- gebotsvordrucke sind- solange vorrätig gegen Erstattung der Selbst- kosten bei der Gemeinn. e e Mannheim mbH., Max-Joseph- Straße 1, Zimmer 2, erhältlich. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift:„Terrazzoarbeiten Wohnblock J 3“ versehen, bis Sams- tag, 14. Januar 1930, vormittags 9 Uhr, bei uns, Zimmer 14, einzureichen. Mannheim, 4. Jan, 1950. Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mbH. Im Konkursverfahren über das Vermögen des Großhändlers und In- hHabers eines Haushaltwarengeschäftes Jakob sommer in Mannheim, Augusta-Anlage 29, ist zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu be- rücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung über die nicht verwertbaren Vermögensstücke Schlußtermin bestimmt auf Samstag, 28. Januar 1950, vorm. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht, Schloß, westlicher Flügel, 2. Stock, Zimmer Nr. 214. Mannheim, den 29. Dezember 1949. 5 5 Amtsgericht Bd 2. Der am 3. 1. 1930 in dem Vergleichsverfahren über das Vermögen des Karl Gerhard, Maschinenbauwerltstätte in Mannheim-Käfertal angenommene Vergleich wird bestätigt und das Vergleichsverfahren gem. 5 90, Abs. 1, Ziffer 2, 5 91 V. O. aufgehoben. Mannheim, 3. 1. 1930. Amtsgericht BG 6. VERKAUF E Sofa, Sessel. Ausziehtisch, 2 Pat.-R., Bettstelle, neu, Eiche, 1&2 m, für Flieg.-Schr.. Herd(komb.), neuw. 40, DM u. schw. Herd(Roeder) u. sonst. preisw. zu verk. Adr. 25, zu verk. Windmünlstr. 11/IIT T. einzus. unt. Nr. A 04644 1. Verlag. 15 Mehrere Nähmaschinen(ab 70, Du) e Küche zu. In allen Preislagen zu verkaufen. 8 f Haußer, Mhm.-Ne. Rheingoldstr. 5. Guterh. Smoking preisw. zu verk. Akkordeon, 80 B., i Reg., gut ern Adr. einzus. u. A 04658 im Verlag. zu vk. Schreiter, Kl. Riedstr. 17 Bandsäge, 400 mm, 3 Holzdrehbänke Kachelzimmerofen preisw. zu verk. neuwertig preisw. zu verk. Angeb. Stumpf. Alphornstrage 46. 04665 unter Nr. P 621 a, d. Verlag. baegenhelskaut Wr. 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Zwar ist der Memgelzustand, der die Welt- irtschaft beherrschte, in Deutschland nur weise. in der übrigen Welt fast zur Gänze geschafft. so daß vielfach Ersatzinvestitionen icht mehr notwendig sind und sich allen rtes Ueberfluß der Produktion bemerkbar acht: Aber trotzdem windet sich die Welt- irtschaft in Krisenkämpfen, deren Ursache nicht einmal das Bestehen der wirtschaftspoli- tischen Auseinandersetzungen ist, ob nun die total plan wirtschaftliche Methode stärksten Zwanges im Osten, oder die liberaler gehaltene Methode minder starken Zwangez einer Plan- Wirtschaftsform Englands, oder die lüberalisti- sche Linie der übrigen Welt die Richtige ist, sondern die Ursache des Chaos“ ist das Fehlen einer organischen Arbeits- einteilung und die geringe Bereitschaft, zu einer solchen Arbeitseinteilung zu gelangen. Die französischen Gerber z. B. setzen alles daran, daß hochwertige französische Häute die selbst bei den unvollkommenen und un- modernen Gerbmethoden Frankreichs noch mmer ein schönes und gefälliges Produkt er- geben, nicht nach Deutschland gelangen, weil e kürchten, daß die deutsche Gerbtechnik, che aus dem einheimischen, selbst aus schlech- tem Leder mindestens gleichwertige Produkte, e die französische Ware herzustelen ver- Stand. daß also diese verdammte deutsche Konkurrenz den französischen Gerber erschla- wirtschaftspoliti- gen würde. Auf der anderen Seite läßt es britischer planwirtschaftlicher Ehrgeiz nicht zu, eine Arbeitseinteilung und Arbeitsteilung zwischen den Nationen organisch wachsen zu lassen, denn dies würde doch den Dogmen und den Lehren der führenden britischen Parteipoliti- ker widersprechen. Es wäre dabei so einfach. einen vernünf- tigen Ausgleich zu erzielen, die Arbeitsteilung der Wirtschaften zur gegenseitigen und zur allseitigen Befriedigung und— hauptsächlich Befriedung— der Völker entstehen zu lassen. Es dünkt sehr stark, daß der Umstand. daß Europa selbst keine entscheidenden Schritte tut zum Werden der Vereinigten Staaten Europas. eines kräftigen Nasenstübers bedarf um dorthin zu gelangen. wohin Onkel Marshall, wohin nicht nur das amerikanische Volk Europa führen will, sondern wohin vor gllem die europäischen Völker selbst hinstre- ben: Europa“. Kapitalgefälle des Auslandes erfordert freundliche Auf- nahme „In Deutschland lohnt sich die Anlage der Marshallplangelder am ehesten“. Dies stellte Dr. Krengel von der zentralen Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeberver- bände in einer Pressekonferenz in Wies- baden fest, in der er über seine amerika- F. O. Weber e ischen Eindrücke und die Stellung des O Uhr der- te ker „ JFerichtete. Man habe in den USA nicht ganz begriffen, wie groß die Ver- nderung der wirtschaftlichen Struktur Deutschlands sei. Eine Lösung aller Fragen sei nur mög- lich, wenn für den Verlust der landwirt- schaftlichen Ernährungsbasis im Osten eine entsprechende Steigerung unserer Indu- strie zugestanden werde. Dazu reiche je- doch das Produktionsniveau von 1936 nicht aus. Dr. Krengel stellte weiter fest, daß ich in den Vereinigten Staaten starke nend, 14 Uhr Strömungen gegen das Defizit des Haus- Halts bemerkbar machten, woraus sich auch der Kampf um die Durchführung und be- sonders die Verlängerung des Marshall- Planes erkläre. Das Wichtigste für Westdeutschland Sei, 1 wpas nach 1952 erwartet werden könne Die Anlage amerikanischen Deutschland sei davon abhängig, wie sich ö P. die politische Lage überhaupt gestalte. So- Arial 5 6 r Tag K K und e t t y tag shaft“ 5 vorstellg. asenrol“ „ 21 Uhr . 21 Uhr . Sonntag, 30 Uhr: 10 lange noch Furcht vor einem Krieg bestehe, werde es schwer sein, Leute zu finden, die mr Geld in einem vom Krieg unmittelbar bedrohten Land anlegen. Deswegen hätten wir ein vitales Inter- esse devan, daß eine Beruhigung erzielt werde. Eine weitere Voraussetzung sei in der Weise zu erfüllen, daß man darauf ver- traue, daß unsere sozialen Probleme unter Vermeidung schwerer innerer Spannungen gelöst würden. Es sei entscheidend wich- tig, zu einem sozialen Frieden zu gelangen. Man werde aber zögern, uns Kredite zu geben, wenn wir uns allzusehr auf Soziali- sjerungsexperimente einließen. Er habe in der Vereinigten Staaten selbst in Gewerk- schaftskreisen nicht eine Stimme hierfür e III gefunden. Dr. Krengel bezeichnete eine sozial in- rk Spirierte Wirtschaftsordnung auf Basis des kreien Unternehmertums als das Gegebene. Er habe drüben die Frage, ob die deutsche Wirtschaft reaktionär oder nationalsoziali- stisch eingestellt sei, verneint. Die Frage sei so zu stellen, ob den heutigen Wirt- Schaftskührern zu glauben sei, daß sie eine freie demokratische Entwicklung begrüß⸗ ten und gewillt seien, die sozialen Probleme in auf geschlossenem Geiste anzufassen. Die el Führung der deutschen Wirtschaft werde % bier den richtigen Weg gehen. Die deutsche unhein Wirtschaft müsse politisch neutral sein. sie 28011 werde sich auch nicht in den politischen asse Tageskampf einlassen. Der Versuch gemeinsamer Zusammen- —— arbeit zwischen Unternehmer und Ge- —— mLverkschaften sei besser als ein Be- N kämpfen mit den alten Begriffen. wie Kapitalismus usw. Die englische Erfahrung bestätige. daß riberg cht der Arbeiter im freien Unternehmer den ö besseren Arbeitgeber habe. ufers! Eines der Ziele, das sich die Unterneh- „ mer gestellt hätten, sei, im Arbeiter das Be- Wußtsein seiner menschlichen Würde zu krken. Man sei sich auch bewußt, daß die Nel. päls“ ig und romatisch and 30 El A. V. 30 8 — DRM Blüte des Binnenmarktes von der Kauf- Kraft des Arbeiters abhänge. Sein Anteil am Sozialprodukt müsse gesteigert werden. Dr. Krengel betonte, daß die Zusammen- arbeit mit den Gewerkschaften erfreuliche Fortschritte gemacht habe. Die Unterneh- mer hätten sich bisher stark zurückgehal- Zu dem vereinigten Wirtschaftsgebiet Agternehmertums zu den sozialen Fragen Vermögens in ten. Wenn aber bei den Beratungen über das zu erwartende Gesetz zur Mitbestim- mung die alten Schlagworte wieder auf- tauchten, werde sich auch das Unternehmer- tum seinerseits an die Oefentlichkeit wenden. Unlauterer Wettbewerb mit unbestellten warensendungen Die gewandelte wirtschaftliche Situation mit gefüllten Lägern bei unverändert geringer Kaufkraft hat neben allerlei erfreulichen Wandlungen im Verhältnis von Verkäufern und Kunden auch Unerfreuliches wieder zu- tage gefördert. In dem Bestreben, das geringe Kauf vermögen möglichst schon an der Quelle abzufangen, sieht der Privatmann sich oft recht nutzlosen Waren gegenüber. die ihm, zuweilen sogar unter einem sozialen Vorwand, unbestellt ins Haus geschickt werden. Auch bei Kaufleuten mehren sich die Fälle, daß lästige unbestellte Lieferungen bei ihnen ein- gehen in der Hoffnung, für den Absender könne sich ein Geschäft daraus entwickeln. Derartige Geschäftspraktiken stellen sicher- lich einen Migstand dar, der nach Abhilfe ver- langt. Die Industrie- und Handelskammer Ludwigsburg hat in einem beachtenswerten Gutachten das Hilfsmittel hiergegen in der Anwendung der Bestimmungen über den un- lauteren Wettbewerb erblickt(vgl.„Morgen“ v. 17. Dezember 1949). Eine derartige Stel- lungnahme ist ein gutes Kennzeichen dafür, wie die Auffassungen im Wettbewerbsrecht sich immer mehr verfeinert haben. Dennoch muß zweifelhaft bleiben, ob die Generalklau- sel des Wettbewerbsgesetzes, die ja einen Ver- stoß gegen die guten Sitten fordert. heute schon in einem so weitgehenden Sinne aus- gelegt werden kann. Die bisherige Rechtsprechung und Literatur jedenfalls bietet noch wenig Anhaltspunkte kür eine so weitgehende Auffassung. Am ehe- sten ließe sich noch mit dem Gesichtspunkt argumentieren, daß derartige unbestellte Sen- dungen gegen die Grundsätze des freien Wett; bewerbs verstoßen. Sie stellen nämlich eine Ueberrumpelung des Abnehmers dar, eine Art von Anreißertum oder moralischem Zwang zum Kauf. Vor allem aber wird der Abneh- mer seines vornehmsten Rechtes, der freien Wahl und Entscheidung zwischen mehreren im Wettbewerb liegenden Angeboten, beraubt. Dem Gutachten aus Ludwigsburg kommt aber seine Bedeutung vor allem deshalb zu, weil es die Praxis der Geschäftsleute und der Gerichte und auch den Gesetzgeber zub Auseinander- setzung mit diesen Fragen nötigt und damit die Entwicklung vorantreibt. Das wirksamste Abwehrmittel gegen der- artige zweifelhafte Geschäftsbräuche dür kte allerdings nicht die immer nur in Einzelfällen mögliche Unterlassungsklage nach dem Wett- bewerbsrecht sein, sondern der wirtschaftliche Verlust für jeden Absender von unbestellten Waren. Die Sachverständigen in Ludwigsburg haben mit erfreulicher Deutlichkeit klar- gestellt, daß der Empfänger derartiger Sen- dungen tatsächlich keinerlei Verpflichtungen hat. Séin Schweigen bedeutet nicht etwa Gold für den Absender, selbst wenn dieser eine Frist für die Abnahme oder Rücksendung der unbestellten Waren gestellt haben sollte. Kuch unter Kaufleuten besteht kein allgemeiner Handelsbrauch, dag Stillschweigen etwa An- nahme des Vertragsangebotes bedeuten könnte, das rechtlich in der Zusendung von unbestell- ten Waren enthalten ist. Wenn daher die Ab- gender durch die einmütige Haltung des Han- dels und der privaten Empfänger nötigt werden, ihre unbestellten Waren selbst ieder abzuholen oder eine gebührende Entschädi- gung für die Mühen, Aufbewahrung urid Rück- sendung zu bezahlen, werden sie vermutlich ihr lästiges Verfahren von allein aufgeben. B. Der süße, fette Brocken Löhne reduzierende, Preise erhöhende Zuckersteuer 8 In den Spalten dieses Wirtschaftsteiles Wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß die produzierenden Teile unserer Wirtschaft, gleichgültig ob selbständig erwerbstätig oder nichtselbständig erwerbstätig(Unternehmer oder Arbeiter und Angestellte) kaum annä⸗ hernd soviel Revenuen beziehen aus den von ihnen erzeugten und an den Verbraucher ab- gegebenen Waren und Gütern wie die Staats- verwaltung.. Zündholæsteuer, Biersteuer, Tabaksteuer, Treibstoffpreise sind die eklatantesten Be- Weise dieser These, die gleichzeitig das ent- scheidende, eine gesunde Preisbildung unmög- lich machende Hindernis darstellen; nämlich eine Preisbildung, die dem Verbraucher er- möglicht, seine Existenz wurdig zu behaupten. Es gibt noch vielfältige andere Tatsachen und Umstände, die dem„fleinen Mann von der Straße“ geheim bleiben und verborgen sind, so daß er zwangsläuſig der unternehme: rischen Gewinnsucht die Schuld an der Preis- bildung in die Schuhe schiebt. Man will eine Senkung der Zuckersteuer vornehmen, um der Landwirtschaft einen gewissen Start auf dem Gebiet der Zucker- rübenproduktion zu geben und die in den letzten Jahren eingetretene erfreuliche Auf- Wwärtsentwicklung weiter zu verfolgen. Man Will aber gleichzeitig durch diese Zucker- steuersenkung die erhöhten Kosten decken, die die Zuckerfabriken durch gesteigerte Löhne, durch erhöhte Ausgaben für Koh- len, für Eisen und dergleichen mehr haben. Als drittes will man schließlich den sogenannten Frachtenausgleich in der bis- herigen Form weiterführen können. Vom Betrag von 9,50 Mark, um den die Zucker- steuer gesenkt werden soll, kommt ein Be- trag von sechs Mark dem bäuerlichen Zuk- kerrübenerzeuger und von rund drei Mark der Zuckerfabrik zugute. während rund 50 Pfennig der sogenannten Frachtenaus- Sleichskasse zugeführt werden sollen. Diese Frachtenausgleichskasse soll es er- möglichen, daß alle Teile des Bundesgebie- tes den Zucker an den Letztverbraucher ⁊u demselben Zuckerendpreis abgeben können. Zur Zeit beträgt der Zuckerendpreis 1,14 DM pro Kilogramm. 5 Wir sind leider aus einem Ausfuhrland an Zucker, das wir früher waren, zu einem Importland an Zucker geworden. Der Import kostet uns eine ganz beträchtliche Menge Geldes. Zur Zeit müssen wir pro Doppelzentner ausländischen Zuckers rund 10 DM an Subvention zahlen. Es mag den deutscken behördlichen Stellen zugestanden werden, daß sie sick nicht frei- willig, nient willkürlich in die gegenwärtige Situation begaben, daß sie sich durck mannig- faltige, mitunter Überraschende Anforderungen der Besutzungsmũchte vor die Notwendigkeit gestellt sahen, Aufwendungen zu finanzieren, zu deren Deckung Geldmittel auf normalen Wegen nicht beschafft werden konnten. Aus diesem Grunde waren wohl die Alliierten aueh stets der Partner gewesen, der eine wirksame Steuerreform entscheidend verhinderte. Gegenwärtig liegt das Problem der Zucker- steuer auf den Schreibtiscken der Hoken Kom- mission, die darüber befinden soll, ob die Zuckersteuer gesenkt wird, oder ob sie nach wie vor zum Schaden der deutschen Landwirt- schaft, zum Schaden der deutschen Wirtschaft, zum Schaden des deutschen Verbrauchers und niemanden zum Nutzen— aufrecht erhalten bleiben soll. unsere inländische Zuckerproduktion er- reicht in diesem Jahr bei einer Anbau- fläche von rund 148 000 Hektar annähernd 550 000 Tonnen. Das Ziel des Marshallplanes ist es, diese inländische Produktion derartig zu steigern, dag wir in einigen Jahren auf 800 000 Tonnen kommen. Die vorhandenen Zuckerfabriken besitzen eine derartige Ka- pazität, daß auch die Landwirtschaft inner- halb dieser Kapazität ihren eigenen Zuk- kerrübenanbau so forcieren karm, daß wir in einigen Jahren auf 800 000 Tonnen kom- men dürften. Die Landwirtschaft wird aber zu einer solchen Ausdehnung ihres inten- sivsten Anbaues nur dann in der Lage sein, wenn sie für die beträchtlich gestiegenen Unkosten einen entsprechenden Zucker- rübenpreis erhält. Seit dem Jahre 1934 be- trägt der Zuckerrübenpreis 4 Mark pro Doppelzentner. Die Aufwendungen, die der Zuckerrübenanbauer zu machen hat, sind beträchtlich gestiegen, Allein der Dünger inden die Zuckterrübe braucht ja recht viel Dünger— ist auf 160 Prozent gegen- über dem Jahre 1938 in die Höhe geklet- tert. Auch der Lohnindex ist seit dem Jahre 1938 um 18% Punkte in die Höhe ge- gangen, so daß also zwei der wesentlichsten Unkostenfaktoren eine derartige Steigerung erlebt haben, daß der Bauer einen Aus- gleich bekommen muß. Dieser Ausgleich beträgt im Durchschnitt 20 Prozent, er soll nämlich auf 4,75 bis 5 Mark in die Höhe gehen. Diese Erhöhung hält sich also unter Umständen in einem vertretbaren Rahmen, auch in einem Rahmen, der nicht zur Be- hauptung berechtigt, der bäuerliche Erzeu- ger würde nunmehr viel zu gut wegkom- men. In Belgien liegt der Zuckerrübenpreis zur Zeit pro Doppelzentner bei 7.32 DM, in Holland liegt er ungefähr 30 Pfennig tie- ker. Wenn jetzt berücksichtigt wird, daß pro Doppelzentner Zucker, den wir ein- führen, 10 DM Subvention gezahlt werden, so errechnet sich, wenn diese 10 DPM Sub- vention einkalkuliert werden, ein auslän- discher allgemeiner, durchschnittlicher Zuk- kerrübenpreis von sage und schreibe 6,35 DM. Bisher war bei einem Zuckerrübenpreis von 40 DM pro Doppelzentner der Fiskus derjenige, der àus dem bäuerlichen Schweiß und der bäuerlichen Arbeit die größten Re- venuen gezogen hat. Wir können in die- sem Jahr mit einer durchschnittlichen Zuk- kerrübenernte von 300 Doppelzentner pro Hektar rechnen. Diese 300 Doppelzentner pro Hektar liefern rund 40 Doppelzentner Zucker. Würde die bisherige Zuckersteuer bestehen bleiben., dann würde dies ergeben, daß der„Zuckerfiskus“, 40 mal 40 gleich 1600 DM Einnahme aus dem Schweiß des Landwirts pro Hektar einnimmt. während der Bauer bei 300 Doppezentner à 4 Mark Zuckerrübenpreis nur 1 200 DM erreicht. Dazu kommt der Wert der dem rüben- bauenden Landwirt gratis überlassenen Trockenschnitzel im Gewichte von 4,5 v. H. des abgelieferten Rübenquantums. Bei 300 Doppelzentnern Rüben also 13,5 Doppel- zentner Trockenschnitzel, deren Börsen- handelspreis zur Zeit 14 DM je Doppel- zentner betragen. Der Landwirt verein- nahmt also 1 389 DM. Nach einer erfolgten Senkung der Zuk- kersteuer würde sich das Verhältnis Staats- einnahme land wirtschaftlicher Erzeu- gerpreis zwar immer noch nicht ideal ge- stalten, aber doch wesentlich verbessern, denn die Zuckersteuereinnahme des Fiskus betrüge sodann 1 220 DM während dem Landwirt für 300 Doppelzentner Zucker- rübe je 5 DM im Endergebnis also 1 500 PM und bei Anrechnung der Trockenschnitzel 1689 DM zufließen. tex- Versicherungsgeschäft gewann Vertrauen Wie der Verband der Lebensversicherungs- gesellschaften über das jetzt abgeschlossene Versicherungsjahr 1949 zu berichten weiß., ist das Geschäft recht befriedigend gewesen. Bis zum 31. Dezember 1949 wurden neue Lebens- versicherungen in einer Höhe von rund 3 Mil- liarden DM abgeschlossen. wobei rund 525 000 Einzelabschlüsse mit zusammen rund 2 Mil- liarden DM Versicherungssumme auf die Groß- lebens- und rund 2,1 Millionen Einzelabschlüsse über rund 1 Milliarde DM auf die Kleinlebens- versicherung als Neuzugang entfallen. Diese Ergebnisse liegen erheblich über dem Durch- schnitt der Jahre vor 1939. Es wird betont, daß sich in dieser Entwicklung der Wunsch nach Konsolidierung der privaten Lebensverhält- nisse und nach Aufholung der Verluste durch die Währungsreform ausdrücke. Gleichfalls als günstig wird die Entwick- lung zwischen Prämieneinnahmen und Scha- densleistungen bezeichnet. Die Schadenskurve fällt erfreulich, Im Geschäftsjahr 1949 erfor- derten Schadensregulierungen etwa 205 Millio- nen DM. Die Prämieneinnahmen kamen ins- gesamt auf über 650 Millionen DM. Diese Zif- fern lassen die Bedeutung der Lebensversiche- rungen als Kapitalsammelstellen klar erken- nen. Innerhalb der verschiedenen Versiche- rungszweige stehen sie für den Sparprozeß an dominierender Stelle und führten in 1949 etwa 350 Millionen DM dem langfristigen Kapital- anlagemarkt zu. Der Anteil in den ersten Mo- naten(21. Juni 1948 bis 30. Juni 1949) nach der Währungsreform belief sich bereits auf rund 225 Millionen DM. R.-H. Löhne steigen Lohnerhebungen des Statistischen Amtes im Wirtschaftsministerium von Nordrhein-West- kalen zeigen an, daß sowohl die Bruttostun- denverdienste wie die wöchentlichen Arbeits- zeiten laufend steigen. Der Arbeitszeit-Wochen durchschnitt beträgt zur Zeit in allen Indu- strien 48,4 Stunden, der Bruttostundenver- dienst nach einer neuerlichen Steigerung um 1,3 Pf. bis 1,22 PM., so daß gegenüber September 1948 eine Erhöhung der Stundenverdienste um 12 Prozent festzustellen ist. Zu einem 22 Pro- zent höheren Wochenverdfenst machen sich in- folge der längeren Arbeitszeiten diese Lohn- summensteigerungen insgesamt aus. Im Ge- samtdurchschmitt der Industrie stellt sich der Wochenverdienst nunmehr auf 59,09 DM. R.-H. Bundesregierung internationalen 2011 ver handlungen Die Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land hat, wie aus Genf berichtet wird, die Ein- ladung zur Teilnahme an den internationalen Zollbéesprechungen, die im Rahmen des Genfer Zoll- und Handelsabkommens von 1947 am 28. September 1950 beginnen sollen, angenommen. Durch die Teilnahme der Bundesrepublik, 80 heißt es in der Mitteilung, wird in die Ver- handlungen ein wichtiges Element zur Aus- weltung dies internationalen Handels hinein- getragen und ihre Bedeutung erheblich erhöht. bei Außer der Bundesrepublik haben für 1950 auch Oesterreich, Guatemala. Peru, die Türkei und die Philippinen ihre Teilnahme zugesagt. Die Beteiligung am Genfer Zoll- und Han- delsabkommen(GATT) ist von den Konzessio- nen abhängig, zu denen sich die beteiligten Länder im allgemeinen internationalen In- teresse bereiterklären. Bei den letzten Zoll- verhandlungen, die im Sommer vergangenen Jahres in Anncey stattfanden, haben außer den 23 ursprünglich beteiligten Staaten, weitere 10 Länder ihre Teilnahme zugesagt. Es wird er- wartet, daß diese 10 Länder ihre offizielle Beitrittserklärung noch vor April 1930 abgeben werden. Zukunft Essens steht am Spiele Rund 17 000 Tonnen Kruppscher Maschinen sind bisher verschrottet worden. Das Ver- schrotten weiterer 16 000 Tonnen ist angeord- net. Darunter befinden sich nach Feststellung des Jahresberichtes der Industrie- und Han- delskammer Essen zahlreiche für die Frie- densfertigung brauchbare Maschinen, die für die Stadt Essen lebenswichtige industrielle Neubesiedllung des Krupp-Geländes von ent- scheidender Bedeutung sind. in seinen Erläuterungen zum Jahresbericht erklärte der Kammerpräsident, daß das Krupp- Problem, die Kernfrage der wirtschaftlichen Zukunft Essens, nach wie vor ungelöst ist. Die Fabel, daß Krupp ausschließlich Rüstungs- betrieb gewesen sel, habe eine vorgefaßte Meinung gegen die früheren Krupp-Werke entstehen und festwurzeln lassen. Tatsächlich sei die Kruppsche Gußstahlfabrik in Essen nicht mehr und nicht weniger als andere Werke der Stahl- und Eisenindustrie Rü- stungslieferant gewesen. Die Rüstungsbetriebe im Kruppbereich seien überdies bereits sämt- lich zerstört. 4 Erhard fordert Vertrauen und begrüßt nützliche Markt- a breden „Ich war und bin grundsätzlich stets für jedermann zu sprechen“, erklärt Bundeswirt- schaftsminister Prof. Frhard in einem von der „Welt“ veröffentlichten Brief, mit dem er den ofkenen Brief beantwortet, den der Vorsit- zende des Vorstandes der Harburger Gummi- waren-Fabrik Phönix AG, O. A. Friedrich, an inn richtete. Friedrich hatte Prof. Erhard darin vorgeworfen, sich von der Wirtschaftspraxis zu isolieren und ihn gewarnt, nicht das Ver- trauen der Unternehmerschaft aufs Spiel zu setzen. Mit Rücksicht auf die günstige wirtschaft- liche Entwicklung des vergangenen Jahres glaube er berechtigt zu sein— so betont Prof. Erhard— von der deutschen Wirtschaft und besonders von der deutschen Unternehmer- schaft für das Jahr 1950 vertrauen auch dann fordern zu dürfen, wenn im einzelnen der eine oder andere Punkt seines Programms nicht verstanden werde oder vielleicht sogar abwegig erscheine. Er möchte nicht als Welt- und Wirklichkeitsfeind gelten, wenn er einmal seine eigenen Wege gehen zu müssen glaube. Gerade dann habe sich das Vertrauen zu be- währen. Zur Frage der Kartelle führt Prof. Erhard aus, die allzu zahlreichen Kartellfreunde dürf- ten bei ihm nicht auf Gehör rechnen, wo Marktabreden volks wirtschaftlich nützlich er- schienen, werde er sich jedoch nicht um eines Prinzips willen solchen Notwendigkeiten ver- sperren. Bundesbahn spart an Zuglänge ein Vertreter der Bundesbahndirektionen be- schlossen in Hünfeld, die bisher im Bundes- gebiet bestehenden P- und Eilzug-Verbindun- gen beizubehalten. Allerdings sollen die Züge künftig weniger Wagen erhalten, wobei je- doch immer noch ausreichend Platz für alle Reisenden zur Verfügung stehen wird. Die in dem oberhessischen Städtchen tagen- den Beamten sind für die Zusammenstellung der Eisenbahnzüge verantwortlich. Sie wollen hauptsächlich. Ersparnismöglichkeiten hei Schnell- und Eilzügen erörtern. Gericht entscheidet, o b Bundesbahn Personal ein- 8 Paaren darf Vor die Verhandlung der Gewerkschaft der Eisen- bahner Deutschlands als Klagevertreter der im Bereich der Bundesbahndirektion Kassel im Herbst vorigen Jahres zur Entlassung gekom- menen 140 Eisenbahner. Mit der Verhandlung soll eine generelle Entscheidung darüber her- beigeführt werden, ob durch die Entlassungen die finanziellen Schwierigkeiten der Bundes- bahn behoben werden konnten. Es handelt sich um insgesamt 10 000 Eisenbahner, denen durch die Bundesbahn im Herbst 1949 in der zweiten großen Entlassungsaktion der Bundesbahn ge- Kündigt wurde. Die Verhandlung wird durch die Fristversäumnis bei einer großen Anzahl der Einzelklagen sehr erschwert. Der Prozeß. der gegen die Bundesbahn mit dem Ziel der Wiedlereinstellung geführt wird, wird arm Donnerstag weitergeführt. Deutsche Auslandsreisende können Devisen kaufen Die Außenhandelsbanken werden ermäch- tigt, an Deutsche, die ins Ausland reisen, bei Vorliegen einer ND-Genehmigung ausländische Sorten im Gegenwert bis zu 20 DM für den einzelnen Reisenden unter Anrechnung auf den für Aufenthaltskosten bewilligten Devisen- betrag abzugeben. Um den Sortenanforderun- gen nach Möglichkeit sofort entsprechen zu können, ermächtigt die BdL die Außenhandels- banken ferner, unter eigenem Risiko einen Sortenfond im Gesamtbetrag bis zu 5000 DM zu unterhalten. Die BdL weist noch ausdrücklich darauf hin, dals an die deutschen Reisenden grundsätzlich kür Sorten in der Währung des betreffenden Reiselandes abgegeben werden dürfen. Nur so- weit für die Erreichung des Ziellandes die Durchreise durch ein anderes Land erforder- lich ist, kann auf Wunsch des Reisenden auch die Währung des Durchreiselandes im Rahmen der Höchstgrenze von 20 DM abgegeben wer- den. Es ist keinesfalls zulässig. etwa in Er- mangelung der angeforderten Noten Dollar oder Schweizer Franken, hierfür abzugeben, es sei denn für Reisen nach Uebersee. dem Kasseler Arbeitsgericht begann i Bundestag machtlos gegen Treibstoffpreis- erhöhung Wie unser Bonner Korrespondent zur Frage der Benzinpreis-Erhöhung weiter mitteilt, kann diese Anordnung des Bundes- Wirtschaftsministers auch nicht vom Bun- destag aufgehoben werden. Vielmehr könnte der Bundestag bestenfalls einen neuen Antrag mit neuen Sätzen beschlie- gen, der dann aber auch vom Bundesrat ge- nehmigt werden müßte. Da. dies jedoch nicht wahrscheinlich sein würde, müßte dann laut Grundgesetz der für solche Fälle vorgesehene Koordinations-Ausschuß in Ak- tion treten, der bisher überhaupt noch nicht konstituiert worden ist. Es wäre also falsch, zu hoffen, daß die Benzinpreiserhöhung kurzfristig rückgängig gemacht werden könnte, Fachleute des BWM rechnen damit, daß, falls dieser Weg überhaupt beschritten wird— ein anderer Weg ist für eine Revi- sion nicht gangbar— eine nochmalige Neu- ordnung der Benzinpreise monatelang auf sich warten lassen würde. Die Anordnung Erhards über die Benzinpreiserhöhung ist bekanntlich bis zum 31. Dezember 1950 befristet. Kohlepreise nach deutschen Vorschlägen 8 geregelt Die alliierten Hohen Kommissare haben auf die deutschen Vorschläge zur Regulie- rung der Kohlepreise als ersten Schritt zur Verhütung von Diskriminierungen geneh- migt. Die Kohlepreise sollen je nach der Sorte differenziert werden. Sie haben sich sofort geholfen, indem sie Soforhilfe“ schrien Erstmalig werden jetzt in Nordrhein-West⸗ kalen einige Erfahrungen bekannt die erwei- sen, in welchem Umfang tatsächlich durch Zwischenschaltung des Soforthilfeprogrammes laufende Fürsorgelasten der Länder auf den Rücken des Bundes abgewälzt werden. In der Oeffentlickkeit wird ja vielfach das Sofort- hilfeprogramm als Lastenausgleich zwischen Bund und Ländern bezeictmet. Die jetzt seit September vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß für die Dauer der Unterhaltszahlungen aus dem Lastenausgleich die Länder wirklich erheblich„entlastet“ wurden und bis zu rund 25 Prozent ihrer Fürsorgelasten an den Bund abgegeben haben. R.-H. Köpfe sammeln sich in Bonn Rümpfe bleiben noch in Frankfurt Die Uebersiedlung der Frankfurter Ver- waltungen nach Bonn nehmen seit Jahres- beginn konkretere Formen an. Wenn auch in Kreisen des Bundeswirtschaftsministe- riums die optimistischen Ankündigungen des Bundeskanzlers über die bis zum 1. März angeblich schon verfügbaren 2000 Wohnräume mit Skepsis aufgenommen wer- den, steht jedenfalls fest, daß 55 Büroräume in der Gallwitzkaserne Duisdorf beziehbar sind. Dahin übersiedeln am 9. Januar die Leiter der fünf Hauptabteilungen des Bun- deswirtschaftsministeriums mit klemmen Mitarbeiterstäben, die zahlenmäßig im ein- zemen nicht begrenzt sind, und zwar die Hauptabteilung I, Wirtschaftspolitik, Leiter Präsident Dr. Graf; II, Wirtschaftsord- nung, Leiter Rechtsanwalt Katten-⸗ stroth; III, Energie, Leiter Ministerial- direktor Dr. Schalfejew; IV, Binnen- wirtschaft, Leiter Ministerialdirigent Dr. Kölfen und V, Außenhandel, Leiter Mi- nisterialdirektor Dr. von Maltzahn. Insgesamt handelt es sich um 50 Per- sonen. Die Wohnungsfrage soll allerdings bisher noch nicht geklärt sein. Wie weiter aus den dem Bundeswirtschafts ministerium nahestehenden Kreisen verlautet, soll das Schwergewicht der Hauptabteilung I eben- falls baldmöglichst nach Bonn verlagert werden, und zwar vor allem deren Abtei- lungen Planung, Preis und Demontage. Im Bundesministerium für Ernährung ist man der Ansicht, daß der auf Anfang Februar angesetzte Umzugstermin voraus- sichtlich nicht eingehalten werden könne, weil die Umbauarbeiten der Amtsräume erst kurz von Weihnachten begonnen haben. Geplant ist, als erstes die Hauptabteilungen III, Ernährungswirtschaft, und V, Außen- handel, ganz nach Bonn zu verlegen. Die Preise von morgen „Wege zur Rationalisierung“ Schriftenreihe des Rationalisierungs-Aus- schusses der Deutschen Wirtschaft RAW), Heft 1. Mit einem Vorwort von Prof. Pr. E. Erhard. Mit Beiträgen von Dr.-Ing. O. Bredt, Dipl.-Ing. K. P. Härten, Generaldirektor Dr. H. Kost, Prof. Dr. L. Miksch, Dr. K. Pentz- lin und Colonel H. T. F. Petterson. 94 Sei- ten. Format 14,8 1 em. Kart. 2,80 PM. „Nur wenn es uns gelingt“,— so schreibt Prof. Dr. L. Erhard in seinem Vorwort zu dieser Schrift—„die Ergiebigkeit der mensch- lichen Arbeit noch erheblich zu steigern und die Rationalisierung ist eines der wirk⸗ samsten Mittel zur Erreichung dieses Zieles Werden wir den Anschluß an den Leistungs- standard der fortschrittlichen Welt finden kön- nen, und nur wenn uns das gelingt, bietet sich uns die materielle Möglichkeit, den Lebens- standard unseres Volkes fortlaufend zu ver- bessern.“ Führende Persönlichkeiten der Ver- waltung, Industrie und Wirtschaft haben in der vorliegenden Schrift in überzeugender Weise die engen Zusammenhänge zwischen Preisen, Leistung, Kaufkraft und Lebens- standard dargelegt. Das Buch wird daher Zrößte Beachtung in allen betriebs- und volks- wirtschaftlich interessterten Kreisen finden. Frankfurter Effektenbörse vom 5. Joenuar Dem zunehmenden Angebot stand an der heu- tigen Börse nur auf teilweise stark ermäßigter Basis Kaufneigung gegenüber, insbesondere Wur- den hiervon Montanwerte betroffen, die Verluste bis 7% erlitten. Zum Schluß der Börse kam es allerdings zu kleinen Erholungen, Hoesch und Klöckner verloren je 4%, Mannesmann 8, Rhein- stahl 7, Stahlverein 2.75, Rhein. Braunkohle 3, Harpener ebenfalls 3%. Von Elektrowerten waren Siemens um 3,5, Licht/ Kraft um 4, Lahmeyer um z rund RWE um 1 0% ermäßigt. Von den übrigen Werten wurden südd. Zucker nur 4% unter dem gestrigen Briefkurs mit 90 aufgenommen, Metall- Sesellschaft gingen um 3,75, Daimler um 3, Rhein- metall um 2, Demag um 1. Pt. Erdöl um 2, Lö- wenbräu München um 2,5. Rütgers ebenfalls um 2,5. BMW um 4% zurück. Salzdetfurth Waren 27 unter gestern mit 70 angeboten, Stärkere Verluste hatten Buderus, die 7,5% unter gestern gehan- delt wurden. Entgegen der Allgemeintendens Waren einige Spezialwerte bis zu 10 ½, allerdings nach Pause, gesteigert, so Accu und Kleyer. De- gussa konnten 13% aufholen.— Banken eben- alls schwächer, Commerzbank um 1,73. Dresdner Bank um 0.75 und Deutsche Bank um 1.3% leich- ter.— Renten Waren im allgemeinen behauptet. 155 5 wurden Gute Hoffnung mit 67,5 18„Eisenhütte Köln mit 263 in mit 32,5—34 bezahlt. e — . 1 * * und tiefer. Seite 8 Es sibt Worte, die für Kinder einen eigenen Zauber besitzen und denen auch noch nach vielen Jahren ein leiser Duft von Freude und Geheimnis anhaftet. Zu den Seliebtesten Worten meiner Jugend gehörte die Bezeichnung„Zwischen den Jahren“, mit der die Zeit von Weihnachten bis Neu- Jahr oder vielmehr bis zu den Heiligen Drei Königen gemeint ist. Zwischen den Jahren, 88 das klang so geheimnisvoll, so vielverheißend, wie ein dunkler, aber schöner Pfad, der von einem frohen Ort zum andern führt. Eigentlich fing die Zeit für mich früher an, als der Kalender und die Erwachse- nen es festgesetzt hatten. Schon der ein- undzwanzigste Dezember gehörte zu ihr, dieser aufregende Tag, da begnadete Men- schen um Mitternacht die Sprache der Tiere verstehen. Wie oft nahm man sich vor, wach zu bleiben und in der Geister- stunde mit dem vielgeliebten Hund zu plaudern. Man freute sich auf den Augen- blick, da er das kleine schwarze Maul öffnen und alles erzählen werde, was er sich seit dem vorigen Jahr gedacht und Was er erlebt hatte. Im Ofen knistierte das Feuer, die Flam- men beleuchteten das Kissen, auf dem vor dem Bett der Hund lag, und man erzählte sich Geschichten, um nicht einzuschlafen. Allmählich wurde es ganz dunkel im Zim- mer, nur das leise Schnarchen des Hundes verriert, daß er noch immer auf seinem Alten Platz liege. Das Dunkel war ein Teich, in dem man versank, immer tiefer Und als man endlich wieder herauskam, blickte bereits der Wintermor- gen durchs Fenster. Man war wieder ein- mal eingeschlafen und mußte von neuem ein Jahr lang warten, bis der Hund zu einem sprechen würde. Nach dem aufregenden beseligenden Höhepunkt, den Weihnachten bedeutete, kamen die stillen Tage, an denen es noch immer nach Christbaum roch, vor dem Fenster die dicken weißen Flocken nieder- flelen, die aus dem Garten ein Märchen machten, der neue Schlitten ausprobiert wurde und man, beim Ofen sitzend, die neuen Bücher las. Noch waren die Feste nicht vorbei, noch durfte man sich auf die Heiligen Drei Könige freuen. Sie kamen stets in der ersten Dämme- rung, standen auf der breiten beschneiten Auffahrt vor dem Haus und sangen. Auf den Köpfen trugen sie durchsichtige Kir- chen, aus denen hervor eine Kerze leuchtete, Kronen und Heiligenscheine. Schulter geschwungen baumelte ein großer Sack, in dem sie, nachdem sie sich zuerst in der Küche gestärkt hatten, die Gaben korttrugen, die man ihnen mit einer ge- Wissen Scheu überreichte. Auch wenn man sie erkannte und ganz genau wußte: der Die Heiligen Drei Könige mit Ueber die Von Her mynia zur Mühlen größte König ist der Sohn des Taglöhners, der im Garten arbeitet, der kleinste der der Wäscherin und der Mohr das Enkel- kind der alten Frau, die jeden Monat ein paarmal beim großen Aufräumen hilft, auch wenn man sie im Privatleben kannte, so waren sie doch in dieser einen Nacht ver- zaubert, und es entströmte ihnen eine ehr- kurchtsgebietende Hoheit, vor der man sich beugte, als wären sie die wirklichen Könige aus dem Morgenland. Einmal freilich mußte man erleben, wie sie sich selbst auf leichtfertige Art ihrer Würde begaben. Und von diesem Tag an mischte sich in die Gefühle, die man bis-. her für Könige gehegt hatte, ein leiser Zweifel. Zuerst king die Sache ganz drollig an: statt der drei Heiligen Drei Könige tauch- ten sechs auf. Die einen kamen die Auf- fahrt entlang, die anderen mochten durch das Hintertor des Gartens eingedrungen sein und schritten nun den schmalen verschnei- ten Weg entlang, der zum Haus führte. Einander erblickend, blieben sie eine Se- kunde lang wie angewurzelt stehen. Im schwarzen Abend leuchteten auf ihren Köp- ken die transparenten Kirchen, Häuschen, Kronen und Fleiligenscheine. Dann jedoch begannen sie einander zu beschimpfen. Höchst unköngliche Worte tönten durch die Winterluft, Worte, die man noch nie gehört hatte, deren Sinn jedoch leicht zu erraten war. Und plötzlich schie- nen sie zu erkennen, daß Worte nichts nützen, und stürzten sich aufeinander. Schimpfend, schreiend hieben die Heiligen Drei Könige aufeinander los, Kirchen und Heiligenscheine, Kronen und andere Zei- chen ihre Würde fielen in den Schnee. Sie schlugen mit den Zeptern und den langen Pilgerstäben aufeinander ein, und die Die- ner mußten vors Haus laufen und sie trennen. Nachher saßen dann die sechs Heiligen Drei Könige durchnäßt vom Schnee, ohne Heiligenschein und Krone, kläglich und verschreckt in der Küche. Die Schlacht war wild gewesen, der eine schwarze König, das eine„Murl“é, wie das Küchenmädchen sagte, mußte sogar verbunden werden. Neben ihnen auf dem Fußboden lagen zer- brochen und eingedrückt die Kirchen und Kronen. Das zweite, unverletzte„Mur!“ weinte, weil seine Hose ein Loch bekommen hatte. „Jesses, wird die Mutter schimpfen“, sagte es jämmerlich.„Die Hose war noch ganz gut. Der Vater hat sie nur fünf Jahre ge- tragen.“ 5 Angesichts dieses großen Unglücks wich die feindliche Stimmung zwischen den bei- den konkurrierenden Königsgruppen. „Komm mit mir heim“, sagte das erste „Mur!“ tröstend,„meine Schwester flickt Ein Zither- Lied begeistert England Phantastischer Erfolg eines Wiener Kaffeehaus- Musikers Der Wiener Zitherspieler Anton Karas ist an der Themse zu einem berühmten Mann geworden. Selbst der König und Prinzessin Margaret waren bei seinem er- sten Spiel im„Empress Club“ unter den Zuhörern. Sechsmal wünschte sich die 18 jährige Königstochter ihre Lieblings weise. Ein Zufall war es, der den kleinen Wiener Kaffeehausmusiker nach England verschlug und seinen Stern in der britischen Metro- pole zum Leuchten brachte. Vor einem Jahr besuchte Carol Reed. der Regisseur des Films„Der dritte Mann“, die Mus kstadt an der Donau. In einem Heu- rigen-Lokal hörte er das melancholische Spiel Karas, dessen Klang ihn so bewegte, daß in ihm die Idee reifte, diese Musik als Hintergrund für die schaurige Handlung seines neuen Films zu verwenden. In ihm wird ein demoralisierter und schließlich zum Mörder gewordener junger Mann ge- zeigt, dessen jeweiliges Auftreten auf der Leinwand der unsichtbare Zitherspieler mit einer getragenen Melodie begleiten sollte. Reeds Filmgesellschaft teilte seine Meinung nicht. wollte lieber einen orchestralen Hin- tergrund schaffen. Doch vermochte der Re- gisseur seine Meinung durchzusetzen. nolte sich Karas aus Wien. Seinem Engagement wurde nicht mehr Bedeutung beigemessen Als den tausend anderen kleinen und gro- ben Vorbereitungen für den Film. Nach Fertigstellung der Dreharbeit kehrte der Zitherspieler wieder in seine österreichische Heimat zurück, Schon als der Film zum erstenmal vor geladenem Publikum gezeigt wurde. war die nachhaltige Wirkung der Zitherklänge zu beobachten. Bei der Uraufführung nahm die eigenartige Melodie die Zuhörer gefangen, auf dem Heimweg summten sie das„Harry“ Lime-Motiv“ vor sich hin, das bald zur Lieblingsmelodie des englischen Volkes em- schließlich der Königsfamilie wurde. Man bezeichnete den unsichtbaren Zitherspieler als den eigentlichen Star des Films. Der saß inzwischen schon wieder in Wien in seinem Heurigen-Lokal, spielte wie früher und ahnte noch nichts von seinem Erfolg. Die ersten Schallplatten mußten deshalb vom Tonband aus aufgenommen werden, bis Anton Ka- ras nach London zurückgekehrt war und direkte Schallplattenaufnahmen gemacht werden konnten. Auf der Durchreise wurde er schon in der Schweiz zu dem gleichen Zweck aufgehalten, und sein persönliches Auftreten in England machte den 43jährigen ehemaligen Musikstudenten zu dem popu- lärsten Mann der Insel. Der schüchterne kleine Musiker von der Donau konnte nur noch stammeln:„Ich bin so glücklich, ich bin so glücklich!“ Ein Welterfolg ist seine kleine Melodie geworden H. W. Heidelbergs Theatersorgen öffentlich diskutiert Intendant Dr. Rudolf Meyer steht Rede und Antwort Es ist nun fast schon zu einer traditio- nellen Einrichtung in Heidelberg geworden, Probleme des öffentlichen Lebens in einem Forum durch die Bürger der Stadt disku- tieren zu lassen. Mögen auch die konkreten Ergebnisse eines solchen Forums meist den Erwartungen nicht entsprechen— um 80 reizvoller und pointierter ist die Unter- haltung oft im einzelnen—, gut und be- grüßenswert ist es in jedem Falle, daß nicht länger hinter verschlossenen Türen ver- handelt wird. Gut und begrüßenswert war es auch, daß der Intendant der tädtischen Bühnen Heidelberg, Dr. Rudolf Meyer, sich seinem Publikum stellte, die Situation seiner Bünne in aller Oeffentlichkeit schilderte urid mit nüchternen Zahlen belegte. 750 000 DPM bedarf das Heidelberger Theater an städti- scher Subvention, wenn es in der jetzigen Form weitergeführt werden soll. Ueber die im Haushaltsplan angesetzten 500 000 DMI aber will der Stadtrat nicht hinausgehen. Die fehlende Summe aus eigenen Kräften aufzubringen, sieht sich der Intendant nicht in der Lage. Es bedürfe vielmehr völlig neuer Lösun- gen. Lösungen, die sich auf wirtschaftliche wie auf organisatorische Fragen erstreckten So könne man, führte Dr. Meyer Weiter aus. etwa 100 000 DM einsparen, wenn das Schauspiel aus dem Verband des Stadt- theaters herausgelöst und als Privatbetrieb weiter geführt werde(mit nur keinem Ersemble-Stamm und der jeweiligen Ver- pflichtung von Honorar schauspielern. Um dem sehr variablen, leicht ins„Uferlese“ anschwellenden Subventionsanspruch an die Stadt zu begegnen, könne man auch an die Gründung einer Theater- G. m. b. H. denken, an der die Stadt sich mit einem festen Zu- schuß zu beteiligen hätte. Freilich müsse ein solches Unternehmen entscheidend nach kaufmännischen Gesichtspunkten geführt werden. Die Zusammenlegung mit dem Mann- heimer Nationaltheater sieht Dr. Meyer als eine glückliche Lösung an. Eine Wirtschafts- kommission habe bereits beide Bühnen auf eine solche Möglichkeit überprüft, das Gut- achten darüber fehle aber noch. Dieses Bild der Lage blieb auch in der durchweg sachlichen, nur dann und wann erheiternde Randgebiete streifenden Dis- kussion unverändert ernst.„Selbst mit der dreifachen Abonnenten-Zahl ist es nicht zu schaften Die Orchester-Tarife liegen zu hoch für die heutige Notlage des Theaters Die Zeit der festen Zwölf-Monats-Ver- träge für Schauspieler und für Sänger ist dee Der Forderung eines Diskussions-Teil- nehrmiers, etwa ein Vierteljahr zu Wesentlich ermäßigten Eintrittspreisen zu spielen, be- gegnete Intendant Dr. Meyer aus seiner Er- fahrung mit einiger Skepsis, versprach je- doch, diesen Vorschlag der Stadtverwaltung zu unterbreiten. In einer abschließenden. zusammen- kassenden Resolution, die sich die unter Führung von Universitätsrektor Prof. Pr. Freudenberg und dem Ehrenpräsidenten der ihrem Stern sie dir so gut, daß die Mutter nichts merkt.“ Das unverletzte„Murl“ wurde wieder heiter und trank vergnügt die heiße Scho- kolade, die jedes Jahr den Heiligen Drei Königen vorgesetzt wurde. Damals fiel mir zum ersten Male auf, wie heißhungrig die Heiligen Drei Könige den Kuchen verzehrten, wie sehnsüchtig ihre Augen von den rasch geleerten Tel- lern nach dem Backwerk und dem Riesen- guglhupf schweiften. Und ich glaube, an jenem denkwürdigen Abend kam mir zum ersten Male der Gedanke, daß es Kinder gibt, die nur einmal im Jahr genug Kuchen bekommen. Es war kein angenehmer Ge- danke. Aber die sechs Heiligen Drei Könige schien diese für mich beinahe unfaßbare Tatsache nicht zu stören. Sie aßen drauf los, als könnten sie auf Vorrat essen, und waren nun wieder ganz froh und heiter. Und als sie nachher, da sie ja doch mit ihren kaputten Transparenten und Insig- nien nicht mehr vor andern Häusern sin- gen konnten, etwas Geld bekamen, leuch- teten ihre jungen Gesichter, und sie san- gen zum Dank, alle sechs in schönster Eintracht, das Lied von den Heingen Drei Königen mit ihrem Stern. Dann gingen sie wieder in die Nacht hinaus. Nicht mehr die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland, sondern sechs arme Kinder,— das eine mit zerrissener Hose— die ihren schönsten Festtag hinter sich hatten und nun wieder ein Jahr lang warten mußten, um für einen Abend Könige zu sein, die sich an Kuchen satt- essen können. Die Anzahl der Proben, die ein Dirigent benötigt— ein Orchester vom Range der Berliner Philharmoniker vorausgesetzt—, ist abhängig von der Art seiner Künstler- Individualität, d. h. einerseits von den, was ihm vorschwebt— was bei dem einzel- nen sehr verschieden sein kann— und an- dererseits von seiner Fähigkeit, das Ge- Wollte auf den Orchesterapparat zu über- tragen. Objektiv gültige Maßstäbe gibt es da nicht. Insbesondere ist die landläufige Meinung: je mehr Proben, desto besser, nicht richtig. Das wäre allzu einfach: Die Probe als solche ist ja nichts Isoliertes, Probe und Aufführung gehören zusammen und können nur in ihrer Abhängigkeit von- einander verstanden und gewürdigt wer- den. Es gibt Dirigenten, die es trotz langer Praxis nie begriffen haben, wozu Proben eigentlich da sind. Es gibt aber auch solche, die interessant und gut zu probieren ver- stehen und in der Aufführung enttäuschen. Gewiß muß die Probe ihre Funktion als Vorbereitung erfüllen; d. h. in der Auffüh- rung darf nicht mehr improvisiert wer- den als durchaus nötig. Aber— und dies muß besonders hervorgehoben werden— auch nicht weniger. Ein bekannter Dirigent sell gesagt ha- ben: Man muß so lange probieren, bis der Dirigent nicht mehr nötig erscheint, Dies ist ein grundsätzlicher Irrtum, der nicht nur in einer falschen Vorstellung von Detail- kragen des Weniger oder Mehrprobierens, sondern von dem, was Musizieren über- haupt ist und soll. seinen Ursprung Hat. Der Drang. alle Einzelheiten bis ins Kleinste festzulegen, entstammt nämlich im letzten Grunde einer Angst der Interpre- ten, sich der Inspiration des Moments all- zusehr überlassen zu müssen. Sie versu- chen diese Inspiration durch minutiöse Vorbereitung möglichst in den Hintergrund zu drängen, und schließlich zu ersetzen und überflüssig zu machen. Dies ist deshalb falsch, weil man lebendigen Werken damit nicht gerecht wird. Die großen musikali- schien Meisterwerke stehen in weit höherem Maße, als gewöhnlich angenommen Wird, unter dem Gesetz der Improvisation. Daß dies so wenig bemerkt wurde. hat seinen Grund vor allem darin, daß diese Werke niedergeschrieben sind. Der Inter- pret lernt sie erst durch die Niederschrift kennen. Sein Weg zu ihnen ist der umge- kehrte wie der des Schöpfers. Dieser erlebt den eigentlichen Sinn dessen, Was er sagen Will, vor bzw. während des Niederschrei- .—:,,, 2g. u—vu—K—.—— tion zu unterrichten und zur aktiven Teil- nahme aufzufordern. Denn entscheidend wird immer die Besucherzahl, das Publikum Sein. K. H. Zusammenlegung auch in München Kultusminister Dr. Hundhammer setzte sich im Kulturausschuß des bayrischen Landtags für eine Generalintendanz über alle drei bayrischen Staatstheater ein, da sich der Rat der Besatzungsbehörden, die drei Staatstheater in Einzelunternehmungen aufzulösen, nicht bewährt haben. Die drei Staatstheater, für die der Staat, die Stadt München und der bayrische Rundfunk 5,6 Millionen DM zuschießen müssen, wür- den voraussichtlich erhalten werden kon- nen, da sich die große Krise vom Oktober von selbst gelöst habe. Der Minister wandte sich auch gegen die hohen Gagen und schlug vor, neben einer Grundvergütung Spiel- gelder zu zahlen.. 5 Das Kapital„Kunst und Volksbildung“ mit dem der Haushaltsausschuß seine Be- ratungen begann, weist einen Zuschuß von 8,7 Millionen DM auf. Für die staatlichen Bibliotheken wurde ein Zuschuß von 1,03 Millionen DM genehmigt. Der Wiederaufbau des zerstörten Gebäudes der Staatsbiblio- thek wird 2,3 Millionen DM kosten. Die Bibliothek, die im Kriege 500 000 Bande verloren hat, besitzt heute mit zwei Millio- 15 5 fast wieder ihren alten Be- stand. b Industrie- und Handelskammer fubert Die Beisetzung Emil Jannings wird am Sternberg stehende Gesellschaft der Dreikönigstag erkolgen. Vorher findet eine „Freunde des Heidelberger Theaters“ als Trauerfeier in St. Wolfgang statt. Am vorigen Veranstalterin des Forums gutheißen lieg, wandte man sich dann an die breite Offent- lichkeit Heidelbergs, um sie über die Situa- Donnerstag war Emil Jannings zur katholi- schen Religion übergetreten. Ein Salzburger Bildhauer hat die Totenmaske Emil Jannings abgenommen. ö Aus dem Nachlaß des 1914 im Alter von fun fz⁊ig Jahren Professor Mam Ut h hat dessen in Mannheim gebildete, 1904 auf der Weltausstellung in Saint Louis ausgezeichnete Gemälde„A m K 0 nale, das seit einigen Tagen in der Kunsthalle ausgestellt ist, schenkt.— Professor Ma Uth ist um die Jahrhundertwende als Mitbegründer der Be, die in Mam Liebermann, liner Sezession hervorgetreten, wohknender dem Uth auch persönlich verbuß den war, inren kervorragendsten Vertreter fand. Er selbst kat sich unter den Malen der deutschen impressionistischen Schule mit farblich reizvollen, vielfach nuancierten Oe bildern einen Namen gemacht und in kleineren Aquarellen und kolorierten Zeichnunge den gesellschuftlichen Glanz seiner Zeit fest gehalten. 5 Improvisation am Dirigentenpult! Von Wilhelm Furtwängler bens; die der Niederschrift zugrunde lie- gende Improvisation stellt den Kern des Schöpfungsprozesses dar. Für den Interpre- ten indessen ist das Werk gerade das Ge- genteil einer solchen Improvisation: näm- lich eben eine in feststehende Formen und Zeichen gebannte Niederschrift, die er nach- träglich enträtseln muß, um zum Werk sel- ber zu gelangen und es dann darzustellen. Wo aber das Gefühl für echte Form und deren Ursprung aus der Improvisation nicht mehr vorhanden ist, sucht man nach Surro- gaten, nach Hilfsmitteln und Stützen, das wWenkende Gebäude zu halten. Das literari- sche Programm schien eine Zeitlang eine solche Stütze zu bieten. Später fing man an, der absoluten Musik überhaupt aus dem Wege zu gehen, nur noch für das Theater zu schreiben. Man klammerte sich an das Drama, schließlich gar noch an ein choreo- graphisch dargestelltes. Je mehr man un- fähig wurde, nach musikeigenen Gesetzen zu schaffen, in von irmen her gewachsenen Formen zu denken, desto größer wurde ein von außen kommendes Abwechslungsbe- dürfnis. Nun wird nicht mehr— das ist ein grundsätzlicher Unterschied— der Ge- gensatz um eines neuen Ganzen willen auf- gesucht. sondern der Kontrast um seiner Selbst willen. Ein Stück Musik ist nicht mehr, wie früher, Ablauf eines zentral orientierten, in sich selber notwendigen „organischen!“ Geschehens, sondern wird mehr und mehr eine eines eigenen Mittel- Salzburger Festspiele 1950 Das Kuratorium der Salzburger Festspiele hat unter dem Vorsitz des Landeshauptmanns Dr. Klaus das Programm der Festspiele 1950 endgültig festgelegt. Wilhelm Furtwängler, der mit Hans Knappertsbusch, Bruno Walter, Kar! Böhm und Josef Krips zu den Dirigenten der acht Konzerte der Wiener Philharmoniker ge- hört, dirigiert Beethovens„Fidelio“(Regie: Günther Rennert) und Mozarts„Don Gio- vanni“,(Regie: Oskar Fritz Schuh). An Opern- aufführungen sind ferner u. a.„Capriccio“ von Richard Strauß Dirigent: Karl Boehm, Regie: Rudolf Hartmann).„Der Raub der Lucrezia“ von Benjamin Britten und„Romeo und Julia“ von Boris Blacher vorgesehen. Auf dem Dom- platz wird wieder Hofmannsthals„Jedermann“ in der Inszenierung von Helene Thimig ge- spielt. Im Programm der Festspiele stehen neben weiteren Schauspiel- und Opernauffüh- rungen fünf Domkonzerte unter Leitung von Professor Josef Meßner und vier Serenaden unter Stabführung von Professor Bernhard Baumgartner. Kirchen und palãste Venedigs punktes entbehrende, lediglich auf sinnvol Abwechslung eingestellte Unterhalung. D. mit aber treten völlig andere Wertmaßstad völlig andere Gesichtspunkte in den dd dergrund.. All dieses gilt natürlich ebenso für d Darstellung der Musik— wie ja, wie i schon sagte, alle Reproduktion eines Ze, alters stets in derselben Richtung verlau wie dessen Produktion, und von den große produktiven Kräften der jeweiligen Gege wart entscheidend beeinflußt wird. Das Gesetz der Improvisation wie wir! vorhin gekennzeichnet haben als Vorausse zung aller echten Formen von innen herau verlangt ein völliges Sichidentifizieren d. Künsters mit dem Werk und dessen We den. Läßt die Kraft zur echten Form, di allgegenwärtige Gefühl für sich nach, ändert sich das sofort: Der Darstellen steht dann uicht mehr im Kunstwerk dis sondern tritt mit seinem Bewußtsein— 1 erst nur vorübergehend, mit der Zeit ab- immer mehr und mehr— daneben. Er nicht mehr unmittelbar mit, sondern de hält sich in steigendem Maße kontreilieg beobachtend, arrangierend. Kräfte, dis durch das zwangsläufige Mitfühlen d Werkes gebunden waren, werden frei. Me bekommt„den Kopf frei“ für allerlei Ding neben, über, hinter dem Werk. So frag mich einmal ein junger Kollege, was id eigentlich während des Dirigierens mit d. linken Hand mache. Während ich mir d Antwort überlegte, kam mir zum Bewutß sein, daß ich mir trotz meiner über zwal zigjährigen Praxis im Dirigieren dies Frage noch niemals vorgelegt hatte. I wenn die Aufmerksamkeit und Gerichte heit auf das Kunstwerk selbst nicht mel alle Kräfte in Anspruch nimmt, begim man an sich selbst zu denken. Man lernt d „Pose“, ein Mittel besonders der Dirigent — und gewiß etwas, zu dem ein wirklich Künstler schlechterdings keine Zeit habe dürfte. Man beginnt weiterhin, der KU trolle des Technischen besondere Aufmel samkeit zuzuwenden; das Technische b ginnt unvermerkt Selbstzweck zu werde Das bedeutet aber, daß man das Gef dafür verliert, daß die Seele Form und d Form Seele sein muß; man verliert dan nichts weniger als das sichere Gefühl Notwendigkeit und Wahrhaftigkeit künstlerischen Ablaufs. a Aus Wilhelm Furtwängler„Gespräche ü Musik“, Atlantis-Verlag, Zürich. 8 Der zweite Vortrag Hartlaubs im„Freien Bund“ In Ergänzung seines ersten Vortrags über Venedig in der Reihe Berühmte Kunststätten“ behandelte Dr. Hartlaub- Heidelberg im dicht besetzten Behrenssaal der Mannheimer Kunsthalle einige der wichtigsten Einzelbauten unter den venezia- nischen Kirchen, Schulen und Palästen. Angesichts der unerschöpflichen Fülle der Objekte konnte dies sozusagen nur stich- probenartig geschehen. Die von guten Licht- bildern unterstützte lebendige Anschaulich- keit der Darstellung Hartlaubs vermittelte den Hörern immerhin ein ungefähres Bild der vielfältigen Baukunst Venedigs. Im Streifzuge ging es vor allem durch die in- teressante Entwicklungsgeschichte des Prachtbaus der Markuskirche mit ihrem verwirrenden romanischen. byzantinischen und gotischen Stilgemisch. Ferner beleuch- tete der Vortragende die an Malereien und Grabdenkmälern reichen und berühmten gotischen Kirchen San Maria dei Frari und San Giovanni e Paolo aus dem 14. und 15. Jahrhundert und stellte ihnen die in der Uebergangszeit von der Gotik zur Renais- sance erbaute Zachariaskirche und den Frührenaissancebau der Kirche San Maria dei Miracoli mit ihren kostbaren architek- tonischen Bildwerken gegenüber. Mit der Klosterkirche San Giorgio Maggiore endlich zeigte Dr. Hartlaub ein typisches Beispiel der klassizistischen Bauweise des berühm- ten venezianischen Baumeisters Palladio. Auch von den besprochenen staatlichen und privaten Palästen und Schulbauten Vene digs aus den verschiedenen Stilepochen (unter besonderer Berücksichtigung latür- lich des Dogenpalastes und seiner reichen Geschichte) erhielt man unter Hartl sachkundiger Führung einen klaren Beg C. 0 Kulturnachrichten Das Mannheimer Nationaltheater wird 1 4. Februar mit der Oper Die Walküh von Richard Wagner Unszenierung Rich Payer, musikalische Leitung Fritz Riege Basel gastieren. Die Einladung zum G8 spiel der Mannheimer Oper in Basel geht“ eine Anregung des verstorbenen Oberbürs“ meisters Dr. Cahn-Garnier zurück. Wolfgang Wagner, der Enkel Richard ners, wird, wie das Nationaltheater mitte am kommenden Sontag Mannheim besuch um einer Aufführung der von Richard P neuinszenierten„Walküre“ beizuwohnen. Der Mannheimer Bach-Chor gedenkt Anlaß des 200 Todestages von Joh. Seb. 3 (28. Juli) in Verbindung mit dem Orches des Nationaltheaters in drei, auf das 0 Jahr verteilten Bachfeiern die großen C werke„Matthäuspassion“, h-moll-Messe das„Weihnachtsoratorium“ in der Christ kirche aufzuführen. Vier Orgelkonzerte“ Kantatenaufführung, Kammermusik und Festvortrag ergänzen das Programm. Die“ samtleitung der Aufführungen übernimmt chenmusikdirektor Dr. Oskar Deffner. Zu dem Marburger Grünewald- Fund. Ib den wir bereits berichtet haben, äußerte“ der vom Leiter des Marburger Univers Museums mit der Beurteilung der aufgel denen Zeichnungen beauftragte Prof. Fi, ster. Köln, in der„Marburger Presse““ es sich um sehr wertvolle alte Grünewald“ dien handle. Die verlorenen Grünewald zinale könnten etwa um 1520 entstanden und hätten vielleicht zu einem Mariä-Himm fahrt-Altar gehört, 55 vers! Us* Vera. Dr. K Reda Telef Bank Allge Städt Posts Karls Lud v Ersel Für nimn