ers ph tion, 1 H. eine Jang 1 04 „ e rüge 40 fl ch ern! osfil veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, verlag: Mannheim Am Marktplatz xrelefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemelne Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Hrschelnt täglich außer sonntags ür unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl-Theodor- Straße 10 N Telefon 234 welnhelm, Hauptstraße 63, Telefon 261 Heldelderg, Rohrbacher Straße 3-7 i b Telefon 4920 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DN 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DN 2,50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 15 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., eee 8. Jahrgang/ Nr. 10/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 12. Januar 1950 3 UM. Sicherheitsrat in heikler Lage New Vork.(dpa) Die Sowjetunion hat am Dienstag, wie schon gemeldet, die erste Sit- zung des Sicherheitsrates im neuen Jahre aus Protest gegen die Anwesenheit des na- tionalchinesischen Delegierten Dr. Tsi ang. der im Januar den Vorsitz im Rat kührt, verlassen. Der sowietische Delegierte Ma- lik verlangte den Rücktritt des national- chinesischen Sicherheitsratsmitglieds und er- klärte, daß seine Delegation so lange nicht an den Ratssitzungen teilnehmen werde, bis das geschehen sei. Die Frage des weiteren Verbleibs oder des Ausschlusses Nationalchinas hat einen schwierigen Präzedenzfall geschaffen, den die Schöpfer der UN-Satzung schwerlich vor- aussehen konnten. Es bestehen daher auch keine eindeutigen Bestimmungen, nach de- nen verfahren werden könnte. UN-General- sekretär Trygve Lie hat zu der Frage er- klärt, die UN werde keinerlei Schritte un- ternehmen, ehe die zuständigen Kör- persehafte n“ der UN die Frage geklärt hatten. Niemand aber weiß bisher, welches diese zuständigen Körperschaften sind. Die letzte Sitzung des Kabinetts de Gasperi Rom.(dpa) Das Kabinett de Gas pe ri, das heute oder am Freitag seinen Rücktritt bekanntgeben wird, um eine Neubildung der Reglerung zu ermöglichen, hielt am Mittwoch seine letzte Sitzung ab. Eine Neu- bildung der italienischen Regierung ist durch die Krise notwendig geworden, die der Austritt von drei Ministern der Saragat- Sozialisten aus dem Kabinett ausgelöst hat. Die Ministerpräsidentschaft wird wiederum de Gasperi übernehmen, der damit bereits sein sechstes Koalitionskabinett der Nach- kriegszeit bildet. Nach den letzten Informa- tionen aus Parlamentskreisen werden sich die Christlichen Demokraten, die Republi- kaner und die Saragatsozialisten an der neuen Regierung beteiligen. Irmenminister Scelba gab einen Bericht über die blutigen Zusammenstöße in Mo- ie. Philadelphia. In Philadelphia wurden am Dienstag 90 Waggonladungen Panzer wagen und Panzer für die nationalchinesische Re- gierung auf Formosa auf einen türkischen Frachter verladen. Stockholm. Der schwedische Reichstag wurde am Mittwoch im Reichssaal des königlichen Schlosses in Stockholm von Kronprinz Gustav Adolf von Schweden feierlich eröffnet. Das erste Mal seit 42 Jahren konnte der 91jährige König Gustav diese zum Jahresbeginn übliche Zeremonie nicht selbst vornehmen, da er krank zu Bett liegt. Teheran. Die persische Regierung unter dem Ministerpräsidenten Mohammed Saed ist zurückgetreten. Saed teilte dem Schah mit, daß die gegenwärtige Situation Persiens einen Reglerungswechsel erforderlich mache. Buenos Aires. Der parlamentarische Aus- schuß zur Bekämpfung argentinienfeindlicher Umtriebe hat insgesamt 46 verschiedene Zei- tungen und Zeitschriften verboten, weil diese in rem Kopf nicht den vorgeschriebenen Satz „Das Jahr des nationalen Freiheitshelden San Martin“ gedruckt hatten. Kopenhagen. Die bekannte dänische Schrift- stellerin Karin Michaelis starb in ihrem Heim in Kopenhagen im Alter von 77 Jahren. Die Schriftstellerin wurde bekannt durch eine Reihe von frauenrechtlichen Romanen. von denen das„Gefährliche Alter“ Weltruhm er- langte. f Bern. Der Finanzminister des Landes Schleswig-Holstein, Professor Pr. Guelich, der im Anschluß an das Basler Treffen deutscher und französischer Parlamentarier einige Tage in der Schweizer Bundeshauptstadt weilte, besprach während seines Berner Aufenthaltes mit dem Chef der eidgenössischen Wirtschafts- departements. Bundesrat Nobs, wirtschaftliche Probleme Westdeutschlands und der Schweiz. Bombay. Der deutsche Flugzeugkonstruk- teur Willi Messerschmitt, der sich auf Ein- ladung der indischen Regierung nach Indien degeben hat, ist in Bombay eingetroffen. Der Besuch Professor Messerschmitts steht, wie verlautet, im Zusammenhang mit den von ihm nach dem Kriege entwickelten Montagehäu- sern, für die in Indien starkes Interesse besteht. Bonn. Deutsche Binnenschiffe können von jetzt an im Inland die Bundesflagge führen. Sie tritt an die Stelle des bisher vom alliier- cectbentrollrat vorgeschriebenen Standers * Duisburg. Vertreter deutscher Rheinreede- relen haben sich nach Paris begeben, um mit dem französischen Transportgewerbe über die Rückgabe deutscher Rheinschiffe zu verhan- deln, die bei Kriegsende von Frankreich be- schlagnahmt wurden. Berlin Der frühere Gauleiter von Ostpreu- gen. Erich Koch, ist wie das sowietisch-lizen- erte Nachrichtenbüro ADN meldet am Mitt- Wochabend von einer britischen Besleitmann- schalt den polnischen Behörden übergeben worden. Er soll in Polen vor Gericht gestellt werden München. Der Generalkläger am Münche- ner Kassationshof. Julius Herf hat dem Grün- der der„Vaterländischen Union“, Karl Feiten- hansl, die politische Betätigung. insbesondere 77 Redner und Versammlunssleiter verboten. 5 dem, Beschluß des Kassationshofes wird arauf hingewiesen daß Feitenhansl! unter dem dringenden Verdacht steht, faschistische Ideen zu verbreiten. UPidpa Neues Einkommensteuergesetz vor dem Bundestag Inkraftsetzung ab 1. Januar auch bei späterer Verkündung vorgesehen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der zur Zeit dem Bundestag vorliegende Entwurf eines Gesetzes zur Aende- rung der Einkommensteuer sieht vor, daß die Tarifsenkung und die sonstigen Aende- rungen mit Wirkung vom 1. Januar 1950 in Kraft treten. Der Bundesfinanz minister vertritt die Ansicht, daß an diesem Termin auf jeden Fall auch dann festzuhalten ist, wenn sich die Verkündung des Gesetzes infolge seiner Behandlung durch das Palament noch um mehrere Wochen verzögern sollte. Für die Lohnsteuerpflichtigen. die zur Zeit noch dem Steuerabzug nach den alten Sätzen unterliegen, würden dann Uebergangs- regelungen getroffen werden, die eine Benachteiligung infolge der verspäteten Ver- kündung ausschalten. Einen Bericht über die Finanzlage des Bundes gab Finanzminister Schäffer am Mittwochnachmittag in der 26. Sitzung des Bundestages. Aus den Angaben Schäffers geht hervor, daß den zu erwartenden Ein- nahmen des Bundes von 8 750 Millionen DM EKriegsfolgelasten, Besatzungskosten und Sozialausgaben in einer Höhe von insge- samt 10 980 Millionen DM gegenüberstehen. Daraus ergebe sich, daß die Kriegsfolge- und Soziallasten allein schon die Einnahmen des Bundes übersteigen. Der Finanzminister machte diese Anga- ben im Rahmen der Debatte um das Ein- kommensteuergesetz, wobei er betonte, daß für eine„große Steuerreform“ der Zeit- punkt noch nicht gekommen sei. Erst müsse die deutsche Finanzwirtschaft wieder sichere Grundlagen haben, und im ersten Jahr der jungen Bundesrepublik seien die Vorausset- zungen dafür leider noch nicht gegeben. Der wesentliche Grundgedanke des Steuergeset- 288 sei der, die mittleren und höheren Ein- kommen, die in den letzten Jahren das Schwergewicht der Steuerleistungen zu tra- gen hatten, so weit zu entlasten, daß über- haupt wieder ein Anreiz zu höherem Ver- dienst gegeben sei und daß dem Steuerehr- chen das verbleibe, was ihm aus volks- wirtschaftlichen Gründen verbleiben müsse. Die jetzt vorgenommene Steuersenkung betreffe in erster Linie die mittleren und höheren Einkommen. Der Minister begründete diese Tatsache mit dem Hinweis, daß die prozentuale Be- lastung der kleineren Einkommen bis zu 3000 DM. auch heute erheblich geringer sei als zu irgend einer Zeit seit 1926 Das Schwergewicht der wachsenden Steuerbela- stung habe stets auf den mittleren und hö- heren Einkommen gelegen. Es sei auch aus außenpolitischen Gründen nicht vertretbar, mit der Belastung der niedrigen Einkom- men unter die Steuersätze der Siegerstaa- ten herunter zugehen. Einen dahinzielenden Antrag des Zentrums könne er darum nicht befürworten Auch heute noch sei das deut- sche Volk das am meisten mit Steuern be- lastete Volk der Erde. Die Steuersenkung sei jedoch nicht vorgeschlagen worden, weil die Finanzlage des Bundes und der Länder überaus günstig sei, sondern weil man hoffe, durch die Wie- derherstellung der Steuerehrlichkeit und einer Steigerung der Kapitalbil- dung den Steuerausfall ausgleichen zu können. In einem Vergleich mit dem Rechnungs- jahr 1948 teilte der Finanzminister mit, das die Kriegsfolge- und Soziallasten um 1128 Millionen DM auf 8755 Millionen DM im Rechnungsjahr 1949/50 gestiegen sind. Dazu kämen Lebensmittelsubventionen von 350 Millionen DM, so daß sich gegenüber dem vergangenen Jahr eine Mehrbelastung von etwa 1,5 Milliarden DM ergeben habe. Ge- genüber diesen Zahlen betragen die Auf- wendungen für Wirtschaftsinvestitionen kulturelle Zwecke und Verwaltungsaufga- ben nur 7777 Millionen DM, also 46 Prozent der gesamten Ausgaben. Die Belastung des Steuerzahlers ein- schließlich der Soforthilfeabgabe und des Notopfer Berlin belaufe sich auf 25 Milliar- den DM, das sei mehr als das Doppelte als im Jahre 1936 und fast das Neunfache des Jahres 1913/14. In einem Ueberblick über die Zah- lungsbilanz des Bundes erklärte der Minister, daß den Importausgaben von 2253,1 Millionen Dollar Exporterlöse von nur 1413,22 Millionen Dollar gegenüberstän- den. Das jährliche Defizit von 839,3 Millio- nen Dollar(oder 3.5 Milliarden DW) werde bis auf einen geringen Rest durch die ERP- Die Sprecher Im Anschluß an die Rede des Finanz- ministers trat der Bundestag in die Debatte ein, die, sachlich geführt, dennoch oftmals Aspekte zeigte, die die sozialen Spannungen der Gegenwart weit aufrissen. Volle Zu- stimmung erntete Schäffer von keiner Seite, wobei die Diskussion zwischen zwei Polen schwankte. Auf der einen Seite, nämlich bei den Regierungsparteien, wurde die These aufgestellt, daß die beabsichtigte Steuer- senkung nicht ausreiche, eine echte Kapital- bildung zu begünstigen, auf der anderen Seite wurde der Befürchtung Ausdruck ge- geben, die Reform könne sich gegen die „kleinen Leute“, Vertriebene und Ausge- bomte wenden. Der Sprecher der CDU, Abg. Neubur- ger, begrüßte eine ‚„‚Wende der Finanz- politik“. Sie sei lange genug gefordert wor- den, und er glaube, daß nunmehr die gröb- sten Härten„konfiskatorischer Art“ besei- tigt würden. Ein wenig verhalten äußerte sieh der Sprecher der CDU/CSU zu der Möglichkeit, den Sparwillen zu beeinflussen und die Kapitalbildung anzuregen. Der sozialdemokratische Sprecher Abg. Seuffert, ging mit dem Bundesfinanzmi- nister außerordentlich scharf ins Gericht und sagte, daß das Bundesgebiet in das Gebiet der Deflzit wirtschaft abrutsche. Die SPD werde gegen diese Steuervorlage und ihren Geist„Zentimeter um Zentimeter“ revidie- ren. Seuffert wies besonders auf die Dis- krepanz, hin, die seiner Ansicht nach, darin stecke, daß eine solche Maßnahme durch- geführt werden soll, die einen Steuer- Begräbnis als Demonstration Die Beisetzung in Modena/ Togliatti greift de Gasperi an Modena.(dpa) Zu einer riesigen Trauer- demonstration für die bei Zusammenstößen mit der Polizei in der oberitalienischen Stadt Modena ums Leben gekommenen sechs Arbeiter kam es am Mittwoch, als die Toten beigesetzt wurden. Fast 200 000 Men- schen— das ist fast das doppelte der Bevölkerung von Modena— Waren auf der Piazza San Agestino versammelt, als der Generalsekretär der italienischen KP, Palmiro Togliatti, vor den mit der Tri- kolore geschmückten Särgen Ministerpräsi- dent De Gasperi und die Regierung be- schuldigte, sie seien„für den Mord direkt verantwortlich“. Die gleichen Anklagen er- hoben der Generalsekretär des kommunisti- schen Gewerkschaftsverbandes. Giuseppe Di Vittorio und der Bürgermeister von Modena. Die sechs erschossenen Arbeiter wurden ohne kirchliche Zeremonien beige- setzt. Ein Banner des Stadtrats von Bologna mit der Darstellung der Himmelfahrt Christi mußte eingerollt werden, nachdem die Menge in höhnische Zurufe ausbrach. Die Polizei wurde aus den Straßen von Modena zurückgezogen, als sich das Trauer- geleit mit zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, unter ihnen etwa 100 Sozialistischen und kommunistischen Parla- mentsabgeordneten, durch die Stadt be- wegte. Die Ueberfallkommandos waren auf Anordnung des italienischen Innenministers Mario Scelba aus der Stadt herausbeor- dert worden, um Zwischenfälle zu ver- meiden. Von zuständigen Stellen in Rom wurde die Tatsache unterstrichen. daß die kom- munistisch beherrschten Gewerkschaften nach den blutigen Zusammenstößen von Modena keinen Generalstreik für ganz Italien ausgerufen haben. Dies wurde als ein klarer Rückzug der Kommunisten ge- wertet, die nur örtliche Streiks prokla- mierten. Im Zusammenhang mit den Unruhen in Modena demonstrierten am Mittwoch- nachmittag ungefähr 50 000 Arbeiter in den Straßen Roms. Die Demonstranten trugen Transparente mit Aufschriften wie„Blut für Blut“ oder„Der Henker Scelba“. Ein großes Polizeiaufgebot war in sämtlichen größeren Straßen Roms zum Schutz gegen Unruhen aufgezogen. Hilfe ausgeglichen. Da im Jahre 1952 diese Hilfe zu Ende gehe, müsse bis dahin die ge- samte deutsche Kraft zusammengefaßt wer- den, damit das deutsche Volk dann sein Brot aus eigener Arbeit verdienen könne. Vor der Begründung des Einkommen- steuergesetzes durch Finanzminister Schäf- fer hatte Bundestagspräsident Dr. Köhler den Beschluß des Aeltestenrates bekanit- gegeben, die Redezeit bei der ersten Lesung auf insgesamt 130 Minuten zu beschränken. Davon erhielten CDU/CSU und SPD je 30, die FDP 15 und die übrigen Parteien, mit Ausnahme der Nationalen Rechten, der 5 Minuten zugebilligt wurden, je 10 Mi- nuten. Potthoff Gewerkschaftsvertreter in der Ruhrbehörde? Düsseldorf.(dpa) Für den Posten des deutschen Stellvertreters in der Internatio- nalen Ruhrbehörde hat der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Bundesregierung den Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium von Nordrhein- Westfalen, Dr. Heinz Potthoff, vorge- schlagen. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dr. h. c. Hans Böckler, hat am Mittwoch Bundeskanz- ler Dr. Adenauer den Vorschlag der Ge- werkschaften übermittelt. der Parteien schwund von 900 Millionen heraufbeschwöre in einer Situation, in der der Haushalt auf dem schmalen Grad des Gleichgewichts ba- lanciere. Die Vorlage der Regierung lasse die gestiegenen Lebenshaltungskosten außer acht. Außerdem übersehe der Finanzmini- ster, wenn er von mangelhafter Kapital- dildung rede, die Entwicklung der Aktien- kurse. Die SPD werde in den Ausschußbe- sprechungen mit allem Nachdruck darauf drängen, daß man die sozialen Notwendig- keiten nicht im Interesse der starken Schultern der Wirtschaft“ vernachlässige. Auch die Sprecher der FDP. Dr. Hö p- ker- Aschoff und der DP. Evers. der Bayernpartei und der WAV gaben der Re- gierungsvorlage keine sonderlich gute Zensur. Bonnet Jelephonal: Ilm Schalten des Budgeis von unserer Bonner Redaktion Bonn. Es gehört zum Makel aller Finanz- minister, sich als anerkannt zu fühlen, wenn sie von der Regierungsbank her ihre Maßnahmen vor der Oeffentlichkeit ver- treten müssen. Das galt auch für Dr. Schäf⸗ fer, der anläßlich der ersten Lesung des Entwurfs einer„kleinen Steuerreform“ hart im Nehmen sein mußte. Wieder einmal erwies es sich, wie ein Abgeordneter hinter- her meinte:„Wer allen geben will, gibt keinem“, So sah sich der Bundesfinanz- minister selbst von den Regierungsparteien mehr oder weniger verlassen, vereinsamt zwischen dem Budget, zwischen den sozia- len Notwendigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten stehen. Niemand zweifelt daran, und jeder Sprecher betonte, da eine Steuerreform notwendig sei. Auf das Ergebnis sind Steuerzahler, Ab- geordnete und Regierung gespannt. Schon die Formulierung„kleine Steuerreform“, die der Bundesfinanzminister gebraucht, be- weist, daß es sich bei der Vorlage um einen Kompromiß handelt. Zwei Auffassungen stehen einander gegenüber. In der Sprache des Politikers könnte man sagen: Kapitalis- mus und Sozialismus. Uebersetzt für den normalen Menschen sieht das Problem etwa so aus. Der Bund erwartet Einnahmen in der Höhe von 8,7 Milliarden DM. Kriegs- kfolgelasten, Besatzungskosten und soziale Ausgaben, die er zu zahlen hat, belaufen sich auf 10,9 Milliarden DM. Die Sozial- demokraten befürchten nun, daß bei einer Senkung der Steuern die sozialen Ausgaben die Einnahmen des Staates zu kurz kom- men, während die andere Seite hofft, durch gesenkte Steuern und Sparwillen zu för- dern, neues Kapital zu schaffen, das in der Wirtschaft arbeitet und— die Kasse des Staates neu füllt. Wenn in dem Gesetzentwurf der Regie- rung besonders den hohen und mittleren Einkommen eine Chance gegeben werden soll, so aus diesem Gesichtspunkt heraus, wobei man die These anführt, daß eine Förderung der Wirtschaft gleichzeitig den Armen dient oder, wie das häufig zitierte Schlagwort heißt:„Gute Wirtschaftspolitik ist gute Sozialpolitik.“ Wird die Vorlage dieser Ueberlegung ge- recht? Hierüber dürfte es im Finanzaus- schuß eine scharfe Auseinandersetzung ge- ben. Einbeziehung, aber keine Annexion Frangois-Poncet äußert sich zur Saarfrage Bonn(UP). Der französische Hohe Kom- missar, Fran gois-Poncet, äußerte sich in einem Interview zum Saarproblem. Er sagte, der französische Standpunkt in der Saarfrage sei vollkommen klar herausge- stellt worden. In Moskau hätten Grohbri- tannien und die USA im Jahre 1947 der französischen Auffassung zugestimmt Seit- dem sei keine Aenderung der französischen Stellungnahme eingetreten. Die Sowjetunion habe sich der Stellungnahme dazu enthal- ten und die endgültige Regelung werde durch den Friedensvertrag erfolgen. Als französischen Standpunkt definierte Fran- gois-Poncet: Einbeziehung der Saar in das Französische Wirtschaftsgebiet unter Beibe- haltung der politischen Unabhängigkeit, keine Annexion. Auf die Frage, ob Deutschland seiner Ansicht nach jemals die Saar aufgeben werde, stellte der französische Hohe Kom- missar fest, es handle sich nicht darum„den deutschen Charakter des Saargebietes zu ändern“. Da Problem liege darin, festzustel- len ob die Bevölkerung des Saargebietes eine Kombination von politischer Unathän- gigkeit mit der Einbeziehung in das fran- zösische Wirtschaftsgebiet wünsche. Diesem Wunsche habe die Bevölkerung des Saarge- bietes bereits in voller Freiheit Ausdruck gegeben. Gerüchte, denen zufolge Frank- reich die Anerkennung der Oder-Neiße- 10 N 8. 5 85 5 8. — 2 8 9 0 4 8 0 Deutsch 0 Vin* 5 rouge nein France, wein „Der kribbelt ja ordentlich in den Füßen er „Oui, oui, monsieur le Kanzler.“ Linie als Ostgrenze Deutschlands als Gegen- leistung für die sowjetische Anerkennung einer französischen Einverleibung des Saar- gebietes in Betracht ziehe, bezeichnete der französische Hohe Kommissar als„absurd“. Er dementierte weitere Gerüchte, denen zu- folge er diese Angelegenheit mit sowieti- schen Stellen oder mit Professor Ulrich Noack vom„Nauheimer Kreis“ besprochen haben soll. Frangois-Poncet sagte:„Seit Kriegsende haben die französischen Außenminister im- mer wieder versichert, daß die Oder-Neiße- Linie ihrer Ansicht nach eine vorläufige Grenze sei“. Er habe niemals etwas davon vernommen, daß die französische Regierung ihre Stellungnahme geändert habe oder be- absichtige, ihren Standpunkt zu ändern. Was Professor Noack betreffe, so habe er, Frangois-Poncet, sich darauf beschränkt Noacks Standpunkt anzuhören, Er habe ihm jedoch nicht verhehlt, daß die von ihin (Noack) vertretenen Ideen gefährliche“ Auffassungen enthielten, gegen die man Einwendungen erheben müsse. Schumans Deutschlandsreise Paris.(dpa-REUTER) Außenminister Robert Schuman gab vor dem franzö- sischen Ministerrat eine Erklärung über seine bevorstehende Deutschlandreise ab. Ein Regierungssprecher teilte mit, dag Schuman am Freitag zu einem drei- bis viertägigen Deutschlandbesuch aus Paris abreist. Schuman begibt sich zunächst nach Mainz. Dort besucht er die Universität. A schließend fährt der französische Augen- minister nach Bonn, wo er mit Mitglie- dern der Bundesregierung und anderen politischen Persönlichkeiten, darunter dem SPD-Vorsitzenden Dr. Kurt Sehu⸗ macher, zusammentreffen wird. Von Bonn aus fährt Schuman nach Berlin. Dort ist eine Zusammenkunft mit den alliierten Oberbefehlshabern in Deutschland— auch dem sowjetischen— vorgesehen. Saarverhandlungen erst am 7. Februar Saarbrücken.(dpa) Die Pariser Saarver- handlungen werden erst am 7. Februar be- Sinnen, heißt es in einem am Mittwoch ver- öfkentlichten Kommuniqué des saarländischen Informationsdienstes. Die Verhandlungen Waren ursprünglich für Ende Januar ange- kündigt worden. eke va MORGEN Donnerstag, 12. Januar 1950 Fekumans Neise Der Besuch des französischen Außenmi- misters Robert Schuman in Westdeutschland ist mit Recht als ein Ereignis von europäi- Scher, ja von weltpolitischer Bedeutung be- zehnet worden. Man soll zwar mit der- igen Begriffen nicht leichtsinnig umgehen, sonders nicht in Deutschland, wo von al- ters her allzu leicht die Neigung entsteht, sich als Nabel der Welt zu fühlen und die Wirklichen Dimensionen zu verkennen. In diesem Falle aber möge es in der Tat ange- Bracht sein, Superlative zu gebrauchen, um die Bedeutung des Ereignisses ins rechte Licht zu rücken. Von europäischer Bedeutung ist der Be- s die Aussöhnung und Ver- g der beiden großen benachbarten eder wesentlichsten Voraussetzun- ie endliche Einheit Europas ist. in aftlich und politisch die ein- unktschance des alten Kontinents se- 1 daraus ergibt sich logischerweise die weltpolitische Bedeutung, denn nur das gallze, in sich gefestigte und geeinte Europa wird dei den heutigen Größenverhältnissen Aussicht haben, gehört und verstanden zu Werden. Von den Vereinigten Staaten von Eu- ropa spricht man schon lange. Trotz sehr Vielen guten Willen, lobenswerter Initiat:ve und einigem Druck von außen ist erstaun- Uch wenig erreicht worden. Nun, gut Ding hat gute Weile und es wird wohl einer gene- Fätionenlangen ‚ömschulung“ bedürfen, um den überlieferten Komplexen, die Europa zerreißen, den Garaus zu machen. Die deutsch- französische Aussöhnung und Verständigung als Voraussetzung eines Triedlichen Zusammenlebens ist in den letz- ten Jahren diesseits und jenseits des Rhei- nes zu einem echten Anliegen geworden. das gute Franzosen und gute Deutsche um 80 mehr bewegt. je tiefer der Abgrund zwi- schen den Völkern in dunkler Zeit gewor- den zu sein schien. Auf beiden Seiten ist es den Einsichtigen, den hommes de bonne Volenté“ klar geworden, daß etwas getan Werden muß, um endlich die Vergangen- heit ruhen zu lassen, das Erinnern von den Gräbern weg in die Zukunft zu führen und die Kräfte jedes Volkes zu gemeinsamen Wohle zu vereinen. Etwas muß getan Werden— ja, aber was? In vielen Reden, Aufrufen, Proklamationen, Erklärun- gen und Schriften, in privaten Aussprachen von Mensch zu Mensch, wie auf zahlreich besuchten Kongressen ist das Ziel genannt Warden Der Weg zu diesem Ziel jedoch ist — 855 gefunden, geschweige denn gebahnt. Der französische Außenminister wird der westdeutschen Bundesrepublik kaum einen Besuch abstatten, um belanglose Worte über chimärische Ziele zu wech- sem. Wenn er schon als offizieller Gast in ein Land kommt, mit dem sich das seine wölkerrechtlich noch im Friegszustand be- findet, dann wohl mit der Absicht, das Geutsch- französische Gespräch in realere Bahnen zu lenken und zu Ergebnissen zu gelangen, die eine Fortsetzung seiner Po- tik ermöglichen. Zum ersten Male seit dem Kriege wird damit das deutsch-fran- z68ische Gespräch von der Ebene der mehr oder weniger privaten Schönrednerei in die harte Wirklichkeit verlegt. Und schon zeigt sich das Gesprüpp, das den Weg nach dem noch fernen Ziel verdeckt, als zäh und clicht. Nicht von ungefähr kommt Schuman nach Bonn in dem Augenblick, in dem die Frage der Saarautonomie aktuell ge- worden ist— eine Autonomie, über deren Charakter sich man keineswegs im Un- Klaren ist. Aber Saarautonomie oder nicht, Wir müssen uns sehr ernsthaft die Frage vorlegen, ob es sich lohnt, eine europäische Zukunft zu gefährden wegen einer Frage, der im europäischen Feld letzten Endes genau so viel oder genau so wenig Be- deutung zukommt wie zum Beispiel der Süd- Wseststaatfrage auf der Bundesebene. Es ist oft gesagt worden, daß Europa nicht ohne Opfer von allen Seiten zustande kommen Kann. Man hat sich in Deutschland auch immer zu diesen Opfern für Europa bereit erklärt. Nun, da man sie zu fordern scheint, zögert man. Die Vergangenheit hat oft gezeigt, wie schädlich sich parteipolitische Rücksichten auf guhenpolitische Entschlüsse ausgewirkt Haben. Stresemann ging darüber zugrunde. Briand zerbrach daran. Später zerbrach die Welt, die sie vertraten, und das Ziel, dem sie nahe gekommen waren, entschwand im Dunkel. Die Schrebergartenpolitik feierte billige und ach 80 kurzfristige Triumphe. Soll das alles noch einmal wie- derkommen?— Entweder will man Europa oder man will es nicht. Im ersten Fall kann man ja abwarten was wird, die Hände in den Schoß legen und auf Gott vertrauen. Im anderen Fall aber sollte man endlich ins Wasser springen und schwim- men Man braucht dabei noch lange nicht die Augen zu schließen. Nur wird es keine Garantie dafür geben, dag man dabei nag wird. Mit anderen Worten und auf deutsch: das Saarproblem wird auf gesamteuropà- ischer Basis gelöst werden oder es wird überhaupt nicht gelöst werden. Da die Franzosen nun eben einmal in unserem Verhalten in dieser Frage eine„Bewäh- rungsprobe“ des Vertrauens sehen wollen, betrachten wir die Saar— unbeschadet der Tatsache, daß sie unserer Verfügungsge- Walt entzogen ist— als die Mitgift für die Ehe zwischen Marianne und Michel, da- mit sie gemeinsam das europäische Haus bewohnen können! Wir möchten hoffen, daß Herr Schuman zukrieden nach Paris zurückfährt. Mögen die Deutschen einmal den richtigen politi- schen Instinkt haben. Das Weltreich mußte warten Am Freitag der vergangenen Woche Hatte die Regierung seiner Majestät die diplomatischen Beziehungen zu der nach Formosa geflohenen chinesischen National- Regierung abgebrochen und gleichzeitig das Regime Mao Tse Tungs anerkannt. Am Dienstag darauf, also volle vier Tage später traf die Antwort aus Peking in London ein, in der einem britischen Geschäftsträger die qmädige Erlaubnis erteilt wurde., sich nach der nördlichen Hauptstadt zu begeben, um dort alles weitere zu besprechen. Außerdem War die kühle Note des neuen Herrn Chinas verbrämt von einigen nicht gerade sehr freundlichen Auslassungen Radio Pekings gegenüber den„opportunistischen Konjunk- turrittern“ an der Themse, an deren auf- richtigem Sinne zu zweifeln doch immerhin allerhand Grund gegeben sei. Vier Tage stellen heute eine ganz erheb- liche Frist dar, die noch erheblicher wird, Wenn man weiß, daß im Falle Indien Mao Tse Tung sehr viel schneller auf die Initia- tive des Pandit Nehru reagierte. Hier ist eine bemerkenswerte Nuance, die für die Zukünftige Entwicklung aufschlußreich sein dürfte. Man kann sich gut vorstellen, daß man in London etwas blaß geworden ist über die Impertinenz des chinesischen Bauernsohnes, der ein Weltreich warten ließ— das mit einigen Millarden Pfund Investitionen äußerst interessiert an ihm ist — und der entschlossen zu sein scheint, sich, wenn überhaupt, nicht billig zu verkaufen. Sein oder Nichtsein— wahrlich, das ist hier die Frage für den weißen Mann des Abendlandes, mit dessen„Anerkennung“ allein in Peking keine Konzessionen mehr zu erbeuten sein werden. Mao Tse Tungs erste Schritte auf dem diplomatischen Welt- parkett waren sehr selbstsicher und ver- rieten nichts von jener„dringend benötig- ten Unterstützung“, an die sich so viele Hoffnungen klammern. H. „Tapferer kleiner Mann“ setzt sich durch Georges Bidaults ausgleichende Rolle in der französischen Politik Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Als nach einmonatiger, geradezu grotesker Regierungskrisis im letzten No- vember die fast verschollen geglaubte Fi- gur Bidaults wieder hervorgeholt und unter seiner Führung zum ten Male die brüchige Koalition der„Dritten Front“ mühsam und unter Wehklagen zusammen- geklebt wurde, grinsten die Leute, die es immer ganz genau wissen. Der kleine Mann sitzt nun als Kutscher auf dem Regierungs- wagen. Mit Zuckerbrot und Peitsche bringt er sein Dreigespann vorwärts. Das rechte Seitenpferd geht zwar nicht im Schritt, schlägt ab und zu nach dem Nachbarn aus, rutscht wohl auch mit den Vorderbeinen ein- mal vom Fahrweg ab und steht halb im Graben der Opposition. Ab und zu fällt ein Gepäckstück vom Wagen oder ein Mit- kahrer entdeckt plötzlich, daß er in dieser unmsglichen Kalesche nicht weiterfahren kann und springt ab. Der Wagen holpert mühselig dahin und ist jeden Augenblick einem Radbrliich ausgesetzt. denn allzuviel Steine liegen auf dem Weg. Und einige Me- ter hinter dem Wagen marschiert behende ein anderer kleiner Mann, Paul Reynaud, und führt ein paar ausgeruhte, gut heraus- gefütterte Gäule, die Rechten. und wirft ab und zu einen gehörigen Knüppel in die Wagenräder und hat eine schöne neue Außenminister Acheson stellte fest: Anerkennung Pekings, nicht eilig“/ Interesse an Westeuropa Washington.(UP) Außenminister Ache- son hat, nach Mitteilung des Ausschugvor- sitzenden Tom Conn ally, in der Geheim- sitzung des außenpolitischen Senatsaus- schusses am Dienstag folgendes festgestellt: 1. Der Streit Kominform- Tito habe unter den maßgebenden Männern der Sowjet- union zu Meinungsverschiedenheiten geführt. 2. Das Zustandekommen eines öster- rei chischen Staatsvertrages sei infolge des sowjetischen Verhaltens für eine gewisse Zeit un wahrscheinlich. 3. Die USA verfolgten mit größtem In- teresse die wirtschaftliche Integration“ Westeuropas und die Rolle westdeutsch- lands im epropäischen Handel. 4. Japan werde sich vermutlich um einen ausgedehnten Handelsverkehr mit dem kommunistischen China bemühen und vielleicht wiederum ein„ziemlich mächtiger“ Faktor im Fernen Osten werden. Acheson habe, wie Connally sagte, keine Feindselig- keit“ gegenüber einem Wiederaufleben der japanischen Macht, insbesondere auf wirt- schaftlichem Gebiete und bei der Seeschif- fahrt an den Tag gelegt. 5. Die USA hätten es nicht eilig“, das chinesische kommunistische Regime an- zuerkennen. Sie würden keine Entscheidi ng treffen, bevor sie nicht klar sähen, ob 81 die chinesischen Kommunisten an ihre inter- nationalen Verpflichtungen hielten und ob sie amerikanischen Staatsbürgern in China Schutz angedeihen ließen. 6. Der(im vergangenen Jahr) dem Pra- sidenten vom Kongreß bewilligte Fern- ost-Fonds sei bisher noch unangetastet und er. Acheson, habe bisher noch keine Vorschläge zu seiner Verwendung gemacht. Connally stelte zu den Ausführungen Achesons fest, seiner Ansicht nach mißte den nicht- kommunistischen Gebieten Süd- „ ost-Asiens Hilfe geleistet werden, die auf dem„Punkt vier“ des Trumanschen Pro- grammes beruhe. Commonwealth für schnellstmöglichen Frieden mit Japan Colombo.(UP) Die Außenminister der Commonwealth-Länder kamen am Mittwoch überein, daß alle Staaten, die gegen Japan kämpften, bei der endgültigen japanischen Friedensregelung mitzureden haben. Bevin betonte dabei, daß vom Standpunkt des Com- monwealth aus die Frage der japanischen Friedensregelung von höchster Dring- lichkeit sei. Wichtige wirtschaftliche Er- Wägungen sprächen für den frühestmöglichen Abschluß des japanischen Vertrages. Gleich- zeitig verwies Bevin jedoch auf die Schwie- rigkeiten, auf die die Friedensrege- lung in Europa stieß, und gab zu, daß die Bemühungen in Europa zeigen, welche Schwierigkeiten bei den Beratungen über den japanischen Friedensvertrag auftreten kön- nen, vor allem, da auch die Sowjetunion und China an den Friedensbesprechungen teilnehmen müßten. N Die Außenminister betonten übereinstim- mend, daß die USA, die im fernöstlichen Krieg bei weitem die schwersten Lasten tra- ch Seti mußten! Bei der japanischen Friedens- regelung das entsch Bätten. Indiens Ministerpräsident Pandit Nehru Warnte vor einer allzulangen Dauer der mili- tärischen Besetzung Japans, da diese geeig- net sein körme, das japanische Volk dem Kommunismus entgegenzutreiben. Es sei un- möglich, 80 Millionen Menschen immer un- ter militärische Obhut zu nehmen, wenn man vermeiden wolle, daß sich die militärische ee für die Westmächte nachteilig aus- wirkt. a Sidende Wort zu reden Mitbestimmung groß geschrieben Das Ergebnis einer Besprechung zwischen Arbeitgebern und nehmern Wiesbaden.(dpa)) Die erste offlzielle Besprechung zwischen Vertetern der Arbeit- geber- und Arbeitnehmer- Organisationen über das Mitbestimmungsrecht der Arbeit- nehmer wurde in Hattenheim beendet. In einem gemeinsam veröffentlichten Kommu- niqus erklären sich die Unternehmer grund- sätzlich bereit, das Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer auf dem personellen und sozialen betrieblichen Gebiet anzuerkennen. Im Falle der Nichteinigung sei die Entschei- dung einer Schiedsinstanz notwendig. Die Unternehmer wollen sich an einer Kommis- sion beteiligen, die versuchen wird, Vor- schläge auszuarbeiten. Die Unternehmer verlangen, daß die Vorschläge der Gewerkschaften über den Gesamtumfang der geplanten Zusammen- arbeit vor Zusammentritt der Kommission Vorgelegt wird. Eine Einigung auf dem be- handelten Gebiet soll nur gültig sein, wenn sich Unternehmer und Arbeitnehmer insge- samt über die Zusammenarbeit geeinigt ha- ben. Die Vertreter der Gewerkschaften neh- men diese Erklärungen der Unternehmer zustimmend zur Kenntnis, Sie stellen fest, daß damit die Voraussetzungen geschaffen sind, um das Problem der Gleichberechti- Sung der Arbeitnehmer in der Wirtschaft in neuen Verhandlungen allgemein zu lösen. Die Teilnehmer der Konferenz haben nach Mitteilung eines Sprechers verabredet, der Oeffentlichkeit über dieses Kommuni- qus hinaus nichts mitzuteilen, bevor sich nicht die Vorstände der Gewerkschaften und der Unternehmer mit dem Verlauf der Be- sprechungen befaßt haben. Suspendierung aufgehoben, wenn Frankfurt(UP). Zur Frage des Mitbe- stimmungsrechts äußerte vor Pressevertre- tern ein leitender Beamter des Amtes des amerikanischen Hohen Kommissars Mecloy, daß die Suspendierung der Länder- gesetze zum Mitbestimmungsrecht aufge- hoben würde, sobald die Bundesregierung ein Rahmengesetz hierfür erlassen werde. Allerdings müsse dann der Verfassungsge- richtshof die bestehende Ländergesetz- gebung daraufhin überprüfen, ob sie mit den Prinzipien des Bundesrahmengesetzes in Einklang stehe. Es liege an den Deut- schen, eine schnelle Einigung herbeizu- führen. Freier Arbeitsplatzwechsel? Frankfurt,(dpa) Es bestehen Pläne, die Bestimmung aufzuheben, der zufolge jeder Arbeitnehmer beim Wechsel seines Arbeits- platzes von der Zustimmung des Arbeits- amtes abhängig ist. Eine solche Regelung würde, wie dpa vom Bundesarbeitsmini- sterium erfährt, der im Grundgesetz fest- Selegten Freizügigkeit entsprechen. Die augenblicklich gültige Regelung geht auf die Arbeitsplatzwechselverordnung vom Jahre 1939 zurück. Heuß zum Saarproblem Koblenz(dpa). Bundespräsident Prof. Theodor Heuß traf am Mittwochvormit- tag in Koblenz zu einem Staatsbesuch des Landes Rheinland-Pfalz ein. Bei einem Staatsakt im Plenarsaal des Landtagsgebäu- des erklärte der Bundespräsident, daß das Saarproblem endgültig erst im künftigen Friedensvertrag geregelt werden könne. „Dabei bleibt feststehend“, betonte er,„daß das Land geschichtlich und ethisch deutsch ist. Wir wollen keine neuen Fehlkonstruk- tionen mit in sieh ungesicherten Fundamen- ten wachsen sehen. Ich kann nicht dazu schweigen, denn die Frage bewegt nicht nur unsere Seele. Wir erwirken mit ihrer Be- antwortung einen sehr wesentlichen Beitrag zur vollen Verständigung mit Frankreich, die uns der beiden Länder und Europas Wegen am Herzen liegt.“ Der Bundespràsi- dent schloß mit dem Hinweis, daß er eine Vorentscheidung in der Saarfrage für sach- lich und psychologisch ungeschickt halte, da sie die positive Funktion der Saarproble- matik in einer europaischen Gesamtschau erschweren müßte. Arbeitslosigkeit„besorgniserregend“ Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die stei- gende Arpbeitslosenziffer in Westdeutsch- land wurde am Mittwoch von alliierten Be- amten in Frankfurt als, besorgniserregend“ bezeichnet. Die Beamten kritisierten die ge- ringe Beachtung, die die Bundesregierung diesem Problem ihrer Ansicht nach schenke und sagten, es könne der Tag kommen, da sich die Alliierten gezwungen sähen, selbst Maßnahmen zur Lösung des Arbeitslosen- problems zu ergreifen, um eine ernstliche Schädigung der westdeutschen Wirtschaft wie auch eine mögliche Bedrohung der de- mokratischen Ordnung durch das Heer der Arbeitslosen zu verhindern. * Peitsche und wartet darauf, daß er nun bald auf den Bock steigen kann. Georges Bidault lächelt oder tobt, wirft den Journalisten eins seiner messerscharfen bösen Worte hin, die soviel böses Blut machen und daran schuld sind, daß der Nationalheld de Gaulle und sein ehemaliger Außenminister sich so oft verkrachten, und schwingt Peitsche und Zuckerbrot.„Bi- dault aus der Mottenkiste“ schrie ben die Zeitungen unfreundlich, als das Ministerium gebildet wurde.„Der tap ere kleine Mann“ schreiben sie jetzt. Derm über alle parteipolitische Gehässig- keit hinaus erzwingt sich persönlicher Mut immer noch in Frankreich den Respekt. Die beiden mächtigen Verbündeten Bidaults, der Präsident der Republik Vincent Auriol und der Präsident der National- versammlung Edouard Herriot, tun für ihn, was in ihren Kräften steht. Sie führen Schäflein, die ausspringen wollen, wieder zurück, sie beruhigen, versprechen, beschwichtigen. Und ganz allmählich be- Sinnt der Mann auf der Straße die- sen kleinen Bidault sympathisch zu finden, seine bulldoggenhafte Zähigkeit, seine bei- Bende Ironie zu bewundern. In der Volks- meinung geht eine Wandlung vor sich. Bevin, der selbst aus dem Volke stammt und einen untrüglichen Instinkt für tref- kende Worte hat, nannte Bidault den„dear little man“, Diese Bezeichnung beginnt All- Semeingut zu werden, weil sie dem spöt- tischen und doch zärtlichen Ton der Fran- Zzosen haargenau entspricht. Und je mehr Bidault von den Geldleuten, von den Inter- essentenhaufen bedrängt und bekämpft wird, desto mehr wird dieser frühere Pro- fessor, der ein so affektiertes, volksfremdes Französisch spricht und überhaupt in seiner dußeren Erscheinung so bürgerlich wirkt, bei den Massen populär, Nicht nur, weil er aus der christlich-sozialen Bewegung her- kommt, sondern weil er sich erbittert zur Wehr setzt gegen egoistische Einzelinter- essen. Er hat den Autospediteuren stand- gehalten, die ein Wutgeheul wegen einer Sondersteuer erhoben, er hat den Schnaps- kfabrikanten getrotzt, die ihr hochprozen- tiges Gift wieder frei verkaufen wollten, er läßt sich nicht von den Tabakbauern ein- schiichtern, die höhere Preise herausholen wollen. Er hat lieber den Landwirtschafts- Süd weststaat: Alle Klarheiten beseitigt ausgeh Drei Sprecher, drei Kommentare und ein Thema nicht Frankfurt.(Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Wie ein britischer Sprecher der alliierten Hohen Kommission in Frankfurt am Mittwoch er- klärte, sei in der britischen Haltung zur Schaffung eines Südweststaates keine Aen- derung zu verzeichnen, Allerdings würde die Errichtung eines solchen Staates eine Billi- gung auf Dreimächtebasis erforderlich ma- chen, wobei von britischer Seite jedoch wahr- scheinlich keine Einwendungen zu erwarten seien. Seit dem Kommuniqué vom 22. De- zember sei diese Frage von den Hohen Kom- missaren nicht besprochen worden. Ein Beamter der amerikanischen Hohen Kommission erklärte zum Südweststaatpro- blem, es sei nicht beabsichtigt, den Artikel 118 des Grundgesetzes nachträglich nicht an- zuerkennen. Es habe sich jedoch als notwen- dig erwiesen, auf alliierter Seite Bespre- chungen über die Auslegung der Verein- barungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit den Militärgouverneuren vom Frühjahr 1949 vorzunehmen und die damals erfolg- ten Abmachungen einer nochmaligen Prü- kung zu unterziehen. Es hätten sich in der Zwischenzeit einige Unklarheiten in der ju- ristischen Auslegung bestimmter Formulie- rungen ergeben. Der Beamte betonte die Notwendigkeit einer raschen alliierten Eini- gung in dieser Frage. Dpa meldet aus Bonn, das französische Hohe Kommissariat wies im Zusammenhang mit verschiedenen Meldungen über das Süd- weststaatproblem darauf hin, daß die Gren- zen Württemberg- Badens vor einem Frie- densvertrag geändert werden könnten. Dies könne aber nur nach einer Volksabstimmung geschehen, die von den Hohen Kommissaren gebilligt werden müsse. Das französische Hohe Kommissariat be- ruft sich auf das Londoner Abkommen vom 1. Juni 1948, einen Zusatz zum Washingtoner Abkommen vom 8. April 1949 und auf den Brief der Militärgouverneure vom 20. Mai 1949, in dem das Grundgesetz mit einigen Einschränkungen gebilligt worden war. Dieser Standpunkt sei von der alliierten minister gehen lassen, als einer Erhöhn des Zuckerpreises zuzustimmen. Er dafür gesorgt, daß die Militärausgaben geschränkt wurden. Das sind in Frankre Wo die Menschen politisches Fingerspitze gefühl haben, Ruhmestitel. Wen d Zeichner der Oppositionspresse den M1 sterpräsidenten mit einer Flasche in Tasche karikieren und damit etwas 90 schlächtig seinen allgemein bekannten H zum edlen Traubensaft verspotten, so gen sie damit nur zu seiner Popularität h Ein Regierungschef, der, wie der Va mund sagt, öfter„einen zwitschert“, x kein schlechter Kerl sein. Von Abstinem lern und Vegetariern hält man in Frau reich nicht viel. 1 Natürlich wird die neue Popularität d „dear little man“ nicht den unverme“ lichen Regierungssturz ersparen. Vieh Hunde sind des Hasen Tod.) Zeit der„Dritten Front“ ist abgelaug neue Wahlen werden eine neue Mehrhe bringen. Aber die neue Mehrheit nicht lebensfähig ohne Bidaults christi demokratische Partei. Der Mann. der hei Regierungschef ist, wird morgen Chef wird zu einer bleibenden Erscheinung politischen Leben Frankreichs und die u tenkiste war für ihn nur ein vorübe gehender Aufenthalt. Er ist in gewiss Weise der Garant dafür. daß bei der nd wendigen Umgestaltung einer als unbraud Arbeiterschaft nicht beeinträchtigt werd und die Sieger der Wahlschlacht nicht blindem Eifer den sozialen Fortschritt 26 Rückschritt machen, nicht die Freihelz antasten, die sich das Volk im Kampf u unter Blutopfern errungen hat. Aus d sem Gesichtswinkel betractrtet. wird. daults Rolle historisch. Er wird der Ma sein, der den Uebergang vom grob zusau mengeschlagenen Werk der ersten Nad. Kriegsjahre zu einer intelligenter geform ten, wirksameren Konstruktion sichert. Da mit wird der„dear little man“ zu eine Politischen Figur, mit der man in Europ rechnen muß. Das zukünftige Europ braucht ausgleichende Talente. Hohen Kommission am 16. Dezember vel gangenen Jahres erneut bekräftigt worde Alle anderen Berichte seien tendenziös un einseitig. Einbruch in die Grundrechte Hambürg.(K. g.-Hig.- Ber) Zu Ser testversammlung trafen sich unter de Vorsitz des Verlegers Ernst Rowohlt in Hamburger Künstlerklub„‚Die Insel“ Ver leger, Autoren, Journalisten und Vertrete von Verbänden geistiger Berufe, um gegel die bevorstehende Verabschiedung eine Schund- und Schmutzgesetzes durch de Bundestag Stellung zu nehmen. In der eig mütig und unter großer Erregung von alle Anwesenden unterzeichneten und an d Oeffentlichkeit gerichteten Resolufig heißt es, daß man das geplante Gesetz d einen Einbruch in die durch das Grundge setz garantierten Freiheiten beach Keine Chance für Fischer-Tropsch. Werke g Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Aus unterrichteten französischen Kreisen Frankfurt verlautet, daß sich die alliier Hohe Kommission nicht bereit gefunde hat, dem Ersuchen von Bundeskanze Dr. Adenauer auf Gewährung einer ac monatigen Frist zur Umstellung der PO duktion in den Fischer- Tropsch- Werke stattzugeben. Die Hohen Rommissare ha ten sich auch nicht zur Einstellung de Demontage in den Reichswerken entschlie Ben können. Es sei ihnen unmöglich, übe die im Petersberger Abkommen getroff“ nen Vereinbarungen für die Reichswert hin auszugehen. Der Bundeskanzler soll be seiner Zusammenkunft mit den Hohe Kommissaren heute auf dem Petersberg b dieser Entscheidung unterrichtet werden die nach einer Fühlungnahme mit de alliierten Regierungen in Paris, Washine ton und London getroffen worden sei. „Befehle des Kominform“ Marseille.(UP) Der französische Trup- pentransporter„Pasteur“, auf dem sich 3000 Mann französischer Truppen befinden, lief Mittwochmorgen nach Indochina aus Ur- sprünglich hatte das Schiff den Hafen be- reits vorgestern verlassen sollen. ein Aus- laufen verzögerte sich jedoch. weil eine An- zahl von Mitgliedern seiner Besatzung sich All einer von den Kommunisten inszenierten Protestaktion gegen den Krieg in Indochina beteiligten. Die kommunistischen Streikunruhen in Südfrankreich, die weitere FTruppenverschie- bungen nach Indochina verhindern sollten, haben im Zentrum von Marseille für ein- einhalb Stunden den Charakter eines wahren Aufstandes angenommen. Aber die von den Kommunisten geplante Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs in Süd- frankreich ist nicht gelungen. Auf den sieben Bahnhöfen von Marseille hat nur etwa ein Viertel der Eisenbahner die Streik- anweisungen des Cr befolgt. In Avignon, Arles. Toulon und Nimes waren es noch Weniger. Der konservative„Figaro“ bezeichnet die Haltung des CGT als Dolchstoß in den Rücken“. Auf diese Weise wolle man ver- suchen, schreibt das Blatt. die Entsendung von Verstärkungen nach Indochina in einem Augenblick zu verhindern, da ein franzési- scher Truppenverband von Streitkräften Ho Toschi Minhs eingeschlossen sei und dringen auf Ersatz warte.„Befehle des Kom inform sind Befehle, und unsere Kon- munistenführer, die sich ja selbst nicht ü Gefahr befinden, gehorchen. In Frank. reich wie in Italien haben di Kommunisten Befehl erhalten. Unruhen hervorzurufen“, meint die gaullisten freund liche„Aurore“, während die rechtsgerich tete„Epoque“ behauptet, die kommunist. sche CGT habe zu einer Machtprobe schreiten wollen. g Lewis will nicht streiken Washington.(UP) Der Präsident der 6, werkschaft der amerikanischen Bergarbe! ter, John L. Lewis, hat die streikende Bergarbeiter angewiesen, am kommende Montag wieder an ihre Arbeitsplätze. rückzukehren. 1 Die Anweisung ist in Form eines„Vol schlages“ an die Präsidenten der örtliche“ Bergarbeiter-Gewerkschaften ergangen. diesem„Vorschlag“ werden 77 00 Bel arbeiter betroffen, die vor wenigen Tage in einen wilden Streik traten. Hiervon wer, den nicht die Kohlengruben betroffen, dere, Besitzer bis jetzt noch kein neues Lohnab kommen mit Lewis unterzeichnet hatte In diesen Gruben werden die Arbeiter na wie vor an drei Tagen der Woche arbeiten Stut Wocher seine Dr. Ed Nachtr. gab in kassend sche Si trotz e das kri westdler Nac verkügt schen könne, nicht Steuce Dieses Stabilit und av nen D Arbeit seien d losigke gehalte werder Entlast fühlba! gu Re der 1 gegenü 1. Der in Zub Zusam gaben eine 8 Staats! vention lungen Zzusamt Zur schlug Abstri. rungen lionen von ei der 81 bereick Nis, ds Betrag Aller di. Der dagege Ausgal bezirk. Würden Wied waltun nur n. schiede auf de gekühr zgegen Bedarf Sch Ver v der enlgeg einem larde Falls f E — „A. Heirat vel. rden Un 9 t in Vel trete gegel eine del Ein. Allen dc Utior 2 a0 gend om: dom. N i dle Uhen und. rich. ist. robe bei. nadel del Au Nr. 10 Donnerstag, 12. Januar 1950 MORGEN Seite 3 — Die Landtagssitzung Schulhausprohlem aufdem Notizblock des Finunzministers Die finanzpolitische Situation Württemberg-Badens/ Anfrage des Abg. Angstmann Stuttgart. Nach einer Pause von vier wochen nahm der Landtag am Mittwoch seine Arbeit wieder auf. Finanzminister Edmund Kaufmann erläuterte den Nachtragshaushalt für das Jahr 1949/50 und gab in diesem Zusammenhang einen um- fassenden Ueberblick über die finanzpoliti- sche Situation Württemberg-Badens, das er trotz einer ernsten Zukunftsprognose als das krisenfesteste unter allen Ländern der westdeutschen Bundesrepublik bezeichnete. Nach einem Hinweis darauf, daß alle verkügbaren Reserven des Landes inzwi- schen aufgebraucht seien, betonte er, er könne, obwohl das Rechnungsjahr noch nicht zu Ende sei, versichern, daß die Steuer ansätze erreicht würden. Dieses erfreuliche Ergebnis führe er auf die Stabilitat unserer bewährten Wirtschaft und auf die Bereitstellung von 262 Millio- nen DM für die Schaffung produktiver Arbeit zurück. Lohn- und Umsatzsteuer seien dadurch stabil geblieben, die Arbeits- losigkeit habe sich in erträglichen Grenzen gehalten. Insofern könnte man mit dem Ergebnis der Haushaltsführung durchaus zufrieden sein. Andererseits würden wir jedoch mit einer Reihe von Hypotheken belastet, die uns inzwischen in Bonn präsentiert wor- den sei. So sei der Finanzausgleich noch einmal um 64,5 Millionen DM ver- längert worden. Für Lebensmittelsubven- tionen müßten 29 Millionen aufgebracht werden und die Hoffnungen auf fühlbare Entlastung durch Umsiedlung von Flücht- lingen häften sich nicht erfüllt. Die aus der Soforthilfe zu erwartende Entlastung des Landeshaushalts sei ebenfalls noch nicht fühlbar geworden, jedoch hoffe er hier noch gu Reserven, denen aber durch Erhöhung der KB- Rente erneute Mehrausgaben gegenüberstünden. 140 Millionen DM Mehrausgaben Der Finanzminister wies dann auf die Notwendigkeit hin, produktive Ausgaben in erster Linie den Wohnungsbau— in Zukunft durch Anleihen zu finanzieren. Zusammenfassend sagte er. die Mehraus- gaben betragen insgesamt 140 485 150 DM, eine Summe, die sich aus den notwendigen Staatsleistungen für Finanzausgleich, Sub- ventionen, Bautätigkeit sowie soziale Zah- lungen und Kreditgewährungen aller Art zusammensetzt. Ueber diesen Betrag hin- ausgehende Wünsche hätten leider noch nicht berücksichtigt werden können. Zur Deckung des Nachtragshaushaltes schlug Finanzminister Dr. Kaufmann einen Abstrich von 73 Millionen, durch Einspa- rungen einen Anleihebetrag von 16,3 Mil- lionen und zusätzliche Einnahmen in Höhe von einer Million DM vor. Die Erhöhung der Steueransätze um 50.2 Millionen DM bezeichnete er als ein unumgängliches Wag⸗ nis, das der Staat eingehen könne, Ob der Betrag in voller Höhe erreicht werde, sei Allerdings noch ungewiß. Der Finanzminister wandte sich dann dagegen, daß auch die nicht zwangsläufigen Ausgaben zwischen den beiden Landes- bezirken im Verhältnis 60:40 abgestimmt würden. Straßen- und Brückenbauten, Wiederaufbau von Schulen, Ver- waltungsgebäuden und dergleichen sollten nur nach Maßgabe der Dringlichkeit ent- schieden werden. Das ängstliche Schauen auf den Verteilungsschlüssel habe nur dazu geführt, daß sich die beiden Haushalte „gegenseitig einander hochzogen“. Nur der Bedarf dürfe entscheiden. Beispielsweise werde man in Württemberg für die bessere Versorgung mehr als in Baden tun müssen. Dagegen scheine ihm in Mannheim das Schulhaus- und Wohnungsproblem und die Gesundheitsfürsorge brennender zu sein als in irgend einer anderen Stadt des Landes. Schließlich sprach Dr. Kaufmann noch zur Verwaltungsreform und trat der in der Oeffentlichkeit aufgetretenen Ansicht enigegen, der Haushalt 1950/51 werde mit einem Fehlbetrag von einer halben Mil- Harde DM enden. Das würde nur zutreffen, falls in den Verwaltungen alles beim alten Von unserer Stuttgarter Redaktion bliebe. Zweifellos aber würde die Verwal- tungsreform für erhebliche Abstriche Sorgen, 80 daß er die Lage nicht so schlimm sehe, Wie es zur Zeit den Anschein habe. Den- noch sei sie ernst und vieles hänge davon ab, in welchem Umfang es gelingen werde, Wohnungsbaumittel bereitzustellen. Der Fi- nanzminister schloß: Auf Antrag des Mannheimer Abg. Angstmann(SPD) wird die Staatsregie- rung ersucht, bei der Bundesregierung für gesetzliche Regelung der vor der Währungs- reform liegenden Personenschadensfälle durch Besatzungsangehörige einzutreten. Angtsmann setzte sich für die Gewährung von Dauerrenten oder zumindest für eine Abfindung in Dollarbeträgen ein. Ein Antrag auf Herabsetzung der Tabaksteuer für Zigarren wurde einstimmig angenommen. Ein ent- sprechender Gesetzentwurf soll im Bundes- rat beantragt werden. Die ulte Fruge: Wohin mit den Kindern? Zwölf Horte reichen nicht aus in einer großen Industriestadt In allen großen Städten ist die Frage nach Kindertagesstätten in aus- reichender Zahl brennend. In Mannheim mit seiner großen Wohnungsnot gibt es zur Zeit zwölf städtische Horte, in denen tags- über 965 Kinder Aufenthalt, Beschäftigung und Pflege finden. Ein Hort kann aber niemals eine Massen- betreuung übernehmen, seine Arbeit muß so beweglich gehalten werden, daß auch das einzelne Kind noch sich angesprochen füh- len kann. Die Lebensweise im Hort muß dem Dasein einer großen Familie gleichen. Die Leiterin übernimmt die Rolle der Mut- ter und die Kinder müssen zueinander Urteil gegen Willi Huber: Freispruch wegen Mangel un Beweisen Eine Reihe von weiteren Prozessen gegen andere Personen werden folgen Der zweite Verhandlungstag gegen Ex- Stadtrat Willi Huber begann gestern vormit- tag mit einem Geplänkel zwischen dem Zoll- sachverständigen und der Verteidigung, die den Vorwurf erhob, er gebrauche Kautschuk- begriffe, anstatt rechtlich fundierte Tatbe- stände zu zitieren. Dann rekonstruierte der Staatsanwalt noch einmal den ganzen Fall, wie er sich im Licht der Anklage zeigte. Nach seinen Ausführun- gen hat die Schweizer Firma, von der die nach Mannheim gebrachten Waren stammen, ein ganzes Netz über die Bundesrepublik ge- zogen oder ziehen wollen, um Liebesgaben nach Westdeutschland auszuführen, wobei unterstellt werden könne, daß diese nicht in erster Linie zur Unterstützung der Notlei- denden verwendet wurden oder werden soll- ten, sondern daß in der Hauptsache„Ge- schäft“ und„Profit“— unter Umgehung der Zollbestimmungen— damit gemeint gewesen sei. Auf diese Art kam der Staatenlose als angeblicher Vertreter des Baseler Unterneh- mens mit Huber zusammen, der versuchen sollte, einmal eine Kaution von 100 000 DM der Firma, die sie bei einem Grenzzollamt hinterlegt hatte, einzulösen und zum anderen die„Liebesgaben“ im Gewicht von 25 Ton- nen brutto zollfrei erklären zu lassen. K. wurde wütend über den falschen Stempel Seiner ersten Aufgabe entledigte sich der Angeklagte dadurch, daß er den Mͤittelsmann mit einem anscheinend öfter alkoholbenebel- ten Steuerberater in Verbindung brachte, der dann gegen den Betrag von 1000 DM. das Zollpapier mit dem Stempel„Finanzamt Mannheim“ versah oder versehen ließ. K.— so fängt einer der vielen Namen an, auf die der Staatenlose sich selbst taufte— wurde wütend, denn er wußte, daß ein Finanzamts- stempel auf dem Papier nichts nützte. Trotz- dem gab er sich zufrieden, nachdem der stempelunsichere Steuerberater ihm einen Teil der 1000 Mark zurückgezahlt hatte und ihm versprochen worden war, daß zwei Per- sonen mit guten Beziehungen zum Ludwigs- hafener Zollamt die Sache ins Reine bringen könnten. 5 8 Liebesgaben verschwanden an Unbekannt Wesentlich umstrittener ist Hubers Rolle im zweiten Fall. Er erfuhr, daß „Liebesgaben“ nur zollfrei gemacht werden könnten, wenn sie über eine Dachwohl- fahrtsorganisation geliefert würden. Also gingen Huber und K. zum Caritasverband. Dort zögerte man auch nicht lange— so- wohl der Direktor als auch ein an und für sich nicht unterschriftsberechtigter An- gestellter des Verbandes unterzeichneten jeweils zwei Papiere, mit denen dann beim Zollamt die Waren freigemacht wurden. Ein Teil von ihnen wurde für nur kurze Zeit in einen Lagerraum in der Waldhof- straße gebracht, und dann mit der rest- lichen Menge— nachdem je eine Tonne für die Mtiglieder der Europa-Union in Mann- heim und den Caritas- Verband abgezweigt worden waren— auf Lkws weitertranspor- tiert. Wohin wissen nur die, die öffentlich nichts darüber aussagen. Es soll jedenfalls festgestellt worden sein, daß einige der „Liebesgaben“ in Frankfurt an Ausländer verkauft wurden. Zollamt forderte zwei Jahre Gefängnis für Huber Für die Verteilung der„Liebesgaben“ so meinte der Staatsanwalt, könne dem MARGUERITEN IM BLAUEN FELD ROMAN VON HANNS ULLRICH VON BTISSING — Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 194 ere 19. Fortsetzung „Magnus Bürckler, entgegnete Irene und zündete eine Zigarette an.„Bürckler ist Assistenzarzt bei meinem Vater. Warum fragen Sie danach? Gefällt er Ihnen nicht?“ „„Ich kenne ihn nicht, meinte der Journalist,„ich kann mir deshalb auch kein Urteil erlauben. Warum sind Sie eigentlich noch nicht verheiratet? Es dürfte Ihnen doch nicht schwer fallen, einen passenden Partner zu finden.“ „Jedenfalls würde ich Bürckler nicht hei- raten“, sagte das Mädchen, und als es Ungersbach ansah, sah man ihr den Berger an, es gesagt zu haben. Er machte nämlich em ganz zufriedenes Gesicht. „ Aber sonst haben Sie nichts gegen eine Heirat. Oder 2 „Jedenfalls heirate ich auch keinen Jour- nalisten.“ „Wie schade, entgegnete er trocken. „Aber was fangen wir jetzt mit dem Nach- mittag an? Sie wollen doch wohl nicht nach Hause?“ „Nein! Ich wollte noch einige Kleinig- keiten in der Stadt besorgen und anschlie- gend in ein Kino gehen.“ „Da können wir heute abend auch noch hingehen“, schlug Ungersbach vor,„ich denke, wir fahren ein wenig aufs Land. Ich habe mir heute morgen einen Wagen ge- kauft. Es ist zwar kein Achkzylinder, aber wenn Ihre Ansprüche nicht allzu unver- schämt sind, dann wird. „Sie halten mich wohl für ein außerge- wöhnlich verwöhntes Mädchen!“ „Sind Sie es nicht?“ „Natürlich bin ich es!“ „Das ist es ja“, seufzte Ungersbach, wären Sie es nicht, dann würde es nicht so kompliziert sein, Sie von Ihrem unsinnigen Verhalten zu überzeugen!“ „Ich bin aber leider nicht so einfältig, mich einem Mann in die Hand zu geben.“ „Wie könnte es auch anders sein! Alle verwöhnten Menschen sind so eigenwillig wie kleine Kinder.“ „Was haben Sie schon davon. wenn ich es Ihnen sagen würde Irene schwieg plötzlich, und Ungersbach sah sie aufmerk- sam an. „Vielleicht würde es mir genügen, zu wissen, daß Sie Vertrauen zu mir haben.“ „Würden Sie sich damit begnügen?“ Und nach einer kleinen Spanne Zeit fügte das Mädchen hinzu:„Sehen Sie! Nun schweigen Sie! Wollen wir fahren?“ 5 „Irene.„ sagte Ungersbach ohne jeden Uebergang, haben Sie mich an dem Abend angerufen? Waren Sie bei d'Argent?“ Und genau so unvermittelt. wie er diese bange Frage an sie gerichtet hatte, ent- gegnete das Mädchen, nachdem es mit einer herrischen Bewegung eine vorwitzige Haar- strähne aus der Stirn geworfen hatte:„Ja! Ich war bei d'Argent“, und ihre nächsten Worte waren:„Ich denke, wir können jetzt kahren.“ 5 Während kurz darauf der Wagen über Caritasverband keineswegs die Verantwor- tung zugeschoben werden. da Huber ge- wissermaßen als dessen Bevollmächtigter gehandelt habe. Nachfragen in München, Stuttgart und Frankfurt hätten ergeben, daß die dortigen Mitglieder der Europa- Union keine Pakete erhielten. Der Ange- klagte sei dafür verantwortlich zu machen, daß die steuerbegünstigten Sendungen den vorgeschriebenen Weg nehmen. Eine nicht immer glückliche Figur machte neben einigen Zollbeamten, die sich zum Teil wiederholt widersprachen, der Vertreter des Hauptzollamtes als Neben- kläger. Ungeachtet der Tatsache, dag Hu- bers Schuld nach dem Verlauf der Ver- handlung alles andere als einwandfrei festgestellt war, forderte er eine Verurtei- lung Hubers zu insgesamt 108 000 DM Geld- strafe und zwei Jahren Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte sich mit sieben Monaten unter Anrechnung der Untersuchungshaft begnügt. Die Verteidigung hob insbesondere dar- auf ab, daß Huber nur im Auftrag seines Quasi- Vorgesetzten, mit dem K. zuerst ver- handelt habe, in Erscheinung getreten sei und daß dem Angeklagten nicht nach- gewiesen werden konnte. von vornherein etwas über die Bestimmung der Waren gewußt zu haben. Genau mit dem gleichen Recht könne der Staatsanwalt— so sagte der zweite Verteidiger— auch jeden der anderen Beteiligten auf die Anklagebank zitieren. Beifall zum Freispruch Hubers Dann kam das Urteil über Huber in dieser immer noch recht mysteriösen Ange- legenheit, die eine so überraschende Wen- dung genommen hatte. nachdem K. seine Aussage, er habe Huber 5000 bzw. 7000 DM gegeben, widerrief: Freispruch wegen Man- gel an Beweisen. Beifallsklatschen im Zu- hörerraum, gegen das Landgerichtsdirektor Pfeiffer energisch einschritt.„Der Ange- klagte hat absolut keinen Grund., den Saal erhobenen Hauptes zu verlassen“, meinte er. Das Gericht halte Huber immer noch der Zollhinterziehung verdächtig. Vielleicht ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Und vielleicht fällt es K. wäh- rend seiner Verhandlung vor dem amerika- nischen Gericht am Dienstag oder sonst einmal wieder ein, an was er sich bei die- sem Prozeß, nicht mehr erinnern“ konnte rob Die Export- Taxifahrer wollen keine Uhren im Wagen Scharfer Protest gegen die Forderung des Taxametereinbaues Zu einer stürmischen Protestversamm- lung fanden sich gestern vormittag etwa 40 Chauffeure sowie der Leiter des Mann- heimer Export Taxi Service zusammen. Stein des Anstoßes war die Anordnung der Verwaltung für Wirtschaft in Frankfurt mit Fristsetzung generell in der ganzen US- Zone alle Fahrzeuge des Taxi-Dienstes mit Taxameter-Uhren auszurüsten, ohne Rück- sicht auf die bereits in jedem Fahrzeug ein- gebauten Wegstreckenmesser. Diese Auflage geht auf einen Erlaß des Verkehrsministe- riums Stuttgart vom 238. Juli 1949 zurück, der jedoch allgemein und ohne Terminbe- stimmung gehalten war. Die neuerliche Aus- führungsforderung sieht eine Frist bis 28. Februar für Mannheim und bis 1. April für Heidelberg vor. Der Leiter des Mannheimer Dienstes, J. Tomka, zeichnete in drastischen Worten die Situation, die, heute bereits sehr kri- tisch, bei einer erzwungenen Durchführung des Erlasses geradezu katastrophale Folgen nach sich ziehe, wenn nicht überhaupt den Ruin des Unternehmens bedeute. So seien bei ihm eingesetzte Fahrzeuge bei Eröffnung des Betriebes von einer Kommission des Wirtschaftsministeriums Stuttgart begutach- tet und zum großen Teil als unzweckmäßig ausgeschieden. Viele Fahrzeughalter seien dadurch gezwungen gewesen, sich größere Wagen— nicht selten auf Kredit oder Vor- finanzierung— zu beschaffen, die heute noch nicht bezahlt seien. Zudem sei der Verdienst durch die Manöver der amerika- nischen Armee im Sommer und Herbst 1949 stark zurückgegangen, so daß nicht nur den eingegangenen Kaufverpflichtungen nicht immer habe entsprochen werden können, sondern in vielen Fällen die neuerworbenen Wagen zum FHalbpreis mit Verlust hätten wieder abgestoßen werden müssen. Die Aus- stattung der Wagen mit Fahrpreisanzeiger könne insgesamt auf 700 DM kommen, eine Summe, die für den einzelnen Chauffeur ganz und gar undiskutabel sei. Von der Versammlung wurden weitere Argumente laut, die auf die zu erwartenden Reaktionen der amerikanischen Kundschaft hin wiesen. Die Fahrpreisdifferenz zwischen Fahrzeit- und Wegstreckenmesser führten zu gewissen Spannungen und Beschwerden. So sei bei einem Versuchseinbau die Uhr von den Fahrgästen völlig demoliert wor- den. Der Protest fand seinen Niederschlag in einem Schreiben der„Vereinigung der Aus- ländertaxen- Fahrzeughalter Mannheim“ an die Verwaltung für Wirtschaft, das eine gänzliche Aufhebung der Verfügung oder Aber einen dreijährigen Raten, Kaufvertrag ö/— Einreisebedingungen nuch Die Einreisebedingungen nach Italien zum Heiligen Jahr für geschlossene Pilger- fahrten, Einzelreisende und private Gesell- schaftsfahrten wurden jetzt von amtlicher italienischer Seite in Bonn bekanntgegeben. Danach können sich alle Personen, die im Heiligen Jahr an geschlossenen Pil gerfahrten nach Rom teilnehmen wol- len, an die dafür zuständigen katholischen Organisationen wenden, die die notwendi- gen Formalitäten regeln. Bei Einzelreisen und privaten Ge- sellschaftsfahrten ist für das Einreisevisum eine Devisengenehmigung oder eine amtlich beglaubigte Einladung aus Italien mit Un- terhaltspflichtigen erforderlich. Die Gebüh- ren des Visums betragen 21 Mark. Das Durchreisevisum durch Oesterreich oder die Schweiz ist bei den betreffenden Konsu- laten zu beantragen. Für die Devisenbe- schaffung sind die deutschen Stellen zu- ständig. Beim italienischen Konsulat sind hierüber keine Verfügungen bekannt. Fest steht lediglich, daß aus Deutschland 40 DM ausgeführt werden dürfen, die an der österreichischen oder Schweizer Grenze ge- wechselt werden können. die Landstraße, zwischen den von herbst- bunten Laubwäldern umsäumten Seen her- rollte, überlegte Ungersbach,. was nun wer- den sollte. Er fuhr nicht ohne Ziel. Er bog Plötzlich von der Landstraße ab und fuhr durch einen Waldweg, bis vor ihren Augen ein kleiner See lag. Hier ließ er den Wagen auslaufen und stellte den Motor ab. „Wenn Sie ein wenig Sinn für die Natur haben, dann werden sie zugeben müssen, daß dies hier ein vielleicht genau so schönes Fleckchen Erde ist. wie die Bucht von Rapallo oder die Insel Capri. Waren Sie mal in Italien?“ Irene setzte sich auf die ausgebreitete Decke, die Ungersbach aus dem Wagen ge- holt hatte. Sie zog die Beine an und schlang die Arme um die hochgestellten Rnie. „Ja., bestätigte sie,„mit meiner Mut- ter. Aber vor lauter Sehenswürdigkeiten habe ich Italien wohl nicht kennengelernt. Ich war auch sehr jung damals. Es war einige Monate nach dem Tode meines Vaters. Als wir dann nach vielen Wochen zurückkamen, bekam ich einen neuen Papa. Mama heiratete Professor Csatow, und so wurde ich die Tochter eines Arztes. Ich habe mich langsam daran gewöhnt“, fügte sie hinzu, und Ungersbach vermochte nicht zu sagen, ob sie dies ironisch oder ernst gemeint hatte. ‚lAber wir vertragen uns ganz gut. Das heißt, wir sehen uns selten. Es ist, glaube ich, fast ein Jahr her, seitdem er mit Mama und mir mal wieder in ein Theater gegangen ist.“ Sie streckte sich unvermittelt aus und kreuzte die Arme unter dem Kopf.„Hier ist es wirklich schön“, sagte sie nach einer Weile,„hier fahren Sie wohl hin, wenn Sie mit Ihren Freundinnen allein sein wollen.“ „Natürlich„ entgegnete Ungersbach, „als ich das letztemal hier war, war ich dreizehn Jahre alt und sammelte Buch- eckern. Hier in der Nähe liegt ein Waisen haus. Ich wurde dort erzogen. Wir bekamen ziemlich viel Prügel. und damals hatte ich manchmal den Gedanken. wie wundervoll es sein müßte, dort auf dem Grund des Sees zu liegen, im Reich des Froschkönigs, der Elfen und Nixen. Sie müssen den See eigentlich kennen, wenn Sie das Buch ge- lesen haben. Es ist merkwürdig, daß die Menschen so verschieden heranwachsen, der eine im Ueberfluß und der andere in der Not. Ich hätte das Hassen lernen können, aber ein gütiges Geschick hat mich davor bewahrt. Haben Sie das Buch wirklich ge- lesen?“ „Haben Sie nie einen Menschen gehaßt?“ fragte ihn Irene. „Nein“, entgegnete Ungersbach,„Hassen ist erbärmlich! Aber ich kann mir vor- stellen, wie entsetzlich es sein muß, Haß zu empfinden.“ „Es ist schrecklich!“ Ungersbach zündete Zigarette an. „Haben Sie d'Argent gehaßt?“ fragte er ruhig. „Ich weiß es nicht! Vielleicht!“ „Weiß es jemand?“ Irene richtete sich auf. „Ja.„, entgegnete sie. meine Mutter! Aber sie weiß nicht, daß ich an dem Abend in der Dahlienstraße war. Ich möchte auch nicht, daß sie es jemals erfährt. Sie würde sich die größten Vorwürfe machen.“ „War Ihre Mutter mit d'Argent befreun- det? 5 Das Mädchen schwieg. Ihr fiel plötzlich ein, daß sie im Begriff war. einem fremden nachdenklich eine Menschen ihre Geheimnisse zu offenbaren. „Wissen Sie, wo Ihre Mutter an jenem Abend war?“ hörte Sie den Mann an ihrer Seite fragen. „Vielleicht habe ich d'Argent getötet“, sagte Irene plötzlich. Ich weiß es schon gar nicht mehr. Oh, ich hätte ihn manchmal stehen können wie Geschwister. Das setzt voraus, daß die Belegung der Horte sich in gewissen Grenzen hält. In der Hauptsache sind es die Kinder arbeitender Mütter, die im Hort ein Unterkommen finden(502 von 965 in Mannheim), ferner Kriegerhalbwai⸗ sen und Kinder von Vermißten(29%, so Wie Kinder aus kinderreichen Familien(177 und aus geschiedenen Ehen(101). Man ersieht aus diesen statistischen Angaben, Was für eine besondere Art von Not, die Kinderhorte aufzufangen haben. Nur 20 Prozent der Fin⸗ der stammen laut Statistik aus„normalen“ Verhältnissen! Es ist nun leider so, daß die Stadt mit ihren für ihre Größe beschei- denen Einrichtungen den Anforderungen aus dieser Not nicht gewachsen sein kann. Es erhebt sich die Frage, wie den Kin- dern geholfen werden kann. Sie sollen ja schließlich nicht herumlungern müssen und verkommen, sie sollen und dürfen nicht ver- nachlässigt und auf krumme Wege geradezu gedrängt werden. Es handelt sich doch um junge Menschen, die ihre ersten Lebens- erfahrungen sammeln. Bei der Finanzlage der Stadt ist nicht damit zu rechnen, daß die Stadt die notwendigen Kindertages- stätten schaffen und betreiben kann. In- dustriebetriebe, die in starkem Maße Frauen beschäftigen, haben ein Interesse daran, daß diese Frauen mit ungeteilter Aufmerksam- keit bei ihrer Arbeit sein können und nicht um ihre Kinder in Sorge sein müssen. In früheren Zeiten hatten viele Firmen soziale Einrichtungen auch für den Nachwuchs rer Betriebs angehörigen. Sie sorgten da- mit vor für ihre künftigen Lehrlinge und Arbeiter. Wenn der Mensch tatsächlich im Mittelpunkt des Wirtschaftslebens stehen soll, werden auch seine familiären und häuslichen Umstände ernst genommen wer- den müssen. Der Stätte, die die Arbeitskraft des Menschen in Anspruch nimmt, erwach⸗ sen gerade nach den die Familien zerschla- genden Ereignissen des Krieges, der Eva- kuierungen und Vertreibungen neue soziale Pflichten. Große Betriebe könnten eigene EKindertagesstätten einrichten. Die Vereinig- ten Glaswerke Mannheim- Waldhof sind bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Andere sollen und werden folgen. Mehrere große Firmen überlegen sichs zur Zeit in- tensiv. Sie müssen sparen, aber die Steuern werden bei solchen sozialen Extraleistungen niedriger, und manche Firma zahlt nicht gern in den allgemeinen Eintopf, wenn sie ihren Mitarbeitern etwas zugute bringen kann. Mittlere und kleinere Betriebe soll- ten zu Sozialbeiträgen für diese Zwecke er- muntert werden. Eine Kombination von kommunaler und privater Hilfe ließe sich denken, die arbeitenden Frauen und kin- derreichen Müttern Entlastung bringt. (Auch diese Sozialbeiträge werden steuer- lich milde behandelt.) Und darauf kommt es doch in allererster Hinsicht an, dem hart um sein Dasein ringenden Menschen Ent- lastung zuteil werden zu lassen. Nicht nur die Firmeninhaber und ihr Stab, auch die Betriebsräte sollten sich mit dieser An- gelegenheit befassen. ch. alien zum Heiligen Jahr Bei privaten Gesellschafts- fahrten kann das Visum auch auf einem Sammelpaß eingetragen werden, auf dem Vor- und Zuname, Elternname und Ge- burtstag und datum sowie Nationalität an- gegeben sind. Dieser Sammelpaß muß in fünkffacher Ausfertigung eingereicht werden. Die Visagebühren sind die gleichen wie bei Einzelreisen. Jeder in der Liste eingetra- gene Teilnehmer muß eine in Deutschland gültige Identitätskarte mit Lichtbild oder einen gültigen Reisepaß(Temporary Travel Document) zur Vorlage bei der Grenzbe- hörde besitzen. Auf der Identitätskarte muß die Staatsangehörigkeit angegeben sein. Die Genehmigung für die Ausreise aus Deutsch- land ist bei der deutschen Paßbehörde ein- zuholen. Die italienische Eisenbahn gewährt Ein- zelreisenden 40 Prozent Fahrpreisermaßi- gung, wenn Rom das Reiseziel ist oder we- nigstens auf einer Rundreise berührt wird. Bei privaten Gesellschaftsfahrten beträgt die Fahrpreisermäßigung für Gruppen von mehr als 50 Personen 50 Frozent. —ũ—nß“ d ñ—ñ. umbringen können. Aber was hat das alles für einen Zweck, wenn ich es Ihnen erzähle. Sie kennen mich kaum, und daß wir schließ- lich mal eine Nacht zusammen getanzt haben und uns nun wieder begegnet sind, Was besagt das schon! Es tut mir leid, daß ich Sie in jener Nacht angerufen habe! Ich habe Ihnen lediglich hren Urlaub ver- dorben. Es ist viel besser. wir sehen uns nie wieder.“ „Das würde weder Ihnen noch mir hel- fen. Wenn es Sie aber beruhigen sollte, dann will ich Ihnen auch sagen, warum Sie sich sträuben, mir die Wahrheit zu sagen. Sie haben Angst, jemanden in Gefahr zu bringen.“ Ungersbach wußte, dies war ein Schuß ins Ungewisse. Aber von der Reaktion dieser Worte war er betroffen. Das Mäd- chen sah ihn entsetzt an. Aber schnell schien sie zu empfinden, sich mit diesem Gebaren zu verraten. Gleich darauf War ihr Gesicht wieder entspannt. Sie schien über etwas nachzudenken. Spielerisch glit- ten einige Grashalme durch ihre Hand. „Es ist gefährlich, sich mit Ihnen über diese Dinge zu unterhalten“, sagte sie nach einigen Minuten mit tonloser Stimme. „Wenn ich nun wirklich Angst hätte, einen Menschen zu verraten?“ Ungersbach fragte das Mädchen, ob ihr Vater mit Roger d'Argent befreundet gewe- sen Wäre. Er warf den Rest se ner Zigarette in das Wasser und wandte sich Irene Kirsten zu:„Hat es zwischen Ihren Eltern zu irgend- einer Zeit einen Streit um diesen Mann ge- geben?“ 5 Irene schüttelte den Kopf. Sie verneinte diese Frage, obgleich sie wußte daß sie eme Unwahrheit bestätigte. Sie hielt es aber für richtiger, über die Stimmung der Fa- milie untereinander zu schweigen.„Vater hat d'Argent sogar operiert. Sie waren be- freundet.“ * Seite 4 MANNHEIM r e Schicksal des Nationaltheuters am seidenen Fuden Stadtrat beschließt Verhandlungsaufnahme mit Heidelberg Die kulturelle Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung im Deutschen Städte- tag hat sich über die Theater verhältnisse in Mannheim und Heidelberg gutachtlich ge- Außert und vorgeschlagen, die Theater und Orchester in Mannheim und Heidelberg für zunächst fünf Jahre zu schließen und statt dessen ein Jemeinschaftsinstitut unter dem Namen Kurpfälzisches Nationaltheater Mannheim-Heidelberg zu bilden. Nach eingehender Beratung in einer Sitzung am 6. Januar empfiehlt der Theateraus- schuß der Stadtverwaltung Mannheim: 1. Aufnahme von Verhandlungen mit Heidelberg. 2. Vorsorgliche Kündigung der verträge mit den Theatermitgliedern zum Ende des laufenden Spieljahres. 3. Aufstellung eines Sparprogramms für den Fall, daß die Verhandlungen mit Heidel- berg scheitern sollten. 4. Die Verhandlungen mit Heidelberg sollen Außerst beschleunigt werden, so daß sie in spätestens 14 Tagen beendet werden. Dieser zum Antrag erhobenen Empfehlung hat der Stadtrat gestern abend in einer nichtöffentlichen Sitzung nach mehreren Stunden Beratung zugestimmt. Die Polizei meldet: Der Veberfall fand nicht statt Ein außerhalb Mannheims in der Lehre stehender Junge erschien plötzlich wieder bei seinen Eltern in Rheinau und erzählte inen, er sei in der Nähe von Buchen im Odenwald von zwei Männern in einem Per- sonenkraftwagen überfallen und entführt Worden. In Plankstadt sei es ihm jedoch gelungen, zu entfliehen, nachdem ihm die beiden Unbekannten seinen Rock. Schuhe und Strümpfe gewaltsam ausgezogen hät- ten. In Wirklichkeit aber hatte sich der Lehr- ling angeblich wegen schlechter Behandlung von seiner Arbeitsstelle entfernt und warf auf seiner Fahrt nach Mannheim am Orts- Ausgang Schwetzingen seine Schuhe, Strümpfe und Rock fort. Das Fahrrad legte er in der Nähe eines Gartens in- den Stra- Bengraben, während er den etwa zwei Kilo- meter langen Weg zu der Wohnung seiner Eltern barfuß zurücklegte. Das alles tat er, um mit seiner Schilderung des Ueberfalls und seiner Ausplünderung größeren Nach- druck zu erzielen. Die Kleider des Jungen konnten noch vorgefunden werden, dagegen hatte sich für das Fahrrad in der Zwischen- zeit schon ein Liebhaber gefunden. Eine anspruchsvolle Freundin brachte Kurt fast ins Gefängnis Zweieinhalb Stunden Beweisaufnahme vor dem Schöffengericht waren nötig, bis der Angeklagte Kurt N. sich entschloß, das kunstvoll errichtete Kartenhaus seiner Aus- sagen und Ausflüchte mit dem lapidaren Satz zusammenstürzen zu lassen:„Ich be- kenne mich schuldig!“ Bis dahin hatte er Richter und Schöffen, Staatsanwalt und sechs Zeugen mit falschen Behauptungen in die Irre zu leiten versucht. N. lebte in nicht gerade glänzenden Ver- Bältnissen, aber wollte seiner etwas ver- Wöhnten Freundin das gleiche bieten Wie sein Vorgänger. Daher nahm er einen Brillantring mit einem blauen Saphir in Kommission, trug den Ring zunächst selbst, aber verlor ihn angeblich. hatte ihn in Wirklichkeit verkauft oder vertauscht und den Erlös unterschlagen. a Doch dabei blieb es nicht.— Er be- suchte einen früheren Schulkameraden, der sich seiner sehr hilfreich angenommen hatte und entwendete diesem den gesamten Inhalt eines Geldbeutels, der auf der Couch lag, um dann schleunigst zu verschwinden. Bald darauf veräußerte er eine Geige, die auf einen Wert von 250 DM geschätzt worden und ihm von einer in sehr bedräng- ten Verhältnissen lebenden Frau in Kom- mission gegeben war; angeblich für 15 PM. Das Geld verbrauchte er für sich, um abermals spurlos zu verschwinden. Der Staatsanwalt plädierte auf eine Ge- samtstrafe von einem Jahr und drei Mona- ten Gefängnis, während der Verteidiger von vornherein beantragte, dem Angeklagten im Rahmen der Amnestie Strafaufschub zuzubilligen. Das Schöffengericht verurteilte ihn im Zusammenhang mit einer teilweise be- reits verbüßten Strafe von acht Monaten— zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und erließ dem Angeklagten die Strafe unter der Bedingung, daß er sich innerhalb der nächsten drei Jahre kein Verbrechen oder vorsätzliches Vergehen zuschulden kommen lasse. Sollte er aber doch straf- fällig werden, so wird er die ihm zuer- kannte Strafe von einem Jahr Gefängnis zusätzlich abbüßen müssen. i-tu. Wohin gehen wir? 5 Donnerstag, 12. Januar: Nationaltheater 19.30 Uur: Das Opfer der Agnste“, Olymp- Lichtspiele, Käfertal, 20.00 Uhr:„Fanny“ Na- tionaltheater):; Turnverein 1846. 19.33 Uhr: 1. karnevalistische Sitzung des„Feuerio“: Beh- renssaal der Städt. Kunsthalle 20 Uhr:„Licht- bildervortrag von Prof. Dr. med. Hermann Hoepke Heidelberg: Die Bedeutung der neue. sten prähistorischen Menschenfunde aus Afrika“ (Verein für Naturkunde“, Mannheim). Freitag, 13. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr: Meine Schwester und ich“; Vereinshaus Seckenheim 20.00 Uhr:„Walzerzauber“(Natio“ naltheater); Alster-Lichtspiele:„Der dritte Mann Capitol:„Das Geheimnis des Hohen Falken Palast:„Das Lied des wilden We- stens“; Gosthesaal am Charlottenplatz 19.30 Uhr: 1. Abend der öffentlichen Abendpredigten der Christengemeinschaft: Pfarrer Carl Steg mann spricht über Drohende Gefahren und geistige Möglichkeiten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts“. Wie wird das Wetter? Vielfach trüb Vorhersage bis Freitag früh: Vielfach trüb, höchstens vorübergehend Bewölkungsauflocke- rung. Zum Teil neblig, im wesentlichen trok- ken. Temperaturen meist zwischen 3 und 8 Grad, vereinzelt nachts bis 0 Grad absinkend. Schwache Winde. Uebersicht: Die ostwärts der Elbe gelegene russische Kaltluft dringt vorübergehend wel- ter nach Südwesten vor, doch dürfte sie Nord- baden nicht erreichen, so daß hier das milde Wetter anhält. Amt für Wetterdienst. Karlsruhe. Pegelstand am 11. Januar: Maxau 343(+ J). Mannheim 185— 1), Worms 117 9), Caub 131— N. Januarprogramm der„Naturfreunde“ 12. Januar: Filmvorführung im Ame rikahaus:„Ein Flug um die Welt“ sowie des Farbfilms„Lellowstone Nationalpark“. Be- Zinn 19 Uhr. 21. Januar: Farblichtbilder- Vortrag von Erich Herlt-Tuttlingen über „Bergfahrt am Königsee und das Berchtes- gadener Land“, anschließend ein Farbfilm „Felsklettern!“ mit musikalischer Unter- malung. Beginn 19.30 Uhr in der Wirt- schaftshochschule. Eintritt für Mitglieder 1. DM, Nichtmitglieder 1.20 DM. 27. Ja- nuar: Jahreshauptversammlung im Vereins- lokal T 2, 15 Neuwahl der Vereinsleitung). 29. Januar: Besichtigung der Anatomie in Heidelberg. Abfahrt 8.40 Uhr, OEG Stadt- seite. Zu allen Veranstaltungen willkommen. Sliſtungsiest beim Club der Nöche So, wie sich die Männer im blütenwei- Ben Dreß auf die kunstvolle Zubereitung alltäglicher und auserlesener Menüs ver- Stehen, so wissen sie auch ihre Feste zu feiern. Diese Feststellung lehrte der glän- zende Verlauf des 46. Stiftungsfestes ihrer Fachvereinigung: Club der Köche, Mann- heim, Zwergverein des VdK. Frankfurt à. M. Eine delikate Kochschau raffiniertester Koch- und Backfertigkeit im Vorraum des Parkhotels ließ selbst den Verwöhnten er- staunen, und wer mit Fortuna auf gutem Fuß stand, dem winkte später für einige Zehner eine saftige gebratene Gans, eine Kunftvoll garnierte Zunge, das Meisterwerk einer Torte. Neben Dr. Krieger Handels- kammer) hatten sich Vertreter der Gewerk- schaft, des Internationalen Genfer Verban- des, Iinksrheinischer Kollegen und auch eine Abordnung des Karlsruher Bruderclubs eingefunden. Vorsitzender L. Wagner konnte Grüße des Oberbürgermeisters so- wie des Präsidenten des Hotelierverbandes bekanntgeben. Sein besonderer Hinweis galt der für alle erfolgreichen„SsUHO GA“, die in einer Reihe Ehrungen ihren Höhe- sind Gäste punkt fand So erhielten Pfaff, Müller, Hof und Rese Ehrenurkunde und die sil- berne Medaille, Büttner und Jos. Geh die goi- dene Medaille überreicht. Geh, der lang- jährige verdienstvolle Vorsitzende, wurde unter großem Beifall mit einem großen Silberpokal überrascht und zum Ehren- Vorsitzenden ernannt. Er dankte in launi- gen Worten und gab einen kritischen Rück- blick auf die Mustergaststätte. Tatsächlich sei der Küchenbetrieb von sieben Köchen bewältigt worden bei einem Mindestum- satz von 300 Portionen und einer Höchst- zahl von 1250 Portionen, wofür der Frank- furter Verband höchste Qualifikation zuer- kannte. Freudig begrüßte er die Anbah- nung internationaler Beziehungen. Eine auserwählte Platte froher Unter- haltung wurde unter der humoristischen Ansage von E. Spechmann und W. Zehn- bauer mit Schwung serviert. Ganz hervorragend die Liedfolge des Vokalquar- tetts der Liederhalle Mannheim, die Soli von E. Soyez(Tenor) und W. Reinig Baß) mit Hinderschier als Begleiter. Tadellos der Aufmarsch„der weißen Brigade“. Be- geistert wurde Margot Stündebeek und die Tanzschau mit Meister Stündebeek aufge- nommen. Nicht zu vergessen die große traditionelle Festpolonaise und die schmei- chelnden Weisen des fleißigen Tanzorche- sters R. Klein. Die Stimmung kletterte auf beachtliche Höhe. Wieder in der Heimat Nachstehend geben wir wieder Namen und Anschriften von vor wenigen Tagen heimgekehrten ehemaligen Kriegsgefange- nen bekannt: Hans Kriege, J 2, Wild, Langerötterstraße 50(7062/), Karl! Brümmer, Robert-Blum-Straße 18(7465), Jakob Mergenthaler, Stockhornstraße 44 (7181/1), Heinrich Kreuzer, Jungbusch- straße 26(7388), Karl Büchler, S 6, 13(2040), Kurt Kippdorf, Große Wallstadtstragße 3 (7891/1), Andreas Brecht, Schafweide 73 7406 W), Karl Schaller, Lutherstraße 9 (7362/5), Waldemar Ries, Untere Mühlau- straße 13(710%), Hans Schillinger, Güter- hallenstraße 20(7289/1), Ferd. Rieß, Eichen- dorffstrage 51(7280/18), Hans Gg. Belz, Bür- germeister-Fuchs-Straße 12(7889), Karl Sauer, Alphornstraße 20(7388/), August Hagel, Seckenheimer Landstraße 2a(7866/15). Karl Laukötter, Augsta Anlage 27(7453/5), Willi Frey, Niederfeldstraße 105(7399/8), Karl Hartmann, Hugo-Wolf-Straße 8(7845), Heinz Schukraft, Lindenhofstraße 34(7399/ E), Willibald Krug, Käfertaler Straße 256 21(7280/8), Alfred (7362/5), Werner Adolf Ewig, Laurentius- straße 7(2041), Walter Stadel, Werder straße 18(7406/ N), Joachim Dworatzek, Obere Clignetstraße 12(6349), Rudi Schu- berth, Schimperstraße 15(7289/1), Karl Faul- haber, Schumannstraße 2(7406/ W, Karl Lammarsch, Kätertaler Straße 175(7860), August Becker, Q 7, 25(7401/10, Walter Reinhard, D 5, 5(7148/9), Oskar Schneider, E 7, 13(7100/1). Hans Karl Appel, T 2, 17 67100%/), Rolf Valentin Rämmele, Alphornstraße 37 (7424/18), Karl Friedrich Brenner, Jung- buschstraße 4(7444/1), Egon Klemm, Werft- straße 29(7453/5), Otto Messer, Feudenheim, Schule(7518/0), Walter Reiter, Feudenheim, Scheffelstraße 64(7242/18), Karl Reichert, Käfertal, Habichtstraße 62(7424/22), Edwin Landherr, Käfertal, Kirchplatz 2a(7100/1), Albert Schilpp, Neckarau, Mönchwörth⸗ straße 119(7280/8), Josef Peikert, Neckarau, Im Wörth 30(7388/8), Willi Müller, Nek- karau, Aufeldstraße 24(2041), Dr. Otto Kinzler, Neckarau, Schulstraße 46(7027/). Otto Kärcher, Neuostheim, Böcklin- straße 58(7476/4, 10), Karl Kunzmann, Neu- ostheim, Trübnerstraße 55(7315 /), Herbert Gebhner, Neuostheim, Böcklinstraße 74 (7476/4), Robert Traub, Rheinau, Neuhofer- straße 1(7401/1, Ludwig Backfisch, Rheinau, Strahlenburgstraße 33(7146/E), Wir wünschen den Heimkehrern eine glücklichen Start ins zivile Leben. 8 Die Polizei tut mehr, als Strulzettel schreiben Versuch, eine trockene Jahresstatistik lesbar zu machen. Es sind unsere schlechtesten Bürger nicht, die da im frischgebackenen demokra- tischen Vollbewußtsein Zeter und Mordio schreien, wenn das Auge des Gesetzes sie unwirsch anblickt, wenn sie mal zu früh aus der Straßenbahn gesprungen sind oder bei Nacht ohne Licht radfahren. Vom Steuerzahlen ist dann meist die Rede, und daß jeder einigermaßen Betuchte zwei Uni- kormierte mit durchfüttert. Und daß die Polizei wohl nichts anderes zu tun habe, als rechtschaffenen Bürgern das Leben schwer zu machen. Aber seien wir einmal ehrlich und versuchen wir, ein Urteil zu fällen, das nicht durch ein persönliches Er- lebnis getrübt oder verzerrt ist, dann wis- sen wir, daß unsere Polizei auch Dinge tut, die der Gesamtheit frommen. Und dann er- kennen wir übrigens auch, daß wir fast alle noch in demokratischen Kinderschuhen durchs Leben wandeln, wenn man unter De- mokratie auch eine Lebensform versteht. Schließlich muß auch in einer Demokra- tie alles seine Ordnung haben, die das Zu- sammenleben erleichtert und die solange ver- nünftig ist, als sie nicht um ihrer selbst willen besteht, sondern immer Mittel zum Zweck bleibt. Jemand muß ja doch die schweren Jungens, die unseren Schlaf stö- ren könnten, im Zaume halten oder, Talls es schon zu spät ist, sie an weiteren Un- taten hindern. So gesehen, nimmt sich die Arbeit der Polizei vielleicht ein wenig an- ders aus, als durch die Brille des Strafzet- tels für„verkehrswidriges Verhalten“ be- trachtet. Und da ist in Mannheim immerhin einiges geleistet worden im vergangenen Jähr. Wenn die Jahresbilanz eine Ziffer von 73,6 Prozent als von allen bekannten Straf- taten in Mannheim aufgeklärt nennt. so ist das ein respektabler Erfolg, den nicht jede Stadt aufzuweisen haben dürfte. Hinter dieser trockenen Zahl verbirgt sich eine Unsumme von Kleinarbeit, von angeblicher und von mit Erfolg gekrönter Arbeit. Sie umschließt den erwischten Fahrraddieb ebenso wie die Posträuber, die mühselig in monatelanger Verfolgung da- hin gebracht werden konnten, wo sie um Unterkunft nicht verlegen zu sein brauchen. Und wenn der Bericht sagt, dag 40 Prozent aller Fahrraddiebstähle aufgeklärt worden sind, ist auch das ein erstaunliches Ergeb- nis, denn selbst dem Laien wird es ein- leuchten, daß gerade dieses Delikt— was die Aufklärung anbetrifft— zu den schwie- „Der dritte Mann“- ein künstlerisches Filmerlebnis Ab morgen in den Alster-Lichtspielen Mannheim Wer ins Kino geht, nicht weil er will, sondern weil er muß, ist nicht immer ein beneidenswerter Mensch. Denn er muß su- Ben Kitsch süßen Kitsch nennen, auch wenn ein Heer von Menschen Unsummen Geld und Arbeit in einen Film gesteckt ha- ben und daher überzeugt sind, etwas Groß- artiges geschaffen zu haben, Trotzdem bleibt aber Plattheit Plattheit und Unver- mögen Unvermögen. Die Kritik wäre keine Kritik, wenn sie sich dafür einspannen ließe, den Beteiligten behilflich zu sein, für einen schlechten Film gutes Geld zu ernten. Und doch ist dem Filmkritiker im Grunde nichts lieber, als Lob spenden zu können. Aber es muß Lob aus UDeberzeu- gung sein und nicht aus mißverstandenem „Wohlwollen“. Das letzere führt auf weite Sicht gesehen stets zur Niveaulosigkeit und langsamem Absinken der Bemühung um Qualität. Und was vielleicht das Schlimmste ist: Zu einer erschreckenden Anspruchslo- sigkeit des Publikums. Selten, sehr selten taucht daher der Su- perlativ im Wortschatz des kritischen Jour- nalisten auf. Um so schwerer muß er wie- gen, wenn er tatsächlich einmal gebraucht wird. Und von dem englischen Korda-Film, der morgen in den Alster-Lichtspielen an- läuft, kann mit bestem Gewissen gesagt werden: Großartig! Wenn es immer noch des Beweises bedürfte, daß auch der Film künstlerisch sein kann: Hier ist er! Wie hier ein Sujet, das einem 30-Pfennig-Roman zur Zierde gereichen könnte(eine Inhalts- angabe würde dem Besucher des Filmes ungebührlich viel vorwegnehmen), gestal- tet und geformt wurde, ist ein frappantes Rheinisch-Odenwälder Verein für Insekten kunde: Beispiel, daß die Qualität nicht vom Stoff, sondern von seiner Behandlung abhängt. Eine zu keinem Zeitpunkt in ihrem zukünf- tigen Ablauf voraus berechenbare Hand- lung schafft eine Spannung, die bis zum Schluß nicht nachläßt und durch eine sou- veräne Regie(Carol Reed) immer wieder unterstützt wird. Das in der Gegenwart spielende Gesche hen rollt auf dem realistischen Hinter- grund des Wien von heute ab und gibt ein unverfälschtes(und darum häufig schmerz- liches) Bild— ohne zynisch zu sein— von dem auch das Geistige und Moralische nicht verschonenden Zerfall dessen, was wir abendländische Kultur nennen. Hier wird nicht im sonst so beliebten fröhlichen„Als- Wäre- nichts-Geschehen-Ethos“ oder dem „Jetzt-wollen-wir-mal-das-kleine-bißchen- mutig- anpacken“ gemacht. Die Müdigkeit, das erinnernde Festklammern an vergan- gene Herrlichkeit, die tief sitzende Ver- zweiflung werden mit künstlerischen Mit- teln oft so sublim dargestellt, daß man sie gewissermaßen zwischen den Zeilen nur ahnen kann. Eine in ihrer Ausleuchtung geradezu pla- stisch scheinende Szenerie, in Verbindung mit einer ungewöhnlichen Kameraführung, ergänzen harmonisch die Absichten des Re- gisseurs. Und als Einfall, der unseres Wis- sens bisher einmalig ist in der Filmge- schichte und der sich auf Anhieb bewährt hat, ist der gesamte Film mit der Musik einer Zither unterlegt, die immer wieder das gleiche Thema so geschickt wiederholt, daß es zu keinem Augenblick monoton oder störend wirken würde. mle. Ichtstundenflug vom Süd-Bulkun nuch Schleswig-Holstein Seltene Schmetterlinge/ Der„Totenkopf“ kann quaken und schreien „Wissen Sie, was eine palaerarktische „Agrotis fimbria“ ist oder ein„Siphonica- Schwärmer“?“ Etwas bedrückt über unsere so offenbare Unkenntnis verneinen wir. „Sehen Sie, da bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als in unseren Verein einzutreten. Bei uns können Sie das lernen.“ Bei dem„Rheinisch- Odenwälder Verein für Insektenkunde“ nämlich. dessen Vorsit- zender Max Trippel sich nun anschickt, uns an Hand seiner reichhaltigen, im Laufe eines halben Menschenlebens liebevoll auf- gebauten Insektensammlung ein Bild von der Arbeit dieses nicht sehr großen, aber idealistisch gesinnten Vereines zu entrollen. Der Verein wurde vor 37 Jahren in Mannheim gegründet. Der große Inter- essentenkreis, den sich die Gesellschaft in den ersten Jahren ihres Bestehens zu ziehen wußte, wurde leider bald durch verschie- dene Umstände gesprengt, und heute zählt der Verein insgesamt 32 Mitglieder, be- ruflich bunt zusammengewürfelt vom Schornsteinfeger bis zum Biologieprofessor. Die Geschäftsstelle wurde aus arbeitstechni- schen Gründen nach Weinheim verlegt. Regelmäßig finden hier jeden ersten Sonn- tag im Monat Versammlungen mit Lehr- Vorträgen und Austellungen statt. Leider muß der Verein das fehlende Interesse der Jugend konstatieren. Dann führt uns M. Trippel mit freude- strahlenden Augen und jungenhafter Leben- digkeit seinen ganzen Reichtum, man ist versucht zu sagen, sein ganzes Lebenswerk vor: ein Insektenkasten nach dem anderen, immer exquisiter, exotischer und kostbarer, bunter, formenreicher und pittoresker wird der Inhalt.„Die Sammlung ist verhältnis mäßig klein und unvollständig, einige Tausend aber dürfte sie immerhin er- reichen. Da, sehen sie hier diesen Schmet- terling, den„Urwald-Falter“, sehen Sie diese feine Punktierung. diese schwache, hellere Tönung des rechten vorderen Halb- flügels, das ist ein„Zwischen-Falter“, eine Art Zwitter. Hier wird der menschlichen Behauptung ein Bein gestellt: in der leben- den Natur sind überhaupt immer die Männchen der schönere Teil!“ Serie folgt auf Serie. Was hier zusam- mengetragen wurde, muß in seiner Reich- haltigkeit, seiner Lexikaartigen Vollkom- menheit und präzisen Eingliederung ehrliche Bewunderung auslösen. Von der Eintags- kliegen-Larve bis zum schönsten Falter der Welt: dem„Uranus rüpheus“, der in Madagaskar beheimatet ist. Auch der nach dem Kriege erst entdeckte Kalima“, ein Amazonas- Schmetterling, der„Sibiricus“ aus Sibirien mit braunem Pelz, der indische „Papilio“ in sattem Blauschwarz und der amerikanische Riesenfalter Hecuba“ im schillernden Grün findet sich hier von der Sammelpassion mit Stecknadeln durchbohrt. „Hier ist meine interessanteste Beute: Der „Orleander- Schwärmer“. der auf dem Süd- Balkan zu Hause ist und von Zeit zu Zeit aus noch unerforschten Gründen vom Groß- Wandertrieb überfallen wird. Dann gibt es für ihn keine Grenzen; in acht Stunden kliegt er von Griechenland nach Schleswig- Holstein, nur, um dort kläglich zu ver- hungern. Zu Fressen findet er nichts, zum Heimfliegen ist er zu faul.“ Das ertragreichste Sammeljahr war 1944, als Deutschland eine wahre Insekten- Inva- sion erlebte. Von allen Seiten. vor allem aus Spanien und Italien, flogen myriaden- hafte Schwärme nach Deutschland ein, unter ihnen der berühmte„Totenkopf“, der einzige Falter, der im wahrsten Sinne des Wortes über eine Art Stimme verfügt, mit der er quakende Laute erzeugen Kun. Die Hauptfanggebiete in und um Mann- heim sind die Rheinarme, die Bergstraße und die„Sumpfgegend“ Ketsch. Aber der weitaus größte Teil der exotischen Falter wird auf der alljährlich am ersten Sonntag im November abgehaltenen„Frankfurter Börse“ entweder getauscht oder gekauft. Sammler aus aller Herren Länder, aus Amerika und sogar Japan, treffen sich hier. um noch den letzten Punkt in ihrem Sam- melkasten bestecken zu können. Eine der reichsten Sammlungen Deutsch- lands besitzt ein Sandhofener Apotheker. Die umfassendste Sammlung der Welt nannte der Frankfurter Professor K. Seitz sein Eigen, der sie dem Sinkenburgschen Museum vermachte.„Aber darauf kommt es gar nicht an“, meinte Herr Trippel“, ob Schmetterling- oder Käfer-Sammelei, ob Bienenstudium oder Ameisen- Psychologie, wir sammeln nicht auf Rekord. sondern aus Liebe und in Ehrfurcht vor der Natur!“ Wi. 1 rigsten überhaupt gehört, die eine ohh fag 4 8 1 1 denheim Eine kleine Ahnung der Arbeit mag Mabersamml leicht die Zahl der im vergangenen q der Land ermittelten Täter für nur alle denkbag rechen Straftaten vermitteln. Es waren 10 913 ben risk sonen, darunter 674 Ausländer, 668 mam or dneter liche und 307 weibliche Jugendliche ung 14.30 Uhr 18 Jahren. Der Anteil Jugendlicher, der ia monie 10 Prozent ausmacht, muß dabei fast h gewer denklich stimmen, beweist er doch wenge e auch nur mit einer Zahl— daß es mit unde din d ein rer Jugend noch immer nicht ganz 80 i preit ag wie es sein sollte und könnte. Und es mu Oefkentl. daneben ebenfalls fragwürdig sein, ob hie i i gebung i mit Strafen zu bessern ist, Wenn man mel zen, Beam daß gerade unter den Jugendlichen wied näre des ein ganz hoher Prozentsatz sich findet, an hafen si -hineingeschlittert“ ist, ohne der Wesem Eundgebt art nach kriminell zu sein. Aber wer Woll neuen Be es von der Jugend erwarten, daß sie 0 der Bean moralische Widerstandskraft aufbringt, e Beamtens gen Verlockung, gegen die Ungunst dh oeffentli⸗ Zeit, gegen die ganzen Verhältnisse zu he gart), Be stehen, wenn ihr das gute Beispiel oben bahner! drein noch häufig fehlt? FGründ Mancher mag es als Phrase abtun Heute n sagen, er habe das schon einmal gehün 15 Uhr i! Unsere Sorge muß der Jugend gelten! Ah Kreise, wenn es auch stimmt, daß eine vergangen TLudwigsk Zeit sich ebenfalls an die Jugend gewan Ernst hat, so kann dem gegenüber gehalten wel erste Vor den: Die Sorge um die Jugend ist keine I hafen de findung des Nationalsozialismus, er hat ad des, M. 0 unter diesem Deckmantel nur der Jugen ge über mit verstellter Absicht genähert, und es schaften an uns, der Sorge um die Nachkommendz pyerkschs ihren wahren Inhalt wieder zu geben. Mabßnahn Gnikomm wogen h Wies dar zwar sch Gesetzes seits fals kung die: Kurze„MM“. Meldungen Es brannte im Kaufhaus. In den Büro räumen der Firma Gebrüder Braun brad gestern in den Mittagsstunden ein Klein feuer aus, das rasch gelöscht werden 0 konnte. Als Ursache des Brandes wurde du unsachgemäße Aufstellen eines Ofens fest gestellt. Die Löschmaßnahmen wurden vo a der Feuerwehr durchgeführt, ohne daß e Mitgli vom Publikum bemerkt wurden, so daß ein tenbunde Panik vermieden werden konnte. und Fre Oeffentliche Versteigerung. Am 21. Ju, Dienstag nuar werden um 10 Uhr im Polizeikraf, anderem fahrpark Mannheim-Käfertal, Braustrabe der 2— bei einer öffentlichen Versteigerung Per 1 sonen-Kraftwagen, Krafträder, Motore. 12 0 und Krad-Rahmen angeboten. Die Fahl. beer aer zeuge können am Tag der Versteigern eue zwischen 9 und 10 Uhr besientigt werde Die Persönlichkeit Albert Schweitzers ab keit den Musiker, Theologe, Arzt und Mensch Wü. 15. Janu digt anläßlich des 75. Geburtstages diese hinzuwei Mannes Dr. Karl Stürmer am 14. Januat erster B. um 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule m Adolf B einem Vortrag, der mit Klavierdarbie Futwickl tungen von Hannelore Dittes musikalisch schon v. umrahmt wird. Der Eintritt ist frei Lerein 86 Freisprechung des Nlektrohand were 8 Die Elektro-Innung verbindet ihre dies, ende jet jährige Gesellen- und Meisterfreisprechung Verein e mit einer Feier im Parkhotel, am 22. Janua den allt un ie Uu 3 Bunter Abend beim Roten Kreuz. Am genden 14. Januar veranstaltet das Rote Kreuz Immer s Ortsverband Mannheim-Stadt, um 19 Uhr, eine Int. im Speisesaal der Motorenwerke Mann- heim einen Bunten Abend mit Ehrung ver- dienter Mitglieder. Ein Unterhaltungspro- gramm und eigener Wirtschaftsbetrieb des Di Roten Kreuzes tragen zum Gelingen de date in Abends bei. Mitglieder, Freunde und deren wiegend Angehörigen sind willkommen. antworte Der Odenwaldklub Mannheim-Ludwigs, darmerie hafen veranstaltet am Freitag, 20 Unt Bad Du im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße Id einem. einen Lichtbildervortrag. Fritz Schul dekaltist, spricht über seine Hochgebirgswanderung Besuche „Vom Triglav zum Montblanc“. Erikt, di. Finanzamt ist samstags geschlossen 1 85 Wegen Aufarbeitung der Geschäftsrück. f stände ist das Finanzamt bis auf weitere 1 an Samstagen für den Publikumsverkent wle geschlossen. straft Wir sratulieren! Elisabeth Stiefel, Mann. heim-Rheinau, Hallenbuckel 33 und Heinrich Reichert, Mannheim, Gerwigstraße 20, be: gehen ihren 75. Geburtstag. Franz Betlinger. Mannheim, E 6, 1 und Heinrich Brunnen Mannheim, Heinrich-Lanz-Straße 19. Wer. den 77 Jahre alt. Das 80. Lebensjalu vollendet Helene Antrett, Mannheim Friedrichsfelder Straße 56. Der An wesentli Pflicht Unterlas Folgen von der überzeu; 1 Am! des Lud ab, des mühsam Hollywyo regung Pressebericht der Polizei 4000 DM Brandschaden in Sandhofen. In Sandhofen brach in den Nachtstunden in einem Anwesen aus noch nicht bekannter Ursache ein größerer Brand aus, bei dem das Dach und der Aufbau einer Maschinen- halle sowie das Dach eines angrenzenden Schuppens völlig niederbrannten, Der Ge: bäudeschaden beträgt etwa 4000 DM. Die Gags St. Berufsfeuerwehr, die das Feuer in verhält. Ss 8t nismäßig kurzer Zeit löschte, wurde von Lend einer in Sandhofen stationſerten amerikanl. cher Kt schen Löschabteilung wirksam unterstützt wurde k Der LñwWw war ihm im Weg. Ein auf de! 82 Käfertaler Straße abgestellter Lastkraftwa- 5 Zen bildete für einen in Richtung Käfertel hafeng kahrenden Personenkraftwagen ein Hinder. die 36s nis, an dem er in der Dunkelheit nicht vor- gemeins beikam und hängen blieb. Durch den Auf, chen ur Prall erlitt eine im Pxw mitfahrende Sekre. spann tärin am Arm und am Kopf leichtere Ver- ten He letzungen. Der Schaden an beiden Fahrzeu- Schuhm gen wird auf etwa 1500 DM geschätzt. nicht„ Das erinnert an Autofallen. In der let: liebter ten Zeit wurde wiederholt beobachtet, dad eheliche auf dem Harlachweg in Neuostheim jewelb müsse während der Dunkelheit von unbekannten Diese Tätern ein zwei Zentimeter starkes Prahl wie sie seil in Brusthöhe über die Fahrbahn ge. daß E. spannt worden war. Eine 25 jährige Frau besorge aus Neuhermsheim flel diesem Unfug ab einer B erste zum Opfer. Sie fuhr kurz nach Ein- Nase al bruch der Dunkelheit auf ihrem Fahrrad eines gegen das Drahtseil und stürzte zu Boden, lem Mit verschiedenen Verletzungen mußte se Niedere in das Theresienkrankenhaus aufgenommen Freund werden. kabel. LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 3 Ar 10/ Donnerstag, 12. Januar 1950 Stadtnachrichten Neues von der CDU. Die CDU, Kreisver- band Ludwigshafen-Stadt, hält am Sonn- Polit tag, dem 15. Januar, um 15.30 Uhr in Mun- zenheim in der St. Josephspflege eme Voll- a8 Vi versammlung für alle Kreismitglieder ab, in n NaN ger Landtagsabgeordneter Ludwig Reichling Wabang sprechen Wird.— Für den Kreisverband 13 Per Ludwigshafen-Land spricht Landtagsabge- mäm raneter Franz Heller am 15. Januar, um Une 1430 Uhr, in Mutterstadt im Lokal„Har- er ka monie“. ast h Gewerkschaftsversammlung für Beamte. Wen Nachdem am Dienstagabend der Beamten- it ung bund eine Versammlung abhielt, wird am 80 U reitag um 15 Uhr die Gewerkschaft es mi Oekkentliche Dienste“ eine Beamten-KRund- ob hie bung im Pfalzbau abhalten, Alle Beam- n wel fen, Beamten-Anwärter und Beamtenpensio- wiel nere des Stadt- und Landkreises Ludwigs- let, q hafen sind eingeladen. Das Thema der Wesen Kundgebung lautet:„Stellungnahme zum Wollt neuen Beamtenbund.— Wo organisiert sich sie dh ger Beamte?“ Referate halten werden der iSt, ge Beamtensachbearbeiter der Gewerkschaft st dg Hekkentliche Dienste, Dr. Leifeld Stutt- zu be gart), Beamtenfachschaftsleiter der Eisen- oben pahner H. K a mb Frankfurt) Gründung einer Kreditgenossenschaft. in un Heute nachmittag versammeln sich um aan 15 Uhr im kleinen Bürgerbräu interessierte n Abe Kreise, um eine Kreditgenossenschaft in gangen Ludwigshafen zu gründen. ewa; Ernst Lorenz sprach in Waldsee. Der n Wei erste Vorsitzende des Ortskartells Ludwigs- ine I baten des Allgemeinen Gewerkschaftsbun- nat zich des, M. d. L. Ernst Lorenz, sprach in Wald- Jugen gee über die Stellungnahme der Gewerk- 1 es i schaften zur Wohnungsbauabgabe. Der Ge- mende zyerkschaftler schilderte im einzelnen die n. Maßnahmen, die die Landesregierung be- Korg ppogen habe, dieses Gesetz einzuführen. Er wies darauf hin, daß die Gewerkschaften n War scharf gegen die jetzige Fassung des Gesetzes protestierten, es jedoch anderer- seits falsch sei, wern die völlige Abschaf- fung dieser Steuer gefordert werde. Buro 1 brach Kleid Werden rde da 4s ke. len vol daß gg ah einer Mitglieder und Interessenten des Beam- tendundes der FKreisvereine Ludwigshafen und Frankenthal versammelten sich am Dienstagabend in der Aktienbrauerei. Unter anderem konnte Postamtmann Emil Blum, der erste Vorsitzende des Kreisvereines g Per Ludwigshafen. neben Oberpostdirehtor toren. Helmle die Vertreter der Behörden, der N 125 3 Zollverwaltung sowie der Justiz ; begrüßen. Ser, Zecke dieser Versammlung war es, durch werden ein aulklärendes Referat auf die Wichtig ers db keit der Bezirksverbandstagung, die am n Wü 15, Januar in Neustadt abgehalten wird, diese hinzuweisen. In seiner Eigenschaft als Januat erster Bezirksverbandsvorsitzender gab Dr. hule h Adolf Behrens einen Rückblick auf die darbie, Entwicklung der Beamten- Organisation, die alisch schon vor 1933 als sogenannter Beamten- 5 verein selbständig existierte, dann aber auf- Werkes gelöst. wurde. Wenige Monate nach Kriegs- ende jedoch sei ein deutscher Beamten- 21. Ja. eikratt. Astrahe dies. f i echung verein erneut ins Leben gerufen worden, Jans den allerdings die Militärregierung nach wenigen Wochen liquidiert habe. Die Un- zufriedenheit der Bamten, die in den fol- 2. Am genden Jahren in den Reihen des AGB Kreuz immer stärker aufgetreten sei. habe sodann 1 eine Interessener weiterung erforderlich ge- ann ig ver⸗ Spro eb des Di 5 icht n ie große Str afkammer des Landgeric 8 N hatte in ihrer letzten Sitzung eine schwer- wiegende Entscheidung zu fällen. Zu ver- antworten hatte sich der ehemalige Gen- dwigs darmeriebeamte Julius Sandmeyer aus ) Uh, Bad Dürkheim, der im Juni 1943 eine von ge 100 einem Mannheimer Antifaschisten gemachte Schü dekaitistische Aeußerung, von der er beim derung Besuch einer bekannten Familie erfuhr, auf- griff, die Adresse des„Uebeltäters“ ermit- telte, und eine entsprechende Meldung an die Neustadter Gestapo weitergab. Der Denunzierte wurde vom Berliner Volksgerichtshof als politisch Vorbe- strafter zum Tode verurteilt und hin- gerichtet. Der Angeklagte gab den Tatbestand im wesentlichen zu, berief sich aber auf seine Pflicht() als Beamter. Außerdem hätte eine Unterlassung der Anzeige sehr nachteilige Folgen für ihn haben können, da die Frau, von der er unterrichtet wurde, selbst als überzeugte Nationalsozialistin bekannt war, Jossen rück. eiter; erkehl Mann. einrich 20, be⸗ Ainger, unnen Wer- nsjaht nheim 05 Bauer rechtfertigt die Maßnahmen der Studtverwaltung Ofkener Brief an den Ausschuß zur Vorbereitung des Volksbegehrens gegen die Wohnraumsteuer Oberbürgermeister Valentin Bauer rechtfertigt in einem Brief an den Orts- ausschuß Ludwigshafen zur Vorbereitung des Volksentscheids gegen die Wohn- raumsteuer die Maßnahmen, die bisher Lon seiten der Stadtverwaltung getrof- fen werden mußten. Der„MM“ veröf- kentlicht den Brief, von unwesentlichen Kürzungen abgesehen, im Wortlaut. 48 0(Redaktion) Ortsausschuß Ludwigshafen für Vorbereitung des Volksentscheids gegen die Wohnraumsteuer. Die Verhältnisse, unter denen unsere arbeitende Bevölkerung heute leidet, sind mir natürlich bekannt, ich weiß., daß es be- sonders den vielen Ausgebombten, die Hausrat und Kleidung, oft auch ihr Eigen- heim oder Mietshaus verloren haben, sehr schwer fällt, die neu hinzugekommene Steuer zu entrichten. Bei dem heute be- stehenden Mißverständnis zwischen Ein- kommen und Preisen ist es wohl den mei- sten Familien unmöglich. für Verlorenes den so dringend nötigen Ersatz zu be- schaffen, und die Soforthilfe beschränkt sich nur auf einen verhältnismäßig kleinen Kreis von Bedürftigen. Erschwerend kommt hinzu. daß viele Bürger nach ihrer Ausbombung Wohnungen zugewiesen bekamen, die wegen des Not- standes bezogen werden mußten, selbst Wenn die Miete die finanzielle Leistungs- fähigkeit der Familie überstieg. Fallen diese Haushaltungen infolge großer Räume oder kleiner Kopfzahl unter die Wohnraum- steuer, so haben sie außer der hohen Miete auch noch die aus der Miete errechnete Wobnraumsteuer zu zahlen. Ich habe vor und nach Erlaß dieses Gesetzes an allen mir zugänglichen Stellen mit Nachdruck auf diese Momente hinge- wiesen. Die einzige für den Erlaß dieses Gesetzes zuständige Körperschaft, der Land- Vorbereitung der ersten Bezirksverbunds- Tagung Versammlung der Kreisvereine des Beamtenbundes macht, die in dem am 23. April 1949 lizen- zierten Gewerkschafts-Beamtenbund Rhein- land- Pfalz ihren Ausdruck gefunden habe. Der Bund erstrebe in erster Linie die Er- haltung des Berufsbeamtentums auf öffent- lich- rechtlicher Grundlage sowie das Mit- wirken bei der Gestaltung des Beamten- und Besoldungsrechts. Im August, so führte Dr. Behrens weiter aus, sei es dann auch zur Gründung des Kreisvereins Ludwigshafen gekommen, und er könne mit Befriedigung feststellen, daß durch die tatkräftige Mithilfe in den ver- gangenen Monaten der Bund nach außen gefestigt werden konnte. Die erste Groß- veranstaltung, so fuhr der Referent fort, mit der die Gewerkschaft Beamtenbund an die Oeffentlichkeit trete, sei die anfangs erwähnte Bepirksverbandstagung in Neu- stadt, bei der Dr. F. C. Wuermeling, Staats- sekretär in der Bundeskanzlei. über die Aufgabe des Berufsbeamtentums. und Bun- desvorsitzender Regierungsrat Dr. S. Stadt- ler, vom Wirtschafts ministerium in Koblenz über Ziele und Wesen der Gewerkschaft sprechen werden. Dr. Behrens betonte aus- dirücklich, daß zu dieser Tagung, die um 14 Uhr im Saal des Roten Kreuzes beginnt, auch Nichtmitglieder eingeladen sind. oll. Pflicht oder Denunziation? und er damit rechnen mußte, daß sie ihn auf die Probe stellte. Zwei Gendarmerie- beamte, als Sachverständige vernommen, sagten aus, daß S. lediglich nach den im Dritten Reich geltenden Vorschriften ge- handelt habe. In seinem Plädoyer bean- tragte der Staatsanwalt drei Jahre Gefäng- nis. Das Gericht jedoch war anderer Mei- nung und sprach den Angeklagten frei. Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Reber, verneinte in seiner Urteilsbe- gründung den gesetzlichen Tatbestand eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, da eine politische, religiöse oder rassische Ver- folgung nicht vorliege und Sandmeyer die traurigen Folgen seiner„pflichtbewußten“ Handlung nicht voraussehen konnte. Außer- dem sei der Begriff der Wehrkraftzersetzung nicht nur national, sondern Gemeingut aller kriegführenden Nationen, also ein Verbre- chen, bei dessen Verfolgung der Angeklagte lediglich seine Pflicht(1) getan habe. tag von Rheinland-Pfalz, glaubte aber Mittel für den so dringend nötigen Bau von Wohnungen nur auf dem Wege über diese Steuer beschaffen zu können. Den Stadt- verwaltungen wurde durch Gesetz die unangenehme Aufgabe übertragen, diese unpopuläre Steuer zu veranlagen und ein- zuziehen. Für mich besteht keine Möglich- keit, die Veranlagung und Einziehung der Steuer zu unterlassen. mir wurde aber von Seiten der Ver- treter des Finanzministeriums schon der Vorwurf gemacht, in Ludwigshafen werde die Durchführung des Gesetzes von der Verwaltung sabotiert. Ein Protest bei der Landesregierung mei- nerseits, zu welchem ich nur vom Stadtrat autorisiert werden könnte, verspricht m. E. deshalb keinen Erfolg, weil die von Ihnen vorgebrachten Beschwerden den maßgeben- den Stellen auch bekannt sind. Allein der Landtag bzw. die Abgeordneten sind in der Lage Ihren Wünschen auf Aenderung oder Aufhebung des Gesetzes nachzukommen. Da schon etwa 7,5 Millionen DM als Vorgriff auf den Steuerertrag als Baudar- lehen zugeteilt worden sind und in Bälde eine weitere Rate in gleicher Höhe ausge- schüttet werden soll, sind Regierung und Landtag in einer Zwangslage, welche eine baldige Aenderung dieses Gesetzes kaum er- hoffen läßt. Solange das kleine Land Rhein- land-Pfalz mit seinen zerstörten Städten und den hõhen Besatzungskosten in seiner heuti- gen Gestalt bestehen bleibt, werden seine Bürger wohl immer steuerlich viel höher belastet werden müssen, als die der benach- barten wirtschaftlich besser gestellten deut- schen Länder. Mir würde es schlecht anstehen, auf der einen Seite öffentliche Mittel zur Förderung des Wohnungsbaues zu verlangen und zu- gleich die Aufhebung eines Gesetzes zu be- antragen, das nach Ansicht der gesetzgeben- den Körperschaften allein die Möglichkei: bietet, diese Gelder auch zur Verfügung zu stellen. Wenn Steuerbescheide in größerer Anzahl hinausgegeben wurden, bei denen die letzten Aenderungen noch nicht berück- sichtigt werden konnten, so liegt dies daran, daß laufend neue Durchführungsvorschrif- ten oder Erläuterungen seitens des Ministe- rium herauskommen. Es bleibt leider den Steuerpflichtigen, welche glauben zu hoch oder zu unrecht veranlagt worden zu sein, kein anderer Weg als bei der Wohnraumsteuerstelle Einspruch zu erheben. Ich hoffe, durch diese Darlegun- gen bei Ihnen Verständnis für meine Stel- lungnahme zu dieser Frage zu finden.“ Valentin Bauer. Oberbürgermeister Neun Polizisten klugen gegen die Provinzialregierung Verworrenheit staatlicher Personalpolitik trat eindeutig zu Tage Am Dienstag ging es im Arbeitsgericht Ludwigshafen recht bewegt zu. Als erster Beklagter erschien der Schwiegersohn des Landwirtes F., von dem der Knecht den Lohn für zwei Jahre forderte, den er angeb- lich nicht erhalten hatte. Die Verhältnisse waren etwas verwickelt. denn die Mutter des Knechtes hatte dem alten F. den Haus- halt geführt und auch die Kasse verwaltet. Allen Arbeitern hatte sie immer pünktlich den Lohn ausgezahlt, nur ihrem eigenen Sohn nicht. Der Schwiegersohn von F., der den Hof am 1. Oktober 1949 übernommen hatte, wunderte sich zwar, woher denn der Knecht das Geld gehabt habe, um immer, Wie er sagte,„rumzusaufen“, wurde aber von letzterem mit der Bemerkung abgefer- tigt, daß ihn das garnichts anginge. Nach längerem Hin und Her konnte das Gericht beide zu einem Vergleich bewegen: Der Knecht, der auf Zahlung von 900 DM ge- klagt hatte, soll 600 DM netto bar erhalten. Nach verschiedenen weiteren recht in- teressanten Fällen, deren Berichterstattung wir zurückstellen, wurde die Klage von neun entlassenen Filfspolizeiangestellten gegen die Provinzialregierung Pfalz ver- handelt. Der Fall stellte sich— entgegen aller bürokratischen Ueberkorrektheit, die sonst staatliche Dienststellen an den Tag legen— als recht undurchsichtig 5. und verworren dar. f Die Männer waren 1945 eingestellt wor- den und kamen nun, da diese Posten im Stellenplan der Polizei von 1949 nicht mehr vorgesehen waren, zur Entlassung. Der Be- vollmächtigte der Provinzialregierung gab einen ausführlichen Bericht über die Gründe, die zur Auswahl der Betroffenen führten. Es seien Leute, die entweder eine schlechte Beurteilung ihrer Vorgesetzten oder die Prüfung auf der Polizei- schule nicht bestanden hatten. Nun stellte sich aber heraus, daß drei der neun Kläger noch gar nicht auf der Polizei- schule waren, sie also noch nicht die Gele- genheit hatten, ihre Fähigkeiten unter Be- Weis zu stellen. Es kam noch allerlei zur Sprache, das nicht gerade zur Klärung der Entlassungsgründe beitrug. So teilte der Be- triebsratsvorsitzende Prätorius mit, daß ur- sprünglich 29 Mann zur Entlassung kommen sollten, er aber die Zahl auf zwölf herun- terdrücken konnte. Die Leute, an denen der Kelch noch einmal vorüberging, hatten die gleiche Beurteilung wie diese neun Und seien zum Teil auch nicht auf der Schule gewesen, trotzdem seien sie vom An- gestellten- ins Beamten verhältnis überführt und zu Oberwacht meistern beför- dert worden. Die Kläger bestritten auch sehr energisch, daß der Stellenplan überbe- setzt sei, denn 32 junge Gendarmen von auswärts seien jetzt nach Ludwigshafen versetzt worden. Die hätten aber schon nach einem halben Jahr Dienst die Schule besu- Wer andern eine Grube gräbt, ist selbst sein Grubengräber ken. In len in anntef i dem hinen- Am Mittwoch lief vor den Richtertischen des Ludwigshafener Amtsgerichts ein, Film“ ab, dessen verworrene„Facts“ die sich zenden mühsam qußlenden Konstrukteure der r Ge. oN wood-Gängsterstories in bibbernde Er- pie sung versetzen könnten. Welche Fülle von Gags steckt in diesem Fall! erhält- e von Landstreichenderweise waren Schuhma- anl. cher Kurt Saß(Signalement: 23 Jahre alt, Stütet wurde bereits mit 17 Jahren zu zehn ahren uf der Wegen Brandstiftung verurteilt) und seine aktws⸗ Verlobte Marla am 27. November in pfäl- 1 tel dische Gefilde gekommen. Vor Ludtwigs- ie hafens Wohlkahrtskasse lernten die beiden 3 3 die 36jährige Emma Volkert kennen. Nach t* gemeinsamen Austausch von Seelenteppi- Au chen und Schicksalen bot Emma dem Ge- Sekre, spann Unterkunft und Verpflegung im trau- Ver. ten Heim an. Dort erfuhr wandernder ire Schuhmacher Saß. daß das traute Heim gar micht„traute“ war. Emmas 23jähriger Ge- „ leti- lebter Johannes nahm es mit der außer- t, dab chelichen Treue höchst ungenau. Deshalb eweis müsse er eine tüchtige Abreibung erhalten. unten Diese Abreibung sah im Emmaschen Geiste, Draht. Wie sie in der Verhandlung gestand, so aus, u ge. daß Kurt den Niederschlag des Johannes Frau besorgen sollte, während sie ihm dann mit g aß cer Rasierklinge das Gesicht zer- und die Ein- ase abschneiden wollte. Nach Uberreichen hrradl emes Johannes-Hemdes war Kurtchen zu zocddlen Alem entschlossen. Zur Ausführung des e Sie Niederschlages besorgte Emma noch bei nmen en Barbara ein vieradriges Kupfer- el. In der dunklen Deutschen Straße am Bahndamm im Schlachthofviertel lauerte dann, wie besprochen, das Dreigestirn Kurt- Emma-Maria hinter einem Bretterzaun dem Johannes auf, der hier nach Arbeitsende vorbeikommen mußte. Er kam. Jedoch, ganz unerwartet, in Begleitung zweier Kollegen. Nichtsdestotrotz stürzte Superkavalier Kurt aus dem Versteck, schleuderte jedem der Männer eine tüchtige Brise Pfeffer ins Ge- sicht und holte dabei zum Schlag gegen Jo- hannes aus. Künstlerpech: er traf ungenau. Die Arbeiter setzten sich sofort zur Wehr und Held Saß wurde samt Gespielinnen in die Flucht geschlagen. Am nächsten Tag trafen sich alle Betei- ligten im Vernehmungszimmer der Kripo. Dort mußte der arme Johannes inkolge einer Emma- Backpfeife noch einen Zahn spucken. Nach der zweiten Begegnung im Amtsgericht beantragte der Amtsanwalt unter Berücksichtigung, daß für Emma noch eine Fundunterschlagung und für Kurt noch ein gestohlenes Fahrrad offenstanden folgende Strafen: Kurt Saß(Landstreicherei, Körperverletzung und Diebstahl) fünf Mo- nate, Braut Maria vier Wochen wegen Land- streicherei, Emma Volkert(Anstiftung Zur Körperverletzung, Fundunterschlagung und Beihilfe zum Fahrraddiebstah) sechs Mo- nate und Freundin Barbara(Lieferung des Totschlägers) zwei Wochen. Es trat das bamerkens werte Ereignis ein, daß Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich die An- Mit Pfeffer und Totschläger lauerte das Dreigestirn auf Johannes, um ihn tüchtig„abzureiben“ träge des Amtsanwaltes Überschritt und für Kurt sieben Monate Gefängnis plus vier Wochen Haft, für Braut Maria vier Wochen Haft, für Emma acht Monate Gefängnis und für Barbara einen Monat Gefängnis ver- hängte.-Atzl- Bedeutsame Erweiterung der Verwaltungsakademie Speyer Die staatliche Verwaltungsakademie in Speyer, die am 11. Januar 1950 ihr drei- jähriges Bestehen feiert, wird von Beginn des nächsten Semesters an eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Länder Bayern, Hessen, Rheinland/ Pfalz, Südbaden, Würt⸗ temberg/ Hohenzollern. Niedersachsen und Schleswig Holstein werden vom nächsten Semester an ihre Anwärter für den höheren Verwaltungsdienst an der staatlichen Akade- mie in Speyer ausbilden lassen. Diese Län- der werden auch auf Grund eines Ueber- einkommens zu dem Etat der Akademie finanzielle Zuschüsse leisten und Sitz und Stimme im Verwaltungsrat erhalten, wo- durch sie auf die Entscheidungen der Aka- demieverwaltungen, auf die Zusammenset- zung des Lehrkörpers und auf die Lehrplan- gestaltung maßgeblichen Einfluß erhalten. Württemberg-Baden, Bremen und Hamburg haben an der Ausbildung von Anwärtern für den höheren Verwaltungsdienst in Speyer kein Interesse. Württemberg-Baden will aber Regierungsbeamte auf der Speyerer Akademie fortbilden lassen. chen können, während man ihnen noch immer nicht diese Möglichkeit gegeben habe. Der Vertreter der Gewerkschaft legte be- sonderen Wert darauf, daß wenigstens den politisch unbelasteten der Schulbesuch er- möglicht werde. Der Bevollmächtigte der Provinzialregierung zeigte volles Verständ- nis für die soziale Härte der Entlassungen, sah aber keine Möglichkeit einer Aenderung, da noch zu viele Heimkehrer und entnazi- flzierte alte Polizeibeamte auf ihre Wieder- einstellung warteten. Arbeitsrichter Dr. Hack bemühte sich, allen Teilen gerecht zu wer- den und machte den Vorschlag, wenigstens den drei jungen Männern, die noch nicht auf der Schule waren, eine Chance zu geben, sie bis zum 1. April weiterzubeschäftigen, damit sie ihre Beurteilung verbessern könn- ten, und sie dann auf die Polizeischule zu schicken. Für die drei, die die Prüfung nicht bestanden hatten, sah es schon trüber aus, denn sie haben außerdem die Altersgrenze beinahe erreicht. Für die übrigen soll noch einmal eine genaue Stellungnahme und Be- gründung für die Entlassungen eingereicht Ski-Club wiedergegründet Ex-Chef„Ricke“ Zettler wurde wieder erster Vorsitzender Das in den vier Nachkriegsjahren„ver- harschte Gelände“ machte es den Ludwigs- hafener Skihasen am Dienstagabend nicht gerade leicht, wieder flott in Fahrt 2 Kom- men. Bei der Wiedergründung des Ski-Clubs in der Pfalzbau-Bar gab es komischer weise juristische Hindernisse. Nach einstündigem Beratschlagen war schließlich allen büro⸗ kratischen Notwendigkeiten einwandfrei Genüge getan. Mittels juristischen Beistands konnten 19 Mitglieder in den Direktions- Ausschuß gewählt werden. Dieser wählte dann die Vorstandschaft; darnach werden Richard Zettler als erster Vorsitzender und Peter Engelhardt als zweiter Vor- sitzender fungieren. Ferner wurden noch Aemter wie Schriftführer, Kassenwart, Sportwart, Hüttenwart, Vergnügungswart, Jugendwart, Presse- und Propagandawart und vier Beisitzer vergeben. Die Geschäfts- stelle des Clubs befindet sich in der Dro- gerie Spiegel, Bismarckstraße 89. Der Ski-Club Ludwigshafen war 1931 ge- gründet worden und hatte sich bis zum Zu- sammenbruch würdig und im wahrsten Sinne des Wortes zünftig in der Ludwigs- hafener Vereinswelt behauptet. Die Aktiven waren fest auf den Bretteln, während die anderen auf dem Trockenen übten. Dazwi⸗ schen wurden Hüttenfeste gefeiert und groß- artige Bälle arrangiert von denen man in Ludwigshafen wochenlang sprach. 1938 konnte dann der Grundstein zu einer sige- nen Hütte am Feldberg gelegt werden. Die- ses Haus hat erfreulicherweise die Kriegs- und Nachkriegsjahre überstanden, Vorstand Richard Zettler wies bei seinem Amtsantritt darauf hin, daß die Finanzlage des Vereins im Augenblick nicht rosig sei. Mit Schwung solle jedoch das Club-Leben wieder angekurbelt werden. Schon für die allernächste Zeit seien Club-Abende ge- plant. Auch sollen in diesem Jahr ein oder zwei Skikurse abgehalten werden und eine Club-Zeitung erscheinen. rü⸗ Straßensperre am Bahnübergang Rohrlachstrage Anläßlich der Ausführung Srößgerer Kanalinstandsetzungsarbeiten wird der Bahnübergang Rohrlachstraße in Ludwigs- hafen für den Verkehr von Fahrzeugen aller Art ab Montag, den 16. Januar, vormittags 8 Uhr, auf die Dauer von etwa 10 Wochen gesperrt. Aufrecht erhalten bleibt nur der Fußgängerverkehr auf der südlichen Geh- wegseite der Rohrlachstraße, wobei Radfah- rer nur nach Absteigen vom Rad die Strecke passieren dürfen. Die Umleitung des Straßenverkehrs in beiden Richtungen erfolgt während dieser Zeit über„Rotes Kreuz und Industriestraße. Shüed⸗cck st 7 6 Die Geschichte eines Jungen aus dieser Zeit von Wolf Engelmann Coopyrisht 1949 by„Mannheimer Morgen“. Alle Rechte beim Verfasser. (Schluß) Wieder war Besuchstag in der Anstalt. Als Sonntagsdienst hatte Herr Inglert die Aufgabe, die Namen der Gäste und Besucher zu sammeln. Hie und da ein Gruß. ein freundliches Wort mit Müttern und Vätern, die er kannte: eine Frage, ein Zuruf. So, jetzt hatte er sie wohl alle beisammen, und kann die Liste abschließen. Doch halt, da hinten sitzt noch ein ein- zelner Herr, eine Aktentasche neben sich und blickt sich neugierig, unsicher hier um. Sein Beobachten deutet offensichtlich, daß 15 das erste Mal hier oben in der Anstalt ist. „Guten Morgen. Entschuldigen Sie, darf ich um ihren Namen bitten?“ Einen Moment blickt der Herr ihn über- rascht an: Riegel. Doktor Riegel.“ „Danke sehr. Und Sie wollen sicher den Jungen Hans Helbri besuchen?“ „Ja gewiß, aber woher wissen Sie 2“ „Oh, Herr Dokter, Hans hat mir viel von Ihnen erzählt.“ „So, hat er das?— Ja. ich fühlte damals die Verpflichtung in mir, mich um den Bub zu kümmern. Es kam dann alles leider ganz anders. Aber die Verpflichtung ist àuch heute wieder der Beweggrund, der mich eigentlich heraufführte.— Sagen Sie mal, wie lange muß der Junge eigentlich noch hier oben bleiben?“ „Soweit mir bekannt ist. steht seiner Entlassung von hier aus nichts im Wege. Aber am besten sprechen Sie darüber ein- mal mit Herrn Direktor Leupold. Er wird Ihnen über den Fall die genaueste Auskunft geben können, Herr Doktor.“ Sie verabschiedeten sich vorläufig. Ing- lert ging hinüber ins Haus, die Jungens zu holen. Auch Hans Helbri ließ er rufen: „Hans, mach dich fertig, du hast Besuch drüben.“ „Ich?— Nein!—“ Der Erzieher mußte über sein abweh; rendes Erstaunen lächeln: „Doch gewiß. Ein Herr Dr. Riegel wartet auf dich.“ „Herr Riegel?!— Nein!— Au, das 1s ja prima!!“— Selten noch hatte er bei einem Jungen ein solch glückliches Aufleuchten aus großen Augen, eine solch lebhafte Freudigkeit gesehen, wie jetzt bei diesem Buben. Und auch Herr Inglert war freudig bewegt über diesen Besuch, und die günstige Wendung, die daraus für das Leben des Fürsorgezöglings Hans Helbri erwachsen konnte. 1 Am Abend, als Dr. Riegel in seinen Wagen stieg, und Hans sich im letzten Augenblick noch einmal verabchiedete, und noch immer hinab schaute. wo doch das Auto schon längst um die Biegung der Straße und außer Sicht war. da hatte sich das Leben dieses Jungen entscheidend ge- Wendet: Es sollte ein Entlassungsantrag von der Anstalt gestellt werden, den Dr. Riegel mit einem gleichzeitigen Antrag ans Jugendamt um Aufnahme des Jungen in die eigene Familie unterstützen wollte. So hofften alle, den Buben dem Griff der Fürsorgeanstalt zu entwinden. Es gelang!— Und so ist heute der Tag, da sein Weg ihn aus der Anstalt hinaus ins Leben führt. Zurück in das Leben und in die menschliche Gesellschaft. aus der er einst— heute an diesem Tage weiß ich es sicher, wenn ich die Zusammhänge der letzten Jahre überblicke— schuldlos ausgestoßen wurde. An diesem Tage begann Herr Inglert, der Erzieher, eine neue Seite seinem Tage- buches: Ich weiß, daß du gern aus der Anstalt gehst, aber ich glaube auch zu wissen, daß du nicht leicht von mir schei- dest. Du sagtes es mir oft. Bewußt mit Worten, und noch öfter unbewußt machte dein Wesen mir klar, was dein Herz emp- fand, doch dein stolzer Jungensinn nie aus- gesprochen hätte. Und deine großen Augen logen nicht. Aber es geht mir genau so, liebes Hänschen. Auch mir fält es schwer, dich heute hinausziehen zu lassen. Nicht nur deshalb schwer., weil im tiefsten Innern der Zweifel sich regt: Wirst du dem Leben, das dich jetzt wieder mit tausend Lockun- gen, mit all den Möglichkeiten des jungen, freien Daseins umschmeicheln wird, wider- stehen können?— Nein, nicht nur das be- wegt mich heute. Ein weit größeres Weh zieht durch meine Gedanken: Sieh, das ist die Tragik des Erziehers: sich selbst entbehrlich zu machen, sich selbst zu entäußern, wo ihn Liebe und Menschsein zum Gegenteil drängen wollen. Nicht nur darf er die ihm Liebsten nicht an sich binden, an sich ketten mit all den vielen Fäden der Zuneigung, des Einflusses, der Sympathie, was wohl oft leicht fiele und den Sinnen schmeicheln würde;— nein, abdrängen muß er sie von sich, sie hin- stellen als eigene Wesen ins Dasein, alle, die seiner nicht mehr bedürfen. Und immer kommt wieder der Tag, da die Jungen von ihm gehen, so wie du heute von mir gehst, und er muß sie ziehen lassen, ihnen das Herz leicht machen, das ihm selbst bitter- schwer in der eigenen Brust liegt. Denn jedem Jungen, der durch die Hand seines Wahren Erziehers ging, gibt er doch ein Stück seiner eigenen Seele mit hinaus, und es wird leerer und leerer in ihm: eine Ein- samkeit der Liebe, wenn der, der ihr Ant- wort gab, hinausging, seine eigenen Wege zu suchen. Doch was weißt du, mein Junge, um die Leere eines einsamen Herzens? Wohl nicht viel, und das ist gut so.— Du weißt heute nur, dag das Leben dich draußen erwartet. Dich kümmert nicht das Leben deiner Mutter, die haltlos wurde an der Freiheit und sich nun gänzlich verloren hatte an das Leben unter ihresgleichen. Nicht fragst du in dieser Stunde nach dem Schicksal deines Freundes Werner Tillmann, der dir einst alles bedeutete. Er ist ver- schollen im Strom der Hunderttausende, die untertauchten: vom Schicksal zerrieben. Wer weiß, wo sie hinkamen? Nun, so geh', und suche die dir gemäßen Pfade im großen Walde des Lebens. Mögen seine Bäume dir gnädig rauschen, mögen die Blumen am Wegrande dich erfreuen! Denn das Leben ist überall bunt und groß, und wir sind nur kleine Menschlein. Leb wohl, Hans Helbri! So schrieb Herr Inglert. und sann lange über seinen Zeilen in die Zukunft. En de 1 1 ö 0 Seite 6 MORGEN Donnerstag, 12. Januar 1950/ Nr. 2 zeigen in dankbarer Freude Z. Z. Protessor Holzbach — Die glückliche Geburt unserer Tochter Hannelore An: Hermann Finck und Frau Elisabeth, geb. Bender Mhm.- Waldhof(Waldfrieden 8), den 10. Januar 1950 Privatentbindungsheim Huthmann, Otto-Beck-Straße 2⁴, Hamburger lelstungstänige Aineralüömrma hat Vertretung f. Bezirk Mann- neim an eingeführten, branche- kundigen VERTRETER zu vergeben. Bei guten ver- bindungen u. nötigem Interesse gute dauernde Verdienstmög- und Blumenspenden sowie allen, Frau Antonie A Für die vielen Beweise herzl. Antellnahme sowie die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspen- den und allen denen, die unse- rer Ib. Entschlafenen, Frau Barbara Neser geb. Ruhl die letzte Ehre erwiesen haben, danken wir herzlich. Besonde- ren Dank Hochw. Herrn Pfarrer Berthold für seine trostreichen Worte am Grabe u. den Ehrw. Schwestern für die aufopfernde Pflege. Neckarhausen, 11. Januar 1950 In tiefer Trauer: Adolf Neser u. Familie Karl Neser u. Familie Brillanten,. Gold u. Silber kauft zu Höchstpreis. Geeignete Objekte werden lau- end zu Spezialauktionen an- genommen. Ru d. Witt, Versteigerer, Mannheim, K 3, 10 — Die schönsten und seltensten antiquarischen Bücher fin- den Sie in der Schlüter- Buchhandlung MANNHEIM M 7, 9 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die Kranz- geb. Spiegel das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. Mhm.-Neckarau(Katharinenstr. 37), den 11. Januar 1930. Hans Abendschön und Sohn Günter sowie Angehörige die unserer lieben Entschlafenen, bendschön 1 VERTRETUN GEN Der Schriſtenmaler die illustr. Zeitschrift f. jeden Reklame- und Schildermaler. Probenummer 2,80 DPM. Existenz-Gründung für Mitarbeiter Bezirks-Agentur mit Kunden- schutz zu vergeben. K. Gröner-Verlag d. 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August 19350, vorm. 8½ Uhr, vor dem Amtsgericht hier, I. Stock, Zimmer Nr. 14, seine Rechte anzum elden und die Urkunde vorzulegen; andernfalls wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim, den 6. Januar 1950. Amtsgericht BG 2. IAM Zsa Helm M 2, 17% Ruf 43471 DAMEN Anmeldungen erwünscht Kursbeginn 3. u. 14. Jan. Tunasqchule Hnapp Anfängerkurs beginnt 16. Jan. Ein- zelstunden jederzeit. Anmeldungen Kepplerstr. 19 Nähe Tattersalh erb. 1 pakbilder-Schnellidienzt H 4, 28(Jungbuschstr.) FOTO-FEIGE il boten Schmid i Qu 3, 6-7, Ruf Nr. 528 69. Pelzmäntel kertig und nach Maß. Reparaturen Umarbeitungen. Halzhaus Schüritz, M 6, 16 Umzüge u. Transporte A. Horn, Lenaustr. 65, Tel. 535 23. Kunstflieken an Herrenkleid. Unsichtbare Nähte. alle Reparaturen. Krieg. O 4, 10. Rallen u sonst Ungeziefer vernichtet das Fachgeschäft O. Schöps, Mannheim J 2. 4. bei Rimmler Tel. 44719. vorrätig in jeder Preislage Emma schafter Modejournale- u. 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Januar 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATLI Seite 7 E preis- und Lohnschere ist kein Betrugsergebnis Betrügerische Krida wird das Delikt ge- nannt, dessen sich jeder Unternehmer schul- dig macht, wenn er mit Verlust arbeitend, Kapitalwert 80 vermindert, daß selbst seine Gläubiger in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist aber Mode geworden, Mode der Po- litiker, die besonders mit dem Auseinander- klaffen der Schere zwischen Preisen und Löhnen operieren, jeden Gewinn des Unter- nehmers als Verbrechen zu bezeichnen, well er such aus dem Schwei und der Leistung seiner Arbeiter entstanden ist. Auf dieser Art und Weise ist das Unter- nehmertum von dem ehemaligen Standes- tamt des„Königlichen Kaufmannes“ ge- Fürzt, zur kriminellen zur höchst fragwür⸗ igen Existenz gestempelt worden, denn, 80 der so, der Unternehmer ist der Ferbrecher, der besibzrechtli- ohe Nutzung zur Ausbeutung verwendet. Es muß deshalb versucht werden, zu er- Klären, sachlich zu bereinigen, wo die Ent- stehung des Mißzverhältnisses zwischen Prei- und Löhnen liegt. Sich hier vielleicht der Vergleichsmöglichkeiten zu bedienen, die Lohnstatistiken 2. B. schwedischer und deutscher Aemter gewähren, heißt billige Irreführung der Oeffentlichkeit betreiben. schwedischen Arbeiters nominales — durchschmittliches Lohneinkommen beträgt Wolde iutt- Art orte ze- statt. amn Jorstaudl — „ Jung termstt, 81. 519 — —̃— aue fre Sey gaben des„Bureau of Mines“ erfolgt die zen un Herstellung zum Preise von etwa 8,4 ransport] Cents je Gallone(4,54 Liter) in Rifle(Co- ich mit] forado) aus reichlich vorhandenem Oel- 30% schiefer. Diese Entwicklung sichere den usa die Unabhängigkeit von Oel aus fel Ibach u schnel gen, 500,.— bis 600.— schwedische Kronen, 0 Durch- mittslöhnung zwischen 180,— bis 250, DM 5 3 des deutschen Arbeiters * Begt. bas ist ein bedeutender Vorteil des schwe- 9 Arbeiters, der(abgesehen von den AMietpreisen. die in Schweden ungefähr 200 Prozent der deutschen Mietpreise betragen) mit der ungefähr gleichen Kaufkraft der Krone rechnen kann, die dem deutschen Ar- beiter in D-Mark zur Verfügung steht. Aber dieser Vergleich hinkt deswegen, peil die wichtigste Größe im Zusammen- hang mit der Lohn- und Preisfrage das Sozialprodukt kt, das heißt, die Gesamtheit der Werte, die wir mit unserer Arbeit schaffen. Dieser Wert hat sich— mit Rücksicht auf den Be- „ völkerungszuwachs im Bundesgebiet— ge- genüber dem Stande von 1936( 100) ver- nappt. Sie betrug im Oktober 1949 75 Pro- zent, bel Verbrauchsgütern sogar nur 72 Pro- zent des Standes von 1936 je Kopf der Be- völkerung. Hierzu können wir— um die Ge- Samtsuppe zu bemessen, aus der unsere Be- völkerung löffeln darf— den Einfuhrüber- schuß von rund 1 Milliarde Dollar jährlich rechnen( 4,2 Milliarden D). Wenn jedermann dasselbe verdiente, wie im Jahre 1936, dann reichen die jetzt ver- handenen Güter nur zur Deckung der ihm zur Verfügung stehenden Geldmenge nur zu dreiviertel aus. f Das aber ist auch nicht zutreffend, denn die Geldeinkommen lagen 2z. B. bei den Ar- beitern im Juni 1949 um 37,4 Prozent über denen des Jahres 1936. Sie sind seither be- stimmt nicht gefallen, auf vielen Gebieten jedoch gestiegen. 5 bie Usa ednnen nunmehr synthetl⸗ ales Benzin 5 herstellen, 60 daß es in direkten Wettbe- werb mit Naturbenzin treten kann, gab die USA-Regierung bekannt. Nach An- dem mittleren Osten im Falle eines Krie- ges. Auch Treibstoffe für Diesel- und Düsenmotore könnten neuerdings in den Vereinigten Staaten billig synthetisch hergestellt werden. zu einem niedrigen Preis Auch andere Geldeinkommen sind gestie- nicht nur die Arbeiterlöhne, aber diese gefühl Steigerung spielt im Hinblick darauf. daß fe der le ler! le 1. 400 Liter 6. ln 01. 2% raße) platz D 110 straße heute Löhne und Gehälter etwa 60 Prozent des Volkseinkommens ausmachen, eine un- tergeordnete Rolle, weil dieser Anteil sich wie folgt entwickelte: Jahr Anteil der Löhne und Ge, hälter am Sozialprodukt 1910 33/ 1920 Angaben fehlen 1930 38,6% 19040(mit Wehrsold) 49,20% 1949 60% Eine Beseitigung der Preis- und Lohn- Schere ist daher vor allem an die Voraus- Setzung erhöhter Produktivität gebunden, was wieder auf der anderen Seite das Bestehen äußerster Sparsamkeit d. h. Rationalität voraussetzt. Erst wenn die vorhandene Geldmenge, die Einkommen selbständiger oder nicht- selbständiger Erwerbstätiger darstellt, den Wert der erzeugten Waren und Güter Das Ziel des schwedischen Vierjahres- planes, die Ausfuhr im Vergleich zu 1947 um 25 Prozent zu steigern, wurde nach einer Erklärung des schwedischen Mini- sters Andersson bereits 1949 erreicht. Wenn die Produktionssteigerung weiter anhält, könne das für 1952/53 angestrebte age, in Uspal⸗ Unter icht. nen. 4 93 Niveau schon im laufenden Jahre Tat- sache werden. Der Wirtschaftsverkehr mit den Dollargebieten habe sich dagegen verschlechtert. Der schwedische Handel mit den USA erreiche gegenwärtig in beiden Richtungen etwa die Hälfte des Vorkriegsstandes, Bis zur Beendigung der Marshall-Hilfe müsse die Ausfuhr nach den Us A unter allen Umständen gestei- gert werden. repräsentieren wird; erst dann wird ohne diskriminierender Politik, ohne Zwrangsmaß- nahmen,— die vorübergehend wohl hier und da Erleichterungen schaffen können, aber letzten Endes doch nur Bekämpfung von Symptomen sind, und nicht Beseitigung der Ursache des Uebels— erst dann als Wird die vorhandene Gütermenge sich den Löhnen anpassen können. Es spielt hier auch eine äußerst wichtige Rolle die Preislage des Weltmarktes, denn solange zur Vermeidung von Enappheitser- scheinungen(zu denen natürlich auch die Bildung von Knappheitspreisen gerechnet werden muß), Rohstoffe und Fertigwaren eingeführt werden müssen, deren Grenz- preis einschließlich Transportkosten höher ist, als Inlandpreise, solange wird entweder der Inlandsmarkt bestrebt sein mit seinen Warenpreisen sich dem Auslande anzupas- sen, oder aber die Regierung Bemühungen Aristellen, Preis unterschiede, die dadurch entstehen, daß mitunter Inlandswaren teu- rer sind, als Auslandswaren, abzuschöpfen um den Mehraufwand fü r Su ür teurer Importe Es ist heute schon allen beteili l a 7 Sten EKrei- sen klar, daß diese Verschiebung von Preis- unterschieden, die niemand nützt, eigent- lich einen das Realeinkommen beeinträch- tigendes Kostenaufwand verursacht. Nichtsdestoweniger empfinden die ver- antwortlichen Stellen begreiflicher weise Scheu davor den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, und das labile wirtschaftliche und soziale Gleichgewicht stärkeren Stößen aus- zusetzen. Wie dem auch immer sei. Selbst wenn die Beweggründe der verantwortlichen Stel- len Anklang fänden und sich ihre Richtig- keit bestätigte. Das Auseinanderklaffen der Preis- und Lohnschere, es wird nicht durch politische Forderungen beseitigt, es wird nicht dureh Diskrimierung des einen Sozialpartners ab- geschafft, sondern nur durch Vermehrung des Sozialproduktes, denn es ist ein Ver- brechen, ein Verbrechen dessen sich der Re- gierungsbeamte genau 80 wie der Unter- nehmer schuldig macht, wenn er auf Ver- juste hinarbeitet, die den Betrieb, die Wirt- schaftszweige oder die Gesamtwirtschaft ruinieren. F. O. Weber Arbeitsrechtliche Denazifizierungsfolgen „Entfernung“ Nachdem das Arbeitsgericht Mannheim die Frage, ob die Entfernung eines Arbeit- nehmers auf Grund des Beschäftigungsverbots der Alliierten einer Kündigung gleichzuset- zen sei, verneint hatte(gl.„Ein salomoni- sches Urteil“ in unserer Ausgabe vom 29. Dezember V. J.), liegt nunmehr auch eine Srundsätzliche Entscheidung des Landes- Arbeitsgerichts vor, die sich mit obiger Auf- fassung deckt und damit auch der Recht- Prechung anderer Arbeitsgerichte des Bun- desgebietes im wesentlichen folgt. Im vorliegenden Urteil ist ausgeführt, daß das bekannte Militärregierungsgesetz Nr. 8 für die durch Nationalsozialismus und Mili- tarismus Betroffenen das Beschäftigungs- verbot schuf, das allein der politischen Ziel- setzung der Besatzungsmacht entspräche, jeden schädlichen Einfluß solcher Personen in Staat und Wirtschaft auszuschalten. Da das Gesetz indessen keine bestimmte Form der Entlassung vorschriebe, könnte der For- derung auch in verschiedener Weise genügt Werclen, und es müsse von vornherein zwi- schen der durch Gesetz gebotenen Ent- kernung und der Entlassung, bzw. dem eigentlichen Entlassungsakt unter- schieden Werden. Somit bestände einmal die Möglichkeit der Kündigung, zum andern aber die bloße Unterbrechung der Beschäftigung — ohne Auflösung des Arbeitsverhältnisses. Dies dürfte zweifellos sehr oft zu Folgen führen, deren sich die Beteiligten— und insbesondere die betreffenden Arbeitgeber— nicht recht bewußt gewesen sind. Es wäre ist nieht aber schließlich eine unbillige Härte, wollte man den inzwischen von den Kammern Ent- naziflzierten die Weiterbeschäftigung ver“ sagen, obwohl ihre Entfernung in den meisten Fällen unter der stillschweigenden oder aus- drücklichen Vereinbarung erfolgte, daß die Entscheidung über ihre Weiterbeschäftigung von der Entnazifizierung abhänge. Insofern kann man auch nicht— wie dies verschie- dentlich geschehen ist gegen die obige Entscheidung einwenden, daß einem bloßen Formalismus zum Siege verholfen sei. Das Urteil endet mit der Feststellung, daß die Bestimmung des Befreiungsgesetzes, wo- nach der Betroffene, wenn er durch die Ent- scheidung der Kammer als Minderbelasteter, Mitläufer oder Entlasteter erklärt wird, keine Ansprüche auf Wiedereinstellung oder Scha- densersatz herleiten kann, nur unter der Voraussetzung gelte, daß es zu einer Auf, lösung des Arbeitsverhältnisses gekommen sei. Andernfalls stehe einer Wiederbeschäfti- gung nichts mehr im Wege, und der Arbeit- geber komme in Verzug, wenn er die Dienste des entnazifizierten Arbeitnehmers nicht an- nehme. Demgegenüber fehlt eine generelle Rege- lung für alle Personen, die am 8. Mai 1945 im öffentlichen Dienst standen. Art. 131 des Grundgesetzes bestimmt, daß etwaige, sich aus dem früheren Anstellungsverhältnis ergebenden Rechtsansprüche nicht geltend gemacht werden können, und daß die Rechts- verhältnisse dieser Personen durch Bundes- gesetz zu regeln sind. „Entlassung“ Diese Bestimmung war notwendig, um eine Rechtsgleichheit im gesamten Bundes- gebiet zu gewährleisten. Darüber hinaus sind hier aber nicht nur die entnazifizierten Be- amten und Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes, sondern auch die Flüchtlinge und Ausgewiesenen betroffen, für die ebenfalls eine Regelung gefunden werden muß. Wenn nun auch eine Rechtsverfolgung in dieser Hinsicht z. Z. unmöglich ist— und dies muß vorübergehend in Kauf genommen werden—, so hat der Senat des Württem- bergisch- Badischen Verwaltungsgerichtshofes schon in einem Beschluß vom 2. November v. J. die Auffassung vertreten, daß der Bun- desgesetzgeber nicht nur eine moralische Verpflichtung zu einer als baldigen ge- setzlichen Regelung übernommen habe, son- dern daß darüber hinaus die Aussetzung der Geltendmachung etwaiger Ansprüche die stillschweigende Voraussetzung einer derarti- gen alsbaldigen Regelung in sich trage, 80 daß die möglicherweise als von selbst außer Kraft tretend erachtet werden könne, wenn jene Voraussetzung nicht binnen einer an- gemessenen und mit Rücksicht auf die schwierige Lage der Betroffenen verhältnis- mäßig kurz anzunehmenden Frist eintrete. Ob und gegebenenfalls wie weit die der- zeitige Rechtsprechung hinsichtlich von Streitfällen aus nichtöffentlichen Arbeitsver- hältnissen die künftige Gesetzgebung beein- flussen wird, mag dahinstehen. Die Bundes- regierung wird sich aber der Dringlichkeit hoffentlich bewußt sein. Bde. 300 Fachstellenangestellte entlassen und auf Abruf wie del eingestellt Unter Berufung darauf, daß das Fachstel- lengesetz am 31. Dezember abläuft, erhielten Stwa 300 Angestellte der Fachstellen der VfW die Mitteilung, daß damit auch ihr Dienstver- hältnis endet. Dieses Schreiben war gezeichnet vom Direktor der Verwaltung für Wirtschaft in Liquidation. Nachdem kurz darauf das Fach- Stellengesetz bis zum 31. März verlängert wurde., ging an die gekündigten Angestellten ein zweites Schreiben. gezeichnet vom Bun- deswirtschaftsminister, mit der Mitteilung, dag die Möglichkeit bestünde, für jeden einzelnen einen Zeitvertrag mit einer Befristung bis zum 31. März abzuschließen. Wenn nicht, dann wäre das Dienstverhältnis schon mit dem 31. Dezember 1949 als beendet zu betrachten. Daraufhin setzte sich der Betriebsrat der Fachstellen der mit der angestelltenge: Werkschaft in- Verbindung, und es wurden Ver- Handlungen aufgenommen, um die Sache zu regeln. Die Verhandlungen, die noch laufen, hatten nach Mitteilung des Betriebrates der Fachstellen des Ergebnis, dag die VfW in Liquidation ihre de facto-Kündigung dahin- gehend einschränkte, daß damit„die Rechte aus dem Angestelltenverhältnis nicht berührt würden!. Dies wird aber von seiten des Betriebsrats insofern als ein Widerspruch bezeichnet. als bei den langdienenden Angestellten mit 12- bis 25jähriger Dienstzeit eine halbjährige Kün- digungsfrist vertraglich einzuhalten wäre. Auch die Frage, ob ein Zeitvertrag mit nach Tarif- ordnung besoldeten Angestellten des Bundes mit deren Angestelltenverhältnis und ihrem gesetzlichen Kündigungsschutz von minde- stens drei Monaten vereinbar ist, bedarf noch der Klärung. Keine Agrar-Liberalisierung mit der Schweiz Die Prüfung der Frage durch eine ge- mischte deutsch- schweizerische Delegation, ob die Liberalisierung des gegenseitigen Warenverkehrs auf dem Gebiet der Agrar- wirtschaft jetzt schon durchgeführt werden könne, hat ergeben, daß es zur Zeit nicht zweckmäßig sei, das Kontingentierungs- system abzuschaffen. Nach den Vereinbarun- gen der gemischten Kommission soll der im August vorigen Jahres geschlossene Handels- vertrag in seiner bisherigen Form weiterlau- fen, da die wichtigsten Exportkontingente der Schweiz, wie Trockenmilch, Käse, Zucht- vieh und Obst noch nicht erschöpft sind. Eine von den Schweizern gewünschte Er- höhung der Kontingente für Wein, Trocken- milch und Schmelzkäse wurde abgelehnt, da der deutsche Markt gegenwärtig mit diesen Produkten reichlich versorgt ist. Wildbret-Einfuhr gewähren Handels verträge Die Einfuhr von Wildbret, die in den Han- delsverträgen mit Dänemark, Ungarn, Tsche- choslowakei und Jugoslawien vereinbart wurde, ist in diesen Tagen angelaufen. Wäh- rend die Einfuhr aus Dänemark unbegrenzt ist. ist sie aus den drei osteuropäischen Län- dern auf je eine Million Dollar kontingentiert. 83 Mill. Exportausgleichs- zahlungen notwendig, aber wer soll zahlen? Auf alte Exportkontingente sind die DM- Ausgleichszahlungen bekanntlich Anfang De- zember des alten Jahres eingestellt worden. Diese Zahlungen erfolgten bis dahin aus GA- RIOA-Mitteln, wobei besonders Textilunter- nehmen, Maschinenfabriken, Elektro-Gesell- schaften und die Industrie Westberlins bedacht Wurden. Die Schätzungen für noch ausstehende Zahlungen dieser Art belaufen sich auf rund 82,5 Millionen DM. An sich wird für die Wei- terleistung dieser Zahlungen die jetzt in Li- quidation befindliche JEIA genannt. die über einen Liduidaionsfonds von rund 430 Millionen verfügt und nach deutscher Auffassung die noch ausstehenden Beträge hieraus entneh- men soll. Wie verlautet, ist die JEIA grund- sätzlich bereit. einen bestimmten, ziffernmä- gig noch nicht festgelegten Beitrag zu leisten. Sie macht jedoch zur Bedingung, daß die deut- schen Stellen eine Rückzahlungsklausel aner- kermen. 8 Des weiteren fordert sie, daß alle Ansprü- che noch einmal überprüft werden sollen, um möglicherweise zu Reduktionen gestellter An- forderungen zu kommen. Beim Bundesfinanz- ministerium und bei dem Bundes wirtschafts- ministerium laufen gegenwärtig Verhandlun- gen wer für die verlangte Deckung aufkom- men soll, wobei begreiflich erscheint. daß sich niemand dazu bekennen will. Lebensmittelimporte 1949 über 7 Millionen Tonnen Im Kalenderjahr 1949 sind rund 7 833 600 Tonnen Lebensmittel nach Westdeutschland ausschließlich der Länder der französischen Zone eingeführt worden, gegenüber etwa 6 715 300 Tonnen im Jahre 1948. Die Einfuhren verteilen sich auf die einzelnen Monate fol- gendermaßen: Januar 525 846 Tonnen Februar 447 729* März 302 356 1 April 697 785 3 Mai 537 086 5 Juni 606 109 5 Juli 747 171 5 August 823 722 7 — 8 947 5 5 e 5 727 4 55 * 5* 64% 766„ Dezember 623 801 3 1949 zusammen 7,833 647 Tonnen Kennzeichnend für die Lebensmittelein- fuhren im Berichtsjahr war die schrittweise Umstellung des Verfahrens auf Individual- importe. Dabei belief sich der Anteil der Individualeinfuhren an dem Gesamtimport- volumen gegen Ende dieses Jahres auf bereits mehr als die Hälfte. Während die Individual- einführen bisher nur mit Mitteln aus deut- schen Exporterlösen finanziert wurden, Soll dieses Verfahren in Kürze auch auf die Im- porte aus ERP-Mitteln ausgedehnt werden. Dabei soll zunächst Futtergefreide individuell eingeführt werden. Die hierbei gemachten Er- fährungen sollen später für den Ausbau des Verfahrens auf die gesamten ERP-Einfuhren angewendet werden. Tabak- und Biersteuer noch immer Verhandlungsthema Im Bundesfinanzministerium sind Bespre- chungen über die Senkung der Zigarrensteuer abgeschlossen. Vorgeschlagen wird eine Sen- kung auf 30 Prozent bei Preislagen bis zu 40 Pfennigen und auf 35 Prozent bei einer Preis- lage über 40 Pfennige. Darüber hinaus sind Steuersenkungen für das Tabakgewerbe vor- erst nicht zu erwarten. Die Durchführung der Steuersenkung liegt jedoch noch in grauer Ferne. Beim Bier kämpft man zur Zeit noch mit dem Schankgewerbe. Vor allem wird ange- strebt, für Norddeutschland den Literpreis von 1.66 auf 1,20 OM zu senken. In Bayern, wo der Schanknutzen geringer ist als im Nor- den, sollen die Wirte ebenfalls, wenn auch in geringerem Umfange noch nachgeben. Die Brauereien, die ohnedies schon so scharf kal- kulieren würden, wollten um drei Pfennige nachgeben. Finanzierung von Exporten BdL stellt 100 Millionen DM 2 Ur Verfügung Nachdem der Zentralbankrat der Bd für langfristige Exportlieferverträge einen Betrag von 100 Millionen DM zur Verfügung gestellt Hat. können interessierte Exporteure Anträge zur Inanspruchnahme von Exportkrediten über hre Außenhandelsbank und die zustän- dige Landeszentralbank zm die Bd einrel- chen. Die Finanzierung der Kredite erfolgt durch den Verkauf von Ausgleichszahlungen der Außenhandelsbanken. Soweit die Exportverträge eine Laufzeit von nicht mehr als zwei Jahren haben und anschliegsend Bezahlung mit Drei-Monats-Ak- zepten vorsehen, wird die Bd. allein ent- scheiden. Falls längere Zahlungstermine von ausländischen Kunden in Anspruch genommen werden, soll ein von der BdL, VfW und der zuständigen Landeszentralbank zu bildendes Gremium über den Antrag entscheiden und prüfen, inwieweit aus allgemeinen Export- gründen das Ansuchen förderungswürdig ist. Kinderkrankheit oder Pferdefuß der Liberalisierung: Devisenscehwund Die Liberalisierung der Handelsverträge hat erwartungsgemäß zu einer Verschlech- terung des Devisenstatus geführt. Wie wei- ter verlautet, sollen sich die Guthaben aus dem Pfundgebiet und die westdeutschen Verbindlichkeiten, die sich per Saldo aus den übrigen Ernährungsländern ergeben, ungefähr die Waage halten. Ein Devisenguthaben soll praktisch nur noch in freien Dollars bestehen. Unterrich- tete Kreise schätzen das Gesamtistguthaben auf etwa 27 Millionen Dollar. Es kommt allerdings noch hinzu, daß in England, Schweden und Norwegen aus 1948/49 noch bestehende Ziehungsrechte in Höhe von rund 50 Millionen Dollar in Anspruch ge- nommen werden können. Wie aus unterrich- teten Kreisen weiter zu hören ist, ist hin- sichtlich des Exportdevisen- Freibetrages zwischen Bundeswirtschaftsministerium und der Bank deutscher Länder nunmehr ein Einverständnis erzielt worden. Beamte der ECA sehen in dem Schwund deutscher Devisenreserven eine Folge der einseitigen Aufhebung der Einfuhrbeschrän- kungen durch die Bundesrepublik, die ins- besondere zu erheblichen, nicht unmittelbar benötigten Einfuhren aus den Niederlanden geführt hat. In Kreisen der ECA ist man jedoch der Ansicht, daß sich die deutsche Zahlungsbilanz in den nächsten Monaten Wesentlich bessern wird, da die deutsche Industrie mit der Auslieferung der an sie vergebenen Aufträge bereits begonnen habe. Die ECA, die die deutsche Devisenlage ständig überwache, halte gegenwärtig be- sondere Maßnahmen zur verstärkten An- nahme deutscher Güter durch andere west- europäische Staaten nicht für unbedingt er- forderlich. Die ECA werde jedoch ihr Augenmerk darauf richten., daß die Bundes- republik nicht in die Zwangslage gerate, er- neut Einfuhrbeschränkungen einführen zu müssen. Nach Ansicht der ECA läßt der gegenwärtige Stand des deutschen Außen- handels noch keine Rückschlüsse auf die Weitere Entwieklung zu, da das Bundesge- biet erst seit drei Monaten eine Politik der Liberalisierung des Außenhandels verfolge und da noch andere europäische Staaten Maßnahmen zur Läberalisierung des inter- europäischen Handels treffen. Investitionskreditverfahren für das Handwerk zu umständlich „Der Kreditbedarf des Handwerks ist end- jos und dringlich“, erklärte der stellvertre: tende Hauptgeschäftsführer der Handwerks- kammer Frankfurt, Dr. Kaiser. Daß bisher von den insgesamt vom Verwaltungsrat für Wiederaufbau freigegebenen 33 Millionen DM langfristige Investifionsgeldern nur knapp zwei Millionen DM in Anspruch genommen wurden, sei auf das umständliche Sicherungs- verfahren einerseits zurückzuführen, anderer- seits auf die nur einprozentige Verdienst- möglichkeit des zwischenzuschaltenden Bank- instituts, das bei diesem Zinssatz nicht einmal seine Unkosten decken könne. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau gibt den Kredit zu 6 Prozent an das Zwischen- institut, das von seinem Kunden bei Niprozen- tiger Auszahlung 7 Prozent Zinsen erhebt. Für den kreditnehmenden Handwerker bedeutet das bei einer Laufzeit von 10 Jahren einen effektiven Zinsendienst von 75% jährlich. Die Kreditanstalt verlangt von den Banken die hundertprozentige dingliche Sicherheitsgaran- tie in Form von Grundbuch- bzw. Sicherheits- hypotheken, die überdies von einem Treuhän- der auf ihre Bonität geprüft und bestätigt werden müssen. Erst dann erfolgt die Aus- zahlung. Es ist ohne weiteres verständlich, daß gerade die ausgebombten oder Flücht⸗ lingshandwerker., die den langfristigen Investi- tionskredlit am notwendigsten brauchen könn- ten, wegen dieser Erschwernisse wenig Aus- sicht haben, ihn zu erhalten. Die Spitzenorganisation des westdeutschen Handwerkes habe, wie Dr. Kaiser sagte, bereits Vorschläge unterbreitet, nach denen wenigstens für die zwischengeschalteten Bank- institute gewissen Erleichterungen geschaffen werden sollten. Die Wiederaufbaubank, 80 wünscht es das Handwerk, sollte bei ihren Sicherheits forderungen etwas großzügiger ver- fahren und den Banken das Investitions- geschäft etwas reizvoller gestalten. Diese Banken vermittelten gegenwärtig den Inve- stitionskredit nur ihren alten Kunden zuliebe, da sie dabei nicht einmal ihre Unkosten decken können. In führenden Handwerks- kreisen ist man der Ansicht, daß das Bemühen um eine langfristige Kredlitversorgung des Handwerks nur dann von Erfolg begleitet sein würde, wenn die langfristigen Kredite wenigstens in dem vom Wirtschaftsrat im Sommer 1949 für die Doppelzone genehmigten Rahmen von 100 Millionen DM alsbald frei- gegeben würden und die aufgezählten Hem- mungen und Erschwernisse weitgehend besei- tigt würden. Für Hessen allein wird bei- spielsweise der Kreditbedarf des Handwerks auf 20 bis 25 Millionen DM geschätzt. eee Dr. Hermes baut vor und erobert Pöstehen Der bisherige Leiter der Außenhandels- abteilung im Bundesministerium für Ernäh- rung, Landwirtschaft und Forsten, Steck, wurde auf Wunsch des Staatssekretärs Dr. Sonnemann beurlaubt, sein Stellvertreter, Dr. Stalmann, wurde entlassen. An Stelle Dr. Stecks ist Dr. Clausen von der Arbeits- gemeinschaft der Bauernverbände getreten. Diese personelle Umbesetzung hat ihre Hintergründe. Staatssekretär Dr. Sonne mann erklärte dem bisherigen Leiter der Außenhandelsabteilung, daß seine Handels- politik sich mit den Absichten des Ministe- riums, der Liberalisierung soweit wie mög- lich entgegenzuwirken, nicht vereinbaren ließe. Während bisher, wenn auch vorsich- tig, dem Erhardschen Kurs auf dem Gebiete der freieren Einfuhrgestaltung von Lebens- mitteln und land wirtschaftlichen Erzeug- nissen Folge geleistet wurde, so ist in Zu- kunft mit einer Zweigleisigkeit in der Ein- kuhrpolitik zu rechnen. Staatssekretär Son- nemann vertritt den Standpunkt. daß zum Schutze der deutschen Landwirtschaft keine unkontrollierbare Einfuhr dieser Güter er- folgen dürfe. So wurden gelegentlich der Handelsbesprechungen mit Frankreich von seiten des Landwirtschaftsministeriums Einschränkungen geltend gemacht, während Verhandlungen nach dieser Richtung mit Holland aufgegeben werden mußten, da die Niederlande sich auf die Bestimmungen des Handelsvertrages stützen. Erfolgreich waren dagegen Besprechungen innerhalb einer ge- mischt deutsch- schweizerischen Kommission, die feststellte, daß eine Liberalisierung der Einfuhr von Agrar Erzeugnissen nach Deutschland abzulehnen, das im Handels- vertrag vereinbarte Kontingentsystem also beizubehalten sei. Damit erweist sich die Richtigkeit der in den Spalten dieses Wirtschaftsteiles AUfge- stellten Behauptungen:„Der Ernährungs- minister Dr. Niklas wird immer mehr und mehr den agrarischen Strömungen unter- tan, denen er sogar seine bisher engsten Mitarbeiter, die Herren Steck und Dr. Stal- mann, opfern will, um sie durch einen „reichsnährstand“- bewährten Staatssekretär A. D. Sonnemann und dessen Vertrauens- mann Dr. Clausen zu ersetzen“(siehe„Mor- gen vom 11. Januar„Minister Niklas schritt ein und zwar gegen seine eigene Entschei- dung“) Zu dem Zurückpfeifen der von Minister Dr. Niklas ab 10. Januar verkündeten Auf- hebung der Marken wirtschaft erfahren wir aus der Umgebung des Ministers naheste- henden Kreisen, daß Dr. Niklas die Ver- ordnung über Aufhebung der Markenwirt⸗ schaft für Lebensmittel(mit Ausnahme von Zucker) bereits vor einigen Tagen unter- zeichnet haben soll. Die Zuckerbewirtschaf- tung sollte aufrecht erhalten werden, damit die Existenz des markenverteilenden Appa- rates nicht plötzlich abgebrochen werden müsse, falls gegen die Verordnung über Auf- hebung der Markenwirtschaft nicht genü- gend Widerstand laut werde, und andere Mittel angewandt werden müßten; um die Markenbewirtschaftung wieder zu beleben. Mit diesem Widerstand, besonders aus dem Auslande, wurde nämlich gerechnet. Ueberraschenderweise erwies sich der aus- ländische Protest schwächer als der inlän- discher Kreise, die plan- und zwangswirt⸗ schaftlichen Gedanken noch immer huldigen. Da die Protestkundgebung der Opposition den maßgeblichen Ernährungspolitikern sehr gelegen kam, wurde der Leiter der Presseabteilung des Bundesernährungsmini- steriums D. Weddiger zum Sündenbock ge- stempelt und mußte die Schuld auf sich nehmen, ohne Genehmigung des Ministers eine diesbezügliche Pressemitteilung heraus- gegeben zu haben. Es fehlen noch immer Gegenseitigkeits-Partner Im vergangenen Monat sind mit dem ge- samten amerikanischen Kontinent Gegen- seitigkeitsgeschäfte über 7,21 Millionen Dol lar, und mit dem Nahen und Fernen Osten solche über 0,80 Millionen Dollar abgeschlos- sen worden. In der gleichen Zeit kamen Lohn- Veredelungsgeschäfte mit einem Lohnkosten- anfall von zwei Millionen Dollar zustande. f Frankfurter Effektenbörse vom 11. Januar Das Aktiengeschäft bewegte sich an der heu- tigen Börse in engsten Grenzen, da keine beson- deren Anregungen vorlagen. Die wenigen Auf- träge konnten größtenntells zu unveränderten oder aber zu wenig veränderten Kursen ausge- Slichen werden. Am Montanmarkt gaben Har- dener um ½, Rheinstahl und Rhein. Braunkohle um je 1% nach, während Klöckner 1½% über gestern bezahlt wurden. Von KElektrowerten büßten AEG 1% ein, Licht/ Kraft konnten 14% aufholen. an den restlichen Märkten setzten Holzmann ihre Aufwärtsbewegung um 1½ und Accu um 2% fort, auch Buderus und Aschaffen- burg. Zellst. waren um je 1% gebessert, Feid- mühle kamen nach Pause 4% höher zur Notiz, Dt. Linoleum konnten ½% höher nur teilweise Zugeteilt werden. Etwas stärker gedrückt Waren Lanz und Metallgesellschaft, die je 2% verloren, auch Salzdetfurth waren um 2½, Junghans um 1. Südd. Zucker um 1, Lindes Eis und Löwenbräu München um ie 1 ermäßigt. Kleyer wurden ge- strichen und 6% Unter dem letzten Kurs taxièert. Am Einheitsmarkt Kupferberg um 3½ 9% befestigt. Großbanken leicht nachgebend, Deutsche Bank verloren 1%, Commerzbank und Dresdner Bank 3e ½%, Südd. Eisenbahn wurden heute mit 65 2 10% über dem letzten Kurs vom 30. 12. notiert.— Renten weiterhin ruhig und behaup- tet.— Im Freiverkehr wurden Gute Hoffnung mit 70—71, Eisenhütte Köln mit 39, Schering mit 38 ½%—40, Dessauer Gas mit 22 und Salamander mit 79 bezahlt. Vorträge über Werbung. Die Vortragsreihe der Wirtschaftshochschule über Werdau bleme setzte Seiler, Neckargemünd, fort und sprach Über die Textgestaltung der Anzeige, wo- bei er vor allem auf die mangelnde Systematik und die vorherrschende Improvisation abhob. Er erwähnte die verschiedenen Elemente, die bei der Abfassung eine Anzeigentextes berücksichtigt werden müßten, um den beabsichtigten Werbe- erfolg, auch tatsächlich zu gewährleisten, und empfahl zu diesem Zwecke eine zehnstufige Rangordnung. Prof, Lys ins ki ergänzte den Vortrat nd plädierte vor allem für die Berüeenichfns Psychologischer Erkenntnisse, die in der deut- schen Werbung noch zu wenig Eingang gefunden hätten— nicht ohne auch auf die Gefahren ihrer Anwendung aufmerksam gemacht und hre Gren- zen in der Verantwortung für den Menschen ge- zeigt zu haben, die allerdings weniger die Gren- zen etwaiger Werbemittel, sondern die Grenzen der Wirtschaft schlechthin seien, die sich solcher Mittel bedient. Bde. Seite 8 MORGEN Schiller in Mannheim Von professor Dr. Friedrich Walter Wie bereits gemeldet, bringt das Mann- heimer Nationaltheater am Sa Januar, zum ersten Male seit stagg, 14 stucdierung von Rickard Dornseiff heraus Was Mannheim für Schiller und Schiller für Mannheim bedeu- tet— schwerlich läßt sich über dieses viel- Doppel- etwas Neues sagen. Am we- behandelte thema noch Higsten über den denk- ihrer Beziehungen, die unvergängliche Ruh- mestat des 13. Januar 1782, an dem die Na- tionalbühne erst vol- len Anspruch auf die- sen Ehrentitel erwarb. Mannheim war für Schiller der erste Schritt in die Welt. Gegen Stuttgart erschien ihm die Stadt der gradlinigen Diszipliniert- heit als Eldorado freien Menschentums. Nach all der dumpfen Enge, die auf Karl Eugens Untertanen lastete, nach all dem despoti- schen Zwang, der den Karlsschüler und den Regimentsmedikus landesväterlich umhegte, War die kleine Exresidenz Karl Theodors mit ihrem blühenden, vielverzweigten Kunst- leben, mit allen ihren geistigen und gesell- schaftlichen Anregungen, wo ein neugegrün- detes Theater sich zur führenden Stätte der Aufklärung emporschwang, in der Tat ein Stück große und freie Welt. Wenn Apoll und die Musen sich in Deutschland niederlassen wollten— hatte sein Landsmann Schubart geschrieben—, so Würden sie zuerst Mannheim wählen. Seit- dem Schiller die Stadt der Räuberbühne ken- Den gelernt hatte, stand der Entschluß bei Mm fest, dort sein Glück zu versuchen. So groß dünkte ihm der Gegensatz zur schwä- bischen Heimat, dag ihm diese unerträglich Wurde. Von dem„griechischen Klima“ der Pfalz, von diesem„Paradies der Musen“ er- hoffte der Heimatflüchtige alles: Sonne, Welt, Frühling. Freundschaft, Freiheit, Schöpfer- kraft, bürgerliche Existenz. Voll jugendfrischer Begeisterung, voll hochgeschwellter Erwartung wirft er sich ee Friedrich Schiller“ die Brust. Rua 5 egsende Schillers„Die Räuber“ in einer Neuein- würdigen Angelpunkt dem Theater und seinen neuen Freunden an Er trifft bei Dalberg auf kühle Zurückhaltung, bei Schwan auf geschäfts- mäßige Berechnung, bei andern auf Feind- schaft und eifersüchtige Intrige. In tieferge- bener, vertrauensvoller Dankbarkeit war er dem Intendanten genaht: ‚Wenn meine Kräfte jemals an ein Meisterstück hinauf- kletternkönnen, so dank ich es Euer Exzel- lenz wärmstem Beifall allein, so dankt es Hochdenselben die Welt“. Und für alle Zei- ten hat er nach dem ersten Räuberabend Dal- bergs Verdienste beurkundet:„Beobachtet habe ich sehr vieles, sehr vieles gelernt, und ich glaube, wenn Deutschland einst einen dramatischen Dichter in mir findet, so muß ich die Epoche von der vorigen Woche zäh- len.“ Als er im unerträglich heißen Sommer 1783 aus dem stillen Glück seines Bauer- bacher Idylls, dem„Sirenenruf“ der Bühne folgend, nach Mannheim zurückgekehrt war, schreibt er über Dalberg, der es nun für un- bedenklich hält, den Deserteur für Mannheim zu gewinnen, jenes herbe Urteil nieder:„Der Mann ist ganz Pulverfeuer, das plötzlich los- geht und ebenso schnell wieder verpufft. In- des glaub' ich ihm herzlich gern, daß ihm mein hiesiger Aufenthalt lieb wäre, wenn er nichts aufopfern dürfte.“ Immerhin— dieser regsame und bedacht- same, wagemutige und wankelmütige Kava- lier, dieser an bürokratische Rücksichten ge- bundene, höfischen Einflüssen zugängliche, diplomatisch vermittelnde Staatsbeamte Wagte mit Schiller noch Größeres: er stellte den seinem Herzog entlaufenen Schöpfer höchst„staatsgefährlicher“ Werke an einer vom Kurfürsten subventionierten Bühne als Theaterdichter an, mit der einzigen Verpflich- kung, drei neue Stücke zu liefern, und brachte in der Stadt, die neben der schwäbischen Re- sidenz so manches Motiv zur„Luise Mil- lerin“ beisteuerte, dieses wahrhaft revolutio- näre Drama auf die Bühne, nicht vermummt wie die„Räuber“, mit aller Vorsicht zwar zurechtgestutzt, aber in seiner Tendenz ge- gen die Knechtung des Bürgerstandes und die Verkommenheit der herrschenden Klasse noch deutlich erkennbar. Mit glühender Begeisterung für alles, was Theater heißt, kommt Schiller nach Mann- heim. Im Januar 1784, als er sich nach der Castspiel eines jungen amerikanischen Pianisten Harold Heiberg spielte im Mannheimer Amerika-Haus Es geschieht nicht häufig, daß man einem 28jährigen Pianisten ganz besondere Selbstkritische Fähigkeiten anmerkt. Harold Heiberg(Minnesota- USA) besitzt die Gabe, das Persönliche seines nachschöpferischen Künstlertums als eine Gesamtheit von Auf- fassung, Gestaltung und Ausdruck in sein Wollen einfließen zu lassen. Artur Schnabel ist sein Lehrer. Harold Heiberg macht ihm alle Ehre. Er führte sich in der vollbesetzten Halle des Amerika- Hauses mit J. S. Bachs„Präludium und Fuge es-moll“ ein. Beseelt und nachdenk- Iich, weit entfernt von nüchterner Kontu- rierung, führte Heiberg mit vorzüglichem Anschlag die beruhigten Stimmen der Eom- position. Bach erhielt ein inneres Schwin- gen und eine klug verteilte Kolorierung. In Beethovens„Appassionata“ bezeugte der Künstler ein klassisches Maß natür- lischer Ausdruckssteigerung. Man hat dieses emotionale f-moll- Werk schon drängender, vehementer gehört. Aus FHeibergs sehr durchdachter und eben deshalb von jener eingangs erwähnten selbstkritischen Ueber- sicht geleiteten Wiedergabe sprach jedoch eine ausgewogene Beherrschung des persön- lichen pianistischen Impetus. der keine plötzlichen Kontrastierungen zuläßt und frei von jeglichem vordergründigen Pathos bleibt. Die gedankliche Geschlossenheit der Sonate kam hier nicht zuletzt durch Hei- bergs meditativen Anschlag zustande. Viel- leicht bedarf der Pedaldruck geringfügiger Einschränkungen. Von den vier Klavierstücken Brahms (je zwei aus op. 118 und op 116) nahm be- sonders das Intermezzo in a- moll den sel- tenen Reichtum gestalteter epischer Melan- cholie gefangen. Nach drei rhapsodischen, dem Klavierstil gut angepaßten und tech- nisch geschickt angelegten Fantasien(1943) des jungen Kaliforniers William Bergsma, war Harold Heiberg bei Claude Débussy (4„Préludes“) angelangt. Hier konnte er sich am vollendesten beweisen(diese Quali- fikation sei kein ausschließendes Urteil). Wenn er„La Puerto del Vino“ spielt, zau- bert er in Deébussys subtilen Registern klanglich, was uns ein Menet mit seinen Licht- und Farbennuancen optisch geschenkt Hat. Chopins Werke wirkten daneben etwas blaß. Heibergs natürliches Temperament entfaltet sich offenbar am besten im erzäh- lend Gedanklichen und in der Farbeanfülle klächiger Impressionen. Für Chopin wünschte man sich ein wenig mehr Rubato- Spannungen auf der Grundlage der tadel- losen differenzierten Technik, die der Pia- nist mitbringt. W. St. Professor Oswald Bumke, der weltbekannte Psychiater und Neurologe, starb dieser Tage in München im Alter von 73 Jahren. Ueber Albert Schweitzer spricht anläßlich seines 75. Geburtstages Dr. Karl Stürmer am Samstag., 14. Januar, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule. Hannelore Dittes am Flügel spielt Werke von Bach. Der Eintritt ist frei. Quer durch den Sport ehrenvollen Aufnahme in die Deutsche Ge- sellschaft als pfalzbayerischer Untertan fühlt („Kurpfalz ist mein Vaterland“), schreibt er, der Theaterdichter, seinem Freunde Zum- Steeg:„Mein Klima ist das Theater, in dem ich lebe und webe, und meine Leidenschaft ist glücklicherweise auch mein Amt“. Uner- füllte Erwartungen, Mißgunst und kleinliche Verleumdung verhinderten zwar die Erneue- rung des einjährigen Vertrags. Aber in die- sen Monaten tauchte Schiller tief hinab in das bewegte Getriebe des Theaters und lernte es vom Schnürboden bis in die Schauspielerseele gründlichst kennen. Die Folge dieses genauen Bekanntwerdens war eine Entfremdung vom Theater und vom Drama, die mehrere Jahre anhielt. Schillers Mannheimer Zeit liegt zwischen zwei großen Wendepunkten,„Revolutionen“ seines Lebens. Der Flucht aus Stuttgart folgt die Flucht aus Mannheim. Keine Flucht im eigentlichen Sinne aus Zwang und Not, aber ein Losreißen aus den Fesseln einer Umge- bung, in der er kein Genügen mehr fand und kein Fortschreiten mehr sah. Wie es ihn fort- drängte, kann man nachlesen in jenem gro- Ben Briefe, den er im Februar 1785 an Gott- fried Körner und die unbekannten Leipziger Freunde schrieb:„Es ist eine Revolution mit mir und in mir vorgegangen... die Epoche in meinem Leben macht. Ich kann nicht mehr in Mannheim bleiben. Zwölf Tage habe ich's in meinem Herzen herumgetragen, wie den Entschluß, aus der Welt zu gehen. Men- zchen, Verhältnisse, Erdreich und Himmel sind mir zuwider. Ich habe keine Seele hier, keine einzige, die die Leere meinss Herzens füllte, Keine Freundin, keinen Freund..“ Nun erscheint ihm Leipzig als der rosige Morgen einer neuen Epoche, wie einst Mann- heim, als er den Mauern Stuttgarts entrann. Aber zog er in ruhigeren Stunden die Bilanz der Mannheimer Jahre, so mußte er zuge- stehen, daß sie ihm doch trotz schwerer Ent- täuschungen, trotz schmerzlicher Erfahrun- gen, unendlich viel geistigen Gewinn ge- bracht hatten. Freilich: Gegnerschaft, Krank- heit, Schuldenlast und peinliche Alltagssor- gen hemmten hier immer wieder seine Schritte. Und sein Ziel, eine gesicherte Exi- stenz finden, sei es auch auf dem Gebiet seines medizinischen Brotstudiums, dessen Fortsetzung ihm Dalberg wohlmeinend an- riet, vermochte er hier nicht zu erreichen. Noch einmal hat er die Möglichkeit einer Anstellung in der Pfalz erwogen.„Aber“, so schreibt er 1789 seiner zukünftigen Gattin und der Schwägerin,„bei diesem Mannheim fällt mir ein, daß ihr mir doch manche Tor- heit zu verzeihen habt, die ich zwar vor der Zeit, ehe wir uns kannten, beging, aber doch beging! Nicht ohne Beschämung würde ich euch auf dem Schauplatz herumwandeln sehen, wo ich als ein armer Tor, mit einer miserablen Leiden- schaft im Busen her- umgewandelt bin.“ Es ist nicht klar, auf welche der Frauen, die in Mannheim sei- nen Lebensweg kreuz- ten, diese Stelle zu beziehen ist: Katha- rina Baumann, die Schauspielerin, Mar- Saretha Schwan, des Buchhändlers Tochter, oder Charlotte v. Kalb, die ihn hier empfind- sam anschwärmte. Auch diese leiden- schafterfüllten“Liebes- erlebnisse des„armen Toren“ haben bei je- 5 ner„Revolution“ mitgewirkt, die ihn be- Wog, im April 1785 Mannheim zu verlassen. Daß er Mannheim im freundlichen Gedächt- nis behielt, dafür zeugt auch die rührende Dankbarkeit, die er seiner mütterlichen Hel- ferin Ana Hölzel bewahrte. Intendant v. Dahlberg *Das abgebildete Schiller-Porträt stammt von Johann Gottfried Schadow, dem bekannten Berliner Bildhauer, der vor hundert Jahren, am 28. Januar 1850 im Alter von 86 Jahren starb. Iffland als Oelgemälde von Heinrich Anton Melchior N rollende Augen, geballte Fãuste. Mannheim erlebte die U Die Stille erwartungsvoller Spannung lag über dem dicht besetzten Zuschauer- raum des Nationatheaters, als sich am 13. Januar 1782 der Vorhang hob:„Die Räu- ber. Ein Trauerspiel in sieben Handlun- gen; kür die Mannheimer Nationalbühne vom Verfasser, Herrn Schiller, neu be- Arbeitet“, gingen zum ersten Male in Szene. Denkwürdiges Ereignis das in die deutsche Geistesgeschichte eingegangen ist! Den ganzen Tag— es war ein Sonntag hatte der Zustrom der Fremden in die sonst so stille Stadt angedauert: aus Worms, Speyer und Heidelberg, aber auch aus Mainz, aus Darmstadt und Frankfurt, zu Pferd, in Wagen und vornehmen Kutschen, waren die Theaterliebhaber da, gekommen, urn das„berüchtigte Stück, das eine außer- ordentliche Publizität erlangt hätte, zu sehen.“ Seit der Mittagsstunde schon waren die billigeren Parterreplätze besetzt. Kurz vor Beginn der Vorstellung,„präzise fünf Uhr“, betrat Schiller, heimlich, ohne Urlaub aus Stuttgart gekommen, mit dem Freunde Petersen die dunkle Loge des Hofbuchhänd- lers Schwan, seines Gönners. Inn wochenlanger Probenarbeit sorgfältig vorbereitet, mit neuen Kostümen und De- korationen ausgestattet, werden„Die Räu- ber“ von dem Ensemble begabter, meist jugendlicher Schauspieler, das der Intendant um sich geschart hatte, zum Erfolg getragen. Die lautlos angespannte Aufmerksamkeit, mit der das Publikum die ersten Akte an Franz Moor N Im Besitz des Schloßmuseums Mannheim) g 1 raufführung der„Räuber“ sich hatte vorüberziehen lassen, löste bei der berühmten Galerieszene des viert Aktes zu stürmischem Beifall auf offen Bühne und steigerte sich in einen Taus der Begeisterung, als der Vorhang fiel:„5 Theater glich, so überliefert der Berid eines Augenzeugen, einem Irrenhause, lende Augen, geballte Fäuste, heisere a schreie im Zuschauerraum! Fremde Me schen flelen einander schluchzend in Arme, Frauen wankten emner ee nahe, zur Türe. Es war eine allgeme Auflösung wie im Chaos, aus dessen NN eine neue Schöpfung hervorbricht.“ Schiller hat sich mehrfach über die Ad führung geäußert, in der Iffland und Boe als Franz und Karl Moor, Beil und Beck“ Schweizer und Kosinsky, die Hauptrolß verkörperten. Den stärksten Eindruck eim fing er von If flands Franz Moor, der üb jede Erwartung„vortrefflich gelang 1 mir am vorzüglichsten gefallen hat.“ der Tat, August Wilhelm Iffland wuchs! dieser Maske über sich hinaus; der Frag Moor blieb von da an immer eine ben bedeutendsten, ergreifendsten Rollen, in d er alle Register seines mimischen Könne 20g. Das oben abgebildete Oelgemälde d begabten, viel zu früh verstorbenen Hel rich Anton Melchior, der einige Ja Schüler der Mannheimer Zeichnungsakad N mie War, hät den Schauspieler später wohl 1790— im Kostüm der Uraufführu f kestgehalten. lui Reginald Harris der spurtschnelle Flieger .. ein englischer Radsport-Mathematiker 1942 in der Sandwüste Lybiens stieg ein verrußter und ölbefleckter Engländer aus einem brennenden Panzerwagen. Es war Regi- nald Harris, ein Panzerschütze, dem die deutschen Kugeln ziemlich heftig um die Ohren gesaust waren. Aber das Glück war auf seiner Seite, und nach vorübergehender italienischer Gefangenschaft saß er 1946 wieder fest im Sattel, fester als damals im Panzer. Diesmal Auf seinem Rennrad, das für die nächsten Jahre für ihn Erfolg(und Geld) bedeuten sollte. Zunächst aber arbeitete„Reggie“, so nen- nen ihn seine Freunde, in der Textilbranche in seiner Heimatstadt Manchester und fuhr aus purer Freude auf Bahnen und Straßen. Diese„Liebe“ ging so weit. daß er 1947 in Paris Sprinterweltmeister der Amateure Wurde. Der jetzt 29jährige schien auf dem Zenith seines Könnens zu stehen, doch der olympische Sieg war für ihn und seine Freunde ein weit höheres Ziel. Alle vorlie- genden Angebote, ins Profilager überzutreten, schlug er aus, denn England sollte durch ihn eine fast sichere Goldmedaille gewinnen. Har- ris blieb Amateur, trainierte und steigerte seine große Form, bis er eines Tages buch- stäblich unter die Räder eines Lastwagens kam. Beinbruch! War dies das bittere Ende seiner Laufbahn? Nein! Nach Monaten der Ungeduld und Unruhe wagte er im April. 1948 unter den Augen seiner ängstlichen Getreuen wieder die ersten zaghaften Sprints Das Bein hielt. Fanatischer denn je sing er an seine große Aufgabe heran. Aber„der Mensch ist Reine Maschine“, das mußte auch der blonde Brite erfahren. Rückschläge traten ein. Sein Gefährte Bannister besiegte ihn in der englischen Flieger meisterschaft, und die Hoff- nungen auf den olympischen Sieg schwanden. Tage vor dem Olympiastart wollte ihn der englische Verband sogar sperren. nur weil er in Manchester allein und nicht im Olympiadorf mit seinen Kameraden trainierte. Schließlich gaben beide Teile nach, und Reggie stellte sich sichtlich erbost dem Italiener Ghella zum Fliegerendlauf. Seine Kraft reichte nicht aus, den jungen Gegner zu besiegen. Reggie ist ein ausgesprochener Dickkopf In iam schlummern ungeahnte Kräfte, die voll zur Entfaltung kommen, wenn alles nach sei- nem Plan geht. Sowie ein Rädchen in seinem nen waren durchweg Getriebe nicht wie geölt läuft, resigniert er. Nur so ist sein Mißerfolg im Winter 1948/49 zu verstehen, als er mit großen Hoffnungen ins Profilager übertrat und alle enttäuschte. Nur Wenige glaubten noch an ihn— den eng- lischen„Sportmathematiker“— der sich einst so überlegen zeigte, daß er mit fast matbe- matischer Berechnung seine Siege erfocht und kein Quantum Kraft mehr beanspruchte, als gerade zum Siegen nötig erschien. Der Sommer 1949 kam und mit ihm das glanzvolle„come back“ des Engländers, der bis in den November hinein ungeschlagen blieb und sich in Kopenhagen das begehrte Regen- bogentrikot zum zweiten Male in seinem Leben über den Kopf streifte. Diesmal allerdings als Profi. Das wog schwerer(auch in seinem Geldbeutel). Nun ist der berühmte Brite auch nach Deutschland gekommen(Berlin und Hannover). Nicht in der Form des vergangenen Sommers, denn seit Dezember ist ein wenig Sand in sei- nem Getriebe. Krankheit, Verärgerung und die ersten Niederlagen seit langer Zeit durch van Vliet haben ihn etwas aus dem Gleich- gewicht gebracht. Doch bedarf es sicherlich nur eines leichten äußeren Anstoßes, und „Reg“ zeigt allen wie gewohnt sein Hinterrad, denn in Hochform ist ihm gegenwärtig bis 1000 m kein Ritter der Pedale gewachsen. Spannende Schachkämpfe in Moskau Große Hartnäckigkeit zeichnet die Kämpfe in der letzten Phase der Frauen-Schachwelt. meisterschaft in Moskau aus. Bei den sechs entschiedenen Partien der 12. Runde gab es kein Remis. Edith Keller Oresden) und Heermskerk(Holland) lieferten sich eine zähe Partie die nach dem Ablauf der Spielzeit mit gleichen Gewinnchancen vertagt wurde. Die führende Französin de Silan kam gegen Karff (S) zunächst in große Schwierigkeiten, konnte dann aber ihre Gegnerin schlagen Die sowjetischen Spielerinnen machten zum Teil gewagte Eröffnungen, um Stellungsvorteile unter Opfern zu erlangen. Ihre Kombinatio- erfolgreich. Belowa schlug Germanowa(Polen) nach 27 Zügen, Mora(Kuba) gab gegen Rubtsowa nach dem 33. Zug auf und Rudenko besiegte Gruskova- Belska(Tschechoslowakei) nach 50 Zügen. Dreiländer-Eiskunstlauf- Meisterschaften in Mannheim Am 13. und 14. Januar zeichnen die Ver- anstalter, Badischer-, Württembergischer- und Hessischer Eissportverband verantwortlich für die Landesmeisterschaften in sieben Wett- bewerbsklassen des Eiskunstlaufes. Die Senio- klasse Frauen und Männer) werden acht Pflichtfiguren und eine Kür(4 Min.), die Ju- nioren sechs Pflichtfiguren und eine Kür (3 Min.) absolvieren. Das Neulingslaufen (Mädchen und Knaben) sieht vier Pflicht- übungen und eine Kür(2 Min.) vor. Der Höhepunkt wird das Meisterschafts- Paarlau- fen der Senioren- und Juniorenklasse, sowie der Tanz wettbewerb, der zwei Pflicht- und einen Kürtanz vorsieht, sein. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 13. Januar, für Junioren, Neulinge und Anfän- ger(9—12 Uhr) im Pflichtlaufen und 13—14 Uhr für Kürlaufen, während die Junioren und Paare von 17—19 Uhr ihr Können zeigen Der Samstag, 14. Januar, beginnt um 9 Uhr mit Pflichtübungen der. Senioren, von 13—14 Uhr wird Kürlaufen sein und der Abend(18-19 Uhr) ist dem Paarlauf und Tanz vorbehalten. Ein Eishockey-Meister- schaftsspiel beschließt um 19.30 Uhr die Meisterschaften. Aus den Vereinen MF Phönix Mannheim. Der bekannte Sportverein der Neckarstadt beabsichtigt wie- der eine Radsportabtellung ins Leben zu rufen. Alle Interessenten, die wieder aktiv werden wollen, können sich am Freitag, 13. Januar(19 Uhr), im Lokal„Morgenstern“, Waldhofstraße, an der Gründungsversamm- lung beteiligen. Diese Abteilung will wieder an die großen Erfolge der Jahre 1933 bis 1937 anknüpfen. Mannheimer Fechtelub 1884 im VfR. Der Fechtclub ist in die inzwischen fertiggestellte Turnhalle der Wohlgelegenschule eingezogen und wird den Trainingsbetrieb am Freitag, 13. Januar, von 18—21 Uhr aufnehmen An die Mannheimer Kanuvereine, Zum Kreistag des Badischen Kanuverbandes am Dienstag, 17. Januar(19.30 Uhr) im Lokal „Kleiner Rosengarten“ C 6, 19, werden alle Mannheimer Kanuvereine, sowie die Mitar- beiter eingeladen, Die Tagesordnung sieht vor: 1. Bericht; 2. Neuwahlen; 3. Anträge(die bis 16. Januar in Mannheim E 7, 13 schrift. 1— eingereicht werden können); 4. Verschie- enes, Vom Goldgräbernest zur Welimeisterschult Vergessenes Aspen Als die keß-bezopfte Gretchen Frazer bei den Olympischen Winterspielen 19486 in St. Moritz mit ihrer Goldmedaille im Torlauf und der„Silbernen“ in der Kombination zum ersten Male olympische Ehren für den ameri- kanischen Skisport holte, horchten die Exper- ten auf. In aller Stille hatte sich hier eine Sportnation in einem Wettbewerb verbessert, der bislang als europäische Domäne angesehen wurde. Selbst 1932 im eigenen Land hatten die Amerikaner in Lake Placid alle olympischen Wintersport-Erfolge den Läufern aus der „Alten Welt“ überlassen müssen. Wer kennt Aspen? Nach diesem erfreulichen Anfang konnte es niemanden wundern, daß sich die USA gleich um die Austragung der FIS— Weltmeister schaften 1950 bewarben— mit Erfolg; denn erstmalig wurden sie nun nach außerhalb Europas vergeben. Aber nun erlebte nicht nur die internationale Fachwelt, sondern auch das amerikanische Publikum eine sehr große Ueberraschung: während nämlich, wie nicht andlers zu erwarten, Lake Placid Schauplatz der Nordischen Disziplinen wurde, finden die Prüfungen der„Alpinen“ in Aspen statt— einem kleinen, gottverlassenen ehemaligen Goldgräbernest in Colorado, hoch oben in den Rocky Mountains, da, wo sich die Füchse „Gute Nacht“ sagen. Ein Trainer-Denkmal Ist man erst einmal am Austragungsort, läßt dieser keine Wünsche offen. Aber— die Anfahrt ist nicht unerheblich, von New Vork aus knappe zwei Tage. Die Abfahrtsstrecken beginnen auf dem Gipfel des Mount Aspen, führen vorbei an den Claims und eingefal- lenen Minen der Glücksjäger des vorigen Jahr- hunderts, bis dicht vor die Stadt. Die aber will Friedl Pfeiffer demnächst ein Denkmal er- richten: denn ihm, dem dort lebenden Trainer Gretchen Frazers, hat die Stadt es zu verdan- ken, wenn sie wieder zum Leben erwachen sollte. Es sieht nämlich so aus, als ob dieses „Dorf“ mit seinem hochalpinen Charakter „kashionable würde— und dann hat es ge- wonnen. In dem Moment, wo ein Besuch in diesem romantischen Nest bei den„upper tens“ Mode wird dürfte es nicht mehr lange dauern, bis aus den jetzigen 500 die früheren 16 000 1 erlebt zweite Blüte und mehr werden würden. Das Ziel:“ Moritz des amerikanischen Kontinents“, 100 Teilnehmer— 32 Nationen 134 Die FIS-Weltmeisterschaften starten 30. Januar mit den Sprung- und Langlad Wettbewerben in Lake Placid im Staate d Vork, dauern bis zum 5. Februar— und d beginnt für die 100 Teilnehmer aus 32 Lände eine zweitägige Reise in eine Wildnis,“ sen wurde. Am 13. Februar beginnt die„ol setzung“ mit dem Spezial-Slalom und den Pf kungen der Kombination für Männer, Frauen absolvieren einen Tag später mit d Abfahrtslauf auf dem„Silver Queen run“, 0 der 18. Februar bringt mit der Abfahrt d. Männer den sportlichen Höhepunkt und, schluß der Meisterschaften. Fußballer nur auf Mittelplätzen Abstimmungen der Sportjournalisten Die Leichtathleten stehen bei den alli lich durchgeführten Abstimmungen der Spolh journalisten besonders oft an der Spitze de „besten Sportler 1949“%. Die erfolgreiche Fußballspieler konnten nur Mittelpfätze eh nehmen: Gunnar Gren in Schweden als Nr Fritz Walter in Deutschland als Nr. 7 Billy Whrigt in England als Nr. 10. An d Spitze stehen: Deutschland: Georg Meier, Motorsport; E land: Donald Finlay, Leichtathletik; Fran reich: Mimoun, Leichtathletik; Schweden:!“ Oestensson, Skisport: Norwegen: Sverre stad, Eis-Schnellauf; Finnland: Viljo Hel Leichtathletik; Belgien: Fernand du Mou Kanalschwimmer; USA: Richard Button, E, Kunstlauf. 5 Der Züricher„Sport“ widmet den Beste der Länder eine Sonderseite und bringt der Spitze ein Bild des„schnellen Schorsch unseres Georg Meier, der in der ISK-Abstin mung in Deutschland mit 500 Stimmen dem Schwimmer Herbert Klein mit 409 Sti men das Rennen machte Bemerkenswert? der ISK- Weltrangliste mit dem Spitzen Zatopek- CSR, Furuhashi-Japan. Coppi-ITtall indet die führende Schweizer Sportzei die Tatsache, daß nur ein Amerikaner, unter den ersten Zehn befindet. 05 veröffe Us WIE verant Dr. Kar Redakt Telefon Bankke Allgem. städtis- postsch Karlsru Ludwig Erschei Für ul nimmt sa erklär heitsr mäßig heitsr. 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