eim) a ste d 8 Vier offen 1 Tau fiel:„ Heerich ruse, 1 ere Al de Me uin mad Iigemel n Nehe⸗ die Al nd Boe Beck a uptrolk ick eiff der übe ang At.“ Wuchs! er Frat 1e Sein n, in d Könnes zälde d en Hel 3e Jab gsdkad jAter fführn Id — eee, eh 8¹ rten Zanglal date. nd das Lände dnis, 6 rerges erschle ie„Ton den Pf ner, mit die une, U ahrt d und 4, tzen isten alla r Spot, Hitze d. reichs tze eil Is Nr 7 e An d rt; Lag Fran len: N rre Fal Hein! Mou on, E Beste ingt z. horsch Abstil gen 9 Stim wert itzenſt 1-Italie tzeitilt er ie veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz relefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mennheimer ORG E —— 8 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschiftsstellen: schwetzingen, Karl-Theodor- straße 16 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5-7 . Telefon 4980 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DR 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DRM3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,30. Zur Zeit lit Anzelgenpreisliste Nr. 2 Bel Nichterscheinen infolge höhere Gewalt besteht kein Anspruch aut die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., B. Jahrgang/ Nr. 11/ Einzelpreis 0, 15 DM Lommunisten landen auf Hainan Taipeh, Formosa.(UP) Die chinesische Zentralregierung gibt zu, daß starke Ver- bände der kommunistischen Streitkräfte in den frühen Morgenstunden des Donnerstag auf der Insel Hainan gelandet sind. Den Kommunisten sei es gelungen, an der Süd- westküüste der Insel einem starken Brücken- kopf zu bilden. Den auf Formosa vorliegen- den Berichten zufolge sollen die kommuni- stischen Streitkräfte bei der Landung kei- nen Widerstand zu überwinden gehabt ha- ben, da es schon vor der Landung starken kommunistischen Guerillaverbänden gelun- gen war, im Landeraum einen 30 Kilometer langen Küstenstreifen zu besetzen. Die kommunistischen Verbände kamen von der etwa 70 Kilometer westlich der Halb- insel Liutschau liegenden Insel Weit- schau, wo sie sich in schätzungsweise tau- send Booten und Dschunken eingeschifft hatten. Kompromiß im Sicherheilsrat? New Tork.(dpa-REUTER) Der chinesi- sche Vertreter im Sicherheitsrat T. F. Psiang soll sich am Donnerstag bereit erklärt haben, auf den Vorsitz im Sicher- heitsrat zu verzichten. Tsiang ist turnus- mäßig im Januar Vorsitzender im Sicher- heitsrat. Tibet an der Reihe? Peking.(dpa) Nach einer vom Sender Peking verbreiteten Meldung befinden sich jetzt alle Teile des chinesischen Festlandes „mit Ausnahme Tibets“ unter kom- munistischer Herrschaft. Die chinesischen Kommunisten hätten nunmehr die Aufgabe, Tibet und die noch der Nationalregierung unterstehenden Inseln Formosa und Hai- nan„zu befreien“. Der Kampf in Süd- und Südwestchina sei mit der Auflehnung der Gouverneure der Provinzen Sikang und Juenan gegen Tschiang Kai-Schek beendet. „Deutsche Werk gemeinschaft“ München.(UP) In München koristituferte sich die unabhängige Deutsche Werkge⸗ meinschaft, die aus der Selbsthilfeorgani- sation der Erwerbslosen des deutschen Bundesgebiets gebildet wurde. Diese Orga- nisation ist über das gesamte Bundesgebiet verteilt und hat in etwa zwanzig Städten eigene Organisationen und einen soge- nannten Erwerbslosenschnelldienst einge- richtet, der Arbeiten und Kurzbeschäàfti- gungen an seine Mitglieder vermittelt. Teheran. Der persische Ministerpräsident Mohammed Said überreichte dem Schah das Rücktrittsgesuch des Kabinetts. Der Schah namm den Rücktritt an und beauftragte Mo- hammed Said mit der Bildung eines neuen Kabinetts. Moskau. Der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdssR, Schwernik, hat den Chef der kommunistischen Regierung der chinesischen Volksrepublik, Mao Tse Tung, empfangen. Poitiers. Eine Vereinigung europäischer Staatsbürger“ gründete Prof. Daniel! Villey von der juristischen Fakultät der Universität Poitiers in Frankreich. Die Vereinigung ent- spricht in ihren Zielsetzungen in gewisser Hin- sicht der von Garry Davis gegründeten Welt- bürgerbewegung. Akkra(Goldküste). Der Gouverneur der Goldküste, der westaf rikanischen Kolonie Groß- britanniens, verhängte den Ausnahmezustand über die Kolonie. Als Grund für diese Maß- nahme wurde angegeben, in den letzten Tagen seien von„äunverantwortlichen Elementen“ Streiks ausgerufen worden, um die öffent- lichen Dienste zu lähmen. Königsfeld. Die Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald hat Albert Schweitzer zu seinem 75. Geburtstag am 14. Januar„als bescheidenes Zeichen der Wertschätzung und Hochachtung“ das Threnbürgerrecht verliehen. Der welt- berühmte Arzt, Gelehrte und Künstler hat in der Gemeinde Königsfeld seit über 20 Jahren ein Haus, in dem er einen großen Teil seines letzten Europaaufenthalts verbrachte. Wiesbaden. Der Deutsche Forst wirtschafts- rat ist in Anwesenheit des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Prof. Niklas, sowie von Vertretern der Länder und Berlins in Wiesbaden gegründet worden. Er hat die Aufgabe, an der Lösung forstpoliti- scher Probleme mitzuarbeiten und die Regie- rungen, die Parlamente und die Oeffentlich- keit fachlich zu beraten. 5 Kastatt. Die 44 jährige ehemalige Block- älteste des KZ-Lagers Auschwitz- Birkenau, Flara Pötsch, wurde vom Hohen französischen Gericht in Rastatt im Revisionsverfahren we- gen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum dritten Male zum Tode verurteilt. Das Gericht bestätigte damit die am 6. Oktober 1949 verhängte Todesstrafe. Das erste Mal war Klara Pförtsch am 21. Mai vori- gen Jahres von einem französischen Gericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Später wurde sie von den sowjetischen Be- hörden ausgeliefert. Göppingen. Ueber die in Göppingen stationierten amerikanischen Soldaten wurde eine Ausgangsbeschränkung verhängt, da sich in letzter Zeit zahlreiche Zwischenfälle mit der deutschen Zivilbevölkerung ereig- neten. Der amerikanische Kreiskommissar gab bekannt, daß sich die amerikanischen Sol- daten künftig nur noch bis 21 Uhr in der Stadt aufhalten dürfen. UP dpa Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim — Freitag, 13. Januar 1950 e 55 Kriegszustand mit Deuischland soll beendet werden Rechtssachverständige der westlichen Alliierten werden im März darüber beraten London.(dpa-REUTER) Eine Konferenz von Rechtssachverständigen der sechs west- lichen alliierten Nationen wird im März Zzusammentreten, um die Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegszustan- des mit der deutschen Bundes- republik zu erörtern, teilte ein Sprecher des britischen Außenministeriums am Don- nerstag mit. g Ueber den Tagungsort der Konferenz ist noch kein Beschluß gefaßt worden. An der Konferenz werden die USA, Frank- reich, Großbritannien und die drei Benelux- Länder— Belgien, Holland und Luxern- burg— teilnehmen. Die Pariser Konferenz der Außenmini- ster Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten im November entschied zunächst gegen eine sofortige Beendigung des EKriegszustandes mit der Bundesrepu- blik, weil eine endgültige Entscheidung darüber nach Ansicht der Westmächte juristisch schwierig ist. Die Westaußen- minister beschlossen jedoch in Paris, ihre Rechtssachverständigen mit der Prüfung dieser Frage zu beauftragen. Keine weltumspannenden Ost-West- Gespräche 5 Washington.(dpa) Ein Sprecher des ame- rikanischen Außenministeriums bekräftigte soeben die Bereitschaft der USA-Regie- rung, die schwebenden Probleme mit der Sowjetunion in jedem angemessenen Rah- men zu erörtern. Die USA-Regierung werde sich aber nicht in Gespräche einlassen die den Ost-West-Konflikt im allgemeinen, also über sowjetisch- amerikanische Fragen hin- aus betreffen. Streitigkeiten, die allein die Beziehungen zwischen Washington und Mos- kau betreffen, gebe es zwar auch, aber die Mehrzahl der Konfliktstoffe betreffen die Beziehungen der Sowjetunion zu den mei- sten übrigen Ländern. Der Sprecher sagte: „Wir sind bereit und willens, alle diese Pro- bleme mit den Russen zu besprechen, aber wir werden uns nicht mit ihnen zusam- mensetzen und unter uns Probleme zu lösen versuchen, die auch andere Länder be- treffen.“ Diese Feststellung des Außenministe- riums wurde im Hinblick auf Berichte in der deutschen Presse abgegeben, daß die USA den Ost-West-Konflikt durch direkte Ver- handlungen mit der Sowjetunion aus der Welt schaffen wollten. Tc für Lohnstop London(dpa). Der britische Gewerk- schaftsverband TUC beschloß in London, für die Dauer eines Jahres von allen Lohn- forderungen abzusehen. Von den 8 Millio- nen Mitgliedern des Verbandes hatten sich 4,2 Millionen für die Lohnstoppolitik und 3,6 Millionen dagegen ausgesprochen. Dieser Entscheidung— die die Lohnpolitik der Labourregierung unterstützt— wird ange- sichts des Wahlkampfes besondere Be- deutung beigemessen. Französische Gewerkschaften f wünschen Austausch Baden-Baden.(dpa) Funktionäre der französischen Gewerkschaft„Force Ouvriere“ sprachen sich in Baden-Baden für eine Aufnahme Deutschlands als gleichberechtig- ten Partner in die europäische Gemein- schaft aus. Wenn dies nicht geschehe, drohe die Gefahr eines verschärften Wirtschafts- kampfes zwischen den Nationen. Die kran- zösischen Gewerkschaftler, die von einem zehntägigen Erholungs- und Studienaufent- halt in Bayern zurückkehrten, waren be- sonders beeindruckt von der Arbeitskraft und dem Arbeitswillen der deutschen Be- völkerung. Die Delegation vereinbarte mit führenden Persönlichkeiten des bayerischen Gewerkschaftsbundes, den Austausch deut- scher und französischer Gewerkschaftler im kommenden Sommer zu intensivieren. Evangelische Kirche kennt nur einheitliches Deutschland Köln.(dpa) Der Berlinder Bischof Di- belius erklärte in Köln, die evangelische Kirche werde sich mit einer Spaltung Deutschlands niemals abfinden und die durch Deutschland gezogene Grenze nicht anerken- nen. Für sie bestehe nur ein einheitliches Deutschland. Die Kirche werde nichts unter- lassen, um bei den Menschen im Osten Wie im Westen immer das Bewußtsein wachzu- halten, daß sie Deutsche seien.(Siehe Arti- kel„Auf dem Fechtboden deutscher Einheit“ Seite 2). Preysing gegen KZ's Berlin.(dpa) Der katholische Bischof von Berlin, Kardinal Graf von Preysing, griff gestern in die Diskussionen um die Konzen- trationslager der Sowjetzone ein und meinte, es werde kein Friede und keine Einheit im deutschen Volk herbeigeführt werden kön- nen, solange die Schmach der Konzentra- tionslager bestehe. Auch Friede und Versöh- nung mit anderen Völkern würden unmög- lich gemacht, solange Menschen ihrer Men- schenrechte in Deutschland brutal beraubt würden. Denkschrilt über endgültigen Lastenausgleich Diskussionsgrundlage für das Parlament und die Ministerien 163 Milliarden Währungsschäden Bonn. Rund 3,4 Milliarden DM werden nach den Schätzungen der Bundesregierung jährlich für den endgültigen Lastenausgleich zur Verfügung stehen, wenn die in einer am Donnerstag in Bonn veröffentlichten Denk- schrift zum Lastenausgleich niedergelegten Gedankengänge verwirklicht werden. Diese 3,4 Milliarden DM sollen aus einer für eine Reihe von Jahren gültigen vierprozentigen Jahresabgabe auf das belastete Vermögen als der theoretische Höchstertrag entstehen, heißt es in dem Memorandum, das vom Bundes- finanz ministerium ausgearbeitet worden ist. Der Bericht über den endgültigen Lasten- ausgleich umfaßt 140 Seiten, auf denen das gesamte Für und Wider nochmals zusammen- gefaßt ist, volks wirtschaftliche, finanzwissen- schaftliche, sozialpolitische, staats- und völ- kerrechtliche Probleme aufgezeigt, die bis- herigen Gutachten, Gesetze und Erlasse dar- gestellt und einige denkbaren Lösungs- modelle aufgeführt werden. Im Kern geht die Denkschrift von zwei großen Gruppie- rungen aus, den Abgabepflichtigen und den Entschädigungsberechtigten. Zwischen ihnen soll eine„neutrale Zone“ geschaffen werden. und zwar, um jenen Kulminationspunkt her- um, wo sich die Höhe der Kriegsschäden und das Vermögen die Waage halten. Hervorgehoben werden muß, daß der Be- richt als Diskussionsgrundlage und Unterlage für die Ministerien, parlamentarischen Aus- schüsse, Gutachter und die gesetzgebenden Körperschaften gedacht ist und keinesfalls künftige Ergebnisse vorwegnimmt. Wer soll geben? Die Fixierung der Quellen, aus denen die Ausgleichmittel klieben sollen, gestaltet sich mehr als schwierig. Roh und nach den Zahlen von 1935 berechnet, würde sich. bei einer Frei- grenze von 3000 DM. ein belastbares Ver- mögen von 90 Milliarden DM ergeben, in dem Land- und Forstvermögen, Grund- besitz, Betriebs- und anderes Vermögen ent- halten ist. Eine Erhöhung der Freigrenze von unserer Bonner Redaktion auf 6000 DM würde diese Summe auf 83 Milliarden DM sinken lassen. Ein Notopfer der Einkommensbezieher nennt das Gutachten angesichts der hohen Steuern sinnwidrig. Ein Notopfer der Inhaber von Wohnungen und Ge- schäftsräumen wird hingegen erwogen unter der Voraussetzung, daß die auf- kommenden Mittel in den Wohnungs- bau fließen. Betont wird die Notwendigkeit einer einheitlichen Regelung für das gesamte Bundesgebiet. Die Einbeziehung von Wer- ten in der Ostzone, in Berlin und im Saar- gebiet ist als heißes Eisen nur sehr zurück- haltend behandelt. Im Mittelpunkt steht natürlich die Vermögensabgabe. wobei aus psychologischen und politischen Erwägungen der Zuwachs von 1940 his zum Tag der Währungsreform(21. Juni 1948). besonders gewogen wird. In der Reihenfolge ist die Rede von einer„reinen Vermögensabgabe“, unter Berücksichtigung der Kriegsschäden, von einer Vermögensausgleichsabgabe, die einen Vergleich zwischen dem Währungs- stichtag Endvermögen) und dem Vermögen vor dem Krieg(Anfangsvermögen) erforder- lich machen würde. Ferner werden eine „Vermögenszuwachsabgabe“ und eine„er- gänzende Vermögensabgabe“ erörtert. In Zahlen geschätzt, berechnet man die Kriegssach- und Flüchtlingsschäden auf 53 Milliarden. Die Währungsschäden wer- den mit 158 bis 163 Milliarden angegeben. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Not- wendigkeit, den Kreis der Ansprüche auf ein tragbares Maß zu beschränken. Per- sonenkreise, die unzweifelhaft berücksichtigt werden müssen, sind Flüchtlings- und Kriegssachgeschädigte. Evakuierte, Abwan- derer aus der sowjetischen Besatzungszone und Währungsgeschädigte sind umstritten. obwohl der Bericht stark auf eine Rege- lung für Altsparer drängt. Kein Anlaß zur Beunruhigung Arbeitsminister Storch über die Arbeitsmarktlage Bonn.(dpa) Bundesarbeitsminister Anton Storch stellte in Bonn in einem Bericht über die Arbeitsmarktlage im Bundesgebiet die Arbeitslosen- und die Beschäftigten zahen gegenüber, die nach seiner Ansicht keinen Anlaß zur Beunruhigung geben, auch wenn sie nicht besonders erfreulich seien. Nach seinen Angaben ist die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Jahr um ins- gesamt 595 000 gestiegen, während die der Zeschäftigten um rund 190 000 zurückgegan- gen sei. Hierbei müsse der Zustrom von Heimkehrern und Sowjetzonenflüchtlingen. die zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt erschie- nen, besonders berücksichtigt werden. Der Arbeitsminister sagte, es sei notwendig, das industriepotential in den Agrarländern der Bundesrepublik zu erweitern, da dort die Arbeitslosigkeit besonders zugenommen habe. Er teilte in diesem Zusammenhang mit, daß der Bundeskanzler bei den Hohen Kommissaren versuchen wird, weitere Er- leichterungen für die Arbeitsmöglichkeiten in der Industrie zu erreichen. Dr. Ade- nauer habe ferner den Hohen Kommissaren einen neuen Plan für das Industriegebiet von Watenstedt-Salzgitter vorgelegt. Storch erwartet eine wesentliche Entlastung des Ar- beitsmarktes durch die von der Bundesre- gierung geplante Intensivierung des Woh- nungsbaues. Die Finanzgrundlage sei hier- kür zum größten Teil gesichert. Er wies auf die besondere Bedeutung des Verteilungs- problems für die Entwicklung der Arbeits- marktlage hin und betonte, daß es von deutscher Seite allein nicht gelöst werden könne. Gesprochen wird ferner von Reichs- anleihegläubigern, Reichsgläubigern, auch bei Kriegsende noch offenen Forderungen, Reparations- und Institutionsgläubigern, po- litischen Verfolgten, Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen, Spätheimkehrern, ver- drängten Beamten und ehemaligen aktiven Wehrmachtsangehörigen. Die Entschädigung soll grundsätzlich in Geld erfolgen, wobei erwerbsunfähige Be- schädigte besonders zu beachten sind. Auf- bauend auf den Erfahrungen der Sofort- hilfe sollen Härten eingeschränkt anderer- seits soll ein Mißbrauch der Mittel vermie- den werden. Abgaben an Rentenempfänger sollen überprüft, ihre Möglichkeit erörtert werden, ohne daß hierbei die Ansprüche anderer Kreise, Kriegsbeschädigter usw., zu kurz kommen. Täreber„Mann hinter dem Vorhang“ Südbadische Oppositionsparteien kritisieren Oberlandesgerichtspräsidenten Von unserem südbadischen Ft- Korrespondenten Freiburg. Der südbadische Landtag be- rät gegenwärtig über den Haushaltsplan 1949/50, der im Entwurf der Regierung mit eimem Defizit von 126,1 Millionen DM ab- schließt. 5 Im Rahmen der Debatte über den Etat wurde von den Sprechern der Opposition scharfe Kritik an der Politik der südbadi- schen Regierung geübt. Dabei nahm neben den Vorwürfen wegen der zu großen Steuer- belastung, der Aufblähung des Verwal- tungsapparats, der dauernden Mißachtung des Landtags und wegen der autoritären Personalpolitik auch die Frage des Süd- weststaates einen breiten Raum ein. Ein Sprecher der FDP warf Staatsprä- sident Wohleb in dieser Angelegenheit eine Selbstherrliche Handlungsweise vor, die an die Zeiten des Absolutismus erinnere Der Landtag sei weder über den Gang der Ver- handlungen genügend informiert worden, noch sei sein in einem einstimmigen Be- schluß zum Ausdruck gekommener Wunsch nach schnellmöglicher Verhandlungsführung ausgeführt worden. Die FDP müsse Ver- wahrung dagegen einlegen, daß Wohleb sein Amt als Staatspräsident zur Stimmungs- mache gegen den Südweststaat mißbrauche. Zum ersten Male wurde von der Opposi- tion im Landtag auch die Person des süd- badischen Oberlandesgerichtspräsidenten Dr. Paul Zürcher scharf angegriffen. Obwohl er als oberster Rich r des Landes politische Neutralität zeigen müsse, sei Dr. Zürcher „hinter dem Vorhang“ in Wirklichkeit der erste Politiker in Südbaden. Ein besonderer Vorwurf wurde Dr. Zürcher wegen der Af- färe seiner Kapitalsuche in der Schweiz für die altbadischen Bestrebungen gemacht. Die SPD forderte, daß Dr. Zürcher sich wegen seiner politischen Tätigkeit vor dem Landtag pandit Nehru lehnt französiches lndochinategime ab Colombo.(dpa-REUTER) Die Außenmi- nister der Commonwealth-Länder kamen auf der Donnerstagssitzung ihrer Konferenz in Colombo grundsätzlich überein, Bur ma durch die Gewährung einer Anleihe 2 unterstützen. Voraussichtlich werden sich alle Länder des Commonwealth mit Aus- nahme Südafrikas an der Finanzierung be- teiligen. Die Minister billigten ferner einen Plan für die Entsendung von Technikern aus dem Commonwealth in die südostasiati- schen Länder. In der Frage der Anerkennung des Regimes Bao Dai zeichneten sich Mei- nungsverschiedenheiten zwischen dem indi- schen Ministerpräsidenten Pandit Nehru und seinen Ministerkollegen ab. Diese be- kürworteten allgemein eine Anerkennung, um zu vermeiden, daß unter dem Vietminh- Regime Ho Tschi Minhs der kommunisti- sche Einfluß im Lande wächst. Nehru soll dagegen eingewendet haben, daß die An- erkennung Bao Dais ein Fehler wäre, so- lange der Wille der Bevölkerung von Viet- nam nicht eindeutig feststehe. Er vertrat die Ansicht, daß dem sowjetischen Imperia- lismus in Südostasien erst dann wirksam begegnet werden könne, wenn alle Staaten in diesem Raum politisch befriedigt sind. Frankreich geht gegen polnische Organisationen vor Paris.(UP) Wie das französische Innen- ministerium bekannt gibt, wurden in der Nacht zum Donnerstag in Paris und in der Provinz über 50 polnische Staatsangehörige festgenommen. Zur gleichen Zeit wird mitgeteilt, dab acht polnische Organisationen in Frankreich aufgelöst werden. Es ist damit zu rechnen, daß sich weitere Polen bei französischen Stellen melden müssen, um dort vernom- men zu werden. Ein Teil der verhafteten wird aus Frankreich ausgewiesen werden, während zu erwarten ist, daß die anderen wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Einem Polizeibericht zufolge wurden Do- kumente gefunden, aus denen her vorgelit, daß„gewisse Polen die französische Tole- ranz und Gastfreundschaft“ mißbraucht ha- ben und sich ins politische Leben Frank- reichs einmischten. Vertrauens votum für Fagerholm Helsinki.(UP) Die sozialdemokratische finnische Regierung Fagerholm hat mit 97 gegen 90 Stimmen, bei 12 Enthaltungen, ein Vertrauensvotum erhalten. Verschie- dene Fraktionen stimmten nicht einheitlich. Die Kommunisten waren die einzige Partei, die geschlossen gegen die Regierung stimmte. Von der Bauernpartei stimmten nur einige Abgeordnete für die Regierung. Ihr Vorsitzender hatte die Regierung Fa- gerholm in seiner Rede scharf angegriffen. Die Resolution, die die Grundlage des Vertrauensvotums abgab, stellte eine Kom- promiß-Lösung der Konservativen dar. Die Lohnpolitik des Kabinetts wurde in ihr etwas Kritisiert, aber die Regierung hatte sich vor der Abstimmung bereit er- klärt, die Resolution, wie sie von den Kon- servativen formuliert war, zu akzeptieren. verantworten müsse. Außerdem wurde die Fortführung der Südweststaatsverhandlun- gen und die Klärung der Rechtslage hin- sichtlich des Artikels 118 des Grundgesetzes gefordert. Die Sprecher der Opposition kündigten an, daß ihre Fraktionen dem vorgelegten Haushalt nicht zustimmen werden, da die Regierung nicht zuletzt wegen der Haltung in der Südweststaatfrage ihr Vertrauen nicht mehr besitze. Wohleb antwortet In seiner Erwiderung verwies Wohleb auf die jüngste Erklärung des französischen Hoben Kommissars Francois-Poncet, der zufolge der Artikel 118 des Grundge- setzes nicht suspendiert ist. Auf den Vor- wurf, er mißbrauche mit seinem Eintreten für die Wiederherstellung Badens sein Amt als Staatspräsident, sagte Wohleb, man könne dem badischen Staatspräsidenten nicht das verbieten, was seine beiden Kol- legen in Tübingen und Stuttgart in der von ihnen vertretenen Richtung ebenfalls tun. Zu der Frage des Einsatzes von Schwei- zer Kapital für die Altbaden- Bestrebungen, äußerte Wohleb, es gäbe in Oberbaden eine gutgehende Industrie, die mit Schweizer Kapital arbeite und die in der„Badischen Industrie- und Handelskammer in Basel“ eine Vertretung habe. Offenbar habe sich Oberlandesgerichtspräsident Dr. Zürcher in seiner Eigenschaft als führendes Mitglied der„Arbeitsgemeinschaft der Badener“ an diese Vereinigung mit der Bitte um Unter- stützung gewandt Wohleb betonte, daß für die Finanzierung der Altbaden-Bestrebun- gen keine Staatsmittel verwendet worden seien. Lediglich die Herstellung einer Denk- schrift für den Ländergrenzenausschuß sei mit 8846 DM mit Haushaltsgeldern finan- ziert worden. 5 N 4 5 1 nungsmoment zu nehmen, 8 53 8 8 5 1 8 5 N 2 5 8 3 2 2 8 9 8 g 8 8 8 5 5 8 88 8 8 5 5 8— 8 2 2 2 2 N 2 8 8 3 5 3* e 4 — MORGEN Freitag, 13. Januar 1950/ Nu recht mit ungebührlicher Beschleunigung Freitag, 13. Januar 1950 Wer mit dem Jeufel Kirschen eben kann Der Kampf um das Mitbestimmungrecht der Arbetter in ihren Betrieben ist im re- kormistishen Sinne die sozialpolitische Ausemanderetzung im Gefüge der Prival- Wirtschaft unserer Zeit. Wie die Generation Unserer Väter sich im Streit um die Durch- Führbarkeit und Nützlichkeit des Achtstun- dentages ereiferte, so ist die Mitbestimmung Zu jener Wegscheide geworden, an der die Geister ii fast allen Parteien auseinander gehen. Beinahe möchte man darum glauben, daß es sich hier um ein echtes Problem der Epoche und nicht nur um eine weltanschau- niche Idealkonstruktion oder um eine Pro- Pagandalösung handle. Geboren aus dem Bestreben, den radi- kalen Lösungen und Revolutionen das Span- die reißenden, überbordenden Flüsse der Klasseninteressen Sleichsam in einem ruhigen Strom zu ver- einigen, haben sowohl Gewerkschaften wie Unternehmer die Verhandlungen miteinan- der aufgenommen. Wie wir lesen, wurde in Hattenheim eine grundsätzliche Bereitschaft Zwischen Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern erzielt, die Mitbestimmung als ein Grundrecht anzuerkennen, Während bis- her die ganze Gesetzestätigkeit in dieser Richtung sich auf der Länderebene vollzog, wobei Hessen schrittmachend voranging, scheint nun im Bundesmaßstab ein Rahmen- gesetz geschaffen zu werden, das den einst- Weiligen Einspruch der Hohen Kommissare gegen die Ländergesetze aufheben soll. Wie- Viel allerdings von der ursprünglichen Ab- sicht der Mitbestimmung übrig bleiben wird, steht noch dahin. Einstweilen scheint jedoch die Mitsprache der Betriebsräte in Perso- nalfragen und Sozialgestaltung der Betriebs- verhältnisse allerdings nur im Sinne eines Einspruchs mit aufschiebender Wir- kung— gesichert zu sein. Nun ist zugestandenermaßen das Mitbe- stimmungsrecht ein sehr heikles Thema und leicht geeignet, die ursprüngliche Absicht, nämlich die Festigung des Sozialfriedens, in ir Gegenteil zu verkehren. Zweifellos ist die Forderung der Arbeiter aus einer klas- senkämpferischen Haltung erwachsen und wird dementsprechend von konsequenten Verfechtern der unternehmerischen Privat- Wirtschaft, wie z. B. von Prof. Erhard, auch Als solche abgelehnt. Man könnte zwar da- gegen Balten, daß es in der realen Politik immer darauf angekommen ist, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, und daß man sich anbahnende Revolutionen am besten dadurch entgiftet, wenn man ihre Forde- rungen im Rahmen des Möglichen vorweg- nimmt. Aber, kann man mit Recht fragen, 2295 ist hier die Grenze, die man nicht über- Schreiten darf, ohne ein großes Reich zu ersteren? Besten nicht die Gefahr, daß die privatwirtschaftliche Gesellschaft gurch die Aushöhlung ihres wesentlichen Gehaltes, der in der Selbstbestimmung des Unterneh- mers besteht, ebenso katastrophal zusammen- richt wie dies vor anderthalb Jahrhunder- ten der Feudalordnung geschehen ist? Und dann, ist denn der Unternehmer tatsächlich der Diktator, als der er er- scheint, oder ist er nicht in noch viel stär- kerem Maße der Diktatur des Marktes unterworfen? Er kann ja nicht über die Gesetze hinwegspringen, die ihm von Ren- tabilität und Konkurrenz vorgeschrieben Werden. Wenn sich nun als dritte Kraft der Arbeiter in die Wirtschaftsrechnung des Betriebes einschiebt, könnte unter Umstän- den Aktionsfähigkeit und Kredit des Unter- nehmens zu Schaden kommen. Von konse- quenten Verneinern des Kapitalismus ist schon immer darauf aufmerksam gemacht Worden, daß die sogenannten syndikalisti- schen Zwischenlösungen— und um eine solche Handelt es sich beim Mitbestimmungsrecht, — einen Zustand schaffen, der mit Volks- Wirtschaft im privat wirtschaftlichen oder im Sozialistischen Geist schlechthin unverträg- lich werden und einen gesellschaftlichen Verkfaulungszustand, mindestens aber eine Wirtschaktsanarchie fördern. Dies gilt es zu bedenken. Trotz all dieser ökonomischen Einwände wird sich niemand der ethischen, sozial- politischen und politischen Berechtigung der Arbeiterinitiative entziehen können. Schließlich ist die Arbeiterschaft nicht durch Faschismus und Krieg hindurchgeschritten, um genau dort anzufangen, wo das Ganze Wieder in einer Weltkrise enden kann. So Wird das Problem in seiner Tragweite ge- radezu zu einem Prüfstein des guten Wil- lens des neuen Staats und der Bundesregie- rung. In der Absicht, das absolute Direk- tionsrecht des Unternehmers in seiner mög- lichen unsozialen Haltung abzuschwächen, Weird der Versuch unternommen, dem arbei- tenden Menschen Gerechtigkeit widerfah- ren zu lassen, indem man ihn von der ent- Würdligenden Tatsache befreit, daß er nur, eine käufliche Ware auf dem Arbeitsmarkt ist. Daß nicht daran gedacht ist, dadurch Sozialisierungsmagnahmen oder Einschrän- kungen des Eigentumsrechtes zu fördern, bedarf wohl keines Kommentares. Insofern it gerade der Kernpunkt des ganzen Pro- blems, die wirtschaftliche Mitbestimmung, sehr in der Schwebe geblieben und hat nicht zuletzt dazu geführt, daß es selbst in- nerhalb der christlichen Gewerkschaften zu ernsthaften Differenzen gekommen ist, wie sich durch den Austritt des Gewerkschaft- lers Heinrich Walter aus der CDU und gemen offenen Brief an Jakob Kaiser doku- meritiert, Walter behauptet geradezu, daß entgegen dem Sozialprogramm von Ahlen, das die Befreiung des Arbeiters von der kapitalistischen Ausbeutung und die Auf- hebung der Verproletarisierung als Chri- stenpflicht proklamiert, heute Bestrebungen am Werk seien, die CDU„zum Schutze des liberalen Kapitals“ zu mißgbrauchen und da- mit das schäbigste Profitdenken ohne jede sittliche Qualität“ zu fördern. Auf der an- deren Seite rebellieren wieder FDP-Mini- ster gegen Adenauer, weil er angeblich den Gesetzesentwurf über das Mitbestimmungs- fertigstellen lasse. Wie sehr aber gerade das wirtschaft- iche“ Mitbestimmungsrecht zum A und 0 der ganzen Auseinandersetzung wird, be- kundet sich deutlich in der Denkschrift des Wis senschaftlichen Instituts der Gewerk- schaften, die erkennen läßt, daß die Ge- Werkschaften das Mitbestimmungsrecht nicht als ein Vorbeugungsmittelchen ange- schen wissen wollen, sondern als die Ba- sis eines ganzen Systems berufsständischer Ordnung mit Produktionsausschüssen, Fach- räten und Betriebkörperschaften, paritä- tisch zusammengesetzt aus Unternehmern und Gewerkschaften, die schließlich in einem ebenso paritätischen Bundeswirt- schaftsrat gipfeln sollen. Aber gerade in dieser unverhüllten re- formistischen Revolutionstendenz wird die Sache nach Ansicht des privatwirtschaftli- chen Denkens gefährlich. Wenn es den Ge- Werkschaften wirklich gelänge, sich mit dem ungeheuren Gewicht ihres Apparates pari- tätisch in den Wirtschaftsprozeß einzuschal- ten, wo bliebe dann über kurz oder lang der Einzelunternehmer, wenn er sich auch noch so eng in Unternehmerverbänden zusammen- schlösse? Selbst wenn man die Mitbestim- mung in diesem Sinne nur als eine Umge- hung oder Verwässerung der Sozialisierung ansieht, so weiß doch niemand. wie und wo dieses Experiment endet, das zweifellos das Selbstbewußtsein der Arbeiterschaft stärkt und dem Privatkapital einstweilen nur insofern nützt, als es ihm den radikalen So- zialismus vom Fals hält. Ob daneben solche Spekulationen von Wichtigkeit sind, daß etwa Adenauer mit der Durchführung die- ses Gesetzes die Gewerkschaften von den Arbeiterparteien isolieren und auf seine Seite als Gegengewicht etwa gegen den Li- beralismus des Wirtschaftsministers Erhard ziehen könne, lassen wir dahingestellt. Es wird darauf ankommen, wie Lassalle zu Bismarck bemerkte,„wer mit dem Teufel länger Kirschen essen kann“. Dr. K. A. Stenogramm der Erformationen: Auf dem Fechtboden deutscher Einheit eee eee eee Niemöller und Dibelius zwischen Ost und West/ Von E. Ph. Schäfer Nicht allein der Bericht des Berliner evangelischen Bischofs Dibelius über einen Weihnachtsbesuch in den Konzentrationsla- gern der Ostzone hat in den letzten Tagen die Aufmerksamkeit auf die Kirchenführer gelenkt. Außer den Interviews und Demen- tis über die Zustände in den Lagern sind von kirchlicher Seite Aeußerungen in die Oeffentlichkeit gedrungen, die das Gewicht eines ernst zu nehmenden Politikums haben. Kirchenpräsident D. Martin Niemöller sagte kurz vor Jahresende in einem Inter- view mit der amerikanischen Zeitung F„New Vork Herald Tribune“, daß die Deutschen sich notfalls mit einer kommunistischen Diktatur abfinden würden, wenn dadurch die Einheit Deutschlands erreicht würde. Auf Grund dieser Stellungnahme schickte die„Neue Zeitung“ einen Korrespondenten zu Niemöller, um sich über dessen Haltung zu vergewissern. Niemöller betonte auch diesem gegenüber, daß das deutsche Volk, wenn es vor die Wahl zwischen Einheit und Spaltung gestellt würde, lieber die Herr- schaft einer sowjetischen Diktatur ertragen Würde. Soweit dit Tatsachen. In zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Interviews hat Nie- möller der Sache nach dieselbe Ansicht ver- treten. Auch nach den Stellungnahmen ver- schiedener Bischöfe u. a. Haug und Bender, ist Niemöller bei seiner Auffassung geblie- ben. Er hat sie aber nicht nur klar vertreten, sondern er hat sie noch dahin- gehend präelslert, daß er sagte, die Einheit Deutschlands sei überhaupt die Vorausset- zung für den konfessionellen Frie- den. Diese Worte Niemöllers deuteten in Die Konfessionen in der Bundesregierung Eine Statistik der personellen Zusammensetzung Bonn.(dpa) Die Bundeskanzlei ver- öfkentlichte am Donnerstag eine Aufstellung über die konfessionelle Zusammensetzung des Bundeskanzleramtes und der neu gebil- deten Ministerien, um Angaben über eine angeblich konfessionell einseitig ausgerich- tete Personalpolitix der Bundesregierung richtigzustellen. Nach der von Bundeskanz- ler Dr. Adenauer veranlaßten Aufstellung gehören 67 höhere Beamte und gleichge- stellte Angestellte vom Regierungsrat auf- wärts der katholischen Konfession und 135 der evangelischen Konfession an, während 5 ohne Konfessſon sind. Bei den Beamten und Angestellten des gehobenen Dienstes sind 61 katholisch, 137 evangelisch und 10 ohne Konfession. In den letzten Tagen ist nach Mitteilung der Bundeskanzlei in der Oeffentlichkeit behauptet worden, daß nicht nur höhere Beamte, sondern auch Sekretärinnen und Stenotypistinnen unverblümt gefragt wür- den, ob sie katholisch seien. Derartige Be- hauptungen würden in der Oeffentlichkeit Beunruhigung hervorrufen. Bundeskanzler Dr. Adenauer habe deshalb veranlaßt, die konfessionelle Zusammensetzung der Mini- sterien soweit wie möglich zu erfassen. Die Religionszugehörigkeit in den ein- zelnen Ministerien ist wie folgt: Im Bun- deskanzleramt sind 40 katholisch, 80 evan- gelisch und vier ohne Konfession; im In- nenministerium 19 katholisch, 52 evangelisch und einer ohne Konfession; im ERP-Mini- sterium 11 katholisch, 36 evangelisch und einer ohne Konfession; im Justizministeri- um 15 katholisch, 46 evangelisch und drei ohne HFKonfession; im Vertriebenenministe- rium 23 Katholisch, 15 evangelisch und 2 ohne Konfession; im Ministerium für ge- samtdeutsche Fragen 9 katholisch und 10 evangelisch; im Ministerium für Angelegen- heiten des Bundesrates 2 katholisch und 15 evangelisch; im Wohnungsbauministerium 9 Katholisch, 18 evangelisch und 3 ohne Konfession. „Der schonungsloseste Wahlkampf“ Labour und Konservative begannen die Kampagne um das Parlament London.(dpa)„‚Die Glacehandschuhe werden ausgezogen“, unter diesem Motto begann der Wahlkampf in Großbritannien, nachdem der Termin für die Parlaments- wahlen— der 23. Februar— bekannt- gegeben worden ist. Politische Beobachter und selbst die Führer der Parteien sind sich, so schreibt der außenpolitische Korre- spondent der amerkanischen Nachrichten- agentur INS, darüber im Klaren, daß Groß- britannien in den nächsten sechs Wochen die„schonungsloseste politische Ka mpagne seiner Geschiehte“ er- leben werde. Die Sprecher der rivalisieren- den Parteien, fügt der Korrespondent hinzu, wälzen schon die Wörterbücher auf der Suche nach neuen Schlagworten. Das Pro- blem„Sozialisierung“ erweise sich durchaus nicht als fruchtbares Feld für die Wahl- agitation, da es den Konservativen nicht gelungen sei, darüber einen Skandal herauf- zubeschwören. Die Konservativen hätten sich vielmehr auf die Behauptung be- schränken müssen, daß die Verstaatlichung neben der Untergrabung der Privatinitiative das Ziel gehabt habe, den Herren im Vorzimmer“ Posten zu verschaffen. Vertreter der Zucker- und Zementindu- strie, denen nach dem Programm der Labourreglerung die Verstaatlichung droht, haben bereits zu verstehen gegeben, daß sie sich der Soꝛzialisierungspolitik widersetzen werden. Die Agitation der britischen Ge- Werkschaften gegen die Lohnstop- Politik der Regierung hat ihren Höhe- punkt erreicht. Außenminister Bevin, der an der Commonwealth- Außenministerkonferenz in Colombo teilnimmt. wird voraussichtlich am 3. Februar wieder in London eintreffen, An diesem Tage wird das Parlament aufgelöst, Premierminister Attlee und Winston Churchill werden in politischen Rund- kunksendungen sprechen, die die britische Rundfunk gesellschaft den drei größten Par- telen eingeräumt hat. Der Vorsitzende der Labour Party, Sam Watson, der sich zur Zeit in Israel aufhält, kündigte für den Fall eines Wahlsieges seiner Partei eine Um- bildung der Regierung an. Die New Lork Times“ dn ire Leser davor, die Bedeutung der britischen Parlamentswahlen zu überschätzen. Eine umwälzende Aenderung in der sozialen Struktur des Landes sei auch bei einem Sieg der Konservativen nicht zu erwarten. Dagegen vertritt die New Vork Herald Tribune“ die Auffassung, daß die Zu- kunft des amerikanischen Volkes in einem gewissen Grad von dem Ausgang der Wahlen in England beeinflußt werde. Britische Wahlen ohne Einfſuß Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Wie aus gut unterrichteten Kreisen der britischen Hohen Kommission verlautet, kann Deutsch- land in bezug auf den Ausgang der Wah- len in Großbritannien sowohl von einer neuen Labour-Regierung als auch von einer Konservativen Regierung in Grohbritan- nien das gleiche Ausmaß guten Willens und wohlwollender Förderung erwarten, das seinem Verhalten entspricht. Deutsche Politiker würden aber einen schweren Fehler begehen, wenn sie etwa von einer konservativen Regierung größere Konzes- sionsbereitschaft erwarteten. Größter Korruptionsskandal der Nachkriegszeit Stuttgart.(UP) Ein Korruptionsskandal, der nach Feststellungen offizieller Stellen in Stuttgart seinesgleichen im Nachkriegs- deutschland sucht, wird augenblicklich von der württembergisch- badischen Landespolizei bearbeitet. Es handelt sich, nach den bishe- rigen Ermittlungen um eine Kette von Be- stechungsaffären beim württembergisch-ba- dischen Intnaziflzierungspersonal, deren vollständige Aufklärung in den Statistiken der Entnaziflzierungsbehörden zu einem we- sentlich ungünstigeren Bild für eine Reihe württembergisch- badischer Industrieller füh- ren könnte. Der Fall wurde der Landespo- lizei Ende vorigen Jahres durch den ehe- maligen württembergisch- badischen Flücht- lingskommissar unterbreitet, der glaubhaft beweisen konnte, daß ihm bei Wiederauf- nahme eines Entnazifizierungsverfahrens eine zufriedenstellende Eingruppierung ver- sprochen wurde, wenn er sich mit genügend Geldmittein an eine Vermittlungsfirma August Maier wende, die dann über den Chefermittler und Oeffentlichen Kläger der Zentralspruchkammer Ludwigsburg. Heinz May eine schnelle und niedrige Einstufung erreichen würde. Die Ermittlungen der Lan- despolizei ergaben, daß im Hause des August Maier in Nürtingen nicht weniger als 1035 Entnaziflzierungs-Aktenbündel la- gen, die zumindest zum großen Teil mit Be- stechungsaffären zu tun hatten. Potthoff mit Blücher einig Köln(dpa). Ministerialdirektor Dr. Heinz Potthoff, der von den Gewerkschaften als stellvertretendes deutsches Mitglied in der Internationalen Ruhrbehörde vorge- schlagen wurde, versicherte, daß er sich als Vertreter des ganzen deutschen Volkes füh- len werde. Gemeinsam mit Vizekanzler Blücher, so schreibt Potthoff in dem Ge- werkschaftsorgan„Welt der Arbeit“, werde er sich bemühen, seine Aufgabe in der Ruhrbehörde so zu lösen, daß die deutschen Interessen in die Europas und der übrigen Welt eingeordnet würden. Dr. Potthoff weist darauf hin, daß zum ersten Mal ein Ver- treter der deutschen Gewerkschaften in eine internationale Wirtschaftsbehörde entsandt werde, Die Ruhrbehörde werde ein entschei- dendes Wort in der deutschen Wirtschafts- politik mitsprechen und einen nicht gerin- gen Einfluß auf den Lebensstandard des ganzen deutschen Volkes ausüben. 4 wurde durch eine Richtung, in der eine Menge Gefahren- zeichen aufgerichtet sind. Niemöller sprach von der deutschen Einheit und meinte das Verhältnis der Konfessionen zueinander. Er meinte dies nicht nur im geistigen und theologischen Sinne, sondern auch in bezug auf den Pendelschlag der äußeren sichtbaren Kräfte. „Die Amputation Ostdeutschlands“, sagte Niemöller wörtlich,„mit den abgetretenen Gebieten von Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien bedeuten zusammen mit der Abtrennung der heute sowjetisch besetzten Zone Deutschlands den schwersten Schlag, den der europäische Protestantismus seit den Tagen der Re- formation erlitten hat.“ Die Bereitschaft, das Herz auf der Zunge zu tragen, hat Nie- möller etwas aussprechen lassen, was vor- her in dieser Deutlichkeit noch nicht gesagt worden war: Einheit Deutschlands um des konfessionellen Frieden willen. Durch die Aufnahme Millionen Ausge- Wiesener hat sich die Lage der Kirchen Deutschlands wesentlich verschoben. Neuere Zahlen lassen erkennen, daß sich in West- deutschland eine stärkere Mischung der Bekenntnisse ergeben hat. In Ost- und Norddeutschland haben die Vertriebenen aus dem Osten den Anteil der Katholiken merklich erhöht. Den Statistiken zufolge ist der Katholizismus in der Hauptsache in West- und Süddeutschland verbreitet, wäh- rend sich die Bevölkerung der übrigen Teile Deutschlands vorwiegend zum Pro- testantismus bekennt. Fast ganz katholisch sind die rheinischen und westfälischen Pro- vinzen. Die Oberbayern und die Oberpfäl- zer sind Katholiken, während im übrigen Süddeutschland die chritslichen Konfessio- nen weniger abgegrenzt sind, mit Ausnahme des früheren Herzogtums Württemberg, das vorwiegend evangelisch ist. Einer privaten Berechnung zufolge sind 58 Prozent aller Deutschen Prote- stanten, 35 Prozent Katholiken. Wenn man die Zahl der überwiegend protestantisch Ostzonenbevölkerung von der Gesamt subtrahiert und dann einen Vergleich u stellt, so ergibt sich für das westdeutze Bundesgebiet beinahe ein Gleichgewie d. h. das Bild hat sich zugunsten. Katholizismus verschoben. B Das muß man wissen, um verstehen! können, weshalb der Berliner Bischof Dig ius, dessen Reise nach Bonn sicherlich nich allein der formellen Einführung des Beyd mächtigten der Evangelischen Kirche bei d Bundesregierung galt, in der Bundeshaqm stadt vor Pressevertretern offen und 2 schen den Zeilen betonte, daß sich die EVN gelische Kirche in Deutschland immer Mi der um einen Weg bemühen müsse, Grenze zwischen Ost und West zu besel gen. 5 Es ist noch nicht zu erkennen, ob Di ius den Gedankengängen Niemöllers nabe steht. Zumindest hat er sie bis heute na öffentlich negiert. Das läßt darauf schließe daß neben den Gesprächen der Wirtschall und neben den politischen Zirkeln und R Verrtikeln ein weiterer Faden zwischen q und West läuft, an dessen beiden Enden protestantischen Kirchenführer sitzen. angekündigte Reise des Bundesinnenmi sters Heinemann, der Mitglied des tes der Evangelischen Kirche ist. nach Hal erhärtet die Vermutung, daß die Kirche Gedlariken der deutschen Einheit stärker bisher forcieren will. Vielleicht waren- gesehen— die Interviews von Niemöle eine publizistische Sonde. mit der die nung draußen und drinnen festgestellt u den sollte. Träfe dies zu, dann wären kirchlichen Besuche und Gegenbesuche, Andeutungen und ausweichenden Antyn ten, der Anfang einer Entwicklung, darauf hinzielen soll, die politische Wieda vereinigung Deutschlands mit verstärttz Kraft zu betreiben, um gleichzeitig das u sSprümglich vorhandene konfessionelle Kräfg verhältnis, nämlich das Uebergewicht d protestantischen Kirche, wieder herzustelle Schwerer Arbeitskonflikt in Italien Arbeiter suchten Fabriken zu besetzen: Der„Marsch auf Modena“ Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Noch ist die Erinnerung an den letzten Generalstreik am 1. Dezember nicht verblaßt, den die kommunistisch ge- führten Gewerkschaften wegen eines Zu- sammenstoßes von Polizei und Arbeitern in Apulien angesagt hatten, und schon be- wegt ein neuer Konflikt zwischen Polizei und Demonstranten die öffentliche Meinung Italiens. Er hat zur Streikparole in einigen Provinzen und zur r 5 8 Sülcl⸗Verkehrs geführt. Diesmal handelf es sich um 775 schwer- sten Arbeitskonflikt, der Italien seit Kriegs- ende erschüttert hat. Die traurige Bilanz sind sechs Tote und 14 zum Teil Schyer- verletzte, von denen einige in Lebensge- fahr schweben. Was zur erhöhten Spannung der Situation beiträgt, ist die Tatsache, daß der Zusammenstoß diesmal nicht im Süden, sondern in der Po-Ebene erfolgte: in Mo- dena, wenige Kilometer von Bologna ent- fernt, einem Mittelpunkt des italienischen Kommunismus. Die Vorgänge, die zu dem Konflikt führ- ten, spielten sich in folgender Weise ab: Am 9. Dezember schlossen die Gußeisen- werke Orsi in Modena ihre Pforten. Die Werksleitung sah sich zu dieser Maßnahme veranlaßt, weil der Ertrag des Werkes durch sogenannte„Seufzerstreiks“ und mehr als 40 andere Arbeitskonflikte im Laufe der letzten fünf Monate auf weniger als die Hälfte des normalen Ertrages abgesun- ken war. Zehn Tage nach der Sperrung der Fabrik begann die Werksleitung neue Ver- handlungen mit der Belegschaft über die Wiedereröffnung der Fabrik; unter anderem war vorgesehen, daß ein großer Teil der Belegschaft wieder aufgenommen, einige unerwünschte Elemente aber gegen erhöhte Entlassungsentschädigung ausgeschaltet werden sollten,. Dabei erhob sich die arbeitsrechtliche Frage. ob die Fabrikdirek- tion das Recht hat, das ihr geeignet erschei- nende Personal auszuwählen und sich der Personen zu entledigen, die ihr für die Arbeit wertlos oder gar schädlich er- scheinen. An dem Tage, als die Fabrik wieder er- öflnet werden sollte, erschienen— zweifel- los durch die örtlichen Gewerkschaften zu- sammengerufen— etwa 10 000 Arbeiter aus der ganzen Provinz Modena und wollten so- wohl die Gußeisenwerke Orsi wie auch an- dere Modeneser Fabriken besetzen. Die Po- lizei griff ein, zunächst mit weit unterlege- nen Kräften, wurde zum Teil überwältigt, und es entspann sich ein regelrechtes Gefecht mit dem oben gemeldeten Aus- gang. Insgesamt wurden 80 Demonstranten festgenommen; der Rest zerstreute sich wieder auf das umliegende Landgebiet, von wo der„Marsch nach Modena“ organisiert worden war. Regierungsumbildung in Italien Rom.(dpa) Der italienische Staatspräsi- dent Luigi Ein audi wurde am Donners- tag offiziell von dem am Vortag vollzoge- nen Rücktritt des Kabinetts De Gas peri Unterrichtet. Einaudi berief die Parteifüh- rer zu sich, mit denen er im Laufe des Pages über die Neubildung der italieni- schen Regierung verhandeln wird. Gleichzeitig beauftragte Staatspräsident Einaudi Ministerpräsident De Gasperi, die Regierungsgeschäfte bis zur offiziellen An- nahme des Rücktritts weiterzuführen. Diese wird voraussichtlich am Freitag er- kolgen. Es ist damit zu rechnen, daß De Gasperi sodann sofort mit der Neubil- 18 5 der italienischen Regierung beauftragt Wird. Der Rücktritt der Regierung De Gasperi das Ausscheiden von drei Ministern der Saragatsozialisten erforder lich, die vor einigen Monaten zurücktrate. Regierung Nahas Pascha am Nil Kairo.(dpa) Die ägyptische Regierun Sirry Pascha ist zurückgetreten, Sit Pascha wurde von König Faruk zum C des königlichen Kabinetts ernannt. In ser Eigenschaft beauftragte er den War distenführer Nahas Pascha im Namen de Königs mit der Bildung einer neuen Re Zierung. Der überwältigende Wahlsieg der Wel disten, die 225 von 319 Parlamentssitze errungen haben, hat in Kairo begeistert Kundgebungen ausgelöst. Die Rufe„Lans lebe Nahas“ und„Lang lebe Faruk“ er schallen in den Straßen und auf den 11 zen. Das neue Kabinett Nahas Pascha 1 bereits von den Wafdisten gebilligt wor den und braucht jetzt nur noch die 2½ stimmung König Faruks. 1 Spanienfrage aktuell Lake Succes(UP). In Kreisen der Latein, amerikanischen UN- Delegierten wurde a Donnerstag die Ansicht vertreten, daß i nerhalb der Vereinten Nationen Bestrebu gen zu erkennen seien, die auf eine Au hebung des Verbots der Entsendung dipl matischer Vertreter nach Spanien dränge Es wird angenommen, daß die Spanier frage bei Wiederzusammentritt der U Vollversammlung im Frühjahr dieses Jas res zusammen mit der Jerusalemfrage d, handelt wird. Die Wochenzeitschrift„Newsweek“ e klärt, daß Präsident Truman Außenminister Acheson demnächst el amtliche Erklärung über die Spanienpo“ tik abgeben werde. Die neue Politik Sp. nien gegenüber bestehe in der Aufhebun des UN- Beschlusses von 1946 und im N tausch von Botschaftern. Großbritannien beabsichtigt Jede im Gegensatz zu den Vereinigten Staate nicht, seine Haltung in der Frage des dipl“ matischen Boykotts Spaniens zu änden wie ein Sprecher des britischen Außenmin steriums hierzu erklärte. g Adenauer bei den Kommissaren Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenau traf am Donnerstagnachmittag zu Seile ersten Besprechung im neuen Jahr mit d Hohen Kommissaren auf dem Petersbe bei Bonn zusammen. Der Bundeskandk Will versuchen, eine endgültige Entsch dung über die Fischer-Tropsch-Werke 1 die Reichswerke herbeizuführen. Adenauer hatte der Hohen Kommi bereits Ende Dezember eine Umwandlus der Produktion der Fischer-Tropsch- Wen vorgeschlagen. Die Hohen Kommissare bi ten sich bereits auf ihrer letzten Sitau mit diesem Thema befaßt, aber keine 910 scheidung getroffen, Den Bemühungen d Bundeskanzlers, die Reichswerke Water stedt-Salzgltter zu erhalten, wird in alle, ten Kreisen kein großer Erfolg eingeräus 1950 mehr als 1936 Berlin.(dpa) Planungsminister Heine Rau(SED) in der Sowietzone kündigte daß die Reparationslieferungen der scwiel schen Besatzungszone an die Sowjetun 1950 nur noch 4,4 Prozent der„Brute Produktion“ betragen werden. Die Sowie zone soll nach dem Volkswirtschaftsplan d SED 1950 mehr als 1936 produzieren U Erzeugung der Landwirtschaft soll 1950 0 durchschnittlichen Stand der Jahre 1934 1 1930 erreichen. Gegenüber dem Jahre ist eine durchschnittliche Erhöhung 21 Prozent vorgesehen. 8 in Watenstedt- Salze“ * 3 Nr. 1 getrat Ron Mittel Welt und wirku zeichn sten ihnen sich d kolg& Neben nen v in de 268inn aufen Rom, Krüftz. cht de Ustelle. rforder traten Nil gierung 1. Sin um Chee. In die n Wal. men de den Re er Wal; Itssitzel geistert „Lang uk“ er. n Plat. scha 8 gt Wo. die 2. Latein. rde an daß in. strebun, ne All, g dipl dränge! spanien er U. es Jab age be. ek e cock hst ei vienpo ik She. thebuß im Au t jedoch Staate. s dipl anden zenmin aren dena Seine mit de tersbe⸗ skandk intsche ke u alzgltt amissle andi -Wert are ha Sitzun ine El gen d Watel allile, gerdum Heinti ligte 4 SO wWJel, jetuntt „Brute gon lan di 5 D. 950 c 193% are 1. ng K Nr. 11/ Freitag, 13. Januar 6 zeite 3 Wollen Sie ein Kind adoptieren! „Ist das nicht ein Wink des Schicksals?“ fragte Frau Sch. ihren Mann, dem sie so- eben die dramatische Geschichte von dem verwahrlosten kleinen Jungen erzählt hatte, den ihre Grünkramhändlerin in aller Herr- gottsfrühe weinend vor ihrer Ladentüre sit- zend fand. Ein um seinen Hals befestigter Zettel besagte in ungelenker Handschrift, daß er zweieinhalb Jahre alt sei und Klaus heiße. Seine ledige Mutter müsse ihn aus- setzen, da sie keine Möglichkeit habe, ihn großzuziehen. Die zunächst ziemliche ratlose Grünkramhändlerin hat schließlich eine Wohlfahrtsor ganisation angerufen, die wenig später den verstörten Kleinen in Empfang nahm. Herr Sch. überlegte nicht lange. Schließ- Uch hatten sie sich— da ihre Ehe kinder- los war— schon lange mit dem Gedanken getragen, eines Tages ein Kind zu adop- tieren. Bereits am Nachmittag saß das Ehepaar in einem nüchternen Bürozimmer dem klei- nen Klaus gegenüber. Nun der Junge entsprach in keiner Weise ihren bisherigen Vorstellungen von einem„Wunschkind.“ Er war weder hübsch noch zärtlich— statt mit blonden Locken war sein Kopf mit einem häßlichen Schorf bedeckt und in seinen vom Weinen noch ganz verquollenen, braunen Augen lag nichts wie Jammer und Elend. Ein kurzer Blickwechsel mit seiner Frau genügte, dann fragte Herr Sch.„Können wir ihn gleich mitnehmen?“ Aber so schnell ging das nicht— erst mußten ihre Persona- lien und häuslichen Verhältnisse sorgfältig geprüft werden, ehe der kleine Klaus ihnen zur Pflege anvertraut wurde. Inzwischen ist mehr als ein halbes Jahr vergangen. Aus dem unterernährten, ver- zngstigten Kind ist ein rotwangiger kleiner Kerl geworden, in dessen zärtlichem Kin- derherzen außer für Pappi und Mammi auch noch Platz für den Kater Mucki mit der wundervollen„Schnurrmaschine“ ist, die er 80 bereitwillig„anstellt“ wenn man ihm über den Rücken streicht. Es ist schwer zu entscheiden, wer im Hause Sch. mehr zu beglückwünschen ist: der kleine Klaus, dessen Lebensschifflein nun einen so glücklichen Kurs steuert, oder das Ehepaar Sch., dessen Dasein durch die- ses kremde Kind einen neuen, schönen Sinn bekam. Mit vergnügtem Lächeln quittieren sie die Bemühungen aller neuen Bekannten, wenn sie versuchen herauszufinden, ob der kleine Klaus nun„ganz der Vater“ oder „seiner Mutter wie aus dem Gesicht ge- schnitten“ sei. Was ist naheliegender, daß sie dieses Kind, daß in ihren Herzen längst das ihre ist, nun auch vor dem Gesetz dazu machen wollen? Die Auskunft in der Beratungsstelle des Jugendamtes war zunächst niederschmet- ternd, denn adoptiert werden können nur Woeisenkinder oder solche, deren Eltern vor einem Notar auf alle Rechte an ihrem Kind Verzichtet haben. Auf alle Fälle aber mug ein Kind erst ein bis zwei Jahre bei seinen späteren Adoptiveltern gelebt haben, ehe sie es an Kindes Statt annehmen können. Weiterhin verlangt das Gesetz, daß die Adoptiveltern über 50 Jahre alt sein müs- sen, wenn sie nicht durch ein ärztliches Attest den Nachweis erbringen können, daß mit eigenen Kindern in ihrer Ehe wahr- scheinlich nicht mehr zu rechnen ist. Trotz- dem ein adoptiertes Kind von seinen leib- lichen Eltern nie mehr zurückverlangt wer- den kann, verlieren diese nicht ihre Erb- berechtigung, wenn das Kind vor ihnen stirbt. Um sich vor unliebsamen Ueber- raschungen zu schützen, wird allen Adoptiv- eltern daher dringend geraten, gleichzeitig mit der Adoption sich selbst zu gegensei- tigen Universalerben einzusetzen. Es könnte andernfalls geschehen, daß im Falle des Todes des Adoptivvaters die Ehefrau nur Italiens Mannequins Schön und Roms große Modehäuser betreiben mit allen Mitteln ihren entschlossenen Angriff, in der Welt der Mode wieder Anschluß zu finden, und diese Mittel sind weder phantasie noch wirkungslos. So haben die bekanntesten Mode- zeichner Gattioni, Fontana und Libri die schön- sten Aristokratinnen Italiens gebeten, die von ihnen entworfenen Schöpfungen zu tragen und sich darin photographieren zu lassen. Der Er- kolg dieses reizvollen Einfalls blieb nicht aus. Neben den Pariser Modeschöpfungen erschei- nen von jetzt ab auch die römischen Entwürfe in den eleganten Zeitschriften. Selbst Fran- zösinnen verbanden ihren italienischen Ferien- aufenthalt mit einer Ausstattungsfahrt nach Rom, und man nimmt an, daß zahlreiche Pil- MARGUERITEN I hochadelig gerinnen die Stadt im Heiligen Jahr eleganter verlassen werden, als sie gekommen sind. Unsere Bilder zeigen: Donna Luisa Baron in einem Modell von Libri. Das Abendkleid aus blauen Satin läßt die Schultern frei, die durch eine Stola mit wirkungsvollem Gold- besatz geschützt werden können. Prinzessin Anna-Maria Del Drago, deren Familie einen der eindrucksvollsten römischen Paläste des 16. Jahrhunderts besitzt, hat sich für eine Schöpfung Fontanas entschieden. Der pastellfarbene Tüllrock fließt in einen breiten Spitzensaum aus. Das in gesteppten Falten gearbeitete Leibchen weist reichen Perlen- sc guck auf. 5(NP) EIL D M BLAUEN ROMAN VON HANNS ULLRICH VON BIS SING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1948 20. Fortsetzung „Ein Chirurg operiert seinen schliimm- sten Feind“, erklärte Ungersbach,„das ist nicht ungewöhnlich. Wen haben Sie denn an dem Freitagabend in dem Hause der Dahlienstraße gesehen? Ich weiß, es war auſßzer Ihnen noch jemand dort.“ „Ich habe niemanden in dem Hause ge- schen.“ »Hatte d'Argent Sie aufgefordert, ihn an jenem Abend aufzusuchen?“ „Ich wäre niemals dieser Aufforderung gefolgt.“ „Damit geben Sie zu. in die Dahlien- straße gegangen zu sein, um etwas zu er- fahren oder zu beobachten. Es ist schreck- lich, wie man Wort für Wort aus Ihnen herausziehen muß! Was also wollten Sie wissen?“ Aber wieder hüllte sich das Mädchen in ſchweigen. „Gut., sagte Ungersbach. nachdem er voller Geduld einige Sekunden gewartet hatte,„dann werde ich Ihre Mutter danach kragen]“ „Unterstehen Sie sich, meiner Mutter ein Vort davon zu sagen!“ empörte Irene sich, zich schwöre Ihnen, ich gehe sofort zu dem Kriminalrat und gestehe, d'Argent getötet zu haben. Ich war ja sowieso nicht weit davon entfernt.“ Ungersbach sah sie einen Augenblick prüfend an.„Ich glaube wirklich, Sie hät- ten ihn umgebracht“, und nach einer Pause fügte er hinzu,„.. wenn Sie Ihre Mut- ter dort gefunden hätten.“ Ungersbach bewunderte die Selbstbe- herrschung, mit der das Mädchen seine Worte aufnahm. Aber Irene Kirsten ver- fügte über eine gesunde Portion kritischer Selbstkontrolle. Sie sah ein, daß ein Punkt erreicht war, der sie vor die Entscheidung stellte, entweder dieses Gespräch ganz ab- zubrechen und Ungersbach aufzufordern, sie sofort nach der Stadt zurückzubringen, oder ihn sich zu verpflichten. Wäre sie nicht so in ihre Gedanken ver- sunken gewesen, hätte sie bemerken müs- sen, daß der Mann an ihrer Seite seine Stellung verändert hatte. Erst als sein Arm sich um ihre Schulter legte, wurde ihr das Ausmaß al! dessen Bewußt. was nun geschehen konnte, Sie entwand sich ihm mit einer lässigen Bewegung. „Ich bin ein ziemlich untaugliches Objekt für einen Flirt“, erklärte sie. Ungersbach lachte leise und reichte ihr sein Zigaretten-Etui.„Es trägt zwar kein Wappen mit weißen Margueriten im blauen Felde“, meinte er,„aber die Zigaretten sind trotzdem ganz gut.“ „Kennen Sie das Etui, das der Krimi- nalrat mir heute morgen zeigte? Es war aus Elfenbein hergestellt, und er hatte es sorgsam in Seidenpapier eingewickelt.“ „Es lag im Schlafzimmer von Roger d'Argent“, erwiderte Ungersbach,„Sie ha- ben es wahrscheinlich nicht beachtet.“ das ihr gesetzlich zustehende Viertel des Vermögens, das Kind aber dreiviertel erbt. Stirbt dann das Kind, gehen diese drei Viertel nicht an die Adoptivmutter, sondern an die leiblichen Eltern. Liegen schwerwiegende Gründe vor, kön- nen die Adoptiveltern einen Antrag auf Aufhebung der Adoption stellen. Dieser Fall tritt aber nur sehr selten ein, da jedes Kind durch langwierige Ermittlungen und Beobechtungen seitens des Jugendamtes und seiner Aerzte auf seine Erbmasse hin untersucht wird, ehe es zur Adoption frei- gegeben wird. Sollte es, wie es bei zahl- losen, elternlosen Flüchlingskindern der Fall ist— nicht möglich sein, genaueres über ihre Erbanlagen festzustellen, muß eine Adoption bis nach Vollendung des 14 Lebensjahres hinausgeschoben werden. Das schließt jedoch nicht aus, daß auch solche Kinder zunächst als Pflegekinder vergeben werden können, wobei allerdings das Risiko, Vater oder Mutter dieses Kindes könnten eines Tages doch noch erscheinen, mit in Kauf genommen werden muß. Sie können froh sein, daß Sie so schnell zu einem Kind gekommen sind“, meinte die freundliche Beamtin der Jugendbehörde. Als das Ehepaar Sch. angesichts der sich vor ihr auftürmenden Schwierigkeiten immer kleinlauter wurde.„Es gibt nämlich sehr wenige Kinder, die adoptiert werden kön- nen. Ganze Stöße von Anträgen lie- gen bei uns vor— die meisten wünschen sich ein hübsches, kleines Mädchen im Alter vom zwei bis fünf Jahren, möglichst mit blonden Locken und blauen Augen— sie werden es wahrscheinlich nie oder erst nach jahrelangem Warten bekommen. Vom Frauenüberschuß ist bei uns nichts zu merken— wir haben durchschnittlich auf neun Jungen nur ein Mädchen. Es ist meiner Erfahrung nach eine durchaus irrige Ansicht, Mädchen für zärtlicher und dank- barer zu halten als Jungens Ich behaupte vielmehr, daß es mehr gute Söhne als Töch- ter gibt— besonders in ihrer Beziehung zur Mutter. Wissen Sie, wie neulich ein Junge reagiert hat. als seine Adoptivmutter ihm schweren Herzens an seinem 18. Ges burtstag pflichtgemäß mitteilte, daß er nicht ihr leibliches Kind sei? Er nahm sie in die Arme und sagte:„Jetzt habe ich Dich umso lieber— weil Du das alles für mich getan hast!“ Ursula Bloy Kleine Iips für die Hausfrau Zimmerblumen im Winter Je kühler die Zimmerblumen stehen, desto weniger Wasser benötigen sie. Töpfe in Hei- zungsnähe übersprühe man zweimal wöchent- lich mit lauwarmem Wasser. Hyazinthen un Narzissen auf Gläsern bleiben unter dem Pa- pierschutz, bis sie starke Blattriebe entwickelt haben, ebenso Krokus in Schalen und Töpfen. Hohe Wärmegrade sind für diese Frühjahrs- blüher eher schädlich als nützlich. Alpenveil- chen werden fast immer zu warm gestellt; vor allem vertragen sie keine trockene Zentral- heizungsluft. Höher als 12 Grad soll die Luft- temperatur nicht liegen. Primeln müssen ebenfalls kühl stehen und feucht gehalten wer- den. Begonien können allgemein wärmer stehen, lieben aber ebenfalls die Feuchtigkeit und sind nachts kühl unterzubringen, ohne sie jedoch etwa einem von Frost bedrohten Fen- ster zu rücken. HvB(Tip) Apfelsinenschalen— gut verwertet Apfelsinenschalen werden meistens fort- geworfen, obwohl sie beim Backen gut zu ver- werten sind. Ohne Mühe kann man 2. B. Apflelsinenzucker herstellen, der Ge- bäck sehr wohlschmeckend macht. Dazu ist nur notwendig, die Schalen vor dem Abziehen der Früchte dünn auf feiner Reibe abzureiben, das Abgeriebene mit Zucker zu vermischen und fest in ein Schraubglas einzudrücken. Kandierte Apfelsinenschalen eignen sich gut als Verzierung auf allerlei Gebäck. Die in Vierteln abgezogenen Schalen werden— mit kaltem Wasser bedeckt— zum Kochen auf- gesetzt und langsam weichgekocht. Nach dem Abkühlen schabt man die weiße Innenhaut mit einem Teelöffel heraus und kandiert die eigentlichen Schalenreste in Zucker. „Nein entgegnete Irene. ,ich habe es nicht gesehen. Ich war sehr aufgeregt. Er stöhnte vor Schmerzen. und ich ver- suchte, ihm Erleichterung zu verschaffen. Er war ohne Besinnung. Es war entsetz- ich. Er starb, glaube ich. als ich noch bei mm war. Ich wußte nicht. was ich tun sollte. Schließlich wollte ich Bürckler in der Klinik anrufen, aber er war mir nicht zuverlässig genug. Dann las ich in der Bibliothek in der Zeitung Ihren Namen und rief im Verlag an. Aber Sie waren dort nicht, und ich fragte, wo ich Sie erreichen könnte. So nannte man mir den Namen der Pension Ballaschke und die Telephonnum- mer. Mit dem Lippenstift schrieb ich die Nummer auf den Rand der Zeitung, ver- gaß aber dann, die Zeitung zu vernichten. In meinem ganzen Leben werde ich diesen Abend nicht vergessen. Ich bin die ganze Nacht in meinem Zimmer herumgelaufen und habe mich gefragt, was daraus entste- hen könnte.“ „Warum sind Sie in die Dahlienstraße gegangen? Irgend ein Grund muß der An- laß gewesen sein.“ „Ich wußte, meine Mutter hatte für die- sen Abend eine Verabredung mit d'Argent. Ich hatte einen Brief gefunden und ihn ge- lesen. Sie fuhr am Nachmittag in die Stadt und rief gegen Abend an, ich möchte nicht mit dem Essen auf sie warten. Sie sei bei der Schneiderin aufgehalten worden, und sie ginge anschließend in ein Kino Ich sagte ihr auf den Kopf zu, sie hätte eine Verabredung mit d'Argent, und sie solle mich nicht so albern belügen. Sie sagte mir, dies wäre nicht war. Sie habe d'Argent angerufen und ihm gesagt, sie käme nicht. Sie versprach mir, um neun Uhr zu Hause zu sein. Dann kam sie nicht. und ich bin vor Verzweiflung zur Dahlienstraße gegan- gen. Was ich dort eigentlich wollte, wußte Mit dem Märchen-Eæpreß in die Alpen. dpa-Bild Ein Mann fliegt nach Deutschland In Frankfurt, Marburg und in an- deren deutschen Städten demonstrierten Frauenorganisationen gegen den Ver- kauf von militaristischem Kinderspiel- zeug. Nachrichten darüber wurden von der ausländischen Presse, vor allem in England, sehr beachtet als ein Beweis des guten Willens und der Friedfertig- keit der deutschen Frauen. Aus dem Flugzeug der British European Airways, das auf dem Rhein-Main-Flugha- ken landet, steigt Mr. G. In vierundzwan- zig Stunden will er seine Angelegenheiten in Frankfurt erledigt haben; morgen will er nach England zurückfliegen. In der Hand trägt er einen kleinen Kof- fer, in der anderen einen Zeitungsaus- schnitt aus dem Evening Herald, den er rot umrandet hat. Dieser Bericht ist schuld da- ran, daß Mr. G. kurz entschlossen nach Frankfurt flog. Er war nie zuvor in Deutschland, er spricht kein Wort deutsch, er hat nur den Zeitungsausschnitt in der Hand und sucht die Frankfurter Frauen, von denen der Evening Herald ausführlich berichtete, daß sie auf dem Römerberg eine Aktion gegen militaristisches Spielzeug durchgeführt haben. Ein Mann, der auf Grund eines Zeitungs- berichtes von England nach Deutschland fliegt, findet in Frankfurt die Menschen, die er sucht. Schon am frühen Nachmittag sitzt Mr. G. mit zwei Vertreterinnen des Frankfurter Frauen verbandes zusammen, die sich überraschend die sonderbare Ur- sache seines Herkommens anhören. Er wolle sich mit ihnen unterhalten, er- klärt der Engländer, mit ihnen darüber sprechen wie man Kindern nicht nur in Deutschland und in England, sondern Kin- dern in aller Welt die Freude im Leben lehren könne.„Als ich ein kleiner Junge von vier oder fünf Jahren war, fiel mir auf, daß meine Mutter häufig traurig war, weil die vielen Grausamkeiten, die auf der Welt geschahen, sie traurig stimmten. Ich habe das nicht vergessen können; Mütter sollen nicht traurig sein. Seither habe ich unauf- Börlich darüber nachgedacht, was ich tun könnte, damit das anders wird. Als ich in der Zeitung las, daß die Frankfurter Frauen gegen militaristisches Spielzeug vorgehen, war ich der Meinung, ich müßte mich ein- mal mit ihnen darüber unterhalten. Des- halb bin ich nach Deutschland geflogen. Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind in einem besonderen Sinne bestimmend für seine Entwicklung. Beispiel und Belehrung können im Kind die Grundlage zu einem guten oder zu einem schlechten Menschen ich nicht. Vielleicht wollte ich meine Mut- ter abfangen. Aber ich schwöre Ihnen, ich habe sie nicht gesehen. Dann fiel ein Schuß. In meiner Angst bin ich ins Haus gelaufen.“ „Wer hat Ihnen die Tür geöffnet?“ Irene sah Ungersbach erstaunt an. „Die Tür..“ wiederholte sie gedehnt, „die Tür war offen!“ „Die Haustür war offen?“ „Natürlich war die Tür offen!“ beharrte das Mädchen,„ich „Sie hätten sonst das Haus nicht betreten können“, unterbrach der Journalist den Satz. Diese Sache mit der Tür gefiel ihm nicht. Er sah den Grund nicht. warum sich die Tür nicht im Schloß befunden haben sollte. „Wann kam Ihre Mutter nach Hause?“ „Gegen halb zwölf Mit einer Taxe. Sie hatte in der Stadt gegessen und war an- schließend um neun Uhr in die Abendvor- stellung gegangen. Ich weiß. Sie denken jetzt über etwas nach. Sie mag gwesen sein, wo sie will, aber d'Argent kann sie an jenem Abend nicht aufgesucht haben. Ich zweifle nicht daran., daß sie im Kino War.“ Bürckler Es lag „Warum sagten Sie vorhin, sei Ihnen nicht zuverlässig genug? doch nahe, einen Arzt anzurufen.“ „Ich wollte nicht, daß mein Vater er- fahren sollte, was geschehen war“, erklärte Irene langsam und betont, er erzählte uns beim Essen, er müßte am Abend noch eine schwierige Operation vornenmen Es war ganz gut so. Er kam erst um Mitternacht nach Hause. Wenn ich Bürckler angeru- ken hätte, dann wäre ein Skandal unver- meidlich geworden. Bürckler klatscht, und legen.„Beispiel und Belehrung sind schlecht!“ sagt der Engländer,„wenn Sie es mir nicht glauben, kann ich es Ihnen auch an deutschen Kinderbüchern beweisen“. Ein Büchlein mit EKinderreimen wird herbeigeholt. Da stehen alte Verse, die die Kinder heute singen, die Eltern und Großeltern schon kannten:„Schlaf, Kind- chen, schlaf. Da draußen stehn zwei Schaf. Ein schwarzes und ein weißes, und wenn mein Kind nicht schlafen will, dann kommt das schwarze und beißt es“. Mr. G. läßt sich das Verslein übersetzen. „Warum müssen die Kinder ängstlich ge- macht werden?“ fragt er,„warum lehrt man sie schon im zartesten Alter, daß sie Furcht haben müssen? dann kommt das schwarze und beißt es! Kinder sollen fröh- lich in das Leben hinein wachsen dürfen, nur dann kann das Mißtrauen aus der Welt verschwinden. Jenes Mißtrauen, aus dem meiner Meinung nach alles Unheil der Welt erwächst“. Kinder müßten aber auch vorbereitet werden, wird ihm entgegengehalten, daß sie sich in einem harten Lebenskampf zu bewähren hätten. „Warum ist das Leben hart und grau- sam?“ fragt Mr. G. und gibt selbst die Ant- wort:„Weil Grausamkeit und Rücksichts- losigkeit als sorgsam gehütetes, unvergäng- liches Kulturgut von einer Generation an die andere weitergereicht werden!“— Er tippt auf einen anderen Kinderreim:„Mai- käfer, flieg, dein Vater ist im Krieg, deine Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt, Maikäfer, flieg“. „Wissen Sie nun, was ich meine?“ fragt er und fährt fort zu vergleichen, wie das Gute und das Böse, das Furchterregende und das Fröhliche in den Kinderbüchern aller Länder zu finden sei. Wenn es aber gelingen solle, das Grausame und Furcht⸗ erregende aus den Kinderbüchern zu ent- fernen, vielleicht, meint er, wachse dann doch einmal eine Generation heran die ohne Mißtrauen und mit einer echten Fröh- lichkeit im Herzen darangehen kann, ein besseres Leben zu gestalten. Ob er diese Arbeit mit einer Organisa- tion durchführt, wird er gefragt, und ob er im Auftrage dieser Organisation nach Deutschland geflogen sei? Und noch einmal lächelt Mr. G.„Keine Organisation“, sagt er,„ich habe es mit meinem eigenen Gelde bezahlt und kam ganz aus mir selbst zu Ihnen. Ich wollte mich mit Ihnen unterhalten. Wenn wir uns verstanden haben, ist meine Mission hier beendet und ich kann getrost nach England zurück fliegen“. Ulla Illing meinem Vater erzählt er jede Heinigkeit. Er hat ihm auch gesagt, daß ich mich mit Ihnen in der Pause der Revue unterhalten habe. Ich weiß nicht, ob er Sie kennt, aber jedenfalls nannte er hren Namen. Mein Vater fragte mich, wo wir uns ken- nengelernt hätten. Es ist meine größte Sorge, daß Bürckler etwas von dieser Ge- schichte erfährt.“ „Sie müssen mir noch eine Frage beant- Worten!“ sagte Ungersbach.„Und ich bitte Sie, sich diese Antwort gut zu überlegen! Hat sich das Verhalten Ihres Vaters zu die- sem Roger d'Argent zu irgendeinem Zeit- punkt verändert?“ „Nein! Eigentlich nicht. Nur nach der Operation, als wir zu Hause seine Wieder- herstellung mit einem kleinen gemütlichen Abend feiern wollten, meinte mein Vater vom ärztlichen Standpunkt hierfür seine Er- laubnis nicht geben zu können. Aber das hat wohl wenig zu bedeuten.“ „Sonst ist nie ein böses Wort über d' Ar- gent gefallen?“ „Nein! Nie!“ „Kannte Bürckler d'Argent?“ al“ „Mochte er ihn?“ „Nein!“ Diese offene Antwort überraschte Un- gersbach. „Warum nicht? Wissen Sie es?“ Irene schwieg eine Weile. Aber dann sagte sie:„Wenn ich Ihnen bisher alles er- zählt habe, dann kann ich Ihnen dieses auch erzählen. Bürckler hat geglaubt. ich würde eines Tages seine Frau werden Früher ging ich öfters in die Klinik, aber seit lan- gen Monaten lasse ich mich dort nicht mehr sehen. Bürckler hat mir mal einen Heirats- antrag gemacht, und ich habe ihm gesagt, ich würde lieber eine alte Jungfer werden. Seite 4 MANNHEIM Neue Perspekliven für dus Theuler? Auch das Nationaltheater Mannheim holt die Versäumnisse einer trügerischen Ver- gangenheit jetzt wieder auf. Es gab einmal eine Zeit, da man sich um Theaterkarten Taufte. Die sind vorbei, und man muß zu seinen alten Verbindungen zurück, nachdem sich die Laufkundschaft verlaufen und zu masstveren Genüssen wieder zurückgefun- den hat. Die sogenannten„Abstecher“ der Bühne, das Auftreten in anderen Orten, hat slch wenig rentabel erwiesen. Und nun wird der umgekehrte Weg begangen, der Autobus holt die Theaterfreudigen aus der weiteren Umgebung und bringt sie nach Schluß der Vorstellung auch wieder zurück. Früher einmal bestand in den Orten rund um Mannheim besonders an Sonn- und Feiertagen eine rege Nachfrage nach Thea- terkarten, Aber man war dabei ganz auf die Private Initiative angewiesen. Heute kommt es darauf an, diesen Theaterbesuch aus der Umgebung nach allen Regeln der Kunst zu organisieren, über die Woche zu verteilen, die Kartenbeschaffung leicht zu machen und bequeme Fahrgelegenheiten einzurichten. Das Nationaltheater hat sozusagen auf An- hieb mit diesem Kundendienst für die Kul- tur einen schönen Erfolg gehabt. In 24 Orten wurden 1030 Teimehmer gewonnen, in Rei- Ungen, Hockenheim, Altlußheim, Limbur- gerhof, Kallstadt, Herxheim, Edenkoben, Duttweiler, Böhl konnten„Besucherkreise“ gebildet werden. Ein örtlicher Vertrauens- mann wählt im Einvernehmen mit seinem Kreis das Stück aus, das besucht werden soll und das Nationaltheater bestimmt den Tag der Aufführung. Eine feste Abonne- mentsverpflichtung besteht nicht. Auch der Jugend in den Orten rings um Mannheim soll der Theaterbesuch an Nachmittagen zu verbilligten Preisen möglich gemacht wer- den, Dieser von Ernst Heuer-Haß im Be- nehmen mit Intendant Payer entwickelte Plan hat gut eingeschlagen, die ersten Be- sucher aus Grünstadt, Speyer und Weisen heim am Sand sind bereits mit Autobussen zum Nationaltheater befördert worden. Die Fahrtkosten werden zu dem ermäßigten Preis für die Theaterkarte zugeschlagen. Es Wird angenommen, daß in 120 bis 140 Orten solche Besucherkreise gebildet werden kön- nen, an die bis zu 9000 Karten im Monat Abzusetzen wären. Bei einem Durchschnitts- preis von drei Mark wäre das eine Steige- rung der Einnahmen um eine Viertelmillion in der Spielzeit. Wenn sich diese Unterstellung bewahr- heitet, wäre eine erhebliche Verbesserung der Theatersituation in Manheim die Folge. Man käme näher an jenen Zuschußbetrag heran, den Mannheim auch für ein mit Hei- delberg vereinigtes Institut auf alle Fälle zu zahlen hätte. Im Zusammenhang mit den in dem schon öfter zitierten Gutachten vorgeschlagenen Einsparungen(180 00 D ist daas nicht ausgeschlossen 5 Heidelberg zu Verhandlungen bereit Der Punkt: Bericht über die Lage der Städtischen Bühnen auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Heidelberger N Stadtrats am Donnerstagabend hatte zu der Annahme verführt, daß in einer großen Theaterdebatte der Standpunkt der Stadt- verwaltung und des Stadtrats dargelegt würde. Diese Erwartung erfüllte sich nicht. Ober bürgermeister Dr. Swart beéschränkte sich auf die Verlesung des bekannten Be- schlusses des Mannheimer Stadtrats vom Mittwoch und teilte mit, daß auf Vorschlag des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Heimerich, heute, Freitag. Verhandlungen zwischen den vier Mannheimer und drei Heidelberger Bevollmächtigten stattfinden sollten. Infolge eines Todesfalles in der Familie Dr. Heimerich dürfte aber dieser Termin nicht eingehalten werden können. Die Verhandlungen werden wohl nächste Woche stattfinden und von ihrem Ergebnis hänge es ab, in welcher Richtung der Theater- und Kulturausschuß Vorschläge machen werde. cs. Wohin gehen wir? Freitag, 13. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr;: Meine Schwester und ich“; Vereinshaus Seckenheim 20.00 Uhr:„Walzerzauber“(Natio- Raltheater); Alster-Lichtspiele: Der àritte Mann“; Capitol:„Das Geheimnis des Hohen Falken; Palast:„Das Lied des wilden Westens“; Goethesaal am Charlottenplatz 19.30 Uhr: 1. Abend der öffentlichen Abendpredig- ten der Christengemeinschaft: Pfarrer Carl Stegmann spricht über„Drohende Gefahren und geistige Möglichkeiten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts“;„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, 20 Uhr: Lichtbildervor- trag des Odenwaldkklub; Fritz Schütt spricht über seine Hochgebirgswanderung„Vom Trig- lav zum Montblanc“. Samstag, 14. Januar: Nationaltheater 18.30 Uhr: Die Räuber“; Wirtschaftshochschule, 20.00 Uhr: Dr. Karl Stürmer spricht über Albert Schweitzer; am Flügel Hannelore Dittes. Wie wird das Wetter? Zeitweise aufheiternd Vorhersage bis Samstag früh: Nach Nebel- auflösung tagsüber aufheiternd. Höchsttempe- ratur bis 9 Grad. nachts leichter Frost. Zum Samstag morgens wieder neblig. Schwache bis mäßige Winde aus Nordwest bis Nord. Vebersicht: Durch kräftigen Druckanstieg im Nordwesten Europas wird die bisher über Deutschland verlaufende Grenze der russischen Kaltluft nach Osten zurlickgedrängt, wodurch bei uns die Bewölkung abnimmt. Morgens kann sich vor allem in den Niederungen Nebel aus der Nacht noch halten. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 12. Januar: Maxau 340( 3), Mannheim 185( 0), Worms 115( 2), Caub 127 9. Sorgenkind Nummer Zwei: Lüst sich 1,7 Millionen-Defizit des Krunkenhauses verringern? Das Gutachten des Städtetages macht Vorschläge/ Ein Siebenerausschuß Das andere Sorgenkind der Mannheimer Stadtverwaltung und des Stadtrats— das eine ist das Nationaltheater ist das Städtische Krankenhaus, das im laufenden Rechnungsjahr einen Zuschuß in Höhe von 1,7 Miluonen DM erforderlich machen wird. Auch die Städtischen Krankenanstalten sind einer Wirtschaftlichkeits- und Organi- satlonsprüfung unterzogen worden, die sich Über sleben Wochen erstreckte. Das Ergeb- nis ist in zwei starken Bänden festgehalten, die Gegenstand der nichtöffentlichen Stadt-, ratssitzung vom Mittwoch war. Das Defizit mit 1.7 Millionen DM, zu dem noch rund 600 000 DM Rückstellungen für laufende Erneuerungen berücksichtigt werden müßten, soll nach dem Gutachten gesenkt werden, erstens durch Abbau von 151 Bediensteten(Einsparung 412 00 DM). zweitens durch Erhöhung der Pflegesätze von 8, DM für Erwachsene und 6,40 DM für Kinder(Mehreinnahmen 445 000 DMW, drittens durch Mehreinnahmen aus Arzt- gebühren und Nebenkosten(55 00 DM, viertens durch Korrekturen an Ruhe- gehältern(274 00 D.] und fünftens durch Kaleidoskop der Hilfsbedürftigkeit Abwälzung von Ausgaben für allgemeine Gesundheitsfürsorge, wodurch der Etat des Krankenhauses um 250 000 DM. entlastet würde. f Der Stadtrat ist sich schlüssig geworden, auf Grund des Gutachtens gewisse Refor- men in Angriff zu nehmen, ohne sich skla- visch an dieses Gutachten gekettet zu kühlen. Es wurde ein besonderer beschlie- gender Ausschuß gebildet, der sich mit den Reorganisationsarbeiten befassen soll. Den Vorsitz dieses Siebenerausschusses hat Ober- bürgermeister Dr. Heimerich übernommen, der sich, weil Stadtdirektor Schell mit anderen Arbeiten überlastet ist. von Ober- rechtsrat Dr. Spuler unterstützen und gege- benenfalls vertreten läßt. Wie der Oberbürgermeister in einer Pressekonferenz ausführte, muß der Cha- rakter der Städtischen Krankenanstalten als sozlales Krankenhaus erhalten bleiben. Laut Gutachten waren 90 Prozent der In- sassen Kassenpatienten und Fürsorgeemp- fänger, nur zehn Prozent Selbstzahler. Und ebenso selbstverständlich muß das hohe kli- nische Niveau, von dem das Gutachten In vier Tugen 2000 Fälle beurbeitel, 1200 dusbezuhlt Großer Andrang zur Winterbeihilfe/ Bis jetzt in 1200 Fällen gewährt Lange„Schlangen“ von Antragstellern küllen seit Montag die Gänge oder Vor- räume der Marmheimer Wohlfahrts-Haupt- und Nebenstellen. Begreiflich, daß jeder, der zu den Berechtigten zählt oder zu zäh- len glaubt, der Winterhilfe teilhaftig wer- den möchte. Er wird aber gut tun, seine Angaben wahrheitsgemäß zu machen, da die ausbezahlten Fälle von Revisoren des Staates nachgeprüft werden und unberech- tigte, die auf Grund unzutreffenden An- gaben die Beihilfe ergattert haben, zur Rechenschaft gezogen werden können. Einzeln treten die Leute ein, freundlich und verständnisvoll fragen die Fürsorge- beamten und Fürsorgerinnen nach den not- wendigen Unterlagen. Ein Bilderbuch von Schicksalen und von sorgenbedrückten Menschen blättert sich auf: Da berichtet eine ältere Frau mit scheuer, leiser Stimme, daß sie allein steht, bei den Ame- rikanern gearbeitet hat, aber krank und dann entlassen wurde. Bis 1. Januar bezog sie Krankengeld, Arbeitslosenfürsorge be- antragt sie jetzt. Ihr folgt ein alleinstehender Mann, ärm- lich gekleidet. Merkwürdig: Man erkennt sofort, wenn ein minderbemittelter alter Marm niemanden hat, der für ihn sorgt. Er hat etwas Hilfsloses, sjeht schlecht aus und seine Kleidung ist abgetragen, unge- pflegt. Da er nur eine kleine Rente be- zieht, bekommt auch er die Beihilfe. Der Nächste ist ein junger Kriegsver- letzter, der keine Eltern mehr hat. Seine Wunde ist aufgebrochen, er soll operiert werden. Rente ist beantragt, aber noch nicht genehmigt. Inzwischen hilft ein wenig die Beihilfe. Der alten Frau, die ihm folgt, kann sie nicht gewährt werden. Denn sie bezieht eine kleine Pension mit Rente, etwa 90.— DM, und wohnt in der gleichen Wohnung mit einem verheirateten, in Arbeit stehen- den Sohn. Nach den Fürsorgebestimmun- gen geht Familienhilfe vor öffentlicher Hilfe, das heißt, zunächst soll die Familie ihre Mitglieder unterstützen. Deshalb darf die Beihilfe für im Familienverband oder in Flausgemeinschaft mit Angehörigen Lebende nicht ausbezahlt werden. Die alte Flüchtlingsfrau aus der Gegend von Olmütz, gut gekleidet, hat sich in Mannheim offenbar schon gut zurechtge- kunden. Sie bezieht Invalidenrente und einen Zusatz der Soforthilfe im Gesamt- betrag von 70.— DM. Darum wird auch ihr die Winterhilfe gegeben. Der Nächste beansprucht Winterhilfe, obwohl er im Herbst bereits Kartoffel- und Kohlenbeihilfe hatte. Da diese nach den Bestimmungen angerechnet werden muß, kann ihm nicht geholfen werden. Eine seinerzeit in den Odenwald eva- kulerte alte Mannheimerin, die sich zeit- weise in Mennhbeim bei Verwandten auf- hält, möchte hier auch ihre Winterhilfe er- halten. Um aber die Möglichkeit einer Doppelauszahlung auszuschalten, muß sie an die Wohlfahrtsstelle ihres Wohnortes verwiesen werden. Die Arbeitslosen, die hier erscheinen, um ihre Beihilfe in Empfang zu nehmen, sind durchweg ordentlich gekleidet. Auch die älteren und alten Frauen sind meist sauber angezogen, wenn sie zum Teil auch verkümmert aussehen. Alters- und Invalidenrentner, Arbeits- lose und von der Arbeitslosenfürsorge Be- treute, auch sonstige Minderbemittelte sind es, die dieser Beihilfe teilhaftig werden. Und sie alle können diese kleine Zulage wohl brauchen rei. mit der Reorganisation beauftragt spricht, beibehalten werden. Es erhebt sich allerdings für den Siebenerausschuß die Frage, ob hier nicht des Guten zuviel ge- tan wird. Die Gutachter— Oberregierungs- rat a. D. Dipl.-Kaufmann Elfert und Dipl.- Volkswirt Maria Mindnich von der Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft, Abtellung für Verwaltungsberatung— sprechen von einer Verstärkung des ärztlichen und Klinisch- technischen Dienstes in einera von ihnen bisher nie angetroffenen Umfange, Ein fi- nanziell entscheidender Mangel der Städ- tischen Krankenanstalten wäre also die, daß sie zu gut sind! Ohne jede wissenschaftliche Forschungs- arbeit wäre das Leistungsniveau nicht zu halten, Es wird also darauf ankommen, dafür ein Maß zu fladen, das dem klini- schen Niveau Rechnung trägt und die städtischen Finanzen nicht über Gebühr in Anspruch nimmt. Sehr intensiv wird sich der Ausschuß mit gewissen Aufblä- hungserscheinungen zu befassen haben, Das Gutachten berichtet von schlecht ausgelaste- ten kleinen Spezialabteilungen und un- wirtschaftlichen Stationsgrößen, unrationel- len Arbeitsverfahren, ungenügenden Lei- stungskontrollen und schlechter Personal- auslese. Es ist die Absicht, die Städtischen Krankenanstalten nach den fortschrittlich- sten klinischen und betriebs wirtschaftlichen Erkenntnissen zu betreiben, die heikle Finanzlage der Stadt macht es aber zur Pflicht, bei jeder Position Aufwand und Nutzeffekt in ein gesundes Verhältnis zu bringen. Es wäre schön, wenn durch die obengenannten fünf Maßnahmen etws 14 Millionen eingespart werden könnten. Aber diese Maßnahmen sind nicht frei von eini- ger Problematik. So müßte beispielsweise geprüft werden, ob man den Krankenver- sicherungsanstalten die vorgeschlagene Er- höhung der Pflegesätze zumuten kann. Die Allgemeine Ortskrankenkasse hat für sich bereits eine Mehrbelastung von 398 000 DM ausgerechnet, die auf die Höhe der Mit- gliederbeiträge nicht ohne Folgen bleiben würde. Immerhin zeigt das Gutachten, daß und wo gespart werden kann, ohne daß die Patienten benachteiligt werden, Es hat nicht viel Sinn, einzelnen Aufblähungs- erscheinungen nachzugehen und nach den Ursachen zu forschen. In den turbulenten Zeiten, die hinter uns liegen, sind Fehler gemacht und Korrekturen unterlassen wor- den, Die drückende Finanznot zwingt dazu, das Unterlassene stufenweise nachzuholen, bis ein erträglicher Zustand erreicht ist. Die Städtischen Krankenanstalten waren seit Menschengedenken Zuschußgbetriebe. Aber 1938 betrug der Zuschuß 419 000 RM und jetzt ist er auf 1,7 Millionen DM ge- klettert, er ist seit 1942 sprunghaft an- gestiegen und muß nun durch sorgfältig aufeinander abgestimmte Maßnahmen all- mählick leder unter die Millionengrenze hinabgeführt werden. ch. 47 Diebstähle hut der 20 jährige aul dem Gewissen Zunächst gab es drei Jahre Zuchthaus vom amerikanischen Gericht Wegen schweren Diebstahls verurteilte das amerikanische Gericht in Mannheim ge- stern den 24 Jahre alten Robert Wladislaw Wiedera und den 20jährigen Hermann Vicktor zu je drei Jahren Zuchthaus. Die beiden waren angeklagt, aus einem von einer amerikanischen Familie bewohnten Haus in Käfertal in der Nacht zum 31. August 1949 Kleidungsstücke und Woll- decken im Werte von mindestens 400 Dol- lar entwendet und teilweise veräußert zu haben. Die Sache wurde von der Kriminal- polizei im Verlauf eines Ermittlungsverfah- rens gegen Vicktor— man spricht von ins- gesamt 47 Diebstählen oder Einbruchsdieb- Märchenbühne und bunte Leinwund „Schneewittchen“ im Ufa-Palast Es gab viel herzlichen Beifall und er- regte Zwischenrufe bei den Kleinen, die wiederholt in den Gang der Handlung ein- zugreifen versuchten, als das Märchen- theater Kurpfalz„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ im Ufa-Palast aufführte. Hätte Schneewittchen(Ellen Rummel) nur den Kleinen gefolgt, dann wäre ihr nichts geschehen! Aber die Königin(Wally Bischoff- Sessig) trachtete ihr immer nach dem Le- ben, bis der Prinz(Hans Otto Hatzig) sie endlich heimführte. Doch auch der Haushof- meisterin Dorle Walter) und dem Jäger Berthold Interesse. Wesentlichen Anteil am Gelingen der Aufführung hatten Elisabeth Vaas-Ernst, die für die Regie verantwortlich zeichnete (auch erster Zwerg), und Carola Ernst (Zweiter Zwerg), die die vielen Tänze ein- studiert hatte. Als Fridolin trat Günther Baake or die Rampe. Mit beliebten Melodien illustrierte Al- fred Köhler an der Kino-Orgel das musi- kalische Geschehen. Die vielen Umbauten gingen rasch vor sich, so daß der flotte Ab- lauf des Märchens keine Unterbrechung er- litt. Mit den Bühnenbildern machte sich Er- Win Fritsche verdient. C. Pali:„Das Lied des Wilden Westens“ Um was es sich handelt: Die herrliche wild- romantische Landschaft des amerika- nischen Westens in einem Farbfilm festzu- halten. Dazu die Welt der„Oldtimer“ wie (Löhnert) galt das allgemeine man drüben sagt. Das sind die Pioniere, die das Land einst erschlossen haben. Und die noch Feste feiern konnten und schießen, dag es eine wahre Pracht war. Was die Farbe angeht: Es ist nicht zu verkennen: Der Farbfihn wird immer per- fektionierter. Eine Handlung hat der Film auch: Sie ist eigentlich überflüssig und nur dazu da, aus dem Spielfilm keinen Kulturfilm wer- den zu lassen, Es wird viel geliebt und er- staunlich wenig geschossen. Im übrigen krie- gen sich die beiden, die am Anfang so aus- sehen, als würden sie sich kriegen, nicht. Es kommt ein anderer Mann dazwischen, der den Vorzug hat, ruppig und abweisend zu sein, Zunächst jedenfalls. Außerdem kann er singen(der Film tut jedenfalls so), und das ist wichtig. Es wird nämlich viel gesungen: Erstens weil Deanna Durbin mitspielt, der„singende Star“, und zweitens, weil der Gesang in diesem Film Ausdruck eines Lebensgefühls Amerikas ist, eines kraftvollen, unver- brauchten Amerikas, das alles bewunderns- wert leicht nehmen kann, weil keine Tra- dition es vorbelastet.„Take it easy“ sagen sie drüben. Und sie meinen es auch so. Wie man's ansehen kann: Als prächtiges Bilderbuch ohne tiefere Bedeutung und wenn man will— als Einblick, was Ame ika wirklich ist: Das Land der erwach⸗ senen Kinder, die ab und zu schlechte Ma- nieren haben, aber ein goldenes Herz. Wenn man einmal von der Politik absieht und nur den Menschen betrachtet. mle stählen, auf Grund deren er noch vor das deutsche Gericht Atiert wird— aufgedeckt. Die beiden jungen Männer hatten sich in jener Augustnacht an das Haus, das sie sich schon im Laufe des Tages„ausgesucht“ hatten, gegen elf Uhr abends herange- pirscht. Aber da noch Licht brannte, gingen sie zunächst einmal auf Beobachttngs- posten. Gegen zwei Uhr war dann das Licht ausgegangen. Da zog Vicktor seine Schuhe aus und ging durch die unverschlossene Haustür, stieg die Treppen hinauf und ge- langte so bis zum Speicher. Dort oben fand er einige Damenkleider, Wolldecken und anderen persönlichen Besitz, Schnell warf er dem unten wartenden Robert durch das Fenster die Beute in die Arme, der Rest wurde in einen Koffer gezwängt— und ab gingen die beiden. In der Verhandlung bestritt Vicktor, Was er bei seiner ersten Vernehmung be- reits gestanden und unterschrieben hatte: die Holztruhe aus der er seine und seines Mittäters Beute genommen hatte, mit einem Mordstrum von Brecheisen aufgebrochen zu haben. Es half ihm jedoch wenig. Wiederas Verteidiger plädierte, daß sein Klient nur als Gehilfe oder im ungünstig- sten Fall als Mittäter für einen ein fachen Diebstahl bestraft werde, drang aber mit seiner Auffassung nicht durch, obwohl einige persönliche Daten für Wiedera sprachen. Gegen Vicktor ist er ein Unschuldsengel. Dieser, ein Mannheimer, der auch unter dem Phantasienamen Erwin Arthur lust- wandelte, hat trotz seiner Jugend schon ein Sündenregister, das nicht in einem Atem- zug heruntergelesen werden kann. Von deutschen und amerikanischen Gerichten ist er wegen der verschiedensten Delikte, dar- unter Waffenbesitz, Führung eines Pseudo- nyms, Diebstahl und Einbruch früher schon eingelocht worden,. Und ein weiteres Ver- fahren läuft noch. Es kann dem Richter nicht übel genom- men werden, daß er sich etwas verwundert zeigte, als Vicktors Verteidiger das Gericht zu prüfen bat, ob seinem Klienten nicht die Strafe auf Grund des Amnestiegesetzes vom 31. Dezember 1949 erlassen werden könne. Ueberhaupt wurdle die Verhandlung da- durch nicht zugunsten der Angeklagten be- einklußt, daß die beiden sich selbst gegen- seitig auszuspielen versuchten. rob Kurze„MM“- Meldungen Verkehrsunfall in der Augusta- Ane Gestern nachmittag streifte ein amerika scher Personenkraftwagen auf der Aug Anlage beim Ueberholen einen Lastzug, 8. Di riet dadurch ins Schleudern und pral. gegen einen Baum. Personen wurden. diesem Unfall nicht verletzt, doch wird d Zeit 9 8 Sachschaden an dem Pkw. für bedeug geben angesehen. 5 3 Wieder regelmäßig Sprechstunden, N „Gesellschaft zur Wahrung der Gru„chen rechte“ hält ab heute wieder regelmi 3 ihre Sprechstunden, jeweils dienstags u. Feel freitags um 17 Uhr im Verlagsgebäude bel 8 „Mannheimer Morgen“ ab. Auch die Spref des 1 815 stunden in Heidelberg werden nach. 15 Weihnachtsferien nun wieder regeln 1 8 57 abgehalten. Anbetre Gespräche mit Heimkehrern. Der Sui dältnis deutsche Rundfunk, Radio Stuttgart, übe een 1 trägt am 13. Januar von 19.30 bis 19.43 U str den Inhalt einiger Interviews mit Hen werbe kehrern im Lager Ulm-Kienlesberg. Alle. zu diesen Gesprächen bildet der Verb von Kriegsgefangenen in Rußland. 5 Die Landsmannschaft Danzig-Westpreuet 1 veranstaltet am 14. Januar, 20 Uhr, im„2 Park ringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, e angebab angekündigten bunten Abend. 925 Hal Unterhaltungsabend der VVN. Die Oig gruppe Neckarstadt-Ost und- West der Mannheim veranstaltet am 14. Januar u zelnen 20 Uhr einen Unterhaltungsabend im„Fei wieshaf schlößchen“. Das umfangreiche Program iktelt: wird von Mitgliedern des Nationaltheatz Netalld 5 zahlreichen Mannheimer Solisten berufe stritten. f Landesmeisterschaften im Eiskunstlad 417 Durch die Absage des Württembergisch danach Eissportverbandes werden die Landesm 3796 5 sterschaften erst am 14. und 15. Januar ei and me Mannheimer Eisstadion ausgetragen. D 8 heutige, zuerst angekündigte Termin, ist mit frei geblieben. 5 „Das Beamtenrecht in der neuen Bunde republik.“ Ueber dieses Thema spricht a 16. Januar um 16.45 Uhr im Musensaal d i zweite Verbandsvorsitzende und Leiter An Beamtensekretariats, Karl Gröbing, Profess einer von der Gewerkschaft öffentlich gen), e Dienste veranstalteten Versammlung. sprach zweiter Redner wird Albert Deyringe hafener Sachbearbeiter für Beamtenfragen im e Chemit bandsvorstand, über„Der öffentliche Dien Chen in Württemberg-Baden“ sprechen. Alle B.„Die En amten und Angestellten des öffentliche punkt Dienstes sind eingeladen. bilderv Schulungsvortrag für Betriebsräte. n ersten Rahmen der Schulungsvorträge für die 8: bekann triebsräte spricht am 16. Januar um 19 b torium in der Wirtschaftshochschule Steueram Dem mann Uhrig zu dem Thema„Möglichkeit Herkur zur Lohnsteuererleichterung“, die Son Mannheimer Architekten erfolgreich, B len, zu einem Wettbewerb für die Schulhausbaute Welt, e der Handels-, Gewerbe- und Berufsschi kannt in Bruchsal konnte das Mannheimer Ar Der L mit zwei eingereichten Entwürfen zwei Käufe erzielen, Bei dem ersten Entwul Zerfall waren Mitarbeiter cand., arch. Alexander A deren bel dem zweiten Dipl.-Ing. F. Fralkin unn Die cand., arch. H. Schlünz. über Wir gratulieren! Veronika Meckesheime führter Mannheim, Untermühlaustraße 51, wurd andere 74 Jahre alt. Dora Keil, Mannheim, Käfer ten G taler Straße 73, begeht ihren 72., Magda stehen. lena Ruf, Mannheim, Schwarzwaldstrae“ stirns! ihren 73, und Christian Appel, Mannheim Verein Fahrlachstraße 34, seinen 75. Geburtstag Innern Die Eheleute Hermann und Elisabeth Lom Celsius bardino, Mannheim- Waldhof, Langer Schle“ gterner Nr. 146 und Valentin und Luise Winkler nomie Mannheim, Rosenstraße 91. haben golden gibt es Hochzeit. Valentin Winkler feiert zugleicc und w. sein 50 jähriges Geschäftsjubiläum. roten Pressebericht der Polizei kachen Tod um Mitternacht. Ein folgenschwere Ihre l. Verkehrsunfall ereignete sich gegen Mitter fünfzig nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf d Zwerge Autobahnstrecke Darmstadt Lorsch. In ort die mit fünf Personen besetzter Personenwagr Zur fuhr in der Dunkelheit auf einen haltende an, da angeblich unbeleuchteten Lastzug auf. Sam mehre liche Wageninsassen wurden verletzt, de gesetzt unter zwei so schwer, daß sie kurze 2 bringe später im Krankenhaus ihren Verletzung erlegen sind. Dem Vernehmen nach Finden sich die noch im Krankenhaus be. A Libby's Milch ist reine, konzentrierte Vollmilch, völlig keimfrei und in geschlossener Dose nahezu unbegrenzt haltbar. Libby's Milch verfeinert Kaffee und Kakao, Suppen, Soßen und Salate. Fettgehalt 7,5 Prozent ILCH. weldi lang entbehrter Genuß! kindlichen drei Verletzten außer Leben“ gefahr. 0 Er sah Gespenster. In den späten Abend Zur stunden wurde die Polizei von einem Mam in der Oststadt telephonisch davon verstin digt, daß drei unbekannte Männer 1 Stemmeisen an seinem Hause hochgeklettel und in sein Schlafzimmer eingedrunge Sage seien. Diese Angaben erwiesen sich jedod nah an Ort und Stelle als leeres Gerede. D Far Stunden später wurde der Polizei von An. Wohnern der Quadrate D 5 und E 5 mit geteilt, daß in der dortigen Gegend e unbekannter Mann von farbigen Soldat überfallen worden wäre und laut um Hl Eren scureien würde. Ueberraschenderweise hal. 1 delte es sich bei dem angeblich Uebe, Lach fallenen wieder um den Mann aus du 1. 1. Oststadt, der sich auch hier wieder verfolg 3 kühlte. Nach den vorläufigen Feststellunge 8 scheint der„Verfolgte“ unter zeitweilige F Angstvorstellungen und Verfolgungswal 2 leiden, hervorgerufen durch eine schwen Gehirnerschütterung, die er sich im Krieg im zugezogen hat. sega Alkohol macht„stark“, Kräftigen Wider,“ Man stand setzten zwei junge Männer ihrer vo“ f läufigen Festnahme durch eine Polizeistreit 1 auf der Jungbuschstraße entgegen, 8. 1 Waren betrunken und hatten durch laufe Feue Singen und Schreien Anlaß zum Einschre. 20 ten gegeben. Nur unter Aufbietung alen Kraft konnten die Widerspenstigen W?«/ nahegelegenen Polizeiwache gebracht wel 9 den. Sie werden demnächst einen Dem, gen zettel wegen Ruhestörung. Widerstandes un 1 85 Gefangenenbefreiung zu erwarten haben. zu We Zusch — Lesch Wü. x Verm Zusch renner Nähm: Ang. Piano angeb Gram gesuc unt. Bleiae Ang. L Nr. — en -Anli ;erikag August Z Ug, 80 ral! den 1 3 Wird 0 edeuteg Verblz preuht m„21 103, c ie Ort ler VM luar n„Fel gramm theatet ten ge unstlau rgische ides tig nuar 9. en. D , ist 5h. Bunde icht a Saal d iter q ag, be kentlich ng. ringe im Ven 2 Dien Alle Be. tliche ate. In die B. 1 19 Uk ueramt. chkeite dich. B= Is baue sschul r Arch aehmen wel An, Entwun ider Al kin un sheimes wurd Käfer. Magda: traßze 4 unheim urtstag h Lom: Schlag Winkler golden 2zugleict i chwerel Mitter. auf der mwager tende, l. Sam! at, dat. 2e Ze tzungen ach be⸗ aus be Lebens Abend. n Mam verstän er m Kletter rungen jedoch e. Dre on Al. 5 mit nd el soldaten m Hl Se hal- Ueber- us del verfolg ungen Velligel gSwall schwel Krieg Wider. er vol. eistreil⸗ n. 8. lautes i8chres⸗ 9 alle n ul zeichen 0 Krisenerscheinungen. Handels und der unorg Nr. 11/ Freitag, 13. Januar 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 0 Hibelisumt Ludwigshalen meldet 3796 Arbeitslose Das sind über 5,3 Prozent der Beschäftigten ine„leklung auf dem 1dwigshafen hat sich, wie des Arbeitsamtes für die 1. bis 31. Dezember hervorgeht, gegenüber dem Vormonat wenig geändert. Die Zahl der Arbeitslosen ist weiter ange- stiegen. Die vergangenen Saisoneller Wochen standen im und konjunktureller Die Ursache der Ar- mangelnden Auslastung des schleppenden anischen Preisbewe- geit, der ehrsapparates, des e gung, ist nach Auffassung des Arbeitsamtes der Kapitalmangel. Der Baumarkt ist in Anbetracht der Jahreszeit und im Ver- I baltnis zu der Geldknappheit in Ludwigs- haken immer noch aktiv. Die Maschinen- industrie und das metallverarbeitende Ge- werbe haben das FProduktions volumen— von einigen Betriebseinschränkungen und Entlassungen abgesehen— im Wesentlichen gehalten. In der chemischen Industrie hat sich in der Waschmittel- und Düngemittel- produktion eine rückläufige Entwicklung angebahnt. Die Zahlreichen Kündigungen im Handwerk haben vorläufig ein Ende gefunden. Beim Jahreswechsel wurden in den ein- zelnen Berufen im Arbeitsamtsbezirk Lud- wigshafen folgende Arbeitslosenzahlen er- mittelt: Land wirtschaftliche Berufe 1186; Metallberufe 560; Bauberufe 245; Verkehrs- berufe 351; Kaufmännische und Verwal- tungsberufe 570; Hilfsarbeiter 875; Uebrige Berufe 1079. Von der Arbeitslosigkeit sind dansch im Bezirk Ludwigshafen insgesamt 3706 Männer und Frauen betroffen; das sind mehr als 3,3 Prozent der Beschäftigten. 1 Die Arbeitslosenunterstützungsempfänger haben sich gegenüber dem Vormonat um 93 auf 1906 Männer und Frauen erhöht. . Die vom Amte eingeführten Fortbil- Aungskurse für Stenotypistinnen Und kauf- märmische Angestellte haben sich als frucht- bar erwiesen. Von 45 Teinehmern konnten jetzt schon neun auf Grund der im Kurs erworbenen Kenntnisse in Arbeit vermittelt werden. Zur Zeit laufen drei Kurse für Arbeitslose Stenotypistinnen und junge kaufmännische Angestellte. Die Situation in den einzelnen Wirt- schaftszweigen und Berufsgruppen war beim Jahreswechsel folgende: Die Land- und Forstwirtschaft meldet, daß durch gröhere Auslandsi porte Gemüse nunmehr schlep- penden Absatz findet. In Ludwigshafen mußte die Glashütte zur Bewältigung der Weinnachtsaufträge Arbeiterinnen einstel- len. Durch die Inbetriebnahme eines neuen Brennofens konnte die Firma ihre Produk- tion erheblich steigern. In der Eisen- und Metallbranche mußten mehrere Betriebe in und um Ludwigshafen Entlassungen vor- nehmen oder Kurzarbeit einführen. So ent- ließ ein großes Werk dieses Industriezweiges 145 Arbeiter; die Facharbeiter unter ihnen konnten wieder vermittelt werden. Das Hauptwerke der chemischen Industrie in Ludwigshafen, die BASF. wird mit allen Mitteln versuchen, auch bei Durchführung der Demontage Produktions- und Beschäf- tigtenzitter aufrecht zu erhalten, gegen- Wärtig werden in der BASF 19 900 Männer und 2000 Frauen beschäftigt. Die große Arzneimittelfirma Knoll A.-G. in Ludwigs- hafen, die auf Grund der Demontagen zahlreiche Entlassungen vornehmen mußte, Ueber die Entwieklung der Welt der Sterne Der Ludwigshafener Chemiker Dr. Binkele referierte in der Volkshochschule An Stelle des vorgesehenen Referats von professor Siedentopf(Universität Tübin- gen), der am Erscheinen verhindert War, sprach am Mittwochabend in der Ludwigs- hafener Volkshochschule der einheimische chemiker Dr. Binkele über das Thema Die Entwidelung der Sterne vom Stand- punkt der Atomenergie“. In einein Uicht⸗ bildervortrag wußte der schon von seinem ersten Referat in der Volkshochschule her bekannte Chemiker einem zahlreichen Audi- torium interessante Aufschlüsse zu geben. Dem Astronomen läßt es keine Ruhe, die Herkunft der gewaltigen Energiemengen, dhe Sonne und andere Fixsterne ausstrah- len, zu erforschen. Daß ihm das Alter der Welt, das nach Milliarden Jahren zählt, be- kannt ist, kommt ihm bei seinen Berech- nungen sehr zu Hilfe. Die Energie der Sterne sieht der Natur wissenschaftler nach der Entdeckung der Radioaktivität in der Zerfallsenergie von Uran, Radium und an- deren Elementen. „Die Beobachtungen und Berechnungen über Mage und Leuchtkraft der Sterne führten zu der Feststellung, daß Sonne und andere Sterne überwiegend aus den leich- ten Gasen Wasserstoff und Helium be- stehen. Die Heizungsenergie des Tagesge- stirns ist nach Ansicht des Redners auf die Vereinigung von Wasserstoff zu Helium im Innern der Sonne bei 20 Millionen Grad Celsius zurückzuführen. Neben den Fix- sternen vom Typ der Sonne, von der Astro- nomie als gelber Zwergstern bezeichnet, gibt es weiter gelbe Riesensterne gowie rote und weiße Riesen- und Zwergsterne. Die roten Riesen werden bis zur milliarden- fachen Größe unserer Sonne beobachtet. Ihre Masse dagegen beträgt höchstens das fünkzigkache der Sonnenmasse. Die weißen Zwergsterne, die sehr vielfältig sind, haben oft die hunderttausendste Dichte der Sonne. Zur Veranschaulichung führte Dr. Binkele an, daß ein Fingerhut von ihrer Substanz mehrere Zentner wiegen würde— voraus- gesetzt, daß man sie auf eine irdische Waage bringen könnte. Und doch seien sie nicht schwerer als die Sonne, da sie so klein wie die Erde sind. Für den Wissenschaftler gibt es noch sehr viele Probleme zu lösen, bis die Um- Wandlungsprozesse des Sterninneren bei 100 Millionen Atmosphären und Millionen bis Milliarden Grad Celsius geklärt sind. Voll Erwartung schaut die Welt und die Natur wissenschaft den ersten Aufnahmen des neuen amerikanischen Riesenfernrohrs entgegen, die das Problem der Ausdehnung des Weltalls endgültig klären sollen. Trotz der bescheidenen Mittel, die den deutschen Astronomen zur Verfügung stehen, werden aber auch sie in der Weiterentwicklung der Forschung ein gewichtiges Wort mitreden. An die Ausführungen Dr. Binkeles schloß sich eine kleine Aussprache an, die Dr. Kranich abschloß. meldet jetzt wieder eine Belebung ihrer Geschäftslage. Während sich die Lage im Bekleidungs- gewerbe als verhältnismäßig krisenfest er- wiesen hat, läßt das Baugewerbe im Be- richtsmonat einen geringfügigen Rückgang erkennen. Die Bauleitung der BASF hat zwei größere Auft in Aussicht gestellt; mit den Arbeiten soll Mitte Januar begon- nen werden. Außerdem soll in den näch- 7 sten Wochen der Bau von 80 Wohnungen innerhalb des Stadtgebietes beginnen. Die Lage im Verkehrsgewerbe und bei der Lage Gruppe Ange e und Schwerbeschädigte macht dem Arbeitsamt unverändert große Sorgen. Neues vom Kriegsschüdenumi Das im Oktober 1949 in Kraft getretene Sokorthilfegesetz und die erfolgte Bildung der Soforthilfeämter bei jedem Stadt- und Landkreis hat auch der Feststellungsbe- hörde(Kriegsschädenamt) einen zusätzlichen Arbeitsanfall gebracht. Die Durchführungs- verordming des Soforthilfegesetzes be- stimmt, daß für Sachgeschädigte, die einen Antrag auf Unterhaltshilfe oder auf Haus- ratshilfe stellen, stets eine amtliche Be- scheinigung der Feststellungbehörde erfor- derlich ist, Diese Bescheinigung wird vom Soforthilfeamt direkt bei der Feststellungs- behörde angefordert. Eine Vorsprache der Sachgeschädigten beim Kriegsschädenamt deswegen ist also überflüssig. Weitere Bescheinigungen sind erforder- lich für die Anträge auf Berücksichtigung erhöhter Sonderausgaben(Wiederbeschaf- fung von Hausrat), die beim Finanzamt ein- gereicht werden müssen, Außerdem werden eim Kriegsschädenamt noch Bescheinigun- gen ausgestellt für die beim Finanzamt ein- zureichenden Anträge auf Erlaß der Zinsen bei den Umstellungsgrundschulden, sowie auf den Erlaß oder die Ermäßigung der So- Lorthilfeabgabe bei kriegsbeschädigten An- wesen, wobei der Prozentsatz der Beschä- digung festgestellt werden muß. Diese Be- scheinigungen müssen von den Geschädig- ten selbst beim Kriegsschädenamt angefor- dert und abgeholt werden. Um eine reibungslose Ausstellung aller Bescheinigungen zu ermöglichen, können Vorsprachen beim Kriegsschädenamt im Stadthaus Nord täglich nur vormittags er- folgen und zwar in folgender Einteilung: Be- scheinigungen für Lohnsteuerermäßigung (erhöhte Sonderausgaben für Wiederbeschaf- furng) Zimmer 317 und 321. Alle übrigen Bescheinigungen Zimmer 320. Die Entgegen- nahme von Kriegssachschäden erfolgt: Für Gebäudeschäden im Zimmer 320, für Haus- ratsschaden im Zimmer 319 und für Ge- Werbe-, Transport- und Plünderungsschä- den im Zimmer 318. 2 2 2 1 Monatelang lebten sie wie„Grundseigneurs Buchhalter Theodor und Wilhelm fälschten fleißig Lohnlisten Etwas kurios sah es schon aus, als der breitschultrige Theodor Lore im elegan- ten Zweireiher, in seiner Linken ein paar Handschuhe haltend, die Rechte in Hand- schellengewahrsam vom Wachtmeister ein Plätzchen hinter Ludwigshafens Amtsge- richtsschranke zugewiesen bekam. Verheirg- teter Theodor, kaufmännischer Angestellter, mit 280 DM Nettoeinkommen und zwei Kin- dern, konnte selbst nicht recht sagen, Wa- rum er acht Monate lang so herzhaft in dle „Vollen“ gegriffen hatte. Als Lohnbuchhal- ter einer Ludwigshafener Firma hatte er 5540,26 DM im Laufe der Zeit unterschla- gen. Durch das große Vertrauen, das ihm von seinem Arbeitgeber geschenkt worden war, gelang es Theodor, Woche für Woche die Löhne für krankgemeldete Arbeiter in seinen Lohnlisten in voller Höhe einzuset- zen. Die angeforderten Gelder wurden von der Kasse ànstandslos an Theodor ausge- händigt, der sie dann nach Entrichtung der sozialen Abgaben in seine Taschen wandern ließ. Offenbar war der Angeklagte nicht immer mit der Zahl der Kranken zufrieden, sonst hätte er nicht noch obendrein 490 DM unterschlagen, die aus Ratenzahlungen von Betriebsangehörigen für erhaltene Fahrrä- der stammten. Gegen den Antrag des Amts- anwaltes, der den ungetreuen Theodor für ein Jahr und 10 Monate ins Gefängnis schicken wollte, opponierte die Verteidigung heftig, da sie darauf bestand, daß der Un- rechtsgehalt an der Tat gemessen werden müsse, Schließlich seien im Fall O. Füchsle, der 43 000 DM unterschlagen hatte, nur Zweit Jahre Gefängnis ausgesprochen worden. Der Richter erkannte für Theodor L. auf ein Jahr und sechs Monate. * In einem Parallelfall war es der 20 jäh- rige Wilhelm Selinger. der mit dem- selben Trick von April bis November 1949 das Vertrauen seiner Firma mißbraucht hatte. Wilhelm, der ebenfalls als Lohn- buchhalter die„Kranken“ viel verdienen ließ, schaffte sich auf diese Welse 4319,99 DM auf die Seite und spielte dabei den„dicken Mann“. Kein Wunder, wenn dies und jenes den Kollegen auffiel; denn Zehn- Bananen Frühstücke konnte sich schließlich nicht einmal der hohe Chef leisten. Tip-top in Schale unternahm Wilhelm mit Braut in Leihlimousinen Spritztouren. und wenn er dabei auch mal Bruch gemacht hatte, 80 tat es ihm nicht weiter weh. Schließlich gab es ja genug„Kranke“ im Betrieb. Als„Herr in gesicherter Position“ wurde endlich auch eine standesgemäße Verlobung arrangiert, die allein 500 DM verschluckte. Amtsanwalt und Richter waren einer Meinung und Wilhelm wurde für ein Jahr ins Gefängnis abgeführt. Kinderluchen im Schwesterhuus von 81. Dreiialtigkeit Handarbeits- und Nähstuben sollen ebenfalls wieder eingerichtet werden Nachdem am Dreikönigstag das neuer- stellte Rückgebäude des katholischen Schwe- sternhauses St. Dreifaltigkeit in der Hems- hofstraße von dem Priester der Pfarrei zum Einzug gesegnet worden War, erklang am Montagvormittag erstmals glückliches, un- beschwertes Kinderlachen in diesen Räu- men. Das erste Stockwerk mit zwei großen, hellen Sälen ist ausschließlich für Kin- derschulbetrieb hergerichtet worden. Tische, Bänke, Schränke, ja sogar die modernen hygienischen Anlagen und das Eisengelän- der vor der Terrasse sind„en miniature“ den kleinen Güsten angepaßt. Zur Zeit sind es rund 80 Mädchen und Buben, die ge- trennt und unter der milden Obhut der Schwestern hier jeden Tag von der Mutti abgegeben werden, um 2u spielen und al- lerhand Vernünftiges zu lernen. Bis zu 150 Kinder im Alter von 3—6 Jahren wird diese Schule aufnehmen können. Und wie uns die Oberin sagte, ist, den laufenden Anmeldun- gen nach zu schließen, damit zu rechnen, Ludwigshafen im Spiegel des Tuges Neues vom Beamtenbund. Die Geschäfts- stelle Ludwigshafen des Beamtenbundes teilt mit, das Staatsministerium wünsche, dag die Berufs vertretungen der Beamten bel der Abfassung und Begründung der An- träge zur Durchführung des Gesetzes über die Wiedergutmachung NS-Unrechts im ökkentlichen Dienst den Geschädigten be- hilflich sind, um sachgerechte Antragstellung zu gewährleisten. Der Beamtenbund, Be- Zirksverband Pfalz, fordert alle Geschädig- ten auf, sich in dieser Angelegenheit mit der Geschäftsstelle in Ludwigshafen, straße 34, in Verbindung zu setzen. Maskenbälle am Wochenend. Am Sams- tag startet die Tura um 20,11 Uhr in sämt- lichen Räumen des Pfalzbaus einen großen Maskenball. Drei Kapellen werden die sich auf zwei Tanzflächen wälzenden Narren in Schwung halten. Eine Maskenprämiierung ist vorgesehen.— In den Räumen des Ver- einshauses ist es der ASV-Lu- Mitte, der einen Maskenball mit Prämierung abhält. Die Tanzkapelle Ottusch wurde engagiert. — In Oppau halten die berüchtigten„Damb- nudle“ am Samstagabend eine Prunksitzung ab. Sitz in Ludwigshafen. Die Schutzvereini- gung für privaten Wertpapierbesitz hat ihren Sitz von Landau nach Ludwigshafen Rott- verlegt. Das Büro befindet sich am Brücken- Aufgang 8. Neuer Chef im Zollamt. Die Leitung des Wiedererstellten Zollamts im Zollhof Lud- wigshafen wurde Inspektor Reuter übertra- gen. Reuter war bisher bei der Zollgrenz- stelle in Vogelbach. Wir gratulieren. Am 15. Januar feiert der städtische Verwaltungsinspektor i. R., Peter Zahner, Mundenheim, Florastraße 7, sein 76. Wiegenfest, Der„MM wünscht dem Geburtstagskind alles Gute zu seinem Ehrentag. 8 Der Polizeibericht meldet: Wer ist Eigentümer? Am 14. August würde von der Heidelberger Kriminal- polizei ein entlaufener Fürsorgezögling auf- gegriffen, der ein Herrenfahrrad Marke „Adler“ mit sich führte. Den Angaben des Jungen zufolge hat er das Fahrrad am 14. August vormittags vor einer Wirt- schaft in Eudwigshafen gestohlen. Da das Rad von der Kriminalpolizei in Heidelberg sichergestellt worden ist, kann sich der Eigentümer direkt mit der Heidelberger Dienststelle in Verbindung setzen. Einbruch in der Krumlach. Aus einem Gartenhaus in der Krumlachgewanne wur- den eine Gießkanne, zwei Zinkeimer, Gar- tengeräte und Werkzeuge im Wert von etwa 60.— DM gestohlen. Bootshaus geknackt. In der Zeit vom 2. bis 7, Januar drangen unbekannte Täter gewaltsam in das Bootshaus der Paddler- gilde Ludwigshafen ein und nahmen bei dieser Gelegenheit vier Bootsabdecktücher, Größe 5,501, 20 Meter(zwei aus weißem, eines aus grünlichem und eines aus brau- nem Nesselstoff) mit. Ferner wurden eine Zeltplane, vier Bootskissen, ein Rücken- lehnkissen und ein Doppelpaddel im Ge- samtwert von 125.— DM. erbeutet. Weitere Diebe stellten sich am 29. De- zember in der ehemaligen Trafo-Station in der Wollstraße ein und entwendeten verschiedene Werkzeuge, wie Beile, Häm- mer, Meißel und Zangen im Wert von 100.— DM. Auf 2000.— DM beläuft sich die Beute, die bisher unbekannte Täter aus einem An- und Verkaufsgeschäft in Ludwigs- hafen-Mundenheim geschleppt haben. In der Nacht zum 10. Januar brachen die Diebe den Laden auf und ließen Beklei- dungsstücke, mehrere Uhren, Ringe, einen Rundfunkempfänger sowie ein Schiffer- klavier mitgehen. daß wegen Raumnot garnicht alle Kinder aufgenommen werden können. Zu der Baulichkeit selbst ist zu sagen, daß das Haus durch Bombentreffer in den Jahren 1944/45 völlig zerstört wurde. Zwei Schwestern kamen damals ums Leben. Nachdem 1945 die geplante Wiederherstel- jung des Hauses nicht durchgeführt wer- den konnte, brachte die Währungsreform eine positive Wendung. Im Mai vergange- nen Jahres wurde dann mit der Erstellung des Gebäudes begonnen und es Wäre zwei fellos schon fix und fertig vollendet, wenn ja, wenn die finanziellen Mittel ausgereicht hätten. Trotz großzügiger Unterstützung von Seiten des Mutterhauses, dem Orden der armen. Franziskanerinnen in Mallersdorf, konnte bis jetzt lediglich die Kinderschule eingerichtet werden. Noch sind die Hand- arbeits- und Nähstuben, die auch von niehtkatholischen Frauen in frü- heren Jahren gerne in Anspruch genommen wurden, geschlossen. Wunsch der Schwe stern ist es jedoch, auch mit diesem Schul- betrieb recht bald wieder viele Frauen des grogen Ludwigshafener Arbeiterviertels un- terstützen zu können. Das Haus wurde an alter Stelle unter Ausnutzung der noch erhalten gebliebenen Grundmauern analog dem früheren Gebaude erstellt. Die zwei Vollgeschosse werden dem Schulbetrieb dienen, während das Dachge⸗ schoß Schwestern Wohnungen beherbergt. Es ist geplant, an das Gebäude eine Spiel- halle anzubauen. Der Hof soll bis zum Sommer in einen Garten mit Grünflächen und Sandkästen verwandelt werden. Obwohl der bebaute Raum heute etwas weniger als die Hälfte der früheren Bau- masse entspricht, werden, wie uns mitge- teilt wurde, noch 10 000 bis 12 000 DM not- wendig sein, um den wahrhaft edlen und uneigennützigen Plan der Schwestern mitten in der Stadt eine moderne Kinder- Erholungsstätte anzulegen— zu verwirk⸗ lichen. 2 ü- Einschließlich Militärdienstzeit Bei den kurz vor Weihnachten bekannt- gegebenen Ernennungen und Beförderungen von SGendarmerie- und Polizeibeamten wurde von der Landesregierung Rheinland- Pfalz(Ministerium des Innern, Koblenz) erstmals die abgeleistete Militärdienstzeit auf die Gesamtdienstzeit angerechnet. Die Anrechnung erfolgte mit Zustimmung und Genehmigung der Militärregierung des Lan- des Rheinland-Pfalz. geb. Heller sagen Wir für die vielen herzl. Beweise und Kaplan Zimer von der Unteren Pfarrei. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen, Frau Katharina Link nahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden un- seren herzlichen Dank. Besonderen Dank gebührt Hochw. Herrn In tiefer Trauer: Familie Scheller, T 6, 17 CstEIISN- Ades 1E Zulalreiche die große Anteil; eurückzureichen. Zeugnisse, Nach schwerer Krankheit ist am 1 FERKKUFfE 11. 1. mein lieber Mann, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Illig städt. Aufseher im Alter von 64 Jahren von uns gegangen. zu verkauf. Mannheim, Augartenstraße 106. In tiefer Trauer: Käthe Illig und Angehörige Feuerbestattung: 14. Januar 50, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof E A EIN AT Schuldl. geschied. Mann, 33 J., mit Jjähr, Jungen, wü., mit Frl. bek. sehr schön. e Badeeinrichiung Kohlenofen mit Wanne., gut erh., Block 9-10, 4. Stock. 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Da wird eine Industrie-Wiederauf- pau-Bank gegründet, da entsteht eine Exportfinanzierungs bank. dort gebärt ein Kreis eine Im portkredit- bank, und schließlich dürften wir es noch erleben, daß wir eine eigene Schuhmacher- kinanzlerungsbank bekommen, weil nämlich der Aufbau neuer Kreditinstitute in ähn- lich fruchtbarer Weise vor sich geht, wie zeinerzeit das Entstehen unzähliger Ver- bände, Fachvereinigungen etc., von denen der komischste vielleicht der„Zentralver- band für Wendeltreppen-Beschläge-Herstel- ler e. V.“ War. Hung Uhr Das Bundesflüchtlingsministerium hat CHT 1 ich azur n. Das Szenen ager· 0 Uhr 20 — 2 einen Plan für eine Flüchtlingsbank aus- gearbeitet. Sie soll die kleinen und mittleren Personalkredite an die Flücht- linge vertellen, die aus den zu erwar- tenden Global- Krediten für die Ver- triebenen anfallen. Das Ministerium hofft, daß auch die Alliierten die Not- Wendigkeit einer solchen Sonderkredit- anstalt einsehen. Nicht nur lächerlich ist diese Entwick- lung, nein, leider birgt sie große Gefahren; je mehr der Kreditmarkt aufgespalten wird, desto geringer die Möglichkeit, Kredite zu gewähren im einzelnen und insgesamt, desto geringer die Bankenrentabilität und desto größer der unproduktive Organisationsver- schleiß. Es dünkt, als ob diese wie Pilze aus dem Boden schiegßenden neuen Kreditinstitute— mit Ausnahme der zweckmäßigerweise er- richteten Finanzapparatur— für das ge- zamte Bundesgebiet ein Surrogat sind, das entstanden ist aus der von den Alliierten seiner Zeit angeordneten Banken-Dezentra- lisation, die sich ja so katastrophal ausge- wirkt hat, weil sie zusammenhängende Wirtschaktskörper einfach zerschnitt und amputiert ihrem Schicksal überließ. Da aber z. B. Schuhmacher, oder gar Müchtlinge über das gesamte Bundesgebiet mehr oder minder regelmäßig zerstreut sind. entsteht nun die Forderung nach einer Appa- ratur innerhalb des gesamten Wirtschafts- gebietes, an Stelle der zerrissenen Anstalten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, wäre es vielleicht zweckmäßig, wenn die zustän- digen Stellen, statt stets neue Institute und Organisationen zu schaffen, endlich einmal daran gehen würden, das, was in der Hitze der ersten Nachkriegsjahre gewaltsam aus- elender gerissen worden ist, wieder zusam- menzuleimen, womit nicht nur die Neu- gründung von Instituten erspart würde, zondern eine bewährte Versorgung des editmarktes gewährleistet wäre. Die Alliierten haben wohl schon selbst ehr weitgehende Schritte unternommen, um eine„Banken-Rezentralisation“ zu er- möglichen. Von den zuständigen deutschen Stellen ist diese Bereitwilligkeit bisher übersehen worden. Ein Uebersehen, das ungesunde Folgen zeitigt; ein Uebersehen, das darüber hin- aus noch ungesundere Folgen zeitigen könnte. Tex Deutsche Arbeitslosigkeit europäisches Problem Es hat sich langsam herumgesprochen, daß der Arbeitslosigkeit im Bundesgebiet die Deutschen allein nicht Herr werden können. teurer. nheim 18 zutsche er mit sehen sein! notwendigen Eingliederung von 8½ Millionen Vertriebenen in das gozlale und wirtschaftliche Ge- lüge des Bundesgebiets werde es zelbst bei einem weiteren Fro- duktlonsanstieg nicht möglich geln, die Arbeitslosigkeit in b 14.00 Westdeutschland kurzfristig inzudämmen. — ber die nuar 10 Zu dieser Feststellung gelang das ERP- Ministerium in einem Untersuchungsbericht Produktionsentwicklung West- deutschlands. Ein Sprecher des Bundesar- beitsministeriums erklärte, die derzeitige Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet be- trage rund 1,558 Millionen gegenüber einem nel Beschättigtenstand von rund 13,515 Billio- ensembg nen, Die Arbeitslosenziffer werde in den Diel nächsten wochen durch bevorstehende Ent- lassungen bei der Bundesbahn, Kündigun- gen im Verkehrsgewerbe im Zusammenhang riberg del“ 7 ufers 5 Il 5 — — rab! 24 Uhr großel en — mit der Benzinpreiserhöhung, Entlassungen von deutschem Personal bei den Besatzungs- behörden und die salsonbedingte Stagnation noch weiter ansteigen. Es müsse mit einer Zunahme um weitere 20 000 bis 300 000 Arbeitslosen bis zu Be- inn der PFrühjahrskonjunktur gerechnet Eine konstante Arbeitslosenziffer von 5 Millionen sei selbst in den Sommermo- naten zu befürchten. Mit Ablauf der Mar- Whallplanhilfe im Jahre 1952 rechne das Bundesarbeitsministerium mit einem Ar- beitskräfteüberschuß von zwei Millionen. Wenn auch die Einnahmen aus der Arbeits- losenversicherung zur Zeit ausreichten, um dle Ansprüche der Arbeitslosenunterstüt- zungsbezleher zu befriedigen, so sei mit einem starken Ansteigen der Ausgaben für arbeitslose Fürsorgeempfänger zu rechnen. Die Aufbringung der Mittel für die Arbeits- losenkürsorge werde den Bundesetat schwer belasten, Grund und Ursache: Ueberbevölkerung, Zeringere Aufnahmefähigkeit des durch Kriegsschätzen und Nachkriegszeit ausge- mergelten Produktionsapparates. So hätten wir denn mit einer stets gleich- Unter Berücksichtigung der bleibenden Zahl von Arbeitslosen zu rech- nen. Gleichgültig nun, ob es sich n Million, um zwei oder mehr Millionen han- delt, die Arbeitslosenzahl, die sich der Mil- lion annähert, sie ist, wenn Chancen nicht kür ihr Verschwinden bestehen, das Stalin- grad der deutschen Wirtschaft. 5 Es ist notwendig, sich diesen Umstand nüchtern vor Augen zu halten, nüchtern, um nicht etwa dem Trugschluß zu verfallen, daß es lediglich Sache des guten Willens sei der Arbeitslosigkeit in Deutschland abzuhel- ken, das es Böswilligkeit ist, den Nachweis 2zu Führen, daß die Arbeitslosigkeit nicht zu beseitigen sei. Nüchtern heißt, nicht in den Fehler zu verfallen, die derzeitige Wirt- schaftspolitik zum Urheber der Arbeitslosig- keit in Deutschland zu stempeln, denn ge- rade ihr ist es zuzuschreiben, daß Ende 1949 in Westdeutschland ein Produktionsstand. erreicht werden konnte, der nahezu die Lei- sturig des Jahres 1936 erfüllt, wiewohl um dieselbe Zeit des Jahres 1948 die Hälfte die- 828 Produktionsstandes nur mühevoll er- zielt werden konnte. 5 Wenn ein alliierter Beamter vor kurzem in Frankfurt erklärt hat, es könne der Tag kommen, da sich die Alliierten gezwungen sähen, selbst Maßnahmen zur Lösung des Arbeitslosenproblemis zu ergreifen, um eine ernstliche Schädigung der westdeutschen Wirtschaft, wie auch eine mögliche Bedro- hung der demokratischen Ordnung durch das Heer der Arbeitslosen zu verhindern, dann hat dieser Sprecher der Alliierten den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist notwendig, klar zu sehen, was die Ursache in der Arbeitslosigkeit ist. Es ist notwendig, die Wahrheit zu erkennen, daß die Austreibungen von Millionen Menschen in ein bombengeschädigtes Gebiet und ihre Festnagelung in Notsandsländern und Kreisen, daß die kontinuierliche Ausmerge- lung des deutschen Produktionsapparates durch Demontage und letztlich die Ein- schränkung dieses Produktionsapparates in einem für die Versorgung von 47 bis 50 Millionen nicht ausreichenden Rahmen, daß kurz alles dies eine Lösung des Arbeits- losenproblemes von deutschen Stellen un- möglich macht. Das Heer der Arbeitslosen war bereits einmal eine Bedrohung der demokratischen Entwicklung. Es heißt nicht den Teufel an die Wand malen, sondern es heißt die Ge- fahren klar erkennen, wenn erklärt wird, das Unheil könnte sich wiederholen. Der Weg, Lebensraum zu verlangen, dünkt imperialistisch, birgt Kriegsgefahr in sich, Dinge, die jeder Deutsche— welch gebranntes Kind scheut nicht das Feuer— ängstlich zu vermeiden sich befleißigt. Aber Lebensraum brauchen die Men- schen, denen das eigene Land nicht Brot und Arbeit gewähren kann. Das Experi- ment der Massenaussijedelungen, der Mas- senverpflanzung ganzer Nationen hat sich in den letzten 20 Jahren in ähnlicher Grau- samkeit als ungeeignet erwiesen wie jeder Krieg. Der deutschen Arbeitslosigkeit ist also auch nicht damit gedient, die arbeitslosen Deutschen auf Schiffe zu verfrachten und nach Uebersee oder irgendwohin, wo noch Platz ist, zu verschicken. Nein! Das ist nicht des Problems Lösung, denn Ursache der Arbeitslosigkeit ist ja nicht der Umstand, daß zuviel in der Welt oder in Europa produziert wird und dieses zuviel nicht abgesetzt werden kann. Wenn es dies wäre, dann müßten in allen Ländern die Menschen im Ueberfluß leben, dann müßte ihr Bedarf an Lebensgüter voll gedeckt sein. Das ist aber nicht der Fall, im Gegenteil, die Kommunikation zwischen Erzeugung und Verbrauch stockt. Sowohl in Frankreich, in England, in Spa- nien, wie auch in Polen, in der Tschecho- slowakei oder in Schweden. Warum wohl? Weil ganze Volksmassen(zu denen auch die Arbeitslosen in Deutschland gehören) von ihren Arbeitsplätzen weggerissen wor- den sind, weil ganze Völker unter dem Drucke einer vielfältigen Zerrissenheit des Wirtschaftsgebietes, das Eins sein soll und Eins sein muß— will es sich gesund er- halten nicht arbeiten dürfen, wie sie arbeiten könnten, beziehungsweise wie sie arbeiten müßten. Weil Währungsgrenzen und Handelsver- träge mit viel mehr einschneidenden Fesseln die einzelnen Gebjetskörperschaften und ihre regionale Wirtschaft abschnüren,(80 daß sie zu Grunde gehen müssen), als dies je zuvor der Fall war(mit Ausnahme der chinesischen Mauer). Die Arbeitslosigkeit im Bundesgebiet könnte leicht behoben werden. wenn die Vernunft obsiegte, wenn der Arbeitskraft Raum gegeben würde, sich zu betätigen, überall dort wo sie fehlt. F. O. Weber Nicht unertreuliches Wirtschaftsbild Industrielle Produktion im November auf 98 Prozentex 1936 gestiegen Die industrielle Produktion im Bundesge- biet ist im November 1949 dem Lagebe- richt des Bundeswirtschafts ministeriums zu- folge gegenüber Oktober nochmals um 5,4 Pro- zent auf 98 Prozent von 1936 gestiegen. Das Produktionsvolumen des Bergbaues hat insge- samt um 5,1 auf 104 Prozent von 1936 zugenom- men. Steinkohle wurden 9,20 Millionen Tonnen gegenüber 8.99 Millionen Tonnen im Oktober gefördert. Die Braunkohlen- körderung war leicht rückläufig. Ebenso war rückläufig die Produktionsentwicklung im Eisenerzbergbau gegenüber Oktober um 1,8 Prozent, während der Metallerzbergbau sein Produktionsvolumen um 6,5 Prozent auf 82 Prozent von 1936 erhöhen konnte. Die Produktionsziffer in der Eisen- und Stahlindustrie lag im November bei 66 Prozent von 1936, was einer Steigerung ge- genüber Oktober um 8,2 Prozent entspricht. In der NE. und Edelmetallerzeugung hat die Belebung angehalten. Die Precduktionsentwicklung der chemischen Industrie war auch im November leicht ange- stiegen. Der Export betrug 8,1 Millionen Dollar, etwa 60 Prozent der Ausfuhr waren Vorerzeugnisse, Teer farben und Phar- mazeutika. Bei Mineralöl ist infolge wiederhergestellter Raf finerlekapazi- täten die Verarbeitung wesentlich angestie- gen und zwar im November auf 84 Prozent von 1936 gegenüber 74 Prozent im Oktober. In der Stein- und Erden-Industrie fiĩel der Produktionsindex um 6,2 Prozent auf 90 Pro- z ent. Der Produktionsindex des Maschinenbaues hat den Stand von 1936 erreicht. Die Export- abschlüsse erhöhten sich in den ersten Drei- vlierteljahren 1949 etwa um 30 Prozent. Wegen Kapitalmangels bei den großen, öf- fentlichen Auftraggebern ist die Produktions- entwirklung irn Stahl- und Eisenbau weiter unbefriedigend. Im Schiffbau ist beson- ders die Beschäftigungslage der kleinen und mittleren Werften schlecht, Reparaturaufträge fehlen. Im Fahrzeugbau ist ein Produktions- index von 108 Prozent gegenüber 106 Prozent im Oktober erreicht worden. Die PRw.-Pro- dulction ist um 4,1 Prozent auf 12 285 Stück ge- stiegen. Die elektrotechnische Industrie konnte ihre Produktion gegenüber Oktober um 9,6 Prozent erhöhen. Beachtlich ist die Produktionsbelebung bei der Eisen- Stahl-, Blech- und Me- tall waren- Industrie. Der Index stieg gegenüber Oktober um 19 Prozent auf 75 Pro- Zzellt. Der Produktionsindex für das Baugewerbe lag mit 99 Prozent noch um einen Punkt höher als im Oktober. Bel den Verbrauchsgütern konnte gegen- über Oktober nochmals eine beachtliche Stei- gerung erreicht werden. Der Index erreichte 94 Prozent gegenüber 80 Prozent im Oktober. Die Textilindustrie hat im November einen 9oprozentigen Indexstand erreicht. Er ist ge- genüber Oktober um 5,3 Prozent gestiegen. Die Ledererzeugung hat trotz Abklingens der Winterseison um 3 Prozent auf 77 Prozent zugenommen. Einkommen- und Körperschafts- steuer Veranlagungs-Gesetz wird 5 abgeändert Das Gesetz zur Durchführung der Einkom- menssteuer- und Körperschaftssteuerveranla- gung für den Veranlagungszeitraum vom 21. Juni 1948 bis 31. Dezember 1948 und für das Kalenderjahr 1949 wird voraussichtlich gegen- über der Regierungsvorlage einige Ergänzun- gen enthalten. Mit Rücksicht auf die für das Jahr 1950 erwartete Tarifsenkung wird für Steuerpflichtige mit einem vom Kalenderjahr abweichenden Wirtschaftsjahr eine Regelung vorgesehen., die der des 8 3 des zweiten Ge- setzes zur vorläufigen Ordnung von Steuern entspricht. Bei den Steuerbegünstigungen für den nicht entnommenen Gewinn des 8 10 des Einkommensteuergesetzes und des 8 324 des gleichen Gesetzes(letzterer gilt erst ab I. qa- nuar 1949) wird auf Antrag zugelassen werden, anstelle der tatsächlichen auf den jeweiligen Veranlagungszeitraum entfallenden Entnahmen einer Aufteilung des nicht entnommenen Ge- winns nach dem zeitlichen Anteil zugelassen. Der nicht entnommene Gewinn wird also in dem gleichen Verhältnis aufgeteilt werden Wie der gesamte Gewinn. 8 7 des Gesetzentwurfs sieht bekanntlich einen Härteausgleich vor. Der Bundestag wird voraussichtlich diesen Härteausgleich erweitern. Man wird wohl Jah- resprämien zu den steuerbegünstigten Ver- sicherungen sowie Aufwendungen zur Wieder- erhöhung dieser Versicherungen, die nach der Währungsreform möglich waren., nicht mit den halbierten Beträgen, die der 5 2 des Gesetz- entwurks vorsieht, sondern mit den vollen Sätzen Abziehen können. Alle Einkünfte, die sich auf das Kalenderjahr 1948 beziehen, sol- jen mit 75 Prozent angesetzt werden und nicht nur Einkünfte dieser Art. wenn sie überwie- gen. Es scheint so, daß die Ausdehnung des in 8 14 des Gesetzentwurfs enthaltenen Grund- satzes, nämlich die Zusammenrechnung der Ge- Winne aus dem zweiten Halbjahr 1948 mit den Gewinnen des Kalender jahrs 1949 bei Gewerbe- betrieben, deren Firma nicht im Handelsregi- ster eingetragen ist, ncht nur auf die Steuer- pflichtigen ausgedehnt wird. die ihren Ge- winn auf Grund ordnungsmäßiger Buchfüh- rung durch Bestandsvergleich ermittelt. Das wären also die buchführenden Land- und Forst- Wirte und die verhältnismäßig geringe An- zahl der Angehörigen freier Berufe, die ihren Gewinn durch Bestandsvergleich feststellt. In diese Regelung sollen auch die Steuerpflichti- gen einbezogen werden, die hren Gewinn nach der Verordnung über die Buchführung der kleinen Gewerbetreibenden. Handwerker und freien Berufe ermitteln. N Ve. Neues vom Außenhandel und von grünen Tischen Pakistan: Ein Handelsabkommen und Waren- verkehrprotokoll wurde in dem vorgesehenen Umfang von je 41 Millionen Dollar am 19. Dezember paraflert und ist inzwischen vom Bundeskanzler zur Genehmigung an die Hohe Kommission weitergeleitet worden. Das vor- gesehene Weizengeschäft ist nicht zustande gekommen. Eine Entscheidung hlerüber ist erst nach der internationalen Weizenkonferenz zu erwarten. Indien: In der zweiten Januar-Hälfte werden Verhandlungen über eine Erweiterung des Warenverkehrs stattfinden. Italien: Die für Mitte Januar vorgesehenen Verhandlungen über den neuen italienischen Zolltarif sind auf Mitte April verlegt worden. Spanien: Einer amtlichen Statistik zufolge be- liefen sich die spanischen Bezüge auf Grund des Handelsvertrages vom 1. Januar 1949, der ein beiderseitiges Warenvolumen von Je 11,1 Mill. Dollar vorsah, bis zum 1. Dezember 1949 auf nur 3,4 Millionen Dollar, Dem stehen deutsche Bezüge von 10, Millionen Dollar kommen vom 1. November 1949 gegenüber. Gewisse Mengen von Waren, an denen die spanische Wirtschaft stark inter- esslert ist,. können sofort geliefert werden, so- bal die spanischen FEinfuhrpapiere hier ein- treffen. Daneben besteht noch ein Zusatzab- 8,3 Millionen Dollar, auf Grund desse scherseits bereits gleichfalls Einkäufe getätigt Wurden. Beide Abkommen laufen, da eine Kündigung bis zum 31. Dezember 1949 nicht erfolgt ist, bis Ende 1950 weiter. Spanien stehen daher auf Grund beider Verträge noch ungenutzte Bezugs möglichkeiten in einem Ge- samtwert von mehr als 15 Millionen Dollar zur Verfügung. Portugal: Einer amtlichen Statistik zufolge hat Portugal in den ersten elf Monaten des Jahres 1949 für rund 2,6 Millionen Dollar Waren bezogen, denen deutsche Einkäufe von 14.3 Millionen gegenüberstehen, Das am 15. Juli 1949 in Kraft getretene Handelsabkommen sieht einen beiderseitigen Warenaustausch von je 16 Millionen Dollar vor. Portugal verfügte am 31. Dezember 1949 noch über ein unaus- genütztes Guthaben von rund 4,7 Millionen Dollar. Unter Anredmung der Swing-Marge von 4 Millionen Dollar kann Portugal für 8,7 Miluonen Dollar sofort Waren aus Deutsch- land beziehen, ohne daß sich die Notwendlig- keit einer Zahlung in baren Dollars ergibt. Dänemark: Die überaus günstigen Ergebnisse im Absatz dänischer Waren in Westdeutsch- land als Folge der Gewährung von Freilisten und des Abschlusses eines liberalisierten Han- delsabkommens am 24. Nov. 1949 haben die Hanische Regierung veranlaßt, die Lizenzie- rung der Einfuhr deutscher Waren von 80 Mil- lionen Dänenkronen= 55 Millionen DM zu verfügen. Island: Mit den Vorbereitungen für die am 11. Januar vorgesehenen Handelsvertragsver- handlungen wurde begonnen. Paraguay: Am 4. Januar 1950 traf eine para- guayische Wirtschaftskommissjon für Europa in Frankfurt-Höchst ein, um ein Handels- und Zahlungsabkommen mit Deutschland in der früheren Höhe, das sind etwa 5,5 Millionen Dollar, abzuschließen. Die Verhandlungen be- Sinnen demnächst. ECA- Einfuhren 2 wischen April 1948 und 31. Dezember 1949 Die aus ECA-Mitteln finanzierten Ein- kuhren weisen am 51. Dezember 1949 seit April 1948 nach dem soeben fertiggestellten Statusbericht des ERP-Kontors folgenden Stand auf: Zuteilungen, Anforderungen und Lieferungen Die Gesamtzuteilung für Westdeutschland beträgt 848,7 Millionen Dollar= ca. 3,56 Mil- arden DW). Einfuhranforderungen wurden nach Washington weitergeleitet im Gesamt- wert von 843,3 Millionen. Hiervon wurden bereits genehmigt für 802,35 Mill. Dollar, gekauft für 660,99 Mill. Dollar und geliefert für 563,2(= ca. 2,36 Milliarden DM) Millionen Dollar. Die Einfuhrenforderungen der indu- striellen Warengruppen betragen 450,1 Mill. Dollar, die Einfuhranforderungen für land- Wirtschaftliche und Ernährungs-Güter 322,2 Mill. Dollar und die Frachten von ca. 73 Mill. Dollar. Von ECA Washington wurden für Ein- fuhren insgesamt genehmigt für Ernährungs- und land wirtschaftliche Güter 305,2 MIII Dollar, die auch voll ausgenutzt wurden, während erst im Gegenwert von 273,454 Millionen geliefert wurde. Bei Indu- striegütern betragen die Gesamtgenehmigun- gen 420,389 Millionen Dollar. Davon wurden e 306,046 ung geliefert für 242,989 Mill. Dollar. Die ERP-Kreditverteilung läuft mit Vollgas an Der Bundesminister für den Marshallplan hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau er- mächtigt, die im Dezember vergangenen Jah- den deute 600 Mill. DM aus dem Gegenwertsfonds zur Ausgabe von Investitionskrediten zu verwer- ten. Wie die Wiederaufbaubank mitteilt, kön- nen auf Grund dieser Ermächtigung die im Rahmen des 2I-Miüllonen-DM-Sofortprogram- mes vom der 1949 n nicht erfüllten Kerditanträge für Energie wirtschaft. Indu- strie, Landwirtschaft und Wohnungsbau nun- mehr berücksichtigt werden. Die Gegenwertskredite für die Westberliner Industrie sollen nicht durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau., sondern durch die Berliner Industrie-Bank A. G. weitergeleitet werden. Auch die Berliner Industrie-Bank, die gleichzeitig als Realkreditinstitut fungiert, wird voraussichtich vom ERP-Ministerium vorerst eine Kreditermächtigung erhalten. Die end- gültige Regelung soll für beide Institute durch einen Kreditvertrag erfolgen. Zwischen Vertretern der Bundesministerien für den Marshallplan, für Wirtschaft und für Finanzen sowie der Bd fanden Besprechun- gen über Inhalt und Form der mit der Wie- deraufbaubank und der Berliner Industrie- Bank abzuschließenden Kreditverträge statt. Wie aus dem ERP-Ministerium verlautet. ha- ben die Verhandlungspartner sich grundsätz- lich geeinigt. Einige juristische Bestimmungen sollen jedoch noch eine weitere Klärung erfor- dern. Es wird angenommen, daß entweder der ERP-Minfster eine Ermächtigung zum Ab- schluß der Verträge erhalten wird oder das Kabinett und der Bundestag mit der Angele- germeit befaßt werden. Zinssätze noch mit Fragezeichen Der Zinssatz für die einzelnen Kreditarten ist noch nicht festgelegt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau wird ihre Kredite vorerst zu den alten Sätzen weiterleiten, nach denen der Auszahlungszinssatz für die Industrie 7% Pro- zent, für die Energiewirtschaft 66 Prozent und für den Wohnungsbau 6½ Prozent be- trägt. Sollten in dem Kreditvertrag später günstigere Zinssätze festgelegt werden, so wird eine nachträgliche Verrechnung erfolgen. Die Westberliner Industrie hofft, daß der Zins der ihr zugesprochenen Gegenwertskre- dite wesentlich verbilligt werden kann. Es wird von einem Einstandszins von 4 Prozent gesprochen, sowie einer Marge des weiterlei- tenden Instituts von 4 Prozent und der Real- kreditanstalten von%, so daß die West- berliner Industrie- und Handwerksbetriebe mre Gegenwertkredite nur mit 5 Prozent zu verzinsen hätten. Ambulantes Gewerbe WIII sieh nicht schikanſleren lassen Im Bundesgebiet sind rund 100 000 selb- ständige Betriebe im ambulanten Gewerbe tätig, in denen eine halbe Million Menschen beschäftigt sind. Der Jahresumsatz der ambu- lanten Betriebe betrug 1948 über 2,5 Milliar- den DM. 72 Millionen DM leisteten die ambu- lanten Betriebe an Umsatzsteuer und 50 Mill. Deutsche Mark an anderen Abgaben. Mit die- sen Angaben begründete der Präsident des Verbandes ambulanter Gewerbetreibender die Existenzberechtigung des ambulanten Gewer- bes. Zum Beispiel habe der große Anfall von Importobst in den vergangenen Monaten nur Aurch das ambulante Gewerbe aufgefangen und vor der Vernichtung bewahrt werden können, Sinn der Kundgebung war der Protest gegen eine Einengung des Gewerbes durch die Behörden. 5 Die Zigarrensteuer Ein Drittel der Bremer Zigarrenfabriken hat den Betrieb in den letzten Wochen des vergangenen Jahres eingestellt. berichtet die Handelskammer in Bremen. Die übrigen Unternehmen dieser Branche sind größtenteils zur Kurzarbeit übergegangen. Eine Besserung der Lage kann nach Ansicht der Zigarrenher- steller außer durch die Herabsetzung der Ver- kaufspreise auf einen tragbaren Stand nur durch die Einfuhr von Zigarrentabaken, die den Geschmackwünschen der Raucher ent- res von der ECA- Verwaltung freigegebenen sprechen, herbeigeführt werden. Kampf gegen Ueberfremdung bei der Vereinigte Glanzstoff- Fabriken A In der OHV der Vereinigten Glanzstoff⸗ Fabriken AG, Wuppertal und Elberfeld, äußerte sich Generaldirektor Dr. Vits sehr optimistisch über die Gegenwartslage des Unternehmens, das wieder in die Gewinn- zonet vorgestoßen sei, nachdem der Umsatz slch von fünf Millionen DM im zweiten Halbjahr 1945 auf über 100 Millionen DM in 1949 erhöht hat. Auf eine Dividendenzah- lung von 1949 verzichte die Gesellschaft zu- gunsten der Eigenfinanzierung in Fabrik- anlagen und zur Forschung. Auf die wachsende Bedeutung der Kunst- kaser in der internationalen Textilwirtschaft wies Generaldirekor Dr. Vits ebenfalls hin. Wenn beispielsweise die im November 1949 von den amerikanischen Erzeugern zum Ver- sand gebrachte Zellwolle einer Jahresrate von rund 132 000 Tonnen entspreche, müsse dles allen Zweiflern beweisen, daß Zellwolle kein Notbehelf sei. In den USA seien in der Frühjahrssaison 1949 ungefähr ebensoviel Herrenanzüge aus Kunistfasern wie aus Wolle verkauft worden. Die Nylon-Erzeugung habe sich in den USA seit Kriegsende fast ver- dreifacht. Im September vergangenen Jahres seien im Bundesgebiet 6600 Tonnen Zellwolle pro- duziert worden gegenüber 5600 Tonnen in Großbritannien. Die Jahreszellwollproduktion im Bundesgebiet habe 1949 etwa 84 000 Ton- nen betragen. Sehr scharfe juristische Auseinanderset- zungen zwischen Aktionären und Verwaltung gab es im Zusammenhang mit den immer noch unklaren Transaktionen AKU und Glanzstoff in den letzten Jahren, in dessen Verfolg durch holländische Annektion der deutsche AK U-Aktienbesitz verlorenging und damit Glanzstoff den materiellen Inhalt sei- ner Interessengemeinschaftsverträge aus dem Jahre 1929 verloren hat)). Seinerzeit hatte man die Aktionäre von Glanzstoff zum Aktien- tausch aufgefordert, wodurch in gleicher Höhe ARKU-Aktien in deutschen Besitz kamen. Diesen Besitz hat Holland beschlagnahmt, so daß Glanzstoff jetzt praktisch kein deut- sches Unternehmen mehr ist, da 99% der 90 Millionen betragenden Stammaktien in holländischen Händen sind. Trotz der— auch von der Verwaltung, die paritätisch deutsch-holländisch besetzt ist, als unübersichtlich bezeichneten— Rechts- lage, glaubt die Gesellschaft doch, daß die Entwieklung der Verträge nicht bestritten werden könne und diese gültig seien und nicht, wie die Opposition es meint, nichtig. Doch hofft man, durch Geduld und loyale Verhandlungsbereitschaft mit der Zeit die amnestierten Werte wieder für die deut- schen Besitzer zu substantivieren, Diese Er“ klärungen gab der Aufsichtsratsvorsitzer Dr. Hermann Abs. Auch Staatssekretär Schmid als Spre- cher von 20 Millionen Gulden amnestierter AKU-Aktien forderte Klärung der Sachlage und stellte fest, daß durch Vertragsbruch der holländische Staat mit 99 Prozent AK-Ueber- nahme das führende deutsche Unternehmen der Kunstfasergewinnung in Besitz genom- men habe. Er erklärte, daß nach der Ver- fassung es nunmehr der Bundesregierung obliege, den Schutz der deutschen Aktionäre durch Staatsverhandlungen mit den Nieder- landen zu übernehmen, wenn sie über das Faktum der Ueberfremdungs-Annektion nicht hinwegsehen wollen. Er kündigte an, von sich aus mit der niederländischen Regierung in Verhandlun- gen einzutreten, ferner das Militärgesetz Nr 53(Beschlagnahme von Auslandsvermögen) für die AKU-Aktien unwirksam zu machen. 8 N 1) Im Jahre 1929 ist der Axtienbesitz frühe- rer Glanzstoff-Aletionare auf Grund freiwil- lig getroffener Vereinbarungen in Aktien der AK U Allgemeenen Kunstzijde Unie N. V., Arnheim) übergegangen, d. k. gegen Aktien der AK U umgetauscht worden. „Preissenkung nicht möglich“ sagt Continental, Gummiwerke AG. Zu der durch verschiedene Tageszeitungen ergangenen Meldung, daß die Continental- Gummiwerke die Verkaufspreise für ihre Er- zeugnisse um 10—13 Prozent zu senken beab- sichtigen, erklärt der Vorstand der Conti- nental: Eine solche allgemeine Preissenkung ist nicht vorgesehen und auch nicht möglich. Lediglich für Kraftfahrzeug-Reifen und Preß- luftschläuche werden die Preise gesenkt. Aller- dings in geringerem Maße als irrtümlich von einigen Zeitungen gemeldet. Bdl.-Ausweis a m 3 1. Dezember 1949 0 Der Zahlungsmittelumlauf ist per Ende Dezember 1949 um 471 auf 7737 Mill. DM gestlegen, Womit er um 351 Millionen DM über dem Vormonat und um 1,01 Milliarden Deutsche Mark über dem Stande vom 31. De- zember 1948 lag. Entsprechend der Ausdehnung des Zahlungsmittelumlaufes haben sich Gut- haben der Landeszentralbanken um 154 auf 42 Mill. DM erhöht, bei gleichzeitigem Rück- lauf ihrer Kredite um 399 auf 4284 Mill. DM. In dem Status der BdL ist der Passivposten „Verpflichtungen in Devisen gegen die JEIA“ im Zuge der Kontenbereinigung mit einem in der Aktivposition„Sonstige Konten zur Ab- wicklung des Auslandgeschäftes“ enthaltenen kompensationsfähigen Posten(332 Millionen Deutsche Mark) aufgerechnet worden. Ins- gesamt ergibt sich bei dem mit dem Auslands- a„ Ausweisposi- onen ein weiterer Einzahlungsd 129 Millionen DM. eee Frankfurter Effektenbörse vom 12. Januar 1950 Der Auftragseingang war auch an der heutigen Börse nur gering und die Kursgestaltung dem- entsprechend von Zufällen abhängig, außerdem hat sich das Interesse mehr auf die Einheitswerte verlagert, die zum Teil mangels Material ge- strichen werden mußten. Am Montanmarkt lagen Rheinstahl 3, Hoesch 1, Harpener 1½ und Klöck- ner 2% höher. Die übrigen Werte wurden auf gestriger Basis gehandelt. Von Elektrowerten waren Siemens St. um 1 und desgl. Va. um %/ ermäßigt, während sich AEG, Licht/ Kraft und RWE halten konnten. Bei Industrie-Aktien wurden Kleyer heute zum gestrigen Kurs mit 48 264% unter der letzten Notiz gehandelt. Rütgers waren um 1, Metallgesellschaft und Conti Gummi, sowie Lindes Eis um je/%, Aschaffen- burg Zellst, und Junghans um je%, und Main- kraft um 1½% erhöht, dagegen gaben Daimler 2 und Heidelberg Zement 1/ nach. Etwas freundlicher waren Kall-Aktien, wobei Salz- detfurtn sich um 2½% erholen konnten und Wintershall 2% gewannen. Großbanken waren schwach, Dresdner um 2½,% ͤ Deutsche Bank um 25%% und Commerzbank um 394% abgeschwächt. — Renten weiter ruhig und behauptet.— Im Freiverkehr Gute Hoffnung mit 7084 71, Eisenhütte Köln mit 39% 0 und Schering ebenfalls mit 39¼—40%% gehandelt. Die Verwaltung der Wintershall A8. in Kassel war von der beabsichtigten Demontage des bereits stillgelegten Werkes in Heringen noch nicht offiziell unterrichtet worden. Ame rikanische Behörden hatten vorher angeordnet. daß dle Magnesium-Erzeugungsanlage der Wintershall AG. abgebaut wird. 5 Seite 8 MORGEN Freitag, 13. Januar 1950 Den Menschen Mensch sein.. Zum kfünfundsiebzigsten Geburtstag Albert Schweitzers am 14. Januar Ob Albert Schweitzer wohl den ihm zum 14. Januar 1950 zugedachten Feierlichkeiten entfliehen wollte, als er sich am 28. Okto- ber des vergangenen Jahres trotz der An- Kündigung, daß er den Winter über in Eu- ropa bleiben werde, mit seiner Frau in Bor- deaux einschiffte, um nach Lambarene zu- rückzukehren?— Ein eigener 75. Geburts- tag im Bachjahr nach den Strapazen des Gosthejahres,— so ganz von der Hand zu weisen ist die Vermutung nicht! Sein letztes Wort beim Abschied soll gewesen sein:„Ich Warte darauf, daß die Schiffsschraube die ersts Umdrehung macht, um zu schlafen.“ Albert Schweitzer war im Oktober 1948 nach Europa gekommen. Alle drei Jahre, 80 hatte er einmal gemeint, müsse ein Euro- Päer, der sich in dem mörderischen Klima des Kongogebietes aufhält, nach Europa zu- rückkehren und sich hier mindestens acht Monate erholen, weil er sonst arbeitsun- fähig werde. Zuropa ist aber keine Erholung für ihn geworden. Anläßlich der Feiern zum 200. Geburtstag Goethes in Aspen/ Colorado hatte man ihn eingeladen, dort wie 1932 in Frankfurt— die Goetherede zu halten. Mit Rücksicht auf seine literarischen Pläne er Wollte vor allem seine Kulturphilosophie und die Bachausgabe vollenden— hatte Al- bert Schweitzer zunächst abgesagt. Auf neuerliches Drängen trat er schließlich in Begleitung seiner unermüdlichen Frau die Reise über den Ozean doch an. Grund: das Honorar, das man ihm gab, ermöglichte es Mm, 50 Aussätzige nach neuen in USA ent- Wickelten Heilmethoden ein Jahr lang zu behandeln. Er hielt seine Rede über„Goethe, der Mensch und sein Werk“, einmal in deutsch und einmal französisch. Anschlie- gend machte er noch eine Reise, um sich bei den Förderern seines Werkes, die ihm Während des Krieges die Fortführung der Arbeit in Lambarene ermöglicht hatten, per- sönlich zu bedanken. Albert Schweitzer wurde in Amerika sehr gefeiert. Die Universitäten rissen sich darum, ihn zu ihrem Ehrendoktor zu machen. Interviews, Begrügungen und andere Ehrun- gen wollten kein Ende nehmen. Albert. Schweitzer selbst war höchst verwundert darüber. Er meinte, daß solche Ehrungen sonst doch nur bei Boxern üblich seien.— Ein deutscher Journalist wollte ihn sogar als Kandidaten für den Posten des Bundes- präsidenten in Aussicht nehmen. Nun ist er, der nach Europa kam, um sich von Afrika zu erholen, nach Afrika zu- rückgekehrt, um sich von Europa und Ame- rika zu erholen. Durch einen neuerlichen Verzicht, dessen Größe nur der ermessen kann, der weiß, wie sehr Albert Schweitzer die Arbeit an seiner Kulturphilosophie am Herzen liegt, hat er sich die Möglichkeit er- kauft, 50 Aussätzige zu heilen. Bisher hat er immer wieder die Erfahrung gemacht, daß das, was zunächst wie ein Opfer aus- sah, sich bald als ein Gewinn erwies. So schreibt er von seinem Orgelspiel, daß es im Urwald einfacher und innerlicher geworden sei, und von seiner literarischen Arbeit be- richtet er ähnlich:„Alle stehen wir hier un- ter dem Eindruck der täglich wiederkehren- den Erlebnisse, daß die Natur alles und der Mensch nichts ist. Damit kommt etwas in die Weltanschauung hinein, das gegen die Aufgeregtheit und Eitelkeit des europäischen Treibens empfindlich macht. Man erfaßt es als etwas Abnormes, daß an einer Stelle der Erde die Natur nichts mehr und der Mensch Alles ist.“ Karl Stürmer Ein ethischer Mensch In der Urkunde, mit welcher im Jahre 1928 die Stadt Frankfurt den Goethepreis an Albert Schweitzer verlieh, ist von dem in allen Konfessionen gerühmten Theologen und Religionsforscher die Rede, von dem weit übers deutsche Sprachgebiet hinaus durch seine Kunst des Orgelspiels und seine Verkündung Johann Sebastian Bachs wir- kenden Musiker, von dem Schriftsteller und schließlich von dem praktischen Arzt, der auf entlegenem Posten den Kampf gegen Aussatz und Schlafkrankheit unter den Be- wohnern des innerafrikanischen Urwalds aufnahm. In der Tat: forschende Gelehr- samkeit, höchste Entfaltung musikalischen Könnens, Meisterung der Sprache— und zwar der deutschen wie auch der franzö- sischen— und selbstlose, ja, asketische Hin- gabe an den Dienst der leidenden Mensch- heit—, all' das vereinigt sich auf wunder- bare Weise in der kraftvollen Persönlich- keit des elsässischen Pfarrersohnes, dem eine glänzende akademische oder künstle- rische Laufbahn offengestanden wäre, wenn er es nicht im Alter von dreißig Jahren vor- gezogen hätte, Kunst und Wissenschaft einer tätigen Nächstenliebe unterzuordnen. Albert Schweitzer in seinem Arbeitszimmer in Lambarene Man steht staunend vor der Fülle der Möglichkeiten, die sich im Menschenbild Albert Schweitzers offenbart. Seine Vielsei- tigkeit erinnert an die mancher Renais- sancenaturen, die Dichter, Maler, Architek- ten und Gelehrte in einem waren. Man denkt an Goethe, der ja ebenfalls die Man. nigfaltigkeit der Talente zum einzigartigen, geschlossenen Charakter reifen ließ. Und doch fehlt am Porträt Albert Schweitzers, auch wenn wir ihn mit Lionardo da Vinci oder mit dem Dichter der„Iphigenie“ ver- gleichen, ein wichtiger, ein entscheidender Zug. Um das Wesen des„Urwalddoktors von Lambarene““— wie ihn seine schwar- zen Patienten in Afrika nannten— ganz zu erschließen, müssen wir uns der Zauber- formel bedienen, die er selbst fand, als er das Wort prägte: Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.“ Das ist es, was Albert Schweitzer beson- ders macht: er ist bewußt und in jedem Atemzug ein ethischer Mensch, wobei der Inbegriff seiner Ethik in nichts anderem be- ruht als in der Achtung vor den Geschöpfen Gottes. Als er, im Jahre 1905 den Entschluß faßte, Medizin zu studieren, um sich als Arzt den bösartigen Seuchen widmen zu können, un- ter denen die afrikanische Eingeborenenbe- völkerung dahinsiechte, war er bereits Dok- tor der Philosophie und der Theologie, be- saß er in musikalischen Kreisen einen Na- men als Interpret des Leipziger Thomas- Kkantors und hatte er die Wissenschaft mit seinen Veröffentlichungen über Kants Reli- gionsphilosophie aufhorchen lassen. Wäh- rend seines Medizinstudiums, das bis 1913 dauerte, schrieb er zwei umfassende Werke über Bach, ein französisches und ein deut- sches, publizierte seine„Geschichte der Le- ben-Jesu- Forschung“ und begann mit Stu- dien über die Mystik des Apostels Paulus. Nach bestandenem Examen indessen schiffte er sich mit seiner jungen Frau nach Afrika, ein, wWwo er im Kongogebiet, auf der abge- schiedenen Station Lambarene, ungesäumt daran ging, wahrhaftig aus dem Nichts und gewissermaßen mit eigenen Händen ein Spi- tal zu errichten, in dem die Schwarzen aus weitem Umkreis Aufnahme fanden. Und als inn die französische Kolonialverwaltung nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, weil er deutscher Reichsangehöriger war, inter- nierte und damit seine ärztliche Tätigkeit zunächst lahmlegte, versäumte er wiederum keinen Tag und machte sich— die aufge- Zzwungene Ruhepause nutzend an die Niederschrift seines bedeutendsten Werkes, der„Kulturphilosophie“, mit welchem er die Fundamente seiner neuen Ethik setzte. Krank und verschuldet mußte er 1918 in seine elsässichse Heimat zurückkehren, Doch nahm er bald sein Orgelspiel wieder auf, unternahm Konzert- und Vortragsreisen und Warb und wirkte dabei unermüdlich für das „Urwaldkrankenhaus“, bis er endlich neun Jahre später, mit reicheren Mitteln, wieder nach Afrika gehen und dort sein Hilfreiches Werk vollenden konnte. Heute ist das Spital in Lambarene ein Wohlausgestattetes, schönes Institut, auf das die ganze zivilisierte Welt mit Bewunderung und heimlichem Stolz blickt. Ueberall auf Erden sibt es Vereinigungen, die Albert Schweitzers Namen tragen und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, seinem Vorbild nachzueifern. Er selbst ist Ehrendoktor zahlreicher Universitäten, Träger des Goethepreises, Ritter der französischen Ehrenlegion und gehört zu den grogen Männern, die unserer Zeit auf Jahrhunderte hinaus ihr Gepräge geben. Dabei ist seine Lehre einfach und in schlichte Worte zu fas- sen: Für Albert Schweitzer bedeutet mensch- liche Gesittung soviel wie Welt- und Le- bensbejahung, und zwar ethische Le- bensbejahung, wobei sich seine Ethik frei- lich nicht an den landläufigen Begriffen von Gut und Böse messen läßt. Gut ist für ihn die Ehrfurcht vor dem Leben und böse alles, Was das atmende Dasein verneint. Es ist die Liebe des Heilands zur Kreatur, die in ihm einen optimistischen und männlichen Aus- druck gefunden hat. Das Ueberragende an Albert Schweitzer ist jedoch nicht, daß er diese seine Welt- und Lebensanschauung zu gewinnen und wissenschaftlich zu fundieren verstand, nein, die in ihren Wirkungen auf Axel Eggebrechts„Halber Weg“ Eine Hör folge“ über das ver Vor etwa 25 Jahren prägte der Rund- funkpionier Friedrich Bischoff, heute In- tendant des Südwestfunk, den Begriff der „Hörfolge“. Ihr gilt noch heute seine große Liebe als dem besonderen künstlerischen Ausdrucksmittel des Rundfunks.„Der halbe Weg— Spiegel und Chronik des Jahrhunderts“, im Auftrage Bischoffs von Axel Eggebrecht geschrieben, wurde als Hörfolge dieser Tage von Baden-Baden Uurgesendet und inzwischen auch von Radio Stuttgart übertragen. Sie währt drei Stun- den und bringt mit 50 Sprechern, darunter erstklassigen Schauspielern mit hervorra- genden Orchestern und Dirigenten, einen für diesen Zweck in der Geschichte des Rund- kunks wohl noch nicht dagewesenen Mas- senaufwand. Die Anspruchsvoll gestellte Aufgabe, das ganze Weltgeschehen der ersten Hälfte un- seres Jahrhunderts an einem Abend dar- zustellen und zu werten, hat Axel Egge brecht in seiner bekannten persönlichen ideenreichen, aber auch eigensinnigen Weise zu lösen versucht. Eine„Kontrollkommis- sion“ von vier unsterblichen Renaissance- Größen erhält von einer teils als„All- macht“, teils als„Herr Direktor“ bezeichne- ten Stimme den Auftrag, mit Hilfe der Muse Klio die Folgen ihre! Erdentage zu überprüfen und zu beurteilen. Diese Rah- menhandlung ermöglicht dem Autor, die Vielzahl der Entwicklung zeitlich, sachlich und örtlich völlig durcheinander zu bun- testen Wechsel vor Ohren zu führen. Hör- spielartige Szenen, Vorträge, Zitate Musik- Stücke, Geräuschkulissen und alle akkusti- schen Ausdrucks möglichkeiten des moder- nen Rundfunks können nebeneinander ver- Wertet werden. die Zukunft schwer abzuschätzende Bedeu- tung seiner Persönlichkeit besteht darin, daß er seine Lehre auch lebte, daß er sie praktisch werden ließ und Tag für Tag von neuem zur Tat machte. Was das heißt, werden wir am ehesten ermessen, wenn wir bedenken, daß Albert Schweitzer, der erfolgreiche Universitäts- dozent, der begnadete Künstler, lediglich deshalb seine Heimat, seine Laufbahn, sei- nen künftigen Ruhm im Stich lieg und sich ins dunkle Herz Afrikas begab, weil er sich der gewaltigen Schuld bewußt war, die wir Europäer gegenüber den eingeborenen Völ- kern des schwarzen Erdteils auf uns gela- den haben. Nicht um Wohltaten zu vollbrin- gen, sondern um die Schuld von Generatio- nen am Leben ihrer farbigen Mitmenschen zu sühnen, ging er in die Wildnis. Es säte ins Nichts und er erntete Sterne. Wenn der Urwalddoktor von Lambarene am 14. Januar 1950 seinen fünfundsiebzig- sten Geburtstag feiert, wird ihm über alle Grenzen und sozialen Schranken hinweg eine Welle der Bewunderung und der liebenden Verehrung entgegenschlagen. Dabei wird es nicht so sehr der Gelehrte, auch nicht der Schriftsteller und nicht der Musiker sein, dem die Grüße der Welt gelten. Nein, was wir an Albert Schweitzer bewundern und Wofür wir ihm nicht genug danken können, das ist das Beispiel, das er uns gegeben hat. Er ist der große Ermutiger, der uns gezeigt hat, wessen wir fähig sind, wenn wir nur wollen. In einer Zeit der Verwirrung und der sittlichen Not hat er sein Antlitz über die Nacht der Verzweiflung erhoben; das verschüttet geglaubte Bild des Menschen hat er strahlender wieder aufgerichtet, er, der Pfarrersohn aus der Rheinebene, dessen Muttersprache das„Elsässer Dütsch“ ist. Möge das Ja, das er zum Leben gesagt hat, in hellem Echo hallen und widerhallen: Von Mittag bis Mitternacht, von West bis Ost! Johann Schuh Lessingpreis für Ernst Robert Curtius Zum literarischen Werk des Der Senat der Hansestadt Hamburg hat den Lessingpreis für das Jahr 1950 dem Romanisten der Universität Bonn, Ernst Robert Curtius, für sein vor Jahresfrist in der Schweiz erschienenes Werk„Euro- päische Literatur und lateinisches Mittel- alter“ zugesprochen. Der 1929 gestiftete Preis wird alle drei Jahre verliehen. Neben anderem empfingen Friedrich Gun- dolf und Rudolf Alexander Schröder diese hohe Ehrung. Ernst Robert Curtius ist eine der mar- kantesten Gelehrtengestalten,. zugleich einer der bedeutendsten Schriftsteller des zeitgenössischen Europas. Seine Autor- schaft aber bezieht sich auf literarische Gegenstände. Curtius ist im Sinne von Schlegels„Progressiver Universalpoesie“ nach Lessing, dem ersten„freien Schrift- steller“, nach Goethe und nach Hofmanns- thal, dem poetischen Essayisten, der größte deutsche Literaturhistoriker. Seit den 1910er Jahren Professor für romanische Sprachen und Literatur in Marburg, Heidelberg. Bonn, trat Curtius in seinen Anfängen wie René Schickele und der 1914 gefallene Ernst Stadler als Vermittler zwischen deutschem und französischem Geistesleben auf. Einen ausdrücklichen Traditionalismus wissen- schaftliche Gründlichkeit und einen frucht- baren„Avantgardismus“ miteinander ver- bindend, führte er eine Reihe moderner französischer Autoren wie Maurice Barrés, Marcel Proust, André Gide, Paul Valery in Deutschland ein. 5 In den zwanziger Jahren erschien Cur- tius Buch über Balzac, werkinterpretierende und stiluntersuchende Methode zur Sicht- barmachung des dichterischen Gehaltes von Balzacs großen Romanen einsetzend. Andere Bücher über„Die literarischen Wegbereiter des modernen Frankreich“ und„Französi- schen Geist im neuen Europa“ waren vor aufgegangen, heute längst vergriffene und schwer erhältliche Kostbarkeiten aus der Zeit zwischen den Kriegen: kulturpoli- tisch interessante Werke, die ein denkbar helles Licht auf das deutsch- französische Gespräch in jener Zeit werfen. Inzwischen Waren aus England neue Stimmen zu hören. Curtius wandte seine Aufmerksamkeit den Angelsachsen zu. 1922 veröffentlichte T. S. Eliot„The Waste Land“, einen lyrischen Zyklus, dessen suggestive, die schwärzeste Verzweiflung der modernen Welt beschwö⸗ rantwortlie Notizen über Bücher an ace Emil Lind: Albert Schweitzer.(Oswalt beck-Verlag, Speyer, 84 S.) Zum 75. G tag Albert Schweitzers hat Emil Lind eon: 44 1 langjährige Freund und Biograph dez Wwalddoktors“, ein kleines Büchlein vorgld welches uns die verehrungswürdige P nung des Jubilars in einem besonders Würdligen Licht zeigt. Es handelt sich um die„Festgabe eines Freundes“, in d allem aus Schweitzers Leben in jüngstes gangenheit erzählt wird. Sein Bes Amerika im Jahre 1949, die interna Goethefeier in Aspen(Colorado), bei die festliche Ansprache hielt, Schweitzen! enthalt in Chikago, wo ihn die Unpye zum Ehrendoktor der Rechte ernannte schließlich seine ᷣ stille Teilnahme am Festakt in der Frankfurter Paulskirche im Mittelpunkt der Schrift. Insofern h sie eine Weiterführung der ver zwei bei Paul Haupt in Bern erschienenen lichen Schweitzer-Biographie Emi! Linh sollte daher in keiner Bücherei fehleg Anspruch darauf erhebt, die wichtigste Schweitzer-Literatur aufzuweisen. Das Buch ist mit gut reproduzierten Bilden! gestattet und enthält im Anhang eine sichtliche Lebenstafel Albert Schweitze 0 Helmut Bohn: Vor den Toren des 1% (Otto-Dikreiter-Verlag. Konstanz). Eu lebnisbericht aus der Kriegsgefangensche der Sowietunion, aus dem der Atem eins regenden Schicksals weht. Er schildern? Menschen, wie er ist, wenn er nur noche Dreck gilt und sich selbst aufgibt. Da kein Buch, das man hinter dem Ofen sollte. Man müßte mit ihm an das fen. Er wu treten, von wo aus der weite H imme sehen ist. Man sollte dann dafür danken die Freiheit eine mächtige Idee ist und g her das Buch lesen. Denn der geistig körperlich heruntergekommene Mensch i ner ganzen fürchterlichen Gestalt trih 8 uns zu, greift nach uns, und will uns sagen. Ein packend geschriebenes Buch Der Mair dem die Glut eines Hochofens lodert, an viele frierend und zugleich fiebernd g, den haben. großen Literaturhistorikersg der Spi rende Bilderschrift einer ganzen Reihe ger englischer und festländischer I die Zunge gelöst hat. Wenig später veröffentlichte er einen B über den„Ulysses“ von James Joyce, schwer zugänglich, hermetisch abgeschiz der Interpretation bedarf. Als Essayist Literaturkritiker, vor allem als 5 des modernen Frankreich ist Curtius 5 unbestrittene Autorität geworden. b. Curtius hatte in Vorausschau des brechenden Ungeistes eine Streits „Deutscher Geist in Gefahr“ 1932 ersche, Außenmi lassen, die bei Anbruch der faschistis ormittat Wirklichkeit mehrere Auflagen ertun-Guten hatte. Sie ist heute so aktuell wie Er auf de ihrem ersten Erscheinen, indem sie 0 eutung gegen die„Selbstpreisgabe der deutz Bildung, gegen den Kulturhag und politisch soziologischen Wande. 5 Nach 1933 beschäftigte sich Cüirtius neuen Gegenständen, Erfahrung und .„ reh unse schung kombinierend. In 15jähriger biet a0 senschaftlicher Arbeit entstand das daß sick edierte Opus„Europäische Literatur lateinisches Mittelalter“ Francke. Bern), eine philologische und schrifts es, der sche Leistung, die in der internation tige Une Fachwelt lebhaften Beifall hervorgeri Schuman hat. Das Werk legt die verschütteten ng der Me lerräume unserer Kultur frei, vel Univer »jägerhaft“ in allen Literaturen Eunpgraphiscl sich wiederholende Themen, Formen, fein wiss tive,„Topoi“, die den engen Zusammen in Zus: der abendländischen Dichtung belegen h Verste beweisen: eine„Attacke gegen das Unhnnen. Er kulierte“(T. S. Eliot) der disintegriereſhwierigke und zerstörungstüchtigen Gegenwart. anzosen. Im vergangenen Goethe-qahr war ndern mi tius in Aspen(US), einer der promis friedlick testen Gäste, ein„Kulturdiplomat“ hihft ziehe Ranges, den Radio Moskau in schöner sequenz seiner Verdienste um das gem abendländische Bildungsgut einen„he tergekommenen deutschen Professor“ nannt und nebst T. S. Eliot, dem preisträger 1949, zu den„Hyänen der talistischen Literatur“ gerechnet hat, der Tat, Curtius ist nicht nur ein be den der Gelehrter, sondern auch ein Welt gangene halbe Jahrhundert Grundsätzlich scheint also das Problem nicht schlecht gelöst. Die Durchführung könnte zum Widerspruch reizen, da Axel Eggebrecht kaum„Spiegel und Chronik gibt, sondern eine höchst eigenwillige kritische Wertung unserer Tage. Sie gipfelt in den Schluß worten von André Gide:„Die Verantwortung des Menschen steigt in dem Maße, als die der Götter abnimmt... Dem Menschen allein bleibt schließlich die Lö- sung all der Fragen auferlegt, die er allein aufgeworfen hat“! Es ist nun recht erfreu- lich, daß die großen Katastrophen unserer Generation— wie zum Beispiel die Welt- kriege— nur sekundenlang andeutungs- Weise gestreift und statt dessen einmal mehr die geistes geschichtlichen und andere kulturellen Entwicklungen herausgestellt werden. Aber geht es wirklich an, sich mehrfach über Wilhelm II. zu mckieren, Gröning, Weigenberg, Zeileis und die Freie Schulgemeinde Wickersdorf zu behandeln, dagegen Roosevelt oder Stalin im Gegen- Satz zu Pandit Nehru und Mao Tse Tung mit keinem Wort zu erwähnen? Wenn Friedrich Bischoff es als den Sinn der Hörfolge bezeichnet, das Geschehen auf der runden Welt„gesehen durch ein Tem- perament“ darzustellen, so setzte er freilich damit der Kritik bereits eine gewisse Grenze. Er rührte damit aber auch an das Problem, wie weit der Rundfunk als öffent- liches Monopol sich für ein einzelnes Tem- Perament mit so erheblichem Aufwand ein- Setzen soll oder darf. Die oft verblüffen- den, prägnanten Formulierungen des Au- tors, sein Einfallsreichtum an hörtechni- schen Details und sein Streben nach Uni- versität scheinen diesen Einsatz zu recht- fertigen. Die unerträgliche Länge, der Starrsinn, mit dem man den Hörer unbe- dingt zum Geschmack an einem recht schwer verdaulichen Gericht eines indivi- duellen Kochkünstlers erziehen Will, sprechen dagegen. Paul Max Weber „Tartuffe“ Französisches Gastspiel in Heidelberg Bei seinem Gastspiel im Stadttheater Heidelberg zeigte Jean Marchat mit dem Ensemble des Théatre des Mathurins, Paris, den„Tartuffe“ in dem groben Stii der Comédie frangaise. Molière wurde, fern von jedem Versuch einer modernen Interpretation, ganz aus dem Geiste Mo- lieres und der Tradition der klassischen französischen Bühne gespielt. Die bis in jedes Detail ausgewogene Inszenierung Marchats wahrte den Charaker des theatra- lischen Spiels, emphathisch, gestenreich, mit barocker Freude an der Uebertreibung in Ton und Gebärde. Jean Marchat in der Titelrolle: ein dick- licher bleicher, öliger Schuft von grotesker Verlogenheit, ein dämonischer Hanswurst. Marion Delbo: eine prachtvolle Dorine. Kein naseweises Rammerkätzchen, sondern eine reife Frau, witzig- charmant und aus echter Lebenserfahrung überlegen. Die Rolle der alten Madame Pernelle mit einem Mann (Jean Ozenne) zu besetzen, war ein inter- Sessantes und geglücktes Experiment Jean Oberle schuf das streng stilisierte Bühnen- bild und die farbenprächtigen Barock kostüme; die zeitgenössische Originalmusik stammte von Lully. g Das ausverkaufte Haus feierte das hohe schauspielerische und sprachliche Niveau des gesamten Ensembles und die eindrucks- volle Kunst Jean Marchats mit stürmischem Beifall. E. P. neee Das alte und neue Athen Vortrag von Professor Herbig- Heidelberg im Freien Bunt Frangoi, Der jüngste Vortrag in der vom Freien Bund in der Mannheimer Kunsthalle ver- anstalteten Reihe„Berühmte Kunststätten“ führte in das von der gleißenden Helle der attischen Sonne durchflutete Athen mit seiner vieltausendjährigen Baugeschichte, in der die strahlenden Namen Akropolis, Propyläen, Parthenon, Erechtheion, Nike- tempel, Dionysostheater und viele andere von den Bauwundern des antiken Athen und ihren wechselvollen Schicksalen erzäh- len. Professor Herbig, Heidelberg, hatte in einer Fülle von vortrefflichen Lichtbil- dern die Anschauung vor das erklärende Wort gesetzt, das dadurch an instruktiver Kraft nur gewann. Die Wandlung der Akropolisbauten im Laufe der Jahrtau- sende, vom ursprünglichen Burgcharakter in der frühen mykenischen Epoche zur Kult- und Tempelstätte der perikläischen und römischen Zeit, die Verchristlichung der heidnischen Symbole und die baustili- stischen Veränderungen unter der mittel- alterlichen Frankenberrschaft und schließ- lich der allgemeine Verfall Athens in der jahrhundertelangen Türkenzeit wurden mit gelegentlichen Seitenblicken auf die politi- schen Strukturvefschiebungen Athens und deren Einfluß auf den baukünstlerischen Charakter der Stadt bildhaft verdeutlicht. Viel Interessantes bot ferner eine Wan- derung durch die athenische Unterstadt mit ihren byzantinischen Kirchen und anderen Zeugen des mittelalterlichen wie neuzeit⸗ lichen Athen. Innerhalb des neuen Stadt- bildes, das im Laufe des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts großstädtische Formen angenommen hat und meist von deutschen Baumeistern gestaltet wurde, ist, wie der Königspalast die Akademie- und en, das ockälteste Birkens a Pförts kricht in ten Male gumacher Gibliotheksbauten zeigen, der Zusa hang mit der Antike nur noch lose ge ihr Einfluß aber selbst in modernste dustriebauten doch nicht völlig 9e Nach einer kurzen Umschau in der bung Athens, einem Besuch der Gräben ingen v am einstigen Dipylon, dem gedopp'serordent! Stadttor, und einem letzten Blick auf ler Gefa ragende Akropolis, wie sie sich heute 0 i l 5 a 0 bietet, schied man angeregt und geh Ber staltung f Karin Michaelis Pentel Aus Kopenhagen kommt die Nadi 5 daß dort die dänische Schriftstellerin 1 Michaelis im Alter von 77 Jahren af 5 storben ist. Mit ihr ist eine Persönli dahingegangen, deren Name und Schiet und v vor etwa drei Jahrzehnten europäischen rt bekämp hatten und vielfache Diskussionen e Explos io sachten. Mit Mut, Klugheit und unerschf nen kener Streitbarkeit focht Karin Michegin sten. Würde und die persönliche Freiheit de dividuums. Ihre Romane und Novellen unter das aufsehenerregende„Gefi Alter“, eine freimütig geschriebene Das norgen lung psychisch-erotischer Wirrsale det rgehalten ternden Frau. wurden in alle europffe Hannover Sprachen übersetzt. Ueberall wo Unt und verbote geschah, sah man Karin Michaelis auf ableau- Spi Plan. Ihre vernichtende Abrechnung Rgesehen Gabriele d' Annunzio wegen seiner s. Oel losen Haltung gegenüber Eleonora Dus cker 5 tür ihre Art bezeichnend. Und im Hitlenein nicht Mussolini erkannte Karin Michaelis, dd xünd Kriege in USA lebte und dort ihre Lebe erinnerungen schrieb, schon frühzeits Unterdrücker und Verderber Europas bekämpfte sie. 0