50/ N. — . pr. Karl Acker rxelefon: 44 151, irklich, en Zeit; W Warf pf, das te. satz würdig nem unf Kranke 5 Stklaszig zig jährig ein Patt Portugz r daneh e ziert zelbst, a Husten 8 hefarz, Zu werde . Al80 d00 des Nad 2 Art de men Sch och er wü n über q ortuglesg and sprag We Schteß er Port aber n Wurde ze n Gerich 1. Die 05 ch beser 1 Schwere 8 eststelltgf aungsfalt schworene ten eint lem Porte ing Seine Is lunge !örten ein ranke 0 Wurde de Ralph rh erose m rachte c „Operati Operatig einer Fon Freiburg folgend a ichtet n n in Mam — Entstehun ung du nit einige t in dez ger Klin 1, in D Operig m Opes lerswo r die Il ration ii lik roskope urg allel kührt wer der Fal die tech dern ichkeit d r 1948 4 -besetite des m Wege ait guten folg. noch d rt bei 5 drück 0 1 wurde d en aufg eisen nic chwerher bung, d hen u ihn kein g von d B ihm kann“ ra Diene — burg ochen di hurgs Wi en Stadt- Konzerte Das duld aburg en eine Z. Die dies tte Werde 1 Ibe 110 en. Riege Berufu Tamburee zestätigun zeide Du und Publ reits eil )mit Koc rovisorian zs Ung hel, „on ihne! ift 1 1 us WB 110 ter französischer veröktentlicht unter Lizenz- Nummer verantwortliche Herausgeber: mann. E. Fritz v. Schilling Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz 44 152, 44 153 konten: südwestbank Mannheim meine Bankgesellschaft Mannheim e Sparkasse Mannheim Redaktion, Bank Alge städtisch checkkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Posts Pudwigshafen ara Rhein Nr. 267 43 0 Erschelnt täglich außer sonntags r unverlangte Manuskripte über- ü 1 der Verlag keinerlei Gewähr nimmt Aunnbeimer Undbhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugsprels: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzügllen DM, 34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,50 Zur Zeit lit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt destent kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 1 5. Jahrgang Nr. 16/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 19. Januar 1950 e e e Wieder vierzig Grundstücke in Kehl frei Kehl.(dpa) Heute, um null Uhr, sollen, das französische Kommissariat für das Land Baden der südbadischen Staatskanz- lei mitteilte, zwei neue Abschnitte mit etwa 40 bebauten Grundstücken der teilweise un- Verwaltung stehenden dt Kehl von den französischen Behörden deutsche Bevölkerung freigegeben wie Sta für die werden. Von den etwa 12 000 deutschen Einwohnern Kehls vor dem Kriege sind bisher erst 600 zurückgekehrt. Mehr konnten nicht unter- gebracht werden, da die bisher von Franzo- en an die Deutschen zurückgegebenen Stadtteile größtenteils unbebautes Gelände sind. Vertragsunterzeichnung nicht vor Ende der Woche paris.(UP) Die schon mehrmals ver- schobene Unterzeichnung des deutsch- fran- z08ischen Handelsvertrags wird voraussicht- lich nicht vor Freitag oder Samstag statt- enden. Freiherr von Maltzan wird sich wahrscheinlich noch bis Ende der Woche in Bonn aufhalten, um mit der deutschen Bun- desregierung über einige noch unklare Stel- len des Vertrages zu beraten. Wie in Paris verlautet, sollen vor allem bei denjenigen Artikeln, die sich mit dem Handel mit land- Wirtschaftlichen Erzeugnissen befassen, noch Schwierigkeiten vorhanden sein. Japans Kontrollrat ohne Sowjets Tokio,(dpa) Die Beratungen im alliier- ten Kontrollrat für Japan über die Frage der japanischen Kriegsgefangenen ohne die Teilnahme der Sowjetunion sind nunmehr zum Dauerzustand geworden. Die Vereinig- ten Staaten, Großbritannien und National- china beschlossen am Mittwoch, die Frage der Repatriierung der noch in sowietischen Händen befindlichen japanischen Kriegsge- kangenen solange auf der Tagesordnung des Rates zu belassen, bis die Sowjetunion ir- gendeine Stellungnahme hierzu abgibt. Vor- her hatten die sowietischen Vertreter aus Protest gegen das Anschneiden der Kriegs- gefangenenfrage die Sitzung— zum dritten Mal im Monat Januar— verlassen, nach- dem der sowjetische Chefdelegierte Gene- ralleutnant Derewjanko dem Rat die 5 in dieser Frage abgesprochen at. Gegen die Anwesenheit des nationalchi- nesischen Vertreters im Kontrollrat hatten die Sowjets keine Einwände erhober Oslo. Mit einer Thronrede König Haa- kons VII. wurde am Mittwoch das am 10. Oktober vergangenen Jahres neu gewählte norwegische Parlament, der Storting, eröffnet. Washington. Der argentinische Botschafter Geronimo Remorino wird sich in Kürze nach Frankfurt am Main begeben, um über den Abschluß eines neuen Handelsvertrages mit Westdeutschland zu verhandeln. Bukarest. Die rumänische Regierung hat es genau so wie Ungarn abgelehnt, ihre Mei- nungsverschiedenheit mit den USA und Groß- britannien wegen des angeblichen Verstoßes gegen die„Menschenrechtsklausel“ des Frie- densvertrages dem internationalen Gerichts- hok in den Haag zur Klärung zu überlassen. Jakarta. Zwischen indonesischen Truppen und starken irregulären Banden kam es in den vergangenen drei Tagen längs der Süd- küste Borneos zu schweren blutigen Zusam- menstößen. Stockholm. Der schwedische Geschäftsmann Holger Hjelm, der kürzlich in der Tschecho- Slowakei Wegen angeblicher Sabotage und Beihilfe zur Flucht tschechoslowakischer Staats- bürger zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, wird in Kürze freigelassen werden. Washington. Der Sachbearbeiter für Schiff- kahrts angelegenheiten bei der deutschen ERP- Mission in den USA, von Biel, ist in Washing- ton eingetroffen. 1 Le Havre. Die Hafenarbeiter von Le Havre aben beschlossen, die Entladung der Fracht des französischen Ozeanriesen„Ile de France“ Wieder aufzunehmen. Bukarest. Der bisherige Direktor im rumä- mischen Außenministerium, Mircea Salanescu, 55 künktig Rumänien als Gesandter bei der zesterune der„deutschen demokratischen epublik“ in Berlin vertreten. . Das Bundesministerium für gesamt- 7 e Fragen wandte sich in einer Er klä- Heel gegen die Propaganda der kommunistisch 1 e„Nationalen Front“. Diese„Natio- Soca donk; sei auf fremden Befehl in der Tü eteone geschaffen worden. Sie stehe unter Jener, der Kommunisten und soll der Wie- erstellung der Einheit Deutschlands im Prnutstiscken Sinne dienen. eure Das Amt des amerikanischen 5 ommissars hat einen Begnadigungsaus- becl eingesetzt, der die Befugnis haben wird, 1 Begnadigungen und Urteilsabände- Brtellg zu gewähren oder abzulehnen und 2 der Militärregierungsgerichte sowie 8 r Nachfolger, der amerikanischen Gerichte alliierten Hochkommission, herabzusetzen. 1 Bundesflüchtlingsminister Dr. 5 0 die Bildung eines Flüchtlings- 8 755 es kür das gesamte Bundesgebiet er- gen. 9 Der thüringische Finanzminister 1 5 Moog hat in einem Schreiben an gerath wönnsischen Ministerpräsidenten Eg- zeitig ben) Leinen Rücktritt erklärt, Glelen. 5 f egab sich Moog unter den Schutz der estbberliner Polizei. dpa/UF Straßenverkehrsdirektionen ab I. April aufgelöst Auf Initiative des Abgeordneten Dr. Gaa/ Entnazifizierungsskandal vor dem Landtag Stuttgart. Der Entnazifizierungsskandal in Stuttgart zieht Von unserer Stuttgarter Redaktion immer größere Kreise. Nachdem der die Korruptionen untersuchende erste Staatsanwalt Desczyk neue Ent- wicklungen angekündigt hatte, bat Landtagspräsident Wilhelm Keil den Minister- präsidenten gestern zu Beginn der Landtagssitzung um eine Stellungnahme zu einer Meldung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den verantwortlichen Chef der Kopfstelle des Befreiungsministeri ums Ströle. Der zuständige Staatsanwalt habe in der Pressekonferenz am 16. Januar vielmehr er- klärt, auf der Liste der Beschuldigten stehe kein höherer Ministerialbeamter. Ströle führe die Geschäfte des Befreiungsmini- steriums erst seit Okober 1949 und trage somit für die vorhergegangene Zeit keine Verantwortung. An den dem Chefkläger May vorgeworfenen Verfehlungen, die alle vor diesem Zeitpunkt lägen, sei Ströle nicht beteiligt. Der frühere Flüchtlingskommissar Stockinger habe über Ströle keinerlei Strafanzeige wegen Korruption erstattet. Demnach entfiele auch der Vorwurf einer Amtspflichtverletzung und des weiteren der Verdacht einer strafbaren Handlung gegen Ströle. Er habe diesen daher aufgefordert, sein Amt weiterzuführen. Darüber hinaus sei Vorsorge getroffen, daß sich eine etwaige Untersuchung ohne Einflußnahme und Be- hinderung vollziehen könne.(In einer Sitzung der Fraktionsführer soll der Mini- sterpräsident erklärt haben, er übernehme die volle Verantwortung für die Handlungs- Weise Ströles.) Dem inzwischen von mehreren Aus- schüssen geprüften Antrag des CDU- Abgeordneten Dr. Ga a(Schwetzingen), die Straßenverkehrsdirektionen aufzu- heben, wurde entgegen dem Willen des Vertreters des Verkehrsministeriums von allen Abgeordneten gegen zwei Stimmen zugestimmt. Die im Staatshaushaltsplan aufgeführten Straßenverkehrsdirektionen werden nun- mehr mit Wirkung vom 1. April 1950 auf- gehoben und die vorhandenen Aufgaben zwischen dem Verkehrs ministerium und den unteren Straßenverkehrsbehörden der Stadt- und Landkreise aufgeteilt. im Staatsministerium, Ministerialrat Abgeordneter Ebert(SPD-Heidelberg), warnte das Parlament, hier der billigen Sucht, Aufgaben abzubauen, ohne daß Per- sonal und Gelder dabei eingespart würden, nachzugeben. Er sprach dabei von einer Verletzung badischer Verkehrsinteressen und vertrat den Standpunkt, es sei zweckmäßig, die Aufhebung bis zum Inkrafttreten des Güterfernverkehrsgesetzes im Juni 1950 zu vertagen, um dem„Freibeutertum auf den Landstraßen“ wirksam begegnen zu kön- nen. Abgeordneter Dr. Brandenburg, Nicht auf der Basis d Robertson kommentiert das Hamburg. Während eines kurzen Aufent- haltes in Hamburg sprach der britische Hohe Kommissar für Deutschland, Sir Brian Ro- bertson, in Anwesenheit von Bürger- meister Brauer, des Konsularkorps und führender Vertreter des britischen Wirt- schaftsrates über die deutsch-englische Freundschaft. Er erklärte, wenn zwei Völ- ker wirkliche Freunde werden wollten, so müßten sie zu zwei Dingen bereit sein. Sie müßten den Wunsch haben. Freunde zu sein, und sie müßten sich vergegenwärtigen. daß dies eine bewußte Bereitschaft zu Zu- geständnissen von beiden Seiten erfordere. Robertson trat offen für die Freundschaft zwischen Deutschland und Großbritannien ein, ließ jedoch keinen Zweifel darüber, daß die Menschen in England in ihrem Wunsch für eine Freundschaft mit Deutschland Bei- neswegs einig seien, denn der Engländer sei langsam im Zorn, aber auch langsam, neue Freundschaften zu schließen. (Pforzheim), dagegen, setzte sich uneinge- schränkt für die sofortige Aufhebung der Verkehrsdirektion ein und sagte, er könne sich nicht denken, daß jemand, der es mit der Demokratie ehrlich meine, für irgend- welche Beibehaltung der Belastungen der Zwangswirtschaft plädieren werde. Man könne die Demokratie nur dadurch popu- jar machen, daß man die Gewalt des Staa- tes einschränke. Abgeordneter Dr. Gaa vertrat den Standpunkt Dr. Brandenburgs und warf dem Verkehrsministerium vor, es kämpfe mit eigenartigen Argumenten um die Erhaltung von Stellen und gebe damit ein schlechtes Beispiel für die Verwaltungsreform, zu der man, wie der Ministerpräsident richtig gesagt hätte, eben Mut haben müsse. es Konkurrenzneides deutsch-englische Verhältnis Die Ent hicklung der Freundschaft unter den Engländern sei keine leichte Sache, sondern erfordere eine größere Umstellung einer tief eingewurzelten geistigen Haltung. „Ich möchte ganz frei zugeben“, sagte Ro- bertson,„daß das englische Volk die Stuke, die für eine Freundschaft erforderlich ist, noch nicht erreicht hat, da es im allgemei- nen heute noch nicht bereit ist, das Beste von Deutschland zu glauben. Robertson gab in seinen weiteren stark beachteten Ausführungen zu, daß Großbri- tannien und Deutschland miteinander in wirtschaftlich harter Konkurrenz ständen. Er sagte aber, daß er, wie viele andere ver- antwortungsbewußte Engländer, immer er- schüttert sei, wenn er höre, daß die britische Politik gegenüber Deutschland ausschließlich darauf gegründet sei, die deutsche Konkur- enz zu erdrosseln. Das heiße, so sagte Ro- bertson, den Handlungen Großbritanniens die schlimmste Ausdeutung zu geben. Geschlossene westalliierte Front in der Saarlrage Acheson unterstützt das französische Vorgehen/ Schuman berichtet in Paris Paris.(dpa- REUTERN Außenminister Schuman hat in einem Bericht über seine Deutschlandreise vor dem französischen Ministerrat mitgeteilt, daß er bei seinen Unterredungen mit Vertretern der Bundes- regierung und deutschen Politikern den französischen Standpunkt in der Saar- frage nochmals in fester Haltung unter- strichen habe. Dies teilte Informations- minister Henry Teitgen nach der Mini- sterratssitzung mit. Schuman erklärte, er habe die Vertreter der Bundesrepublik daran erinnert, daß das gegenwärtige Saarregime„nicht nur durch Abkommen der Alliierten, sondern auch durch Handlungen der Saarbevölkerung freie Wahl und Abstimmung über die Saar- verfassung“ errichtet worden sei. Schuman habe in Deutschland ferner erklärt, daß Frankreich unter diesen Umständen„das gegenwärtige Wirtschaftssystem im Saarge- biet garantieren kann und des auch garan- tieren wird“. Informationsminister Teitgen teilte mit, daß zu einer Regelung des Statuts der Saar durch einen Friedensvertrag dieser Status weiter durch die Vereinbarungen der Alliierten und die Handlungen der Saarbe völkerung bestimmt werden würde. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson erklärte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, die Vereinigten Staaten würden bei den Verhandlungen um einen Frieden mit Deutschland den französischen Standpunkt in der Saarfrage unterstützen. Als französischen Standpunkt definierte er: Die Saar soll von Deutschland abgetrennt und Frankreich finanziell und wirtschaft- lich eingegliedert werden. Acheson sag te, dies sei auch die Ansicht seiner beiden Vorgänger Byrnes und Marshall ge- wesen. Sie finde die Billigung Präsident Trumans. Acheson erklärte weiter, nach der politischen Seite hin würden die USA auch die französische Ansicht unterstützen, Neue Spannungen in Berlin? Westberliner Polizei besetzt Ostzonen-RBD- Gebäude von unserer Berliner Redaktion Berlin. Ein Kommando der Westberliner Polizei besetzte am Dienstagabend das Ge- päude der Eisenbabndirektion Berlin am Schöneberger Ufer im amerikanischen Sek- for. Die Eisenbahndirektion untersteht der Sowjetzonenregierung. Das Gebäude wurde nach Mitteilung der Polizei mit Geneh- migung des amerikanischen Hohen Kom- missariats vom Finanzamt für Liegenschaf- ten übernommen. Der Westberliner Polizei- präsident hat die Uebernahme durch Poli- zeischutz gesichert. Die Uebernahme erfolgte ohne Zwischenfälle. Die Räumung des seit dem Berliner Eisenbahnerstreik im Frühsommer fast leer stehenden großen Verwaltungsgebäudes der Ostzonen-Eisenbahn wird von der General- direktion als ein rechtswidriger Gewaltakt der amerikanischen Behörde angesehen. die nur neue Unruhen in Berlin zu stiften beab- sichtige.. Gestern fuhren die Züge der S-Bahn sehr unregelmäßig, zum Teil überhaupt nicht. Dieser Zustand wurde von der ostzonalen Bahndirektion mit der Räumung des Ge- bäudes am Schöneberger Ufer in Verbin- dung gebracht. Zuständige Berliner Stellen wiesen diese Begründung jedoch zurück, da die Möglichkeit der Benutzung der Tele- fonzentralen gegeben sei und von ihr auch Ge- brauch gemacht worden sei. Es handle sich daher um befohlene Verkehrsstörungen als Repressalien für die erzwungene Räumung und als Verstärkung des Protestes, den der sowjetische Kommandant, General Koti- k OW. kurz nach der Aktion vorgebracht hat. Mit Maßnahmen der Sowjets zur Zurückgewinnung des Gebäudes wird nicht gerechnet In der Bevölkerung Westberlins kindet die von der amerikanischen Besat- zungsbehörde veranlagte Aktion volle Bil- ligung. Es wird angenommen, daß der S-Bahn-Verkehr sehr bald wieder in Ord- nung kommt, weil die ostzonale Eisenbahn- direktion nicht bereit sein dürfte, große Ausfälle in Westmark in Kauf zu nehmen. Sowjets sagen ab Berlin,(dpa) Nach einer amerikanischen Mitteilung hat das sowjetische Hauptquar- tier in Berlin der amerikanischen Verbin- dungsstelle mitgeteilt, daß die zu dem Vier- mächteempfang der Hohen Kommission der Westmächte am Mittwochabend eingelade- nen 12 Vertreter der sowjetischen Kontroll- kommission der Einladung nicht Folge lei- sten konnten. Die Sowjets sind nach dieser Mitteilung zu sehr mit den Vorgängen um die Beschlagnahme des im amerikanischen Sektor gelegenen Direktionsgebäudes der Sowjetzonen-Reichsbahndirektion beschäf- tigt. Hohe Kommissare in Berlin Berlin.(dpa) Die drei Alliierten Hohen Kommissare traten am Mittwoch, kurz vor 14 Uhr, im Berliner Hauptquartier des bri- tischen Hohen Kommissariats zusammen. den Vorsitz der Sitzung, auf der im wesent- lichen Berliner Fragen sowie verschiedene deutsche Gesetze erörtert wurden, führte turnusmäßig der britische Hohe Kommissar, Sir Brian Robertson. daß das Saargebiet ein gewisses Aus- maß von Autonomie haben soll. Zu den französischen Plänen, die Saargruben auf 50 Jahre zu pachten, meinte Acheson, kein derartiger Schritt würde dem Frie- densvertrag vorgreifen. Er fügte jedoch hinzu, daß Frankreich nichts unternehmen möge, was die Eingliederung der Bundes- republik in den westeuropäischen Raum erschweren würde. Deutschland möge sich seinerseits aber auch zurückhalten und nicht vergessen, daß es eine besiegte Nation ist. Ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums bestätigte am Mittwoch die Erklä- rung eines Sprechers des amerikanischen Außenministeriums, daß Großbritannien, Frankreich und die USA kein Geheim- abkommen über die Zukunft des Saar- gebietes abgeschlossen haben. Wenn man aus seinen Aeußerungen vom Dienstag herausgehört habe, daß ein Geheimabkom- men abgeschlossen worden sei, so sei er mißverstanden worden, fügte der britische Sprecher hinzu. Bei der Westaußenministerkonferenz in Paris sei ein noch nicht veröffentlichtes Ab- kommen erzielt worden, daß die Saar zum Beitritt in den Europarat aufgefordert wer- den soll, teilte der Sprecher weiter mit. Weitere Diskussionen über die Saarfrage hätten in Paris nicht stattgefunden. Patiser Jelephonal: Sastwirischaft eine Lebensſrage Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Am Mittwochabend gab vor der Aus- landspresse ein Sprecher des französischen Außen ministeriums eine ausführliche Er- klärung zur französischen Saarpolitik ab. Frankreichs Ziele seien lediglich wirtschaft- licher Natur. Für Frankreich handle es sich in erster Linie darum, Kohle und Koks für die französische Industrie zu besorgen. Die- sem wirtschaftlichen Ziele lägen zwei wich- tige politische Belange zu Grunde: einer- seits das Problem der Sicherheit und andererseits die Frage der Wiedergut- machung. Das Sicherheitsproblem inso- fern, als der Beitrag der Saar das Gleich- gewicht in der industriellen Produktion zwischen Frankreich und Deutschland her- stelle und das Reparationsproblem, Weil die Saarkohle das einzig greifbare Aktivum sei, mit dem Frankreich die Kriegsschäden aus- gleichen könne. Der Vorwurf der angeblich rücksichts- josen Ausbeutung des Saarlandes sei nicht gerechtfertigt. Das Saarland sei infolge der Wirtschaftlichen Eingliederung an Frank- reich in einer weit besseren Lage als West⸗ deutschland und zähle knapp 2000 Arbeits- lose bei fast 1 Million Bevölkerung. Die Saarländische Handelsbilanz weise für 1949 einen UDeberschuß von 4 Milliarden Franken auf. Für den Beitrag des Saarlandes zur französischen Wirtschaft wurde geltend ge- macht, daß bei einem für 1950 vorgesehenen Gesamtkohlenverbrauch von 61 Millionen in Frankreich 9,1 Millionen Tonnen, also 1d. 15 Prozent, aus dem Saarland kämen. Die aus Sicherheitsgründen erwünschte Herstellung des industriellen Gleichgewichts zwischen Frankreich und Deutschland werde im Jahre 1952 folgendes Bild zeigen: die französische und saarländische Kohlenför- derung wird zwei Drittel der westdeut-⸗ schen Förderung ausmachen, während ohne die Saarkchle Frankreichs Förderung nur 46 Prozent der deutschen und saarländischen Förderung betragen würde. Beim Stahl liegt das Verhältnis so, daß 1952 die französische und saarländische Produktion die west- deutsche Produktion um 27 Prozent überstei- gen wird, während die französische Erzeu- gung allein nur 85 Prozent der deutschen und saarländischen Erzeugung ausmachen Würde. Der Anschluß der saarländischen Produk- tion sei für Frankreich eine Lebensfrage. Bisher habe die Saar unter einem Be- satzungsstatut gestanden, dessen Kontrolle durch den französischen Hohen Kommissar ausgeübt worden sei. Die für den 7. Fe- bruar vorgesehenen Verhandlungen zwi- schen der französischen und saarländischen Regierung bezweckten eine weitgehende Lockerung dieses Besatzungs- statuts. Dazu gehöre auch das Regime Saargruben, die bisher von einer französi- schen Regiegesellschaft betrieben werde, deren Direktion französisch sei, während der Aufsichtsrat aus Saarländern und Franzosen bestände. Auch das Regime der Saareisenbahnen, die bisher einem französischen Direktor und einem gemisch- ten Aufsichtsrat unterstellt waren, solle ge- andert werden. Weiter solle eine Harmoni- sierung der sozialen Bedingungen in beiden Ländern und ein Abkommen über die Nie- derlassung von Bürgern beider Staaten her- gestellt werden. Der Hohe Kommissar werde in seinen Funktionen stark be- schränkt und zu einer Art diplomatischem Vertreter werden. Der Anschluß des Saargebietes an Frank- reich sei eine Naturnotwendigkeit, da die Saarwirtschaft immer mit der Lothringer Wirtschaft eng verknüpft gewesen sei Frankreich wünsche auf gar keinen Fall eine Annexion des Saargebietes. Wiederwahl Paasikivis gesichert Finnen ließen sich durch sowjetischen Druck nicht beeinflussen Stockholm.(dpa) Finnland wird seinen jetzt 80 jährigen Staatspräsidenten Juho Paasikivi voraussichtlich auf weitere sechs Jahre mit diesem Amt betrauen. Die Parteien, die seine Wiederwahl unterstützen, erreichten bei der Elektorenwahl am Mon- tag und Dienstag die absolute Mehrheit. Von den 300 Elektoren(Wahlmänner) entfallen 172 auf die vier Parteien, die sich für Paasi- kivi eingesetzt haben. Für den volksdemo- kratischen Kandidaten Pekkala werden 66 und für den Kandidaten der Bauernpar- tei, Kekkonen, werden 62 Wahlmänner stimmen. Die Ergebnisse wurden in der Nacht zum Mittwoch ausgezählt. Die Wahlbeteiligung lag mit rund 60 Pro- zent der Stimmberechtigten bedeutend über früheren Elektorenwahlen. Das Ergebnis wird in politischen Kreisen als eindeutiger persönlicher Erfolg Paasikivis angesehen. Die Parteien des bürgerlichen Lagers, die von Anfang an offen für seine Wiederwahl eintraten, haben den stärksten Stimmenge- winn zu verzeichnen. Das gilt vor allem für die konservative Sammlungspartei, deren Vorsitz Paasikivis lange Zeit inne gehabt hatte. Die liberale Fortschrittspartei hat of- fenbar einen Teil der sozialdemokratischen Stimmen gewonnen. Die Sozialdemokraten hatten Paasikivi nicht formell als Kandida- ten aufgestellt. Die Elektoren werden am 15. Februar zu- sammentreten und die Wahl des Staatspräsi- denten vornehmen. Sie sind zwar juristisch aicht an einen bestimmten Auftrag gebunden. In früheren Jahren sind gelegentlich im letz- ten Augenblick vorher nicht nominierte Kan- didaten gewählt worden. Diese Möglichkeit kann aber diesmal nach Ansicht unterrich- 25 Stellen als praktisch ausgeschlossen gelten. Das verhältnismäßig gute Abschneiden des volksdemokratischen Kandidaten Mauno Pekkala bestätigt nach Ansicht politischer Kreise die gut funktionierende Wahldisziplin der kommunistischen Partei. Auch Pekkala hat Gewinne im sozialdemokratischen Lager gemacht, dessen linker Flügel zögerte, sich für den bürgerlichen Paasikivi einzusetzen. Der agrarische Kandidat Kekkonen ist auf den dritten Platz gerückt. Einen der Gründe kür seinen unerwarteten Mißerfolg sieht man in dem plötzlichen Einbruch sibirischer Win- terkälte, die in den ländlichen Bezirken die Wahlbeteiligung verringerte. MORGEN Nr. 18 Donnerstag, 19. Jan Donnerstag, 19. Januar 1950 Das Jahr einer Weltentscheidung Von Hermann Rauschning In diesem Jahr wird die Frage ob Krieg der Frieden im wesentlichen entschieden, auch wenn es noch zu keinen militärischen Handlungen kommen wird. 1950 wird es sich zeigen, ob der Große Rückzug des Westens in der Welt noch zum Stillstand gebracht werden kann, ob dies ch eine politische Lösung auf friedliche Weise erzielt werden kann oder auf gewalt Same Weise wird versucht werden müssen. Eine Fortdauer des gegenwärtigen Schwebe- standes muß umabwendbar zu einem wei- teren Rückzug des Westens führen. Diese Frage wird sich vor allem am deutschen Problem zu entscheiden haben. Dieses Problem noch mit den Erwägungen nd Argumentationen zu erörtern, die rend des Krieges bis in die jüngste ergangenheit bei den Westmächten ge- räuchlich waren, heißt, eine vielleicht noch mögliche Lösung von vornherein verspielen. eder eine gewaltsame militärische, noch revolutionäre politische Lösung ist in bisherigen Rahmen der Politik der Westmächte möglich. ie Art, wie die Verschärfung der euro- zäischen Lage und des Kampfes der Welt- roßmächte um die machtpolitische Schlüs- zone Deutschland in der großen Presse Vereinigten Staaten immer noch inter- Dretiert wird, sollte von deutscher Seite aus shalb die schärfste Zurückweisung er- n, die in der heutigen Lage Deutsch- ends möglich ist, weil sie nicht bloß Deutschland unrecht tut, sondern den eigen- ten Lebensinteressen des Westens zuwider- Aukt, Sie erfolgt in einem Klima von Halb- Wahrheit, Verdrehung und Ablenkung von len eigentlichen, beunruhigenden Zentral- problemen, daß man sich nach dem Motiv fur eine derartige Behandlung fragen muß. Wem ist damit gedient, wenn eine so füh- ende Zeitung wie die„New Lor k T1 mes dem Bericht ihrer top-Analysten Sultberger oder Middleton solche Ueber- i voransetzt wie Die Deut- benutzen den Kalten um die Rückkehr zur voranzutreiben“ oder„sie wingen Liebkosungen von beiden Seiten, n die physische Erholung zu beschleuni- % In einem Artikel derselben Zeitung as mit Deutschland machen?“(vom 20. November 40) steht der weit einsichtsvollere Satz:„Wie müssen ihnen(den Deutschen) knung bieten.“ Man hätte nur gewünscht, in Arikel mit solcher Einsicht fünf — Früher veröffentlicht und von der tik befolgt worden wäre. Zukälliser- abe ich gelegentlich der Veröffent- eines Artikels in dem Sonntagsma- er„Times“ genau diesen Satz dem r als Summe einer notwendigen an der Politik der Vereinigten Staa- eute genügt es aber nicht mehr, einer u, die gezahlt hat,„was der würgende begehrte“(mit Ricarda Huchs er- ndem Gedicht zu sprechen, bloß ungen zu machen. Inzwischen eine Politik ihre Früchte gezeitigt, auf Wie auf keine in der Weltgeschichte das Kt paßt, sie habe vertan, was Schwert errang. zwischen ist notwendig geworden, daß eine in ihrem ben an den Westen erschütterte Welt es Vertrauen in die Vernunft und Ste- it, in Sachlichkeit und Verläßlichkeit Politik der Westmächte gewinnt. eder der Marshallplan noch die At- Atikpakt- Politik, noch die Konzessionen, in der Restitution eines westdeutschen tes dem deutschen Volk gemacht den, reichen dazu aus. Denn gerade diese Als einer Politik, die in den letzten mehr improvisiert als lert wurde— halten, und zwar Bt bloß in Deutschland, den Zweifel da- wach en ganzen grauenvollen der Lage in Europa voll und zur Basis unzulänglicher Maß- en gemacht hat. Allzu sehr tragen mmer noch das Stigma des„zu spät“, unzureichend“; zu sehr liegen sie noch Linie einer Diplomatie von vorvor- stern, die ihre Aufgabe im„kalmieren“ cht, im Abwarten, bis sich„der Staub ge- zt“ hat. Zu deutlich sind sie das Pro- einer Einsicht, die sich den eigentlichen en und allein zulänglichen Lösun- Siclrtlich verschließt. anders kann man sich die sonder- Jagd nach Symptomen eines neuen malismus, Reaktion und Nazismus in tschlend in der großen Presse der Ver- igten Staaten erklären als durch den Urisch, die Oeffentlichkeit von den eigent- chen Gefahren abzulenken, sie solange hin- nalten als noch möglich. Weil die Er- s der vollen Wahrheit darüber, was Politik von über alles Maß glori- Persönlichkeiten unwiderruflich wurde, geradezu eine Revolution un- Bürgern des Westens hervorrufen deutsche Volk ist nicht durch eine vage Hoffnung nn Westen zu gewinnen, n nur dureh die Reali- Durch die Realität einer allgemein- Rechtsordnung der Beziehungen den Nationen, die auch im vollen ge kür das deutsche Volk gelten muß zelle Restitution in die Rechte als Na- erlangt. pa kann nur noch durch eine in sich nte Politik vor dem Anfall an Bland bewahrt werden, nicht durch Itik, die einander widersprechende t noch dazu unzulänglichen Mitteln 8 4 es ist das unerbittliche Kriterium Zukunft, das mit dem Schwert sam erkämpft oder verteidigt kann, was eine unzulängliche oder onzipierte Politik versdumt hat. . FCopuriont 1950 by„elite“ ob die politische Führung des ECA-Abkommen vor dem Bundestag SPD- Gesetzentwurf über die Aufnahme von Deutschen in das Bundesgebiet Bonn.(dpa) Der Bundestag beendete am Mittwochabend Das ECA-Abkommen zwischen den USA und der Bundesrepublik seine 27. Sitzung. nach öIstündiger Dauer Deutschland wurde in erster Lesung mit den Stimmen aller Fraktionen gegen die Stim- men der Kb an den ERP-Ausschuß verwiesen. i N 29. Sitzung am Freitag stattfinden. Die 28. Sitzung des Bundestages ist auf Donnerstag festgesetzt. bereits auf der Die zweite und dritte Lesung soll Das Haus wird zwei Gesetzentwürfe der SPD zum Bundes verfassungsgericht und zur Richterwahl in erster Lesung beraten. Am Freitag will der Bundestag auch endgültig über die Er- richtung einer Zweigstelle des Patentamtes in Berlin abstimmen. Nach ausführlicher Debatte wurde ein SPD- Gesetzesentwurf über die Notaufnahme von Deutschen in das Bundesgebiet an die Ausschüsse für gesamtdeutsche Fragen, für innere Verwaltung und an den Flüchtlings- Ausschuß überwiesen. Nach den Angaben des SPD-Abgeord- neten Bielig trifft es nicht zu, daß jährlich 300 000 Menschen aus der Sowjetzone in das Bundesgebiet strömen. Im dritten Viertel- jahr 1949 seien es nur 41 000 gewesen. Es sei auch nicht richtig, daß nur ein geringer Teil als politische Flüchtlinge anzusehen sei. Man dürfe nicht diejenigen in die Sowiet- zone abschieben, die aus nichtpolitischen Gründen in die Bundesrepublik gekommen seien. Die asozialen Elemente unter den illegalen Grenzgängern machten nur einen kleinen Teil aus. Den Deutschen müsse das Recht zugestanden werden, Agenten, die aus der Sowietzone kämen, das Handwerk zu legen. 5 In Vertretung des Flüchtlingsministers Dr. Lukaschek erklärte Bundesjustizminister Dr. Dehler, daß die Bundesregierung eine Verordnung über das Flüchtlingswesen für zweckmäßig halte, da dies der im Grund- gesetz festgelegten Freizügigkeit nicht wider- spreche. Der größte Teil der Sowjetzonen- Küchtlinge wolle lediglich in den goldenen Westen“ gelangen. Nach Ansicht des niedersächsischen Flüchtlingsministers Albertz(SPD) gibt es nur die zwei extremen Lösungen: ent- weder alle Flüchtlinge aufzunehmen oder eine Sperre zu verhängen und Abschluß- maßnahmen zu ergreifen. Es sei kein Scha- den festzustellen, dag die Entscheidung in dieser Frage über die Kräfte des Bundes- rates hinausgegangen sei. Das Problem könne nur durch ein Gesetz gelöst werden. Die WAV. Abgeordnete Götzendorf sprach sich für den SPD- Gesetzentwurf aus und bezeichnete die Regierungsverordnung als eine Polizeiverordnung, die den Einsatz deutscher Polizei gegen deutsche Frauen und Kinder erfordere. Der Sppdesetzentwurf fordert nach den Worten des CDU- Abgeordneten Kunt- scher geradezu zum Grenzübertritt auf. Die Bundesrepublik könne die Grenzgänger aus wirtschaftlichen und wobhnungsmäßigen Gründen nicht von einer Enttäuschung be- wahren. Der Sprecher wies darauf hin, daß im Stuttgart empfiehlt: abwarten antwort Maiers àn Wokleb olctor pets tbr Bundesgebiet demnächst 45 000 Deutsche aus Polen und der Tschechoslowakei erwar- tet würden und noch etwa 250 000 in diesen Ländern auf ihre Erlösung warteten. Hinzu kämen noch etwa 300 000 heimkehrende Kriegsgefangene. Adenauer unterrichtete Schumacher Bonn.(Up) Bundeskanzler Dr. Ade nauer unterrichtete gestern den ersten Vorsitzenden der SPD, Dr. Sehumacher. und die beiden SpPPD-Vorstandsmitglieder, Prof. Carlo Schmid und Erich Ollen- hauer, über seine Besprechungen mit dem französischen Außenminister Schuman. In einem längeren Gespräch legte der Kanzler den Standpunkt der Bundesregle- stein helfen müsse, rung zum Saarproblem dar, der sich nach Aeußerungen führender Sozialdemokraten in wesentlichen Punkten mit dem der SPD deckt. Heuß ohne Scheckbuch in Kiel Hamburg.(g.k.-Eig. Ber.) Von etwa 8000 Menschen wurde der Bundespräsident Theo- dor Heuß am Mittwochmorgen in der schleswig- holsteinischen Hauptstadt Kiel freudig begrüßt. Ministerpräsident Dieck- mann sagte in seiner Begrüßungsansprache, der Bundespräsident werde erkennen, daß sich in Schleswig-Holstein eine Fülle von Problemen und Belastungen zu einem be- drückenden Notstand kombinierten. Er werde Gelegenheit haben, bei seiner Fahrt durch Schleswig-Holstein sich an Ort und Stelle mit den Nöten der Vertriebenen ver- traut zu machen und sich von der schlech- ten Finanzlage des Landes zu überzeugen. Heuss erwiderte, er führe kein Scheckbuch bei sich, um mit kreigiebiger Gesinnung hier und da über die Nöte hinwegzuhelfen, aber man wisse, daß man Schleswig- Hol- damit deutsche Men- schen nicht verderben. Störaktionen schädlich Aussprache zwischen BASF.- Betriebsrat und Presse Ludwigshafen.(e-sch-er/ Eig. Ber.) Das am 24. November v. J. zwischen den west- alliierten Hohen RKommissaren und der Bundesregierung abgeschlossene sogenannte Petersberg-Abkommen hat in bezug auf den in der Vereinbarung erwähnten Demon- tagestop in der Badischen Anilin und Soda- fabrik in letzter Zeit Anlaß zu verschieden- artiger Auslegung gegeben. In dem Abkom- men hieß es wörtlich:„Die Demontage in der BASF Ludwigshafen wird eingestellt mit Ausnahme der Einrichtungen für die Herstellung von synthetischem Ammoniak und Methonal, soweit deren Entfernung im Reparationsplan vorgesehen ist“. Acht Tage nach der Veröffentlichung des Petersberg-Abkommens hat Bundesarbeits- minister Storch anläßlich eines Besuches der BASF gegenüber der Werksleitung und der Belegschaft das Versprechen abgegeben, er— Storch— wolle dem Bundeskanzler vorschlagen, sofort eine Aussprache mit dem französischen Hohen Kommissar Fran- cois-Poncet mit dem Ziel der Mi- derung der Demontage herbeizufüh- ren. Diese Zusage des Bundesarbeitsmini- sters hatte in gewissem Sinne beruhigend auf die Belegschaft der BASF gewirkt. Eine Erregung wurde erst wieder aus- gelöst, als durch Anordnungen des fran- Von unserer Stuttgarter Bedak tion Stuttgart. hold Maier hat dem südbadischen Staats- präsidenten Wohleb alf, dessen Schreiben in der Südweststaatfrage geant- Wortet. In dem Brief heißt es:„Der Mini- sterrat hat sich in seiner Sitzung vom 9. Ja- auar eingehend mit der Sach- und Rechts- lage befaßt und zum Ausdruck gebracht, daß es im Interesse einer alsbaldigen Staats- neuordnung im südwestdeutschen Gebiet zu bedauern wäre, wenn es zutreffe, daß bei den Hohen Kommissaren wesentliche Bedenken gegen die Anwendbarkeit des Artikels 118 des Bonner Grundgesetzes vor dem Zeit- punkt des Friedensvertrages bestehen. Der Ministerrat ist der Auffassung, daß der Ar- tikel 118 in vollem Umfang anwendbar ist. Er hat bei der Bundesregierung geeignete Schritte eingeleitet, um die Rechtswirksam- keit dieser Bestimmung für die Länder Ba- letztes Ministerpräsident Dr. Rein- den, Württemherg-Baden und württemberg Hohenzollern Klarzustellen.“ Die Hohen Rommissare haben in der Zwischenzeit, so heißt es in dem Brief an Wohleb, der Bundesregierung den Vorschlag unterbreitet, die Einwände des französischen Hohen RKommissars gegen die Geltung des Artikels 118 bzw. der Bedeutung des alliier- ten Vorbehaltes, in dem Schreiben vom 12. Mai 1949 durch eine gemischte juristische Kommission prüfen zu lassen. Das Ergebnis dieser Prüfung soll allerdings wiederum von der Alliierten Hohen Kommission genehmigt werden. Die Bundesregierung hat diesen Vorschlag angenommen. Obwohl sich alle drei Landesregierungen über die Gültigkeit des Artikels 118 einig sind, so schließt der Brief Maiers, dürfte es sich empfehlen, diese Prüfung abzuwarten.“ t de zösischen Administrateurs M Lascols die Vermutungen und Befürchtungen um die Auslegung des in dem Petersberg-Abkom- men erwähnten Demontagestops erneut ge- nährt wurden. In diesem ernsten Stadium kate der Betriebsrat vor einigen Tagen einen Beschluß, in dem die Belegschaft An- weisung erhielt, in allen strittigen Punkten die Durchführung der Demontage 80 lange auszusetzen, bis die Entscheidung einer übergeordneten Instanz erfolgt ist. Gleichzeitig richtete der Betriebsratsvorsit- zende Ernst Lorenz, an den französischen Administrateur Lascols ein Schreiben. in dem er auf die Meinungsverschiedenheiten über die zu demontierenden Werksteile hin- wies. Soweit das Register der Tatsachen, die der Betriebsrat gestern in einer Aussprache mit der Presse bestätigte. Aus den Fragen der Pressevertreter und den Antworten der Betriebsratsmitglieder klang als Grundton die Besorgnis über die mögliche Stö- rung der deutsch- französischen Verständigungstendenzen mit. Insbesondere war der Zielpunkt der Fragen der Presse das nach ihrer Ansicht auffällige zeitliche Zusammentreffen der ernsten Si- tuation in, der BASF mit dem Deutschland- Besuch des französischen Außenministers Schuman und mit den Erklärungen des SPD- Vorsitzenden Sehumacher, denen zufolge die Sozialdemokratie das Petersberg Abkommen nicht eher als legitim be h be, ehe es nicht vom Bundestag ra- tiflziert Worden sei. Obwohl die durch die Wirtschaftskapazi- tät bedingte Bedeutung der BASF in hoch- politischen Gesprächen auf internationalem Forum keineswegs in Abrede gestellt wurde, blieb die Frage nach der eventuellen Hilfestellung deutscher politischer Parteien in dem Demontageproblem der BASF in dem Dämmerlicht ausführ- licher Entgegnungen, die jeder Art von Vermutung freies Spiel lassen. Neben der Erörterung dieser von der Presse in der Aussprache zitierten Frage von politischem Gehalt waren sich der Betriebsrat und die Journalisten einig in dem Wunsch, in der „Glatteis- Atmosphäre“ der Demontagefrage so zusammenzuarbeiten, daß die gemein- samen Interessen nicht durch störende Alarmaktionen aufs Spiel gesetzt werden. Auf dem Balkan reiſt etwas heran In Belgrad sieht man gelassen den Kominformvorbereitungen längs der jugoslawischen Grenze zu Von unserem Balkan-RKorrespondenten Dr. Karl Rau Während man noch im sommer letzten Jahres von einem regelrechten militärischen Aufmarsch der Kominformstaaten gegen Jugoslawien sprechen konnte damals waren allein drei Sowietarmeen an Titos Grenzen stationiert—, hat sich jetzt die Si- tuation insofern geändert, als das Kominform nun versucht, mit Sabotage und inneren Un- ruhen den abtrünnigen Diktator zu Fall zu hringen. Triest, Januar 1950,„Unsere Armee muß sich darüber im klaren sein, daß das Komin- form es sehr eilig hat, die immer unangeneh- mer werdende Auseinandersetzung mit Jugo- slawien zu einem Abschluß zu bringen“, auherte soeben ein führender jugoslawischer Armeegenerall und auch in militärischen und diplomatischen Kreisen des Westens glaubt man, daß trotz der unmiß verständlichen Warnung Trumans, sich jeglicher offenen oder getarnten Aggression zu widersetzen, das kommende Frühjahr den bisher kritischsten Punkt der Kominform-Tito-Auseinander- setzung bringen wird. Verschiedentlich wurde bereits in der Presse der Satellitenstaaten für Ende März„die Stunde 12 für das Tito- regime vorausgesagt. Grenzzwischenfälle, Sabotageakte und Attentate auf führende Genossen des Bel- grader Politbüros sollen die„Liquidierungs- maßnahmen“ einleiten. Mit Sicherheit wur- den von den westlichen Nachrichtendiensten in den Grenzgebieten Ungarns und Rumä- miens russische Truppen in ungarischen Uniformen fetgestellt. Gleichzeitig hat ein Teil russischer Offiziere, ebenfalls in un- garischen Uniformen, den Befehl über un- garische Formationen übernommen. So ist u. a. der ehemalige russische Oberst und jetzige ungarische General IIIges der Kommandeur der an der jugoslawischen Grenze stationierten 15„Grenzwachtba⸗ taillone.“ In Rumänien und Ungarn glaubt man allgemein, daß gerade diese Grenzwach- truppen im kommenden Frühling die eigentlichen Guerillaverbändęe unterstützen sollen, die z. Z. im südwestlichen Ungarn und Westrumänien zusammengezogen wer- den. Durch einen auf diese Weise durchge- führten„griechischen Bürgerkrieg“ gegen Tito könnte die Sowjetunion trotz aktiver Unterstützung den Schein der vollen Neu- tralität bewahren. b Eine Zeitung der ungarischen Unter- grundbewegung veröffentlicht soeben die Meldung, daß an verschiedenen Stellen in den ungarischen Bergen nach Jugoslawien gerichtete Abschußbahnen von V- Waffen errichtet werden, Marschall Rokossow- sk y habe persönlich diese Anlagen besich- tigt. Nachdem auch die technische Leitung des ungarischen Eisenbahnnetzes und das Sanitätswesen in den letzten Wochen voll- kommen von russischen Experten übernom- men worden ist, vermutet man in Belgrad, daß in erster Linie Ungarn als Ausgangs- basis für ein„eventuelles Unternemen Tito“ vorgesehen sei.. Auch von Oesterreich aus, dessen rus- sische Besatzungszone im südlichen Burgen- land an Jugoslawien grenzt, sollen Partisa- nengruppen gegen Pito eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um ehemalige Deser- teure der deutschen Wehrmacht, die 1945 von dem kommunistischen Staatssekretär Honner in Jugoslawien zu zwei„Freiheits- bataillonen!“ zusammengefaßt wurden und die bei der Besetzung Wiens eine besonders „rühmliche“ Rolle spielten. Das Kommando dieser inzwischen im Partisanenkampf aus- gebildeten Truppe befindet sich, zusammen mit einem russischen NR WD- Verband in dem kleinen Ort Güssing. Daß auch von der albanischen Grenze her gearbeitet Wird, zeigt der eben in Skolpje zu Ende geganggene Prozeß, in welchem zehn auf jugoslawisches Gebiet eingedrungene albanische Terroristen zum Tode verurteilt wurden. In Bukarest und Sofia wurde die Aufstellung einer echten“ kommunistischen Partei Jugoslawiens be- kannt gegeben, deren Aufgabe es sei, die „Unabhängigkeit“ des Landes wieder her- zustellen. In den letzten Wochen sind die blauen Donauwellen zum Propagandaschlachtfeld geworden, indem man gegenseitig versucht, Kisten mit Flugblättern an die„feindli- chen Ufer“ anschwemmen zu lassen. Beob- achter berichten jedoch, daß das Material, infolge der ungünstigen Strömung, flußab- Wärts seinen jeweiligen Verfassern zurück- getragen wird.. Bereits jetzt werden laufend— was je- doch nicht immer in der Presse veröffent- licht, wird— von jugoslawischen Polizei- und Militärkräften über die Grenzen einge- sickerte bewaffnete Sabotagetruppen un- schädlich gemacht. Wie aus sicheren Quel- len verlautet, kam es in der zweiten Januar- woche in der Nähe der bulgarischen Grenze zu einem regelrechten Feuergefecht zwi- schen Guerillas und jugoslawischen Sicher- heitskräften. „Laßt sie nur ihre Sabotagetruppen schicken“ rief soeben Vladimir Dedijer, der Chef der Presseabteilung der jugoslawischen Regierung, den ausländischen Pressekorre- spondenten zu,„innerhalb 24 Stunden wer- den wir sie vernichten.“ Diese Aeußerung erirmert zwar sehr stark an Göringsche Prophezeihungen vor dem Kriege, aber ohne Zweifel hat die feste Erklärung des amerikanischen Präsiden- ten der Belgrader Regierung, in der sich immer mehr zuspitzenden Situation er- neut ein großes Maß von Sicher- heit gegeben, während man auf der Kominformseite die Bedeutung der Tru- manschen Aeußerung in ihrer ganzen Trag- weite noch nicht begriffen zu haben scheint, wie das fortgesetzte Säbelrasseln beweist. Der Nervenkrieg ist zwar eine Stärke des Kominform, aber es hat sich in den letzten beiden Jahren gezeigt, daß man dem Bel- grader Diktator damit nicht viel anhaben kann. Und vor allen Dingen: Es eilt! Der Titobazillus hat schon zu viel der ganzen Welt angerichtet. „Unheil“ in trittsbewegung vollziehe, Notiz zum Tage: Pünktchen Mn che n.(UP) Der Vorsitzende Münchner Hauptspruchkummer erklärte, die Verhandlung gegen den Gründer der terländischen Union“, Karl Feitenkah unter allen Umständen stattfinden werde N N bei der Haussuchung in der Wohnung Feits nansls beschlagnahmte Material sei so sefpe wiegend, daß eine Einstufung in die Grun der Belasteten möglich sei. Wie im Bayerise Landtag bekanntgegeben wurde. Konnte 00 Beweis dafur erbracht werden, daß Poi hans! mit dem ehemaligen Generalmasor g mer und früheren fünkrenden Nasis Fene m dung habe, die zwar— um nicht au spdt commen— schon eine Mitgliedsnummer Vaterländischen Union besäßen, deren Raf karte aber statt des Namens nur Hünkie trage. 5 0 Geldräuber erbeuten 1,5 Millionen Dollar Boston.(dpa) Den größten Tresorraub g 8 der Kriminalgeschichte der Vereinigte Staaten verübten am Dienstag neun ache bewaffnete und phantastisch verkleideg Verbrecher, die aus einem Gebäude% Geldtransport-Firma Brinks in Boston e einhalb Millionen Dollar in Banknoten Wertpapieren erbeuteten. Die USA- Pole in neun Oststaaten veranstaltet eine fiche hafte Jagd, um der Banditen habhaft z werden. 5 Die Bostoner Polizei hat eine rieg Fahndungsaktion nach den neun Verbie chern eingeleitet. und den von ihr entführten 17 Leinwy beuteln mit Geld zu suchen. 300 uniformie Beamte sind an Straßensperren auf den) schiedenen Ausfallstraßen postiert worde Etwa eine halbe Million Dollar des Raube soll aus Bankscheks bestehen. 5 g „Internationale Verantwortlichkel für Flüchtlinge“ (dpa-Reuter) Internation für das Problem de Salzburg. Verantwortlichkeit Ueber 3000 Polizeibeamte. sind alarmiert worden, um nach der Ban Ein nicht g. gebrüll Flüchtlinge und bessere Auswanderung U möglichkeiten forderte Odd Nansen e Sohn des bekannten norwegischen Po schers Fritjof Nansen und Sachper] di ständigen für Flüchtlingsfragen, auf de Salzburger Flüchtlingskonferenz. Die Kop i ferenz, die vom Weltkirchenrat einberufg wurde, will vor allem das Problem d 300 000 Volksdeutschen lösen, die in Oeser, reich leben und von diesem kleinen Laut als untragbare Bürde empfunden werd Myron Taylor zurückgetreten Washington. (dpa) Der Sondergesande pr Präsident Trumans beim Heiligen Stu Fi Myron Taylor, ist am Mittwoch von gel e nem Posten zurückgetreten. Sowjets verlassen Sitzung der UN-Wirtschaftskommission Lake Success.(UP) Die sowjetische, mi Delegierten verließen am Mittwoch aus Pr test gegen die Anwesenheit nationalchines scher Vertreter die Zit Ausschusses der Vereinten Nationen Jugoslawien öffnet seinen Himmel Belgrad.(UP) Nach ungewöhnlich el. i kolgreichen Verhandlungen, die nur einen einzigen Tag dauerten, ist es Vertretern du; Panamerican World Airways gelungen, von jugoslawischen Regierungsstellen die E. laubnis zu erhalten, von kommender Woche an mit ihren Flugzeugen wieder jugoslaw. sches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Diese Verhandlungen wurden auf Grun des am 24. Dezember 1949 in Belgrad untes zeichneten Luftfahrtabkommens mit de USA, geführt. Durch diese Neuregelung des Flugverkehrs Verkehrsflugzeuge bei ihren Flügen Zeit und Geld sparen. Rumänien sperrt Schienenstrang nach Jugoslawien i Bukarest.(UP) Rumänien kündigte dun ein gestern veröffentlichtes Präsidiums der Nationalversammlung im September 1946 mit Jugoslawien ge. schlossene Konvention über den Lise. pahnverkehr. Durch die Kündigung de Vertrags kommt der gesamte Schienendel kehr zwischen den beiden Ländern aul Stillstand. können amerikanisch m Dekret de l Gleichzeitig beschuldigte Rumänien de jugoslawische Regierung des 5 der Konvention zu Fungerechtfertig „Mißgbraud“? Maßnahmen gegen rumänische Eisenbaln. züge und Reisende bei der Durchreise du jugoslawisches Gebiet“ sowie der Entsen. dung von Agenten, kaschistischen Propaganda- Materials nac Rumänien. 8 Provokateuren u Durch die Kündigung der Konvent über den Eisenbahnverkehr ist Rumäne“ zu dem zweiten Kominform-Staat gewordel der seine Eisenbahn verbindungen mit Jus“. slawien abgebrochen hat. Vor einigen Mons“ ten faßte Bulgarien einen ähnlichen Be. schluß. CDU- Parteitag Südbaden Freiburg.(t.-Eig.-Ber.) Die südbadische CDU wird ihren Landesparteitag, wie endgültig beschlossen wurde, am 4. um 5. Februar in Freiburg abhalten. Ursprüns lich war Baden-Baden als Tagungsort“ gesehen. Wie aus CDU-Kreisen zu er ren ist, wird sich der Parteitag auch dem augenblicklichen stand der Südwes staatverhandlungen beschäftigen. Einheit Deutschlands auch Einheit der Kirche f wiesbaden.(UP) Die Evangelische Kirche Deutschlands sei an der Bildung eines e heitlichen deutschen Staates sagte ein Sprecher der evangelischen Nit chenleitung von Hessen und Nassau in baden. 168.˙ Die Einheit Deutschlands bedeue hä interessier auch die Einheit der Kirche. Für die evans“ liche Kirche sei der Weststaat wesen ungünstiger als ein einheitliches Deuts land. Das religiöse Interesse sei in der O5 zone Deutschlands wesentlich stärker als in Westen, erklärte der Sprecher. Die Gere daß sich in der sowjetischen Zone eine 4 seien fal. f IE 2 zelte 8 uar ende 4 Nr. 16 Donnerstag. 19. Januar arte, c der nan verde. D ng Feitez 55 Jokele de Grup aper 9 15 700 Es War ausgemacht, daß er Joachim hei- major 10 zen sollte. E. h mütterliche Zärtlichkeit is Verb machte aus ihm ein Jokele. Gott allein eu spät z ppeib, warum die Gefühle einer Mutter im- aer ah mer überflieben müssen. Sie toben sich zu- 1 Karte nächst am Namen aus und beachten die Ankteig Wahrheit des lateinischen Sprichworts nicht — mehr:„Nomen est omen!“ Und Jokele hat entschieden etwas Komisches. ten„Schau dir die langen, schönen Händ- Nah un schw er kleidet ‚aude 01 oston eg noten a SA-Pollaz ne fieber. abhaft z ae rleziz 1 Verbre⸗ zeibeant 1er Band zeinwand, i formiert E den per. t Wordlen es Raue ichkeit rnationat blem de nderung us en, eh! en Fog. Sachper. auf de an! Er wird bestimmt ein Künstler 9 eln N rdenl⸗ rief die Mutter, die sich von den Strapazen der Geburt noch lang nicht er- bolt hatte. Ich war nun als Vater kein An- fänger mehr, ich wußte auch, daß es keinen Sinn hat, in solchen Augenblicken zu wider- sprechen: ich dachte nur:„Das kommt mit der Zeit!“ Jokele war vom ersten Augenblide an etwas Ungewöhnliches und eine Persönlich- keit. Schon die zehn Pfund, die er mit ins Leben brachte, waren beachtlich. Als er geinen ersten Schrei tat, begannen vor Freude alle Luftschutzsirenen zu heulen und die Flakgeschütze zu bellen. Da wurde Jokele, noch gar nicht ganz da, zu sieben anderen Babys in einen Wäschekorb ge- legt und in die Unterwelt verfrachtet. Das erste, was Jokele auf dieser Welt gelernt hat, war das Mißtrauen gegen die Menschen. Ein halbes Jahr lang habe ich dann nicht geschlafen, weil Jokele Tag und Nacht gebrüllt hat. Wenn andere Kinder eine Schoppenflasche bekamen, trank Jokele ame Wimperzucken zwei und schrie immer noch. Die Aerzte schlugen die Hände über dem Kopf zusammen:„Sie überfüttern das Kind!“ Also bekam Jokele weniger, doch dafür schrie er noch mehr. Kein Arzt konnte begreifen, warum er schrie.„Das Kind hat Rachitis“, sagten sie,„sehen Sie, wie weich die Knochen sind?“ Wir sahen es und hör- ten, daß Jokele schrie.„Vielleicht bekommt Die Ron. ihm Luftveränderung“, meinte ich in meiner inberufel Verzweiflung. Also fuhren wir aufs Land. dlem de in Oester⸗ nen Lan Werden. eten gesandt en Stuhl von Sei. ng ssion ietische mi in der Nachbarschaft unserer Pension wohnte eine Bäuerin mit vierzehn lebenden Kindern. Als sie Jokele sah, sagte sie nur: bas arme Wurm!“ und strafte meine Frau mit einem Blick, wie man Mörder straft. „Das Kind hat Rachitis“, entschuldigte meine Frau.„Quatsch!“ sagte die Bäuerin,„das Kind hat Hunger.“ Meine Frau wurde zu einer Furie:„Das Kind erhält zwei Schop- penflaschen; die Aerzte sagen, fütterte das Kind.“ Die Mutter von vierzehn Eindern hob die Schultern:„Was wissen denn Aerzte von Kindern!? Wenn das Wurm t zwel Flaschen nicht genug hat, bekommt Alls Pr es eben die drittel! Von diesem Augenblick alchifest en war Jokele ein Museumsstück. Alle Wel n. Himmel mlich er aur einen retern d ngen, von die Er- er Woche ugoslawi⸗ uf Grund ad unter. mit del uregelun rikanisch igen vit strang gte durch Kret de ung die Wien ge n Eisen- zung de jenenvel ern zun znien d Bbrauds fertigten isenbahn. se durch Entsen. ren un als nach onventien umänien geworden, mit Jugo⸗ en Mons: chen Be. n dbadische Wie zeta 4. und Irsprüng⸗ sort vor- zu erfab. auch mit Südwest. lere Frauen der Umgebung liefen zusammen, uin F e das Baby zu sehen, das drei Flaschen leer- trank. Ich aber habe zum erstenmal wieder geschlafen; denn Jokele war nun das fried- lichste Kind von der Welt. Das Trinken Wird er jedoch Wohl zeitlebens beibehalten, er trinkt alles, Was flüssig und in Flaschen bt, von der Milch bis zum Schnaps; manch- mal sieht es so aus, als begriffe er gar nicht den Unterschied. in der Folgezeit hat Jokele sich dann prachtvoll entwickelt. Er hat Beine Wie ein Fußballspieler, seine langen Hände, diese zarten, feingliedrigen Hände, sind Pratzen geworden, und seine Mutter hat längst den Traum ausgeträumt, Jokele möchte dermaleinst Künstler werden. Ueber diese ewig dreckigen Pratzen schüttelt sie nur noch den Kopf. Als Jokele eben vier Jahre alt war, stand eines Tages ein dicker, aufgeregter Herr in der Tür.„Sind Sie der Vater von diesem weibblonden Strolch, dem Jokele?“ „Jokele ist mein Sohn“, sagte ich stolz. Der andere geiferte:„Da haben Sie ja ein schönes Früchtchen! Ich kann meinen Wa- gen nicht mehr vor dem Hause abstellen, schon viermal hat mir dieser Lausbub die Lutt aus den Ventilen gelassen“.—„Lang- Sam, langsam“, versuchte ich den Dicken zu berunigen,„Jokele ist eben vier Jahre alt ich über- mein Sohn„ und hat von Ventilen und Auto überhaupt keine Ahnung.“ 2 Vor dem Mittagessen nahm ich Jokele ins Gebet:„Sag mal, Jokele, weißt du eigentlich, Wofür am Autoreifen die Ven- tile sind?“ Jokele grinst mich aus hellen Augen lauernd an:„Weißt du das nicht?“ —»Nein“.—„Mensch, Papi, bist du doof!“ Da habe ich Jokele natürlich eine runter- gehauen. Jedenfalls: von mir wußte er es nicht. Nun ist Jokele ganz anders als andere Kinder. Er fragt nicht, er hat noch nie etwas gefragt, er sieht nur und weiß. Was er als Baby zu viel geschrien hat, das schweigt er jetzt. Dafür hat Jokele immer dieses verschmitzte Grinsen in den Augen, als dächte er sich seinen respektlosen Teil über den Vater und die erwachsene Mensch- heit. Er hat seine eigene Welt, an die er, mißtrauisch, wie er nun einmal ist, nie- manden teilnehmen läßt. Bei Regen und Sonnenschein ist Jokele auf der Straße und meist so weit fort, daß er selbst zum Mit- tagessen nicht heimfindet. Und jetzt geht Jokele in die Schule. Er geht nicht gern, denn Schule ist Zwang und Sollen sie ihr Leben lang spielen? Erziehungsexperten sehen ernste Gefah- ren in den neuen Lehrmethoden, die den Spielbetrieb der Kinder zur Basis jeder Schulausbildung machen möchten.„Man sucht um jeden Preis den Eindruck zu ver- meiden, daß die Kinder zu arbeiten haben, um etwas zu lernen und daß sie später wohl auch manchmal Dinge tun müssen, die kei- nen Spaß machen. Eines Tages werden diese Kinder mit einem Schock feststellen müs- sen, daß die Welt nicht wie ein groger Spielplatz aussieht. Woher sollen sie dann die Charakterfestigkeit nehmen, um schwere Schicksalsschläge zu überwinden? Natürlich wäre es ebenso falsch, den Spiel- trieb der Kinder nicht ausnutzen zu wol- len, doch bleibt es unverantwortlich, nur solche Arbeit von Kindern zu verlangen, die sich als Spiel tarnen läßt.“ F. D. Kleine Wäscheregeln Wundgeriebene Hände beim Waschen sind zu vermeiden, wenn man die Hand- rücken ein bis zwei Tage vor der Wäsche mit einer schwachen Lösung von Siegellack und Weingeist einreibt. Gelb gewordenes Leinen wird wieder weiß, wenn man es vor der Wäsche eine Nacht in kaltem Wasser einweicht, Dem Einweichwasser muß auf je einen Liter ein EBlöffel gereinigter Weingeist beigemischt werden. Gelb gewordener Flanell wird weiß wenn man ihn in eine Ammoniaklösung legt. Nachher ist gutes Nachspülen erforder- lich. Weiße Flanellhemden wäscht man am besten in lauwarmem Wasser mit etwas Salmiakgeist-Zusatz. Seidene Unterwäsche und Strümpfe wer. den wie neu, wenn man sie in einer lau- warmen Brühe von abgekochten Efeublät- tern wäscht. Das Nachspülen geschieht am besten mit etwas Essig oder in Salzwasser. Will man schwarzer Seide den Glanz er- halten, wäscht man sie am besten nicht in Wasser, sondern in Tee. Spitzen werden weiß, wenn man dem Seifenwasser etwas Salz zusetzt. Kunstseide soll man immer nur feucht und von links mit mäßig heißem Eisen bügeln. Dadurch erhält man sie länger schön. Gestärkte Wäsche weicht man immer in warmem Wasser ein, damit die alte Stärke aufgelöst wird. Auch vergilbt sonst die Wäsche leicht und wird brüchig. Stärkewäsche wird besonders ansehnlich und glatt, wenn man auf einen Liter Stärke einen Teelöffel weißes Terpentinöl gibt. Die Wäsche klebt dann auch nicht am Bügeleisen. MARGUERITEN IM BLAUEN VTELD ROMAN VON HANNSULLRICH VON BISSING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 194 25. Fortsetzung 5 „Aber Schwester Sybil warf der Arzt ein. „Herr Professor haben diese Anordnung doch einige Tage vorher selbst mit mir be- prochen. Sie werden sich entsinnen, daß ich bei der Operation zugegen war.“ „Daran entsinne ich mich natürlich. Sie ührten ja in der Nacht die Narkose durch.“ Demnach konnte ich also nicht auf der tion sein.“ „Wer war denn nun auf der Station?“ erkundigte sich der Krimmnalrat. „Schwester Elfriede!“ „Dann bitte ich, Schwester Elfriede zu rufen!“ ch e Kirche ines ein- eresslert den Fit: in Wies. pedeule 5 evange- vesentlich Deutsch. der Ost- er als in 1 Gerüchte ine Aus. sch. f Csatow wollte zum Telephon greifen, als ö Schwester Sybill sagte:„Schwester Elfriede bt leider nicht im Haus! a Sie hat ihren reien Tag.“ Dann kann ich es auch nicht ändern“, meinte der Arzt verärgert. 9 7 können Herrn Kriminalrat Klausen ne Auskunft geben, ob Herr d'Argent während seines Auftenhaltes in der Klinik duliger Besuch empfing?“ „Leider nein! Darüber bin orlentiert.“ Der Arzt zuckte die Schultern. deli ist mir senr peinlich. Thnen nichl 9 8 880 können!“ erklärte er„Es ist gut. Apester Sybill! sie können gehen! Ich danke Ihnen!“ Nachdem die ich nicht Schwester das Sprech- saß Kriminalrat schweigend an zimmer verlassen hatte. Klausen einige Minuten seinem Platz. „Das ist Pech., sagte er schließlich, ich habe Ihre Zeit über Gebühr in Anspruch genommen. Ich werde wahrscheinlich noch einmal wiederkommen. Für heute wollen wir es genug sein lassen. Wie lange i8t Schwester Sybill hier in der Klinik be- schäftigt? Ich meine, ist sie eine neue oder eine ältere Kraft?“ „Schwester Sybill Ist mehrere Jahre hier. Sie ist sehr zuverlässig. Wir beschäktigen nur ausgesuchtes Personal.“ „Es ist ja auch ein verantwortungsvoller Beruf“, sagte Klausen. Dann erhob er sich. Im Begriff zu gehen, meinte er abschließend: „Können Sie mir sagen. ob Fräulein Irene Kirsten ein Paar helle schweinslederne Handschuhe besitzt?“ Der Arzt starrte den Kriminalrat verständnislos an. 5 „Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen“, erwiderte er, nachdem er sich von seinem Erstaunen erholt hatte, ie kommen Sie nur dazu, mich danach zu fragen?“ „Es fiel mir nur so ein“, erklärte Krimi- nalrat Klausen,„aber es ist nicht unbedingt notwendig, daß Sie sie danach fragen. Wir haben in unserer Jugend auch unsere kleinen Geheimnisse gehabt. Schicken Sie mir doch bitte Schwester Elfriede morgen ins Polizei präsidium! Sagen wir so gegen zehn Uhr. Zimmer 266.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür und verschwand lautlos. Freiheitsberaubung; aber er fügt sich der stärkeren Gewalt. Vorgestern saß Jokele in Gedanken bei Tisch und vergaß das Essen. Plötzlich hob er den Kopf:„Papi ich gehe nicht mehr in die Schule,“—„Du gehst nicht mehr in die Schule? Warum denn nicht?“—„Unser Lehrer ist so blöd, der kann nichts,— der kann nicht einmal einen Fiat-Hupferl von einem Opel unter- scheiden“. Seit vorgestern studiere ich alle Auto- typen und bin froh, daß ich kein Lehrer bin; aber Jokele rufe ich seitdem Jochen. Und jetzt geht Jokele in die Schule. Er geht nicht gern, denn Schule ist Zwang und Freiheitsberaubung; aber er fügt sich der stärkeren Gewalt. Vorgestern sitzt Jokele in Gedanken bei Tisch und vergißt das Essen. Plötzlich hebt er den Kopf: „Papi, ich gehe nicht mehr in die Schule.“ —„Du gehst nicht mehr in die Schule? Und warum nicht?“„Unser Lehrer ist so blöd, der kann nichts,— der kann nicht einmal ein Fiathupferl von einem Opel unterscheiden.“ Ich rolle autoritativ meine Augen:„Das braucht er auch nicht, Auto ist Auto, verstanden!?“, und schlage mit der Faust auf den Tisch, um hinter dieser Wucht meine eigene Unkenntnis zu ver- stecken.„Und du Lümmel sollst respekt- voller von deinem Lehrer sprechen!“ Jokele steckt die Nase in den Teller und löffelt seine Suppe. Ich habe Zeit, über das Thema Kind und Technik nachzudenken, und bewundere insgeheim meinen Sohn Jokele. Da grinst er mich wieder an: „Eigentlich ist das aber ungerecht, Papi, findest du nicht? Wenn uns der Lehrer von einem Bernhardiner und einem Dackel er- zählt, darf ich ihm dann auch sagen: Hund ist Hund?“ Die Antwort bin ich schuldig geblieben, ich habe die Flagge gestrichen, ein Vater hat's eben schwer. Aber seit vorgestern studiere ich alle Autotypen und ich bin froh, daß ich kein Lehrer bin. Jokele rufe ich seitdem Jochen. Photo: Bauer Mit der Nähmaschine—— halb so schwer! Eine weiße Frau lebt unter Indianern/ on Robert B. ang „Wir sind sicher, daß Du überfallen und womöglich skalpiert wirst. Wir zittern um Dein Leben und wissen, daß Du Deine Ent- scheidung bereuen wirst..., 50 schrieben die Verwandten der jungen Krankenschwe- ster, als sie sich vor dreiundzwanzig Jah- ren entschlossen hatte, eine Anstellung bei dem gerade neugegründeten„Büro für die Vereinigten Indianerqueblos“(United Pue- blos Agency) in Albuquerque anzunehmen. Mig Louise O. Kuhrtz lacht noch heute, wWenm sie an diese Alarmbriefe denkt. Wäh- rend wir in ihrem Dienstwagen durch das Tal des Rio Grande fuhren, gestand sie: „Natürlich hatte ich selbst auch ein wenig Angst. Denn ich war im Jahre 1926 die ein- zige weiße Frau im Indianerdorf Isleta. Nachts verschloß ich die Tür dreimal, schob zu allem Ueberfluß auch noch eine kleine Kommode davor, legte— wie ich es in den Wildwestromanen gelesen hatte— den ge- ladenen Revolver neben mein Kopfkissen und überließ mich meinen unruhigen Träu- men, in denen ich unfehlbar an den Marter- pfahl geriet und so entsetzt zu schreien be- gann, daß ich davon aufwachte.“ Heute verschließt die sechzigjährige Schwester Kuhrtz ihre Türen nicht einmal, wenn sie tagsüber in eine der anderen Ge- meinden fährt, die ihrer Fürsorge unter- stellt sind.„Ich glaube“, erzählte sie,„daß ich als einsam lebende Frau in keiner Ge- meinde der Weißen so viel Liebe und Freundschaft hätte erfahren können wie in Isleta. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich auf meinem Posten bleibe, obwohl ich längst pensionsberechtigt bin. Wenn je ein Indianer mein Haus be- treten hat, ohne mich zu fragen, so war es höchstens, um mir ein Geschenk zu bringen. Csatow) hatte kaum von seinem Fenster des Sprechzimmers den Kriminalrat über den Weg durch den Park die Straße er- reichen sehen, als er in den Operationssaal ging. Hier forderte er Schwester Sybill, die mit dem Einräumen gesäuberter Instru- mente beschäftigt war, auf, in das Unter- suchungszimmer zu kommen. Er schloß sorgfältig hinter ihr die Tür und bat sie, sich zu setzen. Schwester Sybill nahm auf dem Stuhl Platz, auf dem wenige Minuten vorher noch der Kriminalrat gesessen hatte. Csatow ging erregt in dem Raum auf und ab. Dann blieb er ruckartig stehen und fragte:„Warum haben Sie den Kriminalrat, als er sie nach dem Patienten d'Argent fragte, belogen? Sie haben doch Ihren Dienst als Narkoseschwester erst einen Tag nach der Operation wieder aufgenommen. Daß Sie in der Nacht die Narkose bei dem Patienten d'Argent vornahmen, geschah doch lediglich aus der Tatsache heraus, daß Schwester Elfriede nicht im Haus war. Sie war, wenn ich mich recht erinnere, zu ihren Eltern gefahren.“ Schwester Sybill faltete die Hände in ihrem Schoß und senkte den Kopf. „Nun„ drängte der Arzt,„wollen Sie mir keine Antwort geben?“ g „Ich hielt es für unbedeutend. Ich leitete die Station nur noch einen Tag nach der Operation. Und an dem Tage war der Patient sowieso nicht in der Lage, Besuch zu empfangen. Es hat sich auch an diesem Tage niemand nach dem Patienten erkun- digt. Im übrigen hat er auch an den darauf kolgenden Tagen keinen Besuch empfangen ich weiß es, weil ich an diesen Tagen mit. unter Schwester Elfriede noch zur Hand ging. Sie hatte ine Station noch nicht ge- leitet und mußte sich erst einarbeiten.“ Sie wissen, daß ich ihre Geschenke nicht will und legen sie heimlich in mein Haus. Sie nennen mich freundschaftlich„Acleh- pahp“, das ist Baumwollblüte, und sorgen für mich wie für eine Mutter.“ Wir hielten auf dem Platz des kleinen Pueblos Sandia Die Indianerkinder hatten ihren Wagen sofort erkannt.„Hi Acleh- pahp“, rief ein sechsjähriger Junge und zog einen zottigen Hund hinter sich her,„Mut- ter möchte dich sehen. Es ist wegen der Kleinen.“ So begann die übliche Dienstagsvisite in Sandia. Mig Kuhrtz geht nie ungefragt in das Haus einer Indianerfamilie. Sie macht es sich zur Regel, niemanden ihre Hilfe auf- zudrängen. Aber die Eingeborenen warten meist schon auf sie. Da ist ein Kind krank geworden, dort beklagt sich eine Schwan- gere über Schmerzen und Erbrechen, hier erkundigt sich eine Mutter über die Ernäh- rung ihres Babys. Und gelegentlich ruft der alte Medizinmann die„große weiße Freun din“ zu einem vertraulichen„Pow wow, in dem uralte ärztliche Weisheit der Indianer und moderne medizinische Kenntnis des weißen Mannes freundschaftlich ausge- tauscht werden. Neben der Schulpflege ist die Gesund- heitspflege das Hauptanliegen der Indianer- verwaltung.„Inn den mehr als 20 Jahren meines Hierseins ist die Säuglingssterblich- keit fast ganz verschwunden“, erzählte Schwester Kuhrtz.„Die abnorm hohe Sterblichkeit der Indianer seit dem Kom- men des weißen Mannes, die bis zum Jahre 1900 zu einer Dezimierung um drei Viertel führte, ist eine Angelegenheit der Vergan- genheit. Zur Zeit nimmt die Zahl der In- dianer erstmals seit 150 Jahren wieder zul“ „Das hätten Sie dem Kriminalrat doch ruhig sagen können!“ 5 „Herr Bürckler hat uns empfohlen, über diese Operation sowie über den Patienten möglichst nicht zu sprechen.“ Der Arzt steckte die Hände in die Hosen- taschen und nahm seinen Rundgang um den Schreibtisch wieder auf.„Wenn bei dieser Operation gewisse unvorhergesehene Dinge auftraten, so hat Dr. Bürckler Sie damit nur auf Ihre Pflichten aufmerksam machen wollen. Im übrigen sind das Sachen, die Sie persönlich ja auch nichts angehen. In jedem anderen Fall wäre es völlig belang- 108.“ „Ich wollte mich ungewissen Fragen entziehen“, erklärte die Schwester, es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe!“ „Nun, ein Beinbruch ist es nicht“, er- widerte Csatow,„aber Sie hätten dem Kriminalrat in diesem Fall ruhig die Wahr- heit sagen können! Jetzt kann ich Schwe- ster Elfriede morgen auf das Polizeipräsi- dium schicken, und wer weiß, was sie dort für Fragen stellen!“ „Ich habe Ihnen nur helfen wollen, Herr Professor!“ „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich helfe mir schon selbst! Nun machen Sie nur nicht gleich ein beleidigtes Gesicht! Ich glaube, sie müßten mal ausspannen. Sie sind in der letzten Zeit so nervös. Haben Sie Sorgen?“ „Nein!“ Schwester Sybill erhob sich. Ich bin etwas überanstrengt. Auch für mich bedeutet der Wechsel von der Station in den Operationssaal wieder eine Um- stellung. Aber ich gewöhne mich daran. Sie wissen, wieviel Freude mir die Arbeit mit ebnen macht!“ „Gehen Sie zu Bett und schlafen Sie sich aus! Ich bin mit Ihnen sehr zufrieden. Durch Zufall kamen wir darauf zu spre- chen, daß Miß Kuhrtz deutscher Abstam- mung sei. Ihr Großvater kam um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts nach den Staaten. Noch jetzt kann Miß Kuhrtz einige deutsche Worte, und ihr deutscher Sprach- schatz wird zur Zeit auch noch durch die Texte österreichischer und deutscher Volks- lieder bereichert. Denn seit einigen Jahren wird die alte Missionskirche im Pueblo Is- jeta von einem in der Eifel gebürtigen deut- schen Geistlichen, dem Pater Scholl, geleitet. Dieser takkräftige Bauernpriester, der mit seinen rothäutigen Beichfkindern betet, pflügt und reitet, hat auf einem modernen Stahlbandapparat twa zwei oder drei Dut- zend Volkslieder aufgenommen, die er sich in einsamen Stunden vorspielt oder auch gelegentlich über die Lautsprecherenlage auf dem Kirchturm verbreitet. Und so hatte ich das seltsame Erlebnis, mitten im India- nerpueblo Isleta„Am Brunnen vor dem Tore“,„Der Jäger aus Kurpfalz“ und„Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“ zu hören. Amen Wenn ich nur deiner Frau, wie auch der Frau v. Stein, die verwünschte Aufmerk- samkeit auf Träume wegnehmen könntel Es ist doch immer das Traumreich wie ein falscher Loostopf, wo unzählige Nieten und höchstens kleine Gewinnstchen unterein- einander gemischt sind. Man wird selbst zum Traum, zur Niete, wenn man sich ernstlich mit diesen Phantomen beschäftigt. Goethe an Herder. VVV Und mit Schwester Elfriede Sie sie morgen früh zu mir!“ Das Gesicht der Schwester überzog eine jähe Röte. „Ich danke Ihnen!“ sagte sie leise, ick bin glücklich, wenn Sie mit meiner Arbei zufrieden sind. Ich werde Schwester Elfriede benachrichtigen.“ 5 Wenig später verließ der Wagen Csatows den Park. An einem Fenster der Klinik stand Schwester Sybill und sah den Wagen die Straße erreichen. Sie dachte darüber nach, ob Csatow wohl wußte, daß sie ihn liebte. Sie wußte, sich bisher mit keinem Wort verraten zu haben. Csatow kuhr auf dem direkten Weg nach Hause. Als der Wagen die Untergrund. bahnstation passierte, sah der Chirurg, daß es zehn Uhr durch war. In der Krokus-⸗ Allee sagte er dem Chauffeur, daß er der Wagen nicht mehr benötige. In der Halle fragte er das Hausmädchen, ob Irene im Hause sei. Das Mädchen nahm Hut unde Mantel entgegen und erwiderte:„Fräulein Kirsten ist in ihrem Zimmer.“ Sie fragte ob das Essen aufgetragen werden könnte. „Ach Gott, ja.., sagte Csatow lächelnd „ich habe ja auch noch nicht gegessen“ Warten Sie, bitte, bis ich wieder herunter- komme!“ Mit diesen Worten ging er die Stufen zur ersten Etage hinauf und klopfte an die Tür von Irenes Schlafzimmer. Kann ich dich einen Augenblick sprechen“, erkun⸗ digte er sich, als er den Raum betrat, wie siehst du denn aus? Warum weinst du denn?“ „Ich weine ja gar nicht“, erwiderte Irene Sie saß vor einem Frisiertisch, hatte der Bademantel übergeworfen und ordnete ih: .„Kommst du erst jetzt aus der Kli- nik?“ schicken 1 11 1 7 5 2 0 — Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 19. Januar 1980/ r Mannheims„Atfäre Dreyfuß“ Verhandlungen gegen den Kronzeugen im Huber-Prozeß vertagt Affäre Dreyfuß— unter dieser Bezeich- nung ist der schon seit langem schwebende Prozeß gegen den als Kronzeugen in der Verhandlung gegen Willi Huber aufgetre- tene geheimnisvolle Mann ungeklärter Staatszugehörigkeit bekannt geworden. Sally Dreyfug, nicht Alfred Dreyfuß, war einer der Phantasienamen, unter denen er sich der gläubigen Mitwelt präsentiert hatte. Nach seinen Angaben ist er als Sohn pol- nisch- jüdischer Eltern in Dresden geboren und staatenlos. Nachdem er als Vertreter jener im Fall Huber erwähnten Schweizer „Liebesgabenfirma“ aus der Eidgenossen- schaft, wohin er emigriert sein will, nach Deutschland kam, hat er sich inzwischen als Manager eines Kabaretts in Stuttgart an- gesiedelt. Dreyfuß— lassen wir ihm bis zu seiner Verhandlung, zu der über 20 Zeugen ge- laden sind, dieses„Pseudomyn“— hat sich gegen mehrere im Zusammenhang mit dem Prozeß Huber stehende Anklagen, darunter Bestechung eines amerikanischen Zollbeam- ten, Verstoß gegen die steuergesetzlichen Bestimmungen usw., zu verteidigen. Die Verhandlung wurde auf 8. Februar vertagt, well sein amerikanischer Verteidiger früher nicht abkömmlich ist. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit besuchte Bundesminister Wildermuth Mannheim Eingeladen von Oberbürgermeister Dr. Heimerich besuchte gestern nachmittag der Bundesminister für Wiederaufpau, Eber- hard Wildermuth, die Stadt Mannheim, um sich an Ort und Stelle über die schwierige Lage des schwer zerstörten und finanziell geschwächten Mannheim zu informieren. Der Minister überzeugte sich anhand von Vorträgen und bei einer Rundfahrt durch zerstörte und teilweise wiederaufge- baute Stadtgebiete von den gewaltigen An- forderungen, die hier bei unzulänglichen Wobhnverhältnissen in die Arbeitskraft der Bevölkerung und an die stark eingeengte Finanzkraft der Stadt gestellt werden. Da der Minister die Stadt unter Ausschluß der Oeffentlichkeit besuchte, ist über seine Hal“ tung zu den speziellen Sorgen Mannheims — Wohnraummangel und Finanznot— noch nichts bekannt geworden. Gesang zwischen Werkbänken Werbe veranstaltung des Nationaltheaters vor 700 Arbeitern Mitglieder des Nationaltheaters veranstal- teten in einer Werkshalle der Fa. Joseph Vögele A. G., Mannheim, eine Feierstunde, die von Grete Scheibenhofer, Sopran, Irene Ziegler, Alt, Karlheinz Stracke, Tenor, Erich Riede, Klavier, und dem Mannheimer Streich- quartett mit einem klassische Vorträge um- fassenden Programm bestritten wurde. Der Erfolg jedoch bewies, daß auch ein nicht eng Urngrenztes Publikum sehr wohl Verständnis für diese Musik hat. 5 Karlheinz Stracke brillierte mit der Arie O bel mio dolce Ardor“ von Gluck und mit Grete Scheibenhofer im Duett aus„Madame Butterfly“ von Puccini, wie auch Irene Zieg- ler in der Arie der Irmentraud aus„Der Waffenschmied“ von Lortzing überzeugte. Erich Riede verstand es ausgezeichnet, den Begleitpart den Sängern und den nicht ein- fachen akustischen Verhältnissen anzupassen. Das Streichquartett wartete mit Werken von Mozart und Schumann auf— in dem ge- gebenen Rahmen gewiß keine Kleinigkeit. VUeberzeugter Beifall bestätigte den Künst- lern und der Firma, daß ihre Bereitschaft, einer guten Sache zu dienen, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Zum Schluß dankte der Betriebsrat den Künstlern. mi. GTA veranstaltet: Meistersinger- Wettbewerb für Jugendliche GVA veranstaltet einen Sängerwettstreit Für die amerikanische Zone, an dem alle Mädchen und Jungen, die zwischen dem 1. Mai 1924 und dem 30. April 1934 geboren sind und ihren Wohnsitz in der US-Zone Haben, teilnehmen können. Die Zonensieger werden in einem Schlußwettbewerb am 28. und 29. April im Nürnberger Opernhaus ermittelt. Als Preise sind ausgesetzt: I. Ein Stipendium in Höhe von 2000, DM zum Studium an einer Hoch- schule oder bei einem anerkannten Lehrer, 2. ein Stipendium in Höhe von 1000, DM, 3. ein Stipendium in Höhe von 500, DM. Die Sieger von Nordbaden werden Mitte März in Heidelberg ermittelt. Preise und Daten hierfür werden noch bekannt ge- geben. Die drei Besten werden dann Nord- baden bei dem Nürnberger Wettstreit ver- treten. a Die Teilnehmer können ein oder zwei Gesangstücke zum Vortrag bringen, dessen Gesamtdauer acht Minuten nicht über- schreiten darf. Es wird empfohlen zum Vor- trag zu wählen: Volkslieder, klassische Stücke, Stücke aus Opern oder Stücke aus Operetten von künstlerischem Wert. Schla- ger aus Operetten- oder Jazzmusik werden nicht bewertet. Die Bewertung wird durch ein Komitee erster Fachleute vorgenommen. Meldungen vehmen bis 31. Januar ent- gegen: Boys Center Mannheim, Sophien- straße 11; Girls Center, Am oberen Luisen- Park; Civic Center Rheinau, Relaisstr. 132; Pestalozei Club Käfertal. Rüdesheimer Straße 2; Civie Center Sandhofen, Schönauer Straße 17; Gartenstadt Club, Gartenstadt, Waldschule. Dort sind auch nähere Bedin- gungen zu erfahren. Wohin gehen wir? Donnerstag, 19. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Fledermaus“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Vortrag von Karl Schweizer, All- gemeiner Deutscher Gewerkschaftspbund: Das Gewerkschaftswesen in USA,(Eindrücke von einer Studienreise). Wohlgelegenschule 19 Uhr: Kundgebung der Jugend zum arbeitsrechtlichen Jugendschutz“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Bei wech- selnder Bewölkung höchstens geringfügige Schneefälle. Kalt. Temperaturen auch tags- über unter 0 Grad, in der Nacht Frostverschär- fung. Tiefstwerte zwischen—5 und—10 Grad. Mäßige Winde aus östlichen Richtungen. Pegelstand am 18. Januar: Maxau 335(3-6), 5 179(6), Worms 108(2), Caub 139 1 Der Hauptbahnhof soll reiner Durchgungsbuhnhof werden Besprechungen zegen günstige Perspektiven/ Aber langer Weg vom Plan zur Wirklichkeit Die Eisenbahndirektion Stuttgart ver- anstaltete gestern eine Pressefahrt, bei der neben dem Eisenbahnausbesserungswerk Schwetzingen vor allem Bahnanlagen im Raum Mannheim besichtigt wurden und prominente Vertreter der Bundesbahndirek- tion einen Rückblick gaben auf die bisher geleistete Arbeit und einen Ausblick auf den weiteren Ausbau. Der Journalistenzug fuhr von Karlsruhe über Mannheim nach Heidelberg. Das künftige Eisenbahnnetz unseres Raumes In Mannheim hatten sich leitende Per- sönlichkeiten der Stadtverwaltung, an ihrer Spitze Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. H. Heimerich, Beigeordneter Riedel, Oberver- waltungsrat Rlemann und Stadtdirektor Elsässer, eingefunden, um der hier im Bahnhofsgebäude abgehaltenen Besprechung beizuwohnen. Oberreichsbahnrat Lübbecke von der Eisenbahndirektion Stuttgart gab dabei einen Bericht über die Verkehrsver- hältnisse in Nordbaden, wie sie sich durch die Brille der Eisenbahn gesehen darstellen. Tenor seiner Ausführungen war die Gestal- kung des zukünftigen Eisenbahnnetzes im Raum Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg. Lübbecke unterstrich einleitend, daß die verkehrsmäßigen und betrieblichen Schön- heitsfehler in unserem Raume durch die Kein Interesse für Kommunalpolitik Ergebnisse einer Umfrage Das„Institut für Demoskopie“ in Allens- bach am Bodensee stellte einem reprüsenta- tiven Bevölkerungsquerschnitt von 1 000 Personen in 188 Orten von Westdeutschland die Frage:„Verfolgen Sie die Berichte über die Sitzungen der Stadt- bzw. Gemeinde- rates?“ In Westdeutschland antworteten: Ja, Nur regelmäßig manchmal Nein Gent 18% 28„0 37 70 Männer 26 30 44 90 C 13 7% 20 0 67 5 Da die Stadt- und Gemeinderäte Ange- legenheiten verhandeln, die die Bürger un- mittelbar betreffen, und die ihnen am ehe- sten ein selbständiges Urteil ermöglichen, darf es erstaunen, daß sich mehr als die Hälfte von ihnen nicht dafür interessiert. Gewiß ist die Tagesordnung einer Stadt- oder Gemeinderatssitzung kein Kriminal- roman. Aber die Einsicht, daß parlamen- tarische Arbeit ein mühseliges und verant- Wortungsvolles Geschäft ist, scheint vorerst eine geringe Basis zu haben. Die Jugend verhält sich im allgemeinen besonders abweisend. Daß politische Anteinahme mit der Schulbildung wächst, steht außer Zweifel: Während 60% der Befragten mit Voks- schulbildung kein Interesse für Stadt- und Gemeinderatssitzungen haben, sind es in der Gruppe mit Abitur nur 39 /. Aber auch in dieser oberen Bildungsschicht erreicht die Passivität einen großen Anteil. historische Entwicklung bedingt seien. Bei der Einrichtung der ersten Bahnstrecken sei keine Rücksicht auf ihre eventuelle Ver- knüpfung oder auf einen Durchgangsver- kehr genommen worden. Als 1870 die Rheintalbahn von Mannheim über Schwet- zingen nach Karlsruhe und 1875 die Ried- bahn von Frankfurt über Lampertheim nach Mannheim geschaffen wurde, führte die Entwicklung dazu, daß für den Nord- Süd-Verkehr in Ludwigshafen, Mannheim und Karlsruhe Kopfbahnhöfe entstanden. Elektrifizierung in Sicht Alle drei Bahnhöfe für den reinen Durch- gangsverkehr einzurichten, sei nun Aufgabe der Zukunft. Zu diesem Zweck sind der Bau einer neuen zweigleisigen Strecke der Riedbahn von Waldhof nach dem Mann- heimer Hauptbahnhof sowie eine Verlegung des Ludwigshafener und Feidelberger Hauptbahnhofs beabsichtigt. Die Riedbahn soll von Waldhof durch das Hafengebiet nach dem Hauptbahnhof Mannheim fah- ren und drei Faltestellen erhalten. Die geplante Elektrifizierung der Strecke Mann- heim Heidelberg Bruchsal Stuttgart, die unter Berücksichtigung des Nahverkehrs noch bis Lampertheim Ludwigshafen Schwetzingen ausgedehnt werden solle, liege in greifbarer Nähe, während die Ge- samtgestaltung des Bahnnetzes um Mann- heim— grob geschätzt belaufen sich die Kosten dafür über 100 Millionen DM aus finanziellen Gründen sich nicht 80 schnell verwirklichen lasse. Oeffentlich unsichtbare Investitionen Zuvor hatte Friedrich Ammer, Präsident der Eisenbahndirektion Stuttgart, eine Er- klärung zu den Eisenbahnbauten des ver- gangenen und zu den Bauvorhaben des neuen Jahres abgegeben: Erhebliche Mittel wurden vor allem auch für die Wiederher- stellung der Empfangsgebäude Mannheim Hauptbahnhof und Mannhbeim-Neckarstadt sowie für die Expreß-Eilgut- bzw. Güter- anlagen Mannheim Hauptbahnhof, Mann- heim Hauptgüterbahnhof und Mannheim Rangierbahnhof aufgewendet. Von der Ge- währung der bei der Hauptverwaltung be- antragten Mittel hängt es ab, ob unter anderem auch eine neue Hubbrücke als Er- satz für zwei kriegszerstörte Drehbrücken errichtet, der Weiterbau des Mannheimer Hauptbahnhofs, des Rangierbahnhofs usw. vorangetrieben werden kann. Fertiggestellt werden noch in diesem Jahr beim Ausbau des Flügels östlich der zer- störten Mittelhalle im Mannheimer Haupt- bahnhofsempfangsgebäude Fahrkartenschal- ter, Handgepäck- und Auskunftsraum sowie Betriebsräume in vier Stockwerken gegen die Bahnseite zu, während Toiletten, Keller- restaurant, Gastwirtschaft(zugleich Warte- sdal), Speisesaal und das neue Hotel, über dessen Ausgestaltung wir bereits vor län- gerer Zeit berichtéten, mit 90 Betten, drei Brausen und 28 Wannenbädern schon bis Ende April 1950 eröffnet werden sollen. Hand in Hand mit kommunalem Zweck- verband Oberbürgermeister Dr. Heimerich be- grüßte die im Mannheimer Raum geplanten bahnverkehrliche Reorganisation als eine Konzession an das„bisher recht stiefmütter- lich behandelte Mannheim“, die er in einen Zusammenhang stellte mit dem kommuna- len Zweckverband, der die Kreise Mann- heim, Ludwigshafen, Frankenthal, voraus- sichtlich und hoffentlich auch Viernheim und Lampertheim, mit insgesamt rund 700 000 Menschen umfassen und kurz vor seiner Vollendung stehen soll. 5 Reichsbahnrat Dr. Seeger bezeichnete Mannheims Rangierbahnhof als den zur Zeit größten Verschiebebahnhof in der US-Zone. Sein Ablaufstellwerk sei eines der modern- sten in ganz Süddeutschland, und seine Ka- pazität— gemessen am Wagentagesdurch- schnitt— habe fast wieder den Vorkriegs- stand erreicht. rob Blick in den Vorort: Streifzug durch Sandhofen Die wesentlichste Bautätigkeit in Sand- hofen ist gegenwärtig die Eigenheim- Sied- lung Leinpfad nach Entwurf und unter Lei- tung von Architekt Julius Preis, Sandhofen. Sie besteht aus 30 Häuschen mit 30 Wonnun- gen zu je drei Zimmer und Küche. Finan- ziert wird sie durch Eigenkapital, Eigen- arbeit, Baudarlehen und Kredite, die aller- dings bedauerlicherweise noch nicht geneh- migt sind. Man rechnet auf Fertigstellung Jer Siedlung an Ostern oder im Frühsommer. An kleineren Bauarbeiten verdient die längst fällige Ausbesserung des Rathauses Erwähnung, dessen Dach vor allem wieder gründlich instand gesetzt wird. Freiwillige Schutträumung kühren zur Zeit die Sand- hofener Bauern durch. Und zwar fahren sie den Schutt der früheren Turnhalle der Wie- derkehr-Schule, die Trümmer von zwei wei- teren zerstörten städtischen Gebäuden und der Ruine des alten Schulhauses in der Krie- gerstraße ab. Sie leisten durch diese Arbeit einen Beitrag zum Wiederaufbau ihrer Ta- bak Wiegehalle, die voraussichtlich nicht mehr auf dem alten Platz, sondern in der Kriegerstraße erstellt werden soll. Infolge der Wiederherstellung und Wie- derinbetriebnahme der Wiederkehr-Schule wurden die Räume des früheren städtischen Kindergartens in Sandhofen wieder frei, so daß hier ein städtischer Hort und ein Schul- kindergarten einziehen konnten. Aus der Sandhofener Bevölkerung sind Eingaben an den Stadtrat gerichtet worden, die einen Anschluß Sandhofens an die Auto- buslinie nach Blumenau fordern. Bisher hat- ten die Bewohner Blumenaus zu einem we- sentlichen Teil in Sandhofen eingekauft. Seit die Linie aber über Waldhof in die Stadt kährt, kehlen die Blumenauer als Käufer in Sandhofen, und die Sandhokener Geschäfts- leute fühlen sich durch diesen Ausfall ge- schädigt. Die Debatten um die Gewerbelreiheit gehen weiter Auf amerikanischer Seite ist man beieit, Zugeständnisse zu machen Schon mehrmals veröffentlichten wir in der letzten Zeit Beiträge zu dem Thema: „Gewerbefreiheit“ und stellten Für und Gegen einander gegenüber, Wie sie sich durch die verschiedenartigen Interesse er- geben. In Weiterverfolgung des Themas haben wir nun Ermittlungen darüber ange- stellt inwieweit sich die absolute Gewerbe- freiheit in Mannheim tatsächlich bemerkbar gemacht hat. 8 1 Eine Rücksprache mit der Mannheimer Gewerbepolizei, bei der jeder neugegründete Betrieb angemeldet wird, brachte hierüber Aufschlüsse. So wurden 1948(also vor Ver- kündung der Gewerbefreiheit) 2801, aber 1949(seit Inkrafttreten der Gewerbefreiheit) 5 047 Betriebe neugegründet. Dem steht gegenüber: 1949 allein 1046 Abgänge, während von 1955 bis 1948 einschließlich nur insgesamt 374 Betriebe Konkurs anmel- deten. Der Gedanke, der sich angesichts dieser Zahlen unwillkürlich aufdrängt, dag näm- lich der größte Teil der Abmeldungen, die 1949 eingereicht wurden, in den Reihen je- ner Betriebe zu suchen sei, die im gleichen Jahr auch ihre Anmeldung vorgelegt haben, findet rasch seine Bestätigung. „Siebzig bis achtzig Prozent aller Betrie- be, die Konkurs anmelden, sind erst auf Grund der Gewerbefreiheit, also 1949 ent- standen“ erklärt der Leiter des Mannhei- mer Gewerbeamtes. „Seit Verkündung der Gewerbefreiheit, seit Januar 1949 also, sind die Anmeldungen neuer Betriebe in starkem Maße angestie- gen. Ganz besonders in der ersten Hälfte des Jahres kamen die Anmeldungen vorwie- Rotary Klub Mannheim wiedererstunden Bekenntnis zum Dienen als Grundlage jeder wertvollen Tätigkeit Die meisten Menschen sind unzufrieden; nicht so sehr mit der Welt wie mit ihren Mitmenschen. Ist es dann aber wahrschein- lich, daß die Ursache des UDebels immer an den anderen liegt? Schließlich sind ja auch wir selbst für die anderen— die anderen! Es ist daher vielleicht nicht der schlechteste Gedanke, zu versuchen, mit der Behebung der unbefriedigenden Zustände des Daseins bei sich selbst anzufangen. Diese Ueberlegung ist Kern und Grund- gedanke der 6800 Rotary Klubs, die in 82 Ländern der Erde unter dem Namen Rotary International zusammenwirken. Den ersten Anstoß gab 1905 ein praktischer Anlaß. In Chicago herrschte damals allgemein ge- schäftliche und moralische Rücksichtslosig- keit. Da regte der Rechtsanwalt Paul Har- ris einen Kreis ausgewählter Freunde an, sich zu Besprechungen über die Grundfor- derungen ethischer Lebensführung im Be- rufsleben regelmäßig zusammenzufinden. Die Mitglieder besuchten sich reihum, Aus diesem„reihum“, im Kreise abwechselnden „rotieren“, entstand der Name„Rotary“. Aus diesem durchaus örtlichen Anlaß und diesem kleinen Kern wurde eine welt- umfassende Verzweigung, in deren Mittel- punkt das Dienstideal steht. „Das Denken an andere ist die Grund- lage des Dienens, Hilfsbereitschaft für an- dere ihre Auswirkung. Du bist nicht allein in der Welt; neben Dir sind andere! An- dere, von denen Du abhängst, und die Wie- der von Dir abhängen. Der allzu bequeme Egoismus ist kein Mittel zu einer ständi- gen Lebensführung, keine reelle oder auch nur reale Befriedigung. Fang bei Dir sel- her an! Prüfe, ob das, was Du tust, irgend- jemanden— einschließlich Deiner selbst, nämlich im Moralischen— dient!“ Nicht, als ob Rotary nun einen Dienst- Zwang aufgebaut hätte— keineswegs; Mit- telpunkt ist und bleibt der Anruf der rein menschlichen Selbstverpflichtung seiner Mitglieder. In seinem Beruf, in seinem Klub, in seiner Gemeinschaft, seinem Land und endlich in der Beziehung zu den Nach- barvölkern will der Rotarier den mensch- lichen Beziehungen, der Toleranz und Hilfs- bereitschaft dienen. Nicht in den Wolken, nicht in einer blutleeren Satzung, sondern in seinem Kreis und hier auf der Erde. So wurde Rotary zu einer weltumfas- senden Organisation von Männern guten Willens, ohne Unterschied der Religion, der politischen oder philosophischen Anschau- ung oder der Nationalität, die den dringen- den Wunsch haben, der Allgemeinheit zu dienen, und die, um dieses Ziel zu errei- chen, entschlossen sind, alles zu tun, was die Menschen einander näher bringt, und alles zu unterlassen, was sie trennt. Es ist naheliegend., daß diese Leitgedan- ken die Klubs in Deutschland sehr bald in einen Gegensatz zur Totalität des Dritten Reiches setzten. 1937 wurden die Rotary Klubs aufgelöst., Sie gründeten sich 1945 nach dem Zusammenbruch zunächst wieder als„Clubs der Freunde von 1927“(dem Gründungsjahr des ersten Klubs in Deutschland) und sind jetzt mit voller Gleichberechtigung in den Ring des inter- nationalen Rotary Verbandes aufgenommen worden Auch in Mannheim ist der Rotar) Rlub unter seiner alten Gründungsnummer wie- der ins Rotarie und neu hinzugetretenen Mit- gliedern aus den verschiedensten Berufs- Zweigen seine Tätigkeit wieder aufgenom- men. Der Heidelberger„Club der Freunde von 1927“ ist Mannheim freundschaftlich verbunden und wird demnächst auch wie⸗ der in Ratory International einmünden. 0 ben getreten und hat mit alten gend aus Kreisen, die zunächst einmal die Gewerbefreiheit ausnutzen wollten“, In- Zwischen hat sich die Situation wesentlich geändert. Der größte Teil aller Neuzugänge — mehr als 50 Prozent— rekrutiert sich jetzt aus den Reihen der Wandergewerbe- treibenden, der sogenannten ambulanten Händler. Im allgemeinen läßt sich auf amerika- nischer Seite die Tendenz beobachten, der anfänglich völlig unbehinderten Gewerbe- treiheit doch einige Zügel aufzuerlegen im Sinne früher gültiger Bestimmungen. So zum Beispiel die genehmigte Wiedereinfüh- rung der Bedürfnisfrage bei Erteilung der Milchkonzessionen. „Es wäre begrüßenswert“, meint der Leiter des Mannheimer Gewerbeamtes, „Wenn die Bedürfnisfrage auch bei Erteilung von Schankkonzessionen wieder geprüft werden dürfte. Wenn diese Frage nicht eng- herzig, sondern wirtschaftsfreundlich ge- handhabt wird, kann sie nur von Nutzen sein und steuert den krassesten Auswüch⸗ sen. Der Grund für die Abgänge liegt meist in Unrentabilität der Unternehmen. Häufig haben die neuen Groß- und Einzelhandels- unternehmen Warenlager zu einem Zeit- punkt angelegt, als die Preise verhältnis- mäßig hoch waren. Die Folgen erklären sich angesichts des allgemeinen Preisrückgangs von selbst. Die Industrie- und Handelskammer gibt eine Bestätigung dafür: Den Gewerbetrei- benden, die auf Grund der Gewerbefreiheit einen Betrieb eröffnet haben, fehle es meist an der nötigen Erfahrnug, um die wirt- schaftlichen Krisen überstehen zu können. Für beunruhigend wird auch die Tatsache gehalten, daß die Zahl der neu eröffneten Betriebe im Einzel- und Großhandel mehr und mehr zunimmt. Diese neuen Geschäfte bewirkten eine verstärkte Konkurrenz und übten damit einen Druck auf die Preise aus. Das sei für den Verbraucher zunächst von Vorteil, gesamt wirtschaftlich gesehen aber als Nachteil zu buchen. Die Warenverteilung werde dadurch unwirtschaftlicher. Ueber eines jedoch sind Handwerks- kammer und Industrie und Handel sich im klaren: welche Veränderungen auch immer die Entwicklung bringen wird, eine Rück- kehr zum Gewerbe im zünftlerischen Sinne ist auf alle Fälle überholt. Auswirkungen in Heidelberg In Heidelberg ist die Situation ahnlich wie in Mannheim. Dort sind 1949 2019 Betriebe neu angemeldet worden, während insgesamt nur 7788 gewerbliche Unternehmen in Hei- delberg existieren. Auch dort macht das ambulante Gewerbe die größte Zahl der Neuanmeldungen aus. Gegenüber 306 neuen Wandergewerbescheinen von 1948 wurden im vergangenen Jahr 872 Scheine ausgestellt. i-tu. Jeder einmal nuch Amerika Deutsche aus allen Berufen haben eth die Möglichkeit, in die Vereinigten Staste zu reisen. Gelegenheit dazu gibt das amet, kanische kulturelle Austauschprogramm Jeder Deutsche aus dem Bundesgebiet kau die Teilnahme an einer solchen Reise he antragen, sagte Dr. Ralph Burns, der Lelgl der Austauschabteilung beim amerikz nischen Hohen Kommissariat in Frankf Die Liste des Austauschprogramms i 1950 umfaßt Architektur,. Landwirtscha Staatsbürgerliche und Regierungsangelegen heiten, Stadtverwaltungsangelegenheit Erziehung, interne Wirtschaftsangelegeg heiten, Presse und Nachrichtenvertrieb, 4 beits angelegenheiten, Rechtswissen sch Hygiene, Rundfunk, Religionsangelegenhe ten, Frauenfragen usw. N Interessenten können bei den Kreise bindungsoffizieren ihres Besatzungsgebieg Antragsformulare bestellen. Der Antrag g dann sorgfältig ausgefüllt und eingered werden. Der Interessent tritt damit in elne Wettbewerb mit den anderen Antragstellen Ein Ausschuß von fünf deutschen Sach verständigen zieht die in Frage kommende Bewerber in die engere Wahl. Die Ha der Ausgewählten kann an dem Pro teilnenmen. Die endgültige Auswahl w“ von einem ebenfalls aus Deutschen Zzusap. mengesetzten Landesgeneralausschuß 50 genommen. Diese Bewerber müssen dan noch drei Ausreise-Instanzen durchlaufe die Paßfß- Stelle, das Konsulat und eine Uebe prüfung durch die amerikanische Regieru in Washington.. Kurze„MM“. Meldungen „Sous les toits de Paris“. Auf vielface) Wunsch bringt die Filmarbeitsgemeinscd der Abendakademie in Verbindung mit d Leitung der Alster-Lichtspiele Mannhen den berühmten Film von René Clair„Un, den Dächern von Paris“ am 21. Januar N 22,30 Uhr und am 22. Januar um 10,30 bh in den Alster-Lichtspielen zur Auf führt Mitglieder der Filmarbeitsgemeinschaft. halten verbilligte Eintrittskarten, „Algebra für Anfänger“. Auf Grund da starken Nachfrage wird die Abendakadem einen zweiten Lehrgang„Algebra für 4. fänger“ laufen lassen. Unterrichtsstunden jwells Freitag 19,30 bis 21,00 Uhr in Tulla- Schule Anmeldungen werden h Sekretariat oder im Kursus selbst nod, angenommen. Die Landsmannschaft Brandenbugz Wartheland-Polen in der Flüchtlings- einigung Mannheim veranstaltet am 21. J. nuar im Eichbaum-Haus P 5, 9 um 19 U eine Mitglieder- Hauptversammlung. J Narrensitzung in Schönau. Die im OA, ber vorigen Jahres gegründete Lalenbun „Harmonie“, Schönau, veranstaltet 21. Januar, um 20,11 Uhr, im Schönal Kleintier züchterverein(Sorauerstraße ihre erste Narrensitzung, bei der hauptsd, lich die Frauen in die Bütt steigen werde mit anschliegendem Tanz. Lan 1 Wir! trun Wei Das Reisebrieftaubensportler feiern. Die Res-!“ gruppe Mannheim-Neckarau- Rheinau m. ihren fünf angeschlossenen Vereinen du anstaltet am 21. Januar im Volkshau Neckarau um 20 Uhr ein Festbankett 1 Ball. Gleichzeitig wird eine Ausstellung d Sieger-Tauben der Vereine gezeigt. 4 Abend wird im Rahmen des Programm zum ersten Male der Singkreis Adolf Ben kert(Neckarau) auftreten(12 Damen 12 Herren). Statistische Erfassung. Die Flüchtling vereinigung Mannheim e. V. erinnert not einmal an die statistische Erfassung ale Flüchtlinge, die im öffentlichen Dienst b schäftigt waren, einschließlich Ruhegel empfänger, Witwen und Finterblieb Auch ehemalige Wehrmachtsangehörige Beamte sowie RAD.-Führer und Fühe rinnen werden erfaßt. Zählkarten und Aud künfte bei den Polizeirevieren. Dort s auch die ausgefüllten Karten bis 20. Januar abzugeben. Wir gratulieren! Martina Nerpel, Mam heim, Mittelstraße 53, wurde 85 Jahre Sebastian Schmitt, Mannheim L. 14, 19, be geht seinen 80. Geburtstag. Anna Hölderd Mannheim, Liebigstraße 5, vollendet dd 83. und Johannes Biedermann, Mannheln Feudenheim, Kirchbergstraßge 4, das 89, L bensjahr. Pressebericht der Polizei Aus Vorsicht wurde Nachsehen. Obwdl eine Frau, die gerade von der Reise zurüd kam und 20 Kilo Kaffee und 26 Kilo Sci kolade mitbrachte, hre beiden Koffer 4 nächst an der Straßenbahnhaltestelle“ einer dunklen Stelle zurücklieg, bevor 80 ihre Wohnung aufsuchte, konnten die be. den Gepäckstücke von der Kriminalpoli aufgefunden und sichergestellt werden, I die Waren allem Anschein nach nicht wel zollt sind, wurde die Frau bis zur Klärm der Angelegenheit vorläufig festgenomma Wahre Geschichte von Vater und Sou Von Straßenpassanten wurde die Pola verständigt, daß sich vor einem Grundstid in der Innenstadt ein verdächtiger Mau aufhalte, der behauptete, in dem Kell liege ein Mann. Es stellte sich heraus, di es sich bei dem verdächtigen Mann um d Sohn und bei der im Keller liegenden Pe son um den Vater handelte. Beide Wals anscheinend betrunken auf dem Heim begriffen, als der Vater in einen Ruiner keller stürzte; er erlitt dabei eine Kop Platzwunde, die seine Krankenhausa nahme erforderlich machte. 4 Bumerang. Ein 26jähriger erstattete b der Polizei Anzeige, daß ihm aus einer e in einem Wohnbunker zwei Sparkasse biſcher, verschiedene Wäschestücke 25,.— DM entwendet worden seien, 5 stellte sich jedoch heraus, daß der just Mann selbst innerhalb des Wohnbunkef einen Diebstahl ausgeführt und dabei 8 nem Zellenkameraden dessen Brieftasd mit Ausweispapieren gestohlen hatte. 0 Grund der Papiere erschwindelte er 8d den Wochenlohn seines Kameraden, 1 dann anschließend die Brieftasche und a Ausweis zu verbrennen. Um sich selbst a den Bestohlenen hinzustellen, brachte seine Bunkerzelle in Unordnung und% stattete Anzeige wegen Einbruchsdiebsted eee, nik ben jeh n Staate as aner, rogramm biet Kath Reise he. der Leite amerikz Frankful amms wirtschah imgeleggn, genheit angelegen trieb,. ssenschab elegenhel Kreisve. Ssgebiez Antrag g dingereich it in eine Ag stellen hen Sach. ommende Die Hat m Proſen vahl wit en Zusam- hug vu ssen dam Archlaufe ine Uebe. Regierug igen vielfache meinschah 18 mit d Mannhel alr„Unter Januar un 10,30 Uh uf führung Schaft et. Grund de dakudem 4 für A. Htss tunen Hr in de erden n bst nod ndenbutg tUings-Ven, am 21. J am 19 Un 85 im Okt lenbüm Altet n Schönau straße hauptsäc en Werden Die Rel einau m einen ver Volksbau ankett u tellung de eigt. A Programm Adolf Ben. amen unt üchtling, nnert nod sung alle Dienst be Ruhegel terblieben hörige un ad-Fühte und Au Dort 10 bis A pel, Mau Jahre 14, 19, he Hölder lendet dd Mannheln das 60. L zei n. Obuch ise zurüd Kilo Scho Koffer 4 testelle& bevor n die be, ninalpoliz verden. U nicht vel ur Klärung genommen untl Sohn die Polli Arundstid ger Mel em Kelle jeraus, di un um de enden Fei dicle Wale Heime n Ruinel eine Kop enhausal stattete be einer Le. parkasse“ ücke un seien. der juni nbunke dabei 8 Brieftase latte.% te er dd aden, e und di Selbst 80 brachte Nr. 16/ Donnerstag, 19. Januar 1950 2 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — Boxpromotor Schuble wollte falsche Hunderter machen Je neun Monate Gefängnis für Veranstalter des ten-Hoff-Waleott-Kampfes und Freund Rabich Deutschlands jüngster Boxpromotor, Ma- nager von großen Kämpfen und Veran- stalter der geplanten Begegnung ten Hoff Walcott, der 24jährige Heinz Schuble, Heidelberg, und sein 23 Jahre älterer Freund und Lehrmeister Erwin Rabich, wurden jetzt von der für den Bezirk Ludwigshafen zuständigen Großen Strafkammer des Land- gerichts in Frankenthal, wegen Aufforde- zung und Verabredung eines Verbrechens der Falschmünzerel zu je neun Monaten Cefängnis verurteilt. Nach den Ausfüh- rungsbestimmungen des Amnestiegesetzes vom 31. Dezember 1949 wurde beiden eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt. Heinz und Erwin inszenierten bereits vor der Währungsreform einige zugkräftige Boxgroß veranstaltungen und verdienten dabel nicht gerade schlecht. 5 Das Geschäft florlerte, man rieb sich die Hände und lebte gut. Ja, und dann kam jener denkwürdige „Tag X. und mit ihm fünf Pleiten. Fünf mit Suspendiert Oberstaatsanwalt Dr. Erbelding Der Leiter der Staatsanwaltschaft beim Lendgericht Frankenthal, Oberstaatsanwalt Dr. Erbelding, wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert. Er soll sich in ange- trunkenem Zustand ökkentlich in abfälliger weise über die Sozialisten geäußert Haben. Das Justizministerium von Rheinland-Pfalz hat weitere Disziplinar- Maßnahmen gegen Erbelding eingeleitet. Schifferstadter Millionenprojekt „schwebt“ immer noch Die„letzte Schlacht“ fand nicht statt—, die mit Spannung erwartete„Schlacht“ im Schifferstadter Gemeinderat um die Gas- versorgung. Es sollte laut Tagesordnung über dieses Millionenprojekt die letzte Ent- scheidung fallen. Aber der Gemeinderat be- schloß wieder einmal abzuwarten, zu warten auf einen Bescheid der Saarferngas-A. G.; denn bekanntlich sollte sich der Bürger- meister, gemäß Auftrag des Gemeinderates, nach einer Firma umschauen, die günstigere Konzessionsvertragsbedingungen biete, als die Münchener Firma„Luk“. Trotz vieler Bemühungen wurde keine gefunden. Es trat jedoch die Saarferngas-A. G. auf den Plan und machte der Gemeinde Schifferstadt die gleichen Zugeständnisse wie„Luk“. Wenn man jedoch von seiten der Saarferngas-A. G. wünsche, mit Schifferstadt ins Geschäft zu kommen, so teilte die Gemeindeverwaltung als Antwort mit, dann müsse man noch grö- gere Zugeständnisklauseln zugunsten der Gemeinde vorschlagen. Die Antwort der Saarferngas-A. G. steht noch aus. Der Ge- meinderat wartet also ab. erheblichen Aufwand gestartete Kämpfe er- brachten ein Defizit von 12 000 guten DM. Eingegangenen Verpflichtungen konnte nicht mehr nachgekommen werden, Skandale drohten, und der Gerichtsvollzieher war ein ständiger(ungern gesehener Gast) im Hause Schuble. Aus diesem Dilemma suchte man einen Weg und glaubte im Herstellen von fal- schen„Scheinchen“ einen gangbaren ge- funden zu haben. Und men begann mit den nötigen Vorbereitungen. Während der Druck der raren„Papierchen“ von„Freunden“ in Darmstadt besorgt werden sollte, wollte man in Ludwigshafen die Klischees her- stellen. Zu diesem Zwecke wurde mit einem Angestellten einer bekannten Ludwigshafe- ner Klischeeanstalt Verbindung aufgenom- men. Goldene Berge wurden versprochen und der junge Mann ließ sich auch tatsäch- lich zum Mitmachen überreden.. aber nur zum Schein. Man verabredete sich zu einem erneuten Zusammentreffen, bei welchem dem„Dritten im Bunde“ ein Hundertmark und dieser die Kripo. schein zur Vorlage ausgehändigt werden sollte. Der junge Mann wollte aber, wie ge- sagt, mit dem Strafgesetz partout nicht in Konflikt kommen, verständigte seinen Chet Die Sache flog auf, die beiden verkappten Falschmünzer ka- men hinter Gitter und der Hunderter (übrigens ein gepumpter) wurde beschlag- nahmt. Heinz und Erwin standen n Diens- tag zerknirscht vorm Richter und gaben reumütig alles zu. Die vielen unverschulde- ten Schulden hätten sie auf die schiefe Bahn geworfen, verteidigten sich die beiden Angeklagten und die Angst um die Kar- riere war besonders dem jungen Schuble aus dem Genick abzulesen.„Ich habe den Kampf ten Hoff— Walcott zustande ge- bracht!“ warf letzteren, nicht ohne Stolz, in die richterlichen Waagschalen. Die Straf- kammer zeigte sich jedoch hierfür wenig interessiert und verknackte die beiden in „völliger Außerachtlassung ihrer Verdienste um den deutschen Sport“ zu.. siehe oben. Blaubefruckie faulenzen nicht. Ludwigshafener Polizeidirektion legt eine Jahresstatistik vor Ludwigshafens Polizeidirektion hat, zum ersten Male nach dem Kriege, in diesen Ta- gen eine Jahresstatistik herausgebracht. Eine Statistik, die eine Fülle von Zahlen und Angaben enthält, denen wohl entnom- men werden darf, daß unsere Blaubefrack- ten im Jahre 1949 recht fleißig gewesen sind. Aus der Fülle des statistischen Materials veröffentlichen wir nachstehend die wich- tigsten Zahlen. Bedauerlicherweise läßt das Material keine besondere Rückschlüsse zu, da Vergleichszahlen für die ersten drei Nachkriegsjahre nicht vorliegen. Allein 32 500 Postsendungen, die sich auf Verwaltungspolizei, Ordnungspolizei und Kriminalpolizei verteilten, sind im Einzel- nen eingegangen. 10 030 Ummeldungen über Wohnungswechsel, 6 680 Anmeldungen und 2 750 Abmeldungen mußten gebucht werden; daneben wurden noch 4 000 Kennkarten aus- gestellt und 712 Paßanträge für Auslands- reisen in bearbeiteter Form der Kreisdele- gation der alliierten Kommission zur Geneh- migung vorgelegt. Die Zahlen der sonstigen Scheine(Fischerei-, Hausier-, Platzscheine-, Genehmigungen usw.), die im Berichtsjahr von der Polizei ausgestellt wurden, erreichen nahezu 4 000. Ein finsteres Kapitel Scheint in Ludwigshafen der Ver- kehr zu sein. Hier ist die einzige Vergleichs- möglichkeit gegeben, sagt die Statistik doch, daz sich 1948 im Stadtgebiet Ludwigshafen nur 255 Unfälle ereigneten, 1949 jedoch 445 „ Südwest gegen Humburg: Anstoß um 14 Uhr Ludwigshafen ist gewappnet, den Am Sonmntagnachmittag wird das Lud wWigshafener Stadion wieder im Blickpunkt des Interesses der viele Millionen Köpfe zählenden Fußballgemeinde Deutschlands stehen. Nach ihren Siegen in der Vorrunde um den Länderpokal(gegen Baden 4:1, ge- gen Westfalen 2:1) trifft die Südwest-(bes- ser Pfalz-) Elf am Sonntag, um 14 Uhr, im Ludwigshafener Rheinstadion(wer gab dem Kind nur diesen schönen Namen?) im Vorfinale auf die in vielen Kämpfen er- probte und gefestigte Pokalmannschaft der Hamburger. Wer bereits einen Blick in das weite Rund des im Licht der Wintersonne monumental wirkenden Stadions geworfen hat, wird sich die Geräuschkulisse, die die 60 000 am Sonntag bilden werden, gut vor- stellen können. Ein brodelnder Hexenkes- gel, in dem die 22 Akteure der beiden Län- der um die Qualifikation für das Endspiel kämpfen! Nach bisher noch nicht bestätigten Mel- dungen ist zu hoffen, daß 1950 u. a. ein Länderspiel in Ludwigshafen zur Austra- gung kommen wird. Vorerst einmal kon- zentriert sich jedoch das allgemeine In- teresse auf das Spiel am 22. Januar. Beide Länder sind sich der Wichtiskeit des Kampfes bewußt und bieten dement- sprechend ihre stärksten Vertretungen auf. Die Hamburger Mannschaft wird sich aus folgenden Spielern zusammensetzen: Schönbeck(St. Pauli), Trenkel(HSV), IHem- bel(St. Pauli), Stender(St. Pauli), Posipal, Spundflasche(beide HSV), Zimmermann (St. Pauli), Adamkiewicz(HSV), Manja Eimsbüttel, Hinsch(Concordia) und Ebe- ling(HSV). In den Reihen der Südwestelf überwiegen die Spieler des 1. FCk. Die Voraussichtliche Aufstellung lautet: Adam (l. FCK), Basler, Kohlmeyer(beide 1. FC), Laag(FK Pirmasens), Liebich II, Gawlicek beide 1. FCE), Grewenig, Fritz Walter, Otmar Walter(alle 1. FCK), Blankenberger und Müller(beide Wormatia Worms). Die Zusammenballung von 60 000 Men- schen bedeutet über den sportlichen Rah- Strom der 60 000 zu bewältigen men hinaus natürlich auch ein beträcht- liches Verkehrsproblem. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt erbrachte vor allem die Ludwigshafener Polizei den eindeutigen Beweis, daß sie einen derartigen Massen- verkehr durchaus in geordnete Bahnen zu Weisen versteht. Auch am 22. Januar wird sie alles aufbieten, um ihren diesbezüg- lichen guten Ruf in jeder Weise zu recht- fertigen. Die Heranführung der Zuschauer aus den übrigen Landesteilen obliegt im besonderen Maße der Bundesbahn.(Wir be- richteten bereits über die sechs Sonderzüge am 11.“ Januar.) In einer Verlautbarung wies die Bundesbahn am Montag nochmals darauf hin, daß die Sportfreunde an allen Fahrkartenschaltern neben ihren Fahrkar- ten gleichzeitig die Eintrittskarten zum Stadlon kaufen können. Die Eisenbahn bit- tet allerdings, Eintrittskarten bis spätestens Samstag, 21. Januar, 12 Uhr, zu lösen. An dieser Stelle sei verraten, daß die Sport- kreunde am kommenden Sonntag aller Wahrscheinlichkeit nach das letzte Mal den Weg Bahnhof— Stadion zurücklegen müs- sen. Es besteht die Absicht, einen Sport- bahnhof neben dem Stadion zu bauen. Er soll in provisorischer Form bereits in Kürze errichtet werden, so daß schon bei der nächsten Grohgveranstaltung die Züge un- mittelbar an das Stadion herangeführt wer- den Können. Für die Straßenbahngesellschaft bedeu- tet das Spiel ebenfalls eine zusätzlich zu bewältigende Aufgabe. Sonderwagen wer- den schon in den Vormittagsstunden einge- setzt, um eine reibungslose Abwicklung des Verkehrs zu gewährleisten. Nachdem von Menschenhand die möglichen Vorbereitun- gen getroffen worden sind, liegt es nur noch am Wettergott, mit einem prächtigen Fugballwetter der Großkampfstimmung den äußeren Rahmen zu geben. Und wer ge- winnen wird? Machen wir ruhig eine „Kühne“ Prognose: Ein Unentschieden gibt es bestimmt nicht! Denn, sollte die Partie nach Ablauf der regulären Spielzeit unent- schieden stehen, wird verlängert. Verkehrsunfälle registriert wunden. An immen waren 547 Kraftfahrzeuge, 75 Straßen- bahnen, 158 Radfahrer, 66 Fußgänger und 19 sonstige Fahrzeuge beteiligt. E gab 12 Tote(unter ihnen zwei Kinder unter 14 Jahren) und 285 Verletzte. Die Zahl der Verletzten ist gegenüber 1948— damals Waren es 141— um das Doppelte gestiegen. Wegen Gesetzesübertretungen, hauptsächlich im Straßenverkehr, wurden von der Ord- nungspolizei 4333 Strafanzeigen gestellt. In eigener Zuständigkeit hat die Polizei- direktion selbst 2 303 gebührenpflichtige schriftliche Verwarnungen und 115 Strafver- flügungen ausgesprochen. Gebührenpflichtige Verwarnungen an Ort und Stelle gegen Blockquittung erfolgten in 13 280 Fällen. Kripo und Mordkommission Die Kriminalpolizei stellte im Verlauf des Jahres 4 500 Strafanzeigen wegen ver- schiedener Vergehen; 2 800 bei ihr einge- gangene Anzeigen wegen Diebstahl, Unter- schlagung usw. wurden bearbeitet. 1107 Märner und Frauen schließlich wurden Wegen krimineller Delikte festgenommen. Die Mordkommission der Landeskrimi- Der letzte Bogen . des Mittelstückes der Autobahnbrücke bei nalabtellung war seit Ende April wieder einsatzfähig. Bis Jahresende wurde sie vier- mal zur Bearbeitung von Brandfällen und 14 mal zur Bearbeitung von Kapitalver- brechen überörtlich eingesetzt. Es wurden ferner drei Mordfäàlle und ein Mordverdacht beabeitet. Der Erkennungsdienst schließlich wurde in der Berichtszeit 12 mal zur Spursicherung und 16 mal zur Aufnahme von Tatortlichtbildern, die für die Auf- klärung von Kapitalverbrechen erforderlich Waren, eingesetzt. Der Bericht, der außer- dem noch eine Fülle von Zahlen über Ver- kehrskontrollen und Sondereinsätze der Polizei(bei großen Sportveranstaltungen usw.) bringt, schließt mit der Statistik der weiblichen Kriminalpolizei, die 173 Strafan- zeigen bearbeitete. Kein allzu großes Interesse . scheinen die Ludwigshafener an Gegenständen zu haben, die ihnen verloren gingen. 634 Fundgegenstände wurden im Verlauf des Jahres abgeliefert, jedoch nur in 235 Fällen meldeten sich die Eigentümer, in allen übrigen Fällen gingen die Fundge- genstände nach Ablauf der festgesetzten Aufbewahrungsfrist in den Besitz der Fin- der über. Ludwigshufen im Spiegel des Tages Beamten versammlung der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste. Die irrtümlicherweise für Freitag, den 13. Januar, angekündigte Beamtenversammlung der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste wird erst am kommen- den Freitag, den 20. Januar, zu der damals bereits bekannt gegebenen Zeit falzbau, Ludwigshafen, Großes Lokal, 15.00 Uhr) stattfinden. Eingeladen sind alle Beamten, Beamtenanwärter und Beamtenpensionàre des Gemeinde- und staatlichen Dienstes. bei der Bundesbahn und bei der Bundespost. Das Thema der Kundgebung lautet ‚Stel- ljungnahme zum neuen Beamtenbund— wo organisiert sich der Beamte.“ Sprechen wer- den Dr. Leifeld, Stuttgart; H. Kamb, Beam- tenfachschaftsleiter der Eisenbahner Frank- kurt) und H. Funk von der deutschen Post- gewerkschaft(Frankfurt). Bequemes Waschen. Bis zum 20. Januar werden in Ludwigshafen im Lokal zum gol- denen Falken in der Prinzregentenstraße und im Wittelsbacher Hof in der Knoll- straße täglich(10, 14. 17 Uhr) Vorführungen mit einer Turbo-Schnell waschmaschine durchgeführt. Wer sich von den Qualitäten dieser Maschine überzeugen will, kann schmutzige Wäsche mitbringen. Karten für Kriegsversehrte. Wie zu allen bisherigen großen Veranstaltungen im Lud- wigshafener Stadion werden auch zum Länderpokalspiel am Sonntag verbilligte Karten an Kriegsversehrte und Jugendliche ausgegeben. Die Verkaufszeit ist Sonntag- vormittag ab 10 Uhr an der Tageskasse. Was geht bei der„Eule“ vor? Als Auf- takt der diesjährigen Faschingssaison ver- anstaltet die Karnevalgesellschaft„Eule“ am Samstag in sämtlichen Räumen des BASF Feierabendhauses einen großen „Eulen“, Maskenball. Noch weitere Feste hat dieser närrische Verein für die närrische Zeit in Aussicht gestellt; doch vorerst sei noch nichts verraten. Am Samstag sollen mit Blech-Blasmusik, Jazzbands, Nelken- garde, Prämiierung und Teberraschungen die Anker des Narrenschiffes gelichtet werden zur„Eulen“-Narrenfahrt 1950. Oppauer Neuigkeiten. Auf dem Wege der Normalisierung des Oppauer Schul- wesens geht es Schritt um Schritt vor- wärts. Seit dem Jahreswechsel hat nun endlich wieder jede Klasse ihren eigenen Lehrer. Nachdem erst vor wenigen Wochen ein Lehrsaal für Filmvorführung herge- richtet worden war, ist seit Freitag durch Einrichten eines neuen Schulsaales, der mit modernsten Schulmöbeln(Tischen und Stühlen) ausgestattet wurde, auch in der noch immer mangelhaften Raumfrage eine weitere Besserung eingetreten. Auch der äußere Anblick des Oppauer Schulgebäu- des hat sich günstig verändert, seit die Dampfheizung wieder in Betrieb genommen werden konnte und das häßliche Bild der ofenrohrverzierten Fenster der Vergangen- heit angehört. Aufhebung der Wohnraumsteuer Wie vom Berzirkssekretariat der SPD- Pfalz in Neustadt verlautet, beabsichtigt die sozialdemokratische Partei in der näch- sten Landtagssitzung die Aufhebung der Wohnraumsteuer zu beantragen. Die Be- Zirksleitung der SPD-Pfalz führte seit Mitte Dezember in verschiedenen Orten Unter- suchungen über die Erfolge der Wohnraum- steuer in bezug auf den Wobnungsbau durch. Diese Untersuchungen erbrachten Völlig negative Ergebnisse. Auf Grund die- ser Tatsachen ändert die SPD ihre Einstel- lung zu der Wohnraumsteuer und beantragt deren Abschaffung. Aus der Kirchturm- Perspektive gesehen: Frankenthal. Sandhofen wurde dieser Tage ein- geschwommen. Mit der Vollendung dieser Brücke wird die Rkeinbrücke bei Ludwigshafen“ Mannkeim besonders vom Fernverkehr merklich entlastet. Weinbauiagung in Neustadt Am 1. Februar findet im Saalbau in Neustadt eine Weinbau-Tagung der rhei- nisch- pfälzischen Winzer statt. In Fachvor- trägen werden dabei namhafte Experten zu der Winzerschaft sprechen. Es sind u.. Prof. Jahnke von der Obst- und Weinbäu- schule, Neustadt, und Prof. Decker. Trier, als Referenten vorgesehen. Blick ins Schöffengericht Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit Am Mittwoch tagte erstmals wieder nach neunjähriger Unterbrechung das Schöffen- gericht. Und zwar mit Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich als Vorsitzendem, Dr. Speicher- mann als Staatsanwalt sowie zwei der kürz- lich gewählten Schöffen. Mit der gewaltigen„Hypothek“ von 18 Vorstrafen stand der 49jährige Arbeiter Wendelin M. vor Gericht. Eine seiner gro- Ben Leidenschaften sind neben Alk oho schon immer die Frauen gewesen. Dreimal War er verheiratet und zeigte immer wieder den Hang, neben seiner angetrauten Ehe- Hälfte sich noch Freundinnen zu halten. In dieser Richtung lag auch der zur Verhand- lung stehende Fall. Wendelin lebte seit über zwei Jahren mit der verheirateten Barbara A., der Totschlägerlieferantin von der der„MM“ in der vergangenen Woche berichtete, in dicker Freundschaft Die Liebe zu dieser zweifelhaften Frau war so groß, daß ihr Wendelin sogar vers pro- chen hatte, ihren Mann mit einem Mes- ser zu er stechen. Dafür allerdings wird Galan Wendelin sich außerdem vor dem Landgericht zu verantworten haben. Im ge. strigen Fall handelt es sich vorerst nur um das unsittliche Verhalten des Angeklagten gegenüber den 15, bzw. 19 jährigen Töchtern Barbaras. Unter Ausschluß der Oeffentlich. keit wurden die Tatbestände geprüft. Der Staatsanwalt war auf Grund der Persönlichkeit des Angeklagten für eine harte Bestrafung und beantragte fünf Mo- nate Gefängnis, die Richter Pr. Friedrich aut sieben Monate Gefängnis erhöhte. Für die- sen gerichtsbekannten Schwer verbrecher, 80 betonte der Vorsitzende in seiner Urteils- begründung, habe er keine Milderungs- gründe finden können. Wendelin mußte so- fort seine Strafe antreten.-àatzl „Herr Borjemeeschter, des Bilanzmache is schwer. Schifferstadter Bauern wollen ihre Wohnzimmer retten Vor einigen Tagen hielt der Bauernver- ein in Schifferstadt eine Versammlung ab. Ein Steuerreferent sprach über die über- mäßig hohe Belastung der bäuerlichen Be- völkerung infolge der zu hohen Steuersätze. Hr wandte sich gegen das für den Bauern unerträgliche Soforthilfegesetz, das er als Beweis für die bauernfeindliche Einstellung verschiedener Stellen anführte. Der Redner wies auf die Nachteile des nichtbuchführen- den Landwirtes in bezug auf dle Einkom- mensteuerveranlagung hin und forderte die Bauernschaft auf, Buch zu führen, Er be- tonte, daß der Verband in nächster Zeit Buchführungskurse für Landwirte einrich- ten werde. Nach Ausführungen über Bodenunter- suchungen sprach der Bürgermeister der Gemeinde Schifferstadt zu den versammel- ten Bauern über die bevorstehende Flücht- Iingseinweisung. Die gegenwärtig in Schif⸗ ferstadt durchgeführten Wohnungsbesichti- gungen haben, nach seinen Worten, nicht den erwarteten Erfolg gebracht, obwohl sich die Bevölkerung in den wenigsten Fällen gegen eine Flüchtlingsaufnahme ausgespro- chen habe. Er sehe sich dadurch veranlaßt, von wenigen begründeten Ausnahmen ab- gesehen, die Wohnzimmer der Schifferstad- ter zu beschlagnahmen. Nun, die Schifferstadter Bauern sind ja nicht von heute. Sie wehren sich ihrer Haut... und auch ihrer Wohnzimmer, denn wie ein Diskussionsredner daraufhin be- tonte, benötigten sle ihre Wohnzimmer dringend für die Buchführungsarbeiten, die innen kurz zuvor so sehr ans Herz gelegt worden seien. Es wäre andernfalls leicht möglich, wie der Bauer weiterhin argu⸗ mentierte, daß ein„Feger“ den Kaffee über das Hauptbuch schütten würde. Bürger mei⸗ ster Teutsch suchte zu beschwichtigen, in- dem er dem tapferen„Verteidiger seiner Rechte“ entgegenhielt, daß eine solche Buchführung wohl wenig Zeit und keine allzu große geistige Anstrengung erfor- dere.„Isch schtell mer des garnet so Afach vor, des Bilanzmache jeden Owend, Herr Borjemeeschter“ war die Antwort, die dem sonst 80 standhaften Bürgermeister die Sprache verschlug. Es bleibt dabei, die Schifferstadter Bauern brauchen ihre Wohnzimmer, um ihre Buchführung machen zu können. Fips ieee V ERMIETUNSEEN 2 1 MIEIGE SUCHE 1 IMMOBIIIE ENR finn perent-. inner Menn g-⸗Aimmer-Wonnung im III. 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Januar 1950 INDLSTRIE- IND HANDELSBLATT Seite 7 13 bensmittelkarten und Kalorienbewirtschaf- tung eil herum gekommen zu sein scheint, als Nutznießer dieser Aera anzusehen. a Ein tieferer Blick aber in die deutsche Landwirtschaft zeigt uns, daß nicht alles Gold ist, was glänzt, daß der Bauer, der ge- nau so wie alle anderen Bevölkerungs- schichten, sich vor der Währungsreform dem Taumel der gestoppten Inflationswirt- schaft nicht entziehen konnte, daß dieser Bauer auch ein Mitträger der Lasten des verlorenen Krieges ist. Nicht nur der deut- schen Wirtschaft Genesung, sondern die Gesundung der europäischen Wirtschaft ge Währleistet unter den obwaltenden Um- ständen einzig und allein der Freihandel. Der Geist Caprivis, des Nachfolgers Bis- marcks, ist wieder eingekehrt auch im Ge- biete der Bundesrepublik, und mit Grauen sieht der deutsche Bauer die Zeiten des sei- nerzeitigen Niederganges vor sich. Finanzminister in die Enge getrieben Nun haben endlich auch die Gewerk- schaften energisch Stellung genommen zu dem kritischsten Wirtschaftsproblem der Gegenwart, zur deutschen Steuerreform. Nachdem der jetzige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. der damalige Direktor der Verwaltung für Finanzen in Bad Hor burg vdH., Alfred Hartmann, in zähem, mit sehr viel diplomatischem Takt Gegen den derzeitigen Finanzwirrwarr wandte sich der Vorsitzende des Deutschen Ge- werkschaftsbundes Dr. h. c. Hans Böckler. Er ersuchte in einem Schreiben an Bundes- und Länderfinanzminister alle auf den Lohn- steuerkarten für das Jahr 1949 eingetragene ervergünstigungsbeträge für das erste 5 b 8 1950 weitergelten zu lassen.„Der 13. dagegen mit. demselben Bundestag behandelt gegenwärtig in erster e, Wie sich ein um sein Leben ringen- der Ertrinkender, der selbst einmal ein Schiff besaß. an des bereits von Schiffbrü- chigen überfüllten Bootes Rande klammert. Mit demselben Rechte der Selbsterhaltung stemmt er sich gegen den als Allheilmittel gepriesenen Freihandel und es ist die Frage, ob er gut daran tut. Derm es ist nicht immer das Richtige, es ist nicht immer das Notwendige, was Men- schen in Not zu tun bereit sind. Manchmal verschlimmern sie sogar ihr Leiden und verhindern des Unheils Beseitigung. Im Falle unserer Landwirtschaft ist eines festzustellen, Die deutsche Landwirtschaft müßte einsehen, daß nicht mehr mit den Voraussetzungen gewirtschaftet werden Kann, die eine Nationalwirtschaft gebot, daß der Agrarpolitik-Horizont sich gleichfalls erweitern muß, wie es der Industrie-Wirt- schaft Gebot ist, freizügiger und großzügiger zu denken. An Stelle der rücksichtslosen Erzeugungs- schlacht Herrn Darres, der keinerlei Be- denken hatte, den Kostenstandpunkt in der land wirtschaftlichen Produktion zu ver- nachlässigen, muß der deutsche Bauer an- setzen, um die„Qualitätsschlacht“ zu gewin- nen, zur Veredelungs wirtschaft zu schrei- ten, sich hier zu vervollkommnen, um schmerzlos zu ertragen, daß Lesung den Gesetz- Entwurf der Bundesregie- rung zur Aenderung des Einkommensteuer- esetzes“ heißt es.„In dieser Gesetzesvorlage der Regierung sind neu für die Kriegsgeschä- digten, Fliegergeschädigten, Heimatvertriepe- nen und politisch Verfolgten Steuerkreibeträge von monatlich 40 bis 60 DM ze nach Familien- stand vorgesehen, Solange die Steuervorlage jedoch nicht Gesetz geworden ist, gilt zunächst aber der alte Rechtszustand weiter. Die Finanz- behörden vertreten zedoch eine andere Auf- lassung und billigen den Geschädigten für das neue Jahr einstweilen nur die Hälfte der in der Regierungsvorlage vorgesehenen Erei- beträge zu, wenn nicht sogar eine Bearbeitung überhaupt abgelehnt wird. Mit dieser Praxis verstoßen die Finanzbehörden, die nur das vom Parlament geschaffene Recht anzuwenden haben, aber nicht neues Recht schaffen dürfen, gegen elementare Rechtsgrundsätze. Die Ver- bitterung darüber ist sehr groß. Böckler bat, diesen ungesetzlichen Zustand wie vorgeschla- gen sofort zu beenden. 5 Der Deutsche Gewerkschaftsbund über- reichte der Bundesregierung eine Stellung- nahme zum Gesetzentwurf zur Aenderung des Einkommensteuergesetzes und bat um Be- rücksichtigung seiner Vorschläge. In acht Punkten schlägt der DGB vor: 1. Die bisherigen Freibeträge auf 150 DM tür den Steuerpflichtigen und weitere 1000 D kür die Ehefrau und jedes Kind zu erhöhen. 2. Bie Steuernachteile nach Tabelle B, die 1931 eingeführt wurde, für die Einkommens- empfänger bis zu 50 DM zu beseitigen. 3. Den monatlichen Pauschbetrag für Son- derausgaben auf 39 DM zu erhöhen. 4. Eine Normal- und Zusatzsteuer— ähnlich der englischen Regelung— im deutschen Ein- kommensrecht einzuführen. 5. Die Erlaubnis, Baukostenzuschüsse abzu- setzen, auf Lohn- und Gehaltsempfänger aus- Stückzahl- und wertmäßig hat die Kraft- zudlennen. 1 fahrzeugindustrie der drei Westzonen mächtig 6, Alle über die vorgesehenen Tausch- aufgeholt. Aus Trümmern wurden Werke und beträge hinausgehenden Anschaffungskosten diese Werke schufen 80 hohe Werte, daß selbst für Hausrat und Kleidung auf Antrag als er- höhte Sonderausgaben weiterhin steuerlich zu berücksichtigen. 7. Die Erfindervergütungen geringer zu be- steuern. 8. Die tariflichen Erschwerniszuschläge aus der Lohusteuerpflicht herauszunehmen. 2 Fachleute staunen. Der Wert der deutschen Kraftwagen- Produktion(ohne Motorräder und Motor fahrräder betrug im Bundesgebiet, zu Brutto- Verkaufspreisen berechnet 1949 533 Millionen RM/DM, 1949 1350 Millionen DM Die in den letzten Wochen im Bundesgebiet erfolgten Preisherabsetzungen Oaimler-Benz, Opel, Borgwand, Ford) sind Beweis dafür, daß der Serienbau wieder läuft und daß die Ma- schinenparks der Werke ergänzt worden sind. Zeiterscheigyngen wies z. B. dex Drang zum komfortableren Wagen mögen hier nicht un- tersucht werden: er sei als interessant nur registriert, daß vom Volkswagen dle Luxus- t y Pe, also die teurere Ausführung, 8 0% der Produktion ausmacht. Kraftwagen- Produktion 1949(Bundesgebiet): 1949 insges. und außerordentlicher Klugheit geführtem Kampfe anit den Besatzungsmächten im An- gellluß an die Geldreform die sogenannte „erste kleine Steuerreform“ durchgefochten hat, die keine wesentliche Tarif veränderung mit sich brachte, sondern nur Steuervergün- stigungen, die dem Kapitalmarkt zugute kamen und die sich trotz ihrer pauschalen Geringfügigkeit sehr gut bewährt haben, bestand die Hoffnung, daß der Bundestag Kraftwagen und Zugmaschinen insges. 15 2 1 8 1 1. da von Personenwagen in der Lage sein Werde, die Steuer tatike 50 V e zu senken, daß auch die kleinen Einkommen Kraftomnibusse 2 722 entsprechende Berücksichtigung fänden; Obusse 0 5 denn gerade die Kapitalbildung, die von Zugmaschinen 906 den Einkommensempfängern niederer Ka- Diese Zahlen sind angesichts des Ausfalls tegorien ausgeht, bildet den wesentlichen und den gesunden Grundstock eines regu- laren Kapitalmarktes.. Noch ist die Frage der Steuerreform nicht gelöst. Sie wird allen Anschein nach zum Prüfstein der bundes republikanischen demo- kratischen Untwicklung, denn es gibt kein Recht, des produktionsstärksten Jahres der kriegszeit, des Jahres 1938. Vergleich der Jahres- Ergebnisse Produktion: in das dlie im Reichsgeb. 1938 3 5. 1948 1949 natürlichen Rechte auf Existenkbehaupt personenkrertwsgen 278 db 9 84 10 937 tung des Menschen streitig machen kann. Lw. und Lieferwagen) 28 835 54 732 Alle Versuche Mactit ausübender Kreise, ein 5 9 30 199. 1 1 1 usse 2 solches Recht zu postulieren, mußten bisher VV 24 614 1 864 1 986 scheitern, werden auch fernerhin scheitern. Vereinsamt stehen die bundesrätlichen Ministerpräsidenten und Minister auf ver- lorener Warte. Gewiß, sie werden die Steuerreform verzyögern können, gegenüber 1948 um 247% der Produktion in der Gstzone und ob der verheerenden Kriegsschäden der meisten West- z0nen-EKraftfahrzeugwerke erst voll zu wür- digen im Vergleich mit den F or- der im Bundesgeblet Beachtlich ist, daß die PKkw.- Produktion sich erhöht hat, woran das Volkswagenwerk, Opel, Daimler-Benz und Ford hauptbeteiligt waren, daß aber die PKW. Produktion von 1949 nur 37% derjenigen von agrarische Massengüter billig Marktlage immer e in e,. gerate. Wohnungsbaufinanzierung importiert werden. Ein Rezept ist Es wird auch darauf hingewiesen, daß neuer l VVV leicht ausgeschrieben. Was aber tun 1 gings verschiedene under. 2, B. Australien„„% en ist. 0 8 81 der und Frankreich, wieder zu Weizenüberschuß- Der neue interministerielle 4 1 ie Medizin teuer ist, 80 teuer, daß sie der gebieten wurden und nunmehr selbst expor- mit Wohnungsbaufragen beschäf Fach- Patient nicht mehr bezahlen kann, wiewohl tieren können, Die europaischen Zuschußlän- minister des Bundeskabinetts wird. wie Ver er— nun, das sei wohl für einen Teil der Bauernschaft eingestanden— in der Reichs- markzeit nicht all die Banknoten losgewor- den ist, die er hätte loswerden müssen, um seinen Hof einigermaßen im Stand zu hal- ten? Was in diesem Falle tun? Die Hilfe kann nur von der Seite kom- men, die den Großteil des Sozialproduktes abschöpft, von dem bereits nicht menr zu verleugnenden Staatskapital. Gleichgültig, ob Vater Staat, der uns auf Schritt und Tritt schröpfte und noch weiter schröpft, das Geld herleiht oder ob er es zum Zwecke der wirtschaftlichen Erholung im Zuge der Ab- gaben- und Steuereinhebung erläßt. Er muß hier einschreiten, er muß die Voraussetzung dafür schaffen, daß der Bauer das erfüllen kann, was zu erfüllen Notwendigkeit heischt: Richtige Agrarpolitik F. O Weber Rätselraten um US A-Weizenpolitik Die Getreideeinfuhren des Bundesgebietes werden sich in nächster Zeit voraussichtlich verbilligen und damit eine Verringerung des Subventionsbedarfes herbeiführen. Das Bun- desernährungsministerium erwartet diese Ent- wicklung— ganz abgesehen von einem Beitritt der Bundesrepublik zum Weltweizenabkom- men— aus der bevorstehenden Ueberleitung der Getreideeinfuhren auf den privaten Im- Porthantdel. Der Handel werde sich nach den billigsten Bezugsquellen orientieren und alle Marktchencen, zum Beispiel auch am Frach- tenmarkt, wahrnehmen. Das Ministerium ist der Ansicht, daß sich die überragende Bedeutung der USA nach dem Kriege für die Versorgung der Welt mit Weizen allmählich abschwächen wird. 1948/49 hatte der amerikanische Weizenexport infolge erhöhter Produktion, weitgehender Kredit- gewährung und des zeitweiligen Ausfalles Argentiniens sowie der südosteuropäischen Länder das Zehnfache der Vorkriegsmenge betragen. Als Grund für den erwarteten Rück- Sang wird nicht nur die Währungsabwertungs- welle, sondern auch die amerikanische Preis- politik angegeben, die mit der internationalen Westdeutsche Kraftwagenproduktion erreicht Vorkriegsstand Wert: 1350 Millionen DM. 163516 Stück., 132205 Fahrzeuge exportiert 1938 war. Damals war eben die Autounion in Sachsen einer der größten Lieferanten. Dagegen machte die Nutzfahrzeug- und Omnibusproduktion von 1949 93% mehr aus als die des ganzen Reichsgebiets in 19338. Die Werke haben anscheinend der Wirt- schaftsnotwendligkeit der Nachkriegszeit weit- gehend Rechnung getragen. Borgward-Bremen hat 2z. B. erst vor wenigen Monaten mit der Produktion seines Pkw. Hansa 1500 begonnen und hatte sich anfänglich nur auf Last- und Lieferwagen beschränkt. Der bis Jahresschluß 1949 erreichte Produktionsstand ist: Für PRW. 76% des Mpnatsdurchschnitts, für LkW. Und Busse- 103% e Köpf der Bevölkerung. c 0 83 6% 7225 9 585 188 85 a rch diese Art fer Berpchnuns laßt si ein Verglei 5 r une 23 der Vor- kriegszeit sehr viel zuverlässiger ziehen, als auf die Easis des industriellen Produktions- Index, da hier der Bevölkerungszu- wachs in der Bizone durch Flüchtlinge und Zuwanderung berücksichtigt ist. Semessen an der Stückzahl der gelieferten Fahrzeuge erreichte der Produktionsstand der in der Bizone westdeutschen Autoindustrie gegenüber dem Monatsdurchschnitt 1938(Reichsgebiet) bei FPersonenkraftwagen= 55%., bei Lkw. und Bussen= 74 95. Bis einschließlich November wurden in 1949 insgesamt 141296 Kraftwagen aus- geliefert, woran der Export mit 13 205 Stück= 9,4% beteiligt ist. Von der Gesamtproduktion der deutschen Autoindustrie wurden also, von Januar mit November 1949 nur 37 Fahrzeuge weniger ausgeliefert als produziert,— kein Wunder, daß bei keinem Händler Vorräte vorhanden e überall lange Lieferfristen vermerkt wer- en. Der Exportanteil an der Auslieferung ab Werk betrug Oktober 1949 Versand 17 320, davon Export 1030 6,9%. November 1949 Versand 17 735, davon Export 1395 7,9%, 5 Die Neuzulassungen fabrikneuer Kraftfahr- zeuge in der Bizone ergab im November erst- malig wieder ein kleines Absinken, allerdings der haben dadurch die Möglichkeit, sich Brot- getreide ohne Dollarzahlung zu beschaffen. lar- Zahlungsbilanz auch durch Steigerung ihrer Eigenproduktion zu entlasten. In Europa nahm die Weizenanbaufläche von 1947 bis 1949 um über zwei Millionen Hektar zu. Besonders in Großbritannien und Italien ist diese Tendenz erkennbar. höhte sich von 37, Millionen Tonnen 1949 auf rund 39 Millionen Tonnen 1949. schaftsjahr 1949/50 nach vorläufigen Schätzun- gen nur etwa 22,3 Millionen Tonnen gegen- über 24,8 Millionen Tonnen reichen. Allein das Ausfuhrvolumen der Ver- einigten Staaten dürfte sich von 12,4 Millionen Tonnen 1948/49 auf etwa 8,7 Millionen Tonnen verringern. Der Anteil der USA würde sich damit von 50 Prozent auf knapp 40 Prozent verringern. Die Einfuhrländer des Weltweizen- abkommens z2q6gernd aus undd halten den Höchstpreis des Abkommens nicht mehr für gerechtfertigt. rung Staaten haben sich bisher noch nicht gezeigt. Die Rücksicht auf die Forderungen der ameri- kanischen Lard wirtschaft nach hohen Preisen bestimmt weiterhin die Getreideausfuhrpolitik der USA. Es sei jedoch, so erklärt das Bundes- ministerium, immerhin nicht undenkbar, daß sich die USA zu einer Ueberprüfung Preis- und Exportpolitik genötigt sehen, wenn der Weltweizenmarkt seine bisherige Festig- schen Weizenvorräte, die für den 1. Juli 1950 auf rund 400 Millionen Bushel gegenüber 293 Millionen Bushel am Vergleichstag des Vor- jahres geschätzt werden, und wegen der be- stehenden Lager schwierigkeiten erscheine dies nicht ausgeschlossen, zumal die USA nach dem bisherigen Stand der Saaten, trotz Rückgang der Anbaufläche um 14 Prozent, kaum geringeren Winterweizenernte als im Vorjahr rechnen(885 Millionen gegen 902 Mil- lionen Bushel. Regierung Möglichkeit habe, vertraglich zu sichern. Unter diesem Gesichts- punkt dürften die USA auch die Londoner Besprechungen des Weizenrates über den Auf- nahmeantrag der Bundesrepublik beurteilen. lautet. vor allem den Finanzierungsplan in seinen Einzelheiten festlegen. l Nach den vom Wiederaufbauministerlum geleisteten Vorarbeiten sollen die Mittel aus folgenden Quellen entnommen werden: Kapitalmarkt 750 bis 810 Mill. DI ERP- Counterpart-Funds 500 Mill. DM; Soforthilfe mittel 100 Mill. DM; Mittel des kleinen Lasten- ausgleiches 9/10 Grundschuden 2390 bis 270 Mill. DM,; Haushaltsmittel der Länder und Gemein: den 300 bis 400 Mil. DM; Restfinanzierung 400 Mill. DM. Gesamtzahl 2280 bis 2480 Mill. DM. Uebernahme der Mindest- reserven 80 II z wei Jahre vertagt werden Die Frist für die Uebernahme der Min- destreserveguthaben der Landeszentralbanken durch die Kreditinstitute soll um zwei Jahre verschoben werden., erfährt vwd von infor- mierter Seite. Es wird erklärt, daß die finan- zielle Lage der Kreditinstitute es gegenwärtig unmöglich mache, für die Uebernahme des sich auf rund 50 Millionen DM belaufenden Kapi- tals die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Um den rechtlichen Schwierigkeiten der Fristverlängerung Rechnung zu tragen, soll der 8 10, Absatz 3 des Landeszentralbank- gesetzes durch ein entsprechendes Bundes- gesetz geändert werden. mit dessen Vorberei- tungen sich das Bundesfinanzministerium dem- nächst befassen wird. Es wird betont, daß für diese Fristverlängerung die Zustimmung der Besatzungsmächte erforderlich ist. Kohlentransporte auf dem hein um 20 Prozent billiger geworden Nach einem in diesen Tagen erfaßten Be- schluß des Frachtenausschusses für den Rhein wurde die Kohlenfracht als Basisfracht von Duisburg-Ruhrort nach Mannheim von 6,35 DM auf 5,35 DM je Tonne, also um etwa 12 Pro- zent herabgesetzt. Gleichzeitig sind die Klein- wasserzuschläge gesenkt worden. Während sie früher beim Cauber Pegel von 1,50 m ein- setzten, sollen sie jetzt erst ab 1.30 m erhoben werden. Dieses bedeutet beim Transportsatz zwischen Duisburg-Ruhrort und Mannheim eine Senkung von 88 Pfennigen je Tonne. Gleichzeitig haben die Transportsäatze für Braunkohlenbriketts ab Wesseling nach Rhein- Main-Neckarstationen eine entsprechendde Sen- kung erfahren im Durchschnitt um etwa 13 5. Im Endergebnis ergibt sich aus diesen Sen- kungen zuzüglich der Kürzung der Kleinwas- serzuschläge etwa eine Gesamtfrachtkosten- minderung von 20 Prozent. Schließlich Hält das Kohlenkontor Mannheim sein Angebot auf Kürzung des Zuschlags um 35 Pfennige je Tonne aufrecht und verzichtet auf die Erhe- bung des um 18 bis 90 Pfennige je Tonne er- höhten Kostenzuschlages, der in Angleichung an dlie 12, 1prozentige Erhöhung des Ausnahme- tarifs TAV/BI der Bundesbahn zu fordern wäre. Die Weilzenimportländer suchen ihre Dol- Die europäische Weizenernte er- Die Weltwelzenausfuühr wird im Wirt- im Vorjahr er- nutzen ihre Jahresquote nur Anzeichen für eine grundsätzliche Aende- der Preispolitik in den Vereinigten ihrer eit verliert. Angesichts der hohen amerikani- mit einer Es sei begreiflich, daß die amerikanische ein lebhaftes Interesse an jeder ihren Weizenexport ohne Aenderung ihrer Preispolitik zu steigern oder nicht bei den Pkw. und Lkw., sondern vor- nehmlich bei den Motorrädern, eine Erschei- nung, die als saisonbedingt gewertet werden kann. Der Wert der Kfz.-Aus- und Einfuhr der Bizone betrug im Zeitraum Januar bis Eade September 1949 bei der Ausfuhr 73,39 Mill. DM 18,11 Mill. Dollar bei der Einfuhr 1,77 Mill. DM 0,53 Mill. Dollar Hierzu tritt noch der Wert des exportierten elektrotechnischen Zubehörs Gauptbeteiligt Bosch, auch Beru) von 5,50 Millionen DM für die ersten 9 Monate, so daß der Gesamterlös für Kfz.-Ausfuhr und elek- trischem Zubehör im Berichtszeitraum 78,9 Mill. DM ü betrug 2 e am Gesamtwert der Ausführ des vereinig- ten Wirtschaftsgebięts(266,5 Millionen D) hatte die Kraftfahrzeugindlustrie einen Anteil von 3 7; am Wert der Fertigwarenausfuhr (1272, Millianen DW) betrug der Anteil 6,2 7%. Zu beachten ist allerdings, daß in dieser amtl. Außenhandelsstatistk die Exporterlöse für fabrikneue und gebrauchte Kraftfahrzeuge er- kaßt sind. Die Ausfuhr regulärer„Gebraucht- wagen“ ist gering; größer war der Anteil der StEG- Fahrzeuge, um deren Verwendung es ja allerhand Geplänkel gegeben hatte. Die Ausfuhr fabrikneuer Kraftwagen be- trug: 1948 rund 7 330 Stück, 1949 rund 18 000 Stück. Ländermäßig waren Belgien, die Schweiz, Ungarn erlistete Dollardevisen und fordert Barzahlung Die ungarische Nationalbank hat von der Bd die Ueberweisung von 3 000 000 Dollardevisen verlangt. Diese Forderung wird nicht mit der Ueberschreitung der Kreditmarge, sondern mit der Ofkfset-Klausel begründet, nach der am Ende des Vierteljahres der Ausgleich des auf dem Verrechnungskonto entstehenden Saldos vom jeweiligen Gläubigerpartner verlemgt Werden kann. Gegenwärtig wird auf deutscher Seite geprüft, inwieweit dieses Ersuchen zu Recht besteht. Der interministerielle Einfuhr- Ausschuß hatte vor kurzem erhebliche Beträge für die Einfuhr aus Ungarn ausgeschrieben, nachdem die ungarische Nationalbank die Zu- Sage gegeben hatte, daß sie aus der Ueber- schreitung der Saldenhöchstgrenze nicht die Forderung eines Dollarabzuges ziehen würde. Man glaubte, der Auffassung sein zu können, daß damit überhaupt die Gefahr einer Dollar- konvertierung abgewendet sei, zumal Ungarn müt der Abnahme von keineswegs lebensnot- wendigen Konsumgütern mehr gedient sein mußte als mit einem Spitzenausgleich des Holland gute Abnehmer deutscher Kraftfahr- Verrecmumakontos. zeuge. Immerhin mag als erfreulich festgestellt 5 werden, daß auch nach anderen und auch Wan 5 955 2 8 außereuropäischen Ländern die Ausfuhr mehr und mehr beginnt. Den Löwenanteil am Kraft- wagenexport hatten das Volkswagenwerk, Daimler-Benz und Opel, auf dem Nutzwagen- sektor Büssing-NAG, Magirus, Daimler-Benz, MAN und Vidal. Qualitätsmäßig ist das deut- sche Kraftfahrzeug in vielen Ländern— auch aubereuropäischen— gefragt. Nur die unge- klärte Handelslage, d. h. der noch nicht be- siegelte Frieden hindert günstigere Ausfuhr. Das macht sich für die Kraftfahrzeugindustrie besonders nachteilig bei Südafrika, Süd- amerika und dem Südosten bemerkbar, Siegfried Dörrschlag Von 74 auf 55 Singen die Konkurse im De- zember 1949 gegenüber dem Vormonat in Nordrhein-Westfalen zurück. Nach Mitteilun- gen des Statistischen Landesamtes gingen Sleichfalls die Vergleichsverfahren von 28 auf 23 zurück. 11 der Konkurse wurden mangels Masse abgelehnt. Ansteigende Tendenz zeigt legliglich die Konkurskurve beim Handwerk, während bei Industrie und Großhandel weni- ger Zahlungseinstellungen als im Vormonat zu verzeichnen waren. Indien nimmt Kaffeechancen verhindern können sie diese not- wendige Maßnahme nicht, es sel denn, im XX. Jahrhundert ließe man es auf eine Wiederholung jener altertüm- lichen Zustände ankommen, die ein Fresco- Bild in den Ruinen von Giseh zeigt. Das Bild stellt einen Fellachen dar, der auf dem Boden kniend von einem Steuereinnehmer an den Haaren gezerrt wird, während ihm die gleiche Hand des Zöllners den Steuer- papyros vorhält. In der anderen Hand schwingt jedoch der Steuereinnehmer die Peitsche. Der Fellache aber stützt sich mit der anderen Hand, um nicht zu fallen, und verbirgt mit der anderen den mageren Beu- tel, in dem sich Münzen befinden Diese Zeiten können nicht wieder herauf- beschworen werden. Wir sind nicht Allzuweit davon entfernt. als wir uns vor Gestapo fürchteten, vor Konzentra- tionslager und Fallbeil. Tex. Treibstoffpreiserhöhung Doppelte Die Preisschere Dieselfahrzeugen weiter geöffnet troffen. gearbeitet hat. i Mit umfangreichem Zahlenmaterial weiter dargelegt, daß bei per Ende des die Steigerung die Erhöhung der eibstoff! Januar noch nicht berücksichtigt. ebenfalls am 1. Januar Deutscher Bauer in die Enge getrieben Eier werden mit 18 Ppf bereits gehan- delt. Jene Pessimisten, die die Wirtschafts- bolitik der Regierung für die steigenden Preise verantwortlich gemacht haben, hiel- Güterkraftverkehr erstrecken, 250 Millionen DM außerdem eine erhöht Kraftverkehrsindex a ufs im Kraftfahrzeuggewerbe ist durch die am 1. Januar in Kraft getretene Erhöhung der Treibstoffpreise um 11 Prozent bei Benzinfahrzeugen und um 6,8 Prozent bei worden. Diese Feststellung wird in den Unterlagen ge- die das Kraftverkehrsgewerbe auf Grund der Besprechungen mit den Bundes- ministern. Dr. Seebohm und Prof. Erhard aus- wird einem Index von rupd 206 für Industriestoffe, 187 für Nahrungs- mittel und einem Gesamtindes von stwa 198 vergangenen Jahres(1939 100) der Selbstkosten im Güternah- verkehr 67, im Güterfernverkehr 63 und im Personenverkehr 70 Prozent beträgt. Dabei ist Treibstoffpreise vom 1. Durch die in Kraft ee Krisemzuschläge, die sich sowohl auf em U isenbamn als auch auf den Güterverkehr der E 3 ach 19985 en Güterfernverkehr bei einer Indexerhöhung 1 217,35 im Güternahverkehr, von 228,42 im Güterfernverkehr und von 240,25 im Personen- „erke 0 1 einem Umsatz von jährlich verkehr und bei 8 ten sich jetzt in verschämtes Schweigen. Im Hintergrund aber dieser Preisent- Wicklung lauert die Agrarkrise, deren Heran- nahen nicht nur der Bauer sieht, son- dern vor allem der Kleinbauer, der tatsäch- lich von seiner Hände Arbeit lebt und dem die Zukunft nicht mehr grauschwarz dünkt, sondern schwärzlich geschwöärzt. Der Umstand, daß es auf der ganzen elt wenige verhungert aussehende Bauern geben dürfte(denn eher geht der Landwirt in Fetzen herum, als daß er hungert, so- lange ihm und seiner Familie Acker und, Vien noch etwas Nahrung bietet), verleitet die städtische Bevölkerung dazu, den Bauern, der über die Hungerzeiten der Le- jeklerteufel gewütet. ber abgeführt wird, fehlt „s% scoReint es de m lichen Beobachter“. wegen gesckolten woyclen ist. In dem Artikel„Tödliche Flohstiche“(siehe „Morgen“ vom 17. Januar 1950) hat der Druck- In dem Absatz, in dem es heilt:„Der Bauer hat es bestimmt besser, ihm ist es eher mög- ek, Steuer zu e dem el sen Lohnsteuer unmittelbar vom Arbeitge⸗ 5 der Nebensatz: ober fldch- Aufmerksame Leser werden aus dem wei- teren Inhalt des Artikels herausgelesen haben, daß die Bauernschaft ja nicht der Steuerhin- efrelehung berichtigt wurde, sondern, daß der Steuereinnenmer des Schröpfens der Bauern etwa 19,5 Millionen DM oder 7,6 Prozent der gesamten Frachteinnahmen. Verkehrsminister wegen Bundlesverkehrsminister Dr. Seebohm erklärte in Bremen, daß die dort versammel- ten Verkehrsminister aus den Ländern des Bundesgebietes über eine Aufhebung der Ben- zinbewirtschaftung und gleichzeitig über eine neue Preisregelung beraten werden. Staats- sekretär Professor Frohne vom Bundesver- kehrsministerium teilte vor Beginn der Kon- ferenz ergänzend mit, daß besonders bei Die- selkraftstoff in allernächster Zeit eine Frei- gabe und Preisänderung zu erwarten sei, da- mit die große Krise im Kraftverkehr behoben werden könne. und der Bundestag hat Ein wen- dungen Der Rechtsausschuß des Bundestages be- faßt sich in seiner Sitzung unter anderem auch mit dem Problem der Benzinverteuerung um 50 Prozent.. Die Sozialdemokraten, aber auch Abgeord- nete der Regierungsparteien waren der Auf- fassung, daß ein solches Vorgehen nicht auf dem Wege über eine Verondnung gelöst wer- den könne, sondern nur durch ein ordent- liches Gesetz, an dessen Zustandekommen alle beteiligten Ministerien, insbesondere aber der Finamzminister gehört werden müßten. Es wurde als unmöglich bezeichnet, daß der Bundeswirtschaftsminister derartige, für die ganze Wirtschaft einschneidende Maßnahmen, Allein von seinem Ressort aus veranlassen könne. Sollten sich diese Auffassungen durch- setzen und die Treibstoffpreiserhöhung auf dem Wege über die Gesetzgebung erfolgen, würde automatisch der Bundesrat eineschaltet sein, damit wäre das Schicksal dieser Frage mehr als unge wiß. Steigende Stahlexporte sinkende Erlöse Stahl wird zwar in ständig zunehmender Menge exportiert, doch gehen die dabei er- zielten Erlöse laufend zurück. Infolgedessen ist der Gesamterlös des Stahlexports für 418 494 Tonnen Stahl(ohne Gießereiprodukte) in den ersten elf Monaten 1949 auf weniger beraten des- Währ Indien macht erneut Anstrengungen, seinen Kaffee-Export zu steigern. In diesem Jahre sol- len 3000 Tonnen Kaffee ausgeführt werden. In der Vorkriegszeit betrug die Kaffeeausfuhr Indiens 50 Prozent der Jahresproduktion von etwa 18 000 Tonnen. Beliefert wurden Frank- reich. Norwegen, Großbritannien, der Mittlere Osten und in geringerem Maße Australien, Neuseeland, die USA und Kanada. Frankfurter Effektenbörse vom 18. Januar Das Aktiengeschäft bewegte sich auch an der heutigen Börse in engsten Grenzen. Weitere Posi- tionslösungen der Bankenkundschaft führten Wie- derum zu nachgiebigen Kursen, insbesondere wurden Montanwerte hiervon betroffen, so ver- loren Hoesch 2,23, Stahlverein 2, Klöckner eben- Falls 2, Rheinstahl 2,5 und Mannesmann 0,5%., Am Elektromarkt waren Siemens um 1,5, Vorzüge um 1 und RWE um 1,5% gedrückt, stärker abge- schwächt Felten, die bei 75 2 4% einbüßten. Von Industrie-Aktien lagen Accu 4 und Buderus, die 5% nachgaben, besonders schwach, Bemberg Waren 4% unter gestern mit 80 angeboten, auch als die Hälfte abgesunken, Besser entwickeln sich dagegen die Schrottpreise, obwohl auch hier die Entwicklung eindeutig zeigt, daß die Preise nach unten gehen. Derzeit ergibt sich ein Exportpreis von 23 Dollar gegenüber dem von der JEIA in der ersten Jahreshälfte fest- gelegten Preis von 29 Dollar. Exportiert wur- den in den ersten elf Monaten insgesamt 2,2 Millionen Tonnen, die 57,4 Millionen Dollar er- brachten. Soforthilfeverwaltung Ein Prozent des 8Solls Die Verwaltungskosten für die Soforthilfe betragen, wie das Bundesfinanz ministerium mitteilt, ein Prozent des Solls und drei Pro- zent des tatsächlichen Aufkommens. Diese Kosten gelten bis in die untersten Ebenen hinein und werden von den öffentlichen Haus- halten getragen. Diese Feststellung wurde ausgelöst durch Falschmeldungen über die Höhe der Verwaltungskosten und die Behaup- e e würden aus Soforthilfemitteln Daimler waren um 1,5, Dt. Erdöl um 1, Heidelbg. Eskritten. 8 3 um 1, Scheideanstalt und 1119 2 3 All gesellschaft um je 0,75, Junghans um 2 un Kanalprojekt noch nicht Holzmann um 1,25% ermäßigt. Lanz ging im Ver- jauf von 45 auf 44 zurück. Entgegen der Allge- entschieden meintendenz konnten Aschaffenburg Zellst,. Wie derum 2% ansteigen, Eglingen Naschinen 6% über dem gestrigen Kurs mit 93 gefragt.— Groß- banken etwas leichter, Deutsche Bank% und Dresdner Bank 1% nachgebend.— Renten gut behauptet.— Im Freiverkehr wurden Gute Hoff- Ueber die Ausführung der Kanalverbindung Aachen- Antwerpen ist, soweit Deutschland be- teiligt ist, sowohl nach der technischen wie nach der verkehrs wirtschaftlichen 3 noch 6 2 9 1 15 nung m 55, erin mit 37,250,736, e ee de e dee ee 5 5 und Eisenhütte Köln mit 37,536,537, gehandelt. nicht vor. Diese Mitteilung veröffentlichte das* Bundesverkehrsministerium und dementierte 35 1 8 8 0 innt 3 1 8 eee eee Wie wir vom Wirtschafts ministerium ex- fahren, beginnt der diesjährige Winters dung Erhard Stellung zu dem geplanten Kanalbau verkauf am 30. Januar, Er dauert ia Wer genommen haben soll. a tage. Die letzten drei Tage sind als sdge- nannte Restverkaufstage für Textihen zuss- Beschäftigtenzunahme lassen. Gemäß 88 9 und 3 des Gesetzes über um 12 Prozent in Nordrhein-Westfalen den unlauteren Wettbewerb sind im dies- jährigen Winterschlußverkauf auch Folgende Nach Mitteilungen des Statistischen Landes- amtes hat die Zahl der Beschäftigten in Nord- Waren zugelessen: Geschäftsbücher Klaclen. Schülerhefte. Briefvackungen Emailgeschirr. rhein- Westfalen von Anfang 1949 bis Ende 1949 um 155 000 Arbeitnehmer zugenommen. Dies Bürstenwaren und sämtliche Wigtersvort⸗ artikel. Näperes gseht aus dem neuesten Amts- platt des, Wirtschaftsministerlums hervor Die einschlägigen Anordnungen des chemaligen BReichswirtschaftsministers über den unlauteren pedleutet eine Zunahme um faßt 12 Prozent. Wettpewerb sind weiterhin gültis, Seite 8 MORGEN Im Zusammenhang mit der eben begon- nenen Arbeit der Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte in Mannheim und Heidel- berg wird das nachfolgend besprochene Buch„Die Geschichte der Grundrechte“ von Dr. Alfred Voigt interessieren. Nach dem Ende des nationalsozia- listishen Macht- und Massenstaates ent- Sprach es einer natürlichen Gegenbewegung, daß Theorie und Praxis, Wissenschaft und Gesetzgebung in Deutschland den als Grundrechte bezeichneten Rechten und Freiheiten des Einzelnen wieder eine starke und betonte Aufmerksamkeit schenkten. Aber auch im deutschen Publikum erwachte ein Fragen und Suchen nach den Grund- rechten, ihrem Sinn und ihrer positiven Wirkung im Staat. Eine ganze Generation War herangewachsen, der man die Grund- rechte, wenn überhaupt, so nur als Ausprä- gung eines liberalistischen Vorurteils, als besitzbürgerliche Theorien dargestellt hatte. So War ein echtes Bedürfnis nach neuer Unterrichtung und Belehrung, nach Diskus- sion und Klärung vorhanden. Diesem Be- dürfnis wurde vielfach nur ein schnellver- faßtes Konjunktur- und Restaurations- Schrifttum geboten, wie es als literarischer Schaum von der Welle jeder großen ge- schichtlichen Bewegung und Gegenbewe⸗ Sung getragen wird. Es ist daher heute schon ein Lob, wenn man von einem Buch über ein so aktuelles Thema feststellen kann, daß es keine bloße Konjunkturschrift ist. Das kann man mit ruhigem Gewissen von dem kleinen Werk des Heidelberger Privatdozenten für öffent- liches Recht Dr. Alfred Voigt, Ge- schichte der Grundrechte“ Spe- mann-Verlag, Stuttgart, 1948) sagen. Voigt, der auch Vorstandsmitglied der„Gesell- schaft zur Wahrung der Grundrechte, Mannheim und Heidelberg“ ist, behandelt sein Thema als Rechtshistoriker. Doch hat er nicht in erster Linie für die Fachkollegen geschrieben, sondern für den gebildeten Laien aller Stände. So erhebt das Buch auch nicht den Anspruch, neue Entdeckun- gen oder neuartige Gesichtspunkte zu bieten. Wohl aber bietet es einen ausrei- chenden Ueberblick über das Thema und — bei dem geringen Umfang(186 Seiten Text, Oktavformat)— ziemlich viel Stoff. Von der Entstehung der Magna Carta in England bis zu den Grundrechtskatalogen der neuen deutschen Länderverfassungen verfolgt der Verfasser nicht nur die Ge- schichte der staatsrechtlichen Dokumente, sondern auch die der sie begleitenden Staats- und Rechtstheorien in Deutschland, Frankreich und den USA. Zum Vergleich Sibt er aber auch den Inhalt der Grund- rechte wieder, die in den Verfassungen der Sowjet-Union und kleinerer Länder, wie Oesterreich, Tschechoslowakei, Polen, Ir- land, stehen bzw. standen. Das Buch ist durch Bildbeilagen und einen wertvollen Dokumentenanhang bereichert, der außer der Magna Carta und den berühtſten amerikanischen und französischen Erklä- rungen in der Originalsprache auch den Entwurf der Reichsverfassung von 1849 und Friedrich Naumanns Entwurf der Grund- rechte von 1919 enthält. Das Bemühen des Verfassers, zugleich Wissenschaftlich und für breite Kreise les- bar zu schreiben, zeigt sich schon im Stil. Aufgelockerte, erzählerische Stellen über Historische Vorgänge unterbrechen hier und dort den sachlichen Bericht über Ge- setzesinhalte und Theorien. Neben der ge- drängten Darstellung etwa der juristischen Bewertung der Weimarer Grundrechte, des christlichen Naturrechts und gelehrter Kon- troversen finden sich auch Ansätze zu einer soziologischen Betrachtung der Grundrechte in ihrer historisch sich entwickelnden For- mulierung und ihrer Ergänzung durch so- ziale Forderungen. Eine solche Mischung von Stilelementen und eine so kurzgefaßte Behandlung subtiler juristischer Unter- scheidungen und Theorien, sowie auslän- Duer durch den Sport Eisstadion Munnheim Voraussetzungen zu einem Alle Eisstadions haben durch die Kriegs- einwirkungen mehr oder weniger gelitten und sind jetzt erst wieder im Aufbau. Auch das Eisstadion Mannheim wurde., nachdem es zu 95 Prozent zerstört war, im Winter 1948/49 wieder in Betrieb genommen. Um sich ein Bild von der Leistung zu machen, die nowendig ist. um monatelang ohne eigentlichen Frost eine Eisbahn zu unterhalten, sei nur die Kapazität der beiden Ammoniakkompressoren ange- Führt, die 36 000 Kälteeinheiten stündlich her- stellen und fast Tag und Nacht laufen. um die 26 Kilometer langen Rohrleitungen unter der Lauffläche zu speisen. Mit einer Sole von mi- nus 10 bis 12 Grad wird die Rohrleitung stän- dig beschickt. Die erzeugte Kälte geht von den Rohren auf die Zementdecke über und Kühlt die Eisbahn, so daß eine Eisschicht von 6 Millimeter Stärke ständig erhalten bleibt. Nur so ist es möglich, bei Außentemperaturen bis plus 15 Grad noch eine gute Lauffläche zu erhalten. Zu diesem Prozeß der Eisbildung ist der Bedarf des teuren Kraftstroms für die Kompressoren sehr enorm. Dazu muß das Eis ständig durch besonderes Personal gepflegt werden und die Unterhaltung aller Requisi- ten, die zu einem komplizierten Eislaufbetrieb gehören, verlangen eine dauernde zusätzliche Tmanzielle Hilfe. So darf man die Schwierig- keiten nicht übersehen, zumal das Mannhei- mer Eisstadion vor zwei Jahren noch ein Trümmerhaufen war. Heute wird das Eisstadion wieder von Hun- derten täglich besucht. Der Aufbauwille muß trotz der noch vorläufigen Unvollkommenheit anerkannt werden; denn Luxus kann nur aus einem dauernden Ueberschuß befriedigt Wer- den. Dabei sind die Eintrittspreise in Mann- heim sowohl für Schlittschuhlaufen als auch für Veranstaltungen aller Art, die billigsten aller deutschen Eisstadions. Spgrtlich gesehen hat Mannheim., seit Ende Nodember, einen beachtlichen Aufschwung im Eislauf. Man muß die Freude der 800 Kinder gesehen ha- ben, die täglich auf dem Eis herumtollen und die gemachten Anstrengungen durch fleißiges Training belohnen. Außerdem bekommen die beiden Mannheimer Vereine für den Amateur- sport im Eishockey und Kunstlaufen, 21 Stun- den wöchentlich kostenlos die Bahn zur Ver- Crundrechte in historischer Sicht Zu einem Buch von Dr. Alfred Voigt discher Rechtsinstitute, bringt naturgemäàß auch Gefahren mit sich, denen Voigt nicht überall entgangen ist. Im übrigen schreibt er mit dem abgeklärten Temperament des Historikers, der im Geiste der Duldsamkeit alle Schärfen des Urteils vermeidet und je- der Auffassung gerecht zu werden ver- sucht. So kommt es, daß der Grundrechts- teil der sowjetischen Verfassung von 1936 beinah ebenso wohlwollend betrachtet wird, wie etwa die österreichische Ständeverfas- sung von 1934, das katholische Naturrecht oder die protestantische Ethik. Die vornehm- vorsichtige Art des Autors bewährt sich auch bei der Darstellung der Epoche von 19331945, ein Thema, bei dem sich ja die Verlockung zu Bausch und Bogen Urteilen und zur Verwendung verschärfter Adjektive für viele, auch gelehrte Autoren, oft als unwiderstehlich erwiesen hat. Voigt zeigt hier, wie ein Teil der deutschen Rich- ter sich bemühten, von den Eigentums- und Freiheitsrechten noch etwas zu be- Wahren. Zwar kommt gelegentlich die be- sondere Sympathie des Verfassers für ein Grundrechtsprogramm oder eine Aus- drucksweise zum Vorschein: so in der ver- hältnismäßig ausführlichen Beschreibung der Vorgänge und Ergebnisse der Frank- kurter Nationalversammlung 1848 oder des Naumannschen Entwurfs. Doch hat man stellenweise den Eindruck, als sei es ihm mehr auf glättende Versöhnlichkeit als auf logisch-kritische Schärfe der Betrachtung angekommen. Als sein Bekenntnis aber darf man es wohl ansehen, wenn er sagt:„Die Ungeheuerlichkeiten, in denen die national- sozialistische Staatsführung sich vollendete und endete, sind der hervorragende Beweis dafür, daß die Grundrechte, auch die soge- nannten liberalen Freiheitsrechte, nicht der Ausdruck der Eigensucht des Einzelnen segen Staat und Volk sind, auch nicht selbstsüchtige Vorrechte einer herrschenden Schicht, sondern daß sie als Rechtsprin- zipien zugleich ethische Grundsätze, sitt- liche Forderungen des richtigen Maßes zum Staat sind.“ Rpf. Fritz Rieger verläßt Mannheim Vertragslösung s Wie die Städtische Pressestelle mitteilt, sind nach gemeinsamer Beratung im Theaterausschuß die Stadtverwaltung und der leitende Kapellmeister des National- theaters, Herr Fritz Rieger, überein- gekommen, unter Berücksichtigung der zahlreichen anderen Verpflichtungen des Herrn Rieger das bestehende Vertrags- verhältnis bereits zum 1. April 1950, statt zum 1. September 1950, 2z u beenden. Herr Rieger wird bis zum 1. April 1950 die von ihm einstudierten Werke weiter dirigleren und auherdem noch eine Oper neu einstudieren. Für die Zukunft ist eine gastweise Mitwirkung von Herrn Rieger bei Mannheimer Konzert- und Theateraufführungen in Aussicht ge- nommen. Aus Anlaß dieser Vereinbarung gedenkt die Stadtverwaltung mit Dankbarkeit der hervorragenden Tätigkeit, die Herr Rieger seit 1. September 1947 in Mannheim aus- geübt hat. * Die Nachricht vom Weggang Fritz Rie- gers kommt dem Eingeweihten nicht mehr überraschend. Schon seit seiner Verpflich- tung als Konzertleiter nach München, die Rieger neben seiner Mannheimer Tätigkeit glaubte erfüllen zu können, war es zu be- fürchten, daß Mannheim über kurz oder lang Rieger verlieren würde, denn niemand kann auf die Dauer zween Herren dienen. Nachdem nun neuerdings auch Hamburg sich um Rieger bemüht hat(wir konnten Seestern bereits eine Meldung unseres Ham- burger Korrespondenten veröffentlichen, nach der Fritz Rieger neben Joseph Keil- berth als Dirigent an die Hamburger Phil- harmonie verpflichtet wurde) und in Mann- heim die Situation infolge der noch nicht entschiedenen Theaterfusions-Verhandlun- Sen augenblicklich völlig ungeklärt ist, war der Verlust des verdienten Dirigenten als sicher vorauszusehen. Ueberraschend ist nur, daß die Lösung des Vertrages mit Rie- ger bereits zum 1. April vereinbart worden ist, obwohl der Mannheimer Vertrag bis zum Ende der gegenwärtigen Spielzeit lief. Man könnte darüber rechten, ob es oppor- tun war, den Dirigenten überstürzt aus sei- nem Vertrag zu entlassen, denn die in der offlziellen Verlautbarung gegebene Begrün- dung„wegen zahlreicher anderweitiger Ver- pflichtungen“ ist eigentlich kein Argument für eine vorzeitige Entbindung von vertrag- lichen Abmachungen. Aber da schon Fritz Riegers Doppel verpflichtung Mannheim/ Mün- chen auf die Dauer für den internen Mann- heimer Theaterbetrieb zu Unzuträglichkei- ten geführt haben würde, war nunmehr ein sportlicher Faktor sportlichen Eislaufbetrieb fügung gestellt. um die notwendigen Trai- ningsstunden abhalten zu können. Wenn wir in Mannheim in diesem Jahre keine Oberliga- mannschaft haben, so sind dies interne Ver- eins angelegenheiten, die natürlich mit der finanziellen Lage der Vereine und vielleicht auch mit einem gesunden Rivalitätskampf zu- sammenhängen. 0 Die kulturelle Aufgabe eines Eisstadions besteht darin, für eine Stadt wie Mannheim und deren weiteren Umgebung den Fortschritt im Eiskunstlauf zu zeigen und zur Freude aller Sportfreunde die besten Kräfte einmal nach hier zu bringen. Dies ist bis jetzt gut gelungen. Um nur wenige Namen zu nennen: Maxi und Ernst Baier, Geschwister Pausin, Baran/ Falk, die Garmischer Eisrevue, alle waren schon in diesem Winter in Mannheim. Am kommenden Wochenende wird Lydia Veiecht mit ihrem Ensemble und die Eis- revue„Sterne auf dem Eis“ wird in nächster Zeit nochmals aufspielen. Der Eiskunstlauf hat hon zum 1. April durch das Eingreifen Hamburgs als drittem Vertragspartner die endgültige Befreiung Riegers von seinen Mannheimer Verpflich- tungen wohl das Gegebene, so sehr auch vom künstlerischen Standpunkt aus der Weggang dieses ausgezeichneten Dirigenten und Orchestererziehers bedauert werden mag. Die Frage der Nachfolgeschaft dürfte nicht einfach zu lösen sein. Man kann ihr kaum vor der Entscheidung über die Fusions- sionsverhandlungen nähertreten, wenn auch bereits hinter den Kulissen die eine oder andere Kandidatur genannt wird, unter ihnen Fritz Busch, der heute in Argen- tinien lebende deutsche Dirigent, der früher in der ersten Reihe der deutschen Orchesterdirigenten stand und besonders von seiner Stuttgarter und Dresdner Tätig- keit her in allerbester Erinnerung ist. Aber wie gesagt, noch ist nicht Zeit und Stunde, darüber zu reden. Unbedingte Vor- aussetzung einer jeden Neuverpflichtung aber müßte sein, daß ein Mann mit Ruf und Namen auf den ersten Mannheimer Dirigentenposten berufen wird, und daß dieser Mann dann aber auch wirklich für seine Mannheimer Tätigkeit zur Verfügung steht und seine Kraft nicht durch„vielsei- tige anderweitigen Verpflichtungen“ verzet- telt. Das in Kürze zu erwartende Ergebnis der Verhandlungen über die Theaterfusion (Segen die sich übrigens, wie es den An- schein hat, neuerdings auch in den Kreisen ihrer bisherigen Verfechter Bedenken gel- tend machen) dürfte die Gesamtlage soweit klären, daß dann die Suche nach einem neuen Mannheimer Dirigenten unter positi- veren Voraussetzungen als heute aufgenom- men werden kann. C. O. E. Clücdkliches Krefeld Stadt ohne Theaterkrise Wie der Dramaturg des Krefelder Thea- ters, Dr. Bach, erklärte, ist der Theater- besuch in Krefeld, der im Durch- schnitt bei 75 Prozent liegt, im Dezember und Januar auf 90 Prozent gestiegen. Krefeld weist damit neben dem Bremer Opernhaus und dem Braunschweiger Stadt- theater die höchsten Besuchsziffern im Bundesgebiet auf. Dieser Erfolg ist auf das System der„Ringmiete“ zurückzuführen. Einzelhandels-, Handwerks- und Großbe- triebe am Niederrhein gehören einem Thea- terring an und zahlen für ihre am Theater interessierten Betriebsmitglieder einen Teil des Abonnements. Dadurch konnte dem Krefelder Theater ein Stamm von 9000 festen Besuchern und das finanzielle Fundament gewonnen werden. sich von den Solotänzen und den unvergleich- lichen Eisrevuen zu einer künstlerischen Aus- drucksform entwickelt. die sehenswert ist. Was hier bis jetzt geboten wurde, hat das Eisstadion zum kulturellen Leben Mannheims beigetragen. Das Eisstadion hat unter schwie- rigen Verhältnissen seine Aufgabe erfüllt und es ist zu wünschen, daß ein guter Besuch die Anstrengungen auch weiterhin rechtfertigt. Leichtathleten waren nicht ausgeschlossen Dr. Max Dan z(Kassel), der erste Vor- sitzende des deutschen Leichtathletikverban- des, erklärte am Sonntag anläßlich einer Frankfurter Tagung, dag die Mitgliedschaft des DLV im internationalen Leichtathletikver- band CAAF) nur geruht habe und daß ein Ausschluß niemals erfolgt sei, Ein Gesuch um Wiederaufnahme erübrige sich daher. Nach Ansicht Danz genüge es nach der Neukonsti- tujerung des DLV, dem Präsidenten der IAAF, Lord Bur gley, die Tatsache der Neugrün- dung sowie die neuen Satzungen des Verban- des mitzuteilen, Die Zukunft des deutschen Leichtathletikverbandes im internationalen Sportverkehr sei in erster Linie von dem Er- gebnis der Tagungen des IOK in Kopenhagen und der IAAF im August in Brüssel abhängig. Der Skisport vor großen Höhepunkten dieses Winters Im Skisport, dessen Veranstaltungen bisher unter einem ungewöhnlichen Schneemangel litten. stehen die Höhe- punkte der Saison 1949/50 unmittelbar bevor. In USA sind bereits die ersten Nationalmannschaften eingetroffen, um sich an Ort und Stelle auf die Weltmei- sterschaften vorzubereiten, und in Gar- misch- Partenkirchen begrüßte man die ersten ausländischen Teilnehmer der am 20. Januar beginnenden VI. Internatio- nalen Wintersportwoche. Ga-Pa bietet bunte Wintersport-Palette Eine Woche vor Beginn der Weltmeister- schaften in Aspen(US) beginnt in Garmisch- Partenkirchen die VI. Internationale Winter- sportwoche. Der Torlauf vom Horn(22. Ja- nuar), das Dreistreckenrennen vom Kreuzeck (27. Januar), der Spezialslalom am Gudiberg (28. Januar) und der Sprunglauf von der Gro- Ben Olympiaschanze(29. Januar) sind die ski- sportlichen Höhepunkte. Daneben gibt es meh- rere Deutsche Meisterschaften: Im Eiskunst- lauf der Jugend und im Eistanz(am 23. Ja- nuar), im Vierer-Bobrennen(am 22. Januar) und im Rodelrennen(am 26. Januar). Eis- hockeyspiele mit Djurgarden Stockholm. HC Basel, Preußen Krefeld. VfL Bad Nauheim, Sc Riessersee, Eisrevuen und Eisschaulaufen sowie ein Nachtspringen und ein 4-mal-I10-km- Skistaffellauf vervollständigen das reichhaltige Programm. Man kann den rührigen Veranstal- tern mit Sportpräsident Kilian an der Spitze nur wünschen, daß die erhofft gute interna- tionale Beteiligung auch wirklich zustande- kommt. „Sie können es nicht erwarten.“ .. 80 sagten die Oberstdorfer Springer, als sie von einer Meldung hörten, daß auf der Riesenschanze im Birssautal bereits der „Jungfernsprung“ mit 118 m vor sich gegan- gen sei. In Wirklichkeit ist als voraussichtli- cher Termin eines Probespringens der 22. Ja- nuar vorgesehen, wobei aber noch dahinge- stellt bleibt, ob die Verhältnisse diesem Vor- haben günstig sind oder nicht. ISK * Tisa Heß: 5. g 1 . 7 30 7514 a ö 5 15 „„ 5 Die Mutter Kulturnachrichten Die Wahl des Opernsängers Hans Scherer zum Intendanten des Würzburgers Theaters, über die wir bereits berichteten, wird nach einer Meldung der„Neuen Zeitung“ in Würz- burg lebhaft diskutiert und seine künstlerische Qualiflkation angefochten. Der erste Kapell- meister des Würzburger Theaters. Cornelius Monske, hat aus Protest dagegen seinen Rück- tritt erklärt. Die Position des neuen Inten- danten kann auch schon deshalb als schwierig gelten, weil der staatliche und der städtische Zuschuß(150 00 und 50 00 DM) nur bis zum 31. Mai 1950 befristet ist und die Ensemble- bildung unter diesen Umständen Auf erhebliche Komplikationen stoßen wird. Scherer wird den Mannheimern aus seiner Tätigkeit als Bag buffo am Nationaltheater in Erinnerung sein. Rudolf Forster, der Mitte Dezember zu seinem ersten Nachkriegsbesuch in Deutsch- land eingetroffen war, beendet jetzt in Ham- burg seine dreiwöchige Gastspieltournee durch eine Reihe von Städten der Bundesrepublik. Der Künstler wird nach den vier Tagen seines Hamburger Auftreten nach Wien zurückkeh- ren. Mit Hilde Körber und Bernhard Minetti zusammen spielte der 65 Jahre alte, große Darsteller der Bühne und des Films hier den Strindbergschen„Totentanz“, Nach seinen eigenen Worten verkörpern die alten Schau- spieler immer noch gern die Gestalten der naturalistischen Dichter der Jahrhundertwende wegen ihrer„dramatischen Konsequenz und unerhörten Menschengestaltung“. „Der Familientag“, ein Schauspiel T. S. Eliots, wird demnächst in Düsseldorf in der Inszenierung Gustaf Gründgens“ zum ersten Male in Deutschland aufgeführt werden. Neben Elisabeth Flickenschildt und Paul Henkels wird Sybille Bin der, die in den Jahren vor 1933 zu den bekanntesten Schauspielerinnen Berlins zur Zeit Reinhardts gehörte, eine Hauptrolle spielen. gv Wilhelm Furtwängler brachte mit den Wie- nern Philharmonikern eine„Symphonische Serenade“ von Erich Wolfgang Korngold in Wien zur Uraufführung. Dem Konzert wohnte auch der Komponist bei, der erst kürzlich aus amerikanischer Emigration nach Oesterreich zurückgekehrt ist. An den diesjährigen Ruhrfestspielen zeigt sich die UNESCO sehr interessiert. Sie will die Aufführung der Festinszenierungen auch im Ausland ermöglichen. Die Stadt Reckling- hausen, die für die nach dem Krieg ins Leben gerufenen Festspiele bisher 72 000 Mark an Exotische Schönheit auf dem Sprungturm Zuschüssen geleistet hat, will in diesem Jah 5000 DM. zusteuern. Die Wiener Sängerin Elisabeth Schwarz kopf erntete als Madama Butterfly in de Aufführung der gleichnamigen Puceini-Ope: in der Londoner Convent Garden Opera stün mischen Applaus. Es war die erste Opern. Inszenierung. die Robert Helpmann vom Sad. lers Wells Ballett, das eben von einer erfolg- reichen Nordamerika-Tournee zurückkehrte geleitet hat. Beide wurden sehr gefeiert, det stärkste Beifall aber galt dem Gast von det Wiener Staatsoper. Frau Schwarzkopf. „Der rechtschaffene Sünder“ Deutsche Erstaufführung in Stuttgart Es ist fast unglaublich: Seit einem knap. pen Jahr wurde den Stuttgartern zum ersten Male wieder eine Uraufführung vorgesetzt das heißt die deutsche Erstaufführung des „Rechtschaffenen Sünders“, eines Boulevard. stückes der Franzosen Robert de Flers unt G.-A. de Caillavet. Ein sympathisch-biede- rer französischer Kleinbürger, der Proku- rist Brotonneau, entdeckt nach fünfzehnjäb- riger Ehe Hörner auf seinem Kopf. Er überläßt seine Frau Therese dem Neben- buhler und findet bei Luisen, dem ältlichen Tippmädchen, neuen Frühling. Dech The- rese kehrt reuig zurück, die böse Welt wit“ tert hinter dem harmonischen Dreier-Ver- hältnis Unmoral— der Prokuristenscheme Wankt. Mit Luisens entsagender Träne ig schließlich alles wieder beim alten. Was soll man zu dieser sagen? Simpler ging es nicht. Immerhin wurde der Stil durchgehalten und darauf verzichtet, die Handlung etwa mit franzö- sischem Charme oder gar Esprit zu be- lasten. Der Jebersetzer und Regisseur Horst Budjuhn setzte hinter jede der zahl- reichen Pseudo-Pointen ein dickes teut- sches Ausrufezeichen. Die Autoren sagten sie lieben Monsieur Brotonneau sehr. Die Stuttgarter taten es auch. Doch ihre Liebe galt in Wirklichkeit Willy Reichert, der sel. langen Jahren zum ersten Male wieder aul einer Stuttgarter Bühne stand und rettete Was zu retten war. Sie dankten ihm dafür mit stürmischem Applaus. Susanne Ulric“ 1000 Dollar Wochenguge für Olympiu-Doppelsiegerin Farbenlinie bedrohte die Karriere der vicki Manalo, alias Draves Buster Crabbe, 400 Meter Freistilsieger der Olympischen Spiele von Los Angeles, sagte sich eines Tages: wenn mit Boxen, Tennis, Eislauf, Ringen und Rollschuhlaufen Geld zu verdienen ist, warum dann nicht auch mit Schwimmen? Er holte sich gut gewach⸗ sene Wassernixen, mischte berühmte Namen darunter und gründete eine Schau, mit der er begann von Stadt zu Stadt zu ziehen. Skep- tiker, die ihm eine baldige Pleite prophe- zeiten, behielten Unrecht. Seit Jahr und Tag ist Buster Crabes„Aqua Parade“ ein fester Bestandteil des amerikanischen Sportschau- betriebes. Der Star des Ensembles heißt Vicki Draves. Von ihr schrieb ein Reporter einmal, wenn sie auf der Plattform des Turmes stünde, habe man Angst, die leiseste Brise könne sie her- unter wehen. Vor zwei Jahren noch war das zierliche Persönchen die Sensation der Lon- doner Spiele. Als erste Frau in der olympi- schen Geschichte gewann Vicki die Gold- medaillen beider Sprung wettbewerbe. Heute bezieht sie mit 1000 Dollar in der Woche die höchste Gage, die je an eine Schwimmartistin bezahlt worden ist. Um ein Haar wäre sie von ihren eigenen Landsleuten um die olympischen Ehren und ihre Karriere gebracht worden. Die nur 1,35 Meter große Vicki hat zwar eine Englän- derin als Mutter, aber ihr Vater ist Philippine. Während des Krieges, als sie noch Vicki Manalo hieß, fand sich weder ein Coach noch ein Klub, der die junge Springerin aufgenom- mem hätte. Es war eine schwere Zeit für das Mädchen, dem später Us-Zeitungen das Kompliment machten, sie besäße seit Doroty Pointon die idealste weibliche Schwimmfigur. Obgleich es in Amerika oft geleugnet wird, findet dort immer noch kein Japaner oder Neger Zugang zu den Schwimmbasins. Der über Vicki verlängte Bann wich erst, als der Schwimmtrainer Lyle Draves sie 1946 zu seiner Frau machte. Ihm verdankte die exotische Schönheit, auf die in London die ganze Sport- welt voll Bewunderung schaute, den nun fol- genden steilen Aufstieg.„Vicki ist auch in ihrem Wesen so süß, wie sie aussieht“, sagt ihr Mann von ihr. Ein schöneres Kompliment gibt es wohl kaum. Sammy Lee, der Londoner Sieger im Turm. springen, hatte übrigens einen ähnlichen Kamp! gegen die„Farbenlinie“ zu bestehen wie Vid Draves. Er ist Koreaner von Geburt und ent- stammt einer armen Familie. Das hinderte ihn nicht, Arzt und später Captain der Us Armee zu werden. Als er sportlich sich einen Namen zu machen begann, wollte man zu- nächst nichts von ihm wissen. Von einem großen Hotel erhielt er— wie es drüben üblich ist— eines Tages eine Einladung einem Schauspringen in dessen Swimming: pool. Im letzten Augenblick sagte man ihm jedoch ab. Auf seine Frage nach dem Grund erhielt er zur Antwort, einige Gäste könnten „ bm. Einwendungen machen. Als er dann Meister die Einladung. Aber Lee schrieb zurück, er käme nicht. Denn er sei trotz des Olympia: sieges noch der alte Chinamann geblieben und 5 einige Gäste könnten vielleicht an seinet Hautfarbe Anstoß nehmen. J. C a Aus den Vereinen Sportgemeinschaft Mannheim. Dem Beispiel anderer Städte folgend beabsichtigen nun au Mannheimer Körperversehrten g abteilung im Stadt- und Landkreis Mannheim zu bilden, Nachdem nun alle Vorbereitungen getroffen sind, findet die erste Zusammenkunft am Samstag, 21. Vereinshaus der Sd Mannheim statt. Alle Interessierte sind zu dieser Besprechung, an der Prof. Dietrich teilnehmen wird, herzlichst eingeladen. Durch Straßenbahnlinien 10 un 16, Haltestelle„Sellweiden“, zu erreichen) Verein für Rasenspiele Mannheim. Das Rückrundenspiel der Oberliga VfR Mannheim VfB Mühlburg ist, mit Rücksicht auf das Pokalspiel Südwest— Hamburg in Ludwis- hafen, auf Samstag, den 21. Januar, 15 Unt Geschichte geworden war, wiederholte man eine Sport- Januar(16.30 Uhr), im vorverlegt. Diesem geht ein Meisterschalte, spiel der Ersatzligen voraus. Nach ihrem Siege gegen den VIB Mühlburg am 8. Januat hält diese Elf die Spitze. Sportverein Waldhof. Am Samstag, 2. Januar(14.30 nr), stehen sich die beiden Fus ballmannschaften TSG Rohrbach und 8 Waldhof in Heidelberg/ Rohrbach in einem Freundschaftsspiel gegenüber. veröf vs u vera! N Dr. K. Beda i relef Bank Allge! städlt posts Ludw Ersch liche ten Were Volk (Wes Wies spru den lich dam Dan den ihre